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Geg^ndet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888).
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Monatschrift
für
Hebung und Förderung der kathol. Kirchenmusik
Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Kirchenmusikschule In Regensburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XL. Jahrgang.
Mit 12 Mnsikbeilagen«
TT.
Regensburg, Rom, New York und Cincinnati.
Druck und "Verlag von Friedrich Pustet.
1907.
1.
^
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MiMfe
Inhaltsübersicht
vom 40. Jahrgang 1907 der Musica sacra.
f. Abhandlnngen, Anfs&tze, Leitartikel«
Zeremonien. ( Aus Ansg. Albing.) S.I. — Neuund
frtthererschieneneEirchenkompositionen:'*')
S. 5, 19,49, 85, 106, 137. — Vom Bücher-
und Ifusikalienmarkte und literarische An-
zeigen:*) S. 21, 29, 66, 79, 119, 140. - Organaria:
Literatur:*) S. 34, 52, 94, 141; Neue Orgeln: Brüssel
S. 12, Rodeio S. 58; Vilshofen (N. Bayern) S. 71;
Verband der Orgelbaumeister Deutschlands (Zir-
kular) S. 35; Oktavkoppeln beim Orgelbau. (Von
H. Meier.) S. 61, 73, 90, (Korrektur) S. 124 —
Der Organist und der Volksgesang. (Von — b— .)
S. 13, 25. — Erlebtes und Erlauschtes. (Von
Melophilus.) S. 16. — Kirchenmusikalisches Leben
und Treiben im fernen Süden. (Von Walter Horst-
hemke.) S. 33. — Der Antiphonengesang. (Von
Dr. A. Schmid.) S. 41. - f P. Utto Kornmüller.
(Augsburger Postzeitung.) S. 46. — f I>r. F- Xav.
Leitner. (Von Dr. Andreas Schmid.) S. 90. —
t Kardinal-Protektor Andreas Steinhuber. S. 134. —
An die Subskribenten der Gesamtausgabe von Pa-
lestrinas Werken. S. 65. -— Die Anfange der Kir-
chenmusikschule in Regensburg. S. 97. — Eine
kirchenmusikalische Festpredigt. Von Dr. W. Wid-
mann. S. 113. — Durch welche Mittel kann der
Organist, Kantor und Chordirigent die für seinen
verantwortungsvollen Beruf so notwendige Freu-
digkeit und geistige Frische gewinnen und bewah-
ren? (Von Alfred Öebauer.) S. 126. - Die 300. Auf-
führung des Leipziger Riedelvereins. (Von H. Löb-
mann.) S. 132. — Vier Jahre Moiti proprio in
OhUe. (Walter.) S. 135.
11. Im Lesezimmer«
tlber die Choralfrage aus dem „Korrespondenz-
blatt" des „germanisch-ungarischen Kollegs". S.S.—
Etwas zum Nachdenken mr „kritische Chorsänger.
(Aus Gregoriusbote".) S. 76. — (iber Richard Strauß
als Komponist. (Von Dr. Georg Göhler.) S. 101.
IlL Litnrgica«
Der 25. März am Montag in der Charwoche.
S. 48. — Verordnung über die Kirchenmusik in
der Diözese Linz. S. 55. — Zusatz zur Namen-
Jesu-Litanei. S. 58.
IT. Ans ArchiTen und Bibliotheken.
Zu früheren Lesefrüchten. (Von V. H.) S. 4. -
Der Markgräfler und Verwandtes. (Von V. H.) S. 44 —
Karl Ernst Hickethier und der Monumcn taldruck
zu Mainz. (Von Fr. Schneider.) S. 54. — Zum
200jährigen Todestage von Dietrich Buxtehude.
(Von Erckmann in Alzey.) S. 64.
*) Die Koiui)ositionen und Werke, welche in deu mit * be-
leiohneten Abteilnnren besprochen worden, sind in eignem Sach-
Wfd«ter paff. IV— VIII kans anfpezfihlt.
?• Yermischte Nachrichten und Mitteilungen.
Aufführungen: a) kirchenmusikalische:
Brüssel (Orgel weihe) S. 12; Elberfeld (Cäcilienfeier)
S. 10; Frankfurt a. M. S. 117; Gleiwitz S. 118;
Heeßen S. 109; Kaiserslautem S. 84; Mainburg
8. 109; Martinshöhe S. 109; Prien S. 111; Bodeio
S. 58; Sprottau S. 58; Vilshofen (N. B.) S. 71;
Wien (Apostelkirche) S. 135; Würzburg (beim
54. Katholikentag) S. 119; b) religiöse und
weltliche: Amsterdam S. 57; Erfurt (Oratorium
„Gottes Kinder*') S. 71; Leipzig (Riedelverein)
S. 132; Mannheim (Mignons Exequien) S. 60, 83;
Montabaur S. 143; Würzburg (Cäcilienverein Stift
Hang) S. 24; Abonnementseinladung S. 144. —
Bachhauseinweihung in Eisenach S. 59; Bibliothek
des Chorregentenvereins in Wien S. 124. — Fahnen-
weihe uud silbernes Jubiläum des Bornheimer Kir-
chenchores S. 117; Ferienkurse für Fachmusiker
S. 84; Ferienzeit und Regensburger Domchor S. 124. —
Oeneralversammlungen: (Diöz. Münster) in Heeßen
S. 109; Bezirks-Cäcilien verein Holledau S. 109;
Bezirks-Cäcilienverein Homburg (Pfalz) zu Martins-
höhe S. 109; Diözesan- Cäcilienverein München-Frei-
sing in Prien S. 111; Main-Taunus-Bezirk in Frank-
furt a. M. S. 117; Diözesan -Cäcilienverein Breslau
in Gleiwitz S. 118. — Jos. Haydns W^erke S. 124. —
Inhalt des Cäcilienvereinsorgans in jeder Nummer. —
Kirchenmusikalisches Jahrbuch (30. Jahrgang)
S. 12; Kirchenmusikschule in Regensburg (Beginn
des 33. Kurses) S. 12, 23; Beginn des 34. Kurses
S. 72, 96: Kirchenmusikalische Kurse in Beuron
S. 59. — JLandes-Musik-Kongreii in P^cs S. 83;
Lob des gregorianischen Chorals (Ant. Urspruch)
S. 72. — Mitteilungen aus Rom, S. 72; Musikpä-
dagogischer Kongreß zu Berlin S. 24; Neudruck
(Matthesons Ehrenpforte) S. 24. — Organist cnschule
Luzem, Jubiläumsfeier des Stiftschores S. 144. —
Personaloarhrichten: Dr. A. Schering (Professor
in Leipzig) 8. 47 ; Dr. H. Riemann (Leipzig) S. 48 ;
P. Petrus Sinzig (päpstliche Anerkennung) S. 58;
Dr. H. Bäuerle (Monsignore) S. 60; R. Müller, Nach-
folger von H. Wiltberger (in Colmar) S. 144; Dr. Jos.
Selbst (Domdekan) S. 83; Karl Walter (25jähriges
Amtsjubiläum) S. 83; Charles Widor (o. Mitglied
der Berliner Akademie der Künste) S. 83; Dekan
Jos. Schmid (Sekundiz) S. 110. — Stellung für
einen 1. Tenoristen gesucht S. 48. - Todesfälle:
Wilh. Hub. Tappert S. 60; Dr. jur. Karl Kliebert
S. 71; Ant. Urspruch S. 72; Dr. Franz Xaver Leitner
S. 90; Frl. Marie von Arx S. 123; Kardinal-Protektor
Andreas Steinhuber S. 134; — Weihnarhtsmärchen-
spicl von Kieozl S. 136.
VI. Mnsikbeilagen«
Stein Bruno, Op. 40, Messe für dreistimmigen
Männerchor mit obligater Orgelbegleitung. — Stein
Joseph, Op. 99, Zwölf lateinische und deutsche Ge-
sänge zum kirchlichen Gebrauche für vierstimmigen
Männerchor S. (in.
-«3 III e:«-
Ortsnamen - Register.
Aachen 48, H<).
Ahlen 101).
Altdorf (Schweiz) 2:{.
AltOtting m.
Alzey 64.
Amberg 90.
Amsterdam 57.
Arnstadt (55.
Arolsen 84.
Augsburg 54. 71.
Baden (Schweiz) -JH.
Basel 1 1, 23, 24, 124.
Beckum 100.
Beeden llo.
Berlin 24, 48, 72, K:i, 84,
124.
Bernau 111.
Beuron 59, 60.
Bochum 109.
Bonn a. Bh. 58.
Bomheim 117, 118.
Brasilien, aus 58.
Breslau 28, 58, 125.
Brixen 23.
Brücken 110.
Brüssel 12.
Büren a. Rh. 6<).
Charlottenburg 81.
Chile, aus 136.
Cöln 10, 23, 2 t.
Colmar 144.
Constanz 59, HO.
Covington 60.
Cronberg 117, 118.
Deggendorf 46, 47.
Domach 94.
Dresden 72.
Dubugue (N. A.) 2;J.
Ciisenach 59.
Elberfeld 10, U.
Ennlngen 109.
Erbach llo.
Erfenbach 84.
Erfurt 71.
Essen 72.
Frankfurt a. M. 55, 72,
117.
Freiburg i. B. 60.
Froifling fK).
Fflnfkirchen 83.
Genf-Lausanne 23.
Gleiwitz 112, 118, 119.
Glogau 58.
(incsen 23.
Griesheim 118.
Uaimhauscn 112.
Hamburg 64, 65.
Hamm 59, 109.
Heddernheim 118.
Heeßen 109.
Hclsingör 64.
Holledau, aus der 109.
Homburg 109, 110, 118.
Ilbach-Barmen 11.
Jukathan (Mexiko) 23.
Kaiserslautern 84.
Karlsruhe (Baden) lol,
132.
Kiedrich 54, 55.
Lage« 58.
La Screna (Chile) 34.
Leipzig 47, 48, lol, 124.
Leitmcritz 23.
Liebenthal 125.
Liegnitz 125.
Limburg 54, 117.
Linz 55.
Lippborg 109.
Lübeck 64, 65.
Luzem 12, 144.
Kailand 23.
Mainburg 109.
Mainz 8, 54, 55, 83.
Mannheim 60.
Mariaposching 46.
Marien bad 110.
Martinshöhe 110.
Metten 46, 47.
Milwaukec 23.
Mittelbexbach llo.
Montabaur 83, 143.
Moorlautem 84.
München-Freising 23, 44,
54, 71, 90, 111, 112,
123.
' Mttnchen-Gladbach 11.
Münster i. W. 10, 109.
' Heumarkt (Oberpf.) 113.
Nied 118.
Niederrad 118.
Nordenfeldmark 109.
Oberbexbach 110.
Oberlahnstein 118.
Oberrad 118.
Ockenheim 54.
. Oclde 109.
Osterhofen 72.
i Osterwaal 109.
; Otterbach 84.
Otterberg 84.
Paderborn 60.
Palestrina 60.
Paris 83.
Passau 134.
Plan 110, in.
Plattling 46, 71.
St. Polten 23.
Prag 23, 71.
Prion 111.
Begensburg 1,23,46—48,
58, 60, 96—101, 124.
Rigi— Klösterli 128.
Rodeio (Staat S.Catharein)
58.
Rom 8—10, 23, 66, 72,
134, 135.
. {^agan 58.
Salzburg 10.
Santiago (Chile) 23.
, Solesmes 8, 10.
: Solothum 123.
Sossenheim 118.
! Sprottau 58, 59.
: Straßburg i. E. 72.
Straubing 46, 47.
I Stuttgart 59, 71.
Tegemsee 90.
Tiraspol 23.
Traunstein 112.
Trebnitz 119.
Trier 48, 60.
Trostberg 90.
ij
ttlau 134.
Vilshofen, N.-Bay. 71.
IVeilerbach 84.
Wien 9, 10, 71, 124,
136.
Wiesbaden 54.
Wilna 23.
Windberg 46.
Würzburg 23, 24,71, 119
-13 IV E*-
. Alphabetisches und Sachregister
der im 40. Jahrgang (1907) der Mus. s. angezeigften und besprochenen
Kompositionen imd Werke.
1. Messen.
Auetores diversi, (s. Lück).
Bäuerle, Herrn., (s. Palestrina).
Berger, P. V. 2 Oberst, m. 0. S. 85.
BonviD, L., Op. 84. 4 gem. St. m. 0. S. 137.
Deschermeier, Jos., Op. 6. 4 gem. St. (3. Aufl.). S. 49.
Desmet, Alois. Af. 8, Martin, 2 gl. St. m. 0. S. 6.
M. O amator castitatis. 3 gl. St m. 0. S. 6.
M, S. Arnold. C, T., Baß u. 0. S. 6.
Detsch, Karl, Op. 15. 2 gl. St. m. 0. S. 86.
Esser, F., Op. 5. 4 Mst S. 49.
Ooller, V., Op. 53. 4 gem. St. ra. 0. S. 19.
Gruber, Jos., Op. 79. 4 gem. St. 0. u. Orch. S. 86.
— - Op. 92. 4 gem. St. 0. u. Orch. S. 87.
— — Op. 183. 3 Mst. m. 0. S. 49.
Haller, M., Op. 7b. 4 gem. St. (6. Aufl.). S. 50.
(Marxer P. Th.) Op. 7 c. 4 Mst. (2. Aufl.).
S. 50.
Op. 8a. 2 gl. St. m. 0. od. H. (13. Aufl.). S. 50.
— Op. 96. 4 Mst. m. 0. S. 87.
— - Op. 19. 4 gem. St. (6. Aufl.). S. 138.
Heuler, R., Op. 23, 4 gem. St. od. S. u. A. m. O.
S. 60.
Hofmayer, Karl, Op. 6. 3 Mst. S. 50.
Hohn, W., Op. 1. 2 gl. St. m. 0. S. 7.
Hohnerlein, Max, Op. 10. 1 st. m. 0. (2. Aufl.). S. 50.
Loots, Phil., Op. 46. 4 Mst. m. 0. S. 51.
Lttck, Stephan. Sammlung ausgewählter Kompo-
sitionen ftlr die Kirche enthält: 3 st. Messen (2),
4 St. (14), 6 St. (1). S. 6.
Magri, P., Op. 95. 3 Mst. m. 0. S. 7.
Marabini, J. B., Op. 24. 4 gem. St. m. 0. 8. 7.
Marxer, P. Th., (s. Haller), Op. 7c.
Mitterer, Ign., Op. 143. Für 3 Oberst, m. 0. S. 87.
Op. 18 a. 2 Mst. m. 0. (7. Aufl.). S. 138.
Nekes, Fr., Op. 48. 4 Mst. S. 139.
Palestrina. (Bäuerle). 10 ausgewählte 5 st. (T.)
Messen. S. 8.
(Quadflieg). M, Tu es Petrus. 6 gem. St.
S. 106.
(33. Band der Gesamtausgabe). M. Domini-
calis. 5 gem. St S. 107.
Pfeiffer, Th. M. S. Theodori. 4 gem. St. S. 130.
Ponten, Ant, Op. 21. 4 gem. St. m. 0. S. 51.
Quadflieg, J., Op. 4. 4 gem. St m. 0. (2. Aufl.).
S. 51.
(s. Palestrina).
Beali, Dante, Op. 59. S., T. u. B. m. 0. S. 51.
Scarlatti, Alessandro. (Bas-Nekes). ^moll. 4 gem.
St S. 51.
Scheel, Jos., Op. 1. 4 gem. St. m. 0. S. 20.
Schöpf, Fr., Op. 175. 4 gem. St. m. O. S. 52,
Schwartz, Ant., Op. 30. 4 Mst m. 0. S. 139.
Schweitzer, Joh., Op
(6. Aufl.). S. 62.
4 gem. St. m. 0. od. Orch.
Sephner, 0., Op. 5. Ist. m. 0. (2. Aufl.). S. 87.
Singenberger, J. B. Aloisiusmesse. 3 gem. St.
(8. Aufl.). S. 20.
Messe zu Ehren der hl. Familie. 3 Oberst.
m. 0. (2. Aufl.). S. 87.
— - Schutzengelmesse. 3 (4) gem. St m. 0.
(5. Aufl.). S. 87.
Sinzig, Pet, Op. 13. 2 gL St. m. O. od. H. S. 52.
Stein, Br., Op. 39. 4 Mst m. 0. S. 88.
Surzynski, Dr. Jos., Op. 21. 5 gem. St. (Bar.).
S. 88.
Thielen, P. H., Op. 192. 5 gem. St. (Bar.). S. 108.
Yeith, J. J., Op. 14. 4 Mst. S. 52.
Wagner, Rud. 4 gem. St 0. od. Orch. 8. 89.
Walkicwicz, Eugen. 4- Mst. m. 0. S. 89.
Weirich, Aug. Josephsmessc , 4 gem. St. 0. u.
Streichquintett od. Orch. S. 89.
Wessel, Eduard, Op. 6. 4 gem. St. S. 21.
Wiltberger, Aug., Op. 118. 8 Mst m. 0. 8. 108.
Wiltberger, Karl, Op. 2. 2 Mst. m. 0. S. 89.
Witt, F. X., Op. 7 b. 4 gem. St. m. 0. (6. Aufl.).
S. 89.
Op. 38. 5 gem. St (3. Aufl.). S. 89.
Wösendorfer, Op. 31. 2 Oberst m. 0. S. 89.
Wöß, J. V. von, Op. 32. Nr. 3, 4 gem. St m. 0. S. 90.
2. Requiem und lateinische Gesänge für
Verstorbene.
Auetores divem, (s. Lück).
Bossi, M. Hr., Op. 83. 4 gem. St m. 0. S. 86.
Boyer, C. Ist m. 0. S. 6.
Griesbacher, P., Op. 91. 3 od. 4 gl. St (0. ad lib.).
S. 19.
Haller, M., Op. 9. 2 gl. St m. 0. (9. Aufl.). S. 50.
Zu Op. 9. Libera me. 2 gl. 8t. m. 0. (3. Aufl.).
S. 19.
Lück, Stephan. In Sammlung ausgewählter Kom-
positionen für die Kirche. 4 gem. 8t. S. 5.
Pilland, Jos., Op. 41. Ist m. 0. S. 51.
Renner, Jos. jun., Op. 63. Ist m. 0. S. 108.
Singenberger, J. B., Bequiem. iKt. od. 3 gem. St.
m. 0. (7. Aufl.). S. 87.
Sinzig, P. Pet, Op. 21. Bequiem mit Libera. 2 gl. St
m. 0. S. 139.
Teresius, P. a. S. Maria, Op. 7. 1 st. m. 0. (3. Aufl.).
S. 20.
Op. 15. Ist. m. 0. (2. Aufl.). S. 52.
Wessel, Eduard, Op. 5. 4 gem. St. m. 0. (4 Blechinstr.
ad lib.). S. 20.
-*3 V ei-
3. Latein. Motetten, Gradual,, Offert otc.
Aichinger, Qrcg. (Thiel K.). Adoramm te Christe.
3 Oberst, u. T. S. 5.
Amatucci, P. Die wechselnden Meßge8Ung:e vom
8. Dezember. Ist. m. 0. S. 137.
Auctores diversi, (s. Lück).
Bas, Jul. Motetten (2), 4 gem. 8t. ui. 0. H. 85.
— — Eucharistischo Gesänge (4). 2 Mst. m. O.
». 86.
Boss!, M. £nr., Op. HO. Orad., Offert, u. Comm.
zur Brautmessc; 4, 5 u. 6 gem. St. m. 0.
S. 8«.
Day, M., Motetten (11). 4 gem. St. S. «.
Desmet, Alois. 4 Motetten. 3 gl. St. ni. 0. S,H,
3 Motetten. 4 gem. St. m. 0. S. 6.
Fux, Joh. Jos. (Mitterer). 2 Aaperges me u. 1 Li- '
bera me. 4 (teils 5) gem. St. S. H.
Hamma, Fr., Op. 24. Aula (Jantorwn. 80 Cantica
Sacra. 4 Mst. (3. Aufl.). S. 19.
Heuler, Raim. Op. 10. Passionsgesänge (3). 4,
5 u. 8 gem. St. S. 19.
Jcttinger, J. E., Op. 5. Offert. Sacerdotes DominL
2 Knaben (- od. 4 gem.) St. m. 0. S. loti.
LQck, Stephan. In Sammlung ausgewählter Kom-
positionen filr die Kirche. S. 5.
Palestrina, (im 33. Rand der Gesamtausgabe). 3 Mo- i
tetten, 5 gem. St. S. 107.
Paukner, Amilian. Graduale für 4 gem. St. u. Offert,
fttr SoloBopran u. 4 gem. St. u. 0. S. ]<)8.
Stehle, J. G. Ed., Juravit Domi7iu8 und JxuiUia xit
paima. 8 gem. St. S. 139.
Thiel, K., (s. Aichinger, Greg.).
4. Latein. Hymnen, Psalmen, Litaneien etc.
Caecilia, 1906 u. 1907. Sammlung 3- u. 4 st. Segens-
motetten für Männerchor. S. 138.
Casimir!, R., Op. 22. 7 GesUnge für die Fastenzeit.
(A., 2 u. 3 Mst.). S. 138.
Cuypers, H., Op. 4. Te Deum, 8 st. Männerchor.
S. 49.
Day, M., Motetten (11). 4 gem. St. S. 6.
Desmet, Alois, Die 4 mar. Antiphonen. 2 q:1. St.
m. 0. S. 6.
— I Antiphonen (Hymnon). 2 gl. St. m. 0. S. 6.
4 Motetten (Hymnen). 3 gl. St. m. 0. S. 6. ;
3 Motetten (Hymnen). 4 peni. St. m. (). S. 6.
Engclhart, F. X. ExerzitiengcHüngc. Ausg. A für
Mst. S. V\S,
Gricsbacher, Pet., Op. 102. Lit. Laur, 4 gem. St.
m. 0. S. 7.
Gruber, Jos., Op. 183 a u. b. 4 Tatthim cryo^
a) 4 Ober-, b) 4 Mst. S. 19.
Haagh, .J.,Hymni Eucharistici (8). 4 Mat. (2. Aufl.^.
S. 60.
Haller, M., Op. 50. Cnntiones i^ariae de Ss. Sacra'
mento, 2 gl. St. m. 0. (8. AuH.). S. l:w.
Op. 59b. Lateinische Sakramentsßfcsänge (10). '
4 u. 5 gl. St. (2. Auf!.). S. 19.
Hamma, Fr., Op. 24. .4»*/^ (^antonimy 80 Cantica
Sacra, 4 Mst. (3. AuH.). S. 19.
Kreitmaier, Jos., Op. 11, 12, 13. Cantica nacra.
2, 4, 5 u. 8 gl. St., teils 0. S. r>0.
Lindner, Fr. X., Tantum ergo (12). 4 gem. St.
(teils 48t. Blechbegl.). S. 7.
Loots, Phil., Op. 45. Benedicamus Domino. 12 euch.
Ges. 4 Mst. S. 51.
Mondo, M., Op. 4. Tantum ergo. 3 Mst. m. 0.
S. 10«.
Pagella, Giov., Op. 53. Ant. Cantantibus organis.
4 Mst. u. O. S. 10<J.
Palestrina, (Thiel C). Oratio Jeremiae. 6 gem. St.
S. 8.
Ravanello, Or. Op. 84b. Die 4 mar. Antiphonen.
3 Mst. (0. ad. lib.). S. 20.
Op. 35. Ps. Laetatus sum. 3 Mst. m. 0.
S. 87.
Rossi, .los., Op. 65. Tantum ergo (3). 2 gl. St.
m. 0. (H.). S. 8.
Schmidlin, (i., Op. 2. 14 lateinische Gesängo.
4 gem. St. S. 108.
Schöllgen. W., Op. 13. Die Komplet. 2 gem. St.
m. 0. S. 87.
Spies, Herm., Lauret. Litanei. 4 gem. St., Orch.
od. O. S. 88.
Thiel, K., (s. Palestrina).
Tinel, Ed., Op. 47. Ps. Laudate Dominum. 4 Mst.
m. 0. S. 139.
Tonizzo, Aug., Op. 138. 8 Resp. zur Mat. am Fest«
der unbefleckten Empfängnis Maria. 4 gem. St.
m. 0. S. 88.
Uylines, H. .!., 3 euch. Gesänge u. Ave Maria.
4 Mst., teils 4 gem. St. S. 140.
Veith, .1. J., Op. 11. EcceSac. 6 gem. St. (T. B.).
S. 52.
Vranken, P. J. .L, Op. 29. Veni Creator Spiritus.
4 Mst. m. 0. S. 52.
— — Op. 30. 12 euch. Hymnen u. Motetten.
4 u. 5 gem. St. S. 88.
Witt, F. X.. Op. 20b. Laur. Litanei. 4 gem. St.
m. O (2. Aufl.). S. 52.
5. Mehrstimmige deutsche Kirchengesänge
und VolIcsgesangbUcher.
Amft, G. 2 Weihnachtslieder. 4 gem. St. S. 141.
Engelhart, F. X., Marienlieder (5), fttr Solo, 6 — 7 st.
gem. Chor u. O. S. 70.
— — AngeluH Domini (mit lateinischem Text).
S. 70.
Gricsbacher. P., Op. 104. Maria hilf! ' Lied fllr Ist.
(;hor m. 0. (od. Blechbegl.). S. 21.
- Gebet zur Muttergottes (vor einer Lourdos-
statue). Fttr 4 st. gem. Chor m. u. o. O. S. 21.
- - Memorare (Lied zur Muttergottes). Fttr 48t.
gem. Chor m. u. o. Orgelbegl. S. 22.
(iruber, Jos., Op. 160. Am Kreuze auf Kalvaria.
Kantate, fttr Soli, Chor u. Orch. od. O. S. 81.
<ittlker, Aug., Op. 44. 8 neue Meß- u. Kommunion-
gesänge. 4 gem. St. S. 81.
Haller, M., Op. 32. Mariengartcn. 34 Lieder. 1 — 3st.
m. O., H. od. Klav. (12. Aufl.). S. 82.
HiUiwarth, .Johann, Marienlieder (4), fttr 4 Mst.
S. 70.
Hohnerlein, M., Op. 46. Neue (rrabgesänge (10).
a) fttr 4 gem., b) 4 Mst. S. 70.
Marienblumen. 2. Folge, 23. Heft, (s. Strubel).
Rutz, Benno. Op. 8. Weihnachtslied, fllr Milnner-
chor u. Tenorsolo. S. 71.
-G VI ßü-
Scheider, Qg., Op. 1. Aufentehungschor. 4 gem.
St. m. 0. od. Orch. S. 81.
Schöllgen, W., Op. 14. 2 Festgesängc. 4 Mst.
S. 142.
Schuh, Joh., Gelobt sei Jesus Christus ! 8. u. 4. Heft.
20 Gesänge ^r Sopran u. Alt m. 0. od. Harm.
S. 82.
Schweitzer, Joh., Op. 28. Marienlieder (80) im
Volkston, 1- od. 2 st. (8. Aufl.) S. 71.
Senn, Karl, Marienlieder. 4 gem. St. (2), 1 Ist.
S. 71.
Strubel, Jak., Deutsche Kommuniongesänge. 4 Mst.
S 82.
6p. 49. Marienlied. 4 Mst. S. 82.
Thiel, Karl, Op. 9. 4 größere Motetten. 5 gem. St.
S. 22.
Waltrup, P. Bon., Op. 3. 7 Jesulieder. 8 gl. St.
S. 121.
Welker, Max. Zwei Kommunionlieder. 4 Mst. S. 82.
Wondra, Hubert. Das Vaterunser. 4 Mst. (2. Aufl.).
S. 71.
6. Orgel- und Harmoniumkompoeitionen.
Bas, Jul., Harmonisierung der Vesperpsalmen. S. 52.
Binder, Jos., Op. 14. 20 Vor-, Zwischen- und Nach-
spiele. Kadenzen. S. 94.
Bonvin, L., Op. 8, 12 b, Nr. 1, 77 a. Kompositionen
für Orgel. S. 140.
Burger, Max, Op. 61. 15 Präludien; Nr. 15 ftlr
2 Spieler. S. 140.
Calegari, C. S., Op. 225. Bicercare für 0. od. H.
S. 84.
Canestrari, Dion., Op. 4. AlUgro featoso, S. 58.
Qp. 6. Improwiso per Armonio, S. 94,
Casimiri, Raph., Dreistimmige Orgclbegleitung zum
Ordinarium Missae, S. 58.
Czemy, E. J. Neue Harmoniumschule. S. 140.
Detsch, Karl, Op. 19. Orgelstttcke (85). S. 95.
Diebold, Joh., Orgelstttcke (110) moderner Meister.
1. Bd. S. 84.
Orgelstttcke (51) modemer Meister. 2 Bd.
S. 95.
Dehler, Jos., Op. 4. Orgelklänge. Orgelst. (170)
u. Modulationen (8). S. 94.
Fricker, (s. Liszt).
Hägg, G. 7 leichte Stttcke fttr Harmonium S. 140.
Hanisch, Jos., Orgelbegl. zu den Vesperpsalmen
des römischen Veaperale (Neudruck). S. 95.
Kotalla, Viktor, Op. 12. Lehr- und Übungsbuch
fttr den Orgelunterricht. S. 84.
Liszt, 1<Y— Fricker. Fuge fttr 0. S. 141.
Mailing, Otto, Op. 84. Weihnachtsstimmungsbilder
fttr 0. 2 Hefte. S. 96.
Mitterer, Jg., Orgelbegl. zu: Salve mater miaeri-
cordiae. S. ',22.
Monar, A. Jos., Op. 25. Sammlung neuer Original-
kompositionen. Heft 1 u. 2. S. 58. Heft 8—6.
S. 95.
Neruda, Franz, Op. 72. Thema mit Variationen.
S. 96.
Op. 74. Introd., Andante und Fuge. S. 96.
Pagella, Op. 55. 1. Orgelsonate. S. 141.
Plag, Joh., Op. 50. Vor- u. Nachspiele (54). S. 53.
Pilland, Jos., Op. 61. Sammlung (53 Nummern).
S. 53.
PoUeri. Präludium u. Fuge in C-dur. S. 141.
Reger, Max, Introduktion und Paiaacaglia. S. 96.
Remondi, Rob., Op. 77. Qradus ad Famassum deU'
Organista, 167 Orgelpedalstudien. S. 96.
Renner, jun., Op. 67. 12 Präludien fttr 0. od. H.
S. 141.
Visonä, Gino, Op. 6. Fuga per V Offertorio, S. 141.
lYalczynski, Fr., Op. 81. Fradudia pastoralia,
S. 141.
Weil, Aug., Orgelkompositionen (800). S. 85.
7. Theoret., bthet, geschichtl. Werke.
Bachjahrbuch, 1906. S. 79.
Bäuerle, Dr. H., Der vatikanische Choral in Re-
form-Notation. S. 121.
Bewerunge, H. Der Vatikanischen Choralausgabe
2. Teil. S. 66.
Botstiber, Dr. Hugo. Musikbuch aus (Österreich.
S. 89.
Bonvin, L., (s. Fleury).
Bruns, Paul. Das Problem der Kontraaltstimm c.
S. 89.
Cäcilienvereinskatalog, 16. Heft. S. 66.
Dicttrich-Kalkho£f, Franz. Geschichte der Noten-
schrift. S. 89.
Fleury, Alexander- Bonvin , Ludwig. Über Cboral-
rhythmus. S. 122.
Fuchs, Albert. Taxe der Streichinstrumente. S. 89.
Gabrielli, A. Skizze ttber G. Ruggiero. S. 67.
Gerhardt, Paul, dessen Lieder und Gedichte, heraus-
gegeben von W. Nelle. S. 67.
Grunsky, Dr. Kari. Musikästhetik. S. 122.
D' Harcourt, Eugen. Le Musique Actuelle en Italic.
S. 79.
Heinze, L.— Osbürg, W. Kleine Harmonielehre.
S. 89.
Hesse, Max. Deutscher Musikerkalender für 1907.
S. 39; fttr 1908. S. 128.
Heuler, R., (s. Thibaut).
Hildebrand, Otto. Das Pianino, sein Bau und seine
Behandlung. S. 40.
Hoffmann, £. T. A. Musikalische Schriften, heraus-
gegeben von Dr. Istel. S. 79.
Hohmann, £., Die Modulation. S. 142.
Istel, Dr. Edgar, (s. Hoffmann).
Kataloge. S. 41, 66, 69, 79, 148.
Katechismen, (s. Riemann, Schröder).
Kuijpers, A. Anleitung zur Stimmbildung. S. 67.
Koller, Ph., Arezzo. Tastenschema, Tonarten und
Intervalle. 2 synoptische Tabellen. S. 40.
Krttger, Albrecht, Theoret. - prakt. Gesangschule.
S. 142.
Kttnster, P. Klem. Harmonisches System zur Be-
gleitung der greg. Choralmelodien. S. 67.
Landolf, Julius. Methode des Notenlcsens. S. 40.
Lederer , Viktor. Tatsächliche Berichtigung zu
„Heimat und Ursprung der mehrstimmigen Ton-
kunst" gegenttber der Kritik Dr. Friedrich Lud-
wigs. S. 79.
Löbmann, Hugo. Singfibel, 2. Teil, (2. Aufl.;.
S. 79.
LUnemann, Friedrieb, Die Symphonia architectonica.
S. 148.
Marbach, C. Carmina Scriptiirarum scüicet Anti-
phonae et Besp. S. 68.
Morill, Bianka. Lautbildungslehrc. S. 148.
-*3 VII a-
]laamann,EiniI. Illustrierte Mnsikf^eschichte. 2. Aufl.
Bearbeitet von Dr. Eugen Schmitz. S. 79 u. 148.
Nelle, W., (8. Gerhardt).
Oflburg, W., (s. Heinzc).
Paleatrina, (im 33, Band der Gesamtausgabe). Di-
minutionen; alphabetischer Index und thematisches
Verzeichnis. S. 107.
Pasquetti, Dr. Guido. 1/ Oratorio Musicale in
Italia. S. 40.
Pembauer, Jos. Über das Dirigieren. 'S. 40.
Pfordten, Karl von der. Beethoven. S. 148.
Radiciotti, Gius. V Arte musicale in Tivoli. S. 128.
Rautenstrauch, Job. Luther und die Pflege der
kirchl. Musik in Sachsen. S. 68.
Reinecke, Karl, Aus dem Reich der Töne. S. 148.
Renner, Jos. sen., Op. 28. Gesangfibel. 10. Aufl.
8. 40.
Richter, Max. Moderne Orgelspielanlagen In Wort
und Bild. S. 69.
Riemann, Dr. H. Katechismus der Fugenkomposition.
S. 69.
Katechismus der Musikgeschichte. S. 69.
Handbuch der Musikgeschichte. II. Band,
1. Band. S. 80.
Schering, Dr. Arnold. Die Anfönge des Oratoriums.
S. 40.
Schmidt, Dr. H., Anhang zu Seidl— Kothe: „Die
Orgel und Ihr Bau"". S. 41.
Schmitz, Dr. Eugen, (s. Naumann).
Simon, Dr. James. Faust in der Musik. S. 41.
Simon, Willy. Ratgeber bei Anschaffung von Har-
moniums. 8. 188.
Schonen, W. Führer durch das Graduale Romanum.
S. 69.
Sohrrnier, Karl. Katechismus des Dirigiorens und
Taktierens. S. 69.
Schwartz, Rud. Jahrbuch der Musikbibliothek Peters,
18. Jahrgang. S. 69.
Stöving, Paul. Von der Violine. S. 41.
Stoye, Paul. Breithaupts „Natürliche Klaviertech-
nik". S. 80.
Strauß, Rieh., (s. Wolf u. Simon).
Sacco, Friedrich. Rhythmischer Choral, Altarweisen
und griechische Rhythmen. S. 80.
Thibaut, Ant. Fr. Justus- Heuler. ri)er Reinheit
der Tonkunst. S. 80.
Wa^er, Pet. Der Kampf gegen die Editio Va-
itcana. S. 81.
Wolf, Ernst. Biographie von Robert Schumann.
S. 41.
Wustmann, Rudolf. Musikalische Bilder. S. 123.
8. Kompositionen für Schule, Haus, Konzert etc.
Baumann, L., Op. 12. Andante reUgioso. Streich-
orchester und Orgel. S. 21.
Beliebte Chorgesänge, (s. Kiesel).
Beliebte Männerchöre, (s. Fenn u. Strubel).
Bonvin, L., Op. 88 u. 85. 2 Chorgesänge. 4 gem.
St. 0. (deutsch u. englisch). S. 70.
Bnning, Franz, Op. 18. Der Herr ist König. Fest-
rsang. 4 gem. St. (2 Tromb. u. Pos. ad üb.)
21.
Burger, Max, Op. 19. Stimmungsbilder. Streichorch.
n. 0. od. H. S. 88.
Burger, Max, Op. 59, 12 kleine Vortragsstacke.
4 händig Klav. S. 142.
Op. 60. Die Streich -Orchesterstunde. Für
Streichquartett. S. 142.
Burkard, J. A. Anleitung zum Klavierspiel, 8 Hefte.
S. 21.
Caldara— Riemann, H. Trio in iT-moU. 2 Violinen,
Cello (u. Pianoforte). S. 22.
Chorschatz, (von Tonger). 2 Bände. S. 142.
Dair Abaco— Riemann , H. Sonate. 2 Violinen,
Cello (u. Pianoforte). S. 22.
Dcschermeier, Jos., Op. 86. Nr. 5. Huldigung an
den Heiligen Vater. 4 gem. St. S. 119.
.... — Op. 88. Engelsläuten. Weihuachtsmelodram.
S. 142.
Detsch, Karl, Op. 29. Nachts am Meere. FUr Soli,
8 st. Frauenchor u. Klav. S. 119.
Diebold, Job., Op. 50. Cäcilia. Sammlung 48t. gem.
Chöre. (5. Aufl.). S. 70.
Diepenbrock, Alfons. 4 Lieder. 4 gem. St. (Text
flämisch). S. 21.
Erlemann, Gustav, Op. 20. Qeistliches Lied. 4 gem.
St. S. 82.
Fenn, Ferd. Ein Hüttlein steht im grünen Wald;
die Heimat. 2 Männerchöre. S. 81.
Fitzenhagcn, W., (s. Lotti).
Fiesel, 6., Op. 41. Frühlingsankunft. 4 gem. St.
S. 81.
Glickh, Rud., Op. 88. Meditation. Konzertstück
für Harm. u. Klav. (od. Harfe). S. 21.
Qothardo. Vater unser in der Esperanta-Sprache.
4 St. S. 148.
Grabert, Martin, Op. 24. Pharisäer und Zöllner.
Kantate. Chor, Soli, 0. u. kl. Orch. S. 82.
Op. 25. Tod, wie bitter bist du! Kan-
tate. Chor, Baßsolo, Tenorsolo. S. 88.
Königspsalm. 8 Oberstimmen m. Klav. S. 88.
Gruber, Jos., Op. 155. Papsthymne. 4—7 gem. St.
m. Klav. (4 Blechinstr.). S. 119.
Halvorsen, Job., Op. 20. Alraune. (Dänisch und
deutsch). Sopransolo, Frauenchor u. Orch. S. 70.
Hartmann, Dr. P. von. Lieder (4). Ist. m. Klav.
(englisch u. deutsch). S. 70.
Hausmusik, (s. Leichtentritt).
Huber, Klcmens. Zum Tanz; der Zeisig. 2 heitere
Lieder. 2 od. 8 Singst. S. 81.
Jacobi, Karl. „Der Lenz und ich und du''. 4 Män-
nerstimmen. 8. 119.
Janssen, Jul. Kinderlieder (2). Klav. u. Singst. S. 70.
Kammermusikbibliothek, (s. Caldara u. Dair Abaoo).
Kienzl, Wilhelm, Op. 75. In Knecht Ruprechts
Werkstatt Weihnachtsmärchenspiel. S. 142.
Krug, Arnold, Op. 120. Andante religioso, Violine
u. 0. od. Klav. S. 88.
Leichtentritt, H. Deutsche Hausmusik aus 4 *Jal>r-
hunderten. S. 22.
Lenz, J. Papsthymne. Männerchor u. Orch. S. 22.
Lotti, Ant. (Fritzenhagen Wilh.), Arie für Cello
u. Klav. od. Org. S. 88.
Mühlbauer, Richard. Scholarenlieder. S. 119.
Mu£fat, Gottlieb— Niemann, W. Auswahl von Kla-
vierstücken aus den Componimenti Musicali. S. 22.
I Neumann, Mathieu, Op. 62. Altdeutsche Lieder.
4 Mst. S. 120.
Op. 64. Deutsche Volkslieder. 4 Mst S. 120.
-ra vin et-
Nfemaim, W,, (a. Muüan.
Nuenen, Johann van, Op. 5. WeihDacbtskanUte.
Solo, Terzett u. 4Bt. UanneTChor in. EIbt. S. 22.
Platz, Wilhelm. Oratorium „Gotteakinder". Soli,
gem. CboT, KiDderchoi, Orch. (u. 0. ad. IIb.) S. 120.
Pracher, Hai, Op. 16. Lieder (2) für 1 tiefe St.
u. KUv. S. 70.
Ratbgeber, Gg., Op. 100. CHoilienbyinne. 6 gem. St.
S. 71.
Beichart, Aug., (b. TBchaikowsk;},
Riamann, Hugo, (a. Caldara u. Dali' Abaco^ (Kammer-
moBikbibliotbek.)
RiboTsky, V., Op. 13. Einlagen zu aaßerlitDTg. An-
dachten, fUr I SoIoBtimme (Violine od. GcUo ad lib.)
u. 0. od. H. S. 130.
Roie, AUired. Schule der Ocittufigkeit, 90 Klavier-
etuden. 1. Heft. S. 29.
SobJtllgen, W., Op. 14. 2 Festgeüänge. 4 Hst.
S. 142.
Schiek, Gugt., Op. 36. .Jauchzet Gott, alle Lande!
M&nnerchoi u. Sopranaoli. S. SS.
Schröder, Herrn. EnBembleetflcke fllr StrelcbinHlr.
3 Hefte. S. 32.
Slunifiko, JoL, Op. 6S. Zwei Lieder fllr gem. Chor
u. Klar. S. SS.
Op. 61. 4 Stücke für Violine u. KlaT. S. 82.
StaDge,Mas,Op. 111. Feitgesang. 4 gem. St S.83.
Strubel, .r,Op. 50. Im Vaterland. HUnnerobor. S.81.
Thiel, Karl, Op. 26. Die I. Pflngatpredigt, für gem.
u. H&nnerchor. S. 93.
l'onger, (s. Chorachatz).
Treuer, Ed., Op. II. Ave Maria, fUr 1 Soloat.,
Violine u. 0. od. H. S. 121.
Tachaikowsky,P.,Op. 64. (Aug. Reichart). Andante
cantabilt. Violine n. 0. od. H. S. 83.
Waller, Karl. „Sehöa iat die Jugend". 4 Hat S. 121.
Wädenecbwiller, P. Dom., LieC 1 at. m. Klav. (engl.
u. deaUch). S. 71.
Weber, Fr. Sieben Lieder. 3 Oberst mit Klar. 8. 82.
Wendl, KarL Initrumentalmease, fUr Streichm. u. 0.
S. 23.
Wiltbergcr, Aug., Op. 115. St Nikolaua. Oratorium.
S. 71.
Op. 116. Die hl. Angela von Heriei. Kan-
tate. Frauenchor, Solo, Klav. S. 71.
Winter, O., Op. 29. Krippenapiel fUr gem. Chor,
Uännor- u. Frauenchor, Soli, Klav. od. H., m,
leb, Bildern. S. 121.
Wittenbecher, Otto, Op. 8. Andante rtügioto, fOr
CeUo u. 0. S. 83.
1907. Regensburg, am 1. Januar 1907. Jjro -^
MUSICA SACRA.
Gegründet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888).
Monatscbrift ffir Hebung nnd Förderang der katbol. KircbenmasilL.
Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Kirchenmusikschule in Regensburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 Musikbeilagen.
Die tJiutiea uura" wird am 1. jeden Monats ausge^ben , jede der 12 Nummern nmfafit 12 Seiten Text. Die 12 Musik-
beilagen (48 Seiten) werden der Nummer 4 beigelegt. Der Abonnementpreis des 40. Jahrgangs 1907 beträgt 3 Mark; Einzel-
nummern ohne Musikbeilagen kosten 30 Pfennige. Die Bestellung kann bei jeder Postanstalt oder Buchhandlung erfolgen.
laluüttflberiicht: Zeremonien. (Aus Ausgar Albing.) — Aus Archiven und Bibliotheken: Zu früheren Lesefrüohten.
(Von V. H ) — Neu und früher erschienene Kirohenkompositionen: üreg. Aichinger-K. Thiel; Die vierbändigo Samm-
Inng aasgewAhlter Kompoftitionen für di»» Kirche von Steph. Lück; C. Boyer; M. Day; AI. Desmet (7) ; Joh. Jos. Fux-Ign. Mittcrer ;
Pet. Griesbacher; W. Hohn; Fr. X. Limluer; P. Magri ; Jo. B. Marabini: Palestrina-Bftuerle (10); Palostrina • Thiel ; Jos. Rossi. —
Im Lesezimmer: über ;die Choralfragc aus dem ..Korrespondenzblatt'* des gei-manisch • ungarischen Kollegs." — Vermischte
Nachrichten und Mitteilungen: Klberfeld (Cäcilienfeier der vereinigten Kirchenehöre und Weltliches); Brüssel (Orgel von
Goll und Programm der Einweihung); Inhaltsübersicht von Nr. 12 des Cftcilienvereinsorgans. — Offene Korrespondenz. —
Anzeigenblatt? Nr. 1.
Zeremonien. *)
„Es ist schwer verständlich, warum uns Katholiken hier und da vorgeworfen wird,
daß wir gewisse äußere Zeremonien haben. Sind die Kinder der Welt den Zeremonien
wirklich so abhold?
Der Verliebte kniet — in Wirklichkeit oder im Roman — vor der Angebeteten
seines Herzens; der Patriot bekränzt die Büste seines Landesherm; die Truppen erweisen
einem Lappen Tuch, der Fahne, besondere Ehren; der Kavalier küßt der „Gnädigen"
gehorsamst die HancI ; das Parlament ehrt die Botschaft des Fürsten oder das Andenken
eines verstorbenen Mitgliedes durch Erheben von den Sitzen; das Kind verehrt das
Bild der entschlafenen Mutter; der Beamte greift zum Zylinderhut, um dem Chef seine
Aufwartung zu machen; der Sozialist und Anarchist trägt die Märtyrer seiner Sache
in ein besonderes Verzeichnis von Bekennem der roten Freiheit ein — ja, wir können
nicht bei Tische sitzen, in den Salon treten, über die Straße gehen, ohne uns an Zere-
monien, Grußformeln und äußeren Ehrenbezeigungen zu beteiligen. Und wenn man
fremde Länder bereist, so findet man, daß jedes Volk seine Zeremonien besitzt. Ohne
konventionelle Gebräuche, Kleidung, Bewegungen und Reden existiert der Mensch nirgends.
Jeder Stand und jeder Beruf hat seinen Ritus. Das findet man ganz natürlich und an-
gemessen, und es gibt sogar Leute, die ein Studium daraus machen, den „Sinn" aller
äußeren Gebräuche zu ergründen und zu verteidigen. Nur an uns Katholiken findet
man die Zeremonien auffallend, unverständig und sinnlos. Gibt man sich Mühe, den
„Sinn" auch unserer Gebräuche zu erforschen? Fast niemals. Man fertigt sie ab mit
dem Schlagwort „Formelkram". Wenn wir die Knie beugen, die Statuen und Bilder
bekränzen, geweihten Personen und Sachen Reverenz erweisen, das Kreuz oder den
Bing eines Prälaten küssen, bei der Lesung des Evangeliums uns erheben, beim Gottes-
dienst besondere Gewänder und besonderen Kopfschmuck verwenden, die Heroen des
') Die Redaktion entnimmt für die 1. Nummer des 40. Jahrgangs diesen Artikel aus den Reflexionen
von Ansgar Albing, dem Verfasser von Morihm paternis, Pseudonym von ^lonsignorc Dr. von Mathies.
die jüngst bei Fr. Pustet in Regensburg unter dem Titel: „Religion in Salon und Welt" erschienen sind,
16^ 176 Seiten. In modernem Leinwandband 2 jK. Es wird nicht schwer fallen, den Inhalt dieses
10. Kapitels (es sind deren 22) auf die liturgische Kirchenmusik zu Übertragen. Es gibt ja so viele
Katholiken, welche die Kirchenmusik als Nebensache, als zeremonielle Vorschrift subjektiver Auffassung
Überliefern zu können glauben. Die Musica sacra sei uns eine ideale Sache, den Komponisten sowohl
als den Dirigenten, Organisten und Sängern, — aber auch den denkenden Katholiken und Kirchenbesuchern.
Glaubens ins Verzeichnis der Heiligen eintragen — dann ist das alles Unsinn.
Warum? Weil diejenigen, die nicht unseres Glaubens sind, es nicht für der Mühe
weit halten, sich über den Sinn katholischer Zeremonien belehren zu lassen.
Äußere Zeremonien entsprechen der Tatsache, daß der Mensch kein reiner Geist
ist, sondeni auch einen Körper besitzt. Leib und Seele nehmen daher am Gottesdienste teil.
Die äußeren Gebräuche haben für uns Katholiken — abgesehen von der mystischen
Bedeutung und ihrem teilweise sakramentalen Charakter — noch einen ganz besonderen
Wert dadurch, daß sie zu einem äußeren Bekenntnis des Glaubens werden können. An
gewissen Zeremonien erkennt man den Katholiken. Dürfen wir uns also schämen diese
Zeremonien mitzumachen? Das wäre entweder feige oder borniert. Aber ein anderes
müssen wir für ebenso wichtig halten, nämlich selber in den Sinn und die Bedeutung
all unserer Gebräuche . einzudringen, um letztere „im Geist und in der Wahrheit" beob-
achten zu können. Übertragen wir nur ein wenig von der „peinlichen" Genauigkeit
unseres Verhaltens im Salon oder im Berufsleben auf die Vorschriften unserer Religion!
Der Allerhöchste, der Spender aller Gnaden hat ein Eecht zu verlangen, daß wir ihm
ernsthafter und würdiger huldigen als den hohen Herren und gnädigen Frauen, denen
wir im Leben begegnen. Es genügt, sich vorzuhalten, wer er ist und wer sie sind,
um unsere Pflichten in dieser Richtung sofort zu erkennen. Obgleich Gott unserer
Huldigung nicht in dem Sinne bedarf, daß er sie nötig hätte, um zu sein, was er ist,
oder als ob wir ihm etwas an Ruhm und Ehre spenden könnten, was er nicht bereits
sein eigen nennt — so bedarf doch der Mensch der äußeren Zeremonien, um mit
Körper und Seele in bewußter Freiheit Gott die ihm zukommende äußere Verherr-
lichung zu bejahen und den äußeren Kultus einerseits als Zeichen der inneren Ge-
sinnung, anderseits als Anregung zur Erweckung innerer Akte zu benutzen. Wer da
meint, Gott bloß innerlich verehren zu sollen, der sollte auch seinem Fürsten, seinen
Vorgesetzten, seinen Examinatoren, den Eltern, den Leuchten der Wissenschaft, den
Kunstkoryphäen, dem Frauengeschlecht und vor allem dem Mammon nur innerlich Hoch-
achtung erweisen. Und wer sich an den Bildern und Reliquien sittlicher Heroen, d. h.
der Heiligen Gottes, ärgert, der sollte auch keinem Kriegshelden, keinem Dichter,
Denker oder Kunstgenie ein Monument aus Erz oder Marmelstein setzen helfen.
Man täuscht sich sehr, wenn man meint, ohne Hilfe von Äußerlichkeiten „ver-
geistigter" oder „geistlicher" vor Gott zu treten. Da die Zeremonien sinnfällige Hand-
lungen sind, so beschäftigen und fesseln sie unsere Sinne und bewahren sie vor Zer-
streuung; da ihnen zugleich eine Bedeutung unterliegt, welche nur der Geist erkennt
und erfaßt, so erheben und befruchten sie gerade letzteren in besonderer Weise. Daß
nicht nur hochgebildete Menschen diese Sprache der Zeremonien verstehen, zeigt deutlich
das Verhalten frommer Leute aus den unteren Ständen in der Kirche. Diese schöpfen
aus dem Ritus die reichste Anregung für ihr religiöses Leben, und vor Erfindung der
Buchdruckerkunst waren Riten und Bilder vielleicht die Hauptmittel, um das Volk in
die Mysterien und die Lehre des Christentums einzuführen. Dadurch, daß man die
religiösen Zeremonien aus dem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben mehr und mehr
zurückgedrängt hat, ist weder der Glaube geläutert noch die Welt poetisch geworden.
Das Mittelalter, das wir gewiß nicht wieder zurückwünschen, besaß trotz all seiner
Schwächen eine gesunde Lebenskraft im Christentum und trotz all seiner Härte viel
Poesie, Anmut und Schönheit dadurch, daß dieses Christentum sich allüberall in drama-
tischen Formen und symbolischen Zeremonien äußern durfte. Die Künste haben darum
auch vom Ritus und von der Kirchenlehre die wunderbarste, reichste Anregung erhalten.
Deshalb dürfen wir auch vom rein ästhetischen Standpunkte aus uns nicht schämen,
für die äußeren Zeremonien offen einzutreten. Sogar die dem Geist der Kirche direkt
widersprechenden geheimen Gesellschaften haben trotz aller Nüchternheit und alles
Rationalismus der Zeit doch ein reiches Zeremoniell ausgebildet, eben weil der Mensch
der Zeremonien bedarf, um übersinnliche Gedanken zu erfassen und darzustellen.
Für den gebildeten Katholiken gibt es Mittel genug, die kirchlichen Zeremonien
kennen zu lernen. Sie stehen mitsamt den herrlichen Gebeten der ofläziellen Liturgie
verzeichnet in jenen unübertroffenen Formularien, deren sich die Kirche seit den Tagen
des christlichen Altertums bedient, obgleich diese Formularien ihre jetzige Gestalt erst
allmählich angenommen haben. Wir sprechen hier vom Missale, Brevier, Eituale,
Pontiflcale, Caeremoniale Episcoporum und Martyrologium. Meßbuch und Brevier sind
mehrfach ganz und teilweise übersetzt worden und ttber die gesamte Liturgie wie Über
die Gebräuche der Kirche existieren eine ganze Reihe von Einzelwerken, wissenschaft-
licher und populärer Art, deren Studiun^ es selbst demjenigen, der kein Latein versteht,
mit Leichtigkeit ermöglicht, in den wahren Geist des kirchlichen Gebetes und der
kirchlichen Zeremonien einzudringen. Jeder von uns wird bei etwa vorhandenem
Interesse für die Sache von einem priesterlichen Freunde ohne Mühe erfahren können,
welche hier einschlägigen Schriften er studieren sollte. Der Lateinkundige aber wird
aus der Lektüre der liturgischen Bücher und ihrer Kommentare einen ganz ungeahnten
Genuß schöpfen, denn die Sprache der Kirche ist von solcher Tiefe, Poesie, Kraft und
Schönheit, verfügt über einen solchen Gedankenreichtum und eine solche Fülle solidester
Belehrung, daß sie unbedingt jeden fesseln muß, an dessen geistiges Ohr sie einmal
in unverfillschter Reinheit geklungen. Es ist darum ein wirklicher Verlust fiir einen
Katholiken, wenn er nicht imstande ist, die Zeremonien und Gebete seiner Kirche nach
Form und Inhalt zu verstehen. Entweder wird er nämlich in seiner Unwissenheit über
das Heilige spotten, das er nicht kennt, oder er wird sich zu einer seichten und leichten
Erbauungsliteratur wenden, die zwar nicht immer unkatholisch zu sein braucht, aber
vielfach das Erzeugnis einseitiger oder süßlicher Frömmigkeit ist und den Charakter
sehr subjektiver Andacht an der Stirne trägt. Der oflSzielle Ritus der Kirche ist objektiv,
vielseitig und vielsagend, dogmatisch korrekt und zugleich von solcher Einfachheit und
solcher Tiefe, daß beide, der Gelehrte, wie der üngelehrte, für Geist und Herz alle
wünschenswerte Anregung in ihm finden. Er ist eben das Werk des Heiligen Geistes,
der in der Kirche Gottes weilt und waltet. Ritus und Liturgie stehen auf dem Boden
der Heiligen Schriften und sind von allen christlichen Generationen in der Weise bezeichnet
worden, daß sich in ihnen die Kirchengeschichte und alle geistig-religiösen Bewegungen
des Alten wie des Neuen Testamentes bis auf unsere Tage widerspiegeln. Wenn wir
mit der Kirche anbeten, danken, jubeln und flehen, so haben wir teil an dem Kultus
der gesamten Menschheit, welche den einen wahren Gott bekennt Die apostolische/
Kirche nahm nach dem Beispiel des Erlösers die Heiligen Bücher des Alten Bundes,
vor allem die Psalmen, als kostbares Erbe der grauen Vorzeit dankbar an; die Märtyrer
und Bekenner bewahrten und vermehrten den ehrwürdigen Schatz der heiligen Gebräuche
und Gebete; die nach den Verfolgungen aufblühende Kirche bildete Ritus und Liturgie
weiter aus. In den glänzenden Basiliken und hohen Domen des Mittelalters entfaltete
sich der offizielle Kultus in nie geahnter Pracht und Majestät, und noch heute beten
und opfern der arme Missionar im fernen Heidenland wie der Dorfpfarrer im schmuck-
losen Gotteshause, der Abt in der ehrwürdigen Abteikirche, der Vater der Christenheit
am Apostelgrabe unter der Riesenkuppel Michelangelos im wesentlichen wie einst die
Blutzeugen Christi im Dunkel der Katakomben. Das Leben und Leiden des Herrn
und seiner Heiligen gewinnt in den Riten der Kirche Tag für Tag neues dramatisches
Leben; die ehrwürdigen Zeremonien umgeben das mystische Opfer, das vom Aufgange
bis zum Niedergange der Sonne allerorten dem himmlischen Vater dargebracht wird
und begleiten die Ausspendung der Sakramente, durch die jedem von uns die Gnaden
der Erlösung zufließen. Wahrhaftig, wir würden aufhören, katholische Christen zu sein,
wenn wir die Ansichten jener teilen wollten, die aus Unwissenheit oder Mißgunst das
verspotten, was sie als „unnützes Formelwesen" der Religion zu bezeichnen lieben.
Wir sind nicht zu „gebildet", um die Gebräuche der Kirche mitzumachen. Im Gegen-
teil: wir wollen unsere Bildung dazu verwerten, immer tiefer in den Sinn dieser heiligen
Gebräuche einzudringen, um immer mehr „im Geist und in der Wahrheit anzubeten
(Joh. 4. 23)" und, wo es geboten oder nützlich erscheint, auch unsere irrenden und
kritisierenden Brüder über die Bedeutung unserer Zeremonien und Gebete aufklären
zu können."
-t3 4 ei-
^
Aus Archiven und Bibliotheken.
Zu frUbersD LssefrQcbtan.
1, AU Einaender am Scliluß des Aufsatzes iu Nr. ft, Jahr?. lifJe, vou duu Anklängeii der Weise
jjln dich hab ich gehoffet. Herr", Zahn 1706, aus dem Gesangbuch von Babsi 1545 an den Ton des
77- Psalmes in den Sonterl. schrieb, sah er noch nicht, daß diese Weise anch in einer nierkwUrdiKen
VerhindnDg mit „Es war einmal ein reicher Mann" steht. Die Entdeckaug sei als Nachtrag zu dem
Anfaatz in Nr. 3—5 d. .T. 1905 gebracht. „Es war einmal", ebenfalls ans dem Rabstschen Gesangbuch,
Zalm 73Cba, ist nach Böhmes Vermutung der abgeicürzte Herzog Erost-Tou. Wie gut läßt sich die
Umbildune des vollständigen Tones in die, die wir hier besprechen, verfolgen! Vergleiclie 1706,
1. nnd 2. Zeile, mit 7306, 2. u. 3. Zeile.
Triller hat zu 1706 das Lied: ,Eb war einmal ein großer Herr." Da die Weise mit 1704b
„In Jesu Namen wir heben an' iihulichkeit hat, werden diese doch anch miteinander verwandt
sein, nnd selbst bei 1704 a ist dies watirscheinlich, vgl. die Stelle „hört zu ihr Frauen" in a und h.
Ähnlich ist auch 1973 E» e mala typiea, Weisse 1531, nnd 1975 Vater uneer, der du hist, ans
Erfurt. Enchirid. 1527, die hier folgende Weise.
2. Zu der vorhin genannten Besprechnng des Herzog^ Ernst-Tons im Jahrgang 19lfö weiter noch
folgendes. Das Lied von Schechs: „Ach Gott, erhör mein .Senfzen und WehklMcn" geht (Magde-
burger Gesangbuch 1654, vel. Fischers Kirclienliederlexikon I S. 5) aus dem Ton: Wo ist mein
schöner Fürst nnd Herr hin Kommen. Ohne Zweifel ist dies der weitverbreitete Ton, den die Präs.
piet. Frankfurt 1662 bietet nnd Zahn (1831a) so abdruckt:
Der Ton ist mit dem vorhin bezeichneten sehr nahe verwandt, ein passender Träger des
Klage- nnd TrostÜedes, in Dur umgebildet Bernbnrg ITäi"), danach Zahn 1831b:
Beiden Bildungen wiederum tlhnelt die Weise bei König 1738 zu All meine Sünden renen
mich von Herzen {Zahn 1840).
^— -j - _^j Höfpl dichtete iiugefillir zu gleicher Zeit mit
, H jF SchecliB sein Gedenklied auf Gustav Adolf: Wo
"■■==" ist der groß Gutitavna unser Herr? Hat diesen
Mann die Mitternacht nit mehr? Br gibt als Ton den Mau^ifclder an. Nach dem gleichlautenden
Anfang hier nnd im Magdeburger Gesangbuch mochte man annelimeu, daß der Mansfelder irgendwie
in der Weise der Präs. piet. zu Ach Gott erlialten ist, wie auch der ähnliche Anfang .,Es war einmal
ein reicher Maun" und bei Triller „ ... ein großer Herr" sich damit berühren würde. V. H.
') Nach Zahn fehlt hier ein ^.
*) Diese Pause gehört weg, wei
I der Takt eingehalten werden soll,
Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen.
firegor Aiehinger, Adoramus te, Christe, für Sopran I und n, Alt, Tenor. ^) Die
Bearbeitung dieser überaus zarten Komposition durch Karl Thiel auf 4 Liniensystemen
ipit ebensüvielen Violinschlüsseln, sowie mit Atem- und dynamischen Zeichen versehen,
ist sehr Verständnis- und wirkungsvoll.
Auetores dlversi, d. h. verschiedene Komponisten altklassischer Musik sind vertreten
in der vierbändigen „Sammlung ausgewählter Kompositionen für die Kirche",
die der am 4. November 1883 gestorbene Domkapitular Stephan Lflek in Trier im
Jahre 1860 zum ersten Male in 2 Bänden ediert hat, und welche von Mich. Hermes-
dorf f und Heinr. Ober hoff er fortgesetzt wurden und als 2. Auflage erschienen sind.
Diese Sammlung ist nun in den Verlag von Fr. Pustet übergegangen und wird
als dritte, unveränderte Auflage ausgegeben.
Vor 46 Jahren galt die Lücksche Sammlung als Konkurrenz von Dr. Proskes
Musica divinay da sie nicht in den alten Schlüsseln, sondern mit Ausnahme der Baß-
stimme in Violinschlüsseln, mit dynamischen Vortragszeichen versehen war und den
Allabreve- in den ^/^ Takt umgesetzt hatte. Diesen Vorwurf hatte man übrigens der
Sammlung mit Unrecht gemacht, denn Lücks Auswahl nahm weniger auf die Meister
der Glanzperiode des Vokalstiles Rücksicht und bevorzugte die Vokalkomponisten des
17. und 18. Jahrhunderts. Von Palestrina sind nur die Messen Aeterna Christi munera,
Iste Confessor und die sechsstimmige Papae Marcdli aufgenommen, von Vittoria die
vierstimmige quam gloriosum, da Lück der Ansicht war, daß spätere Werke als Brücke
für die Meister des 16. Jahrhunderts gelten sollen; auch die Tonalität und der aus-
gesprochene Charakter von Dur und Moll schien ihm für die moderne Praxis ver-
ständlicher und erfolgreicher.
Was den Inhalt anlangt, so bringt der erste Band 9 vierstimmige Messen von
Gius. Ant. Bernabei (2), Cannicciari Pompeo, Casali J. Bapt., Casini Johann
Maria, Galuppi Balth., Lotti Ant, Palestrina und Heredia Pet. Der zweite
Band beginnt mit Victorias vierstimmiger Messe quam gloriosum und enthält noch
eine dreistimmige und 2 vierstimmige Messen , sowie ein vierstimmiges Requiem von
Ant. Lotti; in letzterem ist Sanctus von Pergolese und Postcommunio von Cl. Cascio-
lini eingeschaltet, von diesem ist auch eine dreistimmige Messe. Palestrina ist mit
der vierstimmigen Iste Confessor und der sechsstimmigen Marcellusmesse vertreten,
Jos. Ant. Bernabei mit der vierstimmigen Messe Veni Creator, Der dritte Band bringt:
44 Motetten zu 3—9 Stimmen. Der vierte Band 47 Motetten zu 4—6 Stimmen von:
Aichinger Gregor (1), AUegri Greg. (1), Anerio Fei. (2) und Joann Franc. (1),
Arcadelt Jak. (1), Bai Th. (1), Benevoli Oratio (1), Berchem Jak. von (1),
Bernabei Jos. Ant. (3) und Bernabei Jos. Herc. (1), Calegari (1), Cannicciari (1),
Casali Joh. Bapt. (4), Casciolini Claud. (2), Cifra Ant. (1), Colonna Job. Paul (1),
Croce G. (3), Foggia Franc. (3), Gabrieli Andr. (2), Giorgi Joh. (1), Handl Jak. (8),
Haßler J. Leo (1), Johann IV., König von Portugal (1), Lassus Orl. di (4),
Lotti Ant (6), Marenzio Luca (2), Martini Joh. Bapt. (4), Menegali (2),
Nanino Joh. Maria (1), Palestrina (10), Palotta Matteo (1), Perti Jak. (2),
Pisari Pasquali (1), Pitoni (2), Porta Konst. (1), Prenner Gg. (1), Ruffo Vinz. (1),
Soriano Franz (3), Vecchi Orazio (1), Vento Ivo (1), Viadana (1), Vittoria (4),
Willaert Adrian (1).
Der reiche Inhalt*) dieser Sammlung bietet auch denen Gelegenheit, sich mit der
älteren Vokalmusik bekannt zu machen, welche bisher mit der leidigen Klage sich ent-
schuldigten, daß sie mit den alten Schlüsseln in der Musica divina Proskes sich nicht
*) Auswahl hervorragender Meisterwerke des a capella-Stils aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert,
für den praktischen Gebrauch herausgeizreben von Karl Thiel, Professor am Kgl. akad. Institut zu
Berlin. 2. Band, Motetten, 9. Heft. W. Sulzbach (Pet. Limbach), Berlin West 8, Taubenstraße 15.
Partitur 60 ^, 4 Stimmen ä 10 .^.
•) Der 1. Band enthält 160, der 2. 184, der 3. 192, der 4. 232 Seiten. Jeder derselben kostet
2 ^ 40 /^, das ^anze Werk in 2 Bänden gebunden 12 Ji, Jeder Band ist auch fllr sich zu beziehen,
Stimmen dazu existieren jedoch nicht. Die 3. Ausgabe trägt die Jahrzahl 1907. Wenn auch die Aus-
gabe unverändert von den früheren Platten abgedruckt wurde, so war es doch angezeigt, die Fehler in
den Namen und biographischen Daten des Inhcdtsverzeichnisses zu verbessern.
zurecht finden könnten. Immerhin ist diese Summliing: (768 Seiten 9 ,K- 60 -^1 die I
billigiste unter allen seither erschienenen ähnlicher Art und typographisch prächtig i
Das einstimmige Requiem des Priesters C. Boyer ist überaus würdig mit voll-
ständigem liturgischen Texte deklandert. Das Zwischenspiel vor der Wiederholung des
Introitus und dem letzten Ki/rie lasse man weg, um den Rubriken vollkommen zu ent-
sprechen. Die Harmonisierung der einstimmigen Melodien (bei Dies irae haben je
2 Stroplien für Soli und Tutti verschiedene KantÜenen) ist modern, mannigfaltig, fast
zu reichlich. Auch das Lihera ist beigegeben.')
Elf Motetten für gemischten Chor von IH. Day. Lelirer und Dirigent in Ludwigs-
liafen a. E.h.') Die sechs Hymnen-Kompositionen sind praktisch und einfach; die fünf
Kestoffertorieu klingen feierlich und pompüs. Die Ansätze zu thematischer Durchführung
sind vorhanden, es fehlt jedoch die Durcharbeitung. In der Textbehandlung gäbe es
vieles zu verbessern und umzugestalten; besonders störend ist im Weihnachtsoff ertorium
nach der dreimaligen Fanfare über et p/enitudinem die Behandlung der Worte ejus tn
ftmdasH, das dann noch obendrein mit Justitia etjuilicium fast in einem Atem verbunden
ist. Aiblingersclie Tendenzen klingen durch, chromatische Wendungen sind vermieden,
Alois Desmel, Professor an der Kirchenmusikschule zu Mecheln, übersendet drei
Messen im Selbstverlag. 1) eine zweistimmige für Cantus oder Tenor und Baß mit
Orgelbegleitung, ^) 2) eine für 3 gleiche Stimmen,*) :i) eine dreistimmige für Cantus,
Tenor und BaÖ. ^) Dieselben sind nach musikalischer Seite sehr tüchtig ausgearbeitet
und nehmen Rücksicht auch auf schwächere Chöre. Die Textesdeklamation ist fließend,
■wenn auch an manchen Stellen verbesserungsbedürtlig. Die selbständige Orgelbegleitung
ist sehr gut gehalten. In der Martinsmesse sWirt besonders das Qui cum (statt Qiii ex)
Patre (S. 11 der Partitur).
— — Desmet edierte außer den genannten Messen: 4) die vier marianischen Anti-
phonen"), die als Beilage zur Musica sacra (Namur) 1905/fi erschienen waren, und
sowohl für Männer- als für Oberstimmen gut ausführbar sind; — 5) vier Antiphonen
und Hymnen') in gleicher Besetzung, sehr einfach und würdig; — 6) vier Motetten
für drei gleiche Stimmen mit Orgelbegleitung.*) Sie sind ebenfalls für Männer-, noch
besser für 3 Oberstimmen komponiert; 7) drei Motette'*) für gemischten vierstimmigen
Chor mit Orgelbegleitung. Diese 3 Nummern sind mit besonderem Schwünge ausge-
arbeitet und verdienen Vortrag durcli die besten Chöre, sind aber auch einfacheren. i
Chören zu empfehlen.
Aus der Monumentalausgabe, welche von den „Denkmälern der Tonkunst in Oster-l
reich" erschienen ist, und unter anderm auch die Werke von Joh. Jos. Fdx i 1660— 1741) |
') Miesa pro drfundia ad choruin uniuH vociH mciliac coriiitüiitu otgADO vel liurmonio. Partitui
und Stimmen 2 M 7S Si, ^^titiiine Hb Si. Harccllo Capra, Turin.
>) Solbstveilog de« KompODisten. Partitur l Jn hO ^, i äiimmeii ä 20 ^, Das Heft entliUE:.
Veni Creator (3), je 2 Strophen; Fange litigna mit Tnnlum ergo und Oenitori (4) und dio ÜfFeitorieM?
.4i'e Marin. Tvi sunt codi, Confirma hoc, trrra tremuit, Aicendit Deu8.
') Mis«a in hon, S. Martini ikd duas voces aequalea organo comitantc. Partitur '2 Fnntstf
2 StimmeD ä SO Cent.
*) Miisa amalor eastilatig, ad tres voces aei|ualc8 i^tini organo, Partitur '2 Franus, 'S SliinmeB
i\ m Cent.
'^1 Mi»Sfi in hon. S. Arnolrii, triliUB vocibuB iuacijualibus organo (Pcd. non obl.) uouiitante. Partitur
it ii'raucü 50 Cent, :t Stimmen i\ 50 Cent.
*) Las quatre ÄDtienneB do la Sainte Viorgc, pour deux voll egalee L-t orgua. A Louis Vanlioutte
Uaitre da Cbap. de St. UartJn a Yprea. Partitur 3 Francs, 3 Stimmen %i Cent.
') Quatre ChantB pour le Salut pour deui voix ögales et orgue. 1. satutarie; 3. Ave Mariai
a. Te, Joeeph, celebrent; 4. Tantum eri/o. Au T. Bev. Mr. le Chau. J. Pecters, Plfiban-Doyen de 5t. Rom-
baut, k UnJinea. Partitur 1 Francs 50 Cent, 2 Stimmen ii 23 Cent.
") Quatre Mntets pour troia voix e^j^alea et orgue. I. O saerum convipium; 2. Ave Maria; 8. Latt-
date Dominum; i. Tantum ergo. A Sa Gr. H^. van den Branden de Rceth, Archev. de Tjr. Doyen di
Chapitre Mfitropolitain de St. Rombaut, k Mahoes. Partitur 1 Franon 75 Cent, a Stimmen 20 Cent.
') Trois Motets, pour quatre voix niixtua et orgue. 1. ,Trim dtUä» memoria; 2. Harc est
darum; 3. Tantum ergo. Partitur 2 Fmncs, 1 Stlmiuca i 'i-i ^. A inon fils -loseph &
Premiere Communion.
enthält, hat Ign. Mitterer drei Nummern ausgewählt^) und für den praktischen Ge-
brauch bearbeitet Die Orgelbegleitung ist nach dem bezifferten Baß des Originals in
etwas freierer Weise gefertiget und beim Libera auf die richtige Wiedergabe des
liturgischen Textes, auch bezüglich der Wiederholungen, Rücksicht genommen.
Pet firlesbaeher, Op. 102. Litaniae Lauretanae 4 vocibus concinenda comitante
Organo.') unter der großen Zahl Lauretanischer Litaneien für gemischten Chor stellt
Referent dieses neue Werk des fruchtbaren und allseitigen Komponisten in die ersten
Reihen. Die Klippe der Einförmigkeit und die Gefahr des Ableiems der vielen Anrufungen
und des stereotypen Ora pro nobis ist in poesievoller und erfindungsreicher Abwechslung
glücklich vermieden; der musikalische Satz trägt gleichsam den Litaneientext auf breiten
Schwingen in die Höhen und Tiefen der Herrlichkeiten Mariens. Von Regina angefangen
wächst die Begeisterung und neigt sich erst beim letzten Ora pro nohis in die Ruhe
zur Anbetung des Lammes Gottes. Die Orgelbegleitung stützt die Singstimmen und
verleiht hochfestlichen Charakter. Ein-, zwei- und dreistimmige Sätze bringen Mannig-
faltigkeit und gewähren jeder Stimme wünschenswerte Ruhe zu neuem Aufschwung;
jede huldigt, gleichsam am Madonnenbild in würdiger Haltung vorüberschreitend, der
lieben Muttergottes im Geiste der Kirche im ehrerbietigen Reigen.
W.Hohn, Op. 1. Missa prima, ad duas voces . aequales (Cantus et Altus vel Tenor
et Bassus) cum Organo. Wer ein solches Op. 1 der Öffentlichkeit übergibt, hat nicht nur
bereits viele Übungen im Arbeitszimmer durchgemacht, sondern auch gute und tüchtige
Kompositionen studiert und aufgeführt Diese zweistimmige Me^se ist edel in der Erfindung,
tüchtig in der Durchführung der Singstimmen und der selbständigen, einfachen Orgel-
begleitung, musterhaft in der Textdeklamation, überaus praktisch für die besten und
die schwächsten Chöre, also nach allen Seiten vortrefflich und empfehlenswert. Was
der gut geschulte Komponist zum ersten Male in die Öffentlichkeit gegeben hat, läßt
hoffen, daß seine weiteren Werke gleiches, ja noch höheres Lob verdienen.*)
Zu den in Musica sacra 1906, S. 89 besprochenen und empfohlenen Zwölf Panffe
lingua ad 4 voces inaequales von Fr. X. Lindner sind bei Fr. Pustet auch die Sin^-
stimmen, jede mit den 6 Strophen dieses Hymnus versehen, im Druck erschienen ä 30 ^.
Zu 8 Nummern (Nr. 1, 2, 4, 5, 8, 9, 11, 12) ist eine vierstimmige Blechbegleitung und
Bombardon ad lib. zum Gebrauche bei öffentlichen Prozessionen hergestellt worden.
Die 5 Blechstimmen kosten 50 ^ und werden nur komplett abgegeben.
Der Priester P. Hagri komponierte als Op. 95 eine frisch und lebhaft durchgeführte,
über die Motive des Introitus Puer natiis est nobis ausgearbeitete Messe*) für 3 Männer-
stimmen mit Orgelbegleitung (daher die Bezeichnung Missa natalicia). Sie ist leicht
und gefällig; die mäßigen solistischen Einlagen der einzelnen Stimmen, besonders im
Oredoy sind Eigentümlichkeiten der neu-italienischen Schule, die auch gerne die letzten
Wortsilben dehnt oder auf starke Taktteile legt.
Eine Messe zu Ehren des heil. Johann Baptist für gemischten vierstimmigen Chor
mif Orgelbegleitung des Franziskanerpaters Jo. B. Harabinl, Op. 24, ist über die
Motive des Introitus De venire Matris meae komponiert, aber etwas unruhig in rhyth-
mischer Beziehung, besonders im Credo. Der imitatorische Stil ist öfter als gut durch
Unisonisätze unterbrochen. Die Arbeit, und zwar eine mühevolle, drängt sich zu sehr
vor und stört eine einheitliche, musikalisch befriedigende Wirkung. Wenn der Ordens-
mann die Werke seiner italienischen Landsleute aus dem Franziskaner- und Minoriten-
orden im 16. Jahrhundert kennen lernen kann, so wird er aus diesem Studium gewiß
lernen, besonders in bezug auf Rhythmik und ungezwungene Deklamation; dann mag
er nur auch in moderner Tonart schreiben!*)
*) Breitkopf & Härtel in Leipzig. Partitur 2 My i Stimmen k 30 ^. Nr. 1. Asperges me (4 gem. St.);
Nr. 2. Asperges me fttr 5 gem. Stimmen (Ten.); Libera me (4 gem. St.).
«) A. Goppenrath (H. Pawclek), Regensburg, 1907. Partitur 1 ^ 60 ^, 4 Stimmen ä 25 ^.
') Montabaur, 1906. Wilhelm Kalb. Partitur 1 ^ 60 ^, 2 Stimmen k 25 ^. Herrn Kgl. Seminar-
und Musiklehrcr Karl Walter, Diözesan-Orgelbau - und Glockeninspektor in Montabaur gewidmet.
*) Missa natalicia Puer naius est wo6w, ad chomm trium vocum virilium comitante organo vel
harmonio. Marcello Capra, Turin. Partitur und Stimmen 3 JC Ib ^, 3 Stimmen k 25 /^.
^) Missa in hon. S. Joannis Baptistae, quatuor vocibus inaequalibus C, A., T., B., cum Organo
concinenda. Marcello Cs^ra, Turin. Partitur und Stimmen 3 ^ 40 /^, 4 Stimmen k 25 ^.
-W » ö-
i ausgewählte 13 stimmige ]
I für Sopran, Alt, ü Tenore und Bau von
:ei Liniensystenien mit Reduktion auf den
Vi Takt und mit Vortrags- und Ätemzeichen, Einleitung und Vorbemerkungen zu jeder
der lU Messen versehen. Die S Tenöre sind im Baßschlüssel eingetragen, so daß das
zweite Liuiensystem den 1. Tenor, das dritte den 2. Tenor mit Bau enthält Daß
infolge dieser Einrichtung 3. nnd 3. Hilfslinien notwendig wurden, liegt auf der Hand,
aber im System des Herausgebers. Es will noch bemerkt werden, daß die Messen:
Ascendo ad Patretn, admirahile commercium nnd sacrum convivium^j schon vor
Jahren einzeln erschienen, oft zur Aufführung gebracht und stets mit großem Erfolge
beim Gottesdienste vorgetragen worden sind. - - Die Verlagshaudlung teilt mit, daß
Einzelstimmen hergestellt werden, wenn eine hinreichende Zahl von Teilnehmern
beim Herausgeber oder Verleger garantiert ist Möge also eine recht zahlreiche An-
meldung zur Herstellung von Einzelstimmen führen und zur praktiscLen Pflege des
echten Palestriuastiles auch jene Chöre anregen, welche an der Gespensterfurcht der
AUabreve-Notation, der alten Schlüssel und fünfzeiliger Partituren leiden.
PalPHtrinas Oratio Jeremiae,^) sechsstimmig für den praktisch-liturgischen Gebrauch
bearbeitet von Karl Thiel,') ist dem 25. Band der Gesamtausgabe von Palestrinas
Werken, S. 144 entnommen, in den */, Takt reduziert und um einen Ton nach abwärts
transponiert Der I. Satz, Incipit oratio, ist fistimmig, der 2., PiipilU, 48timmig,
der 3-, Cervicibus nostris, Sstimmig, der 4., Patres nostri, 4stimmig; der Schlußsatz
(Jerusahm) vereinigt wieder die 6 Stimmen zu ergreifender Klage. Diese Lamentation
Palestrinas ist eine der schönsten und wirksamsten Schöpfungen des Meisters von
Pränestine und von Karl Thiel in sorgfältiger, feinsinniger Auffassung mit Atem- und
dynamischen Zeichen versehen. 8ie bildet seit mehr als dreißig Jahren fast eine
stehende Nummer des Charwochenprogramms vom Regensburger Domchor. Im Oäcilien-
vereins-Katalog ist sie bereits unter Nr. 33(j7 aufgenommen,
Jos. Rossi, Op. 66, drei Tantum ergo,_ kurz und leicht für 2 gleiche Stimmen
(Cantus, Alt oder Tenor, Baß) enthalten die a letzten Strophen des eucharistischen
Hymnus in einfacher, würdiger Melodie und Begleitung.^) F. X. H.
r autlieutisi:hea
Im Lesezimmer.
„Zur Choralfrage Im Kolleo."")
„Wir habeu hn verflosaoneu Jabre bpriclitPt, duß das Koileg bis zninEracheiui
Eililio Vaücann die Medicäabeibeh<eu wird, was vom Heiligen Vater aasdrttcklich gebilligt wurde.
Warum auch erst eiae andere Ausg;abe anschaffen nnd einfuhren, da mau nicht wissen koonte, wie
die neue Vatikauische Edition ausfallen würde? Daß wir daran klu^ setau haben, zeiete der Erfolg.
Zwar hatte die Raesegna Gregoi-iann propheiteien zn kilnuen geglaubt, die zu erwartende authentittche
AuBgabe werde mit den SolesniftnBer Büchern vollständig übereinstimmen, nnd sich nnzufrieden
gezeigt, daß die Solesmeuser Ausgaben nicht überall sogleich eingeführt wUrden. Die Tatsachen
ßeßen erkennen, daß Prophezeien nicht jedermanns Sache ist. Kaum war dae: neue KifAedc
••rschienen, als von verscliiedenen Seiten und insbesondere von derBfisse^o bittere Klagen über die
.\bwelclinngen derselben von der Solesmenser Ausgabe erhoben wurdeu. Selbstv erst äud lieh durften
dieae Klageu, sie mochten berechtigt oder unberechtigt sein, keinen Gmud bilden, mit der Anschaffung
') Der Band enthält: I. Äxendo ad Fairem; S. Beatv» Laurentwn; 3. Dilejci gvoniam: 4. O nd-
mirabäe oomwerctum ; 5, sacriim convivium; ö. Prtra tancta; 7, Pro Defunclii; 8, R^na codi: ü. Saetr-
dos (t Fontiftx; 10. Simt lümm inter spinös. Alle diese Heiscn in oinom Ennde kosten tO M (Sub-
skriptionipreia); jede einzelne Partitur 1 Ji. Brcitkopf & Hsrtel. 19Ü7.
') Vergleiche Cäciliettvoreins-Kutalog Nr. 2'M, 1681. ll)8ö.
') Leotio m vom Vorabcodc des OhitrsamstageB.
•) W. Sulzbacb (Pet, Limbach). Berlin W., Taubenstraße 15. 190«. Parlilur 1 ,« 50 ^,, i Siim-
meo {Sopraji I und II, sowie Tenor I und II vereinigt) k 25 ^.
') ö, Serie, ad ehorum duarum vocuin aeqiialiuiu Orgiinu vel Harmonie üomitaute, Marcello Cspra.
Turin. Partitur und Stimmen 1 M 45 ,3,, 3 Stimmen i^ 15 ,2),
*) Schon im Olftobcr 1906 hat die als MantiBkri])t gedniekte Korrespondenz der ehemaligen und
gegenwärtigen Alamaen den deutsch'ungariscben Kollegiums in Rom (Redaktion, Verlag und Expedition
von Dr. Hubert in Mainz) Nr. 4 nachfolgende Hitteilung über die „(-'borulfragc" gebracht, welche die
Red, der Musica ioa-n, äholich der Korrcapoodenz in Nr. e des CficilicnvcreinsorgBacs vom 15. Juli 1908,
auch den Lesern der Miieka mcrn zugänglich machen will. Die Übersetzung der italienischen Stellen
fUgt der Unterzeichnete in Anmerkung bei. F. X. H.
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-*3 • El-
dee neuen Kyrvdt zu sofern, und so warde ee sofort im KoUeg eingeführt, und an allen Fasten-
Sonntagen, sowie auch in der Charwoche al Oesü nacb demselben gegnngen. Das Maiheft der
BaMHjna Qregorinna — es wurde in den letzten Tagen des Monat Mai ausgegeben - brachte trotzdem
Dnter der Rubrik CiarU^daiie « Notine einen von C. H. nnterzHichneten Bericht unter dem Titel
Si vrogrtdi»ce! Nei caütoi e nä iieminari. Da werden die Fortschritte und Leistungen der einzelnen
Rolleren im traditionellen Choral gewürdigt und je nach Verdienst ttrbU amplimimia oder »impliältr
\tt äitc addilo gelobt. Qanz zuletzt Kommt das CoUrgivm OemuiHk-um. Wir wollen die Ausführungen
nnmitlelbar wirken lassen — die ft-atie» in vinea leiten ab und zu gewiß gerne etwas Italienisches —
Pnnd teilen sie im Uriginal mit
B ,^d nocero comptelo lUi Ktmimiri e dei (Mleffi eaJtniaistKi di Hntnu thr iidnttano V ediiitini.'
W'Atllr. mflodic gregoriaue ronformemenle at deiideri del Santo Fadre . ') rimane fuori ü
tpidUffio Oermnnicn Vngnrico, ma non co»i Malmnnte ehe molto degli ahmni, forte lii mnggwr purtr, tunt
■4appü[nn rgregiamtnlt l^gtre mi lihri rhc In Snnia Sede hn piü receHlemtnle propotlo, ma dir.
VÄ eolkffio, come tnle, tum jKnisifdc nncora .... Pi-rcin nppunto nrl riferire rulle eutontte della Samegnn
E)hI paiatilo antio in poco tkta impremone proiitta ndla ckiaa Ad Qeȟ, dnranU: le funtioni deOa wHimann
Ktenfn. fuvoltnndo ffli alunni del GermanieO'Ütttturico cantarf aneora le mdodie rnixordatt di utt' tdinone
w/rmai liquidatn Kenia rimpitiHln, esprinummo ü voto rAe queüa fimte l' ultiinn tolta in nii m ampiva tiii
Wiaie ftnaironüntw. Sprriamo eJir idinfnn ora U nontro voll) *i nweri, mtilln piü che non »i naprabbe u qurdi
T*eu»<r rieorrere per attendere lüiro 'anjto, ora dus V editione vaticana e ascifa finalmente in
DKC« r. iA# BBcAe ü OAkgio Botmo V ha ndtillala. Ifon erediamo voglia rimanere anwra indtetro tt eolo
hCellrgio OermatHCo-Vnffarico (Ae »fiifce !■ atato »empre ttrimo c ghnmo — e per quetto in Borna f molto
^tieordatn — rel projruffnare e proporrc partieclarutmle la renlaurasiime ddin tntifiea gaem. Ooraggia
na buona vdta!"*) iRaütffna Oregttriana 1908. Nr. S p. SU g.)
amf'ratre» in rinta. Welche die Bnttegna Oregoritma etwa geleaeu haben sollten, mügen
iflber diese Strafpredigt, die nns da gehalten wurde, gestaunt hrtben. Vorerst möchten wir auf eine
J'aUaein in der ÄrgumentatJon aufmerksam machen. Der Verfe^Ber des Artikels spricht von einer
Itdiäane -.•aticnna uaeila finalmente in luec! ßs erschien aber hiN beute nnr das Kyriale »der
%Ordinarium Utstae. Das Oradnnlu ist erst für Ende I90l) !u Aussiclit gestellt, das AnHphonnrium
■<Kheint noch sehr stark in fieri zu sein. Isl man da berechtigt, mit solcher Flmpbase von einer
M'tiiAnne vaticnnn zu redeni' Doch das wiire das Oeringslo. Besitzt nun das Kollee come lale die
r'«dizio»r vatieana d. i. das Ki/rinUt Ja, nnd zwar laut Rechnung der Bachhandlnng Desciee & Leföbvre
' TOTO 26. Dezember 1905 — 40 gebundene Exemplare! Aber wie war es dem Choralkritiker der
R/imiegna Oregoriana möglich, das in Erfalirung zu bringen, da er doch die Bücherschränke de»
Kollegs nicht durclistBbern konnte? Er hätte in den letzten 4 Monaten einmal dem feierliclien
tiotteadienst in der KoUegskircbe beiwohnen sollen, denn seit dem 9. Febmar wird das Ordinariitm
Uifont ständig nach der rdüionc mticana gesungen. Auch am Offludonnerstug und Charsamstag
saugen wir in Gesn das Ordinarium ans den nenen Büchern. Hatte also der Berlchterslatter der
Biuargna Oregoriana wirklich keine Gelegenheit zu erfahren, ob das Kolleg come täte die tiliäone
vatieana d. i. das Kvriale besitzt? Es ist uns übrigens unverständlich, mit welchem Rechte der
Ver^ser jenes Artikels den Inquisitor spielt, da er gar nicht Mitglied der Commieginnf. Romnnn di
Muiiim »aera ist und noch viel weniger die Pflege des Choralgesanges der kirchlichen Erziehung»-
Institute zn überwachen hat. Mit letzterem sind die Hw^hwürd. Herren Perosi nnd Rella betraut. Es
scheint übrigens fast, daß der Verfasser des Artikels in seinem Horror vor dem deptorerale lavora.
den mdodie raceorciale di un' cdisionr. ormai liquidata sen:n rimpianlo gar nicht merkt, daß auch
die beste Ohoralansgabe an sich nichts nutzt, wenn man die ehrwürdigen Melodien nicht mit Liebe
und Verständnis singt Ein Rundgang durch die Kirchen Roms - allerdings zur Zeit des Gottes-
dienstes! — ki(uute Ihm das beweSeu. Er besuche nur einmal die Vespern nnd höre die einfachsten
syllabischen Antiphonen, lasse sich in den Hochämtern d.w. Alleltija und Offertorien vorbuchstabieren!
Rann da ein Freund des Chorals halt bleiben, wenn er solcher Mißhandlung gewahr wird? Reit
der VeröfTentlichnng des päpstlichen Motu projirio über die Kirchenmnsik sind nun 2'/t Jahre
verflossen. In nnsenu ersten Bericht haben wir erzählt, was bis damals für die Ausführung der
heilsamen Anordnungen, die fdr Rom eine Reform von Grund auf bedeuten wurde, geschehen war.
(Heute ist man noch kaum weiter gekommen, nnd namentlich läßt anch der Vortrag des Choral»
nocli allzu viel zn wttnschen übrig. Die HoSnnngen, die wir vor Jahresfrist »lugesprochen haben,
') Die Speeniogen sind vom Schreiber diettes-
*) „Unter den Seminaricn und kirrhlicfaen Kolleeion Itoms, welche die Ausgabe der gregorianischen
Uclodieo, den Wflnschoa des Heiligen Vaters oDtsprecfaeDd. benutzen, hält sieb daft itoutschimearische
Kolleg fem. aber nicht so gänzlich, da viele dieser Alumnen, vielleicht der größte Teil, vorztlglich aus
den vom Heiligen ätuhl jttngat vorgelegten Büchern zu singen verstehen; das Kolleg als Nolchcs
besitzt sie noch nirbt . . . Daher wurde im Berichte der Btigtegna des vcrfloeaeneo Jahres der wenig
erfreuliebe Eindruck urutthnt, den man in der Kiri'be Qesti nährend der Funktionen der l'harwochu
empfand, d^ mau die Aliiuinen den d ciit seh - ungarischen KolIegcK noch die nligekUriten Melodien einer
endlich und nwar ohne Redaiiom abgeschntlteD Aufgabe singen hürle. und es kam der Wunsch iitni Aus-
druck, einen solchrn Anachronismus >um letzten Male erlebt zu haben. Wir wUnscfacn. diLÜ wenigatenB
. jetzt dieser Wunsch sieh erfUllc, um in mehr da man keine Entschuldigung mehr vorbringen kann, nach-
Ldcni jetzt die vatikanische Ausenbc endlich erschienen ist und auch das bUhmiitehe Kolleg sich dcrscllieu
Ibedient. Wir glauben nicht, daß alleiu das deutsch - uneariitche Kolleg, das ja immer und ruhuirdi'h
Ifdeshalb ist es in Rom auch sehr geachtet) besonden in der Verfechtung und Vertretung guter Kirchon-
Inusik bekannt war, noch zurflckbicibon wolle. Man habe endlich einmal Mut!"
-fö lO ei^
waren vielleicht doch zu optimistisch. Schreiber dieses fragte vor einiger Zeit einen Kenner der
Verhältnisse, was er über die Mnsikreform in Eom denke, und bekam eine ebenso kurze als
vielsagende Antwort: Niente. Hier wäre es am Platz ein entschiedenes Coraggio, una buona volta!
zuzurufen !
P. Rektor hat die Beschuldigungen in einer Antwort an die Rasseyna Gregoriana vom 28. Mai
entsprechend zurückgewiesen, dieselbe aber auch gedruckt den Rektoren der römischen Kollegien,
sowie den Mitgliedern der Commissione Romana di Musica sacrn zugehen lassen. Wie wir hören,
wurde ihm von verschiedenen Seiten, teils mündlich teils schriftlich die Zustimmung zu der energischen
Zurückweisung ausgesprochen. Es war ja bei weitem nicht das erstemal, daß die Raasegna Gregoriana
sich eines argen Fehlers schuldig gemacht hatte. Als kurz nach dem Erscheinen des bekannten
Motu proprio Pins X. ein schweizerischer Bischof verhüten wollte, daß in seiner Diözese Ver-
wirrung Platz greife und zu diesem Zwecke sich die Bestimmung aer Zeit und der Art der Aus-
führung der päpstlichen Verordnung vorbehielt, war die Rassegna Gregoriana in ihrem bb'nden Eifer
gleich bei der Hand, den Hochwürd. Bischof einer Überschreitung seiner Vollmacht anzuklagen,
iekanntlich haben der Kardinal-Erzbischof von Cöln und der Bischof von Münster das gleiche ver-
ordnet. Nun wird die Rassegna Greporiana wohl eingesehen haben, daß sie ihre kanooistischeu
Kenntnisse noch erweitern kann. Die Rassegna Gregoriana konnte es nicht über sich bringen, den
ganzen Brief des Hochwürd. P. Rektor abzudrucken ; aber wenigstens das wesentliche aus demselben
hat sie aufgenommen. Zu ihrer Entschuldigung führt sie die gewiß sonderbare Tatsache an, daß
ihr Referent ihr so berichtet habe.
Übrigens sind wir nicht nur den Wünschen des Heiligen Vaters aufs pünktlichste nachge-
kommen, sondern haben noch „opera mpererogatoria" aufzuweisen. Eine Anzanl Herren übt frei-
willig den traditionellen Choral, und so haben wir schon achtmal das Proprium nach der Ausgabe
von Solesmes gesungen. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß die Aufführungen im großen und
ganzen auch den Berichterstatter der Rassegna Gregoriana befriedigt hätten.
Die fratres in vinea mögen nun selbst urteilen, ob das Kolleg den päpstlichen Anordnungen
nicht genügt, oder ob nicht vielmehr das Vorgehen des römischen MusiK- Kritikers der Rassegna
Gregoriana und das des römischen Korrespondenten der Salzburger „Kath. Kirchenzeitung", der es
sich nicht versagen konnte, auch diesen letzten Artikel der Rassepna Gregoriana getreulich zu über-
setzen, das Prädikat verdient, das ihm Dr. Haberl im Cäcilieuvereinsorgan (Nr. 6 vom 15. Juni 1906)
gegeben; — „Blinder Eifer".»)
Vermischte Nachrichten und Mitteilungen.
1. © Cäcilienfeier der vereinigten Kirchenchöre Elberfeld. Die fünf vereinigten
Chöre sind: a) St. Laurentius-Kirchenchor, b) St. Marien-Kirchenchor, c) Herz Jesu-Kirchenchor,
d) St. Suitbertus-Kirchenchor und e) St. Remigius-Kirchenciior (Sonnborn). Statt fünf Einzel feste
(Cäcilienfeste oder Stiftungsfeste^ zu feiern , wird nach freier Übereinkunft auf Veranlassung des
Bezirkspräses für das Dekanat Elberfeld, Hochwürd. Herr Dr. Hilt, Pfarrer an St. Suitbertus, all-
jährlich ein gemeinsames Fest in größerem Rahmen abgehalten und zwar immer am Sonntage nach
dem Feste der heiligen Kirchenmusikpatronin Cäcilia. Im Frühgottesdienste dieses Sonntags emp-
fangen die Mitglieder jedes Kirchenchores in ihrer Pfarrkirche gemeinsam die heilige Kommunion. —
Das diesjährige Fest war das sechste seiner Art; die Besorgung des musikalischen Teiles (mit jedem
Jahre wechselnd) lag in diesem Jahre dem St. Marien-Kirchenchore ^ ob, welcher sich ihr mit außer-
ordentlich großem Erfolge unterzog.
Vortragsordnung. I. Teil. 1. Antiphon Cantantibus organis für 5 st. ffem. Chor von M. Haller.
2. Sanctus und Benedictus aus der Missa festiva für 5 st. gem. Chor von F. Nekes. 3. Gloria aus der
Missa De imm, Conc. B. M. F. für 6 st. gem. Chor von F. Nekes. 4. „Maria jung und zart" für
4 Männerstimmen von J. Quadflieg. II. Teil. 5. Hymne, Männerchor von H. ßungert. 6. a) Frühlings-
flaube, Männerchor von J. Quadflieg, b) Im Wald, Männerchor von B. Kothe. 7. a) Larghetto,
iolinvortrag von Mozart, b) Menuett, Violinvoitrag von Burmester. 8. Im Maien, 4st. ^em. Chor
von J. Quadflieg. 9. a) Berceuse, Klaviervortrag von Milde, b) Rondo capriccioso, Klaviervortrag
von Mendelssohn. 10. Ave Maria, 5 st. Männerchor von P. Griesbacher. III. Teil. 11. Frühlings-
netz, Männerchor mit Klavierbegleitung von C. Goldmark. 12. Faust-Fantasie, Violinvortrag von
D. Alard. 13. a) Mutter, Männerchor von A. Dickmann, b) Sandmännchen, Männerchor von
*) Wenn auch seit dic8er Zeit das Commune Sanctorum der EdiHo Vaticana erschienen ist, so
ändert der Umstand gar nichts in der Choralfrage, und man wird den Eiferern für den Verlag von
Descl^c und Lcf^bvre, welche als Buchhändler ihre Charwoehenausgaben und das Liber Gradualis ein-
geführt wissen wollen, auch im Jahre 1^07 mit ruhiger Entschiedenheit in Erinnerung bringen müssen,
daß es nicht der Wille des Heiligen Vaters Pias X. war, ein bevorzugendes Privilegium nach dem Er-
löschen des Pustetschen einer anderen Firma zu übertrag:en, sonst würde er brevi manu die Solesmenser
Ausgaben als offizielle und authentische anerkannt haben. Die Verordnung vom 8. Januar 1904 besteht
also auch heute noch: „Se. Heiligkeit hat gnädig zu gestatten sich gewürdigt, daß die genannten neueren
Formen des liturgischen Gesanges (darunter sind auch die „medicäischen" Aufgaben mit inbegriffen) in
denjenigen Kirchen, in welchen sie bereits eingeführt sind, erlaubterweise beibehaU.en und gesungen
werden können. Pazienza adunque una buona volta. F. X. H.
'^) Der früher unter des Unterzeichneten Leitung stand.
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E. Schmid. 14. Romauze, Klaviervortrag von A. Dickmanu. 15. a} NachtÄndacht, Mäuuerchor von
Jüngst, b) „Kein Hälmlein wächsf", Männerchor von J. Sclnldknecnt
Sämtliche Vorträge des gediegenen Programmes glänzten vorab dnrch eine tadellose Reinheit,
dann aber auch durch richtige Auffassung (durch den Dirigenten) und feine Wiedergabe (durch den
Chor); speziell des Unterzeichneten Lied „Im Biaien"* kann kaum besser zu Gehör gebracht werden.
Ein ^Zeitungsbericht" möge hier Platz finden:
„Eine gemeinschaftliche Cäcilienfeier veranstalteten gestern in der Stadthalle die Kirchen-
chöre der Stadt Elberfeld. Wie der Vorsitzende des Dekanatsverbandes der Cäcilienvereine, Pfarrer
Dr. Hilt, in seiner Begrüßungsansprache erwähnte, war es die sechste Feier dieser Art, die erste
jedoch im mächtigen Räume der Stadthalle. Die Anerkennung und der Dank der Gemeinden, die
der Redner mit Recht für die hingebende Arbeit unserer Kirchenchöre forderte, soll ihnen offenbar
nicht vorenthalten werden; denn trotz verschiedenen anderen Veranstaltungen war der Saal voll-
besetzt. Zu tätigem Intere>sse für die schöne Sache des Kirchengesangs muß ebenfalls ein solcher
Abend anregen. Wen reizte es da nicht, mitzuwirken, wenn so großes zustande kommt? Der
Pfarr-Cäciiienchor St. Marien, dem in diesem Jahre die Festveranstaltung oblag, hat wirklich großes
erreicht, davon legte er gestern überzeugende Proben ab; er darf ohne Phrase als Vorbild Hinge-
stellt werden. Die kirchlichen Gesäuge, die er bot, können naturgemäß ihren ganzen Reichtum
nur in der entsprechend gestimmten Umgebung, im Gotteshaus, entfalten. Andererseits war der
Chor aber auch wieder im Vorteil, da der Ort seines Wirkens, die Marienkirche, in akustischer
Hinsicht dem Chorgesang wenig günstig ist. Im Stadthallensaale „klang" alles, vorab das klingendste
des Chores: seine prächtigen Knabenstimmen. Der Sopran hat eine tadellose Höhe und an Reinheit
und Sicherheit Stent ihm der Alt nicht nach. Obwohl es den Männerstimmen manchmal schwer
wurde, gegen die frischen, jugendlichen Kehlen aufzukommen, wurde doch die ganze Gesamtwirkung
nirgends beeinträchtigt. Daß übrigens auch das „männliche" Fundament des Chores hohen Anfor-
derungen genügen kann« bewiesen die Männerchoi*sätze, schon das „Maria jung und zart" unseres
einheimischen Komponisten Quadflie^, ein entzückendes Liedchen, kindlich schlicht und duftig.
Noch zwei weitere Schöpfungen Quadfliegs wurden gesungen: „Frühlingsglaube" und „Im Maien".
Im letzteren ist das Lerchenjauchzen, das Blühen, das Rauschen der Queflen, das sonnige Wiegen
der Blumen in glücklichster Weise tonmalerisch ausgedrückt. Den jubelnden Sopran verstärkten
liier Frauenstimmen. Im Zusammenhang damit sei auch das empfindungsreiche Lied „Mutter" eines
zweiten Elberfelder Musikers, des Organisten Dick mann, erwähnt. In das überreiche Programm
brachten Solovorträge von Fräulein Spiller und Herrn Dick mann Abwechslung, die ja beide
als Meister ihrer Instrumente bekannt sind. — Dr. Sonnenschein aus M.-Gladbach hielt die Fest-
rede, in der er die Musik an sich als den tiefsten Ausdruck menschlichen Empfindens würdigte,
dann ihre bildende Bedeutung für Sänger und Zuhörer, ihre religiöse in der Gottesverehrung, endlich
ihre erzieherische, kulturelle für die Menschheit. Am Schlüsse der Versammlung sprach der Ehren-
vorsitzende des Pfarr-Cäcilienvereins von St. Marien, Pfarrer Reiners, namens der Versammlung
rückhaltlose Anerkennung und Dank den Mitwirkenden aus, mit besonderer Hervorhebung der Ver-
dienste des Dirigenten, Lehrer Crem er, dessen opferwilliges Bemühen in so schöner Weise gelohnt
werde, und des Rektors Qua d flieg, des Schöpfers mehrerer Kompositionen des Abends, dem es
gleichfalls eine Genugtuung sein werde, dieselben in so vollendeter Weise zum Vortrage gebracht
zu sehen."
Am heutigen Morgen, den 8. Dezember, dem Patroziniumsfeste der St. Marienpfarre sang
obiger Chor im Festgottesdienste :
Kyrie, Qloria, Sanctus und Agnt^s Dei aus der 5 st. Missa feativa von Fr. Nekes, Choralcredo
mit 5 st Einlage Et incamatus est von J. Quadfiieg; nach dem choraliter gesungenen Offertoriuni
das O gloriosa Vomina, 4 st. von Palestrina und zum Segen Fange lingua, 5 st. von J. Quadflieg. Die
weniger günstige Akustik der Marienkirche und das Fehlen mehrerer Sänger (die zur Arbeit mußten)
in Abrechnung gezogen, verdiente auch diese kirchliche Aufführung das beste Zeugnis und unein-
geschränkte Anerkennung.
Wie weit ich hier in wenigen Tagen in die verschiedensten, extremsten Gebiete der Musik
herumgeworfen wurde, zeige Ihnen folgende Zusammenstellung:
1. Dienstap abend im Theater: „Salome" von Strauß, mit zirka 40—50 "/o widerwärtiger
Musik (?!?) zu einem absolut widerwärtigen Vorwurf. Denken Sie sich: zirka 15-20 Minuten liegt
das wollüstig entmenschte „Ungeheuer" vor dem abgeschlagenen Haupte des Johannes (Jochanaan
genannt), weidet sich an dem Anblick, singt es an, verhöhnt es und - küßt es, trotzdem „großer
Beifall", — schüchternes Zischen und ein einziger ehrlicher „Pfui-Ruf*'.
2. Donnerstag abend im Theater: „Orpheus in der Unterwelt" von Offenbach, komisch-
lustige Travestie des alten Göttermythus und der Orpheussage mit wenig bedeutsamer Operettenrausik.
3. Freitag und Samstag abend im Konzert: Vier Cantaten von Job. Seb. Bach (protest Kirchen-
musik). Wie tut das wohl, dieses 3. nach solchem 1. und 2.; die drei Solisten : Sopran: Noordewier-
Reddingius, Alt: Mar. Philippi (Basel), Baß: Dr. Felix von Kraus sind über alles Lob erhaben.
4. Samstag morgens: Kath. Kirchenmusik, Nekes Misan ftstiva, das tut noch wohler! Da-
zwischen dann gestern zwischen 6 und 7 Uhr mechanisch-künstlerische Vorträge (bei Ibach-Barmen)
durch das Mignon- Piano, lauter Chopinsche Klaviermusik. Die mechanische Reproduktion ist von
solcher Vollendung, daß man wirklich vermeint, die betreffenden Künstler selbst zu hören (ohne ihre
oft störenden Allüren zu sehen). Die Erfindung ist wirklich ernst zu nehmen; sie bietet eine
genaue „musikalisch-technisch-akustische Vortrags-Photographie" (oder Vortrags-Reproduktion).
Jak. Quadfiieg.
-ra
£*-
ä. ■. Brüssel. Ealige du Trhi Saint Saemtnait. Am 2ü. Oktober faLil die Weibe der gruüeit
Orgel in genannter i^ircho stutt. Das Wevic ist von Goll & Co. in Lnzern (Scliweiii) her^estdlt
worden und hat folgende Dispcisition: I. Manual 56 Töne. 1. Boardon Ifi', 2, Prinzipal 8', 3. Gamba 8'
4. Bourdon 8', 5. Flöte 8', f>. Rohrflbte 4', 7. Oktav 4' 8. Mixtar Sfach 2 '/j, f. Trompete S. II. Manual
(ia Töne. 1. ßonrdon W. 2. Geigenprinzipal 8', 3. Salicional N', 4. Flute aimable 8', 5. Traversflöt« 4',
li. Coniettiiio2'/i,7. Klannette H', 8. Trompete Harm. H'. LU. Manual 68 Töne. 1. Lieblich Gedeckt lö',
2. Viola 8', a. Äoliue 8', 4. Voix c^lesle 8', 5. Bourdon 8'. ti. Echoflote 4', 7. Oboe 8'. Kopplungen.
II, Hanual— I. Manual, ill. Mannal—I. Manual, Ul.— [[. Manual, Snperoktav II. Mannal— I. Manual.
Saperoklav 111. Manual- II. Mannal, Suboktav II, Manual— 1. Manual, ^uboktav U znra I., Snb-
okiav lil. zum IL, Superoktav III. Manual, Suboktav 111. Manual, Pedal 1., II., III., IV. Mannal,
Melodiekuppel I. Maunal -II. Mannal, General koppel. IV. Manual (Fernatation) 6(i Töne. 1. i3onr-
dou 8', 2. Konzertflöte 8', 3. Vox angelica «■, 4. Vox humaua, Pedal 'M Töne. 1. SubbaB 16,
a. Violonbaß UV. 3. Kchobaß 16', 4. Uktavbaß M', 5. Violoncello «', 6. Dokebaß 8', 7. Posaune 16',
8. Trompete 8'. ä freie Kombinationen. RoUschweller mit Zeiger. Feste Kombination, F., MF., F., FF.,
rr, Aussei) alter. Tremolo IV. Manual. Tremolo 111. Mannal. Aneschaltuug der Znng'enstimmen. Auto-
matische Kepilierimg dea Pedals bei der testen Kombination. Schweller: I. für die ganze Orgel, tlir
das II. Manual, lU. für 111. Manual, IV. für IV. Maunal.
Das Programm l'iir diese Feier bestand im Abaiogen des Psalmes Lavdnte Dominum uud in
der Vorfjihruug des großen Werkes durch di(t Herren Alf. Mailly, I. Kgl. Organist und den
Hochwürd. Herrn Adolf Locher, Orgauist an der lürche des heiligsten Altarssakramentes, Chauss6e
de Wavre. 2(ß, Braxelles.
Es lautete: Adolphe Locher. 1. »anetUinma von J. G. Ed. Stehle. 2. Pavane von W. Byrd,
1543—1623. und Aria von G. F. Händel, 1685-1759. 3, Melodie religieuae von Gollermann, und ^n dir
ist Freude" von J. S. Bach. M. Alp honse Mailly. 1. a) Praeludium cmoll von J. S. Bach, b) Siaccato
von C. Franek, c) „Abendlied" von R. .Schumann, d) Toccata et Fagne A-maW von J. S. Bach. 2. „Nons
CDuaacrona tJ^ut ä Marie" (Aucien cantique fran^is) von XXX und Allegretto von Salom^. 3. a) Praeln-
dium „Haupt voll Blut uud Wunden" von J. S. Bach, b) CantUeue von A. Mailly. c) Hosannal von
G. Fr. Händel. Segen vom päpstlichen Nuntins gegeben. 1. mhilari» hmtut von C. Schmuck.
2. pnklmlwio von P. Piel. 3. Oremta pro Ponl^fta: von A. Dirven. 4. Tantum ergo von j. Stolle-
werk. 5. Haec dies von A. Moortgat, Nachapie! von J. G. Ed. Stehle.
Der Afwwcrt satra wird noch weiter bericlitet: „Die Orgel ist nach Golls rein pneumatiacliem
Röhreasystera erstellt. Das in Belgien zuweilen angewandte Röhrensystem ist nocli im ersten Grade
der Entwicklung und findet deshalb nnter den besten Organisten heftige Gegner. Das ist leicht
zu begreifen, da die hiesigen Orgelbauer das mechaniBclie .System ihrer ^'orfahren als quasi Mono-
pol, und deswegen auch als unantastbar halten und sich mit den nenesten Errungenschaften der
Orgel bantechnik nicht vertraut machen wollen. Bedeutende Orgel virtuosen sind so weit g^egangen,
Orgeln mit Röhrensystem einfach nicht zu spielen; mehrere davon sind nun gekommen in Angst
und Baugen, um das Werk zu besiclitigen — zn spielen geirauteu sie sich erst nach Vorllihrnng
des Werkes, von dem sie bald entzückt und höchst überrascht waren. Das Werk gehört zn den
allerschonsten des Landes und ist in allen Beziehungen herrlich gelungen! Dem Konzerte wohnte
der papsil. NnntiuB, dessen Auditor, der Hofkanonikus, viele (reiBtliciie und Organisten und ein
ganz auserlesenes .\uditorium bei. Die Siadtprease war einstimmig im Lobe sowohl über das
Konzert als auch über die Orgel aelbst. Der Firma Goll in Lnzern, „deren Renommee im Begriffe
ist, europäisch zu werden", kann zu diesem Prachtwerke bestens gratuliert werden!
3, Inhal tsttberxicht von Nr. 12 de« Cäcilienvereinsorgan»: Vereins-Chronik: Eich-
atätt (Dr. W. Widmann, Diözesanpräsea) ; Freiburg i. B. (Generalversammlung des Diözesan Vereins
in Baden-Baden); Bericht aus dem Salzburgisch eii; Diö/.esan- Versammlung Linz (in Schwauensiadt) ;
Leitroeritz (Cftcilienfeierl; Freiburg i. B.; Gleiwitz (Jahresbericht); Landau i. Pf. (Jahreaveraanim-
lung); Flensburg (Jahresbericht); Bamberg, 8. Geueral Versammlung dSchluß.) — Vermischte
Nachrichten und Notizen: Duisburg (Wohltätigkeilskonzert); Berlin (3 Konzerte des Amster-
damer Vokalchores von Ant. Averkamp); Musikauffübrnng im Lehrerseminar Montabaur; Cäcilien-
feier des Vereins St. Urban (Freiburgl; Cäcilieu- und Orchester verein Bremgarten; Cäcilienfeier der
Studienanstalt Metten; Der Riedelverein Wpzig am 21. Nov.; Aus Brasilien; Eine Musik haudschrifi
aus dem 10, .lahrhundert ; Berichtigung und Erklärung zu Nr. 3406 des Cäc-Ver.-Kat.; Personal-
nachrichten; Stegaurach. — Offene Korrespondenz. — Anzeigenblatt Nr. lä mit Inhal tsüberaicht i
von Nr. 12 der IHusiea aaern. — Titel , Inhalt uud Register des 41. Jahrganges. — Beilage: „Samm- |
lung anagezeichneter Kompositionen für die Kirche (von St. Lnck)" betr.
Offene Korrespondenz.
Dip Redaktion wfini^cht den vt^rfhrlichcn Abonnenten und Lefieru ein glückseliges
neaeB Jahr!
Am 15. Januar be^nnt der 33. sechs monatliche Kurs au der luesigen KircheninaflikBchnle
um U Uhr morgens. Die zu demselben aufgenommenen Herren Eleven sind ersucht, die Stunde
ihrer Ankunft am 14. Januar beim Unterzeienneten dnrch Karte kurz mitzuteilen.
Der .30. Jahrgang des KirchenmaHikalischen Jahrbuches wird in der zweiten Januar-
woche im Buchhandel versendet werden. Preis 3 M. Dr. Fr. X, Haberl.
Druck und Verlag von Friedrieb Pnstet in Eegei
Nebst Anzeigenblatt.
ibnrg, Gesandtenstraße.
A
1907.
Regensburg, am 1. Februar 1907.
N'.° 2.
MUSICA SACRA.
Gcgrllndat von Dr. Frann Xiivcr Will (f 1888).
Monatsclirltt für Hebang nnd Förderung der katbol. KircbeDiasik.
' HeTBUsgegclieD von Dr. Franz Xaver Buberi, Direktor der KirchcnmuBibachulc in ßcgensburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 Musikbeilagen.
* brieoltut. Def'
n 30 Pfennig«. Die
r 12 Nunimcm cmfnlt 1} SeiMn TbiI.
entlirfli dea 4(1. Jahrfnnm IWT betrtRi 9
g kann bei jeder rosInnuuU u'ler lluiOilimnll
iBhdMkanlckt: Der DrEiiilst und der Volkaeüaine. Vau — b- i<
Kilnutclilei. Vdd llelopULu«. - Neu und ftUfaer crieEieneDe Kirchenlti.i.i ^.
■ ~ htr (t): M. BkUer {»); Pr. Hsmn»; R. HenlBi; f)r. ttivuiello; Jos, Seheel , .1 '
und Diir Abu'iJi
._ Jüfi "
äaltaHbiniBtat
UBiBi>fai<rliula in KfKUD'bqTK ot.lffnet. ■- Vetmieohte NtebcicIiK^n and MIlteiliiiiB'ni Wort- üloiUm-
DU 8Ufi Bauu: UittbHoai Nendrucli drr ,,EhnDnri>rn>' ; Verhandlungen dei 3. nijaikplblüngiicbeu Kau«nuH lu Bvrlliii
bcnistat von NT. 1 de) Otcllienvenlniorgini. — AazelseabUtt Nr. t.
Der Organist und der Volksgesang.
Wenn man als junger Leliier und eben beglaubigter Organist vom Seminar kommt
1D(], mit tausend Hoffnungen beseelt, ins Leben hinein- oder auch hiuaussegelt, der
Beint, mit seiner „Eins" als Musiker in der Tasche das Jahrhundert in die Schranken
^{ordern zu können.
Es ist ja auch nicht wenig, was im Seminare an instrumentaler Technik und tonsatz-
technischem Wissen zur P>lang:ung der ersten Zensar verlangt wird. Nimmt man hinzu
die scharfe Konkurrenz der wissenschaftlichen Fächer — wenn wir des Unterschiedes
zur Musik wegen sie so nennen wollen — so muß unsere Achtung vor der Summe der
in den sechs Seminarjahren geleisteten Arbeit doppelt hoch steigen.
Von allen andern Musikfächern abgesehen, verlangt, die Erlernung des OrgelspieLs
allein einen nicht zu unterschätzenden Aufwand von Energie, bis der Schüler die Fugen
eines Merkel, die leichleren Fugen von Bacli und einige Sätze ans Rheinbergers Orgel-
sonaten mit Erfolg vorzutragen vermag. Die Bewältigung dieser Stücke stellt schon
Höhenleißtungen dar für den ehemaligen Seminaristen und gehen hber die Durchschnitts-
leistung einer Abiturientenklasse erheblich hinaus.
Lernen wir bei den sich gebenden Anlässen irgendwelcher Art die Leistungen
der Organisten in den verschiedenen Teilen des Reiches kennen, so müssen wir mit
Freude feststellen, daü im allgemeinen das Verständnis für eine würdige, kiinstlerisch
angehauchte Orgelmusik beim Gottesdienste der katholischen Kirche gewachsen ist
Vor allem ist verschwunden jenes zusammenhangslose, rein äußerliche Tonleiter-
durcbrasen zwischen den einzelneu Verszeilen, ein Überbleihsel, ein Ausläufer der Orgel-
musik aus dem Anfange des Iß. Jahrhunderts, wo die Orgelspieler die Ricercare für
Laute sich für ihr Instrument znrechtschrieben und die einfacheren Gänge der Melodie —
wie wir heute sagen — „zopfig"* verzierten.
Durch die scharfe Reaktion, wie sie von der Regeusburger Trias ausging: Proske,
Schrems nnd Meltenleiter — nnd in dem hochverdienten, seligen Franz Witt einen
kühnen Organisator fand, wurde dieser Rest der Urperiude in der Orgelmusik gänzlich
hinwe^efegt An seine St«lle trat das Akkordspiel auf der Orgel.
Dieses Akkordelenient ist seitdem das herrschende geworden; zur Hauptsache
deshalb, weil die beschränkten Zeit- und ungünstigen Arbeitsverhältnisse, wie sie nun
einmal an jedeui Seminare bestehen, die Weiterführung des Akkordespielens zum Gegen-
spiel der Melodien, zum Eontrapunktspiel, unmöglich machen.
-t3 l'i &-
Es bleibt aber trotz dieser Ungunst der äußeren Verhältnisse, wie sie für die
organistische Ausbildung der Lelirer nun einmal bestehen , Ziel und Autig:abe jeder
speziellen Kirchen-Organistenansbildung, das schon in jenen Uranfängen liegende Prinzip
der freien, geordneten Bewegung mehrerer einzelnen Stimmen zueinander, das Prinzip
des Kontrapunktes, als das wünschenswerte, ja notwendige Ziel der Organistcnbildung
aufzustellen.
Das bleibt die Aufgabe der besonderen Organistenschulen, der Musikanstalten, der
KouBervatorieu, dos privaten Unterrichts bei einem anerkannten Meister.
Leider erfährt diese eigenste, dem Orgelspiel ureigentümliche Seite der kontra-
punktischen Mu^ikausbildung noch lange nicht die gewÜnscJite Werteinschätzung und
Fachausbildung. In dieser Beziehung haben wir gegen die oft geschmähte Zeit vor
hundert und mehr Jahren, wo die Beherrschung des Kontrapunktes als Vorbedingung
zur Verwaltung eines Organistenamtes galt, einen großen Rückschritt gemacht. Schuld
daran i.st einesteils der Kultus des Virtuosentums, diese häßliche, die naturgemäße
Entwickjung hemmende, die Masikseele abstumpfende Seite des Kunstmaterialismus;
andernteils die immer zunehmende Konkurrenz der wissenschaftlichen Ausbildung der
Lehrer-Organisten. Und das Ende wird und muß sein eine völlige Trennung beider
Unterrichtsziele: der Lehrerseminarist erhält eine spezifisch wissenschaftliche Ausbildung;
der Organistenzögling eine fachmännisch gehobene Ausbildung.
So gewagt wie es für den ersten Augenblick klingen mag, es ist doch wahr: wir
halten ti'otz alledem zur Zeit die stille, heilige Pflege der Musik in einem rechtgeleiteten
Lehrerseminare für einen Gottesdienst am Schönen, wie er intimer, vertrauter, be-
glückender, den ganzen Menschen umfassender nicht gleich wieder gefunden werden dürfte.
Wer den hitzigen, ehrgeizdurchtränkten, ruhmsüchtigen, dabei sorgenvollen, im
geheimen durch des Lebens Mühseligkeiten reich mit Dornen durchsetzten Betrieb an
der und jener öffentlichen Musikbildungsanstalt aus eigener Anschauung kennen gelernt
hat, der seiint sich zurück nach jenen stillen, traulichen Stunden, wo in der Vorbereitung
für den künftigen Kanzelberuf des Organisten die Schönheit im Gewände der Tonkunst
den lauschenden, jungen, werdenden Mann so tief innerlich beglückte, wie es nie wieder
im ganzen Leben geschah.
Es bleibt darum ein schreiender Übelstand, daß so viel Treue und Hingabe des
Seminarmusiklehrers an seine Zöglinge später von diesen jungen Leuten mit Füßen
getreten werden. Manch ein junger Lehrer glaubt, seine „wissenschaftliche" Befähigung
dadurch in ein besseres Licht zu rücken, wenn er, bei bescheidener Anfrage nach seinen
musikalischen Fertigkeiten, beinahe triumphierend ausruft: „Von Musik verstehe ich
trotz meiner 2" keinen blauen Dunst. Ich bab bloß so mitgemacht, weil Ich mußte.
Auf mich können Sie für ihren Eirchenchor nicht rechnen, Herr Chordirigent'."
Ein schreiendes Unrecht bleibt es und häuft sich täglich immer höher, wenn die
Seminargesetze den Musiklehrer verurteilen, an solche innerlich hochmütige, seelisch
widerstrebende, für das praktisch-kirchliche Leben unbrauchbare Elemente seine
Kunst wegzuwerfen, sein Innenleben an solche Ignoranten preiszugeben.
Diese vielgeschmähten, vielgetadelten Herren Semtnarrausiklehrer sind Märtyrer
ihres Berufes, wie vielleicht in gleicher Eigenschaft auf Gottes Erdboden niemand mehr.
Sagen wir — ■ — hoffentlich niemand mehr.
Freilich: man begegnet auch jüngeren Lehrern, die einsehen, wie töricht sie
gehandelt haben, da sie einst sich zur Musik so sehr bitten ließen, während sie jetzt
jedes unterrichtende Wort, jeden belehrenden Fingerzeig gebrauchen könnten, wenn es
nur nicht zu spät wäre. Ja, die Not des Lebens, diese heilsame Zuchtmeisterin manches
widerharrigen Gemüts, hat manchmal einen Lehrer, der es im Seminar durchgeseszt
hatte, daß er vom Musikunterrichte dispensiert wurde, dahin gebracht, daß er noch
mit angehender Platte um eine Nachprüfung in Musik bat, damit er die besser besoldete
Doppelstelle eines Organisten-Lehrers erhalten konnte.
An diese Einsichtigen unter den Wollenden, an diese zur Erkenntnis ihres Daseins
Gelangten, wenden wir uns im Folgenden, in der Hoffnung, daß wir, obwohl nichts
Neues verkündend, doch das Alte mit neuer Liebe umgeben und seinen Wert vor der
Seele dfs Lehrers aufblühen lassen, wie eine Rose von Jericho,
-43 15 E>-
Mit Hilfe einer gutbenutzten Seminarzeit ist in Mosikausbildung gerade durch die
Vielseitigkeit dieses Unterrichts im Seminar ein guter Grund gelegt zu immer weiterer
und höherer Ausbildung als Organist.
Hauptsache ist und bleibt aber immer: klare Erkenntnis des Zieles jeglicher
Organistentätigkeit in der katholischen Kirche. Wir beschränken uns zunächst nur auf
die Begleitung des Volksgesangs als der ursprünglichen Aufgabe.
Diese Hauptaufgabe heißt:
1. Der Organist hat den Volksgesang zu leiten und ihm dadurch die
notwendige Sicherheit in der Melodieführung und unentbehrliche Bestimmt-
heit in der rhythmischen Bewegung zu geben.
An diese Hauptaufgabe schließt sich die aus ihr abgeleitete — aber darum nicht
als nebensächlich hinzustellende zweite Aufgabe an:
2. Der Organist hat den Volksgesang harmonisch auszugestalten und
rhythmisch zu beleben.
Für diese zwei Seiten der Organistentätigkeit ist gesorgt durch eine große Reihe
höchst gediegener und verdienstvoller Arbeiten. Der unparteiische Beobachter muß
zugestehen: ein Verdienst — wenn auch vielleicht nicht so sehr ein unmittelbares —
des Cäcilien Vereins ; denn die reinigenden, auf strenger Eunstästhetik aufbauenden Prin-
zipien des Cäcilienvereins haben auf dem Gebiete des deutschen Volksgesanges durch
ihre starke formal-bildende allgemein erzieherische Kraft diese Blüten der Orgelliteratur
gezeitigt. Die neueste Erscheinung von Johannes Diebold: „Orgelstücke modemer
Meister" ist dafür wieder ein sprechender Beweis.
Damit ist die Aufgabe des Organisten noch nicht erschöpft. Für ihn ergibt sich
die weitere Forderung:
3. Der Organist hat den einzelnen Gesang einzuleiten, und zwar
a^ unter besonderer Bezugnahme auf das Anfangsmotiv des Gesanges, und
b) unter allgemeiner Verarbeitung dieses Motivs zur Erzeugung der im
Gesangstexte ruhenden Grundstimmung.
Unmittelbar folgt hieraus die letzte Forderung:
4. Der Organist hat das Lied — nach Maßgabe der zur Verfügung
stehenden Zeit motivisch ausklingen zu lassen unter möglichster Auf-
deckung und Auslösung des Stimmungsgehaltes.
Die Aufgaben unter Nr. 3 und Nr. 4 sind anerkanntermaßen schwieriger, als die
unter Nr. 1 und Nr. 2. Lange Jahre voll trüber Erfahrung von Seiten der Führer
auf kirchenmusikalischem Gebiete bedurfte es, um die Notwendigkeit erkennen zu lassen,
entsprechende Vor- und Nachspiele der Orgelbegleitung der Volksgesänge gleich mit vor-
und nachzudrucken. Damit wurde dem allerärgsten Schlendrian abgeholfen; aber die
Gefahr, dadurch das eigene „Denken" auf der Orgel zu verlernen, oder es nie zu lernen,
erhielt eine bedeutende Steigerung.
Allerdings gibt es genug „Kenner", die da meinen, der Organist erfülle vollkommen
seinen Zweck, wenn er Lücken im Gottesdienste durch Töne, durch Akkordspielen aus-
füllt. Der echte Interessent am kirchenmusikalischen Leben aber findet unter den
Organisten öfters, als ihm zu finden lieb ist, die Neigung und den Hang, im Orgelspiel
mechanisch zu werden. Und darüber einige Worte.
Wenn wir es jetzt unternehmen, einige Bemerkungen zu machen über die Ver-
äußerlichung — oder wie wir eben sagten — über das Mechanisieren des Orgelspiels,
so geschieht es wahrlich nicht in der Absicht, die Bildungsstätte des Organisten, das
Lehrerseminar für etwaige Mängel verantwortlich zu machen. Unsere Ansicht über
das schwierige, innerlich aufreibende Amt eines Seminarmusiklehrers haben wir oben
im allgemeinen niedergelegt. Wir können es hier trotzdem nicht unterlassen, im be-
sonderen noch einmal darauf zurückzukommen, weil so viele und so bittere Klage von
Seiten der betreffenden Herren geführt wird und die Sache wert wäre, von maßgebenden
Faktoren eingehend geprüft zu werden. Die Lehrarbeit der Herren Musiklehrer an
den Seminarien ist — wie schon gesagt — eine der Dornenvollsten, die wir kennen.
I
I
-*3 16 Ei-
Die so vielerorts erhobene Klage, daß die Herren Musiklelirer, weil nicht akadeuiisch
„beseheinigrt", als bloße Fachlehrer in „Fertigkeiten-' über die Achseln angesehen
werden von den Vollhlutakademikern, scheint leider nur zu sehr berechti{;:t zu sein, so
ungerecht auch diese Art Kollegialität genannt zu werden verdient.
Wer unter den Zöglingen zur „Wissenschaft" tiir unfähig gehalten wird, bekommt
den Laufpaß. Wer aber als Seminarist in musikalischen Dingen nichts lernen will,
darf nur angeben, daß er nicht musikalisch veranlagt sei, um sich vor ihm lästiger
Arbeit zu schützen. Es kommt vor, daß diejenigen Zöglinge, denen das Auswendig-
lernen leicht fällt, in der Kegel als die „Tüchtigsten" ihren Mitschülern von den wissen-
schaftlichen Lehrern hingestellt werden. Gerade diese Schüler finden einen gewissen
autoritativen Bückhalt, wenn sie durch Beharrlichkeit des UnÖeißes in den Musik-
stunden die Dispensierang vom Organistenunterrichte erzwingen wollen und erzwingen.
Die Herren Musiklehrer empfinden bitter, daß sie durch diese Maßnahmen der Dispen-
sation an dem Ansehen ihrer treuen, aufopfernden Arbeit herb getroÖ'en werden. Diese
mit Recht an ihrer Lehrerehre sich tiefgekränkt fühlenden Herren Musiklehrer stehen
vor den achtzehn Jahre zählenden Zöglingen unerhört gedemütigt da. Welche Riesen-
opfer an Selbstüberwindung mag es diese Herren kosten, wenn sie innerlieh gebrochen
den weiteren Unterricht wieder aufnehmen und mit den wenig Getreuen weiterfuhren?
Also; doppelte Achtung vor der musikalischen Seminararbeit. — Auch gegen einen
andern Vorwurf, den man etwa gegen uns erheben könnte, wollen wir uns noch ver-
wahren, nämlich gegen den, als verlangten wir zu viel ; als stellten wir an den Durch-
schnitts-Organisten zu hohe Anforderungen. Wir wissen: manch einer, dessen Spiel den
Eindruck des Mühsamen macht, plagt sich vielleicht mehr, als einer, dessen Finger
halb unbewußt im reinsten Melodienspiel, über die Tasten hasten. Und auf den guten
Willen kommt es auch hier an. Das war schon so, ehe Imanuel Kant sagte: „Njchta
in der Welt ist gut, als ein guter Wille."
Aber hier handelt es sich um mehr, als um eine Personalkritik. Hier gilt es, das 1
Ideal etwas näher zu beleuchten, dem wir alle, die wir Organisten sind, nicht nur von
Beruf lingswegen, nein, sondern von Berufswegen, zustreben sollen, also aus einem Innern
Drange henius. Und was haben wir da gefunden — gefunden an den verschiedensten
Orten des lieben deutschen Vaterlandes? (Fortsetzung folgt.)
l
Erlebtes nnd Erlaaschtes.
Vou Mclophilus.
L Auf regend iirch weichten Pfadeu wanderte ich eiu^Ccos eioeiu uuf luftiger Höbe gelegenen
Pfarrdorfe zu, um dort anderen Tags der Installation des neuen Pfarrherru aujuwohnen. Infiilgii
meines Strebena auf steilen Pfaden kam ich schweißdnrchnQßt im gastlichen Widdam aa, herzüuhst,
bewillkommt vom neu bepfründeteu Mitbruder, der seine mitteü im Leben gelegene Pfarrei ant-
sagaugavoll mit dieser einsamen Stätte vertauscht hatte. Den mir vorgesetzten , reicldicheu Imbiß
hatte ich bis auf ein Anstandsbröcklein — nach dreistündigem Berganrennen wohl zn verzeitiea! —
gerade seiner Bestimninng äbergeben nnd wollte mir eben einen Glimmstengel anstecken , ds
schwebte auf leichtbeschnhteu .Sohlen der bisherige Pfarrprovisor znr Täre herein, drückte in
warmen Worten seiue sichtliche Freude über meine liohe Erscheinung ans, lud mich aber im gleichen
Atemzuge zur sogleich stattfindenden Kirchenchorprobe ein. Da ich auf meinen gelegentlichpn
Wanderungen die Chöre gerne iu ihrem Singen nnd Treiben belanschle, gab ich der Einladung
trotz meiner steifen Pedale Folge und es rente micii meine Willitthrigkeit nicht. Konnte ich ja
praktisch lernen, wie man proben muß, um einen Hereinfall gewissenhaft vorzubereiten.
Ich stapfte mit meinem für Kirchenmusik begeisterten Begleiter hi ein mittelgroßes, aber
ziemlich niedriges Zimmer; die Luft in ihm war erfüllt von angenehmen Strohsackd&fteii , die ans
vier hocbgetnrmten Betten empordampften. Ein Schrank nnd eine Kommode sorgten für weitere
Beschränkoug des Raames. Drei Personen waren bereits anwesend: der Organist, eine Sopranistin,
ein Bassist. Nach gegenseitiger Vorstellong und kurzem Gedankenaustausch über Wind und Wetter
lud der Organist zum Beginne ein. „0 daltende StrohsRcke!" fnhr es mir dnrch den Kopf, und da
platzte ich schon heraus: „Sind denn schon alle hier:"' Es sollte ja eine vierstimmige Messe mit
Instrumentalbegleitung geprobt werden 1 Von den Sängern fehlte der Alt, die Geiger waren
<
n In , J
corpore abwesend. Ich hatte mit meiner Frage eine — Taktlosigkeit begangen. Wie kann denn
jemand als Gast solch peinliche Verlegenheit bereiten! Da ließ sich der Helfer in der Not sieges-
froh vernehmen : „Die Messe haben wir früher schon einmal gesungen, die Instmmentalisten können
sie noch; den Alt singt gütigst Herr S., ich nehme den Tenor, nnd wenn Hochwürden den Baß ver-
treten würden, wären die Singstimmen vollzählig.^ Nun also, der Mensch muß sich nnr zu helfen
wissen and darf sich nicht verblüffen lassen. Wir beginnen. Doch die Sopranistin macht Streik :
kein Ton entquillt ihrer Kehle; wie ein Standbild, steinern nnd stamm, starrt sie in die Noten; der
Organist unterstützt sie — sie tut ihren Mund nicht auf, um der ersehnten Töne Strom hervor-
quellen zu lassen. So war der Organist gezwungen, die ganze Sopranpartie zu singen und das
gab einen guten Klang. Der Pseudoalt, der ja für gewöhnlich Basso singt, verstand es, seine Partie
mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit zu wechseln; sobald er im Alt nicht beschäftigt war,
sprang er dem Tenoristen hilfreich bei und kehrte stets wieder ganz präzis zu seiner offiziellen
Altrolle zurück. Wir dürfen diesem Manne ob seiner Treffsicherheit unsere Anerkennung nicht
verweigern und müssen ihn loben wegen seiner Vielseitigkeit: er ist von Haus aus Bassist, durch
den Drang der Umstände Altist und infolge seiner Hilfsbereitschaft Tenorist. Von seinem Eifer
könnten gar viele Kirchensänger ein Quentchen sich ausborgen. Um das Quartett „voll** zu machen
und als Gast die Höflichkeit nicht zu verletzen, brummte ich schlecht und recht den Baß mit; ich
hatte das Gefähl, bis ins große C hinabsteigen zu können, wenn es gerade notwendig gewesen wäre,
so brummbärig war ich aufgelegt. Der Organist saß mit dem Rücken gegen uns und wir „Sänger**
ließen unsere Weisen, da das Harmonium an der Wand stand, direkt auf diese los; den Takt nickte
das Haupt eines Sängers, den natürlich der Organist ob seiner Verkehrtheit nicht wahrnehmen
konnte. Die Beleuchtung der „liederlichen** Nachtszene besorgte eine kleine Petroleumlampe. Wir
trennten uns unter Dankesworten für die Mithilfe und mit herzlichem „Gute Nacht!** Ja, ja
gute Nacht!
Über die Aufführung in der Kirche am folgenden Tage wollen wir den Mantel der schweigenden
Liebe breiten, da dieselbe hier nicht von Belang ist. Nachträglich brachte ich noch in Erfahrung,
daß die in der Probe hartnäckig stumme Sopranistin nur deshalb so schweigsam war, >yeil sie sich
vor dem „fremden geistlichen Herrn** genierte. Was für ein Unheil hatte ich da schon wieder
verschuldet! Möge mir die geängstigte Seele mein Menschen erstarren machendes Erscheinen
vergeben.
II. Saß einmal ein würdiger Pfarrherr stillvergnügt beim Glase Bier und schmiedete Pläne
für sein Otium, dem er sich bald ergeben wollte. In seinen seligen Gedanken hatte er wohl ganz
des Daseins von Menschen vergessen, die ihn auch in seiner Ruhe noch umgeben werden. An sie
wurde er wieder erinnert durch den Eintritt eines Mitbruders, der ihm wohl einen klaren Beweis
von der Wahrheit des Vae soll gab, die oft gerade solche recht bitter kosten müssen, die in glück*
selig machenden Gedanken an kommendes Glück und heitere Ruhe schwelgen.
Die Unterhaltung der beiden hatte sich bald der Kirchenmusik und den Cäciliauern zugewendet,
Beide waren Musiker: der Pfarrherr war Violinist, Flötist, Klavierspieler, sein Vis-a-vIs Organist
und Freund guter Kirchenmusik. Was einer liebt, von dem singt und sagt er gerne. „Was singt
Ihi* Kirchenchor, Herr Pfan'er?** fragte nach einigen anderen Bemerkungen der Kirchenmusiker.
„Manch schöne Sachen, die seit langem schon hier eingebürgert sind: einheimische Meister**. „Sind
dies Vokalkomponisten?** „Potz Element!** schoß der mit einem Schlage aus seiner Ruhe gebrachte
Pfarrer hervor, „sind Sie auch einer von den hoch weisen Cäcilianern, die das Heil der Kirchen-
musik nur in der Vokalmusik finden wollen! Glauben Sie denn, diese Leute dringen mit ihrer
Forderung durch? Wenn die nicht wären, hätten wir auch das Motu proprio nicht. Die verlangen
Unmögliches. Warum soUten wir denn, was die Kirche selbst im Motu proprio erlaubt, nicht
gebrauchen? Diese Cäcilianer wollen immer kirchlicher sein als selbst der Heilige Vater. Wegen
einiger Querköpfe werden wir doch nicht unsere „alten Meister** in der Schublade verstauben lassen !
Zu so etwas kann uns niemand verpflichten. Übrigens haben wir auch schon „cäcilianisch*' gesungen,
eine Messe von Haller, sogar eine von Witt Daß wir aber immer vokal singen, kann niemand
verlangen, wir gehen mit der Kirche und lassen Cäcilianer — Cäcilianer sein.** Nun sollte sein
Zuhörer wohl mundtot gemacht sein; doch der hub an zu sprechen: „Aber Herr Pfarrer, Sie wider-
sprechen sich ja selbst.** „Sooo! Wie so denn?** „Ja, Sie schieben den Cäcilianern das Motu proprio
auf den Buckel und geben zugleich selbst zu, daß im Motu proprio die Instrumentalmusik erlaubt
sei. Meinen sie denn, diese wäre hineingekommen, wenn die soeben von ihnen geschilderten Cäcilianer
auch nur den geringsten Einfluß auf die Gestaltung des Motu proprio gehabt hätten? Glauben Sie
I
na 18 Ej-
mir, die CKcilianer haben an ihm so wenig Schuld, wie ich an der Erfindnag des Schießpnlvers,
nnd sie waren vielleicht geradeso überrascht von ihm, wie Berthold Schwarz, als ihm seine Retorte
zerknallte. Die Cäcilianer wollen nicht über der Kirche stehen,- aber sie gehen mit der Kirche
und erfüllen und verteidigen deren Gesetze, nicht strenger nnd nicht milder, als die Gesetz-
geberin selbst es tnt, wie Witt so bändig sagt: „Kein Jota mehr, kein Jota weniger, als die
Kirche befiehlt" Nicht wahr, Herr Pfarrer, wenn Sie sich etwas, auch nnr eine Kleinigkeit
machen lassen wollen, so gehen Sie zum Sclimied, nicht znm Schmiedl; and wenn Sie sich einen
Dienstboten einstellen wollen, so nehmen Sie wohl den, der Bin Primazeugnis über Sitten, Trene
und Fleiß beibringt, lieber auf als einen andern, dessen Führung nnd Treue nicht ganz einwand-
frei ist. Die Cäciliauer verfahren nicht anders, Sie bevorzugen die Vokalmusik, weil sie das
Vorzngszeugnis der Kirche besitzt und, solange sie treu und fleißig ihrer Herrin dient, die Entartung
der Kirchenmnsik kintanhttit. Das hindert die Cäcilianer aber niclit, auch der Instrumentalmusik
resp. -Begleitung ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Sie, Herr Pfarrer, denken wohl an die Zeit,
in der Witt seine Reform betätigte. Ja, aber damals war die Kirchenmusik, wie Sie wissen, ganz
auf den Hund gekommen, und da mußte er doch jener Insti-umentalmusik , die durch ihr wüstes,
lärmendes Treiben fast alle Sinne für eine dem Geiste und ^Villeu der Kirche entsprechende Musik
seinen Zeitgenossen geraubt hatte, scharf zu Leibe gehen, um ihre angemaßte Vorherrschaft zu
brechen. So kam es, daß die reine Vokalmusik in besonderer Weise gefordert wnrde, weil sie von
altersher Heimatrecht in der Kirche genoß und dem Chorale, der das Bürgerrecht besitzt, als
Sprachgesang sich anschließt
Seitdem wir aber eine große Anzahl instnt montierter Kompositioueu besitzen, nicht wenige davon
sind Werke von Cäcilianeru, — bei denen die Inslrumentiemng nicht Zweck, sondern Mittel ist, den
Text mit einem würdigen Kleide zu schmücken — pflegen auch die Cäcilianer Instrumentalmusik; doch
beobachten sie hierin ein gewisses Maß und Ziel, damit einer Rückkehr in frühere Zeiten vorgebeugt
werde. Wo bisher Instrumentalmusik üblich ist, wollen sie auch die Cäcilianer nicht verdrängen;
nur suchen sie an solchen Orten unkirchliche Kompositionen auszuschalten und durch kirchliche
zn ersetzen. Wenn sie dabei zur Pflege der Vokalmusik einladen, wer will sie deswegen schiefen
Auges ansehen und hinterm Bücken die Faust ballen, weil sie das VoUkommnere zu erreichen
streben? Sie arbeiten da ganz im Geiste der Kirche, des Motu proprio, welches an erster Stelle den
Choral, an zweiter Vokalmusik und an letzter Stelle Instrumentalmusik nennt, für deren Gebrauch
es sogar eine besondere Erlaubnis des Bischofes verlangt, so daß man, ohne rigoros zu sein, nur
von einem Auf eothai tsrechte derselben in der Kirche sprechen kann. Sie brauchen also, Herr Pfarrer,
ihre „alten Meister" nicht samt und sonders sogleich zum Tempel hinauszuwerfen und nur vokal
singen lassen. Wenn Sie ab und zu einen neuen Meister sich verschreiben und, da Sie auch schon
vokal gesulgen haben, sich hier und da auch hierin versuchen, so wird Ihr Chor ohne große Mühen
und Opfer zusehends an Kirchlichkeit gewinnen. Dann sind auch Sie mit Ihrem Chore Cäcilianer;
denn ein Cäcilianer ist nichts anderes als ein Kirchenmusiker, der die von der Kirche erlassenen
Vorschriften über Kirchenmusik möglichst treu zn erfüllen sucht. „Sie sind halt auch einer von
ihnen und da müssen Sie Ihre Brüder verteidigen," war die Antwort des Pfairere. „Wenn Sie
darunter ein Mitglied des CJLcilienvereins verstehen — ttego; denn ich gehöre keinem derartigen
Vereine an; der Gesinnung nach gehe ich mit den Cäciliauorn."
Es war fUr den cäci lianischen Mitbruder Zeit, den Bahnhof aufzusuchen. So wurde es ihm
nicht müglich, nach dem Stande des Chorals am Kirchencbore des Pfarrers zu fragen; jedenfalls
hätte dieses Thema noch eine interessante Unterhaltung abgegeben. Das letzte Wort Aes zum
Schlüsse milder gestimmteu Herrn war: „Das ist alles recht schün nnd sollte vielleicht so sein; aber
wir können nichts machen; unsere Leute sind andere Sachen nicht gewöhnt." Scheint rla nicht ein
.Wir wollen nicht" durch? Die obigen Ausführungen sind natürlich im Zusammenhang gegeben;
im Gespräche wurden sie vom Pfarrer durch einige Zwischenbemerkungen unterbrochen. So führte
er auch gegen die Vollständigkeit des Textes den bekannten Grund an: Der Gottesdienst dauere
zn lang. Sein Partner erinnerte ihn an die langen Satietiis und an die oft lang gesponnenen Bene-
dictwi, wie sie in jener Gegend Mode sind und empfahl ihm die kurz gehalteuen Messen der neueren
Meister. „Da gebe ich Ihnen recht," war die Antwort, Ob's was geholfen hat?
-*3 19 Ea-
Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen.
Eine leichte Messe') für gemischten vierstimmigen Clior mit Orgelbegleitung ist
IT. flolleps Op. 53. Eioe glückliche Mischung modernen imitatorischen Stiles mit gleicli-
Peeitigen Harmonien, modulatorischen Wendungen und Unisonis belebt den liturgischen
' Text Die Orgelbegleitung ist selbständig und gibt instrumentale Farben und Nuancen;
eine zweimanualige Orgel wird vorausgesetzt.
F. OrieHbaebf^rs Op. 91, Requiem*) für 3 oder 4 gleiche Stimmen mit beliebiger
Orgelbegleitung, läßt sich wohl auch von Frauenchören vortragen, wird aber für Männer-
stimmen noch empfehlenswerter. Durch kleine Nötchen sind in der Orgelstimme und
in der 2 zeiligen Geaangspartitur diejenigen Stellen bezeichnet, welche in der Begleitung
wegbleiben, sowie bei vierstimmiger Besetzung als 1. Baß (oder 1. Alt) gesungen,
' bezw. gespielt werden können. Graduale und Traktus sind vollständig, in der Sequenz
Ifeind 2 oder :i Verse als Strophen unter einer musikalischen Periode wirkungsvoll
Imisammengefaßt, nämlich: 1. — 7., 8.— In., 11.— 13.; 14 bis Schluß folgen nacheinander
lin syllabischen, sehr sanglichen, durch Orgelbegleitung belebten und musikalisch an-
[ Tuenden Sätzen. Reicher and mannigfaltiger wird die Aufführung mit Orgel unter
[Beachtung, bezw. Weglassung der kleingestochenen Noten. Schon für kloine Männer-
I Chöre ist die liturgisch durchaus korrekte und vollständige, auch mit dem Eesponsorium
I Libera me versehene Requiemsmesse von andächtiger Wirkung; ein 3- oder 4 fach
[ besetzter Männerchor kann ergreifen und fesseln, wenn der Dirigent den Geist und die
[ Intention des Komponisten erfaßt und zum Ausdruck bringt.
Die vier Tantum ergo mit Genitori von Jos. tirnbpr") sind in doppelter Ausgabe
I gls Op. 183a für Frauen- oder Oberstimmen, als Op. I83b für Männerstimmen erschienen
I xmi im gleichzeitigen Satze fließend und würdig ausgearbeitet. Eine Orgelbegleitung
ist in kleinen Noten beigedruckt, enthält jedoch nur die 4 Singstimmen ohne weitere
selbständige Zutat.
Das Responsorium Lihera me Domine*) für 2 gleiche Stimmen mit Orgel von
Hirb. Haller (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 2609) ist in 3. Auflage erschienen.
■ Die Sammlung von Kl lateinischen Sakraraentsgesängen für 4 und 5 gleiche
I Stimmen, Op. 59b desselben Komponisten, (Cac.-Ver.-Kat.-Nr. 1886), ist in 2. Auflage
I erschienen.^)
Von der Sammlung: Aula cantorum, 80 Ckintica sacra, herausgegeben von Fr, Hamma,
I Op. 24 (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 2234) wurde eine 3. Auflage notwendig.*) Die 1. Auilage
I wurde auch in Mtisica sacra IH98, Seite 226 empfohlen.
Drei Passionsgesänge 1 für 4, 5 und 8 gemischte Stimmen von Raimund Hraler.
f Op. lu, sind im enisten, den Stil der Alten nachahmenden Sätzen ausgearbeitet. JVistis est
^für 4 gemischte Stimmen, das 2. Responsorium des Gründonnerstags, führt den Sopran
Illicht über c*, dagegen wird der Vers £Jcce in rhythmischer und melodischer Beziehung
I als lebhafter Zwischensatz behandelt. Durch Synkopen und Imitationen, durch reichen
I Wechsel von ppp bis //' wird Spannanjj erzeugt und das Interesse für den Ernst des
vTextes gehoben. Ähnlich ist der 2., 5stimmige Satz Adoramus te eine würdige An-
ciiiiolcH CDU] it Ante Urn;ntiü.
') Mieaa brevi» sccuniia tn hon. Oerardi Myrlla, C. tid 4 i
(Ft. PuBtet, ReeensbuTK. IWT. Partitur 2 M W S,. i .StininiGii k a
nilante Organo lad Uli.).
- ^, .. , ..,,.. imen ä 35 ..5,.
*) .T. FiBRber (k Bro.. New Vork. Für DeutHchlaud durch A. Böhm & Sohu in Amraburg. UMlii.
ll>»rlitiir je .W ^. Stimnen sind nicht crBohienen.
*) Ad duu vores nc<|iialei cum Orgono. Supplcnicnlum ad Miiisam quintnm 1,0p. 9). Regenalmrg',
. Pusl«t. 1907. Putitur 10 .^, 2 Stimmen A 5 .^.
*) ttipHni et Ottttug evlhti 8». Saeramenti strvitrtle», ijoos üd 4 et 6 voces aGi)u&1oR, Hcgonaburir,
■. Fastet.' 1907. Partitur OO -5,, 4 Stimmen A 84 S,.
I .\d 4 voees aoqiiales (Tenore I, n et Baß 1, 11). Pro totiu« anni Tem|ioribus edidit Fr. Hamms.
IScgenaburg. Martin Cohen. inOT. Partitur S M.
m >) 1. 7Vu/M ext anitan mea (4stimmig(; 2. Ädoramu» te. JenttOtriiti (fteit.); B. Popute meua (Hit.).
■ IiBngenBHlxa-Lcipzig. !^c^hulbu<'libHndlung vou F. Q. I.. Grcülrr. Dotd H. H. Pater Tcresius a 8. Uarla
■ItBjrhuter im Karmelitcnkloster lu Wtlrxburg gewidmet.
I
-« «O ES- "
betung des gekreuzigten Erlösers. Im Popule metis besteht der I. Chor aus Alt, Tenor,
Bariton und Baß, der 2. aus 4 gemiscliten Stimmen. Sie vereinigen sich bei Sancius
immortaUs zu einer äußerst wirksamen Gesaratwirkung, Für die heilige Charwoclie
sind diese drei Kompositionen eine wertvolle Bereicherung des Repertoirs besserer Vokal-
kirchenchöre,
Or. Raranpllo, Op. ä4b, Vier marianische Antiphonen für 3 Männerstimmen und
Ori^^el ad IIb.') Die 4 Antiphonen sind einfach, wohlklingend und frisch gedacht und
durchgeluhrt. Die Orgelbegleitung ist wohl nicht obligat, wird aber an manchen Stellen
den dreistimmigen, etwas mageren, weil meistenteils gleichzeitigen Klangcharakter füllen.
Ein erstes Werk pflegt mit einigem Mißtrauen beobachtet zu werden und tritt
auch gewöhnlich mit einer gewissen Vorsicht und Zurückhaltung auf. In der Messe
zu Ehren des heil. Johann von Kepomuk,*) welche Jos. Scheel als Op. 1 für gemischten
vierstimmigen Chor mit Orgel verötfentlicht hat, liegt ein Programm vor; in der Partitur
ersieht man schon, daß er im modernen Stile, ausgerüstet mit kontrapunktischer Fertig-
keit, farbenreicher Harmoniefülle und Vorliebe für musikalische Effekte an den liturgischen
Meßtext herangetreten sei. Es soll ihm kein Vorwurf aus dieser offenen Erklärunjf
gemacht werden. Im Gegenteil muß dem Werke das Zeugnis ausgestellt werden, daß
tüchtige Schulung, phantasiereiche Begabung und entwickelter Sinn für Wohlklang der
Messe inne wohnen, und daß dieselbe nicht das Werk eines Anföngers ist, sondern als
das eines Im moderneu Stil und auch in klassischer Musik wohl erfahrnen Mannes
bezeichnet werden darf. Jede Stimme tritt musikalisch seihständig auf, jeder Satz ist
in sich geschlossen. Vor Schwierigkeiten dürfen die Einzelstimmen nicht zurück-
schrecken! Wenn auch die kühne Orgelbegleitung über viele Klippen glücklich hinüber-
führen wird, so bleiben dennocli Stellen übrig, welche mit Kopfschütteln begleitet werden
müssen, z. B. das 2. Qui toUis im Gloria, wo überdies ein Jj vor g im Solosopran und
in der Orgelbegleitung- fehlt, das Jesu Christe, dessen enharmonischc Verwechslungen
stutzig machen und ähnliche gewalttätige Akkordfolgen im Credo. Dem Komponisten
schwebte ohne Zweifel die Missa choralis von Liszt vor, und in der Harmonisierung
folgt er den allerneuesten „Bahnbrechern", nämlich durch Gestrüpp und Gedorn.
Moderne Chorvereine in größereu Städten werden nach ernstlichen Proben dieser eigen-
artigen Komposition, welche den liturgischen Text vollständig und in möglichster Kürze
und Prägnanz würdig deklamiert, zu guter Wirkung verhelfen; schwächere Chöre mögen
ja die Finger davon lassen. Auch ein guter Organist mit viel Farbenwechsel anf einer
2 manualigen Orgel ist unerläßlich. Kleinere Drnckfehler, z. B. 1» vor h in der rechten
Hand des Orgelpartes bei coeli im Sanctus, und ähnliche Fälle bei enharmonischem
Wechsel werden bei der Probe rasch entdeckt werden. Etwaige Berichte über Aof-
l'ührungen dieser Messe erbittet die Redaktion der Musica sacra.
Die Aloisiusmesse-") von J. B. SlngeDberger, für Sopran, Alt und Baß (Cäc.-Ver,-Kat.
Nr. 2003) ist in 8. Auflage erschienen.
Op. 7, Beqtiiem mit lAhera*') für eine Singstimme mit Orgelbegieitung von dem
Karmelitenpater Ter«KiD8 a §anela MaHa (Cäc.-Ver.-Kat. Nr. 2574) wurde in 3. Auflage
Der für die Pflege liturgischer Kirchenmusik in Schweden seit Jahren eifrig
wirkende priesterliche Chordirektor an der Kirche der. heil. Eugenia in Stockliolm,
Edoard Wessel, tritt mit zwei Kompositionen in die Öffentlichkeit. Op. 5 ist ein
Bequiem"} für gemischten vierstimmigen Chor mit Orgelbegleitung, vier Blechinstru-
mente sind ad lib. Dem liturgischen Texte ist nach allen Seiten Beachtung geschenkt.
') J. Fischer & Br., New York, für Deutscblaod: A. Böhm & Sohn in Augsburg. 190ä. Fort. 60 ^,
Slimmea sind nicht erschienen.
') Mma in hon S. Joanni» Nepomuceni, ad 4 voces inaequalee cum orgnno. Regensburg. Fr, Pustet,
1UU7. Partitur 3 .4t 40 .^, 4 Stimmen ä 'M ^.
') Mism in hon. S. Aloisii. Regensburg, Fr. Puatct. 1907. Partitur 80 ^, 3 Stimmen i 15 ^.
*) Müsa IF. EecouBburg, Fr. Pustet. I90T, Partitur 1 M, Stimme 10 ^.
'j Miasa pro DefunctU ad 4 voces juaequales comitantc orgsno (4 tromboois ad lili), Regcnsburg,
Fr. Pustet. ieu7. Partitur 2 M 40 -3,, i Singstimmcn ä 30 ^, 4 Instrumentalsiimmen 80 ^.
-t3 M »-
Graduale und Traktus werden in rezitativischer Weise bebandelt, das Dies irae ist
vollständig in Musik gesetzt und jeder Strophe ein passendes musikalisches Kleid gegeben ;
das Responsorium Libera ist nicht komponiert. Dem Gesangschor sind keine aber mäßig
schwierigen Aufgaben gestellt. Nach rhythmischer und melodischer Seite befriedigen
die bald imitatorisch, bald gleichzeitig, auch unisono gehaltenen Teile. Die Deklamation
ist klar und ausdrucksvoll, fär Abwechslung ist durch dynamische Zeichen hinreichend
gesorgt. Die Orgelbegleitung, statt welcher auch die 4 Blechinstrumente gebraucht
werden können, drängt sich nirgends vor und trägt den Gesangspart.
Des gleichen Autors, Op. 6,*) Messe zu Ehren des Leidens unserer Herrn,
entnimmt die Motive aus einem Fastenlied des schwedischen, vom Komponisten schon
vor Jahren besorgten Gesangbuches. Die Messe ist sehr ernst, aber nicht trostlos
gehalten, in schöner Abwechslung und Verbindung von 2 und 3 Stimmen, in mäßiger
Modulation (Haupttonart (7-moll und £-dur) und gut akzentuierter, frischer und dem
Textzusammenhang entsprechender Deklamation. Keiner Stimme sind außerordentliche
Tonhöhen zugemutet, nur der Sopran muß einigemal das g^ ohne Geschrei wiedergeben
können; dynamische und Atemzeichen sind in passender Weise sorgfältig eingetragen.
Besseren Chören können beide Werke gut empfohlen werden. F. X. H.
Vom Musikalien- und Büchermärkte.
I. Andante relirioso. fftr Streichorchester und Orgel von L. Baamann, Op. 12. Chr. Fr. Vieweg,
Berlin-Großlichterfelde, W. Partitur 1 .H>, Stimmen (einzeln k 2b ^di) 1 M 2b ^. Wenn auch nicht
zum Gebrauch beim kirchlichen Gottesdienste, so ist dieses Tonstück in Seminarien oder Instituten,
welche über eine Orgel verfügen und ein mäßiges Streichorchester gebildet haben, eine sehr schöne,
würdige und liebliche Vortragsnummer.
Franz Bttning:, Op. 18. Der Herr ist König. Ein Festgesang für gemischten Chor
mit Begleitung von 2 Trompeten (in B) und Posaune ad lib. Aufführungsrecht frei. W. Sulzbach
(Peter Limbacn) Berlin, W. 8, Taubenstraße 15. Partitur 1 Mj 4 Singstimmen ä 20 /^j. Bei feier-
lichen Anlässen jedweder Art wird dieser Festgesang ob mit oder ohne Blechinstrumente eine
packende Wirkung erzielen. Er erinnert an ähnliche Kompositionen Mendelssohns; auch Händeische
kraft und gesundes Mark liegt in diesem Op. 18.
J. Alex. Bnrkard. Eine neue Anleitung, das Klavierspiel zu erlernen. Motto: „Nur der
gründliche Unterricht ist der wenifi[st zeitraubende". Karl Ebling, Mainz. 1906. Heft 1, 2, 3 ä 1 J^
(1. Band 2 M). Die 3 Hefte im Querauart bringen auf 56 Seiten eine stufen weis fortschreitende
Anleitung vom allerersten Anfang mit aer Tendenz, schon frühzeitig die Unabhängigkeit der beiden
Hände durch zweistimmige polyphone Sätze zu erreichen. Für das 1. Heft (S. 1—16) werden
5-10 Stunden, für das 2. (S. 17—36) 8-12. für das 3. Heft (S. 37—56) 10—15 Stunden angenommen.
Text ist sehr wenig angebracht; der Lehrer hat die mündlichen Erläuterungen zu geben. Der
Notenstich ist sehr deutlich und klar, der Preis jedoch unverhältnismäßig hoch.
Alfons DIepenbrock. Vier vierstimmige Lieder für Sopran. Alt, Tenor und Baß. 1. Den
Uil. 2. XV 'i^' Eeuwsch Bruiloftslied. 3. Paaschlied. 4. Rey van Burcntsaeten (uit Vondels Gysbrecht
van Amstel). Amsterdam, S. L. van Looy. 1906. Über diese flämischen Liedertexte traut sich
Referent kein Urteil zn. Die Musik hat etwas Fremdartij^es und ist in rhythmischer Beziehung,
sowie nach Seite der Polyphonie und der chromatischen Stimmenführuug außerordentlich schwierig
und domeni'eich.
Rudolf GHckh, Op. 33. Meditation. Konzertstück für Harmonium und Klavier (oder Harfe).
Preis 2 M> bO ^, Verla!^ des ^Harmonium'^ , Zeitschrift für Kirchenmusik. In Kommission bei
Breitkopf & Härtel in Leipzig. Die Zusammensetzung der beiden Instrumente, d. h. der getragenen
Töne des Harmoniums mit den gebrochenen Akkorden des Pianoforte oder der Harfe, hat ihren
eigenen Reiz. Der nicht schwierige Tonsatz wird als Hausmusik oder auch im Konzert gerne
gehört werden.
Im Verlage der Junfermannschen Buchhandlung in Paderborn (A. Pape) sind von P. Griesbacher
nachfolgende drei religiöse Lieder zur Muttergottes erschienen: a) Op. l04. Maria hilf! Lied für
einstimmigen Chor mit Orgel (oder Blechbegleitung). Ohne Jahreszahl. Partitur 80 /^j, Sing-
stimme 15 ^2 Blechstimmen komplett 1 Ji 2b ^. Das im Volkston gehaltene vierstrophige Lied,
dessen Refrain immer gleich bleibt und auch zweistimmig gesungen werden kann, eignet sich
vorzüglich für Massenvortrag an Gnadenorten oder auch bei Muttergottesandachten. Wer hat den
Text komponiert? Auch die kirchliche Approbation fehlt ihm!
b) Gebet zur Muttergottes (vor einer Lourdesstatue). Gedichtet von F. X. Lehner.
Für vierstimmigen gemischten Chor mit und ohne Orgelbegleitung. Partitur 80 /^j, Stimmen ä 20 /^.
Ohne Jahreszahl. Der schon wiederholt, auch von Mi flaller Komponierte Text: „Gnadenmutter,
') Missa in hon, Passionis Domini, ad 4 voccb inacquales. Regensburg, Fr. Pustet. 1907.
Partitur 2 ^ 40 .^i, 4 Stimmen k 30 ^.
-*3
Ea-
Q TÖQB genetzt. Der Kompoiiiat Fulgt dem Dichter
höre mich!" ist in lieblich kindlicher Furm
Schritt nnd Tritt, steigerod und erhebend.
c) Memoritre (Lied zur Mutterguttes). Für vierstimraigen Kemiscüten Chor mit und ohne
Orgalbegleitiing. Ohne Jahreszahl. Partitur ÖCI 4. Stimmen ii 20 ,^. Hochwiird. Herrn Kapellmeister
L. Mucken thaler in Altötting gewidmet, Audi dieser ans drei Strophen be.steheude Muttergottes-
Sreis ist mit einer Innigkeit, Überzenguug und Andacht komponiert, die vom Volke and den Kindern
[arias mit Begeisterung und Hingabe nnfgenommen werden.
Die Kamnierniusikbibliothek von Breitkopf & Härtel in Leipzig bringt zwei hochinter-
essante Antiquitäten in neuem Gewände, nämlich ein Trio iu H-moll (da chiesn) für zwei Violinen,
Violoncello und Pianoforte als Begleitung, von Caldiira und eine Sonata da ekiaa von Dali' Abaco
in gleicher Besetzung. Beide Hefte (ä 3 M) sind von Hugo Biemann herausgegeben anter dein
KollektJvtitel Caäegium Mtuiciim, Auswahl älterer Kammermusik werke, fiir den praktischen Gebrauch
bearbeitet. H. R. bemerkt iu eigenem Vorwort u. a.: „CoBeffinm Mtmcvm hießen im 17, und lö. Jahr-
linudert die Vorläufer unserer heutigen Konzertinstitnte, Vereinigungen von Fachmasikern und Musik-
frennden zum Zwecke gemeinsamen Musizierens an festgesetzten Üliuugst^tgen und gelegentlicher
AnfiÜhrnngen mit erweiterter ZuhDrersctiaft. Sie repräsentierten das Konzertleben in einer Zeit,
wn es außer Kirchenkonzerten nnd Hoffestliclikeiten öffentliche Konzert« noch nicht gab." Diese
Kompositionen geben neuerdings Zeugnis von der musikalischen Dnrclibildung , Formengewandtheit
und Erfindungskraft dieser alten Heister der Instrumentalmusik — und verdienen das anfmerksan ~
Stndium in Konservatorien, Seminarien und ernsteren Musiklu-eisen , nm frisches Blut und uei
Anregung zu bringen, sowie vor Tändeleien und chromatischer Versumpfung zu schützen.
Einen ithnlichen Zweck verfolgt, sogar äußerlich inbezng auf typographisclie Ansstattung, _
Werk Deutsche Hausmusik aus vier Jahrhunderten. Ausgewählt und zum Vortrag eingerichtl .,
nebst erläuterndem Teilt von H. Leicliten tritt, Bard, Marquardt & Co., Berlin. In OriginalbUtten-
karton 5 M. Die geschichtlichen und biographischen .\ngaben nehmen bO Seiten in Groß-Querqnait
ein. Dann folgen die Musikbeilagen: ans dem 13., 14. und 15. Jahrhundert, ein- und dreistimmige
Lieder mit deutschen Texten, Kompositionen von Paul Hofhaimer, Jak. Begnart, Orlando Lasso.
Hans Leo Haßier, J. H. Schein, Heinrich Albert, A. Krieger, Raim. teiser, Teiemann, J. J. Froberger
und J. K. F. Fischer. Der größte Teil dieser Auswaul steht unserem gegenwärtigen Empfinden
ferne, die Sache selbst jedoch ist belehrend nnd interessant.
Die Papsthymne fiir Männerchor nnd Orchester mit unterlegtem Klavierauszug zur Sekundiz-
feier Leo XllJ, komponiert von + J. heaz, Domkapellmeister in Trier, früher Verlag von P. Braun,
Leipzig, ist nnnmehr in den Verlag von Fr. Pustet in ßegenshurg übergegangen.
Der liebliche Gesang Satvc Mater misericordiae, jene syllabische Cüoralprosa, welclie beim
Choralkongreß 1905 einen tiefen Eindruck hervorrief, ist im Verlag der „Styria", Graz, mit Orgel-
begleitung von Im. Mitterer erschienen. Preis der Orgelbegleitnng 30 ^, Srimmen : 1 Stimme 4^,
10 Stimmen 35 S, 100 Stimmen 3 M.
Meisterwerke deutscher Tonkunst. Gottlieb Muffat (lti90— 1770). Auswahl von Klavier-
stäcken aus den Componimenti Mtmcali bearbeitet von W, Niemann. Breitkopf & Härtel, Leipzig.
Preis 3 .*. Die 9 Nummern auf 29 Seiten in Hochfolio bestehen aus Teilen von Suiten des berühmten
Tonmeisters G. Mnffat und sind vom Herausgeber durch Beigabe dynamischer Zeichen und Auflösung
der fast überreichen Musikern am ente mit Verständnis und Geschmack redigiert.
Jobann van Nuenen, Op. 5. Weihnachtskantate für Solo, Terzett und vierstimmigen
Männerchor mit Klavierbegleitung. Tejct nach dem Holländischen von Dr. H. J. A. M. Schaepman.
Ins Deutsche übersetzt. Partitur 3 .« 75 .^. Chorstimmen 1 .tf, Solostimmen 75 ^. W. Ber^mans,
Tilbiu-g. Eine dankbare, abwechslungsreiche, fUr gute Mäimerchor vereine nicht schwer zn bewältigende
Weibnacbtsgabe. Solostimmen sind Bariton und Tenor und Baß.
Neueste Schule der Gelänügkeit. 90 ausgewählte Klavieretndeu für die Unter- und Hittelstufe,
von Czerny, Bertini, Lfimoine, J. Schmitt, A. Schmitt, Burgmüller, Steibelt, .J. 3. Bach, Ph. Em. Dach,
Händel, D. Scarlatti. Clement!, L. Berger, Ch. Meyer. M. Bisping, Kransse, A. Re»p u. a. stufen-
weise geordnet mit Fingersatz nnd Phrasiernng versehen von Alfred Koae. i. Heft 1 .« 50 ^,
E. Bisping, Münster i. W, Friedrich Hofmeister, Leipzig. Das vorliegende erste Heft bringt
Vorübungen, welclie die Hauptfiguren der Etüden entbalteu und, von t'-dur ausgehend, durch alle
Tonarten transponiert werden sollen. Die rechte und die linke Hand sind abwechselnd beschäftigt.
Das Heft ist auch als Anhauu' zu Jeder Klavierschule (eugliscli nnd deutsch) zu gebrauchen.
Leicht spielbare Enseniblestiicke für Streichinstru mimte im Chor oder in einfacher Besetzung.
In drei Heften zusammengestellt von Hermann Schröder. 1. Heft: Melodien alter Volks- nnd
Kirchenlieder für 3 Violinen übertragen. Partitnr ä M, 3 Stimmen ä 50 ^: 2. Heft: OrigiualstttckB
und Bearbeitnngeu ans Werken berühmter Meister für Violinen, Violen, Violoncelli nnd Kontrabaß
in verschiedener Besetzung. Partitur 3 ,K, Stimmen 3 .K 30 Sr. 3. Heft: Origiualstilcke and
Bearbeitungen berühmter Meister fllr Streichquartett und -Quintett. Partitur 3 M, 5 Stimmen ä 60 ^,
Chr. Fr. Vieweg, G. m. h. H., Berlin- Groß lichterfei de. Für angehende Violinspieler Ist in den drei
Heften ein treffliches (.^nngsmatei'ial dargeboten. Die Auswahl ist aus unseren besteu älteren
Meistern getroffen. Für den jungen Dirigenten gibt die schön nnd deutlich gestochene Partitur
zudem die beste Gelegenhoit, mehrzellige Tonsätze zn überblicken und zu leiten.
Karl Thiel, Op. 9. vier grilßere Motetten für gemischten Chor a capella. 1. Jauchzet dem
Herrn alle Welt. Sedisstimmig (Sopran 1 und II, Alt, Tenor. Bariton nnd Baß). Partitur 1 ,K 50 .Si,
ti Stimmen^i 20 ^. Anregend, schwungvoll, von mittlerer Schwierigkeit.
2. Wer da glaubet und getauft ist. Fünfstimmig (Sopran, AU, Tenor I und II, Baß).
Partitur 1 .«, 5 Stimmen ^ 15 .^. Die bisher übliche Oerfo- Intonation ist als Motiv verwendet uns,
lieit
ite^^"
und^^
-B ta e*-
j poljphi>üer Weise mil schilnen StdgeniDgeii , öfters auch in cliroraatiaclien Intpn'aüfu und in
traitigBter Deklamation durcligearbeitel.
3. Erbarm' dich mein, o Gott, FÜnfstimraig (Sopran, Alt, Tenor, Baß 1 nnd II), Partitur 1 .li,
W^ Stimmen i\ 15 ^, Anadrucksvoll beginnt der Tenor nnter Benötznng des ersten Psnlmtones
¥ diese denUcbe Obersctznng eines Teiles vom Psalm Miaerere. Jede Stimme tritt selbständig anf
■ nnd fleht in Zerknii-schung nnd HoSnnng um Gottes ßaimherzigkeit. Für wohlgescbnite Chöre
lond Chorgesangvereine iat dieser Satz eine dankbare nnd ernste Anfgabe.
1 4. BefestTffe, o Gott, was dn in uns gewirkt hast Fün&timmiK (Sopran. Alt, Tenor. Daß X n. II).
BFartitnr 75 ^, 5 Stimmen k 15 S\. Eine kurze, in feierlicher Pnngst^timmung empfnndene Bitte,
■Ton sicherer Hoffonng erfüllte and jnbelnd erklingende Motette. Die 4 Nnramern bei W. Snlzbacli
l(Pet. Limbach), Berlin, W., Tanbenstraße 15.
I Op. 26. Die erste Ptingst predigt. Eine biblische Erzfthlnng für gemischten nnd Männer-
iehor {Orgel- oder ünrmoninmbegleitnng ad lib.). Partitur 1 Jt 20 .^, 4 Stimmen ä SO äi. W. Snlz-
Ibäch (Pefc Limbach). Berlin W., Taubenstraße 15. Znr Aufführaug in kirchlichen Vereinen eignet
■ steh (Üese im Oratorienstil gehaltene, feierliche Komposition in hervorragender Weise. In der Ein-
I Idtnng verkündigt der gemischte Chor das Hemiedersteigen des göttlichen Geistes gleich dem eines
■ gewaltigen Sturmwindes. Ein Zwischensatz für vier Männerstimmen bringt die binlischen Worte:
C-iNicht nenn' ich euch mehr Knechte usw.". worauf der Geesmtchor die Erzählnnf; des Evaugelinua
■ntteetzt. IJie Apost«l und Jünger verkünden nnn im Mannerchor die Gnaden Wirkungen des gütt-
■ Ächen Geistes, darauf folgt wiedemm der Gesamtchor mit etwa 8 Takten, der Apostelchor tritt
Jnodimal ein, und das dramatische Ton stück endigt von selten des gemischten Chores diese religiöse
KEanlate, welche keine Übermäßigen Pordemngen stellt, aber doch gnte Schulung nnd geacbmack-
^ volle Tongebung und Loitnng erfordert.
1 Instrumental in e^se. 3fi«sa oreAMfmlw flr Streichmusik nnd Orgel von Karl Wendl. Part. 2Jf.
I^SUmmen (iL 30 ..9)) 1 ^ 20 ^. Chr. Fr. Vieweg, Berlin-Groß I ich terfe! de. Mehr ans Kuriosität sei
I diese toxtlose bistrnmen talmesse, welche sechs Überaus leichte Nummern mit der Überschrift:
IjKj^ fleinon. Gloria, Crtda, SancCut, BeriedktKs and Agnu* Dei enthält, registriert. Vielleicht bat
l.der Komponist die Intention, die Musikeleven eines katholischen Lehrerseminars oder einer
[ Präparandenan stall auznregen, während einer stillen Messe zur Abwechslung, etwa statt des Orgel-
L epieles, ohne Gesaug diese 6 kurzen und leichten, musikalisch angenehmen Piecen zn Gehör zu
I bringen. Als Kirchen vorstand würde Referent diese Nenerlindung des Musikmachens in der Kirche
litnd während des Gottesdienstes nicht zngeben. F. X. H.
(Schluß in Nr. 3.)
Der 33. Kurs an der Kirchenmusikschule in Regensburg
[ wurde Mittwoch, den 15. Januar 1907 im Lehrsaale der Schule an der Reichsstraße
[ eröffnet.
Zu demselben sind 20 Herren (statt der programmäßigen 16) aufgenommen worden.
^ Darunter befinden sich sieben Priester aus den Diözesen: Brisen, Dubuque (Staat
I Jowa, Nordamerika), Jnkatban (Mexiko), Mailand, Milwaukee. .Santiago (Chile)
innd Würzburg. Die Laien kamen ans den Diözesen Breslau (3), Cöln, Genl-
liiausanne, GEnesen (2), Leitmeritz, Miinchen-Freising, Prag, Regensburg,
TTiraspol (Südrnßland) und Wjlna (Russisch-Polen). 17 konnten in den Zimmern
I der Kirchenmusikschule untergebracht werden, die übrigen wohnen in der Nähe.
Nach herzlicher BegniOung der inskribierten Herren von selten des unterzeichneten
I Direktors erschien anch das Lehrerkollegium , welchem die neuen Schüler vorgestellt
[wurden, nämlich die Hochwürd. Herren: Stiftkanonikus Michael Haller, Domkapell-
I meister F. X. Engelhart, Lyzealprofessor Dr. .loa. Endres, Dr. Hermann Bäuerle,
I Ehrenkanonikus von Palestrina und fürstl. Thnrn und Taxischer Hofkaplan, Stifts-
I kapellmeister Dr. Karl Weinmann, Mnsikpräfekt Karl Kindsmüller und Herr Dom-
t Organist .Tos. Renner,
Die acht Lehrkräfte erteilen Unterricht in nachfolgenden Materiet; a) Kontra-
i punkt und Kompositionslehre: Mich. Haller und K. Kindsmüller; b) Choral, Männerchor-
f Übungen, Partiturspiel und Direktion, Liturgik und Literatur der kathol. Kirchenmusik :
[F. X. Haberl; e) Gesaugunterricht und lateinische Kirclienaprache: F. X. Engelhart;
I d) Ästhetik: Dr. Endres; e) Harmonielehre und Theorie der Choralbegleitung, Ein-
f führung in die Theorie der liturgisch-kirchlichen Mnsik: Dr. Bäuerle; f) Kirchenmusik-
I geschichte: Dr. Weinmann; Orgelspiel: Jos. Renner.
Se. Eminenz, der Kardinal, Andreas Steinhuber in Rom, Protektor des Allgemeinen
[ Cäcilienvercins , hatte die Gnade, auf den Bericht des Unterzeichneten über die im
I Jahre 1906 in Baden (Diözese Hasel -Solothum) , in St. Polten nnd in Altdorf (Diüzese
I Chur) abgehaltenen sechstAgigen kirchenmnsikalischen Kurse nnd über den Stand der
Kirchenmusikschale dahier am 27. Dez. 1906 zu antworten, wie folgt: „Ich beglück-
wünsche Sie noch besonders zu den schönen Erfolgen bei den kirchenmusikalischen
Inatruktionskursen und dem uoch größeren der Kirchenmusikschule. Ks wäre, wie ich
glaube, sehr ermunternd, wenn Sie einmal eine Znsammenstellung der in den 33 Jahren
des Bestehens der so überaus nützlichen Schule ausgebildeten Kandidaten, mit Angabe
deren späteren Stellung veröffentlichten."
Diesem Wunsche Sr. Eminenz gedenkt der Unterzeichnete im Laufe dieses Jahres
nachzukommen. Im kirchenmusifcalischen Jahrbuch 1899 wurden bereits die Namon
derjenigen Herren Eleven, welche in den ersten 25 Jahren die Schule besucht haben,
aufgeführt. Die Akten weisen auch die Schüler der späteren Jahrgänge auf; ilire gegen-
wärtige Stellung jedocli ist dem Unterzeichneten teilweise unbekannt. Ich richte also
die Bitte an unsere früheren Schüler, durch Korrespondenzkarte über ihre gegenwärtige
Verwendung und Tätigkeit bis längstens Oktober dieses Jahres kurz zu berichten.
Auch glaube ich die Beihilfe der übrigen kirchenmusikalischen Blätter des In- und
Auslandes nicht vergeblich anzurufen, indem ich sie ersuche, diese Bitte auch iu ihrem
Leserkreise zu verbreiten. Auch Kenntnis über die unterdessen verstorbenen ehemaligen
Musikschüler ist erwünscht, damit derselben in der St. Cäcilienkirche ausdrücklich
gedacht werden kann. F. X. Habcrl,
Venniachte Nachrichten und Mitteilungen.
1. T Pfarr-Cäcilieuverein von Stift Haue (Würzbiirg). Dircli die Kunst dfin Gedanken
des GoltesdieusleB in weitere Kreise zu tragen, war der Zweck der außerkirclilieheii Feier, welche
der Cacilienverein von Stift Hang am Kan\&e, d<-a 10. Dpz. in der Union veranstaltet hat. Von dem
feinBÜinig gewälilten Programm erwähnen wir Diebolds Paalra 37, ein durch kniistvoll durch-
geführte Imitatiünsformen wie dnrch harmonischen Wohlklang hervorragendes Werk, ferner -Sonnen-
untergang" von Niels W. Gade, mehrere Lieder von Fr. Abti „Abend", „Herbatröslein" u. dgl. Die
Gestoge wurden mit großer Präzision ausgeführt. Der Dirigent, Herr Adam Renß, verstand ea,
Beinen Chor In daB richtige VerstAndnis und den tiefen Gehalt der TonstUcke einzuführen ; anch in
technischer Beziehung verdipnt seine Dirdttion eine vorzügliche genannt zu werden. Eine besondere
Anerkennung möchten wir den Damen und Herren widmen, welche dnrch So lo vor trftge (Gesang,
Klavier und Violine) ihre Krfifte in den Dienst der guten Sache gestellt haben. In den Znhürern
mnßt^. durch die einzelnen Gesänge das Geiuhl wachgerufen werden, daJ3 die Tonkunst auch da, wo
sie nicht unmittelbar dem Heili§:turae dient, dem Menschen eine innere Erhebung über die Alltäg-
lichkeit zu vermitteln imstande ist. Man kann dem Eirchenchor gratulieren zu dem schönen Erfolge,
den er durch Beine anßerkirchliche Cäcilienfeier erzielt hat; daß so viele Vertreter des Klerus
anwesend waren und durch Wort und Ueifall lebhaftes Interesse bekundeten, müge dem Cacilien-
verein eine Genugtuung sein. , (Fränkisches Volksblatt.l
Ä. Wichtiger Neudrnck. Johann Mattheaon, Grundlagen einer Ehrenpforte (1740).
Neudruck mit bibliographischen Zusätzen herausgegeben von Ernst Praetorius und Miix Schnöder.
Hatthesons ^Ehrenpiorte" ist im Laufe der Zeit ziemlich selten und so teuer geworden, daß ein
i^endrnck dieser flir die Musikwissenschaft noch immer unentbehrlichen Nachrichteu.sammlung keine«
besonderen Berechtigungauach weises bedarf.
Der demnächst erscheinende Neudruck gibt Seiten und Zeilen der einzelnen Artikel original-
getreu wieder nnd folgt auch typographisch En wesentlichen möglichst genau der Vorlage. — Im
Übrigen werden die Heransgeber bemUht sein, alle neueren Arbeiten, die Matthesons DarBtelluue
berichtigen oder eiweitern, au den entsprechenden Stellen dea Buches kurz durch Marginalien nnd,
wo notwendig, ausführlich in einem Anhang zu verzeichnen.
Im Anschluß an die Ankündigung des Neudnicks auf dem IL Kongreß der internationalen M. O.
7.U iJasel wird eine Subskription auf das Werk eröffnet.
Subskriptionspreis 10 M; Ladenpreis nach Erscheinen der Publikation 15 M.
Anmeldungen zur Subskription nimmt entgegen Herr Dr. Ernst Praetorius, Direktor dea
Mnsik historischen Museums, Cölu a. Kh., Richterstraße fiä.
3. X Die Vortrüge, Referat«* nnd Diskussionen des III. HnalkpildagogiBcfaeii
Kongresses, April IStXi zu Berlin, sind jetzt gesammelt in Buchform erschienen und gegen
Einsendung von l M 75 ^i in Briefmarken (Ausland 2 M} von der Geschäftsstelle des Muslk-
pftdttgo^ischen Verbandes, Berlin W. 50, Änsbacherstraße 37, zu beziehen. (Durch Hncli-
iind Musikalienhandlungen nicht erhältlich.)
4. Inhalts Hb ersieht von Nr. 1 des Cäcilienvereinsorgans: Vereins-Chronik: Rechen-
»cbaftsb erlebt au den Kardin ^protekto rund desseuBiickantwort: Gesamtvorstand desCäcilienvereina;
Jahresbericht des Di Sz esan ■ Cäcilien Vereins Augsburg für 190ü; 50 Jahre der Kirchenmusik in der
Diüzese Eichstätt: Jubiläum und Bezirks-Cfi eil ien Vereins Versammlung in Düsseldorf. — Altes und
Neues über Orgfldispositionen. iVou Herrn. Meier.) — Anzeigenblatt Nr. 1 mit Inhalta-
übersicht von Nr. 1 der Mwrka mcra. — Cflcilienvereins-Katalog, 5. Band, S. 57—64, Nr. ;M12— 3430.
Druck nnd Verlag von Friedrich Fastet In Regenaburg, Gesandtenstraße.
Nebst Anzeigenblatt.
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Ooppel - ^fmnnier.
1907. Regensburg, am 1. März und 1. AprJ1 1907. Jj^i^ 3 & 4.
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K Mo
^H HeraaBgregi
™ \r»«» I
MUSICA SACRA.
OegrOndet von Dr. Frani Xaver Witt (f 1888).
MoMtschrift für Hebung md Föiderong der katkl. Kirclieniiiiisik.
HeraaBgegcbcn von Dr. Franz Xavor Haherl, Direktor der KircbcnrouBihscbulc ia RegenaliiiTg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 Husikbeilagen.
ii:« ~^^<« ~«^^-^^ri "u»
1. Heil BlnnaU aui^ft«)..» . ji.le .ler ]» Nuiniueni iimfnBl 11 Si'i'^n T^it. Die 13 Muaik
Iwllitnn (*« Seiten) »fnien d
nunilMiii ahn« Muijkbfi
I NnidiDBi S b*iKBl6gl. Utr AbonnBmBBlprei. de» 10. Jihicuiiti 1M7 bMUlel S Uotk; Emidl
lEcn koalrn 30 FTtnnlR«. Dl> B»[<>llurfi kun bei jadcr PogUnitolt odtr BucUiMdlunf; iirfo1f»n.
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' <: . .)»■, RuDuBr; Dt. AtnuM Si^hmn«; Dr. B. Bohnidti Paul Slwvinir; Kmiil Woiri Dr. J. Sinwo
..Miu^iiD«. Von Dr. A. ScbBf't. -Aui Arohlyeii und BIbllotbskeii: Der MorlunM''
:». grille NniiliiiahlBn ODil MitleiluBcsni tP.UCUiKnnunüllar iiiH«tlaniUr. A.Bsherine
Der Organist und der Volksgessing.
(Fortsetzung und Schluß.)
Zur ersten Aufgabe uns vendend, nach der die Orgel den Yolks^esang zn führen
hat, niiissen vir es für falsch halten, daß manch ein Organist von Anfang bis Ende des
Liedes der Gemeinde um die Länge einer Hchlagzeit voraus ist. Es hört sich diese Hatz
^radezu scheußlich an. Wir geben zu, daß die Gemeinde beim Singen entsetzlich
schleppte. Wir halten dieses flottere Einsetzen zur Erzielung eines gesunden Rhythmus
unter der Voraussetzung für förderlich, daß ein starker, wohlgeiibter und wohl darauf
eingehender Singchor den Dirigenten-Organisten nach Kräften unterstützt. Aber wohl
zu beachten — nur auf kurze Dauer , nur vorübergehend , bis die Gemeinde im
Schwünge ist.
Aber ganz verkehrt und sinnverwirrend muß es wirken, wenn — wie wir es
gehört haben — der Organist genau im langsamen Tempo mit der Gemeinde weiter-
spielt, aber immer einen Schlag voraus. Daraus wird das geistige Bild des Gesanges
in höchst unästhetischer Weise verzerrt. Die Gemeinde merkt die Absicht des mit der
Orgel dirigierenden Chorleiters gar nicht mehr und singt im schleppenden Tempo weiter.
Es hätte mehr Sinn — ob es anzuraten sei, lassen wir dahingestellt — es hätte
mehr Sinn, sagten wir, wenn es der Organist bei einer etwas schlaftrunken singenden
Gemeinde bis zum offenen Bruche triebe. Aber — ohne starken Singchor wird er
schwerlich etwas ausricliten. Und — nebenbei gesagt — eine friedliche Verständigung
und vielleicht mit einer freundlichen Bitte von der Kanzel herab dürfte sicher bessere
Dienste tun. Dieses wüste Orgelspiel sollte nirgends geduldet werden. Dem Lehrer-
i_)rganisten nimmt's die gute Meinung, die man von seiner künstlerischen Begabung und
Auffassungsweise von vornherein haben sollte, und der Pfarrer kommt in den Verdacht,
diesen Skandal nicht zu hören — möglich wäre das — oder unter der Fuchtel_ des
Dirigenten-Organisten zu stehen. Beides ^ gleich ungesunde Verhältnisse. Dieser „Über-
eifer" des Orgelspielers — er ist eine Art mechanisch gewordene Nervosität.
Eine zweite „Eigenart" findet sich vielfach in Norddeutschland. Bei jedem Liede,
vor Beginn jeder Strophe, ja sogar vor dem Einsatz jeder Verszeile — tat^äclilich I —
stimmt der Organist den Melodie-Ton ein bis zwei Zeitschläge — manchmal ist es nicht
ganz ein Zeitschlag, aber in jedem Falle sehr, sehr deutlich hürbar — stimmt er den
Melodie-Ton, also das Einsatz-Intervall, im voraus an.
f^
-t3 S6 £3-
NuQ ist nicht zu verkennen, daß bei weni^ sichern Kirchenchören der Einsatz
einer besonders wankelmütigen Stimme markiert angegeben werden muß, damit wenigstens
der Chor nicht gleich zu Anfang umwiift. Auch das mag seine Richtigkeit haben, daß
bei verwandten Liedern, die sich aber im Anfangston unterscheiden, dieser besonders
herausgehoben und voraus angetastet wird.
Aber — was soll das sein , wenn der Organist geradezu rührend ängstlich
beispielsweise bei dem Segensliede „Heilig, heilig, heilig" — oder „Wir beten an" —
also bei darch und durch bekannten Liedern, die jedes Kind schon vor der Schulzeit
richtig singt, wenn da der Organist jede Zeile im voraus intoniert? Uns wurde zur
Entschuldigung irgendwo gesagt: „Ja, wenn ich das nicht so beibehalte, singt die ganze
Gemeinde nicht." — Dann läßt sie's bleiben, die „liebe" Gemeinde. Sollte es aber
wirklich wahr sein, daß sie nur dann singt, wenn sie auf diese geschmacklose Weise
genasi'Ührt wird? Auf eine Probe ließen wir es doch einmal ankommen. Oben auf dem
Chore die bewußte Sängerschar, ilirem Dirigenten treu ergeben, tüchtig eingefuxt.
Das wollten wir sehen, ob die Gemeinde wirklich so unmündig und kindisch wäre,
ihr Segenslied nur dann zu singen, wenn sich der Organist zu ihrem „Vormunde" macht.
Wie sich dieses Vorleiern anhört — es läßt sich das Gefühl des gänzlich Abgeschmackten
in seiner Stärke schwer widergeben.
In irgend einem Bergstädtlein an der böhmischen Grenze — da war vor Zeiten
ein Vorbeter, der sich auch das Recht eines Vorsängers nach und nach angemaßt hatte.
Eigentlich verwaltete er das Amt eines Leuteansingers. Wir Jungens hatten bald
seinen „Tonus" weg. Und wenn wir unter uns waren und Kirche spielten, erhielt
Einer mit der lautesten Stimme das Amt dieses „musikalischen" Gewaltmenschen. Ich
glaube, wenn der Herr Kaplan zufällig dazu gekommen wäre, er hätte uns böse zuge-
deckt wegen — - Verhunzung des Gottesdienstes. .Teder denkt sich das Seine. Wir
auch und sagen: diese .\nöderei sollte doch.nun bald überall beseitigt werden. Sie ist
ein Ausdruck mechanisch gewordener Ängstlichkeit.
Ein ander Bild!
Wir kommen zur Aufgabe Nr. 2. Die Orgel soll den Volksgesang bereichem,
beleben durch harmonische Fülle und durch rhythmische Ausgestaltung.
Die harmonische Ausfüllung soll uns zunächst beschäftigen. Da gilt hier als
oberster Grundsatz; man halte sich an die mit dem Gesangbuch eingeführte Orgel-
ausgabe. Man ändere nicht die Akkorde. Dies gilt am strengsten von den am meisten
gesungenen und darum am meisten gekannten Liedern. Voraussetzung ist, daß diese
Melodieharmonisierungen auch mustergültig sind. Hier hat das Cäcilienvereinsorgan
prächtige Dienste geleistet, so daß es heute mit als höchste Empfehlung gilt, in die
Zahl ihrer Ausgewählten aufgenommen zu werden. Je strengere Urteile die Herren
„Preisrichter" fällen — streng im Sinne einer ästhetischen Musikauffassung bei Wahrung
— bei größter Wahrung der künstlerischen Individualität des Kirchenkouiponisten — —
desto mehr Ehre für den, der das „Examen" bestand.
Infolge der Reinigungsarbeit genannten Vereins dürften im großen und ganzen
keine großen Wünsche bezüglich der Harmonisierung mehr übrig bleiben.
Nur ein kleines Begebnis ans einer singlich gnt beleumundeten Großstadtgemeinde.
Der neu angestellte Organist hatte eines Tages irgendwo den Satz gelesen: die Kirchen-
gesänge müßten bezüglich ihrer Harmonisierung Feiertagsgewand tragen. An und für
sich ein durchaus richtiger Satz. Aber durch irgendwelche Ideen konibination war der
Organist auf den Einfall gekommen: „Feierlagsgewand" hieße nichts anders als kirch-
liches Gewand. Ganz recht. Aber er kalkulierte weiter: kirchliches Gewand —
Kirchentonart. Kirchentonart — in der Hauptsache Dorisch — also unser modernes
Moll — und Phrygisch, besonders des bekannten Schlusses wegen: i>-moll - E-dur.
Gedacht — getan. Er setzt sich liin und bearbeitet nach den so neu gewonnenen
Gesichtspunkten das Lied um und aus: „Großer Gott — wir loben dich!" Dieses
„dich" auf „h" schloß er — in G-dur hatte er das Lied begonnen — mit dem fl'-dur-
Akkorde. Das folgende „h" auf „Herr", begann der Organist mit £'-moll u. s. f.
J
-t3 W Ö-
Was war die Folge?
Die ganze, sonst so sangesfrohe, gutgewillte Gemeinde ließ auf einmal — aut-
Ulig — bei diesem ihrem Lieblingsliede im Singen nach, und es felilte nicht viel, da
rar der Organist mit seinem ,.Feiertagsgewande" ganz allein am — Spielen.
Gleich nach Schluß des Hochamtes bat der Pfarrer, der durchaus kein Kleinigkeits-
Erämer war, den Organisten zu sich nnd teilte ihm mit, daß sich eine ganze Anzahl
)ilisich1«voller Gemeindemitglieder über die Veränderung am „Te Deum" beschwert
i fttten. Es ginge zn viel in Moll. Das Lied aber wäre doch ein feuriges, freudiges
[xiblied. Der Organist werde freundlich gebeten, den alten Charakter des Liedes, wie
sich in der Gemeinde nun einmal festgesetzt hatte, nicht zu ändern.
Der Organist legte in Gedanken das Feierkleid wieder weg — und es blieb alles
beim Alten.
Jeder macht sich da seine Geschichte. Wir auch und sagen bloß das Eine: es
Jibt auch eine mechanisch wirkende AltertümeleL
Wir kommen zur rhythmischen Belebung der Melodie durch die Orgel. Hier
ijietreten wir ein Distelfeld. Disteln wachsen oft, wo Rosen blühen könnten. Weite
Strecken — Sand.
Hierbei denken wir noch einmal an den nervösen Herrn Organisten mit seiner
Vorgabe von mindestens einer Schlagzeit — nicht an seinen etwas nervös ängstlichen
Herrn Kollegen, der mit einen Finger die Melodie immer voraus antupft.
Dort sagten wir: der Organist solle doch nicht so rücksichtslos eilen — und hier
verlangen wir: rhythmische Belebtheit, Ist das nicht ein Widerspruch?
Und doch — es hat schon alles seine Richtigkeit. Ea kommt alles darauf an,
was wir unter „Belebtheit" verstehen.
Vor .Tahreu verurteilte ein Herr Kollege die Temponahme eines Organisten bei
den kirchlichen Gesängen mit den Worten: „Da wird ein „0 du Lamm Gottes" zu
«iner böhmischen Polka.''
Nach Jahren spielte derselbe Tadler dasselbe Lied schneller als sein „abschreckendes
Beispiel". Soweit kann sich ein und derselbe Musiker ändern in seiner Anschauung von
„Belebtheit".
Hier bei diesem Begiiff kommt alias auf den einzelnen Fall an. In dem großen
Baume eines Domes bedürfen die Tonwellen einer bedeutend längeren Zeit zum Ans-
klingen als in einem kleinerem Gotteshause. Schnelleres Singen würde da den Eindruck
des Sich-Überstürzens, des Tongewirres und Stirn mengesch wirres erzeugen. Hier ist
majestätische Ruhe am Platze.
In der kleineren Kirche, die ungefähr tausend Personen faßt, wirkt der Gesang
wieder anders. Aber man muß auch da in Berechnung ziehen, ob die Decke gewölbt
ist, oder ob es eine Kirche ist mit flacher Decke, etwa im Stile der Basilika.
Und wiederum: in derselben gewölbten Kirche hallt das Lied bedeutend länger
nach, wenn nur wenig Leute der -\ndacht beiwohnen. Bei vollbesetzter Kirche
hingegen klingt der Gesang erstickt, kurzatmig. Hier ist etwas „Tapferkeit"' im
Vorwftrtsdringeu am Platze. Singt nur der Sängerchor allein und schweigt das Volk,
wo es singen sollte - - es gibt leider auch solche in der Tat „blutarme" Gemeinden ~
so k«nn und soll man das Lied bewegter nehmen, als wenn eintausendfünfhundert
Gläubige mit einstimmen.
Ganz einfach: der Gesang von Menschen massen macht den Eindruck des Ge-
waltigen. Seine Gangart sind: wenig Schritte, aber Schritte, FuÖtapfen eines Riesen.
Daher wirkt Massengesang trotz langsameren Tempos gigantisch — gewaltig vorwftrts-
I schreitend — auch bei ruhiger Bewegung, da der Zuhörer die Schwere, die Größe
dos einzelnen Schrittes summiert zur Zahl der Schritte. Somit kommt für ihn dieselbe
zurückgelegte Strecke heraus.
Aber nictit so einlach ist es für den, der den Schlendrian liebt, einzusehen, was
tat ein gewaltiges musikalisches Darstellungsmittel der Rhythmus im Gesänge, gerade
, im Vol^gesange, darstellt.
-ra as et-
Am EJiythnins kann man die geistige Gesundheit der Gemeinde erkennen. GehtJ
alles Singen geschlossen vor sich, geht der Gesang roonter, frisch, fromm, fröhlich, frrf
voran — je nach Lied- und Zeitcharakter — so steht es wohl um die Gemeinde. D^
herrsclit ein gesunder, frischer, fi'öhlicher, gottgefälliger Sinn.
Aber uns graut vor den eisernen Köpfen, die gerade so und so — and nicht ein^
Quentlein anders zu singen gewillt sind. Lieber singen diese Starrköpfe gar nicht mehr
mit. Ja, in einer Stadt Deut8chland.s ist es vor noch nicht zehn Jahren vorgekommen,
daß die Leute aus einer gewissen Gegend, die in dieser Gemeinde besonders zahlreich
zugewandert waren, sich zusammengetan haben, um gegen die Anordnungen des Pfarrers^
zu opponieren. Sie hörten sich das Hochamt „ruhig" an — und wie der Pfarrer zm
Kirche hinaus war, da haben sie losgelegt und ohne Orgel gesungen, was sie woUtenj
und wie sie's wollten und so lange sie es wollten. Uns hat der Pfarrer leid getan.
Eines ist also vor allem zu beachten: der Organist jage nicht. Es klingt dani
so, als spielte er mit der einen Hand die Orgel und hielte mit der andern die Uhr!
Aber aus gewissen „inneren" Gründen des hein-technischen Betriebs leisten sich nicht viel«
diesen Luxus. Viel öfter dagegen trifft der Sangesfreund das entsetzliche Zerren g
besonders wenn es gilt, Lieder der heiligen Fastenzeit oder für die Heben Verstorbenen
zu begleiten.
An und für sich neigen Sänger — Kinder (!) wie Erwachsene — zum Langsam-J
singen. Eigen -- und doch ist es wortwörtlich wahr. Man kommt manchmal in diq
Klassen. Die Kinder haben schon von selber angefangen, Sing.stande zu halten. Äba
das Lied, das sie singen — es klingt für eine geraume Zeit hindurch dem Singlehrei
ganz fremd. Was singen sie nur? —
Ach - jetzt dämmerts: „Wenn der Lenz beginnt!"* —
,.Nanu — Kinder — das ist ja der reinste Leichengesang. Das soll Lenzesfreudd
sein? — Schämt euch!"
Und nun gar erst die lieben Großen in der Kirche. Den Arm auf das Betpnlt \
gestützt, die geballte Hand vor dem Munde gelegt, so „knien" diese „Heldentenöre" da J
und singen drauf los, daß einem angst und bange wird. Mit erstaunlichem BallinementJ
haben sie ausgeprobt, aufweichen Vokalen ihr Organ am meisten durchdringend wirkt — ifl
es ist das „I",das sie dem ,,E" etwas nähern. Und nun geht's los: „Haiiii-liii,hatiii-liii etc.*!)
Gegen solche „Übermenschen" ist der reine Organist, als „das Ding an sich" betrachtet,!
völlig machtlos. Aber mit einem sattelfesten Kirchenchore zwingt der Organ isten-Oirigent
auch diese Kirchenmonarchen zur Anerkennung einer stärkeren Gewalt, zur Annahme
einer kirchenkonstitutionellen Gesinnung — und der Rhythmus ist gerettet.
Aber noch eine Seite des lebenspendenden Rhythmus, die mehr zwischen den Zeilen
der Begleitung liegt, kommt hier in Frage.
In der Orgelbegleitung zu Mohrs Cantate steht nnter Nr. 77 das schöne Lied von
J. Benz: „0 Königin voll Herrlichkeit, Ma-„ri"-a." Bei der Stelle „ri" hatder Heraus-
geber in der Fußnote bemerkt: „Nicht eilen". Also: er bittet um gewisseuhaile Ein^j
haltung der zwei Schlagzeiten. Geschickterweise hat der feinsinnige P. Piel an diesen
Stelle nicht nur Viertelbewegung der Begleitung gegeben, sondern dem Tenor Acht*,
zugeteilt. Aber hei ruhendem Takte, der den ganzen Takt hindurch seinen Ton hei-r-
behält. Der Bearbeiter war eben gebunden an den leidigen zweistimmigen Satz des!
Liedes.
Aber Mittelstimmen treten nicht markant genug hervor. In diesem Falle ist < ,
weit wirksamer, den Takt möglichst in verschiedene Akkorde aufzuteilen und die Viertel^
oder Achtelbewegung in die Äaßenstimme des Basses zu verlegen.
In der Kirche hat der Organist ja genügend Freiiieit, weil da meistenteils und^
mit vollem Recht der Kindergesang nur einstimmig gepflegt wiid.
Aber auch in der Melodie läßt sich die Bewegung gut markieren. Wir nehme]
an, das Lied ist zu singen: „Sei, edle Königin, gegrüßt, o Maria!*'
Bei dem „Salve" folgen drei markante Einsätze mit diesem Anrufe. Da erreichtl
der kluge Organist einen starken Eindruck auf die Gemeinde, wenn er die Melodietönerf
touleiterausrÜLLIend, verbindet.
-ra »9 E!H
Denken wir uns das Lied in F-inr (in E-iur klingt es schöner), so heißt die Melodie:
•^ . ^ I ..""/ -^ I . ^ P.f ^ II Fügt nun der Organist die Töne in der Melodie
Sal-ve, sal-ve, sal-ve Re - gi-na!
hinein : -^ ^ ^Ll! " ?. f (iJI " ' so hat das Volk einen Zollstab in der Hand, und die
Sal-ve, sal-ve — angenehme Folge ist: das Volk setzt wuchtig, bestimmt
ein. Ja, bei besonders freudigen .Nässen — zu Maiandachten — da kann dem ent-
sprechend auch noch eine weitere rhythmische Belebung eintreten, z. B.:
/ tl CJ \ P: Lß ^LJL " Mit entprechender, einfacher Grundakkord - Begleitung und
Sal-ve, sal-ve — Terzengängen.
Unsere unmaßgebliche Meinung ist die: der Organist scheue sich nur nicht vor
ein paar Melismen auf der Orgel bei Begleitung der Lieder. Selbstverständlich alles
am rechten Platze, zur rechten Zeit, in rechter, geschmackvoller Weise.
Wer sich unmündig fühlt im freien Spiel, der spiele gute Vorbilder ab. Wer das
vermag, hat eine brauchbare Durchschnittsbildung erreicht. Aber so mancher, der sich
darüber hinaus gehoben erscheint, täte besser, er spielte hübsch bescheiden ab und
ersparte der Gemeinde zweifelhaften Genuß seiner „Lamentationen" auf der Orgel.
Aber etwas anderes ist es, das Ziel im allgemeinen festzustellen, nach dem der
Organist Zeit seines Amtes streben soll. Und dieses Ziel kann kein anderes sein als
möglichste Ausprägung der Individualität, und mit Hilfe dieser gewonnenen subjektiven
Ausdrucksfähigkeit, möglichst prägnante Ausgestaltung der Eigenart des Liedes —
also möglichste Charakterisierung des Liedes, möglichste Objektivität.
Damit haben wir eigentlich schon das letzte und höchste Ziel alles organistischen
Strebens gekennzeichnet. Hier aber handelt es sich nur um die Übertragung dieser
musikalischen Bezeptivität auf die Begleitung des Liedes. Und da heißt es: die Ge-
meinde in Schwung bringen. Nicht durch äußere Hatz, die nur abstoßend wirkt, sondern
durch innere, feste Gebundenheit, durch feste, stete Fühlungnahme mit der singenden
Gemeinde, durch Ausfüllung stockender Bewegung in der Begleitung und durch passende,
deutlich merkbare Hinüberleitung auf den Melodieton, um die Gemeinde zum Gesänge
zu locken. Der Organist muß, wie ein lausitzer Sprichwort sagt, „auch einmal einen
Ton riskieren". Aber er geistere und rase nicht plan- und ideenlos auf der Orgel herum.
Es ist Pflicht des Organisten, daß er die Gemeinde zum Gesänge entflamme. Darum
ist ein beständiges Schleppen wohl die abschreckendste Form des Mechanismus im Orgel-
spiel, der leibhaftige Schlendrian.
*
Wir kommen zu Punkt 3: Andeutung des zu singenden Liedes durch motivisches
Vorspiel, und Einspielen der Gemeinde in die besondere Stimmung des Liedes.
Diese Forderung setzt voraus Beherrschung des Kontrapunktes in seinen leichteren
Formen, und innere Vorausnahme des zu singenden Liedes von selten des Organisten.
Jedem „Wissenden" wird sofort klar sein, daß dazu die den Liedern vorgedruckten
Beispiele nur Notbehelfe sein können; sie sollen den strebsamen Organisten anregen,
auf Grund dieser „Muster" bei sich selbst das Tuch zur geistigen Gewandung des
Liedes zu beziehen und die Seele des Zuhörers mit dieser Art „Meßgewand" zu beglücken.
In dieser Beziehung bleiben die Choralvorspiele von Bach ewig unerreichte, hinreißende
Kunststücke. Sie sind neben Bachs Choralharmonisationen und seiner Matthäus-Passion
wohl das Vollendetste Bachscher Kunst.
Wem die Töne des Vorspiels zu „Schmücke dich, liebe Seele" nur einmal durch
die Seele zogen — er wird verstehen, was wir wollen mit der Forderung: in die
Stimmung einleiten.
Diese Stimmung treffen, ist die eigentliche, die Hauptaufgabe des Organisten. Und
mit Hilfe des Spürsinns seiner gedankenvollen Seele wird der Organist nach dem
Herzen der Kirche, wird der Organist mit wahrer, echter, künstlerischer Begabung
sicher und rasch herausfinden, auf welche geistige Tonart das Lied hinauswill.
Chrysander macht in einem Bande der Vierteljahresschrift für Musik die feine
Bemerkung, die Tonarten mit vier oder mit fünf oder mit sechs Kreuzen das seien die
-13 30 e*-
eigentlichen Tonarten zum Singen. Der Mann hat Recht Hier ist nicht der Ort, tiea
physiologischen Beweis dafür zu erbringen. Er hängt in der Hauptsache zusammen
mit der Grenze der Brust- und der Kopfetimme.
Auffallend ist, daß Lieder statt in .F-dur in .Fis-dur gesungen, ungleich inniger,
weicher, reiner klingen, besonders hei Kindern. Für die Erwachsenen macht die Trans-
position nach .E-dur dieselbe Wirkung.
Es ist auch nicht gleichgültig, ob das Lied in der Frühmesse '/a^ gesungen wird,
oder abends zur Andacht um 6 ühr. In der Frühe sind die Stimmen noch recht matt,
der Gesamtorganismus hält noch im Halbschlummer die Nacbruhe. Lasse man die Ge-
meinde darin. Zum Beten, zum betenden Singen braucht der Mensch „Ruhe", —
übrigens ein interessantes Kapitel für den Dirigenten eines Singchores in der Kirche! ^
Andrerseits stellt Singen in jedem Falle eine Energieleistung dar. Und die hat der
tVüh aufgestandene Mensch nicht so zur Verfügung wie am Tage.
Aus alt den Erörterungen folgt, daß der Organist eine Fertigkeit voll beherrschen
maß; das Transponieren der kirchlichen Gesänge. Wie weise verfährt nicht die Kirche
bei ihrem Gesänge, dem Choral. Der ist notiert nur in relativer Tonhöhe. Die
Schlüssel geben nur die Lage des Halbtones an. Weiter nichts, Jeder einzelne Sänger
singt sich im Sologesang den Choral nach seiner Kehle zurecht. So muß es bleiben
auch dann, wenn ein ganzer Chor unisono Choral singt, z. B. bei den Res|Jonsorien, wo
er sich nach der Intonation des Priesters zu richten hat
Darum ist ein Organist, der nicht transponieren kann, ein Mann, der nur einen
Weg nach Rom gehen kann; das ist der, den die meisten gehen. Ist aber auch der
ausgefahrenste, holprigste. Und doch wie schön siud die sanften Wiesenwege und die
stillen Waldpfade. ^ Armer Vogel mit verschnittenen Federn.
In dieser Art wußte ein nun auch verstorbener, tüchtiger Musiklehrer an dem
einzigen katholisclien Seminar in Sachsen, seine kleinen Musikanten zu fassen; sie
spielten ihm mit vierzehn Jahren die Übungschoräle, die in der letzten Harmonielehr-
stunde ausgesetzt worden waren, in den 12 Tonarten auswendig vor. Das legte
guten, Grund.
Über das zweite Haupterfordernis zur Stimmungsmalerei auf der Orgel — die
Kegistrierkunst, wollen wir nur heute das Eine sagen: so notwendig ein Registerwechsel
manchmal sein kann, so ist doch die Gefahr, zuviel des Guten zu tun, weit größer, und
ein Zuviel wirkt hier ungleich abstoßender, als ein Zuwenig.
Je stärker der mitwiikende Sängerchor ist, desto mehr kann und soll die Orgel
an Stärke zurücktreten. Gemeinden ohne Orgel haben in der Regel den besten Kirchen-
gesang. Man kann mit der Orgel als Begleitungsinstrument sehr bald und sehr viel
Unfug treiben. Wer den Gesang von ungefähr dreißig Leuten mit dreifacher Mixtur
begleitet, wie wir es gehört haben, der hat den Zweck dieses Füllregisters noch nicht
ganz begriffen. In der Regel begleitet so mancher eher zu stark, als zu schwach.
Eine Gemeinde, diejenige, in deren Gotteshaus das herrliche Lied: „Stille Nacht"
zuerst (1850) in Mitteldeutschland erklang, singt dieses Lied bei voller Kirche mit
gezogener Rohrflöte 8', höchstens noch mit Doppelflöte 8' und Salicional 8' — ohne
Schleppen, mit rechtem Zählen bei „Ruh" — weil der Sängerchor die l(.iOU Menschen leitet
Gar erst bei Gesang von 10 — 20 Kindern genügt eine einzige 8' Flöte, Je feiner'
die Orgel, desto schöner die Wirkung.
Seele aller Orgelkunst bleibt das Triospiel.
Wir wollen nun des vierten und letzten Punktes gedenken: dea Ausklingens des.]
letzten Liedes, zum Schlüsse des Gottesdienstes.
Gewöhnlich geht dem Schlußliede der Segen mit dem hochwnrdigsten Gute voraus.
Zuerst erklingt das Segenslied. Zwischen dem Gebete des Priestei-s und dem Segen hat
der Organist ein paar Töne zu spielen. Selbstverständlich soll das nur geschehen in der
Tonart des Segensliedes und mit seinen Motiven. Der S^n erfolge in vollständigem
Schweigen; auch die leicht so geschwätzige Orgel hat stille zu sein.
Nach dem Segen erfolgt nochmals Incensatiou. Während derselben hüte sich
der Organist, schon jetzt das Schlußlied einzuleiten. Die Gläubigen werden dadurch
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Isbgeleiikt ron der Segensstimmung; sie horchen hin und fragen sich: „Was kommt
wohl jetzt daran?'' Wenn auch die richtige Nummer des Liedes angesteckt ist —
viele haben doch ihr Singbuch nicht mit. Und sie wissen nicht immer, welches Lied
die Nummer anzeigt. Also lasse der Ürganist die Gemeinde ja in der Segens-Stimmung,
und erst nach Verschluß des Tabernakels beginne er nach kurzer, bestimmter Ein-
leitnng das Schlußlied. Immer und in allen Fällen ist also — wie wir hier sehen —
eine längere Einleitung, die zur Erzeugung der Stimmung nötig ist, nicht anwendbar,
ans paatorellen Gründen nicht. Anders sintl unsere obigen Ausführungen auch nicht
^ gemeint, als je nach Umständen und Möglichkeit. Oberster Grundsatz muß bleiben:
das Orgelspiel ist nicht Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zwecke der Begeisterung
zum Singen, zur Beseelung, während die Gemeinde singt.
Aber liier bei dem Nachspiel begegnet der Musik -Ästhetiker auch vielerlei übler
Gewohnheit. Die übliche ßegol ist: zum Schlüsse alle Register heraus and das Ge*
trampel der ins Freie stürzenden, „erlösten" Menschenniassen überdonnero. — Hat auch
sein Gutes.
Aber — es lebte da einmal ein Organisten-Dirigent«n-Lehrer; dem behagte dieses
Drängeln schon lange nicht. Auf sein Triospiel mit zarten, weichen, singenden Registern
achtete niemand. Ja, sein Spiel war in der Nähe des Haiiptportals kaum hörbar vor
Ftißescharren und Sandknistern. Was macht er da? Er ließ einen der kirchlichen
Festzeit entsprechenden Sologesang von einer gut geschulten Stimme vortragen, und
siehe da — die das Sitzen am meisten juckte — einige Jünglinge und einige junge
Herren — sie allein setzten es durch und gingen. Aber da sie den Ausgang schleunigst
zu gewinnen suchten, weil die Augen vieler auf ihr edles Tun gerichtet waren, trat bald
Ruhe wieder ein — schweigend hörte die Gemeinde das Lied sich an. Und da Be-
gleitung des Liedes und Nachklang zum vejklungenen Liede ineinander Überflossen,
so wußte die lauschende Gemeinde nicht bestimmt, wann es Zeit zum Nachhausegehcn
War, und so kam es, daß diesmal das Gedränge nicht so stark war, als vordem. Und
so ist es auch geblieben. Manch Einer und Eine dankte gelegentlich und auch brevi
manu für den „Nachklang". Der Pfarrer war auch nicht bös, und so waren alle zufrieden;
nur daß auch das bloße „Ausspielen" jetzt ähnlich wirkt, wie der zuerst eingelegte
Sologe.sang oder die später dazu verwendeten deutschen Chorlieder, die der Sangeschor
den Leuten auf den Nachhanseweg mitgab.
Freilich , alle Gläubigen waren mit dieser Verlängerung des Gottesdienstes auch
nicht einverstanden. Ein Herr klagt, er käme jetzt zum Frühschoppen immer zu spät
Eher hinausgeheu - das ginge doch auch nicht. Das sähe so aus, als könnte er allein
es nicht erwarten; also müsse er nolens volens schon bleiben. Und noch einer war
^ unzufrieden :
Der Herr Bälgetreter. Eines Tagas machte er dem Nachgottesdienste kurzen
i'ußes Schluß, er hörte auf mit Treten. Aber auf gutes Zureden gab auch diese letzte
(Instanz des Luftmachers nach.
Freilich: es soll irgendwo in Deutschland vorkommen, daß der Herr Organisten-
iChrer-Dirigent mit einer von denen ist, die zuerst vor der Kirchentür stehen, nm_ die
BOetreuen zur Stillung eines plötzlich eingetretenen Durstgefühls zu sammeln. Über
^ sschmäcker läßt sich nicht urteilen. „Jeder macht Sein's !"
Zum „Nachgesang" noch einige Worte iler Klärung.
Es liegt auf der Rand: der künstlerisch veranlagte Organist ist nicht immer „aut-
belegt". Gerade je feinfühliger er ist, desto öfter wird das der Fall sein. Dans
vemütige er sich unter eine stärkere Hand und leg« sich ein „Orgelbuch" auf. Übrigens
hat neben vielen andern der unvergessene Peter Piel Ausgezeichnetes geschaffen, das
eingehendster Beachtung und Benützung wert ist.
Andrerseits : befindet sich das Innenleben des Organisten im Flusse, dann konzentriere
er sich. Er binde sich fest an das Lied und an die Stimmung und mache den Orgelchor
nicht zum Podium eines Konzertsaales, wo eher das Auskramen von persönlich Erlebtem
am Platze ist.
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Drittens: Der Organist — auch der allerbest aufgelegte, lasse den Priester nie
warten, soweit es von ilim abhängig iat. Des Priesters harren nach der heiligen Messe
und der Andacht oft noch schwere Pflichten des Beichtstuhls, des Gebetes, vielleicht
auch Krankenbesuches. Man darf von cinera Priester in der Regel voraussetzen, daß
er nicht ohne zwingende Grunde den Gottesdienst ungebührlich beschleunigt. Deshalb
sei der Organist sorgfältig auf Wacht, daß er jederzeit den naturgemäßen Fortgang
der heiligen Handlung nidit über Gebühr verzögert. In dieser zarten Rücksichtnahme
liegt zu einem guten Teil Ausdruck einer auch sonst freundschaftlichen Beziehung
zwischen Priester und Künstler.
Aber ebenso dringend ist unsere Bitte: der Priester sei nicht unleidlicli. Er be-
denke: jedes Zwischenspiel, das Anspruch macht auf Kunst — und die heilige Kirche
soll und muß diesen Anspruch im Prinzip erheben, sie handelt in ihrem ureigensten
Interesse — das verlangt eine gewisse thematische Haltung; die läßt sich oft nicht
kurzer Hand abreißen. Ihr Ausklingen erfordert im Höchstfälle eine Minute. Freilich,
die kann einem je nach den Umständen sehr lang werden. Aber dafür hört der Priester
am Altare auch eine seinem Beten möglichst angenäherte Musik — und wir meinen —
diese im Höchstfalle eine Minute dauernde Pause kann seiner Innern Stimmung und
Sammlung gewiß keinen Abbruch tun. Es muß dem aufrichtig gesinnten Zuhörer darum
zum mindesten unangenehm auffallen, wenn ein Priester mitten ins Spiel hinein zu
singen anfängt. Man soll auch den bösen Schein meiden, als ob's ihm im Gotteshause
schon wieder zu lange dauerte.
Ganz schuldlos ist der Dirigent aber, wenn nun einmal das Kyrie so laug kompo-
niert ist Daß dann der Zelebrant einfach das Oloria von der Tagesordnung absetzt
und mit Dominus vohiBcum anfangt — er mag es verantworten. Aber er „ärgert"
manchen sonst so Gutgesinnten.
Viertens: der Organist bedenke: Hauptsache bleibt, daß gesungen wird. Das Spielen
ist Nebensache. Darum lasse er — besonders erzählende Texte (Cantate 13) — belebt
nach einander singen. Er halte den Schlnßakkord etwas länger ans, hebe deutlich
ab — und die zweite Strophe beginnt. Warum denn nun immer ein Zwischenspiel.
Fünftens und letztens: wenn ihm darnach ist, wenn er sich vom Geiste der Kunst
innerlich getrieben fühlt, wenn die Töne ihm schon vor dem Glockenzeichen zur Kehle
herauswollen, wenn iu ihm die Wogen der Andacht gehn und Begeisterung sein Innerstes
durchstürmt, wenn er den Himmel geöffnet sieht und freundliche Geister segnend iu
seinem Geiste auf- und niedersteigen, dann trete er mit Mut und Kraft, mit Feuer
und Stärke auf, aber auch mit Innigkeit und Seelenwärme, mit Inbrunst und heiliger
gOtt«rfüllter Liebe — dann fasse er in die Tasten mit festem Griff und starker Hand,
wie einer, der da weiß, daß er etwas zu sagen hat; wie einer, der da sich getraut,
etwas zu sagen, auch wenn es vor ihm noch niemand sollte gesagt, haben.
Ein solcher gottbegnadeter Prediger auf der Orgelbank, er weiß aber auch in aller
oft so drückenden, aber darum nicht weniger notwendigen Beschränkung auf die Ziele
und Zwecke der heiligen Liturgie in die Orgeltöne ein Etwas hineinzulegen, das man
mit dem Seiher der Harmonielehre und mit dem Drahtnetze der Kontrapunktlebre nicht
zu fangen vermag — ein Etwas, das nur gefühlt und das nur innerlich geschaut
werden kann: das Wehen eines höheren Geistes, der Nahrung erhält aus dem ewigen
Jungbrunnen der göttlichen Gnade. Organist, willst du recht deines Amtes walten,
werde, bleibe ein rechter Mann, geübt in der Technik, ausgerüstet mit musikalischem
Wissen, erfüllt von reinen ästhetischen Grundanschauungen, aber, was die Hauptsache
ist und bleibt — halte dich vor allem in innigster Verbindung mit deinem Herrn und
Heilande.
Organist kann jeder werden, der künstlerische und technische Begabung mitbringt.
Katholischer Kirchenorganist aber ist mehr. Nur aus dem tief innersten Ver-
ständnis des Gottesdienstes heraus — in allen seinen reichen, tieflnnerlich wirkenden
Formen — nur aus einem tief begründeten, geläuterten, lebendigen Glauben heraus
kann er werden, was er sein soll: ein Prediger durch den wahren Geist heiliger Kunst
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er Kunst _^M
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Klrchenffluslkallsches Leben und Treiben tm fernen SOden.
WeDD der selige Wilt einmal die Geleürenhelt gehabt hätte, nach hier zn knnimeii, ich it^lanb«,
hatte seine Leier zerschellt an der felsigen Kordiltera in edlem Zorne, wie einst Moaes die
leselzetitafeln am Berge Sinai. Denn der ünfng, der hier in Gottes Tempel mit der hehren Mnaica
getrieben vfird, ist schon danach angetan einem das Herze mit Uuwülen zn erfüllen. Wie oft
schon liat es mir in der Fanst gezackt nnd trieb's mjcii znin Blankzieben, Und docli iHt e» noch
immer das beste, geduldig zuznwarten und beharrlich zn arbeilen. Mit Schärfe nnd UngestOm ist
der guten Sache eher eeschadet als gedient Zudem ist es nicht immer böser Wille, der die hiesigen
Krchenmusiker „lärmen" macht, sondern oft Unwissenheit und schuldlose Voreingenommenheit für
Bessere. Doch wird ancli in det' Folge der Kampf nicht leichter.
Wenn ich hier etwas mitteile über das kirchenrnnsikalische Leben nnd Treiben im allgemeinen,
soll damit nicht der Stab gebrochen sein über den Stand der Mustca sacrn iu der ganzen, lang-
gestreekten Republik Chile, welche jüngst durch das furchtbare Erdbeben iu den Vordergrund des
allgemeinen Interesses gerückt wnrde. Ich bin hier im Norden Oiiles, nnd berichte von dem, waa
Ich hier mit eigenen Angen und Ohren gesehen und gehart habe. Die Daten gelten also in erster
Linie fQr den hiesigen Bezirk; jedoch nuch Anssage vertrauenswürdiger Personen und andern
naheliegenden Gründen ist es mir klar, daß es im tiefen Süden im allgemeinen genommen kaum
viel besser sei.
, Ist die Kirchenmnsik hier überhaupt ein Gegenstand von allgemeinem ütfentlichen Interesse,
welches seinen Grnnd hat in der Liebe nnd Achtung des Volkes vor dem Hause des Herrn? Nein.
Ich habe friilior einmal in der Miuiai sacra gelesen, daß die Liebe nnd der Eifer für gnte Kirchen-
muHik Hand in Hand gingen mit lebendigem Glauben und praktischem Christentum. Hier wie
überall lehrt uns die Grfabrung die Wahrheit, daß nur an den Orten, wo ein reiches Glanbena-
leben blüht, anch mit Frucht nnd Eifer auf dem (Jebiete der heiligen Musik gearbeitet wird, In
Unterwerfung unter die festgesetzten Normen und mit freudiger Bereitwilligkeit in Aufnahme der
großen und kleinen Opfer, welche die Sache nun einmal mit sich bringt. Wann Ich dann sage,
daß das praktische katholische Olaubensleben hier sehr arg gesunken ist, so ist auch der Stand
des allgemeinen Interesses an der Kirchenlnnsik von vornherein klar, Einige Ausnahmen dienen
zur Bekräftigung der Regel und kommen bei der allgemeinen Beurteilung der Sachlage nicht
weiter in Betraclit. Die Franenwelt geht noch zur Kivcbe und zu den Sakramenten, aber die
Münner siud tot und seelenlos in religiöser Beziehunt,', wenn nicht gar Oott«sfeinde und grimmige
Pfeifen fresKer. Da versteht es sich denn von selbst, daß von einer regen Anteilnahme in Sachen
der heiligen Musik nicht die Rede sei» kann. Zudem ist der Kunstgeachmack des Volkes durch
die lange Mißwirtschaft so verbildet, daß unch kein gesundes Urteil nnd EmpHndon möglich ist.
Als allgemeiner Grundsatz gilt das Prinzip des .Geschmackes", das Prinzip, dalJ ein durchgreifender
Unterschied zwischen Kirchen- und Profanmnsik nicht besteht, daß der musikalische Ausdruck für
'■die Bitte: madpr ikprK^tionem nostrrtm und für das Seufzen eine« verliebteu Gecken der gleiche Ist.
I Welche Stelluug behauptet der Klerus in dieser Frage?
Volles Lob verdienen die Bestrebungen des Herrn Bischofs. Persönliche Kenntnisse und
musikalische Fähigkeiten gehen ihm nach eigener Aussage gauz ab. Jedoch ist er bereit, mit
seiner ganzen Macht und seinem Ansehen für eine gesunde Kirchenmusik einzustehen. Hit Eifer
nnd Begeisterung tiitt er ein für die Bestimmungen des Motu proiirio. Leider ist er fast isoliert.
Der Klerus kümmert sich nm die Sache nur allzuwenig. Viele entschuldigen sich durch üu-
|kenntnis, durch Machtlosigkeit, die Sache in einer Nacht zn ändern sei nicht möglich usw. Wollte
'^tt, sie ließen es damit bewenden. Statt dessen siud viele Feinde der „Neuerung* und insbesondere
der Choral ist schlecht bei ihnen angesclirieben. Sie verachten allerdings eine Bache, die sie nicht
kennen und so auch nicht zn schätzen wissen. Die Melodien des Pater noster und der Fräfation
werden in einer unbeschreiblichen Weise verhunzt, oder vielmehr, die Noten des Missale kümmern
sie weiter nicht, auch wieder weil man sie nicht vei-Bieht. Statt dessen singt ein jeder „etwas
ein undefiuierbares Etwas, was einem Sachkundigen das Blut e.istarren machen kann.
loch vor einigen Tagen sagte mir ein geistlicher Herr: „Yo dr.taUi et Oujriit", Ich verachte den
ihoral. Der gute Mann hat aber keine Ahnung von der Sache. Auf meine Frage, wie er sich so
Iticht über das Urteil der Kirche, das Urteil so vieler großer Kirchen- nnd Profanmnsiker hinweg-
setzen könne, hüllte er sich in tiefes Schweigen nnd knurrte nachher so etwas von Trockenheit
DDd rmitumbre. Fucit: Von den Uitgliedeni des Klerus; ist vorderhand nichts zu hoffen, und viel
^t gewonnen, wenn nicht aus seinen Reihen die Opposltionsmänner hervorgehen.
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Nau uuuh ein wttuigej« über die liiesigen „UrguuiEtfU~ iiad dii; An ilit'L'r Musik. Au^ti^Mbildi
Organisten in denteciiem Sinne ^ind hier natiirlicb aomöglicli. E» iüt alle» Stückwerk nnd im
großen Känzen haben sie keine weitere Analiildnng genossen. Von einem gebundenen .Spiel ver-
stehen sie nichts. Einige Klaviers titcko recht Beichten Charaktere sind ihr Eepertoir und die
Messen, die sie hertmterdrehen , gehören unter die Rubrik: Schund, Als ich bei einer Gelegenheit
auf der hiesigen Domorgel, einem alten halbwegs passablen Instrumente, einige Fantasien
Brosig, sowie einige Stücke von Piel, Wiltberger und andern zum besten gab, lobte man allgemdi
die gebundene Spielweise, da sie für die Orgel so „natürlich" sei. Interessant Ist die Tatsache, di '
bis zur Auegabe des Motu proprio in fast allen Kirchen Klaviere gespielt wurden. Der Bischof hl
damit zunächst energisch aufgerSumt und nun befindet sich wenigstens in allen Kirchen eiu Ht
monium. Diese sind vielfach französisches Fabrikat. Schreiwerke. Durch uns hat man die deutsci
Ware lieben nnd schätzen gelernt nnd die Bestelluugeo mehren sich.
Noch vieles könnte ich mitteilen, aber für heute muß ich Schluß machen. Wenn ich in
Zukunft blicke, so bietet sich eine trübe Aussicht. Durch viel Arbeit nnd Enitünschnng wird an<
hier der Weg gehen zum Paradiese und ich hoffe, daß Gkitt unsere Arbeit hier desto mehr segni
wird, da ja auf Leid und Muh', auf „Herzensblut und TrftDensalz" Gottes reichster Segen ruht
La Serena, Chile. Walter Horsthemke
Organaria.
I. Literatui'. C S. Calegarl, Op. 202. Bicercerta per Armonio od Oft/ano.\} Eil
kurzes, imitatorisch gelialteaes. luelodiereiclies, dreistimmig durcligearbeitetfis, und ei
gegen Schluß mit dem Orgelpunkt auf (f und C vierstimmig alischJießendes Tonstüi
für Harmonium oder Orgel.
Orgelstücke moderner Meister. Neue größere und kleinere Orgelstücke zur
Übung aovfie zum pottesdienstliclien und Konzerlgebrauch unter güliger Mitwirkung
hervorragender Orgelkomponisten der ücgenwait herausgegeben von Jflliannes üiebold,
Kgl. Musikdirektor und erzbischöfl. Orgelbauinspektor in Freiburg i. Br. 1. Band
(180 Orgelstücke).*) Diese umfangreiche, 190 Seiten in Oroßquerquart umfassende Samm-
lung kurzer, für das praktische Bedürfois der Lehrerseminarien und Präparanden-
schulen berechneter Orgelstücke (145 Nummern und 30 in den Kirchentonarten) ist mit
Finger- und Pedalsatz versehen und öfters Buch auf drei Liniensystemen verteilt. Referent
empfieUt das prächtig ausgestattete, überaus billige Orgelbuch Dieboids, der selbst mit
37 Nummern vertreten ist, aufs wärmste und wünscht die sehr interessante, jedem,
auch dem modernsten Geschmack Rechnung tragende Sammlung in den Räuden der
anfangenden und fortschreitenden Organisten. Auch die Registrierung ist., wenigsteag'
in allgemeinen Angaben, berücksichtigt.
Der Verfasser der in Afiisica sacra 1906, Seite 34, empfohlenen Vor-, ZwiBchen-
und Nachspiele, Viktor Kolalla, _ Kgl. Seminar- und Musiklehrer, bietet in Opus 19
ein systematisches Lehr - und Übungsbucli für den Orgeinnterricht an den katho- <
lischen Lehrerbildungsanstalten. Mit einem Anhang: Präludium zur heiligen Kom-
munion. Er beginnt mit a) zweistimmigen Manualübungen, und zwar 1. mit still-
stehender Hand (Seite 3 — 6), 2. mit fortrückender Hand (Seite 6 — 9); dann folgen
b) dreistimmige Manualübungen (Seite 11 — 16); ferner c) Übungen für das Pedal allein
Seite 17— _I8). Den Schluß bilden d) dreistimmige Übungen (Seite 19 — 28) und e) vier-
stimmige Übungen für Manual und Pedal (Seite 20—67). Letztere besonders werden
durch ihre Fassung auf 3 Notensystemen mit Finger- und Fußsatz außerordentlich'
') Uarcello Capru. Turin. Pici» So Si.
*) Otto Junne, Leipzig. IWÖ. Preis 6 Ji. Außer dem deutschen Titel ist auch ein engliRcberl
und {ranzQsiscber, sowie die Deilikation an Papst Pius X. beigegeben. Gin Komponisten Verzeichnis 1
fuhrt die Üriginalbe i träge auf. Diesetbeii stammen grflßtcnteile toa deutschen. 5st errclehiacher
nndechweizerisehen "Komponisten, außerdem trugen noch bei: Th. Bellcnot in PariB. I'hiliipii Cnpocui i)
Rom, Bogen Qigout und Alei. Guilmant in Paris, Alf. Hnill; in Brüssel. Edgar Ttnel in Mcchelii. Vi
den zweiten Band sind Doch weitere klangvolle Natnen in AuHSicht gestellt.
1
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-» 35 Er-
fordern und eine solide Grundlage sein für schwierigere Orgelsätze. Auch die Tonarten
mit mehr als 3 Kreuz und t^ sind berücksichtigt.*) F. X. H.
2|. 800 Orgelkompositionen in den Dar- und Molitonarten zum Gebrauche beim katholischen
Gottesdienst, herausgegeben von Aug. Weil, Pfarrer in Hattenheim im Rheingau. Verlag von
Friedrich Pustet, Regensburg. 1907. Preis broschiert 8 M, gebunden 10 M, Das vorliegende Werk
enthält eine reiche Sammlung kleiner Orgelsätze von 3 Takten ab (die Referent indes meist lieber
auf 4 Takte erweitert gesehen hätte) bis zu ungefähr 20 Takten in allen gebräuchlichen Tonarten,
und nach diesen geordnet. Der Herausgeber hat sich bei Abfassung desselben jedenfalls die
Aufgabe gestellt, hauptsächlich damit denjenigen Organisten, welchen die Fähigkeit abgeht,
ein würdiges und kunstgerechtes Vor- und Zwischenspiel zu improvisieren, zur Einleitung der
gottesdienstiichen Gesänge, zur Ausfüllung der zwischen denselben entstehenden Pausen, und auch
zu kurzen Nachspielen, bestes Material an die Hand zu geben. Mit der Auswahl der einzelnen
Sätze, die zumeist dem 16., 17. und 18. Jahrhundert entstammen, erscheint uns diese Aufgabe
glücklich gelöst. Von den niederländischen Meistern ist nur Sweelink mit einer Nummer vertreten;
von Titelouse, dem Vater der klassischen Orgel literatur Frankreichs (wie v. Werra ihn nennt) sind
vier Nummern vorhanden. Es fehlen auch nicht die bedeutendsten italienischen Orgelmeister der
damaligen Zeit: A. Gabrieli, Fasolo und der unsterbliche Frescobaldi. Was Referenten besonders
freut, und den Geschmack des Herausgebers ehrt, ist, daß die hervorragendsten deutschen Orgel-
komponisten der Blütezeit: Froberger, die beiden MufTat, Murschhauser , Eberlin, Pachelbel, Bach,
Händel, Kasp. Ferd. Fischer, Krebs usw. mit ihren Werken in der Sammlung reichlich vertreten sind.
Von den wenigen in derselben vorkommenden neueren Komponisten ist haupstsächlich der
Herausgeber selbst zu nennen , der mit seinen Beiträgen beweist, daß er auch einen kunstgerechten
Orgelsatz zu schreiben versteht. Die einzelnen Sätze sind teils ohne jede Änderung von den Autoren
hernbergenommen , teils mit Geschick und Sachkenntnis so bearbeitet, daß sie in den Rahmen des
Werkes passen. Letzteres gilt auch von den verschiedenen, für die Orgel bearbeiteten Vokalsätzen
aus der klassischen Periode (Palestrina, Vittoria). Den warmen Empfehlungen, die von hervor-
ragenden Fachleuten dem stattlichen Bande mit auf den Weg gegeben wurden, kann man sich voll
und ganz anschließen. Besonders erscheint das Werk geeignet, dem thematischen Spiel beim
liturgischen Gottesdienste viele Freunde zu erwerben. Möge dasselbe zahlreiche Abnehmer und der
Hochwürd. Verfasser darin eine Genugtuung für die mit liebevoller Hingabe ausgeführte Arbeit
vieler Jahre finden!
Trier. J. K.
II. Der Verband der OrgelbaumeisterDeutschlands versendet nachfolgendeBeschlüsse:*)
„Wir gestatten uns hiermit ergebenst , Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß sich Ende vorigen
Jahres fast sämtliche Orgelbaumeister Deutschlands zu einem Verband zusammengeschlossen haben,
dessen Zweck ist , den Stand des deutschen Orgelbaumeisters auf der seitherieen Höhe zu erhalten
im Interesse der Kunst und im Interesse der Käufer von Orgeln. Dieses Ziel soll erreicht werden
einmal durch gemeinsame mäßige Erhöhung der in den letzten Jahren infolge ungünstiger Zeit-
verhältnisse weit unter den Herstellungspreis gesunkenen Verkaufspreise filr gute, haltbare Orgeln
und durch gemeinschaftliche Regelung von Arbeiterfragen.
Wir erbitten nun Ihr freundliches Interesse für den Nachweis, daß diese Abmachungen wirt-
schaftlich berechtigt, bescheiden und dringend notwendig waren, daß es sich nicht um eine willkür-
liche Belastung der or^eibedürftigen Abnehmerschaft bandelt, sondern geradezu um Erhaltung eines
Teils des deutschen Mittelstandes, der durch die neueste Entwicklung der Verhältnisse zum großen
Teil direkt vor die Existenzfrage gestellt wurde.
Der beste Beweis für die Notwendigkeit des Zusammenschlusses liegt wohl schon darin, daß
sich binnen 6 Wochen von den dem Orgelbau Deutschlands angehörigen Firmen mit im Ganzen
zirka 1500 Arbeitern sofort 66 mit rund 1300 Arbeitern angeschlossen haben. Die ganze erste
Korrespondenz war eine einzige einmütige Zustimmung.
Die Notwendigkeit ergabt sich aber auch aus folgender Zusammenstellung über die Erhöhung
der Materialpreise und Arbeitslöhne in den letzten 3—4 Jahren.
*) Franz Görlicb, Breslau. Geheftet 4 M, gebunden 4 ^ 50 /^.
') Die Redaktion der Mtisica sacra begrüßt dieses Zirkular auf das lebhafteste und tritt für die
Forderungen und Vorschläge in allen Fällen ein. Eine solide Arbeit ist auch solide Preise wert. Den
Pfuschern, Dilettanten und dem halbgebildeten „Fachmann^ vertraue man keinen Orgelbau an. F. X. H.
-t3 36 CH ^^M
Verglich dPi EinkanfspreiB« von 1903 und 1906: ^H
Preise: Aufschlagr ^^H
1903 1906 in "/„
Metalle nud MeUllwaren: Zinn per 100 kg . . M 250.-, M 418.— = STVo
Weichblei 100 kg . . , 24.—, _ 37.- = 54°/n
Bleiröhren5mml.l0p.l00kg _ 36.—, „ ß3.— = 76°/„ i
„ , . Tafelzink per 100 kg . . 48.—, „ 6a— = 42°/" ^h
Messingdraht 100 l^ . „ 135/157, „ 174/214 = 35"/.. ^H
„ Holzschrauben in Eisen mit GSVi mit 5tJ°/„ = .41"/» ^^M
, , -, „ „ Messing rait 56X „ 23°/„ = 75"/„ ^H
HOlzer: Tannen nnd Ficliten, Ba?r. pro cbm . M 60/5S, M 58/60 = 20"/» ^^M
„ „ - Bukowina pro cbm . . „ .50/52, „ 70/73 = 40"/„ ^^1
„ Amerikanische Kiefer (Carolin a-Pine) pro cbm „ 72.—, „ 64.— = 16"/„ ^^H
Buchen (rot) pro cbm 49/50, „ 60.— = 257„ ^^M
Eichen dentschpro cbm 105/115, „ 125/140 = 20/25"/., ^H
Leder: Schafleder filr YentUe uud BlasbUlge pro Decti. „ 16/21, „ 23/34 ^ 50°/^ ^^M
, „ (SpalÜeder) pro Dutzend . . . „ 24/26, „ 30/33 — SO"/» ^^M
Elektromotore: Teneningszuschlag ^ 15/20°/n ^^^M
Anthrazitkohlen fUr Gasmotore « 262.—, M 293.— = 12"/„ ^^M
Arbeitslöhne seit 1903 20 bis 30"/„ Anfachlag.
Daß bei einer derartigen Steigerung der Aasgaben, wozn neben der wesentlichen Teaerung
aller Lebensmittel noch die weitere rinanzielle Inanspruehnahme aller Betriebe durch sozidpolitigche
Maßnahmen, VerkehrsHtenern n. dgl. zu rechnen ist, an eine Rentabilität der schönen Ennst des
Orgelbaues nicht mehr zu denken war, wird um so deutlicher, wenn man damit die infolge der
gesteigerten Konkurrenz überall stark gefallenen Verkaufspreise für Oi^geln in Erwägung zieht.
Es ist darum gewiß für den Geist, der innerhalb des dentechen Orgelbaues noch lebt, ein
gutes Zeichen, wenn so zahlreiche Firmeninhaber gemeinsam dem Unfug unreellen Unterbletens jetzt
ein Ende zu machen beschließen.
Die von ans beschlossene Preiserhöhung bedeutet keine erhebliche Mehrbelastung für die
Besteller, sie bietet ihnen vielmehr eine Gewähr dafür, dai.) sie nur durchaus solide und klinstleriscli
vollendete Werke bekommen. Eine Anerkennung der maßgebenden BehSrden unserer Vereinigung
gegenüber würde die Opfertreudi^keit der strebsamen Meister giewiß immer noch mehr anfeuern
und in hervorragendem Maße geeignet sein, die schöne, altehrwurdige Kunst des deutschen Orgel-
baues wieder neu za heben und zu fördern.
Der Umstand, daß sich eine geringe Anzahl kleinerer Finnen noch nicht entschließen konnte, ^^^
dem Verbände beizutreten, verdient noch eine kurze Erörterung. Diese kleineu Finnen fürchten, ^^H
daß bei gleichen Preisen im allgemeinen die größeren Firmen mehr bevorzugt würden. ^^H
Diege Auffassung ist nicht richtis, denn bisher konnte das große Oeschaft dank seiner vortell-^^H
haften maschinellen Einriclitung bei gleichen Preisen weit mehr bieten als eine kleine Firma. In^^H
Zukunft aber offeriert die große Firma genau wie die kleine und das große Geschäft verliert somit
das in dieser Hinsicht bisher genossene Übergewicht. Der wirklich tüchtige kleine Heister wird
daher, insbesondere in seiner engeren Heimat, mehr Aufträge erhalten wie bisher, zumal da unter
sämtlichen Orgel bauHrmen eine gewisse Solidarität dadurch geschaffen wird, daß maschinell und
auf Arbeitsteilung eingerichtete Betriebe sich verpflichten, zu einem sehr mäßigen Preise an kleine
Orgelgeschllfte diejenigen Bestandteile tu gleicher Ausführung wie fiir den eigeneu Bedarf zu liefern,
welche die kleinen Geschäfte bisher zu weit hUlieren Preisen von den verschiedenen Spezi alfabrikeu
zu beziehen genötigt waren.
Dadurch sind die kleineren Geschäfte In den Stand gesetzt, eine gute und solide Arbeit zum
gleichen Preise zu liefern wie die größereu Betriebe. Durch die letzte Handanlegung im Zusammeu-
baa, sowie durch die persönliche Intonation und Stimmung der einzelnen Kegister vermögen sie
ea, ihren Orgeln den Stempel eigener Individualität und künstlerischer \'ollendung aufzudnidten.
Außer der Regelung der Preise erstrebt der Verband ferner ein friedliches Zusammenwirken
von Arbeitern und Arbeilgebern durch gemeinschaftliche vertragliche Regelung von Lohnfragen.
Die den Bestand des Staatswesens am meisten schädigenden, oft willkürÜcli hervorgerufenen Lohn-
beweguDgen können In die richtige Bahn nur durch einen solidarischen Zusammenschluß auch der
Arbeitgeber gelenkt werden.
Damit glauben wir die Notwendigkeit nnd Berechtiganft unseres Zusamraenschlusses dargetan
zu haben und nur, wenn der Zusammenschluß Erfolg hat, wird es möglich sein, auch in Zukunft
bei Übernahme von Orgellieferuugen bezüglich der Wahl des Materials nnd der Art der Arbeit die
von den Behörden gestellten Anforderungen tatsächlich zu erfdllen nnd den Stand der Orgelbau-
meister Deutschlands, der damit seine im kunstgewerblichen deutschen Mittelstand berechtigte
Stälung zu wahren bemüht ist, lejstungs- nnd existenztUhig zu erhalten.
Wir wagen es darum in Anbetracht all dieser Verhältnisse die gehorsamste Bitte auszusprechen,
daß wir bei Vergebung von Orgeln in Zukunft wenn nicht bevorzugt, so doch wenigstens in keinem
Falle benacli teiligt werden und eebeu dagegen gerne das feierliche Versprechen, daß wir gemeinsam
und durch Anspannung aller tecüuischen und künstlerischen Kräfte bestrebt sein werden, das unseren
gerechten und bescheidenen Bestrebungen entgegengebrachte Vertrauen anfs beste zu würdigen."
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ES-
me
r an»
Uiniraalpreise des Verbandes der Orgelbaumeister Deatecblaudv. ^Giltig vom
. Jaonar 1907 ab.) Den Haßgtab fdr die Bemessung des Preises einer Orgel bildet die klingende
Stimme, deren Umfang im Mtinual 4'/] bis 5 Oktaven, im Pedal 2 bis 2 Vi Oktaven sein kann.
Die Aufstellung der Disposition, die Wahl der einzelnen Stimmen bleibt jedem KontraLenlen
QberlasseD , ebenso ancli deren AusfdUrung mit Rücksicht auf Material und Mensuren.
Als zur „Orgelstimme" gehörig werden betrachtet nicht nur Pfeifen, Windlade und das
Geblase, sondern auch die Intonation und Stimmung, Aufstellung nud Transport an Ort und Stelle,
Einrastrieren der Pfeifen und das gunxe Kanal- nnd ßeriistwerk, wie ex ^um fertigen Aufbau der
Orgel gehört.
Als nicht im Minimalpreis begriffen, also extra zu berechnen siud :
Schwellvorrichtungen (mittelst Schwellkastens),
Mechanische Getriebe ffira 6ebl£se,
Motore, Ventilatoren oder ähnliche Maschinen und das Urgelgehause mit den nötigen Seiten-
^Wftnden and eventueller Httckwand.
Auch fiir alle diese Positionen sind die nachfolgend aufgeführten Minini alp reise maßgebend:
a) dir Manualregister: Prinzipal 16' offen, von 75"/oi«em Zinn, Prospekt C^StiS mmDurch-
■ «esserSaxi .*; Prinzipal 16' offen, von Zö^/Jgem Zinn, Prospekt C = 221 mm D1800 Jf; Prinzipal 16'
raffen, '/, Oktave Holz, dann Zinn 1400 .K; Prinzipal 16' offen, 1 Oktave Holz, dann Zinn 850 .*;
' Prinzipal 16' offen, von 75°/„igein Zinn, Prospekt C = 191 mm D 1450 .*; Prinzipal 16', 3 Oktaven
Holz, dann Zinn 550 .tf; Prinzipal 16' offen, 2 Oktaven, von Zink, Prospekt, Fortsetzung Probzinn
=242 mm D 1000 .«; Prinzipal 16' offen. 2 Oktaven, von Zink, Prospekt, Fortsetzung Probzinn
C = 191 mm D HOO .«: Prinzipal 16' offen, 1 Oktave Zink. Fortsetzung Zinn 1250 .«; Prinzipal 16',
. Vs Oktave Holz, Fortsetzung Zink nnd Probzinn 7.50 ,*f: Prinzipal 16' 1 Oktave Holz, Fortsetzung
LZink und Probzinn 550 .«; Prinzipal 16' offen, 2 Oktaven Holz, Fortsetzung Zink und Probzinn 530.« ;
I Prinzipal 16' offen, enge Mensur, Zink und Probzinn 650 M: Salicional 16' untere Oktave Holz,
I Fortsetzung Zink und Probzinn 500 .«; .Salicional 16' untere Oktave ged. Holz, Fortsetzung Zink
Land Probzinn 430 M; Prinzipal tS' offen, Zinn, Prospekt weile Mensur C = 146 mm D 650^;
1. Prinzipal 8' offen, Zinn, enge Mensur wie Samba, Prospekt 4')0 Ji; Prinzipal 8' Vi Oktave Holz,
I FortsetJEungZinn weite Mensur 450 .H: Prinzipal 8' offen 1 Oktave Holz, Fortsetzung Zinn 350.*;
1 Prinzipal 8^ offen, Zink, Prospekt w. M. von f. an Prohzinn = 146 mm D 450 M; Prinzipal 8'
1 Vi Oktave Holz, Fortsetzung Zink nnd Prohzinn 325 .*f; Prinzipal 8' offen, 1 Oktave Holz, Fort-
I Setzung Zink und Probzinn S90 .U; engmensnrierte 8' Stimmen, offen, Zink (Geigenprinzipal nnd
l andere enge Streicher) 350 M\ engmensnrierte 8' offen, Holz nnd Metall bezw. Probzinn 300 Ji;
r weilmensurierte Stimmen 8' offen, Holz und Probzinn 3S0 M; weitmensurierte Stimmen 8' offen,
■ Holz 300 .«; Prinzipal 4' offen, von Zinn, Prospekt oder Lade 300 .«; Prinzipal 4' offen, von Ziuk
fXUtd Probzinn 250 M; engmensnrierte 4' offen, von Holz und Probzinn 2,% .«; Prinzipal 2' offen
[ von Pnibzinn (und ähnliche kleine Stimmen) 200 M; Prinzipal 1' offen von Probzinn (nnd ähnliche
k kleine Stimmen) 150 .«: gedeckte 16' Stimmen werden wie offene 8' berechnet; gedeckte 8' Stimmen
pwerden wie offene 4' Stimmen gerechnet, ebenso auch Achtfüßer, offen, die erst von 4' an gehen;
gedeckte 4' Stimmen wie offene 2'; gemischte Stimmen, 2fach, von Prohzinn 300 M; gemischte
Stimmen, 3fach, von Prohzinn 350 .*; gemischte Stimmen 4faoIi, von Probzinn 4(X(; gemischte
Stimmen Sfach, von Prohzinn 4.50 M; Zungenstimmen 16', von Holz und Zink 650; Zungen-
stimmen 8*, von Zink und Probzinn 450 Jl; Zungenstimmen 4', von Zink nnd Prohzinn 3(XI Ji.
b) Pedalregister: Prinzipalhaß 16' von Zink. Prospekt, weite Mensur C = 330 D 1500 J(;
Prinzipalbaß 16' untere Oktave Holz, Forlsetzung Zink 950 M: Prinzipalbaß 16' w. M. Holz, offen
C = 240/310 mm W. 650 .«; Prinzipalhaß 16' m. M. Holz, offen C = 200/2,55 mm W. 500 M;
Kontrabaß 16' von Zink, Prospekt mittlere Hensnr C = 210 mm D. aOO ,*; Kontrabaß 16' untere
Oktave Holz, Fortsetzung Zink nnd Probzinn 510 M: Kontrabaß 16' von Holz, offen C = 170/225 mm
W. 450 .*; Violonhaß 16' offen. Zink, Prospekt enge Mensnr C = 174 mm D. 600 M; Violon-
baß 16' offen, untere Oktave Holz. ForlsetAung Zink 430 M; Violonbaß 16' offen von Uolz 380 M
Violonbaß 16' mit Quinte, von Holz 320 Ji; Salicet oder Harmonikabaß 16' ganz enge mens.
Ziuk 500 M; Salicet oder Harmouikabaß 16' untere Oktave Holz, Fortsetzung Zink 380 .«; Qnint-
baß 10V.' von Holz, gedeckt 2.50 .«: Bonrdon 16' mit 12 Pfeifen. Fortsetznng Transmission 200 ,«;
acbtfdßige offene Stimmen, oder enge gedeckte 16' von Holz 300 M-. gedeckte 16füßer von Hotz,
weit« Mensnr 350 Ji-, achtfiißige offene Stimmen von Holz nnd Zink 310 .4(; achtfilßige offene, eng-
mensnrierte Stimmen von Zink und Probzinn 320 M: ncbtrdßlge offene Ssimmen, aus Zink, ProHpeki
w. M. 430.#: vierfQßige offene Stimmen, Zink und Probzinn 230 ^-gemischte Stimmen, 3fach 300 .«;
»mischte Stimmen, itach 35u Ji: Znugensiimmen 16' Holz und Zink 6(J0 .«; Zungenstimmen 8'
;ink nnd Prohzinn 400 .*; Zungenstimmen 4' Zink und Probzinn 280 .«.
c) Transmissionen: Vom Mannal ins Pedal die erste 150 .#; vom Manual ins Pedal ttir
jede weitere 75 M; vom einen Manual ins andere Mannal, die erste 2t)0 .K; von einem Munnal ins
andere Manual, für jede weitere l(Xi .«; Im gleichen Hannal, eine Oktave auf- oder abwärts, ohne
Extrapfeifen, die erete 150 Jt, fär Jede weitere 75 Ji; bei nur einer Windlade fiir beide Klaviere
das Register ,50-75 .*; geborgte Register aus Mixtur 60 M.
d) Grundpreise: Für 1 Maonal, ohne Pedal, (bezw. nur angehängt) Spieltisch gegen die
Orgel ^1 .U; für 1 Manual, mit Pedal, Spieltisch gegen die Orgel 435 M; fiir 2 Mannale. ohne
Pedal (bezw. nur angehängt) Spieltisch gegen die Orge^l oder ohne Regierwerk fnr das II. Manual
KiO Ji; fir 2 Manuale mit Pedal, Spieltisch gegen die Orgel 650 J^- *«'■ ^ «»»noii. ™ii Pa-i»i
Spltdtisch gegen die Org«l 950 M.
I
t Mauuale mit Pedal,
HG -38 E>-
Obige Grundpreise gelten für Orgeln bis 10 klingende Stimmen.
Von 10 Register aufwärts bei II Manualen ein Zuschlag von je 10 M pro Register.
Von 20 Register aufwärts bei III Manualen ein Zuschlag von je 15 M pro Register.
(In diesen Grundpreisen ist enthalten: das röhrenpneumatische Regierwerk, die Spieltisch-
anlage, ebenso wie die Gebläseanlage, deren Erweiterung indes je wieder im Registerpreis in-
begriffen ist.)
e) Spieltische: Spieltisch^ freistehend, für I Manual, mehr wie oben 50 Ji; Spieltisch, frei-
stehend, für II Manual, mehr wie oben 100 M] Spieltisch, freistehend, für III Manual, mehr wie
oben 150 M; bei einer Entfernung von mehr als 1 Meter von der Orgel wird: pro Meter bei
1 Manual gerechnet, mehr 20 M] pro Meter bei 2 Manual gerechnet, mehr 40 M; pro Meter bei
3 Manual gerechnet, mehr 60 M.
f) Nebenzüge: Für jede Koppel, Manual oder Pedal, ist zu rechnen 50 M; für jede Oktav-
koppel, Manual oder Pedal ist zu rechnen 75 M; wenn durchgeführt nach oben 20 M mehr pro
Register, wenn durchgeführt nach unten 125 M mehr pro Register; für jeden Kollektivzug inkl.
Auflösung 30 M; für jeden Absteller oder sonstigen Zug 30 M; für jede freie Kombination 40 M
Grundpreis und 3 M pro Register; für RoUsch weller 50 M Grundpreis und 3 .'f^ pro Register; für
automat. Pianopedal pro Manual 60 Ji; für Kalkantenglocke und Windzeiger je 10 M,
g) Gebläse- An trieb: Für mechanische Getriebe samt Handhebel bis 10 Register bei zwei
Schöpfern 300 M; für mechanische Getriebe mit Kurbelwelle und Handvorgelege bei 3 Schöpfern 400 M.
h) Seh well kästen (samt Schwelltritt): Aus 4 cm starkem Holz für 8' Stimmen 200 M
Grundpreis und 20 M pro Register für Seiten, Deckel und Rückwand; aus 3 cm starkem Holz für
8' Stimmen 150 M Grundpreis und 15 M pro Register für Seiten, Deckel und Rückwand; aus
3 cm starkem Holz für 4' Stimmen 150 M Grundpreis und 10 M pro Register für Seiten, Deckel
und Rückwand; ohne Seiten, Deckel und Rückwand kommt nur der Grundpreis in Anrechnung.
i) Gehäuse: Einfaches Orgelgehäuse mit Seitenwänden in Kiefern- oder Fichtenholz ausge-
führt ohne Anstrich und ohne Vergoldung aber inkl. Aufstellung, mindestens 10 "/« (zehn Prozent)
vom Orgelpreis; — wenn iufEichenholz ausgeführt ein Viertel teurer, ohne Seitenwände entsprechend
weniger, eoeuso wenn nur Üntergehäuse.
Etwa nötig werdende sprechende Prospektpfeifen sind zu berechnen:
a) in 75Voigem Zinn bei Kurs von 360 M bei 16' Länge ä 160 M» per qum.
• n ?i M r '? w OuO n •< o „ „ 1 lU „ „ „
'^ßO 4' 75
n n » j? ?? " ow „ „ -a „ „ itj „ „ „
b) in alumin. Zink bei Kurs von 65 M bei 16' „ .{\ 90 M „ „
fi^ 4.' V)
c) Blindpfeifen ohne Kern in alumin. Zink oder Röhren 40 M ^, qum.
k) Motore, Ventilatoren und sonstige ähnliche Maschinen sind zum Listenpreis des betref-
fenden Fabrikanten in Ansatz zu bringen.
d) Außergewöhnliche Arbeiten. Arbeiten und Leistungen, auch Register, für die keine
Konventionspreise vorliegen, sind so in Rechnung zu stellen, daß sie den nachweisbaren Selbst-
kosten mit 50 Vo Zuschlag entsprechen.
Bei, von den Mindestpreisen abweichender, Ausführung einzelner Stimmen sind die Zwischen-
preise im Verhältnis der Töne untereinander oder aber Mittelpreise festzustellen. Z. B.: Violon-
baß 16' C— F Holz und dann Zink 475 M', Prinzipal 8' mittlere Mensur Zink 400 M] Mixtur 3-4 fach
375 M etc. etc.
Als Verhältniszahlen der Töne Anzuwenden auf Violonbaß 16' wie folgt:
einer Oktave können gelten: Violonbaß 16' ganz in Zink . . m M
O
WO
o
o
C=:16 I 69
Fs-
G -
6
Gs-
5
A --
5
B-
4
H~
4
n
16' untere Oktave
Cs -- 14
D = 12 _
Ds = 10 ! ^A -~ *^ somit Wenigerdiflfereuz . . . 180 M>
E= 9
F= 8
Holz, Forts. Zink 420 „
somit Wenigerdiflfereuz . 180 J
ergibt für Einheitszahl 180 : 100 =- 1 Ji 80 ^.
C— F in Holz = 60 Einheiten weniger, also
69 100 69x1,80 = 124,20; somit ist 600—124,2 = 475,8 der
Zusammen 100 Einheiten. Preis für Violonbaß 16' C— F Holz und dann erst
Zink also = 476 Ji rund.
m) Alte Orgeln. Das Metall alter Orgeln darf nicht höher in Zahlung genommen werden
als zum tatsächlichen Marktwert.
Altem Holzwerk darf nur dann ein Wert beigelegt werden, wenn dasselbe Wiederverwen-
dung tindet.
-« »9 &-
Vom Musikalien- und Bücher markte.
(Schloß aus Nr. 2, S. 23.)
II. Musikbucli aus Österreich. Ein Jahrbuch der Musikpflege in Österreich und den be-
deutendsten Musikstädten des Auslandes, redigiert von Dr. Haico Botstiber, Sekretär der „Gesell-
schaft der Musikfreunde in Wien"*. 4. Jahrgang, 1907. Wien und Leipzig, 1907. Verlag der
K. K. Hofbuchdruckerei und HotVerlagsbuchhandlung Karl Fromme. Preis gebunden 4 Kr. ö6 Hl.
Was Max Hesses „Deutscher Musikerkalender** seit 22 Jahren anstrebt und leistet, bietet das
genannte Musikbuch in groß 8** speziell für Österreich. Drei musik- wissenschaftliche Aufsätze sind :
Das Tonkuustwerk im österreichischen Gesetze über das Urheberrecht. Von Dr. Robert Fischer
(S. 3—11). Zur Geschichte der Gitarre in Wien. Von Dr. Adolf Koczirz (S. 11-19). Heinrich
J. F. Biber. Von Dr. Erwin Luntz (S. 19—28). Die musikalische Chronik zählt die österreichischen
Komponisten auf, auch die verstorbeneu, berichtet über musikliterarische Erscheinungen, kritische
Gesamtausgaben, Konzerte und Opern, bringt speziell die Wiener Konzertprogramme, aber auch
die von Brunn, Graz, Innsbruck, Linz, Prag und Teplitz. — Eine weitere Abteilung bildet die
musikalische Statistik, speziell mit Rücksicht auf Wien (S. 103—155), dann folgen die musikalischen
Vereine in Wien (S. 156-166), die Orchester- und Kirchen -Musikvereine usw. Über die musi-
kalischen Verhältnisse in den österreichischen Kronländern (Böhmen, Bukowina, Dalmatien, Galizien,
Kärnten, Krain, Küstenland, Mähren, Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Schlesien, Steiermark,
Tirol, Vorarlberg, Ungarn, Bosnien und Herzegowina) wird nach alijhabetischer Aufzählung der
Städte und Orte von Seite 172—302 berichtet. Auch vom Ausland (Belgien, Dänemark, Deutschland,
England, Frankreich usw.) sind auf S. 303—333 die Chorvereine und Musikschuleu aufgezählt.
Wer also mit österreichischen Musikern oder Vereinen in Korrespondenz treten will, kann
dieses Musikbuches nicht wohl entbehren.
Das Problem der Kontraaltstimme, von Paul Brans. Chr. Friedr. Vieweg, Berlin -Groß-
lichterfelde. Preis 3 M. In detaillierter Weise wird auf 143 Seiten in 12 Kapiteln diese Spezial-
studie über die Registerfrage durchgeführt. Der Verfasser kömmt im Schlußwort zu dem Satze:
„Die Altstimme im Umfang von drei Oktaven sei die mögliche Lösung des Problems und ist der
Ansicht, daß ein stiramphysiologischer und stimmklanglicher Ausgleich „registermäßig" möglich ist
und in ungeahntem Umfang der Frauenstimme erreicht werden kann. Jede tiefe Frauenstimme ist
zur Sopranhöhe mühelos bis zum bühnenwirksamen Crescendo des Tones zu erziehen usw.**
Franz Diettrich— Kalkhoff. Geschichte der Notenschrift. Jauer, Leipzig; Verlag von
Oskar Hellmann. Erste Lieferung, Preis 50/^. Dieses erste Heft von 32 Seiten läßt noch keinen
Schluß auf die folgenden zu. In demselben wird zuerst die griechische Notenschrift erläutert, dann
ist im 2. Kapitel von den lateinischen Buchstaben als Notenschrift die Rede: an dritter Stelle spricht
er von den Tonleitern, an vierter von den Neumen, an fünfter von den Schlüsseln, an sechster von
der Tabulatur, an siebenter von den Neumen als Noten. Beispiele und Tabellen erläutern den Text.
Das W^erk ist auf zirka sieben Lieferungen berechnet.
Albert Fuchs. Taxe der Streichinstrumente. Anleitung zur Einschätzung der Geigen
Violen, Violoncelli, Kontrabässe usw. nach Herkunft und Wert. Leipzig, Karl Merseburger, 1907
Preis 4 M. Referent zweifelt nicht, daß dieses inhaltsreiche, äul3erst interessante, mit emsigem
Fleiße und großer Genauigkeit ausgearbeitete Buch von 177 Seiten recht bald in den Händen aller
wissenschaftlich strebsamen Besitzer und Freunde von Geigeninstrumenten sein und ihnen
belehrende Stunden verschaffen wird. Speziell sind für die Instrumente in Italien, Deutschland,
Frankreich, England, Belgien und Holland, Spanien und Portugal selbständige Einleitungen abgefaßt,
der Bau der Instrumente, der FF-Löcher, des Lacks usw. verglichen, sowie Bemerkungen über
Erhaltung, Zettel und Bürgschaft beigefügt. Dann folgt das Namensverzeichnis der hervorragendsten
Geigenbauer der genannten Länder mit näheren Daten über Zeit der Entstehung und den jetzigen
WVrt der echten Instrumente. Einige Illustrationen erhöhen den Wert des vorzüglichen Buches.
Kleine Ausgabe der Harmonielehre für Lehrerbildungsanstalten. Bearbeitet von f L. Heinze
und W. Osbarf?. Zweite Auflage. Preis gebunden 1 »/f^ 80 ^. Breslau, Heinrich Handel. 1907.
Ähnlich wie Aug. Wiltberger die Harmonielehre Piels in vereinfachter Ausgabe bearbeitet hat, ist
auch die von Heinze und Osburg in zweiter Auflage erschienen und behandelt die bekannten
Materien, also Haupt- und Nebendrei klänge, Septimen- und Nonenakkorde mit ihren Umkehrungen,
die harmoniefremden Töne, die Modulation und endlich das vierstimmige Kirchenlied, Vor-, Zwischen-
und Nachspiele zu demselben, den vier-, drei- und zweistimmigen Vokalsatz in bündiger und
methodischer Anordnung; der Lehrer muß natürlich den Stoff" erweitern und die schriftlichen
Aufgaben vermehren.
M. Hesses Deutscher Musikerkalender für das Jahr 1907 steht bereits im 22. Jahr-
gang und ist mit einem schönen Stahlstich des berühmten Londoner Gesanglehrers Manael Garcia
geschmückt. Derselbe ist am 17. März 1805 zu Madrid geboren, hatte seine als Sängerinnen ebenso
berühmten beiden Töchter Marli Malibran und Pauline Viardot- Garcia zu den „glänzendsten
Sternen der Weltbühne" herangebildet; auch Jenny Lind und Jules Stockhausen sind Schüler von
ihm. Der Kalender enthält außerdem einen Aufsatz von Dr. H. Riemann mit der charakteristischen
Überschrift „Der Januskopf der Harmonie**. Im übrigen sind die bereits aus den früheren Jahr-
gängen bekannten Kapellen, die Konzertberichte, Musikzeitschriften, Musikalien Verleger usw.
eingereiht und ein Adreßbuch aller Musiker Europas, speziell aber ein alphabetisches ?^amens-
verzeichnis der Musiker Deutschlands ausgearbeitet. Das so inhaltreiche Buch kostet in englischer
Leinwand gebunden nur 1 J^ 75 /3).
-ea 40 ei-
UiiH Pinniiici, ai'iii Bau und seine Bi-Iiaudlnnff. Ein Vadeineciiin für KlavierbeHitzi
Otto HUdebraDd. Mit. 9 Illnstrationen. Douaawürth, Eduard Mager. Preis 40 ^. 52 Seiten.
Wer sich Über die Beiitandteile des Instmmentes nocb uiclit klar ist oder iuformieren will, kann
sich ans dem Heftchen. das eine linrze Geschiclite des Piano, den Bau nnd dip Teile deBselben, aowfa
die PQege nnd Behaadluns; enthält, anterrichten.
Arezzo. 1. Teil. Tasten-Scliema. 2. Teil. Tonarten und Intervalle. Dargestellt in synop-
tisdicD Tubplieü in zweifarbigen Tatein aaf Karton von Professor Ph. Koller. Verlag: Art
Insiitnt Ürel, Fdsali. Zäricli. Preis mit Text in Mappe 4 .# 50.ii). Der Verfasser benutzt in erster
Linie die Tatsaclie, daß ea dem .Spieler eines Tftatenirislminentes iKtavier oder Orgel) am leiehteateu
ist, Tonleitern-, Intervallen- und Akkorde-Verhältnisse dnrcli Ginprägiing des Tastenbildes iii
Raum umznaetzeni indem er eine farbige melii'oktavige Tastentabello Konstruiert, worauf die
Unt«rtaaten weiß lind die Obertasten acUwarz sind. Die einfachen Erbülmngen sind hellrot, die
doppelten dunkelrot, die einfachen Eruiedri^ngen sind hellblau, die doppelten dunkelblau. Dazn
siuQ die Noten stets bei den Tasten, nnd zwar teils im BaflschlÜBsel , teils im Violinschlüasel , teils
in beiden zugleich notiert. — Auch die en harmonischen Verwechslangen finden ihre räumliche Dar-
stellung. Ob auf diese mechanische Weise die Elementarkenntnisse in der Musik für Lehrer und
Schüler schneller nnd einfacher vermittelt werden als auf dem bisher allgemein üblichen einfachen
Wege, glaubt Referent bezweifeln zu sollen,
Methode des Notenlesens von Jallas Landolf, Pianist. Kommissionsverlag von Max Liebers
Uasikhans in Freiburg i. Br. Lehreransgabe 1 M; Scbülerausgabe 80 ii). Würde der betrefFunde
Verfasser bibliographiäche Kejjntnisse besitzen, so würde erj so nehmen wir zu seiner Ehre
an, nicht eine eigene Methode dea Notenlesens weder für Schüler, noch für Lehrer veröffentlicht
haben. Jede Klavierschule handelt über diette Materie, die eben ganz allein durch Übung beherrscht
werden kann.
Dr. Guido Paaqnetti. L' Oratorin Mtmcale in Italia. Stnrin Crilico-Letlrrnrüi nm Wta Lettern
dd Prof. Guido Manoni e Prefazime dd Prof. P. Alamndro Ghigtioni. Firenze. Successori le
Monnier. 1906. Preis 6 Lire, 504 Seiten, viele unserer Leser sind der italienischen Sprache
machtig und werden an dem Werke des Priesters ü. Fasqnetü in Florenz, das die Geschichte des
musikalischen Oratoriums in Italien behandelt, nicht nur Interesse linden, sondern auch aus dem-
selben reiche Belehrung schöpfen. Das dankbare Thema ii^t in Deutschland noch nicht eingehend
und zusammenhängend behandelt worden; denn Wangemanns Geschichte des Oratoriums (1880)
konnte damals schon nicht befriedigen; die Arbeiten von Bitter, R, Schwarz nnd A. Schering sind
nur Abschnitte und Beiträge zu dieser Mnsikgattung. Der Verfasser scheint die genannten
Werke ancli niclit zu kennen nnd hat auch die Resnltate über die italieuische Literatur dea Oratoriums
im 17. und 18. Jahrhundert, welche Referent im Kirch enmuaikali sehen Jahrbuch 1901 im Anschluß
an einen Artikel von t Dr. F. Witt über das Oratorium des heiligen Philipp Neri veröffentlicht
liat, nicht berücksichtigt. 0a er .jedoch nicht in Details der Mnsik, sondern mehr des Textes nnd
der Dichtungen eingeht, so will ihm kein Vorwarf daraus gemacht werden. — In drei Perioden
teilt Pasqnetii aeln Üaterial. In der mittelalterlichen Periode findet er die Wurzeln des Oratoriums
(S. 1—45) in drei Kapiteln, als kritisch-humanialiache Periode schildert er in zehn Kapiteln (S. 45—200)
die eigentliche Entstehung des römischen Oratoriums durch die BemShun^en des heiligen Philipp.
Neri im Verein mit den Komponisten Anciua, Victoria, Franc. Sotto, Giov. Animnccia un^
Pierlnigi Palestrina n. a. Die Periode umfaßt die Jahre 1558—1642. Die folgende Periode vcni.
1643-19Cß nennt Paa3uetti die künstlerische. Kr führt sie auf Francesco Baldueci in Palermo
zurück und beschreibt iu acht Kapiteln (S. SOG— Schluß) die verschiedeneu Wandlungen und Formen der
Text dichtuD gen in lateinischer und italienischer Sprache. Aach Schütz, Bach, Händel, Keiser, Telemann
werden erwähnt, aber sichtbar ohne nähere Kenntnis ihrer Werke nnd der üoterachiede zwischen
den italienischen und deutschen ALeistern in Behandlnni; der Orat,orieu mnsik. In nenerer Zeit
Öndet er die wahi-e Bestauration des italienischen Oratoriums in den diesbezüglichen Werken von
Lorenzo Perosi. — Die Sprache ist schwungvoll, der Stil fließend, das Werk bietet reiche Beleh-
rung; schade, daß Namenregiste.r fehlen nnd so das Nachschlagen fast unm5glich gemacht ist
Über das Dirigieren. Die Aufgaben des Dirigenten beleuchtet vom Stande der versohle^
denen Disziplinen der Kompo.sitionslehre von Josepn Pembanr, akademischer Musikdirektor
und Direktor des Musikvereins in Inusbnick. Zweite, bedeutend erweiterte Auflage, Leipzig,
F. E, C, Lenckart. 1907. Schon in Mvtiiea sncra 1892 wurde über die erste Auflage dieses Büch-
leins, das nunmehr 102 .Seiten umfaßt, referiert. Für den Kirchenmusiker bietet es wenig Interesse;
(Ür die weltliche Musik vertritt der Verfasser die richtige Ansicht, daß der Anteil eines Dirigent«fl
im künstlerischen Aufführungen groß sei und derselbe dnrch das vorwiegende Eingreifen subjek-
tiver Auffassung das Original verändern oder schädigen kann. Im Grund genommen besteht der
ganze Inhalt der Broschüre in mageren .Auszügen aus der Kurapositiimslehre, nnd das Urteil über
die erste Auflage muß aufrecht erhalten werden.
Geaangtibel, Erster Gesangunte nicht von Job. Renner, Op. 2H. F. Pustet, Btegenshurg,
mü7, Preis 15 £i. Das nützliehe Büchlein wurde bereits unter 685 in den Cäcilienvereins-Katalng
aufgenommen nnd liegt iu 10, Auflage vor.
Die Anfänge des Oratoriums. Habilitationsschrift auf der philosophischen Fakultät
Leipzig zu der Mittwoch, den 16, Januar 1907 gehaltenen Probevorlesung über das Thema: Die
Musikästhetik der deutschen Aufklärung von Dr. Arnold Schering. Breilkopf und Härtel,
Leipzig. 1907. 66 Seiten Text, 27 Seiten Dichtangs- und Musikbeilage. Diese Studie ist nur ein
I
-ö 41 e^
Bruchstück einer größeren Geschichte des Oratoriams, die der Verfasser zu veröffentlichen gedenkt.
Ausgehend von der Vorgeschichte in dem lateinisch liturgischen Oratorium wird das italienische,
das im Laudengesang oes 16. Jahrhunderts eine Wiedergeburt erlebte, sowie die Tätigkeit des
heiligen Philipp Neri eingehend beschrieben. Die Literatur jener Zeit ist dem Verfasser durchaus
geläutig, und wir freuen uns des versprochenen größeren Werkes, bei dem sicher auch das oben
erwähnte Buch von Dr. B. Pasouetti Berücksichtigung finden wird.
Anhang zu Seidel -Kotne: „Die Ortel und ihr Bau", bearbeitet von Dp. Heinrich
Schmidt, Kgl. Serainarlehrer in Bayreuth. Leipzig, F. E. C. Leuckait. Preis 60 ^, Der Ver-
fasser hat ein selbständiges Buch „Die Orgel unserer Zeit in Wort und Bild" ediert, dads in Musica
Sacra warm empfohlen und auch im Vereinskatalog unter Nr. 3160 aufgenommen worden ist Auch
das Buch von oeidel-Kothe ist ebenda unter 1059 aufgeführt und erscliien in 4. Auflage 1887. Zu
diesem Buch hat Schmidt den Anhang geschrieben , d. h. die wichtigsten modernen Systeme, Ein-
richtungen und Pfeifen in Wort und Bild kurz behandelt und einige interessante Dispositionen von
Orgelwerken der Neuzeit beigefügt.
Paal Stoeving, Professor an der Guildhall of Musik in London: Verfasser der „Kunst der
Bügenführung**. Von der Violine. Berlin -Großlichterfelde, Chr. Frdr. Vieweg. Broschiert
4 .# 80 /^i, fein gebunden 5 ^ 80 z^^. Mit zahlreichen Abbildungen. Im ersten Teil des reich und
schön illustrierten Buches von 370 Seiten ist von der Geschichte der Geige die Rede, im zweiten
vom Geigenspiel und den Geigenspielern, im dritten von der Entwicklung der Violinkompositionen.
Nicht bloß die Freunde und Kenner der Violinkunst, auch die Dilettanten und Literaten werden
dem Verfasser Dank wissen für das schöne Werk, dessen alphabetisches Sachregister über den
reichen Inhalt aufs beste unterrichtet.
Die Musik, Sammlung illustrierter Einzeldarstellungen, herausgegeben von Richard Stranß,
enthält im 19. Band eine Biographie von Robert Schumann, die Ernst Wolf verfaßt hat. Zehn
Vollbilder in Touätzung und 6 Faksimiles zieren das 86 Seiten umfassende, elegant ausgestattete
Buch, „welches vom Kind der Romantik, vom Studenten und Musiker, Tondichter und Kritiker'*
Robert Schumann erzählt, „die Sturm- und Drangperiode, Kampf und Sieg;", den Meister des Liedes,
den Sinfoniker und den Meister auf der Höhe, sowie „die letzten Lebensjahre und das Ende Schu-
manns" in gewähltem Stil und pietätvollem Tone schildert. Preis im Originaleinband l M f^ß ^.
in Leder gebunden 3 M, Verlag von Bard, Marquardt & Co. in Berlin W. 50. — Der 21. Band
der Sammlung behandelt „Faust in der Musik", von Dr. James Simon. Mit 12 Vollbildern in
Tonätzune und 12 Faksimiles. Preis und Verlag, wie beim 19. Band. Die Untersuchung erstreckt
sich auf Kompositionen, die dem Goetheschen Faust ihre Entstehung verdanken, berücksichtiget aber
auch die lose mit diesem Thema zusammenhängenden Faust-Musiken. F. X. H.
An Masik- Katalogen zählt die Redaktion nachfolgende auf:
Theodor Ackermann, Nr. 556, enthält u. a. wertvolle Werke für Kunst, Kunstgeschichte,
Musik und Theater. — Breitkopf & Härteis Bibliotheken für den Konzertgebrauch (Partitur-,
Orchester-, Chor-, Text-, Konzertführer- und Klavierauszug-Bibliothek), sowie dessen Musik- Ver-
lagsbericht für 1906 (alphabetisch geordnet) und die monatlichen Mitteilungen dieser Weltfirma. —
Gilhofer und Ranschburg, Wien I, Bognerstr. 2, Katalog Nr. 83 (Musik, Geschichte und
Theorie, praktische Musik, Porträts, Autographen zum Teil aus dem Nachlasse des Komponisten
Robert Volkmann). — Leo Liepmannssohn, Berlin S. W. 11, Bernburfferstr. 14. Antiquariat,
Katalog Nr. 160, Geschichte der musikalischen Notation vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart;
Nr. 162, Musikgeschichte und Bibliographie aus den Sammlungen Robert Eitner und Dr. H. BelTermann;
Nr. 163. Autographen: Schriftsteller, Gelehrte, bildende Künstler, Schauspieler, Goethe und sein
Kreis, Musiker. — Fr. Pustet, Regensburg, neuester liturgischer und kirchenmusikalischer Verlag:. —
Ludwig Rosenthal, Antiquariat München, Hildegardstr. 16, Portraitkatalog. Dichter, Musiker,
Komponisten, Schauspieler, Sänger, Tänzer, Virtuosen, Gönner und Förderer der Musik und des
Theaters. Anhang: Manuskripte und Autographen, Theatralia. - C. F. Schmidt in Heilbronn,
Musikalienverzeichnis Nr. 331 (Kirchenmusik allerart, mit und ohne Begleitung); Nr. 333 (Streich-
instrumente ohne Pianoforte) ; Nr. 334, Musik für Klavier, Orgel und Harmonium. — L. Schwann,
Düsseldorf, Musikalienverlag. 1906.
Der Antiphonengesang.
1. Bekanntlich werden im römischen Breviere vor und nach den Psalmen „Anti-
phonen" gesungen. Das Wort „Antiphona^^ bezeichnet „Antwort, Gegenrede" und soll
in seiner vorletzten Silbe lang gesprochen werden, mit Rücksicht auf die griechische
Schreibweise. Wenn man auf den heutigen Gebrauch der Antiphonen vor und nach den
Psalmen sieht, begreift man nicht, warum diese Texte Wechseltexte, Gegenrede, Antwort —
Antiphon heißen sollen. Nur die Geschichte kann über diesen Sprachgebrauch Aufschluß
geben und bei näherer Untersuchung können drei Stadien unterschieden werden: die
Schwierigkeit der Untersuchung liegt nicht so fast im Mangel diesbezüglicher Stellen,
sondern in der richtigen Auffassung derselben.
a) Epiphonischer Gesang. Schon bei den Juden bestand der Wunsch und
der Gebrauch, längere Gesänge nicht von einem einzelnen Sänger oder Chore vortragen
-e 4» Ea-
zu lassen, sondern durch Zwischengesänge Abwechslung zu schaffen und einem zweiten
Chore Gelegenheit zu bieten, an dem Gesänge sich zu beteiligen. Beispiele finden wir
schon in dem Gesänge der drei Jünglinge im Feueröfen.') Der jeweilige Zwischen-
gesang lautete: Lmidate et stiperexaltate eum in saecula. Ein anderes Beispiel bietet
Ps. 135 mit dem Refrain: Quortiam in aeiemum misericoräia ejus. Weitere Anklänge
findet man Ps. 149, 3 nnd 150, 4.
Merkwürdig ist, daß selbst die Heiden in ihren Schauspielen die Wechselgesäuge
kannten. Sie lagen so nahe, weil die Melodien selbst einstimmig sich bewegten. Wer
je die Tragödien eines Sophokles [gest. 406 v. Chr.) aufmerksam liest, findet viererlei
Arten von Wechselchören : Choros, strophe, antisirophe, epodos.*) Es ist daher begreiflich,
daß die Christen, welche schon nach den Briefen Pauli „Psalmen, Lobgesänge und
geistliche Lieder" bei ihren Gottesdiensten im Gebrauch hatten, auch Wechselgesänge
einführten.') Die einfachste Gattung war die epiphonische, bei welcher Ein Sänger allein
oder in Verbindung mit anderen Psalmen, Hymnen, oder Lieder verschiedener Texte
vortrug, den Gläubigen aber ein kurzer Ratz in den Mund gelegt wurde, um am
Sclilusse miteinzustimmen. So berichtet Philo, daß bei den Therapeuten „Einer auf würde-
volle Weise nach dem Takte vorsingt, die übrigen ruhig zuhören und nur in die letzten
Strophen der Lobgesänge einstimmen."*) Auch Tertullian in seiner Schrift vom Gebete
erwähnt, daß bei den Psalmen die Mitanwesenden Schlußworte beisetzen. Ein solch einfaches
Schlußwort war nach demselben Autor das Älleluja.^) Wir haben diese Art der Beteili-
gung eines Chores heut« noch häufig in den Eespousorien Amen, Et cum . . ., Habemus . . .,
welche iu die allerersten Jahrhunderte zurückreichen. Bei dieser Gesangesform genügt
es, wenn nur Ein Sänger den Text vorträgt; das Volk kann sich dennoch am Schlüsse
mitbeteiligen.
b) Hyphonischer Gesang. Die vorhin angeführte Gesangsform war zu emfach,
als daß sie überall und ausschließliche Geltung finden konnte; vollkommener war
in musikalischer und asketischer Hinsicht, Zwischengesänge zwischen die Psalmverse
oder die Hymnen einzuschieben. Nach dem Kirchenhistoriker Sokrates führte schon
der heilige Ignatius um lon v, Chr. in der Kirche zu Antiochien den Wechselgesang
{r/ivoiK 'htnfiöiwi) eiD.^) Vielleicht kann hieher bezogen werden der Bericht Plinius'
des Jüngeren um 106 an den Kaiser Trajan, daß die Christen in ihren Versammlungen
Christo als ihrem Gott im Wechselgesange (inr^kem) ein Loblied singen.') Ein anderes
Beispiel erwähnt im 4. Jahrhundert der heilige Athanasius, indem er erzählt, bei
einem Überfalle von selten der Arianer habe er dem Diakon befohlen, den Psalm vorzu-
tragen, während das Volk zwischeuhinein singen sollte: Quoniam in saecitlum misericoräia
ejus.^) Ein glänzendes Beispiel eines solchen hypophonischen C.esanges ist uns im Original
noch erhalten in der Papyrussammlung des Erzherzogs Rainer in Wien. Es gehört
dem Anfang des 4. Jalirhunderts an und wurde 1887 von Professor Dr. Bickell ver-
öfEentlicht. Die griechische Antiphon zu Ps. 32, 1—5 lautet: Der Du geboren warst
zu Bethlehem und auferzogen zu Nazareth, gewohnt hast in Galiläa! Wir haben ein
Wunderzeichen vom Himmel gesehen. Zu V- 6—15: Als der Stern erschien, staunten
die auf dem Felde übernachtenden Hirten. Zu y. 16—23: Kniend sprachen sie: Ehre
sei dem Vater, aüeluja. Ehre sei dem Sohne und dem Heiligen (leiste, Älhhija, alleluja,
alleluja. Am Vorabend von Epiphanie wurde das Fest des heiligen Johannes des Täufera
gefeiert, weil Epiphanie ein Tauftag war, und die Antiphon lautete; Ausgewählt ist der
heilige Johannes der Täufer, welcher Buße gepredigt hat in der ganzen Welt zur Ver-
gebung unserer Sünden.^) Aus diesem ältesten liturgischen, noch erhaltenen Schrift-
stücke geht hervor, daß Ps. 3^ in drei Abschnitten gesungen wurde und jeder Abschnitt
eine eigene Antiphon hatte, welclie wahrscheinlich nach jedem Verse wiederholt wurde,
3
I
I
1877.
•) Eph, 5. IB. ') Euseb. bist. ecci. 11. 17.
•) Socrat. hiBt. ecci. ö, 8. Migne gr. Ö7 ]>. 691.
*) Atban. de fnga. Migoc gr. .'S5 p. 670.
*) HitteiluBgen aus der fJammlDiig der Papyrus. 16
Miincbeo. Ilias 1. t>04.
») Tert. de oral, c 27
') Eus. bist. eccl. III.
Beispiele von bypophonischen GesäDgen haben wir noch ziemlich zahlreich in der
* römischen Litargie, z. B. in Ps. 94 in der dritten Nocturn an Epiphanie, im cantiaim
Nunc dimittis an Purificatio B. M. F.. ja alle Tage im inntatorium , besonders schön
bei der Weibe eines Altares; auch die griecliische Liturgie kennt diese Gesangaform,
z. B. findet das Gloria Patri noch mehrfach hypophoni&cbe Verwendung, ebenso das
Uagnificat mit der Antiphon: Die Dn geehrter bist als die Cherubim;') selbst bei
^Begräbnissen singt man Ps. 118, 1 — 7ä Bud setzt jedesmal Hallehija bei.
c) Antiphonischer (lesang. Vom 4/5. Jahrhundert an wurde die Beteiligung
de» Volkes aus verschiedenen (Iründen immer seltener und oblag das Breviergebet dem
Klerus. Von dieser Zeit an wurde immer mehr gebräuchlich, die Psalmverse selbst
abwechselnd zu rezitieren und zu singen und dafür die Antiphonen nur noch am Anfange
und Ende eines Psalmes beizusetzen. So entstand unsere derzeitige Praxis; in Antiochien
eingeführt von Flavian und Diodor, -) in Mailand vom heiligen Ambrosius.^l Auch
Augustinus redet von Psalmversen, welche das Volk nur anhört oder teilweise mitsingt.*)
Der historisch richtige Begriff von Antiphon verlor sieb allmählich. Während Isidor
von Sevilla die Antiphon noch als vox redproca definiert, ") weiß im 9. .Jahrhundert
Amalarius das Wort nicht mehr sachgemäß zu erklären'') und auch die Definitionen
von Innozenz III. und Diuandus können nicht mehr genügen, weil der historische
Zusammenhang verloren gegangen und das Wort seinem Ursprünge untreu geworden war
Selbstverständlich konnten die angeführten drei Hesangsweisen nebeneinander in
[ Gebrauch stehen. Klar erwähnt diese Tatsache der heilige Basilius (376) in einem
I Briefe an den Klerus von Neucäsareu mit den Worten: Die Anwesenden stehen vom
I Gebete auf und begeben sich zur Psalmodie. Bald teilen sie sicli in zwei Chöre, welche
lim Psallieren abwechseln oder sich gegenantworten, um dadurch das Nachdenken
Ifiber die heiligen Worte zu fördern, aber auch um die Aufmerksamkeit des Herzens
Isich zu bewahren. Sodann tragen sie wiederum einem einzelnen auf, den Gesang anzu-
|Btiramen, während die übrigen respondieren.')
Aus dem Gesagten geht schon teilweise hervor, welchen Zweck die Anti-
I phonen hatten. Erster Zweck war flie Beteiligung des Volkes am Kulte. Juden-
I Christen hatten mehr Kenntnis von den Psalmen und konnten sich leichter an das
I Gebet und den Gesang der Psalmen anschließen; allein die Heidenchristen waren übel
daran und fanden erst in der öftem Wiederholung der Antiphonen ein Mittel, um una
voce in die Litnrgie eingreifen zu künneD.") Während heutzutage die Gläubigen trotz
des enormen Ausbaues der Liturgie vom Breviergebete fast gänzlich ausgeschlossen
sind und dasselbe höchstens in der Karwoche und bei Totenvigilien zu hören bekommen,
i konnte in der Urkirche zwischen Klerus und Volk ein Wettgesang zu Gottes Thron
I emporsteigen.
f Die Antiphonen hatten aber noch dne besondere Bedeutung, mochten sie aus dem
Psalme (psalterialesj , aus der Heiligen Schrift (scripturales) oder aus der Geschichte
(historicae) genommen sein; sie machten das Volk auf die Bedeutung der einzelnen
Psalmverse aufmerksam. Es ist z. B. der Psalm De profundis im Totenofficium und
zugleich in der zweiten Vesper von Weihnachten zu rezitieren; die verschiedenen .Anti-
phonen Si iniquitates und Apud Dominum misericordia gaben an, welcher Vers des
Psalmes im einzelnen Falle tiir die Auswahl maßgebend war.
In musikalischer Hinsicht hatten die Antiphonen die Bedeutung unserer Vor-
. und Nachspiele mit der Orgel. War die Antiphon richtig gesungen, so wußte auch
I das Volk, in welchem Tone der Psalm gesungen werden müsse. Heutzutage würde
T dieses Mittel nicht mehr ausreichen, weil die Choraltonarten dem Volke unbekannt und
ungeläufig geworden sind; allein solange die kirchliche und weltliche Musik noch auf
demselben Systeme ruhte, war das Volk mehr in der Lage, richtig in die Psalmtöne
der Antiphonen einzustimmen. Es besteht derzeit unter den Musikern immer noch die
) Maltzew, Narhlwache. Berlin. 1892. S. 225. ') Theod. hisl. ecnl U. I«.
') Aug. ronf. IX. c. 7. •) Aug. enarr. fn pB. 2fi. Migne 38 p. l«fl.
') Isid, orig. VI. 18. ') Anial. "Ue off. eccl, IV. 7.
') Bas. ep. 207 ad der. Neocaes. Higfne gr. 82 p. 7lM, '} Bbbi'I. I. o.
-f3 44 E3-
offenc Frape, ob die Choral melodien dem jüdischen oder dem griechischen Musiksystem
entlehnt wurden. Aus dem Charakter der Melodien läßt sich diese Frage nicht endgültig:
entscheiden; wenn man jedoch bedenkt, daß Juden- und Heidenchristen in der nämlichen
Versammlung an dem Kulte sich beteiligen sollten, so legt sich die Ansicht nahe, es
seien brauchbare Texte und Melodien z. B. Psalmtöne dem Synagogalgesangc, andere
dem griechischen System konform komponiert worden. So konnte in gemischten
Gemeinden ehemaligen Heiden und Juden Rechnung getragen werden. Wird diese
Ansicht als richtig angenommen, so erklärt steh auch, daß in nD.sern Choral melodien
bald jüdische, bald griechische Motive und Eeminiszeuzen gefunden werden.
3. Es mag noch eine Frage angeregt werden: Warum an fest. sem. und in den
kleinen Hören selbst an den höchsten Festtagen, z. B. in der Non am Himmelfahrtatage
die Antiphonen nur intoniert werden.
Die beste Antwort gibt uns der Liturgiker Radulphus von Tongern (c. 1380),
indem er anführt, daß die Mönche in Terz, Sext, Non die Psalmen in geringerer Anzahl
persol vierten , aber drei Hören (Matutin, Landes, Vesper) würden festivius gesungen.')
Dazu kouimt noch ein innerer Grund, nämlich die niedrigere Stellung und Bedeutung
der Offizien an fest. sem.
4. Noch sei kurz erwähnt, warum bei feierlicher Rezitation des Offiziums nach
dem Caercmoniale episc.-) die Antiphonen dem Offiziator und andern Ministri von Sängern
halblaut präintoniert werden sollen. Solange es keine Buchdruckerkunst gab, hatten
nicht alle Kleriker Bücher in Händen, .''ondem mußten die Psalmen auswendig beten
und singen können.^) Es war daher notwendig, jenen Ministri. welche eine Antiphon
der Reihe nach singen sollten, dieselbe halblaut vorzusingen. Daß durch diese Praxis
auch dem musikalischen Unvermögen eine Stütze geboten werden sollte, darf nicht ver-
schwiegen werden.
München. Dr. Schmid Andreas. J
Aus Archiven und Bibliotheken. ^
Der Markgrifier und Yerwandtss.
Dretzel hat Ü07 Melodira fiir die üblichen Kirclienlieder, besonders für die beiden Markgrufen-
tiimer Bayreuth und Ansbacli, in seiupiu Obovalbuch von 1731 zusaminengetra^en. Die Weise zum
liiirrlicheu Liede Scrivera „Der lieben .Sonne Licht und Pracht" (Der güldnen Souue Lauf imd Pracbl)
ist „nach der Harkgraflisciien Hei." gefertigt, wie Zahn, Nr. 56C8 Bie bietet:
Wir erkennen hierin den Hohenfriedeberg^er Marsch wieder, der als Werk Friedrich d. Gr,
bezeichnet, aber wolil älter ist. Der Marsch ist mit dem alten Text des A nsbach- Bayreuth -Drat^o ner-
regiments zur löOjIthrigen Jubelfeier erschienen (Auf Ans^ach-Baireuth ! schnall um deinen Degen).
lu das neue Gewand, wie Dretzel es darstellt, gekleidet, ist die Wei^e des Marsches noch dentlicli
au dem hier wie dort hervorklingenden e d c d erkennbar.
Neben diese UestalC der Weise tritt die des 0. B. Meiningeu 1693 zu „Wer Jesuin liebt und
trauet Goil" (Zahn Nr. 5632). Ihre Umbildung bei Witt, 1715 verwendet Kocheir zu „Ein Christ, ein
tapfrer Kriegesheld".
Diese Weise ist aber der bei Stötzel, 1744 za «Änf, meine Seel, dank deinem Herrn", die eben-
falls Kocher benutzt hat, sehr ähnlich (Zahn, 2434). Ebenso Ahnelt dem Markgräfler der Tou bei
Frt-ylinghausen, 1703 (Zahn, Nr. 5659) zu Hcrivera Lied.
') Bad. de cao. obaeiv. XII.
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Die Weise zum gleichen Lied bei Fr^linghaasen , 1704 (Zahn, 5658) ist selbständiger, hat
aber dabei viel mit dem eben besprochenen Ton gemeinsam.
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6) Lesart Bergner 1878.
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Dieser Ton berührt sich nicht zufällig mit „Was Gott tut, das ist wohlgetau", beide sind
vermittelt durch eine andre Weise (Zahn, 5^1) bei Löhner, 1694:
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„Was Gott tut, das ist wohl-
3 getan" steht zuerst im Weinm.
dt (Weim.) G. B. 1681. In dieser Auf-
zeichnung sieht Zahn (Bd. VL, S. 576)
einen sichern Beweis dafür, daß dies die Mel. des Jenaischen Kantors S. Gastorins ist. Uns erscheint
der Umstand merkwürdig, daß wie Zahn, Bd. V., S. 437 erwähnt, das Lied schon 1684 in das
Ansbacher Gesangbuch gekommen und so Ansbach an unserm Markgrafenton und an diesem Lied
beteiligt ist. In Fischer -Tümpel, Kirchenlied, Bd. II., S. und Nr. 89., wird ein Lied Niedlings
V. J. 1651 im Ton „Das Glück braucht mich wie einen Ball" dargeboten. Es läßt sich mit gutem
Grund vermuten, daß dies der Ton bei Löhner oder auch der folgende von „Was Gott tut" ist.
^^ ■=T:fjS=t~ r:^^^: ^^f ^^m^^^^^ ^^^^l
Mit all diesen Weisen ist femer auch die
i^li*_ / Lj^ j!=: ^^^zii^ziig^ verwandt, die Zahn, Nr. 5664 aus demselben
Dretzel zum gleichen Lied Scrivers verzeichnet.
Umbildungen von ihr sind die drei folgenden daselbst, besonders beachten wir bei Nr. 5665 den
zweiten Teil in der Form der Handschrift Hubel 1753.
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Zahn, 1664.
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Hiemit werde Zahn. 5576, aus König 1738 zu „Reich und arm sollen fröhlich sein", verglichen.
Hier klingt aus dem Schluß der des Hohenfriedebergers heraus. Auffällig ist auch die Ähnlichkeit
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des Tones bei König mit dem von Constanz (Z. 5574).
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Aber auch die folgende Weise 5577 bei Zahn aus den Halleschen Mel. 1767 kann sich dazu
gesellen, mehr noch in der (früheren?) Gestalt, die z. B. die Evangelisationslieder Basel, 1899, S. 26,
bieten. In diesem Lied (Wer will ein Streiter Christi sein), nach gewöhnlicher Angabe von Annoni
verfaßt, erkennen wir ein älteres wieder: „Zum Berg, zum Berg Calvariä".
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Basel, 1 899.
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Dahin scheint auch die andre Weise zu Scrivers Lied bei Reimann 1747 mit bedeutenden
Abweichungen bei Hiller 1793, zu gehören, die einer Weise bei Freylinghausen 1704 (Zahn 4253)
ähnlich und bei Hesse 1831 umgebildet ist. Sie hat ganz die Art des geistlichen Volksliedes, ist
also mit Recht in einem Chorsalz B. Müllers fii; das Lied „Wer weiß, wo noch das BrÜDDleät
quillt'' verwertet. Sie fol^t hier mit den Lesarten Hillers bei 3) nnd 4) (Zahn, 5670).
Anf die Ähnlichltelt dea Volkstons „Zu Bethlehem sehoren" (Cüln, IKB) mit dem Tun „Die
Blümlein alle sclilafen' macht Oelderblom (50 Weihoai^htalieder) aufmerksam, auch von der Wc'
bei Reimann- Hesse -Hill er gilt dies.
Wir vergleichen noch den Markgräfler und die Weise „Da bio ich gernj wo frohe Sänger
weilen", dann den Krönongsmarech aus dem „Propheten" uud schließlich eine Weise von A. F. Ritter
aus seinem handschriftlichen Choralbuch v. J. 17U4 (Zahu 4259), die sieb als Umbildung des Mark-
gräflers (d. h. dea Hohenlriedebergers) heranastellt.
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V.H.J
VermiBchte Nachrichten und Mitteilungen. ■
I. Nachfolgender Nekrolog ist der ^Aagsburger Postzeitnug" vom 17. Febrnar entnommen."
Im CÄcilien vereinsorg an vom 15. März wird das Porträt de« f Pater Utto, sowie der Wortlaut der '
Grabrede verÖfTent licht werden. Seit dem Jahre 1&52 ist der Redaktenr dieser Zeitschrift mit dem
Paliingeschiedenen jedes .Jahr persönlich oder schriftlich in innigster Beziehuog gestanden. So viel
Bescheidenheit, christliche Milde, Demut und Selbstbeherrschung, gepaart mit tiefem Wissen und
aasgebreit«ten Kenntnissen verdienen sowohl in Mmiea wiira. als auch im Cllcilieuvereinaorgan nach-
drflcklich erwähnt zn werden. R. I. P.
„A. Metten, 15. Febrnar l!t07. P. Utto Kornmäller f- Ein tiefernster Zug bewegte sich
beute vormittag von der Klost«rpforte zum Friedhof, um die sterblichen Überreste des am Ascher-
mittwoch verstorbenen Paters Utto Kornmäller, 0. S. B., zu Grabe zn geleiten. Außer den
Studenten und dem Konvent salieu wir im Trauerzuge 22 Geistliche, darunter der GeneralprMses
des Cäcilien Vereins , Geistl. Rat Dr. Haberl, der Regensburger Diözesanpräses, Herr Domkapell-
meister Engelhart. Prälat Leonhard von Deggendorf nsw. An weltlicnen Leidtragenden seien
erwähnt zwei Neffen des Verlebten, Herr Oberlaudeseericbtsrat KUnsterer von Altötting und Apo-
theker ütz von Plattling, Komponist Herr Vinzenz Gel 1er -Deggendorf. Da» bischödiche Elerikal-
seminar Regensburg hatte eine Deputation von vier Alumnen entsandt. Nach der kirchlichen Ein-
segnung trab der Offlziator, .Stiftsprior Pater Günther Widmann, in der Trauerrede ein Lebens-
bild des Veratorbenen.
Geboren am 5. Januar 1824 alH der Sohn des Ohorregenten Kornmäller von Straubing, oblag
er den Studien mit vorzüglichem Erfolg am Gymnasium seiner Vaterstadt. Während der the^o-
logischen Studien am Lyzeum In Regensburg bildete er besonders seine hervorragenden musikalischen
Anlagen ans, wobei ihm bedeutende Mnsiker wie Domkapellmeister Schrems und J. G. Mettenleiter
zur Seite waren. Im Jahre 1847 kam der .junge Priester Joseph Kornmüller als Kooperator nach
Hariaposching, bald darauf nach Windberg, an neiden Orten gleich eifrig und segensreich wirkend,
Scliou damals war Koromüller schriftstelleriäeh tätig, indem er eine Geschichte des ehemaligen
Prämoustratenserstiftes Windberg schrieb, die auch im Druck erschien. Aber sein Herz sehnte sich
seit Jahrea nach dem Frieden des Klosters und im Jahre 1857 konnte er eudlich diesen Plan
verwirklichen. Er trat in Metten als Novize ein und legte am 30. November 185H in die Hand dea
Abtes die einfachen Gelübde ab. Er erhielt den Ordensnaroen Utto, den Namen des eisten Abtes
von Metten. Nun begann für den jungen Ordensmann ein Leben des Gebetes nnd steter Arbeit.
Pater Utto war zeitlebens ein auBergewi)hnlic1i frommer Mann, kindliche Frömmigkeit verband eich
mit einer steten Heiterkeit nnd diese Eigenschaften waren es, welche ihm die Herzen aller gewannen.
Das kam P. Utto besonders zustatten in seiner nun folgenden Wirksamkeit als Erzieher. In den
fast 30 Jahren, die er unter den Studenten verbrachte, während er auch hernach noch ca. 20 .fahre
als Dirigent den Zöglingen nahestand, waren Tansende unter seiner Leitung gestanden. Unter all
diesen möchten wir keinen sucheo, der nicht mit Liebe nnd Verehrung an dem „guten Pater Utto"
hing, zahllose ehemalige Schüler aber kQnnten wir finden, die für ihn noch heute schwärmen, die
beJ Empfang der Todesnachricht dem väterlichen Erzieher ein inbrünstiges Gebet weihten. Die
27 Jahre seiner Tätigkeit als Erzieher verbrachte P. Utto 1«58— 5y als Präfekt im 1. Semioar,
1839—81 als PrUfekt im bischQflichen Seminar. In letzterem Jahr übernahm er auf Wunsch des
Hochsei. Bischofs Ignatins von Senestrey die Direktion des Bischöflichen Seminars. Nebenbei oblag
ihm seit 1862 die Leitung des Musikunterrichtes an der Anstalt, die er erst 1904 abgab, als eine fast
vollständige Erblindung inu dazu nötigte. Welche Summe von Arbeit all diese Ämter ihm auflegte,
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läßt sicL eher denkeu als Hugen. Daber war es dem ohnebiD schwächlichBti Puler eine tCntlüst^unt
a)a er 1885 die Direklion des Seminars niederk^n und in dea Kunveot zaräckkelireu konute.
rasten wollte er anch hier nicht. Er übernahm das Amt dea Novizenmeistfirs, das er bis 1904
beibehielt. Viele Ordenskanilidaten hat er seitdem ins klösterliche Leben eingefahrt, weniger durch
Worte wirkend als dnrch das erbauliche Beispiel eines h'jiligmSßigen Lebena. Im Jahre 1887
«•arde der Verlebte durch das Vertrauen dea bucbsel. Abtes Benedikt Bi'aunmüUer nud des Konventes
als Prior aufgestellt. Auch in diesem Amte, das er bis zum Februar 1906 iune Latte, gewann er
die aufrichtige Liebe aller Konventaalen, denn er war ein Prior, wie ihn der heilige Benedikt in
seiner Regel zeichnet, der geistliche Vater aller.
Wir hatten jedocb vom Lebensbild des sei. Paters Utto eine Hauptsache vergessen, wHrden
wir nicht seiner Rroflen Verdienste um die Kirchenmusik gedenken. .Seit einem halben Jahr-
hundert stand Pater Utto Korumiiller in erster Reihe, wo ea um die Förderung wahrer kirchlicher
Uusik sich handelte. Schulter an Schalter mit jenen HSoneru, welche fdr die cAcillanische Sache
80 viel getan, wie Dr. Witt, Schrems, Dr. Haber!, welch letzterer tief ergriffen, tränenden Anges
an der Leiche des Freundes stand, mit dem eine der Kltesten und festesten Sftulen des Cäcilianismus
EBSunken war. Wer könnte sie anfführen, alle die Artikel, Referate, Kritiken, die Pater Otto im
ienste der Muska mera abfaßte? Als Mnsikachriftsteller war ja Pater Utio eine Antorität
ersten Ranges, wo es sieb am kirchliche Musik handelte. Sein „Lesikun der kirclilichen Tonkunst",
seine Abhandlungen über die altchristliche Musik, über den Choral erregten allseits Aufsehen. Aber
anch in der Praxis hat Puter Ülto Großes geleistet. Komponisten, deren Namen in der Knnst-
welt einen Klang haben, wie z. B. der Altmeister der Kirchenmnsik Hieb. Haller, Joseph Aaer,
Joseph Kreitmeier, S. J., vereliren Ibu als ihren Lehrer und treuen Berater. Dali am Mettener
Qymaasiiun die Musik i^lzolt so eitrig und aufmerksam gepSegt wnrde, ist zum großeu Teil ihm
zu dauken. Anch nach außen hat er gewirkt, indem er von 18s4— 1903 Diözesanprftsea des CAcilien-
. verzins und lange Jabre Vorstand des Bezirks Vereins Deggendorf war. Auch von höchster Stelle
I wurde seine Tätigkeit anerkannt, indem er 1S97 bei der Feier seines goldenen Prieaterjnbiläums
: zum Kgl. geiat. Rat ernannt wurde. Aber mehr als diese äußere Anerkennung galt ihm das
I Bewußtsein, die von Gott verliehenen Oaben im Dienste und zur Ehre Gottes verwendet zu haben,
I und die dankbare Liebe der Studenten, die so sehr an ihrem Lehrer und Dirigenten hingen.
I Als Komponist liat Pater Utto Bedeutendes geleistet. „Großartiges" wollte er nie schreiben,
I besonders war er ein ausgesprochener Gegner der modernen Musik mit ihrem Ra£Finement und
Sinnenkitzel, vor allem, wenn sie sieb in die kirchlichen Kompositionen einschleichen wollte; in
dieser Beziehung war er jeder Nenerung abhold, wie auch seine Stellung zum neuen Choral bewies,
die er häufig in Aufsätzen und Referaten kundgab. Beim Komponieren war ihm die Hauptsache:
einfach und praktisch. Diese Devise steht über all seinen Kompositionen nnd dadurch haben sie
dauernden Wert erhalten. Erinnert sei an seine zwoisliromigen OfTertorien, die in mehreren Anf-
I lagen den Weg in die ganze Well gefunden bähen und noch heute hochgeschätzt werden. Außer-
I dem edierte er drei Messen, ein Requiem und eine OtTertoriensammlung. Die meisten Kompositionen
I Eornmüllers linden sich in den verschiedenen Sammelwerken kirchlicher Kompositionen, von denen
' die meisten den einen oder anderen Beitrag vod seiner Hand aufweisen. Als Hanntwerk muli
bezeichnet werden die Kantate: „Der verlorene Sohn". Wer diese einfachen und doch so tief zu
Herzen gebenden Melodien einmal gehört bat, der weiß, was wahre Knust im Bunde mit tiefer
Frömmigkeit schaffen kann. Die verschiedenen Aufführungen des Werkes (Verlag von Coppenrath,
Regensbnrg), vor wenigen Wochen erst in Pater Dttos Vaterstadt Straabing. erhielteu ungeteilten
Beit'all. Und doch wäre das acböne Werk zu Lebzeiten des Autors nie an die nifentlichkeit gekommen,
wenn nicht ein Schfiler des Verstorbenen, Herr Benefizlat Jos. Auer, die .bekannte Bescheidenheit
des Komponisten überwanden und die Drucklegang besorgt hätte. Ein ähnliches Werk, ^Dcr
ägyptische Joseph", existiert, wie viele andere Kompositionen, nur im Manuskript Die Schaffens-
kralt Pater Uttos erlahmte nicht bis zum letzten Augenblick. Als im Jahre 1904 eine Siaroperation
ihm das Augenlicht fast ganz raubte, war neben dem eilrigsten Gebet die Arbeit seine Hauptfreude.
Kr ließ sich täglich stundenlang vorlesen und diktierte sahireiche Artikel, Referate n. dergl. Noch
wenige Tage vor seinem Tode war er in dieser Weise beschäftigt.
Nachdem er bereits im August vor. Js. ernstlich erkrankt war, erholte er sich rasch wieder:
aber am 1. Februar traten neuerdings Herzbeklemmungen auf, die ihn beängstigten. Zwar war er
auf den Tod längst vorbereitet, kommunizierte täglich, aber jetzt war er sofort bereit, die heiligen
Sterbsakramente zn empfangen. Seiue zähe Natur hielt nocb Stand bis zum Aschermittwoch früh
5 Dhr, wo ein rascher Tod seine Seele vom Leibe trennte. Still nnd friedlich, einem ruhig Schla-
fenden gleich, lag die Leiche in der Kreuzkapelle in der Stiftskirche aufbewahrt Mit tränen-
feuchten Augen trateu dieser Tage so manche alte Freunde, Zöglinge und .Schüler zur Leiche, um
nochmals die lieben Züge mit tiefer Wehmnt zu betrachten, jener Zeit zu gedenken, in der Pater
Utto ihnen ein geliebter Lehrer und väterlicher Freund war, um eich die Züge des Teuren recht
einzuprägen, von dem in Wahrheit galt: Wer Liebe sät, der wird anch Liebe ernten, Have pia anima!
Von den Beileidskundgebungen heben wir besonders hervor ein Telegramm des Hochwür-
diäten Herrn Bischofs Antonius von Regensbnrg und ein herzliches Schreiben des Verkehrs*
ministers Kxcellenz von Frauendorfer, der seinem ehemaligen Erzieher stets ein dankbares
Andenken bewahrte."
'i. + Interessenten der Musikwissenschaft dürfte die Nachricht tkicht unwillkommen
sein . daß Herr Dr. A. Schering als Privatdozent für Musikgeschichte und Musikästhetik in den
Lehrkörper der Leipziger Universität eingetreten iat. Am 15. Jannar 1907 hielt der genannte Herr
I
■^ 4» Bh
seine Aut.rittsvovlBamig über die „UnsikäaUietik der dentaclieu Aufkläi-nug" , zu der tT zugelast
wurde, mif Oniiid seiner HabilitatioDBachrift: -Die Anfänge des OratoriumB".
Im Sommersemester gedenkt Herr Dr. Schering zu lesen: „Die Geachiclite der Passion un3
des Oratoriums".
. Was uns besonders sympatisch berührt, ist die Tatsache, daß der neue Dozent auch ein aus-
übender praktischer llnslkkünstler ist, der seine Studien im Violinspiel bei Professor J. Joachim,
und in der KompoBition bei Succo (f Berlin) gemacht liat. Seine Dissertation „Geschichte des
Instrnmentalkonaertes bis A. Vivaldi" (Bachs Vorbild f 1743) fülirte den Verfasser in weiten
Mnsikkreisen vorteilhaft ein.
Außerdem ist noch t^eschätzt das von Dr. Schering redimierte Buch „Jalirbnch" und ist der
neue Dozent auch Mitarbeiter oji den „DeukmBJern deutscher Tonkunst".
Ks ist vielleicht niciit ohne Wert, bei der Gelegenheit zn erfalu'en. daU der Universitillfi-
professor Dr. Hugo Riemann, der Meister deutscher Mnsikforschung und geniale Lehrer einer
logischen, endlich einmal konsequent durchgeführten Musikauffaesung — besonders nach Seite
der Rhythmik hin — private Dnterriclitskurse fiir gleichzeitig mehrere Teilnahme eingerichtet
hat Gerade für die Herren, die eine der insgesamt als tüchtig anerkannten Kirchenmusik schulen
(Regensburg, Aachen, Trier etc.) hinter sich haben, dürfte ein Aufenthalt in Lei|..z!g in der von
nns angedeuteten Weise große Vorteile briii^en, da auch ein ausgedehntes Faclistndium in Musik
(Riemann, Prüfer, Scheringi noch immer Zeit laßt, einer individuellen Neigung zn einem nicht-
ransikallschen Faehe Rechnung zu tragen.
Außerdem kommt hinzu, daß Leipzigs MnsilUeben (natürlich zur Hanntsache nur im Winti
Semester) einen Reichtnm von Anregungen bietet, der nach dem Urteile der verschiedensl
Besncher seinesgleichen sucht — bei mäßiger Inanspruchnahme materieller Mittel.
Mächten vorliegende Zeilen als weiter nichts anfgefaßt werden, als ein tronndlicher ZneprucK'
mit der besonderen Wendung, daß die Hindemisse eines 1— 2jährigen Besnches oft tlir den ersten
Augenblick größer erscheinen, als sie es in Wirklichkeit sind. Hugo Lübmann.
3. * Die wechselnden Gesltnee beim Hochamt am Montag in der Charwoche sind
im Jahre 1907, in welchem das Fest Maria Verkündigung an vielen Orten als öffentliclier Feiertag
gilt, von besonderer Wichtigkeit für die katholischen Kirchenchüre. Die Redaktion des Cäcilien-
vereins- Organ es liat daher den hochwürdigen Herrn Pet. Griesbacher ersuclit. den Introitns, das
Gradnale mit Traktua, das Offertorium und die Cummunio für eentischten vierstimmigen Chor ohne
Orgel begleitung in einer Weise zn komponieren, dass sie den nesten Vokalchören, alter auch den
mittleren und schwächeren zugänglich sind.
Bekanntlich dai-f nach liturgischer Vorschrift, während der Charwoche in der Kirche (in choro)
kein anderes Meßfonnnlar gewählt werden (weder am 19. noch am 25. März) als das vom Tage,
auch wenn öffentlich (in forol das Fest vom hl. Joseph oder von Maria Verkündigung vom Volke
durch die Verpflichtung, der Messe oder dem Amte beizuwohnen, gefeiert wird. Wenn nun. wie
im laufenden Jahre 1907 (ähnlich war es 1861 und 1872, und wieder wird es sein 1918) der 25. März
auf den Montag in der Charwoche trifft, so benütigt der Chor die wechselnden Gesänge des Montags
nach dem Palmsonntag ohne Glorin und Credo, ohne Gebranch der Orgel, sowie die ferialen
Responsorien. Am idealsten freilich wäre es, während der ganzen Messe Choral aus dem Officium
Hebdomade sauctae oder aus dem Graduale Romanum zn singen; dem Volke aber, das am „Frauen-
tage'' verpflichtet ist, das Hochamt zu besuchen, kann und soll man entgegenkommen durch eine
feierlichere Art im Vortrag der litnrgisclien Gesänge, daher wurde als außerordentliche Mnsikbeilage
zum Clicilien Vereinsorgan das Proprium der Messe am Charmontag veranlaßt, wie auch in f^lUi-
eren Jahren (1902) für den Dienstag (e. Cäc-Ver.-Kat. 9889) nnd (1891) für den Mittwoch fs. Mtuiea
siinv 1891 Nr. 1—31 die wechselnden Gesänge mit den Fassionschören nach den Evangelisten
Markus und Lukas eigens ediert worden sind. Diese Beilage erscheint am 15. März eratis lu Nl'. 3
des Cäcilien Vereinsorgans, kann aber schon vom 1. März an um den Preis von 50 ^ für die Partitnr
durch alle Buchhandlungen bezogen werden. Da keine Einzelstimmen erscheinen, so wird der
Pwtiepreis von 10 Exemplaren der Partitur anf 4 .Ä festgesetzt F. X. Haberl.
4. * Für einen Mann (Witwer in den vierziger Jahren), der über einen kräftige;
motallreichen Tenor verfugt, auch treffsicher und guter Klavierspieler ist, sowi
Gesangvereine zu leiten versteht, sucht der Unterzeichnete in einer kleineren StaÄI
eine Stellung alfi Ktrchensänger. Zu näheren Aufschlüssen ist gerne bereit
Regensltnrg. F. X. HaberL
5. Inbaltaübersicht von Nr. 2 des Cäcilien vereinsorKane: Vereins-Chronik: Diözesi
Cäcilien Vereins be rieht Breslau für 1906 ; 27. Generalversararalnng des Glatzer Cäcilienvereins in Reinerzf
Kirchenmusik an Weihnachten in Passan; Marienkolleg Bamberg am 8. Dezember; Pfarrkirchen-
chor Steganraoh im Jalire lÖOti; Stndentenkirchenchor in Metten; Aufführungen des Domchores
Graz; Stjftschor Lambach im letzten Halbjahr; Pfarr-Cäciüenverein St, Elisabeth in Stuttgart;
Stiftschor in Seekirchen; Pfarr- Cäcilien verein in Neustadt a. d. H.; Stadipfarrchor Deggendorf am
DreikBniesfeste; Weihnachten in Stuhlfelden; Dorachor Bautzen; Domchor Graz am 1. und 6. Januar;
Nenauffähmngen in Ellbach bei Tölz. — Rundschau kirchenmusikalischer Zeitschriften
von Septemner bzw. Oktober mit Dezember 1906. — Notizen: Maria Verkündigung in der
Charwoche; Inthronisation des Hochwürd. Bischofs Antonius von Henle im Dome zn Regenabnrg. ~
Anzeigenblatt Nr. 2 mit Inhal tsübersiclit von Nr. 2 der Mtigica nnci-a. — Cäcilienvereins -Katalog,
5. Band, S. (J5-72, Nr. 3431a-344ti.
1
en,
wie I
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Druck nnd Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg, Gesandtenstroße.
Nehst Anzeigenblatt.
J
1907.
Regensburg, am 1. Mai 1907.
N^5.
MUSICA SACRA.
Ocpllndet von Dr. Frans Xaver Witt (f 1888).
Honatschrift für Hebung M Förderoog der katbol. Kirchenmusik.
Heiausge geben vdd Dr. Franz S^vcr Uaberl, Direktor der KiichenmiitiikBcbiile in RogetiBburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 Musikbeilagen.
nd; AaL Fonlgn-. Jik. QaiidHie«; üulf
Vcitli (*)i F. J. Jsi. Vnakin; r. X. Wi
oiiu; Juh. Plitii Jim. PilUnd; Hein. S
amaUliirk tu Hdni. — VnrordnuBC Obi
_-.^..,^.. und Uilteilunrsn: AmfltetdJun; antAi
■ l|i>n»||nnrc Pr. Htrm. Bliifri«; lluiikbFlIogrD fflr 19M
■Uitt St. i imd Uiiiilclwlkinin fUr 1907.
•obfaaan* KimbankampDiitlontn; lltili
Im. Heuler; RuI HoünaTU; Mu Hohuulein : .li>
Knlii AL SuilMüi Fnni Si'bnpt; loi. 8o)in.':
I-Eigrlhirt. OiEallilarilnr: Sinlia Bu; IIj
'--' ■ -1» Arohiren und Biblü.thi-k
und 1 dai CKsillenva!
Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen.
Ein Te Deunth von Hubert Onypers, Op, 4, ist für achtstimmigen Männerchor
l mit obligater Orgelbegleitung in der Weise komponiert, daß der 1. Chor mit Solisten,
I oder wenigstens nicht in gleich starker Besetzung wie der 2. Chor auszuführen ist.
I Dadurch gewinnt die Komposition nach dynamischer und praktischer Seite. Der 1. Tenor
1 fordert in beiden Chören wiederholt ff, as und a und kann auch mit Altstimmen besetzt
[ werdeu, wenn Mangel an hohen Tenören zu beklagen ist. Im 2. Chor sind viele TTtiisoni
und Falsibordonisätze verwendet. Die Orgel ist sehr diskret zur Aufrechterhaltung der
Stimmung, jedoch selbständig und wirkungsvoll eingefügt. In rhythmischer Beziehung
L fallen die bei Sancius gebrauchten Triolen in Singstimmen und Orgel begleitung auf,
(sowie die schon ziemlich verbrauchte Modulation von C- nach E-dur, beziehungsweise
1 jF(?s-dur. Es pulsiert frisches Leben und festliche Stimmung in diesem Opus 4, und der
Vorsitzende der bischöflichen Kommission für kirchliche Musikwerke, Monsig. J. A. Laus
in Amsterdam, hat das Xihil obstat am 9. September 1906 jedenfalls mit Befriedigung
diesem modernen Werke erteilt.
Jos. Desebermcter. Op. 6, Mieea Ite Missa est, leicht ausführbare Messe für
Sopran, Alt, Tenor und Baß (Cäc.-Ver.-Kat. Nr. 1923), ist in 3. Auflage erschienen.*)
P. Esser, Op. 5, Aliasa in hon. S. Gertrudis, für vierstimmigen Männerchor. ") Die
Messe ist von mittlerer Schwierigkeit, bietet in den längeren Sätzen Abwechslung durch
Einfügung 2- und ^stimmiger imitierender Stellen und bewegt sich fast ausschließlich in
der (7-dur- Tonleiter, mit mäßigen Modulationen in die nächst gelegenen Tonarten.
Leider fehlt jede Andeutung, in welchem Jahre die Komposition erschienen ist; im
. Interesse der Bibliographie und der bisherigen guten Gepflogenheit sei der Verleger
L ersucht, diese Unterlassung nicht zur Regel werden zu lassen.
Leicht ausführbare Messe für drei Männerstimmen (Tenor, Bariton und Baß) mit
Iflbligater Orgel. Für Studienanstallen und mittlere Kirchenchßre von Job. Grnber,*)
^Op. 182. Dem I. Tenor ist in der Tonart ß-dnr der Hexachord zwischen 6 und ff
') Pro duobuB cboriü aeiiUBlium vocuni (Chorua I Soln(|Uitrtctt ad lib.) cum Organo. AUgeiDeiner
I ICueikvcrlag von Stumpff &, Koning, Amsterdam, Sjiui X 190Ö.
') BegeDBburg. Eugen FcuchlJDger. Partitur 1 Jt 50 -Si. 4 Stimmen h 25 ^.
") DUatteldorf, L. Schwann. Ohne Jahreszahl. Partitur 1 J( 20 ^, 4 atiramen A 16 ^.
'j MU>ia Seden »apieatiae ad tres voces virileB cnm Organe. Regenaburg, Fritiz Oleichauf. 1906.
rtitor 3 Jt, 3 Stimmen & 35 .^
zugewiesen, letzterer Ton jedoch nicht gar oft. Viele Unisoni erleichtern die Ansfähr-
barkeit, erhöhen jedoch nicht den musikalischen Wert der nicht unwürdigen Meßkompo-
sition. Die Orgelbegleitung ist einfach, die Deklamation des Textes durch Ächtelnoten, mehr
als gut, beschleunigt, daher aufmerksame Direktion und elastischer Vortrag notwendig.
J. Haagh, C. Ss. R, ') Acht Hymni Eiicharistici, ad quatuor voeea aequales
(Cäc-Ver.-Kat. Nr. 1095), sind in 2. Auflage erschienen.
Die Missa Illb. ad 4 voees ioaequales von Mich. Ilaller, Op. 7 b, (Cäc-Ver.-Kat
Nr. 1345) ist in 6. Auflage,')
— — Die Mism IXI.*) Op. 7c, ad quatuor voces aeqaales cum Organo disposita
curante Paul Theophil Mar\er, (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 1385), in 2. Auflage,
— — Op. 8a, Missa IV. (a), ad duas voces aequales organo vel Harmonio comitante,
(Cäc-Ver.-Kat. Nr. 311) in 13. Auflage,*)
— — Die Misea V. Jtequiem ad duas voces aequales cum Organo. Op. 9,
(Cäc-Ver.-Kat. Nr. 372) in 9. Auflage bei Fr. Pustet in Regensburg erschienen.^)
Kurze und leichte Messe für 4 gemischte Stimmen a capella oder für Sopran und
Alt mit Begleitung der Orgel von Raimnnd HeDier, Op. 23.^) Der Komponist bemerkt,
„daß diese Messe im vermittelnden Stile geschrieben sei". Vielleicht wollte er damit
ausdrücken, daß sie 2stimnng mit Begleitung der Orgel und vierstimmig ohne Orgel
ausführbar ist. Die Arbeit ist wirklich leicht ausführbar; die Aufiuhrung durch vier
gemischte Stimmen zieüt Referent vor.
Karl Hofmayer, Op. ß. Leiclit ausführbare Messe ^) zu Ehren des hell. Joseph für
drei Männerstimmen. Credo ist nicht komponiert und soll nach Angabe des Autors
choraliter gesungen werden. Diese Messe in A-dur stellt an die 3 Stimmen sehr geringe
Anforderungen, sowohl in melodisdier als rhythmischer Beziehung, hat also gegenüber
der Wirklichkeit vollste Esistenzberechtigung. Wenn sie schlecht vorgetragen wird,
so liegt die Schuld natürlich nicht am Komponisten.
In 2. Auflage ist erschienen Op. 10 von Hai flohnerlelfl, Kurze und sehr leichte
Messe") zu Ehren der all erseligsten Jungfrau Maria, für eine Singstimme mit Orgel-
begleitung. (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 2322.)
Eine größere, prächtig ausgestattete Sammlung*) für 2, 4, 5 und 8 gleiche
Stimmen, teilweise mit Orgelbegleitung, hat Jo§. HreÜmaier, S. J. in 3 Heften komponiert,
unter dem Titel Cantica sacra: I. Teil Cantica EticharUtica, II. Cantv:a Mariava,
IIL Cantica Anniversaria. Der gewandte Komponist wird sie ohne Zweifel für die
Bedürfnisse des Ignatius-KoUeges in Valkenburg (hol!. Limburg) geschaffen haben, sie
werden aber jedem Männerchor für die verschiedenen Zeiten des Kirchenjahres .sehr
erwünscht sein, da die Mehrzahl von Chören mittlerer Stärke und Schulung bewältiget
werden kann. Melodiebildung und Ausarbeitung der Motive sind musterhaft. Im Vor-
wort wird ausdrücklich angeraten, dem Organisten eine Persönlichkeit zur Seite zu
geben, die bei Registerwechsel oder beim Umwenden hilfreiche Hand bietet. Referent
empfiehlt diese Sammlung auf das wärmste.
'> Hegensburg, Fr. Pustet. 1907, Partitur 1 Jt, 4 Stimmen A 20 ,S|.
■) Partitur 1 ^ 20 ^, 4 Stimmen i. 12 \ ') Partitur l M ^ X * Stimmen i 10 -3,.
*) Partitur 1 M, 2 StimmoD & 20 .5|. (Irrtümlich steht auf dem Titelhlatt 10. AuUage.)
') Partitur l M, i Stimmen ä 20 4-
') Missa brevlt (sine Orfdo) in fiim. S. Thermae. ßegensburg, Fritz Gleichaut, IflOT. Partitur
1 J£ 30 .^, 4 Stimmen ä 20 X
')Mimiinhon.S.JosepkiadtTes voces viiileB. ßegensburg, FritK Gleichauf. 1905. Part. 1^,3 St.ä2'l,^.
") Partitur l JÜ Sii \ Singstiinme 25 X Hegensburg, Eugen Feuchtinger.
*} Cantica eacra quae ad 2, 4, 5. 8 voces neijiiales Organo pleniinque comitante. Cum approbatlone
Ordinarii. 1907. Verlag Fr. PuHl«t, Hegensburg. Op. II. Pars l. Partitur 1 Ji. 4 Stimmen ä 20 ^.
Dieeer Teil enthalt 9 Nummern: tnerum conviMum (2 voc. cum org.); Lauda Sion (4 voc. c. org.);
Domine ntm »um dignus (4 vel 5 voc); H Tantum ergo und zwar: 4 voc. c. org. (1), * voc, (9), 6 voc. (1).
8 voc. (2). — Up. 12. Pars II. Partitur I ^ 20 ^, 4 Stimmen & 20 ^, bringt in S Nummern dl«
4 mar, Antiphonen und 1 Ave Maria (jedes 4 vor. c. org,), Beatn M und Quae eft ista (für 5 voc, c. org.)
und Beate est wte (für 5 voc.)- — In Op. 13. Pars 111. Partitur l Ji iO ^, i Stimmen i. 20 ä,. sind
7 Nummern, nämlioh: Haec dies (2 vou. c. or^.), Qvi tiutem docti fuerinl, Jttstui ul pnlma, Eax Sacerdm
magmts, Veni Creator (4 voc. o. org.), MinAüit Deus {S voc.}, Jam noH dieam vot aervot (5 voc. e. org.).
I
I
A
-«9 51 a-
Unter dem Titel Benedicamus Domino liegen anf 27 fieiten 12 eucharistische üe-
säiige in einfuclien harmonischen Tonsätzen von PhUIpp Loots vor. die von 4 Männer-
stimmen mit scbiiuer Wirkung zom Vortrag gebracht werden künnen. Das Heft wurde
von Mons. .1. A. Lans schon am 2. August 1906 als Vorstand der bischöfl. Kommission
, mit dem Sikil obstat versehen, aber erst im Januar 1907 ausgegeben.')
— Vom gleichen Komponisten erscliien eine Mism festiva zu Ehren des heil. Anton
I von Padua, für 4 Männerstimmen mit Orgel. Die Genehmigung der bischöfl. Kommission
I Btammt vom 2^. Januar 1906. Eine edle, melodisch, nach Seite der Imitation und
I StinimenfiUirung wohlgelungene, mittelschwere Komposition, welche bei guter Kegistrierung
leine volle, feierliche Wirkung erzielen muß. Der Stil ist gemäßigt modern.^) Ein
1 Tantum ergo mit Oenitori befindet sich am Schluß der Messe.
Requiem mit Libera für eine Singstimme mit Orgelbegleitung von Job. Pllluid. ")
[ Dieses einfache Requiem ist sillabisch im freien, nicht mensurierten Rhythmus sprach-
I richtig deklamiert. Von der Sequenz sind die I., 8. — 10., 11., 17. und 19. Strophe ver-
I tont. Das Requiem kann auch vom Organisten gesungen werden; wo mehrere Sänger
I zu Gebote stehen, sind die Sätze für Soli und ("'hör bezeichnet. Für die einfachsten
[ Verhältnisse warm zu empfehlen.
AdIoh PonteDS Messe*) zu Ehren des heil. Johann Baptist für gemischten Chor
I mit OrgelbegleituDg wendet sich an bessere Chöre und ist im Orgelpart ziemlich an-
spruchsvoll, wenn auch iiicht direkt schwer. Die eingestreuten 1- bis 3 stimmigen Sätze
> bringen Abwechslung, die Unisoni lassen die Orgel entsprechend hervortreten.
In 2. Auflage liegt vor Jak. (taadfllfg, Op. 4. Missa in hon. S. Jacobi super
, es, f, g, as, ad quatuor voces inaequales comitante organo obUgato. (Gäc-Ver.-Kat.
|Kr, 1755.)-'^)
Op. 59 von Dante ReaU. Messe ^) für Mezzosopran, Tenor und Baß, ist leicht und
I kurz, auch gefällig und melodiös. Für deutsche Verhältnisse fallen die eingestreuten
l Soli der drei Einzelstimmen auf, die bezüglich ihrer Kantilene nicht unkirchlich sind,
' jedoch die Ktileinheit beeinträchtigen und fast an das Konzertmäßige streifen, obwohl
sie einfach und getragen gehalten sind. Auch die zusammengebalkten Achtelnoten, je
zwei über einer Silbe, sind rhythmisch unschJjn. Der Mezzosopran reicht bis e* und /',
bewegt sich aber größtenteils in G-dur in der Oktave zwischen d' und d*. Die Orgel-
L begleituug klingt bei einzelnen Solistellen überaus dünn und mager, hat jedoch selb-
1 ständigen Charakter.
[ Eine Messe in E-moü von AIPSHandrn SrarlatÜ nach dem Autograph des berühmten
nfapolitauischen Meisters, (aus Codex Nr. 2925 der bibl. Abt. Othobon in Rom, jetzt
Nr. 3393} hat Dr. Karl Proske noch vor der Edition der Musica divina hei G. Jos. Manz
in Regensburg auf lithographischem Wege ediert. Dieselbe fand auch unter Nr. 998 im
Cäcilienvereins-Katalog Aufnahme und man vergleiche das Referat von Fr. Witt a. a. 0.
Jul. Bas kopierte nach einem Codex der Cäciiien- Akademie in Rom eine vierstimmige
Messe Scarlattis ebenfalls in E-uiol\, die der Meister (f 1725) dem Papste Innozenz
dem XIII. zum Gebrauch in der Sixtinischen Kapelle dediziert hatte. ') Der bewährte
I ') Op. 45. 12 latainiBChe Ges&Dge zu Bhicn des alieTheiligslen Sakramcutea fOi letimmigeii
■Känncrchor. Zn bOEiebeo bei Heinrich Kcrkboff in Haarlem. Preis von P&rt. und Stimmen unbekannt.
■ J}ie Toite sind : galutnris hattia, Panü angfiiciis, Qvam dileela, O qtutm avavig e»t, Eoce pania angeJorvm,
I jtrforo te, Jöw dukü memoria, O aacyum amt'ivium, Aiv verum Corpus, Taniiim ergo (3).
m ') Op. 4Ö. In hon. 8. Antonii dt Padua. ad qnatuor voceB viriles cum orcano. Vom Vorgtandc
mies Kircbcnchores „Btneäicamus Domina'' in HaiLrlcm zu b&Eiehen. Part. 2 JC 50 ,^. 4 St. ä 30 ^,
■ •) Op. 41. Rceensburg, Fritr. Gleiehauf. 1906. Partitur 1 J( 20 ^. Stimme 35 ^.
I ') Op. 21. Migea in Aon. 8. Joannüt Baptintae, ad quatuor voces inaeiuales. L. tücbwann, Düsael-
«urf. 1907. ParUtur 1 ^ SO ^, 4 Stioinien A 15 ^.
■ . ') ReKenaburg;, Fr. PuaUt. 1907. Partitur 1 ^ 50 ^, 4 Stimmen i. lö ^.
W- ') Migaa brtpis ae faeüit „Snlve sanda partn»" ad eborum trium vocum inacqualium organo vet
Bbarmonio comitante. Turin, Marcello Cnpra, fllr Deutschland bei Breitkopf & Httrtel in Leipzig. Partitur
■und Stimmen 3 M 15 ^, 3 Stimmen ä 35 ^.
B 3fwin ad luum OipeUae Fontifiäae, qnatuor vocibua inacqualibus cantandn SS. Domino Nogtro
KiinacQntio XlII. ab cijuite AIcsaandro Scarlatti dedicata. Anno Domini 1721. Ediderunt .luIiuH Bae et
Brnncigcus Nekei. Düsseldorf, L. Schwann, 1907. Partitur 3 Ji, A Stimmen & 50 ^,
-«3 Ö» ES-
Kenner des altklassischen Stiles, Monsig;. Fr. Nekes in Aachen, versah das Werk nach
Umschreiben in drei Violin- und einen Baßschlüssel auf 4 Systemen mit Atem- und
Vortragszeiehen und schrieb ein sehr anregendes Vorwort zu derselben. Die dorische
Tonart, eine Sekunde höher mit einem Kreuz transponiert, ist, wie bei der von Proske
edierten Messe, ziemlich strenge festgehalten. Während letztere im Jahre 1706 ent-
standen ist, stammt die vorliegende aus der Zeit von 1721. Der musikalische Wert
der Arbeit ist nach Seite der Imitation und der Selbständigkeit aller 4 Stimmen ein
großer; die Textunterlage jedoch entfernt sich ziemlich weit von den alten, auch heute
noch nachahmenswerten Regeln der klassischen Zeit, Nur sehr gute, im polyphonen
Stile geschulte Kirchenchöre dürfen sich an diese langgedehnte Meflkomposition wagen.
Franz Sehftpl, Op. 175. Missa in hon. S. Apost. Jacohi, für vierstimmigen ge-
mischten Chor, Soli und Orgel.') Die Messe singt sich vom Blatt nnd ist fast maschinen-
mäßig deklamiert. Die Instrumente fehlen, aber man hört sie ans der Anlage, hesser
Schablone, heraas. Die Orgel ist diskret und leicht spielbar eingerichtet, praktisch
leicht ausführbar, aber harmonisch arm und melodisch kümmerlich ist dieses Opus 175.
In 6. Auflage erschien Op. 18 von Johann Schweitzer.') Messe zu Ehren des!
heiligen Johannes des Täufers für Sopran, Alt, Tenor und Baß mit Begleitung der Orgel
alleiu oder des Orchesters, Streichquartett obligat, 2 Klarinetten, 2 Hörner, 1 Posaune,
2 Trompeten und Paucken ad IIb. mit oder ohne Orgel. (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 221.)
Die zweistimmige Messe,") Op. 13, des Franziskanerpaters Petrus Slnzlg ist für
einfache Chorverhältnisse und im Wechsel zwischen Soli und Chor komponiert und gut
zu empfehlen.
Das Requiem mit Lihera (Missa JITJ, für eine Singstimme mit Orgelbegleitung
von P. Tereslns a 8. Mar.. 0. C. D., Op. 15 (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 2817) erschien in
Joh. Jos. VelUi, Op. 14, Messe zu Ehren des heil. Anno (Erzbischof von OOIn),'
für viei'stimmigen Männerclior a capella. Eine tüchtige, ernste, geringe Schwierigkeiten
enthaltende, hohe erste Tenöre fordernde Meßkomposition. ^)
— — Vom gleichen Komponisten stammt als Op. 11 ein sechssl immiges Ecee-
Sacerdos mofftius für Cantus, Alt und 4 Männerstimmen, das auch auf das Alleluja vor
dem Versikel in der Osterzeit Rücksicht nimmt und recht frisch und festlich klingt.*)
P. J. Jos. Vranken. Op. 29, Hymnus Veni Creator Spiritus für 4 Männerstimmen
mit Orgelbegleitnng. ') Die sämtlichen Strophen des Hymnus sind durchkomponiert, die
2., 4. und 6. Strophe sind als Terzett, die übrigen als Chomummem behandelt. In der
Orgelstimme sind auffallend viele Triolen eingeschoben, die sich den Singstimmen gegen- ^
über etwas widerhaarig betragen. Das Nihil obstat der bischöfl. Kommission stammt I
vom 30. Januar 1907. 1
Dr. F. X. Witt. Op. 20b. Die Lauretanische Litanei (H-moW), für Sopran, Alt,
Tenor und Baß mit Orgelbegleitung, welche P. X. Engelhart als nachgelassenes Werk
und Bearbeitung der 5 stimmigen H-moW Litanei herausgegeben hat, ist in 2. Auflage
erschienen. (Cäc-Ver.-Kat Nr. 20u6.)*)
Orflßllltßratur. Ginlio Bas ist überaus fruchtbar und tätig für die Harmonisierung
der gregorianischen Melodien nachSolesmenser Leseart und für die Ausgabe von Desclfe
und Lefebvre & Comp. Die 6, Serie bietet die Harmonisierung der Vesperpsalmen für
das ganze Kirchenjahr nnd in allen Tönen mit daruntergesetzten Texten. In einem «
Index sind die für das Proprium de Tempore , Commune und Proprium Sanctorum 1
') J. Clement, Bo!;en (Tirol). Partitur 1 .* 20 ^, 4 Stimmen ä 30 -5).
•) Freiburg i. B., Herder. 19Ü7. Partitur 2 M, Singstimmen l .« fiO ^, Instrumentalst. 3 Jt.
') Misea Exsulterntts, ad 2 voceE aoijualcs organo vcl bannonio comitante. L. Schwann, DUsBel-fl
dorf. Ohne Jahrcszabl. Mit Dmckgenehmigunit. Parlitur I J* 60 .5(, 2 Stimmen a 20 .3t.
*) Rcgeoaburg, Fruns Feuchtingci. Partitur 1 M 20 \ Stimme 25 iS),
'■) Aachen, Ign. Schweitzer. 1«07. Partitur 2 J( 70 .5), 4 Stimmen i. 25 ^.
•) Aachen, Ign. Srhweiuer. 1907. Partitur 1 J( 50 4. 6 Stimmen ä 18 .5j,
») Utrecht, Witwe J. R. van Eossum. 1907. FOr Deutachlaad, Fr. Pustet, Regensburg.
•) Begensburg, Fr. Pustet. 1907. Partitur 1 .« 90 ^, 4 Stimmen i. IB ^.
I
I
-ö 53 e*-
I treffenden Psalmen zusammengestellt and die Seitenzalil für Melodie ond Ton an^^egeben.
In welcher Weise die vatlkanisclie Edition die Psalmtßne redigieren wird, liegt noch
im SclioÜe der Zukunft; voraussichtlich wird sie sich von der Solesmenser unterscheiden
und dann diese 6. Serie unbrauchbar macbei).')
Ein modernes, abwechslungsreich registriertes, auf drei Systemen notiertes Tonstück,
das wohl nicht in den liturgischen ßatimen paßt, aber bei Orgelprüfungen oder -Konzerten
Interesse erweckt and imitatorisch geistreich durchgeführt ist, komponierte Dlon. Caneslrarl
als Opus 4.')
Der tüchtige Priester Raphsel Casimir! hat eine dreistimmige Orgelbegleitung*)
zum Ordinaritim Missae der vatikanischen Ausgabe verfaßt, welche durch ihre Einfach-
heit, leichte Spielbarkeit und Vermeidung des Pedals den vollen Beifall des Referenten
findet, da sie die flüssigen Helodien des traditionellen Chorals, für die jede Begleitung
nicht nur Anachronismus ist, sondern auch den rhythmischen Vortrag zu hemmen pflegt,
nicht so sehr beeinflußt. Eine Stütze fiir die Sänger ist diese Begleitung nicht, denn
sie setzt mit Recht die Treffsicherheit derselben voraus; nach den Grundsätzen der bis-
herigen Harmonielehren ist sie jedoch ebenfalls nicht. Übrigens muß Referent stets
bedauern, daß man die ohne jede Harmonie erfundenen und gedachten Olioralmelodien
durch Begleitung genießbarer und schöner, leichter und praktischer gestalten, gleichsam
schminken zu können glaubt, dem lieben Publikum zu gefallen und entgegen zu kommen.
In Op. 25 des Komponisten A. Jos. IHoBar, Laudate cum in chordis et Organo,
Sammlung neuer Original-Kompositionen für die Orgel, sind sehr brauchbare Orgelstücke
von mittlerem Umfang, größtenteils auf drei Notensystemen, in 2 Heften als Original-
arbeiten erschienen. Im eisten Hefte stehen 12 Festvorspiele von Plag, Em. Adler,
W. Dahm,«I. J. Veith, Jos. Schäfer, Aug. Wiltberger und 6 vom Herausgeber, im
2. Hefte stehen 20 Orgelstücke über deutsche Kirchenlieder von Paul Walde, Jos. Schäfer,
Heinr. Götze, J. Plag, W. Dahm, Ad. Hofmann und 13 von Monar. Die Sätze sind von
mittlerer Schwierigkeit, kirchlich und orgelmäßig, ohne nähere Registerangabe nur mit
Andeutungen für die allgemeinen Stärkegrade und Wechsel der 2 Manuale; dem Organisten
■ bleibt es anheimgestellt, je nach Disposition seines Instrumentes, die dynamischen Mittel
zur Ausführung auszuwählen.')
54 Vor- oder Nachspiele für volle Orgel oder starke Stimmen in mittlerer Schwierig-
keit mit Rücksichtnahme auf leichten Pedalsatz, sämtlich auch auf dem Harmonium
aasfiihrbar, komponierte Johannes Plag als Op. 5<j.') Meistenteils kürzere, schön
erfundene and durchgeführte, mit Fußsatz versehene Sätze in den verschiedenen Dur-
and Molltonarten bis zu 5 Vorzeichnungen, die von einer vorzüglichen Schulung des
tüchtigen (Organisten Zeugnis geben und es wohl verdienen, auch auswendig gelernt zu
werden. Der Organistenzwirn würde bald aus den katholischen Kirchen verschwinden,
wenn sich viele der Herren Orgelspieler entschließen könnten, die wohl durchdachten
und -gefeilten Arbeiten tüchtiger Meister vorzutragen, anstatt ihre eigenen Hirngespinste
dem Publikum aufzudrängen.
Sammlung leicht ausführbarer Präludien, Versetten und Postludien für die Orgel.
Zum kirchlichen Gebrauch und znm Studium komponiert von Jus. PiUand, Kgl. Seminar-
oberlehrer. *) Die 53 Nummern sind, ähnlich den Arbeiten Plags, sowohl in den ver-
schiedenen Tonarten, als anch in der Durchführung (Pedalsatz ist sorgfältig beigefügt),
^^^nicht nur belehrendes Übungsmaterial, sondern bilden dankenswerte Vorlagen, auch für
■r
1^""
S Seiten kostet im Auiknd S Lire = 4 .^ äU .S,-
, Harcello Cap», fUr DeutschlaDd bei BTeitkopf
') Das Heft der 8. Serie in Qroß-ff* mit t
nerlag Desol^e 4 Lefebvre & Comp., Roms.
') AUtgro featom Ai Concerto per Orgnno. Tnrin ,
nd HHrt«! in Leipzig. Preis 80 S\.
*) Harmonium (orgatmm) eomUan» l/iuillimtim, Iribve partibua lanttm) ad Kyriale seil Ordinariwn
Ifusoe Editioni» Valiennae. Turin, Maieello Capra, ttlr DeotBcbland bei Breitkopf & Hllitol in Leipzig.
■Preis 4 ^ 80 ^. gebnadeu ä ^ 50 .^.
*) JunfenoaDii (A. Papo), Paderborn. Jodes Hoft 2 Jt.
^) DDsseldort, L. Schwann. lUOT. Preis 2 M. itl Seiten in Quer-Quurt.
') Op. öl. Begensbnrg, Fritü Gleicbnuf Ji»7. Preis a .« SO ^,. 3.^ Seiten in Ijuer-Qunrl. Seinen
Sohfilem gewidmet.
l
-» 54 e»-
bessere, aber phaotasiearme oder harmonieschwache, dnrch „künstlerische Mißgriffe" and
„modulatorische Aasschrei toDgen" berüchtigte Organistea.
Große Fuge in C-moll für Orgel von Hermann Slephanl. ') Die gioß angelegte,
fär eine dreimanualige Orgel auf drei Liniensystemen interessant entwickelte Fuge mit
mzenden Zwischensätzen and feinberechneter Dynamik ist für tüchtige Spieler, die
nicht Virtuosen zu sein brauchen, bestimmt. Ihre Wirkung ist imposant, die Rhythmik
klar trotz aller Uannigfaltigkeit and Selbständigkeit der beiden Hände nud der Pedal-
behandlung. Bei feierlichsten Gelegenheiten, wo längeres Orgelspiel verlangt wird, wird
diese Fuge auf einer modernen Orgel durch einen Meistervortrag mächtig wirken. F. X. H.
I
Aus Archiven und Bibliotheken.
Karl Ernst HlckethlBr, i- 2. M2rz 1907 und der Monumentaldruck zu Mainz.')
Der zu Wiesbaden im Alter von 82 Jahren verntorbone Karl Ernst Hickethier hat sich
seiner mehr als dreißigjährigen Tätigkeit in dem Beiriebe der Sausen ■ Falkachen Druckerei wohl-j
begründetes Lob erworben. Sein Name verdient ubei' darüber hinaus in den Ännalen der Mainzer'
Druckkuust einen besonderen ElireuplatJ!. War es doch Hicketliier, der zu einer Zeit, wo g;roße,
stilvolle Dmckleistnagen in Deutschland überhaupt kaum ins Werk gesetzt wurden, und der später
so mächtiEe Aufschwung des deutschen Drnckgewerbes noch in den Antllngeu unsicher dastand,
auf dem Gebiete mit fiberra seilender Sicherheit sich znrecht fand. Noch hatte die Bewegung nicht
eingesetzt, die mit den Kunstdrucken von Or. Ra.x Huttler (IS74) zu Aagsbni^ beßrano und von
Dr. Georg Hirtb (Kuorr nnd Hiitli 1B75 zu München) den stilvollen Druck in nene Bahnen über-
führte. Unter Hickethiers Leitung war dagegen bereits mit Ausgang der sechziger Jahre ein
Dmckunteruehinen begonnen und erfolgreich durchgeführt worden, an das sich Meister des Faches,
wie der genannte Dr. Mattier, später angeschlossen und die berühmtesten Namen dafür ihre nngeteilte
Anerkennung aus^prochen haben: es war der Druck der Choralbüclier für die Suttouache
Stiftung zn Kiedrich im Rheingau, die 1869 begonnen, 1875 zum Abschluß gebracht \\urde.
Der am 5. Juni 1873 frühzeitig ans dem Leben geschiedene englische Baronet 8ir John Sutton
hatte, nachdem ich ihm jahrelang bei der in den sechsziger Jahren durcligeführten Herstellung nnd
Schmücknng der Kirchhofkapelle nnd der Pfarrkirche in Kiedrich zur Seite geatanden hatte, mir
die Absicht atisgesprocheD, in dem schönen Gotteshans auch einen entsprechenden Gottesdienst
ZD stiften: die Kirche solle kein Knust- und Altertnmsmnsenm werden, sondern eine Statte der
Andacht mit Choral di e ns t , eiue Art von Halbstift, wie es wohl einst gewesen. Zu dem Gedanken
bot sich der Anhalt in der damals noch bestehenden Pflege des alten römisch -mainz er Chorals, der
auf die Zeiten des Kurfürsten Johann Philipp von Schönbom zurückging. Im Dom zn Mainz war
durch das Interregnum der frauzüsischen Zeit eine lange Unterbrechung in der hergebrachten
Ubnng des Gottesdienstes eingetreten: Bischof Kolmar führte dann deu rümischen Ritus mit den
lyoner Kontuollen ein, so daß im Mittelpunkte der Diözese die zwei hundertjährige Überlieferung
abgebrochen war, indes sie in manchen altmainzischen Dorfgemeinden, wie n. a. in Uckenheim, so
auch in dem nun zum Bistum Limburg gehörigen Kiedrich uuverändert weiterlebte. Daran wollte
Baronet Sniton in seiner pietätvollen Weise anknüpfen. Nvn aber fehlten die litnrgischen Formnlarien
für Text- und Choralgesang. Die großen alten Original drucke aus der Zeit Johann Philipps waren
zwar noch erhalten und konnten dnrch sonst abgängig gewordene Exemplare ergänzt werden; allein
ihnen fehlten alle seit dem Ende des 17. Jahi'hnnderts hinzugekommenen Kircheofeste , so daß sie
dem heutigen Kirch eukal ender nicht entsprachen und zur BegrUndnng einer Choral Stiftung undienlich
waren. Baronet Sutton sprach mir den Gedanken eines Neudruckes ans: ein um so größeres Wort,
als es nicht bloß die Aufwendung uugewUhulich großer Mittel, wie sie freilich ihm zur Verfügung
Stauden, in sich schloß, sondern auch die nur mit der kirchlichen Behürde zu erreichende Redaktion
des Druckes, seine Ergänzung und nicht zum wenigsten die Übertragung der römischen Notation
der neuen Feste in die noch raainzisch ■ mittelalterliche Notenform der riginij anagab e. Die
Erörterung' der hier zu überwindenden Schwierigkeiten übergehe ich an dieser Stelle, wo es sich
nur um die Druckunternehmuug handelt. Es war schon ein ungewöhnliches Beginnen, ein Druck-
werk herzustellen, das in seinem größten Band eine Dmckfiäche von 43 cm Höhe auf S7 cm
Breite hatte; In einem zweiten Formular von 42 auf 93 cm, von den kleineren Formularieu nicht
zn reden. Da jede andere Möglichkeit der Wiedergabe ausgeschlossen war, mnßte zur Hersteilimg
im Buchdruck gegriffen werden. Geeignetes Typenmateriar fand in der ganzen Welt sich nicht
vor; zudem wollte Baronet Suttou in richtiger Empfindung auch in formaler Hinsicht sich eng an
die Originalausgabe anschließen und verwarf jeaeu Gedanken, den Neudruck in älterer, etwa
SehöfTerscUer Typenform zn geben, als die edilio princepg selbst. Somit waren die Wege auf das
Vorbild der Küchlerschen Prachtdrucke von 1671 gewiesen. Das Vorbild war übrigens auch in
diesen Zeitformen nach der drucktechnischen Seite aller Anstrengungen wert, und gewährte in
■) Op. 12. Leipzig, C. F. W. Siegel (R. Linnemann). Preis H ,«.
') Dieser Artikel wurde der Bedaktion der Mvsiai aaera von FreundesbaDd zur Verfügunj
gestellt. Siebe auch Mugiea gacm, Jahrgang 1S9I, S. 147. Er steht im Mainier Journal vom 5. Harz '
und ist verfaßt von Fiiedricb Schneider, Prälat und Äpostolisober Protonotar.
I
Verfügung ^^M
Uärzd-J. ^M
-43 55 E^
drnckästbetischem Sinne hoben Reiz. Schlössen sich doch jene Mainzer liturgischen Drncke den
Frühleistnngen in der Gntenbergstadt in würdiger Weise an and behanpten heute noch ihren
Rang neben den besten Dmckerzengnissen des Gebietes in der Zeit ihrer Entstehung. Die große
Frage war, wer an eine solche Aut'i^abe heranzutreten wagte und die Versicherung des Erfolges
zu bieten imstande war. Auf einen tachgeübten, unverdrossenen Jünger der schwarzen Kunst war
mein Auslug gerichtet : er mußte zudem am Platze sein und in der Drucktechnik volle Sicherheit
bieten. Das schien mir Hickethier, der Druckleiter der damals Sausenschen, später Falkschen
Offizin; besonders empfehlenswert war noch der Umstand, daß er im musikalischen Notensatz und
-Druck vielfältige Ertabrung besaß. So trat ich mit Hickethier, nach weitläufigen Einleitungen, in
das große Unternehmen ein.
Das ganze Ty^enmaterial mußte, absolut getreu nach den Vorbildern der Eüchlerschen
Ausgaben, neu geschnitten und gegossen werden^ eine mit vielen Hindernissen verbundene Aufgabe,
da (Se Scnriftgießereien nicht ohne Widerstand in ein so außer der herkömmlichen Linie liegendes
Ausinnen eingingen. Daneben mußten besonders große Titelschriften, sowie alle verzierten Initialen,
alle Schluß- und Füllstücke auf den Holzstock photographisch überti*agen und verständnisvoll
geschnitten werden. W^ beute mit Klischierung auf die einfächste und verlässigste Weise geschieht,
mußte damals noch mühsam von geschickter Hand ausgeführt werden. Als Druckstoff bedurfte
es wie bester Druckfarben in schwarz und rot, so eines holzfreien, zähen Papieres, das auch in der
Textur zu der Druckausstattung paßte: bei den mächtigen Formaten eine erhöhte Schwierigkeit,
die aber in einem mit Hanffaser versetzten, eigens für das Werk angefertigten Stoff glücklich
erledigt wurde. So konnte man endlich 1869 zum Druck schreiten. Die Austattung in Kot- und
Schwarzdruck bedurfte der sorgsamsten Behandlung, zeigt aber auch hienn den Meister, Der
mächtiffe Band des Graduale mit seinen 893 Seiten, Titel , 2 Seiten Vorrede und 8 Seiten Inhalts-
verzeichnissen, also 903 Druckseiten, gelangte im Jahre 1870, inmitten der Kriegsaufregungen,
glücklich zum Abschluß. Ihm folgte 72 aas V&tperale, ein Folioband von 42 auf 22 cm Druckspiegel,
mit Titel, 12 unbezeichneten und 534 bezifferten Seiten, sowie 54 gesondert paginierten und 3 Seiten
Indices, zusammen 604 Seiten, gleichfalls in Rot- und Schwarzdruck mit zahlreichen, verzierten
Initialen, Kopfleisten und Scblußstücken. Anschliessend an den Gradualdruck war 1871 für den
Handgebrauch im Kiedricher Choralstift der Extraciua Antiphonarii nach der Ausgabe des Erzbischofs
Lothar Friedrich vom Jahre 1673—1675 in einem starken Quartband in Schwarzdruck mit den
Mainzer Choralnoten hergestellt worden. Wenn nun auch der edle Stifter, Sir John Sutton, 1873
ans dem Leben schied, so konnte doch noch mit dem Manuale ecclesiasticum gleich dem vorher-
genannten Formular in Quarte und Schwarzdruck, die Reibe der für das Stift benötigten Drucke
ergänzt werden. In dem Vorwort habe ich dem hochsinnigen Edelmanne ein biographisches
Denkmal gesetzt, das auch in kurzen Zügen die Geschichte seiner Stiftung in Kiedrich festhalten
sollte. Dieser Schlußband wurde 1875 vollendet. Hickethier stand auch dem Abschlüsse dieses letzten
Teiles vor; seine Sorge umfaßte dann noch die Ausführung der Einbände, die zu den einzelnen Formu-
larien entsprechend gestimmt wurden. Die großen Bände wurden in Holzdeckel mit weissem Schweins-
lederbezug gebunden. Die Decken erhielten, getreu den altmainzer Bänden, reiche Blindpressung
mittels Handstempeln, die dazu eigens geschnitten waren. Die Ausführung hatte der Frankfurter
Buchbinder Stephanus, ein Original, der sich aber, nicht unbefugt, den Freund des großen
Friedrich Böhmer nennen durfte. Die Qnartanten waren gleich den alten, in biegsame Pergament-
decken gebunden. Wie ich mit tiefstem Weh meinem verewigten Freund den Nachmf geschrieben
hatte, so nahm ich nun mit Trauer den Schlußband aus der Hand Hickethiers entgegen. Die
Sonne, die in der Teilnahme und freudigen Genugtuung seitens des hochherzigen Stifters Über dem
Unternehmen gestanden hatte, war vorzeitig und gänzlich unvermutet untergegangen: der wackere
Beistand im Druckunternehmen selbst war mir geblieben, und so konnte die liturgisch -literarische
Unterlage der Choralstiftung noch zur Vollendung gebracht werden. Daß eine über Jahre sich
erstreckende Verbindung den wackeren Druckfuhrer mir auf alle Zeiten schätzbar gemacht hat,
bedarf kaum der Versicherung, seine Leistung steht Jener der Küchlerschen Offizin des 17. Jahr-
hunderts ebenbürtig an der Seite; was das 18. Jahrhundert in der Folioausgabe des Raimundus Lullus
(Mainz, 1721 — 1742) und in dem großen Misaale Romano - Moguntinum des Erzbischofs Philipp Karl
zu Eltz 1742 zu bieten haben, bleibt weit dahinter zurück.
Was ich für sein Werk und für seinen persönlichen Wert stets empfunden habe , und was
davon heute nach dreißig Jahren in mir nachklingt, sei bei seinem Hinscheiden, namentlich vor
seinen Facbgenossen, in wärmstem Ausdruck zum bleibenden Gedächtnis ihm nachgerufen:
„Ehre dem Meister-Drucker Karl Ernst Hickethier."
Verordnung über die Kirchenmusik in der Diözese Linz.
In Mtisica sacra 1906, Nr. 5 wurde der erste Teil der Verordnung über die Kirchen-
musik der Diözese Linz nach dem „Diözesanblatte" abgedruckt. Die 1.; Nummer des
gleichen Blattes von 1907 bringt Seite 8 den zweiten Teil dieser Verordnung, den wir
nach dem Wortlaute den Lesern der Musica sacra mitteilen:
„In Ergänzung der im Diözesanblatte Nr. 5 v. J. veröffentlichten „Verordnung über die Kirchen-
musik in der Diözese Linz'' fol&^t nachstehend eine Instruktion über den Gebrauch der Orgel, welche
die Diözesan-Kommission für Kurchenmusik über Auftrag des bischöflichen Ordinariates verfaßt hat.
-*3 09 a- 1
Allgemeinee. Die Orgel ist ein teure» und geweihtes lustrament für den liturgischen
Gebrauch aer Kirche,
Daraus folgt, datt ea schonungsvoil und wUrdig behandelt werde. Somit hat der Pfarrer and
Organist die Pflicht, dafiir zu sorgen, daß die Orgel vor Stanb, Unrat und schädlichen Einflüssen
der Temperatur miSglichat bewahrt werde. Die Orgel soll deshalb gut verschlossen, die Reffisterziige
nach Gebrauch geschlossen, die nächste Umgebung öftprs geschenert und die Zughift. sowie direicte
Sonnenstrahlen, tunlichst fern gehalten werden, Hiegegen ist fleißige Lüftung nach jedem Sonn-
und Festtag nachdrücklichst zu empfehlen. Macht sich irgend ein Defekt bemerkbar, so soll er
alsbald durch kundige Hand behoben werden, weil sonst bald ^roße Auslagen zu befürchten stehen.
Auch der Kaikaut soll nötigenfalls gut instruiert werden, damit er das Stoßen des Windes vermeide.
Würdig soll die Orgel beim Gebrauche behandelt werden, unwürdig ist alles weltliche, leicht-
fertige, theatralische, klavierartige oder gar dreh orge] ahn liehe Spielen. Somit kann nur das gebun-
dene, getragene Präludieren der Heiligkeit des Ortes und der Erbauung der Gläubigen entsprechen.
Das volle Spiel (Pleno) möge nur an Festtagen und da bloß zu Anfang und Ende, sodann beim
Ein- und Auszuge des Bischofes n. s. w. genommen werden. Als Begleitungsinstrumeut des Gesanges
soll die Orgel den Gesang nie flbertöneu oder unterdrücken, sondern angenehm unterstützen. Während
der heiligen Messe und bei Aussetzung des All erb eiligsten sollen sanfte Register benützt werden.
Daß ein Organist, der von der hohen Würde seines Dienstes durchdrungen ist, nur nach guten
Vorlagen spiele, sei nachdrücklich empfohlen. Unser Katalog hat solche in großer Auswahl iir'°
mSge ein und das andere Präludium für jede Orgel bereitliegen.
Spezielle Vorschriften, welche heute zu recht bestehen, betreffen die Zeit, wann die Orgel
spielen, und wann sie zu schweigen hat.
Zum Volksgesang kann die Orgel alle Tage des Jahres gespielt werden, weil die Kirche nur
inbezug auf die eigentfiche Liturgie Vorschriften über den Gebranch der Orgel gegeben hat Nur
sei bemerkt, daß beim Begleiten des Volksg;esangPS alles unschöne Seh nbrkelbei werk fernbleiben
müge und daß dem Geiste der liturgischen Kirchen Jahreszeiten Rechnung getragen werde.
Die Orgel soll nach deu liturgischen Vorschriften nicht gebraucht werden an den Sonntagen
und Ferien der Advent- und Fastenzelt, wenn in violetter Farbe die MUaa eantata gebalten wird.
(Eine leise Akkordangabe für die Sänger ist nicht als Orgelspiel zu betrachten.) Ebenso nicht in
der betreffenden Vesper. Ausgenommen sind der Sonntag Gaudefe und Laetare (3. Advent- und
4. Fasteusonntag). An Festtagen Innerhalb dieser Zelt«n ist die Orgel erlaubt, ebenso bei feier-
lichen Votivämtern. Aber zum 40stündigeu Gebet, wie auch am Änbetuugstage, wenn ein Votivamt
nicht erlaubt ist, darf sie anch nicht gebraucht werden.
An den Vigillen von Weihnachten und Pfingsten ist Orgelspiel erlaubt: ebenso am Gröu-
donnersiag zum Gtoria (vom Anfang bis zum Ende) und vom Ghria des Cliarsamstags au.
Au Bittagen ist beim violetten Amte die Orgel nicht verboten.
Präfation und Pnia- noster dürfen nicht begleitet werden; wtbschenswert ist es aber, daß der
Organist biezu in passender Weise einspiele.
Die Respousorlen k5unen mit der Orgel sanft begleitet werden ; ebenso die Antiphonen der
Vesper und noch zutreffender die Choralverse der Psalmen und die Choral invokationen der Litaneien.
Das Bat grafias nach dem Ite miam esi kann durch Orgelspiel ersetzt werden. Ebenso kilnneu
beliü Gloria ein und der andere Vers mit Orgel ausgefiUlt werden; dann muß aber der betreffende
Text vernehmbar rezitiert werden. Vom Oredo gilt dies nicht, denn dasselbe ist ganz zu singen.
Alles zu lange Prälndiereu möge vermieden werden, somit soll mit dem Gloria, Credo, Satictua
nnd Agnus Bei alsbald begonnen werden, ebenso In der Vesper, wo nur ein kurzes Vorspiel in P/«io,
sodann nnter dem Pater nogter sanfteres Orgelspiel am Platze ist.
Zum Requiem, nicht aber zum Totenofflzinm, ist die Orgelbegleitung erlaubt: jedoch ist das
nur vom Begleiten des Gesanges zu verstehen, denn irgend welche Präludien sind dabei verboten,
Unerlaubt ist die Begleitnng der Lamentationen oder eines anderen liturgischen Textes In der
Charwoche durch irgend ein Instrument. (Außerlitnrgische Andachten kOnnen mit Orgel oder
anderen Instrumenten begleitet werden, wenn es so alter Brauch ist [S, R. G. 16. /VL 1893], besser
jedoch unterbleiben die pompSseu Grabmusiken vor dem ausgesetzten Allerheiligsten.)
Noch sei bemerkt, daß beim Hochamte längere Pansen, z. B. nach gesungeuem Offertoriun.^
mit sanftem Orgelspiel ausgefüllt werden mägen,
Hiegegen ist in unseren Gegenden während der heiligen Wandlung und dem sakramentalen
Segen die ausschließliche Glockenstimme beliebter, obgleich auch da Orgäspiel erlanbt ist
Schließlich sei auf Nr. 6 der Schrift von Ign. Mitterer „Die kirchlichen Vorschriften fdr
katholische Kirchen mnsik" angelegentlich verwiesen.
Der Di özesan-Komm Isaion wurde weiters die Frage vorgelegt, welche von den älteren, bisher
nra meisten verbreiteten kirchen musikalischen Kompositionen in Rücksicht auf die Bestimmungen
des päpstlichen Motu proprio fortan als unzulässig zu bezeichnen seien. Die Antwort der Kom-
mission lautete:
Die Werke der Meister Mozart, Haydu, Eempter, Schnab], Hahn, Horack u. s. w. fallen fast
in ihrer Gesamtheit nuter die Nr. II. (i. des päpatllcheu Motu pmjirio (,am mindesten geeignet"),
weil sie nach III. 9. desselben Motu proprio den liturgischen Vorschriften bezüglich des Textes nicht
entsprechen- well sie ferner nach II. alinea 4 ^in Aufbau, Inspiration und im Geschmack vom Geiste
der gregonanischen Melodien" zu weit abweichou; endlich, weil eine würdige Aufführung d&r
genannten Werke für die meisten Chöre allzu schwer ist.
1
H3 59 B9*
Es wird demnach den hochwürdigen Herren Kirchenvorstehern zur Pflicht gemacht,
das Inventar ihres Mnsikchores einer sorgfältigen Revision zu unterziehen und vom
Gebrauche gänzlich auszuscheiden, was nach den Bestimmungen des Motu proprio unzu-
lässig ist. Dies zu bestimmen fällt auch einem musikalisch weniger gebildeten Priester
nicht allzu schwer, wenn er sich die vorzitierten Punkte des Motu proprio vor Augen hält.
Nach diesen sind also auszuscheiden:
1. Jene Kompositionen, welche den liturgischen Text, wie er in den Büchern steht,
nicht ganz und wörtlich bringen, welche Wörter verändern oder umsetzen, Silben zer-
stückeln und ungehörige Wiederholungen bringen. (Motu proprio IIL 9,)
2. Jene Kompositionen, welche „Profanes enthalten", „an in Theatern aufgeführte
Motive erinnern", „auch etwa die äußere Form mit den profanen Stücken gemeinsam
haben". — Am „mindesten geeignet" erscheint jene moderne Musik „des theatralischen
Stils, welcher während des vorigen Jahrhunderts weit verbreitet war, besonders in
Italien Es schmiegt sich ihr innerer Aufbau, ihr Rhythmus und der sogenannte
Konventionalismus eines solchen Stils nur sehr schlecht den Forderungen der wahren,
liturgischen Musik an." (Motu proprio IL 6, 6.)
Es ist nicht möglich, die einzelnen Kompositionen der bekannteren Meister generatim
als zulässig oder verwerflich zu bezeichnen, da die meisten als Handschrift verbreitet
sind und in den einzelnen Abschriften ebensogut Verbesserungen des Textes, als Ab-
kürzungen und Verstümmelungen vorgekommen sein können. Wenn daher bei einzelnen
Kompositionen besonders hinsichtlich ihres des Gotteshauses würdigen Charakters Zweifel
obwalten, steht es jedem Pfarramte frei, dieselben an das bischöfliche Ordinariat zur
Prüfung durch die Diözesan-Kommission einzusenden.
Die vom hochseligen Bischöfe Emestus Maria im Jahre 1887 erlassene „Verordnung
über die Kirchenmusik" (Diözesanblatt 1887 Nr. 4) ist durch die gegenwärtige Ver-
ordnung aufgehoben und können daher die dort als zulässig bezeichneten Kompositionen
nicht ohne weiters auch künftighin als zulässig angesehen werden. Um den hochwürdigen
Kirchenvorstehungen für künftighin notwendige Anschaffung von Musikalien die Mög-
lichkeit zu bieten, nur kirchlich korrekte Kompositionen anzukaufen, wird allen Pfarr-
ämtern in allernächster Zeit zugleich mit einem Separatabdrucke dieser Verordnung
auch ein umfangreicher „Hand-Katalog katholischer Kirchenmusik", heraus-
gegeben vom Generaldepot cäcilianischer Kirchenmusik, Feuchtinger & Gleichauf in
Regensburg, zugesendet werden. Dieser Katalog enthält eine sehr reichhaltige Zn-
sammenstellung kirchlicher Kompositionen für alle möglichen Bedürfnisse und auch für
die einfachsten Verhältnisse.
Es soll endlich; um den entschiedenen Willen des Heiligen Vaters wirksam zur
Durchführung zu bringen, eine ständige Kontrolle über die kirchen musikalischen Auf-
führungen in jeder Pfarre geübt werden. Zu diesem Zwecke wird jedem Pfarramte
mit obigem Kataloge ein kirchenmusikalisches Wochenbuch zugesendet werden, das
dem Chorleiter zu übergeben ist mit der Weisung, an allen Sonn- und Festtagen die
zur Aufführung gebrachten Kompositionen {Asperffes, Messe, Graduale, OflFertorium,
Tantum ergo, eventuell Litanei, Vesper, Te Deunif Bequiem, Libera etc.) mit Angabe
des Komponisten (Opus, Tonart) und beim Graduale und Offertorium mit Beifügung der
ersten Worte des Textes einzutragen. Dieses Wochenbuch ist dem Bischöfe wie auch
dem Dechante jedesmal bei der Visitation zur Einsichtnahme vorzulegen. Auch wird
das bischöfliche Ordinariat von Zeit zu Zeit die Einsendung der Wochenbücher verlangen
und sie der Diözesan-Kommission für Kirchenmusik zur Prüfung übergeben."
Vermischte Nachrichten und Mitteilungen.
1. X Amsterdam. Am 24. Febr. wurde von dem gemischten Chor des Herrn Ant. Averkamp
nachfolgendes Programm zu Gehör gebraclit: Psalm 122 von J. Pet. Sweeliuck. Kyrie und Christe
von Joannes Ockeghem. Orux benedicta Jacob Clemens non Papa. Beata ea von Giov. Gabrieli.
Motette: Lob und Ehre von Job. Seb. Bach; Warum ist das Licht gegeben, Op. 74 von Job. Bralims.
Frau Jeanne Vogelsang- Hymans trug nachfolgende ältere Violinsätze vor: Sarabande von Archang.
Corelli. Larghetto Af^ttuoso von G. Tartiui. Air aus der i>-dur Suite von Jos. Seb. Bach. — Am
-a S» a-
29. Uärz (Charfreitag) lautete das Programm: Motett; In monte OHveti. 6st. (Sopran, 2 Alt, Ti>Qor,
Bariton und Baß) von Orlando di Lasso. Paasio: Orabat nulem Jesus. isL von Jak. Obrechr.
RespoDBorien von Marcant. Ineegneri, a) TrialU eel anhna. 4sl., b) Velnm ternpli, 4flt. Lectio Jod
mnnttm auam, 68t, von G. P. da Palesirina. Impropei'ia JPopule nieua, 8st., Id. Stabat Mater. 4st,
von JORqnin de Pres. Responsorinm von Marcant. Ingegneri, Ten^ae fnclae «unf, 48t. Komm'
Büßer Tod von Juh. Seb. Bacb.
2. = Aus Brasilien wird der Redaktion eine Nummer der deutschen Tageszeitung , Kompaß"
zngesendet, welcher sie nachfolgende Notizen entniinnit;
a) Ehrenvolle Anszeichnnne. Der durch seine berrlicheu kirchlichen Kompositionen weit
bekannte Hochwürd. P. Petrus Siuzig, 0. F. M. iu Lages erhielt vom Staatssekretär des Papstes.
Kardinal Merry de! Val, ein Schreiben, worin ihm der Heilige Vater für die übersandten Kompo-
sitionen seinen Dank ausspricht und zugleich seine höchste Befriedigung ausdrückt über die den
Vorecliriften der Kirche entsprechendeu musikalischen Schöpfungen,
b) (Staat Santa Catharina) Rodelo, 20, 1./07. (Rorresp.) Unter Beteiligung von nah und
fern beding unsere Gemeinde heut« das Fest der Einweihung der Orgel. Der Hochwürd. Pater
Proviozial war eigeus gekommen, nm die Weihe selbst vorzunehmen. Gestern abend und heute
morgen kündeten BöUei-schlisse die fh}he Feier an. Die Zahl der Teilnehmer wurde anf zwei-
einhalb bia dreitausend geechiltzt; um 9'/jUhr begann die Weihe, Nach Abaingungdes VeniOreatw
hielt der Hochwürd. P. Provinzial die Predigt. Er sprach über die Bedontung der Orgel als Kircbeii-
in»trument und verglich mit der Harmonie der OrgeltQne die Einigkeit, welcbe in der Familie sowie
in der ganzen Gemeinde herrschen muß. Znm Schlüsse forderte er die Pfarrkinder auf des iebpuden
und des verstorbenen Wohltäters ganz besonders im Gebete zu gedenken. Von der Kanzel begab
sich der Hochwürd, P, Provinzial anf die Bühne, um die Weihe vorzunehmen. Nach Beendigung
derselben begann das Hochamt, in welchem die Orgel zum ersten Male beim 5Efentlichen Gottes-
dienste benntzt wurde. Nach aem Hochamte folgte der Segen mit dem Aüerheiligsten, worauf die
Festlichkeit mit einem feierlichen Te Devm beschlossen wnrde. In großer Menge kamen die Leute
auf die Bühne, um die Orgel aus der Niihe zu besichtigen. Während dieser Zeit wurden abwechselnd
vom Hochwürd. P. Fidelia Kamp und H. Jos6 Flesch einige Kompositionen berühmter Meister vor-
getragen. Unsere Kirche hat durch dieses Geschenk eine bedeutende VerBchönerung erhalten, welche
recht viel zur Hebung des Gottesdienstes beitragen wird. Die Orgel, nach dem neuesten pneumatischen
System von der berühmten Firma Johann Klais, Bonn a. Bh., gebaut, enthält 15 Register sowie
8 Kombinationsregister und einen Schwelltritt. Znm Schntze gegen Ungeziefer iat sie ganz in einen
Scbwellkasteu eingebant, der nach Belieben durch Jalousien geüffnet werden kann. Der schöne
Prospekt, welcher hier im Kloster angefertigt tvurde, entspricht dem romanischen Stile der ganzen
Kirche. Das Werk ist zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen, und die gute Akustik der Kirche
läßt die mächtige Tonfülle, sowie die Vielfältigkeit der Register recht zur Geltung kommen. Möge
die Orgel in unserer Gemeinde den Nutzen stiften, welchen die hochherzigen Wohltater mit diesem
schönen Geschenke beabsichtigt haben!
3. jt Der Hochwürdigste Bischof von Regenabarff, Exzellenz Autonins von Honle, hat
unter dem 10. Febrnar 1907 verordnet, daß mit Bezugnahme anf das Dekret der heil. Riten-Kongre-
gation vom 8. Februar I9(fi (s. Mimcanacra 1905, S. 124) künftig in der Litanei vom heiligsten
Namen Jesu nach den Worten: , Durch Deine Himmelfahrt, erlöse uns, o Jesu!" die Bitte einge-
fiigt werde; „Durch Deine Einsetzung des heiligsten Altarasakramentes, erlöse uns, o Jesu!" Im
lateinischen Text sind also nach „Per nacemionem tunm. libera nos Jesu" auch in der ganzen Diözese
Regensburg die Worte einzuschalten: „Per Sanctigsimite Ewharisline inaHhilionem tuam, Ubera noe Jetu."
4. G Stabat mater. Anf einer notwendigen Reise ins Posener Land, wohin mich nicht
gerade angenehme Aufgaben riefen, führte mich der Weg aof die acblesische Strecke Sagan-Giogan,
von der man eigentlich nicht behaupten kann, daß sie landschaftlich bevorzugt sei. Als einen Vorteil
aber möchte icn es bezeichnen, daß diese Linie Sprottau berührt, eine Stadt, die sich nach
zwei Seiten hin eines guten Rufea erfreut. Einmal gehört sie xu den reichsten Kommunen des
schönen Schlesierlandes nnd zum anderen nimmt sie einen hervorragenden Platz auf dem Gebiete
der katholischen Kirchenmusik, der Muska »ana, ein, so daß man sie schon — auch wegen einiger
Instruktionskurse mit dem Ehrennamen „das sehlesische Regensburg" belegt hat. Diesen Ort
kennen zn lernen, war schon län^t mein Verlangen; vielleicht hatte ich dabei Gelegenheit, den
verdienten Präses des Breslaner DiÖzesan-Cäcilienvereins, Herrn Kanonikus Staude, zu sehen. Ich
unterbrach also meine Reise und machte der lioberstadt einen kurzen Mnrgenbesnch. Es war noch
früh am Tage, als ich die Stadt betrat, konnte aber bald noch andere Vorzüge wahrnehmen, nm
die sie beneidet werden könnte. Es herrschte in der freundlichen Stadt eine Sauberkeit, die ich
in keiner Stadt von ähnlicher Größe angetroffen hatte. Der Ring im_ponierte mir geradezu darch
sein tadelloses Pflaster, seine Bauten und sein stattliches zweitürmiges Rathaus. Aus ihm und
allen Häusern spiegelt eine gewisse Wohlhabenheit. Heiter Glockenschlag in der Nähe weckte
mich ans meinen Betraehtnngeu nnd rief mich zn meinem eigentlichen Ziele, der Pfarrkirche.
Unweit des Ringes erhebt sicn der monumentale Rohbau, der ans dem 16. oder 17. Jahrhundert zu
stammen scheint. Ich erinnerte mich, in der Regeusbnrger Muska sncra (Nr. 11} gelesen zu haben,
daß der Sprottauer Chorregent, Herr Baier, eine Geschiclite des Gotteshauses verfaßt habe und war
nun begierig, diese Kirche selbst iu Angenschein nehmen zu können.
San sagt manchmal, am IiVeltag dürfe man nicht reisen, diesmal aber gramlierte Ich mir zu
dieser Tageswahl; feierte doch nusere heilige Kirche gerade das Fest der schmerzhaften Mutter
Gottes, unn so durfte ich hoffen, noch ein Hochamt zn liören. Durch das Hauptportal trat ich ein,
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nn<l wie gebannt blieb ich stehen ^ um im nächsten Augenblick in die Knie zu sinken. Hohe
Würde und Erhabenheit wirken hier auf den fremd Eintretenden mächtig ein und zwingen zur
Andacht. Dieser gotische Wunderbau des Mittelalters, diese alte und doch neue prachtvolle Malerei,
diese schlanken Säulen, diese vielen Altäre, die freilicli alle violett verhüllt sind! Doch da erklingt
schon mit dem Schlage 7 Uhr die Sakristeischelle, und heraus tritt eine würdige Priestergestalt,
dem Greisenalter nahe mit stark asketischem Gepräge. Das muß der Gesuchte sein, so habe ich
mir ihn gedacht. Seine Schritte lenkte er, während die Orgel in sanften Weisen ertönt, zu einer
kleinen Kapelle im rechten Seitenschiffe, einer Kapelle zur Mater dolorosa. Solche habe ich iu
meiner Jugend immer gern aufgesucht Da schweigt die Orgel und eine Stimme vom Orgelchore,
männlich fest, hebt an Sidbant, und der Chor setzt irisch fort juxta crucem Jesu mater ^jus etc. Ja,
man merkt bald, daß hier der römische Choral eine besondere Pflegestätte hat. Das fließt alles so
natürlich, als wenn der Choral das tägliche Brot wäre. Wie ausdrucksvoll erklingt z. B. von den
Frauenstimmen das Ecce mater ixm!
Die Messe für zweistimmigen Frauenchor ist, wenn ich nicht irre, die 4. Messe von Dr. Faist.
Ihr Charakter ist im Ganzen etwas modern, wurde temperamentvoll und mit ausgezeichneter Klang-
wirkung vorgetragen und erbaute bei solch liebevoller Behandlung. Mehr weich ist das Et in-
camatus est. Das Gradual Dolorosa wurde wieder im Choral gesungen und der Traktus Stahat
rezitiert, wobei der Vers vos omnes eine Sekunde höher intoniert wurde. Gewiß mit guter
Begründung. Nun war ich neugierig, ob jetzt die Se(iuenz Stahat mater in ihren 20 Versen kommen
würde. Für viele Chöre ist sie bekanntlich ein Objekt des Schreckens. Und sie kam. Ja, wie
sie der Sprottauer Chor singt, kann sie nicht langweilig werden. 1. Vers Männer (es waren ihrer
wohl nur 2 oder 3), 2. Vers Frauenstimmen, denen auch wohl Kinder beigegeben waren, 3. Vers
Gesamtchor, 4. und 5. Vers Rezitation mit Orgel usf. So währt diese schöne Sequenz nur wenige
Minuten, und die kirchliche Vorschrift ist vollauf erfüllt. Man erbaut sich immer wieder an diesen
wahrhaft edlen Weisen, die unsere Medicaea so ausdrncks- und kraftvoll in die Herzen erklingen
läßt. Möchte mau doch alle Sequenzen, die wenigen, so treu pflegen! Es gehört halt ein Herz voll
warmer Gottesminne dazu. — Das Hochamt war zu Ende. Ein inniges Dankgebet aus der Brust
stieg noch empor, und mit der Intonation der Communio Felkes sensus auf den Lippen verließ ich
das liebe Gotteshaus. Ja, glücklich die Sinne , die hier an dieser Gnadenstätte das Lob des Drei-
einigen und seiner Heiligen in solcher Vollendung wahrnehmen. Mit Freude und Trost im Herzen
zog ich meinen Weg weiter und nahm beim Abschiede von der freundlichen Stadt die Gewißheit
mit, daß dieses Fest der „schmerzhaften Mutter Maria" zu meinen schönsten Erinnerungen gehören
wird. Wenn diese «Wanderzeilen" auf manchen Chor, der noch abseits steht, aufmunternd
wirken, so wäre ihr Zweck erreicht. X.
5. § Über das mit der Einweihung des Bachhauses und Bachmuseums in Eisenach ver-
bundene Bachfest erhalten wir vom Vorstande der Neuen Bachgesellschaft die folgenden Mitteilungen:
Die Einweihung des Bachhauses und Bachmuseums findet in den Tagen vom 26.-28. Mai in
Eisenach statt. Geplant sind folgende Veranstaltungen: Den 26. Mai ein Kirchenkonzert in der
Georgenkirche (Motetten, gesungen vom Leipziger Thomanerchor, Solokantate „Siehe ich will viel
Fischer aussenden", Orgeistücke und ein oder zwei Violinkonzerte, gespielt von Prof. Dr. J. Joachim).
Am Montag Vormittag ist die Einweihung des Bachhauses; ihr geht voraus ein Gottesdienst iu der
Georgenkirche in der Form eines Gottesdienstes zur Zeit Bachs, in dem eine Pfingstkantate zur Aus-
führung kommt. Nachher gemeinschaftlicher Zug in das Bachhaus, bei der Einweihung Gesang der
Thomaner. Abends findet ein Kammermusikkonzert mit Orchester statt. Dienstag wird eine Ver-
sammlung der Mitglieder der Neuen Bachgesellschaft abgehalten, wobei Herr Superintendant
D. \V. Neue -Hamm einen Vortrag: „Sebastian Bach und Paul Gerhardt" halten wird. Bei dieser
Versammlung sollen vor allem auch Richtsätze betreffend die Bachsche Kunst zur Verhandlung
gestellt werden. Am späteren Nachmittag findet ein weiteres Kammermusikkonzert ohne Orchester
statt. Das Orchester stellt für sämtliche Veranstaltungen die Weimarsche Hofkapelle.
6. Bearon. Das „Deutsche Volksblatt" in Stuttgart brachte in Nr. 72 einen Artikel, in welchem
folgende Sätze überraschten:
Beuron, 28. März. (Ein kirchenmusikalischer Kurs in Aussicht). „Sicherem
Vernehmen nach dürften die früher so beliebten Instruktionskui-se in absehbarer Zeit auf
breiterer Grundlage wiederum aufgenommen werden. Unter Teilnahme einiger Patres aus Beuron
hat sich eine Gesellschaft zur Veranstaltung kirchenmusikalischer Wiuterkurse mit dem Sitze ^n
Beuron gebildet. Ein Mann, dessen Name in Fachkreisen einen anerkannt guten Klang hat,
Ernst V. Werra, zur Zeit Münsterchordirektor iu Konstanz, steht an der Spitze. Sicnerem
Vernehmen nach hat er das Hotel Broghammer erworben, um in demselben vom 15. Oktober dieses
Jahres ab bis zum 15. Juli kirchen musikalische Kurse abzuhalten. Das neue St. Gregorius-
haus wird einer großen Anzahl von Besuchern genügen. Einzelzimmer oder gemeinschaftliche Säle
stehen je nach Höhe des Pensionspreises in ausreichender Zahl zur Verfügung. Das neue Unter-
nehmen, dem wir eine recht gedeihliche Entwicklung wünschen, ist, wenigstens zum Teil, auf den
dringenden Wunsch kirchlicher Kreise zurückzutühren und dürfte sich, wie wir hoffen, recht bald
auch eines zahlreichen Besuches württembergischer Organisten und angehender Chordirigenten
erfreuen."
Nach einem Bericht der „Augsburger Postzeitung" hat nicht Herr v. Werra, der Schwager
des Hochwürd. Herni P. Gregor Molitor, sondern das Kloster selbst dieses Hotel um den Preis
von 200000 M erworben.
-ra eo e»-
UieüB Notiz war bereits für daa IJUcilienvereinsorgaa ^eaelut, als vun Benron salbst
iDserat Tür den „Anzeiger" eintraf, die erfreuliche Nacbndit bestätigte nnd in bestimmter Fora
brachte. Daa auf Wunsch zugesendete Programm, das vom P. Gregor Molitor, Prior ia Beuron
nnd Hnaikdirektor Ernst t. Werra, der ans Konstanz übersiedelu wird, nnterzeicIiDet und welches
P. Leo Sattler, 0. S. B. in Beuron, anf Anlrage beBorgt, setzt die Daner des kirchenmusikaliacheu Kni-sea
auf die Zeit vom 15. Oktober bis 15. Juui jeden Jalires fest. Die Kursteilnehmer tindeu Dnierkiinft und
Verkastignng im „St. Gregorinshauae' {eheraaliges Hotel Broghammer). Mit herzlicher Freude begrüßt
der Unterzeichnete diese neae Schale in Beuron, deren „Vorträge und Übungen sich auf das ganze
Gebiet der katholiscbpn Kirchenmusik samt einschlägigen Fächern erstrecken und besonderen Wert
anf Theorie nnd Praxis des gregorianischen Choralgesanges, sowie aufLiturgik legen." Wir haben
nnn in Deutschland Kirchen musikschnlen zu Aachen, Freibnrg i. B., Paderborn, Regensburg nnd
Trier. Als 6. wird schon in diesem Jahre Benron anf den Plan treten, so daß der innige Wnnsch
des Unterzeichneten, den er bei Geleeeuheit der 10. Oeneralversammlnn^ des CäcilienvereJDS um
20. August 1884 in seiner Rede „Schule der Kirchenmusik — Kirchen musikschule" zum Aosdrnckp
brachte (s. Cäcilienkalender 1885, S. 35), immer mehr seiner Erfüllung ent^egentcelit. Er äußerte
sich damals: „Gebe Gott, daß wenigstens an jeder Kathedrale wieder eine Kirch enmusikschule
ins Leben trete; klein muß begonnen werden, nicht am Grolies zu erleben, sondern ihm zum
Leben zu verhelfen. Erat wenn ein Kirchencuor in die Schule der KircLenrausik gegangen ist,
nnd sich in ihr gefestigt hat, kann man daran denken, ans ihm nnd durch ihn eine Kirchenmnaik-
achule zn machen." F. X. H.
7. 2^ Anf dem Mnsikfest, das anläßlich des 300jährigen Stadt.iubiläams Ende Mai bis Anfangs
Juni d. J. in Hnnnlieim veranstaltet werden wird, gelangt von Theodor Streicher, der vor
einigen Jahren durch seine -Lieder ans des Knaben Wunderhorn" die Aufmerksamkeit aller
musikalischen Kreise auf sich lenkte, ein neues Werk „Mignons Exequien" ans Goethes „Wilhelm
Meister" f^r gemischten Chor, Kinderchor nnd Orchester zur Uraufführung.
8. X CoTiiigton. Gott dem AUmUcbtigeu hat es gefallen, nra 20. März nachmittags
3 Öhr 53 Minuten den Hochwürd. Herrn Wilhelm Hubert Tappert, Pfarrer der Mutter-Gottes-
Kirche in Covington, Ky., zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb wohlvorbereitet, ganz ergeben
in Gottes heiligslen willen und gestärkt mit den Heüsmitteln unserer heiligen Kirche, nach
längeren), mit größter Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 59 Jahren. 2 Monaten und 4 Tagen.
Er war 1848 in Büren a. Rb. geboren, kam 1870 nach Covington, wo er seine Stadien im St. Marien-
seminar fortsetzte und vollendete, wurde 187ä znm Priester geweiht und wirkte seit dem 13. Dez. 1879
in verdienstvollster Weise in der Marien gemein de als Rektor der Marienkirche im Verein mit seinem
Bruder Heinrich Tappert, der den Mitgliedern des Cäcilien Vereins durch seine Kompositionen gut
bekannt ist, nud welcher dortselbst in musterhafter Weise die Kirchenmnsik leitet. Der Unter-
zeichnete bringt in diesen Zeilen dem trauernden Bruder sein herzliches Beileid znm Ansdrnck.
F. X. H.
9. • Der Hocliwürd. Herr Dr. Horniann Bilnerle, Hofkaplan des Fürsten Thurn und Taxis
in Rpgensbarg und Ehrenkauonikns von Palestriua, ist im April zum pApstlichea Geheimkämmerer
Sr. Heiligkeit Pius X. ernannt worden mit dem Titel Monsignore. Mmvlloa annna!
10. * Die IHnsikbeilagen finden sich in dieser Nummer vor, nämlich; Stein Bru
für dreistimmigen Milnnercbor mit obligater Orgelbegleitung nnd Stein Jos., 12 leicht ausführl
lateinische anii deutsche Gesänge zum tirchlicheu Gebrauch für vierstimmigen Männerchor, Op. .
Die Verlaeshandlujig hat zu den beiden einlachen und anspruchslosen Werken aocli Einzelstimnu
herstellen lassen.
11. InhaltstIberBicht von Nr. 8 des Cäcilien vereiDsorgan»: Vereins- Chronik: Diüzeai
Cäcilien verein St. Gallen pro 190fi; Diözesan- Cäcilien verein Passan pro 1906; Spezi ulkommission für'
DiQzese St. PMten; Diüzesanpräses für Metz; Cäcilienfeier in Bautzen; Kardinalsjubiläum in Breslau;
t P. Utto Kornmäller (mit Porträt). — Erlaß des bischöfl. Geueral-Vikariates Eichst&tt
vom Jahre 1876. — Vermischte Nachrichten und Notizen: Limburg a. L.; Neustadt, West-
preußen; t Matthias Gebele; Münster i. W.; Montabaur; Enneberg; Berlin; Kirchenrausikschule
Trier; Männei-verein Sursee; Ellwangen; Erfurt; Stuttgart; Berichtigung; Opus 112 von P. Öries-
bacher. — Anzeigenblatt Nr. 3 mit Inhaltsübersicht von Nr. 3 nnd 4 der Mimta «mt«, sowie Bei-
lage: „Die wechselnden Gesäuge beim Hochamte am Montag in der Charwoche".
Nr. 4. Charwochenprogramrae des Jalires 1907 vom Deggendorfer Stadt pfarrchor, Grazer
Domclior, Probsteichor St. Jakob in Innsbruck, Pfarrchor in Meran. Regensburger Domebor, Salz-
b arger Dom chor, Dom chor Speyer und von der Votivkirche in Wien. - Vierteljahresrundschan
der deutschen kirchenmusikalisohen Zeitschriften. — Vermischte Nachrichten und
Notizen aus; Eicbstätt; Freiburg i. B.; Aufruf. — Anzeigenblatt Nr. 4. — Cäcilien vereins-Katalog,
5. Band, S. 73—80, Nr. 3447-3468 c.
]
raxis
lerer
i
1 nr^^
Druck nnd Verlag von Friedrieb Pnstet in Regensburg, Gesandtenstraße.
Nebst ADzeieenblatt and den Mnsikbeilaeen für ISO'
^. HH
1907,
Regensburg, am I. Juni 1907.
N'." 6.
MUSICA SACRA.
I Goßrüiidol von rir. Frans Xaver Witt, ff 1888).
F Honatschrift für Hebong Qiid Fördernng der katbol. KircbeQmQsik.
Homus^egobeD von Dr. Franz Kavsr Hnlicrl, Direktor der Kircbcnmiisikechulc in Rog:ODeliiirg.
Nene Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Hit 12 Musikbeilagen.
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^Viltl.«-[Eg[(l)i Hub. WDDdn. - Vtimltohla KiohciDntm oun
I». iur. Kul kllebcrC in Wanbuts: Orwt tob J. WXw In VUtbüftDi
: -.V-. InhiauUhsnloht Ton Nr. b &m Cleili*n«aninMr«>M. — etlUat
Oktavkoppeln beim Orgelbau.
Eine zeitgeiiiÄße Betrachtang, zugleich ein Beilra^ znr Knnst des ReßiBtrierpna vun H. Meier.
Die vielen uod zum Teil großartigen, fast alle den letzten zwei Dezennien ent-
Rtanimenden Verbesserungen und Vervollkommnungen im Orgelbau, unter ihnen in erster
Linie die Köhrenpuenmatik, haben in überraschend kurzer Zeit zu einer fast völligen
technischen Um- und Ausgestaltung des altehrwlirdigen Kircheninstrumentes geführt,
wie sie ähnlich iu andern Zweigen menschlicher Tätigkeit wohl nur seltener nachge-
wiesen werden könnte. Die ursprungliche Bedeutung des Wortes Orgel als Organum •
Werkzeug ist, weil fiir das kompliziertere Instrument auch der letzten 1—2 Jahr-
hunderte nicht mehr zutreffend, vergessen; aber auch mit der modifizierten Auffassung
des Worles begnügt sieh die Gegenwart nicht mehr; sie spricht und schreibt von der
itrgel der Jetztzeit als von der „modernen Orgel", deren größere Bedeutung und Über-
legenheit gegenüber den in den Siebziger und .4chtziger .Tahren de.t letzten Jahr^
hnnderts gebauten Werken hiemit unzweideutig kennzeichnend. Diese Orgeln neuesten
Datums sind nachgerade mit einem Reichtum, oft Überfluß von Charakter- und Solo-
stimmen, mit eijicm Raffinement aller nur erdenklichen Hilfsmittel und Nebenzügen der
verschiedensten Art ausgestattet, daß es bei einem größeren Werke schon ziemlichen
Studiums und eingehender Vertrautheit mit allen diesen „Spielhilfen" bedarf, am es
völlig beherrschen zu können. Jede moderne Orgel, auch nur mittleren Umfanges, ist
nun wirklich ein „Organ, das seine eigene ISprache spricht"; ihre Ausdrucks- und
Modulationsfähigkeit ist wirklich oft eine ganz erstaunliche; dem Organisten sind die
vielseitigsten Mittel in die Hand gegeben, um nicht nur sofortige Abwechslung, sondern
auch die eigenartigsten Kombinationen und daraus resultierende Klangeffekle zu erzielen,
ja, diese ins fast Unerschöpfliche zu steigern. Eines dieser in neuester Zeit beliebt
gewordenen, ja fast zur Herrschaft gelangten Hilfsmittel, das die mannigfaltigsle und viel-
seitigste Verwendung findet und für den praktischen Gebrauch, besonders bei kleineren
Werken, als sehr wertvoll sich erweist, ist die Oktavkoppel. Leider aber sind der
Fälle, wo dieses Hilfsmittel unnötiger- und in unzweckmäßiger, ja den Gesamtklang
der Orgel oft ganz verderbender Weise verwendet wird, so zahlreich, der Ansichten
über Berechtigung und Wirkung der Oktavkoppeln sind, manchmal sogar in Orgel-
J^ltuerkreisen, so viele oft einander wideDprechende, die Unsicherheit, ja oft Willkür In
-^ 6t DH m
der Dispouierung der Oktüvkoppeln ist so groll, die KoppelmaDie, ja wohl Koppelwutn
greil't iu solcher Weise um sich, daß es am Platze sein dürfte, auf diesem (i^ebiete
Klarheit zu schaffen, Wesen, Wert, Berechtigung und Wirkung der Oktavkoppeln ein-
gehender darzulegen, um dann hieraus für die Disponierung und den praktischen Ge-
brauch dieses Hilfsmittels einige sich ergebende Schlußfolgerungen zu gewinnen. Dieser
zeitgemäßen Forderung Kechnung zu tragen und zugleich zum Kapitel .,Registrierkunst" J
etwas beizufügen, wollen diese Zeilen versuchen. I
Die Oktavkoppeln haben in neuester Zeit nicht nur in größeren, sondern sogar in 1
kleinem und kleinsten Orgelwerken Aufnahme gefunden. Erstere, mit ihrer großen
Zahl von Tonfarbe, Tongröße und Stärkegrad verschiedenen Stimmen, können ihrer,
wenn nicht besondere Baum Verhältnisse etc. vorliegen, ermangeln; für letztere dagegen
sind sie sozusagen unentbehrlich geworden, da sie zweierlei ermöglichen: Verstärkung
des ganzen Werkes und Vermehrung der Ausdrucksfähigkeit desselben. Wir
streifen daher die Oktavkoppeln in ihrer Bedeutung für größere Werke nur flüchtig
am Ende dieser Ausführungen und beschäftigen uns ausfuhrlicher mit der Anlage tiir
kleine und mittlere Werke.
Geben wir, um eine Übersicht und Abgrenzung des Stoffes zu gewinnen, zunächst
eine Einteilung der Oktavkoppelo. Wir können sie unterscheiden in Ober- und
Unteroktavkoppeln (Super- und Suboktavkoppeln), ferner in solche, welche für
jedes der beiden Manuale allein, aufwärts oder abwärts, vielleicht auch zugleich
auf- und abwärts, dann in solche, welche von dem einen Manual (dem zweiten) nur
anf das andere (das erste) wirken. Für größere Werke werden auch Pedaloktav-
koppeln gebaut; doch ist deren Anlage nur in besondern Fällen tolmend, und in
kleinern Werken kämen sie, richtig ausgeführt, wohl ebenso teuer oder noch teurer zu
stehen als die Einstellung einer weitern Pedalstimme. Betrachten wir nun zunächst
Wesen und Wirkung der Oktavkoppeln.
Wenn andere Hilfsmittel und Nebeuzüge, wie Eollschweller und freie Kombination,
bei guter Konstruktion an Wirkung nichts zu wünschen übrig lassen und alles erfüllen,
was man billigerweise von ihnen verlangen kann, ao ist dies hei der Oktavkoppel nun
nicht im vollen Umfange der Fall; es gibt keine, und es kann sie nicht geben, näm-
lich eine musikalisch völlig richtig wirkende Oktavkoppel. Mag die fehlerhafte
Wirkung jeder solchen Koppel auch nur einem geübten Ohre vernehmbar sein, wenigstens J
theoretisch unvollkommen ist und bleibt die Oktavkoppel. Suchen wir dies an!
einigen Beispielen zu erläutern. Ich lasse mit Salicional 8' den Akkord ^
■ g . g — erklingen. Jeder demselben angehörende Ton ist hier demnach durch eine '
l-^-o — Pfeife vertreten. Mit Oberoktavkoppe! klingt nun zu jedem Ton die höhere
"" Oktave mit, zu h also li^, zu ff' g* usw. Jeder Äkkordton ist somit ver-
doppelt, und statt 4 Pfeifen kommen also 8 zum Erklingen. Hier wirkt die Oktav-,
koppel völlig richtig. Anders dagegen ist es in folgenden Akkorden:
Im ersten kommt mit rf' nun allerdings d^ mit ?' >/'', mit /i' A^
mit, so daß also jeder derselben durch die Oktave (siehe diti
: ^ kleinen Noten) verdoppelt ist und demnach in zweifacher Stärkflf]
"=" ertönt. Bei dem tiefen g ist dies jedoch nicht möglich, da dessen
Oktave, ^', im Akkord schon enthalten ist; das tiefe g erscheint demnach nur in
einfacher Stärke; statt total 8 Pfeifen erklingen demnach nur 7, mit zwei Registern
statt 16 nur 14, mit 10 Registern statt 80 Pfeifen nnr 70 usw. Ebenso beim zweil
Akkord, wo c* als Oktave von c' schon vorhanden ist und dieses letztere c ebenfalls.]
nur in einfacher Stärke auftreten kann. Ähnlich bei der Unteroktavkoppel.
Lücken in der Verstärkung einzelner Akkordlöne und die daherige Störung der Ein-
heit der Akkordklangmasse, die immer auftritt, sobald im Akkord ein Ton
zugleich mit seiner Oktave vorhanden, was bei reinen Vierklängen (Harmonien
in weiter Lage manchmal ausgenommen), fast immer der Fall sein wird, ist
nun der unvermeidliche Nachteil jeder Oktavkoppel. Immerhin erscheinen diese Lücken
nur in den Mittelstimmen; der oberste (bei der Unteroktavkoppel der unterste)
Ton tritt immer mit der Oktave auf, so daß also die äußern Stimmen von dem
J
H3 113 E>-
angeführten Nachteil nicht betroffen werden. Bei der Unteroktavkoppel treten diese
Lücken übrigens seltener auf, da, indem hier der Pedalgebrauch natürlich obligat,
die 4. (tiefste) Stimme vom Pedal übernommen wird und daher bei nur noch drei dem
Manuale zufallenden Tönen das Verhältnis einer Oktave seltener vorhanden sein
wird als bei Gebrauch der Oberoktavkoppel, die obligates Pedalspiel nicht fordert.
Diese Lücken werden nun gelegentlich auch doppelt, was in folgenden, nicht gar
seltenen Fällen zutriflFt, wo im ersten (a-moU-) Akkord das tiefe a und das tiefe c, im
-F-dur-Akkord die beiden untern f, und im folgenden
a-moll-Akkord die beiden Töne des untern Systems
ohne besondere Verdoppelung bleiben.
In voUgrifßgen , 5-, 6-, 7- und mehrstimmigen
Akkorden treten diese Lücken natürlich 3-, 4- und
mehrfach auf; genauer: so oft das Verhältnis einer
Oktave im Akkorde schon vorhanden. Beispiele werden hier, um Raum zu sparen,
nicht angeführt.
Betrachten wir nun noch die Wirkung einer in demselben Manuale (in II)
auf- und zugleich abwärts wirkenden Oktavkoppel, welche Anlage oft zu treffen
ist oder, was noch öfter der Fall, einer Unteroktavkoppel 11 — I und einer Ober-
oktavkoppel n — n, welche beide auf dem 1. Manuale vereinigt werden können.
Bei Gebrauch beider Koppeln sollte jeder Ton in dreifacher Stärke
auftreten, ein Salicional 8^ also zugleich noch als 16^ und 4'. Bei
nachstehenden Akkorden ergibt sich nun folgendes: ^
Akkord l: P erklingt als 8' und 16'; a^ erklingt als 8', 16' und 4'; c* erklingt
als 8', 16' und 4'; /** erklingt als 8' und 4'. Somit: Zwei Töne verdreifacht und zwei
nur verdoppelt, der eine durch den 4', der andere durch den 16'.
Akkord U: b erklingt als 8' und 16'; /"^ erklingt als 8' und 16'; 6^ erklingt als 8';
d^ erklingt als 8', 16' und 4'; f^ erklingt als 8' und 4'; 6* erklingt als 8' und 4'.
Somit: In dreifacher Stärke nur ein Ton, in doppelter 4 Töne (zwei als 8' und 4',
zwei als 8' und 16'), in nur einfacher Stärke ein Ton; statt 6 x 3 « 18 Pfeifen nur
12 Pfeifen. Hier wird also jede Lücke gleich doppelt; da das Verhältnis einer Oktave
im letztern Akkord dreimal auftritt, ß — h^; b^ — J*; p — P) ergeben sich somit
3x2 = 6 fehlende Töne, daher nur obige 12 statt 18 erklingende Pfeifen.
Diese Beispiele mögen genügen.
Welchen Einfluß haben nun die nachgewiesenen Lücken in der Verstärkung
einzelner Akkordtöne? Hierüber sind nun die Meinungen geteilt. Mehrere Orgel-
bauer, mit denen ich mich diesbezüglich in Verbindung gesetzt, erklären diese Lücken als
nicht bemerkbar und berufen sich auf Autoritäten im Orgelspiel, die diesen Mangel
ebenfalls nicht beanstanden. Dafür, daß auch andere Orgelbauer dieser Ansicht sein
werden, spricht ihre Praxis. Anderer Meinung dagegen war der als Physiker und Zele-
brität im Orgelbaufache bekannte, vor drei Jahren leider verstorbene Abt von Einsiedeln,
Columban Brugger. Er hielt die Lücken, besonders die bei Gebrauch der Oberoktav-
koppel auftretenden, als deutlich wahrnehmbar und verwarf daher diese Koppel voll-
ständig; nur der ünteroktavkoppel wollte er für gewisse Fälle Berechtigung zuerkennen.
Diese Ansicht oder Überzeugung werden wohl noch manche Autoritäten teilen. Da ich
in dieser Sache inkompetent, lasse ich die Frage offen und gestatte mir nur, in unmaß-
geblicher Weise meine Ansicht zu äußern. Ich halte dafür, daß auch ein geübter
Organist von dem bezeichneten Mangel nichts wahrnehmen wird, besonders wenn
ihm diese Eigentümlichkeit der Oktavkoppel nicht bekannt ist und er die Wirkung der-
selben nicht studiert hat. Aber auch in letzterem Falle wird er die Lücken oft nur
wahrzunehmen glauben und, dem Spiel eines andern zuhörend und die Registrierung
nicht kennend, schwerlich herausfinden, ob und wo Fehler im Tonsatze auftreten.
Da feinfühlige, mit ganz besonderem Gehör begabte Organisten zu suchen sind, da
ferner der Orgelbauer sich über obige Bedenken hinwegsetzt, und die vorliegenden Aus-
führungen einen andern Zweck verfolgen als eine kritische Prüfting dieser Frage, ist
-o 64 ea-
meiu Standpunkt ein gegebener: icli empt'eble, im Hinblick auf ilcii vielseitigen, ja oft
nnbedingt großen Nutzen, ilen die ■wohlerwogene Anlage von Oktavkoppelu mit sich
bringt, letztere aufs wärmste; die mehr oder weniger vielleicht doch etwas walirnelim-
baren Lücken muß man, da die Oktaykoppel schließlich doch nur ein Hilfsmittel, iu
Kauf nehmen. Vor einem möchte nun allerdings aucli ich entschieden abraten: vor dem
gleichzeitigen Gebrauch zweier auf dasselbe (das IL) Mannal wirkender Oktavkoppeln
bei schwachem Spiel, Da von demselben Akkord oft ein Ton als 8' und 16', ein an-
derer als 8' und 4', ein dritter vieileicht nur als 8', und das regelrechte Auftreten eines
Tones als 8', 16' und 4' fiist nie bei allen Akkordtönen erscheinen wird, und auch
die Lücken, wenn vorkommend, immer mindestens doppelt werden, entsteht von
einem Akkord zum andern oft ein wahres Chaos in der Einheitlichkeit der Klang-
masse, das, wenn es auch nicht bestimmt unterscheidbar, doch jedenfalls den Eindruck
hervorrufen wird, daß in der Klangmasse etwas nicht in Ordnung sein müsse. Dieser Vor-
behalt betr. Gebrauch der Oktavkopplnngen gilt jedoch nicht auch für deren Anlage:
im Gegenteil befünporte ich sowohl die Einrichtung einer Oberoktavkoppel II— II, als
auch diejenige einer Unteroktavkoppel II — I, da jeder ganz besondere Vorzüge eigen
sind. Im vollen Werk allerdings können, wenn in I kein Bordun 16' vorhanden
(näheres hierüber weiter unten), beide Koppeln ohne Nachteil nebeneinander ver-
wendet werden, da die fehlerhafte Wirkung des II. Manuales im Gesamlton untergeht.
Nach Besprechung dieser allgemeinen Wirkung gehe ich über zu den spezielldj
Wirkungen der verschiedenen Oktavkoppeln. (Fortsetzung folgt.)
Aus Archiven und Bibliotheken.
Dietrich Buxtahude.
Zu seinem 200jährigen Todestage. 9. Mal 1907,
Von Fritz Erckmann (Alzey).
Aus der Jugendzeit Dietrich Bnstelindes ist fast nichts bekannt. Wii' wissen uur, daß er
Jübre 1637 in der dänischen Stadt Helsingör das Liclit der Welt erblickte und im 31. Jahre seini ,
Lebens die Tochter dea Lübecker Organisten Franz Tunder heiratete, dnrch welchen Akt er zugleich'
der Nachfolger seines Sdiwiegervaters wurde. Ob ihn sein eigner Vater, der Organist an der
Olafkirche war und am 22. Jannar 1674 im 72. Jahre starb, selbst unterrichtet iiatte, oder ob er
bei andern Heistern Unterweisung genoß, ist nicht bekannt.
Es ist aber kein Zweifel, daß er im A^ril 1668 als reifer Künstler sein Amt als Organist der
Marienkirche zu Lübeck antrat und allgemeine Auteerksamkeit erregte. Seinen Fähigkeiten und
Beiner Energie warai hier Gelegenheiten znr Entfaltung geboten, um die ihn jeder andere Organist
der damaligen Zeit beneiden konnte. Er bezog nicht allein ein höheres Gehalt als seine KolTegeu,
sondern es stand ihm eine vorzügliche Orgel mit 54 Registern, 3 Manualen und Pedal znr Verfügung.
Es bestand ferner ein gemischter Chor, und nachdem er ein Orchester von 40 Spielern zusammen-
gestellt hatte, war ein Material geschaffen, mit dem er die au berühmt gewordenen ..Abendmusiken"
veranstaltete. Das waren die ersten Kirchenkonzerte Norddeutschlands. Sie begannen im Jahre 1673
und erstreckten sich bis ins 19. Jahrhundert hinein. Die Abendmusiken fanden an den tliuf letzten
Sonntagen vor Weihnachten nach dem Gottesdienst zwischen vier und fünf Uhr statt. Sie bestanden
ans geistlichen Chorwerken mit Orchesterbegleitung nnd Orgel vor trägen. Buitfihnde war die Seele
des Ganzen. Er schrieb die Stimmen ans - es ist bekannt, daß er einmal für eine einzige Aof-
fähmn|; 1600 Seiten Noten eigenhändig schrieb — übte die Werke ein, leitete die Anffühmngeu
nnd spielte die Orgelsoli. Die Lübecker unterstützten ihren begabten und begeistei'ten Organisten
aufs eifrigste. Sogar die Bewohner der benachbarten Städte besuchten die Auffithningeu.
Einzelne, selbständige Teile dieser Abendmusiken haben sich erhalten. Die größeren Wei-ke,
die sich über mehrere Sonntage erstreckten, sind verloren gegangen. Aus dem noch erhaltenen
Text eines Zyklus mit dem Titel i .Die Hochzeit des Lammes" ersehen wii- die äußere Form eines
solchen Werkes. Auffallend sind darin die vielen nnd langen Dialoge. Buxtehude war einer der
ersten Komponisten, deren Bestreben dahin ging, den verschiedenen Personen verschiedene, charak-
teristisuhe Orchesterbegleitung zu geben.
Doch liegt seiue St&rke nicht auf diesem Gebiete. Er fallt bald ab und geht zu dem früheren
Konzertstil zurück. Buitehnde verdient deshalb keinen Tadel. Man erkannte noch nicht genügend
die charakteristische Verwendung der Orchesterinstrnmente. Das Orchester hatte noch nicht die
Sprache gefunden. Trotzdem sind die diesbezüglichen Versuche Buxtehudes auzuerkennen, denn er
faßte die Bestrebungen seiner Vorfahren in ein künstlerisches Ganze zusammen, wenn es ihm auch
nicht glückte, die Dialogform, die Heinrich Schutz mit seinen Symphoniar. naem« in Deutschland be-
kannt gemacht hatte und die bei seinen Schülern des Hamburger Qilltgium mu^rum fast zu einem
Oratonum ausgewachsen war, zu übertreffen.
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Um so größer ist er auf dem Gebiete der Orgelkomposition. Seine bedeutende Fertigkeit als
Orgelspieler und die zu seiner Zeit schon weit vorgeschrittene Orgelbaukunst* waren ihm in dieser
Beziehung sehr günstig. Dazu wurde dem kunstvoll verzierten Choralvorspiel in dem evangelischen
Gottesdienst große Bedeutung beigemessen. Wenn auch das Amstädter Eirchenkonsistorium ihren
einzigen Johann Sebastian Bach vorlud, um sich we^en seines komnlizierten, die Zuhörer ver-
wirrenden Orgelspiels zu rechtfertigen, so bezeugten die Lübecker größeres Kunstverständnis. Man
erwartete, daß der Organist vor dem Gemeindegesang über den zu singenden Choral auf seinem
Instrument gewissermaßen eine musikalische Reue hielt. Buxtehude besaß gerade in der freien
Improvisation großes Talent. Viele seiner vorhandenen Choral vor spiele streifen an das Virtuosen-
harte. Der aufmerksame Zuhörer fühlt indessen, daß die Bravourstellen nicht um ihrer selbst willen
da sind, sondern von einer Meisterhand dem Ganzen eingefügt wurden, daß sie ihm gleichsam ent-
wachsen. Der Choral, dieses echt deutsche Kunstprodukt, das in dunkeln Kriegszeiten wie auch in
Perioden der Freude und des Friedens Bauer, Bürger und Adelige vereinigte, war so recht geeignet,
die Gemeinde auf die Höhen der Kunst zu führen. Er bildete den Grundstock der geistlichen
Kantate, er gab das Thema ab für die kunstvollsten Phantasien und Fugen.
Die meisten Werke Buxtehudes sind jetzt veraltet. Der Riese Johann Sebastian Bach hat
ihn und seine Anhänger überflügelt und in den Hintergrund gedrängt. Man darf aber dabei nicht
vergessen, daß niemand solchen Einfluß auf Bach ausgeübt hatte, als gerade Dietrich Buxtehude.
Es war eine geschichtliche Notwendigkeit, daß Bach in jungen Jahren sich einen vierwöchigen
Urlaub erbat und den weiten Weg von Arnstadt nach Lübeck zu Fuß zurücklegte, um den berühmten
Dänen zu hören. Wir wissen , daß der Eindruck, den der ältere Buxtehude auf seine jugendlichen
Kollegen machte, der Art war, daß Bach seinen Urlaub auf drei Monate ausdehnte und deswegen
von dem Amstädter Kirchenkonsistorium zurückgerufen wurde, um sich zu rechtfertigen. Buxtehude
hätte gern in ihm seinen Nachfolger gesehen. Da mit dieser Nachfolge aber die Bedingung ver-
knüpft war, daß Bach die älteste Tochter des Organisten heiratete, wozu der jnnsre Künstler sich
nicht entschließen konnte, so mußte er diesen Lieblingsplan aufgeben. Die ersten Werke, die Bach
nach seiner Rückkehr nach Arnstadt schrieb, sind unter dem Einfluß Buxtehudes entstanden und
lehnen sich zum Teil direkt an dessen Kompositionen an.
Die künstlerische Persönlichkeit Buxtehudes zog eine große Anzahl Schüler und Bewunderer
an. Auch Händel pilgerte in der Gesellschaft Matthesons nach Lübeck. Der Letztere erzählt in
seiner „Ehrenpforte*", daß Buxtehude einen von ihnen zu seinem Nachfolger wünschte. Da aber
Anna Margaretha Buxtehude zwölf Jahre älter als Mattheson und sechzehn Jahre älter als Händel
war, folgten beide dem Beispiele Bachs und verließen schleunigst Lübeck. Erst Johann Christian
Schieferaecker, der frühere Harpsichord - Spieler an der Hamburger Oper, konnte sich dazu ent-
schließen, die eigentümliche Bedingung zu erfüllen. Er wurde der Schwiegersohn Dietrich Buxtehudes
und dadurch Organist an der Marienkirche.
Buxtehudes Kompositionen sind, wie bereits angedeutet, aus den Konzertprogrammen fast
ausgeschaltet. Nichtsdestoweniger verdient er, der Vergessenheit entrissen zu werden. Er ist ein
notwendiges Glied in der Entwicklung der Orgel- wie überhaupt der Kirchenmusik. Was Schütz
und seine Schüler angefangen, das hat er weitergeführt. In dieser Beziehung schließt er die Kette
zwischen Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach.
Spitta gibt in seiner Bach - Biographie eine Liste der veröffentlichten Werke Buxtehudes.
Dazu gehören namentlich die „Abendmusiken^' und Gelegenheitswerke, von denen viele während
seines langen Lebens in Lübeck erschienen. Frühere Instnimentalstücke waren nicht zu entdecken.
Mattheson M erwähnt einer Sammlung von „Klaviersuiten**, in der die Natur und der Charakter der
Planeten musikalisch dargestellt sein sollen. Doch ist weiter nichts davon bekannt. Choral-
bearbeitungen und vereinzelte Werke wurden herausgegeben durch Dehn (Peters), Commer (Musica
Sacra, I. Nr. 8), G. W. Körner, Bnsby (History of Music) und A. G. Ritter (Kunst des Orgelspiels).
Ferner erschien bei Breitkopf & Här'tel eine öesamtausgabe der Orgel- und Gesangswerke.
An die Subskribenten der Gesamt-Ausgabe von
Palestrinas - Werken
richtet der Unterzeichnete die dringende Bitte, durch Postkarte umgehend mitzuteilen,
wie ihre gegenwärtige Adresse lautet, da seit 28 Jahren voraussichtlich verschiedene
Adressenänderungen eingetreten sind.
Der letzte (33.) Band soll nämlich zur Versendung kommen; er enthält den
vierten Nachtrag zur Gesamt -Ausgabe, welche an sich mit 29 Bänden abgeschlossen
war. Der 30. bis 32. Band waren Nachträge; mit dem nun fertigen 33. Band
sind die sämtlichen musikalischen Kompositionen Palestrinas veröffentlicht.
Aus dem Vorworte zu diesem 33. Bande sei folgendes erwähnt:
„Zwischen dem dritten Nachtrag zur Gesamt -Ausgabe von Palestrinas VS^erken,
der als 32. Band mit Vorwort vom 15. Dezember 1892 im Jahre 1893 erschienen ist,
^) Der vollkommene Kapellmeister.
-ta 66 Es-
uud dein vorliegenden I>ch!iißb8nde gähnt ein Zeitraum von 14 Jahren. Die Ursiicl
dieser langen Unterbrechung liegt teils beim Herausgeber, der durch vielfache und vor-
dringliche Berufsarbeiten immer abgehalten war, so viel zusammealiängende Zeit zu
gewinnen, als für die Bewältigung des namhaften Materials, welches er seit dem Jahre 1867
in Rom, besonders aber auch in italienischen Städten und europäischen Bibliotheken
und Archiven gesammelt hatte, notwendig war, teils in dem Umstände, daß der Heraus-
geber bis in die letzte Zeit nnschlüssjg war, ob er das biographische vorn bibliographischen
jtfaterial trennen solle, wie weit die Grenzen für die Tätigkeit und den Einfluß Palestrini
in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zn ziehen seien, ob die zahlreichen Üol
mente, welche in den verschiedenen Archiven zutage gefördert wurden, in ihrem gan
Umfange oder nur in den wesentlichen Punkten zu veröffentliclien seien.
Endlich reifte der Entschluß, den ;J3. Band, dessen musikalischer Teil schon seit'
lu Jahren druckiertig hergestellt ist, in der Weise zu publizieren, daß die ausführ-
lichen Register der Textanfänge mit dem thematischen Katalog der sämtlichen Werke
Palestrinafi sowie Diminutionen und Uautentabulaturen den Abschluß bilden, wahrem'
alle auf Palestrina bezüglichen Aktenstücke, Dokumente, Belege, Zeugnisse usw. mi
genauer Angabe ihres Fundortes in streng chronologischer Reihenfolge anszü]
lieh in eigenem Bande mitgeteilt werden. Auf diese Weise föllt jedes Urteil persCnlich
Natur fort und es bleibt einem zukünftigen Verfasser einer eingehenderen Biographie
Paleetrinas vorbehalten, aus den Handlangerarbeiten des Unterzeichneten und den in
33 Bänden vorliegenden Werken des Pränestiners ein Bild zu entwerfen, wie es z. B.
Phil. Spitta von Seb. Bach, Otto Jahn von W. A. Mozart so meisterhaft gezeichnet haben.
In diesem Vorwort zum 33. Bande werden also nur diejenigen Bemerkungen auf-
genommen, welche mit dem Inhalt desselben in engstem Zusammenhange stehen; das
Schlußwort wird das obengenannte Material in jener Vollständigkeit enthalten, die nach
vierzigjähriger Arbeit (genau von 1867 angefangen} zu ermöglichen war. Wer dann
noch neues Material herbeizuschaffen oder Ergänzungen und Verbesserungen anzubringen
und zu veröffentlichen hat, sei als Mitarbeiter und Förderer des Monumentes für
Johannes Petraloysius Pränestinus herzlich begrüßt und innigst bedankt."
Die kirchenransikalischen Zeitschriften des In- und Auslandes, sowie auch alle
Musikzeitungen sind freundlichst gebeten, diese Zeilen ganz oder ausziiglich zu ver-
öffentlichen und mit beizutragen, daß ein Werk, welches jeder Bibliothek zur Zierde
gereicht, nicht nur in der bisherigen Höhe der Auflage, sondern, durch neue Subskribenten
unterstützt, die nötige Verbreitung finde. Für die früheren und für neue Subskribenten
ist der Preis eines jeden ungebundenen Bandes auf 10 M, eines gebundenen auf
je 12 M festgesetzt; durch den Buchhandel sind 15 A für das ungebundene Exempl "
zu bezahlen.
Der bibliographische, mit den Original-Dokumenten ausgestattete Nachtrag mit d(
kritischen Bemerkungen wird als „Schlußwort zur Gesamt-Ausgabe Palestrinas'
als selbständiges Werk eigens berechnet, voranssichtlich bis November dieses Jahres
veröffentlicht, kann aber auch seinerzeit diesem letzten, 33. Bande beigebunden werden.
F. X. Haberl.
Vom Bücher- und SfuBikalienmarkte.
I. Bücher und Broechiiren. Der Vatikauischeu Choralansgabe zweiter Teil, nebst I._
worl au — meine Kritiker — von H. Bewernnge. DüsBoldorf, Druck und Verla« „Düeanldorfi
Tagblait". HK)?. 35 Seiten in S". Der Verfasser, über dessen I. Teil der Broscnüre in Nr. 6,
der Muaica mcra 1906 Beferent kurz berichtet hat, schreibt nun auch über die Vatikanische Chora
ausgäbe des Ckmtntine S/melorum und gibt dem Liber Uswilia der SolcBmenser den entischiedene
Vorzug. Wie schon an der ersten, so hat Referent auch an dieser zweiten Pnblikalion keinerl^
tiefallen; das aber kann Herrn Bewernnge angestanden werden, daß er in beiden Broschüren i"
sich geteilt« Aufgabe, nachzuweisen, daß die Vatvana nicht nnter der Flagge der Wissenscha
lit^keit segle, erreich! hat. Hart bleibt immerhin der Seite ■'iS niedergeschriebene Satz: „Kh _
höchst traurig, daß der großartige Plan Sr. Heiligkeit durch die Eitelkeit eines Einzelnen fohlgi
schlagen ist."
Von der Separataasgabe des Oäcilienverfina-Katalog;»! wnrdeu die Nummern 3301- 'MSb
welche als selbstäniüge Gratisbeilage zam Cäcilienvereiusor^ane als 5. Band am 15. Januar 19C
erschienen sind, vou E>. Pustet in Regensburg als 16. Heft ediert.. Preis der SN Seiten in gr.-S» 1 j
^h^l
seit
ihr-
rke
-G m Gh
Ru^giero Giovannelli, Masicista Insigue, von Sac. Attilio Gabrielli. Veiietri, Pio
iStracca. 1907. Die kurze Skizze über den bekannten, in Velletri gebornen Komponisten, der als
Kapellmeister zu St. Peter in Rom Nachfolger Palestrinas gewesen ist, wird wertvoll durch die archi-
vallsch beglaubigte Notiz, daß Ruggiero Giovannelli am 8. Januar 1625 in ßorgo Pio zu Rom in
seinem eigenen Hause gestorben und in S. Marta hinter der Tribüne von St. Peter beerdiget wor-
den ist.
Paul Gerhardts Lieder und Gedichte, herausgegeben von Wilhelm Nelle. Gustav Schlöü-
mauns Verlagsbuchhandlung, Hamburg, 1907. Preis gebunden 4 M, Am 12. März 1907 sind
300 Jahre vcraossen, daß Paul Gerhardt der gemütvolle Dichter von Kirchenliedern, dessen „0 Haupt
voll Blut und Wunden" auch in katholische Gesangbücher tibergegangen ist, das dicht der Welt
erblickt hat. Er ist wohl im Kreise der evanfjelischen Dichter von Kirchenliedern der hervor-
ragendste, und Wackernagel schreibt von ihm m der 1849 besorgten Ausgabe von P. Gerhardts
Liedern: „Gerhardts Lieder spiegeln den Übergangscharakter seiner Zeit ab, wo neben dem christ-
lichen Gemeindebewußtsein sicn aas persönliche Gefühlsleben, die subjektive Richtung anfing geltend
zu machen, so daß man ihn für den letzten und zugleich vollendetsten der streng kirchlichen
Dichter ansehen kann, welche im konfessionell-kirchlichen Glauben gegründet waren , und ihn aber
auch die Reihe derjenigen Dichter eröffnen lassen kann, in deren Lieder Preis und Anbetung des
geoffenbarten Gottes zurücktreten vor dem Ausdruck der Empfindungen, die sich der Seele im An-
schauen ihres Verhältnisses zu Gott, dem sich offenbarenden Heil, bemächtigen. Er stand auf der
Höhe der Zeit, und beide Richtungen vereinigten sich in ihm aufs lebendigste." Die Sammlung
von W. Nelle bringt nach einer Einleitung von 61 Seiten, in welcher „der Dichter und seine Dich-
tung" geschildert wird, sämtliche Lieder und Gedichte Gerhardts (1^ Nummern) im Originaltext
mit Angabe der Zeit ihres Entstehens. So finden sich Seite 70 die Strophen: „An das Angesicht,
Salve, Caput cruentatum*' , 1656, in der alten Form, die in unseren katholischen Gesangbüchern moder-
nisiert worden ist. Die 2 ersten Strophen mögen hier im Originale folgen:
„1. Haupt voll Blut und Wunden, 2. Du edles Angesichte,
Voll Scnmerz und voller Hohn, Davor sonst schrickt und scheut
Haupt, zum Spott gebunden Das große Weltgerichte,
Mit einer Dornenkron. Wie bist du so bespeit?
Haupt, sonst schön gezieret Wie bist du so erbleichet!
Mit höchster Ehr und Zier, Wer hat dein Augenlicht,
Jetzt aber hoch schimpfieret, Dem sonst kein Licht nicht gleichet.
Gegrüßet seist mir! So schändlich zugericht?^
Vor mir liegt das Buch: Anleitung zur Stimmbildung und zum fließenden Sprechen von
A. Knijpers, Lehrerin für Stimmbildung. 4. Auflage. Leipzig, K. F. Köhler. 1905. 183 Seiten in
Klein-Ouart. Die Verfasserin spricht aus einer 24jänrigen Ermhrung. Wertvoll ist ihr Geständnis
Seite 142. „Obgleich ich sechs Jahre am Konservatorium in Brüssel und zwei Jahre an der Berliner
Hochschule studierte, 1875 bei dem „Konkurs** in Brüssel den ersten Preis für Gesang erhielt, und
die Hochschule als Oratoriensängerin verließ, ist trotzdem meine Stimme erst nach der Entdeckung :
wie und auf welche Weise die Sprechorgane entwickelt werden können, zu ihrer vollen Kraft und
Entfaltung gelangt.^
Von genauer Beobachtung zeigt die Bemerkung Seite 95: «Spricht man die Konsonanten zu
schwach ans, dann leidet die Luftbewegung darunter, und der Ton verliert seine Kraft. Werden
die Konsonanten zu stark ausgesprochen, dann wird der Vokal durch dieselben zerdrückt
Läßt man die Vokale zu wenig klingen, dann wird die Stimme klein und unbedeutend,
während ein zu langes Klingen derselben die Sprachstimme einer Singstimme ähnlich macht, und
mau hört nur Töne, aber verstanden wird man nicht"
Sie strebt dahin, „daß man sich bemüht, deutlicher, leiser und einfacher zu sprechen,
viele Zuhöhrer würden hierfür dankbar sein und mehr Erbauung von der Predigt haben." 181.
Wir setzen diese Bemerkungen hieher, um anzudeuten, welche Fülle zutreffender Bemerkungen über
das schöne Sprechen sich in dem Buche finden. Von besonderem Werte sind ihre fundamentalen
Erörterungen über das naturgemäß freie Atmen und Loslösung des Unterkiefers von der Zungen-
tätigkeit.
Man braucht nicht in allem der tüchtigen Arbeit zuzustimmen z. B. der Bewertung des Her-
vorhebens unbetonter Silben — aber jeder, der es ernst meint mit Ausbildung seiner Stimme in
der Absicht, daß er gern gehört una münelos verstanden wird, der wird an dem Buche seine
Freude haben. — b— .
Harmonisches System zur Begleitung der gregorianischen Choralmelodien von P. Kiemen»
Kttnster, 0. S. B., Priester der Kongregation von St. Ottilien für ausländische Missionen. Mit
Erlaubnis der Obern. Missionsverlag St. Ottilien. 1906. Als Beitrag zu den ungezählten Versuchen
neuerer Zeit, den gregorianischen Choral zu harmonisieren, hat aucn vorliegendes 102 Seiten um-
fassende Büchlein Existenzberechtigung, besonders nachdem der sonst unbekannte Autor der Ansicht
i«t, daß die Begleitung insbesondere lür die tägliche Praxis dem Zeitgeist entspricht. Gefährlich
aber scheint ein zweites Argument: „Die Kinder der jetzigen Zeit sind andere als die vor 1000 Jahren,
als diese herrlichen Melodien entstanden sind. Sie begnügen sich nicht mehr mit der wenn auch
noch so kräftigen Melodie, sondern verlangen eine Unterlage, gleichsam eine harmonische Schüssel,
worauf ihnen die süßen, wohlschmeckenden, melodischen Früchte serviert werden. Ja, ihr ganzes
musikalisches Denken ist für gewöhnlich mehr harmonisch als melodisch und nicht selten bemessen
sie den Wert einer Komposition nicht nach ihrer wahren Größe, sondern vielmehr nach der Anzahl
H3 6S Bt-
ihrer Stimmuu." — Eh wäre uamlicli leicht mSglich, daß „die Kinditr dec jetzigen Zeit" den logischei^
Schluß machen, die Melodien, die vor 1000 Jahren eutGtanden sind, überhaupt nicht mehr zu Bingen"
oder die „harmonische SchÜBsel", welche der Verfasser als Unterlage vorzeigt, weder vom alten.
noch vom modernen Staudpnnkt aus stilgerecht zn findrn und im „harmonischen System" kein
.System zu entdecken. Was die Zitate ans Liazt, Wagner nud den Modernsten für einen Zweck
bei Begleitung des gregorianischen Chorals haben sollen, ist schwer zu enträtselu.
Qirmhui Scriphiiu-um eeilicd Anliphanas et Re^nmrin pt gncro Scj-iplurae fönte in lilDim LihirgiiMi
Sanclae Ecclrsiae Bemnnae derivala coBeait et eäidit Cflirolns Marbarh Episeopu» Titularig Paphiawü.
Straßhnr^, Dmck und Verlag von Fr, X. Le Rons, Straßbnrger Druckerei. U>07.* Preis brosch. 8 .*.
Ein klassische^! niit Sorgfalt und FleiQ ansgearbeitetes, typographisch prächtig ausgestattetes Bncli
von 596 Seiten in Groß 8*. in deutscher Sprache verfaßt, das jeder KlerikalsemiDar- nnd üniversitAts-
bibliothek eine reiche Quelle für Liturgie, Askese und Exegese erilffnet, sowie besonders auch den
Kirchen inusiker interessiert. Das Buch bietet eine Sammlaug der Texte jener Antiphonen, Respoo-
sorien nnd Versikel, die aus der Heiligen Schrift gezogen nnd io den liturgischen Bachern des
römischen Ritus (Missale, Brevier oder Autiphonar, Pontifikale nnd Rituale) zerstreut sind. Die
sämtlichen Gesangstttoke sind hier geordnet nach der Reiheufolge der Bücher der Heiligen Schrift,
und bei jedem sind Kapitel nnd Vers der Heiligen Schrift vermerkt, welchen es entnommen ist
Dher den Literalsinn der betreffenden Bibelstelle wird man durch den letzten vorhergehenden Titel
iu der Regel hinreichend orientiert. Die Zahl der Texte betragt 4248, doch ist die Zahl der " '
sänge selbst viel großer, da mancher Text zu mehreren Gesängen Anlaß gegebeu bat, wie man
anf jeder Seite des Buches bemerken wird.
Aus den Cat-mina Siripturarum ersieht mau sofort: I. welcher Stelle der Heiligen Schrift ji . _
Gesangestext entnommen worden ist; U. welche Bücher der Heiligen Schrift bei Abfassung der Öir
sänge znr Verwendung gekommen sind nnd in welchem Maß jeder Teil dieser Bücher Beiträge
geliefert hat; ILI. au welchen Tagen nnd Festen oder bei welchen Anlässen die einzelnen GesfiDse
iu der Liturgie vorkommen nud welches ihre jedesmalige Bestimmung ist, sowohl im Oflizium als
Antiphon, Responsorium, usw.. als bei der heiligen Messe als Introitns. Gradnale, nsw. Mit einiger
Aufmerksamkeit, doch ohne besondere Anstrengung kann mau femer bemeikeu: IV. daß der l^t
der Gesänge oft nicht mit dem Text der Vulgaia völlig übereinstimmt; V. daß ein nnd derselbe
Gesang bei verschiedenen Anlässen mit kleineu Veränderungen vorkommt, so daß, statt eineB
Textes, zwei oder drei verschiedene Texte des nämlichen Gesanges vorhanden sind; VL daß die
Gesänge der altern OfOzien teilweise nach andern Grundsätzen gewählt oder verfaßt scheinen als
die Gesänge der Offizien nenerer Zeit. Diese sechs Punkte werden in der Einleitung in ebensoviel
Kapiteln ausführlich besprochen. Es folgen dann noch fünf andere Kapitel, wovon die vier ersten
OS dem Leser nahelegen, wie die verschiedenen Gattungen der Gesänge aufgefaßt werden sollen,
damit sie in religiöser und üsthetischer Hinsicht die ihrer Bestimmung entsprechende Wirkung in
uns hervorbringen. Es handeln diese vier Kapitel: VU. von den Versikeln; VIII. von den Anti-
phonen des Ofiiziums: IX. von den Respousorien des Offiziums; X. von den Meßgesängen. —
XI, Praktische Bemerkungen Aber die Eiurichtnng und den Gebrauch des Buches bilden den Sohlnß.
JohannPB Rauten st rauch, Luther und die Pflege der kirchlichen Musik in Sachsen (14. blu
19. Jahrhundert). Ein Beitrag zur Geschichte der kathoHschen Bruderschaften, der vor- nnd
nachreformatorischen Kurrenden, Schulchöre und Kantoreien Sachsens. Herausgegeben mit Unter-
stttlzung der König .Tohann-Stiftung und des evangelischen Landeskonsistoriums. VITI, 461 Seiten,
ö". Geheftet 6 Ji, gebunden 7 .Ä 50 .v'i.
„Die Abhandlung, ein Resultat eingehender ortsgeschichthcher Studien, stützt sich vorwiegend
anf Dokumente der Kgl. Staatsarchive zn Dresden, Magdeburg, Merseburg, des Ernest Gesamt-
archivs zu Weimar, des Konsislorialarchivs zu Dresden, der Köntgl. Superinten da utnren zu Roclilitz,
Grimma, Gluchau, Meißen, Marienberg, Großenhain, der Amtshan ntmannschaft zu Marienberg, der
Ratsarchive zn Oschatz, Schneeberg, Leipzig, Freiberg, Buchholz, des gräflichen Arcliivs zu Ginchan,
ferner der sächsischen Pfarrämter und der Kaiitoreiarchive- Außer dem genannten arcbival Ischen
Quellen material siild die Chroniken und sonstigen ortsgeschichtlichen Abhandlungen (soweit sich
iGeselben in den Kgl. Bibliotheken zu Dresden nud Berlin sowie in der Leipziger üniversitäts-
bibliothek vorfanden) von zirka 100 Städten ans dem Gebiete des ehemaligen emestinischen wl^
albertinischen Sachsens benutzt worden. J
Nach einer kurzen Einleitung über Luthers musikalische Bedeutung nnd Wirksamkeit zeichnM
der Verfasser, um den Einfluß des Reformators anf die Entwicklung der kirchlichen Musikpflwfl
in den sächsischen Landen zu beleuchten, ein Bild von dem kirchlichen Musikwesen der vorreftM
matorischeu Zeit, dem sich eine eingehende Darstellung der Entwicklung der nachreformatorischaj
kirchlichen Mnsikpflege anschließt. Als Pflegstätten der kirchlichen Tonkunst werden behandtfl
die katholischen Brüderschaften, Kurrenden, Schülerchßre und Kantoreigesellschafien (coUenia muni»
Dm die musikalische Bedeutung der nachreformatorischen Sängerchüre zu veranschanlichM
hat der Verfasser auch die Entwicklung des evangelischen Schulgesangs in den Bereich der D^9
Stellung gezogen. — Besonderes Interesse erwecken die Ausführungen über Reichtum und Sch^M
heit der Liturgie der Lutherzeit. " T
Diesem Räsounement der Verlagsbuchhandlung bat Referent nur beizufügen, daß die durefl
Herrn Professor Dr. Hermann Kretzschmar in Berlin angeregte und wohlwollend geförderte Arbeit
die zu einem Buche von 473 Seiten angewachsen ist, von Vielem Fleiß nnd gründlichen DetailstudieK
zeugt und dadurch einen besonderen Wert in Anspruch nimmt, daß der Stand and die Pflegstättäw
des Kirchengesanges in der vorreformatoriachen Zeit eingehend geschildert werden und hiemit (Be
die Kirchenmasikgeschichte iu Saclmeu reiches Material zutage gefördert wurde. Der Verfasser be-
fleißt sich g[roßer Objektivität, schildert die persönliche Vorliebe Luthers für Kirchenmusik durch
eine Menge interessanter Züge, läßt aber dadurch, ohne es vielleicht gewollt zu haben, schmerzliche
Erinnerungen auftauchen über den Verfall und den Rückgang der kirchlichen Tonkunst gerade im
16. Jahrhundert. Es ist unmöglich, in Einzelheiten einzugehen; es darf aber zugesichert werden,
daß durch diese Detailstudie, welcher auch ein dankenswertes Ortsregister beigegeben ist, herrliche
Blicke in das kirchenmusikalische Leben vor drei - und vierhundert Jahren gewährt sind.
Moderne Orgelspielanlageu iu Wort und Bild nebst einer kurzen Erläuterung der heutigen
Orgelregister zum Studium für angehende Organisten, bearbeitet und mit einer Reihe von Abbildungen,
selbst entworfenen Zeichnungen und Plänen versehen von Max Richter, Egl. Seminar-Musiklehrer.
Den hohen Kultus- und Unterrichtsbehörden, Gemeinde-Kirchenräten, Vorständen von Musikvereinen,
Lehrern des Orgelspiels und Sachverständigen für Orgelbau ebenfalls zur sreneigten Beachtung
empfohlen. Verlag von Paul de Wit, Leipzig. 1906. Preis gebunden 7 Ji tiO ^, Der mächtige
Umschwung, welche der Orgelbau mit Beginn des 20. Jahrhunderts erfahren hat, rechtfertiget Speziai-
werke, wie das vorliegende^ in dem auf 86 Seiten in Kleinfolio mit schönen Illustrationen Drgel-
spielanlagen im ganzen und einzelnen beschrieben, die Klaviaturen, Register, Koppeln, Kombinationen,
Schweller usw. besprochen, Erklärungen der klingenden Orgelregister (Prinzipalstimmen, Flöten und
Gk^ackte, Streich- und Zungenregister, Mixturen und Füllstimmen) gegeben werden. Der Verlag
von Paul de Wit, der seit Jahren durch seine „Zeitschrift für Instrumentenbau** Ansehen genießt,
ist überdies eine autoritative Garantie für die Gründlichkeit und Zuverlässigkeit des reichen Inhalts
von Max Richters instruktivem Buche.
Dr. H. Riemanns Katechismus der Fugenkomposition ist in Max Hesses illustrierten Kate-
chismen als Nr. 18 und 19 (1. und 2. Teil) in 2. Aufl^e erschienen. Vor 16 Jahren ist die erste
Auflage ans Licht getreten, als der Verfasser noch in Sondershausen war. Nunmehr ist er Professor
der Musikwissenschaft an der Universität Leipzig und bietet dem ernsteren Musiker eine wohldurch-
dachte, mit erklärenden und kritischen Zwischenbemerkungen reichlich ausgestattete Analyse von
J. S. Bachs wohltemperiertem Klavier. Der 1. Teil befaßt sich mit den 24 Präludien und Fugen
von Bachs unsterblicnem Werke, der 2. mit dem 2. Teil desselben. Ein 3. Teil, der noch nicht in
2. Auflage erschienen ist, enthält die Analyse von J. S. Bachs „Kunst der Fu^e^. Leipzig, Verlag
von M. Hesse, 1907. Jeder Teil broschiert 1 M 50 z^^, beide Teile in einem Band gebunden
3 .^ 50 /^. Auch der beste Organist und Komponist muß Bachs wohltemperiertes Klavier und die
inhaltreicne Analyse Riemanns Kennen und stuoieren.
— — Vom gleichen Autor erschien als Nr. 2 und 3 der M. Hesseschen Katechismen der
„Katechismus der Musikgeschichte^ in 2 Teilen und in dritter Auflage. Die zweite wurde in
idu9ica Sacra 1902, Seite 33, empfohlen. Riemann hat die Katechismusform beibehalten, obwohl er
bei Breitkopf & Härtel schon 2 Teile eines Handbuches der Musikgeschichte veröffentlicht hat
(siehe über letzteres Referat im kirchenmusikalischen Jahrbuch, 30. Jahrj^ang, Seite 230); es hat
ihn die wachsende Verbreitung des Buches dazu veranlaßt. Wohl sind einzelne Daten verbessert
worden, aber bei Palestrina z. B. ist das Geburtsjahr 1514 (statt 1526) und der Beiname Sante (es
war der Taufname seines Vaters) mit unbegreiflicher Hartnäckigkeit festgehalten.
Einen Katalog über „Musik, Kirchengesang, weltliche Musik, alte seltene Musikwerke, Auto-
ipraphen, Manuskripte, Mozart, Wagner, Liszt^ hat unter Nr. 121 Ludwifi: Rosenthals Antiquariat
in München, Hildegardstraße 16, herausgegeben. Die Abfassung des Kataloges ist meister- und
musterhaft nach Seite der Bibliograpjhie, Geschichte und Literaturkenntnis. Die Preise freilich sind
den gewöhnlichen Sterblichen unerreichbar; schon eine Einzelstimme, z. B. der Tenor von Lassos
6-. 7- und 12 stimmigen Moduli, Pariserdruck von 1573, ist auf 40 Ji veranschlagt. Preise von
200—1000 A und darüber sind keine Seltenheit.
Führer durch das Graduale Rontatium, zunächst für den katholischen Kirchensänger. Die
litnrgischen Chorgesänge des sonn- und festtäglichen Hochamtes, übersetzt und erläutert von
W. Schönen, Pfarrer in Lennep. Erste Hälfte Chdinarium Missae und Proprium de Tempore,
L. Schwann, Düsseldorf. 1907. Preis 1 M 50 J^. Mit den feststehenden Gesängen des Hochamtes
beginnend (A^perges, Vidi aquam, Kurie, Gloria usw.). folgen von Seite 20—193 die wechselnden Ge-
sänge der besonderen Messen nach der Zeit des Kirchenjahres vom 1. Adventsonntag bis zum letzten
Sonntag nach Pfingsten. Der lateinische Text und die deutsche Übersetzung der trettenden Introiten,
Gradnalien usw. ist in 2 Spalten nebeneinander verteilt; die Orationen, Epistel und Evangelien
jedoch sind nicht angegeben. Nach jedem der Wechselgesänge hat der irühere Redakteur des
„Gregoriusboten" kleine Erläuterungen beigefügt, um den Sänger zu betrachtendem Gebete anzu-
regen. Das Büchlein ist sehr empfehlenswert und wird großen geistigen Nutzen für Sänger und
Zunörer schaffen.
Der Katechismus des Dirigiereus und Taktierens (der Kapellmeister und sein Wirkungskreis)
von Professor Karl Schröder ist in 3. Auflage erschienen. In M. Hesses Katechismen Nr. 14;
1 J( 50 ^, gebunden 1 .# 80 ^. Für Kirchenmusiker bietet er kein Interesse, wie überhaupt alle
Anleitungen zum Dirigieren mehr einer „Kasuistik" gleichen!
Rndolf Schwartz, Jahrbuch der Musikbibliothek Peters für 1906. 13. Jahrgang. Leipzig,
C. F. Peters, 1907. Nach dem üblichen Jahresberichte über die Benützung und den Besuch der
Bibliothek Peters folgt das Verzeichnis der in den 12 Jahrgängen erschienenen Aufsätze und kleineren
Mitteilungen. Daran reihen sich Seite 15 — 93 nachfolgende Abhandlungen von Friedrich Spitta:
die Passionen von Schütz und ihre Wiederbelebung; Heinrich Eitscn: die künstlerische Auslese
-*3 TO B»-
.retzsclnnnr: Robert Scbmnann ala Ästletiker; von demselben: '
I Chenibinis Ouvertüren und Hauptopem für die Gegenwart. — Kleine '
in der Musik: Herrn
Über die Bedeutung
MitteiluDgen : Rudolf Schwartz: zar Haßlerforachung; Verzeichnis der in allen Enltarlftndern im
.7uhre 1906 erscliienenen Buclier und Schriften über Mnsik. Dankbar ist Referent für die Notizen
von Rudolf Schwartz: „Zu den Texten der weltlichen Madrigale PalestrinaB", die er im Öclilußwort
»nr Oesomtansgabe Palestrinas verwenden wird. Das Jatirbncli Peter» darf in keiner bedeuten- _
deren Musikbibliotliek fehlen. J
II. Weltlicbe und geistliche KorapoBitioneu. Ludwie Bonvin edierte bei Gebrüdern
Hng in Leipzig nnd Zürich 3 Oesäiige für gemischten Chor nnd Or^el, mit deutsctiem und en{^4
liacuem Text. üp. 33 lautet: „Singet und .jnbelt eurem Gott!" nnd bildet einen finlierst wirknogs- '
vollen mitte Ischweren, dnrch Cliromatik niulit selir getrabten, rhytlimisch mäclitigen, dynamlBch
reich kolorierten Festchor fdr Vereine, Seminarien unu Akademien. Partitur 1 .* 20.5|, 4 Stimmen
kW. 9,.
— Op, 35. „Wie lieblich sind deine Wohnungen" ist für gemiBchten Chor, Sopran- oder
Teuorsolo und Orgel komponiert. Auch diese trenndlich mild gehaltene Chorkomposition ist durch
die Wärme der Deklamation und die melodiüse Führnng der EinzelBtimnien von bester Wirkung;
sie ist ebenfalls mittelschwer. Partitur 1 ,*, Stimmen ^ 20 rS».
„Cäcilia", l:)ammlnng vierstimmiger Chöre, meistens Originalkompositionen deutscher Ton-
setzer der Gegenwart, für Cacilienverein« und höhere Lehranstalten, Diese Sammlung vierstiu«
miger gemischter Cliöre. welche zum ersten Male in Mvsica saern 1893. S. 134, gut empfohleBJ
wurde, liegt uns als Op. 50 von Johann Diebold in fünfter Auflage vor. Nunmehr im Verlxgfi
von Eugen Fenchtinger. Der damals ausgesprochene Wunsch, Einzelstimmen erscbeinea
xa lassen, ist, wie es scheint, nicht eiliillt worden und die Prophezeiung, daß ohne dieselbe die
„Cäcilia" nicht verwendbar sei, ist scheinbar unrichtig gewesen, und dennoch wiederhole ich im
Interesse der Stlnger, der Genauigkeit im Ensemble und der Deklamation, besonders in den Sti-opfaen-
liedem, nach 14 .Tahren den WuuBch nach Einzelstimmen.
Fünf Marienlieder. 1) Ave Maria -Glöcklein, 2) Maria liilf, 3) Immacuintn. 41 du Heilige,
5) Wann mein Schifflein sich will wenden. Für Solostimmen 6— 7stimmigen Chor und Orgel von
F. X. Engelhart, Domkapellmeister in Regensburg. Fr. Pustet, Regensburg. 1907. Partitur
SO 4, 4 Stimmen ä 15 ■Si. Diese lieblichen Marienlieder sind nach einer Bemei'kung des Kompo-
nisten zunächst für größere Seminarchöre gedacht, verlangen jedoch nicht einen großen Chor: es
genügen zwei Sänger bei Jeder Stimme, wohl aber ist eine gute Orgeldis^osition gedacht, welche
bei mehreren Stellen die Wirkung erhöhen kann nnd soll. Jedes Lied beginnt mit mehreren Takten
für eine oder zwei Knabenstimmen, deren äußerst einfache und populäre, aber andächtig und schön
deklamierte Melodie durch den Öftei's 6- nnd 7stimroig ausstrahlenden gemischten Chor wiederholt
und weitergesponnen wird. Es ist nur zu bedauern, daß die Textdichter nicht genannt sind nnd
den Texten die kircldiche Approbation fehlt.
— — Zu dem in Mvaiea aaera 1906, Seite 141, In den Ausgaben A nnd B empfohlenen
Mor^engebet: „0 Gott du hast in dieser Nacht" des gleichen Komponisten und zu dem über die
nämliche Melodie geschriebenen Abendgebet: Bevor ich mich zur ituh begeh" ist nunmelir anoli
der ebenso beliebte „En(re] des Herrn" (s. MMficn sacra 1904, Seite 147) mit dein lateinischen
Texte Angeiw Domini bei Pustet in Regeusbnrg erBchieneti. Preis 20 .9(.
„Alraune" mit dänischem Text, gedichtet von Kaut Hamsun, deutsche Übersetzung von J. Pohly.
Für Sopransolo. Frauenchoc und Orchester von Johann Halvorsen, Dp. 20. Wilhelm Hansen,
Kopenhagen und Leipzie. Partitur 3 ^, Klavierauszng 1 Jf 25 .ft. Der Frauen chor hat nur das
Wort „Alraune" wieaeruoit zu singen, soll unsichtbar sein nnd den Solosopran effekt - nnd geheim-
uisvoll begleiten. Das durchaus mode.rne Orchester illustriert in hochdi-amatischer Weise das fremd- ,
artig emete Gedicht.
Bei J. Fischer und Bro. in New York sind erschienen und durch A. Böhm und .Sohn 1
Angsburg zu beziehen: Lieder von Dr. P. Uartmann von an der Lau-Hochbrunu, 0. F. 1
Wiegenlied, J'-dur; Im Uaien, E-dur; Ein Gluck, F-moll; Frage, En-dar. Sämtliche Lieder sin^
mit, deutschem und englischem Text versehen.
Als 17. Lieferung der „leicht ausführbaren Kirche nmusikalien" von Johann HSIlwarth sin^
bei Jobann Groß (9. A. Reiß) in Innsbruck vier leicite Marienlieder für vierstimmigen Uännei«
chor erschienen. Partitur 50 4, Stimmen 50 .5j. Kirchliche Approbation der deutschen Text
fehlt. Melodie und Harmoniebildung sind nicht unwürdig.
Max Hohnerlein, Op. 46. Zehn neue Grabgesänge. .Ausgabe A für vier gemischte Stimmen
Ausgabe B fdr vier Männerstimmen. Regenaburg, Fritz Gleichanf. 1907. Jede Ausgabe: Partltül
I ,M 50 ^. 4 Stimmen k 25 .^%. Sämtliche Gesänge sind leicht, die Ausgabe B nnr ein Arrangemeo
von Ausgabe A. Die Texte leiden nicht an erhabener Poesie, so z. \i. ist die Wendung: „L«.^
wohl, auf Wiedersehen!" oder „Hier unten ist Friede im dunklen Hans" nicht besonders geschmackvolljj
Zwei Kinderlieder ans dem LiedorstranÜ von Jas. Uverbcck, komponiert von JnliuH •TanasenJ*
Dortmund, Koeppensche Bnchhandlung (Hans Hornnng), Preis 7,5 ^. Nette Liedcheu l^r kleinq
Smgvögel.
Zwei Lieder für eine tiefe Stimme mit Begleitung des Pianofort e von Max Prucher, Op. l&j
„Die Nacht ist weich und lind", Op. 17. „Schlaf wohl, wie Gott es will". Verlag Süddeutschef
Merker, StraBbitrg 1. E, Preis 2 Jt. Sehr leicht, geßUlig nnd wohlklingend.
nea ^H
Georg Kathjcebor. Op. UV.
ingei „
Oberstimmen, denen drei MKnaeratimmiMi gleicht
^QsburK. Fritz
Mayer
(Gcdiclit von Ad. KKleri, für gemiBcliten Chor.
,, 4 Stimmen ä 10 i,. Hochwttrd. H. Stadtpfarrer
Hochingen gewidmet. Die Hymne ist. frisch entworfen, Eiii MittelsaU für drei
Tleichauf. 1905. Partitur 6
„ bürg, ,
(dnrad Mayi „ „
,1 autwm-ten. bringt. Abweelii^iang in den i
stimmigen, leicht ansfnhrb&ren Satz.
Heilige Nacht! Ein Weihnachtslied von Oser, für Männerchnr und Tenuntolo komjiiiniert
von Benno Ratz, Op. 8. Verlag von Job. Groß (A. Reiß). Innsbruck. Partitur 60 Heller, Stimmen
l Krone 20 Heller. Außer dem Rahmen der Liturgie wird dieses überaus weiche, doch nich sen-
timentale Weih nach t sli ed , deHsen (i Strophen jedocn der kirchlichen Approbation entbehren, einen
andächtigen, zarte Herzen zn Tränen rührenden Eindmck machen, besonders weun der 1. Solotenor
die Worte: „Sei gegriißt, da holde Nacht!" gefühlvoU zum Vortrage bringt.
Op. 28 von Johannes Schweitzer. 30 Marienlieder im Volkston, alte nud neue, für eine
oder 2 Sinitstiiumen (die Singstimmen auf einem System) sind in 8. Anitage bei Herder in Freibarg
erschienen. (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 504.) Preis 30 -0,.
Drei MarienÜeder für gemischten Chor und Or^el von Karl Senn verlegte Johann Groß
(S. A. Heiß) in Innsbruck. Nur 1 nud 2 sind vierstimmig, Nr. 3 jedoch uniamta im ''/» Takt. Kirch-
liche Approbation der Texte fehlt, die Orgelbegieitung dient mehr als Stütze fllr die ohnehin nicht
schwierigen Melodien nnd Harmonien. Partitnr 75 ^i, 4 Stimmen 1 M 25 ^'i.
Bei Fischer nnd Bro. in New York <fiir Dentschland A. Bbhm & Sohn in Augsburg) pabli-
lerte P. Dominikas Wädeaachwiler das einstimmige Lied: „Ritslein, jugendschBn!" mit ei^-
^»chero und deutschem Text. Das sinnige Lied eignet sich ftir Mezzosopran oder Bariton. Drr
■Begleitung ist duftig und einfach.
■ Aii^> Wiitberger, Op. 115. Sankt Nikolaus (Dichtnng von Heinrich Engel), Oratorinnr fär
■"Soli, gemischten Chor, Mftnner-, Frauen- und Kinderchor, mit Klavier- nnd Harmoninmbegleitung
Voebst verbindendem Text und lebenden Bildern. Düsseldorf, L. Schwann. Partitnr 8 M, Sopran,
lAlt, Tenor nnd Baß ä 40 S\. Bariton 20 .^, 3 Stimmen für Pranenchor (1., 2., 3. St.) ä 15 \ Text-
bbtichlein 30 ^. Mit glücklichem Griffe hat der fleißige und tüchtige Komponist allen katholischen
■ Vereinen und den großen und kleinen Mitgliedern derselben eine walire musikalische Nikolans-
libescberung dargeboten, welche jedenfalls schon im Dezember d. J. hellen Jubel bei groß und klein,
long und alt Servorrnfen wird. Bas Werk ist Sr. Eminenz dem Kardinal- Erzbischof von Oaln.
~' 3nius Fischer, gewidmet. Die schöne Dichtung beginnt nach einem Prolog mit einem Elnleitungs-
' für 4 gemischte Stimmen, der einem alten Kirchenlied zum heil. Nikolaus die Motive ent-
|Immt. Im 1. Teil wird der heil. Nikolaus als Kinderfrenud besungen, im 2. als Putrou der Jung-
iuen, im 3. als Schirmherr der Schiffer, im 4. als Wundertäter und Noi.helfer. In jedem Teil
Kliseln Deklamation, Chor nnd Soli in anregender Weise ab und bereiten das lebende Bild vor.
> Anfordernngen an die Sanier, den Harmonium- und Klavierspieler sind keine bedeutenden, nnd
—» kleine Oratorium möge in recht vielen Vereinen nnd Instituten zur Aufführung gelangen.
Von demselben Komponisten ist: Die heilige Angela von Merici, Stifterin des Drsulinen-
Tdens (Dichtung von Heinrich En^el). Kantate für ^stimmigen Pranenchor, Sopran- und Altsolo
Bit Klavier- und Harmoniumbegleitung nebst verbindendem Text und lebenden Bildern. Düssel-
terf, L. Schwann. I9(ff. Partiinr 4 ^ 50 .5,, 3 Singstimmen (Chor und Solo) k 25 ^, Text-
nBchleta 16 .9). In diesem Jahre feiern die ürsnlinenkl Oster das Zentenar der Heiligsprechung der
QiHl. Angela, ihrer Stifterin (24. Mai 1807, ihr Fest wnrde auf den ai. Mai festgesetzt). Zum An-
denken an dieses Jubüänm ist die Kantate von A. Wiltberger entstanden. Auch diese kleinere
KompositiOQ ist allen PrauenklOstem , höheren TOubterschuten nnd Semlnarien an^ beste zu
«mpfehlen. Die Musik ist gefällig, mittelschwer und schmiegt sich innig an die schöne Diclitung an.
E Hubert Wondra. Das Vater unser! 2. Auflage. Graz und Wien. ,.Stvria". Partitur und
en 1 M. Das Gebet des Herrn für 4stimmigen Mäunerchor ist recht ainfiichtig gehalten, gut
:-^ ""^
a
^no
Vermischte Nachrichten und Mitteilungen.
1. ^ Das neue Oratorium ^Gottes Kinder" des Stuttgarter Konnioiiisteu Dr. Wilhelm Platz,
'iFelcheH jüngst in Erfurt seine Urauifuhrnug i^riebte, errang dort einen vollen Krfolg nnd flndet
eine ungew5nnlich günstige Beurteilung seitens hervorragender Fach- uud TagesblUtter. Das Werk
erscheint im Verlag von Albert Auer in Stuttgart.
2. % Am 23. Mai früh 2 Uhr verschied der Vorstand der Kgl. Musikschnle in Wtlrzburg,
Dr. jnr. Karl Kltebert und wurde am 25. Mai dortselbst beerdigt. Der Verstorbene war am
13. Dezember zn Prag geboren, beendigte die juristischen Studien in Wien nnd erwarb sich in
Prag den Dr. juris. Bald aber wendete er sich ^anz der Musik zn, und zwar unter Rheinberger
nnd Wöllner in München. Nach kurzer Tätigkeit als Tbeaterkapellmeister in Augsburg wurde er
1875 nach Würzburg berufen und ist seit 1876 als Direktor der Kgl. Husikschule dortselbst
(als Nachfolger Theodor Kirchners) unermüdlich tätig gewesen, bekleidete audi den Titel „Kgl. Hof
" -" • ■ Ritter des Verdienstordens vom heil. Michael I. Klasse ä, 0,
Am 21. Hai (Pängstdienstag) fand in der Stadtpfarrkirche zu Vileliofen .
'assau) Prüfung and Weihe einer neuen, von Ignaz Weise, Orgelbanmeister in Plattling,
''Iten Orgel nach beifolgendem Programme statt: 1. Prüfung der Orgel. Prüfungs-Kommissär:
^B rat" ni
^^■iPassau
[
(DiOzesn ^^^|
ar, herge- ^^M
mmiss&r: ^^^1
-W T» ES-
Ituoliwüril. Hrit Tülrr i;rir>sbu<-liRr, Benefizial und Orgolv 'forum, in OaterlmtVii. 11. WeiliejC^
(Nachmittjtgs 2 Uhr.) l'salm: iMiid'iU Homimim hi snnctis qms, Chornl. Psalm: Laudnte Dominum
iptia liaiigtim m(, 4st. viiii Zaug!. Jil. Kirch enmnsikBlist^he AiiH'üiirnngßn: Toccata und Fuge fBr
Urgel von Eberlin (I716--I76ßl. Kyrie und Credo aus der Missn in /um. S». FrtmUute, 4Bt. mit Orgel
voQ Griesbacher, üp. 70, PI lanlasie- Sonate von Rlieiiiberger, Op. 65. Hauet«« aus derMtsso in htm,
S. Sophia«, 48t. mit Orgel von M. Kocb, Op. 9. Bcntdichtn und Agmtx ans der Minm in htm. S. M- -
dori von M. Kocb, Op. 15. Memorarr. Maripnlied von P. Oriesbaclier. Phantasie und Fuge B, Ä, Ol
von LiBzt. H. fl
4. t| Lob dew Kreenrianischen Chorals aus fremil<>ni Munde. Am 11. Januar 190/ 1
starb im Alter von nocb nidit 57 Jabren Professor Anton Ursprnch, 1) er vorragen der Kompontet '
irragen
1901 gab er eine Schrift
, -Gedanken bei dem int«r-
itebt iin „Chor Wächter" 1902
und Pianist, Lehrer am BiitT- Konservatorium zu Frankfurt am Main.
heraus ^Der gregorianische Choral und die Choral frage" ; desgleichen:
nationalen gregorianiftchen Kongreß in Straßbnrg." 1005. AnlJerder
eine von ihm herrührende Zuschrift über den Choral.
Seine begeisterte und wohi auf tiefere Studien beruhende Ausführung lautet: „Der Choral
ist das geliebteste Erstlin^kind der Kirche. Dieser wahre, wie für die Ewigkeit geschaffene Gesang
wird in seiner unvergilnglichen Sciiünheit alle anderen, mehr oder minder aer Mode unterworfenen,
dem Kultus dienenden Kunatäußerungen überdauern und darum für die Echtheit jener letzteren der
ewige Gradmesser bleiben. Nur in dem Maße, wie dieselben ihre Nahrung immer wieder an der
Cfueile des Chorals suchen, werden sie lebenskräftig, vor dem Versinken in das Gemeine oder dem
Anfgeheu in die Willkür menschlicher Beschränktheit oder Sinnlichkeit bewahrt bleiben.
Von der Pflege dieses Chorals ist immerdar nicht nur Segen für die Kirche und die besondere
ihn hütende Gemeinde ansgegangen; diese Pflege hat sich auch stets als das wirksamste Bollwerk
gegen .ieden Kunstmißbraucn inner- und außerhalb des Gottesdienstes erwiesen. Die Bläte dee
Chorals, dieses zugleich ältesten, uatürlichsten und edelsten Teiles unserer abendländischen Kunst,
ist immer das erste, sicherste Zeichen, daß eine warme Sonne über dem Blnmenlande der gesamten
(resangsknnst an der Stätte lacht, wo diese Blüte aufsproß."
So schreibt ein Protestant,
Wir fanden diesen „Ausschnitt" in der sehr gut geleiteten „Monatsschrift für Schuleesang".
Heransgegeben von F. Wiedermann, Kg!. Musikdirektor in Berlin und Ernst Paul, Kgl. Seminar-
oberlehrer in Dresden. II. Jahrgang, 2. Heft, 8. 44. Wir benutzen die Gelegenheit und empfehlen
die gehaltvollen Artikel dieser Zeitschrift (Baedeker, Essen, vierteljährlich 1 M) von autontativen
Mitarbeitern auf das wärmste. Hugo Lübmann.
5. Inhaltsübersiclit von Nr. 5 des CäcilienvereinBorgane: Vereins-Chronik: Jahres-
bericht pro 1906 des D iözes an - C Sei lien vereine Brixen (Schluß tblgt); Versammlung des DiOzesan-
vereins Eichstfttt in Neuuarkt; Aufführung in der Pfarrkirche St, Martin zu Freiburg i. B.;
CäcilienvereiuOleiwitz; Neuer DiGzesanpräsee tiirMetz; lüü jähriges Jubiläum in Rohrbach (Rheln-
pfalz). — Charwochen- Programme des Jahres 1907 aus: Altwasser. Augsburg, Breslau, Brixen,
Elberfeld, Lambach, Lenk, Mariaschein, Passau, (Schluß folgt in Nr. 6.) — An die Subskribenten
der Gesamt- Ausgabe von Palestrinas Werken. — Vermischte Nachrichten und Notizen:
Ehrung von Max Filke aus Reinerz ,uud Brieg: Einweihung der Kapelle in Kreuzen stein ; Der
katliolische Militäi^ottesdienst in der Oamisouskirche zu Dresden; Jankoverein zu Berlin; Lehrer-
seminar von St. Michael in Zug; Uraufführung des Dramas QtM vadis von F. Nowawieski in Anssigg
Bachfest in Eisenach; Inhaltsübersicht von Nr.ö der Munica mcrn. - Anzeigenblatt Nr. -5. — Cäcilien
vereina-Katalog, .5. Band, S. 89—9«, Nr. 34(i9-3475.
Offene Korrespondenz.
Die Musikbeilaceii der Husir^ sacrn konnten laut postalischer Vorschrift den Pos
abonnenten nur angeheftet zugesendet werden. Dadurch erledigen sieh verschiedene Raklamationq
und Zuschriften.
Nach Rom. HDflicheu Dank fdr Ihre hochinteressanten Mitteilungen. Sie bringen mir nii^
viel Neues. Seieu Sie überzeugt, daß ich keine Freude an dem Dnrcheinander habe und, wie biahöL
jedes Wort und jede Zeile vermeiden werde, die das Chaos noch vermehren könnten. Was man in
Deutschen „Öffentliches Geheimnis" nennt, heißt der Spanier „El nea-rta ä roiW .- Calderon hat unta
diesem Titel ein Lustspiel verfaßt!
Der 34. Kurs au der hiesigen Kirchenninsiket^hnle für das Jahr 1908 b^griniifl
wie bisher, aui 15. Jannar und schließt am 15. Juli. Bis 1. Juni dieses Jahres ainC
bereits acht Schiller deflnitiv aufgenommen; die prograinniäßige Zahl der Hchttler isd
auf 16 festgesetzt. Die nnterzeichnete Vorstaiidschal'l versendet Programm —
Statuten der Kirchenninsik^chule.
Dr. F. X. Hahert, Kgl. geistl. Rat. Direktur der Kircheinnusikschnle.
Druck und Verlag \
1 Friedrieh Pustet in Regei
Nebst Anzeigenblatt.
bürg, Gesandtenstrafle.
1907.
Regensburg, am 1. Juli 1907,
MUSICA SACRA.
I Gegründet von Dr. Frani Xäver Witt (+ 1B88).
HoDatscbrift fär Hebong ond Förderaog der kathol. Kirchenmasik.
HerAuagrc geben von Dr. FrftUE Xaver Haberl, Diretlor der KircheamuBib schule in Regenaburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Hit I3 Muslkbeilagen.
ohnr Uaiikbellntien kr
Der AbonnemeDipnia de> to. Jsiirgiin^ 190] t
nnl^ Dis BeiMUong knnn bei jeder PoiUniMlt odi
•: k. Utlirh
HTkoppeln l.a
■ Oregorimboie.)
uBlnB D'Hurwutti Ho»
_.„, ... Riesunn; Bieitlmiipt-Bto^ _
b« Kanpixitianeii: A. Behnis VetUg:
'-— - "UTE Sclivldeii Job. 8»bab lÜ; Job. oiuniuu
... Heller. Verug Lcudku-C : Osilav ErlemviD.
■ BsiSBi Lntll-Fitienbuen: AnnU Kidei Tickmikuvikv-BiiiihKiii ».
ihtSR bbI MitleilnnRen; Dr. Jo*. Bribit. Kirl Welter, CbuImWIdc
ilk-KOBKnl in Pih«; Clitilleareieiii EiiHnleutem; Feii«Dbu[H in A
IltMTaniHnKiuu. — Annirenblitt Nr. 7.
ril ..kHllHbe'
B»b - Jehrliiii'l ..
Dr. Eugen Schmtlx:
«■Itliobe Koidp
k OrnUir; Gtnre
d Hoelkaliec
; Uuiik - Katsinge WiB.
: Ettna lun Nicbdenl
'brr und Brotchtlri
:.Sbniiinii ; Fjnjl Ntiimi
II. Uelitllc
'i«el; Au«. Halk«r: Klein. Huber («);
Welier (ij; Mu Welker (1). Verl«
ert (!!); Uu SluiKe. VeiUe Bahter:
^itlei.tierber. — Vermiiehle ((«eh-
nlen vun Tb. atreJi'Jier: Der i. IdnÜM-
In [V); InbklMlIbaniDbt von Mr. 6 d»
Oktavkoppeln beim Orgelbau.
(Fortsetzung ana Nr. 6, Seite (j4.)
I. Oberoktavkoppeln.
Krstes und unbedingtes Erfordernis jeder Oberoktavkoppel ist, damit diese auch
• die oberste Oktave wirksam sein kann und die Einheit des Orgeltons nidit in heil-
lOBester Weise gestört, und die Klarheit, ja sogar die Existenz der Melodie nicht ver-
tkren geht, die Ergänzung jedes Registers des betr. Manuals um 12 Pfeifen. Man
■ denke sich das musikalische Chaos, wenn bei ^ 2 die Oktave abbricht, und die tiefere
|Stimme mit ihrer größeren Starke die Melodie übertönt. Wenn diese ganz selbstver-
lÄndliche Forderung hier überhaupt nur erwähnt wird, so geschieht es deshalb, weil
r diese noch da und dort (un begreiflicherweise!) mißaclitet wird. Durch eine richtige
Oktavkoppel für I können für kleine Werke und bei beschränktem Räume mehrere,
allerdings nicht für sich selbständige Stimmen gewonnen werden; so ergibt ein mit
Bordun 16', Prinzipal und Gamba 8' besetztes I.Manual das Mitklingen von Bordun 8',
einer klaren, schärfenden Oktave 4', und einer ergiebig streiclienden Gamba (PMgara) 4',
wodurch ilie Kraft uud Fülle des ganzen Werkes fast verdoppelt und gleichzeitig, be-
sonders durch Gambetto 4', Lebendigkeit und Frische des Orgeltones erreicht wird; ver-
fügt das '2. Manual nur über zwei Stimmen, etwa Salicional und Flöte oder Lieblich
Gedeckt 8' (der Suhbaü kann durch Transmission aus Bordun 16' gewonnen werden),
und ist auch für II eine Oberoktavkoppel angebracht, so ergeben diese fünf realen
Stimmen neben bedeutender Erhöhung der AusdrucksfUMgkeit ein prächtig klingendes,
durch überraschende Tonfülle sich auszeichnendes Werk mit 1 16', B 8' und 4 4'. Da
der 16' mindestens zwei 8' die Wage hält, und somit der Normalton etwa 7 fach besetzt
ist, darf diese Disposition als eine sehr gute bezeichnet werden. Eine selbständige
Oktave 4' wäre liier natürlich nicht unerwünscht, zumal durch eine solche, die mit
Oktavkoppel als 2' erscheint, dem Werke einiger Mistnrglanz verliehen werden könnte,
der ihm sonst abgeht.
Der Verstärkung des Tones kann eine in II angebrachte Oktavkoppel natürlich
nicht in dem Maße dienen, wie diejenige in I. Das soll sie aber anch nicht; hier ist
der Zweck der Koppel ein anderen die Ermöglichung herrlicher, interessanter
Klangwirkungen. Lieblich Gedeckt ergibt mit Oktavkoppel eine recht volle, weiche,
L
-K3 S4 Et-
klarei Hebliche und erfrischende Flöte {ähnlich natürlich auch ein achtfüßiger Bordun in
Salicional und noch mehr Dolce 8' einen zart streichenden Flötenton von süßestem Wohllaut'
und hestricke'ndem Reize ; beide Stimmen (Gedeckt und Dolce) ergeben eine Mischung von
gesättigtem Klange, von weich flötendem und zugleich zart streichendem KJangcharakter.
Damit, worauf man immer bedacht sein soll, der Normal- («') Ton vorherrsche, ist
hiebei das Spiel vorzugsweise in uiittlerer und tiefer Lage auszuführen. Mit Zuziehung
der Stimmen in I lassen sich nun wieder neue Mischungen herateilen; ich erwähne nur:
Bordun 16' und 8' {Oktavkoppel) und Lieblich Gedeckt 8' und 4' (Gedeckt- und Flötenehor),
eine ganz herrliche Kombination; Prinzipal 8' mit Salicional 8' und 4', durch welches,
besonders den zart streichenden 4', der Prinzipalton eine ganz eigenartige leichte Schfir-
fung erhält, die mit Oktav oder einer Flöte 4' nicht zu erzielen ist; Gamba 8' mit
Lieblich Gedeckt 8' und 4'. Diese (und andere) Mischungen gelten für obige Dispo-
sition von nur 5 realen Stimmen; an Zahl weit größer und an Elangcharakter weit
verschiedener würden die Beispiele bei Vorhandensein von auch nur 8—10 Stimmen,
besonders durch Beiziehuug eines 4' (Flöte), der ganz eigenartige Klangeffekte ermöglicht.
Diese und alle andern folgenden Klangmischungen können nicht nur, sondern sollen,
natürlich mit Maß, beim Gottesdienste zur Verwendung kommen, bei selbständigem
Orgelspiel wie auch bei der Gesangbcgleitung; viele Stellen einer Orgelmesse, eine»'
Offertoriuma und anderer Gesänge werden bei Verwendung besonderer Klangfarben anäi.^
- mischungen von bedeutend größerer, eindrucksvoller Wirkung sein. Auf diesen Piinl
näher einzutreten, darauf muß hier indessen verzichtet werden.
Die oben angeführte Disposition von 5 Stimmen ist als eine gute bezeichnet worden.'
Weniger wäre dies der Fall, wenn statt des 16- nur ein Bfüßiger Bordun vorhanden
wäre; dann ständen, mit Oktavkoppeln in beiden Manualen, 5 8' ebensoviele 4' gegen-
über, und der Normalton käme niclit mehr genügend zur Geltung, Allerdings könnte,
um dies zu vermeiden, von Anlage der einen Oktavkoppel abgesehen werden, aber
welcher? Oktavkoppel I ist wichtig wegen der Verstärkung des ganzen Werkes, und
ich möchte sie darum nicht opfern; Oktavkoppel H aber ermöglicht herrliche Klang-
effekte, aufweiche man, besonders bei Vorhandensein nur weniger Stimmen, nicht gerne
verzichten möchte; daher ist das Beste, Bordun 16' in I beizubehalten, da ein 16' als
Snbbaß ja ohnehin gebaut werden muß, und durch obige Anlage (mit Transmission des
Bordun ins Pedal) dem Manual die Würde und Gravität des 16' verliehen wird. Muß
man jedoch von Einstellung einer X6'-Manualstimme absehen, was auch bei Werken
von 7—8 Stimmen an nötig wird, da dann eine Bordun 16' als Snbbaß wenig wirken
würde, dann soll, um bei Anlage einer Oktavkoppel I ein Schreien des Orgeltones zu
verhüten, eine Unteroktavkoppel aus II nicht fehlen. Doch können, bei der Verschie-
denheit der Dispositionen schon bei kleineren Werken und bei Rücksichtnahme auf den
Zweck, dem eine Orgel zu dienen hat, unmöglich alle vorkommenden Fälle besprochen
werden; suche man die Disposition so zu gestalten und die Oktavkoppeln so anzulegen,
daß das resultierende volle Werk in seinen 16', ö' und 4' Stimmen den Grundsätzen
einer richtigen Üisponiernng entspricht, und gebe man sich immer Rechenschaft von
der Wirkung der Oktavkoppeln; dann wird die Anlage von Nebenzügen, die der Orgel-
klangmasse nur zum Schaden gereichen, unterbleiben.
Eine etwas heikle Sache ist die Anbringung von Oktavkoppeln für I bei Vorhai
densein einer Mixtur, was ich nur für den Fall gestatten wollte, daß in 1 ein 16' vol
banden. Aber auch dann noch ist auf vorsichtige Irtonation und zweckmäßiges Rei
tieren der Mixtur Bedacht zu nehmen. Quinte und Terz dürfen nicht vorstechen ui
sollen, wie auch Oktave 2', von der Mitte der Klaviatur nach oben an Stärke nnd Schärft;
nach und nach etwas abnehmen. Für Werke von 9—1.5 Stimmen würde ich etwa tC
gMide Konstruierung der Mixtur vorschlagen:
Auf C erklinge: Quinte 2*/.,', Oktav 2' und Terz l'/j'; auf /is' erklinge: Oktav
und Quinte äV/ (erste Repetition, die Terz fallt hier aus); auf eis* erklinge: Quinte Ö'/g.
Oktav 4' (zweite Repetition) ; auf ^s' (Beginn der Ergäuzungsoktave) erklinge nur noi"
ein 8' (dritte Repetition),
Die ausfallenden töne müssen vor ihrem Austritt ziemlich schwach gehalten
d&mit. djeser weniger bemerkbar wird.
1
ht.'
■ «^ 75 E9-
B Hei Werken von IS Stimmen an kann mit Vorteil vom kleinen c ab noch
H^gara 4' (durchgehend) lÜDzukommen.
■ Durch eine solche oder ähnliche Konstruierung: der Mixtur kommt das mit Oktav-
Kopfel sich sonst sicher einstellende Schreien in den obern Lagen in Wegfall; eine
Hbnlich repetierende gemischte Slimme, von mir für eine Orgel in Bayern (Pfiining)
Rltworfeii, hat den vollen Beifall des Orgelbaners gefunden und wirkt, nach dem Er-
Bfendbericht des Revisors, sehr gut
B Die Oktavkoppel li wird nun öfters in der Weise angelegt, daß sie nicht auf fl
Kelbst, sondern auf I wirkt Dies bietet den Vorteil, daß in I nicht nur, was bei Än-
Bage II auf II und mit Benützung der Manualkoppel der Fall, der H'- und 4'-Ton bei-
spielsweise von Salicional 6' zum Qrklingcn kommt, sondern (ohne Manualkoppel) nur
Ker 4'- Ton. Dadurch lieUen sich etwa folgende Mischungen erzielen; Prinzipal 8' und
Ralicional 4' (ohne dessen 8'); Flauto dolce (1) und Salicional 4'; diese Klangfarben sind
eigenartiger als die mit Mitklingen von Salicional 8' bewirkten. Deniioch möchte ich
Biese Art der Anlage nicht befürworten, da durch sie das II. Manual seiner Selbstän-
Higkeit in Bezug auf Klangmischungen verlustig ginge, daneben fast alle Kombinationen
nnf das I. Manual zusammengedrängt würden und durch das ümregistrieren, das dann
Knmerhin einige Zeit erforderte, der praktische Wert der Koppeln etwas vermindert würde,
■_ An dieser Stelle mag auch eine allgemeine Bemerkung betr. den Gebranch der
■Dberoktavkoppel angebracht sein. Es empfiehlt sich selten, auf demselben Manual mehr
nls ein Register zu ziehen, da sich dadurch gleich viele 8' und 4' ergeben. So wirkten
nalicional 8' und 4', Flöte 8' und 4' Je für sich ausgezeichnet; weniger gut dagegen
Keide Stimmen mit ihren Oktaven zusammen. Am besten ist freilich (bei Gebrauch einer
TOlitavkoppel) die Verbindung der Stimmen des 2. Manuals mit etwa Bordun 8' oder
Vlauto dolce 8' in I.
W Da die schönsten Klangverbindungen durch Zusammenstellung von 2 und 3 Stimmen
Bsntstehen, seien, der Vollständigkeit wegen, zu folgender Disposition einige Kombina-
Bäonen angeführt.
B Disposition. I: Prinzipal 8', Bordun 16', Gamba 8', Flauto dolce 8',') Oktav 4',
nUistur 3— 4fach. II: Lieblich Gedeckt 8', Salicional 8', Dolce 8', Flauto amabile 4'.
bodal Subbaß 16', Oktavbaß 8', BordunbaÜ 16' aus I.
■ Mischungen auf II: a) ohne Oktavkoppel: die gewöhnlichen: außerdem Lieblich
Bedeckt 8' und Flöte 4' in tiefer Lage, mit daheriger Wirkung von Lieblich Gedeckt 16'
End Flöte S'. In gleicher Weise Dolce 8' und Flöte 4 (= Dolce 16' und Flauto ama-
Hile 8' {herrliche Mischung]); Salicional 8' und Flöte 4 (= Salicional 16' und Flöte 8',
^er vorigen ähnlich), u. a. m.
b) Mit Oktavkoppeln. Salicional 8', 4'; Dolce 8', 4' (von bestrickendem Reize);
Lieblich Gedeckt 8' 4'; Salicional 8', 4', Flauto amabile 4', 2', in tiefer Lage gespielt
^ Salicional Iti', 8', Flöte 8', 4' (prächtige Mischung); außerdem in tiefer Lage Dolce 8',
4', Flöte 8', 4' (= Dolce 16', 8', Flöte 8', 4', der vorigen Kombination ähnlich, aber
von größerer Zartheit und besonderem Wohllaut); Lieblich Gedeckt 8', 4', Flöte 4', 2'
(- Lieblich Gedeckt 16', 8', Flöte 8', 4'; Gedeckt- nnd Flötenchor) usw.
Mischungen auf I: a) Manualkoppel ohne Oktavkoppel. Die gewöhnlichen ;
außerdem, Spiel in tiefer Lage; Flöte 8' (1), Flöte 4' (D) = Flöte 16', 8'; Gamba 8',
Oktav 4', FlÖle 4' (II) - Gamba 16', Prinzipal 8', Flöte 8' (mit Pedal; ernst, gravi-
tätisch); in hoher Lage: Bordun 16', Dolce 8' =^^ Bordun 8', Dolce 4' (von besonderem
Beize, obwohl Verbindung von offenem 4' mit gedecktem 8' etwas lückenhaft): Bordnn 16',
Flauto dolce 8', Flauto amabile 4' = Bordun 8', Flöte 4', Flauto amabile 2' (mit Pedal),
von aparter Wirkung; in gewöhnlicher Lage: Bordun 16' nnd Flauto amabile 4', ohne
vermittelnden 8': ernst, „hohläugig wie der Tod" (Schildknecht).
b) Uanualkoppel mit Oktavkoppel. Flauto dolce 8', Lieblich Gedeckt 8',
4'; dieselben mit Bordnn 16' (mit Pedal); Bordun 16', Flauto dolce 8', Lieblich Gedeckt
8', 4', Flauto amabile 4', 2' (ganz eigenartige Klangfarbe, ohne Oktavkoppel auf
kleinen und auch mittleren Werken nicht möglich; Flauto dolce 8', Salicional 8', 4'
(ausgeprägter zarter Strich; besonders schöne Mischung, ohne Oktavkoppel auch auf
L
) Oder iiuch. was Faxt noch Iwxbct, eine nicht dicke HohlfiOtt
I
-*3 f 6 E»-
niittleren Werken ebenfalls nicht zu erzielen, da ein zarter, vierfüßiger Streicher sei
vorhanden); Klauto dolce 8', Dolce 8', 4' (der vorig^en Mischung ähnlich, aber weicher
und zarter, eine der schönsten Kombinationen für schwaches Spiel; Gamba 8', Lieblich
Gedeckt 8', 4'; ebenso, mit Flaute dolce 8'; Flaute dolce 8', Flaute amabile 4', 2'
(mit Pedal); dieselben in tiefer Lage (= Flöte 16', 8', 4); Prinzipal 8', Salicional 8', 4'
(leicht geschärfter, eigentümlicher Prinzipalklang); Prinzipal 8', Salicional 8', 4', Lieblich
Gedeckt 8', 4'; Bordun 16', Prinzipal 8', Salicional 8', 4', Flauto amabile 4', 2' (beson-
dere Klangfarbe; statt Salicional 8', 4' auch Lieblich Gedeckt 8', 4'); Bordun 16',
Dolce 8', 4' {geheimnisvolle Wirkung, Spiel in mittlerer und etwas höherer Lage);')
Prinzipal 8', Flauto amabile 4', 2' (durch die schwache, weiche 2'- Flöte von ganz in-
teressanter Wirkung); ebenso Gamba 8', Flauto amabile 4', 2'; dieselbrai (Prinzipal und
3amba) plus Flauto dolce 8'; Bordun 16', Gamba 8', Salicional 8', 4' (ernst, erhaben) usw.
Diese Beispiele werden genügen. Sie zeigen, daß bei anderer Stimmenanswah!
einer Orgel oder bei Vorhandensein auch nur einer weitern 8'- (oder auch 4'-)Stinime
eine ganze Anzahl neuer Kombinationen sich ermöglichen lassen (eine zarte B'-Stimme
in I ist hiezu allerdings nicht nur wünschenswert, sondern geradezu unentbehrlicli,
übrigens auch des Triospieles wegen); diese äußerst mannigfaltigen Kombinationen, deren
eine kleine „moderne Orgel" fähig ist, aufzusuchen, zu studieren und, wenn möglich,
mit näherer Angabe ihres Charakters, aafzitzeichnen , ist für einen eifrigen Organisten*
eine angenehme und dankbare Aufgabe.
Es erübrigt noch, einige Mischungen anzuführen, die sich mit Oktavkoppel T ai
dem L Manual allein, sodann in Verbindung mit Stimmen aus II herstellen lassen. Da'
hier indessen fast alle Stimmen von ziemlicher Htärke, sind diese Mischungen weniger
eigenartig und charakteristisch, dabei auch weniger zahlreich; die Oktavkoppel I dient
eben fast ausschließlich zur Verstärkung des Plenums. Immerhin seien einige dieser
Kombinationen hier angeführt.
Mischungen mit Okfavkoppel 1 ohne Manualkoppel.- Bordun 16', 8', Flauto doli
8', 4'; Bordun 16', 8', Prinzipal 8', 4'; ebenso mit Gamba 8', 4'; Flauto dolce 8', 4' _
in tiefer Lage (= Flauto dolce 16', 8*). Bordun 16', 8' in hoher Lage (= Bordun 8', 40.
Mischungen mit Manualkoppel. Uordun 16', 8', Lieblich Gedeckt 8', 4'; dito mit
Klauto amabile 8', 4'; Bordun 16', 8', Flauto dolce 8', 4', Lieblich Gedeckt 8', 4', Flanto
amabile 4', 2' (Gedeckt- und Flötenchor: 8 Stimmen. Interessanter Klangcharakter,
etwas an ein Hochdruck Gedeckt crinuemd); Flanto dolce 8', 4', Flauto amabile 4', 2',
in tiefer Lage (= Flöte 16', 8', 8', 4'), usw. (Schluß folgt)
er
mt
Im LeHezlmmer.
Etwas zum NachilBiikBii für „krttlschs" Chorsinger.
Für manchen Chordiri^nten gibt es Angeablicke, in denen er gar zu gerne Heinen Sangu
in gewissen Dingen einmal gründlicn die Meinang sagen miiclite. Aber, aber — er weiß zu gr
daß es anch unter den lieben Chorsängern Menschenkinder gibt wie jener Franzose, von dem e_
SeiBtreicIier Schriftsteller sagt, .er habe den ganzen Leib voll Hflhnerangen". Wenn man nun dei
[enßcheu schon auf das eine Hühnerauge tritt, so gibt's balt gewaltige Schmerzen nnd ein red
schiefes tieaicbt; wenn nau aber einer den ganzen Leib voll HQnneraugeu hat, dann gibt's geradei
Revolntionen, wenn man ihn nur an irgend einer Stelle dieses „ Hühneraugen Icibes" berührt.
Deshalb zieht es der Chordirigent in vielen Fällen vor zu schweigen, wenn es unch noch a,^
notwendig wäre, über gewisEe Dinge ein „kräftig Würtlein" zu sagen. Er fürchtet den einen odoa
anderen -kritiacnen" Sänger zu verletzen oder gar ihn zn verlieren und er selber hat dann scblieÖ?
lieh den Schaden von einem korzen Tadelwort, das er doch so gut gemeint hat. Hat der Ciior'
dirigent einen gnten Freund, der so etwas von Antorität in der Kirchenmusik an sich hat, so ISfi.
er £esen kommen. Der kann es schon eher riskieren ihm die Kastanien aus dem Feuer zn holel
und den Sängern - wenn anch in humoristischer Form — einige ,jgesalzene Wahrheiten anfs Balte
brot zn streichen", denn der kommt, hört, ledet und — geht wieder fort — Aber jeder Dirige
hat keinen solchen Freund und so will icb dann als alter Praktikus dem „Oregorinsboten" mei
Öedanken anvartrnnen. Wenn dann der Herr Redakteur, der ja ein großer Sänger freund sein boI^
meint, die Sänger kannten so etwas gebrancheu,') so möge es gedruckt werden und die Herr
') Dieselbe Wirkung noch beBScr mit einem scbw lieberen Salicional oder einer nicht gar zarten Äolio«
*) OaDE gewiQ. Und viele Chordirigenten dürften wohl auch unserer Meinung sein. (D, B.)
i gpplagieu
leid höflich gegen-
uldwuge mit sich
I
-VB 77 Et-
Dirigenteu ilDdeii vlelleidit. einen getegeuea Aogenblick, wu bis dioMe Öedaaken i
Kullogen ihreu Sängern mitteilen k&nnen.
Der selige Battlogg hat einmal iu einer Sängerversammlnog gesagt:
einundor, trage jeder des anderen Last nnd führe keiner eine
herum.*-
Diese wenigen Worte enthalten ein ganzes Programm ftlr das gegenseitige Benehmen der
Sftnger. Anch die Sänger aollen wie alle gesitteten Menschen hüSich gegeneioander sein. Das ist
aber nicht möglich, wenn die Sänger nicht voreinander die nötige Achtung haben. Damm sei
mein erstes \Vort: Habet Achtung voreinander! Achte deinen MJteänger d. h. suche seine
gnten Eigenschaften recht ins Ange zn fassen. Erlienne an, was er gutes leistet nnd freue dich
der Gaben, die Gott ihm vielleicht gegeben bat. Erkenne es neidlos an, wenn er an Stimme und
SiugRÜiigkeit dich überragt. Respekliero ihn anch, wenn er ein schlechterer Sänger ist wie du.
Wer vor Gott der bessere ist, das kommt nicht auf die schöne Stimme und ^ßere TrefT-
dcherhnit an, sondern auf die gute Meinung, auf den Eifer und auf die Gewissenhaftig-
keit, mit der der Sänger sein heiliges Sangerami ansSbl.
Etwas rocht Widerwärtiges ist ein eingebildeter Kirchensänger. So ein stimni-
begabter Sänger, der Immer meint, es ginge ohne ihn nun einmal nicht, der mit UiUachtang auf
■einen Nebenmann herunlerschaut, wenn der einmal „danebenhaut", der, wenn wegen der Durcli-
BchnittBsänger eine Stelle einmal etwas länger durchgeprobt werden muß, selbatbewnßt und boch-
nütig scbweigt und dabei so einen regelrecnten „HUhnerangfenleib" hat — der ist halt ein rechtes
Kreuz für den Dirigenten. Es bedarf der Dirigent , der solche Sänger im Chor hat , einer großen
Dosis Geduld nnd einer unbegrenzten Liebe zur guten Sache, wenn er solche „Koryphäen" be-
halten muß.
Der Grundsatz der gegenseitigen Achtung muß besonders da gewahrt werden, wo der
Kirchenchor sich ans Männern der verschiedensten sozialen Stellung zusammensetzt. Ich kenne
eiuen Kircheuchor, in welchem noch vor wenigen Jahren im Baß neben einem schlichten Arbeiter
«in Amtsgerichtsrat sang und es war für den stillen Beobachter eine Freude anzusehen, mit welcli
herzerquickender Freundlichkeit die beiden in den Pansen sich unterhielten. In einem anderen Chor
«iner Großstadt gibt es durch die Vornehmtuerei eines kleinen Häufleins von noch nicht einmal
hervorragenden Sängern ewige „Brodeleien".
Noch einmal! Nicht der -Helden''-Tenor und nicht der feinere Rock machen den echten
Rirchensängcr, sondern die gute Meinung, die Trene und Gewissenhaftigkeit und die kernige
Frömmigkeit, mit der der SUnger sich seinem schönen Beruf hingibt.
Darum, ihr Sänger, beobachtet die Hochachtung voreinander! Will aber jemand geachtet
sein, so muß er sorgen, daß er auch geachtet werden kann. Deshalb muß der Kirchensänger in
seinem Privatleben ein untadeliger Uhrist sein. Was das heißt, brauche ich unseren Lesern
nicht auseinander zu setzen, das weiß jeder selbst. Aber man mnß in einem Chor ans diesem
Grundsatz anch die Eonseqnenzen ziehen und nicht etwa, weil dieser oder jener ein ,^nter"
Säuger ist, beide Augen zudrücken, wenn sich herausstellt, daß derselbe eben kein guter Sänger
ist, d. h. nicht diejenigen moralischen Eigenschaften besitzt, welche ihn würdig machen, die heiligen
Opfei^esänge zn singen. Ein Sänger, vor dem die anderen Mitglieder des Chores keine Achtung
haben und liabeu können, ist ein Fremdkörper, der nicht in den katholischen Kirchenchor hinein-
gehört Es kann etwas Überwindung kosten, eine gute gesangliche Kraft zu quittieren, aber bleibt
ein solcher Sänger im Chor, so ist auf die Dauer der Schaden größer als ihn die Entlassung auch
der besten Kraft (jebracht hätte.
Damit will ich ganz gewiß keinem Splitterrichter tum das Wort reden. —
Wenn ich von der gegenseitigen Hochachtung gcsfjrochen habe, so braucht das durchaus
keine Freundschaft zu sein. Echte Freundschaft wird selten, sehr selten angetroffen. Nicht
umsonst nennt die Heilige Schrift den echten Freund einen großen Schatz. Es nennen sich oft zwei
einander Freunde, aber ihre Freundschaft geht nicht über den Wir t£h austisch hinaus. Die gegen-
seitige Hochachtung hält die Sänger stärker und fester zusammen als das, was man oft Preund-
schart nennt.
Ein zweites muß den Sängern immer wieder ans Herz gelegt werden: es muß unbedingt
jeder Sänger lern- und dienstbeflissen sein.
Vor eimgen Mouat«n klagte mir ein sonst seelen eifriger Kollege; „Ist das doch ein rechtes
Kreuz mit denen, die nicht zur Probe kommen nnd doch Sonntags mittun wollen und schließlich
noch sehr „mutzig" werden, wenn man sie höflich ersncht, dasjenige nicht mitzusingen, was sie
nicht mitgeprobt haben."
Das ist freilich anch einer von den wnnden Punkten Im Leben des Chorleiters. Wie oft
kommt es vor, daß diejeuigen im Hochamt am Sonntag „umwerfen", die in der Probe nicht zugegen
waren. Das trifft besonders beim Choralgesange zu. Es gibt ja leider immer noch Sänger, <Qe an
dem Wahoe leiden, der Choral bedürfe Keiner Übung und die wechselnden Teile des Amtes, die
man „schon früher einmal gesungen hätte", die „gingen anch so". Ich erlaube mir der Meinung zu
sein, daß es manchem Chore sogar sehr heilsam wäre, wenn er das Ordinarium Atissae von Zeit
zu Zeit wieder ganz gründlich durchnähme, selbst wenn er mit all' seinen Hitgliedern schon das
25jährige Jubiläum gefeiert hätte.
Es sollte eigentlich jeder Sänger selbst soviel Vernunft nnd Selbstbeherrschung nnd Liebe
zur Sache besitzen, daß er seltener vorkommende Choralsätze am Sonntage nicht mitsänge, die er
nicht mitgefibt hätte. Aber wie „kitzlich„ sind in diesem Pnnkte manche Sänger! Was würden
de für dn QeBidbt aufiieleen, wann der Dirigent von ihnen verlangen würde, zu schweigen. Dud
dach! Liegl deon eigcntlicli- eino so t^roße Demütigang darin, etwas nicht initsinROft
zu dürfen, was man uicht geübt hat? Miin übertrage einmal die flache anf einen weltlichen
Clior, der Id einem Resangwettetreitsaulü elitnde und „nm die Palme" Bänee. Da niSchte ich die
entrftsteten Gesichter sämUicher Säuger nicht anf midi gerichtet sehen, Hie sie dem znwenden
würden, der es wagte anch nnr drei Noten mitzusingen, die er nicht bis znm Überdruß milgeprobt
und gefeilt und geglättet hatte.
Wir singen auf der Orgelempore nicht zum Wettstreit — aber wir singen die heiligen
Chorgeaftnge der Kirche, nm das hochheilige Krenzesopfer, das auf dem Altar in un-
blutiger Weise erneuen wird, mitzufeiern, wir sinken zur Ehre Gottes nnd wir
singen um die Herzen unserer Mitmenschen zu ergreifen nnd sie in jene Stimmnng
zu versetzen, die notwendig ist, um in innigem Gebete mit Gott verkehren zu
können. Das ist unendlich viel erhabener als Eogar den Raiserpreis sich zn ersingen und deshalb,
ihr lieben Sänger, nehmt es keinem Dirigenten übel, wenn er den unter euch, der
einen Gesang nicht mitüben konnte, bittet, auch bei der Auffilhrnng nicht mitzn-
»ingen. Die kleine Selbstverleugnung, die ihr dnrch das Nichlmlt^ngen übt, bringt euch vielleiclibi
mehr Gnaden als manches Hochamt, aas ilir mitgesungen habt.
Was ich vom Chorale gesagt habe, das gilt auch vom mehrstimmigen Gesänge. Für eint
gewissenhaften Chordirlgenten gilt der Grundsatz: „Ich lasse am Sonntage nichts — auch nicht
Bekanntes nnd Altes — singen, was nicht In der Probe noch einmal durchgesungen worden is'
Wieviel Schlitf und Feinheit, die man mit viel Schweiß und Mühe dnrch langes Proben eines Tc
sataes allmählich herausgeholt hat, geht wieder verloren, wenn man den Tonsatz längere Zeit ni(
mehr gesungen. „Alles wieder verschwitzt!" rief mein alter Chormeister .jedesmal aus, wenn
mit nns Singknaben eine „alte" Messe auffrischen wollte. Das war nun zwar — zu unserer BhieD^
rettung mnß ich das sagen — ein wenig pädagogische Übertreibung, aber ein dickes Korn Wahr-
heit steckte doch In diesem und ähnlicnen Schmerzensseufeern geplagter Chordirigenten und zwar
nicht nur dann, wenn es sich um Knaben handelt ~ bei Männern ist es genan so.
Und darum sollte es kein Sänger dem Dirigenten übelnehmen, wenn er so ernstlich darauf
beateht, daß alle Sänger, die mitsingen wollen, auch niitproben aollen. Es ist für den Dirigenten
ein ganz verwünschtes Gefühl, wenn er in der Aatlühning vor seinem Ohore steht nnd er den Ge-
danken nicht loswerden kann: „wenn nur dieser oder jener bei einem etwas verzwickten EiasatJi
nicht versagt nnd — weil er nicht ordentlich mitgeprobt hat — mir die ganze Geschichte aus dem
Leim bringt". Schon ein solches Gefühl macht den Dirigenten unsicher. Und doch Ist eine dar
notwendigsten Vorbedingungen für eine gute Anffnhmng das sichere Bewußtsein des Cborleitei
daß er sich anf seine Leute verlassen kann, daß „die Sache geht". Also lieber Sänger: entwedi
mitproben oder schweigen!
Und nun noch einen dritten Funkt!
Ob wohl schon ein Chorsänger sich angeklagt hat, er habe nicht gewissenhaft nm
andächtig gesungen?
Wenn ein gewissenhafter Katholik Sonntags zur heiligen Messe geht, so weiß er, daß er
Andacht der heiligen Opferfeier beiwohne, daß er andächtig beten und die freiwilligen Zeratreui
nngen beim Anhüren der heiligen Messe vermelden muß. Auch der Chorsänger ist Eunt
andächtigen Beiwohnen der heiligen Messe verpflichtet Anch der Chorsänger hat
bei seinem Gebete — nnd das ist sein Gesang — alle freiwilligen Zerstreuungen zu
meiden und ist nicht nur im Künstln teresse sondern im Gewissen verpflichtet, andächtig
seine Gesänge vorzutragen. Er wohnt überdies dem heiligen Opfer nicht nnr bei, er feiert es
sogar mit und ist we^en dieser seiner bevorzugten Stellung im Guttesdienst zu besonderer
Gewissenhaftigkeit verpflichtet.
Hapert es nicht in gar manchem Chor in dieser Beziehung? Gibt ea nicht leider Sänger,
die glauben, wenn sie ihre Sätze gesnngen hätten, so hätten sie genu^ an ihrer Sonntagapfllcht
getan, ja, sie könnten sogar die „freie Zeit ' zum Schwatzen oder noch schlimmeren Dingen benutzen?
Wird nicht besonders oft die Zeit der Predigt, die doch anch für die Mitglieder des Kirchen-
chores gehalten wird, zu allerhand Unterhaltungen benutzt, die man unten in der Kirche nicht
zn halten wagen würde? Gewiß, es kann vorkommen, daß auf dem Chore bei den Auffuhmngea
das eine oder andere gesprochen werden muß; aber wenn vom Dirigenten nnd den dasQ'
bestimmten Säugern alles vorher gut überlegt und vorbereitet war, dann beschränkd
sich das Sprechenmüssen doch auf ein sehr kleines Minimum, ja, es wird in den meisten Fälleft*
gar nicht mehr notwendig sein.
Auch der Sänger soll nicht oline ein Gebetbuch oder ohne den Rosenkranz zum Hochi
gehen. Es findet sich so mancher Augenblick zwischen den Gesängen, die er sehr gut znm privat).
Gebete benutzen kann. Wie schön wäre es anch, wenn die Sänger das bereits an anderer Stell
im „ Gregor! nsboten" sehr empfohlene Büchlein des früheren Redakteurs dieses Blattes, des H»
Pfarrer Schoenen, „den Führer durch das Graduale", in Händen hätten, um den Sinn der voi
tragenen Gesänge recht zu verstehen und zu beherzigen !
jföchte es doch jeder Kirchensänger mit seinem schönen heiligen Amte recht gewissenhi.
nehmen. Wir dürfen als Kirchensänger nicht anf dem Standpunkte des weltlichen Chormltgliedi
stehen, dem es nnr daranf ankommt, daß der Gesang des Chors tadellos ist. Das wollen ja anc]
wir — aber wir wollen mehr: wir wollen im Gesänge beten und wir wollen durch dei
Ernst und durch die Frömmigkeit mit der wir das tuen, Vorbilder nnd Beispiele seil
für unsere Mitbrttder in der Gemeinde! Km. (Ans „Gregoriusbole" Nr. ö, 1907,)'
zn-
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Vom Bücher- und Musikalienmarkte.
I. Bücher nnd Broschüren. Bach- Jahrbuch 1906, heraoseegeben von der Neneu Bach?
gesellschaft. Leipzig, Breitkopf & Härtel. Das 140 Seiten nmfassende Buch hat folgenden Inhalt:
Erfahrnngen und Ratschläge bezüglich der Aufführung Bachscher Kirchen kantaten (von Professor
Dr. W. Voigt in Göttiugen). Über die Schicksale der der Thoraasschule zu Leipzig anffehörenden
Kantaten Joli. Sab. Bachs (von Bernhard Friedrich Richter, Leipzig). Die große ^-molT-Fuge für
Orgel und ihre Vorlage (von Reinhard Oppel, Bonn). Zur Kritik der Gesamtausgabe von Bachs
Werken (von Max Seiffert, Berlin). Verzeichnis der bis zum Jahre 1851 gedruckten und der
im Handel gewesenen Werke Job. Seb. Bachs (von Max Schneider, Berlin). Übersicht der Auf-
führungen Joh. Seb. Bachscher Werkt» von Ende 1904 bis Anfang 1907^ Den Schluii bilden Mit-
teilungen aus dem Leben von Joh. Seb. Bach und der Familie Bach.
La Musique Aciuelle en-. Italic. Conservatoires , Coiicerts, Thcätres, Mysique Rdigieuse, Avec 5o
Portraits, Vuea et Plana hoi^s texte par Eugene 'D'Harcourt. Paris, F. Durdilli/, Librairie Fischbacher,
SociHe anonyme Rue de Seine 33, Preis 5' Fr. Das im Feuilletonstil geschriebene, 300 Seiten
umfassende Büchlein bietet eine lehrreiche, ja pikante Schilderung des gegenwärtigen Standes der
Konservatorien, Konzerte, Theater und Kirclienmusik in Italien, speziell in Genua, Turin^ Mailand,
Piacenza, Brescia, Verona, Padua, Venedig, Ferrara, Parma, Bologna, Ravenna, Rimini, Pesaro^
Florenz, Rom, Neapel, Messina, Catania und Palermo. Was . D' Harcourt über seinen Besuch bei
Sr. Heiligkeit Papst Pins X. mitteilt, ist von keiner besonderen Tragweite. Hart klingt das Urteil
über die bekannte Massenauffnhrung in St. Peter bei Gelegenheit des gregorianischen Kongresses:
„Natu entendimes do>c, dans cette solemnite, les devx extremes au point ae tue mwical: d* un coli, le
riqorisme froid et scc, de V autre cote, des hanaliles choquantes par leur mauvais goiit: ü est vrai q^ie
Celles — ci ne nous ctaient pas proposies comme exemple!"
E. T. A. Hoffmanns musikalische Schriften, herausgegeben von Dr. Eclgar IsteL Druck
von Greiner & Pfeiffer in Stuttgart. Preis gebunden 2 Ji 50 ^, Ernst Theodor Hoflfmann (zu
Ehren MozartB< tauschte er seinen dritten Namen Wilhelm in Amadeus um) geboren 1776
zu Königsberg, gestorben 1822 in Berlin, hat als Schriftsteller und ausübender Musiker vor
zirka 100 Jahren großes Aufsehen erregt, nicht nur durch seine ideale Begeisterung für Musik,
sondern auch durch seine phantastischen Dichtungen. Dr, E. Istel hat es unternommen, in 4 Teilen:
1. ans den musikalischen Novellen; 2. aus den Kreisleriana; 3. den Beethoveniana und 4. den aus-
gewäblten Aufsätzen und Rezensionen, die literarischen (bedanken Hoflfmanns zusammenzustellen,
^er Stil Hoflfmanns ist originell, kräftig und auch heute noch packend und interessant.
Über Heimat und Ursprung der mehrstimmigen Tonkunst hat Viktor Lederer ein Werk
|p:eschrieben, das in Musica sacra 1906, Seite 80, als bahnbrechend empfohlen worden ist. Dr. Fr. Ludwig
i?i Straßburg schrieb in Nr. 10 der „Zeischrift der internationalen Musikgesellschaft** eine sehr harte,
ja Bchroflfe Kritik gegen die ersten 2 Teile des Werkes von V. Lederer. Dieselbe ist eine tat-
sächliche Berichtigung und für alle lesenswert, welche sich ernstlich mit einer der schwierigsten
Pe^oden der. Musikgesenichte befassen wollen. Daß aber gerade p^escheite Leute sich so gerne in
die Haar^ geraten?! Die Gegenkritik ist im 8. Sammelband der internationalen Musik gesellschaft
enthalten.
Unter den vielen zugesendeten Masik-Katalofiren nennt die Redaktion: a) Gilhofer & Rans-
bnrg, Wien, Bognergasse 2. Katalog Nr. 83. Musikgeschichte und -Theorie, praktische Musik,
Porträts, Autographen, zu Teile aus dem Nachlasse des Komponisten. Robert Volkmann (im
Gänzen 3174 Nummern).
b) Leo Liepmannssohn, Antiquariat, Berlin S. W. 11, Bernburgerstraße 14. Katalog Nr. 165.
Musikerbiographien aus den Sammlungen von Friedrich Wilhelm Rust (1739r-1796), Robert Eitner,
H. Reimann und Jul. Stockhausen, 1800 Nummern.
Sangfibel für Kinder. 2. Teil. Singen nach Ziflfern in Verbindung mit Noten und Sprech-
bildnnj: - Tonbildung, herausgegeben von Hngo Löbmann, Lehrer, Organist und Chorregent.
2. Annage. Leipzig, X. Pflugmacher, 1907. Preis 40 ^. Bereits in Musica sacra 1904, Seite 63,
v^urde die 1. Auflage dieser Gesang:tibel empfehlend besprochen. Diese 2. Auflage ist nicht nur
vermehrt, sondern auch neu bearbeitet. Das Kapitel über die Vokal- und Kalbvokalbildnug, über
Sprechgesang (Rezitieren) und über die Art der Einführung der zweiten Stimme ist besonders von
praktischer Bedeutung. Wenn schon beim ersten Gesangunterricht für Kinder richtige Grund-
sätze gelehrt und im 3. Schuljahr eingeprägt werden, so ist zu erwarten, daß der rationelle Gesang-
untemcht in späteren Jahren die Treffsicherheit mühelos erzielen kann.
Illustrierte Musikgeschichte von Emil Naumann, vollständig umgearbeitet und bis auf die
Gegenwart fortgeführt. Herausgegeben von Dr. En^en Schmitz. 2. Auflage. iK) Lieferungen
& 50/^, komplett 15 .#. Union, Deutsche Verlagsgesellscliaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig. Das Werk
des am 23. Juni 1888 gestorbenen, 1827 zu Berlin geborenen Musikschriftstellers Dr. Emil Naumann
ist in seiner 1. Auflage keineswegs selbständig und zuverlässig gewesen, war aber wegen der
mannigfaltigen und schönen Illustrationen in Dilletantcnkreisen sehr beliebt. Von der 2., durch
Dr. Eugen Schmitz vollständig umgearbeiteten Auflage liegen der Redaktion die. ersten 2 Liefe-
rungen vor, die sich durch ihre äußere Ausstattung und den reichen Bilderschmuck für den Salon
vorteilhaft empfehlen. Der Herausgeber gliedert die Musikgeschichte in 5 Bücher und will in
32 Abschnitten den ganzen Entwicklungsgang der Tonkunst darstellen. Der Inhalt der beiden
Hefte reicht bis Guido von Arezzo. Nach Empfang weiterer Lieferungen kann sich die Redaktion
erst ein Urteil bilden.
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Zeititlter der^^l
ß aneeleirteu ^^
Handbuch der Mneikgettchichte von Hugo Riemanii. II. Band, 1. Tdl. Dax Zeitalter
KeuaisBaoce (bis 1600). Leipzig, Breitkopf & Häriel, 1907. In den 510 Seiten dieaea groß angele^teu
Handbuches steigert sich das IntcreeBe lilr ein Werk , das die Bezeichnung grandleg^end und tort-
hlldend verdient und nach alJen Seiten bahnbrechend und aufklärend wirken wird. Der vorliegende
Band beginnt mit dem 6. Buche und behandelt ^n 2 Kapiteln (18. und 19.) das Knnatlied im 14. and
15. Jahrhundert, im It). Kapitel speziell die
angäbe zum ' • - -^ ... ,_,..
aus dem 14. __. __ .
die NenauHgaho von Tonwerken dea 14.
die Muaik des 15. und 16. Jahrhunderts.
, , Formen in der Kirchenmnaik. In der Literatnr-
nnd 7. Bucn hat der vielseitige Oelehrte nicht nnr die theoretischen Schriften
16. Jalirhnndert in nenen Ausgaben nnd alten Drucken aufgeführt, sondern auch
"" ■ ■ '■ 15. Jahrhunderts, sowie die neueren Hchriften über
Wer also noch eingehender daa weite Feld der
Musikgeschichte kultivieren will, findet Material in Überfluß. Den überreichen Stoff verarbeitete
Dr. H. Eiemann in wahrhaft virtuoser Weise, und man kann den Schälern und Meistern der Unsik-
geschichte diesen Band nicht warm genug empfehlen, denn kein Satz ist bloße Phrase, die Resultate
der WissenachafC und glücklicher Kombination sind so pritzis zusammengefaßt und dargestellt, daß
auch für reichere Darstellung und ausfuhrhchere Detailstudien eine hinreichend sichere Baals
gegeben ist. Daß bei einer solchen Fülle von Namen nnd Einzelheiten sich auch kleine Irrtümer
einschleichen, ist sehr erklärlich und entschuldbar; so z. B. bedauert der unterzeichnete, in Hinblick
anf die Autorität RiemanuB, daß auch iu diesem Werke (S. 318) der Familienname Palestrinas,
welcher nach allen Dokumenten Pieriuiei oder lateinisch Petrus Aloisius (Petraloisius) heiD^
immer noch als Sante angegeben ist, obwohl schon vor Dezennien uachgewieseu wurde, daß SantA
der Taufname des Vaters von Joannes Petraloisius war. Gewisse Kleinigkeiten können scblimiul
Folgen nach sich ziehen , wie ja z. B. heutzutage noch viele Korrespondenten und gebildete Leute',
von Palästrina reden, aber den Tonkünstler aus Palestrina meinen. Dieser Band scnließt mit dein
22. Kapitel, Seite 442—474, in welchem die ersten Formen der Instrumentalkomposition darg:elegt
werden. Dem knrzen Nachwort folgen dankenswerte Register: L. der mitgeteilten geistlichen und
weltlichen Tousätze in moderner Partitur, 3. ein alphabetisuhes Namenregister, 3. ein Sachregister.
Das Buch ist keine Unterhaltungs-, sondern Studie nlektüre nnd aufs wärmste zu empfehlen.
Breithaupta „Natürliche Klaviertechnik". Ein Mahn- nnd Weckruf au die lehrenden und
lernenden Mnsiker von Paal Stoye, Pianist, Lehrer an der Hochschule für Muaik zu Mannheim.
Leipzig, C. F. Kahnt, 1907. I>a8 vorliegende Heft ist nur eine Reklame über das zweibändige
Hauptwerk von Rad. M. Breithanjpt. dessen 1. Band broschiert 5 .*, gebunden ß A kostet,
während der 2. Band (praktischer Teu) anf i M z\x stehen kommt.
Rhythmischer Choral, Altarweisen nnd griechische Rhythmen, in ihrem Wesen daneeatellt
durch eine Rhythmik dea einstimmigen Gesanges anf Gmnd der Akzente von Friedrich Sncco,
Pastor. Gütersloh, C. Bertelsmann, ld06. Ein hochgelehrtes Buch von 405 Seiten über den Rhythmns,
den dynamischen und (iuantitfttaakzent, den Klan?- und touischen Akzeut, aus welcliem sich Referent
keinen praktischen Nutzen verschaffen konnte, ebeni^owenig wie ans den Meinungsverschiedenheiten,
welche oei neueren Gelebrleu über die oratorische, meusnrierte, absolute oder deklamatorische
Vortragsweise des gregorianischen Chorals aufgestellt, verfochten oder bekämpft werden. Viel
Wahrheit findet si<^li in den Schlußsätzen des überaus gelehrten Buches, besonders in den Sätzen
(Seite 404): „Eine unendliche Mannigfaltigkeit der rhythmischen Gebilde liegt vor unseren Angen
erschlossen, eine Mannigfaltigkeit, deren Grüße wir, die wir unsere Melodien in die Fessel des
dynamischen Taktakzentes geschlagen haben , nur zu ahnen vermögen. Gerade die rhythmische
Seite der Melodie wird in unserer Zeit gegenüber der harmonischen und symphonischen albm-
sehr vernachlässigt. Wo sind die Mnsiker, welche vom Wesen des Rhythmus wenigstens noch eine
geringe Vorstellung besitzen? Und wo mau diese Fessel empfindet, da greift man wie Brahma u. a.
zu rhythmischen Ungeheuerlichkeiten, die, weil sie noch nie angewendet worden, originell klingen
sollen, aber nur die eigene Schwäche im rhythmischen Empfinden verraten. Und doch haben die
alten Griechen recht, wenn sie den Rhythmns das männliche, die Melodie das weibliche Prinzip des
Gesanges nennen (Arisiides I. 35). Unsere ganz moderne und modernste Mnsik trägt darum etwas
weibisches an sich, weil der Hauptakzent auf das Melos und die Symphonie gelegt ist und darüber
die feineu Formen des Rhythmns mit seinen verschiedenen, fein nuancierten dynamischen Akzenten
gänzlich vernachlässigt werden. Darum auch heutzutage die Werke der älteren Klassiker nur in den
seltensten Fällen so zur Aufführung gelangen, daß ihre Charakteristik wirklich hervortritt, und]
nicht das Fehleu der rhythmischen Akzente in der Ausführung sie völlig verwässert."
Anton Friedrich Jnstas Thibaat, Über Reinheit der Tonkunst. Neueste, den Text iet
ersten und zweiten Ausgabe entbaliende Auflage. Durch eiue Biographie Thihauts, sowie zahlreichej
Erlänteruugen und Znsätze vermehrt von Baimiind Heuler. Mit Porträt Thibauts und einer
Musikbeilage. Paderborn, Fei-dinaud .Schöningh. 1907. Preis 3 M 40 ^. Obwohl die 1825 zum'
ersten Male in die Öffentlichkeit getretene Schrift des Heidelberger Rechtsgelehrten Thtbant
<[geb. 4, Januar 1774, f 2^. März 1840) schon zu Lebzeiten des Autors in 2 Ausgaben (beide aini-
oline Angabe des Verfassers gedruckt worden), nach dem Tode desselben von Dr. K. Eaehr 1851
zum dritten Male. 1861 zum 4. nnd 1874 zum 5., lfW4 zum ö. nnd 1893 zum 7. Male erschienen ist,,
obwohl auch 1876 das Büchlein mit einem Kommentar von Professor Birkler als Haupt vereinsgabe
des Allgemeinen deutschen Cäciliea Vereins große Verbreitung gefunden hat, ist dennoch diese neaQ'l
von Raim. Heuler besorgte Anseabe freudigst zu begrüßen. Das Buch hat seinerzeit besondets.4
durch den Schweizer Hans Nägeu (f 18ä<) zu Zürich) sehr ungünstige Beurteilung und ungerechtft'l
Anl'eindnngeD erlitten. Raim. Heuler motiviert in einem Vorwort die Neuauflage des seineräeltf
epochemocnenden Büchleins, Aas er in geschickter Weise auf Gmnd der I. una 2-, von Thibe '
-*3 81 a-
selbst beeorgten Ansgabe znm Abdrnck bringt, teilt eine Bioffraphle Thibant« mit (von Seite IX
bis XXXIl). bringt bibliographische Notiüen (die Ansgabe von Birkler erwähnt er nicht!) veröflfent-
Icht (Seite XXXIX bis LXXX) die StimniB der zeitgenösai sehen Kritik Ober Thibants Schrift nnd
laßt die \ orworte der ersten 3 Anaeabeu des BÜclileins abdrucken.
Der Text der beiden erateii ÄUKgaben nimmt 120 Seiten ein nnd iat vom Heransgeber mit
kurzen, größtenteils biographischen Aomerknogen vergehen. Das Schlnßwort des Heransgebera
nmfaßt 81* Seiten, sowie ein aehr dankenawertes Namen- nnd Sachregister. Die achöne nnd neißige
Arbeit sei der JDDgen «eneration von Verehrern der klassischen, wetlliclien nnd kirchlichen Ton-
knnst aufs wärmste empfohlen. Kleinere Unrichtigkeiten, besondeTs auf den Seiten 1* — Sl", tun
dem Werl des Bncliea keinen wesentlicben Eintrag.
Der Kampf gegen die Edith Viiticam. Eine Abwehr vou Dr. Peter Wagner, Uitglied der
paiialJichen Kommission für die vatikanischen Choralbftcher. Graz und Wien, „Styria^. 1907.
Preis 1 .*. Die 63 Seiten der Schrift in klein S' wenden sich besonders gegen die Broschllren von
H. Itewerunge. Dr. Peter Wogner wittert eine latente Opposition nnd karopt't gegen die offene,
welclip in mehreren Zeitnngaartikeln , beaonders aber in Beweningea Kritiken zutase gelrelun sei.
Er tielbsl jedoch hat achwere Bedenken gegen die Methode der Neu ■ SolesmenaerschnlB und schließt
mit dem charakteristischen Satze: ,Eh fit kein Gmnd zur Unzufriedenheit vorhauden. Jedermann
darf mit vollem Vertranen die vatikanische Ansgabe entgegennehmen. Das tichthringende Wort
eines Papstes hat sie hervorgerufen nnd hßtet sie vor Gefahren. Sie wird eine lebensvolle Wieder-
erweckung der alten Knnst im Gefolge haben in einer Weise, wie sie dem Willen des hficlisten
(»esetzgebers der Liturgie und den traditionellen Regeln choralischer Kunsi ontspricht."
II. Geistliche und weltliche Kompositionen. Ans dem Verlag vou An t. Böhm & Sohn
in Angsbnrg nnd Wien: Nachts am Meere. „Es schlief das Meer and rauschte kaum" (Ge-
dicht von Emanuol Geibeli, für Soli, dreistimmigen Franenchor mit Begleitung des Piunoforte von
K»rl Dftsch. Op. 20. Partitur und Stimmen 2 .« 50 ^, Stimmen A SO Jt. 1907. Dem löblichen
Lehrschweatnrn-Instidit Menzingen gewidmet. Das wnuderschöne Gedicht Geihels ist hier musi-
kalisch Btimmunpvoll wiedergegeben und kann bei Konzerten od-^r HnsikanlTührungen in weiblichen
Inslitnten oder bei D amen gesang vereinen als wirkungsvolle und roiltelmÄßig-schwierige Programm-
nnmmer gut empfohlen werden.
I [u dpr .Sammlnng dea genannten Verlegers ^Beliebte Münnerchöre", Serie II (einzelne
^^^arlitor 4U \ Stimmen ii 15 ^) liegen vor:
^^V, Nr. 33. Ferd. P<>Dn, Ein Hüttlein steht im grünen Wald. Nr. 34. Ferd. Fenn. Die Heimat
^^Bed. von Emil Ritterhans}. Nr. 36. J. Strubel, Op. 50, Im Vaterland (Ged. von Hob. Reinick).
^^^Ble Kompositionen sind ftisch erdacht, mittelschwer und als Strophenlieder komponiert.
^^^E Von der Sammlnng „Beliebte Chorgesänge" des gleichen Verlegers, fHr Sopran, Alt, Tenor
^^■nd Baß Uegt vor; Nr. 18. G. Flesel, Op. 41, Frühüngsanknnft (Ged. von Fr. Oser). Part 40 J|,
^^■^ Stimmen Ji 15 ^. Frendig, fröhlich und natürlich.
^^B Acht neue Meß- und Kommuniougesän^e für gemiechten Chor von Äng. GHIker, Op. 44.
i9p7. Partitur 60 ^. Die höchst einfachen, m etwas schwertÜligem Rhythmus komponierten, bei
Jeder Verszeile mit einer Fermate abschließenden dentschen Gesänge siud ohne kirchliche Appni-
uUon der Texte.
Unter dem Titel: Gesänge für Schule und Haus wurden von der gleichen Firma vorgelegt;
■ KlemenB Huber, Zum Tanz (Ged. von Karl Ensleiu). Heiteres Lied fdr 3 oder 3 Siug-
(Kmmen. Partitur und Stimmen I .«, jede Singstimroe 20 .3, und
\ — — Der Zeisig (Ged. von Heinrich Seidel). Heiterea Lied für 2 oder 3 Slugstimmen. Preis
wie vorig. Harmlose, iu rhythmischer Beziehung delikat zu behandelnde Liedchen, die sich besser
lör Einzeln- als fiir Chorvortrag eignen.
Am Kreuze auf Kai varia (Text von Professor Dr. K. SchiiTmann). Kantate für Soli nnd
Chor mit Begleitnng von 2 Violinen. Viola, Cello nnd Kontrabaß. FIfite, 2 Klarinetten, 2 Homer.
2 Trompeten, Posaunen und Pauken oder snch von Singstimmeu, Streichiustmmenten und Orgel
allein ausführbar von Jos. Gmber, Op. 170. Mit Dmckgenehmignog des hochwUrdlgsten Orai-
nariatea An^burg. 1907. Direktions- und Orgelatimme 3 J(, 4 SoTostimmen ä 30 J|, 4 Chor-
stimmeo & 30 .^, Orchesterstimmen 4 .A 50 .Sf. Bei dieser religiösen Kantate treten singend anf:
Maria, die Mutter Jeau (Sopran), Johannes (Tenor), der Hauptmann (Baß), ein Pilger (Bariton oder
Baß), Maria Magdalena (.Alt), Frauen iCbor), .Stimmen uns dem Volke (Soloquartett), Volk (gemischter
Chor>. Das Werk ist weihevoll empfunden, mitlelschwer in der Anaführnng nnd ohne Zweifel für
Komposition.
übrigens der beste Platz für diese religibse
Feierlicher AnferstehuiiKschnr (Osterprozessionschor), „Triumph, der Tod ist überwunden!",
für Sopran, Alt. Tenor, Baß und Orgel oder mit Begleitnng von 2 Violinen, Viola. Cello, Baß,
Flöte, 2 Klarinetten, 2 Homer, Baßposaune, (2 Trompeten ad Hb.) nnd Tvrapani, leicht ausführbar
komponiert von Georg Scheider, t'hon-ektor (Op, 1 ). M07. Partitur üugleicli Orgelstlmrae 1 .« 60 -5f.
4 Singstimmen A 90 ^, Orchesterati mmen 1 .* 60 ^. Der Komponist ist Chorrektor in Httnst«rberg
nnd hat sein 1, Werk dem dortigen Stadtpfarrer, Dr. Starker, zugeeignet. Das fünfstrophlge Au^
erst«hnngBlie4 ist festlich angelegt nnd schwungvoll durchgeführt. Der Gesangssatz wird durch
die InstmDeatation nicht erdrückt
-ra S» e»-
^Gelnbt sei JesnB ChristUH", da Zyklus von 40 neuen e:eiBt,lichen Liedern nnd GettäDg^
für Sopian- und Altatimroen mit Begleitnuz von Orgel und Hannonium znm Icircblicben und hRits-
liclien Gebrauche w^lh^t^nd dt-a ganzen Kirchenjaliree von Johannes Schuh. Liefemneen 3 und 4
(Nr. 21—40). 1905. Jede Lieferung: Partitur 2 J( ÖO .if(, 2 Stimmen k &} ^. Mit oberhirtliclier
DruckerlunbnJB des OrdinariatH München -Freisiog. Dos 1. nnd 2. Heft ist in Musica sacra 1906
beapochen worden. Das vorliegende dritte Heft enthalt 10 Gesauge für die Flingstzeit mit Drei-
faltigkeit nnd Fronleichnam nnd einigen Marienliedern, Die 2 Singstiiumen (Sopran nnd AU) Bind
ans der Harmoniaiemng gieichaam lieransgegcbnitten, also nicht unabhängig von der Begleitung
urdacht. Das 4, Heft ebenfalls mit lU Nummern, deren Texte Marien- nnd Joaephslieder sind,
entbehrt ebenfalls der selbständigen Zweistimmigkeit. Die Begleitnng der Orgel oder des Harmoninma
ist ziemllcli satt nnd dick nnd kHnnte dnrcli dreistimmige Zwischensätze passende Verdünnung ver-
tragen. Diese 20 dontacben Lieder sind für den hänslichen Gebrauch, aber anch für den kirchlichen
g;nt zu empfehlen und zu gebrauchen.
Von Johann SInni<;ko erschienen zwei Lieder für gemischten Chor und Pianoforte , Op. 59.
Nr. 1: „Er ist's" (Gedicht von Ed. Mörike). Partitur nnd Stimmen 1 .« 80 A, Stimmen ä 20 J|,
ein anmutiges Frühlingslied; Nr. 2: „Abend" (Gedicht von Jnl. Gersdorffi. Partitur und Stimme"
1 J( 60 'S), Stimmen ii 30 ,^, eine warm empfundene Abends timmnng.
Vier Stücke für Violine (in der 1. Lage ausführbar) and Begleitung des FJanoforM,
Op. 61. Nr. 1: Conzonetta CJ5-dur), Nr. 2: Maznrka rß-mollj, Nr. 3: Abendlied ^Z»-dur), Nr. i: Marsch
fO-dnr). Jede Nummer, Partitur nud Stimmen I .^ 50 .^, Es klingt viel Musik ans diesen 4 Stücken,
welche dnrch die Violiue in der 1. Lage ausführbar sind, nnd anch an deu Pianofortespieler nur
mittlere Anforderungen stellen. Als Hansmnsik oder anch für SchüleraufTilhrnitgen sind sie sehr
zn empfehlen.
J. Strnbel komjiouierte sechs deutsche Kommunion gesünge für 4 Männerstimmen. 1. Zor
Erstkommunion beim Einzüge in die Kirche. 2. Znm Weißen Sonntag. 3. nnd 4. Bei und während
der heiligen Kommnaion. 5. Kommunionlied (Gebet zur Gottesmutter). 6. Kommuuionlied. Mit
Druckgenehmigung des Hochwürd. Ordinariates Angsbnrg. 1907. Partitnr 4 .«, 4 Stimmen i 40 -ft.
Es ist ein sinniger Gedanke, bei der Erstkommunion der Kinder durch Männerstimmen, die sich
vielleicht ans den Lehrern, Vätern oder Brüdern der lieben Kleinen zusammengefnaden haben,
durch andächtige deutsche Gesänge seelisch zu erwännen nnd geistig zu sammeln. Diesem Zwecke
entsprechen die 6 Gesänge in vorzüglicher Weise.
— — Das 'Op. 49 des gleichen Komponisten, Marienlied (0 Köniffln voll Herrlichkeit),
Gedicht von Molitot-, für vierstimmigen Männerchor auch Soloijnartett bildet das 23. Heft der
11. Folge: n^t'^'^enblnmeu". Partitur nnd Stimmen 1 M. Ein andächtiges Strophenlied, dessen
Refrain vom Chor, nnd dessen einzelne Strophen auch von einem Soloqnartett mit schönem Erfolge
vorgetragen werden können.
Frttz Wehpr, 7 Hefte dreistimmiger Lieder für Oberstimmen mit Piano fortebegleitnug.
1. Weihnacht (P. Sirinai; 3. Frühliugsglaube (Uliland); 3. Frühlingsbotschaft (Greif); 4. Russischer
Ve8pei^e8aiig(Preill^ath); 5. Helmkehr (Lingg) ; Ö. Abendlied (Moser); 7. Mondnacht (Eichendorft).
■lede Nummer: Partitnr 1 .#, Stimmen i 20 j|. Für weibliche Institute, zur Unterhaltung in
Familienkreisen und als Programmnummern in weltlichen Vereinskonzerten sind diese eini^ach bis
niittelschwer komponierten Lieder gut zu empfehlen. Gegenüber ähnlichen Liedern in größeren Samm-
lungen ist der Preis dieser 7 Hefte anfallend hoch.
Zwei Komraunionlieder, Nr. 1 „Nun ist die sel'ge Stunde", Nr. 2 „0 Herr, ich bin nicht würdig",
für vierstimmigen Mänuerciior von Max Weiher. Partitnr 60 \ 4 Stimmen k 20 ^. 1907. Die
strophischen Lieder sind mit Wärme nnd religiöser Stimmung komponiert. Nr. 2 geht stark in
Chromatismns über und verlangt wolilgeschulten Vortrag. Den Testen fehlt die oberhirtl. Approbation.
Im Verlag von Fr. Pustet erschien In 12. Auflage Hich. Halters Op. 32, Mariengarlen,
34 Lieder zur Verehrung der seligsten Jungfrau Maria, 1-, 2- nnd Sstimmig mit Begleitung des
Pianofort«, Harmoniums oder der Orgel. (Cäc.-Ver.-Kat ^r. 1326.) Part. 2 M 4f( -ft, 2 St. ft 80 ^.
Bei F. E. C. Lenckart in Leipzig edierte Gaetav ErleiuaDU als Op, 20 „Herr!
schicke was dn willst", geistliches Lied von Eduard Mörike, für vierstimmigen gemischten Chor,,
Partitur 60 4, 4 Stimmen ä 15 ^. Die musikalische Fassung ist ernst und würdig nnd das schönej
Chorlied als dankbare Nummer bei Musikauifuhrungen in Vereinsversammlungen oder Konzertfioj
warm zu empfehlen.
Bei Chr. Fr. Vieweg, G. m. b. ü., Berlin, Groß lichterfei de sind erschienen: a) Pharisäad
nnd Zöllner, Kantate nach Worten der Heil. .Schrift für Chor nnd Soli mit Begleitung von Streicher
qnartett, zwei Oboen nnd Orgel von Hartin Grabert, Op. 24. Partitnr und Orchesterst. 16 A
Klavieruuszng 2 J( 50 ,^, jede Chorstimme 45 ^. Die Komposition ist ein kurz angelegtes On
torium, das der Komponist mit Recht , Kantate" nannt. Ein Ouoral (Melodie von 1704) eröffnet naoL
einem kurzen Vorspiel das mittelmäßig schwierige Werk, ein kurzes Rezitativ für Tenor erzählljl
vom Gange des Pharisäers und ZQllners in den Tempel. Ein reizendes Andante spricht von de;
Heiligkeit des Gotteshauses; dasselbe kann vom Chor, vielleicht noch besser von einem Soloquartet
vorgetragen werden. Die Arie des Pharisäers (Baß) trifft den hochmütigen Ton sehr charakteristisc*'
ähnlich das demütige Gebet des Zöllners (Tenon, das ein gemischter Chor weiterführt mit den Wort6i_
„Wer sich selbst erhöbt usw." An 5. Stelle folgt eine Arie für Sopran, deu Schluß bildet ein
wirknugsTolle Fuge mit dem Texte: „Gott widersteht dem Hofiärtigen usw.", die mit einem Chon
IM- ^^"
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■ -t3 Sa BK
iu den Motiven dtia ZilllDergebotes abi<cliließt. Die cdl« Musik kann den besseren ClU'ilieD vereinen
Mr Aufttttmine in den Herbat- oder Winterabenden fut. empfotilen werden.
b) Von demselben Komponisten Op, 25, OTod, wie bitter blat dn! Kantate nacb Worten
der Heiligen Holirift, für geniiacliten Chor, Bidis"!«, Teuorsolo, Streicli Orchester und Orgel. Partitur
und OrdieetorBtimmen 10 Ji, Klaviemaszag 1 Jt 50 ^, ChonttimnieD ä 30 ^. Anoh diese Komposition
von tlhnlicber Einricbtuug ist trefflich angelegt nnd ausgearbeitet, überaus ernst nnd, wie es gclieint,
für eine Totenfeier in evangelischen Kirchen bestimuit.
c) Eine 3. Komposition ist König-Psalm Tiir Kaisers Geburtstag „Herr, der König fronet
sich in deiner Kraft." Für dreiatimmiEen Chor (zwei Soprane und AU) mit Klavierbegleitung.
Parütnr 60 -St, Stimme (Jugendgesang Nr. llö(U7) 10 A. In dieser Besetzung wird das kleiuf
Werk den kleinen .Sängern nnd Sängerinuen bei patriotiscneii Festlichkeiten viel Freude machen.
Max Stange, Op. 111. FestgeaanK (Jesaiaa 60, V. 4 — 5). Für gemischten Chor a capella.
Partitur 1 Ji, 4 Stirameu fi 30 5(. Der Text: „Hebe deine Angen auf nnd siehe nmher," wird in
m^eslütiachem variiertem Chorsatze, der sich zur Acbtstimmfgkeit entwickelt und um Schlüsse
ifaig ausklingt, gut vertönt. Der Satz ist mittelschwer und eignet sich zum Vortrag bei festlichen
"'egenheiten im Konzert- oder Schnlsaale.
Ans dem Verlag von D. Raliter, Hamburg und Leipzig wurden nachfolgende Kompositionen
[eseudet: Stimmungsbilder für Schiller- Streichorchester und Harmoniam oder Orgel lohne Pedal-
_ rauch) mit genauer Angabe des FingeraaUea und Striches von Hax Bürger, Op. 39.
fr. l Oeboreu im Stalle zu Hetlilehem, Pastorale. Nr. ä Gestorben am Kreuze iiuf ISolgathu,
Nr, 3 Auferstanden vom Gi'abe in Glorie, AUelnja. Partitur 2 M, Stimmen 3 M (Ünbletten
.. 1903. Das Werk zeugt von gi-oüem pildagogischem Geschick nnd ist filr Anlführungen
Lehrer- oder Musikerseminarien gut zn gebrauchen nnd zu empfehlen.
Arie von Antonio Lotti (1660—1740) für Violoncell mit Begleitung des Pianoforte oder der
;p1 ad libitum, übertragen von Wilhelm FilzenhaEe». Preis I ^ 50 ^. Verdient gute Anf-
ang nnd Wiedergabe für die Konzerte nnd durch freunde edler Mnsik.
A}vinHte rüigioso, fiir Violine und Orgel oder Klavier von Arnolil Krug, Op. 120. Preis
Jl 50 ^. Ein stimmungsvolles Tonstück.
Andante cantalnle aus der V. Symphonie £-mo]|, Op. 04, von P. Taehaikowsky. übortrageu
Violine und Orgel oder Harmonium von Aagust Reinliart. Preis 3 M. Wer den Tonsatz
groUeo russischen Heisters im Originale nicht hören kann, wird auch nn diesem Arrangement
le Freode haben.
„Jauchzet Gott, alle Lande!" Psalm 66, 1—4. Motett fdr Männerchor nnd Sopransolo
Gastar Schreck, Op. 36. Partitnr nnd Cliorstimmen 3 M. (Partitur 1 .« 80 ^. jede Chor-
. ^me 30 ^.) Dem akademischen Gesangverein „Arion" zu seinem 50jährigen JnbilÄum gewidmet
(1819—1899), Für gute Mannerchorvereine bietet diese Komposition eine schwierige, aber aankbare
Aufgabe.
Andante rdiffinm für Violoncello nnd Orgel von Otto Wittenbecher. Op. 8. Preis 1 .* 80 Ji.
Für gute Violoncell Spieler . unter Begleitung einer Konzertorgel, bietet diese Komposition viele
"■ize und schöne Klangwirknngen. F. X- H.
Vermischte Nachrichten und Mitteilungen.
I. Der den Mitgliedern des Cäcilieu Vereins wohlbekannte uud für die Kirchentnnsik schon
als Kaplan flberaas tatige Domkapitular von Mainz, Dr. Jos. Selbal, dessen populäre Vortrüge
Qbar oeii Kirchengesang beim heiligen Meßo[ifer unter Nr. 527 im O'äcilienvereins- Katalog anfge-
nomnen sind, und bei Fr. Pustet eine zweite Auflage erhallen haben, ist vom Hoch würdigsten
Bischof Dr. Kirstein in Mainz zum Domdekan ernannt worden. Die Redaktion der Mu»ka mcra
wünscht dem ausgezeichneten Freunde herzlich Glück.
Ebenso dem Herrn Somiuarlebrer Karl Walter in Montabaur, welcher in der Pflogstwoche
das 25jtLlirige AmtsjubilÄum gefeiert hat nnd dem berühmten Organisten von St. Sulpice und Lehrer
um Kunsei'vatorinm zn Paris Charles Widor, der von der Berliner Akademie der Kttnst« zum
ordentlichen Mitgliede gewählt worden ist.
£. X Mannheim. Mignons Exeqnfen ans Goethes Wilhelm Meister, das neueste Werk
von Theodor Streicher für eemischlen Chor, KinderrJior und Orchester, erlebte anf dem Mann-
heimer Mnsikfest seine UrauffÜnning und erzielte unter Leitung Hofkapellmeisters KutESchbach
^en glänzenden Erfolg.
a. D Der „zweite Landea-HuHik-Koagrefi" wird heuer In Peca (Fünfkircben) abgp-
, wo gegenwärtig eine glllnzende, großangelegte Landesausstellung stattfindet. Sowohl den
mten, im Jahre 1901 abgehaltenen, als auch den Jetzigen „zweiten Landes- Mnsik-Kongreß" ver-
anstaltet der bekannte Mnsikschriftsleller nnd seit einundzwanzig Jahren verantwortliche Redakteur
der „Hasikzeitnng" Joseph Sflgh, der mit unermüdliche)- Hingebnag dahinsirobt, daß die Zusamuen-
knnfi in jeder Beziehung glänzende Resultate zustande bringe. Während des henrigen, am 5., <i. und
7. Joli stattfindenden Kongresses werden in der auf dem Territorium der P^ser- Ausstellung befind-
lichen Festhalle überaus interessante nnd lehrreiche Vorlesungen abgehalten , überdies wird die
Gründung einer „ Musikkammer " oder wenigstens das Zustandekommen eines Landesverbandes,
welcher die gesamten Musiker des Landes zu vereinigen berufen sein wird, Gegenstand der Be-
ratang bilden. An den Vorlesungen werden teilnehmen Kolomanu dTsor, Emericli Meißner, Adäl-
bert JÄrosj, Jos. S&gh, Julins Szent-Göly, Dr. Emil Viyda, Fmnz Balogh. Michael Kapronczay,
-*3 S4 o-
Dsfrage wird ^H
Eüeiiiir Töth, Adalbert Szeuteay, Alexander Knulil, Herly yuirinö; welche teils mnsikpitdagogisc
teils sndere so/.iale Fragen beapreclien werden, t'ber die Landes-Unsiker-PeDsioDsfrage w
Jos. Hägb eine Beratong halten, der diesem Thema schon eeiej^eutlich des ersten Koufcresses im
Jahre 1901 besprochen. Der Pension 3 verein verfügt lieote über 13Ö000 Kronen Fondkapital nnd
wird beantragen, daß von dem ErtrAgniese der im Lande abzabaiteDden Konzerte l''/a dem Peiisions-
fond zngeffihrt werden möge. In der Festhalle werden zwei Konzerte veranstaltet, überdies werden
am letzten Tage 400 Mitglieder des „Danäutäli dalosszövets^g" Männer -Gesangschöre vortrageo,
womit der „zweite Landes-Musik-Kongreß" seinen Abschluß Undet. Anmeldnngen zum Kongreß
nimmt Jos. SÄgh, Budapest VIII. E«kk Szliärd ntca 31 entgegen.
4, ^ Kaiseralautern. Programm znr IX. kirchenmnsikalischen Feier des Bezirks-Cadlien-
vereina am Sonntag, den 14. Juli 1907, nachmittags '/j3 Dlir in der 8t. Martinskirche en
Kaiserslautern. I. Teil: 1. Kr/rie aus der Jnbüäuma messe von E. Stehle (Weilerbach). 2. Oloria ans
der Müta in hon. S. HüdMardi» von Ang. Wiltberger (Otterberg). 3. Creda aus der Missn Iste
CoN/eM-w von Paleatrina (Kaiserslautern- St. Martin). 4. Sauctua aus der Missa Tertia decima von
M. Haller (Ütterbaehj. 5. BenedkCus ans der Müsa Jesu Bedemptur von A. Kaira (Moorl autern).
6. Agnw Dm ans der Müsa LrmdaSion von Palestrina (Erfeobach). lt. Teil; 7. Die zweite Cboral-
mesae. 8. Terra tremuit , üffertorinm auf Ostern von Fr. Witt (Moorlauteru). 9. Preisgesaug von
V. Engel (Otterbach). 10. .Du herzgeUebles Kindelein" von M. Haller (Erfenbach). II. Herz
Jesu, Sitz der Liebe von Bruno Stein (Weilerbach). 12. Tu es Petrus . Motette von Paleatrina
{Kaiserlantern-St. Martin). 13. Oremus pro Poatificr.. Gebet für den Papst, nach dem Öesaugbacli
Nr. 4(W (Geaamtchor). Nach der kirchlichen Feier: Unterhaltung mit Vortrag weltlicher Lieder Im
katholischen Vereinsbause in der Pariaerstraße.
ß. Z Ferienkurse für Fachmnsiker, insbesondere für ScbnlKf^Banglehrer und Dirigenten
linden in AroUen, der Reaidenzstadt des Fürstentums Waldeck statt vom 8.-27. Juli und vom
12.— 31, August. Jeder Kursus umfaßt in 54 Standen: Gehörbildung, Vom Blatt-Singen, Muaikdiktut,
Methodik und Harmonielehre. Mit der Leitung der Kurse i.st Max Battke, Direktor der Mnsik-
bildungsanslalt zu Charlottenburg-Berlin, der bekannte Begründer und Leiter der Jngendkonzerte
betraut worden. Weitere Auskunft erteilt Profeaaor A. Schmidt in Arolsen.
Einen ähnlichen Anfruf erhielt die Redaktion vor etwa sechs Wochen mit der Überschrift;
Berliner Ferienkursua für Schnlgeeanelehrer and Chordlrigenten. (Vom 15. Juli
bis 3. Angust. Preis 30 Mark.) LehrpUn. Ziel: Die Teilnehmer sollen Anregune nnd An-
weisung erhalten zu eigener Vervollkommnung im Gesänge, sie sollen betUhigt werden, ueu Gesang-
unterricht in der Schule so w erteilen, daß der Jugend das Verständnis gesanglicher Kunstwerke ver-
mittelt, im Volke aber die Liebe zum deutschen Sänge und Liede wieder geweckt nnd gestärkt werde.
Eb fehlte jedoch Angabe des Veranstalters, Lokales, der lehrenden Personen nsw.!
Vielleicht ist ein freundlicher Leser der Mvsicn saa-a in der Lage, Mitteilung zn machen, von wem
das viel verapreuhende and auch Ä)r kirchenmnsikalische Kurse wertvolle Programm ausgeht!
Die Themate lanten: A. Sprechtechnik. Hierbei wird mit der Atemgymnastik begonnen.
In erster Keihe steht die Entwicklung der Konsonanteu, und zwar: die stimmlDsen Verschlnßlante
ip, t, k) - die stimmhaften Versclilußlaute (b, d, g) — die stimmlosen Reibelaute (f, v, ph, s, ß, ch,
ach, h) — die stimmhaften Reibelaute (ro, n, ng, w, s, I, j, r) ~ die zusammengesetzten Mitlaute
(7; X. Bp, st) — die verschiedene Anasprache des ch — Ilänfungen von Mitlauten (pr, Ir, kr, ps,
pt etc) — die verschiedene Aassprache des g. Nun folgt: Bildung der Vokale ((reschlossen
nnd offen). — Verbindung von Konsonanten nnd Vokalen — SprecbUbnngeu mit WQrtern nnd Sätzen —
Deklamationaübun^en. — B. Stimmbildung. Entwicklung des Atems — Bildung der Vokale —
Beseitigung von Stnnmtehlem ~ Behandlnng der verschiedeneu Siimmgattungen — Vokalstudieu anf
einzelnen Tönen in der Mittellage — ttbungen im Verbinden mehrerer Töne — Entwicklung des Ton-
umfanges nach Höhe nnd Tiefe — Geläutigkeitsstudien — Dynamische Übungen — Singen von Liedern.
Bei allen diesen Übungen kommt es nicht dui-auf an, den Kursiaten zum Sänger auszubilden, viel-
mehr ihm die Fähigkeit beizubringen, Klnderstimmen kunstgerecht zu behandeln nnd Chorsänger
richtig zn achnlen. — C. Methodik. — D. Praktische Lektionen. — E. Chorgesang. -
F. Theorie, a) Physiologie der Stimme; b) Hnsiklehrei c) Melodiebildnngs- nnd Har-
monielehre; d) Formeulehre und Ästhetik; e) Musikgeschichte.
e.InhaltsUbersIcht vosNr. SdesCäcilienvereinsoreaDB: Vereins -Chronik: Diilzeasn-
Cäcilien verein Brixen, Bericht fdr 1906: Programm fdr die General Versammlung des Eichstätter
CäcUienvereius in Neumarkt; Programm für die 7. Generalversammlung des D iöz es an- Cäcilien verein»
Basel in Zug; 4. Jahresbericht des Kirchenchores Groisan (Diöz. Breslau); Ansgarinschor in Ham-
burg (Aufnahme desselbeu in den Allgemeinen Cäcilien verein). — Charwochen- Programme des
Jahres 1907 aus: Cuernavaca in Mexiko; Feldkirch; Domchor Graz (Püngst- Programm); Reutlingen,
Stadtpfarrkirchenchor zn St. Nikolaus; Stittschor Seekirchen; Seminarcbor zu La Serena (Chile);
Uigmaringen; Wasseraltingen. — Der Charfreitag in Leipzig. (Von — b-.) — Auch „Erlebt
nnd erlauscht", (Von H. Walter.) — Vermischte Nachrichten und Notizen: (rotdoues
Priesterjubilänm von Chr. BiachofT in Wyl (St. Gallen); Eine Versammlung bayr. Chorregenten,
Organisten und Choraiiaten in Landshut; Jos. Auer, Pfarrer in Oslerwaal. — Anzeigenblatt Nr, Ö
mit Inhaltsübersicht von Nr. 6 der Miunca Kacra. -- Uacilienvereins-Katalog, 5. Band. Seite 97— 104,
Nr. 3476 34H7.
Druck nnd Verlag von Friedrich Piistet in Regensbnrg, Gesandteostraße.
Nebat AnKeigenblatt,
1907.
Regensburg, am 1. August 1907.
N'.° 8.
MUSICA SACRA.
Qi'gTilndct voa Dr. Fmui Xavür Will (| 1888).
Monatscbrift für Hebung and Förderoiig der kathol. Kircbeomasik.
HuraiLSgcgcbci
■ Hiiberl, Direktor der Kirchenmusikselulo in Rcgonsliiirg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 MusUtbeüagen.
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iE>n lioiten 30 Pfennim. Die Butellune kiu.n
bei jeder PottiuisMIt lulsr Burbbiindldn
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Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen.
Jnl. Bas edierte 2 Motetten') für geiiiischteii vierstirnniigon Chor mit Orgel-
leituQg. Nr. 1 hat den liturgischen Text der Antiphon quam suavis est, beginnt
mit einem Baritonsolo von sehr weichem, aber ernstem Charakter, ilas in der Wieder-
holung des Teiles zur fünften Stimme wird. Die Orgelbegleitung ist sehr frei, chromatisiert
stark und zieht nuch die 4 Stimmen in Ihren Bannkreis. Musikalisch ist die Kompo-
sition sehr interessant, mäßig schwer; der Bariton ist Held des Satzes und kann bezaubern
und zum Apjdause anregen. Für religiöse Konzerte ist das Stück eine Glanznummer;
in der Liturgie des Hochamtes und der Vesper ist ihr Platz nicht. Noch weniger
eignet sich zn diesem Zwecke Text und Tonweise von Nr. 2 De omni carde svo laudavit
Dommum wegen seiner träumerischen Haltung, einschläfernden Rhythmik und laby-
rinthischen Harmoniefolge, Die Einzelstimmen schleichen in einfachsten diatonischen
Intervallen voran, aber rücksichtslos gegeneinander; wie Gespenster „durchwandeln sie
sich", während der Zuhörer wohl neuartige, aber flir Menschenohren unleidliche Dis-
harmonien vernimmt, die durch die Orgelbegleitung noch gesteigert werden. Es ist
psychologisch interessant, wie der Komponist, bekannt durch die Harmonisierungen der
traditionellen Gesänge für die Solesmenser Ausgaben, in dieses neue, hypennuderne und
das gesunde musikalische Fühlen direkt beleidigende Reich der Disharmonie konimeu
konnta Extrema se tanguni.
- ^ Der gleiche Autor komponierte 4 eucharistiache Texte für Tenor und Baß mit
Orgelbegleitung.') Trotz aller Diatonie in den beiden träge dahinschreitenden Stimmen,
die sich umeinander nicht kümmern, schafft die selbständige Begleitung Dissonanzen, bei
denen der Organist stark auf die Noten und Tasten sehen muß, um sich zu vergewissern,
daß er den rätselhaften Intentionen des Autors nachkam, wenn auch sein musikalisciics
Fühlen in den meisten Fällen gegen solche Komiiositionsweise sich auüehnt.
Die zweistimmige Messe von P. V. Berger für Sopran und Alt mit Orgel") ruht
auf moderner Basis in der Begleitung, führt jedoch die Singstimmen mit einer gewissen
Selbständigkeit, wenn auch nicht im korrekten zweistimmigen Satz. An Chroniatik
■) Ituo tirmi Motettii. DUsflelilorr, L. Schwano. (.)hae .lahrusxalil. Partitur I M 60 \ I^i.iiiiiiion i <! .S),
') New York. .1. Fischer & Bro., fllt Deutüi-hlnnd Böhm i Sohn in Augsburg. It(l)7. l'Brliliir HO .S).
B Text.« flinil: Oatli omniwm: Vais. Z>rwi meti»; Ailtiru tt und Pani» rmgelitMf.
*) Iii Ann. S. TriniUiliii. A. Böhm & Sohn in Augsburg iin'l Wien. CliriL- .liihrex/iihl. I'artiliii
\ Stimmen i M m ät.
-ö 86 e:i-
mangelt es nicht. In der Messe hat die Orgel die Hauptrolle ; die Harmonien setzen sich
großenteils aus enharmonischen Verwechslungen und Umkelirungen der Haupt-Septimen-
akkorde zusammen. Im übrigen ist das Werk nicht unkirchlich.
H. Enrieo Bossi, Op. 83, Missa pro defundis für gemischten Chor mit Harmonium-
oder Orgelbegleitung ad lib.^). Nach liturgischer Seite fällt an diesem neuartigen
Requiem auf, daß beim Introitus und Traktus (das Graduale fehlt) eine Solostimme
den folgenden Chorsatz gleichsam ankündiget! Das Werk ist ein würdiges, aber
auch originelles Qeistesprodnkt ganz merkwürdigen Charakters: altertümlich und doch
neu. Die Orgel ist nur zum Einstudieren ad lib. der Gesangspartitur beigegeben. Die
Rhythmik jeder einzelnen Stimme ist so mannigfaltig, auch im Wechsel von '^^v und V2 Takt,
daß man öfters den Eindruck empfindet, als ob man es nicht mit Mensur, sondern mit
freiem Rhythmus zu tun habe. Im Dies irae, das mit vollständigem Text komponiert
ist, wechselt bei jedem Verse auch der musikalische Gedanke. Wie viele Chöre werden
diese hochdramatischen Sätze zu dem von Komponisten beabsichtigten Ausdruck bringen
können? Die Chromatik ist in dieser Sequenz bis zur Unsangbarkeit angewendet. Im
Ofifertorium befremdet der Satz Hostias et preces tibi durch seine rhythmische Fassung,
ähnlich das Benedictns, Würdig und schön klingen Sanctus, Agnus Dei und das
Responsorium lAbera.
Für unsere gewöhnlichen Kirchenchöre ist das große Werk unzugänglich, schon
auch wegen seiner Ausdehnung. Daß ein moderner Italiener so bittersüße Akkorde,
herbe Rhythmen und überaus ernste Melodien zu schreiben weiß, verdient hochachtende
Bewunderung; nachmachen werden es ihm wenige.
— — Vom gleichen Autor stammen Graduale (vierstimmig), Offertorium (fünf-
stimmig) Communio (sechsstimmig) der „Brautmesse". 2) Der Titel „Trauungsmesse" ist
ungenau, wie aus dem Inhalt der 3 Kompositionen zu ersehen; dieselben wurden zur
Hochzeitsfeierlichkeit Ihrer Kgl. Hoheiten des Erbprinzen Viktor Emanuel mit der Erb-
prinzessin Helene von Montenegro komponiert und unter Leitung des Komponisten bei
der heiligen Handlung am 24. Oktober 1896 in der Kirche S. Maria degli Angioli in
Rom zum Vortrag gebracht. Diese drei wechselnden Gesänge aus der Trauungsmesse
sind sehr edel entworfen und durchgeführt. Besonders feierlich ist die Communio.
Begleitung ist nur die Zusammenfassung der Singstimmen. Auch hier ist die Rhytliraik
der Einzelstimmen so frei und mensurlos, daß der Eindruck eines choralartigen Gesanges
hervorgerufen wird. Die strenge Diatonik fällt sogar auf, wirkt jedoch sehr weihevoll.
Die beiden Werke, Op. 83 und 110, bekunden großes Talent, tiefen Ernst und eine
starke Individualität.
Die Messe zu Ehren der aller seligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria für
2 gleiche Stimmen mit Begleitung der Orgel von Karl Detseh ist Nr. 18 der Böhmschen
Sammlung mit Titel Musica sacra.^) Sie stellt weder an den Organisten, noch an die
2 Oberstimmen große Anforderungen, bedarf aber einen freien, deklamatorischen Vor-
trag. Sie kann mittleren Chören gut empfohlen werden.
Fünf Sakramentshymnen zur Fronleichnamsprozession für 4 Männerstimmen mit
Posaunen und Orgelbegleitung von Ad. Geßner, Op. 3,*) sind sehr empfehlenswert,
hochfeierlich, volltönend; die Instrumentalbegleitung ist sehr wirkungsvoll und melodiös.
Die Nachspiele sind etwas lang geraten, so daß die Amen der letzten Strophen wie
Nachzügler erscheinen, weil sie zu weit vom Texte getrennt sind.
Von Jos. Gruber liegen zwei Messen vor: a) zu Ehren der heil. Cäcilia, für
gemischten vierstimmigen Chor, Streichquartett und Orgel, je 2 Klarinetten, Homer und
*) Leipzig:, J. Rieter -Biedermann. Partitur 5 M^ 4 Stimmen k \ M. Das Vorwort sagt: „Ein
Teil dieses Werkes wurde anläßlich der Trauergedächtnisfeier für Viktor Emanuel II. am 19. Januar 1893
aufgeführt, das ganze Werk bei der für Umberto I. am 14. März 1906 im Pantheon zu Rom unter
Leitung des Komponisten wiederholt."
*) Missa pro Sponso et Sponsa, Harmonium- oder Orgelbegleitung ad lib., Op. 110. Leipzig,
.7. Rieter-Biedermann, 19U7. Partitur 2 »/Ä, 4 Stimmen ä 30 ^.
3) Op. 15. A. Böhm & Sohn in Augsburg und Wien. 1906. Partitur und Stimmen 2 J^ 40 .5j.
'*) Düsseldorf, L. Schwann. 1907. Partitur 80 /^, 4 Stimmen a 15 ^. 1) Snc^-is mlemniis;
2) Verhim mipernum; 3) Salnfis humnnae; 4) Actetme Reo' und 5) Fange linguu.
-ö 87 en
Baß posaunen ad lib.); b) Weilmaclitsniesse in gleicher kleiner Besetzung, dazu aber
Flöte, 2 Klarinetten, Hörner und Trompeten, Baßposaune und Pauken.^) Die beiden
Messen bewegen sich noch in der Periode und im Geiste einer, wie manche glauben,
vergangenen Zeit — und dennoch muß dem fruchtbaren Komponisten Anerkennung
grezollt werden, daß er für die zahlreichen Chöre, die ohne Instrumentalmusik sich kein
Hochamt vorstellen können, nach Seite der Liturgie untadelhaft, in der Deklamation
natürlich und ungezwungen, in der Melodienbildung würdig und einfach, in der Instrumental-
begleitung gemäßigt zu schreiben versteht Man kann zufrieden sein, wenn die Gruberschen
Instrumentalmessen gut zur Aufführung kommen. Die Messe für Weihnachten freilich
(Op. 92) appelliert, mehr als gut ist, an niedrigere musikalische Instinkte.
Die Kassiansmesse von Hieb. Haller, für 4 Männerstimmen mit Orgelbegleitung,
Op. 95,*) reiht sich den tüchtigsten Arbeiten des wohlbekannten Meisters in würdiger
Weise an. Die Grundbestimmung ist Andacht und Ehrfurcht des priesterlichen Sängers
bei der Meditation des heiligen Meßtextes. Er weiß auch mit den einfachsten Mitteln
durch schöne Deklamation, einheitliche Gedanken und abwechslungsreiche Stimmen-
kombinationen der musikalischen Kunst gerecht zu werden, schont die Stimmen, speziell
die 1. Tenöre, und bringt durch einfache, aber selbständige Orgelbegleitung dem dunklen
Kolorit der Männerstimmen jenes Licht zu, das den Textesausdruck erhöht und erfrischt.
Op. 143 von Ipi. Mitterer zu Ehren Maria Trost für 3 Oberstimmen mit Orgel*)
wird den Frauen- und Klosterchören eine hochwillkommene Spende sein. Jede Note
kommt aus dem Herzen und wird zu den Herzen dringen. Weitere Empfehlnngsworte
sind überflüssig.
0. Rafuello komponierte den Ps. 121 Laetatus sum*) für drei Männerstimmen
mit obligater Orgelbegleitung ohne Choralzwischenverse in 11 kurzen Sätzen als Op. 35
Nr. 2. Die Zwischensätze der Orgel sind fast Spielerei auf dem ernsten Instrumente.
In der Vesper mag der Psalm (in ^-moU) abwechselnd mit Falsibordoni - Sätzen der
übrigen Psalmen praktische Verwendung finden. Die Deklamation muß sorgfältig sein,
sonst arten einzelne Takte (z. B. Cujus participatio im 3. Vers) leicht in Trivialität aus.
Die Kompletoriumspsalmen von W. SehöUgen ^) für 2 gemischte Stimmen und Orgel
sind im Falsobordonestil gehalten, die ungeraden Choralverstexte (1, 3, 5) im 8. Tone
unterlegt, die geraden für eine Knaben- und Männerstimme leicht und gut mit obligater
Orgelbegleitung komponiert. Die Behandlung des Bariton im 8. Vers (Multiplicati sunt)
klingt etwas geschraubt. Für Chöre mit wenig Stimmenmaterial ist das Werk sehr
brauchbar und empfehlenswert. Auch das Canticum Nunc dimittis im 3. Ton ist
ähnlich gehalten.
Von der Messe für eine Singstimme (d—d) mit Orgelbegleitung von 0. Sephner,
Op. 5 ist eine 2. Auflage erschienen.^) Im (väcilienvereins- Katalog steht sie unter
Nr. 2314.
Von früheren Kompositionen J. B. Singenbei^ers '') liegen Neuauflagen vor: a) Von
der Messe zu Ehren der heil. Familie, Ausgabe B für 3 Oberstimmen mit Orgelbe-
gleitung (Cäc.-Ver.-Kat. Nr. 2221) die 2.; b) von der Messe zu Ehren der heil. Schutz-
engel für Sopran, Alt, Baß und Tenor ad lib. mit Orgel (Cäc.-Ver.-Kat. Nr. 793) die 5.;
c) vom Requiem mit Libera für Sopran, Alt und Baß ad lib. oder auch eine Stimme
allein mit Orgel (Cäc.-Ver.-Kat. Nr. 1569) die 7. Auflage.
*) Verlag: von A. Böhm & Sohn in Augsburg, a) Op. 79, komplett ^ M hO J^, Orgel- und Sing-
stimmc 4 M., b) Op. 92, komplett 9 M, ohne Instrumentalbegleitung 4 J( 50 ^.
^) Missa in hon. S. Cassiani Ep. et Mart., quatuor vocum virilium cum Organe. Regensburg,
Fr. Pustet. 1907. Partitur 1 .U HO 4. 4 Stimmen ä 20 ^.
') Missa B. M. V. Consolatrix quam ad 3 voces aequales concinente organo. Graz, „Styria". 1907.
Partitur 2 M 40 ^, 3 Stimmen k 35 ^.
*) Turin, Marcello Capra. Partitur und Stimmen 1 M 50 ,^, Stimmen i 20 /^.
^) Op. 13. Düsseldorf, L. Schwann. 1907. Partitur 2 M, 2 Stimmen k 40 ^.
^) Regensburg, Eugen Feuchtinger. Partitur \ M 20 \ Singstirome 20 ^.
^) Regensburg, Fr. Pustet. 1907. a) Partitur 1 M 20 J^, Stimmen k 15 ^; b) Partitur 1 Ji 20 ^,
Stimmen k 15 /^; c) Partitur 80 .^, Stimmen a 10 ^.
IjauretaniBche Litanei für Sopran, Alt, Tenor nnd Baß mit (Irclieslerbegleitungj
oder i Singetiinmen allein von Hermano Spies, Donicliordirektor in Salzburg. Naa
liturpscher Seite ist diesei lauretaniacliti Litanei vollständig; die Wiederholung del
Kyrie, Christe und Kyrie am Anfange konnte wegbleiben. 1
Für Nachuiittagsunterlialtung religiöser Natur ist hinlänglich gesorgt durch di»
Invükationen ftir Roli von seiten der Ober- und Untei-stimmen, anständige Modulationen
und das Instruraentenspiel. Am geeignetsten dürfte die kleine Besetzung mit Streicli-
quintett und Orgel sein. Die ganze Besetzung erhöbt den musikalischen Wert der
wohlklingenden Kompositionen keineswegs, wie sich ja für Litaneien der einfache Vokal-
satz mit Orgelbegleitung sicher mehr eignet als die pompöse Inanspruchnahme des vollen
Orchesters. Referent würde sich niemals entschließen können, eine instrumentierte
Lilanei aufzuführen oder zu empfehlen.
Die Festmesse für vierstimmigen Männerchor mit Orgelbegleitiing von Brunn
Stein,*] Op. 39, ist mit Sorgfalt ausgearbeitet, deklamatori-^ch schön durchgeführt, bietet
Abwechslung in der Stimmenverteilung und wird von einer selbständigen, stiitzendi
und füllenden, niemals erdrückenden Orgelbegleitung getragen. Schon mittlere Chi
können die Festmesse mit durchschlagendem Erfolg zur Anfführnng bringen.
Die fnnfstimmige Messe von Dr, Jos. Sarzyaski") zu Ehren der unbefleckten Emj^
fängnis Maria verdient besondere Empfehlung. Sie ist durchaus vokal empfunden, polyphon
ohne Künstelei, unter richtiger Deklamation des liturgischen Textes und für alle Stimmen
leicht sangbar. Die 2 Bässe, von denen der 1. als Bariton j,'edacht ist, geben mit dem
Tenor eine satte Unterlage, auf welcher Sopran und Alt, ernteter an geeigneter SteUft]
bis zum g* sich erhebend, zu einem herrlichen Ensemble aufgebaut sind. Wahrlich eil
neue wirkliehe Vokal-Eestmes.se mit edler Melodiebildung!
Die acht Responsorien zur Matutin vom Feste der unbefleckten Empfängnis MariS
(8. Dezember), sowie den Hymnus Praeclara ctixtos hat Angelo Tnnlzzo für gemischten
vierstimmigen Chor mit obligater Orgel begleitung zum ersten Male komponiert.') Ein
ausgeprägter Stil oder leitender musikalischer Gedanke ist nicht zu finden. Eine Reihe
diatonischer Akkorde bildet die Grundlage für den vollständigen Text,*) den die Sing-
stimmen teils einzeln, teils gruppiert odej- vierstimmig ohne jeden prägnanten Ausdruck,
aber anständig zu absolvieren haben. Wenn die einzelnen Responsorien immer wirk-
liche Kadenzen hätten, so könnte man die eine oder andere der h Nummern als Ein-
lagen nach dem Offertorium bei Muttergottesfesten gebrauchen. In betrufl" der Schreib-
weise der Orgelbegleitung hätten die internationalen Gesetze der Harmonielehre besser
beachtet werden müssen. Der Eindruck der 9 Tonsätze weist keine erwärmendeii
Momente aut^ da die deklamatorisch, den liturgischen Text verständnisvoll, wenn au( '
syllabisch hervorhebenden Regeln fast niemals beachtet sind, Der Orgelatil herrscbi
zu sehr vor, die musikalische Arbeit ist zu wenig ausgefeilt.
Die Sammlung Cantate Domino von P. J. im. Vninken, Organist-Dirigent
der Metropolitankirche Utrecht (Op. 30) enthält Hymnen und Motetten znm liturgiachi
't Beiietzuug der iDBlrumenle: a) kleine BcsctKiiDg: .Stroichquintctt und Orgd; ilazii koiuim.
b) bot mittlerer BGMixung: Flute, S Oboen oder Klarinetten und 2 Hr>rner; c) bei ganzer BeBetzusd
Fogot, 3 Trompeten, 3 Posaunen uml Ptiukcn (ohne Orgel). A. BUhm & Sohn in Augabure und WtH^
190ß. Orf^el- und DJrcktioDHstimmc 2 Ji 50 ^, 4 Singstimmen ä SO \ OnihuHti^rstimino ß Ji m ^. '
'■) Leobgchütz. C. Kothea Erben Verlag. 1907. Partitur 3 M, 4 Stimmen i\ 30 ^.
') Mjssa in hnn. ImmaadaUic Gmceptionia Beatae Vir^ni» Mariae. Quinque vocibus inaequalib
Runcineaila. Anctore Dr. Jos. Siirzynski, Fröp. Costoasi: oliin eath. PoBnaaiengis rectore. BcKonBbuM
Fr. Pimtet, 1»07. Pflrtitur 3 M. 5 Stimmon ü 30 Jj. ^
*)0p. 138. Be^mnmfm Main Uni ConivnHo»in Fmmaculatac Beatae linriae F»Ji?i»iiHr(fl)/m»M8iVneiJ9
evgto« Virgin««t. Quatuor voi'ibiiB inaequaliiius Organo comitante concinenda. Lalioratorio Ürntlco MiigicaH
0. Carocci — Via 4 Canloni Nr. 3 — Roma. Partitur 4 Lire. Selbstverlng des KixnponUten
Si4)oIeone 111/63.
') Es fehlen die interpuBklionen, die Angabe der Versikel, im S. RcBpoDBoriuin ilns Wort c
das jedoch bei der iloppelten nepetition richtig cingeHctzt int.; im cleicben Responsoriuni muß ob heiSi
tponiam (statt sponm) und fni Hymnus (3. atrophe) draconi (statt dütconi), sowie tiuique bitx dirige («tad
(wique eoeli gaiidiuml. von falschen oder manKcIndon Trenn uogsKoi eben und fehlenden oder unrichtigt
ÄkEidensien ganz abgesehen.
lon
len
Bni
m
-fä 99 8^
Gebrauch für vier- und fünfstimmigen gemischten Choi- a capella.*) Die 12 Nummern,
darunter 3 fünfstimmige, verdienen warme Empfehlung, teils wegen der schwungvollen
selbständig geführten Melodien der Einzelstimmen, teils wegen des andächtigen Aus-
druckes der liturgischen Texte und des satten Zusammenklanges und rhythmischen
Flusses im Gesamtchor. Die Ausführung kann Sängern, welche in der Polyphonie
einigermaßen geschult sind, keine großen Schwierigkeiten bereiten.
Messe zu Ehren des heil. Erzengels Michael, für vierstimmigen gemischten Chor
und Solis mit Orchesterbegleitung*) oder Orgel von Rndolf Wagner,^ Domorganist in
Marburg a. d. Drau. Diese Instrumentalmesse ist sehr einfach gehalten, liturgisch
korrekt (der Wechsel zwischen Chorälen und mensurierten Versen im Credo stört die
Einheit) und leicht ausführbar. Mit oder ohne Orchester kann sie auch schwächeren
Chören gut empfohlen werden.
Engen Walkiewiez, Missa in honorem S, Theresiae ad quatuor voces aequales
(viriles) comitante organo.*) Der Komponist bekundet treffliche Beherrschung des imita-
torischen Stiles, hat die 4 Männerstimmen einzeln und in Gruppen sanglich und aus-
drucksvoll beschäftigt, die Orgelbegleitung auch selbständig eingefügt und dadurch ein
schönes, liturgisch tadelloses, künstlerisch durchgearbeitetes, rhythmisch bewegtes Werk
geschaffen, das allen Männerchören, auch scliwächeren, gut zu empfehlen ist.
Festmesse zu Ehren des heil. Joseph, für Sopran, Alt, Tenor, Baß und Orchester *)
oder für gemischten Chor, Streichquintett und Orgel von Angust Weirieh, Doinkapell-
meister zu St. Stephan in Wien. Se. Eminenz, Kardinal Fürsterzbischof Dr. Joseph
Anton Gruscha in Wien, gewidmet. Die Messe wird mit vollem Orchester die inten-
dierte Wirkung besser hervorbringen, als etwa mit Orgelbegleitung allein; immerhin
können die Streichinstrumente in letzterem Falle nicht gut entbehrt werden. Die Kom-
position ist ernst, im modernen Stile mäßig, in den Singstimmen, die besonders im
Sandus geteilt erscheinen, meist diatonisch gehalten und moduliert in sehr diskreter
Weise. Das 1. Kyrie konnte wohl kürzer gefaßt werden, dreimal hätte genügt. Für
größere Chöre, die das Gleichgewicht zwischen Orchester und Singstimmen einzuhalten
vermögen, kann die mittelschwere Komposition gut empfohlen werden.
Als Missa prima bezeichnet Karl Wiltberger sein Op. 2^) für Tenor und Baß mit
Orgelbegleitung. Melodie und Rhythmus der gut deklamierten Messe sind lebensvoll
und prägnant. Die selbständige Orgelbegleitung füllt und hebt die Männerstimmen in
anregender Weise. Auch wo nur zwei Sänger zur Verfügung stehen sollten und ein
feinfühlender Organist die Registrierung auswählt, kann diese Messe vorgetragen werden;
besser wirkt sie natürlich mit größerem Chorpersonal.
Von den Werken des f Fr. X. Witt wurde eine 6. Ausgabe der Franz Xaver-
Messe (Op. 8 b) ^ in der Bearljeitung für 4 Singstimmen mit Orgelbegleitung notwendig.
Die erste Edition steht im Cäcilienvereins- Katalog unter Nr. 495.
Von der funfstimmigen ßaphaelsmesse Witts (Op. 33) (Cäc.-Ver.-Kat. Nr. 360)
erschien die 3. Auflage.
J. Wösendorfer, Op. 31, Missa in hon. S. Theresiae, für Sopran, Alt und Orgel (zur
Aufführung für Frauenklöster und Landkirchenchöre)/)
*) Texte sind: Adoro te devote (ost.); quam suavis; Panis angelicus; Ave, vontm corptis;
Lauda Sion Snlvatorem; Fange lingua, resp. Tantum ergo (5), eines 5 st.; Ecce sacerdos (2), eines 5 st.
L. Schwann, Düsseldorf, 1{K)7. Partitur 2 J<, 4 Stimmen k 30 ^.
'^) 2 Violinen, Viola, Cello. Kontrabaß, 1 Flöte, 2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen
und Pauken ad lib.
') Hildesheim, Franz Borgmeyer. Ohne Jahreszahl. Partitur 3 Aj 4 Singstimmen k 40 ^,
Orchesterstimmen 3 M. Dem Hochwürdi^sten Herrn Michael Napotnik, Fürstbischof von Lavant, gewidmet.
*) Fr. Pustet, Regensburg. Partitur 2 M, 4 Stimmen ä 15 ^.
*) 2 Violinen, Viola, Cello und Kontrabaß, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 3 Posaunen 2 Trom-
peten und Pauken. A. Böhm & Sohn in Augsburg und Wien. 1907. Direktions- (und Orgel-) Stimme
5 M, 4 Singstimmen a HO /^, Orchesterstimmen 10 M.
") Ad duas voces viriles (Tenor et Bassus) comitante Organo. L. Schwann, Düsseldorf. 1907.
Partitur 1 J^ 80 ^, 2 Stimmen ä 15 ^.
Regensburg, Fr. Pustet. 1907. Op. 8b. Partitur 1 J< 20 ^, 4 Stimmen ä 10 ^. Op. 33.
Partitur 1 M 65 ^, 5 Stimmen ä 15 /^.
^) A. Böhm & Sohn in Augsburg und Wien. Ohne Jahreszahl. Partitur und Stimmen 2 M 50 /^.
-ea »O ei-
Diese leicbte Mtsse tritt in liesrheidenem, aber wUi'iligem Gewan(ic auf, interessiert t
melodiös und harmoniscli durch iiiäitige Abweclislung und kann aiicli schwächeren Chören 4
zu gutem Vortrage empfohlen werden.
Messe zu Ehren der heil. Cftcili», für vierstimmigen Chor und Orgel von J, V. TOB |
WAß.M Der Stil dieser Messe ist ernst, ohne melodiöse Ausschreitungen in den Sing-J
stimmen, die besonders im Credo vom Anfang bis Et incarnatus est und auch spät«
unisono geführt werden unter akkordischer Begleitung der Orgel, Die Vereuche,
Text durch die Orgelbegleitung zu dramatisieren, sind neuartig; überhaupt hängt voil^
der diskreten Registrierung der Orgel in vorliegender Messe außerordentlich viel ah;*'
Ja der Organist kann sie durch Sentimentnlität oder übermäßige Klangfülle außerordent-
lich schädigen. Die Singstimmeu sind rhythmisch sehr ruhig gehalten. Die Messe ist
schon für mittlere ChOre wirkungsvoll.
t Dr. Franz Xaver Leltner,
Subregeus des UeorgiaDDiuB , geäturbeu am 1. .Juli 19Ü7 zu Miiuclieu, Derselbe war am 15. Nov. lätKt
zu TegeTnsee geboren als der Sohu Ans dortigen Lelirere. Er wnrde schon im zarteüteD AKcr von
seinem Val«r mnaikaliBch ansgebildot im Violin- ttnd Orgelspiel und mußti', obwotil die HitudcUen
noch keine Oktave spannen konnten, auf dem Mnsikchore niiCwirkeii. Da in nächster NShe
Herzog UaiE. der bekannte Zitlierapleler, seine llesidenz hatte und Fränxchon den preisgekrönten
Zither virtuosen J. Bartl spielen hörte, verschaffte die Mntter eine Zither nnd Franz konnte scIiOD
einige Stückchen spielen. Am Namensfest« des Vaters wollte er eine Probe seines FleilAus ablegen;
aber statt der Anerkennung wnrde ihm sein Instrument konfisziert, weil der Vater den nnmusi-
kaliacben Werl desselben kannte. In Konzert*' am herzoglichen Hofe wirkte er schon mit, ja
gab burfuU auf (nrstliclien Teppichen atelieud einer Prinzessiu Violin Unterricht
Als die Zeit der Studien herangekommen war, wurde Franz in die neugegröudete Musik-
scbnte des Johannenm in München aufgeDommcn nnd erhielt von Ferdinand Schaller gediegenen
Unterricht in Harmonielehre, Violoncell ond Violin. Die Fertigkeit hatte Bcbon einen solchen
Urad gewounen, daß bei Schülerkonzerten Leitner die <>.rste Violin spielte.
Am üymnasiiini zu Freising war insbesondere der Seminarlehrer EUsporer sein mosika-
lischer Führer und üönner.
Am 31. Juli läSS Im Qeorgiannm zum Prieater geweiht wurde Leitner nach kurzer seel-
sorglicher Verwendung in Trostberg MnsikpräTekt im Stadienseminar zu Amberg nnd etwa
3 Jahre später Snbregens im Georgiannni. In dieser Stellung hatte er reiche Gelegenheit, seine
musikalischen Kenntnisse als Chorallehrer im Verlaufe von 16 Jahren zu verwerten, indem er
nicbt bloß auf mechanisches Treffen das Gewicht legte, sondern auf historisches und ästhetisches
Verständnis der Melodien. Jahrelang sammelte er nebenbei in den reichhaltigen Bibliotheken
Münchens das Material zu dem schönen nnd gelehrten Buche „Der gottes dienstliche Volksgesang
im jüdischen und christlichen Altertum". Freibnrg 1906. Leider war er nicht zu bewegen, den
interessanten Gegenstand bis in die Gegenwart herab zu verfolgen, weil zu wenig Quellen mehr
sprechen. Im vorigen Herbste durchreiste er ganz allein noch Spanien von Nord bis SM inner-
halb 5 Wochen und hatte vor, fdr die vorliegende Zeitschrift einen längeren Artikel über spanische
Kirchenmusik zu schreiben; allein manche literarische desidfiia auf der Münchener Staatsbibliothek
und mouatelange Krankheit {Hippenfellen tzündnug) vereitelte dep Plan. Der deutsche Cäcilien-
verein hat in Leitner einen musikalisch literarisch nnd technisch fein gebildeten und begeisterten
Anbänger verloren. R. I. P. Dr. Andreas Schmid.
Oktavkoppeln beim Orgelbau.
(Scbluti aus Nr. 7, Seite 7li.)
II. l^nleroklaTkoppHD,
Wenn hei Besprechung der Oberoktav koppeln darauf hingewiesen wurde, daß zur!
Erzielung einer richtigen Wirkung und Vermeidung eines chaotischen Durcheinander»«
eine Ergänzungeoktave gebaut werden müsse, so kommt hier eine entsprechende For-f
derung, die Fortführung jedes Registers um eine tiefe Oktave, in Wegfall. Schon aoal
praktischen Erwägungen; denn die offenen 8'-Stimmen zur Kontraoktave auszabauenj
& Sohn in Augsburg und Wien.
Partitur 2 .« «0 ^<
HC^ 91 E>-
davon kann in mehrfacher Hinsicht keine Eede sein. Aber diese Ergänzung ist zur
richtigen Wirknng der Unteroktavkoppeln nicht einmal notwendig, ja geradezu über-
flüssig. Grnnd: Bei Gebrauch eines Manual- 16' oder beim Erklingen von 8'-Stimmen
im 16'- Ton wird, wenn wenigstens der Tonsatz nicht in hoher Lage sich bewegt, der
Gebrauch des Pedals, was näherer Begründung nicht bedarf, obligat; dieses übernimmt
demnach die tiefste Stimme des Tonsatzes; dem Manuale fallen somit nur die obern
3 Stimmen zu, und da die dritte, d. i. dem Pedal nächstliegende Stimme nur äußerst
selten unter das kleine c hinabgeht, ist die Wirkung der Oktavkoppeln für die tiefe
Oktave nicht mehr nötig. So dient das bei Gebrauch eines Manual- 16' sowieso schon
obligate Pedalspiel gleichzeitig dazu, eine fehlerhafte Wirkung der ünteroktavkoppeln
aufzuheben, resp. auszuschließen. (Die ausnahmsweise hie und da dennoch eintretende
fehlerhafte Wirkung der Oktavkoppel [beim Hinabgehen eines Manualtons unter c]
kann natürlich nicht in Betracht fallen und muß in Kauf genommen werden.)' Nach
diesen Vorbemerkungen trete ich nun ein auf Arten und Wirkung dieser Oktavkoppeln.
Eine Unteroktavkoppel für das erste Manual ist gänzlich und unter allen Um-
ständen zu verwerfen; durch dieselbe würde der Gesamtton viel zu dick, dumpf und
düster. Ein Ausgleich durch höhere Oktavstimmen kann hier nicht in genügendem
Maße stattfinden, selbst wenn, was aber für I der hier sehr wohl merkbaren Lücken
(s. vom das über im gleichen Manual auf- und abwärts wirkende Oktavkoppeln Gesagte)
nicht anzuraten wäre, noch eine Oberoktavkoppel I angelegt würde. Von einer Pedal-
wirkung könnte natürlich auch nicht mehr gesprochen werden. Die Wirkung einer
solchen Oktavkoppel mag sich dei* Leser selbst ausmalen. Wenn ich aber diese Oktav-
koppel, welche ich als eine Ungeheuerlichkeit bezeichnen möchte, auch nur erwähnte,
so geschah es aus dem Grunde, weil sie, allerdings nur vereinzelt, schon disponiert und
gebaut wurde.
Wie aus obigen Beispielen hervorgeht, beruht der hauptsächlichste Wert der Unter-
oktavkoppeln in der Gewinnung eines zarten, weichen und nicht dumpf klingenden
16'-Tons, wodurch sich eine ganze Fülle von Kombinationen ermöglichen lassen, für
welche ein Bordun 16' sich fast immer als zu dick, dumpf und zu stark erweisen würde.
Ganz besonders sind es die zarten Streicher, Salicional und noch mehr Dolce oder eine
Aoline, welche im 16'-Ton, mit oder ohne den 8'-Ton, doch oft besser ohne diesen
letzteren, ganz ausnehmend schön wirken und Klangverbindungen erzielen lassen, über
die sonst nur große Werke verfügen. Aber nicht nur Verbindungen des zarten 16'-Tones
mit schwachen Stimmen im 8'- und 4'-Ton sind reizvoll und oft ganz bezaubernd, sondern
es lassen sich auch Kombinationen mit stärkeren 8' -Stimmen herstellen, wie z. B. die
angefahrte Verbindung von Salicional oder Lieblich Gedeckt 16' mit Prinzipal 8';
solche und ähnliche Mischungen sind eigentümlich schön und von ganz besonderer
Charakteristik.
Eine Forderung muß nun allerdings gestellt werden, soll die Unteroktavkoppel
ihren Zweck erfüllen; das ist das Vorhandensein mindestens einer schwachem 8'- Stimme
in L Am besten ist eine milde, weiche und klare oiFene 8'- Flöte, auch eine Rohrflöte oder
Hohlflöte; besser aber Flauto dolce oder amabile. Ist die Einstellung einer solchen
schwächeren Stimme nicht gut möglich (ein Bordun 8' tut's nicht), dann sind nur wenige
Mischungen möglich, und der Wert der Unteroktavkoppel beruht dann mehr in der
Füllung des Plenum. Doch kann auch bei Werken von nur 6 — 8 Stimmen die Unter-
oktavkoppel der größeren Ausdrucksfähigkeit des Werkes dienen, wenn man bei Dis-
ponierung hierauf Rücksicht nimmt und von der schablonenhaften Praxi?, das I.Manual
mit Prinzipal 8', Bordun 8', Gamba und Oktav 4' zu besetzen, abgeht. Für eine 8 stim-
mige Orgel wäre diesbezüglich etwa folgende Disposition sehr geeignet: L Prinzipal 8',
Viola (oder Gamba) 8', Flauto amabile (oder Rohrflöte) 8', Oktav 4'; II. Lieblich Bordun
(oder Gedeckt) 8', Salicional 8', Gemshorn 4'; Pedal Subbaß 16'. Oberoktavkoppel I
und Unteroktavkoppel II~ L Auf die mannigfachen Vorzüge dieser Disposition kann
natürlich nicht eingetreten werden.
Bei Ausführung von Kirchenmusik durch Männerstimmen erweist sich eine Unter-
oktavkoppel ebenfalls als wertvoll. Durch diese erhält man mehrere deren Tonhöhe
-*d 9» E*-
entsprechende Orgelstininmu. Ein Boi-dun 16' ist fast immer zu duni[)l' iiiul dick
vorzüglicher Wirkung dagegen ist ein Lieblich ,, Gedeckt und noch mehr ein zarter'
I fj'-Streicher : Salicional, ja sogar Dolce oder Äolioe. Eine -solche V'erwendnng der
Untoroktavkojipel wäre z. B. auch bei Begleitung der Vesper vorteilhut't; diese wird
beim 1. Chor mit nur 8'-Stimmen, beim 2. mit Uinzunahme einer schwachen lÖ'-Ton
Stimme ausgeführt (also, bei obiger lästimmigen Orgel, mit Lielilich Gedeckt 8' u
Salicionale 8' beim ersten, mit Hinzunahme von Flauto dolce 8' und Unteroktavkoppel
beim zweiten Chor), was von vorzüglicher Wirkung.
Eine Unteroktavkoppel für II dagegen ist für jedes Werk von ofi noch größerem
Wert« als eine Oberoktavkoppel, und ich möchte sie in einem neuen Werke faktisch
nicht enthehren. Sie bietet zweierlei: sie ersetzt einen fehlenden Bordun 16' und ver-
leiiit dadurch auch einem kleineren Werke mehr Fülle und Gravität; dann ermöglicht
sie am^h eine ganze Anzahl herrlicher Klangniischungen. In Werken mit einem Manual-
Bordnn 16', also in solchen von 12 und mehr Stimmen, ist sie, da dem ersten Zweck
durch diese Stimme schon gedient, selten vorhanden; leider geht aber hindurch dtia
Werk vieler Registerkombinationen verlustig, über die eine kleinere Orgel, gerade
dank dem Mangel einer sechszehnfüßigen Manualstimme (so sonderbar dies klingt), ver-
fügt. Icli empfehle daher die UuteroktavkoppeJ, wenn sie natürlich für kleinere Werke
notwendiger ist, dennoch auch für solche mittlerer Größe. Allerdings besteht dann hier
die Gefahr, daß der Organist beim Spielen des vollen Werkes blindlings alles zieht,
was nur eine Aufschrift trägt und durch das Mitklingenlassen des 16'-Tons der Stimmen
in U (obwohl der Bordun gerade genügt) den Orgelton verdüstert. Dieser Versuchung
soll indessen der Organist widerstehen können und die Oktavkoppel nur in ihrer Be-
deutung als Mittel zur Erhöhung der Modulationsfähigkeit seines Werkes gebrauchen.
Wenn natürlich gar die Oktavkoppel in den 7\(((i-Zug oder -Druckknopf einbezogen
ist, wie ich dies in einem 16 stimmigen Werke angetroffen, wo zu Bordun 16' noch
4 — 5 16' -Ton-Stimmen, darunter ein kräftiges Geigenprinzipal, aus II hinzukamen,
und der Orgelton infolgedessen und trotz Vorhandenseins einer ausgiebigen Mixtur düster,
dumpf und von bleierner Schwere war und jeden festlichen Glanzes, in tieferer Lage
sogar der wünschenswerten Deutlichkeit entbehrte, dann ist dem Ühel allerdings nicht
auszuweichen. Oktavkoppeln sollen daher nur dann in den Tutti-Zag aufgenommea
werden, wenn die durch sie erzeugte höhere oder tiefere Klangmasse einen Bestandteil
des Orgeltons bilden soll, wie etwa in einem lOstimniigen Werke, wo der fehlende
Bordun 16' durch Lieblieh Gedeckt 8' und Salicional 8' aus II ersetzt wird. Aber
nicht nur nicht in den Tuttt-Zag aufgenommen werden darf eine allföllig unvorteilhaft
wirkende Oktavkoppel, sondern eine solche darf, auch wenn sie einen Bordun 16'
ersetzen soll, unter Umständen in dieser Eigenschaft nicht benutzt werden. Als Bei-
spiel, dem ich mehrere anreihen könnte, führe ich den Entwurf einer Orgeldisposition
an, wie er von einer -Firma im Elsaß ausgearbeitet worden. In demselben war für ein
Werk von 14 Stimmen in I kein Bordun disponiert, dafür aber Unteroktavkopell 11 — 1
vorgesehen. Nun figurierte aber unter mehreren Achtfüßern dieses Manuals (des 2.)
auch eine iHolo-f Trompete. Da hier die aus der Oktavkoppel resultierende Klang-
masse als integrierender Bestandteil des Plenums gedacht war, sollte sie (die Oktav-
Koppel) beim vollen Werke natürlich gezogen werden. Die Labialstimmen des 2. Manaals
würden natürlich schon allein mehr als hinreichen, um dem beabsichtigten Zwecke
dienen. Denke man sich nun noch die Mitwirkung der 1 6'-Toa-Trompete hinzu, weli
als Rohrwerk gerade in der tiefem Hälfte der Klaviatur ihre durchdringende Kri
äußert und den ohnehin starken 16'-'j'on in unheilvoller Weise noch unterstützt! Di
vor einigen Jahren ein angesehener norddeutscher Orgelbauer, bei Besprechung eine]
Disposition in der „Urania", eine anf II stehende Trompete als mit Unteroktavkoppel
für das volle Werk' vorteilhaft empfahl') (neben 3 weitern 16' -Ton -Stimmen bei einem
Werke von zirka 16 Stimmen) ist mir aber geradezu rätselhaft. Spiele man doch nur
in der großen Oktave mehrstimmig mit Trompete 8' und denke man sich in den Akkordi
on
') Vprgl. auch die DispositioD in der Untoln IWi, S. HI fur SrliüDberg im Taunus.
93
o außer Bordun 16' noch die Wirkung der mit Oktavkoppel ebenfalls
-ij^iWzi E ^^ ^^^ tiefen Oktave mitklingenden Töne der Trompete hinzu! Eine
Mr Manual-Trompete 16' wird etwa für Werke von 40—50 Stimmen an-
■^ gebaut; daß sie demnach für ein Werk von 14 Stimmen unbedingt
verwerflich, bedarf keiner Betonung. Strenge genommen, verlangt übrigens eine offene 16'-
oder eine in diesem Fuß ton auftretende Manualstimme eine ebenfalls ofEene 16 fußige
Pedalstimme, und es ist daher die Begleitung eines Salicional 16'-Ton mit Subbaß 16'
nicht ganz einwandfrei; doch ist dies, wie auch bei Flöte 8' u. a. Stimmen, unbedenk-
lich, da dieser 16' -Ton diskret auftritt, niclit wie ein grollender Löwe. Nach dieser
kleinen Abschweifung nun zur eigentlichen Sache.
Die beiden Zwecke der Unteroktavkoppeln sind bereits angeführt worden: Er-
setzung eines fehlenden 16' und Ermöglichung besonderer Klangmischungen.
Ersterem ist bei einem mit Lieblich Gedeckt (oder Flaute amabile) 8', Salicional 8'
und Flöte 4' besetzten 2. Manual einer 10 stimmigen Orgel in ausgezeichneter Weise
gedient: Salicional und Lieblich Gedeckt 16'-Ton ergeben ein angenehmes, weiches Funda-
ment für die übrigen Stimmen. Dies ist wohl der Hauptzweck jeder Unteroktavkoppel.
Gegen die Praxis jedoch, bei Werken bis 16 klingenden Stimmen einen Manual-
Bordun durch die tiefe Oktave der Stimmen aus 11 zu ersetzen, muß entschieden Ein-
sprache erhoben werden. Ein Werk vom 12 — 16 Stimmen bedarf einer selbständigen
16' -Stimme, selbst wenn für dieselbe 1 — 2 andere Stimmen in Wegfall kommen
müßten; obendrein wird der aus II gewonnene 16'-Ton, weil dieses Manual bei mehr als
12 Stimmen schon ziemlich kräftig besetzt, zu stark. Hievon aber auch noch abgesehen,
wirkt ein Konglomerat aller möglichen, in Mensur, Tonstärke und Charakter ver-
schiedener Stimmen (Lieblich Gedeckt, Salicional, Dolce, Gemshom oder Geigenprinzipal,
Flauto amabile u. a.) bei weitem nicht so gut wie ein einziger kräftigerer 16'; ein
Bordun 16' ist daher in der Wirkung immer weit klarer, deutlicher und zuverlässiger
als ein Mischmasch mehrerer, wenn auch sanfter Stimmen. Wo daher ein selbständiger
16' am Platze, soll ein solcher nicht durch eine Koppel ersetzt werden wollen.
Treten wir nun auf den andern Zweck der Unteroktavkoppel näher ein. Vorerst
die Frage: Wie soll diese Koppel konstruiert werden? Wenn ich bei Besprechung der
Oberoktavkoppel II diejenige Anlage als im allgemeinen vorteilhafter empfohlen
habe, bei der die Koppel auf dem eigenen Manual und von diesem durch die
Manualkoppel auch auf I zur Wirkung gelangt, so möchte ich, im Gegensatz hiezu, bei
der Unteroktavkoppel in der Regel diejenige Konstruierung angewendet wissen, bei der
die Koppel nicht auf II selbst, sondern nur auf I wirkt. Die Unteroktavkoppel muß
dann aber von der gewöhnlichen Manualkoppel unabhängig sein, d. h. die
Stimmen aus II müssen auf I auch ohne Manualkoppel zum Erklingen kommen. Ein
erläuterndes Beispiel. Ich ziehe in I Flauto dolce 8', in II Salicional; dann erklingt
mit Unteroktavkoppel in I nur der 16'-Ton von Salicional mit, wodurch somit die
Mischung: Salicional 16' und Flauto dolce 8' entsteht. Mit Benützung der Manual-
koppel tritt nun auch der 8'-Ton des Salicional hinzu; dadurch sich ergebende Mischung:
Salicional 16', 8', Flauto dolce 8'. Gerade bei dieser Anlage der Unteroktavkoppel, bei
der der Normalton der in II gezogenen Stimmen nach Belieben zum Miterklingen
kommen oder ausgeschaltet werden kann, lassen sich bei einem nur mit 3-3 Acht-
füßern und einem Vierfuß besetzten 2. Manual in Verbindung mit nur 1—2 schwächern
Stimmen des 1. Manuals immer neue und mannigfaltige KlangefEekte erzielen. Es sei
gestattet, einige derselben anzuführeo.
Mischungen auf I, Unteroktavkoppel, a) Ohne Manualkoppel. (Obige
Disposition von 12 Stimmen angenommen); Pedal obligat. Salicional 16', Flauto dolce 8';
Dolce 16' und Flauto dolce 8' (von herrlicher Wirkung); lieblich Gedeckt 16', Flauto
dolce 8'; Flauto amabile 8', Flauto dolce 8'; lieblich Gedeckt 16' mit Gamba oder
Prinzipal 8'; Salicional 16', Prinzipal 8' (interessante Färbung des Prinzipal klanges);
Dolce 16', Prinzipal 8' (ganz leichter Untergrund des Prinzipaltones; eigen-
artiger Effekt); Salicional 16', Flauto amabile 8', Flauto dolce 8'; lieblich Gedeckt 16',
Flauto amabile 8', Flauto dolce 8'; liebl. Gedeckt 16', Flauto amabile 8', Gamba 8', usw.
-ö 94 E>-
b) Mit Manualkoppel: Vorige, mit Mitklingen des Normaltons der in 11 gezogenen
Stimmen; also (s. oben) Salicional 16', 8', Flauto dolce 8'; Dolce 16', 8' und Flauto
dolce 8' usw. Besonders seien erwähnt: Flailto dolce 8', Flauto amabile 8', 4'; lieblich
Gedeckt 16', 8', Flauto dolce 8', Flauto amabile 8', 4' (Gedeckt- und Flötenchor ohne
Bordun 16'; von herrlicher Wirkung, besonders durch die 3 Flöten); dieselben mit
Gamba 8' (ernst, erhaben); Dolce 16', 8', Flauto dolce 8', Flauto amabile 8', 4' (reiz-
volle Mischung, der vorigen ähnlich, jedoch heller, lieblicher und mit ganz leichtem
Strich); Dolce 16', 8', Flauto amabile 8', 4' (ausnehmend schön) usw.
Pedaloktavkoppeln: Für Werke von 14 — 18 — 20 Stimmen möchte ich folgende
Pedalbesetzung sehr empfehlen: Bordunbaß 16' aus I, Subbaß 16', Violon- oder Kontra-
baß 16'; Oktavkoppel. Ein selbständiger Pedal — 8' kann, obwohl durch die Koppeln
genügend für Klarheit gesorgt ist und übrigens Subbaß 16' mit Oktavkoppel (die immer
gezogen bleiben kann) schon allein völlig genügt, wenn man will, durch Transmission
einer Manualstimme gewonnen werden. Die durch Anlage einer Pedaloktavkoppel
erzielten Ersparnisse gegenüber einem mit je 2 selbständigen 16' und 8' ausgestatteten
Pedal sind ganz wesentlich; sie betragen an Raum (für die Tiefe) 40 — 50 cm, an Kosten
500 — 600 M; hiefür lassen sich den Manualen 1 — 2 weitere Stimmen einverleiben.
Für Werke mit mehr als 2 Pedal — 16' eignet sich eine Oktavkoppel allerdings weniger,
da dann zu viele Pedal — 8' resultieren.
Rekapitulation: Werke von 6 — 8 — 12 Stimmen erhalten mit Vorliebe folgende
Oktavkoppeln: I*; 11^^, 11^^ — I (bei Rücksichtnahme auf notwendige Verstärkung);
jji6^ JJ16 — j^ II* -I (wenn besondere Verstärkung nicht erforderlich).
Werke von 12 — 15 — 20 Stimmen: I^ IP«, IP« — I [IP— I]; oder (wie oben)
II ^% II ^^ — I, II* — I; dreimanualige Werke (je nach Besetzung: I *; 11 ^^ — I; in ^^ — II,
III*-II; odern^«-I, n* — I; m^«-II, HI* — H; oderIP — I; IIP« — II, III* — H.
Anmerkung: Eine (bei 2 -manualigen Werken) auf II selbständig verwendbare Oktavkoppel
(II*®), neben Koppel II*® — I, ermöglicht auch beim Spiel auf II herrliche Mischungen, wie Lieblich
Gedeckt 16', Gemshorn 8' (durch Gebrauch von Lieblich Gedeckt 8' und Gemshorn 4') neben ziemlicher
Verstärkung auch dieses Manuals; eine Oktavkoppel 11**— I, statt II* und erst durch die Manual-
koppel auch auf I wirkend, bieten den großen Vorteil, daß auf I nur der 4' -Ton aus II zum
Miterklingen gebracht werden kann; solche Mischungen (Beispiel: Flauto dolce 8' (I) und Salicional
oder Dolce. 4') sind charakteristischer und wertvoller als die durch Mitklingen des entsprechenden 8'
(Dolce oder Salicional) bewirkten.
Dornach (Solothurn). Herm. Meier, Lehrer.
Orgelliteratur.
Jos. Binder, Op. 14.^) Zwanzig mittelschwere Tonstücke zum kirchlichen Ge-
brauche. Vor-, Zwischen- und Nachspiele, Kadenzen. Die Sätzchen können sogar als
leicht bezeichnet werden. Manche derselben sind nur Kadenzen von ein paar Takten
und in den einfacheren Tonarten bis zu 3 1? und j|.
D. Canesirari, Op. 6.*) Improwiso per Armonio, Ist für das Harmonium be-
stimmt und bietet hübsche, in melodischer, rhythmischer und harmonischer Beziehung
wohlklingende, jedoch nur äußerlich zusammenhängende Sätzchen.
Orgelklänge. Eine Sammlung von 170 neuen Orgelstücken in den gebräuch-
lichsten Dur- und Moll-, sowie in den Kirchentonarten, nebst 80 Modulationen von
bekannten Tonsetzern der Gegenwart zunj Studium und zum kirchlichen Gebrauche
herausgegeben von Jos. Dobler.^) Wenn auch zunächst für die Bedürfnisse der Schweizer-
Lehrersem in arien gedacht, teils zum Studium, teils zum kirchlichen Gebrauch, so wird
die Sammlung, welche durch Beiträge bekannter Tonsetzer der Gegenwart entstanden
ist, auch vielen im Amte stehenden Organisten treffliche Dienste leisten. Die Pedal-
applikatur ist nach den Grundsätzen von Ritter und Schildknecht bei den auf zwei
oder drei Linien stehenden Nummern beigefügt. Bei vielen wurde auch die Regist-
A. Böhm & Sohn in Augsburg und Wien. Ohne Jahreszahl. Preis 1 M 50 ^.
2) Marcello Capra, Turin. Preis 80 ^.
») Op. 4. A. Böhm & Sohn in Augsburg und Wien. 1907. Preis 5 M.
-« 06 BH
rierung und Phrasierung angegeben; bei längeren finden sich Zeichen zur Kürzung.
Vom Herausgeber selbst finden sich beiläufig 18 Stücke, sowie 15 Modulationen. In
einer bequemen Inhaltsangabe können die Tonarten der 89 Kadenzen und freien Orgel-
stücke, sowie der 16 Trios, endlich die 66 Kadenzen der Kirchentonarten und die Orgel-
stücke zu Chorälen und Liedern leicht gefunden werden. Ein alphabetisches Verzeiclinis
der Autoren zählt 30 Namen auf, unter denen z. B.^ Dachs Michael, Diebold, Götze,
Hörn P. Michael, Meier Herrn., Meuerer J. G., Peter Jos., Stein Bruno, Wiltberger
Aug. u. a. Die treffliche Sammlung von 115 Seiten in Quer- Quart ist sehr gut zu
euipfehlen.
35 kurze und leichte Orgelstücke zum Gebrauche beim öffentlichen Gottesdienste,
insbesondere auch zur Benutzung in Lehrerseminarien von Karl Detseb.^) Der Kom-
ponist ist Chordirigent am Schweizer-Kollegium in Staus und hat in vorliegender Samm-
lung sehr schätzbare Sätze für jene Legion von Organisten veröffentlicht, welche nicht
zu hochmütig sind, den Mangel an Phantasie und Können durch die Benützung guter
und praktischer, schön ausgearbeiteter Vorlagen öffentlich kund zu geben.
Dem ersten Bande von Orgelstücken moderner Meister, welche Job. Diebold
gesammelt hat (siehe Micsica sacra Seite 34), ist bald der zweite gefolgt.*) Titel und
Vorwort sind in deutscher, englischer und französischer Sprache geschrieben. Eine Liste
der Mitarbeiter des 1. und des 2. Bandes findet sich eingangs der prächtig ausgestatteten
Sammlung, deren Dedikation Se. Heiligkeit Papst Pius X. angenommen hat. In diesem
Band finden sich nur Tonsätze für reifere Orgelspieler und Virtuosen; dieselben sind
nicht wie im 1. Bande nach Tonarten im Quintenzirkel geordnet, sondern in alphabetischer
Reihenfolge der Komponisten. Das Werk ist ein literarisches Phänomen, da die hervor-
ragendsten Organisten aller Nationen und auch aller Konfessionen entweder Original-
beiträge geliefert oder die Erlaubnis zum Abdruck bereits von ihnen veröffentlichter
Orgelsätze gegeben haben. Die Mehrzahl der 51 Nummern dieses zweiten Bandes wird
sich teils wegen ihrer Schwierigkeiten, teils wegen ihres Stiles nicht für die katholische
Liturgie verwenden lassen, aber die hervorragende Publikation kann und soll unseren
besseren Organisten und talentvollen Schülern Anregung geben, die modernen Meister
kennen zu lernen, ihre Eigenart zu studieren, um, was sie neues lernen können, wie
die fleißige Biene zu sammeln und zu verarbeiten. Unter den ausländischen Organisten
nennen wir: Bossi, M. E.; Callaerts, Jos.; Capocci, Fil.; Elgar, Dr. E.; Garcia, Carvallar
(in Saragossa); Guilmant, Alex.; Vries, H. De; Wareing, Ch. M., — unter den Deutschen:
Bim, M.; Egidi; Erb; Forchhammer; Frenzel, Robert; Grabert; Ottenwälder; Reger, Max;
Renner, Jos.; Schmid, Jos.; Stehle, J. G.; Zoller, G.; Labor, Jos. u. a.
Die Orgelbegleitung, welche f Jos. Haniseb zu den Vesperpsalmen des römischen
Vesperale Pius IX. und Leo XIII. herausgegeben hat (Cäc. - Ver. - Kat. Nr. 462), ist in
neuem Abdruck hergestellt worden.^)
Vom Op. 35 des Komponisten A. Jos. Monar, Laudate eum in chordis et Organo,^)
sind 2 Hefte bereits in Mtisica sacra Seite 53 besprochen worden. Es folgten in kurzen
Zwischenräumen die Hefte 3—6. Das 3. und 5. bringen als Fortsetzung des J. Heftes
je 12 Festvorspiele von A. J. Monar (8), L. Boslet (2), G. Zoller (2), W. Dahn (2),
V. Engel (2), J. Plag (2), W. Monar, J. Oster, V. F. Skop, Kl. Breitenbach, M. Adler,
A. Hoffmann je 1. Das 4. und 6» Heft enthalten je 20 Orgelstücke über deutsche Lieder;
sie sind Fortsetzung des 2. Heftes. Außer Monar lieferten noch Beiträge: G. Zoller,
L. Boslet, P. Esser, Jos. Schäfer, P. Walde, J. Plag im 4. und A. Hoffmann, W. Monar,
J. C. Sychra, Jod. Kehrer, J. Plag, Kl. Breitenbach, A. J. Monar, Br. Stein und V. Engel
im 6. Heft.
Diese 6 Hefte enthalten speziell für die katholischen Organisten eine wahre Rüst-
kammer von mittelschweren, tüchtig ausgearbeiteten, nicht zu umfangreichen Orgel-
kompositionen teils für Festvorspiele (in Heft 1, 3, 5), teils für Vor- oder Nachspiele
zu deutschen Kirchenliedern (in Heft 2, 4, 6).
*) Op. 19. A. Böhm & Sohn in Augsburg: und Wien. 1907. Preis 2 M.
'^) Leipzig, Otto Junne; Brüssel, Schott, Fröres. 229 Seiten in Quer-Quart. Preis 6 M.
^) Regensburg, Fr. Pustet. 2 M 40 ^.
*) Paderborn, Junfermann (A. Pape). Ohne Jahreszahl. Preis jeden Heftes (in Quer-Quart) 2 M.
-t3 »6 ES-
„Weilmachtsstimraungsbilder für die Orgel" von Otto MalUng.M Op. 84 sind 9 Hefte
betitelt, von denen das erste Christnaclit und die Reise der 3 Könige, das zweite die
Anbetung, die Stimmung des Herodes und die Heimkehr der Weisen zu schildern unter-
uebmen. Für eine Eonzertorgel mit 'i Mannalen werden diese Tongemälde (Notation
auf 3 Systemen) hohes Interesse finden. In der Kirche ist keine Verwendung fiir
dieselben. Der Charakter ist ernst, meist getragen, die Cbromatik mäßig.
Zwei Orgelwerke von Franz Keruda, Op. 72, ein Thema mit Variationen, und
Op. 74, Introduzione — Andante — Fuga, werden bei technisch tüchtigen Organisten
Interesse erwecken.^} Für die Musica sacra eignen sie sich nicht, obwohl mit Anet'
kennung hervorgehoben werden muß, daß der Charakter des Instrumentes der Org(
gewahrt bleibt und die Königin der Instrumente nicht mißhandelt wird.
Eine Introduktion und Passacaglia ') für Orgel von Max Keger ist als Einzel-
abdruck dem Orgelalbnm entnommen, welches zu Gunsten des Orgelneubaues zu Schön-
berg ediert worden ist. Die charakteristischen Eigentümlichkeiten des Kegerschen Stiles
zeigen sicli auch bei dieser überaus schwierigen, nai;li rhythmischer und harmonischer
Seite ungemein komplizierten Arbeit des hypermodernen Meisters im höchsten Grade.
Die altehrwürdige, kontrapunktisch schwierige Form der Passacaglia, in welcher schon
Frescobaldi, Buxtehude, Bach und ßheinherger mit Erfolg sich hervorgetan haben, dient
dem Kompositionstechniker und gewandten Kontrapunktisten nur a!a..Etikette für tech-
nische Schwierigkeiten und rein konzertmäßige Dai'bietungeu, deren Überwindung auci
guten Organisten schwer fallen wird. Nur für Konzertzwecke sei dieses Orgelkunsl
stück, dessen Auft'Ührongsrecht übrigens vorbehalten ist, registriert.
Rob. Remondi, Op. 77.') Nicht nur einen, sondern viele Schritte zum Parnaß des
Pedalspiels wird derjenige zurückgelegt haben, welcher dieses große, sehr methodiscli
und pädagogisch angelegte, sehr deutlich gestochene und gut ausgearbeitete Werk des
italienischen Meisters mit Ausdauer und Geduld für die Ausbildung im Pedalspiel durch-
geUbt und gleichsam eine Fußdrainage durchgemacht haben wird. 25 Jahre hat Remondi
in Turin (s. die Prefaaione) an diesem Werk gearbeitet und nennt gleich Job, Jak. Fux
für den Kontrapunkt und Muzio Cleraenti für das Pianoforte sein schönes Spezialwork.
für das Orgelpedalspiel mit Recht ebenfalls Gradus ad Pariiassum.
K. V. Sirnad, Op. 16. 25 Fest- und Choralpräludieu und Fugen.'') Op. 17. 130 Voi
und Nachspiele in allen modernen und alten Tonarten. Die beiden Werke enthalten?
sehr nette und orgelmäßige Sätze von größerem und kürzerem Umfange. Für Schüler
wäre es sehr nützlich, ja notwendig gewesen, dynamische Zeichen oder, wenigstens kurze
Kegisterangaben, wenn auch nicht Finger- und Fußsatz, beizusetzen. Über die Kadenzen
in den alten Kirchentonarten ist Referent anderer Ansicht; Strnad seheint ein sklavisch«
Schüler von f Skahersky zu sein. F. X. H.
Offene Korrespondenz.
Wegen ( iberfülle des Stoffes muliten vprar.hiedene Zuseudungen eiusf weilen zurückgelegt werdi
Vielleicht können einige derselben im Cäcilienvereiusoffiau Nr. 8 vom 15. Angoat Platz fliidon.
ProgrannD niid Statuten der Regensbiirger Kirchen tmiBlksclinle , an welchpr der 33. Kora am
14. Juli d. J. geBcWosBcn wurde, versendet der Unterzeichuete Jederzeit gratis und franko auf An-
frage. Für Jen Si. sechsmonatliclien Kurs vom 15, Januar bis 15. Juli IIXK können noch An-
meldungen berücksichtiget werden. F.
') Wilhelm UoDEeD, Kopenhagen und Leipzig. 1607.
') Verlag, Leipzig, Rahtcr. Jedes Heft 9 M. Franz Nerudn ist aiti ^. Desoiiilicr .164:) i
gcloron tiud seit 1899 Saphtolger von N. Oadc in Koiienhagon und Stockholm.
'I Leipzig, Breitkopr & HarCel, » SoUea in Quer-Folio, 3 Noteney steine.
*) OrädiiM aii Pamaswini düi' Orgatiüta. lliJ KtwU per la pedaliera deW nrgnno liturgieo modet-HI
MareoUo Capra, Turin. 122 Seiten in liuor-Folio. Ptei» 4 .*.
^> A. Bohin Hl Sohn in Augabnrg und Wien. Ohne Jahreszahl. Op. IK, 1 M 50 ^; Op. 17, !
1
Dmck nnd Verlag von Friedrich Fastet in Uegonsburg, Gesandtenstraße.
Nebst Anseisenblatt.
j^907. Regensburg, am 1. September 1907. {f^o 9.
MUSICA SACRA.
Gegründet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888).
Monatscbrift fflr Hebung ond FördernDg der kathol. KircheniDosik.
Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Eirchenmusikschule in Regensburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 Musikbeilagen.
Dio „Mtuica Moera'* wird am 1. jeden Monats aaage^ben, jede der 12 Nammem amfaflt 12 Seiten Text. Die 18 Musik-
beilaf^n wurden der Nummer 6 beigelegt. Der Abonnementpreis des 4ß. Jahrgangs 1907 betragt 8 Mark; Einzelnummern
ohne Musikbeilagen kosten 30 Pfennige. Die Bestellung kann bei jeder Postanstalt oder Buchhandlung erfolgen.
Inhaltsfibersicht: Dio Anfänge der Kirchenrausikschule in Regensburg. — Im Lesezimmer: Über
KichanI StrauB als Komponist. Von Dr. Georg Göhler. — Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen:
J. E. Jettinger; M. Mondo; Giov. Pagella; Palestrina - Jak. Quadflieg; Palestrina, 33. Band; Ämil. Paukner; Jos. Renner, jun.;
(r. Schmidlin; P. H. Thielen: Aug. Wiltlwrger. — Kirchenmusikalische Aufführungen und Berii-hte: Heessen- Beckum;
Bezirks-Cilcilienverein Holledau; Homburg (Pfalz) ; Plan b. Marienbad; Diözosan-Generalvorsamnilung in Prien (München-Preising). —
Inhaltsübersicht von Nr. 8 und 9 des Cäcilienvereinsorgans. — Anzeigenblatt Nr. 9.
Die Anfänge der Kirchenmusikschule in Regensburg.
Nacli 33 Jahren dürfte es angezeigt erscheinen, über die Anfänge der hiesigen
Kirchenmusikschnle auch jene verehrlichen Leser der Mtisica sacra, welche damals
noch nicht lebten oder noch in zu jugendlichem Alter standen, daß ihnen die Vorfälle
aus jener Zeit und die rege Tätigkeit des jungen Cäcilienvereins nur teilweise oder
ungenügend in der Erinnerung haften, zu unterrichten. Wohl ist im kirchenmusikalischen
Jahrbuch 1899 und 1900 die Gründung und allmähliche Entwicklung der Schule mit-
geteilt und durch Dokumente belegt und als 25jährige Chronik bis zum Jahre 1899
abgedruckt. Auf vielfaches Verlangen hin jedoch hält es der Unterzeichnete für passend,
die Rede, welche er damals als Domkapellmeister, bei der 5. Generalversammlung des
deutschen Cäcilienvereins zu Regensburg am 4. August 1874 im Reichssaale des Rat-
hauses gehalten hat, dem größtenteils neuen Leserkreise zu unterbreiten. Sie war
zuerst in „Fliegende Blätter für kathol. Kirchenmusik" 1874 und dann im „Kirchen-
musikalischen Jahrbuch" 1899, Seite 93, abgedruckt, dürfte aber nach 33 Jahren noch
interessieren. Sie lautete:
„Das Samenkorn einer Reform der kathol. Kirchenmusik, welches vor 22 Jahren
durch Dr. Proske hier in Regensburg mit der Publikation des L Bandes der Musica
divina gelegt, und durch J. G. Mettenleiter mit Edierung des Enchiridion Choräle auch
weiterhin ausgestreut wurde, hat sich in der erfreulichsten Weise entwickelt: es ist zu
einem ansehnlichen Baume herangewachsen, dessen Äste, Blätter und Blüten seit Gründung
des „deutschen Cäcilienvereins" durch Fr. Witt und Approbation seiner Statuten durch
Papst Pius IX. in allen Ländern deutscher Zunge sich ausbreiten. Überall regt sich
neues Leben, und mit Freude beobachten wir, wie viel der gute Wille, das Verständnis
und der Eifer für das Haus Gottes auch an solchen Orten zu leisten vermögen, wo
mit dem Hergebrachten aus Bequemlichkeit oder Mangel an Einsicht lange nicht gebrochen
werden wollte. —
Der Stamm dieses weitverzweigten Baumes steht in Regensburg, und Sie, meine
Herren, konnten und können beurteilen und entscheiden, ob er noch als kerniger, gesunder
Stamm gelten kann, oder ob er morsch geworden und veredelungsbedürftig ist, ob er
besser gepflegt werden soll, ob Auswüchse zu beseitigen sind, ob etwa durch Okulieren
bessere Äste und Zweige gebildet und infolgedessen süßere und schmackhaftere Früchte
gezogen werden sollen. —
-ra 98 E*-
Im Laufe dieser 22 Jahre haben sich verschiedene Persönlichkeiten in Regensbi _
aufgehalten, welche nach reiflicher Prüfung Zweige von diesem Baume abschnitten nnd
in ihren heimischen Boden verpflanzten, wo sie aucli durch Gottes Segen und die Sorg-
falt der betreffenden Herren gediehen und bluten, zum Beweise, daU Lebens- und Fort-
pflanzungst^higkeit in ihnen ruhte. Was liegt nun näher, meine Herrn, als die Idee, in
ßegenshurg eine eigentliche PHanzschule für kirchliche Musik zu organisieren, in welciier
fortan auch systematisch gelehrt und praktisch geübt werde, was teils zur Besserunff
und Neubelebung ungesunder kirchenmusikalischer Zustände, teils zur Bildung tüchtiger
Klrchenchöre und zu dauernder Instandhaltung derselben notwendig und nützlich
ist? Über die Wichtigkeit, Bedeutung, ja Notwendigkeit einer kirchlichen Musikschule
sind wir seit langem alle einig. Die Angelegenheit aber ist durch den Aufruf des
Hochwürd. Herrn Generalpräses in ein neues, zu schönen Hoffnungen berechtigendes
Stadium getreten, und Sie, geelirte Herren, werden es meinem Eifer für die heilige
Kirchenmusik und für die wahren Interessen des deutschen Cäcilienvereins zuschreiben,
wenn ich, anitnüpfend an den erwähnten Aufruf vom 1. Februar d. .1., mir erlaube,
meine Gedanken über die Notwendigkeit irgendwie einmal anzufangen, unÄi
zugleich positive Vorscliläge für das Zustandekommen einer kirciilichen Musikschulsj
bei dieser günstigen Gelegenheit vorzutragen. — ■
Es mui3 einmal angefangen werden, weil es „Zeit ist zu handeln"! Tempus
faciendi Domine. ' hat Dr. Fr. v. Liszt an Dr. Franz Witt über Festbegründung einer
Musikschule gesclirieben, -^ eine Mahnung, die sieh weniger auf den ohnehin bis zur
Erschöpfung tätigen GeneralprAses, als vielmehr auf die Mitglieder des ganzen Vereins
bezieht Diese Schriftstelle hat mir imponiert, zumal nach Erwägung des Zusammen-
hanges, in welchem sie steht. (Ps. 118.) Servus tutis sum ef/o, da milii inteUectum, ut
sciam testimonia tua. Tempus faciendi, Domine; dissipavertmt legem tuam. Ideo
dilexi mandata tua super aurum et topazion, propterea ad omnta mandata tua
dirigebar, omnem viam iniquam odio hahui. — „Dein Knecht bin ich; gib Einsicht mir,
daß ich kenne deine Zeugnisse. Zeit ist's znm Handeln, Herr; sie machen zu
nichte dein Geset-z. Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und Edelstein.
Darum richte ich mich nach allen deinen Geboten, jeden Weg des Unrechtes hasse
ich." ~ Wir bekennen uns alle als Diener und Helfer für die größere Zierde des
Hauses Gottes, wir wünschen auch Einsieht, wie dieselbe am besten hergestellt, befördert
und erhalten werde; aber Hindernisse in Menge müssen überwunden werden, — Hinder-
nisse, welche bestehen und welche bei Ermattung der Vereinstätigkeit noch reicher
und mächtiger werden. Es sind in Pausch. und Bogen: Untätigkeit, Gleichgültigkeit,
irdische Interessen, zähes Festhalten am Üblichen und Hergebrachten, Haschen nach
bloß äußerm Effekt, nach Auszeichnung and dem Gefallen und Geschmack der großen
Menge, Furcht vor Entschiedenheit, Mangel an Unterricht, Kenntnis und gutem Willen,
Verdäclitigung strebsamer Elemente, Selbstüberhebung, Parteigeist, Kirchturmsinteressen,.
Mutlosigkeit, weil man sich isoliert und bekämpft und den ersten Eifer nicht immi
sogleich mit Erfolg gekrönt sieht usw. Wir sehen ein, daß es mehr bei Gott, als
unseren menschlichen Kräften liegt, diese und ähnliclie Hindernisse, welche die Entwiclt^
lung und den Bestand des Cäcilienvereins bedrohen, niederzuschlagen, und rufen daher:
„Zeit ist's zum Handeln, Herr"; — aber das darf und soll nicht alles sein: Mit Gott
werden wir mutiger und entschiedener, und gerade weil es Hindernisse gibt und sehr
viele Gefahren zu überwinden sind — darum lieben wir die Gesetze der heiligen Musik,!
wie sie in der Kirche Gottes gelten, und lieben die Statuten des Cäcilienvereins, welcl
diesen Gesetzen nnd Vorschriften entlehnt sind, melir als Gold und Edelstein; darum -
ideo — richten wir uns nach diesen Satzungen , und liassen jeden Weg des Unrechi
jeden Schlendrian, Jeden Mißbrauch, jedes Vorgehen nach eigenen Heften, aber am
jede Untätigkeit. David hat so gesprochen; er mußte viel kämpfen, er kämpf
tapfer und unerschrocken mit den Philistern, ordnete und regelte sein Reich und sorg
vor allem für die Tempelmusik in Jerusalem durch Errichtung einer großartigen SchuMlJ
Der kleine David ist hier gegenwärtig!') Er hat gegen Goliath und die philisti
') Witt lüoheUc; die VorsamralunK niiplaiidiertc lobhafL. F. X. il. WYl.
m
-« ftft ö-
seither ehrlich und wacker gestritten, und hält es an der Zeit, für die dauernde Zukunft
des von ihm gegründeten Vereins zu sorgen; er sieht ein, daß derselbe so lange nicht
sicher und fest begründet ist, als er an der Gesundheit oder am Leben einer einzigen
Person hängt, — und deshalb scheint er den dringenden Aufruf in betreff einer zu
gründenden Musikschule veröffentlicht zu haben. Unterstützen wir ihn eifrig, meine
Herren; verteilen wir die Last der Arbeit auf mehrere Schultern, damit Herr Witt
nicht stets in Schubertschem Tone zu stöhnen Veranlassung hat: „Ich unglückseliger
Atlas, die ganze Last der Schmerzen muß ich tragen." — Diese Gründe veranlassen
mich, Ihnen, meine Herren, als Beitrag zur Förderung des erwähnten Unternehmens
eine Mitteilung zu machen, welche als dritter vorbereitender Schritt zu dem höchst
schwierigen und große Mittel erfordernden Werk der Gründung einer Musikschule,
besonders in unseren äußerlich hiefür so ungünstigen Zeiten gelten dürfte. Die zwei
vom Herrn Generalpräses angeführten vorbereitenden Schritte sind wörtlich:
1) Sorge der Diözesanvereine für Stipendien. — Die fließenden Beiträge und ein-
gehenden Summen zur Gründung eines solchen Stipendiums sollen unangreif-
bares Kapital bleiben, dessen Zinsen einer durch die Diözesan Versammlung zu
bestimmenden Persönlichkeit, als Reisestipendium zu mehrwöchentlichem Auf-
enthalte in Regensburg oder zum Besuch der Generalversammlung des Vereins
zugewendet werden. —
2) Testamentarische Geldspenden, sei es für die Musikschule, sei es für Stipendien
an strebsame und talentierte Eleven. —
Da unter 1) Regensburg ausdrücklich genannt ist, woselbst, wie eingangs bemerkt,
seit 22 Jahren viele ihre kirchenmusikalische Ausbildung suchten und fanden, so dürfte
es Pflicht und Aufgabe der hiesigen musikalischen Persönlichkeiten sein, diesem Aufruf
entgegenzukommen und zu beraten, in welcher Weise denjenigen Herren, welche sich
hieb er wenden, Gelegenheit geboten werden könne, bis zur definitiven Errichtung einer
Musikschule systematischen Unterricht, Fortbildung, Rat und Belehrung für Reform,
Auffassung und Ausführung kirchlicher Musik zu erhalten. Bisher war die ganze Last
meistens auf der Schulter eines Einzigen, welcher natürlich abgeschreckt durch eine so
schwierige Anforderung — überdies mit andern, nicht unwichtigen Berufspflichten und
Geschäften beladen — nie mit der Hingebung, dem Eifer, der Ausdauer und Überlegung
vorzugehen imstande war, als es ein geregelter gründlicher Unterricht eines Kirchen-
musikeleven erfordert, und sich gewölmlich nur auf gute Ratschläge, Winke und An-
deutungen beschränken mußte. Diese Erwägung und Erfahrungen haben mich veranlaßt,
einen vollständigen Unterrichtsplan mit genauer Verteilung des nötigen Lehrstoffes zu
entwerfen, und ich kann Ihnen, meine Herren, heute die Mitteilung machen, daß sich
drei Herren gütigst herbeigelassen haben, sich mit mir in die Lösung dieser Aufgabe
zu teilen. — Der Lehrstoff soll sich für diejenigen Herren, welche den Jahreskurs
vom 1. November bis 1. Juli — 14 Tage Ferien vor Aschermittwoch und ebensoviel
nach Ostern ausgenommen — besuchen wollen,^) auf folgende Gegenstände erstrecken.
Die Elemente der Musik und Harmonielehre werden vorausgesetzt, und eine Prüfung
darüber soll nur zu dem Zwecke stattfinden, um nicht bei zu ungleichen oder zu
mangelhaften Vorkenntnissen im Unterricht aufgehalten zu sein. — Gregorianischer
Choral, einfacher und doppelter Kontrapunkt, Theorie des polyphonen Satzes, Anleitung
zum Partiturspiel, zu Transposition und Direktion der alten Meister (mit Übungen, ihre
Kompositionen in Partitur zu bringen), Methode des Gesangunterrichtes, Gelegenheit
denselben an Anfänger zu erteilen, den Proben und Aufführungen beizuwohnen und sich
im Dirigieren praktisch zu üben; Harmonielehre und die aus derselben abgeleiteten
Formen der Imitation, des Kanons, der Fugette, Fuge und Kompositionslehre; Orgel-
spiel — Begleitung und freie Phantasie — Geschichte der Kirchenmusik mitAus-
blicken auf die allgemeine Musikgeschichte und verbunden mit der Literatur der ver-
schiedenen Epochen zum Zwecke der Herstellung eines Kirchenmusik -Repertoires für
kleinere, mittlere und größere Chöre; Ästhetik der Kirchenmusik, und Vorträge über
') Seit 20 Jahren ist der Kurs auf sechs Monate (15. Jan. bis 15. Juli) beschränkt. F. X. H. 1907.
-n lOO EJ-
I
I
Liturgie, speziell das Verhältnis zwisdien Clior und Altar. — Hilfsmittel zur Er-
ledigung dieses umfangreichen Lehrstoffes bilden: Studium, Anhören und Aufzeichnen
der Eindrücke von allen im Laufe des Jahres in den verschiedenen Kirchen Regens-
burgs zur Aufführung gelangenden Kirclienkompositionen. — Daß für die theoretischen
und praktischen Studien der Kirchenmusik die Archive der verscliiedenen Musikkapellen,
sowie die Dr. Proskeache Bibliothek dahier die reichsten Mittel bieten, wie sie sonst
wohl an keinem Orte in solcher Fülle sich vereinigt finden, brauche ich hier nur zu
erwähnen. —
Bei dieser Gelegenheit stelle ich die öffentliche Bitte an die Herren Referenten,,
Komponisten und Musik Verleger: „Exemplare von neuem Kirchenmusikwerken schenk-i
weise zn überlassen, um eine Bibliothek gründen zu können, welche die Eleven in deni
Stand setzt, auch die neuem Erscheinungen auf dem Gebiete der Kirchenmusik kenne]
zu lernen." —
Einseitig soll der Unterricht niclit sein, sondern mit Rücksicht auf alles.
der Kirchenmusik frommen kann. — „Prüfet alles, und das Beste behaltet" ist
unsere Devise, so lange es sich nicht um Wahmng einer ehrwürdigen Tradition oder
um Pietätsrücksichten handelt. — Herr Generalpräses Witt bat sich mit Freude bereit
erklärt, die Programme der Regensburger Kirchenmusikcböre, sowie Notizen, welche
den Stand, die Tätigkeit und Erfolge dieser provisorischen Pflanzschule betreffen, unter
eigener Rubrik im Vereinsorgan aufzunehmen, wofür ich ihm meinen öffentlichen Dank
ausspreche. — Nähere Aufklärungen bin ich mündlich oder schriftlich zu geben bereit,
und bemerke nur, daß unser Unterricht gratis erfolgt, dagegen 50 Taler von jedem
Eleven in einer Honorar- und Lehrmittelkasse samt den Zinsen admasslert werden
sollen, bis wir in der Lage sind, vielleicht durch außerordentliche Schankungen und
Beiträge von Freunden dieses Unternehmens frische Lehrkräfte herbeizuziehen, welche
sich ganz der hohen Aufgabe hingeben können^) — und dann, meine Herren, wäre der
Augenblick gekommen, mit Genehmigung der zuständigen weltlichen Be-
hürden die definitive Eröffnung der kirchlichen Musikschule ankündigen
zu können. —
Das ist in kurzen Zügen die Idee, zu deren Ausführung weiter nichts gehört, aUJ
eine Anzahl strebsamer, junger Kräfte, voll Eifer und Fleiß, welche sich dem acht-
monatlichen Kurse mit aller Hingebung unterziehen. Wir treten nicht als öffentliche,
approbierte Lehrer auf, wir errichten kein Privatinstitut, — wir geben nur Gelegenheit
zur regelmäßigen Ausbildung in den oben erwähnten Fächern, bis zur Errichtung einer
Musikschule geschritten werden kann; wir bieten nichts Neues, sondern verteilen nur
das bisher Gelehrte auf verschiedene Persönlichkeiten, und glauben auf diese Weisftj
dem Aufruf des Herrn Qeneralpräses einen wichtigen dritten vorbereitenden Schritt
beigefugt zu haben. —
Eine einzige Einwendung möchte ich hier noch beleuchten, welche mir in diesen
Tagen von allen .Seiten zu Ohren gekommen ist. — Man sagt uns Begensburgern: „Ihr habt
es leicht, ihr habt Sänger, euere kirchenmusikalisehen Verhältnisse sind geordnet; was
nutzt es uns zu hören, zu. lernen, zu studieren; wenn wir nach Hause kommen, haben
wir keine Aussicht etwas Ähnliches ins Leben rufen zu können" usw. Diese Ansicht,
meine Herren, ist ein schwerer Irrtum 1 Fragen Sie die Chordirektoren Regensburgs,
und sie werden gleich mir mit einem schmerzlichen Lächeln antworten: „Ja, fallen
denn uns die Sänger vom Himmel fix und feiüg herab, so daß wir ihnen nur die Notei
blätter einhändigen dürfen?!"
Der Knabe tritt ein mit mehr oder weniger Talent und Stimme begabt, ein Jalir;
verstreicht mit theoretischem Unterricht und Gesangsübungen, im zweiten Jahre ist ei
regelmäßig brauchbar, im dritten ist er treffsicher, entschieden — und dann? — •]
ja, dann mutiert er oder geht fort oder muß fort, und der Circulus, ich will nicl
') Diese 150 Ji wurden beim Be ehern od atliuhen Kurs niif 130 Jt reduziert. IDaH Rapitnl der S
hetrSgl big heute 3<H)00 Ji in Papieren, deren Zinsen teils zur Honorierung neuer LchrkrüEte, teils >atl^
Unterhalte der außcrordentllub vergrü&ertea uad erweiterten Schule verwendet worden. F. S. R. IIMK«
1
en \
1
HG lOl BH
sagen vitiosns, aber gewiß laboriosns, muß von neuem geschlagen werden. Und die
paar Tenöre und Bässe, welche ohne definitive Stellung für ihre Mitwirkung honoriert
werden? — haben zu wenig zu leben, und zu viel zu verhungern! — Das sind — oflfen
gestanden — die glänzenden kirchenmusikalischen Verhältnisse Regensburgs, und wenn
Sie, meine Herren Kollegen, an Ihrem Orte keine besseren haben, dann bitten wir unser
Bedauern mit den Worten: Totä comme chez nous ausdrücken zu dürfen und trösten
uns „Genossen der Leiden" zu haben. —
Und nun zum Schlüsse, meine Herren ! — Werden die proponierten Vorbereitungen
zur Gründung einer Musikschule gelingen? — Der Versuch soll's zeigen! Man muß
aucli sonst im Leben vieles viele Jahre hindurch tun, um nur einigermaßen zu wissen,
was und wie es zu tun sei, warum soll man nicht auch Versuche in einer Angelegen-
heit machen, die als neu und gewagt erscheinen möchte, und der man deshalb Mißtrauen
und Zweifel entgegenzuhalten pflegt? Beraten wurde genug, jetzt wollen wir einmal
„taten"! Der Lehrer ist der beste, welcher beim Lehren sich nicht schämt selber zu
lernen, gleichwie der Schüler vortrefflich ist, welcher das Gelernte auch zu lehren
vermöchte; beide streben nach Fortentwicklung, wo aber diese ist, da braucht man
nicht ans Aussterben zu denken, weil stets neue Kräfte tätig sein können; — und das
ist der Zweck unseres Unternehmens, die wichtigen und heiligen Ziele des
Cäcilienvereins fortzupflanzen, damit sie nicht mit Personen leben und vergehen.
Eine Schande wäre es, nach Jahren sagen zu müssen : der Baum des deutschen Cäcilien-
vereins wurde durch Witt gepflanzt und verzweigte sich zu seinen Lebzeiten weithin;
dann übernahm X seine Pflege, dieser trat sie dem Y ab, mit dem Z aber welkte er
rettungslos dahin, und gehörte bereits nach 20 Jahren der Musikgeschichte an. Das,
meine Herren, „verhüte Gott" und das tatkräftige, umsichtige und opferwillige Auf-
treten und Wirken seiner Tausende von Anhängern und Freunden in und aiäerhalb
Deutschland."
In einem weiteren Artikel soll die Chronik der letzteren acht Jahre als'Ergänzung
des Artikels im „Kirchenmusikalischen Jahrbuch" 1899 und 1900 fortgeführt werden.
Nachträglich diene noch zur Erläuterung, daß aus den beiden Vorschlägen, welche
Witt als „vorbereitende Schritte" im Jahre 1874 veröflfentlicht hatte (1. Sorge der
Diözesanvereine für Stipendien, 2. testamentarische Geldspenden), der Kirchenmusikschule
keinerlei Nutzen erwachsen ist, so daß dieselbe vollständig unabhängig vom Cäcilien-
vereine dasteht. Dieselbe wird jedoch dankbar sein, wenn vielleicht bei der nächsten,
im Jahre 1908 treffenden Generalversammlung des Allgemeinen Cäcilienvereins ein
prroßmütiger Antrag gestellt wird, der Kirchenmusikschule in Regensburg aus dem
Vereinsvermögen einen jährlichen Zuschuß zu gewähren. F. X. H.
Im Lesezimmer.
Ober Richard StrauD als Komponist
konnte sich die Redaktion der Musica sacra aus Anhörangen des MUnchener Kaim - Orchesters im
Mnsikverein zu Regensburg und aus der neuesten einaktie^en Szene „Salome*' im Münchener Hof theater
ein Urteil bilden ; sie hielt jedoch mit demselben zurücK, da .ja die musikalischen Emanationen dieses
modernsten Meisters keine Gefahr für kirchenmusikalische SchöpÄingen befürchten ließen.
Neuere Erfahrungen, besonders in Orgelkompositionen und Messen modernen Stiles , belehrten sie
jedoch, daß die Ideen von Richard Strauß besonders in jungen Köpfen spuken, welcne ans Mangel
an Ernst und Talent jeder Schulung abhold sind, durch Keckheit und selbstbewußtes Auftreten sich
einen Namen zu schaifen suchen, jede Kunstform zerschlagen, statt der Ordnung Verworrenheit,
statt der Schönheit die brutalste Häßlichkeit proklamieren, nur um neu zu sein.
Mehrere Zuschriften über die Exzentrizitäten des neuesten weltlichen Stiles hat die Redaktion
in dei" Mappe zurückbehalten; ein Artikel von Dr. Georg Göhler jedoch im 15. Jahrgang Nr. 42
der bekannten Wochenschrift „Die Zukunft** (20. Juli d. J., Seite 98^112) ist ihr so sympathisch
und aus der Seele geschrieben, daß sie nicht umhin kann, nachfolgende Stellen auch den Lesern
dieser kirchenmusikalischen Zeitschrift zur Kenntnis zu bringen. Der gewiegte Dirigent des Riedel-
vereins in Leipzig und zukünftige Hofkapellmeister in Karlsruhe schreibt u. a.:
„Ich schweige zu vielem still, denn ich mag die Menschen nicht irre machen und bin wohl
zufrieden, wenn sie sich freuen da, wo ich mich ärgere." Ein gutes Wort des alten Goethe. Aber —
gehandelt hat selbst er nicht immer danach; ona Naturen wie Lessing, Herder, Schiller tatens
noch weniger. Nar der ganz gn^ße schöpferische Mensch darf s. Für jeden anderen ist solches
laisser aller, laisser faire eine Versündigung an der Kultorentwicklnng. Leider eine sehr übliche,
denn anf jedem Feld menschlicher Tätigkeit sind*s ^rade die besten der mittleren Begabungen, die
za vielem stillschweigen und gehen lassen, was sie nicht billigen. Alle ongesanden Zustände im
politischen, gesellschaftlichen. Künstlerischen Leben einer Zeit sind meist Folgen solcher Gleich-
gültigkeit. Fast ein Musterbeispiel für diese Tatsache bietet unser Leben von heute. Auch unser
öffentliches Musikleben. Die Presse macht's, die Presse lobt's: «Der Fortschritt hat gesiegt. Alles
ist herrlich. Eine Zeit der höchsten Kultur, der größten Ereignisse und glänzendsten Triumphe.
Überall rege Kräfte und, allen Größten ebenbürtig, ein Meister vrie Richard Strauß an der Spitze.**
So hören wir's täglich; und so laut, so aufdringlich laut, daß die Menge an Einstimmigkeit des
Urteils glaubt. Und doch sind die Musiker nicht dabei. Die schweigen. Einzelne haben zu reden
angefangen. Gegen die werden aber sofort Kesseltreiben veranstaltet. Unser Musikleben maß
herrlich bleiben und Richard Strauß sein Haupt. So wilFs die Kritik. Also muß die Anti- Kritik
energischer einsetzen. Eine Anti- Kritik sei das Folgende. Sie beweise, daß Strauß nicht der ist,
zu dem ihn die Mode gemacht hat. nicht der erste Musiker der Gregenwart, nicht Erbe oder gar
Überwinder Wagners, überhaupt keiner von den Großen der Musikgeschichte: sie verweise ihn
zurück an den Platz, der ihm nach seiner Begabung gebührt Was dabei gesagt wird, ist zum
größten Teil nicht Einzelmeinung, sondern latente Überzeugung sehr vieler Musiker und Musik-
freunde." ...
..Alles Künstlerische ruht auf zwei Grundlagen, auf Persönlichkeit und spezifischer Begabung
für eine bestimmte Kunst. Nach dem Verhältnis dieser beiden Elemente bestimmt sich der ge;^hicli^
liehe Wert eines Kunstschöpfers. Nur wo Gleichgewicht zwischen beiden herrscht, ist GrQße
möglich. Möglich erst; vorhanden nur, wenn sich's um Gleichgewicht zwischen einer Persönlichkeit
außerordentlichen Kalibers und einer spezifischen Begabung höchster Qualität handelt. Beethoven.
Fehlt das Gleichgewicht, so macht die kräftige Entwicklung eines der beiden Faktoren den Mangel
des anderen um so bemerklicher. Richard Strauß ist ein typisches Beispiel dafür. Bekannt ist,
daß er sehr früh Musik schrieb. Er wuchs mit Musik auf und hatte und behielt die Gabe, Auf-
genommenes rasch und geschickt umzubilden und weiterzugeben. Aufgenommen ist das Meiste in
mm. Er hat den Instinkt dafür, mit der Zeit zu gehen und das, was ihr gemäß ist, sich aus ihr
anzueignen. Seine ersten Sachen sind noch Mendelssohn und Schumann; dann gibt's Brahms- An-
wandlungen ; dann kommt Wagner und liszt über ihn : er versucht's in der Zeit, da er in Bayreuth
beliebt war, mit einem Werk ä la Parsifal (Guntram), findet aber, daß dazu doch zu wenige der
Assimilation fähige Elemente in seiner Natur sind, läßt sich von dem in Mode kommenden Nietzsche
zu seinem Zarathnstra anregen, der nur beweist, daß er von Nietzsche viel weiter entfernt ist als
vom Überbrettl, dessen vorübergehende Erscheinung die Brettloper «Feuersnot** veranlaßt, bis end-
lich die Wilde-!Epidemie günstigen Anlaß zur Verwertung von Salome gibt. Man vergleiche damit
die Entwicklung Beethovens, llozarts, Wagners.** . . .
.Doch reden wir erst von dem Musiker Strauß. Selbst seine Freunde geben zu, daß der das
Beste an ihm ist Seine außerordentliche musikalische Veranlagung ist unbestritten. Es fällt ihm
leicht, klingende, effektvolle Musik zu schreiben, zu verwerten, was sich ihm bietet. Ohne lange
Wahl. Ohne Originalität. Die Erfindung ist das Schwächste an dem Musiker Strauß. Das Beste
der Sinn für Klang und Farbe, die geschickte Verarbeitung des Materials, die Technik. Wegen
dieser Technik wird er als Wunder angestaunt. Es lohnt sich, zu prüfen, ob nicht auch bei ihr
das Aufgenommene eine große Rolle spielt. Ist er in der Harmonik ein Neuerer, ein origineller
Finder, reicher als andere Deutsche, als die neusten Italiener und Franzosen, so natürlich und
geschmackvoll wie sie? 1890 hat Hugo Wolf, um nur ein Beispiel zu nennen, sein Spanisches
Liederbuch beendet. Welche Fülle von Versuchen, knnstvoll gewählte harmonische Mittel zur Er-
höhung des musikalischen Ausdruckes zu verwenden : 1894 bis 96 schreibt Strauß seine Op. 27. 29, 31.
Welch eine Fülle harmonischer Gemeinplätze! Um modemer zu werden, hat er sicn dann das
Häufen von Dissonanzen, eine unreinliche Harmonik, angewöhnt, die doch nur mit gesuchten, über-
triebenen Mitteln besonders raffinierte Effekte erreichen will. Die feineren harmonischen Reize
genügen oder vielmehr gehorchen ihm nicht. Es ist aber keine Kunst, möglichst unverwandte
Akkorde zu gleicher Zeit erklingen zu lassen. Nicht aus künstlerischem öefüm, sondern aus dem
Reich des Verstandes und Witzes stammt solcher Sport." . . .
„Wie weit Straußens Instrnmentierungskunst original ist , können eingehende Untersuchunj^en
auch die Leistungen der zeitgenössischen Italiener, Franzosen und Slawen nicht vergessen werden
dürfen, wenn man die Verdienste um die Bereicherung des Orchesterklan^ den richtigen Leuten
zuerkennen will. Immerhin: die Ausnutzung aller Mittel, die genaue Kenntnis der Fähigkeiten aller
Instrumente, ein sehr ausgebildeter Sinn ffir Klang und Zusammenklang haben erreicht, daß die
Instrumentation von Richard Strauß tj-pisch für die nenste Zeit ist und daß er vorbildlich bleiben
wird als Beherrscher des komplizierten Orchesterapparates, sei es auch nur, weil er alles, was anf
dem Gebiet vor und neben ihm geleistet worden ist. mit anßerordentlich geschickter Hand zusammen-
faßt. Sättigung des Klanges, Wirkung des ganzen Orchesterkörpers kann man aus diesen Partituren
am Bequemsten lernen." . . .
„Strauß hat sein Bestes als Symphoniker zu Anfiinp; gegeben. Ich sehe von der symphonischen
Phantasie „Aus Italien" ab, die als malerisches Werk seiner Begabung gut lair. aber vor die Zeit des
H3 103 »-
modernen Strauß fällt. Dessen beste Gaben sind „Tod und Verklärung" und „Don Juan**. Ihre
Vorzüge sind ausgezeichnete Klangwirkung, klarer Aufbau, warmer und natürlicher musikalischer
Ausdruck, Kongruenz von Gehalt und Form. Das sind die Werke, auf die sich die Hoffnungen der
ernsten Musiker gründeten, als sie für Strauß eintraten und erwarteten, daß er der beste Musiker
der Zeit nach Wagner werden würde. Daß daneben die symphonische Dichtung „Macbeth" stand,
ein Werk, dessen Aufbau äußerlich, dessen Thematik nicht sprechend war, aas mehr Lärm als
tragische Größe enthielt, brauchte zunächst nicht zu befremden. Ein gelegentliches Abirren ist
Sucnenden stets zu verzeihen. Aber Strauß wechselte das Ziel; nein: er fand das seiner Natur
wirklich entsprechende. Und das lag abseits von dem Weg zur höchsten Kunst." . . .
„Zunächst begann das Kultivieren des orchestralen Witzes. Gewiß eine Aufgabe, wenn auch
keine von den großen. Das Echteste und Beste, was Strauß in diesem Genre schrieb^ sind „Till
Eulenspiegels lustige Streiche". Die Instrumentation ist glänzend und ungezwungen witzig. Vor-
wurf und Ausführung entsprechen einander, die Gedanken reichen aus, da Größe nicht nötig^ ist.
Mehr Werke dieser Art: und Strauß wäre als Spezialist eines seiner Natur entsprechenden Gebietes
eine erfreuliche Erscheinung geworden. Zwar hätte er künstlerische Mängel beseitigen müssen. Fort-
schrittlich im Sinn Wagners ist „Eulenspiegel" nicht. Die notwendige, innerhalb der Grenzen der
Kunst bleibende Form hat es nicht. Es ist Programm - Musik alten Stils, kein Hinausgehen über
Liszt, sondern Rückschritt zu Berlioz, kein völliges Auflösen des zugrunde liegenden Vorwurfes
ins Rein - Musikalische , sondern Erzählen eines begrifflich gebundenen Programmes. „Till Eulen-
spie^el" klingt gewiß auch ohne Programm; man merkt, daß es etwas Lustiges ist. Aber zum
völligen Verständnis der musikalisch geschilderten Einzelheiten gehört Kenntnis der Reihenfolge
der Streiche, gehören außermusikalische Bedingungen. Die wichtigste Forderung an ein musikalisches
Kunstwerk, das modern sein will, ist also nicht erfüllt. Die Grenzen der Kunst sind nicht einge-
halten. Ein moderner Musiker darf, wenn er absolute Musik (ohne Wort und ohne Szene) schreibt,
nur innerliche Vorgänge, höchstens allgemeine Naturereignisse schildern oder Gebrauchsmusik
(Tanz usw.) schreiben. Die äußersten Grenzen nach dem Malerischen hin sind durch Programme
wie das der Pastoral-Symphonie bezeichnet. Alles Epische, alles äußere Detail ist wider die Natur
der absoluten Musik. Sämtliche symphonische Schöpfungen von Strauß verstoßen wider dieses
Gesetz. Gerade bei den das Kunstwerk und seine Form betreffenden ästhetischen Grundfragen ist
Strauß kein Fortschrittler; seine Kunstwerke entsprechen nicht den Forderungen Wagners, sind
stilistisch weniger rein als die meisten Liszts. Ja, sie werden im Lauf seiner Entwicklungszeit
immer schwächer. Je länger, ie mehr wird es Strauß gleichgültig, ob er ein ästhetisch einwand-
freies Kunstwerk schafft. „Ich bin Richard Strauß. Was scheren mich ästhetische Gesetze?"
Darin zeigt sich aber nicht die Freiheit, sondern die Unfreiheit, die geistige Beschränktheit eines
Künstlers. „Don Quixote", das nächste der großen Orchester werke, gilt ja allgemein nicht als
Kunstwerk, sondern nur als Witz und Orchesterstudie. Ein js^roßer Dirigent sagte mir einmal:
„Sehen Sie, so was führe ich auf, damit mein Orchester Schwierigkeiten überwinden lernt. Studiert
es die Gescnichte von den blökenden Hammeln und die anderen VV^itzeleien, so gewinnt es die nötige
technische Überlegenheit zur Lösung wirklicher künstlerischer Aufgaben.'* Eine witzige Orchester-
etude. Man muß sie anhören, wie man Instrnmentalvirtuosen, die nur Techniker sind, und andere
Seiltänzer abtut. Zwar ist Strauß für seine Begabung und den Gehalt seiner Witze noch viel zu
breitspurig und aufdringlich, also kein Humorist, aber vielleicht ein ganz guter Karikaturist. Als
solchen könnte man ihn gelten lassen, wie man Thomas Theodor Heine, Gulbranson und verwandte
Literaten gelten läßt. Zu ihnen gehört er. Die aber nennt, trotz aller technischen Meisterschaft
auf ihrem Feld, keiner in einem Atem mit dem^ was uns in der Malerei und Poesie große Kunst
heißt Man tue desgleichen mit Strauß, bringe ihn bei den reich begabten^ meinetwegen geistvollen
Beherrschern der Technik, bei den Experimentierern, meinetwegen Revolutionären (dazu ist er aber
doch zu harmlos und zu sehr Modemann) unter. Alle gelten lassen: gewiß. Aber jeden nur an
seinem Platz. Wer sich durch sein Auftreten und das seiner Freunde in Gesellschaft einmischt, in
die er nicht gehört, muß sich gefallen lassen, hinauskomplimentiert zu werden. Und Strauß gehört
nicht zwischen Geister wie Beethoven, Mozart, Schubert, Schumann, Wagner. Liszt, Brahms, Brückner,
CorneUus, Wolf." ...
„Goethe hat einmal gesagt: ,jDie Kunst ruht auf einer Art religiösem Sinn, auf einem tiefen,
unerschütterlichen Ernst." Der witzige Techniker Strauß hat diesen Ernst nicht. Versucht hat
er's ja auch mit ihm. Aber es glückte nicht. Die große, übersinnliche Auffassung des Lebens und
seiner Mächte liegt ihm nicht. Er kann sie nur kopieren. Jetzt, wo nach „Feuersnot" und „Salome"
auch seine Freunde mahnen und bereits allerlei Höneres angedeutet ahnen , kann's ja sein , daß er
wieder neue Versuche unternimmt. Vielleicht ist's in der Kunst wie im Leben: Junge Lebemänner,
alte Moralprediger. Zum Glück ist aber das einzige, was sich in der Kunst nicht lernen läßt, was
man zwar affektieren kann, aber nie erwirbt: Größe und Ewigkeitwert der Persönlichkeit. Auch
glaube ich, daß sich Strauß auf seine Fasson in seinen Erfolgen viel zu selig fühlt und viel zu sehr
sich und seine Kräfte kennt, als daß er beim zu kurzen Sprung nach Unerreichbaren sich dem
Gelächter der Zeitgenossen aussetzte." . . .
„Alle Kunst ist nach außen projiziertes Innenleben, ist Bekenntnis, aber: „künstlerisches" Be-
kenntnis. Beethoven wie Mozart, Schubert wie Wagner, Liszt wie Brückner, Goethe wie Hebbel
schrieben das Innerste ihres Erlebens, jeder in seiner Art, nieder, ihre Leiden und Leidenschaften,
ihre Not und ihr Glück. Aber alle mit Aünstlerhänden, alle mit der ernsten Scheu vor den heiligen
Geheimnissen, den arcmm des Einzel- und des Gesamtlebens, mit Ehrfurcht vor Leben und Kunst,
mit der tiefen Keuschheit großer Naturen in allen, nicht nur in geschlechtlichen Dingen. Insbe-
-C^ I04 £4-
abens ^H
CDUg
Hunderi: beLelligteii sie nicht im Knaatwerk (die GröCitea nach nJuht iu MuLrifttiu) die Welt
iliren kleinlichen AngelegeuliPiten. Sie waren erhaben. Brachten sie KoDilikte des eigenen Lebens
oder ZeitverhältuiasQ , unter denen sie litten, zar künstleriBciien DarBtellong, ho lösten sie sie von
allem Persönlichen, reinigten aie in der Flamme der Kunst von ullen Schlacken. Meiuteräinger !
Tristan 1 So tun die Kttostler. Wer anders tut, ist keiner, ist eine Alltagsnatur mit Daratellungs-
Seachick und Handwerkerhegabnng, wohl auch Sinn fnr Senaationserfolg, kein Schöpfer, kein
lichter." . . .
„Richard Strauß gehört zu diesen Begabungen. Daß er, vom Glück verwöhnt wie kaum e!n
Musiker der ganzen Musikgeschichte, der vermögende Günstling mächtiger Parteien, der maßlos
Überschätzte und verherrlichte musikalische Diktator, sich mit Gegnern, die er so niedrig wie mitglich
rnnsikaliBch karikiert, in Werken herumschlägt, die er als Kunstwerke angesehen wissen will: Das
sollte eigentlich über die Künstlernatur dieses „Meisters" den Deatschen die Angen öfToen. und
dali und wie er Wagner um der lieben Sensation willen in seinen Kampf Jiineiuzieht. sollte erst
recht zn denken geben, Man lese nach, was über diese Diuge Korngold bereitfi deutlich und richtig
gesagt hat." . . .
„Mehr „gemacht" hat Ja das nächste Theaterstück von Strauß, die „Salome", auch nur v/i.
des sensationellen Stoffes. & war eigentlich selbs t verstau dl ich . daß Strauii diesen Stoff aoft
um ihn musikalisch zu vergröbern. Seine Freunde und die FenilletonlBten reden freilich von
geistigang. Der größte Unfug, der je mit einer ästhetischen Redensart getrieben worden Ist,
wohl der mit dem Geschwätz von der vergeistigenden Wirkung der Musik getriebene. Musik ver-
feistigC nicht, sie versinniicht. Alle Musik ! Sie versinnlicht in ^utem Sinn, verstärkt und steigert
ie Unmittelbarkeit der Wirkung bei allem Menschlichen oder Geistigen versinnlicht in schlechtem
Sinn, vergemeiuert bei allem, was sich dem Tierischen nähert. Alle Musik versinnlicht, denn sie
ist sinnlicher Ausdrnck eines Empfundenen. Auch die religiöse Musik, auch die höchsten Kunst-
werke, Beethovens Mtssa solemnü nnd Nennte Symphonie, voreinnlichen Ideen. Gefühle, die der Zu-
hörer nnmittelbar iu der Musik nacherlebt. Vergeistigende Musik gibt's nicht. Musik verstärkt
nur die Wirkung dessen, was sie symbolisieren soll. Geistiges wirkt geistiger; Gemeines gemeiner.
Stranßens Musik hat also Wildes Stoff nicht vergeistigt, sondern versiimlicht , vergröbeit. Schon
daß alle Situationen durch die Musik notwendiger Weise in die Breite gezogen, daß das Küssen
des Hauptes, das im Schauspiel rasch vorübergeht, mit breitem Behagen zu einer Szene ausgedehnt
wird, vergröbert die Wirkung." . . .
„Der ganze Erfolg der „Salome" ruht auf der Vergröbemng alles dessen, was in dem Stoff an
sich sensationell ist und was sonst Kolportageromanen den reiJ3eDden Absatz zu verschaffen pflegt
Die SOOOO Teste b. 1 ./ti, die der Verleger nach Mitteilnngen ans Buchhändlcrkreisen bereits ver-
kauft hat, passen ja zu den Ziffern, die beim Verkauf der „Blut-Gräfin oder dos Abenteuer in der
Hochzeit nacht" erzielt werden. Es kann nicht stark genug betont werden, daß der Salome- Schwindel,
der jetzt die deutsche Groß- und Kl ei nstadtK rankheit ist, mit Knust genau so wenig zu tun hat
wie die Lustige Witwen - Epidemie. Dies edle Geschwisterpaar, das Arm in Arm von einem
Korikotnristen auf einem Denkmal verherrlicht werden sollte, verdankt seine Popularität auf allen
Gassen lediglich der Wirkung auf die Instinkte der Massen. Um die Salome- Dichtung ganz unbeteiligt
als Knlturbild ans femer Zeit zu betrachten, dazu hätten, selbst wenn das Bild echt wäre, do^
nur ein paar ganz Hochgebildete die geistige Freiheit: und für das Musikalische können die
H ändert tau 8 fn de , die ihr Geld in die öffentlichen Häuser, die Salome aufführen, schleppen, keine
■Spur von Verständnis haben. Um die moderne Orchestertechnik uod die harmonischen Be Instig uueen
zn verstehen, braucht man die modernste muGikalische Bildnng: und das Rein-Musikalische, olti
Erfindung ist so schwach, daß sie die Menge gewiß nicht ins Theater zieht. Die lockt der Stoff,
das riesige Aufgebot musikalischer Mittel, das sie blöd anstaunen kann, nnd das Uaffineraent der
Klänge, durch das man sich htib unbewußt aufkitzeln läßt." - . .
„Die Musik selbst ist iu „Salome" entweder verschwommen oder banal. Im ersten Fall soll
das Neben- und Durcheinander vejschiedener Takt- und Tonurteu wohl den Eindruck genialer
Kühnheit machen und eine Art Pendant zu FreÜIcht-Malerei und Impressionismus sein. Die Verwechs-
lung der ganz heterogenen Darstellungs mittel nnd Darstellnngszlele Bildender und Redender Künste
beweist atier nur gänzlichen Mangel an dem Stilgefühl, das Wagners nnd aller großen Känsller
Stärke war, und veranlaßt nichts als Unnatur und Verschwommenheit; besser nocu; musikalische
Unreinlich keit. Ich wenigstens habe nach der Lektnre einer Partitur wie der von „Salome" das
Bedürfnis, mein musikalisches Empfinden dnrch ein Bad in Bach zo sänbern. Vielleicht ist auch
das altmodisch. Jedenfalls ist, wie ich schon sagte, diese Art kontrapunktischer Technik kinder-
leicht: und daß Strauß da, wo er um des Gegensatzes willen ohne sie arbeitet, sofort banal wird,
bestätigt die Vermutung, daß er die kühne Technik nur ans Verle^heit als Deckmantel ftir die
Hänget seiner Erfindung braucht. Natürlich wirken solche leicht eingänglichen Trivialitäten and
Harmlosigkeiten, wie das an den lieben Mendelssohn gemahnende Hömer-Thema und die Melodie
bei der 'Erzählung von Christus, denen irgendwelche innere Walirheit oder Tiefe oder Üriginolität
völlig fremd Ist, einfach nach dem Gesetz des Kontrastes. „Wer hat dich, dti schöner Wald" oder
.Gnter Mond, dn gehst so stille", Überhaupt jede einfache melodische Linie würden nach wirren
Dissonanzen dieselbe rein musikalische Wirkung tun." . . .
-Wer über das Mnaikalische in „Salome" begeistert ist, meint, abgesehen von ein paar unreifen,
ungebildeten Fortschrlttsenthnsiasten nnd der Menge der unkritischen Bewunderer alles dessen, was
Mode ist, schlii^ßlich immer wieder dos Äußerliche der Instrumentation. Denn auch die masik-
dramatische Bedeutung, die Wagner dem Orchester gab, hat es bei Strauß uicht mehr. Es iUnstriert
-ß 105 w-
und malt Tanbenftiße, healendes Volk, streitende Juden, fallende Köpfe, silberne Schalen, ächzendes
Stöhnen, sausende Winde, rauschende Flügel, züngelndes Küssen, trunkenes Taumeln und versucht
nebenbei, hier und da Elemente aus der Stimmung der handelnden Personen durch entsprechende
Orchesterfarben, fast nie durch wirklich ausdrucksvolle Motive musikalisch darzustellen.*' . . .
„Angesichts der künstlerischen Wertlosigkeit erhebt sich die Frage, warum die deutschen
Opernbühnen sich dem Werk nicht verschlieißen. Nein! Alle Theater brauchen Kassenstücke.
Einst war's der Trompeter. Jetzt sind's „Salome" und die „Lustige Witwe". Leipzig lebt von
beiden, das Stuttgarter Hoftheater ebenso, aas zu Darmstadt von der Witwe, das zu Dresden von
der lustigen Salome. Das ist traurig, aber wohl notwendig. Es genügt, wenn sich alle nur dessen
bewußt sind, daß Salome -Aufführungen im Haushalt der Bühnen nicht unter den Taten für die
Kunst zu buchen sind, sondern unter denen tiirs Geschäft. Wenn freilich Theater sich auf ihre
Musteraufführungen von Salome was einbilden und daneben Luderaufführungen von Lohengrin und
Tannhäuser haben, dann sollte die Kritik den p. p. Intendanten und Direktoren etwas Kräftiges
auf die Hände geben. . . .
„Zu äußerlicher Absage liegt für die Meisten kein Grund vor: laiasez aller! Außerdem ist offene
Absage für viele (nicht für die Genannten) etwas schwierig. Strauß ist inzwischen eine Macht
geworden. Und vor Mächten fürchtet sich der Durchschnittsmensch, ohne daß ihm die Macht je
gedroht zu haben brauchte. Strauß ist als „erster Musiker der Gegenwart" Ehrenmitglied der
angesehensten Musikalischen Gesellschaften, die heidelberger Universität hat (warum sollte sie auch
niclit?) den Typus von Unwissenschaftlichkeit und die vorübergehende, auch Air die Musikgeschichte
sehr nebensächliche Erscheinung von Richard Strauß zum Ehrendoktor gemacht in der Tantiemen-
Genossenschaft und im Allgemeinen Deutschen Musikverein ist er der erste Vorsitzende. Es ist
leicht möglich, daß die Mode noch so lange vorhält^ bis irgend ein deutscher Fürst auch noch mit
der Verleihung des erblichen Adels das nach der Seite hin Erreichbare zum Erreichten macht. Ich
weiß nicht, ob ein starkes Bedürfnis nach persönlicher Machtentfaltung in Strauß ist. Vielleicht
sind's mehr die Begeisterten um ihn, die ihn zu einer Art Napoleon der Musik machen wollen, ohne
sich zu überlegen, daß dazu denn doch eine weit größere Natur gehört Jedenfalls ist Strauß zur
Zeit der mächtigste Mann. Der Allgemeine Deutsche Musikverein, der in diesen Tagen in Dresden
tagte, hat zwar künstlerisch keine Bedeutung mehr. Seine Versammlungen werden eben gerade
darum von der Tagespresse als „große Ereignisse" gefeiert, znmsü die diesmalige ja als Attraktion
„Salome" hat; aber die Musiker nehmen die Sache nicht mehr ernst. Wortführer findet man stets;
reiche Mittel sind da; Zweck und Ziel fehlt; von „allgemein deutsch" keine Rede, sogar recht häufig
unter Fachleuten, dies wissen müssen, die Bezeichnung: Partei -Organisation. Aber trotzdem: ans
diesen Kreisen wird eine Opposition gegen „Strauß als ersten Musiker der Gegenwart" nicht
kommen. Noch weniger ans aenen der Tantieme-Genossenschaft. Also stehen die Aktien eigentlich
noch recht gut Man kann ruhig den geschäftlichen Ausdruck brauchen. Selbst die Tagespresse
redet so unverblümt von Strauß als Geschäftsmann (es ist ja auch gar keine Schande, nur ein
Charakteristikum), daß man ruhig darauf hinweisen kann, wie sich die Zeiten geändert haben. Vor
ein paar Jahren erschien unter dem Titel: ^Die Prostitution der deutschen Kunst" eine Broschüre
von Dr. W. Hirsch ans New York. Obwohl in Berlin verlegt, wurde sie von der deutschen Fach-
nnd Tagespresse fast ignoriert. Jetzt würde der Mut, die kräftigsten Worte, die diese Broschüre
in sehr ernstem Ton über Strauß sagt, auch in Deutschland bekannter zu machen, vielleicht doch
schon bei einigen Zeitungen und Bnchhändlem zu finden sein. Denn obwohl die Aktien gut stehen
und die beteiligten Verleger sich bemühen werden, den Kurs zu halten, mehren sich doch die
Stimmen, die zum Protest gegen das Zerrbild aufrufen, das man von der Gegenwart und der Zukunft
der deutschen Musik entwirft, wenn man Strauß als ihren ersten Musiker aarstellt. . . .
„Wer nach „Feuersnot", „Domestica", „Salome" und den jüngsten Liedern noch wagt Strauß
als Nachfolger Wagners und Liszts hinzustellen, wer ihn überhaupt noch unter die großen Künstler,
eigentlich: wer ihn überhaupt unter die Künstler rechnet — das Wort sollte heilig gehalten werden,
wir haben keinen höheren Titel in diesem Bereich des Lebens zu vergeben! — der beweist ent-
weder, daß er persönlich voreingenommener Cliquenmensch ist oder daß er nie gefühlt hat, worin
eigentlich der Wert der Mism solemnis, der Neunten, der Zauberflöte, der Meistersinger, der Faust-
Symphonie, des Deutschen Reouiems, der Messen und Symphonien Brückners, der Lieder von Brahms,
Cornelius und Wolf besteht Der tut nur, als sei ihm das alles offenbart und lebe in ihm, wer die
sexuellen Normalitäten in der Feuersnot und Anormalitäten in Salome, die Pose im Heldenleben und
in der Domestica mit der Modekritik bewundert und genießt!
„Wenn nur die Menge nicht immer einen Gott brauchte! Ist's Strauß nicht mehr, so wird's
ein Anderer werden; und gewiß auch ein falscher. Warum? Ginge es nicht auch einmal so, wie
sich's Goethe dachte, als er sagte: „Es ist nicht immer nötig, daß das Wahre sich verkörpere; schon
genug, wenn es geistig umherschwebt und Übereinstimmung bewirkt, wenn es wie Glockenton
ernst -freundlich durch die Lüfte wogt" Hoffte man nicht auT die Erfüllung einer solchen Zeit, so
wär's besser, zu vielem still zu schweigen. Aber: „Es ist mit Meinunfi^en, die man wagt, wie mit
Steinen, die man vornan im Brett bewegt: sie können geschlagen werden, aber sie haben ein Spiel
eingeleitet, das gewonnen wird!" Dr. Georg Göhler.
-ta lO« Ei-
Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen,
Das Offertorium Sacerdotes Domini für Fronleichnam und die Vütivmessen zum
heiligsten Altarssakrament komponierte mit Orgel J. E. JfiUinger') für gemischten vier-
stimmigen Chor mit Orgel. Dasselbe kann auch für Cantus und Alt gesungen werden,
diese beiden Stimmen sind auch in die Partitur eingetragen, Tenor und Baß aber nnr
als Einzelstimmen beigegeben.*) Die Komposition ist einfach, würdig und andächtig.
Das Allehtja nach dem Offertorium muß am Fronleichnamsfeste wie in der Oktave des-
selben gesungen werden nnd bleibt nur bei den Votivmessen außer der üsterlicheir
Zeit weg.
M. IHondo, Op. 4. Tantum erijo für 3 Männerstimmen mit Orgelbegleitun^ m!
dem Schlußvers Genitori ist im imitatorischen Stile geschrieben und mit einer seil
ständigen niittelschweren Orgel begleitung versehen.')
Die Antiphon Cantantihns organis hat der begabte Priester 6I0T. Pagella fü _
4 Männerstimmen ndt obligater Orgelbegleitung komponiert.*) Ein sehr gut besetzter'
Männerchor, der den Vokalsatz ernst und mächtig (das grave des Komponisten darf ja
nicht übersehen werden) zum Vortrage bringt, während die Orgell)egleitung mit instru-
mentalem Charakter durchaus selbständig und besonders bei den Worten ut non con~
fmidar stark modulierend und chromatisch ankämpft, wird eine schöne Wirkung mit
diesem „Wahlspruch" für Cäcilienvereine (so möchten wir die charakteristische
Komposition nennen) zu craelen wissen.
Eine Ausgabe der Missa Tu es Petrus von Palpslrina aus dem 15. Buch der
Messen (24. Band der Gesamtausgabe) besorgte Jak. Quadfliofi; in moderner Partitur
auf 6 Liniensystemen mit dynamischen, Atem-, Ligaturen und Tempnzeicheu, im großen
Allabreve-Takt.*) Die gleiche Messe erschien bereits I8fj9 in einer Redaktion des
f Domkapellmeisters .Tos. Schrems^) und wurde im gleichen Jahre bei der 2, General-
versammlung des deutschen Cäcilienvcreins zu Regensburg aufgeführt. Die vorliegende
Ausgabe zeichnet sich durch genaueste Textkritik aus. In erläuternden Vorbemerkungen
(8 Seiten) legt. Quadflieg dar, in welcher Weise Palestrina das 6 stimmige Motett 7\t es
Petrus mit dem a. Teile Quodcumque ligaveris, welches in Serie C au 5. Stelle eben-
falls vom Herausgeller besorgt worden ist, als Grundlage für die Meßtexto aus- und
umgearbeitet hat und faßt den Vergleich zwischen Messe und Motett in folgenden Sätzen
zusammen: „Wie sich der Reichtum des Meßtextes zu dem der Motette verhält, so ver-
halten sich die in der Meßkomposition angewandten reichen Kunst- und Ausdrucks-
mittel zu den viel einfacheren Mitteln, die bei der Motette zur Anwendung gelangen.
Motette und Messe verhalten sich zueinander, wie der Keim zur entwickelten Pflanze,
wie die Knospe zur vollaufgeblühten Rose, wie das Modell eines architektonisch-
reichen Gebäudes zum Prachtgebäude selbst! Möge das neuerstandene Kunstwerk
viele Neuaufführungen erleben!" Diesem Wunsche schließt sich der Unterzeichnete mit
alier Kraft und Wärme an. Es gibt doch eine Menge tüchtiger Kirchenchöre mit
gemischten Stimmen, deren Dirigenten eine secbszeilige Partitur, noch dazu mit 4 Violin-
und 2 Baßschlüsseln, zu beherrschen imstande sind, und die sich mit Recht schämen,
') Op. 5. Komponiert und seinGU Freunden zum sillicrnon Prieaterjubiliinm 1882 bis 31. Juli 1907'
f^ewidmet von Job. Et. Jeltinger, Pfarrer in PfuuhauBen (WUrttcuibcTg). KomuiiBsiunaveilag: Ott« Hagej^-
StuttifBTC, Calweretraße 31. PiirtituT 30 .9), 3 Stimmen (CantuB und Alt auf siDem Blntte) & lü ^. '
') In der Tenor- und BaUxtiDime fehlt nach Deo eine TnktpauEe!
*) Turin, MarcoUo Capra. Partitur und Stimmen 1 M ä \ Z Stimmen a 10 S). Ohne .TahresukL'
*) Op. 58. Turin, Marcdlo Capra. Partitur und Stimmen \ M Ih X J Stimmen ä 10 ^. Der'
KomponiBt nennt sie mit Unrecht BesponBorium. Das kleine Werk ist Sr. Kminenz, dem Kardiunl
HartAGo Ritmpolla del Tindaro, dem geg6nwärligcn Protektor des ttalieni Beben Cäcilicn Vereins, gewidmet.
') Die Ausgabe ist der vom Unteizei ebneten begonnenen „Auswahl aus der GesaintauBgabe VOD
Palestrinae Werken für den heutigen Cborge brauch" eingereiht in Serie C, VI. Verlag von Breitkoof
und Härtet, Leipzie. 1907. Partitur 3 M, 6 Stimmen & 30 ,S|. In dieser Serie erschienen bisher; Die
3. Lamontalion des Charsnmstags, eingerichtet von Uich. Haller, dos Motett bone Je»xi und
Hessen Kece tgn Joanne» und A^xumpta est Marin eiogeriebtet von F. 5- H.
') Als i. Hesse des 3. Jahrgangs der itfiunra lUvina bei ¥t. PuBt«t in Regcnaburg.
verelns-EatoIug Nr. 3,)
1
ir
es-
I
I
1 die beiden ^^H
(CacUien-.;^^!
Vokalwerke polyphonen Stiles aus einem zweilinigen Klavierauszug zu dirigieren. An
diese sei die Bitte und Aufforderung gerichtet, dem wunderherrlichen heiligen Kristallbau,
der von Quadflieg für den modernen Chorgebrauch eingerichteten zweiten^) Tu es
P(S^n*5-Messe Palestrinas zu einer gediegenen Aufführung zu verhelfen.
In „Cäcilien Vereinsorgan" Nr. 5, Seite 58, und in Musica sacra Nr. 6, Seite 65,
wurde bereits angekändigt, daß mit dem 33. Bande die sämtlichen musikalischen Kompo-
sitionen Paleslrlnas veröffentlicht sind. Zwischen dem Erscheinen des 32. und des 33.,
als 4. Nachtrag liegt ein Zeitraum von 14 Jahren. Den Inhalt dieses letzten Palestrina-
bandes (XII und 130 Seiten) bilden: 1. Eine 5 stimmige Missa Dominiealis, welche
im 30. Bande nur stückweise mitgeteilt werden konnte, nunmehr aber vollständig vor-
liegt, nachdem die fehlenden Stimmen unterdessen entdeckt worden sind. Die Messe
ist die einzige, in welcher bei Oloria und Credo polyphone Sätze mit Choralgesang, der
jedoch nicht angegeben ist, abwechseln. Für unsere Zeit dürfte sie sich nicht mehr zur
Aufführung eignen. 2.-4. sind 5 stimmige Motetten, wovon das eine aus einem Drucke
von 1595 stammt, die beiden anderen aus italienischen Madrigalen Palestrinas im
Jahre 1605 mit kirchlichen Texten versehen worden sind. Nr. 5—15 bringt die soge-
nannten „Diminutionen^ lateinischer Motetten und italienischer Madrigale Palestrinas,
d. h. Gesangs-Verzierungen, besser Verzerrungen, welche die Virtuosen jener Zeit 1591
und 1594 an den Originalen vorgenommen haben. Nr. 16 konnte aus den Fragmenten
im 30. Band in vollständiger Partitur hergestellt werden. Nr. 17 — 21 bringt Original-
wiedergabe von weltlichen Madrigalen Pierluigis in der Schrift der Lautentabulatur
aus dem Werke von Vinz. Galilei. Von Nr. 22 — 24 konnten wenigstens zwei Stimmen
vierstimmiger Madrigale aus dem Jahre 1562 mitgeteilt werden. Mit Nr. 30, einem
fünfstimmigen Responsorium aus einem gedruckten Sammelwerk von 1609, schließt der
musikalische Teil des letzten Bandes.
2. Von Seite 84 — 96 steht der alphabetische Index sämtlicher in den 33 Bänden
veröffentlichten Kompositionen des Meisters von Praeneste mit Beifügung der Stimmen-
zahl, des Charakters (ob Hymnus, Madrigal, Messe, Motett usw.) und Angabe des Bandes
und der Seitenzahl der Gesamtausgabe.
3. Voa Seite 97 bis Schluß ist ein thematisches Verzeichnis aller 4 — Sstimmigen
Messen und Messenteile, aller Antiphonen, Motetten, Offertorien, Psalmen und Hymnen,
Lamentationen, Magnifikat, Litaneien, geistlichen und weltlichen Madrigale Palestrinas
dargeboten und zwar nach der Tonhöhe derjenigen Stimme, welche den Tonsatz beginnt,
anfangend von den höchsten Tönen des Cantus bis zu den Noten des Basses. Bei den
Hymnen, Seite 117 wurden auch diejenigen Texte, welche von Papst Urban VIII. nach
dem Jahre 1644 in die römische Liturgie eingeführt worden sind, abgedruckt, da
bekanntlich die von Palestrina im Jahre 1589 herausgegebenen Hymnen noch die
früheren Texte enthielten, Urban VTII. jedoch 1644 Palestrinas Hymnen mit den ver-
änderten Texten eigens drucken ließ.
Für die Subskribenten der Gesamtausgabe von Palestrinas Werken kostet dieser
33. Band, der auch mit dem besten Porträt Palestrinas aus dem Archiv der vatikanischen
Basilika und dem Autograph des „Gioväni Pierluigi" geschmückt ist, ungebunden 10 M^
gebunden 12 J^. Die bisher noch säumigen Subskribenten sind gebeten, ihre Adressen
einzusenden; aber auch neue Freunde des Princeps musicae sind eingeladen, sich an
der Subskription zu beteiligen.
Das Graduale Dilexisti Justitium mit dem Allelnja-Yers Diffusa est hat Amilian
Paokner, 0. C. R. c. r. Stella, für gemischten vierstimmigen Chor in mäßig modernem
Eine andere Messe über die Antiphon Tu es Petrus aus dem 12. Buch der Messen (21. Band
der Gesamtausgabe von Palestrinas Werken) hat Schreiber dieser Zeilen zur Zentenarfeier von Palestrinas
Tode aus der Gesamtausgabe in Einzelabdruck besorgt. Die Partitur steht bei dieser sechsstimmigen
Messe in den alten Schlüsseln; die Einzelstimmen jedoch (Cantus, 2 Alt, 2 Tenor und Baß) sind, wenn
auch untransponiert, im Violinschlüssel, bzw. 1 Baßschlüssel hergestellt. Leipzig, Breitkopf & Härte].
Part. S My 6 St. ä 30 ^. Über die Aufführung derselben am 8. August 1894 bei Gelegenheit der
14. Generalversammlung des Cäcilicnvereins in der Kathedrale zu Regensburg sei auf Musica sacra
und Cäcilienvereinsorgan des betreffenden Jahrgangs hingewiesen.
^^^m^=^
Stile komponiert.') Dieses Giaduale kann zur Auttührung beim liturgisclien Hochamt«,
nocli empfolilen werden; gegen das beigefügte Oftertoriuui Ave Maria hat Referent "
trotz des liturgischen Textes schwere Bedenken. Ein 8oto-Sopran, begleitet von einem
4stimniigen gemischten Chor und der riinrd. moito lenin.n — ='^=- „ =—
Orgel, benimmt sich sehr frei und
zieht die Aufmerksamkeit in zu sub-
jektiver, am Schlüsse sogar ärgerlicher
Weise auf sich , indem er " '
Phrase wiedergibt:
Das einstimmige Mequiem *) von Jon. Ki^nnvr, jnn., Op. 63, ist wirklich sehr leicht;*
die Begleitung belebt die schön deklamierte Kantilene und ist in gemäßigt modernem
Stile gehalten, sehr mannigfaltig und anregend. Tn der Sequenz Dies irae sind für je
3 Strophen (z. B. 1., 7., 13.; 2., 8., 14.; 3., 9., 15. nsw.) eigene Melodien geschaffen,
so daß der vollständige liturgische Text komponiert ist und (£e 19. Strophe mit Ainen
mit eigenem Satze abschließt. Auch das Tlesponsorium Libera ist mit allen seinen
Wiederholungen liturgisch korrekt. Der Tonumfang aller Sätze erstreckt sich von c — e'.
Kür die schwächsten Chöre ist dieses Mequiem überaus empfehlenswert. Ein starker
Unisonochor auch der vereinigten Ober- und ünterstimmen wird eine ergreifende Wirkung
erzielen, entsprechende Registrierung vorausgesetzt.
Opus 2 von ti. Schmidlln, Chordirektor in Colmar i. El. enthält 14 lateinische
Gesänge für 4stimmigen gemischten Chor,') die in ihrer Einfachheit, klaren Faktur,
gewählten Melodie- und Harmontebildung beste Empfelüung verdienen. Mit besonderem
Lobe sei hervorgehoben, daß jede Stimme in mäßigem Tonumfang gehalten ist,
die Deklamation des Textes, beziehungsweise schöne Aussprache desselben, ohne Stöi
durchgeführt werden kann.
Missa septinii tont in hon. S. Lamberti Episcopi et Martyris für 6 stimmig!
gemischten Chor *) (Sopran, Alt, Tenor, Bariton und Baß) von P. H. Thirlen. VoUtönig
nnd wohlklingend rauschen die Klänge dieser Festmessc vorüber und bringen den
liturgischen Text trotz der thematischen und imitatorischen Arbeit sehr verständlich
zu andächtigem Ausdrucke. Für jede Stimme ist der Tonumfang gut beachtet, so d;
keine zum Schreien verleitet wird und bei Einhaltung der reichlich angegebeni
dynamischen Zeichen ein gutes Ensemble mühelos erreicht werden kann.
Missa in hon. S. Aegidii ad tres voces aequales comitante organo
von Ang. Wiltbergpr. ") Diese Messe für 3 Männerstimmen mit Orgel- ^fr
begleitung ist laut Vorwort des Komponisten für Öesellenchöre in ~~~
kleineren Städten, in denen der Leiter nur über wenig gute,
verfügt und besondei-s Mangel an 1. Tenören zu beklagen hat, geschrieben worden. In
sehr engem Rahmen hat der Autor durch Herbeiziehung der obligaten Orgelbegleitung
ein schönes Werk geschaffen, das hunderten von Männerchören in Stadt und Land hoch-
willkommen sein wird. Der Organist kann durch geschickte Abwechslung in da
Registrierung sehr viel zu einer .schönen, musikalisch befriedigenden Wirkung beitragi
Diese dreistimmige Männermesse sei daher warm empfohlen. F. X, H.
') Partitur und Stimmen 1 Kr. 20 Hl. Einzelatimmon k 30 Hl. Prag, looiBum ot i
Bumptibus instituli litogr. V. Kotrba. Ohne Jnbreszahl.
') Mimn ( V.) deftitictorum facüHma cum aeqnenüa Dia irae nc Sfgponsorio Lxbrm ad ckomm u.
vocüt medine lambilui vt-mi) comit/inte hnrmonio vd orgaiio. Turin, Marccilo Üaprik. Partitur i
Stimmen 2 M 75 ,£,, Stimme 3S .5,.
') Teile: O salvtaTÜ [2), Eceepanin, Adoro te, egca, Sub tnum, Ave Maria (2), Ave w
Tantum ergo (3), hte Confasor, Te Josejth. Joseph Gloeß, HDIhauBCQ i. K. Purtitur 2 J( 40 ^
4 Stimmen i 30 ,5|. Ohne Jahresznhl.
') L. Schwann, DilBseMorf. 1907. Partitur 1 ^ 60 ^, 5 Stimmen k 25 ,S). Dem PTaTr-CficiU«
chor zum heil. Lambert in DilgBelilorf gewidmet.
') Op. US. L. Schwann, DUaseldorf. 1907. Partitur 1 ^ 80 ,5). 3 Stimmen i. 2
daß^^
aige^^l
-<3 109 E>-
Eirohenmusikalisclie Aufltlhrungen und Berichte.
1. O Becknm (Diözese Münster), 18. Aneust. Das diesjährige ^Bezirks- Cäcilienfest" des
Dekanates Beckum fand heute in Heeßen statt. Mit den Mittagszügen, per Wa^en und zu Fuß
trafen die Sänger in großer Zahl in das reichlich mit Fahnen geschmückte Dorf ein. Um 3Va Uhr
versammelten sich die Chöre in der Pfarrkirche zum Vortrag folgender Gesänge:
1. Chor Heeßen: 1) Choral: In Nomine Jesu, Introitus ex Misaa Sa, Nom. Jea.; 2) Polygh.:
Salutü humanae von Fr. Schmidt — 2. Chor Ahlen: (Alte Pfarre): 1) Choral: Teri-ibüis; Litrottua
ex Missa Dedic, ecd.; 2) Polyph.: Jesu dulcia memoria von Fr. Schmidt. — 3. Chor Ahlen (Neue
Pfarre): 1) Choral: Diacubutt; 2) Polyph.: Sanctus und Benedictua von Nekes. — 4. Chor Beckum:
1) Choral: Äsaumpta eat; Offertorium de feato Aaaumpt B, M. V.; Qloria aus Op. 2 von Piel. —
5. Gesamtchor: „Sagt an, wer ist doch diese", Diözesangesangbuch Nr. 131. Hiernach hielt der Bezirks-
präses Herr Landdecnant Ekel -Beckum die Festpredigt. Er richtete an die Sänger recht goldene
Worte, indem er den Zweck des Cäcilien Vereins hervorhob, er ermahnte die Sänger, ihre Lieder
zum Lobe und Preise des Allerhöchsten erschallen zu lassen und wies hin auf den ewigen Lohn,
den sie dafür erhalten würden, auch sprach er die Bitte aus, daß alle Sänger auch fernerhin der
guten Sache treu bleiben möchten. Nach der Predigt folgte der 6. Chor Enniger: 1) Choral:
Intret, intr, exComm. pl. Marl; 2) Polyph.: Regina coeli laetare von A. Lotti. — 7. Chor Lippborg:
1) Choral: Kyrie de temp, paach.i 2) Polyph.: Sanctua von Piel. — 8. Chor Oelde: 1) Choral: Nunc
acio, Intr. de feato Sa. Apoat. Petrx et Pauli; 2) Polyph.: Ave Maria von Jaspers. — 9) Chor Norden-
feldmark: 1) Choral: Ave Maria: Offert, de feato Annunt. B, M. V.; 2) Polyph.: Kyrie ex M. in hon.
S. Micha'elia Arch. von Plag. — Als Nr. 10 sang der Gesamtchor: 1) „Dem Herzen Jesu singe",
Diözesangesangbuch Nr. 112; 2) Tantum erao ex Cant. aacr. Nr. 27; 3) „Wunderschön prächtige",
Diözesangesangbuch Nr. 134 A. Nach Beendigung der kirchlichen Gesäuge versammelten sich die
Chöre im Saale des Herrn Gastwirtes Kleist zu einer allgemeinen Besprechung des Kirchengesanfi^es.
Herr Landdechant Ekel -Bochum, welcher die Versammlung eröffnete, dankte für das zahlreiche
Erscheinen und sprach den Chören für die schönen Vorträge seinen Dank aus. Herr Vikar Römer-
Heeße legte in einem längeren Vortrage die Fehler auseinander, welche beim deutschen Volksliede
und beim Kirchengesange meistens gemacht würden. Er empfahl den Choralgesang besonders zu
pflegen, da dieses die Hauptaufgabe des Kirchengesanges sein müsse. Herr Pfarrer Sandhage-Hamm
sprach sich sehr lobend über die Leistungen der Cnöre aus und beglückwünschte das Dekanat Beckum,
welches über solch großartige Kräfte verfüge. Er ermahnte die Sänger fleißig weiter zu üben zur
Ehre Gottes, er dankte allen für den Genuß, der ihm und allen Zuhörern bereitet worden sei.
Nachdem der Herr Bezirkspräses dem Herrn Pfarrer seinen Dank ausgesprochen, war hiermit der
erste Teil des Festes erledigt und folgten nunmehr im zweiten Teile Vorträge deutscher Volkslieder.
Zu unserer Freude konnten wir wahrnehmen, daß die Cäcilienvereine auch die Pflege des deutschen
Volksliedes sich angelegen sein lassen, indem verschiedene Chöre mehrere mehrstimmige Lieder zum
Vortrag brachten. Gar zu bald schlug die Abschiedsstunde und mußten die meisten Chöre mit den
Abendzüfi;en ihre Heimreise antreten. Wir geben uns der angenehmen Hoffnung hin. daß die
Sänger durch das heutige Fest neuen Mut und frohes Schaffen ftir die heilige Sache aer Muaica
Sacra mit nach Haus nehmen werden! Franz Hönekop, Beckum.
2. % 14. Generalversammlung des Bezirks - Cäcilienvereines der Holledan am 31. JuU 1907.
Programm: Nachmittags 2Vs Uhr: Lauretanische Litanei für gemischte Stimmen von Frz. J. Molz;
Tantum ergo, 2st. von Haller. Unmittelbar darauf Einzelvorträge. 1. Chor Osterwaal: 1) Kyrie
aus Missa tertia von Haller; 2) Agnua Dei aus Miaaa iertia von Haller; 3) Der Engel des Herrn, 2 st
mit Orgel von Engelhart. — ä. Chor Main bürg: 1) Choralvesper vom allerheiügsten Altarssakramente
aus Cantica sacra (gesungen von den Kindern des 2. Jahrganges der Gesangschule) von Ett-Witt;
2) Kyrie und Sanctus aus Missa in hon. S. Sophiae fär gemischte Stimmen von lifark. Koch: 3) Domine
non aum dignus, Motett für 4 St gemischten Chor von Jos. Auer. Die Znsendung dieses Programms
verdankt (ue Redaktion dem Herrn Hauptlehrer Hübl, Chon'egent in Mainburg.
8. Z Bezirks-Cäcilienverein Homburg (Pfalz). In den Siebzigern und achtzigern Jahren des
vorigen Jahrhunderts war es, daß ein mit großem musikalischem Wissen ausgestattetes, dabei äußerst
schlichtes Männchen mit blauer Brille und einem Ledertäschchen häufig Kollegen und Geistliche
aus der Nachbarschaft und in der Feme besuchte — es war der f Lehrer Fritz Schwalbach. Mit
seinen Kollegen ging er auf die Orgel, musterte dort durch die blaue Brille das vorhandene Noten-
material der kirchlichen Tonkunst — ach, es war meist recht arm, oftmals nichts als das Orgelbuch
zum deutschen Gesangbuch — dann kramte er aus seiner Tasche allerhand aus eigener Börse
erworbenes Cäcilianisches aus, spielte es dem Kollegen vor, animierte ihn, mit den Kindern oder
einigen Sängern daranzugehen, kam später ab und zu wieder, um nachzusehen und nachzuhelfen.
Das war der Anfang der kirchenmusikalischen Reform in unserem Bezirke. Lehrer Schwalbach
war der begeisterte, opferfreudige und selbstlose Bote dieser Reform für den Bezirk Homburg und
für weite Kreise in der Pfalz. Daß die katholische Pfarrkirche Homburg damals widerhallte von
den schönsten, dazumal verfügbaren Schöpfungen der Musica sacra, läßt sich denken und ist noch
nicht vergessen. 1893 nahm der Tod dem hochverdienten Cäcilianer den Taktstock aus der Hand.
Was er begonnen, wurde weitergepflegt in den zahlreichen Cäcilienvereinen des Bezirkes von eifrigen
-» HO E>-
Dirigenten, von jungen, der Sache ergebenen Präsides. Ein herrlicher Bezirks -Cädlienverein war
erstanden, ein edler Wetteifer trieb die schönsten Blüten. So ging es jahrelang. Doch alles, was
Menschenhänden überlassen ist, unterliegt dem Wechsel. So ging es auch hier. In einzelnen
Pfarreien wurde zwar im alten Geiste weitergearbeitet, aber der Bezirksverein ruhte. Nun ist wieder
neues Leben in ihm erwacht Am 4. August abhin fanden sich in der neuen romanischen Kirche
zu Martinshöhe die Pfarrvereine von Beeden {Filialgemeinde von Homburg), Brücken, Erbach,
Homburg, Martinshöhe, Mittelbexbach und Oberbexbach zusammen und sangen nachstehende kirch-
liche Kompositionen:
1. Introitus von Maria Himmelfahrt, Choral; 2. Kyrie ans Missa Mater admirahüis, 4st. von
Piel (Erbach). 3. Kyrie und Oloria aus Missa de Angdis, Choral (Oberbexbach). 4. Gloria aus Misaa
Salve Regina, 48t. von Dr. F. Witt; 5. Graduale von Maria Himmelfahrt, Choral (Homburg). 6. Credo
aus Missa S. Luciae, 4 st. von Dr. F. Witt; 7. Antiphon vom Kirchenpatron S. Martinus, Choral (Martins-
höhe). 8. Veni Sancte Spiritus, Pfingstsequenz , Choral (Mittelbexbach). Predigt 9. Assumpta est,
Offertorium, 4 st Männerchor von Wiltberger; 10. Tota ptdchra es, 68t. gemischter Chor von Stehle
(Mittelbexbach). 11. Sanctus und Benedictus aus Missa de Angdis, Choral; 12. Benedictus aus der Messe
von Hohnerlein, 4st (Oberbexbach). 13. Agnus Dei aus Missa de B, M. 7., 48t. von Jaspers (Beeden).
14. Communio von Maria Himmelfahrt, Choral (Oberbexbach). 15. „Jesus nur dir allein", 4 st. von Mitterer ;
16. „Maria Königin", 4 st von C. Greith (Beeden). 17. Fange lingua, 48t von Fr. R. Hecking, 0. S. B.;
18. „Maria Osterfreud", 48t. von Haller (Brücken). Lauretanische Litanei: „0 Königin voll Herrlich-
keit", Volkslied.
Die Darbietungen waren gute, bedürfen aber der Vervollkommnung. Immerhin verdient der
neuerwachte Eifer Anerkennung. Möge er anhalten und auch die im gemeinsamen Wetteifer dies-
mal noch zurückgebliebenen Kirchenchöre mitreißen und eine neue Blüteperiode des Bezirks-Cäcilien-
vereines Homburg einleiten.
4. X Plan bei Marienbad. Am 15. August, als am Kirchenfeste unserer Dekanalkirche wurde
die kirchliche Feier der Sekundiz unseres allverehrten Hochwürd. Herrn Dechant, Konsistorialrat
und Fürsterzbischöfl. Vikar Joseph Schmid begangen. (Die Redaktion entbietet nachträglich die
herzlichsten Segenswünsche. Ad multos annos!)
Um V« 10 Uhr vormittags wurde der Hochwürd. Jubilar von der Geistlichkeit, weißgekleideten
Mädchen — vom Kirchenchore — dem gräfl. Nostigschen Ehepaare und den Honoratioren der Stadt
Plan aus der Dechantei abgeholt und in die Kirche geftihrt
Dort fanden die vorgeschriebenen Zeremonien statt, worauf der Hochwürd. Herr Dechant
unter zahlreicher Assistenz das feierliche Hochamt zelebrierte.
Dabei kam die Missa brevis von Palestrina, redigiert von Pet. Griesbacher mit entsprechender
Besetzung zur Aufführung. Die charakteristiscnen Teile des Tagesfestes wurden teils choraliter,
teil vierstimmig exekutiert.
Nach dem Credo hielt der hiesige Bürgerschulkatechet, Hochwürd. Herr P. Franz Cepnik, die
Festpredigt
In zündenden Worten wußte er die Zuhörer vom Anfange bis zum Schlüsse zu fesseln. Als
warmer Freund des allbeliebten Jubilars dokumentierte er sich, als er zum Schlüsse seiner Aus-
führungen in prächtiger Wendung zu den unsterblichen Verdiensten des Hochwürd. Herrn Dechant
Schmid überging und in rührenden Worten den Dank der Kirchkinder und der ihm unterstellten
Geistlichkeit zum Ausdrucke brachte. Kein Auge der Zuhörer blieb trocken und alle Versammelten
blickten auf den Jubilar, den Himmel anrufend, daß er seinen Segen auf den Gefeierten herab-
schütten möge.
Zum Schlüsse des Hochgottesdienstes wurde das Te Deum von Renner gesungen. Der Jubilar
wurde in feierlicher Prozession in die Dechantei geführt und ihm dort die Gratulationen übermittelt.
Die Planer Stadtvertretung überreichte ihm eine prachtvoll ausgeführte Adresse zur Ernennung
als Ehrenbürger der Stadt.
Bei der Festtafel ergriff Herr Statthaltereirat Löscher das Wort, um in herzlicher Weise die
Verdienste des Herrn Jubilars hervorzuheben mit dem Wunsche, der liebe Gott möge den allver-
ehrten Herrn noch recht lange erhalten und für seine Mühen, als Priester durch volle 50 Jahre, reich-
lichen Segen spenden. Nachmittags wurde die Marianische Choralvesper von Joos mit den Tages-
antiphonen autgeführt
Der Himmel hatte an diesem Tage sein freundlichstes Gesicht gezeigt, um gleichsam das
Herz des Jubilars in die fröhlichste Stimmung zu versetzen.
Möge dem edlen, echten Nachfolger Christi ein glücklicher Lebensabend beschieden werden.
Für die exakte Ausfübrung des von der Kirche vorgeschriebenen Kirchengesanges sorgt der
Hochwürd. Herrn Dechant Schmid in der ausgiebigsten Weise.
Der Planer Kirchenchor besitzt gegenwärtig die vorgeschriebenen Choralbücher, Messen,
Litaneien, Vespern etc. vom einfachsten bis zu den schwierigsten Stücken.
Instrumente, außer Orgel und einigen Violinen (letztere selten) werden nie verwendet.
-ö 111 BI-
SO worden allmählich die Chormitfflieder mit der wahreu Kirchenmusik vertraut gemacht
und ihnen das Verständnis und die Vorliebe fdr echte Sachen beigebracht.
Bei den Sängerinnen — weil öfterem Wechsel unterworfen — geht das viel leichter als bei
alten Sängern. Wenzl Kurzka, Fachlehrer und Chorregent in Plan bei Marienbad.
5. D Prien, den 31. Juli 1907. Als einen ganzen Erfolg darf man die in Prien am Clüemsee
am Feste des hl. Ignatius abgehaltene Generalversammlung des Cäcilienvereines für die
Erzdiözese München-Freising bezeichnen. Die Versammlung war vielleicht wegen etwas
mangelhafter Bekanntmachung nicht sonderlich stark besucht Sicher taten auch die Ferien einig[en
Abbruch. Um so gewichtiger zählten die anwesenden 60 Herren aus Klerus und Lehrerstand als
Auswahl überzeugter Cäcilianer, die einmal den Cäcilien verein in seiner ^Wirksamkeit auf dem
Lande würdigen wollten. Die Versammlung begann füglich mit dem heiligen Opfer am Altare;
hiefür weckte Herr Dekan Gleitsmann eine tiefgehende Stimmung in seiner schwungvollen Predigt
über die Musik in ihrem Dienste beim eucharistischen Opfer. Herr geistl. Rat, Domkapitular
Wertmüller, als Vertreter des Oberhirten, feierte das heilige Opfer. Unter Leitung des Herrn Ober-
lehrers Keilberth sang der Pfarrkirchenchor Prien die lanretanische Messe von Vinzenz Goller für
Chor mit Orgelbegleitung. Die Darbietung war erhebend, Andacht erweckend, entsprechend den in
der Predigt gegebenen Gedanken. Der feierliche Schwung des Gloria, des Hosanna riß die Seele
gebieterisch zur Höhe. Der Chor ist gut ausgeglichen hinsichtlich der Stärke der einzelnen Stimmen,
die sich vereinigten, zurückzogen, hervortraten nach dem Maße der zugewiesenen Aufgabe. Es
war kein monotoner Gesang, der in gleicher Stärke forttrottete, sondern verständnisvolles, fleißig
geübtes, rhythmisch abgewogenes, dynamisch abwechselndes Zusammensingen und -klingen umfassend
die ^anze Tonleiter von demutsvoller Andacht bis zum begeisterten Jubelgesang. Tremolieren
einzelner Bässe und Soprane hätte besser unterbleiben können. (Gleichwohl hat es uns Freude
gemacht, nachdem wir lange nicht mehr Gelegenheit hatten, eine runde Baßstimme so recht aus
voller Brust hervorquellen zu hören.)
Die Pfarrgemeinde Prien zeigte ihrem Chore Hochschätzung und Dank für seine Leistung,
sie füllte die ganze Kirche, hörte und betete mit Auch Frau Herzogin Adelgunde mit Hofstaat war
mit bei den Andächtigen.
Ganz den vormittägigen Leistungen entsprechend gestaltete sich die Durchführung des Sing-
planes für Nachmittag. Der Grundgedanke war natürlich: Entwicklung aus dem einfachsten bis
zum vielstimmigen Gesang mit Entfaltung der reichsten Mittel. Freilich war bei dem Kyrie aus
der MisM in D von Edenhofer der ganze Kirchenchor unisono vereinigt und dadurch eine prächtige
Wirkung erzielt, beim zweistimmigen Diffusa von Gruber klang der Alt schwach, Justus ut palma
für Tenor und Baß von Quadflieg wurde fein gegeben. Quadflieg bietet immer etwas Besonderes,
das der Sänger mit Lust und Freude singt.
Das zweistimmige Sanctus und Benedictus aus der Messe Laudate von dem für die Kirchen-
musik viel zu früh verschiedenen talentvollen Ebner wurde gut gegeben von den vereinigten Ober-
und Unterstimmen. Es klingt diese Messe aber besser bei weniger starker Besetzung. Mag sein,
daß das nur eine Einzelnansicht ist Ich kann aber diesen Eindruck nicht leugnen, nachdem ich
die Messe häufig zu hören Gelegenheit habe in schwächerer Besetzung.
Das dreistimmige Ave Maria von Goller für Frauenchor klang wenig ausgeglichen, vielleicht
trug auch die Begleitung Schuld daran. Die Scharte wurde wieder ausgewetzt durch den drei-
stimmigen Männerchor Agnus Dei von Rampis. Solche Werke sind immer gut hernehmen und ver-
fehlen bei einigermaßen entsprechendem Vortrag niemals die andächtige Wirkung.
Nunmehr stellte sich ein reiner „Landchor" von Bernau zum Gesänge vor und bot das BeMdictus
aus der Antoniusmesse von Weirich mit einiger Befangenheit, das merkte man, es klappte nicht
alles, die Orgel war entschieden zu stark, für den Chor mag die ungewohnte Orgel eine große
Entschuldigung sein, denn das Agnus Dei aus dem Requiem von Auer zeigte, daß der Kirchen-
chor Bernau ganz Gutes leistet in Vortrag und Deklamation. Vielleicht hätte Bernau durch Hinzu-
fügung einer dritten Nummer einen noch besseren Erfolg errungen. Volle Anerkennung verdient
Bernau unter allen Umständen wegen seines guten Willens und seines Fleißes. Über die Mittel kann
niemand hinaus.
Die III. Abteilung wurde wieder vom Prienerchor allein durchgeführt Zu unserem wert-
vollsten Besitztum für die Festtage und Chöre mit Instrumentalmusik gehört neben Greith, Witt,
Stehle, Mitterer, Meuerer unzweifelhaft die Messe Jubilate Deo von Ebner. Wir möchten den kennen,
der dnrcli den Vortrag disser Measü nicht hiugerissen würde. Smiciiia and Agnm Dei aus dieKOr
geuanuten MpHse, jedoch ohne das BIfchqnartett war ausgewählt wor<len, um den anfatdgunden und'
aDach wellenden Zug des gonz>in Planes nicht zQ unterbrechen. Snnctus igt liinreißend schon nach
den ersten Takten, sobald die vier Stimmen eingetreten sind, die Melismen wurden klar und zasammen-
treffend gesnngen. Änch der Vortrag des etwas düsteren Agnus Dn bewies, daß diese Festmease
dem Chore ausgezeichnet liegt. Das fünfstinunige Coeriantibiii von Haller für Männerstimmen erreicht
die sechs stimm ige Komposition in der Wirkung nicht, wenngleich auch hier das accipite wunderbar
zu Herzen geht. Peter Griesbachers Liebfranenlieder haben ihre Schwierigkeiten, können leicht
im Tempo vergriffen werden, verlieren dann vielfach die Wirkung. Das zweistimmige Marienlied
wurde aber trotz des vertUnglichen Rhythmus so gegeben, daß es förmlich packte. Mancher sonat
gar nicht empfindsame Herr wurde nnr durch die Heiligkeit des Ortes von einer lauten Knndgebang
für den Komponisten und den Chor zurückgehalten. Weniger war das der Fall beim Schluß: Oloria
ans der St. Vinzonz Ferrer- Messe von Goller. Es ist freilich ein erhebender Engelsgesang ,
unclt erhebend gesungen, aber es war — vielleicht ans psychologischen Gründen beabsichtigt
gegen das Vorhergehende ein Abfall nicht im Vortrag, sondern nur in der Auswahl; mit
Ebner hätte sich vielleicht wirkungsvoller schließen lassen. Im ganzen konnte die Teil nehmerBchar
mit hoher Befriedigung das Gotteshaus verlassen iu der Überzeugnng: 1. daß zahlreiche Komponisten
im Uienste der heiligen Musik arbeiten, 2. Stücke schaffen, die auch von mittleren und scbwScheren
Chören bewältigt werden können, 3. Stücke, die in der Kirche bodenständig sind, Gott »ur Ehre
und den Gläubigen znr Erbauung und Erhebung dienen. Der letzte I'unkt bildete auch in erster
Linie den Richtpunkt für die Aussprache iu der Versammlung, die scliließlieh sich znr Bitte
verdichtete, es müge durch den Hochwürd. Oberhirten eine Kommission berufen werden, welche, am,
der großen Masse kirchlicher Mnsik einen gewissen eisernen Bestand aaswählt, der auch auf di
weltabgeschiedensten Kirchenchore vorhanden sein muß, damit der aufziehendp Ohorregent achl
Knsik vorfindet, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen ist. Dann wurde eingehendst
dennalige Zustand der Kirchenmusik in der Erzdiözese München-Freising, Ursachen des langsamen
Fortschrittes, die nur sporadische Begeisterung, die bestehenden Vorurteile gegen die kirchliche
Musik besprochen, aber doch festgestellt, daß seit 40 Jahreu eine Besserung eingetreten sei, und
zwar in der Hauptstadt, iu den Städten und Märkten und auf dem Laude, wenn auch nicht allgemeiii.
Erfreut wurde anerkannt, daß der Cäcilien verein aus dem Zastande ruhender Aktivität, wie
Ferdinand Schauer einmal sagte, unter dem Präsidium Otto Suntheim^r endlich heraiisgetretea sei
und gewünscht, es m'iga diese Aktivitas andauern, um sich greifen nnd reiche Früchte bringen.
BenetiziatSonUieimerwurdeschließlichentscheidendzumPräses, Chordirektor Rud.Maier-St, Ludwig-
München zum IL Präses und Lehrer Atto Sittler- Haimhansen zum Schatzmeister gewühlt. Möge der
heurigen Prienerversammlung im nächsten Jahre eine gleich lebensfrische Tat folgen. (Elev.)
(Die vorstehenden fünf Berichte hätten eigentlich im Cäcilienvereinsorgau unter „Vereins-
chronik" aufgenommen werden sollen; da die nächste Nummer desselben erst am 1.5. Okt. erscheint,
so glanbte die Eedaktion eine Ausnahme macheu zu sollen, wird jedoch den betreiTenden Bericht*
erstatteru diese Nummer 9 eigens zusenden, auch wenn sie etwa schon Abonnenten der M%
aacra sind.
Über die Generalversammlung des Diözesan- Cäcilien Vereins München- Freising in Pries
noch ein zweiter Bericht vor, welcher in Nr. 10 des Vereinsorgans veröffentlicht werden wli
Dem neuen Diüzesanpräses, H. H. Otto Sontheimer, Beneliziat und Chorrngeut in TrannsteiiC
gratuliert der Unterzeichnete schon heute zu seiner Enväldung, bestätigt hicmit die Wahl desselben
nnd wird die Genehmigung durch den Hoch würdigsten Protektor, Se. Exzellenz Erzbischof .ToBeph
von Stein, erbitten. F. X. H.)
Inhaltettb ersieht Ton Nr. 8 und 9 des CäcilienTereinsorgans: Vereins-Chronik:
Bericht über den Diözesan - Cäcilienvein des Bistums Basel pro l^Mi; Ans dem Salzburgischen
(Stnhifelden); Hamberg bei Passau; Chor des CoRegium Petrlnum in Linz-Urfahr; Mainbnrg; Otto-
beuren. — Vernachlässigte Orgolstimmeit. (Von Herm. Meier.) — Die neue Orgel in
Neustadt a. d. H. (Von F. Kempf.) — Erlebtes und Erlauschtes. <Von Melophilus.) —
Vermischte Nachrichten und Notizen: Ans Brasilien; Kirchen chorverband für Bayern: Dia
Ausstellung München l'JOU; Un^ezogenheilen iu der Kirche; Kirchen musikalischer Kurs in Grles-
Bozen; Lenratutil für kathol. iLirchenmnsik in Straßbnrg; Inhaltsübersicht von Nr. 8 der Miuiea
Kitcra. — Anzeigenblatt Nr.Hunda - Cäcilien Vereins- Katalog. 5. Bd.. S. 11.3— lUi, Nr. 3501—3510, nebat
General register (von W. Amberger) nnd Sachregister (8. 57* -liH*) zum Cäoilieuvereins-Katalog.
Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in Regensburg, Gesandten Straße. h
Nebst Anzeitcenblatt. ■
icht*
1907.
Regensburg, am 1. Oktober 1907.
F." 10.
MUSICA SACRA.
Gegründet von Dt. Frani Xaver Witt {-|- 1888).
Hoiatscbrift für Hebung nnd Fördernng der kathol, KircbeiiiDSik.
HotausgogcbcD von Dr FraiiE Xaver Uaberl, Direktor der KimheiLinusikscbule in Regensburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 Musikbeilagen.
■iluren nrdan du Nun
H PfunuigT. Üia UeaUUuDK kiuiii bal jedec PaitiuiiUll uder
bbtlttSbankU: KiralienmuilkilliFh« PeilpredlBr. Von Dr. W. Wldmann. - Kirch«nmu<ik<iH>cha Auf
■ungon um! Bf rieh 1b; Cronbatft-Pruikfurt: Ubiwitti KalEolikanveraimiidang in WünbotR. — V o m Mmikalien- aml
, heiDiiickte^ I. aaUtlleha and valllicha KunpualiioDiiii: Jon. Dsiohemiebr: J<». OtDlwr; Kirl J>«it.i^ Riohinl
I «BhlWoor; Mnlli. SeuBiiuiJ. (*); Wilh. PU«; V. Rihoi..ky; Ed. TroRliT! K. WilWri P. B. WslUup; U. Winter; Kitl ZaKhnoi.l.
' " ■■Othernod Bcoichlliaii; l)r. HnmuMuBtlB; Dr.K.flromky; P.A. Flaar- " ' ■ '- >■—'-- "-- " >■<■■-■ ''-"-■—'
HomuBluerlB; Ur. K. Oiomkvi P.A. Flsarr-P. t.ul«. Boovin; UuHuae; Giu9. Itadidcttl;
■ cht« Nnvbilchtin und Uitlsllunir«!!! Am Bolmhnrn (t U. vun An): Bllta dei Vcniinx
ioni R«B«nibure«r DiiBKbac vihnnit ilsr Stuilantenfurian i Kucrektni: J«. tJardim Werke. —
Eine kirchenrausikalische Festpredigt.^)
n Leben
Woim wir heute in diesem Gotteshatrae speziell für Kirchenumsik znsammen-
r gekommen sind, unil wenn der Vorstand der kirchenmusikaltscben Vereinife'ung selbst
I Jetzt die Kanzel bestiegen hat zu euch zu reden, so erscheint eine eigene KinleitUQjt
I zu meiner Predigt schier überflüssig. Zudem war, was in den letzten Tagen, in den
letzten Wochen hier gesagt, geprobt, getan worden ist, Einleitung zum heutigen Feste.
I Jedenfalls kann mein Absehen nur sein den Gefühlen aller Versammelten Ausdruck zn
omöglich zu vortiefen und zur Tat zu stärken, nicht aber erst Stimmung
t cu machen; ich will nur das, was wir im Grunde alle wollen, uns noch klarer zu
I machen suchen ; und das können wir recht gut in einer Betrachtung der Worte erreichen,
[ die ich als Vorspruch gebraucht habe: „Cantabo Domino in dla mea, psallam Deo meo
Ifuamdiu fuero." Möge der HeiL'ge Geist uns erleuchten!
„Cantabo, ich will singen; psallam, ich will spielen, musizieren."
Singen und namentlich musizieren, auf Instrumenten spielen ist eine Kunst. Nicht
jeder hat die Anlage dafür; und selbst die Anlage allein macht noch keinen Sänger
und Musiker; sondern diese Kunstfertigkeit muß in jahrelanger Übung mühsam errungen
werden, und um dieselbe, wenn man sie einmal wirklich erworben hat, Ton Unarten
rein und lauter zu erhalten, ist ununterbrochene Selbstbeobachtung und Selbstzucht
notwendig. Das wissen vor allem Musiker, die für die Welt arbeiten, ja die nächste
beste Kaserne, in der Rekruten für die _ Militärmusik abgerichtet werden, gibt uns
genügend Aufschluß, wie viel Mühe und Übung es braucht, bis so ein junger Mann
1 nnr einmal im Orchester mitwirken daii Meine Lieben, laßt uns von den Weltkindern,
I die ja bekanntlich in ihrer Sache klüger sind aLs die Kinder des Lichtes, lernen, vor-
I nehmtich dann, wenn unsere Arbeit nns zu sauer nnd zu mühsam werden willl
Die Musik ist, wenigstens in gewisser Hinsicht, die geistigste aller Künste. Das
[Gemälde, die Statue sind fixierte, sehbare Darstellungen, sie werden im Räume aufge-
') Gebaiten bei der GeDorAlver§aiiimluog des Biehstätt«r DiOeeaan-CSeiUenvereiDs üu Neumarkt
IJOberpfalz), nm 4. .Tuli 1907 in der Sladlpfarrkirche zu Noumaikt von Dr. Wilh. Widmaon, Dom-
LkttpcUmeistet und DiUzcflanptilses.
stellt, bleiben dort jederzeit erkennbar; es braucht weiter gar nichts, als daß die Be-
lenchtnng gat nnd der Zutritt gestattet ist, so hat jedermann die Möglichkeit zu sehen,
zu erkennen, zn genießen. Ganz anders die Musik: sie stirbt im Augenblicke ihrer
Geburt, der Ton verraucht sozusagen im Tonen; um erkannt und genossen zu werden,
muß die Musik jedesmal von einem dem Komponisten kongenialen Geiste dargestdlt
und sozusagen wiedergeboren werden. Und trotzdem wir den Ton nicht halten, etwa
im Museum aufstapeln können, läßt er in unserem Geiste angenehme Erinnerungen
zurück, und unser Geist ist imstande das nacheinander Gehörte zu einem schönen Ganzen
zu vereinigen, ein Musikstuck in der Phantasie festzuhalten, wie ein Gemälde oder Bau-
werk, das wir mit den Augen geschaut haben und das im Räume fortexistiert, das als
Ganzes auf einmal und lange angeschaut werden kann. Wenn jede Kunst vom Geiste
kommt und an den Geist sich wendet, aber die Musik ist auch in den Elementen viel
weniger materiell und viel mehr geistig als die andern Künste. Schon daraus resultiert,
daß das Singen und Musizieren etwas Ideales, Erhabenes, Geistiges, also etwas Edles ist
Aber erst, wenn wir ins Auge fassen, wem unser Singen und Spielen zu gelten hat:
„Domino, dem Herrn."
Es ist schon rein natürlich betrachtet eine schöne Aufgabe, die Kunst, das
Geistige, wieder dem Geistigen, dem höchsten, empfanglichsten Geiste zu widmen. Vom
übernatürlichen Standpunkte aus ist die Aufgabe noch viel erhabener, die Kunst
in den Dienst Qrottes und seiner Kirche zu stellen und so mit Gott, dem Inbegriff aller
Kunst und Schönheit, in innige, künstlerisch -religiöse Verbindung zu treten. Von der
Musik aber gilt dies noch in höherem Grade, weil die Musik durch ihre spezifische
Geistigkeit Gott, dem reinsten Geiste, näher steht als die fixier-, sieht- und greifbaren
Künste. Dazu kommen aber noch Gründe, die in Gott bezw. in dem Verhältnisse li^pen,
in welches er zu uns Menschen getreten ist. Der Psalmist sagt anderswo: „Oantdbo
Domino qui bona tribuit mihi,'* „ich will dem Herrn singen, der mir Gutes erwiesen
hat f ^) — und damit ergänzt der Psalmist den Gedanken meines heutigen Vorspruches.
Ich will dem Herrn aus Frohsinn, aus Dankbarkeit singen. Dazu fordert uns z. B.
der Apostel Jakobus*) ausdrücklich auf: „Aeqtio animo est aliquis vestrtim? PsaUat/^'
„Wenn einer von euch gut aufgelegt ist, so soll er singen und spielen." Uns gut auf-
gelegt zu fühlen haben wir aber jederzeit Grund, wenn wir eben an Gottes Gnaden-
erweisungen denken (qui bona tribuit mihi). Was hast du von Gott empfangen? Oder
vielmehr leichter sagst du mir, was du von Gott nicht empfangen hast Positiv kann
ich dich nur an einige Guttaten Gottes erinnern. In der natürlichen Ordnung der
Dinge: deine Stimme, deine musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten sind ein Ge-
schenk Gottes. Davon aber, was Gott uns schenkt, verlangt er wieder eine Gegengabe,
ein Opfer, und zwar verlangt er immer die Erstlinge; so beim Opfer Kains und Abels,
so im mosaischen Gesetze; und was speziell das Singen betrifft, hat er uns selbst ein
anziehendes Beispiel gegeben : in derselben Nacht, da er geboren war, unmittelbar nach
der Geburt, ließ er musizierende Engel vom Himmel kommen, ihm ein Dank- und Lob-
lied zu singen, ho die in terra canunt Ängeli. Daraus resultiert für dich, sangeskundiger
Mitbruder, die Pfiicht, dein Können vor allem in den Dienst Gottes za stellen, nicht
erst dann wenn du deine Kraft für die Welt verbraucht und überall das Mögliche
geleistet hast, mit einem Best von Kraft und Stimme in die Kirche zu kommen und
da, fast möchte ich sagen, das Unmögliche zu leisten. Erst dient man Gott — mit
Gott fang an! Das gilt auch hier.
Ich erinnere dann an die übernatürliche Ordnung der Dinge, an die übernatür-
lichen Gnaden. Darüber brauche ich angesichts der Meßkomposition, die sogleich auf-
geführt wird,^) nicht viele Worte zu verlieren. Es liegt mir ferne, an dieser heiligen
Stätte ein Urteil über ihren Kunstwert zu fällen, aber das kann und darf ich sagen,
daß die einzelnen Gedanken des Meßtextes in ihr zu gerade plastischer, handgreifiicher
Darstellung gelangen. Das Kyrie, ein Gebet um das große Erbarmen, zunächst aus
einem schädbeladenen, dann aber im Hinblicke auf die Erlöserverdienste Jesu Christi
bis zum Jubel vertrauensvollen Herzen aufsteigend. Das Oloria, ein Preisgesang an
*) Pß. 12, 6. ') Jac. 5, 13. ') Missa choralis von Franz Liszt.
-43 115 Gh
den Vater, den König der ewigen Glorie, an seinen Sohn, der für nns Opferlamm
geworden ist; an den Heiligen Geist, der mit dem Vater und Sohne die gleiche Natur
und Herrlichkeit hat. Dieselben Gedanken, nur weiter ausgeführt, besonders die Wahr-
heit der Erlösung, also der Geburt, des Leidens, der Auferstehung, Himmelfahrt, ver-
kändet und besingt der Sängerchor im Credo, dazu noch die eine, heilige, katholische,
apostolische Kirche, die Sakramente, die Vollendung aller Dinge am jüngsten Tage.
Im Sanctus öfEnet sich der Himmel, und wir dürfen einen Blick hineinwerfen in die
Herrlichkeit Gottes, der auf dem Throne sitzt, dürfen hören und unsere Stimme ver-
einigen mit den himmlischen Heerscharen, jetzt ein gewaltiger Chor wie das Brausen
vieler Wasser, jetzt gleichsam verfliegend und sich verflüchtigend bis im fernsten,
höchsten himmlischen Äther. Der Sängerchor ist es, der den in die Brotsgestalt ein-
getretenen eucharistischen Gott zuerst begrüßt: Benedictus qui venu in nomine
Domini, sei gegrüßt, du Heiland der Welt, der du jetzt wieder zu uns herabgestiegen
bist im Namen des Herrn, mit allen himmlischen Segnungen und Gnaden. Für uns
bist du Agnus Dei, das Lamm Gottes geworden: sieh', von innen und außen
bedrängen uns die Feinde unseres Heiles; wie im Kyrie, so rufen wir jetzt in deiner
eucharistischen Gegenwart erst recht inbrünstig und vertrauensvoll miserere nohis,
dona nobis pacem, schenk uns dein Erbarmen, deinen himmlischen Frieden! Meine
Lieben, sagt mir: Wo in der Welt draußen singt man auch nur entfernt so wichtige,
wahrhaft göttliche Gedanken? Wie hoch und erhaben ist demnach die Stellung des
Kirchenmusikers, nach dem Gegenstande betrachtet, der zum Singen vorliegt!
„Qui bona tribiiit mihij^ Das alles, um was ich im Gottesdienste, in der heiligen
Messe singend bitte, hat uns der liebe Gott schon unzähligemal geschenkt bezw. erneuert.
Und so ist es auch die Dankbarkeit, die mich zum Singen antreibt, die Dankbarkeit,
auf Grund deren wir neue und weitere Gnaden von Gott erhoffen.
Gerade durch die gottesdienstlichen Verrichtungen, speziell durch den Meßtext
tritt der Sänger in engsten Zusammenhang mit dem Liturgen, sowohl mit dem
opfernden Priester als mit Jesus Christus selbst, weit mehr als das zuhörende gläubige
Volk. Die Kirche respektiert diese liturgische Stellung des Sängers, indem sie den
Gesaug, auch den Chorgesang als wesentlichen Bestandteil der Missa solemnis oder
des Hochamtes bestimmt hat. Ohne Sänger kein Amt!
Ja den Engeln im Himmel kommt der Eirchensänger nahe. Ich lese in der
Heiligen Schrift nirgends etwas davon, daß die Engel malen oder gipsen oder meißeln
oder Tempel bauen; aber daß sie Sanctus und Alleluja singen, daß sie also singen,
das wird immer wieder in den heiligen Büchern berichtet. — Ja, Gott selbst hat den
Kirchensänger geehrt und den Engeln nahe gestellt, indem er bei seiner Geburt an
seine Krippe nicht etwa jüdische Kapellsänger zitierte, obschon ihre Leistungen in der
Heiligen Schrift gut rekommandiert sind, sondern die Engel vom Himmel. Wenn
nun der Heiland bei seiner Taufe durch den Eintritt in den Jordan alle Wasser
geheiligt hat, die erste Weihe, den ersten Segen, den er in der heiligen Nacht herab-
gebracht hat, den Kirchenmusikern hat er ihn gebracht in jenen Engeln auf Bethlehems
Fluren. Seit jener Nacht umschweben die heiligen Engel die Krippe, den Altar, geht
das prophetische Wort in Erfüllung: „In conspedu Angelorum psaUam tibi,^) singe ich
dir, mein Gott, vor und mit den heiligen Engeln tu' ich's."
Daraus ergibt sich erst recht die hohe und erhabene Aufgabe des Kirchen-
sängers. Sollte man's glauben, daß es Leute gibt, die. sich schämen in der Kirche zu
singen, zu musizieren? Geliebte Zuhörer! Im Dienste Gottes gibt es gar keine
beschämende, erniedrigende Arbeit: nicht der Ministrantendienst, nicht die Mesnerei,
noch weniger der Chordienst. Minimum quidem minimum est, sed in minimo fideliter
perseverare maocimum est, mag das Geringe auch noch so gering sein; aber wenn's
dem höchsten Herrn gilt und gewissenhaft besorgt wird, so wird es etwas sehr Großes.
Ein Diener ist schließlich der Minister und der Beichskanzler auch; das hält niemand
für erniedrigend. Habt ihr gelesen, wie jüngst unser Prinzregent seinen ersten Hof-
») Ps. 137, 2.
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ad dem zu ^H
ein unseren ™
I
kapellmeister geehrt liat? Wenn nun aber der Herr, dem wir dienen und
dienen unsere Bestimmang ist, Gott selbst ist, wie sollte es da erniedrigend sein unseren
Beraf auszufüllen? Von der Lerche heißt es: Laudat alauda Denm, dum sese tollit
in altum, die Lerche lobt Gott, indem sie sich aufwärts schwingt — ich kehre mit
vollem Rechte das Wort um: wenn du mit deinem Gesänge Gott lohst, erhebst du
dich selbst zu den lichten Höhen der Cherubim. Cum Cheruhim et Seraphim fideles
inveiiiamur trium2)hatori nostro Hosanna damantea}) Wenn das nicht eine erhabene
Stellung ist! . . .
Geliebte Zuhörer! Wo Ehre ist, da ist auch Pflicht — in unserem Falle Ver-
pflichtung für den Musiker und den Zuhörer. Von den ersteren habe ich znm Teil
schon gesprochen, wenn ich gesagt habe, Gott hat das erste Recht auf unseren Dienst.
Ich füge dem noch einige Punkte bei. Der eine ist in der Antiphon enthalten, die Ich
soeben angezogen habe: Ciim Cherubim . . . fideles inveniamur: Treue, d. i. Gewissen-
haftigkeit, Andacht. Was wir in der Kirche leisten, das geben wir dem Herrn; das
darf nicht bloß irgend etwas sein, sondern muß gut, ja unser Bestes sein. Für den
Chorregenten, als den sachverständigen Leiter, und wie bei uns die Verhältnisse meist
liegen, als den höchsten Sachverständigen ergibt sich daraus die Pflicht, nach bester
Möglichkeit nur solche Kompositionen zur Aufführung zu bringen, die liturgisch korrekt
und künstlerisch wertvoll sind. Und für den Chorregenten und seine Getreuen zu-
sammen ergibt sich die Pflicht, das was man aufführen will, sorgfältig vorzu-
bereiten, Proben, mehr oder minder regelmäßige, aber jedenfalls notwendige Proben
mitzumachen. Auch hier wollen wir von den Weltleuten, von weltlichen Musikvereinen
lernen. Et Uli quidem ut corruptibilem coronam aripiant, Jios autem incorrtiplam.^)
Gerade diese oft so kleinlichen und so peinlichen Proben, das ist ein Opfer, ein oft um
so größeres Opfer, je kleiner und spezieller die Arbeit ist, die da gemacht werden
maß — aber, und das wollen wir nie aus dem Auge verlieren, ein Gott um so ange-
nehmeres, von ihm um so reicher gesegnetes Opfer. Brauchst du vielleicht in deinem
anderen Berufsleben nicht auch Gottes Segen für sogenannte Kleinigkeiten? setzt sich
aus etwas anderem als aus Kleinigkeiten deine ganze Lebensaufgabe zusammen?
Darum verlangt der liebe Gott von uns keine weltbewegenden Taten; dazu wären wir
die Leute nicht; sondern: „Sei in diesen kleinen Dingen getreu," gewissenhaft ans
Liebe zu Gott, und du sicherst; dir großen Segen.
Wenn du dann in der Kirche, beim Gottesdienste bist, dann sei durchdrungen von
dem Bewußtsein, daß du sowohl selbst im unmittelbaren Dienste Gottes stehst als auch,
daß du andere, das gläubige Volk in dieses Bewußtsein hineinsingen maßt. Anrufung
des Heiligen Geistes, gute Meinung, Andacht, würdige äußere Haltung sind
dem Kirchenmusiker nicht weniger notwendig als dem Prediger. Dem Kantor (Kirchen-
sänger) im Mittelalter wurde bei seiner Weihe gesagt: Vide ut quod ore cantas, corde
credas, opere impleas, habe acht, das was du singst im Herzen zu glauben, und ira
Werke auszuführen, d. h. laß dein ganzes Leben von den Wahrheiten beherrschen, die
du singst, dein ganzes Leben sei ein beständiges Credo. . . .
Eine weitere Lehre für den Chorsänger liegt in dem Worte „psallam Deo meo
quamdiu fuero oder in vita mea, singen will ich meinem Gotte so lange ich lebe,
wenigstens so lange ich dazu imstande bin." Da wende ich mich namentlich an
die ganz freiwilligen Sänger, aus denen sich oft der ganze Kircbenchor zusammensetzt.
Von euch, von einem einzigen aus euch hängt manchmal die ganze Aufführung, ja die
Tüchtigkeil des ganzen Chores ab. 0, ich bitte euch, laßt das den Chorregenten nicht
in der Weise merken, daß ihr euch kostbar macht und im entscheidenden Augenblicke
wegbleibet. Nein, kommt vielmehr, wirket fleißig mit, singet dem Herrn zur Ehre,
ni(£t euch zur Ehre, um euch bemerkbar zu machen, singet so lange ihr könnt, auch
an gewöhnlichen Sonntagen. Von der Leibgarde Gottes im Himmel heißt es : „Sie haben
nicht Ruhe Tag und Nacht," singen „unaufhörlich" Sandus und Alleluja. Schau, das ist ein
Master für dich! Denk daran: der liebe Gott führt auch über seine Sänger auf Erden eine
Präsenzliste. Wohl dir, wenn du hinüberkommst und da gut angeschrieben bist!
') Ant. in proc, Palm
•) 1. Cor. 9, 25.
ne^H
I
-t3 117 EH
Und nun ein Wort an Jene, die nicht singen, sondern znhdren. Wenn ihr jetzt
gehört habt, was Erhabenes es um die Kirchenmusik und die Stellung dee Kirchen-
sängers ist, so iät es an euch deren Bemühungen und Leistungen zu respektieren und
zu nnterstötzen. Ich wende mich an die Eltern: stellt eure Kinder dem Chorregentcn
iar die Ausbildung im Ohorgesauge zur Verfügung, aber nicht bloß für die Ausbüdung,
sondern für den f'horgesang selbst, das ist die Hauptsache. Vergeßt nicht, daß
der Kirchengesang eine Hauptgclegcnheit ist, bei der die Kinder schon in ihren jungen
Jahren sich große Verdienste für den Himmel sammeln können. Der Psalmist spricht')
davon, daß durcli das Lob, das sich Gott aus Kindermunde bereitet, sogar alte Läster-
mäuler zum Schweigen gebracht werdenl
Und endlich noch ein Wort, nicht aQSschlielJlich, aber auch nicht zuletzt an meine
Hochwürdigen Mitbrüder. An euch ist es den guten Willen der Sänger zu wecken
und zu fördern. „SpiriUtm nolite exstinguere",*) wo Eifer und guter Wille da ist, da
brüskiert ihn beileibe nicht! Ich habe schon eingangs gesagt, es gibt auch unmusi-
kalisch veranlagte Leute, auch unter den Priestern; da liegt es nicht ganz ferne, daß
diesen der Gesang bald zu lang wird. Aber bedenken wir: für den Zuhörer, auch für
den Priester, ist der Kircliengesang nicht in erster Linie da. Ferner, was im Räume
existiert, hat ein Recht auf den Kaum; was in der Zeit existiert, wie der Gesang, hat
ein Hecht auf die Zeit, das ist selbstverständlich; und daß eine Festmesse, eine 5- und
6 stimmige Messe größer angelegt ist als eine einstimmige, das liegt wieder in der
Natur der Sache. Ich habe ebenfalls schon früher gesagt: Weltsänger geben sich in
zahlreichen Proben Mühe, um mit gut vorbereiteten AufTühningen sich hören lassen zu
können; billig und recht! Aber auch gewissenhafte, eifrige Kirchensänger haben außer
der Zeit, die sie mit dem ZuhOrer gemeinsam für die Abwicklung einer Komposition
brauchen, noch das Mehr von Zeit für die Vorbereitung geopfert — ist's da nicht ein
Ärgernis vor Gott und der Welt, wenn man ihnen nicht einmal zur ruhigen Aufführung
Zeit gewährt, seinem Unwillen Ausdruck gibt usw? Für die Anhörung von Konzert-
und Unterhaltangsmusik hat man oft viele Stunden Zeit, für die Kirchenmusik nicht
eine Stunde? Und man genügt doch nebenbei auch seiner Sonntagspflicht! Du unge-
duldiger Zuhörer, was meinst du zur Dauer deines Fegfeuers? . . . Endlich wie viele
Ämter und sonstige liturgische Gottesdienste dauern anderswo wegen Ärmlichkeit der
lokalen Verhältnisse viel zu kurz! Freue dich, wenn das in deiner Kirche wenigstens
einigermaßen aufgewogen und gut gemacht werden kann. Ich bin Priester, ein alter
Praktiker and zugleich in einer Stellung, daß ich mir doch wohl gestatten darf, auch
über diesen Punkt ein ernstes, gut gemeintes, warnendes Wort zu sprechen.
Und endlich zum Schlüsse noch ein Wort unmittelbar an den lieben Gott Nelbst.
Die weltlidien Sänger warten auf irdischen Beifall; wir beten am Sclilusse der Messe
„IHaceat tibi sanda TVinitas, laß dir unseren Dienst gefallen"; und heute bei uaiserem
Kirchenmusik fest und für unsere ganze kirchenmusikalische Tätigkeit „Juctmdum sit
tibi eloqiiiu>H weHm,'") nimm das, was wir arme, beschränkte Menschen dir Meten,"
gnädig an, nimm auch das, was ich heute zu diesem Volke zu deiner Ehre und zu
seiner Unterweisung gesprochen habe, in Gnaden auf, segne es: das sei dann unsere
Freude und unser Sporn zu besseren Leistungen in deinem Dienste ! Amen.
Kirchenmuaikalische Aufführungen und Berichte.
te Cponberg.
rat- i
Bon
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^ _.'TJal _._ ___
Dieselbe wurde präzis ansKefiihrt, doch eingf ._ ..
' UntemehtueDB sehr aaseinander. Ob die obprhirtliche Oenehmigung zn diesor UrchesteranfführuDp:
hder Vorschrift des Mola proiirü> geniüß eingeholt war, entzieht aich meinem Wissen.
.. _ Um vi. Vi'rbandafeHt diT (jacili<Mivoreiiio des Main - Tau iiuk - Hezirks
SUiJiz. Limburg) wiirat- in Frankfurt am S. Juai d. J. zugleich mit dum GÜberneu Jubiläum nuil
IT Falmenweihe dea Boruheimer Kircliencborea gefeiert, llorgena war Fahnenweihe mit Fest-
predigt seitens des Verbau dspräses Hsgr. Eii'.kerling.
Im Amt sang der Jubelclior die Preismesae von Stehle (Sähe Rrgjnal mit Orcheaterberieitung.
" Igen die Meiunngpn hezüglicli ües kirchlichen CharaCterB des
-ö US El-
, daß er denselben mit ebensoviel Liebe
Derselbe Chor rührte den Choral ans nnd 1
studiert hatte wie die schöne Messe.
Bei der Nach mittags- Vesper wirkten acht Chöre mit; die Antipiionen sollten ursprünglich nur
von Cronberg gesangen werden, aber der Domchor und Niederrad sangen so Iterzhaft mit, daß es
eine Frende war diese Fronleichnams-Antiphonen zu hören. Die Psalmen wurden alsdann von
sämtlichen Cliören geanngen, während der Jnbelchor die Zwisohenverse fließend con amm-e vertrag.
Am Allare große Assistenz, der Lokalpfarrer nnd der Bezirkspräses als Kantoren. Das
ganze bot ein Bild einer schönen, lorm vollendeten Vesper, welche mächtig anregend wirkte.
Die Nachmittags - Fest versaramlung war wie immer den Vereins an fgaben gewidmet. Die
verschiedenen Nummern sollten sich alle auf das heiligste Altarssakrament neziehen — ein großer
Fortschritt in Auffassung und Ausführung waren unverkennbar. In Anbetracht dessen, daß die J
oberhirtliche Stelle den Bestrebungen des Cäcllienvereius so sehr apathisch gegenübersteht (? D. EL^fl
verdient die rastlose Arbeit der Dirigenten und Sänger großes Lob. Diözesanpräses Uiiller erläaterürl
in humorvoller Weise die zehn Gebote für Sänger.
Der Abend war wiederum dem Jubelchor reserviert, der, von einigen Solisten unterstützt, das
Oratorium „Die heilige Cäcilia" von Haller zum Vortrag brachte. Vortrag wie lebende Bilder, wie
auch die Rezitationen boten den Anwesenden ^oßen Oenuß. —
Das Programm lautete; L Vormittag; 7 Uhr: Frühmesse mit gemeinschaftlicher Kom-
mnniou des Festvereins. 9 Uhr; Aufstellung der Fahnen- Deputationen znm Kirchgang im Josephs-
heira. 9 '/i ühr; Pfarrkirche: 1. Fahnenweihe. (Pate: Kirchenchor Cäcilia-Crorberg.i Veni
Ofealor. A.%t von Fies el. Festpredigt. (Bezirkspräses Msgr. Pfarrer Eickerlin^-Cronberg.) Weihe
der Fahne. Cäcilienh^rane, 4st. von Haller mit Orchesterbegleitung. 2, Liturgisches Hoch-
amt: Diözesanpräaes Pfarrer MüUer-Oberlahnstein. Tageamesse: Fronleichnam. Gesang: Kirchen-
chor „Cäcilia"' ßornheim. Preismesse Saive Regina von Stehle mit Orchesterbegleitnng. Introitua;
CU)avit MB, (Ps, 80). Choral. Graduale: Oadi omnium, (Ps, 144). 3st, von Förster mit Orgelbegteitung.
Offertorium: Saterdotea. (Levit. 21). 4Bt. von Nickel. Commumo: Qmtiegcunque, (1. Cor. 11), Choral
Tt Deum. Segen: Tantum ergo, 7st. von Haller, Zum Schluss: AUäuja, 4st. von Witt. Darauf:
H. Festzug zum Josephsheira. (Eichwaldstraße— Haidestraße 62). 12 Dhr: 4. Festessen im
Josephsheim. (Trockenes Kuvert 2 Ji. Toaste fest. Ende 2 ühr.) 11. Nachmittag. 2''U Uhr:
Feierliche Pronleichnams-Vesper. Die Antiphonen sang der kathol. Kirchencuor -Cftcilia",
Cronberg; die Choralpsalmverse 1,3, etc. die Bezirks- Kirch enchöre gemeinschaftlich. Die Psalm-
verse 2, 4 etc. FalsoDordoni der Jnbelchor Bomheim. [Dixit DomhtuB Ton. I, Fin. 3; GonfitÄnr
Ton. II; Oredidi Ton. IIX, Fin. 3; BeaH onrna Ton. IV; Lmdn Jenualem Ton. V; Magniflcat Ton. V.)
Hymnus: Pangelingwi, Choralverse 1, .% 5 Bornheim, 2. 4, 6 gemeinschaftlich. Segen: Tanlumergo,
Ssl. von Haller. 4 ühr; Bezirks-Versammlung des Verbandes Main-Taunus. Eintritt frei.
Gäste willkommen. Begrüßung. (Msgr. Pfarrer Eickerling - Cronbei^.) 1. Antoninschor;
aj Tantum ergo; b) O tsca viatiirum (Jos. Schiffeis). 2. Cronberg: a) P«nis Angelicu» (Casciolini);
b) ScapiäU SU!« (Kornmüller). 3. Domchor: gaci-um ainvivium (Croee), Ansnrache. (Diözesan-
präses Pfarrer Müller -Oberlahn stein.) 4. Griesheim: a) O eaca inato-um (HUtterer); b) Tnntvm
ergo (Haller). 5. Hombnrg: a) mhttaris hostia (Haller); b) Anima Chrieli (MoUtor). (i. Nieder-
rad: a) Saeerdotes (Deschermeier); b) Verbum supo-num (Jaspers). 7. Nied. 8. Heddernheim.
9. Oberrad: a) Sacerdola Damini (Stehle); b) Tnntvm ergo (Jaspers). 10. Sossenheim. „Großer
Gott", Gesangbuch Nr. 334. Schluß C'/a Uhr. — Abendfeier. .Die heilige Cftcilia". Oratorium
für Soli und gemischten Chor. Dichtung von Franz Bonn, Musik von Michael Haller. Opus 57.
BegrüBungs-Ansprache: Pfarrer Knödgen. 1. Chor der Christeu. Lebendes Bild: Cäcilia in den
Katakomben. 2. Brautchor. Lebendes Bild; Cädlias Trauung. 3. Terzett. Lebendes Bild: Paulus
erscheint dem Valerian. 4. Doett. Lebendes Bild: Eugelkrönung. Festrede: Diözesanpräses Pfarrer
Mnller-Oberlahnstein. 5. Kriegerchor. Lebendes Hild; Kriegertaufe. 6. En^elchor. Lebendes Bild:
Hinrichtung des Valerian und Tiburtias. 7. Trauerchor. Lebendes Bild: Cäcilias Abschied. 8- Jnbel-
chor. Lebendes Bild: Cäcilias Glorie. — Montag, den 3. Juni, morgens 6 Uhr: Seelenamt für die
verstorbenen Mitglieder in der St. Josephs kirche.
a. G Gleiwitz. Die XVI. Hauptversammlung des Breslauer DiSzesan-Cäcilien vereine
fand am 2i»., 30. September und 1. Oktober in Gleiwilz statt. Das Programm war folgendes;
Sonntag, den 2tt. Sept.: 6 Uhr: Liturgische Abendandacht; kirchliche Aufführungen (beides
in der alten Ptarrkirche) ; 8 ühr; Begrüß nugsabend mit weltlichen Aufführungen <im großen Saale
des Theater- nnd Konzerthan ses.) Montag, den 30. Sept.: Früh 7 Uhr; Schulgottesdienst; i) Uhr:
Festpredigt darauf levitiertes Hochamt; kirchliche Aunührnngen (Pfarrkircliel ; 11 ühr: Haupt-
versammlong: 2 Uhr: Gemeinsames Mittagbrot (im großen Saale des Theater- und Konzerthauses);
4 Uhr: Feierliche Vesperandacht ; kircbhche Anfiühmngen (Pfarrkirche); 5'/i Uhr: Geschlossene
Versammlung; 7 ühr; Phonola und Harmonium- Konzert (im großen Saale des Theater- nnd Konzert-
bauses); H'/i Ühr: Abendunt«rhaltnng mit weltlichen Auffuhr nngen. Dienstag, den 1. Okt. : 7 Uhr:
Requiem mit Kindergesang (in der Pfarrkirche); 9 ülir: Feierliches Beqniem lin der Peter-Paulkirche) ;
kirchliche Aufführungen; lO'/i Uhr: Instruktiver Vortrag und Schluß Versammlung (im katholischen
Voreinshause) ; 3 Dhr: Besichtigungen: Kgl, Eisengießerei, Hulischinski Werke, Drahtindustrie.
Schon seit April sind von den einzelnen FestaaBsehllsBen umfassende Vorbereitungen getroffen
worden. Unter anderen hat bei seiner letzten Tagung der Mosikansschnß sein im großartigen Maß-
Htabe angelegtes Programm aufgestellt. Ein einziger Blick zeigt uns die Motive, welche den Dirigenten
des St Cäciiien Vereins Gleiwitz, Herrn Gebauer, bei der Aufstellung des musikalischen Teiles des
Programms geleitet haben. Ausgehend von alten Werken strengsten kirchlichen Stils, will uns
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H3 119 g^
Herr Gebaner auch mit Kompositionen bekannt machen, welche zwar in modernem Kleide prangen,
aber doch echt kirchlich sind. Sehr wohltuend wird es Jeden Leser beiühren, wenn er bei den an
den drei Festabenden anfzuführenden Werken, sowohl kirchlicher als auch weltlicher Art, neben
Meistern der „alten Schule^ viele von schlesiscnen noch lebenden Komponisten vorfindet Da sehen
wir neben den Namen eines Palestrina, Orlando, solche eines Filke, Stein, P. Mittmann. Kindler,
Gloger u. a. Herr Paul Kindler, Chorrektor in Trebnitz, hat dem Glei witzer Kirchencnor einen
tiefempfundenen weltlichen Chor „0 Maienglück, o Jugendzeit*" eigens für einen der zwei Festabende
gewidmet.
Der gesamte musikalische Teil sowohl als auch die Programme der anderen Festausschüsse
sind in einer an Ausstattung und Inhalt reichen Festschrift enthalten, welche für den Preis von
50 ^ zu haben ist, jedoch vor dem Feste nicht veröffentlicht werden kann. Das ganze Fest ver-
spricht ein für jedermann interessantes zu werden, und so laden wir denn alle Freunde und Gönner
guter Kirchenmusik herzlichst zu uns ein. Die Bürgerschaft wird, durchdrungen von der Größe
und Verantwortlichkeit der gastlichen Pflichten, alles aufbieten, um allen lieben Gästen den Auf-
enthalt hier angenehm zu machen.
(Die Redaktion konnte dieses Programm mit Einladung leider nicht am 15. September publi-
zieren, da vom Cäcilienvereinsorgan die 8. und 9. Nummer schon am 15. August erscnienen ist; sie
ersucht jedoch um einen Bericht für das Cäcilienvereinsorgan vom 15. Oktober.)
3. tv Kirchenmnsikalische Aufführungen gelefirentlich der 54. Generalversaniinlnnfi:
der KathoHken Deutschlands in Würzburg. I. Domchor. (Dir. H. H. Domvikar Joh. Strubel.)
Sonntag, den 25. August: Vor dem feierlichen Votivamt zu Ehren des Heiligen Geistes: Veni
Creator tür 58t. gemischten Chor von Witt Zum Amt: Missa de Spiritu Sancto für 4st. gemischten
Chor mit Orgel von Ebner. Graduale für 48t. gemischten Chor von Ortwein. Offertorium: Con-
firma hoc für 4st. gemischten Chor von Mitterer, Introitus und Coramunio Choral. — Montag,
den 26. August: Zum feierlichen Einzug des Bischofs: Ecce aacerdoa für 6st. gemischten Chor von
Ebner. Zum Pontiükalamt De B. M, V., Messe von M. Haller für 8 Stimmen, Op. 92. Graduale, 4 st. von
Mitterer. Offertorium: Ave Maria, 4 st. von Hofmann. Introitus und Communio Choral. — Mitt-
woch, den 28. August: Messe für 5 st. gemischten Chor von Nikel. Graduale: Os jusii für 4st.
gemischten Chor von Mitterer. Offertorium: Jmtus ut palma für 4 st. gemischten Chor von Haller.
Introitus und Communio Choral. Tantum erao für 4 st gemischten Chor von Haller. Nachmittag:
Muttergottes -Litanei für 4 st. gemischten Chor und Orgel von F. X. Engelhart. Tantum ergo für
4 st gemischten Chor von Leitner.
II. Kirchenchor von Stift Hang. (Dir. Adam Reuß.) 1. Kgl. Hofkirche. Sonntag,
den 25. August: Misrn in hon, Pretiosissimi Sanguinis D. N. J. Chr. für 4 st. gemischten Chor und
Orchester von Job. Meuerer. Offertorium für 4st gemischten Chor und Orgel von Vinz. Goller.
Introitus, Graduale und Communio Choral. 2. Stift Hang. Sonntag, den 25. August: Missa
Ijüetentur coeli für 5st gemischten Chor von Ebner. Offertorium für 4 st. gemischten Chor und
Orgel von Vinz. Goller. Das übrige Officium Choral. — Mittwoch, den 28. August: Pontifikal-
Requiem. Missa pro d^unctis für 4 st gemischten Chor und Orchester von Joh. Meuerer.
III. Kirchenchor von St Peter. (Dir. Herr Lehrer Wagenbrenner.) Dienstag, den
27. August in der Wallfahrtskirche „Kflppele**: Zum Einzug des Erzbischofs: Ecce sncerdos tur 4st.
Männerchor von Witt Zur Pontifikalmesse: „Wunderschön Prächtige" für 4 st. Männerchor und
Orgel von Mitterer. „Jungfrau hehr!" für 2st. Knabenchor und Orgel von Thielen. Hymnus
Sacris solemniis für 4 st Männerchor von Haller. „Gegrüßt seist du, Maria" für 5st. gemischten
Chor von Deigendesch. „0 du Heilige" für 6 st. gemischten Chor und Orgel von F. X. Engelhart
Vom Musikalien- und Bücher markte.
I. Geistliche und weltliche Kompositionen. Huldigung an den Heiligen Vater. (Gedicht
von Anton Kohl.) Für vierstimmigen gemischten Chor, von Jos. Deschermeier, Op. 86, Nr. 5.
Regensburg, Fritz Gleichauf. Partitur 60 /^, 4 Stimmen ä 15 ^, Die 5 Strophen sind auf zwei
melodiös und harmonisch schön gebaute Sätze verteilt, unter denen die 2. und 4. Strophe als Solosatz
augenehme Abwechslung bringt. Auch schwächere gemischte Chöre werden diesen Huldigungschor
an den Heiligen Vater mit schöner Wirkung zum Vortrag bringen können; er ist volkstümlich im
edelsten Sinne.
Papst-Hymne für gemischten Chor mit Klavierbegleitung, nebst willkürlicher Begleitung von
4 Blechinstrumenten (Tromba I.. II. in Es, Trombone (Baß-Flügelhorn) in B und Baß - Trombone,
von Jos. iiruber, Op. 155. Regensburg, Fritz Gleichauf. Partitur 1 ^, 4 Singstimmen ä 15 ^,
4 Instrumentalstimmen zusammen 20 ^. Auch diese Papst-Hjrmne (Es-dnrj ist von guter Wirkung.
Die 4 Stimmen mehren sich öfters 5—7. Die Klavierbegleitung ist einlach; bei Blechbesetzung
wird eine große Chormasse vorausgesetzt. Jedenfalls sind diese beiden Kompositionen musikalische
Vorboten zur 50jährigen Priesterjubiläumsfeier des Heiligen Vaters, die jetzt schon mancherorts
willkommen sein werden.
„Der Lenz und ich und du!" (Gedicht von Hans Eschelbach.) Vierstimmiger Männerchor
von Karl Jacob!. Herrn Kgl. Seminar- und Musiklehrer Karl Walter gewidmet. Montabaur,
Willy Kalb. Partitur 60 /^, 4 Stimmen k 15 /^. Ein nettes, einfaches vierstrophiges Liedchen für
junge und ältere Sänger in den Mannesjahren.
Scholarenlieaer. Liederbuch für die deutsche studierende Jugend, herausgegeben von
Richard HUhlbaner, Präfekt im Chilianeum, Leiter der Kirchenchor-Klasse am Kgl. neuen Gym-
-C3 1*0 et-
iiusinm in Wörzbnrg. Paderborn, Ferd. SchSDingh. 1907. Preis 1 -*. Der Inhalt dioser Samm-
lung -ist dem Lebea, Deokeu und Fühlen der Studenten (Mittelschulen) aug;epaßt.'' Die Auswahl,
Einteilung und Ordnung erfolgte nach ethischen GesichtspnnkteD. Altbekannte Lieder von A. Meth-
fetiBel, UendelsBohn, Silcher ubw. sind in passender Tonhöhe mit den populären Melodien versehen,
aber auch neuere Lieder von Aug. Wiltherger, Jak. Strubel nnd dem Herausgeber sind eingefügt.
Die Lieder sind nicht numeriert, aber im Inhaltsverzeichnis sind die Seitenzahlen (190 in kl. -8°)
angegeben. Bei vielen Testen fehlen die Melodien: warum? Auch würde es in Studenten kreisen
frendig begrüßt werden, wenn, vielleicht durch Buchstaben, die harmonische Begleitung für das
Klavier oder die (rit.tare wenigstens angedeutet wäre; erfahrungsgemäß werden die musikalischen
Ohren durch die läppende Wahl talacher oder unrichtiger Akkorde meist arg beleidigt. Das Biickleiu
dient übrigens der großen Menge Junger Lente, welche nicht musikalisch erzogen sind, und nur
gewisser Richtpunkte fUr Melo£e uua Rhythmus bedürfen, um dennoch frisch und freudig mit
ernstem oder heiterem Ton einstimmen zu wollen und können, wenn sie nur den Text vor sich haben,
der in der Abteilung „daß dir dein Herze lacht", so recht dem üedankengang der Gymnasial scliüler
entnommen ist. In fremden Sprachen i italienisch, franzäsisch und englisch) sind am Schlüsse noch
4 Nummern beigefügt, von denen auch die deutsche Übersetzung sich den Noten anpaßt. Wir
wünschen diesen Scholaren liedern recht weite Verbreitung in der Studenten weit.
Altdeutsche Lieder fdr Männerclior frei bearbeitet von Mathiett Nenmann. Op. <i3 und 64'
{deutsche Volkslieder), je 12 Nummern. Preis joder Nummer: Partitur 80 ^Sj, Stimmen «0 ^. Heran"
gegeben im Auftrage des „Männerchor 1904" Düsseldorf und in dieser Bearbeitung ausschließlich«
Eigentum dieses Vereins. Düsseldorf, W. Deiters (Alfred Pontzen). 1906. Das Op. 62 enthält 1^
12 Nnmmern freie Bearbeitungen altdeutscher Lieder von M. Nenmann, der, geb. den 17. April 1867
in Cola, am dortigen Konservatorium unter Professor Dr. WttUner seine Studien vollendete und
besonders für Männergesang beliebte Kompositionen schnf. Er wnrde vom Deutschen Kaiser xnm
Kgl Musikdirektor ernannt. Die bearbeiteten Lieder sind von H. Isaak, Tb. Stoltzer, L. Lemlin,
M. PrätoriuB und aus der Forsterschen Sammlung von 1540 und sind wohl modernisiert, tragen
aber noch, wenigstens in den Melodien, die Spuren der einfachen Schänheit jener Zeiten.
In Op. G4 werden 12 Volkslieder meist aus dem Anfang des verflosseneu Jahrhunderts gebot«ii|
deren Texte nicht immer für alle Zuhörer passend sind, wenigstens pio« aura offtniiant.
Schließlich ist es PHicIit des Referenten speziell zu betonen, daß jede der 12 Nummern von
Op. i)2 nnd Op. 64 in Partitur nnd Stimmen 1 .ff )iO .^ kostet; man rechne also vorher, d6DB>]
nachher ist die Reue zu spfit.
Gottes Kinder, Oratorium für Soli, gemischten Chor, Kinderchor, großes Orchester nni
Orgel (ad üb.) von Wilhelm Platz. Englische Übersetzung von E. H. Leibius. Albert Auer,
Stuttgart. Orcliesterstimmen 40 JC, Klavieraaszug mit Text (deutsch nnd englisch) 8 M, Mäuner-
und Frauen -Chorstimuien i^'2 M, Kinder- Chorslimmen ä 1 ^ 50 .S(. Testbuch mit Geleitwort und
Erläuterungen von Dr. A. Schilz 30 ^. AnfTübrungsrecht vorbehalten. Dem Referenten liegt
nur der Klavierauszug (127 Seiten in Klein-Folioi vor. Das Werk besteht ans 3 Teilen. Als Soli
sind ('hristUB (Bariton), Evangelist (Tenor) und, eingestreut in die Kinder- und FranenchöreLSopran,
Alt, Tenor und Baß in Anspruch genommen. Im ersten Teil lantet das Motto: „Lasset die Kindl^n
zu mir kommen!'' im zweiten Teil: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder", im
dritten: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid" usw.
Nach musikalischer Seite sind die Kompositionstechnik des instrumentalen Teiles, die Texloa-
deklamation in den Solistimmen und Chören nnd das Maßhalten im modernen Stil voll anzuerkennen.
Überall, bis in die kleinsten Zil^e hinein, herrscht Überlegung, Weihe und heiliger Ernst. Größere
GesangBvereini gangen werden in den kommenden Wintermonaten das schöne und eindrucksvolle
Werk nach ernsten Proben zur Freude und Erbauung zur Auffiihrun;^ bringen können. In Erfurt
erlebte es am 21. April 1907 seine Urauffühmng und errang vollen Brtolg und günstige Beurteilung
isiehe Musien sacra, S. 71). Im Geleitwort von Dr. A. Schüz muß der ^te Wille, den Intentionen
des Komponisten Dachzugeheu und das Publikum zur Hypnose vorzubereiten, mit Freude anerkannt
werden. Auch die einleitenden Worte sind ganz richtig: „Es wäre ein groiier Irrtum, zu ineinen,
daß unser hentiges Geschlecht für religiöse Mnsik, wie überhaupt für religiöse Eindrücke nicht
empfUnglich sei. Im Gegenteil regt sich bei vielen gerade in unserer Zeit wieder lebhafter als je
ein ernstes Suchen, ein heißes Verlangen nach wahrer religiöser Befriedigung." Sehr verschwommen
jedoch ist ein weiterer Satz: „Frei von Jeder konfessionellen Färbnng, von jedem dogmatischen Bei-
1
I
ewige Macht, die zugleich die ewige GQte ist, in seinem Werke ans." Dazu sei bemerkt, daß die
Gottheit Jesu nnd seine Wnnderkraft ebenfalls Dogmen sind, also nicht bloßen „Beigeschmack"'
haben, sowie daß die Eigenschaften des „Irottvater-Glanbens" nicht nur die ewige Güte, sondern.
alle übrigen Eigenschaften von Gottvater nnd Gottsohn in sich einschließen. Der Verfasser des^
Textbuches wollte mit dem Titel „Gottes Kinder" ohne Zweifel besonders die Güte des göttliche "
Heilandes herausgreifen, ohne den dogmatischen Gottesbegriff zu verdunkeln oder zn beschränken.
Einlagen zu anßerlitnrgisclien Andachten. Für eine Solostimme (nn obligat Violine oderCellol
und Orgei von Vo.jt. RlhOT^ky, Dp. 13. Aifc Marin. O sn/«(nm hogtio. DomtTie MYi«rfi. .4t'« marü
uMln, Jemidulägmrmnria. Lnudnte Dominvm. M. Urbanek, Prag. Ohne Jahreszahl. Komplett 3,2ö Kr.
Der Redaktion sind eine Reihe von Kirch enkompositioneu des böhmischen Komponisten V. Rihovsky
zugesendet worden, von denen sie die meisten aen Herren Referenten des Cäcdienvereins-KatalogB
zugesendet hat. Obiges Opus 13 hält sie nicht zur Aufnahme in den Vereine-Katalog für geeignet.
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-t3 191 et-
I Die 6 Nninmen] Bind wohl reJigiÖs angRliancht, stellen aber die Solostimme zn sehr in den Vorder-
. rmuA, nnd das begleitende SoTo-Inatrument (Violine oder Violüuuello) wetteifert mit derselben in
der „tiefallsnchl". Die liannouische ßaels ist nach Seite der Cbromatik und Etiharnionik Den
modern . die Kantilene jedoch dnrchans würdig nnd gosangvoll. Harmonium- statt Urgelbegleitiing
wird bei häoslichen Konzerten mit dem S tr eichin st r ament , das übrigens ad üb. ist, angenehme,
mhige Stimmung hervorrafen.
Im gleichen Verlag erschien ein Ave Maria von Ed. Tregler, Op. 11. Preis kompL 1 ^ 50,5),
dessen Melodie züchiig und einfach, gleich der begleitenden Violine ^ehalt«n ist. Die Akkorde des
Harmoniums oder der Orßel sind schlicht and getragen. 0er soIisUsche Charakter des Ganzen ist
für das Gotteshaus ungeeignet.
.Schön ist die Jugend!" NEissuuische Volksweise für vierstimmigen Hftnnerchor. bearbeitet von
Karl Walter. MoDtabaur, Willy Kalb. Panitnr 60 ^, 4 Stimmen i 15 ^. Ein schlichtes, natfir-
lic.lioB Volkslied von 4 Strophen.
Jesolieder. Sieben kirchliche Gesänge fiir drei gleiche Stimmen zu Ehren des göttlichen
Heilandes, von F. Bonaventura Waltrup. O. F. M. Mit oberhirtlicher Druckgenelimigung.
Regensburg, Fr. Pustet. 1907. Partitur ijO ^, 3 Stimmen ä 20 ^, Die innigen deutschen Strophen-
lleoer, größtenteils von Bettina Pauli gedichtet, sind mit Ausnahme von Nr. 7 ohne Orgel- oder
Harmonium beglei taug komponiert und recht andäcbüg in Noten n ach emi) fanden. Die Demmation
des Textes (bei Nr. 2 sind auch 2 latAinisclie Strophen des O adutarta honiin noterlegt) fordert
außerordentliche Sorgfalt und Sauberkeit, nicht nur in der fiihrenden 1. Stimme, sondern auch in
den beiden übrigen; der Rhythmus wird sich dann von selbst regeln und gute Dynamik hervorrufen.
Zu Bethlehem geboren, Krippenspiel nach alten Volks-Weihnachtslledem. Mnsik für
gomlscbten Chor, Männerchor, Franenchor nnd Soli mit Klavier- oder Hannoniumbcgiettnng und
lebenden Bildern, bearbeitet von G. Winter, Op. 23. Verbindender Text von F. Winkel.
L. achwann. Düsseldorf. Iil07. Partitur 2 M 40 ^, i Chorstimmen ä 25 ,5t. Textbftchlein 20 -3).
Dieses neue Krippensplel mit 19 Mnsikeiolagen verdient warme Empfehinng und bringt gut harmoni-
sierte ältere Weihnacbtslieder mit naiven Texten voll Kindlichkeit und aus dem Munde der Kinder
von reizender Wirkung.
Freiburger Liederalbum. Eine Sammlung der beliebtesten Vaterlands-, Volks- und
Student enlieder. Ausgewählt von Hn^o Znschneid. Mit Klavierbegleitung, gesetzt von Karl
ZoHcbneid. Klavieransgabe des Freiburger Tasche nliederbu che». Freiburg i. B., Herdersche
Verlagsbandinng. Preis 7 M. Das prächtig ausgestattete, geschmackvoll gebundene Heft, in kl. -4°,
VUI nnd 202 Seiten, ist eigentlich die Klavier ausgäbe des Freiburger Taschenliedarbuches, kann
aber auch nnabhangie von diesem als selbständiger musikalischer Hansschatz flir alle Freunde einer
einfachen, gemüt- und humorvollen HausmOsik gelten. Eine alphabetische Inhal tsUbersicIit orientiert
über die Texte, welche jede Anstößigkeit vermeiden. Nur die ersten Strophen sind mit Melodie
und Begleitung versehen, die Übrigen ohne Noten augefiigt Auf künstlerischen Wert braucht
ein Volkslieder!) nch keinen Anspmcu zu machen. In der Familie oder bei häuslichen Unterhaltungen
werden die kleineren und größeren Kinder und deren Freunde und Spielkameraden viel un-
schuldige Freude erleben nnd schaffun. Den Wunsch aber kann Referent nicht unterdrücken, daß
auch diese teils schon bekannten, t«ila neuen Lieder nicht im rohen Zustand verschlungen, sondern
durch pädagogische Anweisungen eines feinfühligen Klavier- oder Gesanglehrers so vorgetragen
werden, daß m Ton und Wort, in Deklamation und Rhythmus GeschmacK und Natürliclikeit zu-
tage treten, nnd besondere ungezogenes Schreien oder rohe Aussprache ernstlich und ausdauernd
ausgerottet oder verbessert werden. Nur dann hat diese und ähnliche Hausmusik erzielieriscJien \Vert.
II. Bücher nnd Broscbilren. Der vatikanische Choral in Heformnotation mit Beibehaltung
der noia quadrata. Versuch einer erleichterten, nach Sinn nnd Übersicht vereinfachten Notenschrift
für den gregorianischen Choralgesang auf zeitgemäßer Grundlage fiir die liturgiscbe Praxis zu-
gunsten einer möglichst weitgehenden Pflege des Chorals entsprechend den neuesten Verordnungen
der kirchlichen Oberbehörde, kurz eine Reform-Choralnotation von TAggr. Dr. Herrn. BÜnerlp.
fttrall. Hofkaplan in Regensburg. Graz und Wien. I'JOT. Verlagsbncbuandlung „Styria". Preis
unbekannt. Der Unterzeichnete verhält sich dieser vermeintlichen Reform noiation gegenüner durchaus
ablehnend. Kaum liegt der zehnte Teil der vatikanischen Gradual- Ausgaben vor, so schießen Rat-
schläge, Vorschläge und Anweisungen rascher als die Pilze im laufenden Jahre hervor, um von sich
reden zu machen. „Was will ich?" frä^t der Verfasser auf dej* 2. Seite des langen Titels. Die
Antwort auf 43 .Seiten beschränkt sich nicht nur auf die Behauptung, daß eine Reduktion der Choral-
noien auf die m das Ei des Kolumbus sei, sondern sucht glauben zu machen, daß die Beifügung
von — für die zu betonenden Notengruppen, von ^ für die mit ruhigerer StininiB vorzutragenden
Phrasen, sowie von — ==; z^'— für die dynamischen Abstnfuugeu zu einer einfachen und anschau-
lichen Vortrags melhode führen müsse. Über die Gründe acheint sich der Verfasser nicht klar zu
sein. Denn statt derselben macht er AnsfUlle auf die MedlzJla, die er mit dem verletzenden nnd
unwahren Beisatz „ Pustet- H ab erl" bezeichnet, nennt seine Reformnotation die .Vatlkana-Bäuerle",
ähnlich wie er auch .Palestrina-Bänerle", „Victoria- Bftnerle" usw. betitelt, findet (Seite 13, 2. An-
merkung) „daß der „ Regensburger " Choralvorlrag (in sämtlichen Kirchen) mehr den Eindruck des
Handwerkes als den der Knnst macht, daran sind wohl nicht die Zuhörer schuld"! (Eine lieblose
und unwahre öffentliche Beleidigung D. R.), versichert (Seite 32), daß ihm bei dieser venneintlichen
Erfindung -antiobrigkeitliciie Tendenzen sicher nicht imputiert werden können, zumal in seiner
neuen Würde eines Geheimen Karamerherrn Sr. Päpstlichen Helligkeit", und zählt 10 Eigenheiten
seinar Beform-Choralnotation auf, die gegenüber den fiknf Punkten der Notation im „römischen Gradnal-
I
I
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H3 ISIS £4-
anng sich die ^^|
I
bnith'' vom Jahre 1898 (UediziUi-Pastet-Haberl) beweisen sollen, daß aeine Aaechannii^ ^
Zukanft eroberu werde.
Schon Seite lai der „Gregorianischen Rnndschan", 8. Heft d. J., wnrde diese Broatliüre ala
Artikel von H. B. im AuHzng veröffentlicht ; ebendort äußerte sich der Redakteur (P. Michael Hörn)
wQrtlich, wie folgt:
„Diese Reformnotation dürfte im allgemeinen nnr freudig begrüßt' werden. Dera Unterzeichneten
ist nnr su bekannt, daß gerade die Formen des Podatus, Porrectus, sowie andere EigeDtümlicIikeiien
der traditionellen Choralnotation Laiensangern ernste Schwierigkeilen bereiten. In der VerBamm-
ng der Choral -KommissionBraitBlieder iii Appuldurcombe (Wight) ist speziell die Ändernng des
xTatns nnd des Porrectns in der Form, wie Dr. Bäntrle sie vorschlügt, prinzipiell den Druck-
legern freigegeben worden. Dieser Umstand konnte Magr. Bäuerle nicht bekauut aein, muß ihn
aber gewiß mit Freude erfüllen. Wie wir hijren, soll demnächst eine Broschüre die hier knrz ange-
deuteten Gedanken ausführlicher beleuchten. Daß gerade eine tüchtige Kraft aus Regensbnrg
di'r Popularisierung des Vatikanischen Chorales sich zur Verfügung stellt, wird jedenfalls auch in
Rom selbst mit Befriedigung aufgenommen werden. M. U."
Herr Kanonikus M. Haller schrieb, natürlich unaufgefordert, an die Redaktion: „H. Bituerle
sandte mir einen Prospekt über Reform - Choral notation xa, welche eine mit M. H. unterzeichnete
Fußnote enthält. Ich erkläre, daß dieselbe nicht von mir geschrieben ist. Mich. Haller."
Obwohl diese Berichtigung gegenstandslos geworden ist, besonders nachdem Seite 38 nun-
mehr deutlich P. M. Hörn steht, so bat Referent dennoch Veranlassung, dem Redakteur der
nGregorianiscben Rundschau" für seine Offenheit zu danken, ihn aber auch zu veraicliern, daß wir
ihm gerne diese tüchtige Kraft ans Regensburg znr Verfügung stellen mit den Worten Seite 13 der
Broschüre Bäuerlea: „Caritas, sed darita^'. Wir sind uns nämlich klar geworden, nnd das iA
im Leben außerordentlich wertvoll! Die frenndlichen Leser wollen diese öffentliche Notwehr nicht
ungiltig nehmen; wir werden sie nicht weiter in dieser Sache belästigen.
Musikästhetik von Dr. Karl Grunsky. Leipzig, G. J. Göschen. 1907. Preis 80 ^. Du
Büchlein umfaßt 176 Seiten und spricht in 11 Abschnitten und 94 Kapiteln, mehr oder weniger'
klar, Bekanntes nnd Unbekanntes, Wahrheit nnd Dichtung über Musik und ästhetische Grundsätze.
Die Lektüre wird nicht schaden.
Das V. Beiheft der II. Folge der Publikationen der internationalen Musik gesell schaft bringt
oine Abhandlung anf fi7 Seiten „Über Choralrhythmus". Die ältesten Handschriften und die
zwei Choralschulen von Alexander Flenry. Nach den vom Verfasser angebrachten Verbesse-
rungen nnd Erweiterungen aus dem Franzosischen übersetzt und mit einem Nacliwort versehen von
Loowlg Bonvin, S. J. Leipzig, Breitkopf & Härtel. 1907. 2 Ji. Den Inhalt dieser wissen-
Ecliaftlichen Arbeit bilden : Seite 1— H die ältesten Handschriften nnd die 2 Choralschulen (d. h. die
Handschritten vor und nach dera 12, Jahrhundert); Seite 6—20 wird der rhythmische Wert der
musikalischen Zeichen in den ältesten Handschriften, nÄmlich die Bedentung des Strichleins (virsula)
und der Roman nsbuchst ab en C und T erörtert, von Seite äl— '14 die Rhythmnstheorie der Meister J
vom 4. bis 19. Jahrhundert dargestellt. Das Nachwort des Übersetzers füllt die Seiten A\—f!t'.%
Im Rahmen dieser Monatschrift ist es nnmöglich. den streng logischen, durch die Theoretiker der
genannten Perioden gestützten Beweisgang in Kürze zusammenzufassen. Referent erklärt nicht
znm ersten Male (vergleiche auch ähnliche Artikel von P. Gietmaun in den letzten Jahrgängen
des kirchenmusikalischen Jahrbuches), daß er vom historischen, musikalischen und wissenschaft-
lichen Standpunkte ans in den ältesten Handschriften nicht eine Gleichheit des Rhythmus (jede
Note gleich lang), sondern eine Verschiedenheit (rhythmische Unterschiede zwischen Imga. brevia.
semibrevi». Podatus, Clivie, ToritUu» USW. erblickt, daß aber bis heute die Möglichkeit und Einheit-
lichkeit der Cbertraenng in moderne Notation and durch mensurierte Werte noch nicht mit Sicher-
heit, weder durch Fleury. noch dnrch Houdard und Dechevrens erwiesen Ist. So lange also die
Rhythmusfrage noch so zweifelhaft und umstritten iat, so lange haben wir auch keinen richtigen
Maßstab über den rhythmischen Vortrag der gregorianischen Melodien des U. oder auch 12. und
späterer Jahrhunderte. Die gläubige Hinnahme der Regeln von Dom Pothier oder der ab-
weichenden von Mocquereau kann wohl zu einer Einheit im Vortrage fuhren, aber uicbt zur Über-
zeugung, daß die eine oder andere fest bekundet sei. Überall laufen Text nnd Melodie ohne inneren
Zusammenhang und ohne Rücksicht aufeinander, ohne seelische Vereinigung nebeneinander fort,j
ersterer als das liturgische Wort, dera nur im syllabischen oder wenig modulierten G»-1
sänge volles Recht wird, letztere ala absolut« Melodien und Formeln, deren mnsikalisch-ästbe- J
tische Wirkung rein äußerlich durch Schönheit und Wohlklang der Summe, durch dynamische um
rhythmische Geschmeidigkeit der einzelnen oder vereinigten Sänger bewirkt wird.
L. Bonvin vermehrt die tUeßend geschriebene Übersetzung seines Ordensgenoasen, welcher d:
Thesis: „daß der ursprüngliche Choral Noten von verschiedener und bestimmter verhältnismäßige
Dauer hat, und daß er sich in geordnetem, metrischem Rhythmus bewegt", anfstellt und bewdr
durch ZufUgnng mittelalterlicher Schrift stellen von Hncbald, Guido von Arezzo und Berno n!__
durch Lehren aus der orientalischen Gesangspraxis. Anschließend an P. Ant. Dechevrens tUhrt et 1
ans, daß die ^egorianische Musik bis znm 11. Jahrhundert in der griechischen und rämischeaj
Kirche theoretisch und praktisch dieselbe war, wie diejenige der orientalischen Seh wester kirchen.
NotenbeIsi>Iele aus der griechischen, syrischen, chaldälschen und koptischen Liturgie dienen znm
Verständnis dieser Behauptung. Seite 63 schreibt er wörtlich: ,.Wenn zwei Künste (Sprache nnd
Musik} sich vereitugen, au müssen sie sich allerdings gegenseitig Konzessionen machen, aber keine
soll die andere vergewaltigen. Mui äußert keine unkünatlerisäie Ansicht, noch begeht man eine
I
- eigen El iche Pietftllosigkeit den alten Komponisten gegenüber, wenn mau — die ZoBtimmang «ler
' XDBteli enden Obrigkeit anf litnrgiscbeni Gebiete voransgesetzt — fUr die Praxis eine AlfzenC- und
QnantitäUrektiliziemng im Choral nicht nnr für möglich sondern auch fUr wfinechenBwert litilt."
Doch bis hieher — nnd nicht weiter! JedenfaJIs ist das Stndinm über Choralrhythmus von
A. Fleary nnd L. Bonviu allen Gebildeten, oiclit nnr Mnsikem, sondern auch Nichtmusikem aufs
wärmste zn empfehlen.
Miix Hesaes Detitseher Mnsikerkalender für das Jahr 1908. S.S. Jalirgung. Mit Portrttt von
MiLX Reger. Leipzig, Max Hesse. Ausgabe in 1 Band gebanden 1 .H 75 ä,, in 2 Teilen gebunden
\ M 7ä .Si. Fritz Stein bringt eine Skizze de« IH73 gebomen Max Reger, in der dessen zahlreiche
Kompositionen für Orgel, Klavier, Lied, Kammer-, Chor- nnd Orcheat«rmnsik aufgeführt werden.
Seit Ostern 1907 wirkt Reger in Leipzig als Univeroitlttfi- Musikdirektor nnd am Kgl. Konservatorinm
dortselbat als Lehrer der Komposition. Seite 136 steht ein sehr beaclitena werter Artikel von
Dr. H. Riemann Über Degeneration nnd Regeneration in der Musik. Die Einteilang des äberans
reichen Inhaltes, znmal der Konzertberichte ans Deutschland nnd iler Husiberadresgen aller deutschen
nnd größtenteils auch ausländischen Städte läßt Ihn den ersten Platz unter den Musikerkalendem
behaupten und kein Berofamnaiker wird ihn entbehren wollen.
Prof. Gineeppp Kadiciotti, L'Arte mtaieale in Timli nei stcdI« XVI, XVn e XVJJ7. Tivoli.
Officmapoliorafictiwin. 19(>7. Preis unbekannt. Mit großem Fleiß und gründlicher Kenntnis behandelt
dfir schon durch (Uinliche musik historische Studien rühmlichst bekannte Professor in Tivoli die Pflege
der Musik in der wunderlieblich eo, besonders seit Horazons Zeiten weltbekannten Stadt am Eingang
In die Campagna mit dem Blicke auf Rom. Im 1. Teil schildert er die Pflege der Musik in der
Villa Este und Cesi und die Tätigkeit der Philharmoniker im IH. Jahrhundert, im 2, die Schicksale
der Domkapelle zu Tivoli von 1539— ITTli; im 3. gibt er die Bioeraiihien hervorragender Komponisten
des 16, bis 18. Jahrhunderts, unter denen besonders Giov. Maria Nanino auch heute noch einen
ehrenvollen Platz in der Unsib geschickte einnimmt. Die Studie des Unterzeichneten aber den
genannten Komponisten im kirchen musikalischen Jahrbuch 1891 wird nächstens, mit Anmerkungen
nnd Zusätzen von Radiciotti übersetzt, separat erscheinen. Mit Dank verbessere icli die dortselbst
ansgesprochene Meinung, daß Giov. Bernardino Nanino der Brnderssohn von Oiov. Nanino
gewesen sei; R. beweist ans einem Druck von 15U8, daß Bernardino Bruder und Scbfller von
Giov. Maria war.
Kleiner Ratgeber bei Anschaffune von Harmoniums. Verfaßt von Willy Binion. Erläuternde
Abbildungen im Text. Karl Simon, Hnsikverl^ nnd Harmonium haus. Berlin, S.-W., Markgrafen-
stmße 101, Hofmusikalienb Sudler Sr. H. des Herzogs von Anhalt. Preis 4ü ^. Wenn auch in
erster Linie eine Reklame -Broschüre, so belehrt sie doch eingehend über die Konstruktion des
beliebten Hausinstrumentes und bringt ein Verzeichnis leichter und mittelschwerer Harmoninm-
fkompositiouen. Sehr wahr und beherzigenswert ist nachfolgender Satz: .Mau sei vorsichtig bei
«Rabattan geboten", die beim Ankanf neuer Instrumente einen übertrieben hohen Rabatt verheißen.
Entweder II an de It es sich in solchen Fällen um minderwertige Fabrikate, deren Preis arg in die
Höhe getrieben ist, damit der Verkäufer trotz des hohen Rabatts auf seine Kosten kommt, oder es
Bind sogenannte Ladenhüter, die für jeden Preis verkauft werden sollen. Kein Mensch, der noch
dazu Kaufmann ist, sdienkt, wenn er seine Ware auch noch eo billig anpreist, einem fremden
Menschen auch nur einen Pfennig."
Musikalischo Bilder von Rudolf Wnalmann. Mit 10 Tafeln nebst Notenbeispielen nnd 35 Ab*
bilduneeu im Text. Leipzig, Verlag von E. Ä, Seemann. 1907. Preis 4 M. „In vielen Werken
der bildenden Kunst, besonders der Zeichnung und Malerei, ist ein Musizieren dargestellt"; diese
Tatsache veranlagte den Verfasser, die schünsten und interessantesten solcher Bilder in 10 Tafeln
durch Farbendruck und Notenbeiroiele ans der betreffenden Zeit wiederzugeben. Außerdem sind
kirn Texte, der von den Malern nnd Zeichnern spricht, welche musikalische Szenen darstellten, 25 sehr
■anber ausgefiilirte jihoto^pische Reproduktionen von Botticelli, jvan Eyck. '""" ■^'■"- "'■*•'■'"
Sut
„ ^r ~—r ^"^ Hotticelli, van Eyck. Lnca della Robbia,
vFiesoIe, Raphael, Diirer, Andrea Pisano, Signorelli, Michelangelo, Ludwig Richter u.a. mitgeteilt.
(Für Erwachsene in feinen, kunstsinnigen Familien ein nettes Festgeschenk! F. }L H.
Vermischte Nachrichten und Mitteilungen.
jl" Solothnrn (Schweiz). Den 27. August starb auf Rigi-Klösterli. wo sie sich zur
_ Kur aufhielt, nach kurzer Krankheit, im .^Iter von 46 Jahren, Frl. Marie von Arx, Musiklehrerin
nnd Domorganistin in Solothum. Ausgebildet an der Musikschule Miincheu, ließ sie sich im Jahre 18HU
in Solothuru als Klavierlehrerin nieder. Zugleich fand sie Anstellnng als Domorganistin, welches
nftnnter schwere Amt sie bis zu ihrem Hinschied, also fast drei Jahrzehnte lang, gewissenhaft, mit
innigster Hingabe und bester, würdigster Verwendung ihres schönen Talentes versehen hat. Wer
sie kauute, der wußte, daß das erste und höchste Ziel ihres kirchen musikalischen Wirkens Gott
war, dem sie in unausgesetztem Eifer zu Füßen legte, was immer in ihren Kräften stand. Decan-
lahal Domino. Mit ihrer gewandten Feder war sie schriftstellerisch vielfach tUti^, so auch auf dem
Gebiete der Kirchenmusik und zwar prinzipientren im Sinne nnd Geiste des Cäcilien vereine. Noch
im letzten Winter verfaßte sie eine umfangreiche, mit Bienenfleiß ausgearbeitete Geschichte des
Domchores Solotlinrn, der z. Z. im dreißigsten Jahre seines Bestandes steht. Diese Abhandlung
hat nicht nur lokalen Wert, sondern bietet allgemeineres Interesse, da die kirchenronsikalischo
Reformbewegnng in der Schweiz, mit welcher die Richtung des Domchores zusammenhängt, gründlich
und fachkundig dargelegt ist. Mit heiliger Begeisterung hat die nnnmehr Verblichene noch an der
k
J
VII. Generalversamnilnng des Diözesan-CäcilienvereiiiH des Bistams Basel, den Itj. nad 17. Juni IM „
teilEenommen ncd in geifiefrener Weise darüber in den „Flieeendea Blättern" Nr. 7 Bericht erstattet. — |
Woiil vorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterb Sakramente schloß sie ihr glanbeoBBtarkes,
frommes Leben: und ea wird nun für das Viele, das sie Im Dienste des Herrn getan hat, der ewige
Lohn ihr Anteil nein, A. W.
2. O Di*^ Bibliothek des Vereins der kathoL Chorre^enten in Wien, welche aus-
schließlich ans Spenden besteht, weist trotz der karzen Sammelzeit schon 400 Nnmmen aof, unter
welchen sich selir wertvolle Werke befinden. Diese Saramlong, welche teils ans Kirchen mnsiltalien.
teils aus einschlägigen BUchern besteht, hat den Zweck, den Vereinsmit gliedern und sonstigen
Interessenten die Einsichtnahme in solche Werke zn erleichtem und die Verbreitung derselben zn
fordern. Die Musikalien dürfen jedoch weder abgeschrieben, noch zn AnfTühiungen benutzt werden.
Da Ende dieses Jahres ein nener Katalog im Drack erscheinen soll, ergeht an alle Kircbenkompo nisten
und Verleger die freundliche Aufforderung, dieses schöne Werk weiter vervollkommnen zu helfen
nnd gütige Spenden an den Verein katliol. Chorregenten in Wien, 19/i Reithlegasse ti möglichst bald
einsenden zn wollen.
8. X Re^ensbur^. 29. Aug. (Domehor.) Wfthrend in den Vorjahren in der Ferienzeit
nur vier Choralisten im hohen Dom die liturgischen Gesänge besorgten, erfrent nns heuer ein gut
Seschulter Knabenchor durch Vortrag mehrstimmiger Kompositionen, Hit Rücksicht auf die feier-
chere Gestaltnng des Gottesdienstes und auf den gerade in den Ferien ree;e sich entfaltenden
Fremdenverkehr hat sich der hochverdiente Herr Domkap eil meist er iind Domvikar Engelbart einen
Knabenchor ans der Stadt herangebildet, der nunmehr in den Ferien ohne die eigentlichen Sänger
(Dompräben disten) singt. Diese Knaben, welche im Besitze von gnten Stimmen aus den hiesigen
Volksschulen ausgesucht wurden, entfalten einen riesigen Eifer. Ea sind im ganzen 20 Sopranisten
und 15 Altisten. Der Chor hat schon gauz schöne gesangliche Leistungen vollftthrt. So kam am
vorigen Sonntag die so weihevoll, hochfestlich klingende sogeuannte Aposlelmease von Mitterer recht
hUbscb zam Vortrag. Unter dem Schnljahr wirken diese Knaben mit der Kerntmppe — den Studenten
der Dompräbende — eifrigst mit. Einige von ihnen wohnen in den entferntesten Stadtteilen nnd
kommen sogar im Winter zu den Rorateämtern, welche schon um '/i6 Uhr früh beginnen. Um den
Fleiß der Sänger zu belohnen, veranstaltete heute ihr Lehrer, Herr Domkapellmdster, eine Ver-
losung von kleinen, nützliclien Gegenständen. Auch H. H. Dompropst Prälat Dr. Kagerer erschien
zu dieser Veranstaltung nnd hielt eine recht herzliche Anspraclie an die Knaben, indem er ihren
Dienst als .Engelsdienst" bezeichnete, ihren Eifer lobend anerkannte und sie zur Ausdauer auf-
munterte. Hocherfreut mit strahlenden Gesiclitem trugen die „Büblein" ihre verlosten Gegenstände
nach Hanse. Die Eltern dieser Schüler sind gewiß dankbar daftlr, daß ihre Knaben nnter der vor-
züglichen Direktion des Herrn Domkapellmeisters eine so ausgezeichnete gesangs-tochnische Schulung
erhalten, die den Sängern fdr das ganze Leben gewiß von großem Nutzen sein wird. Die frischen
Knaben aber mögen nur recht wacker weitersingen zur Ehre Gottes nnd zur Erbauung der
Andächtigen I
4. * Korrektur zu Mvaieamcra Nr. 8 zu: Oktavkoppeln. In der Anmerkung am Schlüsse
soll BS statt Gedeckt 16' und Gemshorn 8' heißen: „Gedeckt l(j', 8', Gemshorn «■nnd4C H.Meier.
5. ü Joseph Haydn» Werke. Erste kritisch durchgesehene Gesamt- Ausgabe. Die Werke
der großen Wiener Meister Mozart, Beethoven und Schubert sind binnen dreier Jahrzehnte
zum ersten Male in echten, würdigen, gleichmäßigen Gesanit- Ausgaben veröffentlicht worden. Noch
bleibt aber die Ehrenpflicht gegen den Vater dieser größten Komponisten sehnte aller Zeiten zu
erfüllen: Joseph Haydn hat den Anspruch, daß auM sein Lebenswerk in echter Gestalt voll-
Ständig der Nachwelt überliefert werde. Die Ausgabe wird echt, vollständig nnd preiswürdig
sein. Die großen, öffpntlichen Anstalten, die Haydnschätze bewahren, die Kgl. Bibliotnek in Berlin,
die K. K. Hofbibliothek nnd die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, sowie der Erbe edelster
Haydn-Überlieferungen, Se. Durchlaucht Fürst Nikolaus Eaterhizy und andere Hüter wertvoller
Handschriftenschätze haben bereits ihre Archive zur Verfügung gestellt, um Überall die Urquellen
zngängig zu machen; auch die bisher ungedmckten Werke sollen, einzig mit einer Einschränkung
bei den dramatischen Werken, so weit sie in sich vollständig, ausgereift und, als für die Öffentlich-
keit bestimmt, znm Drucke geeignet sind, in Partitur, die mehrstimmigen Instrumental werke, so
weit es der praktische Gebrauch erheischt, mit beigefdgien Stimmen veröffentlicht werden; der
Subskriptionspreis soll wie bei den bereits erschienenen Gesaratausgabeu nur 30 ^ für den Mnsik-
bogen betragen, was bei dem großen Umfange einem Gesamtpi'eis der Partitur ausgäbe von 1250 .*
= 1500 Kronen Dsterr.-Währ. entspricht. Der Umfang der Werke wird einige achtzig Bände von
durchschnittlich 200 Platten betragen. Davon sind auf die Orchestermnsik etwa 30 Bände zu rechnen,
auf die Kammermusik t^r Streicher nnd Bläser etwa 15 Bände, auf die Klaviermusik einschließlich
der Konzerte und der Kummermusik mit Klavier etwa 10 Bände, währeud auf die Gesangsmusik
gegen 30 Bände kommen. In der Hoffnung, daß in ITaydns engerem Vaterlande Österreich-Ungarn
und im Deutschen Reiche hundert wohlklingende Namen fiir je ein Exemplar in das Goldene Buch
ZU Ehren Haydns, das zunächst im Archiv der Gesellschaft der Musikfroiinde in Wien ausliegen
wird, eingezeichnet werden, nehmen wir das Wagnis der Unternehmung auf unsere Schultern. Die
ersten Bände aollen im Herbste 1907 erscheinen. Das gesamte Werk Haydns wird binnen zehn bis
fünfzehn Jahren vollstäudlg vorgelegt werden.
Leipzig, im Jnni 1;K)7. Breitkopf &, HärteL äi
Druck und Verlag v
I Friedrich Pustet in Regensbnrg, Gesandtenatraße.
Nebst ADZeigenblatt.
1907.
Regensburg, am 1. November 1907.
N'.° U.
MUSICA SACRA.
QettrUndet- von Dr. Fraoi Xaver Witt (f 1688),
HoQatschrift für HeliQBg ond FörtaDg der kathol. KirdieoMSik.
Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Habcrl, Direktor der KirchenmuBikBchule in Ref^eoHburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgaag. Mit 12 Husikbeilageo.
«KM* »mi" will am I. Jc.Im Monnli
|W warden dir Nummii t beiKelnft.
Dlna HDirkbeilogen kutteii £0 Pfwi]
uARFt^ben. Jtile il«t IB Nunim^m nmfiilt II Seiisn T
ir AbonnemsDtpre» d« M, J>h[gan|» 1901 hctrKgl 1 t
g. Di« BiutaUuni lunD bei Jnler PoiUiubtll oilar Ducfahiini'
lBkaltrtb«r>ichl: ll n i
Kint.>r iin<L Olii>r<1irl«.nt dia für «uinu
i«ti|-B Fri>i<hu Ke"i"i>»'i »nd howiLrnn
i> H. LGbffinnii. - Vcrmiifbte NsHiritbt^
•ui^miirOhiDiiRen tn d?r Ajioilelklnilie <n Wien
I Inlult-nbrroirlrt vnn Ni. lu .1e> CKrllii'nvnreirK
urch welche Mittel kann der Organist, Kantor und Chor-
irigent die für seinen verantwortungsvollen Beruf so not-
wendige Freudigkeit und geistige Frische gewinnen und
bewahren?')
„Waä (1d bist, dai^ woll<' sein,
Lind Dlchttt wulle lieber."
„Bio jeder Mensch hat seine eigene Gabe," schreibt der heil. Paulus im ersten
Korintherbriefe; durch diese wird er zu seinem Stande bernfen. Gott aber Terleiht sie
dem Kinde nur als Keim, und sie muU durch Erziehung und Unterricht zur Entfaltung
ibracht werden. In dem Malle, in welchem der Mensch an der Ausbildung seiner ihm
TÜehenen Anlagen mitarbeitet, in dem Grade wird er der Lebeiisschmied seines Glückes
in. Wer sich ohne jede Berücksichtigung' seiner natürlichen Gaben irgend einem
Stande widmet, sich keiner persönlichen Prüfung unterzieht, verfehlt seinen Beruf, sein
ganzes Leben. Die Reu' ist lang! Nie und nimmer wird ein solcher dann etwas
Tüchtiges, etwas Gediegenes leisten. Je wichtiger, erhabener, bedeutungsvoller ein
Beruf ist, einen desto gröUereo Anteil nimmt das Volk daran, ein dementsprechendes
Interesse mulS der Bemfsinhaber seinem Stande entgegenbringen. Sagt doch Lorenz
Kellner: „Wir haben nur Freude an dem, was wir lieben, und die Berufsliebe ist und
bleibt der einzig wahre Freudenquell. Hätten wir alle Schätze Perus und ermangelten
der Liebe, so würde uns das Amt gar bald eine Bürde sein.^ Wenn in jedem Stande
die Berufsfreudigkeit die Grundbedingung, die Triebfeder eines fruchtbringenden, segens-
reichen Wirkens bildet, so ist sie nicht zum mindesten bei dem so verantwortungs-
'Tollen Berufe als Organist und Chordirigent erforderlich. Entrollen wir vor unseren
'.ugen ein Chordirigentenleben. Schanen wir einmal in die Praxis eines Organisten!
las Orgunisteuleben ist nicht arm an Glück, aber es liegt auch unendlich viel Leid in
ir Spanne 'Aät vom ersten Amtsantritt, vom geleisteten Diensteide und dem zuletzt
gespielten Akkorde. Organistenwürde und -bürde, sie gleichen sich anfs Haar, wie
lichter Sonnenschein und dunkler Schatten. Fast wohl an jeden selbständigen Eirchen-
mosiker treten im Laufeseiner Amtstätigkeit trotz des mühevollen, pflichttreuen Schaffens
') Vorlraj;. eulitiltcn auf deT XVI. Uauptvcnaninilune de« Breslauer DillzeBaD-CtcibeDveroiDa am
39. und 30. Seuieinber unil I. Oklober l«07 zu Oleiwit.B (Oborachl.t. vom Kgi- Seniinnr- und Musiklehrer
Alfred Gebnuer zu l.tebontbal, Bez. LiegoiU in .Scbleiien.
-ra 126 ES-
der gerade in der Gegenwart so häufig vorkommende Undank der Sänger nnd Sängerinnen,
Geringschätzung der geleisteten Arbeit, Verkennung und Mißachtung heran; sogar
Schimpf- und Schniäbreden , grobe Verleumdungen und bittere Beleidigungen bleiben
dem einen oder dem andern nicht erspart. Jeder dieser Umstände, jedes einzelne
Hindernis wäre allein genügend, dem Kantor in seinem Berufe Arger und Verdruß zu
verschaffen, ihn mutlos und matt zu machen, wenn ihm nicht ein nie versiegender Born
von Mitteln zur Seite stände, sich die notwendige Berufafreude zu bewahren. 0, den
Wellenschlag der "Widerwärtigkeiten des Orgauistenstandes fühlt wohl ein jedes Diri-
gentenherz, und aus den Gesprächen des einen oder des andern ist es auch klar
geworden, dali das BewuLltsein seines Standesglilckes bereits zu schwinden droht.
Wenden wir darum heute das Blattl Suchen wir einige Glückssterne am grauen All-
tagshimmel des Organistenlebens; erforschen wir all die Mittel, die zur Gewinnmig und
Bewahrung der rechten Berufsfreude und geistigen Frische unendlich viel beitragen;
iSrtnen wir unser Cäcilianerherz, auf da!l wohltuende Lichtstrahlen in Menge Eingang
finden und als Frucht neue Berufsliebe, -freude und -begeisterung erwecken.
I. Der Geist der Liebe muH den Chordirigenten beseelen, und zwar
vor allem die Liebe zu Gott.
Die göttliche Liebe ist die Königin aller Tugenden. Sie kommt nicht allein,
sondern bringt alle übrigen Tugenden mit sich; sie gibt ihnen allen Leben. Selbst
(ülaube und Hoffnung sind tot, wenn sie nicht in ihrer Gesellschaft auftritt. Wenn der
Organist nnd Chordirigent Gott liebt aus seinem ganzen Herzen, aus seiner ganzen
Seele, aus seinem ganzen Gemiite und aus allen seinen Kräften, wie der Mund Gottes
es selber befiehlt, dann arbeitet er Gott zu Ehren, nicht liloli um des zeitlichen Lohnes
willen, dann ist sein Werk ein Gott geheiligtes, durch ihn auch ein reich gesegnetes
und gefordertes.
Der Organist sei auch von der Liebe zu seinem Amte durchdrungen. Der
Beruf eines Organisten ist, wie jeder andere, ein Mittel zum Broterwerb. Schon deshalb
sollte der Kantor seinem Stande mit freudenvoller Dankbarkeit ergeben sein. Würde
sich aber in unserer Zeit, in der klingendes Gold zumeist die Rolle spielt, die Liebe
zu jedwedem Berufe nach dem MaLSe richteu, was er einbringt: dann freilich wäre es
um den Organisten und Cbordirigentenstand weniger gut bestellt; denn die Arbeit eines
Organisten, Kantors und Chordirigenten wird im Nebenamte und vielleicht auch hier
und da im Hauptamte immer noch zu unzureichend bezahlt. Von dieser Seite aufgefaßt,
wäre der Beruf aber nur ein äußerer, und dieser Grad von Liebe dazu genügt noch
nicht, um die vielen Hindernisse zu überwinden. Gar leicht könnte der Organist zum
handwerksmäßigen Äbhaspler her untersinken. Vielmehr wird er dahin zu streben haben,
den Beruf zu einem inneren zu machen; kurz, er muß von der Wichtigkeit seines
Amtes, von dem Glauben an seine Verilienstlichkeit durchdrungen sein. Daß unser
Beruf ein schwerer , mühevoller ist , dürfte wohl der Mehrzahl der gebildeten
Menschen bekannt sein; daß er aber ein hochwichtiger, ein erhabener ist, dessen ist
sich die breite Masse des \"olkes weniger bewußt. In der Tat, es gibt nichts Schöneres,
nichts Edleres, als gläubige Herzen durch ernstes Spiel und würdevolle Gesänge zu
erbauen, den Gottesdienst in jeder Weise zu verherrlichen, zu verscliönern. Soll doch
der Mensch während seiner kurzen irdischen Laufbahn bemüht sein, dem göttlichen Vor-
bilde ähnlich zu werden. Der Organist ist es, der durch die gesungenen Gebete und
Psalmen den gftttlichen Funken in den Herzen der Gläubigen mit beleben, entflammen
hilft. Er hat demnach die Aufgabe, an der Vollendung des Erlösungswerkes nn,serer
heiligen Kirche durch erhebende christliche Gesänge mitzuwirken. — Der Organist ist
auch ein Mitarbeiter an der Kultur, indem er die von den Eltern ihm übergebenen
Sängerknaben und Chormädchen in der geistigen Bildung fördert und so ihren geistigen
Wert und ihre spätere soziale Stellung erhöht.
Christus hat seinen Aposteln für die Treue einen hervorragenden Platz im Himmel
versprochen. Gibt dies nicht dem Organisten Berechtigung zu der Hoffnung, daß auch
ihm einst für seine gewissenhafte, ehrende Arbeit sein Lohn werde? Diese Liebe
begründet in der Erkenntnis der hohen Wiclitigkeit des Bernfes und in dem Glauben
A
I
t
I
-13 IM £»-
an seine Verdienstliclikeit, sie iit die rechte. Verbunden mit freudigem Eifer und uner-
mädlichem Fleill in der Erfüllung der Standesaiifgaben, ist sie die Grundbedingung
einer erfolgreichen Tiitlgkeil. Sie verlasse den Kircheumusiker nie, sei durchs ganze
lieben sein steter Begleiter und steige mit ihm ins dunkle Grab: nur die Liebe zu
seinem Amte macht alt da» Schwierige, das es mit sich bringt, leicht; nur sie hilft über
alle Hindernisse, „Über Strom und Hügel" hinweg. „Lust und Liebe zu einem Ding'
machen Mühe nad Arbeit gering,'* sagt dos Sprichwort. In der Iphigenie lesen wir:
iLust und Liebe sind die Fittiche zu giolien Taten." Der Pädagoge Volkmer schreibt:
pOhne Liebe ist jedes Amt ein steiniger Acker ohne reifende Frucht" Fehlt die rechte
Liebe zum Berufe, dann ist alles Wirken eines Organisten eine Danaidenarbeit, ein
Ringen ohne Krfotg, ein Kampf ohne Sieg, eine Arbeit ohne Segen. Der Chorregent,
den sein Amt gar anwidert, verdient Verachtung, er ist ein Mietling. Der rechte
Belbstftndige Regenschori folge aber Riickert, welcher sagt:
.Im aelbeu Maß da willst empfam^en, mußt da goben;
willst da ein gauzea Herz, sn gib ein gauzea Lisben."
Sodann beherrsche den Organisten und Kantor die Liebe zu seinen
tsgenossen. „Wie lieblich und fein, wenn unter Brüdern die Eintracht wohnt."
Dieses Wort eines anmutigen Liedes findet auf den Organistenstand eine schöne Än<
Wendung. Denn die Organisten sind von Gott und Kechts wegen besonders dazu berufen,
Friede und Eintracht, Bruderliebe und Freundschaft in die Htrzen der Parochianen mit
einzupflanzen, und dadurch in der Gesamtheit der menschlichen Gesellschaft zu fördern.
Wie sollte aber ein Organist dieses vermögen, wenn er selbst mit seinesgleichen nicht
im Verhältnis gegenseitiger Liebe steht, wenn Kollegialität ihm eine unbekannte Sache
ist. Man blicke ins Leben, wohin man wolle, überall können wir wahrnehmen, daß
Männer und Frauen desselben Standes und Berufes, Ranges und Geschäftes sich zuein-
ander hingezogen fühlen. Es ist dies ein naturgemäßer Zug, welcher durch die ganze
Menschheit geht. Der Landmann gesellt sich am liet)stcn zum Bauersmann, der Soldat
zum Krieger, der Gelehrte zum Manne der Wissenschaft, der Handwerker zum Gewerbe-
treibenden. Wo aber kaltes, wegwerfendes Heraustreten aus dem Kreise der Standes-
genossen vorkommt, da folgt dieser Erscheinung allgemein Mißachten und Mißfallen
auf dem Fuße. Die wahre, echte Kollegialität ist auch werktätig in der Liebe, belehrt
die Unwissenden, richtet den Gebeugten auf, tröstet den Bedrängten, hilft dem Not-
leidenden, verteidigt die angegriffene Ehre des Amtsgenossen, der niclit von Natur aus
in der Lage ist, das selbst zu tun.
Ferner nenne er die Liebe zu seinen Chorsängern sein eigen. Diese
Liebe besteht aber nicht etwa darin, daß man mit ihnen ständig scherzt, nicht immer
BÜß lächelt. Er darf kein Lob für Unachtsamkeit, keine Nachsicht für Verkehrtheit
liaben. Seine Liebe muß eine durchaus unparteiische sein und sich ohne Ausnahme auf
alle Chorsänger erstrecken, die sich ihm gern und freudig unterstellt haben. Nur keine
Günstlinge ! Wo Liebe zu den Chorsängern vorbanden ist, da herrscht auch eine heitere
GemiitKatimmung , und diese ist für das Gedeihen einer guten Mimra mrra das, was
der Sonnenschein für die Pflanze ist. Ein abstoßender, vergrämter und mit sich selbst
unzufriedener Chordirigent und Organist, der absolut nichts für seine treue Sängerschar
übrig hat, der ist wie eine Schelle ohne Klang, gleicht einer Sonne ohne jede Wärme
tmd jedes Licht.
11. Eine unentbehrliche Tugend eines Organisten ist die Geduld. Neben
im so schwierigen Lehramte legt wohl kein Amt, keine Beschäftigung eine so ununter-
brochene Geduldsprobe, eine so stete Selbstbeherrschung und Selbstverleugnung auf, als
der Organistenposten. Ein Chorrektor, der nicht einen unerschöpflichen Fond von
Geduld in sich trägt, der nicht mit Geduld gewappnet iKt, der erscheint beklagenswert.
Oline Geduld wird er niemals das richtige Maß an die Leistungen der Chorsänger
legen, er wird von ihnen oft mehr verlangen, als sie mit dem besten Willen fertig
bringen. Er wird in seinen Forderungen der Zeit voraneilen, im Frühliuge schon gern
ernten wollen, da er kaum -ausgesät, die reichen Früchte des Herbstes schon einsammeln,
r
■43 1*8 »-
ehe noch die reifende Fmcht eingetreten ist. So kann er sich selber zur liast
Sängern zur unerträglichen Plage werden. Darum, o Cbordirigent:
-Gelinge das Gute dir zum ersten Male nicht;
Sei deshalb nur nicht gleich verdroasen:
Eb ist ja von dem ersten warmen Sonnenlicht
Noch nie ein Frachtkorn aufgesprossen."
Ein Organist, dem es an Geduld gebricht, muß einer der unglücklichsten Menschen
sein, zumal er infolge von unüberlegtem Handeln und aufbrausendem Wesen in recht
unangenehme Situationen kommen kann. Den wenigsten Menschen ist die Geduld an-
geboren. Sie ist eine Tugend, die erworben, errungen worden muß. Wie gelangt nun
der Organist in ihren Besitz? Zunächst dadurch, daß er sein Tagewerk mit Gott
beginnt, sich vor allem zu Gott wende, auf daß er mit seiner Gnade ihm beistehe,
seine Leidenschaft zu beherrschen, seinen Hauptfehler, die Ungeduld, zu vermeidi
Gebet sei täglich:
Seiüfl
(Claudius.) -™
Kr lernt Geduld durch gehörige Vorbereitung auf alle Proben, im gläubigen Hin-
blick auf das hohe Beliiijel unseres Heilandes; er erwirbt diese Tugend in der Betrach-
timg des Wesens der Geduld und ihres reichen Segens, sowie in der Erwägung all der
Übel und heiklen Umstände, welche die Heftigkeit, das nervöse Aufbrausen mit sich zieht.
III. Die schönste Zierde eines Organisten, Kantor.s und Chordirigenten
ist Ernst und Konsequenz in all seinem Tun.
Wandelhaftes, flüchtiges Wesen, unsicheres Schwanken macht den Organisten lächer-
lich, vor den Sängern bald zum Gegenstand der Gleichgültigkeit. Der Wille, an dem
sich derjenige der Chorsänger halten und stärken soll, darf nicht schwanken. Dem
Chordirigenten ist darum eine ernste und konseiiuente Haltung vor seinem Chor, wie
im Leben überhaupt, durchaus unentbehrlich. Fehlen ihm Ernst und Konsequenz, dann
geht ihm die eigentliche Würde ab, welche seinem Amte und seiner Stellung Nachdruck
verleiht, erst die wahre Krone aufeetzt. Der Chordirigent ist der lebendige Gesetzgeber
auf seinem Chor, ist selber das verkörperte Gesetz. Ein jedes Gesetz ist aber nm so
besser, je einfacher und bestimmter es ausgesprochen wird. Alle Befehle seien daher
kurz und bestimmt, das „Wenn" und „Aber" seien ihm fremd. Es sieht wenig erbau-
lich aus, wenn er heute erlaubt, was er gestern verboten, heute etwas befiehlt, was
vielleicht morgen nicht mehr beachtet wird. Nur zu schnell erkennen die Sänger ihren
Herrn und Meister in seiner Nichtkonsequenz , nur zu bald wird er zum Spielball der
Laune einzelner Sänger und Chorsängerinnen. Der Geist des Ernstes und der Konsequenz
ist zweifelsohne ein nicht zu unterschätzendes Mittel, die rechte Berufsfreudigkeit und
geistige Frische zu gewinnen und zu bewahren.
IV. Der Organist und Chordirigent trage ferner dem Ällgemeinrufe
der Gegenwart: „Vorwärts" mit Eifer und unermüdlichem Fleiß Rechnung.
„Wer nicht vorwärts geht, der geht zurücke." Rastlos vorwärts mußt du streben, nie
ermüdet stille steh'n, willst du die Vollendung seh'n. „Beharrlichkeit führt zum Ziel."
Wer aber nicht mit der Welt voranschreitet, der bleibt zurück. Die Zurückgebliebenen
aber laufen Gefahr, daß es ihnen ergehe, wie den törichten Jungfrauen im Evangelium.
Auch auf dem kirchenmusikaliscben Gebiete eilt unsere Zeit mit Schnelligkeit vorwärts.
Wer sich nicht rastlos bestrebt, dem allgemeinen Zuge zu folgen, gegen den Strom
schwimmen will, der darf sich dann bloß über sich selbst beklagen, wenn er langsam
nachhinkt, weil er den Forderungen der Gegenwart nicht gewachsen ist, beiseite ge-
schoben wird. Gerade in unserer Zeit, welche an den Organisten so große Ansprüche
stellt, ist es durchaus nötig, daß der Chordirigent nicht auf dei-jenigen Stufe der Kennt-
nisse nud Fertigkeiten des Seminars, der Kirchenmusikschulc oder einer anderen Anstalt
stehen bleibt und sich bloß mit den Erfahrungen begnüge, die ihm selbst gelegentlich
anfliegen. „Vorwärts" ist das Losungswort unseres Zeitgeistes; es muß in jedes Übungs-
zimmer, in jeden Chorraum hineinklmgen. Wer bei der Ühemahme eines Kirchenamtes
nicht mehr denkt als etwa: -Liebe Seele, nun hast du dein Brot, iß and trink und
i
H3 190 £>-
sei guter Dinge I" der ist ein Mietling. Ebenso tadelnswert ist der lächerliche Dünkel
desjenigen, welcher alles schon begriffen zu haben scheint, weil er im Seminar vielleicht
Musiksenior gewesen oder die Kirchenmusikschule mit guter Empfehlung absolviert hat.
Darin liegen oft die gewaltigen Hindernisse der Fortbildung des selbständigen Kirchen-
musikers und zugleich die Ursache dessen, was man nicht unpassend „das Verbauern"
im Amte nennt. Ein eitler Vorwand nur ist es, daß man keine Gelegenheit zur Fort-
bildung in der Kirchenmusik habe; denn auch in der ungünstigsten Stellung bietet sich
dem Organisten mehr als ein Mittel dar, durch dessen sorgfältige Benutzung er seine
Erfahrungen und den Kreis seines Wissens, Könnens und Kennens erweitern kann.
Mittel zur Fortbildung sind : Wiederholung des Gelernten und Geübten, eigenes Suchen
und Finden, Studium der Kirchenmusikgeschichte, Lesen von Fachzeitschriften, gründ-
liche Vor- und gewissenhafte Nachbereitung auf die Proben, Besuch von Kirchenmusik-
festen (Cäcilienfeste) , Eintritt in Berufsvereine usw. Wenn inbezug auf die Fortbil-
dung des Organisten und Chordirigenten die Devise lautet: „Stillstand ist Rückgang",
dann wird seine Berufsfreudigkeit und Frische wohl schwerlich Schaden leiden.
V. Der Organist, Kantor und Chordirigent pflege auch gesellschaft-
lichen Umgang. Goethe sagt: „Menschen sind geschaffen für die Menschen." Wie
jeder Mensch, so bedarf auch der Kirchenbeamte Erholung im geselligen Umgange. Doch
nicht jeder Verkehr ist geeignet, uns geistig zu läutern und zu fördern, uns über die
alltägliche Mittelmäßigkeit emporzuheben.
„Gesell dich einem Bessern zu,
Daß mit dir deine Kräfte ringeu.
Wer selber nicht weiter ist als du,
Der kann dich auch nicht weiter bringeu/
ist des Dichters Rückert ernste Mahnung. Der geeignetste Umgang für einen Orga-
nisten ist wohl der der Kollegen und Geistlichen. Diese leben ja in denselben oder in
ähnlichen Verhältnissen, leiden und dulden vielfach Gleiches wie wir; auch sie werden
durch dasselbe erfreut, gehoben und geläutert, was unser Herz höher schlagen läßt.
Bei einem Nachbarkollegen kann man sich Rat einholen in Amts- und Lebensverhält-
nissen, über welche man im Unklaren oder im Zweifel ist. Hier kann man die
Flammen der Berufsliebe und Freudigkeit aufs neue anfachen und beleben, wenn sie
etwa matt geworden in den Tagen, von denen wir sagen, daß sie uns nicht gefielen.
Haben trübe Erfahrungen, bittere Enttäuschungen oder gar negative Resultate bei red-
lichem Mühen und Schaffen unserem Tätigkeitsdrange und unserer Schaffenslust die
Schwingen zu geistigem Hochfluge gelähmt, dann ist es eines lieben Amtsbruders trö-
stender Zuspruch, der Balsam träufelt in unser geängstigtes, ermüdetes Herz. Hat er
doch vielleicht schon vor uns aus dem Kelche menschlicher Bitterkeit getrunken, und
wenn man sieht, daß anddre Gleiches ertrugen, dann ist die eigene Bürde um vieles
leichter. Aber auch mit dem Volke wird er Umgang pflegen müssen; doch damit will
ich nicht gesagt haben, daß der Organist große gesellschaftliche Verbindungen in seiner
Gemeinde anknüpfen soll. Wenn man häufigen Verkehr mit andern unterhält, dann
wird es gewiß beim besten Willen manchmal vorkommen, daß man über Dinge und
Vorkommnisse sich ergeht, die uns eigentlich nichts angehen, die wir gewiß unerörtert
gelassen hätten, wenn wir im stillen, häuslichen Kreise der Familie geblieben wären.
Es ist ebenso gewiß, daß solche Äusserungen aus des Kantors Munde eiligst von Haus
zu Haus getragen, und, durch die Kolportage um ein bedeutendes vergrößert und in
ihrem Sinne völlig entstellt, endlich zu dem besprochenen Dritten gelangen. Die Folgen
sind Zwistigkeiten oder gar bittere Feindschaften. Solche Klatschereien und Verleum-
dungen werden um so sicherer und ausgedehnter sein, je kleiner der Ort ist, wo man
lebt. Pfiegt man mit nur einzelnen vertraulichen Umgang, so erscheint man bald par-
teiisch, weil man diese besucht und jene nicht; man erweckt so Neid und den Vorwurf
persönlichen Interesses. Ein verheirateter Organist sucht seine liebste Erholung im
Kreise seiner Familie. Die Wahl eines gesellschaftlichen Verkehrs erfordert jedenfalls
die Vor- und Umsicht eines Steuermannes, der sein Schifläein dem brausenden Meere
-ö 130 Ea-
u.) H
anvertraut. Der Stadtorganist hat mehr Umgjuigsgelegeitheit, daher wird er nocb
größere Vorsicht und Weisheit als seine LandkoUegen anwenden müssen.
„Freande muU man sich erwählen,
Nur nach Wltgea, nicht nach zätüeQ." (Logau.)
Ein fördernder Umgang ist für jeden Menschen, besonders für den Kirchenbeamteo»"
von hoher Bedeutung. Die Folgen desselben werden sich bis auf den Chorraum erstrecken,
und an den Proben, der Disziplin, des Chordirigenten und der Chorsänger Gehahren
kann man merken, welchen gesellschaftlichen Umgang der Dirigent aul3erhalb des
tjbungszimmers hat, welche soziale Stellung er einnimmt. Ist alles recht, dann wird er
auch der Achtung seiner Gemeinde, der Wertschätzung seiner Kollegen, der Anerkennung
seiner Vorgesetzten und vor allem des stillen Beifalls seines eigenen Herzens sich erfreuen.
Der Chordirigent richte sein Augenmerk auch auf eine anregende
Nebenbeschäftigung. Das Werk eines selbständigen Kirchenmusikers ist oft voller
Bitternisse, so daß die Berufsfreudigkeit and Frische sehr leicht Schaden nehmen kann.
Um für sein Amt wieder Kraft und Lust zu sammeln, um das Alltägliche des Kirchen-
staubes mehr zu vergessen, suche er Erholung und Zerstreuung in einer anregenden
Nebenbeschäftigung. Was die Wahl anbelangt, so befleißige er sich, die ihm verliehenen
Talente, wie Musik, Malerei, Zeichnen, Schriftstellerei und Komposition, weiter auszu-
bilden; vor allem suche er seiner Gesundheit zu dienen, ihr die allergrößte Sorgfalt
und PHege angedeihen zu lassen, sich vor Leidenschaften zu bewahren (Turnen, Baden,
Wanderungen, Gartenbau, Obstbaum- uud Rosenpflege und Bienenzucht.) Weil unsere
Tasche außer dem Gehalte noch andere Einnahmequellen verträgt, wenden sich auch
viele Chorrektoren gern noch solchen Beschäftigungen zu, die für sie eine Einnahme
bedeuten, z. B. Stnndengeben in Musik, Leitung eines Gesang-, Oratorien- oder Musik-
vereins, Berichterstattung an Fachzeitschriften, Sehreiben von Kritiken über musikalische
Auffuhrungen, Übernahme der Rendantur von Kirchenkassen, Erteilung von Gesang-
unterricht in höheren Mädchenschulen, Gymnasien und Realschulen usw. Doch dehne
der Chordirigent oder Kantor diese an und für sich statthaften Nebenbeschäftigungen
nie 90 weit aus, daß womöglich sein Beruf Schaden leiden könnte, Solche Nebenbe-
schäftigungen aber, die behördlicherseits nicht gern gesehen oder gar verboten sind,
welche den Organisten und Dirigenten von seinem Berufe entfremden oder seinem An-
sehen gar schaden, mit ihm nicht gut in Einklang zu bringen sind, sollte jeder selb-
ständige Kirchenmusiker meiden.
VI. Es ist doch selbstverständlich und bedürfte erst keiner weiteren
Erörterung, daß eine auskömmliche, sorgenfreie Existenz zur Belebung !'■,"«
und Erhaltung der Arbeitsfrische und -Freudigkeit im allgemeinen viel. «
beiträgt, Dem Organistenstande ist ein ausreichendos Einkommen ganz besonders
notwendig, weil er bei seiner Arbeit der geistigen Frische bedarf und eine mit Geld-
sorgen verknüpfte Stellung allmählich verdrossen, geistig müde, kleinmütig und endlich
unfähig zur Arbeit macht. Das Besoldungsgesetz von 1897 brachte Ja den Organisten
und Chordirigenten im Nebenamt eine sehr willkommene Aufbesserung, aber zum größten
Teil ist bei Lebrer- und Organistenstellen das Kircheneinkommen im Grundgehalt ein-
gerechnet. Hoffen wir, daß das Jahr 1908 uns hierin nicht täuscht und eine vollstän-
dige Trennung des Einkommens der Kirche vom Lehramte bringt. Auch für die Chor-
rektoren und Kantoren im Hauptamte ist entschieden die Pensionsberechtigung
anzustreben, so daß diese Herren einem sorgenfreien Lebensabend nach getaner Arbeit
entgegensehen können. Bis dahin wird wohl die Selbsthilfe einspringen müssen. Ein-
zelne Kirchen kaufen ihren „Regens i-kori" in eine Lebensversicherung ein, um auf
diese Weise ihrem Beamten eine Art Pension zu sichern, In der Frage der Gehalts-
sache müssen wir einig sein und bleiben; denn „Einigkeit macht stark", und das ziel-
bewußte Starke erreicht am ehesten das zielbewußte Eine.
VII. Als eine der wichtigsten Quellen für unsere Berufsfrendigkeit
__e noch ein inniges Familienleben angeführt sein. Eine rechte Frau,
Mutter und Gattin ist des Chordirigenten, Organisten und Kantoi-s kluge Beraterin
in Zweifeln, seine freundliche Trösterin in der Trübsal, seine treue Pflegerin in
J
-o 131 i>-
der Krankheit; sie ist auch vielleicht die Mahnerin an versäumte Pflichten. Daraus
folgt, daß der Chordirigent bei der Wahl seiner Gattin Schillers Mahnruf ganz beher-
zigen soll: „Darum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet",
damit nicht schon nach wenigen Jahren dieses Dichterwort zur Wahrheit werde: „Der
Wahn ist kurz, die Reu' ist lang." Eine Frau, welche für den Beruf ihres strebsamen
Mannes kein Verständnis, keinen Sinn zeigt, sich dem Stande ihres Gatten kalt, eisig
gegenüberstellt, nun, sie taugt einmal für einen selbständigen Kirchenmusikdirigenten
nichts; denn sie läßt eine Lücke in seinem Leben, die er um so schmerzlicher empfindet,
je lieber ihm sein Amt, je eifriger er im Berufe ist.
Auch eineRangeserhöhung seitens derzustehendenkirchlichenBehörde
würde zweifelsohne ein nicht zu unterschätzendes Mittel zur Gewinnung
und Bewahrung rechter Berufsfreude sein. Wie steht es aber in dieser Be-
ziehung in unserm Stande? Wohl fast in jedem einzelnen Fache hat der Standes-
inhaber Aussicht, sein unermüdliches, redliches Schaffen durch Verleihung eines Titels
gekrönt zu sehen. Ein bewährter Postsekretär wird zum Postmeister, Gerichts- oder
Regierungssekretär zum Kanzlei- oder Rechnungsrat, Steuersekretär zum Rentmeister,
Hauptlehrer zum Eector pro loco, Militärkapellmeister vom Stabshoboisten zum Musik-
dirigenten und Musikdirektor usw. ernannt. Gewiß wäre eine Standeserhöhung nach
einem jahrelangen, pflichttreuen Schaffen und verdienten Arbeiten seitens der zuständigen
kirchlichen Behörden in gewissen Zeitabständen, wie vom Chordirigenten zum Chor-
meister und Chordirektor, vom Kantor zum Oberkantor besonders dazu angetan, das
Ansehen des Standes und die Berufsliebe um ein ganz bedeutendes zu erhöhen, zu
steigern, die Persönlichkeit noch mehr in den Vordergrund der musikalischen Gesell-
schaft treten zu lassen. Die hohe Königl. Regierung erkennt das ernsthafte Streben
und die hervorragende Berufstüchtigkeit einzelner Männer auf dem Gebiete der edlen
musica sacra gewiß an, indem sie verdienten Chorrektoren, ob im Haupt- oder Neben-
amte, den Titel eines Kantors, Königl. Musikdirektors und Professors verleiht, auch
diesem oder jenem für seine besondere Förderung und Hebung der Kirchenmusik ein
belobigendes Anerkennungsschreiben mit einer außerordentlichen Remuneration zu-
kommen läßt.
Musikalische, wohl vorbereitete Aufführungen in Cäcilienvereinen
tragen zur Hebung der Berufsfreude bei, einmal spornt ein öffentliches Auftreten,
das man den treuen Kirchensängern wohl gönnen kann, zu weiterem Streben an, dann
aber kann der Chordirigent mit größeren Anforderungen und mit schwierigeren Werken
an seine eifrige Sängerschar herantreten, den Beweis erbringen, daß er als Chorrektor
auch die musica profana nicht ganz vernachlässigt.
Alle guten Seiten eines Organisten sind von zweifelhaftem Werte,
wenn ihm die Treue mangelt. Ohne sie ist er einem schwankenden Rohre gleich,
das von jedem Windzuge hin- und hergetrieben wird. Der Organist sei treu, d. h. fest
und unwandelbar in seiner Anhänglichkeit an seinen Glauben, treu in der Anhänglich-
keit an seinen Landesfürsten und an seine Berufspflicht, treu im Familienleben, treu
im Umgange mit seinen Kollegen und in der bürgerlichen Gesellschaft. Mögen die
Ereignisse kommen, wie sie auch immer wollen, der rechte Chorrektor wird in Tat und
Wort festhalten an seiner heiligen Kirche, an seinem Landesfürsten, an seinem Dienst-
eide und an seinem Familienleben. Und mehr noch: er wird durch sein gegebenes
Beispiel auch rechte und echte Treue hineinpflanzen in die Herzen seiner Chorsänger.
„Ein edles Muster weckt Nacheiferung" und „Beispiele reißen hin". Des Organisten
Wahlspruch in allen Lagen seines Lebens und Wirkens sei: „Üb' immer Treu' und
Redlichkeit bis an dein kühles Grab."
Zum Schlüsse noch ein kurzes Wort darüber, was unsere Berufsfreude und geistige
Frische vermindern oder ganz rauben kann. Die gefährlichsten Feinde sind : Nahrungs-
sorgen, unglückliches, zerrüttetes Familienleben, Glaubenslosigkeit, Schuldenmachen,
Wirtshausleben, Sittenlosigkeit, Mangel an Kollegialität, dünkelhaftes Überheben ein-
zelner über ihre Nachbarkollegen, Bevorzugung und Zurücksetzung, ungerechte, launen-
hafte Behandlung durch Vorgesetzte, Unfrieden mit dem Kirchenvorstande, Reibereien
-¥3 13t et-
lit and dtf^H
mit dem und dem Geistlichen der Kirche, endlich die Selbstgenügsamkeit
Kleinmut.
So vieler Feinde Hcharen darf der Organist, Kantor und Chordirigent nicht unter-
schätzen, ihnen gleichgültig entgegenschaiien -, gar zu leicht können sie auf diese oder
jene "Weise an der Berufsfreude Abbruch tun. Darum halte dich tapfer, o Organisteu-
herz! Sei und bleibe auf der Hut, damit du jederzeit den Kampf gegen den bösen
Feind aufzunehmen imstande bist. Vertraue dabei auf Gott, bau' auf seine Kraft, und
für deinen verantwortungsvollen Beruf wird dir dereinst Vergeltung werden, das ist
Lohn, der reichlich lohnet Betrachte als Christ, um mit Skt. Bonifaz in Gustav Frei-
tags „Ingraban" zu sprechen, das Leben und Wirken in diesem Erdengarten, mit all
seinen Freuden und Leiden, nur als eine Vorbereitung iiir die Halle der Herrlichkeit.
Will uns aber einmal im Tun des Alltags in der Erfüllung großer und kleiner Pflichten
die Kraft erlahmen, droht das heilige Feuer für unsere Berufsbegeisterung auch zu ver-
glimmen, scheint es in manch bitterer Stunde, als sei es wirklich eine Pein, als Organist
oder Chorrektor zu wirken, dann finden wir Trost und Erhebung in den Worten eines
Dr. Willmann, der da sagt: „Ein Beruf, der Gebiete zu eigen hat, denen sich ein so
eminentes Interesse abgewinnen läßt, er ist ein schöner, ein herrlicher. Erlahmen wir
darum nie in der Nachahmung unseres göttlichen Ideals, erheben wir täglich unsere
Seele zu dem Urquell aller Liebe und Freudigkeit, läutern wir unser Denken au seine
Gedanken, stärken wir unsem Mut au seiner Kraft, heilijren wir unsere Freuden in
seinem Lichte und erbitten wir seinen Segen, an dem alles gelegen ist, mit den Worten
eines Fritz Treugold:
„0 Gott! Wenn ich banu, wenu ich pflanze,
Laß es nicht an Früchten fehlen;
Nicht dem Bohre, das vor jedem Wind aichndgel,
Will ich gleichen.
Laß mich Bteh'n in Stnnu uod Wetter
Wie des Waldes stolze Eichen!
Mach' mich treu und nnennüdlicli,
Daß ich lehrend immer lerne;
öib, daß icli dereinst auch lenohte,
Wie des Firmamentca Sterne."
OlB 300. AuffOhrnng des Leipziger RlBdelvsrelns
trug iimoferne ein besonderes Geprüge, als es zugleich das Abschiedskuuzert des Dirigenten, dee
Herrn Dr. Georg Göhler, war, der als Hofkapellmeister nach Karlsmhe überniedeU, um die seit
Jalireu durch den Weggang von Felix Motu erledigle Dirigentenstelle zu übernehmen.
Das Programm war eigenartig zusammengestellt: Beethovens ^imsa solemnis'' und seine
„Nennte".
Sagen wir es knrz: drei Dinge i^efielen uns den Abend nicht: 1. Daß beide Werke an einem
Abende geboten wurden, 2. daß die Miss« in der Alberthalle — also in einem Konzerthause — zur
Auffdhmng kam, und 3. daß es Dr. Gühlers Abschied galt.
Zn 1: Mit der Verbindung dieser zwei Riesenwerke trat der geschätzte Dirigent mit sich in
Widersprach. Er dringt vor allem auf geistiges Erfassen der Mnsik. Jeder Takt der AuffilhruDg
legt davon glänzendes Zeugnis ab. Und nnn zwei solcher Werke auf einmal , von denen jedes ein-
zelne das BInt in den Kopf treibt. Die Großstadt fordert schon vom frühen Morgen un zuviel
Nerven. Mehr wie je erheben wir nachdrücklich die Stimme; man schone sich und andere! Ver-
tiefnng braucht Ruhe. Aber eine solche Masse des Gebotenen bricht jeden, auch den stark willigsten
Widerstand.
Zu 2: Die Wahl eines Saales in einem vielen profanen Knnstz wecken dienenden Kouzerthause
war nicht glücklich.
Seit 20 Jahren hörten wir diese MinKa in der Kirche, Ans frenndschaft liehen Gefühlen heran»
bedauerten wir es herzlich, daß gerade zum Abschiede dieses Werk sein Foatgewand in andere
Falten gelegt hatte. Das Mystische, das speziftsch Kirchliche verflüchtigte sich stark, und das
Markante, das Rationale, trat' mehr an seine Stelle.
Daher kam es, daß die „Neunte" diesen Abend ohne Zweifel stärker wirkte als die Messe.
Zudem beeinflußte die hohe Saal (em per atnr sichtlich die Stimmen der Solisten, so daß mau
manchmal in ein gewisses sorgenvolles GefülU geriet. Zudem verrät ein räumlich immerhin
beschrankter Saal klangliche Unebenheiten viel rückaichtaloser wie der Raum eines Gotteshauses
von den akustischen Vorzügen der Thoraaskirche.
Die Anffiihmng der Wwso war diesmal von einer beispiellosen StraSfheit. Die Art. wie die
Sängermassen der Führung gehorchten, war einige Male verblüffend. Da» Material der einzelnen
Stimmen gegeneinander zeigte sich gut abgetönt. Die Tonbildnng hatte wieder zugenommen,
besonders angenehm fdhlbar in den 'Tenören und Sopranen. Das störende Portamento, das den
Damenstimmen gern nachlSoft, war glücklich beseitigt.
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Besoaders sei hervorgehoben die Hchüiie Delilaniation , diu vor allem im Olorin wirksam
hervortrat. Das weiche, stimmhafte ,8" — bei ehi-»-m im PiVinuwimo — kam zn vollster Wiiknng,
im Gegensatz zu manchen Chören, die geradezu elei-zon za singen pflegen.
Gerade bei der vorzüglichen Schulung des Eiedelvereins nach Seite der l.antbildung aud
Artikulation hatten die Solisten einen schweren Stand. Wenn wir auch dem Solosünger die Frei-
heit gestatten mässen, den Lant zn modiliziereu - soweit die Tonen t Wicklung dies verlangt, so Hlud
doch andrerseits sehr leicht die Grenzen ttbei-schritlen , die das Land der Schönheit nmscUließen —
der Schönheit, die unsere Seele einigemal „suchte".
Es will ans nach Jahrzehnte langer Erfahrung sclieinen, als bliebe die moderne bßheru
llildung zur Gesange^tcunst den Beweis schuldig, dtiR sie fähig sei, was man so sagt — Kirchen-
Bolosänger heranzubilden. Die dazu notwendige edle Znrückhaltang der eigenen Person, der vor-
nehme Verzicht anf masikalische Pose — der ist es, den wir so sehr in Kirchenaufftihmngen der
Solisten vermissen. Wir wollen deshalb in sangt eclinischer Beziehung in der Kirche keineltahlen,
weißgetünchten Wände. Wir wollen Leben, Farbe - Begeisternng, aber mehr warmes Innenleben,
mehr seelische Überzeugung und Wahrheit. Man lasse den Zuhörer mehr zwisclieu den Noten-
seilen lesen, als daß man ihm dramatisch etwas vormache. — Doch, was sagen wir? — Das setzt
Erzieh an gsarbeit am ganzen Uenschen, an seinem Charakter, an seiner Lebensauffassung voraus —
ond deshalb hat sich in knustliebenden Kreisen die Meinung festgelegt, daß anch die stärksten
Dirigenten ihren Solisten gegenüber mitnnter machtlos sind. Anch die Herrn Konzertni eisler ver-
mehren manchmal diese Not.
Beethoven und - .unsere Zeit" — die „Hebe" moderne Zeit —- iu welchen Gegensatz sind
sie zueinander geraten. Es ist so, wie mit „unserm" Schiller. „Das ist auch noch so einer vom
alten Eisen." Er glaubte, die Bühne als „ Erzieh ung!< anstatt" retten zn können. Er würde sich
wundern, womit heute „das Geschäft" gemacht wird. Und Beethoven — er macht sein reiches,
gewaltiges, ernstes, von Tragik erfdlltes Innenleben zur SchanbShne Itir seine Kunst. Wir fühlen
instinktiv, wohinaus er will. Mit seiner Sehnsucht steht er da — sich zehrend — mit wieviel uner-
füllten Ho^ungen stieg er ins Grab hinab. -- Seine Misna ward zn seinen Lebzeiten nicht aufge-
fdhrt, und seine „Herreu Kollegen" von heute? Da wird schon das Aufführungsrecht verkauft,
noch ehe das Werk ganz fertig gestellt ist.
Beethoven — mit sich und der Welt grollend - schloß sich ab von der Menge, und damit
auch von den Intimitäten des Lebens — er wurde ein Märtyrer seines GefiUils — seiner Liebe zur
Kunst, wie niemand vorher und uachher. — Und heule wie teuer wird jeder Fetzen Innen-
leben, wenn» nur halbwegs nach etwa.« ausschaut, wie teuer wird er bezahlt, wenn das winzige
Gemälde eiu recht knall protziger Rahmen „hebt".
Beethoven konnte ein Millionär werden. Er blieb arm, er konnte sich ein Musik -Jerusalem
bauF^n ~ er blieb für sich, und darum konnte er uns soviel werden nnd wird bleiben bis ans Ende
der Tage — der Homer seiner Zeit. Und dämm — weil Knnst soviel Können des Willens, soviel
Kraft der Selbstzucht voraussetzt, haben wir nicht viel Hoffnung auf bessere Zeiten in der Knust.
Darnm verdankt der Riedelverein seinem meisterhaften Dirigenten so überaus viel.
Wodurch ist der Riedelverein — wir haben sein Wachstum mit aufrichtiger Freude begleitet
die letzten zehn Jahre hindurch — wodorch so fragen wir — ist dieser Verein so groß geworden
DDd ZU reicher. Innerer Blüte gelangt?
Nur durch dieselbe Kraft, ans der jede gute Tat entspringt: aus der Opferliebe, aus der
Schaffensfreudigkeit, aus dem Künstlerernste.
Das bleibt des scheidenden Dirigenten größte Tat, daß er seinen Chor zn einer opfermutigen
Knnstliebe hingerissen hat, die uns manchmal schwer faßlich schien. Wir kennen den geheimen,
starkmaenetiscnen Gegensatz, den eine moderne Großstadt von über eine halbe Million Einwohner
solcher innerlichen Seeleuarbeit eutgegenhtUt. Wir haben Gelegenheit, die Macht dieser „idealen"
Konkurrenz am eigenen Leibe zu erfanren als Dirigent eines Kfrchenchorea in der Großstadt.
Dumm aber sagen wir es auch mit tiefster Überzeugung: daß es Dr. Qöhler gelungen ist, den
Besitzstand zn retten, den er vor zehn Jahren als äSjähnger Dirigent tatenfroh übernalim, daß es
ihm glückte, diesen Besitzstand zu mehren mit weiser Mäßigung bei allem Feuer, das in seiner
Künstlerseele brennt- daß er die Seinen zur OpferLIebe für die Kunst zn entflammen verstand, das
hat ihn zu einem Erzieher nicht bloß des anf seinen Chor beschränkten Kreises erhoben, sondern
XU rinrm Erzieher der großen Scharen, die den Einladungen zu seinen ernsten, begeisterten, nach
innr>n nnd nach oben gerichteten Konzerten gefolgt waren und — umspannt von den weiten hoheu
Hallen des Gotteshauses — ihre Seelen emporrichteten zn den Höben, von denen die Hilfe kommt.
Wir — die wir von ihm soviel gelernt haben wir wünschendem Scheidenden, der obwohl
in seiner Feder gefürchtet, als Mensch sich als ein reiner, nn eigennütziger Charakter allzeit bewiesen
hat, auf seinen ferneren Lebensweg für sich und seine hochgeachtete Familie diese Hilfe von oben
und wollen damit Ausdruck geben dem Danke, zu dem nns — mit stiller Wehnint — unser Herz
treibt. Auf Wiedersehen !
Zum Nachfolger Dr. Göhlers wurde Joseph Pembaur gewählt. Er ging aus dem Probedirl-
sier^n mit zwei Konkurrenten als Sieger hervor und fana einstimmige Aufnahme von selten des
Vorstandes nnd einem sechzehn köpflgen Ausschuß des Chores; Jede Stimme wählte vier Walilbe-
rechtigte. Dieser Ausgang der Wanl dürfte wohl ganz im Sinne des scheidenden Dirigenten gelegen
rfaaben, der sich jeder vorher^en Empfebinng entbalt«n hatte.
-t3 134 E3- '
Joseph Pembaur jan., geboren 20. April 1U75 zu Inusbruck als iSohii dea dortigeu akademisclien
Musikdirektors, wurde nach Ahsolvieruug des Gymnasiums Schüler seines Vaters, studierte von
1893—1896 am Münüiiener Konservatonum nnter Rheinberger und Tliuille; nahm Unterricht
1901—1902 bei Meister Reisenaner und wirkt am Leipziger KonEervatorinm als vielgesuchter Lehrer.
In Leipzig hat er sich durch die ]jneti8che Art seiner Klavierkunst einen Namen gemacht. Wir
sehen seinen Leistungeu als Dirigent ohne bewußtes Vorurteil entgegen und hoöen, daß er — gleich
seinem ins Große gewachsenen Vorgänger — sich iu sein schönes Amt tächtig einarbeiten wirtL -■
Lassen wir ihm auch Zeit dazu. Also; fröhlich voran!
Der Abschied des Riedel ver ei nadirigen ten gestaltete sicli zu einer herzlichen Feier, wie B
uufrichtiscer, wahrer nicht gedacht werden kann. Nach der letzten Probe am Freitag, den 30. Se, ,
temher, wurde der Scheidende zum Ehrendirigenten des Vereiua ernannt nnd ihm das Diplom Uler^
über ausgehändigt. Einer der beteiligten Herren schrieb uns: „Bei der herzlichen Zuneigung, die
Dr. Göhler im Riedelvereia genoß, war es kein Wunder, daß viele Tränen flössen; denn der Ab-
schied von einem Künstler und Menschen wie Dr. Göhler wurde allen überaus schwer. Selten wird
ein so herzliches Verhältnis in ähnUchen Instituten existieren, wie es hier zwischen Dirigent nn^ _
Sängern der Fall war." ' ■
Lorbeerkränze von riesenhaften Dimensionen erhielt der Gefeierte vom Hiedelverein, von i
Intendanten des Altenbnrger Hoftheaters — wo er bislang Hofkapellmeister war — vom AkademiscbHi
Gesangverein „Arion" und vom Vorstand, Herrn Stadtrat Dodel.
Nach Aufführung der Miasa mlemnU — in der Pause vor der „Neunten" — erhielt Herr
Dr. Göhler die telegraphische Nachricht, daLi ihm Se. Majestät der Eouig von Sachsen den Albrechls-
orden I. El. zu verlelnen geruht habe.
Wie aufrichtig die Verehrung gegen den vielverdienten Dirigenten war, haben wir nacli
mehrfacher Seite hin beobachten können. Daß Dr. Göhler die Kache eines Vereine* znr Herzens-
sache aller Mitglieder nnizugest alten nnd zu erhebeu wußte, das spricht fiir den hohen Gehalt seiner
rejchbegabten Persönlichkeit. Das spricht dafür, daß er einer der Wenigen ist, die die Musik mit
jener Gesamtheit ihres Wesens zn erfassen streben, die gleich weit von der Mode und vom Geschäft
sich hält Dieser IdealismuB ist heutzutage schwerer zn erhalten als je. Möchte ein gütiges Ge-
schick ihm diese tiefe Innerlichkeit des Emptindens erhalten, deren grfllJter Feind die ätißere An-
iTkennnng ist.
Zn Erfolgen heranreifen " ist schwer; aber noch viel, viel schwerer ist: sich selbst iu dem
Erfolge nicht verlieren. Wir aber wollen in treuer Wahrung seines Andenkens sein Erbe vei-walten
in dem Geiste der Opferliebe nnd selbstloser Hingabe, wodurch er selbst nnd mit ihm sein Verein
so groß geworden ist. Hugo Löbmann.
Yermischte Naobrichten und Mitteilungen.
, die
Ab-
wird
iscbe^^H
IL PADRE ÜENEKALE DELLA COMPAONIA DI GESÜ HA IL PKO-
FONDO DOLORE DI PARTECIPARE ALLA S. V. ILLma La MORTE
DELL'EMINENTISSIMO SIÜ. CARDINALE
ANDREA STEINHUBER
D. C. D. G.
Diacono di S. Agata al!a Suburra, Prefetto della S. Congregazione
deirindice, avvenuta il giorno 15 Ottobre alle ore 16, dopo di aver ricevuti
i S, S. Sacramenti ed una speciale benedizione del Santo Padre,
1 solenni funerali si celebreranno Venerdi 18 Ültobre nella Chiesa di San Bernardo
Terme alle ore 10,30.
Roma 15 Oltobre 191(7,
Der Telegraph hatte schon am gleichen Tage die Nachricht in alle Welt verbreitet und die
Zeitungen brachten nachfolgende Lebensdaten:
„Kardiual Steiuhuber wurde geboren am 25. November 1S25 in Uttlau, Diözese Passan.
Nacli Absolvierung seiner Gymnasial Studien trat er im Jahre 1845 in das Kollegium Gennnnicnm
zu Rom ein. Trotz der Wirren der Revolution blieb er im Jahre 1848 in der ewigen Stndt nnd
wnrde am 1S>. April llöl daselbst zum Priester geweiht. Nachdem er bereits im Jahre la48 die
philoBopbisehe Doktorwürde erlangt hatte, wurde er im Jahre 1852 auch zum theologischen Doktor
promoviert, 1853 vorließ Steinhuber Rum, nm die Stelle eines Beligionslehrers uu Hofe dea
1
E
II
ei
-f3 135 S*-
I Herzogs Max von Bayern zu ttbernt^hmen. Die, ßrUfln v. Trani, die Herzogio von Alengon,
■■Berzoe Karl Theodor und Herzog Max Emaunel waroo hier seine Zijgliui;e. Spater entfaltete er
{■in der Diözese PasBao seine seefsoi^erliciie Tätigkeit bis zum Jahre 1857, wo er In den Orden der
I Oesellschatt Jean eintrat. Bereits einiire Jahre später werde er znra Professor der Philosopiiie an
Ider theologisuLen Fuknltftt in Innsbruck ernannt nnd Übernahm IStiÜ hieraelbst das Fach der Dog-
' matik. Von hier ans wnrde er im Jahre ItJÜ? zur Leitnug des KoUeginm Oernianicum nach Rom
berufen. In dieser Stellung verblieb er bis zum Jahre I8SÜ. Schon wälirend seiDRB Rektorats war
Steinhnber seit dem Jahre IS73 als Theologe der Pönitenziario und EuDBultor mehrerer Kardinals-
fcongregationen unermüdlich täUg nud leistete mit seinem umfassenden Wissen echätzeuswerteatc
Dienste. Daher war es niclit zn vervnindern. daß Papst Leo KIU. im Konsistorium vom 16. Jan. It493
ihn zunächst ünm Eardinaldiakon in petto ernaDote und im Kousistorium vom 18. Mai lif494 als
soldieo feierlich publizierte. Als TitetKirche wurde ihm St. Agatha alla Subnrra zugewiesen. Seit
dem Jahre 1896 war Kardinal Steinhnber Präfekt der Indexkongregation. Außerdem gehört
Kardiual Steiuhuber als Mitglied der Kongregation des heiligen Otnüium, der Konsistorialkongre-
.. gation, Kongregation für Bischöfe und Uraenaleute, der Kongregation der Propaganda, der Riten-
^Kongregation, derjenigen fdr die Ablasse nud Reüqnien, fiir außerordentliche kirculiche Angelegen-
Kielten, llir Studien und der päpstlichen Kommission für Kodifikation des kanonischen Rechis an."
■. Für den Allgemeinen Cäcilien verein ist der Tod dieses ausgezeichneten Kircbenf^rat«D , der
■ Tou Leo XIII. geradfl vor 10 Jahren (am 23. Oktober 18!)7) zum Protektor dieses Vereins ernannt
■ worden ist, ein schwerer Verlust. (Vergl. auch Mimca naa-a 1898 Nr. 1 mit Porträt uad Cftcllien-
pventiDsorgau 1!X)1 Nr. 4 den Artikel zn seinem öOJährigen Priesterjubilänm.)
Worte des Dankes und der Verehrung werden im Cäcilienvereinsorgan vom 1$. Novembei-
' erscheinen. Alle Mitglieder unseres Vereins sind hiemit gebeten, des Dahingeschiedenen beim
heiligen Opfer zu gedenken und Gott zu bitten, daß durch den Heiligen Stuhl dem Allgemeinen, von
Papst Piu8 IX. durch Breve vom Hi, Dezember lÖTii kirchlich approbierten Verein ein neuer Pro-
tektor gegeben werde. Dr. Fr. X. Haberl, als General präses.
2. X Wim. An der Apostelkirche im 10. Bezirk fanden nachfolgende Oesangsautfühmugeu
im Schuljahre ItMtij? statt. An nöhereu Sonn- und Festtagen wurde bei den Hochämtern abwechselnd
aufgeführt: Minea IV. von Haller, Preisraesse Salve Regina von Stehle, Messe iu ß-dar von M. Filke,
Namen Jesumesse von Mitterer Op. IHb, Messe zn Ehren der hell. Familie von Singenberger, Hesse
lle mUm rgt von Deschermeier. Alle für vierstimmig gemieehten Chor nnd Orgel. Introitus, Gra-
I duale, Offertorlnm nnd Postcommunlo wurden choraliter gesungen. Als Einlagen nahm ich: Sakra-
nenlalieder von J. Gniber Op. 49, Cantica Marvina von Mitterer Op. 77, Ave Rq^ina cvelorum von
Haldeghem, Saerii mlenmiis von Leitner, O sacrum convivium von Mnsiol, JSiaudivit Dominttg von
Witt, alle für vierstimmigen gemischten Chor mit und ohne Orgel. Ave Marin von P. Tberesins
fDr 3atimmlgen Männercbor. An den übrigen Sonntagen wurden abwechselnd die deutschen Messen
von Schubert :2sliram]g mit Orgel und 4stimmig ohne Orgel, von Haydn und Mitterer anfgefHhrt.
Bei den Abeudanduchten an Sonn- nnd Feiertagen kamen zur Autfuhrung: 12 Tantum ergo von
Mitterer, On. 80, 4st. mit Orgel, 12 TaHlutn ergo von Linduer, 3 Tantum ergo nnd 4 Hymnen von
Uodlmayr, Tantum ergo in A-dnr von Witt für 4sl. gem. Clior. — Litaneien für 4st. gem. Clior nnd
Orgel: von Witt in J-dnr Op. Iti, von Engelhuit in ß-dnr, von Gniber in G- und B-dur Op. 6 und 106,
Herz Jean-Litanei von Haller in f-dur C^. 76; einstimmige Litaneien von Koenen, Litanei in v4-dur
von P, Heber. S. D. S. für 48t. Männerchor. Schlußlieder für 4st. gem. Chor: a) Marienlieder :
12 Lieder von M. Haller Op. 17b, 10 Lieder von P. Utto Kommttller, Marieupreis von Mitterer Op. 54.
b) Herz Jesolieder für gem. Chor und Orgel von P. Grieabacher 18 Lieder Op. 33a. — In der Fasten-
zeit fand feierlicher Krenzweg statt, wobei die Stationsgesänge von V. Goller Op. 30 und die Fasteii-
tteder Oflttler Op. US für gem. Chor zur Anffiihmng gelangten. — In den Charlagen wurden bei
den Zeremonien die Oanttt» diiijrgi p. hebd. «. von Mitterer Op. 59 für gem. Chor anfgeföhrt Zu
Lichtmeß nnd Palmsonntag die Zeremonien- und Prozessionsgesänee von M. Haller üp. 45b für
gem. Chor. Zur Auferstehung gelangte das feierliche Auterstehungalied von Lipp Op. .^7 mit Bledi-
harmonie und Fange linrnia von Liudner ebenfalls mit 4at. Biechharmonie nnd gem. Chor zur Auf-
führung. Zum Jahresscnlnß wurde das Te Deum fiir gem. Chor von Modlmayr Op. 24 aufgeführt,
An den Uhrigen Wochentagen des Jahres fand täglich Abendandacht statt, wobei ein Sstimmiger
Knabenchor lateinische Sakramen tage sänge von Haller, deutsche Sakraments- nnd Heiligenlieder ans
dem Oantate von Hohr, dem Liederbuch von Magr. A. Latachka. dem Mariengarten von Haller nnd
dem Marienpreia von P. Griesbacher zum Vortrage brachte.
■ P. M. Mittereder. S. D. S-, Chorregent an der Apostelkirehe, Wien, X.
(Besten Dank für die Mitteilung und öffentliche Anerkennung für die schönen Programme
ond Aufführungen. Ü. R.)
3. O Vier Jahre „Motn i»roprio*\ Meiner Tren! Das war wirklich eine Kraft 1 eis tnng.
eine Riesenarbeit, wie sie nicht alle Tage geleistet ward! Mit der ganzen elementaren Kraft und
Wucht, wie sie dem musikalischen Empfluden eines Militflrmnsikers innewohnt, haben sie ihn „ihge-
tri^tet, gründlich kaput gestrichen nnd abgebumst mit allen Zimbern nnd Tentonen" den —
Torgau ermarscb. Hei, wie das klang! Dafür pntzt sich aber auch der dicke Musikmeister mit dem
Doppelkinn den triefenden Schweiß von der Stime. Und stolz wie Oskar schreiten sie hinter ihrem
Meister, die Musiker des Regimentes „Arica" in ihrer achmucken tJniform h ia Borussia. Man
kSnnte wirklich Freude an den strammen Kerlen haben, wenn sie nur nicht von der Bühne d.r
hiesigen Angustinerkirche gekommen wären, wo sie ihre Spektakolmesse mit obengenanntem Marsche
^^ feierßch beschlossen hatten.
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Dort wurde heute mit aller herkSramliohen Pracht das Fest des hpüigen Patrones gefei«
In der Zeitnng war gemeldet, daß die Mnsik von einem exqnlsitea Orchester nebst Chor exekntif
werde. Änst^üdsh alber war ich gezwungen, dem Hochamte heiznwobuen, denn der Moaik wegen
ziehen mich keine sechs Ochsen mehr zu einer Mima amtata in hiesige Kirchen. Kurz und gut,
der Chor bestand aas zwei Sängern nnd besagtem Orchester der Regimen Uk ape Ue , die noch ver-
stärkt ward durch einen alten italieniachen Geigenspieler, der bei der Opferang anstatt der vorge-
Echriebenen Gesänge ein „eigenes" Violinsolo zain besten gab, das klang wie „Hnmm pa pa, Humm,
papa papa" oder anch wie „Alles ist hin", „Geld ist hin" etc.
Daß der Introitns und das Gradaale in lächerlichster Weise mit einer eeradezn entsetzlichen
Begleitnng „rezitiert" wni'den, war noch das wenigste. Über das Oinlo and Gloria mag ich kein
Wort verlieren. Das Sanetvi hatte eine grandiose Melodie, vielleicht würdig bis znm Bomnnii,
welches eine gewöhnliche, seichte, nichtssagende Melodie hatte. Es hatte noch angegangen, aber
die Mnsiker taten ihr bestes aaf den verstimmten Instrumenten nnd so war die Wirkung ant' mnsi-
kaiische Znhörer einfach entsetzlich. Über anderes will ich ganz schweigen,
Nach dem „Torganer" verließ ich die Kirche, nnd machte mir so allerhand Gedanken über
Kirchenmnsik, Motu jrroprjn etc. Ich war verstimmt nnd geärgert. Mein Kollege merkte es, und
meinte, man dürfe sich fiber so etwas nicht aufregen, nnd Ubiigeos ginge das keinen was an, ea
dürften die Völker musizieren in Gottes Tempel, wie es ihnen geüele. Die Musik sei keine Göttin,
sondern eine Dienerin etc. et-c.
Trotjsdem entschloß ich mich, einiges über die Erlolge des Mnlu proprio zn schreiben, wenn
auch die Sache mich nichts angeht nnd die Völker Mnsik machen können, wie sie wollen. Dazumal
bei der Veröffentlichung des Motu proprio schrieb mir ein Konfrater aus Sitd-Araerika: „Zwischen
Rom und hier liegt der große weite Ozean!" Doch ist des Papstes Gebot auch hier wirksam ge-
wesen und hat einiges Gute gezeitigt, wenn auch jetzt Rnhe über allen Wipfeln herrscht und man
d™ alten Schwanz weiterachleppt.
Vom hiesigen Herrn Bischof wurde das Motu proprio mit Begeisterung aufgenommen, und
alle Bestimmungen möglichst genan ansgeilihrt. Eine Kommission wurde auch eingesetzt. Sie bestand
ans drei Hitgliedern des Klems. Einer ist seither gestorben, ein andei-er ist über alle Berge nnd
der dritte, ein alter guter Herr, ist froh, wenn man ihn mit solchen Sachen wie Musik etc. ver-
schont Das ist und war die „Kommission".
Mit kurzen Worten verbot der Bischof den Gebrauch des Pianoforte beim Gottesdienst. Denn
fast in den meisten Kirchen waren solche iu Gebrauch. Das hindert nicht, daß in der Kapelle des
Iiiesigen LehrerinnenseminarB jeden Sonntag auf einem alten Tingelkasten „Norroa" oder „Martha"
oder -Dichter und Bauer" oder ähnliche ^Scheichen erklingen. Das hindert auch nicht, daß letztes
Jahr Weihnachten in einer Kreisstadt des Nordens, der Herr Pfarrer ein großes Grammophon in
der Kirche aufstellen ließ, das die schönsten Weihnachtsnummem dem gläubigen Volke vorgetragen
hat. Das bindert anch nicht, daß man in manchen Kirchen ein Walzbarmonium iu Tätigkeit setzt,
zur Ehre Gottes nnd zur Erbauung der versammelten Gemeinde lustige Weisen abzudrehen. Das
hindeit auch nicht, daß man bei Novenen zu Ehren des göttlichen Kindlnins nnd anderer Heiligen
bei besonders zarten Liedchen mit nichtssagenden Worten Triangel und Kastiagnetten , Hai'fen nnd
Mandolinen gebraucht, um den Eindruck zn erhöhen.
Dos Motu prom-io hinderte nicht, daß hier die größten Sudelmessen aufgeführt werden, dali
man in der Kirche Konzertstücke spielt, daß man das Harraoniuro vermöbelt nach Art des Kiaviei's.
kurz, daß man eine Schandmnsik dem Volke bietet, die den Geschmack der Einheimischen ver-
bildet und sie nicht mehr unterscheiden läßt zwischen Gotteshans und Tanzsaal, eine Schandmusik,
welche den Fremden, sei er Protestant oder Katholik, den Ärger und die Verbitterung eines großen
Skandals nicht erspart. Das geht keinen was an! Die Musik ist keine Göttin! Die „Kirchen-
musik-Komraission" gesprengt! Der Bischof krank uud arbeitsunfähig! Und so tingelt nnd tndelt
und dreht nnd jodelt man weiter der Vorschrift entgegen nnd der Kunst zum Hohne!
L. S. Chile. Walter.
4. X Der „EvanKeUmann''-Komponi3t ,WiIhelm Kienzl' hat ein Weihnachtsmärchen spiel
fdr AuifiUirungen in Schule und Haus -In Knecht Ruprechts Werkstatt" vollendet, dessen
Text Hildegard Voigt verfaßt hat Das Werk, das auch für BühnenaufTBhrungen eingerichtet
wird, erscheint im Verlage der Musik-Welt, Groß - Lichter fei de.
6. lnlialtBfiber»icht TOD Nr. lUdesGUcilifiiTereiiisorgans: Vereins -Chronik: General-
versammlung des Cäcilien Vereins der Diözeae Eicbstfltt in Neumarkt (Oberpt!a!z> am 4. Juli; General-
veraaramlnug des Diözesan-Cäcilienvereins München- Frefsing; Ans Nordböhraen. — Rnndschau
der deutschen kirchenmusikalischen Zeitschriften von Juli mit Septomher 1907. —
Die Mnsikreform in Spanien. (Von G. Gietmann, S. J.) - Vermischte Nachrichten und
Notizen; Regensbnrg; Würzburg; Inhaltsübersicht von Nr. !i n. 10 der Miinica sncra. —Anzeigen-
blatt Nr. 10. — Cäcilienvereins-Katalog, 5. Bd., .Seite 117 — 120, Nr. l^ll-SSSl nnd Sachregister
Seite I— VIII zu den 3500 Nummern des Cäeilien Vereins -Katalog.
Druck nnd Verlag von Friedrich Pnstet in Regensbnrg, Gesandte nstraße.
Nebst Anzeigenblatt.
1
1907.
Regensburg, am 1. Dezember 1907.
N'." 12.
I
MUSICA SACRA.
Gcgiilndct voB llr. Frani Xaver Witl. (f 1888).
Honatscbrift für HeboDg nod Förderaog der katbol. KirchenniDSik.
HerauBgeKcben von Dr. Pranji Xaver Haberl. Direktor der KirchentnusikRcbiilc in Begensburg.
Neue Folge XIX., als Fortsetzung XXXX. Jahrgang. Mit 12 Musikbeilagen.
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len MohmU hutgtgtbtr,, jrd« der
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en «) Phimlit«, Dia UuMUiuik kau
l» Haaaatm aiatnAl 11 Seiten Tnl. Dls 1
■ U. Jahrginei IW; betrlgt 9 Muk; Blnze
bei jedsr PneUnetalt oder Baclihguid)ii)iK srfolm
I. Nru lind frOlitft ectebicntn« KirohenkoupDei tianen: P. Amduetii L. Bunrin; Ciailii,-.
K. (.'»loifri (II: F. X. Kneflliirl; M. Killsr W; 1. Uilteiui FcSakf. Tb, pfnilTcr; A. SchwoR; P. P. SiiuiK; J. a. Ed. atsU«;
)::■]. Tim-l: II. I'yliD«!. II. ateglkotnpniiitinniin: L. Bonvin IS); M. Burgvr; E. J. Cismy; O. Higg; Lint-Friaker; Plfnlla;
FuLlui^ Heoiiarjun.i Viwiiiii WnlMfiiKkl. — Vr>m Musikolieu- und HacfaarmBrkli: G. Amft; .^C. Bürger (t); ChniMiMB (l)i
.1.». Dvwbarmeiui W. Kitnali A. KtÜKtr; Vf. Sfli«U(>iii F.. Hohmun; ¥. LOatuiiaa: B. MariJl; E. Niuisaiin - E, Sohmllii
V'Hi dar Pfnnltmi K. RniiHickFi KaUlogi i Kiirioanin. — Termlichte H«elirIohlen und Milteilungpn: AnltOhniiig in
MnptiilM«: LBWm (Orfulalouiliiüf Bild JshUOin); Onlnn; iHluilliUlianiDht von Kr. il im CbHII«nvBrclo«iTKui>i AtHiniuiBMita-
finlulanK <t«f Rnliktinn. AnixitRnbii» Hr. II.
I. Neu und früher erschienene Kirchenkomposilionen.
Seit einigen Jahren wird dem Unterzeichneten nahegelegt, zu veranlassen, daß für
Joue Chöre, welche die wechselnden Teile der MeLilorinulare nicht würdig im freien
Khythmu!< vorzutragen in der Lage sind, einfache mensurierte Kompositionen geschaffen
werden , welche mit Orgelbegleitung versehen , litnrgisch korrekt und musikalisch
befriedigend .sein müßten. Er konnte in diesem Punkte sich nicht entscheiden, um den
eigentlichen kirchlichen Choralgesang nicht verdrängen zu helfen. Da wird uns Introitus,
liradnale mit AUeluJa. Offerlorium und Communio vom Feste der unbefleckten Emp-
fängnis MariÄ von P. Amalaerl zugesendet.') Wer diese wechselnden Teile nicht im
gregorianischen Choral ausführen will, wird durch den schönen Vortrag dieser ein-
stimmigen, gut deklamierten und frei harmonisierten Gesänge zum genannten Fe.st
guten Eindruck machen. Es ist besonders beim Anschloß der stehenden Meßtexte
im nubegleiteten oder begleiteten Vokalsatz eine befriedigende Lösung für den Vortrag
des gesamten Textes beim Hochamte nicht zu verkennen. Die Melodie kann von
einem Sänger, vom Knaben- oder Männerchor und am wirksamsten von allen Sängern
'Orgetragen werden; die Verständlichkeit des Textes erleidet nacih keiner Seite Eintrag.
Festmesse für vierstimmig gemischten Chor und Orget von Ladwif^ BoDTln.^ Diese
'estme.'se ist Umarbeitung eines früheren Werkes des gewandten und tüclitigen Kompo-
■ !ten und von feierlicher packender Wirkung. Der Orgelpart bietet mittelmäßige
Schwierigkeiten and umrahmt den Stimmenchor. ohne denselben zu erdrücken ; an vielen
Stellen (die mit kleineren Typen gestochen wind) soll er ganz wegfallen. Die Stimmen
sind selbständig geführt. Die Imitationen wohltuend und ungesucht. In deu Modulationen
weiß der wohlgeschulte Komponist Mäßigung zn halten nnd bereitet große Effekte
vor, so daß der Satz mit dem Texte zu schönen Wirkungen hinreißt, ähnlich dem
Redner, der die Zuhörer durch logi.sche Steigerung, nicht durch bloße Gewalt-
schreie, zur Begeisterung bringt Die Messe gehört mit zu den edelsten Gaben in der
Literatur der modernen Kirchenmusik und ist für geschulte (Ihöre, deren Dirigent den
rhythmischen Wendungen nachgeht und auf Beobachtung der dynamischen Zeichen
') In Frutn Imnuirulntar. ConCfptimU B. \t. V. Proprium mUtne. &d cboium unius vocis mediae
roiriicaute bänudnio vul organo. Turin, Hnrcelln Capra. Partitur nnd Stimme 90 ^, Stimme 10 ^.
') Op. 84. Afüsa ffuHva in Aon. 8. Ignatii, ijuatuor vncibuR inaequalibiis coDcincnda conütaate
organo. Rögensbiirg, A. CopiJeurath (H. Pawelek). 1908. Partitur 3 ,* 70 jf, 4 Stimmen i 30 5t.
flIDi
^■»isl
HS 13S et-
strenge achtet, eine wertvolle Bereicherung des Kirchenrepertoii-s. Nur an wenigen
Stellen ist eine fünfte Stimme größeren VollbJanges halber eingeschaltet. Der KomponiBt
mag gedacht haben: „Ignem vm% mittere in terram: et quid volo nisi nt accendatu/r'^
(Communio am Feste des heil. Ignatius. 31. Juli.) 1
Cftrilia. Sammlung drei- und vierstimmiger Segensmotetten für Männerchor. 'jl
12 Nummern sind Veni Creator und Veni Sande Spiritus; Nr. 13 — 50 lateinische
Gesänge zur Aussetzung des allerheiligsten Sakramentes; Nr. 51— 6ti zu Ehren des
heiligsten Herzens Jesu; Nr. 69 — ^85 solche zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria.
Dann folgen drei Texte zu Ehren der heiligen Cäcilia, sechs für den Heiligen Vater
CTk es Petrus); Nr. 95 — 110 sind Tantum ergo mit Geniton zum sakramentalen Segen.
I Heser Inhalt des ersten Heftes wird den Bedürfnissen aller Kirchenchüre an den meist
gebrauchten Texten in reichem Malle entsprechen. ..Das musikalische Gewand ist durch-
aus schlicht und einfach, aber nicht unwürdig, .iltere und neuere Komponisten sind
vertreten, meistenteils Elsässer (K. Hamm, Fr. Hamma, E. Thomas, H. Wiltberger).
Die Sammlung ist eminent praktisch, besonders für Seminarchöre und Männergesang-
vereine sehr empfehlenswert. J
RaphapI Caaimirl, der überaus regsame und tüchtige Domkapellmeister in Perugiu
komponierte 7 Hefte verschiedener liturgischer Gesänge für die Fastenzeit und Cha^
woche') und zwar: 1. das Graduale mitTraktus tür den Ascliermittwoch, fast ausschliefi-
lich Rezitation auf einem Akkord mit kurzer Mittel- and Schlullkadenz; 2. den Hymnus
Rfdemptor für die Prozession bei der iilweihe am Gründonnerstag in Kathedralen;
3. das ßenedidus für die 3 letzten Tage der Charwoche; 4. den Hymnus Vexiüa Regis
für den Oharfreitag; 5. das Miserere nach den 3 Matutinen der Charwoche; 6. die Chor-
antworten zur Passion des Charfreitags; 7, das vollständige Fange tingua. Sämtliche
Nummern sind für Alt, Tenor und Baß, manchmal auch 2 Tenöre von der allergröllten
Einfachheit, ja fast ärmlich. Jede Nummer hat durchschnittlit-h zwei Seiten; in einem
Hefte vereinigt, würden sie um zwei Drittel billiger sein können.
Eine zweite Auflage erschien von Ausgalje A für Männerchor der Gesänge zum
Gebrauche bei den geistlichen Exerzitien in Seminarien und Klöstern, zusammengestellt
und bezw. komponiert von Domkapellraeister F. X. En^elbarf (Cäc.-Ver.-Kat. Nr. 20h7).*)
Eine achte Auflage liegt vor von Cantiones variae d<: Ss. Sacramento, ad II voce«
aeijuales organo vel harmonio comitante, Op. 50 von Mifh. llaIler{Cäc,-Ver.-Kat. Nr. 1438).*)
— — In sechster Auflage erscbien dessen Op. 19, Missa septima in hon.
S.Cuniffundis Imperatricia Virginis, ad quatuor voces inaequales (Cäc-Ver.-Kat. Nr. 451).'^)
In siebenter Auflage liegt vor die Messe in laudem pt aäoralionem Ss. Nominis Jesu,
ad chorum duarum vocum virilium comitante organo. Op. 18 a von Ign. Mitlerer (<
Ver.-Kat. Nr. Ö64).*)
■) Verlag von F. X. Le Röuk i Cie., Straüburg i,
der Diözese Strasburg, .7sbrgaDg 190S und 1907. PnrtitQ
kartoniert ä 1 M.
•) Op, 32, Nr. 1—7. Ointw varii in QvadrageBima et i
1. Feria IV. Oolemm. Gradnale et Traktus a<I tres voi
und Stinimen 90 ^.
2. Ftria V. in Ooena Domini; ad conttcrationtm Olei üancli. Responsoi'iuiii Redrmploi: (Alt,
Tenor, Baß]. Partitur und Stimmen 90 ^,
3. Ad fintm ImtAum Tridvi snrri. Cantli^uiu Benedietti» in fnlaoborilone (.411. Tenor, Bafi) cui
eantu gregoriano I. tont alternandiun. Partitur und Stimmen !K) <9|.
4. Hymnus Ve^ciOa Begia (AJt, Tenor I., Tenor IL, Baß). Partitur und Stimmen 95 ^.
6. Adfinent laudvm Tridui gacri. pBabn 50. Miserere [ler duos modulos. ad quatuor (Alt, Tenoi S
Tenor II., Bafi) et duag (Alt, Tenor) voces altematim cantaDdua. Partitur und Stimmen 96 äi. J
H. RespOTtgoria turbae in aintti PnMiwiM D. N. J. Chr. (Alt, Tenor I., Tenor C, BaB.i PartiM
und Stimmen SO ^. '
7. Pani/e Ungua et Tantum ergo. (Alt, Tenor I., Tenor II., Baß.} Partitur und Stimmen 80 m
die Einzelstimme jeder Nummer 10 \ Harcello Capra, Turin. ""
') Hegenaburg, Fr. Pustet. Ohne JiihresBahl. Partitur 15 ^, DiitKendprcis l M 6« ^.
') Regensburg, Pr. Pustet. 1907. Partitur 1 ^ 40 ^, 2 Slimriien & m ä,.
°) Regensburg, Fr. Pustet. 1907. Piirtittir 1 Ji 'ÜO ^. i Stiiumen h 15 ^.
') Regensburg, Fr. Puetet. 1908. Partitur 1 M, 2 Stimmen 4 15 ^.
esu,,^
-P3 13© a-
I
I
Op. 48 von Franz Sektes wird eim>m Männerclior, der nur einige poljphoi
Schulung hat, eine recht willkomniene Gabe sein,') Nicht der große Allabreve-'" '
und die Formen der alten Gesangsmeister geben ihr allein den hohen mnsikaliächen
Wert, sondern die Geschlossenheit der Deklamation, Mäßigong in den Imitationen, Klar-
heit and Selbständigkeit jeder der 4 Stimmen , Reinheit der Melodiebildung und nicht
zuletzt die dynamischen Angaben prägen dem mittelscbweren Werke echt kirchlichen
und fast klassischen Charakter auf.
Missa in hon. 8. Theodori für Sopran, Alt, Tenor und Baß Ton Th. Pfeiffer,
Direktor der Musikschule in Prischib.*) Der Komponist ist dem Referenten als ehe-
maliger Schüler gut bekannt, nicht aber deshalb, sondern, weil diese zum ersten Male
erscheinende MeOkomposition fleiUig ausgearbeitet, in den Motiven richtig erfunden
and durchgeführt ist, und sehr lieblich und frisch klingt, sei sie sehr gut empfohlen.
Auch mittlere ilhiire werden die klar disponierte, sehr gut deklamierte und die einzelnen
Stimmeucharaktere trefflich charakterisierende Messe gerne ihrem Repertoire einverleiben.
Anl. Srhwan schuf als Op. 30 eine Festmesse zu Ehren des heil. Joseph für
4 Männerstimmen mit Orgelbegleitang.*) Die Hehäudlnng der Siagstimme ist rhythmisch
markant, in den ModulaUonen modern, ohne übermäßigen Chromatismus. Viele Unisoni
geben der Orgel Gelegenheit, harmonisch einzugreifen und instrumentale EfiFekt« zu
erzielen.
Ein Requiem für 2 gleiche Stimmen mit Orgelbegleitimg mit Dies irae und dem
Responsorinm Ldbera von P, Pel. Slnzlfc, dem Franziskanerpater in Brasilien (Lages
S. Katharina), wendet sich an weniger geübte Chöre und betrachtet den liturgischen
Text „in kindlich gläubiger, gleichsam betender Musik".') Die Melodien bewegen sich
in den einfachsten Intervallen und schmiegen sich innig an die Deklamation des
liturgischen Textes an. Die Sequenz bringt für je 2 Strophen verschiedene Fassung
der Eantilene, ermöglicht aber auch Rezitation. Aus dem Umfang der Sopranstimme,
die nicht über e* hinausgeht, ist sorgfältig Rücksicht genommen. Vortrag durch Ober-
stimmen ist entschieden einer solchen mit Männerstimmen vorzuziehen. Orgelbegleitung
einfach, füllend und stützend.
Juravit Doviinue und Juatuf ut palma, für achtstimmigen gemischten Chor')
a capella von J. G. Ed. Stehle, Domkapellmeister.^ Die lithographierte, groß angelegte
Komposition trägt hochfestlichen Charakter und besteht ans einem vierstimmigen Frauea-
nnd Männerchor, die untereinander bald abwechseln, bald als gemischte Chöre gemeinssam
und auch nacheinander auftreten. Der Text Juravit ist der 1. Teil des Gradnale vom
Feste des heil. Papstes Gregor; der daruntergelegte Text Justus ut palma stimmt mit
dem Offertoriumstexte eines Kirchenlehrers überein. Diese doppelten Texte alterieren
die Wirkang; es darf wohl angenommen werden, daß der musikalische Entwurf ur-
sprünglich dem Texte Juravit Dominus gegolten hat. Wenn ein starker Chor zur Ver-
fügung steht, so wird dieses achtstimmige Juravit oder gleichlautende Justus ut palma
eine Glanznummer für ein Kirchenkonzert bilden.
Eine ähnliche Verwendung wünscht Referent dem Op. 47 von Edgar Tlnet, der
kden lateinischen Text des I5<). Psalmes, Laudate Dominum in sanctis ^us, Laudaie
Dominum in ßrmamento virtutis t^us für vierstimmigen Männerchor mit Orgelbe-
') Müna in hon. Ss. Salmtnri* l TocibuB virilihuK qnnn) occaeione jubilaei fturei fiiiccTtlotalis
y\. Kev. DoftoriH S. Tbeologiiie T>. Pctri Boecker, Bei'tori* Ec^clcBiae ■'^s. Salvatoria AiiuisgraneDiiii,
Amic-i e[ FnutoriB HutÖL-ae Bacrue. compositit Franziseus Nekes. Aarben, I^n. Schweitzer. 1907.
Pdititur 2 M 70 ^, 4 Stimmen 4 2n ^.
') HH, Dr. phll. 0. Staub, Religion sie hr«r io Priscbili, zuEeeirnet. Rcffenaburg, Fr. Puatot. 1908.
Partitur I M V} ^„ i StimmeD ä 20 'S).
' . •) Mi8»a feshva in htm. 8. Jogephi, Sp<mgi B. M. 1'.. ad quatuor voeeB virilcB cum organo. Turin,
Karcello Capra. Ohne Jahreszahl. Partitur nnd StJtnmeD 3 J( 40 3t, 4 Stimmen i, ^'S St.
' *) ÜfiMa pro defmietis ram fiequmtia it Ldbera ad daas voceB aenualcB organo vel harmonio
6emitante 'luam composuit P. S., Op. 31. Cum suporiorum licentia. L. Schwann. DUBBeldorf. 1907.
"■wtilur 1 .« 80 5i, 2 Stiaimen ä 20 .5(.
') Sopraa I und U, Alt I und tl, Trnor 1 und II. Baß I und II.
•1 RegeuBbura;. Fr. Piiatet. 1907. Partitur 80 ^, 8 Stimmen k 15 .3). H. H. P. Adolf Locher.
S, zor Erionorung an die Feier seiner Primiz.
lyphone ^^H
ire-Takt ^V
hIiapVioti ^
4
-» 140 E>-
gleitung {Pedal auf eigenem, drittem System) in glanzvoller Weise komponiert Iiat*)J
Der prächtige Chor schließt jedoch nicht mit Gloria Patri, sondern mit Alleluja. Die
Orgelbegleitung figuriert in der Oberstimme in fortlaufenden Acliteln, während Pedal
und Unke Hand den mächtigen Männerchor harmoniscli tragen. Im Rahmen der Meß-
liturgie hat das Meisterwerk keinen Platz, aber eignet sich, gleich der Stehleschen
Komposition, zu Aufführungen bei kirchlichen Musikfesten.
Für Aussetzung des Allerhetligsten publizierte H. J. Uyllaes vier lateinische
Gesänge') in einfachem, harmonischem Stile: Jesu dulds memoria und Tantum eryo
sind von Männerstimmen, Adoro (e und Ave Maria von einem gemischten Clior vorzn- ,
tragen. Die Führung der Einzelstimmen ist gut und zeigt von trefflicher Schulung f
Komponisten.
II. Orgelkompositionen.
LQdw. BonTin lernt Referent durch nachfolgende Kompositionen für die ürgel
auch als tüchtigen Organisten kennen. In 2., verbesserter und erweiterter Auflage
erschien Op. 8, drei Tondichtungen.^) Die erste bringt das Weihnachtslied „Zu Bethlehem
geboren" mit stimmungsvoller Einleitung und schöner Durchführung in modernem Stile
auf drei Liniensystemen mit mannigfaltigem Registerwechsel. Nr. 2 bietet nicht nur
einen, sondern viele pathetische Momente, ähnlich Nr. 3. Nur tüchtige Organisten werden
auf modernen Orgeln die gewollten Wirkungen erzielen,
-- — Op. 12 Nr. 1 ist ursprünglich für großes Orchester geschrieben und in dieser
Ausgabe vom Komponisten für Orgel bearbeitet, „ Aufführungsrecht vorbehalten ",
bemerkt der Herausgeber, „Auflülirung nur von Seite tüchtiger Organisten" der Unter-
zeichnete.*)
— — Op. 77a bedarf trotz des ruhigen Charakters wegen scharfer Chromatismen
sehr geschulter Orgelspieler.')
Präludien in den gebräuchlichsten Dur- und Molltonarten zur Verwendung in der
Kirche und Schule für die Orgel oder Pedalharmoniura mit Angabc des Fußsatzes
von Hax Bnrfiier.^) Die 16 Nummern in den Tonarten bis zu 2 Jf oder 2 i? sind orgel-
mäßig empfunden , imitatorisch gehalten und bereits für vorgeschrittenere Schüler
geschrieben. Die letzte Nummer ist für zwei Spieler, von denen der zweite das Pedal
zu übernehmen hat. Am Schlüsse der 22 Seiten in Querquart sind die gewählten
Zeichen für Pedalapplikatur erklärtr.
Neue Harmoniumschule. Lehrgang zur Selbsterlemung des Harmoniumspieles.
QJene Methode, auch für Nichtklavierspielende) von Ernst J. Gzerny, Op. 124.') Der
Text ist in drei Sprachen (deutsch, englisch und französisch) gegeben. Im 1. Teil sind
die elementarsten Bemerkungen über Klaviatur, Noten usw. mitgeteilt; im S, ist von
Tempo, Takt, Ganz- und Halbton, Tonleitern und Tonarten und den Hauptakkorden
die Rede. Der 3. Teil bringt 17 Übertragungen bekannter Kompositionen für Har-
monium. Das Hauptgewicht für diese neue Schule liegt in dem Umstände, daß dieselbe
auch für Nichtklavierspieler, also eigentlich für die Musikdilettanten bestimmt und
bei dem Umfang von Hl Seiten in Großquerquart bei trefflicher Ausstattung sehr billig ist.
7 leichte Stücke*) für Harmonium oder Orgel von Gast. H8^.^) Für phantasie-
arme Harmoniumspieler (die Orgel eignet sich nicht wohl) siud die 7 Tonsätze emp-
fehlenswertes Übungsmaterial.
') Le C Li' PsftUDie (Text Istin) pour Cboeiir ä iiimtro vojx d' honunes aveo acconipftenement d'
Drgue. Komponiert filr ilen feierlichen Einzug Sr. Eminenz des Kardinals Meccier in die Erabischöflichc
Ksthedrule zu Mecheln am la. Mai 1807. Verlag von Breitkopf und Httrte! in Leipzig:. Partitur 2 .«.
*) Salut solennel. Anderlucht— BröBBel, nie Veeweyde ÖO. Partitur 1 ¥r.
') Christnaohtatrauio. Momento pnUtieo. VctIbdi^d. Preis 2 .*, <M
') In gehobener ätimmung — ElcvaCioD. Preis \ Ji W ä). |fl
") Andante cantabilc. Preis { M 'iO 3,. F. E, C. Leuckart, Leip;!ig. IWtT. ^
') Graz und Wien, Styria. 1907. Preis '2 M ^ ä,. '
') Hannover, Louis OerteL Preis 3 Teile ä 1 M, komplett 1 Ji.
') a)Fe8tliymne;b)HochzeitBinarBch; e) Meditation; djTrauermaraph; e) Scherzo: f) Pastorale; g)Fit(fa.
•) Leipsig, Fr. Hofmeiater. Preis a J( 50 .S(.
A
HS 141 E>-
Franz Liszt, Fuge: Ad nos, ad salutarem undam. Für Orgel übertragen von
H. A. IMeker. Für die Eonzertorgel mit 4 Manualen und allen möglichen technischen
Ausstattungen und für Virtuosen im Orgelspiel bietet dieses von Schwierigkeiten strot-
zende Werk Gelegenheit im Überfluß Bewunderung zu erregen.^)
Die erste Orgelsonate von D. 6. Pagella, Op. 55,^) besteht aus einer Einleitung
mit folgendem AUegro; ein Adagio, bildet den Zwischensatz, das Finale entwickelt sich
recht lebendig und mannigfaltig. Überall lebt und webt der gebildete Musiker und fein-
fühlende Komponist, seine Motive unter Wechsel der Manuale mit weiser Mäüigung
verwendend, ohne zu sehr in Chromatismus zu verfallen. Für den liturgischen
Gebrauch ist das mittelschwere, interessante Opus kaum verwendbar, aber sehr dankens-
wert bei Orgelprüfungen zu gebrauchen Das Opus ist dem 1. Organisten des heiligen
Hauses in I^oreto, ülisse Mattey, gewidmet. Sehr lobenswert ist die Wahl von drei
Liniensystemen für die ganze Sonate.
Von 6. B. Pollerl erschien ein von der Kgl. Musikakademie in Florenz 1887 mit
dem I. Preise ausgezeichnetes Präludium mit Fuge in C-dur.*) Die Fuge besteht aus
zwei Themen, von denen das eine aus der aufsteigenden C-dur- Tonleiter gebildet ist.
Die Arbeit ist klar und korrekt, hält die Gedanken ohne fremdartige Abschweifungen
fest und befriedigt nach technischer und musikalischer Seite; sie ist auf 3 Systemen
dargestellt.
Die zwölf Präludien von Jos. Renner jun., Op. 67 für Orgel oder Harmonium
sind sehr gesangvolle Tonsätze im modernsten Stile, in denen die alterierten Töne
(if b b) in jeder der selbständig und sorgfältig geführten 4 Stimmen gehäuft sich vorfinden,
so daß für Auge und Ohr Härten und Schwierigkeiten sich ergeben, die nur durch
anhaltendes und genaues Studium geklärt werden. Die Freude an den Dissonanzen über-
wiegt. Die Kantilenen sind ernst, manche träumerisch, die meisten neuartig, aber fesselnd.'*)
Eine Fuge zum Offertorium schrieb Gino VIsonä als Op. 6 auf 3 Liniensystemen
in B-moW mit anerkennenswerter kontrapunktischer Technik und vielem Wechsel von
ppp bis ff,^)
12 Pastoralpräludien von Fr. WalezynsU, Op. 81, für Orgel oder Harmonium ent-
halten einzelne sehr liebliche, aber auch manche gar zu tändelnde Sätze für die Orgel,
z. B. Nr. f^ 12 usw. Für Harmoniumspieler von mittlerer Fertigkeit bieten sie ange-
messenen Unterhaltungsstoff.^)
Unter den im vorhergehenden Abschnitt aufgeführten Orgelkompositionen sind nur
wenige, welche sich nach dem Urteile des Referenten auch zum Vortrag beim litur-
gischen Gottesdienste eignen dürften, darunter einige von L. Bonvin, das Op. 61 von
M. Burger und mehrere aus Op. 61 von Jos. Kenner. F. X. H.
Vom Musikalien- und Büchermärkte.
1. Geistliche und weltliche Musik: Georg Amft, Zwei alte Weihnachtslieder aus der
Grafschaft Glatz. Tonsatz für gemischten ('hör. Breslau, Franz Goerlich. Partitur 75 /^, Stimmen
Je 10 ^. Die beiden Weihnachtslieder „0 laufet, ihr Hirten" und r»Auf, auf, ihr Hirten" hat der Habel-
schwerdter Seminarmusiklehrer in der Weise für vier- und fiinfstimmi^en gemischten Chor bearbeitet,
daß die oberen Stimmen (Sopran und Alt) im natürlichen zweistimmigen Satze gehalten sind,
während die ünterstimmen (Tenor und Baß) wirkungsvoll figurieren.
Die Streichorchesterstunde. Instruktive Vortragsstticke in den gebräuchlichsten Dur-
und Molltonarten, komponiert von Max Barjcer, Op. 60. Chr. Vieweg, Berlin - Großlichterfelde.
Zweites Heft. Partitur 1 .Ä 50 /^, 5 Stimmen ä 40 ^. Für den Musikunterricht an den mittleren
Schulen und in allen Seminarien, in denen die Geigeninstmmente gelehrt werden, ist diese Partitur
(das l. Heft ist der Redaktion nicht zugegangen) von vier ftinfstimmigen Orchestersätzchen (2 Violinen,
Viola, Violonc. und Kontrabaß) außerordentlich belehrend und fördernd. Genauigkeit im Kleinen
M Leipzig, Breitkopf & Härtel, Volksausgabe Nr. 2323. Preis 2 Ji.
'*) Frima Sonata per organo. Turin, Marcello Ciipra. Preis 2 M.
') Preludio e fuga (in do) per organo. Turin, Marcello Capra. Preis 1 M.
*) Regensburg, Fritz Gleichauf. Preis 3 M.
^) Turin, Marcello Capra. Preis 80 ^.
*) 12 Pradtidia pastoralia, Organo vel Harmonio pulsanda. Turin, Marcello Capra. Preis 1 Jt 60 /^.
-13 149 &-
uk der jnngei^^^l
nnd Achtsamkeit auf das KleiusK^ wird zu sicherem Ensemble führttn und den Goachnmuk d
Leute bilden.
Max Bnreer. Anoh für das Pianoforte hat der gewissenhafte Antor als Op. ÖH zwölf kleine
Vortragastüclje , in den gebränch liebsten Dar- und Molltonarten zn 4 Hitnden, zum öebranchu
neben dem systematischen Unterricht komponiert. Steingrflber VerlaR. Leipzig. Sie sind reizend
erfunden nnd filr Klavierspieler der Mittelstufe treffliches Übnngsinateria!.
Unter dem 'fitel: Tonirers Chorechatz sind 110 erprobte und auffühmngsfreia . (noch in
keiner anderen Sammlung enthaltene) nach den verschiedensten Gelegenheiten übersichtlich geordnete
neuere Original -Männerchöre, publiziert worden. P. J. Teurer, Cöln a. Rh. In Leinwand gebnudeu 2 M.
Der Band umfaßt .316 Seiten in Crroß 8° und ist wohl die billigste aller Sammlungen für Männev-
chöre, Komisch berührt im sachlichen Verzeichnis die Bezeichnimg; „Chöre mit Liebe" nnd „Chöre
ohne Liebe", ist äbrigens pädagogisch gut zn rechtfertigeo nnd eine der ünterabteilnngen, in denen
die fnr heiteren und ernsten Inhalt, Chöre mit Solo, auf Natur nnd Frühling, patriotische, im
Volkston, Tanz nnd Marsch, Trinkchöre usw. untergebracht sind. Sehr anerkennenswert und löblich
ist die Einrichtung, daß die Stimmen Rir .jede Nummer einzeln abgegeben werden; freilich, wer
alle Nummern anflnhreD wollte, miiäte ein Kapital darant^etzen.
Der zweite Band enthält 200 beliebteste nnd anfföhrungsfreie Volkslieder, volkstümliche
Lieder nnd Lieder im Volkston für 4 Männerstimmen, bearbeitet von Jos. Schwartz, Hugo Jüngst,
Karl Schauß, Heinrich Bniigart u. a. P. J. Tonger, CBln a. Eh. Partitur in Leinwand gebunden 3 M. |
Auch dieser Band ist mit iin ersichtlichen Registern versehen nnd bietet des Schönen und Schön3tea.-H
in Hülle und Fülle. J
Man kann dem Verleger beistimmen, der im Vorworte zum ersten Bande versichert, „daft^
eiue derartige Sammlung noch nicht existiert."
„Engels läuten" oder „das Gebet der Mutter". Ein Weih nach tsmelodram für Deklamation,
('höre (gemischter-, Männer- oder Frauenchor) und Pianofortebegleitung. Gedichtet nnd komponiert
von Jo». Deecherraeier, Op. 83. Eegensbnrg, Fritz Gleichanf. Klavierpartitur 2 .U, Textbuch mit
Deklamation 20 J(. Singparlitnr: Ausgabe A für gemischten Chor, B für Männerehor, C für drei-
stimmigen Frauen ch or _je 20 A. Auffiinmngarecht frei, wenn das gesamte Noten und Testmaterial
käuflich erworben wird. Füiif GesangseinJagen beleben das sinnige Melodram, das in Institnt«u
nnd Vereinen bei kommender Weihnacht viele Freude bereiten wird. Die Mnsik für gemischten
(.'hör ist die Grundlage für den Frauenchor und auch für den Mäniierchor, jedoch in entsprechender
Weise arrangiert: die Anforderungen an die Stimmenkräfte nnd den Klavierspieler bei den melo-
dramatischen Einschaltungen sind sehr gering.
In Knecht Ruprechts Werkstatt. Weihnachta- Märchenspiel In 1 Akt für Schale, Hans
und Bühne. Dichtung von Hildegard Voigt, Musik von Wilheuu Kienzl, Op. 75. Verlag der
Muaikwelt (Robert Eeibenstein) , Großlichterfelde-West. Zweihändiger Klavierauszug 5 Jt^ Wer-
händigejErgänznngBausgabe zu Nr. 1, 3, 4, 6, 8b, 10 = 2 Ji W ^i CnorBtimmeahefte Talle Stimmen
enthaltend) 40 ^; Textbuch 40 ^. Der wohlbekannte Komponist des ,.Evan gel i mann hat. gleich
Hamperdinck für die liebe Jugend, für Schule und Institute eiue reizende musikalische Weihnachts-
gabe gespendet , deren Ansfühmng jedoch aorgßlltige Vorbereitung nnd fleißige Einstudieruug
erfordert. Die Dichtung ist kindlich erfnnden. Wenn auch die zweistimmigen Gesänge keine
besonderen Schwierigkeiten bereiten werden, so fordert doch der Klavierpart einen guten nnd
sicheren Spieler, (ibrigens ist iTir einige Nnrameni eine erleichtert* Ergänzungsansgabe zn 4 Händen
erschienen.
Theoretisch-praktische Gesaugachule von Albrecht Krüger. Op. 38. (Ancb fnr den Selbst-
unterricht). Schön und stark kartoniert 1 M. P. J. Tonger, Cöln a. Rh. Referent hält es fnr
eine Naivität, die vorliegende Gesangschnle als ein Mittel zu bezeichnen, durch welches sangfrohe
Personen sich selbst Gesangunterricnt erteilen können. Die Verbindungen von Sprache und Ton
sind (tewiß Hauptbedingung für einen guten Sänger; wenn aber als solclie Übungen Texte für die
Tonleitern gewählt werden, wie z. B. von Seite 54 angefangen: Aedil gewährte stärkende Bäder
den ärmlichen Städtern". — -Corotin bot Brot dem Bodo, Bootsmann Boote borgten Hongard"' n. ä.,
so erinnert sich Referent an die Schulaufgaben , die er in der 1. Lateinklaase (1850) ins Lateinische
zn übersetzen hatte, so z. B. am 0. November 1850 folgende: „Der Ruhm des Fuhrmannes gefiel,
Diana! den Töchtern der Schützen nnd der Pfeil der Diana gefiel den Göttinneu der Starne";
oder „die Schiffer nnd Fuhrleute übergaben den Gräben der Wälder Kohl, Wasser und Pfeile; den
Töchtern aber fehlte die Macht des Nordwinds und der Bart des Schreibers". Das ist pädagogisch} m
nicht wahr!? J
Zwei Festgeaänge: 1. für einen Priester, 2. bei der ersten Kommunion der Kinder, für vier-a
mmigen Männerchor, von W. SchÖlIgen, up. 14. Düsseldorf, L. Schwann. 1907. Preis 25 3i,^
von 10 Exemplaren ab je 15 ^. Der 1. Chor enthält fünf Strophen^ der 2. vier Strophen. Melodie '
und Harmonisierung sind edel, einfach nnd ohne besondere Schwierigkeit.
II. Bücher nnd Broschüren: Die Modulation mittelst gemeinschaftlicher Akkorde anf
arithmetischer Grundlage von Edmnnd Hohmann. Erlangen Hans Metzer. 1907. Preis 1 ,« 80 ^.
Auf 69 Seiten wird durch Text nnd Beispiele „unter möglichst geringen Anforderungen an das
Gedächtnis die Modulation mittelst gemeinschaftlicher Akkorde so darzust^'Uen versucht, daß auch
dem unmusikalischen Schüler die Fertigung einer korrekten Überleitung ohne große Mühe ermög-
icht wird." Beim .Schiller wird nur yorausgeseut , daß er die latervaUenlehre beherrscht, die
A
-O 143 EU-
iTerbindtin^ der Drei- und Vierkläuge vegelrectit KiiaUude bilugt und in den gebräuchlJchäten Ton-
Parten sich oeimisch fühlt. Die Übungen riechen stark nach ArTlhmetik.
I Friedrich LttnenianD in Annabf^rg (Eöui^eich Sacliseoi sandte an die Redaktion eine
BNovitAt, welche 2 Seiten (Seite HO und 81) ans einer fiymphonia Architeämica «nd zwar ans dem
P nchzehnBtimmii^en Schlnßctior enthält und „ein vollständig uen erdachtes Fngensy stein " darstellen
■ will. Der Titel dieser wenigen Blatter in Öroßfotio lauh^t: „Eine durch Bachstndien gewonnene
kompositions technische Krhndung auf BvmnhoDischem Gebiete, niedergelegt in einem kontrapnnktiscli-
orcheatralen Riesenwerke. An alle Tonkünstler und Kunsifrennde gerichtete diesbesägUche Dar-
legung eines deutschen Komponisten beim Beginne der KonzertsaJaon 1907/06." Durch diese
Anzeige ist die Bitte des „Erfinders der symphonischen Myriomorphoneopfuge" erfftllt.
Stimmerziehende Lautbildnngslehre nach einem Lanttiildnogsgesetz. Anf Orund praktischer
BrfahroDgen dargestellt von Biaoka Morill, Oesanglehrerin. Mit zahlreichen Abbildungen. Berlin-
Großlicht erfelde, Chr. Fr. Vieweg. Preis, broschiert 3 ^ .50 ^. Für jeden Gesanglehrer enthält
dieses Buch von 114 Seiten wertvolle, durch Ulustrationen erläiiterte Seraerkangen über folgende
wichtige Materien, die für den Gesang- Unterricht außerordentlich belehrend, ja notwendig sind:
I. Atmung und RÜrper; Atmungsgymnastik. II. Atmnug und Stimme. lU. Die Mnndformen and
dofl Laatbildungsgesetz als physiologische Grundlage für die Sprache, a) Vokale; b) Konsonanten.
II, Physiologisch- Physikalisch es. Anhang: Übungawörter.
' Von der Seite 79 angekündigten Illnstrierten Musikgeschichte, welche -J- Emil Naniuauu
..inerzdt geschrieben hat, sind der Redaktion die 3.^7. Liefernng zugegangen. Diese Neuauflage
iat Dr. Engen Schmitz vollständig umgearbeiter und wird sie bis anf die Gegenwart fortfuhren.
, in den fünf vorliegenden Heften wird von der mittelalterlichen Einstimmigkeit in der weltlichen
Huslk {3. Kapitel) bis zum Zeitalter der Niederländer gehandelt. Die Illustrationen greifen jedoch
auch iu spätere Zeiten herein. Endurteil erst am Schinase des Werkes, das 30 Lieferungen
umfassen wird, jede zu 50 \ Tnion, Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig.
Beethoven. Von Dr. Hermann Frhr, v. d. l'rordten, a. o. Professor an der Universität
München. Mit einem Porträt. Verlag von Qaelle & Meyer in Leipzig. Preis geheftet I J£,
gebunden 1 Jt 30 ^. Das Büchlein umfaßt 14^) Seiten und bildet die Nnmnier 17 der Einzel-
darstellungen ans allen Gebieten des Wissens, die Dr. F. Here herausgibt. Die Schrift v. d. Pfordtens
ist aus einer Reihe von akademischen Vorlesungen und volkstümlichen Vorträgen hervorgegangen
und schildert in zehn Abschnitten sehr anregend and flieUend Charakter und Schicksal des unsterb-
lichen Meisters, plaudert nett und geistvoll Über dessen Sonaten und Kammermusik, Symphonien,
tirogramma tische Instrumentalmusik, den Fidelio, die A/tsen »lAemniK, die i). Symphonie nun dessen
etzie Werke.
Aus dem Heich der Töne. Worte der Meister, gesammelt von Karl Reinecke, Buch-
ausstattung von Franz Hein. Elegant gebanden 4 M. E. A. Seemann, Leipzig. „Tansende von
Aussprüchen über Musik und Musiker sind hier auf Si^4 Seiten zu einem zierbchen Bande vereinigt,
aus dem der Freund der Tonkunst vieltWtige Anregung, Belehrung und Genuß schöpfen kann.
Mau wird bemerken, daß die Musikfiathetik ihre w^iindlungen hat. wie die der bildenden odei-
Dichtkunst. Die Aussprüche stammen aus vier Jahrhunderten von Luther bis auf die neueste Zeit.
Der Inhalt ist in 18 Kapitel gegliedert: Vom Wesen der Musik an sich, von ihren Faktoren,
Melodie, Uarmonie und Rhythmus, von der FormschOnhett und deren Schünheitsgesetz , von der
Instrumental- und Vokaimnuk, vom Volkslied, Choral und Kunstlied, über Komponisten und ihre
Werke, Selbstbekenntnisse der Komponisten, vom Schaffen, Dirigieren, vom Vortrug, von der
Kritik etc. In der Hauptsache ist den Bemfsmosikern das Wort gegönnt, doch sina in einem
Auhange auch Aussprüche über Musik von Dichtern und Denkern zusammengesteill." Ein treff-
liches Buch für den Weilmachtstisch!
An Katalogen, die theoretische und praktische Musik feilbieten, sind der Redaktion
folgende zugegangen: C. F. Schmidt in Heilbronn a. N., Nr. 336, Streichinstrumente mit Piano forte,
Nr. 337, Bücher über Musik; von M. Halle in München, Ottostraße Ba, Katalog von Autographen
(darunter auch Musiker); von V. Evtelhuber in Wien, Alserstraße lU, der antiquarische Anzeiger
Nr. 30. der auch Musik enthält: von Th. Ackermann iu München, Promenadeplatz 10, Nr, .WO,
Sischichtliche nnd theoretische Werke über Musik und Theater; von L. Rosentnal in München,
Udegardstraße Iti, Antiquarischer Katalog Nr. 121. Dieser enthält wie immer, musterhaft
and vorbildlich redigierte Werke über Kircoengesang, weltliche Musik, alte und seltene Mnsik-
drucke usw. in äußerst wertvollen, aber sehr teueren bxemplaren.
Als Kuriosität teilt Referent mit, daß ein Pseudonym, der sich .Tohano Gothardo nennt,
eine Komposition fiir den Esperanta-Kongreß in Cambridge 1907 als „I54a Verkn" komponiert hat
unter dem Titel: „Palrv Nia (d. h, Pattr nosUri. Horo pm- Soprano. Aldo, Terwo foy" Bago. Tekito
l<fcat komjiono d. J. G.. Memhro de In „Etperanta Klubo Wien" (Auatrioi. Preis 1 .* 25 ^. Vielleicht
1e erste Komposition in dieser sogenannten Weltsprache! Zu beziehen: Wien, Esperanta-Klub,
tendgasse 31. __ F. X, H.
4
4
Vermischte Nachrichten und Mitteilungen.
"Seminarlehrers Karl Wa
Kyon Wilhelm Hohn (190<j>,
Seminar Montabaur. MusikiiuFführnng unter Leitung des H(utu
ler, Sonntag, dfu Kl. November. 1, Ai/mi« Dei, Uännerclior mit Orgel
2. Jvmrfti Maria, Sologesang mit Orgel von Lud. Viadana 1602, 3. fi«e
-tu 144 a-
quomodo mnriiur juatwi, gemiBchtur Chor von Jak. Handl (1587). 4. itiserere mei Ztewa, gemisclil
Chor von Andr. Öabrieli (1583). 5) Ave vervm corpus, StreichoMartett TOii W. Ä. Mozart. 6. Oredi
gemiachtet Chor von Gree;, Tnrini (1589). 7. „Sonotagsfeier^, gemischter Chor von Alb. Zwjss.^.
H. „Priestermarseh" a. d. „ Atlialia", Klavier, vierhändig und 3 Violinen von Fei. Mendelesohn. y. „ Wandar-
Schaft", Männerchor von K. Zöllner. 10. Larghetto a. d. iJ-dnr-Syiaplionie, Klavier^, achtbändig von
Ij. von Beethoven. U. „Das erste Lied", Männerchor von E. Heichardt. 12. Adagio und Eondo für
Violine nnd Klavier von P. Rode. 13. „Der Lenz und ich und dn"! Mftnnerchor von K. Jacot '
14. Phantasie für Violoncello und Org«l von M. Gulbina. 15. „öchßn ist dio Jugend", naas. Vol"
weise von K. Walter. l(i. Phantasie ftir Orgel von Ad. HesBe. 17. „Die Allmacht", Männerclior
Orgel von V. Lachner.
2. _ I Die Organist eneclinle Luzerii wird ancb dieses Jahr stark frequentiert und könnt
nicht alle Antragen Berlicksichtignng linden. Von den äl Teilnehmern sind 10 Lehrer und Organisten,
4 Theologiescudierende, 1 Geistlicher, 3 Kantonsaehüler und 3 weitere Schüler. ZwiSlf derselben
sind diesen Herbst neu eingetreten, wälirend die übrigen neun die Schule bereits ein oder mehrere
Jahre besuchen. Der Unterricht dauert das ganze Jahr, die Sommermonate ausgenommen, nnd
scliließt mit einer Produktion, woran sieb die fortgeschrittenen Schüler beteiligen. Von aen Unterrichts-
gegenstUnden wird Orgel separat erteilt, die Theoriefächer (in zwei Abteilungen) gemeinschaftlicJi
wie imch der Choralunterriclit. Die Organistenschnle ist somit ein Institut, das in erster Linie die
tüchtige allgemeine Durchbildung von Kircheuorganisten erstrebt und als solches weiteste Beachtnni
verdient.
Der Stiftschor Luzern führte bei der Jubiläumsfeier zur ErJnnemng an die Gründung
Vereins nacli folgendes Programm durch: A. Freitag, 22. November (Fest der heil. Cäcilia, Varrfi
patronin). Morgens B'.j Uhr in der Hofkirclie Teierhches Hochamt für die lebenden nnd V(
storbenen Vereinsmitglieder, a) Loretomesse, Op. 25 von VinK. GoUer; b) zum Offertorium Motette:
Crintantibu« organig vonMich. Haller. Nach dem Hochamt Aussetzung des Sanktissimum nnd sakramentaler
Segen. B. Sonntag, 24. November (27. nnd letzter Sonntag nach Pfingsten). Vormittags 9 Uhr in
der Hofkirche Stitis- nnd Pfarrgottesdienst: Fredigt mit Bezugnahme auf die Feier des Stiftschor^
!!'/) Uhr Hochamt: Festmease, Op. 169 mit Orchester von J. Rheinbei^r. Offertoriura: üanta
organis von Mich. Haller. Als Nachspiel: Orgelsati: mit OrcJiesier von G. F. Händel. (Oq[( .
nach der Originalpartitur bearbeitet und gespielt von J. Breitenbach Juu.) C. Nachmittags 'ft.^
Fest Versammlung im Unionsaale unter verdankenswerter Mitwirkung verschiedener SolistW
des Städtischen Orchesters. 1. Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit" für Soli, Chor und Orchei
(Solisten: Frl. Margnerlte Bell und Hr. Xaver Walker) von F. Hendelssohn. 2. Anrede des
Präsidenten des Vereins, Herrn Stephan Simeun. 3. Arie ans dem Oratorium „Die Schöpfnng"
(Hr. Gallus Gmür) von J. Haydn. 4. Gavotte für Orchester von Livron. 5. „Der alte Kirchen-
säager", gedichtet, verfaßt und vorgetragen von Th. Bacher, mit melodramatischer Begleitung von
F. .T. Breitenbach. 6. Chorgesänge a capella : a) Vtrgine sania. b) Sondinella pdUgrinn von P. J. Breiten-
bach; c) „Scbnittermädchen" von A. schlnep. 7. Lieder: a) „Lindes Kanschen in den Lüften" von
J. Brahms: b) „Keine Sorg' um den Weg" (Frl. Lisa Peseh) von J. Raff. 8. j-Sonnengesang" nn«
dem Oratorium „Franeiscus" für Teoorsolo, Chor und Orchester (Tenorsolo: Hr. P. Keller)
Edg. Tinel.
3. --- Colmar i. Elsaß. Seit dem 1. Oktober ist Herr Eene Müller Nachfolger
Heinr. Wiltberger als Semiuarmnsiklehrer in Colmar. (Herzlichen Glückwunsch unserem ehemalif
Schüler! F. X. H.)
4. Inhaltattbcrsicht von Nr. 11 des Cäctlienvereinsorgans: f Kardinal Andn
Steinhnber. (Mit Bild.) - Vereins-Chronik: Vorstandschat't des DiÖzesan - Cäcilien Vereins
München -Freising: Bre^laner Diüzesan ■ Cäcil ien Vereins - Versammlung in Gleiwitz; Katholischer
(Jrganisten- und Eirchschullehrer- Verband in Sachsen (Bautzen); Kirchenmusikalischer Ins traktions-
knrs in Graz; Sammlung lateinischer Motetten für drei- bis vierstimmigen Männerchor, znnftchet
nir die Bedürfnisse des Straßbnrger Diözesan-Cftcilien Vereins. — Die kirchliche Gesetzgebting
bezüglich des Rezilierens liturgischer Gesänge. (Von P. L. Bonviu.) — Adventsgedanken.
(Von P. A. M. W.) — Vermischte Nachrichten und Notizen: Der ambrosianische Lobgesang —
ein südamerikanischer Tobgesang: Die Singknaben dea Eegensburger Domchores (mit Bild); Für
Frennde von Kinderlied texten; J. Schulz, ErzbischÖli. geistl. Rat in Fi-eiburg; Berichtigung von H. M.;
Beilage des Sachregisters zu W. Ambergers Generalregister; 19. D iQz es an - Generalversammlung
in Straßburg; Inhal tsöbers ich t von Nr. 10 der Mvsit-a antra; Inhaltsübersicht von Nr. 11 des Cäcilien-
Vereinsorgans.
fli^ Aach die Redaktion ladet zum Abonnement auf den 41. Jahreang der Munii
«n«-« ein, empfiehlt wiederholt und dringend Bestellung bei der Post, ersncht
Beiträge und Korrespondenzen und wünscht allen Le»ern heute scliuo ein grei^egneti
Nenes Jahr.
Druck und Verlag von Friedrich Fastet in Regenshurg, Gesandtenstraße.
Mebst Anzeigenblatt, Inhalts-Verzeichnis dem 40, Bande» und Bestellzettel für den
41. JafarKane 190H der MiiMm uni^-n.
für
ita^^™
i^reS^H
. MUSICASACRA.
m " Anzeigenblatt ig*
4 liMPrkte, woleho man goH. B Tnife vor EretoheineD ier iMtuffQotlva Niunmer uinirndon wotli'. werilca |
mit io .2t Kt >lie lopaltige and 10 ^ für dio äititaUIg« {durrhJaufODdel PoUUQlle beioihnel.
Ks werden uur Holrlie Insorali! aiifgeuoiiiiQeu , wcbL« der Tendenz dieser Zeitschrift ootaprecben.
Verlag von J. Fischer & Bro., New York.
nitterer. 1^., Op. 141. Mlsia In hon. S. Nomlnis HarU* ad diuram aaarnm vntum
virilam concinente organo. I'ürtidii' 1 .« 5(1 ^. St.imnu^ii ä. I .«.
<lrnb«r, Jan.. Dp. 173. ImmaculatamssSB (tlr 1 Uännorstimmeti mit OrgulbeKlelinntT'
Partitur 2 M. Stiiumen (ä fio i,t 2 M 40 S|.
Op. Uiln. 20 OlTartorleD (Coinmiine Sanetorum) für 4 Uänamiitiminun. Orxf^lljtulwtiinK
iid. lih. Partitur -2 M. Stimirifn 2 M .W ^,.
Hohnerlela, H.. Oi>. 40». Mlgsi Id hOO. 8. AaoustlDl Hlr H Mäimunlimmeo mit
Orgetbcgleitnng. Parlilnr '2 M. SfJuiinon (Ä .'>') 4) 1 M 50 .5).
- — Dieselbe arrangiert rar AU uud 2 MilDn<'nfllmiii<-n mit Orgeibegleitnng. ParÜmr2.«.
.StimmyQ lä GO .5|) 1 Jt 50 .5t.
Bonrla, L. (ä. .1.), Op. (ia. Mlns In hOD. Ss. CordlS J»SU für JNtlmmlg somMirnii
Chor, mii neglBitnng von Strcichorclieattir u. Oigpl, oder Oreel allein, Partitur :iJ( 50 J|.
Stii)iin>'Ti (ü 60 .5() 2 .* 40 ^. Orcliostcrpartitnr, ürgd- ii. f^treichurcliostarNtiinmen
in Abwdirift.,
migen Miliiiierrlini
In Vorbcreltpniy.
Knvnneiio, o., Op. KI. ifligga In hon. S. Orestes fllr
Orgi-II"'itli'iiiiiip,
Op. H4. Dia Vesgtrpsalmen fQr die Marlenfeste des Ktrcbenlahres und die vlsr
MarlanlSChen Aotlpbonen für 3 Al<luui.^i'hlinimeii. ()r);r'lb'<^-'leitiiut: ail lib.
Hemtellungeo riclile man an Ant. Böhm n, Sohn, Augsburg iintl Wien
|l^* BKle XII verlang-en: "^g
KstaloE lllirr
Harmomnm, sowieKlaviei- Q.Fedal-Haimomam
nll 8augp*bllse und tnildwilchcm Ton* lUr Kirch«, Schula und Zlmmar.
IV Nur pr"ltiwllrdlgo, gani-- vory-il;;lii'hi limlramenl.?. wol'Ür
TOllSl" (iliriilHi" (
wild, (i'r
M bia 2irAj .«.)
iJer Vorxog dicuarFahrlkaU: bcrubt haiiptsäclillcb In derWeicUiait
und Hilde ilea Todcb, nowia in itor Pnudrhaftigkoit dea UecbsoiBoiu«
und den SNUj^gcMHics.
Kfnndlicli»« AnnrSÄei] si.'ll /.um Iiw<tr(i d.ir lii.>i«i(trTi KircbrnmiwIksclKil« ninl «kr iimi-
>rbiiiii.in <'H<-i|iiTihii-c!i.i iK.clinchluugüVdll i-ntj^i'^'*"
Die Administration der Klrcbenmuslkscbuls In Regensbarp, L 76.
Ordinarium Missae
ex Eclilione Vaficana
A SS. D. N. Pro PP. X Evulgata
excerptum.
Religion in Salon u. Welt
Reflexionen von Ansßar AlblnQ
(Monsignbre Dr. v. Matliies,
ijJelieiinkäniinCTer Sr. Heilig-
keit). 16". ITiiS. In moderne!
Halbl ein wand bauii M 2.
Friedrich Paslvt,
V'iTlapliilniDfliiiiiy- in RejrPHwliiirg.
Harmonium.
Ein gebraachles Harmoniiuu
iu bestem Znstande, amorikaniscluw
Syslpra PeUmljct, mit 2 8piPlea,
'.I Registern and ä Kniehebeln, miu
schönem vollem Tun und schoneai
Anfban aus WaUjiusHliülz wird prei^
würdig y.a verkaufen eesncliL A "'
Ittinfl wird vennittelt dnrcli
Eipeditlon dieses Slattts.
Regonsbnrf;. zu iiezieheii durcii alle Budiliandliuigeai
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Orgelkompositionen
in den Dur- und Moll-Tonarten
Gebrauch beim katholischen Gottesdienste
lierttusgeg"l)eii von
Aug. Weil. Pfarrer
in Hattenheim im Rheingau.
ai6 S. Noten.stich iu 4*. Preis 8 M. Gebunden 10 M.
Rezensionen und Empfehlungen:
Allliegende Orgelkompositionen in allen Dur- und Mollluimrtea zum Uebrauche boiJ_
Atholisclien Gottesdienste, Iierausgegeben von Hochw. Herrn Pfairer Weil, sind durch-
wegs lehrreiclie, nur leichte und iiiittelscliwere, selir gut verwendbare
ßtiicke. die als Vor-, Zwischen- nnd Nachspiele dienen können. Mit
A
liienenflciß Iiat dtr Hcr«usgeber nur das Beste von verschiedenen älteren
und neuen Meistern gesammelt und filr obigen Zweck verwertet. Ute sehr
loliunswerte Arbeit iat eine praktisclie Anleitnne; znm thematlsclien
Spiel in interessanten BeiBpielen und kürzester Fassung. Dabei ist den
Melodien scbon durch die Auswahl der Meister der Stempel der Kircblich-
keit aufsredruckt; durch die bevorzugte Piatonle ist unkirchlicher Ton-
Mchrift und ein Rhythmus, der weltlichen oder ordinären Charakter ver-
Kiteu könnte, gänzlich vermieden.
üttsseltie kann genau gesagt werden von den Vor- und Nachspielen zum Asperges
e, Vidi ayuam niid Veni Creator,
Während in dem erstcreu Werke selir viele vorschiedcue Motive bebandelt «iiid, ist hiei-
nGedankein vielen Beispielen verschieden durchgeführt Deswegonistauch diese Summlung
cht bloß zu praktischen, sondern vielmehr noch zu Studien-Zwecken sehr empfehlenswerl.
Ich wünsche dem sehr brauchbaren und sehr lehrreichen Werke die
eitflste Verbreitung.
Rogenoburg, den 1.^. September 1903. F. X. Engclhnrt, Domkapellmeiäter.
^^Kw
Mit bewundernswertem Fleiße hat Herr S. T. Pfarrer A. Weil kurze Orgel-
-, Zwisdien- und Nachspiele gesammelt, welche vor allem einem [iraktischen
Zwecke zu dienen bestimmt sind, indem sie die sämtlichen Tonarten des Quintenzirkcls
in der Reihenfolge der chromatischen Tonleiter in zahlreichen Pieijen bieten; zugleich
aber dienen sie instruktiven Zwecken, da .sie zwei-, drei- und mehrstimmige
Sätze, vielfach In einfacher Imitationsform und nach klassischen Mustern
bearbeitet briogen and durch genaue Pedal bezeichnn Dg auch zu korrekter Spiel-
barkeit anleiten. Ans diesen Gründen sei diese Sammlung den Kirchen-.
Organisten warm empfohlen!
^^_ Regensbur^', 5. Oktober Uina. Hlch. Haller, Kanoniku».
Regensburx',
Herr Pfarrer A. Weil ans Hattenlieim im Rheingau bat mir seine Sammlung von
brgelstücken für den katholischen Gottesdienst gezeigt; ich halte dieselben für sehr
reichhaltig, gut ausgewühlt, leicht ausführbar und echt kirchlich nnd bin
■berzeugt, daß mit Publikation derselben einer großen Zahl von katholiRchon
"Organisten ein sehr willkommener Dienst erwiesen wird.
I
St. Galleu, den H. September 19l).1.
E. J. 6. Stehle, Domkapellmeister.
Die große Sammlung von Orgelsätzen, die Sie uiir zur Durchsicht
nterbreiieten, habe ich sehr genau durchgegangen und ich kann Ihnen zu
im Werk von Herzen gratulieren. Mit einem wahren Bienenfleiß haben
die Werke unserer Kirchenmusik -Klassik er durchforscht, um ein
benso interessantes als praktisch vorzüglich verwendbares Sammel-
werk zustand« «n bringen. Fügen Sie gütigst {wie Sie es bei einer Anzahl von
Stücken bereits getan haben) den einzelnen Sätzen Tempo bezeichnnngen bei nnd über-
geben Sie das Wfirk dann einem tüchtigen Verleger. Man darf mit Zuversicht hnlTen,
daß das Werk vielen Orgelspielern sehr erwünscht sein wird.
Boppard, 15. August 1903.
P. Plel, Kiinigl. Musikdirektor,
Die vom Hochw. Herrn Pfarrer Wull in Hattenheim komponierten und gesam-
melten Ürgelstücke habe ich mltgrOsstem Interesse durchgesehen. Die vielen in
katholischen Kirchen besonders notwendigen Sätze sind nicht bloß meist sehr
einfach, sondern auch in edlem, vornehmem, wahrhaft kirchlichem Stil
geschrieben und verraten auf jeder Zeile die künstlerische Hand des
erfassers. Mrtgen dem äusserst reiclilmltit,' angelegten Werke
fbiilirende Beachtung und weiteste Verbreitung zuteil we
Müncben, 12. Septemlier 1903.
J. B. Tballcr, StadtpfarrchordirektOR
Mit iiie«er reiclilialtigen, praktisch angelegten Sammlung von Orgelstücken h«
Herr Pfarrer Weil einen äusserst glücklichen Griff getan. Sic enthält das
richtige Material fiir den beahsichtigten Zweck.
Möge die vieljährige, mühevolle Arbeit uud der BienenfleiU, mit welchem
der Hochwürdige Herr alle für den liturgiscliun Gottesdienst brauchbaren Sätzchen
zusammengetragen bat, durch einen dem Inhalt entsprechenden hübschen Druck und
durch weiteste Verbreitung belohnt werden,
Straßburg, 26. August 1905. A. fipHBOPr. Kaiser!. Musikdirektor, ^H
Organist und Lehrer am KonservatoriHm.^^|
Nach Üiichtiger Einsichtnahme des Manuskriptes einer Sammlung kurzer Vor-.
Zwischen- nnd Nachspiele für die Orgel von Herrn Pfarrer Weil in Hattenheim, erklärt
der üefertigte selbe als sehr praktisch und handlich angelegt und für den (icbraaab
bei dem katholischen Gottesdienst als sehr geeignet.
Straßburg, am 1». August 11)05. Jal. Bfihm, k. u. k. ßsten-. Hofkapellmeisd
Snebcn prNehifnpn und ist durcb
■ [iucbf)andlnn<ii'ii zu bezii'hi.'i
Kircheoniusikalisches Jahrbuch.
20. Jahrgang.
Horausgegebeii vun Dr. Fr. X. Haberl.
(3U. Jahrgang des früheren Cäcilienkalenders.!
IV und 21)4 Seiten Text. Preis 3 .«.
lulialh Vorwort it-r Redaktion. — I. Abliandlungpu und Aufuätze; 1) t'liorslia. Ij Anf-
hatzp von r. (terh. lÜetmaDn, 9, .1. I, Der Wortakzont im Choral. U. Hugo Kiemanns Hanil-
bucii der Hnaikgeschichte^ IIl. Vom StratSburger Kongreß für Kirclienmnsik. IV. Wettere Angrlfl'e
gegen die Meüsuralisten. V. Der offizielle Choral. VI. ZiirÄnfltläniQg. — 2) Beiträge zur Glucken-
knudtt von Karl Walter. -- 3) Etwas znm 15. Kapitel des Mlkrologns vou Üoido von Arezzo. Von
P. Otto Korumfiller. — 4) Ltonliord Paminger. Von Dr. K. Weiuniann. — 5) Dr. Georg Jacob.
Geistlicher Rat ntid Doradekaii in Regensburg mit Bild. Von Dr. H. Bäuerle. — 6) Der EinfliiQ Klup-
»tocka nnd seiner Schule auf das katholische Kirchenlied. Von Schwester Hildegarda Teze. —
7) Orpheo Vecchi, oine Studie Über dessen Leben und Werke. \'üu F. X. Haberl. — 8) Der li-nclatuii
iinmcac säentiae deß Gobeünos Person. Vou Dr. Hermann Miiller. — 9) Über Testanterlage und Tftxl-
behandlang in kirchlichen Tonwerken. Eine Studie von J. tjnadflieg. II. Teil. Die Modernen. —
II. Kritiken nnd Referate: Wolf Johannes, GeBchichte der Mensur&lnotation vou 1250— 14tt0.
■f Baude. — Ledarer, Dr. V., Über Heimat and Ursprung der mehrstimmigen Tonkunst Keltische
Renaissance. 1. Band. — Riemanu. Di'. H., Handbuch der Musik geachichte. — Mennicke, Dr. Karl, Haue
und die Brüder Granu als Symphoniker. — \'aleutin. Karoline, Geschichte der Musik in Frankfurt a. M.
\'üni Anfange des 14. bis zum Anfange des 18. Jahrhunderts. Beaprochen von Dr. Herm. Bäuerle. —
Dnnkiriäler dentscher Tonkunst. Erste Folge: Arien von Adam Krieger; Johann Adolf Haase, La Con-
versiiKje di Sant'Agostino. Oratorio: Gesammelle Werke von Friedr. Wilh, Zachow; .^UBgewShlto
Werke von HiTonymus Prfltflriue; Hans Leo Hasalers Werke. Dritter Band. Sacri Conreutuß für
I bis 12 Stimmen. — Denkmäler dentscher Tonknnst. Zweite Folge: Denkmiller der Tonkunst in
BaJ-ern; Werke Hans Leo Hasslera. 2. Teü. Nürnberger Meister der zweiten Hälfte des
n, Jahrhundert«. Geistliche Konzerte und Kirchenkautaten ; Ausgewählte Werke von Agostinu
ateffaiii (1654—1728). Denkmäler der Tonkunst in Österreich. Antonio Caldara, Kirchenwerke;
Wiener Klavier- und Orgelwerke ans der zwi'itea Hfilfte des 17. Jahrhunderts. Besprochen vw
.Tob. Auw. Itegisler über den luhalt lier 30 Jahrgänffe des ki ruh enmusikal lachen Jahrbnches ^r-*"~
CRcili eukal endi-r). .ausgearbeitet von Dr. Herrn. Hftnerli'.
Druck und Vertag von Friedrich Pustet in Regeneburg
Jahrbnches Oij^
MUSICA SACRA.
Ir. 2.
Anzeigenblatt
1. Februar
1907.
loserate, weiche mna ged. 8 Vage ^or ErBchemcn der bclrfflemli n Nuniinrr einetmli,)! wolii>
mit 20 .3i für die Ispaltiice und 40 ft fdr dip 2BpaUise (diiriiilaii^mi<) Petit/cilo (lortiUn'!
Es werden nur boIcIjc Insprit' HiifcLiiomtiien ftdrlic drr Tinden? dieser 7( lU hnft ontiprci h.n
<iirnb«r. Jos., Op. 173. iBimsODlatamesSS für 4 MäTinerstiinmeD mit Orgelb^gleltnn^.
Purtitiir 2 .«. Stimmen (i CO .5t) Ü M '10 -3).
Op. Iiila. 20 OIFertorteD (Commune SaaCtOrum) rur i HUnniirätimmeQ. OrgclbegldtODK
ad. Lii). Piirtitnr 3 Ji. Slimmeu 3 .* 50 ,3,.
Hohnerleln, M.. Ou. 40u. Mista iD bon. S. Auguitlal für ü KanaenHimmeu mit
Orgelbegleitnjig. Partitur 2 Jt. .Stimmen (ä 50 .5r) l .*t 50 ^.
— ~ Di^elbe arrangiert dir Alt, und 2 UAiinorstimmon mit ürguIbogleiCutiK- Partitur 2 Ji.
Stimmen (& 50 .£,) I j: 50 ^.
Bonvin, I.. (S. J.), Op. Hii. Missa In bOn. SS. DorillS Jesa fttr 4stimmie gomiHchtnii
Chor, mit Begloitnng von Stn-iuliorcliesltr u. Orgfh oder Ürg«! ull^iiu. Pitrtitur 2 .« fiO ^.
StimmiMi (/i 6f> Äi 2 M 40 .3i, OrchasterparUtfir, Orgd- u. ätreicliorchestersümmon
iu Abariiiift.
lii Vorbereilimy.
Rnvanello, O., Dp. 83. MlBSa In bOfl. S. Oresles lür 3stimnii^Hn Männerdior mit
Org'ilb.>gl>>it.uug.
0|). 84. nie Vesporpsalmsn nr dis Marlenfeste des KlrcheiUatires und die vier
MarlanISCbeo Antiphonen l\ir ;j MäniieTHlimmen. Urt^elbi-gieitnug aA tib.
iclile man au Aiit. HJtliiii
11 ü. 1—2, anno VI ^genimio — febljraio IDOD, della Ra88Eqma GaEGoaLANA (Eoma —
Denclöe, Lefebvre, e C, Piazza Urazioli, Palazzo Doria) contiene:
L'anijfona "in cboro" k le aiitifoue all'Evangelo nella litnrgia ambrosiana (K. Ott). — Uii' au-
ijca Diacottia rtsorta in Roma. H. Uarla in Via Lata IH. Griiiar). - Unt^ Remurque snr Ic
linilisraa (V. Ü). — La ilfonua d«lU litnrgia russa (A. Palmieri}. — NOTE ED APPIJNTl: L' aflVeaco
di Giibbio i' ia S, Casa di I^rcto (D. M. Falod-Falfgnaiii); Li'ggpndn mfdlevall aullu "Salvo
Regina" (O. Meroati); II rnv. p. L. .TaiinstinB oii il raccorciamento delle mclodio gn^ßoriane (C, R.).
A proposit« della Nota "Risproduction of Plainsong Mtilodiea" (H. M. B.); Appuiili. - LIBRI ^
STAMPE; G. Morin, Dn critlqne en lUargle an XIl* «iMe (U. Hercati); F. Cabrol. Lee ori-
giji(;s Umrgiqucs (A. Guitt^nl); M. Rn^ El canto gregorianu pji eine« nadomw At Europa <Q, B.);
"Psalterinm" {C. R.|; A. Kyrlazidf-M, Al Ai>o liihnnm- (A. Palmieri); Pubblicazioni ^c^gorlane;
Piibltllcjizlojii masiuali : f umunicato. - OORRISPONDENZE E NOTIZIE. Dali' Italla: Roma (L. R.J.
Dali' Eatero: Frnncia (H. Vlllatardi; Oennania (H. Muell"r); Anstria (Dalmiuia) liagusa i\. Z.i, —
BIBr.IOORAFIA .IhIIc dfseipHn.- lJt.nnKichG.
Hueben frscliien:
Marienpreis
in 20 Liedern
zur Verehrung der allerseligsten Jungfrau
für 2 Singstimmen
mit Orgel- oder Harmoniumbegleitung
komiraniert von P. GrISSbacbsr.
Neue Folge. Opus 105.
Mit oberbirlllclier DruckoenebrntirDog.
Partitur 3 Jt 40 ^, Stimmen a, 1 M.
Der Hocliwiirdigu Herr D<jmkapellmeiät«r Eiigelbart in Begenaburg schreibt himüber:
Der Komponist bat sich zu seiner neuen Folge von Marienliedern wieder die Bchünsten Tei
ansgesQclit und Mii> melodiRcb-baruioniEOh so lierrlicb vertont, daß man nacli jedem Llede tagii
ninß: „Hier Iiabeu alcb Poesie und Mnsik innig die Hände gereiclit." Wahres, herzliches Biuptindd
mit dem Dichter tritt ddb ans den Melodien nnd deren harmonischen Verarbeitang cntKegeu.
werden anch die aasübenden nnd zuhörenden Marienkinder sofort beffeistern niid erfreuen. M
diesp dichterisch-mnBikalisch wertvolle Sammlung bald Antiiahtne finden iu der Chorbtbliothek allej
Uarien vereine !
Neue Anflagen!
Soeben erschienen: >
In 3. Anfluge:
V. Tcreslns u Maria. (Op. 7)
Missa secunda
Requiem mit Libera für eine Siugstimme
mit Orgelbegleitnng.
(V.-K. 26T4.)
Partitur 1 M, SingBtiinme V) .S,.
In 8. Auflage!
SlDgenberg«r. iohann,
Missa in hon. S. Äloisii
ad 3 vouos acquales.
iV.-K. aixe.)
Partitur .40 i),, Stimmen (fi 1.5 i/,l 4> 3,.
In 10. Auflag«
Kpnnor. Joseph. (Op. ^ä.)
Gesangfibel.
I Erster GasanganterrioLt. 1907. ao S
(\'.-K. 6a6.)
15 ^, Dutaendprois l .* 50 ft.
Id 3. Aoflage
Haller. Mlfhael. (Op. ü.)
Responsorium „Libera me,t
Domine"
ad 2 voMS acquales cum Organo. Supplc- I
mentum ad „Jlls^aDi (|,uiu(am**. |
(V.-K. 260D.)
Partitur HJ ,5t, 2 Stimmen (ä .5 ,'Ji) 10 .5,.
In 2. AnUage
Haller. Michael, (Op. 59^)
Hymni et Cantus
cultui Ss. Saeramenti servicntes, quo« ud 4l
ot 6 voce.s viriles composuit. d. LaudaC
Sion. S. Ecce panis Ängelorum. 3. Bonea
pastor. 4. salutaris hostia. 5. Panis an- 1
gelicus. 6. Graduale in Missa de Ss. Sacra- 1
mentft. 7. Offertorinni ibidem. 8. Respon-
sorium: Coenantibus iUis. «. Graduale in
Feste Ss. Oordis Jesu. 10. Offertorium
ibidem.^
(V.-K. 1086. 1
Partitur m .5,, Stimmen (A 24 ^) 90 S,.
In 3. AnOagf
Rugh. J.. r. Ss. li„
VIII Hymni Eucharistici
L(:( l*aug(-' tiugrud — 1 sacris aileuiniis - -
^ Verburn supenium — 1 Sulutis huuiana«
»tor — 1 Jesu dulcis niunioria — I Adoro
te) ad 4 voces aequales.
(V.-K. lOiiäi
P;iriiiar 1 .«, Süniiiien (A 2(i .^1 R> i,.
In 1). Aufliigf
llaller, Mirliuel. (Op. :>.]
' Missa Quinta „Requiem"
Hil ä voces (ae<iiiales) cum Organo.
(\'.-K :J72.|
ParliMir I .H, fiimmn» (ü 20 S,) HO -Ii.
In 3, Anflagp
QiindnkR. J«r.. (0|>. 4 )
Missa in hon. S. Jacobi
super c, es, f, g, as, Kür 4stimmigen ge-
mischten Chor mit obligater Orgelbegleitimg.
iV.-K. 1755.1
Panitur 1 .« 50 ^, Stiinmuii (Ä 15 $,) 61) ,3(.
In 2. Anllage
WHl, Dr. Fr. X., (Op. -job,)
Lauretanische Litanei
(ll-nioll) liir Sopran, Alt, 'remir und Bali
mit Orgelbegleitung. Na(^hge!assene« Werk.
Herausgegeben von F. X. Engelhart, Doin-
kapellmeieter in Kegensburg.
(V.-K. aO()6,)
ParUtnr I .« 30 4, Sümmeu (Ä 15 4l 60 A.
Soeben gelangte in 3. AufUjlce zur Ausgabe:
Missa Brevis de Sanctis Apostolis
quiiiquio vocuiii iTiaeqiialiiim
composuit
Ijgnnx nittcrer.
EccI. Cath. ürixi*>uais Cliori KL-titur.
Op. 35.
Partitur 1 .# 2i> ^, .=i Stimmen (a Ifi ^) SO ^.
Von liieser Messe ist nun eine Ausgabe erMcliienen, in welclier auch das Credo,
fHnrHltminii!; diirfhkuin|ioni«r(, mit aufgenommen Ist und als Opas 3Sb ausgegeben wird.
ParUtar 1 ,H 70 if,, 5 Stimmen ii 3u ^.
Dekanatlich ist auch dieses fünfstimmig durcii komponiert« Credo separat za beziehen.
Partitur 50 Ä. 6 Stimmen fa l'i ^) 50 S,.
b
B^* Bitte zn Terlan^en: "^V
KbIhIuk Über
Harmonium, sowieKlavier- a.FedaI-Harmomimi
mit SauflgiblSg« und mlldwckhtm Tone IDr Kirche, Schule und Zlmmgr.
fl^' Nnr preis wiirdiffB, ganz vorziigliclie Iiisiramontc, wofit
vollste Garantie geleistftt w-ird. (Preise viia 00 bis 3150 M.) "W
l)er VorEug dioaer Fabrikate boruht hauptaächlirb in dur Weiahiiett
und Hilde des Tonea, sowie in der Dauerhaftigkeit des Uocbaniamuii
und des SauggeblKaeB.
FrenndUcheo Autlrftgeu sieht zum Beaton der hiesigen KircbenmuBikBchnle uiul iler neu-
erbauten Cacilinnkircbe ü ii c b ach tnnga voll entgegen
Die Administration der Klrchenmnslkschule In Regensbarg. L. 76.
-*3 8 e*-
Soeben erHeblenfln und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
KircIieMusikaliscIles Jalnkcli,
20. Jahrgang.
Herausgegeben von Dr. Fr. X. Haberl.
(30. Jahrgang des früheren Cäcilienkalenders.)
IV und 264 Seiten Text. Preis 3 M.
Inhalt: Vorwort der Redaktion. — I. Abhandlungen und Aufsätze: 1) Clioraüa. 6
Sätze von P, Qerh. Gietmann, S. J. I. Der Wortakzent im Choral. IL Hneo Eietnanns I
bnoh der Masikgescliichte. lU. vom Straßbnrg'er Kongreß für Eirchenmnsik. IV. Weitere Angräfo
fegen die MensaraliBten. V. Der offizielle Choral. VI. Zur Anfklämng. — 2) Beiträge zur Glocken-
und*' von Karl Walter. — 3) Etwas zum 15. Kapitel des Mikrologua von üuido von Arezzo. Von
P. Utto Kornmüller. — 4) Leonhard Parainger. Von Dr. K. Weinmann. — 5) Dr. öeorg Jacob,
Geistlicher Rat und Domdekan in Regenshurg mit Bild. Von Dr. H. Bäuerle. — 6J DerElnflnö Klop-
stocks und seiner Schale auf das katholische Kirchenlied. Von Seiiwf.ster Hildegarda Teze. —
7) Orpheo Vecchi, eine Studie über dessen Leben und Werke. Von F. X, Haberl. — H) Der (roctaittt
mwficne sciendne dea Gobeliaua Person. Von Dr. Hermann Müller. — 9) Über Textnnteriage und Text-
behandlnug in kirchlichen Touwerken. Eine Studie von J. Quadflieg. II. Teil. Die Hoderoen. —
n. KritiKeu und Referate: Wolf Johannes, Geschichte der Monsnralnotation von 1350—1460.
3 Bunde. — Lederer, Dr. V., Über Heimat und Ursprang der mehrstimmigen Tonkunst. Keltische
RenaisKance, 1. Band. — Riemanu. Dr. H., Handbuch der Musikgeschichte. — Menuicke, Dr. Karl, Hasse
und die Brüder Graun als Symphoniker. — Valentin, Karohne, Geschichte der Musik in Frankt^iet s. M.
Vom Anfange des 14 bis zum Anfange des VA. Jahrhunderts. Beanrochen von Dr. Herrn. Bäuotle. —
Denkmiller dentscher Tonkunst. Erste Folge: Arien von Adam Krieger; Johann Adolf Hasse, I^a Con-
versione di Saot'Agostiuo. Oratorio; Gesammelte Werke von Friedr. Wilh. Zachow; Ausgewählte
Werke von Hieronymns Prätorius: Hans Leo Hasslers Werke. Dritter Band. Sacri Concentus für
4 bis 12 Stimmen.'— Denkmäler dentscher Tonkunst. Zweite Folge: Denkmäler der Tonkunst in
Bayern: Werke Hans Leo Haßslers, 2. Teil, Nürnberger Meister der zweiten Hälfte des
17. Jahrnunderts. Geistliche Konzerte und Kirchenkantaten; Ansgewählte Werke von Agostino
Steffani (1654—1728]. — Denkmäler der Tonkunst in Österreich. Antonio Culdara, Kirchenwerke;
Wiener Klavier- und Orgelwerke ans der zweiten Hfllfte des 17. Jahrhunderts. Besprochen von
Jos. Auer, — Register über den Inhalt der 30 Jahrgänge des kirchenmusikalisclien Jahrbuches (,mil
CäciU eukal ender). Ausgearbeitet von Dr. Herrn. Bäuerio.
Verlag von FHedrirh rnsirt in Kcgensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen:
BV nrovitäteii! '^6
Missa pro Defunctis
ad quatuor voces' inaeqaales comitante Organo
(4 trombonis ad libitum) ^^
qiium romposult "^^^
EdnurdiiH Wpssfll, Op. 5. ^|
MJ
Lissa
in honorem Passionis Domini
ad 4 voces inaequales
composita
Reverendissimo Domino Alberto Bitter
Eplscopo Dolich et VIcario apost. Sueclae
dedicata a')
Eduardo Wessel.
Op. Ü.
'iirtitur 2 .(t 40 A, 4 Stimmon i 3u ^,
If
^H Missa
^H in hon. S. Joannis Nepomueeni
ad «luatuor voces inaeqiialee
cum Or^ano
auctoi-e Jos. Soheel.
Op. 1.
Partitur 3 .^ 40 .^, 4 äCiinmen & 30 ^
Partitur 2 .* « ^, \ Singstimmeu ä 30 -
Instrnmentnlgtimmfu zusammen 1 M 20 \
Missa brevis secunda
in hon. S. Gerardi Majella
ad quatuor voces inaequale
comitante organo
coniposuit VInc. (loller,
Op. 53.
Partitur 2 .« 40 ä\, 4 Stimmen ä 30|
Für die hl. Fasten- und Osterzeit
ans ilem Verlag von ¥t. Pnütfl in KcKcnsblirK. zu liezioheu durch alle BuchhandJungen:
ChoralbUcher:
Cautus eccIefiiftsIlCBs Piti<Bionis D. N. Jeaa
Chr. 9"cimdiim Maittifeum, Marcnm, Lvlcmu
>>t. .loaimeni, exce.rptOB ex editioue M^oris
Rebdomadae, »Uvisna iii tres fusoicalus.
Fatjciculiis I. ChruDlBt». Faadcnlns II.
Christus.— Lame Uta tii>upR,Fasdonlnain.
Syiiagoga. — Praaconinui Paschalo,
(Pro X1»SH Boleiuiii.) Cum Cunlu. Editio
Mecnuda- Xlln. 148 Seiten. Klein-Folio. Kot-
niid Sehwarsdrnch. (C. V. K. Nr. 344.)
5 .«. In 3 Halblederbänden U Ji. Id 3
Gauülodi^rtiüuilt^ii 14 .K.
Offitäniu MojoHs Hebdomadae a Dominiui
in Paliuia asq^ae ad Sabbatum in Altiia juxta
ordiiiL-m Brynarii, Miasalis et Pontificalirt Ro-
mittü. Vom Canln. EdiUo nnvissiiua. 8". 4.^ 8.
lu Schwarz- luid Rotdrnck. (C. V. K.
Nr. ä97.) 3 ^ tji3 .^. In Halb • Cliaffrinb and
mit Rotßchnitt 4 J» «0 .fl,
— - Pussflbp', l^nvgrab«! In Schwars-
druek. H". 453 S. 3 J( 40 3,. lu Halb-
Cha^rüiband mit Eotschnitt 3 .« 40 cij.
Officiani Majoriüi Hebdoiuadav a Doniiiiira in
Palinis iiiä^ue ad Sabbutmii in Albia jnxta ordi-
uem BreviariijJlIissaUs et Pönl.iScaliH Romani.
Cam ContD. Mit kompletter Passion
In Clioralnoten. 1& Rot- nitd Schwarü-
druck mit rufen Einfassungslinien. 1904. 1^.
490S. ä,«70.5,. In HiilbcKagrtnbandmitRjit-
sclinitt 3 M 40 vi. In Ledurhaiid mit Gold-
HClimtt 4 Ä.
DicBo AuDgabe cntbttlt Ulicrdie» diu volletäo-
dlKO Brevicr^clet fUr die UTaga und ist fUr
I'ricst.T iinil Kli-Tikcr Loaondere i^mptehieuj'wert.
Üflluiuiu Hebdoniadffi Saiiclw et Oitavic
Pascliiv. nie Feier der beillKen Cliar- ond
Oaterwocbe. Latelnlscb und deutsch für
Oobet und (JMang. Ans den Choralbücbern
KusainiDetiKeet«Ilt und mit d«n Noten ini
VluUnachlnfieel redigiert von Dr. F. X. Haherl.
Nebst einem Anliange : Die Paalmen derChar-
wocbe. Mit Approbation dea hochw. blachOlt.
Ordinariates RegeiMbniK- VolkitavggAbe in
Schwarsdruck. Drittt), vprhfsserte nnd VBr-
melirte Auflage, 1900. 16". VIII o. ii56 Selten.
(C. V. K. Nr. 10S9.) 3 .«. In Leinwandband
3 .« 7(1 4. In Lederband mit Ooldscbnitt 5 .«.
Dietm nRuea Auogutien enlbulten den voll-
HtllDdigen Text und Caatus den Brerlerx,
SlBsalo und Pontlflcale in der liturgi»cboo Ord-
nung. Alles, Kna Kg singen ist, die Passionen,
Lamentationen, Prüfatlonen, dos Einitet, diu
KoDRebratlon des hemmen Olit am Grttndon*
nerstog^ etc., steht an treffender Sivüe. Ebenso
Auden sieh auch die Batntlnen mit ihren Ke-
sponBorlen, die kleinen Horeni nowio die tSi;-
llche H«sse für die ganze Woche nacli Ostern
bis jsum weissen Sonntag mit ilcn bin dahin tref-
l'uitflou l'ommftmoratluiien und tniDäfericrbarüii
Oniclen aiifgenoiunieii. Zum Zwecke der Vit-
riD(!orung des UiiifaugG!« i§l in der 1^" Änsgabe
auäsclil ins Blieb die
l'urba im C'anlue wiedergegeben. Zu den Bwei
fi" ÄuBgaben werden die auf die Uelndien genau
verteilten Psnlmontexte narh der Bediuttien
von Dr. Fr. X. Haborl auf Verlangen beigegeben.
l'reis 70 \ — Orgel beglei tun g kiit Ualormettc,
den GeoHngeu Kur Palmonweibe und dem OfHi^ium
Tridui Sacri von C. Kraue, siehe S. m.
Officium Tridni Sacri et PBHcbatU e^ edi-
tionu typiua Autiphuuarü Itomaui. Qrou-
FollO. (47x32'/, cm.) Schwarzdrncli. (C.
V. K. Nr. 1841 nnd 1932.) 7 .« 50 ^. In
Lederband mit Eotschnitt 10 M 50 ^.
Ufflciaui Trldoi Sacri et Paachatia (dai*
ganze Officium der drei letzten Cbarwochen-
tage und des Osterfestes enthaltend). 70 A.
In Leinwandband gebunden 1 .ft. (Separat-
ausgäbe auä Comp. Autiphoaarü.)
Proc«BBionaI(> Romannm sive Ordo .Sacrarum
Processiouum ex Ritual! Romano ilupiomptus.
Accedit Appendix iiuiie BeneilicIioneB cura
Prouessiouibna conjnuctas aliatine similia ex
Hiasaii et P<iutiflcali Romano cxtracta cou-
tinet Editio qnarta. 8», 108 S. In ScUwarz-
undRotdruck. (C. V. K. Nr. 178.) lAW.^.
In Leinwandband 1 ^ 50 ^.
Diespa Processlonalc euth< die Gelange,
welche die Kirche am LichtmeHstage, am Palm-
sonntag, zur Olweibe am Grllpdonnerstag, bt "
der CharfTellagsproBeaslon, zttr Wnngerwelhe
amChnrgamataji ,amFeated6B belli gen Mark na,
den drei Tagen der Itlttwoche nnd d^m Fron-
leichnamsfeste, sowie bei den im Rituale ange-
gebenen Bittgängen in rerschledeuen Anliegen
vorschreibt. In eiuem Appendix haben die
Litanei vom hl. Kamen Jesna und von der Matter
Gottes, Agperges nnd Vidi aqaaiu, die Gesänge
2um reierllchen Empfani^ dos Btscbofes et«, au«
dem Pontifioale, Uirectonum chori etc. Platz ge-
funden.
Paalmi Offlcioram Hrbdomadae Snoctae
mediatlonnm i.'t llualium initiis digestin ad
maiorem psalloiitium commoditatem conciu-
uatj cnra Dr. Fr. X, Huberl. IS". 120 g.
Scliwaradruck. 70 ^. In Leinwandhand 1 .«.
PaaluiiOfHciorumHebdomBilaeSanctaeetc.
VolkBansgabe uuter dem TiteJ: Die Psalmen
derClinrwoche. Sämtliche Psalmenlexto, vom
Poluisonutag bis Osterdienstag, nach den rlimi-
scben Psalmtönen auf Mittel- und SchJnß-
kadenzen verteilt von Dr. Fr, X. Haberl.
(WeiBseNotenmitViolinscblftssel.) 16", lOHS.
Schwaradruck. (C. V. K Nr. «i;ib.) Kart/t-
niert 50 ^. In Leiuwandband 65 i,.
Futenandactiten :
Hatlenlelter, Bemh. (Op. 16), Seqnentia „Stabat
Miller dolorosa" coinjoBita ad 4 voc. inae-
(inales eomitaute Orgauo sive Violinis, Viola,
Cello et Violone (Clarinettis et TromboniH ad
libitum). (C. V, K. Nr. 361.) Partitur 4 Jt
SingBlimraen 60 ir,. lustnimeiitalslimmen 1 .«.
I
,, . J. B., Seqneotia „Stabat Mater"
qnatnor vocibns inaeiinalibna coucinenda «imi-
tanteOrgano. Partitur 1 J* 20 ^. St.tiO^.
„Miserere" ad qnatnor voci's inaequales
eomitante Orguno. Part. 1 M. Stimmeu i 15 ^.
Witt, Dr. Fr. X. (Op. 7), Seanentja „Stabat
Mater" 4 vocibns inaeqnalibnB concinendä
eomitante Organo. Vierte Auflitge. (C. V. K.
Nr. 8» a. 1936.) Part. 1 J( 20 .^. St. 60 ü,.
(Op. 32a), Preces Stationam Crncis.
14 Kronz weg- Stationen mit lateiniscbem nnd
dentschem TeW fiir Sopran, Alt, Tenor nnd
Baß. Zweite Auflage. (C. V. K. Nr. 289.)
Partitur 1 Jt. Stimmen 80 ^.
(Op. 33b), 14 KreazweKetationen mit
Eingangs- und Sclünß - Gesang. Mit dentschem
Texte von Cordula Wühler för 1 oder 2 Sing-
stimmen mit Orgel. 3. Auflage. (C. V. K.
Nr. 288.) Partitur l Jt GOi),. Stiramen 60 ^.
Text apaJt. 100 Stück 1 J( 50 ^.
Passionen:
Etl, C-, Passio D. N. Jesu Christi eecundniii
Matthaeam für 4.stimnugen Männercbor.
Pasaio D. N. Jeea Christi secondniu
Joannem für 4stimmigeu Mänuerchor. (Beide
in Witt Cantna Sacn Sectio n enüialten;
Partitnr 3 J* 60 i(. Stimmen 2 .« 40 ,3,.)
Ksane, Mich. G. (Op. 6), Responeiones Popali
in EvangelJo Paasioiiia secoBdnm S. Mat-
thaeam et S. Joannem, Ad quatuor voccs
viriles. Part. 1 ,#, Stimmen existieren nicht.
HoUtor, J. B., Cburaätze zur Matthäus -Passion
am PaimHonntag für 4 Männerstimmen.
— — Clorniltze znr Johaunes - Passiou am
lil. Cbarfreitag för 4 Männeratimmen.
Beide Passionen nebst allen übrigen Gesängen
von Aschermiltwocb bis Ofltermontag sind ent-
halten in Holitor Cantns sacri (Sanmlnng von
lin Gesängen fQr 4ätimmigen Männercbor.)
Partitur 4 J( 80 ^i^. 4 Stimmen & l .« 80 ^.
gäbe fdr 48timmig gemischten Chor. Part,
60 -ft. 4 Stimmen (ä 10 ^) 40 \
(Op. 22a,) Passio Domiui Nostri Jesu
Christi secnndiim Joannem. Chi^re zu der
Passion nach Johannes am Charfreiteg flir
drei Männerstimmen. Partitur fiO .Sj. Brum-
men (ä 10 ^) 30 v-1.
Snrlano, Francesco, Responsorla uhori ad
Cantnm Paseionla D. N. Jeen Chriati in
Dominica Palniarum et iu Feria VI. in
Paraaceve, 4 vocum. (Aus Eepert. Muaicae
Sacrae, Bd. 2, Fase. 3.) (C. V. X Nr. 1832.)
Partitur 60 .S,. Stämmen ä 20 ..^.
Passio D. N. Jesu Christi ad 4 vucns
inaeqniüee. (Partitur ist in Uusica Div. Annu»
primuH, tomUH IV. enthalten.) Stimmeu 90 -3|.
Tarba In Paasione D. N. Jean Chr. secnndum
I.ncam4 vocibus aeqnalibns (4 Mann erat! mmen)
concinenda auctore ignoto sueculi XVI. (Ans
Musica Sacra 1891, Nr. 1 n. ff.) Partitur 20 a,.
Lamentationen und Responsorien:
Qrtubacber, P. (Op. 3«.^. Die Improperiea J
fiir vier gleiche Stimmen. Partitur 80 " '
■i Singatimmen fi 15 .i^,
Biberl. Dr. Fr. Z., Tria Slotetta trinm anctorum 1
(C. V. K. Nr. 1456) enthaltend;
I. RespODS.: ,,[d monte Ollveti" fiir 6atim-
migen gemischten Chor von Orlando di Lasso. 1
II. Antiph.: »Haec dies*' für ästimmigeu ge-J
mischten Chor von J. M. Nanino.
III. Offertorlnm In Dominica I. Adventns i ^
Sstimmigen gemischten Chor von G. P. dftfl
Palestriua. Partitur 1 M. (Stiramen sind'f
hiezu niciit erscldenen.)
■Ittam, Ign. (Op. 12;>, XXVII Responaorls:'
in Matutinis Tridui Sacri ad 4 voceBinaeqnaIeB,-4
2. Auflage. (C. V. K. Nr. 538.) Partitn-
2 Jt 40 ^. Stimmen 1 .A 20 .^.
Stniiia , J. H. , FUnf Lamentationen für 'J
4stlmDiigen MiUmerchor, (Bep. Mns. Sacrae-J
Tom. I Fase. 8.) (C. V. K. Nr. 140901
Partitur 80 .5,. Stimmen 60 ^. ,"
Paleatrlna, 9 vierst. Lamentationen. (Pu"
titnr ist in Mus. Divina, Ann. priraus. T(
rV. enthalten.) Stimmen 90 ^.
Paleitrlaa, Oratio Jeremlae prophetae 6 st^-'
(In Palestrina VI Moduli enthalten.) Psit-,!
2 J( 40 .5,. Stimmen 1 .» 20 ^. '
RespouBorien, die, der Charwoche vonalteo
Meistern. (Partitur ist in Mns. Div. Ann.
primus. Tom. IV. entlialten.) St. I J( HO Jj.
Responsorinm „In monte Oltveti" 6 stim-
mig von Orlaudo di Lasso. (In Orla:ido di
Lasso VU Modnli enthalten.) Part. 2 M 40 ^.
Stimmen 1 .Ä 30 ^.
Strubel, Jak. (Op. 47.}, Rcspunsoria ad I.
Nocturnuin in Matutinis Tridui sacri ad
IV voc. aequales. Eespouaorieu zur 1. Noli-
tnru in den 3 letzten Tjigeu d>'r Charwnche
für vier Männerstimmen. Partitur SO ^.
Sonstige Gesänge und Auterstehiingschüre:
Ad finem Laudum Tridui Sacri Cant „Be-
nedictus", 4 et 5 voc. inaequalium, auctore
J. Petraloysio Praenestino (Giov. Pierl,
da Palestriua), Änt. „Christas factus est" 4
voc. üt Psalm. ,, Miserere" 4 et 5 voc inaequa-
lium auctore Joanne Franc. Anorio, qütbl
ex codicibns origiualibus redegit Dr. Fr. X,'
Haber!. (C. V. K. Nr 952.) Partitur 90 .^.
Summen (ft 10 ^) 50 ^.
Bill, H. (Op. 22a.}. 2 Hymnen fiir nenustim-
mige Blechmusik ( Flügel liorn , Tromba in B
alto, Tromba I u. U in Es. Trumba l u. 1 1 in B
basso, Altbom iu B, Bariton, Bombardon)
insbesondere für Prozessionen geeign-.t. Par-
titur 10 -a. Bläserstiramen zusaintöen 50 d|,
eiuzeln k6 ^.
Die Stimmeu wurden iu dem für liläser
pralttischsten Format hergestellt und haben
ttineHühevonnur 11 cm., eiue Länge von lii cm.
Dlebold, Joh., Improperien für 4 Männer-
stimmeu. (In Dionold op. 45: Die 14 Nothelfer
enthalten.) Partitnr 1 J( 20 .'^. Stiinmen
1 .« 60 iii.
i
d
^^ Btl, C, IX
■ riJ dpfii
RX-EiigplUarl. Part.lv«. 3 Stimmen i 30 -it,.
Qrlesbacher. Pet. (Oii.tsä). CKutiuni-s sel«e1ae
f.x OfHt-iu Ih'bilolusuae »iinctH«' qnae III
et iV voi-ihria aeqiialibn»*. Partitur 1 Jf.
'JViir>r I aa'] II >\ m 5,. BaÜ I nnd 1[ zu-
Kran», C.Orgelbegleitnng^znr Weihiiuclita-
nnd Oatcrniett<! nut] Kam Tuteuofficinni
npbst den Gcaäugen zur Palmweih«' und
dem Officinin Tridai Sacri. Qaer-l^nart.
Vlir n. 181 S. (C. V. K, Nr. 1950.) 7 Jt.
Dasselbe, in HaJbc.haKriuband A Jf 60 .5(,
Xobr, Job., Meltenpaaluieii Dach den Choral-
bäclieru mit genauer Beztiichnune der Silhwu-
Irmiunng bej den Kit^leiizeii. Hit tilri^rhirt-
üoher AiJ^robation. 13". iji) S'-ilfin. 20 Ä-
— — Anagabe mit grüßerem Drnck. 8°. 56 S.
20 ^.
■olltor, Job. B., UATertorlen vom Ascher-
mittwiich bis Ostermontag für 4st.MSiiiier-
c)ii>r, eintliiilti'nil in UolitArs Cuutos aacri
(Sammlimg von llOOeaftngen rür^st. Männer-
chor). Part. 4 .« 80 .-^. 4 Stimraen ft 1 J* 80 ü,.
Oir«rtorleiit KW«latlBi». . mit obligater
Orgelbegleitnng.
BftDd I, Heft 2, die Off«rtorien der
HeiliKenfeBt-) vom Advüiit bin zur
östorfichen Zeil. (C. V. K. Nr. l.-iM.)
Partilur I M. SdromPn öO jj.
UHDd 1, Heft 3, die Offartorien der
HelÜKcnfeate wahrl^nd der Bstcr-
lichonZeit. (0. V. K. Nr. 1654.) P»rtl.t(.
Stimmen «0 ^.
»and U, IlPft 1, die OfrerioriPQ d«9
Proprium de Tempore für zwei Sing-
§tiramen mit obligater Orgalbegleitnng, he-
zielinngs weise vier g^m. Stimmen. Vom
]. AdventHuuntugi^ bis Sexagesima
in kl, PfirtiUir 1 Jf. Stimmen 60 ^.
Band II. Heft S. die Offertorieu des
Proprinm de Tempore für zwei Bing-
stimmea mit obligater Orgelbegieitung-hfl-
xli^liniigsw(;isD vinr gem. Stimmen, vom
Sonntag QalnqQageslma bis zum
3. Sonntag nach Oütern inkl. Part.. 1^.
Stinunen k 30 ^.
Officium Urbdomadae Sanctae. CoDiin^nH
variaii cantlout^» sacran ex littirgia sÄcra
Dominicae Palmarum, Feriue V. iii Cneuo
Doniini. Feriae VT. in PiiraacMve et Sabbad
Sancti IV, V, VT et VIÜ vocnm aeqnaUum et
inoettuuliDm, naamm unctor Tbomaa Lodnvicos
de \lcloria Ibtüensifl. (C. V. K. Nr. 2459.)
Partitur 3 .« 20 ^. Stimmen: Sopran, Alt,
Tenor ä 1 Jt 40 -3,, Bau 1 J» 3Ü J).
Palaitrla«, J. F., 10 Offertorla s Dominica In
S^ptaageaima nsqne ad Ferlam V. in
Cieiia Domini ad 5 voc.es inaeqnalea. (C. V. K.
Nr. 1562.) (Report. Mns. Sacrss Tom. I. Fasc.lO.)
Partitur 1 Ji. Stimmen (Caotna 30, Altua 30.
Tenor I und II 45. Baß 25 .^) 1 .X 30 j,.
Inhalt: Die Offertorien von äeptnagesima
bia Gründonnerstag. Dr. Haberl hat bei dieser
Ausgabe nup den Violin- und Baßschmssel an-
(Ttiweudei und so auch achwAchentn Chilren die
Aiiflulirnng dieser Offertorien erleichtert.
Qnadfllag, Jak. (Op. 15), Drei Uteinleolie
Ostermotetten: 1. Sequentia: Vicümae pa-
schali; 2.0ffertorium: Terra tremnlt;3.0flor-
torinm: Aogelua Domini nebst einem Fange
lingua ftir vierstimmigen lünnercbor mit
obliguter Orgeibegleitung. (siehe C. V. K.
Nr. 2567.) Farütür 1 .* 20 A, 4 Stimmen
(i 15 .i,) m ^.
Renner, J«. aag. (üp. 35.), AnferBtehungs-
lieder: Snrrexitpastorbonua. Aurora
coiilnm purpurat. Tautnm ergo. Für
Sopran I und II, Alt (oder Tenor) nnd Baß
(obligat) mit vierstimmiger Ble^fabegleitnng
oder Orgel (nicht obligat.). (0. V. K. Nr. awtt!)
Partitur 1 M, Stimraen h, 10 ü,, Inatmmenlal-
stimmen 20 .$i.
WIH, Dr. Fr. X., Caotua saerl für 3-, 4- und
Ssümraigeo Mftnnerchor. Opus Va, Vb. Vc,
enthalten viele für diese Zeit passende Qe-
säuge.
(Op. 26), Canttts in Feria VI. In Paras-
ceve, qnoH vocant „Improperia", für Ohor-
eesaug. (C. V. K. Nr. 198.) Partitur ÖO ^.
(Stimmen sind nicht ersohieueu.)
Witt, Dr. Pr. I. (Op. 34), Gradnalfen für aus
Banze Jahr. Erstea Heft. Nr. 1—10:
Oriiilnalia in Dominicis Adventns et
Ouadragesimae: die aümlUchen Grada-
alien für die Sonntage im Advent nnd lu der
Fakten. Für 4atimmigen gemischten Chor
von L. Hüffmann. J. O. Hettenleiter
nnd Dr. Pr. X. Witt. (C. V. K. Nr. 430.)
Partitur 40 5|, Stimmen A 90 ä|,
^lai* filr r*i"iester!
Ofticia propria Mysteriorom «t Instramentorum Pa«sioni8 D. N. .1. C. juxta Breviarium
Komannm cum P»b1biIs «t Preclbos In extenso. Cum ApprobaÜonu S. Rlt. Coiigr. 1S!)9.
In 12". IV u. 15fl S. In Hot- n, Schwarzdruck. I .« 50 j>. In Leinwand mit Rotadmitt
1 Ji 9"> Ji, iü chagriniertem Lt'der mit Rotadinitt 2 ,« 80 S). in chagriniertem Leder mit Gold-
schnitt 3 Jt. Ausgabe in 18». In Eot- und Schwarzdruck. I jf 50 ^. In Leinwand mit
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Diese bequemo ,\UBg-abo ersetzt an den betreffpuden Tagen das Brevier vullstUndig.
Üfftciam Uebdomada« H»,iorin a Dominica in Patmis n^tque ad Sabbatnm in AJbis juxta
ordinem Breviarii, Missalts et Pontificalls Homani editnm. Cum Apiiriibnt. .S. Rit. dongr.
Editlo tertia 1905. In IU>1- und SchwarzdruclE. 18". Vi n. 422 S. (IbxU'ii cm.> Sine cantn.
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Vier Lieder zur Verehrung des
^= heiligen Joseph. =^=z
1. Rnf zum til, Josriib. 'J, pSt, .IfiscpU uiiscr
Fiibri.T. '.i. S(. .TiiKujib unser Trü-itcr.
4. !S(. Jiwiili otiscr Schiitzpatron,
I-, '2; QtiJ 38timiiiig Kit siugen, komponiert v<
Heinrich Fidclls Müllfr,
Domdechant in Falilo,
Op. 34.
Pmb-'-PIxpl. franko EBg eil Eiusundiuig von ÜO
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Aus den „Mitteilungen des OiSzesan-Cäcilienvereins Paderborn, 1907, Nr. 1."'|
Ed. BoiiiRÜero. Op. 5y. MIssa In hon. B. M. V. de Monte Garmelo. Für 3 Mann«
stiuitnen mit (.ir(;-t'l. lyiHi, Partitur 1 Jt 50 ^,\ Stimiuea koiuplett 60 ^.
Nur gute Männerchöre, din einen feinfühligen Uirigenten und einen rontinierton UrganisU
haben, mUgen sich au dieser Komposition vorsuchou. Sie zeigt ihren eigenen Stii, iKt aber n'~
uninteressant geschrieben nnd bietet nüheche Elans wir kau gen. Der in Dentschland weniger beki
Autor hat offenbar ein treffliches mnaikaliECbes Talent und eine titchügs Schalnog.
Johannes Diebold. Op. 96. MISSa Sfliemnis In F. Für 4 gemischt« .Stimmen. 19(
Partitur 1 M 8U ■$(; Stimmen komplett 80 ^.
EiTiie andächtig geschriebene Messe ohne besondere Schwierigkeiten. Sie kann für mitticj
l.'liiirc wohl als „Fpstmesse" Verwendnüg linden.
i\ Ell. IX Responsorla ad Matutinum Offlcil defUnctorum ail 4 voces inaequaid
Appendix: Hespoiisorium „Sutivenite" ad Ahsolutiones. 8upplevit et ediditF. X. Engaj
hart. 190G. Partitur 1 ./f^; 4 Stimmen ä 30 ^.
Einfachö nud (UisiirucLsloae Sülze. Es ist ein Borgffiltiger Vortra« nötig, um der stellen-
vttisv wirklich etwas dflrftigon Mnsik zn einem gEwiBsen fJudmck zu verhelfen. Dass Ett seiner-
zeit so schrieb, begreift man aus den Verhältnissen, nntcT denen er arbeitete nud dirigierte. Und
daß so ein euunent tüchtiger Donkapeilmeister, wie es Engelhart zwdfelsohne ist, diese Kompii-
dltionen fast 60 Jalire nach Etts Tode orgänzte und herausfiab, hat sicherlich einen besonderen Grund,
Über den ich nichts Bestimmtes weiß.
Paul eaidp, Op. 73. 40 ausgewählte katholische Kirchenlieder fUr alle Zelten des
Kirchenjahres nebst elneoi Anhange religiöser Gesänge. Für j gleiche sttmmä
{tinder-, Frauen- oder Männerstimmen). 1906. Vreis 80 ^. '
Die obeu auKCüeigte Saramlnng von Kirchenliedern hat der Unterzeichnete bereits
QkilieuvcrciuskiitiiliiL;!' iNo. '■<'Mii kurz besprochen. Er wiederholt das Schinilurteil hier; .
Samniinng ist iün _ <■■ r !.; l. -k-hickt gemacht nnd wohl empfehlenswert. För die Aufnahme." _
mag auch an <li< . ■■m werden, daß Aiblingers „Geleite dnrch die Wellen", das „0 i
Heiiige'' nnd vii r . ■ rii die eine oder andere Nummei- unter der Rubrik ;,religiitBe (Ü
sänge" besser ili) ] iri." ii'ii m itiiulcn hütten als nnter den dgontlicheu .Kirchenl ledern ''. Im großa
nud ganzen ist joilndi iiicsc Sammluug auch für unsere Verhältnisse nnd Gegenden bestens r
eiTipfeiili^n.
Fr. X. Daberl. OfTertorla totlus anni; die Qffertorlen des ganzen Jahres; komponiia
für i und 4 jrleirhe Htimmen mit und ohne Dr^el von Autoren des deiit^ctid
Cäcilien Vereines; lierauspeffeben vom zeitisren (ieneralpräses. A. Commune SähT
torum. 1906. Band 1 (enthält das Commune Sanctorum): Sectio I (No. 1-öd
Partitur .3 ,#, Stimmen ä 60 ^^ Sectio 11 (No. 55~12(i) Parütur 4 .«, Stimm«
ä yo ^; Sectio III (No. 127—190) Partitur 3 M^ «0 ^, Stimmen ä 70 ^.
In diesem vom Generalprftseij des dentsclieii CäeilieD Vereines heran sgegebenen, groß anffl
legten Sammelwerke haben sich 37 Komponisten znsammengetan , um die Offer torin mstexle C"
Commune Sanctorum in mannigfachen Vertonungen, mit nnd ohne Orgel begleitung. 3—4 stimniii
döü kirchlichen MännerchBren darzubieten, „Unter den Iftri Offertorien sind 39 mit obligater OrgJ
begloilnug, und zwar 1 für 2 Stimmen, 16 für 3 nud 22 zu 4 Stimmen. Von den Ubrigen 151 J
■■ine Nnmmer dreistimmig, alle andern sind vierstimmig ohne Orgel. Da die Offerten umstezte i
(■ommune Sanclomm im Laufe des Kirchenjahres am meisten benötigt werden, so wurde für reiej
Abwechslung gesorgt, so daß z. ü. Veritas mea durch 18 verschiedene Kompositionen aus den 3 Mal
l'onunlarien : 8tatuit. Sacerdotes tni und Oe justi, ebenso der 7'ext Diffusa est gratia aus den Jim
formalarien Me exsiiectaverunt und Oognovi vertreten sind. Nadi dem Kirch weihfSste (6 Scitfl
aitionen über das Offitrtorium Douiiue Dens) folgen die so oft. benötigten Votivmessen von der heiligf
Dreieinigkeit (6 mal), von den heiligen Engeln (ß mal), von den lieiligeu Aposteln (3 raal>, i
HeiUgen Geist (6 mal), vom heiligsten Altarssokramenl (6 mal), vom heiligen Kreuz (3 mal), t.
Leiden Christi (3 mal), sowie im ij. Faszikel die Offertorien für die 5 Votivmessen zn Ehren i
all erseligsten .Tungfrau; Ave Maria '6 mal nnd 3 mal), FeUx naraque es (4 mal) nnd Beata es (2 O'
Den ächlnß bilden das Offertorium der Votivmease bei der Papstwahl nnd in wichtigen Angelea
heilen (je 2 mal), sowie das in der Branimesse (6 mal)." Dieses Zitat ans dem Vorwort mag d .
Begriff ^eben von der reichen Ana wahl von KompositJoneu, die hier nuHercn Chören geboten J{
Es sei eigens darauf au t^erksam gemacht, daß auch gemischte Chöre, die in den Männersümm
biureicheod besetzt sind, zur Schonung der Oberstimmen oder zur Abwechslung recht gut hie n
da ein Offertorium fUr Mänueruhor einle^n können.
Unter den Komponisten sind Kleriker und Laien, Ordenspriester und Weltgeigltiche, «,
rafbmuHikor nnd Lehrer, Chordirekloreu nnd Organisten, Deutsche und OsterreiiJier nnd Ausianaj
vertreten: ex omni g;euere mnsiconim. So ist die Sammlung dn schöne« Zdcheu and Zeuguis daf^
-ra
E»-
Ms
wie nelteoi Ereiaen die vom Cäcllienvemn angestrebt« Hebung und FnrdoruDK der katboUscben
Ircbeninnsik FuQ gefaßt und Freunde gewounen hut- Und mag ancli d'<r inusiKulisuiie Wert der
KompoBitionen nicht eunz gleicbmltßig edn, jeder iinbtfangKne ßeurtKliiT irniB unerkeunen , mit
wrlcn«ni Brust« geurbeituC wird, mit w«Tcher Sicni^rbeii die lu&ßf^benden OrUQdaätxo fiir den klrchen-
musikülf seilten Stil erkannt nnd lutgeWRiidet werden. Trotz niannigf^bBt«r VerBcliledenbeit in den
»etails — weich tüctilige Kenntnis, welche Cboreiustimmaug in den tragenden Uedanken der oncb
"'' 'ügtorUcJi Intereaeanteu cEkilianiachen Bcwe^ng tritt in ditiaf^m Werke leuchtend zu Tage-
Shie und da etwas Schablone tindeu, znwidleu an der Furni, zuweilen nn der Tecliiuk des
...jk, - ■ - -
itzes mitkelu: finden sieh Holche i^Kcben niclit auch in nroraumaHikatiBcJien Sammelwerken
nrorai
'älel
de»
Eü läßt
K
nicht leuguen, daH durchweg wärdige und edle Kusik hier geboten wird. Und manche
ner weil3 auch dem Rpäheuden Au^e des sti-engsten Kunstkritikers gegenüber luch mit vollen
r.iuBii zu behaupten. Fs ist eine prScbtage Sammlung, die ilberoll Würdiges, an manchen Stellen
Treffliches, niclit selten AasKoKiüchueteii bietet. Kein UKnnerchor, der die in Betracht kom-
mendfii Ti^xte hUntlger vorzutragen hat, sollte an ihr acliUoN vorübergehen. Eine solche Sammlung
-■ ir -Hl -Iiibrnu noch einfach nnmftjflich goweBöu, Der Caeilien verein arbeitet doch nicht vergebene.
|il«bael Haller, op. 9ä. MIssa octo vocum Inaequallum. isoe. Partitur a M. w 4;
■1 stimmen [k 4it ^) l .»■ 60 .■5(.
Die erste ucbcsllmmige Messe Hallers, die vor kurzem in hübscher Aosstatiuug bei Pustel
ktohieDen ist. wird ^trebsameu Dirigenten und tüchtigen Cbitren eine wirkliebe Freude bereiten.
*ä ist geHcbneben für zwei Cbüre, die die gewUhnlkhi) 8timinenauorduung [Sopran, Alt, Tenor,
iS)^ aUfweiaen. Daß der Komiiunlst die liberans reichen und inter^saatiten technisi.heu Kuuslmittej
r Fornien8])raebe der meliteliorlgen a-capella-KomposItlon als souveräner Meister heherrsclit, weiß
jm l&ngtt. nie ma»ikalis(Th und liturgisch hnchst wcrtvollo Komposition — zu einigen Stellen
khe Cficliienvereinakalalog No. 'Miü - steht anter den kirchenmusfkajisclien Schüpmngen der
ptzten Zeit zweifellos mit in erster Reihe.
licbael Haller. <>p. u:). MIssa IR bon. Sctae. Otblliae VIrglnIs. ['ar ;j ^^leidie stitniuen
mit (iffi-el. litoe. Partitur 1 M ü'J l\\ 3 Stimmen k aO ^^i.
Eine prächtige liabo für dreistimmige Frauen- oder Knaheiichörc, Ansgezeichnet ira
«.■mpfehlru.
Peicr M«nr«r8, op. ii. Gesangs ZU Ehren des allorhelllgsten Altarssakramsntes
fiir dreistiiumi-ien FrJiiiem-lior mit (tijrelbcL'ieimnir. Nmn.' Knifie, ii.>ö6. I'iirtititr
I .V- .1(1 $}-, :) Stimmen h :(0 ^.
Atid!i..'hti^:p Lieder mif. dciiischem Tt-xr«, die gut empfohlen wirrdeu kfinnwi.
H. Tapperl; Cantns EncharlstICl. Far •£ oder 3 ^rleiche Stimueii mit Orgel. ISdii.
Partitur l .M -M Ä; 2 Stimmea ä 2(J i^.
13 Ialeini!<r)ie nach uriittleche Gesänge, darunter 5 Tantum ergo, 31) xalntoria hostu, I Ave
u urirptiB n. K. f. Die mit mäßiger Anwendung der Pol.v|ilionie lu zarten Ijnieu gcführliMi
en almpn stille Audaclit. Sehr gnt ku empfehlen.
Paderburii. Hermann Müller.
MiccQ cnlamnic in V ^d Quatnor voces Inaequales von Job. Dlebold.
Dies»» Werk des ansgezeichnuthii Komponisten und Dirig<'ntoa zDlclmet sich xnoachat durch
I liohes Maß von Sanglichkeit aus, da nirgends den Stimmen ungewQbnliche Schwierigkellen der
Utervallenfolge oder grifUe Anätrcngungen in der Stimmlage zugemutet werden. Durch votlendote
leherrschung der kontrapnnktJschen Satzweise bei stets melodischer IStimmfahrung ergibt sicli ein
V^olillsut, der aus jedem -Satze dieser festlichen Musik eutgogentUnt. Diobolds Messe bt aber auch
nm kirchlich -liturgischen Standpnnkie auN besonders zu empfdilen; denn als echte Kirchenmusik
! die Gläubigen zu feiernder Aoilacht und Anbetung vereinen, die Seelen emporheben xn
{ehtcji Hohen. Dieser Feieratimmung des Oottes dienst es kommt der Komponist euCgegon, indem
, geleitfet von seinem untrüglichen Si^liönheitaldesl , alles Hcrbn und Schroffe, alles wühlen in
bissonanKcn and Clironiatik sorgfältig meidet, in seiner Musik den Wohlklang reiner üarmonien
pieibrpitH lind stets ein edles Maß in dem Ausdmck wechselnder Erap&udnngen zu bewahren weiß,
s gestalten sich das Kyrie, das Benedlctus und Agnus Dei zu ergreifenden UesOngen, wilhrend
Werlicher Schwung dem herrlldien und weit ausgefübrteu Credo eignet, erhaben wirkt dB» Souclus.
Ileirnuominche und dvnamische Vortragazelchen , sowie Absatzzeicheu sind in jedora .SatJio beige-
ben, um das Wesen durchgeistigter Wiedergabe der KompositJon zu Rrduni.
Allen Chordirigenten sei daher Dlebolds Op. 'Mi wftrmstens empfohlen; sie Wfrdeu ihren Chören
V gut austtlhrbare und hftchst wirksame, iu kirchlichem und liturpschem Sinne gehaltene Mueik
^ftthren, welche die Gemeinde erbaut und erfreut.
.Schneoberg 1 Ejacbeeo. Biok- Frenze), Organist a. d. Hanptkirche ät Wolfgang,
-V3 IS !>-
Verlag von Friedrirb Pnstel in Regensbnr^, zu beziehen dnrch alle Buchhaodlungea^
CANTICA SACRA
quae ad 2, 4, 5, 8 voces aequales organo plerumque comitanti
(.•omposnit.
Josephus Kreitmaier, 8. J.
Cum approbatione Ordloarii.
I'ars I. r»ntica Eiirharlsllra. Ofi. Ji. I'iiititnr i Jl. Stimmen k ao -S».
l'ars Jl. CanÜea Marinna. t'p. la. Partitur 1 M au ^% Stimmen ö. 2" ^.
I'ars 111. Canlira AnnltcrHaria, Op. 13. Partitur i M 4(j ^. Stimmeu k ü) A
Dom IComponisten ist es in vorlie^reiiden 3 Saramliingt-'n vortrefflicli gelnngeni
durrh leichtfaßliche Melodiehildiinir und dUR-hsichtige Kntwidtlung der Motive «nreffendfl^
klangreiche uud wirkungsvolle 2 — 8 stimmige Gesänge zu bieten, welche durchweg]
originell sind, nichts Bekanntes bringen, kurz einen eigenen, frischen, vom Geiste dei
Andacht und von der Liebe zur Sache durchdrungenen Slil aufweisen. Da kleinerq
uud größere Münuerchöre stets Cantica Eadiaristica, Mariana und Anniversaria [Offen
torien aus dem ('ommane, Ecce Sacerdos, Veni f'reator, Jam non dicamj brauche]
können, so empff^lde ich die 2i Nummern (in 3 Heften) umfassende Sammlang namenti_
lieh den Seminar-Männerchiiren, welche manchmal aurh etwas Hochfestliches zu GeliW*
l'ringen wollen, aufs beste, Eni!!;elhar(, Domkapellmeister.
^S ]¥ovität! I
In meiiieiu Komm
ist erschienen
Missa
in honorem Sanctissmi
ad tres voces aequales
comitante organo
auclore
Anton Punten
ci-t'l. y. Willibr. iillrujri'.li cUon .
iiiagiatro.
Opus 20.
I'aititur 2 .« 50 -S|.
3 Stimraon «usanimwi 1 .#,
Missa
„Ave Regina"
für
vierstimmigen Männerchor ]
mit Orgel
kouipouiert von
P. J, Jos. Vranken.
Opus 25.
Ptirtitur 2 M m A.
4 Stimm'jn zusamnieu I jK 35 .v^, ^
Friedrich Pustet.
in Begensburg.
J
MUSICA SACRA.
I »i Anzeigenblatt"'"
Ineetvte, walclic man |;etl. S Ttigre vor Eracheinen der belrefTcadcn Nummer cinaitnden wolle, werJcu
mit SO ^ filr die Ispalliüre und 10 ^ fflr die ä&paltife Idiirvh laufende) PotiUeile beroclinot.
Kb AKcrilcii nur soklie luacinte aufgCDDmiuon. welche der Tcmleoz dieser Zeitschrift enteprocheo-
Jtjfe)0lj^tl)t;Xjl;Jt;XiMt!Wtjl;X^tJbt!^
NOVA
von L. SCHWANN in Düsseldorf.
Partitur
ESSir. Op. b. JUiBB« in linn. S. Gertrndia Titr i'ierstJininigen MAnnerchor.
1 .« äi 'S,, 4 stimmen je 15 Ä.
l,eic!it iiiid recht wohl klingend — für Landinlluoirrcliitro vorzfiglicli geeignet.
Play. Ol), ai. 64 Vor- iind Orsel-NachHuiele für volle Oreel oin starke Stimmpo in
mittlrrer .Schwierigkeit mit KücksicJituaume unf leicljlen Fedalsat/., sAmtlidi auch auf
dem Harmoninm ausfahrbar. Preis 2 M.
Mehrere Aotoritäten h<^bcQ ßiDStinimi^ die flleüseude Stirn mCütiran?, gescIimackvoUo
Melodik, Udelloso Bewegung, sowie grosse Branchbarkeit ilieeer Sammlang beim Gottes-
dienst hervor.
Pooten. i-, op. 'Jl. TA'tBBa in honorem Ü. .Toannia Bapt. für Werstimniigeu gemL^chten
Chor mit Orgel bi^gleiiang. Partitnr I .« SO Ä, ■* Sümman je 15 J,.
Feierliche Klangwirkung nnd Originalität sind dieser Messe eigen. Auatlilirbarkeit
tnittelHchwer.
Scarlattl. A- Uissu ad uaam Capellae Pontiflciae (1731) TV vodbo» inaeiinalibii» caii-
lunda aUr 4 Qogleiuhe Stimmeu), lieniusgegcbcii von Ginlio Baa und Franx Nrkfs.
Partitur Preis S Jt, i Stimmen je ryi ^.
Aleseandro Scarlaitl (f 1725) gehurt, zu den wenigen charaktervollen Müimem der
niu'.lipale.'<(riuensi«clKn Zait. die, als die KircJieninnalk mit Rlesenschrittui ihrem Verfall
entgegeneilte, am echten ICirdienstil festhielten. Dan Uanudkrlpt der liier xam eralen
Male gedruckten Messe Ist diu einsige volldUladtge, das bekannt gowonlen ist. (Edward
J. Dent bezeichnet das Manuskript in xelneio mrke „Ä. Suarlatti, liiä life and works"
nocli als nnauftindbar.)
Ein guter, wotilgeHchalter Chor wird mit dieser Hesse :iii einer lierrliuheji Darbie-
tung i^elangon.
Slntlii, f., Üp. 13. Misea ExsnltPmaH für 2 gleiche Stimmen mit Orgel- oder Harmo-
nmmbeeleitung. Parütnr 1 .« 6(1 .i',, 2 Stimmen je Ui) 4.
Iteeht gi'ftlllige, würdige Komposition — fitr ganz einfache VerhitltiuaBo berechnet.
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Katholische Kirchenmusik
liefri-t schnell tintl hilligst
Franz Feuchtinger, Cüdlien- Vereins-Kassier,
kathol. Kirchenmusikhandlun^
iii Hegeiis*l>ni*g-, J-jud'wigp-trasse VT".
AnsirhtHsendiiDgen nnd Kataloge überallhin.
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pariert, edltr Tou, in Pnvatbesitz zu verkaufen.
Mnstroff— Piaaken b./Graudenz.
Ellwangen-WUrttemberg.
llnterzcidineter hat noch 6 Exemplare iler
Lückachen Sunmiung, je 4 Bände zu « tf abniigebeii.
Bliiaikdireklor Alt,
800 Orgelkompositionen
in (U'ii Dur- uml Moll-Tiniartcn
zoni
Gebrauchs beim kathol. Gottesdienste
hsratiBgiigobeii van
Ang. Weil, Pfarrer
in Hattenheiin im Klifinasiti.
21Ö S. Notenstich iu 4".
Preis 8 Ji. ÜebuLden 10 .«.
1, DüsseldorJ^B
r1
Verlag von L^ehwan n, Düs seldoi
Soflhcii ist erschieneu;
Führer
.Inrdi i\us
GRADUALE ROMANUM
zunächst l'iir den
katliolischen Kirchensänger. \
Die litargisclien Ghorgesänse des
sonn- u. festtäglichen Hochamtes
W. SchÖDCD, JYiirrer von Lcnncp.
I. Halft.':
OrdinariumMlssae u. Proprium de Tempore.
Preis gebunden 1 .* 50 Sf.
Daß es um dos VeratündniB aneercr LitUT(
violfnch Bi'blecht bestellt i»t, wurde Sübon häul
von Ein sichtig an Bchmerzlich em|jfunden, Dmbi
wiril dieacK Werkohen als eine sehr verdicDBth'i
Arbeit, lieecichnet werden mUssen, denn was kQi
den Eiter unserer Eirchcasitnger mehr heben,
vermGchto ihre Hitwirkung beini Qutteadienst
teilhafter zu becinflußeD, als ein tieferes Eindringen
der Sänger !□ den Geist der Liturgie!' Die Herren
Pfarrer und Dirigenten Bcien nui'hdrlle blich auf
das Werk aufmerksaui gemacht.
ngen I
Verlag von J. Fischer & Bro., New York.
Bavanello, O., Op. 83. Missa In hon. S. Orestes tiir 3eUminigen Mänuerchor mit
Orgelbegleituug. Partitur 3 .K. Stimmen h Öl .3,.
Op. B4. Die Vespemsalmsn fOr die Marlenfsile das KlrcbBnjabres und die vier
MarlanlSCben Aatlphonen für 3 Münnerslimmen. ÜrgBlbegleitnug ad üb. I M 2li l',.
- - Op. «ib. Quatuor Antlphonas B. M. V.. für 3 Männerstimmen. Ürgelbegl. ad üb. bO .^i,.
Bas, Ginifo, QuatUOr CantUS EucbarlStlCi für 2 Mänuersdmnien mit Orgelbegl. <iO .ü,.
Grober. J., Op. lH3a. Vier Tantum ergo für l Frauenstiinmen. Orgelbegl, ud Üb. 50 5,.
Op. 183b. Dieselben fiir I Männerstimmen. Orgelbegleitimg itd Üb. 50 ^.
Ulttercr, iKn., Op. 141. Mlssa In bon. S. NomlDlS Marlae ad chornm daarum vouum
virilum concmenlB urgaBo. Partiluv ! Ji 50 ■5). Stimmeu ü I M.
Grnber, Jos.. Op. 173. Imnacalatamesss für 4 Männerstimmen mit Orgelbegleilnng.
Partitur 2 jK. Stimmen {ä 60 ,5i) 2 J( 40 ^.
Op. Kit a. 20 Otfertorlsn (Commune Sanctorum) für 4 Männerstimmen. OrgelbegleitunK
ad. üb. Partitur 2 M. Stimmen -2 M äO 3)-
HolinerlelD, 91.. Dp. 40a. MlSSa iD hon. S. AnouStlnl f^ 3 Männerstimmen mit
Orgelbegleitung. ParUtur 2 Jt- Stimmen (ä 50 ,5,) 1 .« 50 .5|.
Dieaelbe arrangiert für Ait und 2 Mänuftrstimmen mit Orgelbegleitnng. Partitur 3 M.
\ Stimmen (ä 5(J .5|) 1 M 50 ,S,.
1 Sfanzettl, L.» Orgaunm OOmItans ad Kyriala sive Ordinarinm Missao juxlu Editiouom
f Vaticanam. 6 .*.
j Bestellnneen rii'lite mau an Ant. Btihni n. Sohn, AuKSbarg und Wien.
I
]
hirfnCHCilOröllSSISt ffCSUCllt. I,age, ist d^r PoHlon eines Chorljassisten nn vemebeE.
■\\a-v B.---li:ifti2-inu
Ve rlag von F. X. Le Roux & Co., Strassburg.
Soeben erschieneu:
Modulationsbuch für Organisten
von Dr. F. X. MATHIAS. I. (theoretischer) Teil. Preis 3 M. ]
Was während des atiaßbnrger Iiiieraatiünalen Kongreasea fdr gree. Geoang bei den ]
I Gottesdiensten im MHuhIct die Aoflnerkäfimkeit der KoDKresstHleii in bBSonderer Weise I
, fessellfl, was naniem.lich ProftiSHor A, Ursprnvh fFraiimrt) , deneeji Andenken dieseB
I Modiilaüimsbucli gewidmet ist, in seinen ,Geaanken über den Slrasatiur^er KoagjeBa" ao
nai'hdnLi'ksvull hervorgehoben, da^ war diu logiscbe Verbindung und Vurkettan^ der I
vcrscliioileiiartiffHten Gesänge durch di» Oreel, wodurch dem ganzen masikahschen i
I 'Vi-n diM (Jott^Bdienatee der Steiotiel orgauischer Einheit anfgedriickt wurde.
Diesi' lificliat wichtige und interessante Seite des kircbl. OrgelBpiolea hat der Ver-
fasser im vi>rliegend<rn Werte vcm Qssichtj^punkt der Moduiittjou aus !«yatomatJ9c1i hdiundelt,
indem er zeigt, wie eine solehe logische Verkettung naturgemäß auf dem Weg einer
dreifach abgeBtoften Modulation nnter Bei-ttcks!chtignu^ der jeweiligen 8tüarten
lind des liturglsclien Zneaninieiibangs zuHtoude kommt. Die theorelischon Ausführungen
Bind durch eanlrelche Beispiele illnstriert.
Schon (riUier erschien der II. (praktische) Teil dieses Modolationsbuchs , mit sflint-
liehen für den Organisten in Betracht kommenden Modulationen der a. Stnfe (ans allen
Tonlagen, zu allen Tonlagen nnd Tonarten, den Chcral, Übergangs- und modernen Tonarten) I
so iibersidillicli geordnel, d;iß sie beiiii (iotl.eaiilenst selbst jeden Angeubllck als Vorlage '
' ■- den können, (l'reisa U.)
DSS1SS3SS1BE
8 ES)c^a ci:s)G
ß?^p^
"
Verlag von L. SCHWANN in Düsseldorf.
.Soeben ist erscbienen;
Augusi Wilfberger,
Op. 116.
""^^
^
Die heilige Angela von Merici,
Stifterin des UrsuHnen- Ordens,
Uiclifiiii{^' vou neliiricli Kiig'el.
Kantate für dj-eiötimmit^en J^rauenclior,
Sopran- ttnd Altsolo mit Klavier- und Harmoniumbe^Ieitiuig Deb»<t Terbindendom
Test und lebenden Bildern.
Preis der Partitur 4 A 5» ^,
Pas Werk ist leicht ausführbar. Für die Stellung der lebenden Bilder (aof die selbst-
verntflndlich nötigenfalls verzichtet worden kann) siüd der Partitur Winke beigegeben. —
Kt wind nur weibliche Bollen vorgesehen.
-ö «O e*-
Vcrlag von Frlrdrifh Pntlt«t in R^ensbarf^, zn beziehen durch alle Buchluindlunp
Für den Monat Mai!
B^ Novität! -^tl
Marienpreis
in «O Liedein
zur Verehrung der allerseligslen Jungfrau
lür 2 Singatimmen
mit Orgel- oder ilarnKiniumbegleitung
kompouicrt v»n p. Orlesbaolier.
Neue Folge. {Uj], lii.'t.)
Xit olierbirtlicber DracIceeiialimieQnj.
Purliiur 3 Ji io
Der HoGliwürdi°;e Herr Domkapellmeistor
Engelliart iü Kejeiisbnrg sclireibt hierüber:
Der Komponist lut sich zn seiuer ueuen Folge
von Marienliedero wieder diu schönsten Texte
uusgesncht uud sie melodiscii • bariuoDigch so
hen'Uch vertuut, daß niait uadi jedem Liede
sagien mUU: „Hier haben sich Poesie nnd Musik
innig die Hände gereicht." Wahres, herziiches
Emptinden mit dem Dichter iritt uns aus den
Melodien und deren Larmunisclieu Verarbeitung
entgegen. Sie werden anch dip ansüboiiden oiid
zahurundeii Mitrienkinder sofort begeistern und
erfreuen. MUec diese dichterisch-musikalisch wort-
vulln Sauinitung bald Anfnahme tinden iu d^r
Chorbibliothek aller Marieiivereine !
Maiengrüsse.
Gesänge zur seligsten Jungh-au
und Gottesmutter Maria
für 4stinim. o;emisrhteii rhur
von Michael Haller.
Erst« Sammlnng. (Op. I7a.)
a Aufl. Piurt. I ,«. Stimmen ä 20 .5|.
ZwvilR Sanmilung. (Oji. 17 b,)
li. Anfl. Pai't. 1 M 20 ^,. Stimmen ä 30 ^.
DriltR Sauuulang. (Op. 17c.)
3. Aufl. Part. 1 .* 20 ^. Stimmen i 30 .5).
(Aui den Referalan Im C.-V.-K. Nr. iBS.)
„Die Gesäuge sind so lieblich nnd voll «di^l-
steu Auadruckea, diitt sie aufs an gelegentlichste
pnipfehlen werden dlirfen," P. Fiel.
„Sllmtliche Numineru eignen sich isur Auh-
ftthrang bei Marienan dachten in nnd außerhalb
der Kirche, sind vollständig geeigiiet^die Andacht
SU erhöhen." J. G. Mayer.
Marie II garten.
34 Lieder zur Verehrung der
seligsten Jungfrau Maria,
ein-, zwei- und dreistimmig mit Begleitung
des Pianoforte, üarnioDiums oder der Orgel.
Von nichael Haller.
(Op. 33.) 11. AuDage.
Part. 2 .« 40 4. 2 SÜmmenbefte ä 80 ^
Diese Sammlnng hat znnächst (
mung, die Verehrung dei' seligsten JungfraaB
der Familie und in der Schule fördern zn hetfr
Mehr als die Hülfte der Lieder kann jedoch fl
wohl auch bei marianischen Andachten i
Kirche Verwendung (luden.
Liederrosenkranz
zu Ebren der seligsten Jungfrau Marl;
60 Original Komposition BD fUr Minnerstimmen,
ffpfiamraelt nnd lii'riiusgp geben
von Dr. V. \. HahcrI.
2. Aiidage.
Mit Di'uckgeneliniigung des hoi^Iiwürdigsl
biscliöfl. Ordinariats Regensliurg.
Partitar 2 Jk 40 '^, gebunden 3 .# 20
4 Stinimenhefte kartoniert k 76 ^.
Diese sehrbeliebte Sammlnngdentacher Mari«
lieder für 4 Männeraiimmen erschien in 2,, ver-
besserter Auflage. Sie enthalt eine ganze R«ihu
(60) kostbarster Perlen. DnrchgSngig leicht,
Marienpreis. jM
12 Lieder zn Ehren der soligsteU^l
JuniKfi'nu,
für gemischten Chor, teils mit, teils ohne
Begleitung der Orgel.
Von Ignaz Mitterer.
üp. 54. 2., verbessene Aufl. (a-V.-K. Nr. 1Ö88.)
Pari, l J* 40 J,. Stimmen (i 20 J,) 80 3,.
Dan sind Lieder, wie wir sie längst zur wür-
digen Feier der Maiandachten in der Kirche, wie
iu christlichen Familienkreisen gewünscht haben.
Helliges Sehnen nach der gutt^eweihlen Jung*
fran und kindlich fromme« Vertrauen koi ''
Kum Äoadrock, und wie wir erwarten di
werden diese herrlichen Geaänge neues Lebt
die Idrchlicheu wieprivaten Maiandactiten br'~
1
Juiig.^—
lomm^a^H
dÜ^^H
ebf^^H
pri^^H
Marienpreis
in Liedern znr Vereliniiig der allersellgsten
Jongfran
für 2 Singstimmen mit Orgel- oder Har-
moniumbegleitung
von P. firiesbacher. Op. 37.
(C.-V.-K. Nr. 2412.)
Part. 2 jt m ^. a 9t. (i ÖO ^) I Jl«!
-f3 »I E»-
erlftg: von Frledrlrb Pustel iu Regensbur^. zn beziehen darch alle Bnchhaniiluiipen :
I
Text« der 20 Lic4er sind von Conl. I'ere-
P. Druvcs, H. Witrner, v. Eicliendurff nnd
mit; lilH UttlodiDn der beiden Stimmen
■Ur liitbUclt und «arl, diu Bcglcittiug ist
nnd dock nicht Kewßlmlich. üt^fülilvoUü
i andächtig« TextdekläuaiJon crfrent in j<t(li-r
"ler, Ja in jeder VersKeUe. Für 2 Oltw-
im klJD^en diese UBriw^esttneio ^eaondcm
_Ji niid fluiilrijiglioh, btil passender Hoeistrie-
.g jedoch kOnuen nie uncli von Mftniier«timin<;n
l scbiinem Erfolg vorgetragpn werden.
ricinia Mariana
ad voces 8equales(Cantus I. II et Alt i etOrganum.
Auctoie Mirlia«lfl Ilall^r.
Ol.ii» TB.
i,C.-V.-K. Nr. iM(&)
Inhalt: Nu. 1. Litania«' Lanretanae. No. 3. Avp
laria. No.3,n.4.AVi!MariniOffert«r.). No.S.lUt-
lüa ^al gratin. Nn. t>. Hyiiiuiii): Av iniiri« atulln.
to. 7. ("iwiticuin B. M. V. No. 8. Caiiticum B.
V. (Falsobordone).
Partitar 2 ,«. .Stimmen (ä 30 ^) 90 S,.
25 Jesus-, Maria-, Joseph- und
■' Aloisiuslieder
^ft mit deutschen Texten.
^^^noiiiiiiii) 'xier für viiTstiiiiiu. ^eiiiisclitcn
^^Elior fUr Kiiclu:. Schule und Kaus, leicht
^^V ausführbar.
^B Von Job. Diebold. (Op. &3.>
^H^ gr. tjo. (C.-V.-K. Nr. 1502.)
^^Bunitar 1 A 20 ;'). Slimmeu (fi 40 .5,) 1 .(/ m ^.
inul
^2wei lauretan iäclie Litaneien
(ein- oder mehrstimmig)
von Johnitn SlnKenbencer.
(C.-V-K. Xr, iüSt}.) Tartiiur tio ,ii.
(ätiniiniju »iud liierKU niciit «rechi>'ii<?D.J
OreM&tij^e
m Ebirn des fcöllUfhpn HrrzpiiM and IVamon^t
JpKH Dnd di's liPilisNien lli>rKi>nK iHarifl.
-iCiiulii>iriiiou.,Ss.(;onlisc,tXuiiiinis.I.isiict[>iiris.siiiii
ipordlH R. Mai-iä Vir)Fiiiiii.l OrigiuiilkommiKilioiirrs
ItiT 2, 3 und '1 gleiche und aiiglfkln^ .Slimmfri
von Johann Mn8:enb«rger.
Hit einem Vorworte von Dr. Fr. X. Witt,
(C.-V..K. Nr. :m.}
Parlitor 2 M, StUnmen znsaounen 3 M.
„GegrQsset seist du, Harial"
Für tireistiinrnigen Kraueücliur uiler flir Ciint'
«tiiiHrie» mit Bcgleitiiiif,-' Jer Orgel
komiioniert von Dr. Fr. X. Witt. {0\>. 46b.)
(C.-V.-K. Nr. im,)
P:iniUir fiO ,5,. .St.Iiunicn [k 24 i",) 1 .« 20 ,ii.
Marienkinder-Weisen.
Zwei ülarit^nllcdor \m Mrhav\ Ualler.
1. liiiniaculata.
a. imbefteckt empfttng'nes Herz.
Mit oborht rill eher DruckgenehmlgUDg.
32°. IG SritüU. Pro Stück lü i),.
I"iel. Pe«..
Cantiones in bon. B. Mariae Virg.
Ab anctoribns diversis ad qnatnor voces adaptae.
Parlitiir I .(f.
30 fromme Lieder
für yo[)ran- und Alt-Stimnieu mit und olioe
Bc^tritiing itw lUnnuniums oder der Orgel
komponiTt von
nicliafi llnller. Op, 85.
(C-V.-K, Nr, 2iW..i
Part. H Ji 60 5,, '2 Soiiranst. (^ 5() .Ä) l .«.
Alt-Stimtuö 5fi 4-
Sieben Marienlieder
mit deutschem und englischem Texte.
Kür zwei und drei weibliche Stimmen
mit Orgelt)egleituug.
Von H. Tapiicrt.
(O.-V.-K, Nr. 2«)1.)
Pariitni :J M äi ^j. (Stimmen l•xiJttie^^n iiiclil.)
Cantlca in bon. Beatae Mariae Virginia
ad 2 Vüccs cum Orgauo
wn nicbael llallcr.
0|^ M. iLVV.-K. Nr. 369.) 7. Adl.
PartUor l .tt 20 ^. Stimmen (i 30 .ih) «i A-
Ave Maria.
Gesänge
zn Eliren der seligsten Gottesmutter Maria.
Kiir drcislitiiiiiigpn Fraiierichor mit
Orgulb'^gleituQg
von Pefer ITIciirers (üp. 9).
Mit obertilrtllcher Genehmigun«.
Partitnr l M 40 ^. t-timmun ,ft 20 ^).
Anerio, J. F., LitanlU! Ijanretanie ad 7 voces inaeqiiales et Salve Regina 4 vo(
(C.-V.-K. Nr. 932.) Partitur 60 ^,. Stimmen 42 A.
Arnfelser, F., (Opus 233.) Litaniie Lanrelann B. iH. V. et Hymnus: Paog«
ad tres vocea aequales cum Organe. (C.-V.-K, Nr. 2146.) Part. 1 Jt 20 A, St. k 15'
Blied, .Tac, (Op. 41.) Lltanls LanretanfB für 3 gleiche Stimmen u. einstimm. Chor mit
Orgel oder gemiscbten Chor. (C.-V.-K. Nr. 675.) 2. Auti. Part. l,Jf. 3 Stimmen k lU -S,.
Eimer, L,, (Opus 58.) UtanllP de Saero Corde Jesn für vierstimmig gemischten Cbot
mit Begleitung der Orgel. (C.-V.-K. Nr. 2627.) Partitur 1 .«■ 20 ^, Stimmen ä, 15 "
Eder, P. Victor, 0. S. B., Lilaniai Lanretanip für Sopran, Alt, Tenor und Bi
(C.-V.-K. Nr. 2648.) Partitur 1 Jfe. Stimmen (ä 10 .-d,) 40 ^.
Gruber, Jos., (Opus 6.) LltanttP LanretaniFi ad 4 voces inaequales cum organo. Editil
secunda. (C.-V.-K. Nr. 1587.) Partitur 1 S. 4 Stimmen k 10 A.
Haagh, J., (Opus 3,) Litaiüa> Lanretan«^ B. M. V. ad tres voces aequales. Cum Orgauo.
(C.-V.-K. Nr. 2664.) Partitur 1 .*. 3 Stimmen k 15 4
(Opus 4.) UtanifB LanretantB B. M. V. ad duaa voces aequales. Cum Orgai
(C-V.-K. Nr. 1228.) Partitur 90 4. 2 Stimmeu h 15 4.
Haller, M., (Opus 29.) UlanlfB Lanretan«^ B. H. V. ad quatuor voces inaequales.
H-Hell. (C.-V.-K. Nr. 1343.) Partitur I Jt. 4 Stimmen k \n A.
(Opus 3 t).) Lhaniip LanrelaDffi B. ]H. V. ad quatuor voces inaequales. In 6-Bi
Editio secunda. (C.-V-K. Nr. 300.) Partitur 1 .*. 4 Stimmen ä 15 4.
(Opus 14 enthält unter anderem:) UlanifP Lauretanie ad 2 voces cum Orgj
{C.-V.-K. Nr. 369.) Preis der kompletten Sammlung Partitur 1 Jh 30 A. Stimmen k 30
(Opus 76.) LItani» de Saero ('orde Jesn IV vocum insequalium cum Orgai
(C.-V.-K. Nr. 2347.) Partitur 1 Ji 20 ^. Stimmen 60 A.
— — (Opus 77.) Lllania^ de Sarro Corde Jeso ad 11 voces sequales. Organo comitaal
(C.-V.-K. Nr. 3419.) Partitur 1 Jfe 40 ^. 2 Stimmen (k 20 4) 40 A.
— - (Opus 79.) Litaniie de Sacra Corde Jesu ad HI voces aequales cum Orgai
{C.-V.-K. Nr. 2514.) ParÜtur 1 Jh 20 A. 3 Stimmen (k 15 A) 45 A.
Lilanl» de Saero Corde Jesn. (Choraliter.) 8". (1899.) Cum Cantn. Modus
dorins I. Toni. 5 ^^ Orgelbegleitung hlezu 20 4\ desgl., Modus hypolydius VI. Toni.
(Choraliter.) 5 A. Orgelbegleitung hiezu 20 \.
Mandl, Joh., ^Opus 9.) Sehr leichte lanrelanlsebe Litanei für Sopran und Alt, Baß
ad libitum mit Begleitung der Orgel oder de.i Harmoniums. ^C.-V,-K. Nr. 2570.)
Partitur 1 .#. Stimmen k 10 A.
Ueuerer Job., (Op. 22.) Utanl» Ss. Corditt Jesu (Herz-Jesu-Litanei f. Sopran, Alt, Baß
(Tenor ad üb,) mit obligat, Orgelbegl, (C-V.-K. Nr. 2857.) Part. 2.*560,5|, Stimmen tL25,^.
Mitterer, Ign., lilaniie Lanrelanw ad 5 voces inaequales. (C.-V.-K. Nr. 604.) Par-
titur 1 „ft 40 A. 5 Stimmen k 10 ^.
Molz, F. .1., (Opus 1.) Lanrelanische Litanei ffir vlerfitiininif^eD gemisehlen Chor
obligat, Begleitung der Orgel. (C.-V,-K. Nr. U86.) Partitur 1 .U . 4 Stimmen k 15
Nikel, E., (Opus249,) Lllania' Lanretanie. Kurze, leicht ausführbare lauretani
Litanei Tür vierstimmigen gemischten Clmr oder für eine Slugstimme mit Orgel-
Harmoniumbegleitung, (C.-V.-K. Ni>. 26(i7,) Partitur 1 „tf , 4 Stimmen (k 20 4) 80
Oesch, G. A., Utanl» Lanrelanir B. H. V. sive quatuor vocibus inaequalibus sive
voce coniitante Organo vel Harmonio cantandae. (C.-V,-K. Nr. 2571.) Partitur ( "
(Stimmen hiezu existieren niciit.)
Renner, Jos. sen., Dlaaiffi Ss. Kominls Jesu ad 4 voces. Castus I u. 11, Alt u.
(Oberquartett,) Partitur 40 A, 4 Stimmen {& 15 A) 60 A.
Scballer, F., (Op. 18=.) Litanlffi Lauretanie vocibus puerilibus, comit. Organo
Harmonio accommodatae. (C-V.-K. Nr, 264.) Partitur 1 Jfc 60 ^. Stimmen 40
Ibot
I
-*3 »3 E*-
Schmidt, Fr., Lllanlir Laarntana'. Aiisgabo A ail 4 voues inacquales. (C.-V.-K Nr. I3I7J
Partitur 20 ^. 4 Sllmuien (h 5 ^.)
liltanllP lAurelaniP. Ausgabe B ad 4 voiies aeqiiales. ifl.-V.-K. Nr. 1S17.)
Partitur 20 A. 4 Siimmen k ö ^f.
Schmidtkonz, Max, LlUuila' Lanrelana« für 4 Männerstimmen ohne Orgel. (G.-V.-K.
, Nr. 1948.) Partitur 1 .#- Stimmen (i\ 10 *^) 4U X.
Strubel, Jac, (Opus 4a.) Litantip Lanretanm «juaiuor vocum cum Orgauo. Für
4 gemisclite Stimmen in mittlerer Lage und in leichter Bearbeitung. (C.-V.-K. Nr. 2284.|
Partitur 60 ^. 4 Stimmen k 10 A.
Tereaius h S. Maria, F., Ord. Caruietit. Disa, (Op. 2.) tllanla' LaarelanH' B. M. V.
ad 4 voces loaequales. (C.-V.-K. Nr. 840.) Partitur 80 4- 4 Stimmen k lii ^v.
K— (Opus 3.) Utanl» SanrIIsMml KomhÜS Jena ad 4 voces in^quales Organo comi-
tante. (C. V.-K. Nr. 904.) Partitur 80 A. Stimmen 60 A.
■ — (Opus 4.) Lilaniir B. M. V. «d 3 voces aeqnales Organo comitante. ä, Autlage.
(C.-V.-K. Nr. I(;09.) Partitur I Jh. 3 Stimmen ä 10 A.
rescli, J. H., (OpR!« H.) Litanl» Lanretanif. ad tres voces aequales et Chorum uni-
sono respondentem Organo vel Harmonio comitante. (C.-V.-K. Nr. 515.) Kditio 11,
Partitur 60 •$,. ;j Stimmen k 10 ^. Chorstimnie 5 A.
■ — (Opas 8.) LilaeiH' liaiiralanv, (Nr. a.) duobus choris conciuendae. fC.-V.-K, Nr, 5!t8.i
Partitur l M. 4 Stimmen a lo .^. Jeder Chor einzeln 20 A.
— (Opuit 9.) Ulanitp Lanrelana^ (Nr. 5.) In hOD. Regina' Sacr. RoNaril ad chorum
quatuor vocum iDaetiaaliiim et alternm chorum unisono vel 4 voces respondentem uua
cum Organo comitante ad libitum. (C.-V.-K. Nr. B14.) Part, l Jt 20 .^. Stimmen 60 ^.
i Chorstimme 5 .^.
itt, Dr. Fr. X., (Opus Hb.) UtaDlff S. Komlnis Jesa ad 2 voces »(juales vel 4 voces
intequalea. Zweite Auflage. (C.-V.-K. Nr. 5(J2.| Partitur 1 Jt 20 A, Sopran- und
Altstimme 20 A. Tenor- und BalStimme 20 A.
— (Opns 16a.) Utaniff Lanretanw für 4stimmig gemisditen Chor (Sopran, Alt,
Tenor und Baß) mit Orgelbegleitnng. Editiu quinta. Curavit F. X. Engelhart.
(C.-V.-K. Nr. H".) Partitur 1 j« 40 ^. Stimmen ä 20 .-9^.
— (Opus 16c,) UlanlfP LanrelaniP für :i FraneuHtimmen und Orgel. (C.-V.-K.
Nr. 596.) Partitur I .* 4o ^. Summen A 20 ^.
— (Opus SOai Lllaniae Laurelanw ft vocum inacqiialiuui. (C.-V.-K. Nr. lor>.i
Editio secunda. Partitur 1 .* äO 4- Stimmen 8u .^V
— (O]). 20b.i LanrefanlHcbe Litanei (H-moIl) für Sopran, Alt, Tenor und Baß mit
Orgel begleit ung. Nachgelassenes Werk. Herausgegebfu von F. X. Engelhart, Dom-
kapellmeister in Hegenaburg. (O.-V.-K. Nr. 2006.) Part. 1 Jt 20 A. 4 Stimmen 60 A.
— (Opus 28.) Lltanlte Lanrelan» 6 vocum inaequalium. (C.-V.-K. Nr. 233.) Par-
titur 2 .a. Stimmen 1 ..ft.
— (Op, 28b.i Ausg:abefür4stimmiggemi.schteu Chor und Orgel. CnravitF.X. Engelhart.
Partitur I .,« 40 .\ stimmen ä 15 \
(Opn8 39b.| lillanlie LanretaiiflD quatuor Vücibus inaequalibus concinendae. (Sopran,
; ÄU, Tenor, Baß.) Stimmen 60 -ft.
Die Partitur ist in den Musik bei lagen zur Moslca Sacra 188.') cmJialtfin.
(Opus 40b,) Utaala« Lanrelan» 8 vocum inaequalium. (C.-V.-K. Nr. 672.)
Partitur 2 .* 40 ^. 8 Stimmen A I0 A.
- (Opus 4<j.) LItanliP LanrelaniP BreTlssImm ad unam vocem comitante Organo.
(11. et ni, voc. ad libitum,) (C.-V.-K. Nr, isa4.) Partitur 40 A. Stimmen 30 ^.
■ (Opus 4ya) Lltantw Lanrelanu- Bretlsslniip. Ad unam voccm comitante Organo
m (11. et ni. voxadlihitiimi. Curavit F, X, EiiHUart. Pari. 1 ^ 40 ,5,. Stimmen ä 20 ^.
I- (Opus 49 b.) Ltlanla* Lanretan» Bnrlsslmv ad quatuor voces inaequales Organo
comitante. Curavit F, X Engelbart. Preis 1 ^ 40 ^. Stimmen k 20 -Si-
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Dieselben bezwecken, aDgehendcn Organisten und Chordirigenten gründliche
Kenntnisse und praktische Fertigkeit für ihren Beruf zu vermitteln. Die Vor-
träge und Übungen erstrecken sich auf das ganze Gebiet der katholischen
KirchenmuBik samt einschlägigen Fächern und legen besonderen Wert auf
Theorie und Praxis des gregorianischen Clioralgesanges, sowie auf Liturgik.
Die Kurse werden unter Mitwirkiing einiger Benediktinerpatres von namhaften
Fachmänneni aus dem Laienstande abgetialten.
Die Herren Kursteilnehmer finden Unterkunft und VerkosÜgung in dem
St. Gregoriushause.
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einem Vürworto von Dr. Fr. X. Will,
titur 2 M, Stimmen zasammen 2 Jt.
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bar. PavÜtnr 1 ^(* 20 .5), 4 Stimmeu i 40 ^.
Guide, P-, (Op. 73). Vierzig ausgewählte katho-
lische XlrCbenllBder «Ir alle ZeiUn dcM Kir-
iihenjaUrt-B nebst einem Anhange religiöser Ge-
sänge fttr 3 gleiche Stimmen. «0 Ä- (Enlhillt
11. a. das Lied „Dem Horzen Jesu singe".)
Haller, M., tOi. 66a), Liederkranz zu Ehren
des gBttllcben Herzens Jesu. 15 Lieder zu i,
2 lind 3 yopran- und Altstimmen. 3. Aufl.
Partitur 1 M, l^opran- und Altstimme ^40.^.
- (Op. 85), 30 rroiDIBe Lieder für Soprau-
iinil AlUtimmeu. Partitur 3 .« 60 -Si, 2 So-
praustimmen Ä 50 ^, Altetimme 56 ..ft. (Ent-
. 4 Horz-Jefiti-Lieder.)
litt
uebie, J. 6. K, Welheiied zum halllostan
zen Jesu und „Mein Herz erglQht" nir
Miimmigeu gemischten Clior. Partitur 30
(Stimmen dnd hiezn nicht (irschietieQ.
- Acht Klrchflngesinge für 3 und i gleicl
Stimmen ;!ur Verehrung den heiHgateu Her-
zens Jesn, der heiligen Kngel und des hei-
ligen Joseplf. PuTtitur 40 ^,. (Stimmen sind
hiezn nicht erachipnen.) h
,n^^
eicE^^^
Herz - Jesu - Litaneien.
Kiinev, L., (Op. SU), Lltaniae dB Sacra Corde
Jesu lur vient timmiget) gemischleu Cimr. Par-
titur 1 ..« 20 ^, 4 Stimmen ä 15 ^V
Haller, M,, (Up. 76), Utanlae de Sacro Corde
Jesu IV vocum inaeqnalium. Partitur 1 . t( 20 ii,
4 Stimmen h 15 .3f.
(Op. 77), Lltaniae de Sacro Corde Jesu
IJ vociim aequalinm. Partitnr 1 ,* 40 i'i.
2 Stimmen & 20 ^.
Haller, M, lOp. 7<}i, Lltaniae de Sacro CordeJosu
III vocnm ^iü.juaiinni. Partitnr I .« 20 .;',,
3 Slimmeij a 15 ^.
lltaniae de Sacro Corde Jesu, üam i'autn.
Modus dorins I. Toni. 5 ^V. Orgelbeglpitung
hiezn 20 .t,.
Menerer, J., (Op. 2S), Lltaniae SS. COfdlS JOSU
(Herz- Jesn- Li tan ei) rar Sopran, .\\t, Baß ( Ten or J
ad libitum). Partitnr2J^ 60,;i,4 Stimmen äSf '^^
Empfehlungen für die jüngst erschienene
Missa in hon. St. Gerardi Majell^
für Tierstiminigeii gemischten Chor mit Orgel
von Vinz. GoUer, Op. 53.
Partitm- 2 J{ 40 ,.J, Stiniinen ä 30 ,,f
Bekommen wir eine Komposition zur Hand, so schauen wir zuerst aiU' den Aul
des Stacke«; lautet der: Witt, Haller, Mitterer etc., dann wissen wir, dasa wir es i
einem gediegenen, in jeder Hinsicht empfehlenswerten Weike zu tun haben. Zl
selben Schlüsse berechtigt uns auch der Name Goller. Bereits das 53. Opus dieai
Meisters liegt uns vor und auch dieses ist nur ein neuer Beweis seiner Tüclitigkel
Seine Kompositionen sind edle, von kirchlichem Geiste getragene und efektvolle Mnsl)
Das vorliegende Opus 63 ist eine wahre Festmesse. Sie ist mittelschwer (etwa
Mitterers Karl-Messe); den schwierigeren Stellen im Credo ist auch eine leichtere Oi_
begleitung beigegeben. Die Orgel ist durchaus selbständig behandelt; bald bewegt
sieb in ätherischer Höhe, wahrhaftig als „vox coelestis"; dann wieder schreitet
wuchtig in glanzvollen Akkorden mit schillerndem Chroma dahin und entwickelt fest-
liche Pracht. Autiallend waren uns die Tenipoangaben; die in der Kegel viel zu langsam
angegeben wenien (Witt bekennt es von seinen eigenen Bezeichnungen selbst), linden hier
viel genauere Bestimmungen, was die richtige Auffassung des Werkes sehr erleichtert
Wir glauben, jeder strebsame Chor mit einem kunstbeflissenen Organisten soll sieh mit
Freude ans Studium dieser Messe begeben. Sie werden ihre Mühe am schiluen Werke
reichlich belohnt finden. (Aus der Zeitung: „Der Tiroler.");]
Drnck nnd Verlag von Friedrich Fastet tu Regeusbnrg,
]
MUSICA^ SACRA.
Anzeigenblatt
■ Hr.
^V mit 30 ■
^P> Ks weidci
1. JdU 1907.
leratCi welche man geä. 8 TnKe vor Erschcioen der botreffendca Nummer oing^ndeD wolle, werdnn
mit 30 -9) für die lapaltfge und 40 ■äi filr die äspaltlge (durrhlaufenJe) Petitzoila berechnet.
solche Inaetatc nufgenommen , welche ilei TcndeoK dieser Zeilschrift entsprechen.
Neue Choralbücher aus dem Verlag von Fr. Pustet in Regensburg.
Kyriale sive Ordinarium Missae,
Misfia pro Cefunclis, Toni Comm. Missae necnon Mod. Cant. Alleluja
Temp. Pasch. &ec. octo ton. juxta Edil. Valic. a SS. Pio PP. X. evulg,
Kii. V. \<*r7, Sdiwiiriedriiclc, H", l>n>sdiiiTi '"' vi. In I..-iinv!iii<lliaiid mit Rotm;hnitl 1 M W) .ii.
Missa pro iDefunctis,
Toni Comm. Missae necnon Mod. Canl. Alleluja Temp. Pasch, etc.
I!W7, Schwarzdnick in S". separat brosclüerl 3l' J(. In Loiiiwaüd Umschlag gehpflBt Jö J,.
I Kyriale in moderner Notation von Dr. Matljias mit Missa pro Def. zusam-
mengebunden in Leinwand mit Rotscl)nitt Ed, IV 1 JK 10 -S(.
' Missa pro Def. etc. in mndcmer Notation auf 5 Linien übertragen von
Dr. Malbias, Münsterorganist in Strassburg.
in S". 1;m)7. separai brosdiifirt .til ir,. In Lftliiwandum schlag gehefti^t \ö .^.
Commune Sanctoriun juxta edit Vatic.
bi moderner Notation auf 5 Linien übertraqen, von Dr. Mat))ias in Sirassburg.
Kli*in >i", l^C HnischiüTf 50 .i^. In LBiimanilTim^cliIuK geheftet 6.^ Ü,.
l'ti'Ors-plIn'srl'itniigzHr ..Mi.'^siniv.Mli'fcnfti.-" iinii/.iiiii „CumTiniTir' Satict,- liföndet «ich io .Arbeit.
=1 Kirchenmusikalische Novitäten. =
In unserm Verlage ersohien;
Laudate ^um in chordis et organo.
SammluDg oeoer OrigisalKompositioQeD für die Orgel
llefjiusgfg^elien von A. Jon. Honar, op. ^rt. 1. - VI. Heft & 2 .41.
1. HelYi 12 ["'estvorspiek-.
III. .. la Festvorapiele. (Fortsetzung von Heft. I.l
20 Orgelstüclte über deutsche Kirclienlieder.
2') Orgelstiicke über deutsche Kirchenlieder. (Fortaetzui^ von Heft IL)
2( I Orgelatlicke iil)er deutsche Kirchenlieder. (Fortsetzung von Hefl 1 1 u. IV.)
12 Fe*ttrorspiele. (Fortsetzung von Heft I u. 111.)
•liinferiiiHimsc'hi' Buchlmiidlnng Paderborn-
f
Verlag von L Schwann in Düsseldorf.
Sueben erschien:
= KYRIALE =
SIVE ORDINARIÜM MISSAE
MISSA PRO CEFUNCTIS
TONI C0MMUNE6 MISSJE. TONI f. GLORIA PATRI AS INTROITUM. MODUS
CANTANDI ALLELUIA TEMPORE PASCHALI SECUNDUM OCTO TONOS
• YiSFiiRME
EEITIONI VATICAN/E
A. SS. t>. N. PIO PP. X EVULGATffi
EDITIO SCHWANN E
Das Kyriale liegt hiermit a
Bequiem und die anderer
Verlag von J. Fischer & Bro., New York.
Bnvanelle, O., Op. JS3. MIssa In HOB. S. OrestSS ftir SstimmigeD Männerchor mit
Orgelbeg^leitmig. Partitur 2 M, Stimmen i. &} S,.
— - Op. 84. Die VespsrpsalmeD fDr Die MarlsafestB im Klrcbsnjalires und die vier
HarlanitOtieD AntlpHOnen rir H MänDeTStimmen. Orgelbegleitnng ad IIb. 1 M m ^.
Op. Il(4b. QuatUOr Antiphonas B. M. V., für 3 Männerstimmen. i)rgelbeg). ad lib. 150^.
Bas, Glnllo. Quatuor Gantus Eucbaristicl für 2 Uaiinerstiram^n mit OrgeibeKl. W A.
Ultterer, I^;ii., Op. 141. Ml8Sa In hOD. S. NomiDlS MarUe ad chorum duarum vuciim
vtrilinm cnacmente organn. Partitnr 1 .« 50 ^. Stimmen k I M.
nansettl, L., OrOBQUm OOmlUns ad KjrlalS slve Ordinarinm Missae jnxtii EditioDein
Vaticanam. 6 M.
Ä08 der groaaen Menge aDtoritativer Anerkennungen über diese» Werk seien hpivor-
gehoben:
„Revue du Cbani Gräfforien", Grenoble:
Werk besitzt hcrvnmigenil cbarnkterie tische Eigenachaften, wclrhe wobliim,
et liegehrenswert machen, unil wodurch es den WüDBcben einer groHaen Anzahl von Oignoigten
entgegenkommt.
„De KoorboUe", Uergen:
„DieM Begleitung kouimt der von Oiulio Bae sehr nnhu. Beide Bind zuvetlüseig. scbfm.
klar lind dabei leicht. Eine kurze kJarc ßinleitung ^bt die nötige Erklärung und iat
intcreMant.
„Hasics »acra", Hailand:
1 boaton Oeeebniauk iii bc£iig niif giQgorinuiiO'hen ('hord und
en C'harakler,"
Beflt^llnneen richte man an Ant. Bflfam n. tSobn, AuKi<l>itrK und Wien
:Rfl«=V^P««^WRRRR«=«R(^
Ludwig Bonvin,
Missa in honorem S. Caeciliae.
Für vierstimmigen gemischten Chor
(Gliiria iitid iVedo mit, obligater OrßelbpßleiHing i.
Opus «3.
Mit Genehmigung Sr. HeiligkeÜ dem Papste Pius X. gewidmet.
Partitur 3 .
1 tirti-il
Jvde ('liursriiiiiiie 30 ^^
äbHf Boüviii» Mens
Furiuuugewiui'll-
heit und aeitii^r (icHtaltiiDjfKkml'l. Es dar! ilch, wai innvran muilhalischcn Wtrt. Emsl und Gadiegan-
hell der AuRatiung und DurchlUtirung «ngeht, getroit dam B«iten an dis S«lta tldten, wu In der teilten
Zeil tltr dl« ZwMke des kilholischen GotletdlenslM komponleft worden Ist. Tiktiii^u iJbiirc nml tllrli-
Ijgc Dingenten, li^nen t. H, Hhcinlicrgt-T uuil Tinel „lipjtt"', mtlgpn Hirli ttucii olninal aii Hmiviti»
Dp. «3 iDHcheo. Sie werden luut- werden, welcher Wohllniit etwa in dem Anfiingstlienm ili^s K.vric
ließt, (las au'-h spilter wiederholt vurkomnit. Dr. OcrtUHon Mllllur.
Ein hervorragendei, mudliillich wertvolles, vAt neltiigile autge arbeitetet Werk, walchem, wu tUr
unt die Kiupttache sein muu, der llluralsche Qeltt Innewohnt. Der KooiiianiBt vorsteht die roicho,
vielgeatBltige Behau dl tme der Siogrtiiuiijuti von ßruatl aus und crwolit neb wiedeium hIb ttlcli-
ii((er UfUtot der polypSonea Kunst. Das Werk ist, wiewohl eine eigentliche Festmessc dnr-
steUetid. ojcht /.u ausgebabnC, also niirb hiiislohtlich seines UiufänBCB der Liturgie aDK<^|iuQt uoil
unteigeordnet. Arnold Walther.
Musicft enern: Ludwig Bonvine Meaee iat eine in inodernein, jedoch kttoBlJcrisch geläu-
tertem Stile gehultene Fettmesie von hohem nMikallSChnn Werte. Packanda Kralt offenbart sich In
|»d«n Satze der cinielneo majeetfitischen, den Teit tief und innig dnrcbd ringen den HcUteile,
Modern gestluiuite ChSre werden mit dieser in bober BegeisterunB geachrJobeDeu Uetitie, in der
uuch die Orgel bea^lei long eine selbatJlndige , in enhnminniscbeu Wendungen und chromatledien
Modulationen sich bewegende Hoüe hat. schOne Effekte eraielen. Si« trügt trotE der Teichen
Harmonik durchoua melodiflohen Cburakter und gibt einem feurigen Dirigenten Odegcnheit, die
(iednnkenlilitxe des Kumpuniaten auf seiueii Chor zu nbertrnnen.
Partihiren stel)eii Dirigenten bereitwilligst zur DursicJ)t zur Vetfügung.
Verlas; vuti Breitkopf & Härtel, Leipzig.
Rrgpostinr^, za lieziclien durch alle Buchhandlungen:
l/tr NovUlUen! -««
Verlag von Friedrirh Poslcl
Missa in hon. S. Cassiani, Ep. et Mart.
qunluor vocum vJrilium cum Organo
auclm-e nieb. Haller. 0|ni« itö. Parliinr I M m .",, 4 Stiramen ä 30 .2[.
Dif konservative Koiopositiutisvieise Hallirs ist gentlgeiid bekannt, so daas dartlber nichts /n l>eni«rkeii
fct, wenn aoch diesmal eine Komposition für MSnncrätiminen vorliegt. Wir irfllpn hier di-nmdlien FInaa im
fokalen Satx nn. liiter''saant und nnchiüiinenawtirt ist nlirr norb dit Hidi>ndlnng dru ()Tgrlaiitxes. der auf
tiniuen EOr ksichl nebnieii ronsa «ud diPBellum nicht verde<^ken darf, sondeni nur üu nnteratllt^cn hftt.
I einfbcber Weiau bat der Autor diese sehwierige Aufgaho goltist. Das ironxe Werk hat mich einen
foerlifheren iTiarsktpr ali die Missa .Assumpta- deseelhen Autors, Sfhr empfphlt^swrrt!
HegensbnrK. Kniiclhnrt, HuinkniHdlintdatet
Missa in hon. Immaculatae Conceptionis B, M. V.
quinque vocibus insqualibus concioenda.
AiiOlori' Dr. Job. Murxynnkl, (Iji. 21. l'iiri.itiir ■> .«, .'i Siiium'^n ii :[(i ^'t.
Dlflsn Me)wk(>m|)Dsitioii, iu Miller llcgeisti^niiig gejicbrieliPu, zeldiim sich .i\tö dnrcb Klarheil
<!er äUniroenföhru&g uud Kürze. In der IVxtvemrDeltuii^. Man erkennt daraus einen Sclifiler
md Nachahmer Uallera. Zur gniu-irkendeji .\affKbrun^ sind beaooderB niisdiiuernd liolie füopranf
I 1. Teuere notwendig, da der Antor diese Stimme meist in ihroD oboreu Lafifen licsrhüttigt. Be.i
jswrfra Chorpersonal kann man jedoch dafür sorgen, dass diese Stimmen iu*;iit iTUiild>'n durch
libwoclialiuig von S»li nnd Chor, wodnrch nnr die Wirkiuig vieler schöner Stelleu goateiirerC wird.
" eren ChSren empfii^lilt diese öaltmm. UMsknmpo!<itton »nr AutfUlirnng an Keaten I. ClassU.
Regensborg. Engelnart, Domkapellmeist«r.
leeirUndoi IB«).
Durd) den Erweiterungsbau di
katl>. Pfarrkirctjc in Lcobsd)i
ist die vorl)aiidcnc Orpel
klein geworden. Dieselbe um-
faßt 25 klingende Stimmen und
soll anderweitig verkauft werden.
Besi(l)tigung kann zu jeder Zeit
Lc<)bsclifit/. im Mai 1907.
Die llaultfitung.
Verlag von Frifilrich Pnsl«! ^
Itegensbnrg. zu beziehen dun;
alle Biidilianditingen:
Soelien s'filanfte zur Ausgalie:
Heft 16 des Vereins- Kataloges,
Nr. 33Ü1-3468C t
8". 88 Seiten. Preis 1 Jf. I
KirclieiimusiJkaliscIie Kurse in Beuron (Hohenzollern).
Jährlich vom 15. Oktober bis zum 15. Juni.
Dieselben bezwecken, angehenden Organisten und Oliordirigenten griindliche
Kenntnisse und praktische Fertigkeit für ihren Beruf zu vermittebi. Die Vor-
trage und Übungen erstrecken sich auf das ganze Gebiet dei- katholischen
Kirchenmusik samt einschlägigen Fächern und legen besonderen Wert auf
Tlieorie und Praxis des gregorianischen Choralgesanges, sowie auf Liturgik.
Die Kurse werden unter Mitwirkung einiger Benediktinerpatres von namhaften
Fachmännern aus dem L&ienstande abgehalten.
Die Herren Kursteilnehmer finden Unterkunft und Verköstigung in dem
St. Gregoriushause.
Je Tiacli Wunsch stehen Einzelzimmer oder genieinschaftJiche Säte zur
Verttigung.
Um ausführliche Prospekte wende man sich an P. Leo Sftttlert 0. 8. B.
in Beuron.
^^Ib»
MUSICA SACRA.
• i Anzeigenblatt
1. Aug. 1907.
iMcraIr, welche mau god. 8 Tage vor Eracbcinaa der lietrctTcndoit Nuinmor oiuBcndon woUo, wordnr
30 ^ tut die laiwltlge und 40 .^ ftic die äspattlKe (duri?h laufende) Petkzoile lierechBcl.
werden nur solche Tnsetate anfj^eDoniuieD , welche der TcaJeu;; dieBBr Zeitscbrifl enUprccbcn.
i
Inbaltefib^rHicht von Nr. 7 des Cäcillenvoreinsoritana: Vereins-Cbronik: Di«
UeneratvctrajimDilung dfs Difizusiin-Cilnlien Vereins Baattl; Bttuirks-CäcUienvorein Metlen. — Eine
unstaliele Perle d.T Toiikiinat- (Von P. P. Habew.) — Über lateiniscbe Texie.
n b -.) — (ioigßiiprluziiral uder gewiihnlicbe.w Prinzipal für zwHite Munuiila? (Von
Heior.} — Kuudscban kiretionmiiaikal. Zoltsclirifteu vom April mit ,lnni Hl')7. —
» Grudnale. (Vnn P. D.) — Kinladon^ ziira 3i Kurs au dor KirchenDiawikscImle in
Hegoiiäbnrg, — VerniiHcbtß Naubrichleii nnd Notizeu: SAlIgentJml-LandKbnt; Iliazessm-
vcniamiiiliiii? Miinclion-Froising iu IMen; LiszW Oratorium St- Eliaabeth zum 71* ijälirlgeu JaMlHum
ia Piiszouy-l'relSbnrg, — Anzeigenblatt Nr, 7 mit Iiibaltsiiber sieht von Nr- 7 der Mmtica eiwra. --
CadlieDVoreina- Katalog. 5. Kand, Seite 105—112. Nr. 34«8 -3r>00, Efbal .Dberaichllicher Keihenfolgf
der Nr. 330l-35n0'-.
Verlag von J. Fischer & Bro., New York.
Knvan^llo, O., Dp. H3. Mlssi In hon. S. Oreilei Hir Si^timuiigen Männerdior mit
Org'.'ib'>gleiliiiig-- Piirlitiir 2 M. Stimmmi li tHi S,.
()|i. H4. Die Vegperpsaimen fOr die Marlenfssle des Klrcbenjalires und die Tier
MarlanlSObeo Antiphonen mr \l M^utiorNlimmr^ii. Urgellieglfilnng ad Hb. 1 M LAJ S,.
- - Op, Kill, Oualuor Antjplionas B. M. V.. fiir 3 Mannerstimilicn, llrgolbegl. nd Hb, tiO .^,
Ba«. fülnlfo. Quatuor GantUS EucharlStlCl Tüi 2 MitnnerstJmiiirn mit f.)rgelbDgl. m X
Ultt^rer. I^n.. Op. 141. Mlssa In tlOn. S. Nomlols Marlie ad cbuniDi dnanim vuüuni
vJriliam concinfiiite orgMiio. Piirijtur 1 Ji 50 -Sj- Stimmten 4 1 M.
nanBettt, I... Organam COmltanS ad Kyrlale sive Ordinanam HiBaae jDSt& BditioDBm
Vaticanam. 6 .«.
Aus der gnisseu Mengi- nutorilaiiver Anerki.'nnuugen über dieses Werk seien hervor-
gebübeo:
„Revue da Chiut tir^gorien". Urenoble:
TlicscB Werk be«l»l borvorragfliid pharikituirialiiiclin KigemicbafLen. wuli-he wohltiin.
i:e Iwgehrcnswcrt mnchen, und wodurch es den WUuBchou einer grussei) AuEabl von Organlslen
CDtgi^gonkommi.
„De Koorbode", llergen:
,r>iciie Hcgleiliing kommt der von ßiulio Bn» echr nnhc. Beide «ind siivcrlÄBBig. schön,
klar und dabei leicht. Eine kurxe klnr» Einleitung gibt die nOtigc ErklUrun^' und iai httrhxt
in tu res sunt.
„Mnsfca sacra". Hallaiiil:
,,.... Dua Werk xeugt. vnm bKsIcn Gesrbinaek in liczug auf gregorinnisrhun <:b(irnl und
von akrupul^kser An|iiiS;<uDg un aeineu fhuraktHr."
Beatellungen rlrht«' man an Ant. Böhm n. Sohn, Angaburg und Wien.
^RRR^^R^^RRRRRft^«^«^^
Em uiiger Mann,
der die Klrclieumusik schule hesiidii hat, sutJit Stt'lle
als ChoiTBBent. Organist oder ev. Stellvertreter.
Die (tfl'erten tiii die Espedition des Blattes.
J
ferlagr ▼»n Prlwlrlfh VnnM in ItcKt^nsburK, zu iwziehcii durcli alle Uitclihandlungen:
In 6. AnflafCC orschicii:
In l.t. Antlage:
Haller, Michael, HH,. 7 b).
Haller. Mlohael. (Op. hhI.
Missa Tertia (B)
Missa duarta (A)
d -i vooets iiiaequalew Oi-jjauo
in! a voct'Ä ae'iiiales Organo vcl UarniDuio
»■omilaule.
comitaDto.
(V...V.-K. Nr. im.,
(C.-V.-K. Nr. liKtö.»
Pariilur 1 ,« Äi ^. Htiiiimpii » 12 ;■,,
Pfiriitur 1 .«. Siimmeii i 2tJ ^'',.
Kirchenmusikalische Kurse in Beuron (Hohenzollern).
Jährlich vom 15. Oktober bis zum 15. Juni.
Oiß.'iolbea bezwerken, augeliendou Organisten iind Chordirigeiiteu griUnlIiclie
Kßnntnigse nnil praktische Ferligkeit für ihren Beruf zu Vörmitteln. I'ie Vor-
träge and (n>iiDgen «rstrccJten sieb auf das ganze Gebiet der kathtilischen
Kircfaenninsik samt einschlägigen Fächei-n und legen besonderen Wert auf
Theorie und Praii)« des gregorianischen Choralgesaiiges, sowie auf Liturgik.
Die Kurse worden unter Mitwirkung einiger ßenediktinerputre« von namhaften
bachuiännern uns dem Laienstaiide abgehalten.
Die Herren Kursteilnehmer finden Unterkunft und Verköstigung in dem
St. Gregoriushause.
Jti nach Wunscli »teheu Einzeli^lmmer oder geüminschaftJiohe Süle zur
Vfirttigung.
Um aunfiihrlichp Prospekte wende man wicli an P. Leo SaUliT, O. S. U
lu Beurun,
Verlag von FHi^drifh PiiKlt'l in Keßensbiir;:,
zu beziehen durch alle Uuclihandlurigi-n:
In 21). Auflage »'rsdiien:
Haller, Michael. (Op. 7al.
Missa Tertia
fad 2 voces cum Organo vel Hai
composiLa.
IC-V.-K. Nr. :tl2.)
Purlhiir I .#. Stlmmim k 20 ^.
Issa in hon. S. Raphatlis llrdiangeli.
Katholische Kirchenmusik
UftuTi priiiiipl niid iiillisMl iliw
lieneral-DfpAt cftfil. KtrtbcnUDKik
Fenchtinger & Gleichanl
in Ke^enebui'g.
.toNWKhlMrntlnnsen lierettwllll)ir«t.
g^ Kataloge gratis und franko. "W
Y'erwantl nii<-h nllen Ijttiidfrti.
UroBscs Laj^r woltllclier Nnsikulien.
iV Gell. Aufträgt- wollen wie ft,liett
iulresalert werden, nlso ptet» beide
Namen schreibe». "Vv]
Die Cäcilien-Vereins-Bibliothekl
umfasst folgende Werke (Vereinsgaben):
14 Panee lingnn von
bner, J. Groiß (3),
1. Hynini BuchAi-istici.
Ä. Brnckner, Lnd. I
RaiuL. Hecking,L.H offin imn. L.May»i-
liauHBii, Fr.Sctimidt. Jos. Scbreiuer (2),
J. A. Troppmann, Bernh. Widniunn,
.1. Winter, J. Zeiger, für gem. 48timm.
Chor. SecIlO 1. Ptu-ütur 40 .in, 4 Stimmen
A 20 ^. 2. Vereinsgabe vom Jahre 188ö.
1 Hymnl Euchariaticl. 12 Pant^e lin^a von
A. Allgayer (3), PaleBtrina(A Pitoui,
Friedr. ScliniüU, Ferdiniind Taiigl (3).
Franz Witt (4). sowie lientBclier Hymnus
von Jacob Blied, Jesu iliUeit meimmn von
Fr. ThinneB, Oforrum cwttivinm mid S'ici-is
Ko/nnMiMi (einatimm. mit Orffol) von Fr. Witt,
fürs and 4 Männerstimmen. SbcIIo II. Part.
40 ^ . 4 Stimmen h 15 .S,. 3. Vereinsgabe
vom Jaiire 1S8Ö,
a. Cannicciari, Pomp. Messe in J-muII fiir
Bern. 49t- Chor. 11. Auflage. Pari. 1 M,
'T Stil. d. 10 ^,. C. V. K. Nr. 915.
4. Lrsso Orlando, di, 13 Motetten tlir gem.
4Htimm. Chüv. Part. 40 4, 4 Stn. h 10 Ä.
C. V. K. Nr. Ö4«.
5. Wppra. Ernst v. 1. Orgelbnch, 1 J( 50 ».
C. V, K, Nr, 1ÜB2 und 1S13.
. 2. Orgelbnch, 1 ,« 50 4.
T. Ebner. Lndwig.Op.Sö. Meeae „Cantantibns
organis" fiir 4 stimm. Mämiurchor mit Orgel-
begleitung. Part. 1 ^ 60 ,^, 4 Stn. ä 20 ^.
C. V. K, Nr. 256H.
a Aoer, Jos., Op. 3a. Herz-Jesn-Preis.
9 Gesflnge zu Ehren des heiligsten HerzeuB
Jean, für 2- und Sstimm. Franenchor mit
OrnBlbegl. Part. 1 ,« 50 ä, .S Sfn. A 20 A.
C.V.K. Nr. 262Ö.
». tirJeebscher, Pet., Opna 45. Litaniae
Sa. Cordla .Tesn fiir vereiuiete Ober- nnd
Unlnretimmen in Soü und Chor. Partitur
1 Jt 40 J,, 2 Summen fi 20 ^. C. V. K.
Nr. 2»i29.
10. Croce, (iiov., 14 latm. Motetten für gem.
4 Btimm. Chor, für den henligen Chorgebrauch
eingerichtet von Mich. Hallsr. Part. I .« 50 ^,
i Stimmen fi 20 i». C. V. K. Nr. 2721.
11. BrRnn, Dr. Stenh., Chorantworten zur
PaHsioü des hh Charfreitags für 4 Mftii-
uerBtimmen. Neu bearbeitet und durch PoptUe
mniß von Thom. Lnd. da Victoria und
VexilhHeifi»pro<lrunl von P.Athan.Kircher,
vermehrt von Fr. X. Baberl. Partitnr 1 J*,
Dölzendpn-is 7 jt 20 ^. C, V. K. Nr. 2745.
IS. Haller, Mich.. Op. 81. Misaa pro de-
fn u etiH. Requiem (ohne JHt» inu) mit R>'ap.
lAljfra für 5 gem. Stimmen. Part. 1 X 30 -^,
5 Slimiiien i, SO ü,. C. V. K. Nr. 2746.
13. Das Hochamt am Dienstag in der Cbi
WOche. Choral ; Passionaant werten, 4 |
.St, von Fr. Suriano. tiradnale und (f.
toriam von M. Haller fdr 4 gem. St.; ^1
aion saut Worten ^ 4atimm. Männerchor von
Anctinc. Part. 1 M, St.490 ^. C. V.K.Nr.2889,
14. Schall er, Ferd., Op. ^. 14 GraduaMitn.a
Fnr gem. 4 stimm. Chor. Part. \ M «i i
Stimmen ä 20 ,5,, C, V. K. Nr. 2917.
15, Einstiiuniigea Requiem mit Orgolbeel.
Schulkinder nnd einfache Chöre von Ä. Bai
hag
i
(die
uentB ^
i
16. Reeponsoria Encharlstica. 16 litnrgiaclie
Texte vom allevh eiligsten AltarssakramentB
für geni, istimm. Chor von Melch. Ha;
(10), Ign, Mitterer (U und Jos. Aue
Part, 1 .« 40 S,, Stu. Ä 20 A. C. V. K, Nr.
17. Enaler. .1. A., Op. 18 Miasa lU. für
4 stamm, Chor. Partitur l ,», 4 St. Ä 2Ö
C. V. K. Nr. 1946.
IS. Generalregigter zn Nr. 1 — 3000 des
CUcilienvereins-Katnloge». 1 J( 2ü^.
Die Musikalien der Gäcilien-Vereina-BibUotbek
sind Eigentum des Vereins, auch im Cäcilian-
vereinsk atalog aufgenommen und werden durch
Franz feuchtlnger, katliol, Kirchenmusikhandlung in
Regansburg, LudwigHtrasae 17, k. Z. Vereinskasaler,
expediert. Die Bin zelgtiiu inen werden in be-
liebiger Auswahl abgegeben.
Anslcbtssendnn^en von den 17 Werken
werden nur direkt vom Vereinakaaaier be-
sorgt; die Buch- und Uusikalienhandluiigeo ex-
halten sie nur gegen feste Bestellung.
Die Abonnenten des „Cäcilienvereiusorgans",
die unterstützenden (passiven) Mitglieder, welche
den Jahresbetrag von 2 .« an den Vereinskassier
einbozahlt haben, sowie die aktiven, welche dr "
ihre Diözesanprüsldea bestellen, genießen
Bezug der oben notierten siebzehn Werke
„Vereinabibüotliek" Preisennäsaigung von S
nebat Portofreiheit jedoch nnr bei vorherii
EiDsendnngdesBarbetragesder Bestelia
Vom Jahrgang 1899 des „Cäcilienvereij
organes" (FI. iH. für kath. ICircheumusik) iiL
der 12 Mnsikbeilagen . Preis 2 Jt. vom Coi_
pletoriuni des Officium parvnm B. M. V,
(Jos. Förster — Edmund Langer) Preisi .% ^,
und von Ottenwftldera Prälndium und Fuge
über das AUdMJa am Oharaamstag, Preis 1 .A 30 ,^,
besitzt der Verein noch kleine Restvorräte.
Die genannten Werke, sowie Exemplare den
Jahrganges 1900 bis 1903 inkl. (1904 ist ver-
friffen) vom „Cäcilienvereinsorgan" werden mit
en zugehörigen Bogen vom Cäc. Ver. Kat.,
jedoch ohue die Mnsikbeilagen, um den
Nettobetrag von 1 J» 50 A per Exemplar, durch
den VereiuskasBi^r an die oben bezeichuetan
Mitglieder bei Barzahlung ohne weiterei
Rabatt abgegeben.
I
MUSICA SACRA.
Hr. 9.
Anzeigenblatt
1. Sepl 1907.
Inserate, welche ai&a gaä. 8 Tage vor Encheinoo der betreReadoD Nummer einBenden wolle, wnrdi
mit SO .5) fitr die Inpaltigfe und 40 ^ filr die äspaltlge (durchlaufonile) PetitzcUu liercrhncL
E» worden nur solehe Inserate aufgenoiumen , welche der Tendenz dieser Zeitschrift unUprei-hen.
Verlag von J. Fischer & Bpo,, New York.
Kavanello, O., <)p. 83. MIssa In bOD. S. Orestes lilr Satimmig'OD Ulliinerctior mit
Or^lbpgleiliiDg. Partitur "2 .J*. Stimmen ;\ 60 i,.
- ' Op. K4, Die Vssperpsalman ror die MarleDfiBgie des Klrcbeolabres und die iler
HartaDlSCbSD AntlDbonen für a UlltiaerMtjiuuiQu. Orgel beglei tau g a<) IIb. 1 ,tf 2() ^.
Op. S4b. QuatUOr AntlpbOnas B. M. V., tnr.^Männeratimmeii. Orgelbegl. ad Hb. m ä,.
Kas. GInllo, QuatUOr Gantus EuCbarlStlCl für 2 UUnDeratimiuf^u mit Orgclhogl. 6(1 ^,
nitterer, l|$n.. Op. 141. MIssa In bon. S. KomlDlS Marlae ad chonim dnamm voeum
virilium conanente orgaun. l'arritur l Ji ^ Ä- Sliinmeu k 1 M.
nanxetti. I<.. Oroanam comltans ad Syriale sive Ordmarinm Hissae jnxta Bdltionem
VaticananL G Jl.
Ans der groHoeu Meugp aiitoritÄtivur Anerlieiinnngen über dieses Werk seien hervor-
gelkobeii:
„RcTue dn Ctiant (ir^eorien", Grenoble:
„. . . . L'ioses Work besilst hervorragend charakterie tische Eigenschaften, welche wohUnn.
CS bo^ehienswtirt machen, und wodurch es den WOoBchen einer grossen Anzahl von OTganisten
entgegeniiomint.
„De Koorbode", Bergen:
,r>iese Bogleitung kinnml der von GJuIio Bas sehr nahe. Beide sind «nverläsaig, Ht^hHii,
klar lind dahci leicht. Eine knrae klare Einleitung gibt die nötige Erklärung uod ist hSchst
-irosBaol.
nslva aacra", Mailand;
D US Werk xeugt vom besten Qesobmaok lu bexug auF, gregorianischen Cbonü und
skrupulöser Anpassung aa seinen Oharakier,"
Reetellnngen richte man »a Ant. Btthm n. Sohn, AngsUiirg nnd Wi«n.
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Katholische Kirchenmusik
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Franz Feuchtinger, Cacilien-Vereius-Kassier,
kathol. KlrchenmuslkhandlnnEr
in Reg-eiii§il>tii*|2:, Lud-vrigstrasse IT.
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Bitte genau auf Firma zu achten.
J
-ö 3»4 ö-
FQr eineu 25jabrigen, als I. Tenor uml Organist vorwend baren, jedoch blln
Haan wird eine Stellung gesucht, in wekli er er sein Brot, verdienen kann. Derselhä
hat 3jährit!e Konservatoriumsbild uiig genossen, spricht deutsch und ftaiizösiscl^
versteht das Klavierstimmen, ist. kindlich -i'romm und würde auch in ein Klost«
eintreten. Bisher versieht er aushilfsweise Organisten- und Süngerdienste in ve^
schitidenen Kirchen einer grosseren St«dt. Anfragen n. Oflferte besorgt lÜe Exjn
dition unter Ä. G.
Verhig von Friedrich Pustel in Ri-irfiis-
klire. au bemisbi'U durch ulli' Rncliimndinngen:
Jesulieder.
Sieben kirchliche Gesänge für
drei gleiche Stimmen zu Ehren
des göttlichen Heilandes.
Komponiert von
P, Bonaventura Waltrup, o. f. m., up. a.
[-■artitur tiO ^,. :t Sliniiiien k 20 .^.
Mit oberhirtliclier Druckgenaliniigung.
Durcii diese Sammhing ist beaandurs dun
KloatortVauen eine willkommene Gabe geboten.
Die Lieder aind frumm empfundetL, klingen an-
däcUtig und siud leicbt anszuführen. Mi^ge dieses
Opas den Zweck erföilf n, der damit beabsiclitigt ist.
Jlegr. Cohen. Ciiln a. liliein.
Katholische Kirchenmosik
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denrral-Depfil eäril. Kfrchfnmosik
von
renchtinfler & Gleichanf
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Verlag von Friedrlfh Pustel in Regennbiirg,
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3X arieiigai*! eil.
ä4 Lieder zur Verehrong der seligsten
.lungfrau Maria, Ein-, zwei- nnd dreistimmig
mit Begleitung des Pianoforte, Harmoniiims
oder der Orgel.
ty.-K. Nr. 1326.)
Partitur 2 .« 40 .5i. Zwei Stimmen he H^jj (k MU .;', i
1 .* 60 .5,.
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Singenberger, Joh.
Missa in honorem Sanctae Fa-
miliae Jesu, Mariae, Joseph.
Hesse zu Eliren der hl. Familie. Ausgabe B
für 3 Oberstimmen (2 Soprane und Alt)
mit Orgelbegleitung.
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ZU bezielieü durch alle Bueldiandliuigenia
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Missa in hon. S. Raphaeü
Arcbangcli 5 vocuni.
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In 5. Anflöge:
Singenberger, Joh.
Missa in hon. SsJngelorumCustiiiliii
(Scbutzengelinesse.) Leichte Messe für J
pran, Alt, BaU (Tenor ad libitum) nnd C
(V.-K. Nr. 7iB,i
Partitur 1 .«. Slimraeu (Ä |o .i,) 40 ^.
hl 7. Auflage: I
Singenberger, Joh.
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samt Responsorien und Libera für Sopr«!
All, BitU ad libitum (oder auch eine Stimig
allein) imd Orgel.
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Partitnr W i^. 3 Stimniän (d W .äj) 3ü ;
leeerttuflet is«').
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IluclihuiLdlarj^tou:
Vierzig ausgewäiiite
itatlioilsclie Klrciienileder
für all« Xeik't! ciöw Kirdieiijahrcs
liebst uinem AuliJiogc religiöser
Gesänge. Für drei irliiiche Stirn-
mt'ii (Kinder-, Fraueu- oder Mfl.n-
ntsrsUnimeni Iiearbeitet.
Von Paul Gaide, Kgl. .Seminar-
iind .Mupiklehrer. Op. 73.
IflOtl. 7ä S. Kit ,3,.
Die I.ii^iIi.T. grfiLttenWilH nll«, li«-
li«;litn Kirdieiiiuelodieii, sind mit. ^o-
ßi-iii Fic.iHtt gi'aarumelt uud gi>Hid>tet,
siiwie fUr <irei gleiche SUininfin vor-
leilliaft eiugLTicht»t. Sii? bilden eineo
rcichon Scliiicz fUr dien Kin'lit'ngp^ang
und aallerlitiirgisi'lu' Aiidtttlu<-n nsw.
Organist u. Ciiorregent,
welcher die Regensbnrger Kirchen-
muijikRChuIe besuf^hte, sucht, ge<
stützt auf gute Zeugnisse, passende
Stelle, Offerte an tue Redalition
der „Maslra snrra" unter: Cftrllla.
Neue Choralbücher aus dem Verlag von Fr. Pustet in Regen&burg. |
Kyriale sive Ordinarium Missae, j
Missa pro Cefunclis, Toni Comm. Missae neenoii Mod. Cant. Alletuja j
Temp. Pasch, sec. ocio Ion. juxla Edil. Valic. a SS. Pio PP. X. evulg. j
Kd. \. Iii07, Scliwarzdnicli, 8", brmdiiiTr W ;■,. In l.einwaudband inJt RdLKcliiilU l M 'M A,. \
Missa pro Defunctis, |
Toni Comm. Missae necnon Mod. Cant. Alleluja Temp. Pasch, etc. 1
1;h>7. Sfihwftrzdrnck iu 8", aeparal broschiert 30 -Sf. Iii LoiQwabdiiiNKchkg gelii>rtt>l. ^:^ .5,.
Kyriale In muderner Notation von Dr. Matljias mit Missa pro Def. zusam- |
mcngcbunden in Leinwand mit Rotscfjnitt. Ed. IV. I .* 10 ifi- \
Missa pro Def. etc. in moderner Notation auf 5 Linien ilfaertraiien von '
Dr. Matthias, Monstern rganist in Strassburg. ]
Kloiri 8". l!W", Kepiiriit linisciiiürt .'irj 4 1" Lüitiwandumschl^ig g<>hufict 45 .^/,.
Commune Sanctorum juxta edit. Vatic. |
In moderner Notation auf 5 Linien übertragen, von Dr. Maltjias in Strassburg. |
Klöiu W, ll)U7. BroMohien 50 ^. In I.eiiiwuiidiimsc^lilo« geheft«l 65 ^. I
iiii'OrKt'lbpglcitmigitTir „UissaprodofDOCtis'' UDdznm .Cgnununt- Sanol." befindet sich iu.\rbeit. l
1 Hk. = UO Kr. fl. W. = J,Äa Fr. j
aSaaESEHHSESaSHSESiSHSESMiS
J
-f3 40 ts-
■s 'S ^si Friedrich Pöslet, Verlagsbuchhandlung in Hp)t;eD!iblirg. -si
Novitäten von Meister Engelhart.
^ r\orgengebet. ^
„0 Golt, du bast Iq dieser Nichl, so väterlicti für mich
gewacht elc,"
AilK^abe A für Soli, gemischten i'lior uutl
Org-t^l (Harnioniiim). Part. 4u ^.
Ausgftbo K l'iir Soli und dreist. Frauenchor
H. Orgel (Harmouium). Part. 40 ^.
llnl.iT riif Melodie des bekannten, belitbt Re-
wunfi'iieTi „Abetirij^ebctps" ist nun anch lier in den
Seluilcn gfbrfturhlichL' Text des Morien gebetes ((•
ijott, du hast in dieai'r Nacht) gesetsst nnd zwar
flo, data aicti Wort nnd Melodie wirkungsroU decken,
NanienUich das .Brschiitze auch, o healigec Engel
iJotteB mich" ond der-Schlnss .Maria, hitt' nn üuttes
Thron- elo. machen aich auch hier priirhtig, trota
ihrer dnfnchcn musikalischen Fassanß.
Angelus Domini.
AoBgabe A ad duas voce» cum organo
(Harnion,). Partitur 20 ^.
Vielfachen Wiluaclien aus romanischen und
anderen nicht deutsch sprechenden Ltadetn ent-
sprechend hat der Autor des weit verbreiteten
,fi!ngel des Herrn'' die uSmtiche Melodie mit dem
lateinischen Texte yersehen. Die Wiclning ist
ebenso hcrzg'ewinnend, weswegen auch diese latei-
uische Ausgabe bald beliebt werden wird.
® FüDf Marieiilieder. ®
Nr. 1. Are Maria Ulöcklein.
Nr. 2. Maria hilf!
Nr. 3. Immaculata.
Nr. 4. du Heilige!
Nr. 5. Wann mein Scliifflein sich will wenden,
für Solostimmen, 6 -7 stimmigen Chor und
Orgel. Von 1^. X. Engelhnrl, Uomkapdl-
meister. Partitur 80 ^, 4 Stimmen ä 15 ^.
DieMP 5 Haripiiliüder geboren zu den duf-
tondeten Blumen, die dur Himmebküiuipn iu die-
sem Maienmouat gewunden wtird'-n. Einfach und
innig, aiisprudisids und A'^i-h vnll VVnbllaut., witi
es dva Eegpuaburger li'iml.ii" üMiii-ri r. An ist,
treffen sie so recht d^'n ■ ■■ i^m, der
zum Herzen dringt. I>i i i^' reiche
Stimmenverteilnngbilriff i.. m ii.i.i. mi- iiir leichte
Ausliikrbnrkcit, da a Sltii);i'i- liei ji'diT Stimme zu
eiiii-r prächtigen Klang Wirkung gentigen ; flbrigen.s
kann - bei nbligater Orgel — der mehr be-
gleitende und ergilnxend« Mitiinerchor ganz weg-
fallen. 80 daß die lieblichi-n Lieder auch für
iiberstimmen allein sich Irei'ilich eignen.
Rpgeiisburif. Dr. Karl Weinraann.
— ^^E IKovMiiton! =:
12 leicht ausführbare
lateinische und deutsche Gesang^
zum kireliiichfii Gcbrnuch
für vierstimmigen Männerchor,
komponiert von Joseph Stein, Op. 99,
Stniinar-Ilberliiiirer und Koiiifilielur Mosilidirektur
in linscnberK.
Separat -Ausgabe der Üeilage zur Mus
Sacra I90T). Part. 5o ^, Stimmen ii U<i^
£@ Missa XI. Si I
ad tres roces aeijuales (viril]
«rganu cum It ante.
Mesae l'lir dreist, Mäniierthur mit Orgelliefjlcii
von Rrano Stein. Up, 40,
Stminurmusiklelirer in Üromberg,
(Separat -Ausgabe der Beilage zu Mu(
Sacra l!)U7), l'art. 80 -5j, Stimmen Ä 15-
Missa
in honorem S. Theresise
ad quatuoF voces äquales (Tirlles)
comitante organo,
Cboro eccleslae SI. Thereslae Ralisbona« (KumpHnilh])
.1, (1.
Eng. Wallüewi«!.
Part. 2 Je, Stimmen ä 15 -
Vorliegende Messkomposition ist das Op, 1
Auturs, Wenn man das nicht wllaste. wUrde
aiil' eine weit höhere Opuszahl raten.
Anlage des Werkes beweist, dass der Autor fl
Viirstndicn im Kontrapunkt, im Orgel- nnd Vä
»atz iiemarht hat. Meine Motive sind gut sanj
,;..|n ihp-,_',.k»t7 [)|,t spie-Ibar. der Vokalsats j
I I ''i' l'-'hiit'tigung der Stimmen gut aj|
L.'H !'' 'i i' '■ '' lion des Textes tadellos n. d
'i"i , ',' ii'iuung würdig nnd wirknngt
Mi'i- '■: i('il;.i.iun und Empfehliingl
KiKLiKiliur^i. E n ge 1 h a'
I loinimpellmBi
Ordnung der Qesän^e bei der heiligen firn
fOr die Piözese Regensburg.
Preig 15 t,. Orgellii-glcilung zn derselben
Te Deom, salutaris et Tanttun e
4 vocibus virilibiis canfatida.
Auclore l'. Boriier, Op. 6.
Partitur I M .50 5|.
(Rtimmen existieren liiezo nicht.)
Druck nnd Verlag von Friedrich Pustet in Kegensbarg.
MUSICA SACRA.
Anzeigenblatt
1. Oktober
1907.
F Inserate, welche man gefl. 8 Tnge vor ErecheineQ der belräffcaden Nummer eioBenden wolle, werdeu j
mit 30 ^ fiir die IspKltig« und 40 -^ fflr die Sspaltlge (diirrhlaufcadc) Petit.zelle berechnet.
Es werden nur aolche Intctiite aufgcuomineii , welche der Tendcnx die«or Zeilechrift enlBprecben.
't^MiXiXih)l^t,XiX:X^M.:^;M^Mi)\i
Verlag von J. Fischer & Bro., New York.
Rnviinello. O., Op. K3. HIssa In hon. S. Orsstes tilr 3atimini?en Mannorchor mit
Orgdbegidmiig. Pnrtiuir 3 .«. yUtiimeu h (iO '
Op. »t. Die Vesperpsalmen fQr die Marlenfeste des Ktrchenjahres und dl« vier
Marlaalscben Anllphonen iiii :( MfiiiDt>rKTimiji<-u. Orgdtir-gWtung ad üb. l .a 'jd .S).
Op. >^lli. Quatuor Antlnbnnas B. M. V., filr3 M;iim.>r«t.iiiiiii.in. OrK;<'lliPgl. »d üb. m S,.
Bbh. «:IdUu, QüatUOr CanlUS EucbarlStlCt für 2 Manucrslimim'n mit Orgelbegl. i» ,Ü(.
Ultterpr, I|^».. Op. 141. MlBSa iD bon. S. Nomlnis Marlae ad ckornm dnurrim vunaiu
viriliura toncinedie orRauo. I'arütnr ! M 50 .3i. Stimmen k 1 M.
,nanB«tti, L., OrganOD COOiltaas ad Kyriale t^ive Onlluariam Miasae jaxta Editiunem
Vatieunuin, 6 A.
Ans der grossen Menge ant^ritnlivtsr Anftrkeiinimgaü über dieses Werk seien hervor-
getiübeu ;
,,Rpvu« da Cfaant tir^eorien". Grenoble:
„. .. . Dieses Werk bcnltxt liervormKCDd rharoktorietiBcbe EigcnBchafton, wdcbe wohltiiit,
e» liegi'lireuHwcrt tnarhen, and wodaruli es ilon Wlioecben einet groBseo Anenhl von Or^unisten
onlgcgenlfoinmt.
„Oe Koorbod«", It(>rK«ii:
„DieKe ßegleituDg kumml der von Otulie Bas sehr uahu. Beide aimi tsuvorläHHig, eebOn,
hUr und dabei leicht. Eine kiirxo klare Bialeitung gibt die oOtige ErkUrunK und ist htttbet
iatereMant.
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t>a» Werk zeafiT^ vom besten Ges^^hinaek in beiug aut greirorianifii^boD iJhoral uod
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UdUllLa odLia plenimqne comitante composuit Joseplius Krcitiiiaier, S. S.
Ciini approbatione firdinarü. Hass 1. Cantica eucharistica, Op. 11. (Partitur 1 M^
Stimmen 8t' ^.) Bass U. Oantica uiariaDa, Op. 1 2. (Partitur 1 £■ 20 ^, Stimmen 80 ^.)
Bass ITL Cantica aniversaria, Op. 13. {Partitur 1 jK> iü ^j, Stimmen 80 ^)
Der Inhalt ist tblgender: 1, Heft; sacrnin convivium (Sst. m. IL). Landa Siou (49t, m. OX
Doiuiue non Bniu dignns (4 oder bat), Tiititiim ergo (ist. lu. 0.) und noch 5 Tantum ergo (4,*
resp. 88t.). — 2. Heft: Alma KedeiiiptoriB nintor (dat. m. l>.), Ave H«gina t4at. m. 0.), Regina cDbU
(4st. m. 0.). Ave Haria (4at. m. 0.) Ueat.a es löst. id. 0.), Qiiae eM, iata (5aL in. 1'.). Qnae est
iBta <5Bt..i. - 3. H.'ft: Haec dies (2st. m. 0.). Qui aulein docti fuerial (4»!. m. U.), Justns iit palma
Horebit (4st. m. 0.). Mirabilis Dens (Hat,)- Ecci: »acordoB magnus (4 st m. (>.). Veni Creator (4st.in.O0,
.lam non dicam vos servos (5st. m. O.i.
Die drei Hefte bieten eine rsicbe Aoswahl leitu einfacher, teila griisser angelegrer Hotwttun,
lue im Lanfe des Kirchen iah res (besonders im 1. und 2. Ke.fl.) recht oft. gebraucht und dämm den
mittleren and besHeren Mäunerchören eine willkoiiiniene Oalie tieiu werden, (ünt« 8lininifdhruog
und Uelüdleblidung sowie klare, durchsichtige Kompositionstechnik fUgen zum praktischen den
Ideellen Wert der KompoMHon hinzu und machen die Samminng rocht emiifehlensweri.,
(ÜregorinDblutt 1IH17, Nr. 8 und H.)
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Vorbezeiclinetes Werk verdient es, den katholischen Organisten angelegentlij
empfohlen zu weiden. In grosser Auswahl und praktischer Verteilung auf sümtlij
Dnr- und Moll - Tonarten liefert es Tonsätze, die durch ihre leichte bis mittelschwere''
Ausfiilirbarkeit und durch ihre geringe Ausdehnung alle beim katholischen Gottesdienste
Verwendung finden können. Es sind zweU, drei- und mehrstimmige Sätze in dem Umfange
von 4 bis za 22 Takten, welche in einfacher imitiver Form, streng diatonisch und in
ernstem rhythmischen Gange komponiert, sich alle als durchaus kirchlich erweisen.
Die Sammlung setzt sich zusammen aus Kompositionen anerkannt klassisclier
Meister, aus Umarbeitungen and Nachbildungen klassischer Master. Die beigefügte
genaue Pedal bezeichnung und der _,thematische Charakter der Orgelsätze machen das
Werk auch zu einem praktischen Übungsbuche. Der Hocliwürd. Herr Pfarrer Weil
darf versichert sein, dass das Werk, welches er mit bewundernswertem Fleisae in l ang- '
Jähriger Arbeit hergestellt hat, zur Hebung des kirclilichen Orgelspiels wesentlich I
tragen wird. P. Büh||
Die in Nr. 5 Seite 70 der Miisica sacra besproi:henen
Fünf Marienlieder
Domkapellmeister Fr. X. Eiigelliart
haben die oberhirtiiche DrackgonelimigiLug unterm 4. Juni 1. J, erhallen.
Die VerlagshandlungJ
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für vierstimmigen gemischten Chor mit Orgel
VOM Vinz. GoUer, Op, öS.
Partitur 2 .# 4(t .}, Stininieu ä 30 ,J.
„Es ist keine Festraesse, sondern eine einfache, kurze Messkooiposltion, wie sie I
Mehrzahl unserer Kirchenchöre an gewöhnlichen Sonntagen etwa benötigt." Sie ist 1
und leicht und dabei recht wirkungsvoll; Schreiber dieser Zeilen hat sie dreimal r
nacheinander zur Aufführung gebracht, er liat seine Freude daran und wird sie
wieder auHegen. Wie geistreich ist die Erfüllung der Bitte „dona nobis pacein",
vertrauensvollen Rufe um Erbarmen im Kyrie gegenübergestellt! Nicht unerwähnt d
das Benediktus mit seinem herrlichen, durchaus nicht weichlichen Wechselgesang zwiscl|j
Sopran und Alt bleiben. Diese Messe ist für gemischten vip.rstimmigen Chor mit Ora<
begleitung komponiert. Ein fachmünniaclies Urteil darüber lautet: „Eine glückliq
Mischung modernen imitatorischen Stiles mit gleichzeitigen Harmonien, modulatorischf
Wendungen und Uuisonis belebt den liturgischen Text. Die Orgellie gleit ung ist selTa
ständig und gibt instrumentale Karben und Nuancen." P. B. F.
DnicJ: uud Verlag vou Friedrich Pustet in Regeaaburg.
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MUSICA^ SACRA.
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lerate, welche man gcfl, 8 Tage tot Ewcheincn der halreffendeo Nummer oinaendcn wolle, werdnn
■ 20 ^ für die Ispattl^e and *0 ^ für die 'äspalD^ {dnrehlaufcnde) Petilaeilo berechnet.
Es werden nur solche losetate auf genommen, welche def Tendenz diMer Zeitflclirifl entsprechen.
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Soeben erschien:
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nach der Editio Vaticana in moderner Notation herausgegeben
von br. F. X. Hathias, Organist am Münster in Strassburg.
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248 Seiten in 32". In Leinwanduuisclilag geheftet Preis ßO -9(. |^
„Melr kann luuii den WüiiecJien des Heiligen Vaters in bezug uiif PiiiinlarJBii-riing ^
lies gTi-goriaui^clieiL Cliortils nicht ontgogenkomnien als ee die Firuiu Pustet mit dit^s«r Cej
„Kompletten Volksaii^^gube' des Urdinurinm MiBsao gelanhat: An wendna^ des VioUnBclilUiisdH
nud der inoderneiii Notation nnd zwar in der fachmäünischcu Bearbeituug des StrasHbnrgpr
Domorganisten Dr. Mathias , dazu noch ein handliches Gebetboclifoniiat (32") um d<'U
iinssdrst billigen Pi'Hs von 50 .Sj. Beuiorki'u möchte ich noch, daß sich anch das R«qmem,
sowin urich die M'.'iuir'ispoDiiorien in dem Büchlein finden, so dass alle Bediuifungi^ii erfüllt
sind, welche man biliigerweise au eine „Volkaausgabe" stellen kann. Möge sie Ihren Zweck,
fiir den sie wohl wie keine andere geeignet ist, voll und ganz erfüllen,"
Rf^gftusbnrg. Dr. Karl Weinroann.
„Das handlidie Büchlein enthält alle Gesänge, welche bisher in der Editi« Vaiicfina
erschieueu. Dieselben sind entsprechend transponiert nnd phrasierl. Als EinheitBiioti- ist
das Achtel genommen; die der Vaticana sonst Dodi eigentümlichen Formen sind in nnHer>'
modernen Notenwerte nmgeaetzt. Durch diese klare, konseiiueut durchgefahrte Trans-
skription ist dem heutigen Volke das Kiuüben und Vortrugen der gregorianifichen Mi'lodien
bcdiQtend erleichtert. Das Büchlein ist Schulen und Institaten sehr mi empfehlen."
mi Regensburg. Engelhart, DomkapeUmeister. _■
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Janssen, F., üp. l. Miasa iu houortMii S. Cavciliuo far vierBtiunnigcu Mäniierulmr.
Partitur 2 M. 4 Stimmen je 30 ^,.
Dieses Erstlingswerk einea jugeudllcben, talentvollen Komtionisteü tSoböler von Nekesi
zeichnet sich dnrcli StUreinlieit. gediegone Arbeit nnd gmtc, eolit kircliliche Klangwirkung
aus. Schon inittelgnten Chören zngänglicii, deren erster Tenor lek'bt und ungre^wuiigen
ina eingestrichene g sich eitiporsdiwingt, wird das Werk auch guten und sehr guten Chören
Freude bereiten.
Plag. J.. Op. 51. Kirchliche Ge^äiiKe für Mnneruhor mit anil ohne ürgelhegleitung, uls
Einlage nach gelungenem oder rezitiertem Offtirlorinin xu verwenden- Partitur 3 .H 40 .ij),
i ötinunen ,jo 30 ^.
Hier wird eine praktisoho Sammlung achQuer, ivirkuügsvolier lateinischer ßesäng«
geboten, die allen Chören wegen ilirer stetigen Verwendbiirkcit empfolilen sei. Inh^t:
Tantum ergo. — Hodie Ohrislua natus est. — Pner nobis uascitor. — Pojjnla mens. —
Haec dies- — Eegina coell. — Veni Sanote Spirilus, — Ave Maria. — Jnbilate Deo. —
lieneiüc anima mea. — Narrabo omuia mirabiüa, — Acceptabia sacritldnm, — In te speravi.
r)oniiQe. — Toilite bostiaa. — Tenite exBaltflmna. — AiismhTbarkBit leicht bis raittelschwpr.
Fanten. A., np. 23. ItUsea in l)onnrt>m 8. Anlonii ile Fadaa für 3 nngleiclie Stimmen
( Mezzo- Sopran, Tenor, Baaa) mit Orgelliegleitung. Partitur 3 .M, S Stimmen je lö i'i.
Eine gut deklamierte Festmesso mit nucher Modulation und wirkangavoller Begleitnug.
M ittel schwer.
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Missa in hon. Immaculatse Conceptionis 6. M. V. M
quinque vocibus insciualibus concinenda. H
Auetore Dr. Ja«, tiinrcynsbi, Op. ai. Partitur 2 .H, 5 Stimmen ä 30 -&. ^1
Diese Meeskoinpusition, in edler Ijegeiaternng geschrieben, zeichnet sicli ans durch Klarheit
jo der Stimm eufulirnng und Kürze in der Testverarlieitung. Mau erkenjit daraus einiin ScbiUap
nnd Nachahmer Ilallcrs. Zur gntwirkenden AuffUbmng sind liesoudera auadanemd hohe Soprane
nnd I. Teuere notwendig, da der Autor diese Stimme mciat in ihren oberen Lagen beachUrUgt. Bat
grösserem Cliorpersonal kann man jedoch dafür sorgen, dass diese Stimmen nicht ermüden durrJi
Abwechsiang von Soli und Clwr, wodnrch nur die Wirkung vieler schöner Stelleu gesteigert wird.
Heaseren ChSren empfiehlt diese Sstimm. Messhomposition zur Auflfülimng au Festen f. Clasiia.
BegenBbnrg. _^_^ Engeibart, Domkapellmeiat«r^
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collegit et edidit
Franc. Xav. Haberl
p. t. praCHOa geiierulis ilictilo «iiuietutls.
Conimiuie Sanctoruin.
Diese Sammlung ralliält;
»c. I. mntinenä Offertoria (1—24): Veritasmea; Invenj David; Gloria et iHniore;
Posuisti Domine.
sc. II. continens Offertoria (2fl — 54); runfitebuntnr coelt-, Laetamini in Dumino;
MiraMÜ!« Dens; Kxultabunt Saucti; Justoruui anlnme.
Partitur 3 Hark. 4 SÜinin«n h «0 PIpoiük.
Vamc. III. rontinens Offertoria (55~t)0); Jnveni DavM; Veritas mea; Junt«s ut palnm;
Veritas mea; In virtute tua; Dasiilerinm aoimae ^jus.
FaNC. IV. conlinens Offertoria (91 — 126): Afferentar ßep; Diff\isa ast; Filiae Regeni;
Afferentiir Reg:!; Diffusa est.
IParlltar 4 Hark, 4 Sllmnicn h 90 Pteno\g.
k\ «ontinons Offertoria (1^7 — I66i: Domino Dens; iSenedictns sit; Rtetit
Angelus; In omnem terram; Confirma hoc Dens; Sacerdotes Doniini; Prot«ge
Domine; Insurrexernnt in mc.
VaMC. VI. conlineug Offertoria (I6fj^l90): Ave Maria; Felix namque es; Beata es,
virgo Maria; Ave Maria; Non participeutur sancta; Si ambulavero; In t-e
»peravi, Doniine.
Partllar » Mark N(l Pfennig, 4 SUmiuon A 70 Pfcnnifi;.
■eis der Partitur aller sechs Faszikel in einem dauerhafteti Leiiiwand-
nd 13 M, — der 4 Stimmen cart. k i Ji 30 ^.
1 Mark = 1 Kx. 2» H. Ö. W. = l Fr. 25 cts.
Mit diesem 3, Teil der Offertflriensammkn^' für 3 und 4 Männerstimmen isl das
Commune Sanctorum zum AbsehluttH gelangt. Ober den Iten'orragenden Wert diemer
wuinent praktischen Sammlung haben wir uns schon im vorigen Jahr geäussert Was wir
tnials über die beiden ersten bereits erschienenen Teile gesagt haben, gilt auch von
Bsem dritten. Hier die vollständige Liste der Mit-arbeiter: Ahle, Allmendinger, Auer,
llnerle, Breite.nliach, Cohen, Deigendesch, Descliernieier, DifiboW, Eder, Engler, (iloger,
bller, (iriesbacher. Gruber, Haliets, Haller, Kehrer, Kohler, Kreitmaier, Lobmiller,
pthias, Meuerer, Meurers, Mitterer, Pilland, Plag, QuadHIeg, Schöllgen, .Schwartz,
fehle, Stein Bruno, Stein Joseph, Thielen, Weirich, Wiltbergcr Aug., Zoller.
(Aas der Stxaasborger CftcUia. Oktoberbeft)
Verlag von Friedrieh VmM in RcgfnKbnrg,
Soeben erschienen in 8. Anflöge:
Haller, Mich., (Op. 50.)
Cantiones variae de
Ss. Sacramenio.
(„Ädoreiiins in aeternum" et Ps. 116 „Lau-
date Dominum". — „Panis angelicus". —
„0 salutaris hostia". — „0 sacrum conri-
vium". ~ „Ave verum Corpus". — „Sacris
Solemnüs". — „Verbumsupernum''. — „Ädoro
te devote". — „0 esca viatorum". —
a „Fange Ungna".) Ad 2 voces aequales
organo vel harmonio comitante compos.
(C.-V.-K. Nr. 1438.)
Purfitnr 1 Ji 40 ^, Stimmon (& 30 .^) W) £,.
„12 Bcbr leichte nud gcfdllige, dabei ernet, geiial-
lenc ToDBtückc zur Vorehtung des bb. SEtkranientea,
welche das ganze Jahr biodurch, auch ab ^Kin-
laeen" (eicl, Nr. 6 und 10) beim Hochamto gebraucht
worden könne n."
lungM^^I
beziehen durch alle Buchhandlung«
In 2., vermelirler Anflage
Gesänge zum Gebrauche
bei den geistlichen Exerstlien in
Seminarien und Klöstern. ~
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Preis 15 ^. Das Dutzend 1 ^ liO ^.
In (t. Anflage
Missa sepfima
in hon. S. Cunigundis, {
Imperafricis Virglnis,
ad quatuor voces inaequales contposita i
Hieliaelc Haller, Op. 19.
(C-V.-K. Nr. 451.)
l'artitur 1 .« 20 4, 4 Summen (?i 15 ^ W) J
In 17., verbesserter Anfiage
Stehle, J. Q. E.,
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liir Sopran und Alt (obligat), Tenor und Basa (ad lib.) und Begleitung der t.)rgel.
I,C.-V.-K. Nr. 272 und 2710.)
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i Ii i 'li' ^'iFlkszeiinngschreibt onlena U. November hierüber: „Fllr den a ci^nniH-
i. 1 ■ !. ■■ .li.vsö Ueder eine edle Vertonnne der ulten, kernigen WfliLnachtsgeailnäi»
I ii Milnstenchen GesangbacLos. si'.^ mcliutu »ich durch Sciülchtbdt der
I .<>i-i I < .j :>ii don Stimm nngsgeb alt d«r Tnxlß uns nnd sind li-icht aoBfÜhrbar oder
k
{Twane 'ii I'
nnc-h di'ii I
ErBnduii- <■
Weihnachtsweisen.
9 Lieder zur heiligen Weihnachtszeit,
Für Sopran • nnd AllstiDimeo mit Begleihuig des Barmaniiuns, der Orgel oder ftes KlaTiers.
l'KonipDnierC von H. Unllcr. tUp. T\) 8. .\aiiace. Partitur 70 ä,. -2 Stimuanheftc lt. M .äi.
Dieea Lii^der sind \
... s liiwliniiiit, k'iini'in nl
tänilUchi' IJodfr eignen i
ir alltrni znr frommen Fi>ier des heiligen WeIhnachtsfesteB in .Schnln und
T auch M iiichtliturciBcJien Andachten tn der Kirche verwendet werd'-n,
Hl nin'h xum Vurlragr vii der ersten Stitnmu ullfin.
„Die Hipten bei der Krippe."
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Für die heilige Advents- nnd Weihnachtszeit.
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OITurtoricn, enelaMmnilKe, mit obligater Orgel-
beglettnng. Band I. Heft 2. Die OITer-
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Die Offertorien des Proprium de Tempore fiir
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Die Ülfertorien dea Proprium de Tempon
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2 Singstiraraen mit obligater Orgelbegteitnns:,
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Sonntag qainqnagesima bis lam 3. Soiuita~
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tium eommoditatem concinnati cura Dr. Fr.
X. Haberl. Scbwarzdruck.
In Leinwandband 60 ^.
Schlldkneeht, Jos., (Op. 22.) HIsaa (i
Gloria) In Domlnlcls AdTentns et IJnailri
simae cum dnobns Offertoriis, 4 voc. ina.
cantanda. Mesae (ohne Gloria^ 1^ die Advel
und Fastensonn tage mit Offert^riiim ,.j'
Maria" für die Advents- nnd „Meditabor"
die Fasten sonn tage für 4st. gem. Chor. (C.
K. No. 1657.) Partitur 1 M. 4 Stimm, h 10 ^.
Witt, Dr. Fr. X., (Op.34.) OradnaUen für das
ganze Jahr. Erstes Heft. Nr. 1-10: Ora-
diialia in Dominicis Adveutus et Qnu-
dragcsiraae: die sümtlidieu Graduaüen für
die Sonntage im Adveut nnd in der Fasten.
Für 4stiniuiiffen gemischtcu Chor von L. Hoft-,
mann, J. G.Metteuleitern,Dr.Fr.X.Wil
((.:. V. Iv.No. 4.m) Purtituru. Stimmen l^SO^
dl'-u-
1
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öfflcim Festoruin Nativitatis et Epiphanis Domini rrrFSi"""
tempore occnrreutium nx Breviario et Hlsfialj Romano pro majori rccitantium commodita
digestuni. Sino eantn. Cum Approbatione Hmi Ordinarii Ratisbon. Ed. IL
IV. u. 293 S. 18". la Bot- u. Schwarzdnick. 1 M 60 ^,
Dasselbe, in Ledörband mit Rotsiihnitt 2 .Ä 60 '^.
„ „ „ „ GoHscUnitt 2 Jfe 80 -3^.
In gleich schöner, reich ilinstrierter Taschenausgabe wie das OHiciam Hebdomadae Sanctae |
Octavae PaachaB, das Öffidum et OoWva Pentewstes , etc. liegt hier ein ausBeronlenÜicIi be<ineia
Sraktisdii'» Vade mecum fdr die lil. Weilmuclits- und Epiphanie-Zeit vor, welclies nicht nur die iu diei
eit füllenden Fest-Offlcien, sondern auch deren Messen so vollständig entliält, daß hiedurcb währedd
derselben dem Priester das Brevier entbehrlii-h wird, nnd der lateinkundige Laie oder angehend
Kleriker darin auch die unverkürzten Texte der treffenden Meßgebete findet, ..wie sie ihm keA
ähaliclier Auszug ans beiden Büchern bishi-r geboten bat. Es sind hier alle neuesten Änderungen in dd
Kubrikeu '.'tc. nacli den letzten Korrekturen der hl. Riteo-KongregatJon genau berückaichtigt. ■
I
MUSICA SACRA
Nr. 12.
Anzeigenblatt '
luxerate, welche man ge.6. 8 Tage vor Erecheinen der betteffendon Nummer eiDSonden wolle,
mit 30 Ä für die Ispalti^ und 40 -3( für die äspaltige (dorchlsofondei Petit
Ks ii-erdtio nur snlphe Inseintc aiifeenommen , welche der TendcM liiener Zeitschrift entsprechen.
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Dezember ^|
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Katliolische Kirchenmusik
lififert prumpL und billigst das
flpnersl-ßfpAl rftcil. HlrttaeomDBÜ
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Aoiwahl^fBJBnt^en bereitntlll^t,
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tirosses Lager «elülffaer Hnslkalien.
■V~ Gefl. Anfträge wollen wie oWn
adressiert werden. aUo stets tii^ide
Namen schreiben. "W
1 Dr. Karl Storck.
Mit rtaclisclimuck von Frz. StaH^c
feinpeb. .* ü . i
..Freunde riner flionsend und »praolitii-li 1
IflehSn ^iwhrtcbcnen, uit Fleiis nusKcarbeiteten I
I ZuBaiDDieutlUBUDi; der hiLuplgäclilicbsten Mo- -
I inCDte in der MuBiksteMi^luohte werden doe '
I Buch Kerne und niit NuUen lenett."
Dr. Hibarl In .JluilM Sacra", tiagintburg
„Ich hnbe das Werk als ein gnnn ver-
l KltKlicheH liefunden, r.u dem man VcrTAseer /
ind Verlag nur gratulieren kann. Bneonder
bat mieh die eingebende Stuhkenntoi» i
■ Staunen ccset/.t, mit der der VerfisBct das #
{ (icbiet der katboliBehoD Kircheuuniaik, in sperie l
" ; kliLiniHclir Zeit der Polvphonie des Ifl.
, .lahrhuiidcrt.s beurteil'."
I Dr. t W
Neuerscheinungen
aus dem Verlage von Friedrich PUStßt
in Regensburo.
iliiroli J''de Itii^tbbitnilluTi^ zn bexieliim:
Lob Gottes in den heil. Psalmen.
Dil- l.-^i!'.wltrieii drv HdliK''" Si'lirifl im wwl-
licliei) and geisilicliL'ii Sinmi für gliliibig-.i
(Jlimleu erklärt von P. Pb. SeebOck. 0. Fr. M.
Mit oberJiirtl. DnickgetiehmigiitigundErlunbnin
lier Oi-denaobera. 2 Teile. LS", (l- 070 B,.
IT, -|.*JS,) M-.mt, in 2 1,einwiindltiludTO..«5.-.
Bischof Peter Schumacher. Ulm
d.T t)ili«i'3e Purtovii.-jo (Kcnadori, Ein
upiLiioliBcliiü' Mnnn ans rheJtiiaeheu Landen Im
19. Jnhrhundert (1»09— 1<«12). LplieiiBalirill
und Briefe, Haraangegeben von L. DaotZBD-
liero. C. M. Mit öhrirbirtl. Dnick^eneliinlgniis.
W, ilTa S. .U !,--. in Ldmvaudbaiid .« .^.aiJ.
Religion in Salon und Weit.
Ri>nexio«.^ii vuii Ansg. Al&IOO (Mousignort^
Dr, V. Matbles. GehdmkflmmünT Sr, Hwllgkeit).
2. Anfl. W. 324 S. .iH l.M(j, in OrJgiualeJn-
barid M 2.4<).
Her ersU'n Auflage ist bald diene S., bedeutend
vermehrte gefolgt , welche siriiorlich wieder hestM
Aiifnahui'' versichert »ein dürf. Pss gi)iBtrei''bo
Buch sfjlHe uitf keinem Wciliniicbtstisch fnhlcn.
..DeutsclierHaussciiatz"."rc';;^
.'13- .'ulii-gan;;- (kom|-)lftt) !iM")7. .« 7.ÄI, iu
"rii;iiial-r,L.iuwiiiiiibiuid;.l( <i.Kli.
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Die ». Aafl. von Haller Mich.. (Ov. 6n).
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all 4 voces seqiiales. (Tenor I und II,
Bass I und IL) (VK 1911.)
Partitur 2 M, Stimmen (k 30 4) 1 .« 20 -S,.
Die i. Auflage vou Perost L..
Missa in honorem B. Caroli
ad 2 Yoces aequales (Ten. et Bass.) cum
Organe. (VK 2603.)
Partitnr 1 .« 20 ^, Stimmen (h. 16 .3;) 30 A-
Die7.Ann.voi]Mit(('r(T.Isn.,(Oi). 18a).
Missa in laudem et adorationem
Ss. Nominis Jesu.
Ad choruni 2 voeiiui virilium roncinenfl
organo Komposita, (VK 654.)
Partitnr 1 .«. Slimmou (fi 15 .^) 30 .ft.
Die X.Aiifl. von Stehle. J.G.E.,(0p.5Q|
Missa „Regina Cceli^*|
(kurz und leicht ausführbar) für SojirM
und Alt mit Begleitung der Orgel obUgatj "
Tenor und Baas ad libitum. (VK 1109.)
Partitnr 1 ,K tiO 5,, Stimmen (ä 1.5 ,Ä) ÖO S,.
Die II. Aufl. vou Renner Jos., (<^P- 28^
Gesangfibel.
Erster tiesangunterricht. 19U6. 20 S. in 8
(VK 685.)
15 .S|. Dntzendprds 1 .B 50 ^.
IV Ritte zu verlangen: '^
Kfttalüg über
Haimonliun, sowleElavier- a,Fedal-Haraoniiun|
mll Sauggebläse und mlldwelctiMn Tone fQr Kirche, Schule und Zlmmgr.
1^ Nor preJawiirdiee, eanz vorzflgliehe Inatmmente, wofür j
vollste Garajitie geleistet wird. (Preise vou 90 bis 2150 .«.) '
Der Vorzug dieser Fabrikate beruht hauptsäotUich in der Woicbh4lt|
und Uilde des Tones, sowie in der Dauerhaftigheit des Uecbar
und des SanggebUses.
FreiiDdllchen Aufträgen sieht zum Beaten der hiesigen Kirch enmusikscbole nnd der nen'l
erbauten Cadlienkirche nochachtnogsvoli entgegen
Die Administration der Klrchenrnnslkscbule in Regensburg. L. 76.
:iIK'Ili
'*'t"t"t"t"?"t"t'H
„Die Hirten bei der Krippe."
Ansgabe A tiir a Soli und Sstimiiiig gemischten Chor mit obligater Orgel-
liegleitnDg.
Ausgabe R fiir S Soli und 4stimmig gemischten Chor mit obligater ÜrgeU
begleitiing.
Ausgabe C für 2 Soli mit 4sttinmigem Knaben- uder Fr&nenchor mit obligater
Orgel.
■V Preis jeder Ausgabe 20 Prennig. "Ve
„Der Engel des Herrn"
AoRgabe A tur ästiuimigen Chor und Orgel oder Harrooninm.
Text in lateinischer Spi-ache.
Ausgabe B für Solo und 4ätimmig(;n genilsditeu <.'hor und Orgel oder Harniouiuiii.
Ansgabe C für 48timmigcu Mäimorchor und Or»-el oder Harmonin
SV Preis jeder Ausgabe 20 Pfennig. "Vif
„0 Gott, du hast in dieser Naclit,
, Ausgabt; A l'iir Soli, gemischten Chor und r)rgel ( Hariiioniiiiu).
Ausgabe B tiir SoU und 3 stimmigen Frauenchor.
BV Preis jeder Ausgabe 40 Pfennig. "W
„Bevor ich mich zur Ruh' begeh',
Ansgabe A fUr Soli, gemischten Chor und Orgel (Harmonium). Partitur 40 -Ä*
4 Stimmen ä 5 .-S).
, Ausgabe B für SoO, 3 stimmigen Fraueochor und Orgel (Harmonium). Part. 40 \
Solo- und Chorstimme auf einem Blatt« tO ^.
Wohl selten werden religiöse Kompusitionen schon bd ihrer arstmal^en Anf- .
Rihmn); von einer öberaas zahlreich Tersammelten, antlKchtig kuschenden ZahÖrerschar
mit 80 grosser ßegeiatenuig anfgenommen wordtiu sein, als oieBe Lieder. Einem jeden
. Katholik^ wohlbekannte bebete sind es. welchen Herr Domkap ellmeiHter Bngelhart
eine ebeotio schlichte und einfache, als innige und liebliche Vertonung gab. Mit Beeilt
knun man sag«n. der Komponist habe damit dem glaubigen Volke ans der Seele geschrieben,
^ jii so recht den Volkston getroffen, so daas diese neiden Gesttnge äherall, wo Sinn und Vnr- .
Y^ »tinilnls fUr religiöse Lieder vorhanden sind, fireudigen Anklang finden und dnss sie ancii i^
•f» in dt-r christlichen Familie sich einbürgern werden. *T*
T Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. T
DuH Kirchenmusikalische Jahrbuch, xxi. .lahrgang,
min iKTansgugt'hen vii Dr. C. Weinmann, ^vird bis Mittu Januar
Verlag von Friedrich Pustet in
Rsoensburg . xn bpzielt^n ilurdi iille
Budihandlnngeu:
Novität!
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liir Sopran, Alt, Tenor und Bass
kumponiert von
Tli. Pfeiffer,
tlii'cktoi der Muüilischule zu Priechili,
Partitur l M H) Si.
4 Stimmen (ä 20 ^) 80 ^.
„Juravit Dominus"
lind
t^Justus ut Palma"
fiir 8stimnii;^en Chor a capella
(Sopran I/ü, Alt l/li, Tenor 1(11
und Bass I/II)
von .1. G. E. Stehle,
DomkapellmeiBtet.
Partitur 80 Ä.
8 Stimmen (k 5 ^,) 40 5,.
{rerUndet J840).
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kQnnen bestellt und bezogen werden :
1. Frescobaldi 6irol. Sammlnug von kircUlichen Orgelalöckon mit Einleitung von Dr. Fr
X. Haberl nnd Porträt Freacooaldia, franko k 10 llk.
3. Frescobaldl Oirol. 55 Satjze ans genauut«r Samralnng. IVank.i h 5 nk.
3. 12 Exemplare von Baphaels Cäcilia, üriginalholzschuitt von Brend'amour i»3
Branudmck aaf feinstem Papier, mit leerem Blatt znm Einschreiben oder Beidruck voiij
Namen, Vereinsmitgliedern usw., franko per Dutzend I Mk.
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auf 3 Seiten Text. Preis für 10 Exemplare franko 30 Pf. (Ueiuertrag fflr die«
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Orlando di Lassos Magnnm opus. Per Band ungeb. k lO nk. üeb. k 12 Hk.«
6. Porträt in Folio (Holiogravlire) von Palestrina (3 M) nud Orlando Lasso (3 .«) inkl.J
Fr ankosen dnng.
7- Die anagezeichneten amerikanischen Harmonium von Pückard, für welche ein eigenerj
Katalog gratis nnd franko geliefert wird.
8. Ansichtspostkarten der nenen Cücilieukirche in Hegensiturg, aj iuit,i
b) ohne KirchenmuBikschule, per Stück 10 Pf., lUr Wiederverkaufe r 15 Stück 1 flk. 4
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Umck nnd VsriaK von Friedrieb Pustet iu Kegeusbu
ly leicht ausfahu'bare
Lateinische und Deutsche
Gesänge
zum kirchlichen Gebrauch
fOr
vierstimmigen Männerchor
kumponiert von
Josef Stein,
Si;miiiiir-"bL'rl<;hrer und KiSnigl. Musik diri/klor in Kosenbcr«.
Opus 99.
neiluge KU Musica sacra 1907.
MCMVU.
KATISBON.*:, HOM.K, SK(t KHOKACI ET CINCINNATl.
SITMPTIBUS FRIDERICI PUSTET,
S. SEIIIS APOSTOUCE TTPOGRAHHI.
^i^
12 leicht ausführbare
Lateinische und Deutsche
Gesänge
zum kirchlichen Gebrauch
fOr
vierstimmigen Männerchor
komponiert von
Josef Stein,
Seminar-Oberiehrer und KönigL Musikdirektor in Rotenberif.
Opus 99.
Beilage zu Musica sacra 1907.
MCMVII.
RATISBONvE, ROMiE, NEO EBORACI ET CINCINNATL
SUMPTIBUS FRIDERICI PUSTET,
S. SEOIS APOSTOUOE TYPOORAPHI.
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6.
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7.
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8.
»
9.
II
10.
H
11.
H
12.
Inhalt.
Seit«.
Domine, non sum dignus 8
Ave verum (lateinisch und deutsch) 4
Panis angelicus 5
Jesu, dulcis memoria 6
esca viatorum 7
Deus, ego amo te 8
Sacris solemniis 8
Ave Maria 10
Herz - Jesu - Preis 12
„Ich laß Dich nichr 18
„Ich grüße Dich" 14
Pange lingua 15
12 leicht ausführbare
lateinisclie und deutsche ßesänge.
N2 1. Domine, non sum dignus.
8
Tenor 1.11.
Baß I.II.
• s «6. Kaiw t Mal (jedMinal Vil Ton höher) g«Maig«ii werden.
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Jos. Stein, Op. 99.
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Do - mi-ne,
Do - mi-ne,
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um.
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33:
sed tan -tum die
sed tan
ver - - bo, et,
tum die ver -
sa - na -
bo, et sa -
bi-tur a
na - bi-tur
Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg.
F. P. IMS
6tiol»ii-On>ok «.OtcarBmnfMtetar, Leipzig.
N9 2. Ave verum.
A - ve
Wih - rer
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Leid^ sei
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uns.
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pus,
na - tum
grü - ^^/
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Langsamer.
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tum, in cru
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Cu - jus la-tus
E - sto no-bis
Blut und Wasser
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per - f o - ra-tum
prflB - gu-sta-tum
aus^ Dir fließen
Dich^ ge - nie-ßen
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flu - xit a- qua et san - gui-ne.
mor - tis in ex - a - mi-ne.
da ^ Dein Herz durch - sto - chen war^
in der letz -ten Tods - ge -fahr
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F. P. 1S16
Tempo I.
Chor.
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N2 3. Panis angelicus.
Dat pa - nis
gu - ris ter - mi-nun
ter-ml-num.
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Otts fi - ga-ris ter-mi-num.
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N2 5. O esca viatorum.
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- fi - eis, His u - na suf - fi
- ei - e, Cer* ma- mus a • ei
um.
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N2 6. Deus, ego amo te.
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N^ 7. Sacris solemniis.
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2. No - ctis re
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1. Re - ce-dant
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4. Per tu - as
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ra, cor -
bus, pri -
lis, pau -
tas, ad.
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ser - vus et
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vo - ces et
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N2 8. Ave Maria.
Andante. J:84.
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gra - ti - a
mi-nu8
cum: *^ be - ne-dl-cta
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meAr dewegt
li - e - ri-bu«, et be - ne - di-
mu - li -
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e - rH>u8,
e - ri-bu8,
et be-ne -
et be-ne -
di-
di-
- li - e - rl-bu8,
et be-ne - di-
ven -
- trlB, fru - ctu8 ven -
erese.
ctu8 fru - ctu8 ven -
cresc, ' ^
- tri8, fru - ctu8 ven - tris tu
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2. Heb - te nicht eo in-nig-lich, wie Da es. Herz,wohlwert, es lieb -
3. In der Lie-be liellgemBrandinetnHerzdannmogVer-gehn,daB In
4- daB er-DCUtmelnHers al-lein Dich|lleb-te für ludlfür, auf daS.
■ te nicht
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N2 10. Herz- Jesu -Preis.
„loh laß Dich nioht"
Text aus P. F. Hattleri Liederkranz.
13
1.
2.0
8.
Je - SU Herz, Dich
gött - lioh Uen, Dich
Je - sa Hers, Dich
laA ich nicht, Dir
lafi ich nicht! Dich
lafi ich nicht! Nie
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bleibt mein Herz er
halt' ich fest im
will ich treu - los
1. ge -
2. eiau
8. wan
ben. Du
ben: nichts
ken; und
kennst, mein Herz, das
soll mir mei - ne
wenn des Lei - bes
of - fen spricht: Nur
Zu - ver - Sicht, nichts
Hut - te bricht, so
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2. mei
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ne Lie - be
3terb' , ich im Ge
le - - ben.
rau - - ben.
dan - - ken:
Herz, Du al
Mein Her - zens
lein,
bund
mein.
1. Du sollst es H sein, Du sollst mein
2. hat Dich zum H Grund, Dich gött - Uch
8. ich bin Ja 1 Dein, Du bist mein
Trost,.
Herz,.
mein
Dich
mein
Trost auf
Herz voll
Schutz, mein
i. Du sollst mein Trost auf
F. P. 121«
15
N2 12. Fange lingua.
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Missa XL
ad tres voces aequales (viriles)
organo comitante.
Messe für dreistimmigen Männercliür
mit Orgelbegleitung
Bruno Stein,
SeniinarmDäikl<;lirer in Bromberg.
Opus 40.
(Mnsikbeilage zum 40. Jabrguiig der Musica sacru 1907.)
1907.
Regensburg, Rom, New York & Cincinnati.
Verlag von Friedrieh Pustet,
Typngraph des Heiligan Apustollschen Stuhles,
"^E
Vorlag von Friedrich Pustel in Regensburg. zu bdziehen durch alle Buchhandlun)
Offertoria totius anni.
Modos musicos
3 et 4 vocum aequalium cum et sine Organol
quos composuerunt auctores hodierni societatis gemanicae $. Caeciliae
collegit et edidit
Franc. Xav. Habeii
p. t. praeses i^eneraliB dictae BocietatiB.
Commune Sanctorum.
Diese Sammlung besteht aus:
Fase. r. continena Offertoria (1—24): Veritas mea; luven] David; Gloria et honoi
Posuisti Domine.
Wune* II. continens Offertoria (25 — 54): Confltebnnlur coeli; Laetamini in Dom
Mirabilis Deus; Exultabunt Sancti; Justonim animae.
Partltnr 3 Mark. 4 Sllmmen ä 60 Pfennig.
Fase. III. continens Offertoria (55 — 90): Inveui David; Veritas mea; Jostus ut pal
Veritas mea; In virtute taa; Desiderium animae ejus.
Fase. IV. continens Offertoria (91 — 126): Afferentur Regi; Diffusa est; FUiae I
Afferentur Regi; Diffusa est.
ParÜtnr 4 Harl[, 4 Sttmmea ä 90 Pfennig.
Wlisc. V. continens Offertoria (127—165): Domine Deus; Benedictus sit; Stetit
Ang-elus; In omnem terram; Confirma hoc Deus; Sacerdotes Domiui; Protege
Domine; Insurrexerunt in me.
FaNC. VI. continens Offertoria (166 — 190): Ave Maria; Felix namque es; Beata es,
virgo Maria; Ave Maria; Non participentur sancta; Si ambulavero; In te
speravi, Domine.
Parlitnr 3 Harl[ 80 Pfennig, 4 Stimmen k TO Pfennig.
^H Anfmerk
^H Kirchen^
^H Vorschril
^H Auch tü<
Preis der Partitur aller sechs Faszikel in einem dauerhaften Leinwanq
band 12 M, — der 4 Stimmen cart. ä 2 .^ 20 ^.
1 Mark = 1 Kr. 20 H. Ö. W.- = 1 Fr. 25 ctm.
Diese neue Sammlung verdient wegen der reichen Mannigfaltigkeit in der
Stellung der ao oftmals wiederkehrenden gleichlautenden Offertoriumtexte, die yo]
Aufmerksamkeit unserer katholischen Dirigenten von Männerchören und jenei
Kirchenvorstände, welche ihrer Pflicht, beim Hochamte die liturgischen Texte nach
Vorschrift der Kirche vortragen zu lassen, auch nach dieser Seite erfüllen wollen,
tüchtige Frauenchöre können sich derselben bedienen.
TUlllUl. II
ELFTE MESSE.
Kyrie.
Mäfiig bewegt.
Bruno Stein, Op.40.
*> n= Oberwerk, 1= Hauptwerk.
Muaica sacra 1907.
Qloria in ezcelsis Deo.
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