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JUN 3 1903
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Nachrichten
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Königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Geschäftliche MittheiluBgen.
1895. Heft 1.
/
Inhalt.
Bericht des abtretenden Secretärs über das GescbaftsjaLr 1891/5 . . . S. 1
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung \„ 7
Vcrzeicliniss der im Jahre 1894/5 abgehaltenen Sitzungen und der darin
gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen „ 9
Verzeichnis der Mitglieder der K. Gesellschaft der Wissenschaften . . „ IG
Aufgabe der Bendkeschen Preisstiftung ^ 2G
Verzeichnis der im Tauschverkehr eingegangenen Druckschriften . . . „ i}2
Gustav Cohn: Gedächtnisrede auf Georg Haussen „ G5
Max Lehmann: Gedächnisrede auf Ludwig Weiland „ 78
Ghöttingen,
Commissionsverlag der Dieterich'schen Yeriagsbuchhandlung.
Königliche Gesellsebaft der Wissenschaften.
öffentliche Sitzung vom 27. April 1895.
U. V. Wilamowitz: Bericht, über die Thätigkeit und den Stand der Gesellschaft
im abgelaufenen Geschäftsjahre.
F. Frensdorff: Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung.
G. Cohn: Gedächtnisrede auf Georg Haussen.
M. Lehmann: Gedächtnisrede auf L. Weiland.
Nachrichten
von der
Königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Geschäfüiche MittheUan^en
aus dem Jahre 1895.
Ghöttingpen,
CommissionsTerlag der Dieterich'schen Yeriagabnchhandlung.
1895.
y u^<rc. 17:1^1, iTy
^ LLcl<JUi^
^y^cf
Inhalt.
Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1894/95 . . . S. 1
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung > 7
Verzeichnis der im Jahre 1894/95 abgehaltenen Sitzungen und der darin
gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen > 9
Verzeichnis der Mitglieder der Egl. Gesellschaft der Wissenschaften . . »16
Aufgabe der Benekeschen Preisstiftung »26
Verzeichnis der im Tauschverkehr eingegangenen Druckschriften . ...» 32
Gnsta? C oh n: Gedächtnisrede auf Georg Haussen »66
Max Lehmann: Gedächtnisrede auf Ludwig Weiland »78
Bericht über die öffentliche Sitzung am 2. November 1895 »81
F. Klein: Ueber Arithmetisirung der Mathematik »82
Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der Egl. Gesellschaft . ...» 92
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung »93
Bericht des abtretenden Secretärs über das
Geschäftsjahr 1894/95.
Das Geschäftsjahr 1894/96 ist das erste, in dem die Nenord-
nung der Gesellschaft vollkommen in Tätigkeit getreten ist. Die
Geschäfte sind nach den Bestimmungen, über die in dem vor-
jährigen Geschäftsberichte das Wesentliche mitgeteilt ist, geführt
worden; Störungen oder Misstände sind nicht hervorgetreten.
üeber die wissenschaftlichen Vorlagen, die in den Sitzungen
der Gesellschaft gemacht sind, folgt unten eine Zusammenstellung ;
darin sind die vorläufigen Mitteilungen zusammengefaßt, welche
auf dem Umschlage der Nachrichten gegeben worden sind.
Nachrichten und Anzeigen sind regelmäßig erschienen; von
den Abhandlungen ist Band 39 ausgegeben; von Band 40 sind
mehrere Abhandlungen gesondert erschienen, andere im Druck.
Die Umgestaltung der Abhandlungen, die aus vielen Gründen
notig ist, wird nach Abschluß von Band 40 durchgeführt werden.
Der Austausch der Gesellschaftsschriften ist beträchtlich er-
weitert worden. Es werden im Austausche die Gesammtnach-
richten in 63, 'die der philologisch-historischen Klasse in 86, die
der mathematiäch-physikalischen in 139 Exemplaren versandt.
Das Verzeichnis' der Schriften, die die Gesellschaft dafür im
Austausche empfangen hat, und der zahlreichen und wertvollen
Geschenke, die i&t atißerdem zugekommen sind, und zwar für die
Zeit vom November 1893 bis 1. Januar 1895 ist unten gegeben.
Die Gesellschaft spricht auch hier den Gebern allen ihren tiefsten
und wärmsten Dank au»; sie bittet, wo nicht auf besonderen
Wunsch sofort eine Empfangsbescheinigung erteilt worden ist, die
Yeröffentliohung der Eingänge an dieser Stelle als solche betrach-
ten zu wollen.
Ganz besonders sind noch zwei Zuwendungen von Handschrif-
ten hervorziüieben.
HMktUkUB; fMehifU. lUttlidlvagtB 1896. 1
2 Bericht des abtretenden Secret&rs über das Geschftftsjabr 1894/95.
Herr Professor A. Stern hat der Gesellschaft ans dem Nach-
lasse seines Vaters, des Herrn M. Stern, der der Gesellschaft
lange Jahre als ordentliches Mitglied angehört hat, ein Manoscript
von Granss zum Geschenke gemacht. Es ist mit dem übrigen
Gauss'schen Nachlasse vereinigt worden, der sich in Verwahrsam
der Gesellschaft befindet.
Frau Professor Riemann hat den gesanmiten Nachlaß ihres
Gatten der Gesellschaft geschenkt; derselbe ist der Königlichen
Universitäts-Bibliothek übergeben worden, und seine Benutzung
durch bestimmte Bedingungen geregelt, die zwischen der Schenke-
rin, der Gesellschaft und der Königlichen Bibliothek vereinbart sind.
Das Archiv der Gesellschaft ist von Herrn W. Meyer durch-
gesehen und gesichtet worden; derselbe hat darüber in dem Ver-
zeichnisse der Handschriften des Preußischen Staates I 3,512 be-
richtet. Die vorhandenen Bestände an Gesellschaftsschriften sind
inventarisirt worden ; nur die sehr mühsame Ordnung der zahlreich
vorhandenen einzelnen Nummern und Stücke der Gelehrten An-
zeigen und der älteren Nachrichten ist noch nicht zum Abschluß
gebracht.
Durch außerordentliche Bewilligung von Seiten des hohen
vorgesetzten Ministeriums, auf deren regelmäßige Wiederholung
wir hoffen dürfen, ist die Gesellschaft in Stand gesetzt worden,
eine größere Anzahl wissenschaftlicher Aufgaben teils zu unter-
nehmen, teils zu unterstützen. Es sind bewilligt, wenn auch erst
zum Teil verwendet worden:
Für philologisch-historische Zwecke:
An Herrn Oberlehrer Dr. M. Wellmann in Stettin für
Vorbereitungen zu einer Ausgabe des Dioskorides, die
die Gesellschaft plant, 800 M.
An die Herren v. Wilamowitz und Leo zur Vorbe-
reitung von Ausgaben antiker Scholien 1000 M.
Es sind zunächst die Lukianscholien in Angriff ge-
nommen, mit deren Vergleichung Herr Dr. J. Graeven
in Kom beschäftigt ist.
An Herrn K o e t h e zur Durchforschung der Bibliotheken
nach niederdeutschen Handschriften 2000 M«
An die Herren Dr. C. F. Lehmann in Berlin und Dr.
W* Belck in Fürfurt a. d. Lahn als BeihiKe zu einer
archaeologischen Forschimgsreise nach Armenien • . 500 M.
Für mathematisch-naturwissenschaftliche Zwecke:
An die Herren E. Biecke und W. Voigt zu Unter-
B^rieht des abtretenden SecretArs über das Geschäftsjahr 1894/95. 3
suclnmgen über die physikalischen Eigenschaften der
KrystaUe . 1500 M.
An Herrn A. Peter zu floristischen Untersuchungen . 500 M.
An Herrn A. v. Konen zur Herstellung einer geologi-
schen Karte der weiteren Umgegend Göttingens . . . 1500 M.
Ajq Herrn W. Schur als Zuschuß zum Drucke seines
Werkes über den Sternhaufen Praesepe 1000 M.
Aju denselben zur Ausführung von Pendelbeobachtungen 500 M»
Ueber den Thesaurus linguae Latinae, der durch die vereinig-
ten Akademien von Berlin, Wien, München und die Gesellschaften
von Leipzig und Göttingen in Angriff genommen ist, wird hier
nicht berichtet, da die Direction des Unternehmens das selbständig
tut; in ihr ist die Gesellschaft durch Herrn Fr. Leo vertreten.
Die Jahresversammlung der Delegirten für dieses Unternehmen
hat am 14. — 16. Mai in Göttingen stattgefunden.
Der Cartellverband, den dieselben Körperschaften, mit Aus-
schluß von Berlin, geschlossen haben, hat auf Anregung der Wiener
Akademie das Problem der Erdschwere und insbesondere die durch
die ungleiche Dichtigkeit der Erdrinde hervorgerufenen Abweichun-
gen der Pendelschwingungen als einen Gegenstand ins Auge gefaßt,
wo sowol das Zusammenwirken von Fachmännern verschiedener Ge-
biete, wie es eine Akademie ermöglicht, als auch die Verständigung
der verschiedenen Akademien, nach demselben Plane für dieselbe
Sache Beobachtungen anzustellen, segensreichen Erfolg verspricht.
Dieser Anregung folgend hat die Gesellschaft die Cartellkörper-
schaften aufgefordert, zu einer gemeinsamen Beratung Delegirte zu
entsenden, und die Ehre gehabt, daß diese Delegirtenversammlung
unter ihrem Vorsitze hier am 15. und 16. Mai 1894 stattfand. Es
ward beschlossen, die Akademien von Berlin, Paris, Petersburg
und Kom, die Royal Society in London, die Coast Survey der
Vereinigten Staaten und das Institut für internationale Erdmes-
sung durch eine Druckschrift von dem Plane zu unterrichten
und daran die Bitte zu knüpfen, Delegirte zum 6. und 7. September
d. J. nach Innsbruck zu entsenden, wohin die Jahresversammlung
des Instituts für internationale Erdmessung einberufen war und
deshalb auch eine Sitzung von Delegirten des Cartells angezeigt
erschien. Auf diese Aufforderung ist eine ablehnende Antwort
nur von Berlin erfolgt ; die meisten aufgeforderten Körperschaften
haben Delegirte entsendet und insbesondere von Seiten des Insti-
tuts für internationale Erdmessung ist unsere Anregung mit der
größten Zuvorkommenheit aufgenommen worden. Die Delegirten"»
1*
4t Bericht des abtretenden Secret&rs aber das Geeeh&ftsjahr 1894/95.
conferenz hat stattgefunden und die Vertreter des Cartells (für
die Gesellschaft die Herren v. Konen, Rie-cke, Schur) haben
mit den Delegirten der verschiedenen Staaten für internationale
Erdmessung Fühlung genommen und sich dahin geeinigt, bei den
Körperschaften, die sie vertraten, den Antrag zu stellen, es möge
die Einsetzung einer ständigen Commission von den Cartellkörper-
schaften in Aussicht genommen werden und zwar unter besonderer
Berücksichtigung der Geologie. Die K. Gesellschaft hat sich diesem
Antrage angeschlossen. Das weitere Vorgehen wird sich danach
bemessen, welche Beschlüsse die permanente Commission für Erd-
messung in ihrer Jahresconferenz 1895 fassen wird; es ist bereits
in Innsbruck die Bildung einer Section für das Studium der
Schwere, sowol der Intensität wie der Richtung, in Aussicht ge-
stellt worden. Wie sich das aber auch gestalten möge: Beobach-
tungen durch die Fachmänner innerhalb der einzelnen Körper-
schaften werden immer erforderlich sein, und so hat denn von den
Mitgliedern der Gesellschaft Herr v. Konen die einschläglichen
geologischen Probleme schon seit langem in den Bereich seiner
Studien gezogen und Herr Schur hat sich, wie bereits erwähnt,
für Pendelbeobachtungen einige Mittel von der Gesellschaft be-
willigen lassen.
Die Gesellschaft hat der Einladung Folge geleistet, die ihr
von der Universität Halle- Wittenberg zu deren zweihundertjährigem
Jubüäum zu Teü geworden war; Herr N. Bonwetsch hat als
Festgesandter die Glückwünsche der Gesellschaft mündlich ausge-
richtet.
An Preisaufgaben sind folgende gestellt:
Für das Jahr 1896 (die Bewerbungsschriften müssen bis zum
31. December 1896 eiugeliefert werden):
Von dem Verlangen nach einer dem heiligen Utterarischen Bedürflm
entsprechenden Ausgäbe der st^hönwissenschaftUchen Schriften Abraham Oatt-
hdf Kästner' 8 geleitet, ioünacht die Kgh Creedlschaft nocA dem Antrage
der historisch -philologischen Klasse eine Arbeit, die den Sdhriften Kästners,
wdche nidit in den Bereich seiner HgenUidhen Berufswissenschaft faBm,
vollständig verzeichnet, ordnet und kritisch wntersucht.
Zur Vollständigkeit verlangt die Gesellschaft eine BerikksiMigung
der handschriftlichen UeberUeferung , eine Verzeidmung der Briefe, der ge^
druckten wie etwa wngedruckten , eine Aufnahme der sdten gewordenen
Drucke einzelner kleiner AbTiandlvngen und Aufsätze und Nachweis ihrer,
Standorte, und eine Heranziehung der Becensionen Kästner* s, sowie der in
seinen berufstoissenschafUichen Werken befindlichen Vorreden, sofern sie inte--
" ressantes litterarhistarisches Materiai darbietpi.
Bericht des abtretenden Secret&rs Qber das Geschäftsjahr 1894/95. 5
Die Ordnung der Sahriflen soS tinmai chronohgiach sein und sich
auf die eeiüuihe Festsetzung der einzelnen Stocke erstrecken; ein zweites
Verzeidinis die Schriften nouh den litterarischen Arten, denen sie angehören,
gUedem. Die kritische Untersuchung hat außer der Scheidung
zwischen achtem und unächtem Material auch der Art der üeherlieferung
der einzelnen Stücke nachzugehen, die gedruckten Schriften an der Hand
handschriftlicher Vorlagen, soweit soUhe wyrhanden sind, zu jmifen und be-
sonders bei den Gedichten etwaige Abweichungen der Lesarten verschiedener
Ausgai>en zu verzeidmen.
Die Gesellschaft wünscht die Arbeit in solcher Gestalt, daß eine neue
Ausgabe der bezeichneten Schriften Kästner's unmittelbar darauf gegründet
werden kann.
Für das Jahr 1897 (die Bewerbungsschriften müssen IdIs zum
1. Februar 1897 eingeliefert werden) :
„Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine anatomische ün-
tersudnmg und Beschreibung der Körperh&Uen (Schädel-, Brust-, Bauch-
und Beekenhohie) des neugeborenen Kindes und ihres Inhaltes im Vergleich
mit demjenigen des Erwachsenen, Sie wünscht, daß die Art und Weise, wie
sich die eir^e Form in die andere umbildet, thunlichst berücksiditigt werde. *^
Die zur Bewerbung um den Preis bestimmten Arbeiten müssen
mit einem Spruch versehen und von einem versiegelten Zettel be-
gleitet sein, der außen den Spruch trägt, der die Arbeit kenn-
zeichnet, und innen den Namen und Wohnort des Verfassers. Der
Preis beträgt 500 Mark.
Die Gesellschaft hat während des Geschäftsjahrs durch den
Tod verloren
von ordentlichen Mitgliedern:
in der philologisch-historischen Klasse:
Ludwig Weiland am B. Februar 1895, Mitglied seit 1882;
von Assessoren:
Carl Boedeker am 22. Februar 1895, Assessor seit 1857;
von Ehrenmitgliedern:
Adolf von Warnst edt in Göttingen am 20. Mai 1894, Ehren-
mitglied seit 1867;
Principe Baldassare Boncompagni in Rom am 13. April
1894, Ehrenmitglied seit 1880;
Georg Haussen in Göttingen am 19. December 1894, Ehren-
mitgHed seit 1892, zuvor ordentliches Mitglied seit 1869;
6 Berieht des abtretenden Secretärs über das Gescbäftsjabr 1894/95.
von auswärtigen Mitgliedern:
in der philologiscli-historisclien Klasse:
August Dillmann in Berlin am 4. Juli 1894, auswärtiges
Mitglied seit 1872, zuvor Correspondent seit 1857;
Sir Henry Rawlinson in London am 5. März 1895, auswärtiges
MitgKed seit 1872;
Charles Newton in London am 28. November 1894, auswärtiges
MitgHed 1877;
Heinrich Brugsch-Pascha in Berlin am 9. September 1894,
auswärtiges Mitglied seit 1878, zuvor Correspondent seit 1869 ;
Giovanni Battista de Rossi in Rom am 20. September 1894,
auswärtiges Mitglied seit 1887, zuvor Correspondent seit 1860;
Wilhelm Röscher in Leipzig am 4. Juni 1894, auswärtiges
Mitglied seit 1888.
in der mathematisch-physikalischen Erlasse:
Hermann von Helmholtz in Charlottenburg am 8. September
1894, auswärtiges Mitglied seit 1868, zuvor Correspondent
seit 1856;
Arthur Caylay in Cambridge am 26. Januar 1895, auswärtiges
Mitglied seit 1881, zuvor Correspondent seit 1864;
August Kundt in Berlin am 21. Mai 1894, auswärtiges Mitglied
seit 1883, zuvor Correspondent seit 1875.
von Correspondenten:
in der philologisch-historischen Klasse:
Heinrich von Brunn in München am 23. Juli 1894, correspond.
Mitglied seit 1876;
in der mathematisch-physikalischen Elasse:
Joseph Hyrtl in Wien am 17. Juli 1894, correspond, Mitglied
seit 1859.
Friedrich Bidder in Dorpat am 27. August 1894, correspond.
Mitglied seit 1860.
Jean Charles de Marignac in Genf am 15. April 1894, cor-
respond. Mitglied seit 1868.
Ludwig Schlaefli in Bern am 20. März 1895, correspond. Mit-
glied seit 1871.
Von den Stiftungen, welche mit der G-esellschaft verbunden
sind, kann in betreff der Lagardeschen Stiftung zur Zeit nur von
der Verwaltung des Vermögens die Bede sein^ über dessen Be*
Bericht de« abtretenden Secretän fiber das Geschäftsjahr 1894/96. 7
stand der vorige Jahresbericht der Gesellschaft im allgemeinen
unterrichtete. Es hat sich auch in diesem Jahre ein beträchtlicher
Ueberschuß ergeben, der zum Kapitale geschlagen werden wird.
Der Stifter hat in seinem Testamente sowol die Zwecke seiner
Stiftung wie die zur Erreichung und Sicherung dieser Zwecke zu
treffenden Maßnahmen genau vorgeschrieben; sein letzter Wille
ist maßgebend und über dessen Durchführung ist mit dem vorge-
setzten hohen Ministerium Einverständnis erzielt worden. Dem-
gemäß ist eine Geschäftsordnung für die Lagardesche Stiftung
erlassen und in Kraft getreten. Die Gesellschaft hat für die Ver-
waltung eine ständige Conmiission eingesetzt; die laufenden Ge-
schäfte führt nach dem Willen des Stifters ein Curator. Als
solcher ist Herr E. Ehlers bestellt worden.
Ueber die Wedekind'sche Preisstiftung ist von ihrem Director
folgender Bericht eingegangen:
Wedekind'sche Preisstiftung
für deutsche Geschichte.
Bericht über den Verwaltungszeitraum 1894 — 95.
Wie die Stiftung ihren letzten Bericht mit dem Ausdruck der
Traner über das Hinscheiden ihres langjährigen Directors be-
ginnen mußte, so hat der diesjährige Bericht schon wieder den
Tod dessen zu beklagen, der am 26. September 1893 in Sauppes
Stelle erwählt wurde. Professor Ludwig Weiland, gestorben
am 5. Februar 1895, hat nur kurze Zeit die Verwaltung der Stif-
tung führen können. Aber wie sie ihm schon, ehe er an ihre
Spitze trat, für die Förderung ihrer Unternehmungen zum vollsten
Danke verpflichtet war, so wird sie das Andenken an die sechs-
zehn Monate seiner Directionsthätigkeit allezeit dankbar bewahren ;
denn während dieser Zeit gelang es seiner Energie und seiner Or-
ganisationsgabe, die schon lange als nothwendig erkannte Umge-
staltung ihrer Statuten, der Ordnungen von 1846, durchzuführen.
Wenige Wochen vor seinem Tode erhielt Weiland die unterm
4. Januar 1895 von dem vorgesetzten Minister vollzogene Bestä-
tigung der neuen Statuten.
Die wichtigsten Aenderungen, die durch die neuen mit dem
14. März 1896 in Geltung tretenden Statuten gegen früher be-
gründet werden, bestehen in gewissen Erleichterungen die Führung
der Finanzverwaltung betreffend, in einer Bestimmung, durch die
für den Verwaltungsrath die Mitgliedschaft der Vertreter der
mittlem und neuem Geschichte, welche in der philologisch-histo-
8 Bericht des abtretenden Secretärs fiber das Geschäftsjahr 1894/95.
rifichen Klasse der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften vorhan-
den sind, gesichert wird, und endlich in der Einfuhrimg von fünf-
jährigen Zeiträumen für die Bearbeitung der beiden ersten Preis-
aufgaben der Stiftung anstatt der bisherigen zehnjährigen.
Der Yerwaltungsrath hat nach dem Ableben Weilands seine
statutenmäßige Mitgliederzahl wieder erhalten durch den Eintritt
von Prof. Dr. Max Lehmann, nachdem die den bisher geltenden
Statuten nach durch ihre Anciennetät in der philologisch-histori-
schen Klasse zunächst berufenen Mitglieder für diesmal auf ihr
Einrücken verzichtet hatten. Der so vervollständigte Yerwaltungs-
rath hat in seiner Sitzung vom 8. März 1695 Professor F. Frens-
dorff zum Vorsitzenden erwählt.
Die Preisaufgaben der Stiftung für den Verwaltungszeitraum
1886—1896, zuletzt in den „ Nachrichten ** aus dem Jahre 1893
S. 358 u. ff. bekannt gemacht — 1. Preis: Ausgabe des Eberhard
Windeck; 2. Preis: Geschichte des Herzogth. Schwaben vom 10.
bis 13. Jahrh. — haben, da der letzte Termin zur Einlieferung
von Bewerbungsschriften mit dem 14. März dieses Jahres abge-
laufen ist, keinen Bearbeiter gefunden. Neue Aufgaben sind sta-
tutenmäßig zum nächsten Frühjahr zu stellen; zu derselben Zeit
ist über die Zuerkennung des dritten Preises zu entscheiden.
Die von der Stiftung veranstaltete neue Ausgabe der Chronik
des Hermann Korner, die in dem Verlage der Vandenhoeck und
Euprechtschen Buchhandlung erscheinen wird, ist von dem Her-
ausgeber Herrn Dr. Schwalm soweit gefördert, daß Einleitung
und Text, zusammen 80 Bogen in Quart, schon seit Juni 1894 ge-
druckt vorliegen. Es fehlt nur noch das Register, das durch
seinen Umfang und seine Schwierigkeiten viel Zeit in Anspruch
nimmt, so daß Dr. Schwalm, der durch seine Arbeiten an den
Monumenta Germaniae historica und zwei für deren Zwecke aus-
geführte wissenschaftliche Reisen unterbrochen wurde, noch mit
der Fertigstellung des Ms. beschäftigt ist. Er hofft spätestens im
Juni das Register dem Druck übergeben zu können, so daß der
Abschluß des ganzen Werks im Laufe des Sommers erwartet
werden darf.
Aus den Ueberschüssen des verfügbaren Fonds des letzten
Verwaltungs-Zeitraums ist im verflossenen Jahr die letzte Rate
an Herrn Professor Thudichum in Tübingen für die Bearbei-
tung historischer Grrxmdkarten der Wetterau gewährt worden.
VeneeiGhiiiB der wissenschaflliehen MUteilangen.
Verzeichnis der im Jaiire 1894/95 abgehaltenen Sitzungen und der
darin gemachten wiesenechafUichen Mitteilungen.
Sitzung vom 14. April 1894.
H, We her legt vor : P. G ü n t h e r , Die Untersuchimgen von Grauss
in der Theorie der elliptischen Functionen und R. Fr icke,
Eine Anwendung der Idealtheorie auf die Substitutionsgruppen
der automorphen Functionen. (Gedruckt in den Nachrichten,
Mathem.-physik. Kl. S. 92 und 106.)
E. Schering legt vor: W. Felgentraeger, Die Isoklinen-
karte von Whiston und die säkulare Aenderung der magnetischen
Inklination im östlichen England. (Gedruckt in den Nach-
richten, Mathem.-physik. Kl. S. 129.)
E. Riecke: Der Satz vom thermodynamischen Potential beim
Gleichgewichte eines heterogenen Systems mit Anwendung auf
die Theorie von van der Waals und das Gesetz des Siede-
punktes. (Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.- phys. Kl.
S. 117.)
Fr. Kielhorn legt vor: H. Jacobi, Beiträge zur vedischen
Chronologie, (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL-histor. Kl.
S. 106.)
Oeffentliche Sitzung vom 21. April 1894.
E. Ehlers: Bericht aber die wichtigeren Vorgänge der Gesell-
schaft im Jahre 1893/94.
TJ. V. Wilamowitz-Moellendorf f: Gedächtnisrede auf H.
Sauppe.
J. Wellhausen: Gedächtnisrede auf P. de Lagarde.
F. Frensdorff: Gedächtnisrede auf A. Kluckhohn.
(Alles gedruckt in den Geschäftlichen Mitteilungen 1894.)
Sitzung vom 5. Mai 1894.
H. Wagner liest: Vorstudien zur Geschichte der Kartographie;
die Anschaungen der Renaissance über die Größe der Erde.
W. Meyer legt vor: 0. Günther, Die Ueberlieferung der
Selmrilnng in Sachen des Monophysitismus und J. Flemming,
10 Verzeichnis der wissenschftfitlichen Mitteilungen.
Zwei sabäische Inschriften auf der Bibliothek in Göttingen.
(Gedruckt in den Nachrichten, Philol.-histor.Kl. S. 117 und 144.)
F. Kielhorn trägt vor: lieber Sanskrithandschriften in China.
W, Schur legt vor: einen Separatabzug seiner Abhandlung über
den Doppelstern 70 Ophiuchi und das Manuscript seines Werkes
über den Sternhaufen Praesepe.
F. Klein legt vor: F. von Dalwigk, lieber den Ersatz des
Dirichletschen Prinzips und J. Hermes, Ueber die Theilung
des Kreises in 6BB37 gleiche Theile. (Gedruckt in den Nach-
richten, Mathem.-physik. Kl., S. 160 und 170.)
E. Riecke legt vor: W. Nernst und E. Abe.gg, Ueber den
Gefrierpunkt verdünnter Lösungen und C. Fromme, Ueber
die Selbstinduction und electrostatische Capacität von Wider-
standsrollen und ihren Einfluß auf magnetische Erscheinungen.
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. Kl., S. 191 und
154.)
Fr. Merkel legt vor : Menschliche Embryonen verschiedenen Alters
auf Medianschnitten untersucht. (Gedruckt in den Abhand-
lungen Bd. 40.)
Sitzung vom 26. Mai 1894.
F. Klein legt vor: Ein ausgearbeitetes Yorlesungsheft „über die
hypergeometrische Function**.
M. Lehmann liest : Ueber Friedrich den Großen und den Ursprung
des siebenjährigen Krieges.
Sitzung vom 9. Juni 1894.
C. Dilthey: Ueber antike Brunnensculpturen. (Erscheint in den
Abhandlungen Bd. XL.)
W. Schur legt vor: Die Separatabzüge zweier Abhandlungen aus
den 'Astronomischen Nachrichten' „über Planetenbeobach-
tungen am Heliometer** und „über die Parallaxe des Doppel-
sternes 70 Ophiuchi".
A. von Koenen legt vor: Die fertig gedruckten Blätter der geo-
logischen Karten der Umgegend Göttingens ; vgl. die Mitteilung
'Ueber die geologische Kartirung des südlichen Hannover'. (Ge-
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl. S. 187.
0. Wallach: Ueber Verbindungen der Carvonreihe und das Ver-
halten der Oxime cyklischer Ketone. (Gedruckt in den Nach-
richten, Mathem.- physik. E3., S. 165.)
Sitzung vom 23. Juni 1894.
W. Voigt legt vor: P. Drude, Zum Studium des elektrischen
Yerzeiclmis der wissensehaftliohen Mitteilnngen. H
Resonators. L (G^edracki in den Nacliricliten, Matliem*rph78ik
Kl., S. 189.)
TT. V. Wilamowitz-Moellendorff : lieber die Patrokleia und
den Schild des Achilleas.
Sitzung vom 7. Juli 1894.
N. Bonwetsch: Das Datum der Geburt Christi bei Hippolyt.
(Erscheint in den Nachrichten, Philo!.- bist. Kl.)
W. Meyer legt vor: P. Tschack ert, Briefe zur Reformations-
geschichte. (Gedruckt in den Abhandlungen Bd. XL.)
J. r t h legt vor : L. As c h o ff. Zur Frage der atypischen Epithel-
wucherung und der Entstehung pathologischer Drüsenbildungen.
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. KL, S. 250.)
H. Weber legt vor: D. Hilbert, Grundzüge einer Theorie des
Galois'schen Zahlkörpers. (Gedruckt in den Nachrichten,
Mathem.-physik.Kl., S.224.)
E. Schering legt vor: K. Schering und C. Zeissig, Neue
photographische Registrirmethoden für die Zeit und den Stand
von Magneten in Magnetometem und Galvanometern. (Nach-
richten, Mathem.-physik. Kl., S. 237.)
E. Riecke legt vor: P. Drude, Zum Studium des elektrischen
Resonators. 2. (Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.- physik.
Kl., S. 189.)
Sitzung vom 21. Juli 1894.
F. Klein trägt vor: lieber den Hermiteschen Fall derLam^schen
Differentialgleichungen.
F. Frensdorff: Ueber die Lehnsfähigkeit der Bürger. (Gedruckt
in den Nachrichten, Phüol.-hist.Kl., S.403.)
F. Leo: Ueber die Cistellaria des Plautus. (Gedruckt in den
Nachrichten, Phüol.-hist. Kl., S.201.)
TJ. V. Wilamowitz-Moellendorff: Aratos von Kos. (Ge-
druckt in den Nachrichten, Philol.-hist.'Kl., S. 182.)
Derselbe legt vor: E, Schwartz, Ueber die Königslisten des
Eratosthenes und Kastor mit Excursen über die Literpolationen
bei Africanus und Eusebius. (Gedruckt in den Abhandlungen
Bd. XL.)
Sitzung vom 27. October 1894.
E. Riecke: 1) Ueber das Gleichgewicht zwischen einem festen
homogenen deformirten Körper und einer flüssigen Phase.
2) Ueber die Zustandgleichung von Claudius. (Gedruckt in
d^ Nachrichten, Mathem.- physik. KL, S.278.)
12 Verseiehnis der wissenscbaftliehen Mitteilungen.
L. Weiland: lieber ein Fragment* einer Uiederrheinischen Pabst-
and Kaiserchronik aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts.
(Gedruckt in den Nachrichten, PhAoL-hist-El., S.377.)
G. Roethe legt vor: H. Möller, lieber das Doberaner Anthyr-
lied. (Erscheint in den Abhandlungen Bd. XL.)
H. Wagner: Die Rekonstruktion der Toscanelli-Karte. (Gedruckt
in den Nachrichten, Philo!.- bist. E3., S.208.)
Der Vorsitzende Secretär legt vor: A. Hurwitz, Ueber die
Theorie der Ideale. (Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-
physik. Kl., S. 291.)
OefPentliche Sitzung vom 10. November 1894.
M. Lehmann: Preußen und Polen.
Sitzung vom 24. November 1894.
G. C h n : Zur Geschichte des Englischen Canalwesens. (Gedruckt
in den Nachrichten, PhiloL-hist. Kl., S.384.)
F. Kielhorn legt vor: F. Bechtel, Vedica. (Gedruckt in den
Nachrichten, PhiloL- bist. Kl., S.392.)
A. V. Koenen: Darstellung der geologischen Depressionen. (Er-
scheint in den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl.)
E. Schering läßt vorlegen: K. Haußner, lieber die Zahlen-
coefficienten in den Weierstrass'schen S-Reihen. (Gedruckt in
den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl,, S. 299.)
F. Klein läßt vorlegen: G. Pick, Ueber invariante Processe auf
binären Gebieten höheren Geschlechtes. (Gedruckt in den
Nachrichten, Mathem.- physik. H., S. 311.)
Der Vorsitzende Secretär legt vor: A. Seh oenf lies, lieber die
Eberhard'schen Hexagonoide. (Gedruckt in den Nachrichten,
Mathem.- physik. Kl., S.316.)
Sitzung vom 8. December 1894.
F. Klein legt vor: E. Ritter, Ausdehnung des Riemann-Roch-
schen Satzes auf Formenscharen, die sich bei Umläufen auf
einer Riemann'schen Fläche linear substituiren, und A. Som-
merfeld, Zur mathematischen Theorie der Beugungserschei-
nungen. (Gedruckt in den Nachrichten , Mathem.- physik Kl.,
S. 328 und 338.)
W. Voigt: Piezo- und Pyroelektricität , dielektrische Substanz
und Elektrostriction bei Krystallen ohne Symmetriecentmm.
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, S. 343.)
Derselbe legt vor: B. Schütz, Vollständige und allgemeine
Veneiehiiis der wisseQsdiaftlioheii Mifteflangen. 13
Lösimg des Grrandproblems der Potentialtheorie. (Gedmckt
in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, 1895 S. 1.)
Th. Liebisch: lieber die krystallographischen Eigenschaften
racemischer Verbindungen. (Erscheint in den Nachrichten.)
E. Biecke legt vor: Bachmetjew, Hauptresnltate der Unter-
suchnngen über die elektrischen Erdströme in Bulgarien. (&e-
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. EL, S. 324.)
Die anf den 22. December bereits angesetzte Sitzung mußte aus-
fallen, weil sie mit dem Begräbnis des Ehrenmitgliedes der
Gesellschaft G. Haussen zusammentraf. Die zur Vorlegung
bereits angekündigten Mitteilur'jen sind teils später vorgelegt,
teils unmittelbar durch den versitzenden Secretär in den Nach-
richten zum Abdruck gebracht worden.
Sitzxmg vom 12. Januar 1895.
W. Meyer: Die Göttinger Handschrift von Melanchthons Postille.
(Gedruckt in den Nachrichten, Ph?loL- bist. EL, 1895 S. 13.)
J. Wellhausen: Ueber den syrischen Evangelienpalimpsest.
(Gedruckt in den Nachrichten, PbiloL- bist. Kl., 1896 S.l.)
E. Ehlers: Zur Kenntnis der Eingeweide der Lepidosiren. (Ge-
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, 1895 S. 34.)
W. Voigt legt vor: R. Schütz, Erweiterung des Maxwellschen
Geschwindigkeitsvertheilungsgesetzes, hergeleitet aus dem Prin-
cipe der geradesten Bahn. (Gedruckt in den Nachrichten,
Mathem.- physik. Kl., 1896 S.30.)
Sitzung vom 26. Januar 1895.
E. Ehlers legt vor: L. Rhumbler, Entwurf eines natürlichen
Systems der Thalamophoren. (Gedruckt in den Nachrichten,
Mathem.- physik. Kl., 1895 S..51.)
E. Riecke legt vor: 1) W. Hallwachs, üeber ein aperiodisches,
magnet- und nachwirkungsfreies Quadrantelektrometer. (Ge-
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, 1896 S.122.)
2) P. Bachmetjew, lieber elektrische Erwärmungsströme
und deren Abhängigkeit von der relativen Lage des zu unter-
suchenden Drahtes im Räume.
H. Weber legt vor: 1) Eine Mittheilung des auswärtigen Mit»^
gliedes B. D e d e k in d , Ueber die Begründung der Idealtheorie.
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. KL, 1896 S. 106.)
2) F. Meyer: Ueber die Structur äer Diseriminanten: und
14 Yeneiclmis der wissenschafüichen Mitteilongeii.
Resultanten binärer Formen. (Gedruckt in den Nachrichten,
Mathem.-physik. Kl., 1896 S. 119.)
H. Wagner: Das Areal der Landflächen der Erde nach Zonen.
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. Kl., 1895 S. 99).
F. Klein legt vor: H. Burkhardt, Beiträge zu den Unter-
suchungen über die Grundlagen der Geometrie. (Gedruckt in
den Nachrichten, Mathem.-physik. KL, 1895 S. 114)
Sitzung vom 9. Februar 1895.
K. Dilthey legt vor: C. Fred rieh, Ueber den griechischen
Sarkophag. (Gedruckt in den Nachrichten, FhiloL-hist. Kl.,
1895 S. 69.)
H. Weber legt vor: F. Meyer, lieber die Structur der Discri-
minanten und Resultanten binärer Formen. IL (Erscheint in
den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl. 2.)
U. V. Wilamowitz: Ueber die babylonische Herkunft der grie-
chischen Zodiakalbilder.
Sitzung vom 23. Februar 1895.
H. W e b e r legt vor : E. R i 1 1 e r , Zur Darstellung von Functionen-
scharen durch eine Basis. (Erscheint in den Nachrichten,
Mathem.- physik. Kl. 2.)
W. Schur: Einige Bemerkungen zu dem Vortrage von U. v. Wila-
mowitz über die Zodiakalbilder.
Sitzung vom 9. März 1896.
F.Kielhorn legt vor: R. Pischel, Epigraphisches. (Gedruckt
in den Nachrichten, PhüoL-hist. Kl., 1895 S.210.)
U. V. Wilamowitz legt vor: H. Zimmer, Neue Bruchstücke
der Hisperica famina. (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL-
hist. Kl., 1895 S. 117.)
J. Wellhausen: Ueber die Frage, ob die Juden unter Cyrus
aus dem babylonischen Exil zurückgekehrt sind. (Gedruckt
in den Nachrichten, PhüoL-hist. Kl., 1895 S.166.)
N. Bonwetsch legt vor: W. Bousset, Nachrichten über eine
Kopenhagener Handschrift des Commentars desApringius zur
Apokalypse. (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL-hist. Kl.,
1895 S. 187.)
J. Orth: Ueber Schleimgewebe und Schleimgeschwülste. (Erscheint
in den Nachrichten, Mathem.-physik. Kl., 1895 Heft 2.)
W. Schur: Ueber neuere Beiträge zur Entzifferung der astrono-
mischen Inschrift aus Rhodos.
Yerzeichnis der wissenschaftlichen Mitteilungen. l5
W. Voigt legt vor: R. Schütz, Notiz über das Wärmegleich-
gewicht von Gasen, aufweiche äußere Kräfte wirken. (Erscheint
in den Nachrichten, Matheni.-physik. Kl.)
Sitzung vom 23. März 1895.
A. V. Koenen: üeber das Baersche Gresetz. (Erscheint in den
Nachrichten, Mathem.- physik. Kl., 1895.)
Th. Liebisch legt vor: 0. Mügge, Ueber die Plasticitat von
Eiskrystallen. (Erscheint in den Nachrichten, Mathem.- physik.
Kl., 1896.)
P. Leo: Nachtrag zu der Mittheilung über die Cistellaria des
Plautus. (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL-hist. Kl., 1895
S. 115.)
16
Ver2eicbni8 der Mitglieder der Königlichen Geselisciiaft der Wiesen-
Schäften zu Gettingen. Ende MSrz 1895.
Sekretäre.
Ulricli von Wilamowitz-Moellendorff, Dr. pL, Professor;
Vorsitzender Sekretär.
Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. ph., Professor, Geheimer Ee-
gienings-Rath.
Ordentliche Mitglieder.
Philologisch-historische Klasse.
Ferdinand Wüstenfeld, Dr. ph., Professor, Geh. Begierongs-
rath, seit 1856. (Zuvor Assessor, seit 1841).
Hermann Wagner, Dr. ph. , Professor, Geh. Regierungsrath,
seit 1880.
Ferdinand Frensdorff, Dr. jur. und Dr. ph. , Professor, Geh.
Justizrat, seit 1881.
Franz Kielhorn, Dr. ph., Professor, seit 1882.
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Dr. ph., Professor,
seit 1892. D. z. Sekretär.
Karl Dilthey, Dr. ph., Professor, seit 1892.
Wilhelm Meyer, Dr. ph., Professor, seit 1892.
Julius Wellhausen, Dr. th. und Dr., Professor, seit 1892.
Max Lehmann, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Gustav Cohn, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Nathanael Bonwetsch, Dr. th., Professor, seit 1893.
Friedrich Leo, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Ghistav Eoethe, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Mathematisch-physikalische Klasse.
Georg Meissner, Dr. med., Professor, Geh. Medicinakath, seit
1861.
Ernst Schering, Dr. ph., Professor, Geh. Regierungsrath, seit
1862. (Zuvor Assessor, seit 1860.)
Veneidmis der IKitglieder. 17
Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. pL, Professor, Geh. Eegierungs-
rath, seit 1874. D. z. Sekretär.
Eduard Riecke, Dr. ph., Professor, seit 1879. (Zuvor Assessor,
seit 1872.)
Adolf von £oenen, Dr. ph., Professor, seit 1881.
Woldemar Voigt, Dr. ph., Professor, seit 1883.
Friedrich Merkel, Dr. med., Professor, seit 1886.
Theodor Liebisch, Dr. ph., Professor, seit 1887.
Felix Klein, Dr. ph., Professor, seit 1887. (Zuvor Assessor, seit
1871, Correspondent seit 1872.)
Grottfried Berthold, Dr. ph., Professor, seit 1887.
Albert Peter, Dr. ph., Professor, seit 1889.
Otto Wallach, Dr. ph., Professor, seit 1890.
Heinrich Weber, Dr. ph. , Professor, seit 1892. (Zuvor Corre-
spondent, seit 1876.)
Johannes Orth, Dr. med., Professor, seit 1893.
Wilhelm Schur, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Assessoren.
Philologisch-historische Hasse.
Friedrich Bechtel, Dr. ph., Professor, seit 1882.
Mathematisch-physikalische Klasse.
Bernhard To Ileus, Dr. ph., Professor, seit 1884.
Ehren- Mitglied er.
Giuseppe Fiorelli, zu Rom, seit 1873.
Adolf Frhr. von Nordenskiöld, zu Stockholm, seit 1879.
(Zuvor Correspondent, seit 1871.)
Heinrich von Stephan, Dr., Staats - Sekretär des Reichs -Post-
amts, Exellenz, zu Berlin, seit 1884.
Auswärtige Mitglieder.
Philologisch-historische Klasse.
Theodor Mommsen, Dr., Professor, best. Sekretär der Akademie
der Wissenschaften in Berlin, zu Charlottenburg, seit 1867.
(Zuvor Correspondent, seit 1867.)
Ernst Cur t ins, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Berlin,
seit 1868. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1866.)
Carl Hegel, Dr. ph. et jur. , Professor, Geheimer Rath, zu Er-
langen, seit 1871. (Zuvor Correspondent, seit 1867.)
HtekrickUD; gMeUfU. Mitthdlimffea 1896. 2
18 Verzeichnis der Mitglieder.
Heinrich von Sybel, Dr., Direktor der Staatsarchive, Wirklicher
Geh. Ober-Regierungsrath, zu Berlin, seit 1871. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1863.)
RudoK von Roth, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1872. (Zu-
vor Correspondent, seit 1853.)
Alfred Ritter von Arneth, Dr., Hofrath, Direktor des Staats-
archivs, zu Wien, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1870.)
Adolf Kir chho f f , Dr., Professor, Geh. Regierungsrath zu Berlin,
seit 1881. (Zuvor Correspondent, seit 1865.)
Theodor Nöldeke, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1883. (Zu-
vor Correspondent, seit 1864.)
Leopold Delisle, Administrateur g^n^ral de la bibl. nationale,
zu Paris, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1866.)
Theodor von Sickel, Dr., Professor, Hofrath, zu Rom, seit
1886. (Zuvor Correspondent, seit 1868.)
Wühelm Wattenbach, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath,
zu Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1865.)
Julius Oppert, Dr., Professor, zu Paris, seit 1887. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1876.)
M. J. de Goeje, Professor, zu Leyden, seit 1888. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1872.)
Gaston Paris, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1889.
Julius Ficker von Feldhaus, Dr., Professor, Hofrath, zu Inns-
bruck, seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1866).
Alexander Conze, Dr., Generalsekretär des archäol. Instituts, zu
Charlottenburg, seit 1890. (Zuvor Correspondent, seit 1875.)
L. Duchesne, Abb6, zu Paris, seit 1891.
Max Müller, Dr., Professor, zu Oxford, seit 1891. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1861.)
Mathematisch^physikalische Klasse.
Robert Buns en, Dr., Grossherzogl. Bad. Geheimer Rath I. Klasse,
und Professor, Excellenz, zu Heidelberg, seit 1855.
Franz Neumann, Dr., Professor und Geheimer Rath, Excellenz,
zu Königsberg, seit 1856.
Richard Dedekind, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Braunschweig
seit 1862. (Zuvor Correspondent, seit 1859.)
William Thomas Lord Kelvin, Professor, zu Glasgow, seit 1864,
(Zuvor Correspondent, seit 1859.)
Joseph Dalton Hooker, Direktor der Königlichen Gärten, zu
Sunnisgdale, seit 1866.
Yerzeichnis der Mitglieder. 19
Carl Weierstrass, Dr., Professor, zu Berlin, sdlt 1865. (Zu-
vor Correspondent, seit 1856.)
Carl Neu mann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit
1868. (Zuvor Correspondent seit 1864.)
Francesco Brioschi, Senator des Königreiches Italien, Direktor
des kgl. technischen Instituts zu Mailand, seit 1870. (Zuvor
Correspondent, seit 1869.)
Carl Claus, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1873. (Zuvor
ordentl. Mitglied, seit 1871.)
Eduard Frankland, Professor der Chemie, zu Reigate, seit 1873.
Max von Pettenkofer, Dr. , Geheimer Rath und Ober-Medi-
cinalrath, Professor zu München, seit 1874.
Alex Willianison, zu London, seit 1874.
Charles Her mite, Professor, Mitglied der Akademie der Wissen-
schaften zu Paris, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1861.)
Lazarus Fuchs, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1875. (Zuvor
ordentl. Mitglied, seit 1874.)
Joh. Jap. Sm. Steenstrup, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit
1876. (Zuvor Correspondent, seit 1860.)
Gabriel Aug. Daubr^e, Inspecteur g^n^ral des Mines und Pro-
fessor, zu Paris, seit 1876.
A. L. Descloizeaux, Professor der Mineralogie, zu Paris, seit
1877. (Zuvor Correspondent, seit 1868.)
Friedrich Kohlrausch, Dr., Präsident der phys.-techn. Reichs-
anstalt, Charlottenburg, seit 1879. (Zuvor Assessor, seit 1867.)
August Kekul^, Dr., Professor, Geh. Regienmgsrath, zu Bonn,
seit 1880. (Zuvor Correspondent, seit 1869.)
Luigi Cremona, Professor, Senator und Direktor der Ingen.-
Schule des Königreichs Italien zu Rom, seit 1880. (Zuvor
Correspondent, seit 1869.)
Albert von Kölliker, Dr. ph. und Dr. med., Geheimer Rath,
Professor, zu Würzburg, seit 1882. (Zuvor Correspondent,
seit 1862.)
Sir Gabriel S t o k e s , Dr., Professor, zu Cambridge, seit 1882.
(Zuvor Correspondent, seit 1864.)
Arthur Auwers, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , best.
Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit
1882. (Zuvor Correspondent, seit 1871.)
James Joseph Sylvester, Dr., Professor, zu Oxford, seit 1888.
(Zuvor Correspondent, seit 1864.)
Eugenio Beltrami, Dr., Professor, zu Rom, seit 1883. (Zuvor
Correspondent, seit 1875.)
2*
20 Verseicbiiis der Mitglieder.
•Johannes R^inke, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1885. (Zuvor
ordentl. Mitglied, seit 1882.)
Carl Ludwig, Dr. med., Professor, zu Leipzig, seit 1885. (Zu-
vor Correspondent, seit 1861.)
Wilhelm Foerster, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , zu
Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1875.)
Ludwig Boltzmann, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu Wien,
seit 1887. (Zuvor Correspondent, seit 1882.)
Carl Klein, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit 1888.
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1877.)
H. Graf zu Solms-Laubach, Dr., Professor, zu Straßburg, seit
1888. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1879.)
Gustav Wiedemann, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1888.
Rudolf Leuckart, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit
1889. (Zuvor Correspondent, seit 1859.)
Ernst H. Beyrich, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit
1889. (Zuvor Correspondent, seit 1878.)
Victor Meyer, Dr., Professor, Geh. Rath; zu Heidelberg, seit
1889. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1885.)
Karl Gegenbaur, Dr., Professor, Großherzogl. Bad. GeL Rath
n. Klasse, zu Heidelberg, seit 1891.
Emil du Bois-Reymond, Dr., Professor, Geh. Ober-Med.-Rath,
best. Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin,
seit 1892. (Zuvor Correspondent, seit 1861.)
Adolf von Bayer, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu München,
seit 1892. (Zuvor Correspondent, seit 1879.)
Eduard Suess, Dr., Professor, zu Wien, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1884.)
Herrn. Amandus Schwarz, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1892.
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1875, Correspondent seit 1869.)
Sophus Lie, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1872.)
Henri Poincar^, Dr., Professor, zu Paris, seit 1892. (Zuvor
Correspondent, seit 1884.)
Correspondenten.
Philologisch - historische Klasse.
Jacob Burckhardt, Dr., Professor zu Basel, seit 1865.
Leo Meyer, Dr., Professor, Wirkl. Staatsrath, Excellenz, zu
Dorpat, seit 1865. (Zuvor Assessor, seit 1861.)
Theodor Aufrecht, Dr., Professor, zu Bonn, seit 1869.
Ulrich Köhler, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1871.
Yerzeichnis der Mitglieder. 21
William Stubbs, D. D. Rt. Rev. Bishop of Oxford, Cuddesdon
Palace near Oxford, seit 1872.
Ferdinand Justi, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , zu Mar-
burg, seit 1875.
Stephanos Kumanudes, Dr., Professor, zu Athen, seit 1876.
Reginald Stuart Poole, Professor, zu London, seit 1876.
Ludwig Hänselmann, Dr., Professor, Stadtarchivar, zu Braun-
schweig, seit 1878.
Adolf Michaelis, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1879.
Eduard Winkelmann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Heidel-
berg, seit 1880.
Georg Hoff mann, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1881.
Franz Bücheier, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1881.
Wolfgang Heibig, Dr., Professor, zu Rom, seit 1882.
Jos. G. Bühler, Dr., Professor, zu Wien, seit 1883.
Otto Benndorf, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1884.
Curt Wachsmuth, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig,
seit 1884.
Heinrich Nissen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1884.
Adalbert Bezzenberger, Dr., Professor, zu Königsberg, seit
1884.
J. F. Fleet, Dr., zu Bombay, seit 1886.
Friedrich Hultsch, Dr., Ober-Schulrath, zu Dresden, seit 1885.
Johannes Vahlen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, best.
Secretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit 188B.
Percy Gardner, Professor, zu Oxford, seit 1886.
Friedrich Imhoof-Blumer, zu Winterthur, seit 1886.
Heinrich Kiepert, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
AdoK Köcher, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1886.
Charles Piot, Archivar, zu Brüssel, seit 1886.
Job. Gottfried Wetzstein, Dr., Konsul a. D., zu Berlin^ seit
1886.
Eugen Petersen, Dr., Professor, Secretär des archäologischen
Instituts, zu Rom, seit 1887.
Hermann üsener, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1887.
Sophus Bugge, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1887.
Ignazio Guidi, Professor, zu Rom, seit 1887.
Wilhelm Pertsch, Dr., Ober-Bibliothekar, Geh. Hofrath, zu Gotha,
seit 1889.
22 Verzeichnis der Mitglieder.
Otto Rib b e ck, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 1888.
Adolf Erman, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1888.
Konstantin Höhlbaum, Dr., Professor, zu Gießen, seit 1889.
Karl Koppmann, Dr., Stadtarchivar, zu Rostock, seit 1889.
Richard Pischel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1889.
Clemens Robert Mar kham, Kustos im Geographica! Departement
des India office, zu London, seit 1890.
Hermann Oldenberg, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1890.
Wilhelm Fröhner, Dr., zu Paris, seit 1891.
Charles Gross, Professor, zu Cambridge, Mass. U. St. A., seit 1891.
Konstantinos Kontos, Professor, zu Athen, seit 1892.
Moritz Ritter, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , zu Bonn,
seit 1892.
Goswin Freiherr von derRopp, Dr., Professor, zu Marburg,
seit 1892.
Henry Harrisse, zu Paris, seit 1892.
Ludwig Traube, Dr., Privatdocent a. d. Universität München,
seit 1894.
Wilhelm von Bippen, Dr., Staatsarchivar und Senatssecretär
zu Bremen, seit 1894.
Dietrich Schäfer, Dr., Professor zu Tübingen, seit 1894.
Edward Schröder, Dr., Professor, zu Marburg i. H., seit 1894.
Albert Hauck, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1894.
Adolf Jülicher, Dr., Professor, zu Marburg i. H, seit 1894,
Wilhelm Wilmanns, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu
Bonn a. Rh., seit 1894.
Hermann Möller, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1894.
Hermann Jacobi, Dr., Professor, zu Bonn a. Rh., seit 1894,
Heinrich Zimmer, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1894,
August Mau, Dr., Professor und Bibliothekar des Kgl. archäo-
logischen Instituts, zu Rom, seit 1894.
Maxime Collignon, Dr., Professeur & la facultö de lettres, Paris,
seit 1894.
Mathematisch-physikalische Erlasse.
Ludwig von Seidel, Dr., Professor, Geh. Rath, zu München,
seit 1854.
Heinrich Limpricht, Dr. med. et ph., Professor, Geh. Regierungs-
rath, zu Greifswald, seit 1860. (Zuvor Assessor, seit 1857.)
Thomas H. Huxley, Dr., Professor, zu London, seit 1862.
Wilhelm Gottlieb Hankel, Dr. ph. et med., Professor, Geheimer
Rath, zu Leipzig, seit 1864.
Yerseichnis der Mitglieder. 23
Karl Hermaim Knoblauch, Dr. ph. , Professor, Geh. Eegie-
rimgsrath zu Halle, seit 1864.
Georg Quincke, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, seit 1866.
Ferdinand von Müller, Dr., Direktor des botan. Gartens, zu Mel-
bourne, seit 1867.
Benj. Apthorp Gould, Professor, zu Cambridge, U. St., seit 1867.
RudoK Lipschitz, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1867.
Robert Malle t, Mitglied der Royal Society, zu London, seit 1869.
Elwin Bruno Christoffel, Dr., Professor a.D., zu Straßburg,
seit 1869.
Wilh. Theod. Bernhard Holtz, Dr., Professor, zu Greifswald,
seit 1869.
Georg Salm on, Professor, Provost des Trinity College zu Dublin,
seit 1869.
Carl Friedrich Rammeisberg, Dr., Professor, Geh. Regierungs-
rath, zu Berlin, seit .1870.
Paul Gordan, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1870.
Eduard Pflüg er, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Bonn,
seit 1872.
Adolf Mayer, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1872.
Karl Anton Bjerknes, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1873.
Johannes T h o m a e , Dr., Professor, Hofrath, zu Jena, seit 1873.
Henry Enfield R o s c o e, Professor, zu London, seit 1874.
Johann Strüver, Dr., Professor, zu Rom, seit 1874.
Leo Königsberger, Dr., Professor, Großh. Bad. Geh. Rath 11. OL,
zu Heidelberg, seit 1874.
Bernhard Min n ige rode, Dr., Professor, zu Greifswald, seit
1874. (Zuvor Assessor, seit 1873.)
Ferdinand Frhr. von Richthofen, Dr., Professor, Geh. Re-
gierungsrath, zu Berlin, seit 1875.
William Huggins, Professor, zu London, seit 1876.
Joseph Norman Lockyer, Professor, zu London, seit 1876.
Wilhelm Waldeyer, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu
Berlin, seit 1877.
Theodor Reye, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1877.
Franz Carl Joseph Mertens, Dr., Professor, zu Graz, seit 1877.
Gosta Mittag-Leffler, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1878.
Georg Cantor, Dr., Professor, zu Halle, seit 1878.
Alexander A g a s s i z , Professor, zu Cambridge, U. St. A., seit 1879.
Karl von Voit, Dr., Professor, Geheimer Rath und Obermedicinal-
rath, zu München, seit 1879. .
24 yerseichnis der Hitgliedef,
"Wilhelm Hittorf, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Mün-
ster, seit 1879.
Hugo Gyld^n, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1879.
Friedrich Beilstein, Dr., Professor, Staatsrath, zu St. Peters-
burg, seit 1880.
Wilhelm His, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Leipzig, seit
1880.
Ulisse Dini, Professor, zu Pisa, seit 1880.
H. Rosenbusch, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Heidelberg,
seit 1882.
R. Fittig, Dr., Professor, zu Straßburg i.E., seit 1882.
Ferdinand Lindemann, Dr., Professor, zu München, seit 1882.
Ludwig Kiepert, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1882.
Franz Eilhardt Schulze, Dr., Professor, GeL Regierungsrath,
zu Berlin, seit 1883.
Gaston Darboux, Dr., Professor, zu Paris, seit 1883.
Wilhelm Conrad Röntgen, Dr., Professor, zu Würzburg, seit
1883.
Ludwig Sylow, Dr., zu Frederickshald, seit 1883.
Gustav Tschermak, Dr., Hofrath, zu Wien, seit 1884.
Theodor Wilh. Engelmann, Dr., Professor, zu Utrecht, seit 1884,
Fran9ois Felix Tisserand, Professor, zu Paris, seit 1884.
Emile Picard, Professor, zu Paris, seit 1884.
Edouard Bornet, Dr., Professor, zu Paris, seit 1885.
William Crawford Williamson, Dr., Professor, zu Haslemere,
seit 1885.
Wilhelm Pfeffer, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit
1885.
James Hall, Professor, zu Albany (New York), seit 1885.
Ludimar Hermann, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Königs-
berg, seit 1886.
Sven Lov^n, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886.
Gustav Retzius, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886.
Ferdinand Zirkel, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Leipzig,
seit 1886.
J. Boussinesq, membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1886.
Georg Frobenius, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
William Lord Rayleigh, zu Witham (Essex), seit 1886.
Julius Weingarten, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
Walther Flemming, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1887,
Hermann Vogel, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Pots-
dam, seit 1887.
Verzeiclmis der Mitglieder. 25
Emil War bürg, Dr. ph., Professor, zu Berlin, seit 1887.
Ernst Mach, Dr., Professor, Regierungsrath, zu Prag, seit 1887.
Hermann Vöchting, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888.
Eugen Warming, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1888.
Simon New comb, Dr., Professor, Superintendent of the Ameri-
can Nautical Almanac, zu Washington, seit 1888.
Alexander Brill, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888.
Karl von Kupffer, Dr., Professor, Kais. russ. Kollegienrath,
zu München, seit 1889.
Archibald Geikie, zu London, seit 1889.
Otto Bütschli, Dr., Professor, Hofrath, zu Heidelberg, seit 1889.
E. W. Beneke, Dr., Professor, zu Straßburg i.E., seit 1889.
J. Willard Gibbs, Dr., Professor, zu Newhaven, seit 1889.
F. Fouqu6, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1891.
Friedrich Prym, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 1891.
Max Bauer, Dr., Professor, zu Marburg, seit 1892.
Camillo Golgi, Professor, zu Pavia, seit 1892.
Friedrich Leopold Goltz, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit
1892.
Victor Hensen, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Kiel, seit
1892.
Alexander von Karpinsky, Excellenz, Präsident des Comitö
geolog., zu St. Petersburg, seit 1892.
Dmitri Mendelejeff, Dr., Professor, zu St. Petersburg, seit
1892.
Simon Schwendener, Dr., Professor, GeL Eegierungsrath , zu
Berlin, seit 1892.
Karl von Zittel, Dr., Professor, zu München, seit 1892.
Heinrich Bruns, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892.
J. H. van*t Hoff, Dr., Professor, zu Amsterdam, seit 1892.
Henry A. Eowland, Professor, zu Baltimore, seit 1892.
Max Not her, Dr.,. Professor, zu Erlangen, seit 1892.
Adolf Hurwitz, Dr., Professor, zu Zürich, seit 1892.
Von der philosophischen Facultät in Göttingen ist zur Ver-
öffentlichung folgendes mitgeteilt.
Beneke'sche Preisstiftung.
Am 11. März 1895, dem Geburtstage des Begründers der
Preisstiftung, des Consistorialraths Carl GustavBeneke, ward
in öffentlicher Sitzung der philosophischen Fakultät das Ergebniß
der Preisbewerbung für das Jahr 1895 verkündet.
Auf die im Jahre 1892 gestellte Preisaufgabe:
;,Die philosophische Fakultät wünscht Untersuchungen,
welche in der Theorie der, von mehr als drei Veränderlichen
abhängigen, allgemeinen Theta-Functionen einen erheblichen
Fortschritt bilden^
ist eine Bewerbungsschrift mit dem Titel ;, Untersuchungen über
die allgemeinen Theta-Functionen^ und dem Motto „Tentctsse
juvat^ eingelaufen.
Die wichtigste Frage, um die es sich in der Theorie der all-
gemeinen Theta-Functionen handelt, ist die nach dem Zusammen-
hang der allgemeinen mehrfach periodischen Functionen mit den
algebraischen Functionen und ihren Integralen, worüber wir wenige
allgemeine Sätze von Weierstrass und einige Andeutungen von
Riemann besitzen, die noch sehr einer weiteren Bearbeitung be-
dürfen.
Die eingereichte Arbeit, die in der Hauptsache dieser Frage
gewidmet ist, ist in zwei Theile getheilt, und umfaßt im Ganzen
116 Folio-Seiten.
In dem ersten Theil ist das Problem in folgender Weise auf-
gefaßt: Die allgemeinen Theta-Functionen einer beliebigen Anzahl
von Variablen mit gegebenen Moduln befriedigen eine gewisse An-
zahl von Relationen, lassen aber noch eine Mannigfaltigkeit von
^^-Dimensionen frei, und wenn man die Verhältnisse der Theta-
Quadrate als Coordinaten in einem höheren Eaume auffaßt, so er-
hält man eine Mannigfaltigkeit von ;?- Dimensionen, die man als
eine Fläche in dem höheren Baume bezeichnen kann. Sie ist das
Analogen der Eummerschen Fläche, in die sie für p = 2 übergeht.
Beneke'sche Preisstiftong. 27
Sind die Theta - Quotienten den zwischen ihnen bestehenden Re-
lationen entsprechend gegeben, so sind die Argumente bis auf das
Vorzeichen und bis auf Periodensysteme dadurch bestimmt. Das
Umkehr-Problem verlangt, die Argumentwerthe analytisch darzu-
stellen durch die Theta-Quotienten, oder, allgemeiner ausgedrückt,
eine analytische Beziehung herzustellen zwischen den Punkten im
Baume der Argumente v und der Mannigfaltigkeit der Theta-
Quotienten. Da die letzteren sich nicht ändern, wenn die Argu-
mente um Periodensysteme geändert werden, so genügt es, im
Räume der t; (von jp- Dimensionen) ein ;,Parallelotop^ (die Verall-
gemeinerung des Perioden - Parallelogramms bei den elliptischen
Functionen) zu betrachten , auf welches die Mannigfaltigkeit der
Quadrate der Theta-Quotienten ein-zweideutig abgebildet wird.
Diese Aufgabe ist durch Riemanns Theorie der algebraischen
Integrale dadurch gelöst, daß die Argumente der Theta-Functionen
durch gewisse Integralsummen dargestellt werden, deren obere
Grenzen algebraisch von den Theta-Quotienten abhängen. Die
Theta-Functionen, auf die Riemann hierbei gekommen ist, sind
aber, wenn p > 3 ist, nur specielle, d.h. ihre Moduln bilden nur
eine Mannigfaltigkeit von 3p— 3 Dimensionen, nicht, wie bei den
allgemeinen Theta-Functionen, von ^ Dimensionen. Es bleibt
aber die Aufgabe bestehen, das erwähnte Umkehrproblem für den
allgemeinen Fall zu lösen, und dies gelingt, wie in der vorliegenden
Arbeit gezeigt ist, gleichfalls durch gewisse Summen algebraischer
Integrale.
Zu diesem Zweck werden algebraische Curven auf der doppelt
überdeckten Mannigfaltigkeit der Theta-Quotienten betrachtet und
auf diesen Curven die algebraischen Integrale nach Riemannscher
Methode studiert. Das Geschlecht dieser algebraischen Curven ist
im Allgemeinen größer als p. Es zeigt sich aber, daß die zu
diesen Curven gehörigen Riemannschen Theta-Functionen nach
einer geeigneten Transformation in Producte aus Theta-Functionen
einer geringeren Variablenzahl zerfallen, und unter diesen finden
sich auch die allgemeinen Theta-Functionen von p -Veränderlichen.
Hiernach können die gegebenen Theta-Quotienten- dargestellt
werden als symmetrische Functionen von p- Stellen eines alge-
braischen Gebildes, wenn die Argumente der Theta-Functionen
Summen von Integralen erster Gattung sind, deren obere Grenzen
jene p - Stellen sind.
Das Urakehrproblem im Jacobischen Sinne verlangt demnach,
wenn die Argumente der Theta-Functionen gegeben sind, diese
28 Beneke'sehe PreiMtiftung.
1»- Stellen zu finden. Diese Aufgabe ist auch hier algebraisch
lösbar, hat aber nicht, wie im Riemannschen Falle, nur eine
Lösung, sondern eine näher bestimmte, endliche Anzahl. Auch
hier finden sich Ausnahmefalle, in denen die Anzahl der Lösungen
unendlich groß ist, analog denen, die Kiemann in der Arbeit über
das Verschwinden der Theta-Functionen untersucht hat.
Die Theorie der allgemeinen Theta-Functionen einer beliebigen
Zahl von Argumenten ist damit zurückgeführt auf die Theorie
der Riemann'schen Theta-Functionen auf den algebraischen Curven,
die auf der Mannigfaltigkeit der Quadrate der Theta - Quotienten
liegen, und auf das Transformationsproblem dieser Theta-Functionen.
Dies ist das Hauptresultat des ersten Theiles der Arbeit. Im
zweiten Theil behandelt der Verfasser dieselbe Aufgabe für einen
speciellen Fall auf einem anderen Wege, nämlich in genauem An-
schluß an die Methoden, die Riemann geschaffen und in der großen
Abhandlung über Abersche Functionen niedergelegt hat. Auf diese
Weise gelingt es, die Untersuchung bis zu weit concreteren Re-
sultaten durchzufuhren. Der hier zu Grunde liegende Gedanke
ist in ähnlicher Weise von Schottky benutzt.
Der Verfasser denkt sich eine Riemann' sehe Fläche vom Ge-
schlecht jp + 1 in zwei- Exemplaren genommen , und die beiden
Exemplare an einem Querschnitt mit einander verbunden, ohne daß
neue Verzweigungspunkte auftreten. So entsteht eine Fläche vom
Geschlecht 2p + 1, deren Functionen erster Gattung einerseits die
^-Functionen der ursprünglichen Fläche, andererseits noch p Wurzel-
functionen zweiten Grades eines bestimmten Systems sind. Die
Theta-Functionen dieser erweiterten Fläche zerfallen nach einer
Transformation zweiten Grades in die Theta-Functionen von p + 1
Variablen der ursprünglichen Fläche, und in neue Theta-Functionen
von nur p Variablen. Diese letzteren Theta-Functionen hängen
dann aber nicht, wie die Riemann'schen, von dp—d, sondern,- wie
die Ausgan gsfläcbe von Geschlecht p + l, von 3p Moduln ab, die
sich nur in den ersten Fällen auf eine geringere Anzahl reducieren.
Sie sind aber auch noch nicht ganz allgemein, doch aber allge-
meiner als die Riemann'schen , und geben für die Fälle j) «s 4,
p = 5 die allgemeinsten.
In den erweiterten Riemann'schen Flächen verschwindet eine
Theta- Function von p -Veränderlichen in 2p Punkten, die in einer
gewissen algebraischen Abhängigkeit von einander istehen, und bei
veränderlichen Theta -Argumenten nur eine Mannigfaltigkeit von
1> -Dimensionen ausmachen. Diese Nullstellen durch die Theta-
Functionen selbst zu bestimmen ist die Aufgabe eines ersten
fieneke'sche Preisdtiftong. 29
ümkehrproblems , das sich mit Hilfe des Additionstheorems auf
eine algebraische Gleichnng zurückführen läßt, deren Coefficienten
von den Theta-Quotienten abhängen, wenn man die Lösung eines
gewissen algebraisch genau definierten Theilungs-Froblems als be*
kannt voraussetzt.
Das dem Jacobi*8chen entsprechende Umkehrproblem aber würde
lauten: Es sind i?- Summen von i?- Integralen erster Gattung dem
Werthe nach gegeben; es sollen mit Hilfe der Theta - Functionen
die p oberen Grenzen algebraisch bestimmt werden. Dieses Problem
hat, wie schon im ersten Theil gezeigt worden ist, und wie sich
hier aufs neue ergiebt, nicht bloß eine, sondern, von den Ausnahme-
fallen abgesehen, eine bestimmte endliche Anzahl von Lösungen,
und das Problem wird auf das vorhin definierte erste Umkehr-
problem zurückgeführt.
Damit wird dann die Verbindung mit den Resultaten des
ersten Theiles hergestellt, indem die Curve untersucht wird, die
auf der Mannigfaltigkeit der Quotienten der Theta - Quadrate ent-
steht, wenn man für die Argumente die Integrale erster Gattung
auf der R.iemann'schen Fläche setzt, und die Bedingung aufsucht,
die erfüllt sein muß, wenn ein vorgelegtes System von Theta-
Functionen zu der speciellen Art des zweiten Theiles gehört.
Den Schluß der Abhandlung bildet eine Untersuchung über
die Anzahl der Moduln, die nothwendig ist, um den Grad der
Allgemeinheit festzustellen, der den betrachteten speciellen Theta-
Fnnctionen zukommt. Es hat sich nämlich schon früher ergeben,
daß die Anzahl der Moduln nicht größer als dp sein kann. Die
Anzahl der Moduln verringert sich aber nothwendig in den Fällen
jP = 2, 3, 4 auf 3, 6, 10 und wird für p == B gerade 15, so daß in
diesen ersten Fällen die allgemeinen Theta -Functionen der be-
treffenden Variablenzahl gewonnen werden, in den drei ersten
Fällen sogar auf unendlich viele Arten, wegen der überzähligen
Moduln. Dieser Umstand macht eine genauere Untersuchung der
ersten Fälle nöthig, die auch zur Yeranschaulichung der allgemeinen
Resultate nützlich ist. Zuletzt aber wird noch bewiesen, daß in
den höheren Fällen die Anzahl der Moduln wirklich 3p ist, daß
also diese Theta-Functionen aus den allgemeinen erst hervorgehen,
wenn zwischen deren Moduln ^^ Relationen bestehen, und
daß sie sonach um drei Parameter allgemeiner sind als die Rie-
mann'schen.
Ueberblickt man das Gesammtresultat der ganzen Unter-
suchung, so ergiebt sich, daß im ersten Theil die Theorie der all-
30 Beneke'sche Preisstiftong.
gemeinen Theta - Functionen auf bestimmte Probleme der Theorie
der algebraischen Functionen zuräckgefuhrt ist, deren Lösung
ihrerseits freilich noch Schwierigkeiten genug bietet. Das haupt-
sächlichste Hilfsmittel der Untersuchung ist hier die geometrische
Deutung algebraischer Gebilde in Räumen von mehr Dimensionen
und besonders das geometrische Studium der Gebilde, die man als
die Verallgemeinerung der Kummer'schen Fläche und der auf ihr
gelegenen algebraischen Curven betrachten muß.
Im zweiten Theil, der sich im Wesentlichen der Biemann'schen
Hilfsmittel bedient, sind für eine specielle Art von Theta-Functionen,
die aber für p = 4 und p = 5 noch die allgemeinsten , und für
p 7> 5 allgemeiner als die Riemann^schen sind, die algebraischen
Fragen noch bestimmter formuliert, indem sie von der Bestimmung
und Untersuchung gewisser ßerührungs-Curven einer algebraischen
Grund-Curve abhängig gemacht werden.
Es ist also gezeigt, daß die von Riemann geschaffenen Hilfs-
mittel noch weiter führen, als bis zu dem Ziele, für das sie ur-
sprünglich bestimmt waren. Es ist damit für die Theorie einer
allgemeinen Classe von Functionen, zu denen die allgemeinsten
Theta von 4 und 5 Variablen gehören, der Punkt erreicht, an dem
eine weitere Untersuchung einsetzen müßte, die zu ebenso fertigen
und speciellen Resultaten führen könnte, wie wir sie bei den
Functionen von 2 und 3 Variablen besitzen.
Da hiemach die Theorie der allgemeinen Theta-Functionen
um ein gutes Stück gefördert ist, so steht die Fakultät nicht an,
der Arbeit den vollen Preis zu erteilen.
Die Eröffnung des versiegelten Briefes mit dem Motto „Tentasse
juvat^ ergab als Verfasser Herrn Dr. Wilhelm Wirtinger,
Privatdocent an der Universität Wien.
Für das Jahr 1898 stellt die Fakultät folgende Aufgabe:
^ApoUodori chronicorum reliquiae colligantur emenden-
tur illustrentur.
lubemus ipsum librum restitui, quoad hoc fieri potest,
artem poeticam, elocutionem, figuras dicendi explicari, con-
silium et studia grammatici, rationes chronologicas examinari.
Optamus ut definiatur, a quibus chronica lecta sint, quantam
apud posteros auctoritatem habuerint; sed in fidem renun
narratarum inquiri non expectamus."
Bewerbungsschriften sind in lateinischer Sprache abzufassen und
bis zum 31. August 1897,
auf dem Titelblatte mit einem Motto versehen, an uns einzusenden,
zusammen mit einem versiegelten Briefe , der auf der Außenseite
Beneke'sche Preisstiftang. 31
das Motto der Abhandlung, innen Name, Stand und Wohnort des
Verfassers anzeigt. In anderer Weise darf der Name des Ver-
fassers nicht angegeben werden. Auf dem Titelblatt der Arbeit
muß femer die Adresse verzeichnet sein, an die die Arbeit zurück-
zusenden ist, falls sie nicht preiswürdig befunden wird.
Der erste Preis beträgt 1700 Mark, der zweite 680 Mark.
Die Zuerkennung der Preise erfolgt am 11. März 1898, dem
Geburtstage des Stifters, in öffentlicher Sitzung der philo-
sophischen Fakultät zu Gröttingen.
Die gekrönten Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum
der Verfasser.
Die Preisaufgaben, für die die Bewerbungsschriften bis zum
31. August 1895 und 31. August 1896 einzusenden sind, finden sich
in den Nachrichten von der K. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen im Jahrgange 1893 , S. 201 und 1894 , Geschäftliche
MittheUungen, S. 34.
Göttingen, den 11. März 1895.
Die philosophische Fakultät.
Der Dekan.
Klein.
Verzeichniss
der im Jahre 1894 eingegangenen DrackBchriften ^).
A. Gesellschaftsschriften.
Adelaide. Transactions of the Boyal Society of South Aostralia.
Vol. XVn p. 2 1893.
Alhany. University of the State of New York. New York State
Musemn. Aunnal Report of the Regents. XLV for 1891
(1892). XLVI for 1892 (1893).
Amsterdam. Jaarboek van de Koninkl. Akademie van Weten-
schappen voor 1893.
— Verhandelingen der Koninkl. Akademie van Wetenschappen.
(Aid. Natnurkunde :) L Sectio, Deel 11 No. 1— 8, 1893—94.
n. Sectio, Deel IH No. 1—14, 1893—94. — Afd. Letterknnde:
Deel I No. 3, 1894.
— Verslagen en Mededeelingen der Koninkl. Akademie van "We-
tenschappen. Afd. Letterkunde: Deel X 1894.
— Verslagen der Zittingen van de "Wis- en Natuurkundige Afdee-
ling der Koninkl. Akademie van Wetenschappen v. 27. Mai 1893
tot 21. April 1894 (1894).
— Pascoli, J. Phidyle praemio aureo ornata in certamine poetico
Hoeufftiano. 1894.
— Tijdschrift van het Koninkl. Nederlandsch Aardrijskundig Ge-
nootschap. Ser. H Deel XI Afl. 1—7, 1894.
1) In dies Verzeicliniß sind auch die am Ende des Jahres 1898 eingegange-
nen Schriften mitaufgenommen.
Der Druckort ist nur dann besonders angegeben, wenn er nicht mit dem
Sitz der Gesellschaft zusammenfallt. Das Druckjahr ist, wo es dem Jahrgang
einer Zeitschrift nicht entspricht, in Klammern hinzugefügt.
Veneichnü der im Jahre 1894 eingegangnene Druckscliriften. 33
Amsterdam. Revue semestrielle des publications mathämatiqaes
r^dig^e sous les aospices de la Soci^tö Mathömatique d' Amster-
dam. T. I p. 2 1893. T. n p. 1. 2. 1894.
— Wiskundige opgaven met de oplossingen door de leden van het
Wiskundig Genootschap, ter apreuke voerende: „Een onver-
moeide arbeid komt alles te boven". Deel VI, Stuk 3. 1894.
Annaberg. Mitteilungen des Vereins für Geschicbte von Anna-
berg und Umgegend. IV. Jahrbnch für 1893—94 (1894).
Antwerpen. Bolletin de la Soci^tS Royale de Geographie d'An-
vers. T. XVm 1893/94 fasc. 1—4. T. XIX 1894/95 fasc. 1. 2.
Athen, 'jid'^qvä. Svyygaiiiia 7CiQio9ixi}v r^g iv Hd'i^vaig ^Emötruio-
vixfls 'EtaiQsiag. T. V r. 4. 1893. T. VI r. 1. 2/3 1894.
Augsburg. Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und
Neuburg. Jhrg. XX 1893.
Austin, Texas. Transactions of the Texas Academy of Science.
VoL I No. 2 1893.
Baltimore. Johns Hopkins University Circulars. Vol. Xu 1893
No. 108—110. Vol. Xm 1894 No. 111—114.
— American Journal of mathematics. Publ. under the auspices
of the Johns Hopkins University. VoL XIV No. 4. 1892. Vol.
XV 1893. Vol. XVI No. 1—3 1894.
— Johns Hopkins University. Studies in historical and political
science. X. Ser. No. 12 1892. XI. Ser. No. 1—12 1893. XIL
Ser. No. 1—7 1894.
Barcelona. Boletin de la Real Academia de Ciencias y Artes de
Barcelona. HL ^poca. Vol. I No. 9—12 1894.
Basel. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel.
IX. Bd. 3. H. 1893.
Batavia. Notulen van de Algemeene en Bestuurs - Vergaderingen
van het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten-
schappen. Deel XXXI Afl. 1—4. 1893.
— Tijdschrift voor indische taal-, land- en volkenkunde uitgeg.
door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten-
schappen. Deel XXXVI, Afl. 4— 6. 1893. Deel XXXVH Afl.
1—3. 1893—94.
— Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap van Künsten
en Wetenschappen. Deel XLVn Stuk 2. Deel XLVQI Stuk 1.
1893.
— Dagh-Register gehenden int Casteel Batavia vant passerende
daer ter plaetse als over geheel Nederlandts-India. Uitgeg.
BMhxIsktfB; fttNUftt. mtUitUingtn 18». 3
34 VerzeichnlB der im Jahre 1894 eingegangenen Dmckschriften.
door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten-
schappen van J. A. van der Chijs. Anno 1664. (1893).
Nederlandsch - Indisch Plakaatboek 1602 — 1811 door J. A. van
der Chijs. Uitgeg. door het Bat. G. v. K. e. W. Deel XI
1788—1794 (1893).
Batavia. Observations made at the Magnetical and Meteorologi-
cal Observatory at Batavia. Vol. XV 1892 (1893).
Regenwaarnemingen in Nederlandsch-Indie door J. P. van der
Stok. Jaarg. XIV. 1892 (1893).
— Natnurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch-Indie. Uitgeg.
door de Koninkl. Natuurknndige Vereeniging in Nederlandsch-
Indie. Deel 52. 53 (= IX 1. 2) 1893.
Bergen. Bergens Museums Aarbog for 1892 (1893).
Berkeley. University of California. Bulletin of the Department
of Geology. Vol. I No. 1—7. 1893-94.
Berlin. Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften
zu B. aus d. J. 1893.
— Sitzungsberichte der Königl. Preuss. Akademie der Wissen-
schaften zu B. Jahrg. 1893 XLV— LIH. 1894 I— L.
— Acta Borussica Denkmäler der Preuss. Staatsverwaltung im
18. Jahrh. Hrsg. v. d. Königl, Akad. d. Wissenschaften. Be-
hördenorganisation Bd. I. 1894.
— Politische Correspondenz Friedrichs des Grossen. Bd. XX 1893.
Die Venus-Durchgänge 1874 und 1882. Bericht über die deut-
schen Beobachtungen. I. A. der Commission f. d. Beobachtung
des Venus - Durchgangs hrsg. v. A. Auwers. Bd V. Ab-
schnitt I. Die Heliometerbeobachtungen. 1893.
Korrespondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Ge-
schichts- und Alterthumsvereine. Jahrg. 42. 1894.
Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und
Schulgeschichte. Jahrg. IV H. 1—3. 1894
Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. 1894
No. 1—12.
Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins. H. XXTX
1892. XXX 1893. XXXI 1894
Verzeichnis der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 35
Berlin. Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. Jahrg. IV. 1894.
Bern. Jahrbuch für schweizerische Geschichte. Hrsg. auf Ver-
anstaltung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft
der Schweiz. Bd. XIX Zürich 1894.
Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern.
Jahrg. 1893 (No. 1305—1334) (1894).
— Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesell-
schaft (Actes de la Soci^t^ Helv^tique des Sciences Naturelles).
76. Jahresversammlung. Lausanne 1893.
— Archives des sciences physiques et naturelles. Compte rendu
. des travaux pr^sent^s k la 76* Session de la Soci^ti Helvötique
des Sciences Naturelles k Lausanne 1893. Genive 1893.
Bonn. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rhein-
lande. H. XCIV 1893. H. XCV. 1894.
Boston. Proceedings of the American Academy of Arts and
Sciences. N. S. Vol. XX 1892—93 (1893).
— Memoirs read before the Boston Society of Natural History
being a new series of the Boston Journal of Natural History.
Vol. IV No. 11. 1893.
— Proceedings of the Boston Society of Natural History. VoL
XXVI p. 1. 1893.
— Occasional Papers of the Boston Society of Natural History.
IV. Geology of the Boston Basin by W. 0. Crosby. Vol. I
p. 1. 1893.
Brannsberg. Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde
Ermlands. Bd. X H. 3 (= G. R. H. 32) 1893.
Bremen. Abhandlungen hrsg. vom Naturwissenschaftlichen Ver-
eine zu Bremen. Bd. Xm H. 1. 1894. Extrabeil. z. Bd. XTTT:
Buchenau, Frz., Ueber Einheitlichkeit der botanischen Kunst-
ausdrücke und Abkürzungen (1893).
Breslau. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vater-
ländische Cultur. 71. für 1893 (1894).
— Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Zeitschrift des Vereins
für das Museum schlesischer Altertümer. Bd. VI. H. 1. 1894.
Bromberg. Jahrbuch des Bromb. Historischen Vereins für den
Netzedistrikt. Jahrg. 1886. 1888. Fortges. u. d. T. : Jahrbuch
der Historischen Gesellschaft f. d. Netzedistrikt zu Br. Jahrg.
1891. 1892. 1894.
3*
36 TerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften.
Brunn. Bericht der Meteorologischen Commission des Natnrfor-
schenden Vereines in Brunn über die Ergebnisse der meteoro-
logischen Beobachtungen. XI. L J, 1891 (1893).
Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brunn. Bd.
XXXI. 1892 (1893).
Brfissel. Annnaire de TAcad^niie Broyale des Sciences , des Let-
tres et des Beanx-Arts de Belgiqne. 60. Annäe 1894.
Bulletins de TAcadämie Eoyale des Sciences, des Lettres et des
Beaux-Arts de Belgique. 63. Annöe. S&. m T. XXVI
No. 9 - 12. 1893. 64. Annöe. Sör. m. T. XXVH XXVIH
No. 7—11 1894.
— Analecta BoUandiana. T. XTTT fasc. 8. 1894.
Budapest« Kathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus
Ungarn mit Unterstützung der Ungarischen Akademie der
Wissenschaften und der Königl. Ungarischen Naturwissen-
schaftlichen Gesellschaft redig. v. J. Fröhlich. Bd. XI
1892—93. 2. Hälfte. (1894).
— Ungarische Revue. Mit Unterstützung der Ungarischen Aka-
demie der Wissenschaften. Jahrg. XTTT H. 8— 10 1893. Jahrg.
XIV H. 1—8. 1894.
— Földtani Közlöny. Geologische Mittheilungen. Zeitschrift der
Ungar. Geolog. Gesellschaft. Zugleich amtliches Organ der
Königl. Ung. Geolog. Anstalt. Kötet XXTH füz. 9—12 1893.
Kötet XXIV füz. 1-10. 1894.
— Mittheilungen aus dem Jahrbuche der Königl. Ungarischen Geo-
logischen Anstalt. Bd. X H. 4—6. 1894.
Buenos Aires. Anuario estadistico de la ciudad de B. A. Afio HE
1893 (1894).
— Anales de la Sociedad Cientiüca Argentina. T. XXXV Entr. 6
1893. T. XXXVI 1893. T. XXXVH 1894.
Bukarest. Analele Academiei Romane. Fartea administrativä iji
desbaterile. Ser. 11. T. XV 1892—93 (1893). Memoriile sec-
tiunei Uterare Ser. 11 T. XV 1892—93. (1893).
— Comentariele lui Caiu Juliu Cesare de belulu ciyile trad. de
Caianu. 1877.
— Operele principelui Demetriu Cantemiru typarite de Sodetatea
Academica Romana. T. 11 1875. T. m/IV p. 1. 1876. p. 2
1878. T. V 1878. T. VI 1883. T. VH 1883.
— Dione Cassiu istori'a romana trad. de Angeln Demetrescu. 1878.
Dictionariulu limbei rpmane dupo insarcinarea data de Societa-
VerzeicIiniB der im Jahre 1894 eingegangenen Drackscbriften. 37
tea Academica Romana elaboratn ca proiectn de A. T. Laa-
rianu ^i J. C. Massimu. T. 11 J— Z. 1876.
Bakarest. Lauriann, A. T. ^i J. C. Massimu, Glossaria care co-
prinde vorbele d'in limb'a romana straine prin originea sau
form'a lora, cmnn §i celle de origine indouiosa. 1871.
— M. Tulliu Cicerone Filippicele trad. de A. Lauriann. 1877.
— Mariantl, S. H. , Nunta la RomänI. Studitt istorico-etnografictt
comparativtt. 1890.
— Mariantl, S. H., Nascerea la RomänI. StudiQ etnografictt 1892.
— Marianü, S. H., tmnormtntarea la RomänL Studitt etnografictt.
1892.
— Opurile Im Caiu Comeliu Tacitu trad. de G. J. Munteanu
SibÜu 1871.
— Texte Macedo-Romäne basme i;i poesii poporale de la Cru^ova
culese de M. G. Obedenaru publ. cu un glosar complet de
J. Bianu. 1891.
— Etymologicum Magnum Romaniae. Dicj^ionarul limbei istorice
^i poporane a Romänilor lucrat dupä dorinj^a ^i cu cheltui^la
M. S. Regelui Carol I sub auspiciele Academiei Romane de B.
Petricelcu-Hasdeu. T. I 1887. H 1893. HI fasc. 1. 2. 1893—94.
Calcntta. Bibliotheca Indica: a CoUection of Oriental Works publ.
by the Asiatic Society of Bengal. N. S. No. 834—846. 1893
u. 1894.
— Memoirs of the Geological Survey of India. Palaeontologia
indica. Ser. IX. Jurassic fauna of Cutch. Vol. 11 p. 1 1893.
— Records of the Geological Survey of India. Vol. XXVI p. 4,
1893. Vol. XXVn p. 1-4. 1894.
Cambridge. Froceedings of the Cambridge Philosophical Society.
Vol. Vm p. 2. 3. 1894.
— Transactions of the Cambridge Philosophical Society. Vol. XV.
p. 4 1894.
— Annual Report of the Library Syndicate. XL. for 1893.
Cambridge, Mass. Bulletin of the Museum of Comparative Zoo-
logy at Harvard CoUege. Vol. XXV No. 2—10 1893-94.
— Annual Report of the Curator of the Museum of Comparative
Zoology at Harvard College to the president and fellows of
Harvard College for 1892—33. (1893).
Cassel. Bericht des Vereins für Naturkunde zu C. XXXTX.
1892/94. (1894).
Charkow. Annales de riJniversitä Impir. de Ch. SanHCRH HMue-
paTopcRaro XapBROBCRaro yeHBepcHTeTa. 1893 2. 4. 1894 1—3.
38
Yerzeichnifi der im Jahre 1894 eingegangenen Dmckschriften.
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IKH^OCTH. 1893.
— TpysHHiieB, A. II. 3.ieKTpoMarHHTHae THopia CB'feTa. 1893.
Charlottenbnrg. Wissenschaftliche Abhandlungen der Physika-
lisch Technischen Reichsanstalt, Bd. L Berlin 1894.
— Bericht über die Thätigkeit der Physikalisch - Technischen
Reichsanstalt V (Dez. 1892 — Febr. 1894) (S.-A. aus d. Zeit-
schrift f. Instrumentenkunde H. 8 und 9). Berlin 1894.
Chemnitz. Deutsches meteorologisches Jahrbuch. 1892 und 1893
= Jahrb. d. Sächsischen Meteorol. Instituts. Jahrg. X 1892
n ib. 1893, Jahrg. XI 1893. I. H. (1894).
— Mittheilungen des Vereins für Chemnitzer Geschichte. II. HI.
V. VI. Vn = Jahrbuch des Vereins f. 1876—78. 1879—81.
1884r"86. 1887—88. 1889—90 (1879—1891).
— Festschrift zum 750 jährigen Jubiläum der Stadt Chemnitz.
I. A. d. Vereins f. Ch. G. hrsg. von P. Uhle. 1893.
Chicago. The Open Court. A weekly Journal devoted to the
religion of science. No. 332—379 = Vol. VIII No. 1—48.
1894. [The Open Court Publishing Co.].
— The Monist. A quarterly magazine. Vol. IV 1893—94. Vol. V
No. 1. 1894.
Christlania. Den Norske Nordhavs-Expedition 1876—78. XXII.
Zoologi. Ophiuroidea. 1893.
Vandstandsobservationer. Ildgivet af den Norske Gradmaalings
Commision. H. V. 1893.
— Forhandünger i Videnskabs-Selskabet i Christianial892 N. 1 — 17.
(1893).
— Oversigt over Videnskabs-Selskabets M0der i 1892 (1893).
Chur. Jahresbericht der Historisch - Antiquarischen Gesellschaft
von Graubünden. 23. Jahrg. 1893.
— Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens.
N. F. Bd. XXXVn 1893/94 (1894).
Cordoba. Boletin de la Academia Nacional de Ciencias en Cör-
doba. T. Xn. Buenos Aires 1890—92. T. Xm 1892—93.
— Resultados del Observatorio Nacional Argentino en C6rdoba.
T. XVn Buenos Aires 1894. Atlas para acompaSar a los
Tomos XVI y XVII 1893.
YerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Drackschriften. 39
Danzlg. Schrifben der Natnrforschenden Gresellschaffc zu D. N.F.
Bd. Vm H. 3/4 1894.
Bayenport, Jowa. Proceedings of the Davenport Academy of
Natural Sciences. VoL V p. 2. 1885 — 89 (1893). (Index zn
VoL I-V).
Delft, Annales de TÄcole Polytechnique de Delft. T. Vm
Hvr. 1/2. Leide 1894.
Dortmund« Rubel, Earl: Dortmonder Finanz- und Steuerwesen.
Hrsg. V. Histor. Verein in D. Bd. I. Das XIV. Jahrhundert.
1892.
Dresden. Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Alter-
tumskunde. Bd. XV 1894.
— Dresdener Geschichtsblätter. Hrsg. v. Verein für Geschichte
Dresdens. Jahrg. 11 1893. Jahrg. HI 1894.
— Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. H. XI. 1893.
— Jahresbericht des Vereins für Erdkunde zu Dr. XXIV. 1894.
— Richter, P. E. : Litteratur der Landes- und Volkskunde des
Königreiches Sachsen. Hrsg. f. d. Verein f. Erdkunde zu Dr.
Nachtr. H 1894.
Dublin. Proceedings of the Royal Irish Academy. Ser. m.
VoL m No. 1. 2. 1893 u. 94.
— The Transactions of the Royal Irish Academy. Vol. XXX
p. 5—14 1893 u. 94.
— Royal Irish Academy. Cunningham Memoirs. No. IX -^ 18
Autotypes. 1893.
— The Scientific Proceedings of the Royal Dublin Society. N. S.
Vol. Vn p. 5 1892. Vol. vm p. 1. 2. 1893.
— The Scientific Transactions of the Royal Dublin Society. Ser. 11
Vol. rV p. 14. 1892. Vol. V p. 1—4. 1893.
Dfirkhelm a. d. H. Mitteilungen der Pollichia, eines naturwis-
senschaftlichen Vereines der Rheinpfalz. No. 7 = 51. Jahres-
bericht. 1893.
— Mehlis, C: Der Drachenfels bei Dürkheim a. d. H. Abt. I.
Sep.-Ausg. d. PoUichia. Neustadt a. d. H. 1894.
Düsseldorf. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch
des Düsseldorfer Geschichts- Vereins. Bd. VIII 1894.
— Düsseldorf i. J. 1715 nach E. P. Plönnies mit einer Kunst-
beilage. 1894.
Edinburgh. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh.
VoL XIX 1893.
40 Verzeichnis der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften.
Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Vol. XXVII
p. 1. 2. 1893.
Edinburgh. Proceedings of the Royal Physical Society of Edin-
burgh. Vol. Xn p. 1 1892—93. p. 2 1893—94.
Elchstätt. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt. Jahr-
gang Vin 1893 (1894).
Elsenberg. Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden
Vereins zu Eisenberg. H. I— IX. 1886—1894.
Elberfeld. Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Bd. XXTX
N.F.XIX 1893.
Emden. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft in E.
LXXVm 1892/93 (1894).
Erfürt. Jahrbücher der Königl. Akademie Gemeinnütziger Wissen-
schaften zu E. N. F. Heft XX. 1894.
Erlangen. Sitzungsberichte der Physikalisch-Medicinischen Societät
in E. Heft XXV. München 1893.
Florenz. Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze. Bollettino
delle pubblicazioni italiane ricevute per diritto di stampa. 1893
No. 188—192. 1894 No. 193-215. Indici zu 1891.
Frankfurt a. M. Inventare des Frankfurter Stadtarchivs. Mit
Unterstützung der Stadt Frankfurt a. M. hrsg. vom Verein für
Geschichte und Alterthumskunde zu Fr. a. M. IV. 1894,
— Mittheilungen über römische Funde in Heddernheim. Hrsg. v.
d. Vereine für Geschichte und Alterthumskunde zu Fr. a. M.
Heft L 1894.
— Jahresbericht des Physikalischen Vereines zu Fr. a. M. für 1892/93
(1894).
Freibarg i. 8ch. CoUectanea Friburgensia. Commentationes aca-
demiae Ilniversitatis Friburgensis Helvet. fasc. I. 1894.
Genf. Bulletin de la Sociöt6 d'Histoire et d' Archäologie de Genfeve.
T. I Kvr. 3. 1894.
— Mömoires de la SociÄt^ de Physique et d'Histoire Naturelle de
Genfeve. T. XXXI p. 2. 1892/93.
Glarus. Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus.
Heft XXX 1895.
OOrlitz. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. LXIX H. 2. 1893.
Bd.LXX 1894.
Cfranville, Ohio. The Journal of comparative neurology. Vol. m
Dec. 1893. Vol. IV March-Sept. 1894.
Verseichnit der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 41
'8 Grareiüiage. Bijdragen tot de taal- land- en volkenkunde van
Nederlandsch-Indie nitgeg. door het Koninkl. Instituut voor de
Taal- Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indie. Volgreeks
V, Deel X 1894.
— Naamlijst der leden van het Institnnt 1. Juni 1894.
— Kruyt, Alb. C. Woordenlijst van de Baree-taal. 1894.
Oraz. Beiträge zur Kunde steiermärkischer Gescliiclitsquellen.
Hrsg. V. Historisclien Vereine f. Steiermark. Jahrg. XXV 1893.
Jahrg. XXVI 1894.
— Uebersicht der in den periodischen Schriften des Histor. Vereines
f. Steiermark veröffentlichten Aufsätze 1894.
— Mittheilungen des Historischen Vereines für Steiermark. Heft
XLI 1893. Heft XLH 1894.
— Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steier-
mark. Heft XXX Jahrg. 1892 1894.
Grefftwald. Pommersche Genealogien. Bd. IV 1895. Vereinsschrift
der Rügisch-Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft für Pom-
mersche Geschichte und Landeskunde.
— Pommersche Geschichtsdenkmäler. Bd. VH 1894. Vereinsschrift
der Rügisch-Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft für Pom-
mersche Geschichte und Landeskunde.
— Mittheilungen aus dem Naturwissenschaftlichen Verein für Neu-
Vorpommern und Rügen in Greifswald. Jahrg. XXV 1893.
Berlin 1894.
Gaben. Niederlausitzer Mittheilungen. Zeitschrift der Nieder-
lausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Alterthumskunde.
Bd.I Bogen 41 ff. 1890. Bd.n 1892. Bd. HI 1894.
Haarlem. Archives du Mus^e Teyler. S^r. ü. Vol. IV p. 2 1894.
Verhandelingen rakende den natuurlijken en geopenbaarden
Godfidienst uitgeg. door Teylers Godgeleerd Genootschap. N. S.
Deel XrV. 1894.
— Archives n^erlandaises des sciences exactes et naturelles publ.
par la SociÄtÄ Hollandaise des Sciences k Harlem. T. XXVH
Kvr. 3— B 1893. T. XXVm Kvr. 1—4 1894.
Halifax. Proceedings and Transactions of the Nova Scotian Li-
stitute of Natural Science. Ser. H Session 1891/92 Vol. I p. 2
1892. Session 1892/93 Vol. I p. 3 1893.
Hall, Scliw. Württembergisch Franken. Beilage zu den Württem-
42 VerzeicbniA der im Jahre 1894 eiDgegangenen Dmckschriften.
bergischen Vierteljahrsheften für Landesgeschichte vom Histori-
schen Verein für Württembergisch Franken. N. F. V 1894.
Hall, Schw. Nachtrag zu dem Verzeichnis der Bücher d. V. 1894.
Halle. Nova acta Academiae Caesareae Leopoldinae Carolinae Ger-
manicae Naturae Curiosorum. Verhandinngen der KaiserL
Leopoldinisch - Carolinischen Deutschen Akademie der Natur-
forscher. Bd.LVn 1892. Bd.LVin. LIX 1893. Bd.LX 1894.
— Grulich, 0.: Katalog der Bibliothek der E.L.- C.Akademie.
Bd.n H.l (= Lief. 4) 1893.
— Leopoldina. Amtliches Organ der KaiserL Leopoldino-Carolini-
schen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft XXTX 21/22
1893. Heft XXX 1—20 1894.
— Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd.
XLVn H. 4. Leipzig 1893. Bd. XLVm H. 1—3. Ebend. 1894.
— Zeitschrift für Naturwissenschaften. L A. des Naturwissen-
schaftlichen Vereines für Sachsen und Thüringen hrsg. von
0. Lüdecke. V. Folge Bd. IV (= 66) H. B/6 Bd. V (= 67)
H. 1/2. 3/4. Leipzig 1894.
Hamburg. Mittheüungen der Mathematischen Gesellschaft in Ham-
burg. Bd. I H. 1—9. 1881—1889. Bd. H (= Festschrift zum
200jähr. Jubelfest) H.l. 2 1890. Bd. HI H. 1— 4. 1891—1894,
— Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Ham-
burg, m. Folge Bd.I 1893 (1894).
Hannover. Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu
Hannover 42/43. 1894.
Heidelberg. Neue Heidelberger Jahrbücher hrsg. vom Historisch-
Philosophischen Verein zu Heidelberg. Jahrg. IV. 1894.
— Verhandlungen des Naturhistorisch - Medicinischen Vereins zu
Heidelberg. N. F. Bd. V Heft 2. 1894.
Helsingfors. Acta Societatis Scientiarum Feimicae. T. XIX. 1893.
— Bidrag tili kännedom af Finlands natur och folk. Iltgifna af
Finska Vetenskaps-Societeten. H. LH. LEI. 1893.
— Öfversigt af Finska Vetenskaps-Societetens Förhandlingar XXXV
1892/93 ib. 1893.
— Observations mötöorologiques publikes par la Soci^tö des Sciences
de Finlande. Annöe 1881/82—1887/88. Kuopio 1893—1894.
— Observations publikes par Tlnstitut Möt6orologique Central de
la SociÄtö des Sciences de Finlande. Vol. XI livr. 1. Observations
en 1892 (1893).
VerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 43
Helslngfors. Fennia. Bulletin de la Soci^t^ de Geographie de
Finlande. IX. XI. 1894.
— Vetenskapliga Meddelanden af geografiska f öreningeii i Finland.
I. 1892—1893.
Hermannstadt. Jahresbericht des Vereines für siebenbürgische
Landeskunde für 1892/93 ib. 1893, für 1893/94 (1894).
— Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. N. F.
Bd. XXV H.I. Bd. XXVI H.1.2. 1894.
— Reissenberger, Ludw.: Die Kerzer Abtei hrsg. vom Verein
für siebenbürgische Landeskunde. 1894.
Hohenleuben. Jahresbericht des Vogtländischen Altertumsforschen-
den Vereins zu Hohenleuben. 61. — 64. (und 13. — J7. Jahres-
bericht zu Schleiz). 1894.
Homberg t. d. H, Mitteilungen des Vereins für Geschichte und
Altertumskunde zu Homberg v. d. H. Heft V 1892.
Kalila. Mittheilungen des Vereins für Geschichts- und Alterthums-
kunde zu Kahla und Roda. Bd. IV und Heft 4. 1894.
Kasan. Bulletin de la Sociötö Physico-Mathömatique de Kasan,
Sir.n. T.I— m 1891—93. T.IV No.1.2. 1894.
Kempten. AUgäuer Geschichtsfreund. Zwanglose Mittheilungen
hrsg. vom AUgäuer Alterthums -Verein. Jahrg. VI. 1893.
KleL Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig -Holstein -Lauen-
burgische Geschichte. Bd.XXin. 1893.
Klagenflirt. Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie.
Hrsg. von dem Geschichtsverein für Kärnten. Jahrg. XVH 1894.
— Carinthia. Mittheilungen des Geschichtsvereines für Kärnten.
Jahrg. LXXXIV. 1894.
Jahresbericht des Geschichtsvereins für Kärnten für 1893 ib. 1894.
Klansenburg. firtesito az Erdölyi Muzeum-egylet orvos-termöszettu
domdnyi szakosztAlydböl. Ävfolyam 18, I n 1893. ^yI 19 H
fiiz. 1. 2. 1894.
KSIn. Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, ins-
besondere die alte Erzdiöcese Köln. Heft 51—59. 1891—1894.
Königsberg 1. Pr. Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft
Prussia. Heft XVm für 1892/93 (1893).
— Schriften der Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft zu Königs-
berg i.Pr. Jahrg. XXXm 1892. Jahrg. XXXIV 1893.
Kopenhagen. Oversigt over det Kongelige Danske Videnskabemes
Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Arbejder. i Aaret
1893 No. 2. 3. 1894 No. 1. 2.
— Det Kongelige Danske Videnskabemes Selskabs Skrifter Histor.
44 YerzeichniA der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften.
og philos. Afdeling. VLRcekke, Bd. 3, H. 3 1894. Natorvidensk.
og. math. Afdeling. VI.Roekke, Bd. 7, H.8.9 1893.
Kopenhagen. Eegesta diplomatica historiae Danicae cnra Socie-
tatis Regiae Scientiarum Danicae. Chronologisk Fortegnelse
over hidtil trykte Diplomer og andre Brevskaber til Opljsning
af den danske Historie, ndgiven ved det Kongel. Danske Viden-
skabemes Selskabs Omsorg. Ser. H. T. n, 2 (1658—1674) 1893.
Erakan. Anzeiger der Akademie der Wissenscbaften in Krakaa.
1893 No. 9—10. 1894 No. 1—8.
— Acta rectoralia almae Universitatis studii Cracoviensis inde ab
a.l469. T.I fasc.2. 1893.
— Monomenta medii aevi historica res gestas Foloniae illustrantia.
Pomniki dziejowe wieköw srednich do obja^nienia rzeczy polskich
stuis^ce. T. Xm. Acta capitnlornm nee non iudiciorum ecele-
siastic. I. 1894.
— Rocznik zarzi^du Akademii Umiej^tnosci w Krakowie. Rok
1892/93 (1893).
— Rozprawy Akademii Umiej^tnoÄci. Wydziat filol. Ser. 11 T. IV
1893.
— Wydziat mat.-przyrod. Ser. 11 T. I 1891. T. VI 1893.
— Sprawozdania Komisyi do badania Historyi Sztuki w Polsce.
T.V,3 1893.
— Sprawozdanie Komisyi Fizyograficznej obejmnji^ce pogls^d na
czynnoBci dokonane w cii^gu roku, T. XXVlII 1893.
— BibHoteka pisarzöw polskich. XXV— XXVm. 1893.
— Zbi6r wiadomofici do antropologii krakowej wydawany staraniem
Komisyi Antropologicznej Akademii Umiej§tno6ci w Krakowie.
T.XVn 1893.
Laibach. Izvestja mnzejskega dra&tva za Kranjsko. Letnik 3.
SeS. 1—6. 1893.
— Mittheilnngen des Musealvereines für Krain. Jahrg. VI 1. 2. 1893.
Landshnt. Verhandlungen des Historischen Vereins für Nieder-
. bayern. Bd. XXIV— XXX. 1886—1894.
Lausanne. M^moires et Documents publ. p. la Soci^tä d'Histoire de
laSuisseromande. T.XXIX— XXXm 1875—1884. T.XXXVn
1893. n S6v. T. I— m 1887—1891. T. IV Uvr. 1.
Lawrence. The Kansas University Quarterly. Vol. n No. 2.
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Leiden. Handelingen en Mededeelingen van de Maatschappij der
Nederlandsche Letterkunde te Leiden. 1892/93 (1893).
— Levensberichten der afgestorven Medeleden v. d. Maatschappij
1893.
Yeneichnit der im Jahre 1894 eingegangenen Drackschriften. 45
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vanwege de Maatschappij der Nederl. Letterknnde te Leiden.
Deel Xm (= N. Reeks V) M.1— 4. 1894. Register op Deel
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— Verßlag van den staat der Sterrenwacht te Leiden en van de
aldaar volbrachte werkzaamheden. v. 16./9 1890— 20./9 1892 (1892).
V. 20./9 1892— 19./9 1893 (1893). v. 19./9 1893— 18./9 1894 (1894).
— Catalogos van de boeken aanwezig in de bibliotheek der Sterren-
wacht te Leiden nitg. d. v. d. Sande Bakkuyzen. Sappl. IQ 1882 —
1891. 's Gravenhage 1893.
— Nederlandsch kruidkondig Archief . Verslagen en Mededeelingen
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Gewassen. Aangevangen door Jan Kops voortgezet door F.W.
van E e d e n. Afl. 303—306.
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330. Vol.LV No. 331— 336. Vol.LVI No. 336— 339. 1894.
Philosophical Transactions of the Royal Society of London.
VoLCLXXXIV for 1893. A.B. 1894. — Jellows of the R. S.
1893.
Catalogue of scientific papers. Compiled by the Royal Society
of London. 1874—1883 VoLX 1894.
Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, containing
papers, abstracts of papers , and reports of the proceedings of
the Society. Vol. LIV 1893—94. VolLV No.l 1894.
The Journal of the Linnean Society. Botany. Vol. XXVI No.l77.
1894. Vol. XXX No. 205. 206 1893—94.
Proceedings of the Linnean Society of London. Session from
Nov. 1890 to June 1892 (1893). Sess. from Nov. 1892 to June
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List of the Linnean Society 1893/94 (1894).
Catalogue of the library. P. II (1893).
Transactions of the Linnean Society of London. Botany : Vol.
m p. 9—11 1893—94. Vol. IV p. 1 1894. Zoology : Vol. V p. 11
1894. Vol. VI p.1.2 1894.
Proceedings of the London Mathematical Society. Vol. XXIV
No. 469/474 1893. Vol. XXV No. 475/494 1894.
List of members of the L.M. S. 9. Nov. 1893. 30. Sess. 1893—94
(1894).
Journal of the Royal Microscopical Society. 1893 p. 6. 1894
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Proceedings of the general meeting for scientific business of
the Zoological Society of London. 1893 p. 4. 1894 p. 1—3.
Transactions of the Zoological Society of London. Vol. XITT
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1893.
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— Monatsschrift des Historischen Vereines von Oberbayern. Jahr-
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Neapel. Atti della Eeale Accademia di scienze morali e politiche.
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— Atti deUa Reale Accademia delle scienze fisiche e matematiche.
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— Rendiconto dell' Accademia delle scienze fisiche e matematiche
(Sezione della Societä Reale di Napoli). Ser. 11. Vol. Vn
fasc. 8-12 1893. Vol. VIH fasc. 1—10 1894.
— Rendiconto delle tomate e dei lavori dell' Accademia di scienze
morali e politiche. Anno 31. fasc. 11—12 1892. Anno 32 1893.
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Nfimberg. Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft zu
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— Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Jahr-
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in.-XVI. Vereinsjahr. 1880-1893 (1881—1894).
— Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.
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Odessa. dairacRH HoBopocciäcRaro 06iE[ecTBa EcTecTBOHcnuTaTeaeä.
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Falermo. Rendiconti del Circolo Matematico di Falermo. T. VI
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Falo Alto« Callf. Bulletin of the Geographica! Society of Cali-
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— Histoire litt^raire de la France. T. XXX. 1888. T. XXXI.
1893.
— M^moires de TAcad^mie des Sciences morales et politiqaes de
rinstitut de France. T. XVH. 1891.
— Collection des Ordonnances des rois de France. Catalogne des
Actes de Fran^ois l. T. II— V (1631—1547). 1888—1892.
— M^moires de l'Acad^mie des Sciences de l'Institnt de France.
T. XLm 1889. T. XLIV 1888.
— M^moires pr^sent^s par divers savants k l'Acad^mie des Scien-
ces de l'Institnt de France. S^r. 11 T. XXX 1889,
— Notices et extraits des manuscrits de la Bibliothfeque Nationale
et autres bibliothfeques pnbl. par l'Institnt National de France.
T. XXVU p. 1. fasc. 2. T. XXIX p. 1 1891. T. XXXm
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Vol. U No. 1. 2. 4. 1892. — Philosophical Series. No. 1. Apr.
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the Department of Archaeology and Palaeontology of the Uni-
versity of Pennsylvania. 1893 (1894).
— Annual Report of the Curator of the Museum of American
Archaeology in connection with the University of Pennsylva-
nia. Vol. I No. 1. 1890.
— Report of the Provost of the University of Pennsylvania for
the three years ending Oct. 1, 1892 (1893).
— Translations and ßeprints from the original sources of Euro-
pean History. Publ. by the Department of History of the
University of Pennsylvania. Vol. I No. 1—3 1894.
— University of Pennsylvania. Department of Archaeology and
Palaeontology. Loan Exhibition. Objects used in religious ce-
4*
52 YerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften.
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Stewart Culin. 1892.
Philadelphia. Addresses delivered at the opening ceremonies of
the exhibition of Objects used in Worship 1892.
— Manual descriptive of a coUection of Talismans . . . being pari
of the important glyptic coUection of Maxwell Sommerville.
1889.
— The opening exercises of the Institute of Hygiene of the Uni-
versity of Pennsylvania. 1892.
— Handbook of Information concerning the School of Biology. 1889.
— Brown , Arnos Peaslee : A comparative study of the chemical
behavior of Pyrite and Mareasite. Thesis presented to
the Faculty of the Department gf Philosophy of the Uni-
versity of Pennsylvania. 1894.
— Hitchcook , Fanny ß. M. : Tungstates and Molybdates of the
Rare Barths. Thesis . . . of the Univ. of Pennsylvania.
1894.
Pisa« Atti della Societä Toscana di scienze naturali residente in
Pisa. Memorie Vol. XIH. 1894. Processi verbali. Vol. Vm
p. 233—242 1891-93. Vol. IX p. 1—132. 1894—96.
Planen i. V. Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V.
Vn— X, 1889—1893.
— Rats - Register von Plauen. Verzeichnis der Mitglieder des
Stadt-Rates zu Plauen i. V. aus d. J. 1421—1890. Hrsg. von
Jul. Vogel.
Posen. Roczniki Towarzystwa Przyjaciöt Nauk Poznanskiego.
T. XX 1894.
Potsdam. Jahresbericht des Direktors des Königl. Geodätischen
Instituts. 1892/93. Berlin 1893. 1893/94. Berlin 1894.
— Veröffentlichung des Kgl. Preuss. Geodät. Instituts u. Central-
bureaus der Internat. Erdmessung. Lotabweichungen in der
Umgebung von Berlin. Berlin 1889.
Polhöhenbestimmungen im Harzgebiet 1887 — 1891. Berlin 1894.
— Verhandlungen der vom 12. bis 18. Sept. 1893 in Genf abge-
haltenen Conferenz der permanenten Commission der Inter-
nationalen Erdmessung. Berlin und Neuchätel 1894.
— Helmert: Bemerkungen zu der Schrift: „Die Erforschung der
Intensität der Schwere im Zusammenhange mit der Tektonik
der Erdrinde als Gegenstand gemeinsamer Arbeit der Kultur-
völker." (Kgl. Preuss. Geodät. Institut und Centralbureau der
Internat. Erdmessung August 1894).
Yeneichnit der im Jahre 1894 eingegangeneo Druckschriften. 53
Potsdam. Publikationen des Astrophysikalischen Observatoriums
zu Potsdam. Bd. IX 1894.
Prag. Jahresbericht der Königl. Böhmischen Gesellschaft der
Wissenschaften, für 1893 ib. 1894.
— Sitzungsberichte der Konigl. Böhmischen Gesellschaft der Wis-
senschaften. Cl. f. Philosophie , Geschichte und Philologie.
Jahrg. 1893. (1894). Math.-naturwiss. Cl. Jahrg. 1893 (1894).
— Mittheilung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen-
schaft, Kunst und Literatur in Böhmen No. 1. 2. 1894.
— Rechenschafts-Bericht erstattet vom Vorstande der Gesellschaft
zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur
in Böhmen in der Vollversammlung am 11. Dec. 1893.
— Uebersicht über die Leistungen der Deutschen Böhmens auf
dem Gebiete der Wissenschaft, Kunst und Literatur. Hrsg.
V. d. Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst
und Literatur in Böhmen i. J. 1892. (1894).
— Bericht der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in
Prag i. J. 1893 (1894).
— Magnetische und meteorologische Beobachtungen an der K. K.
Sternwarte zu Prag. 54. Jahrg. 1894.
— Weinek, 8 Mondkarten. Wien 1894. [S.-A. aus d. Akad. An-
zeiger d. K. Akad. d. Wiss. zu Wien. No. IE.]
— Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in
Böhmen. 32. Jahrg. 1894.
— Lotos. Jahrbuch für Naturwissenschaft. Im Auftrag des Ver-
eines „Lotos« hrsg. V. Ph. Knoll. N. F. Bd. XIV 1894.
Regensburg. Verhandlungen des Historischen Vereines von Ober-
pfalz und Regensburg. Bd. XL VI (N. F. XXXVQI) 1894.
Boehester, N.Y. Proceedings of the Rochester Academy of
Science, Vol. n. p. 2. 1893.
Rom. Annuario della R. Accademia dei Lincei 1894.
— Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXCI 1894. Ren-
diconto dell' adunanza dei 3. Giugno 1894.
— Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXC 1893.
Rendiconti. Classe di scienze fisiche, matematiche e naturali.
Ser. V. Vol. H fasc. 8—12. 1893. Anno CCXC 1894 Ser. V.
VoL m fafic. 1—9. 1894.
54 Verzeichai£ der im Jahre 1894 eingegangenen Draokschriften.
Rom. Eendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe di scienze
morali, storiche e filologiche. Ser. V Vol. 11 Sem. 2. fasc. 8 — 12.
1893. Vol. m Sem. 1. fasc. 1—12. Sem. 2. fasc. 1—9. 1894.
— Atti della ß. Accademia dei Lincei. Anno CCLXXXVin. 1891
Classe di scienze morali, storiche e filologiche. Parte I. Me-
morie. Ser. IV Vol. IX 1891. Anno CCLXXXIX 1592 Ser. IV
Vol. X 1892. Parte H. Anno CCXC 1893. Notizie degU scavi.
Ser. V Vol. I Maggio-Dic. 1893. Anno CCXCI 1894 Vol. H
Gennaio-Settembre 1894.
— Memorie di matematica e di fisica della Societä italiana delle
scienze. Ser. m. T. Vni NapoU 1892. T. IX. 1893.
Bostock. Beiträge zur Geschichte der Stadt Eostock. Hrsg. i.
A. des Vereins für Rostocks Alterthümer von K. Koppmann.
Heft I— in. 1890-1893.
Salem, Mass, BuUetin of the Essex Institute. Vol. XXIH— XXV
1891-1893. vol. XXVI No. 1/3 1894.
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quest of the Essex Institute (1893).
Salzwedel. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vater-
ländische Geschichte und Industrie zu Salzwedel. XXTTT 1893.
XXIV Heft 1 1894.
— Die Abschiede der in den Jahren 1540 — 1542 in der Altmark
gehaltenen ersten General-Kirchen- Visitation mit Berücksichti-
gung der in den Jahren 1651, 1579 und 1600 gehaltenen Visi-
tationen. Im Auftr. des Altmärkischen Geschichts-Vereins hrsg.
von J.Müller und A.Parisius. HeftI 1889. Heftll 1891.
San Francisco. Proceedings of the California Academy of Scien-
ces. Ser. n Vol. m p. 2. 1893.
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1893.
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the Pacific. Vol. IH. 1892.
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St« Louis, Mo. The Transactions of the Academy of Science of
St. Louis. Vol. VI No. 2—17. 1892—94.
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St. Petersburg. Bulletin de TAcadönie Imp^r. des Sciences de
St. Pötersbourg. Nouv. S6r. T. IH No. 4. 1894. T. IV.
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YeneichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 55
St. Petersburg. M^moires de rAcad^mie Imp^r. des Sciences de
St. Pötersbourg. T. XLI No. 2-5. 1893.
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(1892). 3a 1890 (1893).
— HsBtcTiA HMnepaTopcRaro PyccRaro reorpa^HHecRaro 06ii](ecTBa.
T. XXX BBinycR'B 1-3 1894.
— OiHeTh nMnepaTopcKaro PyccRaro reorpa«HHecRaro 06iiiiecTBa
3a 1893 ro4'B. (1894).
— Die erste Allrussische Hygienische Ausstellung vom 21. Mai
bis 10. October 1893 veranstaltet von der Gesellschaft zur
Wahrung der Volksgesundheit unter Aegide ihres Ehrenpräsi-
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Nach seinen Correspondenzen im „St. Petersburger Herold"
von W. Dörr. 1894.
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Entr. 22.»-24.» Febrero - Abril de 1894. T. LXXXVH —
T.YYYTX Entr. 26», 26*, 28% 30», Mayo, Junio, Agosto, Setiem-
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— Bihang tili K. Svenska Vetensk.-Akad. handlingar. Bd. XVIII.
Afd. 1—4. 1893. Bd. XIX Afd. 1-4. 1894.
— Lefnadtsteckningar öfver kongl. Svenska Vetenskaps Akade-
miens efter är 1854 aflidna ledamöter. Bd. HI. H. 2. 1894.
— Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens förhandlingar.
Arg. 50. 1893 (1894).
— Meteorologiska Jakttagelser i Sverige utg. af kongl. Svenska
Vetenskaps -Akademien. Bd. XXXI (Ser. H Bd. 17) 1889.
Bd. XXXII (Ser. IL Bd. 18) 1890.
— Sveriges Geologiska Undersökning. Ser. Aa. No. 108. 109.
Ser. Ab No. 13—15. Ser. Bb No. 7. Ser. C. No. 112. 116—134.
1891—1893.
— Sveriges systematisk förteckning öfver oifentliggjorda Arbeten.
1862—1893 (1894).
— Geologisk Jordartskarta öfver Hallands Län utg. af Sveriges
geologiska undersökning. 10 Bl.
— Observations du magn^tisme terrestre faites k Upsala pendant
Texploration internationale des r^gions polaires en 1882 — 83,
calculöes et redig^es par E. Solander. 1893.
— Traitö analytique des orbites absolues des huit planetes prin-
cipales par Hugo Gyldön. T. I. 1893.
— Carl von Linn^s Brefvexling förteckning upprättad af Ewald
Ährling och tryckt pä Kongl. Vetenskaps Akademiens bekost-
nad. 1885.
— Kongl. Vitterheds Historie och Antiquitets Academiens M&nads-
blad. Bd. Vn Arg. 20. 1891 (1891—93).
— Antiquarisk Tidskrift för Sverige. Deel XI, H. 5. o. J.
Strassburg. Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Litteratur
Elsass - Lothringens hrsg. von dem Historisch - litterarischen
Zweigverein des Vogesen-Clubs. Jahrg. 11 — X. 1886 — 1894.
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— Mittheilungen aus der Medicinischen Fakultät der Kais. Japa-
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Wien. Almanach der Kais. Akademie der Wissenschaften. Jahrg.
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PhUos.-Wst. Cl. Bd. XLU. 1893.
— Sitzungsberichte der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften.
Philos.-hist. Cl. Bd. CXXIX. 1893. Mathemat. - naturw. CL
Abth. I Bd. Cn H. 1— 7. 1893. Abth. n* Bd. CH H. 1—7.
1893. Abth. rP. Bd. cn H. 1—7. 1893. Abth. m Bd. CH
H. 1—7. 1893.
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— Archiv für österreichische Greschichte. Hrsg. v. der zur Pflege
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d. W. Bd. 78, 2. Hälfte. 1892 Bd. 79, 1. 2. Hälfte. 1892 und
1893. Bd. 80, 1. Hälfte. 1893.
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Kaiserl. Akad. d. Wiss. Bd. H. 1894.
VerxeichniB der im Jabre 1894 eingegangenen Druckschriften. 59
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H. 1—11. 1894.
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Längenbestimmnngen 1893.
Verhandlungen d. k. k. Zoologisch -Botanischen Gesellschaft in
Wien. Bd. XLm 3. 4. Quart. 1893. Bd. XLIV 1. 2. Quart.
1894.
Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Bd. VI
2. Hälfte. Text u. Atlas 1893. Bd. XV Heft 4. 5. 6. 1893.
Bd. XVII Heft 3. 1893.
Jahrbuch der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Bd* XTiTTT
Jahrg. 1893. Heft 2—4. Bd. XLIV Jahrg. 1894 Heft 1.
Verhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 1893.
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Topographie von Niederösterreich hrsg. v. Verein f. Landes-
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der elementaren Körper und über einige neue Beziehungen ihrer
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Gedächtnisrede auf Georg Haussen.
Von
Onstar Colin.
Der Tod hat unserer Gesellschaft in ihrem letzten Jahre von
denen, die als hier Lebende ihr näher zugehörten, zwei teure
Mitglieder geraubt — kurz nacheinander in wenigen Wochen,
aber in weitem Abstände der Jahre, die er ihnen gegönnt.
Der Jüngere ist uns in scheinbar blühender Kraft und unge-
brochenem Lebensmute plötzlich hinweggenommen, eine erschüt-
ternde Mahnung für die Ueberlebenden. Der andere war längst
über die Grenze hinaus , die der Psalmist dem Lebensalter der
Menschen — für seine wie für unsere Zeit — gezogen; alle Jubi-
läen des Greisenalters hatte er standhaft über sich ergehen
lassen, darunter eines und ihm das liebste, das wohl noch keiner
vor ihm gefeiert ; am Ende aber war die Bürde des Alters schwer
geworden, und er sehnte sich nach Erlösung. Doch selbst in
diesen letzten Zeiten brach immer wieder durch die Abendwolken
siegreich die Sonne seines Humors, und es war wie sonst ein
Genuß, seinen Worten zu lauschen.
Die Hälfte dieses langen Lebens*) hat unserm Göttingen
gehört, und die Treue, die er Göttingen gehalten, ist durch eine
zeitweilige Schwankung nur um so fester geworden, da er, wie von
einem lirtum geheilt, hierher zurückgekehrt. In dem Jahrhundert,
da die Entwicklung großer Städte auch für Deutschland gleichsam
ein Naturgesetz geworden, ja in der Stadt geboren, welche unter
den deutschen lange die einzige gewesen, die auf solchen Namen
Anspruch erheben konnte, — ist er selber ein echter Kleinstädter
geblieben. So sehr, daß zuletzt sogar Göttingen anfing, ihm zu
großstädtisch zu werden — was doch viel sagen will.
1) Geboren 81. Mai 1809 zu Hamburg, gestorben 19. Dezember 1894 zu
Göttingen.
HiehiielitMi; gMekftftL ]litth«11angti 1895, 5
66 Oastav Gohn,
Obwohl in Hamburg aufgewachsen, hat er von früh her bis
ans Ende sich als Kind des schleswig-holsteinischen Landes ge-
fühlt, aus dem seine Eltern gekommen waren. Hier herrschte
noch durchaus die alte Zeit. Die Schwierigkeit der staatsrecht-
lichen Verhältnisse trug das ihrige dazu bei, daß die Leute dort
in der Liebe zu ihrer Eigenart desto enger zusammenhielten, daß
die Mannigfaltigkeit des Sondertümlichen sich konservierte, von
welcher Haussen einmal sagt, die Verschiedenheit sei so groß,
daß ein Mann, der in seinem Bezirke vollkommen orientiert ist,
oft schon in dem nächstangrenzenden Distrikt eine terra incognita
vor sich hat*).
Und doch, oder eben darum, würde es nicht viel bedeuten,
wenn man ihn, wie das heute üblich, dadurch charakterisieren
wollte, daß man ihn als Schleswig -Holsteiner bezeichnet. Man
braucht aus demselben Fache nur den andern zu nennen, der auch
ein Schleswig -Holsteiner war — Lorenz Stein. Dieser ganz
und gar für die weite Welt gemacht, in jungen Jahren auf E^eisen
in fremden Ländern, bald in das Getriebe der österreichischen
Hauptstadt gezogen, wo er in die modernsten Entwicklungen der
heutigen Volkswirtschaft selbstthätig eingriff, froh der Wirkung
auf Menschenmassen, wozu ihm die Rede üppig und phantasievoll
floß, ein kühner konstruktiver Kopf, abgeneigt den Einzelheiten
und ihrer Genauigkeit, ein Denker, der sein Fach hinaus in das
Allgemeinste erweiterte. Haussen, auf die nächste Wirklich-
keit konzentriert, die Dörfer der Heimat mit dem Wanderstab
durchforschend, im Hause des Bauern und des Handwerksmannes
einsprechend und in der Zwiesprach das Leben erkundend; wohin
immer dann der Beruf ihn führte, auf diesen Grund menschlichster
Annäherung seine Wissenschaft aufbauend, daher sich von Anfang
an sein Arbeitsgebiet streng abgrenzend, in der Einzelforschung
wurzelnd, hier ganz und gar Herrscher; allem Abstrakten abge-
wandt, ausgebreiteter Fruchtbarkeit, kühnem Gedankenfluge in
Leben und Wissenschaft mit Befremden zuschauend, wo nicht mit
Mißbehagen. In seinem Eigensten aber so gänzlich aufgehend,
daß Studierstube und Anschauung des Wirklichen täglich einander
die Hand reichten. Daher auch keinerlei Neigung übrig für jene
Betriebsamkeit, die durch ein maßloses Excerpieren und Sammeln
eine Fülle von Dingen sich aneignet, zu deren Besitz sie doch
niemals gelangt — kein Sinn für die Polyhistorie , die von allem
weiß und nichts ergründet noch weniger erlebt hat.
1) Das Amt Bordesholm. £ine statistisdie Monographie apf historischer
Grundlage (1842) S. V.
Ged&chtniBrede auf Georg Hansseit 67
IL
Durch Ran ist er den wirtschaftlichen Studien gewonnen
worden, nachdem er, zunächst um der Eechtswissenschaft willen,
von dem Gymnasium seiner Vaterstadt (1827) nach Heidelberg
gekommen war. Noch entschiedener scheint ihn dann (nach jenem
Ereignisse, das Rau tragisch, er selber immer heiter ansah) ein
Aufenthalt im Württembergischen der Landwirtschaft zugeführt
zu haben. Li Kiel weiterstudierend und bald habilitiert, wendet
er dieses Lxteresse den Herzogtümern zu: bereits im Jahre 1832
tritt er mit einer historisch-statistischen Darstellung der Lisel
Fehmam sowie mit statistischen Forschungen über das Herzogtum
Schleswig auf. Nicht lange danach, in den Jahren, da er £am-
merrat in der deutschen Abteilung des General-Zollkollegiums zu
Kopenhagen ist, folgen die Abhandlungen, welche Anfang und
Eckstein seiner agrarhistorischen Forschungen bilden — „Ansichten
über das Agrarwesen der Vorzeit''.
Oluffsen, ein dänischer Feldmesser, hatte einige Jahrzehnte
zuvor in Jütland und Schleswig Flurmessungen vorgenommen,
welche die ältere Entwicklung der Dorfverfassung und des länd-
lichen Eigentums offen legten. Haussen hat diese Arbeiten
eines Technikers in ihren historischen und ökonomischen Zusammen-
hang eingereiht; er hat sofort bemerkt, daß hier keineswegs eine
Sondertümlichkeit des dänischen Altertums vorliege; auch daß es
nicht bloß eine gemeinsam germanische Entwicklung sei, daß viel-
mehr weit über Europa hin und nach Asien hinein das gleiche
Gesetz der Entwicklung nachzuweisen sei. Er zeigt, wie es ge-
kommen ist, daß an dem Lande, welches ursprünglich der Gesamt-
heit gehörte, durch eine Reihe von Zwischengliedern hindurch
private Nutzung, privates Eigentum entstand. Er macht hier-
durch, was in den Postulaten des Naturrechts sich schroff gegen-
übersteht, zu Teilen einer historischen Reihe, in welcher die
verschiedenen Gestaltungen des Rechts aus ihrem wirtschaftlichen
Untergrunde begreiflich werden. Es ist derselbe wirtschaftliche
Untergrund, den Tacitus in dem Gegensatze der ältesten deutschen
Landwirtschaft zu der gleichzeitigen römischen erkennt — dort
die amplitudo soli, hier das labore contendere (ein Gegensatz, den
noch Waitz, D. Verf.-Gesch. I, 2. Aufl. 1865, 136, so merkwürdig
mißverstanden hat) — der Gegensatz von extensiver zu intensiver
Elultur. Hier knüpfen denn auch Hanssens fernere Forschungen
an; hierher gehört die Untersuchung der älteren Feldsysteme,
der Nachweis der wilden Feldgraswirtschaft als der ältesten Be-
triebs^peeise der Landwirtschaft. *
5*
68 Oastav Gohn,
Hier hat er seine Hütte aufgeschlagen; von hier ans ist er
der Gegenwart näher gertickt, hat die Entstehung der nordost-
deutschen Rittergüter, abermals auf dem Boden der engeren
Heimat fußend, hat damit zusammenhängend die Anlässe der Leib-
eigenschaft und ihrer Aufhebung gezeigt.
Der Ursprung der historischen Schule aus dem Schöße der
Romantik und der Gegenwirkung gegen das Zeitalter der Revo-
lution hat uns daran gewöhnt, in dem Historischen nur die eine
Seite zu sehen — die Versenkung in die Vergangenheit und die
Betonung ihres Rechtes. Doch das Wesen des Historischen ist
fortschreitendes Werden ebenso gut wie Anknüpfung an das
Gewordene. Durchaus im letzteren Sinne hat Haussen seine
agrarhistorischen Ergebnisse auf die Gegenwart angewendet. Er
verlangte für seine Zeit mit großer Bestimmtheit die Lösung der
alten Gebundenheit des Grundeigentums. Li seinen Vorlesungen
über Volkswirtschaftspolitik bildete dieses li[apitel einen Haupt-
gegenständ; hier erschien die Agrarhistorie gleichsam nur als
Vorarbeit für diesen praktischen Zweck. Und so in seinen Ge-
sprächen. Als wir eines Tages, Haussen, Wilhelm Weber u. a.,
zum Rohns hinaufgingen, da blieben wir an der Ecke des neuen
Koppelweges stehen (der danach durch die steinerne Bezeichnung
als „Ringstraße" vollends modernisiert worden ist), und Haussen
demonstrierte, wie er gerne that, den ökonomischen Segen dieser
Reform, der vielmehr von Weber unter heftigen Gestikulationen
bestritten wurde.
Der Freiherr von Haxthausen hat Hanssens Forschungen
romantisch verwertet, als er in den rohen Formen des russischen
Gemeindebesitzes die parallele Erscheinung zu der europäischen
Vorzeit entdeckte. Diese Romantik haben die Slavophilen ins
Russische übertragen und uns dadurch gedankt, daß sie von dem
nationalen Kleinod des Gemeindebesitzes auf den „faulen Westen"
herabschauten.
Solchen Mißverständnissen gegenüber ist es gerade Haussen
gewesen, der aus seinen historischen Arbeiten den Lehrsatz ge-
zogen hat, auf den er immer wieder zurückkam — daß für ver-
schiedene Stufen der wirtschaftlichen Kultur verschiedene Listi-
tutionen angemessen sind. Er ist der erste echte Wirtschafts-
historiker in der deutschen Wissenschaft. Ein echter Historiker
auch in dem Sinne, daß er die Gegenwart verstand, sie zu gut
verstand, um die Lücken ihres Daseins mit den Fetzen histori-
scher Gelehrsamkeit zu stopfen. Ein echter Historiker nament-
lich im Sinne des Charakters , welcher zu sicher gefestet ist, um
Oed&chtnisrede auf Georg Hanssen. 69
in dem Wellenschlag der Geschichte das Wellenspiel der eigenen
üeberzeagong sich spiegeln zu lassen.
Freilich, zu dem, was in der Wissenschaft dennoch kommen
mußte, was nur die folgerechte Fortentwicklung dieser ersten
wirtschaftshistorischen Thaten war, gelangte er nicht, weü seine
Natur zu sehr darauf drang, festen Boden unter den Füssen zu
behalten, klare Anschauung des Wirklichen zu haben. Ihm lagen
die allgemeineren rechts- und wirtschaftsphilosophischen Fragen,
denen man auf die Dauer nicht aus dem Wege gehen konnte,
ebenso fern wie die Erweiterung der historischen Betrachtung
über sein Sondergebiet hinaus. Vollends fremd blieben seinem
Wesen die Abenteuer, die zu den uferlosen Gewässern der Urge-
schichte lockten und zu den Nebeln des Mutterrechts.
In seiner besonderen Art hat Haussen an einer bedeutsamen
Wendung unserer neueren deutschen Nationalökonomie mitgewirkt,
die an die Traditionen der ältesten Schulen des Faches anknüpfte.
Es ist das, was man die ethische Richtung nennt. Im Gegensatze
zu manchen Verirrungen unserer Wissenschaft betont sie, daß der
wirtschaftliche Verkehr als ein Verkehr von Menschen nicht phy-
sikalischen Gesetzen, sondern Sittengesetzen unterthan sei; daß
der Mensch das Maß aller wirtschaftlichen Dinge ist; daß die
Beziehungen der Volksgesamtheit zur Güterwelt durch Normen
bedingt sind, die durch die Sitte, das Recht, die historischen In-
stitutionen ihre Gestalt empfangen. Geschrieben hat Haussen über
derartige Dinge niemals; aber durch sein Leben hat er ein Denk-
mal gesetzt nach seiner Weise, da Leben und Wissenschaft bei
ihm sich in so einziger Art durchdrangen.
m.
Wie hätte dieser Mann auf seine Schüler nicht in hervor-
ragendem Grade einwirken sollen! ... In einem freundlich ge-
meinten Nachruf ist neulich diese Seite seiner Thätigkeit eher
als die negative Seite seines Wesens dargestellt worden. Jener
Nachruf führt uns in den Berliner Hörsaal, in die Berliner Sprech-
stunde und zeigt uns den enttäuschten Schüler. Ja freilich, es
war damals eine andere Zeit. Seminarien wie heute gab es in
unserem Fache noch nicht; jeder, der etwas lernen wollte, ging
»einen eignen Weg. Konnte er selber eine druckfähige Arbeit
nicht herstellen, so gab es keinen Professor, der sie druckfahig
machte. Haussen war der letzte, der für solche künstliche
Züchtung Sinn hatte. Ihm war alles Gemachte, alles Gequälte aufs
70 Gustav Gohn,
tiefste zuwider. Sein eigenes Wesen war alles andere als eine
auf den Zweck eingespannte Betriebsamkeit. Dafür war ihm
geblieben die Lässigkeit des tiefgründigen Humors, der bei jener
Betriebsamkeit — wenn er überhaupt jemals dagewesen — zu
Schanden wird. Ihm quoll es aus eigener Seele, Es sollte auch
anderen aus eigener Seele quellen.
Auf diese Art hat er Scharen von treuen Schülern um sich
gesammelt, die es ihm heute noch gedenken. Vor einigen Jahren
hat ein Oester reicher in der „Allgemeinen Zeitung" davon erzählt,
vne der verehrte Meister mit seinen Zuhörern nach den Dörfern
hier in der Runde hinausgewandert ist, wie er sie dabei An-
schauung und Erkenntnis des Wirtschaftslebens gelehrt hat. Und
es war mehr als das Fach allein. In Italien begegneten letzthin
reisende Göttinger einem namhaften Staatsmanne des Ostens, der
um die Mitte des Jahrhunderts hier studiert hatte. Die Erinnerung
an Göttingen war ihm die Erinnerung an Haussen. „Diesem
Manne", sagte er, „verdanke ich alles, was ich geworden bin".
Mehrere Persönlichkeiten, welche in den letzten Jahrzehnten ent-
scheidenden Anteil an der Leitung der finanziellen und wirtschafts-
politischen Dinge unseres Vaterlandes genommen und dabei — was
immer dem thätigen Manne so wohl ansteht — einen unverkenn-
baren Zug zur Wissenschaft bekundet haben, sie fühlen sich
heute noch unserm Meister dankbar verbunden ; denn er war auch
ihr Meister, er hat sie zu diesen Studien geführt.
Es mag sein, daß die Uebersiedelung in die große Stadt, wo
er überhaupt nicht in seinem Elemente war, für seine Lehr-
thätigkeit eine ungünstige Wandlung herbeiführte. Daß er sich
auch dort mit der ganzen reinen Menschlichkeit seines Wesens
dem Jüngern erschloß, das habe ich selber jahrelang erfahren.
IV.
Das Berliner Intermezzo dauerte von 1860—1869. Berlin war
mit seiner Bevölkerungszahl damals von der ersten Million noch
weiter ab als heute von der zweiten. Die Entfernungen waren
um vieles kleiner als jetzt. Er wohnte an der Potsdamer Brücke,
eine halbe oder eine ganze Stunde näher zum Mittelpunkte der
Stadt als heutzutage die meisten Gelehrten — für damalige Zeit
schon ziemlich entfernt. Dennoch pflegte er sich zu beschweren
über die weiten Wege, wie mühsam es sei, die Bekannten zu er-
reichen. Das sei in einer kleinen Stadt doch so viel besser.
Die neue Zeit für das deutsche Staatswesen brach an. Aber
das, was Berlin emporhob, schien seine Scheu vor dem groß«
Ged&chtiiisrede auf Georg Hanssen. 71
städtischen Leben zu steigern. In Freiborg i. B., damals einer der
kleinsten der deutschen Universitäten, starb Mangoldt im Frühjahr
1868; Hanssen sprach ernsthaft zu mir davon, daß er Lust hätte,
Berlin mit Freiburg zu vertauschen. Ein Jahr später, als Helffe-
rich in München Hermanns Nachfolger geworden, war er wieder
in Gßttingen. Der neuen Reichshauptstadt war er, sozusagen, aus
dem Wege gegangen. Er hat sie meines Wissens nie wieder
gesehen. —
Es ist für einen Lehrer der Staatswissenschaften so reizvoll
und so lehrreich, mit der Wirklichkeit des Staatslebens sich zu
berühren. Es hat bei uns selten einen nennenswerten Gelehrten
des Faches gegeben, der dieser Teilnahme sich verschlossen hätte.
Auch die historische Richtung des Faches ist ihr keineswegs ab-
hold gewesen. Umgekehrt vielmehr haben oft, wie bei der Ge-
schichtsforschung überhaupt, die Gesichtspunkte der praktischen
Politik einen herzhaften Bund mit den Literessen der Gelehrsam-
keit geschlossen.
Aber die Art der TeUnahme war bei den einzelnen verschie-
den. Es gab Zeiten, da ^die Großen der Erde die Männer der
Wissenschaft suchten. „Was sagt Schlözer dazu?" fragte der
Kaiser in Wien. Und einen andern Göttinger jener Tage fragte
der erste Alexander von Rußland: »Wie kann ich meine Völker
glücklich machen?^ worauf dieser antwortete: »Majestät, lesen
Sie meine Schriften.**
Unterdessen sind die Zeiten andere geworden. Die Großen
finden immer seltener Geschmack an der Wissenschaft und ihren
Vertretern. Die Gelehrten ihrerseits haben durch die Umgestaltung
des Jahrhunderts andere Wege gefunden, in die Wirklichkeit ein-
zugreifen. Bei denkwürdigen Thaten für die Entwickelung des
freien Staatswesens sind sie es gewesen, welche die Fackel voran-
getragen haben. Wir brauchen nur an die Göttinger Sieben, an
die Paulskirche, an den preußischen Verfassungskonflikt zu denken.
Ja, ihr eigentlicher Beruf für das neue Staatsleben scheint darin
bestanden zu haben, Bahn zu brechen im Kampfe mit der alten
Ordnung, um dann mehr und mehr in den Hintergrund zurückzu-
treten und anderen die Wirksamkeit in Versammlung, Verein, Par-
lament zu überlassen. So scheint es namentlich in den letzten
Jahren, da sich die Enttäuschungen häufen in den Erlebnissen des
freien Staatswesens.
Je weniger aber die Hoffnungen erfüllt werden, die man einst-
mals auf die freien Formen der öffentlichen Teilnahme gesetzt hat,
um so mehr fällt die Sorge für den Gang der öffentlichen Geschäfte
72 Oastav Gohn,
auf diejenigen, welche herkömmlich ihren Lebensberuf dem Staate
gewidmet haben — auf das Beamtentum. In den Beziehungen zu
diesem letzteren hat auch Haussen in alten und jungen Tagen
den Weg gefunden, der seiner Natur am gemäßesten war, Einfluß
zu üben auf das öffentliche Leben. Selten ist einer so sehr ein
Mann des Volks und so wenig ein Volksmann, so wenig ein Mann
der Volksversammlung gewesen, ebenso wenig ein Parteimann oder
ein Mann des Parlaments. Denn die schlichte Wahrheitsliebe und
die schmucklose Rede haben dort keinen Platz. Er ist wohl etliche
Jahre Mitglied des Bürgervorsteher - Kollegiums zu Göttingen ge-
wesen (was damals noch als eine Ehre für das Kollegium erschien)
und hat sich bemüht, die Bürger zur rechtschaffenen Steuerzahlung
anzuhalten. Er hat in jüngeren Jahren (in Kiel, in Leipzig) an
der Begründung und Verwaltung der ersten deutschen Eisenbahnen
thätigen Anteil genommen. Seine hauptsächliche Wirksamkeit lag
in dem vertrauensvollen Verhältnis, das er zu den Männern der
Staatsverwaltung nach vielen Seiten und durch lange Jahre hin-
durch besaß, in anspruchsloser Form, unscheinbar, ohne Geltend-
machung nach außen, aber desto tiefer wurzelnd. So sehr war er
noch ein Mann der alten Zeit, daß mancher deutsche Fürst, der
als Jüngling zu seinen Füßen gesessen, nachmals als Regent seines
Landes sich Hanssens Rat zu holen pflegte.
Dem entsprach auch seine Stellung zu den deutschen Dingen
und ihrer neuen Gestaltung. In seinen ersten Berliner Jahren, zu
der Zeit, da man noch nicht wußte, wie weit die Sehnsucht der
deutschen Nation von ihrem Ziele entfernt sei, hörte ich seine Vor-
lesungen über Volkswirtschaftspolitik und Finanzwissenschaft, in
denen bei so vielen Anlässen sich seine leisen Seufzer Luft machten
über die Mühsal der Zerrissenheit des Vaterlandes, über die
Schwierigkeiten jener Einigungs werke , die der Reichseinheit vor-
aufgingen, der Bestrebungen, die in dem deutschen Zoll- und
Handclsverein ihren Mittelpunkt fanden, wie sie bittweise, auf
Kündigung ins Dasein traten und niemals der Zukunft sicher
waren. Da mußte wohl dem Manne, der zwei Menschenalter lang
diese Mühsal mit erduldet, das Herz warm werden, als alles das
mit einemmal für immer vorüber war. Indessen es erging ihm
wie manchem anderen Patrioten seiner Generation. Die großen
Staaten, welche ihre Einheit um Jahrhunderte früher erlangt,
hatten gezeigt, daß der Weg zur Einheit durch blutige Kämpfe
hindurchgeht. Das gegenwärtige Jahrhundert malmte an die Unent-
Gedächtnisrede auf Qeorg HaDssen. 73
behrlichkeit der Einheit diejenigen Nationen, die sie noch nicht
besaßen; aber es täuschte sie über die Mittel, durch die man dazu
gelangen könne. So entstand der Zwiespalt zwischen Ideal und
Wirklichkeit — zumal bei Naturen, die so sehr allem Gewalt-
thätigen abgeneigt waren, die so ganz ein Mann des Friedens
waren, wie Haussen. Sein mildes, zu durchgreifender Schärfe
nicht neigendes Wesen wurde den Forderungen des neuen Staats-
lebens nicht ganz gerecht. Die goldene Freiheit des alten Deutsch-
land bedurfte einer Legierung aus härterem Metall, um den deut-
schen Staat stark genug für die harte Wirklichkeit zu machen.
Einer weichen Natur, wie der seinigen, war dieser Beisatz etwas
Fremdartiges.
Und ein anderes kam hinzu. Seine Anlage, sein Bildungsgang,
seine ganze Richtung in Wissenschaft und Leben machte ihn zu
einem grundsätzlichen Gegner der Centralisation. Seine ausgeprägte
Vorliebe für das Besondere, seine Sorgfalt im kleinen, die Genauig-
keit, mit der er der Entwickelung des historisch Gewordenen nach-
ging, mußte ihn dazu machen. Nun ist aber Einheit eines Staats-
wesens nicht denkbar ohne eine weitgehende Centralisation, und
je größer das Staatswesen, um so anspruchsvoller ist der Umkreis,
zu dem sich die Centralisation erstreckt. Die englische, die fran-
zösische, die deutsche Einheit ist nichts anderes als eine lange
Reihe gesetzlicher Ordnungen, die vom Mittelpunkte bis zur Peri-
pherie des Staatsganzen durchgreifen — für das Heer und die
Marine, für die Volkswirtschaft und die Finanzen, für das private
und das öffentliche Recht, wie für manches sonst. Zur Wirksam-
keit dieser gesetzlichen Ordnungen bedarf es eines Beamtentums,
das den Staatswillen einheitlich durchführt. Allenthalben, wo der
Großstaat sich entwickelte, hat er jenes Beamtentum verlangt,
dessen „Heimatlosigkeit" der Freiherr vom Stein mit so harten
Worten gegeißelt hat. Es hat einen tiefen Sinn, wenn der erste
Friedrich Wühelm von Preußen zur Sicherstellung eines einheit-
lichen Staatswillens gegen menschliche Schwachheit die Vorschrift
erlassen hat, daß die Staatsbeamten nicht in derjenigen Provinz
angestellt werden sollten, in der sie zu Hause wären. Dasselbe
hat das französische Königtum schon im 13. Jahrhundert verlangt.
Wer aber, wie Haussen, in dem knorrigen Amtmann der alten
Zeit, der ein kleiner König im kleinen Bereiche war, sein Ideal
eines Beamten sah, der konnte an diesem neuen Beamtentum wenig
Freude haben, welches nicht nur an große Aufgaben sich heran-
machte, sondern auch so oft hinter den Anforderungen des neuen
Staatswesens zurückblieb.
74 Gustav Gohn,
In seinen nachgelassenen Papieren ruht heute noch eine
Abhandlung über die Ausbildung der Verwaltungsbeamten im
früheren Königreich Hannover, die — wie zu hoffen ist — mit
manchem anderen von ihm an die Oeffentlichkeit gelangen wird.
Er hat sich bis zuletzt mit Fragen dieser Art lebhaft beschäftigt
und mit seinem erfahrenen Freunde, dem Minister Bacmeister, viel
darüber geredet. Aber mehr noch als die Seite der Berufsbildung
machte ihn die Seite der Charakterbildung besorgt. Hier stießen
sich am härtesten die Gegensätze seines Ideals und der heutigen
Wirklichkeit; hier lag der stärkste Kontrast zwischen dem Amt-
mann der alten Zeit, dem Vater seiner Bauern, der keinen anderen
Ehrgeiz kannte, als in dem Bezirk zu endigen, in dem er angefangen,
der gütig nach unten war und schroff nach oben, der Kontrast
zwischen diesem und manchen Erscheinungen in dem modernen
Beamtentum. Wie mußte es sich einem alten Lehrer der Staats-
wissenschaften in den Erlebnissen der neuesten Zeit aufdrängen,
daß zu solchen Entwicklungen die Keime durch das gelegt werden,
was in den Universitätsjahren gethan wird, und durch das, was
hier unterlassen wird. Wie sehr erinnerten ihn an diese Keime
die Früchte, die er an den Spitzen der Verwaltung wachsen sah,
ja, die mit immer überraschenderer Kühnheit sich unserem demo-
kratischen Zeitalter zu zeigen wagten.
VI.
Nicht weniger fand er sich im Widerspruch zu der neuesten
Entwickelung des wirtschaftlichen Parteiwesens und der durch sie
beeinflußten Strömungen der Wirtschaftspolitik. Seine jungen Jahre
waren in die Zeit gefallen, da man noch ganz eingetaucht war in
die Ideen des Adam Smith, da man auf deutschem Boden sie lang-
sam Wurzeln schlagen ließ, nicht ohne erhebliche Vorbehalte, die
in den Gewohnheiten des deutschen Staatswesens begründet waren.
So hatte er an Männern wie J. G. Hoffmann , Rau , Nebenius seine
Geistesverwandten. Dann machte Friedrich List, im ganzen frei-
lich eine durchaus andersartige Persönlichkeit, solchen Eindruck
auf ihn, daß er dessen Ansicht von der historischen Stufenfolge
der Produktionszweige und die darauf gebaute Schutzzolltheorie
annahm. Ileberhaupt stand er ein gut Stück abseit von den
Doktrinen der Freihandelsschule und gewährte dem Staate na<5h
deutscher Weise einen ansehnlichen Raum für die Entfaltung seiner
Thätigkeit — wie er denn zu den ersten gehörte, die für das
Staatsbahnsystem eintraten, gestützt auf die Erfahrungen der ein-
zelnen deutschen Staaten.
Gedächtnisrede auf Georg Hanssen. 76
Da war es um so bemerkenswerter, daß er, dessen eigentliches
Hanptgebiet in der Agrargeschichte und Agrarpolitik lag, gerade
in diesen Fragen ein entschiedener Liberaler war. Er, der wie
kaum ein zweiter in der Liebe zur Landwirtschaft und zum land-
wirtschaftlichen Volke alt geworden war, fühlte sich abgestoßen
durch die Wendung, welche die Vertretung der agrarischen Inter-
essen allmählich in seinen späteren Jahren genommen hatte. Er,
der in das Herz des deutschen Bauern tiefer geschaut als so viele,
die in dessen Namen reden, war von Mißbehagen erfüllt über den
Bauernkultus, der neuerdings in Mode gekommen. Li der Praxis
durch eine demagogische Verschiebung der Rollen und der Inter-
essen, in der Theorie durch eine Romantik, die manchesmal der
Wirklichkeit recht ferne stand. Er kannte die starken Seiten des
deutschen Bauern — seine Zähigkeit, seinen Fleiß, seine Liebe zur
Scholle; er kannte aber auch seine Schwächen. Er kam immer
wieder darauf zurück, daß in den Landwirten von größerem Besitz,
höherer Intelligenz, umfangreicheren Mitteln die unentbehrlichen
Persönlichkeiten für die Fortschritte der Landwirtschaft zu finden
sind. Er war mißtrauisch gegen die Experimente der Gesetzgebung,
welche auf die Sitten der ländlichen Bevölkerung bei dem Erb-
gange des Grundeigentums einwirken wollten. Da zeigte sich
recht, wie er aus der Seele dieser Menschen heraus empfand,
wenn ihm die Sitte (hier wie sonst) sich in ihrer unbeugsamen
Stärke zeigte, an der alle Versuche der Aenderung zerschellen.
So fühlt derjenige, welcher inmitten dieser Sitten zu Hause ist —
während der Büchermensch oder der Bureaukrat sie nach seinen
Wünschen zurechtschneidet , ohne ein deutliches Bewußtsein von
dem Widerstände des Lebens gegen gesetzliche Vorschriften^).
Sein Eintreten für Schutzzölle erstreckte sich, neben der von
1) Aach in kleineren Dingen war er geneigt, die Sitte der ländlichen Be-
völkerang als etwas unabänderliches anzusehen, und pflegte dies mit manchem
derben Wort zu bekräftigen. So erschien ihm die qualitative Verschiedenheit des
Brotkonsums — Weißbrot in Westeuropa, Schwarabrot in Ost- und Mitteleuropa —
die schon innerhalb der einzelnen TeUe Deutschlands auf eine Verschiedenheit
der Kulturstufe und des Wohlstandes deutet, als etwas ein- für allemal gegebenes,
durch die Sitte, den Geschmack des Volkes endgültig Bestimmtes. Für England
ist es erwiesen, daB hier im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts ein Uebergang
des Volkskonsums vom Schwarzbrot zum Weiibrot stattgefunden hat, w&hrend
zu Ende des 16. Jahrhunderts das Weiibrot nur von den höheren Klassen
gegessen wurde, also damals ein Zustand herrschte, wie er heute noch in einem
groien Teile von Deutschland herrscht (vgl. Faber, Die Entstehung des Agrar-
Bchutzes in England, S. 20 gegen die Ansicht von Rogers, dai Weizen von den
frühesten Zeiten die übliche Volksnahrung in England gebildet hätte).
76 Oastav Gohn,
List entlehnten Theorie des Erziehongszolles , auch auf den Not-
standszoll, der für vorübergehende Gefährdung einer Gruppe der
heimischen Produktion gegen den Mitbewerb des Auslandes auf
dem heimischen Markte gewährt wird. Wenn Haussen vor Jahren
dieses zu Gunsten der Industrie gelehrt, so hatte er wohl kaum
an die Möglichkeit gedacht, daß die Umwälzung des Weltmarktes
den gleichen Gedanken für die Landwirtschaft praktisch werden
lassen sollte, doch gewiß noch viel weniger daran gedacht, daß in
diesem Falle aus dem Schutzzolle für einen vorübergehenden Not-
stand der Schutzzoll für einen chronischen Notstand werden sollte,
damit an den chronischen Schutzzoll sich immer stärkere Mittel
anschlössen, die doch wieder zuletzt keine Hülfe brächten, wie bei
einem Kranken, dem immer stärkere Opiate gereicht werden und
dabei immer weniger Heilung gebracht wird. Haussen blieb der
Ueberzeugung — und vielleicht wird eine kommende Zeit ihm wieder
Recht geben — , daß aus dem Wesen des privaten Grundeigentums
auf- und absteigende Entwickelungen seiner Rente folgen. Wie
die aufsteigende Entwickelung, welche in Deutschland, in den Län-
dern Europas überhaupt, ein halbes Jahrhundert lang geherrscht,
ihre unverdienten Gewinne den Grundeigentümern zugeworfen hat,
so müssen die Verluste der absteigenden Entwickelung von den
Grundeigentümern mit Anstand getragen werden — in dem Be-
wußtsein, daß diese Kehrseite es ist, welche wesentlich dazu bei-
trägt, mit jener anderen Seite des privaten Grundeigentums, deren
Ungerechtigkeit oft genug angeklagt worden ist, die Gesamtheit
auszusöhnen. Wogegen derjenige, welcher' eine Bürgschaft der
Staatsgesamtheit für die Grundrente des letzten Menschenalters
fordert, mit Recht gefragt werden darf, warxmi denn gerade für
die Rente aus der Zeit ihres höchsten Standes? warum nicht für
die Rente eines Menschenalters weiter rückwärts? und ob etwa
der Staat aus dem Zuwachs der Bodenrente von den Grundeigen-
tümern einstmals die Mittel empfangen hat, um daraus den gegen-
wärtigen Ausfall zu decken?
Das alte Europa stelle sich, so meinte er, ein Armutszeugnis
aus, wenn das, was so lange als die größte Wohlthat für die Völker
gegolten — reichliches und wohlfeiles Brot — mit einem Male als
ein Unsegen betrachtet würde, weil nicht die Laune des einzelnen
Erntejahres, sondern das Gesetz des Weltmarktes es mit sich ge-
bracht. Ein Armutszeugnis deshalb, weil man damit eingestehe,
daß die Intensität der Kultur, fortschreitende Technik, Intelligenz,
Kapital, Kredit, nicht fähig seien, der Konkurrenz der Naturländer
durch erhöhte Produktivität die Spitze zu bieten.
Gedächtnisrede auf Georg Hansseo. 77
vn.
.... Jedoch zu viel davon.
In der Erinnerung an solche Gespräche wird er mir wieder
lebendig, wie er am Herbstabend im Grarten wandelte, bis zuletzt
aufgelegt zu ernstem G-edankenaustausch und zu fröhlicher Wechsel-
rede. Sein Name gehört der Wissenschaft für alle Zeit, und was
in seiner Jugend auf einen engen Ejceis deutscher Forschung ge-
wiesen war, ist unterdessen hinausgegangen über den Erdkreis bis
zu den Völkern, die damals kaum an dem Austausch materieller
Güter teilnahmen. Mit desto größerem Stolze nennen wir ihn den
Unsrigen, der uns mehr gewesen, als die Welt draußen wissen
kann. Er, den der Ruhm sein Leben lang wenig gekümmert hat,
dessen weltbezwingender Humor über die Eitelkeit aller solcher
Dinge sich erhob — er hatte seine herzliche Freude daran, daß
zu seinem achtzigsten Geburtstage die Stadt Göttingen der neuen
Straße seinen Namen verliehen, dort, wo er einst ein Gartenhaus
besessen. Er freute sich daran, wie diese Straße sich entfaltete,
ein Stück von der Blüte dieser Stadt und ein steinernes Zeugnis
wider die thörichten Klagen über den Niedergang des Wohlstandes.
Hier begegnete er immer wieder dem teuren Namen des alten
Freundes, der ihm im Tode voraufgegangen, dessen kindlicher
Genialität er durch das ganze Leben ein Vormund gewesen war.
Ln Segen dieser beiden Namen gedeiht unser jüngstes Gelehrten-
viertel, und das mag uns eine Verheißung sein für unsere Zukunft!
78 ^^^ Lebmann,
Gedächtnisrede auf Ludwig Weiland.
Von
Hax Lehmann.
Der Historiker, dessen Tod wir heute beklagen, ist mit unsrer
Hochschule enger verknüpft gewesen als irgend ein andrer seiner
Generation. Er hat hier seine geistige Richtung erhalten, den
besten Theil seines Lebens zugebracht, Art und Eigenthümlichkeit
des Stammes angenommen.
Als Ludwig Weiland zu studiren begann, galt es für aus-
gemacht, daß, wer etwas werden wolle in der Historie, nach Göt-
tingen zu Georg Waitz in die Schule gehen müsse. Die Einwir-
kung des Meisters auf den Schüler zeigt sich in der Wahl der
Lebenstellung, des Arbeitsgebietes und der Arbeitsmethode. Waitz
hat seine Laufbahn nicht als Docent begonnen. Weiland eben so
wenig. Wie Leopold Ranke seinen Lieblingsschüler (eben Waitz)
für das große nationale Werk der Monumenta Germaniae bestimmte,
wie er sich mit der Hoffnung trug, Waitz werde der Muratori
Deutschlands werden, also hat hinwiederum Waitz unseren ver-
ewigten Collegen den Monumenta Germaniae zugeführt, denen
dieser dann treu geblieben ist, auch nachdem er ein akademisches
Lehramt übernommen hatte. Lange Jahre hat Weiland unter
Pertz in Berlin gearbeitet, wahrlich nicht in erfreulichen Verhält-
nissen; denn längst hatte Pertz, der einst mit Recht geschätzte
Leiter des Unternehmens, seine Arbeitskraft eingebüßt und war
unter den Einfluß von solchen gekommen, die weder durch ihren
Charakter noch durch ihr Wissen den Anspruch darauf hatten zu
regieren. Weiland hat schwer hierunter gelitten und die peinliche
Erinnerung an jene Tage im Grunde niemals verwunden. Aber
willig hat er alle ihm zugewiesenen Aufgaben übernommen und
sie, mochten sie groß oder klein, wichtig oder unwichtig sein,
musterhaft gelost.
Oed&cktnlBred« auf Ludwig Weiland. 79
Schriftsteller kann man nur dann gat ediren, wenn man selber
ihrer Sprache Meister ist. Alle Arbeiten von Weiland zeichnen
sich ans dorch die sichere Handhabnng der philologischen Inter-
pretation nnd Kritik. Er beherrschte sämmtliche bei der Erfor-
schung des Mittelalters in Betracht kommende Idiome; doch galt
seine Neigung insbesondere den germanischen Sprachen. Er war
ein Lieblingsschüler von Mällenhoff, nnd mit schönem Erfolge hat
er in Gießen neben den historischen auch germanistische Vorlesungen
gehalten. Wir dürfen sagen : in demselben Sinne wie Waitz ist er
Zeit Lebens Philologe geblieben. Mit eifriger Zustimmung wieder-
holte er das Wort von Scherer, daß nur derjenige versuchen solle,
in das Dunkel des deutschen Alterthums einzudringen, der mit der
Leuchte der Sprachforschung ausgerüstet sei In allen denen, welche
die üeberlieferung beugen und mißhandeln, um ihr Füllsel für die
Kategorieen irgend eines philosophischen oder juristischen oder
nationalökonomischen Systems abzugewinnen, sah er mit Eecht
nur Abtrünnige, die nicht in das Heiligthum der historischen
Wissenschaft gehörten.
Es ist eine weitere Uebereinstimmung mit seinem Lehrer und
eine weitere Nachwirkung seiner Editionsthätigkeit , daß er sich
so schwer entschloß, das Wirken von Persönlichkeiten zu schildern.
Ist das Mittelalter an sich arm an ausgeprägten Charakteren, so
ist es schwer, auch die wirklich vorhanden gewesenen in der
üeberlieferung zu erkennen. Dem älteren wie dem jüngeren
Forscher erschien es als eine Art Versündigung an der Objectivi-
tat, durch die formelhaften Redewendungen der Quellen hindurch-
dringen zu wollen zu der Geburtsstätte der die Geschichte trei-
benden Kräfte. Beide zogen es vor, sich an dasjenige zu halten,
was die Personen geschaffen, also in der politischen Geschichte an
die Institutionen.
In dem Dasein unsres Volkes ist und wird hoffentlich allezeit
bleiben eines der reichsten Motive die bunte Mannigfaltigkeit der
Stämme. Weiland ist in Oberdeutschland geboren, aber er ist, wie
etwa jenes von ihm so verständnißvoll charakterisirte fränkische
Eaisergeschlecht , je länger je mehr niederdeutsch geworden.
Gewiß, sein Arbeitsgebiet blieb die mittelalterliche Geschichte
Deutschlands im weitesten Umfange, aber er bevorzugte sichtbar
die Norddeutschen. Mit dem sächsischen Herzogthum und Heinrich
dem Löwen beschäftigte sich seine Erstlingsarbeit; dem Ham-
burger Lappenberg half er bei der Edition der Briefe Klopstocks ;
von den Wanderungen der Angeln handelt seine vielleicht reifste
Untersuchung; der Stadt Goslar gelten die beiden Aufsätze, die
gO Max Lehmann, Gedächtnisrede aaf Ludwig Weiland.
so vortrefflich allgemeine und provinciale, politische und wirth-
schaftliche Geschichte zu verbinden verstehen; wohl seine besten
Editionen sind die von niedersächsischen Geschichtsquellen; nir-
gends fühlte er sich wohler als auf den hansischen Geschichts-
tagen. Irre ich nicht, so hatte von vorn herein seine willens-
starke, herbe und strenge Persönlichkeit mehr norddeutsche als
süddeutsche Züge aufzuweisen. Dazu mag wieder das Vorbild
seiner niederdeutschen Lehrer Waitz und MüUenhoff. einer-
seits, der Gang der modernen vaterländischen Geschichte andrer-
seits gekommen sein, die vom Norden ihre stärksten Impulse
erhalten hat. Denn wie sein Landsmann Böhmer, wie Waitz,
so vereinigte auch Weiland die wissenschaftliche Neigung für
das Mittelalter mit einer eifrigen Theilnahme an dem Leben des
modernen Staates. Er trat unter die Führer einer politischen
Partei; als die Kirche, in der er geboren und erzogen war, in
Conflikt mit dem preußischen Staate gerieth , sagte er sich von
ihr los. Wieder war es ein Göttinger Professor, Dahlmann,
den er sich für die Vereinigung von Historie und Politik, wie er
sie erstrebte, als Vorbild wählte; in einer warmen, fein empfun-
denen Rede hat er dessen Lebenslauf und Charakter geschildert.
Vor den Gefahren, mit denen das Parteiwesen den Historiker
bedroht, welcher gerecht sein soll gegen jedermann, ist Weiland
bewahrt geblieben durch die Beschränkung seiner Studien auf das
Mittelalter. Nur in den Aufsätzen über die römische Kirche
schimmert hier und da durch, daß er zu ihr ein negatives Ver-
hältniß hatte.
Weilands Name lebt durch kein umfangreiches, darstellendes
oder untersuchendes. Buch fort. Aber er wird allezeit mit hohen
Ehren genannt werden in der Reihe derer, welche durch Samm-
lung und Sichtung der Quellen das einst von dem Befreier Deutsch-
lands ins Leben gerufene Unternehmen der Vollendung näher
gebracht und durch eine Reihe ausgezeichneter Special - Unter-
suchungen unser Wissen von den mittleren Jahrhunderten ver-
mehrt haben. Unter den Lebenden giebt es wenige, die so tief
in das Wesen des Mittelalters eingedrungen sind wie er.
Auszug aus den reglementarischen Bestimmungen über die periodischen
Drucicschriften der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen
vom 12. Dezember 1893.
Nachrichten.
§1-
Die Nachrichten von der K. Gesellschaft d. Wissenschaften
dienen zur möglichst schleuigen Veröffentlichung kürzerer wissen-
schaftlicher Mittheilungen vorzugsweise aus den Gebieten der in
der Gesellschaft vertretenen Wissenschaften.
§3.
Die Redaktion der Nachrichten liegt in der Hand des Vor-
sitzenden Sekretärs.
Der Sekretär ist nur für Form und Inhalt der geschäftlichen
Mittheilungen verantwortlich , hinsichtlich der wissenschaftlichen
Mittheilungen trägt er für Irrthümer und Fehler im Druck keine
Verantwortung.
§5.
In die Nachrichten werden gemäß § 33 der Statuten nur
solche wissenschaftliche Mittheilungen aufgenommen, welche in einer
Sitzung der Gesellschaft vorgelegt oder vorgetragen und von der
Versammlung zum Abdruck genehmigt sind.
Abwesende Mitglieder , sowie alle nicht Mitglieder haben zur
Vorlage die Vermittelung eines ihrem Fache nahestehenden ordent-
lichen Mitgliedes oder des versitzenden Sekretärs zu benutzen.
Jede wissenschaftliche Mittheilung welche in den Nachrichten
zum Abdruck kommt , trägt unter dem Titel die Worte ;, Vorge-
legt in der Sitzung der Gesellschaft vom (Datum) ^.
Der Umfang einer wissenschaftlichen Mittheilung soll im aUge-
meinen den Raum von zwei Druckbogen nicht übersteigen.
§6.
Wissenschaftliche Mittheilungen , welche in den Nachrichten
zum Abdruck gelangen , werden honorirt , soweit ihre Verfasser
Mitglieder der Gesellschaft sind.
Das Honorar beträgt 34 Mark für den Druckbogen des jetzigen
Formats.
Mehr als zwei Druckbogen einer einzelnen wissenschaftlichen
Mittheilnng werden nicht honorirt.
Die HoDorare gelangen halbjährlich durch die Universitäts-
kasse zur Auszahlung.
§8.
Jeder Verfasser einer wissenschaftlichen Mittheilung hat das
Anrecht auf 50 Sonderabzüge seines Beitrages, sowie auf deren
unverzügliche Herstellung und Ablieferung unmittelbar nach
Fertigstellung der letzten Korrektur.
Diese Sondorabzüge müssen als Ueberdruck die Worte tragen :
„Aus den Nachrichten der K. Ges. d. Wiss. zu Göttingen ; 18 . . .
Nro. . .^
Jeder Verfasser hat das Recht , sich auf seine * Kosten eine
beliebige weitere Anzahl von Sonderabzügen seiner Mittheilung
herstellen zu lassen.
Dieselben dürfen jedoch nur mit besonderer Genehmigung der
Gesellschaft in den buchhändlerischen Vertrieb gebracht , müssen
aber auch in diesem Falle als Sonderabdruck aus den Nachrichten
bezeichnet werden.
Abhandlungen.
§1.
Die Abhandlungen der K. Gesellschaft der Wissenschaften
bleiben fortan ausschliesslich zur Aufnahme wissenschaftlicher Ar-
beiten und umfangreicherer Gedächtnisreden bestimmt, über deren
Aufnahme die Gesellschaft gemäss § 33 der Statuten entscheidet.
§2.
Jede zum Druck bestimmte Abhandlung wird einer der bei-
den Klassen zugewiesen.
Jede Abhandlung erhält eigene Paginirung, besondern Titel
und Inhaltsverzeichnis.
§4.
Die von Mitgliedern der Gesellschaft herrührenden Abhand-
lungen werden honorirt.
Das Honorar beträgt 20 Mark für den Druckbogen.
Mehr als 10 Druckbogen werden von einer einzelnen Abhand-
lung nicht honorirt.
Die Verfasser erhalten 25 Sonderabzüge ihrer Beiträge in
gleicher Austattung wie die für den JSuchhandel bestimmten.
Fftr die Kedariion Torantwortlich: E, Eiders, d. Z. Tonitz. Sokret&r der Kgl. Ges. d. Witt.
Ansgegoben am 31. Mai 1895.
Drudi d4r DUUtiehachin Uni9.-Bw:hd»-Mdtirti ( If. Fr. KäiUim).
Nachrichten
von der
Königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Geschäftliche Mittheilnngen.
1895. Heft 2.
Inhalt.
^ Bericht über die öffentliche Sitzung am 2. November 1895 S. 81
" F. Klein: lieber Arithmetisirang der Mathematik »82
Verzeichnis der neugew&hlten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft .... »92
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftang »93
Ghöttingen,
Commissionsverlag der Dieterich'schen Verlagsbuchhandlung.
1895.
Bericht über die öffentliche Sitzung am 2.Noyem-
her 1895.
Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaft hielt am 2. November
1895 4 Uhr Nachmittags zur Erinnerimg an den Geburtstag ihres
Stifters (König Georg EL) die öffentliche Sitzung des Winter-
halbjahres ab.
Herr F. Klein sprach über Arithmetisirung der Mathematik.
Naehziehtan; groMUftL ]fittti6i1imcr«B 1896.
82 F. Klein,
o
lieber Arithmetisirung der Mathematik.
Von F. Klein.
Hochgeehrte Anwesende 1 Wenn sich die Einzelheiten der
mathematischen Wissenschaft naturgemäß dem Verständniß und
damit dem Interesse der Femerstehenden entziehen, so darf der
Mathematiker doch vielleicht unternehmen, allgemeine Gesichts-
puncte zu bezeichnen, unter denen er die Entwickelung seiner
Wissenschaft sieht, und dieses um so mehr, wenn diese Gesichts-
puncte für sein Verhalten zu den Nachbargebieten maßgebend
sind. So möchte ich bei der heutigen Gelegenheit versuchen, meine
Stellung zu derjenigen wichtigen mathematischen Richtung zu he-
zeichnen, als deren Hauptrepräsentant Weierstrass da steht,
dessen 80-jährigen Geburtstag wir eben gefeiert haben, — zur
Arithmetisirung der Mathematik. Ich muß wohl einige
Erklärungen über die Entstehung und die Tendenz dieser Rich-
tung vorausschicken.
Gemeinhin verbindet man mit dem Begriffe der Mathematik
schlechtweg die Idee eines streng logisch gegliederten auf sich
selbst ruhenden Systems , wie uns ein solches etwa in der Geo-
metrie des Euklid entgegentritt. Indeß ist der Geist, aus dem
die moderne Mathematik geboren wurde, ein ganz anderer. Von
der Naturbeobachtung ausgehend, auf Naturerklärung gerichtet,
hat er ein philosophisches Princip, das Princip der Stetigkeit,
an die Spitze gestellt. So ist es bei den großen Bahnbrechern,
bei Newton und Leibniz, so ist es das ganze 18te Jahrhundert
hindurch, welches für die Entwickelung der Mathematik recht ei-
gentlich ein Jahrhundert der Entdeckungen gewesen ist. Allmäh-
lich erst erwacht wieder eine strengere Kritik, welche nach der
logischen Berechtigung der kühnen Entwickelungen fragt, —
gleichsam eine Wiederaufrichtung der geordneten Verwaltung
nach einem langen Eroberungszuge. Das ist die Periode von
Gauss und Abel, vonCauchy undDirichlet. Aber hierbei
über Aritbrnetisirnng der Mathematik. 83
irt es nicht gebKeben. Bei Gauss wird die Ramnanschaunng, ins-
besondere die Anscbaxnmg von der Stetigkeit des Baumes noch
unbedenkKch als Beweisgrand benutzt. Da zeigte die nähere Un-
tersuchung, daß hierbei nicht nur vieles Unbewiesene unterlief,
sondern daß die Raumanschauung dazu geführt hatte, in übereil-
ter Weise Sätze als allgemeingültig anzusehen, die es nicht sind.
Daher die Forderung ausschließlich arithmetischer Be-
weisführung. Als Besitzstand der Wissenschaft soll nur an-
gesehen werden, was durch Anwendung der gewöhnlichen ßech-
nungsoperationen als identisch richtig klar erwiesen werden kann.
Ein Blick auf die neueren Lehrbücher der Differential- und In-
tegralrechnung genügt, um den großen Umschwung der Methode
wahrzunehmen. Wo sonst Figuren als Beweismittel dienten, da
sind es jetzt immer wiederholte Betrachtungen über Größen, die
kleiner werden oder angenommen werden können, als jede noch
so kleine vorgegebene Größe. Da werden Erörterungen vorange-
stellt, was die Stetigkeit einer Variabelen bedeuten soll oder nicht
bedeuten soll und ob von Differentiation oder Integration einer
Function überhaupt die Rede sein kann. Das ist der Weierstrass'sche
Habitus der Mathematik, die Weiers trass'sche Strenge,
wie man kurz zu sagen pflegt.
Natürlich ist auch sie nichts Absolutes, sondern kann weiter-
gebildet werden, indem man sich hinsichtlich der Verknüpfung
der Größen noch weitergehende Beschränkungen auferlegt. Ich
nenne in dieser Hinsicht Kronecker' s Tendenz, die Irrational-
zahlen zu verbannen und die mathematische Wissenschaft in Bezie-
hungen allein zwischen ganzen Zahlen aufzulösen. Ich nenne fer-
ner die Bestrebungen, für die verschiedenen Arten der logischen
Verknüpfung kurze Zeichen einzuführen, um dadurch die Ideenas-
sociationen, sowie die Unbestimmtheiten auszuschließen, welche sich
bei Anwendung der gewöhnlichen Sprachformen unbemerkt und
darum uncontrolirt einschleichen. In dieser Hiosicht ist neuerdings
insbesondere ein italienischer Gelehrter, dem wir schon nach ande-
rer Seite verschiedene interessante Bemerkungen verdanken, Peano
in Turin, hervorgetreten.
Alle diese Entwickelungen möchte ich im Folgenden unter
das eine Wort: Arithmetisirung der Mathematik mit
begreifen. Und nun soll meine Aufgabe sein, von der Bedeutung
zu reden, welche die so bezeichnete Gesammtrichtnng über das
Gebiet der AnaJysis hinaus für die übrigen Theile unserer Wis-
seuBchaft besitzen dürfte. Darin liegt, wie Sie verstehen, einer-
seits die willige Anerkennung der außerordentlichen Wichtigkeit
6*
84 F. Klein,
der hierher gehörigen Entwickelungen, andererseits aber eine Zu-
rückweisung der Auffassung, als sei in der arithmetisirten Wis-
senschaft wie in einem Extract der eigentliche Inhalt der Mathe-
matik bereits erschöpfend enthalten. Ich habe meine Auffassung
dementsprechend nach zwei Seiten zu entwickelen, nach einer po-
sitiven, zustimmenden und einer negativen, abwehrenden. Indem
ich als das Wesen der Sache nicht die arithmetische Form der
Gedankenentwickelung ansehe, sondern die durch diese Form er-
reichte logische Verschärfung, ergibt sich die Forderung, — und
dieses ist die positive Seite meines Programms — , in Anlehnung
an die arithmetische Begründung der Analysis die übrigen Disci-
plinen der Mathematik einer Neubearbeitung zu unterziehen.
Andererseits aber habe ich auszuführen, und stark zu betonen, —
das ist die negative Seite — , daß die Mathematik keineswegs
durch die logische Deduction erschöpft wird, daß vielmehr neben
der letzteren die Anschauung auch heute ihre volle specifische
Bedeutung behält. — Die Vollständigkeit würde eigentlich verlan-
gen, daß ich auch noch von der algorithmischen Seite der Mathe-
matik, also von der Bedeutung der formalen Methoden spreche,
doch möchte ich diesen Gegenstand, der mir persönlich femer
liegt, bei der heutigen Gelegenheit bei Seite lassen.
Sie wollen übrigens meine Erörterungen nicht so verstehen,
als hätte ich im Einzelnen viel Neues zu sagen. Vielmehr han-
delt es sich im wesentlichen daram, Vorhandenes zusammenzutra-
gen und zu gruppiren und, wo es nöthig sein sollte, in seiner Be-
rechtigung hervortreten zu lassen.
Bei der kurzen mir gewiesenen Zeit werde ich mich auf Her-
vorhebung einiger Hauptpunkte beschränken müssen. Lassen Sie
mich zunächst skizziren, wie sich die positive Seite meiner Auf-
fassung auf dem Gebiete der Geometrie gliedert. Die Arithmeti-
sirung der Mathematik hat, wie ich andeutete, ihren ursprüng-
lichen Ausgangspunkt darin genommen, daß sie die Baumanschauung
zurückdrängte. Indem wir uns zur Geometrie wenden, wird das
erste sein, daß wir die auf arithmetischem Wege gewonnenen
Resultate mit der Raumanschauung wieder in Verbindung setzen.
Ich verstehe das hier so, daß wir die gewöhnlichen Grundlagen
der analytischen Geometrie acceptiren und von derselben aus die
geometrische Interpretation der neueren analytischen Entwicke-
lungen suchen. Es ist dies nicht etwa schwierig aber trotzdem
besonders anregend, wie ich dies im verflossenen Jahre in einem
diesem Gegenstande gewidmeten Seminare nach vielen Richtungen
hin habe verfolgen können. Es resultirt eine Uebung der Raum-
ober Arithmetisining der Mathematik. 85
änschaunng, welche auf eine Verfeinerung derselben hinauskommt;
andererseits belohnt sich der Ansatz dadurch , daß die in Betracht
kommerden analytischen Entwickelungen unmittelbarer einleuchten
und dadurch den Charakter des Paradoxen verlieren, der ihnen sonst
vieKach anhaftet. Was ist der allgemeinste BegrifF einer Curve,
einer Fläche? Was meint man damit, wenn man eine Curve etc.
als „analytisch" oder „nicht analytisch" bezeichnet? Diese und
ähnliche Fragen müssen bis zur vollen Evidenz durchgebildet wer-
den. — Das Zweite ist, daß wir die Grundlage der Geometrie in
neue Untersuchung ziehen. Dies könnte an sich sehr wohl, wie in
früherer Zeit, in rein geometrischer Weise geschehen, aber durch
die obwaltenden Umstände ist auch hier die Bezugnahme auf das
Begriffssystem der Analysis, also die Verwendung der analytisch-
geometrischen Methode in erster Linie gegeben. Die äußere Un-
tersuchung der Formeln, durch die wir die Raumgebilde darstel-
len sollen, also die sogenannte Nicht -Euklidische Geometrie und
was damit zusammenhängt, ist nur erst die eine Seite der Sache;
die tiefer liegende Frage ist, warum wir den Inbegriff der Raum-
puncte überhaupt als Zahlenmannigfaltigkeit ansehen dürfen , in
der Art, daß wir zwischen den in drei Richtungen geordneten
Rationalzahlen in bekannter Weise die Irrationalzahlen interpoli-
ren. Wir kommen zu der Auffassung, daß die Raumanschauung
zunächst etwas Ungenaues ist, welches wir zum Zwecke der ma-
thematischen Behandlung in den sogenannten Axiomen (die uns
wirkliche Forderungssätze vorstellen) idealisiren. Von philosophi-
scher Seite hat die hier vorliegenden Probleme insbesondere der
früh verstorbene Kerry bearbeitet; ich glaube seinen Entwicke-
lungen in der Hauptsache zustimmen zu können, namentlich auch
was seine Kritik von Du Bois angeht. — Umgekehrt wird uns
jetzt die neue Festlegung der Raumauffassung zur Quelle neuer
analytischer Begriffsbildungen. Wir glauben im Räume die un-
endliche Zahl der Puncto und der aus ihnen zusammengesetzten
Gebilde unmittelbar vor uns zu sehen. Von hier aus sind die
grundlegenden Untersuchungen über Mengen und transfinite Zah-
len erwachsen , mit denen Georg Cantor der arithmetischen
Wissenschaft ganz neue Ideenkreise erschlossen hat. — Endlich
aber verlangen wir, daß der neue Standpunct auch in der ferneren
Darstellung der Geometrie, insbesondere der Infinitesimalgeome-
trie, zur Geltung komme. Am leichtesten wird das wieder gesche-
hen, wenn wir auch hier an der Methode der analytischen Geo-
metrie festhalten. Natürlich empfehle ich darum nicht ein blindes
Rechnen mit o;, y, 0j sondern nur einen subsidiären Gebrauch dieser
86 F. Klein,
Größen überall da, wo es sieb um die präcise Festlegung eines
Grenzüberganges handelt. —
Hiermit haben Sie in seinen umrissen das neue geometrische
Progranun. Dasselbe ist, wie Sie erkennen, sehr verschieden von
den Tendenzen, die in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts vor-
walteten nnd damals zur Entwickelung der projectiven Geometrie
führten (welche längst ein bleibender Bestandtheil unserer "Wissen-
schaft geworden ist). Die projective Geometrie hat uns zahlreiche
neue Gebiete der Wissenschaft mit großer Leichtigkeit erschlos-
sen, man rühmte von ihr mit Recht, daß sie auf ihrem Gebiete
einen „Königsweg" darstelle. Unser neuer Weg ist statt dessen
mühsam und dornenvoll und es bedarf fortgesetzter Sorgfalt, um
sich durch die Hindemisse desselben durchzuwinden. Wir nähern
uns dabei wieder mehr der Art der antiken Geometrie und ler-
nen geradezu das Wesen der letzteren vermöge unserer moder-
nen Auffassungen in neuer Weise verstehen, wie noch letzthin
Zeuthen in glänzender Weise dargelegt hat. — Dieselbe Denk-
weise werden wir weiterhin in die Gebiete der Mechanik und ma-
thematischen Physik hineintragen. Ich wiU hier, um nicht zu
ausführlich zu werden, dies nur an zwei Beispielen erläutern.
AUe angewandte Mathematik muß das thun, was ich soeben be-
reits bei der Raumanschauung als nothwendig bezeichnete, sie
muß zum Zwecke der mathematischen Betrachtung ihre Gegen-
stände idealisiren. Nun finden wir durchweg, daß auf einem und
demselben Gebiete, je nach dem Ziele, welches man im Auge hat,
verschiedene Arten der. Idealisirung neben einander gebraucht
werden. Dahin gehört, um nur dies eine zu nennen, daß man die
Materie bald als continuirlich den Raum erfüllend behandelt, bald
wieder als discontinuirlich aus einzelnen Moleculen bestehend, die
man sich selbst entweder als ruhend denkt oder aber in lebhafter
Bewegung begriffen. Wie so und in welchem Grade sind diese
verschiedenen Yorstellungsweisen für die aus ihnen zu ziehenden
Folgerungen mathematisch gleichwerthig? Die älteren Darstel-
lungen von Poisson U.A., wie auch die Entwickelungen der ki-
netischen Gastheorie, sind für den modernen Mathematiker in die-
ser Hinsicht nicht eingehend genug; wir müssen eine von Anfang
beginnende Neubearbeitung des Problems verlangen. Ich vermuthe,
daß eine in Aussicht stehende Publication von Boltzmann hier-
über interessante Aufschlüsse bringen wird. — Eine andere Frar
geatellung ist diese. Das physikalische Experiment versieht uns
vielfach mit Erfahrungsthatsachen, die wir unwiUkürUch xaathe-
matisch verallgemeinem und als Theoreme auf die idealisirten
über Arithmetislnnig der Mathematik. 87
G-ebilde übertragen. Dahin gehört die Existenz der sogenannten
Green'schen Function bei beliebiger geschlossener Oberfläche und
beliebig anzunehmendem Pol, — entsprechend der Thatsache aus
dem Grebiet der Electricität, daß sich auf jedem leitenden Körper
unter dem Einflüsse irgend welches electrisirten Punctes eine
Gleichgewichtsbelegung bildet. Dahin gehört die Anwendung,
welche ich gelegentlich von den elektrischen Strömen gemacht
habe, die in eine beliebigen leitenden Fläche bei Aufsetzung der
Poldrähte einer galvanischen Säule entstehen, indem ich näm-
lich zeigte, daß deren Betrachtung unmittelbar zu den Fundamen-
talsätzen aus Biemann's Theorie der Aberschen Functionen hin-
leitet. Es gehört dahin das Theorem, daß jeder begränzte ela-
stische Körper einer unendlichen Reihe harmonischer Eigenschwin-
gungen fähig sei, und anderes mehr. Sind dies wirklich, abstract
genonmien, richtige mathematische Sätze, bez. wie muß man sie
einschränken und präcisiren, damit sie richtig werden? Die Ma-
thematiker haben mit Erfolg versucht, hier einzugreifen, zuerst
C. Neumann und Schwarz in der Theorie des Potentials, dann
neuerdings die französischen Gelehrten, an die deutschen Arbeiten
anknüpfend, — mit dem Resultate, daß sich die der Physik ent-
nommenen Theoreme in ausgedehntem Maße als stichhaltig erwie-
sen haben. — Sie sehen hier deutlich, wenn ich es noch ausdrück-
lich hervorheben soll, um was es sich bei den in Rede stehenden
Untersuchungen handelt : nicht sowohl um neue physikalische Ein-
sicht, sondern um abstracto mathematische Beweisführung, die wir
um ihrer selbst willen anstreben, um der Klarheit und Bestimmt-
heit willen, die dadurch in unsere AufPassung der Erscheinungen
hineingetragen wird. Oder, wenn ich einen Ausdruck Jacobi's in
allerdings etwas modifidrten Sinne gebrauchen darf, es handelt
sich allein um die Ehre des menschlichen Geistes.
Hochgeehrte Anwesende 1 Indem ich mich solcherweise aus-
drücke, ist es fast schwer, nunmehr im Gegensatze zu den bishe-
rigen Betrachtungen der Anschauung den ihr gebührenden Antheil
an unserer Wissenschaft zu sichern. Und doch ruht gerade in
dieser Antithese der eigentliche Sinn meiner heutigen Darlegun-
gen. Dabei denke ich nicht so sehr an die ausgebildete Form der
Anschauung, von der soeben die Rede war, also an die Anschauung,
die sich unter Einwirkung der logischen Deduction entwickelt hat
und die ich aL» eine Form des Gedächtnisses bezeichnen möchte, als
vielmehr an die naive Anschauung, welche zum guten Theile ein
angeborenes Talent ist und sich übrigens aus der eingehenden Be-
schäftigung mit diesem oder jenem Theile der Wissenschaft unbe-
88 F. Klein,
wüßt Iieranfibildet. Das Wort „Anscliaaimg'' ist vielleiclit mcbi
zweckmäßig gewählt. Ich möchte hier die motorische Empfin-
dung mit einschließen, mit welcher der Ingenieur die Kräftever-
theilung in irgend welcher von ihm durchgeführten Construction
beurtheüt, und selbst das unbestimmte Grefühl betr. die Conver-
genz ihm vorliegender unendlicher Processe, welches der geübte
Zahlenrechner besitzt. Ich sage, daß die so verstandene
mathematische Anschauung au fihrem Gebiete überall
dem logischen Denken voraneilt und also in jedem
Momente einen weiteren Bereich besitzt als dieses.
Hier könnte ich nun erstlich einen historischen Excurs dar-
über einschalten, wie bei der Entwickelung der meisten Zweige
unserer Wissenschaft in der That die Anschauung den Anfang
gemacht hat und die strenge logische Behandlung erst folgte.
Und zwar gut dies nicht nur im Großen von der Entstehung der
Infinitesimalrechnung, wie ich bereits in der Einleitung andeutete,
es gilt ebensowohl von vielen Gebieten, die erst im Laufe des ge-
genwärtigen Jahrhunderts ihren Ursprung genommen haben. Ich
erinnere in dieser Hinsicht, um nur eines zu nennen, an Rie-
mann's Functionentheorie complexer Variabler, und füge gern
zu, daß diejenige Disciplin, welche lange Zeit am meisten von
der Anschauung abgewandt schien , die Zahlentheorie , eben nun
durch Heranziehung anschaulicher Methoden in den Händen von
Minkowski und Anderen einem neuen Aufschwünge entgegen
zu gehen scheint. Weiterhin wäre von großem Interesse, die
Entwickelung nicht der einzelnen mathematischen Disciplin, son-
dern der individuellen mathematischen Persönlichkeit unter dem
vorliegenden Gesichtspuncte zu verfolgen. Ich begnüge mich in
dieser Hinsicht hier mit der Angabe, daß die zwei wirksamsten
mathematischen Forscher der Jetztzeit, Lie in Leipzig und Poin-
carö in Paris, beide ursprünglich in der Anschauung wurzeln.
Aber Alles dieses würde, wenn ich weiter darauf eingehen wollte,
zu sehr in specifische Einzelheiten hineinführen und schließlich
nur außerordentliche Fälle betreffen. Ich will lieber schüdern,
was die einigermaßen geübte Anschauung tagtäglich über die rech-
nerische oder constructive Behandlung hinaus für die quantitative
Behandlung der physikalischen oder technischen Probleme leistet.
Wenn ich beispielsweise auf die beiden Aufgaben der Electrici-
tätslehre zurückkommen darf, auf die ich eben Bezug nahm, so
wird jeder Physiker im vorgegebenen Falle ohne weiteres den
Verlauf der Niveauflächen der Green'schen Function, bez. der
Stromcurven bei dem zweiten der genannten Experimente ziemlich
über Aritbmetisirang der Mathematik. 89
richtig zeichnen können. Oder nehmen Sie den Fall irgend wel-
cher Differentialgleichung, ich will sagen (um beim einfachsten
Falle zu bleiben) einer Differentialgleichung erster Ordnung zwi-
schen zwei Variabein. Höchst wahrscheinlich versagt die ana-
lytische Behandlung. Demungeachtet kann man auf graphischem
Wege den allgemeinen Verlauf der Integralcurven sofort ange-
ben, wie dies noch neulich von Lord Kelvin — einem der
großen Meister der mathematischen Anschauung — für eine be-
rühmte Differentialgleichung des Dreikörperproblems gezeigt wor-
den ist. Es handelt sich in allen solchen Fällen, wenn wir die
Sache in der Sprache der Analysis bezeichnen sollen, um eine
Art von Interpolation, bei der weniger auf Genauigkeit im Ein-
zelnen als auf Berücksichtigung der allgemeinen Bedingungen Gre-
wicht gelegt wird. Ich will noch ausdrücklich betonen, daß wir
bei der Aufstellung aller unserer Naturgesetze, oder überhaupt,
wenn wir versuchen, irgend welchen äußeren Vorgang mathema-
tisch zu formuliren, von einer ähnlichen Kunst des Interpolirens
Gebrauch machen. Denn es gilt immer unter der Menge der zu-
fälligen Störungen die einfachen Zusammenhänge der wesentlichen
Größen hervorzuziehen. Das ist schließlich dasselbe, was ich
oben als das Verfahren der Idealisirung bezeichnet habe. Die lo-
gische Ueberlegung tritt allemal erst in ihr Recht, wenn die An-
schauung die Aufgabe der Idealisirung vollzogen hat.
Ich bitte, diese Angaben nicht als eine Erklänmg sondern
als eine Schilderung thatsächlicher Verhältnisse aufzunehmen.
Der Mathematiker kann nicht mehr, als durch Selbstbeobachtung
die Eigenart des im einzelnen Falle statthabenden psychischen
Vorganges constatiren. Vielleicht werden wir über die näheren
Beziehungen der von der Anschauung ausgehenden Processe zum
logischen Denkvermögen eines Tages von der Physiologie und der
experimentellen Psychologie genaueren Aufschluß erhalten. Daß
es sich dabei in der That um verschiedene, d. h. nicht nothwendig
verknüpfte Seelenthätigkeiten handelt, wird durch die großen Dif-
ferenzen bestätigt, welche die Beobachtung verschiedener Indivi-
duen ergibt. Die modernen Psychologen unterscheiden eine vi-
suelle, eine motorische und eine auditive Veranlagung. Es scheint,
daß die mathematische Anschauung, wie ich sie hier verstehe, den
beiden ersten Arten der Begabung, die logische Auffassung mehr
der letzteren eignet. Die Psychologie steht erst in den Anfängen
derartiger Untersuchungen, die ich mit vielen Fachgenossen freu-
dig begrüße. Denn wir hoffen, daß in unserer Wissenschaft und
ihrem Betriebe viele Meinungsverschiedenheiten, die jetzt noth-
90 F, Klein,
wendig tmansgetragen bleiben, verscbwinden werden, wenn wir
erst über die psychologischen Vorbedingungen des mathematischen
Denkens und deren individuelle Verschiedenheit genauer unter-
richtet sein werden.
Ich darf hier kurz auf die pädagogische Seite der Mathema-
tik eingehen. Wir beobachten betreffs derselben in Deutschland
zur Zeit eine sehr merkwürdige Sachlage. Es sind zwei entge-
gengesetzte Strömungen, die neben einander herlaufen, ohne bisher
nennenswerth auf einander einzuwirken. Bei den Lehrern unse-
rer Gymnasien wird die Nothwendigkeit eines an die Anschauung
anschließenden mathematischen Unterrichts im Augenblicke viel-
fach so stark betont, daß man gezwungen ist zu widersprechen
und umgekehrt die Nothwendigkeit eingehender logischer Entwicke-
lungen zu betonen ; das ist der Sinn einer kleinen Schrift, die ich
im vergangenen Sommer über elementargeometrische Probleme
veröffentlicht habe. Bei den Hochschullehrern unseres Fachs aber
liegt die Sache genau umgekehrt: die Anschauung wird häufig
nicht nur unterschätzt, sondern nach Möglichkeit überhaupt bei
Seite geschoben. Es ist dies ohne Zweifel eine Folge der gro-
ßen inneren Wichtigkeit, welche den arithmetisirenden Ten-
denzen der modernen Mathematik innewohnt. Aber die Wirkung
geht weit über das richtige Ziel hinaus. Es ist Zeit, einmal öf-
fentlich auszusprechen, daß es sich dabei nicht nur um eine ver-
kehrte Pädagogik sondern um eine schiefe Gesammtauffassung der
Wissenschaft handelt. Ich lasse der Eigenart des einzelnen aka-
demischen Docenten gern den freiesten Spielraum und habe es
darum immer abgelehnt, allgemeine Regeln für den höheren ma-
thematischen Unterricht in Vorschlag zu bringen. Das soll mich
nicht hindern auszusprechen, daß jedenfalls zwei Kategorien ma-
thematischer Vorlesungen nothwendig von der Anschauung ihren
Ausgangspunkt nehmen sollten. Das sind erstlich die Elementar-
vorlesungen, welche den Anfänger überhaupt in die höhere Mathe-
matik einleiten, — wird doch der Lernende naturgemäß im Elei-
nen immer denselben Entwickelungsgang durchlaufen, den die Wis-
senschaft im Großen gegangen ist. Das sind ferner diejenigen
Vorlesungen, deren Zuhörer von vorneherein darauf angewiesen
sind, sehr wesentlich mit der Anschauung zu arbeiten, also die
Vorlesungen für Naturforscher und Ingenieure. Wir haben durch
einseitige Ueberspannung der logischen Form in diesen Kreisen
viel von der allgemeinen Geltung verloren, welche der Mathematik
naturgemäß zukommt, und es ist Zeit und eine ernste Pflicht, daß
wir diese Geltung durch ein zweckmäßigeres Verhalten ^zurück-
gewionen.
über Arithmetisirong der Mathematik. 91
Doch ich kehre zur theoretischen Betrachtung zurück. Die
Gesammtauffassung, welche ich bezüglich der heutigen Aufgaben
der mathematischen "Wissenschaft vertrete , braucht kaum noch be-
sonders formulirt zu werden. Indem ich überall die vollste lo-
gische Durcharbeitung des Stoffes verlange, betone ich zugleich,
daß daneben die anschauungsmäßige Erfassung und Verarbeitung
desselben auf alle Weise gefördert werden soll. Mathematische
Entwickelungen, welche der Anschauung entstammen, dürfen nicht
eher als fester Besitz der Wissenschaft gelten, als sie nicht in
strenge logische Form gebracht sind. Umgekehrt kann uns die
abstracto Darlegung logischer Beziehungen nicht genügen, so lange
nicht deren Tragweite für jede Art der Anschauung lebendig aus-
gestaltet ist, und wir die mannigfachen Verbindungen erkennen,
in welche das logische Schema, je nach dem Gebiete, welches wir
wählen, zu anderen Theilen unserer Erkenntniß tritt. — Ich ver-
gleiche die mathematische Wissenschaft mit einem Baume , der
seine Wurzeln nach unten immer tiefer in das Erdreich treibt,
während er nach oben seine schattengebenden Aeste frei entfaltet.
Sollen wir die Wurzel oder die Zweige als den wesentlicheren
Theü ansehen ? Die Botaniker belehren uns , daß die Frage falsch
gestellt ist, daß vielmehr das Leben des Organismus auf der
Wechselwirkung seiner verschiedenen Theile beruht.
Verzeichniß der neugewählten Mitglieder der
Kgl. Gesellschaft
Die Kgl. Gesellschaft erwählte am 22. Juni 1895
Herrn David Hubert hier zum ordentlichen Mitgliede in der
math.-phys. Klasse.
Herrn Paul Kehr hier zum ordentl. Mitgliede in der phil.-hist.
Klasse.
Herrn Friedrich Bechtel in Halle (S.) zum auswärtigen Mit-
gliede in der phil.-hist. Klasse.
Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch Seine Ma-
jestät den König erfolgte am* 30. Juni 1895.
Zu Correspondenten der philologisch-historischen Klasse er-
wählte die Gesellschaft am 22. Juni 1895
Herrn Eugen Hultzsch in Bangalore (Indien).
„ Elias Steinmeyer in Erlangen.
„ Eduard Meyer in Halle.
„ Otto Seeck in Greifswald.
Ordnungen der Wedekind'schen Preisstiftung
für deutsche Geschichte,
Nachdem der weiland Ober - Amtmann des Klosteramts St.
Michaelis zu Lüneburg, Herr Anton Christian Wedekind, bereits
im Jahre 1816, in einer damals von ihm abgefaßten letzten Wil-
lensverfügung, ein Kapital von 8000 Thalern in Golde der Univer-
sität, und insbesondere der Königlichen Societät der Wissen-
schaften in Göttingen dergestalt bestimmt hat, daß es nach seinem
Tode der letzteren zu dem Zwecke übergeben werden sollte, damit
durch die historisch - philologische Klasse derselben aus dem Zins-
ertrage von zehn zu zehn Jahren drei Preise, jeder von 1000 Tha-
lem in Golde, für die besten Bearbeitungen von Gegenständen der
deutschen Geschichte ausgesetzt würden; nachdem diese von eben
so edler vaterländischer Gesinnung, als von großartigem wissen-
schaftlichen Eifer zeugende Schenkung von dem Königlich Han-
noverschen Universitäts-Kuratorio Namens der Societät durch Re-
skript vom 3. Februar 1819 angenommen worden ist; nachdem
alsdann der seit dem Jahre 1818 der Societät als Ehrenmitglied
angehörende Stifter die Grundzüge seiner Stiftung festgestellt, und
für die letztere durch Reskript des Königlich Hannoverschen Ka-
binets-Ministerii vom 10. Januar 1826 die landesherrliche Bestäti-
gung erhalten hat; da endlich nach dem am 14. März 1845 er-
folgten Tode des hochherzigen Stifters der bis dahin verschwiegene
Name desselben zur Oeffentlichkeit gelangt , jenes Kapital in
Schuldverschreibungen der Societät übergeben worden, und sonach
der Zeitpunkt eingetreten war, mit welchem die Stiftung in Wirk-
samkeit treten mußte: so wurden zufolge des § 14 der von dem
Stifter vorgezeichneten Grundzüge, und auf der Grundlage derselben,
um die Stiftung und eine der Absicht des Stifters entsprechende
Wirksamkeit derselben für alle Zukunft möglichst sicher zu stellen,
die Ordnungen für dieselbe festgesetzt, und durch Reskript des
Königlich Hannoverschen Universitäts-Kuratorii vom 24. November
1846 bestätigt
94 Wedekind*6che Preisstiftung.
Nachdem diese Ordnungen fünf Jahrzehnte in Geltung geblie-
ben waren, sich aber allmälig herausgestellt hatte, daß ein Theil
ihrer Bestimmungen den veränderten Zeitverhältnissen nicht mehr
entsprechend oder zur Erreichung der Absichten des Stifters nicht
ausreichend sei, so sind von dem Verwaltungsrathe die nachfol-
genden neuen Ordnungen entworfen und von der Königlichen Ge-
sellschaft der "Wissenschaften beschlossen worden.
Dieselben werden hierdurch mit Geltung vom 14. März 1896
an bestätigt.
§1.
Die Wedekind'sche Preisstiftung für deutsche Geschichte ist
mit einem unangreifbaren Stammfonds von 36300 Mark (= 11000
Thalern Gold) ausgestattet, damit durch die dazu berufenen Mit-
glieder der philologisch - historischen Klasse der Königlichen Ge-
sellschaft der "Wissenschaften in Göttingen aus den Zinsen die-
ses Kapitals innerhalb eines Zeitraumes von je zehn Jahren wo-
möglich drei Preise, jeder von 3300 Mark (= 1000 Thalern Gold)
für die besten Bearbeitungen von Gegenständen der deutschen Ge-
schichte ausgesetzt werden.
§2.
Diejenigen zehn Jahre, innerhalb welcher jene Preise jedesmal
ausgeschrieben und vertheilt werden, bilden einen Verwaltungs-
zeitraum der Stiftung. Die Verwaltungszeiträume begrenzen sich
durch den Todestag des Stifters , den 14. März. Nachdem der
erste Verwaltungszeitraum mit dem 14. März 1846 begonnen hatte,
fängt der erste Verwaltungszeitraum der neuen Ordnungen am
14. März 1896 an und schließt mit dem 13. März 1906. Das
Rechnungsjahr der Stiftung läuft vom 1. April bis zum 31. März.
§3.
Die Verwaltung der Stiftung wird unter der Oberaufsicht des
Königlichen Universitäts-Kurators und unter der Aufsicht der Kö-
niglichen Gesellschaft der Wissenschaften von einem Verwaltungs-
rathe geleitet, unter welchem ein Direktor die unmittelbare Ge-
schäftsführung besorgt.
§4.
Der Verwaltungsrath besteht aus fünf ordentlichen Mitglie-
dern der philologisch-historischen Klasse. Nachdem derselbe seither
Wedekind'sche PreisBtiftnng. 96
ans den jeweilig ältesten Mitgliedern der Klasse gebildet wurde,
Bollen in Zukunft bei einer Vakanz die Vertreter der mittleren
und neueren Geschichte, die dem Verwaltungsrathe noch nicht an-
gehören, vor den anderen Mitgliedern der Klasse einrücken, die
letzteren wie seither, nach der Anciennetät. Im übrigen kommt
^uoh hier die Bestimmung des Statuts der Königlichen Gesellschaft
§ 6 Absatz 2 betreffs der Altersgrenze in Anwendung.
Der Verwaltungsrath erwählt aus seiner Mitte den Direktor.
§5.
Die Rechnungsführung besorgt die Königliche Universitäts-
Kasse unentgeltlich. Sie ist verpflichtet, den Anweisungen des
Direktors in Bezug auf Kapitalanlagen Folge zu leisten.
§6.
Der Bote der Königlichen Gesellschaft besorgt die Dienst-
leistungen für die Stiftung und erhält dafür jährlich eine ange-
messene Entschädigung.
§7.
Das Vermögen der Stiftung besteht:
1) aus dem unangreifbaren Stammfonds der Stiftung von
36300 Mark (= 11000 Thalem Gold). Er ist aus dem ursprüng-
lichen Stiftungskapital von 8000 Thalern Gold und aus dem von
dem Stifter vorgesehenen, inzwischen zum Höchstbetrage von 3000
Thalem Gold angewachsenen früheren Hülfsfonds gebildet, welche
beiden Fonds fortan nicht mehr getrennt verwaltet werden.
2) aus dem verfügbaren Fonds, der sich durch die Zinsen des
Stammfonds und die Einnahmen aus den gedruckten Preisschriften,
wie auch durch die Zinsen aus allen diesen Einkünften bildet und
vermehrt. Er dient zur Bestreitung aller Ausgaben der Stiftung,
insbesondere zur Auszahlung der Preise.
Um alle diese Ausgaben stets leisten zu können, wird von
4em nach Abschluß der Jahresrechnung verbleibenden Ueberschusse
des verfugbaren Fonds die Summe von zehntausend Mark von an-
•derweitiger Verwendung (s. § 26) vorweg ausgeschlossen.
§8.
Der Direktor hat die ganze Geschäftsführung zu besorgen und
vertritt die Stiftung nach Außen hin. Er allein weist sämmtliche
Ausgaben zur Auszahlung an, ist aber bei den nicht zu den lau-
96 Wedekind^sche Preisstiftang.
fenden und stiftungsmäßigen gehörigen Ausgaben dem Verwaltongs-
rath gegenüber verbunden, dessen Entscheidung einzuholen und
dessen Instruktionen zu beachten.
§9.
Die Kapitalien des Stammfonds werden in das Staatsschuld-
buch eingetragen. Sämmtliche andere Kapitalien der Stiftung
können nur unter den Bedingungen ausgeliehen werden , die die
Landesgesetze für die Ausleihung vormundschaftlicher Gelder vor-
schreiben. Die Maßregeln zur zinstragenden Anlegung des ver-
fugbaren Fonds werden unter den im folgenden Paragraphen ent-
haltenen Bedingungen dem Direktor überlassen.
§ 10.
Die Einnahmen, die dem verfügbaren Fonds zufallen, müssen
auch in geringen Beträgen so bald wie möglich zinsbar gemacht
werden. Da diese Gelder stets verfügbar bleiben müssen, so dür-
fen sie nur in mündelsicheren Werthpapieren oder in staatlich an-
erkannten Sparkassen untergebracht werden.
§ 11.
Die Jahresrechnung wird alljährlich binnen sechs Wochen
nach Schluß des Rechnungsjahres von der Königlichen Universi-
täts-Kasse dem Yerwaltungsrathe in duplo eingesandt und darauf
nach Vorprüfung durch die Königliche Gesellschaft innerhalb der
nächstfolgenden sechs Wochen dem Königlichen Universitäts- Ku-
rator zur Superrevision und Ertheilung der Entlastung eingereicht.
§ 12.
Innerhalb eines jeden Verwaltungszeitraumes werden drei
Preise, die sich allein auf deutsche Geschichte beziehen, von dem
Verwaltungsrathe ausgeschrieben. Es ist dafür zu sorgen, daß
diese Bekanntmachungen in die geeignetsten Zeitblätter aufgenom-
men und in den nächsten zwei Jahren nach der Ausschreibung
wiederholt werden.
Der erste Preis wird am 14. März des ersten Verwaltungs-
jahres ausgeschrieben. Die sich um den Preis bewerbenden Ar-
beiten müssen vor dem 1. August des fünften Verwaltungsjahres
dem Direktor eingesandt werden. Das Urtheil wird am 14. März,
mit dem das sechste Verwaltungsjahr beginnt, bekannt gemacht.
Der zweite Preis wird am 14. März des sechsten Verwaltungs»
Wedekmd'sche PreiBStiftiing. 97
Jahres ausgeschrieben. Die sich um den Preis bewerbenden Ar-
beiten müssen vor dem 1. August des zehnten Yerwaltungsjahres
dem Direktor eingesandt werden. DasXJrtheil wird am 14. März,
mit dem ein neuer Yerwaltungszeitraum beginnt, bekannt gemacht.
§13.
Die beiden ersten Preise werden ausgesetzt entweder für die
Bearbeitung eines Geschichtschreibers von Werth aus dem deut-
schen Mittelalter und der Neuzeit mit kritischer Berichtigung des
Textes und mit der nöthigen Sprach- und Sacherläuterung nebst
Begistem, oder für die kritische Ausgabe eines in sich zusammen-
hängenden größeren QueUencomplexes aus jenen Zeiten (Urkunden-
buch, Briefsammlung, Traditionsbücher, Urbarien, Rechts- und
Stadtbücher u. dergl. mehr) , oder für eine kritische Bearbeitung
einzelner Zeiträume oder G-egenstände der mittleren und neueren
Greschichte. Es sind hier aber nicht Forschungen über einzelne
Gregenstände gemeint, sondern Bearbeitungen eines Stoffes, der in
sich zusammenhängt, in sich ein Ganzes ausmacht und in die all-
gemeine deutsche Geschichte eingreift.
Jeder dieser Preise beträgt 3300 Mark (= 1000 Thaler Gold)
und muß jedesmal ganz, oder kann gar nicht zuerkannt werden.
Für den dritten Preis wird keine bestimmte Aufgabe ausge-*
schrieben, sondern die Wahl des Stoffs bleibt den Bewerbern nach
Maßgabe der folgenden Bestimmungen überlassen.
Vorzugsweise verlangt der Stifter für denselben ein deutsch
geschriebenes Geschichtsbuch, für welches sorgfaltige und geprüfte
Zusammenstellung der Thatsachen zur ersten, und Kunst der Dar-
stellung zur zweiten Hauptbedingung gemacht wird. Es ist aber
damit nicht blos eine gut geschriebene historische Abhandlung,
sondern ein umfassendes historisches Werk gemeint. Speciallan-
desgeschichten sind nicht ausgeschlossen, doch werden vorzugs-
weise nur diejenigen der großem deutschen Staaten berücksichtigt.
Zur Erlangung dieses Preises sind die zu diesem Zwecke
handschriftlich bis zum 1. August des 10. Verwaltungsjahres einge-
schickten Arbeiten und die während eines Verwaltungszeitraumes
gedruckt erschienenen Werke dieser Art gleichmäßig berechtigt.
Dabei findet indessen der unterschied statt, daß die ersteren, so-
fern sie in das Eigenthum der Stiftung übergehen, den vollen
Preis von 3300 Mark (1000 Thalem Gold), die bereits ge-
HaeliTieliteB; ^eMhAfU. MittheUwigaii 1895 7
98 Wedekind'scbe Preisstiftong.
druckten aber, welche Eigenthum des Verfassers bleiben, oder
über welche als sein Eigenthum er bereits verfugt hat,' die Hälfte
des Preises mit 1650 Mark (500 Thalem G-old) empfangen.
Wenn keine preiswürdige Schriften der bezeichneten Art vor-
handen sind, so darf der dritte Preis angewendet werden, um die
Verfasser solcher Schriften zu belohnen, welche durch Entdeckung
und zweckmäßige Bearbeitung unbekannter oder unbenutzter histo-
rischer Quellen, Denkmäler und Urkundensammlungen sich um die
deutsche Geschichte verdient gemacht haben. Solchen Schriften
darf aber nur die Hälfte des Preises zuerkannt werden.
Es steht Jedem frei, für diesen zweiten Fall Werke der be-
zeichneten Art auch handschriftlich einzusenden. Mit denselben
sind aber ebenfalls alle gleichartigen Werke, welche vor dem Ein-
sendungstage des laufenden Zeitraums gedruckt erschienen sind,
für diesen Preis gleichberechtigt. Wird ein handschriftliches Werk
gekrönt, so erhält dasselbe einen Preis von 1660 Mark (600
Thalem Gold); gedruckt erschienenen Schriften können nach dem
Grade ihrer Bedeutung Preise von 825 bezw. 1650 Mark (260
Thlr. bezw. 500 Thlr. Gold) zuerkannt werden.
Aus dem Vorstehenden ergiebt sich von selbst, daß der dritte
Preis auch Mehreren zugleich zu Theil werden kann.
§ 15.
Sämmtliche Preise fallen, wenn die Verfasser der Preisschrif-
ten bereits gestorben sein sollten , deren Erben zu. Der dritte
Preis kann auch gedruckten Schriften zuerkannt werden, deren
Verfasser schon gestorben sind, und fallt alsdann den Erben der-
selben zu.
§16.
Bei den handschriftlichen Werken, welche sich um die beiden
ersten Preisen bewerben, müssen alle äußeren Zeichen vermieden
werden , an welchen die Verfasser erkannt werden können. Jede
Schrift ist mit einem Sinnspruche zu versehen, und es ist dersel-
ben ein versiegelter Zettel beizulegen, auf dessen Außenseite der-
selbe Sinnspruch sich findet, während inwendig Name, Stand und
Wohnort des Verfassers angegeben sind.
Die handschriftlichen Werke, welche sich um den dritten Preis
bewerben, können mit dem Namen des Verfassers verseheii, oder
ohne denselben eingesandt werden. • -. *
Wedekind'sche Preisstiftung. 99
§17.
Nach Ablauf des Einsendungstermines wählt der Verwaltungs-
rath aus den nicht zum Verwaltungsrathe gehörigen ordentlichen,
den auswärtigen Mitgliedern und Korrespondenten der Gesellschaft
so viele anerkannt sachkundige und unparteiliche Männer zu sich
hinzu, daß die Gesammtzahl sieben ist. Diese sieben Männer bil-
den das Preisgericht.
§18.
Die Mitglieder der Königlichen Gesellschaft, welche nicht zum
Preisgericht gehören, dürfen sich, wie jeder Andere, um alle Preise
bewerben. Dagegen leisten die Mitglieder des Preisgerichts auf
jede Preisbewerbung Verzicht.
§ 19.
Der Verwaltungsrath ernennt für jeden der drei Preise, d.h.
für alle um einen Preis sich bewerbenden Arbeiten, zu denen in
Beziehung auf den dritten Preis auch die § 14 bezeichneten ge-
druckt erschienenen Schriften zu rechnen sind, unter den Preis-
richtern einen Haupt- und einen Nebenberichterstatter. Spätestens
bis zum 15. August des fünften, bezw. des zehnten Jahres hat
der Direktor sämmtliche eingesendete Arbeiten den betreffenden
Haupt-Berichterstattern zuzusenden, von denen dieselben alsdann
den Nebenberichterstattern zugeschickt werden. Jeder von beiden
darf die Arbeiten acht Wochen behalten. Alsdann laufen diesel-
ben nebst den Gutachten der beiden Berichterstatter nach einer
von dem Direktor zu bestimmenden Ordnung unter den übrigen
Preisrichtern um. Jeder legt seine begründete schriftliche Ab-
stimmung sogleich bei. Alle um denselben Preis sieb bewerbende
Arbeiten bleiben im Umlaufe ungetrennt zusammen. Der Umlauf
wird aber wo möglich so bestimmt, daß Niemand zweierlei Arbei-
ten zugleich zur Durchsicht erhält.
Nach dem ersten Umlaufe entscheidet der Verwaltungsrath,
ob nach der vorliegenden Stimmenmehrheit die Urtheile festgestellt
werden können, oder ob die spätem Abstimmungen der Art sind,
daß sie durch einen zweiten Umlauf zuvor noch zur Kenntniß de-
rer, welche früher gestimmt haben , gebracht werden müssen. Im
ersten Falle werden diejenigen Preisrichter, welche die entschei-
dende Mehrheit bilden, veranlaßt, ihren Abstimmungen die von
dem Stifter vorgeschriebenen Schlußworte hinzuzufügen:
;, Obiges ist auf Ehre und Gewissen meine Ueberzeugung *'.
XOO Wedekiüd'sche Preisstiftong.
In dem zweiten Falle laufen sämmtliche Abstimmungen bei allen
Preisrichtern noch einmal um, damit dieselben ihre Endurtheile
abgeben, denen alsdann jene Schlußworte hinzuzufägen sind.
Es wird von dem Preisgericht nichts als entschieden betrachtet,
was nicht unter allen Freisrichtern durch Stimmenmehrheit aus-
gemacht wäre. Wenn die Stimmen sich unter mehr als zwei Ar-
beiten theilen, so werden diejenigen zwei, welche entweder die
meisten Stimmen schon haben, oder für welche sie durch engere
Wahlen ausgemittelt sind, auf die engste Wahl gebracht.
Wenn die TJrtheile feststehen, so hat der Verwaltungsrath
noch die Aufgabe, aus den Abstimmungen einen zu veröffentlichen-
den Bericht über die Preisarbeiten abzufassen. Zur Entwerfung
desselben wird ein Mitglied, oder es werden für die verschiedenen
Preise verschiedene Mitglieder erwählt. Die Entwürfe laufen blos
im Yerwaltungsrathe zur Prüfung und G-enehmigung um.
§20.
An dem 14. März, mit welchem das sechste Verwaltungsjahr,
bezw. der neue Verwaltungszeitraum beginnt, werden in einer
Sitzung der Gesellschaft die Berichte über die Preisarbeiten vor-
getragen, die Zettel, welche zu den gekrönten Schriften gehören,
eröffnet, und die Namen der Sieger verkündet, die übrigen Zettel
aber verbrannt. Jene Berichte werden in den Nachrichten von der
Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften abgedruckt. Die
Verfasser der gekrönten Schriften oder deren Erben werden noch
besonders durch den Direktor von den ihnen zugefallenen Preisen
benachrichtigt, und können dieselben bei der Königlichen XJniver-
sitätskasse auf Anweisung des Direktors gegen Quittung erheben.
§21.
Die Verfasser der nicht gekrönten Schriften können dieselben
unter Angabe ihres Sinnspruchs und Einsendung des etwa erhal-
tenen Empfangscheines innerhalb eines halben Jahres zurückfor-
dern oder zurückfordern lassen. Sofern sich innerhalb dieses hal-
ben Jahres kein Anstand ergiebt, werden dieselben am 14. Oktober
von dem Direktor den zur Empfangnahme bezeichneten Personen
portofrei zugesendet. Nach Ablauf dieser Frist ist das Recht zur
Zurückforderung erloschen.
§22.
In Gemäßheit einer ausdrücklichen Bestimmung des Stifters
erhält nach Verkündigung des Urtheils über den ersten Preis jeder
Wedekind'sclie PreisBtiftuDg. 101
Preisrichter eine Entschädigung von 55 Mark, der Direktor außer-
dem noch die gleiche Summe, nach Verkündigung des Urtheils über
den zweiten und dritten Preis jeder Preisrichter eine Entschädi-
gung von 110 Mark, der Direktor außerdem noch die gleiche Summe.
Die Entschädigungen der Preisrichter gebühren unverkürzt denje-
nigen, welche zu dem Urtheile über die Preisschriften mitgewirkt
haben. Diejenigen Entschädigungen aber, welche der Direktor
noch außerdem empfangt , werden , wenn innerhalb eines Verwal-
tungszeitraums diese Stelle von Mehreren nach einander versehen
worden ist, nach den Jahren berechnet, und darnach an die Be-
tiieiligten oder deren Erben vertheilt.
§23.
Die handschriftlichen Werke , welche den Preis erhalten ha-
ben, gehen in das Eigenthum der Stiftung für diejenige Zeit über,
in welcher dasselbe den Verfassern und deren Erben gesetzlich
zustehen würde.
Der Verwaltungsrath wird dieselben einer Buchhandlung in
Verlag geben, oder auf Kosten der Stiftung drucken lassen.
Der Ertrag der ersten Auflage, welche ausschließlich der Frei-
exemplare höchstens 1000 Exemplare stark sein darf, fällt dem ver-
fügbaren Kapitale zu, da der Verfasser den erhaltenen Preis als
sein Honorar zu betrachten hat. Wenn indessen jener Ertrag un-
gewöhnlich groß ist, d.h. wenn derselbe die Druckkosten um das
Doppelte übersteigt, so wird die Königliche Gesellschaft auf den
Vortrag des Verwaltungsrathes erwägen, ob dem Verfasser nicht
eine außerordentliche Vergeltung zuzubilligen sei.
Findet die Königliche Gesellschaft fernere Auflagen erforder-
lich, so wird sie den Verfasser, oder, falls derselbe nicht mehr
leben sollte, einen andern dazu geeigneten Gelehrten zur Bearbei-
tung derselben veranlassen. Der reine Ertrag der neuen Auflagen
soll sodann zu außerordentlichen Bewilligungen für den Ver-
fasser, oder falls derselbe verstorben ist, für dessen Erben und den
neuen Bearbeiter nach einem von der Königlichen Gesellschaft
festzustellenden Verhältnisse bestimmt werden.
§24.
Jede von der Stiftung gekrönte und herausgegebene Schrift
wird auf dem Titel die Bemerkung haben:
von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in
Göttingen mit einem Wedekind'schen Preise gekrönt und
herausgegeben.
102 Weäekind'sche Preisstiftangt.
§25.
Von den Preisschriften, die die Stiftung herausgiebt, erhält
der Verfasser zehn Freiexemplare, der Verwaltungsrath ebenfalls
zehn zu freier Verfügung.
§26.
Der nach Leistung aller Verpflichtungen am Ende eiiies jeden
Verwaltungsjahres verbleibende Ueberschtiß des verfügbaren Fonds
wird nach Beschluß des Verwaltungsrathes unter Genehmigung
des Königlichen Kurators der Universität zu gemeinnützigen Unter-
nehmungen, die zur Aufnahme der historischen und geographischen
Wissenschaften gereichen, odet zii Preisen für Meisterwerke der
bildendenden Künste, die sich auf vaterländische Geschichte be-
ziehen, verwendet.
Die vorstehenden Ordnungen werden hiermit bestätig.
Berlin, den 4. Januar 1896.
L.S.
Der Minister der geistliclien, Unterriclits- und Medizinal-Angelegenlielten
Im Auftrage:
gez.: de la Croix.
GSttingen, Dnick der DieterioVschen VniTaraittti-Biiclidnickerei Ton W. Fr. Klitner.
•=^ <vx I / •^ '
von der
Königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Oeschäftliche Mittheilangen.
1896. Heft 1.
Inhalt.
Bericht des abtretenden Secretärs der Gesellschaft über das Geschäfts-
jahr 1895/96 S. 1
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung „ 8
Verzeichnis der im Jahre 1895/96 abgehaltenen Sitzungen und der darin
gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen n ^^
Verzeichnis der Mitglieder der König]. Gesellschaft der Wissenschaften „ 21
Verzeichnis der im Tanschverkehr eingegangenen Druckschriften ... n ^^
Preisvertheilung der Benekeschen Preisstiftung und neu von ihr gestellte
Preisaufgabe »67
Ghöttingen,
Commissionsverlag der Dieterich'schen VeriagsbuchhandlaDg.
1896.
Nachrichten
von der
Königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Geschäftliche Mittheilnngen
aus dem Jahre 1896.
Q-öttingen,
GommissionsTerlag der Dieterich'schen Yerlagsbuchhandlung.
1896.
TiS^rrL. nz/- S-J
JLüLcMjin, nr<^*^«-<C5|
Inhalt.
Bericht des abtretenden Sekretärs der Gesellschaft über das Geschäfts-
jahr 1895/96 S. 1
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung „ 8
Verzeichnis der im Jahre 1895/96 abgehaltenen Sitzungen und der darin
gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen » ^^
Verzeichnis der Mitglieder der Eönigl. Gesellschaft der Wissenschaften „ 21
Verzeichnis der im Tauschverkehr eingegangenen Druckschriften ... »31
Preisvertheilung der Benekeschen Preisstiftung und neu von ihr gestellte
Preisaufgabe »67
Bericht über die öffentliche Sitzung der Gesellschaft am 7. November . ,, 71
P. Kehr: üeber den Plan einer kritischen Ausgabe der Papsturkunden
bis Innocenz III »72
Adresse der E. Gesellschaft an Lord Kelvin » S7
Adresse der E. Gesellschaft an Wilhelm Hittorf „90
Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der E. Gesellschaft .... »92
Bericht des abtretenden Secretärs über das
Geschäftsjahr 1895/96.
Die Gresellschaft hat in dem abgelaufenen Greschäftsjahre 1895/96
1 außerordentliche, 15 ordentliche und 2 öffentliche Sitzungen ge-
halten, lieber die darin gemachten Mittheilungen giebt die weiter-
hin abgedruckte Zusammenstellung Auskunft. In 7 Commissions-
sitzungen wurden geschäftliche Angelegenheiten vorbereitet oder
erledigt.
Die Nachrichten von der K. G. d. W. sind in beiden Klassen
für das Jahr 1895 mit Heft 4 abgeschlossen; der neue Jahrgang
ist im Erscheinen.
Von den Abhandlungen ist Bd. 40 in beiden Abtheilungen ab-
geschlossen und ausgegeben. Die im vorjährigen Bericht erwähnte
Umgestaltung dieser Publication ist mittlerweile zur Ausführung
gekommen. Die Abhandlungen erscheinen nunmehr im Verlage der
Weidmannschen Buchhandlung in Berlin ; Format und Druck sind
unverändert. Die von den beiden Klassen der Gesellschaft heraus-
gegebenen Abhandlungen werden sofort nach der Drucklegung
einzeln mit selbständiger Paginirung ausgegeben; zu geeigneter
Zeit zu einem Bande vereinigt. Die Bände werden in neuer Folge
von 1 ab gezählt; im Bande tragen die Einzelabhandlungen lau-
fende Nummern. Von der philologisch - historischen Klasse sind
als Neue Folge Bd. 1 No. 1 P. Kehr : lieber eine römische Papyrus-
urkunde des marburger Archivs und No. 2 W. Meyer: lieber Lau-
terbachs und Aurifabers Sammlungen der Tischreden Luthers aus-
gegeben.
Die Göttingischen gelehrten Anzeigen, die wie früher unter
der Aufsicht der Gesellschaft erscheinen, sind vom Jahre 1896 ab
ebenfalls in den Verlag der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin
übergegangen. Die Redaction übernahm im Herbst 1896 an Stelle
NachriebUn; gMcUftl. MittlitUiuiffeii 1896. 1
2 Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96.
des nach Halle übergesiedelten langjährigen verdienten Redacteurs
Prof. Bechtel Herr Dr. G. Wentzel hier. Es sind Vorkehrun-
gen getroffen, die Gresellschaft in eine engere Verbindung mit der
Leitung der Anzeigen, als es bisher der Fall war, zu bringen.
Der Schriftenaustausch ist regelmäßig vollzogen; die Gesell-
schaft ist gerne auf eine Anzahl von Tauschangeboten, die ihr von
gelehrten Gesellschaften gemacht wurden, eingegangen. Die Nach-
richten der mathematisch - physikalischen Klasse sind an 209, die
der philologisch - historischen Klasse an 166 Stellen abgegeben;
Band 40 der Abhandlungen an 31 gelehrte Körperschaften.
Das Verzeichnis der Schriften, die die Gesellschaft im Aus-
tausch oder als Geschenke erhalten hat, ist unten gegeben. Die
Gesellschaft dankt auch an dieser Stelle für alle ihr gemachten
literarischen Zuwendungen. Wo nicht im Tauschverkehr sofort auf
besonderen Wunsch eine Empfangsbescheinigung über gemachte Zu-
wendungen gegeben wurde, bittet die Gesellschaft, die nachstehende
Veröffentlichung der Eingänge als solche anzusehen.
Die im Auftrage der Gesellschaft von den Herren Schön flies
tmd Pockels besorgte Ausgabe der wissenschaftlichen Aufsätze
von Julius Plücker ist vollendet und in zwei Bänden bei J. B. Teub-
ner in Leipzig erschienen.
Durch Bewilligung von Seiten des vorgesetzten hohen Mini-
steriums war die Gesellschaft in der Lage, mit dessen Zustimmung
wissenschaftliche Untersuchungen und Arbeiten zu unterstützen.
Danach sind zugewiesen:
an Herrn Prof. Dr. Wirtinger in Innsbruck zur
Drucklegung seiner mit dem Beneke-Preise der hiesigen
philosophischen Facultät gekrönten Arbeit : Untersuchun-
gen über die allgemeinen Theta-Functionen 300 M.
Herrn A. Peter für floristisch -biologische Unter-
suchungen 800 M.
Herrn A. von Koenen für die Darstellung der
Structur der Erdrinde auf topographischen Karten . . 1600 M.
Herren P. Leo und U. v. Wilamowitz zur Her-
ausgabe antiker Schollen 800 M.
Es sind die Schollen zu Lukian in Angriff genommen
und Herr J. Graeven in Rom hat das Material so
weit zusammengebracht, daß die Festsetzung des Textes
in naher Aussicht steht.
Bericht des abtretenden Secretärs über das Qeschäftsjahr 1895/96. 3
Herrn U. v.Wilamowitz für Herrn Dr. M. Well-
mann zur Fortführung der Ausgabe des Dioscorides . 800 ML
Herrn W. S c h u r als zweiter Beitrag zu den Kosten
des Druckes der „Praesepe" 1000 M.
In der Commission für den Thesaurus linguae Latinae war
die Gresellschaft wie bisher durch Herrn P. Leo vertreten.
Die Verhandlungen der im Cartell stehenden Akademien von
Wien und München, sowie der gelehrten Gesellschaften von Leipzig
und Göttingen bezogen sich auf die Untersuchungen über Erd-
schwere und die Herausgabe einer mathematischen Encyclopädie.
Ein Abschluß darüber ist noch nicht erfolgt.
Den Herren Beyrich und Weierstrass in Berlin sandte
die Gesellschaft zur Peier des achtzigsten Geburtstages Glück-
wunschschreiben ; Herrn E. Leuckartin Leipzig überbrachte zur
Peier seines fünfzigjährigen Doctorjubiläums Herr P. Merkel im
Namen der GeseUsdiaft mit einer Zuschrift ihre Glückwünsche.
Der kaiserlich russischen Gesellschaft für Geographie in St.
Petersburg wurde zur fünfzigjährigen Stiftungsfeier ein Gratula-
tionsschreiben zugestellt.
Für das Jahr 1895 war von der Gesellschaft als Preisaufgabe
eine Arbeit gestellt , welche die Schriften Kästners , die nicht in
den Bereich seiner eigentlichen Berufswissenschaft fallen, vollstän-
dig verzeichnet, ordnet und kritisch untersucht. Li Bewerbung
um den dafür ausgesetzten Preis ist rechtzeitig und ordnungsmäßig
bei dem versitzenden Secretär eine umfangreiche Arbeit eingeliefert
mit dem Kennspruche : Ich habs gewagt. Das Urtheil darüber
lautet:
Der Verf. der mit dem Kennspruch „Ich habs gewagt" ein-
gereichten Arbeit ist mit sichtlicher Sammellust, mit grossem Pleiß,
Geschick und Glück Kästners Dichtungen, schönwissenschaftlichen
Aufsätzen, Recensionen und Briefen, wie sie auf Bibliotheken und
im Privatbesitz zerstreut waren, nachgegangen und hat einen über-
raschend großen Ertrag eingeerntet. Und seine Punde sind dem
Sammler nicht totes Material geblieben. Er hat es verstanden,
darauf in knappster Porm, mit kundiger Umsicht eine Datierung
und Erklärung zumal der Kästnerschen „Sinngedichte" aufzubauen,
die trotz einzelnen Misgriffen einen sehr erfreulichen Portschritt
1*
4 Bericht des abtretenden Secretars über das Geschäftsjahr 1895/96.
in nnsrer Kenntnis des Dichters bedeutet. Auch die übersicht-
liche Anordnung des Materials entspricht im Wesentlichen durch-
aus den Wünschen der Gesellschaft ; gewisse Mängel des Briefver-
zeichnisses werden leicht zu verbessern sein. Guten Blick bewährt
der Verf. endlich auch in der Entscheidung der Echtheitsfragen
und in der Abschätzung des kritischen Wertes von Drucken und
Handschriften, aber freilich mehr guten Blick als methodische
Schärfe; und ehe er die kritische Ausgabe ausführt, als deren
Grundlage die vorliegende Arbeit gedacht ist, wird es noch einer
genauen Revision des in ihr gegebenen Yariantenapparats und
einer consequenten sprachlich - stilistischen Detailuntersuchung be-
dürfen. Daß der Verf. sich diesen weiteren Aufgaben nicht ent-
ziehe, wünscht die Gesellschaft um so mehr, je wärmer sie das in
beschränkter Zeit Geleistete anerkennt. Die Gesellschaft sieht in
der Arbeit eine recht befriedigende Lösung der gestellten Aufgabe
und erteilt ihr gerne den Preis.
Durch Eröffnung des mit dem Kennspruche „Ich habs gewagt''
bezeichneten Couverts ergiebt sich als Verfasser
Dr. C. Scherer, Bibliothekar in Cassel,
dem somit der Preis zuerkannt worden ist.
Die Preisaufgabe für das Jahr 1897 lautet :
Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine anatomische Unter-
suchung wnd Beschreibung der Körperhöhlen (Schädd-, Brust-, Bauch- und
Beckenhöhle) des neugeborenen Kindes und ihres Inhaltes im Vergleich mit
denjenigen des Erwachsenen. Sie wünsM, daß die Art und Weise ^ wie
sich die eine Form in die andere umbildet, thunlidist berücksichtigt werde.
Der Preis beträgt BOO Mark.
Die Preisaufgabe für das Jahr 1899 lautet:
Was an Schriften des ApöUinaris von Laodicea erhatten ist, sdß unter-
sucht, hrUisch bearbeitet und für die Darstellung seiner Theologie verwerthet
werden.
Der Preis beträgt 1000 Mark.
Die Bewerbungsschriften müssen bis zum 1. Februar 1897 oder
1899 eingeliefert werden. Sie sollen mit einem Spruch versehen
und von einem verschlossenen Brief begleitet sein, der außen den
Spruch trägt, der die Arbeit kennzeichnet, und innen den Namen
und Wohnort des Verfassers.
Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96. 5
Die Gesellschaft verlor durch Weggang von Göttingen
von ordentlichen Mitgliedern:
Herrn HeinrichWeber, correspondierendes Mitglied seit 1875,
ordentliches Mitglied seit 1892;
von Assessoren:
Herrn Friedrich Bechtel, Assessor seit 1882;
durch den Tod
ihr Ehrenmitglied:
Herrn Giuseppe Piorelli in Neapel am «29. Januar 1896, Eh-
renmitglied seit 1873;
von auswärtigen Mitgliedern:
in der mathematisch-physikalischen Klasse:
Herrn Franz Neumann in Königsberg am 23. Mai 1895, aus-
wärtiges Mitglied seit 1856;
Herrn Carl Ludwig in Leipzig am 24. April 1895, auswärtiges
Mitglied seit 1885, zuvor Correspondent seit 1861;
in der philologisch-historischen Klasse:
Herrn Heinrich von Sybel in Berlin am I.August 1895, aus-
wärtiges Mitglied seit 1871, zuvor Correspondent seit 1863;
Herrn Rudolf von Roth in Tübingen am 23. Juni 1895 , aus-
wärtiges Mitglied seit 1872, zuvor Correspondent seit 1853;
von Corr espondenten:
in der mathematisch-physikalischen Klasse:
Herrn Thomas H. Huxley in London am 29. Juni 1895, Cor-
respondent seit 1862;
Herrn Karl Hermann Knoblauch in Halle (S.) am 30. Juni
1895, Correspondent seit 1864;
Herrn William Crawford Williamson in Haslemere am
23. Juni 1895, Correspondent seit 1885 ;
Herrn Sven Lov^n in Stockholm am 3. September 1895, Corre-
spondent seit 1886;
in der philologisch-historischen Klasse;
Herrn Reginald Stuart Poole in London am 8. Februar 1895,
Correspondent seit 1876;
Herrn Eduard Winkelmann in Heidelberg am 10. Februar
1896, Correspondent seit 1881.
6 Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96.
Die Gresellschaft beklagt den am 27. Januar 1896 erfolgten
plötzlichen Tod ihres Archivars Steup, dessen unermüdliche Thä-
tigkeit die Führung der Geschäfte bei der Neuordnung der Gesell-
schaft wesentlich erleichterte.
Herr Heinrich Weber trat mit seiner Uebersiedelung von
hier nach Straßburg in die Reihe der auswärtigen Mitglieder der
mathematisch-physikalischen Klasse.
Die Gesellschaft wählte am 22, Juni 189B
zu ordentlichen Mitgliedern
der mathematisch-physikalischen Klasse
Herrn Daniel Hilbert;
der philologisch-historischen Klasse
Herrn Paul Kehr;
zum auswärtigen Mitgliede
der philologisch-historischen Klasse
Herrn Friedrich Bechtel in Halle (S.).
Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch Seine Ma-
jestät den König erfolgte am 30. Juni 1895.
Die Gesellschaft wählte am 22. Juni 1895
zu correspondierenden Mitgliedern
der philologisch-historischen Klasse
Herrn Eugen Hultzsch in Bangalore (Indien),
„ Elias Steinmeyer in Erlangen,
„ Eduard Meyer in Halle,
„ Otto Seeck in Greifswald,
Der Bericht über die mit der Gesellschaft verbundenen Stif-
tungen gedenkt an erster Stelle einer der Gesellschaft gemachten
Zuwendung zur Gründung einer neuen Stiftung.
Im Namen von Freunden de Lagardes hat Herr Professor
Georg Hoffmann in Kiel der Gesellschaft ein Capital von etwa
5100 Mark angeboten, um damit eine „Stiftung der Freunde Paul
de Lagardes" ins Leben zu rufen. Diese Stiftung soll aus ihren
Einkünften nach gegebenen Statuten unter der Verwaltung der
königlichen Gesellschaft Beihülfe für die Aufgaben der Lagarde-
Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96. 7
sehen Stiftung leisten. Die Gesellschaft hat beschlossen, mit wärm-
stem Danke gegen die hochherzigen Geber die Stiftung anzunehmen.
Die allerhöchste Genehmigung zur Annahme ist noch nicht erfolgt.
Bei der Lagardeschen Stiftung ist beschlossen, eine Anzahl
von Schriften de Lagardes, die seit längerer Zeit im Buchhandel
fehlen und verlangt werden, neu auszugeben; und zwar zunächst
die Aegyptiaca und die Gesammelten Abhandlungen.
Ueber die Wedekindsche Preisstiftung für deutsche Geschichte
erstattet deren Director nachstehenden Bericht.
8
Bericht über den fünften Verwaltungszeitraum der
Wedekindschen Preisstiftung für Deutsche
Geschichte
erstattet
von dem zeitigen Direktor F. Frensdorif«
Der fünfte die Jahre 1886 — 1896 umfassende Verwaltungs-
zeitraum ist der letzte, aus dem über ein Decennium zu berichten
ist. Gemäß den neuen Ordnungen der Stiftung, die unter dem
4. Januar 1895 von dem Herrn Minister der geistlichen, Unter-
richts- und Medicinalangelegenheiten bestätigt sind und mit dem
heutigen Tage in Kraft treten, werden die Preisaufgaben von nun
ab für einen Zeitraum von fünf Jahren ausgeschrieben, und wird
damit hoffentlich um die von der Stiftung gestellten Aufgaben ein
lebhafterer Wettbewerb entstehen, als die Berichte des Verwal-
tungsraths vom J. 1876 und 1886 zu verzeichnen hatten und auch
der heutige zu verzeichnen hat.
Das letzte Preisausschreiben hatte für den ersten Preis der
Stiftung gefordert: eine Ausgabe der von dem Mainzer Eberhard
Windeck verfaßten Denkwürdigkeiten über Leben und Zeit Kaiser
Sigmunds. Die Wiederholung dieser schon für den Verwaltungs-
zeitraum von 1876 — 1886 gestellten Aufgabe ist ohne Bewerber
geblieben.
Dasselbe gilt von der für den zweiten Preis verlangten:
Geschichte des Herzogthums Schwaben vom Beginn des 10. bis in
die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Es war demnach , ebenso wie schon im Jahre 1886 , nur der
dritte in den Ordnungen § 21 vorgesehene Preis zu vertheilen.
Der Verwaltungsrath erbat sich entsprechend der statutenmäßigen
Vorschrift über die Bildung des Preisgerichts (§ 24) die Mitwir-
kung zweier auswärtiger Historiker aus den Angehörigen der
Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften. Die Herren Geh. Rath
Wedekindsche Preisstiftung. Bericht über den fünften Verwaltungszeitraum. 9
von Hegel in Erlangen und Professor Dr. Schäfer in Tübingen
haben bereitwillig die Wahl angenommen und durch ihre Gut-
achten das Preisgericht in seiner Arbeit auf das Dankenswertheste
unterstützt.
Zwei bei dem Verwaltungsrath eingelaufene Schriften, die sich
um den dritten Preis bewarben, konnten bei dem Vorhandensein
darstellender Geschichtswerke, die den vom Stifter in erster Linie
gestellten Anforderungen entsprachen, bei der Zuerkennung des
Preises nicht berücksichtigt werden.
Bei der Auswahl unter der reichen Litteratur der deutschen
Geschichte, die aus dem letzten Jahrzehnt in Betracht kam, hat
sich das Preisgericht die zwiefache Beschränkung auferlegt, von
der Krönung verstorbener Autoren abzusehen ebenso wie von der
nochmaligen Krönung solcher Werke, die bereits durch andere
Preise ausgezeichnet worden sind. Unter den übrig bleibenden
Geschichtswerken hat das Preisgericht einmal das Buch von Fried-
rich von Bezold, Professor der Geschichte in Erlangen, Ge-
schichte der deutschen Reformation, Berlin 1887 — 90
(dritte Hauptabthlg. Bd. I von Oncken, Allgem. Geschichte in
Einzeldarstellungen) ausgewählt. Es entspricht dem, was die Stif-
tung fordert, vollauf. Sind auch durch den Charakter der Samm-
lung, deren Bestandtheil das Buch bildet, die Nachweise aus den
Quellen ausgeschlossen, so beruht es doch auf einer so gründlichen
Kenntniß und Durcharbeitung des Materials, auf eigener Forschung
und der kritischen Verwerthung der Ergebnisse der neuern Un-
tersuchungen , und hat in einer so anziehenden Darstellung seinen
Stoff vorzutragen verstanden , daß B e z o 1 d s Werk mit Ehren
seinen Platz neben Rankes deutscher Geschichte im Zeitalter
der Reformation einnimmt.
Das zweite von dorn Preisgericht ausgewählte Werk ist die
Kirchengeschichte Deutschlands von Albert Hauck,
Professor der Kirchengeschichte in Leipzig, von der bisher drei
Theile (Leipz. 1887—96) erschienen sind, die das Thema bis zum
Wormser Vertrage von 1122 führen. Der Verfasser hat den
weit zerstreuten Quellenstoff aufs neue durchforscht und mit ein-
dringender Kritik glänzende Darstellung verbunden. Neben der
Geschichte der Kirche im fränkischen und im deutschen Reiche,
ihres Verhältnisses zum Staate und seiner Entwicklung hat das
Werk die geistige Cultur , wie sie in der theologischen und welt-
lichen Litteratur und den Schöpfungen der Kunst hervortritt, ein-
gehend berücksichtigt. Mit außerordentlicher Gelehrsamkeit ver-
bindet der Verfasser selbständiges und unbefangenes Urtheil und
10 Wedekindflche Preisstiftung. Beriebt über den fünften Verwaltangsseitrauin.
fördert die lebendige historische Erkenntniß des Mittelalters in
hervorragender Weise.
Da bereits veröffentlichte Werke nach den Ordnungen der
Stiftung (§ 21') nur die Hälfte des dritten Preises empfangen
können, so hat das Preisgericht beschlossen, den beiden Werken
von V. Bezold und Hauck den Preis von 3300 Mark zq gleichen
Theilen zuzuerkennen.
Göttingen, den 14. März 1896.
Preisaufgabe
der
Wedekindschen Preisstiftung
für Deutsche G-eschichte.
Der Verwaltungsrath der Wedekindstiftung macht hierdurch
die erste Aufgabe bekannt, die gemäß den neuen Ordnungen der
Stiftung, die mit dem 14. März 1896 in Geltung getreten sind,
für einen fünfjährigen Zeitraum gestellt wird.
Der Verwaltungsrath verlangt;
eine arehiyallseh begrBndete Geschichte der innem Ver-
waltung des EnrfHrstenthnms Mainz nnter Emmerich
Joseph (1763—1774) und Friedrich Karl Joseph (1774-
1803). Besonderer Werth wird auf die Ermittlung der
Theilnahme von Johannes Mflller gelegt.
1. Form und Einsendung der Bewerbungsschriften. Be-
werbungsschriften müssen vor dem 1. August 1900 an den Direktor
des Verwaltungsraths der Stiftung eingesandt werden und aller
äußern Zeichen entbehren, an welchen die Verfasser erkannt wer-
den können. Jede Schrift ist mit einem Sinnspruche zu versehen,
und es ist ihr ein versiegelter Zettel beizulegen, auf dessen Außen-
seite derselbe Sinnspruch sich findet, während inwendig Name,
Stand und Wohnort des Verfassers angegeben sind.
2. Preisgericht. Das Preisgericht besteht aus dem Verwal-
tungsrathe der Stiftung und so vielen von ihm aus den übrigen An-
gehörigen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften, den
ordentlichen, den auswärtigen Mitgliedern und den Correspon-
denten, hinzu erwählten anerkannt sachkundigen und unpartei-
lichen Männern, daß die Gesammtzahl sieben ist. Die Mitglieder
des Preisgerichts können nicht an der Bewerbung Theil nehmen.
Preisaufgabe der Wedekindschen Preisstiftang für Deutsche Geschichte. 11
Die übrigen Mitglieder der Königlichen Gesellschaft dürfen sich
wie jeder andere nm den Preis bewerben.
3. ürthelL Das TJrtheil des Preisgerichts wird am 14. März
1901 in einer Sitzung der Königlichen Gesellschaft der Wissen-
schaften bekannt gemacht und in deren „Nachrichten** in der Ab-
theilung: Geschäftliche Mittheilungen veröffentlicht.
4. Preis. Der Preis beträgt 3300 Mark und muß ganz oder
kann gar nicht zuerkannt werden. Ist der Verfasser der Preis-
schrift bereits verstorben, so fällt der Preis seinen Erben zu.
Der Verfasser der gekrönten Schrift oder dessen Erben wer-
den noch besonders durch den Direktor von dem ihnen zugefal-
lenen Preise benachrichtigt und können diesen bei der König-
lichen Universitätscasse zu Göttingen auf Anweisung des Direk-
tors gegen Quittung erheben.
5. Brack der Prelsschrlft. Die gekrönte Schrift geht in
das Eigenthum der Stiftung für diejenige Zeit über, in welcher
dasselbe den Verfassern und deren Erben gesetzlich zustehen
würde. Der Verwaltungsrath wird dieselbe einer Buchhandlung
in Verlag geben oder auf Kosten der Stiftung drucken lassen.
Der Ertrag der ersten Auflage, welche ausschließlich der Frei-
exemplare höchstens 1000 Exemplare stark sein darf, fällt dem
verfügbaren Kapitale der Stiftung zu, da der Verfasser den er-
haltenen Preis als sein Honorar zu betrachten hat. Wenn indessen
jener Ertrag ungewöhnlich groß ist, d. h. wenn derselbe die Druck-
kosten um das Doppelte übersteigt, so wird die Königliche Gesell-
schaft auf den Vortrag des Verwaltungsrathes erwägen, ob dem
Verfasser nicht eine außerordentliche Vergeltung zuzubilligen sei.
Findet die Königliche Gesellschaft fernere Auflagen erforder-
lich, so wird sie den Verfasser, oder, falls er nicht mehr leben
sollte, einen andern dazu geeigneten Gelehrten zur Bearbeitung
derselben veranlassen. Der reine Ertrag der neuen Auflagen soll
sodann zu außerordentlichen Bewilligungen für den Verfasser, oder
falls er verstorben ist, für dessen Erben und den neuen Bearbeiter
nach einem von der Königlichen Gesellschaft festzustellenden Ver-
hältnisse bestimmt werden.
Jede von der Stiftung gekrönte und herausgegebene Schrift
wird auf dem Titel die Bemerkung haben:
von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in
Göttingen mit einem Wedekind'schen Preise gekrönt und
herausgegeben,
12 Freisaufgabe der Wedckindschen Preisstiftung für Deutsche Geschichte.
6. Freiexemplare. Von den Preisschriften, die die Stiftung
herausgiebt, erhält der Verfasser zehn Freiexemplare, der Ver-
waltungsrath ebenfalls zehn zu freier Verfügung.
7. Znrttckfordcrnng nicht gekrOnter Schriften. Die Ver-
fasser der nicht gekrönten Schriften können dieselben unter An-
gabe ihres Sinnspruches und Einsendung des etwa erhaltenen Em-
pfangsscheines innerhalb eines halben Jahres zurückfordern oder
zurückfordern lassen. Sofern sich innerhalb dieses halben Jahres
kein Anstand ergiebt, werden dieselben am 14. October von dem
Direktor den zur Empfangnahme bezeichneten Personen portofrei
zugesendet. Nach Ablauf dieser Frist ist das Recht zur Zurück-
forderung erloschen.
Göttingen, den 14. März 1896.
Bericht über den Verwaltungszeltraum 1895/96.
In der Ordnung der Stiftung sind im verflossenen Jahre zwei
wichtige Aenderungen eingetreten. Es sind die neuen Statuten
der Stiftung, deren wichtigste Abweichungen von den früher gel-
tenden im vorjährigen Bericht aufgezählt sind, mit dem 14. März
1896 in Kraft getreten, und es ist die Finanzverwaltung der Stif-
tung diesen neuen Statuten entsprechend geregelt worden. Zu dem
Ende sind die Capitalien des Stammfonds der Stiftung im Betrage
von 36300 Mark in das Staatsschuldbuch über die S^o Buchschuld
und zwar auf den Namen der Königlichen Gresellschaft der Wissen-
schaften eingetragen und das übrige Vermögen der Stiftung der
Königlichen Universitätscasse übergeben, welche seit dem 1. Juli
1895 die Rechnungsführung besorgt.
Von den wissenschaftlichen Unternehmungen der Stiftung ist
die Ausgabe der Chronica novella des Hermann Korner im verflos-
senen Jahre zum Abschluß gelangt. Nachdem wiederholte Preis-
ausschreiben, die mit dem Jahre 1856 beginnen, ohne den gewünsch-
ten Erfolg geblieben waren, hat die Wedekindstiftung im J. 1889
auf Anregung ihres damaligen Directors, Geh. ßeg.-Raths Prof.
S a u p p e , und unter Beirath von Prof. Weiland die Heraus-
gabe der für die spätere mittelalterliche G-eschichte und Geschicht-
schreibung des deutschen Nordens gleich wichtigen Chronik des
Lübecker Dominikaners Hermann Korner (f 1438) selbst in die
Hand genommen. Die Schwierigkeit der Edition, die namentlich
Wedekindsche Preisstiftung. Bericht über den Verwaltungszeitraum 1895/96. 13
in der Mannichfaltigkeit der die Chronik überliefernden Recensionen
enthalten war, zu erleichtem, hatte die Stiftung unter der Direc-
tion von G. W a i t z , der seit Beginn seiner wissenschaftlichen
Thätigkeit die £ornersche Chronik nicht aus den Augen gelassen
hat — schon 1838 hat er in einem Aufsatze des Archivs für ältere
deutsche Greschichtskunde sich mit ihr beschäftigt — , von drei der
wichtigsten Handschriften, der Wolfenbüttler, der Danziger und
der Linköpinger, in den J. 1865 — 67 Abschriften anfertigen lassen
und auf der hiesigen Bibliothek niedergelegt. Seitdem es dann
der Stiftung durch die Vermittlung von Professor Weiland
gelang, in Herrn Dr. phil. Schwalm einen Gelehrten zu finden,
der zur Uebernahme der materiell und formell gleich mühsamen
Editionsaufgabe geeignet und geneigt war, kam die Arbeit in Fluß.
Mit dem August 1889 ist Dr. Schwalm, dessen Zeit zugleich
durch die Mitarbeiterschaft an den Monumenta Germaniae historica
in Anspruch genommen war, mit der Aufgabe beschäftigt gewesen,
lieber den Fortschritt seiner Arbeit ist wiederholt in den Nach-
richten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften be-
richtet worden (1893 S. 753, 1895 I S. 8). Zu Ende October 1895
konnte die Verlagshandlung von Vandenhoeck und Ruprecht, die
durch Vertrag vom 31. October 1892 den Verlag übemonmien hatte,
das 86 Bogen in Quart umfassende Werk (817» B. Text incl. der
6V« B. starken Register und 47« B. Einleitung) in solider, geschmack-
voller Ausstattung dem Publicum übergeben. Der Wedekindstif-
tung gereicht es zur Genugthuung, eine von der deutschen Ge-
schichtsforschung lange begehrte Quelle in einer den wissenschaft-
lichen Anforderungen entsprechenden Gestalt allgemein zugänglich
gemacht und die ihr anvertrauten Mittel zu einem Zwecke verwen-
det zu haben, der nach Gegenstand und Ausführung recht eigent-
lich dem entsprach, was der Stifter als eine der Hauptaufgaben
seiner Stiftung bezeichnet hat. Wenn dieser Erfolg erreicht ist,
so hat ihn die Stiftung vor allem dem Fleiß, der Umsicht und
der treuen Hingabe zu danken , mit der Dr. Schwalm die von
ihm übernommene Aufgabe ausgeführt hat. Sie wird aber zugleich
der stetigen Förderung eingedenk bleiben, mit der unser verewig-
ter College Weiland das schwierige Werk, das jetzt endlich nach
vierzigjährigen Bemühungen fertig vorliegt, unterstützt hat,
Ueber die am 14. März dieses Jahres fällig gewordenen Preise
und ihre Vertheilung ist zur Zeit ausführlich berichtet; desgleichen
auch die neue Preisaufgabe für den Verwaltungszeitraum 1896 bis
1901 verkündet worden. Es bleibt hier nur noch zu berichten
übrig, daß der Verwaltungsrath von den am Schlüsse des zehn-
14 Wedekindsche Preisstiftung. Bericht über den Verwaltungszeitraom 1895/d6.
jährigen Verwaltungszeitramns verfügbaren Mitteln der Stiftung
nach eingeholter Genehmigung des Königlichen Curators der Uni-
versität 800 Mark dem Justizrath Dr. Stein in Schweinfurt in
Anerkennung seiner Arbeiten über die Geschichte Frankens und
2000 Mark dem Hansischen Geschichtsverein zur Fortsetzung seiner
Editionsarbeiten überwiesen hat.
Der Verwdtungsraih der Wedekindschen Preisstiftung.
16
Verzeichnis der im Jatire 1895/96 abgehaitenen Sitzungen und der darin
gemacliten wissensciiaftiiciien INittlieilungen.
Öffentliche Sitzung vom 27. April 1895,
U. V. Wilamowitz: Bericht über die Thätigkeit und den Stand
der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahre. (Gedr. in
den Geschäftl. Mittheil. fl. 1.)
F. Frensdorff: Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung.
(Geschäftl. Mitteü. H. 1.)
G. Cohn: Gedächtnisrede auf G. Haussen. (Geschäftl. Mittheil.
H. 1.)
M. Lehmann: Gedächtnisrede auf L. Weiland. (Geschäftl. Mit-
theiL H. 1.)
Sitzung vom 11. Mai 1895.
Der Vorsitzende Secretär legt vor: B. Dedekind (Braunschweig),
Ueber eine Erweiterung der Symbole (a. b) in der Theorie der
Moduln. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.)
A. von Koenen: Ueber Fischreste des norddeutschen und böh-
mischen Devons. (Abhandlungen Bd. 40.)
0. Wallach: Ueber Arbeiten aus dem Universitäts-Laboratorium.
(Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.)
F. Klein überreicht ein Exemplar seiner autographierten Vor-
lesung: Ueber lineare Differentialgleichungen der zweiten
Ordnung.
Derselbe legt vor: F. Netto (Giessen), Ueber die Structur der
Resultanten binärer Formen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.)
U. V. Wilamowitz legt vor: Fr. Hultsch (Dresden), Erläute-
rungen zu dem Berichte des Jamblichos. (Nachr. phil.-hist. Kl.
H. 3) und Fr. Krebs (Berlin), Eine griechische Lischrift aus
Aegypten.
Derselbe: Hephaistos. (Nachr. phil.-hi8t. Kl. H. 3.)
F. Kielhorn legt vor: B. Liebich (Breslau), Ueber die Cändra
Grammatik. (Nachr. phil.-hist. Kl. H. 3.)
16 Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilungen.
Sitzang vom 25. Mai 1895.
F. Kielhorn berichtet über 21 neue Kupferplatten der Könige
von Kanauj und legt Abklatsche der Asoka- Inschriften von
Delhi vor.
TT. V. Wilamowitz legt vor: E. Bethe (Rostock), Die Ueber-
lieferung des Onomas tikon von Julius PoUux. (Nachr. phil.-
hist. Kl. H. 3) und berichtet über : M. Wellmann, Eine pneu-
matische Schule. (Philolog. Untersuchungen XIV.)
N. Bonwetsch: Die altslavische Uebersetzung der Schrift Hip-
polyts : Vom Antichrist. (Abhandlgn. Bd. 40.)
F. Klein legt vor: 0. Holder (Tübingen), Die Gruppen mit
quadratfreier Ordnungszahl. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.)
Sitzung vom 16. Juni 1895.
Der Vorsitzende Secretär legt vor: 0. Hurwitz (Zürich), Ueber
einen Fundamentalsatz der arithmetischen Theorie der alge-
braischen Größen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.)
A. V. Konen: lieber die Entwicklung von Dadocrinus gracilis
und die Beziehungen dieser Art und von Halocrinus zu älte-
ren und jüngeren Crinoiden. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.)
W. Schur macht vorläufige Mittheilungen über die Pendelbeob-
achtungen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.)
F. Klein legt vor: Sommerfeld, Zur Integration der partiellen
Differentialgleichung ^u + k^n = auf Riemannschen Flächen.
(Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.)
W. Voigt: Zur Erinnerung an Franz Neumann. (Nachr. math.-
phys. Kl. H. 2.)
F. Klein überreicht ein Manuskript J. Plückers.
U. V. Wilamowitz giebt einen Nachtrag zu den Mittheilungen
von Fr. Krebs über eine ägyptische Inschrift.
H. Wagner: Die hysographische Curve der Erdkruste und die
Romieuxschen Relationen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.)
W. Meyer: Der Berliner Annalist von 1434. (Nachr. phil.-hist.
Kl. H. 3.)
Sitzung vom 6. Juli 1895.
U. V. Wilamowitz legt vor : B. K e i 1 (Straßburg), Das Gottes-
urtheil von Mantineia. (Nachr. phil.-hist. Kl. H. 3.)
G. Roethe: lieber Goethes „Mädchen von Obej^kirch". (Nachr.
phü.-hist. Kl. H. 4.)
Yerseichnis der wissenschaftlichen Mittheilangen. 17
J. Wellhausen legt vor: Dr. KonradTrieber (Frankfurt a/M.),
Zur Kritik des Josephus Grorionides. (Nachr. phil.-hist. El.
H.4.)
F. L e : Bemerkungen aber plautinische Wortstellungen und Wort-
gruppen. (Nachr. phil.-hist. Klasse H. 4.)
F. Klein überreicht eine von Prof. Wirtinger in Innsbruck ein-
gesendete Abschrift eines Briefes von Gauss aus dem J. 1797.
E. Riecke legt vor: Prof. Paschen (Hannover), TIeber Gesetz-
mäßigkeit in den Spektren fester Körper, und: Ueber eine
neue Bestimmung der Sonnentemperatur. Mit 2 Tafeln. (Nachr.
math.-phys. Kl. H. 3.)
Sitzung von 20. Juli 1895.
W. Schur überreicht ein Exemplar seiner Abhandlung über das
Göttinger Heliometer und die Praesepe.
O.Wallach: Untersuchungen aus dem Universitätslaboratorium.
n. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.)
J. Orth: Bericht über die aus dem pathologischen Institut der
Universität Göttingen im Etatsjahre 1894/96 veröffentlichten
wissenschaftlichen Arbeiten. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.)
U. V. Wilamowitz legt vor: J. A. Heikel, Ueber die Hand-
schriften von Eusebius Vita Constantini, Laus Constantini und
Constantini Oratio ad sanctum coetum. (Nachr. phil.-hist. Kl.
H. 4.)
F. Leo: Die Publication von Ciceros Briefen an Atticus. (Nachr.
phU.-hist. Kl. H. 4.)
Derselbe legt vor : Bericht der Commission für den Thesaurus
linguae latinae über die Pfingstconferenz zu München am 2.
und 3. Juni 1895.
G. Cohn: Zur Morphologie der Production. (Nachr. phil.-hist.
Kl. a4.)
Sitzung vom 19. October 1895.
Der Vorsitzende Secretar legt vor :
0. Bütschli (Heidelberg), Ueber den Bau quellbarer Kör-
per und die Bedingungen der Quellung. (Abhandlgn. Bd. 40.)
A. Hurwitz (Zürich), Zur Theorie der algebraischen Zah-
len. (Nachr. matL-phys. Kl. H. 3.)
A. Hurwitz (Zürich), Die unimodularen Substitutionen in
einem algebraischen Zahlenkörper. (Nachr. matL-phys. Kl.
H. 3.)
ITMkikUMii fMolülfa. MitiktUiuivii 1896. 2
18 Verzeichnis der wisfleneehaftlichen Mitteikingeii.
F. Klein: Ueber eine geometrische AnfÜBpSsnng der gewöhnlichen
Kettenbrnchentwicklong. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3«)
Derselbe legt vor : R. F r i c k e (Brannschweig), Ueber die Discon-
tinnitätsbereiche der Gruppen reeller linearer Substitutionen
einer complexen Variabeln. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.)
Ph. Furtwängler, Zur Begründung der Idealtheorie.
(Nachr. math.-phys. Kl. K 3.)
F. r t h : Bericht über die im Sommerhalbjahre 1896 im patholo-
gischen Institut in Gröttingen fertig gestellten wissenschaft-
lichen Arbeiten. (Nachr. math.-pbys. Kl. H. 4.)
Peter berichtet über die botanischen Ergebnisse seiner mit der
Unterstützung der Gesellscha^ in den beiden verflossenen
Jahren gemachten Beisen.
F. Kielhorn legt vor: Franke (Berlin), Zu Afokas Felsen-
edicten. (Nachr. phil.-hist. Kl. H. 4.)
Öfltentliche Sitzung vom 2. November 1895.
F. Klein trug vor: Ueber die Arithmetisierung der Mathematik.
(Geschäftl. Mitth. 1896, K 2.)
Sitzung vom 16. November 1896.
M. Lehmann las: Fichte's Beden an die deutsche Nation vor der
preussischen Censur.
N. Bonwetsch: Die handschriftliche Ueberlieferung des Daniel-
Commentars Hippolyts. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.)
F. Kielhorn legt vor; H. Lüders, Zu A^vagosha's Buddhaca-
rita. (Nachr. phü.-hi8t. Kl. 1896, H. 1.)
W. Schur: Ueber Pendelmessungen in der Nahe von Göttingen.
(Nachr. math.-phys. Kl. EL 4.)
A. V. Konen legt fünf neue geologische Karten des Gebietes
nördlich von Göttingen vor.
Sitzung vom 30. November 1896.
£. ^Biecke: Ueber die in einem Blitzschlag zum Ausgleich kom-
menden Electricitätsmengen. (Nachr. matL-phys. Kl. H. 4.)
D. Hilbert legt vor: G. Landsberg (Heidelberg), Zur Grund-
legung der arithmetischen Theorie der algebraischen Functio-
nen einer Veränderlichen. (Nachr. matL-phys. Kl. H. 4.)
W. Schur berichtet über einen neuen Fall des Dreikörperproblems
bei dem Doppelstern 70 Ophiuchi.
Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilongen. Id
P. Kehr: Ueber eine römische Papyrusurkunde des Marburger
Staatsarchivs. (Abhandlgn. phü.-hist. Kl. N. F. 1. 1.)
N. Bonwetsch: Das altslavische Henochbuch. (Abhandlgn. phil.-
hist. Kl. N. F. 1. 8.)
F. Kielhorn legt vor: H. Jacobi, Der Ursprung des Buddhis-
mus aus dem Sänkhya-Toga. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.)
U. V. Wilamowitz macht eine vorläufige Mittheilung über die
Entdeckung des illustrierten botanischen Werkes des Kra-
teuas durch Herrn M. Wellmann.
Sitzung vom 11. Januar 1896.
A. V. Konen: Ueber die Pendelmessungen bei Freden. (Nachr.
math.-phys. Kl. 1896, H. 1.)
F. Klein: Ueber die Bewegung des Kreisels. (Nachr. math.-phy8.
Kl. 1896, H. 1.
Sitzung vom 26. Januar 1896.
F. Kielhorn: Die Sonnen- und Mondfinsternisse in den Daten
indischer Inschriften. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.)
K. Dilthey legt vor: August Mau (Rom), Fulcra lectorum. Te-
studines alveorum. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.)
W. Meyer: Ueber Lauterbachs und Aurifabers Sammlungen der
Tischreden Luthers. (Abhandlgn. phil.-hist. Kl. N. F. 1. s.)
D. Hilbert: Ein neuer Beweis für den Kroneckerschen Satz über
Abelsche G-leichungen. (Nachr. math.-phys. Kl. 1896, H. 1.)
Derselbe legt vor: P. Stäckel (Königsberg), Ein Brief von Gauss
an Gerling. (Nachr. math.-phys. Kl. 1896, H. 1.)
A. V. Konen legt vor: Alex. Tornquist (Straßburg), Ueber den
Fund eines Ceratites nodosus ant. in der vicentinischen Trias
und üder die stratigraphische Bedeutung desselben. (Nachr.
matL-phys. Kl. 1896, H. 1.)
F. Klein legt vor: G. Bohlmann, Continuirliche Gruppen von
quadratischen Transformationen der Ebene. (Nachr. math.*
phys. KL 1896, H. 1.)
Derselbe legt vor: BLMaschke (Chicago), Ueber die Darstellung
endlicher Gruppen durch Cayleysche Farbendiagramme. (Nachr.
math.-phys. Kl. 1896, H. 1.)
E. Biecke berichtet über Bontgensche Strahlen.
2*
20 Verzeichnis der wissenschaftlicheii Mittlieilangeii.
Sitzung vom 8. Februar 1896.
O.Wallach: Untersuchungen aus dem üniversitätslaboratorium
zu Göttingen, m. (Nachr. matL-phys. Kl. 1896, H. 1.)
Sitzung vom 22. Februar 1896.
C. Dilthey: Beiträge zur Erklärung antiker Gemälde. (Erscheint
in den Abhandlungen, phil.-hist. Kl.)
F. Kielhorn legt vor: E. Leumann (Straßburg), Zu Ai^va-
gho^a's Buddhacarita. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.)
E. B,iecke: Mittheilungen über Versuche mit ßöntgenschen
Strahlen.
Sitzung vom 7. März 1896.
0. Wallach legt vor: F. Heusler (Bonn), Zur Theorie der
Erdölbüdung. (Nachr. math.-phys. KL 1896, H. 1.)
D. Hilbert legt vor: Schoenflies (Göttingen), lieber einen
Satz der Analysis situs. (Nachr. math.-phys. Kl. 1896, H. 1.)
Sitzung vom 14. März 1896.
XJ, V. Wilamowitz: lieber die attischen Archonten zur Zeit
der 13 Phylen.
N. Bonwetsch: Das slavisch erhaltene Baruchbuch. (Nachr.
phü.-hist. Kl. 1896, H. 1.)
21
Verzeichnis der Mitglieder der Königlictien Gesellschaft der Wissen-
schaften zu GAttingen. Ende März 1896.
Sekretäre.
Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. pL, Professor, Geheimer Regie-
rongs-Kath; Vorsitzender Sekretär.
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff , Dr. ph., Professor.
Ordentliche Mitglieder.
Mathematisch-physikalische Klasse.
Georg Meissner, Dr. med., Professor, Geh. Medidnalrath, seit
1861.
Ernst Schering, Dr. ph., Professor, Geh. ßegierongsrath seit
1862. (Zuvor Assessor, seit 1860.)
Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. ph. , Professor, Geh. Eegie-
rungsrath, seit 1874. D. z. Sekretär.
Eduard Biecke, Dr. ph., Professor, seit 1879. (Zuvor Assessor
seit 1872.)
Adolf von Koenen, Dr. ph., Professor, Geh. Bergrath, seit 1881.
Woldemar Voigt, Dr. ph., Professor, seit 1883.
Friedrich Merkel, Dr. med., Professor, seit 1885.
Theodor Liebisch, Dr. ph., Professor, seit 1887.
Felix Klein, Dr. ph. . Professor, seit 1877. (Zuvor Assessor,
seit 1871, Correspondent seit 1872.)
Gottfried Berthold, Dr. ph., Professor, seit 1887.
Albert Peter, Dr. ph., Professor, seit 1889.
Otto Wallach, Dr. ph., Professor, seit 1890.
Johannes Orth, Dr. med., Professor, seit 1893.
Wilhelm Schur, Dr. ph., Professor, seit 1893.
David Hilbert, Dr. ph., Professor, seit 1895.
Philologisch-historische Klasse.
Ferdinand Wüsten feld, Dr. ph. , Professor, Geh. Regierungs-
Rath, seit 1856. (Zuvor Assessor, seit 1841.)
22 VerzeichnlB der Mitglieder.
Hermann Wagner, Dr. ph., Professor, Geh. Regierungsrath, seit
1880.
Ferdinand Frensdorff, Dr. jur. and Dr. ph. , Professor, GeL
Jostizrath, seit 1881.
Franz Kiel hörn, Dr. ph., Professor, seit 1882.
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff , Dr. ph., Professor,
seit 1892. D. z. Sekretär.
Karl Dilthey, Dr. ph., Professor, seit 1892,
Wilhelm Meyer, Dr. ph., Professor, seit 1892.
Julius Wellhausen, Dr. th. und Dr., Professor, seit 1892.
Max Lehmann, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Gustav Cohn, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Nathanael Bonwetsch, Dr. th., Professor, seit 1893.
Friedrich Leo, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Gustav Roethe, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Paul Kehr, Dr. ph., Professor, seit 1895.
Assessor.
Mathematisch - physikalische Klasse.
Bernhard Tolle ns, Dr. ph., Professor, seit 1884.
Ehren -Mitglieder.
Adolf Frhr. von Nordenskiöld, zu Stockholm, seit 1879.
(Zuvor Correspondent, seit 1871.)
Heinrich von Stephan, Dr., Staats-Sekretär des Reichs-Post-
amts, Excellenz, zu Berlin, seit 1884.
Auswärtige Mitglieder.
Mathematisch-physikalische Klasse.
Robert Bunsen, Dr., Großherzogl. Bad. Geheimer Rath L E[lasse,
und Professor, Excellenz, zu Heidelberg, seit 1855.
Richard Dedekind, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Braun-
schweig, seit 1862. (Zuvor Correspondenz, seit 1859.)
William Thomas Lord Kelvin, Professor, zu Glasgow, seit 1864.
(Zuvor Correspondent, seit 1859.)
Joseph Dalton Hook er, Direktor der E^öniglichen Gärten, zu
Sunningdale, seit 1866.
Carl Weierstrass, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1865. (Zu-
vor Correspondent, seit 1856.)
Carl Neu mann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit
1868. (Zuvor Correspondent, seit 1864.)
Verzeichnis der Mitglieder. 23
Francesco Brioschi, Senator des Königreiches Italien, Direktor
des kgl. technischen Instituts zu Mailand, seit 1870. (Zuvor
Correspondent, seit 1864.)
Carl Claus, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1873. (Zu-
vor ordenti. Mitglied, seit 1871.)
Eduard Frankland, .Professor der Chemie, zu Beigate, seit 1873.
Max von Pettenkofer, Dr., Geheimer Rath und Ober-Medici-
nalrath, Professor zu München, seit 1874.
Alex Williamson, zu London, seit 1874.
Charles Her mite, Professor, Mitglied der Akademie der Wissen-
schaften zu Paris, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1861.)
Lazarus Fuchs, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1876. (Zuvor
ordenti. Mitglied, seit 1874.) .
Joh. Jap. Sm. Steenstrup, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit
1876. (Zuvor Correspondent, seit 1860.)
Grabriel Aug. Daubr^e, Inspecteur g^n^ral des Mines und Pro-
fessor, zu Paris, seit 1876.
A. L. Descloizeaux, Professor der Mineralogie, zu Paris, seit
1877. (Zuvor Correspondent, seit 1885.)
Friedrich Kohlrausch, Dr., Geh. Kegierungsrath, Präsident der
phys.-techn. ßeichsanstalt, Charlottenburg, seit 1879. (Zuvor
Assessor, seit 1867.)
August Kekul^, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath , zu Bonn,
seit 1880. (Zuvor Correspondent, seit 1869.)
Luigi Creme na, Professor, Senator und Direktor der Ingen. -
Schule des Königreichs Italien zu Eom, seit 1880. (Zuvor
Correspondent, seit 1869.)
Albert von Kölliker, Dr. ph. und Dr. med.. Geheimer Rath,
Professor, zu Würzburg, seit 1882. (Zuvor Correspondent,
seit 1862.)
Sir Gabriel Stokes, Professor, zu Cambridge, seit 1882. (Zuvor
Correspondent, seit 1864.)
Arthur Auwers, Dr., Professor, Geh. ßegierungsrath , bestand.
Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit
1882. (Zuvor Correspondent, seit 1871.)
James Joseph Sylvester, Professor, zu Oxford, seit 1883. (Zu-
vor Correspondent, seit 1864.)
Engenio Beltrami, Professor, zu Bom, seit 1883. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1876.)
Johannes Reinke, Dr., Professori Geh. Regierungsrath, zu Kiel,
seit 1886. (Zuvor ordenti. MitgUed, seit 1882.)
24 Verzeiclmis der Mitglieder.
"Wilhelm Poerster, Dr., Professor, Geh. Regiemngsrath, zq Ber-
lin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 187B.)
Ludwig Boltzmann, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu Wien,
seit 1887. (Zuvor Correspondent, seit 1882.)
Carl Klein, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit 1888.
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1887.)
H. Graf zu Solms-Laubach, Dr., Professor, zu Straßburg, seit
1888. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1879.)
Gustav Wiedemann, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1888.
Rudolf Leuckart, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Leipzig, seit
1889. (Zuvor Correspondent, seit 1859.)
Ernst H. Beyrich, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin,
seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1878.)
Victor Meyer, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, seit
1889. (Zuvor ordentl. Mitglied seit 1885.)
Karl Gegenbauer, Dr., Professor, Großherzogl. Bad. Geh. Rath
II. Klasse, zu Heidelberg, seit 1891.
Emil du Bois-Reymond, Dr., Professor, Geh. Ober-Med. Rath,
zu Berlin, seit 1892. (Zuvor Correspondent, seit 1861.)
AdoK von Bayer, Dr., Professor, Geh. Rath, zu München, seit
1892. (Zuvor Correspondent, seit 1879.)
Eduard Suess, Dr., Professor, zu Wien, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1884.)
Herrn. Amandus Schwarz, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath,
zu Berlin, seit 1892. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1876,
Correspondent seit 1869.)
Sophus Lie, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1872.)
Henri Poincar^, Professor, zu Paris, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1884.)
Heinrich Weber, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1895. (Zu-
vor ordentl. Mitglied, seit 1892, Correspondent seit 1875.)
Philologisch-historische Klasse.
Theodor Mommsen, Dr., Professor, zu Charlottenburg, seit 1867.
(Zuvor Correspondent, seit 1857.)
Ernst Curtius, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath zu Berlin,
seit 1868. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1856.)
Carl Hegel, Dr. ph. et jur., Professor, Geh. Rath, zu Erlangen,
seit 1871. (Zuvor Correspondent, seit 1857.)
Alfred Ritter von Arneth, Dr., Hofrath, Direktor des Staats-
archivs, zu Wien, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1870.)
Verzeichnis der Mitglieder. 26
Adolf Kirchhoff, Dr., Professor, Geh. Regiertingsrath, zu Ber-
lin, seit 1881. (Zuvor Correspondent, seit 186B.)
Theodor Nöldecke, Dr. , Professor , zu Straßburg, seit 1883«
(Zuvor Correspondent, seit 1864.)
Leopold Delisle, Administrateur g^n^ral de la bibl. nationale,
zu Paris, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1866.)
Theodor von Sickel, Dr., Professor, Hofrath, zu Rom, seit 1886.
(Zuvor Correspondent, seit 1868.)
Wilhelm Wattenbach, Dr., Professor, Greh. Regierungsrath, zu
Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1865.)
Julius Oppert, Professor, zu Paris, seit 1887. (Zuvor Corre-
spondent, seit 1876.)
M. J. de Groeje, Professor, zu Leyden, seit 1888. (Zuvor Corre-
spondent, seit 1872.)
Gaston Paris, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1889.
Julius Ficker von Feldhaus, Dr., Professor, Hofrath, zu
Innsbruck, seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1866.)
Alexander C o n z e , Dr. , Generalsekretär des archäol. Instituts,
zu Charlottenburg, seit 1890. (Zuvor Correspondent, seit 187B.)
L. Duchesne, Abb^, zu Paris, seit 1891.
Max Müller, Professor, zu Oxford, seit 1891. (Zuvor Corre-
spondent, seit 1861.)
Friedrich Bechtel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1895. (Zuvor
Assessor, seit 1882.)
Correspondent en.
Mathematisch-physikalische Klasse.
Ludwig von Seidel, Dr., Professor, Geh. Rath, zu München,
seit 1854.
Heinrich Limpricht, Dr. med. et ph., Professor, Geh. Regie-
rungsrath, zu Greifs wald, seit 1860. (Zuvor Assessor, seit 1857.)
Wilhelm Gottlieb Hankel, Dr. ph. et med., Professor, Geheimer
Rath, zu Leipzig, seit 1864.
George Quincke, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg,
seit 1866.
Ferdinand von Müller, Dr., Direktor des botan. Gartens, zu
Melbourne, seit 1867.
Benj. Apthorp Gould, Professor, zu Cambridge, U. St., seit 1867.
Rudolf Lipschitz, Dr., Professor , Geh. Regierungsrath , zu
Bonn, seit 1867.
Robert M a 1 1 e t, Mitglied der Royal Society zu London, seit 1869,
26 VerjBeiclmiB der Mitglieder.
Elwin Bruno Christoffel, Dr., Professor a. D., zu Straßbarg,
seit 1869.
Wilh. Theod. Bernhard Holtz, Dr., Professor, zu Grreifswald,
seit 1869.
Georg Salm on, Professor, Provost des Trinity College zu Dublin,
seit 1869.
Carl Friedrich Bammels berg, Dr., Professor, Geh. Regierangs-
rath, zu Berlin, seit 1870.
Paul Gordan, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1870.
Eduard Pflüger, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Bonn,
seit 1872.
Adolf Mayer, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1872.
Karl Anton Bjerknes, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1873.
Johannes Thomae, Dr., Professor, Hofrath, zu Jena, seit 1873,
Henry Enfield Roscoe, Professor, zu London, seit 1874.
Johann Strüver, Dr., Professor, zu Rom, seit 1874.
Leo Königsberger, Dr., Professor, Großh. Bad. Geh. Rath, zu
Heidelberg, seit 1874.
Bernhard Minnigerode, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1874.
(Zuvor Assessor, seit 1873.)
Ferdinand Frhr. von Richthofe n, Dr., Professor, Geh. Regie*
rungsrath, zu Berlin, seit 1875.
William Huggins, Professor, zu London, seit 1876.
Joseph Norman Lockyer, Professor, zu London, seit 1876.
"Wilhelm Waldeyer, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, best.
Sekretär der K. Akademie d. Wissenschaften, zu Berlin, seit 1877.
Theodor Reye, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1877.
Franz Carl Joseph Mertens, Dr., Professor, zu Wien, seit 1877.
Gösta Mittag-Leffler, Dr., Professor, zu Stockholm, seit
1878.
Georg Cantor, Dr., Professor, zu Halle, seit 1878.
Alexander Agassiz, Professor, zu Cambridge, IT. St. A., seit 1879.
Karl von Voit, Dr., Professor, Geheimer Rath und Obermedici*
nalrath, zu München, seit 1879.
Wilhelm Hittorf, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Mün-
ster, seit 1879.
Hugo Gyld^n, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1879.
Friedrich Beilstein, Dr., Professor, Staatsrath, zu St. Peters-
burg, seit 1880.
Wilhelm His, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, za Leipzig,
seit 1880.
TJlisse Dini, Professor, zu Pisa, seit 1880,
Venekhnis dar IfitgHeder. 27
H. ßosenbnsch, Dr., Professor, Geb. Bergrath, za Heidelberg,
seit 1882.
R. Fittig, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1882.
Ferdinand Lindemann, Dr., Professor, zu Mäncbeli, seit 1882.
Ludwig Kiepert, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1882.
Franz Eilbardt Schulze, Dr., Professor, Greb. Regierungsratb,
zu Berlin, seit 1883.
Gaston Darboux, Dr., Professor, zu Paris, seit 1883.
"Wilhelm Conrad Röntgen, Dr., Professor, zu Würzburg, seit
1883.
Ludwig Sylow, Dr., zu Frederickshall, seit 1883.
Gustav Tschermak, Dr., Hofrath, zu Wien, seit 1884.
Theodor Wilh. Engelmann, Dr., Professor, zu Utrecht, seit 1884.
Fran^ois Felix Tisserand, Professor, zu Paris, seit 1884.
Emile Picard, Professor, zu Paris, seit 1884.
Edouard Bornet, Professor, zu Paris, seit 1886.
Wilhelm Pfeffer, Dr., Professor, GeL Hofrath, zu Leipzig,
seit 1886.
James Hall, Professor, zu Albany (New- York), seit 1886.
Ludimar Hermann, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Königs-
berg, seit 1886.
Grustav Ret z ins, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886.
Ferdinand Zirkel, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Leipzig,
seit 1886.
J. Boussinesq, membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1886.
Georg Frohe ni US, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
William Lord Rayleigh, zu Witham (Essex), seit 1886.
Julius Weingarten, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
Walther Flemming, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1887.
Hermann Vogel, Dr., Professor, Geh. Regierungsratb, zu Pots-
dam, seit 1887.
Emil War bürg, Dr. ph., Professor, zu Berlin, seit 1887.
Ernst Mach, Dr., Professor, Regierungsratb, zu Prag, seit 1887.
Hermann Vöchting, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888.
Eugen Warm in g, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1888.
Simon Newcomb, Professor, Superintendent of the American
Nautical Almanac, zu Washington, seit 1888.
Alexander Brill, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888.
Karl von Kupffer, Dr., Professor, Kais. russ. KoUegienrath,
zu München, seit 1889.
Archibald Geikie, zu London, seit 1889.
Otto Butschli, Dr., Prof essor, Hofrath; zu Heidelberg, seit 1889,
2S Verzeichtiis der Mitglieder.
E. W. Beneke, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1889.
J. WiUord Gibbs, Professor, zu Newhaven, seit 1889.
F. Fouqu^, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1891.
Friedrich Prym, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 1891.
Max Bauer, Dr., Professor, zu Marburg, seit 1892.
Camillo Golgi, Professor, zu Pavia, seit 1892.
Friedrich Leopold Goltz, Dr., Professor, zu Straßburg i. K,
seit 1892.
Victor H e n s e n , Dr. , Professor , Geh. Medicinalrath , zu Kiel,
seit 1892.
Alexander von Karpinsky, Excellenz, Präsident des Comitä
geolog., zu St. Petersburg, seit 1892.
Dmitri Mendelej eff, Dr., Professor, zu St. Petersburg, seit 1892.
Simon Schwendener, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath, zu
Berlin, seit 1892.
Karl von Zittel, Dr., Professor, zu München, seit 1892.
Heinrich B r u n s, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892.
J. H. van't Hoff, Dr., Professor, zu Amsterdam, seit 1892.
Henry A. Rowland, Professor, zu Baltimore, seit 1892.
Max Nöther, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1892.
Adolf Hurwitz, Dr., Professor, zu Zürich, seit 1892.
Philologisch - historische Klasse.
Jakob Burkhard t, Dr., Professor, zu Basel, seit 186B.
Leo Meyer, Dr. , Professor , Wirkl. Staatsrath , Excellenz , zu
Dorpat, seit 1865. (Zuvor Assessor, seit 1861.)
Theodor Aufrecht, Dr., Professor, zu Bonn, seit 1871.
Ulrich Köhler, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1871.
William Stubbs, D. D. Et. ßev. Bishop of Oxford, Cuddesdon
Palace near Oxford, seit 1872.
Ferdinand Justi, Dr., Professor, Geh. Regierungsrat, zu Mar-
burg, seit 1875.
Stephanos Kumanudes, Dr., Professor, zu Athen, seit 1876.
Ludwig Hänselmann, Dr., Professor, Stadtarchivar, zu Braun-
schweig, seit 1878.
Adolf Michaelis, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1879.
Georg Hoffmann, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1881.
Franz Bücheier, Dr., Professor, Geh. Eegierungsrath, zu Bonn,
seit 1881.
Wolfgang Heibig, Dr., Professor, zu Rom, seit 1882.
Jos. G. Bühl er, Dr., Professor, zu Wien, seit 1883.
Otto Benndorf, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1883,
Verzeichnis der Mitglieder. 29
Curt Wachsmnth, Dr. , Professor , Geh. Hofrath , zu Leipzig,
seit 1884.
Heinrich Nissen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1884.
Adalbert Bezzenberger, Dr., Professor, zu Königsberg, seit 1884.
J. F. Fleet, Dr., zu Bombay, seit 1885.
Friedrich Hui t seh, Dr., Ober-Schulrath , zu Dresden, seit 1885.
Johannes Vahlen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, best.
Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit 1885.
Percy G a r d n e r, Professor, zu Oxford, seit 1886.
Friedrich Imhoof-Blumer, Dr., zu Winterthur, seit 1886.
Heinrich Kiepert, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
Adolf Köcher, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1886.
Charles Piot, Archivar, zu Brüssel, seit 1886.
Joh. Gottfried Wetzstein, Dr., Konsul a. D., zu Berlin, seit 1886.
Engen Petersen, Dr., Professor, Sekretär des archäologischen
Institns, zu Rom, seit 1887.
Hermann Usener, Dr., Professor, Geg. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1887.
Sophus Bugge, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1887.
Ignazio Guidi, Professor, zu Rom, seit 1887.
Wilhelm Per t seh, Dr., Ober - Bibliothekar , Geh. Hofrath, zu
Gotha, seit 1889.
Otto Ribbeck, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 1888.
Adolf Er man, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1888.
Constantin Höhlbaum, Dr., Professor, zu Gießen, seit 1889.
Karl Koppmann, Dr., Stadtarchivar, zu Rostock, seit 1889.
Richard Pischel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1889.
Clemens Robert Markham, Kustos im Geographical Departement
des Lidia ofßce, zu London, seit 1890.
Hermann Oldenberg, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1890.
Wilhelm Fröhner, Dr., zu Paris, seit 1891.
Charles Gross, Professor, zu Cambridge, Mass., U. St. A«, seit
1891.
Konstantinos Kontos, Professor, zu Athen, seit 1892.
Moritz Ritter, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1892.
Goswin Freiherr von der Ropp, Dr., Professor, zu Marburg,
seit 1892.
Henry Harrisse, zu Paris, seit 1892.
Ludwig Traube, Dr., Privatdocent a. d. Universität München,
seit 1894.
30 Veneiclmis der Mitglieder.
Wilhelm von Bippen, Dr., Staatsarchivar und Senatssekretär,
zu Bremen, seit 1894.
Dietrich Scbaefer, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1894.
Edward Schröder, Dr., Professor, zu Marbnrg, seit 1894.
Albert Hanck, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1894.
Adolf Jülicher, Dr., Professor, zu Marburg i. H., seit 1894.
Wilhelm Wilmanns, Dr., Professor, Greh. Begierungsrath , zu
Bonn a. Bh., seit 1894.
Hermann Möller, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1894.
Hermann Jacobi, Dr., Professor, zu Bonn a. Bh., seit 1894.
Heinrich Zimmer, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1894.
August Mau, Dr., Professor und Bibliothekar des E[gl. archäolo-
gischen Instituts, zu Born, seit 1894.
Maxime Collignon, Dr., Professor an der facultö de lettres,
Paris, seit 1894.
E. Hui t seh, Dr., GFovemement Epigraphist, zu Bangalore, seit
1895.
Elias Steinmeyer, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1896.
Eduard Meyer, Dr., Professor, zu Halle a/S., seit 1895.
Otto Seeck, Dr., Professor, zu Grreifswald, seit 1895.
31
Verzeichniss
der im Jahre 1895 eingegangenen Druckschriften^).
A. 6e8ell8chaft88chrlften.
AMhen. Zeitschrift des Aachener Geschichtsyereins. Bd. 17 u.
Register zu Bd. 8—16, 1896.
Adelaide. Transactions of the Royal Society of Sonth Aastralia.
Vol. XVni, 1894. VoL XIX, 1895.
AllMUiy. University of the State of New York. New York State
Museum. Annual Report of the Regents. XLVII for 1893 (1894).
Altenborg. Mittheilungen der Greschichts- und Alterthumsforschen*-
den Gesellschaft des Osterlandes. X. Bd. 4. H. 1896.
— Mittheilungen aus dem Osterlande. Hrsg. v. d. Naturforschen-
den Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg i. S.-A. VI. Bd.
(d. g. R. XXV. Bd.) 1894.
Aaileiis. Bulletins de la Sociät^ des Antiquaires de Ficardie. 1898
No. 1-4. 1894 No. 1.
Imsterdftlii. Jaarboek van de Eoninkl. Akademie van Weten-
schappen voor 1894.
-^ Verhandelingen der Eoninkl. Akademie van Wetenschappen.
(Afd. Natuurkunde:) I. Sectio, Deel HI No. 1—4, 1896. 11.
Sectie, Deel IV No. 1-6, 1894—96. - Afd. Letterkunde:
Deel I No. 4, 1896.
— Verslagen en Mededeelingen der Eoninkl. Akademie van Weten-
schappen. Afd. Letterkunde: Deel XI 1896.
1) Der Drackort ist nar dann beaonders angegeben, wenn er nicht mit dem
Sks der Geiellschaft nuainmeiifiUlt Dm Draclijalir ist, wo es dem Jahrgang
einer Zeitschrift idcbt entspricht, in Klemmeni hinaogef>.
32 Verzeichnii der im Jahre 1895 eiogegangenen Drackscliriften.
Amsterdam. Yerslagen der Zittingen van de Wis* en Natuur-
kundige Afdeelbg der Koninkl. Akademie van Wetenschappen
van 26. Mai 1894 tot 18. April 1895.
— Pascoli, J., Myrmedon. Carmen praemio aureo ornatum in
certamine poetico HoeufiPtiano. Accedant duo poemata laadata.
1895.
— Huygens, Christiaan: Oeuvres completes. VI. Correspon-
dance 1666-1669. 1895.
— Tijdschrift van het - Koninkl. Nederlandsch Aardrijkskundig
Genootschap. Ser. H Deel XI Afl. 8, 1894, Deel XU Afl. 1—6,
1896.
Revue semestrielle Mes publications mathämatiques r^digöe sous
les auspices de la Sociätä Mathämatique d' Amsterdam. T. HE
p. 1. 2. 1895.
— Wiskundige opgaven met de oplossingen door de leden van het
Wiskundig Genootschap, terspreuke voerende: ^^Een onvermoeide
arbeid komt alles te boven". Deel VI, Stuk 4, 6. 1895.
— Verslag van de . . . algemeene Vergadering van het Wiskun-
dig Genootschap ... 16. Verg. 1895.
Antwerpen. Bulletin de la Sociätö Itoyale de Geographie d'Anvers.
T. XIX 1894/95 fasc. 3—6. T. XX 1895/96 fasc. 1. 2.
— M^moires de la Soci^tä Royale de Geographie d'Anvers. T. IV.
1895.
Athen« Hd-rpfä, UiiyyQaiiiia iCBQioSiKhv t^g iv *AQ"if(vavg ^EmötruMVi-
xfig 'EzMQsiag. T. VI. r. 4. 1894. T. VU. r. 1—4. 1895.
Augsburg. Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und
Neuburg. Jhrg. XXI 1894.
Baltimore. Johns Hopkins University Circulars. Vol. XIV. 1896.
No. 116-122.
— Franklin, S. B., Traces of the epic influence in the trage-
dies of Aeschylus. Dissert. Baltimore 1895.
Barcelona. Historia de la Real Academia de Ciencias y Artes.
Memoria inaugural del ano acadömico de 1893 ä 1894 leida por
el Doctor D. Jos6 Balari y Jovany. 1895.
— La casä di Monistroi y la ßeal Academia de Ciencias y Artes.
Memoria histörico-necrolögia de D. Joa6 Escrivä de Bomani y
Dusay ... — A. delßomero Walsh. 1895.
Basel. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel,
X. Bd. H, 2 u. 3. 1894/95. XI. Bd. 1. H, 1896.
VerzeichalB der im Jahre 1895 eingegangenen Drackschriften. 33
Batayla« Notulen van de Algemeene en Bestanra-Vergaderingen
van het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten-
schappen. Deel XXXn Afl. 1—4. 1894. Deel XXX fTT Afl. 1. 2.
1895.
— Tijdschrift voor indische taal-, land* en volkenkonde nitgeg.
door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Wetenschap-
pen. Deel XXX Vn. Afl. 4— 6. 1894. Deel XXX Vm. Afl. 1—5.
1894/96.
— Yerhandelingen van het Bataviaasch Genootschap van Künsten
en Wetenschappen. Deel XLVm. Stuk 2. 1894. Deel L. Stuk 1.
1895.
— Catalogus der ethnologische verzameling van het Bataviaasch
Genootschap van Künsten en Wetenschappen door J. A. van
der Chijs. IV. Druk, Supplement 1894.
— Dagh-Eegister gehenden int Casteel Batavia vant passerende
daer ter plaetse als over geheel Nederlandts-India. üitgeg.
door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten-
schappen van J. A. van der Chijs. Anno 1666. (1894.)
— Nederlandsch-Indisch Plakaatboek 1602 — 1811 dor J. A. van
der Chijs. Uitgeg. door het Bat. G. v. K. e. W. Deel XII.
1795-1799 (1894). Deel XIH. 1800—1803 (1895).
Observations made at the Magnetical and Meteorological Ob-
servatory at Batavia. Vol. XVI. 1893 (1894).
Regenwaamemingen in Nederlandsch Indie door J. P. van der
Stok. Jaarg. XV. 1893 (1894).
Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch - Indie. Uitgeg.
door de Koninkl. Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch-
Indie. Deel 54 (= IX, 3) 1895.
— Die Triangnlation von Java ansgefährt vom Personal des geo-
graphischen Dienstes in Niederländisch Ost-Indren. 4. Abth. 1895.
Bergen. Bergens Museums Aarbog for 1893 (1894).
Berkeley. University of California. Bulletin of the Department
of Geology. Vol. I. No. 8. 9. 1894—96.
— University of California. Biennial Report of the President of
the University. 1893 (1894). — College ofAgriculture. Report
of Works of the agricult. experiment stations for the year
1891/92, 1892/93 and part of 1894. — Annual Report of the
Secretary to the board of Regents for the year, ending June
30. 1894. — Library. Contents-Index. Vol. I. 1889/90. — Li-
8«ckrl6liUn; gaMhUU. KittheUuigttii 1896. 3
34 Verzeicbnü der im Jahre I8d5 eingegangenen Druckschriften.
brary Bulletin No. 9. 1887. No. 12. 1894. — Report of the
viticoltaral works. Seasons 1887/89. Part. I. — Register of tbe
University. 1898/94. — Alnmni-Association. Adresses 17. May
1893. — Bulletin of the Department of mechanical Enginee-
ring. No. 2. 3. 1887.
Berkeley. University of California Studies. Vol.I. No.1.2. 1893—94.
Berlin. Abhandlangen der Eönigl. Akademie der Wissenschaften
zu B. aus d. J. 1894.
— Sitzungsberichte der Königl. Preuß. Akademie der Wissen-
schaften zu B. Jahrg. 1895. I— XXXVHI.
— Politische Correspondenz Friedrichs des Großen. Bd. XXI. 1894.
— Korrespondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts-
und Alterthumsvereine. Jahrg. 43. 1896.
— Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und
Schulgeschichte. Jahrg. IV. H.4. 1894. Jahrg. V. H.l— 3. 1895.
Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 1895.
No. 1—12.
Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins. H. XXXEE.
1895.
— Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. Jahrg. V. 1895.
Bern. Jahrbuch für schweizerische Geschichte. Hrsg. auf Veran-
staltung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft
der Schweiz. Bd. XX. Zürich 1895.
Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Jahrg.
1894 (No. 1335-1382.) (1895).
— Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesell-
schaft (Actes de la Sociät^ Helv^tique des Sciences Naturelles).
71. Jahresversammlung. Solothurn 1888. 72. Jahresvers. Lugano
1889. 73. Jahresvers. Davosl890. 74. Jahresvers. Freiburg 1891.
77. Jahresvers. SchaflPhausen 1894.
— Archives des sciences physiques et naturelles. Compte rendu
des travaux präsentes k la 77. session de la Soci^t^ Helv£-
tique des Sciences Naturelles ä Schaffhouse 1894. Genöve 1894.
Bologna. Memorie della E. Accademia delle scienze dell' Istituto
di Bologna Ser. V. T. UI. fasc. 1—4, 1898.
Verseichnift der im Jahre 1895 eingegangenen Drnckschriften. 35
Bonn. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Ehein-
lande. EL 96—98. 1895.
Bordeaux. M^moires de la Soci^tä des sciences physiqaes et na-
turelles de Bordeaux. S^r. IV. T. III. Cahier. H. 1893. T,IV.
Cah. I. n. 1894.
Boston. Proceedings of the American Academy of Arts and
Sciences. N. S. Vol. XXI. 1893—94 (1894).
— Proceedings of the Boston Society of Natural History. Vol.
XXVL p. 2. 3. 1893-94.
— Occasional Papers of the Boston Society of Natural History,
IV. Geology of the Boston Basin by W, 0. Crosby. Vol. L
p. 2. 1894.
Braunsberg, Monumenta historiae Warmiensis oder Quellensamm-
lung zur Geschichte Ermlands. Bd. VI. 3. Abth. Bibliotheca
Warmiensis VI. Bogen 1—10. 1894.
— Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde Ermlands.
Bd. XI. H. 1 (= G.R.H. 33). 1894.
Bremen. Abhandlungen hrsg. vom Naturwissenschaftlichen Ver-
eine zu Bremen. Bd. XIII. H. 2. 1894.
— Beiträge zur nordwestdeutschen Volks- und Landeskunde, hrsg.
V. Naturwiss. Vereine zu Bremen. H. 1 (= Abhandlung, d. Na-
turw. Ver. XV, 1.) 1895.
— Bremisches Jahrbuch. Hrsg. von der historischen Gesellschaft
des Künstlervereins. 8—16. Bd. 1876-92. II. Serie. Bd. 1. 2.
1885/91.
— Focke, Joh. , Bremische Werkmeister aus älterer Zeit. Als
Beitrag zur Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrie - Aus-
stellung in Bremen. Hrsg. von d. Histor. Gesellsch. d. Kunst-
lervereins. 1890.
— Jungk, Herrn., Die Bremischen Münzen. Münzen und Me-
daillen des Erzbisthums und der Stadt Bremen mit geschicht-
licher Einleitung. Hrsg. von d. Histor. Gesellsch. d. Künstler-
vereins. 1875.
— Schumacher, H. A., Der erste Schwurgerichtshof in Bremen.
Studien und Kritiken. 1864.
Die Stedinger. Beitrag zur Geschichte der Weser-Marschen.
Von der Abth. des Künstlervereins f. Bremische Geschichte
und Alterthümer gekrönte Preisschrift. 1865.
Breslau. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vater-
ländische Cultur. 72 für 1894 (1896). Ergänzungs-H. 3. 1895.
36 Verzeichnit der im Jahre 1896 eingegangetieii Dmckschrifteii«
Breslau* Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Zeitschrift des
Vereins für das Museum schlesischer Altertümer. Bd. VI.
H. 2. 3. 1895.
Brisbane. Proceedings of the Royal Society of Queensland. Vol.
XI. Part I. 1895.
Bromberg. Jahrbuch der Historischen Gresellschaft für den Netze-
distrikt zu Br. Jahrg. 1895.
Brfinn. Bericht der Meteorologischen Commission des Naturfor-
schenden Vereines in Brunn über die Ergebnisse der meteoro-
logischen Beobachtungen. XII i. J. 1892 (1894).
— Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brunn. Bd.
XXXII. 1893 (1894).
Brüssel. Annuaire de l'Acad^mie Eoyale des Sciences, des Lettres
et des Beaux-Arts de Belgique. 61. Annn^e 1895.
— Bulletins de TAcad^mie Eoyale des Sciences, des Lettres et
des Beaux-Arts de Belgique. 64. Annie. Sir. III. T. XXVIII.
No. 12. 1894. 65. Annie. S^r. HI. T. XXIX. XXX. No. 1-8.
1895. — Classe des Lettres. Programme de concours pour
rannte 1896 (1895).
— Mömoires de l'Acadämie Royale des Sciences, des Lettres et
des Beaux-Arts de Belgique. T. LI. 1898. T. LH. 1893/94.
— Mömoires couronn^s et autres m^moires publ. par l'Acadämie
Royale des Sciences ... de Belgique. T. XLVII. 1892/93.
T. L-Ln. 1895.
— M^moires couronnös et m^moires des savants ^trangers publ. p.
TAcad^mie Royale des Sciences ... de Belgique. T. LIII. 1893/94.
— CoUection de Chroniques Beiges inidites publ. par ordre du
gouvemement. Correspondance du Cardinal de Granvella publ.
p. Piot. T. X- 1893. T. XI. 1894.
— Analecta BoUandiana. T. XIH. fasc. 4. 1894. T. XIV. fasc.
1-4. 1895.
— Universitö libre de Bruxelles, Rapport sur Tannöe acad^mi-
que 1892-93 (1894).
— Institut international de Bibliographie. Bulletin. I. Annäe 1895.
No. 1.
Budapest. Acsädy, Ignäcz, Ket p^nzügy-tört^nelmi tanulm&ny.
Eiadja a Magyar Tudom&nyos Akad^mia. 1894.
— Magyar Tudomdnyos Akad^miai Almanach polgdri ^s csilla-
gdszati naptärral MDCCCXCIV-re (1894). MDCCCXCV-re (1895).
VerieiduiiB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften. 37
Budapest. Mathematische und natarwissenschaftliche Berichte aus
Ungarn mit Unterstützung der Ungarischen Akademie der Wis-
senschaften und der Eönigl. Ungarischen Naturwissenschaftlichen
Gesellschaft redig. v. J. Fröhlich. Bd. XH. 1893-94. 1. 2.
Hälfte (189B).
— Araneae Hungaricae secundum collectiones a Leone Becker
pro parte perscrutatas conscriptae a Cornelio Chyzer et
Ladislao Eulczynski. Edit. Academ. Scient. Hungar . T. I.
1891. T. n. pars I. 1894.
— £rtekez^sek a mathematikai tudomdnyok köreböl. Eiadja a Ma-
gyar Tudomdn. Akad^m. XV. Eötet szdm 4. 5. 1894.
— £rtekezäsek a Magyar Tudomdn. Akad^m. nyelv-^s sz^ptudo-
mdnyi osztdlya köreböl. Eötet XVI. szAm 4. 5. 1894.
— Ertekez^sek a tirsadalmi tudomdnyok köreböl. Eiadja a Ma-
gyar Tudom. Akadim. Eötet XI. szdm 7—10. 1894—95.
— £rtekez^sek a term^szettudomdnyok köreböl. Eiadja a Magyar
Tudom. Akad. Eötet XXTTI. szam 3—12. 1894—95.
— firtekezisek a tört^nelmi tudomdnyok köreböl. Eiadja a Ma-
gyar Tudom. Akad. Eötet XVI. szam 2—5. 1893—95.
— Archaeologiai ^rtesitö. A Magyar Tudom. Akad. arch. bizott-
sdgänak es, az orsz. rög^szeti s. emb. tdrsulatnak közlönye,
szerkeszti HampelJözsef. Uj folyam Eötet XTTT. szam 3—5.
1893. Eötet XIV. szam 1—5. 1894. Eötet XV. szam 1—3. 1895.
— Mathematikai 6s term^szettudomdnyi i^rtesitö. Eiadja a Ma-
gyar Tudom. Akad. Eötet XI. fuz. 6—9. 1893. Eötet XII. füz
1-12. 1893-94. Eötet XUI. füz. 1. 2. 1895.
— A r^gibb köz^pkor (IV — X. szdzad) emlikei magyarhonban. Irta
Hajipel Jözsef. Eiadja a May. Tud. Akad. E4sz I. 1894.
— Eirdly, Jdnos, Pozsony varos Joga a közöp korban. Eiadja
a Magyar Tudom. Akad. 1894.
— Beres^nyi Hdzassdga. Törtöneti önek 1695-böl. A Varsöban
levö eredeti köziratröl közli Thaly Edlmdn. Foldalek : „Actio
curiosa". Magyar tört^neti szinjdt^k 1878-böl. A ^Flor"-ala-
pitvdnyböl kiadja a M. Tud. Akad^mia bizottsdga Eöszeghy
Pdl. 1894.
— Archaeologiai Eözlem^nyek hazai müemlekek ismeret^nek elö-
mozditdsdra. Eiadja a Magyar Tudom. Akad. Eötet XVII
(= Uj folyam. Eötet XIV) 1895.
— Mathematikai 6a term^szettudomdnjd Eözlem^nyek vonatko-
z61ag a hazai viszonyokra. Eiadja a Magyar Tudom. Akad.
Eötet XXV. szam. 4. 5. 1893. Eötet XXVI. szam 1. 2. 1894.
38 VerseichniE der im Jahre 1895 eingegangenen Drackschriften.
Budapest. Nyelvtudom&nyi Eözlemönyek kiadja a Magyar Tudom.
Akad. Kotet XXIII. füz. 3. 4. 1893. Kötet XXIV. föz. 1—4.
1894. Kötet XXV. füz. 1. 2. 189B.
— Honyadiok Eora Magyarorszdgon. A Magyar Tnd. Akad. tör
t^nelmi bizottsdgänak megbizäsäb61 szerkeszti CsänkiDezso.
Eötet Vn. Magyarorszdg törten^bni földrajza a Hanyadiak
kordban. Irta Csänki DezsS. Kötet TL. 1894.
— Mdtyds Kirdly levelei. A Magyar Tudom. Akad. törtinelmi
bizottsägäuak gegbizdsdböl közz^teszi FraknöiVilmos. Kü-
lügyi osztdly. Kötet I. 1458-1479. 1893.
— Szent Simon ezüstkoporsöja Zardban. A Magyar Tudom. Akad.
archaeol. bizottsdga megbizdsdböl irta Dr. Meyer Gotthold
Alfred. Kiadja a Magyar Tudom. Akad. 1894.
— Monumenta Hungariae historica. Magyar tört^uelmi Emlökek
kiadja a Magyar Tudom. Akad. tört^nelmi bizottsdga I. Osztdly.
Monumenta comitialia regni Transsylvanicae. Kötet XVI. (1675
—1679) 1893. Kötet XVH. (1679—1682) 1894. - H. Osztdly.
Ir6k. Kötet XXXIII. 1894.
— Lexicon linguae Votjacicae. A Votjdk nyelv Szötdra irta Mun-
kdcsiBernat. Füzet HL (Bogen 21—30.) 1893.
— A Magyar Tudom. ^Akad. törtönelmi bizottsdgdnak Oklevel-
mdsolotai ismerteti Ovdry Lip6t. Füz. 11. 1894.
— Ungarische Revue. Mit Unterstützung der Ungarischen Aka-
demie der Wissenschaften. Jahrg. XIV. H. 9 — 10. 1894. Jahrg.
XV. H. 1—7. 1895.
— A Magyar hatdroz6k. A Magyar Tud. Akadimidtöl Lukdcs
Krisztina — U\e Jutalommal kitüntetett pdlyamunka. Irta S i-
monyi Zsigmond. Kötet 11. Feie 11. 1895.
— Magyarorszagi Tanulök Kulfödön. Kiadja a Magyar Tudom,
Akad. Irodalomtörtöneti Bizottsdga. III. Regestrum Bursae
Hungarorum Cracoviensis. A Kraköi Magyar Tanul6k-Hdza
Lakoinak jegyzöke (1493—1558). Az eredeti k^ziratböl közli
^s Magyardzza Dr. Schrauf Kdroly. 1893.
— T^glas, Gabor, Ujabb adalökok az Aldunai zuhatagok szikla-
felirataihoz s az Aldunai hatdrvödelem viszonya Dacia tört4-
netöhez eg^szen Traianus fell^pt^ig. (Felvastatott a Magyar
Tudom. Akad. II. Osztdiydnak 1893.) Kiadja a Magyar Tu-
dom. Akad. 1894.
— Nyelveml^keink a könyvnyomtatds koraig. A Magyar Tudom.
Akad. megbizdsdböl irta Zolnai Gyula. 1894.
VerzeicbniB der im Jahre 1895 emgegangeoen Dnickschriften. 39
Badapest. Jahresbericht der Königl. Ungarischen Geologischen
Anstalt für 1892 (1894).
— Földtani Kozlöny. Geologische Mittheilangen. Zeitschrift der
Ungar. Geolog. Gesellschaft. Zugleich amtliches Organ der
Königl. Ung. Geolog. Anstalt. Kötet XXIV. fuz. 11—12. 1894.
Kotet XXV. fuz. 1— B. 1895.
— Mittheilnngen aus dem Jahrbuche der Königl. Ungar. Geolog.
Anstalt. Bd. IX, H. 7. 1895.
Buenos Aires. Anales de la Oficina meteorol6gica Argentina per
SU director G. G. Davis. T. IX. P. 1. 2. 1893/94.
Anales de la Sociedad Cientifica Argentina. T. XXXVIII. 1894.
T. XXXIX. 1896. T. XL. Entr. 1-3. 1896.
— Anuario estadistico de la ciudad de B. A. Ano IV. 1894 (1895).
Bnffalo. Bulletin of the BuflFalo Society of Natural Sciences. Vol. V.
No. 4. 1894.
Bukarest. Academia Eomänä: Kalinderu, J., Episcopulu Mel-
chisedec. Discursü de RecepJ;iune. 25. Martie 1894. — 011a-
n e s c u, D. C, Vasile Alecsandri. Discursü ... 26. Mart. 1894.
Na um, A. , Cuvinttt de Primire. Eostitü in ^edinta solemna
dela 2 (14) Aprile 1894. — Xenopol,A. D., Michaü Ko-
gälniceanu. Discurs de Receptiune. 17. Martie 1895. — Babes, V.,
Despre transmitera proprietätilor immunisante prin sängele ani-
malelor immunisate. Discurs de ßecept. 24. Martie' 1895.
— Analele Academiei Romane. Partea administrativä ^i desba-
terile. Ser. H. T. XV. 1892-93 (1893). T. XVI. 1893—94
(1894). Memoriile sectiunei literare. Ser. II. T. XIV. 1891—
92 (1893). T. XV. 1892—93 (1893). — Memoriile sectiunei scien-
tifica. Ser. U. T. XIV. 1892-93 (1893).
— Basmele Romane in compar|;iune cu legendele antice clasice si
in legäturä cu Basmele pop6relorü invecinate si ale tuturorü
pop6relorü Romanice. Studiu comparativü de Lazär Säinönu.
Opera premiatä si tipäritä de Academia Romäna. 1895.
Calcntta. Bibliothecalndica: aCollection of Oriental Works publ. by
the Asiatic Society ofBengal. N.S. No. 847— 859. 1894 und 1895.
Cambridge. Proceedings of the Cambridge Philosophical Society.
Vol. Vm. p. 4. 5. 1895.
— Annual Report of the Library Syndicate. XLI. for 1894 (1895).
Cambridge, Mass. Bulletin of the Museum of Comparative Zoo-
logy at Harvard CoUege. Vol. XXV. No. 11—12. 1894—95.
Vol. XXVI. 1895. Vol. XXVn. 1896. Vol.XXVIH. No.l. 1895.
40 VeneichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften.
Cambridge, Mass. Memoirs of the Museum of Comparative Zoology
at Harvard College. Vol. XVH, 3. 1894. Vol. XVIH. 189B.
— Annual Report of the Curator of the Museum of Comparative
Zoology at Harvard College to the president and fellows of
Harvard College for 1893-94 (1894).
CasseL Abhandlungen und Bericht des Vereins für Naturkunde
zu C. XL. 1894/95 (1895).
— Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins für hessische Ge-
schichte und Landeskunde. Jahrg. 1893 (1894).
— Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landes-
kunde. N. F. XIX. Bd. 1894.
Charkow. Annales de rUniversitä Imp^r. de Ch. SairacKH soine-
paTopcKaro XapKOBCRaro yHHBepcHTeTa* 1894, 4. 1895, 1—3.
— Tikhomandritzky, Theorie des integrales et des fonctions ellip-
tiques. 1895. M. TexoMaH^pHDiKiä, Teopia e.i.iHnTHHecRHX'B hh-
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der Zeit vom 1. März 1894 bis 1. April 1895. (S.-A. a. d.
Zeitschrift f. Instrumentenk. H. 8 und 9.) Berlin 1895.
— Mittheilung aus der Physikalisch -Technischen Reichsanstalt.
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Chemnitz. Deutsches meteorologisches Jahrbuch. 1894 = Jahr-
buch d. Sächsischen Meteorol. Instituts. Jahrg. XTT. 1894. I.
— Das Klima des Königreiches Sachsen. Amtliche Fublication
des Königl. Sächsischen Meteorol. Institutes durch den Direktor
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Vol. VI. No. 1. 1895.
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1895.
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mer 1894 in dem südlichsten Theile Norwegens ausgeführten
Fendelbeobachtungen von 0. E. Schiötz. 1896.
— Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet i Christiania 1893. N. 1
—21 (1893).
— Oversigt over Videnskabs-Selskabets M0der i 1893 (1894).
Chnr. Jahresbericht der Historisch - Antiquarischen Gesellschaft
von Graubänden. 24. Jahrg. 1894.
— Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens.
N. F. Bd. XXXVm. 1894/95 (1895). Beilage zu Bd. 38:
Lorenz: Die Ergebnisse der sanitarischen Untersuchungen
der Rekruten des Kantons Graubünden '(Schweiz)' in den Jah-
ren 1875—1879. Bern 1895.
Cordoba. Boletin de la Academia Nacional de Ciencias en C6r-
doba. T. XIV. Entr. 1. 2. Buenos Aires 1894—95.
Danzig. Abhandlungen zur Landeskunde der Provinz Westpreußen.
Hrsg. von der Frovinzial - Kommission zur Verwaltung der
Westpreußischen Provinzial-Museen. IX. H. 1895.
Dorpat. Bericht über die Ergebnisse der Beobachtungen an den
Regenstationen der kaiserlichen livländischen gemeinnützigen
und ökonomischen Sozietät für das Jahr 1892 (1893), 1893 (1894),
1894 (1895).
Dresden. Neues Archiv f. Sächsische Geschichte und Altertums-
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das 70. Vereinsjahr 1894/95 (1885).
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42 VerzeidiniS der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckschriften.
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des Düsseldorfer Geschichts- Vereins. Bd. IX. 1895.
— Jost, W. , Die Schnitzwerke am Marstall des Jägerhofes zu
Düsseldorf. Hrsg. vom Düsseldorfer Geschichts -Verein zum
14. August 1895.
Edinburgh. Proceedings of the Edinburgh Mathematical Society.
Vol. Xm. 1894-95.
ElchstBdt. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstadt. Jahr-
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Elberfeld. Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Bd. XXX.
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Emden. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft in £•
LXXIX 1893/94 (1895).
Erflirt. Jahrbücher der KSnigl. Akademie gemeinnütziger Wis-
senschaften zu E. N. F. Heft XXI. 1895.
— Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertums-
kunde von E. H. Xni 1887. H. XIV 1890. H. XV 1892.
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Frankflirt a. H. Jahresbericht des Physikalischen Vereines zu
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6enf. Bulletin de la Soci^t6 d'Histoire et d' Archäologie de Ge-
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— M^moires et documents publ. par la Sociätä d'EUstoire et d' Ar-
chäologie de Gen^ve. S^r. 11. T. m, 4. 1894.
— Favre, Ed.: Les ötudes orientales k la Sociätä d'Hist. et
d'Archtol. de Genfeve 1838—1894. 1894.
VerKeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 43
Genf. Mimoires de la Soci^ti de Physique et d'Histoire Naturelle
de Genfcve. T. XXXII. p. 1 1894/95.
Olessen. Mitteilungen des Oberhessischen G-eschichtsvereins. N. F.
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— Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heil-
kunde. XXX. 1895.
Qlarns. Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus.
Heft XXXI 1896.
GSrlltz. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. LXXI. 1896.
GSttIngen* Astronomische Mittheilungen von der Königlichen
Sternwarte zu G. IV. Th. 1895.
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Taal- Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indie. Volg-
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togrammen van Cephas. üitgeg. door het Koninkl. Instituut
. . . 1895.
Graz. Mittheilungen des Historischen Vereines für Steiermark.
Heft XUn. 1895.
— Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steier-
mark. Heft XXXI. Jahrg. 1894 (1895).
Orelfewald. Pommersche Genealogien. Bd. V. 1896. Vereins-
schrift der Rtigisch-Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft
für Pommersche Geschichte und Landeskunde.
— Mittheilungen aus dem Naturwissenschaftlichen Verein für Neu-
Vorpommern und Rügen in Greifswald. Jahrg. XXVI. 1894.
Berlin 1895.
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Guatemala. Direcciön general de Estadistica. 1893, 26. Febr.
1894.
Haarlem. Archives du Musie Teyler. S6r. n. Vol. IV. p. 3. 1894.
p. 4 1895.
— Verhandelingen rakende den natuurlijken en geopenbaarden
Godsdienst uitgeg. door Teylers Godgeleerd Genootschap. N. S.
Deel XV. 1895.
44 VerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften.
Haarlem« Archives n^erlandaises des sciences exactes et naturelles
publ. par la Soci^tä Hollandaise des Sciences äHarlem. T. XXVm
livr. 5. 189B. T. XXIX. livr. 1-.3. 189B.
Halle. Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserl. Leopoldino-
Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft XXX
21—24. 1894. Heft XXXI 1-22. 189B.
Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft. Bd.
XLVIII H. 4. Leipzig 1894. Bd. XLIX H. 1-3. Ebend. 1895,
Das zweihundertjährige Jubiläum der Universität Halle -Wit-
tenberg. Festbericht erstattet im Auftrage des academischen
Senates von dem Prorector Prof. Dr. W. Beyschlag. Hallel895.
Berichte aus dem physiologischen Laboratorium und der Ver-
suchsstation des landwirthschaftlichen Instituts der Universität
Halle. 11. Heft 1894.
— Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu H. [von 1881 ab :
Zugleich Organ des Thüringisch-Sächsischen Gesamtvereins für
Erdkunde.] 1877-189B.
— Zeitschrift für Naturwissenschaften. I. A. des Naturwissen-
schaftlichen Vereines für Sachsen und Thüringen hrsg. von 0.
Lüdecke. V. Folge. Bd. V (= 67) H. B. 6. Leipzig 1894.
Bd. VI (= 68) H. 1/2. Ebend. 189B.
Hamburg. Mittheilungen der Mathematischen Gesellschaft in Ham-
burg. Bd. ni. H. 5. 189B.
Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. 16.
Jahrg. 1894.
Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Ham-
burg, m. Folge. Bd. II. 1894 (189B).
Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, hrsg.
vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 13. Bd. 1895.
— Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unter-
haltung zu H. Vn. Bd. 1886—90 (1891). VIH. Bd. 1891-93
(1894).
Hanau. Bericht der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte
Naturkunde zu Hanau von 1. Dezember 1892 bis 30. April
1895 (1895).
VerseichniE der im Jahre 1895 eingegangenen Dmckschrifien. 45
Heidelberg. Neue Heidelberger Jahrbücher hrsg. vom Historisch-
Philosophischen Verein zu Heidelberg. Jahrg. V. 1896.
— Verhandlungen des Natnrhistorisch-Medicinischen Vereins zu
Heidelberg, N. F. Bd. V. Heft 3. 1894.
Helslngfors. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. T. XX. 1896.
— Bidrag tili kännedom af Finlands natur och folk. Utgifna af
Finska Vetenskaps-Societeten. H. LIV, LV. LVI. 1894—96.
— Öfversigt af Finska Vetenskaps - Societetens Förhandlingar.
XXXVI. 1893/94 (1894).
— Finlands geologiska Undersökning. Beskrifning tili Eartbladen
No. 26. 26. [Text u. Karten] 1894.
— Observations m^t^orologiques publikes par la Sociötö des Scien-
ces de Finlande. Annöe 1889—90. Kuopio 1896.
— Observations publikes par l'Institut M6t6orologique Central de
la Soci^tä des Sciences de Finlande. Vol. XII. livr. 1. Ob-
servations en 1893 (1894).
Hennannstadt. Jahresbericht des Vereines fär siebenbürgische
Landeskunde für 1894/96 (1896).
— Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. N. F.
Bd. XXVL H. 3. 1896.
Kasan. Bulletin de la Soci^tä Physico-Math^matique de Kasan.
S6r. n. T. IV. No. 3. 4. 1894/96. T. V. No. 1. 2. 1896.
Kempten. AUgäuer Geschichtsfreund. Zwanglose Mittheilungen
hrsg. vom AUgäuer Alter thums- Verein. Jahrgi VII. 1894.
Kiel. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig -Holstein -Lauen-
burgische Geschichte. Bd. XXIV. 1894.
— Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen hrsg. von der Kom-
mission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen
Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland.
N, F. L Bd. I. Heft. Kiel und Leipzig 1894.
— Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-
Holstein. X. Bd. 2. Heft. 1896.
Kiew. SairacRH KieBCRaro 06niecT6a ecTecTBOHcnBiTaTeJLeä. Tobtb
Xn. BunycKx 1. 2. 1892. T. XHI. Bwn. 1. 2. 1894. T. XIV.
Run. 1. 2. 1896.
Klansenlrarg. i^rtesitö az Erd^lyi Muzeum-egylet orvos-termä-
szettudomänyi szakosztälyäböl. i^vfolyam 19, I. fnz. 1. 2.
1894. n. fuz. 3. 1894. tyt. 20, 1. fuz. 1. 1895. IL füz. 1. 2. 1896.
46 VerzeichniB der im Jahre 1895 eiagegangenen Druckschriften.
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Prussia. Heft XIX für 1893/9B (1895).
— Schriften der Physikalisch - Oekonomischen Gesellschaft zu Kö-
nigsberg i. Pr. Jahrg. XXXV. 1894 (1895).
Eopenliageii. Oversigt over det Kongelige Danske Videnskabernes
Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Arbejder. i Aaret
1894 No. 3. 1895 No. 1. 2.
— Det Kongelige Danske Videnskabernes Selskabs Skrifter. His-
tor. og phüos. Afdeling. VI. ßfiekke. Bd. 4. H. 2. 1895.
Naturvidensk. og math. Afdeling. VI. Raekke. Bd. 7. H. 10.
1894. Bd. 8. H. 1. 1895.
Krakan. Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakan.
1894. No. 9-10. 1895. No. 1—8.
— Acta rectoralia almae Universitatis studii Cracoviensis inde ab
a. 1469. T. I. fasc. 3. 1894.
— Archiwum do dziejöw literatury i oswiaty w Polsce wydawane
przez Komisy^ do badan tego zakresu przez Wydziat filologiczny
Akadem. Umiej^tn. w Krakowie powotan^. T. VUI. 1895.
— Collectanea ex archivo coUegii historici. Archiwum Komisyi
historycznej. T. VH. 1894.
— Corpus antiquissimorum poetarum Poloniae latinorum usque ad
Joannem Cochanovium. Vol. IV. Nicolai fiussoviani carmina
continens. Cracoviae, sumptibus Academiae litt. Cracov. 1894.
— Wydawnictwo Komisyi fizyograficznej Akadem. Umiej^tn. At-
las geologiczny Galicyi. Zc^sc. III. Tekst i Kart. 1894.
— Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia.
Pomniki dziejowe wieköw srednich do objasnienia rzeczy pols-
kich stuz^ce. T. XIV. Codicis epistolaris saeculi XV. T. III.
1392—1501. 1894.
— Pami^tnik Akademii Umiej^tnosci w Krakowie. Wydziat mate-
mat.-przyrodn. T. XVHI. 3. 1894.
— Rocznik zarz^du Akademii Umiej^tno^ci w Krakowie. £ok
1893/94 (1894).
— Rosprawy Akademii Umiej^tnosci. Wydziat filol. Ser. H.
T. Y. VI. Vin. 1894. — Wydziat histor. - filozof. Ser. H.
T. V. 1894. T. VI. 1895. — Wydziat mat.-przyrod. Ser. H.
T. Vn. 1895.
— Editionum Collegii historici Academiae litter. Cracoviensis.
No. 63. Scriptores rerum Polonicarum. T. XV. Analecta
£omana. 1894.
Verzeichnis der im Jahre 1895 eingegangenen Dmckscbriften. 47
Krakail. Sprawozdania Komisyi j^zykowäj Akademii ümiej^tnoäci.
T. V. 1894.
— Sprawozdanie Eomisyi Fiziograficznej obejmuji^ce poglfd na
czynnosci dokonane w cifgu roku. T. XXIX. 1894.
— Biblioteka pisarzöw polskich. T. XXIX. 1894. T. XXX. 189B.
— Zbiör wiadomosci do antropologii krajowej wydawany stara-
niem Komisyi Antropologicznej Akademii Umiej^tno^ci w Kra-
kowie. T. XVIII. 1895.
— Finkel, L., Bibliogi^afia historyi Polskiej. Wspötnie z Hen-
rykiem Sawczynskiem i cztenkami £6tka histor. ucznego Uni-
versytetu twow. Czfsc 11. Zeszyt I. 1895.
Laibach. Izvestja muzejskega drustva z Kranjsko. Letnik 4.
SeS. 1—6. 1894.
— Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. VII.
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wege de Maatschappij der Nederl. Letterkunde te Leiden.
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Gewassen. Aangevangen door Jan Kops voortgezet door
F. W. van Eeden. Afl. 307—310.
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29. Jahrg. H. 3. 4. 1894/95. 30. Jahrg. H. 1—3. 1895.
— Catalog der Astronomischen Gesellschaft. I.Abth. 10. Stück. 1895.
— Abhandlungen der philolog.- histor. Classe der Konigl. Sächsi-
schen Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. XV No.2— 4. 1895.
— Abhandlungen der mathemat. phys. Classe. Bd. XXI. No. 3—6.
' 1895. Bd. XXn. No. 1-5. 1895,
— Berichte über die Verhandlungen der Königl. Sächsischen Ge-
sellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Philolog.-histor. Cl.
1894. Heft n. 1895. Heft I. H. Mathemat. -phys. Cl. 1894,
Heft n-m. 1895. Heft I-IV.
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Vol.CLXXXV. for 1894. A.B. 1895. — FeUows of the R.S. 1894.
Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, containing
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Lyonnais publ. par M. C. Guigue. T. IL 1893.
— Annales de la Sociätä d'Agriculture, Histoire naturelle et Arts
utües de Lyon. 86t. YJI. T. L 1893 (1894).
HMkriditais feMUfll. lOtlhtUaiigMi 18M.
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— Reale Istituto Lombarde di scienze e lettere. Rendiconti.
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Vol. vn. 1895.
4*
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Vm. fasc. 11—12. 1894. Ser. IH. Vol. I. fasc. 1—11. 1895.
— Rendiconto delle tornate e dei lavori deirAccademia di scienze
morali e politiche. Anno 33. 1894.
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New York. Vol. XXVI. No. 4. 1894. Vol. XXVH. No. 1-3. 1895.
— Bulletin of the American Mathematical Society. Ser. II. Vol. I.
No. 3—9. 1894—96.
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Nürnberg. Bd. X. Heft 3. 1896 (darin
— Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg
für 1894).
— Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Jahrg. 1894.
— Katalog der im Germanischen Museum vorhandenen zum Ab-
drucke bestimmten geschnittenen Holzstocke vom XV. — XVill.
Jahrhundert. H. Theü. XVH. und XVUI. Jahrh. 1894.
— Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Jahr-
gang 1894.
— Jahresbericht des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.
XVn. Vereinsjahr. 1894 (1896).
— Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.
Heft XI. 1896.
Odessa. SairacRH noBopoccütcRaro 06n|ecTBa EcTecTBOHC]iUTaTe.ieik
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Nova Scotia und Maps No. 364-72, 379-^390, 550-551. —
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— Ministire de l'Instruction publique. Annales du MusEe Guimet
(Ser. in 4^) T. XXV. 1894. T. XXVI, 1. 1894. — (Ser. in 8«)
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Vol. XXXm. No. 1—3. October-Dec. 1895.
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Philadelphia for promoting useful knowledge. Vol. XXXIII.
No. 146. 1895. Vol. XXXIV. No. 147. 1895.
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Philadelphia for promoting useful knowledge. New Ser. Vol.
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Philology, Literature and Archaelogy. Vol. III. No. 1. 2. 1894.
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üniversity of Pennsylvania. Vol. I. No. 4—6. 1894. Vol. 11.
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Annuarie della R. üniversitä di Pisa. Per Tanno academ.
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Atti della Societa Toscana di scienze naturali residente in Pisa.
Processi verbali. Vol. IX. p. 133—242. 1896.
VerseichniB der im Jahre 1895 eingegangenen Druckschrifiten. 56
Porto. Annnario da Academia polytechnica do Porto. XVII.
Anno. 1893-94 (1894).
Potsdam. Jahresbericht des Direktors des Eönigl. Geodätischen
Instituts. 1894/95. Berlin 1895.
— Veröffentlichung des Kgl. Preuß. Geodät. Instituts und Central^
bureaus der Internat. Erdmessung. Astronomisch -geodätische
Arbeiten I. Ordnung. Telegraphische Längenbestimmungen in
den Jahren 1890, 1891 u. 1893. Berlin 1895. — Zenitdistanzen
zur Bestimmung der Höhenlage der Nordsee-Inseln Helgoland,
Neuwerk und Wangeroog, sowie des Leuchtturmes auf Roter
Sand über den Festlandspunkten Cuxhaven und Schilling. Ber-
lin 1895.
— Verhandlungen der vom 5. bis 12. Sept. 1894 in Innsbruck ab-
gehaltenen Conferenz der permanenten Commission der Inter-
nationalen Erdmessung. Berlin und Neuchätel 1895.
— Publikationen des Astrophysikalischen Observatoriums zu Pots-
dam. Bd. X. 1895.
Prag. Jahresbericht der Eönigl. Böhmischen Gesellschaft der Wis-
senschaften für 1894 (1895).
— Sitzungsberichte der Eönigl. Böhmischen Gesellschaft der Wis-
senschaften. Gl. f. Philosophie, Geschichte und Philologie. Jahrg.
1894 (1896). Math.-naturwi8s. Gl. Jahrg. 1894 (1895).
— Bibliothek deutscher Schriftsteller aus Böhmen. Hrsg. im Auf-
trage der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft,
Eunst und Litteratur in Böhmen. Bd. 11. Prag, Wien, Leip-
zig 1895.
— Mittheilung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen-
schaft, Eunst und Litteratur in Böhmen. No. 3. 4. 1895.
— Eechenschafts - Bericht erstattet vom Vorstande der Gesell-
schaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Eunst und Lit-
teratur in Böhmen in der Vollversammlung am 15. Dec. 1894 (1895).
— Uebersicht über die Leistungen der Deutschen Böhmens auf
dem Gebiete der Wissenschaft, Eunst und Litteratur. Hrsg.
v. d. Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Eunst
und Litteratur in Böhmen i. J. 1893 (1895).
— Holzner, Eugen, Studien zu Euripides. Gedruckt mit Unter-
stützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen-
schaft ... in Böhmen. Prag, Wien, Leipzig 1895.
66 VerieichJiiB der im Jahre 1896 emgegangenen Draduchriften.
Frag. Bericht der Lese- und Bedehalle der deutschen Studenten
in Prag i. J. 1894 (1895).
Magnetische und meteorologische Beobachtungen an der E. E.
Sternwarte zu Prag. 55. Jahrg. 1895.
Mittheilungen des Vereins für G-eschichte der Deutschen in
Böhmen. 33. Jahrg. 1895.
— Lotos. Jahrbuch fBr Naturwissenschaft. Im Auftrag des Ver-
eines „Lotos^ hrsg. V. Ph. Enoll. N. F. XV. 1895.
Presburg. Verhandlungen des Vereins für Natur- und Heilkunde
zu Presburg. N. F. VIII. Heft. 1892/93 (1894).
Regensburg. Verhandlungen des Historischen Vereines von Ober-
pfalz und Regensburg. Bd. XLVH. (N. F. XXXIX). 1895.
Rom. Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXCII 1894.
Rendiconto delPadunanza del 9. Giugno 1895.
— Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXCII 1895.
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Anno CCXCI 1894. Ser. V. Vol. m. fasc. 10 — 12. Anno
CCXCn 1895. Ser. V. Vol. IV. Semest.I. fasc. 1—12. Semestü.
fasc. 1-11.
— Rendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe die scienze
morali, storiche e filologiche. Ser. V. Vol. III. fasc. 10 — 12.
1894. Vol. IV. fasc. 1—10. 1895.
— Atti della R. Accademia dei Lincei. Classe di scienze morali,
storiche e filologiche. Parte I. Memorie. Anno CCXC 1893.
Ser. V. Vol. I. 1894. Parte 11. Notizie degli scavi. Anno
CCXCI 1894. Vol. n. Novembre— Dec. 1894. Anno CCXCH
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1890. Vol. Vn. 1894.
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HsinepaTopcRoä ARa4eBiiH eayRx noxh pe4aRiqeio B. T. BacH-
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hets Historie och Antiqnitets Akademien. Deel XTTT. H. 1.
Deel XIY. H. 2. 3. Deel XY. H. 2. Deel XVI. H. 1—3 (o. J.).
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Diplomata et Acta. XLVn. Bd. n. Hälfte 1894.
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Academiae Scientiarum socii delegatL Concilinm Basileense.
Scriptores. T. m. pars HI. 1895.
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Astronomische Arbeiten des E. E. Gradmessungs-Bureau. Bd. VI.
Langenbestimmangen 1894. — Bestimmung der Folhöhe und
des Azimutes auf den Stationen Spieglitzer Schneeberg, Hoher
Schneeberg und Wätmik. Ausgeftihrt von Professor Dr. Josef
Herr. Nach dessen Tode definitiv gerechnet und hrsg. von
Wilh. Tinter. 1895.
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Jahrg. 1894. Heft 2—4. Bd. XLV. Jahrg. 1895. Heft 1.
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1894. No. 10-18. Jahrg. 1895. No. 1—13.
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Jahrg. XXVn. 1893 (1893/94). Jahrg. XXVIU. 1894 (1894/95).
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kunde von Niederösterreich. Bd. IV. 1894.
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Landeskunde von Nieder-Oesterreich. I. Das Urkunden - Buch
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Wteflliadeii. Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde
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1896.
62 VerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckachrifteii.
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Aschaffenburg. Bd. XXXVI. 1893. Ergz.-Heft zu Bd. XXX VI.
1894. 2 Pläne von Würzburg.
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Aschaffenburg für 1892 (1893), für 1893 (1894).
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Jahrg. XXXIX. 1894. Heft 3. 4. Jahrg. XL. 1895. Heft 1. 2.
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der Vierteljahrsschrift d. Naturf. Ges. in Zürich besonders ab-
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the IX. Vol. of the IV. Ser. of ^^Memoirs and Proceedings . . .].
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Wirtfnger, W., Untersuchungen über die Thetafunction. Gekrönte
Preissehrift von Göttingen. Leipzig 1895.
Wortmann, H. (pseud. J. H. Franke), Die Grundgesetze der sitt-
lichen Weltordnung in ihren Beziehungen zur Religion , sowie
zum Staats- und Bechtsleben. Als Eingabe an das Eönigl.
Preußische Justizministerium in Berlin herausgegeben. Zürich
und Säckingen [1896].
ß7
Von der philosophischen Facultät zu Göttingen ist zur Ver-
öffentlichung folgendes mitgeteilt.
Beneke'sche Preisstiftung.
Am 11. März 1896, dem Geburtstage des Begründers der
Preisstiftung, des Consistorialraths Carl Gustav Beneke,
wurde in öffentlicher Sitzung der philosophischen Fakultät das
Ergebnift der Preisbewerbung für das Jahr 1896 verkündet.
Die im Jahre 1893 gestellte Preisaufgabe lautete:
„Die EKenbeindiptycha nebst den gleichartigen Relief-
täfelchen aus Elfenbein sollen in Hinsicht auf den in ihren
Darstellungen enthaltenen Bestand bildlicher Ueberlieferung
aus der Antike, unter besonderer Berücksichtigung der
mythologischen und litterarhistorischen Stoffe und mit Heran-
ziehung auch der verwandten älteren Handschriftenbilder
bearbeitet werden. Es bleibt» dem Bearbeiter überlassen^
ob und wie weit er in einzelnen Beispielen das Fortleben
dieser bildlichen Motive abwärts verfolgen will".
Es ist eine Bewerbungsschrift eingelaufen, mit dem Motto
„Pugillarium usum etiam ante Trojana tempora fuisse".
Dieselbe deckt sich stofflich mit der Preisaufgabe nicht. Sie
geht über diese in gewisser Richtung hinaus, in anderen wesent-
lichen Stücken füllt die Arbeit den Rahmen der Aufgabe nicht aus.
Der Verf. schließt von vornherein die diptychonartigen Elfen-
bemreliefe aus, mit der wenigstens im Hinblick auf die statuta-
rische Frist nicht eben zutreffenden Begründung, daß die Kürze
der Zeit die Behandlxmg dieses Gebietes nicht verstattet habe;
vermuthlich wollte er andeuten, daß die ihm persönlich zur Ver-
fügung gestandene freie Zeit nicht ausgereicht habe. Aber er
giebt an, daß er das Material für diesen Theil (mit einer zu-
lässigen Einschränkung) gesammelt habe, und manche Stelle seiner
Arbeit bestätigt , daß er sich in der That auch mit dieser Klasse
der späten EKenbeinreliefe beschäftigt hat.
Der Verf. entschuldigt, daß er nicht auch die Elfenbeinkäst-
gg Beneke'sche Preisstiftong.
eben in seine XJntersnchnng gezogen habe. Indessen waren diese
durch die Formulirung der Aufgabe mit gutem Grrund ausge-
schlossen worden. Er hat ihnen aber doch seine Aufmerksamkeit
zugewendet, und, wie er mittheilt, ihre Bearbeitung vorbereitet.
Dagegen hat er wiederum eine Unterlassung begangen, indem
er die von der Fakultät verlangte Heranziehung der Handschriften-
Miniaturen nahezu völlig vernachlässigte, wiewohl diese, auch bei
Beschränkung auf das publizirte Material, manche fruchtbare
Parallele bieten konnten.
Die Arbeit handelt in einer allgemeinen Besprechung über
Diptycha überhaupt, und insbesondere über die Bestimmung der
mit figürlichem Reliefbüdwerk ausgestatteten Privatdiptycha, letz-
teres in der richtigen Erkenntniß, daß die Darstellungen in enger
Beziehung zu der Verwendung standen. Es folgt eine anfangs
sehr eingehende, dann allmälig immer knapper werdende Erläute-
rung der mythologischen und verwandten Darstellungen auf den
Privatdiptychen, unter stetem Hinblick auf die muthmaßliche Ent-
stehungszeit, ferner Erörterung der Inschriften u. s. w. Die vor-
handenen Beamten- und Consulardiptychon werden schließlich voll-
zählig angereiht, und es wird ihre Datirung in solchen Fällen
kurz besprochen, wo der Verf. von seinen Vorgängern abweicht.
In diesem Theil geht der Verf. über die Grenzen der Aufgabe
hinaus. Es hat fast den Anschein, als ob ihm diese nicht in ihrem
genauen Wortlaut bekannt gewesen sei.
Nachdem die Consular- und Beamtendiptycha von der histo-
risch-antiquarischen Seite her eine durchgreifende Bearbeitung
durch Wilhelm Meyer erfahren hatten, war von der Fakultät ge-
rade diejenige Seite des weitschichtigen Stoffes zur Untersuchung
gestellt, die der Behandlung durch einen geschulten Archäologen
dringend bedürftig ist. Der Verf. hatte einzugehen auf gewisse
vereinzelte Motive der Consulardiptychen, die in die Antike höher
hinaufführen , wie z. B. der schöne griechische Typus der Grefan-
genen-Gruppen ; und dies gerade hat der Bearbeiter wiederum
unterlassen.
Aber auch das , was er bietet , ist von Mängeln nicht frei.
Insbesondere ist die Behandlung der mythologischen Diptycha, die
im Mittelpunkt der Aufgabe stehen, zum Theil unzulänglich. Dies
gilt namentlich von der Behandlung des interessantesten von allen,
des Diptychon von Sens.
Trotz alledem hat die Fakultät die Arbeit des vollen Preises
würdig gefunden. Dieselbe ist hervorgegangen aus eindringender
und allseitiger Beschäftigung mit dem ganzen Material und ent-
Beneke'sche Pr eisstiftang. 69
hält werthvolle Ergebnisse. Die Behandlung der eingehender
erläuterten Diptychen wird unterstützt durch eine tüchtige Monu-
mentenkenntniß und guten Takt der archäologischen Exegese , sie
ist gründlich, methodisch und scharfsinnig. Das Verständniß die-
ser arg vernachlässigten Klasse von Bildwerken ist entschieden
gefördert.
Der Verf. hat sich mit dem weit verstreuten, für den klassi-
schen Archäologen großentheils wenig lockenden Material in sol-
chem Umfang und mit so viel Gründlichkeit bekannt gemacht,
daß die Erwartung berechtigt ist, es werde aus den jetzt vorge-
legten ungleichmäßig durchgearbeiteten Studien eine befriedigende,
so weit möglich auf Prüfung der Originale beruhende G-esammt-
bearbeitung derjenigen Klasse der Diptychen nebst den diptychon-
artigen Elfenbeinreliefen erwachsen, die der Beleuchtung am Mei-
sten bedarf. Die Fakultät konnte, nach der Natur des Stoffes,
vorerst nur eine Arbeit erwarten, die eine solche umfassende und
durchgreifende Leistung, wie sie bei Stellung der Aufgabe als
Endziel vorschwebte, vorbereitete. Ohne einen größeren Aufwandt
pekuniärer Mittel kann aber dieses Ziel nicht erreicht werden.
Es schien der Fakultät im Interesse der Wissenschaft gelegen,
daß der Verf. durch Gewährung des vollen Preises in den
Stand gesetzt werde , die von ihm in Angriff genommene Aufgabe
in ihrem vollen Umfang durchzuführen.
Die Eröffnung des Briefes mit dem Motto: Fugillarium usum
etiam ante Trojana tempora fuisse" ergab als Verfasser Herrn
Dr. Hans Graeven in Rom.
Für das Jahr 1899 stellt die Fakultät folgende Preisauf-
gabe:
„Es wird eine geologische Beschreibung des »Ith" und
seiner direkten Fortsetzungen gewünscht, namentlich auch
der Verhältnisse, welche sein Ende im Süden bei Eschen-
hausen bedingen sowie seine Hakenbiegnng und sein Ende
im Norden bei Lauenstein-Coppenbrügge , und im Anschluß
hieran eine genaue Untersuchung der Juraformation des
Ith und ihrer Beziehungen zu allen sonst im nordwestlichen
Deutschland unterschiedenen Gliedern des Jura. Der Arbeit
ist eine Uebersichtskarte nebst allen Belegstücken beizu-
fügen".
Bewerbungsschriften sind bis zum 31. August 1898 an uns
einzusenden, und zwar auf dem Titelblatt mit einem Motto ver-
sehen nebst einem vereinzelten Briefe, der auf der Außenseite das
Motto der Abhandlung und innen Nameu; Stand und Wohnort des
70 Beneke'sche Preisstiftung.
Verfassers angibt. In anderer Weise darf der Name des Ver-
fassers nicht erkennbar gemacht werden. Auf dem Titelblatt der
Arbeit muß femer die Adresse bezeichnet sein, an welche die
Abhandlang zorückzusenden ist, falls sie nicht als preiswürdig be-
funden wird.
Der erste Preis beträgt 1700 Mk., der zweite 680 Mk.
Die Zaerkennong des Preises erfolgt am 11. März 1899 , dem
Geburtstage des Stifters, in öffentlicher Sitznng der philosophi-
schen Fakultät zu Göttingen.
Die gekrönten Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum
des Verfassers.
Die Preisaufgaben, für die die Bewerbungsschriften bis zum
31. August 1896 und 31. August 1897 einzusenden sind, finden sich
in den Nachrichten der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen in den Jahrgängen 1894 und 1896, Geschäftliche Mit-
theilungen, S. 34 bzw. 30.
Göttingen, den 11. März 1896.
Die philosophische Fakultät.
Der Dekan.
Lexis.
Fftr ii« R«daction Tenntwortlieh : U. ff. Wibmowite-Motümdcrff, d. Z. roniti. Sekretär dar KgL Om. d. Win.
Avagegeben am U. Mai 1896.
Dnuk d$r JMtUridfwekm Vni9.'Buekdrudttni {W, A*. JToitliMr).
L. ^«-cIVl/.o'
Nachricliteii
von
König!. Gesellschaft\&^Jfisse»SMaflen
zu Göttingen.
Geschäftliche Mittheilangen.
1896. Heft 2.
Inhalt.
Bericht über die öffentliche Sitzung der Gesellschaft am 7. November 1896 S. 71
P. Kehr: üeber den Plan einer kritischen Ausgabe der Papsturkunden
bis Innocenz III »72
Adresse der K. Gesellschaft an Lord Kelvin »87
Adresse der K. Gesellschaft an Wilhelm Hittorf »90
Yerzeichnis der neugewählten Mitglieder der K. Gesellschaft .... »92
Ghöttingen,
Comtnissionsverlag der Dieterich'schen Verlagsbuchhandlung.
1896.
Bericht über die öffentliche Sitzung am 7. No-
vember 1896.
Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften hielt ihre öffent-
liche Sitzung des Winterhalbjahres zur Erinnerung an den Ge-
burtstag ihres Stifters (Königs Georg 11. von England) am 7. No-
vember, 4 Uhr Nachmittags.
Herr P. Kehr sprach über den Plan einer kritischen Aus-
gabe der Papsturkunden bis Innocenz in.
Die Rede ist umstehend abgedruckt.
NMhriehlOBi gowUfü. MiUheUnngra 1890.
Ueber den Plan einer kritischen Ausgabe der
Papsturkunden bis Innocenz IIL
Von F. Kehr.
Zu den Aufgaben, die sich unsere G-esellschaft gestellt hat,
ist seit Kurzem der Plan hinzugekommen, eine kritische Ausgabe
der Urkunden der Päpste bis Innocenz lU. zu veranstalten. Wie
wir diese Aufgabe auffassen, welche Ziele und Grenzen wir uns
stecken, und am Ende was von einer solchen Ausgabe der Papst-
urkunden für unsre Kenntnis der Vergangenheit erwartet werden
darf, darüber zu reden dünkt mir ein nicht unwürdiges Thema zu
sein für den heutigen Tag, an dem unsre Gresellscbaft öffentlich
Rechenschaft über ihre Thätigkeit ablegt.
Aber fragt nicht von vornherein der Eine und Andere zwei-
felnd, warum wir gerade diese Aufgabe gewählt haben, die auf
den ersten Blick einer deutschen Akademie fern zu liegen scheint,
zu einer Zeit, da in der deutschen Greschichtswissenschaft ganz
andere Interessen und Tendenzen sich zurG-eltung zu bringen be-
mühen?
So lebhaft heute wieder einmal der unfruchtbare und darum
nutzlose Streit über die wahren Aufgaben der Historie die Ge-
müther bewegt, davon sind doch Alle, die es ernst mit ihrer wis-
senschaftlichen Pflicht nehmen, durchdrungen, daß es die erste
Aufgabe des Historikers ist, die Ueber lieferung , auf der alle G-e-
schichte beruht, zu sammeln und in Sicherheit zu bringen. Dem
Laien mag diese ängstliche Sorge um den Nachlaß der Vergangen-
heit tibertrieben erscheinen, und er wird meinen, daß in unsrer
Zeit der allgemeinen Bildung die Urkunden und Denkmäler der
Vorzeit hinreichend geborgen seien. Aber der Kundige wird ihn
belehren, daß die politischen Katastrophen der neueren Zeit der
Ueberlieferung verderblicher gewesen sind als alle Brände und
Verwüstungen des Mittelalters, daß mit der Vernichtung so vieler
einst selbständiger Institute durch die deutsche Reformation, durch
Üeber den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstorkond^n bis Innocenz m. 73
die französische Revolation, durch die politischen Ereignisse un-
seres Jahrhunderts ein reicher Schatz geschichtlicher Materialien
für immer versunken ist. Auch heute noch ist die Summe dessen,
was durch modernste Barbarei zu Grunde gerichtet wird, nicht
unerheblich. Wir aber wissen nicht, was die Zukunft bringen
wird, um so mehr haben wir die Pflicht, eingedenk zu sein des
Vermächtnisses der vergangenen Jahrhunderte.
Indeß mit der bloßen Sammlung ist es nicht gethan. Auch
darüber herrscht Einigkeit unter den Fachgenossen, daß zu dem
ersten Geschäft des Sammeins als das zweite hinzukommen müsse
die kritische Verarbeitung und die Sichtung des Geborgenen nach
seinem innern Werthe, also daß deutlich werde, was sicherer und
was unsicherer Besitz sei. Denn erst dann vermag die Kunst des
Geschichtsschreibers, ohne unwahrhaftig zu werden , ihres hohen
Amtes zu walten.
Ist es zu kühn voraus zu sagen, daß spätere Generationen
als den schönsten Ruhmestitel der Historiker des 19. Jahrhunderts
und besonders unserer Nation preisen werden, daß sie beide Auf-
gaben nicht nur erkannt, sondern auch alle Kräfte an sie gesetzt
haben? Sie werden mit Bewunderung auf die stattlichen Bände-
reihen der Monumenta Germaniae blicken, die ihnen mit den Ueber-
lieferungen der stolzesten Zeiten deutscher Geschichte zugleich
die kritische Arbeit der großen Meister der letzten Jahrzehnte
übermitteln; in ihnen, nicht in den falschen Propheten von heute,
•werden sie, wenn sie die rechte Einsicht haben, ihre wahren Lehrer
verehren. Mit nicht geringerer Genugthuung darf der jüngeren
Publicationen gedacht werden, die sich an die Monumenta an-
schließen oder dem von ihnen gegebenen Impulse erwachsen sind,
und der zahlreichen Sammelwerke, die die Quellen engerer Gebiete
enthalten. Derselbe rege Sammeleifer herrscht in den übrigen
Ländern des Abendlandes; rühmlich besonders ist der Eifer der
französischen Forscher, nicht minder anzuerkennen das Streben
der italienischen Gelehrten, ihrem großen Vorbild Muratori nach-
zuthun.
Aber wir sind doch noch weit davon entfernt, alles was xms
der lieber lieferung der Vergangenheit gegenüber obliegt, gethan
zu haben. Nach einer Richtung besonders macht sich eine gewisse
Enge der Leistungen bemerkbar. Der MehrzaJil dieser Sammlungen
ist, wie es am Ende bei der Entwickelung der politischen Ver-
hältnisse unsres Erdtheils, der sich ganz zu entziehen die Geschichts-
forschung, wenn sie es auch sollte, doch nicht vermag, die Be-
schränkung auf die Denkmale der eigenen Nation eigentümlich.
6*
74 t. Kehr,
Greifen auch einige wie die Monomenta Germaniae über die en-
geren Grenzen des orsprünglichen Planes mehr und mehr hinaus,
immer herrscht die Beziehung auf die Geschichte der deutschen
Vorzeit vor. Ich bin weit entfernt davon, jenen Unternehmungen
daraus einen Vorwurf zu machen. Indes es bleibt doch eine Lücke,
mindestens eine große Schwierigkeit, die dem Historiker, der sich
die Erforschung der mittleren Zeiten zur Aufgabe macht, zuweilen
sehr fühlbar wird. Denn das Mittelalter, besonders die älteren
Jahrhunderte, deren Grundgedanke die Einheit und die Universa-
lität des christlichen Abendlandes war, nach Nationalitäten und nach
nationaler Ueberlieferung scheiden zu wollen, heißt das nicht das
innerste Wesen jener Zeiten verkennen? Alle Nationen des Abend-
landes haben Theil an dieser gemeinsamen Ueberlieferung, am
meisten freilich die unsrige, und welcher Nationalität auch immer
der mittelalterliche Historiker angehöre, seine Aufgabe ist, im
stUlen Bündnis mit den Fachgenossen jenseits der Alpen und der
Vogesen an seinem Theil die Sammlung und Kritik der Ueber-
lieferung zu fördern, die nicht das Sonder eigenthum einer Nation
ist, sondern der gemeinsame Besitz der germanisch-romanischen
Welt, auf deren Einheit einst das Mittelalter beruhte.
Wenn irgend ein wissenschaftliches Unternehmen geeignet ist,
diese Liga der an derselben Aufgabe arbeitenden italienischen,
französischen und deutschen Gelehrten zu fördern, so ist es unser
Plan, von dem in besonderem Maaße gilt, was ich soeben sagte.
Denn die Urkunden der Päpste sind eines der Hauptstücke dieser
gemeinsamen Ueberlieferung und doch auch wieder in besonderm
Sinne Monumente unsrer nationalen Geschichte. Nicht nur weil
ihrer viele den Angelegenheiten deutscher Kirchen gelten. Jeder-
mann weiß, daß mit der Geschichte der deutschen Vorzeit untrenn-
bar verknüpft ist die Geschichte der Kirche und des Papstthums.
Die beiden universalen Gewalten des Mittelalters, das Kaiserthum
und das Papstthum , sind , soweH auch ihre Wirksamkeit hinter
ihrer Idee zurückblieb und so feindlich sie sich schließlich einander
gegenüber stellten, immer die großen Pole des mittelalterlichen
Lebens gewesen und ohne einander nicht zu verstehen. Und wie
sie einst zusammengehörten, so kann auch die Forschung sich nicht
mit der Ueberlieferung des Einen begnügen und die des Andern
vernachlässigen. Aber während bereits seit Jahren an der Heraus-
gabe der Kaiserurkunden gearbeitet wird, ist man bis jetzt über
die Sammlung der päpstlichen Urkunden in Regesten nicht hinaus-
gekommen. So groß immer das Verdienst Ph. Jaffe's und derer
ist, die sein Begestenwerk neu bearbeitet haben, es ist doch nur
über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstorkunden bis Innocenz III. 75
ein Notbehelf. Es ist nicht selbst das Ziel, aber es weist es uns,
es zeigt uns den Weg zu der größeren Aufgabe, von der bloßen
Sammlung der Papstregesten fortzuschreiten zu der kritischen
Ausgabe der Fapsturkunden.
Indessen das Bedürfnis allein rechtfertigt noch nicht den Ent-
schluß zu einem so großen Unternehmen. Soll es gelingen, so
müssen vor allem andern die wissenschaftlichen Voraussetzungen
vorhanden sein. Sind wir in der That so weit, daß wir uns an
diese Aufgabe wagen können?
Wer mit einiger Aufmerksamkeit die Geschichte der histori-
schen Forschung in unserm Jahrhundert überblickt, wird eine von
den Geschichtsschreibern zu den Urkunden fortschreitende Ent-
wickelnng wahrnehmen. Als man in den ersten Jahrzehnten dieses
Jahrhunderts die wundervollen Entdeckungszüge in die Ueberlie-
ferung des deutschen Alterthums begann, da waren es begreiflicher-
weise zunächst die Geschichtsschreiber, die man herausgab und
mit unermüdlichem Eifer tractirte. Ihre Kritik ist lange Zeit der
Ruhm und die ausschließliche Beschäftigung der kritischen Schule
gewesen. Aber je tiefer man in die Ueberlieferung des älteren
Mittelalters eindrang, um so mehr drängte sich die Einsicht auf,
daß wenn nicht wichtiger, sicher aber ergiebiger und zuverlässiger
das Studium der uns aus jenen Zeiten erhaltenen Urkunden ist.
Was diese zu einem so viel zuverlässigeren Fundament unsrer ge-
schichtlichen Erkenntnis macht, ist ihr zwiefacher Charakter als
Ueberlieferungen und als Ueberreste. Denn sie sind nicht nur
wie unsre andern Ueberlieferungsformen redende Zeugen der Vor-
zeit, sondern sie sind selbst Reste des Lebens und der unmittel-
bare Niederschlag der Rechtszustände der vergangenen Jahrhun-
derte; aus ihnen allein können wir die Ordnungen, in denen das
Dasein der Menschen jener Zeiten sich bewegte, wiederherstellen.
Es fügte sich zur guten Stunde, daß sich Gelehrte fanden, die
muthig in die verworrene Ueberlieferung der mittelalterlichen Ur-
kundenmassen vordrangen und den ihnen Folgenden Bahn brachen.
Dank diesen Führern darf man in der That sagen , daß die Fort-
schritte der geschichtlichen Forschung unsrer Tage am größesten
sind auf dem Gebiete des Urkundenwesens. Heute ist die Kritik
der mittelalterlichen Documente zu einer Energie und Exactheit
gelangt, die die früheren Generationen der Historiker kaum ahn*
ten; sie darf sich jetzt an die größten Aufgaben, die die ältere
Ueberlieferung ihr stellt, mit der sichern Zuversicht des Gelingens
wagen. Nachdem die eine große Aufgabe, die Herausgabe und
kritische Bearbeitung der Urkunden der Kaiser in Angriff ge-
76 P. Kehr,
nommen und bereits zum einen Theil gelöst ist, wagen wir ans
deren Grelingen die Hoffnung zu schöpfen, daß auch die andere,
umfassendere und in mancher Hinsicht wichtigere, die Ausgabe
der Urkunden der Päpste, nicht hinter ihr zurückbleiben werde.
Indem ich mich anschicke, den Plan selbst näher darzulegen,
muß ich zunächst über die äußeren G-renzen des Unternehmens
berichten und begründen, welche Materien überhaupt für die ge-
plante Publication in Betracht kommen.
Für den Kenner kann von vorn herein kein Zweifel bestehen,
daß eine kritische Bearbeitung der gesamten päpstlichen Urkunden
von den ältesten Zeiten bis zur Wende des 12. Jahrhunderts in
ihrem weitesten Sinne nicht nur die "Kräfte eines Einzelnen, son-
dern selbst die Kräfte einer gelehrten Gesellschaft übersteigen
würde. Es ist nicht die Masse dieser Documente allein — die
zweite, 1888 abgeschlossene Ausgabe der Eegesten Ph. Jaffas zählt
über 17900 Urkunden der Päpste bis 1198 auf, und man darf, da
jedes Jahr neue Funde bringt und da vollends eine systematische
Durchforschung der Archive, wie wir sie planen, ohne Zweifel
nicht wenige bisher unbekannt gebliebene Urkunden aufspüren
wird, sie gut und gern um ein weiteres Tausend vergrößern — ,
nicht diese Masse allein nötigt zu einer gewissen Einschränkung,
weit schwerer wiegt die Mannigfaltigkeit des urkundlichen Stoffes
und die Verschiedenheit seiner Ueberlieferung.
Und von dieser, der Ueberlieferung, an erster Stelle zu reden,
ist gerade da geboten, wo es sich um eine Edition handelt.
Die große Masse der älteren Papstbriefe ist nicht in selbstän-
diger Ueberlieferung auf uns gekommen; sie verdankt ihre Erhal-
tung dem Interesse der Kirchenhistoriker oder der Canonessammler.
Ein nicht geringer Theil davon sind Machwerke des falschen Isidor,
Schriftstücke also gleicher Herkunft und gleicher Ueberlieferung,
ein Complex für sich, den einer neuen kritischen Ausgabe zu unter-
ziehen wir weder Anlaß noch Beruf haben. Aber auch die echten
Briefe bilden durch ihre besondere Ueberlieferung gleichsam Körper
für sich. Ich erinnere, lediglich um einige Beispiele anzuführen,
an die Sammlungen der Hispana und der Hadriana, an die Ques-
neFsche Sammlung, an die sogenannte Avellana. Hier die kritische
Grundlage zu schaffen, ist eine durchaus selbständige Aufgabe,
die, so wichtig sie auch für die ältere Geschichte der Kirche ist,
ganz andere Anforderungen an den Herausgeber und Bearbeiter
steUt, wie die Aufgabe, der unsre Anstrengungen gelten. Wohl
ist das Vermächtnis des großen Mauriners Pierre Coustant, der
die Briefe der Päpste bis Lmocenz III. herauszugeben plante, noch
über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papsturkunden bis Innocenz III. 77
immer nicht eingelost, und es bleibt hier noch eine Aufgabe, wür-
dig einer Akademie. Auch sie in Angriff zu nehmen, können wir
uns nicht unterfangen. Denn nicht allein nach der formalen Seite
der Ileberlief eriuag , auch nach ihrem Inhalt fallen diese älteren
Materien aus dem Bereich unsres Planes.
Eine andere Quelle der Ueberlieferung päpstlicher Schreiben,
die wir in ihrer Gesamtheit gleichfalls auszuschließen gedenken,
sind die Register, jene Sammlungen, die in Rom selbst, in der
Kanzlei der Päpste angelegt wurden. Wir wissen heute, daß wie
so viele altromische Institutionen auch die Einrichtung der römi-
schen Büreaux von der päpstlichen Curie übernommen wurde : wie
die kaiserlichen Behörden Commentarien führten, in denen sie die
Ein- und Ausläufe buchten, so hat auch die Kanzlei der Päpste
schon in den ersten Jahrhunderten die Schriftstücke, die sie er-
ließ, in ihren Registern verzeichnet. Wären sie in ihrer Gesamt-
heit erhalten, so würden wir uns eines überaus wichtigen histori-
schen Stoffes zu erfreuen haben : wir würden die Masse der päpst-
lichen Urkunden und Erlasse durch die Jahrhunderte hindurch zu
übersehen vermögen, und der ganze Apparat dieser Verwaltung
in seiner gesamten Entwickelung läge uns von Anbeginn an vor
Augen. Aber nur Trümmer dieser älteren Registerserien sind auf
uns gekommen, nicht einmal directe Reste derselben, sondern Aus-
züge und Bearbeitungen, die den praktischen Tendenzen der Cano-
nisten dienen , nicht eigentlich den kostbaren Stoff lauter und un-
verkürzt der Nachwelt übermitteln sollten. So stellt auch diese
Gruppe eine selbständige und eigenthümliche Ueberlieferungsform
für sich dar , die ihre besondere kritische Behandlung verlangt.
Das gilt sowohl von der bedeutenden Londoner Sammlung, der
wir Auszüge aus den Registern der Päpste Gelasius I., der beiden
Pelagius , Leos IV. , Johanns VIII. , Stephans V. , Alexanders II.
und Urbans II. verdanken, wie von der Cambridger Sammlung, die
sich als ein Auszug aus dem Registrum Alexanders III., des
großen Papstes des 12. Jahrhunderts, darstellt — beide Samm-
lungen liegen seit einem Jahrzehnt in der Hauptsache edirt vor — ,
und in besonderm Maaße von den berühmteren Registern Gregors I.
und Gregors VII. Es wäre von Ueberfluß, daran zu erinnern,
welche Fundgruben des historischen Wissens gerade diese Register
der beiden Gregore sind ; aber ebenso ist für Jeden, der das Recht
der Ueberlieferung zu achten weiß, deutlich, daß jedes von beiden
für sich als ein einheitlicher, geschlossener, selbständiger Stoff zu
behandeln und zu bearbeiten ist, wie ja auch in der That diese
Aufgabe so von den Monumenta Germaniae in Angriff genommen ist.
78 P. Kehr,
Ebenso wie wir die Reste dieser älteren Register als Ganzes
aasschließen — was ihnen nnd den andern CoUectionen für nnser
Unternehmen zu entlehnen ist, werde ich hernach noch darlegen — ,
ebenso begrenzen die erhaltenen jungem Register ganz von selbst
onsre Anfgabe. Gerade da, wo wir ans die Grenze gesteckt haben,
mit Innocenz HE., beginnen die erhaltenen zusammenhängenden
Register, von Jahr zu Jahr immer stattlicher und reicher wer-
dend, bis sie schließlich zu ungeheuren Bändereihen anschwellen,
lebendige Monumente der päpstlichen Verwaltung und der Wirk-
samkeit der römischen Bischöfe. Längst hat die Forschung sich
dieser unvergleichlichen Quelle bemächtigt. Alle Nationen unsres
Erdtheils wetteifern diese Schätze auszubeuten, die Papst Leo XIII.,
dem die historische Wissenschaft für die Oeffnung der vaticani-
schen Archive allezeit Dank schulden wird, der Forschung zugäng-
lich gemacht hat. So macht die Ueberlieferung selbst gleichsam
einen Einschnitt bei Innocenz HI. ; seine Epoche bildet auch für
uns die natürliche Grenze unsrer Aufgabe.
Die Objecto aber unsres Planes sind die dritte Gruppe päpstlicher
Schreiben, um es kurz zu sagen , die päpstlichen Urkunden selbst,
die von Rom erlassen über das ganze Abendland sich zerstreuten,
theils in den Wirren der Zeiten verloren gingen, theils in den
Archiven derer, die sie empfingen, oder ihrer Rechtsnachfolger be-
wahrt wurden. So weit einst das Wort des römischen Pontifex
mächtig war, so weit finden wir seine Urkunden zerstreut, nicht
nur in den Ländern des centralen Abendlandes, in Italien, Frank-
reich und Deutschland, sondern auch an der Peripherie des Occi-
dents, in Spanien, England und in den Ländern des skandinavischen
Nordens: ihnen, nicht den in geschlossenen Sammlungen selbstän-
diger Ueberlieferiuag erhaltenen Briefen gilt unser Plan.
Das sind in aller Kürze skizziert die Grundlinien, die die
Ueberlieferung selbst unserm Unternehmen vorzeichnet. Aber auch
sachlich, nach den innem Kriterien aufgefaßt, ergibt sich eine
ähnliche Formulirung.
Ich muß notgedrungen ausgehen von der Definition des Wortes
Urkunde, nicht wie der gemeine Sprachgebrauch und der Jurist
sie versteht, sondern von der Definition der Urkunde im Sinne
des Diplomatikers. Wir erkennen als das Wesentliche in ihr die
rechtliche Wirkung imd verstehen unter den Urkunden der
Päpste diejenigen Schriftstücke der römischen Kanzlei, die in ir-
gend einer Weise in die rechtlichen Verhältnisse desjenigen, für
den sie ausgestellt wurden, eingriffen oder einzugreifen bestimmt
waren. Es sind zugleich diejenigen, die weniger den Theologen,
über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstnrkunden bis Innocens III. 79
nm 60 mehr aber den Historiker und Juristen angehen, es sind
nicht die Briefe und Decrete des die Grläabigen belehrenden und
die Canones interpretirenden Oberhauptes der Kirche, sondern die
Urkunden des die Kirche und die mittelalterliche Welt regierenden
Papstthums.
Aber die päpstlichen Schreiben der ersten Jahrhunderte — ich
erinnere daran, daß es diejenigen sind, deren Erhaltung wir den
Compilationen der Canonisten oder dem Interesse der Kirchen-
historiker verdanken — sind, soweit sie echt sind, meist Briefe
ohne die spezifischen Formen und Wirkungen der Urkunde. Wer
die Greschichte des Papstthums kennt, weiß, daß es nicht anders
sein konnte. Denn so groß auch das Ansehen des römischen Bi-
schofs schon in den ersten Jahrhunderten und so allgemein der
Glaube verbreitet war , daß er die apostolische Tradition und die
authentische Lehre Sanct Peters , des Apostelfürsten , bewahre,
noch war seine Autorität zwar eine eminent moralische, aber weit
entfernt davon, eine rechtliche zu sein. Vollends in den festen
bureaukratischen Ordnungen des römischen Imperiums war kein
Raum für eine andere Gewalt von so allgemeiner Tendenz : in der
That besitzen wir, gewiß nicht etwa aus Ungunst der Ueberlie-
ferung, aus jenen Jahrhunderten keine päpstlichen Urkunden im
strengen Sinne; die sich als solche ausgeben, sind spätere Erfin-
dungen und zumeist leicht als solche zu erkennen. Von diesen
Fälschungen abgesehen, denen ein erhebliches historisches und di-
plomatisches Interesse innewohnt, dürfen wir das ganze ältere
Material als aus dem Rahmen unsrer Aufgabe fallend bei Seite
lassen.
Wie überall, so ist es gerade hier überaus schwierig, die An-
fänge des eigentlichen päpstlichen Urkundenwesens klarzulegen.
Denn die ersten Ansätze dazu sind unter den Trümmern der Ueber-
lieferung verschüttet. Erst allmälig tauchen die besondem Kenn-
zeichen auf, die die Urkunden im strengen Sinn von der großen
Masse der päpstlichen Schriftstücke der älteren Zeit unterscheiden.
So vermögen wir jetzt noch nicht genau zu sagen, welche Docu-
mente dieser älteren Periode in unsre Sammlung aufzunehmen sein
werden. Aber das Prinzip, das für uns maßgebend sein wird, läßt
sich doch schon jetzt dahin formuliren , daß unsre Sammlung der
thatsächlichen , im Einzelnen noch festzustellenden Entwickelung
des päpstlichen Urkundenwesens möglichst entsprechen soll, also
alle Schriftstücke aufiiehmen wird, in denen, wenn auch zunächst
noch ohne die festen und ausgebildeten Formen der späteren Ur-
kimden, irgend welche rechtliche Verfügungen getrofl^en werden
80 P* Kehr,
Als solche betrachte ich z. B. bereits jene Schreiben, in denen die
Bischöfe von Thessalonich nnd Arles zu päpstlichen Yicaren be-
stellt werden. Ich denke, man darf diese bis in das 4. Jahrhundert
zurückreichenden Erlasse als die ersten päpstlichen Urkunden im
strengen Sinn bezeichnen, da durch sie thatsächlich Veränderungen
in den Rechtsverhältnissen jener Kirchen herbeigeführt wurden.
Vollends kann kein Zweifel sein in Bezug auf die eigentlichen
Privilegien, durch die die Päpste das Verhältnis einzelner Klöster
zu ihren Ordinarien zuerst bestätigten, dann aber auch von sich
aus regelten. Wir wagen zu hoffen, daß unsre Sammlung die erste
kritisch gesicherte Geschichte dieser B^losterprivilegien darbieten
werde. Freilich fehlen auch hier anfanglich noch die besondern
Kennzeichen der Urkunde und meist auch selbständige Ueberlie-
ferung. Es sind diejenigen Schriftstücke, die ich im Sinne hatte,
da ich zuvor von den Urkunden sprach, die wir aus den älteren
Canonessammlungen oder den älteren Registern werden entlehnen
müssen. Es ist insbesondere das Registrum Gregors des Großen,
des ersten Papstes, der mit vollem Bewußtsein durch die Erthei-
lung von Klosterprivilegien die päpstliche Autorität systematisch
erweitert hat, das uns eine reichere Ausbeute gewähren wird.
Mit jedem weitern Jahrhundert schwinden die Schwierigkeiten,
die uns die Ueberlieferung der älteren Urkunden bereitet. Seit-
dem die besondern Formen der Urkunden gefunden sind, an denen
man sie sogleich von einem Brief oder einem beliebigen andern
Schriftstück zu unterscheiden vermag, gewinnen wir nicht nur
überall ganz sichere und feste Grenzen, sondern zugleich die eigent-
lichen Elemente der diplomatischen Kritik. Denn eben auf diesen
charakteristischen Formalien baut diese sich auf. Zunächst wächst
mit jedem Jahrhundert der urkundliche Stoff. In den ersten Jahr-
hunderten nach Gregor I. sind die päpstlichen Privilegien noch
immer spärlich. Reicher an Zahl werden sie erst in der zweiten
Hälfte des elften Jahrhunderts, seit der Zeit, da der Sieg des
Papstthums über das Kaiserthum* entschieden ist. Seit dem Be-
ginn des zwölften Jahrhunderts aber vermehrt sich das urkund-
liche Material mit jedem Jahre. Nicht etwa weil die Ueberliefe-
rung günstiger wäre. Das gewaltige Anwachsen dieser Documente
bezeugt den ungeheuren Einfluß, den das Papstthum jetzt gewonnen
hat; diese Zahlen reden eine beredte Sprache: das Papstthum ist
seiner Weltstellung nahe. Endlich seit Alexander III. wird die
Zahl der päpstlichen Urkunden zur Masse, die von Jahr zu Jahr
weiter anschwillt. Es ist die Zeit, in der das Papstthum die volle
Regierungsgewalt über die Kirche erlangt hat.
über den Plan einer kritischen Aasgabe d. Papstnrkonden bis Innocens Ifl. 81
Dieses also ist das Material, das wir in nnsrer Sammlong
zu vereinigen gedenken.
Ich habe gleich im Anfang nnd in der Folge wiederholt be-
tont, daß diese eine kritische sein soll; es bleibt noch übrig dies
mit einigen Worten zu erläutern.
Es versteht sich heute von selbst, daß eine Ausgabe nur dann
genügt, wenn sie überall die beste Ueberliefemng bietet. Bei Ur-
kunden besagt das , daß wir vor allem die Originale selbst auf-
spüren und zu Grunde legen müssen; im Falle ihres Verlustes
aber die nächste beste Ueberlieferung. Indem ich über die Erhal-
tung der päpstlichen Originalurkunden einige erläuternde Angaben
mache, deute ich damit zugleich die Schwierigkeiten an, in der
wir uns besonders den älteren Urkunden gegenüber befinden.
Das älteste uns im Original erhaltene Papstprivileg ist die
Urkunde Paschais I. für Ravenna vom Jahre 819. Durch Jahr-
hunderte hindurch sind wir also auf nur mittelbare, vielfach ver-
derbte Ueberlieferung angewiesen. Wie viel günstiger ist dagegen
die Ueberlieferung der Königsurkunden, deren originale Tradition
zwei Jahrhunderte früher beginnt! Auch durch das 9. und 10.
Jahrhundert steht es mit der Erhaltung der päpstlichen Originale
nicht besser : die Zahl der Originale aus dieser Zeit erreicht kaum
die Zwanzig. Erst im 11. Jahrhundert, seitdem die päpstliche
Kanzlei von dem den Unbilden der Zeit schlecht standhaltenden
Papyrus zu dem dauerhafteren Pergament überging, wird der ori-
ginale Stoif reicher und damit auch eine sicherere Kritik möglich:
wir haben aus dem 11. Jahrhundert bereits gegen 200 Originale.
Aus dem 12. endlich mögen die erhaltenen Autographa das Tau-
send erheblich überschreiten.
Diese mit allem Vorbehalt gebotenen Zahlen besagen, daß, wie
die Kritik besonders der älteren Urkunden in hohem Maaße er-
schwert ist, auch die Editionsarbeit mit weit größeren Schwierig-
keiten zu kämpfen hat als bei irgend einer andern Urkundengruppe.
Denn woher wollen wir die kritischen Normen nehmen, wenn uns
die Originale fehlen ? Wie viel peinlicher und mühsamer wird die
Untersuchung, die aus abgeleiteten Quellen die lautere Form der
ursprünglichen Ueberlieferung herstellen solll Die Arbeit aber
des auf mehrfache mittelbare Ueberlieferung angewiesenen Heraus-
gebers vervielfacht sich ebenso wie die Arbeit, die der Herausgeber
eines Originals zu leisten hat, sich vereinfacht. Und so eifrig man
seit längerer Zeit auf die Sammlung der leicht in die Augen fal-
lenden Originale bedacht gewesen ist, so wenig ist für die Fest-
stellung der nicht in Urschriften erhaltenen päpstlichen Urkunden
82 P. Kehr,
geschehen. Allein die nach Th. Sickels classischer Instruction für
die Kaiserurkunden gemachten Vorarbeiten kommen uns zu Gute,
sonst sind wir überall auf die eigene Durchforschung der Archive
und Bibliotheken und einer nicht unbeträchtlichen Litteratur an-
gewiesen.
Aber dies ist, wie Jedermann sieht, eine Arbeit, die ein Ein-
zelner nicht zu leisten vermag : die Mitarbeit und die Unterstützung
Vieler muß hinzukommen, soll dies Werk gelingen. Denn in alle
Welt sind jene Urkunden zerstreut. Die Aufgabe, die Diplome
der deutschen Könige und Kaiser zu sammeln, konnte nur mit
den reichen Mitteln der Monumenta Grermaniae gelöst werden, und
man weiß , wie viel Jahre sie erfordert hat und noch erfordern
wird. Ungleich ausgedehnter ist die Aufgabe, die so viel zahl-
reicheren und unendlich weiter zerstreuten päpstlichen Urkunden
zu sammeln. Mögen unsre Kräfte nicht versagen und unsre Mittel
nicht versiegen I —
Ich denke, daß es auch diejenigen, die sich nicht selbst der
strengen Forschung widmen, um so lebhaftere Theilnahme aber
für den Fortschritt der allgemeinen Wissenschaft empfinden, inter-
essiren wird, sich darüber zu unterrichten, welchen Nutzen unser
Unternehmen für die Erweiterung unsres Wissens gewähren wird.
In der That ist es nicht allein eines der wichtigsten Kapitel der
Diplomatik, dem unsre Arbeit zu Gute kommen wird, es ist zu-
gleich ein Stück der allgemeinen Geschichte des Occidents im Mit-
telalter, für das die Ausgabe der Papsturkunden die kritisch ge-
sicherte Grundlage schaffen soll.
Welche Bedeutung im Allgemeinen den Urkunden als Quelle
unsrer historischen Erkenntnis zukommt, habe ich bereits ange-
deutet; es wird noch Gelegenheit sein darzulegen, welche Bedeu-
tung im Besondern den Tausenden und aber Tausenden von Ur-
kunden zukommt, die von dem Mittelpunkte der mittelalterlichen
Welt, von Rom aus, über das Abendland sich ergossen, vielfach
neue Ordnungen schaffend, alte bestätigend, überall eingreifend
und regelnd.
Aber nicht so ohne Weiteres können sie als historische Quel-
len verwerthet werden. Ist die Ueberlieferung, in der sie auf uns
gekommen sind, lauter und zuverlässig? Sind sie selbst echt?
Ist ihre Glaubwürdigkeit eine unbedingte?
Das sind die Fragen, die beantwortet werden müssen, ehe Ur-
kunden überhaupt verwerthet werden dürfen. Sie zu beantworten,
liegt dem Diplomatiker ob. Erinnern wir uns seiner elementarsten
Aufgaben: sein erstes Geschäft ist, überall die älteste und beste
aber den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstorkonden bis Innocenz III. 83
iTeberlieferong zu ermitteln, sein anderes Geschäft, das Echte und
Unechte von einander zu sondern, die Glaubwürdigkeit der urkund-
lichen Tradition festzustellen. Er schuldet dem Historiker die kri-
tische Voruntersuchung, damit dieser die von ihm für glaubwürdig
erkannte Urkunde als historisches Beweismittel verwerthen könne.
Wie aber gelangt der Diplomatiker zu solcher Entscheidung
über die Glaubwürdigkeit der einzelnen Urkunde? Es gibt nur
einen Weg zu ihr: aus der Gesamtheit der erhaltenen Urkunden
einer und derselben Provenienz und einer und derselben Periode
die äußern und innern Merkmale, kurz die Kriterien festzustellen,
die allein die Normen sein können für die Beurtheilung des ein-
zelnen Documents. Zu welchen verhängnißvollen Irrthümern und
Trugschlüssen die älteren Diplomatiker , die mit unzureichendem
Material arbeiteten und arbeiten mußten, gelangten, weiß Jeder,
der die Geschichte dieser Disciplin verfolgt hat, er weiß auch,
daß die für die heutige Diplomatik bahnbrechenden Arbeiten Sickels
darum vor allem andern so sichere und exacte Ergebnisse ge*
wannen, weil sie grundsätzlich sämtliche Urkunden der Periode
heranzogen. Um es kurz zu sagen: das Geheimniß der diploma-
tischen Kritik besteht in der umfassendsten und eingehendsten
Vergleichung wenn möglich aller Urkunden der gleichen Herkunft
und ihrer Merkmale; indem sie diese, zum Theil mit rein techni-
schen Mitteln, zu Objecten ihrer Untersuchung macht, gewinnt sie
Ergebnisse von jener Sicherheit, wie sie sonst in historischen
Dingen nicht möglich ist.
Wenn irgendwo , so thut solche Kritik auf dem Gebiet des
päpstlichen Urkundenwesens Noth. Denn es gibt keine Ueber lie-
ferung , die so zersetzt wäre von Fälschungen oder doch so be-
stritten wäre. Kaum eines der älteren Papstprivilegien ist von
dem Vorwurf der Fälschung verschont geblieben. Und ist man
auch heute Dank eindringenden und verdienstvollen Spezialunter-
suchungen der wunderlichen und voraussetzungsvollen Hyperkritik
der vergangenen Zeiten Herr geworden und gerechter gegen die
Ueberlieferung und freier von Vorurtheilen, immer fehlt es auch
jetzt noch an einer wirklich sichern Grundlage und noch schwan-
ken die Urtheile über die Glaubwürdigkeit gerade der wichtigsten
jener alten Privilegien. Die Historiker haben ein Recht zu for-
dern, daß die Diplomatik hier endlich Ordnung schaffe und durch
eine wissenschaftliche Lehre von den Urkunden der Päpste, deren
erster und einziger Versuch jetzt fast anderthalb Jahrhunderte
zurückliegt, sichern Boden für die Arbeit der Historie bereite.
Aber um solcher Forderung zu genügen, bedarf es eines tech^
84 P. Kehr,
nischen Apparats von einem sehr erheblichen^^Umfang, den herbei-
zuschaffen die Kräfte und die Mittel eines Einzelnen nicht ans-
reichen. Und Stückwerk sind darum alle Versuche bisher geblie-
ben, so rührig sie auch unternommen wurden. Auch ein erneuter
Versuch wird nur glücken, wenn er sich an ein größeres Unter-
nehmen anlehnen kann. Wie die Lehre von den Urkunden der
deutschen Könige und Kaiser erwachsen ist aus der Sanmilung und
Herausgabe der Diplome selbst, so wird auch die Lehre von den
Urkunden der Päpste erst geschaffen werden durch die kritische
Ausgabe der Privilegien. Sie also wird, so hoffen wir, die erste
Frucht unsres Unternehmens sein.
Nicht die Diplomatik allein, die doch nur eine selbständiger
Bedeutung entbehrende Hülfsdisciplin ist, wird von unserm Plan
sich Förderung versprechen dürfen, auch die Geschichte der päpst-
lichen Verwaltung wird davon Gewinn haben. Die diplomatische
Forschung, einstmals und ursprünglich nur die Kunst diplomata
Vera et falsa discernendi, ist, da sie sich, um die aus den Kanzleien
hervorgegangenen Schriftstücke richtig beurtheilen zu können, ge-
nöthigt sah, auch die Geschichte der mittelalterlichen Kanzleien,
ihren Ursprung, ihre Entwicklung, ihren Geschäftsgang zu unter-
suchen, schließlich selbst ein Stück Verfassungs- und Verwaltungs-
geschichte geworden. Ermißt man weiter, daß diese Kanzleien
zu den wichtigsten Listitutionen der mittelalterlichen Verfassung
gehörten, da das Regiment zu jenen Zeiten sich wesentlich in den
Formen urkundlicher Verfügungen bewegte, so liegt zu Tage, daß
die Detailforschung des Diplomatikers sich hier zu allgemeiner
Bedeutung erhebt. Die Geschichte der päpstlichen Kanzlei aber
ist unter allen andern das wichtigste Kapitel in der Geschichte
der mittelalterlichen Verwaltung. Denn keine andere hat wie sie
die alten Elemente der römischen Büreaukratie bewahrt und zu-
gleich das Urkundenwesen der europäischen Länder in solchem
Maaße beeinflußt. Und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte
zu einem ungeheuren Mechanismus entwickelte, ist ihr am Ende
kaum eine Beziehung des öffentlichen und privaten Lebens ent-
zogen geblieben. Die Geschichte der päpstlichen Kanzlei begleitet
gleichsam als ihr äußerlicher Ausdruck die Geschichte des Papst-
thums selbst; von seinen Anfängen bis zur Vollendung der Uni-
versalmonarchie von Rom ist die Kanzlei mit ihrem immer reicher
und mannigfaltiger sich gestaltenden, schließlich wuchernden Ver-
waltungsapparat sein getreustes Abbild.
Schon hier reichen die Ergebnisse der strengeren diplomati-
schen Forschung in das weitere Gebiet der Historie hinüber. Vol-
über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstarkonden bis Innocenz QL 86
lends die mittelbaren Resultate, die aus der umfassenderen Verwer-
thung des kritisch gesichteten urkundlichen Materiales entspringen,
sind von wahrhafter Bedeutung für fast alle Gebiete der Geschichte
des Mittelalters. £s braucht kaum nochmals daran erinnert zu
werden, welch ein ungeheurer historischer Stoff an sich in diesen
tausenden von Urkunden ruht: ist doch eine jede von ihnen ein
Beitrag zur Geschichte des Ausstellers, zur Geschichte des Em-
pfängers, zur Geschichte endlich des ßechtsverbältnisses, dem sie
gilt. In ihrer Gesamtheit aber sind sie Materialien für die poli-
tische Geschichte des Mittelalters, für die Eirchengeschichte, für
die Geschichte des canonischen Hechts, deren Werth erst ermessen
werden kann, wenn sie in umfassenderer und gründlicherer Weise
als bisher geschehen ist, verwerthet werden. Vor allem aber be-
darf die Geschichte des Papstthums selbst dieser Ausgabe als des
sicheren Fundaments für eine gründliche und voraussetzungslose
Forschung, die ihr überall noch Noth thut. An die Stelle der
Polemik von hüben und drüben möge endlich die Forschung tre-
ten. Und sie wird hier eine Fülle von Problemen finden wie kaum
auf einem andern Gebiete der mittelalterlichen Geschichte. Da
sind — um statt vieler nur einige anzuführen — zunächst die
Anfange der päpstlichen Kegierungsgewalt, die seit Jahrhunderten
umstritten noch immer im Dunkel liegen. Auch dem Laien leuchtet
ein, wie wichtig es für die allgemeine Geschichte ist, festzustellen,
wann die Päpste begonnen haben, durch ihre Urkunden in die
Bechtsverhältnisse der abendländischen Kirche einzugreifen und,
Etappe für Etappe, den Weg zu verfolgen, der sie schließlich zur
vollen Herrschaft über die Kirche geführt hat: was sind ihre Ur-
kunden anders als eben so viele Kundgebungen dieser Entwicke-
lungV Aber ich muß nochmals daran erinnern, daß kaum eines
dieser urkundlichen Zeugnisse unbestritten geblieben ist: peinvoU
ist lür Jeden, der den Versuch macht, die historische Entwicke-
lung des Papstthums nach dieser Seite zu verfolgen, die sich durch
die Litteratur von drei Jahrhunderten hinziehende Unsicherheit in
der Beurtheilung dieser so wichtigen Documente; was der Eine
für glaubwürdig ausgibt, bestreitet mit um so größerer Bestimmt«
heit der Andere. Es wird Jenem nicht besser ergehen, wenn er
die Klosterpolitik der Päpste und den Bechtszustand der klöster-
lichen Genossenschaften in den älteren Jahrhunderten zu studiren
unternimmt: seit den Anfängen der historischen Kritik hat man
über die älteren Klosterprivilegien und Exemptionen, deren Wich-
tigkeit man ebenso erkannte, wie man die rechten Mittel ihnen
beizukommen verkannte, mit einer Entschiedenheit gestritten, die
86 P. Kehr,
den Nichtdiplomatiker entweder in den hülflosen Zastand der Yer-
zweifliing versetzt oder zu dilettantischer Entscheidung nöthigt.
Da ist weiter die zahlreiche Gruppe der päpstlichen Schutzbriefe,
deren Entstehung und Weiterbildung neuerdings genauer unter-
sucht worden ist; ganz richtig ist da bemerkt, daß es sich hierbei
um ein Rechtsinstitut handele, dessen Bedeutung lange Zeit ent-
weder vergessen oder doch nicht gewürdigt worden ist: aber der
Kundige sieht auch hier sogleich, daß die Fundamente dieser Unter-
suchung wie ihrer rechtshistorischen Deduction überall noch un-
sicher sind. Von noch größerer Bedeutung ist das Problem, auf
welchem Wege es den Päpsten gelungen ist, die Bischöfe von sich
abhängig zu machen und damit die volle Herrschaft über die
Kirche zu erlangen. Aber die Geschichte der Palliumverleihungen,
die hier zunächst in Betracht kommen, ist in ihren Einzelheiten
noch dunkel ; sie wird mit Sicherheit erst klargestellt werden kön-
nen auf Grund einer kritischen Untersuchung dieser Urkunden,
will sagen auf Grund ihrer kritischen Ausgabe. Kurz, kaum ein
IQipitel des älteren canonischen Rechts, soweit es das Papstthum
angeht, beruht heute auf sicheren Grundlagen. Kein Wunder.
Denn die Canonisten, denen zunächst der Versuch oblag, die Ent-
wickelung der kirchlichen Institutionen zu erforschen und darzule-
gen, haben theils in Folge der Ueberschätzung des codificirten
Corpus, theils weil keine kritische Sammlung ihnen die rechte
Grundlage bot, ganz darauf verzichtet, auf die Elemente dieses
Rechtes, die Urkunden selbst und ihre Kritik, einzugehen. Wir
wagen zu hoffen, daß unsre Ausgabe auch nach dieser Richtung
einigen Erfolg haben werde.
Doch es möchte mit Recht Manchem voreilig erscheinen, schon
jetzt von den Früchten zu reden, die wir von unsrer Arbeit er-
warten, und in dem Anblick der Ernte zu schwelgen, da noch die
volle Mühe der Bestellung vor uns liegt. Und nicht von uns al-
lein hängt der Erfolg ab. Von Neuem muß ich betonen, daß un-
ser Unternehmen nur gelingen kann mit der Beihülfe Vieler und
vor allem der Unterstützung derer, denen die Hut jener urkund-
lichen Schätze anvertraut ist. An sie vornehmlich ergeht unsre
Bitte, uns die Schwierigkeiten, die noch vielfach den Historiker
bei seinen archivalischen Forschungen hemmen und aufhalten, nach
Kräften erleichtem zu helfen, an die Fachgenossen, uns ihre Mit-
arbeit, deren wir einem so ausgedehnten und zersplitterten Stoff
gegenüber dringend benöthigen, nicht zu versagen, an die Gönner
der Wissenschaft endlich, uns die Theilnahme und Unterstützung zu
gewähren, ohne die die Arbeit der Gelehrten nicht gedeihen kann.
Adresse an
William Thomas Lord Kelvin,
Professor in Glasgow, zu seinem 50jährigen Docentenjubiläum.
Der Jubilar gehört der Gesellschaft seit 1859 als correspondirendes, seit 1864 als
auswärtiges Mitglied an. Die Adresse ist von Herrn W. Voigt in Vertretung der
Gesellschaft am 16. Juni dieses Jahres persönlich in Glasgow überreicht worden.
Hochgeehrter Herr!
In der Reihe der wissenschaftlichen Körperschaften, die bei
der Jubelfeier einer vollendeten fünfzigjährigen Lehrthätigkeit sich
Ihnen glückwQnschend nahen, will die Königliche Gesellschaft der
Wissenschaften zu Gröttingen nicht fehlen: hat sie doch die Ehre,
Sie seit 37 Jähren zu den Ihrigen zu zählen und Sie gegenwärtig
als Senior an der Spitze der ausländischen Mitglieder ihrer mathe-
matisch-physikalischen Classe zu sehen.
Wenn wir nun auch, wie die meisten der Sie jetzt begrüßenden
Gelehrten aller Länder, nicht in der Lage gewesen sind, Ihre per-
sönliche Unterweisung zu genießen, so sind Sie uns darum nicht
minder der große Lehrmeister der Physik; denn die befruchtende
Kraft des wissenschaftlichen Gedankens ist nicht an den persön-
lichen Verkehr gebunden, sie pflanzt sich auch über die trennende
zeitliche und räumliche Entfernung lebendig fort.
Von der Mathematik her haben Sie in Ihren frühesten Ar-
beiten vor nunmehr 55 Jahren Ihren Ausgang genommen: denn
wenn jene auch ein der Wärme- und Electricitätslehre entnommenes
Gewand tragen, so handelt es sich in ihnen doch wesentlich um
analytische Probleme. Aber mit zwingender Gewalt zogen die zu-
nächst nur gestreiften physikalischen Fragen Sie mehr und mehr
auf ihr Gebiet.
Schon Ihre Methode der elektrischen Bilder, welche die Grund-
lage für die Theorie wichtigster Meßinstrumente liefert, weist in
Nftohriehtan; gwehftfU. XittheUimgeii 1896. 7
88 Adresse der K. Gesellschaft an Lord Kelvin.
die neue Richtung ; deutlich bricht dieselbe hindurch in jener Reihe
bahnbrechender Arbeiten, durch welche Sie sich entscheidend an
dem Aufbau der mechanischen Wärmetheorie betheiligt haben, ffier
handelt es sich nicht mehr um die Lösung specieller mathematischer
Probleme, sondern um die viel schwierigere und folgenreichere
Aufgabe, ganz neue Gebiete zum ersten Male der Analysis zu er-
schließen.
Wie Sie hier als kühner Pionier, allen Anderen voran, die
neu erfundenen Werkzeuge der Theorie verwerthet, wie Sie mit
ihrer Htilfe sogar noch nicht wahrgenommene Erscheinungen voraus-
gesagt haben, wird für alle Zeiten als eine der glänzendsten Lei-
stungen des menschlichen Geistes gelten.
Die Bearbeitung der mechanischen Wärmetheorie führte Sie
nunmehr auch zur messenden Beobachtung und gab Ihrem Genius
somit die erste Veranlassung zur Bethätigung auf diesem, die theo-
retische Speculation ergänzenden Gebiete. Schon Ihre erste große
Experimentaluntersuchung über die Abkühlung, welche Gase bei
Dilatation ohne Arbeitsleistung erfahren, zeigt Sie als Meister in
der Beherrschung der praktischen Hülfsmittel, und nicht minder
stellt Ihre zweite experimentelle Arbeit aus dem Gebiete der
Wärmelehre, der Nachweis der elektrischen Convection der Wärme,
eine Leistung ersten Ranges dar.
Noch weiter in der einmal eingeschlagenen Richtung führte
Sie die erneute Beschäftigung mit Elektricität und Magnetismus.
Neben den bewundernswürdigen theoretischen Entwickelungen,
welche bald das allgemeine Fundament des Lehrgebäudes, bald die
Lösung speciellster Probleme betreffen, schenkten Sie hier der
wissenschaftlichen Welt jene Reihe classischer Meßinstrumente, die
jetzt in jedem physikalischen Laboratorium zu dem Stamm der
Sammlung gehören und sich für unzählige Untersuchungen nützlich
erwiesen haben.
Aber noch mehr. Als der Repraesentant einer wahrhaft mo-
dernen Physik haben Sie auch der Technik die Früchte Ihrer For-
schungen in hohem Maaße zugewendet. Wenn jetzt das mensch-
liche Wort an den gelegten Drähten das Weltmeer durchfliegt,
wenn der Schiffer in trüben Tagen und Nächten mit Sicherheit die
gewünschte Bahn einzuhalten vermag, so sind das nicht zum ge-
ringsten Theile Ergebnisse Ihrer Arbeiten.
Indessen wurden Sie der reinen Wissenschaft durch diese so
verführerischen Beziehungen zu der Technik mit Nichten entfrem-
det, und wir sehen mit Bewunderung, wie Sie gleichzeitig in die
tiefsten Schächte der Speculation über Probleme der Molecular-
Adresse der E. Gesellschaft an Lord Kelvin. 89
physik hinabsteigen, auch hier die Groldkörner origineller Vorstel-
lungen und überraschender Schlüsse schürfend.
So stehen Sie vor uns als der erste der lebenden Physiker,
verehrt nicht nur von den Bürgern Ihres Vaterlandes, sondern von
Allen, die der Wissenschaft treu ergeben sind.
Wenn unser deutsches Volk Jahrhunderte lang, durch ein tra-
gisches Geschick niedergeworfen, wissenschaftlich zum großen Theil
auf das Ausland angewiesen war, so hat es sich aus jener trüben
Zeit auch in die heiterere Gegenwart hinein, wo es in ruhiger Si-
cherheit an dem friedlichen Wettbewerb der Nationen Theil nimmt,
die rückhaltlose Anerkennung jeder großen Leistung bewahrt,
gleichviel welchem Boden sie entsprossen sei. So dürfen denn un-
sere Physiker auch behaupten, in der ersten Reihe derer zu ste-
hen, die Ihre Schöpfungen dankbar und bewundernd aufgenommen
haben. Und unsere gelehrte Gesellschaft, die stolz ist, einst einen
Gauß, Weber, Dirichlet, Riemann, Clebsch zu ihren or-
dentlichen Mitgliedern gezählt zu haben, benutzt die Feier Ihres
Jubilaeums, um den gleichen Empfindungen Ausdruck zu geben.
Sie bringt Ihnen aus vollem Herzen ihre ehrerbietige Huldigung
dar und wünscht Ihnen, hochgeehrter Herr, noch viele Jahre rü-
stigen Schaffens und heiterer Lebensfreude.
Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Adresse an
Wilhelm Hittorf,
Professor iu Münster, zu seinem 50jährigen Doctorjubiläam
am 26. October 1896.
Der Jubilar gehört der Gesellschaft seit 1879 als correspondirendes Mitglied an.
Hochgeehrter Herr Jubilar!
Mit frohem Herzen dürfen Sie heute des Tages gedenken,
an welchem Hire akademische Studienzeit vor 50 Jahren ihr Ende
erreichte. In unermüdlicher, treuer Arbeit haben Sie uns seither
eine Eeihe von klassischen Experimentaluntersuchungen geschenkt,
welche für die Entwickelung der Wissenschaft von fundamentaler
Bedeutung geworden sind. Da ziemt es auch unserer Gesellschaft,
welche stolz darauf ist, Sie zu den ihrigen zu zählen, auf Hire
wissenschaftlichen Leistungen den bewundernden Rückblick zu
werfen, und von der Verehrung, die wir Ihnen entgegen bringen,
Zeugniß abzulegen.
Die innere Neigung und die Ansprüche des doppelten Lehr-
amtes, das Ihren Händen anvertraut war, legten Ihnen die Be-
schäftigung mit Fragen nahe, welche dem Grenzgebiete der Physik
und der Chemie angehörten. Mit divinatorischem Blicke griflPen
Sie die eigenthümlichen Vorgänge heraus, die von Faraday bei
seinen elektrolytischen Arbeiten gelegentlich bemerkt, aber nicht
weiter untersucht worden waren. In der „Wanderung der Jonen"
begrüßen wir eine der epochemachenden Arbeiten, durch die Sie
Sich ein unvergängliches Denkmal in der Geschichte der Wissen-
schaft gesetzt haben; und wir schätzen diese Leistung um so höher,
wenn wir bemerken, daß ihre Arbeit nicht getragen war von der
Gunst des Tages , daß sie der Beschränktheit äußerer Mittel in
selbstloser Hingabe abzuringen war. Aber die Zeit kam, welche
Adresse der E. Gesellschaft an Wilhelm Hittorf. 91
den reichen Schatz erkannte, den Sie gesammelt hatten, and den
schönsten Lohn der Arbeit bildet nun der wissenschaftliche Bau,
der anf dem durch Sie gelegten Fundament errichtet ist.
Auf ein anderes Feld der Forschung wurden Sie durch Plücker
geführt, der bei seinen Untersuchungen über Gasspektren Ihre
Hülfe für den mehr chemischen Theil der Aufgabe in Anspruch
genommen hatte. Als Frucht der gemeinsamen Arbeit begrüßen
wir vor Allem die Entdeckung der mehrfachen Spektren eines
Gases. Aber auch Ihre eigene Thätigkeit wendet sich von nun an
dem Studium der merkwürdigen Lichterscheinungen zu, von wel-
chen die Gasentladung begleitet ist. Ihren Arbeiten verdanken
wir die erste Aufklärung über die quantitativen Beziehungen zwi-
schen der Stärke des Entladungsstromes, dem Abfall des Poten-
tials, dem Grade der Verdünnung. Sie entdeckten jene wunder-
baren Strahlen, von deren Wirkungen heute die ganze Welt er-
zählt, von deren weiterer Untersuchung die Lösung für so manches
ßäthsel abzuhängen scheint.
So entsprießt auch hier dem Samen, den Sie ausgestreut, eine
überreiche Saat. Möge es Ihnen, hochverehrter Herr Jubilar, am
Abend eines mühevollen Tages vergönnt sein, noch lange an dem
Anblick des reichen Lebens sich zu freuen, das durch Ihre Arbeiten
geschaffen wurde; möge Ihnen Kraft und Gesundheit bleiben, die
von Ihnen gebahnten Pfade noch weiter zu verfolgen und auf ihnen
für unsere Wissenschaft noch manche reife Frucht zu pflücken!
Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen«
Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der
Kgl. Gesellschaft.
Die Kgl. Gesellschaft erwählte am 15. Mai 1896 zu auswär-
tigen Mitgliedern in der philologisch-historischen Klasse
Herrn Pasquale Villari zu Florenz.
Herrn Heinrich Denifle zu Rom.
Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch S. Majestät
den König ist am 17. Aug. erfolgt.
An demselben Tage wählte die Kgl. Gesellschaft zu correspon-
direnden Mitgliedern
in der philologisch-historischen Klasse
Herrn Oswald Holder-Egger zu Berlin;
in der mathematisch-physikalischen Klasse
Herrn F. R. Helm er t zu Potsdam.
Fftr die Bedaction rerantwortlich: U.w. WOamotDiü-Moamdorf, d.Z.Tonitz.SokreUrderKg1.Ge8.d.Wln.
Ausgegeben am 7. December 1696.
DntA tUr IHä§rißK9Gkm l/kif.-AfcMnieifrM' (IT. Fr, Kcmbur).
t-« ^ Crc- < / J- /
Nachrichteii
f'O 13 lüiV
von der
Königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Geschäftliche Mittheilungen.
1897. Heft 1.
Inhalt.
Bericht des abtretenden Secretärs der Gesellschaft fiber das Geschäfts-
jahr 1896/97 S. 1
Bericht über die mit der Gesellschaft verbundenen Stiftungen .... „ 6
Verzeichnis der im Jahre 1896/97 abgehaltenen Sitzungen und der darin
gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen . - „ 8
Verzeichnis der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften „ 14
Bericht über die Benekesche Preisstiftung n ^^
Verzeichnis der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften .... »28
David Hilbert, Zum Gedächtnis an Karl Weierstrafi n 60
F. Leo, Ernst Curtius • »70
Otto Wallach, Gedächtnißrede auf Aug. Kekulö „75
Ghöttingen,
Gommissionsverlag der Dieterich'schen Universitätsbuchhandlung
Lflder Horstmann.
1897.
Nachrichten
von der
Königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen.
Geschäftliche Mittheilungen
aus dem Jahre 1897.
Q-Öttmg^n,
Commissionsverlag der Dieterich'schen Umverritätsbuchhandlmig
Lflder Horstmann.
1897.
L,%cr^ i7a-(. CJ
J^^UiMxA^
4-H>»>L^
Inhalt.
Bericht des abtretenden Secretärs der Gesellschaft über das Geschäfts-
jahr 1896/97 S. 1
Bericht über die mit der Gesellschaft verbandenen Stiftungen „ 6
Verzeichnis der im Jahre 1896/97 abgehaltenen Sitzungen und der darin
gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen „ 8
Verzeichnis der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften „ 14
Bericht über die Benekesche Preisstiftung n ^^
Verzeichniß der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften n 28
David Hilbert, Zum Gedächtnis an Karl WeierstraB n ^
F. Leo, Ernst Curtius »70
Otto Wallach, GedächtniBrede auf Aug. Kekul^ „75
Bericht über die öffentliche Sitzung am 13. November 1897 »83
Fr. Merkel, Ueber Kräfte, welche gestaltend auf den Körper der Thiere
wirken »84
Verzeichnis der nengewählten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft . . . . „ 98
Adresse der Kgl. Gesellschaft an Herrn Theodor Mommsen in Char-
lottenburg » d9
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung »101
O. Bürger, Bericht über eine Reise durch Columbien und Venezuela . „ 104
\
■"1 13 i:,:; ' ;
Bericht des abtretenden Sekretärs über das
Geschäftsjahr 1896/97.
Die Gesellschaft hat in dem abgelaufenen Geschäftsjahre 1896/97
4 außerordentliche, 15 ordentliche Sitzungen gehalten. lieber die
darin vorgelegten wissenschaftlichen Mitteilungen gibt die weiterhin
abgedruckte Zusammenstellung Auskunft. Commissionssitzungen
in verschiedenen geschäftlichen Angelegenheiten sind 3 gehalten
worden. In den außerordentlichen Sitzungen vom 2. Juni 1896
hatte die Gesellschaft die Ehre seine Excellenz den vorgesetzten
Herrn Minister Dr. Bosse, den Geh. Oberregierungsrat Dr. Alt-
hoff, den K. Curator der Universität, Geh. Oberregierungsrat
Dr. Höpfner, und seine Magnificenz den Prorector der Georg-
Augusta-Universität Geh. Justizrat von Bar als Gäste in ihrer
Mitte zu begrüßen.
Die Nachrichten von der K. G. d. W. aus dem Jahre 1896
sind in je vier Heften für die Klasse vollständig erschienen ; der
neue Jahrgang ist im Drucke.
Für die Abhandlungen ist mit diesem Jahre die neue Ordnung
ins Leben getreten, die im vorigen Geschäftsberichte angekündigt
war. Es sind bisher zur Ausgabe gelangt
Philologisch - historische £lasse:
1. P. Kehr, über eine römische Papyrusurkunde des Marburger
Archivs.
2. N. Bonwetsch, das slavische Henochbuch.
3. W. Meyer, über Lauterbachs und Aurifabers Sammlungen
der Tischreden Luthers.
4. J. Wellhausen, der arabische Josippus.
6. Fr.Hultsch, über die Größe und Entfernung der Sonne
nach Poseidonius.
HMkiidkteiij gMoUAl. XittheUiiageii 1897. 1
2 Bericht des abtretenden Sekret&rs über das Gesch&ftsjabr 1896/97.
Zwei andere Abbandlangen dieser Klasse nnd eine der mathe-
matiscb - naturwissenschaftlicben Klasse sind im Druck.
Die ßelebrten Anzeigen sind in dem neuen Verlage der
Weidmanschen Buchbandlung ganz unverändert forterscbienen.
Der Scbriftenaustauscb ist regelmäßig vollzogen und bat
wiederum eine Steigerung erfahren. Die Gesellschaft bat die
Nachrichten der mathematisch - physikalischen Ellase an 172, die
der philologisch-historischen Klasse an 89, die geschäftlichen Mit-
teilungen an 231, die Abhandlungen an 31 Stellen versandt. Da
die Gesellschaft die Versendung jeder einzelnen Nummer unmittel-
bar nach ihrem Erscheinen selbst besorgt, hat sie auf Grund
mehrfacher Reclamationen constatirt, daß eine größere Anzahl
von Exemplaren einer bestimmten Nummer der Nachrichten, die
fär amerikanische Institute bestimmt waren, auf dem Lloyddampfer
Elbe ihren Untergang gefunden haben. Sie hat sich beeilt jeder
Reclamation schleunigst Genüge zu leisten.
Das Verzeichnis der Schriften, die die Gesellschaft im Aus*
tausche oder als Geschenke erhalten hat, ist unten gegeben. Die
Gesellschaft dankt auch an dieser Stelle für alle ihr gemachten
litterarischen Zuwendungen. Wo nicht im Tauschverkehr auf be-
sondern Wunsch sofort eine Empfangsbescheinigung ausgestellt
worden ist, bittet die Gesellschaft, die nachstehende Veröffentlichung
der Eingänge als solche anzusehen.
Die Gesellschaft ist in der Lage gewesen , auf wissenschaft-
liche Untersuchungen und Arbeiten, die sie teils angeregt hat, teils
unterstützt, folgende Summen zu verwenden.
Zuschuß zu den Vorarbeiten für die mathematische
Encyclopaedie 800 M.
Herrn E. Riecke für elektrische Experimental-
Untersuchungen 600 M.
Demselben zur Fortsetzung seiner Untersuchungen
über Entladungserscheinungen in verdünnten Gasen . . 400 M.
Herrn W. Voigt zu Fortsetzung seiner Unter-
suchungen über Probleme der Krystallphysik .... 600 M.
Herrn Dr. 0. B ür ge r, Zuschuß zu einer zoologischen
Forschungsreise nach Südamerika 1000 M.
Herrn P. Kehr zur Vorbereitung einer kritischen
Ausgabe der Papsturkunden 1200 M.
Herrn F. Leo und U. v. Wilamo witz-Moellen-
dorff zur Herausgabe antiker Schollen 600 M.
Bericht des abtretenden Sekret&rs über das Geschäftsjahr 1896/97. 3
Die von Dr. H. Graeven besorgte Aasgabe der
Lnkianseholien steht unmittelbar vor der Vollendnng.
Herrn v. Willamowitz-Moellendorff zur Her-
ausgabe des Dioskorides 700 M.
Für die durch Herrn Wellmann vorbereitete Ausgabe des
Dioskorides sind die maßgebenden Handschriften des echten grie-
chischen Textes verglichen, die beiden alten Wiener Handschriften
des alphabetisch umgearbeiteten Textes, besonders wegen der zu-
gesetzten Fflanzensynonyma, abgeschrieben, zahlreiche andere Hand-
schriften der Umarbeitung, darunter ein Athens durch Herrn
Fredrich, eingesehen und die Handschriften des mit Hälfe der
Umarbeitung interpolirten Textes theils geprüft theils verglichen
worden. Femer hat Herr Wellmann eine Pariser Handschrift
der latfixal 6waymyaC des Ontasios wegen der Excerpte aus dem
echten Dioskorides zum Theil abgeschrieben und die Synonymen-
listen des Pseudo-Apuleius de medicamentis herbarum in der Wiener
Handschrift (cod. lat. CCLXXV) verglichen. Die deutsche Ueber-
setzung ist z. Th. ausgeführt. Die Bedeutung des Krateuas für
die Quellenanalyse des Dioskorides ist in einer demnächst in den
Schriften der Gresellschaft erscheinenden Abhandlung behandelt.
Demnächst soll die Bearbeitung der lateinischen Uebersetzung in
Angriff genommen werden.
Herrn Dr. C. Scherer zur Vorbereitung einer Ausgabe von
Kestners schönwissenschaftlichen Werken 300 M.
In der Commission für den Thesaurus linguae Latinae ist die
Gesellschaft wie bisher durch Herrn F. Leo vertreten gewesen,
welcher auch an der Ffingstconferenz der Commission in Wien Teil
genommen hat.
Ebenfalls in Wien hat gleichzeitig die Delegirten-Conferenz
der im Cartell stehenden Akademien von Wien und München und
der gelehrten Gresellschaften von Leipzig und Gröttingen stattge-
funden ; Vertreter Gröttingens war Herr F. El e in. Von den Gegen-
ständen der Beratung sei allein die Herstellung einer mathema-
tischen Encyclopaedie hervorgehoben, weil diese durch die wissen-
schaftliche und finanzielle Unterstützung von Wien, München und
Göttingen gesichert ist. Der Verlagsvertrag ist mit der Firma
B. G. Teubner in Leipzig abgeschloss^ ; die Ausarbeitung haben
die Herren Professoren Burckhard in Göttingen (jetzt Zürich)
und F. Meyer in Clausthal übernommen.
4 Bericht des abtretenden Sekret&rs über das Geschäftsjahr 1896/97.
Der K. sächsischen Gesellschaft sind am 1. Juli 1896 die
Glückwünsche der Göttinger Gesellschaft durch die beiden Secretäre
persönlich überbracht worden.
Ihrem auswärtigen Mitgliede WilliamThomson Lord Kelvin
hat die Gesellschaft zu seinem 50jährigen Doctorjubiläum ihren
Glückwunsch in einer Adresse ausgesprochen, welche Herr W.Voigt
am 16. Juni 1896 in Glasgow persönlich überreicht hat.
Ihrem correspondirenden Mitglied Wilhelm Hittorf hat
die Gesellschaft zu seinem BOjährigen Doctorjubiläum am 26. Oc-
tober 1896 ebenfalls eine Glückwunschadresse gewidmet.
Beide Schriftstücke sind in dem zweiten Hefte der geschäft-
lichen Mitteilungen (S. 87 und 90) abgedruckt.
Auf die Preisaufgabe des Jahres 1897 ist keine Bewerbungs-
schrift eingegangen.
Die Preisaufgabe für das Jahr 1899 lautete:
Was an Schriften des ApöOinaris von Laodioea erhalten ist^ soll unter-
8%uiht, kritisch bearbeitet und für die Darstellung seiner Theologie verwertet
werden.
Der Preis beträgt 1000 Mark.
Die Bewerbungsschriften müssen bis zum 1. Februar 1899
eingeliefert werden. Sie sollen mit einem Spruche versehen und
von einem Briefe begleitet sein, der außen den Spruch trägt, der
die Arbeit kennzeichnet, und innen den Namen und Wohnort des
Verfassers.
Die Gesellschaft verlor durch Weggang von Göttingen
von ordentlichen Mitgliedern;
Herrn Ulrich v. Willamowitz-Moellendorff, ordentliches
Mitglied seit 1892, Secretär der philologisch-historischen £lasse
seit 1894.
durch Tod
von auswärtigen Mitgliedern:
in der philologisch -historischen Klasse :
Herrn Ernst Cur t ins in Berlin, ordentliches Mitglied seit 1866|
gestorben 10. Juni 1896.
in der mathematisch -naturwissenschaftlichen Klasse:
Herrn CarlWeierstraß in Berlin, correspondierendes Mitglied
seit 1856, auswärtiges seit 1865, gestorben 19, Febr. 1897.
Herrn Gabriel Aug. Daubräe in Paris, ordentliches Mitglied
seit 1876, gestorben am 28. Mai 1896.
Bericht des abtretenden 8ekret&r8 über das Geschäftsjahr 1896/97. 5
Herrn AugustKekulä in Bonn, correspondirendes Mitglied seit
1869, auswärtiges seit 1880, gestorben am 23. Juli 1896.
Herrn Ernst Beyrich in Berlin , correspondirendes Mitglied
seit 1861, auswärtiges seit 1889, gestorben 9. Juni 1896.
Herrn Emil du Bois-Reymond in Berlin, correspondirendes
Mitglied seit 1861, auswärtiges seit 1892, gestorben 27. De-
cember 1896.
Herrn JamesJosephSylvester in Oxford, correspondirendes
Mitglied seit 1864, auswärtiges Mitglied seit 1883, gestorben
15. März 1897.
von correspondirenden Mitgliedern:
in der mathematisch -physikalischen Klasse:
Herrn Ludwig von Seidel in München, correspondirendes Mit-
glied seit 1869, gestorben am 13. August 1896.
Herrn Bernhard Minnigerode in Greifswald, Assessor seit
1873, correspondirendes Mitglied seit 1874, gestorben am
15. August 1896.
Herrn Ferdinand vonMüller in Melbourne, correspondirendes
Mitglied seit 1867, gestorben am 9. October 1896.
Herrn Hugo Gyld^n in Stockholm, correspondirendes Mitglied
seit 1879, gestorben 9. November 1896.
Herrn Frangois Felix Tisserand zu Paris, correspondi-
rendes Mitglied seit 1884, gestorben 20. October 1896.
Herr TJ. v. Wilamowitz-Moellendorf f tritt durch seine
Uebersiedelung an einen anderen Wohnort mit Ablauf des Jahres
1896 in die Reihe der auswärtigen Mitglieder der philologisch-
historischen Klasse.
Die Gesellschaft wählte am 15. Mai 1896
zu auswärtigen Mitgliedern
in der philosophisch -historischen Klasse:
die Herrn Pasquale Villari zu Florenz;
Heinrich Denifle zu Rom.
Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen erfolgte am 17.
August 1896.
Die Gesellschaft wählte am 15. Mai 1896
zum correspondirenden Mitgliede
in der philologisch - historischen Klasse:
Herrn Oswald Holder Egger zu Berlin,
zum correspondirenden Mitgliede
in der mathematisch -physikalischen Erlasse
Herrn Robert Helmert in Potsdam.
Ueber die Wedekindsche Preisstiftang für deut-
sche Geschichte lautet der von deren Director
eingereichte Bericht:
Aus dem Jahre 1896/97 hat die Wedekindstiftong nichts
weiter zu berichten, als daß der Yerwaltungsrath aus den TJeber-
schüssen der letzten mit dem 31. März 1896 abschließenden Rech-
nungsperiode nach Einholung der Genehmigung des Herrn Univer-
sitätscurators an Herrn Kehr die Summe von 24D0 Mk. für das
laufende Jahr bewilligt hat zur Unterstätzung seiner Arbeiten für
die Herausgabe der älteren Papsturkunden, welche die Eönigl.
Gesellschaft der Wissenschaften unternommen hat.
F. Frensdorfl,
d. Z. Director der Wedekindatiftong.
Von der Lagard eschen Stiftung ist ein anastatischer Neu-
druck von de Lagardes Aegyptiaca und Gesammelte Ab-
handlungen veranlaßt.
Durch Allerhöchsten Erlaß vom 7. Mai 1896 ist der Kgl. Ge-
sellschaft der Wissenschaften die Genehmigung ertheilt, ein ihr
für eine ^^Stiftung der Freunde Faul de Lagardes^ angebotenes
Capital (siehe Geschäftliche Mittheilungen 1896 H. 1 pag. 6) an-
zunehmen. Die Summe von Mk. 6200 ist am 8. Juli 1896 für
diese Stiftung bei der Egl. Universitäts- Kasse eingezahlt. Für
die Verwaltung der Stiftung sind Ausfuhrungsbestimmungen ent-
worfen, die sich an die Bedingungen anschließen, unter denen die
Stiftung gemacht ist. Die Vermögensverwaltung führt danach der
Curator der Lagardeschen Stiftung zusammen mit der Commission.
Berichte über Stiftnngen etc. 7
Bericht über den Fortgang der Vorarbeiten für die
kritische Ausgabe der Papsturknnden bis Innocenzlü.
Unter der Leitung des Unterzeichneten hat der seit dem 15.
August vorigen Jahres als ständiger Mitarbeiter bei dem Unter-
nehmen beschäftigte Herr Dr. Melle Elinkenborg zunächst
die vorbereitenden bibliographischen Arbeiten begonnen. Gleich-
zeitig konnte Dank einer namhaften Bewilligung seitens der Wede-
kindstiftung mit den notwendigen archivalischen Eeisen begonnen
werden , für die zunächst Italien in Aussicht genommen wurde.
Noch im August und während des Septembers hat der Unter-
zeichnete eine Eeise nach Oberitalien angetreten, um an Ort und
Stelle die Arbeiten einzuleiten. Er hat hier die Archive von Verona
und vor. allem das Staatsarchiv zu Venedig ausgebeutet. Diese
Materialiensammlung hat er fortgesetzt während der Monate März
und April in Gemeinschaft' mit Herrn Dr. LuigiSchiaparelli,
der, selbst mit der Sammlung der Urkunden der italienischen
Konige von Berengar I. bis Berengar 11. beschäftigt, seine Arbeits-
kraft bereitwillig unserm Unternehmen widmete und dessen Theil-
nahme für uns in hohem Maaße nützlich gewesen ist und, wie wir
ho£fen, uns auch fernerhin nicht fehlen wird. Diese zweite Reise
galt den Archiven von Pisa, Calci, Lucca, Bologna und Ravenna.
Die Fortführung dieser archivalischen Forschungen im oberen
Italien ist den Herren Dr. Elinkenborg und Dr. Schiapar elli
übertragen; zur Zeit arbeiten beide Herren in Modena und in
Nonantola ; nach Erledigung dieser Archive wird Herr Dr. S chia-
parelli die Archive derEmilia (Reggio, Parma, Piacenza), Herr
Dr. Elinkenborg diejenigen von Mantua und Verona und der
Lombardei (Brescia, Bergamo, Cremona, Lodi, Monza und Como)
selbständig durchforschen. Die Archive von Mailand, von Ligurien
und von Fiemont sind dagegen einer späteren Reise vorbehalten.
Für den Herbst sind zunächst Forschungen in der Romagna, in
den Marken, in Umbrien und Toscana in Aussicht genommen, so
daß die Ho£Fnung ausgesprochen werden darf, daß in diesem und
im nächsten Jahre die archivalischen Arbeiten in Ober- und Mittel-
italien zum Abschluß gebracht sein werden.
Es darf endlich zu unsrer Freude berichtet werden, daß wir
überall seitens der Vorstände der Archive und Bibliotheken, ins-
besondere auch seitens der Vorstände der geistlichen Institute,
die entgegenkommendste Au&ahme, zuweilen sogar eine weit über
alles Erwarten hinausgehende Unterstützung fanden, wofür wir
auch an dieser Stelle unsern Dank wiederholen.
Kelir.
8
Verzeichnis der im Jalire 1896/97 abgelialtenen Sitzungen und der
darin gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen.
Außordentliche Sitzung vom 26. April 1896.
F. Klein legt vor: R. Fricke, Ueber die Theorie der auto-
morphen Modnlgmppen. (Gedruckt in Nachr. math.-phys. El.
S. 91.)
E. Riecke legt vor: F. Pockels, Ueber die optische Wirkung
eines elektrischen Feldes. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 102.)
Oeffentliche Sitzung vom 25. April 1896.
Geschäftsberichte. (Geschäftliche Mitteilungen. Heft 1.)
Sitzung vom 9. Mai 1896.
0. Wallach: Untersuchungen aus dem Universitätslaboratorium.
(IV). (Nachr. math.-phys Kl. S. 114.)
F. Klein legt Probeartikel der mathematischen Encyclopädie von
Prof. F. Meyer und Prof. H. Burkhardt vor.
Außerordentliche Sitzung vom 2. Juni 1896.
F. Leo überreicht und erläutert den Bericht über die Thesaurus-
conferenz in Wien.
F. Klein berichtet über die Verhandlungen und Beschlüsse der
Cartellconferenz in Wien.
Sitzung vom 6. Juni 1896.
P. Kehr: Ueber die Chronologie der Briefe Papst Pauls I. im
Codex Carolinus. (Nachr. phil.-hist. Kl. S. 102.)
F. Klein legt vor: 0. Holder über die Principien von Hamilton
und Maupertuis. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 122.)
Sitzung vom 20. Juni 1896.
F. Klein überreicht ein Exemplar der Mathematical papers of
the international mathematical congress of Chicago.
Yerzeiclmifl der wissenschaftfichen MittheUangen. 9
E. Biecke legt vor: F. Braun, 1) Versuche zum Nachweis
einer orientirten elektrischen Oberflächenleitung. 2) über den
continuirlichen Uebergang einer elektrischen Eigenschaft in
der Grenzschicht von festen und flüßigen Körpern. 3) über
die Leitung elektrisirter Luft. 4) ein Versuch über magne-
tischen Strom. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 158.)
TT. V. Wilamowitz: Die Amphiktionie von Kalaurea. (Nachr.
phU.-hist. Kl. S. 158.)
Sitzung vom 4. Juli 1896.
M.Lehmann: Denkwüdigkeiten des Freiherrn von Stein aus dem
Jahre 1812. (Nachr. phil.-hist. Kl. S. 171.)
F. L e überreicht den Praesidialbericht über den Thesaurus linguae
Latinae für 1895/96.
D. Hilbert: Zur Theorie der aus n Einheiten gebildeten com-
plexen Größen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 179.)
Sitzung vom 20. Juli 1896.
W. Voigt: Ueber die Aenderung der Schwingungsform des
Lichtes beim Fortschreiten in einem dispergirenden oder ab-
sorbirenden Mittel. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 186.)
Derselbe: Fluorescenz und kinetische Theorie. (Nachr. math.-phys.
Kl. S. 184.)
F. Frensdorff: Zur Geschichte der deutschen Beichsinsignien.
(Erscheint in den Nachr. phil.-hist. E^l.)
F. Leo: Die staatsrechtlichen Excurse in den Annalen des Tacitus
(Nachr. phü.-hist. Kl. S. 191.)
Außerordentliche Sitzung vom 1. August.
ü. V. Wilamowitz: Des Mädchens Klage, eine alexandrinische
Arie. (Nachr. phü.-hist. Kl. S. 209.)
E. Ehlers: Ueber die Annelidenfauna der Magelhaenstraße und
der Kerguelen.
F. K 1 e i n : lieber die zu singulären elliptischen Gebilden gehörigen
Werte der Ikosaederirrationalität.
D. Hilbert legt vor: C. Noble (S. Francisco), Lösung der
fiandwertaufgabe für eine ebene Bandcurve mit stückweise
stetig sich ändernder Tangente und ohne Spitzen. (Nachr.
math.-phys. Kl. S. 191.)
10 Teneichnts der wiaaensdiafUicheii MittheUnngen.
Sitzung vom 24. October 1896.
U. V. Wilamowitz legt vor: 1) W. Heibig, Ueber die Nekro-
pole von Assarlik in Karlen. (Nachr. phil.-hist. El. S. 233.)
2) Fr. Halt 8 eh, üeber die Größe und Entfernung der Sonne
nach Foseidonius. (Abhandlungen phil.-hist. El. 5.)
N. Bon wet seh legt vor: H. Achilles, Ueber Hippolyt's Oden
und seine Schrift ,,Zur großen Ode^. (Nachr. phil.-hist. £1.
S. 272.)
F. Kielhorn legt vor: Th. Zachariae, Frakrit maUa und
Verwandtes. (Nachr. phil.-hist. Kl. S. 265.)
F. Leo: Zum Briefwechsel des Ausonius und Faulinus. (Nachr.
phü..hist. Kl. S. 253.)
J. Wellhausen: Der arabische Josippus. (Abhandlungen phiL-
hist. Kl. 4.)
F. Kehr: Fapsturkunden in Venedig, Reisebericht. (Nachr. phil.-
hist. Kl. S. 277.)
J. Orth: 1) Fibrinbildung an serösen und Schleimhäuten. (Nachr.
math.-phys. Kl. S. 214.)
2) Dritter Bericht über Arbeiten aus dem pathologischen
Institut in Göttingen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 224.)
W. Voigt: 1) Eine neue Methode zur Untersuchung der Wärme-
leitung in Krystallen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 236.)
2) Ueber die Lage der Absorptionsbüschel in zweiaxigen
pleochroitischen Krystallen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 252.)
Oeffentliche Sitzung vom 7. November 1896.
F. Kehr: Ueber den Flau einer kritischen Ausgabe der Fabst-
urkunden bis Innocenz III. (Geschäftliche Mittheilungen
Heft 2.)
Sitzung vom 21. November 1896.
F. Klein legt vor: H. Weber, Ueber einen in der Zahlentheorie
angewandten Satz der Integralrechnung. (Nachr. math.-phys.
Kl. S. 275.)
2) E. V. Weber, Ueber Linearconnexe. (Nachr. math.-phys.
Kl S. 282).
3) W. F. Osgood, Ueber die ungleichmäßige Convergenz
und die gliedweise Integration der Reihe. (Nachr. math.-phys.
Kl. S. 28a)
D. Hilbert legt vor: 1) A. Schoen flies, Ueber die Abbildung
eines Wurfeis in beliebig vielen Dimensionen auf ein Funkt-
Yerseiehnis der wifBenschaftlichen Mittheüangen. 11
System von der StreckenlSnge Null. (Nachr. math.-phys. El.
S. 256.)
2) H. Burkhardt, Lineare Scharen von Funktaggregation.
(Nachr. math.-phys. Kl. S. 267.)
W. Voigt, Einige kinetische Beobachtungen, die mit der Theorie
der Verdampfiing in Zusammenhang zu stehen scheinen. (Nachr.
math.-phys. Kl. S. 341.)
W. Schur überreicht Sonderabdrücke seiner Publicationen über
die Thätigkeit der Sternwarte 1896 und über die Dimensionen
des Planeten Jupiter.
U. V. Wilamowitz legt vor: C. Fredrich, Anekdota aus
einer athenischen Handschrift mit Zusätzen von Q. We ntzel.
(Nachr. phil. - bist. KI. S. 309.)
N. Bonwetsch: Die Fragen des Bartholomaeus. (Nachr. phil.-
hist. Kl.)
Sitzung vom 6. December 1896.
W. Meyer: Die Buchstabenverbindungen der s. g. gothischen
Schrift. (Erscheint in den Abhandlungen phil. -bist. Kl.)
D. Hilbert legt vor: P. Stack el, Ueber Goldbachs empirisches
Theorem. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 292.)
Sitzung vom 19. December 1896.
E. Biecke legt vor: P. Bachmetjew, Hauptresultate der Unter-
suchung über die Abhängigkeit der elektrischen Erdströme
von Niveau - Schwankungen des Grundwassers in Bulgarien.
(Nachr. math.-phys. Kl. S. 300.)
0. Wallach: Untersuchungen aus dem Universitäts-Laboratorium
(V). (Nachr. math.-phys. Kl. S. 304.)
Der Vorsitzende Secretär legt vor: A. Hurwitz, Ueber die
Zahlentheorie der Quatemionen. (Nachr. math.-phys. Kl.
S. 314.)
E. Ehlers macht Mitteilungen über die von der Gesellschaft
unterstützte Forschungsreise des H. Dr. Bürger in Süd-
Amerika.
U. V. Wilamowitz legt vor: fl. Graeven, Florentiner Lukian-
handschriften. (Nachr. phil. - bist. Kl. S. 341.)
Der Vorsitzende Secretär macht Mitteilung von einem Briefe des
Yice-Admirals de Jonqui&res in Paris, welcher einige
Druckfehler in Band IE von Gauss' Werken berichtigt. (Nachr,
math.-phys. Kl. S. 365.)
12 Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilongen«
Sitzung vom 9. Januar 1897.
U. V. Wilamowitz: Ueber die Geltung des Wortaccentes in der
griechischen Musik und den Vortrag der verschiedenen Gat-
tungen der Lyrik.
W. Schur: Ueber die Abplattung des Planeten Mars. (Erscheint
in den Nachr. math.-phys. Kl.)
Der versitzende Secretär verliest einen Dankbrief des Herrn Bau-
meister Schmidt aus Budapest, dem die Gesellschaft eine
Abschrift des Gauss-Bölyaischen Briefwechsels zugestellt hat,
und legt einen daraus von Herrn P. Stäckel gemachten
Auszug vor. (Erscheint in den Nachr. math.-phys. Kl.)
Sitzung vom 23. Januar 1897.
F. Klein legt vor: R. Müller, Ueber die angenäherte Gerad-
führung durch das ebene Gelenkviereck. (Erscheint in den
Nachr. math.-phys. Kl.)
J. Well hausen legt vor: P. Hörn, Lughati Fürs, die älteste
persische Glossensammlung von al Asadi. (Erscheint in den
Abhandlungen.)
Sitzung vom 6. Februar 1897.
F. Kielhorn legt vor: H. Lüders, Die Sage von ^yasrnga,
ein Beitrag zur Geschichte des Epos. (Erscheint in den Nachr.
phil.-hist. Kl.)
F. Leo: Die plautinischen Cantica und die hellenistische Lyrik.
(Erscheint in den Abhandlungen.)
A. V. Konen: Ueber untere Kreiden in Kamerun. (Erscheint in
den Abhandlungen.)
W. Voigt: Zur kinetischen Theorie idealer Flüssigkeiten. (Er-
scheint in den Nachr. math.-phys. Kl.)
W. Schur überreicht einen Separatabzug seiner Abhandlungen
„Neue Untersuchungen über den Verlauf der systematischen
Fehler bei Distanzmessungen.^
Sitzung vom 20. Februar.
F. Klein legt vor: A. Wim an, Ueber die Gruppe der Ver-
tauschungen von 8 Dingen. (Erscheint in den Nachr. math«-
phys. Kl.)
D. Hilbert: Ueber diophantische Gleichungen. (Erscheint in den
Nachr. math.-phys Kl.)
Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilungen. 13
W. Voigt legt vor: W. Schutz, Das Prinzip der absoluten
Erhaltung der Energie. (Erscheint in den Nachr. math.-
phys. Kl.)
C. Dilthey legt vor: Degering, üeber etrushischen Tempel-
bau. (Erscheint in den Nachr. phil.-hist. Kl.)
F. Leo: üeber die Composition von Senecas Chorliedern.
W. Schur überreicht einen Separatabzug seiner Abhandlung tiber
die Marsabplattung.
Sitzung vom 6. März 1897.
F. Frensdorff: lieber die Kaiserakte von 1742. (Erscheint
in den Nachr. phil.-hist. Kl.)
F. Kielhorn spricht über die Junäga^h- Felseninschrift des Ru-
dradftman und legt einen Abklatsch derselben vor.
D. Hilbe rt: Ueber die Entwickelung einer beliebigen analytischen
Funktion in eine unendliche nach ganzen rationalen Functionen
fortschreitende Reihe. (Erscheint in den Nachr. math.-
phys. Kl.)
Der versitzende Secretär legt vor: A. Hurwitz, üeber die Er-
zeugung der Invarianten durch Integration. (Erscheint in den
Nachr. math-phys. Kl.)
W.Schur überreicht einen Separatabzug seiner Abhandlung
,Heliometer' in Valentins Handwörterbuch der Astronomie.
Sitzung vom 20. März.
F. Leo legt vor: M. Wellmann, üeber Krateuas.
Der Vorsitzende Sekretär macht Mittheilungen über den Fortgang
der Reise des H. Prof. Bürger in Columbien.
14
Verzeichnis der Mitgiieder der Königlichen Geeeiischaft der Wieeen-
schaften zu Gottingen. Ende März 1897.
Sekretäre.
Ulrich von Wilamo witz - Moellendorff , Dr. ph,, Gebeimer
Begierungarath ; versitzender Sekretär, Professor.
Ernst Ehlers y Dr. med. undDr. phil., Professor, Geheimer Regie-
rungs-Bath.
Ordentliche Mitglieder.
Philologisch-historische Klasse.
Ferdinand Wnstenfeld, Dr. ph. , Professor, Geh. Begienmgs-
Bath, seit 1856. (Zuvor Assessor, seit 1841.)
Hermann Wagner, Dr. ph., Professor, Geh. Begierangsrath, seit
1880.
Ferdinand Frensdorff, Dr. jur. und. Dr. ph., Professor, Geh.
Jnstitzrath, seit 1881.
Franz Kielhorn, Dr. ph., Professor, seit 1882.
Ulrich von Wilamowitz-Mo ellendorff, Dr. ph., Professor,
Geh. Begierangsrath, seit 1892. D. z. Sekretär.
Karl Dilthey, Dr. ph., Professor, seit 1892.
Wilhelm Meyer, Dr. ph., Professor, seit 1892.
Julius Wellhausen, Dr. th. und Dr. ph., Professor, seit 1892.
Max Lehmann, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Gustav Cohn, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Nathanael Bonwetsch, Dr. th., Professor, seit 1893.
Friedrich Leo, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Gustav Boethe, Dr. ph., Professor, seit 1893.
Paul Kehr, Dr. ph., Professor, seit 1895.
Mathematisch -physikalische Klasse.
Georg Meissner, Dr. med., Professor, Gteh. Medidnalrath, seit
1861.
Ernst Schering, Dr. ph., Professor, Geh. Begierungsrath seit
1862. (Zuvor Assessor, seit 1860.)
Verzeichnis der Mitglieder. 15
Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. ph. , Professor, Geh. Regie-
nmgsrath, seit 1874. D. z. Sekretär.
Eduard Aiecke, Dr. ph., Professor, Geh. Regierongsrath, seit
1879. (Zuvor Assessor seit 1872.)
Adolf von Koenen, Dr. ph., Professor, Geh. Bergrath, seit 1881.
Woldemar Voigt, Dr. ph., Professor, seit 1883.
Friedrich Merkel, Dr. med., Professor, seit 1885.
Theodor Lie bisch, Dr. ph., Professor seit, 1887.
Felix Klein, Dr. ph., Professor, Geh. Regierungsratb, seit 1877.
(Zuvor Assessor, seit 1871, Correspondent seit 1872.)
Gottfried Berthold, Dr. ph., Professor, seit 1887.
Albert Peter, Dr. ph., Professor, seit 1889.
Otto Wallach, Dr. ph., Professor, Geh. Begierungsrath, seit
1890.
Johannes Orth, Dr. med. Professor, Geh. Medicinalrath, seit 1893.
Wilhelm Schur, Dr. ph., Professor, seit 1893.
David Hubert, Dr. ph., Professor, seit 1896.
Assessor.
Mathematisch -physikalische Ellasse.
Bernhard Tollens, Dr. ph., Professor, seit 1884.
Ehren -Mitglieder.
Adolf Frhr. von Nordenskiold, zu Stockholm , seit 1879.
(Zuvor Correspondent, seit 1871.)
Heinrich von Stephan, Dr., Staats-Sekretär des Reichs -Post-
amts, Exoellenz, zu Berlin, seit 1884.
»
Auswärtige Mitglieder.
Philologisch - historische Klasse.
Theodor Mo mm sen, Dr., Professor, zu Charlottenburg, seit 1867.
(Zuvor Correspondent, seit 1857.)
Carl Hegel, Dr. ph. et jur., Professor, Geh. Rath, zu Erlangen,
seit 1871. (Zuvor Correspondent, seit 1857.)
Alfred Ritter vonArneth, Dr., Hofrath, Direktor des Staats-
archivs, zu Wien, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1870.)
Adolf Eirchhoff, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Ber-
lin, seit 1881, (Zuvor Correspondent, seit 1865.)
Theodor Nöldecke, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1883.
(Zuvor Correspondent, seit 1864.)
Leopold Doli sie, Administrateur g^näral de la bibl. nationale,
zu Paris, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1866.)
16 Yerseichnis der Mitglieder.
Theodor von Sickel, Dr., Professor, Hofrath, zußom, seit 1886.
(Zuvor Correspondent, seit 1868.)
Wilhelm Wattenbach, Dr., Professor, Geh. Begienmgsrath, zu
Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1865.)
Julius Oppert, Professor, zu Paris, seit 1887. (Zuvor Corre-
spondent, seit 1876.)
M. J. de Goeje, Professor, zu Leiden, seit 1888. (Zuvor Corre-
spondent, seit 1872.)
Gasten Paris, Membre de Tlnstitut, zu Paris, seit 1889.
Julius Ficker von Feldhaus, Dr., Professor, Hofrath, zu
Insbruck, seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1866.)
Alexander C o n z e , Dr. , Generalsekretär des archäol. Instituts,
zu Charlottenburg, seit 1890. Zuvor Correspondent, seit 1876.)
L. Duchesne, Abb£, zu Paris, seit 1891.
Max Müller, Professor, zu Oxford, seit 1891. (Zuvor Corre-
spondent, seit 1861.)
Friedrich Bechtel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1895. (Zuvor
Assessor, seit 1882.)
Pasquale Villari, Senatore del Begno d'Italia, zu Florenz, seit
1896.
P. Heinrich Denifle, Sotto archivista della S. Sede, zu Rom,
seit 1896.
Mathematisch -physikalische Klasse.
Robert Bunsen, Dr., Großherzogl. Bad. Geheimer Rath I. Elasse,
und Professor, Excellenz, zu Heidelberg, seit 1855.
Richard Dedekind, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Braun-
schweig, seit 1862. (Zuvor Correspondent, seit 1859.)
William Thomson Lord K elvi n, Professor, zu Glasgow, seit 1864.
(Zuvor Correspondent^ seit 1859.)
Joseph Dalton Hooker, Direktor der Königlichen Gärten, zu
Sunnigdale, seit 1865.
Carl Neumann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit
1868. (Zuvor Correspondent, seit 1864.)
Francesco Brioschi, Senator des Königreichs Italien, Direktor
des kgl. technischen Listituts zu Mailand, seit 1870. (Zuvor
Correspondent, seit 1864.)
Carl Claus, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1878. (Zu-
vor ordentl. Mitglied, seit 1871.)
Eduard Frankland, Professor der Chemie, zu Reigate, seit 1873.
Max von Pettenkofer, Dr., Geheimer Rat und Ober-Medici-
nalrath, Professor zu München, seit 1874.
Verzeichnis der Mitglieder. 17
Alex Williamson, zu London seit 1874.
Charles Her mite, Professor, Mitglied der Akademie der Wissen-
schaften zu Farisy seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1861.)
Lazarus Fuchs, Dr. , Professor , zu Berlin , seit 1875. (Zuvor
ordentl. Mitglied, seit 1874.)
Joh. Jap. Sm. Steenstrup, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit
1876. (Zuvor Correspondent, seit 1860.)
A. L. Descloizeaux, Professor der Mineralogie, zu Paris, seit
1877. (Zuvor Correspondent, seit 188B.)
Friedrich Kohlrausch, Dr., Geh. Regierungsrath, Präsident der
phys.-techn. Reichsanstalt, Charlottenburg, seit 1879. (Zuvor
Assessor, seit 1867.)
Luigi Cremona, Professor, Senator und Direktor der Ligen.-
Schule des Königreichs Italien zu Rom, seit 1880. (Zuvor
Correspondent, seit 1869.)
Albert von Kölliker, Dr. ph. und Dr. med., Greheimer Rat,
Excellenz, Professor, zu Würzburg, seit 1882, (Zuvor Corres-
pondent, seit 1862.)
Sir Gabriel S tokos, Professor, zu Cambridge, seit 1882. (Zuvor
Correspondent, seit 1864.)
Arthur Au wer s, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, bestand.
Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit
1882. (Zuvor Correspondent, seit 1871).
Eugenio Beltrami, Professor, zu Rom, seit 1883. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1875.)
Johannes Reinke, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Kiel,
seit 188B. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1882.)
Wilhelm Fo erster, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Ber-
lin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1875.)
Ludwig Boltzmann, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu Wien,
seit 1887. (Zuvor Corrrspondent, seit 1882.)
Carl Klein, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit 1888.
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1887.)
H. Graf zuSolms-Laubach, Dr., Professor, zu Straßburg, seit
1888. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1879.)
Gustav Wiedemann, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Leipzig, seitl888.
Rudolf Leuckart, Dr. Professor, Geh. Rath, zu Leipzig, seit
1889. (Zuvor Correspondent, seit 1859.)
Victor Meyer, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, seit
1889. (Zuvor ordentl. Mitglied seit 1885.)
Karl Gegenbauer, Dr., Professor, Geh. Rath zu Heidelberg, seit
1891.
N»«IiiioliUB ; CkKUftt. MUtheUimgeii 1897. 2
18 Verzeichnis der Mitglieder.
Adolf von Bayer, Dr., Professor, Geh. Kath, zu Manchen, seit
1892. (Zuvor Correspondent, seit 1879.)
Eduard Suess, Dr., Professor, zu Wien, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1884.)
Herrn. Amandus Schwarz, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1892.
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1875, Correspondent seit 1869.)
Sophus Lie, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1872.)
Henri Poincarö, Professor, zu Paris, seit 1892. (Zuvor Cor-
respondent, seit 1884.)
Heinrich Weber, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1895. (Zu-
vor ordentl. Mitglied, seit 1892, Correspondent seit 1875.)
Correspondenten.
Philologisch -historische Ellasse.
Jacob Burkhardt, Dr., Professor, zu Basel, seit 1865.
Leo Meyer, Dr., Professor, Wirk!. Staatsrath, Excellenz, zu
Dorpat, seit 1865. (Zuvor Assessor, seit 1861.)
Theodor Aufrecht, Dr., Professor, zu Bonn, seit 1871.
Ulrich Köhler, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1871.
William Stubbs, D. D. Rt. Rev. Bishop of Oxford, Cuddesdon
Palace near Oxford, seit 1872.
Ferdinand Justi, Dr., Professor, Geh. BrOgierungsrat, zu Mar-
burg, seit 1875.
Stephanos Kumanudes, Dr., Professor, zu Athen, seit 1876.
Ludwig Hänselmann, Dr., Professor, Stadtarchivar, zu Braun-
schweig, seit 1878.
Adolf Michaelis, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1879.
Georg Hoffmann, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1881.
Franz Bachelor, Dr., Professor, Geh. BrOgierungsrath, zu Bonn,
seit 1881.
Wolfgang Hei big, Dr., Professor, zu Born, seit 1882.
Jos. G. Bühl er, Dr., Professor, zu Wien, seit 1883.
Otto Benndorf, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1883.
Curt Wachsmuth, Dr., Professor, Geh. Hofrat, zu Leipzig,
seit 1884.
Heinrich Nissen, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath, zu Bonn,
seit 1884.
Adalbert Bezzenberger, Dr., Professor zu Königsberg, seit 1884.
J. F. Fleet, Dr., zu Bombay, seit 1885.
Friedrich Hultsch, Dr., Ober-Schulrath , zu Dresden, seit 1885.
Veneichnis der Mitglieder. 19
Johannes Y ah len, Dr., Professor, Geb. Begiemngsrath , best.
Sekretär der Akademie der Wissenscbaften, zu Berlin, seit 1886.
Percy Gardner, Professor, zu Oxford, seit 1886.
Friedrich Imboof-Blumer, Dr., zu Wintertbur, seit 1886.
Heinrich Kiepert, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
Adolf Köcher, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1886.
Charles Piot, Archivar, zu Brüssel, seit 1886.
Job. Gottfried Wetzstein, Dr., Konsul a. D., zu Berlin, seit 1886.
Eugen Petersen, Dr., Professor, Sekretär des archäologischen
Instituts, zu £om, seit 1887.
Hermann Tis euer, Dr., Professor, Geh. £egierungsrath, zu Bonn,
seit 1887.
Sophus Bugge, Dr., Professor, zu Cristiania, seit 1887.
Ignazio Guidi, Professor, zu £om, seit 1887.
Wilhelm P e r t s c b , Dr. , Ober - Bibliothekar , Geh. Hofrath , zu
Gotha, seit 1889.
Otto Jäibbeck, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 1888.
Adolf Erman, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1888.
Constantin Höhlbaum, Dr., Professor, zu Gießen, seit 1889.
Karl Koppmann, Dr. Stadtarchivar, zu Rostock, seit 1889.
Richard Pischel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1889.
Clemens Robert Mark ha m, Kustos im Geographical Departement
des India office, zu London, seit 1890.
Hermann Oldenberg, Dr., Professor, zu Eliel, seit 1890.
Wilhelm Fröhner, Dr., zu Paris, seit 1891.
Charles Gross, Professor, zu Cambridge, Mass., U. St. A., seit
1891.
Konstantinos Kontos, Professor, zu Athen, seit 1892.
Moritz Ritter, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn,
seit 1892.
Goswin Freiherr von der Ropp, Dr., Professor, zu Marburg,
seit 1892.
Henry Harisse, zu Paris, seit 1892.
Ludwig Traube, Dr., Privatdocent a. d. Universität München,
seit 1894.
Wilhelm von Bippen, Dr., Staatsarchivar und Senatssekretär,
zu Bremen, seit 1894.
Dietrich Schaefer, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1894.
Edward Schröder, Dr., Professor, zu Marburg, seit 1894.
Albert Hauck, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1894.
Adolf Jnlicheri Dr., Professor, zu Marburg i. H., seit 1894.
2* .
20 Verzeichnis der Mitglieder.
Wilhelm Wilmanns, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu
Bonn a. Rh., seit 1894.
Hermann Möller, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1894.
Hermann Jacobi, Dr., Professor, zu Bonn a. Rh., seit 1894. •
Heinrich Zimmer, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1894.
August Mau, Dr., Professor und Bibliothekar des Egl. archäolo-
gischen Instituts, zu Rom, seit 1894.
Maxime Collignon, Dr., Professor an der facultß de lettres,
Paris, seit 1894.
E. Hultsch, Dr. , Governement Epigraphist, zu Bangalore, seit
1895.
Elias Steinmeyer, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1895.
Eduard Meyer, Dr., Professor, zu Halle a/S., seit 1895.
Otto Seek, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1895.
Oswald Holder-Egger, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1896.
Mathematisch - physikalische Klasse.
Heinrich Limpricht, Dr. med. et ph. , Professor, Geh. Regie-
rungsrath, zu Greifswald, seit 1860. (Zuvor Assessor, seit 1867.)
Wilhelm Gottlieb Hankel, Dr. ph. et med., Professor, Geheimer
Rath, zu Leipzig, seit 1864.
Georg Quincke, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg,
seit 1866.
Benj. Apthorp Gould, Professor, zu Cambridge, U. St., seit 1867.
Rudolf Lipschitz, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu
Bonn, seit 1867.
Robert M a 1 1 e t , Mitglied der Royal Society zu London, seit 1869.
Elwin Bruno Christoffel, Dr., Professor a. D., zu Straßburg,
seit 1869.
Wilh. Theod. Bernhard Holtz, Dr., Professor, zu Greifswald,
seit 1869.
Georg Salmon, Professor, Provost des Trinity College zu Dublin,
seit 1869.
Carl Friedrich Rammeisberg, Dr., Professor, Geh. Regierungs-
rath, zu Lichterfelde bei Berlin, seit 1870.
Paul Gordan, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1870.
Eduard Pflüger, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Bonn,
seit 1872.
Adolf Mayer, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1872.
Karl Anton Bjerknes, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1873.
Johannes Thomae, Dr., Professor, Hofrath, zu Jena, seit 1873.
/
I
YerEcichnis der Mitglieder. 21
Henry Enfield Bosooe, Professor, zu London, seit 1874.
Johann Strfiver, Dr., Professor, zu Rom, seit 1874.
Leo Eonigsberger, Dr., Professor, Großh. Bad. Geh. Rath, zu
Heidelberg, seit 1874.
Ferdinand Frh. von ßichthofen, Dr., Professor, Geh. Begie-
rungsrath, zu Berlin, seit 1875.
William Huggins, Professor, zu London, seit 1876.
Joseph Norman Lockyer, Professor, zu London, seit 1876.
Wilhelm Waldeyer, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, best.
Sekretär der K.Akademie d. Wissenschaften, zu Berlin, seit 1877.
Theodor Beye, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1877.
Franz Carl Joseph Hertens, Dr., Professor, zu Wien, seit 1877.
Gösta Mittag- LeffI er, Dr., Professor, zu Stockholm, seit
1878.
Georg Cantor, Dr., Professor, zu Halle, seit 1878.
Alexander Agassiz, Professor, zu Cambridge, U. St. A., seit 1879.
Karl von Voit, Dr., Professor, Geheimer Bath und Obermedici-
nalrath, zu München, seit 1879.
Wilhelm Hittorf, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath, zu Mün-
ster, seit 1879.
Friedrich Beil stein, Dr., Professor, Staaatsrath, zu St. Peters-
burg, seit 1880.
Wilhelm His, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Leipzig,
seit 1880.
UHsse Dini, Professor, zu Pisa, seit 1880.
H. Bosenbusch, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Heidelberg,
seit 1882.
B. Fittig. Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1882.
Ferdinand Lindemann, Dr., Professor, zu München, seit 1882.
Ludwig Kiepert, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1882.
Franz Eilhardt Schulze, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath,
zu Berlin, seit 1883.
Gaston Darboux, Dr., Professor, zu Paris, seit 1883.
Wilhelm Conrad Böntgen, Dr., Professor, zu Würzburg, seit
1883.
Ludwig Sylow, Dr., zu Frederickshall, seit 1883.
Gustav Tschermak, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1884.
Theodor Wilh. Engelmann, Dr., Professor, zu Utrecht, seit 1884.
Emile Picard, Professor, zu Paris, seit 1884.
Edouard Bornet, Professor, zu Paris, seit 1885.
Wilhelm Pfeffer, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig,
seit 1885.
22 Verzeichnis der Mitglieder.
James Hall, Professor, zu Albany (New- York), seit 1886.
Lndimar Hermann, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Königs-
berg, seit 1886.
Gustav Retzius, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886.
Ferdinand Zirkel, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Leipzig,
seit 1886.
J. Boussinesq, Membre de l'Institut, zu Paris, seit 1886.
Georg Frobenius, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
William Lord ßayleigh, zu Witham (Essex), seit 1886.
Julius Weingarten, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886.
Walther Flemming, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1887.
Hermann Vogel, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Pots-
dam, seit 1887.
Emil War bürg, Dr, ph., Professor, zu Berlin, seit 1887.
Ernst Mach, Dr., Professor, B^gierungsrath. zu Prag, seit 1887.
Hermann VSchting, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888.
Eugen Warming, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1888.
Simon Newcomb, Professor, Superintendent of the American
Nautical Almanac, zu Washington, seit 1888.
Alexander Brill, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888.
Karl von Kupffer, Dr. Professor, Kais. russ. KoUegienrath,
zu München, seit 1889.
Sir Archibald Geikie, Director-General of the Geological Survey
of the United Kingdom zu London, seit 1889.
Otto Bütschli, Dr., Professor, Hofrath, zu Heidelberg, seit 1889,
E. W. Beneke, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1889.
J. Willard Gibbs, Professor, zu Newhaven, seit 1889.
F. Fouqu^, Membre de TListitut, zu Paris, seit 1891.
Friedrich Prym, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 1891.
Max Bauer, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath zu Marburg, seit
1892.
Camillo Golgi, Professor, zu Pavia, seit 1892.
Friedrich Leopold Goltz, Dr., Professor, zu Straßburg i. E.,
seit 1892.
Victor Hensen, Dr.f Professor, Geh. Medicinalrath, zu Kiel,
seit 1892.
Alexander V on Karpinsky, Excellenz, Präsident des Comit^
geolog., zu St. Petersburg, seit 1892.
Dmitri Mendelejeff, Dr., Professor, zu St. Petersburg, seit 1892.
Simon Schwendener, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu
Berlin, seit 1892.
Karl von Zittel, Dr., Professor, zu München, seit 1892.
Verzeichnis der Mitglieder. 23
Heinrich B r a n s, Dr., Professor, Greb. Rath zu Leipzig, seit 1892.
J. H. van't Hoff, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1892.
Henry A. Rowland, Professor, zu Baltimore, seit 1892.
Max Not her, Dr., Professor, zu Frlangen, seit 1882.
Adolf Hurwitz, Dr., Professor, zu Zfirich, seit 1892.
Robert Helmert, Dr, Professor, Geh. Regierungsrath, zu Pots-
dam, seit 1896.
24
Von der philosophischen Fakultät der GeorgAugusts - Univer-
sität in Göttingen ist zur Veröffentlichung folgendes mitgetheilt.
Beneke'sche Preisstiftung.
Am 11. März 1897, dem Geburtstage des Begründers der
Preisstiftung, des Consistorialraths Carl Gustav Beneke,
wurde in einer öffentlichen Sitzung der philosophischen Fakultät
das Ergebniß der Preisbewerbung für das Jahr 1897 verkündet:
Im Jahre 1894 ist folgende Aufgabe gestellt worden:
;,Die Untersuchung der Mischbarkeit krystallisirter Stoffe
hat vor Kurzem eine erhöhte Bedeutung gewonnen, einmal
durch die von J. H. van't Hoff aufgestellte Hypothese,
derzufolge Mischkrystalle sich nicht wie mechanische Ge-
menge verhalten, sondern „feste Lösungen^ bilden, auf
welche sich die für flüssige Lösungen erkannten Gesetz-
mäßigkeiten übertragen lassen, andererseits durch die von
H. W. B. Roozeboom durchgeführte Anwendung der
allgemeinen von WillardGibbs aufgestellten thermody-
namischen Gesetze über die Gleichgewichtszustände eines
aus mehreren Phasen bestehenden Systems auf das Gleich-
gewicht zwischen mischbaren krystallisirten Stoffen und
ihren gesättigten Lösungen. Das Interesse, welches sich
an diesen Gegenstand knüpft, beruht darauf, daß sich jetzt
eine Methode zur Bestimmung der Moleculargröße fester
Stoffe darbietet. Ist die Analogie zwischen verdünnten festen
und flüssigen Lösungen vorhanden , so muß in allen Fällen,
in welchen der gelöste Stoff in beiden Zuständen dieselbe
Moleculargröße besitzt, zwischen den Concentrationen dieses
Stoffes in den Mischkrystallen und in den gesättigten Lö-
sungen derselben ein constantes von der Concentration selbst
unabhängiges Verhältniß bestehen. Da die experimentelle
Prüfung dieses Satzes von hervorragender Bedeutung für
die Eenntniß der Molecularconstitution fester Stoffe ist, so
wünscht die Facultät eine sorgfaltige Bestimmung der Lös-
Beneke'sche Prelsstiftong. 26
lichkeit von Misohkry stallen, welche einen siclieren
Schluß auf den Bereich der Giltigkeit der oben erwähnten
theoretischen Betrachtungen gestattet."
Es ist rechtzeitig eine Bewerbungsschrifb mit dem Motto
^Auch Einer^ eingeliefert worden.
Den Haupttheil dieser Arbeit bildet die Darlegung der expe-
rimentellen Ergebnisse, die der Verfasser über die Löslichkeit
von Mischkrystallen erhalten hat. Die Mehrzahl der Versuchs-
reihen ist nach einer zweckmäßig gewählten Methode ausgeführt
unter Einhaltung der Vorsichtsmaßregeln, die bei der Gewinnung
und der Analyse von Mischkrystallen erforderlich sind. Auf diesem
Wege ist es dem Verfasser durch mühevolle und zeitraubende
Versuche gelungen, unsere Kenntniß der Grenzen der MischfShig-
keit isomorpher Stoffe erheblich zu erweitem. Seine Ergebnisse
würden noch übersichtlicher hervortreten, wenn er die beobachtete
Abhängigkeit zwischen der Zusammensetzung der Mischkrystalle
und der Zusammensetzung ihrer gesättigten Lösungen nicht nur
fHr Kalium- und Thalliumnitrat, sondern für alle von ihm unter-
suchten Salzpaare graphisch dargestellt hätte. Von diesem un-
wesentlichen Mangel abgesehen, würde der mit rühmlichem Fleiße
und großer Sorgfalt durchgeführte experimentelle Theil der Arbeit
volle Anerkennung verdienen , wenn die Fakultät lediglich die
Ausführung von Löslichkeitsbestimmungen an beliebig zu wählenden
isomorphen Körper gewünscht hätte. Allein unter dem in der
Aufgabe hervorgehobenen Gesichtspunkte ist die Auswahl der
untersuchten Stoffe und die theoretische Behandlung des Beobach-
tungsmaterials für die Beurtheilung entscheidend , und in dieser
Hinsicht entspricht die Arbeit nicht den berechtigten Erwartungen.
Der Verfasser hat sich die Lösung der Aufgabe dadurch außer-
ordentlich erschwert, daß er nur Elektrolyte benutzt und als
Lösungsmittel nur Wasser angewendet hat. Die einzige mit einem
Paare von Nichtelektrolyten , Harnstoff und Sulfoharnstoff, ange-
stellte Versuchsreihe ergab, daß diese Stoffe nie zusammenkry-
stallisiren. Durch die Einschränkung der Untersuchung auf relativ
leicht lösliche Körper ist der Verfasser aber verhindert worden,
die Frage nach dem Verhalten verdünnter Lösungen, deren Be-
antwortung in erster Linie angestrebt werden mußte, eingehend
zu prüfen. Am wenigsten befriedigt der theoretische Theil der
Arbeit. Er ist nicht frei von Mißverständnissen und willkürlichen
Annahmen und hat demgemäß zu unbegründeten Eesultaten geführt.
Daß der Verfasser die Theorie des Gegenstandes nicht beherrscht,
ergiebt sich auch aus dem Mangel an Kritik in seiner Besprechung
26 Beneke*8che Prdsstiftang.
der üfitersachnngen anderer Forscher. Wenn er am Schluß die
Behauptung aufstellt, daß die Erystallmoleküle der einfachen
chemischen Körper allgemein mit den normalen chemischen Mole-
külen identisch sind, so beweist er damit, wie wenig er sich der
Lücken unserer Kenntnisse auf einem Gebiete, dessen Erforschung
kaum begonnen hat, bewußt geblieben ist.
Die Fakultät ist daher nicht in der Lage, der vorliegenden
Bewerbungsschrift einen der beiden Preise zu ertheilen.
Für das Jahr 1900 stellt die philosophische Fakultät folgende
neue Aufgabe:
„Dar Einfluß Oerlach AdolpVs von Münchhausen auf die Hdmng
des geistigen LAens in Hannover.
Leibnitz hatte in Hannover vielfache Anregungen hinter-
lassen. Diese Ansätze entwickelten sich kräftig und allseitig
während der langen Wirksamkeit Mfinchhausens. Seine beson-
dere Aufmerksamkeit wandte er den Wissenschaften zu, zumeist
der Geschichte und Jurisprudenz, der B^chtspflege und der Ver-
waltung des Landes; die Gründung und Pflege der Universität in
GSttingen ist nur ein Glied der langen Kette.
Abgesehen von verschiedenen Aufsätzen Frensdorff's hat
bisher nur die Gründung der Universität in Gottingen eingehende
Darstellung gefunden. Gewünscht wird jetzt eine allseitige Dar-
stellung der Verdienste Münchhausens um die Hebung des
geistigen Lebens in Hannover, auf Grund des reichen Stoffes, der
sich hauptsächlich in Hannover und in der Göttinger Bibliothek
erhalten hat.^
Bewerbungsschriften sind in einer der modernen Sprachen ab-
zufassen und bis zum 31. August 1899, auf dem Titelblatte mit
einem Motto versehen, an uns einzusenden, zusammen mit einem
versiegelten Briefe, der auf der Außenseite das Motto der Abhand-
lung, innen Namen, Stand und Wohnort des Verfassers anzeigt
In anderer Weise darf der Name des Verfassers nicht angegeben
werden. Auf dem Titelblatte der Arbeit muß femer die Adresse
verzeichnet sein, an welche die Arbeit zurückzusenden ist, falls
sie nicht preiswürdig befunden wird.
Der erste Preis beträgt 3400 Mark, der zweite 680 Mark.
Die Zuerkennung der Preise erfolgt am 11. März 1900, dem
Geburtstage des Stifters, in öffentlicher Sitzung der philosophischen
Fakultät zu Göttingen.
Die gekrönten Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum
ihrer Verfasser.
Beneke'sche PreiBstiltang. 27
Die Preisanfgaben , fBr die die Bewerbnngsscliriften bis zum
31. August 1897 und 31. August 1898 einzusenden sind, finden
sich in den Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der
Wissenschaften zu Göttingen, Geschäftliche Mittheilungen aus dem
Jahre 1895 Seite 30 und 1896 Seite 69.
Göttingen, den 11. März 1897.
Die philosophische Fakultät.
Der Dekan
Th. Liebisch.
28
Verzeichniß
der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften'}'
A. Gesellschaftsschriften.
Aachen. Zeitschrift des Aachener GescbichtsvereiDS. Bd. 18. 1896.
Aargau. Argovia. Jahresschriften der historischen Gesellschaft des
Kantons Aargau. Bd. 26. 1896.
Adelaide. Transactions of the R. Society of South Australia.
Vol. 20. P. 1. 1896.
Agram. Starine na sviet izdaje Jugoslavenska Akademija znanosti
i umjetnosti. Kngiga 27. Zagrebu 1895.
Altenbnrg. Mittheilungen aus dem Osterlande. Hrsg. v. d. Natur-
forschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg. Bd. 7
(d. g. R. Bd. 26). 1895.
Amlens. Bulletins de la Soei^tä des Antiquaires de Picardie. 1894
No. 4. — 1895 No. 1.
Amsterdam. Jaarboek van de Eoninkl. Akademie van Weten-
schappen v. 1895.
— Verhandelingen der Koninkl. Akademie van Wetenschappen.
(Afd. Natuurkunde: 1. Sectie, Deel 3. No.5— 9. 1896 — Deel 5.
No. 1. 2. 1896. 2, Sectie, Deel 4. No. 7—9. 1895 — Deel 5.
No. 1—3. 1896. — Afd. Letterkunde: Deel 1. No.5— 6. 1896.
— Verslagen der Zittingen van de Wis- en Natuurkundige Afd.
der Koninkl. Akad. van Wetenschappen. 1895 — 96, Deel 4.
[1896]).
— Pascoli, Jo. Cena in caudiano Nervae, Carmen praemio aureo
ornatum in certamine poetico Hoeufftiano. Acc. duo poemata
laudata. Amstelod. 1896.
Tijdschrift van het Eoninkl. Nederlandsch Aardrijkskundig
Genootsohap. Ser. 2. Deel 13. Afl. No. 1—5. 1896.
1) Der Druckort ist our dann besonders angegeben, wenn er nicht mit dem
Sitz der Oesellscbaft zusammenfällt. Das Druckjahr ist, wo es dem Jahrgang
einer Zeitschrift nicht entspricht, in Klammem hinzugefügt.
Verzeichniß der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 29
Amsterdam. Revue semestrielle des publications math^matiques
rödigöe sous les auspices de la Sociötö Math^matique d' Amster-
dam. T. 4. 1896.
— Wisknndige opgaven met de oplossingen door de leden van het
Wiskundig Genootscliap. Deel 7. Stuk 1. 2. 1896.
Annabcrg. Mittheilongen des Vereins zur Geschichte von Anna-
berg und Umgegend. 5. Jahrbuch f. 1895/96.
Antwerpen. Bulletin de la Sociötä Hoyale de g^ographie d'Anvers.
T. 20. 189B/96 fasc. 3. 4.
Athen, ü/^^iji/a. 2}&yyQa^^a neQLodixbv %rfi iv ^jid^aig ^ExiötruiovL-
x^g 'EtMQeiag. T. 8. 1896.
— Mittheilungen des Kaiserl. deutschen archaeologischen Instituts.
Athenische Abtheilung. Bd. 21. Heft 2. 1896.
Augsburg. Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben und
Neuburg. Jahrg. 22. 1895.
Baltimore. Johns Hopkins University Circulars. Vol. 15 No. 123
—127. 1896.
— American Journal of Mathematics. Publ. under the auspices
of the Johns Hopkins University. Vol. 16. No. 4. 1894. —
Vol. 17. 1895. — Vol. 18. No. 1—2. 1896.
— Johns Hopkins University Studies. 12. Series No. 8 — 12. 1894.
— 13. Series No. 1—12. 1895. - 14. Series No. 1—7. 1896.
Basel. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel.
11. Bd. 2. H. 1996.
Batavia. Notulen van de Algemeene en Bestuurs - Vergaderingen
van het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Wetenschap-
pen. Deel 33. Afl. 3. 4. 1896.
— Tijdschrift voor indische taal-, land- en volkenkunde uitgeg.
door het Batav. Genootschap van Künsten en Weten^ch. Deel 38.
Afl. 6. 1895. - Deel 39. Afl. 1—3. 1895—96.
— Dagh-Begister gehouden int Casteel Batavia vant passerende
daer ter plaetse als over geheel Nederlandts - India. Uitgeg.
door het Batav. Genootschap van Künsten en Wetensch. van
J. A. van der Chijs. A. 1666—67. (1895.)
— Nederlandsch - Indisch Plakaatboek 1602—1811 dor J. A. van
der Chijs. Uitgeg. door het Bat. G. v. K. e. W. Deel 14.
. 1804— I8O81 (1895.)
— Observations made at the Magnetical and Meteorological Obser-
vatory at Batavia. Vol. 17. 1894. (1895.)
30 Veneichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften.
BataTia. Begenwaarnemingen in Nedeiiandsch Indie door J. P.
van der Stok. Jaarg. 16. 1894. (1895.)
— Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch-Indie. Uitgeg. door
de Eoninkl. Natuurkundige Yereeniging in Nederlandsch-Indie.
Deel 55 (= IX, 4) 1896.
— Voordrachten No. 1. 1889. — Boekwerken 1896. — Sapplemen1>
Catalogns (1883—1893) der Bibliothek van de K. Nataork.
Yereeniging 1895.
Bayreuth. Archiv f&r Geschichte and Alterthamsknnde von Ober-
franken. Hrsg. V. d. histor. Verein for Oberfranken za Bay-
reuth. Bd. 19. H. 3. 1895.
— Katalog der Bücher und Manuscripte des histor. Vereins.
1. Hälfte. 1896.
— Quellen zur alten G-eschichte des Fürstenthums Bayreuth. Bd. 1.
1895.
Berkeley. TJniversity of California. Bulletin of the Departement
of Geology. Vol. 1 No. 10. 11. 1895—96.
— University of California. Bulletin of the Agricultural Experimen-
tal Station. No. 104—109. Sacramento 1894/95. — Register of
the University 1894/95. — Report of the Board of State Viti-
cultural Commissioners. State Viticultural Commission. 2. ed.
1881—1889/90 (1890). — 1891/92 (1892). — 1893/94 (1894) &
App. 1894.
— Directory of the Grape Growers, Wine Makers 1891. — Re-
port of the Chief Executive Viticultural Officer to the Board
of State Viticultural Commissioners y. 1881 (1882), y. 1882/3 &
1883/4 (1884). — Biennial Report of the President of the Uni-
versity. 1894. — Annual Report of the Secretary to the Board
of Regents for the year ending 30. Jun. 1895.
— Report of the Annual State Viticultural Convention. 6. 1888.
— Philosophical Union. 52. Report. August 1895.
— The Oaks of Berkeley and some of their insect inhabitants.
By J. J. Rivers. 1887.
Berlin. Abhandlungen der Eoenigl. Akademie der Wissenschaften
zu B. aus d. J. 1895.
— Sitzungsberichte der Eönigl. Preuß. Akad. der Wissensch. zu
B. Jahrg. 1895 No. 39—53. — 1896 No. 1—39.
— Acta Borussica. Denkmäler der Preuß. Staatsverwaltung im
18. Jahrh. Getreidehandelspolitik. Bd. 1. 1896.
— Politische Correspondenz Friedrichs des Großen. Bd. 22. 1896.
VeneichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Dmokschriften, 31
Berlin, Die Yenusdarchgänge 1874 und 1882. Bericht aber die
deutschen Beobachtungen. Im Auftrage der Commission für die
Beobachtung des Venus-Durchgangs hrsg. y. A. Auwers. Bd. 6.
1896.
— Eorrespondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Ge-
schichts- und Alterthumsvereine. Jahrg. 44. 1896.
— Mittheilungen der Gesellschaft fdr deutsche Erziehungs- und
Schnlgeschichte. Jahrg. 6. H. 4. 1896. — Jahrg. 6. 1896.
— Jahresbericht des Direktors des Königl. Geodätischen Instituts.
1894/95 (1895). — 1895/96 (1896).
— Mittheilungen des Vereins for die Geschichte Berlins. 1896.
No. 1—6. 8-12.
— Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. Jahrg. 6. 1896.
Bern. Jahrbuch für schweizerische Geschichte. Hrsg. auf Ver-
anstaltung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft
der Schweiz. Bd. 21. Zürich 1896.
— Bodenseekarte in zwei Blättern. Hrsg. von der Vollzugscom-
mission im Auftrage der 5 Staaten Baden, Bayern, Oesterreich,
Schweiz, Württemberg. Erstellt durch das Eidg. Topogr. Bureau
in Bern. 1895.
Bologna« Memorie della B*. Accademia delle scienze dell' Istituto
di Bologna. Ser. 5. T. 4. 1896.
Bonn« Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Bhein-
lande. H. 99. 1896.
Bordeaux« M^moires de la Sociätö des sciences physiques et na-
turelles de Bordeaux. Ser. 4. T. 5 & App. 1896.
— Commission m^t^orologique de la Gironde. Observations pluvio-
m^triques et thermomötriques. 1893/94. 1894.
Boston« Proceedings of the American Academy of Arts and
Sciences. N. S. Vol. 22. 1894/95 (1895).
— Memoirs read before the Boston Society of Natural History.
Vol. 5 No. 1. 2. 1895.
— Proceedings of the Boston Society of Natural History. Vol. 26.
p. 4. 1894. — Vol. 27. p. 1-74. 1896.
Brannsberg« Monumenta historiae Warmiensis. Bd. 6. 3. Abth.
Bibliotheca Warmiensis. 6. Bogen 11—20. 1895.
32 Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckschriften.
Braunsberg. Zeitschrift für die Geschichte and Alterthumskunde
Ermlands. Bd. 11. H. 2 (= G. R. H. 34). 1895.
Bremen. Abhandlungen hrsg. vom Naturwissenschaftlichen Ver-
eine zu Bremen. Bd. 13. H. 2—3. 1895. — Bd. 14. H. 1. 1896,
— Bremisches Jahrbuch. Hrsg. von der historischen Gresellschaft
des Künstlervereins. Bd. 18. 1896.
Breslau. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vater-
ländische Cultur. 73 f. 1895 (1896), Ergänzungs-H. 4. 1896.
— Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Zeitschrift des Vereins
für das Museum schlesischer Altertümer. Bd. 6 H. 4. 1896. —
Bd. 7 H. 1. 1896.
Brisbane. Proceedings of the Royal Society of Queensland. Vol. 11.
P. 2. 1896.
Bromberg. Jahrbuch der Historischen Gesellschaft für den Netze-
distrikt zu Br. Jahrg. 1896.
Brfinn. Bericht der Meteorologischen Commission des Natur-
forschenden Vereines in Brunn über die Ergebnisse der meteoro-
logischen Beobachtungen. 13. i. J. 1893 (1895).
— Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brunn. Bd. 33.
1894 (1895).
Brüssel. Annuaire de TAcad^mie ßoy. des Sciences, des Lettres
et des Beaux-Arts de Belgique. 62. Ann^e. 1896.
— Bulletins de TAcad. Roy. des Sciences, des Lettres et des
Beaux-Arts de Belgique. 65. Annöe. S^r. 3. T. 30. No. 9—12.
1895. — 66. Ann^e. S^r. 3. T. 31. 32. No. 1-11. 1896.
— Analecta Bollandiana. T. 15. 1896.
— TJniversitö libre de Bruxelles. Rapport sur Tannöe acadömique.
1895/96 (1896). — Statuts organiques de Tuniversitö et Pro-
gramme des cours. 1896/97 (1896).
— Institut international de Bibliographie. Bulletins. 1. Annöe.
1895. N. 2—3. 1896.
Budapest. Magyar Tudomdnyos Akad^miai Almanach polgdri 6s
csiUagdszati naptdrral 1896-re (1896).
— Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn
mit Unterstützung der Ungarischen Akademie der Wissen-
schaften und der Eönigl. Ungarischen Naturwissenschaftlichen
Gesellschaft redig. V. J. Fröhlich. Bd. 13. 1895. I.Hälfte.
(1896.)
VerzeichniB der im Jahre 1896 eiagegangenen Druckschriften. 33
Budapest. Eml^kek. Török-Magyarkori Törtönelmi. 2. Osztaly:
Irök. Török Tortönetirök. 2. kötet 1896.
— Ertekezösek a Magyar Tadomdn. Akad^m. nyelv-ös sz^ptudo-
mdnyi osztdlya koreböl. Kötet 16. szäm 6. 7. 1895.
— Ertekez^sek a bölcsöszeti tudomdnyok kör^böl. Eötet 3. szäm 3.
1896.
— Ertekez^sek a tdrsadalmi tadomdnyok köreböl. Kiadja a Magyar
Tudom. Akad^m. Kötet 11. szäm 11. 1896.
— Ertekez^sek a tört^nelmi tudomdnyok köreböl. Kiadja a Magyar
Tadom. Akad. Kötet 16. szdm 7. 1896.
— Archaeologiai Ertesitö. A Magyar Tudom. Akad. arch. bizott-
sdgdnak es, az orsz. r^g^szeti s. emb. tdrsulatnak közlönye, szer-
keszti Hampel Jozsef. Uj folyam Kötet 15. szdm 4 — 5. 1896. —
Kötet 16. szdm 1-2. 1896.
— Mathematikai ^s termöszettudomdnyi Ertesitö. Kiadja a Magyar
Tudom. Akad. Kötet 13. füz. 3/5. 1896. — Kötet 14. füz. 1/2.
1896.
— Archaeologiai Közlem^nyek hazai müemlökek ismeret^nek elö-
mozditdsdra. Kiadja a Magyar Tudom. Akad. Kötet 18—19.
(= Uj folyam. Kötet 15—16). 1896.
— Mathematikai ^s term^szettudomdnyi Közlem^nyek vonatkozölag
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Roman. 1895.
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Ser. 2 T. 17. (1895).
— Memoriile sectiunei scientifica. Ser. 2. T. 16. 1894/95 (1895).
— Memoriile sectunii istorice. T. 15. 16. 17. 1895/96.
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Cl. No. 1—6. — Histor.-filos. Cl. No. 1—4.
Chnr« Jahresbericht der Historisch -Antiquarischen Gesellschaft
von Graubänden. 25. Jahrg. 1895.
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N. F. Bd. 39. 1895/96. (1896.)
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Bern 1896.
3*
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Dorpat. Acta et commentationes imp. universit. Jurjevensis (olim
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Dortmimd. Dortmunder Finanz- und Steuerwesen. Bearb. v.
Karl Rubel. Bd. 1. 1892.
Dresden. Neues Archiv f. Sächsische Geschichte und Altertums-
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— Jahresbericht des Königlich Sachs. Alterthums -Vereins über
das 71, Vereinsjahr 1895/96. (1896.)
— Dresdener Geschichtsblätter. Hrsg. v. Verein für Geschichte
Dresdens. Jahrg. 2. 1896. — Tit. u. Reg. zu Bd. 1. (= Jg. 1—4).
— Mittheilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. H. 12 — 14.
1896.
— Jahresbericht des Vereins für Erdkunde. 25. 1896.
Dublin. Proceedings of the R. Irish Academy. Ser. 3. Vol. 3.
No. 4-5. 1895-96.
— List of the Members. 1895. 1896.
— Transactions of the R. Irish Academy. Vol. 30. p. 15 — 20.
1895- 1896.
— The Scientific Proceedings of the R. Dublin Society. Vol. 8.
P. 3. 4. 1894-95.
— The Scientific Transactions of the R. Dublin Society. Ser. 2
Vol. 5. P. 5-12. 1895—96. — Vol. 6. P. 1. 1896.
Dflrkhelm a. d. Hart. Mitteilungen der PoUichia. No. 8—9 =
Jahresbericht. No. 52—53. 1894—95.
Dflsseidorf. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch
des Düsseldorfer Geschichts- Vereins. Bd. 10. 1895.
Edinburgh. Proceedings of the Edinburg Mathematical Society.
Vol. 14. 1895-96.
— Proceedings of the R. Physical Society of Edinburgh. Vol. 13.
1895/96.
— Proceedings of the R. Society of Edinburgh. Vol. 20. 1896.
— Transactions of the R. Society of Edinburgh. Vol. 37. P. 3. 4.
1895. — Vol. 38. P. 1. 2. 1896.
Eichstädt. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstädt. Jahrg.
10. (1896.)
Elsenberg. Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden
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N. F. 21. 1895.
Emden. Jahresbericht der Naturforschenden Gresellschaft i. E.
80. 1894/95. (1896.)
Erftirt. Jahrbücher der Königl. Akademie gemeinnütziger Wissen-
schaften zu E. N. F. Heft 22. 1896.
— Mittheilungen des Vereins für die Geschichte und Alterthums-
kunde von E. H. 17. 1895.
Erlangen. Sitzungsberichte der Physikalisch-Medicinischen Socie-
tät in E. Heft 27. München 1895.
Florenz. Biblioteca Kazionale Centrale di Firenze. BoUettino
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No. 240. — 1896. No. 241-263.
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Sez. di filosofia e di filologia: A. Faggi, La filosofia deir
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conte Baldassare Castiglione. 1890.
Sez. di medicina e cbirurg.: A. Minuti, Sul liehen vosso.
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Sez. di scienze fisiche e natur: V. Marchi, Suir origine
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zu Frankfurt a. M. 3. Folge. Bd. 5. 1886.
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Franenfeld. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte.
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Freibnrg LB. Freiburger DiScesan- Archiv. Organ des kirchlich-
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liche Kunst der Erzdiöcese Freiburg. 25. Bd. 1896.
Oenf. Documents par servir k l'histoire de TUniversitä de Gen^ve.
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d'Archfeologie de Gen&ve. Ser. 2. T. 4. 1896.
38 VendehniA der im Jalire 1896 dng^MigaMa DrwAirliTiftfn.
6enf. 35 Thesen der Universität Genf! 1896.
OlesseD. Mitteilungen des Oberhessischen Greschichtsyereins. N. F.
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Bd. 4. H. 1—6. 1895—96.
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Leopold - Carol. German. naturae Curiosorum. Bd. 61 — 64.
1894—1895.
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H. 2 (= Lief. 5). 1894. - Bd. 2. H. 3 (= Lief. 6). 1895.
VeneidmiB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 39
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d. Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd. 10. No. 3. 1896.
— Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd. 49.
H. 4. Leipzig 1895. — Bd. 50. H. 1—3. Ebend. 1896.
— Zeitschrift für Naturwissenschaften. I. A. des Naturwissen-
schaft!. Vereines für Sachsen und Thüringen hrsg. von 0. Lü-
decke. 5. Folge. Bd. 6 (= 68) H. 3-6. Leipzig 1896—1896. —
Bd. 7 (= 69) H. 1—2. Ebend. 1896.
Hambarg. Mittheilungen der Mathematischen Gesellschaft in Ham-
burg. Bd. 3. H. 6. 1896.
— Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. 17. Jahrg.
1895.
— Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Bd. 10.
H. 1. 1896.
— Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Ham-
burg. 3. Folge. Bd. 3. 1895. (1896.)
— Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften , hrsg.
vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 14. Bd. 1896.
— Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unter-
haltung zu H. Bd. 9. 1894-95. (1896.)
Heidelberg. Neue Heidelberger Jahrbücher hrsg. vom Historisch-
Philosophischen Verein zu Heidelberg. Jahrg. 6. 1896.
Helsingfors. Öfversigt af Finska Vetenskaps-Societetens Förhand-
lingar. 37. 1894/95. (1895.)
— Acta societatis pro fauna et flora Fennica. Vol. 5. P. 3.
Vol. 9. 10. 12. 1893—95.
— Bulletin de la commission g^ologique de la Finlande. 1 — 5.
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— Finlands geologiska Undersökning. Beskrifning tili Kartbladen.
No. 27. [Text u. Karten.] 1895/96.
— Herbarium musei Fennici. 2. ed. 2. Musci 1894. (1896.)
— Vetinskapliga Meddelanden af geogrsifiska foreningen i Finland.
2. 1894—1895. — 3. 1896.
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19—21. 1893—95.
— Observations m^t^orologiques publikes par la Soci^t^ des Sciences
de Finlande. T. suppl. 1881—1890. (1896.)
— Observations publikes par l'Institut M^t^orologique Central de
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40 Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Druckscbriften.
vations en 1894 (1895). — Vol. 14 livr. 1. Observations en
1895 (1896).
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Landeskunde für 1895/96. (1896.)
— Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. N, F.
Bd. 27. H. 1. 1896.
Hohenleaben. Jahresbericht des Vogtländischen Altertumsforschen-
den Vereins zu Hohenleuben. 66—66. (und 18 — 19. Jahres-
bericht zu Schleiz). 1896.
Karlsrahe. 13 Schriften der Technischen Hochschule zu Karls-
ruhe. 1896.
— Veröffentlichungen der Großherzogl. Sternwarte zu Karlsruhe.
Hrsg. von Dr. W. Valentin er. Heft 5. 1896.
Kasan. Bulletin de la Sociätä Physico - Math^matique de Kasan.
Ser. 2. T. 5. No. 3. 4. 1896.
Kempten* Allgäuer Geschichtsfreund. Zwanglose Mittheilungen,
hrsg. vom Allgäuer Alterthums-Verein. Jahrg. 8. 1895.
Kiel. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig -Holstein -Lauen-
burgische Geschichte. Bd. 25. 1895.
— Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen, hrsg. von der Kom-
mission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen
Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland.
N.F. 1. Bd. 2. Heft. Kiel und Leipzig 1896.
Klagenfiirt. Carinthia I. Mittheilungen des Geschichtsvereins für
Kärnten. 85. Jahrg. 1895. — 86. Jahrg. 1896.
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f. 1895 (1896). — Festschrift zum hundertjährigen Geburtstage
Gottliebs Freih. v, Ankershofen und zur fünfzigjährigen Jubel-
feier des Geschichtsvereins 1896.
Klansenbarg. l^rtesitö az £rdälyi Muzeum-egylet orvos-term^-
szettudomänyi szakosztdlydböl. Evfolyam 20, I. füz. 3. 1896;
n. fdz. 3. 1896. :fevfolyam 21, I. füz. 1. 1896; H. füz. 1. 1896;
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KSln. Annalen d. histor. Vereins für den Niederrhein. Bd. 60.
Abth. 1. 1895. — Bd. 61. 1895.
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Prussia. Heft 20 für 1895/96. (1896.)
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berg i. Pr. Jahrg. 36. 1895. (1896.)
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Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Arbejder. i Aaret
1895 No. 3. 4. — 1896. No. 1-5.
— Det Kong. Danske Vidensk. Selskabs Skrifter. Naturvidensk.
og math. Afdeling. 6. R. Bd. 8 H. 2. 1896.
— Eegesta diplomatica historiae Daoiae cura societatis regiae
scientiarum Danicae [= Chronologisk Fortegnelse over hidtit
toykte diplomer og andre brevskaber til oplysning af den danske
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Krakaa. Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakau.
1895 No. 9. — 1896 No. 1-8.
— Wydawnictwo Komisyi fizyograficznej Akadem. Umiej^tn. Atlas
geologiczny Galicyi. Ze986yt. 5. Tekst i Kart. 1895.
— Materyacy antropologiczno - archeologiezne - etnograficzne wyda-
wane staraniem Komisyi antropologieznej Akademii umicj^tnosci.
T. 1. 1896.
— Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia.
Pomniki dziejowe wiekow srednich do objasnienia rzeczy polskich
stuz^ce. T. 15. 1896.
— Rocznik zarzjjdu Akademii Umiej^tnosci w Krakowie. Rok
1894/95 (1895).
— Rosprawy Akademie Umiej^tnosci. Wydziat filol. Ser. 2.
T. 7-9. 1894-95. 1894. — Wydziat histor.-filozof. Ser. 2.
T. 7. 1895. - Wydziat mat.-przyrod. Ser. 2. T. 8. 9. 1896.
— Sprawozdania Komisjd do badania historyi sztuki w Polsce.
T. 5. No. 4. 1896.
— Sprawozdania Komisyi Fiziograficznej obejmujsjce poglad na
czynnosci dokonane w cisjgu roku. T. 30. 1896.
— Biblioteka pisarzöw polskich. T. 31. 1896.
— Balzer, Oswald, Genealogia Piastow. 1895.
— Pinkel, L., Bibliografia historyi Polskiej. Wspötnic z Henry-
kiem Sawczynskiem i czenkami Kötka histor. ucznego Univer-
sytetu twow. Cz(jsc. 2. Zeszyt. 2. 1896.
Laibach. Izvestja muzejskega drustva z Kranjsko. Letnik 5.
Sei 1-6. 1895.
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Gewassen. Aangevangen door Jan Kops voortgezet door E.
W. vanEeden. Afl. 311— 314. 1896.
— Yerslag van den staat der sterrenwacht te Leiden, uitgebr.
door H. G. van de Lande Bakhuyzen. 1894—1896. (1896).
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Jahrg. H. 4. 1896. — Generalregister der Jahrg. 1—25 von
A. V. Tillo. Suppl.-H. zu Jahrg. 29. 1895.
— Abhandlangen des Königl. Sachs. Meteorologischen Listitates.
Heft 1. 1896.
— Abhandlangen der philolog.-histor. Classe der Königl. Sächsischen
Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. 17. No. 1—5. 1896.
— Abhandlungen der mathemat-phys. Classe. Bd. 23. No. 1 — 5.
1896.
— Berichte über die Verhandlungen der Königl. Sachs. Gesell-
schaft der Wissenschaften zu Leipzig. Philolog.-histor. Cl.
Bd. 47. 1895. H. 3. 4. 1895. - Bd. 48. 1896. H. 1. 1896. —
Mathemat.-phys. Cl. Bd. 47. 1895. — Bd. 48. H. 1-3. 1896.
— Zur 50. Jubelfeier der Königl. Sachs. Ges. d. Wiss. am 1. Juli
1896. Beden und Register.
— Freisschriften gekrönt und hrsg. v. d. Fürstlich Jablonowski-
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Mathem.-physikal. Classe Bd. 19. Abth. 1. 1896. — Philos.-
phüolog. Classe Bd. 20. Abth. 2. 1895.
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Philos.-philol. und histor. Classe 1895—1896. Heft 1. 2. —
Math.-physik. Classe 1895. Heft 3. — 1896. Heft 1. 2.
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Jahrg. 4. No. 11-12. 1896, — Jahrg. 5. No. 1—12. 1896.
Neapel. Eendiconto dell' Accademia delle science fisiche e mate-
matiche (Sezione della Societä Beale di Napoli). Ser. 3. Vol. 1.
fasc. 12. 1896. - Vol. 2. fasc. 1—11. 1896.
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Neubarg &• D. Neaburger KoUektaneen-Blatt für die Geschichte
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No.10. 1896. - Vol. 2. 1895-96. — Vol. 3. No.l— 3. 1896.
— Papers published by the American Mathematical Society. Vol. 1.
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Nürnberg. Bd. 10. Heft 4. 1896.
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— Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Jahrg.
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und Litteratur in Böhmen. Bd. 4. Prag, Wien, Leipzig 1896. —
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(Teschen) v. J. E. Hibsch. Wien 1896.
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— Sitzungsberichte der Kaiserl. Akad. der Wissenschaften. Philos.-
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Mathemat.-naturw. Cl. Bd. 104. Abth. 1. 2a. 2b. 3. 1895.
— Archiv für österreichische Geschichte. Hrsg. v. der zur Pflege
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d. W. Bd. 82. 1895. — Bd. 83. 1. Hälfte. 1896.
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— Fontes rerum Austriacarum. Oesterreichische Geschichtsquellen.
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Jahrg. 12. H. 12. 1895. — Jahrg. 13. 1896.
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Protokolle über die Sitzungen am 19. Juni 1896.
— Verhandlungen d. k. K. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in
Wien. Bd. 45. Heft 10. 1895. — Bd. 46. No. 1-8. 1896.
Abhandlungen der k. E. Geologischen Broichsanstalt. Bd. 18.
Heft 1. 1895.
Jahrbuch der k. E. Geologischen £eichsanstalt. Bd. 45. Jahrg.
1895. H. 2-4. — Bd. 46. 1896. H. 1.
Verhandlungen der k. E. Geologischen Reichsanstalt. Jahrg.
1895. No. 14—18. — Jahrg. 1896. No. 1-15.
Publicationen der v. EuflPher'schen Sternwarte in Wien (Ottak-
ring). Hrsg. v. Dr. Norbert Herz. Bd. 4. 1896.
— Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich.
Jahrg. 29. 1895. (1895/96.)
— Topographie von Niederösterreich, hrsg. v. Verein f. Landes-
kunde von Niederösterreich. Bd. 4. Bogen 25 — 48. 1895.
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stationen in Bosnien-Hercegovina. Hrsg. v. d. Bosnisch-Hercego-
vinischen Landesregierung. 1894 (1895).
Wiesbaden. Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde
und Geschichtsforschung. Bd. 28. 1896.
— Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Jahrg.
49. 1896.
Worms. Vereinsgaben des Alterthumsvereins zu Worms 1895:
Catechismus und anweisung zu christlichem glauben. 1543. —
A. Weckerling: Leonhart Brunner, der erste vom £ate der
Reichsstadt Worms angestellte evangelische Prediger (1527—
' 1548).
Wfirzbnrg. Sitzungsberichte der Physikalisch -Medicinischen Ge-
sellschaft zu Würzburg. Jahrg. 1895. No. 3—9,
YerzeicbniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 66
Wflrzbnrg. Verhandlangen der Physik.- Medic. Gesellscbaft zu
Wfirzbupg. Bd. 29. No.6-7. 1895. - Bd. 30. No.l— 6. 1896.
— Archiv des Historischen Vereins von ünterfranken und Aschaffen-
burg. Bd. 37. 1896. — Bd. 38. 1896.
— Jahresbericht desHistor. Vereins von Unterfranken und Aschaffen-
burg für 1894 (1896). - für 1895 (1896).
Xalapa. Boletin mensual meteorolögico y agrfcola del observatorio
central del estado de Veracruz Llave (Republica Mexicana)
Avril 1896. 1896.
Zflrich. Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich.
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— Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich.
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Aeta mathematica. Journal rädig^ par G. Mittag-Leffler. Bd. 20.
Heft 1—2. ib. 1896.
Acte ^i documente relative la Istoria renascerei Romanici publ. de
Ghenadie Petrescu, Dim. A. Sturdza si Dim. C. Sturdza Bucu-
reni. Vol. 1. 1883. — Vol. 2—5 ib. 1883—1890. - Vol. 6. P. 1.
ib. 1896. — VoL 7 ib. 1892.
Antlquit^s Laeustres. Album publik par la Soci^t^ d*histoire de
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Sage ans Südwest-Zelebes ins Deutsche übertragen. Luzem 1896.
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Ziegler, Julius und Walther ESnig, Das Elima von Frankfurt a/M.
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60 Da?id Hubert,
Zum Gedächtnis an Karl Weierstraß.
Von
David Hubert
Karl Weierstraß wurde am 31. Oktober 1816 zu Ostenfelde in
Westfalen als Sohn des dortigen Bürgermeisters geboren. Er be-
suchte während der Jahre 1829—1834 das Gymnasium in Pader-
born und studirte dann in Bonn Jura; erst im Jahre 1838, als er
im 23. Lebensjahre stand, entschloß er sich zum Studium der Ma-
thematik und ging deshalb nach Münster, woselbst er eine mathe-
matische Vorlesung bei Quäermann besuchte, die einzige, die er
in seinem Leben gehört hat. Nach Ablegung des Examen pro
facultate docendi und des Probejahres ging er zunächst als Lehrer
an das Progymnasium in Deutsch -Krone und dann als Oberlehrer
an das Gymnasium in Braunsberg. Fünfzehn Jahre hindurch war
Weierstraß als Gymnasiallehrer thätig; während dieser Zeit ver-
öffentlichte er eine Reihe bedeutender Abhandlungen über die
schwierigsten Probleme der Functionentheorie. Die erste Aner-
kennung für diese Leistungen wurde ihm durch die philosophische
Facultät in Königsberg zu Teil, die ihn im Jahre 1854 auf Richelofs
Antrag zum Doctor honoris causa ernannte. Zwei Jahre später
wurde Weierstraß als ordentlicher Professor an das Gewerbe-
Institut und zugleich als außerordentlicher Professor an die Uni-
versität, sowie als Mitglied der Akademie der Wissenschaften nach
Berlin berufen. Im Jahre 1864 wurde er ordentlicher Professor
an der Universität Berlin. Seit 1856 ist Weierstraß Korrespondent-
unserer Gesellschaft der Wissenschaften und seit 1865 ihr aus-
wärtiges Mitglied gewesen. Sein siebzigster Geburtstag wurde von
der mathematischen Welt als Festtag begangen ; ebenso sein acht-
zigster Geburtstag, an welchem unsere Gesellschaft ihn in einer
Glückwunschadresse als den größten lebenden Meister des mathe-
matischen Faches feierte,
anim Ged&chinis an Karl Weierstraft. 61
Weierstraß ist am 19. Februar dieses Jahres im zweinndacht-
zigsten Lebensjahr in Berlin gestorben. Die Lehrthätigkeit hatte
er schon seit einer £eihe von Jahren eingestellt; doch seine gei-
stige Frische blieb ihm bis zum Tode erhalten. Er empfing noch
gern Besuche auch der ihm persönlich ferner stehenden Mathematiker
und verfolgte ihre wissenschaftlichen Bestrebungen mit Interesse.
Weierstraß* äußere Erscheinung war eine bedeutende; seine
leuchtenden Augen und sein weißes wallendes Haar werden auch
dem in Erinnerung bleiben, der ihn nur selten gesehen hat. Sein
Bildnis ist im Auftrage des Staates für die Nationalgallerie ge-
malt worden.
Die Abhandlungen und Vorlesungen von Weierstraß werden von
einer Kommission herausgegeben, welche die Akademie der Wissen-
schaften zu Berlin aus ihrer Mitte ernannt hat und der Weierstraß
selbst angehörte. Die ersten beiden Bände sind bereits erschienen.
In seiner akademischen Antrittsrede vom Jahre 1867 hat
Weierstraß selbst sein wissenschaftliches Programm entwickelt.
Er schildert darin, eine wie mächtige Anziehungskraft schon beim
ersten Studium die Theorie der elliptischen Functionen auf ihn
ausgeübt habe und wie er die Förderung der Theorie der periodi-
schen Functionen von mehreren Veränderlichen, deren Existenz be-
reits von Jaodbi nachgewiesen worden war, als eine Hauptaufgabe
der Mathematik ansah, an der auch er sich zu versuchen entschloß.
Um sich för diese schwierige Aufgabe vorzubereiten, gab er sich
zunächst dem gründlichen Studium der vorhandenen Hülfsmittel
und der Beschäftigung mit minder schweren Aufgaben hin. Die
Frucht dieser Studien waren zunächst die in den Jahren 1841 —
1843 veröffentlichten Abhandlungen über die Theorie der Fotenz-
reihen, über die Definition analytischer Functionen mittelst alge-
braischer Differentialgleichungen und über die analytischen Facul-
täten; diese Abhandlungen waren zugleich die ersten Vorläufer für
die später durch ihn vollendete Neubegründung der Theorie der
analytischen Functionen. Nunmehr folgten drei grundlegende Ab-
handlungen über das sogenannte Umkehrproblem der hyperellipti-
schen Integrale: die erste in dem Programm des Braunsberger
Gymnasiums enthielt die Herleitung der Relationen zwischen den
Perioden der hyperelliptischen Integrale, die für die Lösung des
Jacobi'schen ümkehrproblems von fundamentaler Bedeutung sind;
die zweite und dritte Abhandlung im Journal für Mathematik
Band 47 und 62 gaben eine kurze Darlegung des Weges, auf wel-
chem er die das Umkehrproblem lösenden Functionen als Quotien-
ten beständig oonvergenter Potenzreiheu wirklich zur Darstellung
62 David Hubert,
briogt. Dieser Weg war gänzlich neu und demjenigen entgegen-
gesetzt, der bisher für den Fall des Geschlechtes p = 2 von
RosenJiain und Goqpel betreten war. Während diese Mathematiker
die Thetafunctionen und die errechneten Relationen zwischen den-
selben als Grrundlage für ihre Theorie wählten, ging Weierstraß
von den Differentialgleichungen der hyperelliptischen Functionen
aus und es erscheinen bei ihm die Thetafunctionen als ein letztes
Glied der Theorie. Die Lösung des Jacobi'schen ümkehrproblemsy
die Weierstraß in diesen Arbeiten für die hyperelliptischen Inte-
grale zum ersten Mal gegeben hat und die für beliebige Abersche
Integrale nachher zuerst durch Riemann auf einem anderen Wege
und dann von Weierstraß selbst in seinen Vorlesungen ausgeführt
worden ist, gilt mit Eecht als eine der größten Errungenschaften
in der Analysis.
Doch den nachdrücklichsten und weitreichendsten Einfluß auf
die Entwickelung der mathematischen Wissenschaft hat Weierstraß
durch die Neubegründung und den systematischen Aufbau
der allgemeinen Theorie der analytischen Functionen ausgeübt.
Bei der Errichtung dieser Theorie, die das Hauptwerk seines
Lebens ist, diente ihm als wesentliches Mittel zur Sicherung der
Grundlagen und zur Klärung der Begriffe die Kritik, die er am
überlieferten analytischen Stoffe mit meisterhafter Schärfe hand-
habte und die durchweg ein Grundzug in seinem wissenschaftlichen
Denken ist.
Vor Allem erinnern wir an Weierstraß^ Kritik des Functions-
begriffes, welche ihn dazu führte, eine analytische Function als
den Inbegriff aller Potenzreihen zu definiren, die aus einer be-
stimmten Potenzreihe durch Fortsetzung entstehen. Die Potenz-
reihe ist sonach das Fundament seiner Theorie der analytischen
Functionen; die Potenzreihe gilt ihm begrifflich als das Ana-
logen zu der Irrationalzahl, die er als eine unendliche Summe von
rationalen Zahlen definirt, und sie erscheint ihm auch formal als
die naturgemäßeste Grundlage für seine Theorie, indem er erkennt,
daß das Rechnen mit Potenzreihen nach den gewöhnlichen Grund-
gesetzen der Addition, Subtraction, Multiplication und Division er-
folgt. Für die Weiterentwickelung der Theorie sieht Weierstraß
das Wesentliche und WerthvoUe seiner Definition der analytischen
Function in dem Umstände, daß eine jede durch eine analytische
Gleichung ausgedrückte Eigenschaft der Function, wenn sie für
einen noch so kleinen Bereich der complexen Veränderlichen erfüllt
ist, notwendig für den ganzen Definitionsbereich gilt, oder kora
gesagt, daß die Eigenschaften einer Stelle des Bereiches jeder
zam Ged&chtnis an Karl Weierstraft. 63
Stelle zukommen. Diese Thatsache würde, wie Weierstraß an Bei-
spielen zeigt, nicht statthaben, sobald man die Function etwa
durch einen analytischen Ausdruck oder durch eine beliebige un-
endliche Reihe von rationalen Functionen definiren würde.
In einer nach Form und Inhalt klassischen Abhandlung zur
Theorie der eindeutigen analytischen Functionen hat Weierstraß
eine große Klasse von Functionen, nämlich die eindeutigen und in
der ganzen Ebene definirten Functionen mit einer endlichen An-
zahl von wesentlich singulären Stellen nach den Frincipien seiner
Functionentheorie behandelt und insbesondere den allgemeinsten
analytischen Ausdruck für die Functionen dieser Klasse aufgestellt«
Die Kritik des übergelieferten Begriffes des Differentialquotien-
ten führte Weierstraß zur Entdeckung solcher Functionen einer
reellen Veränderlichen, welche überall innerhalb eines Intervalles
stetig ist und die dennoch nirgends einen Differentialquotienten
besitzt.
Von höchster Wichtigkeit ist femer die scharfe Unterscheidung,
die Weierstraß trifft, je nachdem eine Function an einer Stelle
einen Werth erreicht oder demselben nur beliebig nahe
kommt 9 insbesondere die Unterscheidung zwischen dem Begriff
des Maximum oder Minimum und dem Begriff der oberen oder
unteren Grenze einer Function einer reellen Veränderlichen. In
seinem Satze, demzufolge eine stetige Function einer reellen
Veränderlichen ihre obere und untere Grenze stets wirklich er-
reicht, d. h. ein Maximum und Minimum notwendig besitzt, schuf
Weierstraß ein Hülfsmittel, das heute kein Mathematiker bei feine-
ren analytischen oder arithmetischen Untersuchungen entbehren kann.
In engem Zusammenhange mit der genannten Unterscheidung
steht die Weierstraß' &(AiQ Kritik des sogenannten Dirichlet'schen
Principes, eines Principes, mit dessen Hülfe Biemat^n seine groß-
artige Theorie der AbeFschen Functionen begründet hatte. Weier-
straß erkannte, daß die diesem Principe zu Grunde liegende
Schlußweise nicht stichhaltig ist, und zeigte dies auf die Weise,
daß er als Beispiel ein gewisses einfaches Integral angab, welches
vermöge der Willkür der darin vorkommenden Function die
untere Grenze besitzt, dagegen niemals genau den Werth
darstellt, wie man auch, den Endbedingungen entsprechend,
die sonst willkürliche Function unter dem Integralzeichen wählen
mag.
Wie wir gesehen, war Weierstraß» wissenschaftliche Thätig-
keit vor Allem zwei großen Aufgaben gewidmet, nämlich der För-
derung der Theorie der AbeVschen Functionen und der Neubegrim-
64 David Hubert,
düng der allgemeinen Funetionentheorie. Diese und die nah ver-
wandten Wissensgebiete bildeten zugleich den Hauptgegenstand der
Vorlesungen, welche Weierstraß an der Berliner Universität
gehalten hat; es sind dies vor Allem die Vorlesungen über die
Theorie der analytischen Functionen, über die elliptischen, die
hyperelliptischen und die Aberschen Functionen. Diese Vorlesungen
haben in zahllosen Nachschriften weit über den Kreis seiner
Schüler hinaus Verbreitung gefunden und sind den Femerstehenden
öfters auch durch mündliche TJeberlieferung bekannt geworden;
erst sie lassen den ganzen Gedankeninhalt seiner Lehre erkennen.
Es zeigt sich hier recht deutlich, daß für die Erlernung und Aus-
breitung der mathematischen Wissenschaft neben der geschriebenen
Formel das gesprochene Wort ein gleichberechtigter Factor und
ein ebenso unentbehrliches Hülfsmittel ist.
Die Vorlesung über die allgemeine Theorie der analytischen
Functionen einer Veränderlichen hat die bereits erwähnte Neu-
begründung der Funetionentheorie zum Gegenstande und bildet
das Fundament des ganzen Weierstraß' sehen Lehrgebäudes; sie
zeichnet sich ganz besonders durch die strenge Methode und den
naturgemäßen Fortgang der Gedankenentwickelung aus.
Wir nennen ferner die Vorlesung über elliptische Functionen.
Weierstraß vereinfachte die Theorie dieser Functionen in erheb-
lichem Maße, indem er an Stelle der von Jacobi studirten Functionen
die Functionen p(w) und S(w) einführte, die gegenüber der linearen
Transformation der Perioden ein invariantes Verhalten aufweisen.
Die Formeln und Lehrsätze zum Gebrauche dieser elliptischen
Functionen sind nach Weierstraß' Vorlesungen und Aufzeichnungen
von H. A, Schwäre bearbeitet und herausgegeben worden. Die
Weierstraß' sehen elliptischen Functionen fp{u) und 6(w) sind jetzt
fast allgemein in der mathematischen Welt eingebürgert.
Die Vorlesung über hyperelliptische Functionen enthält die
Ausführung und Vervollständigung der vorhin besprochenen von
Weierstraß in seinen Abhandlungen niedergelegten Theorie.
Aus Weierstraß' Vorlesung über Abel' sehe Functionen endlich er-
kennen wir, wie es ihm gelang, in Verfolg seines ursprünglich für
die hyperelliptischen Functionen eingeschlagenen Weges eine Theorie
dieser allgemeineren Functionen aufzurichten. Diese Theorie ist ein
ebenbürtiges Gegenstück zu derjenigen, die Biemann auf völlig ver-
schiedene Art fast zu gleicher Zeit begründet hat. Während Bie*
mann, wie vorhin erwähnt, seine Theorie der Aberschen Functionen
wesentlich auf das nicht einwandfreie DirichleVsche Princip stützt,
beruht die Weierstrc^/Tsehe Theorie der AbeFschen Functionen auf
zum Gedächtnis an Karl Weierstraß. 65
algebraischer Grundlage. Es war, wie Weierstraß in einem an
H. Ä. Schwäre gerichteten Briefe ausfahrt, für ihn ein Glaubens-
satz, in welchem er sich besonders durch eingehendes Studium der
Theorie der analytischen Functionen mehrerer Veränderlicher
bekräftigt sah, daß die Functionentheorie auf dem Fundamente
algebraischer Wahrheiten aufgebaut werden müsse, und daß es
deshalb nicht der richtige Weg sei, wenn umgekehrt zur Be-
gründung einfacher und fundamentaler algebraischer Sätze so-
genannte transcendente Hülfsmittel in Anspruch genommen werden.
Für die TTcierÄ^rajff'sche Theorie der algebraischen Gebilde be-*
sonders charakterisch ist der Begriff der Frimfunction. Indem
Weierstraß das algebraische Gebilde in der nach ihm benannten
Normalform zu Grunde legt derart, daß das Unendlichfeme nur
eine Stelle des Gebildes ausmacht, beweist er die Existenz einer
analytischen auf dem algebraischen Gebilde eindeutigen Function,
welche überall im Endlichen sich regulär verhält und welche über-
dies nur höchstens an einer gegebenen Stelle des Gebildes ver-
schwindet. Fällt das Geschlecht oder nach Weierstraß der Rang
des algebraischen Gebildes größer als aus, so besitzt jene
Function im Unendlichfemen notwendig eine wesentlich singulare
Stelle und wenn diese Singularität noch in gehöriger Weise cha-
rakterisirt ist, nennt Weierstraß jene Function eine Frimfunction
und beweist dann, daß jede ganze algebraische Function auf eine
und nur auf eine Weise als Product von Primfunctionen darstell-
bar ist. Der Satz von der eindeutigen Zerlegbarkeit mathemati-
scher Größen in Frimfactoren, welcher für ganze rationale Zahlen
sogar Nichtmathematikern geläufig ist und der in der gesammten
Zahlen- und Functionentheorie eine fundamentale EoUe spielt, ist
somit durch den Begriff der Frimfunction für den Bereich der
Functionen eines algebraischen Gebildes festgestellt und insofern
wird gewissermaßen der algebraische Begriff des Primi deals
durch die Weierstraß' s^he transcendente Frimfunction reali-
sirt. Mit Hülle des genannten Satzes von der eindeutigen Zer-
legbarkeit einer jeden ganzen Function in Primfunctionen gelangt
Weierstraß zu dem Abel'schen Theorem und zu dessen Umkehrung
d. i., um die Sprache der Arithmetik zu gebrauchen, zu der Er-
kenntnis, daß die Gleichungen des Aberschen Theorems die not-
wendige und hinreichende Bedingung darstellen, damit ein Ideal
des algebraischen Gebildes zur Klasse der Hauptideale gehöre.
Die Lösung des Jocofti'schen Umkehrproblems und die Darstellung
der Aberschen Functionen durch die Thetafunctionen bilden den
Abschluß der Vorlesung.
KaebrieliUB; GMchUtt. MittiieUuigen 1897. 5
66 David Hubert,
Id engster Beziehung zur Theorie der Aberschen Functionen
steht der Gegenstand einer Note, welche Weierstraß in den Monats-
berichten der Berliner Akademie vom Jahre 1869 veröffentlicht
hat und welche die wichtige Frage nach den allgemeinsten 2n-fach
periodischen Functionen von n Variabein betrifft. Ein an Borchardt
gerichteter Brief behandelt den gleichen Gregenstand. Leider sind
die Beweise der hier aufgestellten Sätze bis heute noch nicht be-
kannt geworden.
Durch die Beschäftigung mit der Theorie der Abel'schen
Functionen wurde Weierstraß veranlaßt, seine Theorie der analy-
tischen Functionen einer Veränderlichen auf m e h r Veränderliche
auszudehnen ; er entwickelte vermöge des Hülfsmittels der Fotenz-
reihen die Grundlagen der Theorie der analytischen Functionen
mehrerer Veränderlicher und deckte die merkwürdigen Analogien
und Unterschiede dieser Theorie mit der Theorie der Functionen
einer Veränderlichen auf. Die hauptsächlichsten Resultate seiner
Forschungen auf diesem Gebiete hat Weierstraß zuerst im Jahre
1879 für * seine Zuhörer lithographiren lassen.
Die schöpferische Thätigkeit Weierstraß' war keineswegs auf
Functionentheorie beschränkt. Die Algebra verdankt ihm zwei
neue Beweise ihres Fundamentalsatzes, demzufolge jede algebraische
Gleichung eine Wurzel hat. Der letztere im Jahre 1891 veröffent-
lichte Beweis giebt zugleich einen Weg an, wie man die Wurzeln
durch eine endliche Anzahl im Voraus zu übersehender Operationen
mit beliebiger Genauigkeit berechnen kann.
Weierstraß bereicherte ferner die Algebra der linearen Trans-
formationen mit dem Begriffe der Elementarteiler; er stellte mit
Hülfe dieses Begriffes die notwendigen und hinreichenden Bedin-
gungen dafür auf, daß zwei bilineare oder quadratische Formen in
zwei andere vorgelegte Formen linear transformirt werden können.
Die Theorie der Elementarteiler fand seitdem in den verschieden-
sten Gebieten der Mathematik Eingang und Anwendung.
Der in unseren Nachrichten 1883 veröffentlichte an H, A, Schwarz
gerichtete Brief zur Theorie der aus n Haupteinheiten gebildeten
complexen Größen behandelt die von Gauß aufgeworfene Frage,
warum die Relationen zwischen Dingen, die eine Mannigfaltigkeit
von mehr als zwei Dimensionen darbieten, nicht noch andere in
der allgemeinen Arithmetik zulässige Arten von Größen liefern
können. Weierstraß hält es nach dem Ergebnis seiner Unter-
suchung für wahrscheinlich, daß Gauß diese Unzulässigkeit als
dadurch begründet angesehen habe, daß bei Einführung von mehr
als zwei Haupteinheiten das Froduct zweier Größen verschwinden
zum Qed&chtnis an Karl WeierstraB. 67
kann, ohne daß einer seiner Factoren den Werth hat. Jeden-
falls geht, wie Weierstraß ausdrücklich hervorhebt, ans seiner Unter-
suchung hervor, daß die Arithmetik der allgemeinen complexen
Größen zu keinem Resultate fuhren kann, das nicht aus Ergebnissen
der Theorie der complexen Größen mit einer oder mit zwei
Haupteinheiten ohne Weiteres ableitbar wäre.
Die Arbeit von Weierstraß über die Ludolph'sche Zahl stellt
eine Vereinfachung der bekannten Untersuchungen von Hermite
und Lindemann dar, durch welche der letztere Mathematiker die
Transscendenz der Zahl sr bewiesen hatte.
Eine große Anzahl wertvoller mathematischer Publikationen
entstanden auf WeierstrcJT Anregung. Es seien hier nur die be-
achtenswerten Theoreme erwähnt, die Mittag-Leffler im Anschluß
an die früher genannten Weierstraß'schen Untersuchungen über die
eindeutigen analytischen Functionen entwickelt hat, und die inter-
essante Abhandlung von F. Schotiky „Abriß einer Theorie der
Aberschen Functionen von drei Variabein".
Kein Zweig der Functionentheorie blieb von der Weierstraß-
sehen Lehre unberührt; so sei an den Einfluß erinnert, den die-
selbe auf die Theorie der gewöhnlichen und der partiellen Diffe-
rentialgleichungen ausgeübt hat.
Wichtige und entwickelungsfähige Theorieen anderer Mathema-
tiker führen, wenn man ihrer Quelle nachgeht, auf Weierstraß zurück.
So knüpfen die interessanten und anregenden Untersuchungen von
H. Ä. Schwäre über Minimalflächen an die Formeln an, die Weierstraß
1866 in den Monatsberichten der Berliner Akademie über diesen
Gegenstand entwickelt hat, und die Lösung der Randwertaufgabe
in der Fotentialtheorie durch die fundamentalen Methoden von
H. A. Schwarz und C. Neumann ist eine mathematische Errungen-
schaft, die durch die vorhin besprochene Weierstraß B<ih^ Kritik des
Dirichlet'schen Princips bedingt war. Ferner sind die neuer-
dings von den französischen Mathematikern, insbesondere von
J. Hadamard angestellten Untersuchungen über eindeutige analy-
tische Functionen von bestimmtem „Geschlechte" eine consequente
Fortbildung der Weierstraß Qohen Theorie der eindeutigen analy-
tischen Functionen, und wie wichtig diese Untersuchungen auch
für die Arithmetik sind, hat uns jüngst in glänzender Weise
J^ Hadamard^) gezeigt, indem es ihm gelang, wesentlich auf Grund
1) Sur la distributioQ des z^ros de la fonction ((«) et ses cons^qaences
arithm^tiqaes. Bull, de la soo. math. t. 24. 1897.
68 Dayid Hubert,
der Theorie der eindeutigen analytischen Functionen den seit Gauß
von den ersten Mathematikern vergeblich gesuchten Beweis dafür
zu finden, daß die Anzahl der unterhalb einer Grenze m liegenden
Primzahlen den asymptotischen Wert -j besitzt.
Was endlich die Anwendungen der Functionentheorie betrifft,
so sind vor Allem die Vorlesungen von Weierstraß über Variations-
rechnung zu nennen. Mit bewundernswerter kritischer Schärfe legt
hier Weierstraß die Mängel der überlieferten Theorie bloß ; er zeigt,
daß die alten Methoden nicht sämmtliche Variationen der zu be-
stimmenden Function, sondern nur diejenigen berücksichtigen, für
die auch die Differentialquotienten der zu bestimmenden Function
unendlich wenig variiren. Weierstraß giebt die Lösung der Frage,
wann ein bestimmtes Integral mit einer willkürlichen Function ein
Maximum oder Minimum besitzt, indem er zu den Kriterien von
Euler j Lagrange, Legendre und Jacdbi ein neues Elriterium hinzufügt.
Auch auf die Anwendungen der Functionentheorie im Gebiete
der Mechanik und Physik hat Weierstraß hohen Wert gelegt und
seine Schüler vielfach zu Untersuchungen in diesem Gebiete ver-
anlaßt. Wir erwähnen in dieser Hinsicht nur die Dissertation von
//. BrunSj welche die Frage nach der Fortsetzung der Potential-
function über die Oberfläche des betrachteten Körpers hinaus be-
handelt, und die ebenfalls durch Weierstraß angeregten Unter-
suchungen von Sophie Kowaievski über die Brechung des Lichtes
in cristallinischen Mitteln. Es haben ja über das Verhältnis
der reinen Mathematik zur angewandten Mathematik die Ge-
lehrten je nach ihren Neigungen und Arbeitsgebieten gar ver-
schiedene Meinungen gehabt. Kummer hat sein Glaubensbekenntnis
in dieser Hinsicht in seiner akademischen Antrittsrede vom Jahre
1856 ausgesprochen. ;,Die Mathematik", so führt Kummer aus,
;,habe auch als Hülfswissenschaft namentlich in ihren Anwen-
dungen auf die Natur manche großartige Triumphe gefeiert, und
es sei nicht zu leugnen, daß sie diesen hauptsächlich die allge-
meine Achtung verdankt, in welcher sie steht; aber ihre höchste
Blüthe könne sie nach seinem Dafürhalten nur in dem ihr eigenen
Elemente des abstrakten reinen Quantums entfalten, wo sie unab-
hängig von der äußeren Wirklichkeit der Natur nur sich selbst
zum Zwecke hat^. Weierstraß vertrat eine mehr vermittelnde
Ueberzeugung. Die Bedeutung, die die Mathematik als reine
Wissenschaft beansprucht, erkennt er im vollsten Maße an und
warnt davor, den Zweck einer Wissenschaft außerhalb derselben
zu suchen ; aber zugleich betont er in seiner akademischen Antritts*
lum Gedächtnis an E. WeierstraB. 69
rede vom Jahre 1857, daß es ihm nicht gleichgültig sei, ob eine
mathematische Theorie sich für Anwendungen auf Physik eigne
oder nicht. Weierstraß redet einer tieferen Auffassung des Ver-
hältnisses zwischen Mathematik und Naturforschung das Wort,
derzufolge der Physiker in der Mathematik nicht lediglich eine
Hülfsdisciplin und der Mathematiker die Fragen, die der Physiker
stellt, nicht als eine bloße Beispielsammlung für seine Methoden
ansehen solle. ;,Auf die Frage", so fahrt Weierstraß in jener Rede
fort, „ob es denn wirklich möglich sei, aus den abstrakten Theorien,
welchen sich die heutige Mathematik mit Vorliebe zuzuwenden
scheine, auch etwas unmittelbar Brauchbares zu gewinnen, möchte
er entgegnen, daß doch auch nur auf rein speculativem Wege grie-
chische Mathematiker die Eigenschaften der Kegelschnitte ergründet
hätten, lange bevor irgend wer ahnte, daß sie die Bahnen seien,
in welchen die Planeten wandeln, und er lebe allerdings der Hoff-
nung, es werde noch mehr Functionen geben mit Eigenschaften,
wie sie Jacobi an seiner Thetafunction rühmt, welche lehrt, in wie
viel Quadrate sich jede Zahl zerlegen läßt, wie man den Bogen
einer Ellipse rectificirt und dennoch'', so setzt Weierstraß hinzu, „im
Stande ist, und zwar sie allein das wahre Gesetz darzustellen,
nach welchem das Pendel schwingt^.
Weierstraß ist nun seinem langjährigen Mitarbeiter an der
Berliner Universität L. KronecJcer im Tode gefolgt und nach-
dem auch die englischen Mathematiker Cayley und Sylvester heim-
gegangen sind, bleibt uns aus jener klassischen Zeit, in der
die Mathematik allerorten in so hoher Blüthe stand, noch der
greise Ch. Hertnite in Paris, der zweite mathematische Ehren-
doctor der Königsberger Universität. Dieser scharfsinnige und
vielseitige Mathematiker hat neulich in der Pariser Akademie
dem Andenken Weierstraß' herzliche Worte gewidmet. „La vie
de notre illustre Confrfere'', so sahlie&t Hermite seinen Nachruf, „a
6t6 en entier consacröe k la Science qu'il a servie avec un absolu
d^vouement. Elle a 6t6 longue et comblöe d'honneurs; mais devant
une tombe qui vient de se fermer, nous ne rappelons que son gönie
et cette universelle Sympathie qui s'accorde k la noblesse du carac-
tfere. Weierstraß a 6t6 droit et bon; qu'il repoive le supreme
hommage plein de regrets et de respect que nous adressons k sa
memoire! Elle vivra aussi longtemps que des esprits
avides de v^rit^s consacreront leurs efforts aux
recherches de l'Analyse, au progrfes de la science
du Calcul.^
70 F- I-«o,
Ernst Curtius.
Von
F. Leo.
An die Aufgabe, in Abwesenheit des zunächst in nnsrer
Gresellschaft dazu Berufenen, einige Worte zum Gedächtnisse von
Ernst Curtius zu sprechen trete ich mit dem Grefühle der Zu-
neigung, der Liebe, das auch dem Fernerstehenden die reine und
edle Gestalt dieses Mannes eingeflößt hat. Sein Tod hat hier
in Göttingen viele Herzen getroffen. Er hat aber auch an der
Peripherie des deutschen Geisteslebens eine Bewegung lebhafter
Theilnahme hervorgerufen. Curtius war einer der auserwählten
Menschen, deren Bild schon in der Seele ihrer Zeitgenossen eine
Art von Verklärung empfangt; nach allem aber was seine Reden
und Schriften lehren, was seine Freunde gleichermaßen und die
sich nur flüchtiger Berührungen zu erfreuen hatten von ihm wissen
und melden, hat selten in ähnlichem Grade das idealisirte Bild
die Wirklichkeit gedeckt, ist selten ein voUkommnerer Einklang
von Geistes- und Seelenkräften, ein reicheres Ausstrahlen und
Empfangen sonniger Lebenselemente, eine reinere Verbindung von
Weisheit und Kindlichkeit in einem glücklicher gefügten Lebens-
rahmen beisammen gewesen. Wenn ein Mann von solcher Art
eine starke wissenschaftliche Wirkung geübt hat, so wird man
von vornherein annehmen dürfen , daß ein Theil davon Wirkung
der Persönlichkeit gewesen ist ; es können sich in der litterarischen
Production eines solchen Mannes dieselben Eigenschaften als
Schattenseiten geltend machen, die in der lebendigen Wirkung
glänzende Erfolge bedeutet haben ; in der That wird, wenn einmal
die Quellen dafür reichlicher fließen, Ernst Curtius' eigenstes per-
sönliches Wesen wie das weniger anderer Gelehrter zur Ge-
schichte der Wissenschaft gehören.
Hier in Göttingen ist sein Bild lebendig geblieben, wie es in
stiller und öffentlicher Arbeit, in Verkehr und Leben sich zu-
sammenschloß. Curtius hat in unsrer Gesellschaft, an unsrer
Ernst Cortias. 71
Universität zwölf seiner lebenskräftigsten Jahre verbracht, die
Jahre gleichmäßiger Wanderung auf erreichter Höhe. Hier ist
seine griechische Geschichte entstanden; in unsrer Gesellschaft
sind seine attischen Studien vorgelegt worden; an den Festtagen
unsrer Universität hat Curtius die dann in einem besonderen
Bande vereinigten 'Göttinger Festreden' gehalten. Hier hat sein
rednerischer Stil die Vollendung erreicht, hinter der seine Fähig-
keit historischer Darstellung zurückblieb, eine hohe Vollendung,
denn dieser Stil mit einer Fülle von Kunst und Schönheit in
Sprache und Gedanken scheint ganz Natur zu sein: klingen die
Gedanken vertraut und scheint die Sprache wie unbewußt zu
quellen, so könnte doch kein Satz einem anderen als diesem Redner
gehören. Hier in unserem Kreise hat Curtius in seiner letzten
Göttinger Zeit die Erinnerungsreden auf E. Gerhard, Brandis
und Böckh gehalten. Dann zog er als Gerhards Nachfolger nach
Berlin zurück, wo ihm noch fast drei Jahrzehnte in Kraft und
Frische beschieden waren; so ist er alt genug geworden, daß
schon bei seinen Lebzeiten die Stelle, die ihm in der Geschichte der
Alterthumswissenschaft gebührt, mit Sicherheit zu bezeichnen war.
Es ist mehrfach ausgesprochen worden , daß das Große und
Bleibende an Curtius' wissenschaftlicher Arbeit in seinen Be-
mühungen um topographisch -geographische Untersuchung und Be-
schreibung, um archäologisch-historische Erschließung der Stätten
des griechischen Lebens und der griechischen Geschichte liegt. Es
ist die Fortsetzung des Weges, den 0. Müller gebahnt hat.
0. Müller hatte selbst die Nothwendigkeit erkannt, den Boden
der hellenischen Länder ebenso wie die Monumente ihrer Litteratur
und Kunst zu durchforschen, um die Geschichte und Cultur der
hellenischen Stämme in ihren Wurzeln zu fassen. Ihn hat auf
der Reise , die er auf dieses Ziel hin unternahm , in den Armen
seines Schülers Curtius ein früher Tod getroffen; an der Stelle,
an der 0. Müller sie liegen lassen mußte, nahm Curtius die
Arbeit auf. Nicht als ein Fremdes und Uebernommenes; seit drei
Jahren lebte Curtius in Athen , hatte das Land vielfach bereist
und war von 0. Müller bereits dazu ausersehen worden, zu seiner
Geschichte der Hellenen die geographische Einleitung zu schreiben.
Eine jener Reisen durch den Peloponnes hatte Curtius mit
Karl Ritter gemeinsam machen dürfen. Ritter ist es, dessen Ein--
fluß neben den 0. Müllers getreten ist; aus dem Fortwirken der
von diesen beiden Männern ausgegangenen Impulse ist Curtius'
wichtigstes und eigentlich epochemachendes Werk, der 'Pelopon-
nesos , eine historisch - geographische Beschreibung der HalbinseF
72 F. Leo,
entstanden. Auch als Beschreiber des griechischen Bodens war
Curtius nicht ohne Vorgänger; eine lange Reise vornehmlich
englischer Forschungsreisender und gleichzeitig mit ihm Ludwig
Roß und Ulrichs hatten reichliches Material und erhebliche Re-
sultate gewonnen. Aber als eine den Stoff durchdringende und
unter mannigfaltigen großen Gresichtspunkten zusammenfassende
wissenschaftliche Beschreibung eines der classischen Länder, die
zugleich ein Kunstwerk der Darstellung war, stand der Pelopon-
nesos einzig da und bezeichnete, gleich nach ihren Anfängen,
einen Höhepunkt der wissenschaftlichen Bewegung, an deren Spitze
nunmehr Curtius getreten war. In steigendem Maße, von vielen
Centren aus, durch das Eingreifen vieler thatkräftiger Männer ist
seit jenen Zeiten die Durchforschung der hellenischen Länder
betrieben worden ; Curtius hat bis in seine letzten Tage nicht
nur sein Jugendfeuer in die Herzen der Mitstrebenden schlagen
lassen, er hat auch beständig die großen Gesichtspunkte angegeben,
das Ziel am höchsten gesteckt und die großen Mittel , die ihm
sein Lebensweg erreichbar machte, auf das Ziel hingelenkt. Zwei
Stätten waren es vornehmlich, auf die sich diese führende Thätig-
keit erstreckte, Athen und Olympia. Die Wiedergewinnung Olym-
pias ist Curtius' That und Verdienst. Er hat den Gedanken
formulirt, in die Welt geworfen und den rechten Zeitpunkt zu
seiner Ausführung ersehen, er hat die Verhandlungen geführt,
den Plan entworfen und die Ausführung geleitet. Die sechsjährige
Ausgrabung von Olympia hat nicht nur zum erstenmal eine wich-
tige griechische Culturstätte vollkommen aufgedeckt, sie ist auch
musterhaft durch die rasche und treffliche Berichterstattung und
vorbildlich geworden für jede folgende Ausgrabung, diß auf wissen-
schaftlichen Charakter Anspruch macht, durch die constructive
Methode der Aufdeckung, die das Ganze als Ganzes wiederzuge-
winnen und jedem einzelnen Funde seine Stelle im Ganzen zu
bewahren strebt. Mit Recht steht Curtius als neuer xtiötrig in
der Vorhalle des Museums von Olympia ; aber auch an den anderen
Stätten hellenischen Lebens, die seitdem dem Lichte zurückerobert
wurden, ist die Wirkung seines Geistes zu spüren.
Arbeiten über die Topographie und Stadtgeschichte Athens
haben Curtius von seinen athenischen Jugendjahren an durchs
Leben begleitet. Von Göttingen aus hat er Athen wieder besucht
und wenige Tage nach seiner Rückkehr in der Rede über 'das
alte und neue Griechenland' von den lebhaften Eindrücken seiner
Anschauungskraft berichtet und auf die Wichtigkeit solcher Reisen,
die damals noch selten waren , für die Bestrebungen der Alter-
Ernst Ottriiiui. 73
thnmswissenachafk hingewiesen. Während jenes Aufenthalts wurde
zuerst der großen Unternehmung vorgearbeitet, die später, in der
Zeit von Olympia, in weiterem Umfang und mit reicheren Mitteln
nach Curtius' Plan und unter seiner Leitung wieder aufgenommen
das sichere Fundament für die attische Topographie geschaffen
hat, die von deutschen Generalstabsoffizieren ausgeführte Ver-
messung und Aufiiahme der Stadt Athen und des attischen Landes.
Gleichfalls in die Vorbereitungszeit der olympischen Aus-
grabung fallt die Gründung des athenischen Instituts, zu der
Curtius , auch hier den entscheidenden Moment erfassend , den
Plan entworfen hatte. Athen und Hellas waren seine wissenschaft-
lichen Objecto und seine Ideale; die römische Welt lag ihm fem,
auch seine griechische Geschichte schließt vor der Zeit ab, da die
griechische Cultur und Politik mit der römischen in Berührung
tritt. Man kann auch das zu den glücklichen Fügungen rechnen,
an denen Curtius' Leben reich war, daß er in seinen letzten
Jahrzehnten die Verschiebung des Centrums der archäologischen
Interessen von Italien nach den griechischen Ländern erlebt hat.
Das Institut, in dem so lange die archäologische Arbeit concen-
trirt gewesen ist, gehörte dem Lande der Renaissance des 16. und
des 18. Jahrhunderts; das Stückchen Renaissance, das wir in der
Auferstehung so vieler griechischer Culturstätten in unseren Tagen
erlebt haben, hat den Schwerpunkt dieser Studien nach Griechen-
land verlegt. Dort strömt das neue Material zu und schafft sich
neue Methoden, von dort kommt der gesammten Alterthumsforschung
die stärkste Befruchtung und Erneuerung. Eine ganz andere Be-
deutung hat jetzt für den Philologen und Archäologen die Reise
nach Griechenland als sie in Curtius' Jugend und in seiner
Göttinger Zeit gehabt hat. Ihm war es beschieden, diese Bewe-
gung vorzubereiten und in vorderster Reihe zu führen. Es ist
nur gerecht wenn sein Name mit dem athenischen Institut so
unzertrennlich verbunden ist wie der Eduard Gerhards mit dem
römischen.
Ich habe nur die Richtungslinie bezeichnen können, in der
Ernst Curtius' unvergängliches Verdienst zu suchen ist. Es
sind Leistungen, die aus dem Ganzen seiner Persönlichkeit ent-
sprungen, Erfolge zum Theil die nur durch die eigne Art seines
Wesens möglich geworden sind. Gelehrte, die nicht nur Bücher
geschrieben, sondern durch ihre persönlichen Eigenschaften die
Wissenschaft eine Strecke des Weges geführt haben, wie etwa
unter den Philologen Männer so verschieden an Art und Wirkung
wie Gottfried Hermann und Ernst Curtius, stehen hoch in der
74 F- Leo, Ernst Cartios.
Rangliste der Wissenschaft. Wer über den ganzen Umfang von
Curtius' litterarischer Production berichten wollte, würde nicht in
derselben Weise die positive Seite allein vorkehren dürfen. Die-
selbe Liebe zur Idee, dieselbe Energie der Ueberzeugnng, die ihn
befähigte große Gedanken in That umzusetzen, befestigte ihn auch
im Irrthum, ließ ihn auch die Macht des thatsächlichen Beweises
unterschätzen; derselbe Idealismus, der seinen Blick über die
gemeinen Schranken hinaus so oft zur Intuition der Wahrheit
führte, verminderte ihm den Sinn fürs Charakteristische, dessen
er als Historiker bedurfte: wir hören mit Interesse aus den Mit-
theilungen einer Freundin, daß ihm auch in modemer Dichtung
psychologische Analyse zuwider war. Aber auch in der Wissen-
schaft ist das wesentliche nicht die einzelnen Schritte , sondern
das Ziel; wer wie Curtius nach den Sternen sieht, der ist des
rechten Weges sicher, ob er auch öfter als die nur den Boden
sehen am Wege straucheln mag. Curtius war einer von denen,
die ihre Mitlebenden gelehrt haben aufwärts zu blicken; das wird
ihm, wie wir hoffen wollen, auch die Nachwelt danken.
75
Gedächtnißrede auf Aug. Keknlä.
Von
Otto Wallaeh.
Der Tod, der im verflossenen Jahr eine so reiche Ernte unter
den Mitgliedern unserer Gesellschaft hielt, hat aus deren Zahl
auch einen der hervorragendsten Chemiker unserer Zeit dahin-
gerafft. Am. 13. Juli 1896 starb in Bonn im 67. Lebensjahre
Aug. Kekul^.
K e k u 1 ^ stammt aus Darmstadt, der Vaterstadt J. v. L i e b i g s.
Als er 1847 die Universität Gießen bezog, stand Liebig schon im
Zenith seines Kuhms. Er hatte in Gießen das berühmte Labora-
torium begründet, die erste große Pflanzschule der Chemie in
Deutschland , aus der von Mitgliedern unserer Gesellschaft u. a.
auch Fresenius, Henneberg, A. W. Hofmann, H. Kopp,
hervorgegangen sind. Kekulö ging auf seine Landes-Universität
nicht um Chemie, sondern um Architektur zu studieren und wir
müssen es ihm wohl glauben, was er später wiederholt ausgesprochen
hat, daß er gerade seiner Veranlagung für dies Fach seine großen
Erfolge in der Chemie verdankt. Der junge Architekt besuchte
auch die Vorlesungen seines berühmten Landsmanns und diese
nahmen ihn so ein, daß er sich von seinen ersten Studien ab und
ganz der Chemie zuwandte. — So groß der Ruhm Liebigs, so
anerkannt sein Lehrtalent waren, so nahe sich die Beziehungen
des Meisters zu seinem neuen Jünger gestaltet hatten, war doch
keine Bede davon, daß Kekul^ seine Studien .bei Lieb ig allein
abgeschlossen hätte.
Hier liegt ein Unterschied im Verhalten der Chemiker von
Sonst und Jetzt, den ich mir nicht versagen kann mit einem Wort
zu streifen. Seit mehreren Jahrzehnten strömen aus aller Herrn
Länder, aus allen Welttheilen den deutschen Bildungsstätten lern-
begierige Chemiker zu. Sie vertiefen in Deutschland ihr Wissen
und verpflanzen es in ihr Vaterland. Daß dem so ist, verdanken
76 Otto Wallach,
wir der Schule Liebigs, Wählers und Bunsens, aus denen
die von Hof mann, Kolbe und Kekul^ hervorgegangen sind.
Als aber die ersten chemischen Schulen Deutschlands im Werden
waren, lag es noch anders. Wer Chemie lernen wollte, der wandte
sich nach Paris oder nach Stockholm oder auch nach London.
So hat z.B. Liebig sich unter den Auspicien von Gay Lussac,
Thönard, Dulong, Chevreul ausgebildet. Wohl er hat bei
Berzelius die Anregung zu seinem Schaffen empfangen.
Wir dürfen stolz darauf sein, daß die deutsche Wissenschaft
sich von der Vormundschaft anderer Länder jetzt vollkommen
unabhängig gemacht hat. Aber wir wollen auch nicht vergessen,
daß Deutschland seine wissenschaftliche Blüthe in der Chemie nie
erreicht hätte, wäre den lernbegierigen Deutschen von anderen
Ländern nicht seiner Zeit Gastfreundschaft gewährt worden. Und
wenn wir heute das Gute, das wir einst empfangen, vielleicht auch
mit Zinsen zurückzahlen, so sollten wir uns doch nicht verleiten
lassen — wozu jetzt eine gewisse Neigung aufkommt — ängst-
lich zu rechnen, ob es nicht für den Augenblick nationalöko-
nomisch vortheilhafter sei, uns gegen den zahlreichen Besuch
des Auslands zu wehren. Die Herde der Wissenschaft darf man
nicht hermetisch abschließen, wenn ihre heiligen Feuer nicht an
Glanz verlieren sollen.
Doch das dürften wir unseren Schüler zu bedenken geben, ob
sie nicht ihren Gesichtskreis für ihren künftigen Beruf vortheilhaft
erweitern würden, wenn sie weniger einseitig als es jetzt meist
in Deutschland geschieht, nur von einer einzigen oder nur wenigen,
lediglich deutschen chemischen Bildungsstätten ihre geistige
Nahrung aufnehmen würden.
Zu den Zeiten der beginnenden Präpond'eranz der chemischen
Wissenschaft in Deutschland war man jedenfalls der Ansicht, daß
zur chemischen Ausbildung der Besuch eines, wenn auch vortreff-
lichen, Bildungscentrums nicht genüge.
Lieb ig rieth Kekul^ nach Paris zu gehen. Es war für
dessen Entwicklung entscheidend, denn in Paris war es, wo
Kekul^ außer mit Dumas, Wurtz, Cahours, ßegnault
auch mit Gerhard, dem Schöpfer der chemischen Typentheorie
in freundschaftliche Berührung kam, dessen chemische Anschauungen,
wie wir sehen werden, weiter .zu entwickeln und zu vertiefen er
berufen war. Von Paris siedelte Kekulö auf einige Zeit nach
Schloß Reichenau bei Chur zum Freiherm v. Planta über, den er
bei chemischen Forschungen namentlich über Nicotin unterstützte.
Dann ging er als Assistent zuStenhouse nach London, wo sidi
Qed&chtnifirede auf Aug. Kekul^. 77
anregende Beziehnngen zu allen dortigen bedeutenden Chemikern,
namentlich zu Williamson und Odling entwickelten. — Mit
dem Londoner Aufenthalt sind die Lehrjahre Kekul^'s abge-
schlossen. Er habilitirt sich Anfang 18B6 in Heidelberg und sieht
sehr schnell seine Lehrthätigkeit von durchschlagendem Erfolge ge-
krönt, seine Leistungen als Forscher anerkannt. Schon nach 2
Jahren beruft man Kekulö als ord. Professor an die Universität
nach Grent. 1867 erhält er den Lehrstuhl der Chemie in Bonn,
den er fast 30 Jahre hindurch eingenommen hat.
In Gent hat Kekulö seine intensivste Thätigkeit entfaltet.
Dort hat er sein System ausgebaut, die wichtigsten Abschnitte
seines epochemachenden Lehrbuchs geschrieben und eine Reihe
z. Th. hervorragender Schüler — u. a. Baeyer, Körner, Laden-
burg, Hübner, Wichelhaus — ausgebildet.
Wenn man mit der fruchtbaren und rastlosen Schaffenszeit
dieses Decenniums von der Habilitation bis zur Uebersiedelung
nach Bonn die drei Decennien der Bonner Zeit Kekulös ver-
gleicht, so erscheinen sie verhältnißmäßig leer. Allerdings hat
Kekul^ auch in Bonn noch eine sehr bedeutende Lehrthätigkeit
entfaltet. Viele Universitätslehrer des In- und Auslandes u. a.
Anschütz, Claisen, Franchimont, van't Hoff, Klinger,
Königs, de Koning, F. Krafft, Krutwig, Spring,
Gr. Schultz, Zincke, haben gerade in Bonn bei Kekulö ihre
beste Anregung erhalten. Auch an der Fortsetzung seines Lehr-
buchs hat Kekul<5 in den ersten Jahren in Bonn noch eifrig
gearbeitet — aber es ist unvollendet geblieben. Er hat Experi-
mentaluntersuchungen ausgeführt — aber nicht gerade zahlreiche
Abhandlungen Kekule's sind aus Bonn datirt. — Dieses Zurück-
treten der Production fällt um so mehr auf, wenn man damit die bis
in das späte Alter andauernde, unerschöpfliche Productivität seines
berühmten Fach- und Altersgenossen A. W. Hof mann vergleicht,
der jährlich bis an sein Lebensende die Wissenschaft mit neuen
und eleganten Untersuchungen bereichert hat. Vielen erscheint
es wie ein psychologisches Räthsel, daß ein Mann von Kekul^'s
hervorragender geistiger Begabung, zugleich ein eleganter, furcht-
loser, sicherer Experimentator, der in einer kurzen Spanne Zeit
sich unvergänglichen Ruhm zu verschaffen im Stande war, schein-
bar so frühzeitig erlahmt ist. Körperliche Indispositionen,
welche namentlich in den letzten Jahren ihn heimsuchten, äußere
Bedingungen überhaupt bieten für die Erscheinung keine genügende
Erklärung. Es spielen ganz andere Momente die entscheidende
78 Otto Wallach,
KoUe. Die Menschen, aach die bedeutenden, sind eben aus sehr
verschiedenem Holze geschnitzt. K e k n 1 ^ war keine Arbeitsbiene,
stetig beflissen, durch Ausbau möglichst vieler neuer Zellen den
Stock des Wissens zu bereichern. Er fühlte sich wie ein Künstler,
zu dem er sich auch ursprünglich berufen hielt. „Es wird ihnen
nicht leid thun nach Bonn zu kommen, schrieb er mir 1870 gele-
gentlich einer Aufforderung sein Assistent zu werden, „wir
führen hier ein wissenschaftliches Künstlerleben." Diese Worte
bergen gewissermaßen eine Erklärung für Kekul^s Eigenart
und sein wissenschaftliches Verhalten.
Ein Künstler schafft nur da intensiv , wo ein Problem ihn
lebhaft interessirt und reizt — mitunter, wenn die dira necessitas
ihn treibt. Der Nothwendigkeit sich Namen und Stellung zu
schaffen, war Kekulö sehr früh überhoben. Für das schwierige
wissenschaftliche Problem aber, das seinen jugendlichen Geist mit-
gerissen hatte, hatte er eben so früh eine geniale Lösung gegeben.
Jahrzente lange Arbeit vieler Forscher ist nothwendig gewesen,
um festzustellen, ob diese Lösung richtig wäre. Dem istKekulö
bis an sein Lebensende mit innerer Spannung, weniger mit nach
außen tretender Arbeit gefolgt. Wer will sich anmaßen darüber
zu rechten, daß er sich nicht immer neue Probleme stellte oder
daß er den von der jüngeren Generation verfolgten Zielen nicht
immer das thätige Interesse entgegen brachte, das sie von ihm
glaubte beanspruchen zu dürfen?
KekulÄ hat die Chemie durch manche Experimentalunter-
suchungen bereichert. Der Schwerpunkt seiner Leistungen liegt
aber auf rein theoretischem Gebiet, da beherrschen seine An-
schauungen die Chemie seit Jahrzehnten.
Es ist ein etwas gewagtes Unternehmen, vor einem nicht
fachmännischen Publicum in den wenigen zu Gebote stehenden
Minuten entwickeln zu wollen, was man nun Kekulö eigentlich
verdankt. Doch will ich es wenigstens anzudeuten versuchen,
soweit es überhaupt möglich ist, ohne auf die Verdienste der Zeit-
genossen Kekulö's um die Entwickelung der organischen Chemie
ausführlich einzugehen.
Mit der Dalton'schen Atomtheorie haben die Chemiker be-
kanntlich die Vorstellung übernommen, daß die Materie aus Atomen
besteht, von denen es soviel verschiedene Arten giebt, als wir
chemische Grundstoffe unterscheiden. Durch Combination der ver-
schiedenartigen Atome entsteht die endlose Zahl der chemischen
QedächtDÜrede aaf Aug. Kekal^. 79
Verbindongen. Die meisten Stoffe der nnorganischen Natur setzen
sich aus verhältnißmäßig wenigen Atomen zusammen. Viel com-
plicirtere Verhältnisse weisen die organischen Substanzen, die
Verbindungen des KohlenstoflFes, auf. Für die Chemie handelt es
sich darum, die Gesetze zu finden, nach denen die Atome Verbin-
dungen eingehen.
Berzelius hatte nun das Zustandekommen der chemischen
Verbindungen allein aus den elektrischen Eigenschaften der Atome
und Atomgruppen , der Radicale , zu erklären versucht. Gemäß
seiner Ansicht ziehen sich mit ungleichen elektrischen Eigenschaften
begabte Atome an und es entsteht eine chemische Verbindung,
deren Charakter wiederum durch ihre elektrischen Eigenschaften
bedingt wird. Die Bildung sehr complicirter organischer Verbin-
dungen zu erklären, reichte die Berz elius'sche Lehre von An-
beginn nicht recht aus. Seine Theorie kam bei den Chemikern aber
ganz in — wie die Entwickelung der Dinge gezeigt hat nicht völlig
gerechtfertigten — Mißkredit, weil man fand, daß sich in einer che-
mischen Verbindung z. B. der Essigsäure, ein electropositives Atom,
der WasserstoflF, durch ein electronegatives , das Chlor, ersetzen
läßt, ohne daß sich die gechlorte Essigsäure von der Essigsäure
in ihrem wesentlichen chemischen Charakter unterscheidet. Man
schloß daraus, daß die elektrischen Eigenschaften der Atome nicht
maßgebend für das Zustandekommen und den Charakter einer orga-
nischen Verbindung seien und verzichtete zeitweilig ganz da-
rauf, sich über den inneren Bau der Kohlenstoffverbindungen
Rechenschaft geben zu wollen.
Inzwischen wuchs durch die Arbeit der Chemiker die Zahl
der bekannten Kohlenstoffverbindungen ins Ungemessene an. Das
Gebiet zu übersehen wurde immer schwieriger, denn man stand
vor einem Chaos unendlich vieler einzelner Thatsachen.
In dieses zum ersten Mal Ordnung und Uebersicht gebracht
zu haben, ist das Verdienst des Elsässer Chemikers Gerhard,
dem Kekul6 in Paris nahe getreten war. Gerhard zeigte,
daß man die meisten, auch die organischen chemischen Verbin-
dungen unter einige sehr einfache unorganische Typen unterordnen
kann, nämlich : Salzsäure, Wasser und Ammoniak. Eine Erklärung,
warum das möglich sei, hat er nicht gegeben und wollte er nicht
geben. — Hier bewies Kekulö zum ersten Mal seinen Scharf-
blick. Er erkannte, daß den einzelnen Atomen eine verschie-
dene Bindungskraft anderen Atomen gegenüber zukomme. Das
Chlor in der Salzsäure kann nur ein Wasserstoff- Atom binden,
der Sauerstoff im Wasser zwei, Stickstoff im Ammoniak drei
80 Otto Wallach,
und — das fand Kekul^ auch gleich neu heraus — der Kohlen-
stoff kann vier Wasserstoff -Atome direct an sich ketten. Man
kann also die Atome nach ihrer Bindungskraft oder Werthig-
keit ordnen. Die gleichwerthigen Atome müssen dann natürlich
Verbindungen von demselben Typus bilden. So wurde durch
K e k u 1 6 die mechanische Gerhard' sehe Typentheorie vergeistigt,
indem er die Ursache der Erscheinungen klar erkannte. Gleich-
zeitig ging Kekulö weiter.
In Kohlenstoff - Verbindungen , welche mehr als ein Kohlen-
stoff-Atom enthalten, kommt die Vier-Werthigkeit des Kohlen-
stoff-Atoms nicht immer direct zum Ausdruck: sie erscheint nach
bestimmten Gesetzmäßigkeiten geändert und zwar immer vermindert.
Für diese Erscheinung gab Kekulö die folgende Erklärung:
den Kohlenstoff - Atomen kommt vor allen anderen die Fähigkeit
zu, sich mit einander zu verknüpfen, zu verketten. Da-
durch verlieren sie einen Theil ihrer Verwandschaftskraft anderen
Atomen gegenüber, aber zugleich werden sie befähigt, sehr große
Moleküle aufzubauen und eine große Manigfaltigkeit der Combi-
nationen zu erzielen: so erklärt sich der Reichthum der organi-
nischen Chemie. Jedoch eine bestimmte Gruppe der organischen
Verbindungen, die s. g. aromatischen, welche sich vom Benzol
herleiten, fugten sich den angenommenen Gesetzmäßigkeiten nicht,
zeigten überhaupt ein ganz eigenthümliches Verhalten. Auch
dieses Räthsel erschloß sich Kekul^'s Blick. In den gewöhn-
lichen organischen Substanzen, so nahm er an, sind die Kohlen-
stoff-Atome kettenförmig mit einander verknüpft. In Benzol
und dessen Abkömmlingen sind sechs Kohlenstoff-Atome in eigen-
thümlicher Weise zu einem Ringe zusammengetreten.
Diese seine „Theorie der Benzolderivate", welche mit einem
Schlage eine große Reihe von bis dahin unerklärlichen Thatsachen
dem Verständniß nahe brachte, hat Kekulö wohl am berühm-
testen gemacht. Die Zulässigkeit der Kekulö'schen Annahmen
ist mehrfach angefochten, aber der Widerstand hat allmählich
verstummen müssen. Zahllose Untersuchungen haben die Richtig-
keit der Kekul^'schen Grundvorstellungen erwiesen.
So darf man denn sagen: Kekul^'s schöpferischer Phantasie
verdanken wir wesentlich die Anschauungen über den inneren
Bau der Kohlenstoff Verbindungen, welche die Neuzeit
beherrschen. Kekul^ ist der Schöpfer der Structurchemie.
Er hat das Grundproblem gelöst vom Aufbau der complicirten
organischen Stoffe.
In seinem mehrfach erwähnten Lehrbuch brachte er die orga-
Qed&chtnisrede auf Aug. Eekol^. 81
nifiche Chemie zum ersten Mal in das System, welches sich bis
hent bewährt hat und es thut der Bedeutung dieses Kunstwerks
keinen Abbruch, daß es ein Torso geblieben ist.
Bei aUen Formulirungen, dieKekulö gab, trat seine Gestal-
tungskraft , sein sicherer Blick hervor , vor allen Dingen aber
auch das mächtige Bedürfniß nach klarer Anschaulichkeit. Hier
regte sich der geborene Künstler, der Architekt. Es genügte
ihm nicht, eine theoretische Vorstellung von der Verknüpfung der
Atome gewonnen zu haben: er will diese Verknüpfung versinn-
lichen, sie im Baume sehen. So entstanden die Kekulö 'sehen
Atommodelle. Sie sind zu einem unentbehrlichen Hülfsmittel für
den Unterricht geworden. Und mehr. In ihrer letzten Form
wurden in den Modellen die Bindungskräfte des als Kugel ge-
dachten Kohlenstofiatoms durch Stifte markirt, welche die Rich-
tung der vier Kohlenstoff -Valenzen bezeichnen sollten. Es ist
dies das Modell, an welches die Anschauungen van'tHoff's über
die räumliche Lage der Atome im Molekül direct angeknüpft haben.
Die Kekuli 'sehen Ideen haben der Chemie einen unerhörten
Impuls gegeben. Sobald sich klare Vorstellungen über den innern
Bau der Kohlenstoffverbindungen entwickelt hatten, war auch der
Weg gezeigt zu ihrer künstlichen Herstellung. Es mußte sich nun
herausstellen, ob gerade die von der Theorie vorhergesehenen
Atomcombinationen sich verwirklichen ließen, nicht mehr und nicht
weniger. Kekun hat die Augen schließen können mit dem
stolzen Bewußtsein, daß seine Theorie nirgends irre geführt hat.
daß sie die Bahn frei gelegt hat für ungezählte Entdeckungen,
Er hat gewissermaßen den Eingang geöffnet zu einer Schatz-
kammer, in die Tausende und Abertausende eingedrungen sind und
noch eindringen, um die ruhenden Schätze zu heben.
Die Anerkennung für seine Leistungen ist Kekul6 nicht
versagt geblieben. Er war ausgezeichnet durch die Mitgliedschaft
der meisten europäischen Academien , die Verleihung der Copley
und Huygens Medaille, des bayr. Maximilian Ordens für Kunst
und Wissenschaft, des preußischen Ordens pour le mörite und
was der Ehren mehr sind.
Mit besonderer Genugthuung darf man aber auch verzeichnen,
daß K e k u 1 ^ 's Verdienste voll gewürdigt sind von der chemischen
Großindustrie. Es gereicht den Vertretern dieser Industrie, der
Deutschland einen so erheblichen Zuwachs seines Nationalwohl-
standes verdankt, zur Ehre und spricht für ihren reifen xmd ein-
sichtsvollen Sinn, daß sie sich immer an erster Stelle befunden
MMlixiehtea; gasohiftl. MitttteUnngen 1897. 6
82 Otto Wallach, Gedächtnisrede auf Aag. Kekul^.
haben, wenn es galt, den Mann zu ehren, der nie einen neuen Farb-
stoff oder ein Heilmittel oder sonst ein industriell verwerthbares
Product dargestellt^ der der Versuchung völlig widerstanden hat,
zu technischen Unternehmungen in 'irgend welche directen Bezie-
hungen zu treten. Die Techniker haben eben wohl verstanden,
daß Kekul^'s Geistesarbeit den Aufschwung auch der chemischen
Praxis ermöglicht, jedenfalls auf das Wesentlichste gefördert hat.
Und Männer der Praxis sind es gewesen, die veranlaßten, daß des
großen Theoretikers geistvolle Züge von Künstlerhand fixirt wurden
und die dann sein Bild der Nationalgallerie zuwiesen, um das
Andenken an seine Persönlichkeit der Nation zu erhalten.
Die Arbeit der nächsten Generationen wird — wir wollen es
hoffen und dürfen es erwarten — über die Lebensarbeit Kekulö's
und seiner Schule hinauswachsen. Auch die Structurchemie — so-
viel ihr auch noch in der Gegenwart zu leisten geblieben ist —
wird sich ausleben. Neue Ziele winken schon jetzt der chemischen
Jugend und nur auf neuen Bahnen wird großer Fortschritt sich
einstellen können. Aber in den Annalen der Wissenschaft wird
der Name Kekul^ sicherlich unvergeßlich eingeschrieben bleiben
als eines jener Männer, welche der Chemie zu ihrer vollsten Ent-
wickelung verhelfen haben.
Ffir di« R«daction Terantw ortlieh: B, ShUra, d. Z. TOTsitzender Sekret&r der Kgl. Om. dL Wtei.
AnBgegebeii am 0. Juni 1897.
Dru^ der DUUrieKaehmi Vniu.'BuehdmdUrei ( W, Fr, KoMtitm),
/i^' ^ v^<. / "o
Nachrichten
von der _^
Königl. Gesellschaft dei^Wfe^sdii
zu Göttingen.
Geschäftliche Mittheilnngen.
1897. Heft 2.
Inhalt.
Bericht über die öffentliche Sitzung am 13. November 1897 S. 83
Fr. Merkel, üeber Kräfte, welche gestaltend auf den Körper der Thiere
wirken »84
Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft . . . . „ 98
Adresse der Kgl. Gesellschaft an Herrn Theodor Mommsen in Ghar-
lottenburg »99
Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung „ 101
0. Bürger, Bericht über eine Reise durch Columbien und Venezuela . „ 104
Ghöttingen,
Commissionsverlag der Dieterich'schen Universitätsbuchhandlimg
Lüder Horstmann.
1897.
19
Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften hielt am ISTNo-
vember die in den Statuten vorgeschriebene öffentliche Sitzung zur
Erinnerung an ihren Stifter^ König Georg II., ab.
Herr Fr. Merkel las folgende Bede.
Kaolizidhten; (MohiftL XiittitflimgtB 1897. 8.
84 ^r. Merkel,
Der in diese Tage fallende Geburtstag des Stifters der Königl.
Gesellschaft der Wissenschaften kann nicht besser begangen werden,
als durch einen wissenschaftlichen Vortrag, welcher eine Frage
von allgemeinem Interesse behandelt; denn mit seiner Stiftung
wollte er eine Stätte ins Leben rufen, welche den Gelehrten unse-
rer stillen Stadt Gelegenheit giebt, in edlem Wettstreit zu for-
schen und die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen Gleich-
strebenden bekannt zu geben. Wenn daher die Mitglieder der
Gesellschaft zu ihren Sitzungen versammelt waren, haben sie un-
bekümmert um die draußen wehenden Stürme des Lebens bis heute
nur die reine Wissenschaft gepflegt. Niemals wurde und wird
in erster Linie gefragt: wozu ist eine Untersuchung nütze?, wozu
kann man ihre Ergebnisse praktisch verwerthen? Wir leben hier
nur der Forschung an sich; hat man die Wahrheit erst erkannt,
dann bietet sie von selbst ihre Früchte, welche nun ungesucht und
ausgereift der Welt in den Schooß fallen. So will auch das, was
ich mir vorgenommen habe, Ihnen heute zu sagen, nur eine be-
sonders interessante Frage der Naturforschung beleuchten, soweit
es in einer kurzen Stunde möglich ist, die Frage:
Welche Kräfte wirken gestaltend auf den Körper
der Thiere.
Ich werde mich dabei meinem Specialfach gemäß vornehmlich
an die Wirbel thiere und den Menschen halten. Hoffentlich gelingt
es mir, auch meinen nicht-naturwissenschaftlichen Zuhörern einiger-
maßen verständlich zu werden I
Welche Kräfte wirken gestaltend anf den Körper der Thiere. 85
Man muß annehmen , daß sich die belebte Natur aus einfach-
sten Anfängen zu immer complicirteren und vollkommeneren Ge-
staltungen entwickelt hat und noch entwickelt. So lange eine
Thierart unter äußeren und inneren Bedingungen lebt, welche ihr
in jeder Weise zusagen , sind Gründe, die zu einer gewichtigeren
Aenderung ihrer Organisation führen könnten, nicht vorhanden
und es vererbt sich ihr Bau unverändert von Generation zu Gene-
ration fort, wenn schon die den Lebewesen innewohnende Variations-
thätigkeit niemals völlig ruht und es bewirkt, daß ein Individuum
dem andern derselben Art niemals in allen Stücken genau gleicht.
Aendem sich aber die Lebensbedingungen soweit, daß sie in irgend
einer Weise bedrohlich werden, dann müssen sich die Thierarten
denselben entweder durch Entfaltung und energische Bethätigung
ihrer Yariationsfähigkeit soweit anpassen, daß ihre Existenz-
möglichkeit erhalten bleibt, oder sie sind dem Untergange ver-
fallen. Durch das Wechselspiel des conservativen Princips der
Vererbung und des reformatorischen der Variation erklärt sich
einerseits der unendliche Formenreichthum der Thier- und Pflanzen-
welt, anderseits begreift man, daß es Arten giebt, welche seit un-
gemessenen Zeiträumen ihre alte Organisation beibehalten haben. —
Mit einem solchen Gedankengang hat uns vornehmlich Darwin
vertraut gemacht ; er bildet einen Theil der bekannten von diesem
Gelehrten aufgestellten Theorie. So durchsichtig danach die Sache
aussieht, so möchte ich doch glauben, daß die Begriffe: Erblich-
keit und Variabilität noch nicht erschöpfend genug sind. Es will
mir scheinen, als könnten wir an der Hand der heute zur Ver-
fügung stehenden Einzelkenntnisse noch weiter im Verständniß
vordringen, was ich versuchen will, im Folgenden auszuführen.
Wir beginnen damit uns umzusehen, ob wir vielleicht schon in
unserer unmittelbaren Umgebung Kräften begegnen, welche einen
Einfluß auf die Gestaltung des Thierkörpers ausüben, und finden
sogleich, daß unser eigner Körper solchen Einflüssen unterliegt.
Können wir doch willkürlich und durch äußere Einwirkung Ver-
änderungen desselben erzielen. So liebt es zum Beispiel bei uns
bekanntlich das weibliche Geschlecht, die Natur durch das Schnü-
ren zu verbessern ; bei anderen Völkern ist es Mode, durch Binden
oder Brettchen die Schädelform zu verändern, wieder andere
bringen die Füße in eine Form, welche ihnen mehr zusagt, als die
von der Natur gebildete. Neben solchen durch den Willen des
Einzelnen gesetzten Veränderungen kommen auch überaus häufig
nicht gewollte vor , wie z. B.. die durch gewerbliche Thätigkeit
7*
86 Fr. Merkel, •
hervorgerufenen, welche einer habituellen übermäßigen Inanspruch-
nahme einzelner Eörpertheile zuzuschreiben sind. Kennt doch
Jedermann die Bäckerbeine und die Kellnerplattfüße. Auch rein
physiologische Umwandlungen der Art werden beobachtet. Beim
Neugeborenen ist die schlangenförmige Biegung, welche die Wirbel-
säule des Erwachsenen zeigt, noch nicht vorhanden, sie entsteht
erst, wenn sich das Kind aufrichtet und auf die Erhaltung des
Gleichgewichtes bedacht sein muß; ohne die nach vorn convexen
Krümmungen der Wirbelsäule an Hals und Bauch würde der
Körper vorne übersinken. Bekommt die Wirbelsäule an einer Stelle
eine pathologische Krümmung, dann nehmen die anderen Theile
sofort eine compensatorische Kurve an, wie sie die Statik verlangt.
In die gleiche Kategorie gehört die Thatsache, daß die in der
Anlage symmetrische Form der Leber durch die Nahrungsaufnahme
verändert wird. Der mit Nahrungsmitteln gefüllte Magen drückt
von links her auf das Organ und bringt es dort zum Schwund.
Es ließen sieh auch allerlei Verschiebungen aufzählen, welche im
Lauf des Wachsthums durch die Wirkung mächtigerer und selbst-
ständigerer Organe auf schwächere und unselbstständigere ent-
stehen. Ganz besonders augenfällig ist es, daß oft Geschwülste
und dergleichen auf die gesunde Umgebung einen stark modifi-
cirenden Einfluß ausüben können.
All das Angeführte erklärt sich aus grob mechanischen Kräften,
aus den Einwirkungen der Belastung, des Druckes und Zuges auf
die Theile des Körpers. Nächst dem ist es eine hervorragend
wichtige Eigenschaft der Körpertheile , daß sie bei starker In-
anspruchnahme sich verstärken und vergrößern, bei aufgehobener
Thätigkeit aber schwächer und kümmerlicher werden, kurz gesagt,
daß sie die Fähigkeit besitzen, zu hypertrophiren und zu atrophiren.
Ich erinnere nur an die Muskeln, von welchen Jedermann weiß,
daß sie durch Uebung anschwellen. Auch die Schwielen der Hände
sind für die Hypertrophie ein allbekannter Beweis; sie entstehen
da, wo man sie braucht. Ein Geiger hat sie an den Fingerspitzen,
ein Turner an der Grenze zwischen Fingern und Hohlhand und
wenn ein hart arbeitender Matrose die Hand giebt, fühlt sie sich
förmlich wie Holz an, weil die ganze innere Oberfläche zu einer
einzigen Schwiele geworden ist. Auf der anderen Seite können
die Muskeln in hohem Grade atrophisch werden, was man an
einem Gliede beobachtet, bei dem durch ein steifes Gelenk die
Muskelthätigkeit ausgeschlossen ist. Ja man sieht schon in den
kurzen Wochen, in welchen eine Ertremität nach einer Fraktur
im Gypsverband liegt, die Muskeln in sehr bemerkenswerther Weise
Welche Er&fte wirken gestaltend anf den Körper der Thiere. 87
achwinden. Wir sind auch bei diesen Vorgängen sehr wohl im
Stande, den Grund einzusehen, liegt es ja schon in dem Wort
hyper- und atrophisch, daß man an die gute und schlechte
Ernährung der Körpertheile zu denken hat. Auf Reize pflegen
diese meist durch vermehrten Blutzufluß und Säftestrom zu ant-
worten, welcher seinerseits durch die Reizung der Gefaßnerven
herbeigeführt wird. Nehme ich als Beispiel das Entstehen einer
Schwiele. — Man rudert und findet, daß am Schlüsse der Uebung
die Innenfläche der Hände geröthet ist, besonders stark an Stelle
der späteren Schwiele, weil diese Stelle ihrer Lage nach am stärk-
sten gedrückt und gereizt worden ist. Die Zellen der Oberhaut
werden durch den lebhaften Blutzufluß üppig ernährt und ver-
mehren sich deshalb in der Tiefe schneller, als sie sich an der
Oberfläche abstoßen. Sie schichten sich übereinander und die
Schwiele ist da. Ein Beweis für die Richtigkeit, dieser Erklärung
liegt in der Beobachtung dessen, was vorgeht, wenn man die als
Beispiel gewählte Thätigkeit übertreibt. Rudert man zu lange oder
zu stark, dann veranlaßt man einen zu ausgiebigen Säftestrom
nach der Oberhaut, die Zellen können die zugeführte Flüssigkeit
nicht mehr bewältigen, sie werden durch sie auseinandergetrieben
und es entsteht eine mit der Flüssigkeit gefüllte Blase. Sind aber
durch geordnete Thätigkeit Schwielen stark und dick geworden,
dann schützen sie wieder die unterliegenden Theile vor einem zu
starken Druck und die Blutzufuhr vermindert sich soweit, daß die
Schwiele stationär bleibt. Das gewählte Beispiel zeigt zugleich,
daß die den Körper zusammensetzenden Gebilde in steter Wech-
selwirkung auf einander begriffen sind, daß sie regulatorisch und
harmonisch in einander greifen, wie das wohlgeordnete Räderwerk
einer Maschine und es ist klar , daß ein großer Theil der Uebung,
Gewöhnung und Trainirung auf trophischen Vorgängen beruht. Ein
Beweis dafür ist es, daß beim Uebertreiben der Körperübungen
gerade das Herz leidet, das heißt der Centralpunkt der ernäh-
renden Circulation.
Grob mechanische und trophische Vorgänge sind es, welche
nach dem bis jetzt Gesagten ihren Einfluß auf den Körper auszu-
üben vermögen und betrachtet man die Sache genauer, dann kann
man sogar nach vielen Seiten die ersteren Einflüsse noch ein-
schränken und kann sagen, daß auch bei den mechanischen Ein-
wirkungen in letzter Linie gar häufig trophische Effecte den Aus-
schlag geben, denn um die Veränderung eines Körpertheiles zu
einer dauernden zu machen, ist es immer nöthig, daß sich seine
Emährungsverhältnisse modificiren, da nur durch sie eine Ver-
88 Fr. Merkel,
großerung oder Verkleinerung, eine Stärkung und eine Schwäcbung
herbeigeführt werden kann.
Es wird Ihnen zweifellos auffallen, daß der Ausschlag, welchen
die beschriebenen Einwirkungen geben, ein sehr geringer ist und
daß durch sie der Körper in seiner Form nur recht wenig modifi-
cirt wird. Ganz natürlich! Denn bisher war nur vom fertigen
Organismus die Rede, dieser aber ist in gewisser Weise erstarrt
und läßt sich durch kein Mittel mehr in neue Formen gießen.
Der Thon, aus welchem die Figur gebildet wurde, ist getrocknet;
will man an ihr tiefer greifende Aenderungen anbringen, dann
muß man dies früher thun, solange das Material noch weich und
bildsam ist. Zu einer Zeit, in welcher alles im Werden begriffen
ist, können die mechanischen und trophischcn Einflüsse einen ganz
anderen Ausschlag geben. Im Anfang ihrer Entwicklung stellen
Muskelcomplexe, wie z. B. die Kaumuskeln und die Augenmuskeln
kleine solide Knospen dar; nun verbinden sie sich mit der Umge-
bung und da diese im Lauf der Zeit Platz und Gestalt ändert,
so werden die einzelnen Muskelpartieen hierhin und dorthin ge-
zogen, so daß schließlich aus dem erst einfachen Complex auf rein
mechanischem Wege einzelne Muskelindividuen werden, welche
eine ganz verschiedene Faserrichtung und Funktion haben. Ein
anderes Beispiel sind Nerven, welche durch Blutgeßiße, die ihren
Verlauf kreuzen , so verbogen und verzogen werden , daß sie ihre
ursprüngliche Richtung ändern und gezwungen werden, geradezu
hakenförmige Biegungen anzunehmen. Auf rein mechanische Weise
erklärt sich auch die Form des weiblichen Beckens durch den
Druck der Eingeweide, welcher auf demselben lastet.
Je weiter man zurückgeht, je näher man dem Anfang der Ent-
Wickelung kommt, um so einschneidender werden mechanische und
trophische Einwirkungen. So hat Roux zu der Zeit, in welcher
sich das Froschei in zwei Zellen getheilt hat, die eine mit einer
erhitzten Nadel durchstochen und getödtet. Er hinderte dadurch
die überlebende Zelle an einer ungestörten Entfaltung und brachte
es dahin, daß dieselbe nur einen halben Embryonalkörper bildete,
welcher erst im Lauf der Weiterentwickelung allmählich in das
Gebiet der todten Zelle vordrang und sich unter Aufnahme des
in ihr enthaltenen Nahrungstoffes zu einem ganzen Embryo com-
pletirte. 0. Schulze konnte durch Aufhebung der Wirkung der
Schwerkraft Froscheiern eine anomale Entwicklung aufzwingen,
dasselbe gelang Dareste an Hühnereiern, welche er in fremdartige
statische Verhältnisse gebracht hatte. Einen wie großen Einfluß
die Ernährung in jenen ersten Zeiten hat, dies zeigen Experi-
Welche Kr&fte wirken gestaltend auf den Körper der Thiere. 89
mente von L. Gerlach. Derselbe schloß von Hühnereiern, die in
der Entwickelung begriffen waren, den für die regelmäßige Er-
näbrnng so überaus wichtigen Sauerstoff zu einem großen Theil
ab, indem er die Eischaale bis auf eine kleine freigelassene Stelle
mit Firniß überzog ; er erzielte dadurch vollkommen abnorme Eeime.
Auch ungleichmäßige oder abnorme Temperaturen haben einen so
eingreifenden Einfluß auf die Ernährung, daß sie Mißbildungen
hervorrufen können. Man kann also nach dem allen wohl die
allgemeine Behauptung aufstellen, daß die erwähnten physika-
lischen Kräfte von höchster Wichtigkeit für die normale Ausbildung
eines Geschöpfes sind. Druck, Zug, Schwerkraft, Wärme aber sind
es nicht allein, welche tiefgreifende Wirkungen ausüben, sondern
auch andere vorhin nicht mit Beispielen belegte physikalische
Kräfte, wie Elasticität, Kohäsionskraft, neben der Wärme auch das
Licht; besonders sind es auch chemische Umsetzungen, welche bei
den trophischen Vorgängen eine ausschlaggebende Rolle spielen.
Viele Gelehrte sind nun der Ansicht , daß die Thätigkeit
dieser physikalisch -chemischen Kräfte, welche von außen her auf
den Körper und im Inneren von dessen Bauelementen wirken,
genügen, um die Gestaltungen der belebten Welt zu erklären, denn
es sind natürlich nicht nur die erwähnten Beobachtungen und Ver-
suche mit ihren handgreiflichen Resultaten angestellt worden, son-
dern noch unendlich viele andere von feinster Art, welche alle die
Wirkungen jener Kräfte erläutern und auf Tritt und Schritt in
den kleinsten Theilen der Organismen erkennen lassen.
Sollen sie es aber allein sein, welche die Formen der organi-
schen Welt hervorrufen, dann müssen diese Formen auch im Ein-
zelfalle mit mathematischer Nothwendigkeit neben einander be-
stehen, auseinander hervorgehen und auf einander folgen, etwa so,
wie man den Ausfall einer chemischen Reaction vorhersagen,
oder beim Bau einer Maschine berechnen kann, wie sie später
arbeiten soll. Ein Hühnerei z. B. müsste in jedem Stadium seiner
Entwickelung einem anderen, gleich weit entwickelten in allen
Stücken gleichen. Dies ist aber nicht der Fall, was durch
eine lange Reihe von Beobachtungen erwiesen wird. Mehnert
kommt am Schluß einer verdienstlichen Zusammenstellung zu dem
Ausspruch : „Eine konstante Wechselbeziehung der Organent-
wickelung bei gleichen Embryonen besteht nicht. Der oft ekla-
tante Mangel an Korrelationen der Organentwickelungen unter
einander zeigt , daß ein jeder Entwickelungsvorgang eines Organes
gewissermaßen ein selbstständiger Froceß ist. Die Entwickelung
des Wirbelthierembryo besteht in einer Reihe neben einander
90 Fr. Merkel,
— nur durch phylogenetische Beziehungen geregelter — Einzel-
vorgänge. Bloß die Form und Lage einea einzelnen Organs kann
durch die Umgebungsverhältnisse modificirt werden/ Nicht einmal
der letzte Satz' braucht zuzutreffen, was zahlreiche teratologische
Beobachtungen ergeben.
Wenn auch His in mehreren Abhandlungen darlegte , daß man
die Formen, welche z. B. der Keim eines bebrüteten Hühnereies
zeigt, mit gefalteten Lederstücken , mit Thon- oder Wachsplatten
von ungleicher Dicke, auf welche mechanische Kräfte wirken,
nachahmen kann, so zeigen anderseits Beobachtungen von Bonnet,
Keibel , Fischöl , daß die Schwankungen in der Ausbildung und
Größe gewisser Organe bei gleichaltrigen Embryonen außeror-
dentliche und bedeutende sind. Es sind da Widersprüche vor-
handen, welche sich in ganz einfacher Weise nicht lösen lassen.
Denn wenn Dinge, welche an sich einer einfachen mechanischen
Erklärung zugänglich wären, vor sich gehen, ohne daß die mecha-
nischen Prämissen gegeben sind, dann müssen wir nach anderen
Kräften suchen, welche unser Verständniß fördern. Dieselben
können nur innere, den Körpergebilden immanente sein, da sich
die von außen wirkenden wie gesagt, als unzulänglich für eine
Erklärung erweisen.
Bei ihrer Aufsuchung zögern wir nicht, uns sogleich an die
letzte funktionelle Einheit des Körpers von Thier und Pflanze,
zu wenden, da wir dort am ersten Aufschluß erwarten dürfen.
Wir haben als diese Einheit ein kleines von einem Kern beherrschtes
Stückchen Protoplasma (Körpereiweiß) anzusehen. Meist begnügt
man sich , dasselbe Zelle zu nennen , doch ist Sachs völlig im
Recht , wenn er sagt , daß die Zelle noch allerlei andere Dinge
enthält oder doch enthalten kann, welche für die Lebensthätigkeiten
irrelevant sind z. B. Fett oder Schleim oder Pigment und dergl.
mehr. Er nennt daher das eigentlich functionirende Gebilde
„Energide.^ Daß es erlaubt und geboten ist, sogleich auf diese
Elementargebilde zurückzugehen, wird dadurch bewiesen, daß eine
einzige Zelle im Stande ist, alle Lebensthätigkeiten zu entfalten;
giebt es doch Lebewesen in großer Zahl, welche nur aus einer
einzigen Zelle bestehen. Freilich setzt sich der Körper einer
mindestens ebenso großen Zahl von Thieren und Pflanzen aus
einer Anzahl von Zellen zusammen, welche nach Tausenden, nach
Millionen und nach noch viel größeren Mengen zählen kann. Es
wird nun eine zu erledigende Vorfrage sein, ob man in deren
Zahl Unterabtheilungen zu machen hat, oder ob wir jeder Zell-
energide die gleichen Grundfähigkeiten und -Eigenschaften zu-
Welche Kräfte wirken gestaltend auf den Körper der Thiere. 91
schreiben dürfen? — Jedes mehrzellige Geschöpf, es mag ans so
vielen Einzelzellen bestehen, wie es will, entsteht bei seiner Ent-
wickelung ans einer einzigen Zelle, welche sich fort und fort theilt
nnd bei jeder Theilung je eine Hälfte ihrer ganzen Substanz, ihres
Eemes sowohl wie ihres Protoplasmas, an die beiden Tochterzellen
abgiebt. Damit werden nothwendig die Kräfte und Eigenschaften
der ursprünglichen Zelle an die Tochter zellen übertragen , so daß
also virtute jede Zelle des ganzen Körpers der ursprünglichen be-
fruchteten Eizelle gleich ist, von welcher sie in letzter Linie
sämmtlich herstammen. Will man consequent sein, dann muß man
jeder Zelle des Körpers die Fähigkeit zuerkennen, gegebenen Falles
aus sich heraus einen neuen Organismus zu bilden. Daß dies nicht
etwa in der Luft stehende Erwägungen sind, wird durch Experi-
mente an sich entwickelnden Eizellen bewiesen. Die ursprünglich
einfache Zelle theilt sich zuerst in zwei Zellen, deren jede wieder
in zwei, in Summa also vier, aus diesen werden acht Zellen und
so fort. Versucht man nun im Zwei- oder Vierzellenstadium die
einzelnen Zellen von einander zu trennen, was bei niederen Thieren
gelingt, dann sieht man in der That, wie jede Zelle für sich einen
ganzen Embryo bildet, welcher sich von einem aus dem unver-
sehrten Ei hervorgegangenen nur . durch seine geringere Größe
unterscheidet. Ferner findet man, daß — besonders im Pflanzen-
reiche — oft kleine Bruchstücke im Stande sind, sich zu wohl
ausgebildeten Individuum zu regeneriren , was also beweist, daß
diesen Bruchstücken ganz dieselbe Fähigkeit innewohnt, ein voll-
ständiges Individuen zu bilden, wie der Eizelle. Bei niederen
Thieren wird Aehnliches beobachtet. Daß bei höheren Thieren die
Fähigkeit der Neubildung größerer Theile des Körpers sehr einge-
schränkt ist, hat man nicht etwa so zu erklären, daß hier die
Körperzellen die Eigenschaften der ursprünglichen befruchteten
Eizelle gar nicht besessen hätten, sondern man muß vielmehr an-
nehmen, daß in den hochdifferenzirten Greweben dieser Geschöpfe
Umstände geschaffen worden sind, welche die Zellen verhindern,
ihre ursprünglich vorhandenen und noch immer anwesenden Kräfte
voll zu entfalten. Sieht man doch in pathologischen Fällen auch
hier die Lebens- und Gestaltungskraft der Gewebe in oft unge-
ahnter Weise wieder aufleben.
Welches sind nun diese fundamentalen Kräfte des
Lebens? Bei einer eingehenden analytischen Betrachtung bleiben
ihrer nur zwei übrig: erstens eine vegetative Kraft, und
zweitens eine formative Kraft, wie ich die beiden nennen will.
Die vegetative Kraft ist diejenige, welche das Leben an
92 Fr. Merkel,
sich aufrecht erhält, sie dient dem Stoffwechsel, sie ist es, welche
das Wachsthum der Zellen, ihre Vermehrung besorgt, welche die
Arbeitsleistung der Zellen in Scene setzt, ihr wohnt die Reiz-
barkeit inne und sie ist ganz wesentlich auf den Verkehr mit der
Außenwelt angewiesen.
Die formative Kraft ist diejenige, welche die Gestaltung der
lebenden Materie besorgt. In ihrer einfachen Aeußerung bildet
sie die Gewebe des Körpers, in ihrer höheren Funktion ruft sie
durch harmonisches Zusammenwirken der einzelnen Zellen die
Organe, überhaupt die ganze Körperform hervor. Sie verkehrt
mit der Außenwelt im wesentlichen nur durch Vermittelung der
vegetativen Kraft.
Jede Zellenergide lebt und arbeitet, jede trägt in sich „das
Muster des ganzen Organismus und besitzt die theilweise oder
vollständige Fähigkeit das Muster wieder hervorzubringen^ (Minot).
Auf den ersten Blick könnte es schwierig scheinen, die beiden
Kräfte, an denen das Leben hängt, überhaupt von einander zu
trennen, denn die Bildung und Aufrechterhaltung der Körperform
ist doch ohne vegetatives Leben, also ohne Wachsthum, ohne Zell-
vermehrung und Zellarbeit undenkbar. Dies ist gewiß richtig,
wohl aber giebt es Fälle, in welchen man umgekehrt vegetatives
Leben ohne geordnete Bildung finden kann. Es giebt Geschwülste,
welche eine äußerst üppige Vegetationskraft entfalten, welche
wachsen und immer weiter sich verbreiten, ohne daß doch eine
irgendwie geordnete Form entsteht. In ihnen muß nothwendig
die formative Kraft durch abnorme Einflüsse unterdrückt sein, so
daß die vegetative Kraft des Protoplasmas sich ungezügelt ent-
falten kann. In anderen pathologischen Neubildungen geht die
Unterdrückung der formativen Kraft nicht so weit, es kommt
wohl zur Entwickelung von Geweben, von Bindegewebe, Drüsen-
gewebe, Nervengewebe u. s. w., aber nicht zu geordneten Organ-
bildungen. In einer dritten Gruppe ist der störende Einfluß noch
geringer, in diesen Fällen, wie z. B. bei der Akromegalie, ist die
formative Kraft im Stande, ihre Thätigkeit im Ganzen zu entfalten,
die vegetative Kraft ist nur so mächtig geworden, daß sie die
betroffenen im Uebrigen wohlorganisirten Körpertheile immer
größer und größer werden läßt. Ueberhaupt spielt in allen hy-
pertrophischen und atrophischen Zuständen die vegetative Kraft
eine bestimmende Rolle, während dabei die formative in mehr in-
differenter Weise nebenhergeht.
In welch' außerordentlicher Weise sich anderseits die forma-
tive Kraft geltend machen kann, beweisen die erwähnten Beob-
Welche Kräfte wirken geataltend anf den Körper der Thiere. 93
achtuDgen über Regeneration von Körpertheilen , ja ganzen Indi-
viduen aus kleinen Theilstüeken. Daß auch sie relativ unabhängig
von der vegetativen Kraft wirken kann, erweisen die Beobachtungen
der nicht selten vorkommenden Asymmetrien. Stets sucht bei
diesen die formative Kraft, ohne daß eine Aenderung in der Ernäh-
rung vorhanden zu sein braucht, auszugleichen und zu compensiren,
wo es nur irgend möglich ist. Man beobachtet dies auch in Fällen,
in welchen man an eine corrigirende Wirkung äußerer Kräfte
nicht wohl denken kann.
Von den beiden Kräften ist die formative im Allgemeinen die
stärkere, welche die vegetative in ihre Dienste zwingt, welche das
Wachsthum und die Vermehrung der einzelnen Zelle und ganzer
Zellkomplexe regulirt. Wehe dem Organismus, in welchem auch
nur in einer einzigen Gruppe von Zellen die vegetative Kraft zu
alleiniger Herrschaft kommt! die planlose Arbeit consumirt rasch
und der ganze Organismus ist verloren.
Daß sich die beiden Kräfte des Protoplasmas bei der Arbeit
im Einzelnen der gewöhnlichen physikalisch-chemischen Kräfte be-
dienen, um ihre Zwecke zu erreichen, versteht sich ganz von selbst
und wir sehen ja, wie erwähnt, beim Wachsthum des Embryo's
Effecte erzielt, welche sich in mechanischer Weise erklären lassen,
man sieht das ganze Leben hindurch chemische Vorgänge wohlbe-
kannter Natur sich abspielen. Diese Kräfte können dabei einen
fordernden oder auch schädlichen Einfluß auf die beiden Grund-
kräfte ausüben, wovon die erwähnten Experimente an Frosch- und
Hühnereiern den Beweis liefern.
Ich wiederhole also, daß von den beiden Grundkräften der
lebenden Zellenergide die formative die stärkere und die eigentlich
regierende ist und daß beide durch Einwirkungen physikalisch-
chemischer Natur beeinflußt werden können. Am meisten und
freiesten werden sich die Grundkräfte in solchen Zellenergiden
vorfinden, welche am wenigsten solche Einwirkungen erlitten haben,
welche am intactesten sind. Es sind dies die Generationszellen:
Samen und Ei — und man sieht bei gewissen niederen Thieren, bei
welchen die Verhältnisse besonders durchsichtig sind, wie gleich am
Anfang der Entwicklung eines Individuums sich die Keimzellen,
welche schon wieder für die nächste Generation bestimmt sind, sepa-
riren. Nußbaum, Weismann und andere meinen auch, daß nur diese
Zellen die Keimfähigkeit beibehielten, während die anderen Zellen
des Körpers (somatische Zellen) nur bestimmt seien, die Gewebe des
Körpers zu bilden (Theorie der Continuität des Keimplasmas). Meine
ganzen bisherigen Ausführungen thun dar, daß ich mich dieser An-
94 Fr. Merkel,
schannng nicht anzuschließen vermag. Wie rasch nach dem Eintritt
in die Entwickelung sich die Einflüsse der Ernährung, der topo^-
graphischen Lage und dergl. geltend machen, geht daraus hervor,
daß ein Ei, welches noch im Yierzellenstadium im Stande war
aus jeder einzelnen Zelle ein ganzes Individuum entstehen zu lassen,
dies im Achtzellenstadium schon nicht mehr vermag. Je weiter
sich die Zellen zu speciellen Zwecken ausbilden, um so mehr zeigt
sich die formative Kraft ^.gebunden^, was dadurch illustrirt wird,
daß niedere Thiere mit wenig gesonderten Geweben und Organen
in weit höherem Maaße die Fähigkeit haben, bei Verletzungen aus
dem Vorhandenen Verlorengegangenes wieder zu ersetzen , wie
höhere mit ihren fein ausgearbeiteten Körpergebilden. Aeußere
Einflüsse, so will ich sie kurz nennen, können also die formative
Kraft der Zellenergiden beeinflussen und sind in der Lage, wenn
sie nur in geeigneter Weise einwirken, Modificationen der Gestalt
und Organisation eines Geschöpfes hervorzurufen; und es ist klar: je
unberührter die beiden Grundkräfte einer Zellenergide sind, um so
nachhaltiger und maßgebender werden sich solche Einwirkungen
äußern können. Wir sehen deshalb auch, daß sehr niederstehende
Organismen nicht allein, wie schon erwähnt, besonders regenerati-
onsfähig, sondern auch besonders modulationsfähig sind und daß
bei höher stehenden die erste Zeit der Entwickelung die geeignetste
ist, solchen äußeren Einflüssen eine weittragende Wirkung zu ge-
statten. Für eine Variirung der Körperform der einzelnen Indi-
viduen kommt noch ein weiterer wichtiger Faktor hinzu, welcher sich
bis hinunter in die einfachsten Geschöpfe nachweisen läßt, nämlich
der, daß für die Anregung der Entwickelung zwei Eltern nöthig
sind , sei es daß dies für die jedesmalige Entstehung eines Einzel-
individuums gilt, sei es daß durch deren Zasammenwirken jedesmal
eine kürzere oder längere Reihe von Generationen hervorgerufen
wird. Die Beschaffenheit der Energiden dieser beiden Eltern ist
aber niemals völlig gleich; wenn sich dieselben nun in dem neu
keimenden Organismus mischen, dann bewirken sie in den Theilen,
in welchen die Grundkräfte gleich gerichtet sind, eine Verstärkung
ihrer Gestaltung und Eigenschaften bei dem Nachkommen, oder sie
bringen da, wo die formative Kraft des einen Erzeugers siegt, die
des andern unterliegt, größere oder kleinere Variationen hervor. Nun
muß man sich aber klar machen , daß es sich jedesmal nicht blos
um die Erbschaft der beiden Eltern handelt, sondern auch um die
Erbschaften all der Generationen, die diesen vorausgegangen sind.
Man kann sich die Sache etwa unter folgendem Bild vorstellen:
Die formative Kraft der einzelnen Ahnen eines Geschöpfes gleicht
Welche Er&fte wirken gestaltend auf den EArper der Thiere. 95
kleinen Quellen, welche von allen Seiten zusammen kommen; sie
sind 80 schwach, daß geringe Störungen genügen, um eine einzelne
derselben zu verstopfen und verloren gehen zu lassen. Haben sich
aber ihrer viele in gleich gerichtetem Lauf zu einem größeren und
immer größeren Fluß gesammelt, dann ist an eine Abdämmung
nicht mehr zu denken. Von allen Seiten kommen vielleicht neue
Nebenflüsse dazu, während vom ursprünglichen Wasser ein Theil
versickert oder verdunstet und ganz verschwindet. Stellt man
sich die Sache so vor, dann kann man sich auch erklären, wie oft
der Enkel weniger dem Vater als dem Großvater gleicht und wie
gelegentlich die Eigenschaften und Formen weit zurückliegender
Geschlechter in einem Nachkommen wieder auftauchen (Rückschlag.)'
Es braucht nur eine geringe Beimischung in dem Strom der forma-
tiven Kraft, welche sonst ohne Einfluß nebenher läuft, durch gün-
stige Nebenbedingungen veranlaßt, wieder stärker hervorzutreten.
Ein Beispiel mag zeigen, wie etwa die Umwandlung einer Thier-
species vor sich gegangen sein mag. Ein Thier sucht sich seine
Nahrung in der Erde und gräbt zu diesem Zweck mit den vorderen
Extremitäten emsig. Die Palmarfläche wird schwielig, die ganze
Hand durch trophische und mechanische Reize breit und plump,
wie bei einem Handarbeiter. Die formative Kraft wird im Einzelfall
kaum merklich beeinflußt. Nun geschieht aber durch viele Gene-
rationen hindurch immer das gleiche, die kleinen Quellen der Ein-
zelfalle wachsen zum Fluß heran, die formative Kraft ist durch
cumulirte Vererbung von den Ahnen beider Seiten her soweit mo-
dificirt und einseitig verstärkt, daß sie nun bei jedem neuen In-
dividuum ohne Weiteres schaufeiförmige Vorderfüße erzeugt. Da
diese aber integrirende Theile des Körpers sind und diese letzteren
wieder sich gegenseitig beeinflußen, und in ihrer Bildung harmonisch
in einander greifen, wie das Räderwerk einer Maschine, so ist all-
mählig das Armskelet, sind die Muskeln der Thätigkeit angepaßt
und das Thier kann seine Vorderextremitäten zuletzt kaum mehr
zu etwas anderem brauchen, wie zum Graben. Es hat deshalb seine
Thätigkeit ganz in den schützenden Boden hinein verlegt und lebt
in Gängen, in welche niemals das Licht des Tages scheint. Die
Augen werden nicht mehr gebraucht, sie atrophiren im Wechsel
der Generationen und bilden zuletzt kleine kaum Stecknadelkopf*
große Organe , welche nur äußerst unvollkommen — wenn über-
haupt — funktioniren. Die kleinen Quellen waren immer spär-
licher und spärlicher geflossen, und der ursprüngliche Antheil an
dem Fluße versickert mehr und mehr ; man glaubt den Zeitpunkt
«ehon absehen zu können in welchem er ganz verschwunden sein
96 Fr. Merkel,
wird. Sie werden erraten haben, daß mein Beispiel vom Maulwurf
genommen ist , bei welchem wir die formbildende Kraft durch die
äußeren Einflüsse des Gebrauches und der Ernährung an dem
einen Organ verstärkt, an dem anderen geschwächt sehen.
Biese äußeren Einflüsse müssen aber so langsam und allmählig
wirken, wie in dem angezogenen Fall. Es muß der formativen
Kraft Zeit gelassen werden, sich ganz allmählig an die geänderten
Verhältnisse zu gewöhnen. Will man sie brüskiren, dann wird
dies stets mißlingen. Noch niemals ist bei uns Europäern ein Kind
mit der Wespentaille vieler erwachsener Frauen, bei den Chinesen
ein solches mit den verkrüppelten Füßen der dortigen Frauen ge-
boren, niemals kommt ein normaler Knabe mit der Anlage zu
kurzem Haarwachsthum zur Welt, trotzdem daß sich die Männer
immer und immer wieder die Haare abschneiden. Man sieht daß
alle Beharrlichkeit bei einem fertig ausgebildeten Organismus nicht
ausreicht, auch wenn sie Jahrhunderte und Jahrtausende anhält.
Eine recht interessante Frage, welche nach der Kenntnißnahme
von den beiden Zellkräften sofort auftauchen muß, ist die: Wo
finden sich dieselben localisirt? Durchdringen sie die Energide
ganz und gar, oder müssen wir sie an eine bestimmte Stelle der-
selben verlegen. Sachs denkt daran, daß die formative Kraft,
(seine Gestaltungsenergie) in das Chromatin, eine gewöhnlich im
Zellkern gelegene Protoplasmamodification zu verlegen sei. Eine
solche Annahme scheint eine gewisse Berechtigung zu haben ; denn
erstens sieht man , daß der Vater zur Bildung des Nachkommen
fast nur Chromatin beisteuert und zweitens weiß man, daß Pro-
toplasma, welches von dem Kern getrennt wird, die Fähigkeit jeder
Weiterentwickelung einbüßt. Letztere Thatsache ist kein zwin-
gender Grund, denn umgekehrt sterben auch Kerne, welche man
ganz von Protoplasma entblößt, ab. Gerade so wenig wie das Herz
ohne Körper und der Körper ohne Herz existiren kann, so ist es
auch im Kleinen in der Zelle; Kern und Protoplasma gehören
eben zusammen. Aber auch der erstere Grund ist nipht stich-
haltig, das Spermatosoma ist als solches überhaupt nicht ent-
wickelungsfähig, in ihm ist die Substanz der Zelle auf das kleinst
mögliche Maaß reducirt, gewissermaßen eingedickt, und es muß
immer erst durch Completirung von den Reservestoffen des Eies
her ergänzt werden, ehe es in die Entwickelungsthätigkeit ein-
treten kann. Ich möchte die Meinung vertreten, daß die oft so
complicirten Zellstructuren secundären Zwecken dienen, während
die beiden Grundkräfte gleichmäßig die ganze Masse der Energide
durchdringen und auch in jedes neue Theilchen, welches bei der
.Welche Kr&fte wirken gestaltend auf den Körper der Thiere. 97
Stoffanfnahme hinzukommt, eindringen wie ein Ferment. Man
kann wohl kaum zu einer anderen Annahme kommen, denn jedes
kleinste Theilchen der Energide vegetirt, hat seinen Stoffumsatz
und versucht weiter zu wachsen. Jedes Theilchen muß auch for-
mative Kraft und zwar dieselbe, wie jedes andere besitzen, da bei
der geordneten und harmonischen, auf ein Ziel gerichteten Thätig-
keit großer Zellkomplexe, ja sämmtlicher Organe des Körpers,
jede Zelle in allen ihren Theilen das ihrige zur £rzielung des ge-
meinsamen Endresultates thun muß. Ein Beweis für die gleich-
mäßige Verbreitung der in Rede stehenden Kräfte scheint mir auch
in der Erblichkeit erworbener Mißbildungen zu liegen. Ein Mensch,
dessen Vorfahren ganz wohlgebildet waren, wird z. ß. mit sechs
Fingern an jeder Hand geboren, es hat also die formative Kraft
eine Störung erlitten zu der Zeit, in welcher sich die Hände bil-
deten. Würde nun nicht diese modificirte Kraft alle Energiden
gleichmäßig durchdringen, auch die Generationszellen, aus welchen
sich die Machkommen entwickeln sollen, dann könnte man nicht
verstehen, wie diese letzteren wieder sechsfingerig würden, und
wie sich eine derartige Mißbildung hartnäckig oft viele Generationen
hindurch erhält, bis sie endlich durch die Einwirkung der Einhei-
rathung normaler Leute allmählig besiegt wird und erlischt.
Wenn ich vorhin das Bild von einem Ferment gebraucht habe,
so ist dies eben nur ein Bild, denn wir wissen in der That nicht,
welcher Art die beiden Kräfte der lebenden Materie sind. Sachs
denkt an eine eigenthümliche Bewegungsform der Moleküle des
Protoplasmas, und wenn dies auch viel für sich hat, so kann es sich
doch ebenso gut um etwas ganz anderes handeln. Trotz unserer
Unkenntniß aber brauchen wir keineswegs jenes fatale „Ignorabi-
mus!*' zu wiederholen, welches vor 25 Jahren ein resignirter
Naturforscher ausrief. Ostwald hat in seiner Kode auf der Lü-
becker Naturforscherversammlung gezeigt, wie sehr jener Forscher
im Unrecht war und ich hoffe von meinen Ausführungen, daß sie
Ihnen gezeigt haben möchten, daß man vor dem Versuch in das
Problem des Lebens einzudringen nicht zurückzuschrecken braucht^
und daß man sich nicht zu resigniren hat, schon vor der Schwelle
für immer zurückgewiesen zu werden. Daß wir diese Schwelle
freilich noch nicht überschritten haben, dies verkennt gewiß Nie-
mand, der sich mit diesen interessantesten und schwierigsten
Kapiteln der Biologie jemals beschäftigt hat; dringen wir aber
nur in ruhiger und umsichtiger Forschung weiter vor, dann wird
es nicht fehlen I
98 Verzeichnis^der neagewählten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft.
Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der
KgL Gesellschaft.
Die Gesellschaft wählte zu ordentlichen Mitgliedern
in der philologisch -historischen Klasse
am 1. Mai 1897
Herrn Georg Kaibel hier,
am 17. Juli 1897
Herrn Richard Pietschmann hier.
Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch Seine Ma-
jestät den König erfolgte am 31. Mai und am 19. August 1897.
Am 17. Juli 1897 erwählte die Kgl. Gesellschaft zu korres-
pondirenden Mitgliedern
in der mathematisch - physikalischen Klasse
Herrn Wilhelm von Bezold in Berlin,
in der philologisch - historischen Klasse
Herrn Max Bieger in Darmstadt.
Adresse an Herrn Th. Mommsen. 99
Ihrem auswärtigen Mitgliede, Herrn Theodor Mommsen
in Charlottenburg sendete die Kgl. Gresellschaft zu seinem acht-
zigsten Geburtstage folgende Adresse:
Verehrter Herr College I
An dem Tage, da Nahe und Ferne mit festlichen Wünschen
vor Ihnen erscheinen, dürfen wir nicht fern bleiben, die wir in
mehr als einem Sinne das Recht haben Sie den Unseren zu nennen.
Alle als den Genossen unsrer Gesellschaft, aber die Einzelnen aus
eignem Gefühl, heiße es Bewunderung, Pietät, Freundschaft, Liebe.
Nicht Glück zu wünschen kommen wir (was ließe sich der Summe
Ihres Lebensglücks hinzu denken?), wir kommen zu gratuliren
im römischen Sinne, das heißt Ihr Glück zu preisen und ein gutes
Omen an Ihrem Geburtstagstische zu sprechen.
Wir reden nicht von Ihren Werken. Die Arbeit Ihres Lebens
liegt vor den Augen der Welt. Wer sich mit Recht und Ver-
fassung, Geschichte und Kultur der römischen Welt bis tief ins
Mittelalter hinein befaßt, der weiß daß Sie seinem Weg die Richte
geben ; wenn er die Geschichte seiner Wissenschaft kennt, so weiß
er daß Ihr Geist die Brücken gebaut und die Wege durch den
Fels gebrochen hat, auf denen Philologie, Geschichte und Rechts-
geschichte sich begegnen und zur Einheit gelangen konnten.
Nicht nur die Wissenschaft rühmt sich Ihrer Werke. Wenn ein-
mal die Geschichte die Summe dessen ziehen wird, was dies halbe
Jahrhundert für die deutsche Litteratur geleistet hat, so wird
Ihr Name in vorderster Reihe stehn. Wie Ihr Geist so Ihre Hand.
Für ein Jahrhundert liegt das Material bereit, zu dessen Bereitung
Sie die Arbeit organisirt und wie Herakles unter den Sterblichen
mitgearbeitet haben.
Nicht nur die FüUe Ihrer Thaten bedenken wir heut; mit
ihnen verbunden ist die sittliche Kraft, deren Wirkung alle ver-
spürt haben, die einmal gemeinsame Arbeit in Ihren Kreis geführt
hat. Der Muth, der keiner Arbeit ausweicht, die Demuth, die
NMluriehten; «osoliAftl. Mittheiliuigen 1897. 2. 8
100 Adresse an Herrn Tb. Mommsen.
keine Arbeit verschmäht, der Fleiß, der keine halbe Arbeit kennt,
die Pflichttreue, die zuerst sich selbst opfert, die Wahrheitsliebe,
die nur durch Arbeit zum Ziele zu gelangen denkt — daß in den
unscheinbaren Gelehrtentugenden die ganze Kraft und Gewähr
der Forschung liegt, haben Unzählige aus Ihrem Beispiel gelernt
und werden Unzählige aus Ihren Schriften lernen. Wie der
römische Feldherr, der alle seine Schlachten gewonnen hatte und
in allen zugleich sein tapferster Soldat gewesen war, so blicken
Sie auf die lange Strecke durchlaufenen Weges zurück.
Sie sitzen nicht mit Ihren achtzig Jahren auf einem Ehren-
sessel der Wissenschaft und nicken mit ambrosischen Brauen. Die
Hallen der Wissenschaft kennen Ihren Tritt wie vor vierzig Jahren
und jede frisch herankommende Generation lernt ihn kennen. Sie
halten gute Polizei in den Gebieten, über denen Sie walten, und
Jahr um Jahr beleben Sie den Gang der Wissenschaft durch neue
Werke, die das Leben eines Andern auszufüllen hinreichen könnten.
Noch steht Ihnen die Sonne hoch und Historie und Philologie
brauchen noch nicht die Zeit zu fürchten, da sie einmal ohne Ihre
lebendig wirkende Gegenwart werden leben müssen. Möge die
Zeit ferne und das kommende Jahrzehnt ein leuchtender Abend
Ihres Lebens sein.
Göttingen, den 27. November 1897.
Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen.
Preisanfgabe der Wedekindscben PreisstifItaDg für deutsctie Oeschiclite. 101
Freisanfgabe
der
Wedekindschen Preisstiftung
für Deutsche Greschichte.
Der Verwaltungsrath der Wedekindstiftung macht hierdurch
wiederholt gemäß den Ordnungen der Stiftung vom 14. März 1896
§ 12 die Aufgabe bekannt, die für den Zeitraum 1896 — 1901
unterm 14. März 1896 gestellt ist.
Der Verwaltungsrath verlangt:
eine archlvalisch begrfindete Geschichte der Innern Yer-
waltung des EurfBrstenthums Mainz unter Emmerich
Joseph (1763-1774) und Friedrich Karl Joseph (1774^
1802). Besonderer Werth wird auf die Ermittlung der
Thellnahme von Johannes HfiUer gelegt.
1. Form und Einsendung der Bewerbungsschriften. Be-
werbungsschriften müssen vor dem 1. August 1900 an den Direktor
des Verwaltungsraths der Stiftung eingesandt werden und aller
äußern Zeichen entbehren, an welchen die Verfasser erkannt werden
können. Jede Schrift ist mit einem Sinnspruche zu versehen,
und es ist ihr ein versiegelter Zettel beizulegen, auf dessen Außen-
seite derselbe Sinnspruch sich befindet, während inwendig Name,
Stand und Wohnort des Verfassers angegeben sind.
2. Preisgericht. Das Preisgericht besteht aus dem Verwal-
tungsrathe der Stiftung und sovielen von ihm aus den übrigen
Angehörigen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften, den
ordentlichen, den auswärtigen Mitgliedern und den Correspon-
denten, hinzu erwählten anerkannt sachkundigen und unpartei-
lichen Männern, daß die Gesammtzahl sieben ist. Die Mitglieder
des Preisgerichts können nicht an der Bewerbung Theil nehmen.
Die übrigen Mitglieder der Königlichen Gesellschaft dürfen sich
wie jeder andere um den Preis bewerben.
8*
102 Preisaufgabe der Wedekindschen Preisstiftang.
3. ürthell. Das Urtheil des Preisgerichts wird am 14. März
1901 in einer Sitzung der Königlichen Gesellschaft der Wissen-
schaften bekannt gemacht und in deren „Nachrichten" in der Ab-
theilung: Geschäftliche Mittheilungen veröffentlicht.
4. Preis. Der Preis beträgt 3300 Mark und muß ganz oder
kann gar nicht zuerkannt werden. Ist der Verfasser der Preis-
schrift bereits verstorben, so fällt der Preis seinen Erben zu.
Der Verfasser der gekrönten Schrift oder dessen Erben
werden noch besonders durch den Direktor von dem ihnen zugefal-
lenen Preise benachrichtigt und können diesen bei der König-
lichen Universitätscasse zu Göttingen auf Anweisung des Direk-
tors gegen Quittung erheben.
B. Drnek der Preisschrift. Die gekrönte Schrift geht in
das Eigenthum der Stiftung für diejenige Zeit über, in welcher
dasselbe den Verfassern und deren Erben gesetzlich zustehen
würde. Der Verwaltungsrath wird dieselbe einer Buchhandlung
in Verlag geben oder auf Kosten der Stiftung drucken lassen.
Der Ertrag der ersten Auflage, welche ausschließlich der Frei-
exemplare höchstens 1000 Exemplare stark sein darf, fällt dem
verfügbaren Kapitale der Stiftung zu, da der Verfasser den er-
haltenen Preis als sein Honorar zu betrachten hat. Wenn indessen
jener Ertrag ungewöhnlich groß ist, d. h. wenn derselbe die Druck-
kosten um das Doppelte übersteigt, so wird die Königliche Gesell-
schaft auf den Vortrag des Verwaltungsrathes erwägen, ob dem
Verfasser nicht eine außerordentliche Vergeltung zuzubilligen sei.
Findet die Königliche Gesellschaft fernere Auflagen erforder-
lich, so wird sie den Verfasser oder, falls er nicht mehr leben
sollte, einen andern dazu geeigneten Gelehrten zur Bearbeitung
derselben veranlassen. Der reine Ertrag der neuen Auflagen soll
sodann zu außerordentlichen Bewilligungen für den Verfasser, oder
falls er verstorben ist, für dessen Erben und den neuen Bearbeiter
nach einem von der Königlichen Gesellschaft festzustellenden Ver-
hältnisse bestimmt werden.
Jede von der Stiftung gekrönte und herausgegebene Schrift
wird auf dem Titel die Bemerkung haben:
von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in
Göttingen mit eiuem Wedekindschen Preise gekrönt und
herausgegeben.
6. Freiexemplare. Von den Preisschriften, die die Stiftung
herausgiebt, erhält der Verfasser zehn Freiexemplare, der Ver-
waltungsrath ebenfalls zehn zu freier Verfügung.
7. Zarfiekforderiuig nicht gekrOnter Schriften. Die Ver-
ttr Deutsche Gescliicbte. 103
fasser der nicht gekrönten Schriften können dieselben nnter An-
gabe ihres Sinnspruches und Einsendung des etwa erhaltenen Em-
pfangsscheines innerhalb eines halben Jahres zurückfordern oder
zurückfordern lassen. Sofern sich innerhalb dieses halben Jahres
kein Anstand ergiebt, werden dieselben am 14. October von dem
Direktor den zur Empfangnahme bezeichneten Personen portofrei
zugesendet. Nach Ablauf dieser Frist ist das Recht zur Zurück-
forderuung erloschen.
Göttingen, den 10. December 1896.
Der Verwaltungsrath der Wedekindschen Preisstiftung.
104 Otto Bürger,
Bericht
über eine Reise durch Columbien and Venezuela
Yon
Prof. »r. Otto BBrger,
Privatdozenten in GöttiDgen.
I. Im WeBtindischen Archipel.
Seit Herbst 1896 hatte ich für eine Reise in die columbia-
nisehen Anden gerüstet, welche dem Stadium wirbelloser Land-
und Süsswasserthiere mit besonderer Berücksichtigung ihrer ver-
tikalen Verbreitung gewidmet sein sollte.
Nachdem mir sowohl die Königl. Akademie der Wissenschaften
zu Berlin als auch die Eönigl. Gesellschaft der Wissenschaften zu
GÖttingen namhafte Unterstützungen zugesichert hatten, durfte ich
Ende Sommer 1896 an die Abreise denken.
Ich brach unter besonders günstigen Anspielen auf, denn ein
junger Landwirt, welcher zu Göttingen außer Fachstudien lebhaft
zoologische Liebhabereien pflegte, wünschte sich mir anzuschließen
und schiffte sich mit mir am 13. Sept. an Bord der „Valdivia^,
eines Dampfers der Hamburger Packetfahrt, ein.
Wir verließen Hamburg abends. Die Lichter von Blankenese
waren die letzten heimathlichen Scheidegrüße, der folgende Morgen
fand uns auf hoher See.
Am 16. September landeten wir in Havre, und am 1. October
befanden wir uns nach glücklicher Fahrt im Bereich des West-
indischen Archipels.
Der Tag war herrlich, der Himmel wolkenlos blau, und jedes
der Eilande, an denen wir vorüberfuhren, deuchte uns so überaus
malerisch, daß wir am liebsten schon jetzt begonnen hätten , die
uns begegnenden Bilder mit der Camera festzuhalten.
Gegen Mittag ankerten wir in dem schönen Hafen von
St. Thomas, welcher von der gleichnamigen, amphitheatralisch an
grünen Bergen aufgebauten Hauptstadt umrahmt wird.
Bericht über eine Heise durch Colambien und Venesuela. lOß
Wir hatten Zeit genug, um an Land zu gehen, und da wir
begierig waren, eine Stichprobe auf die Tropenfauna zu machen,
nahmen wir Netz und Ketscher mit uns. Im Westen tritt an
die Hafenbucht ein Wäldchen von Palmen heran, welches viele
kleine Brackwasser -Tümpel beschattet. In ihnen wimmelt es von
Krebsen, und auf dem sandigen Boden schreckten wir mit jedem
Schritt Eidechsen auf. Uns waren sie zu flink zum Greifen, aber
einige Negerknaben , welche bald neugierig herbeiliefen , wußten
sie sehr geschickt und sicher mit Schlingen aus &raßhalmen zu
fangen. Wir erstiegen auch noch die nächsten Hügel, und mit
Sonnenuntergang waren unsere Sammelbüchsen ziemlich gefällt.
St. Thomas ist heute gegen früher eine stille Stadt , denn es
hat aufgehört der Stapelplatz für die westindischen Inseln zu sein,
seitdem die größeren eigene direkte Verbindungen mit Europa
oder Nordamerika besitzen. Viele Waarenhäuser stehen leer
und sind im Verfall begriffen. Die Insel selbst ist wenig
fruchtbar.
Es war Nacht, als wir wiederum der „Valdivia^ zusteuerten.
Das Meer leuchtete, so daß die Ruder weiß erglänzten, und die
Fische, welche uns begleiteten, silberhell schimmerten.
Den ganzen folgenden Tag fuhren wir an Portorico entlang,
dessen Gebirgscontouren uns reiche Abwechslung gewährten.
Am 3. October mit Sonnenaufgang lagen wir vor St. Domingo.
Die Küste föUt völlig steil ab und macht den Eindruck einer
10 — 15 m hohen Mauer. Wir sehen über sie hinweg auf eine
ausgedehnte Ebene, welche in weiter Feme durch die imposanten
Gebirge von Hai'ti abgeschlossen ist. Die Stadt tritt unmittelbar
an die Küste heran, die alten, massiven spanischen Forts con-
trastieren seltsam mit den luftigen Bretterwohnungen der farbigen
Bürger, welche mich lebhaft an die Buden erinnerten, die sich in
manchen Städten die Einwohner zur Zeit des Schützenfestes auf
ihrer Festwiese zum vorübergehenden Aufenthalt aufschlagen.
Wir gewannen den Zugang zur Insel durch den Rio Ozama
mittels Boot erst nach langer mühsamer Fahrt, da die Brandung
eine überaus starke ist. Dann durchschritten wir die Stadt nach
Norden zu und gelangten hier in eine Gartengegend, welche an
üppiger Fruchtbarkeit wohl ihresgleichen sucht.
Auch die Thierwelt habe ich, soviel sie sich in wenigen Stun-
den dem Auge erschließt, nur an wenigen anderen Orten in solch
bunter Reichhaltigkeit wieder gefunden. Fast unter jedem Stein
haben sich Gehäuse- und Nacktschnecken zurückgezogen; wo sich
ein morscher Baumstamm vorfindet, bildet er, wenn er nicht von
106 Otto Bürger,
Ameisen occupirt ist, die Wohnung von Krebsen, unter denen uns
besonders einige Einsiedlerkrebse auffielen, welche in Häusern
mariner Schnecken staken,' die sie sich dreiviertelstundenweit vom
Strande geholt haben mußten. Die Sträucher waren mit zahl-
reichen Insecten besetzt, und fortgesetzt kreuzten unseren Pfad
prächtige Schmetterlinge.
Wie oft und schmerzlich habe ich an diese Fülle zurückge-
dacht, die wir so wenig ausbeuten durften, wenn mich später die
Umstände zuweilen Tage lang an Orten festhielten, wo die Fauna
aus einigen Schaben zu bestehen schien!
Was in St. Domingo an Bauwerken hervorragend ist, stammt
aus spanischer oder französischer Zeit. Wir weilten auch in der
Cathedrale am Grabe des Columbus, freilich mit geteilter Andacht,
da unser priesterlicher Mentor unsere historischen Bedenken wegen
der wirklichen Ruhestatt der Gebeine des großen Entdeckers nicht
zerstreuen konnte.
Nunmehr nahm unser Schiff einen fast genau südlichen Curs
und am 3. Tage, nachdem wir St. Domingo verlassen hatten,
tauchten , über die Wolken hinaus ragend, in starren , zackigen
Umrissen schwarzblau die Häupter der Cordilliere von Venezuela
auf. Gegen Abend lagen wir dem Festlande bei La Guayra,
diesem landschaftlich wunderbaren Hafen, gegenüber.
Noch traf die Sonne die weißgetünchten niedrigen Häuser mit
mit den platten Dächern, die wie Schwalbennester an die steilen
Bergwände angeklebt erscheinen und sich am schmalen Strande
hinziehen eine einzige nach dem Meere offene Straße bildend-
Wir verfolgen den Saum der Küste weit nach Osten. Etwa
eine halbe Stunde entfernt schiebt sich das zerfallene Gemäuer
eines palastartigen Gebäudes ins Meer hinein vor und darüber
hinaus eine kleine Ortschaft, von Bäumen und Sträuchern umhegt;
erst in (blauer Ferne hemmt den Blick ein schroffes Vorgebirge.
Im Westen der Stadt begleitet ein Hain von Cokuspalmen den
Strand. Die Gipfel der Berge streifen die Wolken. Die Abhänge
der Gebirge sind fast kahl. Nur übermannshohe Cacteen bilden
Gruppen; Rindes aus den Schluchten quillt üppiges Buschwerk
hervor.
La Guayra ist einer^ der ^heißesten Plätze Westindiens. Aber
obwohl am anderen Tage die Sonne mit voller Glut sich entfalten
konnte, trat ich einen Spaziergang am Strande entlang an. Ich
ertrug die Hitze wunderbar gut. Was mich jedoch deprimierte,
war die trostlose Armut an Insecten und sonstigen mir am Herzen
liegenden Geschöpfen. Die Hitze läßt sie nicht aufkommen. Es
Bericht über eine Reise durch Colombien und Venezuela. 107
ist zu trocken. Auch unter Steinen und in den Spalten der Felsen
erhält sich die Feuchtigkeit nicht. Es fehlt auch vollständig an
zartblättrigen Gewächsen. In dem spärlichen Schatten , welchen
die Cokuspalmen spenden^ wird das Thierleben kaum reicher.
Das bewog mich den zweiten Tag, welchen wir noch in La
Guayra verbringen mußten, Caracas zu besuchen.
In kaum zwei Stunden befördert uns die Bahn, eine englische
Gründung, nach der 900 m hoch gelegenen Hauptstadt hinauf.
Welch wunderbare Fahrt! Viermal windet sich der schmale
Schienenstrang um Vorgebirge herum, und ebenso oft eröffnet
sich uns wieder, immer höher ansteigend, die Aussicht aufs Meer.
Dann dringen wir ins Gebirge hinein. Auf schmalen Saumpfaden
gleiten wir an seinen steilen Abhängen hin und rollen donnernd
über Brücken, die enge, oft unabsehbar tiefe Schluchten überwöl-
ben. Wir befinden uns inmitten einer grandiosen Gebirgsscenerie.
Die Gebirgshänge sind in mittlerer Höhe mit dichtem Gestrüpp
bekleidet. Die Büsche strecken ihre oft blütenvollen Zweige fast
bis in unsere Fenster, aus den Abgründen streben riesenhafte,
schlanke, weißrindige Baumstämme mit dünn belaubten Kronen
empor, und an den steilsten und sonnigsten Hängen erhebt sich
der gewaltige Säulencactus. Wo sich ein Wärterhäuschen befin-
det, ist ein kleines Gärtchen angelegt, und, notdürftig von einem
Rinnsal bewässert, gedeihen darin einige Bananen. Oefters kreu-
zen wir einen Pfad, den alten Aufstieg, der auch heute noch nicht
verlassen ist, denn wir begegnen Karavanen von schwerbeladenen
Maulthieren.
Die Aussicht auf das Plateau von Cardcas öflEiiet sich plötz-
lich, und ehe wir noch Zeit finden, uns in sie zu vertiefen, sind
wir am Ziele angelangt.
Caracas ist die prächtigste Stadt, welche ich in Südamerika
kennen gelernt habe. Wohl wiegen in der Peripherie die ein-
stöckigen Häuser aus ungebranntem Lehm vor, aber meist haben
sie einen hellen Anstrich und erscheinen sauber gehalten; im
Centrum indessen, im Bereich der Plaza Bolfvar überrascht uns
eine ganze Reihe stilvoller und imposanter Paläste, deren Faca-
den aus weißem Sandstein oder selbst Marmor abends, wo ich sie
im vollen Mondlicht sah, geradezu zauberhaft wirkten.
Es giebt einen Hügel in der Nähe des Bahnhofes, welcher eine
Kirche trägt und parkartige Anlagen, dessen Besuch mir wegen
eines zoologischen Gartens, der dort im Entstehen begriffen ist,
empfohlen wurde. Ich habe ihn bestiegen, freilich ohne etwas
Menagerieartiges entdecken zu können, dagegen wurde ich durch
108 Otto Bürger,
den wundervollsten Blick über die weitansgedehnte Stadt belohnt.
Sie liegt fast völlig eben, in ihrer Entwicklung nach Osten stre-
bend, wo ein breites frachtbares Thal sich meilenlang ausdehnt.
Prächtig nehmen sich auch von unserem erhöhten Standpunkte
die öffentlichen Bauten und die vielen Kirchen aus, aber sie
vermögen unser Auge nicht abzuhalten, immer wieder zu der
gewaltigen Gebirgscoulisse hinüber zu schweifen, welche das Meer
verdeckt. Sie und das Gewirr von Bergzügen im Süden be-
stimmen dem Character von Caracas, der mir in allem Sonnen-
glanze ein düsterer schien.
Ich stieg auch noch ein wenig die nordwärts gelegenen Höhen
hinan. Sie sind im ganzen kahl und von wenige Meter breiten
aber 10 bis 15 Meter tiefen Schluchten mit völlig senkrechten
Wänden durchrissen, die im Augenblick kein Wasser führten.
In manchen, grabenartig flacheren hat sich eine üppige Vegetation
entwickelt, und aus diesen und einer Caffeeplantage , die sich in
der Nähe der Stadt an einem Bache ausdehnt, gewann ich auch
eine kleine zoologische Ausbeute.
Gerne hätte ich meinen Weg von Caracas nach Valencia fort-
gesetzt, um eine der bedeutendsten deutschen Unternehmungen,
die Bahn, welche beide Städte verbindet, kennen zu lernen. Sie
soll das Großartigste sein, was an Gebirgsbahnen in Südamerika
geleistet ist , und nicht allein ihre kühne Ausführung im ganzen
wird gerühmt, wo man hinhört, sie hat sich einen Namen we-
sentlich mit durch die formgefällige und heitere Anlage der den
Schienenstrang begleitenden Bauten — auch der geringsten —
gemacht. Dieser Zug des Deutschen, auch im Nebensächlichen
noch etwas zu leisten, war dem Südamerikaner zwar ein wenig
verblüffend, aber er lernte ihn schätzen.
Als ich Caracas verließ , erfüllte mich Bewunderung für den
Mann, welchem die Hauptstadt fast allein ihr heutiges Aussehen
verdankt. Mögen ihre Bewohner die Denkmäler geschleift haben,
welche sich ihr langjähriger Dictator und Präsident Guzman
Blanco nach Despotenart vorsorglich selbst errichtete, sein An-
denken wird unvergeßlich bleiben in den pomphaften Bauten,
die uns entzückten, und vor allen in der günstigen Entwicklung
des Wohlstandes, die seine liberalen Grundsätze und vor allen
Dingen seine Maßregeln für eine Sanirung der Finanzen einlei-
teten, die in der in Südamerika einzig dastehenden Vollgültigkeit
des Geldes für den Fremden freilich herbe zum Ausdruck kommt.
lieber Nacht hatten wir Puerto Cabello erreicht. Die Ge-
birge weichen einige Kilometer vom Strauide zurück, der mit
Bericht über eine Reiee durch Colambien und Venezuela. 109
dichtem Buschwerk bedeckt ist, daß sich in Mangrovendickicht
ins Meer hinein fortsetzt.
Unserem Ankerplatz gegenüber liegt der öffentliche, wohlge-
pflegte Garten, den wir durchschreiten, um in die Stadt zu
gelangen, in welcher der Handel eine viel größere Entwicklung
genommen hat, wie in La Gruayra, wo ihn Caracas festhielt. In
den dem Hafen benachbarten Straßen von Puerto Cabello grenzt
Store an Store, und die vielen ausländische Namen tragenden
Firmenschilder sprechen für ihre Bedeutung.
Puerto Cabello ist so heiß wie La Guayra, vielleicht aber
noch ungesunder als dieses, da das gelbe Fieber nur selten ganz
erlischt. Deshalb haben sich die Europäer eine Yillenkolonie
etwa 6 km vom Hafen entfernt am Fuße des Gebirges gegründet,
wohin sie sich nach des Tages Arbeit und Hitze allabendlich zu-
rückziehen. Es ist das liebliche St. Esteban. Ich machte mich
nachmittags dahin auf, um für die Nacht die Kühle des Urwaldes,
die mich dort umfangen sollte, zu genießen.
Man durchschneidet Puerto Cabello, welches tief gebaut ist,
und tritt in eine Ebene hinaus, in der nur hartblättriges und
stachliches Gestrüpp gedeiht. Hin und wieder gaukelt ein un-
serem Citronenfalter ähnlicher Schmetterling oder eine Danais an
uns vorüber, oder ein schwirrendes Geräusch lenkt unseren Blick
zu einem Blütenstrauch, vor dessen Blumenkelchen ein Colibri sich
sekundenlang in der Schwebe hält, Eidechsen und Heuschrecken
huschen über den Weg, aber sonst herrscht dieselbe Armut an
Thieren, wie am Strande von La Guayra.
Ein durchdringender Geruch kommt uns an, und rauschend
fliegt ein Schwärm schwarzer Vögel zu einem Baume auf; wir
sind bei den Schlächtereien angelangt, welche von Hunderten von
Aasgeiern (Gallinazos) auf Abfalle controliert werden.
An dem Hügel, welchen wir bald hinansteigen, die Straße
nach Valencia einschlagend, die St. Esteban durchschneidet,
lehnt der Friedhof; wir ruhen an seiner Pforte aus, wo schon
Wanderer sich niedergesetzt haben. Es ist wiederum ein köst-
licher Ort zum Träumen. Kein Vogelschrei unterbricht die feier-
liche Stille, und auch unsere Genossen pflegen ganz der Buhe,
um sich für das kurze, aber schattenlose Wegstück, das sie noch
von der Stadt trennt, zu stärken. In der Ferne glitzert das Meer,
und die Ebene, in welcher sich die Stadt behaglich ausdehnt
nimmt sich mit ihren Palmengruppen reizvoll und einladend aus,
aber uns erinnern die unabsehbaren Gräberreihen in unserem
Bücken an das tödliche Gift, das sie aushaucht. Nach einer ge-
110 Otto Bürger,
rina;eii Steigung fällt unser Weg in ein Thal ab, und mit einem
Male ist das Vegetationsbild ein anderes. Die Agave und der
Cactus sind verschwunden. Ueppig grüne Hecken, von Winden
durchwuchert, begleiten den Pfad und umhegen Felder von Reis
und Mais. Weichen wir vom Wege ab, so gerathen wir in
sumpfiges Terrain, bis uns ein breiter Bach zur Umkehr zwingt.
Aus Beständen von lichtgrünen Bananen und dunklen Caffeebäumen
lugen die Gehöfte des Tropenbauers hervor: luftige Hütten, mit
Palmenblättern und Rohr gedeckt und vergittert. Kleine, magere,
schwarze Schweine tummeln sich mit braunen , nackten Kindern
und einem Volk von Hühnern vor dem pfortenlosen Einlaß.
Um uns fliegt und kriecht es. Wo wir das saftige Laub
schütteln , fallen in unseren Fangschirm Käfer , Wanzen , Heu-
schrecken, Schaben, Tausendfüßler, Spinnen und Schnecken, und
unter Steinen und moderndem Holz ziehen wir Würmer hervor.
Im Sammeleifer hatte ich nicht bemerkt, daß die Sonne in-
zwischen tief gesunken war. Da kreuzte schon der Abendbote
unter den Morphiden, die blaue Kaligo, meinen Weg. Ich be-
schleunigte meine Schritte. Mit der Dämmerung trat der Weg in
den Wald ein, und im Zwielicht erreichte ich Villen mit pracht-
vollen Gärten, in Ausschnitten des Urwaldes so versteckt gelegen,
daß auch die benachbarten dichte Baummassen scheiden. Es ist
St. Esteban. Ich fragte mich nach dem Hause des Agenten der
Hamburger Packetfahrt, um mich bei meinen Landsleuten nach
den Hotelverhältnissen zu erkundigen. Es gab kein Gasthaus,
und ich ließ mich nicht lange notigen, über Nacht Gast des Herrn
Tams zu bleiben. Der Abend auf der Veranda war ' kostlich.
DelP Urwald begann sein tausendstimmiges Concert, in dem das
schrille Lärmen der Cikaden mich nur in der ersten Viertelstunde
etwas erregte. Herr Tams war so freundlich, mich die Anfangs-
gründe Südamerikanischer Lebensweisheit zu lehren.
St. Esteban ist wiederholt von Naturforschern aufgesucht
Worden und bietet namentlich für den Lepidopterologen ein über-
aus reiches Feld, welches Herr Starke, ein eingeborener Deutscher,
seit Jahren ausbeutet. Aber auch für Geschöpfe , welche stete
Feuchtigkeit lieben, sind günstige Existenzbedingungen vorhanden,
da ein nie versiegender Bach Wald und Ort durchfließt. Mit gün-
stigem Erfolge sind hier Fledermäuse, Vogel, Schnecken und
Spinnen von Specialisten in den letzten Jahren gesammelt worden,
und jüngst war ein Forscher hier anwesend gewesen, um die
Pipa doraigera zu studieren.
Ermüdende Ausmärsche oder Sitte fallen fort. Verläßt man
Bericht über eine Heise durch Colambien und Venezuela. Hl
die Wohnung, so tritt man in den Urwald, in dessen Schatten
man für Stunden auf der Straße nach Valencia, ins Gebirge auf-
steigend, wandern kann.
Am folgenden Morgen kehrte ich wiederum zu Fuä nach dem
Hafen zurück, und abends brachen wir nach Cura9ao auf. Wir
lernten eine ziemlich flache und sehr trockene Insel kennen,
welche ihren Wohlstand, den die Hauptstadt, Willemstadt, ver-
rät, die unverkennbar holländisches Gepräge besitzt, vornehmlich
ihrem Schmugglergewerbe nach Venezuela verdankt.
Den Zoologen überrascht die ungeheuere Menge von Pupa,
welche überall am Gestrüpp der niedrigen Hügel haften, die vom
Strande aufsteigen. Sie hielten ihre Sommerruhe.
II. Von Barranquilla nach Honda.
Zwei Tage später grüßten uns die Schneegipfel der Sierra
Nevada von Santa Marta, und nach einer Nacht sahen wir uns
am 14. October der columbianischen Küste bei Sabanilla, unserem
vorläufigen Endziel, gegenüber. Sie überraschte uns durch ihre
Lieblichkeit. Eine Hügelkette senkt sich zum Meere hinab , die
einen üppigen Wald trägt, in dem frische Wiesen eingestreut
sind. Das mannigfache Grün des Tropenwaldes tritt in dem
hellen Morgensonnenschein prächtig hervor.
Wir nahmen herzlichen Abschied von dem Schiffe, das uns
vier und eine halbe Woche beherbergt hatte, und noch am selben
Morgen führte uns eine Eisenbahn nach dem einige Stunden ent-
fernten, am Magdalena gelegenen Barranquilla.
Sabanilla ist kaum mehr als ein geographischer Begriff, denn
es wird nur durch wenige Lehmhütten repräsentiert. Die eigent-
liche Hafenstadt ist Barranquilla, welche sich trotz ihrer vom
Meere abgerückten Lage — der Zugang durch den Magdalena
hat sich fortgesetzt ungünstiger gestaltet — zur commerciell be-
deutendsten überhaupt von Columbien entwickelt hat.
Der Schienenstrang führt zunächt am Meere entlang, und wir
sehen, wie der Wald des Strandes sich in Mangrovendickicht fort-
setzt, dann dringen wir tiefer in den Wald ein, welcher öfters
in Weiden verwandelt ist, die sorglich durch Gitter umfriedigt
sind. Sie nähren einen spärlichen Kindviehbestand. Einige
Kiesen von Eidechsen fliehen aufgescheucht von den Geleisen, und
Schmetterlinge begleiten unseren Zug, gelegentlich in unser Abteil
hinein flatternd,
112 Otto Bürger,
Zur Zeit des zweiten Frühstücks (Almuerzo) erreichen wir
Barranquilla und werfen uns in einen der vielen an dem pri-
mitiven Bahnhof her eitstehen den Fiaker nach dem „Hotel Suiza^
fahrend, das von Schweizer Damen geführt wird.
Wir nahmen das Mahl ein, welches so etwa nach europäisch-
columbianischer Art bereitet war, und an dem uns das Beste der
große Fächer dünkte, welcher der internationalen Tischgesellschaft
Kühlung zuführte. Am meisten überraschte uns der Nachtisch:
Chokolade mit ziemlich frischen Käseschnitten. Der Kenner
taucht dieselben in das sehr süße Getränk ein.
Dank der freundlichen Hilfe, welche uns das deutsche Haus
leistete, bei welchem wir durch die deutsche Bank accreditiert
waren, erledigten sich unsere geschäftlichen Angelegenheiten rasch
und zufriedenstellend. Obwohl nur IBO kg Passagiergepäck zoll-
frei sind, sofern es sich nicht um Waaren handelt, wurde mir
auch ein bedeutendes Ilebergewicht nicht berechnet, und schließ-
lich auch der Import meiner Büchse gestattet, obwohl im allge-
meinen jede WaflFeneinfuhr verhindert wird. Es ist dies eine sehr
streng durchgeführte Maßnahme der herrschenden clerikalen Re-
gierung, die mir gegenüber wohl nur infolge der Empfehlungen
nicht zur Geltung kam, mit denen ich mich bei dem columbia-
nischen Generalkonsulat in Hamburg versehen hatte.
Schon am folgenden Tage sollte die „Barranquilla" , ein
Dampfer, der sich eines besonders guten Renommees erfreute, den
Magdalena hinaufgehen und ich beschloß sofort, ihn zu benutzen,
da ich mir um Barranquilla herum keine bedeutenden zoologischen
Erfolge versprach. Indessen war ich im Zweifel, wie weit ich
gehen sollte, und zog, wo immer möglich, Erkundigungen über
einen Platz ein, der am mittleren Magdalena gelegen, sich durch
waldige Umgebung, leidlich gesundes Klima und die Möglichkeit
einer bescheidenen Unterkunft und Verpflegung für meine zoolo-
gischen und menschlichen Bedürfnisse eigne. Leider waren die
Auskünfte derart widersprechend und ungenau, daß ich es für
das Beste hielt, fürerst soweit wie möglich, nämlich bis Honda
in das Land einzudringen. *
Barranquilla ist heiß, aber trotz seiner niederen Lage gesund.
Vielleicht verdankt es diesen Vorzug dem Sande, in dem man
noch ebenso schuhtief in den Straßen watet, wie zu den Zeiten
von Thielmanns und Hettners.
Die Stadt macht trotz ihres bedeutenden Handels, und trotzdem
sie sogar von einer Pferde- oder richtiger Maulthierbahn durch*
Bericht über eine Reise durch Golombien und Venezuela. 113
zogen wird, einen stillen Eindruck. Wir vermissen ein Straßen-
leben, Schaufenster und Restaurants.
Am Marktplatz ragen einige stattliche massive Bauten mit
deutlich romanischen Anklängen aus spanischer Zeit auf; hier hat
einst ein Springbrunnen inmitten überaus zierlich abgezirkelter
Blumenanlagen geplätschert, die nun, da sie verwildert sind, um so
zerzauster aussehen. An den Straßen wechseln Häuser und mit
Schilf gedeckte Hütten. Jene sind gelegentlich zweistöckig oder
zeigen einen besonderen Schmuck in ein paar korinthischen Pi-
lastern, welche die breite Pforte einfassen. Wohlig wirken die
großen Bäume, welche vor vielen Wohnungen stehen und den
Straßen öfters den Anstrich einer Allee geben.
Den Abend verbrachten wir im Deutschen Club, wo wir Ge-
legenheit hatten, die jungen Mitglieder der starken deutschen
Colonie kennen zu lernen. Eine heitere Tafelrunde bei Schach
und Seat und Löwenbräu; wie in der Heimat I
Mit einer Präcision, wie ich sie nicht erwartet hätte, sammelte
die „Barranquilla"^ ihre Passagiere genau zur anberaumten Stunde
durch einen heulenden, langgezogenen, mehrfach wiederholten Pfiff.
Unser Consul hatte die Freundlichkeit, uns an Bord zu ge-
leiten und vor allem das Verladen meiner Sachen zu beaufsich-
tigen. Ich hatte, um nicht auf offenem Deck schlafen zu müssen,
zu meiner Fahrkarte I. Cl. noch den Besitz einer üabine hinzu-
erkauft und war nun nicht allein in der glücklichen Lage , über
ein Waschgeschirr verfügen zu dürfen, sondern auch mein wert-
vollstes Gepäck sicher unterbringen zu können, eine Fürsorge,
die dringend geboten ist, weil zumal nachts beim Ausladen Ver-
wechslungen häufig sein sollen, und es auch in diesen Gegenden,
wo eine schwarze Mischrasse vorherrscht, an Langfingern nicht
fehlt.
Bis zum Flußdampfer hatte mir mein Reisegenosse das Ge-
leite gegeben, nun aber mußte er direct nach Europa zurück, da
ihm seine übele Gesundheit die Weiterreise verbot. Schwindel-
anfalle, welche sich bei ihm im Westindischen Archipel mehrfach
wiederholt hatten, veranlaßten uns, in Cura9ao einen Arzt zu
konsultieren, der dem jungen Mann dringend Umkehr anempfahl,
und, so leid es mir that, es blieb nichts anderes übrig, als zu
gehorchen.
Um 10 Uhr schlugen die Schaufeln des großen Hinterrades,
welches unseren Dampfer treibt, auf die Fluten, wir fahren der
Mitte des Stromes zu und gewinnen einen Ueberblick auf Barran-
quilla und seine Landschaft. Die weite sumpfige Sandebene ist
114 Otto Bürger,
mit Gebüschen bedeckt, in denen Cokospalmen anmutige Gruppen
bilden. Diesen Character bewahrt sie bis über die Mündung des
Canca hinaus, welche wir erst am 2. Tage erreichen, in den Loba,
einen Seitenarm des Magdalena, einlenkend, da das Hauptbett im
Versanden begriffen ist.
Die Ufer sind niedrig , der Fluß ist reich an Inseln , welche
mit dichtem Gestrüpp bewachsen sind. Noch wälzt der Magdalena
seine gelben Wasser, auf denen schmutzige Schaumballen und
Colonien breitblättriger Wasserpflanzen treiben, träge dahin.
Viel Augenweide ist fürerst nicht vorhanden ; vom Gebirge
sind nur an hellen Tagen die weißen Gipfel der Sierra Nevada
von Santa Marta zu sehen; das war uns nicht beschieden. Nur
hin und wieder taucht eine Hütte auf, und fährt unser Schiff
nahe am Ufer hin, so sehen wir, daß es ein ärmlicher Bau ist, aus
Lehmwänden und einem Palmenstrohdach. Eine kleine Bananen-
anpflanzung, einige Hühner und schwarze Schweine bilden den
Reichtum ihrer Bewohner, deren jüngere nackt umherlaufen.
Auch die Häuser der Städte, welche wir berühren, selbst die
von Magangu^, zeichnen sich nur durch einen weißen Anstrich
vor den vereinzelten Hütten aus, aber in allen erhebt sich in-
mitten der niedrigen Wohnungen der Menschenkinder um so mehr
dominierend, groß und massiv die Kirche, streng und starr in
ihren Formen, Denkmäler aus spanischer Zeit.
Wir versäumen nichts, wenn wir jetzt unser Schiff studieren.
Es ist ein zweistöckiges Haus, das auf einem sehr flachen, etwa
7 m breiten und 40 m langen Kahn ruht. Der zweiten Etage ist
noch ein kleiner Pavillon aufgesetzt, der Sitz des Steuermanns. Das
zweite Stockwerk wird jederseits durch eine Reihe von Cabinen ein-
gefaßt, zwischen denen in der Mitte Baum für einen sehr breiten
Gang geblieben ist, welcher das offene Vorder- und Hinterdeck
verbindet. Das Schiff ist deutsche Arbeit, das bezeugen auch
die vielen Oeldruckbilder, welche den Gang zieren, Reproductionen
z. B. des Salontirolers von Defregger und der Vautier'schen Tanz-
stunde.
Auch eine Alpenscenerie prangt hier, aber nirgends ist etwas
Columbianisches oder nur Tropisches dargestellt. Das Vorderdeck
dient uns am Tage zum ständigen Aufenthalt, hier ist es trotz der
Schornsteine, welche es durchbrechen und des Dampfkessels, der
gerade darunter ruht, am luftigsten. Das untere Stockwerk ist an
den Seiten völlig offen und birgt die Maschinen und das Heizma-
terial und dient außerdem als Laderaum. Zwischen den Gütern
können es sieh die Passagiere II. Cl. bequem machen.
Bericht über eine Reise durch Colambien and Venezuela. 115
Es wird nur mit Holz geheizt, das gewöhnlich zweimal am
Tage vom Ufer aus ergänzt wird, wo es bis Honda die Ansiedler
als ansehnlichen Nebenverdienst bereit halten.
Die Aufenthalte, welche das Verladen und besonders die
häufigen Holzentnahmen verursachten, boten mir Gelegenheit,
täglich einige Male sammeln zu können, und ferner war in dem
oft morschen Holze, welches aufgestapelt wurde, mancher Fang
an Käfern, Scorpionen und sogar Schlangen zu machen. Auch
die auf dem Flusse treibenden Pflanzen lohnten eine Untersuchung
ihres Wurzelwerkes. Oberhalb der Mündung des Cauca sind sie
übrigens vollständig verschwunden.
Am 3. Tage wechselt die Landschaft ihren Character, wir
treten in den Urwald ein. Rechts und links begrenzen den Strom
nunmehr hohe, grüne Mauern, in denen wir selten eine Lücke ge-
wahren. Wir mühen uns anfangs vergeblich, in dem Dickicht
Gewächstypen zu unterscheiden. Aber allmählich löst es sich ein
wenig auf. Wir erkennen als Säulen des Urwaldes Baumriesen,
unseren Eichen nicht unähnlich, mit silberfarbener Rinde, die weit-
hin leuchtet. Am Ufer zeigen sich Boskette von Bambus, es sind
schlanke, oft über 10 m hohe Stämme, welche bei zierlicher Ver-
zweigung ein überaus zartes, helles Laub besitzen , dann folgen
Gebüsche lanzettblättriger Platanillos und dazwischen niedrige Pal-
men mit langen Wedeln, deren Ansatz fast bis zum Boden nieder-
reicht. Aber überall bilden Schlinggewächse ein unentwirrbares
Geflecht, bald überschwere Perücken erzeugend, welche sich bis zum
Wasserspiegel niedersenken, bald graziöse Guirlanden, die sich
von Baum zu Baum ziehen. Aber weit über das Walddickicht
hinaus, alles überragend, sind andere Palmen aufgeschossen, deren
Kronen frei über dem Urwald zu schweben scheinen.
Das Auge weidet sich an dem mannigfachen Grün, aber
vergebens sucht es nach Blütenbüscheln. Erst später sollte ich
erfahren, daß der Urwald auch Blüten erzeugt und sogar mehrere
Perioden der Blüte hat.
Nunmehr bot auch das Thierleben Unterhaltung. Der Fluß
ist reicher an Sandbänken (Playas) geworden, und ihre kahlen, oft
mehrere Morgen große, Flächen sind der Lieblingsaufenthalt des Spitz-
krokodiles (Crocodilus acutus), vom Eingeborenen ;,Eaiman^ genannt.
Die Columbianischen Passagiere vergnügen sich damit, sie mit
Revolvern vom Schiffe aus zu beschießen, freilich mit sehr gerin-
gem Erfolg. Auch das tödlich getroffene Krokodil wälzt sich
noch in die Fluten, um in ihnen zu verenden. Wir haben ver-
schiedene Male Kadaver derselben treiben sehen; sie waren mit
ITMhrlohtea { Qfohlftt. MittiieUingMi 1807. 2. 9
116 Otto Bürger,
Aasgeiern besetzt. Die Gesellschaft dieser Biesenreptile — les
extremes se touchenti — bilden anmutige, weiße £.eiher, die sieb
in ihrer unmittelbaren Nähe aufpflanzen oder einherstolziren.
Vom Walde her erschallt das rabenartige Krächzen von Pa-
pageien, die in manchen Bäumen zu mehreren Dutzenden hocken
und in Zügen oder paarweis hoch in den Lüften, ewig geschwätzig,
den Fluß kreuzen. Die herrlichsten unter ihnen sind die Arakan-
gas mit leuchtend - roter Brust und blauen Flügeln.
Nur einmal trafen wir auf eine Schaar von schwarzen Brüll-
aflfen, welche sich in einem weitverzweigten Baum dicht am Ufer
verteilt hatte, aber ein besonders seltener Anblick waren zwei
anscheinend noch junge Tapire, welche auf einer Blöße weideten
und uns nahe herankommen ließen.
Der Strom ist reißender geworden , sein Bett wird für den
Schiffer gefährlicher wegen der treibenden Baumstämme und der
wechselnden Untiefen; wir fahren nur noch am Tage und streifen
häufig eine Sandbank, was uns das Knattern des Schiffsbodens, das
Stoppen und tastende Suchen nach anderem Curse verräth.
Die Nacht verbringen wir da, wo wir uns gerade bei Ein-
bruch der Dunkelheit befinden. Taue halten das Schiff an einem
Urwaldstamme fest. Schwärme von Mosquitos umtanzen uns, eine
größere Art macht sich durch ein Summen bemerkbar, eine andere
heftet sich lautlos an uns fest und saugt sich blitzschnell so voll,
daß sie zerdrückt einen dicken Blutstropfen hinterläßt. Wir ver-
scheuchten sie einigermaßen mit Kauchen, denn noch ist es zu
l'rüh, uns unter das Mosquitonetz, welches unser Lager beschirmt,
zu verkriechen; und zu genußvoll; denn köstliche Kühle weht
von den fernen Bergen ins Magdalenenthal , der Himmel erglüht
in fortgesetztem Wetterleuchten, das Concert der Cikaden hat
begonnen, in das hier auch die dumpfen Rufe unzähliger Unken
einfallen. Ein paar Tiplen, eine Art Laute, klingen aus dem
unteren Räume zu uns herauf, Schiffsknechte greifen monotone
Accorde, eine treffliche Begleitung der gleichförmigen Musik des
Urwaldes.
Am 6. Tage erreichten wir Puerto Berrio, wo der Weg nach
Medellin abgeht, dessen Anfang eine kurze Bahnstrecke bildet.
Puerto Berrio bietet wahrscheinlich den günstigsten Aufenthalt
zwischen Barranquilla und Honda. Auf einer Anhöhe präsentiert
sich uns am Flußufer ein breites, zweistöckiges Haus mit großen
Lettern als „Hotel Francese^, also hier muß zu leben sein, und
für meine Zwecke schien mir auch nach dem mehrstündigen Exa-
men, welches ich anstellen konnte, die hügelige, waldige und buschige
Bericht über eine Reise durch Golombien und Venezuela. 117
Umgebung günstig. Fieberfrei ist der Ort nicht, aber wo fände
man einen solchen in diesen Niederangen?
Von der Mündung des Rio Sagomosa über die Mündung des
Rio Nare hinaus befinden sich Ansiedlungen fast durchgehends
nur auf dem linken Ufer des Flusses, während am rechten der
Urwald fast nirgends gelichtet ist. Diese Erscheinung wird wohl
durch die Nachbarschaft der Carare, eines noch völlig wilden , un-
civilisirten , kriegerischen Indianerstammes erklärt, der sich vom
Magdalena besonders im Gebiet des Rio Carare bis nach Buca-
ramanga im Staate Santander an den Westabhängen der Ostcor-
dilliere erhalten hat.
Etwa seit Puerto National , wo die Straße nach Ocana ab-
geht, einem 300 m hoch in der Ostcordilliere gelegenen Orte, der
früher durch sein angenehmes Clima berühmt war, jetzt aber we-
gen gelben Fiebers gemieden wird , sind uns die Gebirgsketten so
nahe gerückt, daß sie an klaren Tagen als dunkelblaue Massen
unseren Horizont begrenzen. Unmittelbar an den Strom treten
sie indes erst am vorletzten Tage unserer zehntägigen Flußreise
heran. Damit wechselt die Vegetation vollständig. Der Urwald
hat aufgehört, niedriges Strauchwerk ist an seine Stelle getreten,
oft aber sind die steilen Abhänge nur mit einer Grasnarbe beklei-
det, und aus Spalten wuchern Cacteen und Aloe hervor. Die Hänge
der mächtigen Gebirgsmassen sind nackt.
Der Strom wird stark eingeengt, die Sandbänke verschwinden,
der Lauf wird reißender und die Sonne sengt uns in dem rings
abgeschlossenen Thale.
Wir begrüßen es darum als eine Erlösung, daß wir am 25.
October in Yeguas anlangen, von wo uns eine Eisenbahn von 25
km Länge, der Anfang einer Bogotdbahn, die schon seit 12 Jah-
ren auf ihre Fortsetzung wartet, nach Honda befördert, das etwas
weiter aufwärts am Magdalena gelegen ist.
Unterhalb von Honda befinden sich Stromschnellen, welche
auch von kleineren Fahrzeugen nur schwer überwunden werden.
Oberhalb von Honda ist der Strom noch bis Irardot bei günstigem
Wasserstande für Dampfer mäßigen Umfangs schiffbar.
Wir hatten die Strecke von 1050 km zwischen Barranquilla
und Honda vergleichsweise schnell zurückgelegt. Fahrten von
13 — 15 Tagen werden als günstig angesehen; der niedrige
Wasserstand , welcher im Februar 1897 herrschte , hielt Reisende,
welche nach Bogota wollten, vier Wochen auf dem Fluße fest.
Wenn ich an Honda zurückdenke, so fühle ich eine unend-
liche Hitze , bewege mich auf holprigen Straßen , aus denen mir
9*
118 Otto Bürger,
Schmatz und eine enorme Anzahl Bettler zudringlich grinsend
entgegenstarren .
Wie freundlich einladend grüßten die roten Dächer seiner
weißen Häuser, teilweise an Hügeln sich übereinanderreihend , zu
uns herrüber als wir neugierig uns aus den Coupöfenstern legten,
um die erste größere Stadt des inneren Columbiens zu schauen.
Die Gebirge bieten einen prächtigen Hintergrund, Palmen
und Bäume mit dichten Laubkronen treten überall zwischen den
Wohnungen hervor und unmittelbar am Fuße der Stadt braust
der jetzt hochangeschwollene Magdalena vorüber.
Honda ist eine alte spanische Gründung, und, ehemals von den
Yizekönigen allzeit bevorzugt, ist ihr das Glück auch in den
Verhältnissen der neueren Zeit treu geblieben, und sie blüht — ein
seltener Fall in Columbien — seit Jahrhunderten bis auf den
heutigen Tag, denn der gesammte Handel des Staates Tolima
und des andinen Teils von Cundinamarca fließt über Honda.
Für Bogota ist Honda das wichtigste Depot, und jedes Haus hat
hier seinen Commissionär. Tolima wird direct von Honda versorgt,
und ist durch seinen bei dem enormen Consum des Landes immer
noch sehr gewinnbringenden Tabakbau, seine ausgedehnten Caffee-,
Cacao- und Zuckerrohrpflanzungen und vor allem seinen Reichtum
an Edelmetallen einer der absatz- und verbrauchfahigsten der
Republik.
Honda ist eine Goldgrube, und darum prävalirt hier wahr-
scheinlich so bedeutend unter den Europäern der Engländer. Das
Deutsche Element ist nur durch einen Mann, den wackeren Herrn
Schöpp, repräsentirt , der mir ein treuer Führer und Berater ge-
worden ist.
Auf dem Wege nach dem ;,Hotel America^, wo ich Quartier
nehmen wollte, mußte ich über eine Brücke, welche über einen
breiten und tiefen Nebenfluß des Magdalena führt. Die letzten
5 m sind eingestürzt, und seit Monaten besteht die Verbindung
hier aus einigen schmalen Brettern, die mit Eisenschienen be-
schwert sind. Ich habe diese Strecke stets nur kriechend über-
winden können. Das war ein Vorgeschmack columbianischer Zu-
stände.
In Honda gedachte ich, länger Station zu machen, um die
Fauna der tierra caliente im Magdalenengebiete zu studieren. Der
plötzliche Wechsel der Vegetation unterhalb Yeguas, hatte mich
mit Besorgnis betreffs der Reichhaltigkeit der niederen Thierwelt
erfüllt, indes tritt der Wald in Parcellen schon zwischen Yeguas
und Honda wieder auf, und auch das Buschwerk erwies sich nicht
Bericht aber eine Heise durch Colttiibieii und Venezuela. 119
80 arm an Thieren, wie mich meine Erfahrungen in La Gaayra
und Puerto Cabello vermuten ließen.
Indessen ist der Aufenthalt in einer Stadt selbst von der
Ausdehnung von Honda der langen Wege ins Freie halber, die
Zeit und Kräfte nutzlos verzehren, nicht günstig, und ich folgte
gerne der Einladung eines Landsmannes, ihn auf seine in der An-
lage begriffene, eine knappe Tagereise westlich von Honda mitten
im Urwald gelegene Groldmine zu begleiten.
m. Die Ooldmine Pomio.
Wir brachen am 28. Oct. auf, und ich bin bis zum 21. Nov.
der Grast des Herrn Voigt gewesen, des hilfreichsten Freundes,
welchen ich auf meiner Beise gewonnen habe.
Das Gebiet der Mine dehnt sich am Purnio, einem kleinen
Nebenfluße des Magdalena, aus, der zwischen Conejo und Yeguas
in diesen einmündet. Es umfaßt 57 qkm, welche mit goldhal-
tigem Alluvialschotter in einer Mächtigkeit von 3 — 10 m bedeckt
sind, der sich von einem vom Purnio durchschnittenen, 280 m
hochgelegenen Plateau bis auf die angrenzenden bis zu 400 m
ansteigenden Höhen hinaufzieht. Das Gold wird gewaschen. Vor-
erst war man noch an der Arbeit, einen Canal von 10 km Länge,
welcher meist durch Urwald führt, auszubauen, um eine Wasser-
kraft mit so starkem Gefälle zu gewinnen, daß sie gegen die
Schottermassen gerichtet , täglich 700—1000 cbm Gestein zu lösen
vermöge. Bei einer solchen Arbeitsleistung wird auch noch ein
sehr bedeutender Gewinn erzielt, wenn man, wie Herr Voigt, nur
für 1 M. Goldgehfiöt auf ein cbm rechnet. Dem Waschen im
kleinen auf dem flachen Holzteller habe ich öfters zugeschaut,
denn es war ein überraschender Anblick, wenn durch ein ge-
schicktes letztes Schwenken der tiefschwarze Satz von feinkör-
nigem Magneteisen, der nach dem Fortschwemmen des gröberen
Gesteins übrig bleibt, entfernt wurde, und alsdann blanke Gold-
flitterchen erschienen.
Die Ansiedlung bestand nur aus zwei leicht aus Holz zu-
sammengeschlagenen und mit Palmblättern gedeckten Wohnungen,
von denen die höher auf dem Plateau liegende den Herren, nämlich
zwei Ingenieuren, einem deutschen Geologen und zeitweilig auch
mir, die andere tiefere den Arbeitern (Peonen) Obdach bot.
Der nächste Ort ist Victoria, 760 m hoch in der Centralkor-
dilliere gelegen und in einem Ritt von 4 Stunden von uns zu er-
reichen.
120 Otto Bürger,
Das Plateau ist in eine "Weide umgewandelt, welche den
Maulthieren, Pferden und der Kuh, die uns jeden Morgen Milch
spendet, — d. h. wenn sie kommt — Nahrung gewährt. Zwischen
dem hohen Grase hlühen Mimosen und verbenen artige Gewächse,
allerhand Büsche bilden in ihnen Bosketts, und einige einsame Ce-
cropien erinnern daran, daß auch hier sich einst der Urwald aus-
dehnte. Gegen Südwesten fällt das Plateau ziemlich steil zum
Purnio ab, sonst geht es in den Urwald über, welchen wir vom
Hause in etwa 5 Minuten erreichen. Wir folgen der Anlage des
Canals, an der sich ein Pfad hinzieht. Erst vor Jahresfrist ist
der Wald rings umher ausgebrannt, das hat indes die Lebenskraft
der Bäume nicht gestört, sondern nur das Schlingwerk vernichtet,
welches inzwischen aber schon wieder üppig wuchert, uns jedoch
vorläufig noch erlaubt, auch ohne das große Messer (Machete) vom
Wege abzuschweifen.
Trotzdem wir uns noch in der Regenzeit befinden, welche in
dieser Gegend zweimal jährlich 3 Monate (September bis November
und März bis Mai) andauert, haben wir viele sonnige Stunden und
selbst ganz wolkenlose Tage, da die Hauptgüsse nachts erfolgen.
Alle Bedingungen sind günstig, das Thierleben zu studieren, und täg-
lich streifte ich umher mit den verschiedenartigsten Fanggeräten
und Sammelutensilien ausgerüstet.
Wie ganz anders ist die Wirklichkeit als die Phantasie sie
ausmalt! Es ist Morgen; die Sonne strahlt hell, und tausend Re-
flexe durchleuchten den Wald mit seiner unendlichen Fülle glän-
zender Blätter. Aber sie erweckt kein lautes Leben außer einigen
Vogelstimmen in den höchsten Baumwipfeln und lockt auch nur
wenige Geschöpfe ans Tageslicht hervor. Einige Schmetterlinge,
besonders einige kleine Heliconiden mit stark durchsichtigen Flü-
geln fliegen umher, Wespen umkreisen uns, seltener summt ein
Käfer vorüber, und verlieren wir uns tiefer in den Wald, so wird
es noch stiller und scheinbar leerer an Geschöpfen. Und dennoch
wimmelt es massenhaft von Thieren um uns her, wo wir auch
unseren Fuß hinsetzen, aber sie halten sich verborgen, und es do-
minirt so kolossal eine einzige Familie, wie wir es in unserer Hei-
mat nirgends kennen. Die Beherrscherin des Urwaldes ist die
Ameise. Ueberall durchschreiten sie das welke Laub am Boden,
die meisten Sträucher sind von ihnen voll, und in langen Tunnels,
welche sie sich in unendlicher Mühsal aus feiner Erde an Baum-
stämmen hinauf gebaut haben, steigen sie zu deren Laubkronen
empor, um mit Blattstücken beladen, die sie absägten, wieder
herabzukommen und ihrem Bau zuzueilen.
Bericht Aber eine Reise durch Columbien and Venezaela. 121
Andere Thiere halten sieli noch verborgener. Unter loser
Rinde und morschen Baumstämmen, Lanb und Steinen, in den
Achselhöhlen welker Palmenblätter, in den tütenförmig zusammen-
gerollten jungen Blättern der Platanillos, in den Blüten von Helico-
nien und Araceen müssen wir sie aufstöbern. Aber nur ein ge-
ringer Prozentsatz dieser Schlupfwinkel birgt Würmer, Schnecken,
Tausendfüßler, Krebse oder Spinnen und Käfer, meistens haben
auch von ihnen Ameisen Besitz ergriffen, von denen es bekannt
ist, daß sie nur wenige unscheinbare Geschöpfe neben sich dulden.
Am meisten scheinen Ameisen ständige Feuchtigkeit zu scheuen,
und deshalb sind die Ränder der Bäche für uns am ergiebigsten,
von denen dem Purnio in nächster Nähe verschiedene zufließen.
In den kleineren Zuflüssen fanden wir überdies verschieden-
artige Grehäuseschnecken, und im Purnio haben wir an seinen tie-
feren Stellen mit großem Erfolge mit Dynamit gefischt. Die
Fische werden durch die Patronen, welche unter Wasser explo-
dieren, betäubt und dann von tauchenden Burschen heraufgeholt.
Käfer, Wanzen, Cikaden, Heuschrecken und andere Insecten
habe ich in großer Fülle von zartblättrigen Sträuchem, vorzugs-
weise Solanaceen herabgeschüttelt, welche hier überaus üppig und
artenreich entfaltet sind. Selbst diese einfache Jagdmethode er-
heischt einige Vorsicht. Wir müssen uns einigermaßen geräusch-
los nahen, sonst lösen sich die Insecten ab und lassen sich zu
Boden fallen, eine von ihnen sehr beliebte Zuflucht.
Nicht selten begegnen wir Leguanen , die träge auf einem
Zweige hocken und erst fliehen, wenn wir Anstalten machen, sie
zu greifen, oder entdecken in ihrem Versteck Schlangen, eine bunte
;,Corall'' oder die sehr gefürchtete schwarzbraune „Mapanä^. Am
Bache scheuchte ich einige Male zierliche Eidechsen auf, welche,
über dem Wasserspiegel hinflohen, darüber hinweg tänzelnd wie
über eine Eisfläche. Dasselbe Kunststück bringen gewisse lang-
beinige Spinnen fertig.
Meine Thätigkeit wurde durch viele der Peone und besonders
den englischen Ingenieur wirksam unterstützt, indem sie mir
manchen schönen Fund zutrugen.
Die Tage auf der Mine sind mir die liebsten in Columbien
gewesen, und die Erinnerung an sie kann mir auch der Fieberan-
fall nicht trüben, der mich in der letzten Woche aufs Lager warf
oder an den Stuhl auf der sog. Veranda fesselte. Da ließ ich
mir von der ;,Muy^, einer Art Auerhenne, Gesellschaft leisten, die
in freiwilliger Jungfräulichkeit oder Witwenschaft, ;,quien sabe?^,
ihre Tage in unserem Culturkreis zuzubringen , dem Leben im
122 Otto Bürger,
Urwalde vorgezogen hatte, oder beobachtete ein kleines Bisam-
schwein, einen Findling, welches den Küchenjungen Schritt für
Schritt begleitete, sich mit Vorliebe an seinen nackten Füßen
scheuernd, und sah auf die Gallinazos, die mißmutig auf einem
Pfahle saßen, da erst in ein paar Tagen wieder geschlachtet
wurde. Ich fand, daß Herr Voigt recht hatte, ihre Köpfe erinnern
an die Häupter englischer Richter in Allongeperücken. Oefters
erschien ein Albino unter ihnen, vom Volke ;, König der Galli-
nazos^ genannt.
Die Arbeiter der Mine waren Antioquenier , forsche, sehnige
Jünglinge und Männer, welche sich niemals von ihrem Machete
und einer Seitentasche trennen. Ein Junge bekommt bei ihnen
erst eine Seitentasche, dann ein kleines Machete und später ein
Hemd. Die Antioquenier gelten als heißblütige und rauflustige
Gresellen, die keine Angst vor Blut haben; und ihre gebildeteren
Elemente genießen in ganz Columbien den Ruf zäher und gewinn-
süchtiger, aber zuverlässiger Geschäftsleute. Es giebt keinen
größeren Unterschied als den zwischen einem Arriero von Bogota,
dessen Verstand allemal, wenn er über 16 Jahre hinaus ist, in
Chicha unterging, und einem aus diesen Landstrichen, dem Muster
von Aufgewecktheit.
Am 21. Nov. brach ich wieder nach Honda auf, freilich noch
matt, aber hochgehalten von dem Wunsche, einige tausend Meter
höher und damit in kältere Climate zu gelangen.
Drei Arrieros, Maximiliane, Seraphim und Juan, gaben mir das
Geleite bis Honda, und der letztere sollte mir nach Bogotd hinauf
folgen. In dieser klangvollen Gesellschaft habe ich Honda so
leicht und wohl erreicht, daß ich mich sofort an ein gründliches
Packen und die Spedition der ersten Sendung in die Heimat be-
geben konnte, und mich schon der 24. Nov. zum Aufstieg in die
Ost-Cordilliere gerüstet fand.
IV. Aufstieg von Honda nach Bogota.
Die Reise von Honda (200 m) ') nach Bogota (2600 m) ist fast
noch ebenso beschwerlich wie vor IB Jahren, wo sie Hettner machte
und später eingehend schilderte, denn nur auf der Savanna von Bo-
gota , kommt uns eine Bahn bis Facatativä entgegen ; bis dahin
müssen wir 3 Tage bald bergauf , bald bergab reiten , der ent-
scheidende, gleichmäßige Anstieg erfolgt erst am 3. Tage.
1) Die HöbenaDgaben gebe ich nach A. Hettner*8 Karte za seinen Reisen
in den Colombianiscben Anden. J. Perthes, Qotha 1888.
Bericht über eine Beise durch Colnmbien und Venezuela. 128
üna 2 Uhr nachmittags schwang ich mich anf mein Maulthier,
nach Landesbranch mit weiten, weißen Ueberhosen (Zamarros)
und einem hellen Umhängetuch (Ruana) überkleidet, einen letzten,
prüfenden BJick auf die voluminöse Carga werfend, die leider
aus zahlreichen, ungleichen Stücken bestand, welche sich schwer im
Gleichgewicht auf dem Rücken des Lastmaulthieres arrangieren
ließen.
Mehr Vertrauen als die gemieteten Cargamaulthiere flößte
mir mein kräftiges, mittelgroßes Reitmaulthier ein, welches ich
durch Vermittlung eines Landsmannes für 500 Mk. , wie die Zeit
lehrte , billig gekauft hatte.
Gleich bei Honda geht's über einen Nebenfluß des Magdalena,
welchen wir durchwaten müssen, und danach trägt uns eine Fähre
zum rechten Ufer des Magdalena hinüber. Hier durchreiten wir
zunächst zwei elende Dörfer und bemühen uns, die schon gründlich
in Unordnung geratene Carga von neuem zu componieren; ich
beginne zu ahnen, daß mein Juan zwar ein ehrlicher, brauner
Geselle ist , aber von der Fertigkeit eines Arriero wenig versteht.
Denn fortgesetzt schwanken und verschieben sich die Lasten
derartig, daß es alle fünf Minuten Verzüge giebt. Ich be-
schließe, Juan und die Carga sich selbst zu überlassen, um nicht
außer mir zu geraten, was die Sache nur verschlimmert haben
würde, da Juan, wie alle columbianischen Burschen, auf eine
kräftige Ansprache wahrscheinlich ohne jedes Widerwort höflich
grüßend nach Hause umgekehrt wäre.
Der Weg fahrt in den Urwald hinein, und nach einer Stunde
befand ich mich am Rio secco, der im Augenblicke aber übervoll
von braunen Fluten war, sodaß ich beim Durchreiten nur den
Sitz trocken behielt. Alsdann beginnt der Anstieg. Auch dieser
Pfad, zweifelsohne der am meisten begangene der Republik, ist wie die
meisten columbianischen Wege nur zum Reiten geeignet, und nur
das Maulthier oder das einheimische Pferd schreitet sicher auf
der verwahrlosten Straße hin, jede bessere Stelle erspähend.
Aber trotzdem sinkt unser Thier oft tief in Schlamm ein, oder
es muß eine Reihe in Fels ausgetretener Stufen überwinden, was
es auf- und abwärts sprungweise vollbringt, sodaß wir, gestoßen
und durchrüttelt, froh sind, wenn wir eine Weile das holprige
Pflaster unter uns haben, worin sich an besonders abschüssigen
Wegstellen mit tonigem Boden eine Staatsfursorge bekundet hat.
Ich ritt völlig allein; aber die columbianischen Straßen sind
im allgemeinen nicht so einsam, wie man denkt, und vor allem der
Weg nach Bogotd ist belebt. Züge von leeren Maulthieren kommen
124 Otto Bürger,
mir in wilder Jagd entgegen, die Arrieros rasen, auf den stärksten
sattellos reitend und sie nur mit einem Lasso lenkend, hinter ihnen,
übermütig schreiend, einher; sie wollen nach Honda, um beladen
dieselbe Straße in einigen Tagen wieder hinauf zu ziehen. Dann
bieten sie ein anderes Bild. Fluchend und peitschend keuchen
sie hinter den schwerbeladenen Thieren, von denen manches über
3 Ctr. trägt, die steilen Hänge hinauf, mit einem keifenden ^.Macho**
oder „Mula* und fortgesetzten ;,Carachos^, zu denen die Peitsche
den Takt schlägt, Thiere aufjagend, die matt in die Knie gesunken
sind, oder bald hier, bald dort eine Last zurechtschiebend. Die
Lastmaulthiere laufen fast stets ohne Leitseil.
Auch einer lustigen Kavalkade von Damen und Herren begeg-
nete ich, die jedenfalls auf der Reise nach Europa begriffen waren.
Und dann lassen die vielen Ansiedlungen, Hacienden und Posadas,
welche den Weg begleiten, das Gefühl der Vereinsamung nicht
aufkommen. Mir wurden sie freilich bald ein Greuel, denn mein
Maulthier hatte bei jedem Hause das unbezwingbare Gelüste ein-
zukehren, so daß ich die erbittertsten Kämpfe mit seinem Eigen-
willen zu bestehen hatte. Es muß zweifelsohne früher einen
immer durstigen Reiter gehabt haben, der die Trinkgelegenheit,
die in der That jedes Haus bietet, reichlich wahrzunehmen liebte.
Mein Ziel war die 1000 m hoch gelegene Posada ;,E1 Con-
suelo**, berühmt wegen ihres angenehmen Climas und der verhält-
nismäßig guten Verpflegung. Ich hatte es mit Juan verabredet.
Aber schon ließen sich Vogelstimmen hören, die ich als
sichere Vorboten der Dämmerung kennen gelernt hatte, und große,
das Tageslicht scheuende Krebse flohen von den Bachufern zurück,
und meine Herberge wurde mir noch als sehr weit bezeichnet.
So überraschte mich die Nacht, die nicht einmal sternenklar
war. Wir passierten einen Abgrund, ich sah nichts mehr und
fühlte nur das Wasser, welches mein Thier aufspritzte. Dann
blieb es stehen und war mit Nichts aus der Stelle zu bringen,
denn es wollte trinken. Mit schlimmen Befürchtungen löste ich
tastend das Zaumzeug, ich hatte notdürftig gelernt, damit zu ma-
nipulieren, und wäre auch am Tage damit zurechtgekommen,
freilich jetzt hoffte ich bei seiner Wiederanlage nur noch auf ein
Wunder. Und es kam, nachdem ich mich minutenlang mit dem
störrischen Thiere und den verwickelten Zaumketten abgemüht
hatte, — ich stand mitten im Bache — in Gestalt eines Reiters auf
einem Schimmel. Der erlöste mich aus der peinvollsten Situation,
in der ich mich je in Columbien befunden habe. Keine Carga,
keine Posada und ein Maulthier, über das man im Begriff ist.
Bericht über eine Reise dnrcb Coktobien nnd Veneznela. 125
die Gewalt zu verlieren, das war ein vielversprechender Reise-
anfang.
Mit meinem Retter gelangte ich um 7 Uhr in der ersehnten
Herberge an. In der Thüre erschien mit Lichtern ein hoher,
stattlicher Greis, Don demente Mejia, würdig, der Herr in einer
Posada zu sein, die sich „der Trost^ nennt.
Meine Carga erschien erst am folgenden Morgen, aber ein
Thier war nicht fähig, die Reise fortzusetzen, und Juan mußte
umkehren, es in Honda beim Verleiher gegen ein gesundes umzu-
tauschen; er versprach mir noch am selben Tage abends wieder
einzutreflPen, was bei der Schnelligkeit, mit welcher diese Burschen
laufen, gut möglich war. Indessen sah ich ihn erst nach vier
Tagen wieder, ein Fieberanfall hatte ihn in Honda festgehalten.
Ich harrte natürlich in Consuelo und übte mich in Geduld,
von der man in Columbien sagen kann, sie ist Geld.
Uebrigens hatte es das Schicksal mit uns gut gemeint, ja ich
glaube, ich würde mich jeden Tag wieder nach Consuelo verbannen
lassen, denn die Landschaft ist zauberhaft. Durch einen Aus*
schnitt, welcher durch Palmen und Bambus umkränzt wird, blicken
wir in ein breites, üppig grünes Thal nieder, in dem wir die Ser-
pentinen des Magdalena meilenweit nach Süden verfolgen. Wir
hören sogar, obwohl wir uns 800 m über dem Flusse befinden, das
Pfeifen der kleinen Dampfer, die aufwärts nach Ambalema wollen.
Vor uns entfaltet sich die Centralcordilliere in grandioser Mächtig-
keit, denn über die staflPelweis von Thale aufsteigenden grünen
und blauen Gebirgscoulissen ragt breit und massig der schneebe-
deckte Ruiz empor. Glänzend weiß leuchtet sein ewiger Schnee
in der Tropensonne, sich grell abhebend gegen die Schatten, welche
die schroffen , nackten , aus den Schneegefilden vorspringenden
Felswände werfen. Das Haupt des Ruiz erinnerte mich an die
Jungfrau, wie sie sich von Interlaken aus zeigt.
Die Umgebung des Hauses, hinter dem ein Garten und eine
ausgedehnte Weide nicht fehlt, der felsige Saum der Straße und
die nahen Bäche erwiesen sich auch für meine Studien günstig.
Und schließlich bot Don demente, ein columbianischer Protestant
und durch und durch Liberaler, mir viel Interesse und Belehrung.
Von Consuelo steigen wir bis 1380 m hinan und gelangen
auf ein überaus blütenreiches Plateau, von dem wir wieder abwärts
nach Guaduas (1000 m) müssen. Ich habe auch in diesem freund-
lichen und ziemlich sauberen Landstädtchen übernachtet, von dem
der besonders steile Aufstieg auf die nächste Cordillierenkette
anhebt. Das Maultbier klettert nun geradezu.
126 Otto Barger,
Das dauert bis zu der 1500 m hochgelegenen, reinlichen Po-
sada ;,E1 Yergel^, von der aas wir in etwa 20 Minuten den noch
200 m höheren Alto del Raizal erklimmen und ein herrliches Ge-
birgspanorama genießen, das der Ruiz abschließt. Unmittelbar
vor uns erhebt sich ein noch höherer Gebirgszug. Wir kreuzen,
abermals einige hundert Meter niedersteigend, ein enges Thal und
überwinden ihn in einer Höhe von 1900 m. Ein langwieriger Ab-
stieg läßt uns erst gegen Abend das nur 800 m hoch gelegene
Villeta erreichen, in dem wir übernachten'; aber von unzähligen
Ratten wurden wir fortgesetzt aufgescheucht, und zogen es vor,
schon morgens zwischen 4 und 5 Uhr unser eü Weg fortzusetzen,
obwohl es noch dunkle Nacht war. Von nun ab stiegen wir fort-
während. Zuerst zieht sich unser Weg am Rio Negro hin, in den
wir fast senkrecht hinabschauen, sodann steigt er, von Urwald
eingefaßt, an einem Bergrijcken empor, auf dessen schmalem
Plateau Chimbe (1700 m), ebenfalls Posada, gelegen ist.
In etwa fünf Stunden sind wir aus der Tierra caliente, in
welcher wir uns noch in Villeta befanden, in die Tierra templada
hinaufgestiegen. Das kommt hier in der Vegetation auffallender
als an anderen Orten zum Ausdruck. Indem nämlich gewöhnlich
der Urwald der Tierra caliente in Urwald der Tierra templada
übergeht, merken wir erst allmählich einen Unterschied in der Ve-
getation, welcher vornehmlich durch das Zurückweichen der Palmen
und das massenhafte Auftreten riesiger Baumfarren markant wird.
Beim Anstieg nach Chimbe indessen lassen wir, die Tierra tem-
plada erreichend , den Wald hinter uns und gelangen auf Höhen,
deren ausgedehnte Abhänge in nichts anderes als niedrige Adler-
farren gehüllt sind. Die Grenze würde ziemlich scharf sein, wenn
nicht in feuchten und geschützten Schluchten der Wald der heißen
Zone weit in die Tierra templada hinauf sich vorschöbe. Wir be-
finden uns hier in der Gegend der besten Caffeeplantagen.
Schon gegen Mittag treten wir bei Agua larga (2200 m) in
die Tierra fria ein, und in den ersten Nachmittagsstunden passieren
wir, 2765 m, hoch die Randgebirge der Savanna von Bogotd.
In einigen Stunden erreichen wir nach kurzem Abstieg und
einem Ritt durch die Savanna Facatativd (2580 m), von wo wir
am folgenden Morgen, die Bahn benutzend, nach Bogotd aufbrechen.
V. Bogota und nächste Umgebung.
Bogotd (2610 m) dehnt sich am Fuße der am steilsten und
mächtigsten aufsteigenden Östlichen Randgebirge der Savanna aus.
Bericht über eine Reise durch Columbien und Venezuela. 127
Es ist im Wetterwinkel der Savanna gelegen, üeber Bogota hän-
gen oftmals finstere Wolken , wenn sonst die weite Ebene im
Sonnenschein strahlt, und selbst die drei Monate regenlose Zeit,
welcher sich die Savanna jährlich erfreut, sind in Bogota noch
durch eine Anzahl Tage unterbrochen, wo es mieselt oder wie mit
Mollen gießt.
Mittags pflegt es an sonnigen Tagen in Bogotd so heiß zu
sein, daß man sich scheut, über die Straße zu gehen, nachts giebt
es nicht selten so starke Fröste, daß die auf der Savanna vielfach
angebauten Kartofl^eln erfrieren. Die hohen Berge habe ich wie-
holt in einem leichten Schneemantel gesehen.
Unser Wohlbefinden wird anfangs auch durch die dünne Luft
beeinträchtigt, aber wenn wir uns auch mit Herz und Lunge an-
gepaßt haben, werden wir das Clima von Bogota bald satt und
vertauschen es lieber mit der Glut der Tierra caliente, zumal das
Fieber, welches von der Mine her noch im Körper haftet, in der
kalten Region sich viel stärker erneuert, als es begonnen hatte.
Bogotd als Stadt kann für uns keinen besonderen Reiz ha-
ben. Es ist ziemlich genau in Blöcken aufgebaut; im Centrum
herrschen zweistöckige Häuser vor, von denen ein jedes einen Balkon
besitzt, in der Peripherie giebt es fast nur einstöckige. Läden
mit Schaufenstern besitzen nur einige europäische Geschäfte, und
überall verrät die Decoration wenig Fleiß und Geschmack.
Hervorragende Gebäude giebt es wenige. Die Kirchen zeigen
denselben Baustil wie sonst im Lande: Die breite Facade, der
romanische Nischen und Fenster einiges Leben verleihen, schließt
mit einem griechischen Giebelfelde ab und wird nur wenig von ein
paar Türmen überragt, die sie unmittelbar begrenzen. Mitunter
fehlt der eine Turm, aber diese Abwechslung ist wohl nur auf
Geldmangel zurückzuführen.
Der imposanteste Frofanbau ist das Parlamentsgebäude an
der Plaza Bolfvar, leider eine Ruine, denn in dem Lichthofe, in
welchen wir vom Platze aus hineinblickten, dem einzig Anziehenden
an dem Steinkoloss, sind viele Säulen zertrümmert. Auch das
Theater macht Eindruck, und es ist schade, daß es versteckt in
einer engen Straße, dicht von Häusern eingeschlossen, nicht zur
Geltung gelangt.
Die Verpflegung ist in Bogotd keineswegs derart, wie man
sie in einer Stadt von 100 000 Einwohnern erwarten möchte. Man
pflegt in einem Hotel Wohnung mit voller Pension zu nehmen und
nach einigen Wochen infolge der Monotonie des Küchenzettels
und der eigentümlich gleichförmigen Zubereitung, welche uns die
128 Otto Burger,
wenigen Gerichte kaum von einander unterscheiden läßt, allen
Appetit zu verlieren. Es giebt freilich einige leistungsfähigere
Speiserestaurants, aber deren Benutzung hat unfehlbar die Exclu-
sion aus dem Hotel zur Folge. Eine englische Pension, welche
bisher den Fremden die angenehmste Unterkunft gewährte, ging
während meines Aufenthaltes in Bogota ein, so daß die Concurrenz
noch geringer, und selbstverständlich Menü und Fürsorge nicht
besser wurde.
Wird man es müde, zu Hause zu frieren, so ist man in einigen
kleinen Kneipen willkommen, wo Landsleute Kopp'sches Bier ver-
schenken. Das ist ein von Deutschen in Bogota erzeugtes Getränk,
welches im Bereich der Cordilliere von Bogotd lebhaften Zu-
spruch findet. Namentlich die hellen Sorten sind unseren nord-
deutschen Bieren an Güte sicher gleich zu stellen, und dem Unter-
nehmen ist im Interesse der columbianischen Bevölkerung nur
Glück zu wünschen, da die Ausbreitung des Bieres dem Consum
der, durch ihren Fuselölgehalt verderblichen, Chicha entgegenwirkt.
Das europäische Element ist in Bogotd verhältnismäßig
schwächer als in anderen Orten Columbiens vertreten und nu-
merisch auffallig gering im Vergleich zu Caracas. Es wird das
auf den Mangel eines Großhandels in Bogotd zurückzuführen sein,
welcher sich infolge seiner ungünstigen Yerkehrslage nicht
entwickeln konnte. Die kolossalen Frachten lassen niemanden die
Aufstapelung großer Waarenmassen riskieren. Das Detailgeschäft
und das Handwerk wird überwiegend von Einheimischen besorgt.
Die Deutsche Colonie , welche man etwa auf 40 Erwachsene
schätzt, die zum größten Teil ein Junggesellenleben führen, ge-
wann diese Stärke erst seit der Gründung der Brauerei durch
eine Frankfurter Firma Kopp, welche alle dirigierenden Stellen
in ihrem Betriebe mit Deutschen besetzt hat. Neuerdings wird
das deutsche Element noch einen bedeutenden Zuwachs durch die
Gründung einer Glasfabrik erhalten haben, zu welcher sich die
genannte Firma aus Mangel an Flaschen gedrängt sah.
Seit Jahrzehnten floriert in Bogota bereits eine deutsche Hut-
macherzunft, welche vornehmlich die Anfertigung von Cylindern
pflegt, welche die besseren Bogotaner nur beim Schlafengehen ablegen.
Ferner erfreuen sich einige deutsche Manufacturgeschäfte eines
alten Renommees, auch ein deutscher und einige schweizer Juwelier-
läden vermögen erfolgreich mit einheimischen zu concurrieren, und
ein hannoversches Ehepaar betreibt gewinnbringend Kunstgärtne-
rei, da mit Bouquets und einzelnen Schnittblumen großer Luxus
getrieben wird. Eine einzige weiße Camelienblüte z. B. kostet
Bericht über eine Reise durch Colambien und Venezuela. 129
8 Mark, dabei gedeiht die Camelie prachtvoll und blütenreich im
Freien. Diese porzellanhafte Blüte ist das stereotype Geschenk
des Bräutigams an seine Verlobte. Früher war auch ein Apfel zu-
lässig, seit aber dessen Preis auf etwa 1 Mark gesunken ist, wurde
er aus der Liste der sonntäglichen Aufmerksamkeiten verbannt.
Die europäischen Exporthäuser erhalten in Bogotd durch ihre
Agenten Musterlager. Das sind Ausstellungen aller denkbaren
Grebrauchs- und Luxusgegenstände, welche sich in geräumigen
Sälen, geschmackvoll arrangiert, ausbreiten. Hier lernt der bogota-
nische Kaufmann das Neueste des europäischen Marktes kennen,
und in diesen permanenten Ausstellungen wetteiiern die europäi-
schen Staaten mit einander und noch mit Nordamerika an Ge-
schmack und vor allem auch in der Billigkeit.
Der Absatz deutscher Waaren ist in Columbien in stetem
Zunehmen begriffen. Li manchen Branchen z. B. den, wie lür das
innere Columbien geschaffenen, unzerbrechlichen Emaillewaaren be-
sitzt Deutschland geradezu das Monopol. Sehr schwierig scheint
es um das Fortkommen deutscher Handwerker in Bogota zu stehen;
eingewanderte Schuhmacher haben trotz der hohen Preise des
Schuhzeuges nicht bestehen können ; in den letzten Jahren haben
aber Sattler, welche in der Polsterung von Möbeln und besonders
decorativen Arbeiten Geschick besaßen, gute Existenzen errungen.
Li den Sommermonaten Dezember bis März werden die stän-
digen Agenten durch Reisende vermehrt, von denen es gelegent-
lich selbst in dieser unzugänglichen Höhe wimmelt.
Bogota besitzt einen deutschen Club, indessen vereinigt er
nur einen Teil der Landsleute , was einerseits seinen Grund in
der sehr verschiedenen Stellung und Bildung der in Bogota an-
sässigen Deutschen hat, dann aber auch auf die deutsche Uneinig-
keit zurückzuführen ist. Unsere Vertretung gipfelt augenblicklich
in dem Ministerresidenten Herrn Dr. Lüehrssen , welcher mich mit
offenen Armen empfing.
Lrgendwo habe ich einmal von Bogotd als der Stadt der
Trauer gelesen, und das trifft insofern zu, als die Tracht der
Bevölkerung so düster wie bei einem Begräbnis ist. Frauen und
Jungfrauen, ja selbst halberwachsene Mädchen lassen sich öffentlich
nur im tiefsten Schwarz blicken, das Haupt mit einem schwarzen
Tuch umhüUt. Der Herr trägt tagtäglich den schwarzen, langen
Schoßrock und schwarzen, sorgfaltig geglätteten Cy linder, selten
ein helles Beinkleid; bei einiger Kälte einen dunklen Ueberzieher
nach gewöhnlichem Schnitt oder den weiten, schwarzen, spanischen
Mantel, der ihm dann ganz und gar den Totengräbertypus verleiht.
130 Otto Barger,
Der „kleine Mann^ ist im Zeuge nicht minder schwarz; an die
Stelle des Erockes ist eine tief dunkele Ruana getreten, die seltsam
mit dem weißen, sehr hohen und breitrandigen Panamahut contra-
stiert , der den kurzgeschorenen Dickkopf des mehr oder minder
reinen Chibchaabkömmlings , vom Europäer oder Bogotaner spa-
nischen Blutes als „Indio^ bezeichnet, allgemein krönt Ernst wie
das Eleid ist meist die Miene. Niemals ist mir ein solch stereotyper
Ausdruck verhaltenen Schmerzes entgegengetreten als bei dem Bogo-
taner Peon, in dem das indianische Blut sich am reinsten
erhalten hat. Wie oft habe ich mir das Hirn zermartert nach
Einfallen, um ein Lächeln in dem Gesicht eines solchen 18 jährigen
Burschen zu erzeugen, dessen finsterer Ausdruck mir in der
tagelangen Einsamkeit, die ich meistens mit ihm verbringen mußte,
qualvoll wurde. Mein Witz war meist ohnmächtig. Nur mit
ihresgleichen tauen sie ein wenig auf, gegen den Europäer aber,
einerlei, ob es sich um den frisch zugereisten Fremdling handelt,
oder die Kindeskinder ihrer Tyrannen, scheint ihr Haß ein in-
stinktiver, ein ererbter Zug geworden zu sein, denn von ihrer
tragischen Geschichte sollen sie, die in völliger Unbildung auf-
wachsen, nichts mehr wissen.
Der Senor verfügt im Verkehr über das verbindlichste Lächeln,
welches die Senora teilt; und die Senorita lacht sogar und weiß
ihre Augen auch auf der Straße in dem düstern Kopftuchrahmen
gut zu gebrauchen, am besten freilich, wie man sagt, in der
Kirche.
Die Kirche sollte das Wahrzeichen von Bogotd sein. Das
erste, was wir von den fernen westlichen Grenzbergen der Savanna,
einen Tag vor unserer Ankunft sahen, waren die, von der sinkenden
Sonne beleuchteten, weißen Kapellen Monserrate und Guadalupe,
die auf den steil im Rucken der Stadt abfallenden, gleichnamigen,
noch um 600 m höheren Bergen erbaut sind. Gebimmel empföngt
uns, wann wir auch tagsüber eintreffen, und allezeit pilgert man
in die unzähligen Kirchen, bis in die Nacht hinein. Fragen wir
jemanden, wo er wohnt, so nennt er eine Kirche, wo er seine
Kinder eventuell unterrichten läßt, in der Regel ein geistliches Se-
minar oder einen Convict. Unzählige geistliche Orden haben in
Bogota eine Heimat gefunden, nachdem sie von Venezuela, Brasi-
lien und Ecuador vertrieben wurden; Priester sind Minister oder
deren Vertreter und Berater; Columbien ist die letzte Hochburg
der Clerikalen im nördlichen Südamerika, und seit über einem
Jahrzehnt befinden jene sich im vollen Besitz des Regimentes,
das sich auf ein anscheinend ganz gut geschultes und wohl ge*
Bericht fiber eine Reise darch Golambien and Venezuela. 131
haltenes Heer stützt, dessen Hauptmacht in der Hauptstadt liegt
und hier dem Volke in jedem Monate einmal, die Straßen mit
aufgepflanzten Seitengewehr durchziehend, vorgeführt wird.
Aber was ist die Folge gewesen? Die Volksbildung hat
solche Rückschritte gemacht, daß man keinen Burschen in irgend
ein Haus schicken kapn, da er nicht einmal die Hausnummer
zu entziffern versteht. Die deutschen Volksschullehrer, welche
Anfang der achtziger Jahre die liberale Regierung vor ihrem Sturtze
engagiert hatte , sind längst entlassen. Auch die Universitäts-
lehrer sind Priester oder deren Kreaturen; und wirtschaftlich geht
das Land seinem Ruin entgegen ; der Golddollar ist verschwunden,
auch Silbergeld fehlt fast völlig, und das Papiergeld steht bedeu-
tend unter der Hälfte seines Nominalwertes.
Bereits am ersten Nachmittage machte ich mich auf, um ein
wenig die Umgebung von Bogotd kennen zu lernen. Ich wandte
mich nach dem, eine kleine Stunde nordwärts gelegenen Chapinero,
dem Versailles der columbianischen , Paris so gern imi-
tierenden Hauptstadt. Ach, dies armselige Oertchen, dem nur die
Häuser einiger Fremden, die hier Villegiatur halten, etwas An-
sehen geben! Selbst seine Kirche ist zerfallen; das halbe Dach
fehlt, und viele der romanischen Bogen sind eingestürzt.
Wo nicht Häuser die vernachlässigte Fahrstraße begrenzen
und einen freundlichen Blick durch ihre Vorgärten gewähren und
allerlei Betrachtungen wecken durch die verheißungsvollen Auf-
schriften, welche sie tragen wie ;,Concordia, Paz, Abundancia^
oder „Leipzig'', wird sie von hohen Lehmmauem eingefaßt, die
unseren Augen nur Ausschau auf die Berge gestatten, die auch
heute, an einem sonnigen Tage, oftmals von Wolken gestreift werden.
Hinter Chapinero gewinnen wir einen erhöhten Standpunkt.
Die Mauern begrenzen Weiden , Potreros. Die ganze , Quadratmeilen
umfassende Hochebene von Bogota darf man einen riesigen Potrero
nennen. Es ist eine Grasfläche, die aber nie zu üppiger Ent-
faltung kommt, da jeder Halm von den überzahlreichen Maul-
thieren, Eseln, Pferden oder Ochsen im Sprießen abgefressen wird.
Weit zerstreut liegen Hacienden, deren in der Ferne einladend
sich präsentierende, weiße Grebäude von Gruppen hoher Euca-
lyptus dürftig beschattet werden. Hier giebt es auch Ackerbau«
Besonders Gerste, Weizen und Kartoffeln bedecken große Felder.
Sonst ist die Savanna kahl, und nur, wo ein Wasser fließt|
schoß Buschwerk auf von Weiden, riesigen Solanaceen und
dichtem Brombeergerank, in dem es allezeit blüht und reift.
An einer solchen Stelle rasten und sammeln wir. Von den
NMhriohtMi aoMUm. KitlhAUviigai 1897. 2. 10
132 Otto Bürger,
Büschen schütteln wir gelegentlich zahlreiche grün oder grünlich-
graue Frösche herunter, die für die Savanna in hohem Maaße ty-
pisch sind, unter Steinen finden wir sehr große, schwarze^ unge-
flügelte Orthopteren, riesige Forficuliden uud Staphyliniden, kleine
graue und schwarze Nacktschnecken und gelegentlich auch eine
schwarz und orange gezeichnete Schlange. An den Brombeer-
blüten summen Dipteren vorüber, wie wir sie noch nicht so bunt
und dichtpelzig gesehen haben, an den niederen Blütenkräutern
der Savanna, vornehmlich Euphrasiumarten , fangen wir die sehr
kleinen, dunkelfarbigen, nur dieser Hochebene eigentümlichen Fie-
riden und auch Lycaeniden.
Bei unserer Heimkehr erzeugt die Sonne schon lange Schatten,
aber die mit den Kapellen gekrönten Berggipfel bestrahlt sie mit
vollem Glänze, und wunderbar klar erkennen wir sogar noch das
Kreuz der Kapellen, obwohl sie uns nicht größer erscheinen
wie Häuschen aus einer Kinderspielschachtel. Das Farbenspiel
wechselt in der Stunde vor Sonnenuntergang fortwährend. Zuerst
sind die Berge wie broncirt, dann violett und schließlich schwarz-
blau. Um 6 Uhr umpfängt sie die Nacht. In unserem Gedächtnis
steigt ein anderes Bild auf, das wir zur gleichen Stunde oft von
der Via Tasso oder Camaldoli in uns aufgenommen haben, der
Vesuv und die sorrentinische Halbinsel, in dieselbe Farbenpracht
gekleidet. Aber hier kam zur Farbe ein duftiger Schmelz; in
unseren Tropenhöhen indessen, in der reinen, dünnen Luft fehlt
die Gazewolke, und auch die dunklen Töne wirken völlig rein
und darum bei aller Pracht kühl.
Der liebste und gewinnbringendste Spaziergang war mir das
Boqueron des Rio San Francisco, ein tief zwischen Monsuerrate
und Guadalupe einschneidendes Thal. Der Weg führt sanft an-
steigend an einem cypressenreichen Landsitze vorbei, wohin sich
einst Simon Bolivar vorübergehend zurückgezogen hatte, und windet
sich, hinter einer Mühle in das Thal eindringend, als schmaler
Saumpfad an dem schnellen, kaskadenreichen Bache entlang. Von
hieraus erblicken wir in hellen Morgenstunden am westlichen Ho-
rizonte die weißen Häupter des Ruiz und Tolima.
Das Thal wird schon nach einer Viertelstunde so verengt,
daß nur Bach und Weg Platz haben, und die Berge steigenfast so
steil wie Mauern himmelhoch an. Eine üppige Strauch Vegetation
begleitet uns, wir dürfen sagen, aus der Savanna hierher, aber sie
klettert kaum einige Meter an den Bergeshängen hinauf. Diese
tragen die Flora des Pdramo, welche sich von derjenigen der Sa-
vanna, der Tierra fria stark unterscheidet und scharf abgrenzt.
Bericht Qber eine Reise darch Colambien and Venezuela. 133
In das Boqueron dringt auch die Fauna der Savanna hinein, aber
sie ist hier viel reicher entwickelt. Fast unter jedem Steine
treffen wir überdies schwarze Molche an und verschiedene Arten
dunkelfarbiger Frösche und Kröten, von denen eine ihren Laich
noch mit sich herumschleppt, während sich schon Larven ent-
wickeln; damit zusammen ist eine dunkle, gelbzehige Eidechse
häufig, welche im Gregensatz zu ihren flinken Verwandten aus
den heißen Zonen sich äußerst träge verhält. An den Berges-
hängen stöbern wir kleine, braungelbe Scorpione auf, und die
Sträucher sind reicher an den verschiedensten Insecten als in der
Savanna selbst. Auch die Schmetterlinge und Dipteren haben
sich vermehrt.
Bogota liegt an der Grrenze von Tierra fria und Färamo.
Dort herrscht ein Clima und eine Vegetation, wie etwa in unseren
Mittelgebirgen, hier entschieden in beiden alpiner Character. Aber
die Grenze ist schärfer wie bei den übrigen Zonen in den Anden
und kommt vor allen Dingen auffallend zum Ausdruck durch be-
stimmte für die beiden Begionen typische Gewächse. In der
Savanna ist es der rote Fingerhut, welcher so dicht und blüten-
voU wuchert, daß er an den Bergeshängen der Tierra fria gera-
dezu einen roten Saum als Grenze schafft. Den Päramo kenn-
zeichnet der Frailejon, eine Composite, welche einen Wirtel von
silberglänzenden, wolligen Blättern auf einem öfters mehrere Fuß
hohen Stämmchen trägt, sodaß diese Staude wie eine Palme aus
dem Liliputanerreich aussieht. Aus der Krone schießen in den
ersten Monaten des Jahres eine Reihe gelber Blütendolden auf.
Fingerhut und Frailejon schließen sich aus.
Nirgends habe ich ein solches Blühen gesehen wie im Bereich
des Päramo. Die lederblättrigen Sträucher, welche oft auch
durch die rostfarbene Unterseite ihrer Blätter an unsere Alpen-
pflanzen erinnern, sind übersäet mit weißen, gelben, rothen oder
blauen Blütenrispen und- Dolden. Den Boden, der oft morastig
ist, bedeckt grünes oder weißliches Moos ; verschiedenartige Farren-
kräuter bilden niedrige Gebüsche, Bärlappe umsäumen des Weges
Kante, Orchideen mit zarten, weißen Blüten, blaue Genzianen und
zarte Lobelien und kurzgestielte, stark behaarte Hieracien sprießen
überall.
Der Pdramo beginnt fast unmittelbar über Bogotd und culminirt
in dem bis zu 3600 m ansteigenden Pdramo de Cruz Verde, welchen
wir mehrmals übersteigen mußten , um in die östliche Tierra
caliente zu gelangen. Er reicht abwärts an verschiedenen Punkten,
welche man , nordwärts nach Zipaquird reisend , berührt , bis in
10»
134 Otto 6&rger,
die Savanna hinunter, sodaß sein vertikales Verbreitungsgebiet
in der Umgebung von Bogotd etwa 1000 m umfaßt. Wo die
Cordillieren höher sind, tritt er an die Schneegrenze hinan.
Granz im Gegensatz zu dem reichen Pflanzenleben ist die
Fauna arm und verborgen. Alles verkriecht sich; Cihaden, Eäfer,
Wanzen und Fliegen haben sich unter Steine zurückgezogen, nur
sonnige Mittage locken sie hervor. In seinen höchsten Regionen
aber sind Kröten und Frösche noch reichlich vertreten. An der
unteren Grenze des Päramo trifft man unter morschem Holz und
Steinen oft sehr zahlreich Landplanarien und Landblutegel an, zu-
sammen mit riesenhaften Regenwürmem, großen Nacktschnecken,
verschiedenen , sehr dünnwandigen Gehäuseschnecken , kleinen,
schwarzen Caraben und Spinnen.
Das Clima des Päramo ist unwirtlich. Naßkalte Winde
fegen über ihn weg, Wolken umhüllen ihn oft tagelang, und einige
Male sah ich die Berge über Bogota fast bis zur Savanna hinab
beschneit.
Aber trotzdem ziehen sich die Ansiedlungen, den Pfaden fol-
gend, fast bis in die Paßhöhen hinauf, freilich sehen sie überaus
ärmlich aus, denn in diesen Höhen gedeiht das Getreide kümmerlich,
und nur der Anbau der Kartoffel wirft einigen Gewinnst ab.
Doch ist die Landwirtschaft bei den meisten Nebensache, die
Eremiten des Pdramo rechnen auf den ewig chichadurstigen Peon
oder Arriero der Savanna; und in der That, so viele es von jenen
giebt, man trifft fast bei allen mit einigen Savannesen zusammen,
die gerade die Totuma umgehen lassen.
Der Aufenthalt in Bogota ermöglichte mir, auf halbtägigen
Touren die Fauna zweier Zonen, der Tierra fria und des Pdramo
zu studieren ; und um in die heißen Zonen zu gelangen, ist nur ein
Ritt von 1 — 3 Tagen notwendig; in dieser Zeit stiegen wir
westlich oder östlich tief in die Tierra caliente des Stromgebietes
des Magdalena oder des Orinocco nieder.
Deshalb war Bogota für mich das best gelegene Stand-
quartier. Ich habe es bis Ende März 1897 beibehalten.
VI. Reisen in der Cordilliere von Bogota.
Mitte Dezember verließ ich zum ersten Male Bogota, um
wiederum die westliche Tierra caliente aufzusuchen. Mein Endziel
war die berühmte, natürliche Brücke von Pandi; auf dem Wege
dahin wollte ich auch den Wasserfall des Tequendama besuchen
und mich längere Zeit in Fusagasugd (Tierra templada) aufhalten.
Bericht Über eine Reise durch Golumbien und Venezuela. 136
Wir ritten in sfidwestlicher Richtung zunächst stundenlang
in der Savanna.
Endlich ist der Sommer auf der Hochebene eingezogen, wir
dürfen den wasserdichten Cautchu mit der leichteren Kuana ver-
tauschen. Die Sonne vergoldet die Gerste, welche auf großen Feldern
reift; KartoflPeln blühen, und wo wir einem Weidengebüsch nahe
kommen, hören wir muntere Vogelstimmen. Wir haben Hoch-
sommer, und in der Heimat, der wir beim Anblick unserer lachenden
Umgebung gedenken , ist's Winter. Aber da rüstet man nun
schon zum Weihnachtsfeste und bedarf des Sonnenscheins ::ur
Freude nicht.
Gegen Abend gelangte ich am Fuße der südlichen Randge-
birge der Savanna an, denn ich hatte meine Richtung in-
zwischen verändert, und fand bei Tierra negra, einem Complex
ziemlich dürftiger Häuser, Posada im „Hotel Colombia^, einer
der besten Herbergen, die ich kennen gelernt habe, trotzdem für
sämmtliche Gäste — und wir waren nachts sicher ein Dutzend —
nur ein einziges Waschgefaß und ein Handtuch existierte.
Von hier aus wollte ich am folgenden Morgen den Wasser-
fall besuchen, und es hieß sehr früh aufstehen, da das imposante
Bild sich gegen 9 Uhr zu verschleiern pflegt. Wir brachen noch
bei Dunkelheit auf und lenkten mit Sonnenaufgang in das Thal
des Rio Bogota oder Rio Funza ein, welcher den als Tequendama
bezeichneten Fall bildet. Wir mußten in diesem Thale noch fast
2 Stunden reiten, die uns bei seiner bald wilden, bald lieblichen
Natur einen hohen Vorgenuß gewährten. Der Fluß, noch wasser-
reich, braust donnernd in seinem Felsenbette dahin, gewaltige
Blöcke umtosend und oft schon Fälle bildend; dann erweitert er
sich zu einem See, dann wieder verschwindet er in einer Fels-
schlucht. Die Vegetation ist üppig und blütenreich, und freund-
liche Hacienden grüßen uns, aus lichtem Grün mit ihren weißen
Mauern hervorleuchtend. Oefters begegnen wir schweren, mit Stein-
kohle beladenen Ochsenkarren, denn dies Thal ist reich an diesem
wertvollen Mineral.
Etwa eine Viertelstunde vor unserer Ankunft am Fall hören
wir sein Donnern. Ich ritt über ihn hinaus an den Bergen empor,
wo sich mir, wie ich vermutet hatte, eine vollständige Aussicht
auf den Fall bot. Der Fluß tritt aus einem überaus schmalen
Felsenthor heraus und stürzt dann senkrecht über 140 m in die
Tiefe. Noch war kein Nebel Wölkchen aufgestiegen; ich vermochte
die weißen Wassermassen bis in den Abgrund zu verfolgen, wo
sie sich in einem Riesentopfe sammeln und ihren Lauf zum Mag-
136 Otto Bürger,
dalena fortsetzen. Die Vegetation ist noch üppiger geworden,
tiberall bekleidet sie die Bergwände, welche den kühnen Salto be-
grenzen. So fehlt es auch nicht an einer prächtigen Staffage.
Später besuchte ich die Schwelle des Falles. Hier hatte sich be-
reits ein lustiges Völkchen von Barschen und Mädchen eingefunden,
die trotz des Donners der Wasser auf dem Tiple klimperten.
Wie mir gesagt worden war, hüllte sich der Fall mit der höher
steigenden Sonne vollständig in Nebel.
Am folgenden Tage passierte ich 2800 m hoch die Randgebirge
der Savanna und gelangte dann, absteigend, fortwährend im herr-
lichsten, namentlich an Baumfarren reichen Urwalde trabend, nach-
mittags in Fusagasugd an. Hier ging es verhältnismäßig lebhaft
zu, da viele Familien aus Bogota zur „Sommerfrische*' eingetroffen
waren. Der Bogotaner liebt es nämlich, die einzigen Monate, wo
es schön in seiner Stadt ist, in der Tierra templada oder ca-
liente zu verbringen, namentlich, um zu baden. Ein bevorzugter
Badeort ist Fusagasugd, wo man auf- oder absteigend Bäder von
der verschiedensten Temperatur haben kann. Das Bad ist der
Fluß, wo er einem dazu am geeignetsten erscheint.
Fusagasugd liegt auf einer der großen Mesas, welche so cha-
racteristisch für die Cordillieren sind. Sie ist von Weiden über-
zogen; an den hohen Gebirgen aber, welche die Mesa begrenzen,
steht überall dichter Wald, der beim Orte in Gesträuch übergeht.
Hier (1700 m) habe ich am eingehendsten in der Fauna der Tierra
templada sammeln können.
In Fusagasugd erlebte ich das eigenartigste Weihnachtsfest.
Am heiligen Abend drang in meine stille Herberge so lautes Lär-
men von der Plaza her, daß ich mich neugierig aufmachte, um
mich von der Ursache zu unterrichten. Der kolossale Platz, an
dessen einer Seite sich, wie immer, die Kirche erhebt, war ganz
erfüllt von Volk, auf das viele Pechfackeln,* die an festgerammten
Stäben um den ganzen Platz herum angebunden waren, einen roten
Schein warfen. Von der breiten Treppe vor der Kirche schössen
fortwährend Raketen auf. Da aber brach in der Volksmasse eine
mächtige Bewegung los, ein Rennen und Kreischen erhob sich, und
wie Dämonen erschienen glühende Häupter mit licht brennenden Hör-
nern. Es waren Burschen, welche in Ochsenfellen staken und Ochsen-
schädel mit Hörnern trugen, die, mit Werg und Harz ausgestopft
und nun in Brand gesetzt, ihnen das Aussehen von Teufeln gaben.
Rücksichtslos drangen sie besonders in die Gruppen der Mädchen
und Frauen ein, und ich war in steter Verwunderung, daß sie
scheinbar nichts an Kleidern entflammten und sengten. Mir wurde
Beriebt Aber eine Reise durcb Colnmbien und Venezaela. 137
es dennoch unheimlich, und ich folgte gern der Einladung der
Gebrüder Arbelaiz in ihre Tienda, wo ich die langen Abende bei
ihrem Doppelspiel von Mandoline und Tiple, die sie meisterhaft
beherrschten, zu verträumen pflegte.
Aber es wartete unserer noch ein höherer Genuß. Auf 9 Uhr
hatte eine Bande Seiltänzer und Luftgymnastiker ihre Productionen
zur Erbauung der christfrohen Einwohner unsres Andenstädt-
chens angekündigt. Und siehe, es war ganz so wie bei uns;
und hätte nicht das südliche Kreuz über die Dächer der Nachbar-
häuser geblickt, und wären uns nicht die endlosen, gereimten
Reden fremdartig gewesen, die ein zierlicher Knabe von der
Bühne her als Vor- und Zwischenspiel an das Publikum hielt, das
ihn oft und lebhaft beklatschte, so wäre die Illusion vollends ge-
glückt. Nur eine Nummer war mir neu, aber durchaus dem co-
lumbianischen Geschmack für alles, was knallt und brennt, ange-
messen.
Ein altes Indioweib von ausgesuchter Häßlichkeit, aber ver-
blüffender Geschicklichkeit im Seiltanzen nimmt mitten auf dem
Seile in einem hochlehnigen Sessel Platz, an dem uns allerlei Ge-
rank auffällt. Die Musik — übrigens von entsetzlicher Qualität
— beginnt piano eine gefühlvolle Weise, und mit einemmale kracht
und zischt es, und der ganze Sessel sprüht von Flammen, Schwär-
mern und Raketen. Das Indioweib aber sitzt wie gebannt und
läßt den flöUenregen ohne Bewegung über ihre nackten Schultern
und Arme ergehen. Ein fanatischer Beifallssturm lohnt ihren
Heroismus.
Das war die Glanznummer der heiligen Nacht zu Fusagasugd.
Am folgenden Morgen ging das Krachen im Orte unentwegt
fort. In der Kirche wird gebetet und gepredigt, und eine, wie mir
schien, sogar schöne, ein wenig leidenschaftliche Streichmusik zur
höheren Feier • veranstaltet, und vor den offenen Thüren, unmittel-
bar vor der heiligen Schwelle auf der Treppe lassen Burschen
ungezählte Schwärmer und Raketen verpuffen und schleudern
Knallerbsen. Dabei scheint die Sonne am wolkenlosen Himmel.
Am 2. Weihnachtstage brach ich nach Pandi auf, welches nur
noch 940 m hoch liegt. Bis zur natürlichen Brücke kam ich auf
780 m herab.
Die natürliche Brücke, welche seit langem durch eine künst-
liche überbaut ist und über eine etwa 80 m tiefe und an dieser
Stelle nur etwa 12 m breite Schlucht mit senkrechten Felsen hin-
überführt, verdankt, wie Hettner meint, eingekeilten Felsmassen
ihren Ursprung. Ich habe den gleichen Eindruck gewonnen.
138 Otto Barger,
unsere Bewnndening und unser Erstannen gilt der Schlucht,
diesem engen, düsteren Abgrunde, aus dem der Spiegel eines
Flusses unheimlich herauf glänzt, und das häßliche Geschrei un-
zähliger Vögel, der Grudcharos (Steatomis caripensis), emporgellt,
die in der Tiefe ihre Nester haben.
Die zweite Sehenswürdigkeit, welche Pandi besitzt, ist ein
riesiger Felsblock, welcher einen nahen Hügel krönt, an dem, wie
das Volk sagt, „Hieroglyphen der Indianer" sich befinden. Ge-
meint sind die indianischen Ureinwohner. Die „Hieroglyphen"
am Fels zu Pandi sind rot gemalt und machten auf mich den
Eindruck sehr einfacher Ornamente, wie man sie eingraviert auf
den Spinnwirteln findet, welche die alten Indianer in großer Anzahl
hinterlassen haben.
Am Sylvestertage erreichte ich wieder die Savanna von Bo-
gota. Schon beim Passieren der Randgebirge machte sich bei mir
das Fieber bemerkbar, von dem ich nichts im heißen Lande ge-
spürt hatte, und auf der Savanna angelangt, mußte ich in einer
kleinen Posada Zuflucht und Erholung suchen.
Diese Erscheinung hat sich bei mir in der Folge noch öfters
wiederholt.
Den Januar benutzte ich zu einer Reise in die Llanos, die man
nur von Dezember bis März unter günstigen Witterungsverhält-
nissen besuchen kann, da der Regen östlich von derCordUliere
nur diese 4 Monate aussetzt.
Der Weg führt über den P4ramo. In einer Höhe von 3200 m
reiten wir durch den engen Paß, durch den naßkalte Nebel-
wolken jagen. Noch ist die östliche Tierra templada in Dunst
gehüllt, aber nach einem steilen Abstieg haben wir sie schon
nachmittags erreicht; ein wolkenloser Himmel spannt sich über
uns. Orangen, brechendvoll von Früchten, hängen ihre Zweige über
unseren schmalen Pfad, der von Fuchsiengebüschen eingefaßt ist,
und unsere Maulthjere schwelgen abends in frisch geschnittenem
Zuckerrohr. Wir übernachten in Caquezd (1630 m) und setzen
am nächsten Tage unseren Weg im engen Thale des Rio Negro
fort, aber nicht in der Tiefe, sondern hoch oben an gewaltigen
Bergeshängen auf einem Saumpfade, der nur eben erlaubt, daß
sich 2 Reiter ausweichen können. Stundenlang reiten wir an Ab-
gründen hin , die sich jäh neben uns 200 — 300 m tief aufthuen.
Wir verlassen uns auf den sicheren Gang unseres Thieres, denn
den Rand des Weges schützt nichts als hier und da ein Agave. Auf
der anderen Seite steigt der Felsen senkrecht empor. Aufinerksam
lauschen wir auf die Homsignale, welche die Treiber der Ochsen-
Bericht über eine Beise durch Golambien und Venesnela. 189
herden abgeben, die in dieser Zeit massenhaft von den Zucht-
plätzen der Llanos anf die Savanna zum Verkauf getrieben werden,
denn wir müssen uns alsdann eine breitere Stelle, eine natürliche
Kische suchen, um den Thieren sicher ausweichen zu können.
Die Berge sind nur mit einer niedrigen Grasnarbe bedeckt,
und oftmals tritt das nackte Erdreich zu Tage. Wir umreiten
den über 3600 m hohen Pdramo von Chingasa , dessen Gipfel in
Wolken gehüllt sind.
Am dritten Tage erreichen wir die Tierra caliente und treten
nun in den üppigsten Urwald ein. Zahlreiche Bäche fallen in
Cascaden von den steilen Bergeshängen herab und netzen die
üppiggrünen Wedel von Palmen und herrlichen Famen. Philo-
dendren klimmen in den Bäumen empor, und, Araceen und Helico-
nien blühen in niegesehener Menge. Das feuchte Gestein ist dicht
mit zarten, moosartigen Pflanzen überzogen. An einer sonnigen
Stelle blühen feuerrot Amaiyllis. Nirgends sah ich ein solches
Leben von Schmetterlingen der verschiedensten Arten. Immer
von neuem schreckt der Huf des Maulthieres den prachtvollen,
blauen Morpho achilles auf. Und außerdem regt es sich überall
in den Zweigen von Vögeln. Hier ist die Heimat vieler der
farbenschönsten. Und auch nachts entfaltet die Thierwelt ihre
Pracht. Zahllose Lampyriden irren umher, und zwischen den
Bäumen schießen riesige Schnellkäfer, wie Raketen glühend,
empor, so leuchtkräftig sind die beiden Leuchtorgane, welche sie
besitzen.
Gegen Abend des 3. Tages erblickte ich die Llanos durch
eine Schlucht. Eine Stunde später lagen sie im Dämmerscheine
in ihrer Unendlichkeit vor mir , da ich noch einmal fast 1000 m
über ihnen auf dem Alto de Buenavista nächtigte.
Am folgenden Morgen erreichte ich das freundliche und auch
saubere Villavicencio (440 m), eine jüngere Stadt, die von einer Park-
landschaft umgeben ist. Von hieraus machte ich einen kleinen
Abstecher in die Llanos, von denen uns noch der Waldsaum des
Rio Ocoa trennt, und kehrte eine Woche später nach eifrigem
Sammeln denselben Weg nach Bogota zurück, um noch einmal
eine Stelle zu sondieren, an der ich einen Peripatus gefunden hatte.
Leider blieb mein erneutes Suchen ohne Erfolg.
Im Februar überschritt ich noch einmal die südlichen Rand-
gebirge , den Pdramo de Cruz verde 3BB0 m hoch über Ubaque
passierend, um die kleine, aber sehr tiefe Lagune von Ubaque
(2100 m) zu studieren und bei La Union (1590 m) am Rio Negro
nochmals im Bereich der östlichen Tierra templada zu sammeln
t40 Otto Bürger,
und ancli zum Päramo von Chingasa aufzusteigen. Auf dieser
Tour holte ich mir eine schwere Dysenterie, welche mir erst im
März erlaubte, meine Touren wieder aufzunehmen. Ich wollte noch
einmal in die westliche Tierra templada, in der faunistisch viel
gerühmten Gegend von Muzo oder Pacho sammeln und den hei-
ligen See der Chibchas, die Lagune von Fiiquene, besuchen, unser
Weg fuhrt nordwärts über die Savanna; wir können fast eine
halbe Tagereise mit der Bahn (bis Cdjica) zurücklegen und wenden
uns dann über Zipaquird, welches berühmt durch seine Salinen
ist, den nördlichen Randgebirgen zu mit ihrem ausgedehnten
etwa 3200 m hohen Pdramo.
Schon am 2. Tage haben wir mit Einbruch der Nacht Susa
(2560 m) erreicht, wo wir Quartier nehmen, um Ausflüge nach der
nur •/* Stunden entfernten Lagune zu machen.
Der Pfarrer des Ortes, an den ich empfohlen war, besorgte
mir einen guten Bootsmann, mit dessen Hilfe ich meine Fischerei,
die namentlich dem Auftrieb galt, besorgen konnte.
Die Ufer der flachen Lagune, welche in geringer Entfernung
rings von Bergen eingeschlossen ist, sind sumpfig und mit Schilf
bewachsen. Treiben wir der Mitte zu, so hören größere Pflanzen
völlig auf, wir vermissen auch Tange, aber es sind Millionen
winzig kleiner, grünlicher Algen vorbanden , welche namentlich in
einer Tiefe von V» ™ gedeihen und dem Wasser eine gelblichgrüne
Färbung verleihen.
Auch der Strand der Lagune war reich an allerhand niederen
Thieren.
Die Landschaft mit der Lagune macht einen melancholischen
Eindruck.
lieber Zipaquird ritt ich später nach Pacho, einem lieblich
gelegenen Orte, wo ich die reichste Insectenwelt der von mir be-
suchten westlichen Plätze der Ostcordilliere fand.
Nach Bogota zurückgekehrt durfte ich nun an einen Wechsel
meines Standquartiers denken. Ich beschloß, dasselbe nach Vene-
zuela nach St. Esteban zu verlegen, hierhin aber über Trinidad
zu gehen, also zur Rückreise Meta und Orinocco zu benutzen.
Meine Erfahrungen über die Verbreitung der niederen Thiere
hatten mich bisher gelehrt, daß Savanna und Pdramo eine ziemlich
in sich abgeschlossene Fauna besitzen, und daß die Formen der
heißen Zonen östlich und westlich des Kammes der Ostcordilliere
sich sehr ähnlich sind, dieselbe aber ihre reichste Entwickelung
nach den Llanos zu erfahren hat.
Beriebt Aber eine Rehe dorcb Colombien nnd Venezuela. 14t
VII. Von Bogota nach Trinidad.
Am Dienstag nach Palmsonntag verließ ich Bogota, nm die
Reise nach dem atlantischen Ocean anzutreten. Ich wollte den
Meta und Orinocco hinunterfahren , ging aber , ziemlich schlecht
unterrichtet über die Reisegelegenheiten dieses langen Weges,
fort, denn in Bogota konnte ich keine sicheren Auskünfte er-
langen.
Das mir bekannte Villavicencio war mein nächstes Ziel. Den
ersten Tag gab mir ein Landsmann aus Bogota, Herr Schmidtgen,
das Geleite.
Meine Carga hatte ich soweit reduciert, daß sie ein Maul-
thier tragen konnte, aber dennoch war ich bei der Gefährlichkeit
und Enge des Weges in großer Sorge , ob wir sie wohlbehalten
das Gebirge hinunterbrächten.
Der Weg hatte sich seit den 3 Monaten, wo wir ihn zuletzt
passierten, ungünstig verändert. Die im Gebirge schon herein-
gebrochene Regenzeit hatte verheerend eingewirkt, ihn stellen-
weise mit Felsengeröll bedeckt und starke Rutschungen veranlaßt.
Mehrere Brücken waren völlig vernichtet, sodaß wir zu weiten
Umwegen gezwungen waren, oder sie waren so defect geworden,
daß wir es nicht wagen durften, das Maulthier sammt Carga
hinüberzuführen, sondern es entlasten mußten, jedes Gepäckstück
einzeln befördernd.
Indessen besaß ich selbst ein gutes Pferd, welches überdies
so gute Freundschaft mit dem Lastmaulthier pflegte , daß dieses
immer so eiligst als möglich ihm zu folgen suchte, was denn auch
den Burschen in Trab erhielt. Dem habe ich es zuzuschreiben,
daß ich mein nächstes Ziel trotz der ungünstigen Jahreszeit ebenso
glücklich und schnell wie das erste Mal erreicht habe.
Von Villavicencio aus sollte ich mich der Post anschließen,
welche alle 10 Tage von Bogota nach Orocu^ abgeht. Ich wech-
selte die Thiere und erhielt nun statt des Pferdes ein Reitmaul-
thier, denn in den Llanos wird den Maulthieren mehr noch als im
Gebirge der Vorzug gegeben, und nahm einen neuen Arriero an.
Wir sollten bis zum Rio Humea, einem Nebenfluß des Meta,
reiten, wo wir in Puerto Canal ein Boot treffen würden, das uns
in etwa 4 Tagen nach Orocuä am Meta brächte.
Wiederum überschritt ich den Rio Ocoa, der nun aber so hoch
angeschwollen war, daß die Carga halb ins Wasser eintauchte.
Riesige Fischottern spielten unter lautem Geheul am Ufer und
ließen sich durch unsere Karawane nicht verscheuchen, die sich
142 Otto Barger,
durch einen Peon nebst seiner Gattin Antonia noch vergrößert
hatte. Im Walde jagten wir einen Trupp Bisamschweine vom
Wege fort. Nach einer Stunde gelangten wir in die Grasebene,
die schon saftig grün erschien und im Frühlingskleide prangte,
das ihr der erste Regenmonat angelegt hatte, auch Blumen, weiße
Lilien und Aarongewächse , verschiedene blaue Papilionaceen und
rötliche Mimosenblüten hervorzaubernd. In dem hohen Grase
weideten Rudel von Rehen. Dieser liebliche Anblick versöhnte
uns einigermaßen mit der Sonne, die heute glühendheiß aus wolken-
losem Himmel auf uns niederbrannte.
Gegen Abend erreichten wir unsere Herberge „Los Pavitos*^.
Unsere Wirte waren sehr dunkelfarbige Mischlinge, welche außer
einer Anzahl ihnen ähnlichen Nachkommen einen etwa 6jährigen
weißen Sohn, einen Albino, besaßen — mein Arriero begrüßte ihn als
Caquita — dessen zarte, weiße Haut und hellflachsfarbenes Haar
in seiner Umgebung besonders auffällig wirkte. Der kleine Kerl
war sehr lichtempfindlich und schien auch auf die Stiche der Mos-
quitos besonders stark zu reagieren. Die Post war schon ange-
langt, sie bestand zu meinem Erstaunen nur aus einem halbwüch-
sigen Burschen, und einem mit allerhand Bündeln bepackten Lastthier.
Unser Quartier fanden wir unter einem Palmendache. Seiten-
wände fehlten. Das Bett trug ich in Gestalt meiner Hängematte
mit mir, die ich nahe am Rande des Daches aufhing. In ihr ver-
brachte ich die Vorabendstunde und die Dämmerung. Die Ebene,
in welche wir hinausblicken, schließt am Horizonte mit einem
Waldstreifen ab, der sich an einem Fluß entlang zieht. In der
Nähe ist spärliches, sehr lichtes Buschwerk aufgeschossen, an das
sich große, weiße Laubfrösche anklammern, und auf dessen Zwei-
gen Libellen sich niederlassen. Nicht ferne von uns erhebt sich
malerisch eine Palmengruppe. Sonst aber bedeckt die Ebene
langes Gras. Noch herrscht tiefe Ruhe, aber gegen Abend ver-
nehmen wir aus verschiedenen Richtungen das Brüllen von zahl-
reichen Ochsen, welche sich unserem Gehöft nähern, um in seiner
Nähe die Nacht zu verbringen und zuvor begierig das Salz zu
lecken, welches ^auf einigen Steinen als Lockmittel ausgestreut ist.
Den Tag über weiden sie bald in jener, bald in dieser Richtung
meilenweit entfernt. Der Sonnenuntergang war köstlich, obwohl
sich der Himmel im Westen bezogen hatte; denn zwischen den
Wolken schössen die glühenden letzten Strahlen empor und warfen
ihr Licht auf die Palmenwipfel und die Wasser des Sumpfes, in
denen sie sich spiegelten.
Ich wäre gerne, um der Hitze zu entgehen; in den ersten
Bericht über eine Reise durch Columbien and Venezaela. 143
Morgenstunden weitergeritten, und die Post und mein Arriero
hatten die besten Vorsätze , aber ich durfte froh sein , sie mit
Sonnenaufgang reisefertig zu haben. Freilich die Tropenglut
sollten wir, zwei Mittagsstunden abgerechnet, die wir in Barran-
cas, einer Hacienda, rasteten, den ganzen Tag ohne Milderung
wiederum auskosten, denn kein Wölkchen erschien am Himmel,
und Wald durchritten wir nur auf wenige Minuten bei Fluß-
übergängen. Die Metallbeschläge am Sattelzeuge waren zum Ver-
brennen heiß geworden. Man glaubte schier ersticken zu müssen,
denn kein Lüftchen regte sich. Kein unnützes Wort kam mehr
über unsere Lippen. In den Grassteppen begegnen wir nur
einigen Rudeln von Rehen, wo aber ein Sumpf sich befindet, tum-
meln sich unzählige Reiher und Enten, und in den Wipfeln der
Palmen, die hier zerstreute Gruppen bilden, hocken Papageien und
Pfefferfresser. Nur wo Wasser steht oder fließt, entfaltet sich in
den Llanos ein reicheres Thier- und Pflanzenleben. Fast eine
halbe Stunde vor Puerto Canal nahm uns der Wald auf, der hier
noch dichter aufgeschossen ist, als an den Abhängen der Ostcordil-
liere über Villavicencio. An einigen Baumriesen hingen zahllose
Nester von Webervögeln. Sie waren an den äußersten Spitzen
der peripheren Zweige befestigt. In der Ferne hörten wir wiederum
das Brüllen von Fischottern. Es schallte vom Rio Humea her,
den wir, vollständig ermattet, erreichten.
Hier lag das Boot bereit, und mit dem Aufgang des Mondes,
nachts gegen 11 Uhr, stießen wir vom Ufer ab. Ich hatte zuerst
nichts als ein paar Bretter als Lager und ein Theertuch als Dach,
aber ich schlief, trotzdem es mir auch an Platz zum Ausstrecken
gebrach, sofort ein und erwachte erst im Rio Meta, wo wir bei
Cabuyaro Station machten, und mich der freundliche Alkalde mit
einem gewählten Desayuno wieder auffrischte.
Nach 3 Tagen und 4 Nächten erreichten wir Orocu6.
Es war die Reise von Puerto Canal bis Orocuö meine abenteuer-
lichste. Ein kleines Boot, auf dem schon gewaltig breiten Meta, ge-
rudert von zwei Indios und gesteuert von einem Mulatten, die Zu-
rüstungen zu der Morgen- und Abendmahlzeit irgend wo am Ufer, und
die Mahlzeiten selbst, getrocknetes, übelriechendes Fleisch, schlecht
gekochte Yucca und Cassabe, und das Rasten für ein paar Nacht-
stunden auf irgend einer Sandbank: das alles war so romantisch,
wie wir es als Knaben in irgend einem Indianerbuche gelesen
haben. Die Landschaft ist noch unberührter als am Magdalena.
Nur selten tritt die Grasebene bis an die Ufer heran, die sonst
überall dichter, üppiger Wald begrenzt, in dessen Bestände Palmen
144 Otto Bürger,
eine vorwiegende Rolle spielen. Ausgedehnte Playas schieben
sich reichlich in den Fluß vor, aber das Krokodil ist auf ihnen
viel seltener als im mittleren Magdalena. Dagegen treffen wir
auf Scharen von ßeihervögeln. Wir sind froh, im Laufe des
Tages wenigstens eine Ansiedlung begrüßen zu können, wo Indios
mit viel schwarzem Blut, Kindvieh und Geflügel züchtend, im
Schatten eines kleinen Bananenhaines und einiger Mangobäume
ihr anscheinend so idyllisches Dasein fuhren. Sie laden uns
freundlich ein, in ihrer Hängematte Platz zu nehmen, und eine
Schaale schwarzen Kaffees wird uns immer zu Teil. Beim Ab-
schied handelte ich ein paar Hähnchen ein, um etwas Abwechs-
lung in unser Mahl zu bringen.
In Orocuö traf ich einen Landsmann, Herrn Franzius aus
Bremen, dessen Existenz mir schon in Bogota bekannt geworden
war. Er gestattete mir gerne, meine Hängematte unter seinem
Dache auszuspannen. Herr Franzius ist seit 6 Jahren in dem
weltentlegenen Orocuä als Exporteur und Importeur und Kaufmann
ansässig.
Orocu^ ist ein recht armseliger Ort mit ungefähr 400 Seelen,
der seit etwa 30 Jahren besteht. Seine Bedeutung liegt in sei-
nem Import an europäischen Waaren in die Llanos bis Yillavicen-
cio und dem Export von Naturproducten , wie Häuten (Ochsen-,
Reh- und Tigerfellen), Gaucho (Gummi vom Gummibaum), Carana,
einem Harz, Copaivabalsam (aus dem Arbole de Acete de Palo
gegen Gonorrhoea), Sarsaparilla , einer Liane, (Extract gegen Sy-
philis) und feinen Keiherfedern und auch einigen Kunsterzeugnissen
der benachbarten Piapoco- und Guahiboindianer , unter denen die
Chinchorros (Hängematten) den ersten Rang einnehmen.
An dem Handel sind außer unserem Landsmann ein Franzose,
Bonnet, der aber sein Hauptgeschäft in Bogotd hat, und ein Vene-
zuelaner, Ramon Real, beteiligt Durch Herrn Bonnet wurde vor
einigen Jahren mit erheblicher Unterstützung der columbianischen
Regierung eine Dampferverbindung stromabwärts mit Ciudad Bo-
llvar ins Leben gerufen. Sie wird durch einen einzigen kleinen
Hinterraddampfer, der stolz ;,Libertador" getauft ist, unterhalten.
Der „Libertador^ geht bei günstigem Wasserstande sogar bis in
den Humea hinauf. Etwas später ließ sich auch Ramon Real
einen noch kleineren Dampfer bauen, ;,Boyaci^ genannt, der nun
dem „Libertador*' Concurrenz macht. Mit einem dieser beiden
Fahrzeuge hoffte ich meine Reise fortsetzen zu können. Freilich
war fürerst günstiger Wasserstand abzuwarten.
Meine Muße in Orocuä benutzte ich, meine Sammlung mit
Bericht über eine Reise durch Colambien and Venezuela. 145
Yertretern der Llanos zu vervollständigen und Ethnographica von
den Gaahiboin dianern zu erwerben welche Oroeuö oft besuchten.
Diese Indianer, welche sich südlich bis zum Rio Ylichada aus-
dehnen, sind noch völlig wild und gehen meist, abgesehen von
einem dürftigen Schurze, nackt. Es sind gar keine üble Gestalten,
und auch ihre Gesichtszüge haben mich keineswegs abgestoßen.
Civilisierter sind die namentlich im Flechten von Tellern geschickten
Piapoco.
Manche Tage waren völlig heiter, an anderen goß es fast
ununterbrochen Regen in Strömen. Inzwischen begann im Urwald
eine gelbe Blütezeit, und überall sah man Bäume so voll von gelben
Blüten, wie bei uns im Frühling den Goldregen.
Vor dem Dorfe war ein Prachtbaum, welcher im lebhaftesten
Feuerrot strahlte. Er besaß fast nur Blüten, die den Papiliona-
ceentypus zeigten. Man nannte ihn dort „Josephine^. Schon be-
gannen die Mango zu reifen, und nun, im ersten Drittel des Maies,
stieg der Meta immerwährend, so daß täglich mehr Playas ver-
sanken, und die Felsenriffe, ;,Arecifres^, die sich im Fluß absetzen
und aus einem eisenhaltigen Ton bestehen, immer tiefer unter-
tauchten, zum Verderben der Schiffer.
Der „Boyacd^ trat zuerst die Reise an, und ich zögerte nicht,
obwohl er der kleinere und minder comfortable war, ihn zu be-
nutzen, zumal mir die einzige Cabine, welche sonst der schwarze
Capitain innehatte, zugesichert wurde.
Die Landschaft verändert sich erst nach einigen Tagen nahe
der Mündung des Meta, wo vor uns jene Gebirge auftauchen,
welche namentlich das rechte Ufer des Orinocco fast bis nach
Ciudad Bolivar begleiten. Es sind Hügelketten, aber unserem
nunmehr schon an die endlose Ebene gewöhnten Auge erscheinen
sie am Horizonte als recht imposante Erhebungen. Am 4. Tage
nach unserer Abreise von Orocuö fahren wir in den Orinocco
ein und dicht an den Hügelketten entlang, welche in ihren
dichten Bewaldungen einen anmutigen Anblick gewähren. Häufig
begegnen uns aber auch nackte, rundlich abgeschliffene, riesige
Felsenmassen, und mitunter sehen wir einen solchen Block mit
einer Anzahl großer Felskugeln gekrönt, so daß er den Eindruck
eines Cyclopendenkmals macht. Ein anderes Mal glauben wir,
cyclopische Mauern vor uns zu haben.
Am 6. Tage unserer Reise gabelt sich der mächtige Strom,
und wir biegen in den linken Seitenarm ein, welcher sich zu einem
Engpaß von kaum 100 m Breite gestaltet , der durch weit in den
Fluß vorspringende Felsmassen begrenzt wird. Aber über alle
146 Otto Barger,
sind die hier ungestüm dahinschießenden Finten des Stromes
schon hinweggerauscht , denn immer ist ihre Form abgerundet.
Es kann uns dies nicht wundern, steigt doch der Orinocco bei
Ciudad Bollvar, welches wir am nächsten Tage erreichen sollten,
schon normalerweise um 40 m.
Die Gegend am unteren Meta ist noch weniger von civilisierten,
d. h. spanisch redenden und katholisch getauften Menschen besiedelt
als sein oberer Lauf. Hier herrschen, wie auch zunächst unter-
halb der Metamündung am Orinocco, noch die Indianer, von denen
uns aber auch nur zwei Ansiedlungen vom Fluß aus zu Gresicht
gekommen sind.
Vor Ciudad Bolivar liegen am Orinocco einige Städte, von
denen ich in einer, Caicara, es ist eine Districtshauptstadt, das
elendeste Oertchen, das mir überhaupt zu Gesicht gekommen ist,
kennen lernte. Ueberall Schmutz und Zerfall!
Die Keise von Orocuä nach Ciudad Bolivar machten wir in
nur 7 Tagen; stromaufwärts braucht unser Dampfer mindestens
die doppelte Zeit. Ein Segelboot (Lancha) würde uns aber erst
in 3 Monaten diesen Weg gegen den Strom vollenden lassen.
Die Temperatur war fortgesetzt schwül und schwankte am
Tage zwischen 23—28^ R. Das Wasser maß im Orinocco 22® R.
dicht hinter dem Eintritt des Meta. Es ist etwas reiner als das
kühlere Metawasser. Beides tranken wir nach einigem Sichabsetzen-
lassen aus Tongefößen, worin es sich noch merklich abkühlte, ohne
daß wir Nachteile verspürten. Der Wald nimmt am Orinocco weit
oberhalb Ciudad Bolivar einen anderen Character an, indem die sonst
hoch über ihn hinausragenden Palmen völlig verschwinden, üeber
dem Flusse schweben zahlreiche, große, weiße Möven mit schwarzen
Flügelspitzen, und aus den Fluten springen von Zeit zu Zeit hell-
schimmemde Delphine auf.
Ciudad Bolivar liegt unmittelbar am Orinocco und ist an einer
mäßigen Anhöhe amphitheatralisch aufgebaut. Am Fluß fuhrt eine
breite Straße entlang, welche uns durch ihre vielen, großartigen
Geschäftshäuser überrascht. Bolivar ist ein berüchtigt heißer Ort,
die Temperatur war einige Tage vor unserer Ankunft in einem
besonders kühlen Store auf 35® R. gestiegen. Rings um die Stadt
findet sich eine Gesträuchvegetation, die auf mich einen ganz ver-
sengten Eindruck machte.
Eine letzte Fahrt mit einem Royal Mail-Dampfer führt xms in
einem Tage und zwei Nächten nach Trinidad.
Im Bereich des Orinocco -Delta herrscht wieder üppiger Ur-
wald, der noch wilden Indianern gehört, deren braunrote Gestalten
Otto Bürger, Bericht über eine Reise durch Columbien nnd Venezuela. 147
wir öfters in kleinen Booten den Strom krenzen sahen. Wir fah-
ren den Macareo hinauf. Am 2. Morgen liegt Port of Spain vor uns.
Im Hintergrunde erheben sich stattlich die Gebirge von Trini-
dad, deren Contouren wir weit nach Norden verfolgen.
Ich gedachte, in Port of Spain nur eine Gelegenheit zur Ueber-
fahrt nach Venezuela abzuwarten, da ich in St. Esteban bei Puerto
Cabello meine zoologischen Studien fortsetzen wollte. Ein heftiges
Unwohlsein hielt mich indes auf der Insel fest, und, nachdem ich
mich etwas erholt hatte, erwies sich die Gelegenheit, auf Trinidad
zu sammeln, so günstig, daß ich überhaupt dort zu bleiben be-
schloß, zumal ich in allen meinen Interessen die liebenswürdigste
Förderung von unserem Consul, Herrn Hoffmann, fand.
Erst Mitte Juni trat ich die Rückreise über Barbados an.
Meine Breise hat außer den am fängang dieses Berichtes ge-
nannten Körperschaften auch die Hamburg-Amerikanische Packet-
fahrt A.-G. gefördert, indem sie mir für die Ueberfahrt nach Bar-
ranquilla eine Ermäßigung gewährte. Ferner haben mich viele
meiner Landsleute im Auslande mit Rat und That unterstützt.
Ich darf es nicht unterlassen, ihnen allen auch öffentlich meinen
verbindlichsten Dank auszusprechen.
Göttingen, im November 1897.
NAchziehten; gOMhifU. MittheilimgeB 1897. 2. H
Gdttingen, Drnck der Dleterich'Bcheii Unir.-liachdrackent (W. Fr. KaMtner).
Für die Redaetion Terantwortlioh: B, ShUrt, d. Z. ToniUender Sekret&r der KgU Gti.d. Wiat.
AiiBgegtben am 30. Deoember 1897.
Dmpk der t^itUrich' Kh»n UHit.'BvchdrnekfiM ( W. F^'. Katutngr).
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2044 092 892 892
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