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Full text of "Nachrichten von der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen"

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Nachrichten 

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Königl. Gesellschaft der Wissenschaften 

zu Göttingen. 



Geschäftliche MittheiluBgen. 
1895. Heft 1. 



/ 

Inhalt. 

Bericht des abtretenden Secretärs über das GescbaftsjaLr 1891/5 . . . S. 1 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung \„ 7 

Vcrzeicliniss der im Jahre 1894/5 abgehaltenen Sitzungen und der darin 

gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen „ 9 

Verzeichnis der Mitglieder der K. Gesellschaft der Wissenschaften . . „ IG 

Aufgabe der Bendkeschen Preisstiftung ^ 2G 

Verzeichnis der im Tauschverkehr eingegangenen Druckschriften . . . „ i}2 

Gustav Cohn: Gedächtnisrede auf Georg Haussen „ G5 

Max Lehmann: Gedächnisrede auf Ludwig Weiland „ 78 



Ghöttingen, 

Commissionsverlag der Dieterich'schen Yeriagsbuchhandlung. 



Königliche Gesellsebaft der Wissenschaften. 

öffentliche Sitzung vom 27. April 1895. 

U. V. Wilamowitz: Bericht, über die Thätigkeit und den Stand der Gesellschaft 
im abgelaufenen Geschäftsjahre. 

F. Frensdorff: Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung. 

G. Cohn: Gedächtnisrede auf Georg Haussen. 
M. Lehmann: Gedächtnisrede auf L. Weiland. 



Nachrichten 



von der 



Königl. Gesellschaft der Wissenschaften 



zu Göttingen. 



Geschäfüiche MittheUan^en 



aus dem Jahre 1895. 



Ghöttingpen, 

CommissionsTerlag der Dieterich'schen Yeriagabnchhandlung. 

1895. 



y u^<rc. 17:1^1, iTy 



^ LLcl<JUi^ 



^y^cf 



Inhalt. 

Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1894/95 . . . S. 1 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung > 7 

Verzeichnis der im Jahre 1894/95 abgehaltenen Sitzungen und der darin 

gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen > 9 

Verzeichnis der Mitglieder der Egl. Gesellschaft der Wissenschaften . . »16 

Aufgabe der Benekeschen Preisstiftung »26 

Verzeichnis der im Tauschverkehr eingegangenen Druckschriften . ...» 32 

Gnsta? C oh n: Gedächtnisrede auf Georg Haussen »66 

Max Lehmann: Gedächtnisrede auf Ludwig Weiland »78 

Bericht über die öffentliche Sitzung am 2. November 1895 »81 

F. Klein: Ueber Arithmetisirung der Mathematik »82 

Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der Egl. Gesellschaft . ...» 92 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung »93 



Bericht des abtretenden Secretärs über das 
Geschäftsjahr 1894/95. 

Das Geschäftsjahr 1894/96 ist das erste, in dem die Nenord- 
nung der Gesellschaft vollkommen in Tätigkeit getreten ist. Die 
Geschäfte sind nach den Bestimmungen, über die in dem vor- 
jährigen Geschäftsberichte das Wesentliche mitgeteilt ist, geführt 
worden; Störungen oder Misstände sind nicht hervorgetreten. 

üeber die wissenschaftlichen Vorlagen, die in den Sitzungen 
der Gesellschaft gemacht sind, folgt unten eine Zusammenstellung ; 
darin sind die vorläufigen Mitteilungen zusammengefaßt, welche 
auf dem Umschlage der Nachrichten gegeben worden sind. 

Nachrichten und Anzeigen sind regelmäßig erschienen; von 
den Abhandlungen ist Band 39 ausgegeben; von Band 40 sind 
mehrere Abhandlungen gesondert erschienen, andere im Druck. 
Die Umgestaltung der Abhandlungen, die aus vielen Gründen 
notig ist, wird nach Abschluß von Band 40 durchgeführt werden. 

Der Austausch der Gesellschaftsschriften ist beträchtlich er- 
weitert worden. Es werden im Austausche die Gesammtnach- 
richten in 63, 'die der philologisch-historischen Klasse in 86, die 
der mathematiäch-physikalischen in 139 Exemplaren versandt. 

Das Verzeichnis' der Schriften, die die Gesellschaft dafür im 
Austausche empfangen hat, und der zahlreichen und wertvollen 
Geschenke, die i&t atißerdem zugekommen sind, und zwar für die 
Zeit vom November 1893 bis 1. Januar 1895 ist unten gegeben. 
Die Gesellschaft spricht auch hier den Gebern allen ihren tiefsten 
und wärmsten Dank au»; sie bittet, wo nicht auf besonderen 
Wunsch sofort eine Empfangsbescheinigung erteilt worden ist, die 
Yeröffentliohung der Eingänge an dieser Stelle als solche betrach- 
ten zu wollen. 

Ganz besonders sind noch zwei Zuwendungen von Handschrif- 
ten hervorziüieben. 

HMktUkUB; fMehifU. lUttlidlvagtB 1896. 1 



2 Bericht des abtretenden Secret&rs über das Geschftftsjabr 1894/95. 

Herr Professor A. Stern hat der Gesellschaft ans dem Nach- 
lasse seines Vaters, des Herrn M. Stern, der der Gesellschaft 
lange Jahre als ordentliches Mitglied angehört hat, ein Manoscript 
von Granss zum Geschenke gemacht. Es ist mit dem übrigen 
Gauss'schen Nachlasse vereinigt worden, der sich in Verwahrsam 
der Gesellschaft befindet. 

Frau Professor Riemann hat den gesanmiten Nachlaß ihres 
Gatten der Gesellschaft geschenkt; derselbe ist der Königlichen 
Universitäts-Bibliothek übergeben worden, und seine Benutzung 
durch bestimmte Bedingungen geregelt, die zwischen der Schenke- 
rin, der Gesellschaft und der Königlichen Bibliothek vereinbart sind. 

Das Archiv der Gesellschaft ist von Herrn W. Meyer durch- 
gesehen und gesichtet worden; derselbe hat darüber in dem Ver- 
zeichnisse der Handschriften des Preußischen Staates I 3,512 be- 
richtet. Die vorhandenen Bestände an Gesellschaftsschriften sind 
inventarisirt worden ; nur die sehr mühsame Ordnung der zahlreich 
vorhandenen einzelnen Nummern und Stücke der Gelehrten An- 
zeigen und der älteren Nachrichten ist noch nicht zum Abschluß 
gebracht. 

Durch außerordentliche Bewilligung von Seiten des hohen 
vorgesetzten Ministeriums, auf deren regelmäßige Wiederholung 
wir hoffen dürfen, ist die Gesellschaft in Stand gesetzt worden, 
eine größere Anzahl wissenschaftlicher Aufgaben teils zu unter- 
nehmen, teils zu unterstützen. Es sind bewilligt, wenn auch erst 
zum Teil verwendet worden: 

Für philologisch-historische Zwecke: 

An Herrn Oberlehrer Dr. M. Wellmann in Stettin für 
Vorbereitungen zu einer Ausgabe des Dioskorides, die 
die Gesellschaft plant, 800 M. 

An die Herren v. Wilamowitz und Leo zur Vorbe- 
reitung von Ausgaben antiker Scholien 1000 M. 

Es sind zunächst die Lukianscholien in Angriff ge- 
nommen, mit deren Vergleichung Herr Dr. J. Graeven 
in Kom beschäftigt ist. 

An Herrn K o e t h e zur Durchforschung der Bibliotheken 
nach niederdeutschen Handschriften 2000 M« 

An die Herren Dr. C. F. Lehmann in Berlin und Dr. 
W* Belck in Fürfurt a. d. Lahn als BeihiKe zu einer 
archaeologischen Forschimgsreise nach Armenien • . 500 M. 
Für mathematisch-naturwissenschaftliche Zwecke: 

An die Herren E. Biecke und W. Voigt zu Unter- 



B^rieht des abtretenden SecretArs über das Geschäftsjahr 1894/95. 3 

suclnmgen über die physikalischen Eigenschaften der 

KrystaUe . 1500 M. 

An Herrn A. Peter zu floristischen Untersuchungen . 500 M. 
An Herrn A. v. Konen zur Herstellung einer geologi- 
schen Karte der weiteren Umgegend Göttingens . . . 1500 M. 
Ajq Herrn W. Schur als Zuschuß zum Drucke seines 

Werkes über den Sternhaufen Praesepe 1000 M. 

Aju denselben zur Ausführung von Pendelbeobachtungen 500 M» 
Ueber den Thesaurus linguae Latinae, der durch die vereinig- 
ten Akademien von Berlin, Wien, München und die Gesellschaften 
von Leipzig und Göttingen in Angriff genommen ist, wird hier 
nicht berichtet, da die Direction des Unternehmens das selbständig 
tut; in ihr ist die Gesellschaft durch Herrn Fr. Leo vertreten. 
Die Jahresversammlung der Delegirten für dieses Unternehmen 
hat am 14. — 16. Mai in Göttingen stattgefunden. 

Der Cartellverband, den dieselben Körperschaften, mit Aus- 
schluß von Berlin, geschlossen haben, hat auf Anregung der Wiener 
Akademie das Problem der Erdschwere und insbesondere die durch 
die ungleiche Dichtigkeit der Erdrinde hervorgerufenen Abweichun- 
gen der Pendelschwingungen als einen Gegenstand ins Auge gefaßt, 
wo sowol das Zusammenwirken von Fachmännern verschiedener Ge- 
biete, wie es eine Akademie ermöglicht, als auch die Verständigung 
der verschiedenen Akademien, nach demselben Plane für dieselbe 
Sache Beobachtungen anzustellen, segensreichen Erfolg verspricht. 
Dieser Anregung folgend hat die Gesellschaft die Cartellkörper- 
schaften aufgefordert, zu einer gemeinsamen Beratung Delegirte zu 
entsenden, und die Ehre gehabt, daß diese Delegirtenversammlung 
unter ihrem Vorsitze hier am 15. und 16. Mai 1894 stattfand. Es 
ward beschlossen, die Akademien von Berlin, Paris, Petersburg 
und Kom, die Royal Society in London, die Coast Survey der 
Vereinigten Staaten und das Institut für internationale Erdmes- 
sung durch eine Druckschrift von dem Plane zu unterrichten 
und daran die Bitte zu knüpfen, Delegirte zum 6. und 7. September 
d. J. nach Innsbruck zu entsenden, wohin die Jahresversammlung 
des Instituts für internationale Erdmessung einberufen war und 
deshalb auch eine Sitzung von Delegirten des Cartells angezeigt 
erschien. Auf diese Aufforderung ist eine ablehnende Antwort 
nur von Berlin erfolgt ; die meisten aufgeforderten Körperschaften 
haben Delegirte entsendet und insbesondere von Seiten des Insti- 
tuts für internationale Erdmessung ist unsere Anregung mit der 
größten Zuvorkommenheit aufgenommen worden. Die Delegirten"» 

1* 



4t Bericht des abtretenden Secret&rs aber das Geeeh&ftsjahr 1894/95. 

conferenz hat stattgefunden und die Vertreter des Cartells (für 
die Gesellschaft die Herren v. Konen, Rie-cke, Schur) haben 
mit den Delegirten der verschiedenen Staaten für internationale 
Erdmessung Fühlung genommen und sich dahin geeinigt, bei den 
Körperschaften, die sie vertraten, den Antrag zu stellen, es möge 
die Einsetzung einer ständigen Commission von den Cartellkörper- 
schaften in Aussicht genommen werden und zwar unter besonderer 
Berücksichtigung der Geologie. Die K. Gesellschaft hat sich diesem 
Antrage angeschlossen. Das weitere Vorgehen wird sich danach 
bemessen, welche Beschlüsse die permanente Commission für Erd- 
messung in ihrer Jahresconferenz 1895 fassen wird; es ist bereits 
in Innsbruck die Bildung einer Section für das Studium der 
Schwere, sowol der Intensität wie der Richtung, in Aussicht ge- 
stellt worden. Wie sich das aber auch gestalten möge: Beobach- 
tungen durch die Fachmänner innerhalb der einzelnen Körper- 
schaften werden immer erforderlich sein, und so hat denn von den 
Mitgliedern der Gesellschaft Herr v. Konen die einschläglichen 
geologischen Probleme schon seit langem in den Bereich seiner 
Studien gezogen und Herr Schur hat sich, wie bereits erwähnt, 
für Pendelbeobachtungen einige Mittel von der Gesellschaft be- 
willigen lassen. 

Die Gesellschaft hat der Einladung Folge geleistet, die ihr 
von der Universität Halle- Wittenberg zu deren zweihundertjährigem 
Jubüäum zu Teü geworden war; Herr N. Bonwetsch hat als 
Festgesandter die Glückwünsche der Gesellschaft mündlich ausge- 
richtet. 

An Preisaufgaben sind folgende gestellt: 
Für das Jahr 1896 (die Bewerbungsschriften müssen bis zum 
31. December 1896 eiugeliefert werden): 

Von dem Verlangen nach einer dem heiligen Utterarischen Bedürflm 
entsprechenden Ausgäbe der st^hönwissenschaftUchen Schriften Abraham Oatt- 
hdf Kästner' 8 geleitet, ioünacht die Kgh Creedlschaft nocA dem Antrage 
der historisch -philologischen Klasse eine Arbeit, die den Sdhriften Kästners, 
wdche nidit in den Bereich seiner HgenUidhen Berufswissenschaft faBm, 
vollständig verzeichnet, ordnet und kritisch wntersucht. 

Zur Vollständigkeit verlangt die Gesellschaft eine BerikksiMigung 
der handschriftlichen UeberUeferung , eine Verzeidmung der Briefe, der ge^ 
druckten wie etwa wngedruckten , eine Aufnahme der sdten gewordenen 
Drucke einzelner kleiner AbTiandlvngen und Aufsätze und Nachweis ihrer, 
Standorte, und eine Heranziehung der Becensionen Kästner* s, sowie der in 
seinen berufstoissenschafUichen Werken befindlichen Vorreden, sofern sie inte-- 
" ressantes litterarhistarisches Materiai darbietpi. 



Bericht des abtretenden Secret&rs Qber das Geschäftsjahr 1894/95. 5 

Die Ordnung der Sahriflen soS tinmai chronohgiach sein und sich 
auf die eeiüuihe Festsetzung der einzelnen Stocke erstrecken; ein zweites 
Verzeidinis die Schriften nouh den litterarischen Arten, denen sie angehören, 
gUedem. Die kritische Untersuchung hat außer der Scheidung 
zwischen achtem und unächtem Material auch der Art der üeherlieferung 
der einzelnen Stücke nachzugehen, die gedruckten Schriften an der Hand 
handschriftlicher Vorlagen, soweit soUhe wyrhanden sind, zu jmifen und be- 
sonders bei den Gedichten etwaige Abweichungen der Lesarten verschiedener 
Ausgai>en zu verzeidmen. 

Die Gesellschaft wünscht die Arbeit in solcher Gestalt, daß eine neue 
Ausgabe der bezeichneten Schriften Kästner's unmittelbar darauf gegründet 
werden kann. 
Für das Jahr 1897 (die Bewerbungsschriften müssen IdIs zum 
1. Februar 1897 eingeliefert werden) : 

„Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine anatomische ün- 
tersudnmg und Beschreibung der Körperh&Uen (Schädel-, Brust-, Bauch- 
und Beekenhohie) des neugeborenen Kindes und ihres Inhaltes im Vergleich 
mit demjenigen des Erwachsenen, Sie wünscht, daß die Art und Weise, wie 
sich die eir^e Form in die andere umbildet, thunlichst berücksiditigt werde. *^ 
Die zur Bewerbung um den Preis bestimmten Arbeiten müssen 
mit einem Spruch versehen und von einem versiegelten Zettel be- 
gleitet sein, der außen den Spruch trägt, der die Arbeit kenn- 
zeichnet, und innen den Namen und Wohnort des Verfassers. Der 
Preis beträgt 500 Mark. 



Die Gesellschaft hat während des Geschäftsjahrs durch den 
Tod verloren 

von ordentlichen Mitgliedern: 

in der philologisch-historischen Klasse: 
Ludwig Weiland am B. Februar 1895, Mitglied seit 1882; 

von Assessoren: 
Carl Boedeker am 22. Februar 1895, Assessor seit 1857; 

von Ehrenmitgliedern: 

Adolf von Warnst edt in Göttingen am 20. Mai 1894, Ehren- 
mitglied seit 1867; 

Principe Baldassare Boncompagni in Rom am 13. April 
1894, Ehrenmitglied seit 1880; 

Georg Haussen in Göttingen am 19. December 1894, Ehren- 
mitgHed seit 1892, zuvor ordentliches Mitglied seit 1869; 



6 Berieht des abtretenden Secretärs über das Gescbäftsjabr 1894/95. 

von auswärtigen Mitgliedern: 

in der philologiscli-historisclien Klasse: 
August Dillmann in Berlin am 4. Juli 1894, auswärtiges 

Mitglied seit 1872, zuvor Correspondent seit 1857; 
Sir Henry Rawlinson in London am 5. März 1895, auswärtiges 

MitgKed seit 1872; 
Charles Newton in London am 28. November 1894, auswärtiges 

MitgHed 1877; 
Heinrich Brugsch-Pascha in Berlin am 9. September 1894, 

auswärtiges Mitglied seit 1878, zuvor Correspondent seit 1869 ; 
Giovanni Battista de Rossi in Rom am 20. September 1894, 

auswärtiges Mitglied seit 1887, zuvor Correspondent seit 1860; 
Wilhelm Röscher in Leipzig am 4. Juni 1894, auswärtiges 

Mitglied seit 1888. 

in der mathematisch-physikalischen Erlasse: 
Hermann von Helmholtz in Charlottenburg am 8. September 

1894, auswärtiges Mitglied seit 1868, zuvor Correspondent 

seit 1856; 
Arthur Caylay in Cambridge am 26. Januar 1895, auswärtiges 

Mitglied seit 1881, zuvor Correspondent seit 1864; 
August Kundt in Berlin am 21. Mai 1894, auswärtiges Mitglied 

seit 1883, zuvor Correspondent seit 1875. 

von Correspondenten: 
in der philologisch-historischen Klasse: 
Heinrich von Brunn in München am 23. Juli 1894, correspond. 
Mitglied seit 1876; 

in der mathematisch-physikalischen Elasse: 

Joseph Hyrtl in Wien am 17. Juli 1894, correspond, Mitglied 
seit 1859. 

Friedrich Bidder in Dorpat am 27. August 1894, correspond. 
Mitglied seit 1860. 

Jean Charles de Marignac in Genf am 15. April 1894, cor- 
respond. Mitglied seit 1868. 

Ludwig Schlaefli in Bern am 20. März 1895, correspond. Mit- 
glied seit 1871. 

Von den Stiftungen, welche mit der G-esellschaft verbunden 
sind, kann in betreff der Lagardeschen Stiftung zur Zeit nur von 
der Verwaltung des Vermögens die Bede sein^ über dessen Be* 



Bericht de« abtretenden Secretän fiber das Geschäftsjahr 1894/96. 7 

stand der vorige Jahresbericht der Gesellschaft im allgemeinen 
unterrichtete. Es hat sich auch in diesem Jahre ein beträchtlicher 
Ueberschuß ergeben, der zum Kapitale geschlagen werden wird. 
Der Stifter hat in seinem Testamente sowol die Zwecke seiner 
Stiftung wie die zur Erreichung und Sicherung dieser Zwecke zu 
treffenden Maßnahmen genau vorgeschrieben; sein letzter Wille 
ist maßgebend und über dessen Durchführung ist mit dem vorge- 
setzten hohen Ministerium Einverständnis erzielt worden. Dem- 
gemäß ist eine Geschäftsordnung für die Lagardesche Stiftung 
erlassen und in Kraft getreten. Die Gesellschaft hat für die Ver- 
waltung eine ständige Conmiission eingesetzt; die laufenden Ge- 
schäfte führt nach dem Willen des Stifters ein Curator. Als 
solcher ist Herr E. Ehlers bestellt worden. 

Ueber die Wedekind'sche Preisstiftung ist von ihrem Director 
folgender Bericht eingegangen: 

Wedekind'sche Preisstiftung 

für deutsche Geschichte. 

Bericht über den Verwaltungszeitraum 1894 — 95. 

Wie die Stiftung ihren letzten Bericht mit dem Ausdruck der 
Traner über das Hinscheiden ihres langjährigen Directors be- 
ginnen mußte, so hat der diesjährige Bericht schon wieder den 
Tod dessen zu beklagen, der am 26. September 1893 in Sauppes 
Stelle erwählt wurde. Professor Ludwig Weiland, gestorben 
am 5. Februar 1895, hat nur kurze Zeit die Verwaltung der Stif- 
tung führen können. Aber wie sie ihm schon, ehe er an ihre 
Spitze trat, für die Förderung ihrer Unternehmungen zum vollsten 
Danke verpflichtet war, so wird sie das Andenken an die sechs- 
zehn Monate seiner Directionsthätigkeit allezeit dankbar bewahren ; 
denn während dieser Zeit gelang es seiner Energie und seiner Or- 
ganisationsgabe, die schon lange als nothwendig erkannte Umge- 
staltung ihrer Statuten, der Ordnungen von 1846, durchzuführen. 
Wenige Wochen vor seinem Tode erhielt Weiland die unterm 
4. Januar 1895 von dem vorgesetzten Minister vollzogene Bestä- 
tigung der neuen Statuten. 

Die wichtigsten Aenderungen, die durch die neuen mit dem 
14. März 1896 in Geltung tretenden Statuten gegen früher be- 
gründet werden, bestehen in gewissen Erleichterungen die Führung 
der Finanzverwaltung betreffend, in einer Bestimmung, durch die 
für den Verwaltungsrath die Mitgliedschaft der Vertreter der 
mittlem und neuem Geschichte, welche in der philologisch-histo- 



8 Bericht des abtretenden Secretärs fiber das Geschäftsjahr 1894/95. 

rifichen Klasse der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften vorhan- 
den sind, gesichert wird, und endlich in der Einfuhrimg von fünf- 
jährigen Zeiträumen für die Bearbeitung der beiden ersten Preis- 
aufgaben der Stiftung anstatt der bisherigen zehnjährigen. 

Der Yerwaltungsrath hat nach dem Ableben Weilands seine 
statutenmäßige Mitgliederzahl wieder erhalten durch den Eintritt 
von Prof. Dr. Max Lehmann, nachdem die den bisher geltenden 
Statuten nach durch ihre Anciennetät in der philologisch-histori- 
schen Klasse zunächst berufenen Mitglieder für diesmal auf ihr 
Einrücken verzichtet hatten. Der so vervollständigte Yerwaltungs- 
rath hat in seiner Sitzung vom 8. März 1695 Professor F. Frens- 
dorff zum Vorsitzenden erwählt. 

Die Preisaufgaben der Stiftung für den Verwaltungszeitraum 
1886—1896, zuletzt in den „ Nachrichten ** aus dem Jahre 1893 
S. 358 u. ff. bekannt gemacht — 1. Preis: Ausgabe des Eberhard 
Windeck; 2. Preis: Geschichte des Herzogth. Schwaben vom 10. 
bis 13. Jahrh. — haben, da der letzte Termin zur Einlieferung 
von Bewerbungsschriften mit dem 14. März dieses Jahres abge- 
laufen ist, keinen Bearbeiter gefunden. Neue Aufgaben sind sta- 
tutenmäßig zum nächsten Frühjahr zu stellen; zu derselben Zeit 
ist über die Zuerkennung des dritten Preises zu entscheiden. 

Die von der Stiftung veranstaltete neue Ausgabe der Chronik 
des Hermann Korner, die in dem Verlage der Vandenhoeck und 
Euprechtschen Buchhandlung erscheinen wird, ist von dem Her- 
ausgeber Herrn Dr. Schwalm soweit gefördert, daß Einleitung 
und Text, zusammen 80 Bogen in Quart, schon seit Juni 1894 ge- 
druckt vorliegen. Es fehlt nur noch das Register, das durch 
seinen Umfang und seine Schwierigkeiten viel Zeit in Anspruch 
nimmt, so daß Dr. Schwalm, der durch seine Arbeiten an den 
Monumenta Germaniae historica und zwei für deren Zwecke aus- 
geführte wissenschaftliche Reisen unterbrochen wurde, noch mit 
der Fertigstellung des Ms. beschäftigt ist. Er hofft spätestens im 
Juni das Register dem Druck übergeben zu können, so daß der 
Abschluß des ganzen Werks im Laufe des Sommers erwartet 
werden darf. 

Aus den Ueberschüssen des verfügbaren Fonds des letzten 
Verwaltungs-Zeitraums ist im verflossenen Jahr die letzte Rate 
an Herrn Professor Thudichum in Tübingen für die Bearbei- 
tung historischer Grrxmdkarten der Wetterau gewährt worden. 



VeneeiGhiiiB der wissenschaflliehen MUteilangen. 



Verzeichnis der im Jaiire 1894/95 abgehaltenen Sitzungen und der 
darin gemachten wiesenechafUichen Mitteilungen. 

Sitzung vom 14. April 1894. 

H, We her legt vor : P. G ü n t h e r , Die Untersuchimgen von Grauss 
in der Theorie der elliptischen Functionen und R. Fr icke, 
Eine Anwendung der Idealtheorie auf die Substitutionsgruppen 
der automorphen Functionen. (Gedruckt in den Nachrichten, 
Mathem.-physik. Kl. S. 92 und 106.) 

E. Schering legt vor: W. Felgentraeger, Die Isoklinen- 
karte von Whiston und die säkulare Aenderung der magnetischen 
Inklination im östlichen England. (Gedruckt in den Nach- 
richten, Mathem.-physik. Kl. S. 129.) 

E. Riecke: Der Satz vom thermodynamischen Potential beim 
Gleichgewichte eines heterogenen Systems mit Anwendung auf 
die Theorie von van der Waals und das Gesetz des Siede- 
punktes. (Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.- phys. Kl. 
S. 117.) 

Fr. Kielhorn legt vor: H. Jacobi, Beiträge zur vedischen 
Chronologie, (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL-histor. Kl. 
S. 106.) 

Oeffentliche Sitzung vom 21. April 1894. 

E. Ehlers: Bericht aber die wichtigeren Vorgänge der Gesell- 

schaft im Jahre 1893/94. 
TJ. V. Wilamowitz-Moellendorf f: Gedächtnisrede auf H. 

Sauppe. 
J. Wellhausen: Gedächtnisrede auf P. de Lagarde. 

F. Frensdorff: Gedächtnisrede auf A. Kluckhohn. 

(Alles gedruckt in den Geschäftlichen Mitteilungen 1894.) 

Sitzung vom 5. Mai 1894. 
H. Wagner liest: Vorstudien zur Geschichte der Kartographie; 

die Anschaungen der Renaissance über die Größe der Erde. 
W. Meyer legt vor: 0. Günther, Die Ueberlieferung der 

Selmrilnng in Sachen des Monophysitismus und J. Flemming, 



10 Verzeichnis der wissenschftfitlichen Mitteilungen. 

Zwei sabäische Inschriften auf der Bibliothek in Göttingen. 
(Gedruckt in den Nachrichten, Philol.-histor.Kl. S. 117 und 144.) 

F. Kielhorn trägt vor: lieber Sanskrithandschriften in China. 

W, Schur legt vor: einen Separatabzug seiner Abhandlung über 
den Doppelstern 70 Ophiuchi und das Manuscript seines Werkes 
über den Sternhaufen Praesepe. 

F. Klein legt vor: F. von Dalwigk, lieber den Ersatz des 
Dirichletschen Prinzips und J. Hermes, Ueber die Theilung 
des Kreises in 6BB37 gleiche Theile. (Gedruckt in den Nach- 
richten, Mathem.-physik. Kl., S. 160 und 170.) 

E. Riecke legt vor: W. Nernst und E. Abe.gg, Ueber den 

Gefrierpunkt verdünnter Lösungen und C. Fromme, Ueber 
die Selbstinduction und electrostatische Capacität von Wider- 
standsrollen und ihren Einfluß auf magnetische Erscheinungen. 
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. Kl., S. 191 und 
154.) 
Fr. Merkel legt vor : Menschliche Embryonen verschiedenen Alters 
auf Medianschnitten untersucht. (Gedruckt in den Abhand- 
lungen Bd. 40.) 

Sitzung vom 26. Mai 1894. 

F. Klein legt vor: Ein ausgearbeitetes Yorlesungsheft „über die 

hypergeometrische Function**. 
M. Lehmann liest : Ueber Friedrich den Großen und den Ursprung 
des siebenjährigen Krieges. 

Sitzung vom 9. Juni 1894. 

C. Dilthey: Ueber antike Brunnensculpturen. (Erscheint in den 
Abhandlungen Bd. XL.) 

W. Schur legt vor: Die Separatabzüge zweier Abhandlungen aus 
den 'Astronomischen Nachrichten' „über Planetenbeobach- 
tungen am Heliometer** und „über die Parallaxe des Doppel- 
sternes 70 Ophiuchi". 

A. von Koenen legt vor: Die fertig gedruckten Blätter der geo- 
logischen Karten der Umgegend Göttingens ; vgl. die Mitteilung 
'Ueber die geologische Kartirung des südlichen Hannover'. (Ge- 
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl. S. 187. 

0. Wallach: Ueber Verbindungen der Carvonreihe und das Ver- 
halten der Oxime cyklischer Ketone. (Gedruckt in den Nach- 
richten, Mathem.- physik. E3., S. 165.) 

Sitzung vom 23. Juni 1894. 
W. Voigt legt vor: P. Drude, Zum Studium des elektrischen 



Yerzeiclmis der wissensehaftliohen Mitteilnngen. H 

Resonators. L (G^edracki in den Nacliricliten, Matliem*rph78ik 
Kl., S. 189.) 
TT. V. Wilamowitz-Moellendorff : lieber die Patrokleia und 
den Schild des Achilleas. 

Sitzung vom 7. Juli 1894. 

N. Bonwetsch: Das Datum der Geburt Christi bei Hippolyt. 
(Erscheint in den Nachrichten, Philo!.- bist. Kl.) 

W. Meyer legt vor: P. Tschack ert, Briefe zur Reformations- 
geschichte. (Gedruckt in den Abhandlungen Bd. XL.) 

J. r t h legt vor : L. As c h o ff. Zur Frage der atypischen Epithel- 
wucherung und der Entstehung pathologischer Drüsenbildungen. 
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. KL, S. 250.) 

H. Weber legt vor: D. Hilbert, Grundzüge einer Theorie des 
Galois'schen Zahlkörpers. (Gedruckt in den Nachrichten, 
Mathem.-physik.Kl., S.224.) 

E. Schering legt vor: K. Schering und C. Zeissig, Neue 
photographische Registrirmethoden für die Zeit und den Stand 
von Magneten in Magnetometem und Galvanometern. (Nach- 
richten, Mathem.-physik. Kl., S. 237.) 

E. Riecke legt vor: P. Drude, Zum Studium des elektrischen 

Resonators. 2. (Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. 
Kl., S. 189.) 

Sitzung vom 21. Juli 1894. 

F. Klein trägt vor: lieber den Hermiteschen Fall derLam^schen 

Differentialgleichungen. 

F. Frensdorff: Ueber die Lehnsfähigkeit der Bürger. (Gedruckt 
in den Nachrichten, Phüol.-hist.Kl., S.403.) 

F. Leo: Ueber die Cistellaria des Plautus. (Gedruckt in den 
Nachrichten, Phüol.-hist. Kl., S.201.) 

TJ. V. Wilamowitz-Moellendorff: Aratos von Kos. (Ge- 
druckt in den Nachrichten, Philol.-hist.'Kl., S. 182.) 

Derselbe legt vor: E, Schwartz, Ueber die Königslisten des 
Eratosthenes und Kastor mit Excursen über die Literpolationen 
bei Africanus und Eusebius. (Gedruckt in den Abhandlungen 
Bd. XL.) 

Sitzung vom 27. October 1894. 
E. Riecke: 1) Ueber das Gleichgewicht zwischen einem festen 
homogenen deformirten Körper und einer flüssigen Phase. 
2) Ueber die Zustandgleichung von Claudius. (Gedruckt in 
d^ Nachrichten, Mathem.- physik. KL, S.278.) 



12 Verseiehnis der wissenscbaftliehen Mitteilungen. 

L. Weiland: lieber ein Fragment* einer Uiederrheinischen Pabst- 

and Kaiserchronik aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts. 

(Gedruckt in den Nachrichten, PhAoL-hist-El., S.377.) 
G. Roethe legt vor: H. Möller, lieber das Doberaner Anthyr- 

lied. (Erscheint in den Abhandlungen Bd. XL.) 
H. Wagner: Die Rekonstruktion der Toscanelli-Karte. (Gedruckt 

in den Nachrichten, Philo!.- bist. E3., S.208.) 
Der Vorsitzende Secretär legt vor: A. Hurwitz, Ueber die 

Theorie der Ideale. (Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.- 

physik. Kl., S. 291.) 

OefPentliche Sitzung vom 10. November 1894. 
M. Lehmann: Preußen und Polen. 

Sitzung vom 24. November 1894. 

G. C h n : Zur Geschichte des Englischen Canalwesens. (Gedruckt 
in den Nachrichten, PhiloL-hist. Kl., S.384.) 

F. Kielhorn legt vor: F. Bechtel, Vedica. (Gedruckt in den 
Nachrichten, PhiloL- bist. Kl., S.392.) 

A. V. Koenen: Darstellung der geologischen Depressionen. (Er- 
scheint in den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl.) 

E. Schering läßt vorlegen: K. Haußner, lieber die Zahlen- 

coefficienten in den Weierstrass'schen S-Reihen. (Gedruckt in 
den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl,, S. 299.) 

F. Klein läßt vorlegen: G. Pick, Ueber invariante Processe auf 

binären Gebieten höheren Geschlechtes. (Gedruckt in den 
Nachrichten, Mathem.- physik. H., S. 311.) 
Der Vorsitzende Secretär legt vor: A. Seh oenf lies, lieber die 
Eberhard'schen Hexagonoide. (Gedruckt in den Nachrichten, 
Mathem.- physik. Kl., S.316.) 

Sitzung vom 8. December 1894. 

F. Klein legt vor: E. Ritter, Ausdehnung des Riemann-Roch- 
schen Satzes auf Formenscharen, die sich bei Umläufen auf 
einer Riemann'schen Fläche linear substituiren, und A. Som- 
merfeld, Zur mathematischen Theorie der Beugungserschei- 
nungen. (Gedruckt in den Nachrichten , Mathem.- physik Kl., 
S. 328 und 338.) 

W. Voigt: Piezo- und Pyroelektricität , dielektrische Substanz 
und Elektrostriction bei Krystallen ohne Symmetriecentmm. 
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, S. 343.) 

Derselbe legt vor: B. Schütz, Vollständige und allgemeine 



Veneiehiiis der wisseQsdiaftlioheii Mifteflangen. 13 

Lösimg des Grrandproblems der Potentialtheorie. (Gedmckt 
in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, 1895 S. 1.) 

Th. Liebisch: lieber die krystallographischen Eigenschaften 
racemischer Verbindungen. (Erscheint in den Nachrichten.) 

E. Biecke legt vor: Bachmetjew, Hauptresnltate der Unter- 
suchnngen über die elektrischen Erdströme in Bulgarien. (&e- 
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. EL, S. 324.) 

Die anf den 22. December bereits angesetzte Sitzung mußte aus- 
fallen, weil sie mit dem Begräbnis des Ehrenmitgliedes der 
Gesellschaft G. Haussen zusammentraf. Die zur Vorlegung 
bereits angekündigten Mitteilur'jen sind teils später vorgelegt, 
teils unmittelbar durch den versitzenden Secretär in den Nach- 
richten zum Abdruck gebracht worden. 

Sitzxmg vom 12. Januar 1895. 

W. Meyer: Die Göttinger Handschrift von Melanchthons Postille. 
(Gedruckt in den Nachrichten, Ph?loL- bist. EL, 1895 S. 13.) 

J. Wellhausen: Ueber den syrischen Evangelienpalimpsest. 
(Gedruckt in den Nachrichten, PbiloL- bist. Kl., 1896 S.l.) 

E. Ehlers: Zur Kenntnis der Eingeweide der Lepidosiren. (Ge- 
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, 1895 S. 34.) 

W. Voigt legt vor: R. Schütz, Erweiterung des Maxwellschen 
Geschwindigkeitsvertheilungsgesetzes, hergeleitet aus dem Prin- 
cipe der geradesten Bahn. (Gedruckt in den Nachrichten, 
Mathem.- physik. Kl., 1896 S.30.) 

Sitzung vom 26. Januar 1895. 

E. Ehlers legt vor: L. Rhumbler, Entwurf eines natürlichen 
Systems der Thalamophoren. (Gedruckt in den Nachrichten, 
Mathem.- physik. Kl., 1895 S..51.) 

E. Riecke legt vor: 1) W. Hallwachs, üeber ein aperiodisches, 
magnet- und nachwirkungsfreies Quadrantelektrometer. (Ge- 
druckt in den Nachrichten, Mathem.- physik. KL, 1896 S.122.) 
2) P. Bachmetjew, lieber elektrische Erwärmungsströme 
und deren Abhängigkeit von der relativen Lage des zu unter- 
suchenden Drahtes im Räume. 

H. Weber legt vor: 1) Eine Mittheilung des auswärtigen Mit»^ 
gliedes B. D e d e k in d , Ueber die Begründung der Idealtheorie. 
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. KL, 1896 S. 106.) 
2) F. Meyer: Ueber die Structur äer Diseriminanten: und 



14 Yeneiclmis der wissenschafüichen Mitteilongeii. 

Resultanten binärer Formen. (Gedruckt in den Nachrichten, 
Mathem.-physik. Kl., 1896 S. 119.) 

H. Wagner: Das Areal der Landflächen der Erde nach Zonen. 
(Gedruckt in den Nachrichten, Mathem.-physik. Kl., 1895 S. 99). 

F. Klein legt vor: H. Burkhardt, Beiträge zu den Unter- 
suchungen über die Grundlagen der Geometrie. (Gedruckt in 
den Nachrichten, Mathem.-physik. KL, 1895 S. 114) 

Sitzung vom 9. Februar 1895. 

K. Dilthey legt vor: C. Fred rieh, Ueber den griechischen 
Sarkophag. (Gedruckt in den Nachrichten, FhiloL-hist. Kl., 
1895 S. 69.) 

H. Weber legt vor: F. Meyer, lieber die Structur der Discri- 
minanten und Resultanten binärer Formen. IL (Erscheint in 
den Nachrichten, Mathem.- physik. Kl. 2.) 

U. V. Wilamowitz: Ueber die babylonische Herkunft der grie- 
chischen Zodiakalbilder. 

Sitzung vom 23. Februar 1895. 

H. W e b e r legt vor : E. R i 1 1 e r , Zur Darstellung von Functionen- 
scharen durch eine Basis. (Erscheint in den Nachrichten, 
Mathem.- physik. Kl. 2.) 

W. Schur: Einige Bemerkungen zu dem Vortrage von U. v. Wila- 
mowitz über die Zodiakalbilder. 

Sitzung vom 9. März 1896. 

F.Kielhorn legt vor: R. Pischel, Epigraphisches. (Gedruckt 
in den Nachrichten, PhüoL-hist. Kl., 1895 S.210.) 

U. V. Wilamowitz legt vor: H. Zimmer, Neue Bruchstücke 
der Hisperica famina. (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL- 
hist. Kl., 1895 S. 117.) 

J. Wellhausen: Ueber die Frage, ob die Juden unter Cyrus 
aus dem babylonischen Exil zurückgekehrt sind. (Gedruckt 
in den Nachrichten, PhüoL-hist. Kl., 1895 S.166.) 

N. Bonwetsch legt vor: W. Bousset, Nachrichten über eine 
Kopenhagener Handschrift des Commentars desApringius zur 
Apokalypse. (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL-hist. Kl., 
1895 S. 187.) 

J. Orth: Ueber Schleimgewebe und Schleimgeschwülste. (Erscheint 
in den Nachrichten, Mathem.-physik. Kl., 1895 Heft 2.) 

W. Schur: Ueber neuere Beiträge zur Entzifferung der astrono- 
mischen Inschrift aus Rhodos. 



Yerzeichnis der wissenschaftlichen Mitteilungen. l5 

W. Voigt legt vor: R. Schütz, Notiz über das Wärmegleich- 
gewicht von Gasen, aufweiche äußere Kräfte wirken. (Erscheint 
in den Nachrichten, Matheni.-physik. Kl.) 

Sitzung vom 23. März 1895. 
A. V. Koenen: üeber das Baersche Gresetz. (Erscheint in den 

Nachrichten, Mathem.- physik. Kl., 1895.) 
Th. Liebisch legt vor: 0. Mügge, Ueber die Plasticitat von 

Eiskrystallen. (Erscheint in den Nachrichten, Mathem.- physik. 

Kl., 1896.) 
P. Leo: Nachtrag zu der Mittheilung über die Cistellaria des 

Plautus. (Gedruckt in den Nachrichten, PhiloL-hist. Kl., 1895 

S. 115.) 



16 



Ver2eicbni8 der Mitglieder der Königlichen Geselisciiaft der Wiesen- 
Schäften zu Gettingen. Ende MSrz 1895. 

Sekretäre. 

Ulricli von Wilamowitz-Moellendorff, Dr. pL, Professor; 

Vorsitzender Sekretär. 
Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. ph., Professor, Geheimer Ee- 

gienings-Rath. 

Ordentliche Mitglieder. 

Philologisch-historische Klasse. 
Ferdinand Wüstenfeld, Dr. ph., Professor, Geh. Begierongs- 

rath, seit 1856. (Zuvor Assessor, seit 1841). 
Hermann Wagner, Dr. ph. , Professor, Geh. Regierungsrath, 

seit 1880. 
Ferdinand Frensdorff, Dr. jur. und Dr. ph. , Professor, Geh. 

Justizrat, seit 1881. 
Franz Kielhorn, Dr. ph., Professor, seit 1882. 
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Dr. ph., Professor, 

seit 1892. D. z. Sekretär. 
Karl Dilthey, Dr. ph., Professor, seit 1892. 
Wilhelm Meyer, Dr. ph., Professor, seit 1892. 
Julius Wellhausen, Dr. th. und Dr., Professor, seit 1892. 
Max Lehmann, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Gustav Cohn, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Nathanael Bonwetsch, Dr. th., Professor, seit 1893. 
Friedrich Leo, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Ghistav Eoethe, Dr. ph., Professor, seit 1893. 

Mathematisch-physikalische Klasse. 
Georg Meissner, Dr. med., Professor, Geh. Medicinakath, seit 

1861. 
Ernst Schering, Dr. ph., Professor, Geh. Regierungsrath, seit 

1862. (Zuvor Assessor, seit 1860.) 



Veneidmis der IKitglieder. 17 

Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. pL, Professor, Geh. Eegierungs- 
rath, seit 1874. D. z. Sekretär. 

Eduard Riecke, Dr. ph., Professor, seit 1879. (Zuvor Assessor, 
seit 1872.) 

Adolf von £oenen, Dr. ph., Professor, seit 1881. 

Woldemar Voigt, Dr. ph., Professor, seit 1883. 

Friedrich Merkel, Dr. med., Professor, seit 1886. 

Theodor Liebisch, Dr. ph., Professor, seit 1887. 

Felix Klein, Dr. ph., Professor, seit 1887. (Zuvor Assessor, seit 
1871, Correspondent seit 1872.) 

Grottfried Berthold, Dr. ph., Professor, seit 1887. 

Albert Peter, Dr. ph., Professor, seit 1889. 

Otto Wallach, Dr. ph., Professor, seit 1890. 

Heinrich Weber, Dr. ph. , Professor, seit 1892. (Zuvor Corre- 
spondent, seit 1876.) 

Johannes Orth, Dr. med., Professor, seit 1893. 

Wilhelm Schur, Dr. ph., Professor, seit 1893. 

Assessoren. 

Philologisch-historische Hasse. 
Friedrich Bechtel, Dr. ph., Professor, seit 1882. 

Mathematisch-physikalische Klasse. 
Bernhard To Ileus, Dr. ph., Professor, seit 1884. 

Ehren- Mitglied er. 

Giuseppe Fiorelli, zu Rom, seit 1873. 

Adolf Frhr. von Nordenskiöld, zu Stockholm, seit 1879. 
(Zuvor Correspondent, seit 1871.) 

Heinrich von Stephan, Dr., Staats - Sekretär des Reichs -Post- 
amts, Exellenz, zu Berlin, seit 1884. 

Auswärtige Mitglieder. 

Philologisch-historische Klasse. 

Theodor Mommsen, Dr., Professor, best. Sekretär der Akademie 
der Wissenschaften in Berlin, zu Charlottenburg, seit 1867. 
(Zuvor Correspondent, seit 1867.) 

Ernst Cur t ins, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Berlin, 
seit 1868. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1866.) 

Carl Hegel, Dr. ph. et jur. , Professor, Geheimer Rath, zu Er- 
langen, seit 1871. (Zuvor Correspondent, seit 1867.) 

HtekrickUD; gMeUfU. Mitthdlimffea 1896. 2 



18 Verzeichnis der Mitglieder. 

Heinrich von Sybel, Dr., Direktor der Staatsarchive, Wirklicher 
Geh. Ober-Regierungsrath, zu Berlin, seit 1871. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1863.) 

RudoK von Roth, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1872. (Zu- 
vor Correspondent, seit 1853.) 

Alfred Ritter von Arneth, Dr., Hofrath, Direktor des Staats- 
archivs, zu Wien, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1870.) 

Adolf Kir chho f f , Dr., Professor, Geh. Regierungsrath zu Berlin, 
seit 1881. (Zuvor Correspondent, seit 1865.) 

Theodor Nöldeke, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1883. (Zu- 
vor Correspondent, seit 1864.) 

Leopold Delisle, Administrateur g^n^ral de la bibl. nationale, 
zu Paris, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1866.) 

Theodor von Sickel, Dr., Professor, Hofrath, zu Rom, seit 
1886. (Zuvor Correspondent, seit 1868.) 

Wühelm Wattenbach, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, 
zu Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1865.) 

Julius Oppert, Dr., Professor, zu Paris, seit 1887. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1876.) 

M. J. de Goeje, Professor, zu Leyden, seit 1888. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1872.) 

Gaston Paris, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1889. 

Julius Ficker von Feldhaus, Dr., Professor, Hofrath, zu Inns- 
bruck, seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1866). 

Alexander Conze, Dr., Generalsekretär des archäol. Instituts, zu 
Charlottenburg, seit 1890. (Zuvor Correspondent, seit 1875.) 

L. Duchesne, Abb6, zu Paris, seit 1891. 

Max Müller, Dr., Professor, zu Oxford, seit 1891. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1861.) 



Mathematisch^physikalische Klasse. 

Robert Buns en, Dr., Grossherzogl. Bad. Geheimer Rath I. Klasse, 

und Professor, Excellenz, zu Heidelberg, seit 1855. 
Franz Neumann, Dr., Professor und Geheimer Rath, Excellenz, 

zu Königsberg, seit 1856. 
Richard Dedekind, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Braunschweig 

seit 1862. (Zuvor Correspondent, seit 1859.) 
William Thomas Lord Kelvin, Professor, zu Glasgow, seit 1864, 

(Zuvor Correspondent, seit 1859.) 
Joseph Dalton Hooker, Direktor der Königlichen Gärten, zu 

Sunnisgdale, seit 1866. 



Yerzeichnis der Mitglieder. 19 

Carl Weierstrass, Dr., Professor, zu Berlin, sdlt 1865. (Zu- 
vor Correspondent, seit 1856.) 

Carl Neu mann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 
1868. (Zuvor Correspondent seit 1864.) 

Francesco Brioschi, Senator des Königreiches Italien, Direktor 
des kgl. technischen Instituts zu Mailand, seit 1870. (Zuvor 
Correspondent, seit 1869.) 

Carl Claus, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1873. (Zuvor 
ordentl. Mitglied, seit 1871.) 

Eduard Frankland, Professor der Chemie, zu Reigate, seit 1873. 

Max von Pettenkofer, Dr. , Geheimer Rath und Ober-Medi- 
cinalrath, Professor zu München, seit 1874. 

Alex Willianison, zu London, seit 1874. 

Charles Her mite, Professor, Mitglied der Akademie der Wissen- 
schaften zu Paris, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1861.) 

Lazarus Fuchs, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1875. (Zuvor 
ordentl. Mitglied, seit 1874.) 

Joh. Jap. Sm. Steenstrup, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 

1876. (Zuvor Correspondent, seit 1860.) 

Gabriel Aug. Daubr^e, Inspecteur g^n^ral des Mines und Pro- 
fessor, zu Paris, seit 1876. 
A. L. Descloizeaux, Professor der Mineralogie, zu Paris, seit 

1877. (Zuvor Correspondent, seit 1868.) 

Friedrich Kohlrausch, Dr., Präsident der phys.-techn. Reichs- 
anstalt, Charlottenburg, seit 1879. (Zuvor Assessor, seit 1867.) 
August Kekul^, Dr., Professor, Geh. Regienmgsrath, zu Bonn, 

seit 1880. (Zuvor Correspondent, seit 1869.) 
Luigi Cremona, Professor, Senator und Direktor der Ingen.- 

Schule des Königreichs Italien zu Rom, seit 1880. (Zuvor 

Correspondent, seit 1869.) 
Albert von Kölliker, Dr. ph. und Dr. med., Geheimer Rath, 

Professor, zu Würzburg, seit 1882. (Zuvor Correspondent, 

seit 1862.) 
Sir Gabriel S t o k e s , Dr., Professor, zu Cambridge, seit 1882. 

(Zuvor Correspondent, seit 1864.) 
Arthur Auwers, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , best. 

Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit 

1882. (Zuvor Correspondent, seit 1871.) 
James Joseph Sylvester, Dr., Professor, zu Oxford, seit 1888. 

(Zuvor Correspondent, seit 1864.) 
Eugenio Beltrami, Dr., Professor, zu Rom, seit 1883. (Zuvor 

Correspondent, seit 1875.) 

2* 



20 Verseicbiiis der Mitglieder. 

•Johannes R^inke, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1885. (Zuvor 
ordentl. Mitglied, seit 1882.) 

Carl Ludwig, Dr. med., Professor, zu Leipzig, seit 1885. (Zu- 
vor Correspondent, seit 1861.) 

Wilhelm Foerster, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , zu 
Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1875.) 

Ludwig Boltzmann, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu Wien, 
seit 1887. (Zuvor Correspondent, seit 1882.) 

Carl Klein, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit 1888. 
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1877.) 

H. Graf zu Solms-Laubach, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 

1888. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1879.) 

Gustav Wiedemann, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1888. 
Rudolf Leuckart, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 

1889. (Zuvor Correspondent, seit 1859.) 

Ernst H. Beyrich, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit 
1889. (Zuvor Correspondent, seit 1878.) 

Victor Meyer, Dr., Professor, Geh. Rath; zu Heidelberg, seit 
1889. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1885.) 

Karl Gegenbaur, Dr., Professor, Großherzogl. Bad. GeL Rath 
n. Klasse, zu Heidelberg, seit 1891. 

Emil du Bois-Reymond, Dr., Professor, Geh. Ober-Med.-Rath, 
best. Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, 
seit 1892. (Zuvor Correspondent, seit 1861.) 

Adolf von Bayer, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu München, 
seit 1892. (Zuvor Correspondent, seit 1879.) 

Eduard Suess, Dr., Professor, zu Wien, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1884.) 

Herrn. Amandus Schwarz, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1892. 
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1875, Correspondent seit 1869.) 

Sophus Lie, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1872.) 

Henri Poincar^, Dr., Professor, zu Paris, seit 1892. (Zuvor 
Correspondent, seit 1884.) 

Correspondenten. 
Philologisch - historische Klasse. 
Jacob Burckhardt, Dr., Professor zu Basel, seit 1865. 
Leo Meyer, Dr., Professor, Wirkl. Staatsrath, Excellenz, zu 

Dorpat, seit 1865. (Zuvor Assessor, seit 1861.) 
Theodor Aufrecht, Dr., Professor, zu Bonn, seit 1869. 
Ulrich Köhler, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1871. 



Yerzeichnis der Mitglieder. 21 

William Stubbs, D. D. Rt. Rev. Bishop of Oxford, Cuddesdon 
Palace near Oxford, seit 1872. 

Ferdinand Justi, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , zu Mar- 
burg, seit 1875. 

Stephanos Kumanudes, Dr., Professor, zu Athen, seit 1876. 

Reginald Stuart Poole, Professor, zu London, seit 1876. 

Ludwig Hänselmann, Dr., Professor, Stadtarchivar, zu Braun- 
schweig, seit 1878. 

Adolf Michaelis, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1879. 

Eduard Winkelmann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Heidel- 
berg, seit 1880. 

Georg Hoff mann, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1881. 

Franz Bücheier, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn, 
seit 1881. 

Wolfgang Heibig, Dr., Professor, zu Rom, seit 1882. 

Jos. G. Bühler, Dr., Professor, zu Wien, seit 1883. 

Otto Benndorf, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1884. 

Curt Wachsmuth, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, 
seit 1884. 

Heinrich Nissen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn, 
seit 1884. 

Adalbert Bezzenberger, Dr., Professor, zu Königsberg, seit 
1884. 

J. F. Fleet, Dr., zu Bombay, seit 1886. 

Friedrich Hultsch, Dr., Ober-Schulrath, zu Dresden, seit 1885. 

Johannes Vahlen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, best. 
Secretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit 188B. 

Percy Gardner, Professor, zu Oxford, seit 1886. 

Friedrich Imhoof-Blumer, zu Winterthur, seit 1886. 

Heinrich Kiepert, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 

AdoK Köcher, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1886. 

Charles Piot, Archivar, zu Brüssel, seit 1886. 

Job. Gottfried Wetzstein, Dr., Konsul a. D., zu Berlin^ seit 
1886. 

Eugen Petersen, Dr., Professor, Secretär des archäologischen 
Instituts, zu Rom, seit 1887. 

Hermann üsener, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn, 
seit 1887. 

Sophus Bugge, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1887. 

Ignazio Guidi, Professor, zu Rom, seit 1887. 

Wilhelm Pertsch, Dr., Ober-Bibliothekar, Geh. Hofrath, zu Gotha, 
seit 1889. 



22 Verzeichnis der Mitglieder. 

Otto Rib b e ck, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 1888. 
Adolf Erman, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1888. 
Konstantin Höhlbaum, Dr., Professor, zu Gießen, seit 1889. 
Karl Koppmann, Dr., Stadtarchivar, zu Rostock, seit 1889. 
Richard Pischel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1889. 
Clemens Robert Mar kham, Kustos im Geographica! Departement 

des India office, zu London, seit 1890. 
Hermann Oldenberg, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1890. 
Wilhelm Fröhner, Dr., zu Paris, seit 1891. 
Charles Gross, Professor, zu Cambridge, Mass. U. St. A., seit 1891. 
Konstantinos Kontos, Professor, zu Athen, seit 1892. 
Moritz Ritter, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath , zu Bonn, 

seit 1892. 
Goswin Freiherr von derRopp, Dr., Professor, zu Marburg, 

seit 1892. 
Henry Harrisse, zu Paris, seit 1892. 
Ludwig Traube, Dr., Privatdocent a. d. Universität München, 

seit 1894. 
Wilhelm von Bippen, Dr., Staatsarchivar und Senatssecretär 

zu Bremen, seit 1894. 
Dietrich Schäfer, Dr., Professor zu Tübingen, seit 1894. 
Edward Schröder, Dr., Professor, zu Marburg i. H., seit 1894. 
Albert Hauck, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1894. 
Adolf Jülicher, Dr., Professor, zu Marburg i. H, seit 1894, 
Wilhelm Wilmanns, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu 

Bonn a. Rh., seit 1894. 
Hermann Möller, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1894. 
Hermann Jacobi, Dr., Professor, zu Bonn a. Rh., seit 1894, 
Heinrich Zimmer, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1894, 
August Mau, Dr., Professor und Bibliothekar des Kgl. archäo- 
logischen Instituts, zu Rom, seit 1894. 
Maxime Collignon, Dr., Professeur & la facultö de lettres, Paris, 

seit 1894. 

Mathematisch-physikalische Erlasse. 

Ludwig von Seidel, Dr., Professor, Geh. Rath, zu München, 
seit 1854. 

Heinrich Limpricht, Dr. med. et ph., Professor, Geh. Regierungs- 
rath, zu Greifswald, seit 1860. (Zuvor Assessor, seit 1857.) 

Thomas H. Huxley, Dr., Professor, zu London, seit 1862. 

Wilhelm Gottlieb Hankel, Dr. ph. et med., Professor, Geheimer 
Rath, zu Leipzig, seit 1864. 



Yerseichnis der Mitglieder. 23 

Karl Hermaim Knoblauch, Dr. ph. , Professor, Geh. Eegie- 

rimgsrath zu Halle, seit 1864. 
Georg Quincke, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, seit 1866. 
Ferdinand von Müller, Dr., Direktor des botan. Gartens, zu Mel- 
bourne, seit 1867. 
Benj. Apthorp Gould, Professor, zu Cambridge, U. St., seit 1867. 
RudoK Lipschitz, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn, 

seit 1867. 
Robert Malle t, Mitglied der Royal Society, zu London, seit 1869. 
Elwin Bruno Christoffel, Dr., Professor a.D., zu Straßburg, 

seit 1869. 
Wilh. Theod. Bernhard Holtz, Dr., Professor, zu Greifswald, 

seit 1869. 
Georg Salm on, Professor, Provost des Trinity College zu Dublin, 

seit 1869. 
Carl Friedrich Rammeisberg, Dr., Professor, Geh. Regierungs- 

rath, zu Berlin, seit .1870. 
Paul Gordan, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1870. 
Eduard Pflüg er, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Bonn, 

seit 1872. 
Adolf Mayer, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1872. 
Karl Anton Bjerknes, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1873. 
Johannes T h o m a e , Dr., Professor, Hofrath, zu Jena, seit 1873. 
Henry Enfield R o s c o e, Professor, zu London, seit 1874. 
Johann Strüver, Dr., Professor, zu Rom, seit 1874. 
Leo Königsberger, Dr., Professor, Großh. Bad. Geh. Rath 11. OL, 

zu Heidelberg, seit 1874. 
Bernhard Min n ige rode, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 

1874. (Zuvor Assessor, seit 1873.) 
Ferdinand Frhr. von Richthofen, Dr., Professor, Geh. Re- 

gierungsrath, zu Berlin, seit 1875. 
William Huggins, Professor, zu London, seit 1876. 
Joseph Norman Lockyer, Professor, zu London, seit 1876. 
Wilhelm Waldeyer, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu 

Berlin, seit 1877. 
Theodor Reye, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1877. 
Franz Carl Joseph Mertens, Dr., Professor, zu Graz, seit 1877. 
Gosta Mittag-Leffler, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1878. 
Georg Cantor, Dr., Professor, zu Halle, seit 1878. 
Alexander A g a s s i z , Professor, zu Cambridge, U. St. A., seit 1879. 
Karl von Voit, Dr., Professor, Geheimer Rath und Obermedicinal- 

rath, zu München, seit 1879. . 



24 yerseichnis der Hitgliedef, 

"Wilhelm Hittorf, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Mün- 
ster, seit 1879. 

Hugo Gyld^n, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1879. 
Friedrich Beilstein, Dr., Professor, Staatsrath, zu St. Peters- 
burg, seit 1880. 
Wilhelm His, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Leipzig, seit 

1880. 
Ulisse Dini, Professor, zu Pisa, seit 1880. 

H. Rosenbusch, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Heidelberg, 
seit 1882. 

R. Fittig, Dr., Professor, zu Straßburg i.E., seit 1882. 

Ferdinand Lindemann, Dr., Professor, zu München, seit 1882. 

Ludwig Kiepert, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1882. 

Franz Eilhardt Schulze, Dr., Professor, GeL Regierungsrath, 
zu Berlin, seit 1883. 

Gaston Darboux, Dr., Professor, zu Paris, seit 1883. 

Wilhelm Conrad Röntgen, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 
1883. 

Ludwig Sylow, Dr., zu Frederickshald, seit 1883. 

Gustav Tschermak, Dr., Hofrath, zu Wien, seit 1884. 

Theodor Wilh. Engelmann, Dr., Professor, zu Utrecht, seit 1884, 

Fran9ois Felix Tisserand, Professor, zu Paris, seit 1884. 

Emile Picard, Professor, zu Paris, seit 1884. 

Edouard Bornet, Dr., Professor, zu Paris, seit 1885. 

William Crawford Williamson, Dr., Professor, zu Haslemere, 
seit 1885. 

Wilhelm Pfeffer, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 
1885. 

James Hall, Professor, zu Albany (New York), seit 1885. 

Ludimar Hermann, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Königs- 
berg, seit 1886. 

Sven Lov^n, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886. 

Gustav Retzius, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886. 

Ferdinand Zirkel, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Leipzig, 
seit 1886. 

J. Boussinesq, membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1886. 

Georg Frobenius, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 

William Lord Rayleigh, zu Witham (Essex), seit 1886. 

Julius Weingarten, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 

Walther Flemming, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1887, 

Hermann Vogel, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Pots- 
dam, seit 1887. 



Verzeiclmis der Mitglieder. 25 

Emil War bürg, Dr. ph., Professor, zu Berlin, seit 1887. 

Ernst Mach, Dr., Professor, Regierungsrath, zu Prag, seit 1887. 

Hermann Vöchting, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888. 

Eugen Warming, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1888. 

Simon New comb, Dr., Professor, Superintendent of the Ameri- 
can Nautical Almanac, zu Washington, seit 1888. 

Alexander Brill, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888. 

Karl von Kupffer, Dr., Professor, Kais. russ. Kollegienrath, 
zu München, seit 1889. 

Archibald Geikie, zu London, seit 1889. 

Otto Bütschli, Dr., Professor, Hofrath, zu Heidelberg, seit 1889. 

E. W. Beneke, Dr., Professor, zu Straßburg i.E., seit 1889. 
J. Willard Gibbs, Dr., Professor, zu Newhaven, seit 1889. 

F. Fouqu6, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1891. 
Friedrich Prym, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 1891. 
Max Bauer, Dr., Professor, zu Marburg, seit 1892. 
Camillo Golgi, Professor, zu Pavia, seit 1892. 

Friedrich Leopold Goltz, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 

1892. 
Victor Hensen, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Kiel, seit 

1892. 
Alexander von Karpinsky, Excellenz, Präsident des Comitö 

geolog., zu St. Petersburg, seit 1892. 
Dmitri Mendelejeff, Dr., Professor, zu St. Petersburg, seit 

1892. 
Simon Schwendener, Dr., Professor, GeL Eegierungsrath , zu 

Berlin, seit 1892. 
Karl von Zittel, Dr., Professor, zu München, seit 1892. 
Heinrich Bruns, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. 
J. H. van*t Hoff, Dr., Professor, zu Amsterdam, seit 1892. 
Henry A. Eowland, Professor, zu Baltimore, seit 1892. 
Max Not her, Dr.,. Professor, zu Erlangen, seit 1892. 
Adolf Hurwitz, Dr., Professor, zu Zürich, seit 1892. 



Von der philosophischen Facultät in Göttingen ist zur Ver- 
öffentlichung folgendes mitgeteilt. 

Beneke'sche Preisstiftung. 

Am 11. März 1895, dem Geburtstage des Begründers der 
Preisstiftung, des Consistorialraths Carl GustavBeneke, ward 
in öffentlicher Sitzung der philosophischen Fakultät das Ergebniß 
der Preisbewerbung für das Jahr 1895 verkündet. 

Auf die im Jahre 1892 gestellte Preisaufgabe: 

;,Die philosophische Fakultät wünscht Untersuchungen, 

welche in der Theorie der, von mehr als drei Veränderlichen 

abhängigen, allgemeinen Theta-Functionen einen erheblichen 

Fortschritt bilden^ 

ist eine Bewerbungsschrift mit dem Titel ;, Untersuchungen über 

die allgemeinen Theta-Functionen^ und dem Motto „Tentctsse 

juvat^ eingelaufen. 

Die wichtigste Frage, um die es sich in der Theorie der all- 
gemeinen Theta-Functionen handelt, ist die nach dem Zusammen- 
hang der allgemeinen mehrfach periodischen Functionen mit den 
algebraischen Functionen und ihren Integralen, worüber wir wenige 
allgemeine Sätze von Weierstrass und einige Andeutungen von 
Riemann besitzen, die noch sehr einer weiteren Bearbeitung be- 
dürfen. 

Die eingereichte Arbeit, die in der Hauptsache dieser Frage 
gewidmet ist, ist in zwei Theile getheilt, und umfaßt im Ganzen 
116 Folio-Seiten. 

In dem ersten Theil ist das Problem in folgender Weise auf- 
gefaßt: Die allgemeinen Theta-Functionen einer beliebigen Anzahl 
von Variablen mit gegebenen Moduln befriedigen eine gewisse An- 
zahl von Relationen, lassen aber noch eine Mannigfaltigkeit von 
^^-Dimensionen frei, und wenn man die Verhältnisse der Theta- 
Quadrate als Coordinaten in einem höheren Eaume auffaßt, so er- 
hält man eine Mannigfaltigkeit von ;?- Dimensionen, die man als 
eine Fläche in dem höheren Baume bezeichnen kann. Sie ist das 
Analogen der Eummerschen Fläche, in die sie für p = 2 übergeht. 



Beneke'sche Preisstiftong. 27 

Sind die Theta - Quotienten den zwischen ihnen bestehenden Re- 
lationen entsprechend gegeben, so sind die Argumente bis auf das 
Vorzeichen und bis auf Periodensysteme dadurch bestimmt. Das 
Umkehr-Problem verlangt, die Argumentwerthe analytisch darzu- 
stellen durch die Theta-Quotienten, oder, allgemeiner ausgedrückt, 
eine analytische Beziehung herzustellen zwischen den Punkten im 
Baume der Argumente v und der Mannigfaltigkeit der Theta- 
Quotienten. Da die letzteren sich nicht ändern, wenn die Argu- 
mente um Periodensysteme geändert werden, so genügt es, im 
Räume der t; (von jp- Dimensionen) ein ;,Parallelotop^ (die Verall- 
gemeinerung des Perioden - Parallelogramms bei den elliptischen 
Functionen) zu betrachten , auf welches die Mannigfaltigkeit der 
Quadrate der Theta-Quotienten ein-zweideutig abgebildet wird. 
Diese Aufgabe ist durch Riemanns Theorie der algebraischen 
Integrale dadurch gelöst, daß die Argumente der Theta-Functionen 
durch gewisse Integralsummen dargestellt werden, deren obere 
Grenzen algebraisch von den Theta-Quotienten abhängen. Die 
Theta-Functionen, auf die Riemann hierbei gekommen ist, sind 
aber, wenn p > 3 ist, nur specielle, d.h. ihre Moduln bilden nur 
eine Mannigfaltigkeit von 3p— 3 Dimensionen, nicht, wie bei den 

allgemeinen Theta-Functionen, von ^ Dimensionen. Es bleibt 

aber die Aufgabe bestehen, das erwähnte Umkehrproblem für den 
allgemeinen Fall zu lösen, und dies gelingt, wie in der vorliegenden 
Arbeit gezeigt ist, gleichfalls durch gewisse Summen algebraischer 
Integrale. 

Zu diesem Zweck werden algebraische Curven auf der doppelt 
überdeckten Mannigfaltigkeit der Theta-Quotienten betrachtet und 
auf diesen Curven die algebraischen Integrale nach Riemannscher 
Methode studiert. Das Geschlecht dieser algebraischen Curven ist 
im Allgemeinen größer als p. Es zeigt sich aber, daß die zu 
diesen Curven gehörigen Riemannschen Theta-Functionen nach 
einer geeigneten Transformation in Producte aus Theta-Functionen 
einer geringeren Variablenzahl zerfallen, und unter diesen finden 
sich auch die allgemeinen Theta-Functionen von p -Veränderlichen. 

Hiernach können die gegebenen Theta-Quotienten- dargestellt 
werden als symmetrische Functionen von p- Stellen eines alge- 
braischen Gebildes, wenn die Argumente der Theta-Functionen 
Summen von Integralen erster Gattung sind, deren obere Grenzen 
jene p - Stellen sind. 

Das Urakehrproblem im Jacobischen Sinne verlangt demnach, 
wenn die Argumente der Theta-Functionen gegeben sind, diese 



28 Beneke'sehe PreiMtiftung. 

1»- Stellen zu finden. Diese Aufgabe ist auch hier algebraisch 
lösbar, hat aber nicht, wie im Riemannschen Falle, nur eine 
Lösung, sondern eine näher bestimmte, endliche Anzahl. Auch 
hier finden sich Ausnahmefalle, in denen die Anzahl der Lösungen 
unendlich groß ist, analog denen, die Kiemann in der Arbeit über 
das Verschwinden der Theta-Functionen untersucht hat. 

Die Theorie der allgemeinen Theta-Functionen einer beliebigen 
Zahl von Argumenten ist damit zurückgeführt auf die Theorie 
der Riemann'schen Theta-Functionen auf den algebraischen Curven, 
die auf der Mannigfaltigkeit der Quadrate der Theta - Quotienten 
liegen, und auf das Transformationsproblem dieser Theta-Functionen. 

Dies ist das Hauptresultat des ersten Theiles der Arbeit. Im 
zweiten Theil behandelt der Verfasser dieselbe Aufgabe für einen 
speciellen Fall auf einem anderen Wege, nämlich in genauem An- 
schluß an die Methoden, die Riemann geschaffen und in der großen 
Abhandlung über Abersche Functionen niedergelegt hat. Auf diese 
Weise gelingt es, die Untersuchung bis zu weit concreteren Re- 
sultaten durchzufuhren. Der hier zu Grunde liegende Gedanke 
ist in ähnlicher Weise von Schottky benutzt. 

Der Verfasser denkt sich eine Riemann' sehe Fläche vom Ge- 
schlecht jp + 1 in zwei- Exemplaren genommen , und die beiden 
Exemplare an einem Querschnitt mit einander verbunden, ohne daß 
neue Verzweigungspunkte auftreten. So entsteht eine Fläche vom 
Geschlecht 2p + 1, deren Functionen erster Gattung einerseits die 
^-Functionen der ursprünglichen Fläche, andererseits noch p Wurzel- 
functionen zweiten Grades eines bestimmten Systems sind. Die 
Theta-Functionen dieser erweiterten Fläche zerfallen nach einer 
Transformation zweiten Grades in die Theta-Functionen von p + 1 
Variablen der ursprünglichen Fläche, und in neue Theta-Functionen 
von nur p Variablen. Diese letzteren Theta-Functionen hängen 
dann aber nicht, wie die Riemann'schen, von dp—d, sondern,- wie 
die Ausgan gsfläcbe von Geschlecht p + l, von 3p Moduln ab, die 
sich nur in den ersten Fällen auf eine geringere Anzahl reducieren. 
Sie sind aber auch noch nicht ganz allgemein, doch aber allge- 
meiner als die Riemann'schen , und geben für die Fälle j) «s 4, 
p = 5 die allgemeinsten. 

In den erweiterten Riemann'schen Flächen verschwindet eine 
Theta- Function von p -Veränderlichen in 2p Punkten, die in einer 
gewissen algebraischen Abhängigkeit von einander istehen, und bei 
veränderlichen Theta -Argumenten nur eine Mannigfaltigkeit von 
1> -Dimensionen ausmachen. Diese Nullstellen durch die Theta- 
Functionen selbst zu bestimmen ist die Aufgabe eines ersten 



fieneke'sche Preisdtiftong. 29 

ümkehrproblems , das sich mit Hilfe des Additionstheorems auf 
eine algebraische Gleichnng zurückführen läßt, deren Coefficienten 
von den Theta-Quotienten abhängen, wenn man die Lösung eines 
gewissen algebraisch genau definierten Theilungs-Froblems als be* 
kannt voraussetzt. 

Das dem Jacobi*8chen entsprechende Umkehrproblem aber würde 
lauten: Es sind i?- Summen von i?- Integralen erster Gattung dem 
Werthe nach gegeben; es sollen mit Hilfe der Theta - Functionen 
die p oberen Grenzen algebraisch bestimmt werden. Dieses Problem 
hat, wie schon im ersten Theil gezeigt worden ist, und wie sich 
hier aufs neue ergiebt, nicht bloß eine, sondern, von den Ausnahme- 
fallen abgesehen, eine bestimmte endliche Anzahl von Lösungen, 
und das Problem wird auf das vorhin definierte erste Umkehr- 
problem zurückgeführt. 

Damit wird dann die Verbindung mit den Resultaten des 
ersten Theiles hergestellt, indem die Curve untersucht wird, die 
auf der Mannigfaltigkeit der Quotienten der Theta - Quadrate ent- 
steht, wenn man für die Argumente die Integrale erster Gattung 
auf der R.iemann'schen Fläche setzt, und die Bedingung aufsucht, 
die erfüllt sein muß, wenn ein vorgelegtes System von Theta- 
Functionen zu der speciellen Art des zweiten Theiles gehört. 

Den Schluß der Abhandlung bildet eine Untersuchung über 
die Anzahl der Moduln, die nothwendig ist, um den Grad der 
Allgemeinheit festzustellen, der den betrachteten speciellen Theta- 
Fnnctionen zukommt. Es hat sich nämlich schon früher ergeben, 
daß die Anzahl der Moduln nicht größer als dp sein kann. Die 
Anzahl der Moduln verringert sich aber nothwendig in den Fällen 
jP = 2, 3, 4 auf 3, 6, 10 und wird für p == B gerade 15, so daß in 
diesen ersten Fällen die allgemeinen Theta -Functionen der be- 
treffenden Variablenzahl gewonnen werden, in den drei ersten 
Fällen sogar auf unendlich viele Arten, wegen der überzähligen 
Moduln. Dieser Umstand macht eine genauere Untersuchung der 
ersten Fälle nöthig, die auch zur Yeranschaulichung der allgemeinen 
Resultate nützlich ist. Zuletzt aber wird noch bewiesen, daß in 
den höheren Fällen die Anzahl der Moduln wirklich 3p ist, daß 
also diese Theta-Functionen aus den allgemeinen erst hervorgehen, 

wenn zwischen deren Moduln ^^ Relationen bestehen, und 

daß sie sonach um drei Parameter allgemeiner sind als die Rie- 
mann'schen. 

Ueberblickt man das Gesammtresultat der ganzen Unter- 
suchung, so ergiebt sich, daß im ersten Theil die Theorie der all- 



30 Beneke'sche Preisstiftong. 

gemeinen Theta - Functionen auf bestimmte Probleme der Theorie 
der algebraischen Functionen zuräckgefuhrt ist, deren Lösung 
ihrerseits freilich noch Schwierigkeiten genug bietet. Das haupt- 
sächlichste Hilfsmittel der Untersuchung ist hier die geometrische 
Deutung algebraischer Gebilde in Räumen von mehr Dimensionen 
und besonders das geometrische Studium der Gebilde, die man als 
die Verallgemeinerung der Kummer'schen Fläche und der auf ihr 
gelegenen algebraischen Curven betrachten muß. 

Im zweiten Theil, der sich im Wesentlichen der Biemann'schen 
Hilfsmittel bedient, sind für eine specielle Art von Theta-Functionen, 
die aber für p = 4 und p = 5 noch die allgemeinsten , und für 
p 7> 5 allgemeiner als die Riemann^schen sind, die algebraischen 
Fragen noch bestimmter formuliert, indem sie von der Bestimmung 
und Untersuchung gewisser ßerührungs-Curven einer algebraischen 
Grund-Curve abhängig gemacht werden. 

Es ist also gezeigt, daß die von Riemann geschaffenen Hilfs- 
mittel noch weiter führen, als bis zu dem Ziele, für das sie ur- 
sprünglich bestimmt waren. Es ist damit für die Theorie einer 
allgemeinen Classe von Functionen, zu denen die allgemeinsten 
Theta von 4 und 5 Variablen gehören, der Punkt erreicht, an dem 
eine weitere Untersuchung einsetzen müßte, die zu ebenso fertigen 
und speciellen Resultaten führen könnte, wie wir sie bei den 
Functionen von 2 und 3 Variablen besitzen. 

Da hiemach die Theorie der allgemeinen Theta-Functionen 
um ein gutes Stück gefördert ist, so steht die Fakultät nicht an, 
der Arbeit den vollen Preis zu erteilen. 

Die Eröffnung des versiegelten Briefes mit dem Motto „Tentasse 
juvat^ ergab als Verfasser Herrn Dr. Wilhelm Wirtinger, 
Privatdocent an der Universität Wien. 

Für das Jahr 1898 stellt die Fakultät folgende Aufgabe: 
^ApoUodori chronicorum reliquiae colligantur emenden- 

tur illustrentur. 

lubemus ipsum librum restitui, quoad hoc fieri potest, 

artem poeticam, elocutionem, figuras dicendi explicari, con- 

silium et studia grammatici, rationes chronologicas examinari. 

Optamus ut definiatur, a quibus chronica lecta sint, quantam 

apud posteros auctoritatem habuerint; sed in fidem renun 

narratarum inquiri non expectamus." 
Bewerbungsschriften sind in lateinischer Sprache abzufassen und 
bis zum 31. August 1897, 

auf dem Titelblatte mit einem Motto versehen, an uns einzusenden, 
zusammen mit einem versiegelten Briefe , der auf der Außenseite 



Beneke'sche Preisstiftang. 31 

das Motto der Abhandlung, innen Name, Stand und Wohnort des 
Verfassers anzeigt. In anderer Weise darf der Name des Ver- 
fassers nicht angegeben werden. Auf dem Titelblatt der Arbeit 
muß femer die Adresse verzeichnet sein, an die die Arbeit zurück- 
zusenden ist, falls sie nicht preiswürdig befunden wird. 

Der erste Preis beträgt 1700 Mark, der zweite 680 Mark. 
Die Zuerkennung der Preise erfolgt am 11. März 1898, dem 
Geburtstage des Stifters, in öffentlicher Sitzung der philo- 
sophischen Fakultät zu Gröttingen. 

Die gekrönten Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum 
der Verfasser. 
Die Preisaufgaben, für die die Bewerbungsschriften bis zum 
31. August 1895 und 31. August 1896 einzusenden sind, finden sich 
in den Nachrichten von der K. Gesellschaft der Wissenschaften 
zu Göttingen im Jahrgange 1893 , S. 201 und 1894 , Geschäftliche 
MittheUungen, S. 34. 

Göttingen, den 11. März 1895. 

Die philosophische Fakultät. 

Der Dekan. 

Klein. 



Verzeichniss 

der im Jahre 1894 eingegangenen DrackBchriften ^). 

A. Gesellschaftsschriften. 

Adelaide. Transactions of the Boyal Society of South Aostralia. 

Vol. XVn p. 2 1893. 
Alhany. University of the State of New York. New York State 

Musemn. Aunnal Report of the Regents. XLV for 1891 

(1892). XLVI for 1892 (1893). 
Amsterdam. Jaarboek van de Koninkl. Akademie van Weten- 

schappen voor 1893. 

— Verhandelingen der Koninkl. Akademie van Wetenschappen. 
(Aid. Natnurkunde :) L Sectio, Deel 11 No. 1— 8, 1893—94. 
n. Sectio, Deel IH No. 1—14, 1893—94. — Afd. Letterknnde: 
Deel I No. 3, 1894. 

— Verslagen en Mededeelingen der Koninkl. Akademie van "We- 
tenschappen. Afd. Letterkunde: Deel X 1894. 

— Verslagen der Zittingen van de "Wis- en Natuurkundige Afdee- 
ling der Koninkl. Akademie van Wetenschappen v. 27. Mai 1893 
tot 21. April 1894 (1894). 

— Pascoli, J. Phidyle praemio aureo ornata in certamine poetico 
Hoeufftiano. 1894. 



— Tijdschrift van het Koninkl. Nederlandsch Aardrijskundig Ge- 
nootschap. Ser. H Deel XI Afl. 1—7, 1894. 



1) In dies Verzeicliniß sind auch die am Ende des Jahres 1898 eingegange- 
nen Schriften mitaufgenommen. 

Der Druckort ist nur dann besonders angegeben, wenn er nicht mit dem 
Sitz der Gesellschaft zusammenfallt. Das Druckjahr ist, wo es dem Jahrgang 
einer Zeitschrift nicht entspricht, in Klammern hinzugefügt. 



Veneichnü der im Jahre 1894 eingegangnene Druckscliriften. 33 

Amsterdam. Revue semestrielle des publications mathämatiqaes 
r^dig^e sous les aospices de la Soci^tö Mathömatique d' Amster- 
dam. T. I p. 2 1893. T. n p. 1. 2. 1894. 



— Wiskundige opgaven met de oplossingen door de leden van het 
Wiskundig Genootschap, ter apreuke voerende: „Een onver- 
moeide arbeid komt alles te boven". Deel VI, Stuk 3. 1894. 

Annaberg. Mitteilungen des Vereins für Geschicbte von Anna- 
berg und Umgegend. IV. Jahrbnch für 1893—94 (1894). 

Antwerpen. Bolletin de la Soci^tS Royale de Geographie d'An- 
vers. T. XVm 1893/94 fasc. 1—4. T. XIX 1894/95 fasc. 1. 2. 

Athen, 'jid'^qvä. Svyygaiiiia 7CiQio9ixi}v r^g iv Hd'i^vaig ^Emötruio- 
vixfls 'EtaiQsiag. T. V r. 4. 1893. T. VI r. 1. 2/3 1894. 

Augsburg. Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und 
Neuburg. Jhrg. XX 1893. 

Austin, Texas. Transactions of the Texas Academy of Science. 
VoL I No. 2 1893. 

Baltimore. Johns Hopkins University Circulars. Vol. Xu 1893 
No. 108—110. Vol. Xm 1894 No. 111—114. 

— American Journal of mathematics. Publ. under the auspices 
of the Johns Hopkins University. VoL XIV No. 4. 1892. Vol. 
XV 1893. Vol. XVI No. 1—3 1894. 

— Johns Hopkins University. Studies in historical and political 
science. X. Ser. No. 12 1892. XI. Ser. No. 1—12 1893. XIL 
Ser. No. 1—7 1894. 

Barcelona. Boletin de la Real Academia de Ciencias y Artes de 

Barcelona. HL ^poca. Vol. I No. 9—12 1894. 
Basel. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. 

IX. Bd. 3. H. 1893. 
Batavia. Notulen van de Algemeene en Bestuurs - Vergaderingen 

van het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten- 

schappen. Deel XXXI Afl. 1—4. 1893. 

— Tijdschrift voor indische taal-, land- en volkenkunde uitgeg. 
door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten- 
schappen. Deel XXXVI, Afl. 4— 6. 1893. Deel XXXVH Afl. 
1—3. 1893—94. 

— Verhandelingen van het Bataviaasch Genootschap van Künsten 
en Wetenschappen. Deel XLVn Stuk 2. Deel XLVQI Stuk 1. 
1893. 

— Dagh-Register gehenden int Casteel Batavia vant passerende 
daer ter plaetse als over geheel Nederlandts-India. Uitgeg. 

BMhxIsktfB; fttNUftt. mtUitUingtn 18». 3 



34 VerzeichnlB der im Jahre 1894 eingegangenen Dmckschriften. 

door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten- 
schappen van J. A. van der Chijs. Anno 1664. (1893). 
Nederlandsch - Indisch Plakaatboek 1602 — 1811 door J. A. van 
der Chijs. Uitgeg. door het Bat. G. v. K. e. W. Deel XI 
1788—1794 (1893). 



Batavia. Observations made at the Magnetical and Meteorologi- 
cal Observatory at Batavia. Vol. XV 1892 (1893). 
Regenwaarnemingen in Nederlandsch-Indie door J. P. van der 
Stok. Jaarg. XIV. 1892 (1893). 



— Natnurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch-Indie. Uitgeg. 
door de Koninkl. Natuurknndige Vereeniging in Nederlandsch- 
Indie. Deel 52. 53 (= IX 1. 2) 1893. 

Bergen. Bergens Museums Aarbog for 1892 (1893). 

Berkeley. University of California. Bulletin of the Department 

of Geology. Vol. I No. 1—7. 1893-94. 
Berlin. Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften 

zu B. aus d. J. 1893. 

— Sitzungsberichte der Königl. Preuss. Akademie der Wissen- 
schaften zu B. Jahrg. 1893 XLV— LIH. 1894 I— L. 

— Acta Borussica Denkmäler der Preuss. Staatsverwaltung im 
18. Jahrh. Hrsg. v. d. Königl, Akad. d. Wissenschaften. Be- 
hördenorganisation Bd. I. 1894. 

— Politische Correspondenz Friedrichs des Grossen. Bd. XX 1893. 



Die Venus-Durchgänge 1874 und 1882. Bericht über die deut- 
schen Beobachtungen. I. A. der Commission f. d. Beobachtung 
des Venus - Durchgangs hrsg. v. A. Auwers. Bd V. Ab- 
schnitt I. Die Heliometerbeobachtungen. 1893. 



Korrespondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Ge- 
schichts- und Alterthumsvereine. Jahrg. 42. 1894. 



Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und 
Schulgeschichte. Jahrg. IV H. 1—3. 1894 



Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. 1894 
No. 1—12. 

Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins. H. XXTX 
1892. XXX 1893. XXXI 1894 



Verzeichnis der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 35 

Berlin. Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. Jahrg. IV. 1894. 

Bern. Jahrbuch für schweizerische Geschichte. Hrsg. auf Ver- 
anstaltung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft 
der Schweiz. Bd. XIX Zürich 1894. 



Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. 
Jahrg. 1893 (No. 1305—1334) (1894). 



— Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesell- 
schaft (Actes de la Soci^t^ Helv^tique des Sciences Naturelles). 
76. Jahresversammlung. Lausanne 1893. 

— Archives des sciences physiques et naturelles. Compte rendu 
. des travaux pr^sent^s k la 76* Session de la Soci^ti Helvötique 

des Sciences Naturelles k Lausanne 1893. Genive 1893. 

Bonn. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rhein- 
lande. H. XCIV 1893. H. XCV. 1894. 

Boston. Proceedings of the American Academy of Arts and 
Sciences. N. S. Vol. XX 1892—93 (1893). 



— Memoirs read before the Boston Society of Natural History 
being a new series of the Boston Journal of Natural History. 
Vol. IV No. 11. 1893. 

— Proceedings of the Boston Society of Natural History. VoL 
XXVI p. 1. 1893. 

— Occasional Papers of the Boston Society of Natural History. 
IV. Geology of the Boston Basin by W. 0. Crosby. Vol. I 
p. 1. 1893. 

Brannsberg. Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde 
Ermlands. Bd. X H. 3 (= G. R. H. 32) 1893. 

Bremen. Abhandlungen hrsg. vom Naturwissenschaftlichen Ver- 
eine zu Bremen. Bd. Xm H. 1. 1894. Extrabeil. z. Bd. XTTT: 
Buchenau, Frz., Ueber Einheitlichkeit der botanischen Kunst- 
ausdrücke und Abkürzungen (1893). 

Breslau. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vater- 
ländische Cultur. 71. für 1893 (1894). 



— Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Zeitschrift des Vereins 
für das Museum schlesischer Altertümer. Bd. VI. H. 1. 1894. 

Bromberg. Jahrbuch des Bromb. Historischen Vereins für den 
Netzedistrikt. Jahrg. 1886. 1888. Fortges. u. d. T. : Jahrbuch 
der Historischen Gesellschaft f. d. Netzedistrikt zu Br. Jahrg. 
1891. 1892. 1894. 

3* 



36 TerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 

Brunn. Bericht der Meteorologischen Commission des Natnrfor- 
schenden Vereines in Brunn über die Ergebnisse der meteoro- 
logischen Beobachtungen. XI. L J, 1891 (1893). 
Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brunn. Bd. 
XXXI. 1892 (1893). 

Brfissel. Annnaire de TAcad^niie Broyale des Sciences , des Let- 
tres et des Beanx-Arts de Belgiqne. 60. Annäe 1894. 
Bulletins de TAcadämie Eoyale des Sciences, des Lettres et des 
Beaux-Arts de Belgique. 63. Annöe. S&. m T. XXVI 
No. 9 - 12. 1893. 64. Annöe. Sör. m. T. XXVH XXVIH 
No. 7—11 1894. 



— Analecta BoUandiana. T. XTTT fasc. 8. 1894. 

Budapest« Kathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus 
Ungarn mit Unterstützung der Ungarischen Akademie der 
Wissenschaften und der Königl. Ungarischen Naturwissen- 
schaftlichen Gesellschaft redig. v. J. Fröhlich. Bd. XI 
1892—93. 2. Hälfte. (1894). 

— Ungarische Revue. Mit Unterstützung der Ungarischen Aka- 
demie der Wissenschaften. Jahrg. XTTT H. 8— 10 1893. Jahrg. 
XIV H. 1—8. 1894. 

— Földtani Közlöny. Geologische Mittheilungen. Zeitschrift der 
Ungar. Geolog. Gesellschaft. Zugleich amtliches Organ der 
Königl. Ung. Geolog. Anstalt. Kötet XXTH füz. 9—12 1893. 
Kötet XXIV füz. 1-10. 1894. 

— Mittheilungen aus dem Jahrbuche der Königl. Ungarischen Geo- 
logischen Anstalt. Bd. X H. 4—6. 1894. 

Buenos Aires. Anuario estadistico de la ciudad de B. A. Afio HE 
1893 (1894). 

— Anales de la Sociedad Cientiüca Argentina. T. XXXV Entr. 6 
1893. T. XXXVI 1893. T. XXXVH 1894. 

Bukarest. Analele Academiei Romane. Fartea administrativä iji 
desbaterile. Ser. 11. T. XV 1892—93 (1893). Memoriile sec- 
tiunei Uterare Ser. 11 T. XV 1892—93. (1893). 

— Comentariele lui Caiu Juliu Cesare de belulu ciyile trad. de 
Caianu. 1877. 

— Operele principelui Demetriu Cantemiru typarite de Sodetatea 
Academica Romana. T. 11 1875. T. m/IV p. 1. 1876. p. 2 
1878. T. V 1878. T. VI 1883. T. VH 1883. 

— Dione Cassiu istori'a romana trad. de Angeln Demetrescu. 1878. 
Dictionariulu limbei rpmane dupo insarcinarea data de Societa- 



VerzeicIiniB der im Jahre 1894 eingegangenen Drackscbriften. 37 

tea Academica Romana elaboratn ca proiectn de A. T. Laa- 
rianu ^i J. C. Massimu. T. 11 J— Z. 1876. 
Bakarest. Lauriann, A. T. ^i J. C. Massimu, Glossaria care co- 
prinde vorbele d'in limb'a romana straine prin originea sau 
form'a lora, cmnn §i celle de origine indouiosa. 1871. 

— M. Tulliu Cicerone Filippicele trad. de A. Lauriann. 1877. 

— Mariantl, S. H. , Nunta la RomänI. Studitt istorico-etnografictt 
comparativtt. 1890. 

— Mariantl, S. H., Nascerea la RomänI. StudiQ etnografictt 1892. 

— Marianü, S. H., tmnormtntarea la RomänL Studitt etnografictt. 
1892. 

— Opurile Im Caiu Comeliu Tacitu trad. de G. J. Munteanu 
SibÜu 1871. 

— Texte Macedo-Romäne basme i;i poesii poporale de la Cru^ova 
culese de M. G. Obedenaru publ. cu un glosar complet de 
J. Bianu. 1891. 

— Etymologicum Magnum Romaniae. Dicj^ionarul limbei istorice 
^i poporane a Romänilor lucrat dupä dorinj^a ^i cu cheltui^la 
M. S. Regelui Carol I sub auspiciele Academiei Romane de B. 
Petricelcu-Hasdeu. T. I 1887. H 1893. HI fasc. 1. 2. 1893—94. 

Calcntta. Bibliotheca Indica: a CoUection of Oriental Works publ. 
by the Asiatic Society of Bengal. N. S. No. 834—846. 1893 
u. 1894. 

— Memoirs of the Geological Survey of India. Palaeontologia 
indica. Ser. IX. Jurassic fauna of Cutch. Vol. 11 p. 1 1893. 

— Records of the Geological Survey of India. Vol. XXVI p. 4, 
1893. Vol. XXVn p. 1-4. 1894. 

Cambridge. Froceedings of the Cambridge Philosophical Society. 
Vol. Vm p. 2. 3. 1894. 

— Transactions of the Cambridge Philosophical Society. Vol. XV. 
p. 4 1894. 

— Annual Report of the Library Syndicate. XL. for 1893. 
Cambridge, Mass. Bulletin of the Museum of Comparative Zoo- 

logy at Harvard CoUege. Vol. XXV No. 2—10 1893-94. 

— Annual Report of the Curator of the Museum of Comparative 
Zoology at Harvard College to the president and fellows of 
Harvard College for 1892—33. (1893). 

Cassel. Bericht des Vereins für Naturkunde zu C. XXXTX. 

1892/94. (1894). 
Charkow. Annales de riJniversitä Impir. de Ch. SanHCRH HMue- 

paTopcRaro XapBROBCRaro yeHBepcHTeTa. 1893 2. 4. 1894 1—3. 



38 



Yerzeichnifi der im Jahre 1894 eingegangenen Dmckschriften. 



Charkow. Ctckjob, B. A. ^BEHceHiH TBep4aro rbJia bi 

IKH^OCTH. 1893. 

— TpysHHiieB, A. II. 3.ieKTpoMarHHTHae THopia CB'feTa. 1893. 
Charlottenbnrg. Wissenschaftliche Abhandlungen der Physika- 
lisch Technischen Reichsanstalt, Bd. L Berlin 1894. 

— Bericht über die Thätigkeit der Physikalisch - Technischen 
Reichsanstalt V (Dez. 1892 — Febr. 1894) (S.-A. aus d. Zeit- 
schrift f. Instrumentenkunde H. 8 und 9). Berlin 1894. 

Chemnitz. Deutsches meteorologisches Jahrbuch. 1892 und 1893 
= Jahrb. d. Sächsischen Meteorol. Instituts. Jahrg. X 1892 
n ib. 1893, Jahrg. XI 1893. I. H. (1894). 



— Mittheilungen des Vereins für Chemnitzer Geschichte. II. HI. 
V. VI. Vn = Jahrbuch des Vereins f. 1876—78. 1879—81. 
1884r"86. 1887—88. 1889—90 (1879—1891). 

— Festschrift zum 750 jährigen Jubiläum der Stadt Chemnitz. 
I. A. d. Vereins f. Ch. G. hrsg. von P. Uhle. 1893. 

Chicago. The Open Court. A weekly Journal devoted to the 
religion of science. No. 332—379 = Vol. VIII No. 1—48. 
1894. [The Open Court Publishing Co.]. 

— The Monist. A quarterly magazine. Vol. IV 1893—94. Vol. V 
No. 1. 1894. 

Christlania. Den Norske Nordhavs-Expedition 1876—78. XXII. 
Zoologi. Ophiuroidea. 1893. 



Vandstandsobservationer. Ildgivet af den Norske Gradmaalings 
Commision. H. V. 1893. 



— Forhandünger i Videnskabs-Selskabet i Christianial892 N. 1 — 17. 
(1893). 

— Oversigt over Videnskabs-Selskabets M0der i 1892 (1893). 
Chur. Jahresbericht der Historisch - Antiquarischen Gesellschaft 

von Graubünden. 23. Jahrg. 1893. 



— Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens. 

N. F. Bd. XXXVn 1893/94 (1894). 
Cordoba. Boletin de la Academia Nacional de Ciencias en Cör- 

doba. T. Xn. Buenos Aires 1890—92. T. Xm 1892—93. 



— Resultados del Observatorio Nacional Argentino en C6rdoba. 
T. XVn Buenos Aires 1894. Atlas para acompaSar a los 
Tomos XVI y XVII 1893. 



YerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Drackschriften. 39 

Danzlg. Schrifben der Natnrforschenden Gresellschaffc zu D. N.F. 

Bd. Vm H. 3/4 1894. 
Bayenport, Jowa. Proceedings of the Davenport Academy of 

Natural Sciences. VoL V p. 2. 1885 — 89 (1893). (Index zn 

VoL I-V). 
Delft, Annales de TÄcole Polytechnique de Delft. T. Vm 

Hvr. 1/2. Leide 1894. 
Dortmund« Rubel, Earl: Dortmonder Finanz- und Steuerwesen. 

Hrsg. V. Histor. Verein in D. Bd. I. Das XIV. Jahrhundert. 

1892. 
Dresden. Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Alter- 
tumskunde. Bd. XV 1894. 



— Dresdener Geschichtsblätter. Hrsg. v. Verein für Geschichte 
Dresdens. Jahrg. 11 1893. Jahrg. HI 1894. 

— Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. H. XI. 1893. 

— Jahresbericht des Vereins für Erdkunde zu Dr. XXIV. 1894. 

— Richter, P. E. : Litteratur der Landes- und Volkskunde des 
Königreiches Sachsen. Hrsg. f. d. Verein f. Erdkunde zu Dr. 
Nachtr. H 1894. 

Dublin. Proceedings of the Royal Irish Academy. Ser. m. 
VoL m No. 1. 2. 1893 u. 94. 

— The Transactions of the Royal Irish Academy. Vol. XXX 
p. 5—14 1893 u. 94. 

— Royal Irish Academy. Cunningham Memoirs. No. IX -^ 18 
Autotypes. 1893. 

— The Scientific Proceedings of the Royal Dublin Society. N. S. 
Vol. Vn p. 5 1892. Vol. vm p. 1. 2. 1893. 

— The Scientific Transactions of the Royal Dublin Society. Ser. 11 
Vol. rV p. 14. 1892. Vol. V p. 1—4. 1893. 

Dfirkhelm a. d. H. Mitteilungen der Pollichia, eines naturwis- 
senschaftlichen Vereines der Rheinpfalz. No. 7 = 51. Jahres- 
bericht. 1893. 

— Mehlis, C: Der Drachenfels bei Dürkheim a. d. H. Abt. I. 
Sep.-Ausg. d. PoUichia. Neustadt a. d. H. 1894. 

Düsseldorf. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch 
des Düsseldorfer Geschichts- Vereins. Bd. VIII 1894. 

— Düsseldorf i. J. 1715 nach E. P. Plönnies mit einer Kunst- 
beilage. 1894. 

Edinburgh. Proceedings of the Royal Society of Edinburgh. 
VoL XIX 1893. 



40 Verzeichnis der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 

Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Vol. XXVII 
p. 1. 2. 1893. 

Edinburgh. Proceedings of the Royal Physical Society of Edin- 
burgh. Vol. Xn p. 1 1892—93. p. 2 1893—94. 

Elchstätt. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt. Jahr- 
gang Vin 1893 (1894). 

Elsenberg. Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden 
Vereins zu Eisenberg. H. I— IX. 1886—1894. 

Elberfeld. Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Bd. XXTX 
N.F.XIX 1893. 

Emden. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft in E. 
LXXVm 1892/93 (1894). 

Erfürt. Jahrbücher der Königl. Akademie Gemeinnütziger Wissen- 
schaften zu E. N. F. Heft XX. 1894. 

Erlangen. Sitzungsberichte der Physikalisch-Medicinischen Societät 
in E. Heft XXV. München 1893. 

Florenz. Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze. Bollettino 
delle pubblicazioni italiane ricevute per diritto di stampa. 1893 
No. 188—192. 1894 No. 193-215. Indici zu 1891. 

Frankfurt a. M. Inventare des Frankfurter Stadtarchivs. Mit 
Unterstützung der Stadt Frankfurt a. M. hrsg. vom Verein für 
Geschichte und Alterthumskunde zu Fr. a. M. IV. 1894, 

— Mittheilungen über römische Funde in Heddernheim. Hrsg. v. 
d. Vereine für Geschichte und Alterthumskunde zu Fr. a. M. 
Heft L 1894. 

— Jahresbericht des Physikalischen Vereines zu Fr. a. M. für 1892/93 
(1894). 

Freibarg i. 8ch. CoUectanea Friburgensia. Commentationes aca- 
demiae Ilniversitatis Friburgensis Helvet. fasc. I. 1894. 

Genf. Bulletin de la Sociöt6 d'Histoire et d' Archäologie de Genfeve. 
T. I Kvr. 3. 1894. 

— Mömoires de la SociÄt^ de Physique et d'Histoire Naturelle de 
Genfeve. T. XXXI p. 2. 1892/93. 

Glarus. Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 

Heft XXX 1895. 
OOrlitz. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. LXIX H. 2. 1893. 

Bd.LXX 1894. 
Cfranville, Ohio. The Journal of comparative neurology. Vol. m 

Dec. 1893. Vol. IV March-Sept. 1894. 



Verseichnit der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 41 

'8 Grareiüiage. Bijdragen tot de taal- land- en volkenkunde van 
Nederlandsch-Indie nitgeg. door het Koninkl. Instituut voor de 
Taal- Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indie. Volgreeks 
V, Deel X 1894. 

— Naamlijst der leden van het Institnnt 1. Juni 1894. 

— Kruyt, Alb. C. Woordenlijst van de Baree-taal. 1894. 
Oraz. Beiträge zur Kunde steiermärkischer Gescliiclitsquellen. 

Hrsg. V. Historisclien Vereine f. Steiermark. Jahrg. XXV 1893. 
Jahrg. XXVI 1894. 

— Uebersicht der in den periodischen Schriften des Histor. Vereines 
f. Steiermark veröffentlichten Aufsätze 1894. 

— Mittheilungen des Historischen Vereines für Steiermark. Heft 
XLI 1893. Heft XLH 1894. 



— Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steier- 
mark. Heft XXX Jahrg. 1892 1894. 

Grefftwald. Pommersche Genealogien. Bd. IV 1895. Vereinsschrift 
der Rügisch-Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft für Pom- 
mersche Geschichte und Landeskunde. 

— Pommersche Geschichtsdenkmäler. Bd. VH 1894. Vereinsschrift 
der Rügisch-Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft für Pom- 
mersche Geschichte und Landeskunde. 



— Mittheilungen aus dem Naturwissenschaftlichen Verein für Neu- 
Vorpommern und Rügen in Greifswald. Jahrg. XXV 1893. 
Berlin 1894. 

Gaben. Niederlausitzer Mittheilungen. Zeitschrift der Nieder- 
lausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Alterthumskunde. 
Bd.I Bogen 41 ff. 1890. Bd.n 1892. Bd. HI 1894. 

Haarlem. Archives du Mus^e Teyler. S^r. ü. Vol. IV p. 2 1894. 
Verhandelingen rakende den natuurlijken en geopenbaarden 
Godfidienst uitgeg. door Teylers Godgeleerd Genootschap. N. S. 
Deel XrV. 1894. 

— Archives n^erlandaises des sciences exactes et naturelles publ. 
par la SociÄtÄ Hollandaise des Sciences k Harlem. T. XXVH 
Kvr. 3— B 1893. T. XXVm Kvr. 1—4 1894. 

Halifax. Proceedings and Transactions of the Nova Scotian Li- 
stitute of Natural Science. Ser. H Session 1891/92 Vol. I p. 2 
1892. Session 1892/93 Vol. I p. 3 1893. 

Hall, Scliw. Württembergisch Franken. Beilage zu den Württem- 



42 VerzeicbniA der im Jahre 1894 eiDgegangenen Dmckschriften. 

bergischen Vierteljahrsheften für Landesgeschichte vom Histori- 
schen Verein für Württembergisch Franken. N. F. V 1894. 

Hall, Schw. Nachtrag zu dem Verzeichnis der Bücher d. V. 1894. 

Halle. Nova acta Academiae Caesareae Leopoldinae Carolinae Ger- 
manicae Naturae Curiosorum. Verhandinngen der KaiserL 
Leopoldinisch - Carolinischen Deutschen Akademie der Natur- 
forscher. Bd.LVn 1892. Bd.LVin. LIX 1893. Bd.LX 1894. 

— Grulich, 0.: Katalog der Bibliothek der E.L.- C.Akademie. 
Bd.n H.l (= Lief. 4) 1893. 

— Leopoldina. Amtliches Organ der KaiserL Leopoldino-Carolini- 
schen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft XXTX 21/22 
1893. Heft XXX 1—20 1894. 



— Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd. 
XLVn H. 4. Leipzig 1893. Bd. XLVm H. 1—3. Ebend. 1894. 



— Zeitschrift für Naturwissenschaften. L A. des Naturwissen- 
schaftlichen Vereines für Sachsen und Thüringen hrsg. von 
0. Lüdecke. V. Folge Bd. IV (= 66) H. B/6 Bd. V (= 67) 
H. 1/2. 3/4. Leipzig 1894. 

Hamburg. Mittheüungen der Mathematischen Gesellschaft in Ham- 
burg. Bd. I H. 1—9. 1881—1889. Bd. H (= Festschrift zum 
200jähr. Jubelfest) H.l. 2 1890. Bd. HI H. 1— 4. 1891—1894, 

— Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Ham- 
burg, m. Folge Bd.I 1893 (1894). 

Hannover. Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu 
Hannover 42/43. 1894. 

Heidelberg. Neue Heidelberger Jahrbücher hrsg. vom Historisch- 
Philosophischen Verein zu Heidelberg. Jahrg. IV. 1894. 



— Verhandlungen des Naturhistorisch - Medicinischen Vereins zu 
Heidelberg. N. F. Bd. V Heft 2. 1894. 

Helsingfors. Acta Societatis Scientiarum Feimicae. T. XIX. 1893. 

— Bidrag tili kännedom af Finlands natur och folk. Iltgifna af 
Finska Vetenskaps-Societeten. H. LH. LEI. 1893. 

— Öfversigt af Finska Vetenskaps-Societetens Förhandlingar XXXV 
1892/93 ib. 1893. 

— Observations mötöorologiques publikes par la Soci^tö des Sciences 
de Finlande. Annöe 1881/82—1887/88. Kuopio 1893—1894. 

— Observations publikes par Tlnstitut Möt6orologique Central de 
la SociÄtö des Sciences de Finlande. Vol. XI livr. 1. Observations 
en 1892 (1893). 



VerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 43 

Helslngfors. Fennia. Bulletin de la Soci^t^ de Geographie de 
Finlande. IX. XI. 1894. 

— Vetenskapliga Meddelanden af geografiska f öreningeii i Finland. 
I. 1892—1893. 

Hermannstadt. Jahresbericht des Vereines für siebenbürgische 
Landeskunde für 1892/93 ib. 1893, für 1893/94 (1894). 

— Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. N. F. 
Bd. XXV H.I. Bd. XXVI H.1.2. 1894. 

— Reissenberger, Ludw.: Die Kerzer Abtei hrsg. vom Verein 
für siebenbürgische Landeskunde. 1894. 

Hohenleuben. Jahresbericht des Vogtländischen Altertumsforschen- 
den Vereins zu Hohenleuben. 61. — 64. (und 13. — J7. Jahres- 
bericht zu Schleiz). 1894. 

Homberg t. d. H, Mitteilungen des Vereins für Geschichte und 
Altertumskunde zu Homberg v. d. H. Heft V 1892. 

Kalila. Mittheilungen des Vereins für Geschichts- und Alterthums- 
kunde zu Kahla und Roda. Bd. IV und Heft 4. 1894. 

Kasan. Bulletin de la Sociötö Physico-Mathömatique de Kasan, 
Sir.n. T.I— m 1891—93. T.IV No.1.2. 1894. 

Kempten. AUgäuer Geschichtsfreund. Zwanglose Mittheilungen 
hrsg. vom AUgäuer Alterthums -Verein. Jahrg. VI. 1893. 

KleL Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig -Holstein -Lauen- 
burgische Geschichte. Bd.XXin. 1893. 

Klagenflirt. Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie. 
Hrsg. von dem Geschichtsverein für Kärnten. Jahrg. XVH 1894. 

— Carinthia. Mittheilungen des Geschichtsvereines für Kärnten. 
Jahrg. LXXXIV. 1894. 

Jahresbericht des Geschichtsvereins für Kärnten für 1893 ib. 1894. 

Klansenburg. firtesito az Erdölyi Muzeum-egylet orvos-termöszettu 
domdnyi szakosztAlydböl. Ävfolyam 18, I n 1893. ^yI 19 H 
fiiz. 1. 2. 1894. 

KSIn. Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, ins- 
besondere die alte Erzdiöcese Köln. Heft 51—59. 1891—1894. 

Königsberg 1. Pr. Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft 
Prussia. Heft XVm für 1892/93 (1893). 



— Schriften der Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft zu Königs- 
berg i.Pr. Jahrg. XXXm 1892. Jahrg. XXXIV 1893. 

Kopenhagen. Oversigt over det Kongelige Danske Videnskabemes 
Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Arbejder. i Aaret 
1893 No. 2. 3. 1894 No. 1. 2. 

— Det Kongelige Danske Videnskabemes Selskabs Skrifter Histor. 



44 YerzeichniA der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 

og philos. Afdeling. VLRcekke, Bd. 3, H. 3 1894. Natorvidensk. 
og. math. Afdeling. VI.Roekke, Bd. 7, H.8.9 1893. 

Kopenhagen. Eegesta diplomatica historiae Danicae cnra Socie- 
tatis Regiae Scientiarum Danicae. Chronologisk Fortegnelse 
over hidtil trykte Diplomer og andre Brevskaber til Opljsning 
af den danske Historie, ndgiven ved det Kongel. Danske Viden- 
skabemes Selskabs Omsorg. Ser. H. T. n, 2 (1658—1674) 1893. 

Erakan. Anzeiger der Akademie der Wissenscbaften in Krakaa. 
1893 No. 9—10. 1894 No. 1—8. 

— Acta rectoralia almae Universitatis studii Cracoviensis inde ab 
a.l469. T.I fasc.2. 1893. 

— Monomenta medii aevi historica res gestas Foloniae illustrantia. 
Pomniki dziejowe wieköw srednich do obja^nienia rzeczy polskich 
stuis^ce. T. Xm. Acta capitnlornm nee non iudiciorum ecele- 
siastic. I. 1894. 

— Rocznik zarzi^du Akademii Umiej^tnosci w Krakowie. Rok 
1892/93 (1893). 

— Rozprawy Akademii Umiej^tnoÄci. Wydziat filol. Ser. 11 T. IV 
1893. 

— Wydziat mat.-przyrod. Ser. 11 T. I 1891. T. VI 1893. 

— Sprawozdania Komisyi do badania Historyi Sztuki w Polsce. 
T.V,3 1893. 

— Sprawozdanie Komisyi Fizyograficznej obejmnji^ce pogls^d na 
czynnoBci dokonane w cii^gu roku, T. XXVlII 1893. 

— BibHoteka pisarzöw polskich. XXV— XXVm. 1893. 

— Zbi6r wiadomofici do antropologii krakowej wydawany staraniem 
Komisyi Antropologicznej Akademii Umiej§tno6ci w Krakowie. 
T.XVn 1893. 

Laibach. Izvestja mnzejskega dra&tva za Kranjsko. Letnik 3. 
SeS. 1—6. 1893. 

— Mittheilnngen des Musealvereines für Krain. Jahrg. VI 1. 2. 1893. 
Landshnt. Verhandlungen des Historischen Vereins für Nieder- 
. bayern. Bd. XXIV— XXX. 1886—1894. 

Lausanne. M^moires et Documents publ. p. la Soci^tä d'Histoire de 
laSuisseromande. T.XXIX— XXXm 1875—1884. T.XXXVn 
1893. n S6v. T. I— m 1887—1891. T. IV Uvr. 1. 

Lawrence. The Kansas University Quarterly. Vol. n No. 2. 
Oct. 1893. 

Leiden. Handelingen en Mededeelingen van de Maatschappij der 
Nederlandsche Letterkunde te Leiden. 1892/93 (1893). 

— Levensberichten der afgestorven Medeleden v. d. Maatschappij 
1893. 



Yeneichnit der im Jahre 1894 eingegangenen Drackschriften. 45 

Leiden. Tijdschrift voor nederlandsche taal- en letterkonde nitg. 
vanwege de Maatschappij der Nederl. Letterknnde te Leiden. 
Deel Xm (= N. Reeks V) M.1— 4. 1894. Register op Deel 
I— Xn. 1894. 

— Verßlag van den staat der Sterrenwacht te Leiden en van de 
aldaar volbrachte werkzaamheden. v. 16./9 1890— 20./9 1892 (1892). 
V. 20./9 1892— 19./9 1893 (1893). v. 19./9 1893— 18./9 1894 (1894). 

— Catalogos van de boeken aanwezig in de bibliotheek der Sterren- 
wacht te Leiden nitg. d. v. d. Sande Bakkuyzen. Sappl. IQ 1882 — 
1891. 's Gravenhage 1893. 

— Nederlandsch kruidkondig Archief . Verslagen en Mededeelingen 
der Nederlandsche Botanische Vereeniging. Ser. 11 Deel VI, St. 3. 
Nijmegen 1894. 

— Flora Batava. Afbeelding en beschrijving van Nederlandsche 
Gewassen. Aangevangen door Jan Kops voortgezet door F.W. 
van E e d e n. Afl. 303—306. 

— Prodromns Florae Batavae. Nienwe lijst der nederl. Bladen 
Levermossen nitg. d. de Nederlandsche Botanische Vereeniging, 
Ed. altera. Vol. n p. 1. Nijmegen 1893. 

Leipzig. Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft. 28. 
Jahrg. H. 3. 4. 1893. 29. Jahrg. H. 1. 2. 1894. 

— Catalog der Astronomischen Gesellschaft. Abth. I. 6. Stück. 1894. 

— Abhandlangen der philolog.-histor. Classe der Eonigl. Sächsischen 
Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. XV No.l. 1894. 

— Abhandlangen der mathemat-phys. Classe. Bd. XX No. 3. 4. 1893. 
Bd. XXI No.l. 2. 1894. 

— Berichte über die Verhandlangen der Königl. Sächsischen Gesell- 
schaft der Wissenschaften za Leipzig. Philolog.-histor. Cl. 1893 
Heft n. m. 1894 Heft I. Mathemat.-phys. Cl. 1893 Heft VH— 
IX. 1894 Heft L 

Lincoln, Ncbr, University of Nebraska. Balletin of the Agri- 
coltoral Experiment Station of Nebraska. No. 1. 2. 6. 12. 29. 30. 
1887—1893. 

— Ammal Report of the Agricaltaral Experiment Station of Ne- 
braska. VI 1892. Vn 1894. 

LlverpooL Proceedings and Transactions of the Liverpool Bio- 
logical Society. VoLVH. Sess.1893— 94 (1894). 

London. Report of Her Majesty's Astronomer at the Cape of 
Good Hope to the Secretary of the Admiralty for 1889 — 92 
(1893). for 1893 (1894). 



46 VerzeichniA der im Jalure 1894 eingegangenen Druckschriften. 

London. Account of the Operations of the Great Trigonometrical 
Survey of India. Vol. XV Dehra Dun 1893 [vom India Office]. 



Catalogae of Sanskrit , Pali and Frakrit Books in the British 
Museum acquired during the years 1876 — 1892 by Cecil BendaU. 
Supplement 1893. 

Proceedings of the Royal Society of London. Vol. LIV No. 328 — 

330. Vol.LV No. 331— 336. Vol.LVI No. 336— 339. 1894. 

Philosophical Transactions of the Royal Society of London. 

VoLCLXXXIV for 1893. A.B. 1894. — Jellows of the R. S. 

1893. 

Catalogue of scientific papers. Compiled by the Royal Society 

of London. 1874—1883 VoLX 1894. 



Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, containing 
papers, abstracts of papers , and reports of the proceedings of 
the Society. Vol. LIV 1893—94. VolLV No.l 1894. 

The Journal of the Linnean Society. Botany. Vol. XXVI No.l77. 

1894. Vol. XXX No. 205. 206 1893—94. 

Proceedings of the Linnean Society of London. Session from 

Nov. 1890 to June 1892 (1893). Sess. from Nov. 1892 to June 

1893 (1894). 

List of the Linnean Society 1893/94 (1894). 

Catalogue of the library. P. II (1893). 

Transactions of the Linnean Society of London. Botany : Vol. 

m p. 9—11 1893—94. Vol. IV p. 1 1894. Zoology : Vol. V p. 11 

1894. Vol. VI p.1.2 1894. 



Proceedings of the London Mathematical Society. Vol. XXIV 
No. 469/474 1893. Vol. XXV No. 475/494 1894. 
List of members of the L.M. S. 9. Nov. 1893. 30. Sess. 1893—94 
(1894). 

Journal of the Royal Microscopical Society. 1893 p. 6. 1894 
p. 1— B. 

Proceedings of the general meeting for scientific business of 
the Zoological Society of London. 1893 p. 4. 1894 p. 1—3. 
Transactions of the Zoological Society of London. Vol. XITT 
p.8.9. 1894. 



Verzeichnis der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 47 

Lfitticli. Annales de la Sociätö G^ologiqne de Belgiqae. T. XX 

livr.1.2 1892—93. T.XXI Kvr.1.2 1893—94. 
Liuid. Acta Universitatis Lundensis. Lunds Universitets Arsskrift. 

T. XXIX Afd. 1. 2 1892—93. 
— Sveriges offentliga bibliotek. Stockholm. Upsala. Land. Göte- 
borg. Acessions-Katalog. Utgifven af Kongl. Biblioteket genom 

E.W. Dahlgren. Vm. Stockholm 1898. 
Luxemburg. Fablications de Tlnstitat Royal Grand -Dacal de 

Lnxembonrg. Section des sciences naturelles et mathematiques. 

T.XXn 1893. 
Luzem. Der Geschichtsfreund. Mittheilungen des Historischen 

Vereins der fünf Orte Luzern, XJri, Schwyz, Unterwaiden und 

Zug. Bd.XLIX. Stans 1894. 
Madlson, Wise. Transactions of the Wisconsin Academy of Sciences, 

Arts and Letters. Vol. IX p. 1. 2 1892—93. 



— Publications of the Washburn Observatory of the University 
of Wisconsin. Vol. Vm 1893. 

Madras. Madras Government Museum. Bulletin No. 1 1894. 
Magdeburg. Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg. 

Hrsg. vom Magdeburgischen Geschichtsverein. Jahrg. XXTX 

Heft 1 1894. 
Mailand. Atti della fondazione scientifica Cagnola dalla sua isti- 

tuzione in poi. Vol. XI 1891—92 (1893). 

— Memorie del Beale Istituto Lombarde di scienze e lettere. Classe 
di lettere e scienze mor. e stör. Vol. XIX (Ser. HE, 10) fasc. 1 
1892. Classe di scienze matem. e natur. Vol. XVH fasc. 2 
1892. 

— Beale Istituto Lombarde di scienze e lettere. Rendiconti. Vol. 
XXV 1892. 

Manchester. Memoirs and Proceedings of the Manchester Literary 
and Phüosophical Society. Ser. IV Vol. VH No.2.3 1892—93. 
Vol. vm No. 1—3 1893—94. 

Hannlieim. Sammlung von Vorträgen, gehalten im Mannheimer 
Altertumsverein. Serie I— IV. 188B— 1892. 

— Baum an n, Elarl: Römische Denksteine und Inschriften der 
vereinigten Altertums-Sammlungen in Mannheim. 1890. 

— Dieffenbacher, Julius: Bericht über das Vereins-Archiv. 
1893. 

— Gedenkblatt zur Erneuerung des Seckenheimer Siegesdenkmals 
und die vom Vereinspräsidenten Major Seubert bei der Ein- 
weihungsfeier am 5. Oktober 1890 gehaltene Festrede. 1891. 



48 VerseichniA der im Jahre 1894 eingegangenen Drackschriften. 

Mannheim. Mancliot, W. : Kloster Limburg. Eine bauwissen- 
schaftliche und geschichtliche Abhandlung. 1892. 

— Wipprecht, Fritz: Verzeichniß der in der Sammlung [des 
M. A.-V.] befindlichen Landkarten, Pläne und Bilder. 1893. 

Marseille. Annales de la Facult^ des Sciences de Marseille publikes 

sous les auspices de la municipalitö. T. m fasc. 4 1894. 
Meiningen. Schriften des Vereins für Meiningische Geschichte 

und Landeskunde. Heft I— XVL 1888—1893. 
Meissen« Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt 

Meißen. Bd.in Heft 2.3. 1893. 
Melbourne. Proceedings of the Royal Society of Victoria. Vol. V 

1893. VoL VI 1894. 

— niustrated Official Handbook to the aquarium, picture galleries, 
and museum collections under the control of the Exhibition 
Trustees. Also description of cyclorama of old Melbourne by 
J.KSherrard. 1894. 

Merldan, Conn. Meridan Scientific Association. Annual Address. 
A review of the year 1893 by the President Rev. J. T. P ett ee. 
1894. 

Metz. Jahr -Buch der Gesellschaft für lothringische Geschichte 
und Altertumskunde. Jahrg. V 1893. 

Minneapolis, Minnes. Geological and Natural History Survey of 
Minnesota. Bulletin No. 8 (1893). No. 10 (1894). Annual Report. 
XXI 1892 (1893). 

MSIln i. Lbg. Vaterländisches Archiv für das Herzogthum Lauen- 
burg. N. F. Bd. Vn (= Archiv des Vereins f. d. Geschichte des 
Herzogthums Lauenburg Bd. IV) Heft 1 1893. Heft 2 1894. 

Moskau. MaTeMaiHHecKiä c6opHHR'B. Recueil math^matique publik 
parlaSociötöMathömatiquedeMoscou. T.XVI4 1893. T.XVII 
1—3 1893—94. Index z. T. I— XV 1893. 



— Bulletin de la Sociöt^ Imperiale des Naturalistes de Moscou. 
Nouv. S^r. Annöe VH 1893 No. 2/3. Ann^e VQI 1894 No. 1. 2. 

Monnt Hamilton. Publications of the Lick Observatory of the 
University of California. Vol. II Sacramento 1894. 

Münelien. Abhandlungen der Königl. Bayerischen Akademie der 
Wissenschaften. Philos.- philol. Classe. Bd. XX Abth. 1 1894. 
Mathemat.-physikal. Classe. Bd. XVIII Abth. 2 1893. 

— Sitzungsberichte der K. B. Akademie der Wissenschaften zu 
München. Philos.-philol. und histor. Classe. 1893. 11 Heft 3. 4 
ib. 1894. 1894 Heft 1. 2. MatL-physik. Classe 1893 Heft 3. 
1894 Heft 1—3. 



VerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 49 

Mflnehen. Eüdinger, Wege und Ziele der Hirnforschung. — Fest- 
rede, gehalten am 22. Nov. 1893 in der k. b. Akademie der Wissen- 
schaften zu München. 1893. 



— Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Hrsg. 
von dem Historischen Vereine von Oberbayem. Bd. XLVIII 
Heft 2 1894. 

— Monatsschrift des Historischen Vereines von Oberbayern. Jahr- 
gang m No. 1—11 1894. 

Neapel. Atti della Eeale Accademia di scienze morali e politiche. 
Vol. XXVI 1894. 

— Atti deUa Reale Accademia delle scienze fisiche e matematiche. 
Vol. VI 1894. 

— Rendiconto dell' Accademia delle scienze fisiche e matematiche 
(Sezione della Societä Reale di Napoli). Ser. 11. Vol. Vn 
fasc. 8-12 1893. Vol. VIH fasc. 1—10 1894. 

— Rendiconto delle tomate e dei lavori dell' Accademia di scienze 
morali e politiche. Anno 31. fasc. 11—12 1892. Anno 32 1893. 

New Haren, Conneet. Report for the year 1893/94 presented by 
the Board of Managers of the Observatory of Yale University 
to the President and fellows. 1894. 

New York. Journal of the American Geographical Society of 
New York. Vol. XXV No.3.4 1893. Vol. XXVI No. 1— 3 1894. 



— Bulletin of the New York [von Ser. IE ab : American] Mathe- 
matical Society. Vol. m 1894. Ser. H Vol. I No. 1. 2 1894. 

Nfimberg. Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft zu 
Nürnberg. Bd. X Heft 2 1894 (darin 

— Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg 
für 1893). 

— Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Jahrg. 1893. 

— Katalog der im Germanischen Museum befindlichen Gemälde. 
3. Aufl. 1893. 

— Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Jahr- 
gang 1893. 

— Jahresbericht des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. 
in.-XVI. Vereinsjahr. 1880-1893 (1881—1894). 

— Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. 
Heft I-X 1879—1893. 

Odessa. dairacRH HoBopocciäcRaro 06iE[ecTBa EcTecTBOHcnuTaTeaeä. 
T.XVm 1.2 1893—94. 

HaohiiektoDs gMebiftt. mtUMUimgai 1896, 4 



50 VerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Drockiehriften. 

Osnabrftek. Mittheilongen des Vereins für Geschichte und Landes- 
kunde von Osnabrück. Bd. XV JULI 1893. Inhaltsverzeichniss und 
aiphabet. Register zu Bd. I— XVI. I. 1894. 

Ottawa, Can. Geological Snrvey of Canada. Annnal Report. 
New series. Vol. V 1890—91 P. 1. 2. und Maps. 1893. 

— Catalogne of a stratigraphical collection of Canadian rocks pre- 
pared for the Worlds Colmnbian Exposition Chicago 1893 by 
Ferrier. 1893. 

Fadna. Annnario della R. Universitä degli stadi di Fadoya 
1893/94 (1894). 

Falermo. Rendiconti del Circolo Matematico di Falermo. T. VI 
fasc. 6. 1892. T. VH fasc. 6 1893. T. Vm fasc. 1—5. 1894. 

Falo Alto« Callf. Bulletin of the Geographica! Society of Cali- 
fornia. Vol. n. San Francisco 1894. 

Faris. M^moires de l'Institnt de France. Acad^mie des Inscrip- 
tions et Beiles - Lettres. T. XXXH p. 2 1891. T. yy^HT 
p. 2 1889. T. XXXIV p. 1 1892. T. XXXV p. 1. 1893. 

— Histoire litt^raire de la France. T. XXX. 1888. T. XXXI. 
1893. 

— M^moires de TAcad^mie des Sciences morales et politiqaes de 
rinstitut de France. T. XVH. 1891. 

— Collection des Ordonnances des rois de France. Catalogne des 
Actes de Fran^ois l. T. II— V (1631—1547). 1888—1892. 

— M^moires de l'Acad^mie des Sciences de l'Institnt de France. 
T. XLm 1889. T. XLIV 1888. 

— M^moires pr^sent^s par divers savants k l'Acad^mie des Scien- 
ces de l'Institnt de France. S^r. 11 T. XXX 1889, 

— Notices et extraits des manuscrits de la Bibliothfeque Nationale 
et autres bibliothfeques pnbl. par l'Institnt National de France. 
T. XXVU p. 1. fasc. 2. T. XXIX p. 1 1891. T. XXXm 
p. 1 1890. 2. 1889. T. XXXTV p. 1. 1891. 



— Annnaire de l'Observatoire mnnicipal de Montsonris ponr ran- 
nte 1894 u. 1895. 



— Bulletin de la Soci^td Math^matique de France. Tables des 

voll. I-XX. 1894. T. XXI No. 7—9. 1893. T. XXH No. 1-8. 

1894. 
Philadelphia. Annala of the American Academy of Political and 

Social Science. Vol. V No. 1—3 1894 und Suppl. zu Vol. V 

No. 1—3. 1894. 



VerseichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Draekschriften. 51 

Philadelphia* Proceedings of the Academy of Natural Sciences of 
Phüadelphia. 1893 p. 2. 3 (1894). 1894 p. 1. 



— Proceedings of the American Pharmaceutical Association. Vol. 
XL 1892. Vol. XLI 1893. 



— Alumni Report. Publ. by the Alumni Association of the Phi- 
ladelphia College of Pharmacy. Vol. XXX No. 2. November 
1893. 



Oriental Studies. A selection of the papers read before the 
Oriental Club of Phüadelphia. 1888—1894. Boston 1894. 



Proceedings of the American Philosophical Society held at 
Philadelphia for promoting useful knowledge. Vol. ^^^^T 
No. 141. 142. 1893. Vol. XXXTT No. 144. 145. 1894. 
Transactions of the American Philosophical Society held at 
Philadelphia for promoting useful knowledge. New Ser. Vol. 
XVn p. 3. 1893. Vol. XVin p. 1. 1893. 



— University of Pennsylvania. Bulletin Vol. I No. 1—3 1893, 
No. 4 1894. 

— Catalogue of the University of Pennsylvania 1890/91 (1890). 
1891/92 (1892). 1893/94 (1894). 

— Publications of the University of Pennsylvania. Political Eco- 
nomy and Public Law Series. Vol. 11 1890. — Series in Phi- 
lology, Literature and Archaeology Vol. I No. 1 — 4. 1891. 
Vol. U No. 1. 2. 4. 1892. — Philosophical Series. No. 1. Apr. 
1890. No. 2 May 1892. Report of the Board of Managers of 
the Department of Archaeology and Palaeontology of the Uni- 
versity of Pennsylvania. 1893 (1894). 

— Annual Report of the Curator of the Museum of American 
Archaeology in connection with the University of Pennsylva- 
nia. Vol. I No. 1. 1890. 

— Report of the Provost of the University of Pennsylvania for 
the three years ending Oct. 1, 1892 (1893). 

— Translations and ßeprints from the original sources of Euro- 
pean History. Publ. by the Department of History of the 
University of Pennsylvania. Vol. I No. 1—3 1894. 

— University of Pennsylvania. Department of Archaeology and 
Palaeontology. Loan Exhibition. Objects used in religious ce- 

4* 



52 YerzeichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 

remonies and charms and implements for divination. Ed. by 
Stewart Culin. 1892. 
Philadelphia. Addresses delivered at the opening ceremonies of 
the exhibition of Objects used in Worship 1892. 

— Manual descriptive of a coUection of Talismans . . . being pari 
of the important glyptic coUection of Maxwell Sommerville. 
1889. 

— The opening exercises of the Institute of Hygiene of the Uni- 
versity of Pennsylvania. 1892. 

— Handbook of Information concerning the School of Biology. 1889. 

— Brown , Arnos Peaslee : A comparative study of the chemical 

behavior of Pyrite and Mareasite. Thesis presented to 
the Faculty of the Department gf Philosophy of the Uni- 
versity of Pennsylvania. 1894. 

— Hitchcook , Fanny ß. M. : Tungstates and Molybdates of the 

Rare Barths. Thesis . . . of the Univ. of Pennsylvania. 
1894. 
Pisa« Atti della Societä Toscana di scienze naturali residente in 
Pisa. Memorie Vol. XIH. 1894. Processi verbali. Vol. Vm 
p. 233—242 1891-93. Vol. IX p. 1—132. 1894—96. 
Planen i. V. Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 
Vn— X, 1889—1893. 

— Rats - Register von Plauen. Verzeichnis der Mitglieder des 
Stadt-Rates zu Plauen i. V. aus d. J. 1421—1890. Hrsg. von 
Jul. Vogel. 

Posen. Roczniki Towarzystwa Przyjaciöt Nauk Poznanskiego. 

T. XX 1894. 
Potsdam. Jahresbericht des Direktors des Königl. Geodätischen 

Instituts. 1892/93. Berlin 1893. 1893/94. Berlin 1894. 

— Veröffentlichung des Kgl. Preuss. Geodät. Instituts u. Central- 
bureaus der Internat. Erdmessung. Lotabweichungen in der 
Umgebung von Berlin. Berlin 1889. 
Polhöhenbestimmungen im Harzgebiet 1887 — 1891. Berlin 1894. 

— Verhandlungen der vom 12. bis 18. Sept. 1893 in Genf abge- 
haltenen Conferenz der permanenten Commission der Inter- 
nationalen Erdmessung. Berlin und Neuchätel 1894. 

— Helmert: Bemerkungen zu der Schrift: „Die Erforschung der 
Intensität der Schwere im Zusammenhange mit der Tektonik 
der Erdrinde als Gegenstand gemeinsamer Arbeit der Kultur- 
völker." (Kgl. Preuss. Geodät. Institut und Centralbureau der 
Internat. Erdmessung August 1894). 



Yeneichnit der im Jahre 1894 eingegangeneo Druckschriften. 53 

Potsdam. Publikationen des Astrophysikalischen Observatoriums 
zu Potsdam. Bd. IX 1894. 

Prag. Jahresbericht der Königl. Böhmischen Gesellschaft der 
Wissenschaften, für 1893 ib. 1894. 

— Sitzungsberichte der Konigl. Böhmischen Gesellschaft der Wis- 
senschaften. Cl. f. Philosophie , Geschichte und Philologie. 
Jahrg. 1893. (1894). Math.-naturwiss. Cl. Jahrg. 1893 (1894). 



— Mittheilung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen- 
schaft, Kunst und Literatur in Böhmen No. 1. 2. 1894. 

— Rechenschafts-Bericht erstattet vom Vorstande der Gesellschaft 
zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur 
in Böhmen in der Vollversammlung am 11. Dec. 1893. 

— Uebersicht über die Leistungen der Deutschen Böhmens auf 
dem Gebiete der Wissenschaft, Kunst und Literatur. Hrsg. 
V. d. Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst 
und Literatur in Böhmen i. J. 1892. (1894). 



— Bericht der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in 
Prag i. J. 1893 (1894). 



— Magnetische und meteorologische Beobachtungen an der K. K. 
Sternwarte zu Prag. 54. Jahrg. 1894. 

— Weinek, 8 Mondkarten. Wien 1894. [S.-A. aus d. Akad. An- 
zeiger d. K. Akad. d. Wiss. zu Wien. No. IE.] 



— Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in 
Böhmen. 32. Jahrg. 1894. 



— Lotos. Jahrbuch für Naturwissenschaft. Im Auftrag des Ver- 
eines „Lotos« hrsg. V. Ph. Knoll. N. F. Bd. XIV 1894. 

Regensburg. Verhandlungen des Historischen Vereines von Ober- 
pfalz und Regensburg. Bd. XL VI (N. F. XXXVQI) 1894. 
Boehester, N.Y. Proceedings of the Rochester Academy of 

Science, Vol. n. p. 2. 1893. 
Rom. Annuario della R. Accademia dei Lincei 1894. 

— Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXCI 1894. Ren- 
diconto dell' adunanza dei 3. Giugno 1894. 

— Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXC 1893. 
Rendiconti. Classe di scienze fisiche, matematiche e naturali. 
Ser. V. Vol. H fasc. 8—12. 1893. Anno CCXC 1894 Ser. V. 
VoL m fafic. 1—9. 1894. 



54 Verzeichai£ der im Jahre 1894 eingegangenen Draokschriften. 

Rom. Eendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe di scienze 
morali, storiche e filologiche. Ser. V Vol. 11 Sem. 2. fasc. 8 — 12. 
1893. Vol. m Sem. 1. fasc. 1—12. Sem. 2. fasc. 1—9. 1894. 

— Atti della ß. Accademia dei Lincei. Anno CCLXXXVin. 1891 
Classe di scienze morali, storiche e filologiche. Parte I. Me- 
morie. Ser. IV Vol. IX 1891. Anno CCLXXXIX 1592 Ser. IV 
Vol. X 1892. Parte H. Anno CCXC 1893. Notizie degU scavi. 
Ser. V Vol. I Maggio-Dic. 1893. Anno CCXCI 1894 Vol. H 
Gennaio-Settembre 1894. 



— Memorie di matematica e di fisica della Societä italiana delle 
scienze. Ser. m. T. Vni NapoU 1892. T. IX. 1893. 

Bostock. Beiträge zur Geschichte der Stadt Eostock. Hrsg. i. 

A. des Vereins für Rostocks Alterthümer von K. Koppmann. 

Heft I— in. 1890-1893. 
Salem, Mass, BuUetin of the Essex Institute. Vol. XXIH— XXV 

1891-1893. vol. XXVI No. 1/3 1894. 

— Willson, Edm. Sermon on Henry Wheatland. Printed by re- 
quest of the Essex Institute (1893). 

Salzwedel. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vater- 
ländische Geschichte und Industrie zu Salzwedel. XXTTT 1893. 
XXIV Heft 1 1894. 

— Die Abschiede der in den Jahren 1540 — 1542 in der Altmark 
gehaltenen ersten General-Kirchen- Visitation mit Berücksichti- 
gung der in den Jahren 1651, 1579 und 1600 gehaltenen Visi- 
tationen. Im Auftr. des Altmärkischen Geschichts-Vereins hrsg. 
von J.Müller und A.Parisius. HeftI 1889. Heftll 1891. 

San Francisco. Proceedings of the California Academy of Scien- 
ces. Ser. n Vol. m p. 2. 1893. 

— Occasional Papers of the California Academy of Sciences. IV. 
1893. 

— Transactions and Proceedings of the Geographical Society of 
the Pacific. Vol. IH. 1892. 

— Mining and Scientific Press. Vol. LXVHI No. 1». 1894 {darin 
Bericht über die Conferems der Geogr, Society of the Pacific 1694). 

St« Louis, Mo. The Transactions of the Academy of Science of 
St. Louis. Vol. VI No. 2—17. 1892—94. 



— Missouri Botanical Garden. Pifth ammal Report 1894. 

St. Petersburg. Bulletin de TAcadönie Imp^r. des Sciences de 

St. Pötersbourg. Nouv. S6r. T. IH No. 4. 1894. T. IV. 

No. 1. 2. 1893—94. 



YeneichniB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 55 

St. Petersburg. M^moires de rAcad^mie Imp^r. des Sciences de 
St. Pötersbourg. T. XLI No. 2-5. 1893. 

— MaTepia.iH no ApxeoaoriH PoccIh H34aHaeMBie ÜMnepaTopcRoio 
ApxeojrorHHecROH) KoMMHCcieio. IV — XII 1890—1893. 

— O-neTh BmiepaTopcROJi ApxeoJiorHHeKoii Kobimhccih. sa 1889 
(1892). 3a 1890 (1893). 



— HsBtcTiA HMnepaTopcRaro PyccRaro reorpa^HHecRaro 06ii](ecTBa. 
T. XXX BBinycR'B 1-3 1894. 

— OiHeTh nMnepaTopcKaro PyccRaro reorpa«HHecRaro 06iiiiecTBa 
3a 1893 ro4'B. (1894). 



— Die erste Allrussische Hygienische Ausstellung vom 21. Mai 
bis 10. October 1893 veranstaltet von der Gesellschaft zur 
Wahrung der Volksgesundheit unter Aegide ihres Ehrenpräsi- 
denten, Sr. Kais. Hoheit des Grossfürsten Paul AJexandrowitsch. 
Nach seinen Correspondenzen im „St. Petersburger Herold" 
von W. Dörr. 1894. 

Santiago. Actes de la Soci^tä Scientifique du Chili fond^e par 
une groupe de Frangais. T. ü. Uvr. 4. 1894. T. IH Uvr. 1/5 
1893—1894 T. IV livr. 1—3. 1894. 

— Republica de Chile. Anales de la Universidad. T. LXXXV 
Entr. 22.»-24.» Febrero - Abril de 1894. T. LXXXVH — 
T.YYYTX Entr. 26», 26*, 28% 30», Mayo, Junio, Agosto, Setiem- 
bre de 1894. 

Säo Paulo. Boletim da Commissäo Geographica e Geologica do 
estado do S. Paulo. No. 8. 1891. No. 9. 1893. 

— Commissäo Geographica e Geologica do estado de S. Paulo. 
Secfäo metereologica. Dados climatologicos do anno de 1891. 
1892. (1893). 

Schaffhansen. Neujahrsblatt des Kunstvereines und des Histo- 
risch-Antiquarischen Vereines zu Schaffhausen. 1892 (1893). 

— Historisch - Antiquarischer Verein des Kantons Schaff hausen. 
Lang, Robert: Das Collegium humanitatis in Schaff hausen. 
Teü L Leipzig 1893. 

Sdunalkalden. Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Ge- 
schichte und Landeskunde. Heft 11875. Heft X 1891. Heft XI 
1892. Supplth. in, Geisthirt Historia Schmalcaldica III, 1885. 
Supplth. V, Geisthirt VI (1887). Supplth. VI Geisthirt, 
2 Bücher addenda (1889). 

Siena. Bollettino Senese di storia patria. Anno I fasc. 1/2 1894. 

Staranger. Stavanger Museums Aarsberetning for 1892. (1893). 



56 Yerzeichniß der im Jabre 1894 eingegangenen Druckschriften. 

Stockholm. KongUga Svenska Vetenskaps-Akademiens handlingar. 
Ba. XXV. I. n. 1892 (1892/3—1893/4). 

— Bihang tili K. Svenska Vetensk.-Akad. handlingar. Bd. XVIII. 
Afd. 1—4. 1893. Bd. XIX Afd. 1-4. 1894. 

— Lefnadtsteckningar öfver kongl. Svenska Vetenskaps Akade- 
miens efter är 1854 aflidna ledamöter. Bd. HI. H. 2. 1894. 

— Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens förhandlingar. 
Arg. 50. 1893 (1894). 

— Meteorologiska Jakttagelser i Sverige utg. af kongl. Svenska 
Vetenskaps -Akademien. Bd. XXXI (Ser. H Bd. 17) 1889. 
Bd. XXXII (Ser. IL Bd. 18) 1890. 

— Sveriges Geologiska Undersökning. Ser. Aa. No. 108. 109. 
Ser. Ab No. 13—15. Ser. Bb No. 7. Ser. C. No. 112. 116—134. 
1891—1893. 

— Sveriges systematisk förteckning öfver oifentliggjorda Arbeten. 
1862—1893 (1894). 

— Geologisk Jordartskarta öfver Hallands Län utg. af Sveriges 
geologiska undersökning. 10 Bl. 

— Observations du magn^tisme terrestre faites k Upsala pendant 
Texploration internationale des r^gions polaires en 1882 — 83, 
calculöes et redig^es par E. Solander. 1893. 

— Traitö analytique des orbites absolues des huit planetes prin- 
cipales par Hugo Gyldön. T. I. 1893. 

— Carl von Linn^s Brefvexling förteckning upprättad af Ewald 
Ährling och tryckt pä Kongl. Vetenskaps Akademiens bekost- 
nad. 1885. 

— Kongl. Vitterheds Historie och Antiquitets Academiens M&nads- 
blad. Bd. Vn Arg. 20. 1891 (1891—93). 

— Antiquarisk Tidskrift för Sverige. Deel XI, H. 5. o. J. 
Strassburg. Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Litteratur 

Elsass - Lothringens hrsg. von dem Historisch - litterarischen 
Zweigverein des Vogesen-Clubs. Jahrg. 11 — X. 1886 — 1894. 
Sydney. Report of the Meeting of the Australasian Association 
for the Advancement of Science. IV. Meeting held at Hobart 
1892 (1892). V. Meeting held at Adelaide 1893 (1894). 

— Journal and Proceedings of the Royal Society of New South 
Wales. VoL XXVH. 1893. 

— Annual Report of the Department of Mines and Agriculture, 
New South Wales, for the year 1893 (1894). 



— Records of the Geological Survey of New South Wales. Vol. 
ni p. 4. 1893. Vol. IV p. 1. 2. 1894. 



VerzeiclmiB der im Jahre 1894 eiDgegangenen Drockschriften. 57 

Sydney. Geological Survey of New South Wales. Geological Se- 
ries No. 5 Geology of the Broken Hill Lode and Barrier Ran- 
ges Mineral Field, New South Wales, by J. B. Jaquet. 1894, 

Tokio. Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und 
Völkerkunde Ostasiens. Heft 52-54 (= Bd. VI S. 51—196) 
I. Suppl. zu Bd. VI. Berlin, Yokohama 1894. 



— The Journal of the College of Science, Imperial University, 
Japan. Vol. VI p. 3. 4, 1893—94. Vol. VU p. 1. 1894. Vol. 
Vni p. 1. 1894. 

— Mittheilungen aus der Medicinischen Fakultät der Kais. Japa- 
nischen Universität. Bd. IE No. 1 1893. 

Torgan. Publikationen [von VI ab: Veröffentlichungen] des Alter- 
tums-Vereins zu Torgau. I— VU. 1887—1894. 

— Schild, Erich, Zum 350 jähr. Jubiläum (5. Okt. 1894) der Gar- 
nisonkirche auf Schloss Hartenfels in Torgau. Festschrift. 
Halle 1894. S.-A. [2 Exempl.]. 

Toronto. Annual Report of the Canadian Institute. V. Session 
1892/93 (1893). VH. Session 1893/94 (1894). 

— Transactions of the Canadian Institute. Vol. IQ p. 2 (No. 6) 
1893. Vol. IV p. 1 (No. 7) 1894. 

Trondlijem. Det Kongelige Norske Videnskabers Selskabs Skrif- 

ter 1891 (1893). 1892 (1893). 
Tttfto CoUege, Mass. Tufts College Studies. No. 1—3. 1894. 
Törin. Atti della Reale Accademia delle scienze di Torino. Vol. 

XXIX 1893—94 (1894). 

— Memorie della R. Accademia delle scienze di Torino. Ser. 11. 
Vol. XLm 1893. Vol. XLIV 1894. 

— Osservazioni meteorologiche fatte nell' anno 1893 all' Osser- 
vatorio della R. Universitä di Torino. 1894. 

— BoUetino dei Musei di Zoologia ed Anatomia comparata della 
R. Universiti di Torino. Vol. IX. No. 171. 1894. 

üpsala. Bulletin of the Geological Institution of the University 
of Upsala. Vol. I 1892—93 (1894). 



Bulletin mensuel de TObservatoire mitiorologique de rilniver- 
8it4 d'Upsal. Vol. XXV. 1893 (1893—1894). 
App. Akerblom, Ph. De Temploi des Photogrammitres pour 
mesurer la hauteur des nuages. 1894. 



Nova Acta Regiae Societatis Scientiarum Upsaliensis. S. m. 
Vol. XVI 1893. 



58 VerzeichDiB der im Jahre 1894 eingegangenen DruckschrifteB. 

Utrecht. Onderzoekingen gedaan in het Physiologisch Laborato- 
rium der Utrecht'sche Hoogeschool. Uitg. door Engelmann 
en Pekelharing. 4. Reeks Deel JJI Afl. 1. 1894. 

Washington. Eeport of the Commissioner of Education for the 
year 1890-91. Vol. I p. I. Vol. TL p. H. HI. 1894. 

— Report of the Secretary of Agricultnre for 1892 (1893). 

— Bulletin of the United States National Museum. No. 43 — 46. 
1893. 

— Proceedings of the United States National Museum. Publ. un- 
der the direction of the Smithsonian Institution. VoL XV 
1892 (1893). 

— Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian 
Institution showing the Operations . . . of the Institution to 
July 1891 (1893) — to July 1892 (1893). — Report of the 
National Museum 1890/1891 (1892). 



Report of the Superintendent of the United States Naval Ob- 
aervatory for the year ending June 30, 1893, ib. 1893. 



Unites States Coast and Geodetic Survey. Bulletin No. 26—30. 
1893—94. 



— Annual Report of the United States Geological Survey to 
the Secretary of the Interior. XI. 1889/90. p. 1. 2. (1891). 

Wien. Almanach der Kais. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 
XLin. 1893. 

— Denkschriften der Kaiser! Akademie der Wissenschaften. 
PhUos.-Wst. Cl. Bd. XLU. 1893. 

— Sitzungsberichte der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften. 
Philos.-hist. Cl. Bd. CXXIX. 1893. Mathemat. - naturw. CL 
Abth. I Bd. Cn H. 1— 7. 1893. Abth. n* Bd. CH H. 1—7. 
1893. Abth. rP. Bd. cn H. 1—7. 1893. Abth. m Bd. CH 
H. 1—7. 1893. 

— MittheiluHgen der Praehistorischen Commission der KÄiaerl. 
Akademie der Wissenschaften. Bd. I No. 3. 1893. 

— Archiv für österreichische Greschichte. Hrsg. v. der zur Pflege 
vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission d. K. Ak. 
d. W. Bd. 78, 2. Hälfte. 1892 Bd. 79, 1. 2. Hälfte. 1892 und 
1893. Bd. 80, 1. Hälfte. 1893. 

— Mittheilungen aus dem Vaticanischen Archive. Hrsg. von der 
Kaiserl. Akad. d. Wiss. Bd. H. 1894. 



VerxeichniB der im Jabre 1894 eingegangenen Druckschriften. 59 

Wien. Jahrbücher der k. k. Central- Anstalt für Meteorologie und 
Erdmagnetismus. N. F. Bd. XXTX. Jahrg. 1892 (1894). 

— Meteorologische Zeitschrift. Jahrg. X. H. 12. 1893. Jahrg. XI. 
H. 1—11. 1894. 



— Astronomische Arbeiten des k. k. Gradmessnngs-Bnreau. Bd. V 
Längenbestimmnngen 1893. 



Verhandlungen d. k. k. Zoologisch -Botanischen Gesellschaft in 
Wien. Bd. XLm 3. 4. Quart. 1893. Bd. XLIV 1. 2. Quart. 
1894. 



Abhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Bd. VI 
2. Hälfte. Text u. Atlas 1893. Bd. XV Heft 4. 5. 6. 1893. 
Bd. XVII Heft 3. 1893. 

Jahrbuch der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Bd* XTiTTT 
Jahrg. 1893. Heft 2—4. Bd. XLIV Jahrg. 1894 Heft 1. 
Verhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 1893. 
No. 11—18 Jahrg. 1894 No. 1—9. 



Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederoesterreich. 
Jahrg. XXVI 1892 (1893). 

Topographie von Niederösterreich hrsg. v. Verein f. Landes- 
kunde von Niederosterreich. Bd. HI Heft 12. 13. 1893. 



— Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines an der Uni- 
versität Wien für d. Jahr 1893/94 (1894). 



— Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher 
Kenntnisse in Wien. Bd. I— XXXIV. 1862—1894. 



Wiesbaden. Annalen des Vereins für Nassauische Altertums- 
kunde und Geschichtsforschung. Bd. XXVI. 1894. 



— Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Jahrg. 

XLVn. 1894 
Woxms. Soldan, F., Die Zerstörung der Stadt Worms im Jahre 

1689. Im Auftrage der Stadt Worms dargestellt. 1889. 



60 VerzeichniB der im Jahre 1894 eingegaDgenen Druckschriften. 

Worms. S 1 d a n , F., Beiträge zur Geschichte der Stadt Worms. 
Vereinsgabe des Alterthumsvereines zu Worms. 1890. 

— Roth, F.W. E., Die Bnchdruckereien zu Worms a. Rhein im 
XVI. Jahrhundert und ihre Erzeugnisse. Vereinsgabe des 
Alterthumsvereines zu Worms. 1892. 

— Die Hafen- und Uferbauten zu Worms 1890/93. Mit geschicht- 
licher Einleitung, Tafeln und Abbildungen im Text. 1893. 

— Johann Friedrich Seidenbender's Vorschläge für die Wieder- 
aufrichtung der Stadt Worms nach der Zerstörung derselben 
durch die Franzosen i. J. 1689. Eingel. und hrsg. v. Prof. Dr. 
August Weckerling. Vereinsgabe des Wormser Alter- 
thumsvereines. 1894. 

Würzbnrg. Sitzungsberichte der Physikalisch-Medicinischen Gesell- 
schaft zu Würzburg. Jahrg. 1893 No. 7—11. Jahrg. 1894 No. 1—4. 

— Verhandlungen der Physikalisch - medicinischen Gesellschaft zu 
Würzburg. Bd.XXVn No.5 1893. BiXXVni No. 1 1894. 



— Archiv des Historischen Vereines von Unterfranken undAschaifen- 
burg. Bd. XXXm 1890. 

— Jahresbericht des Historischen Vereins von Unterfranken und 
AschaflFenburg für 1889 (1890). 

ZUrlch. Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. 
Bd. XXm Heft 6. Leipzig 1894. 



— Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in ZüricL 
Jahrg. XXXVm 1893 Heft 3/4. Jahrg. XXXIX 1894 Heft 1. 2. 

— Astronomische Mittheilungen. Von Dr. Rudolf Wolf. [Aus 
d. Vierteljahrsschrift d. Naturf. Ges. in Zürich besonders abgedr.] 
81. 82. 1893. 83. 84. 1894. 

Zwickau. Mitteilungen des Altertumsvereines für Zwickau und 
Umgegend. Heft IV. 1894. 



B. Anderweitig eingegangene Sctiriften. 

Acta mathematica. Journal r^dig^ par G. Mittag-Leffler. 

Bd. XVII Heft 3/4. Stockholm 1893. Bd. XVm Heft 1—3. 

Ebend. 1894. 
Ador, E. ; Jean-Charles Gallissard de Marignac. Notice biographique. 

[Tir6 des Archives des sciences physiques et naturelles.] Genfeve 

1894. 



YerzeichoiB der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 61 

Allscans mit Berücksichtigung von WoKram's von Eschenbach 
Willehalm. Hrsg. von G. Rolin. Leipzig 1894. 

Arklr, Nordiskt Medicinskt, redig. och utgifvet af Axel Key. 
N. F. Bd. IV H. 2. Stockholm 1894. 

Arnoux, Gabriel, Arithm^tique graphique. Les espaces arithm^tiques 
hypermagiques. Paris 1894. 

Beilsteln, F., Handbuch der organischen Chemie. 3. Auflage. Bd. 11 
Lief. 4r-17 (= Lief. 29—42). Hamburg und Leipzig 1893. 1894. 

Brill, A., und M. Noether, Die Entwicklung der Theorie der 
algebraischen Functionen in älterer und neuerer Zeit. (Aus d. 
Jahresbericht der Deutschen Mathematiker -Vereinigung Bd. IH 
1892/93, hrsg. v. W. Dyck und E. Lampe. Berlin 1894.) 

Bruder, G., Die Gegend um Saaz in ihren geologischen Verhält- 
nissen geschildert. Mit einer geologischen Karte und einer 
Tafel geologischer Durchschnitte in Farbendruck. Saaz 1893. 

Bachenaii,Frz.,Flora der Nordwestdeutschen Tiefebene. Leipzigl894. 

Bulletin des publications nouvelles de la librairie Gauthier- Villars 
et fils. Ann^e 1894 trim. 1/2. 

Caylay , Arthur , Collected mathematical papers. Vol. VII. Cam- 
bric^e 1894. 

Darboux, Gaston, Lebens sur la th^orie g^n^rale des surfaces et 
les applications g^oin^triques du calcul infinitesimal. T. lU 
fasc. 3. Paris 1894. 

Galllei, Galileo, Opere. Edizione nazionale sotto gli auspicii di 
S. M. ü Re dltaUa. Vol. IV. Firenze 1894. 

GOttert, G. A., Lösung des 210jähr. Rätsels der Schwerkraft, mit 
Atlas. Posen o. J. 

Oolgi, CamiUo, Untersuchungen über den feineren Bau des cen- 
tralen und peripherischen Nervensystems. Aus dem Ital. über- 
setzt von R. Teuscher. Text und Atlas. Jena 1894. 

Harperath, L., Die Welt-Bildung = Chemische Briefe V. Köln 1894. 

Hang, H., Vergleichende Erdkunde und alttestamentliche geo- 
graphische Weltgeschichte. (Text- und Karten-Heft.) Gotha 1894, 

Hertz, Heinr., Gesammelte Werke. Bd. HE Die Prinzipien der 
Mechanik. Leipzig 1894. 

Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik. Hrsg. v. Emil 
Lampe. Jahrg. XXTTT 1891 Heft 1-3. 1894. 

Jomal de sciencias mathematioas e astronomicas publ. pelo F. Gomes 
Texeira. Vol. XI No. 6. Coimbra 1893. Vol. XH No. 1 
ib. 1894. 

Journal, BufPalo medical and surgicaL No. 391 = Vol. YYYTn 
No.9. Buffalo 1894. 



62 VerEeichnifi der im Jahre 1894 eingegangenen Drackschriften. 

Isola, J. Gr., Storia delle lingue e letterature romanze. Parte HI 

disp. 2\ Genova 1894. 
Eaisermemorandum, Das, der Siebenbürger Rumänen vom 1. Joni 

1892. [Bukarest.] — Zur Siebenbürgisch - Rumänischen Frage 

[Bukarest 1894]. 
Klein, F., Riemann'sche Flächen. I. 11. Gottingen 1892. 

— Einleitung in die höhere Geometrie. Ausgearb. v. Schilling. 
I. n. Göttingen 1893. 

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— lieber die hypergeometrische Function. Vorlesung, gehalten im 
"Wintersemester 1893/94, ausgearbeitet von E. Ritter. Göt- 
tingen 1894. 

Koelliker, A. von, Der feinere Bau und die Functionen des sym- 
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tomischen Gesellschaft auf der achten Versammlung in Straß- 
burg V. 13.— 16. Mai 1894.] 

— lieber die feinere Anatomie und die physiologische Bedeutung 
des sympathischen Nervensystems. [S.-A. aus Wiener klinische 
Wochenschrift. Jahrg. 1894 No. 40. 41.] 

Kövtogj K, Zk,^ 9ikoloyi7ial xaQatfiQi^öeig 6vyxeliievat ix fi€(f&v 

diio xal etxoöiv. TBvjpg I. ^A^vrfiiv 1894. 
Laisant et Humbert, Communication sur Tötat d'avancement 

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Lemoine, E., Nuevo medio de obtener förmulas en la geometrfa 

del tridngulo. [S.-A. aus El Progresso matematico.] 

— Application au t^trafedre de la transformation continue. — Notes 
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aus Association fran^aise pour Tavancement des sciences. 22. 
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Lummer, lieber die Ziele und die Thätigkeit der Physikalisch- 
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lungen des Vereins zur Bef. des Gewerbfleißes.] Berlin 1894. 

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— The principles of elliptic and hyperbolic analysis. Boston o. J. 
Medllcott, H.B. and W.F. Blanford, A manual of the G^ology 

of India. ü. edition by R. D. Oldham. Calcutta 1893. 



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Leipzig 1894. 

Mitthellangen, Petermanns, aus J. Perthes Greogr. Anstalt. Jahr- 
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MflUer, Max, An oflPering of sincere gratitude to my many friends 
and fellowlabourers for their good wisches on the first of 
September 1893 the fiftieth anniversary of my recciving the 
Doctors Degree in the University of Leipzig, o. 0. u. J. (1893). 

Nachrichten über Geophysik. Hrsg. v. J. Berringer und Joh. 
F. Fehlinger. Bd. I 1894 No.2. Wien 1894. 

Natnre. A weekly illustrated Journal of science. Vol. XTiTX 
No. 1257—1278. Vol. L No. 1279-1304. Vol. LI No. 1305-1311. 
London und New York 1894 

Oettingen, A. von, Meteorologische Beobachtungen, angestellt in 
Dorpat. Bd. VI Heft 2 (Jahrg. XXVII). Jurjew 1893. 

Pinchot, Gifford, Biltmore Forest, the property of Mr. George 
W. Vanderbilt , an account of its treatment and the results of 
the first year's work. Chicago 1893. 

Plana, J., Theorie du mouvement de la lune. T. I — ^m. Turin 1832. 

npa34H0BaHie HMnepaTopcKHM'B RasancKHM'B yHHBepcHTeToiirB 
cTOJLtTHeü ro40Bii^HU 4IIH po>K4eHiH H. n. •Io6aHeBGRaio. 
1793—1893. KasaHB 1894. 

Slefler, S., Die Präcisions-TJhren mit vollkommen freiem Echappe- 
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Sletschel, H., Stand der Wohnungs - Hygiene in Beziehung zur 
Luft. Rede, geh. an der Techn. Hochschule. Berlin 1894. 

ÜOgcl, Franz, Ableitungen arithmetischer Reihen. — Die Ent- 
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[SS.-AA. aus Arch. d. Math. u. Phys. 11. R. T. IX. Greifswald 
1890.] Ueber den Zusammenhang der Facultäten - Coefficienten 
mit den Bernoulli*schen und Euler'schen Zalen. — I. Darstel- 
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Ableitungen von Identitäten. [SS.-AA. aus Arch. d. Math. u. 
Phys. n. R. T. X. Greifswald 1891.] 

Rndlo, Ferd., Erinnerung an Moritz Abraham Stern. Zürich 1894. 

Sanchez Moguel, Ant., Naturaleza politica y literaria de las cortes 
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en la universidad central. Madrid 1894. 



64 Verzeichnii der im Jahre 1894 eingegangenen Druckschriften. 

Schmitt, John, D^claration au public. (Corfoa 1893.) 

Schuchardt, Hugo, An Aagust Leskien znm 4. Jnli 1894. 

Schur, W., lieber den von Herrn Prof. Newcomb gemachten Vor- 
schlag, die Oppositionen der großen Planeten an Heliometern 
za beobachten. — Untersachungen über die Bahn des Doppel- 
sterns 70 Ophiuchi. [SS.-AA. aas Astronom. Nachrichten Bd. 136.] 

Schwalbe, B., lieber wissenschaftliche Fachlitteratnr und die Mittel, 
dieselbe allgemein und leicht zugänglich zu machen. [S.-A. aus 
Central-Organ f. d. Interessen des Bealschulwesens.] Berlin o. J. 

Sonto, A. do, M. R. da Silva Pinto, J. Pinto de Azevedo, A. J. Fer- 
reira da Silva, Relation m^dico - legale de l'affaire XIrbino de 
Freitas. tä. fran^aise. Porto 1893. 

Steenstmp, J., Det störe s0lvfund ved Gundestrup i Jylland i 1891. 
[S.-A. aus Oversigt over det Kongel. Danske Videnskabernes 
Selskabs Forhandlingar og dets Medlemmers Arbejder i Aaret 
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Stevens, C. Ellis, Sources of the Constitution of the United States 
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libri apocryphi. Ed. Aug. Dillmann. Berol. 1894. 

Teza, Emilio, Xln altra occhiata al „Codex Cumanicus^. [Aus 
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Thomsen, Yilh., D^chifFrement des inscriptions de TOrkhon et de 
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Threlkeld, L. E., An Australian language as spoken by the Awa- 
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mano A. Michela. Torino 1890. 

— La fonografia universale Michela. o. 0. u. J. 

Wilde, Henry, On the origin of elementary substances and some 
new relations of their atomic weights. lieber den Ursprung 
der elementaren Körper und über einige neue Beziehungen ihrer 
Atomgewichte. London, Paris, Berlin 1892. 



Gedächtnisrede auf Georg Haussen. 

Von 

Onstar Colin. 



Der Tod hat unserer Gesellschaft in ihrem letzten Jahre von 
denen, die als hier Lebende ihr näher zugehörten, zwei teure 
Mitglieder geraubt — kurz nacheinander in wenigen Wochen, 
aber in weitem Abstände der Jahre, die er ihnen gegönnt. 

Der Jüngere ist uns in scheinbar blühender Kraft und unge- 
brochenem Lebensmute plötzlich hinweggenommen, eine erschüt- 
ternde Mahnung für die Ueberlebenden. Der andere war längst 
über die Grenze hinaus , die der Psalmist dem Lebensalter der 
Menschen — für seine wie für unsere Zeit — gezogen; alle Jubi- 
läen des Greisenalters hatte er standhaft über sich ergehen 
lassen, darunter eines und ihm das liebste, das wohl noch keiner 
vor ihm gefeiert ; am Ende aber war die Bürde des Alters schwer 
geworden, und er sehnte sich nach Erlösung. Doch selbst in 
diesen letzten Zeiten brach immer wieder durch die Abendwolken 
siegreich die Sonne seines Humors, und es war wie sonst ein 
Genuß, seinen Worten zu lauschen. 

Die Hälfte dieses langen Lebens*) hat unserm Göttingen 
gehört, und die Treue, die er Göttingen gehalten, ist durch eine 
zeitweilige Schwankung nur um so fester geworden, da er, wie von 
einem lirtum geheilt, hierher zurückgekehrt. In dem Jahrhundert, 
da die Entwicklung großer Städte auch für Deutschland gleichsam 
ein Naturgesetz geworden, ja in der Stadt geboren, welche unter 
den deutschen lange die einzige gewesen, die auf solchen Namen 
Anspruch erheben konnte, — ist er selber ein echter Kleinstädter 
geblieben. So sehr, daß zuletzt sogar Göttingen anfing, ihm zu 
großstädtisch zu werden — was doch viel sagen will. 



1) Geboren 81. Mai 1809 zu Hamburg, gestorben 19. Dezember 1894 zu 
Göttingen. 
HiehiielitMi; gMekftftL ]litth«11angti 1895, 5 



66 Oastav Gohn, 

Obwohl in Hamburg aufgewachsen, hat er von früh her bis 
ans Ende sich als Kind des schleswig-holsteinischen Landes ge- 
fühlt, aus dem seine Eltern gekommen waren. Hier herrschte 
noch durchaus die alte Zeit. Die Schwierigkeit der staatsrecht- 
lichen Verhältnisse trug das ihrige dazu bei, daß die Leute dort 
in der Liebe zu ihrer Eigenart desto enger zusammenhielten, daß 
die Mannigfaltigkeit des Sondertümlichen sich konservierte, von 
welcher Haussen einmal sagt, die Verschiedenheit sei so groß, 
daß ein Mann, der in seinem Bezirke vollkommen orientiert ist, 
oft schon in dem nächstangrenzenden Distrikt eine terra incognita 
vor sich hat*). 

Und doch, oder eben darum, würde es nicht viel bedeuten, 
wenn man ihn, wie das heute üblich, dadurch charakterisieren 
wollte, daß man ihn als Schleswig -Holsteiner bezeichnet. Man 
braucht aus demselben Fache nur den andern zu nennen, der auch 
ein Schleswig -Holsteiner war — Lorenz Stein. Dieser ganz 
und gar für die weite Welt gemacht, in jungen Jahren auf E^eisen 
in fremden Ländern, bald in das Getriebe der österreichischen 
Hauptstadt gezogen, wo er in die modernsten Entwicklungen der 
heutigen Volkswirtschaft selbstthätig eingriff, froh der Wirkung 
auf Menschenmassen, wozu ihm die Rede üppig und phantasievoll 
floß, ein kühner konstruktiver Kopf, abgeneigt den Einzelheiten 
und ihrer Genauigkeit, ein Denker, der sein Fach hinaus in das 
Allgemeinste erweiterte. Haussen, auf die nächste Wirklich- 
keit konzentriert, die Dörfer der Heimat mit dem Wanderstab 
durchforschend, im Hause des Bauern und des Handwerksmannes 
einsprechend und in der Zwiesprach das Leben erkundend; wohin 
immer dann der Beruf ihn führte, auf diesen Grund menschlichster 
Annäherung seine Wissenschaft aufbauend, daher sich von Anfang 
an sein Arbeitsgebiet streng abgrenzend, in der Einzelforschung 
wurzelnd, hier ganz und gar Herrscher; allem Abstrakten abge- 
wandt, ausgebreiteter Fruchtbarkeit, kühnem Gedankenfluge in 
Leben und Wissenschaft mit Befremden zuschauend, wo nicht mit 
Mißbehagen. In seinem Eigensten aber so gänzlich aufgehend, 
daß Studierstube und Anschauung des Wirklichen täglich einander 
die Hand reichten. Daher auch keinerlei Neigung übrig für jene 
Betriebsamkeit, die durch ein maßloses Excerpieren und Sammeln 
eine Fülle von Dingen sich aneignet, zu deren Besitz sie doch 
niemals gelangt — kein Sinn für die Polyhistorie , die von allem 
weiß und nichts ergründet noch weniger erlebt hat. 

1) Das Amt Bordesholm. £ine statistisdie Monographie apf historischer 
Grundlage (1842) S. V. 



Ged&chtniBrede auf Georg Hansseit 67 

IL 

Durch Ran ist er den wirtschaftlichen Studien gewonnen 
worden, nachdem er, zunächst um der Eechtswissenschaft willen, 
von dem Gymnasium seiner Vaterstadt (1827) nach Heidelberg 
gekommen war. Noch entschiedener scheint ihn dann (nach jenem 
Ereignisse, das Rau tragisch, er selber immer heiter ansah) ein 
Aufenthalt im Württembergischen der Landwirtschaft zugeführt 
zu haben. Li Kiel weiterstudierend und bald habilitiert, wendet 
er dieses Lxteresse den Herzogtümern zu: bereits im Jahre 1832 
tritt er mit einer historisch-statistischen Darstellung der Lisel 
Fehmam sowie mit statistischen Forschungen über das Herzogtum 
Schleswig auf. Nicht lange danach, in den Jahren, da er £am- 
merrat in der deutschen Abteilung des General-Zollkollegiums zu 
Kopenhagen ist, folgen die Abhandlungen, welche Anfang und 
Eckstein seiner agrarhistorischen Forschungen bilden — „Ansichten 
über das Agrarwesen der Vorzeit''. 

Oluffsen, ein dänischer Feldmesser, hatte einige Jahrzehnte 
zuvor in Jütland und Schleswig Flurmessungen vorgenommen, 
welche die ältere Entwicklung der Dorfverfassung und des länd- 
lichen Eigentums offen legten. Haussen hat diese Arbeiten 
eines Technikers in ihren historischen und ökonomischen Zusammen- 
hang eingereiht; er hat sofort bemerkt, daß hier keineswegs eine 
Sondertümlichkeit des dänischen Altertums vorliege; auch daß es 
nicht bloß eine gemeinsam germanische Entwicklung sei, daß viel- 
mehr weit über Europa hin und nach Asien hinein das gleiche 
Gesetz der Entwicklung nachzuweisen sei. Er zeigt, wie es ge- 
kommen ist, daß an dem Lande, welches ursprünglich der Gesamt- 
heit gehörte, durch eine Reihe von Zwischengliedern hindurch 
private Nutzung, privates Eigentum entstand. Er macht hier- 
durch, was in den Postulaten des Naturrechts sich schroff gegen- 
übersteht, zu Teilen einer historischen Reihe, in welcher die 
verschiedenen Gestaltungen des Rechts aus ihrem wirtschaftlichen 
Untergrunde begreiflich werden. Es ist derselbe wirtschaftliche 
Untergrund, den Tacitus in dem Gegensatze der ältesten deutschen 
Landwirtschaft zu der gleichzeitigen römischen erkennt — dort 
die amplitudo soli, hier das labore contendere (ein Gegensatz, den 
noch Waitz, D. Verf.-Gesch. I, 2. Aufl. 1865, 136, so merkwürdig 
mißverstanden hat) — der Gegensatz von extensiver zu intensiver 
Elultur. Hier knüpfen denn auch Hanssens fernere Forschungen 
an; hierher gehört die Untersuchung der älteren Feldsysteme, 
der Nachweis der wilden Feldgraswirtschaft als der ältesten Be- 
triebs^peeise der Landwirtschaft. * 

5* 



68 Oastav Gohn, 

Hier hat er seine Hütte aufgeschlagen; von hier ans ist er 
der Gegenwart näher gertickt, hat die Entstehung der nordost- 
deutschen Rittergüter, abermals auf dem Boden der engeren 
Heimat fußend, hat damit zusammenhängend die Anlässe der Leib- 
eigenschaft und ihrer Aufhebung gezeigt. 

Der Ursprung der historischen Schule aus dem Schöße der 
Romantik und der Gegenwirkung gegen das Zeitalter der Revo- 
lution hat uns daran gewöhnt, in dem Historischen nur die eine 
Seite zu sehen — die Versenkung in die Vergangenheit und die 
Betonung ihres Rechtes. Doch das Wesen des Historischen ist 
fortschreitendes Werden ebenso gut wie Anknüpfung an das 
Gewordene. Durchaus im letzteren Sinne hat Haussen seine 
agrarhistorischen Ergebnisse auf die Gegenwart angewendet. Er 
verlangte für seine Zeit mit großer Bestimmtheit die Lösung der 
alten Gebundenheit des Grundeigentums. Li seinen Vorlesungen 
über Volkswirtschaftspolitik bildete dieses li[apitel einen Haupt- 
gegenständ; hier erschien die Agrarhistorie gleichsam nur als 
Vorarbeit für diesen praktischen Zweck. Und so in seinen Ge- 
sprächen. Als wir eines Tages, Haussen, Wilhelm Weber u. a., 
zum Rohns hinaufgingen, da blieben wir an der Ecke des neuen 
Koppelweges stehen (der danach durch die steinerne Bezeichnung 
als „Ringstraße" vollends modernisiert worden ist), und Haussen 
demonstrierte, wie er gerne that, den ökonomischen Segen dieser 
Reform, der vielmehr von Weber unter heftigen Gestikulationen 
bestritten wurde. 

Der Freiherr von Haxthausen hat Hanssens Forschungen 
romantisch verwertet, als er in den rohen Formen des russischen 
Gemeindebesitzes die parallele Erscheinung zu der europäischen 
Vorzeit entdeckte. Diese Romantik haben die Slavophilen ins 
Russische übertragen und uns dadurch gedankt, daß sie von dem 
nationalen Kleinod des Gemeindebesitzes auf den „faulen Westen" 
herabschauten. 

Solchen Mißverständnissen gegenüber ist es gerade Haussen 
gewesen, der aus seinen historischen Arbeiten den Lehrsatz ge- 
zogen hat, auf den er immer wieder zurückkam — daß für ver- 
schiedene Stufen der wirtschaftlichen Kultur verschiedene Listi- 
tutionen angemessen sind. Er ist der erste echte Wirtschafts- 
historiker in der deutschen Wissenschaft. Ein echter Historiker 
auch in dem Sinne, daß er die Gegenwart verstand, sie zu gut 
verstand, um die Lücken ihres Daseins mit den Fetzen histori- 
scher Gelehrsamkeit zu stopfen. Ein echter Historiker nament- 
lich im Sinne des Charakters , welcher zu sicher gefestet ist, um 



Oed&chtnisrede auf Georg Hanssen. 69 

in dem Wellenschlag der Geschichte das Wellenspiel der eigenen 
üeberzeagong sich spiegeln zu lassen. 

Freilich, zu dem, was in der Wissenschaft dennoch kommen 
mußte, was nur die folgerechte Fortentwicklung dieser ersten 
wirtschaftshistorischen Thaten war, gelangte er nicht, weü seine 
Natur zu sehr darauf drang, festen Boden unter den Füssen zu 
behalten, klare Anschauung des Wirklichen zu haben. Ihm lagen 
die allgemeineren rechts- und wirtschaftsphilosophischen Fragen, 
denen man auf die Dauer nicht aus dem Wege gehen konnte, 
ebenso fern wie die Erweiterung der historischen Betrachtung 
über sein Sondergebiet hinaus. Vollends fremd blieben seinem 
Wesen die Abenteuer, die zu den uferlosen Gewässern der Urge- 
schichte lockten und zu den Nebeln des Mutterrechts. 

In seiner besonderen Art hat Haussen an einer bedeutsamen 
Wendung unserer neueren deutschen Nationalökonomie mitgewirkt, 
die an die Traditionen der ältesten Schulen des Faches anknüpfte. 
Es ist das, was man die ethische Richtung nennt. Im Gegensatze 
zu manchen Verirrungen unserer Wissenschaft betont sie, daß der 
wirtschaftliche Verkehr als ein Verkehr von Menschen nicht phy- 
sikalischen Gesetzen, sondern Sittengesetzen unterthan sei; daß 
der Mensch das Maß aller wirtschaftlichen Dinge ist; daß die 
Beziehungen der Volksgesamtheit zur Güterwelt durch Normen 
bedingt sind, die durch die Sitte, das Recht, die historischen In- 
stitutionen ihre Gestalt empfangen. Geschrieben hat Haussen über 
derartige Dinge niemals; aber durch sein Leben hat er ein Denk- 
mal gesetzt nach seiner Weise, da Leben und Wissenschaft bei 
ihm sich in so einziger Art durchdrangen. 

m. 

Wie hätte dieser Mann auf seine Schüler nicht in hervor- 
ragendem Grade einwirken sollen! ... In einem freundlich ge- 
meinten Nachruf ist neulich diese Seite seiner Thätigkeit eher 
als die negative Seite seines Wesens dargestellt worden. Jener 
Nachruf führt uns in den Berliner Hörsaal, in die Berliner Sprech- 
stunde und zeigt uns den enttäuschten Schüler. Ja freilich, es 
war damals eine andere Zeit. Seminarien wie heute gab es in 
unserem Fache noch nicht; jeder, der etwas lernen wollte, ging 
»einen eignen Weg. Konnte er selber eine druckfähige Arbeit 
nicht herstellen, so gab es keinen Professor, der sie druckfahig 
machte. Haussen war der letzte, der für solche künstliche 
Züchtung Sinn hatte. Ihm war alles Gemachte, alles Gequälte aufs 



70 Gustav Gohn, 

tiefste zuwider. Sein eigenes Wesen war alles andere als eine 
auf den Zweck eingespannte Betriebsamkeit. Dafür war ihm 
geblieben die Lässigkeit des tiefgründigen Humors, der bei jener 
Betriebsamkeit — wenn er überhaupt jemals dagewesen — zu 
Schanden wird. Ihm quoll es aus eigener Seele, Es sollte auch 
anderen aus eigener Seele quellen. 

Auf diese Art hat er Scharen von treuen Schülern um sich 
gesammelt, die es ihm heute noch gedenken. Vor einigen Jahren 
hat ein Oester reicher in der „Allgemeinen Zeitung" davon erzählt, 
vne der verehrte Meister mit seinen Zuhörern nach den Dörfern 
hier in der Runde hinausgewandert ist, wie er sie dabei An- 
schauung und Erkenntnis des Wirtschaftslebens gelehrt hat. Und 
es war mehr als das Fach allein. In Italien begegneten letzthin 
reisende Göttinger einem namhaften Staatsmanne des Ostens, der 
um die Mitte des Jahrhunderts hier studiert hatte. Die Erinnerung 
an Göttingen war ihm die Erinnerung an Haussen. „Diesem 
Manne", sagte er, „verdanke ich alles, was ich geworden bin". 
Mehrere Persönlichkeiten, welche in den letzten Jahrzehnten ent- 
scheidenden Anteil an der Leitung der finanziellen und wirtschafts- 
politischen Dinge unseres Vaterlandes genommen und dabei — was 
immer dem thätigen Manne so wohl ansteht — einen unverkenn- 
baren Zug zur Wissenschaft bekundet haben, sie fühlen sich 
heute noch unserm Meister dankbar verbunden ; denn er war auch 
ihr Meister, er hat sie zu diesen Studien geführt. 

Es mag sein, daß die Uebersiedelung in die große Stadt, wo 
er überhaupt nicht in seinem Elemente war, für seine Lehr- 
thätigkeit eine ungünstige Wandlung herbeiführte. Daß er sich 
auch dort mit der ganzen reinen Menschlichkeit seines Wesens 
dem Jüngern erschloß, das habe ich selber jahrelang erfahren. 

IV. 

Das Berliner Intermezzo dauerte von 1860—1869. Berlin war 
mit seiner Bevölkerungszahl damals von der ersten Million noch 
weiter ab als heute von der zweiten. Die Entfernungen waren 
um vieles kleiner als jetzt. Er wohnte an der Potsdamer Brücke, 
eine halbe oder eine ganze Stunde näher zum Mittelpunkte der 
Stadt als heutzutage die meisten Gelehrten — für damalige Zeit 
schon ziemlich entfernt. Dennoch pflegte er sich zu beschweren 
über die weiten Wege, wie mühsam es sei, die Bekannten zu er- 
reichen. Das sei in einer kleinen Stadt doch so viel besser. 

Die neue Zeit für das deutsche Staatswesen brach an. Aber 
das, was Berlin emporhob, schien seine Scheu vor dem groß« 



Ged&chtiiisrede auf Georg Hanssen. 71 

städtischen Leben zu steigern. In Freiborg i. B., damals einer der 
kleinsten der deutschen Universitäten, starb Mangoldt im Frühjahr 
1868; Hanssen sprach ernsthaft zu mir davon, daß er Lust hätte, 
Berlin mit Freiburg zu vertauschen. Ein Jahr später, als Helffe- 
rich in München Hermanns Nachfolger geworden, war er wieder 
in Gßttingen. Der neuen Reichshauptstadt war er, sozusagen, aus 
dem Wege gegangen. Er hat sie meines Wissens nie wieder 
gesehen. — 

Es ist für einen Lehrer der Staatswissenschaften so reizvoll 
und so lehrreich, mit der Wirklichkeit des Staatslebens sich zu 
berühren. Es hat bei uns selten einen nennenswerten Gelehrten 
des Faches gegeben, der dieser Teilnahme sich verschlossen hätte. 
Auch die historische Richtung des Faches ist ihr keineswegs ab- 
hold gewesen. Umgekehrt vielmehr haben oft, wie bei der Ge- 
schichtsforschung überhaupt, die Gesichtspunkte der praktischen 
Politik einen herzhaften Bund mit den Literessen der Gelehrsam- 
keit geschlossen. 

Aber die Art der TeUnahme war bei den einzelnen verschie- 
den. Es gab Zeiten, da ^die Großen der Erde die Männer der 
Wissenschaft suchten. „Was sagt Schlözer dazu?" fragte der 
Kaiser in Wien. Und einen andern Göttinger jener Tage fragte 
der erste Alexander von Rußland: »Wie kann ich meine Völker 
glücklich machen?^ worauf dieser antwortete: »Majestät, lesen 
Sie meine Schriften.** 

Unterdessen sind die Zeiten andere geworden. Die Großen 
finden immer seltener Geschmack an der Wissenschaft und ihren 
Vertretern. Die Gelehrten ihrerseits haben durch die Umgestaltung 
des Jahrhunderts andere Wege gefunden, in die Wirklichkeit ein- 
zugreifen. Bei denkwürdigen Thaten für die Entwickelung des 
freien Staatswesens sind sie es gewesen, welche die Fackel voran- 
getragen haben. Wir brauchen nur an die Göttinger Sieben, an 
die Paulskirche, an den preußischen Verfassungskonflikt zu denken. 
Ja, ihr eigentlicher Beruf für das neue Staatsleben scheint darin 
bestanden zu haben, Bahn zu brechen im Kampfe mit der alten 
Ordnung, um dann mehr und mehr in den Hintergrund zurückzu- 
treten und anderen die Wirksamkeit in Versammlung, Verein, Par- 
lament zu überlassen. So scheint es namentlich in den letzten 
Jahren, da sich die Enttäuschungen häufen in den Erlebnissen des 
freien Staatswesens. 

Je weniger aber die Hoffnungen erfüllt werden, die man einst- 
mals auf die freien Formen der öffentlichen Teilnahme gesetzt hat, 
um so mehr fällt die Sorge für den Gang der öffentlichen Geschäfte 



72 Oastav Gohn, 

auf diejenigen, welche herkömmlich ihren Lebensberuf dem Staate 
gewidmet haben — auf das Beamtentum. In den Beziehungen zu 
diesem letzteren hat auch Haussen in alten und jungen Tagen 
den Weg gefunden, der seiner Natur am gemäßesten war, Einfluß 
zu üben auf das öffentliche Leben. Selten ist einer so sehr ein 
Mann des Volks und so wenig ein Volksmann, so wenig ein Mann 
der Volksversammlung gewesen, ebenso wenig ein Parteimann oder 
ein Mann des Parlaments. Denn die schlichte Wahrheitsliebe und 
die schmucklose Rede haben dort keinen Platz. Er ist wohl etliche 
Jahre Mitglied des Bürgervorsteher - Kollegiums zu Göttingen ge- 
wesen (was damals noch als eine Ehre für das Kollegium erschien) 
und hat sich bemüht, die Bürger zur rechtschaffenen Steuerzahlung 
anzuhalten. Er hat in jüngeren Jahren (in Kiel, in Leipzig) an 
der Begründung und Verwaltung der ersten deutschen Eisenbahnen 
thätigen Anteil genommen. Seine hauptsächliche Wirksamkeit lag 
in dem vertrauensvollen Verhältnis, das er zu den Männern der 
Staatsverwaltung nach vielen Seiten und durch lange Jahre hin- 
durch besaß, in anspruchsloser Form, unscheinbar, ohne Geltend- 
machung nach außen, aber desto tiefer wurzelnd. So sehr war er 
noch ein Mann der alten Zeit, daß mancher deutsche Fürst, der 
als Jüngling zu seinen Füßen gesessen, nachmals als Regent seines 
Landes sich Hanssens Rat zu holen pflegte. 



Dem entsprach auch seine Stellung zu den deutschen Dingen 
und ihrer neuen Gestaltung. In seinen ersten Berliner Jahren, zu 
der Zeit, da man noch nicht wußte, wie weit die Sehnsucht der 
deutschen Nation von ihrem Ziele entfernt sei, hörte ich seine Vor- 
lesungen über Volkswirtschaftspolitik und Finanzwissenschaft, in 
denen bei so vielen Anlässen sich seine leisen Seufzer Luft machten 
über die Mühsal der Zerrissenheit des Vaterlandes, über die 
Schwierigkeiten jener Einigungs werke , die der Reichseinheit vor- 
aufgingen, der Bestrebungen, die in dem deutschen Zoll- und 
Handclsverein ihren Mittelpunkt fanden, wie sie bittweise, auf 
Kündigung ins Dasein traten und niemals der Zukunft sicher 
waren. Da mußte wohl dem Manne, der zwei Menschenalter lang 
diese Mühsal mit erduldet, das Herz warm werden, als alles das 
mit einemmal für immer vorüber war. Indessen es erging ihm 
wie manchem anderen Patrioten seiner Generation. Die großen 
Staaten, welche ihre Einheit um Jahrhunderte früher erlangt, 
hatten gezeigt, daß der Weg zur Einheit durch blutige Kämpfe 
hindurchgeht. Das gegenwärtige Jahrhundert malmte an die Unent- 



Gedächtnisrede auf Qeorg HaDssen. 73 

behrlichkeit der Einheit diejenigen Nationen, die sie noch nicht 
besaßen; aber es täuschte sie über die Mittel, durch die man dazu 
gelangen könne. So entstand der Zwiespalt zwischen Ideal und 
Wirklichkeit — zumal bei Naturen, die so sehr allem Gewalt- 
thätigen abgeneigt waren, die so ganz ein Mann des Friedens 
waren, wie Haussen. Sein mildes, zu durchgreifender Schärfe 
nicht neigendes Wesen wurde den Forderungen des neuen Staats- 
lebens nicht ganz gerecht. Die goldene Freiheit des alten Deutsch- 
land bedurfte einer Legierung aus härterem Metall, um den deut- 
schen Staat stark genug für die harte Wirklichkeit zu machen. 
Einer weichen Natur, wie der seinigen, war dieser Beisatz etwas 
Fremdartiges. 

Und ein anderes kam hinzu. Seine Anlage, sein Bildungsgang, 
seine ganze Richtung in Wissenschaft und Leben machte ihn zu 
einem grundsätzlichen Gegner der Centralisation. Seine ausgeprägte 
Vorliebe für das Besondere, seine Sorgfalt im kleinen, die Genauig- 
keit, mit der er der Entwickelung des historisch Gewordenen nach- 
ging, mußte ihn dazu machen. Nun ist aber Einheit eines Staats- 
wesens nicht denkbar ohne eine weitgehende Centralisation, und 
je größer das Staatswesen, um so anspruchsvoller ist der Umkreis, 
zu dem sich die Centralisation erstreckt. Die englische, die fran- 
zösische, die deutsche Einheit ist nichts anderes als eine lange 
Reihe gesetzlicher Ordnungen, die vom Mittelpunkte bis zur Peri- 
pherie des Staatsganzen durchgreifen — für das Heer und die 
Marine, für die Volkswirtschaft und die Finanzen, für das private 
und das öffentliche Recht, wie für manches sonst. Zur Wirksam- 
keit dieser gesetzlichen Ordnungen bedarf es eines Beamtentums, 
das den Staatswillen einheitlich durchführt. Allenthalben, wo der 
Großstaat sich entwickelte, hat er jenes Beamtentum verlangt, 
dessen „Heimatlosigkeit" der Freiherr vom Stein mit so harten 
Worten gegeißelt hat. Es hat einen tiefen Sinn, wenn der erste 
Friedrich Wühelm von Preußen zur Sicherstellung eines einheit- 
lichen Staatswillens gegen menschliche Schwachheit die Vorschrift 
erlassen hat, daß die Staatsbeamten nicht in derjenigen Provinz 
angestellt werden sollten, in der sie zu Hause wären. Dasselbe 
hat das französische Königtum schon im 13. Jahrhundert verlangt. 
Wer aber, wie Haussen, in dem knorrigen Amtmann der alten 
Zeit, der ein kleiner König im kleinen Bereiche war, sein Ideal 
eines Beamten sah, der konnte an diesem neuen Beamtentum wenig 
Freude haben, welches nicht nur an große Aufgaben sich heran- 
machte, sondern auch so oft hinter den Anforderungen des neuen 
Staatswesens zurückblieb. 



74 Gustav Gohn, 

In seinen nachgelassenen Papieren ruht heute noch eine 
Abhandlung über die Ausbildung der Verwaltungsbeamten im 
früheren Königreich Hannover, die — wie zu hoffen ist — mit 
manchem anderen von ihm an die Oeffentlichkeit gelangen wird. 
Er hat sich bis zuletzt mit Fragen dieser Art lebhaft beschäftigt 
und mit seinem erfahrenen Freunde, dem Minister Bacmeister, viel 
darüber geredet. Aber mehr noch als die Seite der Berufsbildung 
machte ihn die Seite der Charakterbildung besorgt. Hier stießen 
sich am härtesten die Gegensätze seines Ideals und der heutigen 
Wirklichkeit; hier lag der stärkste Kontrast zwischen dem Amt- 
mann der alten Zeit, dem Vater seiner Bauern, der keinen anderen 
Ehrgeiz kannte, als in dem Bezirk zu endigen, in dem er angefangen, 
der gütig nach unten war und schroff nach oben, der Kontrast 
zwischen diesem und manchen Erscheinungen in dem modernen 
Beamtentum. Wie mußte es sich einem alten Lehrer der Staats- 
wissenschaften in den Erlebnissen der neuesten Zeit aufdrängen, 
daß zu solchen Entwicklungen die Keime durch das gelegt werden, 
was in den Universitätsjahren gethan wird, und durch das, was 
hier unterlassen wird. Wie sehr erinnerten ihn an diese Keime 
die Früchte, die er an den Spitzen der Verwaltung wachsen sah, 
ja, die mit immer überraschenderer Kühnheit sich unserem demo- 
kratischen Zeitalter zu zeigen wagten. 

VI. 

Nicht weniger fand er sich im Widerspruch zu der neuesten 
Entwickelung des wirtschaftlichen Parteiwesens und der durch sie 
beeinflußten Strömungen der Wirtschaftspolitik. Seine jungen Jahre 
waren in die Zeit gefallen, da man noch ganz eingetaucht war in 
die Ideen des Adam Smith, da man auf deutschem Boden sie lang- 
sam Wurzeln schlagen ließ, nicht ohne erhebliche Vorbehalte, die 
in den Gewohnheiten des deutschen Staatswesens begründet waren. 
So hatte er an Männern wie J. G. Hoffmann , Rau , Nebenius seine 
Geistesverwandten. Dann machte Friedrich List, im ganzen frei- 
lich eine durchaus andersartige Persönlichkeit, solchen Eindruck 
auf ihn, daß er dessen Ansicht von der historischen Stufenfolge 
der Produktionszweige und die darauf gebaute Schutzzolltheorie 
annahm. Ileberhaupt stand er ein gut Stück abseit von den 
Doktrinen der Freihandelsschule und gewährte dem Staate na<5h 
deutscher Weise einen ansehnlichen Raum für die Entfaltung seiner 
Thätigkeit — wie er denn zu den ersten gehörte, die für das 
Staatsbahnsystem eintraten, gestützt auf die Erfahrungen der ein- 
zelnen deutschen Staaten. 



Gedächtnisrede auf Georg Hanssen. 76 

Da war es um so bemerkenswerter, daß er, dessen eigentliches 
Hanptgebiet in der Agrargeschichte und Agrarpolitik lag, gerade 
in diesen Fragen ein entschiedener Liberaler war. Er, der wie 
kaum ein zweiter in der Liebe zur Landwirtschaft und zum land- 
wirtschaftlichen Volke alt geworden war, fühlte sich abgestoßen 
durch die Wendung, welche die Vertretung der agrarischen Inter- 
essen allmählich in seinen späteren Jahren genommen hatte. Er, 
der in das Herz des deutschen Bauern tiefer geschaut als so viele, 
die in dessen Namen reden, war von Mißbehagen erfüllt über den 
Bauernkultus, der neuerdings in Mode gekommen. Li der Praxis 
durch eine demagogische Verschiebung der Rollen und der Inter- 
essen, in der Theorie durch eine Romantik, die manchesmal der 
Wirklichkeit recht ferne stand. Er kannte die starken Seiten des 
deutschen Bauern — seine Zähigkeit, seinen Fleiß, seine Liebe zur 
Scholle; er kannte aber auch seine Schwächen. Er kam immer 
wieder darauf zurück, daß in den Landwirten von größerem Besitz, 
höherer Intelligenz, umfangreicheren Mitteln die unentbehrlichen 
Persönlichkeiten für die Fortschritte der Landwirtschaft zu finden 
sind. Er war mißtrauisch gegen die Experimente der Gesetzgebung, 
welche auf die Sitten der ländlichen Bevölkerung bei dem Erb- 
gange des Grundeigentums einwirken wollten. Da zeigte sich 
recht, wie er aus der Seele dieser Menschen heraus empfand, 
wenn ihm die Sitte (hier wie sonst) sich in ihrer unbeugsamen 
Stärke zeigte, an der alle Versuche der Aenderung zerschellen. 
So fühlt derjenige, welcher inmitten dieser Sitten zu Hause ist — 
während der Büchermensch oder der Bureaukrat sie nach seinen 
Wünschen zurechtschneidet , ohne ein deutliches Bewußtsein von 
dem Widerstände des Lebens gegen gesetzliche Vorschriften^). 

Sein Eintreten für Schutzzölle erstreckte sich, neben der von 



1) Aach in kleineren Dingen war er geneigt, die Sitte der ländlichen Be- 
völkerang als etwas unabänderliches anzusehen, und pflegte dies mit manchem 
derben Wort zu bekräftigen. So erschien ihm die qualitative Verschiedenheit des 
Brotkonsums — Weißbrot in Westeuropa, Schwarabrot in Ost- und Mitteleuropa — 
die schon innerhalb der einzelnen TeUe Deutschlands auf eine Verschiedenheit 
der Kulturstufe und des Wohlstandes deutet, als etwas ein- für allemal gegebenes, 
durch die Sitte, den Geschmack des Volkes endgültig Bestimmtes. Für England 
ist es erwiesen, daB hier im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts ein Uebergang 
des Volkskonsums vom Schwarzbrot zum Weiibrot stattgefunden hat, w&hrend 
zu Ende des 16. Jahrhunderts das Weiibrot nur von den höheren Klassen 
gegessen wurde, also damals ein Zustand herrschte, wie er heute noch in einem 
groien Teile von Deutschland herrscht (vgl. Faber, Die Entstehung des Agrar- 
Bchutzes in England, S. 20 gegen die Ansicht von Rogers, dai Weizen von den 
frühesten Zeiten die übliche Volksnahrung in England gebildet hätte). 



76 Oastav Gohn, 

List entlehnten Theorie des Erziehongszolles , auch auf den Not- 
standszoll, der für vorübergehende Gefährdung einer Gruppe der 
heimischen Produktion gegen den Mitbewerb des Auslandes auf 
dem heimischen Markte gewährt wird. Wenn Haussen vor Jahren 
dieses zu Gunsten der Industrie gelehrt, so hatte er wohl kaum 
an die Möglichkeit gedacht, daß die Umwälzung des Weltmarktes 
den gleichen Gedanken für die Landwirtschaft praktisch werden 
lassen sollte, doch gewiß noch viel weniger daran gedacht, daß in 
diesem Falle aus dem Schutzzolle für einen vorübergehenden Not- 
stand der Schutzzoll für einen chronischen Notstand werden sollte, 
damit an den chronischen Schutzzoll sich immer stärkere Mittel 
anschlössen, die doch wieder zuletzt keine Hülfe brächten, wie bei 
einem Kranken, dem immer stärkere Opiate gereicht werden und 
dabei immer weniger Heilung gebracht wird. Haussen blieb der 
Ueberzeugung — und vielleicht wird eine kommende Zeit ihm wieder 
Recht geben — , daß aus dem Wesen des privaten Grundeigentums 
auf- und absteigende Entwickelungen seiner Rente folgen. Wie 
die aufsteigende Entwickelung, welche in Deutschland, in den Län- 
dern Europas überhaupt, ein halbes Jahrhundert lang geherrscht, 
ihre unverdienten Gewinne den Grundeigentümern zugeworfen hat, 
so müssen die Verluste der absteigenden Entwickelung von den 
Grundeigentümern mit Anstand getragen werden — in dem Be- 
wußtsein, daß diese Kehrseite es ist, welche wesentlich dazu bei- 
trägt, mit jener anderen Seite des privaten Grundeigentums, deren 
Ungerechtigkeit oft genug angeklagt worden ist, die Gesamtheit 
auszusöhnen. Wogegen derjenige, welcher' eine Bürgschaft der 
Staatsgesamtheit für die Grundrente des letzten Menschenalters 
fordert, mit Recht gefragt werden darf, warxmi denn gerade für 
die Rente aus der Zeit ihres höchsten Standes? warum nicht für 
die Rente eines Menschenalters weiter rückwärts? und ob etwa 
der Staat aus dem Zuwachs der Bodenrente von den Grundeigen- 
tümern einstmals die Mittel empfangen hat, um daraus den gegen- 
wärtigen Ausfall zu decken? 

Das alte Europa stelle sich, so meinte er, ein Armutszeugnis 
aus, wenn das, was so lange als die größte Wohlthat für die Völker 
gegolten — reichliches und wohlfeiles Brot — mit einem Male als 
ein Unsegen betrachtet würde, weil nicht die Laune des einzelnen 
Erntejahres, sondern das Gesetz des Weltmarktes es mit sich ge- 
bracht. Ein Armutszeugnis deshalb, weil man damit eingestehe, 
daß die Intensität der Kultur, fortschreitende Technik, Intelligenz, 
Kapital, Kredit, nicht fähig seien, der Konkurrenz der Naturländer 
durch erhöhte Produktivität die Spitze zu bieten. 



Gedächtnisrede auf Georg Hansseo. 77 

vn. 

.... Jedoch zu viel davon. 

In der Erinnerung an solche Gespräche wird er mir wieder 
lebendig, wie er am Herbstabend im Grarten wandelte, bis zuletzt 
aufgelegt zu ernstem G-edankenaustausch und zu fröhlicher Wechsel- 
rede. Sein Name gehört der Wissenschaft für alle Zeit, und was 
in seiner Jugend auf einen engen Ejceis deutscher Forschung ge- 
wiesen war, ist unterdessen hinausgegangen über den Erdkreis bis 
zu den Völkern, die damals kaum an dem Austausch materieller 
Güter teilnahmen. Mit desto größerem Stolze nennen wir ihn den 
Unsrigen, der uns mehr gewesen, als die Welt draußen wissen 
kann. Er, den der Ruhm sein Leben lang wenig gekümmert hat, 
dessen weltbezwingender Humor über die Eitelkeit aller solcher 
Dinge sich erhob — er hatte seine herzliche Freude daran, daß 
zu seinem achtzigsten Geburtstage die Stadt Göttingen der neuen 
Straße seinen Namen verliehen, dort, wo er einst ein Gartenhaus 
besessen. Er freute sich daran, wie diese Straße sich entfaltete, 
ein Stück von der Blüte dieser Stadt und ein steinernes Zeugnis 
wider die thörichten Klagen über den Niedergang des Wohlstandes. 

Hier begegnete er immer wieder dem teuren Namen des alten 
Freundes, der ihm im Tode voraufgegangen, dessen kindlicher 
Genialität er durch das ganze Leben ein Vormund gewesen war. 
Ln Segen dieser beiden Namen gedeiht unser jüngstes Gelehrten- 
viertel, und das mag uns eine Verheißung sein für unsere Zukunft! 



78 ^^^ Lebmann, 



Gedächtnisrede auf Ludwig Weiland. 

Von 

Hax Lehmann. 

Der Historiker, dessen Tod wir heute beklagen, ist mit unsrer 
Hochschule enger verknüpft gewesen als irgend ein andrer seiner 
Generation. Er hat hier seine geistige Richtung erhalten, den 
besten Theil seines Lebens zugebracht, Art und Eigenthümlichkeit 
des Stammes angenommen. 

Als Ludwig Weiland zu studiren begann, galt es für aus- 
gemacht, daß, wer etwas werden wolle in der Historie, nach Göt- 
tingen zu Georg Waitz in die Schule gehen müsse. Die Einwir- 
kung des Meisters auf den Schüler zeigt sich in der Wahl der 
Lebenstellung, des Arbeitsgebietes und der Arbeitsmethode. Waitz 
hat seine Laufbahn nicht als Docent begonnen. Weiland eben so 
wenig. Wie Leopold Ranke seinen Lieblingsschüler (eben Waitz) 
für das große nationale Werk der Monumenta Germaniae bestimmte, 
wie er sich mit der Hoffnung trug, Waitz werde der Muratori 
Deutschlands werden, also hat hinwiederum Waitz unseren ver- 
ewigten Collegen den Monumenta Germaniae zugeführt, denen 
dieser dann treu geblieben ist, auch nachdem er ein akademisches 
Lehramt übernommen hatte. Lange Jahre hat Weiland unter 
Pertz in Berlin gearbeitet, wahrlich nicht in erfreulichen Verhält- 
nissen; denn längst hatte Pertz, der einst mit Recht geschätzte 
Leiter des Unternehmens, seine Arbeitskraft eingebüßt und war 
unter den Einfluß von solchen gekommen, die weder durch ihren 
Charakter noch durch ihr Wissen den Anspruch darauf hatten zu 
regieren. Weiland hat schwer hierunter gelitten und die peinliche 
Erinnerung an jene Tage im Grunde niemals verwunden. Aber 
willig hat er alle ihm zugewiesenen Aufgaben übernommen und 
sie, mochten sie groß oder klein, wichtig oder unwichtig sein, 
musterhaft gelost. 



Oed&cktnlBred« auf Ludwig Weiland. 79 

Schriftsteller kann man nur dann gat ediren, wenn man selber 
ihrer Sprache Meister ist. Alle Arbeiten von Weiland zeichnen 
sich ans dorch die sichere Handhabnng der philologischen Inter- 
pretation nnd Kritik. Er beherrschte sämmtliche bei der Erfor- 
schung des Mittelalters in Betracht kommende Idiome; doch galt 
seine Neigung insbesondere den germanischen Sprachen. Er war 
ein Lieblingsschüler von Mällenhoff, nnd mit schönem Erfolge hat 
er in Gießen neben den historischen auch germanistische Vorlesungen 
gehalten. Wir dürfen sagen : in demselben Sinne wie Waitz ist er 
Zeit Lebens Philologe geblieben. Mit eifriger Zustimmung wieder- 
holte er das Wort von Scherer, daß nur derjenige versuchen solle, 
in das Dunkel des deutschen Alterthums einzudringen, der mit der 
Leuchte der Sprachforschung ausgerüstet sei In allen denen, welche 
die üeberlieferung beugen und mißhandeln, um ihr Füllsel für die 
Kategorieen irgend eines philosophischen oder juristischen oder 
nationalökonomischen Systems abzugewinnen, sah er mit Eecht 
nur Abtrünnige, die nicht in das Heiligthum der historischen 
Wissenschaft gehörten. 

Es ist eine weitere Uebereinstimmung mit seinem Lehrer und 
eine weitere Nachwirkung seiner Editionsthätigkeit , daß er sich 
so schwer entschloß, das Wirken von Persönlichkeiten zu schildern. 
Ist das Mittelalter an sich arm an ausgeprägten Charakteren, so 
ist es schwer, auch die wirklich vorhanden gewesenen in der 
üeberlieferung zu erkennen. Dem älteren wie dem jüngeren 
Forscher erschien es als eine Art Versündigung an der Objectivi- 
tat, durch die formelhaften Redewendungen der Quellen hindurch- 
dringen zu wollen zu der Geburtsstätte der die Geschichte trei- 
benden Kräfte. Beide zogen es vor, sich an dasjenige zu halten, 
was die Personen geschaffen, also in der politischen Geschichte an 
die Institutionen. 

In dem Dasein unsres Volkes ist und wird hoffentlich allezeit 
bleiben eines der reichsten Motive die bunte Mannigfaltigkeit der 
Stämme. Weiland ist in Oberdeutschland geboren, aber er ist, wie 
etwa jenes von ihm so verständnißvoll charakterisirte fränkische 
Eaisergeschlecht , je länger je mehr niederdeutsch geworden. 
Gewiß, sein Arbeitsgebiet blieb die mittelalterliche Geschichte 
Deutschlands im weitesten Umfange, aber er bevorzugte sichtbar 
die Norddeutschen. Mit dem sächsischen Herzogthum und Heinrich 
dem Löwen beschäftigte sich seine Erstlingsarbeit; dem Ham- 
burger Lappenberg half er bei der Edition der Briefe Klopstocks ; 
von den Wanderungen der Angeln handelt seine vielleicht reifste 
Untersuchung; der Stadt Goslar gelten die beiden Aufsätze, die 



gO Max Lehmann, Gedächtnisrede aaf Ludwig Weiland. 

so vortrefflich allgemeine und provinciale, politische und wirth- 
schaftliche Geschichte zu verbinden verstehen; wohl seine besten 
Editionen sind die von niedersächsischen Geschichtsquellen; nir- 
gends fühlte er sich wohler als auf den hansischen Geschichts- 
tagen. Irre ich nicht, so hatte von vorn herein seine willens- 
starke, herbe und strenge Persönlichkeit mehr norddeutsche als 
süddeutsche Züge aufzuweisen. Dazu mag wieder das Vorbild 
seiner niederdeutschen Lehrer Waitz und MüUenhoff. einer- 
seits, der Gang der modernen vaterländischen Geschichte andrer- 
seits gekommen sein, die vom Norden ihre stärksten Impulse 
erhalten hat. Denn wie sein Landsmann Böhmer, wie Waitz, 
so vereinigte auch Weiland die wissenschaftliche Neigung für 
das Mittelalter mit einer eifrigen Theilnahme an dem Leben des 
modernen Staates. Er trat unter die Führer einer politischen 
Partei; als die Kirche, in der er geboren und erzogen war, in 
Conflikt mit dem preußischen Staate gerieth , sagte er sich von 
ihr los. Wieder war es ein Göttinger Professor, Dahlmann, 
den er sich für die Vereinigung von Historie und Politik, wie er 
sie erstrebte, als Vorbild wählte; in einer warmen, fein empfun- 
denen Rede hat er dessen Lebenslauf und Charakter geschildert. 
Vor den Gefahren, mit denen das Parteiwesen den Historiker 
bedroht, welcher gerecht sein soll gegen jedermann, ist Weiland 
bewahrt geblieben durch die Beschränkung seiner Studien auf das 
Mittelalter. Nur in den Aufsätzen über die römische Kirche 
schimmert hier und da durch, daß er zu ihr ein negatives Ver- 
hältniß hatte. 

Weilands Name lebt durch kein umfangreiches, darstellendes 
oder untersuchendes. Buch fort. Aber er wird allezeit mit hohen 
Ehren genannt werden in der Reihe derer, welche durch Samm- 
lung und Sichtung der Quellen das einst von dem Befreier Deutsch- 
lands ins Leben gerufene Unternehmen der Vollendung näher 
gebracht und durch eine Reihe ausgezeichneter Special - Unter- 
suchungen unser Wissen von den mittleren Jahrhunderten ver- 
mehrt haben. Unter den Lebenden giebt es wenige, die so tief 
in das Wesen des Mittelalters eingedrungen sind wie er. 



Auszug aus den reglementarischen Bestimmungen über die periodischen 

Drucicschriften der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen 

vom 12. Dezember 1893. 

Nachrichten. 

§1- 

Die Nachrichten von der K. Gesellschaft d. Wissenschaften 
dienen zur möglichst schleuigen Veröffentlichung kürzerer wissen- 
schaftlicher Mittheilungen vorzugsweise aus den Gebieten der in 
der Gesellschaft vertretenen Wissenschaften. 

§3. 

Die Redaktion der Nachrichten liegt in der Hand des Vor- 
sitzenden Sekretärs. 

Der Sekretär ist nur für Form und Inhalt der geschäftlichen 
Mittheilungen verantwortlich , hinsichtlich der wissenschaftlichen 
Mittheilungen trägt er für Irrthümer und Fehler im Druck keine 
Verantwortung. 

§5. 

In die Nachrichten werden gemäß § 33 der Statuten nur 
solche wissenschaftliche Mittheilungen aufgenommen, welche in einer 
Sitzung der Gesellschaft vorgelegt oder vorgetragen und von der 
Versammlung zum Abdruck genehmigt sind. 

Abwesende Mitglieder , sowie alle nicht Mitglieder haben zur 
Vorlage die Vermittelung eines ihrem Fache nahestehenden ordent- 
lichen Mitgliedes oder des versitzenden Sekretärs zu benutzen. 

Jede wissenschaftliche Mittheilung welche in den Nachrichten 
zum Abdruck kommt , trägt unter dem Titel die Worte ;, Vorge- 
legt in der Sitzung der Gesellschaft vom (Datum) ^. 

Der Umfang einer wissenschaftlichen Mittheilung soll im aUge- 
meinen den Raum von zwei Druckbogen nicht übersteigen. 

§6. 

Wissenschaftliche Mittheilungen , welche in den Nachrichten 
zum Abdruck gelangen , werden honorirt , soweit ihre Verfasser 
Mitglieder der Gesellschaft sind. 

Das Honorar beträgt 34 Mark für den Druckbogen des jetzigen 
Formats. 

Mehr als zwei Druckbogen einer einzelnen wissenschaftlichen 
Mittheilnng werden nicht honorirt. 



Die HoDorare gelangen halbjährlich durch die Universitäts- 
kasse zur Auszahlung. 

§8. 

Jeder Verfasser einer wissenschaftlichen Mittheilung hat das 
Anrecht auf 50 Sonderabzüge seines Beitrages, sowie auf deren 
unverzügliche Herstellung und Ablieferung unmittelbar nach 
Fertigstellung der letzten Korrektur. 

Diese Sondorabzüge müssen als Ueberdruck die Worte tragen : 
„Aus den Nachrichten der K. Ges. d. Wiss. zu Göttingen ; 18 . . . 
Nro. . .^ 

Jeder Verfasser hat das Recht , sich auf seine * Kosten eine 
beliebige weitere Anzahl von Sonderabzügen seiner Mittheilung 
herstellen zu lassen. 

Dieselben dürfen jedoch nur mit besonderer Genehmigung der 
Gesellschaft in den buchhändlerischen Vertrieb gebracht , müssen 
aber auch in diesem Falle als Sonderabdruck aus den Nachrichten 
bezeichnet werden. 

Abhandlungen. 

§1. 

Die Abhandlungen der K. Gesellschaft der Wissenschaften 
bleiben fortan ausschliesslich zur Aufnahme wissenschaftlicher Ar- 
beiten und umfangreicherer Gedächtnisreden bestimmt, über deren 
Aufnahme die Gesellschaft gemäss § 33 der Statuten entscheidet. 

§2. 

Jede zum Druck bestimmte Abhandlung wird einer der bei- 
den Klassen zugewiesen. 

Jede Abhandlung erhält eigene Paginirung, besondern Titel 
und Inhaltsverzeichnis. 

§4. 

Die von Mitgliedern der Gesellschaft herrührenden Abhand- 
lungen werden honorirt. 

Das Honorar beträgt 20 Mark für den Druckbogen. 

Mehr als 10 Druckbogen werden von einer einzelnen Abhand- 
lung nicht honorirt. 

Die Verfasser erhalten 25 Sonderabzüge ihrer Beiträge in 
gleicher Austattung wie die für den JSuchhandel bestimmten. 



Fftr die Kedariion Torantwortlich: E, Eiders, d. Z. Tonitz. Sokret&r der Kgl. Ges. d. Witt. 

Ansgegoben am 31. Mai 1895. 

Drudi d4r DUUtiehachin Uni9.-Bw:hd»-Mdtirti ( If. Fr. KäiUim). 







Nachrichten 

von der 

Königl. Gesellschaft der Wissenschaften 

zu Göttingen. 



Geschäftliche Mittheilnngen. 
1895. Heft 2. 



Inhalt. 

^ Bericht über die öffentliche Sitzung am 2. November 1895 S. 81 

" F. Klein: lieber Arithmetisirang der Mathematik »82 

Verzeichnis der neugew&hlten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft .... »92 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftang »93 



Ghöttingen, 

Commissionsverlag der Dieterich'schen Verlagsbuchhandlung. 

1895. 




Bericht über die öffentliche Sitzung am 2.Noyem- 

her 1895. 

Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaft hielt am 2. November 
1895 4 Uhr Nachmittags zur Erinnerimg an den Geburtstag ihres 
Stifters (König Georg EL) die öffentliche Sitzung des Winter- 
halbjahres ab. 

Herr F. Klein sprach über Arithmetisirung der Mathematik. 



Naehziehtan; groMUftL ]fittti6i1imcr«B 1896. 



82 F. Klein, 



o 



lieber Arithmetisirung der Mathematik. 
Von F. Klein. 

Hochgeehrte Anwesende 1 Wenn sich die Einzelheiten der 
mathematischen Wissenschaft naturgemäß dem Verständniß und 
damit dem Interesse der Femerstehenden entziehen, so darf der 
Mathematiker doch vielleicht unternehmen, allgemeine Gesichts- 
puncte zu bezeichnen, unter denen er die Entwickelung seiner 
Wissenschaft sieht, und dieses um so mehr, wenn diese Gesichts- 
puncte für sein Verhalten zu den Nachbargebieten maßgebend 
sind. So möchte ich bei der heutigen Gelegenheit versuchen, meine 
Stellung zu derjenigen wichtigen mathematischen Richtung zu he- 
zeichnen, als deren Hauptrepräsentant Weierstrass da steht, 
dessen 80-jährigen Geburtstag wir eben gefeiert haben, — zur 
Arithmetisirung der Mathematik. Ich muß wohl einige 
Erklärungen über die Entstehung und die Tendenz dieser Rich- 
tung vorausschicken. 

Gemeinhin verbindet man mit dem Begriffe der Mathematik 
schlechtweg die Idee eines streng logisch gegliederten auf sich 
selbst ruhenden Systems , wie uns ein solches etwa in der Geo- 
metrie des Euklid entgegentritt. Indeß ist der Geist, aus dem 
die moderne Mathematik geboren wurde, ein ganz anderer. Von 
der Naturbeobachtung ausgehend, auf Naturerklärung gerichtet, 
hat er ein philosophisches Princip, das Princip der Stetigkeit, 
an die Spitze gestellt. So ist es bei den großen Bahnbrechern, 
bei Newton und Leibniz, so ist es das ganze 18te Jahrhundert 
hindurch, welches für die Entwickelung der Mathematik recht ei- 
gentlich ein Jahrhundert der Entdeckungen gewesen ist. Allmäh- 
lich erst erwacht wieder eine strengere Kritik, welche nach der 
logischen Berechtigung der kühnen Entwickelungen fragt, — 
gleichsam eine Wiederaufrichtung der geordneten Verwaltung 
nach einem langen Eroberungszuge. Das ist die Periode von 
Gauss und Abel, vonCauchy undDirichlet. Aber hierbei 



über Aritbrnetisirnng der Mathematik. 83 

irt es nicht gebKeben. Bei Gauss wird die Ramnanschaunng, ins- 
besondere die Anscbaxnmg von der Stetigkeit des Baumes noch 
unbedenkKch als Beweisgrand benutzt. Da zeigte die nähere Un- 
tersuchung, daß hierbei nicht nur vieles Unbewiesene unterlief, 
sondern daß die Raumanschauung dazu geführt hatte, in übereil- 
ter Weise Sätze als allgemeingültig anzusehen, die es nicht sind. 
Daher die Forderung ausschließlich arithmetischer Be- 
weisführung. Als Besitzstand der Wissenschaft soll nur an- 
gesehen werden, was durch Anwendung der gewöhnlichen ßech- 
nungsoperationen als identisch richtig klar erwiesen werden kann. 
Ein Blick auf die neueren Lehrbücher der Differential- und In- 
tegralrechnung genügt, um den großen Umschwung der Methode 
wahrzunehmen. Wo sonst Figuren als Beweismittel dienten, da 
sind es jetzt immer wiederholte Betrachtungen über Größen, die 
kleiner werden oder angenommen werden können, als jede noch 
so kleine vorgegebene Größe. Da werden Erörterungen vorange- 
stellt, was die Stetigkeit einer Variabelen bedeuten soll oder nicht 
bedeuten soll und ob von Differentiation oder Integration einer 
Function überhaupt die Rede sein kann. Das ist der Weierstrass'sche 
Habitus der Mathematik, die Weiers trass'sche Strenge, 
wie man kurz zu sagen pflegt. 

Natürlich ist auch sie nichts Absolutes, sondern kann weiter- 
gebildet werden, indem man sich hinsichtlich der Verknüpfung 
der Größen noch weitergehende Beschränkungen auferlegt. Ich 
nenne in dieser Hinsicht Kronecker' s Tendenz, die Irrational- 
zahlen zu verbannen und die mathematische Wissenschaft in Bezie- 
hungen allein zwischen ganzen Zahlen aufzulösen. Ich nenne fer- 
ner die Bestrebungen, für die verschiedenen Arten der logischen 
Verknüpfung kurze Zeichen einzuführen, um dadurch die Ideenas- 
sociationen, sowie die Unbestimmtheiten auszuschließen, welche sich 
bei Anwendung der gewöhnlichen Sprachformen unbemerkt und 
darum uncontrolirt einschleichen. In dieser Hiosicht ist neuerdings 
insbesondere ein italienischer Gelehrter, dem wir schon nach ande- 
rer Seite verschiedene interessante Bemerkungen verdanken, Peano 
in Turin, hervorgetreten. 

Alle diese Entwickelungen möchte ich im Folgenden unter 
das eine Wort: Arithmetisirung der Mathematik mit 
begreifen. Und nun soll meine Aufgabe sein, von der Bedeutung 
zu reden, welche die so bezeichnete Gesammtrichtnng über das 
Gebiet der AnaJysis hinaus für die übrigen Theile unserer Wis- 
seuBchaft besitzen dürfte. Darin liegt, wie Sie verstehen, einer- 
seits die willige Anerkennung der außerordentlichen Wichtigkeit 

6* 



84 F. Klein, 

der hierher gehörigen Entwickelungen, andererseits aber eine Zu- 
rückweisung der Auffassung, als sei in der arithmetisirten Wis- 
senschaft wie in einem Extract der eigentliche Inhalt der Mathe- 
matik bereits erschöpfend enthalten. Ich habe meine Auffassung 
dementsprechend nach zwei Seiten zu entwickelen, nach einer po- 
sitiven, zustimmenden und einer negativen, abwehrenden. Indem 
ich als das Wesen der Sache nicht die arithmetische Form der 
Gedankenentwickelung ansehe, sondern die durch diese Form er- 
reichte logische Verschärfung, ergibt sich die Forderung, — und 
dieses ist die positive Seite meines Programms — , in Anlehnung 
an die arithmetische Begründung der Analysis die übrigen Disci- 
plinen der Mathematik einer Neubearbeitung zu unterziehen. 
Andererseits aber habe ich auszuführen, und stark zu betonen, — 
das ist die negative Seite — , daß die Mathematik keineswegs 
durch die logische Deduction erschöpft wird, daß vielmehr neben 
der letzteren die Anschauung auch heute ihre volle specifische 
Bedeutung behält. — Die Vollständigkeit würde eigentlich verlan- 
gen, daß ich auch noch von der algorithmischen Seite der Mathe- 
matik, also von der Bedeutung der formalen Methoden spreche, 
doch möchte ich diesen Gegenstand, der mir persönlich femer 
liegt, bei der heutigen Gelegenheit bei Seite lassen. 

Sie wollen übrigens meine Erörterungen nicht so verstehen, 
als hätte ich im Einzelnen viel Neues zu sagen. Vielmehr han- 
delt es sich im wesentlichen daram, Vorhandenes zusammenzutra- 
gen und zu gruppiren und, wo es nöthig sein sollte, in seiner Be- 
rechtigung hervortreten zu lassen. 

Bei der kurzen mir gewiesenen Zeit werde ich mich auf Her- 
vorhebung einiger Hauptpunkte beschränken müssen. Lassen Sie 
mich zunächst skizziren, wie sich die positive Seite meiner Auf- 
fassung auf dem Gebiete der Geometrie gliedert. Die Arithmeti- 
sirung der Mathematik hat, wie ich andeutete, ihren ursprüng- 
lichen Ausgangspunkt darin genommen, daß sie die Baumanschauung 
zurückdrängte. Indem wir uns zur Geometrie wenden, wird das 
erste sein, daß wir die auf arithmetischem Wege gewonnenen 
Resultate mit der Raumanschauung wieder in Verbindung setzen. 
Ich verstehe das hier so, daß wir die gewöhnlichen Grundlagen 
der analytischen Geometrie acceptiren und von derselben aus die 
geometrische Interpretation der neueren analytischen Entwicke- 
lungen suchen. Es ist dies nicht etwa schwierig aber trotzdem 
besonders anregend, wie ich dies im verflossenen Jahre in einem 
diesem Gegenstande gewidmeten Seminare nach vielen Richtungen 
hin habe verfolgen können. Es resultirt eine Uebung der Raum- 



ober Arithmetisining der Mathematik. 85 

änschaunng, welche auf eine Verfeinerung derselben hinauskommt; 
andererseits belohnt sich der Ansatz dadurch , daß die in Betracht 
kommerden analytischen Entwickelungen unmittelbarer einleuchten 
und dadurch den Charakter des Paradoxen verlieren, der ihnen sonst 
vieKach anhaftet. Was ist der allgemeinste BegrifF einer Curve, 
einer Fläche? Was meint man damit, wenn man eine Curve etc. 
als „analytisch" oder „nicht analytisch" bezeichnet? Diese und 
ähnliche Fragen müssen bis zur vollen Evidenz durchgebildet wer- 
den. — Das Zweite ist, daß wir die Grundlage der Geometrie in 
neue Untersuchung ziehen. Dies könnte an sich sehr wohl, wie in 
früherer Zeit, in rein geometrischer Weise geschehen, aber durch 
die obwaltenden Umstände ist auch hier die Bezugnahme auf das 
Begriffssystem der Analysis, also die Verwendung der analytisch- 
geometrischen Methode in erster Linie gegeben. Die äußere Un- 
tersuchung der Formeln, durch die wir die Raumgebilde darstel- 
len sollen, also die sogenannte Nicht -Euklidische Geometrie und 
was damit zusammenhängt, ist nur erst die eine Seite der Sache; 
die tiefer liegende Frage ist, warum wir den Inbegriff der Raum- 
puncte überhaupt als Zahlenmannigfaltigkeit ansehen dürfen , in 
der Art, daß wir zwischen den in drei Richtungen geordneten 
Rationalzahlen in bekannter Weise die Irrationalzahlen interpoli- 
ren. Wir kommen zu der Auffassung, daß die Raumanschauung 
zunächst etwas Ungenaues ist, welches wir zum Zwecke der ma- 
thematischen Behandlung in den sogenannten Axiomen (die uns 
wirkliche Forderungssätze vorstellen) idealisiren. Von philosophi- 
scher Seite hat die hier vorliegenden Probleme insbesondere der 
früh verstorbene Kerry bearbeitet; ich glaube seinen Entwicke- 
lungen in der Hauptsache zustimmen zu können, namentlich auch 
was seine Kritik von Du Bois angeht. — Umgekehrt wird uns 
jetzt die neue Festlegung der Raumauffassung zur Quelle neuer 
analytischer Begriffsbildungen. Wir glauben im Räume die un- 
endliche Zahl der Puncto und der aus ihnen zusammengesetzten 
Gebilde unmittelbar vor uns zu sehen. Von hier aus sind die 
grundlegenden Untersuchungen über Mengen und transfinite Zah- 
len erwachsen , mit denen Georg Cantor der arithmetischen 
Wissenschaft ganz neue Ideenkreise erschlossen hat. — Endlich 
aber verlangen wir, daß der neue Standpunct auch in der ferneren 
Darstellung der Geometrie, insbesondere der Infinitesimalgeome- 
trie, zur Geltung komme. Am leichtesten wird das wieder gesche- 
hen, wenn wir auch hier an der Methode der analytischen Geo- 
metrie festhalten. Natürlich empfehle ich darum nicht ein blindes 
Rechnen mit o;, y, 0j sondern nur einen subsidiären Gebrauch dieser 



86 F. Klein, 

Größen überall da, wo es sieb um die präcise Festlegung eines 
Grenzüberganges handelt. — 

Hiermit haben Sie in seinen umrissen das neue geometrische 
Progranun. Dasselbe ist, wie Sie erkennen, sehr verschieden von 
den Tendenzen, die in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts vor- 
walteten nnd damals zur Entwickelung der projectiven Geometrie 
führten (welche längst ein bleibender Bestandtheil unserer "Wissen- 
schaft geworden ist). Die projective Geometrie hat uns zahlreiche 
neue Gebiete der Wissenschaft mit großer Leichtigkeit erschlos- 
sen, man rühmte von ihr mit Recht, daß sie auf ihrem Gebiete 
einen „Königsweg" darstelle. Unser neuer Weg ist statt dessen 
mühsam und dornenvoll und es bedarf fortgesetzter Sorgfalt, um 
sich durch die Hindemisse desselben durchzuwinden. Wir nähern 
uns dabei wieder mehr der Art der antiken Geometrie und ler- 
nen geradezu das Wesen der letzteren vermöge unserer moder- 
nen Auffassungen in neuer Weise verstehen, wie noch letzthin 
Zeuthen in glänzender Weise dargelegt hat. — Dieselbe Denk- 
weise werden wir weiterhin in die Gebiete der Mechanik und ma- 
thematischen Physik hineintragen. Ich wiU hier, um nicht zu 
ausführlich zu werden, dies nur an zwei Beispielen erläutern. 
AUe angewandte Mathematik muß das thun, was ich soeben be- 
reits bei der Raumanschauung als nothwendig bezeichnete, sie 
muß zum Zwecke der mathematischen Betrachtung ihre Gegen- 
stände idealisiren. Nun finden wir durchweg, daß auf einem und 
demselben Gebiete, je nach dem Ziele, welches man im Auge hat, 
verschiedene Arten der. Idealisirung neben einander gebraucht 
werden. Dahin gehört, um nur dies eine zu nennen, daß man die 
Materie bald als continuirlich den Raum erfüllend behandelt, bald 
wieder als discontinuirlich aus einzelnen Moleculen bestehend, die 
man sich selbst entweder als ruhend denkt oder aber in lebhafter 
Bewegung begriffen. Wie so und in welchem Grade sind diese 
verschiedenen Yorstellungsweisen für die aus ihnen zu ziehenden 
Folgerungen mathematisch gleichwerthig? Die älteren Darstel- 
lungen von Poisson U.A., wie auch die Entwickelungen der ki- 
netischen Gastheorie, sind für den modernen Mathematiker in die- 
ser Hinsicht nicht eingehend genug; wir müssen eine von Anfang 
beginnende Neubearbeitung des Problems verlangen. Ich vermuthe, 
daß eine in Aussicht stehende Publication von Boltzmann hier- 
über interessante Aufschlüsse bringen wird. — Eine andere Frar 
geatellung ist diese. Das physikalische Experiment versieht uns 
vielfach mit Erfahrungsthatsachen, die wir unwiUkürUch xaathe- 
matisch verallgemeinem und als Theoreme auf die idealisirten 



über Arithmetislnnig der Mathematik. 87 

G-ebilde übertragen. Dahin gehört die Existenz der sogenannten 
Green'schen Function bei beliebiger geschlossener Oberfläche und 
beliebig anzunehmendem Pol, — entsprechend der Thatsache aus 
dem Grebiet der Electricität, daß sich auf jedem leitenden Körper 
unter dem Einflüsse irgend welches electrisirten Punctes eine 
Gleichgewichtsbelegung bildet. Dahin gehört die Anwendung, 
welche ich gelegentlich von den elektrischen Strömen gemacht 
habe, die in eine beliebigen leitenden Fläche bei Aufsetzung der 
Poldrähte einer galvanischen Säule entstehen, indem ich näm- 
lich zeigte, daß deren Betrachtung unmittelbar zu den Fundamen- 
talsätzen aus Biemann's Theorie der Aberschen Functionen hin- 
leitet. Es gehört dahin das Theorem, daß jeder begränzte ela- 
stische Körper einer unendlichen Reihe harmonischer Eigenschwin- 
gungen fähig sei, und anderes mehr. Sind dies wirklich, abstract 
genonmien, richtige mathematische Sätze, bez. wie muß man sie 
einschränken und präcisiren, damit sie richtig werden? Die Ma- 
thematiker haben mit Erfolg versucht, hier einzugreifen, zuerst 
C. Neumann und Schwarz in der Theorie des Potentials, dann 
neuerdings die französischen Gelehrten, an die deutschen Arbeiten 
anknüpfend, — mit dem Resultate, daß sich die der Physik ent- 
nommenen Theoreme in ausgedehntem Maße als stichhaltig erwie- 
sen haben. — Sie sehen hier deutlich, wenn ich es noch ausdrück- 
lich hervorheben soll, um was es sich bei den in Rede stehenden 
Untersuchungen handelt : nicht sowohl um neue physikalische Ein- 
sicht, sondern um abstracto mathematische Beweisführung, die wir 
um ihrer selbst willen anstreben, um der Klarheit und Bestimmt- 
heit willen, die dadurch in unsere AufPassung der Erscheinungen 
hineingetragen wird. Oder, wenn ich einen Ausdruck Jacobi's in 
allerdings etwas modifidrten Sinne gebrauchen darf, es handelt 
sich allein um die Ehre des menschlichen Geistes. 

Hochgeehrte Anwesende 1 Indem ich mich solcherweise aus- 
drücke, ist es fast schwer, nunmehr im Gegensatze zu den bishe- 
rigen Betrachtungen der Anschauung den ihr gebührenden Antheil 
an unserer Wissenschaft zu sichern. Und doch ruht gerade in 
dieser Antithese der eigentliche Sinn meiner heutigen Darlegun- 
gen. Dabei denke ich nicht so sehr an die ausgebildete Form der 
Anschauung, von der soeben die Rede war, also an die Anschauung, 
die sich unter Einwirkung der logischen Deduction entwickelt hat 
und die ich aL» eine Form des Gedächtnisses bezeichnen möchte, als 
vielmehr an die naive Anschauung, welche zum guten Theile ein 
angeborenes Talent ist und sich übrigens aus der eingehenden Be- 
schäftigung mit diesem oder jenem Theile der Wissenschaft unbe- 



88 F. Klein, 

wüßt Iieranfibildet. Das Wort „Anscliaaimg'' ist vielleiclit mcbi 
zweckmäßig gewählt. Ich möchte hier die motorische Empfin- 
dung mit einschließen, mit welcher der Ingenieur die Kräftever- 
theilung in irgend welcher von ihm durchgeführten Construction 
beurtheüt, und selbst das unbestimmte Grefühl betr. die Conver- 
genz ihm vorliegender unendlicher Processe, welches der geübte 
Zahlenrechner besitzt. Ich sage, daß die so verstandene 
mathematische Anschauung au fihrem Gebiete überall 
dem logischen Denken voraneilt und also in jedem 
Momente einen weiteren Bereich besitzt als dieses. 

Hier könnte ich nun erstlich einen historischen Excurs dar- 
über einschalten, wie bei der Entwickelung der meisten Zweige 
unserer Wissenschaft in der That die Anschauung den Anfang 
gemacht hat und die strenge logische Behandlung erst folgte. 
Und zwar gut dies nicht nur im Großen von der Entstehung der 
Infinitesimalrechnung, wie ich bereits in der Einleitung andeutete, 
es gilt ebensowohl von vielen Gebieten, die erst im Laufe des ge- 
genwärtigen Jahrhunderts ihren Ursprung genommen haben. Ich 
erinnere in dieser Hinsicht, um nur eines zu nennen, an Rie- 
mann's Functionentheorie complexer Variabler, und füge gern 
zu, daß diejenige Disciplin, welche lange Zeit am meisten von 
der Anschauung abgewandt schien , die Zahlentheorie , eben nun 
durch Heranziehung anschaulicher Methoden in den Händen von 
Minkowski und Anderen einem neuen Aufschwünge entgegen 
zu gehen scheint. Weiterhin wäre von großem Interesse, die 
Entwickelung nicht der einzelnen mathematischen Disciplin, son- 
dern der individuellen mathematischen Persönlichkeit unter dem 
vorliegenden Gesichtspuncte zu verfolgen. Ich begnüge mich in 
dieser Hinsicht hier mit der Angabe, daß die zwei wirksamsten 
mathematischen Forscher der Jetztzeit, Lie in Leipzig und Poin- 
carö in Paris, beide ursprünglich in der Anschauung wurzeln. 
Aber Alles dieses würde, wenn ich weiter darauf eingehen wollte, 
zu sehr in specifische Einzelheiten hineinführen und schließlich 
nur außerordentliche Fälle betreffen. Ich will lieber schüdern, 
was die einigermaßen geübte Anschauung tagtäglich über die rech- 
nerische oder constructive Behandlung hinaus für die quantitative 
Behandlung der physikalischen oder technischen Probleme leistet. 
Wenn ich beispielsweise auf die beiden Aufgaben der Electrici- 
tätslehre zurückkommen darf, auf die ich eben Bezug nahm, so 
wird jeder Physiker im vorgegebenen Falle ohne weiteres den 
Verlauf der Niveauflächen der Green'schen Function, bez. der 
Stromcurven bei dem zweiten der genannten Experimente ziemlich 



über Aritbmetisirang der Mathematik. 89 

richtig zeichnen können. Oder nehmen Sie den Fall irgend wel- 
cher Differentialgleichung, ich will sagen (um beim einfachsten 
Falle zu bleiben) einer Differentialgleichung erster Ordnung zwi- 
schen zwei Variabein. Höchst wahrscheinlich versagt die ana- 
lytische Behandlung. Demungeachtet kann man auf graphischem 
Wege den allgemeinen Verlauf der Integralcurven sofort ange- 
ben, wie dies noch neulich von Lord Kelvin — einem der 
großen Meister der mathematischen Anschauung — für eine be- 
rühmte Differentialgleichung des Dreikörperproblems gezeigt wor- 
den ist. Es handelt sich in allen solchen Fällen, wenn wir die 
Sache in der Sprache der Analysis bezeichnen sollen, um eine 
Art von Interpolation, bei der weniger auf Genauigkeit im Ein- 
zelnen als auf Berücksichtigung der allgemeinen Bedingungen Gre- 
wicht gelegt wird. Ich will noch ausdrücklich betonen, daß wir 
bei der Aufstellung aller unserer Naturgesetze, oder überhaupt, 
wenn wir versuchen, irgend welchen äußeren Vorgang mathema- 
tisch zu formuliren, von einer ähnlichen Kunst des Interpolirens 
Gebrauch machen. Denn es gilt immer unter der Menge der zu- 
fälligen Störungen die einfachen Zusammenhänge der wesentlichen 
Größen hervorzuziehen. Das ist schließlich dasselbe, was ich 
oben als das Verfahren der Idealisirung bezeichnet habe. Die lo- 
gische Ueberlegung tritt allemal erst in ihr Recht, wenn die An- 
schauung die Aufgabe der Idealisirung vollzogen hat. 

Ich bitte, diese Angaben nicht als eine Erklänmg sondern 
als eine Schilderung thatsächlicher Verhältnisse aufzunehmen. 
Der Mathematiker kann nicht mehr, als durch Selbstbeobachtung 
die Eigenart des im einzelnen Falle statthabenden psychischen 
Vorganges constatiren. Vielleicht werden wir über die näheren 
Beziehungen der von der Anschauung ausgehenden Processe zum 
logischen Denkvermögen eines Tages von der Physiologie und der 
experimentellen Psychologie genaueren Aufschluß erhalten. Daß 
es sich dabei in der That um verschiedene, d. h. nicht nothwendig 
verknüpfte Seelenthätigkeiten handelt, wird durch die großen Dif- 
ferenzen bestätigt, welche die Beobachtung verschiedener Indivi- 
duen ergibt. Die modernen Psychologen unterscheiden eine vi- 
suelle, eine motorische und eine auditive Veranlagung. Es scheint, 
daß die mathematische Anschauung, wie ich sie hier verstehe, den 
beiden ersten Arten der Begabung, die logische Auffassung mehr 
der letzteren eignet. Die Psychologie steht erst in den Anfängen 
derartiger Untersuchungen, die ich mit vielen Fachgenossen freu- 
dig begrüße. Denn wir hoffen, daß in unserer Wissenschaft und 
ihrem Betriebe viele Meinungsverschiedenheiten, die jetzt noth- 



90 F, Klein, 

wendig tmansgetragen bleiben, verscbwinden werden, wenn wir 
erst über die psychologischen Vorbedingungen des mathematischen 
Denkens und deren individuelle Verschiedenheit genauer unter- 
richtet sein werden. 

Ich darf hier kurz auf die pädagogische Seite der Mathema- 
tik eingehen. Wir beobachten betreffs derselben in Deutschland 
zur Zeit eine sehr merkwürdige Sachlage. Es sind zwei entge- 
gengesetzte Strömungen, die neben einander herlaufen, ohne bisher 
nennenswerth auf einander einzuwirken. Bei den Lehrern unse- 
rer Gymnasien wird die Nothwendigkeit eines an die Anschauung 
anschließenden mathematischen Unterrichts im Augenblicke viel- 
fach so stark betont, daß man gezwungen ist zu widersprechen 
und umgekehrt die Nothwendigkeit eingehender logischer Entwicke- 
lungen zu betonen ; das ist der Sinn einer kleinen Schrift, die ich 
im vergangenen Sommer über elementargeometrische Probleme 
veröffentlicht habe. Bei den Hochschullehrern unseres Fachs aber 
liegt die Sache genau umgekehrt: die Anschauung wird häufig 
nicht nur unterschätzt, sondern nach Möglichkeit überhaupt bei 
Seite geschoben. Es ist dies ohne Zweifel eine Folge der gro- 
ßen inneren Wichtigkeit, welche den arithmetisirenden Ten- 
denzen der modernen Mathematik innewohnt. Aber die Wirkung 
geht weit über das richtige Ziel hinaus. Es ist Zeit, einmal öf- 
fentlich auszusprechen, daß es sich dabei nicht nur um eine ver- 
kehrte Pädagogik sondern um eine schiefe Gesammtauffassung der 
Wissenschaft handelt. Ich lasse der Eigenart des einzelnen aka- 
demischen Docenten gern den freiesten Spielraum und habe es 
darum immer abgelehnt, allgemeine Regeln für den höheren ma- 
thematischen Unterricht in Vorschlag zu bringen. Das soll mich 
nicht hindern auszusprechen, daß jedenfalls zwei Kategorien ma- 
thematischer Vorlesungen nothwendig von der Anschauung ihren 
Ausgangspunkt nehmen sollten. Das sind erstlich die Elementar- 
vorlesungen, welche den Anfänger überhaupt in die höhere Mathe- 
matik einleiten, — wird doch der Lernende naturgemäß im Elei- 
nen immer denselben Entwickelungsgang durchlaufen, den die Wis- 
senschaft im Großen gegangen ist. Das sind ferner diejenigen 
Vorlesungen, deren Zuhörer von vorneherein darauf angewiesen 
sind, sehr wesentlich mit der Anschauung zu arbeiten, also die 
Vorlesungen für Naturforscher und Ingenieure. Wir haben durch 
einseitige Ueberspannung der logischen Form in diesen Kreisen 
viel von der allgemeinen Geltung verloren, welche der Mathematik 
naturgemäß zukommt, und es ist Zeit und eine ernste Pflicht, daß 
wir diese Geltung durch ein zweckmäßigeres Verhalten ^zurück- 
gewionen. 



über Arithmetisirong der Mathematik. 91 

Doch ich kehre zur theoretischen Betrachtung zurück. Die 
Gesammtauffassung, welche ich bezüglich der heutigen Aufgaben 
der mathematischen "Wissenschaft vertrete , braucht kaum noch be- 
sonders formulirt zu werden. Indem ich überall die vollste lo- 
gische Durcharbeitung des Stoffes verlange, betone ich zugleich, 
daß daneben die anschauungsmäßige Erfassung und Verarbeitung 
desselben auf alle Weise gefördert werden soll. Mathematische 
Entwickelungen, welche der Anschauung entstammen, dürfen nicht 
eher als fester Besitz der Wissenschaft gelten, als sie nicht in 
strenge logische Form gebracht sind. Umgekehrt kann uns die 
abstracto Darlegung logischer Beziehungen nicht genügen, so lange 
nicht deren Tragweite für jede Art der Anschauung lebendig aus- 
gestaltet ist, und wir die mannigfachen Verbindungen erkennen, 
in welche das logische Schema, je nach dem Gebiete, welches wir 
wählen, zu anderen Theilen unserer Erkenntniß tritt. — Ich ver- 
gleiche die mathematische Wissenschaft mit einem Baume , der 
seine Wurzeln nach unten immer tiefer in das Erdreich treibt, 
während er nach oben seine schattengebenden Aeste frei entfaltet. 
Sollen wir die Wurzel oder die Zweige als den wesentlicheren 
Theü ansehen ? Die Botaniker belehren uns , daß die Frage falsch 
gestellt ist, daß vielmehr das Leben des Organismus auf der 
Wechselwirkung seiner verschiedenen Theile beruht. 



Verzeichniß der neugewählten Mitglieder der 
Kgl. Gesellschaft 

Die Kgl. Gesellschaft erwählte am 22. Juni 1895 

Herrn David Hubert hier zum ordentlichen Mitgliede in der 
math.-phys. Klasse. 

Herrn Paul Kehr hier zum ordentl. Mitgliede in der phil.-hist. 
Klasse. 

Herrn Friedrich Bechtel in Halle (S.) zum auswärtigen Mit- 
gliede in der phil.-hist. Klasse. 

Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch Seine Ma- 
jestät den König erfolgte am* 30. Juni 1895. 

Zu Correspondenten der philologisch-historischen Klasse er- 
wählte die Gesellschaft am 22. Juni 1895 

Herrn Eugen Hultzsch in Bangalore (Indien). 
„ Elias Steinmeyer in Erlangen. 
„ Eduard Meyer in Halle. 
„ Otto Seeck in Greifswald. 



Ordnungen der Wedekind'schen Preisstiftung 
für deutsche Geschichte, 



Nachdem der weiland Ober - Amtmann des Klosteramts St. 
Michaelis zu Lüneburg, Herr Anton Christian Wedekind, bereits 
im Jahre 1816, in einer damals von ihm abgefaßten letzten Wil- 
lensverfügung, ein Kapital von 8000 Thalern in Golde der Univer- 
sität, und insbesondere der Königlichen Societät der Wissen- 
schaften in Göttingen dergestalt bestimmt hat, daß es nach seinem 
Tode der letzteren zu dem Zwecke übergeben werden sollte, damit 
durch die historisch - philologische Klasse derselben aus dem Zins- 
ertrage von zehn zu zehn Jahren drei Preise, jeder von 1000 Tha- 
lem in Golde, für die besten Bearbeitungen von Gegenständen der 
deutschen Geschichte ausgesetzt würden; nachdem diese von eben 
so edler vaterländischer Gesinnung, als von großartigem wissen- 
schaftlichen Eifer zeugende Schenkung von dem Königlich Han- 
noverschen Universitäts-Kuratorio Namens der Societät durch Re- 
skript vom 3. Februar 1819 angenommen worden ist; nachdem 
alsdann der seit dem Jahre 1818 der Societät als Ehrenmitglied 
angehörende Stifter die Grundzüge seiner Stiftung festgestellt, und 
für die letztere durch Reskript des Königlich Hannoverschen Ka- 
binets-Ministerii vom 10. Januar 1826 die landesherrliche Bestäti- 
gung erhalten hat; da endlich nach dem am 14. März 1845 er- 
folgten Tode des hochherzigen Stifters der bis dahin verschwiegene 
Name desselben zur Oeffentlichkeit gelangt , jenes Kapital in 
Schuldverschreibungen der Societät übergeben worden, und sonach 
der Zeitpunkt eingetreten war, mit welchem die Stiftung in Wirk- 
samkeit treten mußte: so wurden zufolge des § 14 der von dem 
Stifter vorgezeichneten Grundzüge, und auf der Grundlage derselben, 
um die Stiftung und eine der Absicht des Stifters entsprechende 
Wirksamkeit derselben für alle Zukunft möglichst sicher zu stellen, 
die Ordnungen für dieselbe festgesetzt, und durch Reskript des 
Königlich Hannoverschen Universitäts-Kuratorii vom 24. November 
1846 bestätigt 



94 Wedekind*6che Preisstiftung. 

Nachdem diese Ordnungen fünf Jahrzehnte in Geltung geblie- 
ben waren, sich aber allmälig herausgestellt hatte, daß ein Theil 
ihrer Bestimmungen den veränderten Zeitverhältnissen nicht mehr 
entsprechend oder zur Erreichung der Absichten des Stifters nicht 
ausreichend sei, so sind von dem Verwaltungsrathe die nachfol- 
genden neuen Ordnungen entworfen und von der Königlichen Ge- 
sellschaft der "Wissenschaften beschlossen worden. 

Dieselben werden hierdurch mit Geltung vom 14. März 1896 
an bestätigt. 

§1. 

Die Wedekind'sche Preisstiftung für deutsche Geschichte ist 
mit einem unangreifbaren Stammfonds von 36300 Mark (= 11000 
Thalern Gold) ausgestattet, damit durch die dazu berufenen Mit- 
glieder der philologisch - historischen Klasse der Königlichen Ge- 
sellschaft der "Wissenschaften in Göttingen aus den Zinsen die- 
ses Kapitals innerhalb eines Zeitraumes von je zehn Jahren wo- 
möglich drei Preise, jeder von 3300 Mark (= 1000 Thalern Gold) 
für die besten Bearbeitungen von Gegenständen der deutschen Ge- 
schichte ausgesetzt werden. 

§2. 

Diejenigen zehn Jahre, innerhalb welcher jene Preise jedesmal 
ausgeschrieben und vertheilt werden, bilden einen Verwaltungs- 
zeitraum der Stiftung. Die Verwaltungszeiträume begrenzen sich 
durch den Todestag des Stifters , den 14. März. Nachdem der 
erste Verwaltungszeitraum mit dem 14. März 1846 begonnen hatte, 
fängt der erste Verwaltungszeitraum der neuen Ordnungen am 
14. März 1896 an und schließt mit dem 13. März 1906. Das 
Rechnungsjahr der Stiftung läuft vom 1. April bis zum 31. März. 

§3. 

Die Verwaltung der Stiftung wird unter der Oberaufsicht des 
Königlichen Universitäts-Kurators und unter der Aufsicht der Kö- 
niglichen Gesellschaft der Wissenschaften von einem Verwaltungs- 
rathe geleitet, unter welchem ein Direktor die unmittelbare Ge- 
schäftsführung besorgt. 

§4. 

Der Verwaltungsrath besteht aus fünf ordentlichen Mitglie- 
dern der philologisch-historischen Klasse. Nachdem derselbe seither 



Wedekind'sche PreisBtiftnng. 96 

ans den jeweilig ältesten Mitgliedern der Klasse gebildet wurde, 
Bollen in Zukunft bei einer Vakanz die Vertreter der mittleren 
und neueren Geschichte, die dem Verwaltungsrathe noch nicht an- 
gehören, vor den anderen Mitgliedern der Klasse einrücken, die 
letzteren wie seither, nach der Anciennetät. Im übrigen kommt 
^uoh hier die Bestimmung des Statuts der Königlichen Gesellschaft 
§ 6 Absatz 2 betreffs der Altersgrenze in Anwendung. 

Der Verwaltungsrath erwählt aus seiner Mitte den Direktor. 

§5. 

Die Rechnungsführung besorgt die Königliche Universitäts- 
Kasse unentgeltlich. Sie ist verpflichtet, den Anweisungen des 
Direktors in Bezug auf Kapitalanlagen Folge zu leisten. 

§6. 
Der Bote der Königlichen Gesellschaft besorgt die Dienst- 
leistungen für die Stiftung und erhält dafür jährlich eine ange- 
messene Entschädigung. 

§7. 

Das Vermögen der Stiftung besteht: 

1) aus dem unangreifbaren Stammfonds der Stiftung von 
36300 Mark (= 11000 Thalem Gold). Er ist aus dem ursprüng- 
lichen Stiftungskapital von 8000 Thalern Gold und aus dem von 
dem Stifter vorgesehenen, inzwischen zum Höchstbetrage von 3000 
Thalem Gold angewachsenen früheren Hülfsfonds gebildet, welche 
beiden Fonds fortan nicht mehr getrennt verwaltet werden. 

2) aus dem verfügbaren Fonds, der sich durch die Zinsen des 
Stammfonds und die Einnahmen aus den gedruckten Preisschriften, 
wie auch durch die Zinsen aus allen diesen Einkünften bildet und 
vermehrt. Er dient zur Bestreitung aller Ausgaben der Stiftung, 
insbesondere zur Auszahlung der Preise. 

Um alle diese Ausgaben stets leisten zu können, wird von 
4em nach Abschluß der Jahresrechnung verbleibenden Ueberschusse 
des verfugbaren Fonds die Summe von zehntausend Mark von an- 
•derweitiger Verwendung (s. § 26) vorweg ausgeschlossen. 

§8. 

Der Direktor hat die ganze Geschäftsführung zu besorgen und 
vertritt die Stiftung nach Außen hin. Er allein weist sämmtliche 
Ausgaben zur Auszahlung an, ist aber bei den nicht zu den lau- 



96 Wedekind^sche Preisstiftang. 

fenden und stiftungsmäßigen gehörigen Ausgaben dem Verwaltongs- 
rath gegenüber verbunden, dessen Entscheidung einzuholen und 
dessen Instruktionen zu beachten. 

§9. 

Die Kapitalien des Stammfonds werden in das Staatsschuld- 
buch eingetragen. Sämmtliche andere Kapitalien der Stiftung 
können nur unter den Bedingungen ausgeliehen werden , die die 
Landesgesetze für die Ausleihung vormundschaftlicher Gelder vor- 
schreiben. Die Maßregeln zur zinstragenden Anlegung des ver- 
fugbaren Fonds werden unter den im folgenden Paragraphen ent- 
haltenen Bedingungen dem Direktor überlassen. 

§ 10. 

Die Einnahmen, die dem verfügbaren Fonds zufallen, müssen 
auch in geringen Beträgen so bald wie möglich zinsbar gemacht 
werden. Da diese Gelder stets verfügbar bleiben müssen, so dür- 
fen sie nur in mündelsicheren Werthpapieren oder in staatlich an- 
erkannten Sparkassen untergebracht werden. 

§ 11. 
Die Jahresrechnung wird alljährlich binnen sechs Wochen 
nach Schluß des Rechnungsjahres von der Königlichen Universi- 
täts-Kasse dem Yerwaltungsrathe in duplo eingesandt und darauf 
nach Vorprüfung durch die Königliche Gesellschaft innerhalb der 
nächstfolgenden sechs Wochen dem Königlichen Universitäts- Ku- 
rator zur Superrevision und Ertheilung der Entlastung eingereicht. 

§ 12. 

Innerhalb eines jeden Verwaltungszeitraumes werden drei 
Preise, die sich allein auf deutsche Geschichte beziehen, von dem 
Verwaltungsrathe ausgeschrieben. Es ist dafür zu sorgen, daß 
diese Bekanntmachungen in die geeignetsten Zeitblätter aufgenom- 
men und in den nächsten zwei Jahren nach der Ausschreibung 
wiederholt werden. 

Der erste Preis wird am 14. März des ersten Verwaltungs- 
jahres ausgeschrieben. Die sich um den Preis bewerbenden Ar- 
beiten müssen vor dem 1. August des fünften Verwaltungsjahres 
dem Direktor eingesandt werden. Das Urtheil wird am 14. März, 
mit dem das sechste Verwaltungsjahr beginnt, bekannt gemacht. 

Der zweite Preis wird am 14. März des sechsten Verwaltungs» 



Wedekmd'sche PreiBStiftiing. 97 

Jahres ausgeschrieben. Die sich um den Preis bewerbenden Ar- 
beiten müssen vor dem 1. August des zehnten Yerwaltungsjahres 
dem Direktor eingesandt werden. DasXJrtheil wird am 14. März, 
mit dem ein neuer Yerwaltungszeitraum beginnt, bekannt gemacht. 

§13. 

Die beiden ersten Preise werden ausgesetzt entweder für die 
Bearbeitung eines Geschichtschreibers von Werth aus dem deut- 
schen Mittelalter und der Neuzeit mit kritischer Berichtigung des 
Textes und mit der nöthigen Sprach- und Sacherläuterung nebst 
Begistem, oder für die kritische Ausgabe eines in sich zusammen- 
hängenden größeren QueUencomplexes aus jenen Zeiten (Urkunden- 
buch, Briefsammlung, Traditionsbücher, Urbarien, Rechts- und 
Stadtbücher u. dergl. mehr) , oder für eine kritische Bearbeitung 
einzelner Zeiträume oder G-egenstände der mittleren und neueren 
Greschichte. Es sind hier aber nicht Forschungen über einzelne 
Gregenstände gemeint, sondern Bearbeitungen eines Stoffes, der in 
sich zusammenhängt, in sich ein Ganzes ausmacht und in die all- 
gemeine deutsche Geschichte eingreift. 

Jeder dieser Preise beträgt 3300 Mark (= 1000 Thaler Gold) 
und muß jedesmal ganz, oder kann gar nicht zuerkannt werden. 

Für den dritten Preis wird keine bestimmte Aufgabe ausge-* 
schrieben, sondern die Wahl des Stoffs bleibt den Bewerbern nach 
Maßgabe der folgenden Bestimmungen überlassen. 

Vorzugsweise verlangt der Stifter für denselben ein deutsch 
geschriebenes Geschichtsbuch, für welches sorgfaltige und geprüfte 
Zusammenstellung der Thatsachen zur ersten, und Kunst der Dar- 
stellung zur zweiten Hauptbedingung gemacht wird. Es ist aber 
damit nicht blos eine gut geschriebene historische Abhandlung, 
sondern ein umfassendes historisches Werk gemeint. Speciallan- 
desgeschichten sind nicht ausgeschlossen, doch werden vorzugs- 
weise nur diejenigen der großem deutschen Staaten berücksichtigt. 

Zur Erlangung dieses Preises sind die zu diesem Zwecke 
handschriftlich bis zum 1. August des 10. Verwaltungsjahres einge- 
schickten Arbeiten und die während eines Verwaltungszeitraumes 
gedruckt erschienenen Werke dieser Art gleichmäßig berechtigt. 
Dabei findet indessen der unterschied statt, daß die ersteren, so- 
fern sie in das Eigenthum der Stiftung übergehen, den vollen 
Preis von 3300 Mark (1000 Thalem Gold), die bereits ge- 

HaeliTieliteB; ^eMhAfU. MittheUwigaii 1895 7 



98 Wedekind'scbe Preisstiftong. 

druckten aber, welche Eigenthum des Verfassers bleiben, oder 
über welche als sein Eigenthum er bereits verfugt hat,' die Hälfte 
des Preises mit 1650 Mark (500 Thalem G-old) empfangen. 

Wenn keine preiswürdige Schriften der bezeichneten Art vor- 
handen sind, so darf der dritte Preis angewendet werden, um die 
Verfasser solcher Schriften zu belohnen, welche durch Entdeckung 
und zweckmäßige Bearbeitung unbekannter oder unbenutzter histo- 
rischer Quellen, Denkmäler und Urkundensammlungen sich um die 
deutsche Geschichte verdient gemacht haben. Solchen Schriften 
darf aber nur die Hälfte des Preises zuerkannt werden. 

Es steht Jedem frei, für diesen zweiten Fall Werke der be- 
zeichneten Art auch handschriftlich einzusenden. Mit denselben 
sind aber ebenfalls alle gleichartigen Werke, welche vor dem Ein- 
sendungstage des laufenden Zeitraums gedruckt erschienen sind, 
für diesen Preis gleichberechtigt. Wird ein handschriftliches Werk 
gekrönt, so erhält dasselbe einen Preis von 1660 Mark (600 
Thalem Gold); gedruckt erschienenen Schriften können nach dem 
Grade ihrer Bedeutung Preise von 825 bezw. 1650 Mark (260 
Thlr. bezw. 500 Thlr. Gold) zuerkannt werden. 

Aus dem Vorstehenden ergiebt sich von selbst, daß der dritte 
Preis auch Mehreren zugleich zu Theil werden kann. 

§ 15. 

Sämmtliche Preise fallen, wenn die Verfasser der Preisschrif- 
ten bereits gestorben sein sollten , deren Erben zu. Der dritte 
Preis kann auch gedruckten Schriften zuerkannt werden, deren 
Verfasser schon gestorben sind, und fallt alsdann den Erben der- 
selben zu. 

§16. 

Bei den handschriftlichen Werken, welche sich um die beiden 
ersten Preisen bewerben, müssen alle äußeren Zeichen vermieden 
werden , an welchen die Verfasser erkannt werden können. Jede 
Schrift ist mit einem Sinnspruche zu versehen, und es ist dersel- 
ben ein versiegelter Zettel beizulegen, auf dessen Außenseite der- 
selbe Sinnspruch sich findet, während inwendig Name, Stand und 
Wohnort des Verfassers angegeben sind. 

Die handschriftlichen Werke, welche sich um den dritten Preis 
bewerben, können mit dem Namen des Verfassers verseheii, oder 
ohne denselben eingesandt werden. • -. * 



Wedekind'sche Preisstiftung. 99 

§17. 

Nach Ablauf des Einsendungstermines wählt der Verwaltungs- 
rath aus den nicht zum Verwaltungsrathe gehörigen ordentlichen, 
den auswärtigen Mitgliedern und Korrespondenten der Gesellschaft 
so viele anerkannt sachkundige und unparteiliche Männer zu sich 
hinzu, daß die Gesammtzahl sieben ist. Diese sieben Männer bil- 
den das Preisgericht. 

§18. 

Die Mitglieder der Königlichen Gesellschaft, welche nicht zum 
Preisgericht gehören, dürfen sich, wie jeder Andere, um alle Preise 
bewerben. Dagegen leisten die Mitglieder des Preisgerichts auf 
jede Preisbewerbung Verzicht. 

§ 19. 

Der Verwaltungsrath ernennt für jeden der drei Preise, d.h. 
für alle um einen Preis sich bewerbenden Arbeiten, zu denen in 
Beziehung auf den dritten Preis auch die § 14 bezeichneten ge- 
druckt erschienenen Schriften zu rechnen sind, unter den Preis- 
richtern einen Haupt- und einen Nebenberichterstatter. Spätestens 
bis zum 15. August des fünften, bezw. des zehnten Jahres hat 
der Direktor sämmtliche eingesendete Arbeiten den betreffenden 
Haupt-Berichterstattern zuzusenden, von denen dieselben alsdann 
den Nebenberichterstattern zugeschickt werden. Jeder von beiden 
darf die Arbeiten acht Wochen behalten. Alsdann laufen diesel- 
ben nebst den Gutachten der beiden Berichterstatter nach einer 
von dem Direktor zu bestimmenden Ordnung unter den übrigen 
Preisrichtern um. Jeder legt seine begründete schriftliche Ab- 
stimmung sogleich bei. Alle um denselben Preis sieb bewerbende 
Arbeiten bleiben im Umlaufe ungetrennt zusammen. Der Umlauf 
wird aber wo möglich so bestimmt, daß Niemand zweierlei Arbei- 
ten zugleich zur Durchsicht erhält. 

Nach dem ersten Umlaufe entscheidet der Verwaltungsrath, 
ob nach der vorliegenden Stimmenmehrheit die Urtheile festgestellt 
werden können, oder ob die spätem Abstimmungen der Art sind, 
daß sie durch einen zweiten Umlauf zuvor noch zur Kenntniß de- 
rer, welche früher gestimmt haben , gebracht werden müssen. Im 
ersten Falle werden diejenigen Preisrichter, welche die entschei- 
dende Mehrheit bilden, veranlaßt, ihren Abstimmungen die von 
dem Stifter vorgeschriebenen Schlußworte hinzuzufügen: 

;, Obiges ist auf Ehre und Gewissen meine Ueberzeugung *'. 



XOO Wedekiüd'sche Preisstiftong. 

In dem zweiten Falle laufen sämmtliche Abstimmungen bei allen 
Preisrichtern noch einmal um, damit dieselben ihre Endurtheile 
abgeben, denen alsdann jene Schlußworte hinzuzufägen sind. 

Es wird von dem Preisgericht nichts als entschieden betrachtet, 
was nicht unter allen Freisrichtern durch Stimmenmehrheit aus- 
gemacht wäre. Wenn die Stimmen sich unter mehr als zwei Ar- 
beiten theilen, so werden diejenigen zwei, welche entweder die 
meisten Stimmen schon haben, oder für welche sie durch engere 
Wahlen ausgemittelt sind, auf die engste Wahl gebracht. 

Wenn die TJrtheile feststehen, so hat der Verwaltungsrath 
noch die Aufgabe, aus den Abstimmungen einen zu veröffentlichen- 
den Bericht über die Preisarbeiten abzufassen. Zur Entwerfung 
desselben wird ein Mitglied, oder es werden für die verschiedenen 
Preise verschiedene Mitglieder erwählt. Die Entwürfe laufen blos 
im Yerwaltungsrathe zur Prüfung und G-enehmigung um. 

§20. 

An dem 14. März, mit welchem das sechste Verwaltungsjahr, 
bezw. der neue Verwaltungszeitraum beginnt, werden in einer 
Sitzung der Gesellschaft die Berichte über die Preisarbeiten vor- 
getragen, die Zettel, welche zu den gekrönten Schriften gehören, 
eröffnet, und die Namen der Sieger verkündet, die übrigen Zettel 
aber verbrannt. Jene Berichte werden in den Nachrichten von der 
Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften abgedruckt. Die 
Verfasser der gekrönten Schriften oder deren Erben werden noch 
besonders durch den Direktor von den ihnen zugefallenen Preisen 
benachrichtigt, und können dieselben bei der Königlichen XJniver- 
sitätskasse auf Anweisung des Direktors gegen Quittung erheben. 

§21. 

Die Verfasser der nicht gekrönten Schriften können dieselben 
unter Angabe ihres Sinnspruchs und Einsendung des etwa erhal- 
tenen Empfangscheines innerhalb eines halben Jahres zurückfor- 
dern oder zurückfordern lassen. Sofern sich innerhalb dieses hal- 
ben Jahres kein Anstand ergiebt, werden dieselben am 14. Oktober 
von dem Direktor den zur Empfangnahme bezeichneten Personen 
portofrei zugesendet. Nach Ablauf dieser Frist ist das Recht zur 
Zurückforderung erloschen. 

§22. 

In Gemäßheit einer ausdrücklichen Bestimmung des Stifters 
erhält nach Verkündigung des Urtheils über den ersten Preis jeder 



Wedekind'sclie PreisBtiftuDg. 101 

Preisrichter eine Entschädigung von 55 Mark, der Direktor außer- 
dem noch die gleiche Summe, nach Verkündigung des Urtheils über 
den zweiten und dritten Preis jeder Preisrichter eine Entschädi- 
gung von 110 Mark, der Direktor außerdem noch die gleiche Summe. 
Die Entschädigungen der Preisrichter gebühren unverkürzt denje- 
nigen, welche zu dem Urtheile über die Preisschriften mitgewirkt 
haben. Diejenigen Entschädigungen aber, welche der Direktor 
noch außerdem empfangt , werden , wenn innerhalb eines Verwal- 
tungszeitraums diese Stelle von Mehreren nach einander versehen 
worden ist, nach den Jahren berechnet, und darnach an die Be- 
tiieiligten oder deren Erben vertheilt. 

§23. 

Die handschriftlichen Werke , welche den Preis erhalten ha- 
ben, gehen in das Eigenthum der Stiftung für diejenige Zeit über, 
in welcher dasselbe den Verfassern und deren Erben gesetzlich 
zustehen würde. 

Der Verwaltungsrath wird dieselben einer Buchhandlung in 
Verlag geben, oder auf Kosten der Stiftung drucken lassen. 

Der Ertrag der ersten Auflage, welche ausschließlich der Frei- 
exemplare höchstens 1000 Exemplare stark sein darf, fällt dem ver- 
fügbaren Kapitale zu, da der Verfasser den erhaltenen Preis als 
sein Honorar zu betrachten hat. Wenn indessen jener Ertrag un- 
gewöhnlich groß ist, d.h. wenn derselbe die Druckkosten um das 
Doppelte übersteigt, so wird die Königliche Gesellschaft auf den 
Vortrag des Verwaltungsrathes erwägen, ob dem Verfasser nicht 
eine außerordentliche Vergeltung zuzubilligen sei. 

Findet die Königliche Gesellschaft fernere Auflagen erforder- 
lich, so wird sie den Verfasser, oder, falls derselbe nicht mehr 
leben sollte, einen andern dazu geeigneten Gelehrten zur Bearbei- 
tung derselben veranlassen. Der reine Ertrag der neuen Auflagen 
soll sodann zu außerordentlichen Bewilligungen für den Ver- 
fasser, oder falls derselbe verstorben ist, für dessen Erben und den 
neuen Bearbeiter nach einem von der Königlichen Gesellschaft 
festzustellenden Verhältnisse bestimmt werden. 

§24. 

Jede von der Stiftung gekrönte und herausgegebene Schrift 
wird auf dem Titel die Bemerkung haben: 

von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in 
Göttingen mit einem Wedekind'schen Preise gekrönt und 
herausgegeben. 



102 Weäekind'sche Preisstiftangt. 

§25. 

Von den Preisschriften, die die Stiftung herausgiebt, erhält 
der Verfasser zehn Freiexemplare, der Verwaltungsrath ebenfalls 
zehn zu freier Verfügung. 

§26. 

Der nach Leistung aller Verpflichtungen am Ende eiiies jeden 
Verwaltungsjahres verbleibende Ueberschtiß des verfügbaren Fonds 
wird nach Beschluß des Verwaltungsrathes unter Genehmigung 
des Königlichen Kurators der Universität zu gemeinnützigen Unter- 
nehmungen, die zur Aufnahme der historischen und geographischen 
Wissenschaften gereichen, odet zii Preisen für Meisterwerke der 
bildendenden Künste, die sich auf vaterländische Geschichte be- 
ziehen, verwendet. 

Die vorstehenden Ordnungen werden hiermit bestätig. 
Berlin, den 4. Januar 1896. 

L.S. 
Der Minister der geistliclien, Unterriclits- und Medizinal-Angelegenlielten 

Im Auftrage: 
gez.: de la Croix. 



GSttingen, Dnick der DieterioVschen VniTaraittti-Biiclidnickerei Ton W. Fr. Klitner. 



•=^ <vx I / •^ ' 




von der 

Königl. Gesellschaft der Wissenschaften 

zu Göttingen. 



Oeschäftliche Mittheilangen. 
1896. Heft 1. 



Inhalt. 

Bericht des abtretenden Secretärs der Gesellschaft über das Geschäfts- 
jahr 1895/96 S. 1 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung „ 8 

Verzeichnis der im Jahre 1895/96 abgehaltenen Sitzungen und der darin 

gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen n ^^ 

Verzeichnis der Mitglieder der König]. Gesellschaft der Wissenschaften „ 21 

Verzeichnis der im Tanschverkehr eingegangenen Druckschriften ... n ^^ 
Preisvertheilung der Benekeschen Preisstiftung und neu von ihr gestellte 

Preisaufgabe »67 



Ghöttingen, 

Commissionsverlag der Dieterich'schen VeriagsbuchhandlaDg. 

1896. 



Nachrichten 



von der 



Königl. Gesellschaft der Wissenschaften 



zu Göttingen. 



Geschäftliche Mittheilnngen 



aus dem Jahre 1896. 



Q-öttingen, 

GommissionsTerlag der Dieterich'schen Yerlagsbuchhandlung. 

1896. 



TiS^rrL. nz/- S-J 



JLüLcMjin, nr<^*^«-<C5| 



Inhalt. 

Bericht des abtretenden Sekretärs der Gesellschaft über das Geschäfts- 
jahr 1895/96 S. 1 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung „ 8 

Verzeichnis der im Jahre 1895/96 abgehaltenen Sitzungen und der darin 

gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen » ^^ 

Verzeichnis der Mitglieder der Eönigl. Gesellschaft der Wissenschaften „ 21 

Verzeichnis der im Tauschverkehr eingegangenen Druckschriften ... »31 
Preisvertheilung der Benekeschen Preisstiftung und neu von ihr gestellte 

Preisaufgabe »67 

Bericht über die öffentliche Sitzung der Gesellschaft am 7. November . ,, 71 
P. Kehr: üeber den Plan einer kritischen Ausgabe der Papsturkunden 

bis Innocenz III »72 

Adresse der E. Gesellschaft an Lord Kelvin » S7 

Adresse der E. Gesellschaft an Wilhelm Hittorf „90 

Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der E. Gesellschaft .... »92 




Bericht des abtretenden Secretärs über das 
Geschäftsjahr 1895/96. 

Die Gresellschaft hat in dem abgelaufenen Greschäftsjahre 1895/96 
1 außerordentliche, 15 ordentliche und 2 öffentliche Sitzungen ge- 
halten, lieber die darin gemachten Mittheilungen giebt die weiter- 
hin abgedruckte Zusammenstellung Auskunft. In 7 Commissions- 
sitzungen wurden geschäftliche Angelegenheiten vorbereitet oder 
erledigt. 

Die Nachrichten von der K. G. d. W. sind in beiden Klassen 
für das Jahr 1895 mit Heft 4 abgeschlossen; der neue Jahrgang 
ist im Erscheinen. 

Von den Abhandlungen ist Bd. 40 in beiden Abtheilungen ab- 
geschlossen und ausgegeben. Die im vorjährigen Bericht erwähnte 
Umgestaltung dieser Publication ist mittlerweile zur Ausführung 
gekommen. Die Abhandlungen erscheinen nunmehr im Verlage der 
Weidmannschen Buchhandlung in Berlin ; Format und Druck sind 
unverändert. Die von den beiden Klassen der Gesellschaft heraus- 
gegebenen Abhandlungen werden sofort nach der Drucklegung 
einzeln mit selbständiger Paginirung ausgegeben; zu geeigneter 
Zeit zu einem Bande vereinigt. Die Bände werden in neuer Folge 
von 1 ab gezählt; im Bande tragen die Einzelabhandlungen lau- 
fende Nummern. Von der philologisch - historischen Klasse sind 
als Neue Folge Bd. 1 No. 1 P. Kehr : lieber eine römische Papyrus- 
urkunde des marburger Archivs und No. 2 W. Meyer: lieber Lau- 
terbachs und Aurifabers Sammlungen der Tischreden Luthers aus- 
gegeben. 

Die Göttingischen gelehrten Anzeigen, die wie früher unter 
der Aufsicht der Gesellschaft erscheinen, sind vom Jahre 1896 ab 
ebenfalls in den Verlag der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin 
übergegangen. Die Redaction übernahm im Herbst 1896 an Stelle 

NachriebUn; gMcUftl. MittlitUiuiffeii 1896. 1 



2 Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96. 

des nach Halle übergesiedelten langjährigen verdienten Redacteurs 
Prof. Bechtel Herr Dr. G. Wentzel hier. Es sind Vorkehrun- 
gen getroffen, die Gresellschaft in eine engere Verbindung mit der 
Leitung der Anzeigen, als es bisher der Fall war, zu bringen. 

Der Schriftenaustausch ist regelmäßig vollzogen; die Gesell- 
schaft ist gerne auf eine Anzahl von Tauschangeboten, die ihr von 
gelehrten Gesellschaften gemacht wurden, eingegangen. Die Nach- 
richten der mathematisch - physikalischen Klasse sind an 209, die 
der philologisch - historischen Klasse an 166 Stellen abgegeben; 
Band 40 der Abhandlungen an 31 gelehrte Körperschaften. 

Das Verzeichnis der Schriften, die die Gesellschaft im Aus- 
tausch oder als Geschenke erhalten hat, ist unten gegeben. Die 
Gesellschaft dankt auch an dieser Stelle für alle ihr gemachten 
literarischen Zuwendungen. Wo nicht im Tauschverkehr sofort auf 
besonderen Wunsch eine Empfangsbescheinigung über gemachte Zu- 
wendungen gegeben wurde, bittet die Gesellschaft, die nachstehende 
Veröffentlichung der Eingänge als solche anzusehen. 



Die im Auftrage der Gesellschaft von den Herren Schön flies 
tmd Pockels besorgte Ausgabe der wissenschaftlichen Aufsätze 
von Julius Plücker ist vollendet und in zwei Bänden bei J. B. Teub- 
ner in Leipzig erschienen. 

Durch Bewilligung von Seiten des vorgesetzten hohen Mini- 
steriums war die Gesellschaft in der Lage, mit dessen Zustimmung 
wissenschaftliche Untersuchungen und Arbeiten zu unterstützen. 
Danach sind zugewiesen: 

an Herrn Prof. Dr. Wirtinger in Innsbruck zur 
Drucklegung seiner mit dem Beneke-Preise der hiesigen 
philosophischen Facultät gekrönten Arbeit : Untersuchun- 
gen über die allgemeinen Theta-Functionen 300 M. 

Herrn A. Peter für floristisch -biologische Unter- 
suchungen 800 M. 

Herrn A. von Koenen für die Darstellung der 
Structur der Erdrinde auf topographischen Karten . . 1600 M. 

Herren P. Leo und U. v. Wilamowitz zur Her- 
ausgabe antiker Schollen 800 M. 

Es sind die Schollen zu Lukian in Angriff genommen 
und Herr J. Graeven in Rom hat das Material so 
weit zusammengebracht, daß die Festsetzung des Textes 
in naher Aussicht steht. 



Bericht des abtretenden Secretärs über das Qeschäftsjahr 1895/96. 3 

Herrn U. v.Wilamowitz für Herrn Dr. M. Well- 
mann zur Fortführung der Ausgabe des Dioscorides . 800 ML 

Herrn W. S c h u r als zweiter Beitrag zu den Kosten 
des Druckes der „Praesepe" 1000 M. 

In der Commission für den Thesaurus linguae Latinae war 
die Gresellschaft wie bisher durch Herrn P. Leo vertreten. 

Die Verhandlungen der im Cartell stehenden Akademien von 
Wien und München, sowie der gelehrten Gesellschaften von Leipzig 
und Göttingen bezogen sich auf die Untersuchungen über Erd- 
schwere und die Herausgabe einer mathematischen Encyclopädie. 
Ein Abschluß darüber ist noch nicht erfolgt. 



Den Herren Beyrich und Weierstrass in Berlin sandte 
die Gesellschaft zur Peier des achtzigsten Geburtstages Glück- 
wunschschreiben ; Herrn E. Leuckartin Leipzig überbrachte zur 
Peier seines fünfzigjährigen Doctorjubiläums Herr P. Merkel im 
Namen der GeseUsdiaft mit einer Zuschrift ihre Glückwünsche. 

Der kaiserlich russischen Gesellschaft für Geographie in St. 
Petersburg wurde zur fünfzigjährigen Stiftungsfeier ein Gratula- 
tionsschreiben zugestellt. 



Für das Jahr 1895 war von der Gesellschaft als Preisaufgabe 
eine Arbeit gestellt , welche die Schriften Kästners , die nicht in 
den Bereich seiner eigentlichen Berufswissenschaft fallen, vollstän- 
dig verzeichnet, ordnet und kritisch untersucht. Li Bewerbung 
um den dafür ausgesetzten Preis ist rechtzeitig und ordnungsmäßig 
bei dem versitzenden Secretär eine umfangreiche Arbeit eingeliefert 
mit dem Kennspruche : Ich habs gewagt. Das Urtheil darüber 
lautet: 

Der Verf. der mit dem Kennspruch „Ich habs gewagt" ein- 
gereichten Arbeit ist mit sichtlicher Sammellust, mit grossem Pleiß, 
Geschick und Glück Kästners Dichtungen, schönwissenschaftlichen 
Aufsätzen, Recensionen und Briefen, wie sie auf Bibliotheken und 
im Privatbesitz zerstreut waren, nachgegangen und hat einen über- 
raschend großen Ertrag eingeerntet. Und seine Punde sind dem 
Sammler nicht totes Material geblieben. Er hat es verstanden, 
darauf in knappster Porm, mit kundiger Umsicht eine Datierung 
und Erklärung zumal der Kästnerschen „Sinngedichte" aufzubauen, 
die trotz einzelnen Misgriffen einen sehr erfreulichen Portschritt 

1* 



4 Bericht des abtretenden Secretars über das Geschäftsjahr 1895/96. 

in nnsrer Kenntnis des Dichters bedeutet. Auch die übersicht- 
liche Anordnung des Materials entspricht im Wesentlichen durch- 
aus den Wünschen der Gesellschaft ; gewisse Mängel des Briefver- 
zeichnisses werden leicht zu verbessern sein. Guten Blick bewährt 
der Verf. endlich auch in der Entscheidung der Echtheitsfragen 
und in der Abschätzung des kritischen Wertes von Drucken und 
Handschriften, aber freilich mehr guten Blick als methodische 
Schärfe; und ehe er die kritische Ausgabe ausführt, als deren 
Grundlage die vorliegende Arbeit gedacht ist, wird es noch einer 
genauen Revision des in ihr gegebenen Yariantenapparats und 
einer consequenten sprachlich - stilistischen Detailuntersuchung be- 
dürfen. Daß der Verf. sich diesen weiteren Aufgaben nicht ent- 
ziehe, wünscht die Gesellschaft um so mehr, je wärmer sie das in 
beschränkter Zeit Geleistete anerkennt. Die Gesellschaft sieht in 
der Arbeit eine recht befriedigende Lösung der gestellten Aufgabe 
und erteilt ihr gerne den Preis. 

Durch Eröffnung des mit dem Kennspruche „Ich habs gewagt'' 
bezeichneten Couverts ergiebt sich als Verfasser 

Dr. C. Scherer, Bibliothekar in Cassel, 
dem somit der Preis zuerkannt worden ist. 

Die Preisaufgabe für das Jahr 1897 lautet : 

Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften wünscht eine anatomische Unter- 
suchung wnd Beschreibung der Körperhöhlen (Schädd-, Brust-, Bauch- und 
Beckenhöhle) des neugeborenen Kindes und ihres Inhaltes im Vergleich mit 
denjenigen des Erwachsenen. Sie wünsM, daß die Art und Weise ^ wie 
sich die eine Form in die andere umbildet, thunlidist berücksichtigt werde. 

Der Preis beträgt BOO Mark. 

Die Preisaufgabe für das Jahr 1899 lautet: 

Was an Schriften des ApöUinaris von Laodicea erhatten ist, sdß unter- 
sucht, hrUisch bearbeitet und für die Darstellung seiner Theologie verwerthet 
werden. 

Der Preis beträgt 1000 Mark. 

Die Bewerbungsschriften müssen bis zum 1. Februar 1897 oder 
1899 eingeliefert werden. Sie sollen mit einem Spruch versehen 
und von einem verschlossenen Brief begleitet sein, der außen den 
Spruch trägt, der die Arbeit kennzeichnet, und innen den Namen 
und Wohnort des Verfassers. 



Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96. 5 

Die Gesellschaft verlor durch Weggang von Göttingen 
von ordentlichen Mitgliedern: 

Herrn HeinrichWeber, correspondierendes Mitglied seit 1875, 
ordentliches Mitglied seit 1892; 

von Assessoren: 

Herrn Friedrich Bechtel, Assessor seit 1882; 

durch den Tod 

ihr Ehrenmitglied: 

Herrn Giuseppe Piorelli in Neapel am «29. Januar 1896, Eh- 
renmitglied seit 1873; 

von auswärtigen Mitgliedern: 
in der mathematisch-physikalischen Klasse: 

Herrn Franz Neumann in Königsberg am 23. Mai 1895, aus- 
wärtiges Mitglied seit 1856; 

Herrn Carl Ludwig in Leipzig am 24. April 1895, auswärtiges 
Mitglied seit 1885, zuvor Correspondent seit 1861; 

in der philologisch-historischen Klasse: 

Herrn Heinrich von Sybel in Berlin am I.August 1895, aus- 
wärtiges Mitglied seit 1871, zuvor Correspondent seit 1863; 

Herrn Rudolf von Roth in Tübingen am 23. Juni 1895 , aus- 
wärtiges Mitglied seit 1872, zuvor Correspondent seit 1853; 

von Corr espondenten: 
in der mathematisch-physikalischen Klasse: 

Herrn Thomas H. Huxley in London am 29. Juni 1895, Cor- 
respondent seit 1862; 
Herrn Karl Hermann Knoblauch in Halle (S.) am 30. Juni 

1895, Correspondent seit 1864; 

Herrn William Crawford Williamson in Haslemere am 
23. Juni 1895, Correspondent seit 1885 ; 

Herrn Sven Lov^n in Stockholm am 3. September 1895, Corre- 
spondent seit 1886; 

in der philologisch-historischen Klasse; 

Herrn Reginald Stuart Poole in London am 8. Februar 1895, 

Correspondent seit 1876; 
Herrn Eduard Winkelmann in Heidelberg am 10. Februar 

1896, Correspondent seit 1881. 



6 Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96. 

Die Gresellschaft beklagt den am 27. Januar 1896 erfolgten 
plötzlichen Tod ihres Archivars Steup, dessen unermüdliche Thä- 
tigkeit die Führung der Geschäfte bei der Neuordnung der Gesell- 
schaft wesentlich erleichterte. 



Herr Heinrich Weber trat mit seiner Uebersiedelung von 
hier nach Straßburg in die Reihe der auswärtigen Mitglieder der 
mathematisch-physikalischen Klasse. 

Die Gesellschaft wählte am 22, Juni 189B 

zu ordentlichen Mitgliedern 

der mathematisch-physikalischen Klasse 

Herrn Daniel Hilbert; 

der philologisch-historischen Klasse 

Herrn Paul Kehr; 

zum auswärtigen Mitgliede 

der philologisch-historischen Klasse 

Herrn Friedrich Bechtel in Halle (S.). 

Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch Seine Ma- 
jestät den König erfolgte am 30. Juni 1895. 

Die Gesellschaft wählte am 22. Juni 1895 

zu correspondierenden Mitgliedern 

der philologisch-historischen Klasse 

Herrn Eugen Hultzsch in Bangalore (Indien), 
„ Elias Steinmeyer in Erlangen, 
„ Eduard Meyer in Halle, 
„ Otto Seeck in Greifswald, 



Der Bericht über die mit der Gesellschaft verbundenen Stif- 
tungen gedenkt an erster Stelle einer der Gesellschaft gemachten 
Zuwendung zur Gründung einer neuen Stiftung. 

Im Namen von Freunden de Lagardes hat Herr Professor 
Georg Hoffmann in Kiel der Gesellschaft ein Capital von etwa 
5100 Mark angeboten, um damit eine „Stiftung der Freunde Paul 
de Lagardes" ins Leben zu rufen. Diese Stiftung soll aus ihren 
Einkünften nach gegebenen Statuten unter der Verwaltung der 
königlichen Gesellschaft Beihülfe für die Aufgaben der Lagarde- 



Bericht des abtretenden Secretärs über das Geschäftsjahr 1895/96. 7 

sehen Stiftung leisten. Die Gesellschaft hat beschlossen, mit wärm- 
stem Danke gegen die hochherzigen Geber die Stiftung anzunehmen. 
Die allerhöchste Genehmigung zur Annahme ist noch nicht erfolgt. 

Bei der Lagardeschen Stiftung ist beschlossen, eine Anzahl 
von Schriften de Lagardes, die seit längerer Zeit im Buchhandel 
fehlen und verlangt werden, neu auszugeben; und zwar zunächst 
die Aegyptiaca und die Gesammelten Abhandlungen. 

Ueber die Wedekindsche Preisstiftung für deutsche Geschichte 
erstattet deren Director nachstehenden Bericht. 



8 



Bericht über den fünften Verwaltungszeitraum der 

Wedekindschen Preisstiftung für Deutsche 

Geschichte 

erstattet 
von dem zeitigen Direktor F. Frensdorif« 

Der fünfte die Jahre 1886 — 1896 umfassende Verwaltungs- 
zeitraum ist der letzte, aus dem über ein Decennium zu berichten 
ist. Gemäß den neuen Ordnungen der Stiftung, die unter dem 
4. Januar 1895 von dem Herrn Minister der geistlichen, Unter- 
richts- und Medicinalangelegenheiten bestätigt sind und mit dem 
heutigen Tage in Kraft treten, werden die Preisaufgaben von nun 
ab für einen Zeitraum von fünf Jahren ausgeschrieben, und wird 
damit hoffentlich um die von der Stiftung gestellten Aufgaben ein 
lebhafterer Wettbewerb entstehen, als die Berichte des Verwal- 
tungsraths vom J. 1876 und 1886 zu verzeichnen hatten und auch 
der heutige zu verzeichnen hat. 

Das letzte Preisausschreiben hatte für den ersten Preis der 
Stiftung gefordert: eine Ausgabe der von dem Mainzer Eberhard 
Windeck verfaßten Denkwürdigkeiten über Leben und Zeit Kaiser 
Sigmunds. Die Wiederholung dieser schon für den Verwaltungs- 
zeitraum von 1876 — 1886 gestellten Aufgabe ist ohne Bewerber 
geblieben. 

Dasselbe gilt von der für den zweiten Preis verlangten: 
Geschichte des Herzogthums Schwaben vom Beginn des 10. bis in 
die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts. 

Es war demnach , ebenso wie schon im Jahre 1886 , nur der 
dritte in den Ordnungen § 21 vorgesehene Preis zu vertheilen. 
Der Verwaltungsrath erbat sich entsprechend der statutenmäßigen 
Vorschrift über die Bildung des Preisgerichts (§ 24) die Mitwir- 
kung zweier auswärtiger Historiker aus den Angehörigen der 
Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften. Die Herren Geh. Rath 



Wedekindsche Preisstiftung. Bericht über den fünften Verwaltungszeitraum. 9 

von Hegel in Erlangen und Professor Dr. Schäfer in Tübingen 
haben bereitwillig die Wahl angenommen und durch ihre Gut- 
achten das Preisgericht in seiner Arbeit auf das Dankenswertheste 
unterstützt. 

Zwei bei dem Verwaltungsrath eingelaufene Schriften, die sich 
um den dritten Preis bewarben, konnten bei dem Vorhandensein 
darstellender Geschichtswerke, die den vom Stifter in erster Linie 
gestellten Anforderungen entsprachen, bei der Zuerkennung des 
Preises nicht berücksichtigt werden. 

Bei der Auswahl unter der reichen Litteratur der deutschen 
Geschichte, die aus dem letzten Jahrzehnt in Betracht kam, hat 
sich das Preisgericht die zwiefache Beschränkung auferlegt, von 
der Krönung verstorbener Autoren abzusehen ebenso wie von der 
nochmaligen Krönung solcher Werke, die bereits durch andere 
Preise ausgezeichnet worden sind. Unter den übrig bleibenden 
Geschichtswerken hat das Preisgericht einmal das Buch von Fried- 
rich von Bezold, Professor der Geschichte in Erlangen, Ge- 
schichte der deutschen Reformation, Berlin 1887 — 90 
(dritte Hauptabthlg. Bd. I von Oncken, Allgem. Geschichte in 
Einzeldarstellungen) ausgewählt. Es entspricht dem, was die Stif- 
tung fordert, vollauf. Sind auch durch den Charakter der Samm- 
lung, deren Bestandtheil das Buch bildet, die Nachweise aus den 
Quellen ausgeschlossen, so beruht es doch auf einer so gründlichen 
Kenntniß und Durcharbeitung des Materials, auf eigener Forschung 
und der kritischen Verwerthung der Ergebnisse der neuern Un- 
tersuchungen , und hat in einer so anziehenden Darstellung seinen 
Stoff vorzutragen verstanden , daß B e z o 1 d s Werk mit Ehren 
seinen Platz neben Rankes deutscher Geschichte im Zeitalter 
der Reformation einnimmt. 

Das zweite von dorn Preisgericht ausgewählte Werk ist die 
Kirchengeschichte Deutschlands von Albert Hauck, 
Professor der Kirchengeschichte in Leipzig, von der bisher drei 
Theile (Leipz. 1887—96) erschienen sind, die das Thema bis zum 
Wormser Vertrage von 1122 führen. Der Verfasser hat den 
weit zerstreuten Quellenstoff aufs neue durchforscht und mit ein- 
dringender Kritik glänzende Darstellung verbunden. Neben der 
Geschichte der Kirche im fränkischen und im deutschen Reiche, 
ihres Verhältnisses zum Staate und seiner Entwicklung hat das 
Werk die geistige Cultur , wie sie in der theologischen und welt- 
lichen Litteratur und den Schöpfungen der Kunst hervortritt, ein- 
gehend berücksichtigt. Mit außerordentlicher Gelehrsamkeit ver- 
bindet der Verfasser selbständiges und unbefangenes Urtheil und 



10 Wedekindflche Preisstiftung. Beriebt über den fünften Verwaltangsseitrauin. 

fördert die lebendige historische Erkenntniß des Mittelalters in 
hervorragender Weise. 

Da bereits veröffentlichte Werke nach den Ordnungen der 
Stiftung (§ 21') nur die Hälfte des dritten Preises empfangen 
können, so hat das Preisgericht beschlossen, den beiden Werken 
von V. Bezold und Hauck den Preis von 3300 Mark zq gleichen 
Theilen zuzuerkennen. 

Göttingen, den 14. März 1896. 

Preisaufgabe 

der 

Wedekindschen Preisstiftung 

für Deutsche G-eschichte. 

Der Verwaltungsrath der Wedekindstiftung macht hierdurch 
die erste Aufgabe bekannt, die gemäß den neuen Ordnungen der 
Stiftung, die mit dem 14. März 1896 in Geltung getreten sind, 
für einen fünfjährigen Zeitraum gestellt wird. 
Der Verwaltungsrath verlangt; 
eine arehiyallseh begrBndete Geschichte der innem Ver- 
waltung des EnrfHrstenthnms Mainz nnter Emmerich 
Joseph (1763—1774) und Friedrich Karl Joseph (1774- 
1803). Besonderer Werth wird auf die Ermittlung der 
Theilnahme von Johannes Mflller gelegt. 

1. Form und Einsendung der Bewerbungsschriften. Be- 
werbungsschriften müssen vor dem 1. August 1900 an den Direktor 
des Verwaltungsraths der Stiftung eingesandt werden und aller 
äußern Zeichen entbehren, an welchen die Verfasser erkannt wer- 
den können. Jede Schrift ist mit einem Sinnspruche zu versehen, 
und es ist ihr ein versiegelter Zettel beizulegen, auf dessen Außen- 
seite derselbe Sinnspruch sich findet, während inwendig Name, 
Stand und Wohnort des Verfassers angegeben sind. 

2. Preisgericht. Das Preisgericht besteht aus dem Verwal- 
tungsrathe der Stiftung und so vielen von ihm aus den übrigen An- 
gehörigen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften, den 
ordentlichen, den auswärtigen Mitgliedern und den Correspon- 
denten, hinzu erwählten anerkannt sachkundigen und unpartei- 
lichen Männern, daß die Gesammtzahl sieben ist. Die Mitglieder 
des Preisgerichts können nicht an der Bewerbung Theil nehmen. 



Preisaufgabe der Wedekindschen Preisstiftang für Deutsche Geschichte. 11 

Die übrigen Mitglieder der Königlichen Gesellschaft dürfen sich 
wie jeder andere nm den Preis bewerben. 

3. ürthelL Das TJrtheil des Preisgerichts wird am 14. März 
1901 in einer Sitzung der Königlichen Gesellschaft der Wissen- 
schaften bekannt gemacht und in deren „Nachrichten** in der Ab- 
theilung: Geschäftliche Mittheilungen veröffentlicht. 

4. Preis. Der Preis beträgt 3300 Mark und muß ganz oder 
kann gar nicht zuerkannt werden. Ist der Verfasser der Preis- 
schrift bereits verstorben, so fällt der Preis seinen Erben zu. 

Der Verfasser der gekrönten Schrift oder dessen Erben wer- 
den noch besonders durch den Direktor von dem ihnen zugefal- 
lenen Preise benachrichtigt und können diesen bei der König- 
lichen Universitätscasse zu Göttingen auf Anweisung des Direk- 
tors gegen Quittung erheben. 

5. Brack der Prelsschrlft. Die gekrönte Schrift geht in 
das Eigenthum der Stiftung für diejenige Zeit über, in welcher 
dasselbe den Verfassern und deren Erben gesetzlich zustehen 
würde. Der Verwaltungsrath wird dieselbe einer Buchhandlung 
in Verlag geben oder auf Kosten der Stiftung drucken lassen. 

Der Ertrag der ersten Auflage, welche ausschließlich der Frei- 
exemplare höchstens 1000 Exemplare stark sein darf, fällt dem 
verfügbaren Kapitale der Stiftung zu, da der Verfasser den er- 
haltenen Preis als sein Honorar zu betrachten hat. Wenn indessen 
jener Ertrag ungewöhnlich groß ist, d. h. wenn derselbe die Druck- 
kosten um das Doppelte übersteigt, so wird die Königliche Gesell- 
schaft auf den Vortrag des Verwaltungsrathes erwägen, ob dem 
Verfasser nicht eine außerordentliche Vergeltung zuzubilligen sei. 

Findet die Königliche Gesellschaft fernere Auflagen erforder- 
lich, so wird sie den Verfasser, oder, falls er nicht mehr leben 
sollte, einen andern dazu geeigneten Gelehrten zur Bearbeitung 
derselben veranlassen. Der reine Ertrag der neuen Auflagen soll 
sodann zu außerordentlichen Bewilligungen für den Verfasser, oder 
falls er verstorben ist, für dessen Erben und den neuen Bearbeiter 
nach einem von der Königlichen Gesellschaft festzustellenden Ver- 
hältnisse bestimmt werden. 

Jede von der Stiftung gekrönte und herausgegebene Schrift 
wird auf dem Titel die Bemerkung haben: 

von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in 
Göttingen mit einem Wedekind'schen Preise gekrönt und 
herausgegeben, 



12 Freisaufgabe der Wedckindschen Preisstiftung für Deutsche Geschichte. 

6. Freiexemplare. Von den Preisschriften, die die Stiftung 
herausgiebt, erhält der Verfasser zehn Freiexemplare, der Ver- 
waltungsrath ebenfalls zehn zu freier Verfügung. 

7. Znrttckfordcrnng nicht gekrOnter Schriften. Die Ver- 
fasser der nicht gekrönten Schriften können dieselben unter An- 
gabe ihres Sinnspruches und Einsendung des etwa erhaltenen Em- 
pfangsscheines innerhalb eines halben Jahres zurückfordern oder 
zurückfordern lassen. Sofern sich innerhalb dieses halben Jahres 
kein Anstand ergiebt, werden dieselben am 14. October von dem 
Direktor den zur Empfangnahme bezeichneten Personen portofrei 
zugesendet. Nach Ablauf dieser Frist ist das Recht zur Zurück- 
forderung erloschen. 

Göttingen, den 14. März 1896. 



Bericht über den Verwaltungszeltraum 1895/96. 

In der Ordnung der Stiftung sind im verflossenen Jahre zwei 
wichtige Aenderungen eingetreten. Es sind die neuen Statuten 
der Stiftung, deren wichtigste Abweichungen von den früher gel- 
tenden im vorjährigen Bericht aufgezählt sind, mit dem 14. März 
1896 in Kraft getreten, und es ist die Finanzverwaltung der Stif- 
tung diesen neuen Statuten entsprechend geregelt worden. Zu dem 
Ende sind die Capitalien des Stammfonds der Stiftung im Betrage 
von 36300 Mark in das Staatsschuldbuch über die S^o Buchschuld 
und zwar auf den Namen der Königlichen Gresellschaft der Wissen- 
schaften eingetragen und das übrige Vermögen der Stiftung der 
Königlichen Universitätscasse übergeben, welche seit dem 1. Juli 
1895 die Rechnungsführung besorgt. 

Von den wissenschaftlichen Unternehmungen der Stiftung ist 
die Ausgabe der Chronica novella des Hermann Korner im verflos- 
senen Jahre zum Abschluß gelangt. Nachdem wiederholte Preis- 
ausschreiben, die mit dem Jahre 1856 beginnen, ohne den gewünsch- 
ten Erfolg geblieben waren, hat die Wedekindstiftung im J. 1889 
auf Anregung ihres damaligen Directors, Geh. ßeg.-Raths Prof. 
S a u p p e , und unter Beirath von Prof. Weiland die Heraus- 
gabe der für die spätere mittelalterliche G-eschichte und Geschicht- 
schreibung des deutschen Nordens gleich wichtigen Chronik des 
Lübecker Dominikaners Hermann Korner (f 1438) selbst in die 
Hand genommen. Die Schwierigkeit der Edition, die namentlich 



Wedekindsche Preisstiftung. Bericht über den Verwaltungszeitraum 1895/96. 13 

in der Mannichfaltigkeit der die Chronik überliefernden Recensionen 
enthalten war, zu erleichtem, hatte die Stiftung unter der Direc- 
tion von G. W a i t z , der seit Beginn seiner wissenschaftlichen 
Thätigkeit die £ornersche Chronik nicht aus den Augen gelassen 
hat — schon 1838 hat er in einem Aufsatze des Archivs für ältere 
deutsche Greschichtskunde sich mit ihr beschäftigt — , von drei der 
wichtigsten Handschriften, der Wolfenbüttler, der Danziger und 
der Linköpinger, in den J. 1865 — 67 Abschriften anfertigen lassen 
und auf der hiesigen Bibliothek niedergelegt. Seitdem es dann 
der Stiftung durch die Vermittlung von Professor Weiland 
gelang, in Herrn Dr. phil. Schwalm einen Gelehrten zu finden, 
der zur Uebernahme der materiell und formell gleich mühsamen 
Editionsaufgabe geeignet und geneigt war, kam die Arbeit in Fluß. 
Mit dem August 1889 ist Dr. Schwalm, dessen Zeit zugleich 
durch die Mitarbeiterschaft an den Monumenta Germaniae historica 
in Anspruch genommen war, mit der Aufgabe beschäftigt gewesen, 
lieber den Fortschritt seiner Arbeit ist wiederholt in den Nach- 
richten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften be- 
richtet worden (1893 S. 753, 1895 I S. 8). Zu Ende October 1895 
konnte die Verlagshandlung von Vandenhoeck und Ruprecht, die 
durch Vertrag vom 31. October 1892 den Verlag übemonmien hatte, 
das 86 Bogen in Quart umfassende Werk (817» B. Text incl. der 
6V« B. starken Register und 47« B. Einleitung) in solider, geschmack- 
voller Ausstattung dem Publicum übergeben. Der Wedekindstif- 
tung gereicht es zur Genugthuung, eine von der deutschen Ge- 
schichtsforschung lange begehrte Quelle in einer den wissenschaft- 
lichen Anforderungen entsprechenden Gestalt allgemein zugänglich 
gemacht und die ihr anvertrauten Mittel zu einem Zwecke verwen- 
det zu haben, der nach Gegenstand und Ausführung recht eigent- 
lich dem entsprach, was der Stifter als eine der Hauptaufgaben 
seiner Stiftung bezeichnet hat. Wenn dieser Erfolg erreicht ist, 
so hat ihn die Stiftung vor allem dem Fleiß, der Umsicht und 
der treuen Hingabe zu danken , mit der Dr. Schwalm die von 
ihm übernommene Aufgabe ausgeführt hat. Sie wird aber zugleich 
der stetigen Förderung eingedenk bleiben, mit der unser verewig- 
ter College Weiland das schwierige Werk, das jetzt endlich nach 
vierzigjährigen Bemühungen fertig vorliegt, unterstützt hat, 

Ueber die am 14. März dieses Jahres fällig gewordenen Preise 
und ihre Vertheilung ist zur Zeit ausführlich berichtet; desgleichen 
auch die neue Preisaufgabe für den Verwaltungszeitraum 1896 bis 
1901 verkündet worden. Es bleibt hier nur noch zu berichten 
übrig, daß der Verwaltungsrath von den am Schlüsse des zehn- 



14 Wedekindsche Preisstiftung. Bericht über den Verwaltungszeitraom 1895/d6. 

jährigen Verwaltungszeitramns verfügbaren Mitteln der Stiftung 
nach eingeholter Genehmigung des Königlichen Curators der Uni- 
versität 800 Mark dem Justizrath Dr. Stein in Schweinfurt in 
Anerkennung seiner Arbeiten über die Geschichte Frankens und 
2000 Mark dem Hansischen Geschichtsverein zur Fortsetzung seiner 
Editionsarbeiten überwiesen hat. 

Der Verwdtungsraih der Wedekindschen Preisstiftung. 



16 



Verzeichnis der im Jatire 1895/96 abgehaitenen Sitzungen und der darin 
gemacliten wissensciiaftiiciien INittlieilungen. 

Öffentliche Sitzung vom 27. April 1895, 

U. V. Wilamowitz: Bericht über die Thätigkeit und den Stand 
der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahre. (Gedr. in 
den Geschäftl. Mittheil. fl. 1.) 

F. Frensdorff: Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung. 

(Geschäftl. Mitteü. H. 1.) 

G. Cohn: Gedächtnisrede auf G. Haussen. (Geschäftl. Mittheil. 

H. 1.) 
M. Lehmann: Gedächtnisrede auf L. Weiland. (Geschäftl. Mit- 
theiL H. 1.) 

Sitzung vom 11. Mai 1895. 

Der Vorsitzende Secretär legt vor: B. Dedekind (Braunschweig), 
Ueber eine Erweiterung der Symbole (a. b) in der Theorie der 
Moduln. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.) 

A. von Koenen: Ueber Fischreste des norddeutschen und böh- 
mischen Devons. (Abhandlungen Bd. 40.) 

0. Wallach: Ueber Arbeiten aus dem Universitäts-Laboratorium. 
(Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.) 

F. Klein überreicht ein Exemplar seiner autographierten Vor- 
lesung: Ueber lineare Differentialgleichungen der zweiten 
Ordnung. 

Derselbe legt vor: F. Netto (Giessen), Ueber die Structur der 
Resultanten binärer Formen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.) 

U. V. Wilamowitz legt vor: Fr. Hultsch (Dresden), Erläute- 
rungen zu dem Berichte des Jamblichos. (Nachr. phil.-hist. Kl. 
H. 3) und Fr. Krebs (Berlin), Eine griechische Lischrift aus 
Aegypten. 

Derselbe: Hephaistos. (Nachr. phil.-hi8t. Kl. H. 3.) 

F. Kielhorn legt vor: B. Liebich (Breslau), Ueber die Cändra 
Grammatik. (Nachr. phil.-hist. Kl. H. 3.) 



16 Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilungen. 

Sitzang vom 25. Mai 1895. 

F. Kielhorn berichtet über 21 neue Kupferplatten der Könige 
von Kanauj und legt Abklatsche der Asoka- Inschriften von 
Delhi vor. 

TT. V. Wilamowitz legt vor: E. Bethe (Rostock), Die Ueber- 
lieferung des Onomas tikon von Julius PoUux. (Nachr. phil.- 
hist. Kl. H. 3) und berichtet über : M. Wellmann, Eine pneu- 
matische Schule. (Philolog. Untersuchungen XIV.) 

N. Bonwetsch: Die altslavische Uebersetzung der Schrift Hip- 
polyts : Vom Antichrist. (Abhandlgn. Bd. 40.) 

F. Klein legt vor: 0. Holder (Tübingen), Die Gruppen mit 
quadratfreier Ordnungszahl. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.) 

Sitzung vom 16. Juni 1895. 

Der Vorsitzende Secretär legt vor: 0. Hurwitz (Zürich), Ueber 
einen Fundamentalsatz der arithmetischen Theorie der alge- 
braischen Größen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.) 

A. V. Konen: lieber die Entwicklung von Dadocrinus gracilis 
und die Beziehungen dieser Art und von Halocrinus zu älte- 
ren und jüngeren Crinoiden. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.) 

W. Schur macht vorläufige Mittheilungen über die Pendelbeob- 
achtungen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 2.) 

F. Klein legt vor: Sommerfeld, Zur Integration der partiellen 
Differentialgleichung ^u + k^n = auf Riemannschen Flächen. 
(Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.) 

W. Voigt: Zur Erinnerung an Franz Neumann. (Nachr. math.- 
phys. Kl. H. 2.) 

F. Klein überreicht ein Manuskript J. Plückers. 

U. V. Wilamowitz giebt einen Nachtrag zu den Mittheilungen 
von Fr. Krebs über eine ägyptische Inschrift. 

H. Wagner: Die hysographische Curve der Erdkruste und die 
Romieuxschen Relationen. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.) 

W. Meyer: Der Berliner Annalist von 1434. (Nachr. phil.-hist. 
Kl. H. 3.) 

Sitzung vom 6. Juli 1895. 

U. V. Wilamowitz legt vor : B. K e i 1 (Straßburg), Das Gottes- 
urtheil von Mantineia. (Nachr. phil.-hist. Kl. H. 3.) 

G. Roethe: lieber Goethes „Mädchen von Obej^kirch". (Nachr. 

phü.-hist. Kl. H. 4.) 



Yerseichnis der wissenschaftlichen Mittheilangen. 17 

J. Wellhausen legt vor: Dr. KonradTrieber (Frankfurt a/M.), 
Zur Kritik des Josephus Grorionides. (Nachr. phil.-hist. El. 
H.4.) 

F. L e : Bemerkungen aber plautinische Wortstellungen und Wort- 
gruppen. (Nachr. phil.-hist. Klasse H. 4.) 

F. Klein überreicht eine von Prof. Wirtinger in Innsbruck ein- 
gesendete Abschrift eines Briefes von Gauss aus dem J. 1797. 

E. Riecke legt vor: Prof. Paschen (Hannover), TIeber Gesetz- 

mäßigkeit in den Spektren fester Körper, und: Ueber eine 
neue Bestimmung der Sonnentemperatur. Mit 2 Tafeln. (Nachr. 
math.-phys. Kl. H. 3.) 

Sitzung von 20. Juli 1895. 

W. Schur überreicht ein Exemplar seiner Abhandlung über das 
Göttinger Heliometer und die Praesepe. 

O.Wallach: Untersuchungen aus dem Universitätslaboratorium. 
n. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.) 

J. Orth: Bericht über die aus dem pathologischen Institut der 
Universität Göttingen im Etatsjahre 1894/96 veröffentlichten 
wissenschaftlichen Arbeiten. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.) 

U. V. Wilamowitz legt vor: J. A. Heikel, Ueber die Hand- 
schriften von Eusebius Vita Constantini, Laus Constantini und 
Constantini Oratio ad sanctum coetum. (Nachr. phil.-hist. Kl. 
H. 4.) 

F. Leo: Die Publication von Ciceros Briefen an Atticus. (Nachr. 

phU.-hist. Kl. H. 4.) 
Derselbe legt vor : Bericht der Commission für den Thesaurus 
linguae latinae über die Pfingstconferenz zu München am 2. 
und 3. Juni 1895. 

G. Cohn: Zur Morphologie der Production. (Nachr. phil.-hist. 

Kl. a4.) 

Sitzung vom 19. October 1895. 

Der Vorsitzende Secretar legt vor : 

0. Bütschli (Heidelberg), Ueber den Bau quellbarer Kör- 
per und die Bedingungen der Quellung. (Abhandlgn. Bd. 40.) 

A. Hurwitz (Zürich), Zur Theorie der algebraischen Zah- 
len. (Nachr. matL-phys. Kl. H. 3.) 

A. Hurwitz (Zürich), Die unimodularen Substitutionen in 
einem algebraischen Zahlenkörper. (Nachr. matL-phys. Kl. 
H. 3.) 

ITMkikUMii fMolülfa. MitiktUiuivii 1896. 2 



18 Verzeichnis der wisfleneehaftlichen Mitteikingeii. 

F. Klein: Ueber eine geometrische AnfÜBpSsnng der gewöhnlichen 
Kettenbrnchentwicklong. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3«) 

Derselbe legt vor : R. F r i c k e (Brannschweig), Ueber die Discon- 
tinnitätsbereiche der Gruppen reeller linearer Substitutionen 
einer complexen Variabeln. (Nachr. math.-phys. Kl. H. 3.) 

Ph. Furtwängler, Zur Begründung der Idealtheorie. 
(Nachr. math.-phys. Kl. K 3.) 

F. r t h : Bericht über die im Sommerhalbjahre 1896 im patholo- 
gischen Institut in Gröttingen fertig gestellten wissenschaft- 
lichen Arbeiten. (Nachr. math.-pbys. Kl. H. 4.) 

Peter berichtet über die botanischen Ergebnisse seiner mit der 
Unterstützung der Gesellscha^ in den beiden verflossenen 
Jahren gemachten Beisen. 

F. Kielhorn legt vor: Franke (Berlin), Zu Afokas Felsen- 
edicten. (Nachr. phil.-hist. Kl. H. 4.) 

Öfltentliche Sitzung vom 2. November 1895. 

F. Klein trug vor: Ueber die Arithmetisierung der Mathematik. 
(Geschäftl. Mitth. 1896, K 2.) 

Sitzung vom 16. November 1896. 

M. Lehmann las: Fichte's Beden an die deutsche Nation vor der 

preussischen Censur. 
N. Bonwetsch: Die handschriftliche Ueberlieferung des Daniel- 

Commentars Hippolyts. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.) 
F. Kielhorn legt vor; H. Lüders, Zu A^vagosha's Buddhaca- 

rita. (Nachr. phü.-hi8t. Kl. 1896, H. 1.) 
W. Schur: Ueber Pendelmessungen in der Nahe von Göttingen. 

(Nachr. math.-phys. Kl. EL 4.) 
A. V. Konen legt fünf neue geologische Karten des Gebietes 

nördlich von Göttingen vor. 

Sitzung vom 30. November 1896. 

£. ^Biecke: Ueber die in einem Blitzschlag zum Ausgleich kom- 
menden Electricitätsmengen. (Nachr. matL-phys. Kl. H. 4.) 

D. Hilbert legt vor: G. Landsberg (Heidelberg), Zur Grund- 
legung der arithmetischen Theorie der algebraischen Functio- 
nen einer Veränderlichen. (Nachr. matL-phys. Kl. H. 4.) 

W. Schur berichtet über einen neuen Fall des Dreikörperproblems 
bei dem Doppelstern 70 Ophiuchi. 



Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilongen. Id 

P. Kehr: Ueber eine römische Papyrusurkunde des Marburger 
Staatsarchivs. (Abhandlgn. phü.-hist. Kl. N. F. 1. 1.) 

N. Bonwetsch: Das altslavische Henochbuch. (Abhandlgn. phil.- 
hist. Kl. N. F. 1. 8.) 

F. Kielhorn legt vor: H. Jacobi, Der Ursprung des Buddhis- 
mus aus dem Sänkhya-Toga. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.) 

U. V. Wilamowitz macht eine vorläufige Mittheilung über die 
Entdeckung des illustrierten botanischen Werkes des Kra- 
teuas durch Herrn M. Wellmann. 

Sitzung vom 11. Januar 1896. 

A. V. Konen: Ueber die Pendelmessungen bei Freden. (Nachr. 

math.-phys. Kl. 1896, H. 1.) 
F. Klein: Ueber die Bewegung des Kreisels. (Nachr. math.-phy8. 

Kl. 1896, H. 1. 

Sitzung vom 26. Januar 1896. 

F. Kielhorn: Die Sonnen- und Mondfinsternisse in den Daten 
indischer Inschriften. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.) 

K. Dilthey legt vor: August Mau (Rom), Fulcra lectorum. Te- 
studines alveorum. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.) 

W. Meyer: Ueber Lauterbachs und Aurifabers Sammlungen der 
Tischreden Luthers. (Abhandlgn. phil.-hist. Kl. N. F. 1. s.) 

D. Hilbert: Ein neuer Beweis für den Kroneckerschen Satz über 

Abelsche G-leichungen. (Nachr. math.-phys. Kl. 1896, H. 1.) 
Derselbe legt vor: P. Stäckel (Königsberg), Ein Brief von Gauss 

an Gerling. (Nachr. math.-phys. Kl. 1896, H. 1.) 
A. V. Konen legt vor: Alex. Tornquist (Straßburg), Ueber den 

Fund eines Ceratites nodosus ant. in der vicentinischen Trias 

und üder die stratigraphische Bedeutung desselben. (Nachr. 

matL-phys. Kl. 1896, H. 1.) 
F. Klein legt vor: G. Bohlmann, Continuirliche Gruppen von 

quadratischen Transformationen der Ebene. (Nachr. math.* 

phys. KL 1896, H. 1.) 
Derselbe legt vor: BLMaschke (Chicago), Ueber die Darstellung 

endlicher Gruppen durch Cayleysche Farbendiagramme. (Nachr. 

math.-phys. Kl. 1896, H. 1.) 

E. Biecke berichtet über Bontgensche Strahlen. 



2* 



20 Verzeichnis der wissenschaftlicheii Mittlieilangeii. 

Sitzung vom 8. Februar 1896. 

O.Wallach: Untersuchungen aus dem üniversitätslaboratorium 
zu Göttingen, m. (Nachr. matL-phys. Kl. 1896, H. 1.) 

Sitzung vom 22. Februar 1896. 

C. Dilthey: Beiträge zur Erklärung antiker Gemälde. (Erscheint 

in den Abhandlungen, phil.-hist. Kl.) 
F. Kielhorn legt vor: E. Leumann (Straßburg), Zu Ai^va- 

gho^a's Buddhacarita. (Nachr. phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.) 
E. B,iecke: Mittheilungen über Versuche mit ßöntgenschen 

Strahlen. 

Sitzung vom 7. März 1896. 

0. Wallach legt vor: F. Heusler (Bonn), Zur Theorie der 
Erdölbüdung. (Nachr. math.-phys. KL 1896, H. 1.) 

D. Hilbert legt vor: Schoenflies (Göttingen), lieber einen 

Satz der Analysis situs. (Nachr. math.-phys. Kl. 1896, H. 1.) 

Sitzung vom 14. März 1896. 

XJ, V. Wilamowitz: lieber die attischen Archonten zur Zeit 

der 13 Phylen. 
N. Bonwetsch: Das slavisch erhaltene Baruchbuch. (Nachr. 

phü.-hist. Kl. 1896, H. 1.) 



21 



Verzeichnis der Mitglieder der Königlictien Gesellschaft der Wissen- 
schaften zu GAttingen. Ende März 1896. 

Sekretäre. 

Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. pL, Professor, Geheimer Regie- 

rongs-Kath; Vorsitzender Sekretär. 
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff , Dr. ph., Professor. 

Ordentliche Mitglieder. 
Mathematisch-physikalische Klasse. 

Georg Meissner, Dr. med., Professor, Geh. Medidnalrath, seit 

1861. 
Ernst Schering, Dr. ph., Professor, Geh. ßegierongsrath seit 

1862. (Zuvor Assessor, seit 1860.) 
Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. ph. , Professor, Geh. Eegie- 

rungsrath, seit 1874. D. z. Sekretär. 
Eduard Biecke, Dr. ph., Professor, seit 1879. (Zuvor Assessor 

seit 1872.) 
Adolf von Koenen, Dr. ph., Professor, Geh. Bergrath, seit 1881. 
Woldemar Voigt, Dr. ph., Professor, seit 1883. 
Friedrich Merkel, Dr. med., Professor, seit 1885. 
Theodor Liebisch, Dr. ph., Professor, seit 1887. 
Felix Klein, Dr. ph. . Professor, seit 1877. (Zuvor Assessor, 

seit 1871, Correspondent seit 1872.) 
Gottfried Berthold, Dr. ph., Professor, seit 1887. 
Albert Peter, Dr. ph., Professor, seit 1889. 
Otto Wallach, Dr. ph., Professor, seit 1890. 
Johannes Orth, Dr. med., Professor, seit 1893. 
Wilhelm Schur, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
David Hilbert, Dr. ph., Professor, seit 1895. 

Philologisch-historische Klasse. 

Ferdinand Wüsten feld, Dr. ph. , Professor, Geh. Regierungs- 
Rath, seit 1856. (Zuvor Assessor, seit 1841.) 



22 VerzeichnlB der Mitglieder. 

Hermann Wagner, Dr. ph., Professor, Geh. Regierungsrath, seit 

1880. 
Ferdinand Frensdorff, Dr. jur. and Dr. ph. , Professor, GeL 

Jostizrath, seit 1881. 
Franz Kiel hörn, Dr. ph., Professor, seit 1882. 
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff , Dr. ph., Professor, 

seit 1892. D. z. Sekretär. 
Karl Dilthey, Dr. ph., Professor, seit 1892, 
Wilhelm Meyer, Dr. ph., Professor, seit 1892. 
Julius Wellhausen, Dr. th. und Dr., Professor, seit 1892. 
Max Lehmann, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Gustav Cohn, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Nathanael Bonwetsch, Dr. th., Professor, seit 1893. 
Friedrich Leo, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Gustav Roethe, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Paul Kehr, Dr. ph., Professor, seit 1895. 

Assessor. 

Mathematisch - physikalische Klasse. 
Bernhard Tolle ns, Dr. ph., Professor, seit 1884. 

Ehren -Mitglieder. 

Adolf Frhr. von Nordenskiöld, zu Stockholm, seit 1879. 
(Zuvor Correspondent, seit 1871.) 

Heinrich von Stephan, Dr., Staats-Sekretär des Reichs-Post- 
amts, Excellenz, zu Berlin, seit 1884. 

Auswärtige Mitglieder. 

Mathematisch-physikalische Klasse. 

Robert Bunsen, Dr., Großherzogl. Bad. Geheimer Rath L E[lasse, 
und Professor, Excellenz, zu Heidelberg, seit 1855. 

Richard Dedekind, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Braun- 
schweig, seit 1862. (Zuvor Correspondenz, seit 1859.) 

William Thomas Lord Kelvin, Professor, zu Glasgow, seit 1864. 
(Zuvor Correspondent, seit 1859.) 

Joseph Dalton Hook er, Direktor der E^öniglichen Gärten, zu 
Sunningdale, seit 1866. 

Carl Weierstrass, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1865. (Zu- 
vor Correspondent, seit 1856.) 

Carl Neu mann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 
1868. (Zuvor Correspondent, seit 1864.) 



Verzeichnis der Mitglieder. 23 

Francesco Brioschi, Senator des Königreiches Italien, Direktor 
des kgl. technischen Instituts zu Mailand, seit 1870. (Zuvor 
Correspondent, seit 1864.) 

Carl Claus, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1873. (Zu- 
vor ordenti. Mitglied, seit 1871.) 

Eduard Frankland, .Professor der Chemie, zu Beigate, seit 1873. 

Max von Pettenkofer, Dr., Geheimer Rath und Ober-Medici- 
nalrath, Professor zu München, seit 1874. 

Alex Williamson, zu London, seit 1874. 

Charles Her mite, Professor, Mitglied der Akademie der Wissen- 
schaften zu Paris, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1861.) 

Lazarus Fuchs, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1876. (Zuvor 
ordenti. Mitglied, seit 1874.) . 

Joh. Jap. Sm. Steenstrup, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 

1876. (Zuvor Correspondent, seit 1860.) 

Grabriel Aug. Daubr^e, Inspecteur g^n^ral des Mines und Pro- 
fessor, zu Paris, seit 1876. 
A. L. Descloizeaux, Professor der Mineralogie, zu Paris, seit 

1877. (Zuvor Correspondent, seit 1885.) 

Friedrich Kohlrausch, Dr., Geh. Kegierungsrath, Präsident der 
phys.-techn. ßeichsanstalt, Charlottenburg, seit 1879. (Zuvor 
Assessor, seit 1867.) 

August Kekul^, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath , zu Bonn, 
seit 1880. (Zuvor Correspondent, seit 1869.) 

Luigi Creme na, Professor, Senator und Direktor der Ingen. - 
Schule des Königreichs Italien zu Eom, seit 1880. (Zuvor 
Correspondent, seit 1869.) 

Albert von Kölliker, Dr. ph. und Dr. med.. Geheimer Rath, 
Professor, zu Würzburg, seit 1882. (Zuvor Correspondent, 
seit 1862.) 

Sir Gabriel Stokes, Professor, zu Cambridge, seit 1882. (Zuvor 
Correspondent, seit 1864.) 

Arthur Auwers, Dr., Professor, Geh. ßegierungsrath , bestand. 
Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit 
1882. (Zuvor Correspondent, seit 1871.) 

James Joseph Sylvester, Professor, zu Oxford, seit 1883. (Zu- 
vor Correspondent, seit 1864.) 

Engenio Beltrami, Professor, zu Bom, seit 1883. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1876.) 

Johannes Reinke, Dr., Professori Geh. Regierungsrath, zu Kiel, 
seit 1886. (Zuvor ordenti. MitgUed, seit 1882.) 



24 Verzeiclmis der Mitglieder. 

"Wilhelm Poerster, Dr., Professor, Geh. Regiemngsrath, zq Ber- 
lin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 187B.) 

Ludwig Boltzmann, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu Wien, 
seit 1887. (Zuvor Correspondent, seit 1882.) 

Carl Klein, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit 1888. 
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1887.) 

H. Graf zu Solms-Laubach, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 

1888. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1879.) 

Gustav Wiedemann, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1888. 
Rudolf Leuckart, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Leipzig, seit 

1889. (Zuvor Correspondent, seit 1859.) 

Ernst H. Beyrich, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, 
seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1878.) 

Victor Meyer, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, seit 
1889. (Zuvor ordentl. Mitglied seit 1885.) 

Karl Gegenbauer, Dr., Professor, Großherzogl. Bad. Geh. Rath 
II. Klasse, zu Heidelberg, seit 1891. 

Emil du Bois-Reymond, Dr., Professor, Geh. Ober-Med. Rath, 
zu Berlin, seit 1892. (Zuvor Correspondent, seit 1861.) 

AdoK von Bayer, Dr., Professor, Geh. Rath, zu München, seit 
1892. (Zuvor Correspondent, seit 1879.) 

Eduard Suess, Dr., Professor, zu Wien, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1884.) 

Herrn. Amandus Schwarz, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, 
zu Berlin, seit 1892. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1876, 
Correspondent seit 1869.) 

Sophus Lie, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1872.) 

Henri Poincar^, Professor, zu Paris, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1884.) 

Heinrich Weber, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1895. (Zu- 
vor ordentl. Mitglied, seit 1892, Correspondent seit 1875.) 

Philologisch-historische Klasse. 

Theodor Mommsen, Dr., Professor, zu Charlottenburg, seit 1867. 
(Zuvor Correspondent, seit 1857.) 

Ernst Curtius, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath zu Berlin, 
seit 1868. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1856.) 

Carl Hegel, Dr. ph. et jur., Professor, Geh. Rath, zu Erlangen, 
seit 1871. (Zuvor Correspondent, seit 1857.) 

Alfred Ritter von Arneth, Dr., Hofrath, Direktor des Staats- 
archivs, zu Wien, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1870.) 



Verzeichnis der Mitglieder. 26 

Adolf Kirchhoff, Dr., Professor, Geh. Regiertingsrath, zu Ber- 
lin, seit 1881. (Zuvor Correspondent, seit 186B.) 

Theodor Nöldecke, Dr. , Professor , zu Straßburg, seit 1883« 
(Zuvor Correspondent, seit 1864.) 

Leopold Delisle, Administrateur g^n^ral de la bibl. nationale, 
zu Paris, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1866.) 

Theodor von Sickel, Dr., Professor, Hofrath, zu Rom, seit 1886. 
(Zuvor Correspondent, seit 1868.) 

Wilhelm Wattenbach, Dr., Professor, Greh. Regierungsrath, zu 
Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1865.) 

Julius Oppert, Professor, zu Paris, seit 1887. (Zuvor Corre- 
spondent, seit 1876.) 

M. J. de Groeje, Professor, zu Leyden, seit 1888. (Zuvor Corre- 
spondent, seit 1872.) 

Gaston Paris, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1889. 

Julius Ficker von Feldhaus, Dr., Professor, Hofrath, zu 
Innsbruck, seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1866.) 

Alexander C o n z e , Dr. , Generalsekretär des archäol. Instituts, 
zu Charlottenburg, seit 1890. (Zuvor Correspondent, seit 187B.) 

L. Duchesne, Abb^, zu Paris, seit 1891. 

Max Müller, Professor, zu Oxford, seit 1891. (Zuvor Corre- 
spondent, seit 1861.) 

Friedrich Bechtel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1895. (Zuvor 
Assessor, seit 1882.) 

Correspondent en. 

Mathematisch-physikalische Klasse. 

Ludwig von Seidel, Dr., Professor, Geh. Rath, zu München, 
seit 1854. 

Heinrich Limpricht, Dr. med. et ph., Professor, Geh. Regie- 
rungsrath, zu Greifs wald, seit 1860. (Zuvor Assessor, seit 1857.) 

Wilhelm Gottlieb Hankel, Dr. ph. et med., Professor, Geheimer 
Rath, zu Leipzig, seit 1864. 

George Quincke, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, 
seit 1866. 

Ferdinand von Müller, Dr., Direktor des botan. Gartens, zu 
Melbourne, seit 1867. 

Benj. Apthorp Gould, Professor, zu Cambridge, U. St., seit 1867. 

Rudolf Lipschitz, Dr., Professor , Geh. Regierungsrath , zu 
Bonn, seit 1867. 

Robert M a 1 1 e t, Mitglied der Royal Society zu London, seit 1869, 



26 VerjBeiclmiB der Mitglieder. 

Elwin Bruno Christoffel, Dr., Professor a. D., zu Straßbarg, 

seit 1869. 
Wilh. Theod. Bernhard Holtz, Dr., Professor, zu Grreifswald, 

seit 1869. 
Georg Salm on, Professor, Provost des Trinity College zu Dublin, 

seit 1869. 
Carl Friedrich Bammels berg, Dr., Professor, Geh. Regierangs- 

rath, zu Berlin, seit 1870. 
Paul Gordan, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1870. 
Eduard Pflüger, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Bonn, 

seit 1872. 
Adolf Mayer, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1872. 
Karl Anton Bjerknes, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1873. 
Johannes Thomae, Dr., Professor, Hofrath, zu Jena, seit 1873, 
Henry Enfield Roscoe, Professor, zu London, seit 1874. 
Johann Strüver, Dr., Professor, zu Rom, seit 1874. 
Leo Königsberger, Dr., Professor, Großh. Bad. Geh. Rath, zu 

Heidelberg, seit 1874. 
Bernhard Minnigerode, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1874. 

(Zuvor Assessor, seit 1873.) 
Ferdinand Frhr. von Richthofe n, Dr., Professor, Geh. Regie* 

rungsrath, zu Berlin, seit 1875. 
William Huggins, Professor, zu London, seit 1876. 
Joseph Norman Lockyer, Professor, zu London, seit 1876. 
"Wilhelm Waldeyer, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, best. 

Sekretär der K. Akademie d. Wissenschaften, zu Berlin, seit 1877. 
Theodor Reye, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1877. 
Franz Carl Joseph Mertens, Dr., Professor, zu Wien, seit 1877. 
Gösta Mittag-Leffler, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 

1878. 
Georg Cantor, Dr., Professor, zu Halle, seit 1878. 
Alexander Agassiz, Professor, zu Cambridge, IT. St. A., seit 1879. 
Karl von Voit, Dr., Professor, Geheimer Rath und Obermedici* 

nalrath, zu München, seit 1879. 
Wilhelm Hittorf, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Mün- 
ster, seit 1879. 
Hugo Gyld^n, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1879. 
Friedrich Beilstein, Dr., Professor, Staatsrath, zu St. Peters- 
burg, seit 1880. 
Wilhelm His, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, za Leipzig, 

seit 1880. 
TJlisse Dini, Professor, zu Pisa, seit 1880, 



Venekhnis dar IfitgHeder. 27 

H. ßosenbnsch, Dr., Professor, Geb. Bergrath, za Heidelberg, 
seit 1882. 

R. Fittig, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1882. 

Ferdinand Lindemann, Dr., Professor, zu Mäncbeli, seit 1882. 

Ludwig Kiepert, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1882. 

Franz Eilbardt Schulze, Dr., Professor, Greb. Regierungsratb, 
zu Berlin, seit 1883. 

Gaston Darboux, Dr., Professor, zu Paris, seit 1883. 

"Wilhelm Conrad Röntgen, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 
1883. 

Ludwig Sylow, Dr., zu Frederickshall, seit 1883. 

Gustav Tschermak, Dr., Hofrath, zu Wien, seit 1884. 

Theodor Wilh. Engelmann, Dr., Professor, zu Utrecht, seit 1884. 

Fran^ois Felix Tisserand, Professor, zu Paris, seit 1884. 

Emile Picard, Professor, zu Paris, seit 1884. 

Edouard Bornet, Professor, zu Paris, seit 1886. 

Wilhelm Pfeffer, Dr., Professor, GeL Hofrath, zu Leipzig, 
seit 1886. 

James Hall, Professor, zu Albany (New- York), seit 1886. 

Ludimar Hermann, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Königs- 
berg, seit 1886. 

Grustav Ret z ins, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886. 

Ferdinand Zirkel, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Leipzig, 
seit 1886. 

J. Boussinesq, membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1886. 

Georg Frohe ni US, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 

William Lord Rayleigh, zu Witham (Essex), seit 1886. 

Julius Weingarten, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 

Walther Flemming, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1887. 

Hermann Vogel, Dr., Professor, Geh. Regierungsratb, zu Pots- 
dam, seit 1887. 

Emil War bürg, Dr. ph., Professor, zu Berlin, seit 1887. 

Ernst Mach, Dr., Professor, Regierungsratb, zu Prag, seit 1887. 

Hermann Vöchting, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888. 

Eugen Warm in g, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1888. 

Simon Newcomb, Professor, Superintendent of the American 
Nautical Almanac, zu Washington, seit 1888. 

Alexander Brill, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888. 

Karl von Kupffer, Dr., Professor, Kais. russ. KoUegienrath, 
zu München, seit 1889. 

Archibald Geikie, zu London, seit 1889. 

Otto Butschli, Dr., Prof essor, Hofrath; zu Heidelberg, seit 1889, 



2S Verzeichtiis der Mitglieder. 

E. W. Beneke, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1889. 
J. WiUord Gibbs, Professor, zu Newhaven, seit 1889. 

F. Fouqu^, Membre de Tinstitut, zu Paris, seit 1891. 
Friedrich Prym, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 1891. 
Max Bauer, Dr., Professor, zu Marburg, seit 1892. 
Camillo Golgi, Professor, zu Pavia, seit 1892. 

Friedrich Leopold Goltz, Dr., Professor, zu Straßburg i. K, 

seit 1892. 
Victor H e n s e n , Dr. , Professor , Geh. Medicinalrath , zu Kiel, 

seit 1892. 
Alexander von Karpinsky, Excellenz, Präsident des Comitä 

geolog., zu St. Petersburg, seit 1892. 
Dmitri Mendelej eff, Dr., Professor, zu St. Petersburg, seit 1892. 
Simon Schwendener, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath, zu 

Berlin, seit 1892. 
Karl von Zittel, Dr., Professor, zu München, seit 1892. 
Heinrich B r u n s, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. 
J. H. van't Hoff, Dr., Professor, zu Amsterdam, seit 1892. 
Henry A. Rowland, Professor, zu Baltimore, seit 1892. 
Max Nöther, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1892. 
Adolf Hurwitz, Dr., Professor, zu Zürich, seit 1892. 

Philologisch - historische Klasse. 

Jakob Burkhard t, Dr., Professor, zu Basel, seit 186B. 

Leo Meyer, Dr. , Professor , Wirkl. Staatsrath , Excellenz , zu 
Dorpat, seit 1865. (Zuvor Assessor, seit 1861.) 

Theodor Aufrecht, Dr., Professor, zu Bonn, seit 1871. 

Ulrich Köhler, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1871. 

William Stubbs, D. D. Et. ßev. Bishop of Oxford, Cuddesdon 
Palace near Oxford, seit 1872. 

Ferdinand Justi, Dr., Professor, Geh. Regierungsrat, zu Mar- 
burg, seit 1875. 

Stephanos Kumanudes, Dr., Professor, zu Athen, seit 1876. 

Ludwig Hänselmann, Dr., Professor, Stadtarchivar, zu Braun- 
schweig, seit 1878. 

Adolf Michaelis, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1879. 

Georg Hoffmann, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1881. 

Franz Bücheier, Dr., Professor, Geh. Eegierungsrath, zu Bonn, 
seit 1881. 

Wolfgang Heibig, Dr., Professor, zu Rom, seit 1882. 

Jos. G. Bühl er, Dr., Professor, zu Wien, seit 1883. 

Otto Benndorf, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1883, 



Verzeichnis der Mitglieder. 29 

Curt Wachsmnth, Dr. , Professor , Geh. Hofrath , zu Leipzig, 

seit 1884. 
Heinrich Nissen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn, 

seit 1884. 
Adalbert Bezzenberger, Dr., Professor, zu Königsberg, seit 1884. 
J. F. Fleet, Dr., zu Bombay, seit 1885. 

Friedrich Hui t seh, Dr., Ober-Schulrath , zu Dresden, seit 1885. 
Johannes Vahlen, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, best. 

Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit 1885. 
Percy G a r d n e r, Professor, zu Oxford, seit 1886. 
Friedrich Imhoof-Blumer, Dr., zu Winterthur, seit 1886. 
Heinrich Kiepert, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 
Adolf Köcher, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1886. 
Charles Piot, Archivar, zu Brüssel, seit 1886. 
Joh. Gottfried Wetzstein, Dr., Konsul a. D., zu Berlin, seit 1886. 
Engen Petersen, Dr., Professor, Sekretär des archäologischen 

Institns, zu Rom, seit 1887. 
Hermann Usener, Dr., Professor, Geg. Regierungsrath, zu Bonn, 

seit 1887. 
Sophus Bugge, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1887. 
Ignazio Guidi, Professor, zu Rom, seit 1887. 
Wilhelm Per t seh, Dr., Ober - Bibliothekar , Geh. Hofrath, zu 

Gotha, seit 1889. 
Otto Ribbeck, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 1888. 
Adolf Er man, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1888. 
Constantin Höhlbaum, Dr., Professor, zu Gießen, seit 1889. 
Karl Koppmann, Dr., Stadtarchivar, zu Rostock, seit 1889. 
Richard Pischel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1889. 
Clemens Robert Markham, Kustos im Geographical Departement 

des Lidia ofßce, zu London, seit 1890. 
Hermann Oldenberg, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1890. 
Wilhelm Fröhner, Dr., zu Paris, seit 1891. 
Charles Gross, Professor, zu Cambridge, Mass., U. St. A«, seit 

1891. 
Konstantinos Kontos, Professor, zu Athen, seit 1892. 
Moritz Ritter, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn, 

seit 1892. 
Goswin Freiherr von der Ropp, Dr., Professor, zu Marburg, 

seit 1892. 
Henry Harrisse, zu Paris, seit 1892. 
Ludwig Traube, Dr., Privatdocent a. d. Universität München, 

seit 1894. 



30 Veneiclmis der Mitglieder. 

Wilhelm von Bippen, Dr., Staatsarchivar und Senatssekretär, 
zu Bremen, seit 1894. 

Dietrich Scbaefer, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1894. 

Edward Schröder, Dr., Professor, zu Marbnrg, seit 1894. 

Albert Hanck, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1894. 

Adolf Jülicher, Dr., Professor, zu Marburg i. H., seit 1894. 

Wilhelm Wilmanns, Dr., Professor, Greh. Begierungsrath , zu 
Bonn a. Bh., seit 1894. 

Hermann Möller, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1894. 

Hermann Jacobi, Dr., Professor, zu Bonn a. Bh., seit 1894. 

Heinrich Zimmer, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1894. 

August Mau, Dr., Professor und Bibliothekar des E[gl. archäolo- 
gischen Instituts, zu Born, seit 1894. 

Maxime Collignon, Dr., Professor an der facultö de lettres, 
Paris, seit 1894. 

E. Hui t seh, Dr., GFovemement Epigraphist, zu Bangalore, seit 
1895. 

Elias Steinmeyer, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1896. 

Eduard Meyer, Dr., Professor, zu Halle a/S., seit 1895. 

Otto Seeck, Dr., Professor, zu Grreifswald, seit 1895. 



31 



Verzeichniss 

der im Jahre 1895 eingegangenen Druckschriften^). 

A. 6e8ell8chaft88chrlften. 

AMhen. Zeitschrift des Aachener Geschichtsyereins. Bd. 17 u. 

Register zu Bd. 8—16, 1896. 
Adelaide. Transactions of the Royal Society of Sonth Aastralia. 

Vol. XVni, 1894. VoL XIX, 1895. 
AllMUiy. University of the State of New York. New York State 

Museum. Annual Report of the Regents. XLVII for 1893 (1894). 
Altenborg. Mittheilungen der Greschichts- und Alterthumsforschen*- 

den Gesellschaft des Osterlandes. X. Bd. 4. H. 1896. 



— Mittheilungen aus dem Osterlande. Hrsg. v. d. Naturforschen- 
den Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg i. S.-A. VI. Bd. 
(d. g. R. XXV. Bd.) 1894. 

Aaileiis. Bulletins de la Sociät^ des Antiquaires de Ficardie. 1898 

No. 1-4. 1894 No. 1. 
Imsterdftlii. Jaarboek van de Eoninkl. Akademie van Weten- 

schappen voor 1894. 
-^ Verhandelingen der Eoninkl. Akademie van Wetenschappen. 

(Afd. Natuurkunde:) I. Sectio, Deel HI No. 1—4, 1896. 11. 

Sectie, Deel IV No. 1-6, 1894—96. - Afd. Letterkunde: 

Deel I No. 4, 1896. 

— Verslagen en Mededeelingen der Eoninkl. Akademie van Weten- 
schappen. Afd. Letterkunde: Deel XI 1896. 



1) Der Drackort ist nar dann beaonders angegeben, wenn er nicht mit dem 
Sks der Geiellschaft nuainmeiifiUlt Dm Draclijalir ist, wo es dem Jahrgang 
einer Zeitschrift idcbt entspricht, in Klemmeni hinaogef&gt. 



32 Verzeichnii der im Jahre 1895 eiogegangenen Drackscliriften. 

Amsterdam. Yerslagen der Zittingen van de Wis* en Natuur- 
kundige Afdeelbg der Koninkl. Akademie van Wetenschappen 
van 26. Mai 1894 tot 18. April 1895. 

— Pascoli, J., Myrmedon. Carmen praemio aureo ornatum in 
certamine poetico HoeufiPtiano. Accedant duo poemata laadata. 
1895. 

— Huygens, Christiaan: Oeuvres completes. VI. Correspon- 
dance 1666-1669. 1895. 



— Tijdschrift van het - Koninkl. Nederlandsch Aardrijkskundig 
Genootschap. Ser. H Deel XI Afl. 8, 1894, Deel XU Afl. 1—6, 
1896. 



Revue semestrielle Mes publications mathämatiques r^digöe sous 
les auspices de la Sociätä Mathämatique d' Amsterdam. T. HE 
p. 1. 2. 1895. 



— Wiskundige opgaven met de oplossingen door de leden van het 
Wiskundig Genootschap, terspreuke voerende: ^^Een onvermoeide 
arbeid komt alles te boven". Deel VI, Stuk 4, 6. 1895. 

— Verslag van de . . . algemeene Vergadering van het Wiskun- 
dig Genootschap ... 16. Verg. 1895. 

Antwerpen. Bulletin de la Sociätö Itoyale de Geographie d'Anvers. 
T. XIX 1894/95 fasc. 3—6. T. XX 1895/96 fasc. 1. 2. 

— M^moires de la Soci^tä Royale de Geographie d'Anvers. T. IV. 
1895. 

Athen« Hd-rpfä, UiiyyQaiiiia iCBQioSiKhv t^g iv *AQ"if(vavg ^EmötruMVi- 
xfig 'EzMQsiag. T. VI. r. 4. 1894. T. VU. r. 1—4. 1895. 

Augsburg. Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und 
Neuburg. Jhrg. XXI 1894. 

Baltimore. Johns Hopkins University Circulars. Vol. XIV. 1896. 
No. 116-122. 

— Franklin, S. B., Traces of the epic influence in the trage- 
dies of Aeschylus. Dissert. Baltimore 1895. 

Barcelona. Historia de la Real Academia de Ciencias y Artes. 
Memoria inaugural del ano acadömico de 1893 ä 1894 leida por 
el Doctor D. Jos6 Balari y Jovany. 1895. 

— La casä di Monistroi y la ßeal Academia de Ciencias y Artes. 
Memoria histörico-necrolögia de D. Joa6 Escrivä de Bomani y 
Dusay ... — A. delßomero Walsh. 1895. 

Basel. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel, 
X. Bd. H, 2 u. 3. 1894/95. XI. Bd. 1. H, 1896. 



VerzeichalB der im Jahre 1895 eingegangenen Drackschriften. 33 

Batayla« Notulen van de Algemeene en Bestanra-Vergaderingen 
van het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten- 
schappen. Deel XXXn Afl. 1—4. 1894. Deel XXX fTT Afl. 1. 2. 
1895. 

— Tijdschrift voor indische taal-, land* en volkenkonde nitgeg. 
door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Wetenschap- 
pen. Deel XXX Vn. Afl. 4— 6. 1894. Deel XXX Vm. Afl. 1—5. 
1894/96. 

— Yerhandelingen van het Bataviaasch Genootschap van Künsten 
en Wetenschappen. Deel XLVm. Stuk 2. 1894. Deel L. Stuk 1. 
1895. 

— Catalogus der ethnologische verzameling van het Bataviaasch 
Genootschap van Künsten en Wetenschappen door J. A. van 
der Chijs. IV. Druk, Supplement 1894. 

— Dagh-Eegister gehenden int Casteel Batavia vant passerende 
daer ter plaetse als over geheel Nederlandts-India. üitgeg. 
door het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Weten- 
schappen van J. A. van der Chijs. Anno 1666. (1894.) 

— Nederlandsch-Indisch Plakaatboek 1602 — 1811 dor J. A. van 
der Chijs. Uitgeg. door het Bat. G. v. K. e. W. Deel XII. 
1795-1799 (1894). Deel XIH. 1800—1803 (1895). 



Observations made at the Magnetical and Meteorological Ob- 
servatory at Batavia. Vol. XVI. 1893 (1894). 
Regenwaamemingen in Nederlandsch Indie door J. P. van der 
Stok. Jaarg. XV. 1893 (1894). 



Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch - Indie. Uitgeg. 
door de Koninkl. Natuurkundige Vereeniging in Nederlandsch- 
Indie. Deel 54 (= IX, 3) 1895. 



— Die Triangnlation von Java ansgefährt vom Personal des geo- 
graphischen Dienstes in Niederländisch Ost-Indren. 4. Abth. 1895. 

Bergen. Bergens Museums Aarbog for 1893 (1894). 
Berkeley. University of California. Bulletin of the Department 
of Geology. Vol. I. No. 8. 9. 1894—96. 

— University of California. Biennial Report of the President of 
the University. 1893 (1894). — College ofAgriculture. Report 
of Works of the agricult. experiment stations for the year 
1891/92, 1892/93 and part of 1894. — Annual Report of the 
Secretary to the board of Regents for the year, ending June 
30. 1894. — Library. Contents-Index. Vol. I. 1889/90. — Li- 

8«ckrl6liUn; gaMhUU. KittheUuigttii 1896. 3 



34 Verzeicbnü der im Jahre I8d5 eingegangenen Druckschriften. 

brary Bulletin No. 9. 1887. No. 12. 1894. — Report of the 
viticoltaral works. Seasons 1887/89. Part. I. — Register of tbe 
University. 1898/94. — Alnmni-Association. Adresses 17. May 
1893. — Bulletin of the Department of mechanical Enginee- 
ring. No. 2. 3. 1887. 

Berkeley. University of California Studies. Vol.I. No.1.2. 1893—94. 

Berlin. Abhandlangen der Eönigl. Akademie der Wissenschaften 
zu B. aus d. J. 1894. 

— Sitzungsberichte der Königl. Preuß. Akademie der Wissen- 
schaften zu B. Jahrg. 1895. I— XXXVHI. 

— Politische Correspondenz Friedrichs des Großen. Bd. XXI. 1894. 



— Korrespondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- 
und Alterthumsvereine. Jahrg. 43. 1896. 



— Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und 
Schulgeschichte. Jahrg. IV. H.4. 1894. Jahrg. V. H.l— 3. 1895. 



Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 1895. 
No. 1—12. 

Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins. H. XXXEE. 
1895. 



— Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. Jahrg. V. 1895. 

Bern. Jahrbuch für schweizerische Geschichte. Hrsg. auf Veran- 
staltung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft 
der Schweiz. Bd. XX. Zürich 1895. 



Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Jahrg. 
1894 (No. 1335-1382.) (1895). 



— Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesell- 
schaft (Actes de la Sociät^ Helv^tique des Sciences Naturelles). 
71. Jahresversammlung. Solothurn 1888. 72. Jahresvers. Lugano 
1889. 73. Jahresvers. Davosl890. 74. Jahresvers. Freiburg 1891. 
77. Jahresvers. SchaflPhausen 1894. 

— Archives des sciences physiques et naturelles. Compte rendu 
des travaux präsentes k la 77. session de la Soci^t^ Helv£- 
tique des Sciences Naturelles ä Schaffhouse 1894. Genöve 1894. 

Bologna. Memorie della E. Accademia delle scienze dell' Istituto 
di Bologna Ser. V. T. UI. fasc. 1—4, 1898. 



Verseichnift der im Jahre 1895 eingegangenen Drnckschriften. 35 

Bonn. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Ehein- 
lande. EL 96—98. 1895. 

Bordeaux. M^moires de la Soci^tä des sciences physiqaes et na- 
turelles de Bordeaux. S^r. IV. T. III. Cahier. H. 1893. T,IV. 
Cah. I. n. 1894. 

Boston. Proceedings of the American Academy of Arts and 
Sciences. N. S. Vol. XXI. 1893—94 (1894). 



— Proceedings of the Boston Society of Natural History. Vol. 
XXVL p. 2. 3. 1893-94. 

— Occasional Papers of the Boston Society of Natural History, 

IV. Geology of the Boston Basin by W, 0. Crosby. Vol. L 
p. 2. 1894. 

Braunsberg, Monumenta historiae Warmiensis oder Quellensamm- 
lung zur Geschichte Ermlands. Bd. VI. 3. Abth. Bibliotheca 
Warmiensis VI. Bogen 1—10. 1894. 

— Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde Ermlands. 
Bd. XI. H. 1 (= G.R.H. 33). 1894. 

Bremen. Abhandlungen hrsg. vom Naturwissenschaftlichen Ver- 
eine zu Bremen. Bd. XIII. H. 2. 1894. 

— Beiträge zur nordwestdeutschen Volks- und Landeskunde, hrsg. 

V. Naturwiss. Vereine zu Bremen. H. 1 (= Abhandlung, d. Na- 
turw. Ver. XV, 1.) 1895. 



— Bremisches Jahrbuch. Hrsg. von der historischen Gesellschaft 
des Künstlervereins. 8—16. Bd. 1876-92. II. Serie. Bd. 1. 2. 
1885/91. 

— Focke, Joh. , Bremische Werkmeister aus älterer Zeit. Als 
Beitrag zur Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrie - Aus- 
stellung in Bremen. Hrsg. von d. Histor. Gesellsch. d. Kunst- 
lervereins. 1890. 

— Jungk, Herrn., Die Bremischen Münzen. Münzen und Me- 
daillen des Erzbisthums und der Stadt Bremen mit geschicht- 
licher Einleitung. Hrsg. von d. Histor. Gesellsch. d. Künstler- 
vereins. 1875. 

— Schumacher, H. A., Der erste Schwurgerichtshof in Bremen. 
Studien und Kritiken. 1864. 

Die Stedinger. Beitrag zur Geschichte der Weser-Marschen. 

Von der Abth. des Künstlervereins f. Bremische Geschichte 
und Alterthümer gekrönte Preisschrift. 1865. 

Breslau. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vater- 
ländische Cultur. 72 für 1894 (1896). Ergänzungs-H. 3. 1895. 



36 Verzeichnit der im Jahre 1896 eingegangetieii Dmckschrifteii« 

Breslau* Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Zeitschrift des 
Vereins für das Museum schlesischer Altertümer. Bd. VI. 
H. 2. 3. 1895. 

Brisbane. Proceedings of the Royal Society of Queensland. Vol. 
XI. Part I. 1895. 

Bromberg. Jahrbuch der Historischen Gresellschaft für den Netze- 
distrikt zu Br. Jahrg. 1895. 

Brfinn. Bericht der Meteorologischen Commission des Naturfor- 
schenden Vereines in Brunn über die Ergebnisse der meteoro- 
logischen Beobachtungen. XII i. J. 1892 (1894). 

— Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brunn. Bd. 
XXXII. 1893 (1894). 

Brüssel. Annuaire de l'Acad^mie Eoyale des Sciences, des Lettres 
et des Beaux-Arts de Belgique. 61. Annn^e 1895. 

— Bulletins de TAcad^mie Eoyale des Sciences, des Lettres et 
des Beaux-Arts de Belgique. 64. Annie. Sir. III. T. XXVIII. 
No. 12. 1894. 65. Annie. S^r. HI. T. XXIX. XXX. No. 1-8. 
1895. — Classe des Lettres. Programme de concours pour 
rannte 1896 (1895). 

— Mömoires de l'Acadämie Royale des Sciences, des Lettres et 
des Beaux-Arts de Belgique. T. LI. 1898. T. LH. 1893/94. 

— Mömoires couronn^s et autres m^moires publ. par l'Acadämie 
Royale des Sciences ... de Belgique. T. XLVII. 1892/93. 
T. L-Ln. 1895. 

— M^moires couronnös et m^moires des savants ^trangers publ. p. 
TAcad^mie Royale des Sciences ... de Belgique. T. LIII. 1893/94. 

— CoUection de Chroniques Beiges inidites publ. par ordre du 
gouvemement. Correspondance du Cardinal de Granvella publ. 
p. Piot. T. X- 1893. T. XI. 1894. 



— Analecta BoUandiana. T. XIH. fasc. 4. 1894. T. XIV. fasc. 
1-4. 1895. 

— Universitö libre de Bruxelles, Rapport sur Tannöe acad^mi- 
que 1892-93 (1894). 



— Institut international de Bibliographie. Bulletin. I. Annäe 1895. 
No. 1. 

Budapest. Acsädy, Ignäcz, Ket p^nzügy-tört^nelmi tanulm&ny. 
Eiadja a Magyar Tudom&nyos Akad^mia. 1894. 

— Magyar Tudomdnyos Akad^miai Almanach polgdri ^s csilla- 
gdszati naptärral MDCCCXCIV-re (1894). MDCCCXCV-re (1895). 



VerieiduiiB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften. 37 

Budapest. Mathematische und natarwissenschaftliche Berichte aus 
Ungarn mit Unterstützung der Ungarischen Akademie der Wis- 
senschaften und der Eönigl. Ungarischen Naturwissenschaftlichen 
Gesellschaft redig. v. J. Fröhlich. Bd. XH. 1893-94. 1. 2. 
Hälfte (189B). 

— Araneae Hungaricae secundum collectiones a Leone Becker 
pro parte perscrutatas conscriptae a Cornelio Chyzer et 
Ladislao Eulczynski. Edit. Academ. Scient. Hungar . T. I. 
1891. T. n. pars I. 1894. 

— £rtekez^sek a mathematikai tudomdnyok köreböl. Eiadja a Ma- 
gyar Tudomdn. Akad^m. XV. Eötet szdm 4. 5. 1894. 

— £rtekezäsek a Magyar Tudomdn. Akad^m. nyelv-^s sz^ptudo- 
mdnyi osztdlya köreböl. Eötet XVI. szAm 4. 5. 1894. 

— Ertekez^sek a tirsadalmi tudomdnyok köreböl. Eiadja a Ma- 
gyar Tudom. Akadim. Eötet XI. szdm 7—10. 1894—95. 

— £rtekez^sek a term^szettudomdnyok köreböl. Eiadja a Magyar 
Tudom. Akad. Eötet XXTTI. szam 3—12. 1894—95. 

— firtekezisek a tört^nelmi tudomdnyok köreböl. Eiadja a Ma- 
gyar Tudom. Akad. Eötet XVI. szam 2—5. 1893—95. 

— Archaeologiai ^rtesitö. A Magyar Tudom. Akad. arch. bizott- 
sdgänak es, az orsz. rög^szeti s. emb. tdrsulatnak közlönye, 
szerkeszti HampelJözsef. Uj folyam Eötet XTTT. szam 3—5. 
1893. Eötet XIV. szam 1—5. 1894. Eötet XV. szam 1—3. 1895. 

— Mathematikai 6s term^szettudomdnyi i^rtesitö. Eiadja a Ma- 
gyar Tudom. Akad. Eötet XI. fuz. 6—9. 1893. Eötet XII. füz 
1-12. 1893-94. Eötet XUI. füz. 1. 2. 1895. 

— A r^gibb köz^pkor (IV — X. szdzad) emlikei magyarhonban. Irta 
Hajipel Jözsef. Eiadja a May. Tud. Akad. E4sz I. 1894. 

— Eirdly, Jdnos, Pozsony varos Joga a közöp korban. Eiadja 
a Magyar Tudom. Akad. 1894. 

— Beres^nyi Hdzassdga. Törtöneti önek 1695-böl. A Varsöban 
levö eredeti köziratröl közli Thaly Edlmdn. Foldalek : „Actio 
curiosa". Magyar tört^neti szinjdt^k 1878-böl. A ^Flor"-ala- 
pitvdnyböl kiadja a M. Tud. Akad^mia bizottsdga Eöszeghy 
Pdl. 1894. 

— Archaeologiai Eözlem^nyek hazai müemlekek ismeret^nek elö- 
mozditdsdra. Eiadja a Magyar Tudom. Akad. Eötet XVII 
(= Uj folyam. Eötet XIV) 1895. 

— Mathematikai 6a term^szettudomdnjd Eözlem^nyek vonatko- 
z61ag a hazai viszonyokra. Eiadja a Magyar Tudom. Akad. 
Eötet XXV. szam. 4. 5. 1893. Eötet XXVI. szam 1. 2. 1894. 



38 VerseichniE der im Jahre 1895 eingegangenen Drackschriften. 

Budapest. Nyelvtudom&nyi Eözlemönyek kiadja a Magyar Tudom. 
Akad. Kotet XXIII. füz. 3. 4. 1893. Kötet XXIV. föz. 1—4. 
1894. Kötet XXV. füz. 1. 2. 189B. 

— Honyadiok Eora Magyarorszdgon. A Magyar Tnd. Akad. tör 
t^nelmi bizottsdgänak megbizäsäb61 szerkeszti CsänkiDezso. 
Eötet Vn. Magyarorszdg törten^bni földrajza a Hanyadiak 
kordban. Irta Csänki DezsS. Kötet TL. 1894. 

— Mdtyds Kirdly levelei. A Magyar Tudom. Akad. törtinelmi 
bizottsägäuak gegbizdsdböl közz^teszi FraknöiVilmos. Kü- 
lügyi osztdly. Kötet I. 1458-1479. 1893. 

— Szent Simon ezüstkoporsöja Zardban. A Magyar Tudom. Akad. 
archaeol. bizottsdga megbizdsdböl irta Dr. Meyer Gotthold 
Alfred. Kiadja a Magyar Tudom. Akad. 1894. 

— Monumenta Hungariae historica. Magyar tört^uelmi Emlökek 
kiadja a Magyar Tudom. Akad. tört^nelmi bizottsdga I. Osztdly. 
Monumenta comitialia regni Transsylvanicae. Kötet XVI. (1675 
—1679) 1893. Kötet XVH. (1679—1682) 1894. - H. Osztdly. 
Ir6k. Kötet XXXIII. 1894. 

— Lexicon linguae Votjacicae. A Votjdk nyelv Szötdra irta Mun- 
kdcsiBernat. Füzet HL (Bogen 21—30.) 1893. 

— A Magyar Tudom. ^Akad. törtönelmi bizottsdgdnak Oklevel- 
mdsolotai ismerteti Ovdry Lip6t. Füz. 11. 1894. 

— Ungarische Revue. Mit Unterstützung der Ungarischen Aka- 
demie der Wissenschaften. Jahrg. XIV. H. 9 — 10. 1894. Jahrg. 
XV. H. 1—7. 1895. 

— A Magyar hatdroz6k. A Magyar Tud. Akadimidtöl Lukdcs 
Krisztina — U\e Jutalommal kitüntetett pdlyamunka. Irta S i- 
monyi Zsigmond. Kötet 11. Feie 11. 1895. 

— Magyarorszagi Tanulök Kulfödön. Kiadja a Magyar Tudom, 
Akad. Irodalomtörtöneti Bizottsdga. III. Regestrum Bursae 
Hungarorum Cracoviensis. A Kraköi Magyar Tanul6k-Hdza 
Lakoinak jegyzöke (1493—1558). Az eredeti k^ziratböl közli 
^s Magyardzza Dr. Schrauf Kdroly. 1893. 

— T^glas, Gabor, Ujabb adalökok az Aldunai zuhatagok szikla- 
felirataihoz s az Aldunai hatdrvödelem viszonya Dacia tört4- 
netöhez eg^szen Traianus fell^pt^ig. (Felvastatott a Magyar 
Tudom. Akad. II. Osztdiydnak 1893.) Kiadja a Magyar Tu- 
dom. Akad. 1894. 

— Nyelveml^keink a könyvnyomtatds koraig. A Magyar Tudom. 
Akad. megbizdsdböl irta Zolnai Gyula. 1894. 



VerzeicbniB der im Jahre 1895 emgegangeoen Dnickschriften. 39 

Badapest. Jahresbericht der Königl. Ungarischen Geologischen 
Anstalt für 1892 (1894). 

— Földtani Kozlöny. Geologische Mittheilangen. Zeitschrift der 
Ungar. Geolog. Gesellschaft. Zugleich amtliches Organ der 
Königl. Ung. Geolog. Anstalt. Kötet XXIV. fuz. 11—12. 1894. 
Kotet XXV. fuz. 1— B. 1895. 

— Mittheilnngen aus dem Jahrbuche der Königl. Ungar. Geolog. 
Anstalt. Bd. IX, H. 7. 1895. 

Buenos Aires. Anales de la Oficina meteorol6gica Argentina per 
SU director G. G. Davis. T. IX. P. 1. 2. 1893/94. 



Anales de la Sociedad Cientifica Argentina. T. XXXVIII. 1894. 
T. XXXIX. 1896. T. XL. Entr. 1-3. 1896. 



— Anuario estadistico de la ciudad de B. A. Ano IV. 1894 (1895). 
Bnffalo. Bulletin of the BuflFalo Society of Natural Sciences. Vol. V. 

No. 4. 1894. 
Bukarest. Academia Eomänä: Kalinderu, J., Episcopulu Mel- 
chisedec. Discursü de RecepJ;iune. 25. Martie 1894. — 011a- 
n e s c u, D. C, Vasile Alecsandri. Discursü ... 26. Mart. 1894. 
Na um, A. , Cuvinttt de Primire. Eostitü in ^edinta solemna 
dela 2 (14) Aprile 1894. — Xenopol,A. D., Michaü Ko- 
gälniceanu. Discurs de Receptiune. 17. Martie 1895. — Babes, V., 
Despre transmitera proprietätilor immunisante prin sängele ani- 
malelor immunisate. Discurs de ßecept. 24. Martie' 1895. 

— Analele Academiei Romane. Partea administrativä ^i desba- 
terile. Ser. H. T. XV. 1892-93 (1893). T. XVI. 1893—94 
(1894). Memoriile sectiunei literare. Ser. II. T. XIV. 1891— 
92 (1893). T. XV. 1892—93 (1893). — Memoriile sectiunei scien- 
tifica. Ser. U. T. XIV. 1892-93 (1893). 

— Basmele Romane in compar|;iune cu legendele antice clasice si 
in legäturä cu Basmele pop6relorü invecinate si ale tuturorü 
pop6relorü Romanice. Studiu comparativü de Lazär Säinönu. 
Opera premiatä si tipäritä de Academia Romäna. 1895. 

Calcntta. Bibliothecalndica: aCollection of Oriental Works publ. by 
the Asiatic Society ofBengal. N.S. No. 847— 859. 1894 und 1895. 

Cambridge. Proceedings of the Cambridge Philosophical Society. 
Vol. Vm. p. 4. 5. 1895. 

— Annual Report of the Library Syndicate. XLI. for 1894 (1895). 
Cambridge, Mass. Bulletin of the Museum of Comparative Zoo- 

logy at Harvard CoUege. Vol. XXV. No. 11—12. 1894—95. 
Vol. XXVI. 1895. Vol. XXVn. 1896. Vol.XXVIH. No.l. 1895. 



40 VeneichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften. 

Cambridge, Mass. Memoirs of the Museum of Comparative Zoology 

at Harvard College. Vol. XVH, 3. 1894. Vol. XVIH. 189B. 
— Annual Report of the Curator of the Museum of Comparative 

Zoology at Harvard College to the president and fellows of 

Harvard College for 1893-94 (1894). 
CasseL Abhandlungen und Bericht des Vereins für Naturkunde 

zu C. XL. 1894/95 (1895). 



— Mittheilungen an die Mitglieder des Vereins für hessische Ge- 
schichte und Landeskunde. Jahrg. 1893 (1894). 

— Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landes- 
kunde. N. F. XIX. Bd. 1894. 

Charkow. Annales de rUniversitä Imp^r. de Ch. SairacKH soine- 
paTopcKaro XapKOBCRaro yHHBepcHTeTa* 1894, 4. 1895, 1—3. 

— Tikhomandritzky, Theorie des integrales et des fonctions ellip- 
tiques. 1895. M. TexoMaH^pHDiKiä, Teopia e.i.iHnTHHecRHX'B hh- 
Terpa.ioB'B h exiHnTHHecRH'B «yHRUiiä. IIpH.ioxceHie k'b 3a- 

üHCKax'B XapKOBCKaro ynEsepcHreTa. 1895 r. XapKOB'B 1895. 
Charlottenburg. Wissenschaftliche Abhandlungen der Physika- 
lisch-Technischen Reichaanstalt. Bd. II. Berlin 1895. 

— Die Thätigkeit der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in 
der Zeit vom 1. März 1894 bis 1. April 1895. (S.-A. a. d. 
Zeitschrift f. Instrumentenk. H. 8 und 9.) Berlin 1895. 

— Mittheilung aus der Physikalisch -Technischen Reichsanstalt. 
Abth. I. (1.) Herstellung und Untersuchung der Quecksilber- 
Normal-Thermometer. (S.-A. aus d. Zeitschrift f. Instrumenten- 
kunde. 1895. H. 1-4.) Berlin 1895. 

Chemnitz. Deutsches meteorologisches Jahrbuch. 1894 = Jahr- 
buch d. Sächsischen Meteorol. Instituts. Jahrg. XTT. 1894. I. 

— Das Klima des Königreiches Sachsen. Amtliche Fublication 
des Königl. Sächsischen Meteorol. Institutes durch den Direktor 
Prof. Dr. Paul Schreiber. HL. H. 1895. 



— Mittheilungen des Vereins für Chemnitzer Geschichte. Vül = 
Jahrbuch des Vereins f. 1891-94 (1895). 

Chicago. The Open Court. A weekly Journal devoted to the 
religion of science. No. 380—432 = Vol. VIII. No. 49—52. 
1894. Vol. EX. No. 1—49. 1895 [The Open Court Publishing Co.]. 

— The Monist. A quarterly magazine. Vol. V. No. 2 — 4. 1895. 
Vol. VI. No. 1. 1895. 



VerzeichniB der im Jahre 1896 eiogegangeneii Druckschriften. 41 

Chrtettanla. Pnblication der Norwegischen Commission der En- 
ropäischen Gradmessnng. — Astronomisclie Beobachtungen nnd 
Yergleichnng der astronomischen nnd geodätischen Resultate. 
1895. 

— Die Norweg. Comm. d. Europ. Gradm. - Resultate der im Som- 
mer 1894 in dem südlichsten Theile Norwegens ausgeführten 
Fendelbeobachtungen von 0. E. Schiötz. 1896. 



— Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet i Christiania 1893. N. 1 
—21 (1893). 

— Oversigt over Videnskabs-Selskabets M0der i 1893 (1894). 
Chnr. Jahresbericht der Historisch - Antiquarischen Gesellschaft 

von Graubänden. 24. Jahrg. 1894. 



— Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens. 
N. F. Bd. XXXVm. 1894/95 (1895). Beilage zu Bd. 38: 
Lorenz: Die Ergebnisse der sanitarischen Untersuchungen 
der Rekruten des Kantons Graubünden '(Schweiz)' in den Jah- 
ren 1875—1879. Bern 1895. 

Cordoba. Boletin de la Academia Nacional de Ciencias en C6r- 
doba. T. XIV. Entr. 1. 2. Buenos Aires 1894—95. 

Danzig. Abhandlungen zur Landeskunde der Provinz Westpreußen. 
Hrsg. von der Frovinzial - Kommission zur Verwaltung der 
Westpreußischen Provinzial-Museen. IX. H. 1895. 

Dorpat. Bericht über die Ergebnisse der Beobachtungen an den 
Regenstationen der kaiserlichen livländischen gemeinnützigen 
und ökonomischen Sozietät für das Jahr 1892 (1893), 1893 (1894), 
1894 (1895). 

Dresden. Neues Archiv f. Sächsische Geschichte und Altertums- 
kunde. Bd. XVI 1895. 

— Jahresbericht des Königlich Sachs. Alterthums- Vereins über 
das 70. Vereinsjahr 1894/95 (1885). 

— Dresdener Geschichtsblätter. Hrsg. v. Verein für Geschichte 
Dresdens. Jahrg. IV. 1895. 

Dnblin. Proceedings of the Royal Irish Academy. Ser. lU. 
Vol. in No. 3. 1894. 

— Royal Irish Academy. Cunningham Memoirs. No. X. 1894. 



— Hermathena. A Series of papers on litterature, science and 
philosophy, by members of Trinity College. No. XXI. 1895. 



42 VerzeidiniS der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckschriften. 

Dflsseldorf. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch 
des Düsseldorfer Geschichts- Vereins. Bd. IX. 1895. 

— Jost, W. , Die Schnitzwerke am Marstall des Jägerhofes zu 
Düsseldorf. Hrsg. vom Düsseldorfer Geschichts -Verein zum 
14. August 1895. 

Edinburgh. Proceedings of the Edinburgh Mathematical Society. 
Vol. Xm. 1894-95. 

ElchstBdt. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstadt. Jahr- 
gang IX. 1894 (1895). 

Eisenberg. Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden 
Vereins zu Eisenberg. H. X 1896. 

Elberfeld. Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Bd. XXX. 
N. F. XX. 1894. 

Emden. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft in £• 
LXXIX 1893/94 (1895). 

Erflirt. Jahrbücher der KSnigl. Akademie gemeinnütziger Wis- 
senschaften zu E. N. F. Heft XXI. 1895. 



— Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertums- 
kunde von E. H. Xni 1887. H. XIV 1890. H. XV 1892. 
H. XVI 1894. 

— 0er gel, G.: Das CoUegium majus zu Erfurt. 1894. 
Erlangen. Sitzungsberichte der Physikalisch - Medicinischen So- 

cietät in E. fieft XXVL München 1894. 

Florenz. Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze. BoUettino 
delle pubblicazioni italiane ricevute per diritto di stampa. 
1894 No. 216. 1895 No. 217-239. 

Frankflirt a. H. Jahresbericht des Physikalischen Vereines zu 
Fr. a. M. für 1893/94 (1895). 

Frauenfeld. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte. 
Hrsg. vom Histor. Vereine des Kantons Thurgau. H. XXXIV 1894. 

Freiburg 1. B. Freiburger Diocesan- Archiv. Organ des kirchlich- 
historischen Vereins für Geschichte, Alterthumskunde und 
christliche Kunst der Erzdiöcese Freiburg. XXTV. Bd. 1895. 

6enf. Bulletin de la Soci^t6 d'Histoire et d' Archäologie de Ge- 
nfeve. T. I. livr. 4. 1894. 

— M^moires et documents publ. par la Sociätä d'EUstoire et d' Ar- 
chäologie de Gen^ve. S^r. 11. T. m, 4. 1894. 

— Favre, Ed.: Les ötudes orientales k la Sociätä d'Hist. et 
d'Archtol. de Genfeve 1838—1894. 1894. 



VerKeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 43 

Genf. Mimoires de la Soci^ti de Physique et d'Histoire Naturelle 

de Genfcve. T. XXXII. p. 1 1894/95. 
Olessen. Mitteilungen des Oberhessischen G-eschichtsvereins. N. F. 

V. Bd. 1894. 



— Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heil- 
kunde. XXX. 1895. 

Qlarns. Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 

Heft XXXI 1896. 
GSrlltz. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. LXXI. 1896. 
GSttIngen* Astronomische Mittheilungen von der Königlichen 

Sternwarte zu G. IV. Th. 1895. 
Granyllle, Ohio. Bulletin of the Scientific Laboratories of Denison 

University. Vol. VIH. P. L H. 1893/94. 
*8 QraTenhage. Bijdragen tot de taal- land- en volkenkunde van 

Nederlandsch-Indie uitgeg. door het Koninkl. Instituut voor de 

Taal- Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indie. Volg- 

reeks VL Deel L Afl. 1-4. 1895. . 

— Gronemann, J., De GarSbeg's te Ngajogy&kartä. Met Pho- 
togrammen van Cephas. üitgeg. door het Koninkl. Instituut 
. . . 1895. 

Graz. Mittheilungen des Historischen Vereines für Steiermark. 
Heft XUn. 1895. 



— Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steier- 
mark. Heft XXXI. Jahrg. 1894 (1895). 

Orelfewald. Pommersche Genealogien. Bd. V. 1896. Vereins- 
schrift der Rtigisch-Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft 
für Pommersche Geschichte und Landeskunde. 



— Mittheilungen aus dem Naturwissenschaftlichen Verein für Neu- 
Vorpommern und Rügen in Greifswald. Jahrg. XXVI. 1894. 
Berlin 1895. 

Guatemala. Censo general de la poblaciön de la Repüblica de 
Guatemala. Direcciön general de Estadistica. 1893, 26. Febr. 
1894. 

Haarlem. Archives du Musie Teyler. S6r. n. Vol. IV. p. 3. 1894. 
p. 4 1895. 

— Verhandelingen rakende den natuurlijken en geopenbaarden 
Godsdienst uitgeg. door Teylers Godgeleerd Genootschap. N. S. 
Deel XV. 1895. 



44 VerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 

Haarlem« Archives n^erlandaises des sciences exactes et naturelles 

publ. par la Soci^tä Hollandaise des Sciences äHarlem. T. XXVm 

livr. 5. 189B. T. XXIX. livr. 1-.3. 189B. 
Halle. Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserl. Leopoldino- 

Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft XXX 

21—24. 1894. Heft XXXI 1-22. 189B. 



Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft. Bd. 
XLVIII H. 4. Leipzig 1894. Bd. XLIX H. 1-3. Ebend. 1895, 

Das zweihundertjährige Jubiläum der Universität Halle -Wit- 
tenberg. Festbericht erstattet im Auftrage des academischen 
Senates von dem Prorector Prof. Dr. W. Beyschlag. Hallel895. 
Berichte aus dem physiologischen Laboratorium und der Ver- 
suchsstation des landwirthschaftlichen Instituts der Universität 
Halle. 11. Heft 1894. 



— Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu H. [von 1881 ab : 
Zugleich Organ des Thüringisch-Sächsischen Gesamtvereins für 
Erdkunde.] 1877-189B. 



— Zeitschrift für Naturwissenschaften. I. A. des Naturwissen- 
schaftlichen Vereines für Sachsen und Thüringen hrsg. von 0. 
Lüdecke. V. Folge. Bd. V (= 67) H. B. 6. Leipzig 1894. 
Bd. VI (= 68) H. 1/2. Ebend. 189B. 

Hamburg. Mittheilungen der Mathematischen Gesellschaft in Ham- 
burg. Bd. ni. H. 5. 189B. 



Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. 16. 
Jahrg. 1894. 

Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Ham- 
burg, m. Folge. Bd. II. 1894 (189B). 

Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, hrsg. 
vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 13. Bd. 1895. 



— Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unter- 
haltung zu H. Vn. Bd. 1886—90 (1891). VIH. Bd. 1891-93 
(1894). 

Hanau. Bericht der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte 
Naturkunde zu Hanau von 1. Dezember 1892 bis 30. April 
1895 (1895). 



VerseichniE der im Jahre 1895 eingegangenen Dmckschrifien. 45 

Heidelberg. Neue Heidelberger Jahrbücher hrsg. vom Historisch- 
Philosophischen Verein zu Heidelberg. Jahrg. V. 1896. 

— Verhandlungen des Natnrhistorisch-Medicinischen Vereins zu 
Heidelberg, N. F. Bd. V. Heft 3. 1894. 

Helslngfors. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. T. XX. 1896. 

— Bidrag tili kännedom af Finlands natur och folk. Utgifna af 
Finska Vetenskaps-Societeten. H. LIV, LV. LVI. 1894—96. 

— Öfversigt af Finska Vetenskaps - Societetens Förhandlingar. 
XXXVI. 1893/94 (1894). 

— Finlands geologiska Undersökning. Beskrifning tili Eartbladen 
No. 26. 26. [Text u. Karten] 1894. 

— Observations m^t^orologiques publikes par la Sociötö des Scien- 
ces de Finlande. Annöe 1889—90. Kuopio 1896. 

— Observations publikes par l'Institut M6t6orologique Central de 
la Soci^tä des Sciences de Finlande. Vol. XII. livr. 1. Ob- 
servations en 1893 (1894). 

Hennannstadt. Jahresbericht des Vereines fär siebenbürgische 
Landeskunde für 1894/96 (1896). 

— Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. N. F. 
Bd. XXVL H. 3. 1896. 

Kasan. Bulletin de la Soci^tä Physico-Math^matique de Kasan. 
S6r. n. T. IV. No. 3. 4. 1894/96. T. V. No. 1. 2. 1896. 

Kempten. AUgäuer Geschichtsfreund. Zwanglose Mittheilungen 
hrsg. vom AUgäuer Alter thums- Verein. Jahrgi VII. 1894. 

Kiel. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig -Holstein -Lauen- 
burgische Geschichte. Bd. XXIV. 1894. 



— Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen hrsg. von der Kom- 
mission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen 
Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland. 
N, F. L Bd. I. Heft. Kiel und Leipzig 1894. 



— Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig- 
Holstein. X. Bd. 2. Heft. 1896. 

Kiew. SairacRH KieBCRaro 06niecT6a ecTecTBOHcnBiTaTeJLeä. Tobtb 
Xn. BunycKx 1. 2. 1892. T. XHI. Bwn. 1. 2. 1894. T. XIV. 
Run. 1. 2. 1896. 

Klansenlrarg. i^rtesitö az Erd^lyi Muzeum-egylet orvos-termä- 
szettudomänyi szakosztälyäböl. i^vfolyam 19, I. fnz. 1. 2. 
1894. n. fuz. 3. 1894. tyt. 20, 1. fuz. 1. 1895. IL füz. 1. 2. 1896. 



46 VerzeichniB der im Jahre 1895 eiagegangenen Druckschriften. 

KSnIgsberg i. Pr. Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft 
Prussia. Heft XIX für 1893/9B (1895). 



— Schriften der Physikalisch - Oekonomischen Gesellschaft zu Kö- 
nigsberg i. Pr. Jahrg. XXXV. 1894 (1895). 

Eopenliageii. Oversigt over det Kongelige Danske Videnskabernes 
Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Arbejder. i Aaret 
1894 No. 3. 1895 No. 1. 2. 

— Det Kongelige Danske Videnskabernes Selskabs Skrifter. His- 
tor. og phüos. Afdeling. VI. ßfiekke. Bd. 4. H. 2. 1895. 
Naturvidensk. og math. Afdeling. VI. Raekke. Bd. 7. H. 10. 
1894. Bd. 8. H. 1. 1895. 

Krakan. Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakan. 
1894. No. 9-10. 1895. No. 1—8. 

— Acta rectoralia almae Universitatis studii Cracoviensis inde ab 
a. 1469. T. I. fasc. 3. 1894. 

— Archiwum do dziejöw literatury i oswiaty w Polsce wydawane 
przez Komisy^ do badan tego zakresu przez Wydziat filologiczny 
Akadem. Umiej^tn. w Krakowie powotan^. T. VUI. 1895. 

— Collectanea ex archivo coUegii historici. Archiwum Komisyi 
historycznej. T. VH. 1894. 

— Corpus antiquissimorum poetarum Poloniae latinorum usque ad 
Joannem Cochanovium. Vol. IV. Nicolai fiussoviani carmina 
continens. Cracoviae, sumptibus Academiae litt. Cracov. 1894. 

— Wydawnictwo Komisyi fizyograficznej Akadem. Umiej^tn. At- 
las geologiczny Galicyi. Zc^sc. III. Tekst i Kart. 1894. 

— Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia. 
Pomniki dziejowe wieköw srednich do objasnienia rzeczy pols- 
kich stuz^ce. T. XIV. Codicis epistolaris saeculi XV. T. III. 
1392—1501. 1894. 

— Pami^tnik Akademii Umiej^tnosci w Krakowie. Wydziat mate- 
mat.-przyrodn. T. XVHI. 3. 1894. 

— Rocznik zarz^du Akademii Umiej^tno^ci w Krakowie. £ok 
1893/94 (1894). 

— Rosprawy Akademii Umiej^tnosci. Wydziat filol. Ser. H. 
T. Y. VI. Vin. 1894. — Wydziat histor. - filozof. Ser. H. 
T. V. 1894. T. VI. 1895. — Wydziat mat.-przyrod. Ser. H. 
T. Vn. 1895. 

— Editionum Collegii historici Academiae litter. Cracoviensis. 
No. 63. Scriptores rerum Polonicarum. T. XV. Analecta 
£omana. 1894. 



Verzeichnis der im Jahre 1895 eingegangenen Dmckscbriften. 47 

Krakail. Sprawozdania Komisyi j^zykowäj Akademii ümiej^tnoäci. 
T. V. 1894. 

— Sprawozdanie Eomisyi Fiziograficznej obejmuji^ce poglfd na 
czynnosci dokonane w cifgu roku. T. XXIX. 1894. 

— Biblioteka pisarzöw polskich. T. XXIX. 1894. T. XXX. 189B. 

— Zbiör wiadomosci do antropologii krajowej wydawany stara- 
niem Komisyi Antropologicznej Akademii Umiej^tno^ci w Kra- 
kowie. T. XVIII. 1895. 

— Finkel, L., Bibliogi^afia historyi Polskiej. Wspötnie z Hen- 
rykiem Sawczynskiem i cztenkami £6tka histor. ucznego Uni- 
versytetu twow. Czfsc 11. Zeszyt I. 1895. 

Laibach. Izvestja muzejskega drustva z Kranjsko. Letnik 4. 
SeS. 1—6. 1894. 

— Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. VII. 
1. 2. 1894. 

Landshnt. Verhandlungen des Historischen Vereins für Nieder- 

bayem. Bd. XXXI. 1895. 
Lansaime. Catalogue des ätudiants de rUniversitä de Lausanne. 

Ann^e univers. 1894/95. Simestre d'hiver. No. 9. (1894). 
Leiden. Handelingen en Mededeelingen van de Maatschappij der 

Nederlandsche Letterkunde te Leiden. 1893/94 (1894). 

— Tijdschrift voor nederlandsche taal- en letterkunde uitg. van- 
wege de Maatschappij der Nederl. Letterkunde te Leiden. 
Deel XrV. (= N. Reeks VI) Afl. 1—4. 1895. 



— Flora Batava. Afbeelding en beschrijving van Nederlandsche 
Gewassen. Aangevangen door Jan Kops voortgezet door 
F. W. van Eeden. Afl. 307—310. 

Leipzig. Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft. 
29. Jahrg. H. 3. 4. 1894/95. 30. Jahrg. H. 1—3. 1895. 

— Catalog der Astronomischen Gesellschaft. I.Abth. 10. Stück. 1895. 



— Abhandlungen der philolog.- histor. Classe der Konigl. Sächsi- 
schen Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. XV No.2— 4. 1895. 

— Abhandlungen der mathemat. phys. Classe. Bd. XXI. No. 3—6. 
' 1895. Bd. XXn. No. 1-5. 1895, 

— Berichte über die Verhandlungen der Königl. Sächsischen Ge- 
sellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Philolog.-histor. Cl. 
1894. Heft n. 1895. Heft I. H. Mathemat. -phys. Cl. 1894, 
Heft n-m. 1895. Heft I-IV. 



48 VerzeichniB der im Jahre 1895 eingegangenen Druckschriften. 

Leipzig. Sitzungsbericlite der naturforschenden Gesellschaft zu L. 

19.-21. Jahrg. 1892/1894 (1895). 
Lincoln. Fublications of the Nebraska Academy of Sciences. 

IV. Proceedings 1893 (1894). 



— University of Nebraska. Bulletin of the Agricultural Experi- 
ment Station of Nebraska. No. 43. Art. 2. 1895. — Press Bul- 
letin No. 6. Sept. 1895. 

— University Studies. Publ. by the University of Nebraska. 
Vol. I. No. 1—3. 1893. Vol. U. No. 1. 1894. 

Liverpool. Proceedings and Transactions of the Liverpool Biolo- 
gical Society. Vol. IX. Sess. 1894-95 (1895). 

London. Proceedings of the Royal Society of London. Vol. LVII, 
No. 340-346. Vol. LVIII. No. 347-352. 1895. 

— Philosophical Transactions of the Royal Society of London. 
Vol.CLXXXV. for 1894. A.B. 1895. — FeUows of the R.S. 1894. 



Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, containing 
papers, abstracts of papers, and reports of the proceedings of 
the Society. Vol. LV. No. 2—9. 1894/95. Vol. LVI. No. 1. 1895. 



The Journal of the Linnean Society. Botany: Vol. XXX. 

No. 207— 210. 1894. — Zoology: Vol. XXV- No. 158— 160. 1894. 

Proceedings of the Linnean Society of London. Session from 

Nov. 1893 to June 1894 (1895). 

List of the Linnean Society 1894/95 (1894). 

Transactions of the Linnean Society of London, Botany: Vol. 

IV. p. 2. 1894. Vol. V. p. 1. 1895. - Zoology: Vol. VI. p. 3. 1894. 



Proceedings of the London Mathematical Society. Vol. XXV. 
No. 495-499. 1894. Vol. XXVL No. 500—527. 1894/95. 
List of members of the L. M. S. 8*^^ Nov. 1894. 31. Sess. 1894— 
95 (1894). 

Journal of the Royal Microscopical Society, for 1894. p. 6., 
for 1896. p. 1. 4. 5. 

Proceedings of the Physical Society of London. VoL Xm. 

P. 2—12. (No. 52-62.) 1895. 

List of officers and members of the Phys. S. April 2. 1896. 



VeneichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften. 49 

London. FroceediDgs of the general meeting for scientific busineas 
of the Zoological Society of London. 1894. p. 4. 1896 p. 1. 2. 

— Transactions of the Zoological Society of London. Vol. XTTT. 
p. 10. 1895. 

Lflbeek. Mittheilungen des Vereins für Lübeckische Geschichte 
und Alterthumsknnde. 6. Heft. No. 1—10. 1893—94. 

— Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte n. Alter- 
thumskunde. 7. Bd. Heft 1. 2. 1894—96. 

— Bericht des Vereins über d. J. 1892 (1893). 

Lflttlch. Annales de la Soci^tä G^ologiqne de Belgiqne. T. XXI. 
livr. 3. 1893-94. T. XXTT. Hvr. 1. 2. 1894/96. 



— Mämoires de la Sociätä £oyale des Sciences de Li&ge. ü. 86t. 
T, XVm. Bruxelles 1896. 

Land. Acta TJniversitatis Lundensis. Lunds Universitets Ars- 
skrift. T. XXX. Afd. 1. 2. 1893—94. 

— Sveriges offentliga bibliotek. Stockholm, Upscda, Land, Göte- 
borg. Accessions - Katalog. — Utgifven af Kongl. Biblioteket 
genom E. W. Dahlgren. IX. Stockholm 1894. 

Luxemburg. Publications de Tlnstitut Boyal Grand -Ducal de 
Luxemboorg. Section des sciences naturelles et mathematiques. 
T. XXTTT. 1894. 

— Publications de la Section historique de llnstitut Boyal Grand- 
Ducal de Luxemboorg (ci-devant ^^Soci^tä arch^ologique du 
Grand-Duchö«). Vol. XLH. P. 2. 1896. Vol.XLin, P. 1. 1896. 
Vol. XLIV. 1896. 



— 0ns Hömecht. Organ des Vereines für Luxemburger Geschichte, 
Litteratur und Kunst. Jahrg. I. 1896. No. 3. 

Luzem. Der Geschichtsfreund. Mittheilungen des Historischen 
Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, XJnterwalden und 
Zug. Bd. L. Stans 1896. 

Lyon. Mämoires de TAcad^mie des Sciences, Beiles - Lettres et 
Arts de Lyon. Sciences et Lettres. lU. S£r. T. 11. 1893. 

— Collection de Docnments inödits pour servir k Thistoire du 
Lyonnais publ. par TAcad^mie des Sciences ... I. Cartulaire 
Lyonnais publ. par M. C. Guigue. T. IL 1893. 



— Annales de la Sociätä d'Agriculture, Histoire naturelle et Arts 
utües de Lyon. 86t. YJI. T. L 1893 (1894). 



HMkriditais feMUfll. lOtlhtUaiigMi 18M. 



60 



VerzeichniB der im Jahre 1696 eingegangetien Drackschriften. 



Lyon. Annales de la Soci^tä Linn^enne de Lyon. N. S. Tome 

XXXVm— XL. Lyon.Paris 1891—1893. 
Madlson, Wise. Publications of the Washbum Observatory of 

the University of Wisconsin. Vol. VII. Part ü. 1894. 
Madras. Madras Government Museum. Bulletin No. 3. 1896. 
Madrid. Memorias de la Real Academia de ciencias exaetas, fisi- 

cas y naturales de Madrid. T. XVI. 1895. 
Mailand. Atti della fondazione scientifica Cagnola dalla sua isti- 

tuzione in poi. Vol. XII. 1893—94 (1894). Vol. XIH. 1894— 

9B (1895). 

— Memorie del Reale Istituto Lombarde di scienze e lettere. 
Classe di lettere e scienze mor. e stör. Vol. XIX. (Ser. III, 10). 
fasc. 2. 1894. Vol. XX. (Ser. HI, 11). fasc. 1. 1895. Classe 
di scienze matem. e natur. Vol. XVII. fasc. 3. 4. 1894. 

— Reale Istituto Lombarde di scienze e lettere. Rendiconti. 
Vol. XXVL 1893. Vol. XXVII. 1894. - Indice generale dei 
lavori della fondazione alPanno 1888 per autori e per materie. 1891. 

Manchester. Memoirs and Proceedings of the Manchester Lite- 
rary and Philosophical Society. Ser. IV. Vol. VIII. No. 4. 1894. 
Vol. IX. No. 1-6. 1894-95. 

Mannhelm. Alterthumsverein Mannheim. Griechische Musik und 
die Apollo Hymne von Delphi von FelixBassermann. 1894. 

— Katalog der Bibliothek des Mannheimer Alterthums - Vereins. 
Aufgestellt von W. Gas pari. 1894. 

— Studien zur Geschichte der bildenden Künste in Mannheim im 
18. Jahrhundert von L. Mathy mit Skizzen von Architekt 
Th. Walch. Vereinsgabe des Mannheimer Alterthumsvereins. 
I. Th. Architektur und Sculptur. 1894. 

Marseille. Annales de la Faculti des Sciences de Marseille pu- 
blikes sous les auspices de la municipalitä. Tom. HE. Supplöm. 
1894. T. IV. fasc. 1-3. 1895. 



— Annales de l'Institut botanico-g^ologique colonial de Marseille 

publ. sous la direction de Prof. Ed. He ekel. I. S6r. I. Ann^. 

Vol. I. Paris 1893. 
Meiningen. Schriften des Vereins für Meiningische Geschichte 

und Landeskunde. Heft XVH— XIX. 1895. 
Melssen. Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt 

Meißen. Bd. HI. Heft 4. 1894. Bd. IV. Heft 1. 1896. 
Melbonme. Proceedings of the Royal Society of Victoria. Vol: 

Vn. 1895. 



VerseichniE der im Jahre 1896 eingegängento Druckschriften. 51 

Melboome. Annual Report of the Secretary for Mines to . . . 
Minister of Mines for Victoria, including Reports on the working 
of part m of Mines Act 1890 . . . during the year 1894. 

Metz. Jahr -Buch der Gesellschaft für lothringische Geschichte 
und Altertumskunde. Jahrg. VI. 1894. 

Minneapolis, Minnes. Geological and Natural History Survey of 
Minnesota. Report of the State Zoologist. 1. June 1892. 

MSlln i. Lbg. Vaterländisches Archiv für das Herzogthum Lauen- 
burg. N. F. Bd. Vn. (= Archiv des Vereins f. d. Geschichte 
des Herzogthums Lauenburg. Bd. IV) Heft 3. 1895. 

Montpellier. Acad^mie des Sciences et Lettres de Montpellier. 
M^moires de la Section de Mödecine. U. S^r. T. I. No. 1. 1893. 
— M6moires de la Section des Lettres. 11. Sir. T. I. No. 1 — 8. 
1893. — Mimoires de la Section des Sciences. IE. Sir. T. L 
No. 1. 2. 1893. 

Moskau. MaTeMaiHHecRifi c6opHHKX. Recueil mathimatique publiä 
par la Sociiti Mathimatique de Moscou. T. XVH. No. 4. 
1895. T. XVni. No. 1—3. 1896. 



— Bulletin de la Sociiti Imperiale des Naturalistes de Moscou. 
Nouv.Sir. AnnieVin. 1894. No.3.4. AnnieIX. 1896. No. 1.2. 

Monnt Hamilton. Publications of the Lick Observatory of the 
University of California. Vol. HI. Sacramento 1894. 

MtLnehen. Abhandlungen der Eönigl. Bayerischen Akademie der 
Wissenschaften. Histor. Classe. Bd. XXI. Abth. 1. 1895. — 
Mathem.-physikaL Classe. Bd. XVm. Abth. 3. 1895. 

— Sitzungsberichte der K. B. Akademie der Wissenschaften zu 
München. Philos. - philol. und histor. Classe 1894. Heft. 3. 
Math.-physik. Classe 1894. Heft 4. 1895. Heft 1. 2. 

— Lossen, M.» Die Lehre vom Tyrannenmord in der christlichen 
Zeit. Festrede gehalten in der k. b. Akadem. d. Wiss. zu 
München zur Feier ihres 135. Stiftungstages am 28. März 1894. 

— Sohncke, L., lieber die Bedeutung wissenschaftlicher Ballon- 
fahrten. Festrede gehalten ... am 15. Nov. 1894. 



— Monatsschrift des Historischen Vereines von Oberbayem. Jahr- 
gang m. No. 12, 1894. Jahrg. IV. No. 1-10. 1895. 

Neapel. Atti della Reale Accademia di scienze morali e politiche. 
Vol. XXVn. 1894-95 (1895). 

— Atti della Reale Accademia delle scienze flsiche e matematiche. 
Vol. vn. 1895. 

4* 



52 Verzeicbnift der Im Jahre 1696 eingegangenen Drackscliriften. 

Neapel. Rendiconto deirAccademia delle scienze fisiche e matema- 

tiche (Sezione della Societ4 Reale di Napoli). Ser. 11. Vol. 

Vm. fasc. 11—12. 1894. Ser. IH. Vol. I. fasc. 1—11. 1895. 
— Rendiconto delle tornate e dei lavori deirAccademia di scienze 

morali e politiche. Anno 33. 1894. 
Neubnrg a.D« Nenbarger Eollektaneen- Blatt für die Geschichte 

Bayerns, insbesondere des ehemaligen Herzogtums Nenbnrg, 

hrsg. von dem Historischen Verein Nenbarg a. D. LVII. Jahrg. 

1893. LVm. Jahrg. 1894, 
New Haren, Connect. Transactions of the Connecticut Academy 

of Arts and Sciences. Vol. IX, 2. 1896. 



— Obituary Record of Graduates of Tale University. Deceased 
during the academical year ending in June 1896. 

— Report for the year 1894/96 presented by the Board of Mana- 
gers of the Observatory of Yale University to the president 
and fellows. 1896. 

New York« Journal of the American Geographical Society of 
New York. Vol. XXVI. No. 4. 1894. Vol. XXVH. No. 1-3. 1895. 



— Bulletin of the American Mathematical Society. Ser. II. Vol. I. 
No. 3—9. 1894—96. 

Nttmberg. Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft zu 
Nürnberg. Bd. X. Heft 3. 1896 (darin 

— Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg 
für 1894). 



— Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Jahrg. 1894. 

— Katalog der im Germanischen Museum vorhandenen zum Ab- 
drucke bestimmten geschnittenen Holzstocke vom XV. — XVill. 
Jahrhundert. H. Theü. XVH. und XVUI. Jahrh. 1894. 

— Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Jahr- 
gang 1894. 



— Jahresbericht des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. 
XVn. Vereinsjahr. 1894 (1896). 

— Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. 
Heft XI. 1896. 

Odessa. SairacRH noBopoccütcRaro 06n|ecTBa EcTecTBOHC]iUTaTe.ieik 
T. XIX. 1. 2. 1894—95. 



VeneichniB der im Jahre 1895 eing^angenen Druckschriften. 53 

OmabrBek. Mittfaeilangen des Vereins für Geschichte und Lan- 
deskunde von Osnabrück. Bd. XTX. 1894. 



— Jahresbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Osna- 
brück. X. fiir die Jahre 1893 und 1894 (1895). 

Ottawa 9 Can. Geological Survey of Canada. Annual Report. 
New series. Vol. VI. 1892—93 (1895). . . . Sheet No. 11. 
Nova Scotia und Maps No. 364-72, 379-^390, 550-551. — 
Palaeozoic FossUs by J. F. Wh i t e a v e s. Vol. IH. Part II. 1895. 

Padua. Annuario della R. Universitä degli studi di Padova 
1894-95 (1895). 

Palermo. Rendiconti del Circolo Matematico di Palermo. T. VIU. 
fasc. 6. 1894. T. IX. fasc. 1—6. 1895. 

Paräy Brazil. Boletim do Museu Paraense de historia natural et 
ethnographia. Vol. I. No. 1. Setembro 1894. No. 2. Abril 1895. 

Paris. Travaux et M^moires du Bureau international des Poids 
et Mesures publ. sous l'autorit^ du Comitä infem. par le di- 
recteur du Bureau. T. VHI. 1893. T. X. 1894. 



— Journal de TÄcole polytechnique publ. par le Conseil d'Instruc- 
tion de cet Etablissement. LXIII— LXIV. Cahier. 1893—94. 



— Ministire de l'Instruction publique. Annales du MusEe Guimet 
(Ser. in 4^) T. XXV. 1894. T. XXVI, 1. 1894. — (Ser. in 8«) 
Bibliothfeque d'Ätudes. T. IV. 1894. 

— Annales du MusEe Guimet. Revue de Thistoire des religions 
publ. sous la direction de J. Riville. Ann^e XIV. 1893. 
T. XXVm. AnnEe XV. 1894. T. XXIX. XXX. Ann^e XVI. 
1895. T. XXXI. No. 1. 



— Bulletin de la Soci^tä Math^matique de France. T. XXH. 

No. 9—10. 1894. T. XXIH. No. 1—8. 1895. 
Pavla. Annuario della Reale Universitä di Pavia. Anno scol. 

1894/95. 
Philadelphia. Annais of the American Academy of Political and 

Social Science. Vol.V. No.4-6. 1895. Vol. VI No. 1-3. 1895. 



— Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. 
1894. p. 2—3. (1895). 1895. p. 1. 



54 VerzeichüiB der im Jahre 1896 eingegaDgenen Dracksdiriften. 

Fhlladelphlai Proceedings of the American Pharmacentical Asso- 
ciation. Vol. XLH. 1894. 



— Alumni Report. Publ. by the Alumni Association of the Phi- 
ladelphia College of Pharmacy. Vol. XXXI. No. 9. June 1895. 
Vol. XXXm. No. 1—3. October-Dec. 1895. 



— Proceedings of the American Philosophical Society held at 
Philadelphia for promoting useful knowledge. Vol. XXXIII. 
No. 146. 1895. Vol. XXXIV. No. 147. 1895. 

— Transactions of the American Philosophical Society held at 
Philadelphia for promoting useful knowledge. New Ser. Vol. 
XVIII. p. 2. 1895. 

— Catalogue of the üniversity of Pennsylvania 1894/95 (1894). 

— Contributions from the zoological Laboratory of the Universily 
of Pennsylvania. Vol. I. No. 2. 1895. 

— Publications of the üniversity of Pennsylvania. — Series in 
Philology, Literature and Archaelogy. Vol. III. No. 1. 2. 1894. 

— Report of the Provost of the üniversity of Pensylvania from 
October 1892, to June 1894 (1894). 

— Translations and Reprints from the original sources of Euro- 
pean History. Publ. by the Department of History of the 
üniversity of Pennsylvania. Vol. I. No. 4—6. 1894. Vol. 11. 
No. 1. 1895. 

— üniversity of Pennsylvania. Memorial Volume of the commen- 
cement week. Published by the Commencement Week Committee 
of 1894. Boston 1894. 

— Ehrenfeld, Charles Hatch: A Study of the Chemical Be- 
havior of Tungsten and Molybdenum and their Trioxides. 
Thesis presented to the Faculty of the Department of Philoso- 
phy of the üniversity of Pennsylvania. 1894. 

Pisa. Annali della Reale Scuola normale superiore di Pisa. 
Scienze fisiche et matematiche. Vol. VII (XVII). 1895. 



Annuarie della R. üniversitä di Pisa. Per Tanno academ. 
1894—95 (1895). 



Atti della Societa Toscana di scienze naturali residente in Pisa. 
Processi verbali. Vol. IX. p. 133—242. 1896. 



VerseichniB der im Jahre 1895 eingegangenen Druckschrifiten. 56 

Porto. Annnario da Academia polytechnica do Porto. XVII. 

Anno. 1893-94 (1894). 
Potsdam. Jahresbericht des Direktors des Eönigl. Geodätischen 

Instituts. 1894/95. Berlin 1895. 

— Veröffentlichung des Kgl. Preuß. Geodät. Instituts und Central^ 
bureaus der Internat. Erdmessung. Astronomisch -geodätische 
Arbeiten I. Ordnung. Telegraphische Längenbestimmungen in 
den Jahren 1890, 1891 u. 1893. Berlin 1895. — Zenitdistanzen 
zur Bestimmung der Höhenlage der Nordsee-Inseln Helgoland, 
Neuwerk und Wangeroog, sowie des Leuchtturmes auf Roter 
Sand über den Festlandspunkten Cuxhaven und Schilling. Ber- 
lin 1895. 

— Verhandlungen der vom 5. bis 12. Sept. 1894 in Innsbruck ab- 
gehaltenen Conferenz der permanenten Commission der Inter- 
nationalen Erdmessung. Berlin und Neuchätel 1895. 



— Publikationen des Astrophysikalischen Observatoriums zu Pots- 
dam. Bd. X. 1895. 

Prag. Jahresbericht der Eönigl. Böhmischen Gesellschaft der Wis- 
senschaften für 1894 (1895). 

— Sitzungsberichte der Eönigl. Böhmischen Gesellschaft der Wis- 
senschaften. Gl. f. Philosophie, Geschichte und Philologie. Jahrg. 
1894 (1896). Math.-naturwi8s. Gl. Jahrg. 1894 (1895). 



— Bibliothek deutscher Schriftsteller aus Böhmen. Hrsg. im Auf- 
trage der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, 
Eunst und Litteratur in Böhmen. Bd. 11. Prag, Wien, Leip- 
zig 1895. 

— Mittheilung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen- 
schaft, Eunst und Litteratur in Böhmen. No. 3. 4. 1895. 

— Eechenschafts - Bericht erstattet vom Vorstande der Gesell- 
schaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Eunst und Lit- 
teratur in Böhmen in der Vollversammlung am 15. Dec. 1894 (1895). 

— Uebersicht über die Leistungen der Deutschen Böhmens auf 
dem Gebiete der Wissenschaft, Eunst und Litteratur. Hrsg. 
v. d. Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Eunst 
und Litteratur in Böhmen i. J. 1893 (1895). 

— Holzner, Eugen, Studien zu Euripides. Gedruckt mit Unter- 
stützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen- 
schaft ... in Böhmen. Prag, Wien, Leipzig 1895. 



66 VerieichJiiB der im Jahre 1896 emgegangenen Draduchriften. 

Frag. Bericht der Lese- und Bedehalle der deutschen Studenten 
in Prag i. J. 1894 (1895). 



Magnetische und meteorologische Beobachtungen an der E. E. 
Sternwarte zu Prag. 55. Jahrg. 1895. 



Mittheilungen des Vereins für G-eschichte der Deutschen in 
Böhmen. 33. Jahrg. 1895. 



— Lotos. Jahrbuch fBr Naturwissenschaft. Im Auftrag des Ver- 
eines „Lotos^ hrsg. V. Ph. Enoll. N. F. XV. 1895. 

Presburg. Verhandlungen des Vereins für Natur- und Heilkunde 
zu Presburg. N. F. VIII. Heft. 1892/93 (1894). 

Regensburg. Verhandlungen des Historischen Vereines von Ober- 
pfalz und Regensburg. Bd. XLVH. (N. F. XXXIX). 1895. 

Rom. Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXCII 1894. 
Rendiconto delPadunanza del 9. Giugno 1895. 

— Atti della R. Accademia dei Lincei. Anno CCXCII 1895. 
Rendiconti. Classe di scienze fisiche, matematiche e naturali. 
Anno CCXCI 1894. Ser. V. Vol. m. fasc. 10 — 12. Anno 
CCXCn 1895. Ser. V. Vol. IV. Semest.I. fasc. 1—12. Semestü. 
fasc. 1-11. 

— Rendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe die scienze 
morali, storiche e filologiche. Ser. V. Vol. III. fasc. 10 — 12. 

1894. Vol. IV. fasc. 1—10. 1895. 

— Atti della R. Accademia dei Lincei. Classe di scienze morali, 
storiche e filologiche. Parte I. Memorie. Anno CCXC 1893. 
Ser. V. Vol. I. 1894. Parte 11. Notizie degli scavi. Anno 
CCXCI 1894. Vol. n. Novembre— Dec. 1894. Anno CCXCH 

1895. Vol. m. Gennaio— Settembre 1895. — Classe di scienze 
fisiche, matem. e natur. Memoire. Ser. IV. Anno CCLXXXVII 
1890. Vol. Vn. 1894. 



— Ministero di agricoltura, industria e commercie (Direzione gene- 
rale della Statistica). Statistica delle Biblioteche. Parte I. 1893. 
Parte 11. 1894. 

Rostock. Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Hrsg. i. A. 
des Vereins für Rostocks Alterthümer von E. Eoppmann. 
Heft IV. 1895. 



VerzeichniB der im Jahre 1895 eingegangenen Dmck Schriften. 67 

San Franeiseo« Proceedings of the California Academy of Sciences. 
Ser. n. Vol. IV. p. 1. 2. 1894—95. 



— Transactions and Proceedings of the Geographica! Society of 
the Pacific. In Memoriam Thomas Edwards SIevin. Born April 
7th 1837. Died November 7th 1894. 

St. Louis 9 Mo. The Transactions of the Academy of Science of 
St. Louis. Vol. VI. No. 18. 1894. Vol. VH. No. 1—3. 1895. 



*— Missonri Botanical Garden. VI. annaal Report. 1895. 

St. Gallen. Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte. Hrsg. 

vom Historischen Verein in St. Gallen. XXV. Heft (= 3. F. 

V). I. n. 1891—94. XXVI. Heft (= 3. F. VI). I. Halbbd. 1895. 
St. Petersburg. HsB^CTiA HmnepaT. ARa^eMin nayRx. Bulletin 

de TAcadömie Imp^r. des Sciences de St. P^tersbourg. V. S6r. 

T. L No. 1-4. 1894. T. II. No. 1-5. 1895. T. HI. No. 1. 1895. 

— M^moires de TAcad^mie Imp^r. des Sciences de St. Pätersbourg. 
T. XLI. No. 6-9. 1893. T. XLH. No. 1—12. 1894. 

— C6opHHRx OTA^JiemR pyccKaro A3URa h cioBecHocTH HMne- 
paTopcRofi aRa^eiiiH naiiRx. Tobtb 59. 1894. 

— Bvtavttvä XQovixd. BysaHTificRifi BpeHeHHHR'B, H34aBaeMBiä Hpn 
HsinepaTopcRoä ARa4eBiiH eayRx noxh pe4aRiqeio B. T. BacH- 
JBeBCRaro h B. I. Perejta. T. I. 1894. 



— HsB-fiCTifl HMnepaTopcRaro PycRaro reorpa«HHecRaro 06mecTBa. 
T. XXX. BMnycRx 4—6. 1894. T. XXXI. bmd. 1—4. 1895. 

— Othct-b ÜMnepaTopcRaro PyccRaro reorpa«HHecRaro OdmecTsa 
3a 1894 Toxh (1895). 

Santiago. Actes de la Sociätä Scientifique du Chili fond^e par 
une groupe de Fran^ais. T. IV. livr. 4—5. 1894. 



— Republica de Chile. Anales de la Universidad. T. LXXXVn 
.-LXXXIX. Entr. 31», 32», 1894, 

Sehaffhansen. Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch- 
Antiquarischen Vereines zu Schaffhausen für 1896 (1895). 

Slena. Bullettino Senese di storia patria. Anno I. faso. 3/4. 1894. 
Anno n. fasc. 1/2. 1895. 

Speter. Mitteilungen des Historischen Vereines der Pfalz. XVm. 
1894. XIX. 1895. 

StftTanger. Stavanger Museums Aarsberetning for 1898 (1894). 



58 VerBeichniB der im Jahre 1895 eingegangenen Dmckschrifteo. 

Stockholm. Eongliga Svenska Yetenskaps-Akademiens handlin- 
gar. Bd. XXVI. 1894—95. 

— Öf versigt af Eongl. Yetenskaps-Akademiens fSrhandlisgar. 
Arg. 51. 1894 (1895). 

— Astronomiska Jakttagelaer och ündersökningar anstälda pä 
Stockholms Observatorium utgifna af Hugo Gyld^n. Bd.I — lY. 
1880—91. Bd. Y. H. 1—4. 1893—95. 

— Antiquarisk Tidskrift for Sverige. Utgifven af Eongl. Yitter- 
hets Historie och Antiqnitets Akademien. Deel XTTT. H. 1. 
Deel XIY. H. 2. 3. Deel XY. H. 2. Deel XVI. H. 1—3 (o. J.). 

Strassbnrg. Jahrbuch fiir Geschichte, Sprache und Litteratur £1- 
saß-LothringeDs hrsg. von dem Historisch-litterarischen Zweig- 
verein des Vogesen-Clubs. Jahrg. XI. 1895. 

{ätattgart* Württembergische Yierteljahrshefte für Landesgeschichte. 
N. F. In Verbindung mit dem Verein für Eunst und Altertum 
in Ulm und Oberschwaben, . . . hrsg. von der Württemberg. 
Eommission für Landesgeschichte. III. Jahrg. 1894. H. 1—4. 

Sydney. Journal and Proceedings of the Royal Society of New 
South Wales. Vol. XXVHI. 1894. 



— Annual Report of the Department of Mines and Agricultnre, 
New South Wales for the year 1894 (1895). 



— Records of the Greological Survey of New South Wales. Vol. 
rv. p. 3. 4. 1895. 

— Geological Survey of New South Wales. Palaeontological Series. 
No. 8. Etheridge, Contributions to a catalogue of works . . . 
on the anthropology . . . of Australian and Tasmanian abori- 
gines. P. ni. 1895. No. 9. Wo od ward, The fossil Pishes of 
the Talbragor Beds (Jurassic?) . . . 1895. 

TIflis. Ha6ji04eHiji Tb^jolcckoü 06cepBaTopiH sa 1892 rojTB 
ii34aBaeMi>iiA H. MHJB^eproH'B (1894). 3a 1893 TOjn> (1895). 

Tokio. Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und 
Völkerkunde Ostasiens. Heft 55-56 (= Bd. VI S. 197—328). 
n. Suppl. zu Bd. VI. Berlin, Yokahama 1895. 



— Imperial University of Japan *(Teikoku Daigaku)'. The Calen- 
. dar 2554^5 ^1894— 95)' (1895). 

— The Journal of the College of Science , Imperial University, 
Japan. Vol. VI. p. 3. 4. 1893-94. Vol. VH. p. 2—5. 1894/95. 

— Mittheilungen aus der Medicinischen Fakultät der Elais. Japa- 
nischen Universität. Bd. 11. No. 2. 1894. Bd. DI. No. %. 1894. 



TeneicbniB der im Jahre 1895 eingegangenen Druckschriften. 59 

Triest« Atti del Museo civico di storia naturale di Trieste. Vol. 

IX. (N. S. m.) 1895. 
Trondljem« Det Eongelige Norske Yidenskabers Selskabs Skrifter. 

1893 (1894). 
Turin. Atti della Reale Accadeniia delle scienze di Torino. Vol. 

XXX. 1894/95. 

— Osservazioni meteorologiche fatte nell'anno 1894 all'OsBerva- 
torio della R. Universitä di Torino. 1895. 

— Annuario deUa R, Universiti degli studi di Torino per l'anno 
aceademico 1894-95 (1895). 

— Studi Senesi nel circolo giuridico della R. Universiti di Torino. 
Vol. XII. fasc. 1-3. 1895. 

üpsala. Bulletin of the Geological Institution of the ITniversity 
of Ilpsala. Vol. U. 1894. Part I. No. 3 (1895). 



Bulletin mensuel de l'Observatoire m^täorologique d'Universitä 
d'Upsal. Vol. XXVI. 1894 (1894-95). 



Nova Acta Regiae Societatis Scientiarum Upsaliensis. S. m. 
Vol. XV. fasc. 2. 1895. 



— Skrifter utgifna af Humanistiska Vetenskapssamfundet i Upsala. 
n. Bd. 1892-94. 

Utrecht. Onderzoekingen gedaan in het Physiologisch Laborato- 
rium der Utrecht' sehe Hoogeschool. Uitg. door Engelmann en 
Pekelharing. 4. Reeks. Deel III. Afl. 2. 1894. 

Washington. Report of the Commissioner of Education for the 
year 1891—92. Vol. I. p. I. Vol. IL p. U. HI. 1894. 

— United States of America : Department of Agriculture. Monthly 
Weather Review. November 1894 (1895). 

— Proceedings of the United States National Museum. Publ. 
under the direction of the Smithsonian Institution. Vol. XVI. 
1893 (1894). 

— Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian 
Institution showing the Operations . . . of the Institution for 
the year ending June 30, 1892. — Report of the National Mu- 
seum (1893). 

— Observations made during the year 1889 at the United States 
Naval Observatory (1893). 



60 Verzeichnis der im Jahre 1896 eiogegugenen Dmckiehriftea 

W asliliigtoii. Philosopbioal Society of Washington. Bulletin. Vol. 
Xm. p. 31-76. 1895. 



— United States Coast and Geodetic Snrvey. Bulletin. No. 31 — 
34. 1894—95. 

— Report of tbe Superintendent of the United States Coast and 
Geodetic Snrvey showing the progress ... in the fiscal year 
ending with Jone 1892. Part II. 1894. 



— United States Geological Survey. Geological Atlas of the Uni- 
ted States. Fol. 1-6. 8-12. 1894. 

— Bulletin of the United States Geological Survey. No. 97—122. 
1893—94. 

— Monographs of the United States Geological Survey. Vol. XXI 
—XXIV. 1893—94. 

— Annual Report of the United States Geological Survey to the 
Secretary of the Interior. XII. 1890/91. p. 1. 2 (1892). XTTT. 
1891—92. p. 1. 2 (1893). XIV. 1892—63 p. 1. 2 (1893/94). 

— United States G«oIogical Snrvey. Mineral Resources of the 
United States. 1892 (1893). 1893 (1894). 

Wien. Almanach der Eais. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 
XLIV. 1894. 

— Denkschriften der Eaiserl. Akademie der Wissenschaften. Philos.* 
hist. Cl. XLm. 1894. — Mathem.-naturw. Cl. Bd. LXI (mit 
Register zu Bd. 4—60). 1894. 

— Sitzungsberichte der Eaiserl. Akademie der Wissenschaften. 
Philos.-hist. Cl. Bd. CXXX. 1893. Bd. CXXXI. 1894. Register 
zu Bd. CXXI — CXXX. — Mathemat.-naturw. Cl. Abth. I. 
Bd. Cn. H. 8-10. 1893. Bd. CHI. H. 1-10. 1894. Abth. U\ 
Bd. cn. H. 8—10. 1893. Bd. Cm. H. 1—10. 1894. Abth. U». 
Bd. cn. H. 8—10. 1893. Bd. CHI. H. 1—10. 1894. Abth. HL 
Bd. cn. H. 8—10. 1893. Bd. Cni. H. 1—10. 1894. 

— Archiv für österreichische Geschichte. Hrsg. v. der zur Pflege 
vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission d. E. Ak. 
d. W. 81. Bd. 1. 2. Hälfte. 1894-95. 

— Fontes rerum Austriacarum. Oesterreichische Geschichts-Qnel- 
len. Hrsg. v. d. Histor. Commission d. E. Ak. d. W. Abth. n. 
Diplomata et Acta. XLVn. Bd. n. Hälfte 1894. 

— Monumenta Conciliorum generalinm saeculi XV. ed. Caesareae 
Academiae Scientiarum socii delegatL Concilinm Basileense. 
Scriptores. T. m. pars HI. 1895. 



Verteidinift der im Jahre \B&S eingegangenen Dmckschriften. 61 

Wien. Meteorologische Zeitschrift. Hrsg. von der Oesterreich. Ge- 
sellschaft f. Meteorologie u. der Deutsch. Meteorolog. Gesellsch. 
Jahrg. XI. H. 12. 1894. Jahrg. XH. H. 1—11. 1895. 



Astronomische Arbeiten des E. E. Gradmessungs-Bureau. Bd. VI. 
Langenbestimmangen 1894. — Bestimmung der Folhöhe und 
des Azimutes auf den Stationen Spieglitzer Schneeberg, Hoher 
Schneeberg und Wätmik. Ausgeftihrt von Professor Dr. Josef 
Herr. Nach dessen Tode definitiv gerechnet und hrsg. von 
Wilh. Tinter. 1895. 

Verhandlungen der Oesterreichischen Gradmessungs-Commission. 
Protokolle über die Sitzungen am 9. April und 24. Juni 1895. 

Verhandlungen d. E. E. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in 
Wien. Bd. XLIV, 3. 4. Quart. 1895. Bd. XLV, Heft 1—9. 1895. 

Jahrbuch der E. E. Geologischen Keichsanstalt. Bd. XUV. 
Jahrg. 1894. Heft 2—4. Bd. XLV. Jahrg. 1895. Heft 1. 
Verhandlungen der E. E. Geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 
1894. No. 10-18. Jahrg. 1895. No. 1—13. 



— Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederoesterreich. 
Jahrg. XXVn. 1893 (1893/94). Jahrg. XXVIU. 1894 (1894/95). 

— Topographie von Niederösterreich hrsg. v. Verein f. Landes- 
kunde von Niederösterreich. Bd. IV. 1894. 

— Urkundenbuch von Nieder-Oesterreich. Hrsg. vom Verein f. 
Landeskunde von Nieder-Oesterreich. I. Das Urkunden - Buch 
des aufgehobenen Chorherrenstiftes St. Polten. 11. Bd. Bogen 
1-14. 1894/96. 

— Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher 
Eenntnisse in Wien. Bd. XXXV. 1894/95. 

Wteflliadeii. Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde 
und Geschichtsforschung. Bd. XXVII. 1895. 

— Jahrbucher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Jahrg. 
XLVm. 1895. 

Wflrzburg. Sitzungsberichte der Physikalisch-Medicinischen Ge- 
sellschaft zu Würzburg. Jahrg. 1894. No. 5—10. Jahrg. 1895. 
No. 1. 2. 

— Verhandlungen der Physikalisch-Medicinischen Gesellschaft zu 
. Würzburg, Bd.XXVni. No.2— 6. 1894. Bd. XXIX. No.1-6. 

1896. 



62 VerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckachrifteii. 

Würzburg. Archiv des Historischen Vereines von Unterfranken nnd 
Aschaffenburg. Bd. XXXVI. 1893. Ergz.-Heft zu Bd. XXX VI. 
1894. 2 Pläne von Würzburg. 

— Jahresbericht des Historischen Vereines von Unterfranken und 
Aschaffenburg für 1892 (1893), für 1893 (1894). 

— Henner, Th. , Der Historische Verein von Unterfranken u. 
Aschaffenburg in seinem 60jährigen Wirken. 1893. 

Zfiricll. Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. 
Bd. XXTTL Heft 7. Leipzig 1895. Bd. XXIV. Heft 1. Ebend. 1895. 



— Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. 
Jahrg. XXXIX. 1894. Heft 3. 4. Jahrg. XL. 1895. Heft 1. 2. 

— Astronomische Mittheilungen. Von Dr. RudolfWolf. [Ana 
der Vierteljahrsschrift d. Naturf. Ges. in Zürich besonders ab- 
gedr.] 85. 86. 1895. 



B. Anderweitig eingegangene Scliriften. 

Acta mathematlca. Journal r^dig^ par G. Mittag-Leffler. 
Bd. XVin. Heft 4. Stockholm 1894. Bd. XIX. Heft 1—4. 
ib. 1895. 

Anton y Ferrandiz, M., Razas y Naciones de Europa. Discurso 
lefdo en la Universidad central en la solemne inauguraciön del 
curso acad^mico de 1895 & 1896. Madrid 1895. 

Bellstein, F., Handbuch der organischen Chemie. 3. Auflage. Bd. 11. 
Lief. 18—32 (= Lief. 43—57). Hamburg und Leipzig 1895. 

Bodemann, £., Die Leibniz-Handschriften der Königlichen öffent- 
lichen Bibliothek zu Hannover. Hannover und Leipzig 1896. * 

Bodewig, R., Beiträge zur Lahnsteiner Geschichte. II. Lahnstein 
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Beil. zum Progr. 
d. Brcalprogymn. Ostern 1895. Oberlahnstein 1895. 

Cavalcantl de Albaquerqne, L. R., Estudos economico-financeiros. 
A Amazonia em 1893. Rio de Janeiro 1894. 

Caylay, Arthur, CoUected mathematical papers. Vol. Vm. Cam- 
bridge 1895. 

Darbonx, Gaston, Lefons sur la throne g^n^rale des surfaces et 
les applications g^omätriques du calcul infinitesimal. T. IV. 
fasc. 1. Paris 1895. 

Dubols, E.y Pithecanthropus erectus. Eine menschenähnliche Ueber- 
gangsform aus Java. Batavia 1894. 



Verx^fchnit der im Jahte 1895 eingegangenen Dmckschriften. 63 

Zur Erinnerang an Prof. Dr. Carl Schmidt. Geb. 1/13. Juni 1822. 

Gest. ^^^ 1894. Jurjew (Dorpat) 1895. 
Fonqu^y F., Contribution k Tätude des feldspaths des roches vol- 

caniques. Paris 1894. 
Pritsche, H. , die magnetischen Localabweichungen bei Moskau 

und ihre Beziehungen zur dortigen Local-Attraction. [Extrait 

du Bulletin de la Soci^tö imperiale des Naturalistes deMoscou. 

1893, No. 4.] (Moskau 1893). 

— lieber den Zusammenhang zwischen der erdmagnetischen Ho- 
rizontalintensität und der Inclination. St. Petersburg 1895. 

Hering, C, A., Das Entwickelungsgesetz der Erde und der Erz- 
lagerstätten. Eine Studie, (o. 0.) 1895. 

Hermann, L. und P. VoU^mann, Hermann von Helmholtz. Reden 
gehalten bei der von der physikalisch -ökonomischen Gesell- 
schaft zu Königsberg in Pr. veranstalteten Gedächtnißfeier am 
7. December 1894. [S.-A. aus Jahrg. XXXV der Schriften der 
physik.-ökonom. Gesellsch.] Königsberg 1894. 

Holden , E. S. , A brief account of the Lick Observatory of the 
üniversity of California. 2^ edition. Sacramento 1895. 

— List of recorded earthquakes in California, Lower California, 
Oregon and Washington Territory. Sacramento 1887. 

Jaekson, Sh. , Report on introduction of domestic reindeer into 
Alaska. 1884. Washington 1895. [Senate. Executive Document 
No. 92. 53. Congress, 3^ Session.] 

Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik. Hrsg. v. Emil 
Lampe. Jahrg. XXIV. 1892. Heft 1—3. 1895. 

Jomal de sciencias mathematicas e astronomicas publ. pelo F. 
GomesTexeira. Vol. XII. No. 2. 3. Coimbra 1894. 

Jonmal of comparative neurology ... ed. by C. L. HBrrich. 
Vol. IV. Dec. 1894. Vol. V. March-July 1895. 

Klein, F., lieber lineare Differentialgleichungen der 2*~ Ordnung. 
Vorlesung gehalten im Sommersemester 1894, ausgearbeitet von 
E. Bitter. Göttingen 1894. 

Koelllker, A. von, Zum feineren Baue des. Zwischenhirns und der 
Regio hypothalamica. [S.-A. aus Verhandlungen der Anatomi- 
schen Gesellschaft auf der 9. Vers, in Basel vom 17— 20. April 1895.] 

— Kritik der Hypothesen von Rabl - ßückhard und Duval über 
amoeboide Bewegungen der Neurodendren. [S.-A. aus den 
Sitzungsberichten der Fhysik.-medic. Gesellsch. zu Würzburg. 
1895.] Würzburg 1895. 

KOnigsherger 9 L. , Hermann v. Helmholtz's Untersuchungen über 
" die Grundlagen der Mathematik u. Mechanik. Bede z. Geburtsf. 



64 Verzeiclinifi der im Jahre 1895 erschienenen Ümckschriften. 

d. . . . Großherz. Karl Friedrich ... am 22. Nov. 1895 . . . 
Heidelberg 1895. 

Kövtog, K, Ut,^ KQLXLxal xal ygaiiiMcuTcal itaQatfiQijöetg. ^Ad^rftiv 
1895. 

Euntze, 0., Geogenetiscbe Beiträge. Leipzig 1895. 

Landberg, Carlo, Comte de, Critica Arabica. III. Leiden 1895. 

Lange, Job., Descriptio iconibus illustrata plantarum novarum vel 
minus cognitarum, praecipue e flora Hispanica. Fase. 1 — 3. Hau- 
niae 1864—66. 

Le Jolls, Aug., Remarques sur la nomendature häpaticologique. 
[Extrait de Mömoires de la Sociätö nationale des Sciences natu- 
relles et math^matiques de Cherbourg.] Paris & Cberbourg 1894. 

Lemoine , £. , Etüde sur le Triangle et sur certains points de 
Göomötrographie. [Extr. from the Proceedings of the Edin- 
burgh Mathematical Society, Vol. XUI, Session 1894—95.] 
(Edingburgh 1895.) 

— Le rapport anharmonique studio au point de vue de la g6om6- 
trographie. [S.-A. aus Association fran^aise pour ravancement 
des sciences. Congrfes de Caen 1894. Söance du 10. Aoüt 1894.] 
Paris 1894. 

Natnre. A weekly iUustrated Journal of science. Vol. LI. No. 
1311-1330. London und New York 1894/95. Vol.. LH. No. 
1331—1365. Ebend. 1895. 

Neweomb, S. , The elements of the four inner planets and the 
fundamental Constants of Astronomy. Supplement to the Ame- 
rican Ephemeris and Nautical Almanac for 1897. Washington 
1895. 

Perot, A., Sur Texistence et la propagation des osciUations älec- 
tromagnötiques dans Tair. [Extr. du Bulletin de la Soc. seien- 
tif. industr. de Marseille, I. Trim. 1894.) (Marseille 1894.) 

Plneeker, J., G-esammelte wissenschaftliche Abhandlungen. Hrsg. 
von A. Schönflies u. Fr. Pockels. Bd. I. Leipzig 1895. 

Potrln, Gh., Homfere. Choix de ßhapsodies illuströes d*aprfes Tart 
antique et Tarchäologie moderne et mis en vers. Fase. IL 
[S.-A. aus : Mämoires de TAcadömie Koyale de Belgique. T. L.] 
BruxeUes 1893. 

Banunelsberg, C. F., Handbuch der Mineralchemie. II. Ergz.-Heft 
zur 2. Aufl. Leipzig 1895. 

Relghard, J. E., A biological examination of Lake St. Clair. With 
the foUowing appendices ...(== Bulletin of the Michigan Fish 
Commission No. 4.) Lansing 1894. 

Report on the Scientific Besults of the Voyage of H. M. S. Chal- 



VeneicbniB der im Jahre 1895 eingegaogenen DmckschrUten. 65 

lenger durisg the years 1873 — 76 . . . Summary of Scientif. 
Besnlts. T. I. 11. London 1896. 

Zoologleae Bes. CoUectio breviom dissertationum novarumque 
investigationom ad oniversas zoologicas doctrinas spectantium, 
quae periodice eduntnr snb directione Petri de Y e s c o v i. Anno I. 
No. 2. Octob. 1894. 

Beme internationale des Archives, des Biblioth&qnes & des Mn- 
säes publ. parCh. V. Langlois . . . Ad. Ventnri. Tom. I. 
No. I. 1895. 

Bosenbusch, H., Mikroskopische Fhysiographie der Mineralien nnd 
Gesteine. U. Bd. Mikrosk. Fhysiographie der massigen Ge- 
steine. 3. Anfl. I. Hälfte. Stuttgart 1895. 

SaccOy F., £s8ai snr l'orog^nie de la terre. Turin 1896. 

Schreiber, F., lieber registrirende Regenmesser und Fegel. Ein 
Vortrag. [S.-A. aus dem ;,Civilingenieur^ Bd. XLT. H. 5.] 
Leipzig 1895. 

8ehaeliArdt,H., Sind unsere Fersonennamen übersetzbar? Graz 1895. 

Relative Schwerbestlmmaiigen durch Fendelbeobachtungen. Aus- 
geführt durch die k. k. Kriegs -Marine in den Jahren 1892 — 
94. Hrsg. vom £. u. £. Reichs - Kriegsministerium , Marine- 
Section. Wien 1895. 

SalnlrLagery Onothera ou Oenothera. Les anes et le vin. Faris 1893. 

Slaby, A.y Das Gesetz von der Erhaltung der Energie und seine 
Bedeutung für die Technik. Rede zum Geburtsfest S. M. des 
Kaisers und Königs Wilhelm 11. in der Aula der Konigl. Tech- 
nischen Hochschule zu Berlin am 26. Januar 1895. Berlin 1895. 

Stein, M. A., Catalogue of the Sanscrit manuscripts in the Raghu- 
nata Temple Library of the Maharaja of Jammu and Kashmir. 
Frepared for the Kashmir State Council. Bombay, London, 
Leipzig 1894. 

Tlitel, H.y Om Sveriges zoologiska hafstation Kristineberg. Stock- 
holm 1895. 

Tlselmer, A., Le phänomöne fondamental du syst&me solaire. 
Leipzig 1896. 

Yald^, J. de, Commentary of the first book of the Fsalms. Trans- 
lated by John T. Betts. (London) 1894. 

Westphal^ A., Untersuchungen über den selbstregistrirenden Uni- 
versalpegel zu Swinemünde, System Seibt-Fuess. Mittheilung 
aus dem Königl. Geodätischen Institut zu Fotsdam. S.-A. aus 
der Zeitschrift f. Instrumentenkunde 1895 Heft 6. Berlin 1895. 

Wllde^ H., On the Evidence afPorded by Bode's Law of a perma- 
nent Contraction of the Radii Yectores of the Flanetary Orbits. 

Ntebriclitoii; gMchiftt. Mitthellmigtii 1896. 5 



66 Verzeichnis der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 

[From the IX. Vol. of the IV. Ser. of ^Memoirs and Procee- 
dings of the Manchester Litterary and Philosophical Society^ 
Session 1894—95.] Manchester 1895. 

Wilde, fl., On the Multiple Proportions of the Atomic Weight of 
Elementary Substances in relation to the unit of Hydrogen [from 
the IX. Vol. of the IV. Ser. of ^^Memoirs and Proceedings . . .]. 
Manchester 1895. 

Wirtfnger, W., Untersuchungen über die Thetafunction. Gekrönte 
Preissehrift von Göttingen. Leipzig 1895. 

Wortmann, H. (pseud. J. H. Franke), Die Grundgesetze der sitt- 
lichen Weltordnung in ihren Beziehungen zur Religion , sowie 
zum Staats- und Bechtsleben. Als Eingabe an das Eönigl. 
Preußische Justizministerium in Berlin herausgegeben. Zürich 
und Säckingen [1896]. 



ß7 



Von der philosophischen Facultät zu Göttingen ist zur Ver- 
öffentlichung folgendes mitgeteilt. 

Beneke'sche Preisstiftung. 

Am 11. März 1896, dem Geburtstage des Begründers der 
Preisstiftung, des Consistorialraths Carl Gustav Beneke, 
wurde in öffentlicher Sitzung der philosophischen Fakultät das 
Ergebnift der Preisbewerbung für das Jahr 1896 verkündet. 
Die im Jahre 1893 gestellte Preisaufgabe lautete: 

„Die EKenbeindiptycha nebst den gleichartigen Relief- 
täfelchen aus Elfenbein sollen in Hinsicht auf den in ihren 
Darstellungen enthaltenen Bestand bildlicher Ueberlieferung 
aus der Antike, unter besonderer Berücksichtigung der 
mythologischen und litterarhistorischen Stoffe und mit Heran- 
ziehung auch der verwandten älteren Handschriftenbilder 
bearbeitet werden. Es bleibt» dem Bearbeiter überlassen^ 
ob und wie weit er in einzelnen Beispielen das Fortleben 
dieser bildlichen Motive abwärts verfolgen will". 
Es ist eine Bewerbungsschrift eingelaufen, mit dem Motto 
„Pugillarium usum etiam ante Trojana tempora fuisse". 

Dieselbe deckt sich stofflich mit der Preisaufgabe nicht. Sie 
geht über diese in gewisser Richtung hinaus, in anderen wesent- 
lichen Stücken füllt die Arbeit den Rahmen der Aufgabe nicht aus. 
Der Verf. schließt von vornherein die diptychonartigen Elfen- 
bemreliefe aus, mit der wenigstens im Hinblick auf die statuta- 
rische Frist nicht eben zutreffenden Begründung, daß die Kürze 
der Zeit die Behandlxmg dieses Gebietes nicht verstattet habe; 
vermuthlich wollte er andeuten, daß die ihm persönlich zur Ver- 
fügung gestandene freie Zeit nicht ausgereicht habe. Aber er 
giebt an, daß er das Material für diesen Theil (mit einer zu- 
lässigen Einschränkung) gesammelt habe, und manche Stelle seiner 
Arbeit bestätigt , daß er sich in der That auch mit dieser Klasse 
der späten EKenbeinreliefe beschäftigt hat. 

Der Verf. entschuldigt, daß er nicht auch die Elfenbeinkäst- 



gg Beneke'sche Preisstiftong. 

eben in seine XJntersnchnng gezogen habe. Indessen waren diese 
durch die Formulirung der Aufgabe mit gutem Grrund ausge- 
schlossen worden. Er hat ihnen aber doch seine Aufmerksamkeit 
zugewendet, und, wie er mittheilt, ihre Bearbeitung vorbereitet. 

Dagegen hat er wiederum eine Unterlassung begangen, indem 
er die von der Fakultät verlangte Heranziehung der Handschriften- 
Miniaturen nahezu völlig vernachlässigte, wiewohl diese, auch bei 
Beschränkung auf das publizirte Material, manche fruchtbare 
Parallele bieten konnten. 

Die Arbeit handelt in einer allgemeinen Besprechung über 
Diptycha überhaupt, und insbesondere über die Bestimmung der 
mit figürlichem Reliefbüdwerk ausgestatteten Privatdiptycha, letz- 
teres in der richtigen Erkenntniß, daß die Darstellungen in enger 
Beziehung zu der Verwendung standen. Es folgt eine anfangs 
sehr eingehende, dann allmälig immer knapper werdende Erläute- 
rung der mythologischen und verwandten Darstellungen auf den 
Privatdiptychen, unter stetem Hinblick auf die muthmaßliche Ent- 
stehungszeit, ferner Erörterung der Inschriften u. s. w. Die vor- 
handenen Beamten- und Consulardiptychon werden schließlich voll- 
zählig angereiht, und es wird ihre Datirung in solchen Fällen 
kurz besprochen, wo der Verf. von seinen Vorgängern abweicht. 
In diesem Theil geht der Verf. über die Grenzen der Aufgabe 
hinaus. Es hat fast den Anschein, als ob ihm diese nicht in ihrem 
genauen Wortlaut bekannt gewesen sei. 

Nachdem die Consular- und Beamtendiptycha von der histo- 
risch-antiquarischen Seite her eine durchgreifende Bearbeitung 
durch Wilhelm Meyer erfahren hatten, war von der Fakultät ge- 
rade diejenige Seite des weitschichtigen Stoffes zur Untersuchung 
gestellt, die der Behandlung durch einen geschulten Archäologen 
dringend bedürftig ist. Der Verf. hatte einzugehen auf gewisse 
vereinzelte Motive der Consulardiptychen, die in die Antike höher 
hinaufführen , wie z. B. der schöne griechische Typus der Grefan- 
genen-Gruppen ; und dies gerade hat der Bearbeiter wiederum 
unterlassen. 

Aber auch das , was er bietet , ist von Mängeln nicht frei. 
Insbesondere ist die Behandlung der mythologischen Diptycha, die 
im Mittelpunkt der Aufgabe stehen, zum Theil unzulänglich. Dies 
gilt namentlich von der Behandlung des interessantesten von allen, 
des Diptychon von Sens. 

Trotz alledem hat die Fakultät die Arbeit des vollen Preises 
würdig gefunden. Dieselbe ist hervorgegangen aus eindringender 
und allseitiger Beschäftigung mit dem ganzen Material und ent- 



Beneke'sche Pr eisstiftang. 69 

hält werthvolle Ergebnisse. Die Behandlung der eingehender 
erläuterten Diptychen wird unterstützt durch eine tüchtige Monu- 
mentenkenntniß und guten Takt der archäologischen Exegese , sie 
ist gründlich, methodisch und scharfsinnig. Das Verständniß die- 
ser arg vernachlässigten Klasse von Bildwerken ist entschieden 
gefördert. 

Der Verf. hat sich mit dem weit verstreuten, für den klassi- 
schen Archäologen großentheils wenig lockenden Material in sol- 
chem Umfang und mit so viel Gründlichkeit bekannt gemacht, 
daß die Erwartung berechtigt ist, es werde aus den jetzt vorge- 
legten ungleichmäßig durchgearbeiteten Studien eine befriedigende, 
so weit möglich auf Prüfung der Originale beruhende G-esammt- 
bearbeitung derjenigen Klasse der Diptychen nebst den diptychon- 
artigen Elfenbeinreliefen erwachsen, die der Beleuchtung am Mei- 
sten bedarf. Die Fakultät konnte, nach der Natur des Stoffes, 
vorerst nur eine Arbeit erwarten, die eine solche umfassende und 
durchgreifende Leistung, wie sie bei Stellung der Aufgabe als 
Endziel vorschwebte, vorbereitete. Ohne einen größeren Aufwandt 
pekuniärer Mittel kann aber dieses Ziel nicht erreicht werden. 
Es schien der Fakultät im Interesse der Wissenschaft gelegen, 
daß der Verf. durch Gewährung des vollen Preises in den 
Stand gesetzt werde , die von ihm in Angriff genommene Aufgabe 
in ihrem vollen Umfang durchzuführen. 

Die Eröffnung des Briefes mit dem Motto: Fugillarium usum 
etiam ante Trojana tempora fuisse" ergab als Verfasser Herrn 
Dr. Hans Graeven in Rom. 

Für das Jahr 1899 stellt die Fakultät folgende Preisauf- 
gabe: 

„Es wird eine geologische Beschreibung des »Ith" und 
seiner direkten Fortsetzungen gewünscht, namentlich auch 
der Verhältnisse, welche sein Ende im Süden bei Eschen- 
hausen bedingen sowie seine Hakenbiegnng und sein Ende 
im Norden bei Lauenstein-Coppenbrügge , und im Anschluß 
hieran eine genaue Untersuchung der Juraformation des 
Ith und ihrer Beziehungen zu allen sonst im nordwestlichen 
Deutschland unterschiedenen Gliedern des Jura. Der Arbeit 
ist eine Uebersichtskarte nebst allen Belegstücken beizu- 
fügen". 
Bewerbungsschriften sind bis zum 31. August 1898 an uns 
einzusenden, und zwar auf dem Titelblatt mit einem Motto ver- 
sehen nebst einem vereinzelten Briefe, der auf der Außenseite das 
Motto der Abhandlung und innen Nameu; Stand und Wohnort des 



70 Beneke'sche Preisstiftung. 

Verfassers angibt. In anderer Weise darf der Name des Ver- 
fassers nicht erkennbar gemacht werden. Auf dem Titelblatt der 
Arbeit muß femer die Adresse bezeichnet sein, an welche die 
Abhandlang zorückzusenden ist, falls sie nicht als preiswürdig be- 
funden wird. 

Der erste Preis beträgt 1700 Mk., der zweite 680 Mk. 

Die Zaerkennong des Preises erfolgt am 11. März 1899 , dem 
Geburtstage des Stifters, in öffentlicher Sitznng der philosophi- 
schen Fakultät zu Göttingen. 

Die gekrönten Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum 
des Verfassers. 

Die Preisaufgaben, für die die Bewerbungsschriften bis zum 
31. August 1896 und 31. August 1897 einzusenden sind, finden sich 
in den Nachrichten der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu 
Göttingen in den Jahrgängen 1894 und 1896, Geschäftliche Mit- 
theilungen, S. 34 bzw. 30. 

Göttingen, den 11. März 1896. 

Die philosophische Fakultät. 

Der Dekan. 

Lexis. 



Fftr ii« R«daction Tenntwortlieh : U. ff. Wibmowite-Motümdcrff, d. Z. roniti. Sekretär dar KgL Om. d. Win. 

Avagegeben am U. Mai 1896. 
Dnuk d$r JMtUridfwekm Vni9.'Buekdrudttni {W, A*. JToitliMr). 



L. ^«-cIVl/.o' 



Nachricliteii 



von 




König!. Gesellschaft\&^Jfisse»SMaflen 

zu Göttingen. 



Geschäftliche Mittheilangen. 
1896. Heft 2. 



Inhalt. 

Bericht über die öffentliche Sitzung der Gesellschaft am 7. November 1896 S. 71 
P. Kehr: üeber den Plan einer kritischen Ausgabe der Papsturkunden 

bis Innocenz III »72 

Adresse der K. Gesellschaft an Lord Kelvin »87 

Adresse der K. Gesellschaft an Wilhelm Hittorf »90 

Yerzeichnis der neugewählten Mitglieder der K. Gesellschaft .... »92 



Ghöttingen, 

Comtnissionsverlag der Dieterich'schen Verlagsbuchhandlung. 

1896. 




Bericht über die öffentliche Sitzung am 7. No- 
vember 1896. 

Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften hielt ihre öffent- 
liche Sitzung des Winterhalbjahres zur Erinnerung an den Ge- 
burtstag ihres Stifters (Königs Georg 11. von England) am 7. No- 
vember, 4 Uhr Nachmittags. 

Herr P. Kehr sprach über den Plan einer kritischen Aus- 
gabe der Papsturkunden bis Innocenz in. 

Die Rede ist umstehend abgedruckt. 



NMhriehlOBi gowUfü. MiUheUnngra 1890. 



Ueber den Plan einer kritischen Ausgabe der 
Papsturkunden bis Innocenz IIL 

Von F. Kehr. 

Zu den Aufgaben, die sich unsere G-esellschaft gestellt hat, 
ist seit Kurzem der Plan hinzugekommen, eine kritische Ausgabe 
der Urkunden der Päpste bis Innocenz lU. zu veranstalten. Wie 
wir diese Aufgabe auffassen, welche Ziele und Grenzen wir uns 
stecken, und am Ende was von einer solchen Ausgabe der Papst- 
urkunden für unsre Kenntnis der Vergangenheit erwartet werden 
darf, darüber zu reden dünkt mir ein nicht unwürdiges Thema zu 
sein für den heutigen Tag, an dem unsre Gresellscbaft öffentlich 
Rechenschaft über ihre Thätigkeit ablegt. 

Aber fragt nicht von vornherein der Eine und Andere zwei- 
felnd, warum wir gerade diese Aufgabe gewählt haben, die auf 
den ersten Blick einer deutschen Akademie fern zu liegen scheint, 
zu einer Zeit, da in der deutschen Greschichtswissenschaft ganz 
andere Interessen und Tendenzen sich zurG-eltung zu bringen be- 
mühen? 

So lebhaft heute wieder einmal der unfruchtbare und darum 
nutzlose Streit über die wahren Aufgaben der Historie die Ge- 
müther bewegt, davon sind doch Alle, die es ernst mit ihrer wis- 
senschaftlichen Pflicht nehmen, durchdrungen, daß es die erste 
Aufgabe des Historikers ist, die Ueber lieferung , auf der alle G-e- 
schichte beruht, zu sammeln und in Sicherheit zu bringen. Dem 
Laien mag diese ängstliche Sorge um den Nachlaß der Vergangen- 
heit tibertrieben erscheinen, und er wird meinen, daß in unsrer 
Zeit der allgemeinen Bildung die Urkunden und Denkmäler der 
Vorzeit hinreichend geborgen seien. Aber der Kundige wird ihn 
belehren, daß die politischen Katastrophen der neueren Zeit der 
Ueberlieferung verderblicher gewesen sind als alle Brände und 
Verwüstungen des Mittelalters, daß mit der Vernichtung so vieler 
einst selbständiger Institute durch die deutsche Reformation, durch 



Üeber den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstorkond^n bis Innocenz m. 73 

die französische Revolation, durch die politischen Ereignisse un- 
seres Jahrhunderts ein reicher Schatz geschichtlicher Materialien 
für immer versunken ist. Auch heute noch ist die Summe dessen, 
was durch modernste Barbarei zu Grunde gerichtet wird, nicht 
unerheblich. Wir aber wissen nicht, was die Zukunft bringen 
wird, um so mehr haben wir die Pflicht, eingedenk zu sein des 
Vermächtnisses der vergangenen Jahrhunderte. 

Indeß mit der bloßen Sammlung ist es nicht gethan. Auch 
darüber herrscht Einigkeit unter den Fachgenossen, daß zu dem 
ersten Geschäft des Sammeins als das zweite hinzukommen müsse 
die kritische Verarbeitung und die Sichtung des Geborgenen nach 
seinem innern Werthe, also daß deutlich werde, was sicherer und 
was unsicherer Besitz sei. Denn erst dann vermag die Kunst des 
Geschichtsschreibers, ohne unwahrhaftig zu werden , ihres hohen 
Amtes zu walten. 

Ist es zu kühn voraus zu sagen, daß spätere Generationen 
als den schönsten Ruhmestitel der Historiker des 19. Jahrhunderts 
und besonders unserer Nation preisen werden, daß sie beide Auf- 
gaben nicht nur erkannt, sondern auch alle Kräfte an sie gesetzt 
haben? Sie werden mit Bewunderung auf die stattlichen Bände- 
reihen der Monumenta Germaniae blicken, die ihnen mit den Ueber- 
lieferungen der stolzesten Zeiten deutscher Geschichte zugleich 
die kritische Arbeit der großen Meister der letzten Jahrzehnte 
übermitteln; in ihnen, nicht in den falschen Propheten von heute, 
•werden sie, wenn sie die rechte Einsicht haben, ihre wahren Lehrer 
verehren. Mit nicht geringerer Genugthuung darf der jüngeren 
Publicationen gedacht werden, die sich an die Monumenta an- 
schließen oder dem von ihnen gegebenen Impulse erwachsen sind, 
und der zahlreichen Sammelwerke, die die Quellen engerer Gebiete 
enthalten. Derselbe rege Sammeleifer herrscht in den übrigen 
Ländern des Abendlandes; rühmlich besonders ist der Eifer der 
französischen Forscher, nicht minder anzuerkennen das Streben 
der italienischen Gelehrten, ihrem großen Vorbild Muratori nach- 
zuthun. 

Aber wir sind doch noch weit davon entfernt, alles was xms 
der lieber lieferung der Vergangenheit gegenüber obliegt, gethan 
zu haben. Nach einer Richtung besonders macht sich eine gewisse 
Enge der Leistungen bemerkbar. Der MehrzaJil dieser Sammlungen 
ist, wie es am Ende bei der Entwickelung der politischen Ver- 
hältnisse unsres Erdtheils, der sich ganz zu entziehen die Geschichts- 
forschung, wenn sie es auch sollte, doch nicht vermag, die Be- 
schränkung auf die Denkmale der eigenen Nation eigentümlich. 

6* 



74 t. Kehr, 

Greifen auch einige wie die Monomenta Germaniae über die en- 
geren Grenzen des orsprünglichen Planes mehr und mehr hinaus, 
immer herrscht die Beziehung auf die Geschichte der deutschen 
Vorzeit vor. Ich bin weit entfernt davon, jenen Unternehmungen 
daraus einen Vorwurf zu machen. Indes es bleibt doch eine Lücke, 
mindestens eine große Schwierigkeit, die dem Historiker, der sich 
die Erforschung der mittleren Zeiten zur Aufgabe macht, zuweilen 
sehr fühlbar wird. Denn das Mittelalter, besonders die älteren 
Jahrhunderte, deren Grundgedanke die Einheit und die Universa- 
lität des christlichen Abendlandes war, nach Nationalitäten und nach 
nationaler Ueberlieferung scheiden zu wollen, heißt das nicht das 
innerste Wesen jener Zeiten verkennen? Alle Nationen des Abend- 
landes haben Theil an dieser gemeinsamen Ueberlieferung, am 
meisten freilich die unsrige, und welcher Nationalität auch immer 
der mittelalterliche Historiker angehöre, seine Aufgabe ist, im 
stUlen Bündnis mit den Fachgenossen jenseits der Alpen und der 
Vogesen an seinem Theil die Sammlung und Kritik der Ueber- 
lieferung zu fördern, die nicht das Sonder eigenthum einer Nation 
ist, sondern der gemeinsame Besitz der germanisch-romanischen 
Welt, auf deren Einheit einst das Mittelalter beruhte. 

Wenn irgend ein wissenschaftliches Unternehmen geeignet ist, 
diese Liga der an derselben Aufgabe arbeitenden italienischen, 
französischen und deutschen Gelehrten zu fördern, so ist es unser 
Plan, von dem in besonderem Maaße gilt, was ich soeben sagte. 
Denn die Urkunden der Päpste sind eines der Hauptstücke dieser 
gemeinsamen Ueberlieferung und doch auch wieder in besonderm 
Sinne Monumente unsrer nationalen Geschichte. Nicht nur weil 
ihrer viele den Angelegenheiten deutscher Kirchen gelten. Jeder- 
mann weiß, daß mit der Geschichte der deutschen Vorzeit untrenn- 
bar verknüpft ist die Geschichte der Kirche und des Papstthums. 
Die beiden universalen Gewalten des Mittelalters, das Kaiserthum 
und das Papstthum , sind , soweH auch ihre Wirksamkeit hinter 
ihrer Idee zurückblieb und so feindlich sie sich schließlich einander 
gegenüber stellten, immer die großen Pole des mittelalterlichen 
Lebens gewesen und ohne einander nicht zu verstehen. Und wie 
sie einst zusammengehörten, so kann auch die Forschung sich nicht 
mit der Ueberlieferung des Einen begnügen und die des Andern 
vernachlässigen. Aber während bereits seit Jahren an der Heraus- 
gabe der Kaiserurkunden gearbeitet wird, ist man bis jetzt über 
die Sammlung der päpstlichen Urkunden in Regesten nicht hinaus- 
gekommen. So groß immer das Verdienst Ph. Jaffe's und derer 
ist, die sein Begestenwerk neu bearbeitet haben, es ist doch nur 



über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstorkunden bis Innocenz III. 75 

ein Notbehelf. Es ist nicht selbst das Ziel, aber es weist es uns, 
es zeigt uns den Weg zu der größeren Aufgabe, von der bloßen 
Sammlung der Papstregesten fortzuschreiten zu der kritischen 
Ausgabe der Fapsturkunden. 

Indessen das Bedürfnis allein rechtfertigt noch nicht den Ent- 
schluß zu einem so großen Unternehmen. Soll es gelingen, so 
müssen vor allem andern die wissenschaftlichen Voraussetzungen 
vorhanden sein. Sind wir in der That so weit, daß wir uns an 
diese Aufgabe wagen können? 

Wer mit einiger Aufmerksamkeit die Geschichte der histori- 
schen Forschung in unserm Jahrhundert überblickt, wird eine von 
den Geschichtsschreibern zu den Urkunden fortschreitende Ent- 
wickelnng wahrnehmen. Als man in den ersten Jahrzehnten dieses 
Jahrhunderts die wundervollen Entdeckungszüge in die Ueberlie- 
ferung des deutschen Alterthums begann, da waren es begreiflicher- 
weise zunächst die Geschichtsschreiber, die man herausgab und 
mit unermüdlichem Eifer tractirte. Ihre Kritik ist lange Zeit der 
Ruhm und die ausschließliche Beschäftigung der kritischen Schule 
gewesen. Aber je tiefer man in die Ueberlieferung des älteren 
Mittelalters eindrang, um so mehr drängte sich die Einsicht auf, 
daß wenn nicht wichtiger, sicher aber ergiebiger und zuverlässiger 
das Studium der uns aus jenen Zeiten erhaltenen Urkunden ist. 
Was diese zu einem so viel zuverlässigeren Fundament unsrer ge- 
schichtlichen Erkenntnis macht, ist ihr zwiefacher Charakter als 
Ueberlieferungen und als Ueberreste. Denn sie sind nicht nur 
wie unsre andern Ueberlieferungsformen redende Zeugen der Vor- 
zeit, sondern sie sind selbst Reste des Lebens und der unmittel- 
bare Niederschlag der Rechtszustände der vergangenen Jahrhun- 
derte; aus ihnen allein können wir die Ordnungen, in denen das 
Dasein der Menschen jener Zeiten sich bewegte, wiederherstellen. 
Es fügte sich zur guten Stunde, daß sich Gelehrte fanden, die 
muthig in die verworrene Ueberlieferung der mittelalterlichen Ur- 
kundenmassen vordrangen und den ihnen Folgenden Bahn brachen. 
Dank diesen Führern darf man in der That sagen , daß die Fort- 
schritte der geschichtlichen Forschung unsrer Tage am größesten 
sind auf dem Gebiete des Urkundenwesens. Heute ist die Kritik 
der mittelalterlichen Documente zu einer Energie und Exactheit 
gelangt, die die früheren Generationen der Historiker kaum ahn* 
ten; sie darf sich jetzt an die größten Aufgaben, die die ältere 
Ueberlieferung ihr stellt, mit der sichern Zuversicht des Gelingens 
wagen. Nachdem die eine große Aufgabe, die Herausgabe und 
kritische Bearbeitung der Urkunden der Kaiser in Angriff ge- 



76 P. Kehr, 

nommen und bereits zum einen Theil gelöst ist, wagen wir ans 
deren Grelingen die Hoffnung zu schöpfen, daß auch die andere, 
umfassendere und in mancher Hinsicht wichtigere, die Ausgabe 
der Urkunden der Päpste, nicht hinter ihr zurückbleiben werde. 

Indem ich mich anschicke, den Plan selbst näher darzulegen, 
muß ich zunächst über die äußeren G-renzen des Unternehmens 
berichten und begründen, welche Materien überhaupt für die ge- 
plante Publication in Betracht kommen. 

Für den Kenner kann von vorn herein kein Zweifel bestehen, 
daß eine kritische Bearbeitung der gesamten päpstlichen Urkunden 
von den ältesten Zeiten bis zur Wende des 12. Jahrhunderts in 
ihrem weitesten Sinne nicht nur die "Kräfte eines Einzelnen, son- 
dern selbst die Kräfte einer gelehrten Gesellschaft übersteigen 
würde. Es ist nicht die Masse dieser Documente allein — die 
zweite, 1888 abgeschlossene Ausgabe der Eegesten Ph. Jaffas zählt 
über 17900 Urkunden der Päpste bis 1198 auf, und man darf, da 
jedes Jahr neue Funde bringt und da vollends eine systematische 
Durchforschung der Archive, wie wir sie planen, ohne Zweifel 
nicht wenige bisher unbekannt gebliebene Urkunden aufspüren 
wird, sie gut und gern um ein weiteres Tausend vergrößern — , 
nicht diese Masse allein nötigt zu einer gewissen Einschränkung, 
weit schwerer wiegt die Mannigfaltigkeit des urkundlichen Stoffes 
und die Verschiedenheit seiner Ueberlieferung. 

Und von dieser, der Ueberlieferung, an erster Stelle zu reden, 
ist gerade da geboten, wo es sich um eine Edition handelt. 

Die große Masse der älteren Papstbriefe ist nicht in selbstän- 
diger Ueberlieferung auf uns gekommen; sie verdankt ihre Erhal- 
tung dem Interesse der Kirchenhistoriker oder der Canonessammler. 
Ein nicht geringer Theil davon sind Machwerke des falschen Isidor, 
Schriftstücke also gleicher Herkunft und gleicher Ueberlieferung, 
ein Complex für sich, den einer neuen kritischen Ausgabe zu unter- 
ziehen wir weder Anlaß noch Beruf haben. Aber auch die echten 
Briefe bilden durch ihre besondere Ueberlieferung gleichsam Körper 
für sich. Ich erinnere, lediglich um einige Beispiele anzuführen, 
an die Sammlungen der Hispana und der Hadriana, an die Ques- 
neFsche Sammlung, an die sogenannte Avellana. Hier die kritische 
Grundlage zu schaffen, ist eine durchaus selbständige Aufgabe, 
die, so wichtig sie auch für die ältere Geschichte der Kirche ist, 
ganz andere Anforderungen an den Herausgeber und Bearbeiter 
steUt, wie die Aufgabe, der unsre Anstrengungen gelten. Wohl 
ist das Vermächtnis des großen Mauriners Pierre Coustant, der 
die Briefe der Päpste bis Lmocenz III. herauszugeben plante, noch 



über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papsturkunden bis Innocenz III. 77 

immer nicht eingelost, und es bleibt hier noch eine Aufgabe, wür- 
dig einer Akademie. Auch sie in Angriff zu nehmen, können wir 
uns nicht unterfangen. Denn nicht allein nach der formalen Seite 
der Ileberlief eriuag , auch nach ihrem Inhalt fallen diese älteren 
Materien aus dem Bereich unsres Planes. 

Eine andere Quelle der Ueberlieferung päpstlicher Schreiben, 
die wir in ihrer Gesamtheit gleichfalls auszuschließen gedenken, 
sind die Register, jene Sammlungen, die in Rom selbst, in der 
Kanzlei der Päpste angelegt wurden. Wir wissen heute, daß wie 
so viele altromische Institutionen auch die Einrichtung der römi- 
schen Büreaux von der päpstlichen Curie übernommen wurde : wie 
die kaiserlichen Behörden Commentarien führten, in denen sie die 
Ein- und Ausläufe buchten, so hat auch die Kanzlei der Päpste 
schon in den ersten Jahrhunderten die Schriftstücke, die sie er- 
ließ, in ihren Registern verzeichnet. Wären sie in ihrer Gesamt- 
heit erhalten, so würden wir uns eines überaus wichtigen histori- 
schen Stoffes zu erfreuen haben : wir würden die Masse der päpst- 
lichen Urkunden und Erlasse durch die Jahrhunderte hindurch zu 
übersehen vermögen, und der ganze Apparat dieser Verwaltung 
in seiner gesamten Entwickelung läge uns von Anbeginn an vor 
Augen. Aber nur Trümmer dieser älteren Registerserien sind auf 
uns gekommen, nicht einmal directe Reste derselben, sondern Aus- 
züge und Bearbeitungen, die den praktischen Tendenzen der Cano- 
nisten dienen , nicht eigentlich den kostbaren Stoff lauter und un- 
verkürzt der Nachwelt übermitteln sollten. So stellt auch diese 
Gruppe eine selbständige und eigenthümliche Ueberlieferungsform 
für sich dar , die ihre besondere kritische Behandlung verlangt. 
Das gilt sowohl von der bedeutenden Londoner Sammlung, der 
wir Auszüge aus den Registern der Päpste Gelasius I., der beiden 
Pelagius , Leos IV. , Johanns VIII. , Stephans V. , Alexanders II. 
und Urbans II. verdanken, wie von der Cambridger Sammlung, die 
sich als ein Auszug aus dem Registrum Alexanders III., des 
großen Papstes des 12. Jahrhunderts, darstellt — beide Samm- 
lungen liegen seit einem Jahrzehnt in der Hauptsache edirt vor — , 
und in besonderm Maaße von den berühmteren Registern Gregors I. 
und Gregors VII. Es wäre von Ueberfluß, daran zu erinnern, 
welche Fundgruben des historischen Wissens gerade diese Register 
der beiden Gregore sind ; aber ebenso ist für Jeden, der das Recht 
der Ueberlieferung zu achten weiß, deutlich, daß jedes von beiden 
für sich als ein einheitlicher, geschlossener, selbständiger Stoff zu 
behandeln und zu bearbeiten ist, wie ja auch in der That diese 
Aufgabe so von den Monumenta Germaniae in Angriff genommen ist. 



78 P. Kehr, 

Ebenso wie wir die Reste dieser älteren Register als Ganzes 
aasschließen — was ihnen nnd den andern CoUectionen für nnser 
Unternehmen zu entlehnen ist, werde ich hernach noch darlegen — , 
ebenso begrenzen die erhaltenen jungem Register ganz von selbst 
onsre Anfgabe. Gerade da, wo wir ans die Grenze gesteckt haben, 
mit Innocenz HE., beginnen die erhaltenen zusammenhängenden 
Register, von Jahr zu Jahr immer stattlicher und reicher wer- 
dend, bis sie schließlich zu ungeheuren Bändereihen anschwellen, 
lebendige Monumente der päpstlichen Verwaltung und der Wirk- 
samkeit der römischen Bischöfe. Längst hat die Forschung sich 
dieser unvergleichlichen Quelle bemächtigt. Alle Nationen unsres 
Erdtheils wetteifern diese Schätze auszubeuten, die Papst Leo XIII., 
dem die historische Wissenschaft für die Oeffnung der vaticani- 
schen Archive allezeit Dank schulden wird, der Forschung zugäng- 
lich gemacht hat. So macht die Ueberlieferung selbst gleichsam 
einen Einschnitt bei Innocenz HI. ; seine Epoche bildet auch für 
uns die natürliche Grenze unsrer Aufgabe. 

Die Objecto aber unsres Planes sind die dritte Gruppe päpstlicher 
Schreiben, um es kurz zu sagen , die päpstlichen Urkunden selbst, 
die von Rom erlassen über das ganze Abendland sich zerstreuten, 
theils in den Wirren der Zeiten verloren gingen, theils in den 
Archiven derer, die sie empfingen, oder ihrer Rechtsnachfolger be- 
wahrt wurden. So weit einst das Wort des römischen Pontifex 
mächtig war, so weit finden wir seine Urkunden zerstreut, nicht 
nur in den Ländern des centralen Abendlandes, in Italien, Frank- 
reich und Deutschland, sondern auch an der Peripherie des Occi- 
dents, in Spanien, England und in den Ländern des skandinavischen 
Nordens: ihnen, nicht den in geschlossenen Sammlungen selbstän- 
diger Ueberlieferiuag erhaltenen Briefen gilt unser Plan. 

Das sind in aller Kürze skizziert die Grundlinien, die die 
Ueberlieferung selbst unserm Unternehmen vorzeichnet. Aber auch 
sachlich, nach den innem Kriterien aufgefaßt, ergibt sich eine 
ähnliche Formulirung. 

Ich muß notgedrungen ausgehen von der Definition des Wortes 
Urkunde, nicht wie der gemeine Sprachgebrauch und der Jurist 
sie versteht, sondern von der Definition der Urkunde im Sinne 
des Diplomatikers. Wir erkennen als das Wesentliche in ihr die 
rechtliche Wirkung imd verstehen unter den Urkunden der 
Päpste diejenigen Schriftstücke der römischen Kanzlei, die in ir- 
gend einer Weise in die rechtlichen Verhältnisse desjenigen, für 
den sie ausgestellt wurden, eingriffen oder einzugreifen bestimmt 
waren. Es sind zugleich diejenigen, die weniger den Theologen, 



über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstnrkunden bis Innocens III. 79 

nm 60 mehr aber den Historiker und Juristen angehen, es sind 
nicht die Briefe und Decrete des die Grläabigen belehrenden und 
die Canones interpretirenden Oberhauptes der Kirche, sondern die 
Urkunden des die Kirche und die mittelalterliche Welt regierenden 
Papstthums. 

Aber die päpstlichen Schreiben der ersten Jahrhunderte — ich 
erinnere daran, daß es diejenigen sind, deren Erhaltung wir den 
Compilationen der Canonisten oder dem Interesse der Kirchen- 
historiker verdanken — sind, soweit sie echt sind, meist Briefe 
ohne die spezifischen Formen und Wirkungen der Urkunde. Wer 
die Greschichte des Papstthums kennt, weiß, daß es nicht anders 
sein konnte. Denn so groß auch das Ansehen des römischen Bi- 
schofs schon in den ersten Jahrhunderten und so allgemein der 
Glaube verbreitet war , daß er die apostolische Tradition und die 
authentische Lehre Sanct Peters , des Apostelfürsten , bewahre, 
noch war seine Autorität zwar eine eminent moralische, aber weit 
entfernt davon, eine rechtliche zu sein. Vollends in den festen 
bureaukratischen Ordnungen des römischen Imperiums war kein 
Raum für eine andere Gewalt von so allgemeiner Tendenz : in der 
That besitzen wir, gewiß nicht etwa aus Ungunst der Ueberlie- 
ferung, aus jenen Jahrhunderten keine päpstlichen Urkunden im 
strengen Sinne; die sich als solche ausgeben, sind spätere Erfin- 
dungen und zumeist leicht als solche zu erkennen. Von diesen 
Fälschungen abgesehen, denen ein erhebliches historisches und di- 
plomatisches Interesse innewohnt, dürfen wir das ganze ältere 
Material als aus dem Rahmen unsrer Aufgabe fallend bei Seite 
lassen. 

Wie überall, so ist es gerade hier überaus schwierig, die An- 
fänge des eigentlichen päpstlichen Urkundenwesens klarzulegen. 
Denn die ersten Ansätze dazu sind unter den Trümmern der Ueber- 
lieferung verschüttet. Erst allmälig tauchen die besondem Kenn- 
zeichen auf, die die Urkunden im strengen Sinn von der großen 
Masse der päpstlichen Schriftstücke der älteren Zeit unterscheiden. 
So vermögen wir jetzt noch nicht genau zu sagen, welche Docu- 
mente dieser älteren Periode in unsre Sammlung aufzunehmen sein 
werden. Aber das Prinzip, das für uns maßgebend sein wird, läßt 
sich doch schon jetzt dahin formuliren , daß unsre Sammlung der 
thatsächlichen , im Einzelnen noch festzustellenden Entwickelung 
des päpstlichen Urkundenwesens möglichst entsprechen soll, also 
alle Schriftstücke aufiiehmen wird, in denen, wenn auch zunächst 
noch ohne die festen und ausgebildeten Formen der späteren Ur- 
kimden, irgend welche rechtliche Verfügungen getrofl^en werden 



80 P* Kehr, 

Als solche betrachte ich z. B. bereits jene Schreiben, in denen die 
Bischöfe von Thessalonich nnd Arles zu päpstlichen Yicaren be- 
stellt werden. Ich denke, man darf diese bis in das 4. Jahrhundert 
zurückreichenden Erlasse als die ersten päpstlichen Urkunden im 
strengen Sinn bezeichnen, da durch sie thatsächlich Veränderungen 
in den Rechtsverhältnissen jener Kirchen herbeigeführt wurden. 
Vollends kann kein Zweifel sein in Bezug auf die eigentlichen 
Privilegien, durch die die Päpste das Verhältnis einzelner Klöster 
zu ihren Ordinarien zuerst bestätigten, dann aber auch von sich 
aus regelten. Wir wagen zu hoffen, daß unsre Sammlung die erste 
kritisch gesicherte Geschichte dieser B^losterprivilegien darbieten 
werde. Freilich fehlen auch hier anfanglich noch die besondern 
Kennzeichen der Urkunde und meist auch selbständige Ueberlie- 
ferung. Es sind diejenigen Schriftstücke, die ich im Sinne hatte, 
da ich zuvor von den Urkunden sprach, die wir aus den älteren 
Canonessammlungen oder den älteren Registern werden entlehnen 
müssen. Es ist insbesondere das Registrum Gregors des Großen, 
des ersten Papstes, der mit vollem Bewußtsein durch die Erthei- 
lung von Klosterprivilegien die päpstliche Autorität systematisch 
erweitert hat, das uns eine reichere Ausbeute gewähren wird. 

Mit jedem weitern Jahrhundert schwinden die Schwierigkeiten, 
die uns die Ueberlieferung der älteren Urkunden bereitet. Seit- 
dem die besondern Formen der Urkunden gefunden sind, an denen 
man sie sogleich von einem Brief oder einem beliebigen andern 
Schriftstück zu unterscheiden vermag, gewinnen wir nicht nur 
überall ganz sichere und feste Grenzen, sondern zugleich die eigent- 
lichen Elemente der diplomatischen Kritik. Denn eben auf diesen 
charakteristischen Formalien baut diese sich auf. Zunächst wächst 
mit jedem Jahrhundert der urkundliche Stoff. In den ersten Jahr- 
hunderten nach Gregor I. sind die päpstlichen Privilegien noch 
immer spärlich. Reicher an Zahl werden sie erst in der zweiten 
Hälfte des elften Jahrhunderts, seit der Zeit, da der Sieg des 
Papstthums über das Kaiserthum* entschieden ist. Seit dem Be- 
ginn des zwölften Jahrhunderts aber vermehrt sich das urkund- 
liche Material mit jedem Jahre. Nicht etwa weil die Ueberliefe- 
rung günstiger wäre. Das gewaltige Anwachsen dieser Documente 
bezeugt den ungeheuren Einfluß, den das Papstthum jetzt gewonnen 
hat; diese Zahlen reden eine beredte Sprache: das Papstthum ist 
seiner Weltstellung nahe. Endlich seit Alexander III. wird die 
Zahl der päpstlichen Urkunden zur Masse, die von Jahr zu Jahr 
weiter anschwillt. Es ist die Zeit, in der das Papstthum die volle 
Regierungsgewalt über die Kirche erlangt hat. 



über den Plan einer kritischen Aasgabe d. Papstnrkonden bis Innocens Ifl. 81 

Dieses also ist das Material, das wir in nnsrer Sammlong 
zu vereinigen gedenken. 

Ich habe gleich im Anfang nnd in der Folge wiederholt be- 
tont, daß diese eine kritische sein soll; es bleibt noch übrig dies 
mit einigen Worten zu erläutern. 

Es versteht sich heute von selbst, daß eine Ausgabe nur dann 
genügt, wenn sie überall die beste Ueberliefemng bietet. Bei Ur- 
kunden besagt das , daß wir vor allem die Originale selbst auf- 
spüren und zu Grunde legen müssen; im Falle ihres Verlustes 
aber die nächste beste Ueberlieferung. Indem ich über die Erhal- 
tung der päpstlichen Originalurkunden einige erläuternde Angaben 
mache, deute ich damit zugleich die Schwierigkeiten an, in der 
wir uns besonders den älteren Urkunden gegenüber befinden. 

Das älteste uns im Original erhaltene Papstprivileg ist die 
Urkunde Paschais I. für Ravenna vom Jahre 819. Durch Jahr- 
hunderte hindurch sind wir also auf nur mittelbare, vielfach ver- 
derbte Ueberlieferung angewiesen. Wie viel günstiger ist dagegen 
die Ueberlieferung der Königsurkunden, deren originale Tradition 
zwei Jahrhunderte früher beginnt! Auch durch das 9. und 10. 
Jahrhundert steht es mit der Erhaltung der päpstlichen Originale 
nicht besser : die Zahl der Originale aus dieser Zeit erreicht kaum 
die Zwanzig. Erst im 11. Jahrhundert, seitdem die päpstliche 
Kanzlei von dem den Unbilden der Zeit schlecht standhaltenden 
Papyrus zu dem dauerhafteren Pergament überging, wird der ori- 
ginale Stoif reicher und damit auch eine sicherere Kritik möglich: 
wir haben aus dem 11. Jahrhundert bereits gegen 200 Originale. 
Aus dem 12. endlich mögen die erhaltenen Autographa das Tau- 
send erheblich überschreiten. 

Diese mit allem Vorbehalt gebotenen Zahlen besagen, daß, wie 
die Kritik besonders der älteren Urkunden in hohem Maaße er- 
schwert ist, auch die Editionsarbeit mit weit größeren Schwierig- 
keiten zu kämpfen hat als bei irgend einer andern Urkundengruppe. 
Denn woher wollen wir die kritischen Normen nehmen, wenn uns 
die Originale fehlen ? Wie viel peinlicher und mühsamer wird die 
Untersuchung, die aus abgeleiteten Quellen die lautere Form der 
ursprünglichen Ueberlieferung herstellen solll Die Arbeit aber 
des auf mehrfache mittelbare Ueberlieferung angewiesenen Heraus- 
gebers vervielfacht sich ebenso wie die Arbeit, die der Herausgeber 
eines Originals zu leisten hat, sich vereinfacht. Und so eifrig man 
seit längerer Zeit auf die Sammlung der leicht in die Augen fal- 
lenden Originale bedacht gewesen ist, so wenig ist für die Fest- 
stellung der nicht in Urschriften erhaltenen päpstlichen Urkunden 



82 P. Kehr, 

geschehen. Allein die nach Th. Sickels classischer Instruction für 
die Kaiserurkunden gemachten Vorarbeiten kommen uns zu Gute, 
sonst sind wir überall auf die eigene Durchforschung der Archive 
und Bibliotheken und einer nicht unbeträchtlichen Litteratur an- 
gewiesen. 

Aber dies ist, wie Jedermann sieht, eine Arbeit, die ein Ein- 
zelner nicht zu leisten vermag : die Mitarbeit und die Unterstützung 
Vieler muß hinzukommen, soll dies Werk gelingen. Denn in alle 
Welt sind jene Urkunden zerstreut. Die Aufgabe, die Diplome 
der deutschen Könige und Kaiser zu sammeln, konnte nur mit 
den reichen Mitteln der Monumenta Grermaniae gelöst werden, und 
man weiß , wie viel Jahre sie erfordert hat und noch erfordern 
wird. Ungleich ausgedehnter ist die Aufgabe, die so viel zahl- 
reicheren und unendlich weiter zerstreuten päpstlichen Urkunden 
zu sammeln. Mögen unsre Kräfte nicht versagen und unsre Mittel 
nicht versiegen I — 

Ich denke, daß es auch diejenigen, die sich nicht selbst der 
strengen Forschung widmen, um so lebhaftere Theilnahme aber 
für den Fortschritt der allgemeinen Wissenschaft empfinden, inter- 
essiren wird, sich darüber zu unterrichten, welchen Nutzen unser 
Unternehmen für die Erweiterung unsres Wissens gewähren wird. 
In der That ist es nicht allein eines der wichtigsten Kapitel der 
Diplomatik, dem unsre Arbeit zu Gute kommen wird, es ist zu- 
gleich ein Stück der allgemeinen Geschichte des Occidents im Mit- 
telalter, für das die Ausgabe der Papsturkunden die kritisch ge- 
sicherte Grundlage schaffen soll. 

Welche Bedeutung im Allgemeinen den Urkunden als Quelle 
unsrer historischen Erkenntnis zukommt, habe ich bereits ange- 
deutet; es wird noch Gelegenheit sein darzulegen, welche Bedeu- 
tung im Besondern den Tausenden und aber Tausenden von Ur- 
kunden zukommt, die von dem Mittelpunkte der mittelalterlichen 
Welt, von Rom aus, über das Abendland sich ergossen, vielfach 
neue Ordnungen schaffend, alte bestätigend, überall eingreifend 
und regelnd. 

Aber nicht so ohne Weiteres können sie als historische Quel- 
len verwerthet werden. Ist die Ueberlieferung, in der sie auf uns 
gekommen sind, lauter und zuverlässig? Sind sie selbst echt? 
Ist ihre Glaubwürdigkeit eine unbedingte? 

Das sind die Fragen, die beantwortet werden müssen, ehe Ur- 
kunden überhaupt verwerthet werden dürfen. Sie zu beantworten, 
liegt dem Diplomatiker ob. Erinnern wir uns seiner elementarsten 
Aufgaben: sein erstes Geschäft ist, überall die älteste und beste 



aber den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstorkonden bis Innocenz III. 83 

iTeberlieferong zu ermitteln, sein anderes Geschäft, das Echte und 
Unechte von einander zu sondern, die Glaubwürdigkeit der urkund- 
lichen Tradition festzustellen. Er schuldet dem Historiker die kri- 
tische Voruntersuchung, damit dieser die von ihm für glaubwürdig 
erkannte Urkunde als historisches Beweismittel verwerthen könne. 

Wie aber gelangt der Diplomatiker zu solcher Entscheidung 
über die Glaubwürdigkeit der einzelnen Urkunde? Es gibt nur 
einen Weg zu ihr: aus der Gesamtheit der erhaltenen Urkunden 
einer und derselben Provenienz und einer und derselben Periode 
die äußern und innern Merkmale, kurz die Kriterien festzustellen, 
die allein die Normen sein können für die Beurtheilung des ein- 
zelnen Documents. Zu welchen verhängnißvollen Irrthümern und 
Trugschlüssen die älteren Diplomatiker , die mit unzureichendem 
Material arbeiteten und arbeiten mußten, gelangten, weiß Jeder, 
der die Geschichte dieser Disciplin verfolgt hat, er weiß auch, 
daß die für die heutige Diplomatik bahnbrechenden Arbeiten Sickels 
darum vor allem andern so sichere und exacte Ergebnisse ge* 
wannen, weil sie grundsätzlich sämtliche Urkunden der Periode 
heranzogen. Um es kurz zu sagen: das Geheimniß der diploma- 
tischen Kritik besteht in der umfassendsten und eingehendsten 
Vergleichung wenn möglich aller Urkunden der gleichen Herkunft 
und ihrer Merkmale; indem sie diese, zum Theil mit rein techni- 
schen Mitteln, zu Objecten ihrer Untersuchung macht, gewinnt sie 
Ergebnisse von jener Sicherheit, wie sie sonst in historischen 
Dingen nicht möglich ist. 

Wenn irgendwo , so thut solche Kritik auf dem Gebiet des 
päpstlichen Urkundenwesens Noth. Denn es gibt keine Ueber lie- 
ferung , die so zersetzt wäre von Fälschungen oder doch so be- 
stritten wäre. Kaum eines der älteren Papstprivilegien ist von 
dem Vorwurf der Fälschung verschont geblieben. Und ist man 
auch heute Dank eindringenden und verdienstvollen Spezialunter- 
suchungen der wunderlichen und voraussetzungsvollen Hyperkritik 
der vergangenen Zeiten Herr geworden und gerechter gegen die 
Ueberlieferung und freier von Vorurtheilen, immer fehlt es auch 
jetzt noch an einer wirklich sichern Grundlage und noch schwan- 
ken die Urtheile über die Glaubwürdigkeit gerade der wichtigsten 
jener alten Privilegien. Die Historiker haben ein Recht zu for- 
dern, daß die Diplomatik hier endlich Ordnung schaffe und durch 
eine wissenschaftliche Lehre von den Urkunden der Päpste, deren 
erster und einziger Versuch jetzt fast anderthalb Jahrhunderte 
zurückliegt, sichern Boden für die Arbeit der Historie bereite. 

Aber um solcher Forderung zu genügen, bedarf es eines tech^ 



84 P. Kehr, 

nischen Apparats von einem sehr erheblichen^^Umfang, den herbei- 
zuschaffen die Kräfte und die Mittel eines Einzelnen nicht ans- 
reichen. Und Stückwerk sind darum alle Versuche bisher geblie- 
ben, so rührig sie auch unternommen wurden. Auch ein erneuter 
Versuch wird nur glücken, wenn er sich an ein größeres Unter- 
nehmen anlehnen kann. Wie die Lehre von den Urkunden der 
deutschen Könige und Kaiser erwachsen ist aus der Sanmilung und 
Herausgabe der Diplome selbst, so wird auch die Lehre von den 
Urkunden der Päpste erst geschaffen werden durch die kritische 
Ausgabe der Privilegien. Sie also wird, so hoffen wir, die erste 
Frucht unsres Unternehmens sein. 

Nicht die Diplomatik allein, die doch nur eine selbständiger 
Bedeutung entbehrende Hülfsdisciplin ist, wird von unserm Plan 
sich Förderung versprechen dürfen, auch die Geschichte der päpst- 
lichen Verwaltung wird davon Gewinn haben. Die diplomatische 
Forschung, einstmals und ursprünglich nur die Kunst diplomata 
Vera et falsa discernendi, ist, da sie sich, um die aus den Kanzleien 
hervorgegangenen Schriftstücke richtig beurtheilen zu können, ge- 
nöthigt sah, auch die Geschichte der mittelalterlichen Kanzleien, 
ihren Ursprung, ihre Entwicklung, ihren Geschäftsgang zu unter- 
suchen, schließlich selbst ein Stück Verfassungs- und Verwaltungs- 
geschichte geworden. Ermißt man weiter, daß diese Kanzleien 
zu den wichtigsten Listitutionen der mittelalterlichen Verfassung 
gehörten, da das Regiment zu jenen Zeiten sich wesentlich in den 
Formen urkundlicher Verfügungen bewegte, so liegt zu Tage, daß 
die Detailforschung des Diplomatikers sich hier zu allgemeiner 
Bedeutung erhebt. Die Geschichte der päpstlichen Kanzlei aber 
ist unter allen andern das wichtigste Kapitel in der Geschichte 
der mittelalterlichen Verwaltung. Denn keine andere hat wie sie 
die alten Elemente der römischen Büreaukratie bewahrt und zu- 
gleich das Urkundenwesen der europäischen Länder in solchem 
Maaße beeinflußt. Und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte 
zu einem ungeheuren Mechanismus entwickelte, ist ihr am Ende 
kaum eine Beziehung des öffentlichen und privaten Lebens ent- 
zogen geblieben. Die Geschichte der päpstlichen Kanzlei begleitet 
gleichsam als ihr äußerlicher Ausdruck die Geschichte des Papst- 
thums selbst; von seinen Anfängen bis zur Vollendung der Uni- 
versalmonarchie von Rom ist die Kanzlei mit ihrem immer reicher 
und mannigfaltiger sich gestaltenden, schließlich wuchernden Ver- 
waltungsapparat sein getreustes Abbild. 

Schon hier reichen die Ergebnisse der strengeren diplomati- 
schen Forschung in das weitere Gebiet der Historie hinüber. Vol- 



über den Plan einer kritischen Ausgabe d. Papstarkonden bis Innocenz QL 86 

lends die mittelbaren Resultate, die aus der umfassenderen Verwer- 
thung des kritisch gesichteten urkundlichen Materiales entspringen, 
sind von wahrhafter Bedeutung für fast alle Gebiete der Geschichte 
des Mittelalters. £s braucht kaum nochmals daran erinnert zu 
werden, welch ein ungeheurer historischer Stoff an sich in diesen 
tausenden von Urkunden ruht: ist doch eine jede von ihnen ein 
Beitrag zur Geschichte des Ausstellers, zur Geschichte des Em- 
pfängers, zur Geschichte endlich des ßechtsverbältnisses, dem sie 
gilt. In ihrer Gesamtheit aber sind sie Materialien für die poli- 
tische Geschichte des Mittelalters, für die Eirchengeschichte, für 
die Geschichte des canonischen Hechts, deren Werth erst ermessen 
werden kann, wenn sie in umfassenderer und gründlicherer Weise 
als bisher geschehen ist, verwerthet werden. Vor allem aber be- 
darf die Geschichte des Papstthums selbst dieser Ausgabe als des 
sicheren Fundaments für eine gründliche und voraussetzungslose 
Forschung, die ihr überall noch Noth thut. An die Stelle der 
Polemik von hüben und drüben möge endlich die Forschung tre- 
ten. Und sie wird hier eine Fülle von Problemen finden wie kaum 
auf einem andern Gebiete der mittelalterlichen Geschichte. Da 
sind — um statt vieler nur einige anzuführen — zunächst die 
Anfange der päpstlichen Kegierungsgewalt, die seit Jahrhunderten 
umstritten noch immer im Dunkel liegen. Auch dem Laien leuchtet 
ein, wie wichtig es für die allgemeine Geschichte ist, festzustellen, 
wann die Päpste begonnen haben, durch ihre Urkunden in die 
Bechtsverhältnisse der abendländischen Kirche einzugreifen und, 
Etappe für Etappe, den Weg zu verfolgen, der sie schließlich zur 
vollen Herrschaft über die Kirche geführt hat: was sind ihre Ur- 
kunden anders als eben so viele Kundgebungen dieser Entwicke- 
lungV Aber ich muß nochmals daran erinnern, daß kaum eines 
dieser urkundlichen Zeugnisse unbestritten geblieben ist: peinvoU 
ist lür Jeden, der den Versuch macht, die historische Entwicke- 
lung des Papstthums nach dieser Seite zu verfolgen, die sich durch 
die Litteratur von drei Jahrhunderten hinziehende Unsicherheit in 
der Beurtheilung dieser so wichtigen Documente; was der Eine 
für glaubwürdig ausgibt, bestreitet mit um so größerer Bestimmt« 
heit der Andere. Es wird Jenem nicht besser ergehen, wenn er 
die Klosterpolitik der Päpste und den Bechtszustand der klöster- 
lichen Genossenschaften in den älteren Jahrhunderten zu studiren 
unternimmt: seit den Anfängen der historischen Kritik hat man 
über die älteren Klosterprivilegien und Exemptionen, deren Wich- 
tigkeit man ebenso erkannte, wie man die rechten Mittel ihnen 
beizukommen verkannte, mit einer Entschiedenheit gestritten, die 



86 P. Kehr, 

den Nichtdiplomatiker entweder in den hülflosen Zastand der Yer- 
zweifliing versetzt oder zu dilettantischer Entscheidung nöthigt. 
Da ist weiter die zahlreiche Gruppe der päpstlichen Schutzbriefe, 
deren Entstehung und Weiterbildung neuerdings genauer unter- 
sucht worden ist; ganz richtig ist da bemerkt, daß es sich hierbei 
um ein Rechtsinstitut handele, dessen Bedeutung lange Zeit ent- 
weder vergessen oder doch nicht gewürdigt worden ist: aber der 
Kundige sieht auch hier sogleich, daß die Fundamente dieser Unter- 
suchung wie ihrer rechtshistorischen Deduction überall noch un- 
sicher sind. Von noch größerer Bedeutung ist das Problem, auf 
welchem Wege es den Päpsten gelungen ist, die Bischöfe von sich 
abhängig zu machen und damit die volle Herrschaft über die 
Kirche zu erlangen. Aber die Geschichte der Palliumverleihungen, 
die hier zunächst in Betracht kommen, ist in ihren Einzelheiten 
noch dunkel ; sie wird mit Sicherheit erst klargestellt werden kön- 
nen auf Grund einer kritischen Untersuchung dieser Urkunden, 
will sagen auf Grund ihrer kritischen Ausgabe. Kurz, kaum ein 
IQipitel des älteren canonischen Rechts, soweit es das Papstthum 
angeht, beruht heute auf sicheren Grundlagen. Kein Wunder. 
Denn die Canonisten, denen zunächst der Versuch oblag, die Ent- 
wickelung der kirchlichen Institutionen zu erforschen und darzule- 
gen, haben theils in Folge der Ueberschätzung des codificirten 
Corpus, theils weil keine kritische Sammlung ihnen die rechte 
Grundlage bot, ganz darauf verzichtet, auf die Elemente dieses 
Rechtes, die Urkunden selbst und ihre Kritik, einzugehen. Wir 
wagen zu hoffen, daß unsre Ausgabe auch nach dieser Richtung 
einigen Erfolg haben werde. 

Doch es möchte mit Recht Manchem voreilig erscheinen, schon 
jetzt von den Früchten zu reden, die wir von unsrer Arbeit er- 
warten, und in dem Anblick der Ernte zu schwelgen, da noch die 
volle Mühe der Bestellung vor uns liegt. Und nicht von uns al- 
lein hängt der Erfolg ab. Von Neuem muß ich betonen, daß un- 
ser Unternehmen nur gelingen kann mit der Beihülfe Vieler und 
vor allem der Unterstützung derer, denen die Hut jener urkund- 
lichen Schätze anvertraut ist. An sie vornehmlich ergeht unsre 
Bitte, uns die Schwierigkeiten, die noch vielfach den Historiker 
bei seinen archivalischen Forschungen hemmen und aufhalten, nach 
Kräften erleichtem zu helfen, an die Fachgenossen, uns ihre Mit- 
arbeit, deren wir einem so ausgedehnten und zersplitterten Stoff 
gegenüber dringend benöthigen, nicht zu versagen, an die Gönner 
der Wissenschaft endlich, uns die Theilnahme und Unterstützung zu 
gewähren, ohne die die Arbeit der Gelehrten nicht gedeihen kann. 



Adresse an 

William Thomas Lord Kelvin, 

Professor in Glasgow, zu seinem 50jährigen Docentenjubiläum. 

Der Jubilar gehört der Gesellschaft seit 1859 als correspondirendes, seit 1864 als 
auswärtiges Mitglied an. Die Adresse ist von Herrn W. Voigt in Vertretung der 
Gesellschaft am 16. Juni dieses Jahres persönlich in Glasgow überreicht worden. 

Hochgeehrter Herr! 

In der Reihe der wissenschaftlichen Körperschaften, die bei 
der Jubelfeier einer vollendeten fünfzigjährigen Lehrthätigkeit sich 
Ihnen glückwQnschend nahen, will die Königliche Gesellschaft der 
Wissenschaften zu Gröttingen nicht fehlen: hat sie doch die Ehre, 
Sie seit 37 Jähren zu den Ihrigen zu zählen und Sie gegenwärtig 
als Senior an der Spitze der ausländischen Mitglieder ihrer mathe- 
matisch-physikalischen Classe zu sehen. 

Wenn wir nun auch, wie die meisten der Sie jetzt begrüßenden 
Gelehrten aller Länder, nicht in der Lage gewesen sind, Ihre per- 
sönliche Unterweisung zu genießen, so sind Sie uns darum nicht 
minder der große Lehrmeister der Physik; denn die befruchtende 
Kraft des wissenschaftlichen Gedankens ist nicht an den persön- 
lichen Verkehr gebunden, sie pflanzt sich auch über die trennende 
zeitliche und räumliche Entfernung lebendig fort. 

Von der Mathematik her haben Sie in Ihren frühesten Ar- 
beiten vor nunmehr 55 Jahren Ihren Ausgang genommen: denn 
wenn jene auch ein der Wärme- und Electricitätslehre entnommenes 
Gewand tragen, so handelt es sich in ihnen doch wesentlich um 
analytische Probleme. Aber mit zwingender Gewalt zogen die zu- 
nächst nur gestreiften physikalischen Fragen Sie mehr und mehr 
auf ihr Gebiet. 

Schon Ihre Methode der elektrischen Bilder, welche die Grund- 
lage für die Theorie wichtigster Meßinstrumente liefert, weist in 

Nftohriehtan; gwehftfU. XittheUimgeii 1896. 7 



88 Adresse der K. Gesellschaft an Lord Kelvin. 

die neue Richtung ; deutlich bricht dieselbe hindurch in jener Reihe 
bahnbrechender Arbeiten, durch welche Sie sich entscheidend an 
dem Aufbau der mechanischen Wärmetheorie betheiligt haben, ffier 
handelt es sich nicht mehr um die Lösung specieller mathematischer 
Probleme, sondern um die viel schwierigere und folgenreichere 
Aufgabe, ganz neue Gebiete zum ersten Male der Analysis zu er- 
schließen. 

Wie Sie hier als kühner Pionier, allen Anderen voran, die 
neu erfundenen Werkzeuge der Theorie verwerthet, wie Sie mit 
ihrer Htilfe sogar noch nicht wahrgenommene Erscheinungen voraus- 
gesagt haben, wird für alle Zeiten als eine der glänzendsten Lei- 
stungen des menschlichen Geistes gelten. 

Die Bearbeitung der mechanischen Wärmetheorie führte Sie 
nunmehr auch zur messenden Beobachtung und gab Ihrem Genius 
somit die erste Veranlassung zur Bethätigung auf diesem, die theo- 
retische Speculation ergänzenden Gebiete. Schon Ihre erste große 
Experimentaluntersuchung über die Abkühlung, welche Gase bei 
Dilatation ohne Arbeitsleistung erfahren, zeigt Sie als Meister in 
der Beherrschung der praktischen Hülfsmittel, und nicht minder 
stellt Ihre zweite experimentelle Arbeit aus dem Gebiete der 
Wärmelehre, der Nachweis der elektrischen Convection der Wärme, 
eine Leistung ersten Ranges dar. 

Noch weiter in der einmal eingeschlagenen Richtung führte 
Sie die erneute Beschäftigung mit Elektricität und Magnetismus. 
Neben den bewundernswürdigen theoretischen Entwickelungen, 
welche bald das allgemeine Fundament des Lehrgebäudes, bald die 
Lösung speciellster Probleme betreffen, schenkten Sie hier der 
wissenschaftlichen Welt jene Reihe classischer Meßinstrumente, die 
jetzt in jedem physikalischen Laboratorium zu dem Stamm der 
Sammlung gehören und sich für unzählige Untersuchungen nützlich 
erwiesen haben. 

Aber noch mehr. Als der Repraesentant einer wahrhaft mo- 
dernen Physik haben Sie auch der Technik die Früchte Ihrer For- 
schungen in hohem Maaße zugewendet. Wenn jetzt das mensch- 
liche Wort an den gelegten Drähten das Weltmeer durchfliegt, 
wenn der Schiffer in trüben Tagen und Nächten mit Sicherheit die 
gewünschte Bahn einzuhalten vermag, so sind das nicht zum ge- 
ringsten Theile Ergebnisse Ihrer Arbeiten. 

Indessen wurden Sie der reinen Wissenschaft durch diese so 
verführerischen Beziehungen zu der Technik mit Nichten entfrem- 
det, und wir sehen mit Bewunderung, wie Sie gleichzeitig in die 
tiefsten Schächte der Speculation über Probleme der Molecular- 



Adresse der E. Gesellschaft an Lord Kelvin. 89 

physik hinabsteigen, auch hier die Groldkörner origineller Vorstel- 
lungen und überraschender Schlüsse schürfend. 

So stehen Sie vor uns als der erste der lebenden Physiker, 
verehrt nicht nur von den Bürgern Ihres Vaterlandes, sondern von 
Allen, die der Wissenschaft treu ergeben sind. 

Wenn unser deutsches Volk Jahrhunderte lang, durch ein tra- 
gisches Geschick niedergeworfen, wissenschaftlich zum großen Theil 
auf das Ausland angewiesen war, so hat es sich aus jener trüben 
Zeit auch in die heiterere Gegenwart hinein, wo es in ruhiger Si- 
cherheit an dem friedlichen Wettbewerb der Nationen Theil nimmt, 
die rückhaltlose Anerkennung jeder großen Leistung bewahrt, 
gleichviel welchem Boden sie entsprossen sei. So dürfen denn un- 
sere Physiker auch behaupten, in der ersten Reihe derer zu ste- 
hen, die Ihre Schöpfungen dankbar und bewundernd aufgenommen 
haben. Und unsere gelehrte Gesellschaft, die stolz ist, einst einen 
Gauß, Weber, Dirichlet, Riemann, Clebsch zu ihren or- 
dentlichen Mitgliedern gezählt zu haben, benutzt die Feier Ihres 
Jubilaeums, um den gleichen Empfindungen Ausdruck zu geben. 
Sie bringt Ihnen aus vollem Herzen ihre ehrerbietige Huldigung 
dar und wünscht Ihnen, hochgeehrter Herr, noch viele Jahre rü- 
stigen Schaffens und heiterer Lebensfreude. 

Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften 
zu Göttingen. 



Adresse an 
Wilhelm Hittorf, 

Professor iu Münster, zu seinem 50jährigen Doctorjubiläam 
am 26. October 1896. 

Der Jubilar gehört der Gesellschaft seit 1879 als correspondirendes Mitglied an. 

Hochgeehrter Herr Jubilar! 

Mit frohem Herzen dürfen Sie heute des Tages gedenken, 
an welchem Hire akademische Studienzeit vor 50 Jahren ihr Ende 
erreichte. In unermüdlicher, treuer Arbeit haben Sie uns seither 
eine Eeihe von klassischen Experimentaluntersuchungen geschenkt, 
welche für die Entwickelung der Wissenschaft von fundamentaler 
Bedeutung geworden sind. Da ziemt es auch unserer Gesellschaft, 
welche stolz darauf ist, Sie zu den ihrigen zu zählen, auf Hire 
wissenschaftlichen Leistungen den bewundernden Rückblick zu 
werfen, und von der Verehrung, die wir Ihnen entgegen bringen, 
Zeugniß abzulegen. 

Die innere Neigung und die Ansprüche des doppelten Lehr- 
amtes, das Ihren Händen anvertraut war, legten Ihnen die Be- 
schäftigung mit Fragen nahe, welche dem Grenzgebiete der Physik 
und der Chemie angehörten. Mit divinatorischem Blicke griflPen 
Sie die eigenthümlichen Vorgänge heraus, die von Faraday bei 
seinen elektrolytischen Arbeiten gelegentlich bemerkt, aber nicht 
weiter untersucht worden waren. In der „Wanderung der Jonen" 
begrüßen wir eine der epochemachenden Arbeiten, durch die Sie 
Sich ein unvergängliches Denkmal in der Geschichte der Wissen- 
schaft gesetzt haben; und wir schätzen diese Leistung um so höher, 
wenn wir bemerken, daß ihre Arbeit nicht getragen war von der 
Gunst des Tages , daß sie der Beschränktheit äußerer Mittel in 
selbstloser Hingabe abzuringen war. Aber die Zeit kam, welche 



Adresse der E. Gesellschaft an Wilhelm Hittorf. 91 

den reichen Schatz erkannte, den Sie gesammelt hatten, and den 
schönsten Lohn der Arbeit bildet nun der wissenschaftliche Bau, 
der anf dem durch Sie gelegten Fundament errichtet ist. 

Auf ein anderes Feld der Forschung wurden Sie durch Plücker 
geführt, der bei seinen Untersuchungen über Gasspektren Ihre 
Hülfe für den mehr chemischen Theil der Aufgabe in Anspruch 
genommen hatte. Als Frucht der gemeinsamen Arbeit begrüßen 
wir vor Allem die Entdeckung der mehrfachen Spektren eines 
Gases. Aber auch Ihre eigene Thätigkeit wendet sich von nun an 
dem Studium der merkwürdigen Lichterscheinungen zu, von wel- 
chen die Gasentladung begleitet ist. Ihren Arbeiten verdanken 
wir die erste Aufklärung über die quantitativen Beziehungen zwi- 
schen der Stärke des Entladungsstromes, dem Abfall des Poten- 
tials, dem Grade der Verdünnung. Sie entdeckten jene wunder- 
baren Strahlen, von deren Wirkungen heute die ganze Welt er- 
zählt, von deren weiterer Untersuchung die Lösung für so manches 
ßäthsel abzuhängen scheint. 

So entsprießt auch hier dem Samen, den Sie ausgestreut, eine 
überreiche Saat. Möge es Ihnen, hochverehrter Herr Jubilar, am 
Abend eines mühevollen Tages vergönnt sein, noch lange an dem 
Anblick des reichen Lebens sich zu freuen, das durch Ihre Arbeiten 
geschaffen wurde; möge Ihnen Kraft und Gesundheit bleiben, die 
von Ihnen gebahnten Pfade noch weiter zu verfolgen und auf ihnen 
für unsere Wissenschaft noch manche reife Frucht zu pflücken! 

Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften 

zu Göttingen« 



Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der 
Kgl. Gesellschaft. 

Die Kgl. Gesellschaft erwählte am 15. Mai 1896 zu auswär- 
tigen Mitgliedern in der philologisch-historischen Klasse 

Herrn Pasquale Villari zu Florenz. 
Herrn Heinrich Denifle zu Rom. 

Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch S. Majestät 
den König ist am 17. Aug. erfolgt. 

An demselben Tage wählte die Kgl. Gesellschaft zu correspon- 
direnden Mitgliedern 

in der philologisch-historischen Klasse 

Herrn Oswald Holder-Egger zu Berlin; 

in der mathematisch-physikalischen Klasse 
Herrn F. R. Helm er t zu Potsdam. 



Fftr die Bedaction rerantwortlich: U.w. WOamotDiü-Moamdorf, d.Z.Tonitz.SokreUrderKg1.Ge8.d.Wln. 

Ausgegeben am 7. December 1696. 

DntA tUr IHä§rißK9Gkm l/kif.-AfcMnieifrM' (IT. Fr, Kcmbur). 



t-« ^ Crc- < / J- / 



Nachrichteii 



f'O 13 lüiV 



von der 



Königl. Gesellschaft der Wissenschaften 

zu Göttingen. 



Geschäftliche Mittheilungen. 
1897. Heft 1. 



Inhalt. 

Bericht des abtretenden Secretärs der Gesellschaft fiber das Geschäfts- 
jahr 1896/97 S. 1 

Bericht über die mit der Gesellschaft verbundenen Stiftungen .... „ 6 
Verzeichnis der im Jahre 1896/97 abgehaltenen Sitzungen und der darin 

gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen . - „ 8 

Verzeichnis der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften „ 14 

Bericht über die Benekesche Preisstiftung n ^^ 

Verzeichnis der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften .... »28 

David Hilbert, Zum Gedächtnis an Karl Weierstrafi n 60 

F. Leo, Ernst Curtius • »70 

Otto Wallach, Gedächtnißrede auf Aug. Kekulö „75 



Ghöttingen, 



Gommissionsverlag der Dieterich'schen Universitätsbuchhandlung 

Lflder Horstmann. 

1897. 



Nachrichten 



von der 



Königl. Gesellschaft der Wissenschaften 

zu Göttingen. 



Geschäftliche Mittheilungen 

aus dem Jahre 1897. 



Q-Öttmg^n, 



Commissionsverlag der Dieterich'schen Umverritätsbuchhandlmig 

Lflder Horstmann. 

1897. 



L,%cr^ i7a-(. CJ 






J^^UiMxA^ 



4-H>»>L^ 



Inhalt. 

Bericht des abtretenden Secretärs der Gesellschaft über das Geschäfts- 
jahr 1896/97 S. 1 

Bericht über die mit der Gesellschaft verbandenen Stiftungen „ 6 

Verzeichnis der im Jahre 1896/97 abgehaltenen Sitzungen und der darin 

gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen „ 8 

Verzeichnis der Mitglieder der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften „ 14 

Bericht über die Benekesche Preisstiftung n ^^ 

Verzeichniß der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften n 28 

David Hilbert, Zum Gedächtnis an Karl WeierstraB n ^ 

F. Leo, Ernst Curtius »70 

Otto Wallach, GedächtniBrede auf Aug. Kekul^ „75 

Bericht über die öffentliche Sitzung am 13. November 1897 »83 

Fr. Merkel, Ueber Kräfte, welche gestaltend auf den Körper der Thiere 

wirken »84 

Verzeichnis der nengewählten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft . . . . „ 98 
Adresse der Kgl. Gesellschaft an Herrn Theodor Mommsen in Char- 
lottenburg » d9 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung »101 

O. Bürger, Bericht über eine Reise durch Columbien und Venezuela . „ 104 



\ 

■"1 13 i:,:; ' ; 



Bericht des abtretenden Sekretärs über das 
Geschäftsjahr 1896/97. 

Die Gesellschaft hat in dem abgelaufenen Geschäftsjahre 1896/97 
4 außerordentliche, 15 ordentliche Sitzungen gehalten. lieber die 
darin vorgelegten wissenschaftlichen Mitteilungen gibt die weiterhin 
abgedruckte Zusammenstellung Auskunft. Commissionssitzungen 
in verschiedenen geschäftlichen Angelegenheiten sind 3 gehalten 
worden. In den außerordentlichen Sitzungen vom 2. Juni 1896 
hatte die Gesellschaft die Ehre seine Excellenz den vorgesetzten 
Herrn Minister Dr. Bosse, den Geh. Oberregierungsrat Dr. Alt- 
hoff, den K. Curator der Universität, Geh. Oberregierungsrat 
Dr. Höpfner, und seine Magnificenz den Prorector der Georg- 
Augusta-Universität Geh. Justizrat von Bar als Gäste in ihrer 
Mitte zu begrüßen. 

Die Nachrichten von der K. G. d. W. aus dem Jahre 1896 
sind in je vier Heften für die Klasse vollständig erschienen ; der 
neue Jahrgang ist im Drucke. 

Für die Abhandlungen ist mit diesem Jahre die neue Ordnung 
ins Leben getreten, die im vorigen Geschäftsberichte angekündigt 
war. Es sind bisher zur Ausgabe gelangt 

Philologisch - historische £lasse: 

1. P. Kehr, über eine römische Papyrusurkunde des Marburger 

Archivs. 

2. N. Bonwetsch, das slavische Henochbuch. 

3. W. Meyer, über Lauterbachs und Aurifabers Sammlungen 

der Tischreden Luthers. 

4. J. Wellhausen, der arabische Josippus. 

6. Fr.Hultsch, über die Größe und Entfernung der Sonne 
nach Poseidonius. 

HMkiidkteiij gMoUAl. XittheUiiageii 1897. 1 



2 Bericht des abtretenden Sekret&rs über das Gesch&ftsjabr 1896/97. 

Zwei andere Abbandlangen dieser Klasse nnd eine der mathe- 
matiscb - naturwissenschaftlicben Klasse sind im Druck. 

Die ßelebrten Anzeigen sind in dem neuen Verlage der 
Weidmanschen Buchbandlung ganz unverändert forterscbienen. 

Der Scbriftenaustauscb ist regelmäßig vollzogen und bat 
wiederum eine Steigerung erfahren. Die Gesellschaft bat die 
Nachrichten der mathematisch - physikalischen Ellase an 172, die 
der philologisch-historischen Klasse an 89, die geschäftlichen Mit- 
teilungen an 231, die Abhandlungen an 31 Stellen versandt. Da 
die Gesellschaft die Versendung jeder einzelnen Nummer unmittel- 
bar nach ihrem Erscheinen selbst besorgt, hat sie auf Grund 
mehrfacher Reclamationen constatirt, daß eine größere Anzahl 
von Exemplaren einer bestimmten Nummer der Nachrichten, die 
fär amerikanische Institute bestimmt waren, auf dem Lloyddampfer 
Elbe ihren Untergang gefunden haben. Sie hat sich beeilt jeder 
Reclamation schleunigst Genüge zu leisten. 

Das Verzeichnis der Schriften, die die Gesellschaft im Aus* 
tausche oder als Geschenke erhalten hat, ist unten gegeben. Die 
Gesellschaft dankt auch an dieser Stelle für alle ihr gemachten 
litterarischen Zuwendungen. Wo nicht im Tauschverkehr auf be- 
sondern Wunsch sofort eine Empfangsbescheinigung ausgestellt 
worden ist, bittet die Gesellschaft, die nachstehende Veröffentlichung 
der Eingänge als solche anzusehen. 



Die Gesellschaft ist in der Lage gewesen , auf wissenschaft- 
liche Untersuchungen und Arbeiten, die sie teils angeregt hat, teils 
unterstützt, folgende Summen zu verwenden. 

Zuschuß zu den Vorarbeiten für die mathematische 
Encyclopaedie 800 M. 

Herrn E. Riecke für elektrische Experimental- 
Untersuchungen 600 M. 

Demselben zur Fortsetzung seiner Untersuchungen 
über Entladungserscheinungen in verdünnten Gasen . . 400 M. 

Herrn W. Voigt zu Fortsetzung seiner Unter- 
suchungen über Probleme der Krystallphysik .... 600 M. 

Herrn Dr. 0. B ür ge r, Zuschuß zu einer zoologischen 
Forschungsreise nach Südamerika 1000 M. 

Herrn P. Kehr zur Vorbereitung einer kritischen 
Ausgabe der Papsturkunden 1200 M. 

Herrn F. Leo und U. v. Wilamo witz-Moellen- 
dorff zur Herausgabe antiker Schollen 600 M. 



Bericht des abtretenden Sekret&rs über das Geschäftsjahr 1896/97. 3 

Die von Dr. H. Graeven besorgte Aasgabe der 
Lnkianseholien steht unmittelbar vor der Vollendnng. 

Herrn v. Willamowitz-Moellendorff zur Her- 
ausgabe des Dioskorides 700 M. 

Für die durch Herrn Wellmann vorbereitete Ausgabe des 
Dioskorides sind die maßgebenden Handschriften des echten grie- 
chischen Textes verglichen, die beiden alten Wiener Handschriften 
des alphabetisch umgearbeiteten Textes, besonders wegen der zu- 
gesetzten Fflanzensynonyma, abgeschrieben, zahlreiche andere Hand- 
schriften der Umarbeitung, darunter ein Athens durch Herrn 
Fredrich, eingesehen und die Handschriften des mit Hälfe der 
Umarbeitung interpolirten Textes theils geprüft theils verglichen 
worden. Femer hat Herr Wellmann eine Pariser Handschrift 
der latfixal 6waymyaC des Ontasios wegen der Excerpte aus dem 
echten Dioskorides zum Theil abgeschrieben und die Synonymen- 
listen des Pseudo-Apuleius de medicamentis herbarum in der Wiener 
Handschrift (cod. lat. CCLXXV) verglichen. Die deutsche Ueber- 
setzung ist z. Th. ausgeführt. Die Bedeutung des Krateuas für 
die Quellenanalyse des Dioskorides ist in einer demnächst in den 
Schriften der Gresellschaft erscheinenden Abhandlung behandelt. 
Demnächst soll die Bearbeitung der lateinischen Uebersetzung in 
Angriff genommen werden. 

Herrn Dr. C. Scherer zur Vorbereitung einer Ausgabe von 
Kestners schönwissenschaftlichen Werken 300 M. 

In der Commission für den Thesaurus linguae Latinae ist die 
Gesellschaft wie bisher durch Herrn F. Leo vertreten gewesen, 
welcher auch an der Ffingstconferenz der Commission in Wien Teil 
genommen hat. 

Ebenfalls in Wien hat gleichzeitig die Delegirten-Conferenz 
der im Cartell stehenden Akademien von Wien und München und 
der gelehrten Gresellschaften von Leipzig und Gröttingen stattge- 
funden ; Vertreter Gröttingens war Herr F. El e in. Von den Gegen- 
ständen der Beratung sei allein die Herstellung einer mathema- 
tischen Encyclopaedie hervorgehoben, weil diese durch die wissen- 
schaftliche und finanzielle Unterstützung von Wien, München und 
Göttingen gesichert ist. Der Verlagsvertrag ist mit der Firma 
B. G. Teubner in Leipzig abgeschloss^ ; die Ausarbeitung haben 
die Herren Professoren Burckhard in Göttingen (jetzt Zürich) 
und F. Meyer in Clausthal übernommen. 



4 Bericht des abtretenden Sekret&rs über das Geschäftsjahr 1896/97. 

Der K. sächsischen Gesellschaft sind am 1. Juli 1896 die 
Glückwünsche der Göttinger Gesellschaft durch die beiden Secretäre 
persönlich überbracht worden. 

Ihrem auswärtigen Mitgliede WilliamThomson Lord Kelvin 
hat die Gesellschaft zu seinem 50jährigen Doctorjubiläum ihren 
Glückwunsch in einer Adresse ausgesprochen, welche Herr W.Voigt 
am 16. Juni 1896 in Glasgow persönlich überreicht hat. 

Ihrem correspondirenden Mitglied Wilhelm Hittorf hat 
die Gesellschaft zu seinem BOjährigen Doctorjubiläum am 26. Oc- 
tober 1896 ebenfalls eine Glückwunschadresse gewidmet. 

Beide Schriftstücke sind in dem zweiten Hefte der geschäft- 
lichen Mitteilungen (S. 87 und 90) abgedruckt. 

Auf die Preisaufgabe des Jahres 1897 ist keine Bewerbungs- 
schrift eingegangen. 

Die Preisaufgabe für das Jahr 1899 lautete: 

Was an Schriften des ApöOinaris von Laodioea erhalten ist^ soll unter- 
8%uiht, kritisch bearbeitet und für die Darstellung seiner Theologie verwertet 
werden. 

Der Preis beträgt 1000 Mark. 

Die Bewerbungsschriften müssen bis zum 1. Februar 1899 
eingeliefert werden. Sie sollen mit einem Spruche versehen und 
von einem Briefe begleitet sein, der außen den Spruch trägt, der 
die Arbeit kennzeichnet, und innen den Namen und Wohnort des 
Verfassers. 



Die Gesellschaft verlor durch Weggang von Göttingen 

von ordentlichen Mitgliedern; 
Herrn Ulrich v. Willamowitz-Moellendorff, ordentliches 
Mitglied seit 1892, Secretär der philologisch-historischen £lasse 
seit 1894. 

durch Tod 

von auswärtigen Mitgliedern: 
in der philologisch -historischen Klasse : 
Herrn Ernst Cur t ins in Berlin, ordentliches Mitglied seit 1866| 
gestorben 10. Juni 1896. 

in der mathematisch -naturwissenschaftlichen Klasse: 
Herrn CarlWeierstraß in Berlin, correspondierendes Mitglied 

seit 1856, auswärtiges seit 1865, gestorben 19, Febr. 1897. 
Herrn Gabriel Aug. Daubräe in Paris, ordentliches Mitglied 

seit 1876, gestorben am 28. Mai 1896. 



Bericht des abtretenden 8ekret&r8 über das Geschäftsjahr 1896/97. 5 

Herrn AugustKekulä in Bonn, correspondirendes Mitglied seit 

1869, auswärtiges seit 1880, gestorben am 23. Juli 1896. 
Herrn Ernst Beyrich in Berlin , correspondirendes Mitglied 

seit 1861, auswärtiges seit 1889, gestorben 9. Juni 1896. 
Herrn Emil du Bois-Reymond in Berlin, correspondirendes 

Mitglied seit 1861, auswärtiges seit 1892, gestorben 27. De- 

cember 1896. 
Herrn JamesJosephSylvester in Oxford, correspondirendes 

Mitglied seit 1864, auswärtiges Mitglied seit 1883, gestorben 

15. März 1897. 

von correspondirenden Mitgliedern: 
in der mathematisch -physikalischen Klasse: 
Herrn Ludwig von Seidel in München, correspondirendes Mit- 
glied seit 1869, gestorben am 13. August 1896. 
Herrn Bernhard Minnigerode in Greifswald, Assessor seit 
1873, correspondirendes Mitglied seit 1874, gestorben am 
15. August 1896. 
Herrn Ferdinand vonMüller in Melbourne, correspondirendes 

Mitglied seit 1867, gestorben am 9. October 1896. 
Herrn Hugo Gyld^n in Stockholm, correspondirendes Mitglied 

seit 1879, gestorben 9. November 1896. 
Herrn Frangois Felix Tisserand zu Paris, correspondi- 
rendes Mitglied seit 1884, gestorben 20. October 1896. 
Herr TJ. v. Wilamowitz-Moellendorf f tritt durch seine 
Uebersiedelung an einen anderen Wohnort mit Ablauf des Jahres 
1896 in die Reihe der auswärtigen Mitglieder der philologisch- 
historischen Klasse. 

Die Gesellschaft wählte am 15. Mai 1896 
zu auswärtigen Mitgliedern 
in der philosophisch -historischen Klasse: 
die Herrn Pasquale Villari zu Florenz; 
Heinrich Denifle zu Rom. 
Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen erfolgte am 17. 
August 1896. 

Die Gesellschaft wählte am 15. Mai 1896 

zum correspondirenden Mitgliede 

in der philologisch - historischen Klasse: 

Herrn Oswald Holder Egger zu Berlin, 

zum correspondirenden Mitgliede 

in der mathematisch -physikalischen Erlasse 

Herrn Robert Helmert in Potsdam. 



Ueber die Wedekindsche Preisstiftang für deut- 
sche Geschichte lautet der von deren Director 
eingereichte Bericht: 

Aus dem Jahre 1896/97 hat die Wedekindstiftong nichts 
weiter zu berichten, als daß der Yerwaltungsrath aus den TJeber- 
schüssen der letzten mit dem 31. März 1896 abschließenden Rech- 
nungsperiode nach Einholung der Genehmigung des Herrn Univer- 
sitätscurators an Herrn Kehr die Summe von 24D0 Mk. für das 
laufende Jahr bewilligt hat zur Unterstätzung seiner Arbeiten für 
die Herausgabe der älteren Papsturkunden, welche die Eönigl. 
Gesellschaft der Wissenschaften unternommen hat. 

F. Frensdorfl, 

d. Z. Director der Wedekindatiftong. 



Von der Lagard eschen Stiftung ist ein anastatischer Neu- 
druck von de Lagardes Aegyptiaca und Gesammelte Ab- 
handlungen veranlaßt. 

Durch Allerhöchsten Erlaß vom 7. Mai 1896 ist der Kgl. Ge- 
sellschaft der Wissenschaften die Genehmigung ertheilt, ein ihr 
für eine ^^Stiftung der Freunde Faul de Lagardes^ angebotenes 
Capital (siehe Geschäftliche Mittheilungen 1896 H. 1 pag. 6) an- 
zunehmen. Die Summe von Mk. 6200 ist am 8. Juli 1896 für 
diese Stiftung bei der Egl. Universitäts- Kasse eingezahlt. Für 
die Verwaltung der Stiftung sind Ausfuhrungsbestimmungen ent- 
worfen, die sich an die Bedingungen anschließen, unter denen die 
Stiftung gemacht ist. Die Vermögensverwaltung führt danach der 
Curator der Lagardeschen Stiftung zusammen mit der Commission. 



Berichte über Stiftnngen etc. 7 

Bericht über den Fortgang der Vorarbeiten für die 
kritische Ausgabe der Papsturknnden bis Innocenzlü. 

Unter der Leitung des Unterzeichneten hat der seit dem 15. 
August vorigen Jahres als ständiger Mitarbeiter bei dem Unter- 
nehmen beschäftigte Herr Dr. Melle Elinkenborg zunächst 
die vorbereitenden bibliographischen Arbeiten begonnen. Gleich- 
zeitig konnte Dank einer namhaften Bewilligung seitens der Wede- 
kindstiftung mit den notwendigen archivalischen Eeisen begonnen 
werden , für die zunächst Italien in Aussicht genommen wurde. 
Noch im August und während des Septembers hat der Unter- 
zeichnete eine Eeise nach Oberitalien angetreten, um an Ort und 
Stelle die Arbeiten einzuleiten. Er hat hier die Archive von Verona 
und vor. allem das Staatsarchiv zu Venedig ausgebeutet. Diese 
Materialiensammlung hat er fortgesetzt während der Monate März 
und April in Gemeinschaft' mit Herrn Dr. LuigiSchiaparelli, 
der, selbst mit der Sammlung der Urkunden der italienischen 
Konige von Berengar I. bis Berengar 11. beschäftigt, seine Arbeits- 
kraft bereitwillig unserm Unternehmen widmete und dessen Theil- 
nahme für uns in hohem Maaße nützlich gewesen ist und, wie wir 
ho£fen, uns auch fernerhin nicht fehlen wird. Diese zweite Reise 
galt den Archiven von Pisa, Calci, Lucca, Bologna und Ravenna. 
Die Fortführung dieser archivalischen Forschungen im oberen 
Italien ist den Herren Dr. Elinkenborg und Dr. Schiapar elli 
übertragen; zur Zeit arbeiten beide Herren in Modena und in 
Nonantola ; nach Erledigung dieser Archive wird Herr Dr. S chia- 
parelli die Archive derEmilia (Reggio, Parma, Piacenza), Herr 
Dr. Elinkenborg diejenigen von Mantua und Verona und der 
Lombardei (Brescia, Bergamo, Cremona, Lodi, Monza und Como) 
selbständig durchforschen. Die Archive von Mailand, von Ligurien 
und von Fiemont sind dagegen einer späteren Reise vorbehalten. 
Für den Herbst sind zunächst Forschungen in der Romagna, in 
den Marken, in Umbrien und Toscana in Aussicht genommen, so 
daß die Ho£Fnung ausgesprochen werden darf, daß in diesem und 
im nächsten Jahre die archivalischen Arbeiten in Ober- und Mittel- 
italien zum Abschluß gebracht sein werden. 

Es darf endlich zu unsrer Freude berichtet werden, daß wir 
überall seitens der Vorstände der Archive und Bibliotheken, ins- 
besondere auch seitens der Vorstände der geistlichen Institute, 
die entgegenkommendste Au&ahme, zuweilen sogar eine weit über 
alles Erwarten hinausgehende Unterstützung fanden, wofür wir 
auch an dieser Stelle unsern Dank wiederholen. 

Kelir. 



8 



Verzeichnis der im Jalire 1896/97 abgelialtenen Sitzungen und der 
darin gemachten wissenschaftlichen Mittheilungen. 

Außordentliche Sitzung vom 26. April 1896. 

F. Klein legt vor: R. Fricke, Ueber die Theorie der auto- 
morphen Modnlgmppen. (Gedruckt in Nachr. math.-phys. El. 
S. 91.) 

E. Riecke legt vor: F. Pockels, Ueber die optische Wirkung 

eines elektrischen Feldes. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 102.) 

Oeffentliche Sitzung vom 25. April 1896. 
Geschäftsberichte. (Geschäftliche Mitteilungen. Heft 1.) 

Sitzung vom 9. Mai 1896. 

0. Wallach: Untersuchungen aus dem Universitätslaboratorium. 
(IV). (Nachr. math.-phys Kl. S. 114.) 

F. Klein legt Probeartikel der mathematischen Encyclopädie von 

Prof. F. Meyer und Prof. H. Burkhardt vor. 

Außerordentliche Sitzung vom 2. Juni 1896. 

F. Leo überreicht und erläutert den Bericht über die Thesaurus- 

conferenz in Wien. 
F. Klein berichtet über die Verhandlungen und Beschlüsse der 

Cartellconferenz in Wien. 

Sitzung vom 6. Juni 1896. 

P. Kehr: Ueber die Chronologie der Briefe Papst Pauls I. im 

Codex Carolinus. (Nachr. phil.-hist. Kl. S. 102.) 
F. Klein legt vor: 0. Holder über die Principien von Hamilton 
und Maupertuis. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 122.) 

Sitzung vom 20. Juni 1896. 

F. Klein überreicht ein Exemplar der Mathematical papers of 
the international mathematical congress of Chicago. 



Yerzeiclmifl der wissenschaftfichen MittheUangen. 9 

E. Biecke legt vor: F. Braun, 1) Versuche zum Nachweis 

einer orientirten elektrischen Oberflächenleitung. 2) über den 
continuirlichen Uebergang einer elektrischen Eigenschaft in 
der Grenzschicht von festen und flüßigen Körpern. 3) über 
die Leitung elektrisirter Luft. 4) ein Versuch über magne- 
tischen Strom. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 158.) 
TT. V. Wilamowitz: Die Amphiktionie von Kalaurea. (Nachr. 
phU.-hist. Kl. S. 158.) 

Sitzung vom 4. Juli 1896. 

M.Lehmann: Denkwüdigkeiten des Freiherrn von Stein aus dem 
Jahre 1812. (Nachr. phil.-hist. Kl. S. 171.) 

F. L e überreicht den Praesidialbericht über den Thesaurus linguae 

Latinae für 1895/96. 

D. Hilbert: Zur Theorie der aus n Einheiten gebildeten com- 

plexen Größen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 179.) 

Sitzung vom 20. Juli 1896. 

W. Voigt: Ueber die Aenderung der Schwingungsform des 
Lichtes beim Fortschreiten in einem dispergirenden oder ab- 
sorbirenden Mittel. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 186.) 

Derselbe: Fluorescenz und kinetische Theorie. (Nachr. math.-phys. 
Kl. S. 184.) 

F. Frensdorff: Zur Geschichte der deutschen Beichsinsignien. 
(Erscheint in den Nachr. phil.-hist. E^l.) 

F. Leo: Die staatsrechtlichen Excurse in den Annalen des Tacitus 
(Nachr. phü.-hist. Kl. S. 191.) 

Außerordentliche Sitzung vom 1. August. 

ü. V. Wilamowitz: Des Mädchens Klage, eine alexandrinische 
Arie. (Nachr. phü.-hist. Kl. S. 209.) 

E. Ehlers: Ueber die Annelidenfauna der Magelhaenstraße und 

der Kerguelen. 

F. K 1 e i n : lieber die zu singulären elliptischen Gebilden gehörigen 

Werte der Ikosaederirrationalität. 
D. Hilbert legt vor: C. Noble (S. Francisco), Lösung der 
fiandwertaufgabe für eine ebene Bandcurve mit stückweise 
stetig sich ändernder Tangente und ohne Spitzen. (Nachr. 
math.-phys. Kl. S. 191.) 



10 Teneichnts der wiaaensdiafUicheii MittheUnngen. 

Sitzung vom 24. October 1896. 

U. V. Wilamowitz legt vor: 1) W. Heibig, Ueber die Nekro- 
pole von Assarlik in Karlen. (Nachr. phil.-hist. El. S. 233.) 
2) Fr. Halt 8 eh, üeber die Größe und Entfernung der Sonne 
nach Foseidonius. (Abhandlungen phil.-hist. El. 5.) 

N. Bon wet seh legt vor: H. Achilles, Ueber Hippolyt's Oden 
und seine Schrift ,,Zur großen Ode^. (Nachr. phil.-hist. £1. 
S. 272.) 

F. Kielhorn legt vor: Th. Zachariae, Frakrit maUa und 
Verwandtes. (Nachr. phil.-hist. Kl. S. 265.) 

F. Leo: Zum Briefwechsel des Ausonius und Faulinus. (Nachr. 
phü..hist. Kl. S. 253.) 

J. Wellhausen: Der arabische Josippus. (Abhandlungen phiL- 
hist. Kl. 4.) 

F. Kehr: Fapsturkunden in Venedig, Reisebericht. (Nachr. phil.- 
hist. Kl. S. 277.) 

J. Orth: 1) Fibrinbildung an serösen und Schleimhäuten. (Nachr. 
math.-phys. Kl. S. 214.) 

2) Dritter Bericht über Arbeiten aus dem pathologischen 
Institut in Göttingen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 224.) 

W. Voigt: 1) Eine neue Methode zur Untersuchung der Wärme- 
leitung in Krystallen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 236.) 
2) Ueber die Lage der Absorptionsbüschel in zweiaxigen 
pleochroitischen Krystallen. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 252.) 

Oeffentliche Sitzung vom 7. November 1896. 

F. Kehr: Ueber den Flau einer kritischen Ausgabe der Fabst- 
urkunden bis Innocenz III. (Geschäftliche Mittheilungen 
Heft 2.) 

Sitzung vom 21. November 1896. 

F. Klein legt vor: H. Weber, Ueber einen in der Zahlentheorie 
angewandten Satz der Integralrechnung. (Nachr. math.-phys. 
Kl. S. 275.) 

2) E. V. Weber, Ueber Linearconnexe. (Nachr. math.-phys. 
Kl S. 282). 

3) W. F. Osgood, Ueber die ungleichmäßige Convergenz 
und die gliedweise Integration der Reihe. (Nachr. math.-phys. 
Kl. S. 28a) 

D. Hilbert legt vor: 1) A. Schoen flies, Ueber die Abbildung 
eines Wurfeis in beliebig vielen Dimensionen auf ein Funkt- 



Yerseiehnis der wifBenschaftlichen Mittheüangen. 11 

System von der StreckenlSnge Null. (Nachr. math.-phys. El. 

S. 256.) 

2) H. Burkhardt, Lineare Scharen von Funktaggregation. 

(Nachr. math.-phys. Kl. S. 267.) 
W. Voigt, Einige kinetische Beobachtungen, die mit der Theorie 

der Verdampfiing in Zusammenhang zu stehen scheinen. (Nachr. 

math.-phys. Kl. S. 341.) 
W. Schur überreicht Sonderabdrücke seiner Publicationen über 

die Thätigkeit der Sternwarte 1896 und über die Dimensionen 

des Planeten Jupiter. 
U. V. Wilamowitz legt vor: C. Fredrich, Anekdota aus 

einer athenischen Handschrift mit Zusätzen von Q. We ntzel. 

(Nachr. phil. - bist. KI. S. 309.) 
N. Bonwetsch: Die Fragen des Bartholomaeus. (Nachr. phil.- 

hist. Kl.) 

Sitzung vom 6. December 1896. 

W. Meyer: Die Buchstabenverbindungen der s. g. gothischen 
Schrift. (Erscheint in den Abhandlungen phil. -bist. Kl.) 

D. Hilbert legt vor: P. Stack el, Ueber Goldbachs empirisches 

Theorem. (Nachr. math.-phys. Kl. S. 292.) 

Sitzung vom 19. December 1896. 

E. Biecke legt vor: P. Bachmetjew, Hauptresultate der Unter- 

suchung über die Abhängigkeit der elektrischen Erdströme 
von Niveau - Schwankungen des Grundwassers in Bulgarien. 
(Nachr. math.-phys. Kl. S. 300.) 

0. Wallach: Untersuchungen aus dem Universitäts-Laboratorium 
(V). (Nachr. math.-phys. Kl. S. 304.) 

Der Vorsitzende Secretär legt vor: A. Hurwitz, Ueber die 
Zahlentheorie der Quatemionen. (Nachr. math.-phys. Kl. 
S. 314.) 

E. Ehlers macht Mitteilungen über die von der Gesellschaft 
unterstützte Forschungsreise des H. Dr. Bürger in Süd- 
Amerika. 

U. V. Wilamowitz legt vor: fl. Graeven, Florentiner Lukian- 
handschriften. (Nachr. phil. - bist. Kl. S. 341.) 

Der Vorsitzende Secretär macht Mitteilung von einem Briefe des 
Yice-Admirals de Jonqui&res in Paris, welcher einige 
Druckfehler in Band IE von Gauss' Werken berichtigt. (Nachr, 
math.-phys. Kl. S. 365.) 



12 Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilongen« 

Sitzung vom 9. Januar 1897. 

U. V. Wilamowitz: Ueber die Geltung des Wortaccentes in der 
griechischen Musik und den Vortrag der verschiedenen Gat- 
tungen der Lyrik. 

W. Schur: Ueber die Abplattung des Planeten Mars. (Erscheint 
in den Nachr. math.-phys. Kl.) 

Der versitzende Secretär verliest einen Dankbrief des Herrn Bau- 
meister Schmidt aus Budapest, dem die Gesellschaft eine 
Abschrift des Gauss-Bölyaischen Briefwechsels zugestellt hat, 
und legt einen daraus von Herrn P. Stäckel gemachten 
Auszug vor. (Erscheint in den Nachr. math.-phys. Kl.) 

Sitzung vom 23. Januar 1897. 

F. Klein legt vor: R. Müller, Ueber die angenäherte Gerad- 
führung durch das ebene Gelenkviereck. (Erscheint in den 
Nachr. math.-phys. Kl.) 

J. Well hausen legt vor: P. Hörn, Lughati Fürs, die älteste 
persische Glossensammlung von al Asadi. (Erscheint in den 
Abhandlungen.) 

Sitzung vom 6. Februar 1897. 

F. Kielhorn legt vor: H. Lüders, Die Sage von ^yasrnga, 
ein Beitrag zur Geschichte des Epos. (Erscheint in den Nachr. 
phil.-hist. Kl.) 

F. Leo: Die plautinischen Cantica und die hellenistische Lyrik. 
(Erscheint in den Abhandlungen.) 

A. V. Konen: Ueber untere Kreiden in Kamerun. (Erscheint in 
den Abhandlungen.) 

W. Voigt: Zur kinetischen Theorie idealer Flüssigkeiten. (Er- 
scheint in den Nachr. math.-phys. Kl.) 

W. Schur überreicht einen Separatabzug seiner Abhandlungen 
„Neue Untersuchungen über den Verlauf der systematischen 
Fehler bei Distanzmessungen.^ 

Sitzung vom 20. Februar. 

F. Klein legt vor: A. Wim an, Ueber die Gruppe der Ver- 
tauschungen von 8 Dingen. (Erscheint in den Nachr. math«- 
phys. Kl.) 

D. Hilbert: Ueber diophantische Gleichungen. (Erscheint in den 
Nachr. math.-phys Kl.) 



Verzeichnis der wissenschaftlichen Mittheilungen. 13 

W. Voigt legt vor: W. Schutz, Das Prinzip der absoluten 
Erhaltung der Energie. (Erscheint in den Nachr. math.- 
phys. Kl.) 

C. Dilthey legt vor: Degering, üeber etrushischen Tempel- 

bau. (Erscheint in den Nachr. phil.-hist. Kl.) 
F. Leo: üeber die Composition von Senecas Chorliedern. 
W. Schur überreicht einen Separatabzug seiner Abhandlung tiber 

die Marsabplattung. 

Sitzung vom 6. März 1897. 

F. Frensdorff: lieber die Kaiserakte von 1742. (Erscheint 

in den Nachr. phil.-hist. Kl.) 
F. Kielhorn spricht über die Junäga^h- Felseninschrift des Ru- 

dradftman und legt einen Abklatsch derselben vor. 

D. Hilbe rt: Ueber die Entwickelung einer beliebigen analytischen 

Funktion in eine unendliche nach ganzen rationalen Functionen 
fortschreitende Reihe. (Erscheint in den Nachr. math.- 
phys. Kl.) 

Der versitzende Secretär legt vor: A. Hurwitz, üeber die Er- 
zeugung der Invarianten durch Integration. (Erscheint in den 
Nachr. math-phys. Kl.) 

W.Schur überreicht einen Separatabzug seiner Abhandlung 
,Heliometer' in Valentins Handwörterbuch der Astronomie. 

Sitzung vom 20. März. 

F. Leo legt vor: M. Wellmann, üeber Krateuas. 
Der Vorsitzende Sekretär macht Mittheilungen über den Fortgang 
der Reise des H. Prof. Bürger in Columbien. 



14 



Verzeichnis der Mitgiieder der Königlichen Geeeiischaft der Wieeen- 
schaften zu Gottingen. Ende März 1897. 

Sekretäre. 

Ulrich von Wilamo witz - Moellendorff , Dr. ph,, Gebeimer 
Begierungarath ; versitzender Sekretär, Professor. 

Ernst Ehlers y Dr. med. undDr. phil., Professor, Geheimer Regie- 
rungs-Bath. 

Ordentliche Mitglieder. 

Philologisch-historische Klasse. 
Ferdinand Wnstenfeld, Dr. ph. , Professor, Geh. Begienmgs- 

Bath, seit 1856. (Zuvor Assessor, seit 1841.) 
Hermann Wagner, Dr. ph., Professor, Geh. Begierangsrath, seit 

1880. 
Ferdinand Frensdorff, Dr. jur. und. Dr. ph., Professor, Geh. 

Jnstitzrath, seit 1881. 
Franz Kielhorn, Dr. ph., Professor, seit 1882. 
Ulrich von Wilamowitz-Mo ellendorff, Dr. ph., Professor, 

Geh. Begierangsrath, seit 1892. D. z. Sekretär. 
Karl Dilthey, Dr. ph., Professor, seit 1892. 
Wilhelm Meyer, Dr. ph., Professor, seit 1892. 
Julius Wellhausen, Dr. th. und Dr. ph., Professor, seit 1892. 
Max Lehmann, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Gustav Cohn, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Nathanael Bonwetsch, Dr. th., Professor, seit 1893. 
Friedrich Leo, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Gustav Boethe, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
Paul Kehr, Dr. ph., Professor, seit 1895. 

Mathematisch -physikalische Klasse. 
Georg Meissner, Dr. med., Professor, Gteh. Medidnalrath, seit 

1861. 
Ernst Schering, Dr. ph., Professor, Geh. Begierungsrath seit 

1862. (Zuvor Assessor, seit 1860.) 



Verzeichnis der Mitglieder. 15 

Ernst Ehlers, Dr. med. und Dr. ph. , Professor, Geh. Regie- 

nmgsrath, seit 1874. D. z. Sekretär. 
Eduard Aiecke, Dr. ph., Professor, Geh. Regierongsrath, seit 

1879. (Zuvor Assessor seit 1872.) 
Adolf von Koenen, Dr. ph., Professor, Geh. Bergrath, seit 1881. 
Woldemar Voigt, Dr. ph., Professor, seit 1883. 
Friedrich Merkel, Dr. med., Professor, seit 1885. 
Theodor Lie bisch, Dr. ph., Professor seit, 1887. 
Felix Klein, Dr. ph., Professor, Geh. Regierungsratb, seit 1877. 

(Zuvor Assessor, seit 1871, Correspondent seit 1872.) 
Gottfried Berthold, Dr. ph., Professor, seit 1887. 
Albert Peter, Dr. ph., Professor, seit 1889. 
Otto Wallach, Dr. ph., Professor, Geh. Begierungsrath, seit 

1890. 
Johannes Orth, Dr. med. Professor, Geh. Medicinalrath, seit 1893. 
Wilhelm Schur, Dr. ph., Professor, seit 1893. 
David Hubert, Dr. ph., Professor, seit 1896. 

Assessor. 
Mathematisch -physikalische Ellasse. 
Bernhard Tollens, Dr. ph., Professor, seit 1884. 

Ehren -Mitglieder. 

Adolf Frhr. von Nordenskiold, zu Stockholm , seit 1879. 

(Zuvor Correspondent, seit 1871.) 
Heinrich von Stephan, Dr., Staats-Sekretär des Reichs -Post- 
amts, Exoellenz, zu Berlin, seit 1884. 
» 
Auswärtige Mitglieder. 

Philologisch - historische Klasse. 

Theodor Mo mm sen, Dr., Professor, zu Charlottenburg, seit 1867. 
(Zuvor Correspondent, seit 1857.) 

Carl Hegel, Dr. ph. et jur., Professor, Geh. Rath, zu Erlangen, 
seit 1871. (Zuvor Correspondent, seit 1857.) 

Alfred Ritter vonArneth, Dr., Hofrath, Direktor des Staats- 
archivs, zu Wien, seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1870.) 

Adolf Eirchhoff, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Ber- 
lin, seit 1881, (Zuvor Correspondent, seit 1865.) 

Theodor Nöldecke, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1883. 
(Zuvor Correspondent, seit 1864.) 

Leopold Doli sie, Administrateur g^näral de la bibl. nationale, 
zu Paris, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1866.) 



16 Yerseichnis der Mitglieder. 

Theodor von Sickel, Dr., Professor, Hofrath, zußom, seit 1886. 
(Zuvor Correspondent, seit 1868.) 

Wilhelm Wattenbach, Dr., Professor, Geh. Begienmgsrath, zu 
Berlin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1865.) 

Julius Oppert, Professor, zu Paris, seit 1887. (Zuvor Corre- 
spondent, seit 1876.) 

M. J. de Goeje, Professor, zu Leiden, seit 1888. (Zuvor Corre- 
spondent, seit 1872.) 

Gasten Paris, Membre de Tlnstitut, zu Paris, seit 1889. 

Julius Ficker von Feldhaus, Dr., Professor, Hofrath, zu 
Insbruck, seit 1889. (Zuvor Correspondent, seit 1866.) 

Alexander C o n z e , Dr. , Generalsekretär des archäol. Instituts, 
zu Charlottenburg, seit 1890. Zuvor Correspondent, seit 1876.) 

L. Duchesne, Abb£, zu Paris, seit 1891. 

Max Müller, Professor, zu Oxford, seit 1891. (Zuvor Corre- 
spondent, seit 1861.) 

Friedrich Bechtel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1895. (Zuvor 
Assessor, seit 1882.) 

Pasquale Villari, Senatore del Begno d'Italia, zu Florenz, seit 
1896. 

P. Heinrich Denifle, Sotto archivista della S. Sede, zu Rom, 
seit 1896. 

Mathematisch -physikalische Klasse. 
Robert Bunsen, Dr., Großherzogl. Bad. Geheimer Rath I. Elasse, 

und Professor, Excellenz, zu Heidelberg, seit 1855. 
Richard Dedekind, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Braun- 
schweig, seit 1862. (Zuvor Correspondent, seit 1859.) 
William Thomson Lord K elvi n, Professor, zu Glasgow, seit 1864. 

(Zuvor Correspondent^ seit 1859.) 
Joseph Dalton Hooker, Direktor der Königlichen Gärten, zu 

Sunnigdale, seit 1865. 
Carl Neumann, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 

1868. (Zuvor Correspondent, seit 1864.) 
Francesco Brioschi, Senator des Königreichs Italien, Direktor 

des kgl. technischen Listituts zu Mailand, seit 1870. (Zuvor 

Correspondent, seit 1864.) 
Carl Claus, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1878. (Zu- 

vor ordentl. Mitglied, seit 1871.) 
Eduard Frankland, Professor der Chemie, zu Reigate, seit 1873. 
Max von Pettenkofer, Dr., Geheimer Rat und Ober-Medici- 

nalrath, Professor zu München, seit 1874. 



Verzeichnis der Mitglieder. 17 

Alex Williamson, zu London seit 1874. 

Charles Her mite, Professor, Mitglied der Akademie der Wissen- 
schaften zu Farisy seit 1874. (Zuvor Correspondent, seit 1861.) 

Lazarus Fuchs, Dr. , Professor , zu Berlin , seit 1875. (Zuvor 
ordentl. Mitglied, seit 1874.) 

Joh. Jap. Sm. Steenstrup, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 

1876. (Zuvor Correspondent, seit 1860.) 

A. L. Descloizeaux, Professor der Mineralogie, zu Paris, seit 

1877. (Zuvor Correspondent, seit 188B.) 

Friedrich Kohlrausch, Dr., Geh. Regierungsrath, Präsident der 
phys.-techn. Reichsanstalt, Charlottenburg, seit 1879. (Zuvor 
Assessor, seit 1867.) 

Luigi Cremona, Professor, Senator und Direktor der Ligen.- 
Schule des Königreichs Italien zu Rom, seit 1880. (Zuvor 
Correspondent, seit 1869.) 

Albert von Kölliker, Dr. ph. und Dr. med., Greheimer Rat, 
Excellenz, Professor, zu Würzburg, seit 1882, (Zuvor Corres- 
pondent, seit 1862.) 

Sir Gabriel S tokos, Professor, zu Cambridge, seit 1882. (Zuvor 
Correspondent, seit 1864.) 

Arthur Au wer s, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, bestand. 
Sekretär der Akademie der Wissenschaften, zu Berlin, seit 
1882. (Zuvor Correspondent, seit 1871). 

Eugenio Beltrami, Professor, zu Rom, seit 1883. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1875.) 

Johannes Reinke, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Kiel, 
seit 188B. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1882.) 

Wilhelm Fo erster, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Ber- 
lin, seit 1886. (Zuvor Correspondent, seit 1875.) 

Ludwig Boltzmann, Dr., Professor, Geheimer Rath, zu Wien, 
seit 1887. (Zuvor Corrrspondent, seit 1882.) 

Carl Klein, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Berlin, seit 1888. 
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1887.) 

H. Graf zuSolms-Laubach, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 

1888. (Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1879.) 

Gustav Wiedemann, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Leipzig, seitl888. 
Rudolf Leuckart, Dr. Professor, Geh. Rath, zu Leipzig, seit 

1889. (Zuvor Correspondent, seit 1859.) 

Victor Meyer, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, seit 

1889. (Zuvor ordentl. Mitglied seit 1885.) 
Karl Gegenbauer, Dr., Professor, Geh. Rath zu Heidelberg, seit 

1891. 

N»«IiiioliUB ; CkKUftt. MUtheUimgeii 1897. 2 



18 Verzeichnis der Mitglieder. 

Adolf von Bayer, Dr., Professor, Geh. Kath, zu Manchen, seit 
1892. (Zuvor Correspondent, seit 1879.) 

Eduard Suess, Dr., Professor, zu Wien, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1884.) 

Herrn. Amandus Schwarz, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1892. 
(Zuvor ordentl. Mitglied, seit 1875, Correspondent seit 1869.) 

Sophus Lie, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1872.) 

Henri Poincarö, Professor, zu Paris, seit 1892. (Zuvor Cor- 
respondent, seit 1884.) 

Heinrich Weber, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1895. (Zu- 
vor ordentl. Mitglied, seit 1892, Correspondent seit 1875.) 

Correspondenten. 
Philologisch -historische Ellasse. 

Jacob Burkhardt, Dr., Professor, zu Basel, seit 1865. 

Leo Meyer, Dr., Professor, Wirk!. Staatsrath, Excellenz, zu 
Dorpat, seit 1865. (Zuvor Assessor, seit 1861.) 

Theodor Aufrecht, Dr., Professor, zu Bonn, seit 1871. 

Ulrich Köhler, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1871. 

William Stubbs, D. D. Rt. Rev. Bishop of Oxford, Cuddesdon 
Palace near Oxford, seit 1872. 

Ferdinand Justi, Dr., Professor, Geh. BrOgierungsrat, zu Mar- 
burg, seit 1875. 

Stephanos Kumanudes, Dr., Professor, zu Athen, seit 1876. 

Ludwig Hänselmann, Dr., Professor, Stadtarchivar, zu Braun- 
schweig, seit 1878. 

Adolf Michaelis, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1879. 

Georg Hoffmann, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1881. 

Franz Bachelor, Dr., Professor, Geh. BrOgierungsrath, zu Bonn, 
seit 1881. 

Wolfgang Hei big, Dr., Professor, zu Born, seit 1882. 

Jos. G. Bühl er, Dr., Professor, zu Wien, seit 1883. 

Otto Benndorf, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1883. 

Curt Wachsmuth, Dr., Professor, Geh. Hofrat, zu Leipzig, 
seit 1884. 

Heinrich Nissen, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath, zu Bonn, 
seit 1884. 

Adalbert Bezzenberger, Dr., Professor zu Königsberg, seit 1884. 

J. F. Fleet, Dr., zu Bombay, seit 1885. 

Friedrich Hultsch, Dr., Ober-Schulrath , zu Dresden, seit 1885. 



Veneichnis der Mitglieder. 19 

Johannes Y ah len, Dr., Professor, Geb. Begiemngsrath , best. 

Sekretär der Akademie der Wissenscbaften, zu Berlin, seit 1886. 
Percy Gardner, Professor, zu Oxford, seit 1886. 
Friedrich Imboof-Blumer, Dr., zu Wintertbur, seit 1886. 
Heinrich Kiepert, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 
Adolf Köcher, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1886. 
Charles Piot, Archivar, zu Brüssel, seit 1886. 
Job. Gottfried Wetzstein, Dr., Konsul a. D., zu Berlin, seit 1886. 
Eugen Petersen, Dr., Professor, Sekretär des archäologischen 

Instituts, zu £om, seit 1887. 
Hermann Tis euer, Dr., Professor, Geh. £egierungsrath, zu Bonn, 

seit 1887. 
Sophus Bugge, Dr., Professor, zu Cristiania, seit 1887. 
Ignazio Guidi, Professor, zu £om, seit 1887. 
Wilhelm P e r t s c b , Dr. , Ober - Bibliothekar , Geh. Hofrath , zu 

Gotha, seit 1889. 
Otto Jäibbeck, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, seit 1888. 
Adolf Erman, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1888. 
Constantin Höhlbaum, Dr., Professor, zu Gießen, seit 1889. 
Karl Koppmann, Dr. Stadtarchivar, zu Rostock, seit 1889. 
Richard Pischel, Dr., Professor, zu Halle, seit 1889. 
Clemens Robert Mark ha m, Kustos im Geographical Departement 

des India office, zu London, seit 1890. 
Hermann Oldenberg, Dr., Professor, zu Eliel, seit 1890. 
Wilhelm Fröhner, Dr., zu Paris, seit 1891. 
Charles Gross, Professor, zu Cambridge, Mass., U. St. A., seit 

1891. 
Konstantinos Kontos, Professor, zu Athen, seit 1892. 
Moritz Ritter, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Bonn, 

seit 1892. 
Goswin Freiherr von der Ropp, Dr., Professor, zu Marburg, 

seit 1892. 
Henry Harisse, zu Paris, seit 1892. 
Ludwig Traube, Dr., Privatdocent a. d. Universität München, 

seit 1894. 
Wilhelm von Bippen, Dr., Staatsarchivar und Senatssekretär, 

zu Bremen, seit 1894. 
Dietrich Schaefer, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1894. 
Edward Schröder, Dr., Professor, zu Marburg, seit 1894. 
Albert Hauck, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1894. 
Adolf Jnlicheri Dr., Professor, zu Marburg i. H., seit 1894. 

2* . 



20 Verzeichnis der Mitglieder. 

Wilhelm Wilmanns, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu 
Bonn a. Rh., seit 1894. 

Hermann Möller, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1894. 

Hermann Jacobi, Dr., Professor, zu Bonn a. Rh., seit 1894. • 

Heinrich Zimmer, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1894. 

August Mau, Dr., Professor und Bibliothekar des Egl. archäolo- 
gischen Instituts, zu Rom, seit 1894. 

Maxime Collignon, Dr., Professor an der facultß de lettres, 
Paris, seit 1894. 

E. Hultsch, Dr. , Governement Epigraphist, zu Bangalore, seit 
1895. 

Elias Steinmeyer, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1895. 

Eduard Meyer, Dr., Professor, zu Halle a/S., seit 1895. 

Otto Seek, Dr., Professor, zu Greifswald, seit 1895. 

Oswald Holder-Egger, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1896. 

Mathematisch - physikalische Klasse. 

Heinrich Limpricht, Dr. med. et ph. , Professor, Geh. Regie- 
rungsrath, zu Greifswald, seit 1860. (Zuvor Assessor, seit 1867.) 

Wilhelm Gottlieb Hankel, Dr. ph. et med., Professor, Geheimer 
Rath, zu Leipzig, seit 1864. 

Georg Quincke, Dr., Professor, Geh. Rath, zu Heidelberg, 
seit 1866. 

Benj. Apthorp Gould, Professor, zu Cambridge, U. St., seit 1867. 

Rudolf Lipschitz, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu 
Bonn, seit 1867. 

Robert M a 1 1 e t , Mitglied der Royal Society zu London, seit 1869. 

Elwin Bruno Christoffel, Dr., Professor a. D., zu Straßburg, 
seit 1869. 

Wilh. Theod. Bernhard Holtz, Dr., Professor, zu Greifswald, 
seit 1869. 

Georg Salmon, Professor, Provost des Trinity College zu Dublin, 
seit 1869. 

Carl Friedrich Rammeisberg, Dr., Professor, Geh. Regierungs- 
rath, zu Lichterfelde bei Berlin, seit 1870. 

Paul Gordan, Dr., Professor, zu Erlangen, seit 1870. 

Eduard Pflüger, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Bonn, 
seit 1872. 

Adolf Mayer, Dr., Professor, zu Leipzig, seit 1872. 

Karl Anton Bjerknes, Dr., Professor, zu Christiania, seit 1873. 

Johannes Thomae, Dr., Professor, Hofrath, zu Jena, seit 1873. 



/ 

I 



YerEcichnis der Mitglieder. 21 

Henry Enfield Bosooe, Professor, zu London, seit 1874. 

Johann Strfiver, Dr., Professor, zu Rom, seit 1874. 

Leo Eonigsberger, Dr., Professor, Großh. Bad. Geh. Rath, zu 
Heidelberg, seit 1874. 

Ferdinand Frh. von ßichthofen, Dr., Professor, Geh. Begie- 
rungsrath, zu Berlin, seit 1875. 

William Huggins, Professor, zu London, seit 1876. 

Joseph Norman Lockyer, Professor, zu London, seit 1876. 

Wilhelm Waldeyer, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, best. 
Sekretär der K.Akademie d. Wissenschaften, zu Berlin, seit 1877. 

Theodor Beye, Dr., Professor, zu Straßburg, seit 1877. 

Franz Carl Joseph Hertens, Dr., Professor, zu Wien, seit 1877. 

Gösta Mittag- LeffI er, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 
1878. 

Georg Cantor, Dr., Professor, zu Halle, seit 1878. 

Alexander Agassiz, Professor, zu Cambridge, U. St. A., seit 1879. 

Karl von Voit, Dr., Professor, Geheimer Bath und Obermedici- 
nalrath, zu München, seit 1879. 

Wilhelm Hittorf, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath, zu Mün- 
ster, seit 1879. 

Friedrich Beil stein, Dr., Professor, Staaatsrath, zu St. Peters- 
burg, seit 1880. 

Wilhelm His, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Leipzig, 
seit 1880. 

UHsse Dini, Professor, zu Pisa, seit 1880. 

H. Bosenbusch, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Heidelberg, 
seit 1882. 

B. Fittig. Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1882. 

Ferdinand Lindemann, Dr., Professor, zu München, seit 1882. 

Ludwig Kiepert, Dr., Professor, zu Hannover, seit 1882. 

Franz Eilhardt Schulze, Dr., Professor, Geh. Begierungsrath, 
zu Berlin, seit 1883. 

Gaston Darboux, Dr., Professor, zu Paris, seit 1883. 

Wilhelm Conrad Böntgen, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 
1883. 

Ludwig Sylow, Dr., zu Frederickshall, seit 1883. 

Gustav Tschermak, Dr., Professor, Hofrath, zu Wien, seit 1884. 

Theodor Wilh. Engelmann, Dr., Professor, zu Utrecht, seit 1884. 

Emile Picard, Professor, zu Paris, seit 1884. 

Edouard Bornet, Professor, zu Paris, seit 1885. 

Wilhelm Pfeffer, Dr., Professor, Geh. Hofrath, zu Leipzig, 
seit 1885. 



22 Verzeichnis der Mitglieder. 

James Hall, Professor, zu Albany (New- York), seit 1886. 

Lndimar Hermann, Dr., Professor, Geh. Medicinalrath, zu Königs- 
berg, seit 1886. 

Gustav Retzius, Dr., Professor, zu Stockholm, seit 1886. 

Ferdinand Zirkel, Dr., Professor, Geh. Bergrath, zu Leipzig, 
seit 1886. 

J. Boussinesq, Membre de l'Institut, zu Paris, seit 1886. 

Georg Frobenius, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 

William Lord ßayleigh, zu Witham (Essex), seit 1886. 

Julius Weingarten, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1886. 

Walther Flemming, Dr., Professor, zu Kiel, seit 1887. 

Hermann Vogel, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu Pots- 
dam, seit 1887. 

Emil War bürg, Dr, ph., Professor, zu Berlin, seit 1887. 

Ernst Mach, Dr., Professor, B^gierungsrath. zu Prag, seit 1887. 

Hermann VSchting, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888. 

Eugen Warming, Dr., Professor, zu Kopenhagen, seit 1888. 

Simon Newcomb, Professor, Superintendent of the American 
Nautical Almanac, zu Washington, seit 1888. 

Alexander Brill, Dr., Professor, zu Tübingen, seit 1888. 

Karl von Kupffer, Dr. Professor, Kais. russ. KoUegienrath, 
zu München, seit 1889. 

Sir Archibald Geikie, Director-General of the Geological Survey 
of the United Kingdom zu London, seit 1889. 

Otto Bütschli, Dr., Professor, Hofrath, zu Heidelberg, seit 1889, 

E. W. Beneke, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., seit 1889. 
J. Willard Gibbs, Professor, zu Newhaven, seit 1889. 

F. Fouqu^, Membre de TListitut, zu Paris, seit 1891. 
Friedrich Prym, Dr., Professor, zu Würzburg, seit 1891. 

Max Bauer, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath zu Marburg, seit 

1892. 
Camillo Golgi, Professor, zu Pavia, seit 1892. 
Friedrich Leopold Goltz, Dr., Professor, zu Straßburg i. E., 

seit 1892. 
Victor Hensen, Dr.f Professor, Geh. Medicinalrath, zu Kiel, 

seit 1892. 
Alexander V on Karpinsky, Excellenz, Präsident des Comit^ 

geolog., zu St. Petersburg, seit 1892. 
Dmitri Mendelejeff, Dr., Professor, zu St. Petersburg, seit 1892. 
Simon Schwendener, Dr., Professor, Geh. Regierungsrath, zu 

Berlin, seit 1892. 
Karl von Zittel, Dr., Professor, zu München, seit 1892. 



Verzeichnis der Mitglieder. 23 

Heinrich B r a n s, Dr., Professor, Greb. Rath zu Leipzig, seit 1892. 
J. H. van't Hoff, Dr., Professor, zu Berlin, seit 1892. 
Henry A. Rowland, Professor, zu Baltimore, seit 1892. 
Max Not her, Dr., Professor, zu Frlangen, seit 1882. 
Adolf Hurwitz, Dr., Professor, zu Zfirich, seit 1892. 
Robert Helmert, Dr, Professor, Geh. Regierungsrath, zu Pots- 
dam, seit 1896. 



24 



Von der philosophischen Fakultät der GeorgAugusts - Univer- 
sität in Göttingen ist zur Veröffentlichung folgendes mitgetheilt. 

Beneke'sche Preisstiftung. 

Am 11. März 1897, dem Geburtstage des Begründers der 

Preisstiftung, des Consistorialraths Carl Gustav Beneke, 

wurde in einer öffentlichen Sitzung der philosophischen Fakultät 

das Ergebniß der Preisbewerbung für das Jahr 1897 verkündet: 

Im Jahre 1894 ist folgende Aufgabe gestellt worden: 

;,Die Untersuchung der Mischbarkeit krystallisirter Stoffe 
hat vor Kurzem eine erhöhte Bedeutung gewonnen, einmal 
durch die von J. H. van't Hoff aufgestellte Hypothese, 
derzufolge Mischkrystalle sich nicht wie mechanische Ge- 
menge verhalten, sondern „feste Lösungen^ bilden, auf 
welche sich die für flüssige Lösungen erkannten Gesetz- 
mäßigkeiten übertragen lassen, andererseits durch die von 
H. W. B. Roozeboom durchgeführte Anwendung der 
allgemeinen von WillardGibbs aufgestellten thermody- 
namischen Gesetze über die Gleichgewichtszustände eines 
aus mehreren Phasen bestehenden Systems auf das Gleich- 
gewicht zwischen mischbaren krystallisirten Stoffen und 
ihren gesättigten Lösungen. Das Interesse, welches sich 
an diesen Gegenstand knüpft, beruht darauf, daß sich jetzt 
eine Methode zur Bestimmung der Moleculargröße fester 
Stoffe darbietet. Ist die Analogie zwischen verdünnten festen 
und flüssigen Lösungen vorhanden , so muß in allen Fällen, 
in welchen der gelöste Stoff in beiden Zuständen dieselbe 
Moleculargröße besitzt, zwischen den Concentrationen dieses 
Stoffes in den Mischkrystallen und in den gesättigten Lö- 
sungen derselben ein constantes von der Concentration selbst 
unabhängiges Verhältniß bestehen. Da die experimentelle 
Prüfung dieses Satzes von hervorragender Bedeutung für 
die Eenntniß der Molecularconstitution fester Stoffe ist, so 
wünscht die Facultät eine sorgfaltige Bestimmung der Lös- 



Beneke'sche Prelsstiftong. 26 

lichkeit von Misohkry stallen, welche einen siclieren 
Schluß auf den Bereich der Giltigkeit der oben erwähnten 
theoretischen Betrachtungen gestattet." 
Es ist rechtzeitig eine Bewerbungsschrifb mit dem Motto 
^Auch Einer^ eingeliefert worden. 

Den Haupttheil dieser Arbeit bildet die Darlegung der expe- 
rimentellen Ergebnisse, die der Verfasser über die Löslichkeit 
von Mischkrystallen erhalten hat. Die Mehrzahl der Versuchs- 
reihen ist nach einer zweckmäßig gewählten Methode ausgeführt 
unter Einhaltung der Vorsichtsmaßregeln, die bei der Gewinnung 
und der Analyse von Mischkrystallen erforderlich sind. Auf diesem 
Wege ist es dem Verfasser durch mühevolle und zeitraubende 
Versuche gelungen, unsere Kenntniß der Grenzen der MischfShig- 
keit isomorpher Stoffe erheblich zu erweitem. Seine Ergebnisse 
würden noch übersichtlicher hervortreten, wenn er die beobachtete 
Abhängigkeit zwischen der Zusammensetzung der Mischkrystalle 
und der Zusammensetzung ihrer gesättigten Lösungen nicht nur 
fHr Kalium- und Thalliumnitrat, sondern für alle von ihm unter- 
suchten Salzpaare graphisch dargestellt hätte. Von diesem un- 
wesentlichen Mangel abgesehen, würde der mit rühmlichem Fleiße 
und großer Sorgfalt durchgeführte experimentelle Theil der Arbeit 
volle Anerkennung verdienen , wenn die Fakultät lediglich die 
Ausführung von Löslichkeitsbestimmungen an beliebig zu wählenden 
isomorphen Körper gewünscht hätte. Allein unter dem in der 
Aufgabe hervorgehobenen Gesichtspunkte ist die Auswahl der 
untersuchten Stoffe und die theoretische Behandlung des Beobach- 
tungsmaterials für die Beurtheilung entscheidend , und in dieser 
Hinsicht entspricht die Arbeit nicht den berechtigten Erwartungen. 
Der Verfasser hat sich die Lösung der Aufgabe dadurch außer- 
ordentlich erschwert, daß er nur Elektrolyte benutzt und als 
Lösungsmittel nur Wasser angewendet hat. Die einzige mit einem 
Paare von Nichtelektrolyten , Harnstoff und Sulfoharnstoff, ange- 
stellte Versuchsreihe ergab, daß diese Stoffe nie zusammenkry- 
stallisiren. Durch die Einschränkung der Untersuchung auf relativ 
leicht lösliche Körper ist der Verfasser aber verhindert worden, 
die Frage nach dem Verhalten verdünnter Lösungen, deren Be- 
antwortung in erster Linie angestrebt werden mußte, eingehend 
zu prüfen. Am wenigsten befriedigt der theoretische Theil der 
Arbeit. Er ist nicht frei von Mißverständnissen und willkürlichen 
Annahmen und hat demgemäß zu unbegründeten Eesultaten geführt. 
Daß der Verfasser die Theorie des Gegenstandes nicht beherrscht, 
ergiebt sich auch aus dem Mangel an Kritik in seiner Besprechung 



26 Beneke*8che Prdsstiftang. 

der üfitersachnngen anderer Forscher. Wenn er am Schluß die 
Behauptung aufstellt, daß die Erystallmoleküle der einfachen 
chemischen Körper allgemein mit den normalen chemischen Mole- 
külen identisch sind, so beweist er damit, wie wenig er sich der 
Lücken unserer Kenntnisse auf einem Gebiete, dessen Erforschung 
kaum begonnen hat, bewußt geblieben ist. 

Die Fakultät ist daher nicht in der Lage, der vorliegenden 
Bewerbungsschrift einen der beiden Preise zu ertheilen. 

Für das Jahr 1900 stellt die philosophische Fakultät folgende 
neue Aufgabe: 

„Dar Einfluß Oerlach AdolpVs von Münchhausen auf die Hdmng 
des geistigen LAens in Hannover. 

Leibnitz hatte in Hannover vielfache Anregungen hinter- 
lassen. Diese Ansätze entwickelten sich kräftig und allseitig 
während der langen Wirksamkeit Mfinchhausens. Seine beson- 
dere Aufmerksamkeit wandte er den Wissenschaften zu, zumeist 
der Geschichte und Jurisprudenz, der B^chtspflege und der Ver- 
waltung des Landes; die Gründung und Pflege der Universität in 
GSttingen ist nur ein Glied der langen Kette. 

Abgesehen von verschiedenen Aufsätzen Frensdorff's hat 
bisher nur die Gründung der Universität in Gottingen eingehende 
Darstellung gefunden. Gewünscht wird jetzt eine allseitige Dar- 
stellung der Verdienste Münchhausens um die Hebung des 
geistigen Lebens in Hannover, auf Grund des reichen Stoffes, der 
sich hauptsächlich in Hannover und in der Göttinger Bibliothek 
erhalten hat.^ 

Bewerbungsschriften sind in einer der modernen Sprachen ab- 
zufassen und bis zum 31. August 1899, auf dem Titelblatte mit 
einem Motto versehen, an uns einzusenden, zusammen mit einem 
versiegelten Briefe, der auf der Außenseite das Motto der Abhand- 
lung, innen Namen, Stand und Wohnort des Verfassers anzeigt 
In anderer Weise darf der Name des Verfassers nicht angegeben 
werden. Auf dem Titelblatte der Arbeit muß femer die Adresse 
verzeichnet sein, an welche die Arbeit zurückzusenden ist, falls 
sie nicht preiswürdig befunden wird. 

Der erste Preis beträgt 3400 Mark, der zweite 680 Mark. 

Die Zuerkennung der Preise erfolgt am 11. März 1900, dem 
Geburtstage des Stifters, in öffentlicher Sitzung der philosophischen 
Fakultät zu Göttingen. 

Die gekrönten Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum 
ihrer Verfasser. 



Beneke'sche PreiBstiltang. 27 

Die Preisanfgaben , fBr die die Bewerbnngsscliriften bis zum 
31. August 1897 und 31. August 1898 einzusenden sind, finden 
sich in den Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der 
Wissenschaften zu Göttingen, Geschäftliche Mittheilungen aus dem 
Jahre 1895 Seite 30 und 1896 Seite 69. 

Göttingen, den 11. März 1897. 

Die philosophische Fakultät. 

Der Dekan 

Th. Liebisch. 



28 



Verzeichniß 
der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften'}' 

A. Gesellschaftsschriften. 

Aachen. Zeitschrift des Aachener GescbichtsvereiDS. Bd. 18. 1896. 
Aargau. Argovia. Jahresschriften der historischen Gesellschaft des 

Kantons Aargau. Bd. 26. 1896. 
Adelaide. Transactions of the R. Society of South Australia. 

Vol. 20. P. 1. 1896. 
Agram. Starine na sviet izdaje Jugoslavenska Akademija znanosti 

i umjetnosti. Kngiga 27. Zagrebu 1895. 
Altenbnrg. Mittheilungen aus dem Osterlande. Hrsg. v. d. Natur- 
forschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg. Bd. 7 

(d. g. R. Bd. 26). 1895. 
Amlens. Bulletins de la Soei^tä des Antiquaires de Picardie. 1894 

No. 4. — 1895 No. 1. 
Amsterdam. Jaarboek van de Eoninkl. Akademie van Weten- 

schappen v. 1895. 

— Verhandelingen der Koninkl. Akademie van Wetenschappen. 
(Afd. Natuurkunde: 1. Sectie, Deel 3. No.5— 9. 1896 — Deel 5. 
No. 1. 2. 1896. 2, Sectie, Deel 4. No. 7—9. 1895 — Deel 5. 
No. 1—3. 1896. — Afd. Letterkunde: Deel 1. No.5— 6. 1896. 

— Verslagen der Zittingen van de Wis- en Natuurkundige Afd. 
der Koninkl. Akad. van Wetenschappen. 1895 — 96, Deel 4. 
[1896]). 

— Pascoli, Jo. Cena in caudiano Nervae, Carmen praemio aureo 
ornatum in certamine poetico Hoeufftiano. Acc. duo poemata 
laudata. Amstelod. 1896. 



Tijdschrift van het Eoninkl. Nederlandsch Aardrijkskundig 
Genootsohap. Ser. 2. Deel 13. Afl. No. 1—5. 1896. 



1) Der Druckort ist our dann besonders angegeben, wenn er nicht mit dem 
Sitz der Oesellscbaft zusammenfällt. Das Druckjahr ist, wo es dem Jahrgang 
einer Zeitschrift nicht entspricht, in Klammem hinzugefügt. 



Verzeichniß der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 29 

Amsterdam. Revue semestrielle des publications math^matiques 
rödigöe sous les auspices de la Sociötö Math^matique d' Amster- 
dam. T. 4. 1896. 



— Wisknndige opgaven met de oplossingen door de leden van het 
Wiskundig Genootscliap. Deel 7. Stuk 1. 2. 1896. 

Annabcrg. Mittheilongen des Vereins zur Geschichte von Anna- 

berg und Umgegend. 5. Jahrbuch f. 1895/96. 
Antwerpen. Bulletin de la Sociötä Hoyale de g^ographie d'Anvers. 

T. 20. 189B/96 fasc. 3. 4. 
Athen, ü/^^iji/a. 2}&yyQa^^a neQLodixbv %rfi iv ^jid^aig ^ExiötruiovL- 

x^g 'EtMQeiag. T. 8. 1896. 

— Mittheilungen des Kaiserl. deutschen archaeologischen Instituts. 
Athenische Abtheilung. Bd. 21. Heft 2. 1896. 

Augsburg. Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben und 

Neuburg. Jahrg. 22. 1895. 
Baltimore. Johns Hopkins University Circulars. Vol. 15 No. 123 

—127. 1896. 

— American Journal of Mathematics. Publ. under the auspices 
of the Johns Hopkins University. Vol. 16. No. 4. 1894. — 
Vol. 17. 1895. — Vol. 18. No. 1—2. 1896. 

— Johns Hopkins University Studies. 12. Series No. 8 — 12. 1894. 
— 13. Series No. 1—12. 1895. - 14. Series No. 1—7. 1896. 

Basel. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. 

11. Bd. 2. H. 1996. 
Batavia. Notulen van de Algemeene en Bestuurs - Vergaderingen 

van het Bataviaasch Genootschap van Künsten en Wetenschap- 

pen. Deel 33. Afl. 3. 4. 1896. 

— Tijdschrift voor indische taal-, land- en volkenkunde uitgeg. 
door het Batav. Genootschap van Künsten en Weten^ch. Deel 38. 
Afl. 6. 1895. - Deel 39. Afl. 1—3. 1895—96. 

— Dagh-Begister gehouden int Casteel Batavia vant passerende 
daer ter plaetse als over geheel Nederlandts - India. Uitgeg. 
door het Batav. Genootschap van Künsten en Wetensch. van 
J. A. van der Chijs. A. 1666—67. (1895.) 

— Nederlandsch - Indisch Plakaatboek 1602—1811 dor J. A. van 
der Chijs. Uitgeg. door het Bat. G. v. K. e. W. Deel 14. 

. 1804— I8O81 (1895.) 

— Observations made at the Magnetical and Meteorological Obser- 
vatory at Batavia. Vol. 17. 1894. (1895.) 



30 Veneichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 

BataTia. Begenwaarnemingen in Nedeiiandsch Indie door J. P. 
van der Stok. Jaarg. 16. 1894. (1895.) 



— Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch-Indie. Uitgeg. door 
de Eoninkl. Natuurkundige Yereeniging in Nederlandsch-Indie. 
Deel 55 (= IX, 4) 1896. 

— Voordrachten No. 1. 1889. — Boekwerken 1896. — Sapplemen1> 
Catalogns (1883—1893) der Bibliothek van de K. Nataork. 
Yereeniging 1895. 

Bayreuth. Archiv f&r Geschichte and Alterthamsknnde von Ober- 
franken. Hrsg. V. d. histor. Verein for Oberfranken za Bay- 
reuth. Bd. 19. H. 3. 1895. 

— Katalog der Bücher und Manuscripte des histor. Vereins. 
1. Hälfte. 1896. 

— Quellen zur alten G-eschichte des Fürstenthums Bayreuth. Bd. 1. 
1895. 

Berkeley. TJniversity of California. Bulletin of the Departement 
of Geology. Vol. 1 No. 10. 11. 1895—96. 

— University of California. Bulletin of the Agricultural Experimen- 
tal Station. No. 104—109. Sacramento 1894/95. — Register of 
the University 1894/95. — Report of the Board of State Viti- 
cultural Commissioners. State Viticultural Commission. 2. ed. 
1881—1889/90 (1890). — 1891/92 (1892). — 1893/94 (1894) & 
App. 1894. 

— Directory of the Grape Growers, Wine Makers 1891. — Re- 
port of the Chief Executive Viticultural Officer to the Board 
of State Viticultural Commissioners y. 1881 (1882), y. 1882/3 & 
1883/4 (1884). — Biennial Report of the President of the Uni- 
versity. 1894. — Annual Report of the Secretary to the Board 
of Regents for the year ending 30. Jun. 1895. 

— Report of the Annual State Viticultural Convention. 6. 1888. 

— Philosophical Union. 52. Report. August 1895. 

— The Oaks of Berkeley and some of their insect inhabitants. 
By J. J. Rivers. 1887. 

Berlin. Abhandlungen der Eoenigl. Akademie der Wissenschaften 
zu B. aus d. J. 1895. 

— Sitzungsberichte der Eönigl. Preuß. Akad. der Wissensch. zu 
B. Jahrg. 1895 No. 39—53. — 1896 No. 1—39. 

— Acta Borussica. Denkmäler der Preuß. Staatsverwaltung im 
18. Jahrh. Getreidehandelspolitik. Bd. 1. 1896. 

— Politische Correspondenz Friedrichs des Großen. Bd. 22. 1896. 



VeneichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Dmokschriften, 31 

Berlin, Die Yenusdarchgänge 1874 und 1882. Bericht aber die 
deutschen Beobachtungen. Im Auftrage der Commission für die 
Beobachtung des Venus-Durchgangs hrsg. y. A. Auwers. Bd. 6. 
1896. 

— Eorrespondenzblatt des Gesammtvereins der deutschen Ge- 
schichts- und Alterthumsvereine. Jahrg. 44. 1896. 

— Mittheilungen der Gesellschaft fdr deutsche Erziehungs- und 
Schnlgeschichte. Jahrg. 6. H. 4. 1896. — Jahrg. 6. 1896. 

— Jahresbericht des Direktors des Königl. Geodätischen Instituts. 
1894/95 (1895). — 1895/96 (1896). 

— Mittheilungen des Vereins for die Geschichte Berlins. 1896. 
No. 1—6. 8-12. 

— Zeitschrift des Vereins für Volkskunde. Jahrg. 6. 1896. 

Bern. Jahrbuch für schweizerische Geschichte. Hrsg. auf Ver- 
anstaltung der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft 
der Schweiz. Bd. 21. Zürich 1896. 



— Bodenseekarte in zwei Blättern. Hrsg. von der Vollzugscom- 
mission im Auftrage der 5 Staaten Baden, Bayern, Oesterreich, 
Schweiz, Württemberg. Erstellt durch das Eidg. Topogr. Bureau 
in Bern. 1895. 

Bologna« Memorie della B*. Accademia delle scienze dell' Istituto 
di Bologna. Ser. 5. T. 4. 1896. 

Bonn« Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Bhein- 
lande. H. 99. 1896. 

Bordeaux« M^moires de la Sociätö des sciences physiques et na- 
turelles de Bordeaux. Ser. 4. T. 5 & App. 1896. 

— Commission m^t^orologique de la Gironde. Observations pluvio- 
m^triques et thermomötriques. 1893/94. 1894. 

Boston« Proceedings of the American Academy of Arts and 
Sciences. N. S. Vol. 22. 1894/95 (1895). 

— Memoirs read before the Boston Society of Natural History. 
Vol. 5 No. 1. 2. 1895. 

— Proceedings of the Boston Society of Natural History. Vol. 26. 
p. 4. 1894. — Vol. 27. p. 1-74. 1896. 

Brannsberg« Monumenta historiae Warmiensis. Bd. 6. 3. Abth. 
Bibliotheca Warmiensis. 6. Bogen 11—20. 1895. 



32 Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckschriften. 

Braunsberg. Zeitschrift für die Geschichte and Alterthumskunde 
Ermlands. Bd. 11. H. 2 (= G. R. H. 34). 1895. 

Bremen. Abhandlungen hrsg. vom Naturwissenschaftlichen Ver- 
eine zu Bremen. Bd. 13. H. 2—3. 1895. — Bd. 14. H. 1. 1896, 



— Bremisches Jahrbuch. Hrsg. von der historischen Gresellschaft 
des Künstlervereins. Bd. 18. 1896. 

Breslau. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vater- 
ländische Cultur. 73 f. 1895 (1896), Ergänzungs-H. 4. 1896. 

— Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Zeitschrift des Vereins 
für das Museum schlesischer Altertümer. Bd. 6 H. 4. 1896. — 
Bd. 7 H. 1. 1896. 

Brisbane. Proceedings of the Royal Society of Queensland. Vol. 11. 
P. 2. 1896. 

Bromberg. Jahrbuch der Historischen Gesellschaft für den Netze- 
distrikt zu Br. Jahrg. 1896. 

Brfinn. Bericht der Meteorologischen Commission des Natur- 
forschenden Vereines in Brunn über die Ergebnisse der meteoro- 
logischen Beobachtungen. 13. i. J. 1893 (1895). 

— Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brunn. Bd. 33. 
1894 (1895). 

Brüssel. Annuaire de TAcad^mie ßoy. des Sciences, des Lettres 
et des Beaux-Arts de Belgique. 62. Ann^e. 1896. 

— Bulletins de TAcad. Roy. des Sciences, des Lettres et des 
Beaux-Arts de Belgique. 65. Annöe. S^r. 3. T. 30. No. 9—12. 
1895. — 66. Ann^e. S^r. 3. T. 31. 32. No. 1-11. 1896. 



— Analecta Bollandiana. T. 15. 1896. 

— TJniversitö libre de Bruxelles. Rapport sur Tannöe acadömique. 
1895/96 (1896). — Statuts organiques de Tuniversitö et Pro- 
gramme des cours. 1896/97 (1896). 

— Institut international de Bibliographie. Bulletins. 1. Annöe. 
1895. N. 2—3. 1896. 

Budapest. Magyar Tudomdnyos Akad^miai Almanach polgdri 6s 
csiUagdszati naptdrral 1896-re (1896). 

— Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn 
mit Unterstützung der Ungarischen Akademie der Wissen- 
schaften und der Eönigl. Ungarischen Naturwissenschaftlichen 
Gesellschaft redig. V. J. Fröhlich. Bd. 13. 1895. I.Hälfte. 
(1896.) 



VerzeichniB der im Jahre 1896 eiagegangenen Druckschriften. 33 

Budapest. Eml^kek. Török-Magyarkori Törtönelmi. 2. Osztaly: 
Irök. Török Tortönetirök. 2. kötet 1896. 

— Ertekezösek a Magyar Tadomdn. Akad^m. nyelv-ös sz^ptudo- 
mdnyi osztdlya koreböl. Kötet 16. szäm 6. 7. 1895. 

— Ertekez^sek a bölcsöszeti tudomdnyok kör^böl. Eötet 3. szäm 3. 
1896. 

— Ertekez^sek a tdrsadalmi tadomdnyok köreböl. Kiadja a Magyar 
Tudom. Akad^m. Kötet 11. szäm 11. 1896. 

— Ertekez^sek a tört^nelmi tudomdnyok köreböl. Kiadja a Magyar 
Tadom. Akad. Kötet 16. szdm 7. 1896. 

— Archaeologiai Ertesitö. A Magyar Tudom. Akad. arch. bizott- 
sdgdnak es, az orsz. r^g^szeti s. emb. tdrsulatnak közlönye, szer- 
keszti Hampel Jozsef. Uj folyam Kötet 15. szdm 4 — 5. 1896. — 
Kötet 16. szdm 1-2. 1896. 

— Mathematikai ^s termöszettudomdnyi Ertesitö. Kiadja a Magyar 
Tudom. Akad. Kötet 13. füz. 3/5. 1896. — Kötet 14. füz. 1/2. 
1896. 

— Archaeologiai Közlem^nyek hazai müemlökek ismeret^nek elö- 
mozditdsdra. Kiadja a Magyar Tudom. Akad. Kötet 18—19. 
(= Uj folyam. Kötet 15—16). 1896. 

— Mathematikai ^s term^szettudomdnyi Közlem^nyek vonatkozölag 
a hazai viszonyokra. Kiadja a Magyar Tudom. Akad. Kötet 26, 
szdm 3, 4, 5. 1895. 

— Nyelvtudomdnyi Közlem^nyek kiadja a Magyar Tudom. Akad. 
Kötet 26. füz. 3, 4. 1895—96. — Kötet 26. fuz. 1, 2. 1896. 

— Mdtyds Kirdly levelei. A Magyar Tudom. Akad. tört^nehni 
bizottsagdnak gegbizdsabol közzöteszi Fraknöi Yilmos. Külügyi 
osztdly. Kötet 2. 1480—1490. 1895. 

— Megyei Monografidk . • . szerkeszti Körösi Jözsef. Kötet 1. 2. 
1891-1895. 

— Monumenta Hungariae historica. Magyar tört^nelmi Eml^kek 
kiadja a Magyar Tudom. Akad. törtönelmi bizottsdga I. Osztdly. 
Monumenta comitialia regni Transsylvanicae. Kötet 18. (1683 — 
1686). 1895. — 2. Osztdly. Irök. Kötet 34. 1895. 

— Monumenta Hungariae juridica- historica. Corpus statutorum. 
T. 4. P. 1. 1896. 

— Lexicon linguae Votjacicae. A Votjdk nyelv Szötdra irta Mun- 
käcsi Bemat. Füzet 4 (Bogen 31-53). 1896. 

— A Magyar tudomdnyos akad. kiaddsdban megjelent Munkdk es 
folyöiratok czimjegyz^ke. 1831—1895. 1896. 

— Ungarische Revue. Mit Unterstützung der Ungarischen Aka- 
demie der Wissenschaften. Jahrg. 15. H. 8—10. 1895. 

Nachriehton; gMchAfil. Mittheilangen 1897. 3 



84 VerzeicbnlB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften. 

Budapest. Rapport sur les travaux de TAcad. Hongroise des 
Sciences en 1895. 1896. 

— Regi Magyar Költök Tdra. Kötet 6. 1896. 

— Jahresbericht der Königl. ungarischen Geologischen Anstalt f. 
1893 (1895). 

— Földtani Kozlöny. Greologische Mittheilungen. Zeitschrift der 
Ungar. Geolog. Gesellschaft. Kötet 25. füz. 6—12. 1896. — 
Kötet 26, füz. 1—10. 1896. 

Buenos Aires. Anales del Museo publice. T. 4. (= 2. Ser. T. 1). 1895. 



— Anales de la Oficina meteorol6gica Argentina. T. 10. 1896. 



— Anales de la Sociedad Cientifica Argentina. T. 40—41, 1895/96.— 
T. 42 Entr. 1-5. 1896. 

— Bulletin mensuel de statistique municipale de la ville de Buenos 
Aires. Ann^e 10. No. 5. 9. 1896. 

Bukarest. Academia Romäna: B. Fetricelcu Hasden, Etymolo- 
gicum Magnum Romaniae. Dictionarul libri istorica si poporane 
a Romänilor lucrat dupl dorinta ^i cu cheltuiöla M. S. Regelui 
Carol. I. Tomul3. fasc. 3 — 4. 1896. — N. Manolesen, Igiena 
teranului Roman. 1895. — Gh. Crainiceanu, Igiena tSranului 
Roman. 1895. 

— Analele Academiei Romane. Fartea administrativä ^i desbaterile. 
Ser. 2 T. 17. (1895). 

— Memoriile sectiunei scientifica. Ser. 2. T. 16. 1894/95 (1895). 

— Memoriile sectunii istorice. T. 15. 16. 17. 1895/96. 

— Lege, Statute regulamente si decisiune. 1896. 

Calcutta. Bibliotheca Indica : a Collection of Oriental Works publ. 
by the Asiatic Society of Bengal. N. S. 860—879. 1895 und 1896. 

— Memoirs of the Geological Survey of India. Vol. 27. P. 1. 1896. 

— Paläontologia Indica. Ser. 13. Vol. 2. P. 1. 1895. — Ser. 15. 
Vol. 2. P. 2. 1895. 

— Records of the Geological Survey of India. Vol. 29. 1896. 

— Catalogue of the Persian Bookes and Manuscripts in the Library 
of the Asiatic Society of Bengal. Compiled by Maulavi Mirza 
Ashraf AU. Fasc. 3. 1895. 

Cambridge. Proceedings of the Cambridge Philosophical Society, 
Vol. 9. p. 1—3. 1896. 

— Annual Report of the Library Syndicate. 42. for 1895 (1896). 

— Transactions of the Cambridge Philosophical Society. Vol. 16. 
P. 1. 1896. 



VerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangeneii Dracksclirifteii. 35 

Cambridge, Mass. Bnlletin of the Maseum of Comparative Zoology 
at Harvard CoUege. Vol. 29. 1896. — Vol. 30. No. 1-2. 1896. 

— Memoirs of the Maseum of Comparative Zoology at Harvard 
College. Vol. 19. No. 1. 1896. 

— Annnal Report of the Corator of the Maseum of Comparative 
Zoology at Harvard College to the president and fellows of Har- 
vard College for 1894—95. (1895.) 

— Harvard Oriental Series. Vol. 3. 1896. 

Capstadt. Report on the geodetic Survey of South Africa execu- 
ted by in the years 1883—92, under the direction of David 
Gill. 1896. 

CasseK Abhandlungen und Bericht des Vereins für Naturkunde 
zu C. 41. 1895/96. (1896.) 

Catania. Annuario scolastico. R. Universitä degli studi. 1895/96. 

Charkow. Annales de rUniversitä Impär. de Ch. 3amicRH 
HfinepaMopCRaro ynrBepciTeTa. 1895. 4. — 1896. 1—3. 

Charlottenburg. Die Thätigkeit der Physikalisch -Technischen 
Reichsanstalt in der Zeit vom 1. April 1895 bis 1. Februar 1896. 
(S.-A.) Berlin 1896. 

Chemnitz. Deutsches meteorologisches Jahrbuch. 1895. = Jahr- 
buch d. Sächsischen Meteorol. Instituts. Jahrg. 13. 1865. 

Cherbonrg. M^moires de la Sociät^ nationale des sciences naturelles 
et math6matiques. T. 29. (= 3. S6r. T. 9) 1892—95. (1896.) 

Chicago* Bulletin of the Chicago Academy of Sciences. Vol. 2. 
No. 2. 1895. 

— Annual Report of the Chicago Academy of Sciences. 38. y. 
1895. (1896.) 

— The Open Court. Vol. 9. No. 50-52. — Vol. 10. No. 1— 46. 1896. 

— The Monist. A quarterly magazine. Vol. 6. No. 2 — 4. 1896. — 
Vol. 7. No. 1—2. 1896. 

Christtania. Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet i Christiania. 
1894. (1895.) 

— Oversigt over Videnskabs-Selskabets Minder i 1894. (1895.) 

— Skrifter udgivne af Videnskabs-Selskabet. 1894. Math.-Naturw. 
Cl. No. 1—6. — Histor.-filos. Cl. No. 1—4. 

Chnr« Jahresbericht der Historisch -Antiquarischen Gesellschaft 
von Graubänden. 25. Jahrg. 1895. 

— Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens. 
N. F. Bd. 39. 1895/96. (1896.) 

— Beilage zu Bd. 39: Eblin, Waldreste des Averser Oberthaies. 
Bern 1896. 

3* 



36 Verzeichnis der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 

Cordoba. Boletin de la Academia Nacional de Ciencias en Cör- 
deba. T. 14. Entr. 3. 4. Buenos Aires. 1895—96. 

Danzlg« Schriften der Natarforschenden Gesellschaft in Danzig. 
Bd. 9. H. 1. 1896. 

Dorpat. Acta et commentationes imp. universit. Jurjevensis (olim 
Dorpat). 1896, 1—4. 

Dortmimd. Dortmunder Finanz- und Steuerwesen. Bearb. v. 
Karl Rubel. Bd. 1. 1892. 

Dresden. Neues Archiv f. Sächsische Geschichte und Altertums- 
kunde. Bd. 17. 1896. 

— Jahresbericht des Königlich Sachs. Alterthums -Vereins über 
das 71, Vereinsjahr 1895/96. (1896.) 

— Dresdener Geschichtsblätter. Hrsg. v. Verein für Geschichte 
Dresdens. Jahrg. 2. 1896. — Tit. u. Reg. zu Bd. 1. (= Jg. 1—4). 

— Mittheilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. H. 12 — 14. 
1896. 

— Jahresbericht des Vereins für Erdkunde. 25. 1896. 
Dublin. Proceedings of the R. Irish Academy. Ser. 3. Vol. 3. 

No. 4-5. 1895-96. 

— List of the Members. 1895. 1896. 

— Transactions of the R. Irish Academy. Vol. 30. p. 15 — 20. 
1895- 1896. 

— The Scientific Proceedings of the R. Dublin Society. Vol. 8. 
P. 3. 4. 1894-95. 

— The Scientific Transactions of the R. Dublin Society. Ser. 2 
Vol. 5. P. 5-12. 1895—96. — Vol. 6. P. 1. 1896. 

Dflrkhelm a. d. Hart. Mitteilungen der PoUichia. No. 8—9 = 

Jahresbericht. No. 52—53. 1894—95. 
Dflsseidorf. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch 

des Düsseldorfer Geschichts- Vereins. Bd. 10. 1895. 
Edinburgh. Proceedings of the Edinburg Mathematical Society. 

Vol. 14. 1895-96. 

— Proceedings of the R. Physical Society of Edinburgh. Vol. 13. 
1895/96. 

— Proceedings of the R. Society of Edinburgh. Vol. 20. 1896. 

— Transactions of the R. Society of Edinburgh. Vol. 37. P. 3. 4. 
1895. — Vol. 38. P. 1. 2. 1896. 

Eichstädt. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstädt. Jahrg. 

10. (1896.) 
Elsenberg. Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden 

Vereins zu Eisenberg. H. 11. 1896. — H. 12. 1897. 



VerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 37 

Elberfeld. Zeitschrift des Bergischen Geschicbtsvereins. Bd. 31. 
N. F. 21. 1895. 

Emden. Jahresbericht der Naturforschenden Gresellschaft i. E. 
80. 1894/95. (1896.) 

Erftirt. Jahrbücher der Königl. Akademie gemeinnütziger Wissen- 
schaften zu E. N. F. Heft 22. 1896. 



— Mittheilungen des Vereins für die Geschichte und Alterthums- 
kunde von E. H. 17. 1895. 

Erlangen. Sitzungsberichte der Physikalisch-Medicinischen Socie- 

tät in E. Heft 27. München 1895. 
Florenz. Biblioteca Kazionale Centrale di Firenze. BoUettino 

delle pubblicazione italiane ricevute per diritto di stampa. 1895. 

No. 240. — 1896. No. 241-263. 

— Pubblicazioni del ß. Istituto di studi superiori praticie di per- 
fezionamento in Firenze. 

Sez. di filosofia e di filologia: A. Faggi, La filosofia deir 
inconsciente metafisica e morale. 1890. 

— C. Martinati, Notizie storico-biografiche intorno al 
conte Baldassare Castiglione. 1890. 

Sez. di medicina e cbirurg.: A. Minuti, Sul liehen vosso. 
1891. 

— Gr. Fellizzan, Archivio dil anatomia normale e pato- 
logia. Vol. 5. fasc. 1. 2. 1889-90. 

Sez. di scienze fisiche e natur: V. Marchi, Suir origine 
e decorso dei peduncoli cerebellari. 1891. 

— G. Ristori, Sopra i resti di un coccodrillo scoperti 
nelle lignite mioceniche di Montebamboli. 1890. 

Frankfurt a. M. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. 
Hrsg. von dem Vereine für Geschichte und Alterthumskunde 
zu Frankfurt a. M. 3. Folge. Bd. 5. 1886. 

— Jahresbericht des Physikalischen Vereins zu Fr. a. M. für 
1894/95. (1896.) 

Franenfeld. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte. 
Hrsg. vom Histor. Vereine des Kantons Thurgau. H. 35. 1895. 

Freibnrg LB. Freiburger DiScesan- Archiv. Organ des kirchlich- 
historischen Vereins für Geschichte, Alterthumskunde und christ- 
liche Kunst der Erzdiöcese Freiburg. 25. Bd. 1896. 

Oenf. Documents par servir k l'histoire de TUniversitä de Gen^ve. 
4. 1896. 

— M^moires et documents publ. par la Sociötä d'Histoire et 
d'Archfeologie de Gen&ve. Ser. 2. T. 4. 1896. 



38 VendehniA der im Jalire 1896 dng^MigaMa DrwAirliTiftfn. 

6enf. 35 Thesen der Universität Genf! 1896. 
OlesseD. Mitteilungen des Oberhessischen Greschichtsyereins. N. F. 
6. Bd. 1896. 

Olams. Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 

Heft 32. 1897. 
GSrlltz. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. 72. H. 1. 1896. 

— Festschrift zum 560. Gedenktage des Oberlausitzer Sechsstadte- 
bündnisses 1896. Th. 1. 2. 1896. 

^s Onrenliage. Bijdragen tot de taal- land- en volkenkunde yan 
Nederlandsch-Indie uitgeg. door het Koninkl. Instituut voor de 
Taal- Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Lidie. Vol- 
greeks 6. Deel 2. 1896. — Deel 3. Afl. 1. 1896. 

Onz. Beiträge zur Kunde steiermarkischer Geschichtsquellen. 
Hrsg. vom Historischen Vereine für Steiermark. Jahrg. 27. 18%. 

— Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steier- 
mark. Heft 32. Jahrg. 1895. (18%.) 

Grelfbwald« Jahresbericht der Rug.-Fom. Abth. d. Ges. f. Fommersche 

Geschichte. 55-58. 1893—18%. (1897.) 
Oaatemala. Memoria de estadistica de la Republica de Guatemala. 

1893. (1895.) 
Ouben. Niederlausitzer Mittheilungen. Zeitschrift der Nieder- 

lausitzer Gesellschaft fiir Anthropologie und Alterthumskunde. 

Bd. 4. H. 1—6. 1895—96. 
Haarlem. Archives du Musöe Teyler. Ser. 2. VoL 5. P. 1, 2. 

1896. 

— Archives n^erlandaises des sciences exactes et naturelles publ. 
par la Soci^t^ Hollandaise des Sciences k Harlem. T. 30. 
Livr. 1-3. 1896. 

Hallfax. Froceedings and transactions of the Nova Scotian Insti- 
tute of Natural Science. Vol. 8 = Ser. 2. 1893/94. Vol. 1 
p. 4 (1895). — Vol. 9 = Ser. 2. 1894/95. Vol. 2 p. 1 (18%). 

Halle. Leopoldina. Amtliches Organ der EaiserL Leopoldino- 
Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft 31 
No. 23—24. 1895. — Heft 32 No. 1—11. 1896. 

— Verhandlungen der Kaiserl. Leopoldinisch- Carolinischen Deut- 
schen Akademie der Naturforscher. Nova acta acad. caesar. 
Leopold - Carol. German. naturae Curiosorum. Bd. 61 — 64. 
1894—1895. 

— Grulich, 0., Katalog der Bibliothek der K. L.-C. Akad. Bd. 2. 
H. 2 (= Lief. 5). 1894. - Bd. 2. H. 3 (= Lief. 6). 1895. 



VeneidmiB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 39 

Halle. Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes. Hrsg. v. 
d. Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd. 10. No. 3. 1896. 

— Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd. 49. 
H. 4. Leipzig 1895. — Bd. 50. H. 1—3. Ebend. 1896. 

— Zeitschrift für Naturwissenschaften. I. A. des Naturwissen- 
schaft!. Vereines für Sachsen und Thüringen hrsg. von 0. Lü- 
decke. 5. Folge. Bd. 6 (= 68) H. 3-6. Leipzig 1896—1896. — 
Bd. 7 (= 69) H. 1—2. Ebend. 1896. 

Hambarg. Mittheilungen der Mathematischen Gesellschaft in Ham- 
burg. Bd. 3. H. 6. 1896. 

— Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. 17. Jahrg. 
1895. 

— Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Bd. 10. 
H. 1. 1896. 

— Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Ham- 
burg. 3. Folge. Bd. 3. 1895. (1896.) 

— Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften , hrsg. 
vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 14. Bd. 1896. 

— Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unter- 
haltung zu H. Bd. 9. 1894-95. (1896.) 

Heidelberg. Neue Heidelberger Jahrbücher hrsg. vom Historisch- 
Philosophischen Verein zu Heidelberg. Jahrg. 6. 1896. 

Helsingfors. Öfversigt af Finska Vetenskaps-Societetens Förhand- 
lingar. 37. 1894/95. (1895.) 

— Acta societatis pro fauna et flora Fennica. Vol. 5. P. 3. 
Vol. 9. 10. 12. 1893—95. 

— Bulletin de la commission g^ologique de la Finlande. 1 — 5. 
1895/96. 

— Finlands geologiska Undersökning. Beskrifning tili Kartbladen. 
No. 27. [Text u. Karten.] 1895/96. 

— Herbarium musei Fennici. 2. ed. 2. Musci 1894. (1896.) 

— Vetinskapliga Meddelanden af geogrsifiska foreningen i Finland. 
2. 1894—1895. — 3. 1896. 

— Meddelanden af Societas pro fauna et flora Fennica. Haftet 
19—21. 1893—95. 

— Observations m^t^orologiques publikes par la Soci^t^ des Sciences 
de Finlande. T. suppl. 1881—1890. (1896.) 

— Observations publikes par l'Institut M^t^orologique Central de 
la Soci^t^ des Sqieuces de Finlande. Vol. 13 livr. 1. Obser- 



40 Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Druckscbriften. 

vations en 1894 (1895). — Vol. 14 livr. 1. Observations en 
1895 (1896). 
Hermannstadt. Jahresbericht des Vereins für siebenbürgische 
Landeskunde für 1895/96. (1896.) 

— Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. N, F. 
Bd. 27. H. 1. 1896. 

Hohenleaben. Jahresbericht des Vogtländischen Altertumsforschen- 
den Vereins zu Hohenleuben. 66—66. (und 18 — 19. Jahres- 
bericht zu Schleiz). 1896. 

Karlsrahe. 13 Schriften der Technischen Hochschule zu Karls- 
ruhe. 1896. 

— Veröffentlichungen der Großherzogl. Sternwarte zu Karlsruhe. 
Hrsg. von Dr. W. Valentin er. Heft 5. 1896. 

Kasan. Bulletin de la Sociätä Physico - Math^matique de Kasan. 
Ser. 2. T. 5. No. 3. 4. 1896. 

Kempten* Allgäuer Geschichtsfreund. Zwanglose Mittheilungen, 
hrsg. vom Allgäuer Alterthums-Verein. Jahrg. 8. 1895. 

Kiel. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig -Holstein -Lauen- 
burgische Geschichte. Bd. 25. 1895. 



— Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen, hrsg. von der Kom- 
mission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen 
Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland. 
N.F. 1. Bd. 2. Heft. Kiel und Leipzig 1896. 

Klagenfiirt. Carinthia I. Mittheilungen des Geschichtsvereins für 
Kärnten. 85. Jahrg. 1895. — 86. Jahrg. 1896. 

— Jahresbericht des Geschichtsvereins für Kärnten f. 1894. (1895). 
f. 1895 (1896). — Festschrift zum hundertjährigen Geburtstage 
Gottliebs Freih. v, Ankershofen und zur fünfzigjährigen Jubel- 
feier des Geschichtsvereins 1896. 

Klansenbarg. l^rtesitö az £rdälyi Muzeum-egylet orvos-term^- 

szettudomänyi szakosztdlydböl. Evfolyam 20, I. füz. 3. 1896; 

n. fdz. 3. 1896. :fevfolyam 21, I. füz. 1. 1896; H. füz. 1. 1896; 

m. füz. 1. 1896. 
KSln. Annalen d. histor. Vereins für den Niederrhein. Bd. 60. 

Abth. 1. 1895. — Bd. 61. 1895. 
Königsberg 1. Pr. Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft 

Prussia. Heft 20 für 1895/96. (1896.) 



Schriften der Physikalisch-Oekonomischen Gesellschaft zu Königs- 
berg i. Pr. Jahrg. 36. 1895. (1896.) 



YeneichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften. 41 

Kopenhagen. Oversigt over det Eong. Danske Yidenskabernes 
Selskabs Forhandlinger og dets Medlemmers Arbejder. i Aaret 
1895 No. 3. 4. — 1896. No. 1-5. 

— Det Kong. Danske Vidensk. Selskabs Skrifter. Naturvidensk. 
og math. Afdeling. 6. R. Bd. 8 H. 2. 1896. 

— Eegesta diplomatica historiae Daoiae cura societatis regiae 
scientiarum Danicae [= Chronologisk Fortegnelse over hidtit 
toykte diplomer og andre brevskaber til oplysning af den danske 
Historie]. T. 1. H. 3 (1574-1607). 1895. 

Krakaa. Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakau. 
1895 No. 9. — 1896 No. 1-8. 

— Wydawnictwo Komisyi fizyograficznej Akadem. Umiej^tn. Atlas 
geologiczny Galicyi. Ze986yt. 5. Tekst i Kart. 1895. 

— Materyacy antropologiczno - archeologiezne - etnograficzne wyda- 
wane staraniem Komisyi antropologieznej Akademii umicj^tnosci. 
T. 1. 1896. 

— Monumenta medii aevi historica res gestas Poloniae illustrantia. 
Pomniki dziejowe wiekow srednich do objasnienia rzeczy polskich 
stuz^ce. T. 15. 1896. 

— Rocznik zarzjjdu Akademii Umiej^tnosci w Krakowie. Rok 
1894/95 (1895). 

— Rosprawy Akademie Umiej^tnosci. Wydziat filol. Ser. 2. 
T. 7-9. 1894-95. 1894. — Wydziat histor.-filozof. Ser. 2. 
T. 7. 1895. - Wydziat mat.-przyrod. Ser. 2. T. 8. 9. 1896. 

— Sprawozdania Komisjd do badania historyi sztuki w Polsce. 
T. 5. No. 4. 1896. 

— Sprawozdania Komisyi Fiziograficznej obejmujsjce poglad na 
czynnosci dokonane w cisjgu roku. T. 30. 1896. 

— Biblioteka pisarzöw polskich. T. 31. 1896. 

— Balzer, Oswald, Genealogia Piastow. 1895. 

— Pinkel, L., Bibliografia historyi Polskiej. Wspötnic z Henry- 
kiem Sawczynskiem i czenkami Kötka histor. ucznego Univer- 
sytetu twow. Cz(jsc. 2. Zeszyt. 2. 1896. 

Laibach. Izvestja muzejskega drustva z Kranjsko. Letnik 5. 
Sei 1-6. 1895. 

— Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. 8. 1895. 
Landshat. Verhandlungen des Historischen Vereins für Nieder- 
bayern. Bd. 32. 1896. 

Lawrence. The Kansas University Quarterly. Vol. 6. No. 1. 1896. 
Leiden. Handelingen en Mededeelingen van de Maatschappij der 

Nederlandsche Letterkunde te Leiden. 1894/95 (1895). — 1895/96 

(1896). 



42 TerseichniB der Im Jahre 1896 eingegangenen Draokschriften. 

Leiden. Tijdschrift voor nederlandsche taal- an letterkande nitg. 
vanwege de Maatschappij der Nederl. Letterkande to Leiden. 
Deel 15. (= N. Recks 6.) 1896. 

— Flora Batava. Afbeelding en beschrijving van Nederlandsehe 
Gewassen. Aangevangen door Jan Kops voortgezet door E. 
W. vanEeden. Afl. 311— 314. 1896. 



— Yerslag van den staat der sterrenwacht te Leiden, uitgebr. 
door H. G. van de Lande Bakhuyzen. 1894—1896. (1896). 

Leipzig. Yierteljabrsschrift der Astronomischen Gesellschaft. 30. 
Jahrg. H. 4. 1896. — Generalregister der Jahrg. 1—25 von 
A. V. Tillo. Suppl.-H. zu Jahrg. 29. 1895. 

— Abhandlangen des Königl. Sachs. Meteorologischen Listitates. 
Heft 1. 1896. 

— Abhandlangen der philolog.-histor. Classe der Königl. Sächsischen 
Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. 17. No. 1—5. 1896. 

— Abhandlungen der mathemat-phys. Classe. Bd. 23. No. 1 — 5. 
1896. 

— Berichte über die Verhandlungen der Königl. Sachs. Gesell- 
schaft der Wissenschaften zu Leipzig. Philolog.-histor. Cl. 
Bd. 47. 1895. H. 3. 4. 1895. - Bd. 48. 1896. H. 1. 1896. — 
Mathemat.-phys. Cl. Bd. 47. 1895. — Bd. 48. H. 1-3. 1896. 

— Zur 50. Jubelfeier der Königl. Sachs. Ges. d. Wiss. am 1. Juli 
1896. Beden und Register. 

— Freisschriften gekrönt und hrsg. v. d. Fürstlich Jablonowski- 
schen Gesellschaft zu Leipzig. No. 30—33. 1895—96. 

Leisnig. Mittheilungen des Geschichts- und Alterthums -Vereins 

zu Leisnig. H. 10. 1896. 
Lincoln. University of Nebraska. Bulletin of the Agricultural 

Experiment Station of Nebraska. No. 44—45. Art. 3. 4. 1896. 
Lissabon. Real observatorio astronomico. Observations m^ridiennes 

de la planete Mars pendant l'opposition de 1892. 1895. 
Xlrerpool. Proceedings of the literary and philosophical Society 

of Liverpool. 85. Session. 1895—96. No. 50. 1896. 
London. Proceedings of the Royal Society of London. VoL 59. 

1896. — Vol. 60 No. 359—364. 1896. 

— Philosophical Transactions of the Royal Society of London. 
Vol. 186 for 1895. A. B. 1896. — EeUows of the R. S. 1895. 

— Catalogue of scientific papers. Compiled by the Roy. Soc. of 
London, Vol. 11. 1896. 



VerMiohniB der im Jahre 1896 eingegangenen Drnckschriften. 43 

London. Journal of the Aaiatic Society of Great Britain & Ire- 
land. 1896. April (1896). 

— MontUy Notices of the Boy. Astronomical Society, containing 
papera , abstracts of papers and reports of the proceedings of 
the Society. Vol. 66. No. 2—6, 8-10. 1896. - Vol. 57. No. 1. 
1896. 

— Memoirs of the Boy. Astronomical Society. Vol. 61. 1892 — 95. 

1895. 

— The Jonmal of the Linnean Society. Botany : Vol. 30. No. 211 

1896. — Vol. 31. No. 212—217. 1896. — Zoology : Vol. 25. No. 
161-162. 1896. — Ind. to Voll. 1-21. ib. 1896. 

— Proceedings of the Linnean Soc. of London. Session from Nov. 
1894 to June 1895. (1896.) 

— List of the Linnean Soc. 1896/96. (1895.) 

— Transactions of the Linnean Soc. of London. Botany: Vol. 5. 
P. 2. 1896. — Zoology: Vol. 6. P. 4. 5. 1896. 



— Proceedings of the London Mathematical Society. Vol. 26. No. 
528-534. 1895. — Vol. 27. No. 535—568. 1895-96. 

— List of members of the L. M. S. 12th Nov. 1896. 32 Sess. 
1895—96. (1896). 

— Journal of the Boy. Microscopical Society for 1895, p. 6. — 
for 1896, p. 1—5. 

— Proceedings of the Physical Society of London. Vol. 13. P. 13 
(No. 63). 1896. 

— Proceedings of the general meeting for scientific business of 
the Zoological Society of London. 1895. p. 3,4. — 1896. p. 1— 3. 

— Transactions of the Zoolog. Soc. of London. Vol. 13. P. 11. 
1895. — Vol. 14. P. 1. 2. 1896. 

— List of the Vertebrated Animals ... in the gardens of the 
Zoolog. Soc. 9. ed. 1896. 

Lflttlch. Annales de la Soci^tä G-^ologique de Belgiqne. T. 23. 

Livr. 1, 2. 1895/96. 
Land. Acta Universitatis Lundensis. Lunds Universitets Ars- 

skrift. T. 31. Afd. 1. 2. 1895. 

— Sveriges ofPentliga bibliotek. Stockholm, üpsala, Lnnd, Göte- 
borg. Accessions - Katalog. — Utgifven af Kongl. Biblioteket 
genom. £. W. Dahlgren. 10. Stockholm 1895. 



44: Yerseichnifi der im Jahre 1896 eingegangenen Druckscliriften. 

Luxemburg. Publications de Tlnstitat Eoyal Grand -Dacal de 
Luxembourg. Section des sciences naturelles et mathematiques- 
T. 24. 1896. 

Luzem. Der Geschiclitsfreund. Mittheilangen des Historischen 
Vereins der fünf Orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden und 
Zug. Bd. 51. Stans 1896. 

Lyon. M^moires de rAcad^mie des Sciences, Beiles - Lettres et 
Arts de Lyon. Sciences et Lettres. 3. Ser. T. 3. 1895. 

— Annales de la Sociöt^ d'Agriculture, Histoire naturelle et Arts 
utiles de Lyon. Ser. 7. T. 2. 3. 1895-96. 

— Annales de la Sociötö Linn^enne de Lyon. N. S. T. 41—42. 
1894—1895. 

Madison. Wisc. Publications of the Washbum Observatory of the 
University of Wisconsin. Vol. 9. P. 1. 2. 1896. 

— Transactions of the Wisconsin Academy of Sciences. Vol. 10. 
1894-95. 

Madras. Madras G-ovemment Museum. Bulletin No. 4. 1896. — 

Public. 814/815. Aug. 1896. 
Malland. Memorie dell R. Istituto Lombarde di scienze e lottere. 

Classe di lottere e scienze mor. e. stör. Vol. 20. (Ser. 3, 11) 

fasc. 2. 3. 1896. — Classe die scienze matem. e. natur. Vol. 17. 

fasc. 5. 6. 1896. — Vol. 18. fasc. 1. 1896. 

— R. Istituto Lombarde di scienze e lottere. Rendiconti. Vol. 28. 
1896. 

Manchester. Memoirs and Proceedings of the Manchester Literary 
and Philosophical Society. Ser. 4. Vol. 10. 1895—96. — Vol. 11. 
P. 1. 1896-97. 

— Complet List of the Members & Officers from 1781-1896. 1896. 
Marseille. Annales de la Facultä des Sciences de Marseille publikes 

sous les auspices de la municipalitä. T. 4. fasc. 4. 1896. — 
T. 5. 1896. — T. 6. fasc. 1—3, 1896. — T. 7. 1896. 



— Annales de Tlnstitut botanico - g^ologique colonial de Marseille 

publ. sous la direction de Prof. Ed. He ekel. 1. S^r. 3. Ann^e. 

Vol. 2. Lüle 1895. 
Meiningen. Schriften des Vereins für Meiningische Geschichte 

und Landeskunde. Heft 20—22. 1896. 
Meissen. Mittheilungen des Vereins fär Geschichte der Stadt 

Meißen. Bd. 4. Heft 2. 1896. 



Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 45 

Melbonnie. Ulustrated official Handbook to the Aquarium Museum 
& Ficture Salon. Compiled by James E. Sherrard. Mel- 
bourne (1896). 

Merldeii. Proceedings and transactions of the Scientific Association 
Meriden. Vol. 7. 1894—95. 

Metz. Jahr-Buch der G-esellschaft fiir lothringische Geschichte 
und Altertumskunde. Jahrg. 7. 1895. 

Mexico. Anuario de la Academia Mexicana de ciencias exactas 
fisicas y naturales. Anno 1. 1895. (1896.) 

— Anuario estadistico de la Bepublica Mexicana. Anno 2. 1894. 
No. 2. 1895. 

— Boletfn Mensual del Observatorio Meteorologico Central de 
Mexico. Juli— Aug. 1896. — Oct. 1896. 

Mllwankee. Annual Eeport of the Board of Trustees of the public 
museum of the city of Milwaukee. 13. 1894 — 95. 

Mlnneapolls, Mlnnes. Geological and Natural History Survey of 
Minnesota. Annual Report 21. 1893 (1894). — 22. 1894 (1895). 

MOlln 1. Lbg. Vaterländisches Archiv für das Herzogthum Lauen- 
burg. N. F. Bd. 8 (= Archiv des Vereins f. d. Geschichte 
des Herzogthums Lauenburg. Bd. 5). Heft 1. 1896. 

Moskau* MaTeHaTixecRy C6opHiR. Becueil mathämatique publik 
par la Soci^tö Math^matique de Moscou. T. 18. No. 4. 1896. — 
T. 19. No. 1. 1896. 

— Bulletin de la Sociötö Imperiale des Naturalistes de Moscou. 
Nouv. S6r. Ann^e 9. 1895. No. 3. 4. — Annöe 10. 1896. 
No. 1. 2. 

Mfinchcn. Abhandlungen der Königl. Bayerischen Akademie der 
Wissenschaften. Histor. Classe Bd. 21. Abth. 2. 1896. — 
Mathem.-physikal. Classe Bd. 19. Abth. 1. 1896. — Philos.- 
phüolog. Classe Bd. 20. Abth. 2. 1895. 

— Sitzungsberichte der K. B. Akad. der Wissensch. zu München. 
Philos.-philol. und histor. Classe 1895—1896. Heft 1. 2. — 
Math.-physik. Classe 1895. Heft 3. — 1896. Heft 1. 2. 

*- Bechmann, A. v., Der churbayerische Kanzler Alois Frei- 
herr von Kreiltmayr. Festrede geh. in der k. b. Akad. d. Wiss. 
zu München zur Feier ihres 137. Stiftungstages am 14. März 
1896. München 1896. 

— Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Hrsg. 
V. d. Historischen Verein für Oberbayem. München. Bd. 49. 
1895/96. 

— 56/57. Jahresbericht für 1893 und 1894. (1895.) 



46 Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 

Mflnchen. Monatsschrift des Historischen Vereins von Oberbayem. 

Jahrg. 4. No. 11-12. 1896, — Jahrg. 5. No. 1—12. 1896. 
Neapel. Eendiconto dell' Accademia delle science fisiche e mate- 

matiche (Sezione della Societä Beale di Napoli). Ser. 3. Vol. 1. 

fasc. 12. 1896. - Vol. 2. fasc. 1—11. 1896. 

— Bendiconto delle tomate e dei lavori delP Accademia di scienze 
morali e politiche. Anno 34. 1895. 

Neubarg &• D. Neaburger KoUektaneen-Blatt für die Geschichte 
Bayerns y insbesondere des ehemaligen Herzogtums Neuburg, 
hrsg. von dem Historischen Verein Neuburg a. D. 69. Jahrg. 
1895. 

New Hftren, Conneet. Journal of the American Oriental Society. 
New Haven. Vol. 17. 1896. 

— Report for the year 1896/96 presented by the Board of Mana- 
gers of the Observatory of Tale University to the president 
and fellows. 1896. 

— Transactions of the astronomical observatory of Yale Univer- 
sity. Vol. 1. P. 5. 1896. 

New York. Journal of the American GFeographical Society of New 
York. Vol. 27. No. 4. 1896. — Vol. 28. No. 1—3, 1896. 



— Bulletin of the American Mathematical Society. Ser. 2. Vol. 1. 
No.10. 1896. - Vol. 2. 1895-96. — Vol. 3. No.l— 3. 1896. 

— Papers published by the American Mathematical Society. Vol. 1. 
1896. 

Nfimberg. Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft zu 
Nürnberg. Bd. 10. Heft 4. 1896. 

— Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg 
flir 1895. 

— Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Jahrg. 1895. 

— Katalog der im Germanischen Museum vorhandenen zum Ab- 
drucke bestimmten geschnittenen Holzstöcke vom XV. — XVIII. 
Jahrhundert. Atlas zum 2, Th. 17. und 18. Jahrh. 1896. 

— Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. Jahrg. 
1895. 

Odessa. SanHCRH MaTeMaiVBecaro 0T6trBeHrA HoBopccrflcRoro 
06ii^ecTBa EcTecTBOHcnuTaTeJcfi ( — Memoires de la section 
math^matique de la Sociät^ des naturalistes de lä Nouvelle — 
Russie). T. 17. 1896. 

Osnabrftek. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Landes- 
kunde von Osnabrück. Bd. 20. 1895. 



VerzeichniB der im Jftfare 1896 eingegangenen Drucksclirifien. 47 

Ottawa, Can. GFeological Survey of Canada. Annual Report. New 
series. Vol. 7 & Maps. 1894. (1896.) 

— Contributions to Canadian palaeontology. Vol. 3 p. 1. 1895. 
Padna. Onoranze a Galileo Galilei nel terzo centenario dalla sna 

prelezione nelP Universita di Fadova. Dicembre 1892. Nar- 
razione e Documenti. Fadova 1896. 
Palermo. Annuario del circolo matematico. Anno 13. 1896. 

— Bendiconti del Circolo Matematico. T. 10. 1896. 

Paris. Travaux et Mömoires da Bureau international des Foids 
et Mesures publ. sous l'autoritö du Comitä intern, par le di- 
recteur du Bureau. T. 11, 1895. 

— Comitä international des Foids et Mesures. Froc&sverbaux des 
s^ances. 1894 (1895). 

— Journal de l'Ecole polytechnique publ. par le Conseil dln- 
struction de cet Etablissement. 2. Ser. Cah. 1. 1895. 



— Ministfere de Tlnstruction publique. Annales du Mus^e Guimet 
(Ser. in 4«). T. 27. Fase. 1. 1896. — (Ser. in 8®) Bibliothique 
d'Etudes. T. 5. 1895. 

— Annales du MusEe Guimet. Revue de Thistoire des religions 
publ. sous la direction de J. REville. Annäel6. 1895. T. 32. 
No. 2. 3. 

— Annuaire de l'observatoire municipal de Montsouris. Ann^e 
1896. Faris 1896. 

— Bulletin de la SociEtE Math^matique de France. T. 23, No. 9—10. 

1895. — T. 24 No. 1—7. 1896. 

Pavla. Annuario della R. Universitä di Favia. Anno scol. 1895/96. 

T, 23. No. 9-10. 1895. - T. 24. No. 1—7. 1896. 
Philadelphia. Annais of the American Academy of Folitical and 

Social Science. Vol. 7. No. 1-3. 1896. — Vol. 8. No. 1—3. 

1896. — Suppl. Vol. 7. No. 1-3. 1896. 



— Froceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. 
1895. p. 2. 3. — 1896. p. 1. 

— Froceedings of the American Fharmaceutical Association. Vol. 43. 
1895, 

— Alumni Report. Publ. by the Alumni Association of the Phila- 
delphia College of Pharmacy. Vol 32. No. 4—9. 1896. — 
Vol. 33. No. 1—3, 1896. 



48 YerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Drackschriften. 

Plilladclphla. Froceedings of the American Philosophical Society 
held ad Philadelphia for promoting useful knowledge. Vol. 34. 
No. 148—149. 1896. — Vol. 35. No. 150. 1896. 

— Transactions of the Amer. Philos. Soc. held at Philadelphia. 
New Ser. Vol. 18. P. 3. 1896. 



— Catalogue of the University of Pennsylvania. 1896/96. (1895.) 

— Publications of the University of Pennsylvania. Series in Phi- 
lology, Literature and Archaeology. Vol. 4. 1895. — Vol. 5. 
1896. 

— Translations and Reprints from the original sources of European 
History. Publ. by the Department of History of the Univer- 
sity of Pennsylvania. Vol. 2. No. 2—7. 1896. — Vol. 3. 
No. 1-2. 1896. 

— University of Pennsylvania. 192 kleine Schriften medic. u. 
naturwiss. Inhalts. S.-A. aus Zeitschriften. 

Pisa. Annali della ß. Scuola normale superiore di Pisa. Filosofia 
e filologia. Vol. 11. (18). 1896. 

— Annuario della R. University di Pisa. Per Tanno academ. 
1895/96 (1896). 

— Atti della Societa Toscana di science naturali residente in Pisa. 
Memorie. Vol. 14. 1895. Processi verbali. Vol. 9. S. 243— 
310. Vol. 10. S. 1-167. 1895—97. 

Plauen. Mittheilungen des Alterthumsvereins zu Plauen i. V. 11. 

1894/95 (1895). — 12. 1895/96 (1896). 
Portland. Proceedings of the Portland Society of Natural History. 

Vol. 2. P. 3. 1895. 
Posen. Boczniki towarzystwa przyjaciöt nauk PoznaiSskiego. T. 22. 

1896. 

— Sonder- Veröffentlichungen der Historischen Gesellschaft für die 
Provinz Posen. I. Stadtbuch von Posen. Bd. 1. hrsg. v. A. 
Warschauer. 1, 1. 2. 1892. — IL Knoop, Sagen und Er- 
zählungen aus der Provinz Posen. 1893. — III. Das Jahr 1793. 
Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Organisation 
Südpreußens. Hrsg. unter d. Red. v. Bodger Prümers. 1896. 

— Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen. 
Jahrg. 10. 1895. — Jahrg. 11. H. 1. 2. 1896. 

Potsdam. Jahresbericht des Direktors des £önigl. Geodätischen 
Instituts. 1895/95. Berlin 1896. 

— Veröffentlichung des Kgl. Preuß. Geodät. Instituts und Central- 
bureaus der Internat. Erdmessung. Bestimmung der Polhöhe 



VerzeichniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 49 

und der Intensität der Schwerkraft auf 22 Stationen von der 
Ostsee bei Kolberg bis zur Schneekoppe. Berlin 1896. 

Potsdftm. Verhandlungen der vom 25. Sept. bis 12. Okt. 1895 in 
Berlin abgehaltenen 11. allgemeinen Conferenz der Internatio- 
nalen Erdmessung. Th. 1. 2. Berlin 1896. 

Prag. Jahresbericht der Königl. Böhmischen Gesellschaft der 
Wissenschaften für 1895 (1896). 

— Sitzungsberichte der Königl. Böhmischen Gesellschaft der Wissen- 
schaften. Gl. f. Philosophie, Geschichte und Philologie. Jahrg. 
1895 (1896). — Math..naturw. Gl. Jahrg. 1896 (1896). 

— Beiträge zur deutsch-böhmischen Volkskunde. Hrsg. v. d. Ge- 
sellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft in Böhmen. 
Bd. 1. Heft 1. 2. 1896. 

— Bibliothek deutscher Schriftsteller aus Böhmen. Hrsg. im Auf- 
trage der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wiss., Kunst 
und Litteratur in Böhmen. Bd. 4. Prag, Wien, Leipzig 1896. — 
Bd. 5. 1896. 

— Erläuterungen zur geologischen Karte des Böhmischen Mittel- 
gebirges. Bearb. mit Unterstützung d. Gesellschaft zur Förde- 
rung deutscher Wiss., Kunst und Litteratur in Böhmen. Blatt 1. 
(Teschen) v. J. E. Hibsch. Wien 1896. 

— Forschungen zur Kunstgeschichte Böhmens. Veröffentlicht v. 
d. Gesellschaft zur Förderung deutscher Wiss., Kunst und Lit- 
teratur in Böhmen. 1896. 1. 2. 1896. 

— Mittheilung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wiss., 
Kunst und Litteratur in Böhmen. No, 5. 6. 1896. 

— Rechenschafts-Bericht, erstattet vom Vorstande der Gesellschaft 
zur Förderung deutscher Wiss., Kunst und Litteratur in Böhmen 
in der Vollversammlung am 14. Dec. 1895. 

— Eichard Batka, Altnordische Stoffe und Studien in Deutsch- 
land. 1. Abschnitt: von Gottfried Schütze bis Klopstock. Mit 
Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen- 
schaft in Böhmen. Bayreuth 1896. 

— W.J.Gerber, Die hebräischen Verba denominativa. Leipzig 
1896. 

— Wettstein, ß. v., Monographie der Gattung Ephrasia. Leip- 
zig 1896. 

— Abhandlungen des deutschen naturwiss.-medic. Vereins für Böh- 
men ;,Lotos«. Bd. 1. H. 1. 1896. 

— Bericht der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in 
Prag i. J. 1896 (1896). ' 

NMlurieliton; gMeh&ftl. MittheUimgeii 1897. 4 



50 Yerzeiclmifi der im Jabre 1896 eingegangenen Druckschriflten. 

Prag. Magnetische und meteorologische Beobachtungen an der 
K. K. Sternwarte zu Prag. 56. Jahrg. 1896. 

— Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in 
Böhmen. 34. Jahrg. 1896. 

Begensburg. Verhandlungen des Historischen Vereins von Ober- 
pfalz und Regensburg. Bd. 48 (N. F. 40). 1896. 

Som. Atti della R. Accademia dei Lincei. Rendiconto deir adu- 
nanza del 7 Giugno 1896. 

— Atti della R. Accademia dei Lincei. Rendiconti. Classe di 
scienze fisiche, matematiche e naturali. A. 292. 1895. Ser. 5. 
Vol. 4. Sem. 2. fasc. 12. — A. 293. 1896. Vol. 5. Sem. 1. 
(1896). Sem. 2. fasc. 1—10. (1896.) 

— Rendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe di scienze 
morali, storiche e filologiche. Ser. 5. Vol. 4. fasc. 11 — 12. 
1896. — Vol. 5. fasc. 1-10. 1896. 

— Atti della R. Accademia dei Lincei. Classe di scienze morali, 
storiche e filologiche. Parte 2. Notizie degli scavi. A. 292. 
1895. Vol. 3. Ott.-Dec. (1896.) — A. 293. 1896. Vol. 4. 
Gennajo-Oct. (1896). 

— Ministero di agricoltura, industria e commercie (Direzione gene- 
rale della Statistica). Statistica delle Biblioteche. P. 2. 1896. 

— Catalogo del museo Kirchnoriano pubbl. per cura del dir. Prof. 
Ettore de Ruggiers. P. 1. 1878. 1896. 

— Le Gallerie nazionali Italiane. Notizie e documenti. Per cura 
del Ministero della publica istruzione. A. 1894. (1896.) 

Rostock. Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Hrsg. i.A. 

des Vereins für Rostocks Alterthümer von K. Koppmann. Bd. 2. 

H. 1. 1896. 
Saeramento. Contributions from the Lick Observatory. No.4— 5. 

1896. 
San Franclseo. Proceedings of the California Academy of Sciences. 

Ser. 2. Vol. 5. p. 1. 2. 1895-96. 

— Transactions and Proceedings of the Geographical Society of the 
Pacific. Report of the special commitee, appointed by the con- 
neil to report upon the „Jeanelte*' relics May 1896. 

Santiago (Chile). Verhandlungen des Deutschen Wissenschaftlichen 
Vereins zu Santiago. Bd. 3. Heft 3-4. 1896. 

— Actes de la Soci6t6 Scientifique du Chili. T. 5. Livr. 1—4 
1895. - T. 6. Livr. 1. 1896. 



Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Draekschriften. 51 

Santiago (Chile). Congreso scientifico general Chileno. 1894. (1895.) 
St. Louis, Missouri. Botanical Garden. 7. annual Report. 1896. 
St. P^tersbourg. EMero^siRx sooiorHxecKaro Mjaeii HimepaTopcKoä 

aRa4eBiiH HajRx = Annuaire du mosäe zoologique 1896. No. 1. 

2. 3. 1896. 

— M^moires de TAcad^mie Impör. des Sciences de St. P^tersbourg. 
Cl. phys.-niath6m. Ser. 8. Vol. 1. No. 9. 1896. - Vol. 2—4. 
1896. - Cl. histor.-phüol. Vol. 1. No. 1, 2. 1896. 

— C6opHERX OT'Bjenui pyccRaro HSURa h Cwio&ecMOCTH Hnnepa- 
TopcRoä aRa4eMiH Hayx. T. 60. 1896. 

— Bvfycvtivä xQoviiui. BysaHTräcRiä BpeMCHHHRX, H34a6aBaeM&iänpH 
HiipepaTopcRofi ÄRa^eMin no^x pe^aRyicH) B. HL BacH.iBe&iRaroH 
B. L Pereja. T. 1. No. 1—4. 1895. — T. 3. No. 1. 1896. 



— nsB^CTiA HifnepaTopcRaro reorpa«HxecRaro 06iiiecTBa. T. 31. 
CfcT. 5. 1896. — T. 32. Cbt. 1-3. 1896. 

— OrBeTi HMnepaTopcRTo PyccRaro reorpa«Ei>ecRaro 06mecBa3a 

1895. ro4X (1896). 

Sdiaffliaaseii. Neujahrsblatt des Konstvereins und des Historisch- 
Antiquarischen Vereines zu Schaflfhausen für 1897 (1896). 

— Rob. Lang, Das CoUegium humanitatis in Schaffhausen. Th. 2. 
1896. 

Siena. Bullettino Senese di Storia patria. Anno 2. fasc. 3. 4. 

1896. — Anno 3. fasc. 1—3. 1896. 

Spcier. Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. 20. 1896. 
Stayanger. Stavanger Museums Aarsberetning for 1894 (1895). — 

1895 (1896). 
Stockliolm. £ongliga Svenska Vetenskaps-Akademiens handlingar. 

Bd. 27. 1895-96. 

— Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens förhandlingar. 
Arg. 52. 1895 (1896). 

— Meteorologiska Jakttagelser i Sverige utg. af Kongl. Svenska 
Vetenskaps-Akademien anstälda . . . Bd. 33 (= 2. Ser. Bd. 19). 
1891 (1896). 

— Sveriges Geologiska ündersökning. Ser. Aa. No. 110 — 113. — 
Ser. B.b. No. 8. - Ser. Ca. No. 135—159. 

Strassburg. Annalen d. £aiserL Üniversitäts-Stemwarte. Bd. 1. 
1896. 

— Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Litteratur Elsaß -Loth- 
ringens, hrsg. von dem Historisch -litterarischen Zweigverein 
des Vogesen-Clubs. Jahrg. 12. 1896. 

4* 



62 Yerzeiclmiß der Im Jahre 1896 eingegaogenen Drackschriften. 

Stattgart. Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, 
hrsg. von der Württemberg. Kommission für Landesgeschichte. 
4. Jahrg. 1895. 

Sydney. Journal and Proceedings of the R. Society of New South 
Wales. Vol. 29. 1895. 



— The Agricultural Gazette of New South Wales p. by the De- 
partment of agriculture. Vol. 7. P. 6. 1896. 

— Annual Report of the Department of Mines and Agriculture, 
New South Wales for the year 1895. (1896.) 

— Records of the Geological Survey of New South Wales. Vol. 5, 
p. 1. 1896. 

— Report of the Meeting of the Australasian Association for the 
Advancement of Science. 6. Brisbane 1895. 

Thom. Jahresbericht des Coppemicus -Vereins fiir Wissenschaft 
und Kunst. 36—41 f. 1889/90-1894/95 (1895). - 42 f. 1895/96 
(1896). .; 

— Mittheilungen des Coppemicus- Vereins . . . Heft 10. ' 1895. — 
Heft 11. 1896. 

Tiflis. HaÖÄWAemA IUh^^hcckoü 06cepBaTopiH sa 1894 ro4X 

H34aBaeM&HH H. MHJLBeeproHx (1896). 
Tokio. Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und 

Völkerkunde Ostasiens. 3. Suppl. zu Bd. 6. — Heft 57. (-= 6. Bd. 

S. 319—364). Berlin, Yokohama 1896. 

— The Journal of the College of Science, Imperial University, 
Japan. Vol. 8. 1894-95. - Vol. 9. P. 1. 1895. — Vol. 10. 
P. 1. 1896. 

— Mittheilungen aus der Medicinischen Fakultät der Kais. Japa- 
nischen Universität. Bd. 3. No. 2. 1896. 

— Tokyo Sügaku-Butrurigaku Kwai Krji. Maki No. 7. Dai. 1. 
2. 4. 6. 1896. 

Torgan. Veröffentlichung des Alterthums -Vereins zu Torgau. 

9—10. 1895-96. 
Toronto. Transactions of the Canadian Institute. Vol. 4. P. 2. 

1895. — Vol. 5. P. 1. 1896. 
Tafts College Mass. Studies. No. 4. 1895. 
Tarin. Atti della B. Accademia delle scienze di Torino. Vol. 31. 

1895/96. 

— Memorie della K. Accademia delle scienze di Torino. T. 46—46. 
1896. 



Yeneichnifi der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckschriften. 53 

Turin. Osservazioni meteorologiche fatte nell' anno 1895 all' 
Osaervatorio della E. Universitä di Torino. 1896. 

Upsala. Bulletin of the Geological Institution of the üniversity 
of Upsala. Vol. 2. 1895. P. 2. No. 4. (1896.) 

— Bulletin mensuel de l'Observatoire mätäorologique d'Universitö 
d'Upsal. Vol. 27. 1895. (1895-96.) 

Washliigtoii. Annual Report of the Bureau of Ethnology to the 
Secretary of the Smithsonian Institution. 13. 1891—92. (1896.) 

— Bulletin of the United States National Museum. No. 48. 1895. 
(1896.) 

— Proceedings of the United States National Museum. Publ. under 
the direction of the Smithsonian Institution. Vol. 17. 1894. (1896.) 

— Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian In- 
stitution showing the Operations . . . of the Institution for the 
year ending June 30, 1893. 

— Memoirs of the National Academy of Science. Vol. 7. 1896. . 

— Report of the Superintendent of the United States Coast and 
Geodetic Survey showing the progress. y. 1893. P. 1. 2. (1894/5). 
- y. 1894. P. 1. 2. 1895. 

— United States Geological Survey. Geological Atlas of the Uni- 
ted States. Fol. 13—25. 1896. 

— Bulletin of the U. S. Geological Survey. No. 123—126. 128. 
129. 131—134. 1895-96. 

— Annual Report of the U. S. Geological Survey to the Secretary 
of the Interior. 15. 1893—94. — 16. 1894-95. P. 2. 3. 4. 
(1895.) 

WIeo. Denkschriften der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften. 
Mathem.-naturw. Cl. Bd. 62. 1896. 

— Sitzungsberichte der Kaiserl. Akad. der Wissenschaften. Philos.- 
hist. Cl. Bd. 131. 1894. — Bd. 132. 1896. - Bd. 133. 1896. — 
Mathemat.-naturw. Cl. Bd. 104. Abth. 1. 2a. 2b. 3. 1895. 

— Archiv für österreichische Geschichte. Hrsg. v. der zur Pflege 
vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission d. K. Akad. 
d. W. Bd. 82. 1895. — Bd. 83. 1. Hälfte. 1896. 

— Venetianische Depeschen vom Kaiserhofe (Dispaeci di Germania). 
Hrsg. V. d. Histor. Commission d. Kais. Akad. d. Wiss. Bd. 3. 
1895. 

— Fontes rerum Austriacarum. Oesterreichische Geschichtsquellen. 
Hrsg. V. d. Histor. Commission d. K. Ak. d. W. Abth. 11. Di- 
plomata et Acta. 48. Bd. 1. Hälfte. 1896. 



54 Verzeiclinift der im Jahre 1896 eingegangenen Drackscliriften. 

Wien. Jahrbücher der k. K. Central-Anstalt für Meteorologie und 
Erdmagnetismus. Bd. 30. 1893. 

— Meteorologische Zeitschrift. Hrsg. von der Oesterreich. Gesell- 
schaft f. Meteorologie u. der Deutsch. Meteorolog. Gesellsch. 
Jahrg. 12. H. 12. 1895. — Jahrg. 13. 1896. 

— Astronomische Arbeiten des k. K. Gradmessungs-Boreau. Bd. 7. 
Längenbestimmungen. 1896. 

— Verhandlungen der Oesterreichischen Gradmessungs-Commission. 
Protokolle über die Sitzungen am 19. Juni 1896. 



— Verhandlungen d. k. K. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in 
Wien. Bd. 45. Heft 10. 1895. — Bd. 46. No. 1-8. 1896. 



Abhandlungen der k. E. Geologischen Broichsanstalt. Bd. 18. 

Heft 1. 1895. 

Jahrbuch der k. E. Geologischen £eichsanstalt. Bd. 45. Jahrg. 

1895. H. 2-4. — Bd. 46. 1896. H. 1. 

Verhandlungen der k. E. Geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 

1895. No. 14—18. — Jahrg. 1896. No. 1-15. 



Publicationen der v. EuflPher'schen Sternwarte in Wien (Ottak- 
ring). Hrsg. v. Dr. Norbert Herz. Bd. 4. 1896. 



— Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich. 
Jahrg. 29. 1895. (1895/96.) 

— Topographie von Niederösterreich, hrsg. v. Verein f. Landes- 
kunde von Niederösterreich. Bd. 4. Bogen 25 — 48. 1895. 

— Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der Landes- 
stationen in Bosnien-Hercegovina. Hrsg. v. d. Bosnisch-Hercego- 
vinischen Landesregierung. 1894 (1895). 

Wiesbaden. Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde 
und Geschichtsforschung. Bd. 28. 1896. 

— Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Jahrg. 
49. 1896. 

Worms. Vereinsgaben des Alterthumsvereins zu Worms 1895: 
Catechismus und anweisung zu christlichem glauben. 1543. — 
A. Weckerling: Leonhart Brunner, der erste vom £ate der 
Reichsstadt Worms angestellte evangelische Prediger (1527— 

' 1548). 

Wfirzbnrg. Sitzungsberichte der Physikalisch -Medicinischen Ge- 
sellschaft zu Würzburg. Jahrg. 1895. No. 3—9, 



YerzeicbniB der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 66 

Wflrzbnrg. Verhandlangen der Physik.- Medic. Gesellscbaft zu 
Wfirzbupg. Bd. 29. No.6-7. 1895. - Bd. 30. No.l— 6. 1896. 

— Archiv des Historischen Vereins von ünterfranken und Aschaffen- 
burg. Bd. 37. 1896. — Bd. 38. 1896. 

— Jahresbericht desHistor. Vereins von Unterfranken und Aschaffen- 
burg für 1894 (1896). - für 1895 (1896). 

Xalapa. Boletin mensual meteorolögico y agrfcola del observatorio 
central del estado de Veracruz Llave (Republica Mexicana) 
Avril 1896. 1896. 

Zflrich. Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. 
Bd. 24. Heft 2. Leipzig 1896. 

— Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. 
Jahrg. 40. 1895. H. 3. 4. — Jahrg. 41. 1896. H. 1. 2. 

— Jahresbericht der Physikalischen Gesellschaft in Zürich. 8. 1896. 

— Astronomische Mittheilungen. Von Dr. Rudolf Wolf. [S.-A.] 
87. 1896. 



B. Anderweitig eingegangene Scliriften. 

Aeta mathematica. Journal rädig^ par G. Mittag-Leffler. Bd. 20. 

Heft 1—2. ib. 1896. 
Acte ^i documente relative la Istoria renascerei Romanici publ. de 

Ghenadie Petrescu, Dim. A. Sturdza si Dim. C. Sturdza Bucu- 

reni. Vol. 1. 1883. — Vol. 2—5 ib. 1883—1890. - Vol. 6. P. 1. 

ib. 1896. — VoL 7 ib. 1892. 
Antlquit^s Laeustres. Album publik par la Soci^t^ d*histoire de 

la Suisse romande et la soci^t^ acad^mique randoise, pr^c^dä 

d'une notice par B. von Muyden et A. Colomb. Lausanne 1896. 
Nieuw Arehlßf voor Wiskunde. Amsterdam. 2. R. Deel 3. St. 1. 

1896. 
Aron, Joseph, Canada Transvaal. Dädiä aux diplomates fran^ais 

qui ont du bon sens. Paris 1896. 
Beilstein, F., Handbuch der organischen Chemie. 3. Aufl. Bd. 2. 

Lief. 33—36 (= Lief. 58-60). - Bd. 3. Lief. 1-11 (= Lief. 61 

— 71). Hamburg und Leipzig 1896. 
Bonssinesq, M. J., Theorie de Täcoulement tourbillonnant et tumul- 

tueux des liquides dans les libs rectilignes k grande section. 

Paris 1897. 



56 Verzeichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Druckschriften. 

Brandstetter, £enward, Malaio-Polynesiache Forschnngen. 5. Die 

Gründung von Wadjo (Paapan Rikadong). Eine historische 

Sage ans Südwest-Zelebes ins Deutsche übertragen. Luzem 1896. 
Brinton, Daniel Gr., Report upon the coUections exhibited at the 

Columbian Historical Exposition. Washington 1895. 
Bulletin Mbllographiqne international et courrier litteraire. Ann^el. 

No.4-12. Paris 1896. 
— de la libraire Fran9aise. Annie 10. No. 3. Paris 1896. 
Bulletin des pnblleations noarelles de la librairie Gauthiers-Villars 

et fils. Anno 1896. T. 1. 
Cams, Faul, Das Evangelium Buddhas. Nach alten Quellen er- 
zählt. Unter Mitwirkung des Verf. aus dem Engl, übers, v. 

E. F. L. Gauß. Chicago 1895. 
Canehy, Augustin, Oeuvres complfetes. Ser. 2. T. 10. Paris 1896. 
Cavallarl, F. S., Topägrafia archeologica di Siracusa. Palermo 

1883. Atlas ib. 1883. 
Cayley, Arthur, CoUected mathematical papers. Vol. 9—11. Cam- 
bridge 1896. 
Chroust, Anton, Abraham von Dohna. München 1896. 
Daday, E. v., Cyridicola parasitica nov. gen. nov. sp. Ein neues 

Räderthier. (S.-A.) Budapest 1893. 
Darbonx, Gaston, Le9ons sur la thöorie g^n^rale des surfaces et 

les applications gäom^triques du calcul infinitesimal. T. 4. 

fasc. 2. Paris 1896. 
Braghic^nn, Math. M., Les tremblements de terre de la Roumanie 

et des pays environnants. Bucuresci 1896. 
Fllarszky, N., A Charaföl6k (Characeae L. d. Richard) különös 

tekinteltel a magyarorszägi fajorka. Budapest 1893. 
Fiseher, Ernst, Ueber die Begründung der Infinitesimalrechnung 

durch Newton und Leibniz. (Nicolaigymn. zu Leipzig. 1896.) 
Galilei, Galileo, Opere. Ediz. nazionale sotto gli auspicii di S. 

M. il Re dltalia. Vol. 6. Firenze 1895. 
Galle, Einige Zusätze, Nachträge zu seiner Klimatologie. (S.-A.) 

Breslau 1895. 
Graf, J. H., Ludwig Schläfli (1814—1895). Bonn 1896. 
Guidi, Ign., Vita za-Mikä^l' Aragäwi. Romae 1896. 
Goldzilier, Ign. & C. Graf v. Landberg -Hallberger, Die Legende 

vom Mönch Bargisä. Kirchhain N. L. 1896. 
Heinrlelis, A. & E. Biese, Meteorologie et magnetisme terrestre. 

S.-A. aus: Fennia 13. Sociätä de g^ographie de Finlande. (Hel- 

singfors 1895.) 
Hegyfoky, Jacob, A. Sz^l Iränga a magyar. szent Corona orszä- 



Veneiclmifi der im Jahre 1896 eingegangenen Dmckschrifteo. 67 

gaiban a baromäter alias es az cs5 izimfi függeleUdel. Buda- 
pest 1894. 

Heller, August, Katalog der Elischer'schen Göthe-Sammlung. Bu- 
dapest 1896. 

Hertzsch, Robert Hugo, EvQtpca oder endlich ein mathematischer 
Beweis für das Dasein eines persönlichen Gottes. Halle a. S. 
1896. 

Jahn, G.) Zum Yerständniß des Sibawaihi. Erwiderung. — 2. Ab- 
wehr. Göttingen 1896. 

Jahrbneh aber die Fortschritte der Mathematik. Hrsg. v. Emil 
Lampe. Jahrg. 1825. 1893/94. H. 1. 2. 1896. 

Iiiscriptlones christianae urbis Romae septimo saeculo antiquiores. 
Ed. Jo. Bapt. de Bossi. Vol. 1. 1861. — Vol. 2. P. 1. 1888. 

Jomal de sciencias mathematicas e astronomicas publ. pelo F. 
Gomes Teixeira. Vol. 12. No. 4—6. Coimbra 1895-96. 

Jonmal of Physical Chemistry. Vol. 1. No. 1. Ithaca, London, 
Leipzig 1896. 

Buffalo Medlcal and Snrgieal Jonmal. Vol. 35. No. 10. 1896. 

Jonmal of comparative neurology ... ed. by C. L. Herrich. Vol. 5. 
Dec. 1895. 

American Journal of Philology. Vol. 17. No. 1 (= 65). 1896. 

Eemüer, Franz, Die elektrodynamischen Grundgesetze und das 
eigentliche Elementargesetz. Budapest 1897. 

ESllIker, A. von, Handbuch der Gewebelehre des Menschen. 6. Aufl. 
Bd. 1. 2. 1896. 

— Ueber den Fomix longus sive superior des Menschen. (Sr-A.) 
Zürich 1896. 

ESrting, Gustav, Geschichte des Theaters in seinen Beziehungen 
zur Entwickelung der dramatischen Dichtkunst. 1. Geschichte 
des griechischen und römischen Theaters. Paderborn 1897. 

Eont, J., La Hongrie littöraire et scientifique. Paris 1896, 

Eosmopolan. A bimensal gazette for furthering the spread of 
volapük and for world-wide-advertisement. *1896. No. 27—31 
Sidney. 

Lampe, E., Rede bei der Feier des 25jährigen Gedenktages der 
Proclamirung des deutschen Reiches am 18. Januar 1896. Ber- 
lin 1896. 

Lang, Robert, Die Thätigkeit der Schaffhauser Scholarchen im 16. 
und 17. Jahrhundert. (S.-A.) Zürich 1896. 

Lepsin», Richard, Der Rheinstrom und seine üeberschwemmungen. 
(Rede.) Darmstadt 1895. 

Liedertafel von Melbourne. 245. Coucert. Melbourne 1896. 



58 Veneichnift der im Jahre 1896 eingegangenen Draekschriften. 

Lippert, Jtilias, SocialgescUchte Böhmens in vorhnssitischer Zeit. 
Bd. 1. Prag, Wien, Leipzig 1896. 

Lore, Norges gamli. Bd. 5. H. 2. Udgivet ved Gast. Storm og 
Ebbe Hertzberg. Christiania 1895. 

Madaräsz, J. v., Erläuterungen zu der aus Anlaß des 2. inter- 
nationalen Ornithologen-Congresses zu Budapest veranstalteten 
Ausstellung der ungarischen Yogelfauna. Budapest o. J. 

Magazine, International Medical. Vol. 5. No. 1. Philadelphia 1896. 

Messner, Paul, Joseph Messner. Ein Lebensbild. Lobzow bei 
Krakau (1895). 

MUler, F. v., Select extra-tropical plants readily eligible for in- 
dustrial Culture or naturalisation. 9. ed. Melbourne 1895. 

Hueller, F. v. & Ralph Täte, Phanerogams and vasculars crypto- 
gams. (S.-A.) Adelaide 1896. 

MUler-BresIan, Heinrich, Vom Kriege hinter der Front. (Fest- 
vortrag.) Berlin 1896. 

Natnre. A weckly illustrated Journal of science. Vol. 63. No. 
1366-1383. London & New York 1895/96. — Vol. 64. No. 
1384-1407. 1896/96. — Vol. 56. No. 1408—1415. 1896. 

Plrckheimer, Wilibald, Schweizerkrieg, hrsg. v. Karl Rück. Mün- 
chen 1895. 

Repertoire bibliographique des sciences mathematiques. Ser. 2. 
Fiches 101-200. 201—300. 301-400. Paris 1896. 

Slem, Joh., üeber eine frühere Erscheinung des Kometen 1881 
m. Tebbut. Göttingen 1896. 

Bosenbuseh, H., Mikroskopische Physiographie der Mineralien und 
Gesteine. 2. Bd. Mikroskop. Physiographie der massigen Ge- 
steine. 3. Aufl. 2. Hälfte. Stuttgart 1896. 

Bothfels, Jeremias. S.-A. aus A. Brülls populär - wissenschaftl. 
Monatsblättem. Frankfurt a. M. 1896. 

Saint-Lager, Les nouvelles flores de France. Paris 1894. (S.-A.) 
Les gentianella. du groupe grandeflöra. (S.-A.) Paris 1896. 
La vigne du Mont Ida et le vacinium. (S.-A.) Paris 1896. 

Salmon, Phil., Ethnologie pr^historique. Dänombrement et types 
des cranes n^olithiques de la Gaula. (S.-A.) Paris 1895. 

Sars» G. 0., An account of the crustacea of Norway. Vol. 2. 
Isopoda. P. 1. 2. Apseudidae, Tanaidae. Bergen 1896. 

Schneren, G. v. d., Teuthonista of Duytschlender. üitg. door J. 
Verdam. Leiden 1896. 

Schwickert, Joh. Jos., Ejcitisch-exegetische Untersuchungen zu Pin- 
dars zweitem olympischen Siegesgesange. Trier 1891. 



Verseichnifi der im Jahre 1896 eingegangenen Dmcktchriften. 59 

Sehwickert, Joh. Jos., Ein Triptychon klassischer kritisch-exege- 
tischer Philologie. Leipzig und Würzbnrg 1896. 

Steeostrup, J., Yak Lnngta-Braeteateme, Archaeologemes ,,nor- 
diske Gruppe af Guldbracteater'' fra den aeldre Jernalder. 
(S.-A.) Kj0benhavn 1893. 

— Det störe Solvfund ved Gundestrup i Jylland 1891. Kj0ben- 
havn 1895. 

Studien, Frager, aus dem Gebiet der classischen Alterthumswissen- 

schaft. Heft 6. Prag 1895. 
Tannert, A. C, Der Sonnenstoff als Zukunftslicht und Kraftquelle. 

Neiße 1896. 
Tegel, H, C, Ueber das Spectrum von Mira Ceti. (S.-A.) Berlin 

1896. 

— Die Lichtabsorption als maaßgebender Factor bei der Wahl der 
Dimension des Objectivs fär den großen Befractor des Pots- 
damer Observatoriums. (S.-A.) Berlin 1896. 

Weingarten, J., Sur la d^formation des surfaces. (S.-A.) Stock- 
holm 1896. 

Weiss, Johann, Die musikalischen Instrumente in den Heiligen 
Schriften des Alten Testamentes. Festschrift der k. E. Carl- 
Franzens -Universität in Graz aus Anlaß der Jahresfeier am 
15. November 1896. Graz 1896. 

Wolfer, A., Zur Bestimmung der Botationszeit der Sonne. (S.-A.) 
Zürich 1896. 

Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik. Jahrg. 1896. 
H. 1. Leipzig 1896. 

Ziegler, Julius und Walther ESnig, Das Elima von Frankfurt a/M. 
Frankfurt 1896. 



60 Da?id Hubert, 



Zum Gedächtnis an Karl Weierstraß. 

Von 

David Hubert 

Karl Weierstraß wurde am 31. Oktober 1816 zu Ostenfelde in 
Westfalen als Sohn des dortigen Bürgermeisters geboren. Er be- 
suchte während der Jahre 1829—1834 das Gymnasium in Pader- 
born und studirte dann in Bonn Jura; erst im Jahre 1838, als er 
im 23. Lebensjahre stand, entschloß er sich zum Studium der Ma- 
thematik und ging deshalb nach Münster, woselbst er eine mathe- 
matische Vorlesung bei Quäermann besuchte, die einzige, die er 
in seinem Leben gehört hat. Nach Ablegung des Examen pro 
facultate docendi und des Probejahres ging er zunächst als Lehrer 
an das Progymnasium in Deutsch -Krone und dann als Oberlehrer 
an das Gymnasium in Braunsberg. Fünfzehn Jahre hindurch war 
Weierstraß als Gymnasiallehrer thätig; während dieser Zeit ver- 
öffentlichte er eine Reihe bedeutender Abhandlungen über die 
schwierigsten Probleme der Functionentheorie. Die erste Aner- 
kennung für diese Leistungen wurde ihm durch die philosophische 
Facultät in Königsberg zu Teil, die ihn im Jahre 1854 auf Richelofs 
Antrag zum Doctor honoris causa ernannte. Zwei Jahre später 
wurde Weierstraß als ordentlicher Professor an das Gewerbe- 
Institut und zugleich als außerordentlicher Professor an die Uni- 
versität, sowie als Mitglied der Akademie der Wissenschaften nach 
Berlin berufen. Im Jahre 1864 wurde er ordentlicher Professor 
an der Universität Berlin. Seit 1856 ist Weierstraß Korrespondent- 
unserer Gesellschaft der Wissenschaften und seit 1865 ihr aus- 
wärtiges Mitglied gewesen. Sein siebzigster Geburtstag wurde von 
der mathematischen Welt als Festtag begangen ; ebenso sein acht- 
zigster Geburtstag, an welchem unsere Gesellschaft ihn in einer 
Glückwunschadresse als den größten lebenden Meister des mathe- 
matischen Faches feierte, 



anim Ged&chinis an Karl Weierstraft. 61 

Weierstraß ist am 19. Februar dieses Jahres im zweinndacht- 
zigsten Lebensjahr in Berlin gestorben. Die Lehrthätigkeit hatte 
er schon seit einer £eihe von Jahren eingestellt; doch seine gei- 
stige Frische blieb ihm bis zum Tode erhalten. Er empfing noch 
gern Besuche auch der ihm persönlich ferner stehenden Mathematiker 
und verfolgte ihre wissenschaftlichen Bestrebungen mit Interesse. 

Weierstraß* äußere Erscheinung war eine bedeutende; seine 
leuchtenden Augen und sein weißes wallendes Haar werden auch 
dem in Erinnerung bleiben, der ihn nur selten gesehen hat. Sein 
Bildnis ist im Auftrage des Staates für die Nationalgallerie ge- 
malt worden. 

Die Abhandlungen und Vorlesungen von Weierstraß werden von 
einer Kommission herausgegeben, welche die Akademie der Wissen- 
schaften zu Berlin aus ihrer Mitte ernannt hat und der Weierstraß 
selbst angehörte. Die ersten beiden Bände sind bereits erschienen. 

In seiner akademischen Antrittsrede vom Jahre 1867 hat 
Weierstraß selbst sein wissenschaftliches Programm entwickelt. 
Er schildert darin, eine wie mächtige Anziehungskraft schon beim 
ersten Studium die Theorie der elliptischen Functionen auf ihn 
ausgeübt habe und wie er die Förderung der Theorie der periodi- 
schen Functionen von mehreren Veränderlichen, deren Existenz be- 
reits von Jaodbi nachgewiesen worden war, als eine Hauptaufgabe 
der Mathematik ansah, an der auch er sich zu versuchen entschloß. 
Um sich för diese schwierige Aufgabe vorzubereiten, gab er sich 
zunächst dem gründlichen Studium der vorhandenen Hülfsmittel 
und der Beschäftigung mit minder schweren Aufgaben hin. Die 
Frucht dieser Studien waren zunächst die in den Jahren 1841 — 
1843 veröffentlichten Abhandlungen über die Theorie der Fotenz- 
reihen, über die Definition analytischer Functionen mittelst alge- 
braischer Differentialgleichungen und über die analytischen Facul- 
täten; diese Abhandlungen waren zugleich die ersten Vorläufer für 
die später durch ihn vollendete Neubegründung der Theorie der 
analytischen Functionen. Nunmehr folgten drei grundlegende Ab- 
handlungen über das sogenannte Umkehrproblem der hyperellipti- 
schen Integrale: die erste in dem Programm des Braunsberger 
Gymnasiums enthielt die Herleitung der Relationen zwischen den 
Perioden der hyperelliptischen Integrale, die für die Lösung des 
Jacobi'schen ümkehrproblems von fundamentaler Bedeutung sind; 
die zweite und dritte Abhandlung im Journal für Mathematik 
Band 47 und 62 gaben eine kurze Darlegung des Weges, auf wel- 
chem er die das Umkehrproblem lösenden Functionen als Quotien- 
ten beständig oonvergenter Potenzreiheu wirklich zur Darstellung 



62 David Hubert, 

briogt. Dieser Weg war gänzlich neu und demjenigen entgegen- 
gesetzt, der bisher für den Fall des Geschlechtes p = 2 von 
RosenJiain und Goqpel betreten war. Während diese Mathematiker 
die Thetafunctionen und die errechneten Relationen zwischen den- 
selben als Grrundlage für ihre Theorie wählten, ging Weierstraß 
von den Differentialgleichungen der hyperelliptischen Functionen 
aus und es erscheinen bei ihm die Thetafunctionen als ein letztes 
Glied der Theorie. Die Lösung des Jacobi'schen ümkehrproblemsy 
die Weierstraß in diesen Arbeiten für die hyperelliptischen Inte- 
grale zum ersten Mal gegeben hat und die für beliebige Abersche 
Integrale nachher zuerst durch Riemann auf einem anderen Wege 
und dann von Weierstraß selbst in seinen Vorlesungen ausgeführt 
worden ist, gilt mit Eecht als eine der größten Errungenschaften 
in der Analysis. 

Doch den nachdrücklichsten und weitreichendsten Einfluß auf 
die Entwickelung der mathematischen Wissenschaft hat Weierstraß 
durch die Neubegründung und den systematischen Aufbau 
der allgemeinen Theorie der analytischen Functionen ausgeübt. 
Bei der Errichtung dieser Theorie, die das Hauptwerk seines 
Lebens ist, diente ihm als wesentliches Mittel zur Sicherung der 
Grundlagen und zur Klärung der Begriffe die Kritik, die er am 
überlieferten analytischen Stoffe mit meisterhafter Schärfe hand- 
habte und die durchweg ein Grundzug in seinem wissenschaftlichen 
Denken ist. 

Vor Allem erinnern wir an Weierstraß^ Kritik des Functions- 
begriffes, welche ihn dazu führte, eine analytische Function als 
den Inbegriff aller Potenzreihen zu definiren, die aus einer be- 
stimmten Potenzreihe durch Fortsetzung entstehen. Die Potenz- 
reihe ist sonach das Fundament seiner Theorie der analytischen 
Functionen; die Potenzreihe gilt ihm begrifflich als das Ana- 
logen zu der Irrationalzahl, die er als eine unendliche Summe von 
rationalen Zahlen definirt, und sie erscheint ihm auch formal als 
die naturgemäßeste Grundlage für seine Theorie, indem er erkennt, 
daß das Rechnen mit Potenzreihen nach den gewöhnlichen Grund- 
gesetzen der Addition, Subtraction, Multiplication und Division er- 
folgt. Für die Weiterentwickelung der Theorie sieht Weierstraß 
das Wesentliche und WerthvoUe seiner Definition der analytischen 
Function in dem Umstände, daß eine jede durch eine analytische 
Gleichung ausgedrückte Eigenschaft der Function, wenn sie für 
einen noch so kleinen Bereich der complexen Veränderlichen erfüllt 
ist, notwendig für den ganzen Definitionsbereich gilt, oder kora 
gesagt, daß die Eigenschaften einer Stelle des Bereiches jeder 



zam Ged&chtnis an Karl Weierstraft. 63 

Stelle zukommen. Diese Thatsache würde, wie Weierstraß an Bei- 
spielen zeigt, nicht statthaben, sobald man die Function etwa 
durch einen analytischen Ausdruck oder durch eine beliebige un- 
endliche Reihe von rationalen Functionen definiren würde. 

In einer nach Form und Inhalt klassischen Abhandlung zur 
Theorie der eindeutigen analytischen Functionen hat Weierstraß 
eine große Klasse von Functionen, nämlich die eindeutigen und in 
der ganzen Ebene definirten Functionen mit einer endlichen An- 
zahl von wesentlich singulären Stellen nach den Frincipien seiner 
Functionentheorie behandelt und insbesondere den allgemeinsten 
analytischen Ausdruck für die Functionen dieser Klasse aufgestellt« 

Die Kritik des übergelieferten Begriffes des Differentialquotien- 
ten führte Weierstraß zur Entdeckung solcher Functionen einer 
reellen Veränderlichen, welche überall innerhalb eines Intervalles 
stetig ist und die dennoch nirgends einen Differentialquotienten 
besitzt. 

Von höchster Wichtigkeit ist femer die scharfe Unterscheidung, 
die Weierstraß trifft, je nachdem eine Function an einer Stelle 
einen Werth erreicht oder demselben nur beliebig nahe 
kommt 9 insbesondere die Unterscheidung zwischen dem Begriff 
des Maximum oder Minimum und dem Begriff der oberen oder 
unteren Grenze einer Function einer reellen Veränderlichen. In 
seinem Satze, demzufolge eine stetige Function einer reellen 
Veränderlichen ihre obere und untere Grenze stets wirklich er- 
reicht, d. h. ein Maximum und Minimum notwendig besitzt, schuf 
Weierstraß ein Hülfsmittel, das heute kein Mathematiker bei feine- 
ren analytischen oder arithmetischen Untersuchungen entbehren kann. 

In engem Zusammenhange mit der genannten Unterscheidung 
steht die Weierstraß' &(AiQ Kritik des sogenannten Dirichlet'schen 
Principes, eines Principes, mit dessen Hülfe Biemat^n seine groß- 
artige Theorie der AbeFschen Functionen begründet hatte. Weier- 
straß erkannte, daß die diesem Principe zu Grunde liegende 
Schlußweise nicht stichhaltig ist, und zeigte dies auf die Weise, 
daß er als Beispiel ein gewisses einfaches Integral angab, welches 
vermöge der Willkür der darin vorkommenden Function die 
untere Grenze besitzt, dagegen niemals genau den Werth 
darstellt, wie man auch, den Endbedingungen entsprechend, 
die sonst willkürliche Function unter dem Integralzeichen wählen 
mag. 

Wie wir gesehen, war Weierstraß» wissenschaftliche Thätig- 
keit vor Allem zwei großen Aufgaben gewidmet, nämlich der För- 
derung der Theorie der AbeVschen Functionen und der Neubegrim- 



64 David Hubert, 

düng der allgemeinen Funetionentheorie. Diese und die nah ver- 
wandten Wissensgebiete bildeten zugleich den Hauptgegenstand der 
Vorlesungen, welche Weierstraß an der Berliner Universität 
gehalten hat; es sind dies vor Allem die Vorlesungen über die 
Theorie der analytischen Functionen, über die elliptischen, die 
hyperelliptischen und die Aberschen Functionen. Diese Vorlesungen 
haben in zahllosen Nachschriften weit über den Kreis seiner 
Schüler hinaus Verbreitung gefunden und sind den Femerstehenden 
öfters auch durch mündliche TJeberlieferung bekannt geworden; 
erst sie lassen den ganzen Gedankeninhalt seiner Lehre erkennen. 
Es zeigt sich hier recht deutlich, daß für die Erlernung und Aus- 
breitung der mathematischen Wissenschaft neben der geschriebenen 
Formel das gesprochene Wort ein gleichberechtigter Factor und 
ein ebenso unentbehrliches Hülfsmittel ist. 

Die Vorlesung über die allgemeine Theorie der analytischen 
Functionen einer Veränderlichen hat die bereits erwähnte Neu- 
begründung der Funetionentheorie zum Gegenstande und bildet 
das Fundament des ganzen Weierstraß' sehen Lehrgebäudes; sie 
zeichnet sich ganz besonders durch die strenge Methode und den 
naturgemäßen Fortgang der Gedankenentwickelung aus. 

Wir nennen ferner die Vorlesung über elliptische Functionen. 
Weierstraß vereinfachte die Theorie dieser Functionen in erheb- 
lichem Maße, indem er an Stelle der von Jacobi studirten Functionen 
die Functionen p(w) und S(w) einführte, die gegenüber der linearen 
Transformation der Perioden ein invariantes Verhalten aufweisen. 
Die Formeln und Lehrsätze zum Gebrauche dieser elliptischen 
Functionen sind nach Weierstraß' Vorlesungen und Aufzeichnungen 
von H. A, Schwäre bearbeitet und herausgegeben worden. Die 
Weierstraß' sehen elliptischen Functionen fp{u) und 6(w) sind jetzt 
fast allgemein in der mathematischen Welt eingebürgert. 

Die Vorlesung über hyperelliptische Functionen enthält die 
Ausführung und Vervollständigung der vorhin besprochenen von 
Weierstraß in seinen Abhandlungen niedergelegten Theorie. 

Aus Weierstraß' Vorlesung über Abel' sehe Functionen endlich er- 
kennen wir, wie es ihm gelang, in Verfolg seines ursprünglich für 
die hyperelliptischen Functionen eingeschlagenen Weges eine Theorie 
dieser allgemeineren Functionen aufzurichten. Diese Theorie ist ein 
ebenbürtiges Gegenstück zu derjenigen, die Biemann auf völlig ver- 
schiedene Art fast zu gleicher Zeit begründet hat. Während Bie* 
mann, wie vorhin erwähnt, seine Theorie der Aberschen Functionen 
wesentlich auf das nicht einwandfreie DirichleVsche Princip stützt, 
beruht die Weierstrc^/Tsehe Theorie der AbeFschen Functionen auf 



zum Gedächtnis an Karl Weierstraß. 65 

algebraischer Grundlage. Es war, wie Weierstraß in einem an 
H. Ä. Schwäre gerichteten Briefe ausfahrt, für ihn ein Glaubens- 
satz, in welchem er sich besonders durch eingehendes Studium der 
Theorie der analytischen Functionen mehrerer Veränderlicher 
bekräftigt sah, daß die Functionentheorie auf dem Fundamente 
algebraischer Wahrheiten aufgebaut werden müsse, und daß es 
deshalb nicht der richtige Weg sei, wenn umgekehrt zur Be- 
gründung einfacher und fundamentaler algebraischer Sätze so- 
genannte transcendente Hülfsmittel in Anspruch genommen werden. 
Für die TTcierÄ^rajff'sche Theorie der algebraischen Gebilde be-* 
sonders charakterisch ist der Begriff der Frimfunction. Indem 
Weierstraß das algebraische Gebilde in der nach ihm benannten 
Normalform zu Grunde legt derart, daß das Unendlichfeme nur 
eine Stelle des Gebildes ausmacht, beweist er die Existenz einer 
analytischen auf dem algebraischen Gebilde eindeutigen Function, 
welche überall im Endlichen sich regulär verhält und welche über- 
dies nur höchstens an einer gegebenen Stelle des Gebildes ver- 
schwindet. Fällt das Geschlecht oder nach Weierstraß der Rang 
des algebraischen Gebildes größer als aus, so besitzt jene 
Function im Unendlichfemen notwendig eine wesentlich singulare 
Stelle und wenn diese Singularität noch in gehöriger Weise cha- 
rakterisirt ist, nennt Weierstraß jene Function eine Frimfunction 
und beweist dann, daß jede ganze algebraische Function auf eine 
und nur auf eine Weise als Product von Primfunctionen darstell- 
bar ist. Der Satz von der eindeutigen Zerlegbarkeit mathemati- 
scher Größen in Frimfactoren, welcher für ganze rationale Zahlen 
sogar Nichtmathematikern geläufig ist und der in der gesammten 
Zahlen- und Functionentheorie eine fundamentale EoUe spielt, ist 
somit durch den Begriff der Frimfunction für den Bereich der 
Functionen eines algebraischen Gebildes festgestellt und insofern 
wird gewissermaßen der algebraische Begriff des Primi deals 
durch die Weierstraß' s^he transcendente Frimfunction reali- 
sirt. Mit Hülle des genannten Satzes von der eindeutigen Zer- 
legbarkeit einer jeden ganzen Function in Primfunctionen gelangt 
Weierstraß zu dem Abel'schen Theorem und zu dessen Umkehrung 
d. i., um die Sprache der Arithmetik zu gebrauchen, zu der Er- 
kenntnis, daß die Gleichungen des Aberschen Theorems die not- 
wendige und hinreichende Bedingung darstellen, damit ein Ideal 
des algebraischen Gebildes zur Klasse der Hauptideale gehöre. 
Die Lösung des Jocofti'schen Umkehrproblems und die Darstellung 
der Aberschen Functionen durch die Thetafunctionen bilden den 
Abschluß der Vorlesung. 

KaebrieliUB; GMchUtt. MittiieUuigen 1897. 5 



66 David Hubert, 

Id engster Beziehung zur Theorie der Aberschen Functionen 
steht der Gegenstand einer Note, welche Weierstraß in den Monats- 
berichten der Berliner Akademie vom Jahre 1869 veröffentlicht 
hat und welche die wichtige Frage nach den allgemeinsten 2n-fach 
periodischen Functionen von n Variabein betrifft. Ein an Borchardt 
gerichteter Brief behandelt den gleichen Gregenstand. Leider sind 
die Beweise der hier aufgestellten Sätze bis heute noch nicht be- 
kannt geworden. 

Durch die Beschäftigung mit der Theorie der Abel'schen 
Functionen wurde Weierstraß veranlaßt, seine Theorie der analy- 
tischen Functionen einer Veränderlichen auf m e h r Veränderliche 
auszudehnen ; er entwickelte vermöge des Hülfsmittels der Fotenz- 
reihen die Grundlagen der Theorie der analytischen Functionen 
mehrerer Veränderlicher und deckte die merkwürdigen Analogien 
und Unterschiede dieser Theorie mit der Theorie der Functionen 
einer Veränderlichen auf. Die hauptsächlichsten Resultate seiner 
Forschungen auf diesem Gebiete hat Weierstraß zuerst im Jahre 
1879 für * seine Zuhörer lithographiren lassen. 

Die schöpferische Thätigkeit Weierstraß' war keineswegs auf 
Functionentheorie beschränkt. Die Algebra verdankt ihm zwei 
neue Beweise ihres Fundamentalsatzes, demzufolge jede algebraische 
Gleichung eine Wurzel hat. Der letztere im Jahre 1891 veröffent- 
lichte Beweis giebt zugleich einen Weg an, wie man die Wurzeln 
durch eine endliche Anzahl im Voraus zu übersehender Operationen 
mit beliebiger Genauigkeit berechnen kann. 

Weierstraß bereicherte ferner die Algebra der linearen Trans- 
formationen mit dem Begriffe der Elementarteiler; er stellte mit 
Hülfe dieses Begriffes die notwendigen und hinreichenden Bedin- 
gungen dafür auf, daß zwei bilineare oder quadratische Formen in 
zwei andere vorgelegte Formen linear transformirt werden können. 
Die Theorie der Elementarteiler fand seitdem in den verschieden- 
sten Gebieten der Mathematik Eingang und Anwendung. 

Der in unseren Nachrichten 1883 veröffentlichte an H, A, Schwarz 
gerichtete Brief zur Theorie der aus n Haupteinheiten gebildeten 
complexen Größen behandelt die von Gauß aufgeworfene Frage, 
warum die Relationen zwischen Dingen, die eine Mannigfaltigkeit 
von mehr als zwei Dimensionen darbieten, nicht noch andere in 
der allgemeinen Arithmetik zulässige Arten von Größen liefern 
können. Weierstraß hält es nach dem Ergebnis seiner Unter- 
suchung für wahrscheinlich, daß Gauß diese Unzulässigkeit als 
dadurch begründet angesehen habe, daß bei Einführung von mehr 
als zwei Haupteinheiten das Froduct zweier Größen verschwinden 



zum Qed&chtnis an Karl WeierstraB. 67 

kann, ohne daß einer seiner Factoren den Werth hat. Jeden- 
falls geht, wie Weierstraß ausdrücklich hervorhebt, ans seiner Unter- 
suchung hervor, daß die Arithmetik der allgemeinen complexen 
Größen zu keinem Resultate fuhren kann, das nicht aus Ergebnissen 
der Theorie der complexen Größen mit einer oder mit zwei 
Haupteinheiten ohne Weiteres ableitbar wäre. 

Die Arbeit von Weierstraß über die Ludolph'sche Zahl stellt 
eine Vereinfachung der bekannten Untersuchungen von Hermite 
und Lindemann dar, durch welche der letztere Mathematiker die 
Transscendenz der Zahl sr bewiesen hatte. 

Eine große Anzahl wertvoller mathematischer Publikationen 
entstanden auf WeierstrcJT Anregung. Es seien hier nur die be- 
achtenswerten Theoreme erwähnt, die Mittag-Leffler im Anschluß 
an die früher genannten Weierstraß'schen Untersuchungen über die 
eindeutigen analytischen Functionen entwickelt hat, und die inter- 
essante Abhandlung von F. Schotiky „Abriß einer Theorie der 
Aberschen Functionen von drei Variabein". 

Kein Zweig der Functionentheorie blieb von der Weierstraß- 
sehen Lehre unberührt; so sei an den Einfluß erinnert, den die- 
selbe auf die Theorie der gewöhnlichen und der partiellen Diffe- 
rentialgleichungen ausgeübt hat. 

Wichtige und entwickelungsfähige Theorieen anderer Mathema- 
tiker führen, wenn man ihrer Quelle nachgeht, auf Weierstraß zurück. 
So knüpfen die interessanten und anregenden Untersuchungen von 
H. Ä. Schwäre über Minimalflächen an die Formeln an, die Weierstraß 
1866 in den Monatsberichten der Berliner Akademie über diesen 
Gegenstand entwickelt hat, und die Lösung der Randwertaufgabe 
in der Fotentialtheorie durch die fundamentalen Methoden von 
H. A. Schwarz und C. Neumann ist eine mathematische Errungen- 
schaft, die durch die vorhin besprochene Weierstraß B<ih^ Kritik des 
Dirichlet'schen Princips bedingt war. Ferner sind die neuer- 
dings von den französischen Mathematikern, insbesondere von 
J. Hadamard angestellten Untersuchungen über eindeutige analy- 
tische Functionen von bestimmtem „Geschlechte" eine consequente 
Fortbildung der Weierstraß Qohen Theorie der eindeutigen analy- 
tischen Functionen, und wie wichtig diese Untersuchungen auch 
für die Arithmetik sind, hat uns jüngst in glänzender Weise 
J^ Hadamard^) gezeigt, indem es ihm gelang, wesentlich auf Grund 



1) Sur la distributioQ des z^ros de la fonction ((«) et ses cons^qaences 
arithm^tiqaes. Bull, de la soo. math. t. 24. 1897. 



68 Dayid Hubert, 

der Theorie der eindeutigen analytischen Functionen den seit Gauß 
von den ersten Mathematikern vergeblich gesuchten Beweis dafür 
zu finden, daß die Anzahl der unterhalb einer Grenze m liegenden 

Primzahlen den asymptotischen Wert -j besitzt. 

Was endlich die Anwendungen der Functionentheorie betrifft, 
so sind vor Allem die Vorlesungen von Weierstraß über Variations- 
rechnung zu nennen. Mit bewundernswerter kritischer Schärfe legt 
hier Weierstraß die Mängel der überlieferten Theorie bloß ; er zeigt, 
daß die alten Methoden nicht sämmtliche Variationen der zu be- 
stimmenden Function, sondern nur diejenigen berücksichtigen, für 
die auch die Differentialquotienten der zu bestimmenden Function 
unendlich wenig variiren. Weierstraß giebt die Lösung der Frage, 
wann ein bestimmtes Integral mit einer willkürlichen Function ein 
Maximum oder Minimum besitzt, indem er zu den Kriterien von 
Euler j Lagrange, Legendre und Jacdbi ein neues Elriterium hinzufügt. 

Auch auf die Anwendungen der Functionentheorie im Gebiete 
der Mechanik und Physik hat Weierstraß hohen Wert gelegt und 
seine Schüler vielfach zu Untersuchungen in diesem Gebiete ver- 
anlaßt. Wir erwähnen in dieser Hinsicht nur die Dissertation von 
//. BrunSj welche die Frage nach der Fortsetzung der Potential- 
function über die Oberfläche des betrachteten Körpers hinaus be- 
handelt, und die ebenfalls durch Weierstraß angeregten Unter- 
suchungen von Sophie Kowaievski über die Brechung des Lichtes 
in cristallinischen Mitteln. Es haben ja über das Verhältnis 
der reinen Mathematik zur angewandten Mathematik die Ge- 
lehrten je nach ihren Neigungen und Arbeitsgebieten gar ver- 
schiedene Meinungen gehabt. Kummer hat sein Glaubensbekenntnis 
in dieser Hinsicht in seiner akademischen Antrittsrede vom Jahre 
1856 ausgesprochen. ;,Die Mathematik", so führt Kummer aus, 
;,habe auch als Hülfswissenschaft namentlich in ihren Anwen- 
dungen auf die Natur manche großartige Triumphe gefeiert, und 
es sei nicht zu leugnen, daß sie diesen hauptsächlich die allge- 
meine Achtung verdankt, in welcher sie steht; aber ihre höchste 
Blüthe könne sie nach seinem Dafürhalten nur in dem ihr eigenen 
Elemente des abstrakten reinen Quantums entfalten, wo sie unab- 
hängig von der äußeren Wirklichkeit der Natur nur sich selbst 
zum Zwecke hat^. Weierstraß vertrat eine mehr vermittelnde 
Ueberzeugung. Die Bedeutung, die die Mathematik als reine 
Wissenschaft beansprucht, erkennt er im vollsten Maße an und 
warnt davor, den Zweck einer Wissenschaft außerhalb derselben 
zu suchen ; aber zugleich betont er in seiner akademischen Antritts* 



lum Gedächtnis an E. WeierstraB. 69 

rede vom Jahre 1857, daß es ihm nicht gleichgültig sei, ob eine 
mathematische Theorie sich für Anwendungen auf Physik eigne 
oder nicht. Weierstraß redet einer tieferen Auffassung des Ver- 
hältnisses zwischen Mathematik und Naturforschung das Wort, 
derzufolge der Physiker in der Mathematik nicht lediglich eine 
Hülfsdisciplin und der Mathematiker die Fragen, die der Physiker 
stellt, nicht als eine bloße Beispielsammlung für seine Methoden 
ansehen solle. ;,Auf die Frage", so fahrt Weierstraß in jener Rede 
fort, „ob es denn wirklich möglich sei, aus den abstrakten Theorien, 
welchen sich die heutige Mathematik mit Vorliebe zuzuwenden 
scheine, auch etwas unmittelbar Brauchbares zu gewinnen, möchte 
er entgegnen, daß doch auch nur auf rein speculativem Wege grie- 
chische Mathematiker die Eigenschaften der Kegelschnitte ergründet 
hätten, lange bevor irgend wer ahnte, daß sie die Bahnen seien, 
in welchen die Planeten wandeln, und er lebe allerdings der Hoff- 
nung, es werde noch mehr Functionen geben mit Eigenschaften, 
wie sie Jacobi an seiner Thetafunction rühmt, welche lehrt, in wie 
viel Quadrate sich jede Zahl zerlegen läßt, wie man den Bogen 
einer Ellipse rectificirt und dennoch'', so setzt Weierstraß hinzu, „im 
Stande ist, und zwar sie allein das wahre Gesetz darzustellen, 
nach welchem das Pendel schwingt^. 

Weierstraß ist nun seinem langjährigen Mitarbeiter an der 
Berliner Universität L. KronecJcer im Tode gefolgt und nach- 
dem auch die englischen Mathematiker Cayley und Sylvester heim- 
gegangen sind, bleibt uns aus jener klassischen Zeit, in der 
die Mathematik allerorten in so hoher Blüthe stand, noch der 
greise Ch. Hertnite in Paris, der zweite mathematische Ehren- 
doctor der Königsberger Universität. Dieser scharfsinnige und 
vielseitige Mathematiker hat neulich in der Pariser Akademie 
dem Andenken Weierstraß' herzliche Worte gewidmet. „La vie 
de notre illustre Confrfere'', so sahlie&t Hermite seinen Nachruf, „a 
6t6 en entier consacröe k la Science qu'il a servie avec un absolu 
d^vouement. Elle a 6t6 longue et comblöe d'honneurs; mais devant 
une tombe qui vient de se fermer, nous ne rappelons que son gönie 
et cette universelle Sympathie qui s'accorde k la noblesse du carac- 
tfere. Weierstraß a 6t6 droit et bon; qu'il repoive le supreme 
hommage plein de regrets et de respect que nous adressons k sa 
memoire! Elle vivra aussi longtemps que des esprits 
avides de v^rit^s consacreront leurs efforts aux 
recherches de l'Analyse, au progrfes de la science 
du Calcul.^ 



70 F- I-«o, 



Ernst Curtius. 

Von 
F. Leo. 

An die Aufgabe, in Abwesenheit des zunächst in nnsrer 
Gresellschaft dazu Berufenen, einige Worte zum Gedächtnisse von 
Ernst Curtius zu sprechen trete ich mit dem Grefühle der Zu- 
neigung, der Liebe, das auch dem Fernerstehenden die reine und 
edle Gestalt dieses Mannes eingeflößt hat. Sein Tod hat hier 
in Göttingen viele Herzen getroffen. Er hat aber auch an der 
Peripherie des deutschen Geisteslebens eine Bewegung lebhafter 
Theilnahme hervorgerufen. Curtius war einer der auserwählten 
Menschen, deren Bild schon in der Seele ihrer Zeitgenossen eine 
Art von Verklärung empfangt; nach allem aber was seine Reden 
und Schriften lehren, was seine Freunde gleichermaßen und die 
sich nur flüchtiger Berührungen zu erfreuen hatten von ihm wissen 
und melden, hat selten in ähnlichem Grade das idealisirte Bild 
die Wirklichkeit gedeckt, ist selten ein voUkommnerer Einklang 
von Geistes- und Seelenkräften, ein reicheres Ausstrahlen und 
Empfangen sonniger Lebenselemente, eine reinere Verbindung von 
Weisheit und Kindlichkeit in einem glücklicher gefügten Lebens- 
rahmen beisammen gewesen. Wenn ein Mann von solcher Art 
eine starke wissenschaftliche Wirkung geübt hat, so wird man 
von vornherein annehmen dürfen , daß ein Theil davon Wirkung 
der Persönlichkeit gewesen ist ; es können sich in der litterarischen 
Production eines solchen Mannes dieselben Eigenschaften als 
Schattenseiten geltend machen, die in der lebendigen Wirkung 
glänzende Erfolge bedeutet haben ; in der That wird, wenn einmal 
die Quellen dafür reichlicher fließen, Ernst Curtius' eigenstes per- 
sönliches Wesen wie das weniger anderer Gelehrter zur Ge- 
schichte der Wissenschaft gehören. 

Hier in Göttingen ist sein Bild lebendig geblieben, wie es in 
stiller und öffentlicher Arbeit, in Verkehr und Leben sich zu- 
sammenschloß. Curtius hat in unsrer Gesellschaft, an unsrer 



Ernst Cortias. 71 

Universität zwölf seiner lebenskräftigsten Jahre verbracht, die 
Jahre gleichmäßiger Wanderung auf erreichter Höhe. Hier ist 
seine griechische Geschichte entstanden; in unsrer Gesellschaft 
sind seine attischen Studien vorgelegt worden; an den Festtagen 
unsrer Universität hat Curtius die dann in einem besonderen 
Bande vereinigten 'Göttinger Festreden' gehalten. Hier hat sein 
rednerischer Stil die Vollendung erreicht, hinter der seine Fähig- 
keit historischer Darstellung zurückblieb, eine hohe Vollendung, 
denn dieser Stil mit einer Fülle von Kunst und Schönheit in 
Sprache und Gedanken scheint ganz Natur zu sein: klingen die 
Gedanken vertraut und scheint die Sprache wie unbewußt zu 
quellen, so könnte doch kein Satz einem anderen als diesem Redner 
gehören. Hier in unserem Kreise hat Curtius in seiner letzten 
Göttinger Zeit die Erinnerungsreden auf E. Gerhard, Brandis 
und Böckh gehalten. Dann zog er als Gerhards Nachfolger nach 
Berlin zurück, wo ihm noch fast drei Jahrzehnte in Kraft und 
Frische beschieden waren; so ist er alt genug geworden, daß 
schon bei seinen Lebzeiten die Stelle, die ihm in der Geschichte der 
Alterthumswissenschaft gebührt, mit Sicherheit zu bezeichnen war. 
Es ist mehrfach ausgesprochen worden , daß das Große und 
Bleibende an Curtius' wissenschaftlicher Arbeit in seinen Be- 
mühungen um topographisch -geographische Untersuchung und Be- 
schreibung, um archäologisch-historische Erschließung der Stätten 
des griechischen Lebens und der griechischen Geschichte liegt. Es 
ist die Fortsetzung des Weges, den 0. Müller gebahnt hat. 
0. Müller hatte selbst die Nothwendigkeit erkannt, den Boden 
der hellenischen Länder ebenso wie die Monumente ihrer Litteratur 
und Kunst zu durchforschen, um die Geschichte und Cultur der 
hellenischen Stämme in ihren Wurzeln zu fassen. Ihn hat auf 
der Reise , die er auf dieses Ziel hin unternahm , in den Armen 
seines Schülers Curtius ein früher Tod getroffen; an der Stelle, 
an der 0. Müller sie liegen lassen mußte, nahm Curtius die 
Arbeit auf. Nicht als ein Fremdes und Uebernommenes; seit drei 
Jahren lebte Curtius in Athen , hatte das Land vielfach bereist 
und war von 0. Müller bereits dazu ausersehen worden, zu seiner 
Geschichte der Hellenen die geographische Einleitung zu schreiben. 
Eine jener Reisen durch den Peloponnes hatte Curtius mit 
Karl Ritter gemeinsam machen dürfen. Ritter ist es, dessen Ein-- 
fluß neben den 0. Müllers getreten ist; aus dem Fortwirken der 
von diesen beiden Männern ausgegangenen Impulse ist Curtius' 
wichtigstes und eigentlich epochemachendes Werk, der 'Pelopon- 
nesos , eine historisch - geographische Beschreibung der HalbinseF 



72 F. Leo, 

entstanden. Auch als Beschreiber des griechischen Bodens war 
Curtius nicht ohne Vorgänger; eine lange Reise vornehmlich 
englischer Forschungsreisender und gleichzeitig mit ihm Ludwig 
Roß und Ulrichs hatten reichliches Material und erhebliche Re- 
sultate gewonnen. Aber als eine den Stoff durchdringende und 
unter mannigfaltigen großen Gresichtspunkten zusammenfassende 
wissenschaftliche Beschreibung eines der classischen Länder, die 
zugleich ein Kunstwerk der Darstellung war, stand der Pelopon- 
nesos einzig da und bezeichnete, gleich nach ihren Anfängen, 
einen Höhepunkt der wissenschaftlichen Bewegung, an deren Spitze 
nunmehr Curtius getreten war. In steigendem Maße, von vielen 
Centren aus, durch das Eingreifen vieler thatkräftiger Männer ist 
seit jenen Zeiten die Durchforschung der hellenischen Länder 
betrieben worden ; Curtius hat bis in seine letzten Tage nicht 
nur sein Jugendfeuer in die Herzen der Mitstrebenden schlagen 
lassen, er hat auch beständig die großen Gesichtspunkte angegeben, 
das Ziel am höchsten gesteckt und die großen Mittel , die ihm 
sein Lebensweg erreichbar machte, auf das Ziel hingelenkt. Zwei 
Stätten waren es vornehmlich, auf die sich diese führende Thätig- 
keit erstreckte, Athen und Olympia. Die Wiedergewinnung Olym- 
pias ist Curtius' That und Verdienst. Er hat den Gedanken 
formulirt, in die Welt geworfen und den rechten Zeitpunkt zu 
seiner Ausführung ersehen, er hat die Verhandlungen geführt, 
den Plan entworfen und die Ausführung geleitet. Die sechsjährige 
Ausgrabung von Olympia hat nicht nur zum erstenmal eine wich- 
tige griechische Culturstätte vollkommen aufgedeckt, sie ist auch 
musterhaft durch die rasche und treffliche Berichterstattung und 
vorbildlich geworden für jede folgende Ausgrabung, diß auf wissen- 
schaftlichen Charakter Anspruch macht, durch die constructive 
Methode der Aufdeckung, die das Ganze als Ganzes wiederzuge- 
winnen und jedem einzelnen Funde seine Stelle im Ganzen zu 
bewahren strebt. Mit Recht steht Curtius als neuer xtiötrig in 
der Vorhalle des Museums von Olympia ; aber auch an den anderen 
Stätten hellenischen Lebens, die seitdem dem Lichte zurückerobert 
wurden, ist die Wirkung seines Geistes zu spüren. 

Arbeiten über die Topographie und Stadtgeschichte Athens 
haben Curtius von seinen athenischen Jugendjahren an durchs 
Leben begleitet. Von Göttingen aus hat er Athen wieder besucht 
und wenige Tage nach seiner Rückkehr in der Rede über 'das 
alte und neue Griechenland' von den lebhaften Eindrücken seiner 
Anschauungskraft berichtet und auf die Wichtigkeit solcher Reisen, 
die damals noch selten waren , für die Bestrebungen der Alter- 



Ernst Ottriiiui. 73 

thnmswissenachafk hingewiesen. Während jenes Aufenthalts wurde 
zuerst der großen Unternehmung vorgearbeitet, die später, in der 
Zeit von Olympia, in weiterem Umfang und mit reicheren Mitteln 
nach Curtius' Plan und unter seiner Leitung wieder aufgenommen 
das sichere Fundament für die attische Topographie geschaffen 
hat, die von deutschen Generalstabsoffizieren ausgeführte Ver- 
messung und Aufiiahme der Stadt Athen und des attischen Landes. 

Gleichfalls in die Vorbereitungszeit der olympischen Aus- 
grabung fallt die Gründung des athenischen Instituts, zu der 
Curtius , auch hier den entscheidenden Moment erfassend , den 
Plan entworfen hatte. Athen und Hellas waren seine wissenschaft- 
lichen Objecto und seine Ideale; die römische Welt lag ihm fem, 
auch seine griechische Geschichte schließt vor der Zeit ab, da die 
griechische Cultur und Politik mit der römischen in Berührung 
tritt. Man kann auch das zu den glücklichen Fügungen rechnen, 
an denen Curtius' Leben reich war, daß er in seinen letzten 
Jahrzehnten die Verschiebung des Centrums der archäologischen 
Interessen von Italien nach den griechischen Ländern erlebt hat. 
Das Institut, in dem so lange die archäologische Arbeit concen- 
trirt gewesen ist, gehörte dem Lande der Renaissance des 16. und 
des 18. Jahrhunderts; das Stückchen Renaissance, das wir in der 
Auferstehung so vieler griechischer Culturstätten in unseren Tagen 
erlebt haben, hat den Schwerpunkt dieser Studien nach Griechen- 
land verlegt. Dort strömt das neue Material zu und schafft sich 
neue Methoden, von dort kommt der gesammten Alterthumsforschung 
die stärkste Befruchtung und Erneuerung. Eine ganz andere Be- 
deutung hat jetzt für den Philologen und Archäologen die Reise 
nach Griechenland als sie in Curtius' Jugend und in seiner 
Göttinger Zeit gehabt hat. Ihm war es beschieden, diese Bewe- 
gung vorzubereiten und in vorderster Reihe zu führen. Es ist 
nur gerecht wenn sein Name mit dem athenischen Institut so 
unzertrennlich verbunden ist wie der Eduard Gerhards mit dem 
römischen. 

Ich habe nur die Richtungslinie bezeichnen können, in der 
Ernst Curtius' unvergängliches Verdienst zu suchen ist. Es 
sind Leistungen, die aus dem Ganzen seiner Persönlichkeit ent- 
sprungen, Erfolge zum Theil die nur durch die eigne Art seines 
Wesens möglich geworden sind. Gelehrte, die nicht nur Bücher 
geschrieben, sondern durch ihre persönlichen Eigenschaften die 
Wissenschaft eine Strecke des Weges geführt haben, wie etwa 
unter den Philologen Männer so verschieden an Art und Wirkung 
wie Gottfried Hermann und Ernst Curtius, stehen hoch in der 



74 F- Leo, Ernst Cartios. 

Rangliste der Wissenschaft. Wer über den ganzen Umfang von 
Curtius' litterarischer Production berichten wollte, würde nicht in 
derselben Weise die positive Seite allein vorkehren dürfen. Die- 
selbe Liebe zur Idee, dieselbe Energie der Ueberzeugnng, die ihn 
befähigte große Gedanken in That umzusetzen, befestigte ihn auch 
im Irrthum, ließ ihn auch die Macht des thatsächlichen Beweises 
unterschätzen; derselbe Idealismus, der seinen Blick über die 
gemeinen Schranken hinaus so oft zur Intuition der Wahrheit 
führte, verminderte ihm den Sinn fürs Charakteristische, dessen 
er als Historiker bedurfte: wir hören mit Interesse aus den Mit- 
theilungen einer Freundin, daß ihm auch in modemer Dichtung 
psychologische Analyse zuwider war. Aber auch in der Wissen- 
schaft ist das wesentliche nicht die einzelnen Schritte , sondern 
das Ziel; wer wie Curtius nach den Sternen sieht, der ist des 
rechten Weges sicher, ob er auch öfter als die nur den Boden 
sehen am Wege straucheln mag. Curtius war einer von denen, 
die ihre Mitlebenden gelehrt haben aufwärts zu blicken; das wird 
ihm, wie wir hoffen wollen, auch die Nachwelt danken. 



75 



Gedächtnißrede auf Aug. Keknlä. 

Von 

Otto Wallaeh. 

Der Tod, der im verflossenen Jahr eine so reiche Ernte unter 
den Mitgliedern unserer Gesellschaft hielt, hat aus deren Zahl 
auch einen der hervorragendsten Chemiker unserer Zeit dahin- 
gerafft. Am. 13. Juli 1896 starb in Bonn im 67. Lebensjahre 
Aug. Kekul^. 

K e k u 1 ^ stammt aus Darmstadt, der Vaterstadt J. v. L i e b i g s. 
Als er 1847 die Universität Gießen bezog, stand Liebig schon im 
Zenith seines Kuhms. Er hatte in Gießen das berühmte Labora- 
torium begründet, die erste große Pflanzschule der Chemie in 
Deutschland , aus der von Mitgliedern unserer Gesellschaft u. a. 
auch Fresenius, Henneberg, A. W. Hofmann, H. Kopp, 
hervorgegangen sind. Kekulö ging auf seine Landes-Universität 
nicht um Chemie, sondern um Architektur zu studieren und wir 
müssen es ihm wohl glauben, was er später wiederholt ausgesprochen 
hat, daß er gerade seiner Veranlagung für dies Fach seine großen 
Erfolge in der Chemie verdankt. Der junge Architekt besuchte 
auch die Vorlesungen seines berühmten Landsmanns und diese 
nahmen ihn so ein, daß er sich von seinen ersten Studien ab und 
ganz der Chemie zuwandte. — So groß der Ruhm Liebigs, so 
anerkannt sein Lehrtalent waren, so nahe sich die Beziehungen 
des Meisters zu seinem neuen Jünger gestaltet hatten, war doch 
keine Bede davon, daß Kekul^ seine Studien .bei Lieb ig allein 
abgeschlossen hätte. 

Hier liegt ein Unterschied im Verhalten der Chemiker von 
Sonst und Jetzt, den ich mir nicht versagen kann mit einem Wort 
zu streifen. Seit mehreren Jahrzehnten strömen aus aller Herrn 
Länder, aus allen Welttheilen den deutschen Bildungsstätten lern- 
begierige Chemiker zu. Sie vertiefen in Deutschland ihr Wissen 
und verpflanzen es in ihr Vaterland. Daß dem so ist, verdanken 



76 Otto Wallach, 

wir der Schule Liebigs, Wählers und Bunsens, aus denen 
die von Hof mann, Kolbe und Kekul^ hervorgegangen sind. 
Als aber die ersten chemischen Schulen Deutschlands im Werden 
waren, lag es noch anders. Wer Chemie lernen wollte, der wandte 
sich nach Paris oder nach Stockholm oder auch nach London. 
So hat z.B. Liebig sich unter den Auspicien von Gay Lussac, 
Thönard, Dulong, Chevreul ausgebildet. Wohl er hat bei 
Berzelius die Anregung zu seinem Schaffen empfangen. 

Wir dürfen stolz darauf sein, daß die deutsche Wissenschaft 
sich von der Vormundschaft anderer Länder jetzt vollkommen 
unabhängig gemacht hat. Aber wir wollen auch nicht vergessen, 
daß Deutschland seine wissenschaftliche Blüthe in der Chemie nie 
erreicht hätte, wäre den lernbegierigen Deutschen von anderen 
Ländern nicht seiner Zeit Gastfreundschaft gewährt worden. Und 
wenn wir heute das Gute, das wir einst empfangen, vielleicht auch 
mit Zinsen zurückzahlen, so sollten wir uns doch nicht verleiten 
lassen — wozu jetzt eine gewisse Neigung aufkommt — ängst- 
lich zu rechnen, ob es nicht für den Augenblick nationalöko- 
nomisch vortheilhafter sei, uns gegen den zahlreichen Besuch 
des Auslands zu wehren. Die Herde der Wissenschaft darf man 
nicht hermetisch abschließen, wenn ihre heiligen Feuer nicht an 
Glanz verlieren sollen. 

Doch das dürften wir unseren Schüler zu bedenken geben, ob 
sie nicht ihren Gesichtskreis für ihren künftigen Beruf vortheilhaft 
erweitern würden, wenn sie weniger einseitig als es jetzt meist 
in Deutschland geschieht, nur von einer einzigen oder nur wenigen, 
lediglich deutschen chemischen Bildungsstätten ihre geistige 
Nahrung aufnehmen würden. 

Zu den Zeiten der beginnenden Präpond'eranz der chemischen 
Wissenschaft in Deutschland war man jedenfalls der Ansicht, daß 
zur chemischen Ausbildung der Besuch eines, wenn auch vortreff- 
lichen, Bildungscentrums nicht genüge. 

Lieb ig rieth Kekul^ nach Paris zu gehen. Es war für 
dessen Entwicklung entscheidend, denn in Paris war es, wo 
Kekul^ außer mit Dumas, Wurtz, Cahours, ßegnault 
auch mit Gerhard, dem Schöpfer der chemischen Typentheorie 
in freundschaftliche Berührung kam, dessen chemische Anschauungen, 
wie wir sehen werden, weiter .zu entwickeln und zu vertiefen er 
berufen war. Von Paris siedelte Kekulö auf einige Zeit nach 
Schloß Reichenau bei Chur zum Freiherm v. Planta über, den er 
bei chemischen Forschungen namentlich über Nicotin unterstützte. 
Dann ging er als Assistent zuStenhouse nach London, wo sidi 



Qed&chtnifirede auf Aug. Kekul^. 77 

anregende Beziehnngen zu allen dortigen bedeutenden Chemikern, 
namentlich zu Williamson und Odling entwickelten. — Mit 
dem Londoner Aufenthalt sind die Lehrjahre Kekul^'s abge- 
schlossen. Er habilitirt sich Anfang 18B6 in Heidelberg und sieht 
sehr schnell seine Lehrthätigkeit von durchschlagendem Erfolge ge- 
krönt, seine Leistungen als Forscher anerkannt. Schon nach 2 
Jahren beruft man Kekulö als ord. Professor an die Universität 
nach Grent. 1867 erhält er den Lehrstuhl der Chemie in Bonn, 
den er fast 30 Jahre hindurch eingenommen hat. 

In Gent hat Kekulö seine intensivste Thätigkeit entfaltet. 
Dort hat er sein System ausgebaut, die wichtigsten Abschnitte 
seines epochemachenden Lehrbuchs geschrieben und eine Reihe 
z. Th. hervorragender Schüler — u. a. Baeyer, Körner, Laden- 
burg, Hübner, Wichelhaus — ausgebildet. 

Wenn man mit der fruchtbaren und rastlosen Schaffenszeit 
dieses Decenniums von der Habilitation bis zur Uebersiedelung 
nach Bonn die drei Decennien der Bonner Zeit Kekulös ver- 
gleicht, so erscheinen sie verhältnißmäßig leer. Allerdings hat 
Kekul^ auch in Bonn noch eine sehr bedeutende Lehrthätigkeit 
entfaltet. Viele Universitätslehrer des In- und Auslandes u. a. 
Anschütz, Claisen, Franchimont, van't Hoff, Klinger, 
Königs, de Koning, F. Krafft, Krutwig, Spring, 
Gr. Schultz, Zincke, haben gerade in Bonn bei Kekulö ihre 
beste Anregung erhalten. Auch an der Fortsetzung seines Lehr- 
buchs hat Kekul<5 in den ersten Jahren in Bonn noch eifrig 
gearbeitet — aber es ist unvollendet geblieben. Er hat Experi- 
mentaluntersuchungen ausgeführt — aber nicht gerade zahlreiche 
Abhandlungen Kekule's sind aus Bonn datirt. — Dieses Zurück- 
treten der Production fällt um so mehr auf, wenn man damit die bis 
in das späte Alter andauernde, unerschöpfliche Productivität seines 
berühmten Fach- und Altersgenossen A. W. Hof mann vergleicht, 
der jährlich bis an sein Lebensende die Wissenschaft mit neuen 
und eleganten Untersuchungen bereichert hat. Vielen erscheint 
es wie ein psychologisches Räthsel, daß ein Mann von Kekul^'s 
hervorragender geistiger Begabung, zugleich ein eleganter, furcht- 
loser, sicherer Experimentator, der in einer kurzen Spanne Zeit 
sich unvergänglichen Ruhm zu verschaffen im Stande war, schein- 
bar so frühzeitig erlahmt ist. Körperliche Indispositionen, 
welche namentlich in den letzten Jahren ihn heimsuchten, äußere 
Bedingungen überhaupt bieten für die Erscheinung keine genügende 
Erklärung. Es spielen ganz andere Momente die entscheidende 



78 Otto Wallach, 

KoUe. Die Menschen, aach die bedeutenden, sind eben aus sehr 
verschiedenem Holze geschnitzt. K e k n 1 ^ war keine Arbeitsbiene, 
stetig beflissen, durch Ausbau möglichst vieler neuer Zellen den 
Stock des Wissens zu bereichern. Er fühlte sich wie ein Künstler, 
zu dem er sich auch ursprünglich berufen hielt. „Es wird ihnen 
nicht leid thun nach Bonn zu kommen, schrieb er mir 1870 gele- 
gentlich einer Aufforderung sein Assistent zu werden, „wir 
führen hier ein wissenschaftliches Künstlerleben." Diese Worte 
bergen gewissermaßen eine Erklärung für Kekul^s Eigenart 
und sein wissenschaftliches Verhalten. 

Ein Künstler schafft nur da intensiv , wo ein Problem ihn 
lebhaft interessirt und reizt — mitunter, wenn die dira necessitas 
ihn treibt. Der Nothwendigkeit sich Namen und Stellung zu 
schaffen, war Kekulö sehr früh überhoben. Für das schwierige 
wissenschaftliche Problem aber, das seinen jugendlichen Geist mit- 
gerissen hatte, hatte er eben so früh eine geniale Lösung gegeben. 
Jahrzente lange Arbeit vieler Forscher ist nothwendig gewesen, 
um festzustellen, ob diese Lösung richtig wäre. Dem istKekulö 
bis an sein Lebensende mit innerer Spannung, weniger mit nach 
außen tretender Arbeit gefolgt. Wer will sich anmaßen darüber 
zu rechten, daß er sich nicht immer neue Probleme stellte oder 
daß er den von der jüngeren Generation verfolgten Zielen nicht 
immer das thätige Interesse entgegen brachte, das sie von ihm 
glaubte beanspruchen zu dürfen? 

KekulÄ hat die Chemie durch manche Experimentalunter- 
suchungen bereichert. Der Schwerpunkt seiner Leistungen liegt 
aber auf rein theoretischem Gebiet, da beherrschen seine An- 
schauungen die Chemie seit Jahrzehnten. 

Es ist ein etwas gewagtes Unternehmen, vor einem nicht 
fachmännischen Publicum in den wenigen zu Gebote stehenden 
Minuten entwickeln zu wollen, was man nun Kekulö eigentlich 
verdankt. Doch will ich es wenigstens anzudeuten versuchen, 
soweit es überhaupt möglich ist, ohne auf die Verdienste der Zeit- 
genossen Kekulö's um die Entwickelung der organischen Chemie 
ausführlich einzugehen. 

Mit der Dalton'schen Atomtheorie haben die Chemiker be- 
kanntlich die Vorstellung übernommen, daß die Materie aus Atomen 
besteht, von denen es soviel verschiedene Arten giebt, als wir 
chemische Grundstoffe unterscheiden. Durch Combination der ver- 
schiedenartigen Atome entsteht die endlose Zahl der chemischen 



QedächtDÜrede aaf Aug. Kekal^. 79 

Verbindongen. Die meisten Stoffe der nnorganischen Natur setzen 
sich aus verhältnißmäßig wenigen Atomen zusammen. Viel com- 
plicirtere Verhältnisse weisen die organischen Substanzen, die 
Verbindungen des KohlenstoflFes, auf. Für die Chemie handelt es 
sich darum, die Gesetze zu finden, nach denen die Atome Verbin- 
dungen eingehen. 

Berzelius hatte nun das Zustandekommen der chemischen 
Verbindungen allein aus den elektrischen Eigenschaften der Atome 
und Atomgruppen , der Radicale , zu erklären versucht. Gemäß 
seiner Ansicht ziehen sich mit ungleichen elektrischen Eigenschaften 
begabte Atome an und es entsteht eine chemische Verbindung, 
deren Charakter wiederum durch ihre elektrischen Eigenschaften 
bedingt wird. Die Bildung sehr complicirter organischer Verbin- 
dungen zu erklären, reichte die Berz elius'sche Lehre von An- 
beginn nicht recht aus. Seine Theorie kam bei den Chemikern aber 
ganz in — wie die Entwickelung der Dinge gezeigt hat nicht völlig 
gerechtfertigten — Mißkredit, weil man fand, daß sich in einer che- 
mischen Verbindung z. B. der Essigsäure, ein electropositives Atom, 
der WasserstoflF, durch ein electronegatives , das Chlor, ersetzen 
läßt, ohne daß sich die gechlorte Essigsäure von der Essigsäure 
in ihrem wesentlichen chemischen Charakter unterscheidet. Man 
schloß daraus, daß die elektrischen Eigenschaften der Atome nicht 
maßgebend für das Zustandekommen und den Charakter einer orga- 
nischen Verbindung seien und verzichtete zeitweilig ganz da- 
rauf, sich über den inneren Bau der Kohlenstoffverbindungen 
Rechenschaft geben zu wollen. 

Inzwischen wuchs durch die Arbeit der Chemiker die Zahl 
der bekannten Kohlenstoffverbindungen ins Ungemessene an. Das 
Gebiet zu übersehen wurde immer schwieriger, denn man stand 
vor einem Chaos unendlich vieler einzelner Thatsachen. 

In dieses zum ersten Mal Ordnung und Uebersicht gebracht 
zu haben, ist das Verdienst des Elsässer Chemikers Gerhard, 
dem Kekul6 in Paris nahe getreten war. Gerhard zeigte, 
daß man die meisten, auch die organischen chemischen Verbin- 
dungen unter einige sehr einfache unorganische Typen unterordnen 
kann, nämlich : Salzsäure, Wasser und Ammoniak. Eine Erklärung, 
warum das möglich sei, hat er nicht gegeben und wollte er nicht 
geben. — Hier bewies Kekulö zum ersten Mal seinen Scharf- 
blick. Er erkannte, daß den einzelnen Atomen eine verschie- 
dene Bindungskraft anderen Atomen gegenüber zukomme. Das 
Chlor in der Salzsäure kann nur ein Wasserstoff- Atom binden, 
der Sauerstoff im Wasser zwei, Stickstoff im Ammoniak drei 



80 Otto Wallach, 

und — das fand Kekul^ auch gleich neu heraus — der Kohlen- 
stoff kann vier Wasserstoff -Atome direct an sich ketten. Man 
kann also die Atome nach ihrer Bindungskraft oder Werthig- 
keit ordnen. Die gleichwerthigen Atome müssen dann natürlich 
Verbindungen von demselben Typus bilden. So wurde durch 
K e k u 1 6 die mechanische Gerhard' sehe Typentheorie vergeistigt, 
indem er die Ursache der Erscheinungen klar erkannte. Gleich- 
zeitig ging Kekulö weiter. 

In Kohlenstoff - Verbindungen , welche mehr als ein Kohlen- 
stoff-Atom enthalten, kommt die Vier-Werthigkeit des Kohlen- 
stoff-Atoms nicht immer direct zum Ausdruck: sie erscheint nach 
bestimmten Gesetzmäßigkeiten geändert und zwar immer vermindert. 

Für diese Erscheinung gab Kekulö die folgende Erklärung: 
den Kohlenstoff - Atomen kommt vor allen anderen die Fähigkeit 
zu, sich mit einander zu verknüpfen, zu verketten. Da- 
durch verlieren sie einen Theil ihrer Verwandschaftskraft anderen 
Atomen gegenüber, aber zugleich werden sie befähigt, sehr große 
Moleküle aufzubauen und eine große Manigfaltigkeit der Combi- 
nationen zu erzielen: so erklärt sich der Reichthum der organi- 
nischen Chemie. Jedoch eine bestimmte Gruppe der organischen 
Verbindungen, die s. g. aromatischen, welche sich vom Benzol 
herleiten, fugten sich den angenommenen Gesetzmäßigkeiten nicht, 
zeigten überhaupt ein ganz eigenthümliches Verhalten. Auch 
dieses Räthsel erschloß sich Kekul^'s Blick. In den gewöhn- 
lichen organischen Substanzen, so nahm er an, sind die Kohlen- 
stoff-Atome kettenförmig mit einander verknüpft. In Benzol 
und dessen Abkömmlingen sind sechs Kohlenstoff-Atome in eigen- 
thümlicher Weise zu einem Ringe zusammengetreten. 

Diese seine „Theorie der Benzolderivate", welche mit einem 
Schlage eine große Reihe von bis dahin unerklärlichen Thatsachen 
dem Verständniß nahe brachte, hat Kekulö wohl am berühm- 
testen gemacht. Die Zulässigkeit der Kekulö'schen Annahmen 
ist mehrfach angefochten, aber der Widerstand hat allmählich 
verstummen müssen. Zahllose Untersuchungen haben die Richtig- 
keit der Kekul^'schen Grundvorstellungen erwiesen. 

So darf man denn sagen: Kekul^'s schöpferischer Phantasie 
verdanken wir wesentlich die Anschauungen über den inneren 
Bau der Kohlenstoff Verbindungen, welche die Neuzeit 
beherrschen. Kekul^ ist der Schöpfer der Structurchemie. 
Er hat das Grundproblem gelöst vom Aufbau der complicirten 
organischen Stoffe. 

In seinem mehrfach erwähnten Lehrbuch brachte er die orga- 



Qed&chtnisrede auf Aug. Eekol^. 81 

nifiche Chemie zum ersten Mal in das System, welches sich bis 
hent bewährt hat und es thut der Bedeutung dieses Kunstwerks 
keinen Abbruch, daß es ein Torso geblieben ist. 

Bei aUen Formulirungen, dieKekulö gab, trat seine Gestal- 
tungskraft , sein sicherer Blick hervor , vor allen Dingen aber 
auch das mächtige Bedürfniß nach klarer Anschaulichkeit. Hier 
regte sich der geborene Künstler, der Architekt. Es genügte 
ihm nicht, eine theoretische Vorstellung von der Verknüpfung der 
Atome gewonnen zu haben: er will diese Verknüpfung versinn- 
lichen, sie im Baume sehen. So entstanden die Kekulö 'sehen 
Atommodelle. Sie sind zu einem unentbehrlichen Hülfsmittel für 
den Unterricht geworden. Und mehr. In ihrer letzten Form 
wurden in den Modellen die Bindungskräfte des als Kugel ge- 
dachten Kohlenstofiatoms durch Stifte markirt, welche die Rich- 
tung der vier Kohlenstoff -Valenzen bezeichnen sollten. Es ist 
dies das Modell, an welches die Anschauungen van'tHoff's über 
die räumliche Lage der Atome im Molekül direct angeknüpft haben. 

Die Kekuli 'sehen Ideen haben der Chemie einen unerhörten 
Impuls gegeben. Sobald sich klare Vorstellungen über den innern 
Bau der Kohlenstoffverbindungen entwickelt hatten, war auch der 
Weg gezeigt zu ihrer künstlichen Herstellung. Es mußte sich nun 
herausstellen, ob gerade die von der Theorie vorhergesehenen 
Atomcombinationen sich verwirklichen ließen, nicht mehr und nicht 
weniger. Kekun hat die Augen schließen können mit dem 
stolzen Bewußtsein, daß seine Theorie nirgends irre geführt hat. 
daß sie die Bahn frei gelegt hat für ungezählte Entdeckungen, 
Er hat gewissermaßen den Eingang geöffnet zu einer Schatz- 
kammer, in die Tausende und Abertausende eingedrungen sind und 
noch eindringen, um die ruhenden Schätze zu heben. 

Die Anerkennung für seine Leistungen ist Kekul6 nicht 
versagt geblieben. Er war ausgezeichnet durch die Mitgliedschaft 
der meisten europäischen Academien , die Verleihung der Copley 
und Huygens Medaille, des bayr. Maximilian Ordens für Kunst 
und Wissenschaft, des preußischen Ordens pour le mörite und 
was der Ehren mehr sind. 

Mit besonderer Genugthuung darf man aber auch verzeichnen, 
daß K e k u 1 ^ 's Verdienste voll gewürdigt sind von der chemischen 
Großindustrie. Es gereicht den Vertretern dieser Industrie, der 
Deutschland einen so erheblichen Zuwachs seines Nationalwohl- 
standes verdankt, zur Ehre und spricht für ihren reifen xmd ein- 
sichtsvollen Sinn, daß sie sich immer an erster Stelle befunden 

MMlixiehtea; gasohiftl. MitttteUnngen 1897. 6 



82 Otto Wallach, Gedächtnisrede auf Aag. Kekul^. 

haben, wenn es galt, den Mann zu ehren, der nie einen neuen Farb- 
stoff oder ein Heilmittel oder sonst ein industriell verwerthbares 
Product dargestellt^ der der Versuchung völlig widerstanden hat, 
zu technischen Unternehmungen in 'irgend welche directen Bezie- 
hungen zu treten. Die Techniker haben eben wohl verstanden, 
daß Kekul^'s Geistesarbeit den Aufschwung auch der chemischen 
Praxis ermöglicht, jedenfalls auf das Wesentlichste gefördert hat. 
Und Männer der Praxis sind es gewesen, die veranlaßten, daß des 
großen Theoretikers geistvolle Züge von Künstlerhand fixirt wurden 
und die dann sein Bild der Nationalgallerie zuwiesen, um das 
Andenken an seine Persönlichkeit der Nation zu erhalten. 

Die Arbeit der nächsten Generationen wird — wir wollen es 
hoffen und dürfen es erwarten — über die Lebensarbeit Kekulö's 
und seiner Schule hinauswachsen. Auch die Structurchemie — so- 
viel ihr auch noch in der Gegenwart zu leisten geblieben ist — 
wird sich ausleben. Neue Ziele winken schon jetzt der chemischen 
Jugend und nur auf neuen Bahnen wird großer Fortschritt sich 
einstellen können. Aber in den Annalen der Wissenschaft wird 
der Name Kekul^ sicherlich unvergeßlich eingeschrieben bleiben 
als eines jener Männer, welche der Chemie zu ihrer vollsten Ent- 
wickelung verhelfen haben. 



Ffir di« R«daction Terantw ortlieh: B, ShUra, d. Z. TOTsitzender Sekret&r der Kgl. Om. dL Wtei. 

AnBgegebeii am 0. Juni 1897. 

Dru^ der DUUrieKaehmi Vniu.'BuehdmdUrei ( W, Fr, KoMtitm), 



/i^' ^ v^<. / "o 



Nachrichten 



von der _^ 



Königl. Gesellschaft dei^Wfe^sdii 

zu Göttingen. 




Geschäftliche Mittheilnngen. 
1897. Heft 2. 



Inhalt. 

Bericht über die öffentliche Sitzung am 13. November 1897 S. 83 

Fr. Merkel, üeber Kräfte, welche gestaltend auf den Körper der Thiere 

wirken »84 

Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft . . . . „ 98 
Adresse der Kgl. Gesellschaft an Herrn Theodor Mommsen in Ghar- 

lottenburg »99 

Bericht über die Wedekindsche Preisstiftung „ 101 

0. Bürger, Bericht über eine Reise durch Columbien und Venezuela . „ 104 



Ghöttingen, 



Commissionsverlag der Dieterich'schen Universitätsbuchhandlimg 
Lüder Horstmann. 

1897. 



19 



Die Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften hielt am ISTNo- 
vember die in den Statuten vorgeschriebene öffentliche Sitzung zur 
Erinnerung an ihren Stifter^ König Georg II., ab. 

Herr Fr. Merkel las folgende Bede. 



Kaolizidhten; (MohiftL XiittitflimgtB 1897. 8. 



84 ^r. Merkel, 



Der in diese Tage fallende Geburtstag des Stifters der Königl. 
Gesellschaft der Wissenschaften kann nicht besser begangen werden, 
als durch einen wissenschaftlichen Vortrag, welcher eine Frage 
von allgemeinem Interesse behandelt; denn mit seiner Stiftung 
wollte er eine Stätte ins Leben rufen, welche den Gelehrten unse- 
rer stillen Stadt Gelegenheit giebt, in edlem Wettstreit zu for- 
schen und die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen Gleich- 
strebenden bekannt zu geben. Wenn daher die Mitglieder der 
Gesellschaft zu ihren Sitzungen versammelt waren, haben sie un- 
bekümmert um die draußen wehenden Stürme des Lebens bis heute 
nur die reine Wissenschaft gepflegt. Niemals wurde und wird 
in erster Linie gefragt: wozu ist eine Untersuchung nütze?, wozu 
kann man ihre Ergebnisse praktisch verwerthen? Wir leben hier 
nur der Forschung an sich; hat man die Wahrheit erst erkannt, 
dann bietet sie von selbst ihre Früchte, welche nun ungesucht und 
ausgereift der Welt in den Schooß fallen. So will auch das, was 
ich mir vorgenommen habe, Ihnen heute zu sagen, nur eine be- 
sonders interessante Frage der Naturforschung beleuchten, soweit 
es in einer kurzen Stunde möglich ist, die Frage: 

Welche Kräfte wirken gestaltend auf den Körper 

der Thiere. 

Ich werde mich dabei meinem Specialfach gemäß vornehmlich 
an die Wirbel thiere und den Menschen halten. Hoffentlich gelingt 
es mir, auch meinen nicht-naturwissenschaftlichen Zuhörern einiger- 
maßen verständlich zu werden I 



Welche Kräfte wirken gestaltend anf den Körper der Thiere. 85 

Man muß annehmen , daß sich die belebte Natur aus einfach- 
sten Anfängen zu immer complicirteren und vollkommeneren Ge- 
staltungen entwickelt hat und noch entwickelt. So lange eine 
Thierart unter äußeren und inneren Bedingungen lebt, welche ihr 
in jeder Weise zusagen , sind Gründe, die zu einer gewichtigeren 
Aenderung ihrer Organisation führen könnten, nicht vorhanden 
und es vererbt sich ihr Bau unverändert von Generation zu Gene- 
ration fort, wenn schon die den Lebewesen innewohnende Variations- 
thätigkeit niemals völlig ruht und es bewirkt, daß ein Individuum 
dem andern derselben Art niemals in allen Stücken genau gleicht. 
Aendem sich aber die Lebensbedingungen soweit, daß sie in irgend 
einer Weise bedrohlich werden, dann müssen sich die Thierarten 
denselben entweder durch Entfaltung und energische Bethätigung 
ihrer Yariationsfähigkeit soweit anpassen, daß ihre Existenz- 
möglichkeit erhalten bleibt, oder sie sind dem Untergange ver- 
fallen. Durch das Wechselspiel des conservativen Princips der 
Vererbung und des reformatorischen der Variation erklärt sich 
einerseits der unendliche Formenreichthum der Thier- und Pflanzen- 
welt, anderseits begreift man, daß es Arten giebt, welche seit un- 
gemessenen Zeiträumen ihre alte Organisation beibehalten haben. — 
Mit einem solchen Gedankengang hat uns vornehmlich Darwin 
vertraut gemacht ; er bildet einen Theil der bekannten von diesem 
Gelehrten aufgestellten Theorie. So durchsichtig danach die Sache 
aussieht, so möchte ich doch glauben, daß die Begriffe: Erblich- 
keit und Variabilität noch nicht erschöpfend genug sind. Es will 
mir scheinen, als könnten wir an der Hand der heute zur Ver- 
fügung stehenden Einzelkenntnisse noch weiter im Verständniß 
vordringen, was ich versuchen will, im Folgenden auszuführen. 

Wir beginnen damit uns umzusehen, ob wir vielleicht schon in 
unserer unmittelbaren Umgebung Kräften begegnen, welche einen 
Einfluß auf die Gestaltung des Thierkörpers ausüben, und finden 
sogleich, daß unser eigner Körper solchen Einflüssen unterliegt. 
Können wir doch willkürlich und durch äußere Einwirkung Ver- 
änderungen desselben erzielen. So liebt es zum Beispiel bei uns 
bekanntlich das weibliche Geschlecht, die Natur durch das Schnü- 
ren zu verbessern ; bei anderen Völkern ist es Mode, durch Binden 
oder Brettchen die Schädelform zu verändern, wieder andere 
bringen die Füße in eine Form, welche ihnen mehr zusagt, als die 
von der Natur gebildete. Neben solchen durch den Willen des 
Einzelnen gesetzten Veränderungen kommen auch überaus häufig 
nicht gewollte vor , wie z. B.. die durch gewerbliche Thätigkeit 

7* 



86 Fr. Merkel, • 

hervorgerufenen, welche einer habituellen übermäßigen Inanspruch- 
nahme einzelner Eörpertheile zuzuschreiben sind. Kennt doch 
Jedermann die Bäckerbeine und die Kellnerplattfüße. Auch rein 
physiologische Umwandlungen der Art werden beobachtet. Beim 
Neugeborenen ist die schlangenförmige Biegung, welche die Wirbel- 
säule des Erwachsenen zeigt, noch nicht vorhanden, sie entsteht 
erst, wenn sich das Kind aufrichtet und auf die Erhaltung des 
Gleichgewichtes bedacht sein muß; ohne die nach vorn convexen 
Krümmungen der Wirbelsäule an Hals und Bauch würde der 
Körper vorne übersinken. Bekommt die Wirbelsäule an einer Stelle 
eine pathologische Krümmung, dann nehmen die anderen Theile 
sofort eine compensatorische Kurve an, wie sie die Statik verlangt. 
In die gleiche Kategorie gehört die Thatsache, daß die in der 
Anlage symmetrische Form der Leber durch die Nahrungsaufnahme 
verändert wird. Der mit Nahrungsmitteln gefüllte Magen drückt 
von links her auf das Organ und bringt es dort zum Schwund. 
Es ließen sieh auch allerlei Verschiebungen aufzählen, welche im 
Lauf des Wachsthums durch die Wirkung mächtigerer und selbst- 
ständigerer Organe auf schwächere und unselbstständigere ent- 
stehen. Ganz besonders augenfällig ist es, daß oft Geschwülste 
und dergleichen auf die gesunde Umgebung einen stark modifi- 
cirenden Einfluß ausüben können. 

All das Angeführte erklärt sich aus grob mechanischen Kräften, 
aus den Einwirkungen der Belastung, des Druckes und Zuges auf 
die Theile des Körpers. Nächst dem ist es eine hervorragend 
wichtige Eigenschaft der Körpertheile , daß sie bei starker In- 
anspruchnahme sich verstärken und vergrößern, bei aufgehobener 
Thätigkeit aber schwächer und kümmerlicher werden, kurz gesagt, 
daß sie die Fähigkeit besitzen, zu hypertrophiren und zu atrophiren. 
Ich erinnere nur an die Muskeln, von welchen Jedermann weiß, 
daß sie durch Uebung anschwellen. Auch die Schwielen der Hände 
sind für die Hypertrophie ein allbekannter Beweis; sie entstehen 
da, wo man sie braucht. Ein Geiger hat sie an den Fingerspitzen, 
ein Turner an der Grenze zwischen Fingern und Hohlhand und 
wenn ein hart arbeitender Matrose die Hand giebt, fühlt sie sich 
förmlich wie Holz an, weil die ganze innere Oberfläche zu einer 
einzigen Schwiele geworden ist. Auf der anderen Seite können 
die Muskeln in hohem Grade atrophisch werden, was man an 
einem Gliede beobachtet, bei dem durch ein steifes Gelenk die 
Muskelthätigkeit ausgeschlossen ist. Ja man sieht schon in den 
kurzen Wochen, in welchen eine Ertremität nach einer Fraktur 
im Gypsverband liegt, die Muskeln in sehr bemerkenswerther Weise 



Welche Er&fte wirken gestaltend anf den Körper der Thiere. 87 

achwinden. Wir sind auch bei diesen Vorgängen sehr wohl im 
Stande, den Grund einzusehen, liegt es ja schon in dem Wort 
hyper- und atrophisch, daß man an die gute und schlechte 
Ernährung der Körpertheile zu denken hat. Auf Reize pflegen 
diese meist durch vermehrten Blutzufluß und Säftestrom zu ant- 
worten, welcher seinerseits durch die Reizung der Gefaßnerven 
herbeigeführt wird. Nehme ich als Beispiel das Entstehen einer 
Schwiele. — Man rudert und findet, daß am Schlüsse der Uebung 
die Innenfläche der Hände geröthet ist, besonders stark an Stelle 
der späteren Schwiele, weil diese Stelle ihrer Lage nach am stärk- 
sten gedrückt und gereizt worden ist. Die Zellen der Oberhaut 
werden durch den lebhaften Blutzufluß üppig ernährt und ver- 
mehren sich deshalb in der Tiefe schneller, als sie sich an der 
Oberfläche abstoßen. Sie schichten sich übereinander und die 
Schwiele ist da. Ein Beweis für die Richtigkeit, dieser Erklärung 
liegt in der Beobachtung dessen, was vorgeht, wenn man die als 
Beispiel gewählte Thätigkeit übertreibt. Rudert man zu lange oder 
zu stark, dann veranlaßt man einen zu ausgiebigen Säftestrom 
nach der Oberhaut, die Zellen können die zugeführte Flüssigkeit 
nicht mehr bewältigen, sie werden durch sie auseinandergetrieben 
und es entsteht eine mit der Flüssigkeit gefüllte Blase. Sind aber 
durch geordnete Thätigkeit Schwielen stark und dick geworden, 
dann schützen sie wieder die unterliegenden Theile vor einem zu 
starken Druck und die Blutzufuhr vermindert sich soweit, daß die 
Schwiele stationär bleibt. Das gewählte Beispiel zeigt zugleich, 
daß die den Körper zusammensetzenden Gebilde in steter Wech- 
selwirkung auf einander begriffen sind, daß sie regulatorisch und 
harmonisch in einander greifen, wie das wohlgeordnete Räderwerk 
einer Maschine und es ist klar , daß ein großer Theil der Uebung, 
Gewöhnung und Trainirung auf trophischen Vorgängen beruht. Ein 
Beweis dafür ist es, daß beim Uebertreiben der Körperübungen 
gerade das Herz leidet, das heißt der Centralpunkt der ernäh- 
renden Circulation. 

Grob mechanische und trophische Vorgänge sind es, welche 
nach dem bis jetzt Gesagten ihren Einfluß auf den Körper auszu- 
üben vermögen und betrachtet man die Sache genauer, dann kann 
man sogar nach vielen Seiten die ersteren Einflüsse noch ein- 
schränken und kann sagen, daß auch bei den mechanischen Ein- 
wirkungen in letzter Linie gar häufig trophische Effecte den Aus- 
schlag geben, denn um die Veränderung eines Körpertheiles zu 
einer dauernden zu machen, ist es immer nöthig, daß sich seine 
Emährungsverhältnisse modificiren, da nur durch sie eine Ver- 



88 Fr. Merkel, 

großerung oder Verkleinerung, eine Stärkung und eine Schwäcbung 
herbeigeführt werden kann. 

Es wird Ihnen zweifellos auffallen, daß der Ausschlag, welchen 
die beschriebenen Einwirkungen geben, ein sehr geringer ist und 
daß durch sie der Körper in seiner Form nur recht wenig modifi- 
cirt wird. Ganz natürlich! Denn bisher war nur vom fertigen 
Organismus die Rede, dieser aber ist in gewisser Weise erstarrt 
und läßt sich durch kein Mittel mehr in neue Formen gießen. 
Der Thon, aus welchem die Figur gebildet wurde, ist getrocknet; 
will man an ihr tiefer greifende Aenderungen anbringen, dann 
muß man dies früher thun, solange das Material noch weich und 
bildsam ist. Zu einer Zeit, in welcher alles im Werden begriffen 
ist, können die mechanischen und trophischcn Einflüsse einen ganz 
anderen Ausschlag geben. Im Anfang ihrer Entwicklung stellen 
Muskelcomplexe, wie z. B. die Kaumuskeln und die Augenmuskeln 
kleine solide Knospen dar; nun verbinden sie sich mit der Umge- 
bung und da diese im Lauf der Zeit Platz und Gestalt ändert, 
so werden die einzelnen Muskelpartieen hierhin und dorthin ge- 
zogen, so daß schließlich aus dem erst einfachen Complex auf rein 
mechanischem Wege einzelne Muskelindividuen werden, welche 
eine ganz verschiedene Faserrichtung und Funktion haben. Ein 
anderes Beispiel sind Nerven, welche durch Blutgeßiße, die ihren 
Verlauf kreuzen , so verbogen und verzogen werden , daß sie ihre 
ursprüngliche Richtung ändern und gezwungen werden, geradezu 
hakenförmige Biegungen anzunehmen. Auf rein mechanische Weise 
erklärt sich auch die Form des weiblichen Beckens durch den 
Druck der Eingeweide, welcher auf demselben lastet. 

Je weiter man zurückgeht, je näher man dem Anfang der Ent- 
Wickelung kommt, um so einschneidender werden mechanische und 
trophische Einwirkungen. So hat Roux zu der Zeit, in welcher 
sich das Froschei in zwei Zellen getheilt hat, die eine mit einer 
erhitzten Nadel durchstochen und getödtet. Er hinderte dadurch 
die überlebende Zelle an einer ungestörten Entfaltung und brachte 
es dahin, daß dieselbe nur einen halben Embryonalkörper bildete, 
welcher erst im Lauf der Weiterentwickelung allmählich in das 
Gebiet der todten Zelle vordrang und sich unter Aufnahme des 
in ihr enthaltenen Nahrungstoffes zu einem ganzen Embryo com- 
pletirte. 0. Schulze konnte durch Aufhebung der Wirkung der 
Schwerkraft Froscheiern eine anomale Entwicklung aufzwingen, 
dasselbe gelang Dareste an Hühnereiern, welche er in fremdartige 
statische Verhältnisse gebracht hatte. Einen wie großen Einfluß 
die Ernährung in jenen ersten Zeiten hat, dies zeigen Experi- 



Welche Kr&fte wirken gestaltend auf den Körper der Thiere. 89 

mente von L. Gerlach. Derselbe schloß von Hühnereiern, die in 
der Entwickelung begriffen waren, den für die regelmäßige Er- 
näbrnng so überaus wichtigen Sauerstoff zu einem großen Theil 
ab, indem er die Eischaale bis auf eine kleine freigelassene Stelle 
mit Firniß überzog ; er erzielte dadurch vollkommen abnorme Eeime. 
Auch ungleichmäßige oder abnorme Temperaturen haben einen so 
eingreifenden Einfluß auf die Ernährung, daß sie Mißbildungen 
hervorrufen können. Man kann also nach dem allen wohl die 
allgemeine Behauptung aufstellen, daß die erwähnten physika- 
lischen Kräfte von höchster Wichtigkeit für die normale Ausbildung 
eines Geschöpfes sind. Druck, Zug, Schwerkraft, Wärme aber sind 
es nicht allein, welche tiefgreifende Wirkungen ausüben, sondern 
auch andere vorhin nicht mit Beispielen belegte physikalische 
Kräfte, wie Elasticität, Kohäsionskraft, neben der Wärme auch das 
Licht; besonders sind es auch chemische Umsetzungen, welche bei 
den trophischen Vorgängen eine ausschlaggebende Rolle spielen. 

Viele Gelehrte sind nun der Ansicht , daß die Thätigkeit 
dieser physikalisch -chemischen Kräfte, welche von außen her auf 
den Körper und im Inneren von dessen Bauelementen wirken, 
genügen, um die Gestaltungen der belebten Welt zu erklären, denn 
es sind natürlich nicht nur die erwähnten Beobachtungen und Ver- 
suche mit ihren handgreiflichen Resultaten angestellt worden, son- 
dern noch unendlich viele andere von feinster Art, welche alle die 
Wirkungen jener Kräfte erläutern und auf Tritt und Schritt in 
den kleinsten Theilen der Organismen erkennen lassen. 

Sollen sie es aber allein sein, welche die Formen der organi- 
schen Welt hervorrufen, dann müssen diese Formen auch im Ein- 
zelfalle mit mathematischer Nothwendigkeit neben einander be- 
stehen, auseinander hervorgehen und auf einander folgen, etwa so, 
wie man den Ausfall einer chemischen Reaction vorhersagen, 
oder beim Bau einer Maschine berechnen kann, wie sie später 
arbeiten soll. Ein Hühnerei z. B. müsste in jedem Stadium seiner 
Entwickelung einem anderen, gleich weit entwickelten in allen 
Stücken gleichen. Dies ist aber nicht der Fall, was durch 
eine lange Reihe von Beobachtungen erwiesen wird. Mehnert 
kommt am Schluß einer verdienstlichen Zusammenstellung zu dem 
Ausspruch : „Eine konstante Wechselbeziehung der Organent- 
wickelung bei gleichen Embryonen besteht nicht. Der oft ekla- 
tante Mangel an Korrelationen der Organentwickelungen unter 
einander zeigt , daß ein jeder Entwickelungsvorgang eines Organes 
gewissermaßen ein selbstständiger Froceß ist. Die Entwickelung 
des Wirbelthierembryo besteht in einer Reihe neben einander 



90 Fr. Merkel, 

— nur durch phylogenetische Beziehungen geregelter — Einzel- 
vorgänge. Bloß die Form und Lage einea einzelnen Organs kann 
durch die Umgebungsverhältnisse modificirt werden/ Nicht einmal 
der letzte Satz' braucht zuzutreffen, was zahlreiche teratologische 
Beobachtungen ergeben. 

Wenn auch His in mehreren Abhandlungen darlegte , daß man 
die Formen, welche z. B. der Keim eines bebrüteten Hühnereies 
zeigt, mit gefalteten Lederstücken , mit Thon- oder Wachsplatten 
von ungleicher Dicke, auf welche mechanische Kräfte wirken, 
nachahmen kann, so zeigen anderseits Beobachtungen von Bonnet, 
Keibel , Fischöl , daß die Schwankungen in der Ausbildung und 
Größe gewisser Organe bei gleichaltrigen Embryonen außeror- 
dentliche und bedeutende sind. Es sind da Widersprüche vor- 
handen, welche sich in ganz einfacher Weise nicht lösen lassen. 
Denn wenn Dinge, welche an sich einer einfachen mechanischen 
Erklärung zugänglich wären, vor sich gehen, ohne daß die mecha- 
nischen Prämissen gegeben sind, dann müssen wir nach anderen 
Kräften suchen, welche unser Verständniß fördern. Dieselben 
können nur innere, den Körpergebilden immanente sein, da sich 
die von außen wirkenden wie gesagt, als unzulänglich für eine 
Erklärung erweisen. 

Bei ihrer Aufsuchung zögern wir nicht, uns sogleich an die 
letzte funktionelle Einheit des Körpers von Thier und Pflanze, 
zu wenden, da wir dort am ersten Aufschluß erwarten dürfen. 
Wir haben als diese Einheit ein kleines von einem Kern beherrschtes 
Stückchen Protoplasma (Körpereiweiß) anzusehen. Meist begnügt 
man sich , dasselbe Zelle zu nennen , doch ist Sachs völlig im 
Recht , wenn er sagt , daß die Zelle noch allerlei andere Dinge 
enthält oder doch enthalten kann, welche für die Lebensthätigkeiten 
irrelevant sind z. B. Fett oder Schleim oder Pigment und dergl. 
mehr. Er nennt daher das eigentlich functionirende Gebilde 
„Energide.^ Daß es erlaubt und geboten ist, sogleich auf diese 
Elementargebilde zurückzugehen, wird dadurch bewiesen, daß eine 
einzige Zelle im Stande ist, alle Lebensthätigkeiten zu entfalten; 
giebt es doch Lebewesen in großer Zahl, welche nur aus einer 
einzigen Zelle bestehen. Freilich setzt sich der Körper einer 
mindestens ebenso großen Zahl von Thieren und Pflanzen aus 
einer Anzahl von Zellen zusammen, welche nach Tausenden, nach 
Millionen und nach noch viel größeren Mengen zählen kann. Es 
wird nun eine zu erledigende Vorfrage sein, ob man in deren 
Zahl Unterabtheilungen zu machen hat, oder ob wir jeder Zell- 
energide die gleichen Grundfähigkeiten und -Eigenschaften zu- 



Welche Kräfte wirken gestaltend auf den Körper der Thiere. 91 

schreiben dürfen? — Jedes mehrzellige Geschöpf, es mag ans so 
vielen Einzelzellen bestehen, wie es will, entsteht bei seiner Ent- 
wickelung ans einer einzigen Zelle, welche sich fort und fort theilt 
nnd bei jeder Theilung je eine Hälfte ihrer ganzen Substanz, ihres 
Eemes sowohl wie ihres Protoplasmas, an die beiden Tochterzellen 
abgiebt. Damit werden nothwendig die Kräfte und Eigenschaften 
der ursprünglichen Zelle an die Tochter zellen übertragen , so daß 
also virtute jede Zelle des ganzen Körpers der ursprünglichen be- 
fruchteten Eizelle gleich ist, von welcher sie in letzter Linie 
sämmtlich herstammen. Will man consequent sein, dann muß man 
jeder Zelle des Körpers die Fähigkeit zuerkennen, gegebenen Falles 
aus sich heraus einen neuen Organismus zu bilden. Daß dies nicht 
etwa in der Luft stehende Erwägungen sind, wird durch Experi- 
mente an sich entwickelnden Eizellen bewiesen. Die ursprünglich 
einfache Zelle theilt sich zuerst in zwei Zellen, deren jede wieder 
in zwei, in Summa also vier, aus diesen werden acht Zellen und 
so fort. Versucht man nun im Zwei- oder Vierzellenstadium die 
einzelnen Zellen von einander zu trennen, was bei niederen Thieren 
gelingt, dann sieht man in der That, wie jede Zelle für sich einen 
ganzen Embryo bildet, welcher sich von einem aus dem unver- 
sehrten Ei hervorgegangenen nur . durch seine geringere Größe 
unterscheidet. Ferner findet man, daß — besonders im Pflanzen- 
reiche — oft kleine Bruchstücke im Stande sind, sich zu wohl 
ausgebildeten Individuum zu regeneriren , was also beweist, daß 
diesen Bruchstücken ganz dieselbe Fähigkeit innewohnt, ein voll- 
ständiges Individuen zu bilden, wie der Eizelle. Bei niederen 
Thieren wird Aehnliches beobachtet. Daß bei höheren Thieren die 
Fähigkeit der Neubildung größerer Theile des Körpers sehr einge- 
schränkt ist, hat man nicht etwa so zu erklären, daß hier die 
Körperzellen die Eigenschaften der ursprünglichen befruchteten 
Eizelle gar nicht besessen hätten, sondern man muß vielmehr an- 
nehmen, daß in den hochdifferenzirten Greweben dieser Geschöpfe 
Umstände geschaffen worden sind, welche die Zellen verhindern, 
ihre ursprünglich vorhandenen und noch immer anwesenden Kräfte 
voll zu entfalten. Sieht man doch in pathologischen Fällen auch 
hier die Lebens- und Gestaltungskraft der Gewebe in oft unge- 
ahnter Weise wieder aufleben. 

Welches sind nun diese fundamentalen Kräfte des 
Lebens? Bei einer eingehenden analytischen Betrachtung bleiben 
ihrer nur zwei übrig: erstens eine vegetative Kraft, und 
zweitens eine formative Kraft, wie ich die beiden nennen will. 

Die vegetative Kraft ist diejenige, welche das Leben an 



92 Fr. Merkel, 

sich aufrecht erhält, sie dient dem Stoffwechsel, sie ist es, welche 
das Wachsthum der Zellen, ihre Vermehrung besorgt, welche die 
Arbeitsleistung der Zellen in Scene setzt, ihr wohnt die Reiz- 
barkeit inne und sie ist ganz wesentlich auf den Verkehr mit der 
Außenwelt angewiesen. 

Die formative Kraft ist diejenige, welche die Gestaltung der 
lebenden Materie besorgt. In ihrer einfachen Aeußerung bildet 
sie die Gewebe des Körpers, in ihrer höheren Funktion ruft sie 
durch harmonisches Zusammenwirken der einzelnen Zellen die 
Organe, überhaupt die ganze Körperform hervor. Sie verkehrt 
mit der Außenwelt im wesentlichen nur durch Vermittelung der 
vegetativen Kraft. 

Jede Zellenergide lebt und arbeitet, jede trägt in sich „das 
Muster des ganzen Organismus und besitzt die theilweise oder 
vollständige Fähigkeit das Muster wieder hervorzubringen^ (Minot). 

Auf den ersten Blick könnte es schwierig scheinen, die beiden 
Kräfte, an denen das Leben hängt, überhaupt von einander zu 
trennen, denn die Bildung und Aufrechterhaltung der Körperform 
ist doch ohne vegetatives Leben, also ohne Wachsthum, ohne Zell- 
vermehrung und Zellarbeit undenkbar. Dies ist gewiß richtig, 
wohl aber giebt es Fälle, in welchen man umgekehrt vegetatives 
Leben ohne geordnete Bildung finden kann. Es giebt Geschwülste, 
welche eine äußerst üppige Vegetationskraft entfalten, welche 
wachsen und immer weiter sich verbreiten, ohne daß doch eine 
irgendwie geordnete Form entsteht. In ihnen muß nothwendig 
die formative Kraft durch abnorme Einflüsse unterdrückt sein, so 
daß die vegetative Kraft des Protoplasmas sich ungezügelt ent- 
falten kann. In anderen pathologischen Neubildungen geht die 
Unterdrückung der formativen Kraft nicht so weit, es kommt 
wohl zur Entwickelung von Geweben, von Bindegewebe, Drüsen- 
gewebe, Nervengewebe u. s. w., aber nicht zu geordneten Organ- 
bildungen. In einer dritten Gruppe ist der störende Einfluß noch 
geringer, in diesen Fällen, wie z. B. bei der Akromegalie, ist die 
formative Kraft im Stande, ihre Thätigkeit im Ganzen zu entfalten, 
die vegetative Kraft ist nur so mächtig geworden, daß sie die 
betroffenen im Uebrigen wohlorganisirten Körpertheile immer 
größer und größer werden läßt. Ueberhaupt spielt in allen hy- 
pertrophischen und atrophischen Zuständen die vegetative Kraft 
eine bestimmende Rolle, während dabei die formative in mehr in- 
differenter Weise nebenhergeht. 

In welch' außerordentlicher Weise sich anderseits die forma- 
tive Kraft geltend machen kann, beweisen die erwähnten Beob- 



Welche Kräfte wirken geataltend anf den Körper der Thiere. 93 

achtuDgen über Regeneration von Körpertheilen , ja ganzen Indi- 
viduen aus kleinen Theilstüeken. Daß auch sie relativ unabhängig 
von der vegetativen Kraft wirken kann, erweisen die Beobachtungen 
der nicht selten vorkommenden Asymmetrien. Stets sucht bei 
diesen die formative Kraft, ohne daß eine Aenderung in der Ernäh- 
rung vorhanden zu sein braucht, auszugleichen und zu compensiren, 
wo es nur irgend möglich ist. Man beobachtet dies auch in Fällen, 
in welchen man an eine corrigirende Wirkung äußerer Kräfte 
nicht wohl denken kann. 

Von den beiden Kräften ist die formative im Allgemeinen die 
stärkere, welche die vegetative in ihre Dienste zwingt, welche das 
Wachsthum und die Vermehrung der einzelnen Zelle und ganzer 
Zellkomplexe regulirt. Wehe dem Organismus, in welchem auch 
nur in einer einzigen Gruppe von Zellen die vegetative Kraft zu 
alleiniger Herrschaft kommt! die planlose Arbeit consumirt rasch 
und der ganze Organismus ist verloren. 

Daß sich die beiden Kräfte des Protoplasmas bei der Arbeit 
im Einzelnen der gewöhnlichen physikalisch-chemischen Kräfte be- 
dienen, um ihre Zwecke zu erreichen, versteht sich ganz von selbst 
und wir sehen ja, wie erwähnt, beim Wachsthum des Embryo's 
Effecte erzielt, welche sich in mechanischer Weise erklären lassen, 
man sieht das ganze Leben hindurch chemische Vorgänge wohlbe- 
kannter Natur sich abspielen. Diese Kräfte können dabei einen 
fordernden oder auch schädlichen Einfluß auf die beiden Grund- 
kräfte ausüben, wovon die erwähnten Experimente an Frosch- und 
Hühnereiern den Beweis liefern. 

Ich wiederhole also, daß von den beiden Grundkräften der 
lebenden Zellenergide die formative die stärkere und die eigentlich 
regierende ist und daß beide durch Einwirkungen physikalisch- 
chemischer Natur beeinflußt werden können. Am meisten und 
freiesten werden sich die Grundkräfte in solchen Zellenergiden 
vorfinden, welche am wenigsten solche Einwirkungen erlitten haben, 
welche am intactesten sind. Es sind dies die Generationszellen: 
Samen und Ei — und man sieht bei gewissen niederen Thieren, bei 
welchen die Verhältnisse besonders durchsichtig sind, wie gleich am 
Anfang der Entwicklung eines Individuums sich die Keimzellen, 
welche schon wieder für die nächste Generation bestimmt sind, sepa- 
riren. Nußbaum, Weismann und andere meinen auch, daß nur diese 
Zellen die Keimfähigkeit beibehielten, während die anderen Zellen 
des Körpers (somatische Zellen) nur bestimmt seien, die Gewebe des 
Körpers zu bilden (Theorie der Continuität des Keimplasmas). Meine 
ganzen bisherigen Ausführungen thun dar, daß ich mich dieser An- 



94 Fr. Merkel, 

schannng nicht anzuschließen vermag. Wie rasch nach dem Eintritt 
in die Entwickelung sich die Einflüsse der Ernährung, der topo^- 
graphischen Lage und dergl. geltend machen, geht daraus hervor, 
daß ein Ei, welches noch im Yierzellenstadium im Stande war 
aus jeder einzelnen Zelle ein ganzes Individuum entstehen zu lassen, 
dies im Achtzellenstadium schon nicht mehr vermag. Je weiter 
sich die Zellen zu speciellen Zwecken ausbilden, um so mehr zeigt 
sich die formative Kraft ^.gebunden^, was dadurch illustrirt wird, 
daß niedere Thiere mit wenig gesonderten Geweben und Organen 
in weit höherem Maaße die Fähigkeit haben, bei Verletzungen aus 
dem Vorhandenen Verlorengegangenes wieder zu ersetzen , wie 
höhere mit ihren fein ausgearbeiteten Körpergebilden. Aeußere 
Einflüsse, so will ich sie kurz nennen, können also die formative 
Kraft der Zellenergiden beeinflussen und sind in der Lage, wenn 
sie nur in geeigneter Weise einwirken, Modificationen der Gestalt 
und Organisation eines Geschöpfes hervorzurufen; und es ist klar: je 
unberührter die beiden Grundkräfte einer Zellenergide sind, um so 
nachhaltiger und maßgebender werden sich solche Einwirkungen 
äußern können. Wir sehen deshalb auch, daß sehr niederstehende 
Organismen nicht allein, wie schon erwähnt, besonders regenerati- 
onsfähig, sondern auch besonders modulationsfähig sind und daß 
bei höher stehenden die erste Zeit der Entwickelung die geeignetste 
ist, solchen äußeren Einflüssen eine weittragende Wirkung zu ge- 
statten. Für eine Variirung der Körperform der einzelnen Indi- 
viduen kommt noch ein weiterer wichtiger Faktor hinzu, welcher sich 
bis hinunter in die einfachsten Geschöpfe nachweisen läßt, nämlich 
der, daß für die Anregung der Entwickelung zwei Eltern nöthig 
sind , sei es daß dies für die jedesmalige Entstehung eines Einzel- 
individuums gilt, sei es daß durch deren Zasammenwirken jedesmal 
eine kürzere oder längere Reihe von Generationen hervorgerufen 
wird. Die Beschaffenheit der Energiden dieser beiden Eltern ist 
aber niemals völlig gleich; wenn sich dieselben nun in dem neu 
keimenden Organismus mischen, dann bewirken sie in den Theilen, 
in welchen die Grundkräfte gleich gerichtet sind, eine Verstärkung 
ihrer Gestaltung und Eigenschaften bei dem Nachkommen, oder sie 
bringen da, wo die formative Kraft des einen Erzeugers siegt, die 
des andern unterliegt, größere oder kleinere Variationen hervor. Nun 
muß man sich aber klar machen , daß es sich jedesmal nicht blos 
um die Erbschaft der beiden Eltern handelt, sondern auch um die 
Erbschaften all der Generationen, die diesen vorausgegangen sind. 
Man kann sich die Sache etwa unter folgendem Bild vorstellen: 
Die formative Kraft der einzelnen Ahnen eines Geschöpfes gleicht 



Welche Er&fte wirken gestaltend auf den EArper der Thiere. 95 

kleinen Quellen, welche von allen Seiten zusammen kommen; sie 
sind 80 schwach, daß geringe Störungen genügen, um eine einzelne 
derselben zu verstopfen und verloren gehen zu lassen. Haben sich 
aber ihrer viele in gleich gerichtetem Lauf zu einem größeren und 
immer größeren Fluß gesammelt, dann ist an eine Abdämmung 
nicht mehr zu denken. Von allen Seiten kommen vielleicht neue 
Nebenflüsse dazu, während vom ursprünglichen Wasser ein Theil 
versickert oder verdunstet und ganz verschwindet. Stellt man 
sich die Sache so vor, dann kann man sich auch erklären, wie oft 
der Enkel weniger dem Vater als dem Großvater gleicht und wie 
gelegentlich die Eigenschaften und Formen weit zurückliegender 
Geschlechter in einem Nachkommen wieder auftauchen (Rückschlag.)' 
Es braucht nur eine geringe Beimischung in dem Strom der forma- 
tiven Kraft, welche sonst ohne Einfluß nebenher läuft, durch gün- 
stige Nebenbedingungen veranlaßt, wieder stärker hervorzutreten. 
Ein Beispiel mag zeigen, wie etwa die Umwandlung einer Thier- 
species vor sich gegangen sein mag. Ein Thier sucht sich seine 
Nahrung in der Erde und gräbt zu diesem Zweck mit den vorderen 
Extremitäten emsig. Die Palmarfläche wird schwielig, die ganze 
Hand durch trophische und mechanische Reize breit und plump, 
wie bei einem Handarbeiter. Die formative Kraft wird im Einzelfall 
kaum merklich beeinflußt. Nun geschieht aber durch viele Gene- 
rationen hindurch immer das gleiche, die kleinen Quellen der Ein- 
zelfalle wachsen zum Fluß heran, die formative Kraft ist durch 
cumulirte Vererbung von den Ahnen beider Seiten her soweit mo- 
dificirt und einseitig verstärkt, daß sie nun bei jedem neuen In- 
dividuum ohne Weiteres schaufeiförmige Vorderfüße erzeugt. Da 
diese aber integrirende Theile des Körpers sind und diese letzteren 
wieder sich gegenseitig beeinflußen, und in ihrer Bildung harmonisch 
in einander greifen, wie das Räderwerk einer Maschine, so ist all- 
mählig das Armskelet, sind die Muskeln der Thätigkeit angepaßt 
und das Thier kann seine Vorderextremitäten zuletzt kaum mehr 
zu etwas anderem brauchen, wie zum Graben. Es hat deshalb seine 
Thätigkeit ganz in den schützenden Boden hinein verlegt und lebt 
in Gängen, in welche niemals das Licht des Tages scheint. Die 
Augen werden nicht mehr gebraucht, sie atrophiren im Wechsel 
der Generationen und bilden zuletzt kleine kaum Stecknadelkopf* 
große Organe , welche nur äußerst unvollkommen — wenn über- 
haupt — funktioniren. Die kleinen Quellen waren immer spär- 
licher und spärlicher geflossen, und der ursprüngliche Antheil an 
dem Fluße versickert mehr und mehr ; man glaubt den Zeitpunkt 
«ehon absehen zu können in welchem er ganz verschwunden sein 



96 Fr. Merkel, 

wird. Sie werden erraten haben, daß mein Beispiel vom Maulwurf 
genommen ist , bei welchem wir die formbildende Kraft durch die 
äußeren Einflüsse des Gebrauches und der Ernährung an dem 
einen Organ verstärkt, an dem anderen geschwächt sehen. 

Biese äußeren Einflüsse müssen aber so langsam und allmählig 
wirken, wie in dem angezogenen Fall. Es muß der formativen 
Kraft Zeit gelassen werden, sich ganz allmählig an die geänderten 
Verhältnisse zu gewöhnen. Will man sie brüskiren, dann wird 
dies stets mißlingen. Noch niemals ist bei uns Europäern ein Kind 
mit der Wespentaille vieler erwachsener Frauen, bei den Chinesen 
ein solches mit den verkrüppelten Füßen der dortigen Frauen ge- 
boren, niemals kommt ein normaler Knabe mit der Anlage zu 
kurzem Haarwachsthum zur Welt, trotzdem daß sich die Männer 
immer und immer wieder die Haare abschneiden. Man sieht daß 
alle Beharrlichkeit bei einem fertig ausgebildeten Organismus nicht 
ausreicht, auch wenn sie Jahrhunderte und Jahrtausende anhält. 

Eine recht interessante Frage, welche nach der Kenntnißnahme 
von den beiden Zellkräften sofort auftauchen muß, ist die: Wo 
finden sich dieselben localisirt? Durchdringen sie die Energide 
ganz und gar, oder müssen wir sie an eine bestimmte Stelle der- 
selben verlegen. Sachs denkt daran, daß die formative Kraft, 
(seine Gestaltungsenergie) in das Chromatin, eine gewöhnlich im 
Zellkern gelegene Protoplasmamodification zu verlegen sei. Eine 
solche Annahme scheint eine gewisse Berechtigung zu haben ; denn 
erstens sieht man , daß der Vater zur Bildung des Nachkommen 
fast nur Chromatin beisteuert und zweitens weiß man, daß Pro- 
toplasma, welches von dem Kern getrennt wird, die Fähigkeit jeder 
Weiterentwickelung einbüßt. Letztere Thatsache ist kein zwin- 
gender Grund, denn umgekehrt sterben auch Kerne, welche man 
ganz von Protoplasma entblößt, ab. Gerade so wenig wie das Herz 
ohne Körper und der Körper ohne Herz existiren kann, so ist es 
auch im Kleinen in der Zelle; Kern und Protoplasma gehören 
eben zusammen. Aber auch der erstere Grund ist nipht stich- 
haltig, das Spermatosoma ist als solches überhaupt nicht ent- 
wickelungsfähig, in ihm ist die Substanz der Zelle auf das kleinst 
mögliche Maaß reducirt, gewissermaßen eingedickt, und es muß 
immer erst durch Completirung von den Reservestoffen des Eies 
her ergänzt werden, ehe es in die Entwickelungsthätigkeit ein- 
treten kann. Ich möchte die Meinung vertreten, daß die oft so 
complicirten Zellstructuren secundären Zwecken dienen, während 
die beiden Grundkräfte gleichmäßig die ganze Masse der Energide 
durchdringen und auch in jedes neue Theilchen, welches bei der 



.Welche Kr&fte wirken gestaltend auf den Körper der Thiere. 97 

Stoffanfnahme hinzukommt, eindringen wie ein Ferment. Man 
kann wohl kaum zu einer anderen Annahme kommen, denn jedes 
kleinste Theilchen der Energide vegetirt, hat seinen Stoffumsatz 
und versucht weiter zu wachsen. Jedes Theilchen muß auch for- 
mative Kraft und zwar dieselbe, wie jedes andere besitzen, da bei 
der geordneten und harmonischen, auf ein Ziel gerichteten Thätig- 
keit großer Zellkomplexe, ja sämmtlicher Organe des Körpers, 
jede Zelle in allen ihren Theilen das ihrige zur £rzielung des ge- 
meinsamen Endresultates thun muß. Ein Beweis für die gleich- 
mäßige Verbreitung der in Rede stehenden Kräfte scheint mir auch 
in der Erblichkeit erworbener Mißbildungen zu liegen. Ein Mensch, 
dessen Vorfahren ganz wohlgebildet waren, wird z. ß. mit sechs 
Fingern an jeder Hand geboren, es hat also die formative Kraft 
eine Störung erlitten zu der Zeit, in welcher sich die Hände bil- 
deten. Würde nun nicht diese modificirte Kraft alle Energiden 
gleichmäßig durchdringen, auch die Generationszellen, aus welchen 
sich die Machkommen entwickeln sollen, dann könnte man nicht 
verstehen, wie diese letzteren wieder sechsfingerig würden, und 
wie sich eine derartige Mißbildung hartnäckig oft viele Generationen 
hindurch erhält, bis sie endlich durch die Einwirkung der Einhei- 
rathung normaler Leute allmählig besiegt wird und erlischt. 

Wenn ich vorhin das Bild von einem Ferment gebraucht habe, 
so ist dies eben nur ein Bild, denn wir wissen in der That nicht, 
welcher Art die beiden Kräfte der lebenden Materie sind. Sachs 
denkt an eine eigenthümliche Bewegungsform der Moleküle des 
Protoplasmas, und wenn dies auch viel für sich hat, so kann es sich 
doch ebenso gut um etwas ganz anderes handeln. Trotz unserer 
Unkenntniß aber brauchen wir keineswegs jenes fatale „Ignorabi- 
mus!*' zu wiederholen, welches vor 25 Jahren ein resignirter 
Naturforscher ausrief. Ostwald hat in seiner Kode auf der Lü- 
becker Naturforscherversammlung gezeigt, wie sehr jener Forscher 
im Unrecht war und ich hoffe von meinen Ausführungen, daß sie 
Ihnen gezeigt haben möchten, daß man vor dem Versuch in das 
Problem des Lebens einzudringen nicht zurückzuschrecken braucht^ 
und daß man sich nicht zu resigniren hat, schon vor der Schwelle 
für immer zurückgewiesen zu werden. Daß wir diese Schwelle 
freilich noch nicht überschritten haben, dies verkennt gewiß Nie- 
mand, der sich mit diesen interessantesten und schwierigsten 
Kapiteln der Biologie jemals beschäftigt hat; dringen wir aber 
nur in ruhiger und umsichtiger Forschung weiter vor, dann wird 
es nicht fehlen I 



98 Verzeichnis^der neagewählten Mitglieder der Kgl. Gesellschaft. 



Verzeichnis der neugewählten Mitglieder der 
KgL Gesellschaft. 

Die Gesellschaft wählte zu ordentlichen Mitgliedern 
in der philologisch -historischen Klasse 

am 1. Mai 1897 

Herrn Georg Kaibel hier, 
am 17. Juli 1897 

Herrn Richard Pietschmann hier. 

Die allerhöchste Bestätigung dieser Wahlen durch Seine Ma- 
jestät den König erfolgte am 31. Mai und am 19. August 1897. 

Am 17. Juli 1897 erwählte die Kgl. Gesellschaft zu korres- 
pondirenden Mitgliedern 

in der mathematisch - physikalischen Klasse 

Herrn Wilhelm von Bezold in Berlin, 
in der philologisch - historischen Klasse 

Herrn Max Bieger in Darmstadt. 



Adresse an Herrn Th. Mommsen. 99 



Ihrem auswärtigen Mitgliede, Herrn Theodor Mommsen 
in Charlottenburg sendete die Kgl. Gresellschaft zu seinem acht- 
zigsten Geburtstage folgende Adresse: 

Verehrter Herr College I 

An dem Tage, da Nahe und Ferne mit festlichen Wünschen 
vor Ihnen erscheinen, dürfen wir nicht fern bleiben, die wir in 
mehr als einem Sinne das Recht haben Sie den Unseren zu nennen. 
Alle als den Genossen unsrer Gesellschaft, aber die Einzelnen aus 
eignem Gefühl, heiße es Bewunderung, Pietät, Freundschaft, Liebe. 
Nicht Glück zu wünschen kommen wir (was ließe sich der Summe 
Ihres Lebensglücks hinzu denken?), wir kommen zu gratuliren 
im römischen Sinne, das heißt Ihr Glück zu preisen und ein gutes 
Omen an Ihrem Geburtstagstische zu sprechen. 

Wir reden nicht von Ihren Werken. Die Arbeit Ihres Lebens 
liegt vor den Augen der Welt. Wer sich mit Recht und Ver- 
fassung, Geschichte und Kultur der römischen Welt bis tief ins 
Mittelalter hinein befaßt, der weiß daß Sie seinem Weg die Richte 
geben ; wenn er die Geschichte seiner Wissenschaft kennt, so weiß 
er daß Ihr Geist die Brücken gebaut und die Wege durch den 
Fels gebrochen hat, auf denen Philologie, Geschichte und Rechts- 
geschichte sich begegnen und zur Einheit gelangen konnten. 
Nicht nur die Wissenschaft rühmt sich Ihrer Werke. Wenn ein- 
mal die Geschichte die Summe dessen ziehen wird, was dies halbe 
Jahrhundert für die deutsche Litteratur geleistet hat, so wird 
Ihr Name in vorderster Reihe stehn. Wie Ihr Geist so Ihre Hand. 
Für ein Jahrhundert liegt das Material bereit, zu dessen Bereitung 
Sie die Arbeit organisirt und wie Herakles unter den Sterblichen 
mitgearbeitet haben. 

Nicht nur die FüUe Ihrer Thaten bedenken wir heut; mit 
ihnen verbunden ist die sittliche Kraft, deren Wirkung alle ver- 
spürt haben, die einmal gemeinsame Arbeit in Ihren Kreis geführt 
hat. Der Muth, der keiner Arbeit ausweicht, die Demuth, die 

NMluriehten; «osoliAftl. Mittheiliuigen 1897. 2. 8 



100 Adresse an Herrn Tb. Mommsen. 

keine Arbeit verschmäht, der Fleiß, der keine halbe Arbeit kennt, 
die Pflichttreue, die zuerst sich selbst opfert, die Wahrheitsliebe, 
die nur durch Arbeit zum Ziele zu gelangen denkt — daß in den 
unscheinbaren Gelehrtentugenden die ganze Kraft und Gewähr 
der Forschung liegt, haben Unzählige aus Ihrem Beispiel gelernt 
und werden Unzählige aus Ihren Schriften lernen. Wie der 
römische Feldherr, der alle seine Schlachten gewonnen hatte und 
in allen zugleich sein tapferster Soldat gewesen war, so blicken 
Sie auf die lange Strecke durchlaufenen Weges zurück. 

Sie sitzen nicht mit Ihren achtzig Jahren auf einem Ehren- 
sessel der Wissenschaft und nicken mit ambrosischen Brauen. Die 
Hallen der Wissenschaft kennen Ihren Tritt wie vor vierzig Jahren 
und jede frisch herankommende Generation lernt ihn kennen. Sie 
halten gute Polizei in den Gebieten, über denen Sie walten, und 
Jahr um Jahr beleben Sie den Gang der Wissenschaft durch neue 
Werke, die das Leben eines Andern auszufüllen hinreichen könnten. 
Noch steht Ihnen die Sonne hoch und Historie und Philologie 
brauchen noch nicht die Zeit zu fürchten, da sie einmal ohne Ihre 
lebendig wirkende Gegenwart werden leben müssen. Möge die 
Zeit ferne und das kommende Jahrzehnt ein leuchtender Abend 
Ihres Lebens sein. 

Göttingen, den 27. November 1897. 

Die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu 

Göttingen. 



Preisanfgabe der Wedekindscben PreisstifItaDg für deutsctie Oeschiclite. 101 



Freisanfgabe 

der 

Wedekindschen Preisstiftung 

für Deutsche Greschichte. 



Der Verwaltungsrath der Wedekindstiftung macht hierdurch 
wiederholt gemäß den Ordnungen der Stiftung vom 14. März 1896 
§ 12 die Aufgabe bekannt, die für den Zeitraum 1896 — 1901 
unterm 14. März 1896 gestellt ist. 
Der Verwaltungsrath verlangt: 

eine archlvalisch begrfindete Geschichte der Innern Yer- 
waltung des EurfBrstenthums Mainz unter Emmerich 
Joseph (1763-1774) und Friedrich Karl Joseph (1774^ 
1802). Besonderer Werth wird auf die Ermittlung der 
Thellnahme von Johannes HfiUer gelegt. 

1. Form und Einsendung der Bewerbungsschriften. Be- 
werbungsschriften müssen vor dem 1. August 1900 an den Direktor 
des Verwaltungsraths der Stiftung eingesandt werden und aller 
äußern Zeichen entbehren, an welchen die Verfasser erkannt werden 
können. Jede Schrift ist mit einem Sinnspruche zu versehen, 
und es ist ihr ein versiegelter Zettel beizulegen, auf dessen Außen- 
seite derselbe Sinnspruch sich befindet, während inwendig Name, 
Stand und Wohnort des Verfassers angegeben sind. 

2. Preisgericht. Das Preisgericht besteht aus dem Verwal- 
tungsrathe der Stiftung und sovielen von ihm aus den übrigen 
Angehörigen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften, den 
ordentlichen, den auswärtigen Mitgliedern und den Correspon- 
denten, hinzu erwählten anerkannt sachkundigen und unpartei- 
lichen Männern, daß die Gesammtzahl sieben ist. Die Mitglieder 
des Preisgerichts können nicht an der Bewerbung Theil nehmen. 
Die übrigen Mitglieder der Königlichen Gesellschaft dürfen sich 
wie jeder andere um den Preis bewerben. 

8* 



102 Preisaufgabe der Wedekindschen Preisstiftang. 

3. ürthell. Das Urtheil des Preisgerichts wird am 14. März 
1901 in einer Sitzung der Königlichen Gesellschaft der Wissen- 
schaften bekannt gemacht und in deren „Nachrichten" in der Ab- 
theilung: Geschäftliche Mittheilungen veröffentlicht. 

4. Preis. Der Preis beträgt 3300 Mark und muß ganz oder 
kann gar nicht zuerkannt werden. Ist der Verfasser der Preis- 
schrift bereits verstorben, so fällt der Preis seinen Erben zu. 

Der Verfasser der gekrönten Schrift oder dessen Erben 
werden noch besonders durch den Direktor von dem ihnen zugefal- 
lenen Preise benachrichtigt und können diesen bei der König- 
lichen Universitätscasse zu Göttingen auf Anweisung des Direk- 
tors gegen Quittung erheben. 

B. Drnek der Preisschrift. Die gekrönte Schrift geht in 
das Eigenthum der Stiftung für diejenige Zeit über, in welcher 
dasselbe den Verfassern und deren Erben gesetzlich zustehen 
würde. Der Verwaltungsrath wird dieselbe einer Buchhandlung 
in Verlag geben oder auf Kosten der Stiftung drucken lassen. 

Der Ertrag der ersten Auflage, welche ausschließlich der Frei- 
exemplare höchstens 1000 Exemplare stark sein darf, fällt dem 
verfügbaren Kapitale der Stiftung zu, da der Verfasser den er- 
haltenen Preis als sein Honorar zu betrachten hat. Wenn indessen 
jener Ertrag ungewöhnlich groß ist, d. h. wenn derselbe die Druck- 
kosten um das Doppelte übersteigt, so wird die Königliche Gesell- 
schaft auf den Vortrag des Verwaltungsrathes erwägen, ob dem 
Verfasser nicht eine außerordentliche Vergeltung zuzubilligen sei. 

Findet die Königliche Gesellschaft fernere Auflagen erforder- 
lich, so wird sie den Verfasser oder, falls er nicht mehr leben 
sollte, einen andern dazu geeigneten Gelehrten zur Bearbeitung 
derselben veranlassen. Der reine Ertrag der neuen Auflagen soll 
sodann zu außerordentlichen Bewilligungen für den Verfasser, oder 
falls er verstorben ist, für dessen Erben und den neuen Bearbeiter 
nach einem von der Königlichen Gesellschaft festzustellenden Ver- 
hältnisse bestimmt werden. 

Jede von der Stiftung gekrönte und herausgegebene Schrift 
wird auf dem Titel die Bemerkung haben: 

von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in 
Göttingen mit eiuem Wedekindschen Preise gekrönt und 
herausgegeben. 

6. Freiexemplare. Von den Preisschriften, die die Stiftung 
herausgiebt, erhält der Verfasser zehn Freiexemplare, der Ver- 
waltungsrath ebenfalls zehn zu freier Verfügung. 

7. Zarfiekforderiuig nicht gekrOnter Schriften. Die Ver- 



ttr Deutsche Gescliicbte. 103 

fasser der nicht gekrönten Schriften können dieselben nnter An- 
gabe ihres Sinnspruches und Einsendung des etwa erhaltenen Em- 
pfangsscheines innerhalb eines halben Jahres zurückfordern oder 
zurückfordern lassen. Sofern sich innerhalb dieses halben Jahres 
kein Anstand ergiebt, werden dieselben am 14. October von dem 
Direktor den zur Empfangnahme bezeichneten Personen portofrei 
zugesendet. Nach Ablauf dieser Frist ist das Recht zur Zurück- 
forderuung erloschen. 

Göttingen, den 10. December 1896. 

Der Verwaltungsrath der Wedekindschen Preisstiftung. 



104 Otto Bürger, 



Bericht 
über eine Reise durch Columbien and Venezuela 

Yon 
Prof. »r. Otto BBrger, 

Privatdozenten in GöttiDgen. 

I. Im WeBtindischen Archipel. 

Seit Herbst 1896 hatte ich für eine Reise in die columbia- 
nisehen Anden gerüstet, welche dem Stadium wirbelloser Land- 
und Süsswasserthiere mit besonderer Berücksichtigung ihrer ver- 
tikalen Verbreitung gewidmet sein sollte. 

Nachdem mir sowohl die Königl. Akademie der Wissenschaften 
zu Berlin als auch die Eönigl. Gesellschaft der Wissenschaften zu 
GÖttingen namhafte Unterstützungen zugesichert hatten, durfte ich 
Ende Sommer 1896 an die Abreise denken. 

Ich brach unter besonders günstigen Anspielen auf, denn ein 
junger Landwirt, welcher zu Göttingen außer Fachstudien lebhaft 
zoologische Liebhabereien pflegte, wünschte sich mir anzuschließen 
und schiffte sich mit mir am 13. Sept. an Bord der „Valdivia^, 
eines Dampfers der Hamburger Packetfahrt, ein. 

Wir verließen Hamburg abends. Die Lichter von Blankenese 
waren die letzten heimathlichen Scheidegrüße, der folgende Morgen 
fand uns auf hoher See. 

Am 16. September landeten wir in Havre, und am 1. October 
befanden wir uns nach glücklicher Fahrt im Bereich des West- 
indischen Archipels. 

Der Tag war herrlich, der Himmel wolkenlos blau, und jedes 
der Eilande, an denen wir vorüberfuhren, deuchte uns so überaus 
malerisch, daß wir am liebsten schon jetzt begonnen hätten , die 
uns begegnenden Bilder mit der Camera festzuhalten. 

Gegen Mittag ankerten wir in dem schönen Hafen von 
St. Thomas, welcher von der gleichnamigen, amphitheatralisch an 
grünen Bergen aufgebauten Hauptstadt umrahmt wird. 



Bericht über eine Heise durch Colambien und Venesuela. lOß 

Wir hatten Zeit genug, um an Land zu gehen, und da wir 
begierig waren, eine Stichprobe auf die Tropenfauna zu machen, 
nahmen wir Netz und Ketscher mit uns. Im Westen tritt an 
die Hafenbucht ein Wäldchen von Palmen heran, welches viele 
kleine Brackwasser -Tümpel beschattet. In ihnen wimmelt es von 
Krebsen, und auf dem sandigen Boden schreckten wir mit jedem 
Schritt Eidechsen auf. Uns waren sie zu flink zum Greifen, aber 
einige Negerknaben , welche bald neugierig herbeiliefen , wußten 
sie sehr geschickt und sicher mit Schlingen aus &raßhalmen zu 
fangen. Wir erstiegen auch noch die nächsten Hügel, und mit 
Sonnenuntergang waren unsere Sammelbüchsen ziemlich gefällt. 

St. Thomas ist heute gegen früher eine stille Stadt , denn es 
hat aufgehört der Stapelplatz für die westindischen Inseln zu sein, 
seitdem die größeren eigene direkte Verbindungen mit Europa 
oder Nordamerika besitzen. Viele Waarenhäuser stehen leer 
und sind im Verfall begriffen. Die Insel selbst ist wenig 
fruchtbar. 

Es war Nacht, als wir wiederum der „Valdivia^ zusteuerten. 
Das Meer leuchtete, so daß die Ruder weiß erglänzten, und die 
Fische, welche uns begleiteten, silberhell schimmerten. 

Den ganzen folgenden Tag fuhren wir an Portorico entlang, 
dessen Gebirgscontouren uns reiche Abwechslung gewährten. 

Am 3. October mit Sonnenaufgang lagen wir vor St. Domingo. 
Die Küste föUt völlig steil ab und macht den Eindruck einer 
10 — 15 m hohen Mauer. Wir sehen über sie hinweg auf eine 
ausgedehnte Ebene, welche in weiter Feme durch die imposanten 
Gebirge von Hai'ti abgeschlossen ist. Die Stadt tritt unmittelbar 
an die Küste heran, die alten, massiven spanischen Forts con- 
trastieren seltsam mit den luftigen Bretterwohnungen der farbigen 
Bürger, welche mich lebhaft an die Buden erinnerten, die sich in 
manchen Städten die Einwohner zur Zeit des Schützenfestes auf 
ihrer Festwiese zum vorübergehenden Aufenthalt aufschlagen. 

Wir gewannen den Zugang zur Insel durch den Rio Ozama 
mittels Boot erst nach langer mühsamer Fahrt, da die Brandung 
eine überaus starke ist. Dann durchschritten wir die Stadt nach 
Norden zu und gelangten hier in eine Gartengegend, welche an 
üppiger Fruchtbarkeit wohl ihresgleichen sucht. 

Auch die Thierwelt habe ich, soviel sie sich in wenigen Stun- 
den dem Auge erschließt, nur an wenigen anderen Orten in solch 
bunter Reichhaltigkeit wieder gefunden. Fast unter jedem Stein 
haben sich Gehäuse- und Nacktschnecken zurückgezogen; wo sich 
ein morscher Baumstamm vorfindet, bildet er, wenn er nicht von 



106 Otto Bürger, 

Ameisen occupirt ist, die Wohnung von Krebsen, unter denen uns 
besonders einige Einsiedlerkrebse auffielen, welche in Häusern 
mariner Schnecken staken,' die sie sich dreiviertelstundenweit vom 
Strande geholt haben mußten. Die Sträucher waren mit zahl- 
reichen Insecten besetzt, und fortgesetzt kreuzten unseren Pfad 
prächtige Schmetterlinge. 

Wie oft und schmerzlich habe ich an diese Fülle zurückge- 
dacht, die wir so wenig ausbeuten durften, wenn mich später die 
Umstände zuweilen Tage lang an Orten festhielten, wo die Fauna 
aus einigen Schaben zu bestehen schien! 

Was in St. Domingo an Bauwerken hervorragend ist, stammt 
aus spanischer oder französischer Zeit. Wir weilten auch in der 
Cathedrale am Grabe des Columbus, freilich mit geteilter Andacht, 
da unser priesterlicher Mentor unsere historischen Bedenken wegen 
der wirklichen Ruhestatt der Gebeine des großen Entdeckers nicht 
zerstreuen konnte. 

Nunmehr nahm unser Schiff einen fast genau südlichen Curs 
und am 3. Tage, nachdem wir St. Domingo verlassen hatten, 
tauchten , über die Wolken hinaus ragend, in starren , zackigen 
Umrissen schwarzblau die Häupter der Cordilliere von Venezuela 
auf. Gegen Abend lagen wir dem Festlande bei La Guayra, 
diesem landschaftlich wunderbaren Hafen, gegenüber. 

Noch traf die Sonne die weißgetünchten niedrigen Häuser mit 
mit den platten Dächern, die wie Schwalbennester an die steilen 
Bergwände angeklebt erscheinen und sich am schmalen Strande 
hinziehen eine einzige nach dem Meere offene Straße bildend- 

Wir verfolgen den Saum der Küste weit nach Osten. Etwa 
eine halbe Stunde entfernt schiebt sich das zerfallene Gemäuer 
eines palastartigen Gebäudes ins Meer hinein vor und darüber 
hinaus eine kleine Ortschaft, von Bäumen und Sträuchern umhegt; 
erst in (blauer Ferne hemmt den Blick ein schroffes Vorgebirge. 
Im Westen der Stadt begleitet ein Hain von Cokuspalmen den 
Strand. Die Gipfel der Berge streifen die Wolken. Die Abhänge 
der Gebirge sind fast kahl. Nur übermannshohe Cacteen bilden 
Gruppen; Rindes aus den Schluchten quillt üppiges Buschwerk 
hervor. 

La Guayra ist einer^ der ^heißesten Plätze Westindiens. Aber 
obwohl am anderen Tage die Sonne mit voller Glut sich entfalten 
konnte, trat ich einen Spaziergang am Strande entlang an. Ich 
ertrug die Hitze wunderbar gut. Was mich jedoch deprimierte, 
war die trostlose Armut an Insecten und sonstigen mir am Herzen 
liegenden Geschöpfen. Die Hitze läßt sie nicht aufkommen. Es 



Bericht über eine Reise durch Colombien und Venezuela. 107 

ist zu trocken. Auch unter Steinen und in den Spalten der Felsen 
erhält sich die Feuchtigkeit nicht. Es fehlt auch vollständig an 
zartblättrigen Gewächsen. In dem spärlichen Schatten , welchen 
die Cokuspalmen spenden^ wird das Thierleben kaum reicher. 

Das bewog mich den zweiten Tag, welchen wir noch in La 
Guayra verbringen mußten, Caracas zu besuchen. 

In kaum zwei Stunden befördert uns die Bahn, eine englische 
Gründung, nach der 900 m hoch gelegenen Hauptstadt hinauf. 
Welch wunderbare Fahrt! Viermal windet sich der schmale 
Schienenstrang um Vorgebirge herum, und ebenso oft eröffnet 
sich uns wieder, immer höher ansteigend, die Aussicht aufs Meer. 
Dann dringen wir ins Gebirge hinein. Auf schmalen Saumpfaden 
gleiten wir an seinen steilen Abhängen hin und rollen donnernd 
über Brücken, die enge, oft unabsehbar tiefe Schluchten überwöl- 
ben. Wir befinden uns inmitten einer grandiosen Gebirgsscenerie. 
Die Gebirgshänge sind in mittlerer Höhe mit dichtem Gestrüpp 
bekleidet. Die Büsche strecken ihre oft blütenvollen Zweige fast 
bis in unsere Fenster, aus den Abgründen streben riesenhafte, 
schlanke, weißrindige Baumstämme mit dünn belaubten Kronen 
empor, und an den steilsten und sonnigsten Hängen erhebt sich 
der gewaltige Säulencactus. Wo sich ein Wärterhäuschen befin- 
det, ist ein kleines Gärtchen angelegt, und, notdürftig von einem 
Rinnsal bewässert, gedeihen darin einige Bananen. Oefters kreu- 
zen wir einen Pfad, den alten Aufstieg, der auch heute noch nicht 
verlassen ist, denn wir begegnen Karavanen von schwerbeladenen 
Maulthieren. 

Die Aussicht auf das Plateau von Cardcas öflEiiet sich plötz- 
lich, und ehe wir noch Zeit finden, uns in sie zu vertiefen, sind 
wir am Ziele angelangt. 

Caracas ist die prächtigste Stadt, welche ich in Südamerika 
kennen gelernt habe. Wohl wiegen in der Peripherie die ein- 
stöckigen Häuser aus ungebranntem Lehm vor, aber meist haben 
sie einen hellen Anstrich und erscheinen sauber gehalten; im 
Centrum indessen, im Bereich der Plaza Bolfvar überrascht uns 
eine ganze Reihe stilvoller und imposanter Paläste, deren Faca- 
den aus weißem Sandstein oder selbst Marmor abends, wo ich sie 
im vollen Mondlicht sah, geradezu zauberhaft wirkten. 

Es giebt einen Hügel in der Nähe des Bahnhofes, welcher eine 
Kirche trägt und parkartige Anlagen, dessen Besuch mir wegen 
eines zoologischen Gartens, der dort im Entstehen begriffen ist, 
empfohlen wurde. Ich habe ihn bestiegen, freilich ohne etwas 
Menagerieartiges entdecken zu können, dagegen wurde ich durch 



108 Otto Bürger, 

den wundervollsten Blick über die weitansgedehnte Stadt belohnt. 
Sie liegt fast völlig eben, in ihrer Entwicklung nach Osten stre- 
bend, wo ein breites frachtbares Thal sich meilenlang ausdehnt. 
Prächtig nehmen sich auch von unserem erhöhten Standpunkte 
die öffentlichen Bauten und die vielen Kirchen aus, aber sie 
vermögen unser Auge nicht abzuhalten, immer wieder zu der 
gewaltigen Gebirgscoulisse hinüber zu schweifen, welche das Meer 
verdeckt. Sie und das Gewirr von Bergzügen im Süden be- 
stimmen dem Character von Caracas, der mir in allem Sonnen- 
glanze ein düsterer schien. 

Ich stieg auch noch ein wenig die nordwärts gelegenen Höhen 
hinan. Sie sind im ganzen kahl und von wenige Meter breiten 
aber 10 bis 15 Meter tiefen Schluchten mit völlig senkrechten 
Wänden durchrissen, die im Augenblick kein Wasser führten. 
In manchen, grabenartig flacheren hat sich eine üppige Vegetation 
entwickelt, und aus diesen und einer Caffeeplantage , die sich in 
der Nähe der Stadt an einem Bache ausdehnt, gewann ich auch 
eine kleine zoologische Ausbeute. 

Gerne hätte ich meinen Weg von Caracas nach Valencia fort- 
gesetzt, um eine der bedeutendsten deutschen Unternehmungen, 
die Bahn, welche beide Städte verbindet, kennen zu lernen. Sie 
soll das Großartigste sein, was an Gebirgsbahnen in Südamerika 
geleistet ist , und nicht allein ihre kühne Ausführung im ganzen 
wird gerühmt, wo man hinhört, sie hat sich einen Namen we- 
sentlich mit durch die formgefällige und heitere Anlage der den 
Schienenstrang begleitenden Bauten — auch der geringsten — 
gemacht. Dieser Zug des Deutschen, auch im Nebensächlichen 
noch etwas zu leisten, war dem Südamerikaner zwar ein wenig 
verblüffend, aber er lernte ihn schätzen. 

Als ich Caracas verließ , erfüllte mich Bewunderung für den 
Mann, welchem die Hauptstadt fast allein ihr heutiges Aussehen 
verdankt. Mögen ihre Bewohner die Denkmäler geschleift haben, 
welche sich ihr langjähriger Dictator und Präsident Guzman 
Blanco nach Despotenart vorsorglich selbst errichtete, sein An- 
denken wird unvergeßlich bleiben in den pomphaften Bauten, 
die uns entzückten, und vor allen in der günstigen Entwicklung 
des Wohlstandes, die seine liberalen Grundsätze und vor allen 
Dingen seine Maßregeln für eine Sanirung der Finanzen einlei- 
teten, die in der in Südamerika einzig dastehenden Vollgültigkeit 
des Geldes für den Fremden freilich herbe zum Ausdruck kommt. 

lieber Nacht hatten wir Puerto Cabello erreicht. Die Ge- 
birge weichen einige Kilometer vom Strauide zurück, der mit 



Bericht über eine Reiee durch Colambien und Venezuela. 109 

dichtem Buschwerk bedeckt ist, daß sich in Mangrovendickicht 
ins Meer hinein fortsetzt. 

Unserem Ankerplatz gegenüber liegt der öffentliche, wohlge- 
pflegte Garten, den wir durchschreiten, um in die Stadt zu 
gelangen, in welcher der Handel eine viel größere Entwicklung 
genommen hat, wie in La Gruayra, wo ihn Caracas festhielt. In 
den dem Hafen benachbarten Straßen von Puerto Cabello grenzt 
Store an Store, und die vielen ausländische Namen tragenden 
Firmenschilder sprechen für ihre Bedeutung. 

Puerto Cabello ist so heiß wie La Guayra, vielleicht aber 
noch ungesunder als dieses, da das gelbe Fieber nur selten ganz 
erlischt. Deshalb haben sich die Europäer eine Yillenkolonie 
etwa 6 km vom Hafen entfernt am Fuße des Gebirges gegründet, 
wohin sie sich nach des Tages Arbeit und Hitze allabendlich zu- 
rückziehen. Es ist das liebliche St. Esteban. Ich machte mich 
nachmittags dahin auf, um für die Nacht die Kühle des Urwaldes, 
die mich dort umfangen sollte, zu genießen. 

Man durchschneidet Puerto Cabello, welches tief gebaut ist, 
und tritt in eine Ebene hinaus, in der nur hartblättriges und 
stachliches Gestrüpp gedeiht. Hin und wieder gaukelt ein un- 
serem Citronenfalter ähnlicher Schmetterling oder eine Danais an 
uns vorüber, oder ein schwirrendes Geräusch lenkt unseren Blick 
zu einem Blütenstrauch, vor dessen Blumenkelchen ein Colibri sich 
sekundenlang in der Schwebe hält, Eidechsen und Heuschrecken 
huschen über den Weg, aber sonst herrscht dieselbe Armut an 
Thieren, wie am Strande von La Guayra. 

Ein durchdringender Geruch kommt uns an, und rauschend 
fliegt ein Schwärm schwarzer Vögel zu einem Baume auf; wir 
sind bei den Schlächtereien angelangt, welche von Hunderten von 
Aasgeiern (Gallinazos) auf Abfalle controliert werden. 

An dem Hügel, welchen wir bald hinansteigen, die Straße 
nach Valencia einschlagend, die St. Esteban durchschneidet, 
lehnt der Friedhof; wir ruhen an seiner Pforte aus, wo schon 
Wanderer sich niedergesetzt haben. Es ist wiederum ein köst- 
licher Ort zum Träumen. Kein Vogelschrei unterbricht die feier- 
liche Stille, und auch unsere Genossen pflegen ganz der Buhe, 
um sich für das kurze, aber schattenlose Wegstück, das sie noch 
von der Stadt trennt, zu stärken. In der Ferne glitzert das Meer, 
und die Ebene, in welcher sich die Stadt behaglich ausdehnt 
nimmt sich mit ihren Palmengruppen reizvoll und einladend aus, 
aber uns erinnern die unabsehbaren Gräberreihen in unserem 
Bücken an das tödliche Gift, das sie aushaucht. Nach einer ge- 



110 Otto Bürger, 



rina;eii Steigung fällt unser Weg in ein Thal ab, und mit einem 
Male ist das Vegetationsbild ein anderes. Die Agave und der 
Cactus sind verschwunden. Ueppig grüne Hecken, von Winden 
durchwuchert, begleiten den Pfad und umhegen Felder von Reis 
und Mais. Weichen wir vom Wege ab, so gerathen wir in 
sumpfiges Terrain, bis uns ein breiter Bach zur Umkehr zwingt. 
Aus Beständen von lichtgrünen Bananen und dunklen Caffeebäumen 
lugen die Gehöfte des Tropenbauers hervor: luftige Hütten, mit 
Palmenblättern und Rohr gedeckt und vergittert. Kleine, magere, 
schwarze Schweine tummeln sich mit braunen , nackten Kindern 
und einem Volk von Hühnern vor dem pfortenlosen Einlaß. 

Um uns fliegt und kriecht es. Wo wir das saftige Laub 
schütteln , fallen in unseren Fangschirm Käfer , Wanzen , Heu- 
schrecken, Schaben, Tausendfüßler, Spinnen und Schnecken, und 
unter Steinen und moderndem Holz ziehen wir Würmer hervor. 

Im Sammeleifer hatte ich nicht bemerkt, daß die Sonne in- 
zwischen tief gesunken war. Da kreuzte schon der Abendbote 
unter den Morphiden, die blaue Kaligo, meinen Weg. Ich be- 
schleunigte meine Schritte. Mit der Dämmerung trat der Weg in 
den Wald ein, und im Zwielicht erreichte ich Villen mit pracht- 
vollen Gärten, in Ausschnitten des Urwaldes so versteckt gelegen, 
daß auch die benachbarten dichte Baummassen scheiden. Es ist 
St. Esteban. Ich fragte mich nach dem Hause des Agenten der 
Hamburger Packetfahrt, um mich bei meinen Landsleuten nach 
den Hotelverhältnissen zu erkundigen. Es gab kein Gasthaus, 
und ich ließ mich nicht lange notigen, über Nacht Gast des Herrn 
Tams zu bleiben. Der Abend auf der Veranda war ' kostlich. 
DelP Urwald begann sein tausendstimmiges Concert, in dem das 
schrille Lärmen der Cikaden mich nur in der ersten Viertelstunde 
etwas erregte. Herr Tams war so freundlich, mich die Anfangs- 
gründe Südamerikanischer Lebensweisheit zu lehren. 

St. Esteban ist wiederholt von Naturforschern aufgesucht 
Worden und bietet namentlich für den Lepidopterologen ein über- 
aus reiches Feld, welches Herr Starke, ein eingeborener Deutscher, 
seit Jahren ausbeutet. Aber auch für Geschöpfe , welche stete 
Feuchtigkeit lieben, sind günstige Existenzbedingungen vorhanden, 
da ein nie versiegender Bach Wald und Ort durchfließt. Mit gün- 
stigem Erfolge sind hier Fledermäuse, Vogel, Schnecken und 
Spinnen von Specialisten in den letzten Jahren gesammelt worden, 
und jüngst war ein Forscher hier anwesend gewesen, um die 
Pipa doraigera zu studieren. 

Ermüdende Ausmärsche oder Sitte fallen fort. Verläßt man 



Bericht über eine Heise durch Colambien und Venezuela. Hl 

die Wohnung, so tritt man in den Urwald, in dessen Schatten 
man für Stunden auf der Straße nach Valencia, ins Gebirge auf- 
steigend, wandern kann. 

Am folgenden Morgen kehrte ich wiederum zu Fuä nach dem 
Hafen zurück, und abends brachen wir nach Cura9ao auf. Wir 
lernten eine ziemlich flache und sehr trockene Insel kennen, 
welche ihren Wohlstand, den die Hauptstadt, Willemstadt, ver- 
rät, die unverkennbar holländisches Gepräge besitzt, vornehmlich 
ihrem Schmugglergewerbe nach Venezuela verdankt. 

Den Zoologen überrascht die ungeheuere Menge von Pupa, 
welche überall am Gestrüpp der niedrigen Hügel haften, die vom 
Strande aufsteigen. Sie hielten ihre Sommerruhe. 



II. Von Barranquilla nach Honda. 

Zwei Tage später grüßten uns die Schneegipfel der Sierra 
Nevada von Santa Marta, und nach einer Nacht sahen wir uns 
am 14. October der columbianischen Küste bei Sabanilla, unserem 
vorläufigen Endziel, gegenüber. Sie überraschte uns durch ihre 
Lieblichkeit. Eine Hügelkette senkt sich zum Meere hinab , die 
einen üppigen Wald trägt, in dem frische Wiesen eingestreut 
sind. Das mannigfache Grün des Tropenwaldes tritt in dem 
hellen Morgensonnenschein prächtig hervor. 

Wir nahmen herzlichen Abschied von dem Schiffe, das uns 
vier und eine halbe Woche beherbergt hatte, und noch am selben 
Morgen führte uns eine Eisenbahn nach dem einige Stunden ent- 
fernten, am Magdalena gelegenen Barranquilla. 

Sabanilla ist kaum mehr als ein geographischer Begriff, denn 
es wird nur durch wenige Lehmhütten repräsentiert. Die eigent- 
liche Hafenstadt ist Barranquilla, welche sich trotz ihrer vom 
Meere abgerückten Lage — der Zugang durch den Magdalena 
hat sich fortgesetzt ungünstiger gestaltet — zur commerciell be- 
deutendsten überhaupt von Columbien entwickelt hat. 

Der Schienenstrang führt zunächt am Meere entlang, und wir 
sehen, wie der Wald des Strandes sich in Mangrovendickicht fort- 
setzt, dann dringen wir tiefer in den Wald ein, welcher öfters 
in Weiden verwandelt ist, die sorglich durch Gitter umfriedigt 
sind. Sie nähren einen spärlichen Kindviehbestand. Einige 
Kiesen von Eidechsen fliehen aufgescheucht von den Geleisen, und 
Schmetterlinge begleiten unseren Zug, gelegentlich in unser Abteil 
hinein flatternd, 



112 Otto Bürger, 

Zur Zeit des zweiten Frühstücks (Almuerzo) erreichen wir 
Barranquilla und werfen uns in einen der vielen an dem pri- 
mitiven Bahnhof her eitstehen den Fiaker nach dem „Hotel Suiza^ 
fahrend, das von Schweizer Damen geführt wird. 

Wir nahmen das Mahl ein, welches so etwa nach europäisch- 
columbianischer Art bereitet war, und an dem uns das Beste der 
große Fächer dünkte, welcher der internationalen Tischgesellschaft 
Kühlung zuführte. Am meisten überraschte uns der Nachtisch: 
Chokolade mit ziemlich frischen Käseschnitten. Der Kenner 
taucht dieselben in das sehr süße Getränk ein. 

Dank der freundlichen Hilfe, welche uns das deutsche Haus 
leistete, bei welchem wir durch die deutsche Bank accreditiert 
waren, erledigten sich unsere geschäftlichen Angelegenheiten rasch 
und zufriedenstellend. Obwohl nur IBO kg Passagiergepäck zoll- 
frei sind, sofern es sich nicht um Waaren handelt, wurde mir 
auch ein bedeutendes Ilebergewicht nicht berechnet, und schließ- 
lich auch der Import meiner Büchse gestattet, obwohl im allge- 
meinen jede WaflFeneinfuhr verhindert wird. Es ist dies eine sehr 
streng durchgeführte Maßnahme der herrschenden clerikalen Re- 
gierung, die mir gegenüber wohl nur infolge der Empfehlungen 
nicht zur Geltung kam, mit denen ich mich bei dem columbia- 
nischen Generalkonsulat in Hamburg versehen hatte. 

Schon am folgenden Tage sollte die „Barranquilla" , ein 
Dampfer, der sich eines besonders guten Renommees erfreute, den 
Magdalena hinaufgehen und ich beschloß sofort, ihn zu benutzen, 
da ich mir um Barranquilla herum keine bedeutenden zoologischen 
Erfolge versprach. Indessen war ich im Zweifel, wie weit ich 
gehen sollte, und zog, wo immer möglich, Erkundigungen über 
einen Platz ein, der am mittleren Magdalena gelegen, sich durch 
waldige Umgebung, leidlich gesundes Klima und die Möglichkeit 
einer bescheidenen Unterkunft und Verpflegung für meine zoolo- 
gischen und menschlichen Bedürfnisse eigne. Leider waren die 
Auskünfte derart widersprechend und ungenau, daß ich es für 
das Beste hielt, fürerst soweit wie möglich, nämlich bis Honda 
in das Land einzudringen. * 

Barranquilla ist heiß, aber trotz seiner niederen Lage gesund. 
Vielleicht verdankt es diesen Vorzug dem Sande, in dem man 
noch ebenso schuhtief in den Straßen watet, wie zu den Zeiten 
von Thielmanns und Hettners. 

Die Stadt macht trotz ihres bedeutenden Handels, und trotzdem 
sie sogar von einer Pferde- oder richtiger Maulthierbahn durch* 



Bericht über eine Reise durch Golombien und Venezuela. 113 

zogen wird, einen stillen Eindruck. Wir vermissen ein Straßen- 
leben, Schaufenster und Restaurants. 

Am Marktplatz ragen einige stattliche massive Bauten mit 
deutlich romanischen Anklängen aus spanischer Zeit auf; hier hat 
einst ein Springbrunnen inmitten überaus zierlich abgezirkelter 
Blumenanlagen geplätschert, die nun, da sie verwildert sind, um so 
zerzauster aussehen. An den Straßen wechseln Häuser und mit 
Schilf gedeckte Hütten. Jene sind gelegentlich zweistöckig oder 
zeigen einen besonderen Schmuck in ein paar korinthischen Pi- 
lastern, welche die breite Pforte einfassen. Wohlig wirken die 
großen Bäume, welche vor vielen Wohnungen stehen und den 
Straßen öfters den Anstrich einer Allee geben. 

Den Abend verbrachten wir im Deutschen Club, wo wir Ge- 
legenheit hatten, die jungen Mitglieder der starken deutschen 
Colonie kennen zu lernen. Eine heitere Tafelrunde bei Schach 
und Seat und Löwenbräu; wie in der Heimat I 

Mit einer Präcision, wie ich sie nicht erwartet hätte, sammelte 
die „Barranquilla"^ ihre Passagiere genau zur anberaumten Stunde 
durch einen heulenden, langgezogenen, mehrfach wiederholten Pfiff. 

Unser Consul hatte die Freundlichkeit, uns an Bord zu ge- 
leiten und vor allem das Verladen meiner Sachen zu beaufsich- 
tigen. Ich hatte, um nicht auf offenem Deck schlafen zu müssen, 
zu meiner Fahrkarte I. Cl. noch den Besitz einer üabine hinzu- 
erkauft und war nun nicht allein in der glücklichen Lage , über 
ein Waschgeschirr verfügen zu dürfen, sondern auch mein wert- 
vollstes Gepäck sicher unterbringen zu können, eine Fürsorge, 
die dringend geboten ist, weil zumal nachts beim Ausladen Ver- 
wechslungen häufig sein sollen, und es auch in diesen Gegenden, 
wo eine schwarze Mischrasse vorherrscht, an Langfingern nicht 
fehlt. 

Bis zum Flußdampfer hatte mir mein Reisegenosse das Ge- 
leite gegeben, nun aber mußte er direct nach Europa zurück, da 
ihm seine übele Gesundheit die Weiterreise verbot. Schwindel- 
anfalle, welche sich bei ihm im Westindischen Archipel mehrfach 
wiederholt hatten, veranlaßten uns, in Cura9ao einen Arzt zu 
konsultieren, der dem jungen Mann dringend Umkehr anempfahl, 
und, so leid es mir that, es blieb nichts anderes übrig, als zu 
gehorchen. 

Um 10 Uhr schlugen die Schaufeln des großen Hinterrades, 
welches unseren Dampfer treibt, auf die Fluten, wir fahren der 
Mitte des Stromes zu und gewinnen einen Ueberblick auf Barran- 
quilla und seine Landschaft. Die weite sumpfige Sandebene ist 



114 Otto Bürger, 

mit Gebüschen bedeckt, in denen Cokospalmen anmutige Gruppen 
bilden. Diesen Character bewahrt sie bis über die Mündung des 
Canca hinaus, welche wir erst am 2. Tage erreichen, in den Loba, 
einen Seitenarm des Magdalena, einlenkend, da das Hauptbett im 
Versanden begriffen ist. 

Die Ufer sind niedrig , der Fluß ist reich an Inseln , welche 
mit dichtem Gestrüpp bewachsen sind. Noch wälzt der Magdalena 
seine gelben Wasser, auf denen schmutzige Schaumballen und 
Colonien breitblättriger Wasserpflanzen treiben, träge dahin. 

Viel Augenweide ist fürerst nicht vorhanden ; vom Gebirge 
sind nur an hellen Tagen die weißen Gipfel der Sierra Nevada 
von Santa Marta zu sehen; das war uns nicht beschieden. Nur 
hin und wieder taucht eine Hütte auf, und fährt unser Schiff 
nahe am Ufer hin, so sehen wir, daß es ein ärmlicher Bau ist, aus 
Lehmwänden und einem Palmenstrohdach. Eine kleine Bananen- 
anpflanzung, einige Hühner und schwarze Schweine bilden den 
Reichtum ihrer Bewohner, deren jüngere nackt umherlaufen. 

Auch die Häuser der Städte, welche wir berühren, selbst die 
von Magangu^, zeichnen sich nur durch einen weißen Anstrich 
vor den vereinzelten Hütten aus, aber in allen erhebt sich in- 
mitten der niedrigen Wohnungen der Menschenkinder um so mehr 
dominierend, groß und massiv die Kirche, streng und starr in 
ihren Formen, Denkmäler aus spanischer Zeit. 

Wir versäumen nichts, wenn wir jetzt unser Schiff studieren. 
Es ist ein zweistöckiges Haus, das auf einem sehr flachen, etwa 
7 m breiten und 40 m langen Kahn ruht. Der zweiten Etage ist 
noch ein kleiner Pavillon aufgesetzt, der Sitz des Steuermanns. Das 
zweite Stockwerk wird jederseits durch eine Reihe von Cabinen ein- 
gefaßt, zwischen denen in der Mitte Baum für einen sehr breiten 
Gang geblieben ist, welcher das offene Vorder- und Hinterdeck 
verbindet. Das Schiff ist deutsche Arbeit, das bezeugen auch 
die vielen Oeldruckbilder, welche den Gang zieren, Reproductionen 
z. B. des Salontirolers von Defregger und der Vautier'schen Tanz- 
stunde. 

Auch eine Alpenscenerie prangt hier, aber nirgends ist etwas 
Columbianisches oder nur Tropisches dargestellt. Das Vorderdeck 
dient uns am Tage zum ständigen Aufenthalt, hier ist es trotz der 
Schornsteine, welche es durchbrechen und des Dampfkessels, der 
gerade darunter ruht, am luftigsten. Das untere Stockwerk ist an 
den Seiten völlig offen und birgt die Maschinen und das Heizma- 
terial und dient außerdem als Laderaum. Zwischen den Gütern 
können es sieh die Passagiere II. Cl. bequem machen. 



Bericht über eine Reise durch Colambien and Venezuela. 115 

Es wird nur mit Holz geheizt, das gewöhnlich zweimal am 
Tage vom Ufer aus ergänzt wird, wo es bis Honda die Ansiedler 
als ansehnlichen Nebenverdienst bereit halten. 

Die Aufenthalte, welche das Verladen und besonders die 
häufigen Holzentnahmen verursachten, boten mir Gelegenheit, 
täglich einige Male sammeln zu können, und ferner war in dem 
oft morschen Holze, welches aufgestapelt wurde, mancher Fang 
an Käfern, Scorpionen und sogar Schlangen zu machen. Auch 
die auf dem Flusse treibenden Pflanzen lohnten eine Untersuchung 
ihres Wurzelwerkes. Oberhalb der Mündung des Cauca sind sie 
übrigens vollständig verschwunden. 

Am 3. Tage wechselt die Landschaft ihren Character, wir 
treten in den Urwald ein. Rechts und links begrenzen den Strom 
nunmehr hohe, grüne Mauern, in denen wir selten eine Lücke ge- 
wahren. Wir mühen uns anfangs vergeblich, in dem Dickicht 
Gewächstypen zu unterscheiden. Aber allmählich löst es sich ein 
wenig auf. Wir erkennen als Säulen des Urwaldes Baumriesen, 
unseren Eichen nicht unähnlich, mit silberfarbener Rinde, die weit- 
hin leuchtet. Am Ufer zeigen sich Boskette von Bambus, es sind 
schlanke, oft über 10 m hohe Stämme, welche bei zierlicher Ver- 
zweigung ein überaus zartes, helles Laub besitzen , dann folgen 
Gebüsche lanzettblättriger Platanillos und dazwischen niedrige Pal- 
men mit langen Wedeln, deren Ansatz fast bis zum Boden nieder- 
reicht. Aber überall bilden Schlinggewächse ein unentwirrbares 
Geflecht, bald überschwere Perücken erzeugend, welche sich bis zum 
Wasserspiegel niedersenken, bald graziöse Guirlanden, die sich 
von Baum zu Baum ziehen. Aber weit über das Walddickicht 
hinaus, alles überragend, sind andere Palmen aufgeschossen, deren 
Kronen frei über dem Urwald zu schweben scheinen. 

Das Auge weidet sich an dem mannigfachen Grün, aber 
vergebens sucht es nach Blütenbüscheln. Erst später sollte ich 
erfahren, daß der Urwald auch Blüten erzeugt und sogar mehrere 
Perioden der Blüte hat. 

Nunmehr bot auch das Thierleben Unterhaltung. Der Fluß 
ist reicher an Sandbänken (Playas) geworden, und ihre kahlen, oft 
mehrere Morgen große, Flächen sind der Lieblingsaufenthalt des Spitz- 
krokodiles (Crocodilus acutus), vom Eingeborenen ;,Eaiman^ genannt. 
Die Columbianischen Passagiere vergnügen sich damit, sie mit 
Revolvern vom Schiffe aus zu beschießen, freilich mit sehr gerin- 
gem Erfolg. Auch das tödlich getroffene Krokodil wälzt sich 
noch in die Fluten, um in ihnen zu verenden. Wir haben ver- 
schiedene Male Kadaver derselben treiben sehen; sie waren mit 

ITMhrlohtea { Qfohlftt. MittiieUingMi 1807. 2. 9 



116 Otto Bürger, 

Aasgeiern besetzt. Die Gesellschaft dieser Biesenreptile — les 
extremes se touchenti — bilden anmutige, weiße £.eiher, die sieb 
in ihrer unmittelbaren Nähe aufpflanzen oder einherstolziren. 

Vom Walde her erschallt das rabenartige Krächzen von Pa- 
pageien, die in manchen Bäumen zu mehreren Dutzenden hocken 
und in Zügen oder paarweis hoch in den Lüften, ewig geschwätzig, 
den Fluß kreuzen. Die herrlichsten unter ihnen sind die Arakan- 
gas mit leuchtend - roter Brust und blauen Flügeln. 

Nur einmal trafen wir auf eine Schaar von schwarzen Brüll- 
aflfen, welche sich in einem weitverzweigten Baum dicht am Ufer 
verteilt hatte, aber ein besonders seltener Anblick waren zwei 
anscheinend noch junge Tapire, welche auf einer Blöße weideten 
und uns nahe herankommen ließen. 

Der Strom ist reißender geworden , sein Bett wird für den 
Schiffer gefährlicher wegen der treibenden Baumstämme und der 
wechselnden Untiefen; wir fahren nur noch am Tage und streifen 
häufig eine Sandbank, was uns das Knattern des Schiffsbodens, das 
Stoppen und tastende Suchen nach anderem Curse verräth. 

Die Nacht verbringen wir da, wo wir uns gerade bei Ein- 
bruch der Dunkelheit befinden. Taue halten das Schiff an einem 
Urwaldstamme fest. Schwärme von Mosquitos umtanzen uns, eine 
größere Art macht sich durch ein Summen bemerkbar, eine andere 
heftet sich lautlos an uns fest und saugt sich blitzschnell so voll, 
daß sie zerdrückt einen dicken Blutstropfen hinterläßt. Wir ver- 
scheuchten sie einigermaßen mit Kauchen, denn noch ist es zu 
l'rüh, uns unter das Mosquitonetz, welches unser Lager beschirmt, 
zu verkriechen; und zu genußvoll; denn köstliche Kühle weht 
von den fernen Bergen ins Magdalenenthal , der Himmel erglüht 
in fortgesetztem Wetterleuchten, das Concert der Cikaden hat 
begonnen, in das hier auch die dumpfen Rufe unzähliger Unken 
einfallen. Ein paar Tiplen, eine Art Laute, klingen aus dem 
unteren Räume zu uns herauf, Schiffsknechte greifen monotone 
Accorde, eine treffliche Begleitung der gleichförmigen Musik des 
Urwaldes. 

Am 6. Tage erreichten wir Puerto Berrio, wo der Weg nach 
Medellin abgeht, dessen Anfang eine kurze Bahnstrecke bildet. 
Puerto Berrio bietet wahrscheinlich den günstigsten Aufenthalt 
zwischen Barranquilla und Honda. Auf einer Anhöhe präsentiert 
sich uns am Flußufer ein breites, zweistöckiges Haus mit großen 
Lettern als „Hotel Francese^, also hier muß zu leben sein, und 
für meine Zwecke schien mir auch nach dem mehrstündigen Exa- 
men, welches ich anstellen konnte, die hügelige, waldige und buschige 



Bericht über eine Reise durch Golombien und Venezuela. 117 

Umgebung günstig. Fieberfrei ist der Ort nicht, aber wo fände 
man einen solchen in diesen Niederangen? 

Von der Mündung des Rio Sagomosa über die Mündung des 
Rio Nare hinaus befinden sich Ansiedlungen fast durchgehends 
nur auf dem linken Ufer des Flusses, während am rechten der 
Urwald fast nirgends gelichtet ist. Diese Erscheinung wird wohl 
durch die Nachbarschaft der Carare, eines noch völlig wilden , un- 
civilisirten , kriegerischen Indianerstammes erklärt, der sich vom 
Magdalena besonders im Gebiet des Rio Carare bis nach Buca- 
ramanga im Staate Santander an den Westabhängen der Ostcor- 
dilliere erhalten hat. 

Etwa seit Puerto National , wo die Straße nach Ocana ab- 
geht, einem 300 m hoch in der Ostcordilliere gelegenen Orte, der 
früher durch sein angenehmes Clima berühmt war, jetzt aber we- 
gen gelben Fiebers gemieden wird , sind uns die Gebirgsketten so 
nahe gerückt, daß sie an klaren Tagen als dunkelblaue Massen 
unseren Horizont begrenzen. Unmittelbar an den Strom treten 
sie indes erst am vorletzten Tage unserer zehntägigen Flußreise 
heran. Damit wechselt die Vegetation vollständig. Der Urwald 
hat aufgehört, niedriges Strauchwerk ist an seine Stelle getreten, 
oft aber sind die steilen Abhänge nur mit einer Grasnarbe beklei- 
det, und aus Spalten wuchern Cacteen und Aloe hervor. Die Hänge 
der mächtigen Gebirgsmassen sind nackt. 

Der Strom wird stark eingeengt, die Sandbänke verschwinden, 
der Lauf wird reißender und die Sonne sengt uns in dem rings 
abgeschlossenen Thale. 

Wir begrüßen es darum als eine Erlösung, daß wir am 25. 
October in Yeguas anlangen, von wo uns eine Eisenbahn von 25 
km Länge, der Anfang einer Bogotdbahn, die schon seit 12 Jah- 
ren auf ihre Fortsetzung wartet, nach Honda befördert, das etwas 
weiter aufwärts am Magdalena gelegen ist. 

Unterhalb von Honda befinden sich Stromschnellen, welche 
auch von kleineren Fahrzeugen nur schwer überwunden werden. 
Oberhalb von Honda ist der Strom noch bis Irardot bei günstigem 
Wasserstande für Dampfer mäßigen Umfangs schiffbar. 

Wir hatten die Strecke von 1050 km zwischen Barranquilla 
und Honda vergleichsweise schnell zurückgelegt. Fahrten von 
13 — 15 Tagen werden als günstig angesehen; der niedrige 
Wasserstand , welcher im Februar 1897 herrschte , hielt Reisende, 
welche nach Bogota wollten, vier Wochen auf dem Fluße fest. 

Wenn ich an Honda zurückdenke, so fühle ich eine unend- 
liche Hitze , bewege mich auf holprigen Straßen , aus denen mir 

9* 



118 Otto Bürger, 

Schmatz und eine enorme Anzahl Bettler zudringlich grinsend 
entgegenstarren . 

Wie freundlich einladend grüßten die roten Dächer seiner 
weißen Häuser, teilweise an Hügeln sich übereinanderreihend , zu 
uns herrüber als wir neugierig uns aus den Coupöfenstern legten, 
um die erste größere Stadt des inneren Columbiens zu schauen. 

Die Gebirge bieten einen prächtigen Hintergrund, Palmen 
und Bäume mit dichten Laubkronen treten überall zwischen den 
Wohnungen hervor und unmittelbar am Fuße der Stadt braust 
der jetzt hochangeschwollene Magdalena vorüber. 

Honda ist eine alte spanische Gründung, und, ehemals von den 
Yizekönigen allzeit bevorzugt, ist ihr das Glück auch in den 
Verhältnissen der neueren Zeit treu geblieben, und sie blüht — ein 
seltener Fall in Columbien — seit Jahrhunderten bis auf den 
heutigen Tag, denn der gesammte Handel des Staates Tolima 
und des andinen Teils von Cundinamarca fließt über Honda. 
Für Bogota ist Honda das wichtigste Depot, und jedes Haus hat 
hier seinen Commissionär. Tolima wird direct von Honda versorgt, 
und ist durch seinen bei dem enormen Consum des Landes immer 
noch sehr gewinnbringenden Tabakbau, seine ausgedehnten Caffee-, 
Cacao- und Zuckerrohrpflanzungen und vor allem seinen Reichtum 
an Edelmetallen einer der absatz- und verbrauchfahigsten der 
Republik. 

Honda ist eine Goldgrube, und darum prävalirt hier wahr- 
scheinlich so bedeutend unter den Europäern der Engländer. Das 
Deutsche Element ist nur durch einen Mann, den wackeren Herrn 
Schöpp, repräsentirt , der mir ein treuer Führer und Berater ge- 
worden ist. 

Auf dem Wege nach dem ;,Hotel America^, wo ich Quartier 
nehmen wollte, mußte ich über eine Brücke, welche über einen 
breiten und tiefen Nebenfluß des Magdalena führt. Die letzten 
5 m sind eingestürzt, und seit Monaten besteht die Verbindung 
hier aus einigen schmalen Brettern, die mit Eisenschienen be- 
schwert sind. Ich habe diese Strecke stets nur kriechend über- 
winden können. Das war ein Vorgeschmack columbianischer Zu- 
stände. 

In Honda gedachte ich, länger Station zu machen, um die 
Fauna der tierra caliente im Magdalenengebiete zu studieren. Der 
plötzliche Wechsel der Vegetation unterhalb Yeguas, hatte mich 
mit Besorgnis betreffs der Reichhaltigkeit der niederen Thierwelt 
erfüllt, indes tritt der Wald in Parcellen schon zwischen Yeguas 
und Honda wieder auf, und auch das Buschwerk erwies sich nicht 



Bericht aber eine Heise durch Colttiibieii und Venezuela. 119 

80 arm an Thieren, wie mich meine Erfahrungen in La Gaayra 
und Puerto Cabello vermuten ließen. 

Indessen ist der Aufenthalt in einer Stadt selbst von der 
Ausdehnung von Honda der langen Wege ins Freie halber, die 
Zeit und Kräfte nutzlos verzehren, nicht günstig, und ich folgte 
gerne der Einladung eines Landsmannes, ihn auf seine in der An- 
lage begriffene, eine knappe Tagereise westlich von Honda mitten 
im Urwald gelegene Groldmine zu begleiten. 

m. Die Ooldmine Pomio. 

Wir brachen am 28. Oct. auf, und ich bin bis zum 21. Nov. 
der Grast des Herrn Voigt gewesen, des hilfreichsten Freundes, 
welchen ich auf meiner Beise gewonnen habe. 

Das Gebiet der Mine dehnt sich am Purnio, einem kleinen 
Nebenfluße des Magdalena, aus, der zwischen Conejo und Yeguas 
in diesen einmündet. Es umfaßt 57 qkm, welche mit goldhal- 
tigem Alluvialschotter in einer Mächtigkeit von 3 — 10 m bedeckt 
sind, der sich von einem vom Purnio durchschnittenen, 280 m 
hochgelegenen Plateau bis auf die angrenzenden bis zu 400 m 
ansteigenden Höhen hinaufzieht. Das Gold wird gewaschen. Vor- 
erst war man noch an der Arbeit, einen Canal von 10 km Länge, 
welcher meist durch Urwald führt, auszubauen, um eine Wasser- 
kraft mit so starkem Gefälle zu gewinnen, daß sie gegen die 
Schottermassen gerichtet , täglich 700—1000 cbm Gestein zu lösen 
vermöge. Bei einer solchen Arbeitsleistung wird auch noch ein 
sehr bedeutender Gewinn erzielt, wenn man, wie Herr Voigt, nur 
für 1 M. Goldgehfiöt auf ein cbm rechnet. Dem Waschen im 
kleinen auf dem flachen Holzteller habe ich öfters zugeschaut, 
denn es war ein überraschender Anblick, wenn durch ein ge- 
schicktes letztes Schwenken der tiefschwarze Satz von feinkör- 
nigem Magneteisen, der nach dem Fortschwemmen des gröberen 
Gesteins übrig bleibt, entfernt wurde, und alsdann blanke Gold- 
flitterchen erschienen. 

Die Ansiedlung bestand nur aus zwei leicht aus Holz zu- 
sammengeschlagenen und mit Palmblättern gedeckten Wohnungen, 
von denen die höher auf dem Plateau liegende den Herren, nämlich 
zwei Ingenieuren, einem deutschen Geologen und zeitweilig auch 
mir, die andere tiefere den Arbeitern (Peonen) Obdach bot. 

Der nächste Ort ist Victoria, 760 m hoch in der Centralkor- 
dilliere gelegen und in einem Ritt von 4 Stunden von uns zu er- 
reichen. 



120 Otto Bürger, 

Das Plateau ist in eine "Weide umgewandelt, welche den 
Maulthieren, Pferden und der Kuh, die uns jeden Morgen Milch 
spendet, — d. h. wenn sie kommt — Nahrung gewährt. Zwischen 
dem hohen Grase hlühen Mimosen und verbenen artige Gewächse, 
allerhand Büsche bilden in ihnen Bosketts, und einige einsame Ce- 
cropien erinnern daran, daß auch hier sich einst der Urwald aus- 
dehnte. Gegen Südwesten fällt das Plateau ziemlich steil zum 
Purnio ab, sonst geht es in den Urwald über, welchen wir vom 
Hause in etwa 5 Minuten erreichen. Wir folgen der Anlage des 
Canals, an der sich ein Pfad hinzieht. Erst vor Jahresfrist ist 
der Wald rings umher ausgebrannt, das hat indes die Lebenskraft 
der Bäume nicht gestört, sondern nur das Schlingwerk vernichtet, 
welches inzwischen aber schon wieder üppig wuchert, uns jedoch 
vorläufig noch erlaubt, auch ohne das große Messer (Machete) vom 
Wege abzuschweifen. 

Trotzdem wir uns noch in der Regenzeit befinden, welche in 
dieser Gegend zweimal jährlich 3 Monate (September bis November 
und März bis Mai) andauert, haben wir viele sonnige Stunden und 
selbst ganz wolkenlose Tage, da die Hauptgüsse nachts erfolgen. 
Alle Bedingungen sind günstig, das Thierleben zu studieren, und täg- 
lich streifte ich umher mit den verschiedenartigsten Fanggeräten 
und Sammelutensilien ausgerüstet. 

Wie ganz anders ist die Wirklichkeit als die Phantasie sie 
ausmalt! Es ist Morgen; die Sonne strahlt hell, und tausend Re- 
flexe durchleuchten den Wald mit seiner unendlichen Fülle glän- 
zender Blätter. Aber sie erweckt kein lautes Leben außer einigen 
Vogelstimmen in den höchsten Baumwipfeln und lockt auch nur 
wenige Geschöpfe ans Tageslicht hervor. Einige Schmetterlinge, 
besonders einige kleine Heliconiden mit stark durchsichtigen Flü- 
geln fliegen umher, Wespen umkreisen uns, seltener summt ein 
Käfer vorüber, und verlieren wir uns tiefer in den Wald, so wird 
es noch stiller und scheinbar leerer an Geschöpfen. Und dennoch 
wimmelt es massenhaft von Thieren um uns her, wo wir auch 
unseren Fuß hinsetzen, aber sie halten sich verborgen, und es do- 
minirt so kolossal eine einzige Familie, wie wir es in unserer Hei- 
mat nirgends kennen. Die Beherrscherin des Urwaldes ist die 
Ameise. Ueberall durchschreiten sie das welke Laub am Boden, 
die meisten Sträucher sind von ihnen voll, und in langen Tunnels, 
welche sie sich in unendlicher Mühsal aus feiner Erde an Baum- 
stämmen hinauf gebaut haben, steigen sie zu deren Laubkronen 
empor, um mit Blattstücken beladen, die sie absägten, wieder 
herabzukommen und ihrem Bau zuzueilen. 



Bericht Aber eine Reise durch Columbien and Venezaela. 121 

Andere Thiere halten sieli noch verborgener. Unter loser 
Rinde und morschen Baumstämmen, Lanb und Steinen, in den 
Achselhöhlen welker Palmenblätter, in den tütenförmig zusammen- 
gerollten jungen Blättern der Platanillos, in den Blüten von Helico- 
nien und Araceen müssen wir sie aufstöbern. Aber nur ein ge- 
ringer Prozentsatz dieser Schlupfwinkel birgt Würmer, Schnecken, 
Tausendfüßler, Krebse oder Spinnen und Käfer, meistens haben 
auch von ihnen Ameisen Besitz ergriffen, von denen es bekannt 
ist, daß sie nur wenige unscheinbare Geschöpfe neben sich dulden. 
Am meisten scheinen Ameisen ständige Feuchtigkeit zu scheuen, 
und deshalb sind die Ränder der Bäche für uns am ergiebigsten, 
von denen dem Purnio in nächster Nähe verschiedene zufließen. 

In den kleineren Zuflüssen fanden wir überdies verschieden- 
artige Grehäuseschnecken, und im Purnio haben wir an seinen tie- 
feren Stellen mit großem Erfolge mit Dynamit gefischt. Die 
Fische werden durch die Patronen, welche unter Wasser explo- 
dieren, betäubt und dann von tauchenden Burschen heraufgeholt. 

Käfer, Wanzen, Cikaden, Heuschrecken und andere Insecten 
habe ich in großer Fülle von zartblättrigen Sträuchem, vorzugs- 
weise Solanaceen herabgeschüttelt, welche hier überaus üppig und 
artenreich entfaltet sind. Selbst diese einfache Jagdmethode er- 
heischt einige Vorsicht. Wir müssen uns einigermaßen geräusch- 
los nahen, sonst lösen sich die Insecten ab und lassen sich zu 
Boden fallen, eine von ihnen sehr beliebte Zuflucht. 

Nicht selten begegnen wir Leguanen , die träge auf einem 
Zweige hocken und erst fliehen, wenn wir Anstalten machen, sie 
zu greifen, oder entdecken in ihrem Versteck Schlangen, eine bunte 
;,Corall'' oder die sehr gefürchtete schwarzbraune „Mapanä^. Am 
Bache scheuchte ich einige Male zierliche Eidechsen auf, welche, 
über dem Wasserspiegel hinflohen, darüber hinweg tänzelnd wie 
über eine Eisfläche. Dasselbe Kunststück bringen gewisse lang- 
beinige Spinnen fertig. 

Meine Thätigkeit wurde durch viele der Peone und besonders 
den englischen Ingenieur wirksam unterstützt, indem sie mir 
manchen schönen Fund zutrugen. 

Die Tage auf der Mine sind mir die liebsten in Columbien 
gewesen, und die Erinnerung an sie kann mir auch der Fieberan- 
fall nicht trüben, der mich in der letzten Woche aufs Lager warf 
oder an den Stuhl auf der sog. Veranda fesselte. Da ließ ich 
mir von der ;,Muy^, einer Art Auerhenne, Gesellschaft leisten, die 
in freiwilliger Jungfräulichkeit oder Witwenschaft, ;,quien sabe?^, 
ihre Tage in unserem Culturkreis zuzubringen , dem Leben im 



122 Otto Bürger, 

Urwalde vorgezogen hatte, oder beobachtete ein kleines Bisam- 
schwein, einen Findling, welches den Küchenjungen Schritt für 
Schritt begleitete, sich mit Vorliebe an seinen nackten Füßen 
scheuernd, und sah auf die Gallinazos, die mißmutig auf einem 
Pfahle saßen, da erst in ein paar Tagen wieder geschlachtet 
wurde. Ich fand, daß Herr Voigt recht hatte, ihre Köpfe erinnern 
an die Häupter englischer Richter in Allongeperücken. Oefters 
erschien ein Albino unter ihnen, vom Volke ;, König der Galli- 
nazos^ genannt. 

Die Arbeiter der Mine waren Antioquenier , forsche, sehnige 
Jünglinge und Männer, welche sich niemals von ihrem Machete 
und einer Seitentasche trennen. Ein Junge bekommt bei ihnen 
erst eine Seitentasche, dann ein kleines Machete und später ein 
Hemd. Die Antioquenier gelten als heißblütige und rauflustige 
Gresellen, die keine Angst vor Blut haben; und ihre gebildeteren 
Elemente genießen in ganz Columbien den Ruf zäher und gewinn- 
süchtiger, aber zuverlässiger Geschäftsleute. Es giebt keinen 
größeren Unterschied als den zwischen einem Arriero von Bogota, 
dessen Verstand allemal, wenn er über 16 Jahre hinaus ist, in 
Chicha unterging, und einem aus diesen Landstrichen, dem Muster 
von Aufgewecktheit. 

Am 21. Nov. brach ich wieder nach Honda auf, freilich noch 
matt, aber hochgehalten von dem Wunsche, einige tausend Meter 
höher und damit in kältere Climate zu gelangen. 

Drei Arrieros, Maximiliane, Seraphim und Juan, gaben mir das 
Geleite bis Honda, und der letztere sollte mir nach Bogotd hinauf 
folgen. In dieser klangvollen Gesellschaft habe ich Honda so 
leicht und wohl erreicht, daß ich mich sofort an ein gründliches 
Packen und die Spedition der ersten Sendung in die Heimat be- 
geben konnte, und mich schon der 24. Nov. zum Aufstieg in die 
Ost-Cordilliere gerüstet fand. 

IV. Aufstieg von Honda nach Bogota. 

Die Reise von Honda (200 m) ') nach Bogota (2600 m) ist fast 
noch ebenso beschwerlich wie vor IB Jahren, wo sie Hettner machte 
und später eingehend schilderte, denn nur auf der Savanna von Bo- 
gota , kommt uns eine Bahn bis Facatativä entgegen ; bis dahin 
müssen wir 3 Tage bald bergauf , bald bergab reiten , der ent- 
scheidende, gleichmäßige Anstieg erfolgt erst am 3. Tage. 



1) Die HöbenaDgaben gebe ich nach A. Hettner*8 Karte za seinen Reisen 
in den Colombianiscben Anden. J. Perthes, Qotha 1888. 



Bericht über eine Beise durch Colnmbien und Venezuela. 128 

üna 2 Uhr nachmittags schwang ich mich anf mein Maulthier, 
nach Landesbranch mit weiten, weißen Ueberhosen (Zamarros) 
und einem hellen Umhängetuch (Ruana) überkleidet, einen letzten, 
prüfenden BJick auf die voluminöse Carga werfend, die leider 
aus zahlreichen, ungleichen Stücken bestand, welche sich schwer im 
Gleichgewicht auf dem Rücken des Lastmaulthieres arrangieren 
ließen. 

Mehr Vertrauen als die gemieteten Cargamaulthiere flößte 
mir mein kräftiges, mittelgroßes Reitmaulthier ein, welches ich 
durch Vermittlung eines Landsmannes für 500 Mk. , wie die Zeit 
lehrte , billig gekauft hatte. 

Gleich bei Honda geht's über einen Nebenfluß des Magdalena, 
welchen wir durchwaten müssen, und danach trägt uns eine Fähre 
zum rechten Ufer des Magdalena hinüber. Hier durchreiten wir 
zunächst zwei elende Dörfer und bemühen uns, die schon gründlich 
in Unordnung geratene Carga von neuem zu componieren; ich 
beginne zu ahnen, daß mein Juan zwar ein ehrlicher, brauner 
Geselle ist , aber von der Fertigkeit eines Arriero wenig versteht. 
Denn fortgesetzt schwanken und verschieben sich die Lasten 
derartig, daß es alle fünf Minuten Verzüge giebt. Ich be- 
schließe, Juan und die Carga sich selbst zu überlassen, um nicht 
außer mir zu geraten, was die Sache nur verschlimmert haben 
würde, da Juan, wie alle columbianischen Burschen, auf eine 
kräftige Ansprache wahrscheinlich ohne jedes Widerwort höflich 
grüßend nach Hause umgekehrt wäre. 

Der Weg fahrt in den Urwald hinein, und nach einer Stunde 
befand ich mich am Rio secco, der im Augenblicke aber übervoll 
von braunen Fluten war, sodaß ich beim Durchreiten nur den 
Sitz trocken behielt. Alsdann beginnt der Anstieg. Auch dieser 
Pfad, zweifelsohne der am meisten begangene der Republik, ist wie die 
meisten columbianischen Wege nur zum Reiten geeignet, und nur 
das Maulthier oder das einheimische Pferd schreitet sicher auf 
der verwahrlosten Straße hin, jede bessere Stelle erspähend. 
Aber trotzdem sinkt unser Thier oft tief in Schlamm ein, oder 
es muß eine Reihe in Fels ausgetretener Stufen überwinden, was 
es auf- und abwärts sprungweise vollbringt, sodaß wir, gestoßen 
und durchrüttelt, froh sind, wenn wir eine Weile das holprige 
Pflaster unter uns haben, worin sich an besonders abschüssigen 
Wegstellen mit tonigem Boden eine Staatsfursorge bekundet hat. 

Ich ritt völlig allein; aber die columbianischen Straßen sind 
im allgemeinen nicht so einsam, wie man denkt, und vor allem der 
Weg nach Bogotd ist belebt. Züge von leeren Maulthieren kommen 



124 Otto Bürger, 

mir in wilder Jagd entgegen, die Arrieros rasen, auf den stärksten 
sattellos reitend und sie nur mit einem Lasso lenkend, hinter ihnen, 
übermütig schreiend, einher; sie wollen nach Honda, um beladen 
dieselbe Straße in einigen Tagen wieder hinauf zu ziehen. Dann 
bieten sie ein anderes Bild. Fluchend und peitschend keuchen 
sie hinter den schwerbeladenen Thieren, von denen manches über 
3 Ctr. trägt, die steilen Hänge hinauf, mit einem keifenden ^.Macho** 
oder „Mula* und fortgesetzten ;,Carachos^, zu denen die Peitsche 
den Takt schlägt, Thiere aufjagend, die matt in die Knie gesunken 
sind, oder bald hier, bald dort eine Last zurechtschiebend. Die 
Lastmaulthiere laufen fast stets ohne Leitseil. 

Auch einer lustigen Kavalkade von Damen und Herren begeg- 
nete ich, die jedenfalls auf der Reise nach Europa begriffen waren. 
Und dann lassen die vielen Ansiedlungen, Hacienden und Posadas, 
welche den Weg begleiten, das Gefühl der Vereinsamung nicht 
aufkommen. Mir wurden sie freilich bald ein Greuel, denn mein 
Maulthier hatte bei jedem Hause das unbezwingbare Gelüste ein- 
zukehren, so daß ich die erbittertsten Kämpfe mit seinem Eigen- 
willen zu bestehen hatte. Es muß zweifelsohne früher einen 
immer durstigen Reiter gehabt haben, der die Trinkgelegenheit, 
die in der That jedes Haus bietet, reichlich wahrzunehmen liebte. 

Mein Ziel war die 1000 m hoch gelegene Posada ;,E1 Con- 
suelo**, berühmt wegen ihres angenehmen Climas und der verhält- 
nismäßig guten Verpflegung. Ich hatte es mit Juan verabredet. 

Aber schon ließen sich Vogelstimmen hören, die ich als 
sichere Vorboten der Dämmerung kennen gelernt hatte, und große, 
das Tageslicht scheuende Krebse flohen von den Bachufern zurück, 
und meine Herberge wurde mir noch als sehr weit bezeichnet. 
So überraschte mich die Nacht, die nicht einmal sternenklar 
war. Wir passierten einen Abgrund, ich sah nichts mehr und 
fühlte nur das Wasser, welches mein Thier aufspritzte. Dann 
blieb es stehen und war mit Nichts aus der Stelle zu bringen, 
denn es wollte trinken. Mit schlimmen Befürchtungen löste ich 
tastend das Zaumzeug, ich hatte notdürftig gelernt, damit zu ma- 
nipulieren, und wäre auch am Tage damit zurechtgekommen, 
freilich jetzt hoffte ich bei seiner Wiederanlage nur noch auf ein 
Wunder. Und es kam, nachdem ich mich minutenlang mit dem 
störrischen Thiere und den verwickelten Zaumketten abgemüht 
hatte, — ich stand mitten im Bache — in Gestalt eines Reiters auf 
einem Schimmel. Der erlöste mich aus der peinvollsten Situation, 
in der ich mich je in Columbien befunden habe. Keine Carga, 
keine Posada und ein Maulthier, über das man im Begriff ist. 



Bericht über eine Reise dnrcb Coktobien nnd Veneznela. 125 

die Gewalt zu verlieren, das war ein vielversprechender Reise- 
anfang. 

Mit meinem Retter gelangte ich um 7 Uhr in der ersehnten 
Herberge an. In der Thüre erschien mit Lichtern ein hoher, 
stattlicher Greis, Don demente Mejia, würdig, der Herr in einer 
Posada zu sein, die sich „der Trost^ nennt. 

Meine Carga erschien erst am folgenden Morgen, aber ein 
Thier war nicht fähig, die Reise fortzusetzen, und Juan mußte 
umkehren, es in Honda beim Verleiher gegen ein gesundes umzu- 
tauschen; er versprach mir noch am selben Tage abends wieder 
einzutreflPen, was bei der Schnelligkeit, mit welcher diese Burschen 
laufen, gut möglich war. Indessen sah ich ihn erst nach vier 
Tagen wieder, ein Fieberanfall hatte ihn in Honda festgehalten. 

Ich harrte natürlich in Consuelo und übte mich in Geduld, 
von der man in Columbien sagen kann, sie ist Geld. 

Uebrigens hatte es das Schicksal mit uns gut gemeint, ja ich 
glaube, ich würde mich jeden Tag wieder nach Consuelo verbannen 
lassen, denn die Landschaft ist zauberhaft. Durch einen Aus* 
schnitt, welcher durch Palmen und Bambus umkränzt wird, blicken 
wir in ein breites, üppig grünes Thal nieder, in dem wir die Ser- 
pentinen des Magdalena meilenweit nach Süden verfolgen. Wir 
hören sogar, obwohl wir uns 800 m über dem Flusse befinden, das 
Pfeifen der kleinen Dampfer, die aufwärts nach Ambalema wollen. 
Vor uns entfaltet sich die Centralcordilliere in grandioser Mächtig- 
keit, denn über die staflPelweis von Thale aufsteigenden grünen 
und blauen Gebirgscoulissen ragt breit und massig der schneebe- 
deckte Ruiz empor. Glänzend weiß leuchtet sein ewiger Schnee 
in der Tropensonne, sich grell abhebend gegen die Schatten, welche 
die schroffen , nackten , aus den Schneegefilden vorspringenden 
Felswände werfen. Das Haupt des Ruiz erinnerte mich an die 
Jungfrau, wie sie sich von Interlaken aus zeigt. 

Die Umgebung des Hauses, hinter dem ein Garten und eine 
ausgedehnte Weide nicht fehlt, der felsige Saum der Straße und 
die nahen Bäche erwiesen sich auch für meine Studien günstig. 
Und schließlich bot Don demente, ein columbianischer Protestant 
und durch und durch Liberaler, mir viel Interesse und Belehrung. 

Von Consuelo steigen wir bis 1380 m hinan und gelangen 
auf ein überaus blütenreiches Plateau, von dem wir wieder abwärts 
nach Guaduas (1000 m) müssen. Ich habe auch in diesem freund- 
lichen und ziemlich sauberen Landstädtchen übernachtet, von dem 
der besonders steile Aufstieg auf die nächste Cordillierenkette 
anhebt. Das Maultbier klettert nun geradezu. 



126 Otto Barger, 

Das dauert bis zu der 1500 m hochgelegenen, reinlichen Po- 
sada ;,E1 Yergel^, von der aas wir in etwa 20 Minuten den noch 
200 m höheren Alto del Raizal erklimmen und ein herrliches Ge- 
birgspanorama genießen, das der Ruiz abschließt. Unmittelbar 
vor uns erhebt sich ein noch höherer Gebirgszug. Wir kreuzen, 
abermals einige hundert Meter niedersteigend, ein enges Thal und 
überwinden ihn in einer Höhe von 1900 m. Ein langwieriger Ab- 
stieg läßt uns erst gegen Abend das nur 800 m hoch gelegene 
Villeta erreichen, in dem wir übernachten'; aber von unzähligen 
Ratten wurden wir fortgesetzt aufgescheucht, und zogen es vor, 
schon morgens zwischen 4 und 5 Uhr unser eü Weg fortzusetzen, 
obwohl es noch dunkle Nacht war. Von nun ab stiegen wir fort- 
während. Zuerst zieht sich unser Weg am Rio Negro hin, in den 
wir fast senkrecht hinabschauen, sodann steigt er, von Urwald 
eingefaßt, an einem Bergrijcken empor, auf dessen schmalem 
Plateau Chimbe (1700 m), ebenfalls Posada, gelegen ist. 

In etwa fünf Stunden sind wir aus der Tierra caliente, in 
welcher wir uns noch in Villeta befanden, in die Tierra templada 
hinaufgestiegen. Das kommt hier in der Vegetation auffallender 
als an anderen Orten zum Ausdruck. Indem nämlich gewöhnlich 
der Urwald der Tierra caliente in Urwald der Tierra templada 
übergeht, merken wir erst allmählich einen Unterschied in der Ve- 
getation, welcher vornehmlich durch das Zurückweichen der Palmen 
und das massenhafte Auftreten riesiger Baumfarren markant wird. 
Beim Anstieg nach Chimbe indessen lassen wir, die Tierra tem- 
plada erreichend , den Wald hinter uns und gelangen auf Höhen, 
deren ausgedehnte Abhänge in nichts anderes als niedrige Adler- 
farren gehüllt sind. Die Grenze würde ziemlich scharf sein, wenn 
nicht in feuchten und geschützten Schluchten der Wald der heißen 
Zone weit in die Tierra templada hinauf sich vorschöbe. Wir be- 
finden uns hier in der Gegend der besten Caffeeplantagen. 

Schon gegen Mittag treten wir bei Agua larga (2200 m) in 
die Tierra fria ein, und in den ersten Nachmittagsstunden passieren 
wir, 2765 m, hoch die Randgebirge der Savanna von Bogotd. 

In einigen Stunden erreichen wir nach kurzem Abstieg und 
einem Ritt durch die Savanna Facatativd (2580 m), von wo wir 
am folgenden Morgen, die Bahn benutzend, nach Bogotd aufbrechen. 

V. Bogota und nächste Umgebung. 

Bogotd (2610 m) dehnt sich am Fuße der am steilsten und 
mächtigsten aufsteigenden Östlichen Randgebirge der Savanna aus. 



Bericht über eine Reise durch Columbien und Venezuela. 127 

Es ist im Wetterwinkel der Savanna gelegen, üeber Bogota hän- 
gen oftmals finstere Wolken , wenn sonst die weite Ebene im 
Sonnenschein strahlt, und selbst die drei Monate regenlose Zeit, 
welcher sich die Savanna jährlich erfreut, sind in Bogota noch 
durch eine Anzahl Tage unterbrochen, wo es mieselt oder wie mit 
Mollen gießt. 

Mittags pflegt es an sonnigen Tagen in Bogotd so heiß zu 
sein, daß man sich scheut, über die Straße zu gehen, nachts giebt 
es nicht selten so starke Fröste, daß die auf der Savanna vielfach 
angebauten Kartofl^eln erfrieren. Die hohen Berge habe ich wie- 
holt in einem leichten Schneemantel gesehen. 

Unser Wohlbefinden wird anfangs auch durch die dünne Luft 
beeinträchtigt, aber wenn wir uns auch mit Herz und Lunge an- 
gepaßt haben, werden wir das Clima von Bogota bald satt und 
vertauschen es lieber mit der Glut der Tierra caliente, zumal das 
Fieber, welches von der Mine her noch im Körper haftet, in der 
kalten Region sich viel stärker erneuert, als es begonnen hatte. 

Bogotd als Stadt kann für uns keinen besonderen Reiz ha- 
ben. Es ist ziemlich genau in Blöcken aufgebaut; im Centrum 
herrschen zweistöckige Häuser vor, von denen ein jedes einen Balkon 
besitzt, in der Peripherie giebt es fast nur einstöckige. Läden 
mit Schaufenstern besitzen nur einige europäische Geschäfte, und 
überall verrät die Decoration wenig Fleiß und Geschmack. 

Hervorragende Gebäude giebt es wenige. Die Kirchen zeigen 
denselben Baustil wie sonst im Lande: Die breite Facade, der 
romanische Nischen und Fenster einiges Leben verleihen, schließt 
mit einem griechischen Giebelfelde ab und wird nur wenig von ein 
paar Türmen überragt, die sie unmittelbar begrenzen. Mitunter 
fehlt der eine Turm, aber diese Abwechslung ist wohl nur auf 
Geldmangel zurückzuführen. 

Der imposanteste Frofanbau ist das Parlamentsgebäude an 
der Plaza Bolfvar, leider eine Ruine, denn in dem Lichthofe, in 
welchen wir vom Platze aus hineinblickten, dem einzig Anziehenden 
an dem Steinkoloss, sind viele Säulen zertrümmert. Auch das 
Theater macht Eindruck, und es ist schade, daß es versteckt in 
einer engen Straße, dicht von Häusern eingeschlossen, nicht zur 
Geltung gelangt. 

Die Verpflegung ist in Bogotd keineswegs derart, wie man 
sie in einer Stadt von 100 000 Einwohnern erwarten möchte. Man 
pflegt in einem Hotel Wohnung mit voller Pension zu nehmen und 
nach einigen Wochen infolge der Monotonie des Küchenzettels 
und der eigentümlich gleichförmigen Zubereitung, welche uns die 



128 Otto Burger, 

wenigen Gerichte kaum von einander unterscheiden läßt, allen 
Appetit zu verlieren. Es giebt freilich einige leistungsfähigere 
Speiserestaurants, aber deren Benutzung hat unfehlbar die Exclu- 
sion aus dem Hotel zur Folge. Eine englische Pension, welche 
bisher den Fremden die angenehmste Unterkunft gewährte, ging 
während meines Aufenthaltes in Bogota ein, so daß die Concurrenz 
noch geringer, und selbstverständlich Menü und Fürsorge nicht 
besser wurde. 

Wird man es müde, zu Hause zu frieren, so ist man in einigen 
kleinen Kneipen willkommen, wo Landsleute Kopp'sches Bier ver- 
schenken. Das ist ein von Deutschen in Bogota erzeugtes Getränk, 
welches im Bereich der Cordilliere von Bogotd lebhaften Zu- 
spruch findet. Namentlich die hellen Sorten sind unseren nord- 
deutschen Bieren an Güte sicher gleich zu stellen, und dem Unter- 
nehmen ist im Interesse der columbianischen Bevölkerung nur 
Glück zu wünschen, da die Ausbreitung des Bieres dem Consum 
der, durch ihren Fuselölgehalt verderblichen, Chicha entgegenwirkt. 

Das europäische Element ist in Bogotd verhältnismäßig 
schwächer als in anderen Orten Columbiens vertreten und nu- 
merisch auffallig gering im Vergleich zu Caracas. Es wird das 
auf den Mangel eines Großhandels in Bogotd zurückzuführen sein, 
welcher sich infolge seiner ungünstigen Yerkehrslage nicht 
entwickeln konnte. Die kolossalen Frachten lassen niemanden die 
Aufstapelung großer Waarenmassen riskieren. Das Detailgeschäft 
und das Handwerk wird überwiegend von Einheimischen besorgt. 

Die Deutsche Colonie , welche man etwa auf 40 Erwachsene 
schätzt, die zum größten Teil ein Junggesellenleben führen, ge- 
wann diese Stärke erst seit der Gründung der Brauerei durch 
eine Frankfurter Firma Kopp, welche alle dirigierenden Stellen 
in ihrem Betriebe mit Deutschen besetzt hat. Neuerdings wird 
das deutsche Element noch einen bedeutenden Zuwachs durch die 
Gründung einer Glasfabrik erhalten haben, zu welcher sich die 
genannte Firma aus Mangel an Flaschen gedrängt sah. 

Seit Jahrzehnten floriert in Bogota bereits eine deutsche Hut- 
macherzunft, welche vornehmlich die Anfertigung von Cylindern 
pflegt, welche die besseren Bogotaner nur beim Schlafengehen ablegen. 
Ferner erfreuen sich einige deutsche Manufacturgeschäfte eines 
alten Renommees, auch ein deutscher und einige schweizer Juwelier- 
läden vermögen erfolgreich mit einheimischen zu concurrieren, und 
ein hannoversches Ehepaar betreibt gewinnbringend Kunstgärtne- 
rei, da mit Bouquets und einzelnen Schnittblumen großer Luxus 
getrieben wird. Eine einzige weiße Camelienblüte z. B. kostet 



Bericht über eine Reise durch Colambien und Venezuela. 129 

8 Mark, dabei gedeiht die Camelie prachtvoll und blütenreich im 
Freien. Diese porzellanhafte Blüte ist das stereotype Geschenk 
des Bräutigams an seine Verlobte. Früher war auch ein Apfel zu- 
lässig, seit aber dessen Preis auf etwa 1 Mark gesunken ist, wurde 
er aus der Liste der sonntäglichen Aufmerksamkeiten verbannt. 

Die europäischen Exporthäuser erhalten in Bogotd durch ihre 
Agenten Musterlager. Das sind Ausstellungen aller denkbaren 
Grebrauchs- und Luxusgegenstände, welche sich in geräumigen 
Sälen, geschmackvoll arrangiert, ausbreiten. Hier lernt der bogota- 
nische Kaufmann das Neueste des europäischen Marktes kennen, 
und in diesen permanenten Ausstellungen wetteiiern die europäi- 
schen Staaten mit einander und noch mit Nordamerika an Ge- 
schmack und vor allem auch in der Billigkeit. 

Der Absatz deutscher Waaren ist in Columbien in stetem 
Zunehmen begriffen. Li manchen Branchen z. B. den, wie lür das 
innere Columbien geschaffenen, unzerbrechlichen Emaillewaaren be- 
sitzt Deutschland geradezu das Monopol. Sehr schwierig scheint 
es um das Fortkommen deutscher Handwerker in Bogota zu stehen; 
eingewanderte Schuhmacher haben trotz der hohen Preise des 
Schuhzeuges nicht bestehen können ; in den letzten Jahren haben 
aber Sattler, welche in der Polsterung von Möbeln und besonders 
decorativen Arbeiten Geschick besaßen, gute Existenzen errungen. 

Li den Sommermonaten Dezember bis März werden die stän- 
digen Agenten durch Reisende vermehrt, von denen es gelegent- 
lich selbst in dieser unzugänglichen Höhe wimmelt. 

Bogota besitzt einen deutschen Club, indessen vereinigt er 
nur einen Teil der Landsleute , was einerseits seinen Grund in 
der sehr verschiedenen Stellung und Bildung der in Bogota an- 
sässigen Deutschen hat, dann aber auch auf die deutsche Uneinig- 
keit zurückzuführen ist. Unsere Vertretung gipfelt augenblicklich 
in dem Ministerresidenten Herrn Dr. Lüehrssen , welcher mich mit 
offenen Armen empfing. 

Lrgendwo habe ich einmal von Bogotd als der Stadt der 
Trauer gelesen, und das trifft insofern zu, als die Tracht der 
Bevölkerung so düster wie bei einem Begräbnis ist. Frauen und 
Jungfrauen, ja selbst halberwachsene Mädchen lassen sich öffentlich 
nur im tiefsten Schwarz blicken, das Haupt mit einem schwarzen 
Tuch umhüUt. Der Herr trägt tagtäglich den schwarzen, langen 
Schoßrock und schwarzen, sorgfaltig geglätteten Cy linder, selten 
ein helles Beinkleid; bei einiger Kälte einen dunklen Ueberzieher 
nach gewöhnlichem Schnitt oder den weiten, schwarzen, spanischen 
Mantel, der ihm dann ganz und gar den Totengräbertypus verleiht. 



130 Otto Barger, 

Der „kleine Mann^ ist im Zeuge nicht minder schwarz; an die 
Stelle des Erockes ist eine tief dunkele Ruana getreten, die seltsam 
mit dem weißen, sehr hohen und breitrandigen Panamahut contra- 
stiert , der den kurzgeschorenen Dickkopf des mehr oder minder 
reinen Chibchaabkömmlings , vom Europäer oder Bogotaner spa- 
nischen Blutes als „Indio^ bezeichnet, allgemein krönt Ernst wie 
das Eleid ist meist die Miene. Niemals ist mir ein solch stereotyper 
Ausdruck verhaltenen Schmerzes entgegengetreten als bei dem Bogo- 
taner Peon, in dem das indianische Blut sich am reinsten 
erhalten hat. Wie oft habe ich mir das Hirn zermartert nach 
Einfallen, um ein Lächeln in dem Gesicht eines solchen 18 jährigen 
Burschen zu erzeugen, dessen finsterer Ausdruck mir in der 
tagelangen Einsamkeit, die ich meistens mit ihm verbringen mußte, 
qualvoll wurde. Mein Witz war meist ohnmächtig. Nur mit 
ihresgleichen tauen sie ein wenig auf, gegen den Europäer aber, 
einerlei, ob es sich um den frisch zugereisten Fremdling handelt, 
oder die Kindeskinder ihrer Tyrannen, scheint ihr Haß ein in- 
stinktiver, ein ererbter Zug geworden zu sein, denn von ihrer 
tragischen Geschichte sollen sie, die in völliger Unbildung auf- 
wachsen, nichts mehr wissen. 

Der Senor verfügt im Verkehr über das verbindlichste Lächeln, 
welches die Senora teilt; und die Senorita lacht sogar und weiß 
ihre Augen auch auf der Straße in dem düstern Kopftuchrahmen 
gut zu gebrauchen, am besten freilich, wie man sagt, in der 
Kirche. 

Die Kirche sollte das Wahrzeichen von Bogotd sein. Das 
erste, was wir von den fernen westlichen Grenzbergen der Savanna, 
einen Tag vor unserer Ankunft sahen, waren die, von der sinkenden 
Sonne beleuchteten, weißen Kapellen Monserrate und Guadalupe, 
die auf den steil im Rucken der Stadt abfallenden, gleichnamigen, 
noch um 600 m höheren Bergen erbaut sind. Gebimmel empföngt 
uns, wann wir auch tagsüber eintreffen, und allezeit pilgert man 
in die unzähligen Kirchen, bis in die Nacht hinein. Fragen wir 
jemanden, wo er wohnt, so nennt er eine Kirche, wo er seine 
Kinder eventuell unterrichten läßt, in der Regel ein geistliches Se- 
minar oder einen Convict. Unzählige geistliche Orden haben in 
Bogota eine Heimat gefunden, nachdem sie von Venezuela, Brasi- 
lien und Ecuador vertrieben wurden; Priester sind Minister oder 
deren Vertreter und Berater; Columbien ist die letzte Hochburg 
der Clerikalen im nördlichen Südamerika, und seit über einem 
Jahrzehnt befinden jene sich im vollen Besitz des Regimentes, 
das sich auf ein anscheinend ganz gut geschultes und wohl ge* 



Bericht fiber eine Reise darch Golambien and Venezuela. 131 

haltenes Heer stützt, dessen Hauptmacht in der Hauptstadt liegt 
und hier dem Volke in jedem Monate einmal, die Straßen mit 
aufgepflanzten Seitengewehr durchziehend, vorgeführt wird. 

Aber was ist die Folge gewesen? Die Volksbildung hat 
solche Rückschritte gemacht, daß man keinen Burschen in irgend 
ein Haus schicken kapn, da er nicht einmal die Hausnummer 
zu entziffern versteht. Die deutschen Volksschullehrer, welche 
Anfang der achtziger Jahre die liberale Regierung vor ihrem Sturtze 
engagiert hatte , sind längst entlassen. Auch die Universitäts- 
lehrer sind Priester oder deren Kreaturen; und wirtschaftlich geht 
das Land seinem Ruin entgegen ; der Golddollar ist verschwunden, 
auch Silbergeld fehlt fast völlig, und das Papiergeld steht bedeu- 
tend unter der Hälfte seines Nominalwertes. 

Bereits am ersten Nachmittage machte ich mich auf, um ein 
wenig die Umgebung von Bogotd kennen zu lernen. Ich wandte 
mich nach dem, eine kleine Stunde nordwärts gelegenen Chapinero, 
dem Versailles der columbianischen , Paris so gern imi- 
tierenden Hauptstadt. Ach, dies armselige Oertchen, dem nur die 
Häuser einiger Fremden, die hier Villegiatur halten, etwas An- 
sehen geben! Selbst seine Kirche ist zerfallen; das halbe Dach 
fehlt, und viele der romanischen Bogen sind eingestürzt. 

Wo nicht Häuser die vernachlässigte Fahrstraße begrenzen 
und einen freundlichen Blick durch ihre Vorgärten gewähren und 
allerlei Betrachtungen wecken durch die verheißungsvollen Auf- 
schriften, welche sie tragen wie ;,Concordia, Paz, Abundancia^ 
oder „Leipzig'', wird sie von hohen Lehmmauem eingefaßt, die 
unseren Augen nur Ausschau auf die Berge gestatten, die auch 
heute, an einem sonnigen Tage, oftmals von Wolken gestreift werden. 

Hinter Chapinero gewinnen wir einen erhöhten Standpunkt. 
Die Mauern begrenzen Weiden , Potreros. Die ganze , Quadratmeilen 
umfassende Hochebene von Bogota darf man einen riesigen Potrero 
nennen. Es ist eine Grasfläche, die aber nie zu üppiger Ent- 
faltung kommt, da jeder Halm von den überzahlreichen Maul- 
thieren, Eseln, Pferden oder Ochsen im Sprießen abgefressen wird. 
Weit zerstreut liegen Hacienden, deren in der Ferne einladend 
sich präsentierende, weiße Grebäude von Gruppen hoher Euca- 
lyptus dürftig beschattet werden. Hier giebt es auch Ackerbau« 
Besonders Gerste, Weizen und Kartoffeln bedecken große Felder. 

Sonst ist die Savanna kahl, und nur, wo ein Wasser fließt| 
schoß Buschwerk auf von Weiden, riesigen Solanaceen und 
dichtem Brombeergerank, in dem es allezeit blüht und reift. 

An einer solchen Stelle rasten und sammeln wir. Von den 

NMhriohtMi aoMUm. KitlhAUviigai 1897. 2. 10 



132 Otto Bürger, 

Büschen schütteln wir gelegentlich zahlreiche grün oder grünlich- 
graue Frösche herunter, die für die Savanna in hohem Maaße ty- 
pisch sind, unter Steinen finden wir sehr große, schwarze^ unge- 
flügelte Orthopteren, riesige Forficuliden uud Staphyliniden, kleine 
graue und schwarze Nacktschnecken und gelegentlich auch eine 
schwarz und orange gezeichnete Schlange. An den Brombeer- 
blüten summen Dipteren vorüber, wie wir sie noch nicht so bunt 
und dichtpelzig gesehen haben, an den niederen Blütenkräutern 
der Savanna, vornehmlich Euphrasiumarten , fangen wir die sehr 
kleinen, dunkelfarbigen, nur dieser Hochebene eigentümlichen Fie- 
riden und auch Lycaeniden. 

Bei unserer Heimkehr erzeugt die Sonne schon lange Schatten, 
aber die mit den Kapellen gekrönten Berggipfel bestrahlt sie mit 
vollem Glänze, und wunderbar klar erkennen wir sogar noch das 
Kreuz der Kapellen, obwohl sie uns nicht größer erscheinen 
wie Häuschen aus einer Kinderspielschachtel. Das Farbenspiel 
wechselt in der Stunde vor Sonnenuntergang fortwährend. Zuerst 
sind die Berge wie broncirt, dann violett und schließlich schwarz- 
blau. Um 6 Uhr umpfängt sie die Nacht. In unserem Gedächtnis 
steigt ein anderes Bild auf, das wir zur gleichen Stunde oft von 
der Via Tasso oder Camaldoli in uns aufgenommen haben, der 
Vesuv und die sorrentinische Halbinsel, in dieselbe Farbenpracht 
gekleidet. Aber hier kam zur Farbe ein duftiger Schmelz; in 
unseren Tropenhöhen indessen, in der reinen, dünnen Luft fehlt 
die Gazewolke, und auch die dunklen Töne wirken völlig rein 
und darum bei aller Pracht kühl. 

Der liebste und gewinnbringendste Spaziergang war mir das 
Boqueron des Rio San Francisco, ein tief zwischen Monsuerrate 
und Guadalupe einschneidendes Thal. Der Weg führt sanft an- 
steigend an einem cypressenreichen Landsitze vorbei, wohin sich 
einst Simon Bolivar vorübergehend zurückgezogen hatte, und windet 
sich, hinter einer Mühle in das Thal eindringend, als schmaler 
Saumpfad an dem schnellen, kaskadenreichen Bache entlang. Von 
hieraus erblicken wir in hellen Morgenstunden am westlichen Ho- 
rizonte die weißen Häupter des Ruiz und Tolima. 

Das Thal wird schon nach einer Viertelstunde so verengt, 
daß nur Bach und Weg Platz haben, und die Berge steigenfast so 
steil wie Mauern himmelhoch an. Eine üppige Strauch Vegetation 
begleitet uns, wir dürfen sagen, aus der Savanna hierher, aber sie 
klettert kaum einige Meter an den Bergeshängen hinauf. Diese 
tragen die Flora des Pdramo, welche sich von derjenigen der Sa- 
vanna, der Tierra fria stark unterscheidet und scharf abgrenzt. 



Bericht Qber eine Reise darch Colambien and Venezuela. 133 

In das Boqueron dringt auch die Fauna der Savanna hinein, aber 
sie ist hier viel reicher entwickelt. Fast unter jedem Steine 
treffen wir überdies schwarze Molche an und verschiedene Arten 
dunkelfarbiger Frösche und Kröten, von denen eine ihren Laich 
noch mit sich herumschleppt, während sich schon Larven ent- 
wickeln; damit zusammen ist eine dunkle, gelbzehige Eidechse 
häufig, welche im Gregensatz zu ihren flinken Verwandten aus 
den heißen Zonen sich äußerst träge verhält. An den Berges- 
hängen stöbern wir kleine, braungelbe Scorpione auf, und die 
Sträucher sind reicher an den verschiedensten Insecten als in der 
Savanna selbst. Auch die Schmetterlinge und Dipteren haben 
sich vermehrt. 

Bogota liegt an der Grrenze von Tierra fria und Färamo. 
Dort herrscht ein Clima und eine Vegetation, wie etwa in unseren 
Mittelgebirgen, hier entschieden in beiden alpiner Character. Aber 
die Grenze ist schärfer wie bei den übrigen Zonen in den Anden 
und kommt vor allen Dingen auffallend zum Ausdruck durch be- 
stimmte für die beiden Begionen typische Gewächse. In der 
Savanna ist es der rote Fingerhut, welcher so dicht und blüten- 
voU wuchert, daß er an den Bergeshängen der Tierra fria gera- 
dezu einen roten Saum als Grenze schafft. Den Päramo kenn- 
zeichnet der Frailejon, eine Composite, welche einen Wirtel von 
silberglänzenden, wolligen Blättern auf einem öfters mehrere Fuß 
hohen Stämmchen trägt, sodaß diese Staude wie eine Palme aus 
dem Liliputanerreich aussieht. Aus der Krone schießen in den 
ersten Monaten des Jahres eine Reihe gelber Blütendolden auf. 
Fingerhut und Frailejon schließen sich aus. 

Nirgends habe ich ein solches Blühen gesehen wie im Bereich 
des Päramo. Die lederblättrigen Sträucher, welche oft auch 
durch die rostfarbene Unterseite ihrer Blätter an unsere Alpen- 
pflanzen erinnern, sind übersäet mit weißen, gelben, rothen oder 
blauen Blütenrispen und- Dolden. Den Boden, der oft morastig 
ist, bedeckt grünes oder weißliches Moos ; verschiedenartige Farren- 
kräuter bilden niedrige Gebüsche, Bärlappe umsäumen des Weges 
Kante, Orchideen mit zarten, weißen Blüten, blaue Genzianen und 
zarte Lobelien und kurzgestielte, stark behaarte Hieracien sprießen 
überall. 

Der Pdramo beginnt fast unmittelbar über Bogotd und culminirt 
in dem bis zu 3600 m ansteigenden Pdramo de Cruz Verde, welchen 
wir mehrmals übersteigen mußten , um in die östliche Tierra 
caliente zu gelangen. Er reicht abwärts an verschiedenen Punkten, 
welche man , nordwärts nach Zipaquird reisend , berührt , bis in 

10» 



134 Otto 6&rger, 

die Savanna hinunter, sodaß sein vertikales Verbreitungsgebiet 
in der Umgebung von Bogotd etwa 1000 m umfaßt. Wo die 
Cordillieren höher sind, tritt er an die Schneegrenze hinan. 

Granz im Gegensatz zu dem reichen Pflanzenleben ist die 
Fauna arm und verborgen. Alles verkriecht sich; Cihaden, Eäfer, 
Wanzen und Fliegen haben sich unter Steine zurückgezogen, nur 
sonnige Mittage locken sie hervor. In seinen höchsten Regionen 
aber sind Kröten und Frösche noch reichlich vertreten. An der 
unteren Grenze des Päramo trifft man unter morschem Holz und 
Steinen oft sehr zahlreich Landplanarien und Landblutegel an, zu- 
sammen mit riesenhaften Regenwürmem, großen Nacktschnecken, 
verschiedenen , sehr dünnwandigen Gehäuseschnecken , kleinen, 
schwarzen Caraben und Spinnen. 

Das Clima des Päramo ist unwirtlich. Naßkalte Winde 
fegen über ihn weg, Wolken umhüllen ihn oft tagelang, und einige 
Male sah ich die Berge über Bogota fast bis zur Savanna hinab 
beschneit. 

Aber trotzdem ziehen sich die Ansiedlungen, den Pfaden fol- 
gend, fast bis in die Paßhöhen hinauf, freilich sehen sie überaus 
ärmlich aus, denn in diesen Höhen gedeiht das Getreide kümmerlich, 
und nur der Anbau der Kartoffel wirft einigen Gewinnst ab. 
Doch ist die Landwirtschaft bei den meisten Nebensache, die 
Eremiten des Pdramo rechnen auf den ewig chichadurstigen Peon 
oder Arriero der Savanna; und in der That, so viele es von jenen 
giebt, man trifft fast bei allen mit einigen Savannesen zusammen, 
die gerade die Totuma umgehen lassen. 

Der Aufenthalt in Bogota ermöglichte mir, auf halbtägigen 
Touren die Fauna zweier Zonen, der Tierra fria und des Pdramo 
zu studieren ; und um in die heißen Zonen zu gelangen, ist nur ein 
Ritt von 1 — 3 Tagen notwendig; in dieser Zeit stiegen wir 
westlich oder östlich tief in die Tierra caliente des Stromgebietes 
des Magdalena oder des Orinocco nieder. 

Deshalb war Bogota für mich das best gelegene Stand- 
quartier. Ich habe es bis Ende März 1897 beibehalten. 

VI. Reisen in der Cordilliere von Bogota. 

Mitte Dezember verließ ich zum ersten Male Bogota, um 
wiederum die westliche Tierra caliente aufzusuchen. Mein Endziel 
war die berühmte, natürliche Brücke von Pandi; auf dem Wege 
dahin wollte ich auch den Wasserfall des Tequendama besuchen 
und mich längere Zeit in Fusagasugd (Tierra templada) aufhalten. 



Bericht Über eine Reise durch Golumbien und Venezuela. 136 

Wir ritten in sfidwestlicher Richtung zunächst stundenlang 
in der Savanna. 

Endlich ist der Sommer auf der Hochebene eingezogen, wir 
dürfen den wasserdichten Cautchu mit der leichteren Kuana ver- 
tauschen. Die Sonne vergoldet die Gerste, welche auf großen Feldern 
reift; KartoflPeln blühen, und wo wir einem Weidengebüsch nahe 
kommen, hören wir muntere Vogelstimmen. Wir haben Hoch- 
sommer, und in der Heimat, der wir beim Anblick unserer lachenden 
Umgebung gedenken , ist's Winter. Aber da rüstet man nun 
schon zum Weihnachtsfeste und bedarf des Sonnenscheins ::ur 
Freude nicht. 

Gegen Abend gelangte ich am Fuße der südlichen Randge- 
birge der Savanna an, denn ich hatte meine Richtung in- 
zwischen verändert, und fand bei Tierra negra, einem Complex 
ziemlich dürftiger Häuser, Posada im „Hotel Colombia^, einer 
der besten Herbergen, die ich kennen gelernt habe, trotzdem für 
sämmtliche Gäste — und wir waren nachts sicher ein Dutzend — 
nur ein einziges Waschgefaß und ein Handtuch existierte. 

Von hier aus wollte ich am folgenden Morgen den Wasser- 
fall besuchen, und es hieß sehr früh aufstehen, da das imposante 
Bild sich gegen 9 Uhr zu verschleiern pflegt. Wir brachen noch 
bei Dunkelheit auf und lenkten mit Sonnenaufgang in das Thal 
des Rio Bogota oder Rio Funza ein, welcher den als Tequendama 
bezeichneten Fall bildet. Wir mußten in diesem Thale noch fast 
2 Stunden reiten, die uns bei seiner bald wilden, bald lieblichen 
Natur einen hohen Vorgenuß gewährten. Der Fluß, noch wasser- 
reich, braust donnernd in seinem Felsenbette dahin, gewaltige 
Blöcke umtosend und oft schon Fälle bildend; dann erweitert er 
sich zu einem See, dann wieder verschwindet er in einer Fels- 
schlucht. Die Vegetation ist üppig und blütenreich, und freund- 
liche Hacienden grüßen uns, aus lichtem Grün mit ihren weißen 
Mauern hervorleuchtend. Oefters begegnen wir schweren, mit Stein- 
kohle beladenen Ochsenkarren, denn dies Thal ist reich an diesem 
wertvollen Mineral. 

Etwa eine Viertelstunde vor unserer Ankunft am Fall hören 
wir sein Donnern. Ich ritt über ihn hinaus an den Bergen empor, 
wo sich mir, wie ich vermutet hatte, eine vollständige Aussicht 
auf den Fall bot. Der Fluß tritt aus einem überaus schmalen 
Felsenthor heraus und stürzt dann senkrecht über 140 m in die 
Tiefe. Noch war kein Nebel Wölkchen aufgestiegen; ich vermochte 
die weißen Wassermassen bis in den Abgrund zu verfolgen, wo 
sie sich in einem Riesentopfe sammeln und ihren Lauf zum Mag- 



136 Otto Bürger, 

dalena fortsetzen. Die Vegetation ist noch üppiger geworden, 
tiberall bekleidet sie die Bergwände, welche den kühnen Salto be- 
grenzen. So fehlt es auch nicht an einer prächtigen Staffage. 
Später besuchte ich die Schwelle des Falles. Hier hatte sich be- 
reits ein lustiges Völkchen von Barschen und Mädchen eingefunden, 
die trotz des Donners der Wasser auf dem Tiple klimperten. 
Wie mir gesagt worden war, hüllte sich der Fall mit der höher 
steigenden Sonne vollständig in Nebel. 

Am folgenden Tage passierte ich 2800 m hoch die Randgebirge 
der Savanna und gelangte dann, absteigend, fortwährend im herr- 
lichsten, namentlich an Baumfarren reichen Urwalde trabend, nach- 
mittags in Fusagasugd an. Hier ging es verhältnismäßig lebhaft 
zu, da viele Familien aus Bogota zur „Sommerfrische*' eingetroffen 
waren. Der Bogotaner liebt es nämlich, die einzigen Monate, wo 
es schön in seiner Stadt ist, in der Tierra templada oder ca- 
liente zu verbringen, namentlich, um zu baden. Ein bevorzugter 
Badeort ist Fusagasugd, wo man auf- oder absteigend Bäder von 
der verschiedensten Temperatur haben kann. Das Bad ist der 
Fluß, wo er einem dazu am geeignetsten erscheint. 

Fusagasugd liegt auf einer der großen Mesas, welche so cha- 
racteristisch für die Cordillieren sind. Sie ist von Weiden über- 
zogen; an den hohen Gebirgen aber, welche die Mesa begrenzen, 
steht überall dichter Wald, der beim Orte in Gesträuch übergeht. 
Hier (1700 m) habe ich am eingehendsten in der Fauna der Tierra 
templada sammeln können. 

In Fusagasugd erlebte ich das eigenartigste Weihnachtsfest. 
Am heiligen Abend drang in meine stille Herberge so lautes Lär- 
men von der Plaza her, daß ich mich neugierig aufmachte, um 
mich von der Ursache zu unterrichten. Der kolossale Platz, an 
dessen einer Seite sich, wie immer, die Kirche erhebt, war ganz 
erfüllt von Volk, auf das viele Pechfackeln,* die an festgerammten 
Stäben um den ganzen Platz herum angebunden waren, einen roten 
Schein warfen. Von der breiten Treppe vor der Kirche schössen 
fortwährend Raketen auf. Da aber brach in der Volksmasse eine 
mächtige Bewegung los, ein Rennen und Kreischen erhob sich, und 
wie Dämonen erschienen glühende Häupter mit licht brennenden Hör- 
nern. Es waren Burschen, welche in Ochsenfellen staken und Ochsen- 
schädel mit Hörnern trugen, die, mit Werg und Harz ausgestopft 
und nun in Brand gesetzt, ihnen das Aussehen von Teufeln gaben. 
Rücksichtslos drangen sie besonders in die Gruppen der Mädchen 
und Frauen ein, und ich war in steter Verwunderung, daß sie 
scheinbar nichts an Kleidern entflammten und sengten. Mir wurde 



Beriebt Aber eine Reise durcb Colnmbien und Venezaela. 137 

es dennoch unheimlich, und ich folgte gern der Einladung der 
Gebrüder Arbelaiz in ihre Tienda, wo ich die langen Abende bei 
ihrem Doppelspiel von Mandoline und Tiple, die sie meisterhaft 
beherrschten, zu verträumen pflegte. 

Aber es wartete unserer noch ein höherer Genuß. Auf 9 Uhr 
hatte eine Bande Seiltänzer und Luftgymnastiker ihre Productionen 
zur Erbauung der christfrohen Einwohner unsres Andenstädt- 
chens angekündigt. Und siehe, es war ganz so wie bei uns; 
und hätte nicht das südliche Kreuz über die Dächer der Nachbar- 
häuser geblickt, und wären uns nicht die endlosen, gereimten 
Reden fremdartig gewesen, die ein zierlicher Knabe von der 
Bühne her als Vor- und Zwischenspiel an das Publikum hielt, das 
ihn oft und lebhaft beklatschte, so wäre die Illusion vollends ge- 
glückt. Nur eine Nummer war mir neu, aber durchaus dem co- 
lumbianischen Geschmack für alles, was knallt und brennt, ange- 
messen. 

Ein altes Indioweib von ausgesuchter Häßlichkeit, aber ver- 
blüffender Geschicklichkeit im Seiltanzen nimmt mitten auf dem 
Seile in einem hochlehnigen Sessel Platz, an dem uns allerlei Ge- 
rank auffällt. Die Musik — übrigens von entsetzlicher Qualität 
— beginnt piano eine gefühlvolle Weise, und mit einemmale kracht 
und zischt es, und der ganze Sessel sprüht von Flammen, Schwär- 
mern und Raketen. Das Indioweib aber sitzt wie gebannt und 
läßt den flöUenregen ohne Bewegung über ihre nackten Schultern 
und Arme ergehen. Ein fanatischer Beifallssturm lohnt ihren 
Heroismus. 

Das war die Glanznummer der heiligen Nacht zu Fusagasugd. 

Am folgenden Morgen ging das Krachen im Orte unentwegt 
fort. In der Kirche wird gebetet und gepredigt, und eine, wie mir 
schien, sogar schöne, ein wenig leidenschaftliche Streichmusik zur 
höheren Feier • veranstaltet, und vor den offenen Thüren, unmittel- 
bar vor der heiligen Schwelle auf der Treppe lassen Burschen 
ungezählte Schwärmer und Raketen verpuffen und schleudern 
Knallerbsen. Dabei scheint die Sonne am wolkenlosen Himmel. 

Am 2. Weihnachtstage brach ich nach Pandi auf, welches nur 
noch 940 m hoch liegt. Bis zur natürlichen Brücke kam ich auf 
780 m herab. 

Die natürliche Brücke, welche seit langem durch eine künst- 
liche überbaut ist und über eine etwa 80 m tiefe und an dieser 
Stelle nur etwa 12 m breite Schlucht mit senkrechten Felsen hin- 
überführt, verdankt, wie Hettner meint, eingekeilten Felsmassen 
ihren Ursprung. Ich habe den gleichen Eindruck gewonnen. 



138 Otto Barger, 

unsere Bewnndening und unser Erstannen gilt der Schlucht, 
diesem engen, düsteren Abgrunde, aus dem der Spiegel eines 
Flusses unheimlich herauf glänzt, und das häßliche Geschrei un- 
zähliger Vögel, der Grudcharos (Steatomis caripensis), emporgellt, 
die in der Tiefe ihre Nester haben. 

Die zweite Sehenswürdigkeit, welche Pandi besitzt, ist ein 
riesiger Felsblock, welcher einen nahen Hügel krönt, an dem, wie 
das Volk sagt, „Hieroglyphen der Indianer" sich befinden. Ge- 
meint sind die indianischen Ureinwohner. Die „Hieroglyphen" 
am Fels zu Pandi sind rot gemalt und machten auf mich den 
Eindruck sehr einfacher Ornamente, wie man sie eingraviert auf 
den Spinnwirteln findet, welche die alten Indianer in großer Anzahl 
hinterlassen haben. 

Am Sylvestertage erreichte ich wieder die Savanna von Bo- 
gota. Schon beim Passieren der Randgebirge machte sich bei mir 
das Fieber bemerkbar, von dem ich nichts im heißen Lande ge- 
spürt hatte, und auf der Savanna angelangt, mußte ich in einer 
kleinen Posada Zuflucht und Erholung suchen. 

Diese Erscheinung hat sich bei mir in der Folge noch öfters 
wiederholt. 

Den Januar benutzte ich zu einer Reise in die Llanos, die man 
nur von Dezember bis März unter günstigen Witterungsverhält- 
nissen besuchen kann, da der Regen östlich von derCordUliere 
nur diese 4 Monate aussetzt. 

Der Weg führt über den P4ramo. In einer Höhe von 3200 m 
reiten wir durch den engen Paß, durch den naßkalte Nebel- 
wolken jagen. Noch ist die östliche Tierra templada in Dunst 
gehüllt, aber nach einem steilen Abstieg haben wir sie schon 
nachmittags erreicht; ein wolkenloser Himmel spannt sich über 
uns. Orangen, brechendvoll von Früchten, hängen ihre Zweige über 
unseren schmalen Pfad, der von Fuchsiengebüschen eingefaßt ist, 
und unsere Maulthjere schwelgen abends in frisch geschnittenem 
Zuckerrohr. Wir übernachten in Caquezd (1630 m) und setzen 
am nächsten Tage unseren Weg im engen Thale des Rio Negro 
fort, aber nicht in der Tiefe, sondern hoch oben an gewaltigen 
Bergeshängen auf einem Saumpfade, der nur eben erlaubt, daß 
sich 2 Reiter ausweichen können. Stundenlang reiten wir an Ab- 
gründen hin , die sich jäh neben uns 200 — 300 m tief aufthuen. 
Wir verlassen uns auf den sicheren Gang unseres Thieres, denn 
den Rand des Weges schützt nichts als hier und da ein Agave. Auf 
der anderen Seite steigt der Felsen senkrecht empor. Aufinerksam 
lauschen wir auf die Homsignale, welche die Treiber der Ochsen- 



Bericht über eine Beise durch Golambien und Venesnela. 189 

herden abgeben, die in dieser Zeit massenhaft von den Zucht- 
plätzen der Llanos anf die Savanna zum Verkauf getrieben werden, 
denn wir müssen uns alsdann eine breitere Stelle, eine natürliche 
Kische suchen, um den Thieren sicher ausweichen zu können. 

Die Berge sind nur mit einer niedrigen Grasnarbe bedeckt, 
und oftmals tritt das nackte Erdreich zu Tage. Wir umreiten 
den über 3600 m hohen Pdramo von Chingasa , dessen Gipfel in 
Wolken gehüllt sind. 

Am dritten Tage erreichen wir die Tierra caliente und treten 
nun in den üppigsten Urwald ein. Zahlreiche Bäche fallen in 
Cascaden von den steilen Bergeshängen herab und netzen die 
üppiggrünen Wedel von Palmen und herrlichen Famen. Philo- 
dendren klimmen in den Bäumen empor, und, Araceen und Helico- 
nien blühen in niegesehener Menge. Das feuchte Gestein ist dicht 
mit zarten, moosartigen Pflanzen überzogen. An einer sonnigen 
Stelle blühen feuerrot Amaiyllis. Nirgends sah ich ein solches 
Leben von Schmetterlingen der verschiedensten Arten. Immer 
von neuem schreckt der Huf des Maulthieres den prachtvollen, 
blauen Morpho achilles auf. Und außerdem regt es sich überall 
in den Zweigen von Vögeln. Hier ist die Heimat vieler der 
farbenschönsten. Und auch nachts entfaltet die Thierwelt ihre 
Pracht. Zahllose Lampyriden irren umher, und zwischen den 
Bäumen schießen riesige Schnellkäfer, wie Raketen glühend, 
empor, so leuchtkräftig sind die beiden Leuchtorgane, welche sie 
besitzen. 

Gegen Abend des 3. Tages erblickte ich die Llanos durch 
eine Schlucht. Eine Stunde später lagen sie im Dämmerscheine 
in ihrer Unendlichkeit vor mir , da ich noch einmal fast 1000 m 
über ihnen auf dem Alto de Buenavista nächtigte. 

Am folgenden Morgen erreichte ich das freundliche und auch 
saubere Villavicencio (440 m), eine jüngere Stadt, die von einer Park- 
landschaft umgeben ist. Von hieraus machte ich einen kleinen 
Abstecher in die Llanos, von denen uns noch der Waldsaum des 
Rio Ocoa trennt, und kehrte eine Woche später nach eifrigem 
Sammeln denselben Weg nach Bogota zurück, um noch einmal 
eine Stelle zu sondieren, an der ich einen Peripatus gefunden hatte. 
Leider blieb mein erneutes Suchen ohne Erfolg. 

Im Februar überschritt ich noch einmal die südlichen Rand- 
gebirge , den Pdramo de Cruz verde 3BB0 m hoch über Ubaque 
passierend, um die kleine, aber sehr tiefe Lagune von Ubaque 
(2100 m) zu studieren und bei La Union (1590 m) am Rio Negro 
nochmals im Bereich der östlichen Tierra templada zu sammeln 



t40 Otto Bürger, 

und ancli zum Päramo von Chingasa aufzusteigen. Auf dieser 
Tour holte ich mir eine schwere Dysenterie, welche mir erst im 
März erlaubte, meine Touren wieder aufzunehmen. Ich wollte noch 
einmal in die westliche Tierra templada, in der faunistisch viel 
gerühmten Gegend von Muzo oder Pacho sammeln und den hei- 
ligen See der Chibchas, die Lagune von Fiiquene, besuchen, unser 
Weg fuhrt nordwärts über die Savanna; wir können fast eine 
halbe Tagereise mit der Bahn (bis Cdjica) zurücklegen und wenden 
uns dann über Zipaquird, welches berühmt durch seine Salinen 
ist, den nördlichen Randgebirgen zu mit ihrem ausgedehnten 
etwa 3200 m hohen Pdramo. 

Schon am 2. Tage haben wir mit Einbruch der Nacht Susa 
(2560 m) erreicht, wo wir Quartier nehmen, um Ausflüge nach der 
nur •/* Stunden entfernten Lagune zu machen. 

Der Pfarrer des Ortes, an den ich empfohlen war, besorgte 
mir einen guten Bootsmann, mit dessen Hilfe ich meine Fischerei, 
die namentlich dem Auftrieb galt, besorgen konnte. 

Die Ufer der flachen Lagune, welche in geringer Entfernung 
rings von Bergen eingeschlossen ist, sind sumpfig und mit Schilf 
bewachsen. Treiben wir der Mitte zu, so hören größere Pflanzen 
völlig auf, wir vermissen auch Tange, aber es sind Millionen 
winzig kleiner, grünlicher Algen vorbanden , welche namentlich in 
einer Tiefe von V» ™ gedeihen und dem Wasser eine gelblichgrüne 
Färbung verleihen. 

Auch der Strand der Lagune war reich an allerhand niederen 
Thieren. 

Die Landschaft mit der Lagune macht einen melancholischen 
Eindruck. 

lieber Zipaquird ritt ich später nach Pacho, einem lieblich 
gelegenen Orte, wo ich die reichste Insectenwelt der von mir be- 
suchten westlichen Plätze der Ostcordilliere fand. 

Nach Bogota zurückgekehrt durfte ich nun an einen Wechsel 
meines Standquartiers denken. Ich beschloß, dasselbe nach Vene- 
zuela nach St. Esteban zu verlegen, hierhin aber über Trinidad 
zu gehen, also zur Rückreise Meta und Orinocco zu benutzen. 

Meine Erfahrungen über die Verbreitung der niederen Thiere 
hatten mich bisher gelehrt, daß Savanna und Pdramo eine ziemlich 
in sich abgeschlossene Fauna besitzen, und daß die Formen der 
heißen Zonen östlich und westlich des Kammes der Ostcordilliere 
sich sehr ähnlich sind, dieselbe aber ihre reichste Entwickelung 
nach den Llanos zu erfahren hat. 



Beriebt Aber eine Rehe dorcb Colombien nnd Venezuela. 14t 

VII. Von Bogota nach Trinidad. 

Am Dienstag nach Palmsonntag verließ ich Bogota, nm die 
Reise nach dem atlantischen Ocean anzutreten. Ich wollte den 
Meta und Orinocco hinunterfahren , ging aber , ziemlich schlecht 
unterrichtet über die Reisegelegenheiten dieses langen Weges, 
fort, denn in Bogota konnte ich keine sicheren Auskünfte er- 
langen. 

Das mir bekannte Villavicencio war mein nächstes Ziel. Den 
ersten Tag gab mir ein Landsmann aus Bogota, Herr Schmidtgen, 
das Geleite. 

Meine Carga hatte ich soweit reduciert, daß sie ein Maul- 
thier tragen konnte, aber dennoch war ich bei der Gefährlichkeit 
und Enge des Weges in großer Sorge , ob wir sie wohlbehalten 
das Gebirge hinunterbrächten. 

Der Weg hatte sich seit den 3 Monaten, wo wir ihn zuletzt 
passierten, ungünstig verändert. Die im Gebirge schon herein- 
gebrochene Regenzeit hatte verheerend eingewirkt, ihn stellen- 
weise mit Felsengeröll bedeckt und starke Rutschungen veranlaßt. 
Mehrere Brücken waren völlig vernichtet, sodaß wir zu weiten 
Umwegen gezwungen waren, oder sie waren so defect geworden, 
daß wir es nicht wagen durften, das Maulthier sammt Carga 
hinüberzuführen, sondern es entlasten mußten, jedes Gepäckstück 
einzeln befördernd. 

Indessen besaß ich selbst ein gutes Pferd, welches überdies 
so gute Freundschaft mit dem Lastmaulthier pflegte , daß dieses 
immer so eiligst als möglich ihm zu folgen suchte, was denn auch 
den Burschen in Trab erhielt. Dem habe ich es zuzuschreiben, 
daß ich mein nächstes Ziel trotz der ungünstigen Jahreszeit ebenso 
glücklich und schnell wie das erste Mal erreicht habe. 

Von Villavicencio aus sollte ich mich der Post anschließen, 
welche alle 10 Tage von Bogota nach Orocu^ abgeht. Ich wech- 
selte die Thiere und erhielt nun statt des Pferdes ein Reitmaul- 
thier, denn in den Llanos wird den Maulthieren mehr noch als im 
Gebirge der Vorzug gegeben, und nahm einen neuen Arriero an. 

Wir sollten bis zum Rio Humea, einem Nebenfluß des Meta, 
reiten, wo wir in Puerto Canal ein Boot treffen würden, das uns 
in etwa 4 Tagen nach Orocuä am Meta brächte. 

Wiederum überschritt ich den Rio Ocoa, der nun aber so hoch 
angeschwollen war, daß die Carga halb ins Wasser eintauchte. 
Riesige Fischottern spielten unter lautem Geheul am Ufer und 
ließen sich durch unsere Karawane nicht verscheuchen, die sich 



142 Otto Barger, 

durch einen Peon nebst seiner Gattin Antonia noch vergrößert 
hatte. Im Walde jagten wir einen Trupp Bisamschweine vom 
Wege fort. Nach einer Stunde gelangten wir in die Grasebene, 
die schon saftig grün erschien und im Frühlingskleide prangte, 
das ihr der erste Regenmonat angelegt hatte, auch Blumen, weiße 
Lilien und Aarongewächse , verschiedene blaue Papilionaceen und 
rötliche Mimosenblüten hervorzaubernd. In dem hohen Grase 
weideten Rudel von Rehen. Dieser liebliche Anblick versöhnte 
uns einigermaßen mit der Sonne, die heute glühendheiß aus wolken- 
losem Himmel auf uns niederbrannte. 

Gegen Abend erreichten wir unsere Herberge „Los Pavitos*^. 
Unsere Wirte waren sehr dunkelfarbige Mischlinge, welche außer 
einer Anzahl ihnen ähnlichen Nachkommen einen etwa 6jährigen 
weißen Sohn, einen Albino, besaßen — mein Arriero begrüßte ihn als 
Caquita — dessen zarte, weiße Haut und hellflachsfarbenes Haar 
in seiner Umgebung besonders auffällig wirkte. Der kleine Kerl 
war sehr lichtempfindlich und schien auch auf die Stiche der Mos- 
quitos besonders stark zu reagieren. Die Post war schon ange- 
langt, sie bestand zu meinem Erstaunen nur aus einem halbwüch- 
sigen Burschen, und einem mit allerhand Bündeln bepackten Lastthier. 

Unser Quartier fanden wir unter einem Palmendache. Seiten- 
wände fehlten. Das Bett trug ich in Gestalt meiner Hängematte 
mit mir, die ich nahe am Rande des Daches aufhing. In ihr ver- 
brachte ich die Vorabendstunde und die Dämmerung. Die Ebene, 
in welche wir hinausblicken, schließt am Horizonte mit einem 
Waldstreifen ab, der sich an einem Fluß entlang zieht. In der 
Nähe ist spärliches, sehr lichtes Buschwerk aufgeschossen, an das 
sich große, weiße Laubfrösche anklammern, und auf dessen Zwei- 
gen Libellen sich niederlassen. Nicht ferne von uns erhebt sich 
malerisch eine Palmengruppe. Sonst aber bedeckt die Ebene 
langes Gras. Noch herrscht tiefe Ruhe, aber gegen Abend ver- 
nehmen wir aus verschiedenen Richtungen das Brüllen von zahl- 
reichen Ochsen, welche sich unserem Gehöft nähern, um in seiner 
Nähe die Nacht zu verbringen und zuvor begierig das Salz zu 
lecken, welches ^auf einigen Steinen als Lockmittel ausgestreut ist. 
Den Tag über weiden sie bald in jener, bald in dieser Richtung 
meilenweit entfernt. Der Sonnenuntergang war köstlich, obwohl 
sich der Himmel im Westen bezogen hatte; denn zwischen den 
Wolken schössen die glühenden letzten Strahlen empor und warfen 
ihr Licht auf die Palmenwipfel und die Wasser des Sumpfes, in 
denen sie sich spiegelten. 

Ich wäre gerne, um der Hitze zu entgehen; in den ersten 



Bericht über eine Reise durch Columbien and Venezaela. 143 

Morgenstunden weitergeritten, und die Post und mein Arriero 
hatten die besten Vorsätze , aber ich durfte froh sein , sie mit 
Sonnenaufgang reisefertig zu haben. Freilich die Tropenglut 
sollten wir, zwei Mittagsstunden abgerechnet, die wir in Barran- 
cas, einer Hacienda, rasteten, den ganzen Tag ohne Milderung 
wiederum auskosten, denn kein Wölkchen erschien am Himmel, 
und Wald durchritten wir nur auf wenige Minuten bei Fluß- 
übergängen. Die Metallbeschläge am Sattelzeuge waren zum Ver- 
brennen heiß geworden. Man glaubte schier ersticken zu müssen, 
denn kein Lüftchen regte sich. Kein unnützes Wort kam mehr 
über unsere Lippen. In den Grassteppen begegnen wir nur 
einigen Rudeln von Rehen, wo aber ein Sumpf sich befindet, tum- 
meln sich unzählige Reiher und Enten, und in den Wipfeln der 
Palmen, die hier zerstreute Gruppen bilden, hocken Papageien und 
Pfefferfresser. Nur wo Wasser steht oder fließt, entfaltet sich in 
den Llanos ein reicheres Thier- und Pflanzenleben. Fast eine 
halbe Stunde vor Puerto Canal nahm uns der Wald auf, der hier 
noch dichter aufgeschossen ist, als an den Abhängen der Ostcordil- 
liere über Villavicencio. An einigen Baumriesen hingen zahllose 
Nester von Webervögeln. Sie waren an den äußersten Spitzen 
der peripheren Zweige befestigt. In der Ferne hörten wir wiederum 
das Brüllen von Fischottern. Es schallte vom Rio Humea her, 
den wir, vollständig ermattet, erreichten. 

Hier lag das Boot bereit, und mit dem Aufgang des Mondes, 
nachts gegen 11 Uhr, stießen wir vom Ufer ab. Ich hatte zuerst 
nichts als ein paar Bretter als Lager und ein Theertuch als Dach, 
aber ich schlief, trotzdem es mir auch an Platz zum Ausstrecken 
gebrach, sofort ein und erwachte erst im Rio Meta, wo wir bei 
Cabuyaro Station machten, und mich der freundliche Alkalde mit 
einem gewählten Desayuno wieder auffrischte. 

Nach 3 Tagen und 4 Nächten erreichten wir Orocu6. 

Es war die Reise von Puerto Canal bis Orocuö meine abenteuer- 
lichste. Ein kleines Boot, auf dem schon gewaltig breiten Meta, ge- 
rudert von zwei Indios und gesteuert von einem Mulatten, die Zu- 
rüstungen zu der Morgen- und Abendmahlzeit irgend wo am Ufer, und 
die Mahlzeiten selbst, getrocknetes, übelriechendes Fleisch, schlecht 
gekochte Yucca und Cassabe, und das Rasten für ein paar Nacht- 
stunden auf irgend einer Sandbank: das alles war so romantisch, 
wie wir es als Knaben in irgend einem Indianerbuche gelesen 
haben. Die Landschaft ist noch unberührter als am Magdalena. 
Nur selten tritt die Grasebene bis an die Ufer heran, die sonst 
überall dichter, üppiger Wald begrenzt, in dessen Bestände Palmen 



144 Otto Bürger, 

eine vorwiegende Rolle spielen. Ausgedehnte Playas schieben 
sich reichlich in den Fluß vor, aber das Krokodil ist auf ihnen 
viel seltener als im mittleren Magdalena. Dagegen treffen wir 
auf Scharen von ßeihervögeln. Wir sind froh, im Laufe des 
Tages wenigstens eine Ansiedlung begrüßen zu können, wo Indios 
mit viel schwarzem Blut, Kindvieh und Geflügel züchtend, im 
Schatten eines kleinen Bananenhaines und einiger Mangobäume 
ihr anscheinend so idyllisches Dasein fuhren. Sie laden uns 
freundlich ein, in ihrer Hängematte Platz zu nehmen, und eine 
Schaale schwarzen Kaffees wird uns immer zu Teil. Beim Ab- 
schied handelte ich ein paar Hähnchen ein, um etwas Abwechs- 
lung in unser Mahl zu bringen. 

In Orocuö traf ich einen Landsmann, Herrn Franzius aus 
Bremen, dessen Existenz mir schon in Bogota bekannt geworden 
war. Er gestattete mir gerne, meine Hängematte unter seinem 
Dache auszuspannen. Herr Franzius ist seit 6 Jahren in dem 
weltentlegenen Orocuä als Exporteur und Importeur und Kaufmann 
ansässig. 

Orocu^ ist ein recht armseliger Ort mit ungefähr 400 Seelen, 
der seit etwa 30 Jahren besteht. Seine Bedeutung liegt in sei- 
nem Import an europäischen Waaren in die Llanos bis Yillavicen- 
cio und dem Export von Naturproducten , wie Häuten (Ochsen-, 
Reh- und Tigerfellen), Gaucho (Gummi vom Gummibaum), Carana, 
einem Harz, Copaivabalsam (aus dem Arbole de Acete de Palo 
gegen Gonorrhoea), Sarsaparilla , einer Liane, (Extract gegen Sy- 
philis) und feinen Keiherfedern und auch einigen Kunsterzeugnissen 
der benachbarten Piapoco- und Guahiboindianer , unter denen die 
Chinchorros (Hängematten) den ersten Rang einnehmen. 

An dem Handel sind außer unserem Landsmann ein Franzose, 
Bonnet, der aber sein Hauptgeschäft in Bogotd hat, und ein Vene- 
zuelaner, Ramon Real, beteiligt Durch Herrn Bonnet wurde vor 
einigen Jahren mit erheblicher Unterstützung der columbianischen 
Regierung eine Dampferverbindung stromabwärts mit Ciudad Bo- 
llvar ins Leben gerufen. Sie wird durch einen einzigen kleinen 
Hinterraddampfer, der stolz ;,Libertador" getauft ist, unterhalten. 
Der „Libertador^ geht bei günstigem Wasserstande sogar bis in 
den Humea hinauf. Etwas später ließ sich auch Ramon Real 
einen noch kleineren Dampfer bauen, ;,Boyaci^ genannt, der nun 
dem „Libertador*' Concurrenz macht. Mit einem dieser beiden 
Fahrzeuge hoffte ich meine Reise fortsetzen zu können. Freilich 
war fürerst günstiger Wasserstand abzuwarten. 

Meine Muße in Orocuä benutzte ich, meine Sammlung mit 



Bericht über eine Reise durch Colambien and Venezuela. 145 

Yertretern der Llanos zu vervollständigen und Ethnographica von 
den Gaahiboin dianern zu erwerben welche Oroeuö oft besuchten. 
Diese Indianer, welche sich südlich bis zum Rio Ylichada aus- 
dehnen, sind noch völlig wild und gehen meist, abgesehen von 
einem dürftigen Schurze, nackt. Es sind gar keine üble Gestalten, 
und auch ihre Gesichtszüge haben mich keineswegs abgestoßen. 
Civilisierter sind die namentlich im Flechten von Tellern geschickten 
Piapoco. 

Manche Tage waren völlig heiter, an anderen goß es fast 
ununterbrochen Regen in Strömen. Inzwischen begann im Urwald 
eine gelbe Blütezeit, und überall sah man Bäume so voll von gelben 
Blüten, wie bei uns im Frühling den Goldregen. 

Vor dem Dorfe war ein Prachtbaum, welcher im lebhaftesten 
Feuerrot strahlte. Er besaß fast nur Blüten, die den Papiliona- 
ceentypus zeigten. Man nannte ihn dort „Josephine^. Schon be- 
gannen die Mango zu reifen, und nun, im ersten Drittel des Maies, 
stieg der Meta immerwährend, so daß täglich mehr Playas ver- 
sanken, und die Felsenriffe, ;,Arecifres^, die sich im Fluß absetzen 
und aus einem eisenhaltigen Ton bestehen, immer tiefer unter- 
tauchten, zum Verderben der Schiffer. 

Der „Boyacd^ trat zuerst die Reise an, und ich zögerte nicht, 
obwohl er der kleinere und minder comfortable war, ihn zu be- 
nutzen, zumal mir die einzige Cabine, welche sonst der schwarze 
Capitain innehatte, zugesichert wurde. 

Die Landschaft verändert sich erst nach einigen Tagen nahe 
der Mündung des Meta, wo vor uns jene Gebirge auftauchen, 
welche namentlich das rechte Ufer des Orinocco fast bis nach 
Ciudad Bolivar begleiten. Es sind Hügelketten, aber unserem 
nunmehr schon an die endlose Ebene gewöhnten Auge erscheinen 
sie am Horizonte als recht imposante Erhebungen. Am 4. Tage 
nach unserer Abreise von Orocuö fahren wir in den Orinocco 
ein und dicht an den Hügelketten entlang, welche in ihren 
dichten Bewaldungen einen anmutigen Anblick gewähren. Häufig 
begegnen uns aber auch nackte, rundlich abgeschliffene, riesige 
Felsenmassen, und mitunter sehen wir einen solchen Block mit 
einer Anzahl großer Felskugeln gekrönt, so daß er den Eindruck 
eines Cyclopendenkmals macht. Ein anderes Mal glauben wir, 
cyclopische Mauern vor uns zu haben. 

Am 6. Tage unserer Reise gabelt sich der mächtige Strom, 
und wir biegen in den linken Seitenarm ein, welcher sich zu einem 
Engpaß von kaum 100 m Breite gestaltet , der durch weit in den 
Fluß vorspringende Felsmassen begrenzt wird. Aber über alle 



146 Otto Barger, 

sind die hier ungestüm dahinschießenden Finten des Stromes 
schon hinweggerauscht , denn immer ist ihre Form abgerundet. 
Es kann uns dies nicht wundern, steigt doch der Orinocco bei 
Ciudad Bollvar, welches wir am nächsten Tage erreichen sollten, 
schon normalerweise um 40 m. 

Die Gegend am unteren Meta ist noch weniger von civilisierten, 
d. h. spanisch redenden und katholisch getauften Menschen besiedelt 
als sein oberer Lauf. Hier herrschen, wie auch zunächst unter- 
halb der Metamündung am Orinocco, noch die Indianer, von denen 
uns aber auch nur zwei Ansiedlungen vom Fluß aus zu Gresicht 
gekommen sind. 

Vor Ciudad Bolivar liegen am Orinocco einige Städte, von 
denen ich in einer, Caicara, es ist eine Districtshauptstadt, das 
elendeste Oertchen, das mir überhaupt zu Gesicht gekommen ist, 
kennen lernte. Ueberall Schmutz und Zerfall! 

Die Keise von Orocuä nach Ciudad Bolivar machten wir in 
nur 7 Tagen; stromaufwärts braucht unser Dampfer mindestens 
die doppelte Zeit. Ein Segelboot (Lancha) würde uns aber erst 
in 3 Monaten diesen Weg gegen den Strom vollenden lassen. 

Die Temperatur war fortgesetzt schwül und schwankte am 
Tage zwischen 23—28^ R. Das Wasser maß im Orinocco 22® R. 
dicht hinter dem Eintritt des Meta. Es ist etwas reiner als das 
kühlere Metawasser. Beides tranken wir nach einigem Sichabsetzen- 
lassen aus Tongefößen, worin es sich noch merklich abkühlte, ohne 
daß wir Nachteile verspürten. Der Wald nimmt am Orinocco weit 
oberhalb Ciudad Bolivar einen anderen Character an, indem die sonst 
hoch über ihn hinausragenden Palmen völlig verschwinden, üeber 
dem Flusse schweben zahlreiche, große, weiße Möven mit schwarzen 
Flügelspitzen, und aus den Fluten springen von Zeit zu Zeit hell- 
schimmemde Delphine auf. 

Ciudad Bolivar liegt unmittelbar am Orinocco und ist an einer 
mäßigen Anhöhe amphitheatralisch aufgebaut. Am Fluß fuhrt eine 
breite Straße entlang, welche uns durch ihre vielen, großartigen 
Geschäftshäuser überrascht. Bolivar ist ein berüchtigt heißer Ort, 
die Temperatur war einige Tage vor unserer Ankunft in einem 
besonders kühlen Store auf 35® R. gestiegen. Rings um die Stadt 
findet sich eine Gesträuchvegetation, die auf mich einen ganz ver- 
sengten Eindruck machte. 

Eine letzte Fahrt mit einem Royal Mail-Dampfer führt xms in 
einem Tage und zwei Nächten nach Trinidad. 

Im Bereich des Orinocco -Delta herrscht wieder üppiger Ur- 
wald, der noch wilden Indianern gehört, deren braunrote Gestalten 



Otto Bürger, Bericht über eine Reise durch Columbien nnd Venezuela. 147 

wir öfters in kleinen Booten den Strom krenzen sahen. Wir fah- 
ren den Macareo hinauf. Am 2. Morgen liegt Port of Spain vor uns. 
Im Hintergrunde erheben sich stattlich die Gebirge von Trini- 
dad, deren Contouren wir weit nach Norden verfolgen. 

Ich gedachte, in Port of Spain nur eine Gelegenheit zur Ueber- 
fahrt nach Venezuela abzuwarten, da ich in St. Esteban bei Puerto 
Cabello meine zoologischen Studien fortsetzen wollte. Ein heftiges 
Unwohlsein hielt mich indes auf der Insel fest, und, nachdem ich 
mich etwas erholt hatte, erwies sich die Gelegenheit, auf Trinidad 
zu sammeln, so günstig, daß ich überhaupt dort zu bleiben be- 
schloß, zumal ich in allen meinen Interessen die liebenswürdigste 
Förderung von unserem Consul, Herrn Hoffmann, fand. 

Erst Mitte Juni trat ich die Rückreise über Barbados an. 



Meine Breise hat außer den am fängang dieses Berichtes ge- 
nannten Körperschaften auch die Hamburg-Amerikanische Packet- 
fahrt A.-G. gefördert, indem sie mir für die Ueberfahrt nach Bar- 
ranquilla eine Ermäßigung gewährte. Ferner haben mich viele 
meiner Landsleute im Auslande mit Rat und That unterstützt. 
Ich darf es nicht unterlassen, ihnen allen auch öffentlich meinen 
verbindlichsten Dank auszusprechen. 

Göttingen, im November 1897. 



NAchziehten; gOMhifU. MittheilimgeB 1897. 2. H 



Gdttingen, Drnck der Dleterich'Bcheii Unir.-liachdrackent (W. Fr. KaMtner). 



Für die Redaetion Terantwortlioh: B, ShUrt, d. Z. ToniUender Sekret&r der KgU Gti.d. Wiat. 

AiiBgegtben am 30. Deoember 1897. 

Dmpk der t^itUrich' Kh»n UHit.'BvchdrnekfiM ( W. F^'. Katutngr). 



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