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Full text of "Neue Denkschriften der Allg. Schweizerischen Gesellschaft f Gesammten Naturwissenschaften = Nouveau mires de la Soci helvque des sciences naturelles"

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Neue Denkschriften 


der 


ailgemeinen schweizerischen Gesellschaft 
für die 


gefammten Watnrwillenfhaften. 


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NOUVTEAUX MEMOIRES 


SOCIETE HELVETIOUE 


DES 


SCIENCES NATURELLES. 


Dritte Dekade, 
Band II. mit XXVI Tafeln. 


ZÜRICH 
auf Kosten der Gesellschaft. 
Druck von Zürcher und Furrer. 
In Commission bei H. Georg in Genf und Basel. 


1569. 


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Neue Denkschriften 


der 


allgemeinen schweizerischen Gesellschaft 


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für die 


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 NOUVTEAUX MEMOIRES 


SOCHETE HELVETIOUE 


DES 


SCIENCES NATURELLES. 


Band XXIll. mit XXVI Tafeln. 


ZÜRICH 
auf Kosten der Gesellschaft. 
Druck von Zürcher & Furrer. 
In Commission bei H. Georg in Genf und Basel. 


1869. 


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Inhaltsverzeichniss. 


1) Gerlach, die penninischen Alpen 
2) Heer, Beiträge zur Kreideflora 
3) Wild, zur Reform der schweizerischen Urmaasse . 


4) Stierlin und v. Gautard, die Käferfauna der Schweiz, I. Theil 


5) Loriol und Gillieron, Monographie de l’etage urgonien inferieur du Landeron 


Bogen. Seiten. Tafeln. 


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21%. 1-172 II. 
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Die 


Penninischen Alpen. 


Beiträge 
zur Geologie der Schweiz. 


Von 


H. Gerlach. 


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Orographische Verhältnisse. 


Das Gebiet, welches in nachstehenden Erläuterungen näher in Betracht gezogen wer- 
den soll, ist eines der hervorragendsten der ganzen Alpenkette. Es erstreckt sich vom 
Col de Ferret bis zum Simplon über die beiderseitigen Gehänge der penninischen, und 
von da an über den westlichen Theil der lepontischen Alpen. Seine Begrenzung ist fol- 
gende: im W. die beiden Ferret-Thäler mit dem darüber aufsteigenden Montblanc-Massiv, 
im N. das prachtvolle Längenthal der Rhone, im S, anfangs der obere Lauf der Dora 
Baltea bis St. Vincent, dann eine ziemlich gerade Linie durch die Thäler von Challant, 
Gressoney und Sesia bis Arona an den Südfuss der Alpen, und endlich im O. der Lago 
Maggiore von Arona bis Pallanza und von da der östliche H5henkamm der Toce bis zum 
Bedretto-Thal. Die Längenausdehnung desselben von W. nach O. beträgt 26! und die 
mittlere Breite 14 Schweizerstunden. 

Ueberblickt man dieses wilde Gebirgsland von einem hochgelegenen Standorte aus, 
so glaubt man die Ueberreste einer vielfach zerrissenen ungeheuren Hochfläche vor sich 
zu sehen, aus deren Mitte, vom Mont Velan bis zum Monte Leone, wiederum ein neues 
Meer von noch höher aufgethürmten, nackten oder mit ewigem Schnee bedeckten Gipfeln 
und Felskämmen sich erhebt. Weit ausgedehnte Firnplateaus umgürten diese felsigen 
Höhen, und wo der Firn in Eis übergegangen, senken sich gewaltige Gletscher vom Ge- 
birge herab oder ziehen zungenförmig in die oberen Thalrinnen nieder, von denen das- 
selbe zahlreich und tief durchfurcht ist. Die Bergrücken, im Ganzen wenig abgerundet, 
sind nur mit dürftigem Rasen bekleidet; es sind meistens kahle, scharf gezackte Kämme 
und felsige Gipfel, bald in Form von schroffen Nadeln und wilden Hörnern, bald aber 
auch in breiten Kuppen, abgestumpften Kegeln oder schlanken, kühnen Pyramiden, — 
Formen, wie sie an Mannigfaltigkeit und grossartiger Gruppirung schwerlich ein anderes 
Alpengebiet aufzuweisen hat. 

Aus dem Gewirr von den auf beiden Seiten tief eingeschnittenen Thälern und hoch- 
aufgeworfenen Gebirgskämmen taucht, von SW nach NO, ein mächtiger Hauptkamm her- 
vor, welcher die Wasserscheide zwischen Rhone und Po, und die Scheidemauer zwischen 


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Wallis und Italien bildet. Es ist ein merkwürdiger. schwankender Höhenzug ! Bald läuft 
er querschlägig, bald streichend mit dem umgebenden Gebirge, bald dasselbe vollständig 
überragend, bald wieder unter dasselbe hinabsinkend. bald hufeisenförmig den Hintergrund 
des diesseitigen und bald wiederum den des jenseitigen Thales umschliessend. So er- 
scheint er in mannigfach gebrochener Linie und in transverseller östlicher Richtung vom 
Col de Ferret bis zum Col de Cröte seche, östlich vom Mont Gele; dann gewinnt derselbe, 
dem Streichen der Centralmasse der Dent blanche folgend, eine festere und geradlin'gere 
Richtung, jedoch nur auf kurze Dauer; denn schon vom Col des Bouquetins an durch- 
bricht derselbe wieder die Gesteinsschichten, schwenkt über Matterhorn und Matterjoch 
schwach südöstlich bis auf den gewaltigen Quergrat des Monte Rosa, biegt dort auffallend 
scharf nördlich herum, umgibt eireusartig den Hintergrund des tiefen Anzasca-Thals und 
selzt dann stets nördlich über die mächtigen Gebirgsketten des Portiengrats und der 
Fletschhörner bis in die grosse Einsenkung des Simplons fort. Hier setzten bekanntlich 
schon die alten Geographen die Grenze des penninischen Alpenzuges, — und das 
mit Recht. Denn mit dem Simplon ist das prachtvoll gruppirte und grossartig verglet- 
scherte Hochgebirge, sowie das wunderbare Gebirgsnetz mit seinen vielen Knotenpunkten 
und Thalverzweigungen grösstentheils verschwunden; ja selbst der fremdartige Gesteins- 
charakter hat aufgehört und normalere Verhältnisse machen sich geltender. Zwar noch 
einmal stellt sich dicht östlich über der Simplonlücke die hoch aufgerichtete Masse des 
Monte Leone mit seinem Querkamme dem Fletschhorn gegenüber, allein sein weit niedri- 
ger Grat ist von ganz geringer Länge; er sinkt rasch in den Firnkamm des Kaltwasser- 
gletschers hinab und lehnt sich vermittelst dieses an das nahe gegenüberliegende Wasen- 
horn. Nunmehr nimmt der Hauptkamm ganz den Charakter einer, mit dem oberen Rhone- 
thale parallellaufenden, Längenkette an, ist weniger stark vergletschert, hält sich, über 
das Bortelhorn, Helsenhorn und Pizo del Cervendone gegen O. fortstreichend, fast auf 
ziemlich gleicher Höhe und geht dann nur an 2 Punkten in einen kurzen Quergrat über: 
nämlich vom Ofenhorn bis zum Strahlgrat und etwas weiter, vom Gries über den Nufe- 
nen»tock bis zum Pizzo Gallina, — und hiermit beginnt die Kette des St. Gotthard-Massivs. 

Ebenso schwankend wie seine Richtung ist seine Höhenlinie !); bald läuft sie in einer 


!) Auf der ausgezeichneten Generalstabskarte der Schweiz finden wir, von W. nach O. fortschreitend, 
folgende Höhepunkte verzeichnet: Col de Ferret 2492 Meter ü. d.M., Col du Banderey 2695", Le Gd. Gol- 
liaz 3240”, Les Vents Aigoz 2900”, Col de Fenetre 2699”, Pointe de Dronaz 2949", Grand St-Bernard 2472, 
Mont mort 2866”, Pie de Barasson 2961”, Babilone 2866”, Pie de Menouve 3055", Mont Velan 3765", 
Mont Capuein 3270”, Aiguilles Vertes 3600”, Töte de By 3422”, Mont Avril 3341”, Col de Fenetre (Bagnes) 2786”, 


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nur wenig unterbrochenen First fort, bald sinkt sie in tiefe Passeinschnitte hinab und 
bald wieder schwingt sie sich zu hohen Kuppen und zackigen Gipfeln empor. Besonders 
unregelmässig zeigen sich in dieser Hinsicht die Gebirgsreihen von Mont Velan, Matter- 
horn. Monte Rosa, Fletschhorn und Monte Leone. 

An der Bildung dieses wunderbaren Hauptkammes und seiner auf beiden Seiten zahl- 
reich angelagerten Gebirgsketten, haben im Bereiche der penninischen Alpen hauptsäch- 
lich zwei Gebirgskörper Theil genommen : dıe Centralmasse der Dent blanche und diejenige 
des Monte Rosa. Nur auf unserer Westgrenze hat auch die dort hervortretende Central- 
masse des Montblanc auf das ihr zunächst liegende Gebirge einen wesentlichen Einfluss 
ausgeübt. So streichen z. B. beide Bergrücken, welche von dem Grand Golliaz nach N. 
und S. gehen und das Walliser Ferretthal von dem Entremonthal, und das italienische 
Ferretthal vom Col de la Serena scheiden, genau im Sinne der Montblanc-Masse. Mit 
der Gebirgseinsenkung des Gr. St-Bernard aber bis zum Matterjoch sind alle Gebirge in 
den Wirkungskreis der Dent blanche-Masse gezogen worden. Dise gewaltige Gruppe, aus 
der Thalsohle von Valpelline plötzlich zu schroffer kahler Felswand emporsteigend, be- 
mächtigt sich gleich darauf des penninischen Hauptkammes, fällt 18 Kilometer lang mit 
demselben zusammen und verlässt ihn erst auf der Firnhöhe des Ferpecle-Gletschers, 
um in den prachtvollen, noch weit höher anstrebenden Grat fortzusetzen, aus dem die 
Dent blanche, das Gabelhorn, das Rothhorn und vor Allen das Weisshorn ihre schneei- 
gen Häupter hervorrecken. Gegen diesen Riesenwall nun, der von SW. nach NO. streicht 
und die nördlich vorliegenden grossen.Seitenthäler von Bagnes, Heremence, Eringen, Ein- 
fisch und Turtmann abschliesst, lehnen sich mehrere bedeutende Querkämme, welche 


Mont Gele 3517”, Col de Crete seche 2838”, B. Epicoum 3527", La Sciasso 3550”, Col de Colon 3130”, 
Mont Brule 3621”, Col des Bouquetins 3418”, Tete blanche 3720", Dent d’Herens 4180", Matterhorn 4482", 
Furgengrat 3498”, Theodulhorn 3472", Matterjoch 3322", Breithorn 4171, Zwillinge 4094" u. 4230”, Lys- 
kamm 4538", Monte Rosa (Balmenhorn 4324", Ludwigshöhe 4344", Parrotspitze 4443", Signalkuppe 4561”, 
Zumsteinspitze 4563”, Dufour-Spitze 4683”, Nord-End 4612"), Jägerhorn 3975”, Alt Weissthor 3576", 
Cima di Jazzi 3862", Weissthor 3612”, Faderhorn 3215", Monte Moro 2988", Pizzo del Moro 2862", St- 
Joderhorn 3040”, Pizzo del Mondetti 2841", Spahnhorn 3194", Ofenthal-Pass 2833", Jazzihorn 3230”, 
Pizzo d’Antrona 2844”, Latelhorn 3208”, Sonnighorn 3492", Portiengrat 3660”, Zwischenbergen-Pass 3272", 
Weismies 4031”, Triftgrat 3834”, Fletschhorn 4025”, Rossbodenhorn 3917", Rauthorn 3199”, Magenhorn 
2340”, Schienhorn 2643", Simplon-Pass 2020", Schönhorn 3202”, Monte Leone 3565", Wasenhorn 3270”, 
Bortelhorn 5195, Ritter-Pass 2700"', Helsenhorn 3192”, Pizzo del Cervendone 3125", Geisspfad 2475", Al- 
brunhorn 2900”, Albrun-Pass 2410", Ofenhorn 3270”, Hohsandhorn 3205", Strahlgrat 2982", Rothhorn 
3294”, Gries-Pass 2446”, Nufenenstock 2861”, Nufenen-Pass 2441”, Pizzo Gallina 3067", Pizzo Pesciora 
3123”, u. s. w. 


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theils in die Gabelnngen dieser Thäler. theils aber auch bis zur grossen Rhonethal-Furche 
reichen und dort sich erst abstufen. 

Der höchste und mächtigste dieser Querkämme tritt auffallenderweise gerade dem 
Westende der Centralmasse gegenüber im Grand Combin (4317”) auf; er überragt dieselbe 
sogar um fast 1000 Meter, ist nur durch die Passeinsenkung des Col de Fenetre damit 
verbunden und wird im SW. durch die weit niedrigere Kuppe des Mont Velan flankirt. 
Getrennt von dieser durch den Valsorey-Gletscher und sowohl nach dieser wie nach der 
Süd- und Ostseite in schroffen schwarzen Mauern abstürzend, ziehen sich von seiner brei- 
ten First gegen N. zwei Felskämme: der östliche und der westliche. Der erstere ist 
nur von geringer Länge und bildet, mit den Mulets de la Liaz (3712”), Tournelon blanc 
(3464”) und Grand Tave (3145”) auf seinem Rücken, die riesige Scheidemauer zwischen 
dem obern Bagnethal und dem lang geschlängelten Corbassiere-Gletscher; der andere 
hingegen erstreckt sich in mehr westlicher Richtung über die vergletscherte lange Gipfel- 
reihe der Maison blanche (3699”), des Petit Combin (3722”), der Pointe d’Azet (3135”), 
und sinkt dann rasch in den berasten Rücken von Mont Brule (2575"”) und Sixblanc 
(2450”) zwischen Entremont und Bagnethal hinab 

Die zweite, weit längere Abzweigung beginnt unter sehr eigenthümlichen Verhältnissen 
in der prachtvollen Berggruppe des Montblanc de Cheillon und der Pigne d’Arolla. Un- 
mittelbar nördlich der Hauptkette stösst man zunächst auf die parallel mit ihr laufenden 
Einsenkungen der Otemma- und Breney-Gletscher. Zwischen beiden erhebt sich der kleine 
scharfe Längsgrat des Otemma (3509"), welcher am östlichen Ende in der schlanken Pigne 
d’Arolla (3801”) seinen Culminationspunkt erreicht und durch einen niedrigen Firnkamm 
rückwärts mit der Hauptkette, vorwärts (gegen NW) aber mit den noch höheren Fels- 
gipfeln des Montblanc de Cheillon (3871”) und der Ruinette (3879”) im Zusammenhange 
steht. Erst von dieser vorgeschobenen Gipfelreihe lösen sich die beiden höchst unglei- 
chen Gebirgsketten ab, von denen die kürzere von der Pigne d’Arolla an in gerader nörd- 
licher Richtung über den Einschnitt des Pas des Chevres (2851”) hinaus den schönen 
ellipsoidischen Gebirgsstock der Aiguilles rouges (3650”) der Pointe de Vouasson (3496) 
und des Pic d’Arzinot (3002”) zwischen Eringer- und Heremencethal zusammensetzt, wäh- 
rend die westlichere vom Montblanc de Cheillon aus in weit gedehnten Halbbogen das 
Bagnethal umgürtet, von den Knotenpunkten der Pointe de Rosablanche (3348"”) sowie des 
Mont Gele (3028”) zwei gegen N. parallel laufende, die Thäler von Iserable, Nendaz und 
Heremence trennende Aeste entsendet und hierauf in westlicher Richtung über die Pierre 
a voir (2476”) in den niedrigen Rücken von Chemin (1154”) sich abstuft. 


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Zwischen dieser und der folgenden dritten grösseren Absonderung fällt unser Blick 
zunächst noch auf die kleine scharfe Felsreihe der Grandes Dentes (3679”) und der 
Petites Dentes (3425"”)j, welche das Arollathal vom Ferpecle-Gletscher scheiden. Hierauf 
aber gelangen wir über den eingesenkten Firnwall des Col d’Herens an die schroffe Fels- 
lehne, weiche sich auf die fast 1000 Meter höhere, majestätische Pyramide der Dent 
blanche (4364") schwingt. Dort und in dem an ihrem Fusse liegenden Grand Cornier 
(3969) sind die merkwürdigen Knotenpunkte für den grossen, fast dreieckigen Gebirgs- 
keil zwischen dem Eringer- und dem Visperthale. Drei gewaltige Felsketten springen aus 
ihnen gegen NW., gegen N. und gegen NO. hervor. Gegen NW. ist es der langgestreckte 
Rücken, welcher das Eringer- vom Einfischthal scheidet und welcher sich in seinem 
mittleren Theile, in den Bec de Bosson (3160”), in zwei kleinere das Reschythal um- 
schliessende Kämme spaltet. Die mittlere, gegen N. gerichtete, mit der Pigne de l’Allee 
(3404”) und Garde Bordon (3280”) schiebt sich wiederum als ein langer ellipsoidischer 
Keil zwischen die obern Thaläste des Einfischthals und die dritte endlich erstreckt sich über 
den herrlichen Gebirgskranz des Hintergrundes von Einfisch in die das ganze Central- 
massiv beherrschende Pyramide des Weisshorns (4512”). Auch diese gestaltet sich wie- 
der zu einem wichtigen Knotenpunkte, nämlich für die beiden nach N. abfallenden Ge- 
birgsrücken, welche den Gletscher und das Thal von Turtmann umgeben und dieses ge- 
gen W. von Einfisch und gegen O. vom Visperthale abschliessen. Beide sind anfangs 
schmal und scharf gezackt, werden aber in ihrem mittleren und unteren nach der Rhone 
sich abstufenden Theile breiter und zerspalten sich dort in mehrere kleinere und abge- 
rundetere Nebenrücken. So sehen wir auf dem westlichen in Bella Tola (3033”) und 
Schwarzhorn (2773”) die Abzweigungen um die Meretschi- und Illgraben-Schlucht, und 
auf dem östlichen im Zehntenhorn (3207”) diejenige um das Ginanzthal. 

Das auf der Südseite nach dem oberen Thalbecken der Dora Baltea sich abdachende 
Gebirge ist von weit kürzerer Ausdehnung. Durch den tiefen Längenschnitt des Valpel- 
line-Thals wird die Centralmasse dort selbst in zwei parallel laufende Ketten getheilt. 
Die nördliche hängt mit der erwähnten nach der Dentblanche sich erstreckenden Haupt- 
masse in unmiltelbarem Zusammenhange; die südliche hingegen beginnt gerade dieser 
gegenüber in dem Riesenpfeiler des Matterhorns und dehnt sich gegen SW. zwischen dem 
Valpelline und St. Barthelemy-Thale über die Dent d’Herens, Mont Redessan und Mont 
Faroma bis zum Col de St. Barthelemy aus. Dort geht dieselbe in die kleine Gebirgs- 
masse des Mont Mari über und diese senkt sich gleich darauf in die Thalsohle von Aosta 
nieder. Nur zwischen Tournanche und St. Barthelemy löst sich mit dem Bec d’Ica ein 


kurzer Quergrat ab, welcher jedoch schon im Mont le Borne einestheils nach Chatillon, 
anderntheils nach Nus sich abstuft. — Westlich dem Mont Mari gegenüber und getrennt 
durch den Buttier ist noch die höchst merkwürdige Gebirgskette des Mont Fallet zu er- 
wähnen. In N. durch die von W. nach SO. laufende Combe des Bosses und das V. du 
Grand St-Bernard von dem penninischen Hauptkamme vollständig getrennt, im $. durch 
die Dora Baltea begrenzt und gegen W. nur durch den Col de la Serena an die mit dem 
Montblanc-Massiv parallel streichenden Kette der Grande Rossere geheftet, könnte dieses 
Gebirge auf den ersten Blick als eine selbstständige Gruppe erscheinen, allein dazu be- 
rechtigt nicht sein geologischer Bau, und daher dürfte seine abweichende Stellung wohl 
aur durch die Einschneidung der Combe des Bosses hervorgebracht worden sein. 

Einer weit ausgedehnten und zu grossen Höhen aufgeworfenen Gebirgsmasse, welche 
selbst diejenige der Dentblanche um 126 Meter überragt, begegnen wir auf deren Ost- 
seite in dem gewaltigen Felskamme des Monte Rosa. Derselbe steigt aus dem hohen 
Furgengrat am östlichen Fusse des Matterhorns hervor, zieht in breiten Stufen zum Lys- 
kamm hinauf und geht dann in den gewölbartigen Querkamm der acht bekannten Monte 
Rosa-Gipfel über. Obgleich kein Centralkörper in so schön ellipsoidischer Form wie 
Dentblanche oder Montblanc, so gestaltet sich doch dieser prachtvolle Gebirgsstock zu 
einem äusserst wichtigen Knotenpunkte für die zahlreichen, nach allen Richtungen von 
ihm ablaufenden Gebirgsketten. — Die beiden hervorragendsten Ausläufer sind die gegen 
N. gerichteten: die der Mischabel und die der Fletschhörner. Beide umrahmen in 
schroffen vergletscherten Wänden das tief eingeschnittene Saasthal, beide gehen aus der 
weiten Oeffnung des Weissthors hervor: während jedoch der erstere unmittelbar darauf 
über Strahlhorn (4191”), Rimpfischhorn (4203”) und Allelinhorn (4034”) in den unver- 
gleichlichen majestätischen Dom der Mischabel (Alphubel 4207”, Täschhorn 4498", Dom 
4554” und Nadelhorn 4334”) hinaufspringt und über den Balfrin (3802”) in die Visper- 
gabelung abstürzt, umgibt der letztere zuerst den Hintergrund des Saasthales, setzt dann 
als langgestreckter Grat in die weiter vorgeschobene Weissmies (4031”) und Fletschhorn- 
masse (4025”) fort und zertheilt sich dort wiederum in die nach der Rhone abfallenden 
Rücken des Gebüden (2328”) und des Glisshorns (2478”), welche das Nanzerthal umfassen. 

Alle übrigen sind weit niedriger, ragen höchstens an ihren Knotenpunkten in die 
Schneeregion hinauf und dachen sich theils östlich nach der Toce, theils südöstlich nach 
der Sesia und theils südlich nach der Dora Baltea ab. Der von ihnen eingenommene 
Raum dehnt sich in einem ungeheuren Bogen um den ganzen südöstlichen Höhenkamm 
aus. — In südlicher Richtung finden wir zunächst die drei mächtigen Kämme, welche 


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sich vom kleinen Matterhorn östlich dem Matterjoche von den Zwillingen und von der 
Vincent-Pyramide ablösen und sich zwischen die Thäler Tournanche-Challant, Challant- 
Gressoney und Gressoney-Sesia legen. Die beiden ersteren sind von etwas kürzerer 
Länge und Breite, hingegen entsendet der andere gleich anfangs mehrere kleinere Neben- 
rücken gegen O. ins Valle Grande, verlässt in der Piza dei tre Vescovi sogar den eigent- 
lichen Südkamm und schwenkt gegen ©. um das mittlere Sesiathal herum nach dem Bec 
d’Ovaga (1626”). an dessen Fusse die Sesia gegen S. wendet. — Von den gegen O. ge- 
richteten Ausläufern ist der ausgedehnteste derjenige, welcher sich von der Signalkuppe an 
über den südlichen Höhenkamm des Anzascathales erstreckt. Besonders wichtig ist der- 
selbe durch seine bedeutenden südöstlichen Verzweigungen in das Sesiathal, sowohl zwi- 
schen Valle Grande und Valle Piccola, als auch zwischen dieses und das Valle Mastallone, 
und dann noch durch die beiden breiten Rücken, welche zwischen Mastallone und der 
unteren Toce das ganze Strona-Thal einfassen und theils nach dem Orta-See, theils nach 
dem Ausflusse der Strona sich abdachen. — Die andern erheben sich nördlich vom An- 
zascathal und lehnen sich alle an die erwähnte Hauptkette vom Monte Moro bis zum 
Fletschhorn. Sie laufen grösstentheils parallel mit einander und umschliessen die Thäler 
von Antrona, Bognanco, Zwischenbergen und Laquin. Nur der zwischen diesen beiden 
letzteren befindliche Rücken streicht mehr nordöstlich, senkt sich auch nicht wie die 
übrigen gegen das Tocethal, sondern bei Gondo gegen das Valle di Vedro 

In dem nun auftretenden Lepontischen Alpengebiete zeigt sich eine wesentliche Aen- 
derung in dem orographischen Baue der Gebirge. Das strahlenförmig von den Central- 


körpern auslaufende Gebirgsnetz hat aufgehört und statt dessen stossen wir — wenigstens 
in der ersten nördlichen Abdachung — auf eine Andeutung von Parallelkettenstruktur mit 


einer centralen Hauptkette. Der Anfang derselben taucht aus dem merkwürdigen, gegen 
N. sich herumbiegenden Einschnitte des Valle di Vedro in der ebenfalls gegen N. ge- 
richteten breiten Gebirgsmasse des Monte Leone hervor. Gegen W. sich in den etwas 
niedrigeren Parallelgrat des Kessi- und Schönhorns und von diesem nach Simpeln sich 
absenkend, gegen O. in steilen Felsmauern nach der Cherassa-Schlucht abstürzend, geht 
dieselbe gleich im Wasenhorn in die bereits erwähnte östliche Hauptkette über, theilt 
das Binnenthal vom Cherassa- und Antigorio-Thal und findet ihren Endpunkt im Ofen- 
horn oder Punta d’Arbola. Dort aber verbindet sie sich vermittelst des Strahlgrats mit 
der von der Binne durchbrochenen, von Schallberg südlich Brieg herkommenden Neben- 
kette des Tunnetschhorns (2945”) und Schweifengrats (2767”), sinkt dann vom Blinnen- 


horn (3332”) nach dem Gries- und S. Giacomo-Passe (2308”) hinab, trennt dann Bedretto 
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vom Formazza-Thale und stösst östlich $. Giacomo mit dem höchst wichtigen Knoten- 
punkte des Marchhorns (2963”) zusammen. — Eine zweite nördlichere Nebenkette ent- 
steigt dem Ausflusse der Binne westlich Aernen. Sie ist der Anfang der Centralmasse 
des St. Gotthard. schwingt sich im Aerner-Galn (2500”) fast zu gleicher Höhe des süd- 
lich gegenüberliegenden Schweifengrats empor, wird jedoch etwas weiter durch den nörd- 
lichen Griesgletscherkamm überragt und fast verdrängt, und gelangt erst nördlich dem 
Nufenen-Passe zu grösserer, selbstständiger Entwicklung, das obere Rhonethal vom Be- 
dretto scheidend. — Während nun auf dem ganzen nördlichen, gegen die Rhone gerich- 
teten Gehänge nur äusserst kurze Querkämme, gleichsam strebepfeilerartig zum Vorschein 
kommen, treffen wir auf der Südseite mehrere sehr mächtige Anlagerungen. Die erste 
löst sich östlich vom Ritterpasse ab und bildet zwischen Cherassa- und Antigoriothale 
den bei Crevola auslaufenden Gebirgskeil des Cistella (2877"); die zweite, östlichere, 
geht vom Ofenhorn aus und stuft sich bei Premia in die Antigoriogabelung ab, und als 
die dritte kann endlich die lange schroffe Felskette betrachtet werden, welche im March- 
horn beginnt und das Formazza- und Antigoriothal gegen das Tessin begrenzt. Nach 
W. steil abfallend, erscheinen gegen O. in dem oberen Theile mehrere ausgedehnte Ab- 
zweigungen nach dem Valle Bavona und Valle Maggia, in dem mittleren Theile aber. in 
dem gegen O. vorspringenden Kamme des Pizo del Monastero (2640”) zerspaltet sie sich 
in die das kleine Isorno-Längenthälchen einschliessenden Ausläufer, von denen der grösste, 
der östlichste, sich nach der grossen Einsenkung des Vigezzothals abdacht. Obgleich 
hierdurch unterbrochen, erhebt sich derselbe südlich St. Maria Maggiore von Neuem last 
zu der vorigen Höhe, trennt das untere Tocethal von dem wilden Rio Val Grande und 
sinkt dann in die kleine Landzunge von Pallanza hinab. — Südwestlich der Bucht von 
Pallanza aber haben wir schliesslich noch den breiten Gebirgskeil des Motterone anzu- 
führen, welcher in eigenthümlicher, ganz isolirter Stellung, inselartig von N. nach S 
zwischen dem Orta- und Langensee hervortritt. Sein ehemaliger Zusammenhang mit dem 
nördlich gegenüberliegenden Gebirge ist durch die berühmte borromeische Inselgruppe 
sowie durch den Mont Orfano angedeutet. Ein breiter Felskeil mit steil abfallenden Wän- 
den nimmt den obersten nordwestlichen Theil ein; dort zeigt sich auch in der Monte 
Motterone-Spitze (1491") seine höchste Erhebung; dann aber beginnt ein nach S. ziehen- 
der niedrigerer und abgerundeterer Rücken mit breiten sanften Gehängen, scheidet den 
Erno vom Agogna-Bach, dacht sich allmälig ab und geht bei Invorio Superiore in die 
Diluvialhügel über, welche den Südfuss des Gebirges bekränzen 


Nach Aufführung der wichtigsten Gebirgskämme, ihrer Verzweigung und Stellung zu 


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einander, wenden wir uns zu den Thaleinschnitten. Beide stehen in inniger Wechsel- 
beziehung und wie jene, so senken auch diese sich nach den Hauptthalbecken. die nörd- 
lichen nach der Rhone, die südlichen nach der Dora Baltea, die südöstlichen nach der 
Sesia und die östlichen nach der Toce. 

Nur die grosse Rhonethalfurche von Oberwald bis Martigny, sowie mehrere kleinere 
Seitenthalschluchten (Bedretto, oberes Rappen- und Binnenthal, Jaffischthal, Ferret-Thäler, 
Combe de La, Valpelline u. s. w ) können als Längsthäler angesehen werden, alle übri- 
gen gehören zu den Querthälern. — Die ersteren befinden sich vorzugsweise auf der 
Gebirgsscheide, d. h. zwischen zwei verschiedenen Gesteinsgliedern; daher werden sie 
auch von Herrn Desor »Scheidethäler (Combes)« genannt.!) Sie sind weit geöffnet, be- 
sitzen gewöhnlich breitere Thalflächen und ungleiche Gehänge; das eine, in der Regel 
von festerer oder krystallinischer Gesteinsbeschaffenheit, senkt sich mit der Schichtungs- 
ebene übereinstimmend sanfter und gleichrässiger nach der Thalsohle; das andere 
aber, mit oft treppenförmig aufgethürmten Schichtköpfen ist in der Regel schroff und 
wild. — Die letzteren, «Querspaltenthäler (Cluses)» °), hingegen durchschneiden den 
Schichtenbau rechtwinkelig oder doch unter starkem Winkel gegen das Streichen, haben 
symmetrischere Gehänge und gehen häufig in wilde, schauerliche, enge Felsschluchten 
über (Gondo, Formazza, Mastallone, Saltine, Binnenschlucht u. s. w.). Ihre Thalsohlen 
sind theils mit Geröllmassen ausgefüllt, in denen die Wildbäche oft tief wieder einschnei- 
den (Einfisch-, Eringer-. Iserable-, Entremont-Thal u. s. w.) oder theils sind sie auch in 
dem nackten Fels ausgehöhlt. Je nachdem dieser aber grösseren Widerstand geleistet, 
treten stellenweise absperrende Riegel zum Vorschein, über welche tosende und schäu- 
mende Wasserfälle stürzen (Reschy, Turtmann, Gondo, Tosa-Fall u. s. w.), oder die Rie- 
gel werden auch wohl durch kesselförmige Vertiefungen (Riesentöpfe) gleichsam angebohrt, 
deren Zwischenwände dann allmälig dünner werden, bis die Rinne erfolgt. Schöne und 
lehrreiche Beispiele dieser Art von Thaleinschneidungen zeigen das Valle Antigorio (beim 
Ponte Manlio, unterhalb Baceno und Croveo), ferner das Valle Calneggia, das Valle Mas- 
tallone, das Val Tournanche u. s. w.). — Die äussere Form aller dieser Thäler, sowohl 
der Quer- ais der Längenthäler, ist ebenso wie bei den Bergen hauptsächlich von der 
Gesteinsbeschaflenheit und Schichtenstellung abhängig. Denn wo festere oder zähere Ge- 


steinslager dieselben durchsetzen oder solche sich über sie ausbreiten — da stufenförmige 


- 


!) Desor, Gebirgsbau der Alpen, pag. 73. 
?) Desor, ibid., pag. 71. 


=. Ba 


Absätze, Verengerungen und steile, oft jähe Wände; wo aber mürbere und leicht zer- 
setzbare Gesteine auftreten oder sich sogar in gleichlaufende Richtung mit ihnen legen — 
da Erweiterungen und sanftere Gehänge. Daher die grosse Achnlichkeit aller der Thäler 
unter einander, welche ein und dieselben Gesteinsglieder durchschneiden. Das bekunden 
sowohl die dies- als auch die jenseitigen Thäler. 

Auf der Nordseite fesselt uns zunächst das herrliche Längenthal der Rhone, diese 
tiefe, breite Furche zwischen der penninischen und Berner Alpenkette, und die Scheide- 
linie zwischen Finsteraarhorn- und St. Gotthard-Massiv. In letzterer Linie fällt das schöne 
flache obere Thalbecken von Gombs (1301”"— 1361”), dann tritt thalabwärts schluchten- 
förmige Verengerung ein und erst von Brieg (750”) an gestaltet sich dasselbe zu dem 
weitgeöffneten breiten Hauptbecken. Bis nahe Leuk hält sich sein Lauf auf der südlichen 
Abdachung der Finsteraarhorn-Masse, dann legt er sich bis Sion (528”) in das Streichen 
der Mittelzone, durchbricht dieselbe sowie die Ausläufer der Montblanc-Masse auf dem 
Wege nach Martigny (475”) und biegt dort rechtwinkelig in das berühmte nördliche Quer- 
thal, welches den Genfersee zur Ausmündung besitzt. 

Nach dieser grossen Längenfurche hin unterscheiden wir mehrere Reihen von Seiten- 
thälern, welche vollständig bedingt sind durch den geologischen Bau des Gebirges. Die 
erste Reihe hängt von der Centralmasse der Dent blanche herab. Bei der schrägen 
nordöstlichen Stellung dieser Centralmasse gegen das Rhonethal zeigt sich die Eigen- 
thümlichkeit, dass im W. die Thaläste nicht nur am längsten, sondern auch am weitesten 


gegen S. greifen, während sie gegen O. immer kürzer werden und gegen N. vorspringen. 


Wi 


— Das weit verzweigte merkwürdige Bagnethal macht von W. her den Anfang. Sein 
Haupttheil gehorcht jedoch noch dem Einflusse der Montblanc-Masse. Auf deren Ost- 
grenze, fast unmittelbar auf der Gebirgsscheide, liegt zunächst das kleine Längsthal von 
Ferret; es erstreckt sich sogar im Entremont noch weiter abwärts bis Sembranchier. 
Oestlich davon zeigen sich die beiden Parallelrinnen der Combe de La und des oberen 
Entremont. Letzteres krümmt sich indessen schon bei Bourg-St.-Pierre westlicher, geht 
in ein reines Querthal über und vereinigt sich bei Orsieres mit dem Ferretthal. In noch 
grossartiger westlicher Krümmung erscheint der östliche tiefe Hauptthalarm von Bagne. 
Bei Chable dreht derselbe ganz westlich, nimmt bei Sembranchier das Entremonthal 
auf, durchschneidet die östlich auslaufenden Schichten des Montblanc-Massivs und trifft 
oberhalb Martigny-Bourg die kleine Gebirgsscheide, auf welcher seine nun wieder nörd- 
lich gerichtete Ausmündung erfolgt. Weit regelmässiger gestalten sich die übrigen öst- 
licheren Thäler: Iserable, Nendaz, Herens, Reschy, Anniviers, Turtmann und Ginanz-Thal. 


Er 


Sie laufen alle gleichmässig gegen N.. zeigen nur in Anniviers und Herens etwas grös- 
sere Gabelungen und zeichnen sich besonders dadurch aus, dass fast alle nach der 
Mündung hin in enge unzugängliche Schluchten übergehen, welche sich erst in einer 
beträchtlichen Höhe über der Thalsohle erweitern und dort den Eintritt ins Thal gestatten. 
Herr Desor hat diese Art von Schluchten »Roflas« genannt. !) 

Die zweite Reihe tritt auf der Ostseite der Centralmasse der Dent blanche auf und 
ist durch die weiter südwärts auftauchende Monte-Rosa-Masse hervorgerufen worden. 
Hierzu gehören: das grosse Visperthal, das kleine Nanzerthal und auch wohl noch die 
Saltine-Schlucht Das Visperthal ist unstreitig eines der bedeutendsten und interessantesten 
Seitenthäler der Alpen Es zertheilt sich gleich anfangs, beı Stalden, in die beiden langen 
fast gleichmässigen Thaläste, welche den gewaltigen Saasgrat umklammern und welche 
beide, besonders aber der westliche, mit einem Kranz der schönsten und höchsten Berg- 
spitzen gekrönt sind. Von ihren schneeigen Firsten senken sich mehr als 40 grössere und 
kleinere Gletscher herab, von denen wir nur die Hauptgletscher: den Zmutt-, Gorner- und 
Findeln-Gletscher im Zermattthale, und den Schwarzenberg-, Allalin- und Fee-Gletscher 
im Saasthale hervorheben wollen. Beide Thalarme sind ausserordentlich tief eingeschnitten; 
in ihrem mittleren Theile beträgt diese Einschneidung bei Randa zwischen Weisshorn und 
Dom 3140”, und bei Saas zwischen Dom und Weissmies nahe 3000”. 

Mit der Saltine-Schlucht sind die gegen N gerichteten grösseren Querthäler ver- 
schwunden ; der Hauptgebirgskamm selbst hat sich dem Längenthale der Rhone genähert 
und durch das parallele Fortstreichen mit demselben waren nur kurze Querschluchten 
möglich, welche, wie im Binnen- und Rappenthale, mit kleinen Längenschluchten in 
Verbindung stehen. 

Die Thäler der Südseite sind in Folge der rascheren Abdachung des Gebirges gegen 
die Dora Baltea ebenfalls nur von kürzerer Erstreckung. Wie auf der Walliser-, so tritt 
auch auf der italienischen Seite gegen die Montblanc-Kette hin das Val de Ferret als 
Längsthälchen auf. Es wird unmittelbar durch das Haupt-Querthal der Dora Baltea auf- 
genommen. Dieses selbst erweitert sich erst in der Nähe von Aosta (583”) und nimmt 
dort auf der kurzen Strecke bis Chätillon, von W. nach O., ganz den Character eines 
Längenthal-Beckens an. Dann aber biegt es wieder als Querthal scharf südlich. — Der 
Hauptzufluss von N. geschieht durch das merkwürdige Thal des Buttier; von Aosta bis 
Roysan läuft es auf der Gebirgsscheide des Mt. Mari und hierauf schwenkt es gegen NO. 


!) Desor, Gebirgsbau der Alpen, pag. 75. 


ie 


in das eigenthümliche Längsspaltenthal von Valpelline herum, mit dessen Anfange das 
kleine gegen N. gelegene Kesselthal von Ollomont in Verbindung steht. Diesen beiden 
gegenüber aber senkt sich das Val du Gr. St.-Bernard hinab, welches die Kette des Mt. 
Fallet vom penninischer Hauptkamme trennt und bei Gignod ins Thal von Valpelline tritt. 
Von der Mündung des engen, in geringer Höhe über der Thalsohle aber weit geöffneten 
Buttier-Thales an bis Chatillon erscheinen nur die Combe de Mt Mari und das schluch- 
tenartige Thälchen von 5. Barthelemy, dann aber beginnt eine Reihe von längeren und 
tief eingeschnittenen Thälern, welche sich gegen den Monte-Rosa-Kamm und seine öst- 
liche Verzweigung ausheben und aus der rein südlichen allmälig in die südöstliche Rich- 
tung übergehen. Zu ihnen sind zu rechnen: Val Tournanche, Val Challant, Val Gressoney 
und das grosse S-förmig gewundene Val Sesia mit seinen Nebenthälern: dem Val Grande, 
Val Piceola und Val Mastallone. Alle «iese Thäler zeigen nur selten etwas breitere Thal- 
flächen, sondern vorherrschend enge, kanalartige, stark ansteigende Rinnen und steile, 
oft in jähe Felsmauern übergehende Gehänge. 

Mit dem nun östlich folgenden Stronathal treten wir ins Gebiet des Tocethales. Die 
Verbindung findet Statt durch den höchst merkwürdigen Thalarm, welcher von S. nach N., 
von Omegna nach Gravellona auf der Granitscheide sich befindet und dem Ortasee, so- 
wie der Strona zur Ausmündung in die untere Toce dient Das Niveau des mit dem 
Lago maggiore gleich laufenden Ortasce's liegt noch 175” über jenem und ist besonders 
dadurch noch auffallend, dass sein Abfluss nicht süd-, sondern nordwärts erfolgt. Das 
Toce- oder Ossolathal ist von seiner Mündung in den Lago maggiore bis Crevola das 
tiefste Querthal unseres Alpengebiets. Es steigt nur wenig an, liegt in einer Höhe von 
179” bis etwa 270” über dem Meer, hat eine schöne, I—1"s Kilom. breite Thalfläche, 
schroffe Gehänge und dient den von W. sich herabsenkenden Thälern von Anzasca, An- 
trona und Bognanco, sowie dem östlichen, weit geöffneten Vigezzothale zur Aufnahme. 
Bei Grevola aber tritt mit der ersten grösseren Gabelung eine auffallend rasche schluch- 
tenartige Verengerung ein; gegen O. zweigt sich das kleine Längsthälchben -der Isorno, 
gegen W. aber die grosse Val di Vedro-Schlucht ab. Diese theilt sich wiederum in 
mehrere Arme, gegen N. trennen sich das Cherassathal mit dem Alpkessel der Diveglia, 
gegen S. das lange einlörmige Zwischenbergen- und das kleine Laquinthal ab, und erst 
hierauf zieht dieselbe als stark ansteigendes Hochthal grösstentheils auf der Gebirgs- 
scheide zum Simplon hinauf. Die zweite Gabelung des Tocethals erfolgt im Antigorio 
gleich nach der kurzen Thalerweiterung nördlich Crodo: gegen NW. erstreckt sich die 


= 15 ein 


enge Felsschlucht der Devera und gegen N. steigt die Hauptschlucht im Formazza hinauf 
und hebt sich gegen den Gries- und S. Giacomo-Pass aus 

Ausser diesen Thallinien mit ihren unzählbaren grösseren oder kleineren Nebenrinnen, 
deren oberes Ende im Hochgebirge gewöhnlich mit Schnee oder Eis verdeckt ist, bleibt 
uns endlich noch eine andere Art von höher liegenden Einschneidungen zu erwähnen, 
welche unter dem Namen von »Pässen, Jochen, Furken, Col, Colle, Colma, Rochetta« 
u s. w. bekannt sind. Sie dienen als Bergübergänge, vermitteln den Verkehr sowohl 
zwischen den diess- und jenseitigen, als auch zwischen den einzelnen neben einander 
laufenden Thälern selbst. Daher befinden sie sich auch vorzugsweise in dem Thalhinter- 
grunde, dort wo dieser sich aushebt und auf der andern Seite in entgegengesetzter Rich- 
tung wieder anfängt, oder am Ende seitlicher Schluchten, dort wo der Gebirgskamm 
mehr angeschnitten und eine Vertiefung zeigt. Ihr Auftreten ist jedoch ebenso wie bei 
den Thälern vorzugsweise an den geologischen Bau des Gebirges geknüpft. Man findet 
dieselben daher nicht nur auf der äusseren Begrenzung aller krystallinischen Central- 
massen, sondern auch überhaupt auf der Gebirgsscheide sehr vieler, mehr zurückliegender 
Gesteinsglieder, welche die Centralkörper begleiten oder umgeben. So gehören z. B. der 
Col de Ferret (2492”), Col de Fenetre (2699”), Grand St.-Bernard (2472”) und Col de la 
Serena noch zu der östlichen Abdachung der Montblanc-Masse, hingegen zu derjenigen 
der Dent blanche die folgenden: Col de Fenetre, Bagne (2786"), Col du Mont Rouge 
(3340”), Pas des chevres (2851”), Col de Breona (2918"), Col du Zate (2875”), Pas de 
Lona (2720”), Pas de la Foreletta (2990”), Matterjoch (3332”), und Col de St.-Barthelemy. 
Und in der äusseren Umhüllung der Monte-Rosa-Masse bemerken wir: Weissthor (3612”), 
Zwischenbergen-Pass (3272”), Pontinia (2393”), Betta Forca (2633"”), Colle d’Olen (2909"), 
Rochetta d’Allagna. Colle d’Eiqua (2153") u. s. w. 

Ebenso trifft man auf der Grenze des Monte Leone und der Binnenthalkette den 
Simplon-Pass (2020”), Rosswald-Pass, die Nufenen (2441”), St. Giacomo (2308”), Nuefelgiu, 
Colle di Valtendra, Alpien, Furken (1793”), Possetta (2120”) u. s. w. 

Ausserdem aber werden auch die Centralmassen selbst häufig von querlaufenden, 
meistens stark vergletscherten Pässen durchzogen. So z. B. die Centralmasse der Dent 
blanche durch: Col de la Crete seche (2888”"), Col de Colon (3130”), Col d’Herens (3480”) 
und Triftjoch (3540”); die Monte-Rosa-Masse durch: Passo del Moro (2862"), Passo d’An- 
trona (2844”), Passo del Turlo (2770") u. s. w.; und endlich die Binnenthalkette durch: 
Ritterpass (2700”), Geisspfad (2475”), Albrun-Pass (2410”), und Gries-Pass (2446”). 


Das sind in der Kürze die wesentlichsten Andeutungen über die am meisten in die 


BE ke 


Augen springenden äusseren Merkmale dieses so sehr interessanten Alpengebirges. Ob- 
gleich auf den ersten Blick als ein chaotisches Gewirr von unzähligen. verschiedenartig 
gruppirten Bergspitzen. Felskämmen und Thalrinnen sich darstellend, zu deren jetziger 
Gestaltung die langsame, aber stets fortwirkende Erosion wohl das Meiste beigetragen 
haben mag, so lässt sich doch nirgends der Einklang der orographischen Verhältnisse 
mit denen des geologischen Lrundgerüstes verkennen, — worauf wir noch später bei der 
Aufführung der einzelnen Gebilde zurückzukommen mehrfach Gelegenheit haben werden. 


Geologische Verhältnisse. 


I. Recente Ablagerungen. 


Verwitterung und Zertrümmerung der Gesteine auf der einen, Zusammensetzung oder 
Entstehen derselben in anderer Form auf der andern Seite — das sind, wie seit den 
ältesten Zeiten, auch die hervorstechendsten Erscheinungen der Jetztzeit. Luft, Wasser 
und besonders die Schwere sind die Hauptvermittler und daher geschehen diese Neu- 
bildungen auch vorzugsweise auf mechanischem Wege. Chemische und vegetabilische 
Ablagerungen treten — wenigstens in unserm Gebiete — nur höchst vereinzelt und unter- 
geordnet auf. Hingegen erreichen die atmosphärischen Niederschläge, in Form von 
ewigem Schnee und Eis, auf dem höheren Gebirge eine ausgedehnte Verbreitung. Ob- 
gleich lediglich durch die hohe Lage des Gebirges und die damit verbundenen Tempera- 
turverhältnisse hervorgerufen und davon abhängig, so ist ihr Dasein für die Alpengeologie 
doch von der höchsten Wichtigkeit. Ein grosser Theil des Hochgebirges der penninischen 
wie auch der lepontischen Alpen ist davon bedeckt. Der Firn bekleidet die Gipfel, die 
Kämme und die an ihrem Fusse befindlichen plateau- oder schluchtenartigen Erweiterungen, 
und, wo der Firn nach der Tiefe hin in Eis umgewandelt, fängt das Bereich der weit 
hinabziehenden Gletscher, der »gefrorenen Ströme« an. Diese nun sind es, welche in 
den Alpen, besonders zur Diluvialzeit, den Transport der erratischen Blöcke und der un- 
geheuren Schuttmassen bewirkt und in weite Fernen getragen haben, — Erscheinungen, _ 
welche auch zur Jetztzeit, wenn auch in beschränkterem Massstabe, sichtbar sind. 


1. Moränen. 


Der untere Gletschertheil ist gewöhnlich von schroffen kahlen Felsen umgürtet, aber 
auch aus den höher liegenden Theilen, sowie aus dem Firne selbst, starren oft steile 
nackte Felsmauern empor, und dort, wie überhaupt überall wo die Schichtenköpfe der 
schützenden Decke entbehren, übt die Erosion ihre verheerendsten Wirkungen aus. Ge- 

3 


a 


waltige Felsmassen lösen sich, je nach der grössern oder geringeren Verwitterung und 
Zerklüftung des Gesteins, von den steilen Wänden los, stürzen auf die Eisbahn hinab 
und werden in Form von Block- und Schuttwällen mit dem Gletscher allmälig vorwärts 
bis zu seinem Abschmelzpunkte geschoben. Solche mehr oder weniger stetig zusammen- 
hängende Schuttlinien nennt man bekanntlich .»Moränen« und zwar, je nach ihrer Lage: 
Seiten-, Mittel- Grund- und Endmoränen. Die Seitenmoränen bilden die seitliche Ein- 
fassung, die Endmoränen den halbkreisförmigen Querwall vor dem unteren Gletscher- 
ende, und die Mittelmoränen entstehen aus der Vereinigung von zwei Seitenmoränen, 
dort wo zwei Gletscherarme zusammenstossen. Nicht alle Gletscher haben daher Mittel- 
moränen, sondern eben nur diejenigen, welche in ihrem oberen Laufe aus mehreren 
Gletscherarmen zusammengesetzt sind. Dahin gehören z. B. der Gornergletscher mit 7, 
Zmuttgletscher mit 4, Zinalgletscher mit 6, Arollagletscher mit 6, Breneygletscher mit 
3 Mittelmoränen u. s. w. Sie gehen häufig in einander über oder werden auch bei Ver- 
engerung des Gletscherbettes zur Seitenmoräne getrieben; sonst laufen sie in der Regel 
parallel und sind sie es, welche das Schuttmaterial liefern, womit mancher unterer 
Gletschertheil bedeckt und welches auch die Endmoränen zusammensetzen hilft. 

Viel Schutt geräth aber auch theils durch die Spalten, theils die Wände entlang unter 
den Gletscher selbst und gibt so Veranlassung zur Bildung der Grundmoränen. Auf alle 
diese zwischen dem Gletscher und seinem Felsbette befindlichen und mit fortgeschobenen 
Trümmermassen übt der Eiskörper einen gewaltigen Druck und Reibung aus. Ein grosser 
Theil wird zu Schlamm und Sand zermalmt und grösstentheils sofort von dem Gletscher- 
bache fortgeführt, dem diese Theile, je nach der Farbe des Gesteins, eine helle milch- 
ichte oder dunklere Trübung verleihen; der andere Theil aber kömmt als gröberes Ma- 
terial und Gerölle am unteren Gletschererde wieder zum Vorschein und liefert den weit 
grösseren Beitrag zur Endmoräne. Diese Gesteine haben höchst characteristische äussere 
Merkmale. Sie sind nur selten vollständig abgerundet, sondern mehr der Länge nach 
abgeschliffen, oft sogar ausgeplattet oder zu rundlichen Keilen gezogen, gleichsam als 
wären sie durch Walzen gelaufen, und manche weichere Gesteine (z. B. der Kalk, Mar- 
mor, Serpentin) zeigen deutliche Politur, selbst an den noch eckigen Bruchflächen, und 
ausserdem feine Kritzen und linienförmige Striche auf den breiteren Flächen. Allein nicht 
nur die so der Reibung ausgesetzt gewesenen Steine, sondern auch das Gletscherbett 
selbst wird in ähnlicher Art bearbeitet. Alle vorspringenden Ecken und Unebenheiten 
desselben werden theils durch die in die unteren Eisränder gedrungenen Gesteinstheile, 
theils aber auch vermittelst der am Boden befindlichen Schlamm- und Trümmerschicht 


BET 


abgerieben, ja gleichsam abgehobelt, und wo es die Gesteinsbeschaffenheit gestattet, 
zeigen sich ebenfalls glatt geschliffene und polirte Wände, auf denen feine Linien und 
Furchen eingegraben sind, welche sehr häufig die Neigung des Gletschers andeuten. 
Ueberall wo die Moränen deutlich ausgeprägt, was besonders bei den Seitenmoränen 
gegen das untere Gletscherende hin der Fall ist, beobachtet man eine eigenthümliche 
Form: einen langgestreckten scharfkantigen Wall von gar verschiedener Höhe, oft bis 
50” hoch, mit regelmässigen Böschungen von 35—38°. Ihre Zusammensetzung ist sehr 
mannichfaltig; in den Seitenmoränen finden sich vorzugsweise grosse scharfkantige Blöcke 
und fast nur die seitlich anstehenden Gesteine, an denen der Gletscher vorbeizog; in 
den Endmoränen aber mehr abgerundetes und zerriebenes Material mit einer vollständi- 
geren Sammlung aller Gesteinsarten, welche in dem das ganze Gletscherbecken um- 
grenzenden Gebirge vorkommen und welche ohne das Eisvehikel oft wohl schwerlich 
zugänglich geworden wären. In dem Innern aller Moränen ist keine Spur von Schichtung 
wahrnehmbar; Blöcke in allen möglichen Grössen, Gesteinsbrocken, Sand, thonige und 
erdige Massen — alles liegt unregelmässig durch einander. Dieser gänzliche Mangel an 
Schichtung, sowie die scharfkantigen Blöcke, und vor Allem die geschliffenen, polirten 
und geritzten Gesteine: das sind stets die schlagendsten Merkmale einer jeden Glet=cher- 
ablagerung. — War der Gletscher lange stationär und weicht eine Strecke zurück, so 
treten die unteren Einfassungen desselben, die Seitenmoränen und bisweilen auch die 
Endmoränen deutlicher hervor und bezeichnen genau die Lage und Höhe, welche der- 
selbe einst besass. Im Laufe der Zeit, wenn sie durch das Vorrücken des Gletschers 
nicht wieder verdrängt werden, fangen sie an mit Vegetation sich zu bekleiden, und 
solche etwas ältere Moränen sieht man in der Umgebung fast aller Gletscher (Findelen-, 
Schwarzenberg-, Allalin-, Macugnaga-, Breney-Gletscher u. s. w.). Die Grösse und Aus- 
dehnung der Ablagerungen der jetzigen Gletscher ist äusserst ungleich. In der Nähe 
mancher Gletscher und selbst auf ihrer Oberfläche sieht man nur geringe Spuren von 
Schutt (Rhone-, Turtmann- und Moiry-Gletscher), und auf andern ist das ganze untere 
Gletscherende auf bedeutende Strecken so sehr mit Trümmermassen bedeckt, dass es oft 
schwer hält, das Eis darunter zu entdecken (Zinal- und Zmutt-Gletscher). Und ebenso 
bewerkstelligen manche kleine untergeordnete Gletscher grössere Schuttanhäufungen als 
manche Hauptgletscher. Es hängt dieses Alles von der örtlichen Lage und der Gesteins- 
beschaffenheit des umgebenden Gebirges ab. Das höher gelegene Gebirge ist grössten- 
theils durch die ewige Schneedecke, das tiefere durch die Vegetationsdecke geschützt; 
zwischen beiden aber befinden sich die kahlen, den atmosphärischen Einflüssen unauf- 


Be 


hörlich ausgesetzten Felsköpfe. und wo diese Region von den Gletschern durchzogen 
wird, müssen natürlich auch für sie die meisten Schuttmassen abfallen. 


2 Alluvial-Ablagerungen. 


Nicht nur wo die Gletscher aufhören, sondern, wie wir gesehen, schon in ihnen 
selbst fangen die Wirkungen der Bäche an. Sie bemächtigen sich nicht allein des Sandes 
und Schlammes, sondern auch der grösseren Gesteinsbrocken, und trachten sie fortzu- 
rollen. Auf diesem Wege stossen die Gesteine ihre Ecken und Kanten ab und nehmen 
allmälig abgerundetere, geglättetere Formen an; sie zeigen jedoch nie auf ihren Flächen 
die Politur, noch weniger die fein eingegrabenen Linien wie diejenigen der Grundmoränen. 
Die leichteren Gesteinstheilchen bleiben gewöhnlich in Suspension, verursachen die Trü- 
bung des Wassers und werden selten in den Thalsohlen, sondern gewöhnlich erst in den 
ruhigeren Seebecken abgesetzt. Der Sand, Kies und die grösseren Rollsteine hingegen 
finden zum Theil schon ihren Ruhepunkt, sobald Erweiterung und Verflachung des Fluss- 
bettes erfolgen. Solche flache Thalböden bemerkt man häufig schon gleich im oberen 
Theile vieler Thäler, wie z. B. im Her&mence-, Grimence-, Zinal-, Saas-, Rhonethale 
u. s. w. — Neben diesen eigentlichen Hauptbächen, welche in der Regel dem grossen 
Thalgletscher entströmen, gibt es in jedem Thale nun noch zahllose kleinere oder grös- 
sere Seitenbäche, welche gleich bei ihrer Vereinigung mit dem Hauptbache — insofern 
es die Thalweite gestattet — den grösseren Theil ihrer Geschiebe niederlegen. Dasselbe 
aber geschieht auch wiederum von jenen, sobald sie in die Hauptthalbecken münden. 
Man kann daher, je nach der Lage und Anhäufungsform, drei verschiedene Arten von 
Anschwemmungen unterscheiden. 

a. Geschiebe-Ablagerungen am Rande von Gletschern. 

Charpentier!) nannte sie »Gletscheralluvium« im Gegensatze zum »Gletscher- 
diluvium«. Sie sind wenig verbreitet und nur in der Nähe einiger grösserer Gletscher 
zu beobachten; denn während diese oft ziemlich weit ins Thal hinabreichen, schmelzen 
kleinere Seitengletscher (z. B. der Arben- und Hochwäng-Gletscher, nördlich Z’Mutt- 
Gletscher) schon in grösserer Höhe ab und dadurch ist die Verbindung unterbrochen. 
Der Thalgletscher bildet dann gleichsam einen Querriegel, wodurch die Geschiebe des 
dem Seitengletscher entströmenden Baches aufgehalten werden, während das Wasser 
durch das Eis entweicht oder auch wohl zum See aufgestaut wird (Mattmarksee). Die 


!) Charpentier, Essai sur les Glaciers, p. 63. 


ZEAR : ; OBE 


Anschwemmungen der Art enthalten meistens nur unvollkommen abgerundete Gerölle, 
aber auch grössere scharfkantige Blöcke, welche von der Seitenmoräne des Thalgletschers 
herabfallen und nivellirt werden. 

b. Geschiebe-Ablagerungen durch die Seitenbäche. 

In dem oberen Laufe der Thäler sind es besonders die vielen Wildbäche, welche 
von den Seitengehängen unter starker Neigung herabkommen und, sobald sie den Thal- 
grund erreichen, den grösseren Theil ihrer Gerölle absetzen; allein bei den engen 
schmalen Thalschluchten sind diese Ablagerungen nur selten von etwas grösserer Aus- 
dehnung; wo dieselben hingegen in den Hauptthalbecken stattfinden, da erreichen sie 
ihre höchste Entwickelung. Sobald nämlich die reissenden Gebirgswasser aus ihren engen 
canalartigen Schluchten in das weite flachere Thalbecken hinaustreten, breiten sie sich, 
besonders bei Ueberschwemmungen, fächerförmig aus und lagern ihre Geschiebe ab. 
Durch dieses allmälige Anwachsen derselben wird ein breiter, etwas gewölbartiger Quer- 
damm gegen den Thalstrom geschoben und dadurch derselbe nicht nur aufgestaut, son- 
dern gewöhnlich auch bis an die gegenüberliegende Bergwand getrieben. Aber auch von 
dieser Seite rücken oft ähnliche Dämme hervor und hierdurch entsteht dann der schöne 
Bogenlauf des Flusses. Auf diesen Erhöhungen, geschützt gegen die Ueberfluthungen des 
Thalstromes, sind fast alle Ortschaften in den Thalebenen erbaut Die Form dieser An- 
schwemmungen gleicht einem Delta oder einem flach geneigten Kegel, dessen Spitze 
gegen die Oeffnung der Seitenschlucht gerichtet und dessen Mittellinie schwach aufge- 
rückt ist; daher auch »Kegel« genannt. Die Neigung derselben ist äusserst verschieden; 
bei den Wildbächen ziemlich stark, bei den andern, den grössern Seitenbächen, aber 
viel schwächer. Auch selbst auf einem und demselben Kegel ist dieselbe höchst un- 
gleich und zeigt stets Cur\enform, deren oberster Theil, wo der Bach aus der Felsschlucht 
heraustritt, am stärksten, nach der Mitte und Ausmündung aber schwächer geneigt er- 
scheint. Die meisten Kegel der Wildbäche haben eine Neigung von 5— 10° und häufig 
sogar darüber; allein dann nähern sie sich in vielen Beziehungen den Schutthalden, in 
die sie auch öfters übergehen. Die Wildbäche rollen, besonders bei starken Fluthen, 
selbst grössere Blöcke vorwärts, gemischt mit Schlamm und wenig abgerundeten Gesteins- 
brocken. Schichtung tritt nie deutlich hervor. Dagegen haben die Kegel der grösseren 
Seitenbäche eine viel schwächere Neigung, selten mehr als 2— 3°. Auch sind ihre Ge- 
steine besser abgerundet; feiner Sand und Kies wechseln oft mit gröberen Geröllelagen 
und deutliche Schichtung parallel der Tagesoberfläche ist nicht zu verkennen. 

Am mächtigsten und bedeutendsten sind die Kegel der Seitenbäche des grossen 


N 


Rhonethales. Auf seinem rechten Ufer, von Brieg bis Martigny, machen sich besonders 
folgende bemerklich: diejenigen der Lonze, Li&na, Sionne, Morge, Lizerne und des Cha- 
moson-Bachs; und auf dem linken Ufer die der Dranse, Fare, Prince, Borgne, Navi- 
sanche, des Illgrabens, Turtmann-Bachs, der Visp, Gamsen und der Saltine. Vor Allem 
ist es aber der Kegel des kleinen Illgraben-Bachs, gegenüber Leuk, welcher durch seine 
ungeheure Aufschüttung und Ausdehnung alle übrigen übertrifft Seine Breite längs der 
unteren bogenförmigen Begrenzung misst von Phyn bis Agarn 5's Kilom. und seine 
Länge von der Oeffnung der Schlucht bis zur Mündung in die Rhone nahe 2! Kilom., 
während seine Mächtigkeit am oberen Ende 248" über dem Rhonespiegel und die Nei- 
gung 5'/a° im Mittel beträgt. Das gegenwärtige Bett des Baches hat sich auf dem Schei- 
tel ziemlich tief eingegraben, in der Regel ist es trocken, aber bei Regengüssen oder 
beim Schneeschmelzen wälzt sich eine gelbe schlammige Masse mit Blöcken von 3 - 4 
Fuss Durchmesser in demselben bis zur Rhone hinab und trübt dieselbe bis über Sitten 
hinaus. 

Durch dieses Vorkommen sieht man deutlich, dass die Ausdehnung und Mächtigkeit 
der Kegel nielıt von der Grösse und Länge des Thales abhängen, welches der Bach 
durchläuft, sondern lediglich von localen Einflüssen. Bei dem Illgraben ist es die leich- 
tere Verwitterung und Abbröckelung des Gesteins, wodurch die merkwürdige trichter- 
förmige Eingrabung der westlichen Schlucht auf der Scheide von Quarzit, Rauchwacke 
und Pontis-Kalk entstanden und welche das ungeheure Material für die gewaltige Auf- 
schüttung geliefert haben. Bei dem Chamoson-Kegel aber, der dem Illgraben an Grösse 
fast nahe steht, scheinen es Abrutschungen vom Haut-de-Cry aus gewesen zu sein und 
ähnliche Vorgänge mögen auch die Anschwemmung des Kegels von Vollege im Bagnethal 
begünstigt haben. Andere Kegel erhalten auch wohl ihre grösste Zufuhr aus den älteren 
Schutt- und Geschiebe-Ablagerungen, welche in manchen Thälern in grosser Mächtigkeit 
abgesetzt worden sind und welche besonders bei Regengüssen stark angegriffen werden. 
Wenn dagegen vor der Oeflnung vieler grosser Seitenthäler nur geringe und wenig hohe 
Ablagerungen stattgefunden, so rührt dieses vielfach auch daher, weil ein grosser Theil 
der Gerölle in den Thalerweiterungen selbst liegen geblieben, wie dieses z. B. beim 
Visperthale kurz vor seiner Ausmündung der Fall ist. 

Sind die Bäche auf den Kegeln eingedämmt, wie diess häufig der Fall ist, dann 
findet allmäliges tiefes Einschneiden in dieselben statt, und die aus dem Thale kommenden 
Geschiebe werden durch diese Rinne unmittelbar in den Hauptstrom geführt. Kommen diese 
aber in zu grossen Massen heran, wie diess namentlich bei grossen Fluthen der Fall ist, 


dann erhöhen sie das Bett sehr rasch und oft dermassen, dass sie zuletzt über die Ufer 
brechen, sich wie Schlammströme über die angebauten Felder ergiessen und Alles in ihrem 
Schutte begraben. Das sind die verheerendsten aller Ueberschwemmungen. Glücklicher- 
weise kommen sie nur selten und gewöhnlich nach langer Unterbrechung vor. Von den 
aus neuerer Zeit bekannteren Fällen scheinen die gefährlichsten im August 1834 gewesen 
zu sein. Ein starker, anhaltend warmer Regen war selbst bis auf die höheren mit Schnee 
bedeckten Gebirge gefallen. In Folge dessen entstand ein gewaltiges Steigen sämmtlicher 
Bäche, wobei besonders die aus losem Schutt bestehenden Uferränder stark angelressen 
und fortgerissen wurden. Ganz besonders verheerend traten die Gewässer des südlichen 
Wallis auf, von denen vorzüglich die Navisanche bei dieser Gelegenheit sich hervorthat. 
Eine Wehr behufs Wasserleitung in ihrem engen Felsbette oberhalb Chyppis hatte eine 
Stauung bewirkt; endlich brach diese zusammen und dann wälzten sich plötzlich die 
angehäuften Geröllsmassen über den üppig angebauten Kegel von Chyppis hinab und 
bedeckten ihn in einer Dicke von 4—6 Fuss. Ja selbst die Rhone wurde 500 Meter weit 
bis an den gegenüber liegenden Hügel von Alt Siders zurückgeworfen und überlagerte 
dort mit ihren Geschieben 3 bis 4 Fuss hoch die Felder von Siders. Erst in neuerer 
Zeit wurde deren Anbau wieder versucht, indem man die alte Vegetationsschicht wieder 
herausgrub und die Geschiebe versenkte. Auch die auf der italienischen Seite befind- 
lichen Thäler blieben damals nicht verschont. So richtete unter andern der kleine Bach 
von Crodo, die Alfenza, im Antigoriothale arge Verwüstungen an. Fast das halbe Dorf 
ging dabei in wenigen Stunden zu Grunde. Ein ungeheurer Block mit einem Kreuz und 
der Inschrift: »27 Agosto 1834« gibt noch Zeugniss von der fürchterlichen Wucht der 
Gewässer. Seine Länge beträgt 12 Meter, die Breite 10 Meter und die durchschnittliche 
Höhe 3Yg Meter; enthält also 420 Cubikmeter und stammt von der hohen Glimmer- 
schieferwand des unteren Cistella her. Dieser Riesenblock soll während der Fluth durch 
die enge Felsschlucht der Alfenza gekommen sein, und ist dann nach Aufhören der 
Schlucht noch etwa 120 Meter auf der 7° geneigten Kegelfläche hinabgetragen worden. 
Man schreibt ihm die Rettung der stehengebliebenen Dorfhälfte zu, indem durch diesen 
Coloss der verheerende Wasserstrom getheilt und vom Dorfe abgelenkt worden sei. 
Einige Jahre darauf fand wiederum im Rhonethale die furchtbare Ueberschwemmung 
von Gröne statt. Man hatte oben in der Charneyschlucht an steilem Gehänge einen 
grossen Wald vollständig abgeschlagen. Anhaltender Regen hatte darauf zum Theil die 
entblösste Vegetatationsdecke mit den liegengebliebenen Aesten in die enge Felsschlucht 
geführt. Dadurch entstand Anstauung und schliesslicher Durchbruch, der in wenigen 


an SBU 


Augenblicken den fruchtbaren Kegel von Gröne mit einer Schuttmasse von 10—12 Fuss 
Höhe bedeckte. Die grössten Blöcke sind oben beim Ausgange der Schlucht liegen ge- 
blieben. Ein Kalkblock, durch den jetzigen Bach entblösst, misst 5 Meter in der Länge 
und 3 Meter in der Breite und Höhe; seine Ecken sind nur schwach abgestossen. Am 
unteren Ende der Verwüstung, in der Nähe des Dorfes, befinden sich nur feinerer Schutt 
und erdige Massen. Grössere Bäume ragen noch heute mit ihren oberen Aesten aus 
dem Schutte hervor und vegetiren ruhig weiter. 

Das ebenfalls nur lokale, aber viel schrecklichere Ereigniss der Ueberschwemmung 
der Dranse (1818) in Folge des Durchbruchs der den Thalbach absperrenden Eismasse 
des Getroz-Gletschers ist hinlänglich bekannt. In Martigny stieg das Wasser bis ans 
erste Stockwerk der Häuser, aber die Versandung war dort minder nachtheilig, da die 
Blöcke und groben Geröllmassen theils im Bagnethale selbst. theils im Anfange der Thal- 
erweiterung oberhalb Martigny-Bourg liegen geblieben waren. 

So scheinen diesen furchtbaren Katastrophen immer mehr oder weniger locale An- 
stauungen vorhergegangen zu sein, ohne welche auch schwerlich so grosse Geschiebe- 
massen auf Einmal in Bewegung sich zu setzen vermöchten. 

ec. Geschiebe-Ablagerungen durch die Hauptthalströme. 

Diese Anschwemmungen unterscheiden sich von den vorigen hauptsächlich dadurch, 
dass sie nicht als fächerförmig ausgebreitete flache Riegel, sondern als mehr oder we- 
niger ebene Flächen längs dem Uferrande des Flusses vorkommen. Obgleich fast in 
allen Thälern Ablagerungen dieser Art stattfinden, so haben sie doch vorzugsweise ihren 
Sitz in den grossen, breiten und flacheren Thalsohlen der Rhone, der Toce und Doire. 
Allein auch in diesen nehmen die Kegel der Seitengewässer den weit grösseren Raum 
ein, und es können daher auch eben nur da die Alluvionen des Thalflusses zum Vorschein 
kommen, wo jene fehlen. So beobachtet man in dem oberen Thalbecken von Aosta nur 
kleine Flächen, welche der Doire angehören und von welchen die grösste” unterhalb 
Aosta vom Buttier- bis zum St. Marcel-Kegel sich erstreckt. Grössere Ausdehnung zeigen 
schon die Alluviallächen der Toce zwischen Domodossola und Villa, sowie besonders in 
dem unteren Theile, gegen die Ausmündung in den Langensee hin; allein noch grössere 
Verbreitung erreichen diejenigen der Rhone, sowohl in dem oberen Theile zwischen Brieg 
und Leuk, als auch in dem mittleren bis Martigny und weiter abwärts. 

Nur über dieses Thalbecken und seine Neigung stehen uns genauere Höhenangaben 
zu Gebote und daher können wir auch nur dieses etwas näher ins Auge fassen. — Von 


ihrer Quelle, dem Rhonegletscher, bis zur Massa zeigt die Rhone, mit Ausnahme 


a 


der Fläche von Oberwald bis Gluringen, noch alle Merkmale eines brausenden Wild- 
baches; von da an aber bis zum Genfersee erscheint sie schon mehr als gebändigter 
Strom, der nur noch an zwei Stellen: beim Illgraben und im Bois noir bei Evionnaz, 
auf kurze Strecke zu seiner Wildheit zurückkehrt. Das Gefälle ist auf dıeser ganzen Linie 
höchst verschieden, und sind es in dem oberen Theile die Felsriegel, in dem mittleren 
und unteren aber lediglich die Gerölle-Ablagerungen der Seitenbäche, welche durch ihre 
grössere oder geringere Anschüttung die Hebung des Rhonebettes und seine so äusserst 
ungleiche Neigung hervorgebracht haben. Am Auffallendsten ist dieses bei der Illgraben- 
mündung. Dort beträgt auf der kurzen Länge von 500” thalabwärts die Höhendifferenz 
19,15” (auf 1 Meter — 0,035" Fall), während die grosse Strecke thalaufwärts bis Nieder- 
gestelen eine Länge von 12860”) nur 20,58” Erhebung (0,0016” auf 1 Meter zeigt. Aehnliche 
Verhältnisse sind auch in Bois noir bei der St. Barth@lemy-Mündung zu beobachten. 
Nachstehende Tabelle sowie das Längenprofil des Rhonelaufs vom Genfersee bis zum 
Gletscher dürften die Niveauunterschiede dieses merkwürdigen Thales noch besser ver- 


anschaulichen!). 


az Gerie 
N ee a 

stand | Länge 

Meter. Meter. | Meter. Meter. 

(EeifErRaR = 376,65 | — | = 
Vom Seeufer thalaufwärts . -. . . 10000 Fre 1 | 48 
id. 400 ' | 877,383 068 | 0,0017 

id. 900 * | 377,73 0,40 0,0004 

id. s00 378,78 1,05 | 0,0013 

id. 1000 380,40 1,62 0,0016 

id. 900 381,24 0,84 0,0009 

id. 750 331.26 0,02 0,0000 

id. 700 383,35 2,09 0,0029 

id. 850 383,66 0,31 0,0003 

id. 1000 384,15 0,49 0,0004 

id. 1600 386,31 2,16 0,0013 

id. 800 387,42 al 0,0013 

id. 700 338,34 0,92 0,0013 


!) Die angeführten Höhenangaben mit dem höchsten und niedrigsten Wasserstande der Rhone vom 
Genfersee bis zur Massa-Mündung verdanke ich dem Cantonal-Ingenieur Herrn Venetz in Sitten, die übrigen 
bis Gletsch sind der Dufour-Karte entnommen, 


Vom Seeufer thalaufwärts 
id. 
id. 
id. 
id. 
Pont de CGolombey . 
id. 
id. 
id. 
id. 
id. 
Pont de l’Ouest 
Pont de St. Maurice 
id. 
id. 
id. 


Bains de Lavey i 
id. 
Münd. des Torrent del. Barthelemy 
id. des nördlichen Arms id. 
id. 
id. 
id. 
id. 
id. 
Pont d’Outre. Rhone 
id. 
id. 
id. 
Pont de Brancon . - 
Pont de l’Eglise (Fully) 
Pont de Sylvestre 
id. 


Pont de Saillon 
Pont de Riddes 
Mündung der Lizerne 


Länge 
Meter. 


1150 
700 
1200 
600 
1300 
1100 
1300 
1500 
900 
900 
800 
450 
1900 
400 
8300 
500 
500 
400 
400 
700 
300 
400 
300 
1875 
3500 
500 
1725 
5225 
3600 
2100 
6220 
3700 
1850 


|Höhe über dem 


Meere. 


Hochwasser- 
stand 
Meter. 


389,52 
390,33 
391,59 
392,68 
393,44 
394,75 
396,45 
398,21 
398,59 
400,79 
402,22 
403,19 
403,61 
406,96 
409,56 
411,66 
414,66 
419,20 
421,61 
432,02 
436,49 
444,08 
444,69 
446,50 
449,37 
450,11 
450,85 
453,29 
454,18 
450,61 
462,47 
404,30 
465,35 
466,40 
469,17 
474,00 


478,12 


| 


Steigt 


Meter. 


Gefälle 
| auf 1 Meter 
Länge 


Meter. 


0,0010 
0,0011 
0,0010 
0,0018 
0,0005 
0,0011 
' 0,0018 
| 0,0018 
0,0004 
0,0024 
0,0017 
0,0021 
0,0002 
| 0,0083 
| 0,0082 
| 0,0042 
| 0,0060 
0,0113 
0,0060 
0,0148 
0,0149 
0,0180 
0,0023 
0,0009 
0,0008 
0,0014 
0,0004 
0,0004 
0,0002 
0,0011 
0,0009 
0,0004 
0,0006 
0,0004 
0,0009 
0,0008 
0,0007 


Mündung der Morge 

Pont du Rhöne de Sion 

5,| Plattensturz E 

5| Campagne de Durey . 
Mündung der Sienna 
Pont de Granges . 
Raguillon . PIE 
Mündung der Bonne Eau . 

» » Navisauche 
Pont du Rhöne de Sierre 
Südlich Salgetsch 
Oestlich der Dala-Mündung . 
Ilgraben-Mündung 
Leuker-Brücke 
Agarn-Brücke . 
Gampel-Brücke (Lonza) 
Niedergestelen-Brücke 
St. German-Brücke . 
Baltschieder (untere Brücke) 
id. (obere Brücke) 

Lalden-Brücke 
Gamsen-Brücke 
Naters-Brücke . 
Massa-Brücke . 
Mörel-Brücke 
Nussbaum-Brücke 
Mündung des Viescher-Bachs 
Niederwald . 
Gluringen-Brücke 
Münster-Brücke 

Geschenen-Brücke 

Ulrichen-Brücke 

Obergestelen-Brücke 

Flühli-Brücke . . . . 

Oberwald (Geren-Bach) 

Im Gletsch 

Rhonegletscher 


Höhe über dem 
Meere. 

Länge |Hochwasser- 
stand 
Meter, Meter. 
5195 483,69 
5750 491,82 
1990 495,34 
900 496,81 
2200 498,91 
3850 507,56 
2700 514,89 
2570 523,30 
1450 529,56 
1950 536,23 
2100 | 549,86 
4250 | 596,53 
500 615,71 
510 617,18 
3200 622,99 
6450 634,84 
2700 636,29 
1680 641,91 
4600 646,77 
925 647,81 
2500 652,71 
4575 663,17 
2750 672,96 
2700 088,57 
4300 758,19 
2220 813,67 
5760 1003,98 
6400 1235,00 
5000 1301,00 
3800 1326,00 
1550 1330,00 
2750 1335,00 
1620 1339,00 
1300 1345,00 
2100 1361,00 
3400 ' 1753,00 

Ds Au 


Steigt 
Meter. 


5,57 
8,13 
3,35 
1,47 
2,10 
8,65 
a 
8,91 
6,25 
6,67 
13,63 
46,67 
19,18 
1,47 
5,81 
11,85 
1,45 
5,62 
4,86 
1,04 
4,90 
10,46 
9,79 
15,61 
69,62 
55,48 
190,31 
231,00 
66,00 
25,00 
4,00 
5,00 
4,00 
6,00 
16,00 
392,00 


Gefälle 
auf 1 Meter 
Länge 
Meter. 


0,0010 
0,0014 
0,0016 
0,0016 
0,0009 
0,0022 
0,0027 
0,0032 
0,0048 
0,0034 
0,0064 
0,0109 
0,0383 
0,0029 
0,0018 
0,0018 
0,0005 
0,0034 
0,0010 
0,0011 
0,0019 
0,0022 
0,0035 
0,0056 
0,0161 
0,0249 
0,0830 
0,0360 
0,0132 
0,0065 
0,0023 
0,0018 
0,0024 
0,0033 
0,0076 
0,1123 


55, — 


Das ganze Profil ist demnach zusammengesetzt aus 4 Linien, wodurch ebenso viele 
Thalbecken hervorgebracht worden sind. Das Gefälle des untersten (vom Bois noir bis 
Genfersee) beträgt im Durchschnitt — 0,00236” auf 1 Meter; 


des 2. Illgraben bis Bois noir — 0,00208” id. 
des 3. Massa bis Illgraben —0/002232 id. und 
des 4. Oberwald bis Gluringen — 0,00440” id. 
Das mittlere Gefälle aller Linien zusammen aber würde folgende Zahlen ergeben: 
f) für das grosse Hauptthal vom Massa bis zum Genfersee = 0,00217” auf 1 Meter. 
2) für das obere Thal von der Gletsch bis Massa — 0.026415 id. und 
3) für das ganze Rhonethal vom Gletsch bis Genfersee = 0,00752" id. 


Die Unterscheidung in 4 verschiedene Becken hat ihre evidenten Gründe in der 
Zusammensetzung der Rhonethalsohle und zwar für das mit Alluvionen ausgefüllte Haupt- 
thal sind es, wie schon angedeutet wurde, die beiden aufstauenden Riegel des Illgrabens 
und des St. Barthelemy-Baches; für den oberen Theil aber, welcher auch wohl nur als 
grösseres Seitenthal betrachtet werden kann, sind es die Gesteins- und Lagerungsver- 
hältnisse, welche wie überall so auch dort auf-die Hervorbringung der jetzigen Thalform 
wesentlich eingewirkt haben. Sobald nämlich die Rhone als wilder Gletscherbach die 
enge Querschlucht verlassen und bei Oberwald in die grosse Längsfalte tritt, kommen 
weichere leichter zersetzbare Kalk-Schiefer zum Vorschein und in diesen ist das ganze 
obere, flachere und mit Alluvionen wieder ausgefüllte Thalbecken bis Reckingen einge- 
graben. Darauf aber fangen die festeren krystallinischen Schiefergesteine an, welche als 
lang anhaltender Riegel bis Mörel sich erstrecken; und erst dort bei ihrem Aufhören, 
wo auf der Gebirgsscheide des Finsteraarhorn-Massifs wiederum günstigere Gesteins- und 
Lagerungsbedingungen für eine grössere Thalauswaschung sich vorfanden, beginnt die 
grosse bei 25 Schweizerstunden lange Alluviallläche des Hauptthals der Rhone. 

Die grösste Ablagerung der Geschiebe, welche der Rhone durch die vielen Seiten- 
gewässer in reichlichem Maasse zugeführt werden, findet natürlich vorzugsweise da statt, 
wo der Fluss weder durch Seitenkegel noch durch künstliche Dämme eingeengt, geringe 
Neigung besitzt und sich über seine Ufer ausbreiten kann. Dort Erhebung des Fluss- 


bettes und seiner nächsten Umgebung, weiter seitwärts aber Vertiefungen oder Sümpfe!) 


') Die Vertileung der vielen, die Luft verpestenden und der Cultur entzogenen Sumpfflächen im Rhone- 
thal ist nur entweder durch lange tiefe Abzugsgräben, oder durch Tieferlegung des Rhonebettes oder durch 
künstliche Erhöhung möglich. Letztere Methode (colmatage) ist seit vielen Jahren mit äusserst günstigem 
Erfolge vorzüglich in der Gegend von Martigny angewandt worden. Man leitet die trüben schlamm- und 


de 


(Visp, Raron, Turtig, Turtmann, Chateau neuf (Sion), Vetroz, Riddes, Saxon, Charrat u. 
s. w.). Der Hauptsitz der Sümpfe ist daher auch fast immer am Fusse der einen oder 
andern Bergwand, zwischen je 2 Seitenkegeln, wohin weder die Geschiebe dieser, noch 
die der Rhone gelangen konnten. Zwischen Gamsen und Gliss z. B. befindet sich die 
Rhone am Fusse der nördlichen Gebirgswand und trotz einem Gefälle von 0,0035" auf 
{ Meter hat ihr Niveau eine Höhe von fast 4 Meter über den versumpften Thalboden 
gegen S. erreicht. Kann sie nun auf dieser Höhe nicht gehalten werden, dann wird sie sich 
bei grosser Fluth in die tiefere Zone begeben, und wenn diese nivellirt und übers Maass 
erhöht sein wird, dann kann wieder der entgegengesetzte Fall eintreten. Auf diese Art 
scheint die Rhone, besonders in frühereren Zeiten, wo sie weniger eingedämmt war, stets 
von einer Bergwand zur andern spaziert zu sein An dem Uferrande und in den stärker 
geneigten Stellen lagern sich die gröberen Geschiebe ab, in den Buchten und auf den 
entfernteren ebeneren Punkten der Sand und Schlamm. Schichtung ist fast überall zu be- 
obachten. Die Grösse der Geschiebe ist sehr ungleich. Am Illgraben z. B. werden selbst 
Blöcke von 1 bis 2 Fuss Durchmesser fortgerollt, während tiefer und höher bei schwächerem 
Falle Steine von Kopfgrösse meistens schon liegen bleiben oder im stark eingeengten 
Bette nur noch fortbewegt werden können. 

Eine allmählige Erhöhung des Rhonebettes und der ganzen Thalfläche ist augen- 
scheinlich; aber auch sie muss in Folge der vielen localen Einwirkungen höchst unregel- 
mässig sein. Es hält daher auch sehr schwer, dieselbe an dem einen oder andern Punkte, 
wenn auch nur annähernd, bestimmen zu wollen. Immerhin dürften die beiden folgenden 
Fälle nicht ganz ohne Interesse sein. Der grössere See südlich Siders liegt in den Schutt- 
massen eines vorgeschichtlichen Bergsturzes, öffnet sich jedoch gegen W. nach der Rhone 
hin und ist durch ihre Geschiebe geschlossen. Seine Tiefe beträgt 10 Meter und dürfte 


sandreichen Gewässer der Dranse mittelst Gräben in die tiefe Zone, schlägt von Zeit zu Zeit den Bodensatz 
aus und erhöht damit die Vertiefung. Auf diese Art hat man in wenigen Jahren grosse sumpfige Strecken 
vertilgt und in sehr fruchtbares Erdreich verwandelt. — An andern Orten, wie z. B. beim Illgraben, liesse 
sich auch das Rhonebett selbst mit grossem Vortheil tiefer legen. Die Oertlichkeit ist ausserordentlich günstig. 
Um die Wurzel des Uebels zu beseitigen, müsste die jetzige Illgrabenmündung, welche wie ein stets an- 
wachsender Riegel stauend gegen die Rhone wirkt, verlegt werden, was sehr leicht in westlicher Rich- 
tung nach Pfyn hinab möglich wäre. Die dortige sumpfige Vertiefung mit den kleinen Seen, mehr als 60 
Meter tiefer als die jetzige Illgrabenmündung, müsste ganz vortrefflich für die Aufnahme der Gerölle des 
Illgrabenbaches geeignet sein, — und das gewiss für eine Reihe von Jahrhunderten! Unterdessen würde sich 
die Rhone bei einiger Nachhülfe in die Schuttmassen des jetzigen Riegels mehr und mehr eingraben, ein 
normaleres Gefälle wieder herstellen und die Folge davon wäre eine äusserst leichte und rasche Entsumpfung 
des oberen Thalhodens, 


a 


man nun annehmen, dass die Rhonegeschiebe in dem abschliessenden Damme bis auf 
diese Tiefe niedersetzten, dann wäre der dortige Thalboden seit der Schliessung dieser 
Vertiefung, welche einem einstigen Rhonearme sehr ähnlich sieht, um gleiche Höhe ange- 
wachsen. — Der andere Fall ist bei dem alten ehemals so berühmten Brieger Bade zu 
beobachten, und könnte, wenn er näher untersucht würde, ein sicheres Anhalten geben. 
Man sieht dort nämlich noch ein grosses aus Stein erbautes Gebände, wahrscheinlich aus 
dem 16. Jahrhundert. welches mit seinem oberen Stockwerke aus dem Rhonesand hervor- 
ragt, während der untere Theil, der Lage nach 2 Stockwerke, durch die Anschwem- 
mungen der Rhone vergraben worden seien. 

Theilweise Ueberfluthungen der Rhone kommen während dem höchsten Wasserstande 
fast alljährlich vor, grössere und allgemeinere sind jedoch seltener. Am berüchtigtsten 
sollen ausser den der letzteren Jahre nach Furrer die Jahre 1839, 1834, 1726, 1640, 
1629, 1521, 1469 u. s. w. gewesen sein Ueber die Ueberschwemmung von 1640 ist an 
der Susten (Schuppen für die Brückenhölzer) bei Sion noch folgende Inschrift zu lesen: 

»1640 d. 15. Septembris ist der Rhodan bis an dis Kreuz alluviert . 

Der übrige Theil der Inschrift ist verwischt. Das Kreuz befindet sich aber am Fusse des 
Gebäudes, an der nordwestlichen Ecke, und lag nach den Beobachtungen des Eisenbahn- 
büreau’s noch 0,74” über dem höchsten Wasserstande von 1859, welcher damals 3,25" 
über dem Niedrigsten betrug. 

Obgleich zu allen Zeiten verheerende Ueberschwemmungen im Rhonethal vorge- 
kommen sein mögen, so dürfte doch ihre häufige Wielerkehr in neuester Zeit ganz be- 
sonders der unvernünftigen, systematisch betriebenen Vertilgung der Wälder, sei es durch 
die Axt oder durch die viel gefährlicheren Holzhacker. die Ziegen!), oder auch durch 


die wilden Alphirten um ein mageres Stückchen Weide zu gewinnen, zuzuschreiben sein, 
3. Flugsand-Ablagerungen (Dünen). 


Die anhaltendsten und heftigsten Windströmungen, welche das Rhonethal der Länge 
nach durchbrausen, kommen im Frühjahr vor. Um diese Zeit hat die Rhone noch einen 
niedrigen Wasserstand und die grossen versandeten Uferränder, durch keine Vegetations- 
decke geschützt, sind ihnen vollständig blossgelegt. Dichte Staubwolken verhüllen die 


Luft und kennzeichnen schon von Weitem den Lauf des Flusses und seiner Windungen. 


') Venetz in seiner Arbeit vom Jahre 1822 über die ehemalige Gletscherausdehnung ete. nennt die Ziege 
mit Recht: „le fleau des forets,* 


Ablagerungen dieser feinen Sandmassen entstehen jedoch nur ober- und unterhalb der 
scharfen Thalkrümmung gegen N., in einer Entfernung von etwa 1’ Stunden von 
Martigny. Die unteren Anhäufungen bei Outre-Rhöne und Barma sind nicht bedeutend, 
hingegen besitzen die oberen in der Nähe von Charrat und auf dem Wege nach Saxon 
eine viel grössere Ausdehnung Wir verdanken ihre Kenntniss dem Herrn Morlot. welcher 
sie folgendermaassen beschreibt'): 

»Der Thalboden der Rhone zwischen Saxon und Martigny ist vollkommen nivellirt 
»und geebnet, wie alle Alluvialebenen. Man ist daher nicht wenig überrascht, auf halbem 
»Wege zwischen Saxon und Martigny kleinen Hügeln zu begegnen, welche die Regelmäs- 
»sigkeit der Ebene unterbrechen. Die Strasse durchschneidet sie und der Eisenbahnbau 
»hat den grössten davon bedeutend angegriffen. Ihre Beobachtung ist daher sehr er- 
»leichtert. Sie sind vollständig aus feinem gleichkörnigem Sande zusammengesetzt und 
»man findet darin weder irgend eine fremde Beimengung, noch den geringsten Rollstein. 
»Sie sind mit einem mageren Rasen bewachsen, welcher an verschiedenen Stellen auf- 
»gerissen ist. An diesen Punkten ergreift sie der Wind und führt den Sand auf die ent- 
»gegengesetzte Seite, wo er nach und nach den Rasen bedeckt. Ist einmal eine Vertiefung 
»gebildet, so erweitert sie sich rasch; der Wind unterhöhlt den Rasen, dieser zerbröckelt 
»in kleine Stücke und wird gar leicht vom Stosswinde fortgeführt. Auf diese Art rückt 
»bald die eine, bald die andere Partie vorwärts und schliesslich marschirt die ganze 
»Düne. Dieses Vorrücken findet sich in einer dieser Vertiefungen, welche durch die Ein- 
»wirkung des Windes gerade in Vergrösserung begriffen, durch die Gegenwart von zwei an 
»Ort und Stelle gewachsenen Baumstämmen bestätigt. Sie haben einen Durchmesser von 
»Ug Fuss, sind hinlänglich zersetzt und im Innern durch die Länge der Zeit stark gebräunt. 
»Sie waren offenbar durch die Düne verschüttet gewesen und erschienen jetzt wieder zu 
»Tage. Der Einschnitt, welcher durch die Eisenbahn gemacht ist, zeigt im Innern deut- 
»liche Schichtung, welche mehr oder schwach markirt und parallel der Oberfläche der 
»Verschüttung läuft. Diese Schichtung verdankt unstreitig ihr Dasein der Zersetzung der 
»nach und nach verschütteten Rasendecke. — Die äussere Form dieser Dünen ist abge- 
»rundet, unregelmässig hügelicht und in die Länge gezogen. Der Abhang der Stossseite, 
»thalabwärts gerichtet, woher der Wind kömmt, ist schwach und ungleichmässig geneigt; 
»der entgegengesetzte Abhang der Aufschüttung aber, geschützt gegen den Wind und 
»thalaufwärts gerichtet, zeigt eine sehr regelmässige Neigung von 30°. Das ist die na- 


1) Bulletin de la Soc. Vaudoise des sciences nat. Nro. 41. 1856. 


zu m 


»türliche Neigung einer Schuttböschung aus abgerundetem Material. — Die bedeutendste 
»dieser Dünen hat eine Höhe von 7” über der Thalebene, eine Breite von 26” und eine 
»Länge von 204”. Sie streicht von S.S.W. nach N.N.O., also ein wenig schräg gegen 
»das Thal, welches hier ungefähr von S.W. nach N.O. läuft. Der Wind verfolgt dieselbe 
»Richtung. Wenn er im Thale hinauf von St. Maurice nach Martigny kömmt, stösst er 
»gegen den Bergabhang östlich von Martigny, fliegt aber von da schräg gegen die Haupt- 
richtung der Rhone zwischen Martigny und Saxon zurück. Dieser das Thal hinauf- 
»kommende Luftstrom ist bei weitem der vorherrschendste und das ist eine wesentliche 


»Bedingung für die Entstehung wie für das Vorrücken der Dünen«. 
4. Bergstürze. 


Schutthalden und Bergstürze beruhen auf denselben Enstehungsgesetzen, nur in ihrer 
Form und Zeitdauer sind sie verschieden. Die Schutthalden werden am Fusse zerklüfteter Fels- 
wände durch das allmählige Ablösen einzelner Blöcke gebildet und ihre Form ist den durchs 
Wasser angehäuften Schuttkegeln ähnlich, aber ihre Neigung ist viel stärker und gleichmäs- 
siger, nämlich 35—37° und zeigt im Allgemeinen dieselbe curvenförmige Biegung wie jene. 

Wo leicht zerstörbare Felsen und grosse gleichmässig stark geneigte Abhänge ihre 
Bildung begünstigen, da nehmen sie bedeutende Ausdehnungen an und gleichen oft einem 
wahren Blockmeere. Die grosse Kalkschutthalde z. B., welche S. O. Siders vom Nord- 
rande des Köckely nach dem Pfynwalde hinabreicht, beginnt fast in einer Höhe von 
2000” und endigt erst bei 550” ü. d. M. — Fast bei jedem Schritt, die steileren Ge- 
hänge entlang, besonders aber am Fusse der entblössten Gebirgskämme, stösst man auf 
diese Art von Anhäufungen zerstörter Felsmassen. Lawinenstürze begünstigen ihre Ver- 
grösserung ganz besonders. 

Die Bergstürze, obgleich oft lange vorbereitet, sind doch mehr das Werk einer plötz- 
lichen Lostrennung oder Abrutschung grösserer Felsmassen auf stark geneigter Ebene. 
Ihr Fall in die Thalsohlen ist um so verderblicher, je grösser die Massen und je steiler 
die Bahn, auf der sie hinabrutschen. Die abgebrochenen Steinmassen liegen ungleich- 
mässig durcheinander und bilden unförmliche Haufen oder kleine Hügel, nicht selten 
getrennt durch kesselförmige Vertiefungen. Grosse Blöcke und selbst noch zusammen- 
hängende Felswände wechseln mit kleineren Brocken und feinen Körnern, ohne jede Spur 
von Schichtung. Und weichere dichtere Gesteine, wie z. B. der Kalkstein, zeigen helle 
Flecken und Eindrücke, gleichsam Contusionen, welche als characteristische Merkmale 


für Bergsturz angesehen werden können. 


ee 


In unserem Gebiete kommt aus der geschichtlichen Zeit nur ein grösserer bemerkens- 
werther Fall vor: Antrona Piana; aus der vorgeschichtlichen hingegen mehrere, wovon 
die bedeutendsten: bei Gliss, Siders, Crodo, u. s. w. 

a. Bergsturz von Antrona Piana im Val d Antrona. 

Ueber dieses Ereigniss wird im »Raccoglitore ossolano almanacco per l'anno 1838« 
Folgendes erzählt: 

»Am 26. Juni 1642 erlitt, Antrona Piana ein schreckliches Unglück. Es riss sich 
»nämlich von dem Berge Pozzole eine ungeheure Felsmasse los, welche die Pfarr- 
»kirche, mehrere Häuser, Menschen und Vieh verschüttete. Das ganze Ereigniss trug sich 
»in wenigen Augenblicken zu und es blieb nur ein Schutthaufen übrig, wodurch der kleine 
»See gebildet wurde, welcher noch heute zu sehen ist. Die Zahl der Verunglückten betrug 
»der Ueberlieferung gemäss nicht über 18, indem die meisten Bewohner des Dorfes 
»glücklicherweise auf den Alpen sich befanden. — Ein wahrhaft wunderbarer Fall tröstete 
»die Ueberlebenden: Man fand nämlich beim Herausgraben der Todten zwischen den 
»Trümmermassen die Monstranz mit der h. Hostie, welche noch ganz unversehrt war « 

Es ist sehr deutlich wahrzunehmen, dass dıe Felsmasse von dem steilen Grat des Pizo 
Pozzolo in einer Höhe von etwa 1000” über der Thalsohle abgebrochen und nach Antrona 
hinabgestürzt ist. Die Felswand am Fusse des Berges ist abgestossen und die Schutt- 
massen erstrecken sich von der Ronco-Alp bis Antrona Piana auf eine Länge von etwa 
2! Kilom., während ihre grösste Breite am oberen Ende kaum 1 Kilom. beträgt. Sie 
bilden unregelmässige, durch kleine Vertiefungen getrennte Haufen und längliche Hügel. 
welche nach der gegenüberliegenden rechten Thalwand hin 100 - 150 Fuss hoch ansteigen 
und ziemlich steil abfallen. Beim Ausflusse des zum See aufgestauten Thalbaches hat 
der Damm die geringe Höhe von 15—20 Fuss und ist nur ein sehr schwaches Einschneiden 
in die Blockmassen zu beobachten. Das Gestein besteht überall aus demselben hellen 
grobkörnigen Gneiss, wie er am Pizo Pozzolo ansteht. 

Ein junger dichter Tannenwald mit Stämmen von 1—1's Fuss Durchmesser bedeckt 
schon überall die Trümmermassen, aber die Vegetationsdecke ist erst schwach entwickelt. 

b. Bergsturz bei Gliss im Rhonethale. 

Wann derselbe stattgefunden, darüber ist gar nichts bekannt und dürfte wohl in das 
vorgeschichtliche Zeitalter hinaufreichen. Fast der ganze nördliche Abhang des Gliss- 
horns (2478") hat sich gesenkt und nur die Felsmauer von Gamsen bis zur Matterstaffel 
ist unberührt geblieben. Das ganze Gehänge oberhalb Gliss besteht aus zerbrochenen 


Felsmassen, allein nur ein kleiner Theil scheint in die Thalsohle gefallen zu sein. Man 
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2 eh 


bemerkt dort als die einzigen Ueberreste 6 kleine Hügel, welche nördlich von der Strasse 
von Gamsen nach Gliss liegen. Der grösste davon hat eine Erhebung von 30 Fuss über 
dem sumpfigen Thalboden, eine Länge von etwa 300 und eine Breite von 200 Fuss. Die 
Nordseite nach der Rhone hin fällt ganz steil ab und ist offenbar von dieser angelressen; 
die Westseite aber ist schwach geneigt. Ganz ähnliche Abhänge zeigen auch die übrigen 
Hügel. Ihre innere Zusammensetzung ist überall gleich und besteht aus grossen Blöcken 
und Felsstücken, gemengt mit kleinerem zerquetschtem Schutte. Es sind dieselben grauen 
mageren Kalkschiefer und dunklen thonigen Schiefer, aus denen auch das Glisshorn be- 
steht. Ueber dem inneren Kern der Schuttmasse liegt eine feine Lage Sand und Geschiebe 
der Rhone, und darüber die eigentliche Dammerde, welche stellenweise 4—8 Zoll beträgt. 
Diese Bedeckung durch die Geschiebe der Rhone beweist klar, dass das Thal vollständig 
gesperrt war und dass erst später die Rhone den Damm durchbrochen und ihn bis auf 
die heutigen kleinen Ueberbleibsel fortgeführt hat. 

c. Bergsturz bei Siders. 

An keinem Punkte im ganzen Alpengebiete kommt ein Bergsturz von so kolossalem 
Umfange vor wie dieser. Seine Schuttmassen erstrecken sich 3 Stunden weit im Thale 
hinab, von Pfyn bis gegenüber der Liena-Mündung, und ihre grösste Breite, von der 
Strasse im Pfynwalde bis unterhalb Cordona, beträgt fast eine Stunde. Sie sind von der 
Rhone und einigen kleineren Seitenbächen durchbrochen und zeigen nur in ihrer oberen 
Partie von Pfyn bis unter Siders grössere zusammenhängende Massen; von da bis zu 
ihrem unteren Ende, auf fast 2 Stunden Länge, sind nur kleine isolirte Hügel, wie Bastionen 
sichtbar. Ihre Oberflächegestalt ist in Folge der ungeheuren Erosion ausserordentlich 
verschieden. Im Pfynwalde sieht man hie und da sehr regelmässig abgerundete kegel- 
förmige Hügel, getrennt durch kesselartige Vertiefungen, an andern Orten hingegen sind 
sie höchst unregelmässig gestaltet und entweder rückenförmig gestreckt oder plateauartig 
abgestumpft. Die Abhänge nach der Rhone hin sind sehr steil, oft sogar senkrecht; wo 
sie aber ihrem Einflusse nicht ausgesetzt, da zeigen sie weit schwächere Neigung. Ihre 
Höhe über der Thalsohle ist sehr ungleich: im oberen Theile, im Pfynwalde, steigt die- 
selbe bis auf 72”, südlich Salgesch auf 80” und bei G&ronde südlich Siders sogar auf 100”; 
weiter hinab vermindert sich dieselbe jedoch bedeutend und beträgt in dem unteren Theile 
kaum mehr als 10—20”. In den Vertiefungen zwischen den grösseren zusammenhängenden 
Massen des Pfynwaldes und bei Siders kommen mehrere kleine Seen vor, wovon der 
grösste sich nördlich von G&ronde befindet. Dieser letztere, 450" lang und 100 bis 150” 
breit, liegt 3" unter dem Niveau der Rhone und hat eine Tiefe von 8—10 Meter. Seine 


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Ufer sind ziemlich steil, der Boden aber, den vorgenommenen Sondirungen gemäss, ganz 
flach. Die Zuflüsse scheinen von Filtrationswassern herzurühren und Abfluss ist kaum 
wahrzunehmen. Nach Geronde und Siders, nach S. und N. hin wird er durch die Schutt- 
massen des Bergsturzes, gegen S.W. durch die Alluvionen der Rhone und gegen N.O. 
durch die des Baches von Glarey begrenzt. Der kleinere 200” weiter nördlich gelegene 
See von Siders liegt fast ganz in der Schuttmasse und ist nur gegen W. durch den Thal- 
boden berührt. Sein Niveau befindet sich nach Herrn Venetz’ Vermessungen genau 1,28" 
tiefer als das des grösseren; die Tiefe ist noch nicht ermittelt. Der Abfluss ist ziemlich 
stark und ununterbrochen, und die Zuflüsse scheinen am oberen Ende durch unterirdische 
Quellen statt zu finden. Die Enstehung dieser beiden Seen, durch deren Vertiefung wohl 
ehemals die Rhone floss, rührt höchst wahrscheinlich von der späteren allmähligen und 
abschliessenden Erhöhung des Alluvialthalbodens her, zumal man weiss, dass noch in 
neuerer Zeit durch die Ueberschwemmung von 1834 die Thalfläche unterhalb des Sees 
von Geronde sich mehr als 3 Fuss erhob. Daher auch vielleicht der jetzige Niveauunter- 
schied der beiden Seen. 

Die Zusammensetzung der Schuttmassen ist an den vielen entblössten Stellen längs 
der Rhone sehr gut aufgeschlossen. Ueberall sieht man dieselben Gesteinsarten: dunkler 
hellgrau, verwitternder, splitteriger oder schieferiger Kalk und mürbere, kalkhaltige Schiefer‘ 
Nur bei Siders, Salgesch und gegen Cordona hinauf findet sich auch etwas Taviglianaz- 
Sandstein; in der Regel hält er sich jedoch nur an der Oberfläche. Die Ecken und Kanten 
der Gesteine sind noch ziemlich scharf oder nur wenig abgestossen und fast an jedem 
Steine sieht man helle Flecken und Eindrücke, welche wohl nur in Folge des Aufeinander- 
stossens hervorgebracht werden konnten. Alles liegt unregelmässig durch einander und 
sind es nicht nur hausgrosse Blöcke, sondern selbst noch scheinbar zusammenhängende 
Felswände, welche aus dem feineren Schutte oft wie Klippen hervorragen. An einigen 
Stellen sind sogar festere derbere Kalkmassen in lauter kleine eckige Körner zermalmt 
und auch diese zeigen noch dieselben äusseren Merkmale, wie die grösseren Brocken. 
Sie werden sehr vortheilhaft statt Sand zur Mörtelbereitung verwandt und daher auch 
»Sand« genannt. Dringt kalkhaltiges Wasser in diese lockeren eckigen Massen, so ver- 
kitten sie sich zu einer wahren Brescie, welche als feste Decke oft selbst grössere Flächen 
überzieht, steht sie aufrecht, so gleicht sie den Erdpyramyden. Diese sind sehr häufig 
und kommen ausgezeichnet entwickelt an der Raspily, am Hügel östlich Glarey und be 
Geronde vor. Bei Glarey sind sie anstehenden Felsnadeln täuschend ähnlich. Eine feine 
Kalklage hat die einzelnen Brocken so fest mit einander verbunden und äusserlich so 


gleichmässig überzogen, dass sie wie eine einzige 
Masse erscheinen und man erst am Fusse der Säulen 
oder an der dem Abhange zugekehrten Seite ihren 
Zusammenhang mit der Schuttmasse wahrnehmen 
kann. Dass der Regen bei der Bildung derselben 
die Hauptrolle spielt, bedarf wohl keiner weiteren 
Erwähnung. An keinem Punkte in den Schutthügeln 
selbst befindet sich wirklich anstehendes Gestein, und 
wo man dieses beobachtet haben will, da beruht es 
auf Täuschung. In dem Hügel östlich der Rhone- 
brücke von Siders zeigt sich allerdings eine grössere 
Felswand, aber ihre Schichten befinden sich in so 
gestörter Lagerung, sie sind in ihrera Innern so zer- 
brochen, und stehen in so innigem Zusammenhange 
mit dem übrigen Schutt, dass man sie wohl schwer- 
lich mit anstehendem Gestein verwechseln dürfte. 
Auch in dem Hügel von Geronde bemerkt man ein 
ähnliches Verhältniss und sieht man dort deutlich, 
dass man es mit losen zertrümmerten Massen zu thun 
hat, indem der untere und obere Theil des Hügels 
aus feinerem Schutt, der mittlere aber aus grösseren, 
scheinbar zusammenhängenden Felslagen besteht, 
welche steinbruchartig ausgebeutet werden. 

Forscht man nun nach dem Abstammungsorte 
dieser Schuttmassen und verfolgt sie nach der Höhe 
hin, so führen sie uns über Salgesch und Cordona 
hinauf an die steileWand unter der Varener-Alp (2185”). 
Nur dort in einer Höhe von 1638" — 5042 P. F. über 
der jetzigen Thalsohle kann der Ort ihrer Abrutschung 
sein. Man findet dort nicht nur dieselben Gesteins- 
arten, sondern bemerkt auch deutlich, dass die Schich- 
ten, aus denen der Abhang von Varen besteht, dort 
fehlen und bis an den Fuss der Felswand abgebrochen 
sind. Die Mächtigkeit derselben (s. Profil) beträgt 


Kockely 
2000 


Strasse 


Biel 


Salgesch 


Varener-Alp 
2185 M. 


a. Taviglianaz Sandst. — b. Mittl. Jura. — b’. Schutt (Bergsturz). — c. Kalk von Pontis. — d. Metamorph. Schiefer. 


Be Fark I 


etwa 100", ihre Länge gegen W. eine gute Viertelstunde und mag sich früher noch !/g Stunde 
weiter bis an die Raspily erstreckt haben. Sie besteht aus dunkelgrauen dichten fein- 
körnigen Kalk- und Kalkschieferlagen und an ihrem Fusse stehen mürbere feinblätterige 
bituminöse Mergelschiefer an, welche sehr leicht verwittern. Dadurch entstehen kleine 
höhlenartige Räume, aus denen selbst im Hochsommer etwas Wasser hervorquillt. Unter 
dieser mürberen Schieferlage sind wieder festere Kalkschichten, welche hor. 7—8 (parallel 
mit «der Thalrichtung) streichen und 30° gegen Süden fallen. Sie bilden das Gehänge 
nach Salgesch hinab, sind an den entblössten Stellen ziemlich glatt abgerieben und haben 
unstreitig als Rutschweg gedient. Auch jetzt noch dauert, wie die zahlreichen Schutt- 
halden beweisen, das Ablösen der etwas überhängenden Felswand fort, begünstigt 
durch die vielen senkrechten Klüfte, welche grösstentheils mit dem Streichen parallel 
laufend das Gestein durchsetzen. Wenn jedoch, wie bisher, das Abreiben mit dem Unter- 
höhlen gleichen Schritt hält, so wird schwerlich mehr eine neue Catastrophe zu fürchten 
sein, zumal die Schichten des jetzigen Alpbodens eine weit flachere Lagerung besitzen. 

Dass durch das Herabrutschen so ungeheurer Felsmassen eine vollständige Thalsper- 
rung und gewaltige Aufstauung der Rhone stattfinden musste, unterliegt wohl keinem Zweifel. 
Erst nach und nach konnte dieselbe den Riegel durchbrechen und sich wieder tiefer ein- 
graben, wobei natürlich ein sehr grosser Theil der Schuttmassen fortgeführt wurde. Diese 
Ueberfluthung in bedeutender Höhe über dem jetzigen Flussniveau, sowie das allmählige 
Herabsinken des Flussbettes werden schlagend durch die Sand- und Geschiebespuren 
bestätigt, welche sich an vielen Stellen unmittelbar auf dem Schutte noch vorfinden. 
Feiner Rhonesand ohne Rollsteine befindet sich auf den Hügeln des Pfynwaldes bis auf 
50” Höhe, Sand mit kleinem Gerölle beim Gubing-Thurme östlich Sidersin 42” und eine 
kleine Sandterrasse östlich der Rhonebrücke in 15 Meter Höhe über dem Rhonespiegel. 
Auch auf den unteren Hügeln von Granges und Gröne bedecken stellenweise Rhone- 
geschiebe die Schuttmasse und setzen sogar ganz artig von Oben in die Spalten der- 
selben hinab. 

Ueber die Zeit dieses furchtbaren Ereignisses ist nichts bekannt, es existirt darüber 
auch nicht die geringste Tradition. Die Dicke der Dammerde auf dem Schutte, wo keine 
Cultur stattgefunden, beträgt 'a-—-1 Fuss, selten darüber. Die Vegetation besteht auf 
den nicht angebauten Hügeln vorherrschend aus Kiefern, auf den Plateaus und günstig 
gelegenen Gehängen befinden sich aber auch Aecker, Wiesen und Weinberge. Es scheint, 
dass diese Hügelgegend schon seit den ältesten Zeiten bewohnt gewesen. Denn in einem 
Grabe auf dem Hügel von Tevent unterhalb Siders fand man ein prachtvolles Bronce- 


u 


schwert aus der celtischen, beim grossen See von Geronde einen römischen Grabstein 
und südlich Siders mehrere Gräber aus der burgundischen Periode. Am Wahrschein- 
lichsten wäre es daher, dass der Bergsturz gleich nach oder kurz vor dem Rückzuge 
des grossen Diluvialgletschers des Rhonethals stattgefunden hätte. Die Moränen sind 
oberhalb Salgesch in der ganzen Breite des Bergsturzes verschwunden und auf den Schutt- 
hügeln selbst bemerkt man keine Spur davon. Nur in dem unteren Theile, wie z. B. 
am Fusse des Hügels von Altsiders und auf dem Wege nach Salgesch, oder ganz unter 
dem Schutte, wie im Bette der Raspily zeigen sich Ueberreste von Moränen. Ein schöner 
Aufschluss liess sich in dieser Art auch in einem Weinberge beim Graben eines Kellers 
unterhalb Muraz beobachten. Unter der Dammerde stiess man zuerst auf eine 6 Fuss 
dicke Lage Kalkschutt des Bergsturzes und darunter auf Moräne, nämlich auf eine gelb- 
lich thonige Masse mit viel geschliffenen, geritzten Gesteinen und krystallinischen Blöcken, 
welche dem Lötschenthale angehörten. Die Weinbergbesitzer unterscheiden recht gut das 
Erratische von dem Bergsturze, indem sie dieses »Beton maigre« jenes aber »B&ton gras« 
bezeichnen. — Immerhin aber bleibt es räthselhaft, auf welche Art die Schuttmassen 
soweit im Thale hinab bis gegenüber der Liena-Mündung gelangen konnten? Bei dem 
ersten Sturze konnten sie unmöglich soweit kommen um anzunehmen, dass sie durch 
die ungeheure Wassermasse nach Durchbrechung des Dammes dorthin getragen wären; 
dem wiederspricht die ungeheure Grösse der Felsstücke,. welche sich auch bei Granges 
noch finden. Ueberdiess sind die Anordnung und die äusseren Merkmale der Gesteine 
ın den untersten Hügeln nicht im Geringsten verschieden von denen im Pfynwalde. Auch 
die Annahme des Gletscherweges ist nicht stiehhaltig, da keine Dislocation der Haupt- 
masse bemerkt werden kann. Nur Eins wäre möglich: dass nämlich mehrere Abrut- 
schungen stattgefunden, und dass die ersteren noch auf den Gletscher gefallen und durch 
diesen bis unterhalb Gröne getragen, während die letzteren nach dem Abschmelzen des- 
selben unmittelbar an ihre gegenwärtige Stelle im Pfynwalde gestürzt wären. Allein auch 
dafür fehlen sichere Belege, denn leider ist das Tiefste der Schuttmassen unserem Auge 
verborgen und tief unter den Alluvionen der Rhone vergraben. 

Jahrtausende scheinen schon seit dieser Catastrophe vergangen, und trotz allem Ni- 
velliren und Fortreissen der Gewässer ragen immer noch riesige Massen aus dem Thal- 
boden hervor und geben uns Zeugniss von der grossartigsten Zerstörung der Gebirge! 

d. Ueberreste kleinerer Bergstürze kommen noch an sehr vielen andern Orten 
vor, sowohl im Gebiete des Rhonethals als auch in dem der italienischen Thäler. 


Bei Leuk ist der ganze Abhang östlich der Stadt in einer Breite von "Ya Stunde mit 


— 39 


grossen Blöcken und losem Schutt bedeckt, und lassen sich dieselben von der Rhone 
bis über Thal hinauf verfolgen. Ihr Abstammungspunkt liegt jedoch noch etwas höher 
im Walde und bemerkt man hier ganz ähnliche Verhältnisse wie an der Varener-Alp, 
nur in weit kleinerem Maasstabe. Die Schuttmassen, aus Kalk und kalkhaltigen Schiefern 
bestehend, erstrecken sich nur über das Gehänge von Leuk, im Thalboden selbst sieht 
man keine Spur davon. 

Grosse Block- und Trümmerhaufen liegen auch unterhalb Mörel. Sie bestehen aus 
Talkgneiss und haben sich von der rechten Thalwand in 200—300 Fuss Höhe abgelöst. 
Der Gneiss ist dort anstehend und fällt 60° südlich. 

In Anniviersthal südwestlich Ayer ist ein grosser Theil der Felswand der linken Thal- 
seite herabgestürzt und muss der Schutthaufen sehr lange den Thalbach aufgestaut haben, 
da die Navisanche thalaufwärts mehrere stufenförmige Terrassen abgesetzt hat. Auf ihnen 
liegen die Hütten von Prazlong. 

Zwei andere ausgezeichnete Bergschlipfe haben noch auf der rechten Rhonethalseite 
zwischen Siders und St. Leonhard bei Montana und Vas im Gypse stattgefunden. — Die 
Trümmermassen des ersteren beginnen gleich über der Strasse von Noes nach Siders 
und ziehen sich kegelförmig, aber mit unregelmässiger wellenförmiger Oberfläche, in einer 
Breite von fast '/ Stunde und in einer Länge von !s Stunde über Corin den Berg hinauf 
bis an den schluchtenartigen Einschnitt unterhalb Montana. Das Gypslager steht auf beiden 
Seiten des Einschnittes an und hing früher oberhalb der Schlucht zusammen. Es wird 
vom Erratischen bedeckt und lagert auf einem sehr mürben, schwärzlichen mergelichen 
Schiefer, welcher 45° gegen S. fällt. Oben auf der Höhe (1185") bemerkt man viele 
Erdfälle (Trichter) in dem anstehenden Gypse, und ist es nur zu wahrscheinlich, dass der 
fehlende Theil, durch Wasser unterhölt, endlich zusammenbrach und dann auf der schlü- 
pferigen Schieferunterlage hinabglitt. 

Der andere Bergschlipf fand weiter thalabwärts statt. Es ist dieses die Gypstrümmer- 
masse, welche bei der Brücke von Granges vorkömmt und sich bis Vas hinauf verfolgen 
lässt, wo sie ehemals die Vertiefung unter dem Dorfe ausfüllte. Westlich davon steht 
das Lager noch an und liegt auf Quarzit, welcher 55° gegen S fällt. Auch dort sind 
trichterförmige Erdfälle (Schlotten) sehr häufig. 

Von den auf der Südseite des Gebirges, in den italienischen Thälern zahlreich vor- 
gekommenen Bergstürzen aus vorgeschichtlicher Zeit sind die bemerkenswerthesten folgende: 
bei Crodo im Val Antigorio, Campo und Bosco im Val Maggia, St. Jacques und Brusson im 
Val Challant, Torgnon und Val Tournanche, Chambave und Etroubles. Es waren das überall 


= 


Abrutschungen von hoch anstehenden steilen und zerklüfteten Felswänden, welche von 
denen im Rhonethal nichts Verschiedenes oder Eigenthümliches darbieten. Ihre Trümmer- 
massen bedecken, gewaltigen Blockhalden ähnlich, theils die unteren Gehänge wie z. B. 
bei Crodo, Torgnon und Chambave, oder sie haben auch wie bei Etroubles, Valtour- 
nanche, Brusson, Campo und Bosco die schmalen Thalflächen auf mehrere Hundert Fuss 
Höhe ausgefüllt. wodurch höchst wahrscheinlich Anstauungen der Thalbäche entstanden, 
bis endlich die tiefen, heute sichtbaren Einschneidungen erfolgt waren. Auffallend ist es 
nur, dass die Schuttmassen bei Val Tournanche und unterhalb Torgnon stellenweise von 
Gletscherschutt überlagert sind, ein Beweis also, dass der Zeitpunkt dieser Abrutschungen 
selbst in die Diluvialzeit hinaufreicht, und ferner, dass der ehemalige Matterhorn-Gletscher 
höchst friedfertig darüber lortgezogen sein muss, ohne die Wegschaufelung versucht oder 
vermocht zu haben. 


I. Diluvial-Ablagerungen. 


Das erste Verdienst um die Kenntniss dieser Ablagerungen im Rhonebecken gebührt 
unstreitig Venetz'), indem er bereits 1821 die ehemalige grössere Ausdehnung der Glet- 
scher nachwies. Charpentier?) baute darauf weiter, dehnte die Gletscherbedeckung 
sogar bis zum Jura aus und verzeichnete auf seiner Karte die Grenzen derselben mit 
grosser Genauigkeit, und bewies mit ungemeinem Scharfsinn und mit fast mathematischer 
Gewissheit die Richtigkeit seiner Behauptungen. Sie wurden glänzend bestätigt durch 
Guyot°, indem er den unfehlbarsten Weg einschlug und mit ungeheurer Ausdauer die 
einzelnen erratischen Felsarten vom Fusse des Jura bis zu ihrem Fundpunkte in die wil- 
desten Thäler und auf die höchsten Kämme der penninischen Alpen verfolgte. Das war 
unstreitig ein grosser Fortschritt, allein es blieb dennoch vieles dunkel, bis in neuerer 
Zeit etwas mehr Licht in das chaotiche Meer von erratischen Blöcken und Flussabla- 
gerungen gekommen ist. So wies Morlot?), gestützt auf seine ausgezeichneten Beobach- 
tungen an der Dranse bei Thonon nach (wo zwischen 2 Gletscherablageungen eine deut- 
lich starke Flussablagerung vorkommt), dass nicht eine, sondern 2 verschiedene Gletscher- 


!) Denkschriften der allgem. schweiz. Gesellschaft 1833. 

®?, Charpentier, Essai sur les Glac. et sur le terr. errat. du Bass. du Rhone 1841. 

°, Bulletin de la Soc, des science. nat. de Neuchätel 1344 und 1845. 

*) A. Morlot, Note sur la subdivision du Terrain quaternaire 1855. — Bullet. de la Soc. vaudoise 
des science. nat. Nro. 44. 1858, 


a 


perioden getrennt durch Flussablagerungen, stattgefunden hätten. Danach habe die erste, 
die älteste Gletscherbedeckung, die grösste Ausdehnung und Höhe besessen, sei jedoch 
nur von kurzer Dauer gewesen und habe keine wallförmigen Moränen abgesetzt. Nach 
Rückzug dieser Gletscher bis ziemlich weit ins Innere der Alpen habe der Continent eine 
Senkung von etwa 1000 Fuss erlitten und in Folge dessen hätten die Gewässer ein weit 
höheres Niveau erreicht als gegenwärtig. Die geschichteten Flussablagerungen aus dieser 
Zeit nennt Morlot »unteres Diluvium«. Hierauf sei wieder die zweite Vergletscherung 
gekommen, jedoch von etwas geringerer Ausdehnung (z. B. nicht über das Genfersee- 
becken hinaus); diese sei nur sehr langsam zurückgewichen, wobei ungeheure Moränen, 
und in den Thälern, welche keine Gletscher besassen, das »Gletscherdiluvium« abgesetzt 
worden wären. Nach diesem Zurückweichen der Gletscher bis nahe in ihre jetzigen 
Grenzen, hätten die Gewässer immer noch ein etwas höheres Niveau behauptet und in 
dieser Zeit seien durch die Seitenbäche des Genfersees die stufenförmigen, scharf aus- 
geprägten Terrassen von 50, 100 bis 150 Fuss Höhe über dem gegenwärtigen Seespiegel 
abgelagert worden. Diese nennt Morlot »oberes Diluvium«. — Wenn nun auch das That- 
sächliche dieser Beobachtungen für die Umgebung des Genfersees nicht bestritten werden 
kann, so erblicken Herr Desor!) und andere Forscher in diesen Erscheinungen doch 
lediglich nur Schwankungen, »Episoden« in der- ehemaligen Gletscherausdehnung 
selbst, wonach z. B. bei einem etwaigen ersten Rückzuge ein Theil des Hauptthalgletschers 
gleichsam als Riegel noch lange die tiefe Thalsohle und selbst das Seebecken ausfüllen 
konnte, während die Seitengletscher schon mehr abgeschmolzen und sich weiter zurück- 
gezogen hatten, worauf dann wieder, vielleicht nach einem Stillstande von vielen Jahr- 
hunderten, ein neues Vorrücken stattfand u. s. w. 

Die erratischen Gebilde auf der italienischen Seite sind erst in jüngster Zeit bekannter 
geworden, und ist ihre Kenntniss besonders durch die Herren Gastaldi, Martins, G. de 
Mortillet u. A. gefördert worden. Sie sind dort im Allgemeinen viel klarer und deut- 
licher ausgeprägt als auf der Nordseite der Alpen. Vor allen grösseren Thalbecken sind 
ungeheure Moränenwälle, hie und da halbkreisförmig abgelagert und fast überall auf ge- 
schichteten Flussablagerungen (älteres Alluvium) abgesetzt worden. Diesen Geschiebe- 
ablagerungen musste nothwendigerweise eine ältere Gletscherbedeckung vorhergehen, 
welche das Material dazu lieferte; nur wird es zweifelhaft, auf welche Art diese Geschiebe 
z.B. bis an das untere Ende der Seebecken gelangen konnten? Die Herren de Mortillet 


2) Desor, Gebirgsbau der Alpen, pag. 114. 1865. 


[er 


N. de 


und Gastaldi!) erklären einfach diese Erscheinung dadurch, dass sie eine vorherige Ge- 
schiebeausfüllung der Seebecken annehmen und diese durch den heranrückenden Gletscher 
gleichsam wieder auspflügen lassen. 

Dieser Ansicht sind mehrere Geologen entgegengetreten und macht besonders Herr 
Desor?) auch hierbei wiederum geltend, was schon oben erwähnt, nämlich die Annahme 
einer temporären Ausfüllung der Seebecken durch das Gletschereis selbst, über welches 
Alles, was erratisch, hinweggehen und am Ausgange der Thäler und Seebecken sich ab- 
setzen konnte u. Ss. w. 

Nach dieser Vorausschickung wenden wir uns zu den in unserem Gebiete vorkom- 
menden Diluvialgebilden, welche sich eintheilen lassen: in älteres Alluvium und in erra- 


tische Ablagerungen. 
1. Aelteres Alluvium. 


Diese Bezeichnung rührt von Necker her, welcher schon vor geraumer Zeit die bei 
Genf unter Gletscherschutt vorkommenden Flussgeschiebe: »Alluvion ancienne« nannte, 
eine Benennung, die seitdem für ähnliche Ablagerungen beibehalten worden ist. 

In der grossen breiten Thalfläche der Rhone selbst kommen keine Spuren von solchen 
älteren Alluvionen vor, dagegen sind sie last in allen Südthälern des Wallis vertreten. 
Sie erreichen dort im Anfange oder in der Mitte derselben ihre grösste Mächtigkeit und 
verschwinden im oberen Laufe fast ganz oder sind nur schwach entwickelt. Man sieht 
daher deutlich, dass die Thalmündungen gesperrt, und dass die Geschiebe nicht wie jetzt 
ins Hauptthal hinab, sondern in den Thalschluchten selbst sich anhäufen mussten. Erst 
als das Hinderniss verschwunden, gruben die Bäche ihr Bett wieder tiefer in diese Ab- 
lagerungen hinein, wobei in manchen Thälern der grösste Theil wieder fortgeführt wurde. 
Nur wo die Oertlichkeit ihre Erhaltung gestattete, da erscheinen sie noch als Uferränder 
in Form von nicht sehr scharf ausgeprägten Terrassen, stellenweise bis 800 F. mächtig 
und häufig von späterem Gletscherschutt bedeckt. 

Die besten Aufschlüsse liefert das Entremontthal in der grossen Thalerweiterung bei 
Örsieres. Die Terrasse liegt dicht östlich über dem Dorfe auf dem rechten Ufer der 
Dranse. Sie hat eine Höhe von 300 F. über der Thalsohle und besteht fast ausschliesslich 
aus gut abgerundeten Geschieben. Faustgrosse Rollsteine, feiner Sand und Kies wechseln 
lagenweise mit einander ab. Die Neigung der Schichten beträgt 2°. Man sieht hier nicht 


!, Gastaldi et de Mortillet, sur l’affouillement glaciaire. Atti della Soc. Ital. 1803. 
*) Desor, Gebirgsbau der Alpen, pag. 118. 1865. 


ri 


die compacte thonige oder erdige Masse, aus der einzelne Steine und Blöcke unregel- 
mässig herausragen wie bei den Moränen, sondern alles ist geläutert und gewaschen. 
Auch höher hinauf, bis Siders, zeigen sich noch Spuren von Terrassen, allein dort sind es 
hauptsächlich die älteren Anschwemmungen der Seitenbäche, welche vorherrschen und 
welche als kleine Kegel an dem Gehänge sich hinaufziehen. Spuren älterer Geschiebe- 
anhäufungen zeigen sich auch im Iserable-Thal, nahe vor der Vereinigung beider Bäche. 
Die Gesteine bestehen aus grossen abgerundeten Rollstücken, getrennt durch feine Sand- 
lagen von !s bis 1 Zoll Stärke. — Ein grösseres Vorkommen befindet sich jedoch in 
dem östlich gelegenen Nendazthale, unmittelbar auf dem Plateau über der Thalmündung. 
Die Prince fliesst gegenwärtig durch eine enge etwa 600 Fuss tiefe Felsschlucht und auf 
beiden Seiten derselben, bei Plan Baar und Coor liegen ziemlich mächtige Gerölleabla- 
gerungen. — Das Eringerthal ist ebenfalls im Anfange durch einen mächtigen Felsriegel 
zur engen Schlucht eingeengt und auch auf diesem finden sich Gerölle; jedoch kommen die 
grössten Massen erst hinter demselben zum Vorschein. Besonders bemerkenswerth ist 
die Terrasse unterhalb Vett, auf welcher die alte Schlossruine steht. Sie liegt etwa 800 Fuss 
über der Thalsohle und besteht aus vollkommen abgerundeten Geröllen, welche mit feinen 
Sand- und Kieslagen abwechseln. Oben auf der Terrasse liegen einzelne grosse Blöcke 
und an ihrem östlichen Rande eine deutliche wallförmige Moräne, welche etwa 30 Fuss 
hoch und fast ganz aus grossen scharfkantigen Protogin- und Arkesinblöcken besteht. 
Diese Gesteine sind nur im Hintergrunde des Thales anstehend und durch den Ferpecle- 
Gletscher hierher getragen worden. Auch in der ersten Thalgabelung!) sowie weiter auf- 
wärts finden sich noch Gerölleablagerungen vor, allein nördlich von Evol&na sind es nur 
noch die beiden Seitenbäche, deren Kegel eine etwas grössere Mächtigkeit besitzen, 
während die eigentliche Thallläche bis Hauderes nur geringe Höhe über dem jetzigen 
Flussbette zeigt. — Aehnliche Verhältnisse zeigen sich auch im Anniviers-Thale. Dort 
ist es besonders der mittlere Theil des Thales, vom Felsriegel der Pontis bis über Ayer 
hinaus, welcher mit gewaltigen Geröllemassen ausgefüllt ist. Die Navisanche hat sie bis 
auf eine Tiefe von 300—400 Fuss durchschnitten und ihre Ränder fallen steil nach dem 
Bache ab. Am Mächtigsten ist ihre Anhäufung zwischen Vissoye und Ayer, und wird 
hier besonders durch die vielen Seitenkegel vermehrt, welche ziemlich hoch am Ge- 
hänge hinauf gehen. Südlich von Ayer, nach dem oberen Theile des Thales hin, ver- 
mindern sich dieselben allmählig und fallen bei der Navisanche-Brücke fast mit den mo- 


!) Die schönen Säulen (Erdpyramiden) von Useigne bestehen jedoch aus Gletscherschutt. 


er, 


dernen Anschwemmungen zusammen. — In den übrigen Thälern weiter aufwärts sind es 
mehr die Seitenkegel, deren Gerölle und Schuttmassen vorherrschen; die des eigentlichen 
Thalbachs sind in der Regel von geringer Ausdehnung und Höhe über dem heutigen 
Flussbette. 

Auf der italienischen Seite sind in mehreren Thälern Spuren älterer Geschiebean- 
häufung bemerkbar, jedoch nirgends in bedeutendem Maasse!); dagegen erreichen die- 
selben grosse Ausdehnung am Fusse der südlichen Abdachung der Alpen, besonders dort 
wo die Thäler in die Po-Ebene münden. — Von den Ablagerungen in den Thälern selbst 
und zwar ausschliesslich von dem einen oder andern Seitenbache herrührend, finden 
sich Ueberreste im Antigorio-, im mittleren Theile des Bognancothales und hie und da in 
einigen andern Thälern. 

Von etwas mehr Interesse indessen sind folgende Punkte: im unteren Theile des 
Thales von Intra, bei Omegna und im Thale der Vevera bei Invorio. — Die Fläche zwischen 
den beiden Bächen von Intra, T. di S. Giovanni und T. di S. Bernardino, sowie südlich 
von diesem letzteren nach Suna hin ist mit Ausnahme der nach S.O. vorspringenden 
Landzunge von Pallanza, aus den Alluvionen dieser Bäche zusammengesetzt. Ueber dieser 
erhebt sich thalaufwärts schon bei Trobaso eine kleine Erhöhung, welche etwas weiter 
bei Cambiasca in eine deutliche Terrasse von etwa 300 Fuss Höhe übergeht. Sie besteht 
aus den Geschieben des S. Giovanni-Bachs und lehnt sich gegen N. an die Bergwand. 
Auch gegenüber bei Unchio, wo der T. di S. Bernardino aus enger Felsschlucht tritt, 
zeigen sich Ueberreste einer Terrasse dieses Baches. — Viel bemerkenswerther als diese 
oberen Ablagerungen ist jedoch ein anderes kleineres Vorkommen, welches man östlich 
Pallanza nahe bei der Plata di Castagnola, an der Strasse nach Intra trifft. Es ist durch 
eine Thongrube, nur wenige Meter über dem Lago Maggiore-Spiegel, aufgeschlossen. Zu 
unterst findet sich ein etwa 3" mächtiges Thonlager, welches zur Ziegelfabrikation aus- 
gebeutet wird. Der Thon ist etwas sandig, blaugrau, blättert sich an der Sonne auf und 
umschliesst viele kleine Holzstücke, Schilf und Blätter, welche hierher geflösst zu sein 
scheinen. Das Holz ist plattgedrückt, gebräunt und nicht stark verändert. Ueber dem 
Thon folgt eine Geröllewand von 10 bis 12" Höhe, in deren Mitte ein gelbliches sandiges 
Thonlager ohne alle Holzspur auftritt und dann erst kommt die Dammerde. Die Gerölle 


!) Die schönen Terrassen bei Chatillon und S. Vincent im Aosta-Thal, welche eine Höhe von 100—300 
Fuss erreichen, und durch die Doire im Verein mit den dortigen Seitenbächen abgesetzt sind, gehören nicht 
mehr zum älteren Alluvium, weil ihre Ablagerung erst nach der Gletscherzeit und zwar durch die in Folge 
eines kleinen Bergsturzes entstandene Thalsperre oberhalb Montjovet hervorgerufen worden ist. 


NE 


sind denen des Flussbettes bei Intra ziemlich ähnlich, jedoch gleicht der obere Theil 
mehr dem Gletscherschutte, welcher auch östlich von Pallanza die Schichtenköpfe des 
nach dem See geneigten Gehänges bedeckt. — 

Die Terrasse von Omegna liegt am Ausflusse des Ortasee’s zwischen der Mündung 
des Bagnella- und des Stronabachs. Sie besteht östlich Omegna, vor dem Zusammen- 
flusse der Strona mit dem Ausflusse des Sees aus zwei Stufen, von denen die untere sich 
etwa 10” über das Flussbett erhebt und durch die Strona allein abgesetzt ist, wäh- 
rend die obere bei 50” Höhe erreicht, sich gegen W. an die Bergwand von Cireggio 
anlegt und aus dem Verein beider Bäche hervorgegangen sein dürfte. Entblössungen 
sind selten und wenig bestimmend. Indessen sieht man oberhalb der Stronabrücke, 
wo der Weg ins Stronathal führt, dass der untere Theil der Terrasse aus grobem Fluss- 
gerölle besteht und unmittelbar auf den Schichtenköpfen des anstehenden Glimmer- 
schiefers liegt, und in einer Kiesgrube vor Cireggio oben auf der Terrasse selbst bemerkt 
man ebenfalls nur abgerundete grössere und kleinere Rollsteine, wie sie dem modernen 
Kegel dieser Bäche entsprechen Auffallend ist immerhin aber die kleine schwache Er- 
höhung der Terrasse zwischen Cireggio und Omegna. Bei näherem Nachsehen ergiebt 
sich aber, dass sie nicht aus Geschieben, sondern aus grossen scharfkantigen erratischen 
Blöcken besteht, welche wohl später durch den westlichen Seitenarm des Tocegletschers 
dort abgelagert zu sein scheinen. Daher dürften auch die erratischen Blöcke rühren, 
welche man am östlichen Fusse der Terrasse auf dem Wege von Omegna ins Stronathal 
wahrnimmt. 

Alle diese Vorkommen werden an Ausdehnung weit übertroffen durch die Ablage- 
rungen an der Vevera am Fusse des Gebirges zwischen dem Langen- und Ortasee. Sie 
erstrecken sich von Invorio superiore nach Invorio inferiore, Paruzzaro und Oleggio Ca- 
stello hin, bilden ebene nur wenig geneigte Flächen und sind durch die Vevera durch- 
schnitten, welche stellenweise ein breites und tiefes Bett darin eingegraben hat. Die 
Höhe der Terrasse beträgt im Anfange bei Invorio superiore etwa 50” und tiefer hinab in 
der Schlucht nördlich Oleggio etwa noch 30”. Ueberall bemerkt man an den entblössten 
Rändern deutliche Schichtung von Sand und Geröllen. Die Wechsellagerung zwischen 
beiden ist besonders ausgezeichnet in der Schlucht nördlich Oleggio zu beobachten. Die 
bald kleinen, bald gröberen Geschiebe sind abgerundet, ganz ähnlich dem Flussgerölle, 
und bestehen aus Quarz, Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer, Gneiss, Diorit und auch 
aus etwas rothem Porphyr. In den oberen Lagen treten grosse, olt scharfkantige erra- 
tische Blöcke auf und diese gehen stellenweise wie bei Oleggio in wahren Gletscherschutt 


Zur, 


über. Es herrscht in der Gesteinsbeschaffenheit dieser‘ oberen erratischen Auflagerung mit 
den unteren durch das Wasser abgesetzten Geschieben eine auffallende Uebereinstimmung, 
und da diese Gesteine mit Ausnahme des Glimmerschiefers und des Porphyrs in dem 
Flussgebiete der Vevera nicht vorkommen, so müssen sie sämmtlich erratischen Ursprunges 
sein. Ihre Ablagerung durch die Vevera ist daher nur denkbar, wenn man einen Glet- 
schertransport damit in Verbindung bringt, wobei man jedoch annehmen muss, dass der 
Gletscher mit niedrigem Niveau lange stationär war und nicht nur das Becken des Lago 
Maggiore ausfüllte, sondern noch etwa 50 bis 100” über das gegenwärtige Niveau des- 
selben hinausragte. Auf diese Art konnte selbst ein seitlicher Gletscherbach, etwa bei 
Ghevio auf der Wasserscheide zwischen dem kleinen Bache von Meina und der Vevera, 
durch das Thal dieser letzteren entweichen und dort im Verein mit diesem Bache um so 
leichter die Geschiebeabsätze bewirken, wenn die Ausmündung bei Arona wieder durch 
den Gletscherriegel geschlossen war. 

Nach der de Mortillet’schen Theorie müsste der Lago Maggiore resp. Ticino einen 
Arm durch das Thälchen der Tiasca von Meina hinauf ins Veverathal geschickt oder viel- 
mehr das ganze Seebecken mit dem Seitenthal von Meina musste bis auf die Höhe der 
Wasserscheide von Ghevio vollständig schon mit Geschieben ausgefüllt sein, bevor die 
weitere noch jetzt sichtbare Ablagerung im Veverathale erfolgen konnte. Das steht jedoch 
nicht im Einklange mit der von ihm angenommenen späteren Wiederausschaufelung der 
Geschiebe durch den nachrückenden Gletscher, denn wenn derselbe überhaupt die tief 
aufwühlende Eigenschaft besessen, welche ihm zugeschrieben, so ist es wahrhaft räthsel- 
haft, warum derselbe im Vevera-Thale so unschuldig über die dortigen Geschiebelager 
hinweg gezogen sein sollte, ohne selbst einmal die kleine nur 200” breite Sandterrasse 
im Engpasse von Invorio superiore fortgefegt zu haben? — Und wie ist es ferner möglich, 
dass auch die Stronaterrasse bei‘Omegna dicht vor Beginn des Ortasee’s dem Gletscher- 
pfluge Widerstand geleistet haben sollte? — Daher scheint mir auch die Desor’sche 
Theorie weit annehmbarer zu sein, weil darnach alle diese Ablagerungen sich viel leichter 
und natürlicher erklären lassen. Insbesondere dürfte dieses auch für die in den Seiten- 
thälern des Wallis angeführten Vorkommen gelten, welche wie erwähnt nur sich ablagern 
konnten, wenn der Hauptthalgletscher mit niedrigem Niveau noch lange stationär war, 
währenddem die kürzeren Seitengletscher von Bagne, Eringen, Anniviers u. s. w. sich 
schon zurückgezogen und ihre Wasserwirkungen angefangen hatten. Das aber sind Er- 
scheinungen, welche man auch bei den heutigen Gletschern, wenn auch in kleinem Mass- 
stabe, noch beobachten kann. 


a 


2. Erratische Ablagerungen. 


Alle dieselben Eigenthümlichkeiten, wie bei den jetzigen Gletschern und ihren Ab- 
lagerungen, lassen sich auch bei denen aus der Diluvialzeit, womöglich in noch grösserem 
Grade, wahrnehmen. Vereinzelte fremde Blöcke, abgerundete und geschliffene Felswände, 
lang gestreckte Schuttwälle oder unregelmässig ausgebreitete Schutthaufen, oft in bedeu- 
tender Höhe über den Thalsohlen und in meilenweiter Entfernung von ihrem Fundorte — 
das sind die Hauptmerkmale derselben. 

Während aber die gegenwärtigen Gletscher nur auf einen kleinen vereinzelten Raum 
in die Thalhintergründe gebannt sind, stiegen die diluvialen mit bedeutender Mächtigkeit 
durch die Thalrinnen hinab, legten sich an den Hauptthalgletscher, halfen ihn vergrössern 
und zogen mit ihm bis zu seinem Abschmelzpunkte fort. Aus diesen Vereinigungen 
entstanden die sogenannten »erratischen Becken«, deren wir folgende unterscheiden. 

a. Erratisches Becken der Rhone. 

Das Vorkommen und die Verbreitung des Erratischen im Rhonethalbecken, welches 
diesem durch die grossen Gletschergruppen der östlichen Kette des Montblanc, der Cen- 
tralmassen der Dentblanche, des Monte Rosa, des Monte Leone und Finsteraarhorns in 
so ungeheuren Massen zugeführt werden musste, ist indessen in diesem Thale selbst 
sehr beschränkt. Bei der Steilheit des Gebirges und in Folge der späteren Erosion sind 
es hauptsächlich nur die günstig gelegenen flacheren Punkte auf den beiden Gehängen 
sowie auf denen der Seitenthäler, wo sich Ueberreste von Seitenmoränen oder Gletscher- 
grundschutt erhalten haben. Ihre Altersbestimmung ist sehr schwierig, da man eben nur 
aus ihrer Höhe über den jetzigen Thalsohlen und aus ihrer Form schliessen kann, ob 
sie in die Zeit des höchten Standes oder der Rückzugsperiode des Gletschers zu rechnen 
sind. Die schönen wallförmigen Moränen dürften wohl nur den letzten Stadien zuzu- 
schreiben sein. 

Von Ablagerungen aus der ältesten und höchsten Gletscherbedeckung lässt sich in 
unserem Theile des Rhonethalbeckens nicht viel Bestimmtes nachweisen, da sie ebenso 
gut späteren Schwankungen angehören oder auch von einem kleinen Seitengletscher her- 
rühren können, der jetzt gar nicht mehr oder nur in sehr geringer Ausdehnung existirt. 
So sieht man z. B. auf der Fully-Alp nördlich vom unteren See, in mehr als 2000” ü. 
d.M. und in 1530” Höhe über der Thalsohle, sehr deutliche Schlifflächen und auch Glet- 
scherschutt, welche nicht vom Hauptgletscher, sondern von dem kleinen Gletscher der Tete 
noire westlich von der Dent de Morcles stammen, der jetzt fast ganz verschwunden und nur 


—e MSIE 


noch eine ganz kleine Vertiefung ausfüllt. Auffallender ist dagegen eine andere kleinere 
Gletscherablagerung, welche sich nördlich vom Illhorn auf der Höhe des Köckely (2000”) 
befindet. Man bemerkt dort (in einer Höhe von 1460” über der Rhone-Thalsohle) am 
oberen Rande der steilen Kalkwand, welche nach der Illgrabenschlucht abfällt, nicht nur 
Schliffe, sondern auch eine Lage Schutt, welche vorherrschend aus Quarzit, Glimmer-, 
Chlorit- und Hornblendeschiefer besteht. Das Illhorn besteht nur aus Quarzit, das etwas 
weiter entferntere Schwarzhorn, welches die Illalp gegen S. abschliesst, aus den letzteren 
Gesteinen. Von einem Gletscher auf dieser Alp ist heute keine Spur zu sehen; da aber 
die erratischen Gesteine auf dem Köckely ohne den Gletscherweg nicht abgesetzt werden 
konnten, so musste ein ehemaliger kleiner Seitengletscher von der Illalp ausgegangen 
sein, der indessen wohl nie westlich um das Illhorn herum auf den Grat des Köckely 
gelangen konnte, wenn nicht der Hauptthalgletscher in ähnlicher Höhe sich befand. Das 
dürfte aber auch wohl so ziemlich die grösste Höhe sein, welche derselbe in diesem 
mittleren Theile des Beckens besass. Seine obere Breite vom nördlichen Fusse des Ill- 
horns bis an die Felswand unter der Varener-Alp müsste demnach über 1!’ Schweizerstunde 
und seine Höhe (Mächtigkeit) etwa 1500” betragen haben. — Vereinzelte erratische Blöcke 
von oft kolossalem Umfange, meist scharfkantig oder nur wenig abgestossen, kommen 
bisweilen nicht nur in ähnlichen Höhen, sondern auch in weit tielerem Niveau vor. Sie 
liegen nicht selten auf ganz verschiedenem Gesteine, an steilen Gehängen und häufig in 
eigenthümlicher hängender Stellung, in die sie nur auf dem Gletscherwege gelangen konnten; 
wie z. B. bei Raron, Gampel, Erschmatt, auf der Valere östlich Sitten und an andern Orten. 
Auch auf dem linken Rhoneufer sowie in den Seitenthälern findet man viele derartige 
Blöcke. H. v. Charpentier!) erwähnt mehrere von Plan-y-Boeuf oberhalb Orsieres, 
wovon der grösste, die «Pierre du Tresor«, einen Gubikinhalt von 100,000 Cubikfuss ent- 
hält. — Ein höchst interessantes Beispiel bietet auch die Montagne de Vingt-huit im Bagne- 
thal. Der nahe Breneygletscher ist dort über das höchste Plateau derselben gegangen 
und hat sehr viele Protoginblöcke zurückgelassen. Einer davon, 6 Fuss im Durchmesser, 
ruht auf einer 15 Zoll hohen und 2! Fuss dicken Säule, welche aus anstehendem Kalk- 
schiefer mit fast horizontaler Schichtung besteht. Die umgebende Bergoberfläche ist mit 
einem dünnen Rasen bekleidet und giebt uns dieses Beispiel einen untrüglichen Massstab 
für die allmählige Ahnutzung von selbst flachen und mit Vegetationsdecke geschützten 
Gebirgen. — Mehr als vereinzelte Blöcke sind unregelmässige Block- und Schuttanhäu- 


!) Charpentier, Essai sur les Glaciers, p. 143, 


A 


fungen verbreitet, allein von grösserem Interesse sind unstreitig diejenigen Anhäufungen , 
welche noch alle Merkmale der deutlich ausgeprägten Moräne tragen. Sie sindjeben nicht 
sehr häufig, jedoch lassen sich hie und da noch manche schöne Fälle beobachten. — 
Von Rhonegletscher abwärts und zwar auf dem rechten Ufer stossen wir erst vor Viesch 
auf eine derartige grössere Moräne. Man nennt sie die »Giebelegg« und erstreckt sich 
dieselbe vom Vieschergletscher als ehemalige linke Seitenmoräne ununterbrochen über 
die Dörfer Egg und Bodmen bis an den Weg nach Bellwald und auf diesem hinab bis 
oberhalb der Rhonebrücke von Aernen. Sie hat eine Länge von fast einer Stunde, liegt 
800-1000 Fuss über dem Viescherbache und zeigt in dem oberen Theile fas$ dieselbe 
Neigung wie der tiefere Thalboden. Ihre Zusammensetzung, aus grösseren und kleineren 
scharfkantigen Blöcken mit feinerem Schutt bestehend, ist der jetzigen Seitenmoräne dieses 
Gletschers ganz ähnlich ; die obere Kante derselben, wo sie nicht als Weg geebnet, ist 
nur wenig abgerundet und die Böschungen nach beiden Seiten betragen genau 3I— 37 
Ihre Ablagerung mag wohl gegen das Ende des letzten Rückzuges der Gletscher fallen, 
während welcher Zeit dieselben im Allgemeinen noch auf kurze Dauer stationär gewesen 
zu sein scheinen. — In grösserer Zahl kommen ähnliche Moränen in der Umgebung des 
Aletsch-Gletschers vor. Schon gleich über der Massabrücke auf dem rechten Ufer des 
Baches zieht sich ein schöner Wall den Berg hinauf bis östlich von Eggerberg, und am 
Aletschbord findet man beraste Seitenmoränen noch in der oberen Holzgrenze, ungefähr 
1000—1500 Fuss über dem jetzigen Gletscher. Auch auf Bellalp und auf der noch hö- 
heren Lusgen-Alp bemerkt man sehr deutliche Moränenüberreste. Die Hütten von Egge 
oberhalb Rischenen stehen ebenfalls auf einem ausgezeichneten Gletscherwalle. — Weiter 
abwärts werden grössere Gletscherablagerungen in Folge des steilen Gebirges etwas sel- 
tener; aber sobald günstigere Oberflächengestalt wieder eintritt, wie z. B. die Plateaux 
von Montana, Leuz, Ayent und Saviese — da erscheinen sie auch wieder in grosser 
Menge, theils in abgerundeten-Wällen, theils aber auch als Gletschergrundschutt. Ihre 
Spuren lassen sich dort fast über das ganze untere Gehänge, stellenweise von der Rhone 
an bis auf die Höhe von 970” über ihr Niveau verfolgen, aber die charakteristischen 
Formen sind häufig ganz verwischt. Die scharfen Kanten sind verschwunden und statt 
dessen zeigen sich mehr flache abgerundete Wälle. Solche Wälle wie auch viel seitlichen 
Gletschergrundschutt bemerkt man bei Chermignon-dessous (935"), Chermignon-dessus 
(1175”), bei Montana (1185”), Grimisnat (890”), Ormona und Saviese (830"). Sie be- 
stehen vorherrschend aus einem hellgrauen erdigen Kalkschutte, welcher sehr viele abge- 
plattete geschliffene und geritzte Kalkstücke enthält, sowie auch einige krystallinische 


{7} 
. 


Blöcke aus dem Lötschenthale. Nirgends bemerkt man Gesteine aus den südlich gegen- 
überliegenden Thälern und ist es hauptsächlich der Kalkschutt aus der Dalaschlucht, 
welcher vorwiegt. An einigen Stellen, wo die Schuttmassen über den anstehenden Felsen 
ausgebreitet oder in Vertiefungen liegen, sieht man unter der oberen helleren auch wohl 
eine weit dunklere erdige und thonige Masse, deren Farbenverschiedenheit wohl nur eine 
Folge der schwächeren Verwitterung sein dürfte. — Von Conthey abwärts verschwinden 
wallförmige Moränen fast ganz und sind es dort mehr zerstreute unregelmässige Haufen, 
welche hie und da an den steilen Gehängen liegen geblieben sind. Indessen kommen ober- 
halb Outre-Rhone und Morcles noch einige deutliche Spuren vor. Die Hütten von Plex 
östlich über Outre-Rhone, liegen auf einer sehr gut erhaltenen Seitenmoräne 1260” ü. d. 
M. oder 806” über der Thalsohle; und auf dem Wege zwischen Morceles und den Hütten 
von L’Haut beobachtete sie E. Desor in einer Höhe von mehr als 1000” über der Thalsohle. 

Auf dem linken Rhoneufer und in den dortigen vielen grossen Seitenthälern sind 
Moränenüberreste ebenfalls häufig zu beobachten. Längs dem ganzen unteren und mitt- 
leren Gehänge von Oberwald bis Martigny kommen, bald am Fusse des Gebirges, bald 
auf den terrassenförmigen Vorsprüngen Spuren von Gletscherablagerungen, hauptsäch- 
lich als Gletschergrundschutt vor; so z. B. bei Bodmen, Mühlebach, Zehnhäusern, auf 
dem Briegerberge von Termen bis Lingwurm, bei Unterbäch, Ergisch (1047”), auf dem 
Köckely (2000”), bei Vercorin (1372”), Nax (1307), Mayens de Sion (1435”), Nendaz 
(1220”) und besonders auf dem Gebirgsrücken von Chemin (1449") zwischen Dranse und 
Rhone. An diesem letzteren Punkte, wo der Bagnethaler-Gletscher mit dem der Rhone 
zusammenstiess, findet man mehrere gut ausgeprägte Moränenwälle, ebenso noch höher 
hinauf im Paz de Leuz (1660”). Nächst dem Köckeli ist dieser Punkt (1196” über der Rhone) 
der höchste, wo sich deutliche Spuren des ehemaligen Hauptthalgletschers vorfinden. 

In den Seitenthälern sind es vorzüglich die Umgebungen der jetzigen Gletscher, wo 
man noch gut ausgeprägte ältere Moränen antrifft. Im Visperthale liegt gleich im An- 
fange des Thales oberhalb des Weges, der nach Vispertermen führt, eine bedeutende 
Seitenmoräne, welche aus den Gesteinen des Saasthales zusammengesetzt ist. Auch auf 
der Jungalp (2408”), oberhalb St. Nicolaus, sowie gerade gegenüber bei Grächen (1660") 
kommen sehr schöne Wälle vor. Oberhalb dieses letzteren Ortes befindet sich der höchste 
Wall bei dem kleinen See und besteht aus den Gesteinen des westlichen Saasgratz. Von 
noch grösserem Umfange sind die erratischen Ablagerungen des ehemaligen Findelnglet- 
schers, welche sowohl nördlich als auch südlich über dem Eingange dieses Thales auf- 
treten. Ebenso sind im Hintergrunde des Anniviersthales (auf Alp Arpitetta, A. de l’Allee 


Ze. 


und Torrent), im Eringerthale und im Nendazthale viele Ueberreste von Moränen sichtbar. 
In diesem letzteren Thale stossen gerade in der oberen Thalgabelung neben der Alp Tortin 
(2046”) zwei deutlich erkennbare Seitenmoränen, aus dem östlichen und westlichen Thale 
kommend, unter sehr scharfem Winkel zusammen. Nicht minder bemerkenswerth ist auch 
der prachtvolle Querdamm von Saleinoz (1248"”), welcher das Ferretthal oberhalb Praz 
de Fort von einer Seite zur andern durchsetzt und als die ehemalige rechte Seitenmoräne 
des Saleinozgletschers betrachtet werden kann. Ablagerungen desselben oder richtiger der 
sämmtlichen vom Montblanc-Massife ins Ferretthal hinabreichenden Gletscher finden sich 
aber auch noch weit höher auf der gegenüberliegenden Thalseite, besonders aber in dem 
Winkel zwischen dem Ferret- und Entremontthale. Das ganze etwas flachere obere Ge- 
hänge über der Alp Plan-y-Boeuf (1660” ü. d. M. oder 784" über Orsieres) ist davon 
bedeckt. Es sind vorherrschend aus Protogin bestehende Wälle, welche über einander 
aufsteigen und sich sogar an dem Gehänge ins Entremont noch fortziehen. Ja! derselbe 
Ferret-Gletscher muss selbst noch 1 Stunde weit ins Entremont hinaufgegangen sein, weil 
man bis an den Bach südlich Liddes die Protoginblöcke des Montblanc-Mas- 
sifs findet. So weit aber konnte der Ferret-Gletscher unmöglich hinauf reichen, wenn 
der Entremont-Gletscher sich nicht bereits schon zurückgezogen hatte. 

Eine andere Erscheinung von gleich grossem Interesse und die Moränen stets be- 
gleitend, sind die Schlifflächen und Felsabrundungen (Rundhöcker), welche bekanntlich 
durch die Gletscher hervorgebracht werden, wenn sie über die Schichtenköpfe der ent- 
blössten Felswände hinwegschieben. Ihre Erhaltung hängt hauptsächlich von der Gesteins- 
beschaffenheit ab. Man sieht sie daher auch am Deutlichsten auf den festeren krystal- 
linischen Gesteinen. — Sehr schöne Rundhöcker und Schliffe findet man auf den Protogin- 
und Gneissfelsen unterhalb dem Viescher- und Aletschgletscher, sowie am Fusse des 
Gebirges zwischen Briegerbad und Lalden. An diesem letzteren Punkte gehen sie sogar 
unter die Alluvionen der Rhone hinab. Auch auf den Kalkabhängen weiter abwärts be- 
merkt man sehr häufig abgerundete Felskuppen, allein die feineren Schlifflächen sind in 
Folge der leichteren Verwitterung des Gesteins gewöhnlich verwischt, und sind es nur 
die geschützteren.oder durch Schutt bedeckten Stellen, wo sie sich erhalten haben, wie 
z. B. auf dem Köckely oberhalb Siders, bei der Kapelle St. Sebastien nördlich Nendaz 
u. s. w. Ausserordentlich häufig sind sie auch auf den festeren Gesteinsriegel, welche 
viele Thäler durchsetzen, wie z. B. in den Thälern von Trient, Entremont, Erringen, An- 
niviers und Zermatt. 


—. 5 


b. Erratisches Becken der Toce. 

Es bestand haupsächlich aus den Gletscherzuflüssen des Monte Rosa, der Fletsch- 
hörner, des Monte Leone und der Binnenthalkette, welche durch die Thäler von Antigorio. 
Vedro, Bognanio, Antrona und Anzasca hinabkamen und sich im Tocethale zu einem 
grossen Gletscherstrome vereinigten. Dieser verzweigte sich jedoch wiederum in mehrere 
Arme. Schon gleich östlich von Domodossola zog ein Arm durch das Val Vigezzo über 
S. Maria Maggiore nach dem Tessin und der andere Hauptgletschertheil zerspaltete sich 
weiter abwärts vor dem Gebirge des Monte Motterone wiederum in den östlichen, welcher 
in der Bucht von Pallanza mit dem Hauptgletscher des Tessins zusammenstiess und in 
den westlichen, welcher das Becken des Ortasce’s ausfüllte. 

Wie in dem oberen Rhonebecken, so sind auch in diesem Theile der Toce die erra- 
tischen Ablagerungen nur schwach vertreten, Im Antigorio bemerkt man nur unter Aleceio, 
östlich Crodo gegenüber, einen lang gestreckten Wall, der als Seitenmoräne des Formazza- 
gletschers abgesetzt worden ist. Er liegt etwa 700” hoch über der Thalsohle und hat 
eine Länge von fast '/a Stunde. Und im Val Vedro sind es nur der Alpkessel von Alpien 
sowie der Punkt oberhalb des Dorfes Simplon, wo wallförmige Moränen zum Vorschein 
kommen. Diese letzteren sind sehr genau von Venetz!) beschrieben worden und scheinen 
diesen Forscher ganz besonders auf die Idee der ehemaligen grösseren Gletscheraus- 
dehnung gebracht zu haben. Sie sind von dem Rossbodengletscher abgesetzt und be- 
stehen sowohl aus den Seitenmoränen als auch noch aus der Frontmoräne, welche fast 
!» Stunde von dem jetzigen unteren Gletscherende entfernt ist. — 

Häufiger als der Gletscherschutt sind in diesen sämmtlich engen und aus krystal- 
linischen Gesteinen bestehenden Thälern die schönen Felsabrundungen und Schliffflächen, 
welche von etwas Schutt und Blöcken begleitet das ehemalige Gletscherbett vortrefflich 
kennzeichnen. Besonders bemerkenswerth ist in dieser Beziehung der Glimmerschieler- 
riegel, der sich bei Baceno und Premia über die Gabelung des Antigoriothales ausbreitet, 
ebenso auch die Umgebungen von Monte Crestese, Crevola und vor Allem das Gehänge 
von Mergozzo nach Pallanza. 

Die eigentlichen grösseren Ablagerungen des Tocegletschers erfolgten erst mehr nach 
seinem unteren Ende hin, und sind dieselben auf beiden Abhängen des Gebirges zwischen 
dem Orta- und Langensee deutlich sichtbar. Auf der östlichen Seite beginnt gleich süd- 
lich Fariolo eine etwa 50" hohe und 300" breite Erhöhung, welche sich zwischen dem 


!) Denkschriften der allgem. schweiz. Gesellschaft 1833. 


: 


See und der steilen Granitwand entlang bis nahe Baveno erstreckt. Es ist Gletscher- 
grundschutt, bestehend aus einer fest zusammengedrückten sandigen Masse mit abge- 
rundeten Quarzstücken, geschliffenen und abgeplatteten Blöcken und vorherrschend aus 
denselben Gneissen und Hornblendegesteinen zusammengesetzt, wie man sie im unteren 
Össolathale anstehend findet. Von Baveno an ist längs des Sees wenig Erratisches mehr 
zu bemerken, dagegen tritt es nun in einer Höhe von 400-600” über dem Seespiegel 
hauptsächlich als Seitenmoräne zum Vorschein und lässt sich vom Monte del Zughero 
über die Alp il Giardino, Gignese (605"”), Croce della Colla (Wasserscheide zwischen dem 
Erno und Agogna) und Tosseno bis nach dem Monte dell’ Arbujera verfolgen Dort be- 
steht der ganze Berg [fast nur aus einer ungeheuren sanft abgerundeten Seitenmoräne, aus 
welcher grosse scharfkantige Blöcke von mehreren Metern Durchmesser hervorragen. Sie 
gehören sämmtlich dem Glimmerschiefer, Gneisse und den Hornblendegesteinen des Toce- 
thales an. Vom Monte dell’ Arbujera, der etwa 400” über dem Lago Maggiore liegt, 
senkt sich das Erratische rasch nach Collazza ins Vevera-Thal hinab, breitet sich mit 
kleinen Unterbrechungen von Invorio superiore über Invorio inferiore bis Oleggio in nie- 
drigen Hügeln über das ältere Alluvium aus und bildet sich erst südlich Invorio in- 
feriore in dem Motta Grande wiederum als gewaltige Seitenmoräne aus, welche dann als 
Anfang der Frontmoräne allmählig nach S. O. herumschwenkt. Ueberall sind Blöcke des 
grauen Gneisses aus dem Antigoriothale vorherrschend; sie werden von den Steinhauern 
emsig aufgesucht und als Hausteine ausgebeutet. Die Höhe des erratischen mag auf dem 
Motia Grande etwa 250" über dem Lago Maggiore betragen; in dem Hügel nördlich 
Oleggio Castello erreicht es genau 118”. — 

Der andere westliche Arm, welcher von Gravellona nach Omegna ging und die Ver- 
tiefung des Ortasees einnahm, zeigt eine etwas geringere Ausdehnung und Höhe. Seitliche 
Ablagerungen bemerkt man nur auf dem linken Ufer: bei Armeno, Miasino Ameno und 
Bolzano, und auf dem rechten bei Quarna inferiore, Pogno und Bugnate. Dagegen ist 
das ganze südliche Ende des Ortasees von Alzo bis Buccione in einer Breite von 1—2 
Kilom. mit einem prachtvollen »Gletscheramphitheater« eingefasst. Man durchschneidet 
diese Ablagerungen auf dem Wege von Gozzano nach Buccione, wo sie theils geebnet 
erscheinen, theils aber auch in hufeisenförmigen Moränenwällen abgesetzt sind. Die 
ganze Fläche westlich und nördlich von Gozzano, welche sich sogar am Fusse des Ge- 
birges entlang bis unfern Pogno fortsetzt, sowie auch diejenige von S. Maurizio und 
Sazza besteht aus altem Gletscherboden und aus geebnetem Gletscherschutt. Solche 
Flächen sind nicht wie bei den Alluvialebenen vollkommen nivellirt, sondern zeigen 


schwache Erhöhungen und Vertiefungen, und sind mit grossen Blöcken gleichsam über- 
säet. Südlich Lagna und St. Maurizio erreicht die terrassenförmige Erhöhung etwa 300 
Fuss über dem Seespiegel. Erst auf dieser erheben sich die kleinen Wälle, welche aus 
den Seitenmoränen in die bei Buccione den See umgebenden Frontmoränen herum schwen- 
ken. Sie bilden keine regelmässig zusammenhängende, stetig fortlaufende Wälle, sondern 
sind bisweilen unterbrochen, springen bald vor- bald rückwärts, zertheilen sich oft auch 
in mehrere nahe liegende Rücken, lassen sich jedoch recht gut in drei verschiedene 
hintereinander aufsteigende Erhöhungen unterscheiden. Die niedrigste liegt 300" von dem 
sanft ansteigenden Seeufer entfernt, ist sehr regelmässig und hat die geringe Höhe von 
50-100 Fuss. Darüber folgt gleichsam als Mittelstufe eine nur schwach ausgebildete 
zweite und dann erst die äussere höchste Umwallung. Diese liegt etwa 200—300 Fuss 
über der Ebene von Gozzano. Die Gesteine, aus denen diese Schuttmassen zusammen- 
gesetzt sind, gehören zum Theil dem Ossola-Thale, zum Theil aber auch den beider- 
seitigen Gehängen der Strecke von Gravellona bis Orta an. In den westlichen Abla- 
gerungen überwiegen die Granite von Pella und der Madonna del Sasso, in den mitt- 
leren die Gneisse, körnige Kalksteine und Hornblendesteine des Ossolo-Thals und in 
den östlicheren, vorzüglich in den höher gelegenen von Armeno, die Granite von Gra- 
vellona. Die Ablagerung der wallförmigen Moränen vor der Südspitze des Ortasees fällt 
in die Rückzugsperiode des Gletschers. Vorher ging derselbe noch weit über Gozzano 
hinaus. Aus dieser Zeit datirt wahrscheinlich der auf der Höhe von Bugnate und Bolzano 
befindliche Gletscherschutt. Aber auch diesem muss noch eine höhere Gletscherbe- 
leckung sowohl auf der Seite von Gozzano als auch auf der von Invorio vorausgegangen 
sein, denn die Porphyrhügel am Agogna, zwischen den beiden Gletscherarmen, tragen 
keine Moränen, sind aber dennoch schön abgerundet und führen auf ihrer Oberfläche 
vereinzelte kleine Gneiss- und Syenitblöcke, sowie auch etwas Gerölle, welches oft nach 
der Länge hin ausgerundet erscheint. 

Eine erste höhere Gletscherbedeckung, welche aber nur geringe Spuren von Moränen 
in oberer Höhe absetzte, ist wohl anzunehmen. Auf den theilweisen Rückgang derselben 
folgten dann die Wasserwirkungen mit den erwähnten Anschwemmungen des älteren Al- 
laviums, und erst hierauf die letztere viel niedrigere Vergletscherung. Diese scheint von 
sehr langer Dauer gewesen und nur allmählich und stufenweise zurückgewichen zu sein, 
wobei die ungeheuren erratischen Ablagerungen stattfanden, welche den Ausgang der 
italienischen Hauptthäler so prachtvoll bekränzen. 


= di = 


c. Erratisches Becken der Sesia. 

Obgleich der Hintergrund dieses Thales gegenwärtig nur die kleinen Gletscherzungen 
an der südöstlichen Wand des Monte Rosa und den ebenfalls nur untergeordneten Otro- 
gletscher besitzt, so muss der diluviale Gletscher dennoch nicht so ganz unbedeutend 
gewesen sein. Bei den engen und steilen Thalformen dieses Beckens jedoch sind erra- 
tische Ueberreste von grösserem Umfange, wenigstens in dem uns nur vorliegenden oberen 
Theile desselben, eine Seltenheit. Spuren davon sieht man indessen an mehreren Punkten, 
so z. B. nordwestlich oberhalb Alagna gegen den Stoffel Homo hin, südlich gegenüber 
Scopello und auch sogar bei Sabbia im Val Mastallone. Dieses letztere Vorkommen ist 
höchst auffallend, da im Bereiche dieses Thales jetzt kein Gletscher mehr existirt und 
überdiess der Schutt zum Theil aus Gesteinen, wie Serpentin, besteht, welcher in diesem 
Thale nicht vorkommt. Es ist daher wahrscheinlich, dass ein Arm des Hauptthalgletschers 
von Vocca aus über den seitlichen Gebirgsrücken durch die Boschetta di Vocca in's Ma- 
stallone Thal gegangen und erst bei dessen Mündung, bei Varallo, sich wieder mit dem 
Hauptgletscher vereinigt habe. Der Pass oberhalb Vocca liegt etwa 300” über der 
Thalsohle. 

d. Erratisches Becken der Dora Baltea. 

Abgeschlossen durch den gewaltigen Höhenkamm des Montblanc und umgeben von 
den vergletscherten Höhen der Penninischen Alpen auf der einen, und der Grajischen auf 
der andern Seite, übertrifft dieses Becken an Ausdehnung und Gletscherfülle bei weitem 
die beiden vorigen und steht nur wenig dem der Rhone nach. Seine Ablagerungen un- 
mittelbar vor der Mündung bei Ivrea mit dem Riesenwalle der Serra, und dem impo- 
santen Gletscheramphitheater finden selbst nirgends in den Alpen ihres Gleichen. 

Auf unserer Karte befindet sich nur ein kleiner Theil dieses Beckens, nämlich die 
oberen nördlichen Thäler von Val Ferret bis zum Gressoney. Und auch in diesen sind 
die erratischen Gebilde höchst schwach vertreten. Die bedeutendsten zeigen sich in dem 
unteren Theile des Buttierthales und auf dem linken Doraufer von Aosta bis Nus. Ausser- 
dem ist aber auch das ganze obere Gehänge von Verrayes und Vencorere damit hedeckt. 
Sie lassen sich von Nus an längs dem untern Gehänge über La Plante, Quart, St. Cri- 
stophe und Roysan bis Valpelline verfolgen. Es sind theils Gletschergrundschutt, theils 
aber auch Seitenmoränen aus der Rückzugsperiode. Oberhalb Nus, La Plante und 
Quart erreichen sie etwa 100-200” Höhe über der Thalsohle und enthalten ausser den 
Gesteinen des Valpellinethals auch Blöcke vom Montblanc-Massif. Oberhalb St. Cristophe 


gehen sie etwas höher hinauf, sinken dann aber gegen Roysan und Valpelline hinab und 


Eu: 


bestehen dort äusserlich aus den Gesteinen der Thäler von Ollomonte und Valpelline. — 
In den übrigen Thälern von Tournanche, Challant und Gressoney kommen nur vereinzelte 
Spuren vor. In dem Val Tournanche reicht das Erratische noch weit über das Dorf 
Torgnon (1489”) hinauf und finden sich die letzten Spuren von Gletschergrundschutt etwa 
in 1800” Höhe auf dem Rücken vom M La Borne nach St. Pantaleon, gerade dort wo 
der Val Tournanche-Gletscher mit dem Aostathal-Gletscher zusammenstiess. 


III. Sedimentäre Formationen. 


Genaue scharfe Bestimmung und Aufführung derselben nach der Altersfolge ist fast 
unmöglich. Entscheidende Petrefacten fehlen; die Lagerungsverhältnisse sind in Folge 
der gewaltigen Störungen und theilweisen Ueberstürzungen der Schichten nicht mehr 
massgebend, und selbst der petrographische Charakter kann bei der starken metamor- 
phischen Umwandlung, welche mehr oder weniger alle diese Gebirgsglieder erlitten, kaum 
mehr zum Anhalten genommen werden. 

Wir müssen daher unsere Zuflucht nehmen zu den wenigen Punkten, wo noch eine 
normalere Auflagerung zu beobachten, vorzüglich aber zu der Analogie mit dem angren- 
zenden Distrikte von Savoyen, welcher durch die langjährigen Forschungen der Herren 
Favre und Lory bereits seines räthselhaften Gewandes entkleidet, und nunmehr im 
schönsten geologischen Lichte erscheint. 

Gestützt hauptsächlich auf diese Errungenschaften, unterscheiden wir im Bereiche 
unserer Karte annäherungsweise folgende Bildungen. 


‚1. Mittlerer Jura und Lias. 


Die grosse Hauptmasse dieser Bildungen mit den darüber gelagerten neueren For- 
mationen der Kreide und der Nummuliten liegt nördlich ausserhalb unseres Gebietes. 
Es bleiben uns daher gleichsam nur einige abgezweigte Bruchstücke, welche vom italieni- 
schen Ferret-Thale aus längs der Montblanc-Masse über den Col de Ferret bis ins Rhone- 
thal sich erstrecken und dort, auf dem rechten Ufer, bei Leytron mit dem Hauptkörper 
wieder zusammenfallen. Bevor daher diese nördlich vorliegende grössere und noch zu- 
sammenhängende Gesteinspartie, welche die Unterlage der Diablerets-Kette bildet, näher 
untersucht sein wird, lässt sich keine genaue Gliederung und noch weniger eine scharfe 
Abtrennung von der südlich angrenzenden Glanzschieferzone in Ausführung bringen. 


m. Bi 


Auf den krystallinischen Gesteinen der Montblanc-Masse nördlich Entreves, am Col 
de Ferret und am Catogne, sowie auch weiter östlich auf denen der Finsteraarhorn-Masse 
bei Erschmatt und Gampel, bilden bläulich-graue Kalkschiefer die erste Auflagerung. Sie 
verwittern hellgrau, sind im frischen Bruche bläulich bis dunkelgrau, feinkörnig, selten 
dicht, zeigen auf den Schieferungsflächen oft hellgrauen Talkanflug, bisweilen auch kleine 
Glimmerschüppchen, und sind in dünne Tafeln von 2 bis 1 Zoll Dicke spaltbar. Ver- 
liert sich die schieferige Textur, so gehen sie auch in derbere Kalksteinlagen über und 
mit diesen stehen wiederum schwärzlich-graue feinblätterige Thonschiefer und dickschie- 
ferige Mergellagen in Verbindung. — Versteinerungen wurden nur in den kalkhaltigen 
Schiefern gefunden und zwar an folgenden wenigen Punkten: In dem Kalkschiefer an der 
Maya östlich vom Col de Ferret fand H. Favre mehrere Versteinerungen, welche nach 
H. Desors Bestimmung den oberen Schichten des mittleren Jura angehören sollen. Ausser- 
dem entdeckte H. Favre auf dem Kamme von Chemin nach der Pierre-A-voir hin ein 
Kalkschieferlager mit vielen grossen Belemniten, welche von ihm als zum Lias gehörig an- 
gesehen werden. Dasselbe Vorkommen glaubte ich auf der andern Rhone-Thalseite in 
dem Dachschiefer- und Plattenbruche oberhalb Leytron wieder zu erkennen. Auch dort 
kommen ähnliche Belemniten von 4—6 Zoll Länge vor, bestehend aus hellem und dun- 
klem strahligem Kalkspath oder auch aus der merkwürdigen Wechselfolge von Kalkspath 
und weissem Quarz. — Die Belemniten der Furka sind besonders auf der Nufenen in 
einem schwarzen kalkhaltigen Schiefer oder Knotenschiefer und schon seit langer Zeit 
bekannt!). Ferner fand H. Studer noch Belemniten an zwei andern Punkten®), bei Fon- 
tana im Val Bedretto und am nordwestlichen Abfalle der Montagne de la Saxe im italie- 
nischen Val Ferret. 

Nach diesen allerdings wenig gewichtigen Andeutungen, mehr aber nach der Analogie 
mit ähnlichen Vorkommnissen in Savoyen, welche deutliche Liaspetrefacten enthalten, 
wäre es wahrscheinlich, dass der grössere Theil dieser Schiefer und Kalksteine dem Lias, 
ein Theil aber auch wohl noch dem mittleren Jura zuzutheilen sei. 

Ein anderes, kleineres Liasvorkommen ist noch auf der Südseite der Alpen bei Arona 
zu beobachten. Es ist dieses der helle dolomitische Kalkfelsen, welcher dort dem rothen 
Porphyr aufgelagert ist. Bei geringer Mächtigkeit erstreckt sich derselbe nur etwa 2 Kilom. 
weit gegen W., wird dort durch das Diluvium bedeckt und taucht dann nochmals aus 


!) Studer, Geologie der Schweiz, Bd. I, S. 375. 
2) id. id. Bd. I, S. 376 und 383. 


A HgR, Fe 


demselben hervor bei Invorio superiore und am nordöstlichen Ausgange der Stadt Goz- 
zano. An diesem letzteren Punkte besteht das Gestein aus einem blassröthlichen Con- 
glomerate und Kalksteine, in welchem von Sismonda kleine Terebrateln gefunden worden 
sind, welche auf Lias deuten). Oestlich, Invorio superiore gegenüber, tritt dieser röthliche 
Kalk nicht hervor, dagegen in den andern Lagen ein grauröthliches Conglomerat, fast 
Breccie, bestehend aus helleren dichten Kalkstücken, Porphyr und Schieferstücken. Dar- 
über kommt ein hellgrauer, stark zerklüfteter, splitteriger Kalkstein vor, und dann der 
hellgelblich-graue, feindrusige, dolomitische Kalk. Auch in dıesem letzteren finden sich noch 
vereinzelte Blöcke von rothem Porphyr und von Glimmerschiefer. Der Porphyr ist dem 
in nächster Nähe anstehenden ganz ähnlich und auch die Fundstätte des Glimmerschie- 
fers ist nicht weit entfernt. — In dem grossen Kalksteinbruche bei Arona scheinen dun- 
kelgraue mergelichte Schiefer das Liegende zu bilden und über diesen besteht die Haupt- 
masse aus hellgrauem dolomitischem Kalke. Auf den Schichtungsflächen sind bisweilen 


kleine unbestimmtere Terebrateln sichtbar. 
2. Trias. 


Die Ablagerungen, welche wir, dem Beispiele der Herren Favre und Lory folgend, 
zu dieser Gruppe zählen, schliessen sich den unteren Schichten des Lias eng an und 
bilden die verschiedenen Zwischenglieder zwischen dem Lias und der als ältere Kohlen- 
bildung betrachteten Anthracitformation. i 

Matt glänzende thonige und kalkige Schiefer, graue sandige Kalkschiefer und Kalk- 
steine, mehr oder weniger dolomitische Kalksteine, Dolomite, Rauchwacke, Gyps, bunte 
Schiefer und Quarzit: das sind auch hier, wie in Savoyen, die vorwaltenden Gesteinsarten. 
Nur in einzelnen Fällen, wie in den Glanzschiefern, treten sie in etwas grösseren zusam- 
menhängenden Massen auf; meistens erscheinen sie nur in schmalen Rändern oder in 
schwachen vielfach unterbrochenen aber weit verfolgbaren Lagern. 

a. Glanzschiefer. (Schistes lustres calcareo-talqueux nach Lory.”) 

Bildet unter den unregelmässigsten Lagerungsverhältnissen zwei fast parallel laufende 
Zonen: die nordwestliche und die südöstliche. 

Die erstere, in einer Breite von 2—4 Kilom., kann man von Cramont bei Courmayeur 
im oberen Aosta-Thale aus regelmässig in nördlicher Richtung durch die Ferret-Thäler 
bis nach Riddes ins Rhonethal verfolgen; dort setzt dieselbe auf das rechte Ufer und 


!) Studer, Geologie der Schweiz, Bd. I, S. 482. 
2) Lory, Bulletin de la Societe geol. de France 1866, T. XXIII, S. 480. 


—539 


zieht an «diesem hinauf östlich bis gegen Leuk, wo die grosse durch die CGentralmasse des 
Finsteraarhorns bedingte Gabelung anfängt Hier wirft sie sich wieder auf das linke Rhone- 
Ufer und folgt diesem von Turtmann bis Mörel hinauf. Dort, durch das Emportauchen der 
St. Gotthard-Masse von Neuem aus einander geworfen, setzt nach einiger Unterbrechung 
ein schmaler Streifen zwischen beiden Centralmassen nach der Furka fort, während der 
Haupttheil auf der Südseite des St. Gotthard-Massils durch das Binnen-Thal über Gries 
und Nufenen nach dem V. Bedretto sich erstreckt. Eine-kleinere mehr seitliche Abzwei- 
gung bleibt südlich Visp am Eingange dieses grossen Seitenthales zu erwähnen. Zwei 
schmale Streifen trennen sich dort von der Hauptmasse, ziehen beide in geringer Ent- 
fernung von einander durch das Nanzer-Thal gegen den Simplon und vereinigen sich 
wieder östlich von demselben unter dem Hillhorn und Bortelhorn. 

Die zweite südöstliche Zone erhebt sich etwa 10 Kilom ostwärts von dem westlichen 
Theile der vorigen. Sie ist nirgends unmittelbar damit verbunden; Gesteinsbeschaflenheit 
und Lagerung jedoch sprechen für die Zusammengehörigkeit. Es ist dieses die grosse 
mantelförmige Umhüllung der lang gestreckten Centralmasse der Dent Blanche, und zum 
Theil auch des gewaltigen Gneissgewölbes des Monte Rosa. Obgleich durch Einlagerungen 
von stärker umgewandelten Gesteinsarten vielfach in ihrem Zusammenhange gestört, häufig 
sogar fast ganz unterdrückt, lässt sich der nordwestliche Theil derselben doch in grös- 
serer Ausdehnung ununterbrochen vom Aostathale an bis ins obere Turtmannthal ver- 
verfolgen. gegen N. zwei isolirte tafelförmige Kappen auf den Gebirgskämmen von Anni- 
viers zurücklassend. Dann biegt dieselbe scharf südlich nach Zermatt herum, schrumpft 
stärker zusammen und kehrt durch das Matterjoch über die Thäler von Tournanche und 
S. Barthelemy ins Aostathal zurück. Oestlich Zermatt und Matterjoch aber setzt dieselbe 
mit mehr oder weniger Unterbrechung auf beiden Seiten der Monte Rosa-Gruppe gegen 
O. fort, der nördliche Streifen über Saas, Zwischenbergen-Pass nach Bognanco, der süd- 
liche über Cimes blanches, Betta, Furca und Col d’Ollen nach Alogna. 

Die Höhen der aus den Gesteinen dieser Zonen zusammengesetzten Gebirge sind 
sehr verschieden; in der ersteren‘) betragen sie ungefähr 2000 bis 3000” und in der 
letzteren), dem Centralgebirge genäherten, etwa 2500—4000” ü. d. M. — Nicht minder 
verschieden ist auch die äussere Form sowohl der Thäler als auch der Berge. Wo jene 


1) Le Grand Golliaz 3240", Les Echessetes 28373”, La Tour 2478”, Pierre-a-Voir 2476”, Glisshorn 
2478”, Tannetschhom 2945”, Eggerhorn 2530”, Nufenenstock 2861", Helgiohorn 2835” u. s. w. 

2) Grand Combin 4317”, Mt. Pleureur 3706”, Ponte Vonasson 3496”, Sasseneyre 3259", Les Bers de 
Bosson 3160", Grande Bordon 3316", Tomot 3024”, Mettelhorn 3310”, Hömli 2893” u. s. w. 


> A 


die Gesteinsschichten querschlägig durchbrechen, da treten enge tiefe Felsschluchten zum 
Vorschein; wo sie sich aber ins Streichen legen, da sind auch grössere Erweiterungen 
und sanftere Gehänge zu bemerken. Dadurch ist auch die Form der Berge selbst bedingt. 
Bald erheben sie sich in steilen Mauern, welche oft auf der andern Seite wieder sanfter 
abfallen, bald breiten sie sich zu unförmlichen Massen aus und bald gehen sie wieder 
über in zahnartige Kuppen oder auch selbst in abgerundete beraste Bergkämme.. Grosse 
Blockhalden sind eine seltene Erscheinung, desto häufiger aber bröckliche Trümmer und 
Schieferhalden, welche durch ihre grau-braune Verwitterung schon auf grosse Entfernung 
die Natur des Gesteins erkennen lassen. 

Die wesentlichen Gesteinsarten bestehen aus dunkeln Thonschiefern, aus grauem 
Schieferkalk und aus derberen Kalklagen. fl 

Die thonigen Schiefer. von grauer bis graulich-schwarzer Farbe, matt oder stark 
glänzend, häufig rothbraun auf den Klüften, enthalten gewöhnlich kleine dunkle Glimmer- 
schüppchen, sind feinschiefrig und leicht verwitterbar; stellenweise aber auch von festerer 
Beschaffenheit und werden dann, wie bei Brieg, auf Dachschiefer ausgebeutet. Als acces- 
sorische Bestandtheile treten in ihnen gegen das Bedrettothal hin bräunliche und schwarze 
(Granaten auf, theils in undeutlichen Knöpfchen und Knoten, theils aber auch in deutlichen 
Dodekaeder bis Yı Zoll Grösse. Durch Aufnahme von Kalk gehen diese rein thonigen 
Schiefer allmählich in Mergelschiefer über und diese wieder in Schieferkalk. Sie sind 
bleigrau bis dunkelgrau, mattglänzend, talkig anzufühlen und stark der Verwitterung aus- 
gesetzt, indem sie sich aufblähen und in dünne Blätter zerfallen. 

Der Schieferkalk ist sehr dünn geschichtet, dickschieferig und aus einer stetigen Rei- 
henfolge von parallel laufenden feinen 'Thonschiefer- und Kalksteinlagen bestehend; die 
[honschieferlagen meist nur als schwacher, dunkel glänzender Ueberzug, die Kalklagen 
hingegen in einer Dicke von einer Linie bis Yı Zoll. Sie sind hellgrau oder dunkelgrau, 
bestehen selten aus diehtem. hingegen vorherrschend aus krystallinisch körnigem Kalk, 
gemengt mit mehr oder weniger weissen, meist glasigen Quarzhörnern. In der Nähe kry- 
stallinischer Schielergesteine gehen die Thonschieferlagen gewöhnlich in Talk, besonders 
aber in Glimmer über, und ist das Gestein dann einem Glimmerschiefer sehr ähnlich. 
Der Glimmer ist von heller, grünlich grauer bis dunkelgrauer Farbe, bald schuppig, bald 
schwach llaserig. bald allein vorherrschend, bald mit Talk oder auch mit matt glänzen- 
den Thonblättchen verbunden. Verwittert zeigen die Gesteinslagen eine zerfressene Ober- 
fläche, aus der die Quarz- und Glimmer- oder Schiefertheilchen hervorragen, während 
der etwas bräunlich verwitternde Kalk die tiefern Stellen einnimmt. 


— (de 


Werden die feinen Kalklagen mächtiger, so entstehen derbere Kalkschichten. Sie 
sind gewöhnlich 1—4 Zoll stark und in ihrer Zusammensetzung von den Kalklagen der 
Schieferkalke nicht verschieden. Ihr Gehalt an eingemengten Quarzkörnern ist sehr be- 
trächtlich und können daher als rauhe, magere Kalksteine bezeichnet werden. Auch sie 
stehen mit den thonigen und kalkführenden Schiefern in vielfacher Wechsellagerung, treten 
aber auch zu grossen selbständigern Massen auf. Wo sie in vereinzelten Schichten sich 
zeigen, ragen sie rippenförmig aus den sie umgebenden „leichter verwitterbaren Schiefern 
hervor. 

Eine eigenthümliche und für diese ganze Gruppe von Thonschiefern und dünn ge- 
schichteten mageren Kalksteinen höchst charakteristische Erscheinung, bilden die zahl- 
reichen Quarz- und Kalkspath-Einschlüsse. Aus kleinen Schnüren und Adern entwickeln 
sich dieselben bis zur Dicke von mehreren Zollen. ja bis ein Fuss dick, bald zu unregel- 
mässigen Knoten und Knauern, hald aber auch zu regelmässigen nierenförmigen Wülsten, 
keilen sich aus und legen sich in grösserer oder geringerer Entfernung wieder an; gewöhn- 
lich parallel der Schieferung oder Schichtung, selten in durchsetzender Richtung. Die 
vorherrschend aus hellem Quarz bestehenden Knauern scheinen hauptsächlich in den mehr 
thonschieferartigen Gesteinen vorzukommen; die aus Quarz und Kalkspath zusammenge- 
setzten aber in den kalkigen Schichten. Der Quarz ist in der Regel weiss, dicht oder 
körnig; glasig und wasserhell dort, wie im Binnenthal, wo das ganze Gebirge stärkere 
Umwandlung erlitten‘); der Kalkspath grobkörnig oder blätterig, mit dem Quarz unregel- 
mässig verwachsen und leicht erkennbar durch seine gelbliche, bräunliche Verwitterung. 
In Folge dieser Einschlüsse haben auch die sie bedeckenden Schichten und Schiefer eine 
krummschalige und wellenförmige gebogene Struktur angenommen. 

Das eigentliche Lagerungsverhältniss der beiden erwähnten Gesteinszonen ist ausser- 
ordentlich verschieden; grösstentheils ist es von dem Auftreten der einzelnen Central- 
massen, in deren Nähe sie erscheinen, abhängig. In der unteren nordwestlichen Zone 
ist die ganze Schichtengruppe mit dem nördlich angrenzenden Liasschiefer von Cour- 
mayeur bis Saxon regelmässig den krystallinischen Gesteinen der Montblanc-Masse auf- 
gelagert, und auf der andern Seite wiederum durch die mit ihr parallel laufende Anthracit- 
bildung überlagert. Streichen hor. 1-2 mit 50-70 S. ©. Etwas ähnliche Verhält- 
nisse sind im Ober-Wallis zu beobachten. Von Leuk bis zur Furka zeigt sich deutliche 


Auflagerung auf die Centralmasse des Finsteraarhorns und von Binnen bis ins Val Bedretto 


) Im Binnen-, Bedretto- und Steinen-Thal (östlich Berisal), sowie auch auf dem Portiengrat u. s. w. 
kommt mit dem glasigen Quarz auch Rutil vor. 


anf diejenige des St Gotthard mit vorherrschendem Südfallen. Nur auf kurze Strecken, 
östlich Berisal und im oberen Formazza. erscheint auch am Südrande Auflagerung mit 
Einfallen gegen Nord. Haupstreichen hor. 4—5 mit steilem Fallen n. S. und n. N. 

Noch verwickeltere Lagerungsverhältnisse bietet uns die obere südöstliche Zone. 
Nur auf dem westlichen und östlichen Kamme des mittlern Einfischthales erscheint die 
obere flache Kalkschieferdecke der Maya, der Bers de Bosson und des Monte Tounot regel- 
recht auf dem Gyps und dieser „wiederum aul dem Quarzit: am Rande der Centralmasse 
der Dent hlanche aber und rings um dieselbe stets widersinniges Einschiessen unter diese. 
Das Streichen ist auch hier conform mit der Längsausdehnung des Massifs, nämlich von 
S.W. nach N.O. — In der Umgebung der Monte Rosa-Gruppe indessen herrscht wieder 
Auflagerung. Die schwachen Reste von kalkführenden Gesteinen, welche von Zermatt und 
Matterjoch aus das grosse Gneissgewölbe gegen O. eine Zeitlang begleiten, sind diesem 
bis zu ihrer Auskeilung regelmässig aufgelagert. Ihr Streichen von W. nach O. und ihr 
Fall nach S. u. N ist auch durch dieses bestimmt. 

b. Pontis Kalk. Unter diesem Namen bezeichnen wir eine Reihe von verschie- 
denen reineren Kalksteinmassen bald wenig, bald mehr dolomitisch, welche hauptsächlich 
ausserhalb der Glanzschieferzone auftreten und von Gyps und Rauchwacke begleitet an 
den Quarzit gebunden zu sein scheinen In petrographischer Beschaffenheit zeigen sie 
im Allgemeinen keine grosse Verschiedenheit, desto mehr aber ihrer Lagerung nach, in- 
dem der grössere Theil unmittelbar über dem @uarzit, einige kleinere aber auch in 
demselben und sogar unter demselben vorkommen. 

Die obere grössere zusammenhängende Masse erstreckt sich von Turtmann in west- 
licher Richtung durch den unteren Theil des Anniviers- und Eringerthales bis Salin; bildet 
die hohen steil nach der Rhone abfallenden Terrassen von Vex, Nax und Vercorin, und 
erreicht eine Breite von 1—2!s Kilom. Auf dem Wege ins Anniviers treten darin die 
gegen ©. sich ziehenden Pontis-Schluchten auf, und wo die Thalbäche den Riegel durch- 
schnitten, sind ähnliche Felsschluchten entstanden. Das Gestein ist von hellgrauer bis 
dunkelgrauer Farbe, feinkörnig, dick geschichtet, gewöhnlich in "rs bis 3 Fuss starken 
Bänken, bisweilen massig oder auch stark zerklüftet. Kalkspathadern durchziehen das- 
selbe oft in allen Richtungen, und auf den Schichtungsflächen zeigt sich häufig ein heller 
oder grünlich grauer matt schimmernder talkiger Ueberzug. 

Eine ähnliche weit kleinere und etwas dunklere Kalkmasse liegt nördlich unter der 
vorigen am östlichen Eingange ins Anniviersthal. Es ist dieses die ' Kilom. breite steile 
Kalkmauer von Beauregard, welche von Chyppis bis Pfyn sich erstreckt. 


en 


Die in Quarzit auftretenden kleinen dolomitischen Kalklager sind mehr untergeordneter 
Natur und gehen in der nördlichen Quarzitzone an folgenden Punkten zu Tage; bei Chan- 
dolin und südlich Fany im Anniviers, oberhalb Brignon im Nendazthale und auf der an- 
dern Thalseite in der kleinen Felswand der Tracuets. In der südlichen Quarzitzone sind 
dieselben heller, oft ganz weiss, sehr feinkörnig, dünn geschichtet und stärker dolomitisch, 
aber nirgends von grosser Ausdehnung. Indessen bemerkt man bei Evolene mehrere 
solcher Kalklager im Quarzit, ferner am Meidenhorn im Turtmannthale, sowie auch in den 
bei Zermatt ausgehenden Quarzitlagern am Fuss des Hohlichts und auf dem Hornergrate. 

Als deutlich unter den Quarzit gelagert zeigt sich nur das Vorkommen von Vendes. 
Es ist ein grauer, dünngeschichteter, dolomitischer, feinkörniger Kalk und Kalkschiefer 
und erstreckt sich als schwaches Lager von Lannaz, westlich Evolene, oberhalb den Mayens 
»des Vendes« um den Gebirgsrücken herum ins Heremencethal und an der andern Seite 
gegen Tion fort. Auf der Nendazthalseite aber scheint es sich wie auch der Quarzit 
auszukeilen. 

Vielleicht dürften auch hierher zu rechnen sein die mehr vereinzelten dolomitischen 
Kalklager, welche die lange Linie von Gypsvorkommen von Courmayeur bis nahe 
Siders begleiten, sowie diejenigen, welche dem Anthrazitschiefer von Aprot bis Col de 
la Serena eingelagert sind. 

ec. Dolomit. Weiss, graulich weiss. selten grau oder bläulich grau; feinkörnig, bis- 
weilen auch etwas drusig oder von Rautenspathadern durchzogen und fast stets kleine, 
weisse Glimmerschüppchen enthaltend; theils dünn und diek geschichtet. theils auch massig 
und auf dem Ausgehenden häufig in lose Körner, kleine Rhomboeder, zerfallend. 

Der weisse körnige Dolomit, »zuckerartiger Dolomit« von H. Studer genannt, er- 
scheint hauptsächlich an der unteren Grenze der Glanzschieferzone des Oberwallis, und 
zwar besonders an deren Südrande. Schon gleich im Eingange des Visperthales zeigen 
sich auf beiden Thalseiten in der Nähe der grossen Serpentinmasse weisse dichte 
und leinkörnige stark zerklüftete dolomitische Kalke. Sie setzen als schwacher Streifen 
gegen O. über die Aren- und Maischalp, sowie auch südlich von Gebüden ins Nan- 
zerthal fort und tauchen nach einiger Unterbrechung im Nesselthal wieder auf. Oestlich 
Schallberg aber. von Eisten an, erstrecken sich dieselben als wahre körnige Dolomitlager 
ununterbrochen fort über den Pass südlich Tunnetschhorn, nach dem Jalfis- und Binnen- 
thal, und in diesem hinauf bis ans Hohsandhorn. Auf der Ostseite dieses Lebirges, im 
oberen Formazza, stehen dieselben nochmals bei Morast und am Fischsee gegen den 
S. Giacomo-Pass hin an. — Am Nordrande tritt ein ganz ähnliches weisses Dolomitlager 


ie 


auf, bei Ausserbinn, im Aeginenthal und im Val Bedretto. Als kleinere unbedeutende 
Mittelzone könnte man auch das Dolomitlager bezeichnen, welches östlich Binn, ferner 
im Feldbache, und dann südlich dem Gries auf Bettelmatten zu Tage streicht. An den 
meisten dieser Punkte, auf dem Tunetsch-Passe, in Morast, am Fischsee, auf Bettelmatten, 
bei Ausserbinn. am Nufenen-Pass und gegenüber Ossasco, steht der Dolomit in enger 
Verbindung oder selbst in Wechsellagerung mit Rauchwacke und Gyps. ; 

Als accessorisch enthält der südliche Dolomitzug, zwischen Imfeld und Messern-Alp, 
Streifen von eingesprengten Schwefelkieskrystallen, und mit diesen oder in kleinen Drusen 
nach Kenngott'): Binnit, Skleroklas, Jordanit, Pyrit, Dolomit, Realgar, Dufrenoysit, Quarz, 
Hyalophan, Baryt, Zinkblende, Rutil, Turmalin, Kalkspath und Glimmer. Ausserdem kom- 
men in dem Lager von Feldbach und Wissigen-Alp, sowie auch in dem ob Schallberg, 
Braun- und Magneteisenstein-Lagerstätten vor. 

Spuren von reinem Dolomit in Verbindung mit dolomitischem Kalk bemerkt man auch 
in der Nähe der gegen W. und S.W. zu Tage gehenden Gypslager; in etwas grösserer Aus- 
dehnung aber besonders auf der Ost- und Südseite der Centralmasse der Dent blanche. 
Der Dolomit ist hier indessen selten so weiss und körnig wie im Binnenthal, sondern vor- 
herrschend grau und 'bläulich grau: verwittert hellgrau mit sandiger, rauher Oberfläche; 
ist fast dicht und nur wenig körnig, zeigt muschelichen Bruch, enthält ebenfalls feine 
Glimmerblättehen und ist oft von hellen mittelkörnigen Rautenspathadern durchzogen. 
So zeigt sich das Gestein auf dem Hohlicht bei Zermatt, am Zmuttgletscher, auf Cimes 
blanches, Bee d’Ica, und auch auf dem Nordflügel des Monte Rosa vom Schwarzenberg- 
gletscher bis Bognanco: fast überall von Rauchwacke, am Schwarzenberggletscher auch 
von Gyps begleitet und überlagert durch die grauen, kalkführenden Schiefer der Glanz- 
schieferzone. 

d. Gyps. Weiss, grau, gelblich-braun, dicht. meistens aber feinkörnig. Enthält ge- 
wöhnlich helle Glimmerschüppehen, und stellenweis auch eingesprengte Schwefelkiespunkte, 
welche verwitternd die gelblich bräunliche Farbe des Gypses hervorbringen. Gypsspath- 
krystalle sind selten, kommen jedoch auf Maret, westlich oberhalb Grimenz vor und ent- 
halten vollständig eingeschlossene deutliche Quarzkrystalle, und nach Kenngott?) auch 
Kalkspath und Cölestin. Einschlüsse von grauen Dolomitbrocken sind sehr häufig, und 
in dem Gypslager von Chatraz, östlich Conthey gegenüber, kommen sogar fussgrosse 
Stücke vor, welche vielfach zerklüftet und in den Klüften entweder kleine Gypskrystalle 


!) Kenngott, die Minerale der Schweiz ete.. 1866. — ?) Id. p. 336. 


= 


enthalten, oder auch mit dichtem Gyps angefüllt sind. In manchen Gypslagern findet 
man selbst grössere Bänke und Theile von Dolomit, und in einer solchen gelblich-grauen, 
dichten gypshaltigen Dolomitbank, südlich Basse Nendaz, sind eine Menge Albitkrystalle 
in kleinen rhombischen Tafeln mit deutlicher Zwillingsstreifung ausgeschieden. Der Gyps 
erscheint theils massig, theils und vorwaltend deutlich geschichtet ; die Lagen, von !/s Zoll 
bis Fuss Dicke, sind häufig getrennt durch talkig anzufühlende Schieferablösungen oder 
auch durch dünne bunte Schielerlagen. Die einzelnen Gypsmassen bilden entweder un- 
regelmässige Nester, oder meistens regelmässige Lager, welche stundenweit sich verfol- 
gen lassen; ihr Ausgehendes ist in der Regel durch eine stetig fortlaufende Schlottenreihe 
(Erdfälle) markirt, welche nicht nur auf ebenen Terrassen, sondern auch an stärker ge- 
neigten Gehängen, ja sogar auf dem Scheitelpunkte von schwach abgerundeten Gebirgs- 
kämmen sich vorfindet. 

Trotz der Unterbrechung '), welche die meisten Gypslager zeigen, lassen sich doch 
mehrere parallel laufende Züge vom oberen Aostathal an bis ins Val Bedretto unter- 
scheiden; allerdings nicht immer in ein und demselben Gebirgsgliede. 

An dem Rande der Jura- und Liaszone taucht ein nordwestlicher Gypszug östlich 
Courmayeur auf, erscheint nach langer Unterbrechung wieder bei Branche und Issert 
im Ferretthal, dann westlich und oberhalb Volleges im Pas de Lens, südöstlich Saxon, 
bei Chatraz (Conthey gegenüber) und von hier mit wenig Unterbrechung über Dröne, 
Ayent, Lens bis unterhalb Montana. 

Etwas südlich von dieser letzteren Partie geht ein anderer kleinerer Gypszug im 
Bereiche der Glanzschiefer zu Tage, welcher nördlich Tourbillon und von St. Leonhard 
bis Vaas anstehend ist. Gegen O. durch das Rhonethal lange unterbrochen, treffen wir 
bei Gamsen und an der Massabrücke wohl wieder auf denselben Gypszug, von hier über 
Bister, Ausserbinn, Nufenen bis nach Bedretto sich erstreckend. Südlich Brieg aber, von 
der Saltine bis Tunetschgraben tritt wieder ein kleinerer Parallelzug auf. 

Bei Grengiols hingegen scheint sich ein mehr nördlicheres Vorkommen abzuzweigen; 
dieses tritt anfangs in fünf nahe neben einander liegenden Lagern in die metamorphischen 
Schiefer hinein, verschwindet darin westlich Aernen und streicht erst auf Längisgrat und 
Furka wieder zu Tage. 

Nach S. W. zurück, stossen wir ganz ausserhalb der Glanzschieferzone zunächst auf 


!) Diese Unterbrechung dürfte häufig nur scheinbar sein und daher rühren, weil sich das Lager der 
Beobachtung entzog, theils durch Ueberlagerung, theils durch Vegetationsdecke, theils auch durch sonstige 


Schuttmassen. 
9 


SE 


ein anderes durch seine verwickelten Lagerungsverhältnisse merkwürdiges Gypsvorkom- 
men. Es ist dieses die Einlagerung in die südöstliche Anthracitbildung. Das erste Auftreten 
desselben bemerkt man nördlich der Combe des Bossets, dann nach Unterbrechung wie- 
der westlich von Liddes und auf der Ostseite von Sixblane oberhalb Bruzon. Von Vil- 
lette, Chable gegenüber, erstreckt sich indessen dieser Zug kaum unterbrochen über 
Col d’Etablon bis an die Rhone östlich Aproz, auf eine Länge von 4 Schweizer Stunden. 

Bevor dieser Zug unter die Rhone-Alluvionen tritt, erscheint bei Beusson im Nendaz- 
thale auf der hangenden Anthracitgrenze ein neues südlicheres Vorkommen, welches 
jener bis Salin, bis an das erste Auftauchen der grossen Pontis-Kalkmasse folgt. Von 
hier zieht sich dasselbe auf deren Hangenden gegen OÖ. über Nat, Vercorin bis Turt- 
mann fort. Aber auch in der Pontis-Kalkmasse selbst, sowie auch unter der nördlich 
vorliegenden Kalkwand von Chyppis bis Phyn kommt ein Gypslager vor. Nach Aus- 
keilung des Pontiskalk bei Turtmann, streicht der Gypszug an der nördlichen Quareit- 
grenze fort bis östlich Birchen, und erscheint dann auf der andern Thalseite auf dem 
mittleren abgezweigten Glanzschieferstreifen nördlich Vispertermen und südlich vom Gebü- 
den. Hierauf wirft sich derselbe wieder auf die Südgrenze der Hauptschieferzone und 
geht auf dieser im Grund unter Schallberg, sowie südlich vom Tunetchhorn und auf der 
Alp von Formazza zu Tage. 

Auf dem höheren Gebirge gegen S. ist die Verbreitung des Gypses äusserst beschränkt. 
Mit etwas grösserer aber auch nur localer Ausdehnung erscheint derselbe zunächst im 
Hintergrunde des Reschythals auf dem breiten Rücken zwischen Eringen und Anniviers. 
Von da senkt er sich südlich unter den Sasseneire und gegen O. bemerkt man ihn noch- 
mals auf dem Col nördlich Corne de Sorebois. Gegen W. aber legt sich derselbe an 
das Kalklager von Vendes und ist anstehend südlich Marche im Hö&remencethal und auf 
Combire gegen das Nendazthal. — Weiter nach W. hin ist derselbe nicht mehr bekannt; 
ebensowenig auf der Südseite des Hochgebirges in den Aostathälern; dahingegen erscheint 
derselbe noch einmal auf dem Nordflügel des Monte-Rosa-Gneisses am Schwarzenberg- 
gletscher oberhalb Mattmarksee. 

e. Rauchwacke. Grau, gelblich und bräunlich, im frischen Bruche dicht oder 
feinkörnig, meistens mit unregelmässigen Zellen, in denen eine weichere pulverförmige 
Masse vorzukommen pflegt. Das festere Gefüge scheint vorherrschend aus kohlensaurem 
Kalke, der erdige weichere Theil aber aus Dolomit zu bestehen. Durch Herauswitterung, 
entsteht die poröse, löcherige und zerfressene Oberfläche, welche dieses Gestein besonders 
kennzeichnet. Enthält sehr häufig Einschlüsse von Quarz- und krystallinischen Schiefer- 


En 


brocken, und wird dann bremenartig. Das Gestein zeigt selten Spuren von Schichtung, 
ist markig, schwer verwitterbar und ragt oft als kleine spitze Säulen oder Thürmchen 
aus dem leichter zerstörbaren Nebengestein hervor. 

Die Rauchwacke ist fast immer in geringer Ausdehnung an die erwähnten Gypslager 
gebunden und scheint vorherrschend an deren Begrenzung sich zu halten. Nur selten 
bemerkt man Gypslager, welche gar keine Spur von Rauchwacke zeigen. Wo letztere 
aber allein auftritt, wie z. B. auf dem Gornergrat, südlich und nördlich Fang im Anniviers, 
auf dem Pas de Lona, bei Saxon, auf dem Col de la Serena und besonders auf Fully- 
Alp, scheint dieselbe gleichsam den Gyps zu vertreten. Bei Saxon, auf der Grenze 
von metamorphischen Schiefern auftretend, ist dieselbe jodhaltig und liefert, nach H. 
Brauns, den Jodgehalt der dortigen Mineralquelle. 

f. Bunte Schiefer. Treten stellenweis mit dem Gyps und der Rauchwacke auf. 
Sie sind von thonschieferartiger, auch wohl von mergeliger Beschaffenheit, hellgelblich, 
bläulichgrau, schwärzlichgrau, violett, grünlich und röthlich; feinblätterig, mürbe, talkig 
anzufühlen und gehen bisweilen in einen etwas quarzitischen Schiefer über. Oft umhüllen 
sie auch Dolomitknoten oder Wechsellagern mit dünnen Gypslagen. Sie bilden gewöhn- 
lich das Hangende oder Liegende der Gypslager oder stehen auch als Schiefermittel 
zwischen denselben an. Am verbreitetsten zeigen sie sich in der Umgebung des nörd- 
lichen Gypszuges von der Morges bis Montana, besonders aber bei Dröne an der Sionne. 
An der Massabrücke bilden sie zwischen den beiden Gypslagern ein hellbläulich- 
graues Schiefermittel von etwa 30 Meter Mächtigkeit. Auf Fully-Alp liegen sie unter 
den gelblich-bräunlichen Rauchwackelagern. In den übrigen Gyps- und Rauch- 
wackezügen sind sie äusserst selten und nur hie und da zeigen sich schwache 
Spuren davon. 

g. Quarzit. Von weisser und grauer, seltener von grünlich-grauer Farbe; besteht 
aus einer etwas glasigen fein- und mittelkörnigen Quarzmasse, in der oft zahlreiche wasser- 
helle Quarzkörner gleichsam ausgeschieden sind; stellenweise zeigen sich auch spärlich 
blassröthliche Quarzkörner. Helle oder grünlich-graue Talkblättchen auf den Schichtungs- 
oder Schieferungsflächen sind sehr häufig, und wo dieselben sich zu Flasern oder dünnen 
Lagen vereinigen, entstehen Talkquarzit oder auch dickschieferige quarzige Talkschiefer. 
An manchen Punkten ist auch der Talk durch Glimmer vertreten. Ausscheidungen von kleinen 
hellen Feldspathknöpfchen oder auch in etwas grösseren Krystallen bemerkt man häufig 
und ist dann das Gestein oft einem Talk- oder Glimmergneisse sehr ähnlich. Im Grossen 


und Ganzenaber gleicht dasselbe stetseinem umgewandelten Sandsteine. 


— wo 


Der Quarzit ist theils deutlich geschichtet in dünne Lagen oder auch in dickere 
Bänke, theils massig; im ersteren Falle also mehr «Quarzitschiefer», im letzteren «Quarz- 
fels». Eine scharfe Trennung auf lange Erstreckung zwischen beiden ist selten zu beobach- 
ten; in der Regel jedoch erscheint die schieferige Varietät mehr in den unteren, der 
Quarzfels mehr in den oberen Lagen. Wo das Gestein fest und wenig zerklüftet, bildet 
es steile Mauern und breite thurmartige Felspartien; vorwaltend aber ist es stark zer- 
klüftet, und dann sind helle ungeheure Schutt- und Blockhalden am Fusse seiner Fels- 
wände eine ganz gewöhnliche Erscheinung. Oft auch ist dasselbe so stark aufgelockert, 
dass der Zusammenhalt der einzelnen Körner aufhört und die ganze Masse in Grus und 
Sand zerfällt. 

Wie die vorhergehenden Gesteinsablagerungen , so lässt sich auch der Quarzit in 
mehreren kleineren oder grösseren gleichlaufenden Zonen verfolgen. Die nördliche 
geht mit geringer Ausdehnung bei Bramois am linken Rhoneufer zu Tage, liegt über 
dem Anthracit und unter dem Pontis-Kalk, und erstreckt sich gegen O. am Fusse des 
Gebirges entlang bis südlich Gröne; Spuren derselben zeigen sich noch hei Chyppis. 
Gegen W. keilt sie sich schon früher aus als der Pontis-Kalk. Auf dem rechten Ufer tritt 
dieselbe nur in der Felswand der Valeria und östlich St. Leonhard auf. Weiter gegen S. W. 
kommen nur noch schwache Spuren in Verbindung mit Gyps und Jdolomitischem Kalkstein 
als Einlagerung in dem Anthracitterrain vor; in etwas stärkerer Entwickelung, auf dem 
Col de Fen£tre westlich vom Grossen St. Bernhard und auf dem Col de la Serena. 

Grössere Mächtigkeit und Verbreitung zeigt die zweite Zone. Sie liegt über der 
grossen Pontiskalk-Masse, und dehnt sich von Zeneggen in westlicher Richtung mit ge- 
ringer Unterbrechung bis Chable im Bagnethal aus. Ihre grösste Breite (3 Kilom.) er- 
reicht dieselbe in der Gebirgsmasse des Illlhorn. 

Südlich, dem Illhorn gegenüber, erhebt sich die dritte Zone, zunächst als flache breite 
Decke auf den beiden Kämmen östlich und westlich Anniviers;sie senkt sich alsdann mit 
ihrer Aullagerung von Gyps, Rauchwacke, Dolomit- und Glanzschiefer südlich unter das 
Centralgebirge, um sich gegen W. auf dem Grat zwischen Heremence und Nendaz, und 
gegen OÖ. schon auf dem Frilihorn auszukeilen. 

Seitwärts zeigen sich nur unbedeutende Lager, bei Zermatt am Fuss des Hohlichts 
und auf dem Gornergrat. Auf der Aostathalseite südlich längs der Centralmasse ist der 
Quarzit selbst, jedoch auf Cimes blanches und westlich oberhalb Val Tournanche in 
schwachen Lagen unter dem dolomitischen Kalke vertreten. 


Das Lagerungsverhältniss dieser sämmtlichen Ablagerungen zu einander, sowie ihre 


69° — 


Stellung nach oben und nach unten, wird in Folge der gewaltigen Ueberstürzungen und 
Einklemmungen in viel ältere Bildungen nirgends genügend klar. Den besten und einzig 
zuverlässigen Horizont dürften wohl die Gypsvorkommen abgeben; allein auch diese 
nehmen keine bestimmte, stets gleichbleibende Stellung ein. In der östlichen Zone, von 


Brieg aufwärts, scheinen dieselben nebst den begleitenden Dolomiten allerdings — abge- 
sehen von den vereinzelten Aufbrüchen im Innern des Gebirges — die beidseitigen 


unteren Ränder der Glanzschieferablagerung bezeichnen zu wollen. Demnach wäre dann 
dieses ganze Gebilde als eine grosse muldenförmige Falte in den auf beiden Seiten lie- 
genden Gneissmassen zu betrachten. 

Schwieriger und verwickelter indessen werden die Verhältnisse in dem mittleren und 
südwestlichen Theile. Als eigentliches Grundgebirge erscheint hier das Anthracitterrain. 
Mitten.in demselben, wahrscheinlich in scharf faltenförmiger Einlagerung, liegen Gyps und 
Rauchwacke mit schwachen dolomitischen Kalk- und Quarzitlagern. An dem Nordsaume 
desselben, östlich von St. Leonhard, folgen zunächst Kalk, dann Gyps und darauf eine 
dünne Quarzitlage. Südlich, bei Gröne und Bramois, wird die Anthracitzone hingegen 
unmittelbar durch Quarzit überlagert; in dem westlichen Fortstreichen aber kommen 
zuerst wieder Gyps mit etwas Rauchwacke und Dolomit, und darüber der obere Quarzit- 
flügel von Brignon. Die grosse Pontiskalkmasse ihrerseits aber lagert bei Bramois unmit- 
telbar auf dem ersterwähnten Quarzit, nach der Höhe hin bedeckt durch Gyps oder 
Rauchwacke und wieder Quarzit; letzterer endlich durch metamorphische Schiefer. Auf 
der Höhe indessen legt sich der Quarzit regelmässig auf die metamorphischen Schiefer, 
überlagert von Gyps, Rauchwacke und Glanzschiefer. Hiernach müsste in der nördlichen, 
unteren Partie der Quarzit mit der Einlagerung von Gyps, Rauchwacke und Pontiskalk 
überstürzt und stark muldenförmig zwischen Anthracit- und metamorphischem Schiefer- 
terrain eingeklemmt sein. 

Auf Fully-Alp zeigen sich endlich noch folgende Verhältnisse. An der obern Kante 
der steilen granitischen Gneisswand erscheint auf dem Gneisse eine schwache quarzitische 
Gesteinslage (Arkose), darauf bunte Schiefer, Rauchwacke und dolomitische Kalksteine, 
bedeckt nach der Höhe hin durch Anthracitgesteine. Auf der Nordseite des Anthraeit- 
schiefer-Rückens aber stellt sich regelmässigere Lagerung ein. Die quarzitische Lage 
ruht unmittelbar auf dem Anthracitschiefer, dann kommen bunte Schiefer, und über diesen 
Rauchwacke, wechsellagernd mehreremale mit schwachen, weisse Feldspathadern enthal- 
tenden, dolomitischen Kalklagern, und dann schliesslich die übergreifenden Liassschichten. 

Man scheint daher annehmen zu dürfen, dass Gyps und Rauchwacke zwei verschie- 


dene Horizonte in unsern Triasablagerungen darstellen, einen oberen mit bunten Schiefern 
und dolomitischen Kalklagern, einen unteren mit Quarzit und Pontiskalk. Ersterer scheint 
der weitgreifendere und vielleicht durchgreifende zu sein. 

Eine Einreihung in das eine oder andere Normalgebilde der Trias versuchen zu 
wollen, würde vorläufig wohl ein ganz vergebliches Bemühen sein. 


3. Anthracitformation. 


Sie ist der Sitz der Anthracitlagerstätten und zerfällt in eine nördliche und südliche Zone. 

Die erstere zeigt sich nur mit ihrem östlichen Ausgehenden an der nordwestlichen 
Eeke unserer Karte: auf der Fully-Alp; die andere aber kann man in einem langen 
regelmässigen, 1 bis 2 Kilom. breiten Streifen längs der schon erwähnten Triaszone von 
la Salle und Morgex im Aostathal an bis nach Chyppis, am Eingange des Val d’Anniviers, 
verfolgen. Weiter gegen OÖ. sind Spuren derselben nur noch östlich von Turtmann auf 
unbedeutende Erstreckung sichtbar. 

Die vorherrschenden Gesteine bestehen in einem häufigen Wechsel von graulich- 
schwarzen Thonschiefern und dunklen Quarzschiefern. Ausserdem kommen in der nörd- 
lichen Zone häufig Conglomeratbänke vor, welche in der südlichen indessen zu fehlen 
scheinen. Die grau-schwarzen Schiefer enthalten fast stets kleine Glimmerschüppchen, 
sind theils feinblätterig, theils dickschiefrig, auch verworren verwachsen und in griffel- 
förmige Absonderungen zerfallend. Wo dieselben geradschiefrig und wenig zerklüftet 
erscheinen, da werden sie, wie z. B. bei Vernayaz, Dorenaz, Aproz u. s. w., sehr vortheil- 
haft auf Dachschiefer ausgebeutet. Die quarzigen Gesteine sind selten hellgrau, son- 
dern vorwaltend dunkelgrau, bestehen aus dünnen feinkörnigen Quarzlagen, getrennt 
durch schwarze Schiefer- oder graue talkige und glimmerige Ablösungen, und sind 
entweder dick- und ebenschiefrig oder gewöhnlich auch flaserig. Wie bei den Quarzi- 
ten, sind auch hier in den derberen Quarzlagen graue oder wasserhelle glasige Quarz- 
körner eine häufige Erscheinung. Die thon- und dachschieferartigen Gesteine scheinen aus 
Schieferthon, die quarzigen aus Sandstein und Sandsteinschiefer hervorgegangen zu sein. — 
Die Anthracitlager selbst treten gewöhnlich in dem Schiefer auf, In der nördlichen Zone 
sind deren 2, in der südlichen aber 3—4 bekannt. Sie setzen jedoch selten auf lange Er- 
streckung fort, sind vielfach ganz verdrückt und nur hie und da zu etwas grösseren 
nester- oder sackförmigen abbauwürdigen Massen zusammengeschoben. 

Pflanzenreste sind in dem ganzen Bereiche der südlichen Zone bisher noch nicht 
aufgefunden; hingegen sind in der nördlichen Zone zwei Fundorte, bei Erbignon oberhalb 


a 


Collonges und am Col de Balme, schon seit längerer Zeit bekannt geworden. Die hier 
vorkommenden Pflanzenabdrücke gehören unstreitig der älteren Kohlenformation an !). 

Die merkwürdigen Lagerungsverhältnisse der Anthracitbildung haben wir theilweise 
schon bei der Triasgruppe erwähnt. Die nördliche Zone zeigt sich in der Rhonethal- 
sohle, zwischen Dorenaz und Collonges, steil aufgerichtet zwischen den krystallinischen Ge- 
steinen der östlichen Ausläufer der Montblanc- und Aiguillesrouges-Masse. Oben auf der 
Fully-Alp breitet sich dieselbe flacher aus und wird gegen O. durch die steile Kalk- 
schiefermauer der Grandes Fenetres überlagert. Setzte dieselbe nun unter dieser Auf- 
lagerung weiter gegen O. fort, so wäre es wahrscheinlich, dass sie in dem tief einge- 
schnittenen Rhonethale wieder zu Tage treten müsste. Hier treffen wir allerdings, jedoch 
erst in der Gegend von Sitten, auf die südliche Anthracitzone und mit dieser auch 
— mit Ausnahme der Conglomerate — auf ganz ähnliche Gesteinsarten und Anthracitlager. 
In ihrer ganzen südwestlichen Fortsetzung aber erscheint diese südliche Anthracitbildung 
der Triasgruppe aufgelagert, ja enthält sogar fast genau in ihrer Mitte die früher schon 
erwähnten Gypseinlagerungen und wird am Südrande vom Bagne- bis ins Aostathal un- 
mittelbar durch die metamorphischen Schiefer wiederum überlagert. 

Es können daher wohl nur zwei Deutungen zur Erklärung der anormalen Lagerung 
dieser Südzone möglich sein: entweder liegen hier grossartige Ueberschiebungen und 
mehrfache scharf faltenförmige Umbiegungen zu Grunde, oder dieser ganze Anthraeit- 
streifen bildet nur ein neues Glied in den Triasablagerungen. Wahrscheinlicher ist jedoch 
wohl der erstere Fall. Vollständigere Klarheit kann aber wohl nur erst dann erreicht 
werden, wenn die Fortsetzung gegen S. W. mit den als ältere Kohlenbildung erkannten 
Anthracitgesteinen der Tarentaise und Maurienne in unmittelbaren Anschluss gebracht 
sein wird. 


IV. Metamorphische Schiefer °). 


Je nach ihrer Gesteinsbeschaffenheit, ihrer Lagerung und ihrer localen Verbreitung 
können dieselben in eine jüngere und in eine ältere Bildung getheilt werden. 


1) Studer, Geologie der Schweiz, Bd. I. S. 364. 

») Ein grosser Theil dieser Schiefer figurirt in den Alpen unter sehr verschiedener Benennung. In 
Wirklichkeit sind es metamorphisirte, d. h. aus sedimentären in mehr oder weniger krystallinische 
Schiefer umgebildete Gesteine. Metamorphisch sind zwar in gewissem Grade alle Sedimentär-Formationen 
der Alpen. Die z. B. von uns als Lias bezeichneten und Belemniten enthaltenden Schiefer sind stellenweise 
sehr verändert; die Schiefer, Sandsteine und Kalke der Trias desgleichen, und die zur älteren Kohlenbildung 
gerechneten Anthraeitschiefer, mit Anthracitlagerstätten nicht weniger. Trotzdem haben wir diese noch 


a - N — 


A. Jüngere metamorphische Schieferbildung. 


Hierher gehört die grosse Schiefergruppe, welche genau an dasselbe Gebiet geknüpft 
ist, in welchem die Glanzschieferzone auftritt. Mit dieser in vielfacher Wechsellagerung 
stehend oder sie auch theilweise verdrängend, umgibt sie, wie jene, die Central- 
masse der Dent blanche und zum Theil auch das Gneissgebiet des Monte-Rosa. 
Ihre grösste Verbreitung zeigt sie zwischen diesen beiden und auf deren Südseite, 
ganz besonders in den Thälern von Gressoney, Challant, Tournanche und St. Barthelemy. 
Aber auch auf der Nordseite gehen grosse langgestreckte Massen und lagerartige Strei- 
fen von Allomont bis Bognanco und Antrona zu Tage. 

Chloritschiefer, Talkschiefer und Hornblendeschiefer, bald getrennt, bald auf die ma- 
nigfachste Art mit einander verflochten, bilden die hervorragendsten Gesteinsarten, und 
als ganz characteristisch für diese Gruppe zeigen sich zahlreiche Serpentineinlagerungen. 
Ja, man könnte sagen: der Serpentin habe in diesen Schiefern,wenn auchnicht 
ganz und gar seinen ausschliesslichen, doch seinen verbreitetsten Sitz. 

Chloritschiefer ist am verbreitetsten. Grünlich, grünlich-grau bis dunkelgrün, 
diekschiefrig, selten geradschiefrig, und noch seltener dicht, verworren, verwachsen oder 
schuppig. Quarz in einzelnen Körnern ist selten sichtbar, häufiger jedoch in dünnen 
Lagen oder unregelmässigen Knollen und Wülsten parallel der Schieferung. Am gewöhn- 
lichsten aber enthält der Chloritschiefer kleine, helle, perlmutterglänzende oder grünlich- 
graue Feldspathknötchen, oft so dicht gedrängt, dass das Gestein gekörnt erscheint. Auch 
Epidotlagen kommen häufig vor, und in den etwas schuppigen Schieferschichten sind 
kleine Magneteisenerzkrystalle ein fast nie fehlender Begleiter. Glimmer zeigt sich selten, 
dahingegen ist Talk sehr oft eingemengt, und bei Zunahme desselben geht das Gestein 
in Talkschiefer oder auch wohl in reinere Talkmassen über. 

Talkschiefer tritt nur beschränkt, meist am Nordrande der Centralmasse auf, 
ist von hell-grauer und grünlich-grauer Farbe, enthält oft dünne, weisse,  feinkörnige 
Quarz- und Feldspathlagen und geht gegen das Centralmassif hin in Talkgneiss über. 
Die reineren etwas schieferigen Talkmassen, auch Topfsteine, kommen untergeordnet in 
kleinen Nestern oder in unregelmässigen Lagern vor, und werden als Stubenofensteine 


als Sedimentärschichten erkennbaren Gebilde unter ihrem muthmasslichen Formationsnamen auf- 
geführt, und zählen daher zu den eigentlichen metamorphischen Schiefern zunächst alle diejenigen Bildun- 
gen, welche ihren sedimentären Character vollständiger eingebüsst haben, wie z. B, die chloritischen und 
talkigen Schiefer, die Hornblendeschiefer, Glimmerschiefer u. s. w. 


re 


ausgebeutet, so z. B. auf der Alp l’Allee und am Moiry-Gletscher im Anniviers, bei 
Evolena und südlich Hauderes im Eringerthal, im oberen Gressoney u. s. w. 

Hornblendeschiefer und Hornblendegesteine. Näthst dem Chloritschiefer 
sind Hornblendeschiefer am meisten entwickelt. Besonders viel verbreitet erscheinen sie 
in Verbindung mit Serpentin auf der südlichen, westlichen und auch nördlichen Begrenzung 
der Monte-Rosa-Gneissgruppe, ferner auf der Ostseite der beiden Ausläufer dieser Gruppe 
im Bognanco - und Antronathale, und ausserdem in der unmittelbaren Umgebung der 
Serpentinlager des Val Tournanche. Wahrscheinlich dürfte auch das grosse Hornblende- 
lager nördlich dem Simplon vom Staldhorn bis zum Bortelhorn hierher zu zählen sein. 

Die hornblendigen Gesteine zeigen sich in drei Varietäten: als Strahlsteinschiefer, als 
gewöhnlicher Hornblendeschiefer und als Hornblendefels. Sie sind jedoch selten auf 
grosse Erstreckung scharf von einander getrennt. In der vielverbreiteten lichtgrünen bis 
dunkelgrünen Strahlsteinschiefer erscheint die Hornblende in zarten Fasern und in nadel- 
förmigen etwas stängelichen Absonderungen; in dem gewöhnlichen Hornblendeschiefer 
mehr blätterig und von dunkelgrüner bis schwarzer Farbe, und in dem dunklen 
körnigern Hornblendefels dicht und krystallinisch verwachsen. Feldspath, in kleinen un- 
deutlichen Knötchen und Punkten, meistens in weissen feinkörnigen Streifen und Flecken, 
ist sehr oft eingemengt. Besonders häufig zeigen die strahlsteinartigen Schiefer diese 
fleckenförmige Feldspathausscheidungen. In dem schwärzlichen Hornblendeschiefer hin- 
gegen treten oft schwache Epidotlagen auf, und ganz besonders schwarze und röthliche 
Granaten, theils in kleinen undeutlichen Körnern, theils auch in grossen deutlichen 
Krystallen. Auf der Begrenzung der Hornblendegesteine und der Chloritschiefer sind 
beide Gesteine gewöhnlich verworren verwachsen und enthalten ausserdem bisweilen, 
südlich Zermatt und im Val Tournanche, viele kleine helle Glimmerblättchen. 

Ein schwacher Kalkgehalt und selbst Streifen von Kalk oder Kalkspath sind stellen- 
weise, sowohl im Chloritschiefer als auch im Hornblendeschiefer, zu beobachten. 

Höchst merkwürdig sind die Erzlagerstätten, welche in diesen chloritischen, talkig 
chloritischen und hornblendigen Schiefern aufsetzen. Sie bestehen ausschliesslich nur 
aus Kupferkies und Schwefelkieslagern. Es sind Lagergänge oder vielmehr Gesteinslager, 
aus dem einen oder andern der erwähnten Schiefern, vorherrschend aus dem Chlorit- 
schiefer bestehend, welche Kupferkies und Schwefelkies theils fein und grob eingesprengt, 
theils aber auch in derberen Lagen enthalten. So z.B. bei Ollomont, Alagna, Zinal (Anniviers) 
Bognanco und Antrona; und auf der Südseite der Dora Baltea in den Gruben von St. Marcel 


und Champ de Praz. Auf St. Marcel bilden Granatschiefer die erzführende Schieferzone. 
10 


Einlagerungen von Serpentin sind ausserordentlich häufig, Wo immer nur die 
erwähnten Schiefer in etwas grösserer Ausdehnung erscheinen, haben sie auch mehr oder 
weniger Serpentin zum Gefolge. Bald in kleinen Nestern, bald in fast regelmässigen Lagern, 
meistens jedoch in unförmlichen breiten Massen. Obwohl nie in unmittelbarem Zusammen- 
hange stehend, lässt sich doch eine gewisse Richtung in ihrem Auftreten nicht verkennen. 
Sie ist gewöhnlich mit der Streichrichtung der metamorphischen Schiefer übereinstimmend. 

In der Umgebung der Centralmasse der Dent blanche geht Serpentin sowohl auf der 
Nord- als Südseite zu Tage. Auf der Nordseite hauptsächlich zwischen Anniviers- und 
Eringerthale, und ferner zwischen dem Bagnesthalhintergrunde und Ollomont; auf der 
Südseite, im Val Tournanche und St. Barthelemythal. Die grössten Massen jedoch liegen 
in der halbkreisföormigen Umhüllung der westlichen Monte-Rosa-Gneissgruppe, von der 
Bocchetta d’Alagna an bis nach Saas. Auch weiter östlich im Bognanco- und Antrona- 
thale kommt noch Serpentin vor. Ein anderes weit nördlicheres, nicht minder merk- 
würdiges Vorkommen erscheint ganz ausserhalb der südlichen Schieferregion , allein im- 
mer noch unter ähnlichen Verhältnissen. Es ist dieses der mächtige Serpentinkeil, wel- 
cher südlich Visp, als äusserster Ausläufer einer neuen weniger bedeutenden krystallini- 
schen Schieferzone, aus dem Glanzschiefer hervorbricht und dieses Gebilde gleichsam 
auseinander geworfen hat. Der Serpentin scheint indessen so innig an das Kalkschiefer- 
terrain gebunden zu sein, dass er die losgetrennten Bänder in kleinen Lagern noch weit 
gegen O. bis zu ihrem vollständigen Verschwinden begleitet. So sehen wir ihn südlich 
vom Gebüden, auf dem Kamme zwischen Nanzerthal und Simplon, neben dem Simplon- 
hospiz, wahrscheinlich auch im Bortelhorn und auf dem Cervendone, und dann ganz be- 
sonders auf dem Gaisspfade in dem grossen fach muldenförmigen Lager auf der hohen 
Gneisskette zwischen Devero und Binnen. 

In petrographischer Beziehung sind keine grossen wesentlichen Abweichungen zu 
beobachten. Das Gestein ist fast überall im frischen Bruche, graulich-grün und dunkel- 
grün, seltener lichtgrün und schwarz, dicht, splitterig, bisweilen auch etwas schuppig 
und flachmuschlig, an den Kanten grünlich durchscheinend und gelblich-grau bis bräun- 
lich-roth verwitternd. Asbestadern, von hellgrüner und grasgrüner Farbe, faserig und 
stängelich der Querrichtung nach, durchsetzen das Gestein sehr häufig. Stellenweise 
sind auch Sebillerspath und Diallag ausgeschieden. Ein fast nie fehlender accessorischer 
Gemengtheil aber ist eingesprengtes Magneteisenerz; theils in einzelnen Körnern. theils in 
grösseren Flecken und Tupfen, seltener in regelmässigern grössern Adern. 


Der Serpentin tritt entweder massig oder schiefrig auf. Der massige, der vorherr- 
5 > ° 


Beat. = 


schende, ist ausserordentlich stark zerklüftet, die Kluftflächen fettglänzend und talkig 
anzufühlen, zerfällt bald in groben eckigen Schutt, bald aber auch in grosse Blöcke. 
Daher die häufigen ungeheuren Blockhalden, welche am Fusse seiner steilen Felswände 
sich angehäuft oder das Ausgehende bedecken. Auf dem Gaisspfade, am Col du Zate 
im Eringerthale und an mehreren andern Punkten. glaubt man, wie beim Granit, wahre 
Felsenmeere vor sich zu sehen. Im Eringerthal nennt man sie selbst «Höllensteinhaufen » 
(Siapec de l’Ingfer) !). 

Die schieferige Serpentinvarietät ist als selbständige Masse nicht sehr verbreitet 
und wo dieselbe auch in fast ähnlicher Art vorkommt, wie z. B. auf dem Riffel, nördlich 
St. Jacques, im Val delle Pisse, bei Alagna, da sind doch stets Uebergänge in massigen 
Serpentin, wenn auch oft nur von geringer Mächtigkeit, zu beobachten. In vielen Fällen 
scheint derselbe die Ausläufer oder die Begrenzung mancher massiger Lager zu bilden. 
Oft auch, wie am Strahlhorn und Rimpfischhorn, ist derselbe mit Chloritschiefer, Talk- 
schiefer, Strahlsteinschiefer, Hornblendeschiefer, Eklogit und massigem Serpentin auf die 
vielfältigste Weise verwachsen und enthält dann häufig Magneteisenerzkrystalle in grossen 
Octaedern. In diesen Gesteinen kommen auch, besonders in der gegen den Findelen- 
Gletscher steil abfallenden Felsmauer der Rimpfischwängi, des Strahlknubels und des 
Strahlhorns, die vielen schönen Mineralien vor, wie Vesuvian, Granat, Pennin, Klino- 
chlor, Strahlstein, Amianth, Diopsid, Prehnit, Zirkon, Titanit, Perowzkit, Hämatit, 
Magneteisenerz u. Ss. w. 

Auch das Gabbrovorkommen auf der Südseite des Allalinhorns findet sich in der 
Fortsetzung dieser Gesteine als untergeordnete Einlagerung. Es tritt hier als Euphotid 
auf, besteht aus weissem und grauem dichten oder schwachfeinkörnigem Saussurit und 
aus gras-grünem etwas perlmutterglänzenden Smaragdit, und enthält ausserdem hellen 
und graulich-weissen Talk, theils in feinen Schüppchen, theils auch in kleinen Tupfen. 

Topfstein-Nester finden sich häufig im Serpentin; sie erreichen eine anscehnliche Mäch- 
tigkeit, besonders in dem Serpentinvorkommen südlich Visp. Dasselbe wird hier ebenfalls 
auf Stubensteinöfen verarbeitet, und in der verworren verwachsenen Talkmasse finden sich 
zahlreiche Schillerspathausscheidungen. Auch auf der gegenüberliegenden Thalseite, bei 
Spiess, werden ähnliche Steine gewonnen; Serpentin scheint hier indessen zu fehlen. 

Betrachtet man nun im Grossen und Ganzen das Auftreten aller dieser verschieden 
und doch so nahestehenden Steinarten, ihr Ineinandergreifen und ihre gegenseitige Ver- 


n 


1) Fröbel, Reise. S. 122. 


ie 


flechtung, und besonders ihre Lagerung und häufige Wechselfolge mit noch deutlich 
erkennbar kalkigen Sedimentärgesteinen, so wird man von selbst zur Schlussfolgerung 
geführt, dass sie grösstentheils wohl nur das Umwandlungsproduct dieser letzteren sein 
können. Schon diese tragen das Gepräge der Metamorphose. Die sandigen Kalkschiefer 
sind krystallinisch geworden, sind stellenweise in Kalkglimmerschiefer und in Talkkalk- 
schiefer oder Granatschiefer, und die reineren Kalke und Dolomite nicht selten in Cyppol- 
line übergegangen. Zwischen ihnen legen sich, oft ohne die geringste Schichtenstörung, 
feldspathführende Chloritschiefer, werden stellenweise mächtiger, gehen häufig in Horn- 
blendeschiefer und Serpentinschiefer, und dieser wieder in massigen Serpentin über. 
Bisweilen folgt auch unter oder über dem kalkhaltigen Gesteine unmittelbar Serpentin, 
oder ist nur durch eine chloritische oder hornblendige Schieferlage davon getrennt. 
Man kann daher wohl für diese Localität unstreitig den Satz aufstellen: Ohne kalk- 
haltiges Gestein, kein Granat, keine Hornblende und selbst kein Serpentin! 

In Bezug auf ihre Entstehung können daher auch nur zwei Fälle denkbar sein. 
Entweder sind Serpentin und die ihn begleitenden Schiefer aus den ehemals vorhandenen, 
wahrscheinlich kalkhaltigen, Gesteinen hervorgegangen, oder der Serpentin ist eruptiv, — 
und dann könnte die metamorphische Schieferhülle einfach Folge der Contactwirkung sein. 

Hierfür sprechen aber nirgends thatsächliche Merkmale, und desshalb will es uns 
scheinen, als wenn die unbegreiflich geheimnissvolle chemische Werkstatt der Natur sich 
mit den am Platze vorfindlichen Stoffen begnügt, sie aber in einer Weise zurechtgelegt 
habe, dass die neue Form wohl plutonische Eigenschaften habe annehmen können, ohne 
in Wirklichkeit eruptiv zu sein. 


B. Aeltere metamorphische Schieferbildung. 


Wir rechnen hierher drei ganz verschiedene Schiefergebiete, verschieden sowohl in 
petrographischer Beziehung, als auch in der Lagerung und im östlichen Auftreten. Sie 
können daher auch ganz ungleichen Zeiträumen angehören. 


1. Schiefergebiet der südlichen Wallisthäler. 


Es ist dieses das bedeutendste von allen. In einer bis zwei Schweizerstunden breiten 
curvenförmigen Zone erstreckt sich dasselbe von SW. nach NO., vom oberen Aosta- 
thal bis zum Turtmannthal , schwenkt hier bei mehr als doppelter Breite südlich "ins 
Visperthal hinein und kehrt gleich darauf in die gewöhnliche Ausdehnung zurück, um auf dem 


EA = 


nahen Simplon auf dessen Nord- und Südseite sich auszukeilen. In ihm liegt der 
mittlere Theil der tief eingeschnittenen Querthäler von Etroubles, Entremont, Bagnes, 
Eringen, Anniviers, Turtmann, St. Niklaus und Saas; und zwischen diesen die hochauf- 
gethürmten zackigen, nackten und zum Theil vergletscherten Gebirgskämme, welche im 
Monte-Velan eine Höhe von 3765", im Pt. Combin 3722”, im Monte Fort 3330”, im Mont- 
noble 2675”, im Orsivaz 2628”, im Schwarzhorn 2722", im Zehntenhorn 3207", in den 
Mischabel 4554” und in den Fletschhörnern 4025” erreichen. Nur in dem mittleren Theile 
des Bogens, zwischen Eringen- und Turtmannthal in der schwachen Einsenkung, sind 
jüngere Bildungen kuppenförmig aufgelagert. 

Die petrographische Zusammensetzung dieser gewaltigen Gruppe ‚ist von der vor- 
hergehenden bedeutend verschieden. Deutlich erkennbare Sedimentärgesteine fehlen in 
derselben, ebenso Serpentin, und von Hornblendeschiefern sind nur schwache unbedeu- 
tende Lager vorhanden. Dagegen hat dieselbe mit jener noch gemein: chloritische 
und talkige Schiefer; ausserdem die häufigen Uebergänge und Vermengung der Gesteins- 
arten und besonders das Schwankende in der krystallinischen Ausbildung. Die neu aul- 
tretende vorherrschende Gesteinsart aber ist der Glimmerschiefer. 

An dem Nordrande der Zone kömmt in der Regel nur ein schwach ausgebildeter, 
hell- oder grünlich-grauer talkiger und glimmeriger Schiefer vor, einem stark veränderten 
Thonschiefer oft ähnlicher als einem krystallinischen Schiefer. Gegen die Mitte und be- 
sonders in der Süd- und Ostpartie werden die Gesteine weit krystallinischer und 
gehen in deutlichen Glimmerschiefer über. Derselbe ist hellgrau, grünlich-grau, dunkel- 
grau, bisweilen röthlich-braun verwitternd und zeigt alle möglichen Texturarten; ist dünn- 
schiefrig, diekschiefrig, flaserig, verworren verwachsen, gefältelt, knotenförmig und besonders 
lagenförmig. Der Glimmer, vorherrschend von heller, grünlich-grauer, selten bräunlicher 
Farbe, erscheint wenig schuppenförmig. sondern in zusammenhängenden fest verwachsenen 
Membranen, theils die Quarzkörner oder die kleinen knotenförmigen Auscheidungen von 
Quarz und perlmutterglänzendem Feldspath umhüllend, theils (und gewöhnlich) aber mit 
hellen oder dunklen dünnen und ungleich dicken Quarzlagen abwechselnd. Neben dem 
Glimmer zeigt sich bisweilen auch etwas Talk, wie jener mit, der Schieferfläche ver- 
wachsen; er bildet die Uebergänge in Talkglimmerschiefer. Diese Glimmerschiefer- 
varietät ist oft sehr verbreitet. 

Ausser den Quarztheilen, welche mit dem Glimmer die Glimmerschiefer zusammen- 
setzen, finden sich auch noch grössore Quarzeinlagerungen, in Streifen, Wülsten, Trüm- 
mern und selbst in Bänken. In diesen kommen oft grosse silberweisse, scharf begrenzte 


= a = 


Glimmerblätter oder selbst auch dickere tafelartige Glimmerpartiesn vereinzelt vor; bis- 
weilen auch schwarzer Turmalin, in kleinen Nadeln oder auch in grossen säulenförmigen 
Krystallen (nördlich Ayer). Als accessorisch tritt ferner auch Andalusıt in dem Glimmer- 
schiefer auf der Nordseite des Grossen St. Bernhard auf }). 

Chloritschiefer kömmt nicht nur in einzelnen kleineren und grösseren Zwischen- 
lagern im Glimmer- und Talkglımmerschiefer vor, sondern ist auch besonders am Süd- 
rande, zwischen dem Her&mence- und Bagnesthal, als grössere selbständige Masse ent- 
wickelt. Das Gestein ist hier demjenigen der oberen Schieferbildung sehr ähnlich, viel- 
leicht noch etwas krystallinischer, enthält kleine Feldspathknötchen und steht bei Bonat- 
chene im Bagnesthal mit etwas grünem Hornblendeschiefer in Verbindung. Auf der west- 
lich gegenüberliegenden Thalseite tritt sogar e'n Topfsteinlager in diesen Gesteinen auf. 
Dasselbe enthält, wie im Visperthale, viel Schillerspathausscheidungen und wird auch 
hier stark auf Stubenöfensteine verarbeitet. Es ist das einzige, welches im Bereiche der 
unteren Schiefergruppe zum Vorschein kommt. 

Hornblendeschiefer, grünlich oder dunkelgrün, bisweilen mit Chlorit dicht verwachsen, 
findet sich noch an vielen andern Punkten: so z B. westlich vom Grossen $t. Bernhard, bei 
Arvier, östlich Ayer, östlich dem Augsthordpasse, südlich Stalden u. s. w., allein stets 
in so geringer Ausdehnung, meistens nur als kleine Zwischenlager in dem talkig-glim- 
merigen oder chloritischen Schiefer, dass sie als höchst untergeordnete Einlagerungen 
betrachtet werden können. 

Von mehr Bedeutung sind die Uebergänge der Glimmer- und Talkglimmerschiefer 
in höher entwickelte krystallinische Steinarten — in Gneiss. Schon in dem südwestlichen 
Theile zeigen sich hie und da Spuren von Gneissentwickelung; in dem mittleren Theile, 
besonders vom Eringerthale bis zum Turtmannthale, scheinen sie durch die knotenförmi- 
gen Glimmerschiefer angedeutet; allein in grösserer Verbreitung und als wahre Gneisse, 
meistens Talkgneisse, treffen wir sie erst auf der Seite nach St. Niklaus im Steinthal- 
horn und bei Jungen; hier noch in Wechsellagerung mit Glimmerschiefer. Am mächtig- 
sten und zusammenhängendsten jedoch streichen sie in den beidseitigen schroffen 
Felswänden des Thalgrundes von St. Niklaus bis Randa zu Tage. Gegen O. hin scheint 
diese Gneissmasse wenig entwickelt, dürfte jedoch wohl bei Schweiben durchs Saasthal 
nach dem Rothhorn fortsetzen und um die Kette des Fletschhorns herum mit dem Gneiss- 
riegel des oberen Laquinthals in unmittelbarem Zusammenhange stehen. 


») Studer, Geol. d. Schweiz. B. I. S. 205. 


de) 


Es ist ein grünlich grauer, meist flaseriger Talkglimmergneiss; enthält grosse weisse 
oder bläulich-graue Feldspathkrystalle, entweder lang gestreckt oder knoten- und nieren- 
förmig, und wasserhellen Quarz, theils einzeln ausgeschieden, theils mit dichteren Feld- 
spathpartien verwachsen. Trotz der grösseren Ausdehnung dieser Gneissmasse lässt 
sich dieselbe doch kaum von der sie umgebenden und stellenweise mit ihr wechsel- 
lagernden Glimmerschiefergruppe trennen, und scheint doch nur eine locale höhere 
krystallinische Entwickelung dieser letzteren zu sein. 

Die Erzlagerstätten, welche in dieser älteren Schiefergruppe vorkommen, sind weit 
manchfaltiger und verbreiteter als in der jüngeren. Besonders reich zeigt sich in dieser 
Beziehung das Gebirge von Anniviers. Es lassen sich anführen: 

Silberhaltige Bleiglanzlagergänge, südlich Chippis und nördlich Luc im 
Anniviers, östlich Prajean im Eringerthal. auf Alp Siviez im Nendazthal, am Col de Verbier 
und bei Brusson im Bagnesthal und ferner westlich vom Mont Fallet. 

Silberreiche Fahlerzlageruggänge, nördlich und südlich Luc im Anniviers. 

Kupferkies- und silberarme wismuthhaltige Fahlerzlagergänge, bei 
Bourrimont, Biolee und Beceolio im Anniviers. 

Kupferkiesgänge, auf Schoneck östlich Ayer und auf Maret westlich Grimenz 
im Anniviers. 

Nickel- und Cobalterzgänge, östlich und südlich Ayer im Anniviers- und auf 
dem Kaltenberge im Turtmannthale; ausserdem Arsenikkieslagergänge mit Weiss- 
nickelkies und gediegenem Wismuth, nördlich Luc und bei Painsec im Anniviers. 

Die Lagerung dieser Schiefergruppe ist bei dem regelmässigeren Fortstreichen der- 
selben und bei vollständig noch zusammenhängender Masse weniger verwickelt wie in 
der früher erwähnten jüngern Zone. 

Der südwestliche Theil streicht vom Aostathal bis zum Eringerthale noch in der 
Richtung des Montblanc-Massifs, von da an aber schmiegt sich dieselbe in zweiter Linie 
um den nordöstlichen Ausläufer der Centralmasse der Dent blanche herum bis nahe Zer- 
matt, und folgt dann bis zu ihrer Auskeilung zum Theil der durch die Monte-Rosa- 
.Gruppe angegebenen Richtung, An dem ganzen NW.-Rande, von La Salle bis zum 
Simplon ‚herrscht unregelmässige Auflagerung auf die jüngeren vorliegenden Schichten 
mit O. und S. Fallen. Gleiches aber regelrechteres Einfallen ist auch auf der hangenden 
SO.-Grenze zu beobachten, mit Ausnahme kurzer Strecken in der Bagnes- und Saas- 
thalsohle, wo nördliches Einschiessen stattfindet. Auf der äussersten Ostseite aber legt 
sich die ganze auslaufende, oder richtiger sich aushebende Masse ohne scharfe Grenze 


= 


auf das neu auftauchende Gneissgebilde des Monte Leone, in der Höhe des Simplon- 
Passes gegen N., in der Mitte bei Simpeln gegen W., und in Zwischenbergen gegen S. 
einschiessend. Das ganze Vorkommen scheint hiernach ein langer sattelförmiger, nach 
W. und N. überstürzter Rücken zu sein, welcher selbst an zwei Punkten, in der östlichen 
Thalwand von Bagnes und in derjenigen von Saas, Anlage zu deutlicher Fächerstructur zeigt. 

Ueber das muthmassliche Alter dieser Schiefer lässt sich nichts mit Sicherheit be- 
stimmen. Das Auftreten der Anthraeitformation an ihrer nordwestlichen Grenze, die 
verschiedenen Erzlagerstätten, besonders die Bleierzlagergänge, ferner auch das Andalusit- 
vorkommen, und endlich der ganze Habitus des Gebirges selbst scheinen indessen 
auf ältere Sediment-Gebilde, vielleicht auf Silurformation hinzudeuten. An ihrer Um- 
wandlung aus thonschieferartigen, vielleicht hie und da etwas kalkhaltigen Gesteinen ist 
wohl kaum zu zweifeln. Dabei dürfte aber der Grad der krystallinischen Umbildung ein 
sehr verschiedenartiger gewesen sein; am schwächsten an dem NW.-Rande, stärker 
schon nach der Mitte hin und am beträchtlichsten in dem östlichen Theile, besonders 
in der Richtung, in welcher das nordöstliche Fortstreichen der Centralmasse der Dent 


blanche zu suchen wäre. 


2. Schiefergebiet vonTDevero. 


Dieses tiefere höchst eigenthümliche, zwischen zwei ganz verschiedenen Gneiss- 
massen zu Tage gehende Vorkommen tritt in nordöstlicher Richtung von der vorigen 
Gruppe auf, steht aber nicht damit in unmittelbarer Verbindung, sondern ist unterhalb 
Algaby in der Gondo-Schlucht durch die schwache südliche Fortsetzung des Monte 
Leone-Gneisses davon getrennt. 

Es zerfällt in einen nördlichen und südlichen Flügel. Der nördliche, der bedeu- 
tendste, erscheint zunächst in der Thalgabelung des Antigoriothals in seinem tiefsten 
Ausgehenden etwas gewölbartig ausgebreitet, zieht sich dann über Croveo in der Devero- 
thalsohle hinauf bis in den gewaltigen Riegel der Devero-Alp und lässt sich von hier 
in grösserer Ausdehnung sowohl gegen O. als gegen W. verfolgen. Gegen O. umhüllt er 
die ganze langgestreckte lagerartige Gneissmasse von Lebendun- und Tosafall, sowie 
die weiter östlich aufsteigende breiteGneissgruppe von Peccia, während er gegen W. durch 
das Bondolerthal über den Cistella, Diveglia und Alpien in die obere Gondoschlucht 
fortsetzt. Hier geht der Nordflügel in den Südflügel über, schrumpft indessen ausser- 
ordentlich zusammen und ist nur mittels seiner Marmorlager über Figenen durch das 
untere Zwischenbergenthal und unter der nördlichen Felswand des Pizzo Pioltone entlang 


ar 


über Crevola in den Höhenkamm östlich Antigorio verfolgbar. Dort gewinnen die Schichten 
nochmals etwas grössere Ausdehnung, keilen sich aber bald darauf am Wandfluhhorn 
und bei Bosco vollständig aus. Eine andere kleinere vereinzelte Schiefermasse kommt 
noch in dem westlich vom Antigoriothal gelegenen Cherascathal oberhalb Varzo zum 
Vorschein, genau unter ähnlichen Verhältnissen wie diejenige von Crodo, jedoch ohne 
sichtlichen Zusammenhang mit der Nordmasse. 

Sehr merkwürdig sind die flachen kesselartigen Thal- und Alpböden, welche in diesem 
Gebirge, besonders aber in dem Nordtheile auf Alpien, Diveglia, Devero und zum Theil 
auch auf Robiei vorkommen. Sie sind gegen N. durch steile Gneissmauern überragt, 
gleichsam eingefasst, gegen S. aber durch festere zähere Gesteinsriegel abgesperrt, über 
welche die Wildbäche in schmalen Rinnen oder in tosenden Wasserfällen hinabstürzen. 

Ihr Entstehen lässt sich nur erklären durch die allmälige leichtere Zersetzung der 
oberen mürberen Schieferschichten und deren kalkigen Zwischenlagen, wodurch die be- 
deckende massigere, zerklüftete Gneissmasse unterhöhlt und zu Einstürzen veranlasst 
wurde. Auf ähnliche Art mag auch das vorspringende mehr zusammenhaltende Schiefer- 
gebiet von Crodo und Cherasca blossgelegt worden sein. «Es bleibt, sagt H. Studer bei 
dieser Gelegenheit sehr treffend, wie fast überall in den Alpen, wo man nach der Ent- 
stehung der leergewordenen Räume fragt, nur die Erosion als Erklärungsgrund übrig.» ') 

Die vorherrschenden Gesteine sind: Glimmerschiefer und Kalkglimmerschiefer mit 
untergeordneten Marmor- und Dolomitlagern, sowie vereinzelte Hornblendestreifen. 

Der Glimmerschiefer findet sich besonders ausgezeichnet entwickelt in dem unteren 
Vorkommen von Crodo und Cherasca, in dem Südflügel und zum Theil auch in den 
Schichten des Nordrandes. Es ist überall dasselbe entschiedene Glimmerschiefergestein, 
bestehend aus hellgrauen, glänzenden Glimmerflasern und aus weissen körnigen Quarz- 
lagen. Neben dem vorherrschend hellen oft silberweissen Glimmer, ist auch bräunlicher 
und schwärzlicher eingemengt. Als accessorisch zeigen sich Quarz in Nieren und in 
unregelmässigen Trümmern parallel der Schieferung, und ausserdem Granat. Die Granaten 
sind besonders in den oberen Schichten, in der Nähe der Kalkeinlagerungen, häufig und 
bilden stellenweise wahre Granatglimmerschiefer. Sie sind schwärzlich und bräunlich-roth, 
Ya bis 1 Zoll dick und ragen oft wie Hufnägelköpfe aus der verwitterten Schieferfläche hervor. 

In dem nördlichen Gebirge von Diveglia bis ins Bedretto- und Pecciathal ist der 
krummflaserige, dickschieferige Glimmerschiefer weniger verbreitet, und scheint dort 


1) Studer, Geol. d. Schw. B. I. S. 226. 
11 


BL et 


durch eine minder hoch krystallinische Varietät vertreten zu sein. Es ist dieses ein 
äusserst verworren verwachsenes, bisweilen etwas Hornblende und undeutlich entwickelte 
Granatpartien enthaltendes, dunkles Glimmerschiefergestein; knorpelig, stark gebogen 
und vielfach geknickt. Charakteristisch für dasselbe sind zahlreiche unregelmässige Adern, 
Trümmer und Knauer von weissem glasigem Quarz, nicht selten gemengt mit bräunlich 
verwittertem Kalkspath. Manchmal kommen auch ohne Quarz kleine grobkörnige graue 
Kalktrümmer vor. Oder anstatt der Quarz- und Kalkspathknauer zeigen sich auch wohl 
Drusen, bekleidet mit Quarz- und Kalkspathkrystallen und hexagonalen hellen Glimmer- 
blättern. Eine andere eigenthümliche Einlagerung in diese knorpeligen Schiefergesteine 
bilden hellgraue, feinkörnig quarzige Gesteinslagen, welche besonders in dem Schiefer- 
streifen von Pommat im Eingange des Lebendunthals, im Tamier- und Antabbiathal und 
auch östlich vom Castello anstehen Sie sind innig gemengt mit kaum sichtbaren krystal- 
linischen Kalktheilchen und enthalten eingestreut kleine helle, selten schwärzliche Glim- 
merblättchen. Durch Herauswilterung des Kalks bekömmt das Gestein eine poröse, zer- 
fressene Aussenfläche. Neben diesen Gesteinen sind grau-bräunlich verwitternde, bröck- 
liche, kalkhaltige Glimmerschiefer und auch wahre Kalkglimmerschiefer am verbreitetsten ; 
in den einen sind die Kalktheile kaum sichtbar, in den anderen aber noch in dünnen 
körnigen mit Quarz gemengten Lagen erkenntlich. 

Einlagerungen von derberen krystallinischen Kalk- und Dolomitmassen zeigen sich in 
grosser Längenausdehnung , und lassen sich oft selbst da noch verfolgen, wo, wie im 
Südflügel, der begleitende Schiefer stellenweise verschwunden oder doch äusserst zu- 
sammengeschrumpft ist. Sie scheinen sich vorzugsweise an der Begrenzung der Schiefer- 
schichten zu halten, theils in mehreren parallel laufenden, fast regelmässigen Lagern, theils 
vereinzelt oder auch in kleinen Nestern zusammengedrängt. Ihre Mächtigkeit ist sehr 
schwankend, bald nur wenige Meter dick, bald auch zu 50 bis 100 M. anschwellend. 
Sie bestehen aus körnigem Kalk oder aus körnigem Dolomit. 

Der körnige Kalk und der Marmor sind vorherrschend: selten ganz rein, sondern 
meistens wohl etwas dolomitisch und stellenweis auch in Dolomit übergehend. Das’ Ge- 
stein ist weiss, grau und bläulich-grau ; grobkörnig und häufig blätterig. Glimmerblätt- 
chen, hell, seltener bräunlich und schwärzlich, sind in den massigeren Bänken weniger, 
desto mehr auf den Ablösungsllächen, besonders in den schieferigen Varietäten ausge- 
schieden. Der Dolomit, weiss oder graulich-weiss, ist viel feinkörniger als der Marmor, 
und zerfällt, wie im Binnenthale, leicht in lose Körner. Er enthält ebenfalls häufig 


weisse und hellbräunliche Glimmerblättchen und ausserdem bisweilen graulich-weissen 


Tremolit in zarten Fasern oder strahlig auseinanderlaufenden Büscheln. Im Verhältniss 
zum körnigen Kalk tritt der Dolomit viel untergeordneter auf und ist als etwas selbst- 
ständigere Masse nur an folgenden Punkten bekannt: oberhalk Malioggio östlich Crodo 
gegenüber, oberhalb Salechio nach dem Businsee hin, bei Campo im Bavonathal und 
dann ganz vorzüglich in dem Grenzsaume von Diveglia über Devero bis zum Lebendunsee. 
Die körnigen Kalklager hingegen sind nicht nur in dem Südflügel, wo sie bei Crevola 
auf Marmor ausgebeutet werden, sondern auch in dem unteren Zuge des nördlichen 
Flügels vorherrschend. In diesem letzteren bilden sie das weit verfolgbare Band von 
der Gondoschlucht über Alpien, Pta. del Teggiolo, Cistella, Goglio und Agaro; ferner die 
nesterförmigen Lager vom Tamier- und Antabbiathal, vom Castello nach Peccia hin, und 
von Robiei-Alp bis nach Campo la Torba; ausserdem auch die Lager westlich von Crodo 
und nördlich von Baceno und Premia. 

Hornblendeschiefer, als Strahlsteinvarietät, grünlich bis dunkelgrün, gewöhnlich dun- 
kelbraune Glimmerblättchen und Spuren von Kalktrümmern enthaltend, tritt in etwas 
grösserer Verbreitung nur auf dem Gebirge östlich von Antigorio, am Passo della Scatta 
und auf der Furka von Bosao auf, an beiden Punkten als Einlagerung zwischen Glimmer- 
schiefer und körnigem Kalk- oder Kalkglimmerschiefer. Ausserdem kommen. kleinere 
dem Glimmerschiefer untergeordnete Hornblendelager noch häufig vor; so z.B. bei Crodo, 
in der Gondoschlucht, im Zwischenbergenthal und auch östlich von der Robiei-Alp. 

An Erzlagerstätten ist dieses Schiefergebiet arm, und bleibt nur der goldhaltige 
Schwefelkies ganz im Glimmerschiefer westlich Crodo an der Alfenza zu erwähnen. 

Auf diese höchst merkwürdigen Lagerungsverhältnisse werden wir zum Theil noch beim 
Gneisse zurückkommen. Nur soviel, dass das Ganze in dem Durchschnitte von Antigorio 
und Deverothal die Antigorio-Gneissmasse zu umhüllen scheint, und mit dieser als ein 
gewaltiger seitlich nach N. verschobener Sattel zu betrachten sein dürfte. In der unteren 
Schiefermasse von Crolo glaubt man zuerst allerdings ein flaches Gewölbe zu sehen; 
unterhalb Crodo nemlich fallen die Schichten 30—40° S. und bei Croveo ganz flach 
nördlich. Geht man indessen von. hier an der östlichen Thalwand nach Goglio hinauf, 
so bemerkt man, dass die oberen granatführenden Glimmerschieferbänke bis «al Passo» 
stets in der Thalsohle flach unter dem Gneisse fortsetzen. Dann, durch Schutt verdeckt, 
tritt, einige hundert Schritt nördlich, das Glimmerschieferausgehende wieder zu Tage, 
richtet sich sogar etwas auf, fällt schwach südöstlich und bleibt sichtbar bis nahe Goglio. 
Hier ist leider Alles wieder durch Schutt bedeckt und es wird dadurch unmöglich, den 
thatsächlichen Zusammenhang der Crodo-Glimmerschiefer mit denen von Devero-Alp und 


= N 


ihre Umdrehung zu beobachten. Dass ein solcher Zusammenhang aber bestehe, daran 
ist wohl kaum zu zweifeln, zumal auch westlich von Goglio, im Eingange der Bondoler- 
schlucht, zwei helle Marmorlager, durch granathaltige Glimmerschiefer getrennt, mit süd- 
lichem Einfallen unter dem Antigorio-Gnesise zu Tage gehen. Höher hinauf aber, sowohl 
gegen Agaro als gegen den Cistella, bilden ähnliche Marmorlagen mit. 20— 30° Nordfallen 
die unmittelbare Bedeckung des Gneisses; auf dem hohen Gebirge selbst, auf dem Cistella, 
liegen sie horizontal, und am Südrande bei Crevola fallen sie steil südlich. Die andern 
beiden Thalrinnen von Cherasca und Formazza sind nicht tief genug eingeschnitten, um 
bessere Aufschlüsse geben zu können; in dem letzteren bemerkt man indessen, dass bei 
Pommat, wie bei Goglio, die Schieferschichten den Gneiss südlich unterteufen, und dieses 
südliche Einschiessen ist an der ganzen Ostwand hinauf durch das Etmihorn bis auf die 
Antabbiaseite sichtbar. An der anderen östlichen Bavonathalseite aber, von Campo bis 
auf den Castello, herrscht wieder regelrechte Auflagerung mit Nordfallen. 

In Bezug auf die Altersbestimmung dieser Massen, liegen hier noch weniger muth- 
massliche Anhaltspunkte vor, als für das Schiefergebiet der südlichen Wallisthäler. 
Wollte man indessen die tiefere Lagerung in Betracht ziehen, dann käme man aller- 
dings zu dem Schlusse, dass sie älter sein müssten als jenes. Und dieses ist auch wohl 
wahrscheinlich. Denn als eigentliches Grundgebirge erscheint der untere, ältere Gneiss 
von Antigorio und als Bedeckung, in der ganzen südwestlichen und nördlichen Umwallung, 
von Bosco bis zum Lebendunsee, der obere Gneiss. Erst vom Nüfelzinpass an bis in 
das Gebirge südlich Airolo grenzt der nördlichste Schieferstreifen an die stark veränder- 
ten Glanzschiefer des oberen Formazza- und Bedrettothals. Eine scharfe Grenze zwischen 
beiden ist, ausser dem Rauchwackenvorkommen von Morast und dem Gyps vom Fischsee, 
nirgends zu finden, weil eben die Gesteinsarten in diesem Striche grosse Ueberein- 
stimmung zeigen. Ja, wollte man hierauf bauen, nun dann könnte man selbst an- 
nehmen, dass die Glanzschiefer von Binnen sich um den östlichen Ausläufer des Gneisses 
der Binnenthalkette, um das Ofenhorn herum, nach Devero und Diveglia zögen, und sich 
auf die wunderbarste Weise in und unter die Gneissgebilde von Antigorio verzweigten — 
eine Annahme, welche vorläufig weit weniger Wahrscheinlichkeit für sich hat als die 
erstere. 

Wie in den beiden vorigen, so sind auch in dieser Gruppe die Wirkungen der 
Metamorphose unläugbar und eine graduelle Umwandlung aus sedimentären Gesteinen, 
aus Thonschiefer, aus Schieferkalk und aus Kalkstein in Glimmerschiefer, Granatglimmer- 
schiefer, Hornblendeschiefer, Kalkglinnmerschiefer und in körnigen Kalk und Dolomit ist 


- 895 — e 


wohl kaum in Zweifel zu ziehen. Dabei dürfte aber auch hier der Grad der krystallini- 
schen Entwicklung je nach der örtlichen Lage ein verschiedener gewesen sein. Denn in 
dem tieferen Niveau von Crodo und Crevola tragen die Gesteine ein weit krystallinischeres 
Gepräge als in den höher gelegenen Linien von Devero, Cistella und Formazza. Nur die 
körnigen Kalk - und Dolomitlagen machen keine Ausnahme; sie zeigen in allen Niveaux 


die gleiche Beschaffenheit. 


3. Glimmerschiefergebiet von Orta. 


Dasselbe liegt bereits am südlichen Alpenrande, und zwar ein Theil nördlich der 
Bucht von Pallanza und dem Mergozzosee, der andere, bedeutendere, zwischen dem Lago 
d’Orta und dem Lago Maggiore, und ein anderer kleinerer Streifen südwestlich vom Ortasee. 

Mit der Entfernung von den Alpen scheint auch der alpinische Charakter, sowohl in 
der äusseren Form wie in der Gesteinsbeschaffenheit, sich verloren zu haben. Das Ge- 
birge, kaum bis zu 1400 M. Höhe ansteigend, ist flacher, abgerundeter geworden und 
das Ausgehende der Schichten ist mit einer starken hellgelblichen lehmartigen Vegeta- 
tionsdecke bedeckt, in die sich tiefe Gräben und Hohlwege eingeschnitten haben. Auch 
das Gestein, der Glimmerschiefer, ist normaler und zeigt in dem ganzen Gebiete keine 
wesentliche Verschiedenheiten. Er ist dickschieferig, flasrig und auch körnig schuppig. 
Der stark glänzende Glimmer ist vorwaltend hellgrau, häufig auch mit bräunlichem und 
schwärzlichem Glimmer gemengt ; der letztere jedoch selten vorherrschend. Der Quarz, 
weiss oder grau, körnig, kömmt meist in dünnen Lagen vor, stellenweise auch in ein- 
zelnen Körnern oder in kleinen linsenförmigen Knoten, welche oft auch etwas Feldspath 
enthalten. Röthliche Granaten zeigen sich häufig in dem hellgrauen flasrigem Glimmer- 
schiefer, so westlich Baveno und im unteren Vinathale. Auch die. charakteristischen 
Quarzeinschlüsse in Form von Trümmern, Knoten und Wülsten fehlen fast nirgends. 

Die wenigen Erzlagerstätten, welche in der mittleren Glimmerschieferpartie, zwischen 
dem Lago Maggiore und Lago d’Orta aufgeschlossen sind, zeigen grosse Verwandtschaft 
mit denen der südlichen Wallisthäler. Es sind Bleiglanz- und Blendelagergänge und 
kupferkiesführende Quarzgänge, die ersteren westlich Brovello und Gignese, die letzteren 
im Eingange der Bavenoschlucht. 

Ganz besonders aber zeichnet sich dieses Schiefergebiet aus als Sitz von krystallini- 
schen Massengesteinen, welche dasselbe deutlich durchbrochen haben; es sind nämlich, 
im Süden: die rothen quarzführenden Porphyre, im Norden: die Granite. 

Die Lagerungsverhältnisse sind aber dessenungeachtet von normalerer Beschaffenheit. 


. — 86 — 


Der südliche Theil vom unteren Agognathal bis zum Lago Maggiore streicht von SW. 
nach NO. mit schwachem Südfallen. Höher hinauf in dem sanft ansteigenden Gebirge 
gegen die Granitkuppe des Motterone, drehen sich die Schichten aber -gegen N. herum, 
werden flacher, richten sich dann wieder auf, und fallen 40—60° O. Dieses Einfallen 
und das Streichen von SSW. nach NNO. ist auch am oberen Ortasee das vorherr- 
schende und fällt nahe mit der Streichrichtung der Motterone-Granitmasse zusammen. 
Schwache Mulden- und Sattelformen sind demnach in diesem Gebirgstheile nicht zu ver- 
kennen, aber sie scheinen nicht bedingt zu sein durch das Auftreten der krystallinischen 
Massengesteine, denn sattelförmige Auflagerung auf diese findet nicht statt. 

Nördlich der Toce-Mündung und Pallanza werden die Verhältnisse noch einfacher. 
Die Glimmerschiefer streichen wiederum von SW. nach NO. mit Einfallen nach S. 

Grössere Granitmassen treten hier nicht mehr zu Tage, wohl aber weiter nordwärts 
gneissartige und dioritische Gesteine, — und auf diesen lagert der Glimmerschieler. 

Die Frage über das Alter dieser Glimmerschiefergruppe lässt sich schwerlich ent- 
scheiden. Am meisten Achnlichkeit hat sie mit derjenigen der südlichen Wallisthäler, 
und liegt es sehr nahe, dass auch sie aus den älteren Sedimentärgesteinen hervorge- 
gangen sein dürfte. Eine Umwandlung durch Contact der Eruptivgesteine scheint indessen 
hier nicht vorzuliegen. Der Glimmerschiefer in der Nähe des Granits ist nicht im ge- 
ringsten verschieden von dem mehrere Stunden süd- oder nordostwärts gelegenen, und 
dieser-wiederum durch Nichts von dem aus unmittelbarer Nähe des Porphyrs. 


V. Gneissbildungen. 


Nachdem wir in den vorigen Gruppen die verbreitetsten selbstständig auftretenden 
metamorphischen Schiefergebilde abgetrennt haben, bleiben uns noch die höher krystal- 
linischen, die feldspathhaltigen Gesteinsmassen zu erwähnen. 

Scharf abgeschnittene Grenzen zwischen beiden sind selten ; !!ein allmäliger 
Uebergang aus den einen in die andern ist fast stehende Regel. So schliessen sich 
die Talkgneisse innig an die jüngeren Talk- und Chloritschiefer, die Glimmergneisse hin- 
gegen an die älteren Glimmerschiefer. Diesem vorgezeichnetem Wege folgend, halten 
wir auch bei den verschiedenen Gneissbildungen dieselbe Reihenfolge ein wie bei den 


Schiefern. 


— 91 — 


A. Talkgneiss. 
1. Centralmasse der Dent blanche. 


Aus Talkgneiss und damit verwandten Steinarten besteht die gewaltige Gebirgs- 
gruppe, welche wir unter dem Namen der Centralmasse der Dent blanche aufführen. }). 
Obgleich schräg den penninischen Alpenkamm durchsetzerd, kann sie doch als der 
Hauptkörper desselben und als eines der grossartigsten Gletscherreviere der Alpen be- 
trachtet werden. Es ist gleichsam ein mächtiger, breiter, etwas elliptischer, mit den 
schönsten pyramidalen Bergformen gekrönter Wall, der sich von SW. nach NO, von 
Gignod nördlich Aosta bis zum Weisshorn erhebt, und in seiner Längsachse bei zehn 
Schweizerstunden misst, während seine grösste Breite nur etwa drei Stunden beträgt. 
Von allen Seiten senken sich gewaltige Gletscher herab, füllen oft stundenweit die oberen 
tief eingeschnittenen Thalschluchten aus und speisen die zahlreichen Seitenbäche. welche 
im N. durch die Thalrinnen von Bagnes, Eringen, Anniviers, Turtmann und Zermatt der 
Rhone, und in S. durch diejenigen von Ollomont, Valpelline, St. Barth@lemy und Tour- 
nanche der Dora Baltea zueilen. Getrennt in seiner Längsrichtung durch die Thalein- 
senkung von Valpelline und durch die nördlich vorliegende Gletscherlinie des Otemma 
erscheint der südwestliche Theil in mehreren hintereinander aufsteigenden zackigen 
Mauern, während der nordöstliche Theil als ein grosser langer Rücken mit scharf vor- 
springenden Querkämmen sich darstellt. Ihren Hauptknotenpunkt bildet die Dent blanche 
mit 4364", und die äusserste Grenzsäule, das alle überragende Weisshorn mit 4512” Höhe. 
Auch alle übrigen Gipfel behaupten beträchtliche, nur wenig verschiedene Höhen, fast 
keiner sinkt unter 3000” hinab. So erreichen z. B. das Rothhorn 4223”, Trifthorn 3737”, 
Besso 3675", Ober Gabelhorn 4073”, Grand Cornier 3969", Pigne de l’Allde 3404", Zata- 
lana 3535”, Matterhorn 4482", Dent d’Herens 4180”, Te&te blanche 3750”, Dent Perrot 3655", 
Mt. Colon 3644", Pigne d’Arolla 3801”, Mt. Blanc de Cheillon 3871”, Otemma 3509”, 
Mt. Gele 3517” u. s. w. Und selbst die bekannten Bergübergänge, wie das Trifjoch mit 
3540", Col Durand 3474”, Col d’Herens 3450”, Col des Bouquetins 3418”und Col de Colon 
(Arolla) mit 3130”, stehen den höchten Pässen des Alpengebietes nur wenig nach. Was 
diese Gebirgsmasse aber noch ferner auszeichnet, das sind die nach seinem Grenzsaume 


') „Centralmassen“, so hat bekanntlich der grosse Schweizergeolog eine Reihe von hoch aufgeworfenen 
Gneiss- und Alpengranitmassen genannt, welche meist fächerförmig gestaltet und von einer Hülle grauer 
und grüner Schiefer umgeben sind. — Studer, Geol. d. Schweiz. B. I. S. 106. 


A 


hin abfallenden steilen, oft lothrechten Wände. Von Ollomont am ganzen Nordrande 
entlang bis zum Weisshorn, von da um das Matterhorn herum bis zum Mt. Faroma, 
überall wo man sich diesem Gebirge nähert, steht man vor plötzlich hoch anstrebenden 
ungeheuren Wänden. Sie erreichen oft Höhen von vielen hundert Metern, ja die westliche 
Wand des Weisshorn misst sogar 1400”, und die der unvergleichlichen Pyramide des 
Matterhorns selbst nahe an 1500 Meter! Bei der fächerlförmigen Stellung der Gneiss- 
straten, und bei ihrem Uebergreifen über das unterliegende mürbere Schiefergestein 
können, wie im Antigoriothal, einzig und allein nur allmählige Abbrechungen und Ein- 
stürze in Folge der Verwitterung des Fusses, die Veranlassung zu diesen eigenthümlichen 
Felswandbildungen gewesen sein. Die Fortschaffung so gewaltiger Blockmassen 
aber war nur mittelst der Gletscher möglich. 

Wie in der erwähnten umgebenden Schieferzone, so stossen wir auch in der Central- 
masse selbst aufGesteine von der verschiedenartigsten Textur und Zusammensetzung. Ueber- 
sänge aus Talk- und Chloritschiefer in Gneiss sind in der ganzen Umgrenzung zu beobach- 
ten, und selbst im Innern der Masse kommen noch Rückfälle in jene zum Vorschein. 
Das erste Auftreten zeigt in der Regel einen nur wenig entwickelten Talkgneiss. Weisse 
feinkörnige, bis Yı Zoll dicke unregelmässige Feldspathlagen wechseln mit grünen und 
grünlich-grauen, kaum liniendicken Talkmembranen, aus denen einzelne Talkschüppchen 
stärker hervorschimmern. Quarz ist nur wenig sichtbar. Gegen das Innere des Gebirges 
aber werden die Feldspathlagen blätterig, perlmutterglänzend, und schliesslich kommen 
auch deutliche Krystallausscheidungen, oft in zollgrossen Zwillingen, vor. Auch der Quarz 
tritt dann deutlicher hervor; graulich-weiss, wasserhell, glasig, in einzelnen Körnern oder 
in kleinen unregelmässigen Streifen. Lagenförmige, krummschieferige und schwach wellige 
Textur ist die vorherrschende, und Absonderungen in dicke Bänke gewöhnlich. Tritt der 
schwache Talkanflug zurück, so verliert sich die schieferige Textur und geht das Gestein 
dann in Talkgranit über. Dieses granitische Vorkommen ist sehr beschränkt, weit häufiger 
aber eine ähnliche hornblendeführende Steinart, welche von Jurine als «Arkesin» be- 
zeichnet worden ist !). Der Arkesin besteht aus einem schieferigen, meist aber granitisch 
verwachsenen, grobkörnigen Gemenge von weissem, hell- bis dunkelgrauem, dichtem, selten 
krystallinisch blätterigem Feldspath und ausgezeichnet glasigem, grünlichweissem oder 
wasserhellem Quarz, und enthält, ausser etwas grünlich-grauem Talk, kleine oder grössere 
dunkelgrüne bis schwarze Hornblendetheile und häufig auch bräunlich-schwärzliche Glimmer- 


!, Studer, Geol. d. Schweiz. B. I. 8. 212. 


et 


blättchen eingestreut. Als accessorisch* zeigen sich oft Spuren von Titanit in kleinen 
säulenartigen bräunlich-gelben diamantglänzenden Krystallen. Verschwindet die Hornblende 
und werden die Glimmerblättchen überwiegend, dann ist das Gestein von wahrem Granit 
wie z. B am Arollagletscher nicht verschieden; und ebenso findet umgekehrt zwischen 
Allomont und Valpelline eine Annäherung an Syanitgranit statt. '). 

Das am Meisten verbreiteste Gestein ist indessen der Talkgneiss: Aus ıhm sind nicht 
nur alle äusseren Wände des Massifs zusammengesetzt, sondern auch der ganze nord- 
östliche Theil von der Dent Blanche bis zum Weisshorn, ferner fast der ganze südliche 
Rücken vom Matterhorn bis zum Mt. Faroma, und ausserdem beträchtliche Massen im 
Innern des Gebirges selbst. 

Der hornblendehaltige Gneiss und Granit (Arkesingneiss und Arkesingranit) hingegen 
scheint nur untergeordnet in dem vorigen aufzutreten, und zeigt sich am Häufigsten in 
dem nördlich der Dent Blanche befindlichen Gebirgstheile, in dem Grat zwischen Mt. Mine 
und Arollagletscher, auf dem Arollapasse, in der Kette nördlich oberhalb Oyace und 
dann auch noch ganz ausgezeichnet im Mt. Redessan oberhalb der Alp Chavanccur im 
Val Tournanche und nördlich vom Mte. Faroma. 

Mit diesen, vorzugsweise mit den hornblendeführenden Gesteinen, scheinen auch noch 
stellenweise Serpentin- und Gabbrolagen in näherer Verbindung zu stehen. Man findet 
beide häufig in den westlichen Mittel- und Seitenmoränen des Ferpeclesgletschers, des 
Arollagletschers und in der südlichen Seitenmoräne des Zmuttgletschers. Diesem letztern 
gegenüber ist auch noch ein schwaches Gabbroausgehendes am Fusse des Gebirges zwi- 
schen Schönbühle und Hochswängi anstehend. Ein grösseres Gabbrovorkommen findet 
man hingegen am Arollagletscher, in dem Grat zwischen diesem und dem Ferpecles- 
gletscher, in dem Mt. Colon und der Pointe d’Otemma, und ferner am südlichen Fusse 
des Matterhorns. Der Serpentin ist dıcht, fast schwarz und der Gabbro grob- und mittel- 
körnig, aus weissem und hellgrauem dichtem Saussurit und grünlich-grauem mattglänzen- 
dem Diallag bestehend. Die genaue Beobachtung aller dieser Gesteine und ihr Zusammen- 
hang ist leider zu sehr erschwert durch die Vergletscherung des Gebirges und durch den 
schwierigen Zugang zu den entblössten Felswänden. Man ist in vielen Fällen eben nur 
auf die Trümmergesteine der Moränen angewiesen. 

Ausser diesen manigfaltigen Gesteinsgliedern treffen wir in dem kleinen Längsthale 
von Valpelline noch eine andere fast etwas fremdartige Einlagerung. Sie besteht aus 
Glimmerschiefer, Gneiss und Hornblendegesteinen mit untergeordneten körnigen Kalk- 


1) Studer, Geol, d. Schweiz. B. I. 8. 281 u. 210, 


12 


Be, 


lagern, nimmt, bei einer mittleren Breite von 3-4 Kilom,, nicht nur die ganze Thal- 
sohle, sondern auch die beiderseitigen unteren Gehänge des Valpelline-Thals ein, und 
setzt über die Dent d’Herens bis ins Stockje am Zmuttgletscher fort. Die Glimmerschiefer 
und feinkörnigen Gneisse enthalten bräunlichen und schwarzen Glimmer, sind verworren 
mit einander verwachsen und zeigen oft fein eingesprengte Schwefelkiespurkte, welche 
verwittert den rothfarbigen Ueberzug erzeugen, womit gewöhnlich die Felswände bedeckt 
sind. Ausserdem kommen röthliche und auch schwarze Granate in ihnen vor. Aus diesen 
Gesteinen ist vorwaltend das linke Gehänge, sowie auch der obere Thalgrund zusammen- 
gesetzt; sie werden überdiess von zahlreichen Eurit- und Granitgängen durchsetzt, welche 
oft mehrere Meter Mächtigkeit besitzen. Auf der rechten Thalseite aber, besonders von 
Oyace bis La Ferrera herrschen massiger und schieferiger Diorit und Hornblendeschiefer 
vor. Schwarze blätterige Hornblende und kleinkörniger heller Feldspath, bald granitisch 
verwachsen, bald reihenförmig abgesondert, bilden die Hauptbestandtheile der dioritischen 
Gesteine. An einigen Stellen werden sie von Eurit- und Granitgängen, und unterhalb 
Bionnaz auch von einem zwei Meter mächtigen Quarzgange mit eingesprengtem Kupfer= 
kies durchsetzt. Es ist dieses die einzige bekannte Erzlagerstätte im ganzen Bereiche 
der Centralmasse. 

Die schwachen meist selbst nur nesterförmigen Kalklager zeigen sich in untergeord- 
neten, äusserst regelmässigen, aber weit ausgedehnten Einlagerungen, sowohl in den Horn- 
blende- als auch in den Glimmerschiefergesteinen. Sie sind nicht scharf davon getrennt, 
sondern innig damit verwachsen oder auch schwach mit ihm wechsellagernd; es ragen als- 
dann die krystallinischen Gesteinstheile rippenförmig aus den leichter verwitterbaren Kalk- 
lagen bervor. Es ist ein wirres Ineinandergreifen von Kalk- und krystallinischen Schiefer- 
schichten. Der Kalk ist hell- und dunkelgrau, oft weiss und marmorartig, vorherrschend 
krystallinisch körnig, diekt und massig geschichtet, und nur selten schieferig. Höchst 
charakteristisch sind zahlreiche Einschlüsse. von runden oder an den Kanten schwach 
abgerundeten, glatten, wie geschmolzenen Körnern, welche aus graulich-weisser, licht- bis 
dunkelgrüner, derber Hornblende bestehen und vorzugsweise in den tieferen Kalklagern 
eingesprengt sind, welche östlich Valpelline, sowie höher hinauf bei Ferrara und La Le- 
chere in der Nähe der Hornblendegesteine auftreten. Eine nicht minder interessante Ei- 
genthümlichkeit bilden die vielen Graphittheilchen, welche überall in diesen Kalkschichten 
ausgeschieden sind. Es sind kleine, oft stark glänzende, schwarze Pünktchen oder Schüpp- 
chen, mit denen das Gestein wie imprägnirt ist, und welche sich nur selten ‚als etwas 


grösserer Anflug auf den Klüften oder Spaltungsflächen vereinigen. 


2) 


Aehnlich wie zwischen dem körnigen Kalk und den krystallinischen Gesteinen, sind 
auch in diesen selbst keine deutlich abgeschnittene Grenzen sichtbar. Glimmer- und 
Gneissartige Schiefer fallen unregelmässig mit den Hornblendegesteinen zusammen, und 
alle diese wiederum mit dem sie umgebenden Talkgneisse. Das Ganze erscheint als eine 
faltenförmige Einlagerung in die auf beiden Seiten steil aufragenden Talkgneissrücken. Es 
ist gleichsam eine kleine Mittelzone, durch welche das Massif in seiner Längsrichtung in 
zwei ungleiche parallel laufende Hälften getheilt ist. Dafür spricht auch die Lagerung. 
Auf der Nordseite, bei La Lechere und Prarayen, fallen die Schichten steil südlich, und 
auf der gegenüberliegenden Südseite flach nördlich. Auch äusserlich sticht diese Gesteins- 
zone durch ihre braunrothe Verwilterung, durch ihre verworren-verwachsenen Schichten. 
sowie durch mehr kuppenförmige Gestalt und niedrige Höhe ziemlich scharf ah gegen 
die weit höher ansteigenden hellgrauen, regelmässig abgetheilten Gneisstafeln. 

Die Lagerung der Talkgneissmasse selbst und ihrer eingeschlossenen Gesteinsglieder 
ist von sehr eigenthümlicher Art. Die von H. Studer in den übrigen Gentralmassen 
nachgewiesene merkwürdige Fächerstruktur ist auch hier mehr oder weniger deutlich ver- 
treten Am Nordrande von Ollomont bis ins Turtmannthal herrscht überall Einfallen 
von 40—50° gegen S. und am Südrande von Zermatt bis Valpelline gleich starkes oder 
stellenweise etwas schwächeres Einfallen gegen N. 

In dem Durchschnitte vom Zinal- nach dem Triftgletscher stehen die Gneissstraten 
bereits im Besso senkrecht, und in demjenigen von Ferpecle- nach dem Zmuttgletscher 
scheinen sie erst in der Dent Blanche vollständig aufgerichtet zu sein. Auch in dem 
westlich liegenden Theile tritt in dem nördlichen Rücken zwischen dem Valpelline und 
den Thälern von Arolla, Bagnes und Ollomont überall Neigung zur Fächerstruktur zum 
Vorschein; der südliche Rücken vom Matterhorn über den Mt. Redessan bis zu seiner 
Auskeilung dahingegen verharrt in seinem einseitigen Einschiessen nach Norden. 

Die Auflagerung des Talkgneisses auf die umgebenden metamorphischen Schiefer, 
sei es nun unmittelbar auf die talkig und chloritischen Schiefer oder auch stellenweise 
auf die grauen Kalkschiefer und dolomitischen Kalke ist eine ausgemachte Thatsache; 
die Erklärung dieser räthselhaften Erscheinung ist und bleibt aber bei dem Mangel an 
hinlänglich tief eingeschnittenen und entblössten Querthälern einstweilen ein Räthsel! Sind 
die gleichmässig unter den Talkgneiss einschiessenden Schieferschichten Vförmig herum- 
gebogen oder sind dieselben in ihrem Tiefsten durch die Gneiss- und Protoginmasse durch- 
brochen worden? Das sind die Fragen, die zu lösen bleiben. 

Ueber die mstamorphische Umwandlung dieser wunderbaren Gesteinsgruppe spricht 


=, aan = 


sich H. Studer, der dieselbe so gründlich erforscht und so unübertreffllich genau 
geschildert hat, sehr schlagend und bestimmt aus. »Ein gangartiges Eingreifen der 
»gneissartigen Granite fehlt ganz. Ein Zurückführen der Gneissbildung auf Injeetionen 
»von Feldspathmasse, oder auf den Contacteinfluss verborgener pyrogener Gesteine, wird 
»hier von keiner Seite her unterstützt. Die Thatsachen sprechen deutlich für eine all- 
»mählige innere Umbildung, für einen Uebergang kalkführender Schiefer in quarzführende 
»und eine Umwandlung der letzteren in Gneiss, für eine langsam fortgeschrittene Meta- 
»morphose sedimentärer in krystallinische Gesteine«'). 


2. Mont Mari. 


Als eine kleinere, viel unbedeutendere Parallelbildung der Gneissgruppe der Central- 
masse der Dent Blanche ist noch diejenige des Mt. Mari zu erwähnen. 

Auf der Südgrenze der vorigen auftretend. drängt sich dieselbe bei dem Bee de Sale 
als schmaler talkiger gneissartiger Schieferstreifen in die obere Glanzschieferzone, wird in 
dem südwestlichen Fortstreichen gegen das St.Barthelemy-Thal mächtiger, erteicht im Mt. 
Mari die grösste Breitenausdehnung und scheint sich gleich darauf wie das Centralmassif 
auszukeilen. Mit diesem parallel streichend und im N. nur durch ein schwaches Dolomit- 
und Glanzschieferlager davon getrennt, legt sich dieselbe bei stetigem Nordfallen wieder- 
um auf den südlichen Glanzschieferstreifen, und erscheint hiernach fast als ein mächtiger 
lagerartiger Keil in diesem. 

Die petrographische Zusammensetzung zeigt mit Ausnahme der hier fehlenden fe 
stallinischen Kalklager manche Achnlichkeit mit der kleinen Mittelzone von Valpelline. 
Talkige und bräunlich verwitternde quarzige Glimmerschiefer wechseln mit ‚hellgrauen, 
meistens wenig entwickelten Gneissen, und nur im innern Theile der Masse, in der Comba 
Dezza, treten krystallinischere Bildungen zum Vorschein Es sind fein- und miltelkörnige, 
bisweilen selbst granitische Gneisse, in denen spärlich bald Glimmer, bald Talk einge- 
mengt sind. In ihrer Nähe, in dem Hintergrunde der Combe und gegen den Mt Chata- 
laizena hin, kommen auch Hornblendegesteine vor, welche von denen des Valpelline nicht 
verschieden sind. Ausser diesen massigen, beschränkt ausgedehnten Gesteinen macht das 
ganze Vorkommen den Eindruck einer nur schr schwach krystallinisch entwickelten Gneiss- 
masse. Weder durch hoch aufsteigende Gebirge, noch durch räumliche Ausdehnung, 
noch durch manigfaltige Gestein=glieder lässt sie sich in Vergleich bringen mit, der ge- 


!) Studer, Geol. d. Schweiz. B. I. S. 2t8. 


van 


waltigen, in ihrer unmittelbaren Nähe aufsetzenden Centralmasse, und wäre sie im N. 
durch das Dolomit- und Kalkschieferband nicht zu deutlich davon getrennt, man würde 
sie cher für deren seitliche Endigung, als für eine selbständig auftretende Gebirgsmasse 
halten. 

B. Gneiss. 

Das Gebiet der Glimmergneissmassen übertrifft an Ausdehnung alle übrigen Gebilde 
in unserem Distrikte. Durchschnitten fast in seiner ganzen Breite, von N. nach S.. durch 
das tiefe prachtvolle Querthal der Toce, lassen sich in dessen oberen Theile, im Val 
Antigorio, zwei ganz verschiedenartige von einander getrennte Abtheilungen unterscheiden, 
nämlich eine obere und eine untere. Gestützt auf dieses Lagerungsverhältniss, auf die 
Gesteinsverschiedenheiten, besonders aber auf die ausgezeichneten chemischen Unter- 
suchungen mehrerer Antigoriogneisspunkte durch H. Prof. Scheerer!), zählen wir zu der 
oberen ‚oder jüngeren Gruppe eine grosse Reihe von kleineren und grösseren, theils iso- 
lirt, theils zusamımenhängend auftretenden Gneissmassen, während in die untere oder ältere 
mit Sicherheit vorläufig nur eine einzige: diejenige des Vedro-, Antigorio- und Bavonathals 
zu rechnen ist. 

a. Obere Gneissmassen. 

Öbgleich an einzelnen Punkten sehr gleichmässig krystallinisch entwickelt, zeigt die 
Gesammtmasse dennoch manigfaltige Schwankungen und Uebergänge der Gesteinsarten 
in einander und als charakteristisch sind, ausser dolomitischem Kalk und Marmor, häufige 
Einlagerungen von Glimmerschiefer oder glimmerschieferartiigem Gneisse zu bezeichnen. 
Nirgends erreichen indessen diese Schiefermittel eine so grosse Ausdehnung, dass sie als 
selbständige Gebilde abgezweigt werden könnten, und ebenso wenig liessen sich umgekehrt 


die höher krystallinischen, die granitischen Gneisse, besonders abtheilen. 


1. Crodo-Gneissmasse. 


c 


Dieses kleinste, ganz isolirte Vorkommen geht nördlich von Crodo, bei dem Zusammen- 
flusse der Toce mit der Devera, zu Tage. Es schneidet scharf ab gegen die bedeckende Glim- 
merschiefermasse und bildet unter dieser, bei geringem sichtbarem Ausgehenden, ein kleines 
flaches Gewölbe, welches durch das Hauptthal durchbrochen, etwa 100 bis 150" über die 
Thalsohle sich erhebt. Das Gestein ist ein hellgrauer, fein- bis mittelkörniger granitischer 


Gneiss, enthält weissen feinkörnigen oder etwas blättrigen Feldspatlı, wasserhelle ausge- 


1) Scheerer, Ueber die chemische Constitution der Plutonite. (Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum 
der königl. sächs. Bergakademie zu Freiberg 1866). 


— 


zeichnet glasige, bisweilen etwas blassröthliche Quarzkörner und schwarze oder auch 
hellgraue Glimmerblättchen. Der Glimmer ist selten unregelmässig eingestreut, sondern 
zeigt gewöhnlich eine schwach gleichlaufende Richtung. parallel der etwas schalenförmigen 
Struktur der dieken stark zerklüfteten Gneissbänke. In den oberen Schichten sind feine 
Schwefelkiespunkte häufig eingesprengt, welche, verwittert, grosse braune Flecken oder 
stellenweise auch eine rostbraune Färbung des ganzen Gesteins hervorbringen. 

Die chemische Zusammensetzung dieses als »oberer Plutonit« bezeichneten Gneisses 


besteht nach Herrn Scheerer!), aus: 


Kieselerde . R ü : i e ’ ! h 2 F $ 75,90 
Titansäure . R ; : ; } ! ! : ; ß £ —_— 
Thonerde . - \ R ; * j b £ ü { I 12,95 
Eisenoxydul > : , F ! t I h 1,31 
Kalkerde . ; : ; f . 3 i f i 5 | 1,48 
Magnesia . i ; ; | { : { 0,16 
Kalı . ; i ? | i a . 5,12 
Natron i h - 5 : - ; $ } 2,39 
Wasser R i ; ; 2 e \ r ; j 5 0,40 

99,71 


2. Lebendun-Gneissmasse. 


Das erste Auftreten dieser Gneissmasse beobachtet man auf dem Cistella (2877”). 
Sie bildet dort die etwa 100” mächtige kuppenförmige Auflagerung auf dem Glimmer- 
und Kalkglimmerschiefer. In der nördlichen Fallrichtung durch das Bondolerthal unter- 
brochen, erscheint dieses Lager erst wiederum in dem Schieferriegel der Devero-Alp und 
setzt von da ununterbrochen als schwache Einlagerung gegen O. fort bis unter den Busin- 
see. Vön hier aber bedeutend mächtiger werdend, schwenkt dasselbe gegen NO. über 
Cima Rossa (3007") durch die Lebendun-Schlucht nach dem Thalriegel des herrlichen 
Tosafalls, breitet sich weiter östlich über das Gebirge des Basodine (3276”) und Fiorina 
aus und scheint dann in dem Schiefer nördlich Campo della Torba in ähnlicher Art zu 
verschwinden, wie es in W. angefangen hatte. Es ist eine gewaltige lagerartige Masse, 
welche mit den umgebenden Schiefern von SW. nach NO. streicht, gegen N. einfällt und 
nur in der Lebendun-Schlucht eine steilere, fast senkrechte Aufrichtung zeigt. 


In dem westlichen und östlichen Theile besteht das Gestein aus einem hellgrauen 


') Scheerer, Ueber die chemische Constitution des Plutonits, Festschrift p. 181. 


I 


schieferigen Gneisse mit bald hellem, bald schwärzlichem Glimmer, in dem mittleren Thale 
von Lebendun bis Tosafall aber aus einem granitischen Gneisse, der stellenweise von 
wirklichem Granite nieht verschieden ist; ein fein- und kleinkörniges Gemenge von weis- 
sem Feldspath und graulich-weissem Quarz mit ganz kleinen schwärzlichen oder hellen 
Glimmerblättchen, 

3. Binnenthal- und Monte Leone-Gneissmasse. 

Getrennt von der vorigen Gruppe durch den nördlichen Schieferstreifen von Devera, 
tritt weiter westlich, Lebendun gegenüber, der Gneiss der Binnenthalkette auf. Von seinem 
östlichen Endpunkte im Ofenhorn (3270"”) in westlicher Richtung über den Albrun bis zum 
Boccareccio-Passe hängt die etwa 7 Kilom breite Masse zusammen; von hier an aber 
theilt sich dieselbe in zwei Theile, der nördliche gegen W. durch das Jaffischthal bis zum 
Gebüden sich erstreckend, der andere gegen SW. die grosse Gebirgsmasse des Mte. Leone 
(3565") zusammensetzend. 

Auf der Südseite dieses letzteren, bei Algaby in der Gondoschlucht, ist diese Gneiss- 
masse indessen stark zusammengeschrumpft, ihr Fortstreichen glaubt man jedoch gegen 
OÖ. durch das Seehorn nach dem Pizzo Piottone (2547”) verfolgen zu können. Dort, ge- 
rade dem Mte. Leone gegenüber, gewinnt das Gebirge wieder bedeutendere Mächtigkeit. 
setzt anfangs in östlicher Richtung bis Crevola fort, und dann in mehr nördlicher, durch 
das Isornothal hinauf nach dem Tessin. 

Mit diesem südlichen Flügel in unmittelbarer Verbindung steht ausserdem noch der 
Zwischenbergen-Gneisszug. Das erste, Auftreten desselben fällt in das obere Laquinthal. 
Hier den hohen Riegel bildend, mit dem dieses Thal abschliesst, scheint der nordwest- 
liche Theil sich in den Glimmerschiefern des Fletschhorns zu verlieren, während der 
östliche Theil sich über das mittlere Zwischenbergenthal ausbreitet und in dem Nord- 
gehänge des unteren Bognancothals mit der Fortsetzung des Piottone Gneiss zusammenfällt 

Höchst merkwürdig ist das Lagerungsverhältniss. In dem nördlichen Zuge vom Ge- 
büden bis zum Ofenhorn ist das Streichen beinahe’ von W. nach OÖ. mit schwankendem 
Einfallen; anfangs gegen S., vom Nesselthal aber bis ins Jaffischthal steil nördlich und 
in der Binnenthalkette an deren Nordrande steil südlich, auf der Höhe fast flach‘ und 
an dem ganzen Südrande von Devero schwach nördlich. Noch veränderlicher gestaltet 
sich das Verhältniss aber am Mte. Leone und in seinem Fortsetzen gegen das Tessin. 
Auf der Diveglia-Alp ist das Streichen h. 4 mit 25° N., am Schönhorn, h. 4—5 mit 50° 
N., oberhalb Simpeln h. 9-10 mit 35° NW., in der Gondoschlucht h. f mit 25° W, 
in Zwischenbergen h. 8 mit 25° SW., im Piottone h. 6—7 mit 30° S,, an der Crevola- 


ee 


brücke h. 4-5 mit 75 S. und auf der Höhe östlich Antigorio nach Campo hin h. 3—4 
mit 30° SO. 

‚Hiernach erscheint die Hauptmasse, vom Ofenhorn über den Mte. Leone bis in den 
Höhenkamm östlich Antigorio, als ein etwas hufeisenförmiger Mantel, der den Centralkern, 
den älteren Antigoriogneiss und dessen Schieferbedeckung umgibt und überlagert, nach 
Aussen hin flacher oder stärker sich abdacht und nach Innen, dem Grundgebirge zuge- 
kehrt, in meistens steil abgebrochenen Felswänden abstürzt. 

Die petrographische Beschaffenheit zeigt nur wenig Abweichendes von der vorigen 
Gruppe. Graue oder hellgraue glimmerschieferartige Gneisse, oft nur spärlich Feldspath 
in kleinen Knötchen enthaltend, und dickschieferige fein- und grobkörnige Gneisse sind 
vorherrschend. Sie haben gemein hellgrauen oder schwärzlichen Glimmer in feinen oder 
diekeren, oft schuppigen Flasern, sowie meistens ein lagenförmiges Gemenge von fein- 
körnigen hellem Feldspath und graulich weissem Quarze. Der Feldspath ist nur selten in 
grossen Krystallen ausgeschieden und eben so selten der Quarz in kleinen streifenför- 
migen Lamellen. Auszeichnend für diese Gesteine, besonders in ihrem westlichen und 
südöstlichen Theile, ist grösstentheils ihre geradschieferige Textur und daher ihre häufige 
Anwendung zu Platten. Stellenweise wie in der Binnenthalkette, geht der schieferige Gneiss 
auch in einen granitischen Gneiss über. Besonders schön entwickelt steht dieses Gestein 
im Eingange des Kriegalpthals an, zusammengesetzt aus weissem, feinkörnigem oder in 
Krystallen ausgeschiedenem Feldspath mit kleinen, feinkörnigen, glasigen Quarzpartien, 
und glänzend schwarzen Glimmerblättchen oft flockenförmig eingestreut. 

Den plattenförmigen, ebenfalls als »oberen’Plutonit« aufgeführten Gneiss aus dem 
Steinbruche an der Crevola-Brücke fand Herr Scheerer zusammengesetzt aus:!) 


Kieselerde :. . j : k Ä i \ 2 75,32 
Titansäure . j { a : ! : | ! : 2 _— 
Thonerde . ) f j : ? / . \ t . R 13,32 
Eisenoxydul } ! ur { 5 N 2,25 
Kalkerde . . \ | - 4 ' | f } ‚ } : 0,95 
Magnesia . H . : | } ! ; \ 0,43 
Kali . | h 1 : | , 3 i Z 5,09 
Natron ) } . : | j r \ j . h Ü 2.22 
Wasser N . / ; ! 4 h 5 ; 0,40 

4 99,98 


!)  Scheerer, Ueber die chemische Constitution des Plutonits, Festschrift p. 180, 


4. Monte Rosa-Gneissmasse. 

Mit dem südöstlichen Flügel des Monte Leone-Gneisszuges zusammenfallend, erscheint 
der Hauptkörper der Mte. Rosa-Gneissmasse doch weit mehr westwärts. Gleich in ihrem 
ersten Beginn in voller bei 3 Schweizerstunden messenden Breite aus der jüngern Schiefer- 
hülle emporsteigend, erhebt sich dieselbe unmittelbar darauf zu dem schwach gewölbten 
achtzackigen Riesenkamme, und beherrscht in der 4638” hohen Dufourspitze das ganze 
Bereich der Schweizeralpen. Aber ebenso rasch fällt das Gebirge auf der andern Seite 
wieder hinab; gegen O. und NO. die beiden Gebirgsücken des Mt. Turlo und des Monte 
Moro bildend, und zwischen beiden das tiefe Anzascathal mit dem prachtvollen Circus 
von Macugnagna, dessen Wände nach dem Mte. Rosa hin die in diesen Bergen unüber- 
troffene Höhe von nahe an 3000” erreichen. In dem weiteren östlichen Fortstreichen 
tritt bald darauf eine auffallende Unterbrechung ein; durch den eingelagerten Querstreifen 
der Antronaschiefer zum grössten Theile abgeschnitten, setzt nur der kleinere südliche 
Rücken bei Bannio durch die Anza gegen die Toce fort, und erlangt auch jenseits nach 
Santa Maria und Onsernone hin bei weitem nicht mehr die frühere Mächtigkeit. 

Hinsichtlich der Lagerung zeigt der ganze westliche Theil der Gneissmasse, vom 
Monte Rosa bis an den Antrona-Schieferstreifen, eine sattelförmige Anordnung der Schichten; 
am ganzen Nordrande entlang, am Gornergletscher, in Saas, auf dem Mte. Moro und in 
Antrona ist überall das Hauptstreichen h. 4—5 mit 30—60° N.; auf dem Südrande hin- 
gegen, von dem Hintergrunde des Challant-Thales bis Alagna h. 7—8 mit 30—40° SW., 
und östlich Alagna bis Carcoffero h. 4-5 mit 60° S. Von hier an aber bis auf den 
Colle di Baranca wird das Einfallen schwankend, bald gegen N., bald gegen $., nach 
dem Anzascathal hin stellt sich beständiges Nordfallen ein (h. 4—5 mit 50—75° N.) und 
dieses Verhältniss wird nunmehr massgebend für das ganze Gebirge, von Pointe grande 
bis Domodossola und auch weiter gegen das Viggezo hin. 

Berücksichtigt man nun dieses letztere constante Nordfallen des Monte Rosa-Gneisses 
auf der einen, und das Südfallen des Zwischenberger-Gneisses und seine Fortsetzung auf 
der andern Seite, so ergiebt sich aus dieser muldenförmigen Stellung der Schichten, dass 
beide Theile in der Tiefe selbst da noch zusammenhängen dürften, wo sie. wie in Zwi- 
schenbergen und Bognanco, durch die jüngere Schiefereinlagerung von einander getrennt 
sind. Nicht minder merkwürdig ist auch das erste westliche Auftreten der Monte Rosa- 
Gneissgruppe selbst. Dieser Theil fällt gerade dem Glimmerschieferbogen gegenüber, 
welcher vom Turtmannthale aus östlich um das Centralmassif herum bis nahe nach Zer- 


13 


a 


matt schwenkt und fast sollte man glauben, das im Monte Rosa aufsteigende Gneissge- 
wölbe sei nur ein neues Hervorbrechen der an dieser Stelle vielleicht höher umgewan- 
delten Glimmerschieferzone. 

Immerhin ist es beachtenswerth, dass auch die petrographische Zusammensetzung 
auf den äusseren Rändern des Monte Rosa und selbst noch seiner höchsten Spitze vor- 
zugsweise nur aus Glimmerschiefer oder einem glimmerschieferartigen Gneisse besteht, 
und auch im tieferen Niveau, wie z. B. im Anzascathal, stösst man häufig noch auf Glim- 
merschiefereinlagerungen. Der Glimmerschiefer ist gewöhnlich hellgrau, oft bräunlich ver- 
witternd, schwach flaserig und enthält nicht selten neben körnigen Quarzlagen undeutliche 
Feldspathausscheidungen. Eine scharfe Grenze gegen den feldspathreicheren Gneiss hin 
ist nicht zu bemerken. Die Gneissvarietäten sind ausserordentlich manigfaltig und zeigen 
viel Uebereinstimmung mit der vorigen Gruppe. Feinkörnige, innige Gemenge von weissem 
und graulich-weissem Feldspath mit wenig Quarz und mit schwachen hellen oder grünlich- 
grauen schuppigen Glimmerflasern wechseln mit grobkörnigen Lagen. Letztere Varietät, 
oft mit Ye bis 1 Zoll grossen langgestreckten oder knotenförmigen weissen Feldspath- 
krystallen, ist sehr häufig eingelagert und ausser dem hellgrauen, bisweilen silberweissen 
Glimmer ist auch bräunlicher und schwärzlicher eingemengt; selten jedoch ist diese letz- 
tere dunkle Glimmersorte allein vorwaltend. 

In noch höherem Grade als in der vorigen Gruppe zeigt sich in dieser die ausge- 
zeichnet geradschieferige oder nur schwach undulirende Schiefertextur. Durch diese 
parallele gleichmässige Streckung der Gemengtheile lässt sich das Gestein gar leicht 
spalten und wird im Ossolathale unterhalb Villa und bei Beura in vielen grossartig be- 
triebenen Steinbrüchen auf 4—6 zöllige Platten und auf tafelförmige Pfeiler ausgebeutet. 
Dieser ausgezeichnete Plattengneiss besteht vorzugsweise aus dünnen, unregelmässigen, 
oft zu diekeren Streifen und langgestreckten Knoten anschwellenden weissen feinkörnigen 
Feldspathlagen mit meist gleichlaufenden, feinkörnigen Quarzlamellen und silberweissen, 
hellgrauen, auch schwärzlichen, stark glänzenden Glimmern in schwach verwebten Flasern. 

Granitische, mit dem Gneiss innig verbundene Einlagerungen treten auch stellenweise 
in diesem Gneiss-Gebiete auf, jedoch in so geringer untergeordneter Stellung, dass sie nur 
als eine granitische Gneissvarietät angesehen werden können. Es sind grobkörnige Gemenge 
mit weissen und bläulich-grauen Feldspathkrystallen, glasigen Quarzkörnern und schwar- 
zen oder auch hellgrauen Glimmern. Als accessorische Einschlüsse enthalten die hellen 
feldspathreichen Gneisse des Stellihorns (östlich Mattmarksee) häufig Turmalin in kleinen 


feinen Nadeln oder auch in grösseren Streifen eingesprengt. 


er Re 


Von ganz besonderm Interesse aber ist diese Gneissmasse in bergbaulicher Bezie- 
hung durch die zahlreichen goldhaltigen Schwefel- und Arsenkiesgänge, welche darin auf- 
setzen. So am Colle und im Valle delle Pisse, nördlich Alagna, an der Quarazza unter- 
halb Macugnagna, bei Pestarena, auf Cani nördlich ob Ponte grande und ferner noch auf 
der Antronathalseite auf Mouton. 


5. Sesia-Gneissmasse. 


In noch grösserer Ausdehnung als das vorige erscheint dieses Gneissgebiet auf un- 
serer mittleren Südgrenze. Aus den Graijschen Alpen kommend, breitet sich Jasselbe 
über das ganze untere und mittlere Gressoney aus, setzt zwischen Scopello und Riva 
mit 15 Kil. Breite durch das obere Sesiathal, das sog. Valle grande, wird gegen NO. 
immer schmäler und sinkt bei Fobello und Rimella bis auf 2 Kil. herab. Bald darauf 
jedoch dehnt sich dasselbe wieder um das Doppelte aus und erstreckt sich in dieser 
Breite über Pi® di Mulera nach dem Vigezzothale hin, wo es wahrscheinlich nach Aus- 
keilung des nördlich begrenzenden Hornblendestreifens mit der Fortsetzung des Mte. Rosa- 
Gneisses zusammenstösst. 

Die Gestein-arten bestehen auch hier, besonders in dem südwestlichen und nordöst- 
iichen Theile, aus Glimmerschiefer und glimmerschieferartigem Gneisse, welche wiederum 
mit deutlich ausgeprägten Gneissen in häufiger Wechsellagerung stehen. An manchen 
Stellen wechseln auch hellere, feldspathreichere Lagen mit dunkleren, mehr grauen Glimmer 
führenden und zwar oft in so kurzen Zwischenräumen, dass ein prachtvoll gebändertes 
Gestein entsteht. Obgleich im Allgemeinen vielfach verworren verwachsen, zeigt das Ge- 
stein stellenweise auch eine geradschieferige Textur und wird dann ebenfalls auf Platten 
verarbeitet (Bonioletto, Rimella und vorzüglich bei Vogogna). 

In dem mittleren Theile indessen, im Valle grande zwischen Piode und Bonorio, so- 
wie westlich in den Thälern von Rassa und Artonia, und zum Theil auch im Valle piccola 
sind granitische Gneisse vorwaltend; allein sie sind meistens bedeutend verschieden von 
denen in den vorhergelienden Massen und erinnern eher an die Protogingneisse des Cen- 
tralmassifs. Bei Boccorio und Mollia ist es ein grobkörniges Gemenge von weissem Feld- 
spath und glasigen hellen Quarzkörnern, und anstatt des schwarzen Glimmers zeigt sich 
hellgrauer und grünlich-grauer Talk oder Talkglimmer, oft in zarten Flasern, und ausser- 
dem vereinzelte dunkelgrüne Hornblende- und Chlorittheile. Trotz dem granitischen Aus- 
sehen ist dennoch schwach schiefrige Textur vorherrschend. Eurittrümmer durchsetzen 


das Gestein sehr häufig. Bei Campertogno und Piode dagegen zeigen sich vielfache 


— 10 — 


Wechsellagerungen von Chloritgneiss, oft. ganz granitisch, mit grauen, glimmerschieferar- 
tigen Gneissen. Der granitische Chloritgneiss besteht vorzugsweise fast nur aus weissem 
oder graulich-weissem, dichtem und blättrigem Feldspath und aus grünlich-grauem bis dunkel- 
grünem, feinkörnigem Chlorit, letzterer theils in Streifen theils in Tupfen eingestreut, und 
enthält auch Spuren von bräunlich-schwarzem Glimmer. Quarz ist kaum sichtbar, 

Die streichende Ausdehnung dieses ganzen nur zu mittleren Höhen erhobenen Ge- 
birges ist mit derjenigen der Monte Rosa-Masse nahe übereinstimmend. In dem nördlichen 
Streifen von Brusson bis Rima zeigt sich nur Südfallen und Auflagerung des Gneisses 
auf die jüngern Schiefer, gegen die Mitte hin aber legt sich das stärker krystallinische 
Gestein fast horizontal, und unterhalb Mollia senken sich die Schichten nördlich. Dieses 
nördliche Einfallen herrscht vor auf dem Südrande und wird, vom Valle piccola an gegen 
NO., stehende Regel für die ganze stark zusammengedrängte Gebirgsmasse, Die ver- 
worrene und flachere Lagerung scheint sich demnach hauptsächlich in der mittleren Aus- 
weitung des Gebirges, im Valle grande und zum Theil auch noch im Valle piccola, zu 
halten, während auf den beiderseitigen Rändern entgegengesetzte Fallwinkel nach S. und 
N., und in der schmalen nordöstlichen Fortsetzung einseitiges Nordfallen auftreten. 

Von Erzlagerstätten sind auch in dieser Gneissmasse, jedoch nur in dem mittleren 
Theile des nordöstlichen Streifens, einige Golderzlagerstätten vertreten. Die ersten Spuren 
zeigen sich bei Bonioletto und Rimella, von grösserer Bedeutung werden sie aber erst im 
Val Toppa (zwischen Pie di Mulera und Rumianca), wo mächtige Quarzgänge das Gold 


in fein eingesprengtem, gediegenem Zustande enthalten. 


6. Strona Gneissmasse. 


Dieser streifenförmige Zug krystallinischer Gesteine, welcher längs der Südostseite 
der grossen Hornblendezone vom Valle Sesia aus durch das untere Strona- und Tocethal 
in das Gebirge nördlich Pallanza streicht, bildet keine selbständig auftretende Gneiss- 
masse, sondern gehört eigentlich in das Glimmerschiefergebiet von Orta. Mit diesem 
östlich Mergozzo zusammmenfallend, gegen S. aber durch die Granite davon getrennt, 
zeigt das Ganze wegen, seiner Einlagerungen jedoch so grosse Verschiedenheiten, dass es 
besonders hervorzuheben war. 

Der allgemeine Gesteinscharakter ist ein flaseriger, feinkörniger, schieferiger Gneiss, 
der mit bräunlich schwarzen Glimmerschiefern häufig wechsellagert. Am westlichen Orta- 
see, bei Ronco, wird dieses Gestein selbst äusserst ebenschieferig, ist leicht spaltbar und 


wird dort in mehreren Steinbrüchen, gewöhnlich auf zolldicke Dachschieferplatten ausge- 


— 101 — 


beutet. Hellere Feldspathreichere Lagen wechseln hier auch mit dunkleren, und bisweilen 
zeigen sich selbst grosse weisse Feldspathkrystalle reihenförmig, parallel der Schieferung 
und oft in zollgrossen Zwillingen ausgeschieden. 

Aus diesen glimmerschieferartigen Gneissen scheinen sich stellenweise auch höher 
krystallinische Gneisse, meist granitartig, herauszubilden, welche besonders im Gebirge, 
oberhalb Nonio und Cireggio, sowie auch östlich Mergozzo im Rio Val grande anstehen. 
Charakteristisch aber für dieses ganze Gebirge sind die unzähligen hellen, grobkörnigen 
Eurit- und die feinkörnigen Granittrümmer, welche in allen Richtungen und Formen, oft 
in grossen Nestern und Lagern, die schieferigen Gesteinsschichten durchsetzen. 

Die Lagerung ist sehr einfach; überall paralleles Streichen (von SSW. nach NNO. 
und starkes südöstliches Einfallen) mit den Hornblendegesteinen, mit deutlicher Auflage- 
rung auf diese und wiederum überlagert durch die Glimmerschiefer von Pallanza. 


a. Serpentin-, Kalk-, Marmor und Dolomit-Einlagerungen in den 
oberen Gneissmassen. 


a. Serpentin. 

Kommt nur unbedeutend und untergeordnet in dem vorhergehenden und im Monte 
Rosa-Gneissgebiete vor. 

In den ersteren zeigt sich derselbe östlich Varallo zwischen Rocca und Civiasco, 
und westlich vom Ortasee bei Oira. In der Schlucht östlich Rocca ist das Vorkommen 
durch einen kleinen Steinbruch aufgeschlossen, und besteht dasselbe aus einem dunkel- 
grünen, schieferigen und verworren verwachsen Serpentin, der sich leicht verarbeiten 
lässt und die schönen Säulen geliefert haben soll, welche sich auf dem Monte Sasso be- 
finden. Auch an der Strasse unterhalb Civiasco geht eine schieferige Serpentinbank zu 
Tage und scheint mit dem nahe auftretenden dunkelgrauen Kalk in Verbindung zu 
stehen. 

Auf dem andern Vorkommen von Oira sind ebenfalls mehrere Steinbrüche eröffnet. 
Der Serpentin ist hier schwärzlich, massig, etwas feinschuppig, enthält viele feine helle 
Talkflimmer und ist häufig von grünlich-grauen, blätterig verwachsenen Diallagtrrümmern 
durchzogen. Das Gestein ist wenig spröde, fast weich und eignet sich vortrefflich zur 
Anfertigung von Röhren u. s. w. Es ist dieses das einzıge Serpentinlager in unserem 
ganzen Distrikte, welches in seiner Nähe keine Kalkgebilde besitzt. 

Von den im Monte Rosa-Gneisse auftretenden beiden Serpentinlagern findet sich das grös- 
sere nördlich oberhalb Alagna. Es setzt von da über den Stoffel Homo um den Mt. d’Ollen 


— 12 — 


herum ins Pissethal, bildet dort den mächtigen Querriegel und zieht sich noch weiter nord- 
westlich am Emboursgletscher hinauf. Die Mächtigkeit beträgt 100— 200” und besteht 
dasselbe aus einem rothbraun verwitternden Serpentinschiefer mit wenigen massigen Ser- 
pentinbänken. Das Lager wird vollständig durch die Gneissschichten des Mt. d’Ollen be- 
deckt und scheint auch parallel mit diesen zu streichen. 

Das andere kleinere Serpentinvorkommen zeigt sich auf der Höhe westlich vom Monte 
Moncucco, zwischen dem unteren Antrona- und Bognancothal, ist massig, stark zerklüftet, 
aber nur wenig entblösst und bleibt es daher zweifelhaft, ob es wirklich dem Gneissge- 
biete oder dem etwas nördlich liegenden dolomitischen Kalkstreifen angehört, der mit 
den jüngeren Antrona- und Bognancoschiefern zusammenstösst. 

b. Kalk, Marmor und Dolomit. 

Mit Ausnahme der kleinen Gneissmasse nördlich Crodo, treffen wir in allen übrigen 
Spuren von mehr oder weniger ausgedehnten kalkhaltigen Einlagerungen. 

Die bedeutendste von allen ist unstreitig diejenige, welche längs der ganzen südöst- 
lichen Grenze der Hornblendegesteine, in dem von Granit durchtrümmerten Gneiss- und 
Glimmerschiefergebirge des Sesia- und Stronathals auftritt. Von Parone unterhalb Varallo 
bis ins Rio Val grande, östlich der unteren Toce, bilden dieselben einen regelmässig fort- 
laufenden Zug, auf dessen Streichungslinie parallel dem Gebirge, von SSW. nach NNO., 
bald hier bald dort, Kalk- und Dolomitmassen in den unregelmässigsten Formen, in häufig 
unterbrochenen Lagern und Nestern zum Vorschein kommen. Sie sind stets mit dem 
umgebenden krystallinischen Schiefergestein, meistens in gewundener steiler Schichten- 
stellung auf die merkwürdigste Art und Weise verflochten, ja man könnte sagen ver- 
schmolzen, und zeigen alle möglichen Grade der Umwandlung. Dunkle, fast schwarze, 
dichte oder nur schwach feinkörnige, rauhe Kalklager wechseln zwischen Civiasco und Va- 
rallo mit hellen, selten ganz reinen krystallinisch körnigen Lagen, und dieses Schwanken 
hält grösstentheils an auf der ganzen Linie. Nur im Strona-, vorzugsweise aber im Tocethal, 
bei Ornavasso und Candoglio, gehen reinere schöne, meist weisse, grobkörnige, oft gross- 
blättrige Marmore zu Tage. Sie sind seit alter Zeit Gegenstand emsiger Gewinnung ge- 
wesen und haben zum grossen Theil das Material für die Marmordome der Lombardei 
geliefert. Glimmerschiefer und auch Hornblendeschiefer, häufig mit Eurit- und Granit- 
keilen, sind nicht allein hier, sondern auch im Strona- und Sesiathal das vorherrschende 
Gestein, welches die kalkhaltigen Lagen unmittelbar umgibt, und Einschlüsse von grün- 
lichen Hornblendenadeln sind besonders im Sesiathal sehr oft zu beobachten. In dem 


— 193 — 


stark dolomitischen Marmorlager des Monte Sasso zeigen sich sogar auch gelblich-grüne 
und dunkelgrüne derbe Ophitausscheidungen. 

Die meiste Uebereinstimmung mit diesen Vorkommen haben die Kalk- und Marmor- 
lager, welche nesterförmig im Gneissgebiete des oberen Sesiathals erscheinen. Am ver- 
breitetsten sind dieselben in dem Gebirge von Val Dobbia, von Loomatten im Gressoney 
bis in das Thal von Riva, aber auch weiter östlich tauchen auf beiden Thalseiten von 
Rima noch körnige Kalklager hervor. Das letztere auf dem Passe nach Carcoffero ist 
indessen sehr dolomitisch, liegt regelmässiger zwischen den schieferigen Gneisslagen und 
zeigt auch nicht die innige Verwachsung mit krystallinischen, besonders mit Hornblende- 
schichten, wie die vorhergehenden. 

Kleinere vereinzelte Kalk- und Marmornester kommen auch noch nach der Südgrenze 
hin, in dem Thale der Sorba (Rassa) vor. 

Ausser diesen krystallinisch körnigen, stark veränderten Einlagerungen bleibt uns 
noch ein anderes fast ganz fremdartiges Vorkommen, das Kalk- und Dachschieferlager 
von Rimella, zu nennen. Es ist wegen seines sedimentären Charakters eine wahrhaft 
seltene Erscheinung nicht nur auf der Grenze hoch krystallinischer Gesteine, sondern 
überhaupt in diesem Alpentheile. Schon gleich östlich Rimella, besonders aber in der 
Schlucht S. Gottardo gehen schwarze Thonschiefer und dünngeschichtete Kalksteine zu 
Tage, und dicht östlich an dem Dörfchen S. Gottardo sind mehrere Dachschieferbrüche 
darauf eröffnet. Das Hauptlager ist etwa 10” mächtig und besteht aus Wechsellagerungen 
von schwarzen Thonschieferbänken, welche einen ausgezeichneten Dachschiefer liefern, 
und aus schwarzen Schieferkalken mit schwachen Kalkschichten, welche zu Platten be- 
nutzt werden. Die feinen nur ein paar Linien dicke Kalklagen des Schieferkalks, getrennt 
durch parallele, etwas matt glänzende Thonschieferblätter, sind von dichter Textur; auch 
die schwarzen Kalkbänke sind nicht körnig, jedoch von hellen körnigen Kalkadern durch- 
zogen. Auffallend aber sind die häufigen pfeilartigen weissen dichten Kalkausscheidungen 
in dem schwarzen Schiefer, parallel der Schieferung, welche auf den ersten Blick für 
Belemniten, bei näherer Untersuchung aber nicht dafür gehalten werden können. Man 
kann diese schwarzen kalkführenden Schieferstreifen noch weit gegen O. über die Colma 
nach Campello verfolgen. Auf der Höhe des Kammes der Colma gehen sie in vier 
schwachen Lagern zu Tage, stets in deutlicher Wechsellagerung mit plattenförmigem grün- 
lich-grauem Talk und Talkglimmerschiefer, und diese sind gleich darauf der grossen Zone 
von Hornblendegesteinen des Sesiathals aufgelagert. 

Welcher Bildung diese Ablagerung speziell angehören mag, ist nicht zu bestimmen. 


— 14 — 


Indessen ist wohl anzunehmen, dass sie den älteren paläozoischen Formationen entspre- 
chen und wahrscheinlich in die Reihe der Devero-Schiefer zu setzen sein dürfte. 

In allen übrigen Gneissgebieten spielen die körnigen Kalkeinlagerungen eine sehr 
beschränkt ausgedehnte Rolle. So treten im Monte Rosagneisse nur in dessen Südflügel 
nördlich Alagna, und im Zwischenbergengneisse nördlich über Pizanco und am Mussera- 
Passe (Bognanco) helle grobkörnige Marmorlager zu Tage. Dolomitische Marmorlager 
hingegen kommen auf der Fortsetzung dieser Gneisse, im Val Onsernone und im Val di 
Campo vor, und reinere feinkörnige weisse Dolomite in dem Binnenthalgneisse nördlich 
dem Abrun-Passe. Letzteres Vorkommen hängt jedoch vielleicht noch mit den trias- 
sischen Dolomiten des Binnenthals zusammen, alle übrigen aber stehen mit den sie um- 
gebenden Gneissschichten in regelmässiger Lagerung, und können wohl nur den Schichten 
angehören, aus denen der grösste Theil dieser krystallinischen Gesteine selbst hervorge- 
gangen sein mag. — 


b. Untere Gneissmasse (Antigorio-Gneiss). 


Fast nach allen Richtungen hin und in ziemlich gleichmässigen Abständen durch 
tiefe Thalrinnen durchfurcht, ausgezeichnet durch wilde bequem zugängliche Felsschluchten, 
merkwürdig durch sonderbar verschobene Lagerung und endlich zusammengesetzt aus 
Gesteinsarten, welche durch ihren chemischen Gehalt uns an die Wiege der geologischen 
Wissenschaften, an Freiberg's klassischen Boden zurückführen — das sind die hervor- 
stechendsten Eigenthümlichkeiten, welche diese Gneissmasse besonders charakterisiren. 

Von W. her als schmaler Keil aus der Gondoschlucht emporsteigend, breitet sich 
dieselbe gegen O. über den unteren Querkamm des Cistella aus, zieht dann bei etwas 
abnehmender Mächtigkeit gegen NO. im Formazzathal hinauf bis Pommat und wendet 
von hier östlieh über das Gebirge nach dem Tessin ins Bavonathal und über dieses hinaus 
nach Peccia u. s. w. Nur in der Felsmauer zwischen Formazza und Tessin, im Wand- 
fluhhorn (2863”), Hizelihorn (2765"), Cazolihorn und Bedriolhorn (2921”) zeigt sich eine 
etwas grössere Erhebung des Gebirges; nach beiden Seiten besonders gegen W. erscheint 
eine allmälige Abdachung und das Ganze stellt sich gleichsam nur als die schroflen Fels- 
ränder des Vedro-, Cherasca-, Antigorio-, Devero-, Formazza- und Bavonathals dar. Im- 
merhin Eigenthümlichkeiten genug, um uns in Erstaunen zu setzen, warum die Gewässer 
gerade diesen, eben nicht weichen Felsriegel sich ausgewählt haben, um ihre Rinnsale 
darin zu graben. Der Grund kann wohl nur darin liegen, dass diese festere massigere 
Felsart leichter zerspaltet und von weit mehr Klüften durchzogen ist als die umgebenden 


— 105 — 


zäheren Schiefergesteine. Daher auch die prachtvollen glatten, senkrechten Wände und 
die gewaltigen Blockmassen, welche stellenweise als ungeheure Halden oder als haus- 
grosse Felsstücke am Gehänge des Gebirges oder oft selbst im engen 'Thalraume her- 
vorspringen. 

Wenn auch die Zusammensetzung der Steinarten mancherlei Varietäten aufzeigt, so 
herrscht doch in dieser Gneisszone im Allgemeinen eine überraschende Uebereinstimmung. 
Glimmerschiefer oder selbst niedrig entwickelte schieferige Gneisse kommen nicht vor, 
noch weniger Kalk, Marmor oder sonstige fremdartige Einlagerungen, und was das Auf- 
fallendste, auf den höchsten Punkten des Gebirges ist oft die Steinart in Nichts verschie- 
den von derjenigen der tiefsten Thalsohlen. Auch selbst gegen das bedeutende Schiefer- 
gebirge hin sind die Grenzen in den meisten Fällen scharf abgeschnitten. 

Es ist durchgehends ein ziemlich gleichmässig entwickelter, etwas flaseriger Wneiss, 
mit meist bräunlich-schwarzem Glimmer, der indessen stellenweise auch mit etwas hell- 
grauem Glimmer vermmengt erscheint; der Feldspath, weiss und feinkörnig, ist selten in 
grossen Krystallen ausgeschieden, sondern bildet gewöhnlich dünne unregelmässige Lagen. 
Dessgleichen tritt der helle glasige Quarz entweder in einzelnen Körnern oder in kleinen 
feinkörnigen, mit dem Feldspath parallel laufenden, Streifen auf. Wenn auch das Ganze 
häufig verworren und verwachsen erscheint, so ist doch die schieferige Textur vorwaltend. 
Granitische Anordnung der einzelnen Gemengtheile ist selten. Das Gestein ist gewöhnlich 
in dicke, oft 2—3 M. mächtige Bänke abgesondert. 

Auch in dieser Gneissmasse kommt eine kleine vereinzelte Gruppe von Golderzlager- 
stätten vor. Es sind diess die goldführenden Schwefel- und Kupferkiesgänge, welche im 
unteren Zwischenbergenthal, südlich Gondo aufsetzen. 

Wir haben zum Theil schon früher der merkwürdigen Lagerungsverhältnisse dieses 
Gebietes Erwähnung gethan Der äusserste westliche Theil schiesst in der oberen Gon- 
doschlucht 30° nach W. ein; in östlicher Richtung aber herrscht auf dem Nordrande Ein- 
fallen von 25° nach N. und auf der gegenüberliegenden Seite fast gleich starkes Fallen 
nach S. Von Varzo an gegen NO. treten indessen andere Verhältnisse ein. Das vorher 
nur 3 Kilom. breite Gebirge schwenkt von hier gegen S. bis nahe Crevola hinab und gegen 
N. an der Cherasca hinauf bis Campo; und diese grössere Ausweitung ist auch in dem 
östlichen fast parallell laufenden Thale Devera-Antigorio, unter noch günstigeren Entblös- 
sungen sichtbar. Hier zeigt der ganze Südtheil, der 6 Kilom. breite Hauptkörper stark 
geneigtes Südfallen, am äusseren Rande sogar 75° S. Gegen Crodo hin, wird dieses 


aber etwas flacher und schliesslich greifen die Gneissschichten über das ganze anfangs 
14 


— 16 — 


flach gewölbartig aufsteigende Glimmerschiefergebiet weg. Auf den ersten Blick glaubt 
man der Gneiss müsse zwischen Croveo und Goglio flach nördlich unter die Thal- 
sohle einschiessen und den Glimmerschiefer vollständig sattelförmig überlagern, allein, 
wie wir früher gesehen, ist dieses nicht der Fall. Daher bleibt uns zur Erklärung die- 
ses sonderbaren Verhältnisses nur die Annahme einer gewaltigen, fast nahe 10 Kilom. 
betragenden, flach seitlichen Ueberschiebung als Anhaltspunkt übrig. Diesem Umstande 
dürfte dann auch wohl die auffallende grosse seitliche, Ausdehnung dieses Theiles 
des Gebirges zugeschrieben werden. Verfolgen wir nun noch die andere nordöstliche 
Thalrinne der Toce, welche von Premia bis Toppiano streichend und dann im Pommat 
querschlägig die Schichten durchsetzt, so bemerkt man hier allerdings, dass östlich Premia 
der Glimmerschiefer unter dem Gneisse in die Thalsohle fällt (ähnlich wie im mittleren 
Chberascathal), und auch in der ganzen weniger tief eingeschnittenen Schlucht aufwärts 
sind nur die fast flach liegenden Gneissstraten anstehend. Bei Tuffald aber tauchen die 
von Devero kommenden Glimmerschiefer unter dem Gneisse hervor und von hier über 
das Etmihorn bis Campo im Bavonathal liegt der Gneiss mit starkem Südfallen auf diesen 
Schiefern. Eine regelrechtere, sattelförmige Ueberlagerung durch diese letztere tritt in- 
dessen erst in dem Grat östlich von Bavona zum Vorschein. 

Wir haben demnach auf der ganzen Erstreckung von W. nach NO. folgende ver- 
schiedene Lagerungsverhältnisse: in dem ersten westlichen Auftreten in der Gondoschlucht 
ein regelmässiges sattelförmiges Vorkommen, in der Mitte im Antigoriothale eine bedeu- 
tende flache Verschiebung gegen N., in dem Grat östlich Formazza eine steilere Aufrich- 
tung und Ueberstürzung nach N. und in dem Kamme zwischen Bavona und Peccia wie- 
derum einen deutlichen flacheren Sattel, wenigstens dem Nordrande nach. Wie sich das 
Verhältniss hier nach der Südseite hin gestaltet, ist uns noch unbekannt. Von Zwischen- 
bergen hingegen bis Bosco unterteuft der Antigoriogneiss überall mit stärkerem oder 
schwächerem Fallen nach S. oder nach SO. die Glimmerschiefer und körnigen Kalke, 
und diese wiederum bis zu ihrer Auskeilung am Wandfluhhorn die oberen schieferigen 
Gneisse. Geht man hingegen in dem südlicheren Onsernonethal hinab, so wird das öst- 
liche Einfallen der oberen Gneisse immer schwächer, zwischen dem Bad Craveggia und 
Spruga liegen die Schichten fast horizontal und in der Schlucht westlich Comologno heben 
dieselben sich sogar in die Höhe und unter ihnen scheint wieder der flaserige Antigorio- 
gneiss zu Tage zu streichen (hor. 1—2 mit 20° West). Darnach müsste der östliche 
Flügel des Antigoriogneisses muldenförmig unter den Glimmerschiefern und oberen Gneissen 
fortsetzen, käme bei Comologno wieder zum Vorscheine und hinge dann vielleicht über 


— 117 — 


Vergeletto hinaus mit der Bavonahauptmasse unmittelbar zusammen. Wir müssen indessen 
die Bestätigung und weitere Aufhellung dieser merkwürdigen Erscheinung späteren Unter- 
suchungen überlassen. 

Die erste höchst wichtige Aufklärung über die chemische Zusammensetzung der im 
Durchschnitte des Antigoriothals anstehenden Gneisse verdanken wir Hr. Prof. Scheerer. 
Nach diesem unermüdlichen, berühmten Forscher ist der Antigorio-Gneiss vollkommen 
übereinstimmend mit dem erzgebirgischen »grauen« Gneisse oder dem »unteren Plu- 
tonit«, während der granitische Gneiss aus der Thalsohle nördlich Crodo, sowie die 
schieferigen Gneisse vom Cistella, vom Boccareccio (Binnenthalkette) und aus dem Stein- 
bruche an der Crevola-Brücke dem »rothen« Gneisse oder dem »oberen Plutonit« ent- 
sprechen. Den Antigorio-Gneiss fand H. Scheerer !) zusammengesetzt aus; 


Kieselsäure i ! ; e f d { : Ä L n 65,60 
Titansäure . - 1 : : 2 i e r : ! e 0,40 
Thonerde . ; ! ; ı ; f L ! ; 4 ! 16,02 
Eisenoxydul j Ä 5 ; 4 5 F E 2 . ! 4,98 
Kalkerde . ; . A e i n ; e L ; ; 3,95 
Masnesia . h 4 } 2 : P ; ; : ; j a! 
Kali . ; 5 a } . E S 3 F i 5 e 3,43 
Natron F ; 3 : ’ j Ä Ä { 4 k h 3,07 
Wasser i Ä ; Ä E { ! , Ä ; { n 0,48 

99,04 


c. Hornblende-Gesteine (Diorit und zum Theil auch Syenit). 


Die vorherrschend schieferigen und auf einer niedrigeren krystallinischen Stufe stehen 
gebliebenen Varietäten von Hornblendegesteinen haben wir bereits als »Hornblendeschiefer« 
und zwar je nach ihrem Alter bei denjenigen Schieferbildungen in Erwähnung gebracht, 
mit denen sie zusammen vorkommen. Wenden wir uns nun noch zu den Feldspathhal- 
tigen Hornblendegesteinen, welche nicht nur durch ihre Lagerung mit den »oberen« Gneissen, 
sondern auch durch ihr höheres krystallinisches Gepräge als Diorite und zum Theil auch‘ 
als Syenite besonders aufgeführt zu werden verdienen. 

Abgesehen von einigen kleinen dem Monte Rosa-Gneisse untergeordneten Hornblende- 


) Scheerer, Ueber die chemische Constitution der Plutonite (Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum 
der königl. sächs. Bergakademie zu Freiberg 1866). 


— 108 — 


gesteinslagern dieser Art, sowie der beim Centralmassive der Dent Blanche schon er- 
wähnten, kommen nur in den Sesia-Thälern und in dem unteren Toce-Thale noch zwei 
grössere Vorkommen in Betracht, nämlich das nördliche und das südliche. 

Das erstere, das kleinere und weniger bedeutendere, legt sich unterhalb Carcoflero 
in der Thalsohle der Sermence fast nahe auf der Grenze zwischen dem Monte Rosa- 
und dem Sesia-Gneisse als ganz schmaler Streifen an, wird jedoch in seinem nordöst- 
lichen Fortstreichen bald mächtiger, breitet sich über den ganzen Thalhintergrund von 
Fobello und Rimella aus, setzt dann aber als etwas schwächeres nur 1! Kilom. breites 
Lager über den Gebirgsrücken nach dem Anzasca-Thale hinab und zieht sich gleich darauf 
zwischen Pie di Mulera und Pallanzeno schräg durch das grosse Hauptthal der Toce in 
der Richtung nach Santa Maria Maggiore fort, wo es sich allmählig. auszukeilen scheint. 

Das andere, das südlichere ist das eigentliche Hauptvorkommen. Es ist ein mäch- 
tiger, breiter Gebirgszug, der bei Ivrea und Biella aus der Ebene Piemonts emportaucht 
und sich gegen NNO. bis an das obere Ende des Lago Maggiore und selbst noch weiter 
durch das Tessin bis nach Graubündten verfolgen lässt. 

In unserem Gebiete wird dasselbe durch die tief eingeschnittenen Querthäler der 
Sesia zwischen Varallo und Scopello, der Strona zwischen Massiola und Campello, und 
der Toce zwischen Ornavasso und Vogogna in einer fast gleichmässigen Breite von 2 
Schweizerstunden durchbrochen. Weiter östlich aber, in den Durchschnitten des Rio Val 
Grande und des von Finero schwindet dasselbe allmählig bis auf Ye Stunde Breite herab. 

Auf dieser ganzen Erstreckung, vom Sesiathale bis zur Tessiner Grenze, erhebt sich 
dieses Gebirge nur zu mittleren Höhen, gewöhnlich nicht viel über 1500—2000” ü. d. M. 
Was dasselbe aber besonders kennzeichnet, das ist die von den umgebenden Gneiss- 
bergen vollständig abweichende Oberflächengestalt. Die Kämme sind felsiger, zackiger 
und oft mit scharfen Zähnen gekrönt; die Abhänge schroffer und nackter, und die Thäler 
selbst wilder, enger und vielfach gekrümmt. Ihre Gewässer winden sich nicht selten 
nur mühsam durch die tiefen schlundartigen, hie und da durch Riesentopfbildung erwei- 
terten Felsbeiten (Val Mastallone, Val Strona und Val Rio Grande). Ebenso auffallend 
ist die äussere Felsoberfläche. Die meist steilen schwarzen Felswände sind nie glatt, 
sondern runzelig und höckerig, und trotz ihrer unendlichen Zerklüftung so fest zusammen- 
hängend, ja wie zusammengebacken, dass Block- oder Schutthalden eine wahre Selten- 
heit sind. 

Mit dieser eigenthümlichen äusseren Gestaltung steht in naher Beziehung die minera- 


logische Gesteinsbeschaffenheit. Obgleich vorherrschend nur aus Hornblende und Feld- 


— 109 — 


spath bestehend, so ist doch die Anordnung dieser Gemengtheile. eine höchst ungleich- 
mässige. Bald sind die Gesteine schieferiger, bald krystallinisch körniger und selbst 
auch granitischer Textur. In den schieferigen Varietäten, welche sich den gewöhnlichen 
Hornblendeschiefern nähern, ist die Hornblende vorwaltend. Sie ist dunkelgrün bis schwarz, 
feinblätterig, stark glänzend und in dünnen Lagen zusammengedrängt, mit denen licht- 
graue, dicht aneinander gereihte Feldspathkörner abwechseln. Verliert sich die lagen- 
förmige Anordnung, so erhält das Gestein ein unregelmässig geperltes oder gesprenkeltes 
Aussehen. Die verworren verwachsene blätterige Hornblende bildet dann gleichsam eine 
Art von Grundmasse, in welcher die Feldspathkörner reichlich eingesprengt sind. Der 
Feldspath ist graulich weiss, verwittert oft kreidig weiss, ist klein- bis mittelkörnig und 
zeigt in der Regel glatte glänzende Spaltungsflächen, auf denen bisweilen die für Albit so 
charakteristische Zwillingsstreifung bemerkbar ist. Neben diesen dunkeln Hornblende- 
reichen Gesteinen kommen aber auch hellere vor, in denen den Feldspath überwiegend 
ist. Derselbe besitzt weisse oder graulich weisse, bisweilen auch wohl grünlich-graue 
Farbe und ebenfalls stark glänzende Spaltungsflächen. In dieser meist klein- oder auch 
mittelkörnigen Feldspathmasse ist nun die Hornblende ihrerseits bald spärlich, bald reich- 
lich eingestreut. Manchmal bildet dieselbe kleine unregelmässige, etwas säulenförmige 
Krystalle, deren Endflächen wie abgeschmolzen erscheinen. Bisweilen liegen dieselben 
auch mehr oder weniger in einer Richtung, sind näher an einander gerückt und verleihen 
so dem Gesteine etwas Paralleltextur (Ferrera im Val Mastallone). Am häufigsten ist jedoch 
die Hornblende in kleinen blätterigen Partien ausgeschieden, stellenweise auch in grös- 
seren Tupfen oder Streifen vereinigt, welche dann als schwerer verwitterbar aus der 
Gesteinsoberfläche hervorragen. 

Ausser diesen beiden Hauptbestandtheilen, dem Feldspath und der Hornblende, kömmt 
an einigen Stellen, wie im Anfange des Mastallone-Thales, noch ein dritter hinzu, nämlich 
Glimmer. Er ist von bräunlich-schwarzer Farbe, wie die Hornblende in Blättchen oder 
feinen Flasern eingemengt, und vermittelt vielleicht auf der Südgrenze, in der Nähe der 
Granite, den Uebergang des Syenits in Syenitgranit. Quarz ist nur selten wahrnehmbar. 

Von fremdartigen Einschlüssen sind hauptsächlich Granate, Magnetkies und Magnet- 
eisenerz zu nennen. — Granate von röthlicher oder röthlich-brauner Farbe, in der Regel 
derb, von Stecknadelknopf- bis '/g Zoll Grösse sind am häufigsten vertreten, und bisweilen 
sowohl in dem hellen Feldspathreichen, wie auch in dem dunkeln Hornblendereichen 
Gesteine zahlreich ausgeschieden, ja oft derartig, dass das ganze Gestein nur aus Feld- 
spath und Granaten, oder auch umgekehrt nur aus Hornblende und Granaten besteht, 


— 110° — 


Magnetkies und Magneteisenerz kommen ebenfalls häufig vor, sind jedoch gewöhnlich nur 
so fein eingesprengt, dass sie ihr Dasein erst durch die rothbraune Verwitterungsfarbe 
verrathen, womit die Aussenfläche vieler Felswände überzogen ist. 

In Bezug auf die locale Verbreitung dieser verschiedenen Felsarten und auf ihre et- 
waige Einreihung in Diorite oder Syenite lassen sich keine scharfe. Grenzen ziehen, da 
eben die genaue und scharfe Feldspathbestimmung, von der es ja meistentheils 
nur allein abhängt, was man zum Diorite oder was man zum Syenite rechnen will, zu 
grosse Schwierigkeiten bereitet. Anderntheils sind auch die Texturverhältnisse sehr schwan- 
kend. Schon gleich in dem Thaldurchschnitte der Sesia, zwischen Varallo und Scopello, 
ist das dunkle Gestein nicht mehr so entschieden und so krystallinisch entwickelt als 
südwärts gegen Biella hin. Eine massigere Felsabsonderung herrscht allerdings noch vor, 
allein durch den überwiegenden Hornblendeantheil, sowie durch die verworrene Ver- 
wachsung der einzelnen Gemengtheile mit einander ist das granitische Gepräge doch nur 
wenig ausgedrückt. Das Gestein ist äusserst zähe, knorpelig, vielfach und unregelmässig 
zerklüftet, und als recht charakteristisch gilt, dass oft die Kluftflächen, fast ähnlich wie 
beim Serpentin, einen schwach fettglänzenden, etwas talkigen Ueberzug besitzen. Auch 
in dem nächstfolgenden Mastallone-Thale zeigt sich noch massige Absonderung, ja sogar 
oft selbst ein etwas mehr krystallinisches Gefüge als im Sesia-Thale. In dem unteren 
Theile, von Varallo bis nahe vor Sabbia trifft man zunächst das Glimmerhaltige Horn- 
blendegestein, welches wohl als Syenit-Granit betrachtet werden kann; dann aber bleibt 
das gewöhnliche nur aus Feldspath und Hornblende bestehende Gestein vorwaltend. Dieses 
ist stellenweise sehr stark von röthlichen Granaten imprägnirt. Vom Mastallone-Thale an 
aber gegen NO. verliert sich die vorherrschend gleichmässige, körnige Gesteinsbeschaf- 
fenheit. Sowohl in dem Strona-, als im Toce-Thale, sowie auch weiter gegen das Tessin 
hin treten mit den massigen auch schieferige Lagen auf, und ausserdem stellen sich dort 
auch schwarze Glimmerschiefer und Gneisslager ein, welche mit den Hornblendehaltigen 
Gesteinen in Wechsellagerung stehen. Diese Wechsellagerungen kommen jedoch nicht 
bloss in dem östlichen Theile vor, sondern erscheinen auch vorzüglich längs der ganzen 
nördlichen Begrenzung und sind besonders häufig in dem kleineren nördlichen Neben- 
vorkommen vertreten. 

Als ganz untergeordnet erscheinen ausserdem noch dolomitische Kalk- und Marmor- 
lager, sowie Eurittrümer. Während die auf der Südseite der grossen Hornblendege- 
steinszone schon erwähnten Marmor- und Kalklager in mehr ausgedehnten Zügen zu Tage 
gehen, sind die im Innern derselben befindlichen meist nur auf kleine unbedeutende und 


— ie — 


vereinzelte Nester beschränkt. Nur nach der äusseren Begrenzung hin treten einige be- 
merkenswerthere Lager auf; nämlich südlich von dem S. Gottardo unweit Rimella, ferner 
westlich unterhalb Massiola im Val Strona und dann noch nördlich der Cima della Lau- 
rasca oberhalb dem Thale, welches nach Santa Maria Maggiore hinabreicht. Ausserdem 
stösst man auch in der kleineren nördlichen Nebenzone gleich im Anfange derselben so- 
wie in dem Thalhintergrunde von Fobello auf eingelagerte Kalk- und Marmorbänke. Alle 
diese Vorkommen sind denen im Gneisse- und Glimmerschiefer auftretenden ähnlich, sie 
wechsellagern oft mit Hornblendehaltigen Schichten und werden zum Kalkbrennen oder 
auch als Marmor ausgebeutet. In einigen, besonders in dem weissen fein- und grob- 
körnigen Marmor von San Gottardo sind-Hornblendeausscheidungen in kleinen Körnern 
ausserordentlich häufig. Sie sind von lichtgrüner oder schwarzer Farbe, stark glänzend, 
an den Ecken wie abgeschmolzen und sehr unregelmässig, oft auch streifenweise einge- 
sprengt und ragen dann sehr deutlich aus der leichter verwitternden Kalkmasse hervor. 
Die Eurit-Trümer zeigen sich ebenfalls in ähnlicher Art wie in dem angrenzenden 
Glimmerschiefer- und Gneissgebiete des unteren Strona-Thales. Sie sind besonders dort 
häufig, wo die erwähnten Wechsellagerungen mit Gneiss und Glimmerschiefer vorkommen, 
wie im Strona- und Toce-Thale und dann vorzüglich nördlich Fobello nach der Baranca 
hin, sowie auch bei Castiglione im Anzasca-Thale. Ihre Form und Mächtigkeit sind höchst 
verschieden; aus schwachen Adern und Gängen gehen sie oft in mehrere Fuss dicke 
Trümer oder in noch grössere Ausbauchungen über, bald die Gesteinsschichten durch- 
setzend, bald auch lagerartig sich in ihnen verästelnd. Der vorwaltende Bestandtheil 
derselben ist Feldspath; meistens weiss, bisweilen auch graulich-weiss oder bläulich-grau, 
fast nie feinkörnig, sondern in der Regel zu einer sehr grobkörnigen, selbst grossblät- 
terigen Grundmasse verwachsen. Quarz in kleinen glasigen Körnern ist vorzüglich nörd- 
lich Fobello sehr deutlich eingemengt, an andern Punkten jedoch oft kaum sichtbar. Eben- 
so bildet der silberweisse, lichtgraue oder bräunlich-schwarze Glimmer einen häufigen, 
wenn auch nicht constanten Bestandtheil. Jedoch ist er niemals so vorherrschend wie 
beim wahren Granit, sondern weit spärlicher und vereinzelter, meist in tafelartigen Partien 
und in grösseren oder kleineren Blättchen, in der grobkörnigen Feldspathmasse ausge- 
schieden. Trotzdem ist das Gestein weit mehr dem Granite als dem Porphyre verwandt 
und scheint oft dem Granulite am Nächsten zu stehen. Als untergeordnete Gemengtheile 
enthält das euritische Gestein ferner noch kleine röthliche Granate, Turmalin oder auch 

Graphit, wie z. B. bei Migiandone im Toce-Thale. 
Eine andere, in bergbaulicher Hinsicht äusserst wichtige Einlagerung, bilden die 


— 12 — 


zahlreichen nickelhaltigen Magnetkieslagerstätten, welche in der grossen Hornblendege- 
steinszone des Sesia-Thales einzig und allein nur ihren Sitz haben, damit gleichsam ver- 
wachsen und für diese Gesteinsgruppe wirklich charakteristisch sind. Ihr Nickelgehalt 
wurde 1852 zuerst durch Hrn. Prof. Brauns in Sitten aufgefunden. Seitdem sind die- 
selben Gegenstand eines regen aber wechselvollen Bergbaues geworden, so z. B. auf der 
Balma südwestlich Varallo. bei Valmaggia auf dem Gebirge südöstlich von Scopello, nord- 
westlich Rimella, auf Cevio, bei Cervarolo und endlich im Toce-Thale bei Migiandone und 
Nibbio. Mit dem mehr oder weniger nickelhaltigen Magnetkiese (der Nickelgehalt beträgt 
0,5 bis 5% Ni.) kömmt untergeordnet auch stets etwas Kupferkies vor, welcher indessen 
auch, wie auf der Grube von Migiandone, schon seit mehreren Jahren ganz vorherrschend 
geworden ist. Bemerkenswerth dürfte es ferner noch sein, dass auf Cevio, südlich Cam- 
pello, in dem dortigen nickelhaltigen Magnetkieslager auch Graphit auftritt, theils in kleinen 
derben Partien, theils auch nur als Anflug oder als schwache Umhüllung einzelner derber 
Erzkeile. 

Das Lagerungsverhältniss der kleinen nördlichen Hornblendegesteinszone ist mit dem 
der sie umgebenden Gneissschichten übereinstimmend, und obgleich nahe an der Grenze 
von zwei verschiedenen Gneissgebieten gelegen, so lässt sich doch nirgends eine scharfe 
Trennung oder Abweichung davon beobachten. Dagegen macht die grosse Hauptzone des 
Sesia-Thales auf mehr selbstständige Stellung Anspruch. Bei einem Streichen von SSW. nach 
NNO. zeigt sich längs des ganzen Nordrandes regelmässige Gneiss- und Glimmerschiefer- 
auflagerung mit Nordfallen und ebenso auf der Südgrenze überall Südfallen mit etwas 
steilerer Aufrichtung. Wenn nun auch, bei der unendlichen Zerklüftung in dem mittleren 
Theile, wenig von bestimmbarer Stratification die Rede sein kann, so geht doch durch die 
auf beiden Seiten stattfindende Auflagerung deutlich hervor, dass das Ganze eine sattel- 
förmige Lagerung besitzt. Würde nun dieser breite, weit ausgedehnte Gesteinssattel 
eine gleichmässigere und höher krystallinische Gesteinsbeschaffenheit zeigen, würden ferner 
keine Wechsellagerungen mit Gneiss, Glimmerschiefer oder körnigem Kalk vorkommen — 
dann liesse sich wohl kaum die plutonische Entstehung desselben in Zweifel ziehen. Allein 
wenn wir ferner sehen, wie in dem lagerartigen nördlichen Vorkommen, die schieferigen 
und krystallinisch körnigen Diorite von dem sie einschliessenden metamorphischen 
Gneisse nicht zu trennen sind, und auf eine und dieselbe Entstehung hinweisen, so 
scheint auch die metamorphische Bildung der Sesia-Hornblendegesteine die wahrschein- 
lichere zu sein. Immerhin könnte vielleicht auch ein Theil derselben als plutonisch be- 
trachtet werden, allein wir stossen hier, wie auch bei den Gneissen und Protoginen, stets 


— 113 — 


auf dieselbe grosse Schwierigkeit, nämlich auf die schwer aufzufindende Grenze zwischen 


den metamorphischen und den wirklich plutonischen Produkten. 


VI. Eruptive Massengesteine. 


Nicht nur in dem Bereiche der Gneiss-Gruppe der Dent Blanche, sondern auch in 
den übrigen zahlreichen Gneissgebieten sind wir auf Gesteinsmassen gestossen, welche 
vom Granit sich oft kaum unterscheiden liessen, allein ihr Gesammtauftreten und ihr inniges 
Verwachsen mit den sie begleitenden krystallinischen Schiefergesteinen gestatteten nie eine 
scharfe Abtrennung, und wurden sie deshalb auch mit jenen zusammen als eine krystal- 
linisch höher entwickelte Gesteinsvarietät aufgeführt. Wahre Eruptivgestalt zeigten nur 
die Eurit- und Granit-Trümer, welche besonders im Valpelline-Thale, in den Sesia-Thälern 
und im Strona-Thale die krystallinischen Schiefergesteine so häufig durchsetzen; indessen 
sind auch das nur räumlich beschränkte Injektionen, welche dort, wie an so vielen andern 
Punkten in den Alpen, eine mehr untergeordnete Stellung einnehmen. Erst wo wir uns 
dem südlichen Fusse der Alpen nähern, haben merkwürdigerweise Durchbrüche in grös- 
serem Maassstabe stattgefunden, und zwar zwischen -dem Sesia-Thale und dem Lago Mag- 
giore, zunächst durch die Granite und dann weiter gegen den Rand des Gebirges durch 
die Porphyre. Beide treten scharf getrennt in fast ein- und derselben krystallinischen 
Schieferbildung auf, und wie diese, so sind auch die beiden krystallinischen Massenge- 
steine nunmehr von entschieden normaler Gesteinsbeschaffenheit, gleichsam als wenn mit 
dem Aufhören des hoch aufgeworfenen Alpenringes auch der schwankende und fremd- 


artige Gesteinscharakter verschwunden sei. 


1. Granit. 


Ausser den zahllosen kleineren, meist feinkörnigen Granittrümern, welche unter den 
unregelmässigsten Formen, bald in kleinen Adern und Gängen, bald in grösseren stock- 
[örmigen Lagern und Nestern hauptsächlich den an die Sesia-Hornblendegesteinszone stos- 
senden Gneiss- und Glimmerschiefer-Streifen durchziehen, bleiben uns immer noch einige 
mächtigere nnd bedeutendere Granitmassen nordwestlich von Baveno und westlich vom 
Orta-See näher ins Auge zu fassen. 

Dieses letztere Vorkommen setzt in einer Breite von 5-7 Kilom. vom Sesia-Thale 
aus, in schräger nordöstlicher Richtung über den flachen Gebirgsrücken des Monte Navigno 
nach dem Orta-See hinab. endigt dort längs des See’s in einer spitzen und oben auf der 

15 


— 1ld — 


Höhe des Rückens in einem breiteren, mehr nach N. vorspringenden keilförmigen Aus- 
läufer. Die Oberflächengestalt dieser etwa zu 1200” ü. d. M. erhobenen Granitmasse 
ist grösstentheils lach abgerundet und hügelicht; nur in dem Absturze nach dem Orta- 
See und zum Theil auch gegen das Sesiathal hin, zeigen sich etwas steilere Felsmauern. 
Die Schichtenköpfe sind stellenweise bis tief ins Innere zersetzt und oft derartig aufge- 
lockert, dass sie in Sand und Grus zerfallen. Dadurch begünstigt, haben sich die vielen 
Hohlwege und die zahlreichen kleinen Wasserrinnen bilden können, welche man besonders 
auf der südöstlichen Abdachung wahrnimmt. Einer ähnlıchen Entstehung dürften vielleicht 
auch die vielen kleinen Hügel zuzuschreiben sein, womit die flacheren Alpböden wie über- 
säet erscheinen und welche vorzüglich in der Umgebung des Monte Navigno einem wah- 
ren Hügelmeere gleichen. Sie sind gewöhnlich nur wenige Meter hoch, .bald ganz flach, 
bald aber auch schön konisch oder glockenförmig, auf deren Abhängen und Spitzen bis- 
weilen lose auf einander gehäufte Felsblöcke sichtbar sind. 

In der Richtung des nordwestlichen Ausläufers dieser grossen Granitmasse treffen 
wir, nach einiger Unterbrechung, das kleinere Vorkommen von Quarna oberhalb Omegna 
und dann weiter dasjenige nördlich Casale, welches zwischen Pedemonte und Pramuje 
vom Tocethale durchscehnitten ist; in der Richtung des südlichen Ausläufers aber stossen 
wir jenseits des Orta-Sees auf den schroff ansteigenden gewaltigen Felskeil des Monte 
Motterone. Derselbe legt sich an der unteren Pescone spitz an, wird aber bald bedeu- 
tend mächtiger und erstreckt sich von’S. nach N. 12 Kilom. weit bis zur Bucht von Fa- 
riolo und bis an das untere Tocethal. Dort erreicht er sogar eine Breite von 5 Kilom. 
und im Monte Motterone eins Höhe von 1491” ü. d. M. oder 1234" über dem Lago 
Maggiore-Spiegel. Als Fortsetzung gegen N. und gleichsam als letzter Schlussstein beider 
Züge erhebt sich aus der Thalfläche der Toce-Mündung noch die merkwürdige Mont 
Orfano-Kuppe, welche den Mergozzosee — einen ehemaligen Arm des Lago Maggiore — 
vor gänzlicher Ausfüllung bewahrt hat. 

Die petrographische Beschaffenheit aller dieser Granitvorkommen zeigt grosse Ver- 
schiedenheiten, und zwar nicht nur unter sich, sondern auch gewöhnlich in ein und der- 
selben Localität. Im Allgemeinen sind die grobkörnigen Granite in den tieferen Niveaux 
vorherrschend, während die feinkörnigen mehr auf die höher gelegenen Punkte des Aus- 
gehenden uud vorzüglich auf die kleineren vereinzelten Trümer beschränkt sind. Die 
kleinkörnigen Granite am Monte Motterone, sowie auf der Höhe des Rückens zwischen 
Ortasee und dem Val Sesia sind ziemliche gleichmässige Gemenge von weissem oder grau- 


lich-weissem Feldspath, glasigem, hellem Quarz und kleinen Glimmerblättchen. Der Feld- 


— 15 — 


spath macht oft den vorwaltendsten Bestandtheil aus, besitzt ebene, glänzende Spaltungs- 
flächen, welche besonders bei den etwas grösser ausgeschiedenen Krystallen stärker her- 
vortreten. Die Quarzkörner sowie auch der Glimmer sind bald spärlicher, bald reich- 
licher eingestreut. Der Glimmer ist von bräunlicher und schwärzlicher, seltener von 
silberweisser Farbe. In den mittel- und grobkörnigen Varietäten, welche den grössten 
Theil der Felsmassen ausmachen, ist der weisse Feldspath mit den glänzenden Spaltungs- 
flächen ebenfalls am Verbreitetsten. Dadurch erhält das Gestein eine lichthelle Farbe 
und wird dann auch wohl »weisser« Granit genannt. Nur am östlichen Absturze des 
Monte Motterone, zwischen Baveno und Fariolo, kömmt mit dem weissen auch blass- 
röthlicher Feldspath vor, in Folge dessen das Gestein als »rother« Granit bezeichnet wird. 
Der Quarz, glasig, wasserhell oder lichtweiss, zeigt sich nicht nur in einzelnen Körnern, 
sondern, wie am Mont ÖOrfano, auch in grösseren krystallinischen Partien vereinigt. Hin- 
gegen ist der Glimmer, fast immer auf kleine vereinzelte, oft hexagonale Blätter oder auch 
nur auf schwache Schüppchen von bräunlicher oder schwärzlich-brauner Farbe beschränkt. 
Bei Rocca im Val Sesia indessen erscheint er aber auch flockenförmig zusammengedrängt. 
Mit dem Glimmer mengt sich dort, wie auch auf der Colma, bisweilen noch etwas Horn- 
blende ein und vermittelt so den Uebergang des Granits in Syenitgranit. Drusenräume 
sind selten und wurder nur in dem rothen Granite nordwestlich Baveno, sowie auch hie 
und da in dem weissen Granite des Mont Orfano bemerkt. Sie sind dort, besonders aber 
bei Baveno, der Sitz der in allen Sammlungen bekannten schönen Feldspathkrystalle. 

Nach Herrn Doctor J. Strüver kommen folgende Minerale vor: 

a. Im rothen Granite von Baveno: 

Orthoklas, Oligoklas, Quarz, Glimmer (zwei Arten), Albit mit Orthoklas regelmässig ver- 
wachsen, Hornblende, Epidot, Laumonit, Datolith, Chlorit, Kaolin, Hyalith, Hämatith, Li- 
monit, Flussspath, Kalkspath, Desmin, Chabasit, Turmalin, Babingtonit, Gadolinit (?), Scheelit. 

b. Im weissen Granit vom Mont ÖOrfano: 

Albit regelmässig mit Orthoklas verwachsen, Chlorit, Laumonit, Chabasit, Desmin, 
Kalkspath, Pyrit. 

Herr Scheerer !) hat beide Granitvarietäten einer sehr genauen chemischen Unter- 
suchung unterworfen und gefunden, dass der weisse Granit des Mont Orfano dem »mitt- 
leren« der rothe Granit von Baveno aber dem »oberen Plutonite« entspricht. Die Ana- 
lyse ergab: 


!) Scheerer, Ueber die chemische Constitution des Plutonits, Festschrift p. 177 und 181. 


— 116 — 


Für den weissen Granit und für den rothen Granit 


Kieselsäure al, 75,30 
Titansäure ® —_— 
Thonerde 13,47 12,93 
Eisenoxydul 4.80 1,55, 
Manganoxydul —— — — 
Kalkerde 0,79 1,26 
Magnesia 0,05 0.53 
Kalı 2,25 7,56 
Natron 5,91 — — 
Wasser 1,58 0,41 
100,97 99,54 


Das die erwähnten Granitmassen umgebende Gestein besteht längs der ganzen süd- 
östlichen Grenze, von Cellio bis Baveno, nur aus Glimmerschiefer, auf der nordwestlichen 
aber aus Gneiss und gneissartigem Glimmerschiefer. Die beiden kleineren Vorkommen von 
ÖOuarna und Pedemonte setzen sogar ganz und gar in diesen letzteren Gesteinen auf. Der 
mächtige Granitkeil des Motterone hingegen wird auch auf der nordwestlichen Seite seiner 
Auskeilung von Glimmerschiefer begrenzt. Ihre Längenausdehnung fällt im Grossen und 
Ganzen mit der Streichungslinie der Schiefergesteine zusammen und scheinen die Granit- 
durchbrüche hauptsächlich nur auf dieser stattgefunden zu haben. Eine Aufrichtung der 
Schieferschiehten durch den Granit oder eine Auflagerung derselben auf dem Granit ist 
indessen nicht zu beobachten. Ebensowenig fehlen Contactwirkungen auf die den Granit 
unmittelbar begrenzenden Schiefergesteine. Diese hatten unstreitig schon vor dem Ein- 
dringen der Granite ihre krystallinische Ausbildung erreicht. Und da sie überdiess in zu 
enger Verbindung mit den angrenzenden Hornblendegesteinen und Gneissen stehen, so 
dürften auch alle diese in ihrem Alter dem Granite weit vorausgehen. Ueber den Zeit- 
punkt seines Zutagetretens lässt sich jedoch nichts Bestimmtes nachweisen; jedenfalls fand 
dasselbe nach Ablagerung der älteren Sedimentärformationen statt. 

Wenn auch eine oft bedeutende oberflächliche Unterbrechung der einzelnen Granitvor- 
kommen wahrnehmbar ist, so dürfte doch an ihrem unterirdischen Zusammenhange wohl 
nicht zu zweifeln sein. Ja! es wäre selbst möglich, dass der Granit in grösserer Tiefe 
nicht nur unter den benachbarten Hornblendegesteinen und Gneissen, sondern selbst unter 
dem grössten Theile des Hauptkörpers des Alpengebietes sich entlang erstreckte. Aus 


diesem Granitheerde wären dann vielleicht auch die zahlreichen Eurit- und Granit-Injec- 


tionen hervorgedrungen, welche man stellenweise, vom Süd- bis nahe an den Nordrand 
der Alpen (vom Lago Maggiore bis unterhalb Martigny) beobachten kann. 

Bieten uns die aufgeführten Granitmassen auch gar keine metallischen Ablagerungen 
dar, so besitzt man in ihren Gesteinen nichts destoweniger sehr bedeutende und unver- 
siegbare Schätze. Wo immer der Granit sich etwas grobkörnig, leicht spaltbar, wenig 
und vortheilhaft zerklüftet zeigt, wo ferner steile und nackte Felswände die Gewinnung, 
und der Wasserweg die Versendung begünstigen — da sind auch grossartig betriebene 
Steinbrüche darauf eröffnet. Die altberühmten Steinbrüche von Baveno, Fariolo und Mont 
Orfano sind hinlänglich bekannt. Die Felswände von Baveno bis Fariolo liefern vorzugs- 
weise den »rothen«, diejenigen des Mont Orfano den »weissen« Granit. Einen fast eben- 
so schönen weissen Granit gewinnt man in den Steinbrüchen an der steilen Felswand 
der Madonna del Sasso am Orta-See. Hingegen sind die Steinbrüche im Val Sesia von 
weniger Bedeutung. 


2. Porphyr. 


Von dem grossen Porphyrzuge, welcher sich von Biella bis zum Luganersee mit mehr 
oder weniger Unterbrechung fast stets längs des Südfusses der Alpen erstreckt, fällt nur 
der zwischen Gozzano und dem unteren Lago Maggiore liegende Theil in das Gebiet unserer 
Karte. Derselbe lässt sich hier in zwei von einander getrennten Zügen unterscheiden. 

Der südliche Hauptzug tritt östlich Gozzano am Agogna auf und dehnt sich bei 
Invorio inferiore, auf kurze Strecke unterbrochen, von W. nach O. bis an den Lago. 
Maggiore aus, wo man ihn auf der Strasse von Arona nach Maina in einer Mächtigkeit 
von fast 3 Kilom. durchschneidet. Das Ganze bildet ein kleines, sanft abgerundetes Hügel- 
land, welches etwa nur 2 - 300” über dem Lago Maggiore-Spiegel aufsteigt. 

Der andere kleinere Nebenzug erscheint 2 Kilom. nordwärts von dem vorigen, be- 
ginnt nahe an der Südspitze des Ortasees. setzt in nordöstlicher Richtung quer durch 
das Agogna- und Kinathal und keilt sich westlich Colazza aus. Seine Länge misst 5 
Kilom. und während seine Mächtigkeit anfangs Y2 Kilom. beträgt, schrumpft dieselbe 
östlich vom Agogna allmälig auf etwa 30” herab. Die äussere Form dieses mehr gang- 
förmigen Vorkommens springt nur zwischen dem Ortasee und Agogna-Thale etwas schär- 
fer, mit thurmartigen Felspartien hervor, weiter östlich ist es von dem umgebenden Schie- 
fergebirge nicht mehr zu unterscheiden. Y 

Die Felsarten beider Vorkommen bestehen aus quarzführendem Porphyr, und zwar 


in dem südlichen Hauptzuge aus rothem, und in dem nördlichen Nebenzuge aus grauem 


— 118 — 


Porphyre. Der rothe Porphyr zeigt die gewöhnliche dichte röthliche oder dunkelbraune 
Grundmasse, in welcher bald mehr bald weniger Quarz und Feldspathkrystalle ausge- 
schieden sind. Der Quarz ist sehr glasig, wasserhell bis dunkel und lässt oft kleine 
deutliche Krystallformen erkennen. Der Feldspath hingegen ist in der Regel nur durch 
seine etwas hellere und blassröthliche Farbe, sowie durch die glänzenden ebenen Spal- 
tungsflächen von der dichten rothen Grundmasse zu unterscheiden. Glimmer ist nur wenig 
und in kleinen schwarzen Pünktchen eingemengt. Das Gestein ist äusserst zerklüftet, 
verliert in Folge der Verwitterung oft die rothe Farbe, wird grau bis hellgelblich, und 
tritt stellenweise ebenso zersetzt und tief aufgelockert auf als der Granit zwischen dem 
Ortasee und dem Val Sesia. 

Der graue Porphyr des nördlichen Zuges unterscheidet sich von dem rothen eben 
nur durch seine graue, bisweilen gelblich-graue Färbung. Der Quarz ist darin mehr in 
kleinen weissen und grauen Körnern ausgebildet und der Feldspath zeichnet sich beson- 
ders durch seine glänzenden lichtgrauen bis gelblich-grauen Spaltungsflächen aus. Glimmer 
in kleinen, schwarzen, glänzenden Schüppchen ist sehr häufig. Die graue Grundmasse 
ist sehr dicht, fest und wenig zur Verwitterung geneigt. Das Gestein ist daher auch fester, 
aber ebenso zerklüftet wie der rothe Porphyr. Auf den Kluftflächen ist oft ein schwach- 
röthlicher oder bräunlich-gelber Anflug sichtbar. 

Das Auftreten der Porphyre hat mit dem der Granite viel Uebereinstimmendes. In- 
dessen zeigt ihre Streichungslinie etwas Abweichung. Die Granite dehnen sich von SSW. 
nach NNO. aus, die Porphyre fast von W. nach O ; ausserdem durchsetzen letztere den 
umgebenden Glimmerschiefer unter spitzem Winkel, während die Granite nahe damit 
parallel laufen. Der nördliche kleine Porphyrzug setzt ganz im Glimmerschiefer auf und 
hat grosse Aehnlichkeit mit einem gangförmigen Vorkommen. Allein auch auf der Nord- 
grenze des Südzuges tritt im Agogna- und Vina-Thale ein seitlicher Ausläufer in Gang- 
form auf, welcher auf dem Rücken zwischen diesen beiden Thälern sich zertrümert und 
in kleinen Nestern den Glimmerschiefer durchzieht. Dieser Porphyrgang fällt steil nörd- 
lich, schneidet dort wie auch auf der Höhe westlich Colazza scharf ab gegen den südlich 
fallenden Glimmerschiefer und besitzt auf beiden Seiten deutliche Saalbänder. Im Hangen- 
den wie im Liegenden sind die Schieferschichten auf geringe Erstreckung geknickt, oft 
wie zerquetscht und zerrieben; von Contactwirkung auf dieselben ist indessen nichts zu 
bemerken. Der Glimmerschiefer bildet auch weiter östlich bis zum Lago Maggiore die 
Nordgrenze des Südzuges. Dagegen zeigen sich auf seiner südlichen Begrenzung weit 
andere Verhältnisse. Von Arona his an die Vevera nördlich Oleggio wird der dort zu Tage 


— 119 — 


gehende rothe Porphyr von liassischen Mergel- und dolomitischen Kalkschichten unter 
40° Fallen nach S. überlagert, «dann aber folgen die Diluvialgebilde, welche nunmehr den 
Porphyr stets begrenzen und denselben in der Bucht von Invorio wahrscheinlich ganz 
verdeckt häben. Nur östlich Invorio superiore lehnt sich auf ganz kurze Strecke noch 
die kleine dolomitische Kalkpartie unmittelbar an den Porphyr und scheint diesem ähn- 
lich wie bei Arona aufgelagert zu sein. 

Wann der Durchbruch der Porphyre in dieser Lokalität stattgefunden, ist eine schwer 
zu entscheidende Frage. Jedenfalls hat sich derselbe, wie auch derjenige der Granite, 
nach der Bildung des Glimmerschiefers, aber vor der Ablagerung der liassisshen Kalk- 
schichten von Arona ereignet. Diese letztere Thatsache wird ausser der Auflagerung 
auch dadurch bestätigt, dass man in dem Kalksteinbruche, östlich Invorio superiore gegen- 
über, vereinzelte Gerölle von Porphyr wie auch von Glimmerschiefer in den Kalkbänken 
mechanisch eingeschlossen findet. Demnach musste bei der ursprünglichen Ablagerung 
dieser Kalkschichten der nördliche Theil des rothen Porphyrs mit dem angrenzenden 
Glimmerschiefer als Hügelland aus dem Meere hervorragen, um die erwähnten Geschiebe 
liefern zu können, während der andere Theil sich unter Wasser befand und der Kalk- 
bildung zur Unterlage diente. 


VII. Lagerungsverhältnisse. 


Obgleich in den vorhergehenden Erläuterungen bereits auch der Lagerungsverhältnisse 
der einzelnen Gebilde gedacht ist, so dürften schliesslich doch noch eine kurze Zusammen- 
stellung derselben nach den beigefügten Querdurchschnilten!), so wie einige sich daran an- 
knüpfende allgemeine Bemerkungen gestattet sein. 


Prof. I. Lepontische Alpen. 


In diesem Durchschnitte?), welcher die lepontischen Alpen von ihrer Nordgrenze bei 
Viesch im oberen Rhonethale bis zu ihrer Südgrenze bei Arona berührt, fällt zunächst 


!) Diese Querdurchschnitte machen keinen Anspruch auf mathematische Genauigkeit oder auf Unfehl- 
barkeit der Beobachtung, sondern haben lediglich nur den Zweck, uns den Bau dieser gewaltigen Gebirgs- 
massen zu veranschaulichen. Es ist jedoch dabei gewissenhaft gestrebt worden, die Verhältnisse nur so dar- 
zustellen, wie sie sich uns in der Natur darbieten. 

®2) Da dieser Durchschnitt von N. nach S. gelegt ist, so sind dabei auch natürlich die nach W. abfal- 
lenden Thalwände ins Auge gefasst worden; an zwei Stellen jedoch: im Antigoriothale von Goglio bis Cre- 
vola, und am Lago Maggiore von Fariola bis Arona, sind des besseren Verständnisses halber Abweichungen 
vorgenommen. An diesen beiden Punkten nämlich sind nicht die westlichen, sondern die auf der Ostseite 
sich darbietenden Verhältnisse berücksichtigt worden. 


— 10 — 


unser Blick auf den höchst bemerkenswerthen Sattel des »unteren« oder des Antigorio- 
Gneisses. Die seitliche nach N. stattgefundene Verschiebung desselben beträgt von Piano 
unterhalb Crodo_bis ins Bondoler-Thal etwa 9 Kilom. An dieser gewaltigen Verschiebung 
hat die Glimmerschieferumhüllung mit den eingeschlossenen Marmor- und Dolomitlagern 
den innigsten Antheil genommen, und ist es wohl nur dadurch erklärlich, dass diese 
Schichten auf die lange Strecke von Crodo bis Goglio flach unter dem Gneisse, wahr- 
scheinlich in zusammengeklappter muldenförmiger Lagerung sich befinden. Denn auf dem 
Monte Cistella und auf dem gegenüberliegenden Pizzo di Robbio liegen dieselben schon 
wieder horizontal auf dem Gneisse, und gegen S. erscheinen sie oberhalb Crevola wieder 
in steiler südlicher Auflagerung. Der Einfluss des nach N. verschobenen Antigorio-Gneiss- 
sattels hat sich aber nicht allein auf die Glimmerschieferbedeckung, sondern in zweiter 
Linie auch noch auf den eigenthümlichen, platten Gneisssattel des Hauptkammes des Ge- 
birges, der Binnenthalkette, erstreckt. Längs der ganzen Südgrenze desselben, von Di- 
veglia bis Lebendun, überlagert dieser obere Gneiss mit schwachem Nordfallen den Devero- 
Glimmer- und Kalkglimmerschiefer, auf seiner Nordgrenze im Binnenthale dagegen wird 
derselbe von den Trias-Schichten unterteuft. Trotz dieser etwas fächerförmigen Lagerung 
auf beiden Seiten, herrscht in oberer Höhe flache Anordnung und stellenweise schwache 
Einbiegung der Schichten vor. Diesem Umstande ist es dann auch wohl zuzuschreiben, 
dass auf der Südspitze des Cervendone eine kleine Kappe von jüngeren metamorphischen 
Schiefern und die damit in Verbindung stehende merkwürd;ge Serpentindecke des Geiss- 
pfades sich erhalten haben. — Unter der Glimmerschieferpartie von Crodo kömmt nun 
aber noch ein anderes kleineres Gneissgewölbe vor, welches in der Gabelung des Anti- 
goriothales das tiefste Niveau einnimmt. Dieser Gneiss ist nach Scheerers Analysen 
mit den Gneissvorkommen auf der Höhe des Monte Cistella, der Binnenthalkette und an 
der Brücke von Crevola übereinstimmend und wurde desshalb auch von uns zum »oberen« 
Gneisse gerechnet. Ein Zusammenhang desselben mit dem Gneisse des Monte Cistella 
und dessen Fortsetzung oder vielleicht mit dem der Binnenthalkette selbst ist sehr wahr- 
scheinlich, und ebenso dürfte wiederum der Binnenthalgneiss nicht nur unter den Trias- 
Schichten von Binnen mit dem Aerner-Galn, dem Anfange des Gotthards-Massils, sondern 
auch von da unter der jüngeren metamorphischen Schiefereinlagerung von Viesch entlang 
mit dem Gneissgebiete des Eggischhorns oder der Finsteraarhorn-Masse in Verbindung 
stehen. Wir hätten demnach eine Reihe von 4 neben einander auftauchenden, höchst 
ungleichen Gneisssätteln, getrennt durch die mulden- oder faltenförmigen Einlagerungen 


vom Rhone-, Binnen- und Bondoler- Bevero-Thale. 


— 4141 — 


So verwickelt und übereinandergeschoben nun auch der Schichtenbau auf der Nord- 
seite des Antigorio-Gneisses sich darstellt, so einfach ist derselbe auf dessen Südseite 
nach dem Lago Maggiore hin. Auf den stark zusammengeschrumpften Südflügel des 
Devero-Glimmerschiefers, mit dem characteristischen Marmorlager von Crevola, folgt an 
der Mündung des Val di Vedro oberer Gneiss mit einer kleinen Glimmerschiefermulde, 
welche vom Isorno- bis zum Vigezzothale anhält; südlich von diesem Thale steigt wieder 
der obere Gneiss auf, fällt stark geneigt gegen N. und erstreckt sich mit untergeordneten 
Einlagerungen von Hornblendegesteinen und Glimmerschiefer und bei stets gleichbleiben- 
dem Nordfallen bis Vogogna. Dort legt sich derselbe an den mächtigen Sattel der Sesia- 
Hornblendegesteine und auf dessen Südseite treffen wir wiederum Gneiss und Glimmer- 
schiefer mit dem berühmten Marmorlager von Candoglia, nunmehr steil südlich fallend. 


Der Gneiss ist hier nur wenig entwickelt, der Glimmerschiefer wird allmälig vorherr- 


schender, und aus diesem Gesteine — durchbrochen an der Tocemündung durch den 
Granit und bei Arona durch den Porphyr — besteht der ganze Gebirgszug zwischen 


dem Lago d’Orta und dem Lago Maggiore. Auf den rothen Porphyr von Arona legt sich 
dann noch ein schwaches nach S. fallendes liassisches Kalklager, — und hierauf beginnt 
das grosse Diluvial- und Alluvialland der Po-Ebene. 

Versetzen wir uns nun in die Altersperioden dieser sämmtlichen Bildungen zurück, 
so zeigt sich uns unstreitig der Antigorio-Gneiss als das älteste Gebilde. Seine Schichten 
treten weder nord- noch südwärts wieder zu Tage und höchstens könnte man in dem 
Sesia-Hornblendegesteinssattel ein Aequivalent dafür suchen wollen, wenn dort ähn- 
liche Gesteinsverhältnisse vorlägen, was eben nicht der Fall ist. Ueber‘ dem Antigorio- 
Gneisse folgen zunächst Glimmerschiefer, Marmor, und Dolomit, stellenweise auch Horn- 
blendeschiefer, Granathaltige Glimmerschiefer, Kalkglimmerschiefer u. s. w. — kurz 
sehr verschiedenartige metamorphosirte Gesteine, und mit diesen treten wiederum grosse 
Gneissmassen auf, welche jedoch in ihrem chemischen Gehalte wie auch zum Theile in 
ihrem äusseren Character vom Antigorio-Gneisse wesentlich abweichend sind. Sie wechsel- 
lagern oft mit Hornblendegesteinen und Glimmerschiefer, gehen in letzteren auch wohl 
ganz über, wie nördlich Pallanza, oder werden davon muldenförmig überlagert, wie zwi- 
schen dem Isorno- und Vigezzothale. Alle diese den Antigorio- Gneiss überlagernden 
Gesteinsbildungen können wohl schwerlich in der Form und Gestalt abgesetzt worden 
sein, in welcher sie sich jetzt befinden. Ursprünglich waren sie — wenigstens der grossen 
Mehrheit nach — wohl sedimentäre Gesteine, wie z. B. Thonschiefer, thonig-sandige oder 
kalkige Schiefer, Kalkstein u. s. w., welche als solche auf dem Antigorio-Gneisse nieder- 


16 


— 122 — 


geschlagen wurden. Ob nun dieser, als erster Ablagerungsboden, bereits schon als 
Gneiss vorhanden, oder ob derselbe selbst vielleicht aus einem älteren Sedimentär- 
oder krystallinischen Schiefergesteine hervorgegangen, — wer mag das nachweisen 
wollen? Merkmale, welche auf ein eruptives Eindringen in die Glimmerschiefer schliessen 
lassen, liegen, wie wir früher schon erwähnt, nicht vor. Abgesehen hiervon, müssen die 
über dem Antigorio-Gneisse erfolgten Niederschläge eine grosse Mächtigkeit und Aus- 
dehnung erreicht haben, und können daher auch verschiedenen Zeiträumen angehören. 
Von einer Einreihung oder etwaigen Parallelisirung mit irgend einer älteren Sedimentär- 
formation kann dabei natürlicherweise keine Rede sein; jedenfalls sind sie älter als die 
metamorphischen Schiefer der südlichen Wallisthäler. Von der Anthracit- oder Kohlen- 
formation ist hier keine Spur vorhanden und hatte wahrscheinlich schon vor dieser Bil- 
dung die Hebung der Deveroschiefer stattgefunden. Eine grössere und lang andauernde 
Senkung ist dann erst wieder zur Trias- und Jurazeit eingetreten. Davon scheint jedoch 
der mittlere und südlichere Theil nicht betroffen zu sein, weil dort, von der Binnenthal- 
kette bis nahe Arona, keine jüngeren Aullagerungen sich mehr vorfinden. Mit der Jura- 
bildung dürfte dann die Schichtenreihe in dieser Localität abgeschlossen sein. — Die 
theilweise Metamorphosirung dieser jüngeren Gebilde ist wahrscheinlich schon vor ihrer 
Hebung und der damit verbundenen Zusammenschiebung in unregelmässige Mulden er- 
folgt. Sie ist indessen stellenweise stärker, stellenweise auch weit schwächer gewesen. 
In der metamorphischen Schiefereinlagerung zwischen dem Anfange der St. Gotthardsmasse 
und dem Finsteraarhorn-Massive haben z. B. nur die Gyps- und Rauchwackenlager bei 
Grengiols der Umwandlung widerstanden, während die sie begleitenden und mit ihnen 
wechsellagernden Glanzschiefer in Talk- und Chloritschiefer und bisweilen auch in Gneiss 
verändert worden sind. Auf ihrer Fortsetzung auf dem Längisgrat und an der Furka 
hingegen, sowie auch in der grossen Hauptmulde von Binnen ist nur eine weit geringere 
Veränderung eingetreten. Gleichzeitig mit den Trias- und Juragebilden dürfte dann auch 
wohl die durchgreifendste Umwandlung ‘der benachbarten älteren Schiefergebiete!) vor- 
gekommen sein, und zwar wohl um so mehr, je tiefer das Niveau und je stärker der 
Druck, unter dem diese Schichten sich befanden. So sehen wir z. B., dass die Glimmer- 
schiefer unter dem Antigorio-Gneiss-Sattel in der Thalsohle von Crodo und Croveo ein 
weit entschiedeneres krystallinisches Gepräge zeigen als die etwa 1500 Meter höher 
liegenden Partien über demselben am Monte Cistella und Pizzo di Robbio. Ebenso sind 


') Die Glimmerschiefer von Orta indessen bestanden schon vor der Liaszeit als solche, siehe weiter oben. 


— 13 — 


viele Gneisspunkte selbst, wie z. B. im Kriegalpthale, in der Lebendun-Schlucht, am 
Tosafall und in der Thalsohle nördlich Crodo, krystallinischer und granitischer als die- 
jenigen in den höheren Niveaux. Damit soll jedoch nicht gesagt sein, dass nun aller 
oberer Gneiss metamorphischer Entstehung sein müsse; sicherlich können auch ebenso 
gut viele Gneissmassen plutonisch sein, nur fehlen uns in dieser Beziehung bestimmte 
und entscheidende Anhaltspunkte. Wenigstens fanden wir nirgends deutliche Eruptions- 
merkmale, noch weniger irgend eine Andeutung oder Grenze zwischen metamorphem 
und etwaigem eruptivem Gneisse. Am meisten Aehnlichkeit mit einer plutonischen Gneiss- 
blase hat unstreitig das kleine Gneissgewölbe in der Thalsohle nördlich Crodo. Der 
Gneiss schneidet scharf ab gegen den bedeckenden Glimmerschiefer, die Schichten des- 
selben liegen aber so regelmässig darüber und zeigen überdies nirgends eine Spur von 
Gneissinjectionen oder sonstigen Störungen, dass es schwer fälll, an ein gewaltsames 
Eindringen der Gneissmasse in den Glimmerschiefer zu denken. Und doch stimmt ander- 
seits die chemische Zusammensetzung!) nicht nur dieses, sondern auch der beiden an- 
dern Gneisspunkte vom Monte Cistella-Alta und von der Crevolabrücke mit der des 
erupliven rothen Granits von Baveno so nahe überein, dass an einer gewissen Zusammen- 
gehörigkeit dieser Gesteine kaum zu zweifeln ist. Angesichts solcher Thatsachen kann man 
daher aucb wohl nur folgende Annahmen aufstellen: Entweder sind die Hauptkörper der 
oberen Gneissgebiete plutonisch; jedoch vielleicht etwa mit dem Unterschiede, dass der 
eruptive Gneiss den an der Erdoberfläche vorfindlichen Schieferschichtenbau weniger 
scharf durchbrochen, sondern demselben sich mehr angeschmiegt hätte, worauf die ur- 
sprünglichen Trennungsmerkmale oder Grenzen bei der späteren Metamorphosirung, 
welcher dieser ganze District nach der Jurazeit unterworfen wurde, wieder verwischt und 
wobei ein grosser Theil der Schiefer selbst in Gneiss umgewandelt worden wäre u. s. w.; 
— oder sie sind metamorphisch. Für diesen letzteren Fall sprechen allerdings die 
jetzigen beobachtbaren Lagerungsverhältnisse, ferner der Umstand, dass auch Gebirge 
der Trias- und Juraschichten in dieser Localität wahrscheinlich in Gneiss verändert 


worden sind. Hierbei müsste man aber immerhin von der Voraussetzung ausgehen, dass 


!) Scheerer, Ueber die chemische Constitution der Plutonite, Festschrift p. 180 und 181. 


Oberer Plutonit: Si Ti Äl Fe Mn Ca Mg K Na H 
Rother Granit von Fariolo (Baveno) . . . . 75,30 — 12,93 155 — 1,26 0,53 7,56 — 0,41 = 99,54 
Gneiss aus der Thalsohle nördlich Crodo . . 75,90 — 12,95 1,31 — 1,48 0,16 5,12 2,39 0,40 — 99,71 
Gneiss aus dem Steinbruche bei der Crevolabrücke 75,32 -- 13,32 2,25 — 0,95 0,43 5,09 2,22 0,40 — 99,98 


Gneiss vom Gipfel des Monte Cistella Alta . 74,47 — 13,45 2,11 — 1,09 0,54 0,47 


_ HB = 


einstens dort in der Nähe plutonische Gesteinsarten, etwa Granite vorhanden gewesen, 
welche das Material für die älteren Sedimentärbildungen abgegeben und dass aus diesen 
Ablagerungen in Folge der späteren Metamorphose wiederum krystallinische Gesteine 
entstanden wären, welche den eruptiven Graniten in ihrem chemischen Gehalte gleich 
kämen u. s. w. | 

Welche von diesen Annahmen etwa die richtige sein mag, — können wir nicht 
entscheiden und überlassen das späteren Forschungen. »Alles nach und nach!« 


Profil II. und III. Penninische Alpen. 


Mit diesen beiden Durchschnitten treten wir ein in den Bau der penninischen Alpen. 
Die ursprünglichen Lagerungsverhältnisse haben noch weit bedeutendere Störungen er- 
litten und auch die Umwandlung der Gesteine ist in noch viel grösserem Grade vor sich 
gegangen als in den lepontischen. Neben dem gewaltigen Fächer der Centralmasse der 
Dent Blanche thront das noch höher aufgethürmte Gneissgewölbe des Monte Rosa; und 
zwischen beiden oder neben ihnen zeigen sich unregelmässige Mulden von jüngeren 
meist umgewandelten Gesteinen, welche nach Aussen hin sich wiederum an ältere etwas 
mehr krystallinische Bildungen lehnen. Aber auch diese sind von Ueberstürzungen nicht 
verschont geblieben und bedecken bald in flacher, bald in steiler aufgerichteter Lagerung 
die jüngeren Schichten. So sehen wir denn in dem ganzen Baue nur eine fortlaufende 
Reihe der staunenswerthesten Schichtenstörungen und der merkwürdigsten Umwandlungen! 

Das Profil II. ist etwa 8 Stunden südwestwärts von dem ersteren quer durch die 
beiden Hauptkörper der penninischen Alpen gelegt. In seinem tiefsten Niveau erscheint 
zunächst auf beiden Seiten des Rhonethales das Ausgehende der Anthraeitformation; 
auf dem rechten Ufer nach N., auf dem linken Ufer nach S. fallend. Ueber *diesem 
kleinen sattelförmigen Vorkommen liegen Triasgebilde, welche besonders nach Natt hinauf 
in grösserer Mächtigkeit entwickelt und in überstürzter muldenförmiger Lage sich be- 
finden. Ihr südlicher Flügel wird jedoch merkwürdigerweise nicht durch die Anthraeit, 
sondern durch die älteren metamorphischen Schieferschichten überlagert. Es erinnert 
uns dieser nach N. verschobene Sattel der älteren metamorphischen Schiefer vielfach 
an den Antigorio-Gneiss-Sattel, jedoch beträgt die Verschiebung hier etwa nur 6 Kilom. 
— immerhin eine gute Schweizerstunde! Und wie auf der Cistella-Alta, so begegnen wir 
auch hier gegen die Höhe der Maja einer flachen Auflagerung derjenigen Schichten, 
welche zum Theil in der Eringerthalsohle unter dem Schiefersattel liegen. Die Quarzit- 
und Gypslager werden dann durch die Glanzschiefer der Maja bedeckt, und aus diesen 


— 135 — 


mit den eingelagerten jüngeren metamorphischen Schiefer- und Serpentinpartien ist der 
ganze Rücken vom Pas de Lona bis zum Col de Breona zusammengesetzt. Von dem 
Pas de Lona an senken sich die Schichten südlich nach Evolena hinab und unterteufen 
endlich nahe vor dem Ferpeclegletscher die fächerförmige Centralmasse der Dent Blanche. 
Ein ähnliches Verhältniss bemerken wir auch auf der Südostseite derselben und erst am 
Gornergrat findet eine regelrechtere Auflagerung auf den Gneiss des Monte Rosa statt. 
Dasselbe ist auch auf seiner Südseite der Fall, wo jüngere metamorphische Schiefer 
regelmässig auf dem Gneiss lagern; nur werden sie weiter gegen S. wiederum durch den 
Gneiss des Corno Bianco bedeckt. 

In dem Profil III, welches den Gebirgstheil durchschneidet, welcher etwa 4 Stunden 
westlich von dem vorigen sich befindet, bieten sich uns trotz dieser geringen Entfernung schon 
ganz andere Verhältnisse dar. Die grosse weite Rhonethalfurche liegt zum Theil auf der 
Gebirgsscheide von Martigny-Bourg. zum Theil aber auch in den bei Saxon auslaufenden 
metamorphischen Schiefern des Montblanc-Massivs. Die steile nördliche Wand von Fully 
besteht ganz aus Gneiss, dem Ausläufer der kleinen Gneissmasse von Arpille. An der 
oberen Kante sind zwischen dem Gneisse und dem Anthraeitschiefer der Fullyalp Trias- 
Schichten eingeklemmt und diese überlagern wiederum am Fusse der Dent de Morcles 
den Anthracitschiefer. Auf dem linken Rhoneufer bei Charrat hingegen treffen wir zu- 
nächst den schwachen Rest der zum Montblanc-Massive gehörenden metamorphischen 
Schiefer, und über diesen folgt, statt der Anthraeitschiefer, unmittelbar etwas Trias; so- 
dann gegen die Pierre-a-voir hin die mächtige Gruppe von Jura- und Liasschichten, an 
deren Südgrenze, im Pas de Lenz, wiederum Trias hervorbricht. Diese wird östlich der 
Pierre-a-voir durch die südliche Anthraeitschieferzone mit der höchst eigenthümlichen 
Gyps- und Dolomiteinlagerung bedeckt, die Anthracitschiefer selbst wiederum durch die 
Quarzite und diese durch die älteren metamorphischen Schiefer. Die merkwürdige Zu- 
sammenklappung und Ueberstürzung der Jura-, Trias-, Kohlen- und metamorphischen 
Schieferschichten ist auch hier unverkennbar; während jedoch in dem vorigen Durch- 
schnitte eine viel flachere Ueberschiebung stattgefunden, ist in diesem eine steilere Auf- 
richtung wahrnehmbar und, was das Auffallendste, aus dem flach verschobenen Sattel der 
älteren metamorphischen Schiefer des Eringerthales ist in der Kette des Bagnesthales 
ein deutlicher Fächer geworden, der nur durch geringere Höhe und durch Mangel kühner 
Felsformen von dem der Centralmasse selbst sich unterscheidet. Die flachen jüngeren 
Auflagerungen sind vollständig verschwunden und erst in der hohen Kuppe des Mont 


Pleureur finden wir die Glanzschiefer wieder; sie fallen mit den eingeschlossenen 


— 16 — 


Dolomitschichten nördlich unter die älteren metamorphischen Schiefer ein, bilden bis 
zum Col du Mont Rouge die gewaltige Felswand von Toremb&, enthalten nur vereinzelte 
Serpentin- und jüngere metamorphische Schiefernester und unterteufen wiederum süd- 
wärts die Talkgneisse der Centralmasse. In der Thalsohle bei Bousine aber taucht unter 
dem Glanzschiefer nochmals ein Gewölbe älterer metamorphischer Schiefer hervor. Allein 
auch die Centralmasse selbst bietet ein ganz anderes Bild als in dem geschlossenen Fächer 
der Dent Blanche. Schon die Gletscherlinien des Breney und Otemma deuten auf Längs- 
falten; sie werden aber bedeutend übertroffen durch diejenige der Vall&e von Valpelline. 
In ihr liegt das mächtige Gebilde von braun verwitterndem Glimmerschiefer, von gneiss- 
artigen Glimmerschiefer- und Hornblendegesteinen, welche einerseits sonderbar gewun- 
dene Lager und Nester von graphithaltigem körnigem Kalk umschliessen, anderseits 
aber von zahlreichen Eurit- und Granitgängen durchbrochen worden sind. Die mulden- 
förmige Einlagerung dieser sämmtlichen Gebilde in dem Talkgneisse der Centralmasse 
wird durch die Lagerung dieser letzteren zur Genüge bestätigt; in der Kette nördlich 
von Valpelline fallen die Gneissstraten südlich, in der gegenüberliegenden aber nördlich. 
Die Centralmasse stellt sich demnach als ein nach der Mitte hin eingesunkener Fächer 
dar, oder mit anderen Worten: sie stellt sich vielleicht als ein aus zwei Sätteln bestehen- 
der Fächer dar, wovon der eine nach N. der andere nach S. verschoben und zusammen- 
gedrückt ist, und in der muldenförmigen Einbiegung zwischen beiden im Valpellinethale 
befindet sich die erwähnte Einlagerung. Im weiteren Fortschreiten gegen das Val 
Tournanche folgt unter dem Talkgneisse des Bec de Sale das schmale, weitausgedehnte 
Band von Dolomit und dolomitischem Kalk, welches die Grenze zwischen dem Talkgneisse 
des Centralmassivs und den krystallinischen Gesteinen der kleinen Mont Mari-Masse be- 
zeichnet, und diese letztere wird wieder unterteuft von dem Glanzschiefer und den damit 
auftretenden jüngeren metamorphischen Schiefern und Serpentinen. Durch Jas Aufhören 
der Monte Rosa-Gneissmasse gegen SW. hat hier die jüngere metamorphische Schiefer- 
gruppe bedeutend an Ausdehnung gewonnen Sie erstreckt sich über die beiden Thäler 
von Tournanche und Challant, und wird erst östlich Brusson, zwischen Challant und 
Gressoney, von dem Gneisse der grajischen Alpen überlagert. 

Fassen wir nun den Gesammtbau der penninischen Alpen ins Auge, so sehen wir, 
das es nur die zu Sätteln zusammengeschobenen oder in Fächern ausgebreiteten Gneiss- 
massen, und nächst diesen die älteren metamorphischen Schiefer sind, welche das 
eigentliche Grundgerüst des Gcbirges bilden. In welcher Gestalt diese Gesteine ur- 
sprünglich auftraten, darüber können eben nur Vermuthungen aufgestellt werden. Sicherlich 


— 17 — 


waren, wie in den lepontischen Alpen, so auch hier, die metamorphischen Schiefer und 
auch wohl die grosse Mehrheit der Gneisse sedimentären Ursprungs. Von einem älteren 
Gneisse, dem Antigorio-Gneisse, ist hier keine Spur vorhanden. Die Gneisse, sowohl die 
Glimmer- als auch die Talkgneisse und auch selbst die davon nicht zu trennenden 
Arkesingranite, gehören den »oberen« Gneissgebilden an. Ebenso scheinen auch die me- 
tamorphischen Schiefer der südlichen Wallisthäler nicht auf gleicher Altersstufe mit den 
Devero-Glimmerschiefern zu stehen, sondern erst auf diese zu folgen. Wahrscheinlich 
waren sie anfangs zu einem flachen, vielleicht etwas wellenförmigen Plateau ausgebreitet, 
welches melır oder weniger den ganzen Raum des penninischen Alpengebiets einnahm. 
An seinem nordwestlichen Rande fand dann die Anthracit- oder die Kohlenbildung statt, 
und nach dieser scheint erst, zur Triaszeit, eine grössere allgemeinere Senkung einge- 
treten zu sein. Als erste Triasablagerung erblicken wir auf dem älteren metamorphischen 
Schiefer von Vendes in der Gabelung des Eringerthales etwas Gyps, dolomitischen Kalk, 
Glanzschiefer und Quarzit; und eine ähnliche Einlagerung zeigt auch die merkwürdige 
Falte in der Mitte der südlichen Anthraeitzone, welche von Baar unterhalb Sitten bis ins 
Aostathal sich erstreckt. Mit dem Quarzit, dessen grösste Verbreitung zwischen das untere 
Ende des Bagnes- und Visperthales fällt, kommen stellenweise schwache dolomitische Kalk- 
lager vor und dann erst erscheinen auf dem Quarzit die weit verfolgbaren Gyps- und Rauch- 
wackenbänder, welche wiederum mit Dolomit und dolomitischem Kalk (Pontiskalk) in Ver- 
bindung stehen. Das nun folgende viel mächtigere und ausgedehntere Gebilde von schwar- 
zen oder grauen glänzenden Schiefern und grauen sandigen Kalkschichten dürfte grössten- 
theils der Trias-, ein Theil vielleicht aber auch noch der Lias- und mittleren Juraperiode 
anheimfallen. 

Hiermit scheint auch im penninischen Alpengebiete die Reihe der sedimentären Schich- 
ten ihren Abschluss und gleich darauf die Metamorphosirung derselben ihren Anfang ge- 
nommen zu haben. Indessen kann diese, bei den älteren metamorphischen Schiefern auch 
schon früher begonnen haben. Thatsache ist, dass in den ältesten Gesteinsgebieten, wie in 
den Gneissen der Centralmasse der Dent Blanche und des Monte Rosa auch die intensivste 
Umbildung, welche wahrscheinlich in den Arkesinen und in den granitischen Gneissen den 
höchsten krystallinischen Grad erreichte, stattgefunden hat. An die Gneisse reihen sich 
dann in zweiter Ordnung die älteren metamorphischen Schiefer, und an diese die erkenn- 
baren mehr oder weniger umgewandelten Sedimentärformationen der Kohlen-, Trias- und 
Juraschichten. Wenn auch in diesen, wie z.B. in der Anthracitformation, die Schiefer und 
Sandsteine schon einen hohen Grad der Umänderung zur Schau tragen, so werden sie doch 


— 1383 — 


übertroffen durch die Umwandlungsproducte, welche an die Triasgebilde und besonders an 
die Zone der Glanzschiefer sich knüpfen und welche in der Umgebung der Centralkörper 
der Dent Blanche und des Monte Rosa, sowie zwischen diesen und den Gneissen der 
Grajischen Alpen auftreten. Dahin gehören die jüngeren metamorphischen Schiefer, ins- 
besondere die talkigen und chloritischen Schiefer, die Hornblendeschiefer und vorzüglich 
die vielen Serpentinmassen, welche theils in sehr deutlicher Wechsellagerung mit den 
Glanzschiefern stehen, theils aber auch ein weit tieferes Niveau unter ihnen einnehmen. 
Desshalb können sie auch wohl nicht alle der Trias angehören, sondern könnten stellen- 
weise selbst älter sein. Nur ist es auffallend, dass ihr Auftreten so genau und fast aus- 
schliesslich an das Verbreitungsgebiet der Reste jener Sedimentärschichten gebunden ist. 
Man kann daher auch wohl der Vermuthung Raum geben, dass sowohl diese jüngern 
metamorphischen Schiefer mit ihren Serpentineinschlüssen als auch die älteren metamor- 
phischen Schiefer und zum Theil auch die Gneisse lediglich nur Umwandlungsprodukte 
sind. welche bei tiefem Niveau, grossem Drucke und hoher Temperatur aus den gerade 
an Ort und Stelle befindlichen Schichten hervorgegangen sein dürften. Ob nun dabei 
vielleicht der eine oder andere Theil selbst plutonisch sei oder nicht, das können wir 
hier ebensowenig bestätigen als wir es bei den Gesteinen der lepontischen Alpen ver- 
mochten. Denn hier wie dort fehlen die charakteristischen Unterscheidungsmerkmale. 
Wirkliche Injectionen von krystallinischen Massengesteinen sind nur vereinzelt in 
Granit- und Euritgängen zum Vorschein gekommen, allein sie sind überall räumlich so 
beschränkt, dass ihnen unmöglieh irgend ein Einfluss auf die Umwandlung des benach- 
barten krystallinischen Schiefergesteins zugeschrieben werden kann. Würden hingegen, 
wie wir das schon bei den Graniten andeuteten, diese Injectionen nach dem Erdinnern 
hin mit einem grösseren, verborgen gebliebenen Granitheerde in Verbindung stehen, so 
könnte es wohl der Fall sein, dass dieser — eben weil seine einst heissflüssigen 
Massen keinen grösseren Ausweg nach der Oberfläche des mächtigen Alpen- 
gebirges fanden — nicht nur um so energischer und anhaltender auf die Umwandlung 
der darüber gelagerten Gebirgsmassen habe einwirken können, sondern vielleicht selbst 
auch bei der späteren Hebung von Einfluss gewesen wäre. Denn, dass weder die Um- 
wandlung, noch die Hebung und noch weniger die Schichtenstörung von den als krystal- 
linische Centralkörper betrachteten Massen selbst ausgegangen sein kann — das bedarf 
wohl keines weitern Nachweises. Allen diesen Erscheinungen lag wahrscheinlich eine 
gemeinsame Ursache und Wechselwirkung zu Grunde, weil sie sich eben nicht über par- 


tielle Gebirgstheile, sondern ziemlich gleichmässig über grosse Distrikte verbreitet haben 


— 129 — 


Daher kann man auch wohl annehmen, dass mit der Umwandlung das allmählige Auf- 
steigen und mit diesem wiederum die gewaltige Störung der Schichten in Einklang ge- 
standen haben dürfte. Dass dabei, wahrscheinlich je nach ihrer Lage und Beschaffenheit, 
einzelne Glieder mehr, andere weniger berührt wurden, ist leicht möglich. Besonders 
müssen bei dem Aufsteigen so gewaltiger Gebirgsmassen bedeutende Undulationen statt- 
gefunden haben, in Folge deren vielleicht einige Theile, wie z. B. die krystallinischen 
Centralkörper, mehr an die Oberfläche gepresst wurden, während ihre jüngere Umhüllung 
auseinanderriss, zurücksank und stellenweise auf die unregelmässigste Art zusammenge- 
faltet oder über einander geschoben wurde. Aber auch die krystallinischen Centralkörper 
selbst sind wohl nicht immer frei von schwankenden seitlichen Bewegungen geblieben, 
denn nur selten zeigen diese die schöne regelmässige Gewölbeform des Monte Rosa, son- 
dern gewöhnlich die räthselhafte Fächerstruktur der Dent Blanche. Trotz dieser sonderbar 
auseinanderfallenden Stellung der Schichten muss in diesen Fächern doch ursprünglich 
die Gewölbeform vorgeherrscht haben, und will man sich auf die beiden vorliegenden 
Lagerungsformen der älteren metamorphischen Schiefer in der Eringer- und der Bagnes- 
thalkette stützen, so würde man zur Annahme geführt, dass der Fächer der Dent Blanche 
zuerst flach sattelförmig nach N. verschoben und dann in dem Grade, in welchem sich 
dieser Flügel wieder aufrichtete, der andere eine Schwankung nach S.- erlitt. Durch 
solche undulirende Bewegungen, verbunden mit der Aufberstung des Gewölbes, konnte 
dann recht gut die übergreifende Stellung der Schichten nach beiden Seiten entstehen. 
Derartige Vorgänge setzen allerdings lang andauernde Zeiträume voraus, in denen die auf- 
steigende Bewegung erfolgte, und gerade das wird in diesem Alpentheile dadurch be- 
stätigt, dass hier, von der Lias- oder wenigstens von der mittleren Juraperiode an, keine 
neue Auflagerungen mehr erfolgten, während sie in dem benachbarten Berner-Alpengebiete 
noch bis zur Eocänzeit fortdauerten. Dann aber ist auch dieser Theil in die Höhe ge- 
rückt und hat im Verein mit dem schon gehobenen Gebirge das ungeheure Material ge- 
liefert, welches für den Aufbau der Molasseschichten erforderlich war. Erst als dieses 
vollendet, erst dann ist nicht nur der Molasseboden selbst, sondern auch der ganze Alpen- 
und Juragürtel in die Stellung gerückt, in welcher sie sich noch jetzt befinden. 

Bei der Annahme von so langen Hebungszeiträumen kann uns dann wohl schwerlich 
mehr weder die Höhe noch die jetzige Oberflächengestalt der Alpen befremden. Bei 
dem ersten Auftauchen derselben aus dem Trias- und Jurameere begann unstreitig so- 
gleich die Erosion: die Zerstörerin alles Festen. Begünstigt durch die leicht verwitter- 
bare Oberfläche der zu Tage tretenden Schichten, musste ihre Zerstörung und Abspülung 


17 = 


— 130 — 


gleich anfangs sehr bedeutend sein. Sie wurde gefördert und wahrscheinlich selbst 
gesteigert durch das stetige Aufsteigen des Gebirges, wodurch den Gewässern nicht nur 
stark geneigte Abflusslinien geboten, sondern deren Einschneidung auch erleichtert wurde. 
Und als die Erhebung so weit gediehen und die Mitteltemperatur so tief herabgesunken, 
dass sich die atmosphärischen Niederschläge zu grossen Schnee- und: Eismassen ansam- 
meln konnten, da wurde neben dem Wasser noch ein neues Vehikel geschaffen: die 
Gletscher. Sie sind für die Orographie der Alpen vom grössten Einflusse gewesen. 
Nicht dass sie im Stande gewesen wären, Thalrinnen oder selbst Seebecken auszugraben, 
sondern ihre Hauptthätigkeit beschränkte sich wohl nur von je her darauf: den Ge- 
wässern bei der Abtragung der Gebirge hülfreiche Hand zu bieten. Wann sie 
zuerst aufgetreten, ob zur miocänen Zeit, wie H. Gastaldi!) annimmt, oder ob sie viel- 
leicht schon noch früher da gewesen sind, wie schweizerische Geologen vermuthen, das 
ist noch nicht hinlänglich festgestellt. Mit Sicherheit aber begann ihre Thätigkeit bei den 
Diluvialablagerungen. Während dieser Zeit nahmen sie nicht nur im höheren Gebirge, son- 
dern auch auf ihrer ganzen langen Reise durch die Thäler selbst überall die von den steileren 
Gehängen sich ablösenden Block- und Schuttmassen auf, führten sie bis zu den grossen 
Thalausgängen und stellenweise selbst noch weit über diese hinaus. Bei der ersten grös- 
seren aber kurzen Ausdehnungsperiode lieferten sie hauptsächlich das Material zu den 
älteren Alluvionen, welche an manchen Orten durch ihre sonderhare Lage an den unteren 
See-Enden gerechtes Erstaunen erregen; bei der darauf folgenden zweiten Wiederan- 
schwellung rückten sie sogar wieder über diese hinweg, blieben lange stationär und la- 
gerten ungeheure Schuttwälle ab. Allein auch im Innern der Thäler haben sie Spuren 
ihrer Wirksamkeit hinterlassen. Ein grosser Theil der unteren Gehänge ist mit errati- 
schem Schutte bedeckt und bedingt nicht selten die üppige Fruchtbarkeit dieser schönen 
Gelände; ausserdem aber sind die Thäler selbstsmehr ausgebaucht und die Wände, sowie 
die absperrenden Thalriegel, abgeschliffen worden; und nähert man sich dem Hochgebirge, 
in dem die Gletscher noch jetzt ihr wildes Treiben fortsetzen, so erstaunen wir über 
die vielen grossen, oft eircusartigen Räume und nicht minder über die jähen Felsmauern 
und zackigen Hörner, welche sie begrenzen. Auch das sind mehr oder weniger Folgen 
der Gletscher. Freilich haben sie auch diese ungeheuren Räume und ihre umgebenden 
Felsgestalten nicht unmittelbar geschaffen, sondern sie haben nur stets und ständig 


») B. Gastaldi, Framenti di Geologia del Piemonte, Mem. della R. Accad. delle Scienze di Torino. 
S. 2, Tom XX. 


— 131 — 


die von den Seitenwänden sich loslösenden Gesteinsmassen aufgenommen, den Gewässern 
zur weiteren Zertrümmerung und Fortschaflung zugeführt, und so zur Leerwerdung und 
Erweiterung dieser Räume beigetragen. Und wie würden sich ferner die unzähligen Fels- 
nadeln, wie würde sich insbesondere z. B. der unvergleichliche Pic des Matterhorns haben 
bilden können, wenn nicht Gletscher an seinem Fusse lagerten, welche die stetigen Ab- 
fälle aufnahmen und entfernten? Ohne die Gletscher wäre daher sicherlich die Orographie 
der Alpen eine ganz andere als sie jetzt ist; statt der kühnen Felsgestalten würde man 
wahrscheinlich meistens nur regellos aufgethürmte Trümmermassen und statt der weiten 
grossen Thäler nur schmälere Rinnen erblicken, deren Gehänge mit gewaltigen Block- 
und Schuttböschungen bedeckt sein würden. 

Indessen darf man desshalb doch nicht die Wirkungen der Gletscher überschätzen 
wollen, wie das oft in neuerer Zeit geschehen ist, sondern wir müssen immer daran fest- 
halten: dass Vorgänge wie die, welche die jetzige Oberflächengestaltung der Alpen her- 
vorgerufen, nicht einer. sondern vielen zusammenwirkenden Ursachen zugeschrieben werden 
müssen. Denn, nächst dem ganzen Baue des Gebirges und den zu so bedeutender Höhe 
erhobenen Schichten, haben die mit der Hebung in Verbindung stehenden Störungen, 
wie Zerspaltungen, Verwerfungen, faltenförmige Biegungen, Einsenkungen u. s. w. wohl 
das Meiste dazu beigetragen, das erste Relief der Alpen vorzuzeichnen. Dann kamen die 
langsamen aber stetigen Wasserwirkungen, später auch die des Eises, welche, nicht nur 
in dem Abspülen und Forttragen der Gesteinstheile, sondern auch in dem Erweitern und 
in dem tieferen Einschneiden der Thalrinnen sich äusserten. Während jedoch diese letz- 
teren Vorgänge nur in den stärker geneigten Nebenthälern sich noch zeigen, sind die 
Thalsohlen der grossen Hauptthäler entschieden in der Nivellirung durch die Alluvionen 
begriffen. 

Diese Wiederausfüllung der Thäler scheint aber erst mit der Diluvialzeit begonnen zu 
haben; folglich musste die Aushöhlung derselben ihr Maximum auch bereits schon vor 
dieser Periode erreicht haben. Ihre Bildung muss demnach auch viel älter sein und 
grösstentheils mit der miocänen und pliocänen Zeit zusammenfallen. 


Die in vorstehenden Erläuterungen gelieferten Beiträge zur Geologie der penninischen 
und eines Theiles der lepontischen Alpen konnten wegen der Grösse der Aufgabe und 
der Ausgedehntheit des Gebietes, über welches sich die jahrelangen mühsamen Unter- 
suchungen erstreckten, leider nur kurz, hie und da sogar nur oberflächlich gehalten werden. 


s 


— 132 — 


Weit entfernt daher, alles Dunkel, welches über dieser geheimnissvollen grossartigen Ge- 
birgswelt schwebt, aufgedeckt zu haben, drängt es uns zu dem offenen Bekenntnisse, dass 
ja noch sehr viel zu thun übrig bleibt, bis eine befriedigende Klarheit zu Tage 
Mögen desshalb die frühern von H. Prof. Studer und andern For- 
ie auch unsere eigenen geringen Resultate dazu dienen, recht eifrige 


noch viel, 
gefördert sein wird. 


schern erzielten, sow 
Nachfolge zu erwecken, dann wird nicht nur allmählig belebende Harmonie in diese kalten, 


scheinbar chaotischen Massen kommen; aus der endlichen Summirung aller gewonnenen 


Thatsachen wird auch die Wahrheit entspringen! — 


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Druckfehler. 


Wegen Abwesenheit des Herrn Verfassers vom Druckorte ist eine grössere Anzahl von Fehlern stehen geblieben, die man zu 
verbessern bittet. 


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BEITRÄGE 


zur 


KREIDE-HFLORA. 


Von 


Dr. Oswald Heer. 


I. FLORA VON MOLETEIN IN MÄHREN. 


Die Kreideflora von Moletein in Mähren. 


1. Allgemeine Bemerkungen. 
ben) 


Zur Zeit der Kreidebildung breitete sich über Holland und Norddeutschland ein 
weiter Ocean aus, während in Mitteleuropa ein ausgedehntes Festland bestand. In dieses 
reichte vom nördlichen Meer aus ein Arm nach Böhmen und Mähren, in welchem sich 
ziemlich mächtige marine Ablagerungen bildeten. Sie gehören sämmtlich in Mähren wie in 
Böhmen der obern Kreide an, also der Kreide .über dem Gault. Es unterscheidet 
Prof. Reuss ), dem wir eine vortreffliche Arbeit über die Kreide Mährens zu verdanken 
haben, drei Glieder: 

1) Die obern Kreidesandsteine mit Mesostylus antiquus Bronn, Serpula filiformis 
Sow., Anomia truncata Gein., Peeten curvatus Gein., Exogyra Columba Goldf. und Ostrea 
vesicularis Lam 

2) Den Pläner, welcher die mächtigsten Kreidelager Mährens bildet. Sie bestehen 
aus Sandsteinen, welche immer mehr oder weniger Kalk enthalten, während dieser dem 
untern (Juader Mährens fehlt: nach Oben nimmt der Kalkgehalt zu und der Sandstein 
verwandelt sich in einen feinsandigen Kalkstein-Mergel. Nach Reuss wurden im Pläner 
von Borofin schöne Zweige der Sequoia Reichenbachi (Geinitzia ceretacea Endl.) und am 
Steinberg bei Mährisch Trübau Micraster cor anguinum und bei Boskowitz der Ammo- 
nites peramplus Sow. gefunden. 

3) Den untern Quader. Dieser liegt überall unter dem Pläner und erscheint nach 
Reuss in allen tiefern Thälern im Bereiche der Kreidegebilde in grösserer oder geringerer 
Ausdehnung, so in den Thälern von Petersdorf, Briessen und Moletein. Im südlichen 
Theile des Mährischen Kreidegebietes bleibt er allein übrig, ist indessen überall von 
geringer Mächtigkeit. In Moletein lagert er unmittelbar auf dem Devonien und zerfällt 


!) Vgl. Dr. Aug. Eman. Reuss, Beiträge zur geognostischen Kenntniss Mährens. Jahrbuch der geolog. 
Reichsanstalt 1854. S. 659 u. f. 


A 


nach Reuss wieder in zwei Schichten, in den obern Grünsandstein und den untern Sand- 
stein Dieser enthält viele Quarzkörner, die durch ein thonig-kieseliges Cement susam- 
mengekittet sind. In Moletein sind hier und da kleine, dunkelgrüne, glaukonitische Körner 
eingestreut. Auch soll hier der Quader Graphit enthalten. Stellenweise erscheinen 
kohlenführende Schieferthone und einzelne Nester und selbst Schichten von braunem 
Thoneisenstein oder thonigem Brauneisenstein. Die Farbe dieser Gesteine ist daher sehr 
variabel, es finden sich alle Abstufungen vom Weissen und Weissgelben ins Graue und 
Schwärzliche, vom Gelben ins Braune und Schwarzbraune. In einigen Gegenden treten 
Kohlenlager auf, welche im Westen von Mährisch Trübau 4 Fuss Mächtigkeit erreichen. 
Reuss beschreibt sie als eine leicht zerbröckelnde, ziemlich dünnschiefrige Moorkohle 
von bräunlichschwarzer Farbe, die von dünnen, unterbrochenen Lagen einer schwarzen 
glänzenden pechartigen Kohle durchzogen wird und einen bedeutenden Aschengehalt 
zurücklässt Hier und da sind glänzende Körner eines honiggelben, dem Bernstein voll- 
kommen ähnlichen Harzes, von der ‚Grösse eines Hanfkorns bis einer Erbse. In dem 
die Kohlen umgebenden Gestein werden Landpllanzen gefunden und bezeugen auch hier, 
dass diese Kohlen auf dem Festland sich gebildet haben. Von diesen Pflanzen sind mir 
bis jetzt keine bekannt geworden; alle welche ich aus Mähren gesehen habe, kommen 
aus dem harten Sandstein von Alt-Moletein. Es sagt Reuss von dieser Stelle (l. c. S. 740) 
folgendes: Weit reichlieber als in der Umgebung von Mährisch Trübau ist der Grün- 
sand mehr nördlich, besonders im Thale von Moletein, entwickelt Er ist dort in meh- 
reren grossen Steinbrüchen aufgeschlossen. In einem derselben kann man seine Aul- 
lagerung auf den gewöhnlichen untern Quader ganz deutlich beobachten. Die Wand des 
Steinbruchs zeigt eine mehrere Klalter hohe, durch vertikale Klülte unregelmässig zer- 
spaltene Sandsteinmasse. Zu oberst liegt ein feinkörniger, blass grünlichgelber Sandstein 
mit ziemlich vielen dunkelgrünen Körnern und einzelnen Steinkernen von Pinna Neptuni 
Orb. und Pecten asper Lam.: der untere Theil dagegen besteht aus einem viel festern 
und feinkörnigeren, eisenschüssigen, röthlichen oder bunt gefleckten Sandstein. Die 
Pflanzen liegen nach Reuss in dem obern Theil und da es lauter Landpflanzen sind, hätten 
wir eine Strandbildung vor uns, indem Blätter vom Lande hier ins Meer geschwemmt 
wurden und nun mit Meermuscheln beisammen liegen. Jedoch muss ich bemerken, dass 
auf den vielen und grossen Stücken, welche durch meine Hand gegangen sind, keine 
Meerthiere sich finden !) und es sich demnach doch fragen kann, ob jene Muscheln mit 


') Es erwähnt Reuss (l. e. S. 740) fossiles Holz mit Bohrmuschelkanälen. Ich erhielt mehrere grosse 


une 


den Pflanzen in derselben Bank liegen, was nur durch eine neue Untersuchung an Ort 
und Stelle entschieden werden kann. Alle Stücke, die ich erhalten habe, liegen in einem 
weissgelben oder weissgrauen, zuweilen buntgefleckten, sehr feinkörnigen Sandstein, der 
sonach viel mehr zu dem Sandstein der untern Schicht passt, wie er von Reuss beschrie- 
ben wurde und mich demnach vermuthen lässt, dass er dieser angehöre. Jedenfalls 
gehört er zum untern Quader. Nach H. Wolf liegen die Steinbrüche im Moleteiner Thale 
am rechten Gehänge, zwischen dem Galgenhübel, dem Tempelwald und dem Spitalwald 
und sind von Mährisch Altstadt in einer Stunde zu erreichen. 

Aus Obigem geht hervor, dass das Alter der pflanzenführenden Sandsteine von Mole- 
tein nicht zweifelhaft ist: sie gehören zum untern Quader, welcher die Cenoman - Stufe 
repräsentirt, während der Pläner von Reuss zum Turonien und der obere Quader zum 
Senonien gezählt wird !). Es ist diese Kreideflora Mährens vom selben Alter wie die 
Böhmens und die des untern Quaders Sachsens und sonach älter als die von Aachen. 
Es ist daher das zahlreiche Auftreten der Dicotyledonen in dieser Flora von sehr grossem 
Interesse. In der Wealden-Flora fehlen dieselben noch gänzlich und auch im Neocom 
und Gault sind bislang noch keine gefunden worden Der untere Quader entfaltet daher 
vor uns, so weit unsere Kenntnisse reichen, die ältesten Laubbäume Europas. Es ist 
daher in hohem Grade merkwürdig, dass dieselben nach so verschiedenartigen T'ypen 
gestaltet sind. Sie machen °s der Pflanzen von Moletein aus und die 12 Arten gehören 
8 Familien an und unter denselben finden wir die Magnoliaceen und Myrtaceen, welche 
als hochorganisirte Pflanzen zu bezeichnen sind. Ueberhaupt liegen die 8 Familien und 
Gattungen von Laubbäumen in unsern jetzigen Systemen weit aus einander und stehen in 
gar keiner Beziehung zu den Pflanzen der tiefern Kreidestufen Europas. 

Von den 13 Gattungen, auf welche die Arten sich vertheilen, sind 7 noch lebend. 
Als sicher gilt diess für Gleichenia, Pinus, Sequoia und Magnolia, da bei diesen auch die 
Früchte vorliegen, als sehr wahrscheinlich auch für Ficus, Aralia und Juglans. Die Gattung 
Pinus beginnt schon früher und hat sich schon in der untern Kreide in die Hauptgruppen 
der Föhren, Cedern und Tannen entfaltet, wie die vortrefflich erhaltenen Zapfen beweisen, 
welche Herr Coemans in Hainaut in Belgien entdeckt hat. Die Gattung Sequoia dagegen tritt 
im untern Quader zuerst auf, war aber zur Kreidezeit mit den Gattungen Pinus und Glei- 


Stücke, an welchen runde und längliche Warzen zu sehen sind, welche mir aber zufälliger Natur zu sein 
scheinen. Jedenfalls wäre nicht zu entscheiden, ob sie von Bohrmuscheln oder Insekten herrühren. 

) Vgl. auch Heinr. Wolf über die Gliederung der Kreideformation in Böhmen. Jahrbuch der geolog. 
Reichsanstalt. 1865. S. 197. 


Ber 


chenia bis nach Nordgrönlaud (bei 70% ° n. Br.) verbreitet !). Sie entfaltet sich im Miocen 
in einer ganzen Zahl von Arten und bildet überall einen wesentlichen Bestandtheil der 
Waldungen, von Grönland weg bis nach Italien und Griechenland, vom Bärensee bis nach 
Oregon und den Aleuten. In der jetzigen Schöpfung aber ist sie auf zwei Arten zusam- 
mengeschmolzen, welche auf Californien beschränkt sind. 

Die Flora von Moletein ist ausgezeichnet durch die Pracht ihrer Blätter. Betrachten 
wir diese riesenhaften Blätter der Credneria macrophylla und der beiden Magnolien’ und 
diese prächtigen immergrünen Lorbeer- und Feigenblätter, werden wir zugeben müssen, 
dass diese Bäume einen überaus üppigen Wuchs gebabt haben und ein aus solchen 
Bäumen gebildeter Wald einen prachtvollen, tropischen Anblick gewähren musste. Er 
lässt auf ein warmes, dem Pflanzenwuchs sehr günstiges Klima zurückschliessen. Es 
sind diese grossen Blätter der ältesten Laubbäume aber auch von grossem luteresse, 
weil man eher hätte erwarten sollen, dass die Laubbäume, im Anschluss an die Nadel- 
hölzer, mit kleinblättrigen Formen begonnen hätten. Die bis jetzt bekannten Typen zeigen 
aber auch in dieser Beziehung keinerlei Anknüpfungspunkte weder an die Gymnospermen. 
noch auch an die Monocotyledonen und es bleibt hier noch eine grosse Lücke auszufüllen. 

Es sind die vorliegenden Pflanzen vor vielen Jahren von Prof. Glocker in Moletein 
gesammelt worden. Er hat dieselben den Museen in Tübingen und Stuttgart übergeben 
Ich erhielt sie von den Herren Prof. Quenstedt und Fraas zur Bearbeitung und sage 
denselben dafür meinen warmen Dank. Ebenso meinem Freunde D. Stur in Wien, wel- 


cher die Freundlichkeit hatte, die Pflanzen des Tübinger Museums mir zu übersenden. 


11. Beschreibung der Arten. 
Filices. 
l. Gleichenia Kurriana. m. Taf. II. Fig. 1—4. 
G. fronde pinnata, pinnis elongatis, linearibus, pinnatisectis, pinnulis 
liberis, alternis, apice rotundatis, soris biserialibus, globosis. 
Alt Moletein, 2ter oberer Bruch (Mus. Tübingen). 5 Stück. 
Aehnlich der Gleichenia protogaea Debey und Ettingshausen (die urweltlichen Acro- 


bryen der Kreidegebirge von Aachen und Maestricht II. S. 11), aber die Fiedern sind 


!) Vgl. meine fossile Flora der Polarländer. S. 83. 


0 


fiederschnittig, die Fiederchen bis auf den Grund von einander getrennt, während bei 
Gl. protogaea die Fiedern fiederspaltig sind; ferner sind auf jedem Fiederchen 6 Sori, 
während bei protogaea nur {. Durch diese Zahl der Sori unterscheidet sich unsere Art 
auch von den drei Didymosorusarten von Debey, indem bei diesen nur 2 Sori auf jedem 
Fiederchen stehen. In der Form ist sonst Didym. comptonifolius Deb. sehr ähnlich, nur 
dass bei diesem die Fiedern auch nur fiederspaltig sind, bei D. alternans und Gleiche- 
nioides sind sie allerdings bis auf den Grund getrennt, wie bei unserer Art, allein in der 
Form der Fiederchen verschieden. Die Trennung der Didymosoren von Gleichenia scheint 
mir übrigens sehr künstlich. 

Die gemeinsame Spindel ist dünn und lang; ein 70”" langes Stück hat nur eine Breite 
von 1”” ; die Fiedern sind an demselben in Abständen von 10—11”" befestigt, alternirend 
und in fast rechten Winkeln auslaufend. Diese langen, schmalen Fiedern haben eine 
zarte Mittelrippe; sie sind tief fiederschnittig;; die Fiederchen von einander getrennt oder 
doch nur zu unterst etwas zusammenhängend und mit etwas verbreiterter Basis angesetzt, 
bei den sterilen dicht beisammenstehend (Fig. 3), bei den fertilen (Fig. 1, 2, vergrössert b) 
etwas weiter von einander getrennt, vorn stumpf zugerundet. Jedes Fiederchen von einem 
Mittelnerv durchzogen und längs desselben jederseits eine Zeile von 3 Fruchthäufchen, 
also im Ganzen 6, die in 2 Zeilen stehen ; nur bei ein paar Fiederchen besteht die Zeile 
aus 4 Soris. Sie erscheinen als kreisrunde Wärzchen, in der Mitte ist ein starker ver- 
tiefter Punkt sichtbar (wie bei Gl. protogaea). Die Sporangien dagegen sind nicht zu 
sehen und wohl ausgefallen. Es sitzen die Sori auf einfachen Seitennerven (Fig. 2 b. 
vergrössert.) 

Sehr wahrscheinlich gehören hierher die Wedelstücke, welche Debey und Ettings- 
hausen als Benitzia calopteris (S. 36) beschrieben haben. Taf. V Fig. 13, 14 passt wohl 
zu unserer Pflanze. Ist diese Zusammenstellung richtig, so müssen wohl die von Debey 
abgebildeten Fruchtstücke (Taf. V Fig. 15, 16) einer andern Gattung angehören. 

Meinem lieben Freunde Prof. Kurr in Stuttgart gewidmet. 


Abietineae. 


2. Sequoia Reichenbachi. Taf. 1. Fig. 1—9. 

S. ramis elongatis, squamosis, foliis basi decurrentibus, patentibus, fal- 
cato-incurvis, rigidis, apice acuminatis, uninervis; strobilis ovalibus, polli- 
caribus, squamis peltatis, lamina rhombea, transversim profunde impressa. 


4 


Heer, fossile Flora.der Polarländer $. 83 Taf. XLIII. Fig. 1d. 2. 6. 5a. 8. 

Araucarites Reichenbachi Geinitz Charakteristik der Schichten und Petrefacten des sächs. 
böhm. Kreidegebirges $. 98 Taf. XXIV Fig. 4. 

Cryptomeria primaeva Corda in Reuss Kreideversteinerungen. 8. 89. Taf. XLVIL. 
Fig. 1- 11. 

Geinitzia ceretacea Endlich. Synops. conif. S. 281. Otto additamenta zur Flora des 
Quadergebirges. 1852 I. $. 12. 

Pinus exogyra Corda l. ce. $S. 91 Taf. XLVII. Fig. 16—18. 

Araucarites adpressus von Mark Palaeontogr. XI. Taf. VIII. Fig. 10. 

Cuninghamites Sternbergi Ettingsh. Sitzungsberichte der Wiener Academie 1867. 8. 246. 
Taf. I. Fig. 1-6 (die Zapfen)? 

Alt Moletein, zweiter Bruch von Oben (Mus. Tübingen.) 

Das schönste Stück ist Taf. I. Fig. 1 abgebildet. 


Wir haben hier einen an einem dünnen Zweig befestigten Zapfen. Der Zweig ist 
dicht mit elliptischen, vorn zugespitzten, schuppenförmigen Blattpolstern bekleidet (Fig. 1 b. 
vergrössert.) Von denselben gehen in offenen, zum Theil rechten Winkeln, bogenförmige, 
stark gekrümmte Blätter ab, welche von den elliptischen Polstern auszulaufen scheinen, 
was indessen nicht völlig sicher zu ermitteln ist. Diese schmalen sichelförmigen Blätter 
sind von einem Mittelnerv durchzogen. Sie sind kaum 1"" breit, bei einer Länge von 
5— 6", 

Der Zapfen hat eine Länge von 29°” bei einer Breite von 21"", ist kurz oval und am 
Grund und vorn stumpf zugerundet. Die Aussenfläche der Schuppen ist rhombisch, 8"" 
breit bei 5"" Höhe. Ueber die Mitte läuft eine tiefe, bogenförmige Querfurche (Fig. 1 c. 
eine Schuppe vergrössert). 

Zwei andere Stücke stellen Längsdurchschnitte des aufgesprungenen Zapfens dar 
(Fig. 2 und 3). Der Zapfen Fig. 3 hat eine Länge von 26"". Die Achse ist ziemlich dick; 
um dieselbe stehen in einer Spirale die Fruchtblätter. Sie sind auswärts verdickt und 
wie aus dem Fig. 1 dargestellten Zapfen zu ersehen ist, schildförmig. An der Seite der 
keilförmig nach unten verschmälerten Partie liegen ovale Körperchen, die wahrscheinlich 
die Samen darstellen, deren Zahl aber nicht zu ermitteln ist und ebensowenig, ob sie mit 
einem Flügelrand versehen, da das rauhe Gestein ihrer Erhaltung sehr ungünstig war. 
Besser erhalten ist ein Same in Fig. 2. Wir erkennen den etwas gekrümmten 2!/2”” langen 
Kern, der von einem schmalen Flügelrand umgeben ist. Da er in der Zapfenspitze liegt, 


BR 


ist er wahrscheinlich verkümmert und darum viel kleiner als die Samen in dem daneben 
liegenden, freilich sehr zerdrückten Zapfenrest, so dass die Samen nur unvollständig 
erhalten sind. Vollständiger ist ein Same von Kome, den ich in meiner Flora der Polar- 
länder Taf. XLIII. Fig. 8 abgebildet habe. 

Die Zapfenbildung stimmt so wohl mit derjenigen von Sequoia überein, dass wir 
berechtigt sind, unsere Art dieser Gattung einzureihen. Die Form der Zapfenschuppen 
und die tiefe Querfurche ist genau wie bei der Sequoia sempervirens, und S. Couttsiae 
und Langdorfii, nur ist der Zapfen grösser und es nähert sich unsere Art in dieser Beziehung 
mehr der S. gigantea (Wellingtonia), mit der sie auch in den Blättern viel Aehnlichkeit hat. 

Von Moletein erhielt ich keine sterilen Zweige, wohl aber von Anderlues (Hainaut in 
Belgien) und aus Sachsen. Hier finden sie sich nach Prof. Geinitz im untern Quader 
von Bannewitz (Fig. 7 und 9), im Schiefer des Quadersandsteines von Waltersdorf in der 
Oberlausitz, im Plänersandstein von Goppeln und im Plänerkalk von Strehlen (Fig. 8), 
Weinböhla, Hundorf, Kutschlin und in Böhmen im Pläner von Hradek und Trziblitz und 
Smolnitz. Aus Kome in Grönland habe ich sie in meiner Flora der Polarländer beschrieben. 

Dass diese Zweige, welche namentlich von Corda trefflich dargestellt worden sind, 
mit dem Zapfen von Moletein zu einer Art gehören, ersehen wir aus dem glücklicher- 
‚weise erhaltenen Zapfenstiel, dessen Blattpolster und Blätter mit denen jener Zweige 
übereinstimmen. Ueberdiess wurden in Sachsen an denselben Stellen, nämlich in Gop- 
peln (Fig. 4) und in Bannewitz (Fig. 5, 6) auch Zapfenreste entdeckt, deren Ansicht ich 
Herrn Prof. Geinitz verdanke und die mit dem Zapfen von Moletein übereinstimmen. Bei 
Fig. 4 (aus Goppeln) haben wir den Längsdurchschnitt des Zapfens. Er hat eine ziemlich 
dicke Längsachse, an welcher in verschiedener Höhe die Schuppen befestigt sind. Diese 
sınd am Grund keilförmig verschmälert und aussen schildförmig erweitert. Doch sind 
diese Schuppen stark zerdrückt und theilweise zerstört, daher ihre Form schwer zu 
bestimmen ist. Indessen ist an einigen zu erkennen, dass die Aussenfläche der Zapfen- 
schuppe (die lamina) in der Mitte vertieft war und an der Seite gestreift. Es ist diess 
das von Otto (l. ce. Fig. 6) freilich nicht gut abgebildete Stück. Es stimmt zu den Zaplen- 
durchschnitten von Moletein, die ich in Fig. 2, 3 dargestellt habe. 

Belehrender ist ein zweites Stück aus dem weissen Sandstein von Bannewitz (Fig. 5). 
Es ist der Abdruck eines Zapfens von der innern Seite, von welchem an einer Stelle auf 
derRückseite einige Abdrucke der Zapfenschuppen erhalten sind (Fig. 6). Der Zapfen ist 
oval und von selber Form wie derjenige von Moletein. Er hatte eine Länge von 25”” und eine 
Breite von 19"”. Auf der innern Seite sieht man an einigen Stellen die Abdrücke der 

2 


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Zapfenschuppen (zweimal vergrössert Fig. 5 b.). Sie sind 6!.”" lang und oben 
6'%”” breit, auswärts allmählig verbreitert und mit Längsstreifen versehen. Zu jeder 
Seite stehen ovale Wärzchen; ob diese von den Samen herrühren oder nur Ausfüllungs- 
massen zwischen den dort verschmälerten Schuppen sind, ist nicht zu entscheiden. An 
andern Stellen sieht man starke, dreieckige Vertiefungen. Das sind die Stellen, wo 
Schuppen gestanden haben, welche diese Eindrücke hervorbrachten, aber gänzlich ver- 
schwunden sind. Auf der Rückseite entsprechen diesen Vertiefungen rhombische Ab- 
drücke, welche die Aussenseite der Zapfenschuppen erkennen lassen (Fig. 6). Sie zeigen 
eine tiefe mittlere Furche und müssen rhombisch gewesen sein. 

Obwohl diese Zapfen nicht so gut erhalten sind, wie dieienigen von Moletein, zeigen 
sie doch mit ihnen eine so grosse Uebereinstimmung, dass ihre Zusammengehörigkeit 
wohl nicht zu bezweifeln ist. 

Die an denselben Stellen vorkommenden Zweige zeigen am häufigsten die in Fig. 8 
dargestellte Form. Der Zweig ist dicht mit Blättern besetzt. Diese sind sichelförmig 
gekrümmt, am Grund herablaufend und vorn in eine scharfe Spitze ausgehend, mit einem 
deutlichen Mittelnerv. Damit stimmen auch die dünnen Zweige im weissen Sandstein von 
Bannewitz (Fig 7, 9, vergrössert 7 b.), nur ist die Form der Blätter in dem rauhkörnigen 
Gestein schlecht erhalten. 

Dass der Araucarites Reichenbachi Geinitz dieselbe Pflanze sei, welche Endlicher 
Geinitzia cretacea und Corda Cryptomeria primaeva nannte, unterliegt keinem Zweifel, 
ich habe daher den ältesten Art-Namen wieder zu Ehren gezogen, wie ich denn über- 
haupt einen grössern Werth auf diese Art Namen lege, als diess gegenwärtig der Fall 
ist, wo man so leichthin dieselben verändert. 

Ob der Sedites Rabenhorsti Gein. (l. e. S. 97 Taf. XXIV. Fig. 5) hieher gehöre, ist 
mir noch zweifelhaft. Ich habe das Original durch gütige Vermittlung des Herrn 
Prof. Geinitz vergleichen können. Die Blätter sind sehr kurz und vorn weniger zuge- 
spitzt, und es können erst vollständigere Exemplare zeigen, ob es nur eine junge Zweig- 
spitze oder aber eine eigene Art sei. 

H. v. Mark hat unter Araucarites adpressus 2 Formen beschrieben, von denen die 
eine (Fig. 10) nicht von unserer Art unterschieden werden kann. Die andere (Fig. 11) 
hat mehr, angedrückte Blätter und ihr Verhältniss zur Sequoia Reichenbachi ist mir noch 
zweifelhaft. 

Es hat Ettingshausen neuerdings drei Zapfen von Niederschona in Sachsen als Cuning- 
hamites Sternbergi beschrieben (Sitzungsberichte der Wiener Academie 1867 S. 246 


ld = 


Taf. I. Fig. 4. 5. 6.), welche wahrscheinlich auch zu unserer Art gehören. Vergleichen 
wir die allgemeine Form dieser Zapfen, dann auch die Form und Grösse der Zapfen- 
schuppen (so namentlich Fig. 5) mit dem Zapfen von Moletein, kann eine grosse Aehnlich- 
keit nicht in Abrede gestellt werden; allerdings fehlt den Zapfenschuppen der Quereindruck, 
vielleicht wird man aber bei genauerm Nachsehen Andeutungen desselben vorfinden. 

In welchem Verhältnisse Cycadopsis Debey (Pinites aquisgranensis Goepp. nov. act. 
XIX. S. 151. Taf. 54. Fig 17.) von Aachen, zu unserer Art steht, kann nur eine Ver- 
gleichung der Originalstücke entscheiden und dürfen wir hoffen darüber bald von Dr. 
Debey Aufklärung zu erhalten. 

3. Dequoia fastigiata. Taf. I. Fig. 10—13. 

S. ramis suberectis, fastigiatis, ramulis filiformibus, confertis, foliis 
imbricatis, basi decurrentibus, brevibus, subfalcatis, strobilis globosis, minutis, 
seminibus alatis, nucleo recto. 

Thuites alienus, Sternberg, Flora der Vorwelt. I. Taf. 45. Fig. 1. 

Caulerpites fastigiatus, Sternb. I. ec. II. S. 23. 

Widaringtonites fastigiatus Endlich. Syn. conif. S. 272. Unger gener et spec. plant. 
foss. 8. 342. G@eppert Monogr. conif. S. 176. 

Frenelites Reichiüi Ettingshausen Sitzungsberichte der Wiener Academie 1867. S. 246. 
Taf. I. Fig. 102 

Alt Moletein unterer Bruch. (Tübingen). 

Die Fig. 12 und 13 abgebildeten aufgesprungenen Zapfen gehören sehr wahrscheinlich 
einer Sequoia an. Es stehen mehrere holzige Fruchtblätter spiralig um eine ziemlich 
dicke Achse herum; sie sind aussen verbreitert und schildförmig, da aber alle Zäpfchen 
nur im Durchschnitt vorliegen, ist die Form des Zapfenschildes nicht zu ermitteln, wohl 
aber die Form der Zapfen selbst, welche bei eirca 13 Mill. Länge 12 Mill. Breite hatten, 
also fast kuglicht waren. Die einzelnen Zapfenschuppen haben eine Länge von 5 Mill. 
Bei Fig. 12 liegen beim Zäpfchen 31/2 bis 4 Mill. lange und 2 Mill. breite ovale Samen, 
die unzweifelhaft zu dieser Art gehören {Fig. 12. c. zweimal vergrössert). Man erkennt 
eine etwas verdickte mittlere Parthie, den Kern, der von einer dünneren Parthie, einem 
Flügelrand, umgeben ist. Der Kern ist gerade. Wir haben daher hier die für Sequoia 
charakteristischen geflügelten Samen. 

Die Stiele, an welchen «diese Zäpfchen stehen, sind dicht mit schuppenförmigen 
Blättern bekleidet, die aber stark zerdrückt sind. Doch zeigen sie uns, dass die Fig. 10 


2 or Fe 


und 11 abgebildeten, viel verzweigten Aeste mit diesen Zapfen zu einer Art gehören. 
Die ältern Asttheile sind dicht mit schuppenförmigen, angedrückten, vorn zugespitzten 
Blättern besetzt (Fig 11.—11b. einige Schuppen vergrössert), die länger zugespitzt sind 
als die Blattpolster der vorigen Art. Die jüngern Zweige sind auch schuppenförmig von 
Blättern bekleidet, die am Grund am Aestchen herunterlaulen, vorn aber von demselben 
abstehen und theilweise etwas sichelförmig gekrümmt sind (Fig 10 b. ein paar Blätter 
vergrössert). Es stehen diese Blätter in einer dichten Spirale, sind aber viel kleiner als 
bei voriger Art und scheinen keine Mittelrippe zu haben. 

Ist von voriger Art durch die viel kleinern Zapfen und die dicht angedrückten, 
schuppenförmigen Blätter zu unterscheiden. 

Der Fig. 10 abgebildete Zweig stimmt sehr wohl mit der Abbildung von Sternberg 
überein, so dass unsere Art wohl sicher zu derselben Art gehört, die zuerst im Pläner- 
kalk von Schmetschna in Böhmen entdeckt worden ist. Dass sie nicht zu Widdringtona 
gehört, zeigt der Zapfen. 

C. von Ettingshausen hat lange. dünne, mit Blättern dicht besetzte Zweige neuerdings 
als Frenelites Reichii beschrieben Allein bei Frenela häben wir durchgehends wirtelig 
gestellte Blätter, während sie bei den von Ettingshausen abgebildeten Zweigen alternırend 
sind; ich weiss daher nicht, was ihn zu dieser Zusammenstellung veranlasst hat. Die 
Zweige sind zarter gebaut als bei unserer Pflanze, dennoch ist es mir wahrscheinlich, 
dass sie nicht davon verschieden seien. 


4. Cuninghamites elegans. Taf. 1. Fig. 14. 

U. ramis elongatis, teretibus, folis arreetis, lanceolato - acuminatis, 
uninerviis, pulvinis rhomboideis, longitudinaliter carinatis. 

Cuninghamia elegans. Corda in Beuss Versteinerungen S. 93. Taf X wnd IX. 
Fig. 29--31. 


Moletein (Mus. Tübingen). 

Ein langer Zweig, welcher gut zu Cordas Abbildung passt. Er ist unverästelt, dicht 
mit Blattpolstern besetzt, welche tiefe Eindrücke zurückgelassen haben. Diese Blattpolster 
sind rhombisch, vorn zugespitzt und mit einer erhabenen Mittellinie versehen. Die 
Blätter sind viel grösser und breiter als bei den Sequoien. - Sie sind lanzettlich und 
vorn in eine schmale, lange Spitze auslaufend. Bei einzelnen ist ein Mittelnerv zu 
erkennen, bei der Mehrzahl indessen ist er verwischt und jedenfalls tritt derselbe nur 


schwach hervor. Ob zwischen dem Mittelnerv und dem Rande noch zartere Längsnerven 


ER. ER 


verlaufen, ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln, doch scheinen zarte Längslinien an einigen 
Stellen solche anzudeuten. 


9. Pinus Quenstedti m. Taf. II. Fig. 5—9. Taf. IM. 

P. foliis quinis, longissimis, tenuissimis, uninerviis, longe vaginatis; 
strobilis elongatis, subeylindrieis, squamarum apophysi subhexagonali, linea 
transversa parum elevata, umbone centrali rotundato. 

Quadersandsteme von Alt Moletein, zweiter Bruch von oben herab. 
(Mus. v. Tübingen.) 

Ich habe diese Art zunächst auf die Tafel II. und Taf. II. Fig. 5. abgebildeten 
Zweige gegründet, und vereinigte damit die Fig 6-9 abgebildeten Zapfen, da diese an 
derselben Stelle vorkommen und wie die Zweige jedenfalls in die Gruppe der Wei- 
muthskiefern gehören. 

Die Zweige sind sehr dick und dicht mit Blattnarben besetzt. Diese sind an den 
jährigen Trieben rhombisch und vorn zugespitzt, an den ältern aber rundlich. Die 
Nadeln sind durch lange Scheiden verbunden. Sie sind von auffallender Länge, indem 
sie über 200”" erreichen, dabei sind sie ganz schmal, aber flach und von einem Längs- 
nerv durchzogen (Taf. Il. Fig. 5. b. ein Biattstück vergrössert, ebenso Taf. III. Fig. 3). 
Sie sind schmäler und viel länger als bei irgend einer europäischen Art und zeigen die 
meiste Uebereinstimmung mit den mexikanischen Arten aus der Gruppe von Strobus. 
Dass mehrere Blätter zusammen in einem Büschel stehen, unterliegt keinem Zweifel. 
Doch ist nicht so leicht zu ermitteln, ob 3 oder 5 beisammen stehen, da die Blätter 
durcheinandergewirrt und stellenweise zerbrochen sind. Bei dem Tafel Il Figur 5. 
abgebildeten Zweig sind mit Sicherheit nur 3 Nadeln im Büschel zu erkennen, beim 
grossen Zweig, Tal. Ill. dagegen sind an einigen Stellen fünf zu zählen (Fig. 2.); es sind 
daher an allen Stellen, wo nur 3 Nadeln zu sehen sind, zwei zerstört. Die dicken 
Zweige waren von diesen ungemein langen Nadeln dicht bekleidet und müssen davon 
ein fast besenförmiges Aussehen bekommen haben. (Taf. III.) 

Der Fig. 7 abgebildete Zapfen hatte eine Länge von 116"", bei einer Breite von 
25 ””, jedoch ist er am Grund abgebrochen, daher er ohne Zweifel noch länger war, 
wie er jedenfalls in der Mitte breiter war, aber weder bei Fig. 6 noch 7 ist er in der 
ganzen Breite erhalten. Es sind die Abdrücke der Zapfen, daher die erhabenen Stellen 
vertieft erscheinen. Die Zapfenschuppen sind lang und mit sechseckigen Schildern (Apo- 
physen) versehen, die bei Fig. 6 etwas weniger deutlich sechseckig sind als bei Fig. 7., 


indem die obere Grenzlinie fast bogenförmig verläuft. Doch gehören beide Zapfen wohl 
zur selben Art. Die grössten Zapfenschilder haben eine Breite von 12””, bei 71/”” Höhe. 
Der Nabel (umbo) ist in seiner Mitte; der rhombische, ziemlich tiefe Eindruck (im Ab- 
druck) weist auf einen viereckigen warzenförmig hervortretenden Nabel, von dem eine 
etwas geschwungene Querkante ausgeht, welche den Schild in zwei fast gleich grosse 
Hälften theilt. 

Ausser den zwei abgebildeten Zapfen enthält die Tübinger-Sammlung noch zwei 
weitere Abdrücke. 

Die Grösse und Form der Zapfen ist wie bei P. Andraei Coem. von Hainaut in Bel- 
gien und auch die einzelnen Schuppen haben dieselbe Breite; bei P. Andraei sind aber 
die Schilder rhombisch und in der vordern Hälfte nach Art von €. strobus verdickt und 
fehlt der hervortretende Nabel. Pinus Reussii muss nach den Samen zu schliessen be- 
deutend grössere Zapfenschuppen gehabt haben. 

Zu dieser Art rechne ich auch den Fig. 9 abgebildeten Zapfen. Er ist in der Mitte 
auseinandergerissen, so dass die Samen und die Schuppen von der innern Seite vor- 
liegen. Der Zapfen war aufgesprungen, als er eingehüllt wurde, die obere Parthie ist 
zerstört, daher er nicht in der ganzen Länge erhalten ist und seine Form nicht genau 
bestimmt werden kann; er scheint indessen länglich oval gewesen zu sein. An den mei- 
sten Zapfenschuppen, welche von der Seite vorliegen, sieht man nichts von einem 
Schilde, und sie scheinen wie bei Abies auswärts verdünnt zu sein; an einer der Schuppen 
indessen (Fig. 9 b.) ist eine solche Verdickung unverkennbar, und zwar sehen wir, dass 
die Schuppe zu äusserst eine solche schmale verdickte Parthie zeigt, die freilich nicht 
ganz erhalten ist. 

Die Samen stehen zu je zwei unter jeder Schuppe; sie sind sammt dem Flügel 
24 Mill. lang; der Samenkern hat eine Länge von 5" Mill., bei 3 Mill. Breite; der Flügel 
ist lanzettlich. Es sind diese Samen kleiner als bei P. Reussii Corda (Reuss Kreidever- 
steinerungen Taf. XLVI. Fig 22). 

Hieher gehört wohl auch der Fig. 8 abgebildete, aufgesprungene und grossentheils 
zerstörte Zapfen. 

Steht den mexikanischen Weimuthskiefern am nächsten, namentlich der Pinus pseudo- 
strobus Lindl. und P. macrophylla Lindl. Es hatten diese in den Gebirgen Mexikos 
vorkommenden Arten dünne Nadeln von derselben Länge und ebenso dicht zusammenge- 
stellt. Sie stehen auch zu 5 in einem Büschel. Die langen Zapfen haben ähnlich ge- 
bildete Apophysen mit einer Querkante und einem Nabel. 


- 


Palmae. 


6. Palmacites horridus m. Taf. V. Fie. 1. 

P. petiolis supra canalieulatis, margine acute aculeatis. 

Moletein auf derselben Steinplatte mit Pinus Quenstedti Taf. III. 

Ein Blattstiel, der von einer ziemlich tiefen Längfurche durchzogen ist und an der 
Seite lange, scharf zugespitzte Stacheln trägt. Diese Stacheln stehen in zwei regelmäs- 
sigen Reihen und gehen fast in rechtem Winkel vom Blattstiel aus. Aehnliche mit Sta- 
cheln versehene Blattstiele kommen bei den Palmen vor, so bei Chamaerops, daher er 
wahrscheinlich einer Palme angehört hat. 


Moreae. 


1. Fieus Mohliana m. Taf. 5. Fig. 2. 

F. foliis lanceolatis, mtegerrimis, utrinque valde attenuatis, nervo medio 
valido, nervis secundariis sparsis, valde curvatis, subtilissimis. 

Moletein (Mus. Stuttgart). 

Ist ähnlich der tertiären F. lanceolata Web. sp. und gehört wie diese Art in die Gruppe 
von F. princeps Kunth. Für ein Feigenblatt stimmt diese ähnliche Blattform und der 
zarte aufsteigende basiläre Seitennerv. Das Blatt läuft vorn in eine sehr lange, schmale 
Spitze aus; auch gegen den Grund ist es allmälig verschmälert und in den Blattstiel aus- 
laufend. Der Mittelnerv ist stark, nach vorn sich allmählig verdünnend. Die Secundar- 
nerven dagegen sind äusserst zart und nur schwer zu sehen; sie stehen weit auseinander, 
sind stark gebogen und nach vorn gerichtet. In dem Felde zwischen dem steil aufstei- 
genden, zarten basilären Nery und dem Seitennerv, in welchen er einmündet, sind ein 
paar zarte abgekürzte Secundarnerven. 


8. Ficus Krausiana m. Taf. V. Fig. 3 — 6. 

F. folıis lanceolatıs, integerrimis, utrinque attenuatis, nervo medio valıdo, 
nervis secundariis numerosis, camptodromis, subtilissimis. 

Moletein (Mus. Stuttgart). 

Dem vorigen sehr ähnlich, aber die Blattspitze viel weniger vorgezogen und auch 
der Blattgrund weniger schnell verschmälert. Die Secundarnerven steigen weniger steil 


ee 


an und stehen dichter. Es sind mir 5 Blattstücke dieser Art vorgelegen. Ob sie leder- 
artig gewesen, ist nicht sicher zu ermitteln. Der Mittelnerv ist dick und bis zur Blatt- 
spitze zu sehen; die Secundarnerven dagegen sind äusserst zart und schwer wahrnehm- 
bar. “Sie steigen ziemlich steil an und sind vorn in flachen Bogen verbunden. In die 
Felder laufen hier und da abgekürzte Seitennerven. Bei ein paar Blättern, die wohl 
auch hieher gehören, sind die Secundarnerven ganz verwischt. (Fig. 4). Bei einem Blatt 
(Fig 3) bemerken wir am Mittelnerv rundliche Anschwellungen, welche wahrscheinlich von 
Insektengallen herrühren, und bei einem Blatt ist ein Wurmgang (Fig. 5). 


Polygoneae ? 


9. Credneria macrophylla m. Taf. IV. 

©. foliis permagnis, integerrimis (?), rotundatis, nervis basilaribus sub- 
horizontalibus, reliquis sub-angulo 50 55° ortis. 

Alt Moletein, zweiter Bruch. (Mus. Tübmgen). 

Ist ähnlich der Cr. integerrima Zenk., das Blatt ist aber viel grösser und die ersten 
grossen Secundarnerven entspringen in einem spitzern Winkel und sind viel weniger nach 
vorn gerichtet. Ferner hat das Blatt jederseits nur einen schwächern basilären Sei- 
tennerv. 

Es ist das grösste bekannte Crednerienblatt, hat einen dicken Blattstiel und einen sehr 
starken Mittelnerv. Er ist viel stärker als bei allen von Stiehler abgebildeten Crederien. 

Von demselben entspringen zunächst jederseits ein schwächerer Seitennerv und höher 
oben fast gegenständig zwei stärkere, von denen der linke einige starke Tertiärnerven 
aussendet. Die in ziemlich weiten Abständen folgenden Secundarnerven entspringen auch 
in Winkeln von 50 bis 55° und sind nach vorn gekrümmt, einzelne Tertiarnerven aus- 
sendend. Die vordere Parthie des Blattes fehlt, daher nicht zu ermitteln ist, ob bei der 
Spitze Zähne sich fanden; soweit der Rand erhalten ist, zeigt er keine Spur von Zähnen. 
Am Grund ist es stumpf zugerundet. Das feinere Geäder ist verwischt. 

Die systematische Stellung der Crednerien ist immer noch sehr zweifelhaft. Zen- 
ker vergleicht diese Blätter mit denen der Pappeln und Haselnuss, während Stiehler, nach 
Hampes Vorgang, mit denen von Coccoloba (vergl. Beiträge zur Kenntniss der vorweltli- 
chen Flora des Kreidegebirges im Harze. Palaeontogr. V. S. 62) und bringt sie daher 
zu den Polygoneen. Er beruft sich dabei auf die ähnliche Nervation und einen gestreif- 
ten mit einem Blattscheidenansatz versehenen Stengel, welcher in Blankenburg an der- 


— 4 — 


selben Lokalität mit den Blättern gefunden wurde und den er mit Rheumstengeln ver- 
gleicht. Ob aber dieser Stengel mit den Blättern zusammengehöre, ist sehr zweifelhaft 
und was die Nervation anbetrifft, so haben wir keineswegs allein bei Coceoloba schwä- 
chere basiläre Seitennerven unterhalb der stärkern, sondern auch bei Gattungen ganz 
anderer Familien, so bei den Platanen (vergl. Fossile Flora der Polarländer Taf. XI. 
Fig. 2. 3. 4), bei manchen Pappeln, bei Piper-Arten (P. bullatum) u. s. w., während an- 
derseits sie bei manchen Coccoloben gänzlich fehlen. Graf G. von Saporta bezweifelt 
daher die Verwandtschaft der Crednerien mit den Coccoloben (vergl. &tudes sur la vege- 
tation du sudest de la France, ann. des science. natur. 1866, S. 30); er vergleicht sie, 
nach Brongniarts Vorgang, mit Bucklandia, Hamamelis, Parrotia und Fothergilla und 
bringt sie in die Familie der Hamamelideen. Mir will es indessen scheinen, dass doch 
wenigstens diejenigen Crednerien mit ganzen, ungezahnten Blättern den Coccoloben aus 
der Gruppe von Cr. uvifera L. näher stehen als den obigen Gattungen; namentlich gilt 
dieses von unserer mährischen Art und der C. integerrima Zenker. Wir haben bei der 
Coceoloba uvifera ebenfalls einen dicken Blattstiel und Hauptnerv, unterhalb der starken 
Secundarnerven ein paar zartere, die in offnerem Winkel auslaufen; die Sekundarnerven 
sind auch gekrümmt und in starken Bogen mit einander verbunden, wir haben daher die 
Gattung für einstweilen bei den Polygoneen untergebracht, obwohl wir die von Graf Sa- 
porta vorgebrachten Bedenken aller Berücksichtigung werth finden. 


Laurineae. 


10. Daphnophyllum Fraasii m. Taf. VI. Fig. 1. 2. 

D. foliis petiolatis, coriaceis, lanceolato-elliptieis, integerrimis, nervo 
medio valido, nervis secundariis sub-angulo acuto egredientibus, campto- 
dromis. 

Alt Moletein (Mus. Stuttgart). 

Ist sehr ähnlich der miocenen Persea speciosa Hr., unterscheidet sich aber durch die 
stärker gebogenen Secundarnerven, von Ficus Krausiana durch die viel stärkeren Secun- 
darnerven und deren Verlauf. 

Das Blatt ist lederartig, ganzrandig, nach vorn allmälig zugespitzt, 2'/ mal so lang 
als breit, am Grund auch verschmälert, aber nicht in den Stiel hinablaufend. Die Se- 
eundarnerven treten deutlich hervor, entspringen in spitzem Winkel, sind stark nach vorn 


gebogen und in starken Bogen verbunden. Das feinere Geäder ist verwischt. 
3 


— 


Es gehört dieses Blatt wahrscheinlich zu den Laurineen, die Gattung aber, der es ein- 
zureihen ist, ist noch zweifelhaft, daher wir es nebst dem folgenden unter Daphnophyllum 
zusammenlassen, worunter wir lederartige, ganzrandige, fiedernervige Lorbeerblätter ver- 
stehen, die wir noch nicht in eine der lebenden Gattungen mit Sicherheit einreihen können. 

ll. Daphnophyllum erassinerviam m. Taf. VII. Fig. 2. X. 
Fig. 5. 

D. foliis petiolatis, elliptieis, integerrimis, nervo medio validissimo, ner- 
vis secundariis sub-angulo acuto egredientibus, camptodromis. 

Alt Moletein (Tübingen, Stuttgart). 

Es sind mir drei Blätter bekannt geworden. Sie sind in der Mitte am breitesten, nach 
vorn in eine Spitze auslaufend und am Grund allmählig verschmälert und in den Blatt- 
stiel auslaufend. Der Mittelnerv ist auffallend breit, nimmt aber nach vorn zu schnell 
an Breite ab. Er ist am Grund von mehreren Längsstreifen durchzogen. Auch die von 
ihm ausgehenden Seitennerven sind ziemlich breit und flach. Sie entspringen in spitzem 
Winkel, der unterste nahe dem Rande und läuft diesem parallel. Ueberhaupt sind alle 
stark nach vorn gerichtet und vorn in Bogen verbunden. In die Felder laufen hier und 
da abgekürzte Seitennerven. 

Bei einem Blatt (Taf. VII. Fig. 3) ist der Blattstiel bis zur Blattspreite flach, als ob 
das Blatt scheidenartig an dem Zweige befestigt gewesen. Es ist auf der Tafel als D. 
ellipticum bezeichnet. 

Ob diese Art zu den Laurineen gehöre ist noch sehr zweifelhaft. Die Blattform er- 
innert wohl an diese Familie, die flachen, breiten Blattnerven scheinen aber eher auf 
ein ledrig-lleischiges Blatt zu deuten, wie solche bei den Piperaceen vorkommen. Eine 
ähnliche Blattform haben wir auch bei Persoonia Kunzii (vergl. Heer zur sächs.-thüring. 
Braunkohlenflora.*) S. 415. Taf. VIII. Fig 22). 


Araliaceae. 
12. Aralia formosa m. Taf. VIII. Fig. 3. 
A. foliis petiolatis, triplinerviis, trilobatis, lobis apice dentatis, obtu- 
siuseulis. 
Alt Moletein dritter Bruch von oben (Mus. Tübingen). 


*) II. Band der Abhandlungen des naturw. Vereins von Sachsen und Thüringen. 


rn Hr 


War offenbar ein lederig-lleischiges Blatt. wie solche bei den Aralien vorkommen. 
Es weisen darauf die ganz flachen breiten drei Hauptnerven, die nach vorn sich allmäh- 
lig verlieren und keine Seitennerven erkennen lassen. Es scheinen diese zu fehlen. 

Das Blatt hatte einen ziemlich langen Stiel Die Blattspreite ist in diesen Blattstiel 
verschmälert und bekommt dadurch eine keilförmige Basis: es ist in drei tiefe Lappen 
gespalten von denen jeder einen Mittelnerv bekommt. Jeder Lappen ist am Grund etwas 
verschmälert, bis zur Mitte ganzrandig, weiter vorn aber mit stumpfen, stark nach vorn 
geneigten Zähnen besetzt und vorn ziemlich stumpf zugerundet. Ausser den drei Haupt- 
nerven sind keine weiteren Nerven zu sehen. 

Die Form und Bezahnung der Lappen ist ähnlich wie bei Aralia japonica, bei der 
das Blatt aber in fünf Lappen’ gespalten ist und ein stark vortretendes Nervennetz zeigt. 
In der Zahl der Lappen und in der Nervation kommt mehr die Aralia trifoliata in Be- 
tracht, indem hier die seitlichen Nerven auch zurücktreten und das Blatt in drei Lappen 
getheilt ist. die freilich eine andere Form haben. 

Eine ähnliche Art (A. primigenia) kommt am monte Bolca und in der Alumbay 
der Insel Wight vor. 


Ampelideae. 


13. Chondrophyllum grandidentatum. ? Taf. XI. Fig. 6. 
Credneria grandidentata Ung. Bot. Zeitung 1849. 348. Taf. 5. Fig. 5. 
Ettingshausenia grandidentata Stiehler 1. ce. S. 67. 

Moletein (Tübingen). 

Ein unvollständiges Blattstück, dem die ganze vordere Parthie fehlt, daher es nicht 
sicher bestimmt werden kann. Soweit es erhalten ist, stimmt es aber ziemlich wohl zu 
Ungers Abbildung der Cr. grandidentata. Das Blatt ist gestielt und keilförmig in diesen 
Stiel verschmälert; dreinervig, die seitlichen basalen Nerven stehen ziemlich nahe dem 
Rande, weiter oben entspringen vom Mittelnerv noch an zwei Stellen je zwei gegenstän- 
dige Secundarnerven. Die Felder sind von gebogenen, theils einfachen, theils gablig ge- 
theilten Nervillen durchzogen. 

Es haben Bronn und Stiehler mit Recht diejenigen Blätter von Credneria getrennt, 
die am Grund keilförmig verschmälert sind und denen die kurzen, in fast rechten Win- 
keln auslaufenden Basilarnerven fehlen. Bronn nannte diese Gattung Chondrophyllum, 
Stiehler aber Ettingshausenia. Ich habe den ältern Namen beibehalten (vergl. auch meine 
Abhandlung über Nebraskablätter. Schweiz. Denkschriften 1867. S. 20). 


A 


Magnoliaceae. 


14. Magnolia speciosa:m. Taf. VI. Fig. 1. IX. Fig. 2. X. XI. 
Fig. 1. 


M. foliis maximis, coriaceis, ovato-elliptieis, apice longe attenuatis, _ 


valde acuminatis, basi in petiolum validum attenuatis, nervo primario crasso, 
nervis secundariis valde curvatis, camptodromis. 


Alt Moletein dritter Bruch (Tübingen, Stuttgart). 


Prachtvolle, grosse Blätter mit dicken, ziemlich langen Stielen und einer sehr grossen, 
lederartigen Blattspreite. Das Taf. XI, Fig. 1, abgebildete Blatt hat eine Breite von 
{00 Mill. und eine Länge von 300 Mill., wovon 38 auf den Stiel und 262 Mill. auf die 
Blattfläche gehen. Das Blatt ist unterhalb der Mitte am breitesten, gegen den Blattstiel zu 
schnell verschmälert und in diesen etwas herablaufend; nach vorn zu verschmälert sich 
das Blatt sehr allmälig und läuft in eine sehr lange, lanzettliche Spitze aus. Der Mittel- 
nerv ist anfangs eben so dick wie der Blattstiel und verdünnt sich allmälig gegen die Spitze 
hin. Von demselben laufen in ziemlich spitzen Winkeln starke Seitennerven aus, welche 
in starken Bogenlinien nach dem Rande gehen und dort sich umbiegend verbinden und 
dem Rande ziemlich genäherte, grosse Bogen bilden, an welche noch kleine Randfelder 
sich anschliessen. Die untersten Seitennerven sind ganz oder fast ganz gegenständig. 
In die Hauptfelder gehen hie und da zartere, abgekürzte Seitennerven. Das feinere Netzwerk 
ist fast ganz verwischt; nur stellenweise sieht man sehr zarte Nervillen, die ein weit- 
maschiges Netzwerk bilden. Taf. X, Fig. 2. 

Neben einem Blatte (Taf. IX, Fig. 2) liegt eine Schuppe, welche wahrscheinlich ein 
losgetrenntes Fruchtblatt darstellt (Fig 2, b). Sie hat eine Länge von 18 Mill. bei einer 
Breite von 8 Mill., ist vorn zugerundet, dort runzlicht, gegen die Basis allmählig ver- 
schmälert. Daneben liegt ein kuglichter Körper (Fig. 2, c.), der wohl als Same gedeutet 
werden darf und dessen Stielchen den Funiculus, darstellen dürfte. Für diese Deutung 
der Schuppe spricht die grosse Aehnlichkeit dieser Schuppe mit den noch in der Aehre 
vereinigten Schuppen der auf Taf. VIII, Fig. 2 abgebildeten Magnolienfrucht. 

Auf mehreren Blättern (so Taf. X. Fig. 1) bemerken wir vielfach verschlungene, erhabene 
Linien. Da sie sich manigfach durchkreuzen und auch in den Rand auslaufen, können 


sie nicht von Blattminierern herrühren. Es ist mir wahrscheinlich, dass sie von Wasser- 


würmern gebildet wurden, welche unter den Blättern im Schlamm sich ansiedelten und 
unter diesem schützenden Dache im Schlamme ihre Wohnungen bauten, deren Abdrücke 
wir nın am Blatt bemerken. 


15. Magnolia amplifolia m. Taf. VII. Fig. 1. 2. IX. Fig. 1. 

M. foliis amplissimis, membranaceis, ellipticis, nervo medio validissimo, 
nervis secundariis curvatis, camptodromis. 

Im Quadersandstem aus dem Bruche Kutzers, dem 6ten Bruch von 
unten, in Alt Moletein; ein anderes Stück im Ste Bruch (Tübingen und 
Stuttgart). 

Auch ein sehr grosses Blatt, zwar keines vollständig erhalten, doch muss die Blatt- 
fläche eine Länge von 220 Mill. bei einer Breite von 109 Mill. erreicht haben. Von dem 
vorigen unterscheidet es sich durch andere Form; es hat die grösste Breite in der Mitte 
und verschmälert sich nach beiden Enden gleichmässig und ist vorn nicht in eine solche 
lange Spitze ausgezogen. Die Blattform ist sehr ähnlich der von M. acuminata L. und 
es scheint auch hautartig, nicht lederartig gewesen zu sein, denn bei einem Exemplar ist 
die organische Substanz ganz verschwunden, bei einem zweiten sehr dünn aufgetragen 
und auch beim dritten, braungefärbten der Rand weniger aufgeworfen. Die Nervation ist 
ähnlich, wie bei M. acuminata, die Secundarnerven entspringen auch in spitzigem Winkel 
und sind vorn, nahe dem Rande in starken Bogen verbunden, aber der Mittelnerv ist gar 
viel dicker und in dieser Beziehung weichen beide Arten von Moletein von den lebenden 
ab. Die Secundarnerven dagegen sind zart und ihre Enden nur schwer zu verfolgen. In 
einzelne Hauptlelder gehen abgekürzte Seitennerven, die im Netzwerk sich verlieren. 
Dieses ist grossentheils verwischt, an einer Stelle (Taf. VII. Fig. 1) indessen erhalten, 
es bildet ziemlich grosse, unregelmässige Maschen. 

Zu dieser Art ziehe ich die Taf. VAIl. Fig. 2 dargestellte Frucht, welche wohl un- 
zweifelhaft einer Magnolia angehört und die zuerst auf die Blätter begründete Bestim- 
mung bestätigt. Da in Moletein von zwei Magnolien-Arten die Blätter vorkommen, kann 
sich fragen zu welcher diese Frucht gehört. Bei einem Blatt der M. speciosa liegt ein 
Fruchtstück (Taf. IX. Fig. 2 b.), das zwar in der Form ganz mit dem vorliegenden stimmt, 
aber grösser ist und daher wohl einer andern Art angehört. Es ist sonach wahrscheinlich, 
dass die vorliegende Furcht der andern Art, der M. amplifolia angehöre. 

Auf den ersten Blick könnte man die vorliegende Frucht für einen Pinuszapfen neh- 
men, indem bei der Gruppe der Strobus ähnliche, dünne und lange Zapfen vorkommen. 


BR 0), 


Der ungemein dicke Stiel zeigt aber sogleich. dass diese Frucht nicht von einem Nadel- 
holz herrühren könne, was die nähere Betrachtung der Carpellerblätter bestätigt. Diese 
stimmen ganz zu Magnolia, bei welcher Gattung wir auch diesen dicken Fruchtstiel ha- 
ben. Es sind zwar leider in Folge mangelhafter Erhaltung die so bezeichnenden Narben 
des Kelches, der Krone und der Staubgefässe nicht in unverkennbarer- Weise erhalten, 
wodurch man in den Stand gesetzt würde, die Zahl. der Kelch- und Blumenblätter zu be- 
stimmen, aber die Form dieses dicken Stieles, wie der Fruchtblätter, stimmt so gut mit 
der von Magnolia (z. B. M. acuminata und obovata). dass wohl sicher diese Frucht dieser 
Gattung zugetheilt werden kann. 

Die ganze Frucht sammt Stiel hat eine Länge von 103 Mill. Die Länge des Stieles 
beträgt 17 Mill., die Breite 8 Mill. Die erste Parthie von 9 Mill. Länge ist der eigent- 
liche pedunculus, der genau dieselbe Länge hat, wie der von Magnolia obovata. Die 
zweite Parthie ist etwas dicker und stellt die Insertionsstelle der Blüthenorgane dar. 
Leider haben sich gerade hier grobe Quarzkörner angesetzt und die Struktur dieses 
wichtigen Theiles der Blüthe zerstört und getrübt. Weiter oben folgen die Carpellarblät- 
ter, die eine lange, dünne Aehre bilden. Bei den Magnolien springen die Fruchtblätter 
der Länge nach auf und spalten“in zwei Stücke, zwischen welchen der Same liegt, der 
dann meist herausfällt, eine Zeit lang aber noch an der fadenförmigen Nabelschnur hängt. 
Bei unserem Zapfen haben wir solche aufgesprungenen Fruchtblätter. Wo sie am besten 
sind, erscheinen sie als vorn stumpfliche 6 Mill. breite, am Grunde verschmälerte, etwa 
14 Mill. lange Schuppen; an der linken Seite bemerkt man hie und da linsenförmige 
Körperchen, welche wohl als Samen zu deuten sind. Eigenthümlich sind die in Reihen 
angeordneten Punkte, die man hie und da auf den Fruchtblättern sieht. 


Myrtaceae. 


16. Myrtophyllum (Eucalyptus?) Geinitzi m. Taf. XI. Fig. 3. 4. 

M. foliis petiolatis, coriaceis, anguste lanceolatis, nervis secundarnis 
sub-angulo acuto egredientibus. 

Alt Moletem (Tübingen). 
is Die zwei Tafel XI. Fig. 3 und 4 abgebildeten Blätter gehören ohne Zweifel zu einer 
Art. Der Blattstiel ist dick und ziemlich lang; die Blattlläche lang und schmal, gegen 


den Grund, wie die Spitze verschmälert, ganzrandig, der Mittelnerv ist stark, von ihm 


ER. 217 


gehen in spitzen Winkeln zahlreiche sehr zarte Secundarnerven aus. Diese münden alle 
in einen Saumnerv, welcher nahe dem Rand und mit diesem parallel verläuft. 


Stimmt in diesen schief aufsteigenden Secundarnerven und dem sie aufnehmenden 
Saumnery ganz zu den Myrtaceen, unter welchen wir namentlich bei dem australischen 
Eucalyptus Blätter von sehr ähnlicher Nervation und Form finden. Unter den fossilen 
Blättern ist es der Eucalyptus rhododendroides Massalongo vom M. Bolka, welcher der 
Art von Moletein am nächsten steht. Die Blattform ist dieselbe, aber die zarten Secun- 
darnerven stehen hier dichter beisammen und steigen weniger steil an, vereinigen sich 
aber auch in einem Saumnerv. 


17. Myrtophyllum (BEucalyptus?) Schübleri m. Taf. XI. Fig. 2. 

M. foliis coriaceis, lanceolatis, nervis secundariis sub-angulo acuto egre- 
dientibus, areis reticulatis. 

Alt Moletein (Tübingen). 


Gehört vielleicht zu voriger Art; es ist aber nur die mittlere Parthie des Blattes er- 
halten und seine Form daher nicht sicher zu bestimmen. War viel grösser als vorige 
Art und die Nervillen treten hier in den Feldern als ein polygones Netzwerk deutlich 
hervor. Es gehen auch vom starken Mittelnerv zahlreiche Secundarnerven in spitzem 
Winkel, welche vorn in flachen, dem Rande parallelen Bogen sich verbinden und dort 
einen Saumnerv bilden. Es zeigt diese Nervatur eine grosse Uebereinstimmung mit der- 
jenigen von Eucalyptus. 


Juglandeae. 


18. Juglans crassipes m. Taf. VI. Fig. 3. 

J. foliolo terminali longe petiolato, lanceolato-elliptico, integerrimo, 
nervo primario valido, nervis secundariis valde curvatis, camptodromis. 

Moletein (Tübingen). 

Der dicke lange Stiel ist wahrscheinlich das Ende eines petiolus communis, an 
welchem seitliche Blättchen befestigt waren; man sieht am Grund der erhaltenen Parthie 
des Stieles seitliche Wärzchen, welche wohl die Ansätze der Seitenfiedern darstellen. Ist 


diese Annahme richtig, stellt das Fig. 3 abgebildete Blatt die Endfieder des gefiederten 


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nerven hen Diese En stark gekrümmt und in jSTasseR Bogen verbun 


feinere Adernetz ist nicht erhalten. Mir = 


Aehnelt der Juglans. acuminata A Br. und J. costata der miocenen 
J. regia L. der lebenden Flora. Ga, Ki 


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Fig. 19. Sequora Reichenbaehı . 10 _ 19. Sequoia Fastiwrata. 1. Cuninghamıtes elegans. 


Lith_Anstalt-v-Warster Rande ger & (°in Wintertiur. 


Fig. 1_% @eichenia Kurriana. 5_9. Pinus Quenstedti . 


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"Wurster, Randerger & Cm Wintertkur. 


Pinus Quenstedti . 


(redneria maerophylla. 


IV. 


* in Winterthur 


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Fig. 1, Palmacites horridus 2 Fieus Mohlıana 3_6 Fieus Kraussana. 


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r,Randegger & C’ın Wintertiur , 


‚Anstalev Yurster 


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Lat 


Fig. 1.2.Daphnophyllum Fraasn. 3. Juglans erassıpes . 


SH HHEAG:3216:000.07°_ 00 SGG re vor00r000, 


—- mr —— - —— 
Lith Anstalt v. Wurster, Randesger & (%3n Winterthur. 


Fig. 1. Magnolıa speeiosa.2 Daphnophyllum erassinervium 3 Daphnophyllum elliptieum . 


VI. 


Fig.1.2. Magnolia amplıfolia. 5. Aralıa formosa . 


Lith. Anstalt 


'Wurster Randenger & (0° m Winter 


thur 


Fe. Magnolia amplifolia . 2. Magnolıa speciosa . 


Lith.Anstaltv. Wurster, Randerger & 0° in Wintertmur 


Magnolia speerosa 


XI. 


Inh Ansult.v. Wurster, Randegger 0° ın Winterihur 


Nig1. Magnolia speciosa . 2. Myrtophyllum Schübleri. 34. Myrtophyllum Geinitzi.5.Daphnophylium erassinervium „6. Chondiwphyllum "grandidentatum ? 


Bericht über die Arbeiten 


zur 


Reform der schweizerischen Urmaasse 


von 


Dr. H. Wild, Professor, 


Director der eidgen. Eichstätte in Bera, 


Abgefasst im Sommer 1868. 


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PAiHLSETtrumg: 


Im Jahre 1860 wurde mir vom h. Bundesrath auf Antrag des Departements des Innern 
die eidgen. Maass- und Gewichtsinspeetion übertragen, welche zum Zwecke hatte, die Durch- 
führung des Bundesgesetzes über Maass und Gewicht, sowie seiner Vollziehungsverordnung 
in den Kantonen zu untersuchen und hauptsächlich auch die in dieser vorhergesehene Con- 
trolle über die Uebereinstimmung der kantonalen Probemaasse mit den eidgen. Urmaassen !) 
auszuführen. Diese Inspection ergab neben einigen andern Uebelständen vor Allem den, 
der die Veranlassung zur vorliegenden Arbeit wurde, nämlich, dass nicht nur der Bund 
keinerlei Hülfsmittel zur Vergleichung von Maassen und Gewichten besitze, sondern dass 
zudem auch die Mutter- und Urmaasse, sowie die Mustermaasse im Allgemeinen von mangel- 
hafter Beschaffenheit und mit grosser Unsicherheit behaftet seien. Zur Abhülfe. dieser 
Uebelstände schlug ich schon in der ersten Hälfte des Jahres 1861 dem Departement des 
Innern die Errichtung einer eidgen. Normaleichstätte einerseits, sowie eine gründliche Reform 
der eidgen. Mutter- und Urmaasse anderseits vor. Der'damalige Chef des Departements 
des Innern, Herr Bundesrath Pioda, nahm ein warmes Interesse an diesen Fragen, zog Er- 


1) Bis zur Stunde unterscheidet die schweizerische Maass- und Gewiehtsordnung fünferlei Maasse: 
1) die Muttermaasse, d. h. Copieen der in den Archiven zu Paris deponirten französischen Urmaasse, 
des Meters und Kilogramms, auf welche unser Maass-System basirt ist; 2) die Urmaasse, d. h. die aus 
dem Meter und Kilogramm abgeleiteten, den Grundeinheiten unseres Maass-Systems entsprechenden Normal- 
maasse, die im Jahre 1860 in einem Fuss von Eisen, einem Pfund von Messing, einer Maass von Messing- 
guss und einem Viertel von demselben Material bestanden; 3) die Mustermaasse, bestehend aus den- 
selben 4 Maassen, die als getreue Nachbildungen der Urmaasse den Kantonen zugestellt worden waren 
und dort zur Verifikation der 4) Probemaasse, d. h. der in den Eichstätten befindlichen Normalmaasse 
dienen sollen 5) die Verkehrsmaasse, d. h. die im Verkehr gebrauchten Maasse, die nach den Probe- 
maassen in den Eichstätten abzugleichen und zu verificiren sind. 


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kundigungen über die entsprechenden Verhältnisse in andern Staaten ein und veranlasste 
dann am 26. Februar 1862 den Bundesrath zur Ernennung einer Experten-Commission be- 
hufs Begutachtung obiger Vorschläge. Diese Commission, bestehend aus den HHrn. Prof. 
Mousson in Zürich, Prof. Hirsch aus Neuchätel, Eichmeister Ringer aus Zofingen, Münz- 
direetor Escher, Direetor Hasler aus Bern und mir, versammelte sich am 13. April unter 
dem Präsidium des Hın. Pioda in Bern und fasste das Resultat ihrer Verhandlungen 
in einem im Bundesblatt abgedruckten, von Hrn. Prof. Mousson verfassten Gutachten zu- 
sammen. Dasselbe befürwortete auf’s lebhafteste obige Vorschläge und detaillirte dieselben 
in verschiedenen Richtungen. Diesem Gutachten und den daran sich anknüpfenden Anträgen 
des Departements des Innern zufolge beschlöss der Bundesrath in seiner Sitzung vom 19. Sept. 
die Errichtung einer eidgen. Eichstätte im Münzgebäude in Bern und die Vornahme einer 
Reform der Mutter- und Urmaasse. Zur Ausführung dieser Arbeiten gab er mir unterm 
5. November zwei weitere Experten, die HHrn. Prof. Mousson und Hirsch, bei und ernannte 
in derselben Sitzung Hrn. Morusson und mich zu Abgeordneten nach Paris behufs Beschaffung 
und Erwahrung neuer Muttermaasse für die Schweiz. Was zunächst die letztere Arbeit be- 
trifft, so konnten wir dieselbe unvorgesehener Hindernisse halber bei unserem ersten Auf- 
enthalt in Paris im Frühjahr 1863 nicht vollenden und mussten uns im folgenden Frühjahr 
ein zweites Mal dahin begeben, worauf wir dann dem h. Bundesrath im Juni 1864 einen 
umfassenden Bericht über die Erfüllung unserer Mission vorlegten.!) Inzwischen waren nun 
auch die Localitäten für die Eichstätte im Münzgebäude hergerichtet und mit dem grössern 
Theil der nothwendigen Hülfsinstrumente für die Maass-Vergleichungen, wie Waagen, Gewichts- 
sätze, Barometer, Thermometer, Hygrometer etc., versehen worden. Die Prüfung und Justirung 
aller dieser Instrumente und Hülfsmaasse sowie des erst im Jahre 1865 vollendeten und zu 
Anfang 1866 nochmals theilweise umgeänderten Längen-Comparators, die ich fast aus- 
schliesslich allein besorgte, nahm so viel Zeit im Anspruch, dass erst im Frühjahr 1867 die 
Aufgabe der Experten-Commission: Einrichtung der eidgen. Eichstätte und Erstellung und 
Verification der neuen Urmaasse für Länge und Gewicht nach den neuen Muttermaassen voll- 
endet werden konnte. Die Commission hat sich im Ganzen 5 Mal versammelt, nämlich am 
7. Februar 1863 zur Besiehtigung und Prüfung der ersten Einrichtungen der Biehstätte und 
Berathung über die neuen Urmaasse, am 21. December desselben Jahres zur Berathung 
über den zu erstellenden Längen-Comparator, darauf im April 1866 zur definitiven Verifi- 


!) Obschon derselbe im Bundesblatt bereits abgedruckt ist, glaube ich, ihn doch mit den zugehörigen 
Verbalprozessen in diese Darstellung, der Vollständigkeit halber, mit aufnehmen zu sollen; bildet er doch 
die Grundlage und den Ausgangspunkt für alles Folgende, 


_ 5 — 


cation des neuen Urpfundes und seiner beiden Copieen , worüber dem Departement des 
Innern ein besonderer Bericht sammt Verbalprocess eingereicht wurde, endlich im April und 
Mai 1867 zur Verification des neuen Längen-Urmaasses und seiner Copieen, worüber auch 
wieder ein Bericht und Verbalprocess abgefasst wurde. Im Juni erfolgte die Uebergabe dieser 
Actenstücke sammt der bezüglichen Maasse, sowie diejenige eines Schlussberichtes über die 
Einrichtung der Eichstätte und Vorschläge für ihre künftige Organisation an das Departe- 
ment des Innern zu Handen des Bundesrathes. Im Folge davon beschloss der letztere auf 
Antrag des Departements des Innern am 25. September verschiedene Veränderungen des 
schon am 6. Januar 1864 erlassenen Reglements über die Organisation und Verwaltung der 
eidgen. Eichstätte und ernannte mich zugleich zum Director dieser Anstalt. Nachdem ich 
als solcher noch einige ergänzende Untersuchungen zu den frühern Arbeiten angestellt 
habe, glaube ich nun, die schon in den Berichten der Commission in Aussicht gestellte 
ausführlichere, wissenschaftliche Darstellung aller Arbeiten in der Eichstätte nicht länger 
aufsthieben zu dürfen. Eine Reihe von für die Eichstätte wichtigen Daten sind nämlich 
nieht in den erwähnten Berichten und Verbalprocessen niedergelegt, sondern nur in meinen 
Manuscripten enthalten, vor Allem aber ist eine solche Darstellung nothwendig, um dieser 
jungen Anstalt das Vertrauen der Fachmänner zu erwerben, welche zufolge des einen der 
Zwecke der Eichstätte geneigt sein sollten, Maasse und Gewichte mit der höchsten, wissen- 
schaftlichen Genauigkeit daselbst vergleichen zu lassen. 

Bei dieser Darstellung werde ich folgenden Gang einhalten: Im ersten Abschnitt 
soll die Erstellung und Verification der neuen Muttermaasse in Paris mitgetheilt werden; 
im zweiten, ausschliesslich von den Längenmessungen in der Eichstätte handelnden Abschnitt 
werde ich zuerst von dem neuen Längen-Urmaass sprechen, sodann eine Beschreibung des 
Längen-Comparators der Eichstätte, seiner Justirung und Behandlung geben, darauf die Veri- 
fication des Normalstabes beim Längen-Comparator und die Bestimmung seiner absoluten Aus- 
dehnung in der Wärme und endlich die Bestimmung der Ausdehnung und der wahren Länge 
des neuen Längen-Urmaasses und seiner beiden Copieen folgen lassen; im dritten, aus- 
schliesslich von den Wägungen handelnden Abschnitt werde ich wieder zuerst vom neuen 
Urpfund und von den Wägungen überhaupt und ihren Reduetionen auf den leeren Raum 
sprechen, darauf die bezüglichen Instrumente und Hülfsmaasse der Eichstätte, sowie ihre 
Prüfung beschreiben, sodann die Bestimmung der speeifischen Gewichte erörtern und end- 
lich die Verification des neuen Urpfundes und seiner zwei Copieen mittheilen. 

Ich kann diese Einleitung nicht schliessen, ohne den HHrn. Bundesräthen Pioda, Dubs 
und Schenk, welche der Reihe nach als Chefs des Departements des Innern diese Arbeiten 


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nach Kräften durch Gewährung der nöthigen Mittel unterstützt haben, sowie meinen Collegen, 
den HHın. Prof. Mousson und Hirsch, welche mir mit Rath und That an die Hand ge- 
gangen sind, meinen aufrichtigen Dank auszuprechen. Zugleich muss ich auch Hrn. Me- 
chaniker Hermann in Bern und seinem leider zu frülr dahingeschiedenen Associe, Hrn. Studer, 
die vollste Anerkennung zollen für den Eifer, die Sorgfalt und Ausdauer bei der Verfertigung 
der im Folgenden zu beschreibenden Instrumente und Maasse der Eichstätte, die fast alle 
aus ihrer Werkstätte hervorgegangen sind. Hr. Hermann hat zudem die Güte gehabt, die 
Zeichnungen der dieser Darstellung beigegebenen Tafeln für mich anzufertigen. 


I. Abschnitt. 


Die Urmaasse in Paris und die neuen Muttermaasse fir die Schweiz. 


$ 1. Bericht über die Arbeiten zur Beschaffung neuer Muttermaasse 
für die Schweiz in den Jahren 1863 und 1864. 


Ich gebe zunächst im Wesentlichen ganz unverändert den dem Bundesrathe von Herrn 

Mousson und mir über die Pariser Mission abgestatteten Bericht. 
Tit.! 

Nachdem der h. Bundesrath unterm 19. September 1862 auf Antrag des Departements 
des Innern die Reform der schweizerischen Muttermaasse (Meter und Kilogramm) 
beschlossen hatte, übertrug er am 5. November desselben Jahres diese Arbeit den Unter- 
zeichneten und bezeichnete sie zu dem Ende als Abgeordnete nach Paris. Dieselben glauben 
nunmehr, sich dieses Auftrages so gut, als es die obwaltenden Umstände gestatteten, ent- 
ledigt zu haben, und legen daher hiemit von dem Verlauf und Erfolg ihrer Mission dem 
h. Bundesrathe geziemend Rechenschaft ab. 

Sofort nach Ernennung zu Abgeordneten nach Paris begannen die Unterzeichneten damit, 
die nöthigen Vorbereitungen für die in Paris auszuführenden Maassvergleichungen zu treffen. 
Zunächst hielten sie die Anschaffung von neuen Muttermaassen für durchaus nothwendig. 
Die bisherigen Muttermaasse, das unvergoldete Kilogramm von Messing und das Meter & bout 
von Eisen, sind nämlich nicht bloss durch unvorsichtigen Gebrauch und mangelhafte Auf- 
bewahrung unzuverlässig geworden, sondern auch aus Materialien angefertigt, welche eine 
Unveränderlichkeit der Maasse nicht einmal auf kürzere Zeit garantiren. Demgemäss wurde 
bei Steinheil in München, einem der zuverlässigsten Arbeiter in solchen Dingen, ein Meter 
vor Kıystallglas mit sphärischen Endflächen und ein Kilogramm von Berskrystall. bestellt. 
Zugleich liessen wir bei den zuständigen Behörden in Paris durch Vermittlung des schwei- 
zerischen Ministers, Hrn. Dr. Kern, daselbst Erkundigungen darüber einziehen, ob und 


welche Comparatoren uns dort für unsere Messungen zur Disposition gestellt werden könnten. 
Die Antwort lautete insofern befriedigend, als man uns die Benutzung einer Waage, die bei 
1 Kilogramm Belastung beiderseits noch 0,1 Milligramm anzeige, sowie eines Längencompara- 
tors, der noch 0,0001 Millimeter erkennen lasse, zusicherte. Da indessen die nähere Ein- 
richtung des letztern nicht angegeben war und wir befürchteten, es könnte möglicher- 
weise das Glasmeter damit nicht verglichen werden, so beschlossen wir, der Sicherheit halber 
durch die zuständigen Behörden in Paris bei dem mit der Construction officieller Maasse 
und Gewichte betrauten Mechaniker ein jedenfalls passendes Metallmeter anfertigen zu lassen. 
Die eingezogenen Erkundigungen ergaben im Uebrigen über die französischen Urmaasse und 
die mit deren Ueberwachung beauftragten Behörden Folgendes: 

Die eigentlichen Urmaasse, bestehend aus einem Kilogramm und einem Meter & bout 
von Platin, werden in den Archiven des Kaiserreichs in einem feuerfesten eisernen Schranke 
aufbewahrt und stehen daselbst unter der unmittelbareu Aufsicht des Direetors der Archive. 
Copieen dieser Urmaasse aus demselben Metall und von gleicher Form wie diese sind im 
Conservatoire des Arts et Mötiers deponirt und befinden sich da unter der unmittelbaren 
Obhut des Conservators der Sammlungen, Herrn Silbermann und der Oberaufsicht des 
Directors und Unterdirectors des Conservatoire, Herren General Morin und Professor Tresca. 
Gemäss einem neuen Deecret sind diese letztern Copieen allein zu den Vergleichungen mit 
inländischen und ausländischen Maassen bestimmt und nur in ausserordentlichen Fällen, z. B. 
wenn Zweifel über ihre Richtigkeit entstanden sind, sollen Vergleichungen in den Archiven 
mit den eigentlichen Urmaassen zulässig sein. Zur Ausführung soleher Vergleichungen befinden 
sich im Uebrigen auch nur im Conservatoire des Arts et Metiers die nöthigen Hülfsinstru- 
mente. Das ganze Maass- und Gewichtswesen in Frankreich endlich ist unter das Ministerium 
des Handels, Ackerbaues und der öffentlichen Arbeiten gestellt. 

Ende März 1863 nahm der Eine von uns bei Steinheil in München die bestellten Maasse 
selbst in Empfang. Leider war das Kilogramm, statt aus reinem Bergkrystall, aus .Rosen- 
quarz angefertigt worden und musste als unzuverlässig zurückgewiesen werden, wofür uns 
dann Herr Steinheil ein von ihm in Paris bereits früher verglichenes vergoldetes Messing- 
kilogramm überliess. Ein Kilogramm von Krystallglas, welches wir für einen andern Zweck 
ebenfalls bei Steinheil hatten anfertigen lassen, wurde nunmehr auch nach Paris zur Ver- 
gleichung mitgenommen. Ausserdem wurden noch ein Satz kleiner kugelförmiger Bergkrystall- 
gewichte, von 1 Gramm bis zu 1 Milligramm gehend, und zwei Geissler’'sche Normal- 
thermometer der eidgenössischen Eichstätte, welche der Eine von uns vorher sorgfältig 
geprüft hatte, beigefügt. 


Pe 1 BB 


Nach unserm Eintreffen in Paris am 15. April 1863 thaten wir sogleich die nöthigen 
Schritte, um unsere Arbeiten so bald als möglich beginnen zu können. Wir präsentirten uns 
demgemäss zunächst dem schweizerischen Minister und darauf den Vorgesetzten des Conser- 
vatoire des Arts et Mötiers, wo wir dem Obigen zufolge unsere Messungen auszuführen 
hatten. Leider ergab sich gleich, dass trotz unserer Mahnbriefe wenig Vorbereitungen für 
unsere Vergleichungen getroffen worden waren und dass auch die Mechaniker, Gebrüder 
Collot, das bei ihnen durch die Vermittlung des Herrn Silbermann bestellte Messingmeter 
noch nicht ganz vollendet hatten. Wir konnten daher erst am 21. April unsere Arbeiten im 
Conservatoire mit der Untersuchung der uns zur Disposition gestellten Vergleichsinstru- 
mente beginnen. Dieselben bestanden in einer Waage von Bianchi und in einem nach den 
Angaben Silbermann’s von Brunner construirten Längencomparator. Der Zustand der Waage 
befriedigte uns ganz; sie gab nämlich bei einer Belastung von 1 Kilogramm beiderseits für 
0,1 Milligramm einen Ausschlag von nahe einem Scalentheil. Leider waren die Waagschalen 
so klein, dass unser Glaskilogramm nicht darauf gebracht werden konnte; wir blieben daher 
für. die Vergleichung auf das vergoldete Messingkilogramm angewiesen. Da uns aber ein 
solches allein nieht die gehörige Sicherheit darzubieten schien, so bestellten wir auf das 
Anrathen der Herren Silbermann und Tresca bei den Mechanikern Collot ein Platinkilogramm 
mit der Bedingung, dass dasselbe genau gleich construirt werden solle, wie zwei von den- 
selben zugleich für das Corservatoire auszuführende neue Platinkilogramme. Alle drei sollten 
nämlich möglichst genau dasselbe Gewicht und dasselbe Volumen wie das Urkilogramm der 
Archive haben. Die Vergleichung dieses Platinkilogramms musste, da dessen Ausführung 
längere Zeit erheischte, einer spätern Abordnung vorbehalten bleiben. Um aber in der 
Zwischenzeit wenigstens ein provisorisches Muttermaass zur Disposition zu haben, wurde eine 
sorgfältige Vergleichung des vergoldeten Messingkilogramms von Steinheil mit dem Platin- 
kilogramm des Conservatoire angestellt. 

Umständlicher und weniger befriedigend war die Untersuchung des Längencomparators 
von Silbermann, dessen nähere Einrichtung in dem Bulletin de la Societe d’Encouragement 
Nr. DXC, pag. 462, beschrieben und abgebildet ist. ) Derselbe liess allerdings noch 
0,0001 Millimeter erkennen, allein bei den Messungen ergaben sich zwischen aufeinander 
folgenden Versuchen für die Länge eines und desselben Meterstabes Differenzen bis zu 0,01 
Millimeter. Diese grosse Unsicherheit war wohl zum Theil dem Umstande zuzuschreiben, 


1) Eine kurze Beschreibung der wesentlichen Theile dieses Comparators findet sich auch in dem Verbal- 
process über die Metervergleichung in Paris, siehe $ 2. 


9 
2 


ev 


dass der ganze Apparat sammt den Meterstäben in einen Trog mit gestossenem Eise gesetzt 
und mit letzterm bedeckt wurde, um die wahre Länge unsers Meters bei 0° zu erhalten ; 
zum Theil wurde sie aber auch durch die mangelhafte Construction des Comparators selbst 
bedingt, da bei demselben die unveränderte Entfernung der Drehungsaxen der Fühlhebel nicht 
gehörig garantirt, sowie die freie Ausdehnung der aufgelegten Stäbe gehemmt war. Nach 
vielen Vorversuchen mehrmaliger Reinigung und sorgfältiger Prüfung aller Theile des 
Apparates gelangten wir zur Ueberzeugung, dass für eine einzelne Messung ohne wesentliche 
Veränderungen an demselben keine grössere Genauigkeit als "Jıco Millimeter zu erzielen sei. 
Da aber die Ausführuug solcher Veränderungen zu viel Zeit beansprucht hätte, so beschlossen 
wir, behufs Erreichung einer grössern Genauigkeit das Mittel aus einer grössern Zahl von 
Messungen zu nehmen. Leider machte es die Einrichtung der Fühlhebel unmöglich, unser 
mitgebrachtes Glasmeter mit sphärischen Endflächen zu vergleichen; wir mussten uns also 
zu dem Ende auf das inzwischen fertig gewordene Meter von Collot beschränken. Es ist diess 
ein Stab von Messing mit planen Endflächen, in deren Mitte breite Goldstifte ein- 
gelassen sind. 

Sowohl die Wägungen als die Messungen mit dem Längencomparator wurden in der 
nach Südost gelegenen Gallerie des Conservatoire ausgeführt, in welcher die auf Mass und 
Gewicht bezüglichen Gegenstände aufbewahrt werden. Diese weite Gallerie ist zu ebener Erde 
gelegen, hat einen steinernen Fussboden und ist, abgesehen von der Strahlung der Sonne 
während des Vormittags, wegen der Constanz der Temperatur sehr zu solchen Operationen 
geeignet. 

Sämmtliche unmittelbare Beobachtungen wurden sofort in das Beobachtungsjournal der 
eidgen. Normal-Eichstätte eingetragen. i 

Die Vergleichungen unsers vergoldeten Messingkilogramms mit dem Platinkilogramm 
des Conservatoire erfolgten am 24., 25. und 28. April. Da dieses Kilogramm nur ein pro- 
visorisches Muttermass sein sollte, so wurden dieselben von den Unterzeichneten allein aus- 
geführt und auch der beigelegte Verbalprocess darüber nur von uns aufgenommen und 
unterzeichnet. ı) Diesem Verbalprocess zufolge, auf den wir in Betreff aller nähern 
Details verweisen, ist im luftleeren Raum das vergoldete Messingkilogramm 
oder das provisorische Muttermaass des Gewichts für die Schweiz (S) um 
10,61 Milligramme leichter als das ältere Platinkilogramm des Conser- 
vatoire des Arts et Mö6tiers (C). 


1) 8.82. 


ie Du 


= Hi 


Dieses Resultat unserer Messungen kann dazu dienen, die Abweichung unsers provi- 
sorischen Muttermaasses von dem allein authentischen Maasse, dem Urkilogramm der Archive 
zu finden, wenn man damit die in den Jahren 1859 und 1860 von den Herren Regnault, 
Morin und Brix ausgeführte sorgfältige Vergleichung des ältern Kilogramms des Conser- 
vatoire mit dem der Archive kombinirt. Dieselbe ist in dem auf Befehl der preussischen 
Regierung im Jahr 1861 zu Berlin veröffentlichten Werke: »Rapport sur les comparaisons 
qui ont dte faites A Paris en 1859 et 1860 de plusieurs kilogrammes en platine et en laiton 
avec le Kilogramme prototype en platine des Archives Imperiales< enthalten. Zufolge pag. 37 
des letztern war damals das ältere Platinkilogramm des Conservatoire des Arts 
et Metiers (C) im luftleeren Raum um 2,02 Milligramme schwerer, als das 
Urkilogramm von Platin der Archive (A). 

Ueber die definitiven Vergleichungen des neuen schweizerischen Muttermeters von 
Messing mit dem Platinmeter des Conservatoire des Arts et Metiers, vom 2. und 4. Mai, 
ist von den Herın Tresca, Silbermann und den Unterzeichneten ein besonderer Verbal- 
process aufgestellt worden, der alle nähern Angaben enthält. ) Das Resultat dieser 
Messungen war, dass im schmelzenden Eise, also bei 0°, das neue schwei- 
zerische Muttermeter von Messing (M) im Mittel um 0,00525 Millimeter 
kürzer sei?) als das Platinmeter des Conservatoire des Arts et Me&tiers (P‘), 
welche Zahl aber noch mit einer Unsicherheit von ungefähr */soo Millimeter behaftet sei. 
Der Werth dieser Vergleichung wurde vor der Hand auch noch dadurch vermindert, dass 
damals eine neuere Vergleichung des Meters des Conservatoire mit dem der Archive bei 0° 
noch nicht stattgefunden hatte, auch die Ausdehnungscoefficienten dieser beiden Stäbe nicht 
genau bekannt waren. Da indessen die Eintauchung des Meters der Archive in Eis nicht 
gestattet ist, so war zur Zeit unserer Anwesenheit in Paris eine Vergleichung beider bei 0° 
nicht möglich. Wir entschlossen uns daher, für diesmal nicht weiter zu gehen, und kehrten 
nach Unterzeichnung des Verbalprocesses sofort nach der Schweiz zurück, wo wir das ver- 
goldete Messingkilogramm und das neue Muttermeter vorläufig in der eidgen. Normal- 
Eichstätte wohlverwahrt deponirten. 

Die Direetion des Conservatoire des Arts et Metiers hatte uns, wie es übrigens auch 
im Verbalprocesse über die obige Metervergleichung angedeutet ist, versprochen, zunächst 
den Längencomparator des Hın. Sölbermann etwas verbessern und dann im Laufe des Win- 


DIES 3 A, 
23.830. 


ters in der Nähe von 0° eine Vergleichung der Meter des Conservatoire und der Archive 
anstellen zu lassen. Zugleich wollte sie dafür besorgt sein, dass unser Platinkilogramm bis 
zum nächsten Frühjahr zur Verification bereit und ihr eigenes neues Platinkilogramm eben- 
falls in der Nähe von 0° mit dem der Archive verglichen worden sei. Nach Vollendung 
dieser Vorarbeiten sollte dann einer zweiten genauern Vergleichung unserer neuen Mutter- 
maasse mit den Platinamaassen des Conservatoire des Arts et Metiers nichts im Wege stehen. 

Unterm 6. März 1864 erhielten wir in der That von Hın. Tresca, dem Unterdirector 
des Conservatoire des Arts et Metiers, ein Schreiben, in welchem er uns die Vollendung der 
oben erwähnten Vorarbeiten, insbesondere also der Vergleichung der Platinamaasse des Con- 
servatoire mit den Urmaassen der Archive bei einer Temperatur von 1°,5 anzeigte und uns 
zur Vollendung unserer Messungen einlud. 

Der h. Bundesrath beschloss demzufolge in seiner Sitzung vom 14. März auf Antrag 
des Departements des Innern eine zweite Mission der Unterzeichneten nach Paris, worauf 
wir sofort die wenigen hiezu nothwendigen Vorbereitungen trafen. Das Muttermeter von 
Messing wurde auf's sorgfältigste so eingepackt, dass es bequem in horizontaler Lage ge- 
tragen werden konnte; ausserdem nahmen wir noch den Satz kleiner Bergkrystall-Gewicht- 
chen und die beiden schon früher gebrauchten Normalthermometer von Geissler mit, deren 
Normalpunkte nochmals vor der Abreise bestimmt wurden. 

Die Unterzeichneten trafen am 2. April in Paris zusammen und konnten schon am 
4. April ihre Arbeiten im Conservatoire des Arts et Metiers wieder aufnehmen. Wegen 
kleiner Aenderungen, die behufs Einlegung unseres Muttermeters in den Längencomparator 
an diesem noch nothwendig waren, begannen wir auch diesmal mit der Vergleichung. der 
Gewichte. Zuerst wurden durch Abmessung der Dimensionen die Volumina der beiden zu 
vergleichenden Gewichte, nämlich des Platinakilogramms der Schweiz und des neuen Platina- 
kilogramms des Conservatoire, bestimmt und dadurch .als sehr nahezu gleich erfunden. Für 
die darauf folgenden Wägungen vermittelst derselben schon früher gebrauchten Waage von 
Bianchi gebrauchte man als Tara ein zweites, ebenfalls neues Platinakilogramm des Con- 
servatoire, das auch gleiches Volumen mit dem vorigen hatte. Dadurch wurden also die 
Wägungen durchaus unabhängig von dem Dichtigkeitszustand der umgebenden Luft. Da 


sich nun hierbei während mehreren Tagen Störungen zeigten, die wir der Einwirkung der 


Sonnenstrahlung glaubten zuschreiben zu müssen, so verliessen wir das oben bezeichnete 
Local und stellten die Waage in einer kleinern gegen Nordwesten gelegenen Gallerie auf. 
Dieselben Unregelmässigkeiten traten indessen auch hier auf und verblieben, nachdem man 
durch Schirme jede Möglichkeit unregelmässiger Wärmestrahlung beseitigt hatte. Die Waage 


BEE DR 


— 132 


musste also in der Zwischenzeit auf irgend eine Weise gelitten haben. Da keine andere 
zur Disposition gestellt werden konnte, so blieben nur zwei Auswege übrig: entweder die- 
selbe dem Verfertiger Bianchi zur Durchsicht und Reparatur zurückzugeben, oder aber aus 
einer grösseren Zahl von Beobachtungen die brauchbarsten auszuwählen. Wir zogen den 
letztern Weg als den viel kürzern vor, und gelangten so am 9. und 11. April zu befiie- 
digenden Vergleichungen. Auch hierüber wurde wieder von den Herren Z’resca, Silbermann 
und den Unterzeichneten ein besonderer Verbalprocess aufgenommen, auf den wir in Betreff 
aller Details verweisen.) Das Resultat der angestellten Untersuchungen ist darnach, dass 
das neue schweizerische Mutterkilogramm von Platina (© 3) um 0,16 Milli- 
gramme schwerer ist, als das neue Platinakilogramım (C’‘ 1) des Conservatoire 
des Arts et Metiers, und dass das Volumen beider als identisch betrachtet 
werden kann. Nach erfolgter Vergleichung wurde unser Kilogramm durch den für alle 
solche Bezeichnungen verwendeten Angestellten des Conservatoire mit dem Stempel C des 
Conservatoire und der Ziffer 3 versehen. Da diese Stempelung in unserer Gegenwart mit 
der gehörigen Vorsicht ausgeführt wurde, so kann das absolute Gewicht und Volumen unsers 
Kilogramms dadurch keine merkliche Veränderung erfahren haben. Die Ziffer 3 soll be- 
deuten, dass unser Mutterkilogramm in der Reihe derjenigen Platinakilogramme, welche 
gleiches Volumen mit dem Urkilogramm der Archive haben, das dritte sei. 

Die Vergleichung der Meterstäbe nach Verbesserung des Längencomparators in der 
Zwischenzeit machte diesmal um so weniger Schwierigkeiten, als-wir von der Anwendung 
des Eises zu abstrahiren und bei der Temperatur der Umgebung zu operiren beschlossen. 
Zwei Serien von Beobachtungen wurden demgemäss in derselben Gallerie, die zu den defini- 
tiven Wägungen benutzt wurde, bei Temperaturen von 9°,37 und 8°,69 C. angestellt, 
zwei andere in einem Zimmer, das auf 20°,65 und 25°%,06 geheizt war. Die Beobachtungen 
vom 11. April bei 20°,65 wurden verworfen, da sich aus denselben deutlich ergab, dass 
noch nicht alle Theile des Apparates diese höhere Temperatur angenommen hatten. Die 
Resultate der übrigen am 8., 9. und 12. April angestellten Beobachtungen waren, dass unser 
neues schweizerisches Muttermeter von Messing (M) bei 8%,69 C. um 0,08062, 
bei 9°%,37 um 0,08766 und bei 25°,06 um 0,24292 Millimeter länger sei als 
das Platinameter des Conservatoire des Arts et Metiers (P‘). Der mittlere 
Fehler dieser Bestimmungen kann nicht mehr als soo Millimeter betragen. Die nähern 
Angaben hierüber sind ebenfalls in einem Verbalprocesse niedergelegt, welcher als Ergänzung 
des letztjährigen diesem angehängt wurde. ?) 


84 MSESB 


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Da uns unter den obwaltenden Umständen eine grössere Präcision der Vergleichungs- 
resultate durch weitere Beobachtungen nicht sicher erreichbar schien, so wurden die letztern 
hiemit abgeschlossen, die Verbalprocesse abgefasst, sämmtliche in Doppeln ausgefertigt und 
unterzeichnet. Das eine Doppel wird im Conservatoire des Arts et Mötiers deponirt, das 
andere dem h. Bundesrath auf diplomatischem Wege übermittelt werden. Auf unsern aus- 
drücklichen Wunsch wird dem letztern auch eine Copie des Verbalprocesses beigefügt werden, 
welcher über die schon oben erwähnte Vergleichung der Platinamaasse des Conservatoire 
mit den Urmaassen der Archive aufgenommen wurde. !) Dieselbe ist letzten Winter durch 
eine besondere Commission, bestehend aus den HHrn. Morin, Tresca, Silbermann und Fro- 
ment ausgeführt worden und verschafft unsern eigenen Messungen die Möglichkeit der Zu- 
rückführung auf die eigentlichen Urmaasse in den Archiven und damit allein einen authen- 
tischen Werth. Gemäss diesen letztern Vergleichungen ist das neue Platinakilogramm 
des Conservatoire (ÜC’ 1), bei 1°,25 (und also unzweifelhaft auch bei 0%) um 0,72 Milli- 
gramme schwerer als das Urkilogramm der Archive (A), dessen Volumen mit 
dem seinigen als identisch betrachtet werden kann, und das Platinameter des 
Conservatoire (P') bei 1°%,24 um 0,00329 Millimeter länger als das Urmeter 
der Archive (P). Da die letzten Stäbe zu gleicher Zeit angefertigt worden sind und 
daher gewiss sehr nahezu dieselbe Ausdehnung besitzen, so gilt vorstehender Werth unzweifel- 
haft auch für 0°. 

Ehe wir gemäss diesen und den früheren Angaben die wahren, auf die Urmaasse der 
Archive bezogenen Grössen unserer Muttermaasse und damit das eigentlich angestrebte Re- 
sultat unserer Arbeiten aufführen, halten wir es für zweckmässig, folgende Zusammenstellung 
der dabei gebrauchten Maasse, ihrer Bezeichnung u. s. w. vorhergehen zu lassen. 


Bezeichnung der Maasse Beohachiaie 


Definition der Maasse. 5 
und Resultat der Vergleichungen. 


' Platinkilogramm der Archive A | _ 


| Aelteres Platinkilogramm des a ER Regnault, Morin und 
Conservatoire . 2. .)0= A-+ 2,02 Brix. 
Neueres Platinkilogramm des ur Raum. Morin, Silbermann, 
Conservatiire . . . .J 1=A—- 0,72 Tresca, Froment, 


!) S. Anhang $ 5. 


rs i a 
Definitionder Maasse, Bezeichnung der Maasse 


Beobachter. 
und Resultat der Vergleichungen. 
Platinkilogramm der Schweiz, In! Tresca, Silbermann, 
als Muttermaas . . . 103 = (’1-+-0,16 FE EN Mousson, Wild. 
Vergoldetes Messing-Kilo- 
gramm, als provisorisches 5 Raum. i 
Muttermaass . . . .IS=C-— 10,61 Mousson, Wild. 
Platinmeter der Archive. . P (A) . 
mm. Morin,, Silbermann, 
i N a 99 hei 109 | : 
Platinmeter des Conservatoire | P’ (ec) = P + 0,00329 bei 19,24 C. on 
M (s) = P’ — 0,00525 » 0°,00 
Messingmeter der Schweiz, | = P’ + 0,08062 » 8°,69 | Tresca, Silbermann, 
als neues Muttermaass . | = P’ + 0,08766 » 9,37 | Mousson, Wild. 
—= P’ + 0,24292 » 25°,06 


Es ist demnach, bezogen auf das Urkilogramm der Archive, das wahre 
Gewicht des 


schweizerischen Mutterkilogramms von Platin: 1000,00088 Gramm, 
und des vergoldeten Messingkilogramms 999,99141 >» 


oder es ist das schweizerische Mutterkilogramm von Platin um 0,88 Milligramm 
schwerer, dagegen das vergoldete Messingkilogramm um 8,59 Milligramme 
leichter als das Urkilogramm von Platin der Archive in Paris. 


Die aufgeführten Resultate für die Längendifferenz des Messingmeters und Platinmeters 
des Conservatoire bei 8,69, 9°,37 und 25°,06 können zunächst dazu benutzt werden, ihren 
gesuchten Längenunterschied bei 0° zu berechnen. Man hat nämlich allgemein für zwei 
Maasse, deren Längen bei 0°, respeetive l, und I’,, und deren lineare Ausdehnungscoöfficienten - 
für 1° C., respective m und p, sind, wenn man ihre Längendifferenz bei 0° mit a, bei t°, 
mit b, und bei t°%, mit b, bezeichnet, die drei Gleichungen: 


h == 17 En a, 
I; (1 m t,) = 1% (1 == p t,) == b;, 
,A+u)=RAi+rW) tb 


ern 


Aus diesen drei Gleichungen findet man aber: 
50 Basler de 
a ae 
wonach sich also in der That die Längendifferenz bei 0° ohne Kenntniss der noch nicht 
ermittelten Ausdehnungscoöfficienten berechnen lässt. Setzt man t, = 25°,06 und für tı 
das eine Mal 8°,69 und dann 9°,37, sowie für b, und b, die entsprechenden Werthe, so 
ergibt sich: 4 
a — — 0,0055369 und = — 0,0050606 
oder im Mittel a = — 0,0052987 


wofür wir kürzer 0.00530 setzen können. Die Beobachtungen im Jahre 1864 er- 
geben somit, dass unser Muttermeter von Messing bei 0° um 0,00530 Milli- 
meter kürzer sei als das Platinameter des Conservatoire des Arts et Metiers, 
ein Werth, der nahezu identisch ist mit dem im vorigen Jahr direet bei 0° gefundenen. Im 
Mittel ist daher: 

M = P' — 0.00528 bei 0°. 


Dies combinirt mit der Vergleichung von P und P, ergibt als schliessliches Resultat, 
dass, bezogen auf das Urmeter der Archive, die wahre Länge des schweizerischen 
Muttermeters von Messing bei 0° 0,99999801 Meter sei, oder dass das schweizerische 
Muttermeter von Messing bei 0° um 0,00199 Millimeter kürzer sei als das Urmeter 
von Platin der Archive in Paris. 

Auf ihr Ansuchen hin wurde nun ferner den Abgeordneten bereitwilligst gestattet, die 
Urmaasse in den Archiven selbst besiehtigen zu dürfen. Aus diesem Augenschein erhielten 
wir die Ueberzeugung, dass die französischen Urmaasse trotz ihrer sorgfältigen Aufbewahrung 
im Laufe der Zeit etwas gelitten haben, wahrscheinlich durch unvorsichtige Behandlung bei 
den mannigfachen Vergleichungen, zu welchen sie gedient haben. Die neuere Maassregel, 
dass dieselben in Zukunft nur in Ausnahmefällen bei Vergleichungen benutzt werden sollen, 
scheint uns daher sehr gerechtfertigt. 

Unsere neueren Muttermaasse wurden für die Reise auf’s Beste verpackt und unter unserer 
steten unmittelbaren Obhut nach Bern zurückgebracht, wo wir sie in der eidgenössischen 
Normal-Eichstätte deponirten. Die Schlüssel zu den Etuis, in denen sie sich befinden, hat 
der Eine von uns vorläufig in Verwahrung genommen. 

Indem wir hiemit unsern Bericht schliessen, bleibt uns bloss noch zu erwähnen, dass 
Herr Professor T’resca, Unterdireetor des Conservatoire des Arts et Metiers, sich in höchst 


N 


en 


anerkennenswerthen Weise unserer Arbeiten angenommen und fortwährend selbst dabei be- 
theiligt hat. Andererseits fühlen wir uns verpflichtet, unserm Minister in Paris, Herm Dr. 
Kern, für seine wirksame Unterstützung und freundliche Aufnahme auch hier unsern besten 
Dank auszusprechen. 


Bern, den 31. Juli 1864. 
Die Abgeordneten nach Paris behufs Erhebung und Erwahrung 
neuer Muttermaasse für die Schweiz: 
Dr. H. Wild, Professor. 
Dr. A. M. Mousson, Professor. 


$ 2. Verbal-Process über die Vergleichung des Messingkilogramms von Steinheil mit 
dem ältern Platinakilogramm des Conservatoire. 


Das vergoldete Messingkilogramm von Steinheil, das zum provisorischen Mutter- 
maass der Schweiz gewählt worden war und bei den Aufzeichnungen der Beobachtungen mit 
S bezeichnet wurde, stellt einen Cylinder dar, dessen Höhe und Durchmesser nahezu gleich 
und dessen scharfe Kanten oben und unten durch schiefe, angedrehte Flächen gebrochen 
sind; dasselbe ist aus Einem Stücke und stark vergoldet. Nach den uns gütigst mitge- 
theilten Beobachtungen von Steinheil ist das specifische Gewicht desselben bei 0° gleich 
8,14454 und der cubische Ausdehnungscoöflicient für 1° © gleich 0,000056346. Im Jahre 
1844 soll dasselbe zufolge der damaligen Vergleichungen des Herm Steinhel in Paris im 
leeren Raume um 4,67 Milligramme leichter als das Archivkilogramm von Platin ge- 
wesen sein. i 

Das Platinkilogramm des Conservatoire. des Arts et Metiers, das im Beobachtungs- 
journal und im Nachfolgenden mit © bezeichnet ist, stellt ebenso einen Cylinder dar, dessen 
Höhe und Durchmesser sehr nahe gleich und dessen Kanten ganz schwach abgerundet sind; 
dasselbe besteht aus einem Stücke. Zufolge der Beobachtungen der Herren Regnault, Morin 
und Brix in den Jahren 1859 und 1860 ist dieses Kilogramm im leeren Raum um 2,025 
Milligramme schwerer als das Urkilogramm der Archive, und das Volumen desselben bei 0° 
gleich 52,1280 Cubik-Centimeter, also sein speeifisches Gewicht bei 0° gleich 19,1836. Als 
eubischer Ausdehnungscoöfficient des Platins für 1° C ist die Zahl 0,00002580) adoptirt worden. 


28.8 29. 


ee 


Zur Vergleichung dieser Gewichte diente eine Waage von Biancht, welche Herr Silber- 
mann, ÜConservator des Conservatoire des Arts et Metiers, so justirt hatte, dass sie eine 
Schwingungsdauer von ungefähr 100 Sekunden besass, und 0,1 Milligramm in der Nähe der 
Gleichgewichtslage beinahe 1 Scalentheil Ausschlag gab. Bei dieser Empfindlichkeit waren 
die Ausschläge den Uebergewichten nicht mehr proportional und konnten daher nicht zur 
Bestimmung der kleinen Gewichte dienen. Man benutzte demzufolge zur Ausgleichung der 
auf die Waagschalen gelegten Gewichte bis zu 1 Milligramm herunter einen Satz kugel- 
förmiger Bergkrystall-Gewichtehen von sSteönheil !), und von da an bis zu 0,1 Milligramm 
Aluminium-Gewichtehen von Herın Silbermann. Für die letztern ist eine Reduction auf den 
leeren Raum nicht mehr nothwendig, bei den erstern dagegen wurden hiezu die von Stein- 
heil bestimmten Werthe adoptirt, wonach das specifische Gewicht des Bergkrystalls bei 0° 
gleich 2,65096 und der cubische Ausdehnungscoöfficient desselben für 1° C. gleich 
0,00003255 ist. 

Die Temperatur der Luft im Waaggehäuse beobachteten wir an dem Geissler'schen Nor- 
malthermometer Nr. 1 der eidgenössischen Eichstätte ?), welches in demselben aufgehängt 
wurde. Als Mittel aus den Normalpunetbestimmungen, welche laut Beobachtungsjournal in 
Bern vor und nach der Reise, sowie in Paris selbst angestellt wurden, ergab sich, dass von 
den Ablesungen an diesem Thermometer in runder Zahl 0°%,1 abzuziehen sei. 

Den Barometerstand endlich las man an einem Fortin’schen Gefässbarometer ab, dessen 
Nonius 0,05 Millimeter angab. Die Reduction der Ablesungen auf 0° geschah nach der 


Formel 
h, = ht (1 — 0,00016275 t). ?) 


Eine Correetion wegen der Capillarität schien in Anbetracht der ziemlich weiten Röhre 
um so weniger nothwendig, als eine besondere Rechnung lehrt ?), dass für die Reduction 
unserer Wägung auf den leeren Raum mit einer Genauigkeit von 0,1 Milligramm der Baro- 


meterstand bloss bis auf 0,8, die Temperatur bis auf 0°,3 und die absolute Feuchtigkeit bis 


auf 22 genau bestimmt zu werden braucht. 
Die absolute Feuchtigkeit endlich oder die Spannung des Wasserdampfes in der Luft 


') Die an diesen Bergkrystallgewichten anzubringenden Correetionen sind später in der eidgenössischen 
Eichstätte bestimmt worden. 8. $ 25. 

») Ueber die Verification des Thermometers s. $ 26. 

2) 8. 8 27. 

*) 8.8 28, 


ur 


re‘ 


ac A 


en 


wurde vermittelst eines neben das Waaggehäuse gestellten August'schen Psychrometers be- 

stimmt, dessen trockenes Thermometer allein eine Correction und zwar von — 0°%,1 bedurfte. 

Aus den Ablesungen t und t, des trockenen und feuchten Thermometers und dem auf 0° 

redueirten Barometerstande h, berechnete man die Feuchtigkeit e nach der bekannten Formel: 
e=e — ih (t — t,) 0,0008. 

Dabei entnahm man die Spannung e, des für die Temperatur t, gesättigten Wasser- 
dampfes den Rögnault’schen Tafeln. !) Die Wägungen nach der Borda’schen Methode, wobei 
Herr Silbermann stets das Auflegen und Entfernen der Gewichte besorgte und die Unter- 
zeichneten die Ablesungen des Zeigerstandes vermittelst eines Fernrohrs ausführten, ferner 


ein verplatinirtes Messingkilogramm als beständige Tara diente, ergaben unmittelbar folgende 
Resultate: 


Const. Tara Temperatur Psychrometer Barometer 


April gleich. Geissler I. trocken. feucht. Stand. Therm. att. 
we 179,0 169,6 12%,1 771,29 16°%5 

04 S —+ 110,6 17,0 16,4 12,0 771,30 16,4 
f C+ 13,65 16,9 16,4 20,0 771,19 16,4 
S + 111,25 16,8 16,4 11,9 771,18 16,3 

S + 111,75 17,3 al 12,9 770,33 zent 

C+ 138 17,3 17,0 13,1 770,25 17,0 

95 S + 1112 17,4 17,0 13,0 770,20 17,0 
Eee 13,5 17,3 16,8 13,0 769,69 17,0 
S + 110,9 17,2 16,3 13,0 769,59 17,0 

C—+ 13,55 17,2 16,8 13,0 769,56 17,0 

C+ 14,9 16,9 16,2 12,6 761,40 16,3 

28. S + 110,8 16,5 16,4 12,7 761,25 16,4 
C+ 14,7 16,6 16,4 12,7 761,00 16,5 


Bei der Berechnung dieser Beobachtungen haben wir nieht schlechtweg das Mittel aus 
allen Ergebnissen für das Gewicht C von einem Tage mit dem aus allen Resultaten für das 
Gewicht S des betreffenden Tages verglichen, sondern zunächst nur das Mittel aus zwei auf- 
einanderfolgenden Werthen für C mit der dazwischen liegenden Wägung von S und umge- 
kehrt combinirt. Verfährt man so, corrigirt man die abgelesenen Temperaturen, wird das 
Barometer auf 0° reducirt und die absolute Feuchtigkeit berechnet, so erhält man folgende 
Daten: 


%) S. im Uebrigen in Betreff der Feuchtigkeitsbestimmung vermittelst des Psychrometers $ 28. 


= MM = 


24. April. sS=-0- 705 —=0- 7275 

also im Mittel: 5 — Ge 97,175 und dazu: 
t = 160,83 h, = 769.20 = 7,78 

25. April. 18 = C'— 97,675 = C — 97,550 

also im Mittel: Ss —= (0 — 97,612 und dazu: 
t = 17083 h, — 768,01 e = 8,76 

25. April "AB re er 

also im Mittel: Ss = C — 97,463 , und dazu: 
t = 170,18 h, — 767,65 e = 8,88 

28. April Set 96,000 und dazu: 
t = 160,48 h, = 759,21 e = 8,68 


Die Reduction der einzelnen in diesen Beobachtungsdaten vorkommenden Gewichte auf 
den leeren Raum wurden nach der Formel: 
Pi 0,001293187 (u — 0,37792 e) (1 + dt) 
760 (1 —+ 0,003665 t) & 
ausgeführt, wo G das wahre Gewicht im leeren Raume, G’ das Gewicht des Körpers in der 
Luft bei der Temperatur t, dem Barometerstand h, und der Feuchtigkeit e, endlich S, das 
specifische Gewicht dieses Körpers bei 0° und q sein cubischer Ausdehnungscoöfficient 
für ICH) 
Folgendes sind die Resultate der Reductionen vorstehender Daten auf den leeren Raum: 


mgr 


24. April: Si :6 —.10,320 also im Mittel: 
a 9, E.—110,987 
ei 10858 
DB..10 ar ah a 


Se re 


Im Mittel aus unsern Beobachtungen ist somit das vergoldete Messingkilogramm 
oder das provisorische Mutterkilogramm der Schweiz: S um 10,613 Milli- 
gramme im luftleeren Raume leichter als das Platinakilogramm C des Con- 
servatoire des Arts et Me6tiers. 


1) Deber die Ableitung und Berechtigung dieser Formel s. $ 23. 


ee 


Zufolge der oben angeführten Vergleichung aber von Regnault, Brix und Morin ist das 
Platinakilogramm des Conservatoire des Arts et Mötiers C im luftleeren Raum um 2,025 
Milligramme schwerer als das Urkilogramm der Archive; es ist demnach bezogen a uf 
dieses Urkilogramm das wahre Gewicht unsers vergoldeten Messingkilo- 
gramms oder des provisorischen Mutterkilogramms der Schweiz: 

S = 999,991412 Gramm, 
oder es ist dieses Messingkilogramm im leeren Raum um 8,588 Milligramme leichter 
als das Urkilogramm der Archive in Paris. 

Bern, 30. Juni 1864. 

ı Die Abgeordneten nach Paris behufs Erhebung und Erwahrung 
neuer Muttermaasse für die Schweiz: 


Dr. H. Wild, Professor. 
Dr. A. M. Mousson, Professor. 


$ 3. Proces-Verbal de verification du metre etalon de la Confederation suisse. 


A. VERIFICATION EN 1863. 


Par deeision du Conseil föderal suisse en date du 5 Novembre 1862, M. Wild, Inspecteur- 
general des Poids et Mesures, Professeur A l’Universit& de Berne, et M. Mousson, Professeur 
a l’Ecole Polytechnique de Zurich, ont &t6 charges de faire, conjointement avec les per- 
sonnes designees par l’Administration frangaise, la comparaison, avec les &talons frangais, 
des 6talons de longueur et de poids destines A la Confederation suisse. 

Le Gouvernement federal s’est adresse A cet effet a Son Excellence le Ministre des 
Affaires 6trangeres de l’Empire frangais, et, & la suite des communications &changees, M. le 
General Morin, Membre de l’Institut, Directeur du Conservatoire Imperial des Arts et Me- 
tiers, a 6t6 charge par Son Excellence le Mivistre de l’Agrieulture, du Commerce et des 
Travaux publies, suivant decision en date du 27 Mars dernier, de representer la France dans 
cette verification, et de fournir aux delegues suisses les moyens d’accomplir leur mission. 

M. Tresca, Professeur de Me6canique, Sous-Directeur du Gonservatoire, et M. Silbermann, 
Conservateur des Collections de cet 6tablissement, ont egalement suivi les operations dans 
tous leurs details. 

MM. Wild et Mousson, s’stant rendus & Paris, ont, en ce qui concerne le kilogramme, 
prefere que la verification officielle füt reservee pour l’eEpoque & laquelle ils auraient & leur 


ae 


disposition un kilogramme en platine dont ils ont confi& l’execution & MM. Collot, freres, 
dans les m&mes conditions que deux autres kilogrammes en platine que ces constructeurs ex6- 
cutent en ce moment pour le Conservatoire Imperial des Arts et Metiers. 

Le present proces-verbal n’est en consequence relatif qu’ä la verification du metre etalon 
de la Confederation suisse. Les operations ont eu pour objet de comparer ce metre A 0° 
avec le metre prototype du Conservatoire, qui a &t& reconnu precedemment conforme A 10° 
avec le me&me prototype, qui, construit ä& la m&me &poque et avec le m&me platine, est au- 
jourd’hui depose aux Archives de l’Empire frangais, et dont l’immersion dans la glace n’a 
jamais ete autorisee. 

Le prototype servant aux comparaisons est designe, dans les Collections du Conserva- 
toire, sous le numero 3296 (R. b. 2). 


Le mötre de la Confederation suisse, ex&cut6 par MM. Collot freres, est en laiton, & 
bout et a trait; le trait est forme & chaque extremite par la ligne de raccordement de la 
regle et d’un talon visse, avec interposition d’une lame d’or tres-mince. 

Les mouches en or qui determinent la longueur du metre & bout sont, l’une fixe, l’autre 
mobile au moyen d’une vis encastree dans la regle, et dont la tete, &galement noyde, peut- 
etre man@uvree par une ouverture menagee dans ce but; la vis est faite du möme laiton 
que la regle. 


largeur.s .., Yo 0.036; 
Dimensions de la rögle: Epalsseun... 2 7 er ar 0.0063; 
Diamötre des mouches . . . 0,0035. 


L’instrument employe dans les operations est le comparateur de M. Silbermann, execut6 
par M. Brunner, et portant dans les collections du Conservatoire le numero 4564 (R. e. 10). 

Sur la tablette en fonte du comparateur repose, par cing supports, une regle bi-metal- 
lique (platine et bronze), destinde ä servir de base fixe: on s’assure de la constance de la 
longueur de cette regle au moyen d’une division solidaire avec la regle de bronze et d’un 
vernier qui correspond avec la rögle de platine. 

Au-dessus de cette regle bi-metallique on a place, dans chaque experience de verification, 
deux regles en laiton destindes A porter chaque fois le mötre en comparaison, par les centres 
des deux mouches, en contact avec les touches de l’instrument, 


ee Zu 


Ces touches sont eylindriques, et elles correspondent & des leviers ä& bras verticaux dont 
les deplacements sont indiques respectivement sur une double divison differentielle avec lignes 


x 


centrales servant de reperes, par leur coineidence observee & la loupe. 

Le contact des touches avec la regle est determine & chaque bout par des ressorts; 
Vappareil est muni d’une vis & chaque extremite: l’une de ces vis sert simplement & amener 
la regle & la position convenable pour que, par son contact avec la touche correspondante, 
elle ramene les lignes de repere en coincidence; l’autre est une vis mieromeötrique dont le 
pas est d'un demi-millimötre, et dont la tete est formee d’un cadran divise en cing cents 
parties: un vernier permet de lire directement la dixieme partie de chaque division, c’est- 
ä-dire le dix millieme de millimetre. C'est avec cette vis mierometrique que, dans chaque 
observation, les resperes correspondants sont egalement amenes en coincidence. 

L’instrument tout entier est place dans une auge rectangulaire en bois ayant pour lar- 
geur 0,10, et pour hauteur 0,07; cette auge est rehaussee par deux joues inclinees, destinees 
A retenir la glace qui doit couvrir entierement les regles en comparaison. 

Le fond de cette auge est un peu incline, de maniere que l’eau provenant de la fusion 
de la glace s’ecoule goutte a goutte; elle repose sur un treteau d’une grande stabilite. 

Lors des operations, tous les vides de l’auge etaient remplis de glace: afin d’eviter les 
courants d’air autour des regles en comparaison, et de les maintenir autant que possible 
mouillees par l’eau provenant de la fusion de la glace, on les a constamment recouvertes 
d’un tissu leger de coton sur lequel une couche suppl&mentaire de glace &tait uniform&ment 


repandue. 


Les operations preparatoires ont consiste A verifier le fonetionnement de toutes les par- 
ties de l’instrument, a l’etudier dans tous ses details, & r&gler approximativement la longueur 
de la regle, et, d’apres les premieres operations, A clore l’ouverture par laquelle on man&uvre 
la vis qui porte la mouche mobile. 

Cette elöture a ete faite avee un melange de resine et de cire. 

Les operations suivantes ont toutes ete executdes en conservant au metre en verification 
sa longueur definitive. 

Chaque serie d’experiences a et& faite en plagant alternativement sur le comparateur 
letalon en platine du Conservatoire et l’&talon en laiton de la Confederation suisse; ces deux 
&talons &taient maintenus dans la glace pendant toute la duree des operations d’un m&me jour. 


u 


Experiences du Samedi 2 Mai 1863. 
Toutes les pieces du comparateur ont te d&montees, nettoyees, et sa tablette a &t& nivelee. 
11 heures. Le metre de platine est mis dans la glace. 
1 heure. Le metre de platine est deplace et remis dans la glace. 


Leetures du mieromötre. Lectures de la base. 
mill. mill. 
P! 1 h. 45 m. MM. Wild 0,9397 10,00 
Silbermann 0,9398 10,00 
2h. — m. Tresca 0,9399 10,00 
Wild 0,9398 10,00 
0,9398 10,00 
2 h. — m. Le mötre en laiton est deplace sur la glace et mis sur le comparateur. 
Leetures du mierom£tre. Lectures de la base, 
mill. u mill. 
M. 2h. 45 m. MM. Wild 0,9409 » 9,60 
Tresca 0,9405 9,60 
Silbermann 0,9405 9,60 
Wild 0,9400 9,90 
Tresca 0,9408 9,90 
Silbermann 0,9405 9,90 
0,9405 —_ 
2 h. 45 m. Le mötre en platine est deplace sur la glace et remis sur le comparateur. 
Lectures du mierometre. Lectures de la base. 
mill. mill. 
B4 4h. — m. MM. Wild 0,9455 10,06 
Tresca 0,9450 10,08 
Silbermann 0,9454 10,08 
0,9453 —_ 
4. h. — m. Le mötre en laiton est replac6 sur le comparateur. 
Leetures du mieromötre, Lectures de la base. 
mill. mill. 
M 4 h. 40 m. MM. Silbermann 0,9415 10,04 
Wild 0,9407 10,04 
Tresca 0,9410 10,04 
0,9411 — 


4 h. 50 m. On replace le mötre en platine. 


Lectures du micrometre. Leetures de la base. 
mill. mill. 
R“ 5. h. 30”m. MM. Tresca 0,9443 10,04 
Mousson 0,9443 10,04 
Wild 0,9442 10,04 
Silbermann 0,9449 10,04 
0,9444 => 


Il resulte des observations de ce jour que les lectures comparatives des deux metres 
sont les suivantes: 


» 

mill. mill 
PR’ Metre en platine 0,9398 M Metre en laiton 0,9405 
0,9453 0,9411 

0,9444 
Moyenne 0,9432 0,9408 
Difference 0,0024 
La leeture la plus grande est 0,9455 La lecture la plus grande est 0,9415 
La lecture la plus petite est 0,9397 La lecture la plus petite est 0,9400 


La difference de longueur entre les deux mötres serait, d’apres la moyenne precedente, 
mesuree par 0,0024 mill. et eu egard au sens de la division du mierometre de la vis, 
l’etalon suisse serait plus court !) que le metre prototype de cette difference 0,0024 mill. 

Il importe en outre de remarquer que les difierentes lectures relatives au metre en 
platine ont presente entr’elles une difference maxima qui s’est elevee jusqu’a six milliemes 
de millimetre, et qu'il convient par consequent de considerer cette fixation comme la limite 
du degre de precision que l’on peut obtenir avec le comparateur en operant dans la glace 
fondante. 


Le lundi 4 Mai, les m&mes operations ont ete successivement faites dans le möme ordre. 
9 h. 45 m. Le mötre en platine a ete place sur le comparateur, le metre en laiton & 
cöte, et le tout a et& recouvert de glace. 


Lectures du microm£tre. Lecetures de la base. 
mill. mill. 
12% 12h. — m. MM. Silbermann 0,9395 9,40 
Mousson 0,9398 9,40 
Tresca 0,9399 9,60 
Wild 0,9397 9,60 
0,9397 _ 


t) V. T’appendice C. 


ze 


12 h. 30 m. Le metre en laiton a &t& mis & la place du mötre en platine sur le 


comparateur. 


M 2h. 


2h. 20 m. Le 


comparateur. 


13 sh. 


3 h. 30 m. Le 
comparateur. 


M 3.h. 


4 h. 


4 h. 20 m. Le 
comparateur. 


Lectures du mieromötre. Lectures de la base. 
mill. mill. 
10 m. MM. Tresca 0,9332 9,50 
Silbermann 0,9332 - 9,80 
Wild 0,9325 9,70 
Mousson 0,9332 En 
Mousson 0,9326 — 
Tresca " 0,9335 —_ 
Silbermann 0,9326 9,56 
Wild 0,9328 9,60 
0,9330 — 


metre en platine a ete mis a la place du metre en laiton sur le 


Lectures du mieromötre. Lectures de la base. 
mill. mill. 
10 m. MM. Wild \ 0,9464 10,26 
Silbermann 0,9470 10,24 
Tresca 0,9464 10,20 
Mousson 0,9467 10,26 
0,9466 —_ 


metre en laiton a 6te mis a la place du metre en platine sur le 


Leetures du mieromeötre. Lectures de la base. 
mill. mill. 
45 m. MM. Mousson 0,9380 10,18 
Tresca 0,9382 10,16 
Silbermann 0,9386 10,22 
Wild 0,9388 10,18 
20 m. MM. Tresca 0,9386 10,20 
Silbermann 0,9388 10,18 
Mousson 0,9382 10,24 
Wild 0,9382 10,26 
0,9334 = 


mötre en platine a et mis A la place du metre en laiton sur le 


a 


Lectures du mieromötre. Lectures de la base. 

mill. mill, 

PX 5 h. 40 m. MM. Mousson 0,9452 10,34 

Tresca 0,9452 10,26 

Silbermann 0,9455 10,26 

Wild 0,9452 10,30 

Wild 0,9448 10,14 

Silbermann 0,9448 10,00 

Mousson 0,9449 10,00 

Tresca 0,9450 10,20 

E 0,9451 — 
En recapitulant les r&sultats de ces diverses determinations, on trouve: 
mill. mill. 
1% Mötre en platine 0,9397 M Metre en laiton 0,9330 
0,9466 0,9384 
0,9451 _ 

Moyenne 0,9438 0,9357 
Difference 0,0081 
La lecture la plus grande est 0,9471 La lecture la plus grande est 0,9388 
La lecture la plus petite est 0,9395 La lecture la plus petite est 0,9326 


La difförence de longueur entre les deux metres serait, d’apres la moyenne pr&cedente, 
mesuree par 0,0081 mill., et, eu egard au sens de la division du micrometre de la vis, 
l’etalon suisse serait plus court !) que le metre prototype de cette difference ‚0,0081 mill. 


Dans cette nouvelle serie d’observations, l’on remarque encore que toutes les differences 
sont inferieures A sept milliemes de millimetre, mais qu’on ne peut compter sur une exac- 
titude plus grande que ce dernier chiffre. 


mill. 


D’apres les observations du 2 Mai, l’&talon suisse serait egal au metre 

prototype du Conservatoire 5 B : B ; ..— 0,0024 }) 
D’apres les observations du 4 Mai, cet Salon serait egal au m&me 

mötre prototype : : A . : : i 5 . 2 .. — 0,0081 


Moyenne — 0,00525 


1) V. l’appendice C. . 


s _— 23 — 


En consequence de ces experiences, la valeur donnee par la moyenne des r&sultats des 
deux jours a te fixee a — 0,0000052” !) par rapport & l’&talon prototype du Conservatoire, 
avec une approximation probable de 5 milliemes de millimetre. 

Dans le cas ou l’Administration du Conservatoire pourrait obtenir des moyens de veri- 
fiecation plus exacts, les observations qui precedent devraient &tre renouveldes. 

Le Conseil federal suisse sera ulterieurement informe du resultat des comparaisons que 
la Direction du Conservatoire se reserve de faire, & la temperature 0°, entre son prototype 
et celui des Archives de l’Empire. 

Parıs, le 6 Mai 1863. 

General MORIN. 
H. WILD, Prof. 


Alb. MOUSSON, Prof. 


TRESCA. 
H. SILBERMANN. 


B. VERIFICATION EN 1864. 


La eomparaison mentionnde au dernier paragraphe du proces-verbal qui preeede, ayant 
ete faite au commencement de l’exereice 1864, MM. Wild et Mousson se sont A nouvean 
rendus & Paris, et ils ont desird que de nouvelles comparaisons fussent faites entre leur 
mötre etalon et celui du Conservatoire, d’abord A la temperature ambiante et sans immersion 
dans la glace, ensuite & une temperature plus &levee. 

Ces comparaisons ont dt6 eflectudes sur le meme comparateur que precedemment, tel 
qu'il a &te modifie, dans quelques-uns de ses details, pour la comparaison officielle ordonnee 
par M. le Ministre de l’Agrieulture, du Commerce et des Travaux publies, entre les proto- 
types du Öonservatoire et ceux des Archives. 

Les op6rations dont il s’agit ont &t& poursuivies du 8 au 12 April 1864; elles com- 
prennent trois series distinetes dont les resultats sont consignds dans les tableaux suiyants. 


'), V. l’appendice ©. 


ze 


Tableau des nouvelles comparaisons 
faites entre le metre etalon de la Confederation suisse et le metre prototype du Conservatoire. 


ÜBSERVATIONS DU 8 AVRIL. 


Designation Leetures au eadran Temperatures observees 
du Aaehs de la vis micrometrique EEE 
| expörienee. du comparateur. pe 
M 4 
Metre suisse 143,8 — 8,8 9,1 
Metre du 
Conservat” _ 60,5 8,8, 9,1 
Se 144,4 — 9,1 92 
e — 58,8 9,2 9,3 
S. 146,2 _ 9,5 9,4 
u _ 58,2 9,4 9,4 
S. 147,4 .— 9,3 9,4 
(&E 97,1 9,6 9,6 
S. ‚146,5 _ 9,3 9,6 
(Ür — 535,4 9,7 9,6 
Moyennes 145,66 58,0 9,27 9,37 
Difference E 87,66 


Observation. A cette temperature, le meötre suisse est plus long que celui du Conser- 
vatoire de 0,08766 mill. 


OBSERVATIONS DU 9 AVRIL. 


oe Designation Lectures au cadran Temperatures observees 
du metre de la vis microme6trique PET SET BER 
Sn du comparateur. een 
M 12% 
Metre du 
Conservat” = 65,7 7,8 8,2 
Metre suisse 144,3 _ 35 8,4 
(6 = 66,2 8,9 8,6 
< 144,6 se 8,9 8,7 
C. — 63,3 8,9 8,8 
S. 146,1 ee 8,8 91 
0. y 62,3 9,2 9,1 
Moyennes 145,0 64,38 8,60 8,69 
Difference 2 80,62 


Observation. A cette temperature, le metre suisse est plus long que celui du Conser- 
vatoire de 0,03062 mill. 


= 6 
OBSERVATIONS DU 12 AVRIL. 


Afın d’obtenir une temperature suffisamment &loignee de zero, le comparateur a &te 
plae& pendant 46 heures dans une chambre fortement chauflee, et Y’on n’a commenee & noter 
les observations definitives qu’au moment oü il a &te constate que l’instrument avait pris, 
dans toutes ses parties, la temperature ambiante. | 


Designation Leetures au cadran Temperatures observees. 
| du moin de la vis mieromötrique 
erpärienen du eomparateur, ne 
M E 
Metre du 
Conservatoire 438,1 _ 25,2 24,8 
C. 437,4 nn 25,4 24,8 
C. 437,6 — 25,6 24,9 
Metre suisse = 678,0 2941 25,0 
S _ 678,1 25,7 25,0 
S _ 677,8 25,8 25,0 
C 433,4 _ 26,0 25,4 
16 | 431,5 —_ 25,9 25,3 
Ü 432,3 - 26,1 25,3 
Moyennes 435.05 677,97 25,71 25,06 
Difference | 242,92 E= 


Observation. A cette temperature, le mötre suisse est plus long que celui du Con- 
servatoire de 0,24292 mill. 


Ces observations ont 6t6& faites par MM. Trresca et Wild. 


Les diff6rences ont 6t6 ealeuldes comme pröcödemment, chacune des divisions du cadıan 
de la vis mieromötrique correspondant & 1 millieme de millimetre. 

Les leetures faites sur le thermometre metalligue ont &te diminuses de 1,2°, difference 
donnde par l’exposition de ce thermometre sur un morceau de glace fondante. 


2, 


Les lectures faites sur l’6chelle du thermometre de Geissler, appartenant & la Direction 
federale des Poids et Mesures, ont 6t& diminudes de 0,2°, par suite d’une verification pre- 
cödemment faite & Berne par M. Wild. 

Fait et signe & Parıs, au Conservatoire imp6rial des Arts et Metiers, le 12 Avril mil 


huit cent soixante-quatre. r 
H. TRESCA. H. WILD, Prof. 


H. SILBERMANN. Alb. MOUSSON, Prof. 


La presente eopie, signee comme l’original, a 6t& collationnde avec lui, pour &tre remise 
a la Confederation suisse. 


Parıs, le 1” Juin 1864, 
Le General de Division, Directeur du Conservatoire 


imperial des Arts et Metiers: 
A. MORIN. 


C. APPENDICE AU PROCHS-VERBAL DE LA VERIFICATION DU METRE ETALON 
DE LA CONFEDERATION SUISSE. 


Une confrontation operee par les soussignds entre les comparaisons du metre faites dans 
les anndes 1863 et 1864, a fait voir que dans le proc&s-verbal de la premiere comparaison 
le sens de la difference de longueur trouvee ä 0° entre le metre de laiton de la Suisse et 
le mötre en platine du Conservatoire, n’est pas exactement indique, et que le resultat de 
cette comparaison doit &tre: le metre type en laiton de la Swsse est ü 0° de 0,00525 malli- 
metre plus COURT que le metre en platine du Conservatoire des arts et metiers. 

Les deux series d’observations de l’annde 1863 ont donne, d’apres pages 7 et 10 des 
proces-verbaux, comme moyenne des lectures du micrometre: 


Pour P', Pour M. Difference. 
1. 0,9432 0,9408 0,0024 
2. 0,9438 0,9357 0,0081 
Moyenne 0,93835 0,93825 0,00325 


D’aprös une remarque consignde dans le journal des observations, savoir que pour des 
regles plus courtes au mieromötre on lit un plus grand nombre, on a conclu de ces mesurages: 


M. = P‘ + 0,00525 A 0%. 


se. GE, ak 


Tandis qu’avee cette minime diffrence de longueur pour 0° il pouvait exister quelque 
incertitude sur le sens de celle-ei, cela n’etait plus possible pour les mesurages faits en 1864 
a une temperature plus elevee. Car le laiton se dilatant beaucoup plus que la platine, la 
regle de laiton devait, en tout cas, cette fois &tre plus longue que le mötre en platine. 


Les moyennes des lectures du micrometre de cette annde, sont d’apres pages 12 et 13 des 
proces-verbaux: 


A la temperature. Pour P'. Pour M. Difference. 
9037 0,05800 0,14566 0,08766 

8, 69 0,06438 0,14500 0,08062 

25, 06 0,43505 0,67797 0,24292 


N s’ensuit incontestablement qu’a un plus grand nombre au mieromötre correspond aussi 
une plus grande longueur du meötre respectif. 

C'est ce que T’on voit aussi & la page 27 des procös-verbaux de la deelaration faite A 
ce sujet par la Commission frangaise, ainsi que par les op6rations anterieures de M. Silber- 
mann (voir bulletin de la Societe d’encouragement Nr. DXC). 

La remarque consignde au journal des observations de 1863 n’est done pas juste, et le 
resultat de la comparaison faite alors est en realite : 

M. — P’ — 0,00525 3 0% 

Comme cette rectification ne concerne que le premier signe et peut-&tre considerde comme 
sürement etablie par la d&monstration qui precede, nous n’avons pas hesite A l’ajouter A 
l’enere rouge au proces-verbal. 

BERNE, le 31 Juillet 1864. 
Dr. H. WILD, professeur. 
Dr. Alb. MOUSSON, professeur. 


$ 4. Proces-Verbal de verification du Kilogramme etalon 
de la Confederation suisse. 


Par deeision du Conseil föderal suisse en date du 5 Novembre 1862, M. Wild, Inspecteur 
general des poids et mesures, professeur & l’Universit6 de Berne, et M. Mousson, professeur 
a l’Universit6 de Zurich, ont &t6 charges de faire, avec les personnes designees par l’Admini- 
stration frangaise, la comparaison avec les 6talons frangais des 6talons de longueur et de 
poids destines a la Confederation suisse. 


ee 


Un premier Proces-Verbal de verification, signe & Paris le 6 Mai 1863 par MM. Wild, 
Mousson, General Morin, Tresca et Silbermann, a et6 consacre A la comparaison du metre, 
et MM. Collot freres, constructeurs d’instruments de preeision, furent, des cette &poque, 
charges d’executer, pour la Confederation suisse, un kilogramme en tout semblable ä ceux 
qui leur etaient commandes par le Conservatoire des Arts et Metiers, et qui devaient, sur- 
tout sous le rapport du volume, 6tre identiques avec le kilogramme prototype de France. 

MM. Wild et Mousson ayant te informes par la Direetion du Conservatoire que la 
verification de l’un des nouveaux kilogrammes avait &t& officiellement faite aux Archives, 
que le kilogramme destine & la Confederation suisse etait lui-m&me amene dans l’&tat con- 
venable pour &tre soumis & une derniere verification, et que, par consequent, tout etait pret 
pour proceder, en ce qui concerne ce kilogramme, aux operations analogues & celles qui ont &te 
faites l’an dernier pour le metre, se sont A nouyeau rendus en France, et dans les premiers 
jours du mois d’Avril 1864 ils ont, en l’absence de M. le General Morin, procede avec 
MM. Tresca et Silbermann, & la comparaison de la maniere suivante: 

Dans tout ce qui suit, le nouveau kilogramme en platine du Conservatoire sera design 
par C’ N°® 1, pour le distinguer de l’ancien kilogramme prototype employ& dans toutes les 
comparaisons anterieures; le kilogramme &galement en platine destine & former l’etalon de 
la Confederation suisse, sera designe par S N® 3, ce dernier numero 6tant employ& pour 
designer qu’il est le troisieme en date, dans la serie de kilogrammes en platine, de me&me 
volume que le prototype des Archives de France. 

Il resulte d’un proces-verbal officiel, redige par une commission nommee A cet effet par 
M. le Ministre de l’Agrieulture, du Commerce et des Traveaux publies, qu’ä la temperature 
de + 1,5° le kilogramme C‘ N® 1 est, dans lair, un peu plus lourd que celui des Ar- 


chives, et que sa valeur officielle est 
1,00000072. 


Ce proces-verbal est en ce moment soumis a l’approbation du Ministre, et une copie en 
sera delivree A la Confederation suisse pour servir de point de depart a la comparaison actuelle. 

La comparaison entre le kilogramme prototype des archives ayant &te faite A une tem- 
perature differente de celle du moment actuel, on a commence par effectuer un nouveau 
mesurage comparatif des deux kilogrammes C’ N® 1 et S N° 3. Ce mesurage a 6t& fait 
par M. Wild & l’aide du comparateur special de Gambey, appartenant aux collecetions du 
Conservatoire Imperial des Arts et Metiers, et qui a dte employe dans tous les mesurages 
semblables faits anterieurement. Il a ete fait a une temperature moyenne de 16°, indiques par 
un petit thermometre metalligque pose sur l’instrument pendant toute Ja duree des op6rations. 


DD ui RNIT: 5 


34 


Tableau des mesures 


prises le 6 Avril 1864 avec le comparateur de Gambey pour la comparaison entre le kilo- 


gramme en platine C' N® 1, et le kilogramme egalement en platine 8 N® 3. 
Determination de la lecture de contact ou de collimation 34,37. 


 Hauteur moyenne | Diametre moyen Hauteur moyenne Diamötre moyen 
du kilogramme du kilogramme du kilogramme du kilogramme 
C' Nr. 1 suivant la €’ Nr. 1 au quart | S Nr. 3 suivant la | S Nr. 3 au quart 
eirconference moy- | de la hauteur totale | eirconference moy- de la hauteur 
enne dans huit |ä partir de chaque enne dans huit totale ä partir de 
points differents, base. points differents. chaque base. 
74,15 73,82 74,17 73,82 
74,15 73,82 74,16 73,82 
74,15 73,82 74,17 73,82 
74,15 73,82 74,16 13,32 
| 74,15 73,82 74,16 73,82 
74,15 73,83 74,17 73,82 
74,15 73,83 74,17 73,82 
74,15 73,83 74,17 73,32 
74,150 73,824 74,166 73,820 
H = 74,150 — D = 73,324 — H = 74,166 — D = 73,820 — 
34,370 = 39,780 34,370 —= 39,454. 34,370 = 39,796 34,370 — 39,450 


Les hauteurs ont &t6 mesurdes sur la eirconference moyenne des bases, en faisant suc- 
cessivement tourner chaque kilogramme de 45° autour de son axe. 

Le diametre a &t& pris au quart de la hauteur ä partir de chaque base en faisant suc- 
cessivement tourner chaque kilogramme de 90° autour de son axe. !) 


Le volume du kilogramme S Nr. 3 de la Con- 
federation suisse est donn& par le produit 


!) Le volume du kilogramme ©‘ Nr. 1 du Con- 
seryatoire est donn& par le produit 


nz dh za d’h 
4 4 
Log. r — 0,4971499 Log. x —= 0,4971499 
2 Log. 39,454 = 3,1921820 2 Log. 39,450 = 3,1920940 
Log. 39,780 = 1,5996648 Log. 39,796 = 1,5998394 
C Log. 4 — 1,3979400 © Log. 4 — 1,3979400 
Log. V — 4,6869367 Log. V — 4,68370233 
V — 48633,6 mm. eubes. V — 48643,3 mm. cubes, 


S Nr. 3 — C' Nr. 1 = 9,7 mm. cubes. 


iM 


D’apres ees indications, le volume du kilogramme C’ N® 1 du Conservatoire serait de 
48,6336 centimetres cubes. Le volume du kilogramme S N® 3 de la Conföderation suisse, 
serait & la möme temperature de 15° de 48,6433 centimetres eubes, et la difference entre 

les deux volumes serait seulement de 0,0097 eentimetres cubes. 

Cette difference est tout-ä-fait nögligeable dans les corrections de deplacement, car elle 
n’equivaut, dans les circonstances ordinaires, qua une perte de poids dans l’air de 0,0097 
x 1,293 = 0,013 millisramme, et la corretion qui en resulterait pour les pesdes ne 
pourrait jamais s’6lever qu’ä une tres faible partie de cette perte de poids. 


Comparaison des poids des deux kilogramnmes. 

Le kilogramme S N° 3 ayant &t& precedemment pes&-par M. Sülbermann, a ete remis 
a MM. Wild et Mousson, avec sa goupille independante. Apres plusieurs constatations pro- 
visoires faites le 5 Avril 1864, cette goupille a ete introduite d’une maniere definitive 
apres introduction d’un petit fragment de platine au fond du trou. C'est dans cet etat de- 
finitif que le kilogramme de la Confederation suisse a &t6 compar6 avec le kilogramwe C’ N® 1. 

Cette comparaison a te faite avec la balance construite par M. Bianchi et appartenant 
egalement aux collections du Conservatoire Imperial des Arts et Metiers. 

Les pesees faites par MM. Silbermann et Mousson, ont &t& laborieuses, elles n’ont pas 
toutes presente le degr& de precision desirable, mais on s’est mis A l’abri de cet inconvenient 
en ne considerant pour definitives que celles dans lesquelles deux substitutions successives 
de l’un des kilogrammes par l’autre n’ont accuse aucune variation anormale. 


Tableau des observations 
faites le 9 Avril 1864, au moyen de la balance de M. Bianchi, pour la comparaison entre 
les kilogrammes CO" N’ 1et S N 3. 
Le kilogramme en platine est toujours &quilibre par un möme kilogramme C’ N° 2, de 


m&me volume que les deux autres. 
Temperature 8°,09. 


Designation du kilogramme | Amplitude des oscil- | Deviation moy- | Moyennes des 


place sur le plateau. lations suecessives. [ennedel’aiguille| deviations. 
CN’i-+1mil. — 12 — 1,5 — 1,35 

— 1,17 °1,3 — 1,20 — 1,28 
SN’3 + Imill. — 17 — 1,9 — 1,3 

— 183 — 1,3 — 1,8 — 1,80 
C N’1-+ 1mill. — 10 — 15.1 — 1,25 


ee enten 21.92 


ee 


Il resulte de ces observations que le kilogramme S N° 3 de la Confederation suisse 
fait pencher la balance de 0,55 division du cadran correspondant & l’aiguille, en plus de la 
deviation, dans le m&me sens, produite par le kilogramme C' N® 1. 


Tableau des observations 
faites le 11 Avril 1864, au moyen de la balance de M. Bianchi, pour la comparaison entre 
les kilogrammes C' N’ 1et $S N® 3. 


Temperature 1091. 


Designation dukilogramme | Amplitude des oseil- | Deviation moy- | Moyennes des 
place sur le plateau. | lations successives. ennedel’aiguille deviations. 
SN’3 + 1Imill. + 0,4 — 0,5 — 0,05 
09.04 — 0,05 — 0,05 
C N’1+1mill. + 0,6 + 0,1 —- 0,35 
+ 0,5 + 0,1 —+ 0,30 —+ 0,32 
SN 3+ 1mill. Ten an ne 
+ 0,1 — 0,7 — 0,30 — 0,30 


Il resulte de cette seconde serie d’observations que le kilogramme de la Confederation 
suisse fait pencher la balance de 0,32 division du cadran correspondant & laiguille, en plus 
de la deviation de 0,17 division, en sens contraire, produite par le kilogramme C’ N°1, et 
que la deviation totale qui exprime la difiörence des poids est de 0,49 division. Ces deux 
series sont tres concordantes, et accusent un exees de poids du kilogramme S N® 3, par 


> 5 0,49 EN 
rapport au kilogramme C’ N® 1 mesure par eisen — — (0,52 division. 


Pour apprecier en poids cette difförence on a, pendant que la. balance chargee oscillait, 
ajout6 une premiere fois 0,5 milligramme, une autre fois un milligramme, et l’on a observe 
les exe®s de deviation produits par cette adıdition. Le demi-milligramme a produit une 
deviation de 1,6 division, le milligramme a produit une deviation de 3,1 division, soit en 
moyenne 3,15 division par milligramme. 

En estimant proportionnellement la deviation 0,52 qui mesure la difference des deux 
0,52 
3,15) 
En consequence il se trouve 6tabli que le kilogramme (C' N? 3) 8 N° 3 est plus 


poids, on trouve que cette difference est donnee par 1 mill. X — no: 


eg = 


lourd que le kilogramme C’ N° 1 de 0,16 milligramme, et que, par suite, sa valeur par 
rapport au kilogramme prototype des Archives de France est 
1,00000088. 

Ces operations termindes, le kilogramme de la Confederation suisse a &t& marque avec 
le poingon 3 de la möme serie que le Nr. 1, dont a &te prec&demment marque le kilogramme 
du Conservatoire, et en outre, du poincon reserve, dans cet etablissement, aux 6talons soumis 
aux verifications les plus soignees. 


Fait et sign & Parıs, au Conservatoire Imperial des Arts et Metiers, le 12 Avril 1864. 


H. TRESCA. H. WILD, Prof. 
H. SILBERMANN. Alb. MOUSSON, Prof. 


La presente copie, signge comme l’original, a &t& collationnee avec lui our &tre remise 
a la Confederation suisse. 
PArıs, le 1” Juin 1864. 


Le General de Division, Directeur du Conservatoire 
Imperial des Arts et Metiers. 
MORIN. 


$. 5. Proces-Verbal de comparaison entre les etalons prototypes du metre et du kilo- 
gramme, conserves aux Archives de l’Empire et ceux du Conservatoire 
imperial des Arts et Metiers. 


Par une deeision en date du 5 Octobre 1863, Son Excellence Monsieur le Ministre de 
l’Agrieulture, du Commerce et des Travaux publies, & deeide qu’une Commission composee 
de M. le General Morin, Directeur du Conservatoire Imperial des Arts et Metiers, President; 
et de MM. Tresca, Sous-Direeteur et Professeur de mecanique au Conservatoire; Sölbermann, 
Conservateur des collections; et F’roment, Constructeur d’instruments de preeisions et Membre 
du conseil de perfectionnement du Conservatoire, serait chargee de faire une verification 
offiecielle entre les 6talons prototypes des mesures metriques conservees aux Archives de 
l’Empire et ceux qui, deposes au Conseryatoire Imperial des Arts et Metiers, sont plus 
partieulierement destines aux comparaisons & faire avec les Etalons des divers Gouvernements 
qui adoptent le systeme metrique. 


a 


x 


Monsieur le Direeteur-General des Archives a mis & la disposition de la Commission les 
prototypes ä comparer et les locaux necessaires pour la verification & faire, et il a möme 
assisteE aux operations principales de cette verification. 

Avant de proceder aux comparaisons dont il s’agit, la Commission a eru quil etait 
necessaire de deerire les divers etalons sur lesquels les comparaisons devaient &tre faites. 


Etalon prototype du metre conserve aux Archives de l’ Empire. 

L’Etalon prototype des Archives est une regle en platine sans aucune inseription ou 
marque quelconque; sa largeur est de 25 millimetres; son epaisseur 3,5 millimetres; elle 
est terminee & ses extremit6s par des faces perpendiculaires ä sa longueur, et qui doivent 
comprendre entr’elles la longueur vraie du metre. Elle constitue ainsi un metre que l’on 
designe ordinairement sous le nom de Metre ü bout. Les faces extr&mes, examindes A la 
loupe, portent des rayures tres marquees resultant de frottements faits anterieurement. Cet 
Etalon est conserv& aux Archives dans l’armoire que l’on designe sous le nom d’Armoire de 
fer: il est renferm& dans une boite en acajou, avec gaine en velours rouge, et la boite 
porte une plaque rectangulaire en cuivre blanchi, avec cette indication : 

Metre 
Conforme a la loi du 18 Germinal an 3, 
Presente le 4 messidor an 7. 
et en dedans du corps de la vignette: Fazit par Lenoir. 


Etalon prototype du Metre, depose au Conservatoire Imperial des Arts et Metiers. 

L’Etalon prototype du Conservatoire est une rögle en platine d’une largeur de 25 milli- 
mötres et d’une 6paisseur de 3,5 millimetres. Elle est terminde A ses extremites par des 
faces perpendiculaires & sa longueur ‘et qui doivent comprendre entr’elles la longueur du 
mötre: Ües faces, examindes A la loupe sont mieux conservees que celles du meötre prototype 
des Archives. Sur l’une de ses faces prineipales et ü trois centimetres de chacune de ses 
extrömites, cette regle est poingonnde de deux marques ovales dont le fond est sillonne de 


hachures, seulement sur les trois quarts de sa surface. 
al In 
I, 


Sur cette möme face deux traits fins, s’6tendant respectivement depuis le bord extröme 
jusqu'd un centimötre environ de ce bord, ont 66 pr&c6demment faits dans le but &vident 
d’indiquer le milieu du champ de la regle. 


EEG 


Cet &talon est renferme dans une boite en acajou en tout semblable ä celle de l’Etalon 
des Archives. Cette boite, garnie en velours rouge, porte une plaque en cuivre blanchi, 
identique avec celle du metre des Archives; son inseription est Ja meme: 

Metre 
Conforme ü la loi du 18 Germinal an 3, 
Presente le 4 Messidor an 7. 
et en dehors du cadre de la vignette: Fait par Lenoir. 


Etalon prototype du kilogramme conserve aux Archives de U’ Empire. 

Cet Etalon est form& d’un cylindre en platine dont les bords sont legerement arrondis. 
Ce cylindre ne porte aucune marque ni inscription. Ses dimensions, determindes prece- 
demment par Mr. Ivon Villarceau, & l’aide du comparateur special de @ambey que possede 
le Conservatoire, sont, & 7°,30 centigrades de temperature, les suivantes: 

Diametre moyen, 39,461 millimetres. 
Hauteur moyenne 39,7887 > 
Volume 48,6616 centimetres cubes! 

Ce kilogramme est conserv& dans l’armoire des Archives designde sous le nom d’Armoire 
de fer; il est renferm& dans une boite octogonale en chagrin avec couvercele bombe; l'interieur 
est garni en velours ponceau. 

Cette boite se ferme & clef: deux crochets en argent servent & la tenir fermee, et elle 
porte en dessus une plaque ronde de möme metal avec cette inseription: 

f Kilogramme = 
Conforme a la loi 
du 18 Germinal an 3. 
Present le 4 Messidor 
an ?. 
Fortin F. 


Etalon prototype du kilogramme depose au Conservatoire Imperial des Arts et metiers. 


Cet Etalon est form& d’un eylindre en platine dont les bords son l&gerement arrondis. 
Ce eylindre ne porte aucune marque ni inscription. Ses dimensions, preeödemment deter- 
minees par M. Ivon Villarceau & l’aide du comparateur special de Gambey que possede le 
Conservatoire, sont a 7,60 de temperature, les suivantes: 


mu 


Diametre moyen, 40,403 millimetres. 
Hauteur moyenne, 40,6492 » 
Volume caleule, 52,1159 centimetres ceubes!). 

Ce kilogramme est renferme dans une hoite octogonale en chagrin avec couverele bombe&; 
l’interieur est garni en velours conservant encore une nuance ponceau, identique A celle des 
Archives. 

Cette boite se ferme egalement A clef: deux crochets en argent servent A la maintenir 
fermee, et elle porte en dessus une plaque ronde de meme metal avec cette inseription : 

Kilogramme 
conforme a la lo 
du 18 Germinal an 3. 
Presente le 4 Messidor 
an 7. 

Fortin F. 

Tous les accessoires sont identiques avec ceux de la boite du Kilogramme prototype 
des Archives. La boite contient un papier de forme rectangulaire de 73 millimetres sur 29. 

»Sur l’une des faces est l’inscription suivante: Ce poids a et& compar& le 18 Octobre 
1811 a l’etalon prototype, et a et& reconnu parfaitement identique avec li; il yena eu 
proces-verbal. ?)« 

Sur l’autre face de ce papier on lit egalement: = 

»Le 19 novembre 1840 ce poids a &te compare A l’&talon prototype depose aux Archives, 
et a 6t& reconnu parfaitement identique avec lui; proces-verbal de l’operation a &t& dresse.« 


“ 


Operation preliminaires de la Commission. 


Avant de procöder aux comparaisons ordonnees, la Commission a delibere sur les moyens 
ä employer pour operer avec le plus de securite. 

En ce qui concerne la comparaison des metres, elle a reconnu qu’elle pourrait se faire 
avec une preeision suffisante sur le comparateur de M. Silbermann avec les modifications 
suivantes que M. Froment s’est charge d’ex&euter. 


!) (Je volume est done plus grand que celui du prototype des Archives de 3,5 centimetres cubes environ. 
2) Oe Proces-Verbal, qui existe encore aux Archives, &tablit que la verification a et& faite sur une nou- 


velle balance de Fortin, a l’air libre, et sans correction de deplacement. Les deux poids sont exacts a moins 
de deux milligrammes dans ces conditions. 


— FA > 


1° Remplacement des palpeurs inclines par des palpeurs verticaux, plac&s verticalement 
dans le prolongement de la tige qui porte le limbe divise. 


2° Enlövement, sur un des cötes seulement du Comparateur, des ar6tes qui rendent 
diffieile la mise en place des metres ä comparer. 


3° Rabotage de la regle en platine formant thermomötre de Borda, et sur laquelle les 
metres & comparer sont places, de maniere & reduire la surface de contact entre ces 
deux regles. 


4° Enlevement des machoires de la pince qui servait a rappeler le metre en experience, 
cette operation se faisant plus facilement & la main. 


La Commission a deeide en outre que la comparaison se ferait sans immersion dans la 
glace fondante, et & la temperature ambiante seulement, en choisissant pour cette operation 
le moment oü cette temperature serait tres peu differente de 0°. 


En ce qui concerne la comparaison des kilogrammes, considerant que la difference de 
volume est la cause de nombreuses corrections, qu’elle rendrait difficiles, par consequent, la 
comparaison ordinaire du kilogramme du Conservatoire avec ceux qui sont presentes a la 
verification par les Gouvernements etrangers, la Commission a deeide, sur la proposition de 
M. Tresca, qw'il serait preferable de faire ex&cuter un nouveau kilogramme de meme volume 


et autant que possible de meme poids que celui des Archives. 


L’exscution de deux kilogrammes semblables a 6t6 confide a MM. Oollot fröres. L’un 
de ces kilogrammes, qui sera directement compare, sous le rapport du poids et du volume, 
avec le kilogramme prototype des Archives, sera plus partieulierement destine aux compa- 
raisons & faire ulterieurement avec les &talons des Gouvernements etrangers. 


La comparaison entre ce kilogramme copie et le kilogramme des Archives sera faite 
par la Commission, & une temperature tres rapprochee de zero. 


Kilogramme (copie C* Nr. 1) executE par Messieurs Collot freres, pour les verifications 


du Conservatoire Imperial des Arts et Metiers. 


Ce kilogramme est form& d’un eylindre en platine dont les dimensions seront ei-apres 
determindes, et, autant que possible, identiques a zero, avec celles du kilogramme prototype 
des Archives. 


Le platine de la fabrieation actuelle ayant une plus grande densite que celui qui a servi 
> 6 


ä lexecution du kilogramme des Archives, ce cylindre a &te perc& suivant son axe, sur les 
deux tiers de sa hauteur, d’un trou eylindrique d’un centimetre de diametre, et ce trou 
a 6te ferme par un bouchon & vis, ajuste A serrement dur. 

Au milieu de ce bouchon, qui est d’ailleurs parfaitement affleure avec la face superieure 
du eylindre, est menage un trou de goupille de deux millimetres de diametre devant servir 
a l’ajustement definitif du kilogramme. 

Une goupille, d’une longueur de 22 millimetres, et calibree de maniere A pouvoir entrer 
a frottement dur dans le trou prepare pour la recevoir, est provisoirement et incompletement 
introduite dans cette ouverture qu'elle est destinge a boucher. 

Les verifications prelimimaires permettent d’esperer que l’identite sera aussi complete 
que possible entre ce kilogramme et le kilogramme prototype des Archives. 


Comparaison entre les deux metres en platine. . 


La comparaison entre les deux mötres en platine s’est faite par la Commission dans 
le vestibule central du palais des Archives. Les fenetres de ce vestibule avaient &t& ouvertes 
des le matin de maniere ä mettre T’air de la salle en Equilibre de temperature avec lair 
exterieur. On a toujours opere & des temperatures voisines de zero, et la temperature de 
la regle en experience & ete chaque fois indiquee par un petit thermometre & mercure 
maintenu pendant un temps suffisant en contact avec la regle meme. 


Une premiere comparaison a 6t& faite le 31 Janvier 1864, avec le comparateur appar- 
tenant ä M. Perreaux, et qui avait deja servi dans des comparaisons pre&cedentes. 

Une seconde verification a eu lieu le 11 Fevrier, dans le m&me local, avec le compa- 
rateur de M. Silbermann, appartenant aux collections du Couservatoire. 


Premiere comparaison avec le comparateur de M. Perreaux. 


Le Comparateur de M. Perreaux permet de placer la regle sur un plan horizontal; & 
la droite de l’instrument, l’extremite de cette regle est palpee par une touche solidaire avec 
une aiguille dont la division peut facilement ötre amende en coineidence avec une ligne de 
foi vis6e par un microscope; A l’autre extr&mite de l’instrument une autre touche, maintenue 
par un ressort, en contact avec l’extremite opposde de la rögle, est mobile autour d’un axe 
vertical que l’on peut approcher ou @loigner au moyen d’une vis micerometrique, et l’aiguille 


qui porte la touche est prolongeee audela de cet axe, de maniere que son extremite gradude 


45 


se deplace sur un limbe egalement gradue plac& d’une maniere fixe sous un second 


mieroscope. 


Dans les comparaisons effeetudes, on a toujours amend la coineidenee d’abord sur le 


micrometre de droite, puis, au moyen de la vis sur le micromötre de gauche, 


Les resultats des observations sont consien6s dans le tableau suivant. 


Tableau des observations 


faites le 31 Janvier 1864, swr le comparateur de M. Perreaux, pour la comparaison entre 
le metre prototype (A) des Archives Imperiales, et le metre prototype 


(C) du Conservatoire. 


Designation Indication Temperatures Lectures du cadran 
des metres en de | des de la vis 
experience. l’heure. | regles. mierom6trique. 
C 8 h. 40 m. Bun + 0,0 
A Sets Bl >> —+ 1,4 — 2,0 
Ü 9 » 04 » uhr 06 
A 9»19 » rs + 0,4 
Ü 9 »26 » + 0,9 — 0,5 
A up a: 7 Bu 107 + 0,9 
C 9 »45 » + 0,9 — 
Totaua N —- 3,3 — 0,8 
Moyennes —+ 1,17 —- 1,10 — 0,075 
Differences 0:03 72170 


Pour traduire la difference qui precede en fraetions de metre, il suffit de se reporter 


a la graduation du comparateur de M. Perreaux, qui ä servi aux comparaisons du 12 Fevrier. 


Une division du cadran eqnivaut A Yıoo de millimetre ou & 0,0025 millimetre: mais lorsque 
. 


le centre d’artieulation se deplace de cette quantite, le deplacement correspondant de la touche 


est augmente dans le rapport de 1,1272!), ce qui donne, pour chaque deplacement d’une 
division une difference de longueur de 0,0025 X 1,1272 —= 0,002323 millimetre. 


!) Pour obtenir la valeur exacte de ce rapport, on a place sur le comparateur un metre faisant obstacle 


u 


x 


Les leetures positives correspondent d’ailleurs ä& une diminuation de longueur dans la 
regle en experience. 

Il resulte de ces indications que la difference mesurde sur le cadran de la vis de — 1,175 
division correspond & 0,002823 millimetre X 1,175 = + 0,0033 millimetre, et qu’ainsi 
le metre en platine du Conservatoire serait plus long que celui des Archives, & la tempe- 
rature moyenne de —- 1°,17 centigrade, de 0,0033 millimetre, et que sa valeur serait de 
1,00000330 mietre. 


Deuxieme Comparaison avec le comparateur de M. Silbermann. 


Le comparateur de M. Silbermann regoit le metre A verifier sw une regle en platine 


formant thermometre de Borda, et destinee a aceuser la constance de la temperature. 

Les deux extremites de la regle sont touchees par deux petits palpeurs l&egerement 
convexes faisant partie des deux aiguilles verticales respeetivement places sous deux micro- 
scopes. On place & la main la regle de maniere que l’aiguille du palpeur de droit soit, par 
sa division eentrale, en coincidence avec une ligne de foi’tracde sur le support, et l’on de- 
place, avec une vis mierometrique A tete gradude, le palpeur de gauche jusqu’ä ce qu’une - 
semblable coineidence ait lieu sous le second microscope. 

Les chiffres des observations sont consignes dans le tableau suivant ou l’on a design 
sous le nom de lectures des coincidences sur le cadran de la vis, les divisions lues au 


moment oü la coineidence &tait observee. 


fixe, et l’on a fait mouvoir le cadran de la vis de maniere & faire parcourir 2 millimetres sur la division 
du limbe du mierometre a l’extremite de l’aiguille qui porte la touche. 
La moyenne de eing lectures a donne 90,28 divisions sur le cadran de la vis ou un d&placement de 


0 \ 
Kurz — 0,2257 millimetre pour le centre d’artieulation du levier. 


L’extrömite du petit bras de levier restant fixe, et le centre d’artieulation se deplagant de 0,2257 milli- 
metre, l’extrömit& du grand bras de levier s’est aussi deplacee de 2 millimetres; il y a done entre le de- 
placement du centre d’artieulation et celui de l’extr@mite du petit bras de levier, lorsque l’extremite du 
grand bras de levier reste fixe, un rapport de 

2 2 = 
2 02957 1,7745 ö 


Tableau des observations 


faites le 11 Fevrier 1864, sur le Comparateur de M. Silbermann, pour la comparawson entre 
le metre prototype (A) des Archives, et le metre prototype (C') du Conservatoire. 


Designation | Pesignation Temperature Division Leetures 
du möätre f indiquee dupyromötre | des coincidences 
en 3 e par le du sur le cadran 
experience. P’heure. thermometre. | comparateur. de la vis. 
Is 2 ES b 
h. m. 
A 8. 40 — 1,10 1,10 32 "404,9 | 
C 8. 48 1,20, + 1,15 Bo |..408,2 
A | 1,20 1,00 32 404,9 | 
Ü sl 1,35. 1,40 32 408,0 
A gES022 1,40 1,40 34 404,3 
C 9. 50 1,50 1,40 35 407,2 
A 10. 2 oz, ko 37 404,0 
Moyennes 1,35 1,30 
Totaux . 16181 | 1223,4 
Moyennes 404,52 , 407,80 
Difierences — — 3,28 


Pour tradtire la difference qui precede en fraction de metre, il suffit de se reporter & 
la graduation du comparateur. La vis mierom6trique a un pas de 0,5 millimetre; la tete 
de cette vis est divisee en 500 parties, de telle sorte que chaque division du cadran cor- 
respondait ä une difference de longuenr de 0,001 millimetre. 

Les lectures positives faites sur le cadran correspondent d’ailleurs a une augmentation 
de longueur de la regle en experience. 

La difference de 3,28 divisions aceusde par le tableau correspond done A un exces de 
longueur, pour le metre du Conservatoire, de 0,00328 millimetre, et sa longueur vraie, par 
rapport au mötre prototype des Archives serait: 1,00000328, ä& une temperature moyenne 
de —+ 1°,30 centigrade, 


= 468 R 


A l’egard de l’observation de cette temperature, il est bon d’ajouter que l’on a place 
sur les metres en experience un petit thermometre metallique A cadran qui en prenait im- 
mediatement la temperature, et dont le zero a ete verifie en plagant la cuvette de sa boite 
sur un morceau de glace fondante. 


Concordance entre les resultats des deux comparaisons. 


En operant comme il vient d’etre indique avec deux instruments differents, on a trouve 
le 31 Janvier, avec le comparateur de M. Perreaux, pour la valeur du metre du Conservatoire 


P’ 1,000003 30 
a la temperature moyenne de + 1°,17. ö 


Le 12 Fevrier, avec le comparateur de M. Silbermann, on a trouve 
pour la yaleur de ce möme metre  . | .. u ee en a EUNLONSE2S 
a la temperature moyenne de —+- 1,30. 


La coincidence de ces chiffres nous permet de considerer leur moyenne P‘ 1,000003 29 
comme offrant toutes les garanties d’exactitude desirable. 


Comparaison entre les deux kilogrammes en platine. 


La base prineipale du systeme adopte pour les comparaisons ulterieures reposant sur 
une galitE de volume aussi complöte que possible entre le kilogramme prototype des Ar- 
chives et la copie qui en a 6t6 faite pour le Conservatoire par MM. Oollot, on a dü proce- 
der avec soin & la verification sous ce rapport. 

On s’est servi A cet eflet d’un comparateur construit, pour cette operation speeiale par 
Gambey, et qui accuse facilement la lecture du centitme de millimetre. 

L’instrument a &t& nettoy6 et mis en etat par M. Froment, et les kilogrammes ont £te 
places et retournes au moyen d’une pince, sans que jamais l’observateur les ait touches avec 
les mains. 

La temperature de linstrument, estimde avec le petit thermometre metallique dont il 
a deja et6 parle, n’a varie qu’entre ——- 3° et —+ 4° centigrades. 

Le tableau suivant contient tous les el&ments de ce mesurage. 


Be 


Tableau des mesures 


prises le 11 Füvrier 1864, avec le comparateur de M. Gambey, pour la comparaison entre 
le kilogramme prototype (A) des Archives, et le külogramme copie (C' Nr. 1) 
du Conservatosre. 


Determination de la lecture de contact ou de collimation : 
au commencement 34,375 millimetres 
Anlarine a ea 34,375 » 


Moyenne 34,375 millimetres. 


Temperatures : 


au commencement 3°. 


tet na 
, Hauteur moyenne Diametre moyen | Hauteur moyenne Diametre moyen 
du kilogramme A, | du kilogramme A, | du kilogramme C‘, | du kilogramme (‘, 
suivant la eircon- au quart de la suivant la eircon- au quart de la 
ference moyenne hauteur totale ä ference moyenne hauteur totale & 
dans huit positions | partir de chaque | dans huit positions | partir de chaque 
differentes. base. differentes. base. 
74,20 73,88 74,18 7884 wu 
74,18 73,87 74,18 73,54 
74,16 73,88 74,17 73,85 
74,15 73,88 74,18 73,84 
74,15 73,86 74,17 73,83 
74,18 73,87 74,17 73,83 
74,18 73,85 74,18 73,33 
74,17 73,87 74,17 73,82 
74,171 73,870 74,175 73,839 
H —= 74,171 — D = 73,870 — H = 74,175 — D = 73,535 — 
34,375 — 39,796. 34,375 — 39,498. 34,375 — 39,800. 34,375 — 39,460 


Les hauteurs ont &t& mesurdes sur la eirconference moyenne des bases en faisant suc- 
cessivement tourner chaque kilogramme de 45°, autour de son axe. Le diametre a et& pris 


 — 


au quart de la hauteur & partir de chaque base, en faisant suecessivement tourner chaque 
kilogramme de 90° autour de son axe!). 

D’aprös ces indications, le volume du kilogramme des archives serait de 48,7544 centi- 
mötres ceubes; le volume du kilogramme du Conservatoire de 48,6729 centimetres cubes; et 
la difference entre les deux volumes serait seulement de 0,0815 centimetre cube. 

Cette difference de S1 millimetres cubes est tout-ä fait negligeable dans les corrections 
de deplacement, car elle n’&quivaut, dans les eirconstances ordinaires qu’& une perte de poids 
dans l’air de 0,0000000815 m. ce. X 1,293 k. = 0,105 milligramme, et la correction qui 
en resulterait pour les pesees ne pourrait jamais s’elever qua un tres faible partie de cette 
perte de poids. 

Comparaison des poids des deux kilogrammes. 

La Comparaison des poids a exige plusieurs seances. 

Celle du 31 Janvier a 6t& employee & l’ajustage du kilogramme du Conservatoire par 
rapport au kilogramme des Archives, et la verification qui en a ete la suite s’est faite les 
3 et 12 Feyrier. 

Le 3 Fevrier, la temperature etait trop eloignde de zero pour que les resultats fussent 
consideres comme definitifs, encore bien que, par suite de l’identite des volumes, les circon- 
stances atmospheriques ne pussent exercer qu’une influence insignifiante. 


Nous indiquerons successivement les resultats des deux op6rations distinetes. 


Tableau des observations 
faites, le 3 Fevrier 1864, au moyen de la balance de M. Bianchi, pour la comparaison entre le 
kilogramme prototype (A) des Archives, et le kölogramme copie ( C©' Nr. 1) du Conservatoire. 
Le kilogramme en experience est toujours &quilibre par un m&me kilogramme C‘ Nr. 2, 
du möme volume que les deux autres. 


!) Le volume du kilogramme A des Archives est Le Volume du kilogramme C’ du Conservatoire 
donn& par le produit: est donn& par le produit: 
Zreno u Bert 
039495 3946 
a x 207 x 0,039796 m x IE x 0,089800 
Log. z — 0,4971499 Log. z —= 0,4971499 
2 Log. 0,039495 — 3,1930842 2 Log. 0,039460 — 3,1923142 
Log. 0,039796 = 2,5998394 Log. 0,039800 = 2,5998831 
Ct. Log. 4 = 1,3979400 Ct. Log. 4 — 1,3979400 


V — 0,0000487544 m. c. V — 0,0000486729 m. c. 


=. = 


Temperature au commencement -+ 6,0°. 


» ala Ban il 
Designation du kilogramme | Amplitude des oseil- | D&viation moy-| Moyennes des 
place sur le platean. lations snecessives. ennedel’aiguillee deviations. 
A. + 2,5 m.-gr. — 0,40 — 0,50 — 0,55 
— 0,05 — 1,30 — 0,67 
— 0,20 —. 1,05 — 0,62 
— 0,40 — 1,00 — 0,70 
— 0,50 — 0,90 — 0,70 — 0,65 
C —+ 2,5 m.-gr. — 0,10 — 2,50 701,80 
— 0,50 — 2,30 — 1,40 
— 0,80 -- 2,05 — 1,42 
— 0,90 — 1,80 — 1,35 
— 1,05 — 1,70 — 1,37 — 1,37 
Difference — 0,72 


Il resulte de ces observations que le kilogramme du Conservatoire fait pencher la ba- 
lance de 0,72 division du cadran correspondant A l’aiguille, en plus de la deviation, dans 
le m&me sens, produite par le kilogramme des archives. 

Pour appreeier en poids cette difference, on a retir& 0,5 milligramme au poids qui accom- 
pagnait le kilogramme du Conservatoire, et l’on a trouve, par l’observation des oscillations, que 
la deviation se trouvait reduite a — 0,28. Une diminution de poids de 0,5 milligramme cor- 
respond done & une difference de deviation de 1,37 division — 0,28 = 1,09 division, et 
si l’on ealeulait proportionnellement, la difference 0,72 entre les deux kilogrammes corres- 
pondrait & 

0,5 


2 x 
Ir I.) 


= 0,33 milligramme. 


Le kilogramme du Conservatoire serait donc trop lourd de 0,33 milligramme). 


!) Pesee supplementaire du 3 Fevrier 1864, destinde ä determiner le degr& de sensibilit& de la balance, 
€ + 2 milligr. + 0,65 — 1,20 — 0,275 
+ 0,35 — 1,00 — 0,325 
+ 0,20 — 0,75 — 0,275 
+- 0,10 — 0.65 — 0,275 
+ 0,00 — 0,50 — 0,250 — 0,28. 


— Kl 


Les pesdes comparatives du 12 Fevrier ont 6te faites & une temperature qui ne s’est 
pas &levee, pendant toute la duree des operations au-dessus de + 1,5 centigrade, et la 
difference entre les deux poids est un peu plus grande. 


Tableau des observations 


faites le 12 Fevrier 1864 sur la balance de M. Bianchi pour la comparaison entre le kilo- 
gramme prototype (A) des Archives, et le kilogramme copie (C' Nr. 1) dw Conservatoire. 


Le kilogramme en experience est toujours &quilibre par un m&me kilogramme C’ Nr. 2 
de meme volume que les deux autres. 


Temperature au commencement —+ 1,0. 


Temperature & la fin —+ 1,5. 
Designation du kilogramme | Amplitude des oseil- | Deviation moy- | Moyennes des 
place sur le plateau. | lations suecessives. |ennedel’aiguille deviations. 
A —- 2 milligr. 4 0,5 — 05 0,00 _ 
+ 0,4 — 0,4 0,00 
+ 03 — 0,4 — 0,05 
+ 0,5 — 0,5 0,00 
+ 0,6 — 0,6 0,00 — 0,01 
C’ —+ 2 millier. — 28 — 11 — 1,95 
— 27 — 13 — 2,00 
nl! u) r 
— 2,4 — 16 — 2,00 
28 — 17 — 2,00 — 1,96 
Difference — 1,95 


Tl rösulte encore de ces observations que le kilogramme du Conservatoire est plus lourd 
que le kilogramme des Archives, et que cette difference produit une deviation de T’aiguille 
de ‘1,95 division. 

Pour estimer cette döviation en poids, on a enlev6 l’un des demi-milligrammes qui 
accompagnaient le poids du Conservatoire, et l’on a trouve que cette modification produisait, 
par rapport ä la premiere, une deviation de -+- 2,70 divisions. 


= 


En estimant par voie de proportionnalite la deviation accusee precedemment on trouve 
10 
2,70 

Le kilogramme du Conservatoire serait done, d’apres cette seconde verification, trop lourd 
de 0,72 milligramme. 


1,95 X = (0,72 milligramme. 


Cette verification ayant et& faite a la temperature la plus voisine de 0° centigrade, et 
presentant d’ailleurs toutes les conditions desirables de precision, la Commission a 6t6 d’avis 
qu'il y avait lieu de ne considerer la precedente que comme une confirmation preeieuse et 
d’adopter pour valeur du nouveau kilogramme: 

1,000,000,72 kilogramme. 

En consequence, la goupille a &t& serree dans son logement, le poingon du Conservatoire 
Imperial des Arts et Metiers a &te legerement appose sur la tete de cette goupille, et on 
l’a egalement marquee, avec un poingon special, du N° 1, indiquant qu’il est le premier en 
date parmi les kilogrammes de möme volume que celui des Archives. 


OONCLUSIONS. 


En resume, les operations qui precedent etahlissent: 
1° En ce qui concerne le metre prototype du Conservatoire; 


Que ce metre compare & une temperature moyenne de -+- 19,27 centigrade avec le 
metre prototype des Archives, est plus long que ce dernier, et que sa valeur est: 
1,00000329, 
a un millitme de millimetre pres. 
2° En ce qui concerne le kilogramme copie C’, en platine, du Conservatoire ; 


\ 


Que ce kilogramme C’, compare & une temperature moyenne de -—- 1°,50 centigrade 
avec le kilogramme prototype des Archives, a un volume plus petit que celui de ce dernier 
kilogramme; mais que cette difference de volume n’atteignant pas 100 millimötres cubes, 
il n’y a pas lieu d’en tenir compte dans les pesees qui pourraient ötre faites entre ces deux 
kilogrammes, dans les limites des variations de temperature, de pression et d’humidite que 
l’on peut avoir & considerer dans de pareilles comparaisons. 


reg, 


3° Que ce kilogramme C’ N® 1, compare A une temperature moyenne de + 19,50 
centigrade avec le kilogramme prototype des Archives est plus lourd que ce dernier, et que 


sa valeur est: 
1k.,000.000,72 


& un demi milligramme pres. 

Ces conelusions &tant destindes A servir de base aux verifications ulterieures, le present 
proces-verbal a dt signe par les membres de la Commission, et par M. le Directeur general 
des Archives, pour ötre soumis A l’approbation de Son Excellence M. le Ministre de l’Agri- 
eulture, du Commerce et des Travaux publics. 


Parıs, le 5 Mars 1864. 
Signe: GENERAL MORIN, 


TRESCA, 
SILBERMANN, 
FROMENT, 

Comtr DE LABORDE. 


Vu et approuve pour servir de base aux operations officielles: 


Parıs, le 16 Avril 1864. 
Le Ministre de l’ Agriculture, du Commerce 


et des Travauz publics, 
Signe: Armanp BEHIC. 


Pour copie eonforme destinge a la Confederation suisse: 
Le General de Division, 
Directeur du Conservatoire Imperial des Arts et Metiers 
MORIN. T 


& 6. Zusammenfassung und Bemerkungen über die Zuverlässigkeit 
der neuen Muttermaasse. 


Den vorigen Paragraphen zufolge ist also das neue schweizerische Muttermeter ein 
Endmaass von nahezu ] Meter Länge und von den Herrn Gebrüder Collot in Paris verfertigt. 
Es stellt einen Messingstab von 36 Millimeter Breite und 6,3 Millimeter Dicke dar. In der 
Mitte der Endflächen sind Goldstifte mit planen Endflächen von 3,5 Millimeter Durchmesser 
eingelassen, der eine derselben ist fest, während der andere im Kopfe einer Schraube, aus 


Zu: 


demselben Messing wie der Stab, sitzt, die sich mit starker Reibung im Stabe drehen lässt. 
Die seitliche Oeffnung im Stabe, durch welche man zur Schraube behufs ihrer Drehung 
gelangen konnte, ist schon in Paris vor der Verification des Stabes mit Kitt verschlossen 
worden, so dass die Stellung der Schraube und somit auch dieses Goldstiftes als fix betrachtet 
werden kann. 

Zwischen den Mitten der planen Goldstiftenden hat dieser Stab, bezogen auf das Pla- 
tinameter der Archive zu Paris, bei 0° die Länge von 

0,99999801 Meter. 

Was die Genauigkeit dieses Resultates anbetrifft, so lässt sich dieselbe zwar nicht in 
üblicher Weise mit Bestimmtheit angeben, immerhin glauben wir aber sagen zu können, 
dass der Fehler desselben jedenfalls geringer als 0,001 Millimeter sei. 


Bei den Vergleichungen lag der Stab auf einer möglichst ebenen Unterlage. Da er 
indessen ein Endmaass darstellt, so ist seine Auflegungsart bekanntlich von geringem Ein- 
fluss auf seine Länge. 

Der thermische Ausdehnungs-Coöffizient dieses Stabes ist noch zu ermitteln. 

In Betreff der Unveränderlichkeit mit der Zeit endlich lässt ein Endmaass mit verhält- 
nissmässig weichen Goldenden allerdings zu wünschen übrig. Auch waren wir, nachdem 
wir seiner Zeit durch die Vermittlung des eidgen. Departements des Innern und der schwei- 
zerischen Gesandtschaft in Paris vom Conservatoire des Arts et Mötiers daselbst die Besorgung 
eines Messingstabes mit fixen Enden von Bergkrystall erbeten hatten, nichts weniger als 
befriedigt, einen Stab von der angegebenen Beschaffenheit vorzufinden. Da indessen die 
Anfertigung eines andern Stabes zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte und zudem dieses 
Muttermeter nicht als Urmaass, sondern nur zur einmaligen Ableitung eines solchen daraus 
dienen sollte, endlich auch das französische Urmaass selbst aus einem noch weichern Material 
angefertigt ist, so glaubten wir das obige Maass unbeschadet der überhaupt beim gegen- 
wärtigen Zustand der französischen Urmaasse und Vergleichungsinstrumente erreichbaren 
Genauigkeit beibehalten zu dürfen. 

Das neue schweizerische Mutterkilogramm ist ein fein abgeschliffener Cylinder 
von Platin von 39.796 Höhe und 39.450 Durchmesser, verfertigt von den Gebrüdern Collot, 
Mechaniker in Paris. Um diesem Kilogramm trotz der grösseren Dichtigkeit seines Platins 
ein gleiches Volumen mit dem der Archive in Paris geben zu können, ist in dasselbe von 
seiner einen Grundfläche aus bis zu ?°/s seiner Höhe ein cylindrisches Loch von 10 Milli- 
meter Durchmesser eingebohrt worden. Dieses Loch wurde nachher durch einen sehr genau 


— 


schliessenden Schraubenzapfen aus demselben Material wieder verschlossen und das äussere 
Ende desselben genau bis zum Niveau der betreffenden Grundfläche abgeschliffen. In der 
Mitte des Zapfens war zur Justirung des Gewichtes ein Loch von 2 Millimeter Durchmesser 
durchgebohrt und nachdem man das Justirungsgewichtehen durch das letztere in die Höhlung 
unterhalb eingeführt hatte, wurde ein sehr genau passender, nur mit starker Reibung hinein- 
gehender Platinstift von 22 Millimeter Länge eingeschlagen. Im Uebrigen ist das Kilogramm 
auf seiner obern Seite mit einer besondern Marke des Conservatoire des Arts et Metiers zu 
Paris (eine Art C) und der Ziffer 3 bezeichnet. 
Bezogen auf das Platinkilogramm der Archive zu Paris ist das wahre Gewicht dieses 
Kilogramms im leeren Raum: 
1000,00088 Gramm. 


Auch die Genauigkeit dieses Resultates ist nicht mit Bestimmtheit anzugeben, nur so 
viel lässt sich wohl mit Sicherheit behaupten, dass der Fehler desselben kleiner ist als ein 
Milligramm. 


Meinen in $ 4 mitgetheilten Messungen zufolge wurde das Volumen dieses Platinkilo- 
gramms bei 16° C. unmittelbar gleich: 48,6433 Cubic-Centimeter gefunden. 


Da nun der Maasstab des gebrauchten Gambey'schen Comparators aus Messing besteht 
und seine wahre Länge bei 0° besitzt, so ist vorstehende Zahl noch mit: (1 + mt) zu 
multipliciren, um das wahre Volumen des Platinkilogramms bei 16° C. zu erhalten und 
endlich durch: (1 + gt) zu dividiren, wenn wir dieses Volumen für 0° finden wollen. 
Setzen wir also den cubischen Ausdehnungscoöffizienten des Messings für 1° C: 

m = 0,000056346 
und denjenigen des Platins nach Borda: 
q = 0,00002580, 
80 erhalten wir für das wahre Volumen unsers Platinakilogramms bei 0° den Werth: 
48,6671 Cubic-Centimeter. 

Der wahrscheinliche Fehler dieses Resultates ergibt sich aus folgender Betrachtung. 
Heissen wir das Volumen des Kilogramms V und dessen Fehler öV, seine Höhe h und seinen 
Durchmesser d, sowie deren Fehler resp. # öh und dd, so hat man: 
zd’h 


v= 7 


h? 


2 


av: -(5 hd.od) +(7 don) 


Sn 


Nun dürfen die Theilungsfehler und Beobachtungsfehler beim Gambey-Instrument zu- 
sammen höchstens zu 0,005 Millimeter geschätzt werden. Setzen wir also im letztern 
Ausdrucke dh = dd = + 0,0005 Centimeter, ferner h = d —= 4 Centimeter, so kömmt 
als Fehler des oben bestimmten Volumens des Platinkilogramms: 

r dV = =& 0,0134 Cubic-Centimeter. 

Hieran schliesst sich die Bestimmung des specifischen Gewichts S dieses Kilogramms bei 

0° und dessen Fehlers unter Benutzung der Formeln: 


Hier ist also: 
G = 1000,00088 Gramm, 
V= 48,6671 Cubic-Centimeter, 
dG@ = 0,0005 Gramm, 
dV = + 0,0134 (Cubic-Centimeter. 
Somit das specifische Gewicht unsers Platinkilogramms bei 0°: 
20,5478, 
und der muthmassliche Fehler dieses Resultats: 
+ 0,0056. 

Ein härteres und ebenso unveränderliches Material, wie z. B. Bergkrystall, hätte wohl 
für die unveränderte Erhaltung des Gewichtes grössere Garantieen geboten, als das weiche 
Platin, trotzdem blieben wir für dieses Muttermaass bei diesem Material, indem auch das 
Urgewicht der Archive aus demselben besteht und so die Erzielung eines gleichen Volumens 
beider und damit die Beseitigung einer Reduction der Wägungen auf den leeren Raum 
ermöglicht wurde, welche bei der Mangelhaftigkeit der hiefür zur Disposition stehenden 
Hülfsinstrumente in Paris nur unsicher hätte ausgeführt werden können. Zudem sollte ja 
auch wieder dieses Muttermaass nur als Vermittelung zur Erstellung eigentlicher Urmaasse 
dienen, wozu eine nur temporäre Erhaltung seines Gewichtes genügte. Um zu dem Ende 
beim Transporte Abreibungen möglichst zu vermeiden, wurde das Gewicht in ein Etui aus 
Bronze-Aluminium eingeschlossen, in welchem es zwischen den mit Seiden-Sammt gefütterten 
Grundflächen geklemmt, im übrigen ringsum frei war. 

In Betreff der Unveränderlichkeit mit der Zeit lassen übrigens die französischen Ur- 
maasse selbst und zwar sowohl das Meter wie das Kilogramm so viel zu wünschen übrig, 


I 


- 5 — 


dass sie in dieser Hinsicht den gegenwärtigen Anforderungen der Wissenschaft offenbar nicht 
mehr genügen. Sollte das metrische Maass-System wirklich wie die neuesten bezüglichen 
Vorgänge in verschiedenen Staaten es bestimmt in Aussicht stellen, nun bald zum univer- 
sellen Maasse werden, so wird die Erstellung neuer metrischer Urmaasse und einer Art 
europäischer Normal-Eichstätte zur Erstellung zuverlässiger Copieen und Ausführung von. 
Verifieationen mit der höchsten Genauigkeit nicht mehr lange ein frommer Wunsch bleiben. 

Das Nachfolgende wird zeigen, inwiefern inzwischen die eidgenössische Normal-Eichstätte 
in Bern dem letztern nachgerade unabweisbar gewordenen Bedürfnisse genügen kann. 


I. Abschnitt. 


Längen-Messungen. 


$. 7. Das neue schweizerische Längen-Urmaass und seine Copieen. 


Bei der Feststellung des neuen Urmaasses gieng die Commission von drei Gesichts- 
punkten aus, welche Dessel so treffend charakterisirt hat, indem er sagt: »Ein Maasssystem 
erlangt völlige Bestimmtheit, wenn die materiellen Darstellungen seiner Einheiten so be- 
schaffen sind, dass sie jede Zweideutigkeit ausschliessen; es erlangt Unveränderlichkeit, 
wenn sie allen Hinflüssen der Zeit widerstehen; es erfüllt seine Absicht desto vollstän- 
diger, je allgemeiner zugänglich seine ursprünglichen Einheiten ‚gemacht werden können«!t). 

Es fragte sich so zunächst, ob unser neues Urmaass ein Endmaass oder ein Strichmaass 
sein solle. Bessel hat bei Gelegenheit der neuen Feststellung des preussischen Längen- 
maasses in den Jahren 1835 bis 1838?) sehr ausführlich die Vortheile und Nachtheile- dieser 
beiden Arten von Maassen erwogen und schliesslich der ersten Maassart den Vorzug gegeben. 
Wenn man indessen nach dem Vorschlage von Kater bei einem Strichmaasse die zu be- 
stimmende Länge nicht durch Striche auf der Oberfläche des Stabes, sondern durch solche 
auf der Mittelfläche desselben fixirt, so hat nach Bessel selbst das Endmaass vor dem Strich- 
maass nur noch die Vorzüge, dass das erstere mit davon zu nehmenden Copieen in kürzerer 
Zeit oder leichter genau verglichen werden könne, unter Anwendung nämlich der Repsold’schen 
Wasserwagen-Fühlhebel, und dass nach Dazly von verschiedenen Beobachtern die Striche einer 
Scale an verschiedenen Punkten gesehen werden, und dass dieser persönliche Fehler über die 
Grenzen der gewöhnlichen Beobachtungsfehler bei mierometrischen Messungen hinausgehe. — 
Eine entsprechende Erörterung über die beiderlei Maass-Arten findet sich im Bericht des 


— 

1) Populäre Vorlesungen von Bessel S. 274; siehe auch 8. 306. 
2) Darstellung der Untersuchungen und Maassregeln, welche durch die Einheit des preussischen Längen- 
maasses veranlasst worden sind, von F. W, Bessel. Berlin 1830, 
j 8 


er 


Comites für die Construction des neuen englischen Urmaasses vom Jahr 1854!). Die obigen 
zwei Einwände Bessel’s gegen das Strichmaass werden darin als nicht stichhaltig dargethan, 
zudem aber noch auf einige sehr beachtenswerthe Nachtheile des Endmaases hingewiesen. 
Damit Endmaasse beim Gebrauche resp. bei Vergleichungen nicht abgenutzt werden, müssen 
die Enden aus sehr harten Materialien angefertigt werden, deren Befestigung an Metallstäben, 
selbst wenn die complieirte von Bessel beim preussischen Längenmaasse in Anwendung ge- 
brachte Methode dazu gewählt wird, immer etwas Unsicheres hat. Sodann hat ein Endmaass 
bei der Abnutzung immer nur die Tendenz seine Länge zu verkürzen, während beim Strich- 
maass, selbst wenn man da an eine eigentliche Abnutzung in Folge von Vergleiehungen 
denken könnte, dieselbe ebenso gut im einen oder andern Sinne erfolgen würde. Uns selbst 
schien aber ein Strichmaass auch noch desshalb einen Vorzug vor einem Endmaass darzu- 
bieten, weil ja doch in der Praxis meistens nur Strichmaasse gebraucht werden, indem bei 
ihnen allein mit den Enden übereinstimmende Unterabtheilungen anzubringen sind, Strich- 
maasse aber leichter mit Striehmaassen als mit Endmaassen zu vergleichen sind, und weil 
selbst bei der Vergleichung von Endmaassen die Werthe der Theile des Fühlhebelmicrometers 
doch wieder von einem Strichmaasse unter Benutzung eines Micrometer-Microscopes abge- 
leitet werden müssen. Endlich dürfte ein entschiedener Vortheil der bei Strichmaassen ver- 
wendeten mieroscopischen Vergieichung vor der bei Endmaassen anzuwendenden Fühlhebel- 
Vergleichung auch noch darin bestehen, dass im letztern Fall anhaftender Staub leicht Irr- 
thümer hervorbringen kann, die im erstern Fall unmöglich sind, und dass überhaupt die 
Berührung des Maasses durch das Micrometer bei der Fühlhebel-Vergleichung Störungen 
verschiedener Art bewirken kann, die bei der erstern Methode ganz wegfallen. 


Die Vergleichung der Bessel’schen Fühlhebel-Messungen bei der Erstellung des 


Preussischen Längenmaasses mit den Filar-Micrometer-Messungen von Sheepshanks 
bei Construction des englischen Urmaasses ergiebt sogar für die letztern eine etwas höhere 
Genauigkeit. — Ein Theil des Schraubenkopfs des Dessel’schen Mierometers entsprach !/so0 
Par.-Linie, so dass bloss sooo Linie zu schätzen waren; dagegen repräsentirten 3 Theile 
der Libellen-Theilung beim Fühlhebel 15000 Par.-Linie, was die Genauigkeit der Schätzung 
auf mindestens "so000 Linie erhöhte. Gleichwohl betrug der mittlere Fehler einer Ver- 
gleichung im Anfange Yıooo, später Yeooo und zuletzt bei den sorgfältiesten Messungen noch 
!/aooo Par.-Linie. — Ein Theil des Schraubenkopfs des Sheepshanks’schen Ocularmierometers 


') Account of the Construction of the New National Standard of Length. By G. B. Airy. Philo- 
sophical Transactions for 1857, part III. p. 690, 


ce ee 


ana 


hatte dagegen den Werth von sooo engl. Linie, so dass !/soooo Linie noch geschätzt werden 
konnte. Der mittlere Fehler einer Beobachtung. betrug nun bei Sheepshanks !/2 Micrometer- 
Theil oder also !/sooo Linie, bei Simms jun. sogar bloss Yı2ooo Linie. Unter 6 verschiedenen 
Beobachtern zeigte sich” ferner zwischen den beiden letztgenannten bei einer ganzen Reihe 
von Beobachtungen stets die grösste persönliche Differenz nämlich im Mittel !/sooo Linie bei 
einem wahrscheinlichen Fehler von bloss !sooo0o Linie. 

Aus allen diesen Gründen entschloss sich die Commission, als neues Ur- 
maass ein Strichmaass zu wählen und die microscopische Vergleichungs- 
methode zu adoptiren. 

Da ferner die Länge von bloss 1 Fuss sowohl an und für sich als Urmaass nie, insbe- 
sondere auch behufs Vergleichung mit dem mehr als 3 mal längern Muttermaass, dem 
Meter, zu kurz erschien, so wurde nach dem Vorgange von Preussen und England für das 
Urmaass die 3fache Länge unserer Maass-Rinheit oder die Länge von 3 Schweizer-Fuss 
gewählt. 

So besteht denn das neue schweizerische Längen-Urmaass (ganz entsprechend 
dem neuen englischen Urmaass) in einem von den Herren Mechanikern Herrmann & Studer 


mm mm 


in Bern angefertigten Messingstab von 20 Dicke und Breite und 990 Länge, in welchen in 
einer Entfernung von ungefähr 900 zwei 13,5 weite, nach unten sich etwas verengende 
Löcher bis auf die Mitte des Stabes heruntergebohrt sind. Auf dem Grunde der letztern 
sind Goldstifte eingelassen, auf deren ebenen und polirten Oberflächen die Thelstriche 
gezogen sind. Dieselben repräsentiren ein Kreuz, dessen einer Strich mit der Mittellinie 
des Stabes zusammenfällt, während der andere darauf senkrecht steht. Zwischen den 
Kreuzungspunkten der Striche an beiden Enden ist -das festzustellende Längenmaass bei einer 
bestimmten Temperatur enthalten. 

Nach Ermittlung dieser Temperatur wird unsere Maasseinheit unzweideutig bestimmt 
sein, indem bei einem Stabe von der angegebenen Beschaffenheit selbst die ungünstigsten 
Unterstützungsarten die Länge seiner neutralen Fläche noch nicht um Yı0000 Millimeter 
verändern, wie Theorie und Erfahrung übereinstimmend gezeigt haben. 

Dass die Striche auf edlem Metall gezogen und schon an und für sich durch ihre ver- 
tiefte Lage, sowie noch besonders durch die Löcher verschliessende Messingdeckel gegen 
äussere Einflüsse geschützt sind, bürgt für die unveränderte Erhaltung des Maasses im Laufe 
der Zeit. 

Um aber auch unsere Längeneinheit im Falle einer gewaltsamen Zerstörung seiner ma- 
teriellen Darstellung wieder genau auffinden zu können, ohne neuerdings in’s Ausland gehen 


4 & 


zu müssen, und um zugleich diese Einheit ohne Gefährdung des eigentlichen Urmaasses all- 
gemein für Vergleichungen zugänglich zu machen, wurde beschlossen, noch zwei genau 
gleich beschaffene Copieen des Urmaasses herzustellen nnd nach sorgfältigster Ver- 
gleichung mit diesem die eine derselben bei der eidgenössisch polytechnischen Schule in 
Zürich, die andere für Verificationen in der eidgenössischen Eichstätte in Bern zu deponiren, 
während das Urmaass selbst im eidgenössischen Archiv aufbewahrt werden sollte. 


$. 8. Längen-Comparator. 


Zur Vergleichung des neuen Urmaasses und seiner Öopieen mit dem neuen Muttermeter 
war für die eidgenössische Eichstätte ein Längen-Comparator zu construiren, der wegen der 
an ihn zu stellenden Anforderungen von den gebräuchlichen Instrumenten dieser Art noth- 
wendig etwas abweichen musste. Vermittelst desselben waren nämlich nicht wie gewöhnlich 
bloss Maasse von nahe gleicher Länge zu vergleichen, sondern ein Stab von drei Fuss Länge 
mit einem ein Meter langen; zudem waren die auf microscopischem Wege zu vergleichenden 
Maasse nicht gleichartige, sondern das eine ein Endmaass und das andere ein Strichmaass. 
Der Comparator musste also so eingerichtet werden, dass sich vermittelst desselben ein be- 
stimmtes Endmaass mit einem bestimmten Strichmaass von wesentlich verschiedener Länge ver- 
gleichen liess. Da die hiedurch bedingte Complication nicht wesentlich vermehrt wurde, so gieng 
ich gleich noch einen Schritt weiter und suchte dem Instrumente eine solche Construction zu 
geben, dass es ohne Unterschied zur Vergleichung von Strichmaassen und Endmaassen beliebiger 
Länge, die indessen ein Meter nicht übersteigen darf, sollte dienen können. So liess ich mit Ge- 
nehmigung der Commission das nachfolgende Instrument durch die Herren Mechaniker 
Herrmann & Studer in Bern ausführen, durch das, wie ich glaube, zuerst die eben an- 
gegebene Aufgabe vollständig und genau gelöst worden ist. 

Der Längen-Comparator ist in Ys der natürlichen Grösse auf Tafel I. durch Fig. 1 in 
der Längs-Seiten-Ansicht, durch Fig. 2 in der Quer-Seiten-Ansicht und durch Fig. 3 im 
Grundriss dargestellt. Auf einem vom Zimmerboden unabhängig, unmittelbar auf dem Keller- 
gewölbe aa fundamentirten Marmorblock AA sind in der Nähe seiner Enden zwei durch- 
brochene gusseiserne Träger BB vermittelst eingelassener Bolzen bb befestigt, die oberhalb 
durch eine aus zwei starken Eisen-Lamellen CC bestehende Brücke verbunden sind. , Auf 
den obern eben gehobelten Rändern der letzten lassen sich vier an jeder Stelle festzuklem- 


an = 


mende Messingplatten D und d verschieben, welche die Ablese-Microscope tragen. Die zwei 
kleinern Microscope e dienen zur Ablesung der Thermometer, geben eine etwa 20 malige 
Vergrösserung und lassen sich zur Einstellung im verticalen Sinne in geschlitzten federnden 
Hülsen f verschieben, die vermittelst 4 randrirter Schrauben g an den Messingplatten d fest- 
geklemmt werden. Die zwei grössern (circa 100- Male vergrössernden) Microscope E dagegen 
sind für die Ablesung der Maassstab-Theilungen und die micrometrischen Messungen bestimmt 
und zu dem Ende mit Filar-Micrometern H versehen, deren Mierometerschrauben eine Gang- 
Höhe von 0,5 haben und deren Trommeln in 100 Theile getheilt sind. An einer seitlichen 
Theilung, die längs eines festen Index mit der Mutter der Schraube resp. mit dem Faden 
fortrückt, werden vermittelst der Loupe i die ganzen Umdrehungen der Mierometerschraube 
abgelesen. Iın Uebrigen ist das Micrometer ein solches mit centraler Lage der Schraube 
und der Druckfeder. Das stark vergrössernde Ocular ist, um alle Stellen des durch das 
Objeetiv erzeugten Bildes in die Mitte seines Gesichtsfeldes bringen zu können, vermittelst 
einer sehr steilen Schraube lı für sich über dem Micrometer verschiebbar. Zur Einstellung 
im verticalen Sinne sind endlich auch diese grossen Microscope in geschlitzte federnde Hül- 
sen F gesteckt und mit deren Platten durch die Schrauben G auf den Messingträgern D 
festgeschraubt. Die Verschiebung aber in diesen Hülsen erfolgt nicht von blosser Hand, 
sondern behufs feinerer Einstellung vermittelst zweier an der Hülsenplatte befestigter Schrau- 
ben KK, welche auf die vorstehenden Nasen kk am Mieroscopkörper einwirken. 

Unter der die Mieroscope tragenden Brücke befindet sich ein Doppelkasten von Messing- 
blech, von welchem der innere 11 mit dem äussern LL durch doppelt T-förmige, durch- 
brochene Träger mm aus Messingguss verbunden ist. Der innere Kasten dient zur Aufnahme 
der zu vergleichenden Längenmaasse sowie eines auf eine Länge von 11 Deeimeter in Milli- 
meter eingetheilten Stabes, der als Mittel zur Vergleichung dient, und den wir in der Folge 
Normalstab heissen wollen. Dieser Normalstab NN Fig. 3 ist aus Bronze-Aluminium 
angefertigt, die Theilung aber befindet sich auf einem aufgenieteten schmalen und dünnen 
Silberstreifen. Die Breite und Höhe des Stabes beträgt je 20; unmittelbar neben der Thei- 
lung ist aber eine 3.6 tiefe und 5,7 breite, nach unten etwas sich erweiternde Nuth der 
ganzen Länge nach eingehobelt, in welcher sich ein in gleicher Weise mit einer Silberlamelle 
bekleidetes etwas über 1 Decimeter langes Stäbchen, aus demselben Bronze-Aluminium wie 
der grössere Stab, verschieben lässt. Dieser zur Untersuchung der Theilung auf dem grössern 
Stabe dienende Schieber trägt auf seiner Silberlamelle im gleichen Niveau mit jener auch 
eine Theilung und zwar zunächst zwei um einen Decimeter von einander abstehende Striche; 
durch einen weitern Strich ist dieser Decimeter halbirt, dann die eine Hälfte in 5 Centi- 


= R 


meter, der erste dieser Centimeter wieder in Millimeter und endlich der erste dieser Milli- 
meter noch in Yıo Millimeter getheilt. Die Bewegung dieses Schiebers bei geschlossenem 
Kasten wird vermittelst Bindfaden bewerkstelligt, die an den Enden des Schiebers befestigt 
und nach aussen geführt sind. Um diesen Normalstab in vertikalem Sinne um kleine Grös- 
sen verschieben, ferner seine obere Fläche eben machen zu können, ohne zugleich die freie 
Ausdehnung desselben zu hemmen, ist derselbe auf 5 seiner ganzen Länge nach gleichmässig 
vertheilte Glascylinder von 42 Dicke gelest, die selbst von einer durch Stellschrauben r in 
verticalem Sinne justirbaren Messingschiene 0 0 getragen werden. Zur Verschiebung endlich 
des Stabes auf dieser Schiene in horizontalem Sinne dienen seitliche Justirungsschrauben s 
an den Enden, und durch zwei entsprechende in der Mitte wird der Stab an der Schiene 
festgeklemmt. Auf eine zweite ganz entsprechende Schiene 0,0, mit Glaseylindern wird je 
der eine der zu vergleichenden Maassstäbe gelegt und in ähnlicher Weise horizontal und 
vertical verschoben und in seiner Mitte geklemmt. Zwei besondere auf einer eigenen Bahn 
verschiebbare massive Messingstücke qq in der Verlängerung des letztern Stabträgers dienen 
zur Aufnahme der sogenannten Anschiebe-Öylinder vv. Es sind dies zwei ganz gleich 
beschaffene Stahleylinder, die einerseits in einer abgerundeten Spitze, anderseits in einer 
ebenen spiegelnden Fläche senkrecht zur Axe endigen und in der Mitte des mittlern diekern 
Theiles eine 10" weite Bohrung bis auf die Axe herunter haben, auf deren Grund ein Gold- 
stift eingelassen ist; die ebene, polirte Fläche des letztern trägt einen in der Richtung der 
Axe verlaufenden Theilstrich, der von einem zweiten darauf senkrecht stehenden durehkreuzt 
wird. Bei der Vergleichung von Endmaassen werden diese Anschiebe-Cylinder mit der ebenen 
oder spitzen Seite an jene angeschoben, je nachdem sie in gekrümmten oder ebenen Flächen 
endigen. Um sie dabei in steter gleichmässiger Berührung mit den Endmaasen zu erhalten, 
liegen sie auf den scharfen Rändern einer in den Messingstücken ausgehobelten Vertiefung 
und werden durch kleine winkelförmige Hebelgewichte beständig gegen das Maass angedrückt. 
Zum Sehutze jeweilen desjenigen Endes, das sich an diese Hebel anlegt, wird eine mit einer 
Spitze versehene Messinghülse über das betreffende dünnere Oylinder-Ende geschoben. 
Zwischen den beiden Stabträgern sind zwei Quecksilber-Einschluss-Thermometer u und u, 
mit transparenter Milchglasseale aufgestellt, welche von Geissler in Bonn verfertigt, direct 
in Yı0° ©. getheilt sind und "/ioo° noch bequem schätzen lassen. Sie werden im Nach- 
folgenden stets als die Geissler’schen Normalthermometer Nr. I und II bezeichnet werden }). 
Diese Thermometer werden je durch zwei metallene Träger t und t,, von denen der erstere 


') Ueber die Verification dieser Thermometer siehe $ 26. 


m 


das Quecksilbergefäss umschliesst und gegen Strahlung weniger empfindlich macht, in hori- 
zontaler Lage in der Höhe der Stäbe gehalten, dabei liegt aber das Gefäss von u in der 
Nähe des Endes, dasjenige von u, gegen die Mitte des Kastens hin. 

Damit diese Thermometer wirklich die Temperatur der Stäbe angeben, ist es noth- 
wendig, dass dieselbe im Innern des Kastens sehr constant erhalten werde. Zu dem Ende 
ist der Zwischenraum zwischen beiden Kasten mit Wasser angefüllt, wovon er 33 Kilogramm 
fasst. Diese grosse Masse, sowie die hohe speecifische Wärme des Wassers machen rasche 
Temperaturwechsel unmöglich. Ausserdem wird zur Vermeidung soleher während der Ver- 
gleichungen selbst die obere oflene Seite des Kastens mit verzinnten Eisenblechplatten be- 
deckt, die nur an den erforderlichen Stellen passende Ausschnitte für die Beobachtung der 
Theilung und Ablesung der Thermometer besitzen, und endlich ist der ganze Apparat bis 
zum Rande der Schienen CC mit einem in zwei Hälften auseinanderzunehmenden Holzkasten 
PP umgeben. - 

In diesem dunkeln Raume müssen zur Ablesung der Maasstab-Theilungen und der 
Thermometer die letztern künstlich beleuchtet werden. Dies geschieht für die Maasstäbe 
durch zwei Gaslampen R und R, an beiden Enden. Das Licht derselben fällt durch die 
Röhren Q, welche zur theilweisen Abhaltung der strahlenden Wärme mit Glasplatten ver- 
schlossen und mit Wasser gefüllt sind, zunächst auf die mit Kugelgelenken an den Micro- 
scopen E befestigten Linsen w, wird durch diese concentrirt, gelangt dann zu den unmittelbar 
unter den Microscop-Objectiven befindlichen unter 45° zur Axe der Microscope geneigten, 
durchbrochenen Metallspiegeln und wird von diesen vertikal auf die Stäbe unmittelbar ge- 
worfen, beleuchtet so jeweilen die im Gesichtsfeld der Microscope erscheinenden Stellen 
der Maasstabtheilungen. Die Beleuchtung der Thermometer, ursprünglich in ähnlicher Weise 
versucht, musste, da bei der Beleuchtung von oben der leere Theil der Capillar-Röhe wegen 
der totalen Reflexion von dem mit Quecksilber erfüllten Raum kaum zu unterscheiden war, 
in eine solche von der Rückseite umgeändert werden. Es wirft jetzt eine dritte vor der 
Mitte des Apparates angebrachte Lampe S ihre durch eine Linse W parallel gemachten und 
durch eine Wassersäule Q, gesiebten Strahlen auf einen an der Mitte der Brücke C fest- 
geklemmten unter 45° zur Vertikalen geneigten belegten Spiegel T, der zur genauern Orien- 
tirung um eine vertikale und eine horizontale Axe drehbar ist, und das Licht auf zwei 
kleinere wieder unter 45° geneigte, auf dem Boden des innern Kastens angebrachte Spiegel- 
chen x refleetirt. Diese werfen die Strahlen nach beiden Seiten hin auf die geneigten Hohl- 
spiegelchen (versilberte Uhrgläser) yy, die sie dann nach oben auf die Rückseite der durch- 
scheinenden Thermometerscalen concentriren und so die betreffenden unter den Ablesemicro- 


. 


a 


scopen e befindlichen Stellen beleuchten und den Quecksilberfaden als dunkel auf dem hellen 
Grunde sehr scharf erkennen lassen. Gegen die von den Gasflammen ausgehende strahlende 
Wärme werden die Wände des Holzkastens noch durch zwischengesetzte besondere Papp- 
schirme mit kleinen Oefinungen zum Durchlassen des Lichts geschützt. 

Um nun nach Belieben bald den Normalstab, bald den zu vergleichenden Stab rasch 
unter die Micrometer-Microscope führen zu können, lässt sich der Kasten L vermittelst 
eisenbahnartiger Räder und Schienen quer zur Längsrichtung frei unter der Brücke C hin- 
bewegen. Auf dem Mahagonibrett XX befinden sich nämlich 5 Messingschienen Z, auf 
welchen die an der Grundfläche des Wagens befestigten Räder I aufruhen und durch starke 
Stahlfedern in den Gehäusen z mit ihren vorstehenden Rändern gegen die Schienenseiten 
angedrückt werden. Die Bewegung des Wagens wird durch die justirbaren Anschläge II und 
II, begränzt, zu deren Justirungsschrauben man vermittelst eines Schlüssels auch ohne Oeffnung 
des Holzkastens von aussen gelangen kann und die Verschiebung ebenfalls von aussen ver- 
mittelst der Stange III bewerkstelligt, auf deren zwei Wellen III, sich zwei am Kasten bei IV, 
befestigte Seidenschnüre beim Drehen der Kurbel Y im einen Sinne aufwinden, bis der Kasten 
an die Anschläge II, gelangt ist. Hebt man bei dem in der Nähe der Kurbel befindlichen 
Zahn-Rade den Eingriff der Sperrfeder auf, so zieken zwei Gewichte V, die vermittelst Schnüren 
an den Punkten IV des Wagens befestigt sind, denselben gegen die entgegengesetzten An- 
schläge II zurück. — Will man dabei die Thermometer statt des Normalstals unter ihre 
Ablese-Miceroscope bringen, so rückt man die in eylindrischen Hülsen verschiebbaren Stäbchen 
VI Fig. 2 bis zu ein für alle Male bestimmten Marken vor und lässt dann nur bis zum An- 
schlag mit diesen den Wagen zurückgehen. 

Ein in den Figuren 1 und 2 angedeutetes Holzgestell VII mit Auftritt VIII (der durch 
Herunterklappen von VIII, zu vergrössern ist) dient dem Beobachter beim Ablesen an den 
Mieroseopen als Stütze für eine bequeme Stellung. Endlich ist theilweise im Anschluss an 
dieses Gestell auch noch ein die Brücke C und die Microscope E bis in die Höhe der 
Oculare umhüllender Kasten angebracht, der diese Theile vor raschen Temperaturänderungen 
bewahren soll. 

Als Appendix zum Längen-Comparator ist die im Keller der Eichstätte getroffene Ein- 
richtung zur Bestimmung der absoluten thermischen Ausdehnung von Maass- 
stäben zu betrachten. Dieselbe ist in Tafel IT Fig. 1 in der Seitenansicht und Fig. 2 in 
der Vorderansicht dargestellt. Vier Marmorpfeiler AA und A,A, sind unabhängig von einander 
und vom unmittelbar umgebenden Steinplattenboden im Fussboden solid fundamentirt. Je 
zwei derselben tıagen eine dieke in der Mitte durchbohrte Marmorplatte B und B,, deren 


ee 


=. = 


Durchbohrungen b und b, zur Aufnahme der grossen Micrometer-Microscope E des vorigen 
Längen-Comparators dienen. Diese zwei Mieroseope, die durch Klemmen mit den Steinplatten 
fest verbunden werden, sind hiedurch für die Dauer der Versuche hinlänglich unveränderlich 
in einer Entfernung von 1 Meter aufgestellt. Unterhalb dieser Microscope wird der zu 
untersuchende Stab a in der deutlichen Sehweite in folgender Weise placirt. Derselbe wird 
zunächst in einem niedrigen und so schmalen Eisenkasten C, dass nur noch das eine der 
Thermometer des Comparators daneben Platz hat, auf zwei Unterlagen gelegt, die um !%s 
seiner Länge von den Enden entfernt sind, und bei der einen festgeklemmt, während er bei 
der andern auf einer Glasrolle ruht. Dieser Eisenkasten selbst aber befindet sich in einer 
entsprechenden Vertiefung des Blechdeckels eines grossen Troges DD, der 120 Kilogramm 
Wasser fasst und auf einem besonders fundamentirten Steine G zwischen den Pfeilern ruht. 
Der Eisenkasten wird wieder zur Erhaltung der Constanz der Temperatur mit Blechplatten 
zugedeckt und sodann der Wassertrog sammt demselben noch mit einem besondern, in zwei 
Theilen auseinanderzunehmenden Holzkasten umgeben, der an den passenden Stellen Aus- 
schnitte zur Ablesung der Stabtheilung und des Thermometers besitzt. Die letztere geschieht 
mit einem der Microscope e vom Comparator, das auf einen besondern unten offenen Holz- 
kasten I gesetzt wird. Die Beleuchtung endlich sowohl des Thermometers wie der Theilung 
erfolgt in ganz entsprechender Weise wie oben beim Comparator. 


- 


$ 9. Justirung des Längen-Comparators und Methode der Vergleichungen. 


Da die Anschiebe-Cylinder weder in der Höhe noch seitlich verstellbar sind, so hat man 
bei der Justirung der einzelnen Theile des Comparators von ihnen als fixen Punkten aus- 
"zugehen. 

Man lässt den Wagen an die Anschläge II, sich anlegen, bringt die grossen Microscope 
E durch Verschieben auf die Bahn C in die Gegend der Anschiebe-Cylinder und klemmt 
sie da fest. Darauf dreht man die Anschlag-Schrauben, ferner die Schrauben K zur Ein- 
stellung der Micrometer-Microscope im vertikalen Sinne so lange, bis die Striche auf dem 
Goldstift der Anschiebe-Cylinder ganz scharf gesehen werden und ihr Kreuzungspunkt sehr 
nahe mit der Mitte des fixen Andreaskreuzförmigen Fadenkreuzes der Microscope coincidiren. 
Nunmehr bringt man durch Verschieben des Wagens den Normalstab unter die Microscope 
und hebt den vorher absichtlich durch Zurückschrauben aller Unterstützungsschrauben r ge- 
senkten Stab bloss an den Enden durch Drehen der äussersten dieser Schrauben langsam 
empor, bis die Theilung auf seiner Oberfläche vollkommen deutlich erscheint. Alsdann wird 

9 


Eu 


ein an den Enden durch kleine Gewichte beschwerter Coconfaden über den Normalstab ausge- 
spannt und es werden durch allmähliges Emporschrauben der ‚mittleren Stellschrauben an der 
Unterstützungsschiene auch die übrigen Stellen des Stabes soweit gehoben, bis sie überall am 
Faden anliegen. Es wird so die getheilte Fläche dieses Stabes möglichst eben gemacht 
und in dieselbe Horizontal-Ebene mit den Axen der Anschiebe-Cylinder gebracht. Um nun 
auch in dieser Ebene den einen Rand der Theilstriche resp. den einen Rand der aus- 
gehobelten Rinne im Normalstab parallel jenen Axen resp. der Verbindungslinie der Kreuzungs- 
punkte der Striche auf den Anschiebe-Cylindern zu machen, wird der Normalstab auf seiner 
Schiene durch die seitlichen Justirungsschrauben ss so lange verschoben, bis die Entfernung 
seiner Enden von den resp. Anschiebe-Cylindern gleich gross geworden ist, was mittelst einer 
Art Calibermaassstab leicht mit hinlänglicher Genauigkeit erkannt werden kann. Darauf wird 
der Stab durch Anziehen der Schrauben s in der Mitte geklemmt und dagegen an den Enden 
durch eine schwache Lösung der betreffenden Schrauben freigemacht. Hernach werden die beiden 
Anschlagsschrauben 11 so gestellt, dass der Rand der Theilstriehe beim Normalstab wieder 
mit der Mitte der fixen Fadenkreuze der Mieroscope E coincidirt, wenn der Wagen an den- 
selben anliegt. — Die Thermometer endlich und ihre Mieroscope werden seitlich und in der 
Höhe so justirt, dass die Theilung und der Quecksilberfaden deutlich gesehen werden und 
das Ende des letztern in die Mitte des Gewichtsfeldes zu liegen kömmt, wenn der Wagen 
bis zum Contact mit den betreffenden vorgeschobenen Anschlägen VI gebracht wird. 

Die Vergleichung irgend zweier Längen-Maasse mit einander erfolgt bei unserm Com- 
parator nie direet, sondern immer nur durch das Mittel des Normalstabes. Es wird nämlich 
zuerst das eine Maass auf den Träger 0,0, zwischen den Anschiebe-Cylinder gebracht, seine 
Länge am Normalstab gemessen, darauf der andere Maassstab an die Stelle des erstern in 
den Apparat gelegt und auch seine Länge mit dem Normalstab verglichen. Ist dabei. das 
betreffende Maass ein Endmaass, so wird es einfach in der Höhe und seitlich vermittelst der 
Justirungsschrauben s, und r, so justirt, dass entweder die Spitzen der Anschiebe-Cylinder 
die Mitten seiner Endflächen berühren oder bei einem Maass mit sphärischen Endflächen. die 
Mitten der letztern die Mitten der planen Enden der Anschiebe-Cylinder berühren; alsdann 
ist die Axe dieses Stabes hbinlänglich genau parallel der Theilungslinie des Normalstabes, 
dass daraus kein Fehler bei der Messung entstehen kann. Auf einer Länge von einem 
Meter dürfen nämlich die Entfernungen beider Maasse um 0.45 verschieden sein, wenn dar- 
aus bei vollständiger Gleiehheit ihrer Länge eine scheinbare Verschiedenheit von nur 0,0001 
resultiren oder also der Fehler nur !/ı0000000 betragen soll. Ein Strichmaass dagegen wird 
auf dem Träger 0,0, in allen Beziehungen in ganz gleieher Weise in Bezug auf den Normal- 


= = 


stab justirt und fixirt, wie dies für den letztern mit Hinsicht auf die Anschiebe-Cylinder 
geschehen ist. Sollen bei diesen Ausmessungen von Stäben durch den Normalstab richtige 
Resultate erhalten werden, so ist es nothwendig, dass die Micrometer-Microscope E während 
der Zeit, die zur Einstellung des Micrometerfadens beim einen und andern Maasse und zur 
Verschiebung des Wagens erforderlich ist, ihre Stellung in keiner Weise verändern, und so- 
dann darf auch die Temperatur im Innern des Kastens während dieser Zeit, wie auch vor- 
her, nieht beträchtlich schwanken, weil sonst die Thermometer nicht genau die Temperatur 
der Stäbe angeben würden. Diese Bedingungen werden unter übrigens gleichen Umständen 
um so vollständiger erfüllt sein, in je kürzerer Zeit eine vollständige Vergleichung ausgeführt 
wird. Da aber auch in kürzester Zeit Veränderungen unvermeidlich sind, so habe ich bei 
allen Vergleichungen folgende Beobachtungsmethode gewählt, wodurch dieselben so gering 
als möglich gemacht und der Einfluss der übrig bleibenden Veränderungen grösstentheils 
eliminirt wird. 

Nachdem der zu vergleichende Stab in den Comparator eingelegt worden war, wurde 
der ganze Apparat zur Ausgleichung der Temperatur aller seiner Theile mit der Umgebung 
mindestens 12 Stunden sich selbst überlassen, auch darauf gesehen, dass während dieser Zeit 
keine erheblichen d. h. etwa 5° übersteigenden Schwankungen der Zimmertemperatur er- 
folgten. Bei den Messungen selbst las man dann zuerst die beiden Thermometer ab, zog 
darauf die betreffenden Anschläge zurück, verschob den Wagen vermittelst der Kurbel Y bis 
zum Contact mit den Anschlägen II, stellte die beweglichen Micrometerfaden an beiden 
Enden entweder auf die Mitte der Querstriche bei den Anschiebe-Öylindern im Falle eines 
Endmaasses oder direct auf die zu vergleichenden Striche eines Strichmaasses ein und notirte 
den Stand der Mierometer; hernach wurde der Wagen zu den Anschlägen II hinüberbewegt, 
die beweglichen Faden zwei Male nacheinander auf die nächst gelegenen Millimeter-Striche 
am Normalstab eingestellt und beide Mierometerablesungen notirt, sodann der Wagen wieder 
zurückgeführt zu den Anschlägen II, und neue Einstellungen auf die Striche der Anschiebe- 
Cylinder resp. des Strichmaasses sammt den bezüglichen Micrometer-Ablesungen gemacht, 
endlich durch Verschieben der Anschläge VI und Verrückung des Wagens bis zum Contact 
mit diesen wieder die Thermometer unter ihre bezüglichen Microscope gebracht und die 
jetzigen Stände derselben notirt. Die Gesammtheit dieser Operationen und Messungen werden 
wir in der Folge eine vollständige Vergleichung eines Stabes mit dem Normalstabe 
nennen. Am störendsten bei diesen Beobachtungen ist die strahlende Wärme der zur Be- 
leuchtung der Thermometer dienenden Lampe, alles Uebrige lässt sich bei einiger Vorsicht 
und Uebung rasch und sicher ausführen. Diese Störung lässt sich übrigens bedeutend ver- 


Bee 


mindern, wenn man die Vorsicht gebraucht, diese Lampe nur jeweilen während der Be- 
obachtung der Thermometer hoch brennen zu lassen und dann sofort nach Vollendung dieser 
Ablesungen durch Drehen des Hahnes wieder ganz niedrig zu stellen.!) So gelingt es, wie 
das Folgende näher zeigen wird, die Temperatur im Innern des Kastens bis zu 0°,01 — 0,02 
während der Dauer einer vollständigen Vergleichuug constant zu erhalten. 

Angenommen wir hätten zunächst ein Strichmaass, dessen Länge bei 0° gleich L, und 
dessen linearer Ausdehnungscoefficient für 1° C. gleich m sei, mit dem Normalstab zu ver- 
gleichen und heissen die bei 0° zwischen den Strichen des letztern, auf die wir den andern 
Stab beziehen, enthaltene Länge: N,, seinen Ausdehnungscoefficienten aber n, so wird eine 
vollständige Vergleichung durch folgende 4 Ausdrücke dargestellt, wenn man bedenkt, dass 
bei beiden Micrometern die Drehungen der Schrauben nach wachsenden Scalen- und Trommel- 
Theilen die Faden von den Enden der Stäbe gegen deren Mitte hinführt:: 


Tı 5 
L; L,Al+mg)=N(+nı,)+ı  h4+n—n, 
ia LA+ms)—-N(d+nn)+k—L+n—n, 
T2 5; 


wo z, das Mittel aus der an beiden Thermometern im Anfang abgelesenen Temperaturen 


!) Die Thermometer-Beleuchtung und Ablesung bereitet indessen auch noch indireet Störungen. Die drei 
Gaslampen zusammen erhöhen nach und nach die Temperatur der Umgebung und wenn man auch in der 
kältern Jahreszeit durch theilweises Oeffnen von Fenstern und Thüren diesem Uebelstande begegnen kann, 
so stellt sich dann dafür leicht eine Störung des Temperatur-Gleichgewichts her, die sich auch in’s Innere 
des Comparators fortpflanzt. Diese aber wird um so nachtheiliger, als der Raum, in welchem sich die Stäbe 
befinden, nicht bloss durch die zwei Oeffnungen für die Beleuchtung und Ablesung der Theilungen, sondern 
auch noch durch die drei Oeflinungen zur Beleuchtung und Ablesung der Thermometer mit dem äussern 
Raume communieirt. Endlich sind die durch die Hohlspiegelchen beleuchteten Stellen der Thermometer von 
so geringem Umfang, dass beim Steigen oder Fallen der Temperatur um eirca 2° im Lauf der 12 Stunden 
nach der Justirung die Erkennung des Quecksilberfadens und der Theilung bereits schwierig wird. Zur Be- 
seitigung auch dieser Uebelstände habe ich zunächst Regulierungshähne für die seitlichen Lampen in der 
Nähe des Beobachters angebracht, sodann die Einführung der Luftheizung in der Eichstätte (statt der be- 
stehenden Ofen- und Dampfheizung) beantragt, die auch bereits genehmigt worden ist und die sich nun leicht 
init einem Selbstregulator wird verbinden lassen. Endlich beabsichtigte ich den ganzen Kasten mit einer 
Spiegelglasplatte zu bedecken, die Thermometer aus dem Comparator ganz zu entfernen und die Temperatur 
von aussen vermittelst Thermoketten zu bestimmen, die dann zudem sicherer die Temperatur der Stäbe an- 
geben würden. Das Letztere wurde früher vergeblich durch Aufstellung eines aus einem Zink- und Eisen- 
stabe bestehenden Metall-Thermometers versucht; es ergab sich bei den zur Prüfung angestellten Versuchen 
keine Proportionalität in den Angaben dieses Thermometers und der daneben befindlichen Quecksilber-Thermo- 
ıneter, was ich einer ungleichförmigen Ausdehnung des Zinkstabes zuschrieb. Die Bestimmung der Tempe- 
ratur mit Thermoketten hatte ich zwar bereits theilweise vorbereitet, meines bevorstehenden Wegganges 
wegen indessen die Ausführung suspendirt. 


a 


und r, dasselbe für den Schluss der Vergleichung, sodann r,, r,, r, und r, die unbekannten 
Temperaturen der Stäbe repräsentiren, die aber jedenfalls zwischen r, und r, gelegen sind 
und für die man mit hinlänglicher Annäherung hat: 


3 a tR tn urn 


2 2 ee: 

Endlich sind 1; und r; die ersten Micrometer-Ablesungen rechts und links am zu ver- 
gleichenden Stab, 1 und r, sowie l und rz, die aufeinander folgenden Micrometer-Einstel- 
lungen beim Normalstabe und endlich 1, und r, die letzten Mierometer-Ablesungen wieder 
am zu vergleichenden Stab. 


Setzen wir nun: 
Kell nn h=H 
kl, BB —b=n 


so ergibt die Addition der beiden Gleichungen 1. und 2. mit Berücksichtigung von 3. 


u +% > u +% + u + 
1.(1 4m. 23 ®)-n(d4n.25*)+724"5 


Ist also t das Temperatur-Mittel aller Thermometerablesungen, 1 das Mittel aus den 
Ablesungsdifferenzen am Mierometer links, und r die entsprechende Grösse für das Miero- 


meter rechts, so ist das Resultat einer vollständigen Vergleichung eines Strichmaasses : 
Ll+mt= N (+nt)+1-+r 
Legen wir darauf ein Endmaass von der Länge L;, bei 0° und dem Ausdehnungscoefficienten 


m’ in den Comparator ein und machen ebenfalls eine vollständige Vergleichung, so wird deren 
Resultat analog sein: 
LuA-+mt)+A(1+a)=N(l+nt)+41I-+r, 


wo A, die Länge der Anschiebe-Cylinder zusammen von dem betreffenden Ende z. B. der 


Spitze bis zum Kreuzstrich bei 0’ und a den Ausdehnungscoefficienten derselben repräsentiren, 
die übrigen Grössen entsprechende Bedeutung wie oben haben. 

Nehmen wir an, dass durch irgend welche Messungen die in Revolutionen der Micro- 
meterschrauben ausgedrückten Grössen 1 und r aufeinander reducirt werden können, und 
setzen dann allgemein I+-r— b, so ergäbe die Vergleichung eines Strichmaasses mit dem 
Normalstab bei den drei Temperaturen von o, t, und t, Graden die 3 Gleichungen: 

L,=N tb, 
L,(4+mt)=N(+nt)—b, 
Lu, 1l-mt)=N,(l+nt)—+ b;. 


u 


Hieraus folgt: 

bite — bet, 
Fe Eee 
d. h. also, es kann die Längendifferenz der beiden Stäbe bei 0° ohne Kenntniss ihrer Aus- 
dehnungscoefficienten bloss durch Bestimmung ihrer Längendifferenzen bei irgend zwei be- 
stimmten Temperaturen ermittelt werden. 

Nehmen wir dagegen an, es sei der Ausdehnungscoefficient n des Normalstabes bekannt 

und N, und b, und b, in denselben absoluten Einheiten auszudrücken, so dass man die Glei- 
chungen hat: 


b, 


L,A+mt)=A,, 


L,(4l-—+mt)=A,, 
so ergibt sich hieraus: 


At — Ast, 
L,=- Kein $) 
I Das Ash 
SEAN 


Es ist also in diesem Fall sowohl die Länge bei 0° wie auch der Ausdehnungseoefficient 
des zu vergleichenden Maasses L, aus den Vergleichungen bei zwei verschiedenen Tempe- 
raturen abzuleiten. 

Aus diesen Betrachtungen ergibt sich aber, dass wir zur Bestimmung der absoluten 
Länge eines Strichmaasses und seiner Ausdehnung ausser den zwei vollständigen Ver- 
gleichungen mit dem Normalstab noch für diesen selbst den Ausdehnungscoeffieienten zu 
bestimmen, sodann die Werthe der Revolutionen der Micrometerschrauben in Millimetern zu 
ermitteln, endlich die Theilung des Normalstabes zu verificiren und in wahren Millimetern 
auszudrückeu haben. Zu dem letztern Zwecke aber ist der Normalstab mit dem Mutter- 
meter zu vergleichen und zwar wieder, da die Länge des letztern nur für 0° gegeben und 
seine Ausdehnung nicht bekannt ist, bei zwei verschiedenen Temperaturen. Nun ist aber 
das Muttermeter ein Endmaass mit planen Flächen; da also die Anschiebe-Öylinder hiebei 
zur Anwendung kommen, so muss auf irgend eine Weise durch Vergleichungen mit dem 
Normalstab wieder bei zwei verschiedenen Temperaturen deren Länge von der Spitze bis zu 
dem Kreuzstrich und ihr Ausdehnungscoeffieient bestimmt werden. Ich glaube die Schwierig- 
keiten, welche sich der genauen Ausführung dieser letztern Bestimmung entgegenstellten, 
durch folgendes Verfahren befriedigend gelöst zu haben: 


mm 


Ein Messingstab von 1 Meter Länge und 20 Breite und Dicke, den wir in der Folge 
das Hülfsmeter nennen werden, wurde an den Enden mit zwei eingeschraubten planen 


BR - 1ER 

Stahlspiegeln von 10 Durchmesser versehen; ausserdem brachte man an dem Stabe etwas 
unterhalb dieser Stahlspiegel zwei kleine, nahe senkrecht dazu gestellte gewöhnliche Spiegel 
an. Legt man diesen Stab wie ein Endmaass auf den Träger 0,0, im Comparator und schiebt 
die Anschiebe-Cylinder mit den Spitzen dagegen, so sieht man, wenn die beiden Mierometer- 
Mieroscope über den letztern aufgestellt werden, in Folge des Lichts, das vom Microscope 
her an der Spitze vorbei auf den nahezu horizontalen nur wenig gegen den Stahlspiegel hin- 
geneigten Spiegel darunter fällt und von da wieder nach oben in das Microscop hinein- 
reflectirt wird, die Spitze und zugleich ihr an sie stossendes Bild im Stahlspiegel dunkel 
und scharf auf hellem Hintergrunde, so dass man den Micrometerfaden mit ebenso grosser 
Genauigkeit auf die Grenze der Spitze und ihres Bildes einstellen kann, wie auf einen Theil- 
strich. Demzufolge ist es möglich, die Länge des Hülfsstabes allein direct am Normalstabe 
zu bestimmen und sodann auch diese Länge mehr derjenigen der Anschiebeeylinder von ihren 
Strichen bis zu ihren Spitzen. Die Differenz dieser Längen am Normalstabe gibt also die 
gesuchte Grösse und wenn man die Messungen wieder bei zwei verschiedenen Temperaturen 
macht, so lässt sich daraus auch der Ausdehnungscoefficient der Anschiebe-Cylinder ableiten. 


Diese Erörterungen werden hinlänglich den im Folgenden dargestellten Gang der Unter- 
suchungen begründen und rechtfertigen. 


$ 10. Untersuchung der Micrometer-Schrauben der beiden Filar-Micrometer. 


Um zu erkennen, inwiefern die einzelnen Schraubengänge der Filar-Mierometer dieselbe 
Höhe haben, mass ich am 17. und 18. August, sowie 5., 6. und 7. September 1866 die 
Länge des ersten Zehntel Millimeters des Schiebers beim Normalstabe der Reihe nach durch 
aufeinander folgende Schraubengänge beider Micrometer aus. Bei dem mit L bezeichneten 
Mierometer (wenn man auf dem Tritte steht zur linken Hand) gieng man an der li- 
nearen Scale des Micrometers vom Scalentheil 5 bis zu 18, beim Micrometer R (rechter 
Hand) von 0 bis 13. Da die Trommeln der Micrometer in 100 Theile eingetheilt sind, 
welche so gross erscheinen, dass man Yıo Trommeltheil noch sehr gut schätzen kann, so 
konnte man oo Revolution unmittelbar ablesen und !/ıooo bequem schätzen. 

.Heissen wir die Höhe eines Schraubengangs oder eine Revolution beim Mierometer 
L:A und beim Micrometer R:e, so ergaben sich als Mittelwerthe aus je 5 Einstellungen 


Aa, 


. . . 77% “ 
des beweglichen Fadens auf die beiden Enden des ersten Zehntel Millimeters des Schiebers!) 
in zwei von einander ganz unabhängigen Beobachtungs-Serien der Reihe nach die Werthe: 


Micrometer L Micrometer R 
von 5—18* der lin. Scale. von 0—13° der lin. Seale. 
1. Serie. 2. Serie. 1. Serie. 2. Serie. 

A A o e 

1,332 1,333 1,319 1,320 
1,339 1,335 1,308 1,308 
1,336 Ls3l 1,309 1,308 
1,321 1,322 1,309 1,511 
1,330 1,330 1,304 1,304 
1,329 1,327 1,302 1,301 
1,321 1,322 1,322 17321 
1,324 1,325 15922 1,320 
1,331 1,332 1,309 1,309 
1,328 1,333 1,322 1,321 f 
1,3291 1,3290 Mittel 1,3126 1,3123 


Die mittlere Temperatur im innern Kasten während dieser Messungen betrug 18%5 C. 
Bezeichnen wir den ersten Zehntel Millimeter des Schiebers mit X,, so ist also dessen 
Werth ausgedrückt in durchschnittlichen Revolutionen beider Micrometerschrauben : 


A Q 
X = 1,3290 = 1,3125, 
so dass man auch für die Reduction von oe auf A hat: 


E A 
1'= 1,01357: 
Bildet man aber die Differenzen dieser Mittelwerthe von X, mit den obigen einzelnen 
Daten, so erhält man eine Vorstellung von der Genauigkeit, mit welcher die Schrauben ge- 


4 
schnitten sind. Beim Mierometer links ergibt sich so als mittlere Abweichung: # 0,0043 


und beim Micrometer rechts: £ 0.0067. Da in Anbetracht dessen, dass der Einstellungs- 
fehler ebenso gross ist, diese Abweichung gering erscheint und sich zugleich kein bestimmtes 
Gesetz über die Zunahme oder Abnahme der Grösse der Revolutionen ergibt, schien es mir 
durchaus genügend, sich im Allgemeinen in der Folge stets an die obigen mittlern Werthe 
der Schrauben-Revolutionen zu halten. 


!) Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, dass zur Vermeidung des schädlichen Einflusses eines todten 
Ganges bei den Mierometerschrauben (der übrigens sehr gering ist) hier und so stets im Nachfolgenden die 
Einstellungen immer durch Drehung der Schraube nach wachsenden Trommeltheilen gemacht wurden, 


er: 


$ Il. Untersuchung der Theilung des Schiebers und des Normalstabes. 


Zunächst wurden am 8. und 10. September die 10 Zehntel-Millimeter des ersten Milli- 
meters des Schiebers, die wir der Reihe nach mit X, X,, X, ete. bezeichnen wollen, durch 
den Anfang des Mierometers R i. e. den ersten Schraubengang oe, desselben wieder in zwei 
voneinander unabhängigen Beobachtungs-Serien ausgemessen. Die Differenzen aus je 5 Ein- 
stellungen des Fadens auf Anfang und Ende der betreffenden Theile ergaben im Mittel 
folgende Werthe: 


1. Serie. 2. Serie. 

Q1 @1 
N 320 — 
X 322 —822, 
X, = 1,506 —15903 
3, = llanle) — 1,343 
x 30526 — 1,328 
Nee 016389 — 1,326 
NT 99 — 1,398 
N 2182105 —. 1140 
Re 55 = 1,450) 
Xu = 1,506 —17506 

; er 7 ri : 01 
Summe: 13,921 13,918 


Die mittlere Temperatur bei diesen Messungen betrug 18%0 ©. Im Mittel aus diesen 
beiden Beobachtungsreihen ist somit der erste Millimeter des Schiebers, den wir mit mm, 


bezeichnen wollen, ausgedrückt durch den ersten Schraubengang o, des Micrometers R: 


01 
mm, — 13,9195. 


Aus dem obigen Werthe von X, ausgedrückt in o, und aus dem im vorigen Paragraph 
ermittelten Werth davon nach durchsehnittlichen Revolutionen e des Micrometers R ergibt 
sich aber: 


e e 
N la oe 312 
somit ist: 
91 o 
1 = 0,99394, 
folglich auch: 


o A 
mm, = 13,8352 = 14,0091. 
10 


2 rd 


Dieser erste Millimeter des Schiebers wurde nun weiterhin dazu benutzt, eine Reihe 
von Millimetern des Normalstabes damit zu vergleichen resp. durch A auszudrücken. Bei dem 
Normalstab befindet sich der Nullpunkt in der Mitte und die Theilung geht von da aus 
nach rechts und links bis zu 550 Millimetern. - Zur Unterscheidung werden wir daher im 
Folgenden den betreffenden Millimeterzahlen die Buchstaben L oder R beifügen, je nachdem 
sie von der Mitte aus nach dem mit L oder R bezeichneten Ende des Stabes hin gelegen 
sind. Da es viel zu mühsam gewesen wäre, alle Millimeter des Normalstabes zu untersuchen, 
so beschränkte man sich dabei auf diejenigen, welche für die Verification der Theilung und 
für die spätern Messungen ihrer Lage nach bestimmt sein mussten. So wurden zunächst 
bloss die Millimeter L 535 bis L 540 in folgender Weise untersucht. Man brachte der 
Reihe nach den Millimeter mm, des Schiebers mit dem einzelnen der genannten Millimeter 
nahezu durch allmäliges Verrücken zur Coincidenz und mass jeweilen an beiden Enden ver- 
mittelst des Micrometers L die Entfernung der entsprechenden Striche auf dem Schieber 
und dem Maassstab, und zwar wurde zur Erhöhung der Genauigkeit resp. zur Verminderung 
des Einflusses der Beobachtungsfehler das Micrometer zuerst auf die eine Grenze des Milli- 
meters eingestellt und unmittelbar 5 mal nacheinander die Entfernung beider Striche ge- 
messen, darauf das Microscop verschoben, bis die andere Grenze des Millimeters in die Mitte 
des Gesichtsfeldes fiel und wieder 5 mal auf die Striche dieser Grenze eingestellt. Im Ganzen 
stellte ich zur Verhütung allfälliger Irrthümer wieder zwei von einander ganz unabhängige 
Beobachtungsserien an, welche als Mittel aus den 5 Einstellungen folgende Werthe ergaben: 


11.—13. Sept. 1. Serie. 2. Serie. 

A A 
L 535 — 556 = mm, + 0,092 = mm, + 0,092 
L 536 — 537 = + 0,218 = + 0,215 
L 537 — 538 = +0,061 = + 0,060 
L 538 — 539 = —+ 0,069 == —- 0,069 
L 539 — 540 = —+ 0,173 = —+ 0,172 


i 1 A 
Summe: L535 — 540 = 5.mm,—- 0,613 = 5.mm,—- 0,608 
Setzen wir hier den oben gefundenen Werth von mm, ein, so erhalten wir als Mitte 


aus den beiden Beobachtungsserien die Werthe: 


ı 
L 535 — 536 = 14,1011 
L 536 — 537 = 14,2261 
L 537 — 538 — 14,0691 
L 538 — 539 = 14,0781 
L 539 — 540 — 14,1811 


4 
und: 1535 — 540 — 70,6560. 


7 
55 — 


Mit diesem halben Centimeter L 535 — 540 verglich ieh darauf in ganz entsprechen- + 
_ der Weise den ersten halben Centimeter des Schiebers, den wir mit "s em, bezeichnen 


wollen. Ich erhielt: 


11. und 12. Sept. 1. Serie. 2. Serie. 
A A 
L 535 — 540 = ja em, + 0,266 = !a em, -+ 0,266. 
Daraus aber folgt unter Einsetzung des Werthes von L 535 — 540 im Mittel: 


2 
I, em, = 70,3900. j 
Die entsprechende Vergleichung aber dieses ersten halben Centimeters des Schiebers 
mit der Länge L 530 — L 535 der Theilung unterm gleichen Datum ergab: 
1. Serie. 2. Serie. 
A 1 
I 550 — 535 = !/s em, 10,109 = 1 em, + 0,112, 
woraus unter Einsetzung des Werthes von !/ em, folst: 
1 
L 530 — 535 = 70,5005. 
Durch Addition dieses Resultats und des obigen für L 535 — 540 finden wir aber: 
A 
L 530 — 540 = 141,1565. 
Mit diesem Centimeter der Theilung wurde jetzt weiterhin der erste Uentimeter: cm, 
des Schiebers verglichen. Im Mittel aus je 5 Messungen erhielt man: 


11. und 12. Sept. 1. Serie. 2. Serie. 
A 


h 
L 530 — L 540 = cm, + 0,3563 = em, — 0,363, 


so dass also im Mittel ist: 


A 

cm, — 140,7935 
Durch allmälige Verrückung des Schiebers gelangte man dazu, mit diesem Centimeter 
desselben ausser L 530 — 540 noch alle Centimeter der Theilung zwischen L 500 und L 550 


zu vergleichen. Die Resultate dieser Messungen, denen wir noch das vorstehende beifügen, 


sind: 
13. und 14. Sept. Im serie. 2. Serie. 
115504 54023 Tem SE 0.197 ae 0.129 
L 540 — 530 — —+- 0,363 — —- 0,368 
L 530 — 520 — — (0,073 = —- 0,075 
L 520 — 510 — -+- 0,226 — —+- 0,22 
L 510 — 500 — —- 0,188 — —- 0,188 


Zi - a 2 
Summe: L550 — 500 =5.. em, —- 0,977 =5..cm, + 0,982 


N 


Die Einsetzung des Werthes von em, ergibt im Mittel aus diesen beiden Beobachtungs- 
reihen: 


L 550 — 540 — 1409215 

L 540 — 530 = 141,1565 

L 530 — 520 — 140,8675 

L 520 — 510 = 141,0195 

L 510 — 500 — 140,9815 
und: 

L 550 — 500 = 704.9465. 


Hiemit und mit dem folgenden halben Decimeter der Theilung als Ganzes verglich man 
darauf immer in gleicher Weise den ersten halben Decimeter des Schiebers /g dm, und fand: 
17. und 18. Sept. 1. Serie. 2. Serie. 
4 4 
L 550 — 500 — !s dm, + 0,431 — !/a dm, —+ 0,432 
L 500 — 450 — —- 0,026 — —+ 0,027. 
Aus der ersten dieser Gleichungen folgt im Mittel: 
a 
!s dm, = 704,5150, 
und aus der zweiten vermöge dieses Werthes: 
A 
L 500 — 450 = 704,5415. 
Dieser Werth aber und der obige von L550—500 combinirt geben: 
A 
L 550 — 450 = 1409,4880. 

Die Vergleichung dieses und aller übrigen Decimeter des Normalstabes mit dem Deci- 
meter dm des Schiebers, wobei für den Decimeter L50 — R50 an der linken Grenze das 
bisherige Mierometer L, an der rechten aber das Micrometer R gebraucht wurde (weil eine 
die beiden Schienen in der Mitte verknüpfende Traverse das Hinüberschieben des Mieroscopes 


L verhinderte) und aus demselben Grunde nun auch für die weitern Decimeter rechts das 
Micrometer R Verwendung fand, ergab: 


17.—27. Sept. 1. Serie. 2. Serie. 
A a 

L 550 — 450 = dm + 0,289 = dm + 0,286 

L 450 — 350 = — 0,384 = — 0,385 


L 350 — 50 = — 0,192 = — 0,159 


u ee 


17.—27. Sept. 
L 250 — 150 = 
L150—50 = 
L50 — R50 = 
R50 — 150 = 
R 150 — 250 = 
R 250 — 350 = 
R 350 — 450 = 


R 450 — 550 —= 


N — 


1. Serie. 2. Serie. 
j A 

— 0,307 = — 0,304 

0,297 = — 0,296 
2 a 

—- 0,470 = —- 0,631 
0) @ 

— 0,242 — 0,400 
9) @ 
+0,157—: , +.0,157 
— 0,828 — —0,330 
— 0166. — (OR 
— (= — 0,464 
— 0,467 = — 0,468. 


Aus der ersten dieser Gleichungen und der vorigen folgt: 


dm = 1409,2005 


und wenn wir diesen Werth in die andern einsetzen und gemäss der im vorigen $ ermittelten 


Relation zwischen e und A alle Revolutionen des Micrometers R in A verwandeln, so er- 


halten wir schliesslich : 


L 550 — 450 = 1409,4880 
L 450 — 350 = 1408,8160 
L 350 — 250 = 1409,0400 
L 250 — 150 — 1408,8950 
L 150 — 50 = 1408,9040 
L50 — R50 = 1409,4260 
R50 — 150 = 1409,3595 
R 150 — 250 = 1408,8673 
R 250 — 350 = 1409,0319 
R 350 — 450 = 1408,7317 
R 450 — 550 = 1408,7268. 


Bei allen diesen Messungen schwankte die 


Temperatur bloss zwischen 16 und 17° C., 


so dass wegen der gleichen Beschaffenheit von Schieber und Stab dadurch keine Ungenauig- 


keit der Resultate zu befürchten ist. 


Mit dem ersten Centimeter des Schiebers und dem Micrometer R untersuchte ich ferner 
unmittelbar die Centimeter R 450 — 500 und erhielt: 


ee 
18. u. 19. Oct. 1. Serie. 2. Serie. 
@ 0) 
R450 — 460 = em, + 0,037 = em, -+- 0,037 


R 460 — 470 = —- 0,102 = -+- 0,103 
R 470 — 480 — —- 0,184 = —- 0,182 
R 480 — 490 = — 0,096 = — 0,095 
R 490 — 500 = —+ 0,190 = —+- 0,192. 


Verwandeln wir hier wieder o in A und setzen den Werth von cm, ein, so kommt: 


R450 — 460 — 140,8310 
R 460 — 470 = 140,8973 
R 470 — 480 = 140,9788 
R4S0 — 490 — 140,6968 
R 490 — 500 — 140,9869. | 


- 
| 
4 


Diese Centimeter wurden zunächst nicht gebraucht und daher auch nur bestimmt, um 
durch sie die weitern Centimeter von R500 bis R550 verificiren zu können, an welche we- 
gen der Kürze des innern Kastens der Centimeter em, des Schiebers nicht unmittelbar an- 
gelegt werden konnte. Man machte desshalb zuerst die obigen Beobachtungen und sodann 
folgende zwei Reihen: 


15.— 18. Oct. 1. Serie. 2. Serie. 
R 550 — 500 = !Je dm, — 0,17 —= !r dm, — 0,179 
R 540 — 490 = —+- 0,003 —+- 0,003 
R 530 — 480 = — 0,134 — 0,133 
R 520 — 470 = — 0,159 — 0,160 
R510 — 460 = — 0,120 — 0,119 
R 500 — 450 — — 0,122 — 0,121. 


Nehmen wir hier die Mittelwerthe aus beiden Serien und subtrahiren dann je zwei auf- 
einanderfolgende Gleichungen, so ergibt sich: 


R 550 — 540 = R 500 — 490 — 0,1815 
R 540 — 530 = R 490 — 480 -1- 0,1365 
R 530 — 520 = R480 — 470 + 0,0260 
R 520 — 510 = R 470 -- 460 — 0,0400 
R 510 — 500 = R 460 — 450 -1- 0,0020, 


zig = 


Die Einsetzung der oben bestimmten Werthe von R 450 — 460 ete. nach Verwandlung 
der o in A gibt schliesslich : 
R 500 — 510 = 140.8330 
R 510 — 520 — 140,8568 
R 520 — 530 = 141,0051 
R 530 — 540 = 140,8350 
R 540 — 550 = 140,8031. 


Aus demselben Grunde war es unmöglich, die Millimeter R 535 — 540 direet mit dem 
Millimeter mm, des Schiebers zu vergleichen. Man wählte daher hiefür einen Millimeter 
des Schiebers in seiner Mitte und zwar vom Halb-Decimeter-Strich aus gegen den Anfang 
des Schiebers hin. Bezeichnen wir seine unbekannte Länge mit mm,, so folgt aus seiner 
Vergleichung mit allen Millimetern von R 530 bis R 540: 


20.—24. Oct. 66. 1. Serie. 2. Serie. 
R 540 — 539 = no = ee 
R539 — 538 — — 0,003 —. 0,004 
R 538 — 537 — +0,019 + 0,018 
Bag 4.0,112 + 0,112 
R 536. — 535 — + 0,042 + 0,041 
R 535 — 534 — + 0,200 40,200 
R 534 — 533 — — 0,104 04105 
R 533 — 532 = +. 0,018 +. 0,016 
R 532 — 531 = 40,159 + 0,160 
R 531 — 530 = 0,038 + 0,037 


0) @ 
Summe: R540 530 = 10. mm; + 0,598 = 10..mm, —+ 0,592. 


Hieraus folgt zunächst: 
Q 
mm; = Yıo (R 540 —- 530) — 0,0595 
oder: 
A 
mm, = 14,0232 


Führen wir aber nach Verwandlung von g in A diesen Werth oben ein, so kommt als 
Mittel aus beiden Reihen : 


a. 


R 530 — 531 — 14.0612 

R 531 — 532 — 14,1847 

R 532 — 533 — 14,0404 

R 533 — 534 — 13,9174 

R 534 — 535 — 14,2257 

R 535 — 536 — 14,0652 

R 536 — 537 — 14,1366 

R 537 — 538 — 14,0419 

R 538 — 539 — 14,0197 

R 539 — 540 — 14,1417. 
Während dieser letztern Messungen variirte die Temperatur zwischen 13 und 14° C. 
Aus der Vergleichung der jeweiligen Resultate der ersten und zweiten Serie von 
Becharliunpen, ergibt sich, dass der mittlere Fehler aller dieser Bestimmungen kleiner ist 


als + 0,001. 


$ 12. Vergleichungen von Normalstab und Muttermeter. 


Wegen des Eindruckes, welchen einer der Goldstifte des- Muttermeters in der Mitte 
seiner Endfläche gleich zu Anfang durch ein unvorsichtiges Anstossen des Anschiebeeylinders 
erfahren hatte, mussten diese Vergleichungen doppelt gemacht werden, nämlich einmal unter 
Berührung -der Anschiebecylinder rechts ‚von der Mitte des Goldstiftendes und sodann bei 
Berührung von Punkten,.die um eine gleiche Grösse links von der Mitte lagen. Wir theilen 
hier beispielsweise die Resultate einer dieser Vergleichungen, welche am 8.—10. März bei 
einer Temperatur von ungefähr 5° angestellt wurde, in Extenso mit. Die unmittelbaren 
Thermometer-Ablesungen sind dabei bereits corrigirt, sowie die Differenzen der Micrometer- 
faden-Einstellungen auf die Anschiebeeylinder und die nächsten Striche des Normalstabes 
L 537 und R 537 genommen : 

Therm. I. Therm. I. 


Gefäss Muttermeter —- Anschiebeeylinder vom Strich zur Spitze = 
am Ende. in der Mitte. Mittel. L 537 — R 537 des Normalstabs + Mittel. 
0 o A 0 A 4 
4,72 4,73 0 8,936 4,465 — 4,521) — 13,457 a 
0 a sn + 13,4505 
73 74 + 6,948 — (6,415 — 6,496) — 13,444 
4,73 4,74 —- 6,563 —+ (6,809 — 6,3895) — 13,458 


4,740 


a: 
74 75 + 4,676 + (8,651 — 8,760) — 13,436 an 


=. Mm — 


Therm. I. Therm. II. 


Gefäss Muttermeter -- Anschiebeeylinder vom Strich zur Spitze = 
am Ende. in der Mitte. Mittel. L 537 — R 537 des Normalstabs —+- Mittel. 
o () 1 o A ı 
4,75 4,76 0 8,983 4,405 = 4,460) — 13,443 A 
4,765 en uf + 13,4425 
77 78 —+ 6,871 + (6,489 — 6,571) — 13,442 
4,87 4,86 9,596 3,829 — 3,877) = 13,473 
7 7 wen + 13,4605 
83 88 —+ 8,600 —+- (4,783 — 4,848) — 13,448 
4,88 4,83 8,224 4,197 — 4,250) — 13,474 
Alsaor ie Er E "+ 13,4610 
90 90 —+- 5,580 —+ (7,770 — 7,368) — 13,448 
4,91 4,92 7,747 3,652 — 5,723) = 13,470 
Aldaber WiyE ns 2 + 13,4515 
93 93 —+ 6,013 + (7,3238 — 7,420) — 13,433 
5,02 9,03 10,230 3,182 — 3,222) — 13,452 
5,0300 u ) "+ 13,4495 
03 04 + 5,571 + (7,778 = 7,876) — 13,447 
3,03 5,04 — 8,980 + (4,400 — 4,455) — 13,435 
‚040 13,45: 
04 De Allgsao 2 (6,8062 6,801) & 17 19230 
9,06 5,06 —+ 7,917 —+ (9,483 = 5,552) = 13,469 
3,070 3,46 
08 08 —- 7,479 —+- (5,906 — 5,980) — 13,459 ee 
9,10 5,11 9,471 3,941 — 3,991) = 13,46 
9,110 ” u % ı) 102 —+ 13,4520 
11 12 — 6,490 —+ (6,866 = 6,952) — 13,442 
—— — 
Mittel: 4,917 Mittel: —- 13,4532 


Bei diesen Messungen berührten die Anschiebeeylinder die Goldstifte des Muttermeters 
Rechts von der Mitte von der linken Seite des Apparates aus betrachtet. In ganz ent- 
sprechender Weise fanden die Vergleichungen unter Berührung der Anschiebeeylinder Links 
von der Mitte ungefähr bei derselben Temperatur statt, die durch Abkühlung des ganzen 
Zimmers vermittelst Oefinen der Fenster erzielt wurde. Auch so konnten stets nur 2—3 
vollständige Vergleichungen nacheinander gemacht werden, weil wegen der Erwärmung des 
Zimmers durch die Beleuchtungslampen bei längerm Beobachten die Temperatur auch im 
Comparator allzurasch zu steigen begann. In beiden Lagen des Muttermeters wurden hernach 
ganz entsprechende Vergleichungen bei Temperaturen von ungefähr 22° angestellt, indem 
man zu dem Ende unter Combination der Dampf- und Ofen-Heizung das ganze Zimmer 
mehrere Tage lang auf dieser Temperatur erhielt. Die Resultate der einzelnen vollständigen 
Vergleichungen (Mittel der vorigen Tafel) sind im Folgenden mit den Abweichungen v vom 
Mittel zusammengestellt. 

11 


Ep. 


Muttermeter —- Anschiebe-Cylinder = L 537 bis R 537 + b 


5.—7. März 1867 8.—10. März 1867 
Berührung links Berührung rechts 
t b v t b 1; 
o A 4 o 4 - A 
3,515 — 13,4095 —+- 0,0103 4,730 + 13,4505 — 0,0027 
520 3865 — 127 740 4470 — 062 
530 3910 — 182 765 4425 — 107 
570 3835 — 157 875 4605 + 073 
600 3830 — 162 890 4610 -— 078 
610 4030 + 088 925 4515 — 017 
635 4055 + 0683 5,030 4495 — 037 
655 4085 + 09 040 4530 — 002 
695 AO. on om 070 4640 + 108 
710 4105 + 113 110 4520 — 012 
0 7 A 0 a a 
3,604 13,3992 £ 0,0106 4,917 13,4532 + 0,0052 


1 A 
Hiebei repräsentiren die Zahlen # 0,0106 und + 0,0052 die mittlere Abweichung der 
einzelnen Vergleichungsresultate von dem Mittelwerth; die mittleren Fehler dieser End- 


resultate selbst aber werden gemäss der Methode der kleinsten Quadrate dargestellt durch 

oe 3 BE ” . . . . 

ee u y’ wo n die Zahl der Beobachtungen ist, und sind demzufolge für die 
nn A 


A 
beiden vorstehenden Mittelwerthe beziehungsweise + 0,00373 und # 0,00213. 


Berührung links Berührung rechts 

28. Jan. 1867 26. Jan. 1867 
t b V t b V 
o Ah 4 0 4 A 

22,300 -+ 13,9970 -+- 0,0102 21,125 -+ 13,9555 — 0,0016 

285 9710 — 0,0158 190 9655 -- 0,0084 
170 9930 -+- 0,0062 300 9435 — 0,0136 
185 9930 -+- 0,0062 335 9605 -+ 0,0034 
245 9800 — 0,0068 375 9605 -+ 0,0034 


N r A 0 A a 
22,237 + 13,9868 + 0,0090 21,265 + 13,9571 + 0,0061 


en, = 


Berührung links. Berührung rechts. 
13. März 1867 12. März 1867 
0. ji A 0 A A 
21,785 + 14,0060 —- 0,0069 23,470 -+- 14,0060 — 0,0168 
860 0095 —- 0,0104 475 0205 — 0,0023 
390 13,9970 — 0,0021 470 0275 + 0,0047 
925 9930 — 0,0061 450 0420 —- 0,0192 
22,050 9900 — 0,0091 430 0180 — 0,0048 
CO TE Son, no ET Ne 
21,902 —- 13,9991 + 0,0069 23,459 —+- 14,0228 + 0,0096 
Als mittlere Fehler dieser vier Mittelwerthe ergeben sich respective: 
EB 0,00488, + 0.008375, 
+ 0,00374, = 0,00592. 


Streng genommen liegen in den Abweichungen v auch noch die durch die allmälige 
Aenderung der Temperatur im Laufe einer Beobachtungsreihe bedingten Veränderungen von 
b; indessen sieht man sofort, dass diese Abweichungen ganz innerhalb der Grenzen der Beob- 
achtungsfehler fallen, wenn man berücksichtigt, dass die Temperatur bei einer Beobach- 
tungsreihe im Maximum um 0°,2 vom Mittelwerthe varürt und dass die eine Veränderung 

A 


von 0°,2 in der Temperatur entsprechende Aenderung des Werthes von b nur 0,0062 beträgt. 


Fassen wir jeweilen die Beobachtungs-Resultate vom 28. Jan. und 13. März, sowie vom 
26. Jan. und 12. März zusammen, so erhalten wir folgende Zusammenstellung: 


Berührung Muttermeter + Anschiebecylinder vom Strich bis zur Spitze = Temperatur 
A a o 
Rechts — Normalstab L 537 — R 537 -+- 13,4532 + 0,0021 4,917 C. 
Links — id. —- 13,3992 #£ 0,0037 3,604 
Rechts — id. —+- 13,9900 £ 0,0048 22,362 
Links — id. —- 13,9930 = 0,0043 22,070 


Setzen wir nun der Kürze halber: 


M, — Länge des Muttermeters bei 0°, 

A, = >» der beiden Anschiebeeylinder zusammen von den Strichen bis zur Spitze bei 0°, 
N, = » des Normalstabes von L 500 bis R 500, 

Niweellti > » » » L 537—500 mehr R 537—500, 

m — linearer Ausdehnungscoeffizient des Muttermeters für 1° C, 

= >» » der Anschiebecylinder für 1° C, 

nn, » des Normalstabes für 1° 6, 


a 
so hat man zufolge $ 9 die drei Gleichungen: 


M+A=-N-+-N + b, 
Mit) Hal +a)=- N + N) Ati) +bn 
M(i+- mt) +4(d-+ ab) = (N + N) A + nt) + b, 
wo b,, bı und b, die bei den Temperaturen 0°, t,° und t,.° stattfindenden Längendifferenzen. 
Aus diesen 3 Gleichungen folgt für das unbekannte b, der Werth: 


b, ı z— b», um 
b, = re en 
Den obigen Beobachtungs-Resultaten zufolge ist aber im Mittel: 
() A A 
t, = 22,216 b, = 13,9915 # 0,0045 


tı = 4,2605 b, = 13,4262 + 0,0029 
und somit, wenn man bedenkt, dass der mittlere Fehler von b, gegeben ist durch: 


(a .) = (+ = u a) + (— a.) 


a a 
wo db, = # 0,0029 und db, = # 0,0045 ist, 


findet man: 
4 
b, = 132921; 
a 
und db, = # 0,0037. 


Berechnet man dagegen b, mit den einzelnen Werthen bei Berührung rechts und links 
von der Mitte, so ergeben sich die zwei Werthe: 


A 2 
b; = 13,3019 bl = 13,2833 
2 
wonach also die Differenz der beiden Längen: 0,0186 betrüge. 


$ 13. Bestimmung der Länge der Anschiebe-Cylinder von den Strichen zur Spitze. 


Zu dem Ende wurden die Anschiebe-Cylinder an das Hülfsmeter mit ebenen und bis 
zum Hochglanz polirten Stahlenden angeschoben und die Mierometerfaden abwechselnd einmal 
auf die Striche und sodann auf die Grenze der Spitzen und ihrer Bilder in den Stahlspiegeln 
eingestellt und die betreffenden Entfernungen am Normalstabe gemessen. Als Mittelwerthe 
der 4 bei einer solchen Doppelvergleichung abgelesenen Temperaturen und für die Differen- 
zen der mierometrischen Einstellungen unter Reduction der g auf A erhielt man so folgende 
Resultate: 


8. bis 12. Januar 1867. 


Temperatur. Hülfsmeter— Hülfsmeter—+ Anschiebe-Cyl. — Anschiebeeylinder = 
Celsius. —=L500 — R 500 — —=1L537—R557 + — L 537 — 500 -+- R 500 — 537 -+ 
4,125 — 1.126 —+ 12,185 Sr 13,311 + 0,003 
4,110 — 1,125 -+ 12,157 —-13,282 — 0,026 
4,170 — 1,127 —- 12,178 -—+- 13,305. — 0,003 
4,195 — 1,155 —- 12,181 —- 15,316 + 0,008 
4,255 — 1,090 —- 12,202 -+ 138,292 — 0,016 
4,259 — 1,136 —- 12,172 + 18,308 —- 0,000 
4,325 — 1,104 —- 12,212 —+- 13,316 +- 0,008 
4,480 — 1,131 —- 12,178 —+- 13,309 + 0,001 
4,585 — 1,115 + 12,212 —+- 13,327 —+ 0,019 
4,605 — 1,163 —+- 12,153 —- 13,316 + 0,008 

0 4 ö A IE NEE N 
Mittel: 4,311 — 1,1252 —- 12,1830 —+-13,3082 + 0,0092 
23. Januar 1867. 

0 4 ı [ ı 
20,835 — 0,708 —+- 12,548 + 13,256 —+- 0,010 
20,795 — 0,674 —+- 12,576 —- 13,250 —+- 0,004 
20,835 — 0,697 -- 12,540 —- 13,237 — 0,009 
20,925 — (RE —- 12,543 a —+-13,242 — 0,004 
20,980 — 0,667 + 12,568 —-13,235 — 0,011 
21,005 — 0,634 —- 12,622 —+-13,256 —+- 0,010 
21,145 , — 0,647 —+- 12,579 —+-13,226 — 0,020 
21,045 — 0,644 —- 12,610 —+ 13,254 —- 0,008 
21,195 — 0,628 —- 12,619 —+ 13,247 +-0,001 
21,245 — 0,627 —- 12,626 —+- 13,253 —+- 0,007 

Mittel: 21,000 = 0,6625 + 12.5831 == 13.2456 32 0,0084 


Die mittleren Fehler aber der beiden Endresultate für die Anschiebe-Cylinder sind 
A A 
beziehungsweise: -- 0,0041 und # 0,0032. 
Aus den zwei diesen Beobachtungen entsprechenden Gleichungen: 


A(l+at)=N (l+ntb)-+b,, 
A&(ll+ab)=N(l+nt)—+b, 


und aus der dritten Gleichung: 


&=-N-+b, 
berechnet sich der unbekannte Werth: b, nach der Formel: 
NY ie Ne in 
b, _ put ae A x — 1 - 
Det 
Hier ist aber: 
o 2 ‚N 
= Aal b, = 13,3082 £ 0,0041 
t = 21,000 b,; — 13,2456 £ 0,0032 


so dass die Einsetzung dieser Werthe ergibt: 
A 
b, — 13,3244 


a 
mit einem mittleren Fehler von + 0,0052. 


$ 14. Berechnung des absoluten Werthes von A in Millimetern und Ermittelung der 
absoluten Werthe der Theile des Normalstabes. 


Den in den beiden vorigen Paragraphen eingeführten Bezeichnungen und Bestimmungen 
zufolge haben wir jetzt folgende zwei aBEr 


M+A=-N-+N- 8, 2921 + 0,0037, 
A, = N, -+ 13,3244 + 0,0052, 
und daraus folgt: 
M=N, 0,0323 & 0,0048. 
Setzen wir hier für M, den im $ 6 angegebenen Werth, ferner für N, die Summe der 
in $ 11 durch A ausgedrückten Werthe-aller Deeimeter von L 450 bis R 450 sowie von 


L 500 — 450 und R 450 — 500, so kömmt: 
1 A mm mm 
14089,9727 + 0,0045 — 999,99801 # 0,0005, 


wo 0,0005 die dem Muttermeter anhaftende Unsicherheit darstellt. 
Daraus aber folgt unter Benutzung 1Ostelliger Logarithmen : 
1 = 010709723171. 
Der mittlere Fehler unserer Vergleichung des Normalstabes mit dem Muttermeter ist 
demnach in Millimetern : 
+ 0,00032. 


ee 


Es repräsentirt also diese Grösse bei unserm Comparator für meine Person den mittleren 
Fehler einer Vergleichung eines Endmaasses mit dem Normalstabe. 

Mit dem vorstehenden Werthe von A lassen sich nun alle oben durch A ausgedrückten 
Längen in wahre Millimeter bei 0, verwandeln!). So finden wir z. B. beim Normalstabe für 
die Temperatur von 0,: 


N, —L500 — R 500 — 1000,00030 , 
N; —1L 537 — 500-- R 537 — 500 — 74.025707 , 
N’ —L450 - R 450 — 900,00503 ; 


und für die Länge der Anschiebeeylinder bei 0,: 


A, = 74,97137. 


$ 15. Bestimmung der absoluten Ausdehnung des Normalstabes. 


Der lineare Ausdehnungscoefficient des Normalstabes wurde dadurch ermittelt, dass man 
vermittelst der oben beschriebenen Vorrichtung im Keller der Eichstätte die Verlängerung 
mass, welche der Normalstab von L 500 bis R 500 erfuhr, wenn man ihn von eirca 2° bis 
23° in seiner Temperatur erhöhte. Zu der Messung dienten dieselben zwei Micrometer-Mi- 
eroscope wie oben; der unveränderte Stand der letztern während der Messungen war hin- 
länglich garantirt. 


a. Erste Beobachtungsreihe: 


Der Kasten des Apparats wurde um 8" Vm., nachdem der Normalstab eingelegt und alles 
Uebrige gehörig vorbereitet war, mit erwärmtem Wasser gefüllt. Die ersten Ablesungen am 
Thermometer neben dem Stabe ergaben 33°%,5. Nunmehr überliess man den Apparat ganz 
sich selbst und machte dann erst um 1” Nm. die erste Serie der nachstehenden Messungen. 
Darauf wurde sofort das warme Wasser abgelassen, kaltes von eirea 9° eingefüllt und diesem 
50 Kilogramm grob zerstossenes Eis zugesetzt. Die Messungen bei dieser Temperatur er- 
folgten erst kurz vor 6" Nm. Während des ganzen Tages erhielt sich die Lufttemperatur 
des Kellers constant auf 9°. 


Therm. II Einstellungen der Wicrometer Therm. II Einstellungen der Micrometer 
bei dem Stab. L 500. R 500, bei dem Stab. L 500. R 500. 
0 4 [ o A @ 
21,97 9,716 6,598 2,05 11,909 8,754 
21,96 9,721 6,605 2,03 11,921 8,760 
21,94 9,723 6,602 2,01 11,921 ° 8,755 
21,93 9,727 6,601 2,00 11,932 8,761 
21,92 9,733 6,610 1,99 11,935 8,762 
21,91 9,731 6.602 1,99 11,935 8,765 
21,90 9,735 6,608 1,98 11,945 8,765 
21,90 9,741 6,605 1,97. 11,947 2 8,765 
21,89 9,743 6,605 1,97 11,952 8,768 
21,88 9,746 6,607 1,96 11,960 8,765 
21,87 1,95 
= A @ 0 e @ 
Mittel : 21,915 9,7316 6,6043 1,991 11,9348 8,7629 


Bringt man an den Mitteltemperaturen die für den betreffenden Grad geltende Correction 
des Thermometers II an, so kömmt :: 


Stellung der Mierometer 


Corrigirte Temperatur. L 500. R 500. 
0 A @ 
21,698 9,7316 6,6043 
1,714 11,9348 8,7620 
0 = . =, 4 
Differenz: 19,984 2,2032 2,1577 — 2,1848. 


Es ist demnach die 190,984 C. entsprechende Verlängerung der Länge L 500 — R 500 


1 mm 
des Normalstabes — 4,3830 — 0,31143. 
b. Zweite Beobachtungsreihe vom 9. April 1867. 


3ei dieser zweiten Serie von Beobachtungen wurde in der umgekehrten Reihenfolge wie 
oben beobachtet, nämlich der Kasten zuerst mit Wasser und Eis, nachher mit warmem Was- 
ser gefüllt, im Uebrigen aber ganz gleich wie dort verfahren. Die Kellertemperatur blieb 
constant auf 8°, S 


Therm. II. Einstellungen der Mierometer Therm. II Einstellungen der Mierometer 
bei dem Stabe.  L 500. R 500. bei dem Stabe. L 500, « BR 500. 
o 1 {0} o A e 
1,50 11,328 10,309 25,65 9,480 7,342 
1,30 11,830 10,306 25,64 9,482 7,340 
1,30 11,835 10,306 25,09 9,489 7,339 
1,30 11,832 10,313 25,62 9,486 7,346 
1,30 11,330 10,313 25,61 9,491 7,345 
1,30 11,835 10,315 25,60 9,491 7,346 
1,30 11,851 10,316 25,60 9,494 7,349 
1,30 11,833 10,320 25,99 9,497 7,346 
1,30 11,832 10,521 25,99 9,498 7,399 
1,29 11,330 10,319 25,98 9,502 7,992 

1,29 25,98 
0 [} HOLee,. o A A e 
Mittel: 1,298 11,8316 10,3138 25,608 9,4910 7,3460 


Es ergeben also diese Messungen : 


Stellung der Mierometer 


Corrigirte Temperatur. L 500. % 500. 
0 [) @ 
1,017 11,3316 10,3138 
25,954 9,4910 7,9460 
o 7 E a 
Differenz: 24,367 2,3406 2,9678 — 3,0051. 


Es ist demnach die 24°,367 C. entsprechende Verlängerung der Länge L 500 — R 500 


des Normalstabes — 5.3457 — 037940. 

Bezeichnen wir die Länge L 500 — R 500 bei der Temperatur t} mit N;,, und bei der 
Temperatur t3 mit N:,, ferner den gesuchten linearen Ausdehnungscoefficienten des Normal- 
stabes für 1° C., wie schon oben angegeben worden ist, mit n, so haben wir folgende 2 
Gleichungen : 

N, =N, (1l+nt), 
N,=N(l-+nt), 
uud daraus folgt: 
PANSEZEN:, 
EU) 
12 


— Mr — 


Setzen wir hier für die Differenzen N; — N:, und tz — t, die eben ermittelten Werthe 
und für N, die oben schon bestimmte Grösse in wahren Millimetern ein, so erhalten wir 
aus den beiden Beobachtungsreihen folgende zwei Werthe für n: 


a., n = 0,0000155838, 
b.., n = 0,0000155703, 
also im Mittel: 


n — 0,0000155770 # 0,0000000068. 


$ 16. Berechnung des linearen Ausdehnungscoefficienten der Anschiebecylinder. 
Zufolge $ 13 haben wir folgende 2 Gleichungen : 


A(l+a)=N (l+nt)+b, 
A, -— N +b, 
woraus folgt: 
_b-b+tn.%.N 
 .A, 


Setzen wir hier die nunmehr bekannten Werthe aller Grössen rechts nach Verwandlung 
von b, und b, im Millimeter ein, so kömmt: 


a — 0,0000118293. 


$ 17. Berechnung des linearen Ausdehnungscoefficienten des Muttermeters. 
Gemäss $ 12 hat man die zwei Gleichungen: 


M.d+mt)+&4(4+ab)=(N+N)(A-+nt)+b, 
M, -H A, — N, = N, ar 65 
woraus folgt: 


b—-b+tnb (N +-N) —a.6.% 
Du &.M, AR 


Die Einsetzung der Werthe aller Grössen rechts gibt: 


m — 0,0000180870. 


$ 18. Verification des neuen Längen-Urmaasses und seiner beiden Copieen und 
Bestimmung ihrer Ausdehnungscoefficienten. 


Wir setzen der Kürze halber im Folgenden: 


U! — Länge des Urmaasses bei 0°, 


U= >» » » 3 nl, 

U" — Länge der ersten Copie des Urmaasses bei 0°, 
Ur» » » » » » DL 
U" _ Länge der zweiten Copie des Urmaasses bei 0°, 
U » » » » » » >» 1016: ; 


ferner : 
m; — linearer Ausdehnungscoefficient des Urmaasses für 1° C., 
ln » » der ersten Copie für 1° C., 
Mn » » der zweiten Copie für 1° G., 


alsdann haben wir für die Vergleichung dieser Maasse mit dem Normalstab allgemein die 
Gleichungen : 
U=-N-+b, 
UA -+mt)=N A+nt)+b,, 
ul +mt)=N, (l+nt)—+b, 


woraus sich die Unbekannten b, und m nach den Formeln: 


de ht 
( In in = 
und: 
b,—-b+ 0% N 
m = —_— 


FollE 
berechnen lassen. 


Von meinen Vergleichungen dieser Maasse mit dem Normalstabe bei zwei verschiedenen 
Temperaturen, theile ich beispielsweise nur diejenigen für das Urmaass selbst vollständig 
mit: Es sind dabei wieder die Temperaturen bereits corrigirt und die Differenzen der Mi- 
crometerfaden-Einstellungen auf die Striche des Urmaasses und die nächsten Theilstriche des 
Normalstabes L 450 und R 450 gebildet. 


I Tg 


a. Beobachtungsreihe vom 14.—19. Februar 1867. 


Therm. I. Therm. I. Urmaass: U! — 
Gefäss Mittel. Mittel. 
am Ende. in der Mitte. = L450 —_ R450 + 
i i ; . y 005. 
7, 7,03 0 0.069 2. (0133ER 1 
a el ) — 0,0810 
05 04 —+ 0,412 — (0,493 — 0,499) = — 0,087 
ER — 1.10% 4 (018, — 1.031) 290078 
7,05 7,04 7.065 20 - (1,018 ‚031) _ 0,0870 
09 08 — 0,552 — (0,450 — 0,456) = — 0,096 
716 714 — 2137. 1 (2.0926, 2.052) 0085 
. 7,170 u 92) — 0,0865 
20 18 — 0,918 —+ (0,820 — 0,830) — — 0,088 
7,20 7,18 — 1,825 1,724 — 1,746) = — 0,079 
; 7,210 Iuelae ‘ — 0,0840 
24 22 — 2,905 — (2,781 — 2,816) — — 0,089 
7,12 zalıt — 1,553 1,433 = 1,456) = — 0,097 
7,120 a 2 — 0,0935 
3 12 — .3,100 + (2,973. — 3,010),=.— 0.090 
713 — 9.473 1, (2,360 — 2390) = = 003 
7,145 ( ) — 0,0840 
17 16 9476 (8,309 ae 
7,28 7,23 — 2,975 + (2,360 — 2,896) = — 0,079 
2 Admloss Betaj — 0,0845 
24 24 — 1,402 + (1,296 = 1,312) = — 0,090 
7,25 7,25 — 3,672 3,938 — 3,583) = — 0,089 
as > 7,270 aan ) — 0,0900 
29 29 — 4,738 + (4,589 — 4,647) = — 0,091 
Ze 798 — 3,506 + (3,369 = 3,411) = — 0,095 
® ae ) — 0,0915 
40 40 1,2642 Ua ,522 = 2,554) = — 0,088 
7,40 7,40 — 1,208 1,104 — 1,118) = — 0,090 
' 7,415 a ) — 0,0850 
43 43 3.099 2 (8,919 2,949), 2.0080 
u z er 3 a Se TE ; 
Mittel: 7,206 F Mittel: — 0,0867 
+ 0,0030 
b. Beobachtungsreihe vom 14. März 1867. 
Therm. I. Therm. II. Dr 
Gefäss Mittel. Mittel. 
am Ende. in der Mitte. = L450 — R450 4 
o o o A o 4 4 A 
22,07 22,09 + 0,748 — (0,452 = 0,457) = + 0,291 
22,095 + 0,2820 
10 12 — 0,889 + (1,148 = 1,162) = + 0,273 ; 
22,10 22,12 + 1,260 — (0,954 = 0,966) = + 0,294 
22,115 (OR 158) -4.0,2930 


11 13 + 0,234 + (0,057 = 0,058) — + 0,292 


95 


Therm. I. Therm. I. De 
Gefäss Mittel. 5 er Mittel, 
am Ende. in der Mitte. —= L450 — R450 + 
o o a e A A o 
29,1 22,13 + 0,615 — (0,327 = 0,331) = + 0,284 
Br ‚1 22,125 a pa 4-0,2825 
12 14 — 0,916 + (1,182 = 1,197) = + 0,281 
2 2,14 + 1,045 — (0,745 = 0,754) = + 0,291 
a 2 22,130 ae iR + 0,2910 
12 14 — 0,291 + (0,575 = 0,582) = + 0,291 
2 4 +0,741 — (0,458 = 0,463) = + 0,278 
Br, al 22,130 ( 3) + 0,2860 
12 14 — 0,902 + (1,181 = 1,196) = + 0,294 
2 — 0,651 + (0,911 = 0,922) = + 0,271 
22,16 22,17 ‚651 + (0, 0, +0,27 Bas 
17 17 — 9,393 + (2,655 = 2,688) = + 0,295 
2217 22,17 + 0,847 — (0,552 = 0,559) = + 0,288 
29,175 +0,2910 
18 18 — 0,716 + (0,998 = 1,010) = + 0,294 
92 92,18 — 1,085 + (1,362 = 1,379) = + 0,294 
8 h 92,185 De 2 0,2895 
19 19 — 1,088 + (1,356 = 1,373) = + 0,285 
921 22,19 — 1,134 + (1,411 = 1,429) = + 0,295 _ 
ad 22,190 ( 2) > .4.0,2920 
19 19 — 1,774 + (2,038 = 2,063) = + 0,289 
22,20 22,20 — 0,330 + (0,621 = 0,629) = + 0,299 
23.200 ji : ya + 0,2905 
20 90 —0,645 + (0,916 = 0,927) = + 0,282 


0 ENTE, Ham; } 

Mittel: 22,152 Mittel: -+- 0,2881 
Aus diesen Beobachtungen am Urmaass und den entsprechenden Messungen an den beiden 
Copieen ergeben sich nun für die Temperaturen t die entsprechenden mikrometrisch gemes- 
senen Längendifferenzen b, und die Abweichungen v vom Mittel, folgende Zusammenstellungen. 


14.—19. Februar. Urmaass: U’ 14. März. 
t b v t b v 
0 a A 0 a 2 

7,040 — 0,0810 — 0,0057 22,095 + 0,2820 — 0,0061 
065 0870 + 0,0003 115 2930 —+- 0,0049 
170 0865 — 0,0002 125 2825 — 0,0056 
210 0840 — 0,0027 130 2910 —+ 0,0029 
120 0935 + 0,0068 130 2860 — 0,0021 
145 0840 — 0,0027 170 2830 — 0,0051 


t b v t b V 
o 1 A o 4 A 
7,235 — 0,0845 — 0,0022 22,175 + 0,2910 + 0,0029 
270 0900 —+ 0,0033 185 2895 + 0,0014 
390 0915 + 0,0048 190 2920 + 0,0039 
415 0850 — 0,0017 200 2905 -+ 0,0024 
0 p fl 0 A h 
7,206 — 0,0867 + 0,0030 22,152 -+ 0,2881 + 0,0037 
Mittlerer Fehler: +.0,00128 -+ 0,0135 
I. Copie :, U" 
8.—11. Februar. 15. März. 
t b; V t b; v 
0 1 1 0 A A 
6,690 — 0,3090 —- 0,0100 21,905 + 0,0425 — 0,0024 
725 2935 — 0,0055 935 0440 — 0,0009 
835 2900 -— 0,0090 22,380 0480 —- 0,0031 
930 2905 — 0,0085 400 0450 -+ 0,0001 
940 3110 — 0,0120 415 0490 — 0,0041 
670 2970 — 0,0020 425 0415 — 0,0034 
720 2900 — 0,0090 435 0380 — 0,0069 
835 3030 — 0,0040 445 0400 — 0,0049 
940 3100 — 0,0110 455 0470 —- 0,0021 
955 2955 — 0,0035 465 0535 —+ 0,0086 
De BETT Er nzar Ware 2 
6,824 — 0,2990 + 0,0075 22,326 — 0,0449 + 0,0086 
Mittlerer Fehler: + 0.0271 SE 0.00147 
II. Copie: U 
5.—7. Februar. 16. März. 
t b, V t b, V 
0 A h o A A 
7,260 — 0,0950 -+- 0,0060 22,510 + 0,2555 — 0,0077 
390 0900 + 0,0010 520 2450 — 0,0028 
520 0810 0,0080 520 2445 — 0,0033 
670 0880 0,0010 530 2480 -+ 0,0002 


t b, V t b, v 
0 A 14 o A ZN 
7,490 — 0,0815 — 0,0075 29,535 —- 0,2455 — 0,0023 
500 0890 — 0,0000 535 2490 —+ 0,0012 
570 0890 — 0,0000 535 2535 —- 0,0057 
175 0920 —+- 0,0030 535 2475 — 0,0003 
200 0950 —- 0,0060 535 2470 — 0,0008 
270 0895 —- 0,0005 535 2495 — 0,0053 
0 Fr” f A 0 7 h 
7,405 — 0,0890 + 0,0033 22,529 —- 0,2478 + 0,0030 
Mittlerer Fehler: 4F 0.00150 SE 0.00127 


Verwandeln wir die A der vorstehenden Mittelwerthe in Millimeter und berücksichtigen, 


dass gemäss $ 14 und 15: 
N; — 900,00503 


n = 0,0000155770 


ist, so ergeben sich zur Berechnung nach den obigen Formeln und als Resultate dieser 


Berechnungen resp. folgende Werthe: 


0} 
I _ 29,152 
t! = 7,206 
0 
1 _ 929,326 
to 6,824 


Urmaass: U: 


bE = +0.020455 "db! = +0,00009 
bI — _0,00615 db! — + 0,00009 
bE — _ 0.01898 + 0,00013 
U: _ 899.98605 
m =  0,0000175551 2 
I. Copie: U" 
pE = + 0,00319 abe" —_ + 0,00010 
bt _ _ 0,0212 Ab" _ + 0,00015 
bt —_ _ 0,03196 + 0,00015 
Ur _ 899,97307 
Mı— 0,0000173269 
II. Copie: U" 
pt — + 0,01759 ab _ + 0,00009 
pe" _ _ 0,00632 ab" _ + 0,00011 


pm" _ _ 0,01802 -+ 0,00013 
U." — 899,98701 
Mın = 0,0000173336 


Die hier angegebenen Fehler in der Bestimmung von b,, bi etc. repräsentiren die 
mittleren Fehler einer Vergleichung eines Strichmaasses mit unserm Normalstabe, resp. also 
auch die mittleren Fehler der relativen Werthbestimmungen unserer drei Längenmaasse. Da- 
gegen involvirt der absolute Werth der Längen des Urmaasses und seiner Copieen noch den 
etwa doppelt so grossen mittleren Fehler der Vergleichung des Normalstabes mit dem 
Muttermeter, sowie endlich den Fehler des letztern selbst, der ungefähr + 0,0005 ist. Dieser 
Fehler überwiegt alle anderen und es wird daher auch: + 0,0005 Millimeter die Genauig- 
keitsgrenze für die obigen Werthe des Urmaasses und seiner beiden Copieen in absoluter 
Hinsicht repräsentiren. 


$ 19. Controlle der vorigen Messungen durch die gesammte Commission. 


Um meine in den $$ 12—18S mitgetheilten Messungen zur Vergleichung des neuen 
Urmaasses mit dem Muttermeter in einfachster Weise zu controlliren, beschloss die Commis- 
sion, die im Vorigen enthaltenen Hauptvergleichungen bei einer mittleren Temperatur von 
etwa 15° zu wiederholen. 

Zu dem Ende wurde zunächst das Muttermeter sammt Anschiebe-Cylinder mit dem 
Normalstabe genau nach der in $ 12 angegebenen Methode verglichen, deren Resultate 
unsern obigen Bezeichnungen zufolge der Gleichung : 


M(l+mt) +A,(l+at) = (N +N))(I+nt)+b, 


entsprechen. Die neuen Beobachtungen geben hier für bestimmte Temperaturen t die ent- 
sprechenden Werthe von b,. Da aber meinen frühern Beobachtungen zufolge alle Grössen 
in dieser Gleichung bekannt sind, so lassen sich nach derselben für beliebige Temperaturen 
t die Werthe von b, auch berechnen. Es wird also die Vergleichung der so berechneten 
mit den direct beobachteten Werthen von b, in der That ein Criterium für die Zuverlässig- 
keit meiner obigen Bestimmungen sein. 

In der nachfolgenden Aufführung der Beobachtungen der Commission vom 11. April 1867 
theile ich der Kürze halber bloss die Mittelwerthe der bei je einer vollständigen Verglei- 
chung abgelesenen und corrigirten Temperaturen t und mikrometrisch gemessenen und auf 


a 


4 redueirten Differenzen b, sammt den Abweichungen v mit, habe auch, wie das bereits in 
den Verbalprocessen geschah, die abwechselnd von den verschiedenen Beobachtern ausge- 


führten Messungen nach diesen behufs Erkennung allfälliger persönlicher Differenzen getrennt. 
11. April. Vm. Beobachter: Mousson und Wild. 


Die Spitzen der Anschiebe-Cylinder berühren die Goldstiften des Muttermeters etwas 
oberhalb der Mitte. 


Mousson. Wild. 
b b; V t b, V 
o A A 0 ji 2 
13,587 —+ 13,7200 — 0,0036 13,570 —— 13,7215 + 0,0019 
640 7235 — 0,0001 617 7110 — 0,0086 
665 7040 — 0,0196 650 7195 — 0,0001 
698 7240 — 0,0004 682 7260 — 0,0064 
725 7325 + 0,0089 715 7280 + 0,0084 
760 7375 —- 0,0139 740 as — 
0 a Er: 0 a a 
13,679 —+- 13,7236 #£ 0,0078 13,662 + 13,7196 #£ 0,0057 . 
Mittlerer Fehler + 0.0047 3: 0.0029 


11. April. Nm. Beobachter: Mousson, Hirsch und Wild. 


Die Spitzen der Ansehiebe-Cylinder berühren die Goldstiften des Muttermeters etwas 
unterhalb der Mitte. 


Mousson. Wild. 

t b, V t b; V 

0) 1 1 0 A A 
13,403 — 13,7170 — 0,0090 13,438 — 13,7295 — 0,0064 

460 7360 -+ 0,0100 477 7215 — 0,0016 

492 7365 + 0,0105 547 7280 —- 0,0049 

560 7145 — 0,0115 595 7135 — 0,0096 

o A A o A A 
13,479 + 13,7260 = 0,0102 13,514 + 13,7231 # 0,0056 

Mittlerer Fehler + 0.0059 er 0.0036 


13 


IE 


Hirsch. 
t b, v 


o A A 
13,513 + 13,7405 — 0,0125 


932 7115 — 0,0165 
. 942 7415 —+- 0,0135 
369 7185 — 0,0095 


0 2a A 
13,538 — 13,72380 + 0,0130 


Mittlerer Fehler: 3E 0.0076 

Reduciren wir nun einerseits die vorstehenden in A ausgedrückten Werthe von b, auf 
Millimeter und berechnen anderseits diese Differenzen b,, indem wir die betreffenden Tem- 
peraturen, sowie die in den $$ 12—17 ermittelten Werthe von N,, N,, n, m, a, A, und 
frühern Werth von M, in die obige Gleichung einsetzen, so ergibt sich folgende Zusammen- 


stellung: 

Datum. Beobachter. Temperatur. bı Beobachtung — 

11. April. » Celsius. beobachtet mittl. Fehler berechnet — Berechnung 
Van. Mousson. 13,679  0,97400 + 0,00034 0,97412 — 0,00012 
Nm. » 13,479 0,97417 = 0,00042 0,97335 — 0,00082 
Vm. Wild. 13,662 0,97371 + 0,00021 0,97406 — 0,00035 
Nm. » 13,514 0,97396 + 0,00026 0,97348 — 0,00048 
Nm. Hirsch. 13,538 0,97432 + 0,00054 0,97358 — 0,00074 


Aus der letzten Colonne dieser Tafel, welche die Differenzen der beobachteten und 
berechneten Werthe von b, enthält, ergibt sich zunächst für den Längenunterschied des 
Muttermeters oberhalb und unterhalb der Mitte der Goldstifte gemessen nach Hın. Mousson 
0.00094, nach meinen Beobachtungen 0,00083, also im Mittel: 0,00088, während nach $ 12 


diese Differenz für Messungen rechts und links von der Mitte: 0.0186 — 0,00132 betrug. _ 
Ferner ersehen wir daraus, dass allerdings eine persönliche Differenz zwischen den Beob- 
achtern zu bestehen scheint, indem das Mittel aus meinen Bestimmungen zwar bis auf 
0,00006 mit dem Resultat meiner frühern Messungen übereinstimmt, während dasjenige der 
Beobachtungen des Hrn. Mousson um 0,00035 davon abweicht und auch die Zahl, die Herr 
Hirsch erhalten hat, auf eine entsprechende Abweichung hinweist. Uebrigens liegen auch 
bei diesen Beobachtern die Mittelwerthe aus den Differenzen zwischen Beobachtung und 


er I Sc 
“ a je 
ie‘ 


209 


Berechnung für Berührung des Muttermeters oberhalb und unterhalb der Mitte ganz inner- 
halb der mittleren Fehler ihrer Beobachtungsresultate, so dass dadurch meine früheren 
Messungen bestätigt werden. 

Um indessen bestimmter zu erkennen, welchen Einfluss diese Abweichungen auf die in 
$ 12 für 0° ermittelte Differenz des Muttermeters und des Normalstabes haben, wollen wir 
die obigen beobachteten Werthe von b, auf 0° redueiren. Für diese Temperatur haben wir 
nämlich die Gleichung: 

M+A4=-N+N + b. 
Ziehen wir diese Gleichung von der vorhergehenden ab, so kömmt: 


Dar NEN) mMEeNmmte Mat. 


Die Einsetzung der Werthe von t und b, aus der vorigen Tafel, sowie der übrigen 


Grössen ergibt für b.: 


Beobachter. t bo 
Mousson 13,679 0,94331 - aus 6 Vergleichungen 
13,479 0,94392 » 4 » 
Wild 13,662 0,94306 » 6 » 
13,514 0,94364 » 4 » 
Hirsch 13,538 0,94394 » 4 » 


Nehmen wir aus diesen Werthen von b, das Mittel, indem wir sie (mit Berücksichtigung 
der Zahl der Vergleichungen, aus denen sie herfliessen, sowie des Umstandes, dass die mitt- 
leren Fehler bei den Vergleichungen von Mousson und Hersch nahe doppelt so gross sind, 
als die von Wild) der Reihe nach mit 6, 4, 12, S und 4 multiplieiren, so kömmt: 


b, — 0.,94344, 


während unsere früheren Bestimmungen in $ 12 hiefür den Werth: 
[ mm 
b, = 13,2921 — 0,94337 


ergeben. Die Differenz beträgt somit 0,00007 und das Mittel aus beiden würde also von 
unserem früheren Resultate nur um: 0.000035, d.h. um eine Grösse abweichen, die nahezu 
10 Male kleiner ist, als der mittlere Fehler bei den Beobachtungen; es hätte somit keine 
praktische Bedeutung gehabt, dasselbe an die Stelle des frühern Werthes zu setzen und 
demgemäss alle davon abhängigen Grössen umzurechnen. Zudem wissen wir ja auch nicht, 


— 10 — 


wie viel von dieser Differenz einer fehlerhaften Bestimmung der Ausdehnungseoöffizienten 
zuzuschreiben ist und wie viel davon wirklich auf die wahre Länge bei 0° fällt. 

Wir waren demnach durch die eben mitgetheilten Beobachtungen der gesammten Com- 
mission berechtigt, meine Vergleichungen des Muttermeters und Normalstabes und die daraus 
abgeleiteten Resultate, sowie auch die Bestimmungen der Ausdehnungscoöffizienten innerhalb 
einer Fehlergrenze, die im Durchschnitt 0,0001 nicht übersteigt, als vollkommen richtig zu 
bezeichnen. 


Darauf wurde nun weiterhin der Normalstab mit dem Urmaass und seinen Copieen 
verglichen, wobei man folgende Resultate erhielt: 


a. Verification des Urmaasses: U". 


12. April. Beobachter: Mousson. 


Therm.I. Therm. II. Mittel. UI =L450 — R&0 + Mittel. 
0 0) A o ı A 4 1 
5.35 5.3: 0 = = PARSE — 2 = Du 
15,35 15,33 1 0,410 — (0,283 = 0,286) — + 0,124 -+ 0.1970 — 0,0088 
38 35 — 1,233 + (1,346 = 1,365) = + 0,130 
2 Bon 9096 Der IE 9 
15,40 15,97 15,399 + 2026 — (1,861 — 1,884) — + 0,14 1.0.1280 _ 0,0028 
42 38 — 1,522 + (1,616 = 1,636) = + 0,114 
5,42 15,38 0,86 0,969 — 0,981) = + 0,12 
15,22 1588 240g 7 E61 (0,969= 0,981) 210, 121 FE 
43 40 + 1,368 — (1,206 = 1,221) = + 0,147 
5, 5 1.1834 12% 2131) 018 
EN U 1,183 7 (1,295 — 1,811) = 0,198 ©, 1 Oo 
45 42 _ 0,873 + (0,980 — 0,992) =+ 0,119 
5,46 5,43 — 1,096 + (1,230 = 1,246) = 0,15 
15,46 15,4 15,447 Hl ) (h 30 — 1,246) + 0,150 1.0,1395 ++ 0,0092 
47 3 — 0,836 + (0,953 = 0,965) = + 0,129 
v0 A A 
Mittel: 15,406 Mittel: + 0,1303 + 0,0050 
r 
Mittlerer Fehler: + 0,0028 
12. April. Beobachter: Wild. 
0 0 4 E A 4 4 A 
9,39 9,08 ug, — 0,253 — 23 = 0,125) = 2 
15, 15,38 5’ygg + 0253 — (0,123 —0,125)— 40,128) ) 1960-4 0,0014 
35 34 — 0,791 + (0,904 = 0,915) = + 0,124 
rc ron = 2 = )) — - 
15,388 15,35 15,375 + 0,277 — (0,144 = 0,146) = + 0,131 + 0,1240 — 0,0006 
40 37 — 1,711-+ (1,805 = 1,828) = 0,117 
B 2 B Br . En < — 2 — 2 F nn 5 
15,42 15,38 15.408 H 0,398 — (0,270 — 0,273) — + 0,125 + 0,1295 _ 0,0021 
43 38 — 1,374 + (1,475 — 1,494) = + 0,120 s 


cs N 
N 
a 


— 11 — 
'Therm.I. Therm. II. Mittel. U!=NL%0 — ER 450 + Mittel. 
0 o 1 2 
+0, "44 2 = € 
15,44 15,40 15.420 1 5 (0, 307 — 0, ‚310) = + 0,135 1-0,1285 + 0,0039 
AA 40 — 1,195 + (1,301 = 1,317) = + 0,122 
5 5,43 — 0,730 + (0,848 = 0,859) = ‚12 
15,45 15 Kae ll s—0 ; )=+ 0,129 + 0,1220 — 0,0026 
46 44 ! — 1,261 + (1,359 = 1,376) =+ 0,115 
0 h a 
Mittel: 15,396 Mittel: -+ 0,1246 + 0,0021 
Mittlerer Fehler: + 0,0012 
12. Mai. Beobachter: Horsch. 
o o 1 E A A 4 [3 
: Bl 1,615 = 1,655) = 
18,36 18,36 en ‚450 + (1,615 = 1,635) BR 4- 0,2035 + 0,0163 
41 38 i —_ 2,731 + (2,916 — 2,953) = + 0,222 
1 18,40 na: 866 — 2,902) — + 0,202 
8,44 18,497 2,700 + (2,366 02) =+ 0,20 1.0,1860 _. 0,0012 
45 42 — 2,902 + (3,034 = 3,072) =+ 0,170 
1845 18,42 _. 0,835 + (0,996 — 1,009) — 
3 18,445 ee uE 0,1755 — 0,0117 
46 45 —_ 2,476 + (23,620 = 2,653) = + 0,177 
18,46 18,45 _ 2,187 + (2,361 = 2,391) =-+ 0,204 
35 + 0,1970 + 0,0098 
en 16 7 9 986 (8,136 3,176) 210,190 
18,48 18,47 —_ 2,040-5.(2, = HAN) 
18,487 N EEE he 
52 48 — 0,514 + (0,683 = 0,691) = + 0,177 
o 3 4 
Mittel: 18,440 Mittel: + 0,1872 + 0,0104 
Mittlerer Fehler: + 0,9057 
22. April. Beobachter: Wild. 
14,56 14,59 + #000 Sr (( ‚008 0.00 )=+ 01 4 : ; 
y y 0 : 67(0 — 8) — 0 
14,5 i + 0,1015 + 0,0065 
56 Ka ars 2,174 + (2,245 — 2,273) = + 0,099 
14,56 14,59 708: Nahe 9) — A 
14,583 1,045 + (1,125 = 1,139) = + 0,094 0,0950 _ 0,0000 
58 60 — 1,380 + (1,458 = 1,476) = + 0,096 
14,59 14,61 - 22 re eN) = 
14,612 224 + (2,298 = 2,327) = + 0,103 4- 0,0960 -+ 0,0010 
62 63 — 2,184 + (2,245 = 2,273) = + 0,089 
14,63 14,63 it a ea 
14,645 0,524 — (0,418 — 0,423) = + 0,101 ; 0,0910 _ 0,0040 
67 65 — 2,335 + (2,386 — 2,416) = + 0,081 
14,67 14,65 — 0,826 Fa 
14,667 0,826 + (0,910 = 0,921) = + 0,095 + 0,0915 _ 0,0085 
69 66 — 23,102 + (2,158 = 3,190) = + 0,088 
0 5 A 2 
Mittel: 14,616 Mittel: - 0,0950 + 0,0030 


Mittlerer Fehler: + 0,0019 


— 12 — 


Diese Vergleichungen entsprechen der Formel: 
uUl+mt)=N"(dl-+nt) + b. 
Reduciren wir die aus den vorstehenden 4 Vergleichungsreihen sich ergebenden Werthe 
von b: von A auf Millimeter und stellen sie dann mit den für die betreffenden Temperaturen 


nach der vorstehenden Formel zu berechnenden Werthen zusammen, so erhält man folgende 
Tafel : 


Datum. Beobachter. Temperatur b! Beobachtung — 
Celsius. beobachtet mittl. Fehler berechnet — Berechnung 

12. April. Mousson 15,406 0,00925 -+ 0,00020 0,00871 + 0,00054 
» Wild 15,396 0,00884 + 0,00008 0,00858 — 0,00026 

12. Mai. Hirsch 15,440 0,01329 + 0,00040 0,01389 — 0,00060 
22. Apnil. Wild 14,616 0,00674 + 0,00013 0,00705 — 0,00031 


Die Differenzen zwischen Beobachtung und Berechnung halten sich also ebenfalls inner- 
halb der mittlern Fehlergrenze bei den Beobachtungen. Redueiren wir endlich auch hier 
wieder nach der Formel: 

= N.nt -— Umt 


die beobachteten Werthe von bi auf 0°, so kömmt: 


Beobachter t bi 

Mousson 15,406 — 0,01817 
Wild 15,396 — 0,01857 
Hirsch 18,440 — 0,01953 
Wild 14,616 — 0,01927 


Zählt man hier wieder wegen des bloss halb so grossen mittleren Vergleichungsfehlers 
die Resultate von Wild doppelt, so kommt als Mittelwerth: 
bi = — 0,01890, 
der von dem in $ 18 angeführten 
bi = — 0,01898 . 
nur um 0,00008 differirt. 
Es bestätigen also auch diese Messungen die Richtigkeit der oben an- 
gegebenen Länge des Urmaasses bei 0°, sowie den Werth seines Ausdehnungs- 


coeffizienten bis zu einer ca. 0,0001 entsprechenden Grösse. 


— 18 — 


b. Verifieation der ersten Copie des Urmaasses: U". 


Der Kürze halber geben wir hier nur die Mittel der je in gleicher Weise wie oben 
angestellten 5 vollständigen Vergleichungen an. 


11. Mai. 23. April. 
Beobachter: Hörsch. Beobachter: Wild. 
t | V t bi V 
0 A A 0 2 A 
17,895 — 0,0680 —- 0,0007 15,435 — 0,1125 — 0,0060 
918 0555 — 0,0118 448 - 1120 — 0,0065 
942 0730 —+ 0,0057 465 1235 + 0,0050 
970 0540 — 0,0133 490 1135 — 0,0050 
13,000 0860 —- 0,0187 505 1310 —+ 0,0125 
TE 
0 a [ 0 A A 
17,945 — 0,0673 + 0,0100 15,469 — 0,1185 + 0,0070 
A A 
Mittlerer Fehler: + 0,0059 + 0,0038 
Behandeln wir diese Beobachtungen entsprechend wie die obigen, so kömmt: 
Datum Beobachter Temperatur hi! Beobachtung -— 
Celsius beobachtet mittl. Fehler berechnet — Berechnung 
11. Mai. Hirsch 17,945 - 0,00478 -+ 0,00042 -— 0,0045 — 0,00033 
23. April. Wild 15,469 — 0,00841 + 0,00027 — 0,00832 — 0,00009 
Die Reduction der Werthe von bi‘ auf 0° gibt: 
Beobachter t bs 
0 mm 
Hirsch 17,945 — 0,03303 
Wild 15,469 — 0,03276 


Also, wenn man wieder das Resultat von Wild doppelt zählt, im Mittel: 
bu = _ 0,03285 
während der frühere Werth hiefür von $ 18 ist: 
pn — — 0,03196 


Die Differenz beider beträgt somit: 0,00089. Die grössere Abweichung dieser Werthe 
erklärt sich nicht bloss durch die geringere Zahl der von der Commission für diesen Stab 
angestellten Vergleichungen, sondern auch dadurch, dass die Striche bei dieser 1. Copie 
etwas weniger scharf sind, als bei den zwei andern Stäben. Aus diesen Gründen hielten 
wir es nicht für nothwendig, den aus einer grösseren Zahl von Vergleichungen gezogenen 


— 14 — 


und mit einem geringen mittleren Fehler behafteten frühern Werth für die Grösse von UN 
und dessen Ausdehnungscoeffizienten gemäss dieser neuen Bestimmung zu ändern. Immer- 
hin bleibt aber die oben angegebene Länge der 1. Copie des Urmaasses, 
sowie ihr Ausdehnungscoeffizient zufolge den Messungen der Commission 
mit einer Unsicherheit von ungefähr + 0,0005 behaftet. 


ec. Verification der zweiten Copie des Urmaasses: U" 


Die Mittel der 5 vollständigen Vergleichungen sind hier jeweilen: 


24. April. 4. Mai. 
Beobachter: Wald. Beobachter: Mousson. 

t Da V t „bi V 

o A 4 o ‚N [3 
16,445 + 0,1165 —- 0,0068 14,030 °-- 0,0655 -+ 0,0039 

455 0,1190 + 0,0093 067 0610 — 0,0006 

472 0,1000 — 0,0097 090 0580 — 0,0036 

485 0,1050 — 0,0047 138 0565 — 0,0051 

495 0,1080 — 0,0017 ill 0670 —- 0,0054 

0 fl 2 0 N N A 
16,470 —+ 0,1097 + 0,0064 14,100 -—- 0,0616 + 0,0037 


4. Mai. Beobachter: Wild. 


t her v 


[3 A 
14,055 —- 0,0615 —- 0,0026 


080 0540 — 0,0049 
117 0575 — 0,0014 
155 0655 —- 0,0066 
198 0560 — 0,0029 


o 4 a 
14,121 —- 0,0589 + 0,0037 
/ 
Mittlerer Fehler: -+ 0,0020 


Die Vergleichung dieser Beobachtungen mit den aus den frühern Angaben zu berech- 
nenden Werthen ergibt in analoger Weise wie bei den vorigen Maassen: 


Datum Beobachter 
24. April. Wild 
4. Mai. Mousson 
4. Mai. Wild 


Reduciren wir wieder die Werthe von b: 


— 15 — 

Temperatur bu Beobachtung — 
Celsius beobachtet mittl. Fehler berechnet — Berechnung 
16,470 0,00779 + 0,00025 0,00806 — 0,00027 
14,100 0,00437 = 0,00014 0,00429 —- 0,00008 
14,121 0,00418 + 0,00014 0,00432 — 0,00014 

ut auf 0°, so kömmt: 

Beobachter t bo" 
wild 16,470. — 0,01824 
Mousson 14,100 — 0,01792 
Wild 14,121 — 0,01814 


Das Mittel aus diesen 3 Werthen ist: 


pm — —_ 0,01810, 


während die frühern Bestimmungen in $ 18 ergaben: 


mm 


put — _—_ 0,01802. 


Die Differenz beider Resultate ist also bloss 0,00008. 

Die Messungen der Commission bestätigen somit die früher angegebenen 
Werthe der Länge der zweiten Copie des Urmaasses, sowie ihres Ausdeh- 
nungscoeffizienten bis zu einer + 0,0001 entsprechenden Fehlergrenze. 

Aus den in genügender Zahl vorliegenden gleichzeitigen Beobachtungen von Mousson 


und Wild ergibt sich ferner, dass zwischen diesen zwei Beobachtern allerdings eine persön- 
liche Differenz besteht. Dieselbe beträgt im Mittel: 0,00027 + 0,00006, also eine Grösse, 
die wieder innerhalb die mittlere Fehlergrenze einer einzelnen Vergleichung fällt. 


$ 20. Zusammenfassung. 


Unsere Vergleichungen ergeben also folgende Endresultate. Es ist: 


1) Das neue Längen-Urmaass bei 0°. Sehe 
und sein linearer Ausdehnungscoeffizient für 100. . . . = 0,0000175551. 


2) Die erste Copie des Urmaasses bei 0° » 
und ihr linearer Ausdehnungscoeffizient für 11C. . . . = 0,0000173269. 


3) Die zweite Copie des Urmaasses bei 0° 
und ihr linearer Ausdehnungseoefüizient für 1IC. . . . = 0,0000173336. 


U: — 890,98605 -+ 0,00008, 
Ur — 899,97307 + 0,00050, 


vu — 899,98701 + 0,00008, 


14 


0 en, It . 
DRSTsN Be Bea Fahh 
NE ER . 


Gemäss Art. 2. A. a. des Bundesgesetzes über Maass und Gewicht vom 23. De e 
1851 soll nun der Schweizer-Fuss genau drei Zehntheilen des französischen Meters 


sein. Daher haben wir auch: au 
U: — 2,9999535 Schweizer-Fuss, 
U" — 2,9999102 gi 
U" — 2,9999567 N 


oder die wahre Länge von 3 Schweizer-Fuss gleich 900 Millimetern besitzt 


das eigentliche Urmaass bei 0.883 c. 
die erste Copie desselben bei 1,727 C. 
die zweite Copie desselben bei 0,833 C. 
Demgemäss sind die Holz-Etuis für die drei, zur Unterscheidung nur mit einer Bleistift- 
Marke bezeichneten Fussstäbe auf dem Deckel mit Messingplatten versehen, die nachfolgende 
Inschriften tragen: ii 
LÄNGEN -URMAASS - 
DER SCHWEIZERISCH.N EIDGENOSSENSCHAFT 
1867. 
Bei 0° gleich 299,99535 Schweizer-Linien. 
Linearer Ausdehnungscoeffizient für 1° C.: 0,0000175551. 


Erste Copie 
des Schweizer Längen-Urmaasses 
1867. 
Bei 0° gleich 299,99102 Schweizer-Linien. 
Linearer Ausdehnungscoeffizient für 1% C.: 0,0000173269. 


> ee et 


Zweite Gopie F | 
des Schweizer Längen-Urmaasses 
1367. 
Bei 0° gleich 299,99567 Schweizer-Linien. 
Linearer Ausdehnungseoeffizient für 1° ©.: 0,0000173536. 


— 11 — 


$ 21. Zusammenstellung der Constanten des Längen-Comparators. 
Die mitgetheilten Untersuchungen und Messungen, sowie einige seither zur Ergänzung 
noch hinzugefügten, haben für den Längen-Comparator folgende Hauptresultate ergeben. 
Bezeichnen wir wie oben eine Revolution der Mierometerschraube des links stehenden 
und mit L bezeichneten Mikroskopes mit A und entsprechend mit o dieselbe Grösse für das 
Mierometer R rechts, so sind die mittlern Werthe dieser Grössen und die mittlern Abwei- 
chungen der einzelnen Schraubengänge beim: 


Micerometer links Micerometer rechts 
von 5% — 18* der linearen Scale von 0° — 13° der linearen Scale 
A mm mm mm r mm 
1’ = 0,0709723 & 0,0002411 1°= 0,0718645 + 0,0003733. 


Beim Normalstabe sind die wahren Längen der untersuchten Theile für die Tem- 
peratur 0° — der Nullpunkt der Theilung liegt in der Mitte und die Striche links und 
rechts sind daher durch L und R unterschieden — folgende: 


Millimeter: Centimeter: Decimeter: 

L 540 — 539 = 1,00647 L 550 — 540 = 10,00152 1 550 — 450 = 100,03463 
539 — 538 — 0,99916 540 - 530 — 10,01820 450 — 350 — 99,98694 
538 — 537 — 0,99852 530 — 520 — 9,99769 350 — 250 — 100,00283 
537 — 536 — 1,00966 520 — 510 — 10,00848 250 — 150 — 99,99226 
536 — 535 — 1,00079 510 — 500 — 10,00578 150 — 50 = 99,99319 


460 — 450 = 9,98304 L 50 — R50 = 100,03023 
RE R 50 — 150 = 100,02552 


R 540 — 539 = 1,00367 R 550 — 540 = 9,99312 150 — 250 = 99,99058 
539 — 538 — 0,99501 540 — 5530 = 9,99539 250 — 350 = 100,00226 
538 — 537 = 0,99659 930 — 520 —= 10,00746 350 — 450 = 99,98094 
937 — 536 = 1,00331 520 — 510 = 9,99693 450 — 550 = 99,98060 
536 — 535 — 0,99824 510 — 500 = 9,99524 FF 
535 — 934 = 1,00963 500 — 490 = 10,00617 L 5355 — 550 = 5,00358 
534 — 533 = 0,98775 490 — 480 = 9,98558 L 500 — 540 = 50,00294 
533 — 552 — 0,99648 480 — 470 = 10,00559 R 100 — 150 = 50,01727 
532 — 531 = 1,00672 470 — 460 = 9,99981 
531 — 530 = 0,99796 460 — 450 = 9,99510 


461 — 460 = 1,00375 


— 18 — 


und für den Schieber hat man bei derselben Normaltemperatur von 0°: 


erster. Millimeter u 20... 2222, mm 0,99426 
erster halber Centimeter . . Y!ecm, = 4,99574 
erster Centimetter . . .. em, = 9,99244 
erster halber Deeimeter . . Ysdm, = 50,00106 
Docimeter 2 mL 


Der durchschnittliche Fehler der vorstehenden Zahlen beträgt: + 0,0001. 
Der lineare Ausdehnungscoefficient n des Normalstabes für 1° C wurde gleich: 
n = 0,0000155770 + 0,0000000068 

gefunden, so dass die Länge beliebiger der gemessenen Stücke des Normalstabes für eine 
Temperatur von + t° €. durch Multiplication der vorstehenden Zahlen wit dem Factor: 
(1 + 0,000015577.t) erhalten werden. Zur raschen Ausführung dieser Rechnung kann der 
Numerus und der Logarithmus dieses Factors für alle 0,1 Grade von 0 bis 30° aus besonders 
berechneten Tafeln entnommen werden. 

Die Länge endlich beider Anschiebe-Cylinder zusammen von den Strichen bis zu den 
Spitzen ist für 0°: 

A, = 74,97137 
und der lineare Ausdehnungscoefficient derselben für 1° C ist: 
a = 0,0000118293. 


III. Abschnitt. 


wägungen. 


$ 22. Das neue schweizerische Urpfund und seine Copieen. 


Bei der Wahl des Materials für das neue Urpfund und seiner beiden Copieen liess sich 
die Commission von denselben Betrachtungen leiten, welche ©. A. von Steinheil in der Ein- 
leitung zu seiner Abhandlung »Ueber das Bergkrystall-Kilogramm , auf welchen die Fest- 
stellung des bayerischen Pfundes nach der Allerhöchsten Verordnung vom 28. Februar 1809 
beruht«!), mit grosser Umsieht und Sachkenntniss entwickelt hat. Nach seinem Vorgange 
wurde als solches Material ebenfalls der reine Bergkrystall adoptirt und ebenso schlossen 
wir uns in Bezug auf die Form an Steinhel an und wählten die Gestalt eines Cylinders 
von gleicher Höhe und Durchmesser, dessen scharfe Kanten durch eine Facette gebrochen 
sind 2). Nachdem die mechanische Werkstätte des Herrn von Steinhel in Münthen 
wegen Mangel an gutem Material die Anfertigung der Gewichte abgelehnt hatte, wurde die- 
selbe dem Herın J. @. Hofmann, Optiker in Paris, übertragen. Derselbe hat sich seines 
Auftrages, was die Klarheit und vollkommene Fehlerfreiheit des Bergkrystalls, sowie die 
Politur desselben, anbetrifft, zur vollsten Zufriedenheit entledigt, dagegen war das richtige 
Gewicht nur mit einer sehr groben Annäherung erreicht. Während nämlich zwei der Berg- 
krystall-Pfunde um etwa 1 Deeigramm zu schwer sich erwiesen, war das dritte um ungefähr 
5 Deeigramme leichter als ein richtiges Pfund. Da indessen in der Eichstätte zur Ausglei- 


!) Abhandlungen d. II. C]. d. Academie d. Wissensch. IV. Bd. Abth. I. 

2) Nach meinen seitherigen Erfahrungen würde ich durchaus nicht mehr anstehen, für solche Urgewichte 
geradezu die Kugelgestalt zu wählen, welche die Bedingung kleinster Oberfläche bei gegebenem Volumen 
am vollkommensten erfüllt und zudem keinerlei leicht abnutzbare Kanten o. dgl. darbietet. Beim Gebrauch 
nämlich von kleinen kugelförmigen Ausgleichungs-Gewichten von Bergkrystall von 1 Gramm an abwärts bis 
zu 1 Millioramm habe ich mich überzeugt, dass die Gefahr des Rollens gar nicht so gross ist und für 
grössere Gewichte überdies durch ringförmige Untersätze, die man bei den Wägungen nach der Borda’schen 
Methode als zur Wagschale gehörig betrachten könnte und somit gar nicht zu berücksichtigen hätte, leicht 
ganz zu beseitigen wäre. Die genaue Anfertigung eines solchen Kugel-Gewichts wäre zudem viel leichter, 
als die eines Cylinders. 


“ — 10 — 


chung der Differenzen bei den Verifieationen die kleinen Quarzgewichte zur Disposition 
standen, und es auch gleichgültig erschien, ob die in den Berichten und Verbalprozessen 
anzugebenden Abweichungen der Quarzpfunde von dem genauen Gewichte eines halben Kilo- 
gramms etwas grösser oder kleiner seien, so hielt die Commission es nicht für geboten oder 
auch nur rathsam, an den im Uebrigen befriedigenden Quarzgewichten noch irgend welche 
Justirungen vornehmen zu lassen, um sie dem richtigen Maasse näher zu bringen. 

So stellt denn das neue schweizerische Urpfund einen hochpolirten Cylinder von 
63,54 Millimeter Höhe und 61,36 Millimeter Durchmesser dar, dessen Kanten durch eine 
unter 45° zur Axe angeschliffene Facette von 4,26 Millimeter Breite gebrochen sind. Der- 
selbe ist aus wasserhellem, vollkommen reinem und spaltungsfreiem Bergkrystall angefertigt. 
Seine Oberflächen und Kanten sind fehlerfrei. 

Die erste Copie des Urpfundes stellt ebenso einen hochpolirten Cylinder von 60,57 
Millimeter Höhe und 63,21 Millimeter Durchmesser dar, dessen Kanten auch durch eine 
Facette von 4,92 Millimeter Breite gebrochen sind. Das Material ist dasselbe wie beim Ur- 
pfund, ebenso die Vollkommenheit der Öberflächen-Politur, dagegen besitzen die Kanten 
einige ganz kleine Ausbrüche. 

Die zweite Copie des Urpfundes repräsentirt einen Cylinder von 60,77 Milli- 
meter Höhe und 63,15 Millimeter Durchmesser, dessen Kanten durch eine Doppel-Facette 
von 5,49 Millimeter Breite gebrochen sind. Es besteht aus einem etwas bräunlich gefärbten, 
im Uebrigen auch ganz klaren und fehlerfreien Bergkrystall, dessen Obertlächen-Politur in- 
dessen nicht ganz so vollkommen ist, wie bei den vorigen Gewichten. Die Kanten sind 
unversehrt. 

Von diesen drei Gewichten wurde wieder aus den beim Längen-Maass angegebenen 
Gründen, das erste als eigentliches Urmaass zur Aufbewahrung in dem eidgenössischen 
Archiv, das zweite zur Deponirung bei der eidgenössischen polytechnischen Schule in Zürich, 
das dritte zum Gebrauch bei Verificationen in der eidgenössischen Normal-Eichstätte in 
Bern bestimmt. 


$ 23. Methode der Gewichts-Vergleichungen und Reduction der Wägungen 
auf den leeren Raum. 


Zur Verifieation dieser Pfunde nach dem neuen Mutterkilogramm von Platin mussten 
dieselben einmal unter einander verglichen und sodann irgend zwei derselben zusammen 
gegen das Platinkilogramm abgewogen werden. 


— 11 — 


Wegen der Gleichheit der speeifischen Gewichte erfordert die erstere Vergleichung keine 
andern Vorsiehtsmassregeln als überhaupt bei jeder Wägung nothwendig sind, während die 
letztere Vergleichung wegen der durch die Ungleichheit der specifischen Gewichte bedingten 
Reduction der Wägung auf den leeren Raum weitere Complicationen zur Folge hat. 

Was zunächst die allgemeinen Vorsichtsmassregeln zur Erlangung genauer Wägungs- 
resultate betrifft, so werden alle Wägungen ohne Ausnahme nach der Borda’schen Methode 
der Wägung auf einer Schale behufs Elimination der Ungleichheit der Wagarme angestellt. 
Um aber dabei auch die beständigen durch Temperatur-Schwankungen u. dgl. bewirkten 
Veränderungen in der relativen Länge der Wagarme unschädlich zu machen, vertauschte man 
wiederholt auf derselben Wagschale die zu vergleichenden Gewichte und verglich dann je- 
weilen das Resultat einer Wägung mit dem Mittel aus der vorhergehenden und nachfol- 
genden. Da ferner bei einer beidseitigen Belastung von 1 Kilogramm und einem Messing- 
balken eine relative Veränderung der Temperatur der beiden Wagarme um !/ıoo Grad eine 
Störung des Gleichgewichtes bewirkt, die 0,56 Milligrammen entspricht, so ist eine ganz 
besondere Rücksicht der Erhaltung des Temperaturgleichgewichts im Innern des Waggehäuses 
zu tragen. Die Waggehäuse wurden daher so wenig als möglich bei den Wägungen geöfinet, 
die Gewichte nur mit längern Zangen angefasst, so dass man bei der Versetzung derselben 
mit den Händen nicht ins Innere des Waggehäuses hineinkam, und endlich wurden jeweilen 
bei den definitiven Messungen sowohl die Arretirungen des Wagbalkens als die Ablesungen 
des Zeigerstandes an der Scale aus einiger Entfernung ausgeführt. —- Abgesehen von den 
durch die Construction der Wage selbst gebotenen Garantien für die Unveränderlichkeit der 
Hebelarme bei den auf einander folgenden Lösungen und Arretirungen des Wagbalkens wurde 
ausserdem bei der Versetzung der Gewichte stets darauf geachtet, die Wagschalen und 
damit auch die Gehänge in derselben Stellung zu erhalten. 


Haben bei Beachtung aller dieser Vorschriften die zu vergleichenden Gewichte ver- 
schiedene Dichtigkeit, wie dies bei der auszuführenden Vergleichung des Platin-Kilogramms 
und zweier Quarz-Pfunde zusammengenommen der Fall ist, so entspricht nach dem archi- 
medischen Prineip das Resultat der Wägung der Gleichung; 

P-P?=G-6;, 
wo P und G& die wahren oder absoluten Gewichte der zu vergleichenden Gewichtsstücke, die 
bei aufeinanderfolgenden Wägungen nach der Borda’schen Methode des constanten Tara das 


Gleichgewicht halten und P’ und G’ die Gewichte der von ihnen respeetive verdrängten Luft- 
Volumina darstellen. Die obige Gleichung lässt sich auch folgendermassen schreiben ; 


P G‘ 
A 
und wenn wir hiebei berücksichtigen, dass P’ und P, sowie G‘ und G respective die Gewichte 
gleicher Volumina darstellen, die sich jeweilen wie die speeifischen Gewichte der betreffenden 
Körper verhalten, so wird das Resultat unserer Wägung auch dargestellt durch : 


. Se a 
SE 5% 
wo 1 das specifische Gewicht der Luft im Waaggehäuse zur Zeit der Wägung, $, das 
specifische Gewicht des Gewichtstückes P, und S, das specifische Gewicht des Gewichtstückes 


G& repräsentiren. Nun ist bei einer Temperatur t Grad Celsius allgemein das speeifische Ge- 
wicht S, eines Körpers 

DR 
Les 


wenn S, das specifische Gewicht desselben bei 0 Grad und m der kubische Ausdeh- 


De 


nungscoefficient desselben für 1 Grad Celsius darstellt. Ferner berechnet sich das spe- 
eifische Gewicht der trockenen Luft bei 0 Grad und dem Normal-Luftdruck, der einer 
Quecksilbersäule von 760 Höhe entspricht, für eine Breite g und eine Höhe von H Meter über 
Meer nach der Formel: 


0,001292753 (1 — 0,0025935 eos 29) (1 — 0,00000031417 H) 


welche Kohlrausch aus einer sehr umsichtigen Discussion der Regnault'schen Beobachtungen 
abgeleitet hat.!) Für die eidgenössische Eichstätte, d. i. eine Breite g = 46579 und 
eine Höhe H = 540 über Meer, sowie für eine Temperatur t und einen Barometerstand hr 
folgt hieraus für das specifische Gewicht trockener Luft der Werth: 
0,001292762 .h 
760 (1 —+- 0,003665 .t) 

Ist indessen wie gewöhnlich die Luft im Waaggehäuse mehr oder minder feucht, so ist 
das specifische Gewicht | derselben gleich der Summe der specifischen Gewichte der trockenen 
Luft und;des Wasserdampfes in dem Gemenge, also wenn h‘ den Partialdruck des Wasser- 
dampfes in dem Gemenge oder mit andern Worten die absolute Feuchtigkeit der Luft darstellt: 

0,001292762 . (h — h‘) 0,001292762 . 0,62208 . h‘ 
760 (1 0,003665..1) 760 (1 - 0,003665 .t) 


I 


ı) Poggendorf’s Annalen Bd. 98 8. 180. 


— 13 — 
wo 0,62208 das von Rögnault angegebene speeillsche Gewicht des Wasserdampfes bezogen 
auf Luft repräsentirt. Es ist also der Werth von 1 in der Formel I: 


0,001292762 . (h — 0,37792 . h‘) 
760 (1 -+ 0,003665 .t) k 


l= 


Setzen wir diese Werthe in Formel I ein, so geht dieselbe über in: 


a 0,001292762 . (h — 0,37792 .W) (Im, .t)| _ 
760 (1 + 0,008665 .t) . S,,, 
1% 
ee 0,001292762 . (h — 0,37792 .h) (1 +m, .t) 
Fi 760 . (1 + 0,003665 .t) .S,,, ; 


wo m, den ceubischen Ausdehnungseoeffhizienten für 1° C. des Gewichtes P und $,,, sein 
specifisches Gewicht bei 0 Grad bezogen auf reines Wasser bei 4°C. und m, sowie $,,, die 
die entsprechenden Grössen für das Gewichtsstück G bedeuten und wobei wir angenommen 
haben, dass die Temperatur der Luft und der Gewichtsstücke im Waaggehäuse dieselbe sei. 
Damit diese Bedingung in Wirklichkeit erfüllt sei, ist es durchaus nothwendig, die Gewichte 
stets einige Zeit vor den Wägungen in das Waaggehäuse zu bringen und rasche Temperatur- 
Aenderungen zu vermeiden. 

Die in Klammern eingeschlossenen Grössen bei der vorigen Gleichung repräsentiren die 
sogenannte Reduction der Wägung auf den leeren Raum. Bezeichnen wir der Kürze halber 
die beiden Brüche in den Klammern, resp. mit p und g, und berücksichtigen, dass p und g 
kleine Grössen sind, so lässt sich mit grosser Annäherung die Formel I’ auch schreiben: 


wo das 2. Glied rechter Hand vom Gleichheitszeichen die von der Reduction der Wägung 
auf den leeren Raum herrührende Correction darstellt. 


Es ist für Gewichtsvergleichungen im Allgemeinen und so auch für die nachfolgenden 
von Wichtigkeit, dass man sich über den Werth dieser Correetion bei verschiedenen Ge- 
wichts-Combinationen einen deutlichen Begriff mache. Zu dem Ende nehmen wir an, es re- 
präsentire G ein Kilogramm von Messing, dessen specifisches Gewicht bei 0° : S,. = 8,00 
und dessen kubischer Ausdehnungscoefficient : m, = 0,0000563 sei und es werde dies bei 
einer Temperatur t = 15°, einem Barometerstand h = 715 und einer absoluten Feuch- 
tigkeit h“ = 6 der Reihe mit Kilogrammen P aus den nachfolgenden Substanzen verglichen, 
so nimmt jeweilen das Reductionsglied G (g — p) in der obigen Formel die nebenstehenden 
Werthe an: 


Kilogramm P Reductions-Glied 

Substanz Dan | m, Fr G (g TE p) 

. mgr. 
Messing . 1... 8,50 0,0000557 en 
Bisonı Pre ‚u. 7,20 0,0000380 —+ 18 
Bleigr-, Teer 11,00 0,0000855 — 37 
Dlaumern ee 20,00 0,0000258 — 86 
Berskrystal . . 2,65 0,0000326 —+- 282 
Wasser. + u., 1,00 0,0004347 —- 1009 


Hiernach beträgt also auch bei unserer Vergleichung eines Bergkrystall-Kilogramms 
mit einem Platinkilogramm die Reduction auf den leeren Raum : 368 und nur, wenn das 
Gosammigemicht 1 Decigramm nicht merklich übersteigt, geht der Betrag des Reductions- 
gliedes unter 0, ‚1 herunter und ist also, wenn wir diese Grösse als Genauigkeitsgrenze der 
Wägungen betrachten, zu vernachlässigen. 


Um fernerhin zu ermitteln, welchen Einfluss in Folge dieser anzubringenden Correetion 
die Fehler in der Bestimmung der veränderlichen Grössen t, h, h‘, $,,, etc. auf das End- 
resultat haben, differentiren wir die vorstehende Gleichung unter Einsetzung der Werthe 
von p und g der Reihe nach nach diesen Variabeln und finden so: 


ME Alm Arms. 
Ar in +6. == a = 1 ee 
dt. 5, | 
u a an, 
LP. ee ee 


a ET ae 


dB 
re .dm, 
d.P 
I „dm; 


wo wir der Kürze halber: 


gesetzt haben. 


0,001292762 


— 15 — 
RE EN 
= ı1+tet 
r A(h—B.h') 
ware er 


760 Zi 
0,37792 = B 
0,003665 = « 


t 

5. dm,, 
t 

EEE 


Aus diesen Gleichungen lassen sich nun leicht die Fehler dh, dh‘, dt ete. 


berechnen, welche wir bei der Bestimmung des Barometerstandes h, der absoluten Feuchtig- 
keit h‘, der Temperatur t ete. begehen dürfen, damit der dadurch bedingte Fehler dP 
des Vergleiehungsresultats eine gewisse Grenze nicht übersteige. Angenommen die Genauig- 
keitsgrenze dP unserer Wägungen solle 0,1 Milligramm sein, und es sei während derselben 
wieder h = 715 ih — 6, t = 15°C., so berechnen sich bei der Vergleichung der Kilo- 
gramme P und G verschiedener Natur für die zu tolerirenden Fehler folgende Grenzen: 


Kilogr. P. Messing Platin Bergkrystall | Bergkrystall| Wasser 
,=85 8, =200|8,=265|8,=23,65| S,=10 
Klogr. 6. iBer | nn, =, 2 an ee 
at + 3,47 + 0,34 + 0,10 + 0.08 = 0.03 
dh |=843 +0,83 +0,26 +0,19 + 0,07 
din 223 [+218 (2065 |+z050 |=0,19 
as, |#0,0063 |+0,0348 | 0,0006 | +#0,0006 | + 0,0001 
dS,. |+0,0056 | +0,0056 |=+0,0056 |+0,0348 |+ 0,0056 
dm, | *0,000049 | + 0,000116 | # 0,000015 , & 0,000015 | + 0,000006 
dm, | #0,000046 | + 0,000046 | + 0,000046 | # 0,000116 + 0,000046 


Damit nun trotz des allfälligen Zusammenwirkens mehrerer dieser Fehlerquellen im 
gleichen Sinne das Wägungs-Resultat doch eine Genauigkeit von + 0,1 Milligramm erreiche, 


— 116 — 


wollen wir als äusserste, durch einen einzelnen Beobachtungsfehler bedingte Fehlergrenze 
des Endresultates:dP = 0,02 Milligramm annehmen. Unter dieser Voraussetzung ergibt 
sich aus der obigen Tafel, dass wir in unserm vorliegenden Falle, d.h. bei der Vergleichung 
eines Platinkilogrammes mit einem Bergkrystall-Kilogramm in einer Summe zweier Berg- 
krystallpfunde die 


die Temperatur t mit einer Genauigkeit von . a Ra Ss ee Meere 0,015 
den ‚Barometerstand:h . 2.20 Sucher, 2. 0,038 
die absolute Feuchtigkeit BD’, U „SSR nn Seen 0,100 
das specifische Gewicht des Platins S,. - : -» = 2 2.2.2... 0,00696 
» » » » Bergkrystalls S,,, .2 20 re 
den cubischen Ausdehnungscoeffizienten des Platins m, . . . . + 0,000023 
und den eubischen Ausdehnungscoeffizienten des Bergkrystalls m, . + 0,000003 


bestimmen oder kennen müssen. Die vorhandenen Angaben über die Ausdehnungscoeffieienten 
des Platins und des Quarzes sind hinlänglich genau, um sie, wie wir noch näher zeigen 
werden, unmittelbar verwenden zu können, die übrigen Grössen mussten neu bestimmt werden 
und zu dem Ende waren also nothwendig erstlich Thermometer zur Messung der Temperatur, 
sodann ein Barometer und Hygrometer zur Ermittlung von h und h‘, endlich zur Bestim- 
mung der speeifischen Gewichte ausser einer entsprechenden Vorrichtung bei der Waage 
noch genau verifieirte Gewichtssätze, die anderseits auch für die Ermittlung der absoluten 
Werthe der kleinen Ausgleichungsgewicbte bei den Wägungen unentbehrlich waren. 


Wir wollen im Folgenden ausser den Waagen selbst auch noch diese Hülfsinstrumente 
näher betrachten und gleich zusehen, inwiefern dieselben den oben an sie gestellten Anfor- 
derungen genügen können. 


$24a. Waagen. 


Die bei der Vergleichung der Kilogramme gebrauchte Waage der eidgenössischen Eich- 
stätte ist von den Herrn Mechaniker Hermann und Studer in Bern verfertigt und auf Tafel 
III Fig. 1 in der Vorder-Ansicht, Fig. 2 in der Seiten-Ansicht und Fig. 3 im Grundriss 
dargestellt. Es genügt daher der wesentlichsten Theile der Waage, wodurch sie sich auch 
etwa von andern Instrumenten dieser Art unterscheidet, besonders zu erwähnen. Der Waage- 
balken ist oben gerade und besitzt da von der Mitte bis zu den Endschneiden eine Thei- 


— 17 — 


lung in 100 gleiche Theile für den Gebrauch der Reiter-Verschiebung R. Die mittlere 
Schneide des Balkens kommt nach Lösung der Arretirung beiderseits auf ebene Achatplatten 
zu liegen und ebenso legen sich dann die Gehänge der Waagschalen mit ebenen Achat- 
platten auf die Endschneiden auf. Beim Heben des Arretirungsbalkens B durch Drehen am 
Knopfe K wird nicht bloss an den Stellen b der Balken gefasst und so die Mittelschneide 
von ihrer Unterlage abgehoben, sondern zugleich auch an beiden Enden bei ce vorstehende 
eylindrische Zapfen an den Gehängen durch Y-förmige Lager im Arretirungsbalken erfasst 
und damit auch die Gehänge von den Endschneiden entfernt. Der Zeiger z bewegt sich vor 
der Scale hh unten an der Säule und wird von einem nach vorn hervortretenden Stücke s 
am Wagebalken getragen. Die durch Drehen der Knöpfe m zu hebenden und zu senkenden 
Messingkreuze t unterhalb der Waagschalen mit Elfenbeinknopf in der Mitte und 4 Elfen- 
beinspitzen an den Enden der Kreuzarme dienen nicht bloss zur Stützung der Waagschalen, 
sondern zugleich auch dazu die letztern beim Vertauschen der Gewichte durch passendes 
Auflegen der letztern stets wieder in dieselbe Lage zu bringen. 


Bei Bestimmung des specifischen Gewichts mit dieser Waage wird eine Messingbrücke 
über die eine Waagschale so gelegt, dass sie diese nirgends berührt, darauf das Glas mit 
destillirtem Wasser gestellt und der zu untersuchende Körper vermittelst eines Platindrahtes 
an dem Hacken d oben am betreffenden Waagschalenbügel aufgehängt. 


Das aus Glas und Magahoniholz bestehende Gehäuse der Waage ist auf einer an der 
Zimmerwand befestigten Console C aufgestellt und hat nur an der Vorderseite zwei seitliche 
Thüren V. Die Nivellirung des Waagbrettes erfolgt vermittelst der Stellschrauben W nach 
der Dosenlibelle D vor der Säule. Bei den genauern Wägungen endlich geschieht die 
Waagbalkenarretirung durch eine Stange mit Universalgelenk aus einer Entfernung von nahe 
2 Meter und aus derselben Entfernung wird dann auch der Zeigerstand an der Scale mit 
einem 60 Mal vergrössernden Fernrohre abgelesen. 


Bei einer Belastung von 1 Kilogramm beiderseits gibt diese Waage, wenn ihre Schwin- 
gungsdauer durch Heben der Correetionsschraube x für den Schwerpunkt auf 60 Secunden 
gebracht worden ist, für ein Uebergewicht von 0,5 einen constanten Anschlag von 1 Scalen- 
theil und da 0,1 Scalentheil bei der Beobachtung der Zeigerbewegung mit dem Fernrohr 
noch sicher geschätzt werden kann, so sind also noch 0,05 Uebergewicht zu erkennen. Bis 
auf 0,2 Scalentheil oder also 01 steht auch die Waage bei aufeinanderfolgenden Arretirungen 
und Lösungen derselben immer wieder genau ein, wenn die Belastung und die Temperatur 
inzwischen unverändert geblieben sind. 


ee 


— 18 — 


Eine weitere Waage, die ebenfalls für eine Maximal-Belastung von 1 Kilogramm be- 
stimmt ist und dieselbe Empfindlichkeit, wie die vorige besitzt, unterscheidet sich von ihr 
nur dadurch, dass sie statt mit einem Gehäuse von Glas und Holz mit einem Gusseisen- 
kasten umgeben ist, in den an passenden Stellen diekwandige Glasplatten eingesetzt sind, 
so dass dieses Gehäuse luftdicht zu verschliessen ist. Ein verzweigtes Bleirohr führt aus 
demselben einerseits zu einem später noch näher zu beschreibenden Manometer, andererseits 
zu einer im Nebenzimmer aufgestellten doppelwirkenden Luftpumpe von Staudinger in 
Giessen. Mit der letztern kann man so die Luft im Waaggehäuse bis zu einem bedeu- 
tenden Grade verdünnen und zugleich dient ihr besonderer Recipient dazu, Gewichte, die 
zur Bestimmung des specifischen Gewichts ins Wasser getaucht worden sind, nach der Ab- 
troeknung mit einem Tuch noch ganz scharf über concentrirter Schwefelsäure in der üblichen 
Weise auszutrocknen. Die Reiterverschiebung ist bei dieser Waage fortgelassen und statt 
derselben sind zwei Vorrichtungen angebracht, um im Innern derselben kleinere und grössere 
Gewichte ohne Oefinung des Gehäuses und unbeschadet des luftdichten Verschlusses von 
aussen versetzen zu können. 

Die nächst grössere Waage, für eine Maximal-Belastung von 5 Kilogrammen auf beiden 
Schalen eingerichtet, lässt bei dieser Belastung noch !%5.000.000 dieses Gewichtes sicher 
erkennen und unterscheidet sich im Uebrigen von der zuerst beschriebenen nur dadurch, 
dass der Balken von Stahl ist, die Reiterverschiebung und die Schalenunterlagen fehlen, 
dafür aber die Schalen unten mit Hacken versehen sind, vermittelst deren man zufolge 
Durchbohrungen im Waagbrette im darunter befindlichen Kasten Körper an den Waag- 
schalen aufhängen kann. 

Die grösste Waage ist ganz aus Eisen construirt und lässt bei ihrer Maximal-Belastung 
von 50 Kilogramm beiderseits ein Uebergewicht von !/ı.ooo.ooo oder also 50 deutlich und 
sicher bestimmen. Sie besitzt eine besondere Arretirung für die Waagschalen, sowie eine 
ganz einfache für den Balken und ist im Uebrigen auch in ein Glasgehäuse eingeschlossen, 
das auf einem Steinsockel steht. 

Zur Vergleichung kleinerer Gewichte dienen endlich zwei kleinere Waagen, von welchen 
die eine bei der Maximal-Belastung von 50 Gramm noch 0,04 Milligramm sicher angibt, 
während die andere bei ihrer Maximal-Belastung von 1 Gramm noch 0,01 Milligramm er- 
kennen lässt. 


5 


— 19 — 


$ 25. Gewichtssätze. 


Wegen der Anwendung der Borda’schen Methode bei den Wägungen sind fast alle Ge- 
wichtsätze der Eichstätte in zwei Exemplaren vorhanden. Zunächst sind zwei Gewichtssätze 
von Messing von 50 Pfund herunter bis zu 1 Pfund zu erwähnen, sodann ein Satz vergol- 
deter Argentan-Gewichte von 1 Pfund nach fortgesetzten Halbirungen heruuter bis zu 16a 
Loth; hierauf zwei Gewichtssätze von 1 Kilogramm herunter bis zu 1 Gramm, der eine von 
vergoldetem Argantan, der andere von vergoldetem Messing, weiter 4 Gewichtsätze von 1 
Gramm herunter bis zu 1 Millioramm und zwar 2 von versilbertom Kupferdraht (der eine 
davon ist speciell für den Gebrauch der Waage mit dem Eisengehäuse bestimmt), der dritte 
von vergoldetem Kupferdraht und der vierte von Bergkrystall (der letztere von Steinheil in 
München verfertigt besteht aus hochpolirten Kugeln von Bergkrystall, die mit besondern, an 
den Enden schaalenförmig gestalteten Pincetten gefasst werden), endlich ein Satz Aluminium- 
Gewichte von 1 Milligramm herunter bis zu 0,1 Milligramm. 

Diese Gewichtssätze wurden alle annähernd justirt und sodann bei den meisten dersel- 
ben die übrig bleibenden Fehler für die einzelnen Stücke wiederholt genau durch Verglei- 
chung nach der Tarir-Methode bestimmt. Es wurde dabei beispielsweise folgendermaassen 
verfahren: 

Man brachte das eine Kilogramm des einen Gewichtssatzee, etwa das des Argentan- 
Satzes, das wir mit K, bezeichnen wollen, auf die eine Waagschaale, stellte das Gleich+ 
gewicht her und ersetzte es darauf durch die Summe aller kleinern Gewichte des betreffen- 
den Satzes, die zusammen ebenfalls 1 Kilogramm ausmachen sollen. Was man in diesem 
Falle auf dieser Waagschaale hinzufügen oder wegnehmen muss, gibt die Differenz von K, 
und 2 K, + 2a,, die man noch genauer erhält, wenn man das halbe Kilogramm '.K, 
und die Summe &a, aller übrigen Gewichte bei einer dritten Wägung nochmals durch K, 
ersetzt. Man findet so z. B.: 

(1) K,= "KR, +22, + 0e”" 


Darauf vergleicht man ebenso Ye K, mit dem 200 Gramm-Stück: 2H, und der Summe 
2a, aller kleinern Gewichte und findet etwa: 

(2) »K=2H,+232.+ß=2ı.-+B 

Die Vergleichung von 2H, mit den beiden 100 Gramm-Stücken, von welchen das eine 


durch ein Stern (*) markirt ist, gibt weiter: 


(8) >H=EH-+H ty 


— 120° — 
Eine fernere Wägung gibt: 
(4) H=H+6 
Mit H, und den kleinern Gewichten verfahren wir jetzt weiterhin ganz gleich wie oben 
mit K,, YaK, ete. und erhalten so folgende neue Gleichungen: 


(5) H,= %»H +2,65 

(6) %»H,=2D +23, +5=2.,4+$ 
(7) 2D, =D, +D,+n 

(8) DNeD;tes 


Vergleichen wir endlich noch das Dekagrammstück D, mit der Summe aller kleineren 
Gewichte: Ye D, + &a,, sowie diese wieder untereinander, so entsprechen diesen Wägungs- 
Resultaten schliesslich noch folgende Gleichungen: 


(9) D, = %D, +23, —ı 

(10) 1,D,=-26 + 2, tx = Zu. +% 
(11) ee) 

(12) Ge Be 

(13) .=G+rv 


Wird nun schliesslich der absolute Fehler des Kilogramms K, durch Vergleichung mit 
dem Mutterkilogramm bestimmt, so sind jetzt leicht die Fehler aller übrigen Gewichte zu 
berechnen. Man habe etwa gefunden: 

K, = 1 Kilogramm —+- 0"*" 
so folgt hieraus und aus Gleichung (1) oben: 
!rK.—+ 2a, = 1,000,000 +0 — a”® 
und wenn wir hier für &a, aus (2) den Werth einsetzen, so kömmt: 
12, — 500,000 +8 HR 

Aus den Gleichungen (2) bis (5) in Verbindung mit der vorigen folgt aber weiter, wenn 

wir der Kürze halber: 6 — «a — ß=o setzen: 


2 H, = 200,000 + Rss Vier 


13] 
H, = 100,000 + Auziöreli Ne nal 
* 9 B 
H, = 100,000 -+- Wr, 


ET TEERZEBBEERR 


ne 


— 121 — 


Die Differenz der Gleichungen (5) und (6) mit.dem vorstehenden Werth von H, com- 
binirt, gibt: 
e—2y +49 —383e.+108 
20 
Aus den Gleichungen (6) bis (9) und dem eben ermittelten Werthe von '/H, berechnet 
sich sodann, wenn wir der Kürze halber o0+29 +46 —8:— 108 =E setzen: 


ee ee 


!aH, = 50,000 + 


2 D, = 20,000 


50 

las E—20n+409-+ 201 
D, = 10,000 + nn 
el ee ua 


Der Werth von D, in Verbindung mit (9) und (10) gibt ferner: 
8 — 209 — 609 — 80: + 100% 
200 
und daraus folgt endlich in Verbindung mit den Gleichungen (10) bis (13) für das Zwei- 


1a D, = 5,000 + 


Grammstück und die 3 Ein-Grammstücke: 
+10 @v-+-3A—u) 


2 6, = 2000 = 
Gr oer 4 — 200 er v—A) 
d= 1000 7 220 Dres 
ne Eu 4v—A) 


wo wir der Kürze halber: 
E— 207 — 609% — 80ı - Wx=y 
gesetzt haben. 

Gewichts-Sätze, welche statt der 3 Ein-Grammstücke, wie das häufig der Fall ist, noch 
ein Zwei-Grammstück und bloss ein Ein-Grammstück besitzen, können ohne Zuziehung eines 
Ein-Grammstückes aus einem andern Gewichtssatze nicht bis auf diese letzten Stücke, wie 
leicht ersichtlich, verificirt werden. 

Der in ganz entsprechender Weise von 1 Gramm an abwärts angeordnete kleine Ge- 
wichtssatz von Bergkrystallkugeln wurde, nachdem man das Gramm mit einem der vorher 
verifieirten Grammstücke der grösseren Gewichtssätze verglichen hatte, nach ganz demselben 
Schema bis zu seinen 3 Ein-Milligrammstücken herunter auf seine Fehler untersucht. 

16 


Nach dem so verifieirten Bergkrystall-Grammsatz wurden dann die Fehler der beiden 
Grammsätze aus versilbertem und vergoldetem Kupferdraht bestimmt, welche nur je aus 
Fünfer- und aus Einerstücken bestehen und zwar so, dass immer 2 Fünfer- und je 5 Einer- 
Stücke derselben Sorte vorhanden sind. Durch Befeilen hatte ich vorher alle gleichartigen 
Stücke dieser Sätze auf genau gleiches Gewicht — übrig bleibender Fehler höchstens + 0,01 
Miller. — gebracht. 

Endlich habe ich mit Hülfe des einen verifieirten Kilogramm-Satzes der Reihe nach 
von unten nach oben auch die Gewichte des einen feinern Messing-Gewichtssatzes von 3 bis 
25 Pfd. (verfertigt von Hermann u. Studer) in entsprechender Weise auf ihre Fehler untersucht. 

Was die Reduction dieser Wägungen auf den leeren Raum anbelangt, so wurde im All- 
gemeinen angenommen, dass die Gewichte desselben Satzes wenigstens in so weit gleiches 
specifisches Gewicht haben, um bei ihrer Vergleichung unter einander hievon absehen zu 
können. Nur jeweilen bei der Vergleichung der beiden grössten Gewichte der Kilogramm- 
Sätze mit den Normalen, nämlich dem Mutterkilogramm und dem Urpfund, wurden später, 
nachdem man ihre specifischen Gewichte genau ermittelt hatte, die Reductionen auf den 
leeren Raum vorgenommen. Ebenso wurde diese Reduction auch nicht vernachlässigt bei 
der Vergleichung des Gramms von Bergkrystall mit dem Gramm eines der grösseren Metall- 
gewichtssätze. 

In den nachstehenden Tafeln sind die in dieser Weise zu verschiedenen Zeiten erhaltenen 
Correctionen oder wahren Gewichte der einzelnen Stücke dieser Gewichtsstätze zusammengestellt. 


Kleine Bergkrystall-Gewichte, 
untersucht von Wild im Oetober 1864 mit Berücksichtigung der Reduction auf den leeren Raum. 


G, — 1000 + 1,97 
1,6, == 500 + 0,89 
2d, — 200 + 0,54 

a = 100 + 0,02 

® = 100 — 0,08 


ed, = 50 — 0,04 
2. = 20 + 0,07 
«— 10 -+ 0,04 
= 10 + 0,04 
he, = 5 —- 0,06 
zu, — 2 -+ 0,02 
m, = 1 + 0,02 
mb = 1 -+ 0,00 
I — 1 —+ 0,02 


— 13 — 


Vergoldete Kupferdraht-Gewichte, 
untersucht von 
Wild im October 1864 Hermann im October. 1867 


mgr mgr 


inc = 500. 0,75 — 500 + 0,75 


210 — 100 — 0,11 
rd = 50 — 0,05 507 40,08 

10 00% — 10 +0,04 
Sulei wBlie 010 = 5 +0,01 %) 
a BteınNı) 0, SE 10502 


Aluminiumdraht-Gewichte und Reiter-Gewichte für die Reiter-Verschiebung, 
untersucht von Wild im October 1864 und im September 1865. 


mgr mgr 


Gentigramm-Reiter von versilbertem Dat . . . . = 1 + 0,08 
> DEN mroinume Dahl zer — ze 
Aluminiumdraht-Gewichte Er me 0, 510200 
> ERBEN Se en 0:00 


Vergoldete Messing-Gewichte 
mit Berücksichtigung der Reduction auf den leeren Raum, 
untersucht von 
Wild und Jenzer Wild und Hermann 
1365 1867 
August und September November und December 


K. = 1000 + 230 — 1000 -1- 1,98 
1»K, — 500 + 4,02 a 
I oe als or 160 
A — 100 + 3,02 
ae — 100. -- 2,02 
De a eae neo: 
DDR Rn 
De rn er 


!) Die Fünf-Milligrammstücke waren vor der Wägung im October 


vertauscht worden. 


1867 wegen Oxydation mit neuen 


124 


Dre See 
DL er na 
36, & way0,00 NEBEN. 
re 1 Pe 

re RS 


Wir ersehen aus der Vergleichung dieser beiden Bestimmungsreihen, dass diese aus sehr 
gleichförmigem Messingguss angefertigten und nach starker galvanischer Vergoldung gut 
ausgewaschenen Gewichte in dem Zeitraum zweier Jahre ihre absoluten Gewichte nicht be- 
deutend verändert haben. Dieselben sind durchweg etwas leichter geworden und zwar hat 
in dieser Beziehung das halbe Kilogramm die stärkste Veränderung erfahren, indem es um 
volle 3 Milligramme leichter geworden ist. 

Vergoldete Argentan-Gewichte, 
mit Berücksichtigung der Reduction auf den leeren Raum, 
untersucht von 


Wild Jenzer und Wild Hermann und Wild 
1865 1865 1867 
März und April August und September November und December 
K. = 1000 + 0,66 Au + 180 
1»K, — 500 + 0,58 + 0,29 + 0,66 
2H, = 200 — 4,56 AAN an: 
B. = 400. 0848 1915 Ba 
H, 221002082 2539 +9,18) 
HB, —= 50 — 281 =, 9.86 N... 
2D,= 20 + 0,29 0303 Ag 
D,—- 10 +00 5 _ 072 
DE ent an). 
in, = Sig ki) + 150 
30, AOL "1.0946 eos 
= "+08 00 + 0,29 
EA); Be: + 0,50 
= A 00 + 0,66 + 0,9 


* 

') Das Gewicht H„ ist vor der dritten Beobachtungsserie mit einem neuen vertauscht worden; das 
alte wurde durchschnitten und zeigte dabei in seinem Innern grosse Hohlräume, welche die bedeutende Ver- 
minderung seines Gewichtes von der ersten zur zweiten Wäguug erklären. Dasselbe ist sicherlich auch beim 


— 15 — 


Es dürfte an dieser Stelle passend und von allgemeinerem Interesse sein, über die Ver- 
änderung von Metall-Gewichten im Laufe der Zeit aus meinen Erfahrungen noch folgende 
Mittheilungen zu machen. 

Das im ersten Abschnitte erwähnte provisorische Mutterkilogramm der Schweiz — ein 
vergoldetes cylindrisches Messinggewicht von Steinheil in München — ist von Herm von 
Steinheil im Jahre 1844 mit seiner Copie des Pariser Archiv-Kilogramms in Bergkrystall 
verglichen worden "und erwies sich damals nach der Reduction auf den leeren Raum als um 
4,67 Millier. zu leicht, also: 

Steinheil 1844: K, = 1 Kilogr. — 4,67 Milligr. 


‚Meine eigenen Vergleichungen desselben Kilogramms mit dem Mutterkilogramm von 
Platin haben, wieder unter Reduction der Wägungen auf den leeren Raum, folgende Re- 
sultate ergeben: 


1864 October K, = 1 Kilogr. — 6,78 Milligr. 
Wild 1865 Nez el » — 6,37 » 
ao San — I » — 7,13- » 
\ 1867 Decht. K=1 N rl 


Darnach wäre das fragliche Kilogramm in 20 Jahren um 2 Milligr., während 3 Jahren 
nach meinen Vergleichungen mit ein und demselben Platinkilogramm um nahe 1 Milligr. 
leichter geworden. Ich bemerke noch, dass zwischen den Vergleichungen von März und 
September 1865 das Kilogramm K, zur neuen Bestimmung seines specifischen Gewichts in 
Wasser gebracht, hernach mit Seidenpapier abgewischt nnd schliesslich noch unter der Luft- 
pumpenglocke über Schwefelsäure scharf getrocknet wurde. Diese Operation hatte also auf 
das Gewicht keinen beträchtlichen Einfluss. 

Wie sehr die vorstehenden Zahlen unser Vertrauen verdienen, wird am besten aus der 
Aufführung der einzelnen Resultate der Beobachtungsreihen vom October 1864 und März 


Gewichtsstücke H. der Fall, das im Laufe von 2'/s Jahren eine Gewichtsverminderuug um volle 30 Milligr. 
erfahren hatte. Offenbar haben sich diese Hohlräume, die mit der Oberfläche durch kaum erkennbare Poren 
in Verbindung stehen, bei der Vergoldung und dem nachherigen Auskochen in destillirtem Wasser mit Flüssig- 
keit gefüllt, welche Flüssigkeit später nach und nach durch die feinen Oeffnungen verdunstete. Es wurde 
dies auch dadurch bestätigt, dass sich bei diesen Gewichtsstücken stets nach längerem Liegen an einzelnen 
Stellen der Oberfläche ein weisser Anflug zeigte. 


Es ist hiernach jedenfalls rathsam, galvanisch vergoldete Metallgewichte unmittelbar nach der Vergoldung 


und einige Zeit später genau abzuwägen und so auf das störende Vorhandensein solcher aussen nicht erkenn- 
baren Poren zu untersuchen, was aus einer bedeutenden Gewichtsverminderung sofort erkannt werden kann. 


— 126 — 


1865 hervorgehen. Nach der jeweiligen Reduction auf den leeren Raum ergaben die zum 
Theil von einander ganz unabhängigen Vergleichungen: 


K, = 1 Kilogramm — 6,87 Milligramm, 
—1 » — 6,37 > 
25.—28. October As 5 — 6,73 N 
1364. N A — 6,02 R 
—1 » — 7,09 » 
— 1 » — 1,09 » 


Mittel: K, — 1 Kilogramm — 6,78 + 0,16 Milligramm. 


K, = 1 Kilogramm — 6,86 Milligramm, 


17. und 18. März = 1 Z — 6,89 > 
1865. —.ı » — 6,89 » 

— 1 » — 6,89 >» 

— || » — 6,84 » 


Mittel: K, — 1 Kilogramm — 6,87 + 0,01 Milligramm. 


Der mittlere Fehler dieser beiden Endresultate ist also + 0,16 Milligr., resp. 0,01 
Milligr., also durchschnittlich kleiner als 0,1 Milligramm. 5 

Mit dem vergoldeten Messing-Kilogramm K, wurde ferner ein unvergoldetes zum Hoch- 
glanz polirtes Argentan-Kilogramm, das von der Normal-Eichungseommission zu Berlin unter 
der Direetion des Hrn. Geheimrath Brix nach der dortigen Copie des Pariser-Archiv-Platin- 
Kilogramms verifieirt worden war, wiederholt von mir verglichen. Die Resultate dieser 
Wägungen nach ihren Reductionen auf den leeren Raum sind: 


Berlin Januar 1863 K, — 1 Kilogramm — 2,06 Milligramm 
Bern 27. October 1864 Kell » — 15,41 » 

6. December 1864 Kl » — 16,00 » 

14. » Kol » — 16,51 » 

20. » Io il » — 16,76 » 

26. » Bl » — 16,80 » 


Da kein Grund vorhanden ist, irgend einer dieser Zahlen zu misstrauen, so scheint mir 
aus der bedeutenden Gewichtsabnahme von der ersten zur zweiten Verification, sowie aus 
der für den kurzen Zeitraum von einem Monat ebenfalls sehr bedeutenden Abnahme von 
1,4 Milligr. bei meinen Vergleichungen allein zu folgen, dass wohl auch bei diesem Gewichte 


7 EI Er 


Hohlräume von der Bestimmung des specifischen Gewichtes in Berlin her theilweise wenig- 
stens mit Wasser gefüllt waren, das langsam verdunstete. Ein sich vergrössernder Oxydfleck 
in der Mitte der nach innen gewölbten Basis des Gewichtes spricht wenigstens ebenfalls dafür. 

Eine projeetirte Untersuchung über die allfällige Gewichts-Aenderung von Glasgewichten 
im Laufe der Zeit und namentlich auch bei verschiedenen Feuchtigkeitszuständen der Luft 
hat noch nicht ausgeführt werden können. 


S$S26. Thermometer. 


Zur Bestimmung der gemeinsamen Temperatur der Luft und der Gewichte im Waag- 
gehäuse dienten zwei neben den Schalen aufgehängte sogen. Einschluss-Thermometer von 
Geissler in Bonn (verfertigt im Jahre 1861). Dieselben haben kleine eylindrische Gefässe 
und sind direct in Yıo° Celsius eingetheilt, so dass Yıoo” namentlich vermittelst einer Loupe 
noch leicht geschätzt werden kann. Der Punkt 0 befindet sich in der Nähe des untern, 
der Grad 100 in der Nähe des obern Endes der Scale. Durch die Marken I und II werden 
die fast genau gleichen Instrumente leicht unterschieden. 

Obschon Herr @eissler als Verfertiger guter und richtiger Thermometer einen ganz ver- 
dienten Ruf besitzt und auf die Erstellung dieser Instrumente noch eine besondere Sorgfalt 
verwendet hatte, so konnte ich mich doch auf die unmittelbare Richtigkeit ihrer Angaben 
hier, wo es sich um eine Genauigkeit bis zu 0,01° in Bestimmung der Temperatur handelte, 
nicht ohne Weiteres verlassen. Demzufolge habe ich die beiden Thermometer nicht bloss 
wiederholt auf die Lage ihrer Normalpunkte untersucht, sondern auch das Thermometer II 
nach der von Neumann vereinfachten Bessel’schen Methode calibrirt und nachher das Ther- 
mometer I von 2 zu 2 Graden mit ihm verglichen. 


Calibrirung des Thermometers. 

Die Calibrirung von Thermometer G II wurde vom 7. bis 10. August 1865 in der Art 
ausgeführt, dass man das Thermometer unter ein auf einem horizontalen Schlitten verschieb- 
bares zusammengesetztes Mieroscop von 10—20maliger Vergrösserung horizontal -hinlegte, 
nachdem man ein Stück des Quecksilberfadens in der Röhre durch plötzliches Umwenden 
und Aufstossen des Kopfs des Thermometers auf den Tisch abgetrennt hatte. Da der Faden 
nachher durchweg wieder an derselben Stelle abreisst, so kann man durch Erwärmen oder 
Abkühlen nachher Quecksilbersäulen von beliebiger Länge abtrennen. Zuerst wurde eine 
Säule von 50° Länge hergestellt uud dieselbe der Reihe nach durch Neigen und Klopfen 


— 128 — 


am Rohr mit dem untern Ende genau auf die Pnnkte 0, 2, 4 ete. bis 50° eingestellt und 
jeweilen der Stand des obern Fadenendes bis auf "ıoo° abgelesen. Ganz dasselbe wurde 
hierauf mit einem um 2° längern Faden gemacht, hernach mit einem um 4° längern u. s. w., 
bis man zuletzt einen 98° langen erhielt, den man dann nur noch einmal verschieben konnte, 
so dass er von 2 bis 100 reichte. In gleicher Weise verfuhr man hierauf mit Faden, die 
der Reihe nach um 2, 4, 6 ete. Grade kürzer wurden als 50°, wobei man dann ihr unteres 
Ende immer zuerst genau auf 50° einstellte und den Stand des oberen Endes ablas, darauf 
das untere von 2 zu 2° nach und nach gegen 0 hin verschob, bis das obere Ende 50° er- 
reichte; der letzte Faden von 2° Länge wurde wieder bloss einmal verschoben, nämlich vom 
Intervall 50—52 auf das Intervall 48 —50. 

Aus diesen 700 Einstellungen und eben so vielen Ablesungen lassen sich nacheinander 
die zwischen 0 und 2°, zwischen 2 und 4° etc. bis zwischen 48 und 50° enthaltenen Volu- 
mina der Röhre jeweilen der Reihe nach 25 Male durch die zwischen 50 und 52°, 52 und 
54° ete. bis 98 und 100° enthaltenen Volumina ausdrücken, wobei sich durch Subtraetion 
der Ablesungen der obern Fadenenden gewisse in Zehntel und Hundertstel-Graden ausge- 
drückte Correctionen ergeben. Denken wir uns nun in die 215 Vertikal- Columnen einer 
Tafel diese den Vergleichungen der oben stehenden Volumina: 0—2, 2—4 etc. mit den 
vorn an den 25 Horizontalreihen stehenden Volumina: 50—52, 52—54 etc. entsprechenden 
Correctionen eingetragen, so gestattet uns diese Tafel in sehr einfacher Weise die Volumina 
der aufeinanderfolgenden Röhrenstücke durch ein gewisses einheitliches Volumen auszu- 
drücken. Summiren wir nämlich die Vertikal-Columnen dieser Tafel und dividiren jeweilen 
diese Summen durch 25, so erhalten wir offenbar der Reihe nach die Volumina 0—2, 2—4 
u.s. w. bis 48—50 der Röhre ausgedrückt durch denselben 25. Theil des Gesammt-Volumens 
der Röhre von 50 bis 100° mehr oder weniger einer gewissen in Zehntel, Hundertsteln etc. 
Graden ausgedrückten Correetion. Wenn wir hingegen die Horizontalreihen dieser Tafel sum- 
miren und die Summen durch 25 dividiren, so erhalten wir vorerst wieder der Reihe nach die 
Volumina 50-52, 52—54 etc. bis 98—100 der Röhre ausgedrückt durch den 25. Theil 
des Röhren-Volumens von 0—50°. Diese Grösse lässt sich aber ebenfalls durch den 25. 
Theil unsers obigen Röhren-Volumens von 50—100° ausdrücken, sowie wir nämlich die 
eben darnach bestimmten Werthe der Volumina 0—2, 2-4 ete. bis 48—50 addiren und 
durch 25 dividiren. Darmach sind also auch die Volumina 50-52, 52—54 ete. bis 
98—100 der Röhre durch denselben 25. Theil des Gesammt-Volums der Röhre von 50 — 
100° auszudrücken und somit alle einzelnen aufeinanderfolgenden Röhrenstücke durch dasselbe 
einheitliche Volumen i. e. den 25. Theil des Gesammt-Volums von 50—100° ausgemessen. 


— 129 — 


In der folgenden Tafel, wo wir dieses einheitliche Volumen durch (2) dargestellt haben, 
sind die Resultate dieser so erhaltenen Bestimmungen am Thermometer G II aufgeführt. 


Thermometer: G I. 


Volumen Volumen 


0-2 — (2) + 0,0052 | 50-52 — (2) — 0,0026 
2—- 4 — (2) + 0,0012 | 52-54 = (2) — 0,0010 
era 0000| ee joe 
6-8 = (2) — 0,0004 | 56-58 — (2) — 0,0014 
8-10 — (2) — 0,0000 | 58-60 = (2) — 0,0002 


10—12 — (2) — 0,0016 | 60-62 = (2) + 0,0006 
1814 = (2) — 0,0012 | 62-64 = (2) — 0,0002 
14-16 = (2) — 0,0020 | 64-66 = (2) — 0,0002 
16—18 — (2) — 0,0048 | 66-68 — (2) + 0,0006 
18—20 — (2) — 0,0024 | 68-70 — (2) + 0,0026 
iur ee 0,0014 
22-24 = (2) - 0,0116 | 72-74 = (2) — 0,0014 
24° 26 — (2) 2 0,0190 | 7476.20) 0,0022 
26-28 =(2) — 0,0120 | 76-78 = (2) — 0,0022 


a A ne 
I 80-8322 (2) — 0,0048 | 80-82 2 (2) — 0,0002 
32-34 — (2) + 0,0068 | 82-84 — (2) + 0,0038 
34—36 — (2) + 0,0096 | 84-86 — (2) + 0,0046 
36—38 — (2) + 0,0160 | 86-88 = (2) + 0,0042 
38—40 — (2) + 0,0156 | 88-90 = (2) + 0,0046 
40—42 — (2) + 0,0132 | 90-92 — (2) + 0,0014 
4244 — (2) + 0,0136 | 92--94 — (2) — 0,0014 
44—46 — (2) + 0,0088 | 94-96 — (2) — 0,0030 
46—48 — (2) + 0,0052 | 96-98 — (2) — 0,0042 
48—50 — (2) — 0,0032 | 98—100 — (2) -— 0,0002 


Diese Tafel zeigt ohne Weiteres, mit welch’ hoher Vollkommenheit Herr Geissler die 
Theilung dem wechselnden Caliber der Röhre angepasst hat. Die den Intervallen von je zwei 
Graden der Theilung entsprechenden Röhren-Volumen weichen nämlich im Durchschnitt bloss 
um + 0,0042° von unserm einheitlichen Volumen ab und die grössten Abweichungen. be- 
tragen nur: + 0,014°, so dass wir also bei diesem Instrumente ohne jede eigene Calibrirung 

17 


— 1230 — 


bis auf 0,01° relativ richtige Angaben erhalten hätten. 1) Nicht dasselbe gilt leider vom 
absoluten Werth der Scalentheile resp. der richtigen Bestimmung der Normalpunkte am 
Thermometer. 

Um die an den einzelnen Graden des 'Thermometers anzubringenden Correetionen mit 
Hülfe der vorigen Tafel bestimmen zu können, erübrigt uns jetzt noch, den Werth des ein- 
heitlichen Volumens (2) in wahren Celsius’schen Graden, sowie die jeweilige Lage des wahren 
Nullpunktes zu ermitteln. Es geschieht diess durch die Bestimmung der Lage der beiden 
Normalpunkte i. e. des Schmelzpunktes des Eises und des Siedepunktes des Wassers. 


Normalpunktsbestimmung. 

Die Ermittlung des der Temperatur des schmelzenden Eises entsprechenden Thermo- 
meterstandes geschah in der Art, dass man im Sommer in ein mit feingestossenem Eise, 
im Winter in ein mit reinem Schnee gefülltes Gefäss im warmen Zimmer das Gefäss des 
Thermometers und die Röhre bis in die Gegend des Nullpunktes in vertikaler Lage einsenkte, 
darauf die Röhre noch bis etwa zu 20° herauf mit zusammengebacktem Eise oder Schnee 
umgab, sodann nach Y4«—!2 Stunde die Röhre rasch bis zum Nullpunkte herunter wieder 
frei machte und den Stand des Quecksilbers in derselben ablas. Wenn dann nach Wieder- 
bedeckung der Röhre mit Eis und nach Verfluss einer weitern Viertelstunde eine neue Ab- 
lesung dasselbe Resultat ergab, so wurde dies als der wahre Nullpunkt betrachtet. Beim Ge- 
brauch des Schnees im Winter zu dieser Bestimmung ist, wie mir die Erfahrung wiederholt 
zeigte, grosse Vorsicht nöthig, wenn man nicht zu niedrige Temperaturen erhalten will. Nur 
wenn der Schnee durch und durch im Schmelzen begriffen ist, kann man sicher sein, die 
richtige Schmelztemperatur erreicht zu haben. Hie und da wurden auch die Thermometer in 
einen ganz mit Schnee gefüllten, flachen Blechkasten so eingebettet, dass nur die Stelle, 
wo der Nullpunkt lag, frei blieb und sodann dieser Kasten in wenig geneigter, nahezu ver- 
tikaler Lage (der Lage, welche die Thermometer gewöhnlich bei den Beobachtungen haben) 
aufgestellt. Es zeigte sich übrigens beim Umlegen in die horizontale Lage hiebei nie ein 
merklicher Unterschied im Quecksilberstand. Im einen und andern Falle war dafür gesorgt, 
dass das Schmelzungswasser ablaufen konnte. 

Zur Bestimmung des Siedepunkts wurde in üblicher Weise die Cavendish’sche Röhre 
benutzt. Der Wasserdampf umspülte dabei Gefäss und Röhre des Thermometers bis in die 


!) Die Kleinheit der Correetionen rechtfertigt offenbar vollkommen unser bloss angenähert richtiges 
Verfahren, wonach wir dieselben unmittelbar als Bruchtheile ein und derselben Einheit, nämlich der Hälfte 
von (2), angenommen haben. 


— 131 — 


Nähe des Quecksilberfadenendes und musste dann, ehe er in’s Freie entweichen konnte, in 


- einem cylindrischen Mantel die innere Blechröhre aussen nochmals von oben nach unten 


umlaufen, so dass auch diese vollkommen die Temperatur des siedenden Wassers annahm. 
Diese Vorsichtsmassregel ist durchaus geboten, wenn man ganz sichere Bestimmungen des 
Siedepunkts erhalten will. Sowie eine vollkommene Constanz des Thermometerstandes erreicht 
war, wurde die Ablesung gemacht und unmittelbar darnach auch der eben stattfindende 
Barometerstand ermittelt. Die Bestimmung des letztern erfolete entweder an dem im fol- 
genden Paragraphen zu beschreibenden Barometer der Eichstätte oder auch an dem dort 
ebenfalls zu erwähnenden Normalbarometer des physikalischen Kabinets der Hochschule, je 
nachdem eben die Normalpunktsbestimmungen am einen oder andern Orte vorgenommen 
wurden. Diese Instrumente gestatten, wie wir dort sehen werden, den Barometerstand mit 
einer Genauigkeit von mindestens 0,04 Millim. zu bestimmen, was mehr als hinreichend ist, da 
einer Aenderung des Luftdruckes um 0,1 Millim. eine solche der Siedetemperatur des Wassers um 
bloss 0,004° entspricht. Aus dem selbstverständlich auf 0° reducirten Barometerstande lässt 
sich ‘aber die wahre Siedetemperatur des Wassers am besten der von Pohl verbesserten 
Regnault'schen Tafel über die Spannkräfte des Wasserdampfes in der Nähe von 100°!) ent- 
nehmen, wenn man diese so umrechnet, dass sie unmittelbar die den ganzen Millimetern 
entsprechenden Siedetemperaturen angibt. Stets wurde die Vorsicht beobachtet, den Siede- 
punkt erst nach Bestimmung des Nullpunktes zu ermitteln. 

In der vorstehenden Tafel theilen wir zunächst sämmtliche Nullpunktsbestimmungen 
an den beiden Thermometern I und Il mit. 


Sehmelztemperatur des Eises 


Jahr Monat bei GI bei @ I 
1862 August 0,09* 0,13* 
September 0,04 0,10 
November 0,05 0,11 
1863 April 0,05* 0,10* 
Mai 0,09* 052 
December DZ 0,22* 
1564 März 0,13* 0,19* 
October 0,19 0,25 
1865 März 0,19* 0,25* 


t) Pohl, Ueber den Gebrauch des Thermo-Hypsometers. Wien. 1858. 


1865 25. Juli 0,17* 0,23* 
3. August 0,06* 0,10* 

18. August 0,08 0,13 

22. September 0,09 0,15 

1866 März 0,19 0,25 
April 0,19 0,25 

1867 Januar 0,23 0,29 
April 0,23 0,29 
December 0,24 0,30 


Die mit einem Sternchen bezeichneten Nullpunktsbestimmungen waren von einer un- 
mittelbar darauf folgenden Siedepunktsbestimmung begleitet. Mit Rücksicht hierauf zeigt eine 
nähere Betrachtung der Tafel, dass zwar wie gewohnt der Nullpunkt im Laufe der Zeit An- 
fangs rascher, später langsamer heraufgerückt ist und zwar bei beiden Instrumenten ziemlich 
gleichförmig, dass aber nach jeder Siedepunktsbestimmung eine plötzliche Depression des 
Nullpunkts, wie diess schon Ebel gezeigt hat, erfolgte, die erst nach und nach wieder ver- 
schwand. Es ist dies offenbar dem Umstande zuzuschreiben, dass nach der Erwärmung zu 
der hohen Temperatur von 100° zwar das Quecksilber bei der Abkühlung sofort wieder zum 
ursprünglichen Volumen zurückkehrt, das Glasgefäss dagegen nur langsam wieder genau die 
ursprünglichen Dimensionen annimmt. Bei unsern Instrumenten vergingen durchschnittlich 
mehr als drei Monate, bis das ursprüngliche Volumen auch bei den Gefässen sich wieder 
hergestellt hatte. In der That sehen wir auch vom 4. August an, wo die letzten Siede- 
punktsbestimmungen an den Thermometern gemacht wurden, im Gang der Nullpunktsände- 
rungen keinerlei Störung mehr eintreten. 


Die folgende Tafel gibt die Resultate der Siedepunktsbestimmungen, wobei, um sie 
übersichtlicher zu machen, die abgelesenen Siedetemperaturen vermöge der obigen gleich- 
zeitigen Nullpunktsbestimmungen auf Werthe zurückgeführt sind, wie sie an den bezüglichen 
Instrumenten bei richtiger Stellung des Nullpunkts der Seale erhalten worden wären. 


Wahre 


Jahr Monat Siede-Temp. Gl. Differenz. GL. Differenz. 
1862 August 98,37 98,20 Bet, 97,97 + 0,40 
1863 April 98,30 98,15 0,15 98,00 + 0,30 

Mai 98,31 98,14 + 0,17 97,96 -+ 0,85 


December 98,73 98,52 "+ 021 98,32 + 0,41 


— 13 — 


h Wahre Y es f ae 
Jahr Monat Siede-Temp. GT, Ditlerenz. Gr All. Ditlerenz. 
1864 März 97,84 97,65 —+ 0,19 97,44 —+ 0,40 
1865 März 98,16 97,94 -—- 0,22 97,75 + 0,41 

29. Juli 98,40 98,20 —+ 0,20 98,00 —+ 0,40 

4. August 98,44 98,33 —+ 0,11 98,15 + 0,29 


Aus der Betrachtung der Differenzen ergibt sich sofort der störende Einfluss nahe vor- 
hergehender Siedepunktsbestimmungen auch auf diese selbst, während bei den weit ausein- 
anderliegenden Beobachtungen vom Dezember 1863, März 1864, März und Juli 1865 die 
Differenzen bis auf 0°,01 fast genau übereinstimmen. Wir haben daher bloss diese letzten 
Daten zur Ermittlung der Correction für den Siedepunkt beim Thermometer G@ II benutzt. 
Darnach beträgt dieselbe für den Scalenpunkt 98, wenn der Nullpunkt der Seale genau den 
Schmelzpunkt des Eises repräsentirte : —- 0°%405. Somit entspricht das Volumen der Röhre 
von 0 bis 98 nicht genau der Ausdehnung für 98° C., sondern für 98°,405. Wir haben 
daher, wenn wir das Gesammt-Volumen der Röhre von 0 bis 98 durch das einheitliche Vo- 
lumen (2) nach der frühern Tafel ausdrücken, zur Bestimmung dieser letztern Grösse die 
Gleichung: 

(2) . [49 + Ye . 0,0256] = 989,405 C., 
wo der Faktor Ye bei den Gorrektionen in der Klammer durch die Reduction auf dieselbe, 
doppelt so grosse Einheit für 49 nämlich (2) bedingt wird. Hieraus folgt aber: 


(2) = 2,0077 C. 


Wegen des kleinen Unterschiedes unsers einheitlichen Volumens (2) von 2° C. ist es 
offenbar erlaubt, die angegebenen Correctionen in der frühern Tafel als unmittelbar in Bruch- 
theilen von Celsius’schen Graden ausgedrückt zu betrachten. Wir erhalten also unmittelbar 
aus jener Tafel den Werth jedes Intervalls von zwei Sealengraden in wahren Üelsius’schen 
Temperatur-Graden, wenn wir vorstehenden Werth von (2) dort überall einsetzen, und durch 
Summation der so erhaltenen Werthe der einzelnen Intervalle von 0 an finden wir dann 
endlich die in der folgenden Tafel enthaltenen, jedem Scalentheil entsprechenden wahren 
Temperaturen in Celsius’schen Graden. 


— 134 — 


Correetions- Tafel für das Thermometer 6 II. 


2a Wahre s N 2 Wahre 3 En Wahre | x Wahre : A 
en Temperatur Diferenz, |Scale. Temperatur Diferens. [Scale. Temperatur &iterenz. |Scale. Temperatur a 
| o 0 0 0 
| 0 | 0,000 |1.0or 26 | 26,065 0'997 52 | 52,224 1'003 78 | 78931 BE 
127812007 | 1.006 27 | 27,062 0.998 53 | 583,227 1.004 79 | 79,324 Ä 
2| 2,013 1005| 28 , 28060 nn 54 | 54,231 | 94] 80 | 80,327 N 
3 | 3018 | 1005| 20 | 29,060 | 1900| 55 | 55,235 || g 
a ER a ee 
| 4| 4022 ke 30 | 30,061 en 56 | 56,238 Toas 82 | 82,335 long 
in? 2026 11.004 ae 1.002 ie 08 83 | 83,340 | 2’ooe 
6 | 6,030 ne 32 | 32,064 Be 58 | 58,244 ey 84 | 84,346 Eu 
7| 7084 |" 04| 33 | 33,070 | 'ogg| ?9 | 59248 1004| 8° | 85352 | 007 
8| 8.038 |" .04| 34 | 34078 oa 60 | 60,252 en 86 | 86,359 age 
91 9042 | ug] 33 | 35086 | 1gna| 81 | 81256 | ’gna] 87 | 87,365 [7 go6 
10 | 10,045 Deus 36 | 36,095 ste 62 | 62,260 rail 88 | 88,371 ooz 
11 | 11,048 37 | 37,106 013 63 | 63,264 Tanz 89 | 89,377 ang 
12 11.05 38 | 38,119 ||’ 64 | 64,268 |” 90 | 90,383 ||’ 
| 1,003 2 1,012 1,003 j 1,005 
13 | 13,054 | "94 39 | 39131 | oja| © 65,271 a 91 | 91,388 en 
| 14 | 14,058 ss 40 | 40,143 K 66 | 66,275 non 92 | 99,392 co 
15 | 15,061 ian0s 41 | 41,154 IA 67 | 67,279 Ene 93 | 93,395 ade: 
16 ' 16,064 42 | 42,164 An 68 | 68,284 ms 94 94,398 i0pk 
17.) 4175066 |. | 48 1948.175°| 7° 2,=69# 960,289 72° 95 | 95,401 |, 
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ı 18 | 18,067 a a en 70 | 70,294 |. 905 | 96 | 96,403 1.008 
| 19 | 19,070 ns 45 | 45,194 Kran 71 | 71,299 ons 97 | 97,405 5 
30 |. 20,072)  : 146.1 46.2024 2. 72,503 | 3 ne 
| | - 27 1,001 16) D,2aV4 1,007 u (2,000 1,004 98 98,407 1,003 
121 | 21,073 |" ngg]-47 | 47,209 | | 906 73 | 73,307 |. 0903| 99 | 99410 nor 
| 22 | 22,073 es 48 | 48,215 09 74 | 74,310 ae 100 100,414 | 
(EN 37T Aa aa Fe 1759 ale 
94 | 24.069 0,998 Er »0.919 1,002 al Ey 1,003 Die Nullpunktscorreetion 
= 24,06: 0.998 90 50,218 1,002 76 | 76,315 1,003 ist noch besonders anzu- 
25 | 25,06 Be: 51,2 er: bringen. 
5 | 5,067 0.998 51 | 51,221 1.003 77.0 77:318 1.003 ingen 


Da diese Tabelle unter der Voraussetzung entworfen ist, dass der Nullpunkt der Scale 
genau der Schmelztemperatur des Eises entspreche, so muss also die dem jeweiligen wahren 
Nullpunkte der Temperatur entsprechende Correetion stets noch besonders angebracht werden. 
Angenommen z. B. es sei im April 1866 am Thermometer G II eine Temperatur von 169,48 
abgelesen worden, so ist zufolge der vorstehenden Tabelle und den frühern Angaben über 


— 15 — 


den wahren Nullpunkt zu dieser Zeit die wahre Temperatur : 16°,48 -+ 0°,065 — 0°,25 
— 16929 C. 

Die Fehler des Thermometers G I innerhalb der gewöhnlichen Temperatur-Scale wurden 
durch Vergleichung desselben mit dem vorigen in der Art bestimmt, dass man, beide fest 
mit einander verbunden, in ein Wasserbad brachte, das aus 3 grossen in einander gestellten 
Bechergläsern bestand und dessen Temperatur durch Vermischen von Eiswasser und wärmerem 
Wasser regulirt wurde. Die Thermometer selbst dienten hiebei als Rührer und wurden je- 
weilen 3 Male nacheinander abgelesen, wenn die Temperatur constant geworden war. Die 
Ablesungen am Thermometer G@ II wurden für sich nach den obigen Berichtigungen corri- 
eirt und an denjenigen des Thermometers @ I die Nullpunktseorreetion für diese Zeit an- 
gebracht, so dass wieder die übrig bleibende Differenz zwischen beiden die für die betreffende 
Temperatur anzubringende Correction unter der Voraussetzung repräsentirt, dass der Null- 
punkt der Scale genau der Schmelztemperatur des Eises entspreche. Aus Beobachtungen der 
Art am 3. und 4. August 1865 und 27. März 1866 ergab sich folgende Tafel: 


Correetions-Tafel für das Thermometer 6 I. 


Scale. 2 NER Differenz. | Scale. eh Differenz. | Scale. ne Differenz. 

W R y N) "onn {) 
as | ae ls zer | zoo [2] | zo 
aa 1029. |n14 ll 1406001 raal are 

i | 2,022 DE 3.007 a 1,993 
6 6,059 -2,009 167 16,067 2,010 26 26,083 2,007 
8 8,068 2,002 18 | 18,077 1.998 28 28,090 2,007 
10 10,070 20 20,075 30 30,097 


Auch bei diesem Thermometer ist also die jeweilige Nullpunktscorreetion noch beson- 
ders anzubringen. 


Eine absolute Sicherheit in Bestimmnng der Temperatur mit diesen Thermometern bis 
auf + 0°,01 kann nach diesen Erörterungen wohl verbürgt werden. 


— 136. — 


$ 27. Barometer. 


Das Barometer der Eichstätte, das zugleich als Manometer für die Waage mit Eisen- 
gehäuse dienen soll, ist ganz entsprechend dem Regnault’schen Barometer und Manometer 
eingerichtet und von Hermann und Studer verfertigt. Drei cylindrische Glasröhren von 18 
Millimeter innerem Durchmesser sind neben einander an einem Gestelle befestigt; die 
äusserste auf der einen Seite von eirca 900 Millim. Länge ist oben geschlossen und unten, 
soweit sie in das Quecksilber des Gefässes eintaucht, zu einer feinen Spitze ausgezogen; sie 
dient als Barometer-Rohr und ist unter Verdünnung der Luft vermittelst der Luftpumpe 
und schwacher Auskochung des Quecksilbers darin ‚sorgfältig gefüllt worden; die äusserste 
Röhre auf der andern Seite von gleicher Länge ist als Manometer-Rohr bestimmt, zu dem 
Ende beiderseits offen und am obern Ende iuftdicht mit dem zur Pumpe und dem Waag- 
gehäuse führenden Bleirohre verbunden. Das dritte Rohr zwischen den beiden ist eirca zwei 
Decimeter kürzer, unten geschlossen und halb mit Quecksilber gefüllt, in welches das Ge- 
fäss des zur Ermittlung der Quecksilbertemperatur dienenden Thermometers — ein Geiss- 
ler’sches Einschlussthermometer mit Theilung nach !/5 ° Celsius und mit der Zahl 18,6 be- 
zeichnet — eintaucht. — Das Gefäss mit Quecksilber, in welches die beiden ersten Röhren 
eintauchen, besteht aus Eisen und ist an den zwei breiten gegenüberstehenden Seiten durch 
aufgepresste Spiegelglasplatten verschlossen. Die Messung der Barometer- und Manometer- 
höhe geschieht vermittelst einer Kathetometer-artigen Vorrichtung bestehend aus einem im 
Querschnitt T-förmigen Messingstabe mit einer Millimeter-Theilung auf Silber, der an 
dem- die Röhren haltenden Gestell vermittelst einer Nuss drehbar aufgehängt und durch eine 
in ein Körner eingreifende Schraubenspitze unten in seiner Bewegung zu einer solchen um 
die Längsaxe des Stabes beschränkt wird. An dem Stabe lässt sich in der üblichen Weise 
eine Hülse mit Vernier, der !/so Millim. angibt, verschieben, welche Hülse ein um eine 
horizontale Axe drehbares Ablesemikroscop mit Libelle- und Fadenkreuz trägt. Sie ist durch 
eine Micrometer-Schraube mit einer zweiten, festzuklemmenden Hülse verbunden. Drei 
Stellschrauben an der Fussplatte des ganzen Instruments gestalten mit Hülfe der erwähnten 
Libelle die Axe des Stabes und damit auch seine getheilte Fläche vertikal zu orientiren. Bei 
den Einstellungen auf die Quecksilber-Kuppe in den Röhren und auf die Oberfläche des 
Quecksilbers im Gefäss wurde stets darauf gesehen, dass die Libelle am Ablese-Mikroscop 
genau einstand. Zur sichern Einstellung des Fadenkreuzes auf die Oberfläche des Quecksilbers 
im Gefäss ist im Deckel des letztern eine unten in eine Spitze auslaufende Schraube ange- 
bracht, die jeweilen mit der Quecksilberoberfläche nahezu zur Berührung gebracht wird. Die 


— 137 — 


Mitte zwischen der direct gesehenen Spitze und ihrem Spiegelbild im Quecksilber repräsen- 
tirt genau die Oberfläche des letztern. Um die Quecksilber-Kuppe in der Röhre deutlich 
sehen zu können, ist es nothwendig, dass sich dieselbe dunkel auf hellem Hintergrunde zeige; 
dies wird erreicht, wenn man dahinter einen oben schwarzen, unten weissen Schirm so an- 
bringt, dass die horizontale Trennungslinie zwischen beiden wenig höher steht, als die Queck- 
silberkuppe. Um sich endlich zu versichern, dass die Scale nicht eine von der Quecksilber- 
temperatur allzu verschiedene Temperatur habe, um wie üblich bei der Reduction auf 0° 
beide noch als gleich betrachten zu können, ist an derselben noch ein besonderes kleines 
Thermometer mit Metallscale angebracht. 


Verification des Barometer-Maassstabes. Um zunächst allfällige gröbere Fehler 
in der Maassstab-Theilung zu erkennen, wurden alle halben Deeimeter derselben mit dem 
Nonius ausgemessen. Die Abweichungen betrugen bloss + 0,02 Millim. Sodann ermittelte 
ich den Fehler der ganzen Länge des Maassstabs durch Vergleichung desselben mit dem 
Normalstabe im Längen-Comparator. Diese Vergleichung ergab, dass am Barometer-Maassstab 
die Länge von 0 — 800 Millim. gleich sei: 

0—800 Millim. Barom. —= 799,9411 Millim. am Normalstab bei 14,22 C. 


Heissenp wir n den linearen Ausdehnungscoefficient des Normalstabs und b denjenigen 
des Barometerstabs, so ist die wahre Länge des letztern bei 0° gegeben durch: 


0—800 Millim. Barom.-Scale bei 0° = 799,9411 Millim. [1 — (b -— n).. 14,22.]. 


Nun ist nach $ 21 :n = 0,000015577 und für die Grösse b können wir mit hinläng- 
licher Genauigkeit den gewöhnlichen Ausdehnungscoefficienten des Messings annehmen, also 
setzen: b = 0,000018782. Diese Werthe, oben eingesetzt, geben: 


Barom.-Scale 0 - 800 bei 0° = 799,905 wahre Millimeter. 


Hieraus aber und aus den obigen Ausmessungen mit dem Nonius ergab sich für die bei den 
Messungen gewöhnlich benutzte Länge der Scale: 
Barom.-Scale 100—800 bei 0° = 699,89 Millim. 


so dass also bei den Messungen des Barometerstaundes von dem an der Scale 
abgelesenen Stande stets 0,11 Millim. zu subtrahiren sind, um wahre Milli- 
meter zu erhalten. 


Prüfung des Barometers auf Reinheit des Quecksilbers, Luft im Vacuum 
und Einfluss der Capillarität. Da ich das Normalbarometer des physikalischen Kabi- 


nets bereits genau auf diese Fehlerquellen untersucht hatte, so zog ich es vor, den Ge- 
18 


ee a = 


sammtbetrag desselben beim Eichstättebarometer durch eine mittelbare Vergleichung mit jenem 
zu bestimmen. 


Das Normalbarometer des physikalischen Kabinets bestand aus einer innen 10 Millimeter 
weiten Röhre, die sich an ihrem obern Ende zu einem innen 32 Millim. weiten eylindrischen 
Gefässe von etwa 70 Millim. Länge erweiterte, unten in eine Spitze ausgezogen war und in 
ein Quecksilber-Gefäss aus Holz mit parallelen Spiegelglaswänden auf zwei gegenüberstehenden 
Seiten eintauchte, das einen Querschnitt von 50 Millim. ins Quadrat besass. Diese Röhre, 
bei der ihrer Gefässweite halber an ein eigentliches Auskochen nicht zu denken war, habe 
ich selbst in folgender Weise mit Quecksilber gefüllt. Dieselbe wurde durch ein kurzes 
Stück unvulkanisirten Kautschukschlauches und eine umgebogene Glasröhre zunächst mit einer 
doppelt tabulirten Vorlage, in welcher sich das gut gereinigte und getrocknete Quecksilber 
befand, verbunden und durch diese dann weiterhin mit einer U-förmigen Trockenröhre (Bims- 
stein mit eoncentrirter Schwefelsäure) und mit einer Luftpumpe in Verbindung gesetzt. 
Nachdem man diesen ganzen Apparat unter gleichzeitiger Erwärmung aller Theile wieder- 
holt evaceuirt und jeweilen wieder mit Luft, die die Trockenröhre passiren musste, gefüllt 
hatte, konnte man sicher sein, die Feuchtigkeit aus dem Innern entfernt zu haben; darauf 
wurde nochmals soweit, als es die Pumpe gestattete i. e. bis zu einem Drucke von 2 Milli- 
meter evacuirt und zugleich die Röhre und das Quecksilber in der Vorlage erwärmt; das 
letztere gerieth sehr bald ins Kochen, worauf man es unter Neigung der Vorlage langsam 
in die Barometerröhre herunterfliessen liess. Inder ersten. Zeit nach der Anfertigung liess 
sich keine Luft im Vacuum erkennen, später indessen zeigte sich beim Neigen des Baro- 
meters eine kleine Luftblase am obern Ende, deren Einfluss auf den Barometerstand zur 
Zeit der Vergleichung mit dem Eichstätte-Barometer im August 1865 nach der Arago’schen 
Methode bestimmt wurde. Zu dem Ende konnte man durch Unterschieben von Holzklötzen 
unter das untere Quecksilbergefäss das Niveau des Quecksilbers im obern Gefäss nach Be- 
lieben in die Mitte desselben oder in die Nähe seines oberen oder unteren Endes verlegen, 
also die Spannkraft der Luft in der Toricell’schen Leere vermehren oder vermindern. Heissen 
wir nun p den wahren Luftdruck, resp. Barometerstand, p; den wirklich beobachteten, wenn 
das Quecksilber im obern Gefäss ganz tief steht, und p,, denjenigen, wenn es ganz oben steht, 
endlich v, das Volumen des Raumes oberhalb des Quecksilbers im erstern und v,, dasjenige 
im letztern Falle, so ist: 


Pı — Pıı 


Beine 


a = 


Die am 28. Juli bis 2. August 1865 hiernach ausgeführten Messungen, wobei die Tem- 
peratur des Quecksilbers wieder an einer besondern mit Quecksilber gefüllten Röhre neben 
dem Barometer gemessen und die Barometerhöhe mit Hülfe eines vortrefllichen Katheto- 
meters von Hermann und Studer in Bern mit einer Genauigkeit von # 0,01 Millim. bekannt 
wurde, ergeben, dass beim tiefsten Stand des Quecksilbers im obern Gefäss die 
Correction wegen der Luft im Vacuum im Mittel : 0,021 Millim. # 0,005 Millim. 
sei. — Die Capillarität kann bei erwähnter Weite des Gefässes oben auf den Stand offenbar 
keinen Einfluss mehr haben und was endlich die Reinheit des Quecksilbers anbelangt, so 
wurde direkt das specifische Gewicht des Quecksilbers bei diesem Instrumente in der Eich- 
stätte nach der weiter unten zu erwähnenden Methode bestimmt und gleich 13,5956 
=# 0,0001 bei 0° verglichen mit destillirtem Wasser bei 4° C. gefunden. Nehmen wir die 
allgemein adoptirte Regnault’sche Zahl : 13,5959 als richtig an, so ergibt sich wegen des 
unrichtigen specifischen Gewichts unsers Queeksilbers bei einem mittlern 
Barometerstand von 715 Millim. für unser Instrument die Correetion: 
— 0,016 Millim. # 0,005 Millim. — Bei niedrigstem Stande des Quecksilbers 
im obern Gefäss betrug also im August 1865 die Gesammt-Correetion für das 
Normalbarometer : - 0,005 Millim. + 0,005 Millim. 

Bei diesem tiefsten Stande wurde nun auch das Hülfsinstrument zur Vergleichung mit 
dem Eichstätte-Barometer, nämlich ein von Geisslier in Bonn verfertigtes und gefüllt nach 
Bern mitgebrachtes Heberbarometer — das seither zur Construction eines Normalbarometers 
auf der Sternwarte verwendet worden ist — nach dem Normalbarometer verifieirt. Dieses 
Heberbarometer ist an den beiden Stellen, wo die Quecksilber-Niveaux hinzuliegen kommen, 
zu eylindrischen Röhren von 24 Millim. innerem Durchmesser erweitert. Es wurde für die 
Vergleichung” mit dem Normalbarometer neben diesem aufgestellt und sein Stand wie der 
des letztern mit dem erwähnten Kathetometer gemessen. Sechs vollständige Vergleichungen 
am 30. Juli, 1. und 2. August 1865 ergaben: 

Geissler's Barometer = Normalbarometer -- 0,002 Millim. + 0,004 Millim. 

Nun hat man aber dem Vorigen zufolge: 

Normalbarometer = Wahrer Stand — 0,005 Millim. 

Dieser Werth eingesetzt, ergibt also: 

Wahrer Stand = Geissler’s Barometer — 0,003 Millim. + 0,005 Millim. 


Es ist somit die Gesammt-Correetion für das Gessler’sche Heberbarometer: 
—+ 0,003 Millim. + 0,005 Millim, 


— 10 — 


In ganz entsprechender Weise wurden nun in der Eichstätte nach Aufstellung dieses 
Heberbarometers neben der Barometerröhre des Eichstätte-Barometers mit der Kathetometer- 
artigen Vorrichtung des letztern ebenfalls eine Reihe gleichzeitiger Ablesungen an beiden 
gemacht. Aus 24 vollständigen Vergleichungen am 12. bis 17. August 1865 folgte im Mittel: 

Eiehstätte-Barometer = @Geissler's Barometer — 0,047 Millim. # 0,015 Millim., 
also berücksichtigend die Correetion von Geissler’s Barometer: 

Wahrer Stand = Eichstätte-Barometer — 0,050 Millim. = 0,010 Millim. 

Es beträgt folglieh für das Eichstätte-Barometer die Gesammt-Correetion 
wegen Luft in der Toricell schen Leere wegen Capillarität und wegen Unrein- 
heit des Quecksilbers: 4 0,050 Millim. # 0,010 Millim. 


Reduction des Barometers auf 0° Die Reduction des bei 1° C. abgelesenen 
Barometerstandes h, auf 0° geschieht nach der Formel: 
1-+ mt 
N, = Tee: 
wo t die Temperatur der Scale, deren linearer Ausdehnungscoeffieient m sein soll, und tı 
die Temperatur des Quecksilbers, dessen eubischer Ausdehnungscoefficient q sein soll, re- 
präsentiren. 

Für die Ausführung dieser Reduction wurden Tafeln verwendet, welche ich seiner Zeit 
für den Gebrauch auf den Berner meteorol. Stationen hatte berechnen lassen, wobei ich für 
die Grössen m (Messingscale) und q die Werthe: 

m = 0,000018782 q = 0,00018153 


angenommen hatte, ferner t — tı voraussetzte. Wir wollen nun zusehen, inwiefern eine 
nicht genaue Erfüllung dieser letztern Bedingung, sowie eine Unsicherheit der angenommenen 
Ausdehnungseoeffieienten, endlich die Beobachtungsfehler in der Bestimmung von t und tı 
auf die Genauigkeit des Endresultates influiren. Zu dem Ende differentiren wir wieder 
obigen Ausdruck der Reihe nach nach diesen Grössen als Variabeln und finden so: 


ar Wr (+46)? 
Jr TI k an h,.g.d-+mt). 

an, Trab N Ur UNE 
dm=dh ER} dqa= dh at Hm 


Setzen wir hier h, = 715 Millim. (mittlerer Barometerstand in der Eichstätte), t = 15° 
und t, = 13°, für m und q die obigen Werthe und endlich die gewünschte Genauigkeits- 


— 141 — 
grenze für die Bestimmung von h,: dh, = + 0,001 Millim., so ergibt sich für die zu 
tolerivrenden Fehlergrenzen: 
ln Een de ag, 
dm = # 0,00000094, dq = # 0,00000108. 


Der Fehler in der Bestimmung der Temperatur t der Scale darf also 0°,7 betragen. 
Um dieselbe Grösse darf also auch die Temperatur des Scalen-Thermometers von der des 
Quecksilber-Thermometers, die bei der Reduction als die allein maassgebende betrachtet 
wurde, abweichen, wenn dadurch das Endresultat wm nicht mehr als 0,01 Millim. affieirt 
werden soll. Diese Bedingung ist also leicht zu erfüllen. 


Die Temperatur t, des Quecksilbers dagegen soll mit einer 10 Male grössern Genauig- 
keit bestimmt werden. Zu dem Ende wurde das betreffende Thermometer G. 18. b. mit dem 
Thermometer @ II verglichen und sein Nullpunkt wiederholt verificirt. Die Vergleichung 
ergab, dass mit einer Genauigkeit von + 0°,04 das Thermometer G. 18. b. als genau in 
Bezug auf Calibrität und Grösse der Grade von 0 bis 22° der Scale betrachtet werden kann, 
und die Nullpunktsbestimmungen lieferten die Werthe: 


Thermometer G. 18. b. Schmelzpunkt des Eises. 
1863. März 0°,15 
1867. Juli 0°,15 
1867. December 0,20 


Das Scalen-Thermometer erwies sich bei Vergleichungen im März 1865 und Juli 1865 
für den Intervall von 10—20° als bis auf 0°,1 richtig. 


Der für die Ausdehnung des Messing-Maassstabs gewählte Coefficient 0,000018782 weicht 
von den höchsten Angaben für die Ausdehnung des Messings, die ich habe finden können, 
um 0,00000056, von den kleinsten um 0,00000118 ab, so dass also die oben angegebene 
Fehlergrenze: + 0,00000094 in unserm Falle kaum merklich überschritten werden wird. 


Was endlich den Regnault’schen Ausdehnungscoefficienten für Quecksilber 0,00018153 
betrifft, so ist dieser jedenfalls, abgesehen von der kürzlich erfolgten Bestätigung durch ent- 
sprechende Untersuchungen von Matthiessen innerhalb der Grenze von + 0,00000108 als 
genau zu betrachten. 


Fassen wir Alles zusammen, so darf offenbar auch eine einzelne sorgfältige Bestimmung 
des Barometerstandes mit dem Eichstätte-Barometer auf eine absolute Sicherheit von 
+ 0,038 Millim. nach Anbringung der ermittelten Correetionen Anspruch machen, indem 


— 12 — 


alle einzelnen Fehlerquellen, wie wir gesehen haben, bloss einen viel kleinern Betrag 
erreichen. 


$ 28. Hygrometer. 


Zur Ermittlung der Feuchtigkeit der Luft im Waaggehäuse diente einerseits ein in 
diesem aufgehängtes Saussure’sches Haar-Hygrometer, anderseits ein neben dem Waag- 
gehäuse an der Wand befestigtes aber immerhin 30 Centimeter von derselben abstehendes 
August'sches Psychrometer. 

Das Psychrometer, in der üblichen Weise eingerichtet, hat zwei fast genau gleiche 
Einschlussthermometer von Gessler in Bonn, die in 45° C. eingetheilt sind und von denen 
das mit freier Kugel durch die Zahl 56 b und das mit befeuchteter Kugel durch die Zahl 
56 a markirt ist. 


Aus den Ablesungen am trockenen und feuchten Thermometer t und t,, sowie aus der 
gleichzeitigen Bestimmung des Barometerstandes h wurde die absolute Feuchtigkeit h‘ nach 
der Regnault’schen Formel: 


h’ = e’ — 0,00080 .h (t — ti‘) 


berechnet. Die der Temperatur t’ des feuchten Thermometers entsprechende Spannkraft des 
gesättigten Wasserdampfs e‘ entnahm man der Regnault'schen Tafel für diese Grösse, den 
Werth des davon abzuziehenden Gliedes besondern, für den Gebrauch auf den schweizerischen 
meteorologischen Stationen berechneten Tafeln mit doppelten Eingängen für h und die Tem- 
peraturdifferenz (t—t‘). 

Die Differentirung der obigen Gleichung nach h, t und t‘ ergibt, dass man, um h‘ mit 
einer Sicherheit von £ 0,10 Millim. zu erhalten, den Barometerstand bloss bis zu + 25 Millim., 
die Temperaturen t und t‘ bis zu + 0°%,12 genau zu kennen brauche, wenn man nämlich 
berücksichtigt, dass sich die Grösse e’ bei 15° für 0°%,1 um 0,08 Millim. verändert. 


Um der Temperatur-Angaben bis auf jene Grenze von + 0°%,12 jedenfalls sicher zu sein, 
habe ich wieder die Thermometer G 56 a und b mit dem Thermometer @ II verglichen 
und von Zeit zu Zeit den Nullpunkt neu bestimmt. 


Diese Untersuchungen ergaben: 


er 


Correetions-Tafel 


für 
Thermometer G. 56. b. | Thermometer G. 56. a. 

Scale. Wahre Temperatur. Correetion. Scale. Wahre Temperatur. Correetion. 

0 0,00 0,00. 0 0,00 0.00 

3 7,98 — 0,02 0) 7,84 — 0,16 
12 12,00 0,00 12 11,32 — 0,18 
14 14,00 0,00 14 13,78 — 0,22 
16 15,99 — 0,01 16 15,72 — 0,28 
19 19,00 0,00 | 19 18,75 — 0,25 
22 21,96 — 0,04 22 21,73 — 0,27 


wo also die Nullpunktscorreetion gleich 0 vorausgesetzt wurde, somit in Wirklichkeit jeweilen 
noch besonders anzubringen ist. Die Nullpunktsbestimmungen ergaben: 


Schmelzpunkt des Eises 
Therm. 6. 56.b. Therm. G. 56. a. 


1864. October 0,15 0,00 
1865. März 0,16 0,00 
1865. Juli 0,15 0,04 
1866. April 0,20 0,04 
1867. December 0,24 0,06 


Wir ersehen hieraus, dass wenigstens beim Thermometer 56 a die Untersuchung auf die 
Richtigkeit der Grade und die Calibrität durchaus nicht überflüssig war, indem bis zu 16° 
ein sehr rasches Steigen der Correction bis zu beinahe 0°,3 sich manifestirt. 


Das Haar-Hygrometer, von der Werkstätte für physikalische Instrumente 
in Genf unter Leitung des Herrn Schwerd verfertigt und mit Nr. 5 bezeichnet, ist ein vor- 
zügliches Instrument dieser Art. Haarhalter und Zeiger-Axe werden von einem Messing- 
rahmen getragen, das Haar wird durch eine ganz kleine vergoldete Spiralfeder schwach ge- 
spannt und der leichte Zeiger weist auf die Grenze zweier Theilungen, von denen die eine 
wie gewöhnlich zwischen dem Punkt vollständiger Trockenheit und demjenigen vollkommener 
Sättigung mit Wasserdampf in 100 gleiche Theile getheilt ist, während die andere mit gegen 
0 hin an Grösse zunehmenden Theilen unmittelbar zufolge besonderer Voruntersuchungen die 
velative Feuchtigkeit in Procenten der Sättigung angeben soll. Um zu erfahren, inwiefern 
man sich hierauf verlassen könne, wurde das Instrument während zwei Monaten auf der 


— 144 — 


Sternwarte täglich drei Male zugleich mit dem Psychrometer abgelesen. Es ergab sich hieraus, 
dass dasselbe in der That zwischen den Grenzen 100 und 50 mit einem mittleren Fehler von 
+ 0,79 Procent der Sättigung die relative Feuchtigkeit angebe. Eine weitere Vergleichung 
mit den Angaben des Psychrometers stellte ich selbst im März 1866 in der eidgenössischen 
Eichstätte an, wo beide nebeneinander an derselben Wand befestigt wurden. Dieselbe ergab 
im Mittel aus 15 Vergleichungen: 


Wahre relative Feuchtigkeit — Haarhygrometer — 1,5 + 0,76 %. 


Nun ist die absolute Feuchtigkeit h‘ bei einer Temperatur t, welcher als Maximum der 


Spannkraft e, entspricht, gegeben durch: 
r 


N TOR 
wenn r die relative Feuchtigkeit nach Procenten der Sättigung repräsentirt. Daraus folgt aber: 
\ dr 
all ii, 700° 


also wenn wir einmal für dr einsetzen + 0,76, so kommt für t = 20° und e, = 17,39 Millim. 
dh‘ = =# 0,13 Millim.; 

und wenn wir sodann den Fehler — 1,5 des Haarhygrometers einführen, so folgt: 
Dh’ = — 0,26 Millim. 

Demnach war der mittlere Fehler, mit welchem aus den Angaben des Haar-Hygrometers 
die absolute Feuchtigkeit abzuleiten war, # 0,13 Millim., und um den März 1866 die an 
der so gefundenen Zahl anzubringende Correction —0,26 Millim., während sie früher 0 
gewesen war. 

Es entspricht also auch diese Fehlergrenze beim Haar-Hygrometer sehr nahe der oben 


verlangten Genauigkeit. In Wirklichkeit wurde bei den Wägungen zudem immer das Mittel 
aus den Angaben des Psychrometers und Haarhygrometers genommen. 


$ 29. Specifisches Gewicht und Ausdehnung des Mutter-Platinkilogramms. 


In $ 6 des ersten Abschnitts haben wir bereits für das specifische Gewicht des Mutter- 
Platina-Kilogramms bei 0° bezogen auf reines Wasser im Maximum seiner Dichtigkeit 
die Zahl: 

S,,» = 20,5478 & 0,0056 


— 145 — 


gefunden. Dieselbe wurde aus dem absoluten Gewichte dieses Kilogramms und seinem Vo- 
lumen bei 0° berechnet und stützt sich daher allerdings auf die Voraussetzung, dass das 
Archiv-Kilogramm in Paris wirklich genau das absolute Gewicht von 1 Cubie-Deeimeter 
destillirten Wassers bei 4° C. repräsentire. 

Kupffer hat am Schlusse seines umfangreichen und vortrefllichen Werkes: »Travaux de 
la commission pour fixer les mesures et les poids de l’Empire de Russie« die in verschie- 
denen Ländern ausgeführten Bestimmungen des Gewichtes eines bestimmten Volumens reinen 
Wassers verglich®. Redueiren wir seine Angaben auf das Gewicht von 1 Cubic-Decimeter 
destillirten Wassers bei 4° C., so ergibt sich folgende Zusammenstellung: 


Gewicht von 1 Cubie- 
. Land. Buraior br are hrnt, leer. Decimeter dest. Wassers 
bei 4° Celsius. 
| 
Frankreich | Lefevre-Gerieau 1000000 Milligr. 
England ‚Shuckburgh und Kater 1090480 » 
Schweden Berzelius, Svanberg und Akermann 1000296 » 
Oesterreich Stampfer 999653 » 
Russland Kupffer 999989 » 
| Mittel Hin. 1000084 Milligr. 


Es wäre also hiernach, wenn wir allen vorhandenen Bestimmungen gleichen Werth bei- 
legen, das Gewicht von 1 Cubie-Deeimeter reinen Wassers um 84 Milligramme schwerer 
als das Kilogramm der Archive zu Paris. Auf unser obiges Resultat für das specifische Ge- 
wicht.unsers Platinkilogramms hat dies zwar, wie man leicht sieht, innerhalb der angege- 
benen Fehlergrenze desselben keinerlei Einfluss; indessen erscheint es uns doch an und für 
sich wünschenswerth, dass vermittelst der neuen Hülfsmittel der Technik und Wissenschaft 
diese wichtige Grösse neu und sicherer bestimmt werde. 

Da also der Fehler unsers obigen Resultats jedenfalls kleiner ist als die tolerirte Fehler- 
grenze + 0,00696 für das specifische Gewicht des Platinkilogramms, so erschien es — ab- 
gesehen von der Misslichkeit einer derartigen Operation bei der angegebenen eigenthümlichen 
Construction dieses Gewichts — überflüssig, dasselbe noch direet durch hydrostatische Wä- 
gung zu bestimmen. 

19 


— 146 — 


Als cubischen Ausdehnungscoefficienten des Platins dieses Kilogramms haben wir schon 
in $ 6 den Werth: 
m, = 0,00002580 
nach Borda angenommen. Diese Zahl weicht von der höchsten mir bekannten Angabe für 
die Ausdehnung des Platins um — 0,00000395 und von der kleinsten um —- 0,00000333 
ab, welche Abweichungen sich weit innerhalb der für diese Ausdehnung nach $ 23 zu to- 
lerirenden Fehlergrenze halten. 


$ 30. Specifisches Gewicht und Ausdehnung der Bergkrystall-Gewichte, 


Herr ©. A. von Steinheil hat in der oben erwähnten Arbeit das specifische Gewicht 
und die Ausdehnung seines Bergkrystall-Kilogramms sehr genau bestimmt, indem er das- 
selbe wiederholt in Luft und in reinem Wasser von verschiedenen Temperaturen abwog. Er 
fand so für das specifische Gewicht seines Bergkrystalls bei 0°: 2,650962 + 0,0000034 und 
für den linearen Ausdehnungseoeffiecienten desselben für 1° C.: 0,00001085 + 0,00000027. 


Ich beabsichtigte anfänglich, diese beiden Grössen für unsere Bergkrystallgewichte in ähn- . 


licher Weise zu bestimmen. Da ich indessen im Laufe meiner Untersuchungen im Sommer 
zu dieser Arbeit gelangte, so musste ich zur Erzielung einer zweiten niedrigern Temperatur 
des Wassers zur künstlichen Abkühlung desselben meine Zuflucht nehmen. Obsehon ich nun 
bei emem Probeversuche dieser Art mit einem Messing-Kilogramm die Vorsicht gebrauchte, 
das Wassergefüss bei der Waage für 5 Kilogramm Maximalbelastung in dem untern Gehäuse, 
also getrennt von dem Raume, in welchem sich die Waage selbst befand, aufzustellen und 
ferner das Glasgefäss mit dem destillirten Wasser noch mit einem grössern, ebenfalls mit 
Wasser gefüllten Zinkblechgefäss zu umgeben, gelang es mir doch nicht, befriedigende Re- 
sultate zu erzielen, was ich hauptsächlich einer zu geringen Constanz und Gleichförmigkeit 
der niedrigern Temperatur des Wassers zuschrieh. Ich beschloss daher, auf die Bestimmung 
der Ausdehnung vor der Hand zu verzichten und den von Herrn Steinheil ermittelten Werth 
hiefür zu adoptiren, der wohl innerhalb der in $ 23 verlangten weiten Genauigkeitsgrenze: 
+ 0,000003 auch für unsern Bergkrystall gültig. ist. 


Es ist also im Folgenden der cubische Ausdehnungscoeffieient des Berg- 
krystalls für 1° C.: 
m, = 0,00003255 


nach Steinheil angenommen worden. 


— 47 — 


Das speeifische Gewicht dagegen unserer Bergkrystall-Gewichte, für welches eine Ge- 
nauigkeit von + 0,00012 verlangt worden ist, musste jedenfalls neu bestimmt werden einmal, 
weil vielleicht das specifische Gewicht verschiedener Bergkrystall-Sorten innerhalb dieser 
Grenze variiren kann, und sodann hauptsächlich auch desshalb, weil unsere Gewichte aus 
ganz fehlerfreiem vollkommen klarem Bergkrystall angefertigt sind, während dasjenige von 
Steinheil zufolge seiner Beschreibung nicht bloss im Innern kleine Wölkchen und Schiller- 
flächen zeist, sondern auch in Folge kleiner Risse und Spalten an einer Stelle seiner Ober- 
fläche einen circa 0,4 Millim. tiefen Fehler besitzt. Die Methode, nach welcher ich das spe- 
eifische Gewicht der Gewichtsstücke im der Eichstätte überhaupt und so auch dasjenige der 
Bergkrystallpfunde bestimmt habe, ist im folgenden Paragraphen ausführlich erörtert. Unter 
Benutzung des obigen Ausdehnungscoeficienten erhielt man für das specifische Gewicht der 
3 Quarzpfunde bei 0° die Werthe: 

30. August Urpfund 2,65063 

16. August 1. Copie 2,65098 

1865 2,65062 
15. August 2. Copie 2,65063 

2,69069 


Diese 5 Resultate stimmen bis auf einige Einheiten in der letzten Decimale so genau 
überein, dass wir vollkommen berechtigt sind, die Differenzen dem blossen Einfluss der Be- 
obachtungsfehler zuzuschreiben und das Mittel aus denselben als gemeinsames specifisches 
Gewicht aller drei Bergkrystallgewichte zu betrachten. Es ist somit ohne Unterschied das 
specifische Gewicht unserer drei Bergkrystallpfunde bei 0° bezogen auf 
reines Wasser bei 4° C.: 

2,65062 + 0,000017. 

Die Beobachtung gibt, wie wir sehen werden, unmittelbar nur das specifische Gewicht 
des betreffenden Körpers bei der eben stattfindenden Temperatur, welche in unserm Falle bei 
den obigen 5 Bestimmungen durchschnittlich 18°,9 war. Vor dieser Temperatur wurden dann 
die specifischen Gewichte vermittelst des angenommenen Ausdehnungscoefficienten 0,00003255 
auf 0° redueirt und so obige Werthe erhalten. Da nun bei den spätern Vergleichungen Tem- 
peraturen stattfanden, welche sich nur um wenige Grade von 18°,9 entfernten, so hat offenbar 
eine Unsicherheit in der Kenntniss der Ausdehnung nur einen ganz zu vernachlässigenden 


Einfluss auf das Endresultat der Vergleichungen. 


Fan 148 Er \ 


$ 31. Bestimmung des specifischen Gewichts. . 


Sämmtliche Bestimmungen von specifischen Gewichten in der Eichstätte wurden durch 
hydrostatische Wägung d. h. durch Abwägung des Körpers in der Luft und im Wasser ge- 
macht. Es ist diese Methode unstreitig die genauste unter allen. Die. Beobachtungen ge- 
schahen in folgender Weise. 


Zuerst wurde der Körper (Gewichtsstück), dessen specifisches Gewicht bestimmt werden 
sollte, für sich allein auf die eine Waagschale gestellt und durch Gewichte aus einem der 
Gewichtssätze, die man auf die andere Waagschale legte, in’s Gleichgewicht gebracht, worauf 
man Temperatur, Barometerstand und Feuchtigkeit der Luft ermittelte. Sodann hieng man 
den Körper vermittelst eines Platindrahtes an der Waagschaale auf, liess ihn von da in ein 
Glas mit destillirtem Wasser herabhangen, durch dessen Deckel der Draht frei hindurch- 
ging und stellte das gestörte Gleichgewicht durch Auflegen kleinerer Gewichte auf die an- 
dere Waagschale wieder her, worauf man wieder ausser den obigen Grössen auch noch die 
Temperatur des Wassers vermittelst eines besondern, in dasselbe bis zur Höhe des Gewichtes 
eintauchenden sehr empfindlichen Thermometers von Geissler (G. III.) bestimmte. Schliesslich 
wurde noch der Aufhängedraht für sich allein, während er gleich tief wie vorher in das 
Wasser eintauchte, abgewogen. Denken wir uns das Resultat dieser letzten Wägung von dem 
der zweiten jeweilen abgezogen, so entsprechen der ersten Wägung und der Differenz der beiden 
letztern gemäss $ 23 die zwei Gleichungen: 


ir k Il: 
?(1-5-)=8.6(1- ): 


7 l 
e( an ı( re 
ag (11-— ) 


Ert 


wo P das absolute Gewicht unsers Körpers und S,,. sein specifisches Gewicht bei t°C., G das 
absolute Gewicht der Gewichtsstücke auf der andern Waagschale bei der ersten Wägung und 
G’ die Differenz desselben bei der zweiten und dritten Wägung, $,. das speeifische Gewicht 
der Gewichtstücke bei t°, sodann 1, das specifische Gewicht der Luft bei t° und w, das spe- 
eifische Gewicht des destillirten Wassers bei seiner Temperatur t’°, dasjenige bei 4° C. wie 
gewohnt, als Einheit angenommen, endlich k einen die Ungleichnamigkeit der Waage reprä- 
sentirenden Factor darstellen. Dividiren wir beide Gleichungen durch einander, so fällt diese 
unbekannte Grösse k, die wir nur während der Dauer der 3 Wägungen als constant vor- 
aussetzen, zugleich mit der Unbekannten P heraus und wir erhalten: 


— 149 — 
I 
% ä Spt = @ 
Wi GC 
De 


wo also auch die Reduction der Gewichtsstücke auf den leeren Raum weggefallen ist. Es setzt 
diess allerdings streng genommen voraus, dass Temperatur, Feuchtigkeit und Druck der Luft 
während der Dauer der Wägungen unverändert bleiben und ebenso das specifische Gewicht 
der verschiedenen, angewendeten Gewichtsstücke genau dasselbe sei; allein wenn auch, wie 
dies in Wirklichkeit durchweg der Fall sein wird, diese Bedingungen nur sehr ungenau 
erfüllt sind, werden wir doch, wie wir weiter unten noch näher begründen werden, für die 
beiderlei Gewichte diese Reduction auf den leeren Raum als identisch betrachten können. 
Die vorstehende Gleichung lässt sich auch folgendermassen schreiben: 
I; G G Spt Wer 
Sr. 730) Ca re 


und daraus finden wir für die gesuchte Grösse S,,., das specifische Gewicht des Körpers bei 
t? bezogen auf Wasser bei 4° ©. den Werth: 


Y \ 
Wu. Int - I 1, 
SOE NET 
I = > 
ST 
G‘ 


Ist, wie in unserm vorliegenden Falle bei den Bergkrystallgewichten der cubische 
Ausdehnungscoefficient m, des Körpers P bekannt, so hat man, wenn $,, das specifische 
Gewicht desselben bei 0° vorstellt: 


n 
Ds 


Tem 


. 


so dass die vorstehende Gleichung I übergeht in: 


= w.(1+ mt) — L(l+ mt) 
1% SR = a es 


Ca 


woraus also sofort das speeifische Gewicht unsers Körpers bei 0° bezogen auf Wasser im 
Maximum seiner Dichtigkeit berechnet werden kann. Ist dagegen m, gar nicht oder nur un- 
genau bekannt, so sucht man zur möglichsten Elimination desselben auf der rechten Seite 


— 10 — 


; : En REN s 
der Gleichung I, wo es m dem Verhältniss —- steckt, die Temperatur des Wassers t 
oO Ss >“ 
pı t' 
ARE ; N ae 
sehr nahe an diejenige der Luft t heranzubringen, so dass eben die Grösse u nahezu 
Pat! 
gleich 1 wird; oder wir stellen eine zweite ganz entsprechende Beobachtungsreihe für eine 


von t‘ möglichst verschiedene Wassertemperatur an, aus der wir einen zweiten der Gleichung 
I’ ganz entsprechenden Ausdruck für S,,, ableiten. Durch Division dieser beiden Gleichungen 
wird dann zuerst die Unbekannte $,,. eliminirt, worauf wir rechter Hand bloss m, als un- 
bekannte und somit zu berechnende Grösse übrig behalten. 

Um zu erfahren, wie genau wir wieder alle die einzelnen Grössen in der Gleichung I’ 
mindestens bestimmen müssen, um eine gewisse Fehlergrenze dS,. des Endresultates nicht 
zu überschreiten, differentiren wir dieselbe der Reihe nach den verschiedenen Variabeln. 


Setzen wir dabei der Kürze halber : ar = K, so finden wir so für die zu tolerirenden Fehler 


(4 
die Werthe: 


dh= AS... 
p 
K—1ı 

Im ren) 
K—1 

dm din SR ee 
See 
dK=d$,.. (zei 


LA+ mt) -w.(l1+ mt‘) 

Wir haben hiebei unterlassen, die Fehler für t und t‘ ebenfalls direct zu ermitteln, da 
die genauern Bestimmungen hiefür durch die Werthe von dl, und dw, gegeben sind, wie 
wir gleich sehen werden. Es ist nämlich zufolge $ 23: 


h—Bh, 
a ee 
also: 
l+tot 
il I Zi 
EB l1+et 
dh lan ‚ 
2 
RO (let) 


"A.h—Bh)a ' 


— alolle — 


wo: __ 0,001292762 

760 

« = 0,0036695. 

Der Fehler dw, repräsentirt nicht bloss den absoluten Fehler in der Bestimmung des 

specifischen Gewichts des Wassers, sondern auch den aus einer ungenauen Ermittlung der 
Temperatur t‘ hervorgehenden. In der Gegend von 17 ° C. hat man aber: 


dt‘ —=dwu.5797. 


ö B = 0,37792, 


Endlich ist: G 
IN = ar 
also: d6G=dK.G, 
G? 
AG = dR. 


G 

Nach diesen Formeln habe ich für die drei Haupt-Classen von Bestimmungen des spe- 
cifischen Gewichts, die ich bis dahin in der Eichstätte angeführt habe, nämlich für die Berg- 
krystallgewichte, für die nahe speeifisch gleich schweren Messing- und Argentan-Gewichte, 
sowie endlich für Quecksilber die einzelnen zu tolerirenden Fehler unter den Annahmen be- 
rechnet, dass: 

w—-t—=17% = 715 Millim., ©’ 6 Millim., "wu. 0,998268. 

sei und dass das specifische Gewicht des Körpers bis auf eine Einheit in der 4. Decimale 


genau bestimmt werden solle, also: 
dS,. = =# 0,0001 


sei. Die nachstehende Tafel enthält die Resultate dieser Rechnung. 


Bergkrystall. Messing. Quecksilber. 

G 1.500000” 500000"* 500000”* 
Bu 319000= 438000”® 464000”* 
m, | 0,00003255 | 0,000056346 | 0,00018153 
dw. | =# 0,0000375 | = 0,0000123 | + 0,0000073 I_ 
dt | & 0022 | & 09071 + 09,042 
d@ | z 11,9 | + 0,86”® + 0,2978 
d6 | + 7,0me + 0,7608 + 0,2778 
dm, , = 0,00000221 | & 0,00000724 | + 0,000000435 
at + 14° + 39,6 + 29,0 

| dh | + 34m + 807mm + 4,60" 
dh‘ + ghmm | + 25mm + 11mm 

I 


— 12 — 


Aus dieser Tafel ersehen wir, dass es zwar bei den Bergkrystall-Gewichten sehr leicht 
ist, bei den einzelnen Beobachtungen die zu tolerirenden Fehlergrenzen einzuhalten, um die 
in $ 23 verlangte Genauigkeit in der Bestimmung des specifischen Gewichtes zu erzielen, 
dass es aber, wenn das specifische Gewicht des Quecksilbers mit derselben Genauigkeit be- 
stimmt werden soll, schon der äussersten Umsicht in der Ermittelung der einzelnen con- 
eurrirenden Grössen bedarf. Es ist insbesondere ein hoher Grad von Genauigkeit in der 
Kenntniss der Ausdehnung des Wassers und der Ermittelung seiner Temperatur bei den 
Beobachtungen nothwendig. \ 

Was zunächst die Ausdehnung des Wassers betrifft, so hat Miller in der Beschreibung 
der Arbeiten zur Erstellung des neuen englischen Urpfundes !) die ältern Beobachtungen 
hierüber sehr sorgfältig zusammengestellt, discutirt und schliesslich eine Formel zur Be- 
rechnung des Wasser-Volumens für eine beliebige Temperatur aufgestellt, deren Resultate 
sich sehr genau dem Mittel aus den verbesserten Angaben von Despretz, Pierre und Kopp 
anschliessen. In der folgenden Tafel sind die nach dieser Formel berechneten Wasser- 
Volumina, dasjenige beim Maximum der Dichtigkeit i. e. bei 3,94° ©. als 1 angenommen, 
zusammengestellt mit dem Mittel der beiden neuern sehr sorgfältigen Bestimmungen der 
Ausdehnung des Wassers von @. Hagen ?) und Matthiessen. °) 


Temperatur. Volumen des destillirten Wassers 
Celsius. nach Miller’'s Formel nach Hagen & Matthiessen Differenz. 
4° 1,000000 1,000000 0,000000 
B) 1,000008 1,000008 0,000000 
6 1,000031 1,000030 0,000001 
7 1,000069 1,000069 0,000000 
8 1,000121 1,000122 0,000001 
9 1,000186 1,000189 0,000003 
10 1,000265 1,000270 0,000005 
11 1,000357 1,000364 0,000007 
12 1,000460 1,000471 0,000011 
13 1,000581 1,000592 0,000011 


!) Philosophical Transaction f. 1856. Part 3. p. 791. 
2) Abhandlungen der Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. 
®) Poggendorf’s Annalen Bd. 128 S. 512. 


— 193 — 
Temperatur. Volumen des destillirten Wassers 

Celsius. nach Miller’s Formel nach Hagen & Matthiessen Differenz. 
14 1,000712 1,000725 0,000013 
15 1,000854 1,000870 0,000016 
16 1,001009 1,001027 0,000018 
17 1,001175 1,001195 0,000020 
18 1,001352 1,001375 0,000023 
19 1,001540 1,001566 0,000026 
20 1,001739 1,001767 0,000028 
21 1,001948 1,001978 0,000030 
22 1,002167 1,002200 0,000033 
3 1,002396 1,002431 0,000035 
24 1,002634 1,002671 0,000037 
25 1,002382 1,002921 0,000039 


Nehmen wir die Differenzen in der letzten Columne als Maasstab für die noch bestehende 
Unsicherheit in der Kenntniss der Ausdehnung des Wassers an, so ergibt sich, dass für die 
Bestimmung des specifischen Gewichts des Bergkrystalls die Genauigkeit unserer gegen- 
wärtigen Kenntniss derselben vollkommen genügt, dass dagegen der bei Messing und Queck- 
silber zu tolerirende Fehler bereits überschritten wird, also, soweit die Bestimmung der 
specifischen Gewichte der letztern Substanzen hievon abhängt, die vierte Decimale nicht mehr 
bis auf eine Einheit verbürgt werden kann. 

Bei unsern Berechnungen haben wir uns der nachfolgenden, aus der Miller’schen in 
der erwähnten Arbeit abgeleiteten Tafel für die Briggischen Logarithmen des speci- 
fischen Gewichts des Wassers w. bei t/‘° ©., dasjenige des Wassers bei 4° C. 
als Einheit angenommen, bedient. 


20 


EN Log w.. | Diferenz. | ‘0 Log w.. 
4,0 0,0000000 „ [10,0 | 9,9998848 
2 9,9999998 E 2 8772 
4 9993 : 4 8694 
6 9986 10 6 | 8614 
8 | 9976 12 8| 8532 
5,0 | 9964 15 11,0 | 8447 
2 9949 18 2 | 8360 
4 9931 50 4 8271 
6 9911 55 a 
8 | 9,9999889 | 95 8 9,9998085 
6,0 9,9999864 og | 10 9,9997989 
2 9836 | 99 2| 7891 
4 9806 | 33 4| 7791 
6 9773 | 95 6 7688 
8 9738 | 97 8| 7584 
7,0 9701 | 10 [130 7477 
2 9661 | zo 2 7368 
4 919 | z5 4 7257 
6 9574 | ag Bl 
8 9,9999526 | 50 8| 9,9997028 
8,0 5,9999476 | 29 | 14,0 | 5,9996911 
2 9424 | 34 2| 6791 
4 9370 | 57 4 6669 
6 9818 | 6 6545 
8 9253 | 61 8 | 6420 
9,0 9192 | gg [150 6292 
2 9128 | 67 2 6162 
4 9061 | 68 4| 6030 
6 2.8993 | 79 6 | 5896 
8 9,9998921 8! 9,9995760 
10,0 99098848 ai 16,0 | 9,9995622 


Differenz. | a0 


- - 
u | Be 
(> Lo oe | IE ot ro 0 ur =, a SE) 


„ 
Be 


pi 
2) 
PPBooor»m 


[0 oe 


Log w.. 


9,9995622 
5482 
5340 
5106 
5050 
4902 
4752 
4600 
4446 

9,9994291 

'9,9994133 
3974 
3813 
3649 
3484 


0984 
9,9990793 


9,9990600 


Diferenz. 


140 
142 
144 
146 
148 


150 
152 
154 
155 
158 


159 
161 
164 
165 
166 


169 
lo 
172 
174 
176 


178 
180 
181 
183 
185 
186 
189 
190 
191 


193 


— 15 — 


Das ebenfalls von @essler in Bonn verfertigte, mit G III bezeichnete Thermometer, 
das zur Bestimmung der Wassertemperatur diente, ist auch ein Einschluss- Thermometer 
und direct in Yıo° C. eingetheilt, so dass Yıoo® ©. bequem zu schätzen ist. Dasselbe hat 
ein sehr kleines Gefäss und nimmt daher sehr rasch die Temperatur der Umgebung an. 

Die Nullpunktsbestimmungen an demselben zu verschiedenen Zeiten haben ergeben: 


Thermometer G III. Schmelzpunkt des Eises. 


1864. October 0,07 
1865. März 0,07 

Juli 0,06 
1866. April 0,07 
1867. December 0,10 


Aus der Vergleichung mit dem Thermometer G II ergab sich sodann, wenn wir wieder 
die Nullpunkts-Correetion gleich 0 voraussetzen: 


Correetions-Tafel für Thermometer @ III 


Scale. Wahre Temperatur. Correetion. 
0 0,00 0,00 
b) 3,00 0,00 

10 9,39 — 0,01 
15 14,98 — 0,02 
20 19,98 — 0,02 
25 24,97 — 0,03 


Für die Aufhängung der Bergkrystall-Pfunde, sowie des vergoldeten, cylindrischen 
Messinskilogramms von Steinheil am Hacken der Waagschale wurde ein passender Korb aus 
Platindraht verwendet; die gewöhnlichen Gewichte mit Knöpfen liessen sich leicht vermittelst 
einer Schlinge an einem einfachen Platindrahte aufhängen. Bei der Bestimmung endlich 
des speeifischen Gewichts des Quecksilbers bediente ich mich einer ebenfalls mit einem 
Platindraht an dem Waagschalen-Hacken aufzuhängenden Glasschale, die zuerst leer in der 
Luft, darauf unter Vermeidung von etwa anhängenden Luftblasen mit Quecksilber gefüllt, 
ebenfalls vorerst in der Luft, sodaun im Wasser, endlich noch nach Ausschütten des Queck- 
silbers in das Wassergefäss leer im Wasser gewogen wurde. 

Die Resultate der bezügiichen Messungen bei den Bergkrystall-Pfunden und beim Queck- 
silber vom Normalbarometer des physikalischen Cabinets haben wir in den vorigen Para- 
graphen bereits mitgetheilt, beschränken uns daher hier auf die Aufführung der bei den 


— 156 — 


Argentan- und Messing-Gewichten der Eichstätte gemachten Bestimmungen des 
speeifischen Gewichts. Als cubischer Ausdehnungscoeffieient für 1° C. wurde hiebei 
stets die Zahl 0,000056346 verwendet. Die Bedeutung der der Kürze halber im Folgenden 
gebrauchten Zeichen für die Gewichte ist aus $ 25 ersichtlich. 


ea & Absolutes Gewicht Speeifisches Gewicht 
Gewichtstück im leeren Raum bei 0° 
K, 99999223 8,14454 (Steinheil) 
8,14383 (Wild) 
Mittel . . 8,1418 
K, 1000001,98 8,04868 
8,04878 
Mittel: . . 8,04873 
K, 1000001,20 8,04463 
1sK, 500000,85 8,38487 
y,K, 500000,66 8,31671 


Zufolge den in Berlin ausgeführten Bestimmungen ist endlich das speeifische Gewicht 
bei 0° von dem unvergoldeten Argentan-Kilogramm K,: 8,11915. 


$ 32. Verification des Urpfundes und seiner beiden Copieen. 


Die Wägungen nach der in $ 23 angegebenen Methode wurden auf der Kilogramm- 
Waage mit Glasgehäuse und Reiter-Verschiebung ausgeführt. Zuerst wurde jeweilen das 
im Folgenden mit K, bezeichnete Mutterkilogramm von Platin mit den beiden Copieen des 
Urpfundes verglichen, wobei das Argentan-Kilogramm K, als constante Tara diente, und 
sodann verglich man die drei Bergkrystallpfunde: Ki (Urpfund), YeKY (1. Copie des Ur- 
pfundes) und "» K!" (2. Copie des Urpfundes) untereinander, indem man dabei ein vergolde- 
tes Messingpfund als constante Tara benutzte. 

Zur Ausgleichung der Gewichte auf der Waagschale dienten bis zu 1 Centigramm her- 
unter die kleinen Bergkrystall-Gewichte von Steinheil, von da an der Centigramm-Reiter 
aus versilbertem Kupferdraht. Bruchtheile von Milligrammen maass man häufig bloss durch 
die Ausschläge des Zeigers, zu welchem Ende für jede Wägungsserie jeweilen der einem 
Uebergewicht von 0,5 Milligramm entsprechende Ausschlag bestimmt wurde. 


—, 17 — 


Sämmtliche Gewichte wurden immer schon einen Tag vor Beginn der Wägungen zur 
Ausgleichung der Temperatur in das Waaggehäuse gebracht. 

Zu bemerken ist endlich noch, dass in der nachfolgenden Aufführung der Beobachtungen 
die in den vorigen Paragraphen ermittelten Correetionen für die unmittelbaren Angaben der 
Hülfsinstrumente bereits angebracht sind, nur bei den Gewichten sind dieselben vor der 


Hand noch weggelassen. 
Erste Serie von Beobachtungen. 
Beobachter: Wald. 


Die Quarzgewichte sind ungefähr 14 Tage vor diesen Wägtingen bei der Bestimmung 
des speeifischen Gewichts derselben gleichsam abgewaschen und sodann unter der Luftpumpe 
über concentrirter Schwefelsäure getrocknet worden. Unmittelbar vor der Wägung wurden 


sie, sowie das Platinkilogramm, bloss mit einem Pinsel abgewischt. 


1865.  Constante Tara Barometerstand Absolute Temperatur 
September. gleich: bei-0°; Feuchtigkeit: nach Celsius: 
K, + 4,82 Reiter 721,02 11,5 20,66 
ne K, + 4,02 20,62 
E 9 Ei 
in. K, + 445 Rat 11,5 20,66 
K, -+ 3,80 20,64 
K, + 432 721,10 11,5 20,62 
K, + 4,40 721,94 11,8 20,28 
K, + 4,65 
14 K, + 4,32 721,29 11,8 20,31 
N ” K, + 4,40 
achm. 
a en 721,07 11,9 20,31 
KR, + 4,85 
K, —+ 4,40 721,38 12,0 20,31 
Rad 73 718,84 11,2 19,00 
K 4,61 
a1. K, » 4,89 718,63 Be 
es 11,5 19,36 
q ’ 
K, + 4,83 718,30 17 19,52 


u} 


— 18 — 
1865.  Constante Tara Barometerstand Absolute Temperatur 
September. gleich: bei 0°: Feuchtigkeit: nach Celsius: 
mm mm o 
Bi K, + 4,76 717,00 ler 19,67 
li 
Nachm. | 
K, + 4,34 716,94 11,7 219569 


wo wir überall der Kürze halber: 
is KT!» KU" +- 750 Milligr. Quarzgewichte =K, 
gesetzt haben. 
1865. Constante Tara gleich: 
September (| Ya K} + 60” — 0,3”® Reiter 
ie K! + 60 + 30”® Quarz + 2,2”® Reiter 


oO 


3KI +60 —04 


12 Kl +50 + 9,6" Reiter 
1 is KU! +50 —- 40” Quarz + 1,8” Reiter 
Vorm. "Kl! +50 —+ 93 
a KT 4 50 + 600”® Quarz — 0,5” Reiter 
»KE +50 +95 
1a KT 50 + 40 Quarz + 1,5 
»K! +50 + 983 
1» KT 450 —+- 600 Quarz — 0,5 


Ya 1 — 60 — 0,4 

1a KT + 60 —- 590”: Quarz — 0,4 
4. 

| 

| »K2 +50 + 9,3 

21. 


1a Ki + 50” —+- 9,25" Reiter 

1» KY" + 50 + 40"® Quarz + 1,55"*" Reiter 

1a Kl +50 + 9,05 

1» KT 4 50 —+- 600 Quarz — 0,55 

eK! +50 + 9,00 x 
Nachm. | 1, K" 1 50 + 40 Quarz + 1,30 

la Ki —+ 50 -+- 8,60 

ie K"-+ 50 -+ 600 Quarz — 1,05 

Kt +50 + 8,60 


ae 
DE EN 


al Te 


N 


Zweite Serie von Beobachtungen. 
Beobachter: Mousson und Wild. 
Die Gewichte hatten den Winter über in ihren Etuis gestanden und wurden vor den 
Wägungen bloss mit einem Pinsel abgewischt. 


1866. Constante Tara Barometerstand Absolute Temperatur 
Apnil gleich: bei 0°: Feuchtigkeit: nach Celsius: 
3 | K, + 446 Reiter 7183,50 8,92 16,06 
BR 
Nachn. | Er 37 713,49 8,69 15,70 
K, + 3,55 715,42 7,50 13,59 
| K, + 8,95 
aa 715,04 7,40 13,96 
Vorm. |* 1.825 
K, - 3,25 714,91 7,91 14,10 
K, + 3,80 714,24 7,68 ° 13,89 
K, + 87 
DE ErR 13,50 714,27 7,96 14,03 
Nachm. K, + 840 
K, -+ 3,30 714,41 7,83 14,02 
Berg 714,03 8,06 16,45 
K, +5,01 
K, + 3,05 za 09, 0894 16,36 
1: K, + 4,69 
Bulk, + 3.26 > 713,34 8,40 16,35 
RK, + 444 
K, -— 2,96 713,82 8,52 16,32 
1a Kt 1 1,36® Reiter 
ia KT 1 30”® Quarz + 3,78” Reiter 
11. | eK: + 1,25”® Reiter 
Nachm. |. 1, Kur} 590re Quarz + 1,61” Reiter 
!p Ki —+- 1,25” Reiter 


Are 3 


1866. Constante Tara gleich: 

April. ls Kı + 1,25” Reiter 

!/e KU + 30”® Quarz —+ 3,73” Reiter 
is Kı — 1,32”®" Reiter 

1: KU + 590” Quarz-—- 1,77”®" Reiter 
Is Kl — 1,28” Reiter 


13% 
Nachm. 


Dritte Serie von Beobachtungen. 
Beobachter : Horsch und Wild. 


Vor diesen Wägungen wurden sämmtliche Gewichte mit einem Pinsel von Staub be- 
freit, ausserdem aber noch die Quarzgewichte mit einem reinen Seidentuch abgerieben. 


1866. Constante Tara Barometerstand Absolute Temperatur 
April gleich: bei 0°: Feuchtigkeit: nach Celsius: 
” | K, + 2,80 Reiter 718,40 9,17 16,70 
In Kar 
| K,-+ 2,40 718,48 9,13 16,62 
KR, 055 718,44 8,85 16,18 
01 KM 
j A) 17 ß 
a 718,54 9,01 16,22 
RK, No 
RK, 11220 718,51 9,05 16,18 
K, +2,78 719,24 9,19 17,00 
K, + 6,08 
ee K, + 2,43 719,01 9,18 17,10 
he K, + 6,01 
Vorm. 2 
K, + 2,56 718,88 9,08 17,10 
K, + 6,40 
K, + 23,53 719,33 9,00 17,06 
K, + 2,30 718,84 8,72 16,27 
29, K, + 6,42 
Nachm. \ && + 2308 718,65 8,80 16,30 
K, + 6,50 
K, + 2,08 718,64 8,76 16,26 


= 


1866 
April 


23. 


Vorm. 


Vorm. 


— 161 


Constante 


Tara gleich: 


!a KA + 1,39”® Reiter 


KT + 3% 
Is Kı + 1,23 
1, KT 4 590 
a Ki —+ 1,19 
rKY + 30 
!a Kı + 1,22 
Is KU’ + 590 


1, cd 
® Ki + 1,15 


a Ki + 1,60 
a KT -- 30 
!s Ki —+ 1,60 
er Ky + 30 
KL — 1,44 
la KY'—+ 590 
Ki + 1,35 
!a K7-+ 590 
!a Ki — 1,50 


Quarz —- 3,82” Reiter 


Reiter 
Quarz — 1,51 
Reiter 
Quarz —+ 3,59 
Reiter 
Quarz —+ 1,53 
Reiter 


Reiter 
Quarz — 4,23 
Reiter 
Quarz -- 83,96 
Reiter 
Quarz — 1,80 
Reiter 
Quarz — 1,80 
Reiter 


Nun sind gemäss den angestellten Verificationen (siehe $ 25): 


750 Milligr. Quarzgewichte — 


751,39 wahre Milligramme, 


30 » » —= a » 
390 » » — 591,00 >» » 
40 » » — a » 
600 » » — 600,91 >» » 
10 » Reitergewicht = 10,05  » » 


Mit Berücksichtigung dessen ergeben sich aus obigen Beobachtungen durch Combination 
je zweier Wägungen desselben Gewichts mit der dazwischen liegenden des andern folgende 
Einzel-Daten und Mittelwerthe, wenn wir: 


a= %»KU + „Ru _K, 


setzen. 
21 


1. Serie 


3. Serie 


| 
4 
" 
| 


| 


751,19 
750,99 
750,90 


or 
Be 


ID 2 © 


OT Or 


o 


oO © 


Sl 
ne er) 
-1 


rat) 


= 
> 


D DD w w 
ISO mD 
© 


(ud) GE ed, Gi 


I SS SS 
on c 
DD © 


751,64 


751,44 


759,19 


162° — 
Mittel 
Barometer Feuchtigkeit 
721,08 11,5 
721,42 11,8 
721,25 11,9 
718,88 11,5 
716,97 Mm 
713,50 8,80 
715,12 7,60 
714,31 7,82 
713,74 8,31 
718,44 9,15 
718,50 8,97 


Temperatur 


0 
20,64 


20,29 


20,31 


19,25 


19,68 
15,88 


13,88 


13,98 


16,37 


3. Serie 


Ferner, wenn wir 


b 


setzen und mit v 


1. Serie 


2. Serie 


3. Serie 


| 
| 


a iR 
754.90 
755,01 mgr 
75491 9 — 755,00 
754,94 

755,25 

755,66 
755,83 | — 755,78 
755,85 | 

Na Kl 


die Abweichung der 


b v® 

mgr mgr 
— 832,67 0,0256 
— 32,48 0,0009 
— 32,23 0,0784 
— 32,93 0,0004 
— 32,63 0,0144 
— a er N 
— 82,99 0,0001 
—ı 82,97 0,0001 
- an 
— 32,69 0,0004 
— 82,51 0,0100 
— 32,179 0,0196 
— 32,62 0,0001 
— 32,56 0,0025 
— 320 = WU 


— 198 — 


Mittel 


ee 
Barometer Feuchtigkeit Temperatur 


mm mın 


719,11 9,11 
718,71 8,76 
und ce= !K" — IK 


Einzel-Daten vom Mittel bezeichnen: 


[0 v? 
— 591,00 0.0064 
— 590,98 0,0100 
— 590,88 0,0400 
2 50130 0,0484 
—_ 591,23 0,0225 


Mittel — 591,08 


HF 
o 
© 
[6% 
S 


— 591,36 0,0025 
— 591,47 0,0036 


+ 


Mittel — 591,41 0,0551 
— 591,30 0,0049 
— 591,34 0,0009 
— 591,40 0,0009 
— 591,45 0,0064 
— 591,38 0,0001 


HF 


Mittel — 591,37 0,026 


17,07 


16,28 


| 
| 


1. Serie 


3. Serie 


3. Serie 


— 164 — 


Die Reduetion der 13 Mittelwerthe der Vergleichungen des Platinkilogramms mit den 
beiden Quarzpfunden (gezogen aus den 36 einzelnen Daten) auf den leeren Raum wurde, 
da das Ausgleichungsgewisht u ebenfalls aus Quarz bestand, nach der Formel: 

K, 1—x) = (rk + 1% K" Hu)(l—y) 
ausgeführt, die man für die Rechnung auf die Form: 


1—x 


»KI+ ET—K,. 


ll 


brachte und wo nach $ 23 


0,001292762 (h — h’ . 0,37792) (1 + 0,00002580 .t) 
760 . (1 + 0,003665 . t) 20,5478 : 


0,001292762 (h — h‘. 0,37792) (1—+- 0,00003255 . t) 
760 . (1 —- 0,003665 . t) 2,65062 


Die Berechnungen, bei welchen man für K, seinen Werth aus $ 6 gleich einsetzte 
und je gegen das Ende 10stellige Logarithmen benutzte, ergaben: 


K7 + ! KU — 


Einzel-Daten Werth derselben Mittel Mittlerer Fehler 
999622,92 3fach 
999622,67 2fach 
1. Serie { 999622,73 3fach 999622,85 + 0,081 
999623,35. öfach 
999621,82 Ifach 
999622,91 1fach 
ö | 999623,95 fach | 
2. Serie 999623,18 Sfach 999623,19 = 0,067 
| 999623,03 öfach | 
999622,85 lfach 
| 999622,78 Sfach ? 
3. Serie 999622,73 Sfach 999622,78 = 0,013 
| 999622,82 3fach 


Hieraus und aus den obigen Resultaten der Quarzpfund-Vergleichungen ergeben sich 
schliesslich folgende Werthe:; 


2 Re 
Is Ki ip Ku ame Summe 
1. Serie 500123,22 500090, 71 499532.14 1499746,07 
2. Serie 500123,59 500091,01 499532,18 1499746,78 
3, Serie 500123,38 500090,77 499532,01 1499746, 16 
Mittel: 500123,40 500090,83 499532,11 
mittl. Fehler: SE) ll = 0,09 =+ 0,05 


An diese Resultate knüpfen sich unmittelbar folgende zwei Bemerkungen: 

1) Dass die Endresultate der drei Beobachtungsserien für sich betrachtet um Grössen 
differiren, die bedeutender sind, als die mittleren Fehler dieser Resultate, wie sie aus den 
Beobachtungen der betreffenden Serie allein sich ergeben, erscheint nicht auffallend, wenn 
man bedenkt, dass fast unmittelbar vor der ersten Beobachtungsreihe die Quarzgewichte bei 
der Bestimmung ihres specifischen Gewichts gewissermaassen abgewaschen worden waren, 
dass dagegen vor der zweiten Serie sämmtliche Gewichte, nachdem sie den Winter über in 
ihren Etuis gestanden hatten, nur mit einem Pinsel abgewischt wurden, während man endlich 
vor der dritten Beobachtungsreihe die Quarzgewichte auch noch mit einem reinen Seidentuch 
abrieb. Den Einfluss des Abwischens mit einem Tuch, welches auch fester anhängende Un- 
reinigkeiten entfernt, zeigt besonders deutlich die Vergleichung des Gesammtgewichts der 
drei Quarzpfunde zur Zeit der drei Beobachtungsreihen. Während nämlich dieses Gesammt- 
Gewicht von der ersten zur zweiten um 0,71 Milligramme zunahm, kehrte es in Folge des 
Abreibens mit dem Tuche durch Abnahme um 0,62 Milligramme bei der dritten sehr nahe 
wieder zum ursprünglichen zurück. Es bestätigt dies unzweifelhaft die schon von anderer 
Seite ausgesprochene Vermuthung, dass Gewichte, die man nicht mit einem Tuch abwischen 
darf, wie dies z. B. bei Platingewichten wegen der Weichheit der Substanz der Fall ist, 
durch anhängenden Staub nach und nach schwerer werden können. Aus diesem Grunde 
hauptsächlich erscheint Quarz, den man wegen seiner Härte nicht bloss abwischen, sondern 
sogar ohne Gefahr abwaschen darf, als ein viel besseres Material für Urgewichte als Platin. 

Für künftige Vergleichungen erwächst hieraus die Regel, die Quarz- 
pfunde unmittelbar vor denselben nach der Reinigung mit einem Pinsel mit 
einem reinen weichen Tuch abzuwischen, nach längerer Zwischenzeit sogar 
mit destillirtem Wasser leicht abzuwaschen. 

2) Die grosse Uebereinstimmung unserer bei verschiedenen Temperaturen, Barometer- 
ständen und Feuchtigkeiten angestellten Vergleichungen des Platinkilogramms mit den beiden 
Quarzpfunden nach der Reduction der Wägungen auf den leeren Raum ist der sicherste 


— 16 — 


Beweis dafür, dass diese Reduction bei dem gegenwärtigen Zustand der Wissenschaft unter 
Benutzung sorgfältig geprüfter Hülfsinstrumente selbst da mit hinlänglicher 
Sicherheit ausgeführt werden kann, wo, wie im vorliegenden Fall, die Differenz der specifi- 
schen Gewichte der Gewichtsstücke resp. also der von ihnen verdrängten Luftvolumina eine 
sehr bedeutende ist. 


$ 33. Zusammenfassung. 


Das Resultat unserer Untersuchungen ist also schliesslich, dass, bezogen auf das 
Urkilogramm von Platin der Archive zu Paris, 


das schweizerische Urpfund von Bergkrystall (Y»K!) gleich 500,12340 Gramme 
oder also um 123,40 Milligramme schwerer ist, als ein richtiges Pfund, ferner 


die erste Copie des Urpfundes (!» KY) gleich 500,09083 Gramme oder also um 
90,83 Milligramme schwerer ist, als ein richtiges Pfund, endlich 


die zweite Copie des Urpfundes (1 K!') gleich 499,53211 Gramme oder also um 
467,89 Milligramme leichter sei als ein richtiges Pfund. 


Der mittlere Fehler dieser Resultate beträgt — 0,08 Milligramme und es würde dies 
auch die absolute Unsicherheit derselben darstellen, wenn die mittelbare Vergleichung des 
Mutterkilogramms von Platin mit dem Urkilogramm der Archive zu Paris mit keinem grös- 
sern Fehler als + 0,16 Milligramme behaftet wäre. Leider ist dies aus den Verbalprocessen 
über die Verificationen in Paris nieht mit Sicherheit zu entnehmen; wir haben ihn in $ 6 
als 3 mal grösser, nämlich + 0,5 Milligramme, veranschlagt. 

Das specifische Gewicht dieser drei Bergkrystallpfunde bei 0°, bezogen auf reines 
Wasser bei 4° C., ist übereinstimmend 2,65062 mit einem mittleren Fehler von + 0,000017; 
und endlich ist 

der cubische Ausdehnungscoefficient des Bergkrystalls für 1° C.: 
0,00003255. 


Demgemäss wurden die mit Schlüssel verschliessbaren und mit grünem Sammt gefütter- 
ten Etuis von Palisanderholz für die drei Quarzpfunde schliesslich zur Unterscheidung und 
zur Bezeichnung der in ihnen enthaltenen Gewichte, die selbst keine Marken tragen auf 
dem Deckel mit Messingplatten versehen, welche die Inschriften tragen: 


— 197 — 


BR BIERUNNGD 
DER SCHWEIZERISCHEN EIDGENOSSENSCHAFT. 
1866. 


a Ki —= 500,12340 Gramme. 
Speeifisches Gewicht bei 0° — 2,65062. 
Kubische Ausdehnung für 1° C. = 0,00003255. 


Erste Copie Zweite Copie 
des Schweizer Urpfundes. des Schweizer Urpfundes. 
1366. 1866. 
!e K” — 500,09083 Gramme. !a Ki — 499,53211 Gramme. 
Specifisches Gewicht bei 0° — 2,65062. Speeifisches Gewicht bei 0° — 2,65062. 
Kub. Ausdehnung für 1° C. = 0,00003255. | Kub. Ausdehnung für 1° C. = 0,00003255. 


Ein je im Innern des Etuis zwischen den Deckel und die Sammtfütterung gelegtes 
Papierblatt trägt eine Copie der betreffenden äussern Inschrift. 


Schlussbemerkung. 


Aus unsern Auseinandersetzungen ergibt sich, dass vermittelst der Comparatoren, Waagen 
und Hülfsinstrumente der eidgenössischen Eichstätte beliebige, wenn nur gut construirte 
Längenmaasse bis zu 1 Meter Länge und Gewichtsstücke bis zu 1 Kilogramm, je nach der 
Zahl der Beobachtungen mit einer Genauigkeit von 0,0005—0,0001 Millimeter resp. 0,5 bis 
0,1 Milligramme mit den Normalen der Eichstätte und dadurch auch mit den neuen schwei- 
zerischen Urmaassen verglichen werden können. Die grössere der angegebenen Fehlergrenzen 
repräsentirt höchstens die Sicherheit, mit welcher dadurch solche Maasse auch auf die Ur- 
Maasse der Archive zu Paris, das Meter und Kilogramm von Platin, bezogen sind. Da in- 
dessen zur Zeit die Vergleichungsinstrumente in Paris die Erlangung einer höhern Genauig- 


— 18 — 


keit kaum gestatten und eine solche zudem bei dem gegenwärtigen Zustand dieser Urmaasse 
illusorisch wäre, so kann jene grössere Unsicherheit nicht der eidgenössischen Eichstätte 
zur Last gelegt werden. 

Da nach $ 29 die Genauigkeit in der Bestimmung des absoluten Gewichts von 1 
Cubic-Deeimeter reinen Wassers noch nahezu 1000 mal geringer ist, als die, mit welcher 
zwei beliebige Gewichtsstücke von 1 Kilogramm verglichen werden können und da auch vor 
der Hand die Erzielung des letzten Genauigkeitsgrades bei der erstern Messung kaum zu 
erwarten ist, so erscheint das auch von uns befolgte Prineip, besondere unabhängige Ur- 
maasse für die Länge und das Gewicht zu erstellen, vollkommen gerechtfertigt. Die Auf- 
stellung dagegen eines besondern Urmaasses für Volumina (Flüssigkeitsmaass, Hohlmaass) 
hielten wir für durchaus überflüssig. Obschon nämlich der Gebrauch besonderer Hohlmaasse 
für die tägliche Praxis mit nicht zu bestreitenden Vortheilen verknüpft ist, so kann doch die 
Verification solcher Maasse durch Abwägung des Gewichts destillirten Wassers, das sie fassen, 
sehr viel sicherer erfolgen, als durch Ueberfüllen in ein noch so genau definirtes und veri- 
fieirtes Normal-Hohlmaass. Das sicherste Urmaass für Volumina ist daher das Urgewicht 
und desshalb wurde auch von der Construction einer neuen Ur-Flüssigkeits-Maass, sowie 
eines neuen Ur-Viertels abstrahirt. 


— —mmmmn nn — 


un un Un ın Um Un Um Un 


N UR Un Un 


E.N HAT 


Einleitung 


I. Abschnitt. Die Urmaasse in Paris und die neuen Muttermaasse für 
die'Sch weiz. 

Bericht über die Arbeiten zur Beschaffung neuer Muttermaasse für die Schweiz in den 

Jahren 1363 und 1864 5 ß , 

Verbal-Process über die Vergleichung des a von Steinheil mit in 

ältern Platinakilogramm des Conservatoire 

Proces-Verbal de verification du mötre etalon de la Conföderation suisse 

Proces-Verbal de verification du kilogramme etalon de la Confederation suisse 

Proces-Verbal de comparaison entre les etalons prototypes du metre et du kilogramme, 

conserves aux Archives de l’Empire et ceux du Conservatoire Imperial des Arts et 

Metiers - R > : 2 5 

Zusammenfassung nö Bomerkingen über die Zuverlässigkeit En neuen Hultarnausse 


II. Abschnitt. Längen-Messungen. 


Das neue schweizerische Längen-Urmaass und seine Copieen 
Längen-Comparator 


* Justirung des Längen-Comparators u Methode der Tasleichmeen 

. Untersuchung der Micrometer-Schrauben der beiden Filar-Micrometer 

. Untersuchung der Theilung des Schiebers und des Normalstabes 

. Vergleiehungen von Normalstab und Muttermeter B > 

. Bestimmung der Länge der Anschiebe-Cylinder von den Strichen zur Spitze 

. Berechnung des absoluten Werthes von A in Millimetern und Ermittelung der absoluten 


Werthe der Theile des Normalstabes 


. Bestimmung der absoluten Ausdehnung des Normalstabes 

. Berechnung des linearen Ausdehnungscoefficienten der Anschiebeeylinder 

. Berechnung des linearen Ausdehnungscoeffieienten des Muttermeters 

. Verifieation des neuen Längen-Urmaasses und seiner beiden Copieen und Bestinning 


ihrer Ausdehnungscoefficienten 


. Controlle der vorigen Messungen durch die gesammte Coraninkten ö 
. Zusammenfassung < : © e 
. Zusammenstellung der Goiktenkon des Längen-Comparators 


Seite 


105 
107 


1m. Ansanntt. ae 


$ 22. Das neue schweizerische Urpfund und seine Copieen F fe 
$ 23. Methode der Gewichts-Vergleichungen und Reduction der Wägungen auf den. 1 C 
Ss 24. aa B ; eu a e o 2 £ re 

$ 25. Gewichtssätze e E E 

$ 26. Thermometer . 

$ 27. Barometer B 2 ß ee 53 B 5 ö E A 
$ 28. Hygrometer . : kascee 
$ 29. Specifisches Gewicht und senken des Makler Plaiinklbgrimmnsl 5 
$ 30. Speeifisches Gewicht und Ausdehnung der Bergkrzmell Spwichle 


$ 31. Bestimmung des specifischen Gewichts 5 3 : R 5 

$ 32. Verification des Urpfundes und seiner beiden Copieen . x nd 

$ 33. Zusammenfassung . G 5 E 5 
Schlussbemerkung. 


Fauna coleopterorum helvetica. 


Die Käfer-Fauna der Schweiz. 


Bearbeitet von 
Dr. 6. Stierlin in Schaffhausen 
und 


V. v. Gautard in Vevey. 


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wrote 


Fu BER | a2 PEN er 


Vorwort. 


Schon seit mehreren Jahren hat die schweizerische entomologische Gesellschaft es 
unternommen, eine allgemeine, schweizerische Insekten-Fauna zu bearbeiten und heraus- 
zugeben. 

Die verschiedenen Familien wurden von verschiedenen Leuten zur Bearbeitung über- 
nommen und Herr Frei-Gessner in Lenzburg lieferte nereits die Fauna Hemipterorum, 
die in den Mittheilungen der schweizerischen entomologischen Gesellschaft publizirt worden 
ist. Ebendaselbst ist schon ein Theil der Lepidoptern-Fauna publizirt, bearbeitet von 
Herrn Professor Frey in Zürich. 

Die Unterzeichneten sind mit Ausarbeitung der Coleoptern-Fauna beauftragt worden 
und haben vorgezogen, ihre Arbeiten in den Denkschriften der schweizerischen natur- 
forschenden Gesellschaft zu veröffentlichen. 

_ Abgesehen von ältern, ganz unvollkommenen Werken, wie das von Fuessli und 
Sulzer, ist die schweizerische Coleoptern-Fauna zuerst von Herrn Prof. Heer bearbeitet 
worden. Sein vortreffliches Werk «fauna coleopterorum helvetica» enthält die Beschrei- 
bungen und sehr genauen Angaben über vertikale und horizontale Verbreitung, sowie über 
den Aufenthaltsort, Lebensweise und Frequenz. 

Leider aber umfasst dies Werk nur die kleinere Hälfte der Coleoptern, nämlich die 
Cieindelen, Carabiden, Hydrocanthariden, Staphyliniden, Seymzniden, Pselaphiden, Clavi- 
cornen, Palpicornen und Lamellicornen Mit diesen schliesst das Werk ab und es fehlen 
somit die Buprestiden, Elateriden, Malacodermen, Cleriden, Anobiden, sowie sämmtliche 
Heteromeren, Tetrameren und Trimeren. 

Später ist ein Catalog von Bremi-Wolf in Zürich erschienen, der wohl die ganze 
Coleoptern-Fauna umfasst, aber lediglich die Namen der Insekten enthält, ohne alle wei- 


tere Angabe; zudem ist dieses Werk sehr mangelhaft und enthält viele Irrthümer. 


Be gen! 


Bei Abfassung unserer Fauna haben wir auf die Beschreibungen verzichtet, als zu 
platzraubend und haben die Identität der Art dadurch wohl noch sicherer festgestellt, als 
dies durch eine kurze Beschreibung möglich gewesen wäre, dass wir bei jeder Art eine 
Beschreibung in einem gediegenen Werke oder einer Monographie zitirten. 

So weit dies möglich war, haben wir hiezu die Erichson’sche Fauna Deutschlands 
gewählt, herausgegeben von Dr. Schaum, Dr. Kraatz und Kiesenwetter, dann die 
Werke von Mulsant, Schönherr, Suffrian, Redtenbacher. 

Wir glauben hiemit jede Art auf unzweideutige Weise festgestellt zu haben und haben 
natürlich die Citate schweizerischer Werke, namentlich Heer's, immer beigefügt. Im 
übrigen haben wir dieselben Angaben überall gemacht, wie sie Heer in seiner «fauna 
coleopterorum helvetica» gibt, nämlich horizontale und vertikale Verbreitung, Lebensweise 
und Aufenthaltsort, Frequenz und auch die Zeit, in welcher man die Thiere findet, so 
weit diese Angaben möglich waren. 

Die Werke und kleinern Abhandlungen, die wir bei dieser Arbeit benutzten, sind: 
Heer, Käfer der Schweiz. 

Heer, Geographische Verbreitung der Käfer in den Schweizer Alpen, besonders nach 
ihren Höhenverhältnissen. 

Heer, Fauna coleopterorum helvetica. 

Bremi, Catalog der schweizerischen Käfer. 

Dietrich, Systematisches Verzeichniss der im Kanton Zürich aufgefundenen Käfer. 

Meyer-Dürr, Verzeichniss der im Seegebiete des Kantons Tessin und im Engadin im 
Jahre 1863 gesammelten Insekten. Mittheilungen der schweiz. entom. Gesellschaft, 
Band I, 155 u. 162. 

Dr. Stierlin, Exkursion ins Engadin, |. c. I. Nr. 2, pag. 5. 

L. v. Heyden, Fundorte einiger seltenen Käfer der Schweiz, 1. c. I. pag. 193. 

Derselbe, Beitrag zur Käferfauna des Ober-Engadins. 

Imhof und Labram, Insekten der Schweiz. 

Dieselben, Die schweizerischen Käferarten. 

Dr. Stierlin, Die schweizerischen Otiorhynchus-Arten. Berliner Zeitschrift Bd. II. 

Derselbe, Revision der europäischen Otiorhynchus-Arten. Berliner Zeitschrift 1861. 
Bd. V. Beiheft. 

v. Kiesenwetter, Eine Exkursion in's Wallis. Berliner ent. Zeitschrift 1861. 

Bischoff-Ehinger, entomologische Reise von Vogogna nach Macagnaga, Monte Moro 
nach Saas. Mittheilungen II. Nr. 5. 


Zu NEE 


Abb& Stabile, Des coleopteres observes au Mont Rose, actes de la soc. helvet. des 

sciences nat. 1853, p. 214— 222. 

Tournier, Traduction de la Monographie des Colons d’Europe de M. Kraatz. Annales 

de la soc. ent. de France 1863. 

Küster, Die Käfer Europa'’s. 

Schönherr, Synonymia Insectorum, Genera et Species Curculionidum. 

Mulsant, Phytophages, id. Opuscules entomologiques, id. coleopteres de Frange. 
Suffrian, Monographie der europäischen Cryptocephalen. 

Id., Monographie der europäischen Chrysomelen. 

Cande&ze, Monographie der Elateriden. 

Und eine Reihe anderer allgemeiner Werke. 

Ferner zerstreute Notizen in den Mittheilungen der schweizerischen entomologischen 
Gesellschaft, der Berliner ent. Zeitschrift, der Stettiner ent. Zeitung, den Moskauer Bulle- 
tins, den Verhandlungen und Denkschriften der schweiz. naturforschenden Gesellschaft 
und den Annalen der franz. ent. Gesellschaft. 

In unserer Arbeit wurden wir unterstützt von folgenden Herren: 

Herr Professor Heer in Zürich stellte uns mit der dankeswerthesten Bereitwilligkeit 
alles Material zu Gebote, was er seit 30 Jahren gesammelt hatte. Es umfasst dies 

Ein Verzeichniss der Glarner-Käfer von Heer. 

» » der von Bremi bei Dübendorf gesammelten Käfer, worin noch 
viele bei Basel, von Seiler bei Schaffhausen und bei St. Gallen 
gesammelten Arten enthalten sind. 

» » der von Chevrier und Lasserre bei Genf gesammelten Käfer. 

» » der von Herrn Pfarrer Mellet um Pomy am Genfer-See und im 
Jura gesammelten Käfer. 

» » der von Ingenieur Venetz im Kanton Waadt und Wallis gesammel- 
ten Käfer. 

» » der von Frei-Gessner um Zürich, Aarau und in Bündten gesammel- 
ten Käfer. 

» » der von Herrn Dr. Amstein in Graubündten gesammelten Käfer. 

» » von Käfern, die von Herrn Dr. Alfred Escher in den Schweizer 
Alpen gesammelt wurden. 

Auch ein Verzeichniss von um Schaffhausen gesammelten Käfern von Dr. Stierlin 
war dabei. 


= u = 


Es theilten uns ferner ihre Sammelresultate mit: Hr. Dr. Imhoff und Hr. Bischoff- 
Ehinger in Basel, Hr. Emil Frei, Lehrer in Lenzburg, Hr. Boll, Apotheker in Brem- 
garten, Hr. Ch. Bugnion, Vater, von Lausanne, Hr. Ed. Bugnion, Sohn, Hr. Tournier 
von Genf, Hr. Ingenieur Venetz in Sitten, Hr. Apotheker Brunner von Diessenhofen, 
Hr. Apotheker Kalhofer, Hr. Meyer-Dürr in Bern, Hr. Lehrer Wullschlegel in Lenz- 
burg, Hr. Professor Dr. Kriechbaumer in München, Hr. Henri de Bonvouloir und Hr. 
Charles Brisout de Barneville von Paris, die im Sommer 1867 die Schweiz bereisten, 
Hr. Dr. Eduard Gräffe in Zürich, Hr. Buchegger in Zürich, Hr. Pfarrer Bossard in 
Mandach, Hr. Pfarrer Ruden in Zermatt, Hr. Pfarrer Zwicki in Mollis, Hr. Ingenieur 
Mengold in Chur, Hr. Dr. Dumur in Cassonay (Waadt), Hr. v. Rottenberg aus Bres- 
lau und Hr. Fuchs aus Berlin, die einige Zeit in der Schweiz zubrachten, Hr. Dr. 
Andeer in Zernetz, Hr. Förster Emmermann in Samaden, Hr. Forstmeister Vogler in 
Schaffhausen, Hr. F. Knecht in Basel. Die Sammlungen fast aller dieser Herren wurden 
von mir durchgesehen. 

Ferner besichtigten wir Sammlungen der Herren Schenk, Gärtner in Schaffhausen, 
Theodor Huber in Stammheim, Anderegg in.Gamsen, Wallis, Dr. Hüguenin in Zürich, 
Emil Schüssler aus Vevey, Wegbaumeister Meyer in Hüfinger, Ougsburger in Bern, 
die Sammlung im Kloster Engelberg, angelegt von Hrn. Pater Hein. Schiffmann da= 
selbst, die Sammlung von Hrn. Hnatek in Santa Maria, Engadin; auch die Polytechni- 
kums-Sammlung in Zürich wurde vielfach durchmustert. 

Allen diesen Herren, vor allem aber Herrn Prof. Heer, statten wir für seine grosse 
Gefälligkeit unsern besten Dank ab. 

Endlich haben die Unterzeichneten selber nicht nur die Umgebungen ihrer Wohnorte, 
sondern die meisten Gegenden der Schweiz eifrig durchforscht und die Resultate bei 
dieser Arbeit benutzt. 

Was das System anbelangt, so wollte ich erst dem zweiten Schaum'schen Catalog 
folgen; als der Anfang schon niedergeschrieben war, erschien der Band von Lacordaire's 
grossem Werke, welcher die Curculioniden enthielt. und diese waren so total umgearbeitet, 
dass ich mich genöthigt sah, einem andern System zu folgen, als dem des Schaum'schen 
Cataloges; ich wählte also den damals erschienenen zweiten Catalog von Marseul vom 
Jahr 1863, der das von Lacordaire aufgestellte System adoptirt hatte. 

Wir wissen, dass diese unsere Arbeit durchaus nicht auf Vollkommenheit Anspruch 
machen kann und dass alle Jahre Arten in der Schweiz entdeckt werden, die bisher noch 


- 
‘ 


nicht daselbst aufgefunden worden sind. Namentlich der sehr reiche Kanton Wallis ist 


noch viel zu wenig durchforscht. 
Wir bitten daher um Nachsicht, wenn da oder dort eine Lücke ist, und ersuchen 
alle, die uns Beiträge liefern können, um deren gütige Einsendung, die stets mit bestem 


Dank werden angenommen werden. 


"Schaffhausen und Vevey, 1867. 


Dr. G. Stierlin. 
V. v. Gautard. 


Die in dieser Abhandlung vorkommenden Abkürzungen sind folgende: 


Bff. = Bischofl. |  Wegb. Meyer = Wegbaumeister Meyer. 
Bonv. = Bonyouloir. \  Ougsb. = Ougsburger. 
Br. — Bremi. | Stab. = Stabile, 

Bris. = Charles Brisout. St. = Dr. Stierlin. 

Ch. oder Chyr. = Chevrier. Tourn, = Tournier. 

D. oder Dietr. — Dietrich. V. = Venetz. 

Fr. = Frei-Gessner. | N.s. = nicht selten. 

v. G. = v. Gautard. | 8.5. — sehr selten. 

H. = Heer. S. = selten. 

v. H. = v. Heyden. Z. s. = ziemlich selten. 
I. = Imhof. Hfg. — häufig. 

Lass. — Lasserre. U. St. — unter Steinen. 
M. D. = Meyer-Dürr. 


[2 


3. 


Fam. 1. Cieindelides. 
Cicindela, L. 


Leben an sonnigen, steinigen oder sandigen Halden, Strassen, an sandigen Flussufern, 
durch den ganzen Sommer. 
Campestris L. — Schaum, Erichson’s Ins. Deutschlands, I. p. 13. — Heer, fauna coleopter. 
helv., I. p. 1. 
Häufig durch die ganze Schweiz bis 6000 s. M. 


Var. nigrescens Heer. — ]. c. p. 2. 
In den Alpen, selten. Betzberg, Val Bedretto, Flöss-Alp (H.). 
Var. affinis Beb. — Schaum, ]. c. p. 14. — Heer, |. c. p. 2. 


Da und dort mit der Stammform. 
Var. connata Heer. — |. c. p. 2. 
Wie der vorige. 
Hybrida L. — Schaum, 1. e. p. 21, 5. 
Var. a. hybrida F. — Maculata Heer, 1. ce. p. 2, 2. 1. 
Selten. Neuenburg, Malans, Dazzio grande (H). 
a) Flügeldecken fein gekörnt, mittlere Binde fast gerade. -— Heer, |. c. p. 2, 2. 1. var. a. — 
Frela (H.) 


Var. b. riparia Dej. — Schaum, 1. c. var. b. — Heer, ]. c. p. 2, 2. II. 
Häufig durch die ganze ebene Schweiz. 
8) tramversalis Ziegl — Heer, ]. c. II, var. b. 


Seltener, bis 6000° s. M. ansteigend. Basel, Genf, Bern (H.), Schaffhausen, Wallis (Stierlin), 
Engadin (Meyer). 
y) Monticola Heer. — ]. c. var. c. 
In den Voralpen und Alpen nicht selten, von 2000° bis 6000‘ s. M.- Glarner-, Bernerober- 
länder-, Bündtner- und Walliser-Alpen (H.), Engelberg (St.). 
Sylvicola Dej. — Schaum, 1. c. p. 20.4. — Heer, ]. c. p. 2, 3. 
Häufig durch die ganze Schweiz, in den Bergen seltener, doch bis 6000° s. M. ansteigend. 
Var. b. Mit fein gekörnten Flügeldecken. — Heer, |. c. var. b. 
Seltener, in den Alpen bis 6000 s. M. Matt, am Pilatus, im Engadin, Alveneu, Val Bedretto, 
San Giacomo (H.). 
Var. c. Viel kleiner, mit schmälerem Halsschild — Heer, 1. c. var. c, 
Sehr selten. Im Engadin bei Bevers (H.). 
Chloris Dej. — Schaum, ]. c. p. 18, 3. — C. alpestris Heer, 1. c. p. 3, 4. 
Auf Rasen und in der Nähe von Schneefeldern, nicht selten im Juli und August; über alle 
Schweizer Central-Alpen verbreitet, von 4000° bis 8000‘ s. M. In allen Walliser-, Ber- 
2 


Fr 


ner-, Urner- und Bündtner-Alpen. An der Furca häufig (Bugnion), ebenso am Mente 
Moro (v. Gaut.), Macugnaga (Stab.). 


Var. b. bilunata, Heer. — ]. c. var. b. 
Selten. Finnel-Alp im Wallis (R.). 
5. Sylvatica L. — Schaum, ]. c. p. 12, 1. — Heer, |. c. p. 3, 5. 
Sehr selten. Tessin und Chamouny (H.). 
6. Literata Sulzer. — Schaum, 1. c. p. 28, 6. — Heer, ]. c. p. 4, 7. 


Selten im Juni und Juli, an Flussufern und Strassen. 
Genf an der Arve, Chur, Ragatz, Martinach im Wallis (H.). 
Häufig auf der Strasse zwischen Brig und Siders (St.). 


Var. b. sinuata Panz. — Schaum, ]. ce. var. a. — Heer, ]. c. p. 3, 6. 
Sehr selten. Misocco, Malans (H.). 
7. Flexuosa F. — Dejean, Col. I. 111. — Heer, 1. c. p. 4, 8. 
Sehr selten. Blonay bei Vevey, Martinach, Chamouny (H.). 
8. Germanica L. — Schaum, |. c. p. 33, 8. — Heer, ]. ce. p. 4, 9. 


Auf trockenen Hügeln, namentlich im Jura-Zuge. Bei Schaffhausen und Aarau stellenweise 
häufig (Fr., St), auch bei Zürich, Bern, Wallis, Bündten, Tessin (H.), Waadt (Bugnion). 


Fam. 2. Carabides. 
Elaphridae. 


Omophron, Latr. 
Leben im Sande an Ufern. 
1. Limbatum F. — Schaum, 1. c. p. 58. — Heer, ]. c. p. 39, 1. 
Nicht selten. Basel, am Ausfluss der Wiese in den Rhein, Genf an der Arve, Lausanne 
am See-Ufer (H.), häufig in den Sümpfen bei Aarau (Fr.), am Wutach-Ufer bei Schleit- 
heim im Kt. Schaffhausen (St.), bei Grandson, Saas, Vevey (v. Gaut.), im Jorat (Bugn.). 


Notiophilus, Dumeril. 


Leben unter Steinen, Moos, abgefall. Laub, an feuchten Orten, durch den ganzen Sommer. 
1. Aquaticus L. — Schaum, |. c. p. 62, 1. — Heer, ]. ce. p. 4, 1. 
Häufig durch die ganze Schweiz bis 7000' s. M. 
Palustris St. — Schaum, |. c. p. 63, 2. 
Nicht selten im Thale, seltener in den Bergen, doch noch im Engadin bei 5500' s. M. (Meyer). 
3. Biguttatus F. — Schaum, ]. c. p. 61, 3. — Heer, ]. c. p. 12, 2. 
Sehr häufig überall, bis 7000° s. M. ansteigend. 
Var. b. semipunctatus F. — Heer, |. c. p. 12. — Mit dem vorigen, etwas seltener. 


nm 


Elaphrus, Fab. 
Leben an schlammigen und sandigen Stellen, an See- und Fluss-Ufern, und im Kehricht 
in der ebeneren Schweiz. 
1. Uliginosus F. Schaum, ]. c. p. 70. 1. — Heer, |. c. p. 40, 1. 
Selten. Genf, Basel; am Greifen- und Türlersee etwas häufiger (H.). 


Cupreus Duft. — Schaum, ]. c. p. 71, 2. — Heer, ]. c. p. 10, 2. 

Selten. Pomy (H.), an der Wutach hei Schleitheim (St.). 

Riparius L. — Schaum, |. c. p. 72, 2. — Heer, I. ec. p. 40, 3. 

Hie und da. Kant. Zürich, Glarus, Eglimösli bei Bern, Basel, Genf, Waadt, Bündten (I.), 
Wiedlersee bei Schaffhausen (St.). 

Littoralis Meg. — Schaum, |. c. p. 7%, 5.°— Aureus Müller. — Ileer, l. e. p. 41, !. 

Im allgemeinen selten; bei Genf und im Kt. Tessin (N), häufig in den Sümpfen bei Aarau 
(Fr.), Murg-Ufer im Kt. Thurgau, Wutach-Ufer im Kt. Schaffhausen, im Wallis (St.), 
an der Töss (Dietr.). 

Blethisa, Bonelli. 

Leben in Sümpfen. 

Multipunctata L. — Schaum, ]. c. p. 77. — Neer, ]. ec. p. 4, 1. 

Sehr selten. Im Kt. Neuenburg am Doubs, Brenets, Pontarlier (H.). 


Carabidae. 
Nebria, Latreille. 


Leben unter Steinen, an Ufern, die Mehrzahl in den Alpen. 
Picicornis F. — Schaum, ]. c. p. 95, 2. — leer, |. c. p. 35, 1. 

Nicht selten durch die ebenere Schweiz, am Ufer von Flüssen und Seen, doch auch in 

den Bergen, so im Val d’Anniviers (v. Gaut.), im Engadin bei 5500‘ s. M. (Meyer). 
Brevicollis Clairv. — Schaum, 1. c. p. 96, 3. — Heer, 1. c. p. 35, 2. 

Selten in der nördlichen Schweiz; Basel, Schaffhausen (Heer), Aarau (Fr.), Kant. Zürich 
(Dietr.); häufiger in der Westschweiz, im Kant. Waadt und Genf (H.), auch im Tessin 
am Lago Muzzano (Meyer). Nur an tief gelegenen Orten. 

Jokischii Sturm. — Schaum, 1. c. p. 97, 4. — Heer, ]. c. p. 35, 3. 

Seltener, von 41000—8000's. M. In den Walliser-, Berner-Oberländer- und Bündtner-Alpen 
hie und da; auch bei Previeres im Kant. Waadt (Bugn.). 
var. b. Höpfneri Dahl. — Heer, ]. c. p. 557. 3. 

Sehr selten. Engadin, Alpen am Comersee (H.), Alp Filar und Pedriola bei Macugnaga von 
4600—6000' s. M. (Stabile). 

Gyllenhali Schönh. — Schaum, ]. c. p. 98, 5. — Heer, l. e. p. 35, 4. 

Häufig in allen Schweizer-Alpen von 3500 -7000's.M. Sehr selten in der Ebene; bei Lau- 

sanne, am Ufer eines Baches und im Jorat (Bugn.). 
Var. b. elytris rufopiceis, N. arclica Dej — leer, ]. ce. var. b. 

Hie und da mit der vorigen, doch meist an den höher gelegenen Orten. 
Var. c. pedibus rufis, N Balbi Bon., N. nivalis Payk. — Heer, l. c. p. 36, 5. 

Selten. Am Monte Rosa (l.), Bündtner Alpen (Fr.). 

Fulviventris Bassy. — N. leistoides Lass. -—— Heer, ]. c. p. 557, 7. 
Monte Brevent (H.) 
Laticollis Bon. — Heer, |. c. p. 36, 7. 

Sehr selten. Furka, Saas-Thal, St. Bernhard, Lukmanier, Mont Joli (ll.), Alp Filar bei 

Macugnaga, 6000—7000' s. M. (Stabile). 


12: 


13. 


Ei 


Germari Heer. — |. c. p. 37, 9. — Schaum, ]. ec. p. 107, 11. N 
Selten in den Glarner-, Bündtner- und Walliser-Alpen; etwas häufiger am Simplon und 
auf der Südseite des Monte Rosa. 
Var. b. thorace paulo longiore et latiore, strüs elytrorum fortius punctatis. — N. Escheri 
Heer, ]. ec. p. 36, 8 — N. cordicollis, Heer, l. c. p. 557, 7. Am Monte Rosa (ll.). 
var. ec. Major, thorace breviore, magis dilatato, elytrorum strüs profundius punclatis. — N. hel- 
vetica Chevr. — N. Lafrenayi Ileer, ]. c. p. 37, 10. Am Gries-Pass (H.). 
Foudrasii Dej. — Heer, |. c. p. 37, 11. 
Sehr selten. Soll bei Avenches im Kant. Waadt gefunden worden sein (N.), Alp Rosorez 
bei Macugnaga (Stabile). 
Crenato-striata Bon. — lleer, l. c. p. 37, 12. 
Sehr selten. Saas-Thal, Monte Moro (H.); etwas häufiger an der Südseite des Monte 
Rosa (St.). 
Castanea Dej. — Schaum, 1. ce. p. 105, 10. — Heer, 1. ec. p. 37. 13. 
Häufig in allen Schweizer-Alpen von 5000°-8000' s. M. 


Var. b. angustior. — N. umbrina Germ. — N. depressa Heer, 1. c. p. 557, 18. 
Selten in den Bündtner-Alpen, Monte Rosa, Mont Joly (H.). 
Var. c. Major, latior. — N. picea Dej. — Heer, |. ce. var. c. Hie und da, wo castanea. 


Angusticollis Bon., Dej. — Heer, |. c. p. 38, t!. 
Sehr selten. Walliser-Alpen, Mont Joly, St. Gervais (H), in den piemontes. Alpen häufiger. 
Angustata Dej. — N. angustata und N. Chevrieri Heer, l.c. p. 38, 15 u. 16.*) 
Selten. Saasthal und um die Quellen des llinter-Rheines in Bündten (H.), Zaport-Alp und 
auf dem Valetta-Pass bei 8200° s. M. (Fr.), Monte Rosa (St.), Leuk (v. Gaut.). 
Var. b. pronoto angustiore. Urschein-Alp (H.). 
Var. ©. duplo minor pronolo angustiore. Scaradra-Pass (N.). 
Bremii Heer. — ]. c. p. 39, 17. 
In den Glarner-Alpen 6000 8000’ s. M., namentlich auf der Mühlebach-Alp. 
Var. b. major, pronoto breviore. — Neer, 1. c. var. b. Glarner-Alpen, Paradies (l}.). 
Var. c. antennis nigro-maculatis. — Heer, l. e. var. c. Calanker-Alpen (H.). 


Leistus, Fröhlich. 


Leben unter Steinen, an trockenen Orten. 
Spinibarbis F. — Schaum, 1. c. p. 82, 1. — L. coeruleus Clairv., Ileer, ]. ce. p. 33, 1. 
Selten. Saleve, im Jura (H.), Vevey (v. Gaut.), Martigny im Wallis (Venetz), häufiger in 
der Umgebung von Chur (Mengold, Kriechbaumer, Fr.). 
Fulbibarbis Dej. — lleer, ]. ce. p. 33, 2. 
Sehr selten. Saleve, Vallorbes (H.). 
Var. b. femoribus nigro-brunneis. — Neer, 1. e. var. b. — Saleve (Ileer). 
Nitidus Sturm. — Schaum, l. ce. p. 81, 2 — lleer, ]. ce. p. 31, 3. 
Ziemlich selten. Saleve, im Wallis an der Gemmi, St. Bernhard, im Rheinwald, Engadin 
(I1.), Ormonts-Thal, Macugnaga (v. Gaut.), auf dem Rigi (Fr.). 


*) Nach Dr. Schaum ist Heer’s N. angustata und N. Chevrieri identisch. 


Ar 


4. Rheeticus Heer. — |. c. p. 31, 4. — L. montanus, Steph. 
Sehr selten. Camogasker-Thal (H.), Canaria-Thal bei Samaden (St., Bff., Imh.); etwas häu- 
figer an den Geröll-Abhängen des Jura bei Aarau, im September und Oktober (Fr.). 
5. Spinilabris F. — L. ferrugineus, Schaum, p. 86, #4. — Heer, l. ce. p. 31, 5. 
Nicht selten Im ganzen Jura, Zürich an der Sihl, Bern, am Bernhardin (H.), bei Basel 
(Bisch.), bei Schaffhausen (St.). 
Var. b. fusco-eneus Jurine. — Heer, l. ec. var. b. Bei Genf (N.). 
6. Piceus Fröhlich. — Schaum, 1. c. p. 89, 6. — L. Fröhlichii Heer, 1. ce. p. 31, 6. 
Selten. In den Alpen von 4000-6000‘ s. M., Glarner-Alpen, Alpen ob Montreux, am Bern- 
hardin (l.), Jura, Burgdorf (Fr.). 


Procrustes, Bonelli. 


Leben unter Steinen und abgefallenen Blättern, in Wäldern. 
1. Coriaceus L. — Schaum, ]. c. p. 177, 1. — Heer, ]. c. p. 22, 1. 
Sehr häufig durch die ganze Schweiz bis 5500° s. M. 


pr Carabus, Linne. 


Leben unter Steinen, abgefallenem Laub, Moos, an feuchten Orten. Im Winter verkrie- 
chen sich die meisten in faules Ilolz, besonders faule Bodenstöcke von Nadelholz. 


1. Nodulosus Creutz. — Schaum, ]. c. p. 123, 2. — Heer, ]. c. p. 21. 8. 
Sehr selten. Am Fuss des Saleve bei Genf und bei Dorf Ouches (l.). 
2. Intricatus L. — Schaum, |. c. p. 126, 4. — Ileer, 1. c. p. 30, 28. 


Nicht häufig; unter Steinen und unter Rinden, in fautem Holz, durch die ganze Schweiz 
bis 5600' s. M. 
Im Jura von Schaffhausen bis Genf, St. Gallen, Glarus, Bern, Basel, Vevey, auch im Ur- 
seren-Thal und im Engadin. 
3. Fabrieii Panz. — Schaum, |. c. p. 167, 27. — Heer, 1. c. p. 31, 30. 
Nicht selten in den Voralpen, in den Glarner-, Appenzeller-, Unterwaldner-, Schwyzer- 
und Berneroberländer-Alpen; namentlich häufig in der Gegend von Engelberg. 


Var. b. Heeri Germ. — lleer, |. c. var. b. 
Nie und da mit dem vorigen. Kant. Glarus, Wäggi-Thal, Engelberg (ll). + 
4. Depressus Jurine. — Schaum, |. ce. p. 172, 29. — leer, l. c. p. 31, 29. 
Nicht häufig; in den Gentral-Alpen von 3000—7000' s. M., besonders im Wallis, Chamouny, 
am Gotthard, auch im Rheinwald, im Jorat (Bugn.). 
Var. b. intermedius Heer. — ]. c. var. b. 


Die häufigste Form, besonders in Bündten heimisch; Engadin, Rheinwald, Gotthard, seltener 
im Wallis. 


Var. Bonellii Sturm. — lleer, |. ce. p. 31, 29. 
Seltener, in den Bündtner-Alpen, auch im Saasthal (Heer). 
5. Irregularis F. — Schaum, | c. p. 173, 30. — lleer, 1. c. p. 32, 31. 


Im Sommer selten unter Steinen, häufig im Winter in faulen Nadelholzstöcken. 
Häufig bei Schaflhausen (St.), dann in der ganzen Jura-Kette, Stockhorn, Berner-Alpen, 
Brezon, ob Flims (ll.), Ormonts (v. Gaut.), Uetliberg (Dietr.) 


Be 


Var. b. Seulptilis Andr. — Heer, f. helv., p. 32, 31 var. b. 
Selten; am Niesen und Saleve, Brezon (Heer). 
6. Auratus L. — Schaum, |]. c. p. 127, 5. — Heer, |. c. p. 25, 10. 

Häufig im Frühling und Sommer durch die ganze Schweiz, mit Ausnahme der alpınen 
Regionen. 

Var. Honoratii Banon. — Heer ]l.c. var. b. In den subalpinen Gegenden des Kt. Glarus 
und am Saleve (Heer) ! 
Auroniteus F. Schaum, |. c.‘p. 128, 6. — Heer, ]. c. p. 25, 12. 

Häufig in Berg- und Alpengegenden unter Steinen; besonders im Jura, den Appenzeller- 
und Glarner-Bergen, Engelberg, Uetliberg, Berneroberland, Ormonts (v. Gaut.); auch 
in den ebenen Gegenden im Winter in faulen Nadelholzstöcken. 

Var. Zwickii Heer. — f. helv. p. 26, 12, ec. Seltener, bei Schaffhausen (H., St.). 
8. Escheri Dahl. — Heer, f. helv. p. 25, 11. 
Bei Zermatt (H.), dubius civis. 
9. Clathratus F. — Schaum, 1. c. p. 130, 8. — Heer, ]. c. p. 25, 9. 
Sehr selten. Malans {lleer)! 
10. Cancellatus Il. — Schaum, |. c. p. 135, 11. — Heer, l. o®p. 23, 5. 
Die Stammform, meist mit rothen Schenkeln, ist der gemeinste Carabus der ebeneren 
Schweiz, bis zu 3000 s. M. 
Bei Basel nicht so häufig wie C. auratus (Bischoff). 
Var. a. tuberculatus Meg. — Heer, ]. e. var. b. Selten, Genf (Neer) ! 
Var. b. nigricornis Zgl. — Heer, ]. c. var. c. Selten, Genf, am Comersee (Heer). 
Var. c. fusus Palliardi. — Heer, ]. ec. var. c. In einigen Gegenden der ebenen Schweiz 
häufig, so bei Aarau, bei Bubikon im Kt. Zürich. Stets mit ‘schwarzen Beinen. 
Var. d. Dahlii Meg. Am Monte Generoso (H.). 
11. Granulatus L. — Schaum, ]. c. p. 133, 10. — Heer, ]. ce. p. 24, 6. 
Häufig durch die ganze Schweiz bis zu 3000‘ s. M. 
Var. b. femor. rufis. — Heer, I. e. var. a. Häufig bei Schaffhausen (St.). 
Var. interstitialis Dft. — Neer, 1. c. var. b. Selten, Einsiedeln (Heer)! 
12. Monilis F. — Schaum, ]. c. p. 138, 12. — Heer, 1. c. p. 22, 3. 
Ziemlich häufig in der nördlichen, westlichen und östlichen Schweiz bis 6000' s.M. St. Gallen, 
Bern, Stockhornkette im Berneroberland, auch bei Schaffhausen (N), Kt. Zürich (Dietr.). 
Sehr häufig bei St. Croix im Jura (Bugnion), bei Macugnaga (Stab.). 
Var. b. Schartowiü Heer. — f. helv. p. 24, 7. Jura, Rigi (N.). 
Var. €. consitus Panz. Mit dem vorigen. 
Var. d. affinis Sturm. Selten, Hasenmatt (Heer), Kt. Zürich (Dietr.). 
Var. e. monilis F., catenulatus Ol. Bei Schaffhausen. 
Exemplare mit rothen Schenkeln sind selten. 
13. Arvensis F. — Schaum, ]. c. p. 142, 13. — leer, l. c. p. 22, 4. 
Seltener in der innern Schweiz, häufig im Jura. 
Var.b. Seileri Heer. — I: e. var. b. Nicht selten, bei Schaffhausen (N.), Nürenstorf (Dietr.). 
Var. c. alpicola Ziegler. — Heer, ]. e. var.c. Häufig in den Alpen der Gentral-Schweiz, 
Pilatus, Engelberg (N.). 


1 


14. 


16. 


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19. 


20. 


21. 


22. 


23. 


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Catenatus Panz. — Schaum, |. c. p. 114, 15. — Heer, ]. c. p. 556, 2. 
Selten, Unterwallis (H.). 
Catenulatus Scop. — Schaum, ]. e. p. 113,14. — Heer, ]. c. p. 22, 2. 


Hie und da in Wäldern, besonders im Jura; häufig bei Bern, dann bei Basel, Genf, Zürich, 


Jorat, Nyon (Heer), Thun (Bugnion). 
Nemoralis 11. — Schaum, 1. c. p. 160, 23. — Carab. hortensis Heer f. helv. p. 27, 19. 
häufig durch die ganze ebenere Schweiz bis 3000° s. M. 
Convexus F. — Schaum, p. 158, 21. — Heer, I. ce. p. 28, 20. 


Sehr 


Nicht selten im ganzen Jurazuge; häufig bei Matt, dann im Berneroberland; selten in Zürich 


und Bündten, Ormonts (v. Gaut.). 
Hortensis L. — Gemmatus Heer f. helv. p. 28, 21. — Schaum, 1. ce. p. 159, 21. 
Seltener in Berg- und Alpengegenden, 2500 — 5000‘ s. M.; St. Galler-, Glarner-, Be 


rner- 


oberländer- und Bündtner-Alpen (Il), Waadtländer-Alpen, Ormonts (v. G.), Oberhalb- 


stein (Fr.), auch auf dem Randen bei Schaffhausen (St.). 
Latreilli Dej. — Heer, f. helv. p. 30, 26. 


Selten, am Fusse des Monte Rosa im Wallis, Saasthal, Zermatt; häufiger auf der Südseite 


bei Macugnaga, 5000— 7000‘ s. M. 
Linnei Meg. — Schaum, p. 166, 26. — Heer, 1. c. p. 30, 27. 
Soll nach Perty auf dem Faulhorn und am Rosenlaui-Gletscher vorkommen (Heer) ? 
Sylvestris F. — Schaum, p. 162, 25. — Heer, l. c. p. 29, 24. 
Häufig in allen Schweizer-Alpen. Selten im Jura, Mont Tendre (v. Gaut.). 
Var. alpinus Bon. — Heer, 1. c. p. 29, 25. 


Seltener und nur in der südlichen Walliser-Kette und im Engadin. Häufig auf dem St. 


Bernhard. 
Var. Hoppei Sturm. — Heer, 1. c. p. 28, 22. Sehr selten, Gemmi (H). 
Var. nivalis Heer, f. helv. p. 29, 24. b. Häufig durch alle Schweizer-Alpen. 
Glabratus Pk. — Schaum, 1. c. p. 156, 20. — Heer, ]. c. p. 27, 18. 
Hie und da durch die Schweizer-Alpen und Voralpen. Glarus, bei Bern, Ursere 


nthal, 


Rheinwald (H.), Wengern-Alp, Waadtländer-Alpen (Bugnion), Ormonts-Thal (v. Gaut.), 


Savien-Thal (Fr.), Engelberg (St.), Zürich (Dietr.). 
Violaceus L. — Schaum, p. 151, 18. — Heer, ]. c. p. 26, 16. 
Häufig durch die ebenere Schweiz, besonders in Wäldern. 


Var. Neesü St. — Heer, l. c. p. 26, 17. Seltener. Engadin, Albula, Chamouny, 
neroberland, Diableret (H ). — Häufig zu Auzeindaz im Kt. Waadt (Bugnion). 


Ber- 


Var. exasperatus Duft. — Heer 1. c. p. 26. 15. Jura, Saleve, Berneroberland (Heer), 


Vevey (v. Gaut.). 
Var. purpurascens F. — Heer, |. c. p. 26, 13. Stellenweise häufig in Wäldern. 
Bern, Genf, Schaffhausen, in Bündten und Tessin, im Jura (H). 


Calosoma, Weber. 
Leben in Wäldern, oft auf Bäumen. 
Sycophanta L. — Schaum, ]. c. p. 113, 2. — Heer, 1. c. p. 32, 1. 
Hie und da in Wäldern. Zürich, Basel, Genf, Wallis, Thun, im Jura (H.). 


Basel, 


or 


Pr en 


Inquisitor F. — Schaum, ]. c. p. 113, 1. — Heer, |. c. p. 32, 2. 
Hie und da in der ebenen Schweiz, in Wäldern, auf Bäumen. Thurgau, Schaffhausen, 
Zürich, Basel, Genf, Lausanne, Bündten. 
Indagator F. — Heer, f. helv. p. 33, 3. 
Sehr selten. An der Südseite der Alpen. 
Cychrus, Fabricius. 

Leben unter Steinen und in faulem Nolz. 

Angustatus Dej. — Schaum, |. e. p. 183, 1. — CO. Bovelini, Ileer, 1. c. p. 20. 

Sehr selten. Im Beversthale (N ), am Monte Rosa (St.). 

Italicus Bon. — Dej. Col. II. 6. — leonogr. 1. p. 258. — Heer, |. c. p. 20. 

Sehr selten. Am Gotthard (!.). 

Rostratus L. — Schaum, 1. ce. p. 181, 3. a. — Elongatus, Heer, I. e. p. 21.') 

In der ebenen Schweiz nicht selten, von 1000-2000‘ s. M,, Dübendorf, Bern, Aarau, Genf, 
Monte Generoso (ll.), am Uetliberg, Piz Beverin, Savienthal (Fr.), bei Schaffhausen in 
faulen Stöcken nicht selten (St). 
b. brevior, convexior. — Schaum, 1. c. p. 181, 3. b. — C. rostratus Heer, 1. c. p. 20, 3. 

Unter Steinen und in faulen Stöcken nicht selten, besonders in Berggegenden und in den 
Alpen, von 2500—7000' s. M. 

Im Jura, Appenzell, Glarus, Rigi, Pilatus, Bündten, Wallis. 

c. converus, Meg. — Heer, l. ce. p. 21, var. c. Im Berneroberland (l.). 
Attenuatus F. — Schaum, ]. c. p. 187, 4. — Heer, ]. e. p. 21, 5. 

Nicht selten durch alle Schweizer-Alpen, auch in den Voralpen und im Jura, selten in der 
Ebene, so bei Bremgarten, Paschwang bei Basel (H.), Tössthal unter Moos (Dietr.), 
Uetliberg (Fr.), Jorat (Bugnion). 

Var. b. intermedius Heer. — ]. c. p. 21. b. 

Selten, in den Central-Alpen; Urseren, Flössthal in Bündten (leer), Rheinwald, Monte 
Rosa (St.), Engadin (Meyer, v. Heyden). 

Cordicollis Chaud. -- C. glacialis Christ, Heer, |. e. p. 21, 6. 

Sehr selten. Süd- und Nordseite des Monte Rosa, 4000—7000' s. M., namentlich im Fee- 
thale bei Saas (St., v. Gaut.), Paradies beim Rheinwaldgletscher, am Bernina (ll.), um 
Macugnaga (Stab., v. Gaut., St.). 


Dryptidae. 
Odacantha, Paykull. 
Melanura L. — Schaum, 1. e. p. 251, 1. — leer, l. e. p. 555, 1. 
Selten. Am Ufer von Gewässern im Röhricht. Coneise am Neuenburgersee (NH), Schaa- 
ren bei Schaffhausen (St.). 
Drypta, Fabricius. 
Dentata Rossi. — Schaum, |. c. p. 218, 1. — D. emarginata (F.) Heer, 1. c. p. 6, 1. 
Unter Steinen und am Fusse von Bäumen. Schr selten. Genf, Montreux, Lausanne (ll), 
Lugano (Meyer). 


') Es ist dies nach Schaum eine Mittelform zwischen dem in Krain einheimischen ächten C. elonga- 


tus und dem gewöhnlichen rostratus, 


ee 


Polystichus Bonelli. 


Vittatus Brulle. — Schaum, 1. c. p. 219, 1. — P. fasciolatus Rossi Heer, 1. c. p. 6, 1. 
Unter Steinen und am Fuss von Bäumen. Sehr selten. Genf, Nyon (H.). 


Brachinidae. 
Brachinus, Weber. 


Leben unter Steinen und meist gesellig. Frühjahr. Gehören der ebenen Schweiz an. 
Crepitans L. — Schaum, |. c. p. 240, 1. — Heer, |. c. 14, 1. 
Häufig durch die ganze ebene Schweiz. 
Var. b. antennis immaculatis. — Schaum, ]. e. var. — Heer, 1. ce. var. c. 
Sehr selten. Dübendorf (H.). 
Immaculicornis Dej. — leer, |. c. p. 14, 2. 
Sehr selten. Genf (H.), Mont Bre im Kanton Tessin (Meyer). 
Explodens Dft. — Schaum, 1. c. p. 241, 2. — Heer, l. c. p. 1A, A. 
Noch häufiger als erepitans, durch die ganze ebenere Schweiz. 
Var. b. glabratus Bon. — Heer |. c. p. 15, 5. 
Selten. Genf (H)., Schaffhausen (St.). 
Psophia Dej. — Heer, |. c. p. 15, 6. 
Sehr selten. Bei Genf (N.). 
Var. b. femoribus brunneo maculatis. — Heer, ]. c. var. b. 
Sehr selten. Dübendorf (H.). 
Sclopeta F. — Schaum, 1. c. p. 242. 3. — Heer, |. c. p. 15, 7. 
Selten. Genf, Jura, Pontarlier (H.). 


Cymindis Latreille. 
Leben unter Steinen. 


Humeralis F. — Schaum, 1. c. p. 293, 1. — Heer, 1. c. p. 7, 1. 
Nicht selten; durch die ganze Schweiz; in Berggegenden etwas häufiger als in der Ebene. 
Var. b. Dianae Dahl, — Heer, 1. c. var. b. 
Hie und da mit der vorigen. 
Var. c. hybrida Heer, ]. c. p. 554, 1. 
Selten. Waadtländer-Alpen (H.). 
Var. d. elongata Heer, 1. c. 554, 2. 
Selten. Tessin. — Heer. 
Cingulata Dej. — Schaum, 1. c. p. 296, 2. — Heer, 1. c. p. 7, 3. 
Selten. Saas (Bonv. Bris). Saleve, Simplon (H.). 
Axillaris Duft. — Schaum, 1. c. p. 297, 3. — C. homagrica Heer, 1. c. p. 7, 2. 
Selten. Genf, Bündten (H.). 
Coadunata Dej. — Schaum, ]. c. p. 299, 4. — Heer, ]. c. p. 7, 4. 
Selten. Im Jura, Saleve, Wallis (H.), Waadtländer-Alpen (v. Gautard, Bugnion), Locle, 
Schaffhausen (St.), bei Basel (Bisch.), Reculet (Bonv.). 
Angularis Gyll. — Schaum, 1. c. p. 300, 6. — Heer, 1. c. p. 7, 5. 
Sehr selten. Fettan im Unter-Engadin (H.) 


1 


Be: 


Punctata Dej. — Heer, ]. c. p. 8, 6. — C. vaporariorum L. — Schaum, ]. c. p. 303, 9. 
Häufig in den Central-Alpen, von 4000 --7000 “s. M. 
Aubei Tourn. (Descr. d’esp. nouv. Abeille.) 


Jura (Tourn.). 
Lebiadae. 
Demetrias Bonelli. 


Leben an Ufern unter Steinen, Laub, im Röhricht; im Frühling. 
Unipunetatus Germ. — Schaum, ]. c. p. 261, 1. — Heer, ]. c. p- 8, 1. 
Selten. Bern (H.), nicht sehr selten im Mai um Aarau (Fr.). 
Atricapillus L. — Schaum, |. c. p. 262, 2. — Heer, 1. c. p. 8, 2 et D. confusus Heer, 1. c. 
P- 8, 3- 
Nicht sehr selten. Im ganzen Jura-Zuge von Schaffhausen bis Genf, auch bei Basel, 
Bern (H.), bei Zürich (Dietr.), bei Aarau (Fr.). 


Dromius Bonelli. 


Leben meist unter Rinden, seltener auf Blüthen, im Gras, unter Moos. 
Linearis, Ol. — Schaum, ]. ce. p. 265, 2. — Heer, 1. c. p. 9, 1. 
Häufig. Auf Reisig, in Hecken, auf Blüthen, unter Rinden, im Winter unter Moos. Zürich, 
Basel, Genf, Nyon (H.), häufig bei Schaffhausen (St.) und bei Aarau (Fr.) 
Marginellus F. — Schaum, 1. ce. p. 266, 3. — Heer, ]. c. p. 11, 10. 
Selten. Vorzüglich unter Platanen-Rinde. Bern (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Bisch. 
Imh.), Aarau (Fr.). 
Agilis F. — Schaum, ]. c. p. 268, 5. — Heer, 1. c. p. 11, 9. 
Häufig, besonders im Winter unter Rinden und Moos, durch die ebene Schweiz, seltener 
in den Bergen, doch bis 6000‘ s. M. steigend. So in Pontresina (Meyer). 
Var. b. elytris macula humerali apiceque pallidis. — Heer, l. c, p. 555. var. c. 
Selten. Nyon (H.). 


Fenestratus F. — Schaum, 1. c. p. 268, 6° — Heer |. c. p. 11, 9. var. a. 
Selten. Unter Rinden, bis 5800's. M. ansteigend. Vallorbes, Genf (H.), Aarau (Fr.), Engadin 
(Meyer). 


Quadrimaculatus L. — Schaum, 1. c. p- 269, 7. — Heer, ]. c. p. 10, 8. 
Nicht selten, unter Rinden, durch die ganze ebene Schweiz, seltener in den Bergen. 
Aeggischhorn (Bonv.). 
Var. b. maculis elytrorum confluentibus. — Heer, 1. c. p, 555. var. b. 
Selten. Genf (H.) 
Quadrinotatus Panz. — Schaum, ]. c. p. 270, 8. — Heer, ]. c. p. 10, 7. 
Häufig, unter Rinden, durch die ganze ebenere Schweiz. 
Quadrisignatus Dej. — Schaum, 1. c. p. 271, 9. — Heer, ]. c. p. 10, 4. 
Sehr selten, unter Rinden. Genf, Thun, Nyon (lleer), Lägern, Aarau (Fr.), Vevey 
(v. Gaut.) 
Bifasciatus Dej. — Heer, ]. c. p. 10, 5. 
Sehr selten, unter Platanenrinde. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 


10, 


21. 


1. 


Eu (een 


Notatus Steph. — Schaum, 1. c. p. 272, 10. — D. fasciatus F. Heer, l. c. p. 10, 6. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.), Saas, Jura (v. Gaut.), bei Lausanne an der Wurzel 
von Bäumen häufig (Bugn.) 
Sigma Dej. — Schaum, |. c. p. 273, 11. — Heer, 1. c. p. 9, 3. 
Selten, unter Rinden. Genf, Bern (H.), Bündten (Fr.). 
Melanocephalus Dej. — Schaum, |. c. p. 274, 12. — Heer, 1. c. p. 9, 2. 
Sehr selten, unter Rinden. Basel, Pomy, Genf (H.). 


Blechrus Motschulsky. 
Leben wie Dromius. 
Glabratus Duft. — Schaum, ]. c. p. 275, i. — Heer, ]. c. p. 11. 11. Dromius. 
Nicht selten, am Fusse von Bäumen, unter Laub, seltener unter Rinden, im Frühling. 
Lausanne, Genf (H.), Saas, Thun (Bony.) 
Maurus St. — Schaum, ]. c. p. 276, 2. 
Selten. Aarau (Fr.). 


Metabletus Schmidt-Goebeli. 


Leben unter Steinen, Rinden, Laub, Moos. 
Truncatellus L. — Schaum, 1. c. p. 280, 3. — Heer, ]. c. p. 11, 13, 
Häufig durch die ganze ebenere Schweiz bis 3000' s. M. 
Foveola Gyll. — Schaum, 1. ce. p. 281, 4. _ Dromius punctatellus Heer, 1. c. p. 11, 12. 
Nicht selten in der ebenern Schweiz und den Alpenthälern bis 3500 s. M. Schaffhausen, 
Zürich, Bern, Genf, Waadtland (H.), bei Zermatt (St.), Thun (Bonv. Brisout). 


Apristus Chaudoir. 


Leben unter Steinen, vorzüglich an Ufern. 
Quadrillum Duft. — Schaum, ]. c. p. 284 ‚1. — Heer, 1. c. p. 12, 14, Dromius. 
Ziemlich selten. Vaumareus am Neuenburger See, Genf, Malans (H.), Basel (Bisch.), sehr 
häufig bei Lausanne am Seeufer (Bugn.), Vevey (v. Gaut.). 


Lebia Latreille. 


Leben unter Steinen, Rinden, auf Blüthen, unter Blättern. 
Cyanocephala L. — Schaum, ]. c. p. 287, 1. — Heer, ]. c. p. 12. 1. 
Nicht selten, durch die ganze ebenere Schweiz, bis 000° s. M. ansteigend 
Chlorocephala E. H. — Schaum, 1. c. p. 288, 2. — Heer, ]. c. p. 12, 2. 
Nicht selten, durch die ganze ebenere Schweiz, bis 3000' s. M. ansteigend. 
Crux minor L. — Schaum, |. c. p. 288, 3. — Heer, |. c. p. 13, 3. 
Hie und da, durch die ganze Schweiz bis in die Alpenregion. 
Cyathigera Rossi. — Schaum, 1. c. p. 289, 4. — Heer, 1. c. p. 13, 4. 
Sehr selten. Waadtländer-Jura (lleer). 
Tureica F. — Schaum, ]. ce. p. 290, 5. — Heer, 1. c. p. 13, 6. 
Nicht selten, unter Rinden. Nyon, Genf, im Wallis (H.), Bex (Venetz), bei Macugnaga (Stabile). 
Var. b. Amaculata Dej. — L. maculata Heer, l. c. p. 13, 7. 
Sehr selten. Genf (H.), bei Macugnaga (Stabile). 


— Wa 


6. Haemorrhoidalis F. — Schaum, ]. c. p. 291, 7. — Heer, 1. ce. p. 13, 3. 
Selten, unter Platanenrinde. Genf, Pomy, Wallis (H.), Aarau (Fr.), Basel (Bisch.), Vevey 
(v. Gaut.). 


Scaritidae. 


Clivina Latreille. 


Leben an feuchten, sandigen Orten. 
1. Fossor L. — Schaum, 1. ce. p. 229, 1. — Heer, ]. c. p. 16, 1. 
Häufig durch die ganze ebenere Schweiz. 
Var. b. minor, elytris rufis. — C. collaris leer, l. c. p. 16, 2. 
Etwas seltener, mit dem Vorigen. 


Dischirius Bonelli. 


An sandigen Stellen, an Ufern von Seen und Flüssen. 
1. Thoracicus F. — Schaum, |. c. p. 199, 2. — Heer, |. c. p. 16, 1. 
Hie und da, durch die ebenere Schweiz. 
Var. b. Supra niger vel nigro-aeneus. — Qliv. nigra Ahr. Heer, ]. c. p. 17, 1. var. b. 
Am Neuenburger See (H.). 
2. Nitidus Dej. — Schaum, 1. c. p. 205, 6. — Heer, ]. c. p. 16, 2. 
Selten. Grandson, Wallis, Genf, Matt (H.), Aarau (Fr.), Saas (v. Gaut.). 
Var. b. Niger. — Neuenburger See (H.). 


3. Aeneus Ziegl. — Schaum, |. c. p. 215, 14. — Heer, l. c. p. 16, 3. 
Selten. Bern, Genf (H.), Basel (Imhof, Bisch.), Zürich (Dietr.), häufig bei Aarau (Fr.). 
4. Punctatus Dej. — Heer, ]. c. p. 17, 4. 


Sehr selten. Jorat, Pomy im Kt. Waadt (H.). 
5. Politus Dej. — Schaum, 1. c. p. 206, 7. t 

Sehr selten. Schaaren bei Schaffhausen (St.), Basel (Imh., Bisch.). 
6. Angustatus Putzeys. — Schaum, |. c. p. 210, 10. 

Sehr selten. Aarau (St.). 
7. Substriatus Duft. — Schaum, 1. ec. p. 217, 16. 

Sehr selten. Aarau (St.), Visp (v. Gaut.), La Loudon (Bonv.). 


8. Semistriatus Dej. — Schaum, 1. ce. p. 221, 18. — D. gracilis Meer, 1. c. p. 17, 6. 
Sehr selten. Aarau (Fr.) 
9. Laeviusculus Putz. — Schaum, |. ce. p. 222, 19. — D. semistriatus Dej. Heer, I. e.'p. 17, 5. 


Nicht selten. Genf, an der Arve, Pomy, Zürich, Matt (l1.), Aarau (Fr.), Murgbett im Kant. 
Thurgau (St.), La Loudon (Bonv.). s 
10. Globosus Putz. — Schaum, |. c. p. 224, 21. — D. gibbus F. Heer, 1. e. p. 18, 7. 
Häufig, durch die ganze Schweiz. 
11. Tournieri Putzeys (ined.). 
Selten. Reculet (Bonv., Bris., Tourn.). 


N 


Chlaenidae. 
Loricera Latreilie. 


Leben auf Sumpfboden, auf Sand, besonders an Ufern. 
1. Pilicornis F. — Schaum, ]. c. p. 315. — Heer, l. ce. p. 43, 1. 
Stellenweise häufig bis 5700° s. M. — Lac de Joux und Murten-See, bei Genf und Bern (H.), 
Kt. Zürich (Dietr.), häufig am Wiedler-See bei Schaffhausen (St.) und in den Sümpfen 
bei Aarau (Fr.), selten in den Bergen; Oberengadin (Meyer). 
Var. b. alpina Heer, |, c. p. 44, var. b. 
Selten. Roseggio, Val de Sixt (H.), Kt. Waadt (Bugn.). 


Panagaeidae. 


Panagaeus Latreille. 
Leben unter Steinen. 


1. Crux major L. — Schaum, ]. c. p. 320, 1. — Heer, ]. c. p. 43, 1. 
Nicht selten, in der ebenen Schweiz. Unter Steinen. 

2. Quadripustulatus Sturm. — Schaum, l. c. p. 321, 1. — Heer, l. ce. var. b. 
Nicht selten. Wie der vorige. Sitten (v. Gaut.). 


Chlaeniidae. 


Callistus Bon. 


1. Lunatus F. — Schaum, ]. c. p. 325, 1. — Heer, |. c. p. 44, 1. 
Häufig, im Frühling, unter Steinen, durch die ganze ebenere Schweiz. 


Chlaenius Bonelli. 


Leben unter Steinen, abgefallenem Laub, an Ufern, auf dem Sand, in Gärten und auf 
Feldern. 
1. Velutinus Duft. — Schaum, 1. c. p. 327, 1. — Heer, ]. c. p. 44, 1. 
Selten. An feuchten Orten. Genf (H.). 
2. Agrorum Ol. — Schaum, 1. c. p. 329, 4. — Heer, |. c. p. 45, 2. 
Sehr selten. Lausanne, Pomy, Genf (H.). 
3. Vestitus Payk. — Schaum, I. e. p. 330, 5. — Heer, ]. c. p. 45, 3. 
Ziemlich selten bei Schaffhausen und Basel, häufiger am Murtner- und Neuchateller-See. 
Zürichberg, Genf, Wallis (Heer), Lugano (Meyer), Vevey (v. Gaut.). 
5. Schrankii Duft. — Schaum, |. c. p. 331, 6. — Heer, |. c. p. 45, 4. 
Ziemlich selten, in der ebenern Schweiz. Basel, Genf, Bern, Türlersee im Kant. Zürich, 
Tessin (Heer), bei Schaffhausen (St.) 
5. Nigricornis F. — Schaum, 1. c. p. 333. 8. — Heer, 1. c. p. 46, 6. 
Sehr selten. Unter Steinen und Moos. Genf am Saleve, Bern, im Wallis (H.). 
Var. melanocornis Ziegl. Dej. — C. melanoc. Heer, ]. c. p. 5. 
Nicht selten, durch die ebene Schweiz und die Vorberge, bis zu 4000° (H.). 
6. Tibialis Dej. — Schaum, l. e. p. 332, 7. — Heer, ]. c. p. 16, 7. 
Häufig durch die ganze ebene Schweiz bis zu 3000‘ s. M. (H.). 


Zr 


7. Holosericeus Payk. — Schaum, 1. c. p. 334, 9. — Heer, ]. c. p. 46, 8. 
Selten, in Sumpfgegenden, im Frühling. Eglismösli im Kant. Bern, Neuchateller-See, Genf, 
Zürich in der Enge (H.) 
8. Suleicollis Sturm. — Schaum, |. c. p. 335. 10. — Heer, ]. c. p. 46, 9. 
Sehr selten. Genf (H.). 


Oodes Bonelli. 


1. Helopioides F. — Schaum, |. c. p. 339, 1. — Heer, ]. c. p. 47, 1. 
Selten, an Ufern und in sumpfigen Gegenden. Zürich in der Enge, Bern, Yverdon, Genf 
(Heer), ziemlich häufig bei Aarau (Fr.), Basel (Imhoff, Bff.). 


Licinidae. 
Licinus Latreille. 


Leben unter Steinen und Rinden. 
1. Cassideus F. — Schaum, |. ce. p. 314, 2. — Heer, ]. ce. p. #7, 1. 
Selten. Malans, Genf am Saleve (H.), Basel (Imhoff, Bff.), nicht selten auf dem Randen bei 
Schaffhausen (St.). 
2. Depressus Payk. — Schaum, ]. c. p. 315, 3. — Heer, |. c. p. 47, 2. 
Bei Schaflhausen, Jura, Basel, Lac de Joux, Chasseral, Genf, Lausannne, Nyon, Bern (H.), 
Savienthal bei 5000° s. M. und Albula bei 6000° s. M. (Fr.). 
3. Hofmannseggii Panz. — Schaum, |. c. p. 3416, 4. — Heer, ]. c. p. 48, 3. 
Selten und vorzugsweise im Jura von 1400—3000' s. M., Thal des Lac de Joux, Saleve, Dent 
de Jaman ob Bex, Bern (H.), bei Schaffhausen unter Rinden (St.), Auzeindaz im Kt. 
Waadt, unter Steinen (Bugn.), bei Macugnaga (Stab.). 
Var. b. nebrioides Hoppe. — L. nebr. Heer, |. c. 4. 
Sehr selten. Hauenstein, Monte Rosa (H.). 


Badister Clairv. 


Leben unter Steinen und Moos, am Fuss von Bäumen, unter Blättern. 


1. Unipustulatus Bon. — Schaum, |. c. p. 319, 1. — Heer, ]. ce. p. 49, 1. 
Selten, unter Steinen. Zürich, Matt, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
2. Bipustulatus F. — Schaum, 1. c. p. 319, 2 — leer, |. c. p. 49, 2. 
Häufig durch die ganze Schweiz bis 3000‘ s. M., unter Steinen, abgefallenem Laub, Moos. 
Var. b. lacertosus Knoch. — leer, ]. e. var. b. 


Selten. Dübendorf (H.). 
3. Peltatus Panz. — Schaum, ]. c. p. 352, 4. — lleer, |. ce. p. 49, 3. 
Selten. Pomy (H.). * 
4. Humeralis Bon. — Schaum, 1. c. p. 351, 3. — Heer, 1. c. p. 49, 4. 
Ziemlich selten, an feuchten Orten, unter Steinen. Zürich, Bern, in Pomy ziemlich häufig, 
bei Genf selten (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imhofl. Bfl.). 


9 


Stomidae. 


Broscus Panzer. 


Leben an sandigen Orten und unter Steinen. 
Cephalotes L. — Schaum, |. c. p. 356, 1. — Cephalotes vulgaris F. — Heer, ]. c. p. 19, 1. 
Hie und da in der ebenen Schweiz. 


Miscodera Eschscholz. 
Leben unter Steinen. 


Arctica Payk. — Schaum, 1. c. p. 360, 1. — Heer, ]. ce. p. 19, 1. Leiochiton. 
Sehr selten; bisher nur am Bernina ob dem Wirthshause, besonders bei den Seen auf der 
Passhöhe (H., St.), im Rosegthal beim Gletscher (St.). 


Stomis Claerville. 
Leben unter Steinen. 


Pumicatus Panz. — Schaum, ]. c. p. 433, 1. — Heer, l. c. p. 64, 1. 
Selten, aber durch die ganze Schweiz bis 7000‘ s. M. (H.). 


Harpalidae. 
Anisodactylus Dei. 


Leben unter Steinen, auf Wiesen und in Wäldern. 

Signatus Panz. — Schaum, ]. c. p. 565, 1- — Heer, ]. c. p. 99, 1. 
Selten. Genf, Bern, Chasseral (H.), bei Lugano (Meyer). 

Binotatus F. — Schaum, 1. c. p. 566, 2. — Heer, 1. c. p. 100, 2. 
Gemein durch die ganze Schweiz bis 6500‘ s. M. 

Var. b. Spurcaticornis Dej. — Heer, ]. c. p. 100, 3. 

Etwas seltener, aber eben so verbreitet. 

Nemorivagus Duft. — Schaum, 1. c. p. 567, 3. — Heer, ]. ec. p. 100, 4. 
Ziemlich selten, durch die ganze ebenere Schweiz. 


Diachromus Er. 
Leben unter Steinen. 
Germanus L. Schaum, 1. c. p. 560, 1. — Heer, ]. c. p. 101, 1. 
Ziemlich selten, in der ebenern Schweiz, im Süden häufiger als im Norden. 


Bradycellus Er. (Acupalpus Heer). 


Leben unter Steinen, Moos, abgefallenen Blättern. 
Placidus Gyll. — Schaum, ]. c. p. 625, 2. — Heer, ]. c. 118, 1. 
Sehr selten. Martigny im Wallis (H.). 
Verbasei Duft. — Schaum, |. c. p. 626, 3. — Rufulus De]. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.). 
Harpalinus Dej. — Schaum, 1. c. p. 627, 4. — Heer, ]. c. p. 118, 2. 
Sehr selten. Pomy (H.), Basel (Imhoff), La Loudon, Chamounix (Bonv., Bris). 


Ri — 1A — 
4. Collaris Payk. — Schaum, |. ce. p. 627, 5. — Heer, ]. c. p. 118, 3. 
Sehr selten. Genf und im Engadin bei 6800° s. M. (H.), Basel (Imhoff), Kant. Zürich, an 
offenen Waldstellen, im Gras (Dietr.), La Loudon, Chamounix (Bonv.). 
5. Similis Dej. — Schaum, 1. c. p. 628, 6. — Heer, ]. c. p. 118, 4. 
Sehr selten. Bündtner Alpen (H.), am Rosatsch im Engadin (v. Heyden). 


Harpalus Latr. 
Subgen. Ophonus Ziegl. 

Leben unter Steinen. 
1. Columbinus Germ.*) — Heer, ]. c. 101, 2. 

Selten, in der ebenen Schweiz. Pomy, Genf (H.). 
2. Sabulicola Panz. — Schaum, |. c. p. 572, 1. — Heer, ]. c. p. 101, 3. 

Ziemlich häufig, im Jura, dann bei Zürich, Lausanne, Bern, Malans (H.). 
3. Monticola Dej. — Obscurus Schaum, |. c. p. 572, 2. — Heer, 1. c. p. 101, 4. 

Etwas seltener als der vorige. Saleve, Pomy (H.). Nicht selten im Jura, bei Schaffhausen (St.) 

und Aarau (Fr.), Basel (Imhofl), Runkelier bei Chur (Fr.). ; 


4. Rotundicollis Fairm. — Schaum, 1. c. p. 574, 4. — O. obscurus Sturm, Heer, 1. e. p. 102, 5. 
Ziemlich selten. Aarau (Fr.), Bern, Basel, Pomy, Genf, Dübendorf (Heer), Zürichberg 
(Dietr.). 


5. Punctulatus Sturm. — Schaum, ]. ec. p 574, 5. — Heer, ]. c. p. 102, 6. 
Sehr selten. Genf, Aarau (Fr.), Basel (Imhoff). 
Var. b. laticollis Mannh. — Heer, |. c. p. 102, 7. 
Etwas häufiger, in den Voralpen. Brienzer Grath, Nufenen, Wallis, Val d’Entremont (H.), 
Engadin, Monte Rosa (St.), Savien-Thal und Runkelier bei Chur und auch bei 
Aarau (Fr.). 
6. Azureus Dej. — Schaum, 1. c. p. 575, 6. — Heer, ]. c. p. 102, 8. 
Sehr häufig, in der ebenen Schweiz und im Jura, bis 4000‘ s. M. 
7. Cribricollis Dej. — Schaum, |. c. p. 576, 7. — Heer, 1. ce. p. 103, 9. 
Sehr selten (Lasserre, Heer). 
8. Cordatus Duft. — Schaum, |. c. p. 577, 8. — Heer, l. c. p. 103, 10. 
Selten, in der ebenen Schweiz. Schaffhausen, Genf, Pomy, Vallorbes, Bern (H.), Basel 
(Bischoff). 
9. Subcordatus Dej. — O. rupicola St. Schaum, 1. c. p, 578, 9. — Heer, 1. c. p. 103, 11. 
Hie und da häufig; so bei Basel, bei Schaffhausen, besonders auf dem Randen, Zürich, 
Bern, im Waadtlande (H.). 
10. Puncticollis Payk. — Schaum, 1. c. p. 578, 10. — Heer, 1. c. p., 103, 12. 
Hie und da in der ebenen Schweiz. Basel, Zürich, Bern, Neuchätel, Genf, Wallis, auch 
am Monte Rosa (H.), bei Aarau (Fr.). 
11. Brevicollis Dej. — Schaum, ]. c. p. 579, 11. — Heer, l. c. p. 103, 13. 
Hie und da. Randen bei Schaffhausen, Basel, Bern, Genf, Aarau (H.), Nürenstorf (Dietr.), 
Lägern (Fr.). 


*) Anmerkung. Mir ist kein schweiz. Stück dieser Art zu Gesichte gekommen; sollte dies wirklich 
der ächte Columbinus sein und nicht eine var. von Sabulicola ? Dr. Stierlin. 


ZN, 7r— 


12. Parallelus Dej. — Schaum, ]. c. p. 580, 12. — O. Melleti Heer, l. e. p. 104, 14. 
Sehr selten. Vallorbes. (H.). 
13. Waculicornis Duft. — Schaum, 1. ce. p. 280, 13. — Heer, |. c. p. 104, 25. 
Nicht selten, bis 4000° s. M. Basel, Lausanne, Bern, Randen (lleer), Dübendorf (Br.), Lu- 
gano (Meyer), Macugnaga (Stab.) 
14. Signaticornis Dej. — Schaum, ]. c. p. 581, 1%. — Heer, ]. ce. p. 10%, 16. 
Bern, Genf (H.). Häufig auf dem Randen bei Schaffhausen (St ), Basel (Bischoff), Kt. Zürich 
(Dietr.), am Katzensee (Fr.), auch am Monte Rosa (Bff.). 
15. Planicollis Dej. — Heer |. ce. p. 104, 17. 
Sehr selten. Dübendorf (Br.). 


Subgen. Harpalus. 

16. Ruficornis F. -— Schaum, |. c. p. 583, 16. — Heer, |. c. p. 105, 18. 
Gemein, durch die ganze Schweiz, bis 5500° s. M. 

17. Griseus Panz. — Schaum, |. c. p. 581, 17. Heer, l. c. p. 105, 19. 
Gemein, durch die ganze Schweiz, bis 6000‘ s. M. 

18. Calceatus Duft. — Schaum, ]. c. p. 584, 18. — Heer, |. c. p. 110, 33. 

Ziemlich selten, in Berg-Gegenden. Im Jura, Basel, Vallorbes, Pomy, Genf, Lausanne, 
Matt, Bündten, Schaffhausen (H.). R 

19. Hottentota Duft. — Schaum, 1. e. p. 586, 20. — Heer, 1. c. p. 110, 31. 

Hie und da in der ebenen Schweiz; selten in den Bergen; Panixer-Pass, Lägern (Fr.), 
in Lugano gemein (Meyer). 

20. Laevicollis Duft. — Schaum, 1. c. p. 586, 21. — Heer, ]. c. p. 109, 30. 

Häufig in allen Schweizeralpen von 41000—7000° s. M. 
Var. b. flavolimbatus Heer, ]. c. var. b. 
Lägern, Wäggithal (H.) 
Var. ce. alpestris Heer, l. c. var. c. 
St. Annaglätscher (Heer), Monte Rosa (St.). 
Var. d. satyrus Knoch, Heer, |. ce. p. 109, 31. 
Nicht selten von 2500-5000° s. M., Matt, Berner Alpen, Pilatus, Jura (H.). 
Var. e. thoracicus Hagenb., Heer, 1. c. p. 110, 31. var. c. 
Wäggithal, Genfer Alpen (H.). 
Var. f. nitens Heer, l. ce. p. 110, 32. 

In Schaffhausen selten, häufig in den Glarner Alpen, Matt, Panixer-Pass, auch bei Bern, 
St. Gallen, Aarau (H.), nicht selten im Kt. Zürich im Thal und am Albis (Dietr.), 
Uetliberg, Zürichberg, Via mala, Scesaplana, Savienthal (Fr.). 

21. Egnavus Duft. — Schaum, I c. p. 587, 22. — H. honestus And. — Heer, ]. ce. p. 106, 22. 
Nicht selten, bis 6000° s. M. Randen bei Schaffhausen, im Jura, bei Genf, im Wallis und 

Bündten, auch in Matt (Heer), Lugano, Pontresina (Meyer), Runkelier, Bernina (Fr.), 
Kt. Zürich (Dietr.). 
Blaue Exemplare sind viel häufiger als schwarze. 
22. Sulphuripes Germ. — Schaum, |. c. p. 589, 23. -- Heer, l. c. p. 106, 23. 
Selten. Dübendorf, Genf, Lugano (H.). 


= UN 


23.Consentaneus Dej. — Heer, ]. c. p. 563, 23. 


24. 


25. 


26. 


27. 


28. 


29. 


30. 


31. 


32 


33, 


Sehr selten. Lausanne (H.). 
Distinguendus Duft. — Schaum, 1. e. p. 589, 24. — Heer, 1. c. p. 106, 2i. 
Nicht selten. Schaffhausen, Basel, Gen‘, Waadt, Bern, Zürich, Matt (H.). 
Patruelis Dej. — Heer, |. c. p. 562, 21. 
Sehr selten. Wallis (H.). 
Aeneus L. — Schaum, |. ce. p. 590, 25. — Heer, I. c. p. 105, 20. 
Gemein, durch die ganze Schweiz, bis 5500° s. M. 
Var. b. confusus Dej., Heer, 1. c. p. 106, II. 
Seltener, mit der Stammform. Bern, Dübendorf, Basel, Urseren-Thal, Monte Camoghe (H.), 
Engadin (Meyer). 
Discoideus F. — Schaum, 1. c. p. 591, 26. — Harp. Petifii Sturm, Heer, l. c. p. 167, 24. 
Selten. Genf, Wallis (H.), bei Pfeffers (Fr.). 
Rubripes Sturm. — Schaum, |. c. p. 592, 27. — Heer, |. c. p. 107, 25. 
Häufig durch die ganze Schweiz, bis 7000‘ s. M. 
Var. b. azureus Sturm. 
Engadin, Rheinwald (H.). 
Var. c. amoenus Heer, ]. c. p 108, 26. 
Nufenen und Finnelalp (H.), Calanda, Julier, 6000— 7000‘ s. M. 
Var. d. marginellus Ziegl. Dej. — Redt. faun. austr. p. 58. 
Schaffhausen, Bündten (St.). 
Var. e. alpestris Redt. |. ce. p. 58. 
Lugano (Meyer). 
Latus L. — Schaum, 1. c. p. 594, 28. — H. fulvipes F., Heer, ]. c. p. 108, 28. 
Häufig, bis 6000 s. M. 
Var. b. rugulosus Heer, ]. ec. p. 113, 43. 
Selten. In den Alpen, 5000—7000°‘ s. M. Glarner und Bündtner Alpen (Heer), Monte 
Rosa (St.). 
Luteicornis Duft. — Schaum, ]. c. p. 595, 29. — Heer, ]. c. p. 108, 29. 
Selten und besonders in Berggegenden, Matt, Jura, Saleve (Heer), am Albis (Dietr.), Dü- 
bendorf (Br.), am Bernina (St.), bei St. Moritz (v. Heyden). 
Quadripunetatus Dej. — Schaum, |. c. p. 595, 30. — Heer, l. c. p. 108, 27. 
Selten. Basel, im Neuchäteller Jura, im Kt. Aargau, Saleve, Matt (H.), Chur, Schaffhausen, 
Monte Rosa, Engadin (St.), Aeggischhorn im Kt. Wallis (Bonv.). 
Fuliginosus Duft. — Schaum, ]. e. p. 596, 31. — Chevrieri Heer, ]. ce. p. 112, 12. 
Selten. In den Central-Alpen, Engadin, Rheinwald, Wallis (H.), Bernina ob dem Wirths- 
haus (Fr.). 
Tenebrosus Dej. — Schaum, |. ce. p. 598, 33. — Heer, 1. e. p. t11, 36. 
Ziemlich selten. Genf, im Unterwallis (H.), Randen bei Schaffhausen (St.), La Loudon *) 
(Bonvouloir) 


*) La Loudon ist ein kleines Flüsschen in der Nähe von Genf, welches am Fusse des Jura entspringt 


und sich in die Rhone ergiesst. 


34. 


35. 


36. 


37. 


38. 


39. 


40. 


4. 


42. 


43. 


44. 


45. 


46. 


a 


Neglectus Dej. — Schaum, 1. c. p. 597, 32, — Piger Gyll. Heer, ]. c. p. 111, 38. 
Selten. Kt. Zürich (Heer). 
Litigiosus Dej. — Heer, ]. c. p. 111, 37. 
Sehr selten. Bündten (Heer). 
Tardus Gyll. — Schaum, ]. c. p. 600, 35. — Heer, |. c. p. 112, 41. 
Durch die ganze ebenere Schweiz, stellenweise häufig, bis 6000‘ s. M.; auch noch im 
Ober-Engadin (Meyer). 


“Fröhlichii St. — Schaum, 1. c. p. 602, 37. — Heer, 1. c. p. 113, 45. 


Ziemlich selten, bis 6000‘ s. M. Bern, Basel (Heer), Schaffhausen (St.), Engadin (Meyer). 
Serripes Schh. — Schaum, 1. c. p. 602, 38. — Heer, ]. c. p. 113, 46. 
Ziemlich selten; in der ebenen Schweiz. Im Jura, Unterwallis, um Genf häufig (H.), Randen 
bei Schaffhausen (St.). 
Hirtipes Gyll. — Schaum, 1. c. p. 604, 10. 
Selten. Randen bei Schaflhausen, 2800° s. M. (St.). 
Caspius St. — Schaum, |. c. p. 604, 41. — H. depressus Dft. Heer, l. c. p. 110, 35. — 
H. semiviolaceus Redt. faun. austr. ed. II. 58. 
Häufig in der ebenen Schweiz, bis 2100‘ s. M. 
Var. b. melampus Duft., Heer, ]. c. var. b. 
Seltener, Zürich, Genf (H.), Schaffhausen fSt.). 
Impiger Duft. — Schaum, |. c. p. 606, 42. — Heer, ]. c. p. 112, 39. 
Selten. Bern, Matt, Schaffhausen (Heer). 
Servus Duft. — Schaum, ]. c. p. 607, 13. — Heer, ]. c. p. 114, 49. 
Selten. Saleve, Nikolaithal (Heer), Neuchätel (St.). 
Anxius Sturm. — Schaum, |. c. p. 607, 44. — Heer, l. c. p. 114, 18. 
Hie und da. Bei Basel und Genf häufig, Bern, Unterwallis (H.). 
Var. b. pumilus Dej., Heer, |. c. p. 112, 0. 
Sehr selten. Genf (Heer), Engadin (v. Heyden). 
Fuscipalpis Sturm. — Schaum, ]. c. p. 609, 45. — Heer, 1. c. p. 114, #7. 
Selten. Zürich, Neuchätel (H.). 
Flavitarsis Dej. — Schaum, ]. c. p. 610, 46. — Heer, |. c. p. 114, 50. 
Selten. Schaffhausen, Genf, Basel (H.). 
Var. b. modestus Dej., Heer, ]. c. p. 113, 45. 
Selten. Genf (H.). 
Picipennis Duft — Schaum, 1. c. p. 610, 47. — Heer, ]. c. p. 115, 51. 
Selten, in der ebenen ae Basel, Genf, Tausaxne (H.). 


Stenolophus Dej. 


Leben unter Steinen, namentlich an feuchten Orten. 
Teutonus Schrank. — Schaum, ]. c. p. 613, 1. — S. vaporariorum F., Heer, 1. c. p. 115, 1. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 4000° s. M. 
Skrimshiranus Steph. — Schaum, |. c. p. 615, 2. — S. melanocephalus Find., Heer, ]. c. p. 
115, 2. 
Selten. Bern, Genf (H.), Waadtländer Jura (Bischoff), Zürichberg (Dietr.). 


Di 


10. 


11. 


12. 


a 


Discophorus Fisch. — Schaum, 1. c. p. 615, 3. — Heer, 1. ce. p. 115, 3. 
Selten. Bern, Thun (H.). 

Vespertinus Panz. — Schaum, |. c. p- 616, 4. — Heer, ]. c. p. 116, 4. 
Selten. In der ebenen Schweiz. Dübendorf (Br.), Nürenstorf (Dietr.). 

Var. b. Zieyleri Heer, 1. c. var. b. 

Selten. Pomy, Genf (Heer), Aarau (Fr.). 

Marginatus Dej. — Heer, |. c. p. 116, 5. 
Sehr selten. Lausanne (H.). 


Subgen. Acupalpus Latr. 


Flavicollis Sturm. — Schaum, |. c. p. 618, 8. — Heer, 1. c. p. 117, 9. 
Selten. In der Westschweiz, Neuchätel, Pomy, Bern (Heer), Aarau (Fr.), Basel (Imhof), 
Nürenstorf (Dietr.), Chamounix (Bonv.). 
Dorsalis Er. — Schaum, ]. c. p. 619, 7. — Heer, |. c. p. 116, 7. 
Selten. Im Genfer Jura, Monte Generoso (lleer), Schaffhausen (St.), Basel (Imhof). 
Brunipes Er. — Schaum, |. c. p. 620, 8. — Heer, I. c. p. 563, 7. 
Selten. Am Irchel (H.). 
Exiguus Er. — Schaum, |. c. p. 620, 9. — Heer, |. c. p. 563, 10. 
Sehr selten. Bern (H.). 
Meridianus L. — Schaum, |. ec. p. 621, 11. — Heer, ]. c. p. 117, 8. 
Hie und da in der ebenen Schweiz; stellenweise häufig. Schaffhausen, Basel, Vallorbes, 
Pomy, Genf, Bern, Zürich (H.). 
Consputus Duft. -—- Schaum, 1. c. p. 623, 13. — Heer, |. c. p. 116, 6. 
Selten. Dübendorf (Heer). 
Niger Chevrier. — Heer, ]. c. p. 563, 11. 
Selten. Genf (H.). 


Feronidae. 
Platyderus Stephens. 


Leben unter Steinen. 

Rufus Duft. — Schaum, 1. c. p. 435, 1. — Heer, 1. ce. p. 559, 6. 
Sehr selten. Im Jura (H.) 

Ruficollis Marsh. — Dej. Spee. III. p. 257. — Argutor depressus Dej. Heer, I ec. p 66, 7. 
Selten;_bei Genf, am Ufer der Broie (l.), häufig bei Lausanne (Bugn.). 


Pterostichus Erichson. 
Leben unter Steinen. 


Subgen. Poecilus Bon. 


Punctulatus Er. — Schaum, ]. c. p. #13, 4. — Heer, 1. ec. p. 68, 1. 
Sehr selten, Genf (H.), Basel (Bff.). 

Cupreus L. — Schaum, |. c. p. 143, 2. — Heer, ]l. c. p. 68, 2. 
Gemein bis in die Alpenregion. 


= ig 


Var. b. versicolor St. — Heer, |. e. var. b. 
Häufig in den Bergen; Glarus, Bündten, Uri (H.), Monto Moro (St.), Engadin (v. Heyden). 
Var. €. cupreoides And. — leer, |. ce. var. c. 


Selten, in den Alpen. Glarus, Rheinwald, Urseren (Heer), Engadin (v. Heyden). 
Var. d. affinis Heer, l. c. p. 69, 3. 
Selten. Matt, Zürichberg (H.). 
Cursorius Dej. — Heer, 1. c. p. 69, A. 
Sehr selten. Am Saleve (Heer). 
Dimidiatus ©l. — Schaum, 1. ce. p. 445, 3. — Heer, |. c. p. 69, 5. 
Selten. Dübendorf, Genf, Wallis (H.), Basel (Bff.). 
Koyi Germ. — Schaum, |. c p- 446, #. — Pt. viaticus Bon., Heer, |. e. p. 70, 6 
Ziemlich selten. Schaffhausen, Genf, Wallis. Tessin, Bellenz, Alp Monigorio (N ). 
Lepidus Er. — Schaum, |. c. p. 447, 5. — Heer, 1. ec. p. 70, 7. 
Häufig überall bis 5900° s. M. 
Var. b. trunsalpinus Heer, 1. ce. var. b. 
Häufig am Südabhang der Alpen. 
Var. c. gressorius Dej. — Heer, | c. p. 559, 7. 
Am Comersee (H). 
Puncticollis Dej. — Heer, 1. c. p. 70, 8. 
Sehr selten. Lausanne (Heer). 


Subgen. Adelosia Steph. 


Picimanus Heer. - Faun. helv. 71, 10. — Schaum, 1. ce. p. 449, 7. 
Ziemlich selten, bis 3000° s. M. Basel, Genf, Zürich, Matt (Heer). Schaffhausen (St). 


Subgen. Lagarus Chaud. 


Vernalis Erichs. — Schaum, |. c. p. 50, 8. — Heer, |. ce. p. 65, 1. Argutor. 
Häufig: im ersten Frühjahr, unter Steinen, Moos ete. Durch die ganze Schweiz, bis 
5500° s. M., auch im Engadin (v. Heyden). 
Var. b. maritimus Gaubil. 
Schaffhausen (St.). 


Subgen. Lyperus Chaud. 


. Aterrimus Sturm. — Schaum, 1. c. p. 453, 11. — Heer, |. c. p. 84, 51 
Selten. Jura, Genfer See (Heer). 


Subgen. Omaseus Ziegl. 


. Niger Schaller. — Schaum, ]. c. p. 454, 13. — Heer, ]. c. p. 81, 42, 
Hie und da in der ebenen Schweiz. 
Var. b. distinguendus Heer, 1. ec. p. St, 13. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 3000' s. M., in Wäldern und unter Steinen. 


12. 


13. 


11. 


15. 


16. 


17. 


19. 


21. 


22. 


BE: 


Vulgaris L. — Schaum, 1. e. p. 454, 14. — Pter. melanarius Heer, 1. c. p. 81, 44. 
Gemein durch die ganze Schweiz, bis 7000‘ s. M. 
Var. b. leucophthalmus Dahl. — Heer, ]. c. var. b. 
Zürich, Wäggithal, Val Bedretto, Matt, Entlebuch (Heer). 
Var. ce. nemoralis Latr. — Heer, |. c. var. c. 
Mühlebachalp, Kt. Glarus (H.). 
Nigrita F. — Schaum, |. c. p. 457, 15. — Heer, ]. c. p. 82, 46. 
Gemein durch die ganze Schweiz, bis 4000‘ s. M. 
Var. b. rhaeticus Heer, faun. helv. p. 83, 49. 
Nufenen im Rheinwald (Heer), Randen bei Schaffhausen (St.). 
Anthracinus Ill. — Schaum, 1. c. p. 458, 16. — Heer, l. c. p. 82, 47. 
Häufig durch die ganze Schweiz, bis 3000‘ s. M. 
Graeilis Dej. — Schaunn, |. c. p. 458, 17. — Heer, l. c. p. 83, 48. 
Sehr selten. In Wäldern. Neuchätel im Jura, besonders auf dem Chasseral (Heer), bei 
Aarau und am Zürichberg (Fr.). 
Minor Gyll. — Schaum, |. c. p. 459, 18. — Heer, 1. c. p. 83,50. 
Seltener, unter Steinen. Basel, Genf, Bern, Lungern im Kt. Unterwalden (Heer), Schafl- 
hausen (St.), Aarau (Fr.). 


Subgen. Argutor Meg. 
Interstinetus St. — Schaum, ]. c. p. 460, 19. — Heer, l. c. p. 65, 3. Feronia ovoidea Redt. 
— erudita De]. 
Hie und da in der ebenen Schweiz, unter Steinen und Moos. Bei Schaffhausen ziemlich 
häufig; Zürich, Bern, Pomy, Genf, Basel (H). 


. Strenuus Panz. — Schaum, |. c. p. 461, 20. — Arg. pygmaeus Sturm, Heer, 1. ec. p. 65, 4. 


Feronia erythropus Redt. faun. austr. ed. II. 43. 
Häufig durch die ganze Schweiz, bis 4500‘ s. M. 
Diligens St. — Schaum, 1. c. p. 462, 21. — Arg. strenuus Panz, Heer, ]l. c. p. 66, 5. Fe- 
ronia strenua Redt. — Feron. pulla De]. 
Genf, auf dem Chasseral (Heer), Nürenstorf im Kant. Zürich (Dietr.), Engadin (v. Heyden). 


Subgen. Platysma Bon. 


. Oblongopunctatus F. — Schaum, 1. c. p- 161, 23. — Heer, |. c. p. 71, 9. 


Häufig durch die ganze Schweiz, bis 6000° s. M., in faulem Holz, Moos und Steinen. 
Angustatus Duft. — Schaum, |. c. p. 465, 24. — Meer, ]. c. p. 560, 9. 
Sehr selten. Bern (Heer), Wülflingen im Kt. Zürich (Dietr.), Gotthard (St.). 


Subgen. Steropus Meg. 
Madidus F. — Schaum, ]. c. p 467, 26. — Heer, 1. c. p. 84, 54. 
Sehr selten, im Jura bei Genf (H.). 
Var. b. concinnus St., — Heer, |. ec. p. 81, 53. 
Häufig durch die nördliche Schweiz, bis 5000‘ s. M., besonders im Jura von Schaffhausen 
bis Genf, dann bei Pomy, Vallorbes, Bern, Thun, Grindelwald, Klösterli am Rigi (H.). 


a, 


23. Aethiops Panz, — — Schaum, ]. c. p. 468, 27. — Heer, 1. c. p. 84, 52. 
Selten, von 1100-5000‘ s. M., unter Steinen und abgefallenem Laub; Pilatus, Rigi, 
Wäggithal, Bern, Thun, im Jura, Chasseral, Saleve (Heer), Jorat (Bugnion). 


Subgen. Pterostichus. 
24. Melas Creutz. — Schaum, 1. c. p. 471, 31. — Heer, l. c. p. 82, 45, 

Selten. Genf am Saleve, Jura, Basel. Nicht selten auf deın Randen bei Schaffhausen (St.). 
25. Maurus Duft. — Schaum, 1. c. p. 473, 33. — Heer, |. c. p. 78, 35. 

Häufig in allen Alpen der nördlichen Schweiz von 6000—7000° s. M. Besonders in den 

Glarner Alpen, Klausen, Pilatus, Susten, Engelberger Joch, Gemmi (Heer), Rothhorn 
(Bris., Bonv.). 
Var. b. madidus St. — Schauin, 1. ce. var. b. 
Etwas seltener, an denselben Stellen. 
Var. c. Escheri Heer, ]. c. p. 36. 

Mühlebachalp, Klausen (H.). 

26. Jurinei Panz. — Schaum, ]. c. p. 474, 34. — Heer, ]. c. p. 76, 28. 

Häufig in allen Centralalpen, namentlich Urner und Bündtner Alpen, seltener in den Wal- 

liser Alpen, von 4000—8000° s. M. 
Var. b. Zahlbrukneri Gysselen. — Heer, ]. ce. var. b. 
Seltener, in den Bündtner, Urner und Tessiner Alpen. 
Var. c. Heydeni Heer, |. c. p. 76, 29. 
Sehr selten. Susten (H.). 
27. Bicolor Heer. — F. helv. p. 76, 30. 
Sehr selten. Gemmi (H.). 
28. Xatarti Dej. — P. dubius Heer, ]. c. p. 77, 31. 

Sehr selten. Engadin (H.). 

29. Multipunetatus Dej. — Schaum, ]. c. p. 475, 35. — Heer, ]. c. p. 77, 32. 

Häufig in allen Schweizeralpen von 4000—7800' s. M. 

Var. b. purpuratus Lasserre. — Heer, 1. ce. var. b. 
Hie und da, an denselben Orten. 
Var. c. multo minor. — Heer, ]. c. var. d. 

In den Bündtner Alpen. Selten. 

Var. d. elytris margine tantum punctlatis. — Heer, ]. c. var. e. 

Aretalp (N.). 

Var. e. erythropus Heer, l. c. p. 560, 31. 

Monte Generoso. 

Var. f. nobilis Stierlin, pronoto breviore, lateribus antice minus arcuato, postice ante 
angulos non sinuato, elytris multo profundius erebriusque foveolatis. 

Diese Form ist so konstant und weicht durch so bestimmte Merkmale von Pt. multı- 
punctatus ab, dass ich nicht überzeugt bin, ob sie nicht als selbstständige Art zu be- 
trachten sei. 

Der Käfer hat im Allgemeinen Grösse, Habitus und Färbung des Pt. multipunctatus, macht 


Dr 


auch dieselben Farbenvarietäten durch wie dieser, die beiden Eindrücke des Halsschildes ganz 
übereinstimmend, weicht aber in folgenden Punkten ab: 

Das Halsschild ist kürzer, der Seitenrand vorn weniger stark gerundet und vor den 
Hinterecken nicht geschweilt, so dass der Seitenrand nicht einen völlig rechten Winkel mit dem 
Hinterrande bildet, während Pt. multipunctatus eine deutliche Schweilung vor den Hinterecken 
zeigt und der Seitenrand einen vollkommen rechten Winkel mit dem Hinterrande bildet. Die 
Flügeldecken haben dieselle Form und im Allgemeinen dieselben Punktanlagen wie bei Pt. 
inultipunctatus, nur sind die Grübchen viel tiefer und zahlreicher, der siebente Zwischenraum 
zählt 7 -9 Punkte, der fünfte 3—%, der dritte 5—6, während bei Multipunctatus der siebente 
dieselbe Zahl, aber seichtere Punkte, der fünfte keine oder nur wenige Punkte hinten, der 
dritte 3 Punkte enthält, die Zwischenräume sind gewölbt und der zweite, vierte und sechste 
tragen meist eine Reihe feiner und seichter Punkte; bei Multipunctatus sind sie eben und ohne 
diese Punktreihe. Die Beine sind schwarz. 

Diese-Art ist in der Gegend von Macugnaga sehr häufig und vertritt dort den gewöhn- 
lichen Multipunctatus. 

30. Spinolae Dej. — Schaum Berl. entomol. Zeitschrift 1859, S. 83. Pt. flavofemoratus var. b. Heer, 
p- 78. — Pt. Peirolerii Heer p. 74, 20. 
Sehr selten. Simplon. Häufig an der Südseite des Monte Rosa, Gemmipass, Rosenlaui- 
gletscher (St.). 
Var. b. flavofemoratus Dej — Heer, 1. c. p. 77, 33. 
Simplon. Häufig auf der Südseite des Monte Rosa. 
31. Yvanii Dej. — leer, ]. c. p. 78, 34. 

Nach Stabile bei Macugnaga, am Simplon (H.). 

32. Externepunetatus. — Schaum, 1. c. p. 476, 36. — Heer, ]. ce. p. 75, 27. 

Selten. Jorat im Kt. Waadt. Häufig auf der Südseite des St. Bernhard von 3000 bis 

6000° s. M. 
Var. b. sinuato-punctatus Bon. — Heer, 1. c. var. b. 
Selten. Jura, Waadtländer Alpen (H.). 
33. Prevostii Dej. — lleer, |. c. p. 75, 26. 
In den höheren und niederen Theilen des Jura. Basel (Bischoff), Aarau (Fr.), Waadtländer 
und Neuchateller Jura. 
Var. b. Dwali Dej. — Heer, ]. c. var. b. 

An denselben Orten 
34. Fasciato-punetatus Creutz. — Schaum, |. c. p. 780, 40. 

Selten. Bei Chur (Schaum). 

35. Vagepunetatus. — lleer, |. c. p. 74, 21. 

Sehr selten. Mont Gries im Wallis (H.). 
36. Rutilans Dej. — Ileer, |. c. p. 75, 21. 

Sehr selten. Simplon und Monte Rosa (l.), Val Quarazza bei Macugnaga (St., v. Gaut.), 

an der Anza (Stab.). 
Var. b. Auratus Meg. — Heer, 1. c. p. 75, 25. 

Sehr selten. Monte Rosa (H.) 


-— 33 — 


37. Parumpunctatus Germ. — Schaum, |. c. p. 183, 43. — Heer, ]. c. p. 72,312. 
Nicht selten. Unter Steinen, an schattigen Orten. Von 900—3000' s. M. Im Jura, von 
Schaffhausen bis Genf, Basel, Uetliberg, Zugerberg, Gurten bei Bern, Wallis (H.), 
Rigi (Bisch.), im Jorat (Bugnion). 
38. Micans Heer, |. c. p. 72, 13. 
Sehr selten. Monte Generoso (H., Meyer), am Pambio im Tessin (Meyer). 
39. Hagenbachii St. — Heer, 1. c. p. 72, 15. 
Selten, im Jura von Basel und Aarau bis Genf; Muttenzerberg bei Basel, Passwang, im 
Kanton Neuchatel, Waadtländer Jura, Vallorbes, Genf (H.), Reculet (Bonv., Bris.), 
Aarauer Jura (Fr.). 
40. Honoratii Dej. — lleer, |. c. p. 72, 14. 
Selten. Saleve, Chasseral, Jura (Heer), Aarau (Fr.), häufig zu Auzeindaz in den Waadt- 
länder Alpen, im August (Bugnion). 
41. Truncatus Dej. — Heer, |. c. p. 71, 11. 
Sehr selten. Wallis, Gries (H.). 
42. Femoratus Dej. — Heer, |. c. p. 73, 16. 
Selten. Jura bei Genf (H.). 
13. Pinguis Dej. — Heer, |. c. p. 74, 22. 
Sehr selten. Monte Rosa. Nicht selten auf dessen Südseite, besonders unter Baumrinden. 
44. Cribratus Dej. — Heer, |. c. p. 75, 23. 
Selten am Bernhardin und Simplon, häufig am Südabhang des Monte Rosa. 
45. Panzeri Weg. — Schaum, |. c. p. 186, 47. — lleer, ]. ce. p, 73, 17. 
Nicht selten in den nördlicheren Schweizer Alpen, Rigi, Pilatus, Engelberg, Glarner 
Alpen, Berner Oberland, auch im Chasseral (Heer), Wengernalp, Auzeindaz im 
Ki. Waadt, Ormont Thal (Bugnion), Rothhorn (Bonv., Bris.). 
Var. b. pedibus rufis. — Heer, l. c. var. b. 
Wäggithal, sonst an denselben Orten wie die Hauptform. 
Var. c. intermedius Mannh. — Heer, |. c. var. c. 
Häufig in allen nördlichen Alpen. 
Var. d. rugulosus. — Heer, l. c. p. 73, 18. 
Mühlebachalp (H.). 
Var. e. Heeri Escher. — Heer, ]. c. p. 74, 19. 
Funalp, bei 6000‘ s. M. (H.). 
46. Metallicus F. — Schaum, |. c. p. 488, 50. — Heer, ]. c. p. 79, 37. 
Hie und da durch die ganze Schweiz, bis 5500° s. M. Rothhorn (Bonv.). 
Var. b. nigro-aeneus. — Heer, |. c. var. b. 
Selten in den Alpen; Glarner Alpen, Pilatus, Bündten (H.). 
Var. c. Burmeisteri Heer, ]. c. var. C. 
Selten. Matt (H.). 
47. Transversalis Duft. — Schaum, 1. c. p. 489, 51. — lleer, ]. c. p. 560, 13. 
Seiten. Engadin, Tessin (Heer). 
Var. b. ellypticus Lasserre. 
Kant. Tessin. 


As. 


49. 


Dissimilis Heer, |. c. p. 562, 45. 
Selten. Rhaetische Alpen (H.). 


Subgen. Haptoderus Chaud. 


Appenninus Dej. — Heer, |. c. p. 67, 12. Argutor. 
Sehr selten. Mont Gries (lleer). 


. Unetulatus Duft. — Schaum, |. c. p. 190, 52. — Argutor alpestris Heer, f. helv. p. 67, 11. 


Da und dort in den Central-Alpen, besonders in den Bündtner Alpen, ebenso am 
Monte Rosa. 


51. Subsinuatus Dej. — Schaum, 1. c. p. 491, 53. — Heer, ]. ce. p. 67, 10. 
Sehr selten. Genfer Jura (Heer). j 
52. Spadiceus Dej. — Schaum, |. c. p. 491, 5%. — Heer. ]. e. p. 67, 9. Argutor. 
Selten in den Alpen und im Jura, noch seltener in der Ebene; Bern- (ll.), Nürenstorf 
(Dietr.), häufiger im Jorat (Bugn.) und der Seltenalp, Panixer-Pass (Fr.) 
Var. nanus Heer. ]. c. p. 66, 8. — Sehr selten. Rigi (l}.). 
53. Brevis Duft. — Schaum, 1. c. p. 192, 55. — Arge. striato-collis Dej., Ileer, l. ec. p. 68, 13. 
Selten. Bei Genf (Heer). 
Subgen. Abax. 
54. Striola Er. — Schaum, ]. c. p. 493, 56. — lleer, ]. e. p. 79, 38. 
Gemein, durch die ganze Schweiz mit Ausnahme der Alpen, der Kantone Waadt und 
Wallis. Selten in Bündten. 
Var b. parallelopipedus Dej. — Heer, l. c. p. 561, 38 
Im Kant. Tessin (H.). 
55. Exaratus Dej. — Heer, |. c. p. 561, 38*. 
Sehr selten. Monte Generoso (II.) 
56. Ovalis Duft — Schaum, |. c. p. 494, 57.— Heer, 1. ec. p. 80, N0. 
Häufig in der nördlichen Schweiz, besonders im Jura und im Kanton Glarus, Thurgau, 
St. Gallen; seltener im Kant. Zürich und der innern Schweiz, von 1200—3000° s. M. 
Saleve bei Genf (H.), Thun (Bonv.). 
57. Oblongus Dej. — Heer, |. c. p. 561, 38**, 
Monte Generoso. 
58. Carinatus Duft. —- Schaum, 1. ce. p. 495, 58. — Heer, I. e. p. 80, 39. 
Seltener. Jura bei Basel, Bern (H.), Thun (Bonv., Bris.). 
59. Parallelus Duft. — Schaum, 1. c. p. 496, 59. — Heer, ]. c. p. 80, At. 
Nicht selten in der ebenen Schweiz, in Wäldern, unter Steinen und abgefallenem Laub. 
60. Contractus Heer, |. c. p. 561, 41 
Monte Generoso und Centovalli (H.). 
Subgen. Molops Bon. 
61. Elatus F. — Schaum, |. c. p. 499, 63. — Heer, 1. c. p. 85, 1. 


Ziemlich selten in der nördlichen Schweiz, im Jura. Auf dem Randen bei Schaffhausen 
häufig (St.), Basel (Imhof, BIT.). 


62. Terricola F. — Schaum, |. c. p. 501, 65. — Heer, 1. ce. p. 85, 2. 
Häufig durch die ganze nördliche Schweiz; in der innern Schweiz seltener. 
Var. b. montanus Heer, l. c. var. b. 
Im Jura häufig. Lägern, Aarau (Fr.), Randen (St.), auch bei Matt im Kant. Glarus (H.). 


Zabrus Llairv. 
1. Gibbus F. — Schaum, l. c. p. 553, 1. — Ileer, ]. c. p. 861. 
Nicht selten in der ganzen ebenen Schweiz; besonders im Sommer und Ilerbst, auf Fel- 
dern, oft an Getreideähren. 


Amara Bon. 


Leben unter Steinen, Moos und feuchtem Laub, auf Wegen und Feldern, seltener unter Rinden. 


Subgen. Bradytus Steph. 
1. Fulva D. Geer. — Schaum, |. c. p. 505, 1. — Heer, ]. ce. p. 98, 36. 
lie und da, bis 3000°s M. Im Jura von Schaffhausen bis Genf, Matt, Bern, Lausanne (H.), 
Lausanne am Seeufer (Bugn.), Basel (B.), Chamouny (v. G.). 
Var. b. iridipennis Heer, |. c. p. 35. 
Hasli und Urserenthal (H.). 


2. Apricaria Payk. — Schaunn, 1. c. p. 506, 2 — Ileer, I. c. p. 97, 31. 
Ziemlich selten, aber durch die ganze Schweiz, bis 7000° s. M. In den Bergen häufiger 
als in der Ebene. 
Var. b. rhaetica Heer, ]. c. var. b. 
Selten von 6000—7000° s. M. In den Bündtner Alpen, Roseggio auf der Gletscherinsel, 
Alp Brüne, Camogaskerthal (I1.). 
3. Consularis Duft. — Schaum, |. c. p. 507, 3. — Heer, 1. c. p: 97, 33. 
Ziemlich selten, aber bis 5600’ s. M. Besonders im Jura, auch im Engadin, Genf (H.). 
Subgen. Leirus Meg. 
4. Helopioides Heer. — Schaum, ]. c. p. 508, 4. — Ileer, I. ec. p. 87, 3. 


Sehr selten. Bei Genf, Monte Generoso (H.), bei Macugnaga unter Baumrinde (Stabile). 
5. Cardui Dej. — lleer, |. c. p. 99, 38. 
Selten. Am Monte Rosa, Savoyer Gebirge, im Genfersee-Gebiete (H.), Turlozpass (St.). 
6. Aulica Panz. — Schaum. |. c. p. 511, 7. — A. picea F., lleer, l. c. p. 98, 37. 
Nicht selten durch die ganze Schweiz, bis 6300°s. M. Sehr häufig bei Zermatt im 
Wallis (St.). 


Subgen. Celia Zimm. 


7. Ingenua Creutz. — Schaum, |. c. p. 536, 35. — leer, l. c. p. 88, 1. 
Selten. Berner Alpen, Genf, Bassin de la Broie (Heer), Wallis (St.). 
8. Municipalis Duft. — Schaum, ]. €. p. 539, 38. — Ileer, 1. ce. p. 88, 5. 


Sehr selten. Julier, bei 6800° s. M. (Heer). 


a 


9. Erratica Duft. — Schaum, |. e. p. 510, 39. — Ileer, ]. ec. p. 88, 6. 
Häufig in allen Schweizer-Alpen von 1000 —8000' s. M. Auch auf dem Randen (St.). 
Var. b. graculus Heer, ]. c. p. 89, 7. 
Misox (H.). | 
10. Cursitans Zimm. — Schaum, |. c. p. 538, 37. — A. Ougsburgeri Ileer, I. c. p. 90, 9. 
Bern, Aarau (Fr.). 
11. @uenseli Schh. — Schaum, ]. ce. p. 512, 40. -- A. monticola Zimm# Heer, |. c. p: 89, 8. 
Häufig in allen Alpen von 3500—8700° s. M. 
Diese Art ist eine der veränderlichsten in der ganzen Käferfamilie und man könnte 
eine grosse Reihe von Varietäten aufführen; von-diesen hebe ich nur folgende heraus: 
Var. b. multo minor Heer, ]. e. var. b. 
Paradies, Bernina, St. Anna-Gletscher (H.), häufig am Monte Rosa (St.). 
Var. ec. elytris profundius strialis, pronoto ruquloso. 
St. Anna-Gletscher (Hl.), Monte Rosa (St.). 
12. Bifrons &yll. — Schaum, 1. c. p. 546, 13. — Heer, ]. c. p. 90, 10. 
Selten, von 1100—6500° s M. Genf, Pomy, Urserenthal, Andermatt, Rheinwald, Urschein- 
Alp, Saasthal (Heer), Engadin (v. Heyd). 
Var. b. Zimmermanri Ieer. ]. c. 91, 13. — Mühlebach-Alp (H.). 
13. Affinis Dej. — leer, 1. c. p. 90, tt. 
Sehr selten. Genf (H.). 
11. Rufocineta S. — Schaum, |. c. p. 547, #4. — Amara grandicollis Zimm., Heer, 1. ce. p. 91, 12. 
lläufig in allen Alpen, von 6000°—8700' s. M. Randen bei 1852' (St.). 
Eine sehr veränderliche Art; von den vielen Varietäten mögen nach Heer folgende 
die wichtigsten sein: 
Var. b. Seileri Heer, l. c. var. b. 
Glarner und Bündtner Alpen. 
Var. c. Oreophila Heer, l. c. var. c. 
Ebendaselbst. 
Var. d. pronota planiore. Heer, ]. c. var. d. 
Nikolaithal. 
Subgen. Percosia Zimm. 


15. Patrieia Duft. — Schaum, 1. c. p. 579, 16. — Heer, 1. c. p. 87, 1. 

Nicht selten, bis 6000’ s. M., Jura, Basel. Iläufig bei Bern. Im Nikolaithal, Saleve (H.), 
Schaffhausen, auch im Engadin (Meyer, v. Ileyden), Aeggischhorn (Bonv.). 
Var. b. dilatata Heer, l. ec. p. 87, 2. 

Selten. Rheinwald, Nikolaithal, Monte Camogh& (H.), Col de Balme (Bonv.), Bernina und 
Oberhalbstein, bis 6500° s. M. (Frei). 
Var. c. Zabroides Ileer, ]. ce. var. c. 

Selten. Zmutt im Wallis, Monte Gries. 


Subgen. Amara Zimm. 


16. Tibialis P. — Schaum, ]. c. p. 534, 33. — Heer, I. c. p. 96, 32. 
Ziemlich selten. Bern, Jorat (H.). 


18. 


19. 


23. 


28. 


29. 


30. 


31. 


ee 


. Lucida Duft. — Schaum, I. c. p. 531, 32. — A. gemina Zimm. Heer, |. c. p. 96, 31. 


Selten. Bern (leer), Aarau (Fr.) 
Familiaris Duft. — Schaum, |. c. p. 533, 31. — lleer, I. e. p. 96, 29. 
Stellenweis häufig, bis 5500‘ s. M. — Schaffhausen, Basel, Genf, Bern, Zürich, Matt, 
Malans (H.). 
Acuminata Pk. — Schaum, |. c. p. 532, 30. — Heer, 1. ce. p. 93, 21. 
Basel, Bern (häufig), Schaffhausen, im Waadtland, Rheinwald (N.). 


. Trivialis Gyll. — Schaum, |. c. p. 531, 29. -- Heer, |. c. p. 91, 22. 


Gemein, durch die ganze Schweiz, bis 5600° s. M. 


. Spreta Zimm. — Schaum, |. c. p. 530, 28. — Heer, I. c. p. 94, 23. 


Seltener, in Berggegenden. Matt, Bern (H.), Calanda (Fr.). 


. Curta Dej. — Schaum, |. c. p. 527, 25. — leer, 1. c. p. 95, 28. 


Ziemlich selten, bis 6800‘ ansteigend. Basel, Bern, Schaffhausen (H.), Nürenstorf (Dietr.), 
Col de Balme (Bonv.), auch bei Engelberg (St.), Engadin (Meyer). 
‘Var. b. brunnicornis Heer, |. c. p. 96, 30. 

Selten. In den Alpen von 5000—7000° s. M. — Engadin, Rheinwald (H.), Runkelier bei 
Chur (Fr.). 

Lunicollis Schiödte. — Schaum, 1. c. p. 528, 26. — A. vulgaris L., Heer, |. c. p. 9%, 24. 

Selten. Rheinwald, Urserenthal, Monte Rosa (H.), Nürenstorf (Dietr.), Runkelier bei 
Chur (Fr.). 
Var. b. poeciloides Heer, 1. c. p. 95, 26. -— Selten. Camogasker-Thal (H ), Via ala (Fr.). 


. Communis Panz. — Schaum, |. c. p: 526, 24. — lleer, I. e. p. 94, 25. 


Gemein, durch die ganze Schweiz, bis 5600‘ s. M. 


. Montivaga St. — Schaum, 1. c. p. 524, 22. — Heer, l. c. p. 95, 27. 


Selten. Andermatt, Dübendorf, Bern (Heer), Aarau (Fr.), Winterthur (Dietr.). 


. Nitida St. — Schaum, |. c. p. 525, 22. 


Sehr selten. Schaffhausen (St.). 


. Ovata F. —- Schaum, |. c. p. 523, 21. — A. obsoleta Dej., Heer, 1. c. p. 93, 20. 


Stellenweis häufig. Lausanne, Zürich, Genf, Bern, Bündten, im Jura, auch am Gotthard 
(Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Imhof). 
Similata Gyll. — Schaum, |. c. p. 522, 20. — Heer, |. c. p. 93, 19. 
Seltener, unter Steinen, bis 3000‘ s M. Genf, Basel, Bern, Matt, Faido (Heer), Randen (St.), 
Einfischthal (v. Gaut ). 


Subgen. Triaena. 


Lepida Zimm. — Schaum, |. c. p- 518, 16. — Heer, I. ec. p. 92, 18. 
Selten. Bern (Heer). 
Tricuspidata Dej. — Schaum, 1. ce. p. 519, 17. — Heer, ]. c. p. 91, 1%. 
Seltener, bis 6000° s. M. Bern, Basel, Concise (H.), Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Lu- 
gano, Engadin (Meyer). 
Plebeja Gyll. — Schaum, |. c. p. 521, 19. — Heer, 1. c. p. 92, 15. 
Selten. Zürich, Matt, Entlebuch, Genf (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Imhoff), Lägern 
und Savienthal (Fr.). 


ZIMR E 


Var. b. lapidicola Heer. |. c. p. 92, 16. 
Im Camogasker Thal (Heer), Engadin (v. Heyden). 
Var. c. varicolor Ileer, ]. c. p. 92, 17. 
In den Genfer Alpen (lleer), Engadin (v. H.). 
32. Striatopunetata Dej. — Schaum, |. c. p. 517, 14. 
Selten, auf dem Albis beim Wirthshaus (Dietr.), Lugano (Meyer). 


Anchomenidae. 


Leben unter Steinen, im Sande an Ufern, in Sümpfen, im Röhricht, in Kellern. 


Sphodrus Clairville. 
1. Leucophthalımus L. — Schaum, 1. ec. p. 381, 1. — Heer, I. c. p. 22, 
Nicht selten, durch die ganze ebene Schweiz; in Häusern und unterirdischen Räumen. 


Subgen. Pristonychus Dej. 


Leben an feuchten, besonders unterirdischen Orten, in Kellern und unter Steinen 
2. Amethystinus Dej. — Schaum, I. e. p. 385, 7. — Heer, 1 ce. p. 53, 3. 
Selten, von 3000—6000‘ s. M., unter Steinen. Bernina, Monte Gries (Heer), häufiger am 
Südabhang des Monte Rosa (St.). 
3. Coeruleus Bon. — Heer, ]. c.p. 53, 2. 
Sehr selten. Monte Rosa, Simplon, Engadin (Heer). 
1. Terricola H. — Heer, |. c. p. 53, 1. — Subeyaneus Schaum, |. c. p. 386, 8. 
Sehr selten. Unter Steinen und an unterirdischen Orten, St. Gallen, Wallis, Genf (H.). 
Calathus Bonelli. 
Leben unter Steinen. 


1. Punctipennis Germ. — Heer, |. c. p. 54, 1. 
Sehr selten. Am Südabhang der Alpen, im Waadtland (H.). 
2. Cisteloides L. — Schaum, I c. p. 290, 1. — Neer, |. e. p. 51. 2. 


Gemein durch die ganze Schweiz, bis zu 6000° s. M. 
Var. a. Meer; 1. c. var! 1. 
Häufig in den Glarner, Urner und Bündtner Alpen (H.). 
Var. b. Heer, ]. c. var. 2. 
Seltener; Matt, Stelvio, Monte Camoghe (H.). 
Var. c. Heer, l. c. var. 3. 
Dübendorf (ll.). 
3. Fulvipes Gyll. — Schaum, 1. c. p. 393, 3. — Heer, |. c. p. 5t, 3. 
Sehr häufig durch die ganze Schweiz, besonders im Hügelland, seltener in den Alpen 
bis 7000° s. M. 
Var. b. mit dunklen Beinen. Heer,.l. ec. var. b. 
Bevers Thal (It.). 


39 


Var. c. viel kleiner. Heer, l. e. var..e. 
Bevers, Julier, Val Livino (Heer), Monte Rosa (St.). 
Var. d. Lasserrei, Heer, 1. c. p. 55, #. 
Im Engadin (H.), am Monte Rosa (St.) 
Fuscus F. — Schaum, |. c. p. 391, 4. — Heer, I. c. p. 55, 5. 
Seltener; in den wärmern Theilen der Schweiz. Matt, Malans, Genf, Sitten, Pomy, Val 
Canaria (lleer). 
Melunocephalus L. — Schaum, 1. c. p. 396, 6. — Heer, ]. c. p. 56, 9. 
Gemein, durch die ganze Schweiz, bis 7000‘ s. M. 
Var. b. alpinus Dej. — Heer, |. ce. var. b. 
Hie und da durch alle Schweizer-Alpen. 
Mollis Marsh. — Schaum, |. ce. p. 395, 5. — C. ochropterus Ziegl., lleer, 1. c. p. 56, 8. 
Sehr selten. Scaletta, Splügen, Walliser Alpen (lleer). 
Micropterus Duft. — Schaum, |. c. p. 397, 7. — Heer, I. ce. p. 55, 7. 
Sehr selten, in allen Schweizer Alpen. 
Var. b. glabripennis St. — leer, I. c. var. b. 
Bevers (H.) 
Var. c. microcephalus Heer, |. c. p. 55, 6. 
Jura (H.). 
Luctuosus Hoff. — Heer, |. c. p. 558, 2. 
Sehr selten. Wallis (H.). 
Rubripes Dej. — Heer, |. c. p. 558, 2.** 
Sehr selten. Comer See (H.). 


Taphria Bonelli. 


Nivalis Panz. — Schaum, |. c. p. 399, 1. — Synuchus vivalis lleer, |. c. p. 57, 1. 
Selten. Unter Steinen und Moos. Basel, Genf, Jura, Zürich, Bern, Thun, Matt, Malans 
(Heer), Schaffhausen (St), Aarau (Fr.), Oberhalbstein, bei 5000‘ s. M. (Fr.) Engadin 
(v. Heyden), Monte Rosa (v. Gaut.). 


Dolichus Bonelli. 


Flavicornis F. — Schaum, |. c. p. #01, I, — Heer, |. c. p. 52, 1. 
Sehr selten. Unter Steinen, in Getreidefeldern. Wallis bei Leuk, bei Aix (Heer). 


Anchomenus Erichs. 


Leben unter Steinen, Moos, in faulem Holz, oft an Ufern. 


Subgen. Platynus Bon. 


Complanatus Dej. — Heer, |. c. p. 58, 2. 
Sehr selten. Unter Steinen. Monte Rosa (H.), Zaport-Alp im Hinter-Rheinwald (Fr.). 
Var. b. depressus Dej. — Heer, |. c. p. 58, 3. 
Sehr selten. Monte Rosa, Monte Generoso (Heer), Saas, Rosenlaui (Bonv.). 


10. 


12. 


. 


© 


eu 


Angusticollis F. — Schaum, |. c. p. 406, 4. — Heer, 1. c. p. 57, 1. 

Häufig an feuchten Orten, unter Steinen und Moos, durch die ganze Schweiz. 
Krynickii Sperk. — Schaum, 1. c. p. 405, 3. 

Sehr selten. Monte Rosa (St.). 


Subgen. Anchomenus Bon. 
Cyaneus Dej. — Schaum, |. c. p. 407, 6. — Heer, I. c. p. 559, 1*, 
Sehr selten. Monte Rosa am Südabhang (St.), bei Como (Heer). 
Prasinus Thunbg. — Schaum, |. c. p. 407, 6. — Ileer, I. c. p. 58, #. 
Gemein, im Frühling, unter Steinen, meist in Gesellschaft mit Brachinus, durch die ganze 
Schweiz, bis 2000° s. M. 
Albipes Sturm. — Schaum, 1. c. p. 408, 7. — Anch. pallipes F., Heer, 1. c. p. 58, 5. 
Nicht selten. Aın Ufer von Flüssen und Bächen, bis 3000‘ s. M. Hie und da, durch die 
ganze Schweiz. 
Oblongus Sturm. — Schaum, 1. e. p. 409, 8. — Heer, I. c. p. 59, 6. 
Seltener, aber an denselben Lokalitäten wie der vorige, durch die ganze Schweiz, bis 
3000‘ s. M. 


Subgen. Agonum Bon. 


Marginatus Er. — Schaum, |. e. p. #12, 12. — Heer, I. c. p. 59, 7. 
Bie und da, durch die ganze ebene Schweiz, an Ufern und in Sümpfen 
Impressus Kug. — Schaum, |. c. p. #13, 13. — Heer, |. c. p. 60, 8. 
Sehr selten. In den Walliser Alpen (Heer), im Neu hateller Jura (Boll), häufiger in den 
Sümpfen bei Aarau (Fr.). 
Sexpunctatus F. — Schaum, |. ce. p. 414, 14. — Heer, |. c. p. 60, 11. 
Sehr häufig durch die ganze Schweiz, bis 7000° s. M. 


. Ericeti Panz. — Schaum, |. c. p. #14, 15. — A. sexpunct. var. Heer, |. c. p. 61. 


Sehr selten. Bevers, Nufenen (lleer), im Neuchateller Jura (Boll). 
Var. bifoveolatus Sahlb. — Heer, ]. e. var. d. 

Sehr selten. Zaport-Alp (H.). 

Parumpunetatus F. — Schaum, ]. c. p. 415, 16. — Heer, 1. c. p. 61, 22. 

Gemein, durch die ganze Schweiz, bis 7000’ s. M. 
Var. b. tibialis Ziegl. — Heer, l. ce. var. b. x 

Ilacken im Kant. Schwyz, Zaport-Alp, Glarner Alpen (Heer), im Rheinwald (St.). 
Var. c. Melleti Heer, l. c. var. c. 

Vallorbes. 


. Graeilipes Duft. — Schaum, 1. c. p. 416, 17. — A. elongatus Heer, 1. c. p. 61, 13. 


Selten. In Wäldern. Genf, Yverdon, Malans (Heer). 


, Austriacus Duft. — Schaum, |. c. p. "417, 18. — Heer, ]. c. p. 60, 9. 


Var. b. modestus Sturm. — lleer, |. ce. p. 60, 10. 
Genf, Neuchateller See (Heer), bei Schaffhausen (St.), Basel (Imhof). 
Alpestris Heer, |. c. pag. 61, 11. 
Col du Bonhome. (Wahrscheinlich var. von A. Ericeti). 


2. 


zer. Tue 


. Lucens Erichs. — Schaum, ]. c. p. 418, 58. — Heer, I. ce. p. 63, 19. 
Sehr selten. Genf (H.). 
. Viduus Erichs. — Schaum, 1. c. p. 119, 20. — Heer, |. ce. p. 62, 15. 
Ziemlich häufig, an feuchten Orten. Ilie und da, durch die ganze Schweiz, bis 5000 s. M. 
Var. b. totus niger; A. moestus Heer, ]. c. p. 62, 16 und A. lugubris Dej. Heer, |. c. 
p- 63, 20. 
Matt, Genf, Pomy (H.). 
Var. ©. emarginatus Gyll. — Heer, |. ce. p. 62, 17. 
Im Jura, Genf, Bern (Heer), Aarau (Fr.). 
. Versutus Erichs, — Schaum, |. e. p. 421, 21..— Heer, ]. c. p. 62, 18. 
Selten. Genfer Alpen (H.). 
. Antennarius Duft. — Schaum, 1. c. p. 122, 23. — A. subaeneus Heer, |. ce. p. 63, 23. 
In den Alpen (Heer). 
. Atratus Duft. — Schaum, 1. c. p. 14123. 21. — A. niger Heer, I. e. p. 63, 21. 
Sehr selten. Hacken im Kant. Schwyz, Genf (Heer). ; 
. Micans Er. — Schaum, |. c. p. 24, 25. A. pelidnus Duft, Heer, I. e. p. 63, 22. 


Selten, bei Genf (H.), im Jura, am Irchel, am Katzensee; häufig in den Sümpfen bei 
Aarau (Fr.). 


2. Gracilis Sturm. — Schaum, |. c. p. 126, 28. 


Sehr selten. Schaffhausen (St.). 


. Puellus Dej. — Schaum, |. ce. p. 127, 30. 


Selten. Schaffhausen (St.). 


Olistopus Dejean. 


Leben unter Steinen. 

Rotundatus Payk. — Schaum, ]. c. p. 129, 1. — Heer, I. e. p. 61, 1, 

Selten, bis 6000° s. M., im ersten Frühling. Schaffhausen, im Jura, Genf, Bern, Pilatus, 
Wäggithal (H.), Ilnau im Kant. Zürich (Dietr.), Sissach, Lausanne, Jorat, an Wald- 
rändern im November (Bugn.). 

Sturmii Duft. — Schaum, |. ce. p. 130, 2. 

Sehr selten. Basel (Imhof). 


Patrobus Dejean. 
Leben unter Steinen. 
Excavatus Payk. — Schaum, |. ec. p. 377. 1. — Heer, |. c. p. 51, 1. 
Nicht selten, an feuchten Orten, besonders in der nördlichen Schweiz. von 900 -7000' s. M. 
im ganzen Jurazuge von Schaffhausen bis Genf, Bremgarten, bei Bern, Mühlebach- 
alp im Kant. Glarus (H.), bei Aarau (Fr.), Basel (Imh.), Genf. Thun (Bonv., Bris.). 


Septentrionis Dej. — Schaum, |. e. p. 377, 2. — Heer, |. c. p. 51, 3. 
Seltener. Genf am Seeufer und an der Rhone beim Bade Lullin (H.). Thun (Bonv., Bris.). 
Var. hyperboreus Dej. — Schaum, |. ec. p. 378. — Heer, |. ec. p. 51, 2. 


Selten, in den Alpen, von 6000-7000° s. M. Pilatus auf dem Esel, dem Tomlishorn, 
Brienzergrath (H.). 


[02 


= 


10. 


a = 


Treehidae. 
Trechus Clairv. 


Leben unter Steinen, an feuchten Orten. Besonders in den Alpen. 
Diseus F. — Schaum, 1. c. p. 633, 1. — Heer, 1. ce. p. 119, 1. } 
Selten. Im Jorat, Basel, Genf, Wallis (H.), nicht selten bei Aarau (Fr.). 
Micros Herbst. — Schaum, |. c. p. 634, 2. — Heer, ]. c. p. 119, 2. 
Selten. Winterthur, Hofwyl (Heer). 
Longicornis St. — Schaum, ]. c. p. 634, 3. — Heer, I. ec. p. 119, 3. 
Selten. Am Genfer Seeufer, bei Lausanne (Heer), Aarau (Fr.). 
Rubens F. — Schaum, |. ce. p. 638, 6. — Paludosus St. Heer, 1. c. p. 120, A. 
Selten, bis 6000° s. M. Bern (Heer), im Engadin (v. Heyden), Basel (Imhof). 
Minutus F. — Rubens Dej. Schaum, |. ce. p. 610, 8. Heer, |. ce. p. 120, 6. 
Häufig. durch die ganze Schweiz, bis 3000° s. M. 
Obtusus Er. — Schaum, |. c. p. 641, 9. — F. castanopterus Heer, 1. e. p. 120, 7. 
Sehr selten. Matt, Andermatt. im Urserenthal (Heer), Monte Rosa (St.), auch in der Ebene, 
so bei Nürenstorf (Dietr.). 
Strigipennis Kiesw. /Berliner ent. Zeitschr. 1861, p. 37%). 
Sehr selten. Am Monte Moro (v. Gaut.). 


Ochreatus Dej. — Schaum, 1. ce. p. 645, 14. — Heer, I. c. p. 420, 5. 
Sehr selten. Am Gries-Gebirg im Wallis (H.). 
Laevipennis Heer, |. c. p. 122, 13. — Schaum, ]. ce. p. 618, 18. 


Hie und da in den Alpen von 6000-7000‘ s. M. Berglimatt, Frugmatt, Tschingel, Kärpl- 
stock, Klausen, Lukmanier, Faulhorn (Heer), Nufenen (St.), Rheinwald, Zaportalp, 
Calanda (Fr.). 

Var. b. Perwyi Heer, ]. c. p. 122, 12. 
Gemmi, Rigi, Val Emmet, Flössalp (Heer). Pilatus (v. Gaut.). 
Glaeialis Heer, |. c. p. 121, 9. — Schaum, |. e. p. 619, 16. 
Glarner Alpen, Pilatus (H.), Panixerpass bei 6000° s. M. (Fr.). 
Var. b. profunde-striatus ‚Heer. |. e. p. 121, 10. 
Sehr selten. Am Panixerpass (H.). 


. Assimilis Heer, |. c. p. 121, 8, 


Selten, im Hügelland. Dübendorf, Lägern, Bern (IM), am Katzensee (Fr.). 
Var. b. macrocephalus Heer, 1. c. p. 122, 11. 
Sehr selten. Im Unter-Engadin (H.). 


. Secalis Payk. — Schaum, |. e. p. 657, 30. — Heer, I. ce. p. 123, 1A, 


Sehr selten. Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St), im Kant. Zürich (Dietr.). 


. Sehaumi Pandelle. Grenier, maleriaux pour servir a la faune francaise. 1867 2" cahier 


p- #1. Biudes monographiques sur le genre Trechus. 
Sehr selten. Rothhorn (Bris., Bonv.). 


[2 


u 


un, 


Blemus Dej. (Perileptus Schaum, Bembidium Heer). 


Leben an sandigen Stellen, an Ufern. 
Areolatus Creutz. — Schaum, |. c. p. 664, 1. — Heer, |. ec. p. 113, 1. 
Selten. Neuchätel, Genf (H.), Aarau (Fr.). 


Tachypus Lacordaire. 
Leben wie Bembidium. 
Caraboides Schrank. — Schaum, |. ce. p, 669, 1. — Heer, |. c. p. 138, 63. 
Nicht selten. Zürich an der Sihl, Matt am Sernf, Genf, Bevers am Inn (l.), Altorf, Nu- 
fenen (St.), Rheinufer bei Chur, Aarau (Fr.), Vevey (v. Gaut.), Visp, an der Rhone, 
Ormontthal (Bugn.), Saas, Thun (Bonv.). 
Pallipes Duft. — Schaum, |. ce. p. 670, 20. — Heer, |. ce. p. 139, 61. 
Stellenweise nicht selten. Matt, Dübendorf, Schaffhausen, Bern. Genf, Berner Oberland, 
Bevers (H.), Vevey (v. Gaut.), La Loudon (Bonv.). 
Flavipes L. — Schaum, 1. e. p. 671, 3. — Heer, |. ce. p. 139, 65. 
Ziemlich häufig, durch die ganze Schweiz. 


Bembidium Latreille. 


Leben an Ufern, an feuchten, besonders sandigen Stellen. 
Paludosum Panz. — Schaum, |. c. p._674, 1. — Neer, I. e. p. 126, 11. 
Selten. Echallens im Kant. Waadt (H.), Schaflhausen, an der Wutach (St.), Basel (Imh.), 
Zürichberg (Dietr.), Lausanne, häufig im Jorat, am Ufer von Bächen (Bugn.). 
Foraminosum Sturm. — Schaum, ]. ce. p. 677, 4. — Heer, |. c. p. 126, 15. 
Selten. Genf (H.), Unterwallis bei Martigny, Aarau (Fr.), Schaffhausen, an der Wutach (St.), 
Basel (Imhoff), 
Striatum F. — Schaum, |. c. p. 677, 5. — Heer, I. ce. p. 126, 16. — Elaphrus orichaleicus 
) ı .,3 orichalcieum Sturm. 
Selten. Yverdon, am See (H.), am Gassaraci im Tessin (Meyer), im Engadin (v. Heyden), 
Schaflhausen (St.). 
Punctulatum Drapiez. — Schaum, |. c. p. 680, 7. — B. aerosum Heer, I. ec. p. 126, 17. — 
B. striatum De]. 
Nicht selten. Am Ufer der Glatt, am Ufer des Genfer und Neuchateller Sees, am Irchel, am 
Wartgut, im Jorat (H.), Basel (Imhof), häufig bei Dietikon an der Limmat (Bugn.), 
La Loudon (Bonv.). 


Subgen. Leja Dejean. 


Bipunctatum L. — Schaum, | e. p. 714, 45. — Heer, |. e. p. 127, 18. 
Selten, in der ebenen Schweiz. Schaflhausen, Basel, Pomy, Malans (l1.). 
Var. b. nivale G@odet, — Heer, |. ce. var. b. 


Häufig in allen Schweizer Alpen von 1000—8000° s. M. 
Var. ec. sewpunctatum Heer, Bezvarı do: 
Im Unter-Engadin (H.). 


—t 


10. 


Er 


Pygmaeum F. — Schaum, |. c. p. 718, 48. — Heer, |. ce. p. 131, 44. — B. chalcopterum De]. 
Stellenweise häufig. Urnerboden, Zürich, Pomy, Genf, Bern (H.), Schaffhausen (St.), 
Rheinufer bei Chur, Aarau (Fr.), Siders (v. Gaut.), am Cassarace im Tessin (Mey.). 
Lampros Herbst. — Schaum, I. c. p. 716, 47. — B. celere F, Heer, 1. ce. p. 131, 43. 
Gemein’durch die ganze Schweiz. 
Var. b. velox Er. — Heer, |. c. p. 134, 46, 
Etwas seltener als die vorige. 
Var. e. felicianum Heer, |. c. p. 135, 17. 
Sehr selten. Nufenen im Rheinwald (ll.), Monte Rosa (St.). 
Pyrenaeum Dej. — De). sp. V. 159. 


Var. b. rhaeticum Heer, |. 2. p. 127, 20. s 
Nicht selten. Im Engadin (H.), am Monte Rosa (St.). 
Var. c. glaciale Heer, ]. c. p. 127, 19. — Schaum, |. ce, p. 715, 16. 


lie und da, fast in allen Schweizer Alpen von 6000—8000° s. M. 
Hypocrita Dej. — Ilcer, |. c. p. 136, 53 
Sehr selten. Genf (H.). 
Pusillum Gyll. — Heer, |. e. p. 135, 50. — B. minimum F., Schaum, I. e. p. 719, 19 
Selten. Bern, Pomy, Genf, Unterwallis (H.), Basel (Imh.), Winterthur, Chur, Aarau (Fr.), 
Kant. Zürich (Dietr.), Engadin (Meyer). 
Var. b. normannum Dej. — !leer, I» ce. p. 135, 19. 
Selten. Genf (H.), Aarau (Fr.). 


. Tenellum Er. — Schaum, |. e. p. 720, 50. 


Selten. Aarau, Basel (Imhoff), häufig bei Dietikon an der Limmat (Bugn.), Vevey, Saas 
(v. Gaut., Bonv.). 
Doris Panz. — Schaum, ]. c. p. 728, 53. — Heer, I. c. p. 136, 52 
Selten. Bern, Neuchatel, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), bei Zürich (Fr.), um 
Nürenstorf im Kant. Zürich, an schattigen Lokalitäten (Dietr.). 


. Sturmi Panz. Schaum, I. c. p. 729, 51. —Heer, |. c. p. 135, 18. 


Selten. Pomy. Genf (H.), La Loudon (Bonv., Bris.). 


. Artieulatum Panz. — Schaum, |. c. p. 730, 55. — Heer, I. ce. p. 138, 62. 


Häufig, in der ebenern Schweiz überall. 


Subgen. Lopha Dejean. 


Quadriguttatum F. — Schaum, |. ce. p. 731, 56. — leer, |. c. p. 137, 58. 
Hie und da in der ebenern Schweiz, Zürich, Bern, St. Gallen, Genf, Schaffhausen, im 
Jura, Lugano (H.), Vevey (v. Gaut.). 


;. Callosum Küst. — B. laterale Dej., Heer, |. c. p. 137, 59. 


Sehr selten. Bern (H.). 


. Quadripustalatum Dej. — Schaum, |. c. p. 732, 57. — Heer, I. c. p. 138, 60. 


Seltener, nur in den wärmern Theilen der Schweiz. Genf, Tessin, Basel (N.), Enge bei 
Zürich (Fr.). 


18. Quadrimaculatum L. — Schaum, |. e. p. 733, 58. — Heer, ]. ce. p. 138, 61. 
Häufig in der ebenern Schweiz, am Ufer von Flüssen und Bächen. E 
19. Humerale Sturm. — Schaum, |. c. p. 734, 59. — B. pulchrum Gyll., Heer, I. e. p. 136, 51. 
Sehr selten. Genf (H.). 
Subgen. Peryphus Dejean. 
20. Elongatum Dej. Heer, I. c. p. 134, 43. — Dej. sp. V. 148. 
Selten. Zürich, an der Sihl, Matt, Genf, Pomy (H.), Aarau (Fr.), Vevey (v. Gaut.), häufig 
im Jorat (Bugn.). 
21. Albipes St. — Schaum, |. c. p. 693, 20. — B. crenatum Dej., Heer, |. ce. p. 131, 12. 
Selten. Genf, an der Arve (H.), La Loudon (Bonv., Bris ), Kant. Zürich (Dietr.), Aarau, 
bei Chur an der Plessur (Fr.), im Jura (v. Gaut.). 
22. Stomoides Dej. — Schaum, |. c. p. 692, 19. — B. albipes Sturm, Heer, I. ce. p. 133, 41 
Selten. Genf, Vallorbes (H.), Wallis (St.), Thun (Bonv.). 
23. Ruficorne Sturm. — Schaum, |. c. p. 691, 18. — B. brunnipes Dej., Ileer, I. c. p. 133 10. 
Selten. Zürich, Matt, Genf (H.), Aarau (Fr,), Vevey (v. Gaut.}, sehr häufig im Ormont- 
thal (Bugn.). 
21. Modestum F. — Schaum, |. ce. p. 712, 13. — Iieer, I. c. p. 128, 23. 
Stellenweise häufig. Genf, an der Arve, Meyringen, Waadtland (H.), Vevey (v. Gaut.), 
Kant. Thurgau, am Murg-Ufer (St), Basel (Imhoft). 
25. Fulvipes Sturm. — Schaum, |. c. p. 712, 12. — B. distinetum Dej., Heer, |. e. p. 132, 36. 
Selten. Genf, an der Arve, Matt am Sernf, Malans, Aarau (ll.), Vevey (v. Gaut.), häufig 
bei Viesch (Bugn.), Saas, Thun (Bonv., Bris.). 
26. Decorum Panz. — Schaum, |. c. p. 7It, 11. — Heer, |. c. p. 132, 35. 
Hie und da häufig, bei Basel, Schaffhausen, Genf, Matt, im Jura (H.), Vevey (v. Gaut.). 
27. Monticola Redt. — Schaum, |. e. p. 711, 10. — B. fuscicorne Dej. Heer, |. ec. p. 132, 37. 
Sehr selten. Im Jorat, Vallorbes (H.), Aarau (Pr.), Kant. Zürich (Dietr.). 
28. Nitidulum Marsh. — Schaum, |. c. p. 709, 38. — B. rufipes Heer, |. ce. p. 132, 38. 
Nicht selten, bis 1000‘ s. M. 
Var. b. deletum De). 
Aarau (?) 
Var. ec. alpinum Dej. — Geniculatum Heer, |. e. p. 131. var. b. 
Nicht selten, in den Alpen von 1000 8800‘ s. M., besonders in den Bündtner und Urner 
Alpen (H.). 
29. Milleri Redt. — Schaum, I. c. p. 710, 39. 
Sehr selten. Kant Zürich (Dietr.). 
30. Pfeiffii Sahlb. — Heer, ]. c. p. 130, 30 
Sehr selten. Wallis, Genf (H ). 
31. Fasciolatum Duft. — Schaum, I. c. p. 705, 35. — Heer, 1. c. p. 130, 31. 


= 45 = 


Hie und da, bis 5300°s. M. Zürich, Bern. Matt, Bevers (H.), Aarau (Pr.), Basel (Imh., Bff.), 
Vevey (v. Gaut.), am Sanetsch beim Gletscher (Bugn.), Saas, Thun, Rosenlaui (Bonv.). 


A, 


32. Atrocoeruleum Steph. — Schaum, |. c. p. 707, 36. - B. cumatile Schiödte. 
Selten. Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh., Bfl.). 
33. Tibiale Duft. — Schaum,£l. ce. p. 708, 37. — Heer, |. ec. p. 131, 32. 
Nicht selten, durch die ganze ebenere Schweiz. 
Var. b. complanatum Heer, |. c. p. 131, 34. 
Matt, an der Sernf (H.), Wallis (St.), Engadin (v. Heyden), Nürenstorf (Dietr.). 


31. Conforme,Dej. — Schaum, 1. c. p. 705, 31. — B. scapulare var. b. conforme Dej., Heer, 
l. c. p. 564. 3 
Sehr selten. Aigle (H.), Winterthur (Dietr.), Thun (Bonv., Bris.). 
35. Tricolor F. — Schaum, |. c. p. 703, 32. — Heer, |. c. p. 128, 22. 


Nicht häufig, von 1100°-5300° s. M. Zürich, Matt, St. Gallen, am Pilatus, Lae de Bret, 
Echallens, Genf, Locarno (H.), Vevey, Ormontthal (v. Gaut.), Engadin (v. Heyden). 
36. Eques Sturm. — Schaum, 1. c. p. 704, 33. — Heer, I. c. p. 128, 21. 
Selten. Genf, an der Arve, bei Meyringen (H.), bei Vevey (v. Gaut.), Reculet*) (Bonv., 
Bris.). i 
37. Scapulare Dej. — Heer, |. c. p. 5614, 22. — B. ripicola Duft. 
Sehr selten. Amı Monte Generoso, bei Lugano (H.), bei Wald im Fischenthal und bei 
Aarau (Fr.). 
38. Obsoletum Dej. — Schaum, |. c. p. 702, 31. — Heer, |. c. p. 130, 29. 
Ziemlich selten. Matt, Pomy, Gen! (H.), Vevey (v. Gaut.), La Loudon (Bonv.), Aarau (Fr.), 
Basel (Imhof), Kant. Zürich (Dietr.). 
39. Saxatile Dej. Schaum, 1. e. p. 701, 30. — Heer, |. ec. p. 130, 28. 
Sehr selten. Genf (H.). 
10. Distinguendum Duv, — Annales d. France 1852, p. 128. 
Sehr selten. La Loudon, Thun (Bonv., Bris.). 
11. Andreae F. — Schaum, |. c. p. 700, 29. — B. femoratum var. eruciatum Dejean, lleer, 
l. e. p. 130, 27. 
Nicht selten. Matt, Zürich, Genf, Grimsel (Il), Basel (Imhof), bei Macugnaga (Stabile). 
12. Femoratum Sturm. — Schaum, |. ce. p. 700, 28. — Heer, |. c. p. 129, 27. 
Nicht selten. Bern, Matt, Genf, Schaffhausen (H.), Basel (Imhof), Kant. Zürich (Dietr.), 
Vevey (v. Gaul.). 
13. Littorale 01. — Schaum, |. c. p. 607, 25. B. rupestre Dej., Heer, 1. c. p. 129,25. — 
B. ustulatum Duv. Annales de France 1852, p. 113, 86. 
Häufig durch die ganze Schweiz, bis 6500° s. M. 
Var. b. humerale Meg. — Heer, |. ce. var. b. 
Selten. Engadin, Sernfthal (H.). 
Var. c. maculis humeralibus nullis Heer, |. c. var. c. 
Beversthal (H.). 


*) Reenlet ist eine der höchsten Spitzen des Jura zwischen dem Kanton Genf und Fraukreich, eirca 
5000° s. M. 


a 


44. Fluviatile Dej. — Schaum, |. e. p. 696, #4. — Heer, I. c. p. 129, 26. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
15. Lunatum Duft. — Schaum, I. c. p. 295, 22. Heer, |. c. p. 128, 24. 
Selten, jedoch bis 6000° s. M. — Avenches, Genf (H.), Saas (v. Gaut.), Aarau (Fr.), Basel 
(Imh., Bff.), Thun (Bonv.), Engadin (v. Heyden). 
46. Bisignatum Men. — Schaum, |. c. p. 696, 23. — B. terminale Heer, 1. c. p. 561, 24. 
Selten. Im Wallis an der Rhone, bei Aigle (11.), Jura (v. Gaut.), sehr häufig bei Viesch 
(Bugn.), Thun (Bonv.). 
Subgen. Eudromus Kirby. 
17. Laticolle Duft. — Schaum, |. e. p. 678, 6. e 
Cat. Bremi (Fr.). 
Subgen. Notaphus Degeer. 
18. Obliquum Sturm. — Schaum, |. ce. p. 687. 14. — Heer, I. ce. p. 125, 13. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
19. Varium @1. -—— Schaum, |. ce. p. 684, 12. — B. ustulatum Dej., Heer, l. ce. p. 125, 12. 
Ziemlich selten. Genf, Yverdon {H.), Wallis (St.), Aarau (Fr.), Basel (Imh.). 
50. Adustum Schaum. 1. c. p. 686, 13. — B. fumigatum Dej. sp. V. 72. 
Sehr selten. Aarau (Fr.), Basel (Imh.). 
51. Flammulatum Clairv. — Schaum, |. ec. p. 683, 11. — B. undulatum Sturm, Heer, 1. c. p. 
125, 11. 
Stellenweise häufig, in der ebenen Schweiz. Genl, Yverdon (H.), Stammheim im Kanton 
Zürich (St.), Aarau (Fr.), Basel (Imh., Bff.). 
Subgen. Philochthus Stephens. 
52. Fumigatum Duft. — Duval, Annales de la soe. entom. de France 1852, p. 166, 96. 
Sehr selten. Vevey (v. Gaut.). 
53. Assimile Gyll. — Schaum, |. c. p. 784, 60. — Heer, I. ce. p. 136, 54. 
Selten. Genf, Bevers, am Jura, bei 5600° s. M. (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 
54. Biguttatum F. — Schaum, |. c. p. 737, 63. — B. bigutt. var. vulneratum Dej., Heer, I. c. p. 
137, 57 var: b. 
Ziemlich selten. Genf, Pomy (H.), La Loudon (Bonv.), Vevey (v. Gaut.), Basel (Bischoff), 
Nürenstorf (Dietr.). 
Var. b. biguttatum Dej. — Heer, 1. c. p. 137, 57. 
Selten. Pomy, Genf (H.). 
55. Guttula F. — Schaum, 1. c. p. 739, 66. — Heer, |. e. p. 137, 56. 
Selten. Matt, Bern, Pomy. Genf (H.). 
56. Obtusum Sturm. — Schaum, |. e. p. 741, 67. — Heer, |. c. p. 136, 55. 


Selten. Bern, Schaffhausen, Basel (H.), Kant. Zürich (Dietr.), Vevey (v. Gaut.). 


a 


Subgen. Ocys Stephens. 


57. Quinquestriatum Gyll. — Schaum, |. ce. p. 712, 66. — B. pumilio Heer, |. ec. p. 124, 4. 


Hie und da. Im Sande und unter Rinden. Genf an der Arve, Pomy, Avenches, Bern, 
Dübendorf (H.). Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.). 


58. Rufesceus Dej. — Schaum, |. ce. p. 7412, 65. — Heer, |. c. p. 123, 3. 


1 


Selten. Genf, an der Arve (H.). 


Tachys Dejean (Bembidium Heer). 


Leben wie Bembidium. 


Fockii Humm. — Schaum, 1. c. p. 751, 8. — B. silaceum Dej., Heer, }. ce. p. 121, 5. 
Selten. Genf (H.). 
Haemorrhoidalis Dej. — Schaum, |. c. p. 750, 7. — Heer, I. e. p. 125, 10. 


Selten, Jura, Vallorbes (H.). 
Quadrisignata Duft. Schaum, 1. c. p. 748, 4. — Heer, ]. c. p. 124, 7. 
Nicht selten. Zürich an der Sihl, Matt an der Sernf, Genf an der Arve, Schaffhausen (H.), 
Basel (Bf}.), Nürenstorf (Dietr.), Vevey (v. Gaut., Bugn.), Ormontthal (Bugn.), Thun 
(Bonvouloir). 


Sexstriata Duft. — Schaum, |. e. p. 749, 5. — B. angustatum Dej., Heer, I. e. p. 124, 8. 
Selten. Pomy, Genf {H.), Aarau (Fr.), Vevey (v. Gaut.), La Loudon (Bonvy.). 
Parvula Dej. — Schaum, |. c. p. 750, 6. — Heer, ]. ce. p. 125, 9. 


Ziemlich selten. Aigle, Pomy, Genf (H.), Jura (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), Kanton 
Zürich (Dietr.). 
Nana Gyli. — Schaum, |. ce. p. 747, 3. — Heer, ]. e. p. 121, 6. 
Nicht selten, unter Rinden. Bern, Jura, Genf, auch in den Alpen (ll.), Aarau (Fr.), Basel 
(Imh.), Kant. Zürich (Dietr.), Vevey {v. Gaut.). 
Bistriata Duft. — Schaum, 1. c. p. 715, 2. — Heer, I. c. p. 123, 2. 
Nicht selten. Durch die ganze ebene Schweiz. 


Scotodipnus Schaum. 


Leben an feuchten Orten, unter Blättern und Steinen, in Wäldern und Felsschluchten. 
Glaber Baudi. Berliner ent. Zeitschr. 1859. 341. 
Sehr selten. Macugnaga, im Walde. unter Blättern (v. Gaut.). 


Fam. 3. Dytiseidae. 
Trib. II. Dytiseidae. 
Cybister Curtis. 


Species general des Hydrocanthares et Gyriniens par Ch. Aube. 
Roeselii F. Heer, 1.c.p. 141. 1. Aube, 1. c. p. 66, AM. 
Nicht sehr selten, in Gräben und Seen durch die ganze ebene Schweiz. 


Su 


ni 


Dytiscus Linne. 


Latissimus L. — Heer, l. ce. p. 142, 6. — Aube, l. c. p. 103, 1. 
Selten. Katzensee, Bodensee, Basel und Schaffhausen (H., St.), Pfäffiker See (Dietr.). 
Marginalis L. — Deer, l. c. p. 143, 10. — Aube, 1. ce. p. 105, 2. 
Häufig, bis 5560 s. M. 
2% Var. conformis Kunze. 
Bern, Schaffhausen, Basel (H., St., Bff.), im Silsersee (v. Heyden). 


Circumeinetus Mr. — Heer, 1. c. p. 113, 9. — Aube, |. ce. p. 111, 7. 
Selten. Katzensee, gefurchte @ bei Colombier im Kt. Neuchätel (M.), Schaffhausen (St.). 
2 Var. dubius Gyll. — Heer, |. c. var. 


Seltener als die Stammform. 
Circumflexus F. — leer, ]. c. p. 143, 8. — Aube, 1. ce. p. 113, 9. 
Selten. Lausanne (H.). 
Dimidiatus Bergstr. — Heer, 1. c. p. 565, 9. — Aube, I. c. p. 118, 11. 
Selten. Concise am Neuchateller See, Lausanne (H.), Vevey (v. G.). 
Punectulatus F. — Heer, ]. ec. p. 113, 7. — Aube, 1. e. p. 119, 15. 
Nicht selten. Bern, im Waadtland, Lausanne, Aigle, im Jura, Genf (Heer), Schaffhausen (St.), 
Basel (Imh., Bff.), Kant. Zürich (Dietr.). 


Acilius Leach. 


Sulcatus L. — Heer, 1. c. p. 141, 2. — Aube, |. ce. p. 127, 1. 
Häufig, durch die ganze ebene Schweiz. 


Hydaticus Leach. 


Transversalis F. — Heer, 1. ce. p. 112, 4. — Aube&, ]. ec. p. 180, 16. 
Selten. Genf, Schaffhausen (Heer), Aarau (Fr.). 
Hybneri F. — lieer, 1. c. p. 1412, 5. — Aube, l. c. p. 190, 23. 
Selten. Bern, Pomy, Genf (Heer), Schaffhausen (St.), Wallisellen, Kant. Zürich (Dietr.), 
Wallis (Venetz). 
Stagnalis F. — Aube, ]. ce. p. 201, 32. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Grammieus Germ. — Aube, ]. c. p. 202, 33. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.). 


Subgen. Graphoderus Esch. 


Bilineatus De Geer. — Aub&, 1. c. p. 212, 41. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Cinereus L. — leer, ]. c. p- 112, 3. — Aube, ]. c. p. 211, 40. 
Ziemlich selten. Zürich, Bern, Lausanne (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imhoff, Bischofl), 


Wallis (Venetz). ß 


Di 


10 


an = 


Colymbetes Clairv. 
Subgen. Cymatopterus Erich. 


Fusceus L. — Heer, |. c. p. 14, 1. — C. striatus L., Aube, 1. c. p. 225, 5. 
Bern, Neuchätel, Genf (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Bif.). 


Subgen. Rantus Erich. 


Pulverosus Sturm. — Heer, ]. c. p. 145, 5. — Conspersus Gyll., Aube, I. ce. p. 237, 14. 


Katzensee, Albisrieden (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Bfl.) 
Notatus F. — Heer, ]. c. p. 115, 6. — Aube, l. ce. p. 239, 15. 


Nicht selten. Zürich, Bern, Genf, Pomy, Malans (Ileer), Engadin (Meyer), Wallis (Venetz), 


Saas (Bony.). 
Adspersus F. — Heer, |. c. p. 141, 3. — Aube, 1. .c. p. 255, 28. 
Selten. Wallis (Venetz), Bern, Genf (Heer), Schaffhausen (St.). 
Collaris Payk. — Heer, 1. c. p. 144, 2. — Aube, 1. c. p. 253, 26. 
Nicht selten. Neuchätel, Bern (Heer), häufig bei Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Consputus Sturm. — H. collaris var. b. leer, I. e. p. tt. 
Selten. Bern (Perty), Schaffhausen (St.). 


Bistriatus Bergstr. — C. agilis Payk, Heer, 1. ce. p. 114, %. — Aube, 1. e. p. 251, 27. 


Selten. Bern (H.). 
Grapii Gyll. — Heer, 1. ec. p. 145, 7. — Aube, I. c p. 269, 39. 
Genf, bei Bern häufig (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Imhof, Bff.). 


Ilybius Erich. 


Ater De Geer. — Ileer, 1. c. p. 115, 8. — Aube, l. e. p. 272, 1. 
Nicht selten, durch die ganze ebene Schweiz. 


Obscurus Msh. — Quadrigultatus Lac., Heer, 1. ec. p. 115, 9. — Aube, I. ce. p. 273, 2. 


Selten. Katzensee (Heer), Lausanne (v. G.). 
Fenestratus F. — Heer, |. c. p. 146, 10. — Aube&, 1. c. p. 277, 5. 
Selten. Katzensee, bei Wiedikon, Yverdon, Bern (H.), Basel (Bff.). 


Subaeneus Er. — Käfer der Mark Brandenburg I. 156. — 1. fenestratus var. b. 


l. c. p. 146. 
Katzensee (ll.). 
Guttiger Gyll. — Heer, 1. c. p. 146, 12. — Aube, |. ce. 
Selten. Zürichberg, Bern (lleer), Schaffhausen (St.). 
Fuliginosus Fab. — Heer, l. ce. p. 116, 11. — Aub6, 1. 
Häufig durch die ganze ebene Schweiz. 


p- 281, 8. 


ce. p. 284, 10. 


Agabus Leach. 
Agilis F. — Oblongus Ill., Heer, I. ec. p. 150, 27. Aub6, 1. c. p. 289, 2 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz. 
Uliginosus Linne. Heer, l. c. p. 148, 19. — Aube, ], c. p. 293, 5. 


Ileer, 


Ziemlich selten. Bern, Zürich, im Jorat(l}.), Mühlenthal bei Schaffhausen (St.), Wallis (Venetz). 


= 


13. 


11. 


15. 


ee 


Femoralis Pk. — leer, ]. c. p. 118, 20. — Aube, I. ce. p. 297, 8. 
Ziemlich selten. Bern, Genf, Schaffhausen, auch in den Alpen (H.), Kant. Zürich (Dietr.), 
Vevey (v. G.), Morges (Bugnion). 
Congener Pk. — Hcer, |. c. p. 147, 17. — Aube, ]. c. p. 299, 10. 
In den Alpen nicht selten, von 5000—7000° s. M. Besonders in den Glarner und 
Bündtner Alpen. ; 
Sturmi Gyll. — Heer, |. c. p. 147, 16. — Aube, |. ec. p. 301, 11. 
In Bern häufig, Vevey (v. G.), Lausanne (Bugn.), im Wallis (Heer, Venetz), in Genf, Val- 
lorbes (lleer), Schaffhausen (St.), Basel (Bf}.). 
Chalconotus Panz. — Heer, |. c. p. 118, 21. — Aube, 1. c. p. 303, 13. 
Ziemlich selten. Bern, Yverdon, Genf, Schaffhausen, Basel (H.), Vevey (v. G.), Lausanne 
(Bugn.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Maculatus L. — Heer, ]. c. p. 119, 23. — Aube, I. c. p. 309, 17. 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz, in Bächen und Quellen. 
Pulchellus Heer, ]. c. p. 149, 21. 
Im See des Val Piora im Kant. Tessin. Im St. Moritzer See (v. lleyden), und Silser 
See (St.). 
Abbreviatus F. — Heer, |. c. p. 150, 25. — Aube, I. c. p. 311, 20. 
Selten. Zürich am Horn (Planta), Aarau (Fr.), Basel (Imhof, Bff.). 


. Didymus Ol. — Aube, 1. c. p. 316, 21. 


Selten. Schaflhausen (St.), Aarau (Fr.), Basel (Imhoff, Bfl.). 


. Brunneus F. — Aube, ]. c. p. 325. 


Sehr selten. Pfeffers (v. H.). 


. Paludosus F. — Heer, |. c. p. 118, 18. — Aube, I. c. p. 326, 30. 


Stellenweise häufig. Dübendorf, Bern, Vallorbes (Heer), bei Schaffhausen (St.), Saas 
(Bonvouloir). 
Bipunctatus F. — Heer, 1. c. p. 150, 26. — Aube, I. c. p. 328, 31. 
Ziemlich selten. Genf, Jura, Bern (Heer), Lausanne (Bugn.). 
Guttatus Payk. — lleer, ]. c. p. 118, 22 — Aube, |. c. p. 338, 10. 
Durch die ganze Schweiz, bis 7500° s. M. Bei Sch iffhausen häufig, Zürich , Matt, Bergli- 
Seeli, Frugmatt, Bern, Yverdon, Genf, Malans, Rheinwald, Seeli des St. Bernhard (H.), 
Basel (Bff.). 
Biguttatus Ol. — Aube, |. c. p. 311, 42. 
Sehr selten. Aarau (Fr.). 


. Bipustalatus L. — Heer, ]. ce. p. 116, 13. — Aube, l. c. p. 357, 55. 


Häufg durch die ganze ebene Schweiz, bis 3000° s. M. 


. Solieri Aubs, |. c. p. 359, 56. — A. alpestris Ileer, 117, 11. 


Häufig in den Alpen-Seen, von 6000 -7000° s. M. Glarner, Bündtner und Walliser Alpen. 
Sehr häufig in den kleinen Seen bei Auzeindaz im Kant. Waadt (Bugn.). 


. Subtilis Er. — Heer, |. c. p. 147, 15. -— Er. Käf. der Mark Brandenburg I. 157. 


Sehr selten. Aigle (H.). 


[2 


ww 


a 


Noterus Clairville. 


Leben in stehenden Wassern, besonders an schlammigen Orten. 
Sparsus Marsh. — Heer, |. c. p. 151, 2. — Aube, 1. c. p. 100, 2. 

Nicht selten. Dübendorf, Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh., Bischofl.). 
Crassicornis F. — Heer, ]. c. p. 151, 1. — Aube, 1. c. p. 398, 1. 

Sehr häufig, durch die ganze ebenere Schweiz. 


Laccophilus Leach. 


Leben in stehendem und fliessendem Wasser. 
Hyalinus De Geer. — Ilcer, |. ec. p. 150, 1. — Aube, I. e. p. 416, 1. — L. interruptus 
Panz. 
Sehr häufig überall in der ebenen Schweiz, bis 4500 s. M., noch bei Saas (Bonv., Bris.). 
Minutus L. — Heer, ]. c. p. 151, 2. — Aube, |. c. p. 417, 2. 
Etwas seltener als der vorige. Katzensee (ll.), Schaffhausen (St.), Basel (Imhof, Bischoff), 
Reculet, Aeggischhorn (Bonv., Bris.). 
Variegatus Germ. — Heer, |. c. p. 151, 3. — Aube, |. c. p. 139, 20. 
Ziemlich selten. Dübendorf, Katzensee, Genfer See, Aigle (H.), Schaaren bei Schaflhausen, 
in grosser Anzahl (St.). 


Trib. III. Hydroporidae. 
Hyphidrus Illiger. 


Leben im stehendem Wasser. 
Ferrugineus L. — H. ovatus L. — Heer, 1. ce. p. 152, 1. — Aube, |. ce. p. A611, 10. 
Ziemlich häufig in der ebenen Schweiz. 


Hydroporus Clairville. 


Leben in stehendem und fliessendem Wasser. 
Inaequalis F. — Heer, |. c. p. 160, 31. — Aube, I. ce. p. 469, 1. 
Häufig durch die ganze ebene Schweiz. 
Reticulatus F. — Heer, |. c. p. 161, 32. — Aube, 1. c. p. 172, 3. 
Seltener. Zürich (H.), Schaaren bei Schaffhausen (St.), Basel (Imhofl, Bf.). 
Decoratus Gyll. — Aube, 1. c. p. 476, 6. 
Selten. Schaffhausen (St.), bei Zürich (Bugn.). 
Cuspidatus Kze. — Aub6, |. c. p. 477, 7. 
Sehr selten. Katzensce, 28. IV. 67 (Bugn.). 
Bicarinatus Clairv. — Heer, ]. c. p. 159, 27. — Aube, |. c. p. 4188, 15. 
Selten. Zürich, Genf, Payerne (H.). 


6 Geminus F. — Heer, 1. c. p. 160, 28. — Aube, I. ec. p. A191, 17. 
Häufig in der ebenen Schweiz, seltener in den Bergen. 
7. Minutissimus Germ. — Heer, |. c. p. 160, 30. — Aube, l. c. p. 193, 18. 
Sehr selten. Genf (Heer). 
Var. a. delicatulus. — Schaum, Stett. Zeit. 1814, 198. 
Selten. Vevey (v. G.). 
8. Unistriatus Schrenk. — Heer, |, c. p. 160, 29. — Aube, |. c. p. 198, 22. 
Selten. Zürich, Bern, Yverdon, Genf (l.), sehr häufig bei Schaflhausen (St.). 
9. Depressus F. — Ileer, 1. c. p. 152, 1. — Aube, 1. c. p. 506, 27. 
Schaffhausen, nicht selten in Quellwasser (St.), Kant. Zürich (Dietr,), Wallis (Venetz). 
Var. b. pallidus Heer, |. e. var. b. — N. marginicollis Aube, 507, 28. 
Selten. Lac de Joux (H.), Luzerner See (Pfeil, St.). 
10. Alpinus Payk. — Aube, I. c. p. 521, 37. 
Var. b. borealis Gyll. — Ins. suec. IV. p. 386. — Septentrionalis Heer, l. ce. p. 153, 5. 
Selten. Schaffhausen, Wallis, Engadin (Il.), La Loudon (Bonv.), Rheinwald, Genf, in der 
Töss (H.), Schwarzsee bei Zermatt (v. G.). 
11. Davisii Curt. — Aube, |. c. p. 526, 10. 
Im St. Moritzsee im Engadin häufig (v. Heyden), Saas (v. Gaut.), Lausanne im April, in 
kleinen Ilöhlen, die mit feinem Sand bedeckt sind (Bugn.). 
12. Assimilis Payk. — Frater Aube, 1. ce. p. 528, A. 
Sehr selten. Lausanne (v. G.), Visp (Venetz). 
13. Assimilis Gyll. — Heer, I. c. p. 153, 4. — Aube, I. c. p. 533, 11. — Sanmarkii Sahlb. 
Ziemlich selten. Mühlebach-Alp, Matt (Heer), Engadin (St.), Aarau (Fr.), Basel (Imh., Bff.), 
Kant. Zürich (Fr.), häufig bei Lausanne (Bugn.). 
14. Halensis F. — Heer, |. c. p. 153, 3. — Aube, |. ce. p. 536, 16. 
Sehr selten. Schaffhausen, Zürich, Dübendorf, Genf, Matt, auch in den Alpen (Heer), 
Basel (Bfl.). 
15. Griseostriatus De Geer. — Heer, 1. c. p. 151, 6. -— Aube, ]. e. p. 541, 19. 
In den Glarner Alpen, 6000-7000' s. M, Rheinwald (Heer), am Bernina (St.). 
16. Picipes F. — Heer, |. c. p. 151, 9. — Aube, 1. e. p- 511, 51. 
Stellenweise ziemlich häufig. Bern, Waadtland, Jura, Genf, Zürich (H.), Schaffhausen (St.), 
Basel (Bischof), Wallis (Venetz). 
2 Var. b. lincellus Gyll., — Beer, l. c. var. b. 
Waadtland, Kant. Uri zwischen Altorf und Amsteg (Heer), Schaffhausen (St.). 
17. Parallelogrammus Ahr. — Ileer, |. c p. 154, 8. — Aube, |. e. p- 519, 54. 
Sehr selten. Genf (H.). ; 
18. Confiuens F. — Heer, 1. c. p. 151, 7. — Aube, Il. ce. p. 557, 59. 
Selten. Lac de Joux, Pomy, Genf (H.). 
19. Dorsalis F. — Aube, |. c. p. 562, 63. 
Selten. Vevey (v. G.), Basel (Bff.). 
20. Ovatus Sturm. — Aube, |. c. p. 567, 66. — H. castaneus Heer, ]. ec. p. 153, 2. 


Sr re 


I 
Sehr selten. Lac de Joux (Heer), Lausanne (v. G., Bugn.). 


22. 


23. 


21. 


[07 
or 


30. 


31. 


32. 


a 1 


. Erythrocephalus L. — Heer, 1. ce. p. 155, 11. — Aube, ]. c. p. 579, 75. 


Stellenweise, bis 5500 s. M. Dübendorf in Torfgraben, Zürich, Bern, Pomy, Genf (Heer), 
bei Schaffhausen häufig (St.), Basel (Bff.), auch im Engadin (v. Heyd.). 
Var. b. 2 Deplanatus Gyll. l. c. p. 582. 
Selten. Basel (Bff.). 
Rufifrons Duft. — Heer, ]. c. p. 156, 13, — Aube, 1. c. p. 580, 76. 
Selten. Bern (Heer), Schaffhausen (St.). 
Planus F. — Heer, ]. c. p. 155, 12. — Aube, ]. c. p. 583, 78. 
Nicht selten. Zürich, Schaflhausen, Bern, Genf, Malans, Lac de Joux, Gotthard, Rhein- 
wald (H.), Basel (Bff.). 
Pubescens Gyll. — Aube, 1. c. p. 585, 79. 
Vevey (v. Gaut.). 
Var. b. piceus St. — leer, |. ce. p. 156, 14. 
Sehr selten. Aigle (Il.). 


. Marginatus Duft. — Deer, |. c. p. 156, 15. — Aube, I. c. p. 588, St. 


Nicht selten. Aigle (H.), Nufenen, im Rheinwald, Aarau, Schaffhausen (St.), St. Moritz (v. H.), 
Saas (Bonv., Bris.). 


. Obsoletus Aube, |. c. p. 597, 37. 


Sehr selten. Basel in einem kleinen Bach im Frühjahr (Bff., St.). 


. Victor Aube, |. c. p. 598, 88. 


Im Engadin (v. Heyden). 


. Memnonius Nicol. — Aube, 1. c. p. 601, 90. — H. melanocephalus Gyll. — Heer, 1. e. p. 157, 19. 


Nicht selten. Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 


- Gylienhali Schiödte. — H. piceus Aube, |. c. p. 606, 9%. 


Im Engadin (v. Heyden). 
Nigrita F. — Heer, |. c. p. 156, 16. — Aube, |. c. p. 611, 98. 
Nicht selten. Zürichberg, Aigle (lleer), Schaffhausen (St.), Basel (Bf.), Engadin (v. Heyd.), 
Vevey (v. Gaut.). 
Nivalis. — Heer, 1. c. p. 157, 17. 
In Alpenseen. Bergliseeli, Seeloch, Klausen, Gotthard, Prunellen-Alp (Heer), im Kanton 
Uri, Engadin, Beversthal (St.), Bernina und bei St. Moritz (v. Heyden). 
Foveolatus. — leer, |. e. p. 157, 18. 
Sehr selten. Bergliseeli (Ileer). 


. Elongatulus St. — Fairmaire, faune !ranc. I. p. 203. 


Selten. Schaffhausen (St.). 


. Tristis Payk. — Heer, ].c. p. 158, 20. — Aube, ]. c. p. 615, 101. 


Selten Dübendorf, Lausanne, Genf (lleer), Lausanne im Moos (Bugn.), Schaffhausen (St.). 


. Umbrosus Gyll. — Ileer, |. c. p. 158, 21. — Aub6, I. ce. p. 621, 105. 


Selten. Katzensee (N.). 


;. Angustatus Sturm. Aube, 1. ce. p. 617, 102. 


Selten. Schaffhausen (St.). 


. Obscurus St. — Aube, | ce. p. 618, 103. 


Selten. Schaflhausen (St.). 


38. 


39. 


40. 


A. 


42. 


43. 


ne 


Palustris L. — Deer, |. c. p. 155, 10. — H. sexpustulatus F. — Aube, 1. c. p. 569, 68. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 5500° s. M., noch bis St. Moritz (v. Heyden). 
Lineatus F. — Heer, |. c. p. 158, 22. — Aube, ]. c. p. 625, 108. 
Nicht selten. Pomy, Bern (Heer), Vevey (v. G.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Flavipes O1. — Heer, |. c. p. 158, 23. — Aub6, I. c. p. 628, 110. 
Selten. Bern (Heer), Wallis (Venetz). 
Granularis L. — Heer, 1. c. p. 158, 24. — Aube, l. ce. p. 634, 114. 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz. 
Varius Aube, |. c. p. 637, 116. — Heer, ]. c. p. 159, 26. 
Sehr selten. Bern (Heer). 
Pictus F. — Heer, |. c. p. 159, 25. — Aube, ]. c. p. 638, 117. 
Nicht selten. Zürich, Bern, Yverdon, Genf (H.). bei Schaffhausen häufig (St.), Basel (Bff.), 
Wallis (Venetz). 


Pelobius Schönherr (Hygrobia Heer). 


Herrmanni F. — lleer, |. c. p. 161, 1. — Aube, l. c. p. 12. 
Sehr selten. Genf, Jorat (H.). 


Haliplus Latr. 


Leben besonders im stehenden Wasser. 
Elevatus Panz. — Heer, 1. c. p. 161, 1. — Aube, ]. ec. p. A, 1. 
Selten. Bern, Payerne, Genf (Heer), Aarau (Fr.), Basel (Imhof), Kanton Zürich (Dietr.). 
Aequatus Aube, |. c. p. 6, 2. — Heer, |. c. p. 566, 1. 
Sehr selten. Tessin (l1.). 
Obliquus F. — Ileer, ]. c. p. 162, 2. — Aube, |. ce. p. 7, 3. 
Ziemlich häufig, durch die ganze Schweiz. 
Lineatus Aube. — Heer, 1. c. p. 162, 3. — Aube, I. c. p. 9,4. 
Ziemlich selten. Dübendorf, Bern, Basel (H.). 
Fulvus F. — Heer, ]. c. p. 162, 4. — H. ferrugineus Aub6, 1. ce. p. 10 
Ziemlich häufig, durch die ganze Schweiz. 
Flavicollis St. — Heer, ]l. c. p. 162, 5. — Aube, |. c. p. 12, 6. 
Selten. Zürich (H.). 
Mucronatus Steph. — Il. badius Aube&, 1. ce. p. 13, 7. — Heer, 1. ce. p. 163, 6. 
Selten. Dübendorf, an der Töss ob Dättlikon, in Lachen, Wallis (Heer), Mühlenthal bei 
Schaffhausen (St.). 
Variegatus St. — Heer, 1. c. p. 163, 7. — Aube, |. c. p- 16, 9. 
Selten. Dübendorf, Genf, Bern (Heer), Schaffhausen (St.), Lou@che (v. G.), häufig bei 
Lausanne (Bugn.). 
Ruficollis De Geer. — Heer, 1. c. p. 163, 10. — Il. impressus Aube, 1. ec. p. 20, 11 
Häufig, durch die ganze Schweiz. 


5. 


’ 


. Cinereus Aube. — Heer, ]. c. p. 163, 8. — Aube, I. ec. p. 18, 10. 


Selten. Zwischen Dättlikon und Pfungen, an der Töss (H.). 


. Fulvicollis Er. — Redt. faun. austr. p. 121. 


Selten. Schaflhausen (St), Kant. Zürich (Dietr.). 


. Fluviatilis Aube. — Heer, |. ce. p. 163. — Aube, ]. ec. p, 23, 13. 


Sehr selten. Genf (Heer). 


. Lineatocollis Msh. — Heer, ]. ce. p. 164, 11. — Aube, I c. p. 24, 14. 


Häufig, bei Schaffhausen (St.), Genf, Pomy, an der Töss (H.), Basel (Bisch.). 


Cnemidotus illiger. 


Caesus Duft. — Heer, ]. c. p. 164, 1. — Aube, 1. c. p. 35, 1. 
Nicht selten. Zürich am Horn, Dübendorf, Altorf im Kanton Uri, Genf (Heer), Schafl- 
hausen (St,), Aarau (Fr.), Basel (Bischoff). 


Gyrinus Geoffroy. 


Schwimmen an der Oberfläche des Wassers, besonders stehenden Wassers. 
Minutus F. — Heer, 1. c. p. 167, 6. — Aube, 1. ce. p. 683, 20. 
Im ersten Frühling. Nie und da durch die ganze ebene Schweiz. 
Urinator Ill. — Heer, |. c. p. 165, 1. — Aube, l. c. p. 704, 31. 
Dübendorf, im Katzensee ziemlich häufig (N.). 
Natator L. — Heer, 1. c. p. 166, 3. — Aube, I. c. p. 6614, 8. 
Häufig, durch die ganze ebene Schweiz. 
Bicolor Fab. Payk. — Ileer, I. c. p. 167, 5. — Aube, 1. ce. p. 678, 17. 
Sehr selten. Zürich (H.). 
Colymbus Er. — Heer, |. c. p. 166, 4. — G. libanus Gucrin, Aube, 1. c. p. 667, 10. 
Selten. Zürich, im Katzensee (Heer), Schaflhausen (St.). 
Marinus Gyll. — Heer, l. ce. p. 166, 2. — Aube, ]. c. p. 687, 23. 
Dübendorf (Br.), Zürich (Heer), am Pfäffiker See und bei Wallisellen im Kanton Zürich 
(Dietrich). 
Opacus Suffr. — I. aeneus Heer, 1. ©. p. 166, 3. 
Sehr selten. Zürich (N.). 
Suffriani Seriba. Stett. ent. Ztg. XVI. 280, 1 
Nicht selten. Kant. Zürich (Dietr., Fr.). 


Orectochilus Lacordaire. 
Villosus F. — Ileer, I. ec. p. 167. — Aube, 1. e. p. 716, 11. 
Bei Yverdon (Heer), Schaffhausen (St.), bei Basel häufig (BN.). 


[311 


Palpicornia. 
Hydrophilidae. 
Hydrophilus Geoffroy. 


Leben im Wasser, besonders in stehendem Wasser. 


Piceus L. — Heer, |. c. p. 183, 1. — Mulsant, Palpicornes de France p. 108. 
Nie und da, durch die ganze ebene Schweiz. 
Aterrimus Esch. — Heer, |. c. p. 483, 2. — Muls., I. ce. p. 109. 


Selten. Zürcher See, bei Ragatz, Malans (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 


Hydrous Brulle. 
Leben in stehendem Wasser. 
Caraboides L. — leer, ]. c. p. 183, 3. — Muls., |. e. p. 112. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 2000‘ s. M. 


Hydrobius Leach. 


Leben in stehendem Wasser und im Schlamm. 
Fuscipes L. — Heer, |. c. p. 4814, 2. — Muls., ]. c. p. 122. 
Häufig überall und bis 5800° s. M. ansteigend. Noch bei Pontresina (Meyer). 
Oblongus Herbst. — Heer, ]. c. p. 481, 1. — Muls., |. c. p. 120. 
Selten. Genf (N.). 
Globulus Payk. — Ileer, }. c. p. 187, 3. — Muls , I. e. p. 126. 
Häufig in der ebenen Schweiz, noch in La London (Bonv.). 
Bicolor Payk. — Muls., ]. c. p. 124. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Aeneus &erm. — Fairm. Col. de France p. 228. 
Sehr selten. La London (Bonv.). 


Philhydrus Solier. 


Leben wie Hydrobius. 


Testaceus F. — Ileer, I. c. p. 487, 4. — Muls , I. c. p. 136. 

Nicht selten. Zürich, im Katzensee, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Melanocephalus F. — Ileer, |. c. p. 185, 5. — Muls., I. e. p. 137. 

Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 1100 s. M. 
Marginellus F. — Ileer, |. c. p. 4185, 7. — Muls., I e. p. 111. 

Nicht selten. — Katzensee, Pomy. Lausanne (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (BiT.). 


Var. b. nitidus Heer, 1. c. p. 485, 8. 
Katzensee, Dübendorf, Aigle (Heer), Schaffhausen (St.). 
Frontalis Er. — Hydrophilus nigricans Zett., faun. Lappon. p. 123, 7. 
Sehr selten. Schaffhausen (St). 


N) 


Helochares Muls. 


Lividus Forst. — Hydrob. griseus Heer, l. c. p. 485, 6. — Muls., 1. c. p. 134. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, in stehendem Wasser. 
Var. b. pallide testaceus. — Heer, ]. ce. var. b. 
In den heissen Quellen des Leuker Bades (H.). 


Laccobius Erichs. 


Leben in stehendem und fliessendem Wasser. 
Minutus L. — Heer, ]. ce. p. 481, 1. — Muls., ]. ce. p. 129. 
Häufig, bis 5000‘ s. M. 
Globosus. — Heer, ]. c. p. 481, 2. 
Selten. Zürich, Dübendorf, Malans, Nyon, Aigle, Genf, Leuk (Heer), Vevey (v. Gaut.), 
Engadin (Meyer). 
Alternus Motsch. — Etudes entom. 1855, 84. 
Schweiz (Motsch). 


Berosus Leach. 

Leben in stehendem Wasser. 
Spinosus Stev. — Heer, |. c. p. 482, 3. — Muls., l. c. p. 98. 

Selten. Nyon, Aigle (H.). 
Aericeps Curt. — B. signalicollis Heer, 1. c. p. 482, 2. — Muls., ]. c. p. 99. 

Stellenweis häufig. Katzensee, Nyon, Genf, Bern (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Luridus L. — Heer, ]. ce. p. 482, 1. — Muls., ]. c. p. 100. 

Häufig, durch die ganze ebenere Schweiz. 


Limnebius Leach. 
Leben im Wasser. 
Trunecatellus Thunbg. — Heer, ]. c. p. 481, 1, — Muls., 1. ce. p. 90. 
Häufig, in der ebenen Schweiz, auch im Engadin (v. Ieyden). 
Picinus Msh. — Minutissimus Heer, 1. e. p. 181, 2. — Muls., ]. e. p. 95. — Atomus Duft. 
Seltener. Katzensee (Heer), Schaflhausen (St.). 


Chaetarthria Stephens. 


Seminulum Pk. — Cyllidium, Heer, I. e. p. 486, 1. — Muls., 1. e. p. tAM. 
Stellenweise häufig. Dübendorf, Aigle, Pomy, Lausanne, Jorat (Heer), Schaffhausen (St.), 
Basel (Bfl.), La London (Bonv.). 


Spercheidae. 
Spercheus Kugelan. 
Emarginatus Schall. — leer, 1. ce. p. 473, 1. — Muls., 1. ce. p. 25. 
Sehr selten. In Grüben, an der Wurzel von Pflanzen... Malans (H.). 


11. 


12. 


Helophoridae. 
Helophorus Fahr. 


Leben in stehenden Wassern, an Ufern und im Schlamme, an Wasserpflanzen. 
Rugosus Ol. — Fairm. faun. de France p. 235. 
Sehr selten. St. Bernhard (Venetz)|?] 
Nubilus F. — Heer, |. c. p. 176, 8. — Muls., I. ce. p. 30. 
Ziemlich selten. Bern, Yverdon, im Jorat, Aigle, Genf (Heer), Wallis (Venetz), Schafl- 
hausen (St.), Basel (Bischoff). 
Fracticostis Fairm. — Annales de France 1859, p. 29. 
Sehr selten. Rothhorn (Bonv., Bris.). 
Alpinus. — Heer, 1. c. p. 476, 9. — Muls. Suppl. aux Palpic. 
Selten. Rheinwäld, Gemmi (H.), Gotthard (St.), St. Bernhard (v. G.), ebenda, beim Hospiz 
unter Steinen (St.). 
Glacialis Heer, |. c. p. 475, 5. 
Häufig in allen Alpenseen, von 6000—7500° s. M. 
Aquaticus L, — Heer, ]. c. p. 4174, 2. — Muls., ]. c. p. 33. 
Häufig, in der ebenen Schweiz, bis 5500° s. M. ansteigend. Engadin (v. Heyden). 
Var, b. grandis. — Heer, |]. c. p. 473. 
Durch die ebene Schweiz, stellenweise häufig. 
Signatus Bach. — Käf. Faun. 1. c. p. 389, 3. a. 
Sehr selten. Basel, in einem Bache (Bff., St.), Schaffhausen (St.). 
Granularis L. — Heer, |. c. p. 474, 3. — Muls., 1. c. p. 35. 
Stellenweise. Dübendorf, Irchel, Bern, Zürich (leer), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Griseus Hbst. — Heer, ]. c.”p. 474, 4. — Muls., 1 c. p. 38. 
Nicht selten, durch die ebene Schweiz. 
Nanus Sturm. — Heer, ]. c. p. A75, 7. — Muls., l. ce. p. 12. 
Ziemlich selten. Irchel, Nyon (Heer), Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Nivalis Giraud. — Wiener Monatschrift 1852, p. 109. 
Selten. Bevers-Thal (St.), Aeggischhorn, Handeck (Bonv., Bris.). 
Pumilio Er. — Heer, I. c. p. 475. — Muls., I. c. p. 41. 
Sehr selten. Bei Dättlikon im Kant. Zürich (H.). 


Hydrochus Germ. 
Leben im stehenden Wasser, in Gräben und Sümpfen. 
Brevis Hbst. — Heer, |. c. p. 477, 2. — Muls, 1. ce. p. At. 
Selten. Bern (H.), Basel (Bff.). 


Carinatus Germ. — Heer, l. c p. 473, 3. — Muls., 1. c. p. 15. 
Nicht selten, in der ebeneren Schweiz. 
Elongatus Schaller. — Heer, 1. ce. p. #76, 1. — Muls., 1. c. p. 16. 


Ziemlich selten. Bern, Genf (Heer), häufig bei Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Angustatus Germ. — Muls., I. ce. p. 47. 
Sehr selten. Basel (Imhofl). 


= 


= (60 


Ochthebius Leach. 


Leben im Wasser, besonders unter Steinen. 
Granulatus Muls., |. c. p. 53. 
Jura (Muls.). 
Pygmaeus F. — Heer, |. c. p. 477, 1. — Muls., ]. c. p. 62. 
Selten. Irchel, ob Dättlikon, Genf selten, Aigle, Vallorbes, Pomy häufig (H.). 
Exsculptus Germ. — Heer, |. c. p. 178, 5 — Muls., |. c. p. 51. 
Seltener. Bern häufig, Vallorbes in der Orbe (leer), häufig bei Lausanne (Bugnion), 
La London (Bonvy.). 
Var. b. suleicollis St. — Heer, |. c. p. 778, 6. — Muls., ]. e. p. 55. 
Selten. Pomy (H.). 
Foveolatus Germ. — Heer, |. ce. p. 177, 3. — Muls., I. c. p. 70. 
Selten. Pomy, im Waadtland (1 ), La London (Bonv., Bris.). 
Punetatus Steph. — Nobilis Heer, I. ec. p. 478, 4. — Muls, 1. c. p. 
Selten. Schaflhausen. Yverdon, ital. Schweiz (H.). 


1 
19 


Hydraena Kugelan. 
Leben im Wasser, an der Wurzel von Wasserpflanzen. 
Palustris Er. — Käf. der Mark Brandenb. I. 200. — Margipalleus Heer, 180, 5. 
Sehr selten. Genf (H.). 
Riparia Kug. — Heer, ]. c. p. 178, 1. — Muls,, l. ce. p. 79. 
Zürich am Horn, Basel, Pomy, Nyon, Aigle, Genf (lleer), Schaffhausen (St.). 
Nigrita Germ. — Pusilla Heer, l. c. p. 479, 2. — Muls., I. ce. p. 77. 
Selten. Schaflhausen (St.), Nyon, Genf (Heer). 
Graeilis Germ. — Heer, |. ce. p. 479, 3. — Muls., I. ce. p. 82. 
Selten. Genf, Pomy, Bern (H.), Nürenstorf (Dietr.). 
Pulchelia Germ. — Heer, |. c. p. 479, 4. — Germ. Ins. spec. I. p. 9. 
Selten. Genf (Heer), Aarau (Fr.), Nürenstorf (Dietr.). 


Cyclonotum Erichson. 
Orbiculare F. — Heer, |. c. p. 487, 1. — Muls., 1. c. p. 118. 
Ziemlich häufig, durch die ebenere Schweiz, bis 3500' s. M., in Sümpfen und auf nassen 
Wiesen. Auch im Engadin (v. Ileyden). 
Sphaeridium Fabric. 


Leben im Dünger. 


Scarabaeoides L. Heer, l. ce. p. 187, 1. — Muls., 1. ce. p. 151. 
Gemein, bis 7000° s. M. 
Var..b. Lunatum F. — Neer, |. c. var. b. 


Wie der vorige. 


er 


Bipustulatum F. — Heer, |. c. p. 188, 3 var. b. — Muls., ]. c. p. 153. 
Häufig, bis 5000° s. M. 
Var. b. marginatum Heer, l. e. p. 488, 3. 
Nicht selten, bis 3000‘ s. M. Dübendorf, Malans, im Jura, Vallorbes, Jorat, Aigle (Heer), 
Schaffhausen (St.), Basel (Bf}.). 


"Var. c. 4-maculatum Msh. — leer, ]. ce. var. d. 
Selten. Matt, Bern, Malans (H.), Basel (Bfl.). 
Var. d. renipustulatum Meg. -— Heer, |. e. var. e. 


Sehr selten. Matt (H.). 
Striolatum Heer, |. c. p. 87, 2. 

Sehr selten. Vogelsberg aın Bernhardin, bei 7000 s. M. (H.). 
Testaceum Heer, |. c. p. 188, 1. 

Sehr selten. Genf, Malans (lleer), Vevey (v. &). 


Cereyon Leach. 


Leben im Dünger, Kehricht und unter faulenden Stoffen. 
Obsoletum Gyll. — Heer, ]. c. p. 188, 1 — Muls., |. e. p. 15 
Selten. Genf, Aigle (Heer), Wallis (St.). 
Haemorrhoidale F. — |leer, ]. c. p. 159, 2. — Muls., I. c. p. 159. 
Häufig, bis 7000° s. M. 
Var. b rufipenne Meg. 
Mit dem Vorigen. 
Haemorrhoum &yll. — Ilcer, | ce. p. 489, 3. — Muls., I. c. p. 161. 
Nicht selten, bis 5000° s. M. Matt, Genf, Nufenen (Iieer), Engadin, Schaffhausen (St.), 
Basel (Bff.), Kant. Zürich (Dietr.), Wallis (Venetz). 


Flavipes F. Heer, ]. c. p. 189, 4. — Muls,, l. c. p. 176. 
Häufig, bis 7500° s. M. 
Var. b. Flügeld. mehr oder weniger rothbraun. — Heer, var. b, e und d. 


Hie und da mit dem vorigen. 
Uvipunetatum L. — Heer, ]. ce. p. 490, 6. — Muls., 1. ce. p. 164. 
Häufig, bis 6000‘ s. M. 


Quisquilium Ein. — Muls., |. c. p. 166. 
Basel (Imhoff). 
Melanocephalum EL. — Heer, |. c. p. 190, 5. — Muls., l. ce. p. 178 


Häufig, bis 7000° s. M. 
Pygmaeum Ill. — Heer, |. c. p. 190, 9. — Muls., 1. c. p. 170. 
Stellenweis häufig, Dübendorf, Zürich, Matt, Frugmatt, Bern, Pomy, Nufenen (Heer), 
Schaffhausen (St.). 
Var. b. merdurium Sturm. — Heer, |. c. var. b. 
Pomy, Bern, Matt (H.). 


9. 


lo 


2. 


1. 


2: 


Terminatum Msh. — Plagiatum Er., Heer, l. c. p. 490, 7. — Muls., ]. c. p. 183. 

Selten. Zürich (Heer), Schaffhausen (St.), Wallis (Venetz). 

. Nigriceps Msh. — Muls., 1. c. p. 169. — Centrimaculatum St. Heer, 1. ce. p. 490, 8. 
Selten. Zürich, Pomy, Nufenen (H.), Basel (Bfl.), Vevey (v. G.). 

. Minutum F. — Heer, ]. c. p. 491, 12. 
Stellenweise häufig. Dübendorf, Zürich, Bern, Genf, Malans (Heer), Schaffhausen (St.). 

. Lugubre Payk. — Heer, ]. c. p. 491, 11. — Muls., 1. c. p. 181. 
Selten. Lausanne, Tessin (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 

. Anale Payk. — Heer, |. c. p. 491, 10. — Muls., |. ce. p. 183. 
Nicht selten. Zürich, Malans, Pomy, Lausanne (Heer); Schaffhausen (St.). 

. Granarium Er. — Heer, ]. c.p. 491, 13. — Er. Käf. d. Mark Brandenb. I. 221. 
Selten. Genf (H.). 

. Castaneum. — Heer, |. c. p. 492, 11. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 

- Pulchellum. — Heer, 1. c. p. 492, 15. 
Selten. Zürich (H.). 


Megasternum Muls. 


Obscurum Msh. — Boletophagum Er. — Muls., I. c. p. 187. 
Nicht selten. Schaffhausen (St.) im Moos, Kant. Zürich im Laub und unter faulenden 
Pflanzen (Dietr.), Lausanne in faulen Schwämmen (Bugn.), Vevey (v. G.). 


Cryptopleurum Muls. 


Atomarium F. — Cercyon. Heer, I c. p. 192, 16. — Muls., I. c. p. 188. 
Häufig, bis 5500° s. M. Im Miste und faulen Schwämmen. 
Var. b. elytris castaneis. — Heer, l. c. var. b. 
Mit dem vorigen an denselben Orten. 
Vaucheri Tourn. — Descr. d’especes nouv. Annales de France 1867, p. 566. 
Genf (Tourn.). 


Fam. Staphylinidae. 
(Erichson, Insekten Deutschlands Bd. II. bearbeitet von Dr. Kraatz). 
Aleocharini. 
Autalia Steph. 


Impressa Ol. — Kraatz, |. c. p. 31, 1. — Heer, ]l. ce. p. 352, 1. 
Im Herbst in Pilzen Ziemlich häufig durch den ganzen Jurazug von Schaffhausen bis 
Genf, auch in Bern (Heer), Zürich (Dietr.). 
Rivularis Gr. — Kr., |. c. p. 32, 2. — Heer, |. c. p. 352, 2. 
Im Frühling, im Dünger, in Moos, unter Steinen; ziemlich häufig. Zürich, Basel, Genf, 
Oberwallis (Heer), Baltenschwyl im Kt. Zürich im Grase (Dietr.), Schaffhausen (St.), 
Lausanne (Bugn.), hohe Rhone im Kt. Schwyz (Br.). 


Falagria Leach. 


Leben an feuchten Orten, unter Steinen, im Kehricht, unter faulenden Pflanzen, in Moos, 
auch bei Ameisen. 
Thoraeica Curt. — Kr., ]. c. p. 34, 1. 
Selten. Frühling, unter Steinen. Schaffhausen (St.), Nürenstorf, unter faulenden Pflanzen 
(Dietr.), Lausanne, an der Wurzel von Gräsern (Bugn.). 
Sulcata Pk. — Kr., ]. c. p- 37, 2. — F. caesa Heer, |. c. p. 351, 2. 
Selten. Ebene Schweiz. Basel, Genf, Bern (H.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich, zahl- 
reich (Dietr.), Aarau (Fr.), Lugano (Meyer), Lausanne, Jorat (Bugn.). 
Suleatula Er. — Kr, |. c. p. 35, 3. — F. sulcata Heer, |. c. p. 350, 1. 
Selten. Jura, St. Gallen, Bern (H.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Obseura Curt. — Kr., |. c. p. 35, 4. — Heer, ]. c. p. 351, 3. 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz. Bei Schaffhausen häufig (St.), Kant.Zürich (Dietr.), 
Lugano (Meyer), Lausanne (Bugn.). 
Nigra Grav. — Kr., |. c. p. 36, 5. — Heer, ]. ce. p. 351, 4. 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz. 
Var. ß. minor, pedibus rufopiceis, punclatura profundiore, F. pusilla Heer, l. e. p. 151, 5: 
Sehr selten. Bei Bern (H.), Schaffhausen bei gelben Ameisen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 


Bolitochara Mnnh. 


In Pilzen und Baumschwämmen. " 
Lucida Gr. — Kr., ]. c. p. 38, 1. — B. elongata Heer, ]. c. p. 319, 2. 

Sehr selten. Matt (H.), Schaffhausen (St.). 
Lunulata Pk. — Kr., |. c. p. 39, 2. — Heer, I. c. p. 349, 1. 

Nicht selten. Matt, in Telephorus squamosus, Bern, Genf (H.). 
Bella Mark. — Kr., |. c. p. 39, 3. 

Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.). 
Flavicollis Muls. — Opusc. 1861, 93. 

Im Juni in Schwämmen auf Tannen. Freiburg (Muls.). 
Obliqua Er. — Kr., |. c. p. 410, 4. — Heer, ]. c. p. 319, 3. 

Selten, unter Baumrinde. Schaffhausen, Matt, Bern (H.). 

Var. ß. pedibus rufoferrugineis Heer, |. c. var. b. 


Bern (H.). 


Silusa Er. 


Leben am ausfliessenden Safte der Bäume. 

Rubiginosa Er. — Kr., |. ce. p. 47, 1. — Heer, 1. c. p. 586, 1. 
Sehr selten. Genf (Heer). 

Alpicola Heer, ]. c. p. 304, 2. 
Sehr selten. Pilatus (H.). 


Su — 


Stenusa Kraatz. 


Rubra Er. — Kr., ]. c. p. 49, 1. — Silusa rufa Heer, ]. c. p. 303. 
Sehr selten. In Pilzen. Genf (H ). 


Ocalea Er. 


Leben an feuchten Orten und Moos und abgefallenem Laub. 
Castanea Er. — Kr., |. ce. p. 51, 2. 

Sehr selten. Nürenstor! (Dietr.). 
Badia Er. — Kr., |. c. p. 52, 4. — Heer, ]. c. p. 318, 3. 

Selten. Genf, Basel (H.), Nürenstorf, unter Steinen (Dietr.), Saas (Bonv., Bris.). 
Alpina Heer, |. c. p. 318, 1. 

Sehr selten. Camogaskerthal bei 6800° s. M. (H.). 


Ischnogiossa Kraatz. 


Leben unter Rinde. 
Corticina Er. — Kr., |. c. p. 59, 3. — Oxypoda varia Heer, ]. ce. p. 590, 11. 
Sehr selten. Saleve (H.). 


Leptusa Fairm. 


Leben unter Baumrinden, auch unter Steinen. 
Fumida Er. — Kr, |. c. p. 63, 3. — llomalota morosa Ileer, 1. ce. p..595, 41%* und haemor- 
rhoidalis lleer, I. ec. p. 332, 32. 
Sehr selten. Genf (H.), Nürenstorf, in faulem Buchenholz (Dietr.). 
Ruficollis Er. — Kr., |. c. p. 64, 4. - Homalota rubricollis Heer, I. c. p. 593, 27. 
Sehr selten, in faulen Tannenstöcken. Saleve (H.), Schaffhausen (St.). 
Nubigena Kiesw. — Berliner ent Zeitschr. 1861, 375. 
Selten. Unter Steinen. am Monte Moro (Ksw.). 
Nigra Ch. Bris. — Catalogue des col. de France d. Grenier p. 16 — L. rupestris Fauvel, 
Ann. de France 1864. r 
Handeck (Bonv., Bris.). 
Globulicollis Muls. — Kr., 1. ce. p. 68, 9. 
Von Guillebeau und Chevrier in der Schweiz gesammelt (Kraatz), Lenzer Haide im Kant. 
Graubündten (Kriechbaumer). 
Piceata Muls. — Kr., |. ec. p. 68,7. 
Unter Moos, an Fichten von Guillebeau in der Schweiz gesammelt (Kraatz). 


Thiapsophila Kraatz. 
Leben in den Haufen der Formica rufa. 
Angulata Er. — Kr, |. ce. p. 70, 1. — Oxypoda corticina Heer, ]. e. p. 321, 41 und Aleoch. 
angulata, 1. c. p. 589, 20. 
Sehr selten. Genf (N). 


Euryusa Er. 


Laticollis Heer. — Ilomalota, I. ec. p. 326, 15. — Kr., l. e. p. 75, 3. 
Sehr selten. Genf (Heer). 
Lebt in Gesellschaft der Formica eunieularia. 
Optabilis Heer, |. c. p. 308, 2. 
Sehr selten. Vallorbes (Heer). 


Homoeusa Kraatz. 


Acuminata Maerk. — Kr., |. c. p. 781. — Euryusa sinuala Heer, 1. e. p. 307, 1. 
Sehr selten. In den Nestern der Formica fuliginosa. Genf (lleer). 


Haploglossa Kraatz. 


Praetexta Er. — Kr., |. ce. p. 82, 4. 
Lebt meist in Gesellschaft von Ameisen. Bei Lausanne in grosser Anzahl in einem Keller 
gefangen (Bugn ). 
Nidicola Fairm. -- Faune ent. francaise p. A451, 28. 
Selten. Jura (Bonv., Bris.). 


Aleochara Gravenh. 


Leben unter Steinen und abgefallenem Laub, im Miste. 
Ruficornis Gr. — Kraatz, 1. c. p. 84, 1. — Homalota grandis Heer, 1. ce. p. 322, 2. 
Dübendorf (Br.). 
Fuseipes Er. — Kr., |. c. p. 86, 3. — Heer, l. ce. p. 314, 1. 
Ziemlich häufig durch die ganze Schweiz. 
Var. lata Gr. — Kr., ]. c. var. 
Selten. Lausanne (Bugn.). 
Rufipennis Er. — Kr., ]. c. p. 88, 6. — A. lateralis Heer, 1. e. p. 311, 3. 
Zürich, Genf, Bern (H.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich unter Moos und Buchenrinde (D.), 
Waadt (Venetz), Thun (Bonv.). 
Laevigata Gyll. — Heer, I. c p. 315, 7. 
Selten. Basel (Heer). 
Tristis Gr. — Kr., |. c. p. 89, 7. — Heer, |. ce. p- 314, 2. 
Nicht selten. Basel, Neuenburg, Genf, Aigle (H.), Schaffhausen (St.), auf dem Albis in Rind- 
viehkoth (Dietr.). 
Bipunctata Gr. — Kr., |. ec. p. 91, 9. — lleer, l. ce. p. 315, 4. 
Ziemlich selten. Matt, Bern, Basel, Genf (H.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Var. ß. antennis basi rufis. A. biguttata Heer, ]. c. p. 315, 5. 
Selten. Dübendorf (H.). 


u 


7. Brevipemnis Gr. — Kr., ]. c. p. 92, 10. — Heer, 1. c. p. 315, 6. 
Selten. Zürich, Rosenlaui (Bris.). 
8. Fumata Er. — Kr., 1. c. p. 93, 11. — Heer, ]. 'e.; p. 316, 10. 
Nicht selten in der ebenen Schweiz. Zürich, Bern, Basel, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
9. Lanuginosa Gr. — Kr, |. c. p. 93, 12. — Heer, |, c. p. 315, 8. 
Ziemlich häufig, durch die ebene Schweiz; auch im Engadin (v. Heyd.), Handeck, Rosen- 
laui (Bonv., Bris.). 
10. Haemoptera Kr., |. c. p. 101, 21. 
Sehr selten. Bei Chamouny (v. H.). 
11. Brevis Heer, |. c. p. 315, 9. 
Sehr selten. Aigle (M.). 
12. Lygaea Kr. — Berliner Zeitschr. 1862, p. 317. 
Selten. Unter Moos. Thun, Saas, Chamouny (Bonv., Bris.). 
13. Rufitarsis Heer, |. c. p. 317, 15. — Kr., I. e. p 95, 15. 
Selten, in der subalpinen Region Ilinterrhein und Nufenen im Rheinwald (Heer), En- 
gadin (Meyer). 
1. Obsceurella Gr. — Kr., ]. c. p. 96, 16. 
Schweiz (Kiesenwetter). 
15. Moesta Gr. — Kr., |. c. p. 99, 19. — A. sparsa lleer, I. c. p 317, 13. 
Selten Matt in Thelephorus squamosus (H.), Schaffhausen (St.), Kanton Zürich (Dietr.), 
Basel (Imh.), Chamouny (Bonv., Bris.). 
16. Bruneipennis Kr., |. c. p. 100, 20. A. moesta Ileer, l. e. p. 317, 11. 
Selten. Basel, Bern, Neuchätel, Etzel (N.), Kant. Zürich (Dietr.). 
17. Moerens Gyll. — Kr., |. c. p. 103, 23. 
Selten. Schaffhausen (St.). 


ı8. Bisignata Er. — Kr, ]. c. p. 101, 24. — lleer, ]. c. p. 316, 11. 
Nicht selten. Zürich, Bern, Basel, Neuchätel (H.), Schaffhausen (St.). 
19. Bilineata Gyll. Kr., l. ce. p. 105, 25. — A. nitida var. Heer, |. c. p. 316, 12. 


Camogasker Thal, 6800 s. M. (H.). 
Var. b. alpicola Heer, 1. e. p. 317, 16. 
Sehr selten. Urschein-Alp im Unter-Engadin (H), Anzendaz-Alp im Kanton Waadt, im 
Miste (Bugn.), Rosenlaui (Bonv.). 
20. Nitida Gr. — Kr., |. e. p. 103, 26. — A. nitida lleer, 1. c. p. 316, 12. 
Selten. Genf, Bern (II ), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.), Basel (Imh.), Chamouny 
(Bonv.), Engadin (v. Heyden). 
Var. b. abdomine fortius punetato. ‘4. longula Teer, ]. e. p. 318, 17. 
Sehr selten. Basel (Heer). 
21. Morion Gr. Kr., l. c. p. 108, 29. — lleer, I. c. p. 318, 18. 
Selten. Matt, Davos (Heer), Zürichberg, im Grase (Dietr.), Rosenlaui (Bonv., Bris.). 
22. Intractabilis Heer, |. c. p. 318, 19. 
Sehr selten. Genf (H.). 


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a, 


Dinarda Lacord. 


Leben in Ameisennestern. 
Dentata Gr. — Kr., ]. c. p. 111, 2. — Heer, ]. c. p. 305, 1. 

Selten, bei Formica rufa. Basel (ll.), Schaffhausen (St.), Engadin (v. Heyden). 
Märkelii Kiesw. — Kr., |. c. p. 110, 1. 

Sehr selten. Schaffhausen, in den Haufen der Formica rula (St.). 


Lomechusa Grav. 


Leben in Ameisennestern, vorzüglich bei Formica rufa. 
Strumosa Gr. — Kr, |. ce. p. 113, 1. — Heer, l. ce. p. 301, 1. 
Schaffhausen, Genf, Lausanne (Heer), Engadin (Meyer), Nürenstorf (Dietr.), Sitten (Venetz). 


Atelemes Dillwyn. 


Leben in Ameisennestern verschiedener Ameisen. 
Pubicollis Bris. — Annales de France 1864, p. 316. 
Selten. Jura (Bonv., Bris.). 
Paradoxus Steph. — Kr., |. c. p. 16, 1. - Lomechusa par. leer, 1. c. p. 305, 2. 
Selten. Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Zürichberg (Dietr.), Sitten (Venetz), Thun 
(Bonv., Bris.). 
Emarginatus Gr. — Kr., |. c. p. 117, 12. — Lomechusa emarg. Heer, 1. c. p. 305, 3. 
Nicht selten, bei Formica rufa und fusca, durch die ganze ebene Schweiz, bis 4000° s. M. 
ansteigend, noch an der llandeck (Bonv.). 


Myrmedonia Er. 


Leben in Gesellschaft der Formica fuliginosa, rufa und flava. 


Haworthi Märkel. — Kr., |. c. p. 120, 1. — Bolitochara elegaus Heer, l. e. p. 350, 1. 
Sehr selten. Nürenstorf, unter Laub (Dietr.), Reppischthal, Kant. Zürich (Kubli), Lausanne 
(Bugnion). 


Fulgida Er. — Kr., |]. c. p. 121, 2. 
Sehr selten. Lugano (Meyer). 
Collaris Er. — Kr., ]. c p. 122, 3. — lleer, l. e. p. 309, 7. 
Selten. St. Gallen, Matt, Jura, Genf, Basel (lleer), Thun (Bonv.), Nürenstorf, unter Laub 
(Dietr.), Wallis (St.). 
Humeralis Er. — Kr., ]. c. p. 122, 4. — lleer, l. ce. p. 308, 1. 
Bei Form. fuliginosa und rula nicht selten. Basel, Jura, Pomy, Genf, Bern (leer), Schaff- 
hausen (St.), Engadin (v. Heyden), Berner Oberland, Wallis (Bonv., Bris ). 
Cognata Märk. — Kr., |. ec. p. 123, 5. — M. funesta Heer, |. c. p. 308, 2. 
Selten. Neuchätel, Basel (Heer), Kant. Zürich (Dietr.). 
Funesta Er. — Kr., |. ce. p. 121, 6. — M. atrata Heer, I. e. p. 309, 5. 
Sehr selten. Bern (H.), Aarau (Fr.), Kant. Zürich (Dietr.), Basel (Imıh.). 


nn AR 


1 


Limbata Er. — Kr., ]. c. p. 125, 8. — Heer, ]. c. p. 309, 3. 
Seltener. Dübendorf, Basel, Pomy, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Lausanne, Jorat, unter 
Steinen (Bugnion), Zürich (Dietr). 
8. Lugens Er. — Kr., ]. c. p. 126, 9. — Heer, |. c. p. 309, 4. 
Sehr selten. Vallorbes (H.). 
9. Fussii Kraatz. — Berliner Zeitschr. 1859, 53. 
Sehr selten. Lausanne (Bugn.). 
10. Canaliculata Er. — Kr., |. c. p. 129, 13. — Heer, 1. c. p. 309, 6. 
Häufig, durch die ganze Schweiz. 


Dasyglossa Kr. 


Lebt an feuchten Orten, besonders unter Moos. 
1. Prospera Er. — Kr., |. ce. p. 131, 1. 
Selten. Aarau (Fr.). 


Hygropora Kr. 


Lebt in Wäldern unter feuchtem Laub. 
1. Cunetans Er. — Kr., |. c. p. 133, 1. 
Selten. Schaffhausen (St.). 


Ilyobates Kr. 
Leben unter Laub. 
1. Nigricollis Pk. — Kr., ]. c. p. 134. 1. — Calodera nigricollis Heer, 1. c. p. 346, 1. 
Selten. Genf, Schafthausen (St.), La London (Bonv.). 
2. Rufus Kr., |. c. p. 135, 2. 
Sehr selten. Nürenstorf, Zürich (Dietr.). 


Callicerus Gr. 


Leben unter feuchtem Laube. 

1. Obscurus Gr. — Kr., |. c. p. 138, 1. — Heer, 1. c. p. 342, 65. 
Sehr selten. Genf (H.). 

2. Rigidicornis Er. — Kr., |. c. p. 139, 2. — Semiris [usca Heer, 1. c. p. 312. 
Sehr selten. Genf (N.), Nürenstorf (Dietr.). 


Calodera Mannh. 


Leben unter feuchtem Laub, an sumpfigen Orten. 
1. Nigrita Mannh. — Kr., ]. c. p. 111, 1. — Heer, |. c. p. 316, 2. 
Nicht selten. Zürich, Bern, Neuenburg (N.), Wallis (St.), Basel (Imh.). 
2. Protensa Mannh. — Kr., ]. c. p. 142, 2. — C. humilis Heer, 1. c. p. 347, 4. 
Sehr selten. Genf (H.), Engadin (Meyer). 
3. Uliginosa Er. — Kr., |. c. p. 143, 4. — Heer, ]. c. p. 346, 3. 
Selten. Schaffhausen, Genf (H.). 


——, hl) 


Riparia Er. — Kr., |. c. p. 144, 5. — Heer, ]. c. p. 598, 9. 
Sehr selten. Genf (H.). 

Aethiops Er. — Kr., |. c. p. 144, 7. — Heer, ]. c. p. 347. 7. 
Selten. Zürich, Schafflhausen,ZAigle (H.). 

Linearis Heer, ]. c. p. 597. 
Dättlikon, am Ufer eines Teiches (H.). 

Occulta Heer, |. c. p. 347, 6. 
Sehr selten. Genf (ll.). 

Umbrosa Er. — Kr., |. c. p. 145, 8. 
Sehr selten. Zürichberg (Dietr.). 


Chilopora Kraatz. 


Leben an Fluss-Ufern. 
Longitarsis Er. — Kr., |. c. p. 147, 1. — Homalota femoralis Heer, I. c. p. 341, 61. 

Nicht selten. Matt, Genf (H.), Reculet (Bonv., Bris.), Schaffhausen (St.), Kt. Zürich (Dietr.). 
Rubicunda Er. — Kr., |. c. p. 147, 2. — Ocalea oblita Heer, I. c. p. 318, 2. 

Sehr selten. Genf (H.), im Thal der Arve (Bonv., Bris.), Engadin (v. Heyden). 


Tachyusa Er. 


Leben am Ufer von Flüssen. 
Balteata Er. — Kr., ]. c. p. 150, 1. — T. flavocincta Heer, 1. c. p. 345, 5. 
Nicht selten. Basel, Genf, im Jura (H.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.), häufig 
bei Lausanne, im Jorat (Bugn.). 
Coneinna Heer, |. c. p. 345, 4. — Kr., 1 c. p. 150, 2. 
Sehr selten. Basel (H.). 
Constrieta Er. — Kr., |. c. p. 151, 3. — Heer, ]. ce. p. 311, 1. 
Nicht selten. Genf (H.), Aarau (Fr.), Schaffhausen und Kant. Thurgau an der Murg (St.), 
häufig bei Lausanne (Bugn.). 
Coarctata Er. — Kr., |. c. p. 152, 4. — Heer, ]. c. p. 345, 3. und T. nigrita p. 3%, 2. 
Nicht sehr selten. Basel, Genf (H.), Aarau (Fr.), Schaffhausen (St), Dübendorf, an der 
Glatt (Dietr.), häufig am Ufer der Limmat, Jorat (Bugn.). 
Umbratica Er. — Kr., |. c. p. 154, 8. — Heer, ]. c. p. 345, 7. 
Selten. Basel (Heer), häufig am Ufer kleiner Bäche im Frühling im Jorat (Bugnion). 
Atra Er. — Kr., |. c. p. 155, 10. — Heer, ]. c. p. 345, 6. 
Selten. Basel, Matt am Sernf (H.), Schaffhausen (St.). 
Carbonaria Sahlb. — Ins. faun. I, 351, 12. — Coerulea Redt. faun. austr. Ed. II. p. 123. 
Selten. Aarau (Fr.). 


Ocyusa Kraatz. 


Maura Er. — Kr., |. c. p. 157, 1. 
Nürenstorf, im Walde an stagnirendem Wasser (Dietr.). 


16. 


Ne 


ua 


Oxypoda Mannh. 


Leben unter Laub, Moos, Steinen, auch bei Ameisen. 
Ruficornis Mannh. — Kr., |. c. p. 161, 1. — lleer, l. ce. p. 319, 1. 
In Schwämmen. Basel, Schaffhausen, Bern, Gent, Aigle (H.), Kt. Zürich im Grase (Dietr.). 
Luteipennis Er. — Kr., |. c. p. 162, 3. — Heer, |. c. p. 319, 1 und 589, 1 var. b. 
Genf (H.), Schaffhausen, nicht selten (St.), Kanton Zurich, unter faulenden Pflanzenstoffen 
(Dietr.), Lausanne (Bugnion), Bernina (v. Heyden). 
Opaca Mannh. — Kr., |. c. p. 165, 6. — Heer, 1. c. p. 319, 2. 
Unter Steinen und Moos. Basel, Genf, Aigle (H.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Kanton 
Zürich (Dietr.), Julier (v. Heyden). 
Lugubris Kr., ]. c. p. 166, 7. 
Selten. Saas, Col de Balme, unter Moos (Bonv.., Bris.). 
Longiuscula Er. — Kr., ]. c. p. 167, 9. — Heer, |. c. p. 320, 5. 
Selten. Bern (Heer), Schaffhausen (St.). 
Umbrata Er. — Kr., ]. c. p. 168, 10. —- Heer, l. c. p. 320, 4. 
Selten. Zürich (Heer), Kant. Zürich im Gras, unter Laub, an einem Zaun (Dietr.). 
Lentula Er. — Kr., |, c. p. 168, 11. 
Bernina (v. Heyden). 
Cuniculina Er. — Kr., |. c. p. 169, 12. — Heer, |. ce. p. 320, 7. — Oxyp. litigiosa Heer, 
l. €. ps 321,9. 
Selten. Genf, Bern (Heer), Schaffhausen (St.), Engadin (v. Heyden), Saas (Bonv.). 
Togota Er. — Kr., |. ec. p. 170, 14. 
Rosatsch im Engadin unter Steinen (v. Heyden). 


. Planipennis Thoms. — Sylvicola Kraatz, 1. ce. p. 173, 18. 


Selten. Unter Moos im Herbst, Rosenlaui, Saas, Col de Balme (Bonv., Bris.). 


. Exigua Er. — Kr., ]. c. p. 174, 19. — Heer, |. c. p. 320, 8. 


Selten. Zürich, Bern (Heer). 


. Flava Kr. — Er., |. ce. p. 175, 21. 


Selten. Rosegg-Thal im Engadin (St.), Bernina (v. Heyden). 


. Formosa Kr., |. c. p. 176, 23. 


Selten. Unter Moos im Herbst. Saas, Col de Balme (Bonv., Bris.). 


. Alternaus Gr. — Kr., |. c. p. 177, 25. — leer, l. e. p. 320, 6. 


Sehr häufig in Schwänmen bei Schaflhausen (St.), Bern, Genf, im Jura (lleer), im Jorat 
(Bugnion), Basel (Imh.), Kanton Zürich unter Laub (Dietr.), Thun (Bonv.). 


. Praecox Er. — Kr., |. c. p. 176, 22. 


Selten. Basel (Iınh.). 

Exoleta Er. — Kr., |. c. p. 179. 27. — O. subflava Heer, |. c. p. 589, 6. 
Selten. Genf (H.). 

Haemorrhoa Er. — Kr., |. c. p. 181, 31. — Oxypoda promiscua Heer, l. c. p. 590, 8. 
Saleve (Il.), Basel (Imh.). 


18. 


20, 


21. 


10. 


a 


Pallidula Sahlb. — Helvola Er. Gen. et Spee. Staph. p. 147, 12. — Homalota rufula Heer, 
l. c. p. 326, 13. 
Camagasker-Thal, 6800‘ s. M. (1.), Berner Oberland, Wallis, Jura unter Moos im Herbst 
(Bonv., Bris.). 


. Nitidula Heer, |. c. p. 319, 8. 


Selten. Aigle (l.). 

Sericea Heer, |. c. p. 321, 10. 
Selten. Bern (ll.). 

Rufipennis Heer, |. c. p. 321, 12. 
Selten. Genf (H.). 


Homalota Mannh. 


Leben in Schwimmen, unter feuchtem Laub, unter Steinen, in Moos, auch unter Ameisen. 
Gracilicornis Er. — Kr., |. c. p. 199, 2. — lleer, |. ce. p. 597, 50. 
Selten. Genf (Heer). 
Umbonata Er. — Kr., |. c. p. 209, 12. — Heer, |. c. p. 596, 18. 
Hie und da, bis 3000° s. M. (11.), Kant. Zürich, am ausfliessenden Saft von Eichen (Dietr.), 
Jura, Saas (Bonv.) 
Nitidula Kr., |. c. p. 211, 13. 
Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.), Berner Oberland, Wallis unter Moos (Bonv., Bris.). 
Graminicola Er. — Kr, |. ec. p. 212, 11. — ileer, |. ec. p. 336. 48. 
Unter Steinen. Dübendorf, Zürich, Bern, Genf (H.). 
Alpestris Heer, |. c. p. 330, 25. 
Selten, in den Alpen. Gotthard, Camogasker Thal bei 6800° s. M. (H.), Engadin (v. Heyd.), 
Handeck, Col de Balıne, Rosenlaui, Wängern-Alp (Bonv.). 
Languida Er. — Kr., ]. c. p. 213, 15. — Ileer, l. ce. p. 337, 50. 
Selten. Neuenburg, Genf (lleer). 
Pavens Er. — Kr., |. c. p. 21%, 16. — H. quisquiliarum Heer, ]. ce. p. 337, 19 und 596, 49. 
Hie und da. Matt, Zürich, Genf, Camogasker Thal (H.), Chamouny (Bonv.). 
Gregaria Er. — Kr., |. ec p. 215, 17. 
Selten. Schaffhausen (St), Nürenstorf (Dietr.). 
Elongatula Er. — Kr., |. c. p. 316, 18. — Ileer, l. c. p. 338, 53. 
Nicht selten. Zürich, Schaffhausen, St. Gallen, Genf (l}.). 
Luridipennis Maonnh. — Kr., |. c. p. 221, 21. 
Selten. Nürenstorf (Dietr.). 
Luteipes Er. — Kr, |. c. p. 224, 21. — Heer, ]. ce. p. 338, 52. 
Da und dort, bis 6000° s. M. Matt, Urnerboden, Klausen, Bern, Aigle (H.), La London 
(Bonv., Bris.). 


. Velata Er. — Kr., |. c. p. 226, 26. — Heer, |. c. p. 338, 51. 


Selten. Bern (ll.). . 


. Labilis Er. — Kr., ]. c. p. 221, 21. 


In einer Torfgrube am Katzensee, unter Wasser (Bremi), Basel (Bff.), La London (Bonv., 
Brisout). 


26. 


27. 


28. 


29. 


30. 


31. 


32. 


. Ripicola Kiesw. — Kr., |. c. p. 227, 28. 


Sehr selten. Engadin (v. Heyden). 


5. Longula Heer, |. c. p. 334, 40. — H. thinobioides Kr., l. c. p. 228, 30. 


Selten. Genf (Heer). 


. Oceulta Er. — Kr., ]. c. p. 233, 34. — Heer, ]. c. p. 597, 53. 


Selten. Genf (Heer), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 


. Monticola Thoms. — Kr., |. c. p. 234, 35. 


Sehr selten. Col de Balme (v. H.). 


. Aequata Er. — Kr., I. c. p. 238, 39. — H. rufipes Heer, |. c. p. 340, 59. 


Selten. Matt, Zürich (Heer), Schaffhausen (St.). 


. Augustula Er. — Kr., | c. p. 238, 40. — Heer, 1. c. p. 339, 56. 


Selten. Genf, St. Gallen (Heer). 


. Linearis Er. — Kr., | c. p. 240, 42. — Heer, |. c. p. 339, 55. 


Selten. Unter Steinen, Zürich, Genf (H.), Engadin (v. Heyden), Rosenlaui (Bonv., Bris.). 


. Debilis Er. — Kr., |. c. p. 243, 45. 


Selten. Schaffhausen (St.). 


. Luctuosa Er. — Kr., l. c. p. 248, 51. 


Selten. Pontresina (Meyer). 


. Aegra Heer, |. c. p. 595, 1. 


Selten. Genf (H.). 


. Cuspidata Er. — Kr., |. c. p. 253, 57. — lHlomal. inconspieua Heer, ]. c. p. 342, 63. 


Selten. Unter Rinden. Bern, Genf (H.). 


. Analis Er. — Kr., ]. c. p» 256, 60. — Heer, 1. c. p. 332, 33. 


Häufig, bis 3000‘ s. M. In Schwämmen und unter Rinden; auch bei St. Moritz 5800° s. M. 
(v. Heyden). 
Var. b. elytris rufopiceis — H. contemta Heer, 1. c. p. 593, 33. 
Selten. Genf (H.). 
Palleola Er. — Kr., ]. c. p. 259, 64. — Heer, 1. c. p. 333, 31. 
Selten. Basel (H.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Exilis Er. — Kr., ]. c. p. 260, 65. — Heer, 1. c. p. 333, 37. 
Selten. Bern (HJ), Schaffhausen (St.). 
Indocilis Heer, |. c. p. 333, 35. 
Selten. Genf (H.). 
Nigriceps Heer, |. c. p. 333, 36. 
Selten. Basel (Heer). 
Talpa Heer, |. c. p. 594, 33. — H. parallela Kr., I. e. p. 263, 69. 
Selten. Meist bei Formica rufa. Saleve, bei 1200 (Ileer). 


Anceps Er. — Kr., ]. c. p. 264, 72. — H. angularis Heer, 1. c. p. 592, 7. 
Selten. In Ameisen-Nestern. Nürenstorf (Dietr.), Lausanne, in Menge bei Formica rufa 
(Bugnion), Saleve (Heer). ? 
Brunnea Er. — Kr., |. c. p. 265, 73. — Ileer, ]. c. p. 326, 14. , 


Nicht seiten. Zürich, Bern, Genf, Aigle (leer), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Lausanne 
(Bugnion), Chamouny (Bonv.). 


33. 


34. 


Een 


Nigrifrons Er. — Kr., ]. c. p. 267, 74. — H. melanocephala Heer, ]. c. p. 331, 27. 
Selten. Lägern (H.), Lausanne (Bugnion). 
Merdaria Thoms. — Kr., |. c. p. 269, 77. — H. Pertyi Heer, |. c. p. 329, 21. 
lm Miste und faulen Pilzen. Nicht selten. Bern (H.), Kt. Zürich (Dietr.), bei Basel (Bff.), 
Thun (Bonv., Bris.). 


. 3-notata Kr., |. c. p. 272, 76. 


Selten. Thun (Bonv., Bris.). 


. Validicornis Er. — Kr., |. c. p. 271, 78. 


Selten. Am ausfliessenden Safte von Bäumen, besonders Eichen. Schaflhausen (St.). 


. Nigritula Thoms. — Kr., ]. ce. p. 276, 81. — Heer, |. c. p. 331, 28. — Il. erythrocera Heer, 


l. c. p. 328, 19 und H. pubescens Heer, |. c. p. 329, 22. 
In Matt häufig in Thelephorus squamosus, sonst im Miste. Dübendorf, Matt, Bern (H.), 
Thun (Bonv.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 


. Sodalis Er. — Kr., l. c. p. 279, 86. — Heer, l. c. p. 329, 23. 


In Pilzen. Selten. Bern (H.). 


. Gagatina Baudi. — Kr., |. c. p. 1060. — Variabilis Kr., l. ec. p. 281, 91. 


In Pilzen und Exkrementen nicht selten, im Kant. Zürich (Dietr.), Thun (Bonv.). 


5 Myrmecobia Kr., |. c. p. 285, 92. 


Selten. Wängern-Alp (Bony.). 


. Atrata Er. — Kr., ]. c. p. 285, 93. — H. clancula Heer, ]. c. p. 332, 30. 


In Wäldern, unter Laub. Selten. Basel, Genf (H.). 
Nigra Kr., |. c. p. 287, 95. 
Selten. Handeck, Thun, Saas (Bonv., Bris.). 


. Cinnamomea Er. — Kr., |. c. p. 289, 97. — Heer, ]. c. p. 322, 1. 


Am ausfliessenden Safte von Bäumen. Selten. Bern, Genf (H.). 


44. Scapularis Er. — Kr., |. c. p. 291, 100. — H. ochracea Heer, l. c. p. 330, 28. 
Selten. Bern (H.), Schaffhausen (St.). 
45. Testaceipes Heer, |. c. p. 327, 18. — H. varicornis Kr., 1. c. p. 292, 101. 
N Sehr selten. Basel (H.), Thun (Bonv., Bris.). 
46. Sericea Muls. — Kr., 1. c. p. 295, '04. 


Unter feuchtem Laub und im Miste. Selten. Nürenstorf (Dietr.), Basel (Bff.). 


. Sordidula Er. — Kr., |. c. p. 296, 106. — Heer, l. c. p. 335, 43. 


In troeknem Kuhmist. Selten. Bern (H.). 


. Inquinula Er. — Kr., 1. c. p. 297, 107. — H. minutissima Heer, ]. c. p. 334, 39. 


In troecknem Kuhmist. Selten. Genf (H.), Kant. Zürich (Dietr.). 


. Mareida Er. — Kr., ]. c. p. 298, 108. 


Selten. Schaffhausen ($t.), Kant. Zürich an Pilzen (Dietr.). 


. Longicornis Er. — Kr., |. c. p. 301, 112. — Heer, ]. c. p. 323, ?. 


Nicht selten, in Schwämmen und auch unter Rinden. Zürich, Matt, Bern, Gen‘, im Ober- 
wallis (H.), Schaffhausen /St.), Engadin (v. Heyd.), Saas, Chamounix (Bonv., Bris.). 
Var. b. elytris femoribusque nigropiceis. 
Selten. Basel (H.). 
10 


er et 


. Subrugosa Kiesw. — Kr., |. c. p. 302, 113. 


Iın Kuhdünger, auch im Gras. Bernina, St. Moritz (v. Heyden), Saas, Aeggischhorn 
(Bonv., Bris.). 


. Atramentaria Er. — Kr., |. c. p. 303, 114. — Heer, ]. c. p. 331, 29. 


Selten. Bern (Heer), Schaffhausen (St.), Col de Balme (Bonv., Bris.). 


. Contristata Kr., |. c. p. 304, 115. 


Selten. Thun, Saas (Bonv.). © 


. Villosula Kr., |. c. p. 305, 116. 


Sehr selten. Grimselhospiz und Col de Balme (v. H.), Saas (Bonv.). 


. Ravilla Er. — Kr., ]. c. p. 308, 118. 


Sehr selten. Mürren bei Bern (v. H.). 


. Palustris Kiesw. — Kr., |. c. p. 309, 119. 


An Flussufern. Sehr selten. Kant. Zürich (Dietr.). 


. Lepida Er. — Kr., ]. c. p. 309, 120. — H. excavata Heer, l. c. p. 335, 42. 


In Pilzen. Selten. Genf (H.), Schaffhausen nicht selten (St.). 


. Lividipennis Er. — Kr., |. c. p. 311, 121. — Heer, ]. c. p. 590, 3. 


Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf in einem Kehrichthaufen (Dietr.). 


. Cadaverina Bris. — Annales de France 1860, p. 311. 


Selten, im Herbst, unter Moos. Rosenlaui (Bonv. Bris.). 


. Aterrima Er. — Kr., |. c. p. 313, 123. — Heer, ]. c. p. 325, 11. 


Selten. Oberwallis (H.), Col de Balme (Bonv., Bris.). 


. Pygmaea Kr., |. c. p. 314, 124. 


Im Kehricht. Selten. Nürenstorf (Dietr.). 
Var. b. thoracis lateribus elytrisque brunneis. — H. ebfuscata Heer, 1. c. p. 326, 12. 
Selten. Bern (H.). 


. Vernacula Er. — Kr., l. c. p. 315, 126. — Fusca Sahlb. Erichs. 


Im Kehricht. Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.). 


33. Cauta Er. — Kr., |. c. p. 318, 129. Heer, l. c. p. 335, "1. 


Am ausfliessenden Safte. Selten. Zürich, Bern (H.), Engadin (v. Heyd.). 


. Stercoraria Kr., |. c. p. 319, 130. 


Selten. Handeck, Saas (Bonv.). 


. Celata Er. — Kr., |. c. p. 320, 131. — H. indigena Heer, l. c. p. 594, 36. 


Selten. Genf (H.). 


;. Spreta Fairm. — Faune entomol. francaise p. 415. 


Selten, im Moos, im Herbst. Col de Balme (Bonv., Bris.). 


. Fungi Er. — Kr., |. c. p. 321, 133. — Heer, |. c. p. 324, 5. 


In Schwämmen; Bern, Genf (H.), Basel (Bff.), Schaffhausen (St.), Engadin (v. Heyd.). 


. Orbata Er. — Kr., ]. c. p. 322, 134. — Heer, |. c. p. 324, 6. 


Selten. Bern (H.), Engadin (v. Heyd.). 


59. Orphana Er. — Kr., |. c. p. 323, 136. — Heer, |. c. p. 324, 7. 


Unter Laub. Selten. Basel (H.), Engadin (v. Heyden). 


. Clientula Er. — Kr., |. c. p. 322, 135. 


Selten. Schaffhausen (St.). 


71. 


72. 


73. 


7%. 


Carbonaria Heer, |. c. p. 591, 7. 

Selten. Genf (H.). 

Notha Er., 1. c. p. 323, 137. — Gyrophaena exigua Heer, ]. c. p. 312, 7. 

Selten. Basel (H.). 

Tibialis Heer, |. c. p. 335, 45. — Kr., |. c. p. 325, 139. 

Selten, in den Bergen, von 2500-7000‘. Matt, Klausen, Arverser Alpen, Rheinwald 
Chasseral, Camogasker Thal, Urschein-Alp (H.), St. Moritz, Rosatsch (v. Heyden) 
Reculet, Col de Balme, Saas, Aeggischhorn, Rosenlaui (Bonv., Bris.). 

Circellaris Er. — Kr., ]. c. p. 326, 140. — Heer, 1. c. p. 312, 64. 
Nicht selten, unter Steinen und Moos, in der ganzen ebenen Schweiz. 


. Fuscipes Heer, |. c. p. 323, 4. 


Selten. Genf (H.). 


. Cingulata Heer, |. c. p. 324, 8. 


Selten. Bern (H.). 


. Bicolor Heer, |. c. p. 325, 9. 


Selten. Bern, Genf (H.). 


. Pedicularia Heer, |. c. p. 325, 10. 


Selten. Zürich (H.). 


. Impressa Heer, |. c. p. 335, 1. 


Sehr selten. Genf (H.). 


. Laticollis Heer, ]. c. p. 326, 15. 


Selten. Genf (Heer). 


. Hirtella Heer, ]. c. p. 327, 16. 


Selten. Jura (N). 


. Morio Heer, |. c. p. 336, 16. 


Selten. Wallis (H.). 


. Tenuis Heer, |. c. p. 340, 57. 


Selten. Genf (H.). 


. Venustula Heer, |. c. p. 310, 58. 


Auf dem Eitzel (Planta). 


. Vaga Heer, ]. c. p. 341, 60. 


Selten. Genf (H.). 


. Fracticornis Heer, ]. c. p. 341, 62. 


Selten. Basel (N.). 


. Planiuscula Heer, |. c. p. 592, 25. 


Selten. Genf (H.). 


. Rugulosa Heer, |. c. p. 339, 51. _ 


Sehr selten. St. Gotthardt (H.). 


. Pulla Heer, ]. c. p. 591, 7. 


Sehr selten. Genf (H.). 


’ 


, 


10 


es 


Placusa Erichs. 


Leben unter Baumrinden. 
Complanata Er. — Kr., ]. ce. p. 331, 1. 
Selten. Schaffhausen (St.), Thun, Saas (Bonv., Bris.). 
Humilis Er. — Kr., |. c. p. 332, 3. — Pl. pumilio Heer, 1. c. p. 312, 1. 
Selten. In Schwämmen. Basel (H.), Nürenstorf (Dietr.). i 
Infima Er. — Kr., l. c. p. 333, 4. 
In der Schweiz, Cat. Bremi (Kraatz). 


Phloeopora Erichs. 
Reptans Er. — Kr., ]. c. p. 337, 1. — Heer, ]. ce. p. 313, 1. 
Unter Tannenrinde. Selten. Bern, Genf (H.), Thun, Handeck (Bonv., Bris.).“ 
Corticalis Er. — Kr., ]. c. p. 337, 2. — Heer, |. c. p. 31, 2. 
Unter Rinde, besonders Eichen. Selten. Genf, Basel (Heer, Imhof), Schaffhausen (St.), 
Aarau (Fr.), Thun, Handeck (Bonv., Bris.). 


Hygronoma Erichs. 
Dimidiata Er. — Kr., ]. c. p- 341, 1. 
Selten. Im Röhricht am Ufer eines Teiches, im Schaaren bei Schaflhausen im Mai St.). 


Tomoglossa Kraatz. 
Lebt unter Rinde. 
Luteicornis Er. — Kr., |. c. p. 313, 1. — Homalota luteicornis Heer, 1. c. p. 332, 31. 
Selten. Bern (H.). 


Oligota Mannh. 


Leben im Kehricht, unter Moos und abgefallenen Blättern, auch bei Ameisen. 
Pusillima Mannh. — Kr., ]. c. p. 317, 1. — Heer, 1. c. p. 313, 1. 
Selten. Genf (Heer), Basel (Imhoff). 
Atomaria Er. — Kr., |. c. p. 318, 2. — O. punctulata Heer, I. c. p. 313, 3. 
Selten. Basel (H.). 
Inflata Mannh. — Kr., ]. c. p. 318, 3. — O. subtilis Heer, 1. ce. p. 313, 2. 
Selten. Basel (H.). 
Granaria Er. — Kr., |. c. p. 349, 5. — Heer, l.c. p. 313, 4. 
Selten. Genf (H.). 
Flavicornis Er. — Kr., 1. c. p. 350, 6. — Heer, ]. c. p. 313, 5. 
Selten. Basel (N.). 


Encephalus Westwood. 


Complicans Westw. — Kr., |. c. p. 352, 1. 
In Wäldern, sehr selten. Schaffhausen (St.). 


- Ad 


Gyrophaena Mannh. 


Leben in Schwämmen. 
1. Gentilis Er. — Kr., ]. ce. p. 355, 2. 
Selten. Kant. Zürich (Dietr.). 
2. Pulchella Heer, |. c. p. 310, 1. — Kr., l. ec. p. 356, 3. 
Selten. In Bern, Genf (Heer), Lausanne (Bugn.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 
3. Affinis Mannh. — Kr, 1. c. p. 357, 4. — Heer, 1. c. p. 311, 4. 
Nicht selten. Dübendorf, Bern, Matt (Heer), Schaffhausen (St.). 
4. Nana Mannh. — Kr., |. c. p. 357, 5. — Heer, I. c. p. 311, 3. 
Nicht selten, in der ganzen ebenen Schweiz. 
5. Congrua Er. — Kr., 1. c. p. 358, 6. 
Selten. Schaffhausen (St.), Thun (Bonv.). 
6. Lucidula Er. — Kr., |. c. p. 359, 8. — Heer, ]. ec. p. 311, 5. 
Selten. Matt (H.). 
7. Minima Er. — Kr., ]. c. p. 359, 9. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
8. Strietula Er. — Kr., |. c. p. 360, 10. — Laevigata Heer, l. c. p. 310, 2. 
Selten. Bern (H.), Nürenstorf (Dietr.), Basel (Bfl.). 
9. Polita Mannh. — Kr., |. c. p. 360, 11. — Heer, |. c. p. 311, 6. 
Selten. Genf, Basel (H.). 
10. Boleti Er. — Kr., |. c. p. 361, 13. — Heer, ]. c. p. 587, 8. 
Genf, Mte. Generoso (H.), Schaffhausen (St.). 


Pronomaea Erichs. 


Leben unter Moos und abgefallenem Laub. 
1. Rostrata Er. — Kr., |. c. p. 366. 
Selten. Thun (Bonv., Bris.). 
Var. b. picea Heer, l. c. p. 587. 
Sehr selten. An trocknen Ufern. Genf (H.). 


Myliaena Erichs. 


Leben unter feuchtem Laub und im Moos. 
1. Dubia Er. — Kr., I. c. p. 368, 1. — Heer, ]. c. p. 302, 1. 
Selten. Genf, Matt (Heer), Schaffhausen (St.). 
2. Intermedia Er. — Kr., |. c. p. 369, 2. — Heer, 1. c. p. 303, 2. 
Selten. Bern (H.), Kant. Zürich in einer Torfgrube (Dietr.), La London (Bonv., Bris.). 
3. Minuta Er. — Kr., |. c. p. 369, 3. — Heer, |. c. p. 303, 3. 
Selten. Zürich (Heer), Nürenstorf (Dietr.). 
4. Gracilis Heer, |. c. p. 303, 4. — Kr., 1. c. p. 369, 4. 
Selten. Dübendorf (Heer), Nürenstorf, unter Steinen (Dietr.), Engadin (v. Heyden), Saas, 
Chamounix (Bonv.). 


IS 


A 


Gymnusa Karsten. 


Leben an feuchten Orten, unter Moos. 
Brevicollis Mannerh. — Kr., ]. c. \p. 373, 1. — Heer, 1. c. p. 302, 1. 
Selten. Zürich (Heer). 


Tachyporini. 
Hypocyptus Mannh. 


Leben in Wäldern, unter Laub, Rinden, auch findet man sie auf Gras, Gebüsch. 
Longicornis Mannh. — Kr., ]. c. p. 384, 1. — Heer, |. c. p. 285, 1. 
Nicht selten. Durch die ganze ebene Schweiz. 
Pulicarius Er. — Kr., |. c. p. 385, 2. — G. ovulum Heer, I. c. p. 285, 2. 
Selten. Genf (l.). 
Discoideus Er. — Kr., ]. c. p. 385, 3. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Rufipes Kr., |. c. p. 386, 4. 
Sehr selten. Zürichberg (Dietr.). 
Laeviusculus Mannh. — Kr., |. c. p. 387, 5. — H. nigripes Heer, |. c. p. 285, 3. 
Selten. Basel (Heer). 
Seminulum Er. — Kr., |. c. p. 387, 6. — Heer, ]. c. p. 286, 4. 
Selten. Genf (H.). 


Habrocerus Er. 


Leben in Wäldern unter Laub und Moos. 
Capillaricornis Er. — Kr., |. c. p. 393, 1. — Heer, 1. c. p. 292, IV, 1. 
Selten. Genf (Heer), Schaffhausen im Moos (St.), bei Lausanne häufig, im Herbst, unter 
Laub (Bugnion). 


Leucogaryphus Er. 


Silphoides Er. — Kr., |. c. p. 395, 1. — Tachinus silphoides Heer, 1. c. p. 295, 9. 
Nicht selten. In Pferdemist. Basel, Jura, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Lausanne (Bugn.). 


Tachinus Grav. 


Leben im Dünger, seltener am ausfliessenden Safte der Bäume, unter Steinen, in Pilzen 
oder unter Laub. 
Humeralis Gr. — Kr., |. ce. p. 400, 1. — Heer, l. c. p. 293, 3. 
Nicht gerade selten; durch die ganze Schweiz, bis 7000° s. M. (H.). 
Proximus Kr., ]. c. p. 101, 2, — T. humeralis var. b. Heer, |. c. p. 293, 3. 
Wie der vorige, bei Schaffhausen nicht selten (St.), Julier (v. Heyden). 


13. 


Frigidus Er. — Kr., 1. c. p. 401, 3. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Rufipes Er. — Kr., ]. c. p. 403, 4. — Heer, |. c. p. 294, 5. 
Nie und da, bis 8000‘ s. M. Matt, Bern, Nufenen, Scaradra-Alp, Urseren-Thal (Heer), 
Chamounix (Bonv.). 
Var. b. signatus Heer, ]. e. var. b. 
Gotthard, Urseren-Thal (NH.). 
Flavipes Er. — Kr., |. c. p. 403, 5. — Heer, I. c. p. 293, 4. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 6000° s. M. 
Var. b. dubius Heer, l. c. var. b. 
Ebenso, etwas seltener. 
Bipustulatus F. — Kr., |. c. p. 260, 27. 
Sehr selten. Bernina (v. Heyden). 
Pallipes Gr. — Kr., ]. c. p. 407, 8. 
Selten. Chamounix (Bonv., Bris.). 
Subterraneus Gr. — Kr., ]. c. p. 410, 12. — Heer, l. c. p. 292, 2. 
Ziemlich selten, in der ebenen Schweiz. Dübendorf, Basel, Pomy, Malans, Bern (Heer), 
Jorat, in Schwämmen (Bugnion). 
Fimetarius Gr. — Kr., ]. c. p. #11, 12. — Heer, ]. ce. p. 291, 6. 
In Dünger und auf Blumen. Nicht selten, bis in die alpine Region. Matt, Schaffhausen, 
Bern, Aigle, Genf (H.). 


. Marginellus Gr. — Kr., |. c. p. 412, 13. — Heer, |. c. p. 294, 7. 


Matt, Zürich, Bern, Rigi (H.). 


. Laticollis Gr. — Kr., 1. c. p. #13, 14. 


Selten. Schaffhausen (St.), auf dem Waadtländer Jura in Kuhmist. Häufig. October. (Bugn.). 


. Collaris Gr. — Kr., ]. c. p. 14, 15. — Heer, |. c. p. 295, 8. 


Unter Steinen, bis 7000° s. M. Schaffhausen, Jura, Matt, Camogasker Thal (H.), St. Moritz 
(v. Heyd.), Wallis (Venetz), Saas, Chamounix (Bonv.). 
Var. b. cortieinus Gr. — Heer, 1. c. var. b. — Camogasker Thal (H.). 
Elongatus Gyll. — Kr., |. c. p. 416, 18. — Heer, l. c. p. 292, 1. 
Selten. Genf (H.), Unter-Engadin (St.), Wängernalp (Bonv., Bris.). 


Tachyporus Gr. 


Leben unter abgefallenem Laube, im Moos, unter Steinen, auch auf Blumen. 
Obtusus L. — Kr., 1. c. p. 419, 1. -- Heer, 1. ce. p. 288, 5. 
Nicht selten. Durch die ganze ebene Schweiz. 
Formosus Matthews. — Kr., ]. c. p. 120, 2. 
Selten. Winterthur, im Gras (Dietr.), Basel (Imh.). 
Abdominalis Gyll. — Kr., |. c. p. 420, 3. — Heer, |. ce. p. 288, 4. 
Selten. Bern, Genf (H.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Ruficeps Kr., |. c. p. 422, 61. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.) 


10. 


11. 


Solutus Er. — Kr., 1. c. p. 421, 4. 
Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.). 
Chrysomelinus L. — Kr, ]. c. p. 421, 5. — Heer, ]. c. p. 287, 2. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 7000 s. M. (H.). 
Hypnorum F. — Kr., |. c. p. 423, 7. — Heer, l. c. p. 288, 3. var. b. 
Häufig, durch die ebene Schweiz, bis 5000° s.M. (H.). 
Var. b. elytris basi, margineque nigris. — T. marginatus Heer, 1. c. p- 288, 3. 
Häufig, wie der vorige. ; 
Ruficollis Gr. — Kr., 1 c. p. 21, 8. — T. pisciformis Heer, 1. ce. p. 289, 8. 
Selten. Matt (H.), Zürichberg (Dietr.), Bernina (v. Heyden), Chamounix (Bonv.). 
Humerosus Er. — Kr., |. c. p. 424, 9. — T. ruficollis Heer, 1. c. p. 288, 6. 
Selten, besonders in Wäldern, aber durch die ganze ebene Schweiz, auch bei St. Moritz 
(v. Heyden). 
Seitulus Er. — Kr., |. c. p. 426, 12. — T. pulchellus Heer, 1. c. p. 289, 7. 
Selten. In den Alpen, 6000-7000‘ s. M. Camogasker-Thal, Julier, Gotthard (Heer), bei 
St. Moritz und am Bernina ziemlich häufig (v. Heyd.), Rosenlaui, Saas (Bonv., Bris.). 
Pusillus Gr. — Kr., |. c. p. 427, 13. — Heer, ]. ce. p. 289, 9. 
Hie und da, his 6800° s. M. Basel, Bern, Genf, Camogasker Thal, Bernina (H.). 
Brunneus Er. — Kr., |. c. p. 427, 14. — Heer, 1. c. p. 290, 10, 
Nicht selten, durch die ebene Schweiz. 


Lamprinus Heer. 


Saginatus Gr. — Kr., |. c. p. 429, 1. — Tachyporus saginatus Heer, ]. ce. p. 287, 1. 
Selten, bis 6000° s. M. Matt, Zürich, Urseren-Thal, Bern, Genf, Manigoria- Alp (Heer), 
Chamounix (Bonv., Bris.). 
Erythropterus Panz. — Kr., ]. c. p. 430, 3. — L. Lasserrei Heer, 1. c. p. 286, 1. 
Sehr selten. Genf (H.). 


Conosoma Motschulsky. 


Leben unter abgefallenem Laub und unter Rinden. 
Littoreum L. — Kr., ]. ce. p. 433, 1. — Tachyporus littoreus Heer, ]. c. p. 291, 13. 
Nicht selten. Dübendorf, Schaffhausen, Pomy, Genf (H.). 
Pubescens Gr. — Kr., ]. c. p. 435, 2. — Tachyp. pub. Heer, ]. c. p. 290, 11. 
Nicht selten. Ebene Schweiz. Lausanne (Bugn.). 
Var. b. testaceus F. — Heer, l. c. var. b. 
Mit der Stammform. 
Fusculum Gr. — Kr., l. c. p. 136, 3. 
Selten. Basel (Imh.). 
Pedicularium Gr. — Kr., ]. ce. p. 436, #. — Tach. ped. Heer, l. c. p. 291, 15. 
Selten. Ebene Schweiz und auch in den Alpen (H.), Nürenstorf (Dietr.). 
Lividum Er. — Gen. et Spec. Steph. p. 229, 17. 
Sehr selten. Aus Moos, Schaflhausen (St.). 


= Se 


= 


Bipustulatum Gr. — Kr., |. ce. p. 437, 5. — Tachyporus, Heer, ]l. ce. p. 291, 14. 
Nicht selten. Durch die ebene Schweiz. 

7. Bipunetatum Gr. — Kr., ]. c. p. 238, 7. — Tachyporus, Heer, l. c. p. 291, 13. 

Selten. Genf (H.). 


Boletobius Leach. 


Die meisten leben in Pilzen, einige unter Moos und abgefallenem Laub. 
1. Analis Pk. — Kr., ]. c. p. 442, 1. — B. Dahlii Heer, 1. e. p. 298, 2. 
Selten. Unter Steinen. Basel (Imh.), Zürich, Schaffhausen (Heer), Jorat unter Moos und 
Laub (Bugnion). 
Var. b. merdarius Gyll. — Heer, ]. c. var. b. 
Selten. Jorat, Genf (Heer). 
2. Cingulatus Mannh, — Kr., |. c. p. 443, 2. — Analis Heer, ]. ec. p. 297, 1. 
Selten. Unter Steinen; Basel, Bern, Pomy, Genf (H.). 
3. Inelinans Gr. — Kr., ]. c. p. 444, 3. — Heer, |. c. p. 298, 4. 
Selten. Zürich, am Uetliberg (H.). 


4, Atricapillus F. — Kr., |. c. p. #46, 7. — Beer, ]. c. p. 299, 6: 
Stellenweise häufig, in Schwämmen. Matt, im Jura, Genf, im Jorat, Bern (Heer), Schaff- 
hausen (St.), Basel (Imh.), Kant. Zürich (Dietr.). 
5. Lunulatus L. — Kr., |. c. p. 447, 8. — Heer, ]. c. p. 299, 7. 


Selten. In Schwämmen. Bern, Schaffhausen (St.). 
6. Striatus Ol. — Kr., |. c. p. 448, 9. — Heer, l. c. p. 299, 5. 
Selten. In Schwämmen. Bern, Genf (H.). 
7. Trimaeulatus F. — Kr., |. c. p. 449, 10. — Heer, I. c. p. 300, 8. 
Nicht selten. In Schwämmen. Basel, Genf, Zürich, Dübendorf (H.). 
8. Trinotatus Er. — Kr., ]. c. p. 450, 11. — B. trimac. var. b. Heer, 1. c. p. 300, 8. 
Nicht selten. Zürich (leer), bei ‚Schaffhausen häufig (St.), Basel (Imh.), Jorat (Bugn.). 
9. Exoletus Er. — Kr., ]. c. p. 458, 12. 
Häufig. In Schwämmen. Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Jorat (Bugn.). 
10. Pygmaeus Er. — Kr., |. c. p. 451, 13. — Heer, 1. e. p. 300, 9. 
Nicht selten In Schwämmen. Ebene Schweiz. Auch im Engadin (v. Heyden). 
Var. intrusus Hampe. — Stettiner Ztg. 1850, 349. 
Selten. Engadin (v. Heyden). ( 


Bryoporus Kraatz. 


Leben unter abgefallenem Laub und in Moos. 
1. Cernuus Gr. — Kr., |. c. p. 153, 1. — Boletobius cernuus Heer, 1. c. p. 298, 3. 
Dübendorl, unter Steinen und Moos (Br.), Schaffhausen (St.), Zürich, Bern, Genf (Heer), 
Saas (Bonv., Bris.) 
Var. Thorace elytrisque rufis. — Heer, ]. c. var. b. 


Selten. Basel (H.). 
11 


18 


Rufus Er. — Kr., ]. c. p. 154, 2. — Tachinus ferrugineus Heer, 1. c. p. 300, 10 Mittheil. 1. 76. 
Selten. Matt (leer), Lausanne, unter Blättern (Bugnion), Rosenlaui, Handeck ((Bonv., 
Brisout). 


Mycetoporus Mannh. 


Leben unter abgefallenem Laub und im Moos. 
Lucidus Er. — Kr., | c. p. 459, 4. 
Selten. Saas, Handeck (Bonv.). 
Niger Fairın. — Faune entom. [rancaise p. 49%, 7. 
Selten. Unter Moos. Rosenlaui, Thun, Wängern-Alp (Bonv., Bris.), Schaffhausen (St.). 
Punetus Gyll. — Kr., |. c. p. 459, 5. — Heer, |. c. p. 297, 5. 
Selten. Bern (H.), Nürenstorf im Gras (Dietr.), Chamounix (Bonv.). 
Semirufus Heer, |. c. p. 295. 
Sehr selten. Basel (Imh.). 
Longulus Mannh. — Kr., |. c. p. 161, 7. — Heer, 1. c. p. 296, A. 
Hie und da, bis 7000°s.M. Zürich, Schaffhausen, Lägern, Genf, Flöss-Alp, Finnel-Alp (H.). 
Lepidus Gr. — Kr., ]. c. p. 162, 9. — Heer, ]. c. p. 296, 2. 
Selten. Lägern, Bern, Genf, Aigle (H.), Handeck (Bonv.). 
Nanus Er. — Kr., |. c. p. 1463, 10. — Heer, |. c. p. 297, 7. 
Selten. Basel (H.). 
Pronus Er. — Kr., |. c. p. 465, 12. — Heer, |. c. p. 297, 6. 
Selten. Zürich (Heer). 
Splendidus Mannh. — Kr., |. c. p. 466, 13. — Heer, |. c. p. 196, 3. 
Selten. Genf, Dübendorf (H.), Berner Oberland, Wallis (Bonv., Bris.). 


Staphylinidae. 
Acylophorus Nordm. 
Leben in Wäldern, unter Moos und im Röhricht. 


Glabricollis Gr. — Kr., 1. c. p. 480, 1. — Heer, l. c. p. 584, 1. 
Selten. Genf (Heer), Kant. Zürich (Dietr.), Mühlenthal bei Schaffhausen (St.). 


Euryporus Erichs. 


Leben in Wäldern, unter Moos. 
Picipes Pk. — Kr., |. c. p. 483, 1. — Heer, ]. c. p. 283, 1. 
Sehr selten. Chasseral, Genf (H.), Engadin (v. Heyden), Handeck im Berner Oberland 
(Bonv., Bris.). 


Heterothops Kirby. 
Leben an feuchten Orten, in Kellern, unter Moos. 
Praevius Er. — Kr., ]. c. p. 184, 1. — Heer, 1. c. p. 281, 1. 
Selten. Basel, Bern (H.), Lausanne, in grosser Menge in einem Keller (Bugn.). 


2. Limbatus Heer, |. c. p. 281, 4. 
Selten. Matt (H.). 

3. Dissimilis Gr. — Kr., |. c. p. 485, 3. — Heer, |. c. p. 281, 2. 
Selten. Basel (Heer). 

1. Quadripunctulus Gr. — Kr., |. c. p. 486, 4 — Heer, |. c. p. 281, 3. 
Selten. Zürich (H.), Basel (Imh.). 


Quedius Steph. 


Leben unter Steinen, in Wäldern, unter Moos und Laub, unter Rinden. 
1. Dilatatus F. — Kr., 1. c. p. 490, 1. — Vellejus dil. Heer, 1. c. p. 282, 1. 
Selten. In den Nestern von Vespa crabro. Fliegt in der späten Dämmerung. Malans, 
Basel, Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Zürich (Dietr.). 
2. Lateralis Gr. — Kr., |. c. p. 491, 2. — Philonthus lat. Heer, l. c. p. 273, 55. 
Selten. In Schwiimmen und Menschenkoth. Genf, Lausanne, Oberhasli (Heer), Schaff- 
hausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 
3 Fulgidus Er. — Kr., |. c. p. 492, 3. — Philonthus variabilis Heer, I. c. p. 273, 56. 
Häufig, bis 7000‘ s. M. 
Var. elytris rufis. — Phil. fulgidus Heer, l. c. p. 273, 57. 
Selten. Malans (Heer), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 
4. Xanthopus Er. — Kr., |. c. p. 496, 6. — Philonthus xanth. Heer, 1. c. p. 273, 58. 
Selten. Zürich, Bern, (H.), Basel (Imh.), Schaffhausen, Bündten (St.), Rosenlaui, Aeggisch- 
horn, Chamounix (Bony.), am Monte Rosa (Bff.). 
Var. b. elytris testaceis Heer, |. c. var. b. 
Selten. Urseren-Thal (H.). 
5. Seitus Er. — Kr., 1. c. p. 496, 7. — Phil. seitus Heer, 1. c. p. 274, 60. 
Selten. Unter Rinden. Jura, bei Genf (H.). 
6. Laevigatus Er. — Kr., |. c. p. 497, 8. — Phil. laevig. Heer, 1. c. p. 271, 61. 
Selten. Pomy, Genf, im Wallis (H.), Bündten, Schaffhausen (St.), Handeck, (Bonv., Bris.). 
7. Punctatellus Heer, ]. c. p. 275, 63. — Kr., I c. p. 198, 9. 
Häufig, in allen Schweizer Alpen, von 6000—7000° s. M. 
8. Montivagus Heer, |. c. p. 276, 64. 
Häufig, in allen Schweizer Alpen, von 2500—7000' s. M. 
9. Impressus Panz. — Kr., |. c. p. 199, 10. — Phil. impressus Heer, 1. c. p. 271, 62. 
Nicht selten. Ebene Schweiz. Im Kehricht und im Koth. Schaffhausen häufig, Basel, 
Aigle, Genf, Zürich, auf dem Uetliberg, Bern (H.). 
10. Molochinus Gr. — Kr., ]. c. p. 500, 12. — Phil. mol. Heer ]. c. p. 276, 65. 
Häufig, im Dünger und unter Steinen, bis 7000‘ s. M. 
11. Tristis Gr. — Kr., |. c. p. 502, 13. — Frontalis Nordm. Er. Gen. et spec. Staph. 536, 19. 
Sehr selten. Nürenstorf am Fuss ven Bäumen (Dietr.), häufig bei Lausanne amı Fuss von 
Obstbäumen (Bugn.), Basel (Imh.). 
12. Unicolor Ksw. — Kr., |. c. p. 504, 15. 
Selten. Aeggischhorn im Kant. Wallis (Bonv., Bris.). 


17: 


27. 


— Bd 


. Fuliginosus Gr. ,— Kr., |. c. p- 503, 11. — Phil. ful. Heer, ]. e. p. 276, 66: 


Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 5000‘ s. M., besonders an Bachufern, unter Steinen. 


. Picipes Er. — Kr., ]. c. p. 505, 16. 


Selten. Schaffhausen Wallis (St.), Aarau (Fr.). 2 
Ochropterus Er. — Kr, |. ec. p. 505, 17 : 

Ziemlich selten. In den Bergen. Schafalp im Engadin, kis 7000 s. M. (Mey.), Engadin (St.), 
Monte Rosa, Chamounix, Saas, Col de Balıne (Bonv.), St. Bernhard (Bff.), Rosen- 
laui {Bonv.). 

Gracilicornis Heer, |. c. p. 274, 59. 

Sehr selten. In den Alpen (R.). 

Fimbriatus Er. — Kr., |. ce. p. 506, !8 

Selten. Bernina, Roseggthal (Meyer), Monte Rosa (St.), Aeggischhorn, Saas, Chamounix, 

Rosenlaui (Bonv., Bris.). 
Var, b. elytris nigropiceis, limbo marginali rufotestaceo. Phil. montanus Heer, I. € p: 
277, 68. 
Häufig, in allen Schweizer Alpen, von 2500—7000° s. M. (H.). 
Peltatus Er. — Kr., |. ec. p. 507, 19. Phil. praecox Heer, |. c. p. 278, 70. 

Selten. Nufenen im Rheinwald, Camogasker Thal (H.), Schaffhausen, Engelberg (St.), 

Lausanne, im Herbst, unter‘ Steinen (Bugnion), Thun (Bonv.). 


. Praecox Gr. — Er. gen. et spec. 'Staph. p. 540, 26. 


Selten Nürenstorf, unter Steinen (Dietr.). 


. Umbrinus Er. — Kr., |. e. p 509, 21. '— Phil. umbr. Heer, |. ce. p. 277, 67. 


Selten. Genf, Basel (Heer), Saas, Chamounix (Bonv., Bris.). 


. Modestus Kr., |. c. p. 509, 22. 


Sehr selten. Stein im Kt. Schaffhausen (St.). 
Suturalis Kiesw. — Kr., |. c. p. 511, 2. 
Selten. Rosenlaui, Thun, (Bonv.. Bris.). 


. Maurorufus Gr. — Kr., |. ec p. 512, 26. — Phil. maurör. Heer, |. e. p. 278, 71. 


Selten. Zürich, Matt, Bern (H.), Handeek, Col de Balıne, Chamounix (Bonv., Bris.). 


. Rufipes Gr. — Kr., |. e. p. 514. 


Selten. Pontresina (Meyer). 


. Limbatus Heer, ]. c. p. 281, 4. 


Selten. Matt (H.). Vielleicht var. des vorigen. 


;. Monticola Er. — Kr, l. e p. 513, 27. — Phil. rufipes Heer, ]. e. p. 583, 71. 


Selten. Genf (N.), Lausanne, im März, am Fuss von Obstbäumen (Bugn.), Chamounix, 
Saas, Aeggischhorn (Bonv.), Basel (Imh.). 
Var. minor. Phil. paradisianus Heer, |. e. p. 278, 69. 

Paradies an der Zaport-Alp (H.), Engadin (St.). 

Attenuatus Gyll. — Kr, |. c. p. 515, 29. Phil. att. Heer,)l. .c. p. 279, 72. i 

Nicht selten. Zürich, Bern, Genf, Schaflhausen, am Lukmanier, Val Emet (H.), Gott- 
hard (St.), Engadin (Meyer), Basel (Imh.), Rosenlaui, Saas, Chamounix (Bonv., Bris.). 
Nach Bremi soll diese Art mitunter massenweise über Brachäcker schwärmen. 


28. 


29. 


30. 


31. 


32. 


Picipennis Heer, ]. c. p. 279, 73. 

Sehr selten, von 6000—7000° s. M. Val Venet, Urschein-Alp, Lavirums-Alp (H.). Fortasse 
var. antecedentis. 

Boops Gr. — Kr., |. c. p- 516, 30. — Phil. boops Heer, 1. e. p. 280, 74. 

Selten. Basel, Zürich, Genf, Camogasker-Thal, Engadin (H.). 

Alpestris Heer, ]. c. p: 280, 76. — Kr, |. ec p. 517, 31. 

Selten. Von 6000 —7000° s. M. Mühlebach-Alp, Flöss-Alp, Val Eınet, Beverser Thal, 
Alpen um Genf (H.), Splügen, Silvaplana (St.), Roseggthal (Meyer), Handeck , Roth- 
horn, Col de Balme, Saas (Bonv., Bris.). 

Seintillans Gr. — Kr., |. c. p. 519, 33. — Phil. sc. Heer, |. ce. p. 280, 75 

Selten. Bern (H.). 

Lucidulus Er — Kr., |. c. p. 520, 35. 
Selten. Thun (Bonv., Bris.). 


Astrapaeus Grav. 
Ulmi Rossi. — Kr., |. c. p. 523, 1. — Heer, l. c. p. 282, 1. 


Selten. Unter Ulmenrinde. Genf (H.). 


Creophilus Kirby. 


Maxillosus Mannh. — Kr., |. c. p. 529, 1. — Staphylinus maxillosus Heer, l. ec. p. 249, 1. 
Nicht selten Im Dünger und an Cadavern. Durch die ganze ebene Schweiz” Nach Heer 
noch im Rheinwald. 


Emus Curt. 


Hirtus L. — Kr., ]. c. p. 531, 1. — Staphyl. hirtus Heer, |, ec. p. 249, 2. 
Nicht selten. Im Dünger und unter Steinen. Durch die ganze Schweiz, bis 5000 s. M. 


Leistotrophus Perty. 
Leben im Miste. i 
Nebulosus F. — Kr., |. c. p. 534, 1. — Staph. nebul. Heer, |. e. p. 250, 3. 
Häufig, bis 5000‘ s. M. 
Murinus L. — Kr., I. c. p. 535, 2. — Staph. mur. Heer, |. c. p. 250, 1. 
Häufig, bis 5000° s. M. 


Staphylinus Linne. 


Leben im Miste, am Aas, unter Steinen, in Wäldern. 


Lutarius Gr. — Kr., |. c. p. 543, 1. — lleer, l. e. p. 251, 9. 
Selten. Genf (H.). 
Stercorarius Ol. — Kr., |. c. p. 513, 2. — Heer, I. c. p. 251, 8. 


Hie und da. Im Dünger, bis 6800‘ s. M. Jura, von Schaffhausen bis Genf, Bern, Zürich, 
Geschinen, Flöss-Alp, Lavirumser Alp (H.). 


or 


= 


Chalcocephalus F. — Kr., ]. c. p- 544, 3. — Heer, ]. c. p. 252, 10. 

Selten. Jura, Genf (H.), Kant. Zürich am Rindviehkoth (Dietr.). 

Latebricola Gr. — Kr., |. c. p. 545, #4. — Heer, 1. c. p. 252, 11. 

Selten. Schaffhausen, Zürich, Bern (H.). 

Fulvipes Scop. — Kr., |. c. p, 545, 5. — Heer, |. c. p. 253. 

Ziemlich selten. Bern, Basel, Sansthal (H.), Zürich, Glarus, unter Moos (Dietr.), Waadt- 
länder Alpen (Bugn.), in faulenden Tannenstöcken 

Pubescens De Geer. — Kr, |. c. p. 546, 7. — Heer, l. c. p. 250. 

Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 5000‘ s. M., besonders im Dünger. 

Erythropterus L. — Kr., |. c. p. 547, 8. — Heer, |. c. p. 251, 7, castanopterus Gr. 

Ziemlichßselten in der ebenen Schweiz, häufiger in den Bergen, in Wäldern. Basel, Jura, 
Genf, St. Gallen, Zürich, Matt, Bern (Heer), Vevey (v. Gaut.), Engelberg (St.). 

Caesareus Cederh. — Kr., |. c. p. 518, 9. — Heer, l. c. p. 250. 

Häufig überall, bis 5000‘ s. M. 

Fossor Scop. — Kr., |. c. p. 549, 10. — Heer, I. ce. p. 252. 

Ziemlich selten, in Wäldern und unter Steinen, bis 4000 s. M. Schaffhausen, Basel, im 
Jura, Genf, Zürich, Irchel, Matt, Geschinen im Kt. Uri, Somnixer Bad in Bündten, 
Oberwallis (H.), Jorat, Waadtländer Alpen, Wängern-Alp, bis 7000° s. M. (Bugnion), 
Basel (Bff.), Kant. Zürich (Dietr.). 


Ocypus Steph. 


Leben unter Steinen, in faulem Holz, unter Moos, in Wäldern. 
Oleus F. — Kr., |. c. p. 553, 1. — Heer, l. c. p. 253. 
Ueberall gemein. 
Micropterus Redt. — O. brachypterus Brul. Kr., l. e. p. 553. 
Häufig am Richard in den Waadtländer Alpen (Bugnion). 
Macrocephalus Gr. — Kr., |, c. p. 407, !. 
Selten. Engadin (v. Heyden). 
Alpestris Er. — Kr., |. c. p. 551. 
Alpen. Engadin (St.), Chamounix (Bonv., Bris ). re 
Var. b. brevipennis Heer, 1. c. p. 254. 
Da und dort in den Alpen, von 6000 -7000' s. M. Pilatus, Beverser Alpen (H. ), neue ii in 
den Waadtländer Alpen (Bugnion). 
Cyaneus Pk. — Kr., |. c. p. 555, 6. — Heer, l. c. p. 253. 
Ueberall häufig, bis 7000° s. M., in der Arichen Schweiz, im Jura, auch in den Alpen. 
Selten bei Lausanne (Bugnion). 
Var. subeyaneus Heer, |. ce. var. b. 
Ziemlich häufig in den Alpen, bis 6000‘ s. M. 
Similis Fab. — Kr., |. c. p. 556, 7. — Heer, l. c. p. 253. 
Ueberall gemein. 
Mus Brulle. — Fuscipes Nordm. — Kr., 1. ce. p- 557. — St. fuscipes Heer, l. c. p. 25%. 
Sehr selten. Bern (Heer). 


11. 


16. 


Nr 


Er un 


Brunnipes F. — Kr., |. c. p. 557, 9. — Heer, 1. e. p. 254. 
Ziemlich selten Schaffhausen, Basel, Bern, Neuchätel, Saleve (Heer), Lausanne, Vevey 
(v. Gaut.), Jorat, Döle (Bugn.), Wallis (Venetz), Reeulet (Bonv., Bris.). 
Var. alpicola Er. — Gen. et spec. Staph. #11, 11. — Heer, |. c. p. 582. 
Sehr selten. Wallis (Heer). 
Fusceatus Gr. — Kr., |. c p. 558, 10. — Heer, |. c. p. 254. 
Selten. Dübendorf, Jura, Aigle (Heer), Schaffhausen (St.). 


. Picipennis F. — Kr., |. c. p. 559, 11. — Heer, I. e. p. 255, 22. 


Ueberall häufig, bis 5000° s. M. 
Var. a. chaleocephalus Mannh. — Er., l. c. var. b. — Heer, l. ce. p. 255. 
Selten. Zürich, Basel (Heer). 
Cupreus Rossi. — Kr., |. c. p. 560, 12. — Heer, |. ce. p. 255, 24. 
Ziemlich selten. Zürich, Basel, Genf, Bern, Jura, Wallis, Aigle, Bevers (Heer), Schaff- 
hausen (St.), Aarau (Fr.), Lausanne (Bugn.). 


. Fulvipennis Erichs. — Kr., 1. c. p. 561, 13. — S. vagans Heer, |. c. p. 255, 23. 


Ziemlich selten. Basel, Bern, Neuenburg, Genf (H.), Nürenstorf, Zürich (Dietr.), Ormont- 
Thal (v. Gaut.), Schaffhausen, Bernina (St.), Lausanne, häufig an der Furca (Bugn.), 
Saas, Chamounix (Bonv., Bris.). 


. Pedator Gr. — Kr., |. c. p. 561, 24. — Heer, |. c. p. 254, 19. 


Sehr selten. Basel, Genf (H.), Wallis (Venetz). 


. Ater Grav. — Kr., |. c. p. 562, 15. — Heer, |. c. p. 256, 25. 


Selten. Bern, Zürich (H.), Schaffhausen (St.), Lausanne in einem Keller in Anzahl (Bugn.). 


. Morio Gr. — Kr., |. c. p. 563, 16. — Heer, 1. c. p. 256, 26. 


Ziemlich selten. Zürich, Bern, Genf, Jura, Chaumont (Heer), Schaffhausen, Bündten (St.). 


Var. a. luganensis Heer, l. c. p. 256, 27. 
Monte Salvadore (H.). 
Cerdo Er. — Kr., |. c. p. 564, 17. — O. melanarius Heer, 1. c. p. 256, 28. 
Sehr selten. Zürich, Matt (Heer), Schaffhausen (St.). 
Fulvipes Motsch. — Bullet. de Mosc. 1858, 669. 
Schweiz (Motsch). 


Philonthus Leach. 


Leben im Dünger, faulem Holz, unter Steinen und in Schwämmen, in Moos und agbe- 
fallenem Laub, unter Rinden. 
Splendens F. — Kr., |. c. p. 569, 1. — Heer, I. c. p. 258, 3. 
Häufig, bis 6000 s. M, 
Intermedius L.acord. — Kr., |. c. p. 570, 2. — Heer, |. c. p. 257, 2. 
Ziemlich selten. Zürich, Aigle, St. Gotthard (H.), Engadin (v. Heyden), Jorat, unter Moos 
(Bugnion). 
Laminatus Creutz. — Kr., |. c. p. 570, 3. — Heer, 1. c. p. 257, 1. 
Häufig, bis 6000' s. M. 


er 


4. Laevicollis Lac. — Kr., ]. ce. p. 571, 41. 
Ormonts, unter faulenden Tannenrinslen, April (Bugn.), 
Montivagus Heer, |. c. p. 275, 64. — Laevicollis Er. Gen. et spec. Staphyl: 433, 8. 
Ziemlich häufig, in den Alpen, von 2500—7000' s. M. 
6. Cyanipennis F. — Kr., ]. c. p. 573, 6. — Heer, |. c. p. 260, 12. 
Selten. In Schwämmen. Zürich, Basel, Jura, Genf, Aigle, Lausanne (H.), Jorat (Bugn.), 
Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Concise (Venetz). ; 
7. Nitidus F. — Kr.. I. c. p. 576, 7. — Heer, .'c. p. 258, A. 
Hie und da, in den Alpen und den Voralpen, bis 8000‘ s. M., besonders im Miste. 
8. Carbonarius Er. — Kr., |. ce. p. 577, 9: — Heer, |. ce. p. 259, 6. 
Ziemlich selten. Zürich, Neuchätel, Aigle (H.). 
9. Succicola Thoms. — Scand. Col. Il. p.. 157. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.). 
10. Aeneus L. — Kr., |. c. p. 578, 11 — Heer, |, ce. p 258, 5. 
Häufig. bis zu 6000' s. M. 
11. Temporalis Muls. — Kr., |. ec. p. 578. 
Schweiz (Muls.). 
12. Punctiventris Kraatz, |. c. p- 578, 10. 
Sehr selten. Silvaplana, unter Steinen (St.). 
13. Seutatus Er. — Kr., ]. c. p. 580, 12. 
“ Selten. Bevers-Thal (v. Heyden), Ormont-Thal, an. der Grande Eau in Anzahl (Bugnion), 
Thun, Wängern-Alp (Bonv., Bris.). 
14. Decorus Grav. — Kr., |. c. p. 580, 13. — Ileer, I. c. p. 260, 9. 
Ziemlich selten. Zürich, Basel, Genf (HH.), Schaffhausen (St.), Saas (Bonv.), Jorat (Bugn.). 
15, Laetus Heer, |. c. p. 259, 8. — Ph. Gbhiliani Kr., |. c. p. 574. 
Sehr selten. Unter Steinen. Walliser Alpen (Heer), Monte Rosa (v. Gaut.). 
16. Politus F. — Kr., |. ce. p. 581, 14. — Heer, |. ce. p. 260, 11. 
Häufig, im Dünger überall, bis 6500‘ s. M. 
17. Lucens Mannh. — Kr., |. c. p. 582, 15. — lleer, |. c. p. 260, 10, 
Selten. Genf (leer), Zürich (Dietr.), Aarau (Fr.), Chamounix (Bonv.). 
18. Atratus Gr. — Kr., |. c. p. 586, 19. — Heer, |. c. p. 259, 7. 
Ueberall gemein, bis 6500° s. M. 


or 


Var. cverulescens Boisd. — Er., l. c. var. — Heer, ]. ce. var. b. 
Seltener. Zürich (Heer), Schaffhausen (St.). Aarau (Fr.). 
19. Aerosus Kiesw. — Kr., ]. c. p. 587, 20. 
Sehr selten. Splügen (St). 
20. Marginatus F. — Kr., |. c. p. 587, 21. — Heer, |. c. p. 261, 13. 
Ziemlich selten, bis 6500 s. M. Genf, Jura, Basel, Wöggithal, Frugmatt (H.), Rigi.(v. G.), 
Aarau nicht selten (Fr.), Chamounix (Bonv.), Anzeindaz im Kant. Waadt (Bugnion), 
Sihlthal hinter Einsiedeln (Dietr.). 
21. Umbratilis Gr. — Kr,, |. ce. p: 583, 16. — Ileer, 1. e. p. 261, 14. 
Selten. Basel, Zug (Heer), Schaffhausen (St.), Nürenstorf, in Menge ‚in Kehricht (Dietr.), 
Bernina (v. Gaut.). 


22. 


23. 


24. 


25. 


26. 


27. 


28. 


29. 


30. 


31. 


32. 


33 


34. 


35. 


36. 


37. 


Varius Gyl. — Kr., 1. c. p. 583, 17. — Heer, |. c. p. 261, 16. 
Hie und da, bis 6000° s. M. 
Var. a. bimaculatus Nordm. — Kr., |. c. p. 581, 17. var. c. — Er. Gen. et Spec. Staph. 
p. 448, 33. — Heer, 1. c. p. 261, 15. 
Selten. Bern, Basel (H.). 
Albipes Gr. — Kr., |. c. p. 585, 18. — Heer, 1. c. p. 262, 17. 
Hie und da, bis 6000 s. M. Bern, Basel, Zürich, Matt, Mühlebach (H.), Schaffhausen (St.) 
Lepidus Gr. — Kr., |. c. p. 588, 22. — Heer, |. c. p. 262, 18. 
Selten. Genf, Neuchätel, Basel, Bern (HJ, Schaffhausen (St.). 
Nitidulus Gr. — Kr., |. c. p. 589, 23. — Heer, l. c. p. 262, 19. 
Selten. Pomy (H.). 
Frigidus Ksw. — Kr., |. ce. p. 590, 24. 
Nicht selten. Im Engadin, namentlich am Bernina (v. Gaut.), und im Bevers-Thal (St.). 
Sordidus Gr. — Kr., |. c. p. 591, 25. — Heer I. c. p. 262, 20. 
Selten. Zürich, Andermatt (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 
Fimetarius Gr. — Kr., |. ce. p. 592, 26. — Heer, |. c. p. 263, 23. 
Häufig. Schaffhausen (St.), Bern, Genf, Jorat, Wallis (B.), Jorat, in Schwäminen (Bugn.), 
Basel (Imh.), Kant. Zürich (Dietr.), Thun, Aeggischhorn (Bonv., Bris.). 
Cephalotes Gr. — Kr., |. c. p. 592, 27. — Heer, l. c. p. 263, 21. 
Selten. Pomy (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 
Megacephalus Heer, ]. c. p. 263, 22. 
Sehr selten. Matt (H.), Lausanne, in Kellern (Bugn.). 
Fuscus Gr. — Kr., |. c. p. 293, 28. — Heer, l. c. p. 264, 24. 
Selten. Zürich (H.). 
Ebeninus Gr. — Kr., |. c. p. 296, 30. — P. varians Heer, ]. c. p. 264, 25. 
Häufig überall, bis 5000‘ s. M. 
Var. a. corruseus Gr. — Kr., |. ce. p. 597, 30. — Var. Heer, 1. ce. p. 265, 27. 
Ziemlich selten. Bern, Basel, Jorat (H.), Jorat, in Schwämmen, im September (Bugn.), 
Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.), Thun (Bonv.). 
Var. b. ochropus @r. — Kr., 1. c. p. 597, 30. — Var. Heer, |. c. p. 264, 25 var. 
Selten. Matt, Bern (H.). 
Corvinus Er. — Kr., |. c. p: 599, 31. — Heer, |. ce. p. 264, 25 var. b. 
Selten. Matt (H.), Aarau (Fr.), Schaffhausen \St.), La London (Bonv.). 
Fumigatus Er. — Kr., |. c. p. 599, 32. — Heer, |, c. p. 582, 25*. 
Ziemlich selten, bis zu 5000‘ s. M. Genf, Matt, Nufenen (H.), Vevey (Gaut.), Jorat (Bugn.), 
Schaffhausen (St.), Kant. Zürich, häufig (Dietr.). 
Bipustulatus Panz. — Kr., |. c. p, 601, 31. — Heer, ]. e. p. 265, 29. 
Ziemlich häufig im Dünger. Schaffhausen, Pomy, Basel, Genf, Bern (H.). 
Sanguinolentus Gr. — Kr., |. c. p. 600, 33. — Heer, ]. c. p. 265, 28. 
Ziemlich selten Genf, Jorat, Aigle, Pomy, Basel, Bern (H.), Ormonts (v. Gaut.), Jorat, 
unter Moos (Bugn.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Immundus Gyli. — Er. Gen. et Spec. p. 479. — Heer, |. c. p. 264, 26. 
Sehr selten. Basel (H.). 


38. 


39. 


40. 


41. 


42, 


43. 


At, 


Opacus Gyll. — P. varians Kr., 1. c. p. 602, 36. — P. opacus Heer, l: c. p.. 265, 30. 
Ziemlich selten, bis 5000‘, im Engadin bis 5600° s. M. Schaffhausen, Basel, Pomy, Genf, 
Jorat, Nufenen (H.), Kant. Zürich (Dietr.), Engadin (v. Heyd.), Chamounix, Rosenlaui, 
Thun (Bony.). 
Var. b. Flügeldecken röthlich. — Heer, 1. c. v. b. — Bern (H.). 
Var. c. Flügeldecken schwarz, einfärbig. — Heer, |. c, var. c. — Aigle (H.). 
Var. d. kleiner, ungefleckt, Vorderbeine gelb. — Heer, 1. c. var. d. 
Ziemlich selten. Aigle, Bern, Mühlebachalp (H.). 
Agilis Gr. — Kr., ]. c. p. 603, 37. — P. opacus var. e. Heer, 1. c. p. 266. 
In Schaffhausen nicht selten (St.), Engadin (v. Heyden), Wallis (Venetz). 
Debilis Er. — Kr., |. c. p. 604, 38. —Heer, ]. c. p. 266, 32. 
Selten. Bern (H.), Vevey (v. Gaut.), Schaffhausen {St.), Nürenstorf (Dietr.). 
Ventralis Gr. — Kr., |. c. p. 605, 39. — Heer, 1 c. p. 267, 36. 
Selten. Basel, Gen!, Aigle (H.), Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), Lausanne (Bugn.). 
Discoideus Gr. — Kr., |. c. p. 605, 40. — Heer, l. ce. p. 268, 39. 
Da und dort im Mist, bis 6000‘ s. M. Matt, Zürich, Bern, Genfer Alpen (H.), Schaff- 
hausen (St.), Lausanne (Bugn.), Wallis (Venetz). 
Vernalis Gr. — Kr., |. c. p. 606, 41. — Heer, l. c. p. 268, 37. et melanocephalus Heer, 
l. c. p. 269, 40. 
Ziemlich selten. Unter Steinen, an feuchten Orten. Bern, Basel, Zürich, Zug, Matt, 
Aigle, Ober-Wallis (H.), Schaffhausen (St.), Thun (Bonv.). t 
Celer Gr. — Erichs._Gen. et Spec. p. 480. — Heer, |. c. p. 266, 33. 
Selten. Basel, Ober-Wallıs (H.). 


. Quisquiliarius Gyll. — Kr., |. c. p. 607, 42. — Heer, l. c. p. 267, 35. 


Nicht selten. Zürich, Basel, Neuchätel, Aigle, Ober-Wallis (H.), Schaffhausen (St.), Cha- 
mounix (Bonv.). 
Var. b, Rubidus Er. — Kr., ]. e. var. — P. dimidiatus Heer, 1. c. p. 266, 31. 

Sehr selten. Basel (H.), Vevey (v. Gaut.). 


. Splendidulus Gr. — Kr., |. c. p. 608, 43. — Heer, 1. c. p. 269, 41 et S. anal. Heer, l. c. p. 268, 38. 


Nicht selten. Bern, Genf, Jorat, Zürich, Matt, Schaffhausen (St.), Rosenlaui (Bonv., Bris.). 


. Rufimanus Er. — Kr., 1. c. p. 609, 45. — Heer, l. c. p. 266, 34. 


Selten, in der ebenen’Schweiz. Basel, Bern, Genf (H.), La London (Bonv.). 


. Fumarius Gr. — Kr., |. c. p. 610, 16. — Heer, l. c. p. 270, 44. 


Ziemlich selten, bis 3000‘ s. M. Zürich, Matt, Bern (H.), Schaffhausen ($t.). 


. Nigrita Nordm. — Kr.,.l. e. p. 611, 47. — Heer, |. c. p. 269, 42. 


Selten. Basel (ll.), Schaffhausen (St.). 


. Virge Gr. — Kr., |. e. p. 611, 48. — Heer, 1. c. p. 269, 43. 


Sehr selten. Bern, Jorat (H.). 


. Micans Gr. — Kr., |. c. p. 612, 19. — Heer, 1. c. p. 270, 45. 


Ziemlich selten. Basel‘, Zürich, Genf, Unter-Engadin (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf 
(Dietr.), Jorat, an Bachufern (Bugn.). 


. Fulvipes F. — Kr., |. c. p. 614. 52. — Heer, ]. c. p. 270, 46. 


Ueberall ziemlich häufig, unter Steinen. 


53. 


54. 


55. 


56. 


37. 


58. 


59. 


60, 


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63. 


64. 


65. 


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1. 


2. 


3. 


N 


Astutus Er. — Kr., 1. c. p. 614, 53. 
Selten. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.). 
Exiguus Nordm. — Kr., ]. ce. p. 615, 54. — Heer, ]. c. p. 271, 48. 
Selten. Basel (H.), Zürich im Gras (Dietr.), Chamounix (Bonv.). 
Pusillus Heer, ]. c. p. 271, 19. 
Sehr selten. Bern (H.). 
Nigritulus Gr. — Kr., ]. c. p. 616, 56. — Ph. aterrimus Heer, 1. c. p. 271, 50. 
Ziemlich häufig, bis 3000° s. M. Auf Aeckern und im Kehricht (Dietr.), Matt, Zürich, Basel, 
Genf, Jorat (H.), Lausanne (Bugn.), Chamounix, Rosenlaui (Bonv., Bris.). 
Pullus Nordm. — Kr., |. c. p. 617, 57. — Heer, l. c. p. 583, 18“. 
Sehr selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.), Lausanne (Bugnion). 
Tenuis Nordm. — Kr., 1. c. p. 617, 58. — Heer, I c. p. 270, 47. 
Ziemlich selten. Unter Steinen, an sandigen Orten, Ufern. Matt, Schaffhausen, Basel, 
Pomy, Genf, Jorat, Bern (H.), Sitten (v. Gaut.), Aarau (Fr.). Nürenstorf (Dietr.). 
Punctus-Gr. — Kr., |. c. p. 618, 59. — Heer, 1. c. p. 271, 51. 
Selten. Zürich, Bern, Jorat (H.). 
Puella Nordm. — Kr., ]. c. p. 620, 60. 
Sehr selten. Engadin (St., Meyer), Rosenlaui (Bonv., Bris.). 
Rufipennis Gr. — Kr., 1. c. p. 621, 61. — Heer, |. c. p. 583, 54*. 
Sehr selten. Genf (H.). 
Cinerascens Gr. — Kr., |. c. p. 622, 62. — Heer, |. ec. p. 272, 52. 
Selten. Unter Steinen. Genf, Zürich (H.), Nürenstorf (Dietr.), Vevey (v. Gaut.). 
Signaticornis Muls., — Kr., ]. c. p. 623, 63, 
Sehr selten. Nürenstorf unter Moos (Dietr.). 
Elongatulus Er. — Kr., |. c. p. 62?, 61. — Heer, 1. c. p. 272, 54. 
Selten. Basel2(H.). 
Procerulus &r. — Kr., ]. c. p. 624, 65. — Heer, |. c. p. 272, 53. 
Selten. Unter Steinen. Zürich, Basel (H.), Jura (v. Gaut.), Schaffhausen (St.). 
Prolixus Er. — Kr., ]. c. p. 625, 66. 
Selten. Zürich, an der Sihl, unter Steinen (Dietr.), Schaffhausen (St.), La London (Bonv.). 


Subtrib. II. Xantholini. 
Xantholinus SerV. 


Leben an feuchten Orten, unter Steinen, unter Laub, Rinden, faulem Holz, auch im Mist. 
Glabratus Gr. — Kraatz, Er. Ins. Deutschl. p. 633, 1. — Heer, |. c. p. 244, 1. 

Selten. Dübendorf, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
Punctulatus Payk. — Kr., ]. c. p. 635, 3. — Heer, |. c. p. 245, 5. 

Ueberall häufig, bis 3000‘ s. M. 
Ochraceus Gyll. — Kr., ]. c. p. 636, 4. — Heer, |. c. p. 245, 6. 

Ueberall häufig, bis 4000° s. M. 


a 


Atratus Heer, |. c. p. 246, 7. — Kr., I. c. p. 236, 5. 
Selten. Basel (H.), Schaffhausen (St.). 
Tricolor F. — Kr., |. c. p. 638, 7. — Heer, |. c. p. 246, 8. 
Hie und da, bis 7000‘ s. M. Basel, Bern, Zürich, Matt, Oberhasli, Pomy, Genf, Julier, 
Bevers (H.), Vevey (v. Gaut.), Monte Rosa, Splügen, Schafthausen (St.), Jorat (Bugn.), 
Saas, Handeck (Bonv.). 
Distans Muls. — Kr., ]. c. p. 639, 8. 
Sehr selten. Macugnaga (St.), Waadtländer Alpen (Bugn.), Handeck im Berner Oberland 
und Trient im Wallis (v. H.). 
Glaber Er. — Kr., |. c. p. 640, 11. — Heer, l. c. p. 245, 4 
Sehr selten. Genf (H.). 
Longiventris Heer, |. c. p. 247, 10. — Kr., ]. e. p. 641, 12. 
Selten. Matt, Lägern (H.), Schaffhausen (St.), Rosenlaui (Bonv., Bris.). 
Linearis F. — Kr., 1. c. p. 641, 13. — Heer, |. c. p. 246, 9. 
Ueberall häufig, bis 6000° s. M. 


. Fulgidus F. — Kr., |. c. p 642, 14. — Heer, |. c. p. 244, 1. 


Hie und da. Dübendorf, Basel, Bern, Pomy, Aigle, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Lausanne, 
Zürich (Bugn.). 


. Lentus Gr. — Kr., |. ce. p. 6%14, 15. — Heer, |. c. p. 245, 3. 


Selten. Matt, Genf, Bern (Heer), Vevey (v. Gaut.), Schaffhausen, in faulem Holz (St.), 
Aeggischhorn (Bonv., Bris.). 


Leptacinus Erichs. 
Leben unter Steinen, auch bei Ameisen. 
Batychrus Gyll. — Kr., |. c. p. 649, 2. — Heer, I. ce. p. 243, 1. 
Nicht selten. Unter Steinen. Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), 
Nürenstorf, in einem Kehrichthaufen, in Anzahl (Dietr.), Basel (Bfl.). 
Linearis Gr. — Kr., |. ce. p. 619, 3. Heer, l. c. p. 243, 2, 
Nicht selten. Lägern, Matt (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf, im Kehricht (Dietr.). 


Baptolinus Kraatz. 
Leben unter Rinden, in faulem Holz. 
Alternans Gr. - Kr., |. c. p. 660, 1. — Othius Heer, |. c. p. 248, A. 
Selten. Zürich, Bern, Basel, Genf, Wallis (H.), Schaffhausen (St.), Jura, Vevey (v. Gaut.), 
Lausanne, Waadtländer Alpen, unter Fichtenrinde, in Anzahl (Bugn.), Rosenlaui (Bonv.). 
Pilicornis Er. — Kr., |. c. p. 661, 2. — Heer, |. c. p. 248, 3. 
Selten Zürich, Genf, auch in den untern Alpen (Heer), Basel (lınh.), Monte Rosa (St.), 
Saas (Bonv.). 


Othius Steph. 
Leben unter Steinen, in faulem Holz. 
Fulvipennis F. — Kr., |. c. p. 654, 1. — Heer, 1. c. p. 247, 1. 
Nicht häufig, aber durch die ganze Schweiz. 


wu, De 


2. Punctipennis Lac. — Kr., |. c. p- 655, 2. — O. fuscicornis Heer, ]. ce. p. 581. 
Selten. Genf, Nyon, Aigle (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Thun (Bonv.). 
3. Melanocephalus Gr. — Kr., ]. ce. p. 656, 3. — Heer, |. ce. p. 248, 2. 
Matt, Bern, Genf (H.), Lausanne (v. Gaut.), Berner Oberland, Wallis (Bonv., Bris.), En- 
gadin (v. Heyd.). 
4. Lapidicola Kiesw. — Kr., |. c. p. 657, 5. 
Selten. Engadin (Meyer), Schaffhausen (St.), Pilatus, Leisthamın, Furca, Wengen im Kant. 
Bern (Bugn.). 
5. Myrmecophilus Kiesw. -- Kr., |. c. p. 658, 6. 
Selten. Schaffhausen (St.), Berner Oberland, Wallis (Bonv., Bris.). 


Trib. IV. Paederidae. 
Lathrobium Grav. 


Leben an feuchten Orten, in Wäldern, unter abgefallenem Laub, unter Steinen, an Ufern. 
1. Brunipes F. — Kr., |. c. p. 672, 1. — Heer, I. ce. p. 241, 16. 
Hie und da, bis 3000‘ s. M. Bern, Genf, Basel, Pomy, Aigle (H.), Aarau (Fr.), Schaft- 
hausen (St.), Zürich (Dietr.), Thun (Bonv.). 
2. Elongatum L. — Kr., |. c. p. 672, 2. — Heer, |. c. p. 239, 10. 
Ziemlich häufig, bis 41000‘ s. M. 
3. Boreale Hochh. — L. geminum Kr., |. c. p. 673, 3. — L. bicolor Heer, I. ce p. 240, 15. 
Sehr selten bei Genf (H.), häufiger bei Zürich (Dietr.), Tössthal, Engelberg (St.), Lausanne, 
in Wäldern (Bugn.). 
4, Fulvipenne Gr. — Kr., |. c. p. 674, 4. — Heer, |. c. p. 240, 13. 
Hie und da, auch in den Bergen. Basel, Matt, Wäggithal (H.), Zürich, häufig (Dietr.), 
Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Engadin (Meyer). 
5. Lineatocolle Seriba. — Stett. ent. Zig. XX, 414 — Fulvipenne Er. Gen. et Spee. Staph. 
p- 591. Var. 2 
Nicht selten, im Kant. Zürich (Dietr.). 
6. Alpestre Heer, |. c. p. 239, 11. 
Paradies an der Zaportalp, Camogasker Thal (H.), Zürich (Dietr.). 
7. Rufipenne Gyli. — Kr., | c. p. 675, 5. — Heer, |. c. p. 239, 12. 
Sehr selten. Aigle (H.), Pampigny (v. Gaut.), Schaffhausen (St.). 
8. Laevipenne Heer. — Kr., |. c. p. 675, 6. — Heer, |. ce. p. 240, 14. 
Sehr selten. Aigle (H.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Jorat, am Ufer des Flow im 
Februar in Anzahl (Bugn.). 
9. Multipunctatum Gr. — Kr., |. c. p. 676, 7. — Heer, l. c. p. 238, 9. 
Häufig, bis 4000‘ s. M. unter Steinen und in Anschwemmungen. 
10. Quadratum Payk. — Kr., |. c. p. 678, 10. — Heer, |. c. p. 238, 8. 
Sehr selten. Schweiz (H.). 
11. Terminatum Gr. — Kr., ]. c. p. 679, 11. — Heer, ]. ec. p. 238, 8. var. b. 
Sehr selten. Genf (H.), Zürich (Dietr.), Lausanne, im Februar (Bugn.). 


12. 


13. 


14. 


15. 


re 


Punctatum Zett. — Kr., 1. c. p. 679, 12. 
Selten. Aarau (Fr.). 
Filiforme Gr. — Kr., |. ce. p. 681, 14. — Heer, |. c. p. 238, 6. 
Nicht selten. Genf, Wallis (H.), Zürich (Dietr.), Basel (Bfi.). 
Var. b. impressum Heer, 1. c. p. 580, 5*. 
Selten. Dättlikon am Irchel, im Schlamme (H.). 
Longipenne Fairm. — Fairm. et Laboulb. Col de France p. 555. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Longulum Gr. — Kr., |. c. p. 681. 15. — Heer, |. c. p. 237, 5. 
Selten. Unter“Moos und bei Ameisen. Zürich, Schaffhausen, Aigle (H.), Pampigny (v. G.), 
Lausanne häufig (Bugn.), Thun (Bonv.). 


. Dilutum Er. — Kr., 1. c. p. 684, 18. — L. agile Heer, ]. c. p. 237, A. 


Selten. Von 4500—7000' s. M. Ursernthal, Mühlebachalp (H.). 


. Angusticolle Lac. — Kr., |. c. p. 685, 20. 


Selten. Waadtländer Alpen (v. Gaut). 
Scabricolle Er. — Kr., |. c. p. 688, 24. — Rugilus scabr. Heer, I. c. p. 231, 1. 
Selten. Unter Steinen. Wäggithal, Jura, Neuchätel, Genf (H.), Zürich (Dietr.), Schatf- 
hausen (St.). 


Achenium Steph. 


Leben unter Steinen, an Ufern. 

Depressum Gr. — Kr., |. c. p. 691, 2. — Heer, ]. c.p. 241, 1. 
Selten. Genf (H.). 

Humile Nicolai. — Kr., |. c. p. 690, 1. — Heer, |. c. p. 241, 2. 
Selten. Basel (Heer). 


Cryptobium Mannh. 


Leben in faulem Holz, unter Rinden, unter Steinen. 
Fracticorne Payk. — Kr., |. c. p. 695, 1. — Heer, 1. c. p. 242, 1. 
Häufig, bis 3000‘ s. M. Zürich, Bern, Basel, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Pampigny (v. G.), 
Lausanne (Bugn.), Rosenlaui, Thun (Bonv., Bris.). 


Stilicus Latr, 


Leben unter Steinen, abgefallenen Blättern. 
Fragilis Gr. — Kr., ]. c. p. 697, 1. — Heer, |. c. p. 231, 4. 
Selten. Basel, Pomy (H.), Nürenstorf (Dietr ). 
Rufipes Germ. — Kr., |. c. p. 698, 2. — Heer, l. c. p. 231, 3. 
Häufig, bis 3000‘ s. M. 
Subtilis Er. — Kr., |. c. p. 698, 3. 
Kant. Zürich (Dietr.), Schaflhausen (St.), Basel (Bff.). 
Similis Er. — Kr., |. c. p. 699, 4. — Heer, I. c. p. 232, 4. 
Nie und da. Zürich, Basel (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 


5 


|, 


Geniculatus Er. — Kr., |. c. p. 699, 5. — Heer, |. e. p. 232, ı var. b. 
Selten. Zürich (H.). 
Affinis Er. — Kr., |. c. p. 700, 6. — Heer, I. c. p. 232, 5. 
Hie und da. Dübendorf, Bern, Basel (H.), Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf unter 
einem Haufen abgehauenem Gesträuch, sehr zahlreich (Dietr.), Thun, Jura (Bonv.). 
Orbiculatus Er. — Kr., |. c. p. 700, 7. — Heer, |. ce. p. 232, 6. 
Hie und da. Dübendorf, Zürich, Aigle (H.), Schaffhausen (St.), Wallis (Venetz). 


Scopaeus Erichs. 


Leben an feuchten Orten, an Ufern, unter Steinen und Moos, auch mithin im Kuhmist, 
seltener bei Ameisen. 
Erichsonii Kol. — Kr., 1. c. p. 702, 1. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Laevigatus Gyll. — Kr., |. c. p. 703, 2. — Lathrob. Heer, I. c. p. 237, 3 und Rugilus 
exiguus p. 233, 7. 
Selten. Zürich, Basel, Genf (H.), Nürenstorf, Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), 
Jorat (Bugn.), Pampigny (v. Gaut.), Thun (Bonv.). 
Didymus Er., |. c. p. 704, 3. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Rubidus Muls. — Kr., |. c. p. 706, 4. 
Sehr selten. Jura (Bonv., Bris.). 
Cognatus Muls. — Er., 1.{c. p. 707, 5. 
Zürich (Dietr.), Aarau (Fr.). 
Minutus Er. — Kr., |. c. p. 708, 7. — Lathr. pumilum Heer, |. c. p. 236, 2. 
Selten. Bern (H.), Pampigny (v. Gaut.), Engadin (Meyer), Nürenstorf, unter Steinen, bei 
Ameisen (Dietr.). 
Minimus Er. — Kr., |. c. p. 709, 8. 
Ziemlich selten. Dübendorf, Zürich, Basel (H.), Schaffhausen (St.), Col de Balme (Bonv., 
Brisout). 


Lithocharis Lacordaire. 


Leben unter Steinen, im Kehricht, auch bei Ameisen. 
Castanea Mannh. — Kr., |. c. p. 711, 1. 
Selten. Vevey (v. Gaut.). 
Fuscula Mannh. — Kr., |. c. p. 713, %. — Heer, l. ce. p. 235, 1. 
Selten. Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Jorat (Bugn.), Chanıounix (Bonv., Bris.). 
Brunnea Er. — Kr., |. c. p. 713, 5. — Lathr. megacephalum Heer, I. c. p. 238, 7. 
Sehr selten. Dübendorf (H.), Lausanne (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), im Jorat häufig, 
unter Laub, im Herbst (Bugn.), Saas, Thun (Bonv., Bris.). 
Ripicola Kr., ]. c. p. 715, 8. 
Selten. Jura (Bonv., Bris.). 
Ochracea Gr. — Kr., |. c. p. 716, 10. — Heer, |. c. p. 236, 3. 
Nicht häufig. Zürich, Basel, Bern, Pomy (H.), Nürenstorf (Dietr.), Lausanne (Bugn.). 


[711 


a 


Melanocephala F. — Kr., |. c. p. 718, 13. — Heer, 1. c. p. 235, 2. 
Hie und da. Dübendorf, Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen (St.), Pomy (H.), Lausanne 
(Bugn.), Nürenstorf (Dietr.), Thun (Bonv.). 
Obsoleta Nordm. — Kr., I. c. p. 719, 14. — Heer ]. c. p. 580, 4. 
Sehr selten. Genf (H.), Nürenstorf (Dietr.), bei Lausanne in Menge gesammelt (Bugn.). 


Sunius Steph. 


Leben unter Steinen und abgefallenem Laub, unter Rinden und an der Wurzel von Bäumen. 
Filiformis Latr. — Kr., |. c. p. 721, 1. — Kr., |. c. p. 230, 3. 
Ziemlich selten. Dübendorf, Bern, Basel, Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), 
Lausanne (Bugn.). 
Var. b. pulchellus Heer. |. c. p. 230, 4. 
Selten. Basel (H.), am Zürichberg (Dietr.), Lausanne (Bugn.). 
Intermedius Er. — Kr., |. c. y. 722, 2. — Heer, I. c p. 230, 2. 
Selten. Zürich (H.), Vevey (v. Gaut.), Jorat im März (Bugn.). 
Angustatus Payk. — Kr., ]. c. p. 723, 4. — Heer, |. c. p. 229, 1. 
Häufig, bis 3000‘ s. M. 


Paederus Grav. 


Leben unter Steinen, an Ufern, an der Wurzel von Bäumen, unter Laub und Moos. 
Littoralis Gr. — Kr., |. c. p. 726, 2. — Heer, 1. c. p. 234, 2. 
Ueberall gemein, bis 3000‘ s. M. 
Brevipennis Lac. — Kr., |. c. p. 727, 3. — Heer, l. c. p. 234, 3. — P. geniculatus Dietr. 
Stett. ent. Ztg. 1855. 201. 
Selten. Wöäggithal (H.), Pampigny ıv. Gaut.), Kant. Zürich (Dietr.), Jorat, Alp Richard im 
Kant. Waadt, häufig (Bugn.), Rosenlaui (Bonv.). 
Riparius L. — Kr., I. c. p. 727, 4. — Heer, ]. c. p. 234, 4. 
Häufig, bis 3000° s. M. 
Longipennis Er. — Kr., |. c. p. 728, 5. — Heer, |. c. p. 234, 5. 
Häufig, bis 3000° s. M. 
Caligatus Er. — Kr., |. c. p. 729, 6. — P. paludosus Dietr. Stett. ent. Zig. 1855, 202. 
Häufig im Kant. Zürich in Sumpfwiesen, an Bächen und Torfgruben (Dietr.). 
Limnophilus Er — Kr., |. c. p. 729, 7. — Heer, ]. c. p. 235, 6. 
Zürich, Genf (H.), Wallis an der Rhone, bei Sion in Menge (Bugn.). 
Longicornis, Aube. — Kr., |. c. p. 730, 9. 
Kant. Zürich an der Sihl, gemeinschaftlich mit gemellus (Dietr.), Vevey (v. G.), Aarau (Fr.), 
Schaffhausen (St.), Ragatz am Rheinufer nicht selten (v. Heyden), Basel (Bff.). 
Ruficollis F. — Kr., |. c. p. 731, 10. — Heer, |. c. p. 233, 1. 
Häufig, bis 3000° s. M. 
Gemellus Kraatz, |. c. p. 731, 11. 
Häufig, in der nördlichen Schweiz. Kanton Zürich (Dietr.), Aarau (Fr.), auch im Jorat 
häufig (Bugn.), bei Ragatz am Rheinufer nicht selten (v. Heyd.). 


— a 


Trib. V. Stenidae. 


Evasthetus Grav. 


Auf feuchten Wiesen, im Anspülicht, unter faulenden Pflanzen. 
1Scaber'6r- = Kr.) 1 e/p! 736,11. — Heer; 1. c.ıp: 228,11. 
Selten. Genf, Basel (H.). 
2. Laeviusculus Mannerh. — Kr., ]. c. p. 736, 2. 
Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.). 
3. Ruficapillus Lac. — Kr., |. c. p. 737, 3. — Heer, 1. c. p. 228, 2. 
Sehr selten. Genf (H.). 


Dianous Curt. 
Leben im Sand, an Ufern. 
1. Coerulescens Gyll. — Kr., |. c. p. 739, 1. — Heer, 1. c. p, 213, 1. 
Nicht häufig. Zürich, Bern, Basel, Jorat, Vallorbes (H.), Vevey (v. Gaut.), Aarau (Fr.), 
Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 


Stenus Latreille. 


Leben an feuchten Orten, unter Steinen, an Ufern, an der Wurzel von Bäumen, unter Moos. 
1. Biguttatus L. — Kr., |. c. p. 742, 1. — Heer, ]. ce. p. 213, 1. 
Ueberall häufig, bis 5000' s. M. 
2. Bipunctatus Er. — Kr., ]. c. p. 743, 2. — Heer, |. e. p. 214, 2. 
Etwas seltener als der vorige. Zürich, Basel, Bern (H.), Vevey (v. Gaut.). 
3. Longipes Heer, ]. c. p. 214, 3. 
Selten. Aigle (Heer), La London, Col de Balme (Bonv., Bris.), Lausanne (Bugn.}, Schafl- 
hausen (St.), im Kant. Zürich nicht selten (Dietr.). 
4. Guttula Müller. — Kr., ]. c. p. 74%, 3. — St. guttula, Heer, l. ec. p. 214, 4 und S. geminus 
Gr. p. 215, 6. 
Selten. Genf, Basel (H.), Schaffhausen (St.). Nürenstorf (Dietr.), im Jorat häufig (Bugn.). 


5. Stigmula Er. — Kr., |. ce. p. 745, 4. — S. maculipes Heer, l. ec. p. 215, 5. 
Selten. Reculet (Bonv.), Genf (H.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.). 
6. Bimaculatus Gyll. — Kr., |. ce. p. 746, 5. — Heer, I. ce p. 215, 7. 


Nicht häufig. Zürich, Basel, Pomy (H.), Schaffhausen (St.), Lausanne (Bugn.). 
7. Juno F. — Kr., ]. c. p. 717, 6. — Heer, l. c. p. 216, 8. 
Ziemlich häufig, bis 3000‘ s. M 
$. Asphaltinus Er. — Kr., |. c. p. 748, 7. — Heer, 1. c. p- 576, 8*. 
Selten. Genf (H.), Lugano (Meyer) 
9. Ater Mannh. — Kr., |. c. p. 749, 8. — Heer, ]. c. p. 216, 9. 
Nicht häufig. Zürich, Bern, Genf, Tessin (N.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Saas (Bonv.), 
im Jorat bäufig (Bugn.). 
10. Ruralis Er. — Kr., ]. c. p. 751, 11. —L. alpestris Heer, 1. c..p. 577, 14*. 
Selten, in den Alpen. Nufenen (H.), La London (Bonv.), Saas (v. G.), auch bei Schafl- 


hausen (St.). 
13 


=. We 


11. Incrassatus Er. — Kr., |. c. p. 752, 12. — Heer, 1. c. p. 219, 18. 
Selten. Zürich (H.), Basel (Imh.), Genf (v. Gaut.). 
12. Buphthalmus Gr. — Kr., |. ce. p. 752, 13. — Heer, 1. c. p. 218, 15. 
Häufig, bis 3000° s. M. Zürich, Matt, Schaffhausen, Genf (H.), Thun (Bonv.). 
13. Carbonarius Gyll. — S. niger Mann. Kr., |. c. p. 753, 14. — Heer, 1. c. p. 217, 14 et S. niger 
p- 220, 21. 
Hie und da, bis 5000‘ s. M. Zürich, Matt, Lägern, Genf (H.). 
14. Opacus Er. — Gen. et Spec. Staph. p. 705, 28. 
Kant. Zürich an der Wurzel einer Weide (Dietr.). 
15. Canaliculatus Gyll. — Kr., ]. c. p. 754, 15. — Heer, ]. c. p. 220, 20. 
Selten. Lägern (H.), Schaffhausen (St). 
16. Foramisosus Er. — Kr., |. c. p. 755, 16. 
Schweiz (Bremi, Dietr.), Domodossola (St.) 
17. Morio Gr. — Kr., |. c. p. 757, 19. — Heer, l. c. p. 218, 16. 
Selten. Bern, Locarno (H.), Schaflhausen (St.), Basel (Iımh.), Thun, Jura (Bonv., Bris.). 
18. Atratulus Er. — Kr., ]. c. p. 759, 21. — Heer, l. c. p. 219, 19. 
Selten. Bern, Basel (H.). 
19. Cinerascens Er. — Kr., |. c. p. 759, 22. — Heer, |. c. p. 218, 17. 
Selten. Zürich (H.). 
20. Pusillus Er. — Kr., ]. c. p. 761, 24. — Heer, |, c. p. 221, 26. 
Hie und da. Zürich, Lägern (H.), Jura (Bonv., Bris.). 
21. Speeulator Lac. — Kr., |. e. p. 761, 25. — St. boops Heer, ]. c. p. 216, 10, 
Ueberall häufig, bis 3000° s. M. 
22. Providus Er. — Kr., |. c. p. 763, 26. — Heer, 1. c. p. 217, 11. 
Häufig, in der ebenen Schweiz und im Jura, bis 2800‘ s. M.. 
23. Rogeri Kr., |. c. p. 764, 27. 
Selten. Handeck, Col de Balme (Bonv., Bris.). 
24. Guinemeri Duv. — Annales de France 1850, p. 51. 
Sehr selten. Saas (Bonv.). 
25. Serutator Er. — Kr, |. c. p. 765, 29. — Heer, 1. c. p. 576, 12. 
Selten. Zürich (H.). 
26. Sylvester Er. — Kr., ]. c. p. 766, 30.5— Heer, |. c. p. 577, 12*. 
Selten. Zürich (H.). 
27. Fossulatus Er. — Kr., |. c. p. 767, 31. 
Kant. Zürich häufig (Dietr.). 
28. Aterrimus Er. — Kr., |. c. p. 767, 32. — Heer, 1. c. p. 217, 13. 
Selten. Matt (H.). 
29. Proditor Er. — Kr., |. c. p. 768, 33. — Heer, |. c. p. 220, 22. 
Selten. Zürich (H.). 
30. Argus Gr. — Kr., |. c. p. 770, 35. — Heer, l. c. p. 220, 23. 
Selten. Zürich (H.), Nürenstorf (Dietr.). 
31. Fuscipes Gr. — Kr., ]. c. p. 772, 28. — Heer, |. ce. p. 221, 25. 
Ziemlich häufig. Zürich, Jorat, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Thun (Bonv.). 


32. 


33. 


34. 


35. 


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37. 


38. 


39. 


40. 


41. 


42. 


43, 


4, 


45. 


46. 


47. 


48. 


49. 


50. 


si. 


0 


Humilis Er. — Kr., 1. c. p. 773, 39. — Heer, 1. c. p. 221, 24. 
Selten. Schaffhausen (St.), Basel, Jura (H.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Circularis Gr. — Kr., |. c. p. 774, 40. — Heer, ]. c. p. 222, 27. 
Ziemlich selten. Zürich, Bern, Basel (A.), Wängern-Alp (Bonv., Bris.). 
Declaratus Er. — Kr., I. c p. 774, #1. — Heer, ]. c. p. 222, 28. 
Ziemlich selten. Zürich, Basel (H.), Schaffhausen (St.), Wängern-Alp (Bonv., Bris.). 
Pumilio Er. — Kr., |. c, p. 775, 12. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Nigritulus Gyll. — S. campestris Kr., 1. ec. p. 775, A. — Heer, 1. c. p. 222, 30. 
Selten. Zürich (H.), Nürenstorf (Dietr.). 
Crassiventris Thoms. — S. nigritulus Kr., 1. c. p. 775, 43. — Heer, I. c. p. 222, 29. 
Selten. Lägern (H.). 
Unicolor Er. — Kr., 1. c. p. 777, 45. — Heer, ]. c. p. 577, 30. 
Selten. Zürich (H.), im Kant. Zürich stellenweise häufig (Dietr.), Berner Oberland, Wallis 
(Bonv., Bris.). 
Opticus Gr. — Kr., 1. c. p. 778, 17. — Heer, ]. c. p. 222, 31. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
Subimpressus Er. — Kr., |. c. p. 780, 49. — Heer, l. c. p. 223, 33. 
Selten. Bern (H.), Schaffh ausen (t.). 
Binotatus Ljungk. — Kr., |. c. p. 779, 48. — Heer, 1. c. p. 223, 32. 
Häufig, in der ebenen Schweiz. 
Plantaris Er. — Kr., |. c. p. 781, 50. — Heer, 1. c. p. 223, 31. 
Selten. Zürich, Dübendorf, Schaffhausen (Heer). 
Bifoveolatus Gyli. — Kr., |. c. p. 781, 51. 
Nicht selten. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.). 
Gilvipes Motsch. — Bull. de Mosc. 1857, 512. 
Schweiz (Motsch). 
Rusticus Er. — Kr., |. c. p. 783, 54. — St. rufimanus Heer, ]. c. p. 577, 3%. 
Selten. Genf {H.), bei Zürich nicht selten (Dietr.), Schaffhausen (St.). 
Tempestivus Er. — Kr., |. c. p. 784, 55. — St. obliquus Heer, 1. c. p. 221, 37. 
Selten. Bern (H.), Aeggischhorn {Bonv., Bris.). 
Subaeneus Er. — Kr., |. c. p- 786, 57. 
Selten. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.) 
Glacialis Heer, ]. c. p. 224, 35. 
Selten, von 3500—8000° s. M. Chamounix (H.), Engadin, Bernina (v. Gaut.), Wängernalp, 
Rosenlaui, Saas (Bonv., Bris.), Jorat (Bugn.). 
Impressus Germ. — Kr., ]. c. p. 788, 59. — Heer, 1. c. p. 224, 36 et St. annulipes Heer, 
l. e. p. 225, 40. 
Selten. Genf (H.), Kant. Zürich (Dietr.), Rosenlaui, Thun, Handeck, Saas (Bris., Bonv.). 
Montivagus Heer, |. c. p. 578, 38**. 
Sehr selten. Saleve (H.), Saas (Bonv., Bris.). 
Geniculatus Gr. — Kr., ]. c. p. 788, 60. — Heer, |. c. p. 579, 40. 
Selten. Zürich (H.). 


59. 


[5 


. — 100 — 


. Flavipes Er. — Kr., ]. c. p. 789, 61. 


Selten. Zürich (Dietr.), Vevey (v. Gaut.), Thun (Bonv., Bris j), Lausanne, gemein (Bugn.). 


3. Palustris Er. — Kr., |. ec. p. 790, 62.. — St. proboscideus Heer, I. ce. p. 225, 38. 


Selten. Genf (H.), Mont Br& (Meyer). 
Pallipes Gr. — Kr., |. c. p. 790, 63. — Heer, l. c. p. 225, 39. 
Ziemlich selten. Zürich, Bern (H.), Basel (Bff.). 


. Fuseicornis Er. — Kr., ]. c. p. 791, 61. — Heer, |. ce. p. 578, 38*, 


Selten. Genf (H.), Nürenstorf (Dietr.), Thun (Bonv., Bris.). 
Filum Er. — Kr., 1. c. p. 792, 65. — Heer, |. e. p. 226, 42. 
Hie und da. Zürich, Zug, Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.); Jorat 


(Bugnion). 


. Angustulus Heer, |. c. p. 226, 11. 


Selten. Bern (H.). 


58. Tarsalis Ljungh. — Kr., ]. c. p. 791, 67. — Heer, ]. e. p. 226, 43. 


Häufig, bis 6000° s. M. 
Oculatus Gr. — Kr., |. c. p. 795, 69. — Heer, 1. e. p. 227, 44. 
Häufig, bis 7000° s. M. 


;0. Cieindeloides Gr. — Kr., |. c. p. 795, 68. — Heer, 1. c. p. 227, 45 


Häufig. Zürich, Bern, Lausanne, Jorat, Genf (H.), Schaflhausen (St.), Basel (Bff.). 


. Paganus Er. — Kr., |. c. p. 796, 70. ‘ £ 


Selten. Ormontthal (v. Gaut.) 


. Latifrons Er. — Kr., |. c. p. 797, 71. — Heer, ]. ec. p. 227, 46. 


Nicht selten. Zürich, Basel, Jura, Bern (H.), Schaflhausen (St.). 


3. Contractus Er. — Kr., |. c. p. 797, 72. — Heer, l.'e. p. 228, 47. 


Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 


Trib. VI. Oxytelidae. 
Oxyporus Fahr. 


Leben in Schwämmen. 
Rufus L. — Kr., 1. c. p. 814, 1. — Heer, l. c. p. 283, 1. 
Häufig. Schaffhausen, Basel, Jura, Genf, Lausanne, Bern, Zürich (N.), Vevey (v. Gaut.). 
Maxillosus F. — Kr., |. c. p. 815, 2. — Heer, |. c. p. 283, 2 
Seltener als der vorige. Luzern, Bern, Jura, Neuchätel, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 


Bledius Steph. 


Leben an sandigen Orten, an Ufern. 
Bicornis Germ. — Kr., |. c. p. 819, 2. — Heer, l. e. p. 209, 1. 
Sehr selten. Schaffhausen (H.). 
Aquarius Er. — Kr., |. c. p. 822, 5. — B. littoralis Heer, 1. c. p. 209, 3. 
Selten, bis 5300 s. M. Genf, Engadin (H.), Ragatz (Kiesw.), Aarau (Fr.), Urseren-Thal an 
der Reuss, Sion an der Rhone (Bugn.). 


— 101 — 


3. Subterraneus Er. — Kr., |. ce. p. 823, 7. — lleer, I. c. p. 211, 9. 
Selten. Genf, Nufenen (H.), Jorat (Bugn.), Saas-Thal (v. Gaut.), Chamounix (Bonv., Bris.). 
4. Pallipes Gr. — Kr., |. c. p. 821, 8. 
Jorat, in Menge (Bugn.), Schaffhausen, an der Wutach (St.). 
5. Tibialis Heer, |. c. p. 212, 11. — & morio Ileer, |. e. p. 211, 10. — Kr., |. ec. p. 825, 9. 
Selten. Genf, Zürich (H.), Aarau (Fr.), Ragatz (v. Kiesw.). 
6. Fossor Heer, |. c p. 211, 8 
Selten. Genf (H.). 
7. Opacus Block. — Kr., ]. c. p, 828, 11. — Heer. |. c. p. 210, 5. 
lläufig, bis 3000° s. M., an Sommerabenden auf Feldern und Wiesen in Menge fliegend. 
8. Fracticornis Payk. — Kr, |. c. p. 829, 12. — Heer, l. ce. p. 209, 2 
Selten. Basel (H.). 
9. Femoralis Gyll. — Kr., |. c. p. 830, 13. 
Selten. Ragatz (Kiesw.). 
10. Longulus Er. — Kr., |. c. p. 830, 14. — Heer, ]. c. p. 575, A*. 
Selten. Genf (H.), La London (Bonv., Bris.). 
11. Pusillus Er. — Kr., 1. c. p. 833, 19. 
Selten. Vevey (v. Gaut.). 
12. Rufipennis Er. — Kı., |. c. p. 831, 20. — B. cribricollis Heer, |. c. p. 210, 6. 
Selten. Genf, Aigle (H.), Aarau (Fr.). 
13. Crassicollis Lac. — Kr., |. c. p. 835, 21. — B. alpestris Heer |. ce. p. 210, 4. 
Sehr selten. Engadin (H.). 
14. Erraticus Er. — Kr., |. c. p. 836, 23. — Heer, |. c. p. 575, 5. 
Selten. Genf (H.), Ragatz (v. Kiesw.), Aarau (Fr.), Nürenstorf (Dietr.). 
15. Filum Heer, |. c. p. 211, 7. 
Selten. Genf (H.). 
16. Agricultor Heer. — Kr., ]. c. p. 837, 24. — Heer, l. ce. p. 576, 12. 
Sehr selten. Genf (H.), Laupen (St.), Aarau (Fr.), La London (Bonv., Bris.). 


Platysthetus Mannerh. 


Leben im Miste und an faulenden Pflanzenstoffen. 
1. Cornutus Gr. — Kr., ]. ce. p. 841, 1. — Heer, |. c. p. 207, 1. 
Häufig überall, bis 5000° s. M. 
2 Meorsitans Payk. — Kr., |. c. p. 812, 2. — Heer, |. ce. p. 207, 2, var. b, et P. pallidipennis 
Heer, l.uc.,p7207,,2. 
Häufig überall, bis 6500’ s. M. 
Var. b. striolatus Zgl. — Heer, 1. c. var. b. 
Mit der Stammform. 
3. Capito Heer, |. c. p. 208, 6. — Kr., |. c. p. 843, 3. 
Sehr selten. Genf (H.). 
4. Nodifrons Sahlb. — Kr., | c. p. 844, 4. — Heer, |. c. p. 207, 3. 
Selten. Schaflhausen (St.). 


or 


10. 


— 12 — 


Nitens Sahlb. — Kr., ]. c. p. 845, 5. — P. striatulus Heer, 1. c. p. 208, 4 et P. splendens 
Heer, |. e. p. 208, 5. 
Selten. Lägern, Genf (H.). 


Oxytelus Gravenh. 


Leben im Miste und unter Steinen. 
Rugosus F. — Kr., |. c. p. 850, 1. — O. carinatus Heer, |. c. p. 203, 1. 
Sehr häufig überall, bis 3000° s. M. 
Var. b. pulcher Gr. — Heer, |. c. var. c. 
Selten. Dübendorf, Genf (H.). 
Insecatus Gr. — Kr., ]. c. p. 852, 4. — Heer, |. c. p. 201, 2. 
Nicht selten. Zürich, Dübendorf, Bern, Schaffhausen, Basel, Genf (H.). 
Piceus L. — Kr., |. c. p. 853, 5. — lleer, I. c. p. 204, 3 et humilis Heer, I. c. p. 204, %. 
Häufig überall, bis 5000‘ s. M. 
Sculptus Gr. — Kr., |. c. p. 855, 7. — Heer, ]. c. p. 205, 6. 
Selten. Bern, Basel, Zürich, Matt (H.). 
Inustus Gr. — Kr., |. c. p. 856. 8. — Heer, 1. c. p. 205, 8. 
Ziemlich häufig, bis 7000° s. M. 
Seulpturatus Gr. — Kr., ]. c. p. 857, 9. — Heer, |. c. p. 205, 7 et O. terrestris Heer, 1. c. p. 
205, 5. 
Sehr häufig, bis 6300 s. M. im Dünger. 
Complanatus Er. — Kr., |. ce. p. 858, 10. — Heer, I. c. p. 206, 9. 
Selten. Genf, Bern (H.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Engadin (v. Heyden). 
Nitidulus Gr. — Kr., |. ce. p. 860, 13. — Heer, ]. ce. p. 206, 11. 
Ziemlich selten. Zürich, Basel, Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
Depressus Gr. — Kr., |. c. p. 862, 15. — Heer, |. c. p. 206, 10. 
Ueberall gemein, bis 6000° s. M., schwärmt an Sommerabenden in unzählbarer Menge auf 
Feldern und in der Nähe des Mistes. 
Montivagus Heer, |. c. p. 574, 7*. 
Sehr selten. Nufenen, bei 5000‘ s. M. (H.). 


Haploderus Steph. (Phloeonaeus Er.). 


Leben unter Rinden, feuchtem Laube. 
Caelatus Grav. Kr., I. ec. p. 865, 1. — Heer, |. c. p. 203, 1. Phloeonaeus. 
Selten. Basel, Bern, Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Saas (Bonv.), Schaflhausen (St.). 


Thinodromus Kraatz. 


Leben unter Rinden. 
Dilatatus Er. — Kr., |. c. p. 867, 1. — Heer, 1. ce. p. 201, 1. 
Selten. Basel (H.), Aarau (Fr.), La London (Bonv.). 


—. #103 — 


Trogophloeus Mannerh. 


Leben unter Rinden, an Ufern, auf Blüthen, in Kehricht; schwärmen an warmen Sommer- 
abenden oft in grosser Menge. 
Serobieulatus Er. — Kr., 1.'c. p. 870, 1. — Heer, ]. c. p. 574, 1. 
Selten. Genf (H.), Nürenstorf (Dietr.). 
Riparius Lacord. — Kr., ]. c. p. 871, 2. — Heer, |. c. p. 201, 2. 
Ziemlich häufig. Basel, Zürich (H.), Nürenstorf, Winterthur (Dietr.). 
Bilineatus Steph. — Kr., |. c. p. 872, 3. — Heer, l. c. p. 201, 3. 
Selten. Zürich (H.), Schaffhausen (St.), Jura, La London (Bonv.). 
Elongatulus Er. — Kr., |. c. p. 874, 6. — Heer |. c. p. 201, 4. 
Sehr selten. Zürich (H.), Aarau (Fr.), am Greifensee, an der Wurzel einer Weide (Dietr.). 
Fuliginosus Gr. — Kr., |. c. p. 875, 7. — Heer, 1. c. p. 201, 5. 
Selten. Zürich, Matt, Bern (H.), Schaffhausen (St.). 
Corticinus Er. — Kr., |. c. p. 876, 8. — Heer, |. c. p. 202, 6. 
Ueberall häufig; Bremi fand ihn in grosser Menge schwärmend. 
Affinis Heer, |. c. p. 202, 7. 
Selten. Basel (H.). 
Exiguus Er. — Kr., ]. c. p, 877, 10. — Heer, ]. c. p. 202, 8. 
Selten. Zürich, Matt (H.). j 
Punctatellus Er. — Kr., |. c. p. 879, 12. — T. pygmaeus Heer, |. c. p. 574, 8. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
. Pusillus Gr. — Kr., ]. c. p. 880, 13. — Heer, l. c. p. 202, 9. 
Selten. Zürich (H.), im Miste. 


Thinobius Kiesenw. 


Leben im Sand, an Ufern. 
Longipennis Heer, |. c. p. 595, 38. Homalota. — Kr., 1. c. p. 885, 4. — Giliatus Kiesenw. 
Stett. ent. Ztg. V. 355. 
Selten. Genf (H.). 
Pusillimus Heer, ].c.p. 317, 5. Calodera. 
Selten. Basel (H.). 


Ancyrophorus Kraatz. 


Omalinus Er. — Kr., l. c. p. 889, 3 
Lausanne, an Bachufern (Bugn.). 
Longipennis Fairm. — Kr., |. c. p. 888, 2. 
Anzeindaz (6500) unter Steinen an Bächen, in Gesellschaft (Bugn.). 


Syntomium Curtis. 
Leben unter Moos, in Wäldern. 
Aeneum Müll. — Kr., |. c. p. 892, 1. — Heer, |. c. p. 199, 1. 
Selten Alpen von St. Gervais (H.), Nürenstorf an einem Boletus (Dietr.), Basel (Imh.). 


— 1 — 


Coprophilus Latreille. 


Leben im Miste, unter Steinen. 
{. Striatulus F. — Kr., |. c. p. 894, 1. — Heer, |. c. p. 199, 1. 
Nicht selten. Dübendorf, Schaffhausen, Basel, Pomy, Genf, Jorat, Bern (H.), Vevey (v. G.), 
Lausanne (Bugn.), Zürich am Spital (Forel). 


Deleaster Erichs. 
Leben an Ufern. 
{. Dichrous Gr. — Kr., |. c. p- 902, 1. — Heer, ]. c. p. 198, 1. 
Nicht selten. Dübendorf, Schaffhausen, Basel, Pomy, Lausanne, Genf, Bern (H.), Vevey 
(v. Gaut.), Jorat (Bugn.). 
In Zürich im Mai 1867 massenhaft am Abend herumschwärmend (Forel, Bugn.). 


Trib. VI. Omalini. 
Anthophagus Grav. 


Leben auf Blüthen, auf Sträuchern, besonders auf Erlen. 2 
1. Spectabilis Heer, ]. c. p. 197,9. — Kr., ]. ce. p. 915, 1. 
Roseggthal auf Erlen (Meyer, St.), St. Moritz (v. Heyd.), Anzeindaz in den Waadtländer 
Alpen (Bugn.), Val d’Entremont (St.). 
2. Armiger Gr. — Kr., ]. c. p. 916, 2. — Heer, ]. c. p. 197, 8. 
Häufig überall. In den Alpen, bis 8000‘ s. M., aber auch in der Ebene hie und da; in 
Schaflhausen häufig (St.). 
3. Forticornis Kiesw. — Stett. ent. Zig. VII. 21. 
Selten. Unter-Engadin (St.). 
t. Seutellaris Er. — Gen. et Spec. Staph. p. 851, 7 — Heer, 1. c. p. 572, 3*, 
Selten. Jura (H.), Rosenlaui (Bonv.). 


5. Alpestris Heer,*) l. c. p. 196, 7. — Austriacus Er., Kr., I. e. p. 918, 4. 
Häufig, von 5000—7000° s. M. 

6. Alpinus Gr. — Kr., ]. c. p. 918, 5. — Heer, ]. ce. p. 196, 6. 
Häufig, von 5400—7000' s. M., meist aut Rhododendron. 

7. Fallax Kiesw. — Kr., |. c. p. 920, 7. 
Selten. Engadin, Einfisch-Thal (v. Gaut.), Val d’Entremont (St.). 

8. Brevicornis Kiesw. — Berliner ent. Zeitschr. 1861, p. 376. 
Saas-Thal, Einfisch-Thal (Kiesw.). 

9. Omalinus Zett. — Kr., ]. ce. p. 921, 8. — Heer]. c. p.,573, A*. 


Selten. Bündtner Alpen (H.), Einfsch-Thal (v. Gaut.), Rosenlaui, Col de Balıme (Bonv.), 
Brisout). 
10. Melanocephalus Heer, ]. c. p. 195, 4. — Kr, |. c. p. 921, 9. 
Selten. Bündtner Alpen, Gemmi (H.), Einfisch-Thal (v. G.),, Aeggischhorn (Bonv., Bris.). 


*) Wir erstellen ‚den Heer’schen Namen, weil ihm die Priorität zugehört. 


. Rotundicollis Heer, ]. c. p. 195, 5. 


Selten. Glarner Alpen (H.). 


. Caraboides L. — Kr., |. c. p. 922, 10. — Heer, l. c. p. 195, 3. 


Ziemlich häufig, bis 3000° s. M. | 
Var. b. abbreviatus F. — Kr., l. c. p. 923, 10 var. — Heer, ]. c. p. 572. 
Häufig. Matt, Zürich (H.). 


. Testaceus Gr. — Kr., |. c. p. 921, 11. — A. palustris Heer, ]. c. p. 572, 1. 
Selten. Jura, Jorat, Vallorbes, Biel (H.), Aarau (Fr.), Tössthal (Dietr.), Bündtner Alpen 
(v. Gaut.), Engadin (St.). - 
‚’Crassicornis Muls. — Opusc. ent. 1861, p. 179. 
Selten. Chamounix (Muls.). 
. Graeilis Heer, ]. c. p. 573, 3*. 
Selten. Jorat (H.). 
. Praeustus Müll. — Kr., 1. c. p. 924, 12. — Heer, l. c. p. 194, 1. 


Selten. Genf, Basel (H.), Lausanne (Bugn.), Thun (Bonv.). 


. Plagiatus F. — Kr., |. ce. p. 925, 13. — Heer, 1. c. p. 572. Geobius. 


Ziemlich selten. Unter Steinen. Schaffhausen, Basel, Genfer Alpen (H.), Aarau (Fr.), 
Zürich an der Sihl (Kubli), Thun, Wängern-Alp, Saas, Col de Balme (Bonv., Bris.). 


Var. b. suluralis Lac. — Kr., |. c. var. a. 
Mit dem vorigen. 
Var. c. nigrita Müller. — Kr., l. c. var. b. 


Chasseral, Zürich (H.), Rosegg-Thal, auf Lärchen und Erlen (Meyer). 


. Globulicollis Mannh. — Kr., |. c. p. 927, 2. — Geob. Kunzei Heer, l. c. p. 193, 2. 


Hie und da, in den Alpen, von 5600—8000° s. M. 


. Lituratus Kraatz, 1. c. p. 928, 15. 


Sehr selten. Engadin (v. Heyd.). 


Lesteva Latr. 


Leben auf Blüthen, unter Steinen. 
Pubescens Mannerh. — Kr., |. c. p. 931, 1. — Heer, ]. ce. p. 192, 2. 
Selten. Zürich (H.), Pilatus, Mont Tendre (v. Gaut.). Jorat, an Bächen häufig (Bugn.), 
Schaffhausen /St.), Basel (Bfl.). 
Bicolor F. — Kr., 1. c. p. 932, 2. — L. obscura Heer, 1. c. p. 192, 1. 
Ziemlich selten, bis 5000° s. M. Basel, Jura, Genf, Wallis, Urseren-Thal (H.), Schaff- 
hausen (St.j, Nürenstorf (Dietr.), Engadin (v. Heyd.). 
Punetata Er. — Kr., ]. ce. p. 931, 4. — L. riparia Heer, l. c. p. 193, 3. 
Selten. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Wallis (Venetz). 
Var. b. riparia Heer, ]. ec. p. 193, 3. 
Selten. Genf (H.), Zürich (Dietr.). 
Sharpi Rye. — Ent. Montl. Magaz. T. Ill. p. 12%. — Ent. Annual. 1867, p. 51. — Torrentum 
Fauvel ined. 
Sehr selten. Saas (Bonv., Bris.). 


14 


w 


tv 


— 16 — 


Acidota Leach. 


Leben unter Steinen, unter Laub. 
Crenata F. — Kr., |. c. p. 936, 1. — Heer, l. c. p. 189, 1. 
Selten. Bern, Basel (H.), St. Bernhard (v. Gaut.), Engadin (v. Heyden). 
Var. b. Heeri v. Heyden. 
Sehr selten. Engadin (v. Heyden). 
Cruentata Mannh. — Kr., |. c. p. 937, 2. — Heer, |. c. p. 190, 2. 
Sehr selten. Genf, Bern (H.), Schaffhausen (St.). 
Ferruginea Lacord. — Erichs. Gen. et Spec. Staphyl. p. 826, 3. 
Sehr selten. Handeck (Bonv., Bris.). 


Olophrum Erichs. 


Leben unter Steinen und abgefallenem Laub. 
Piceum Gyli. — Kr., |. c. p. 939, 1. — Heer, 1. ce. p. 189, 1. 
Selten. Zürich (H.), Basel (Imh.). 
Alpinum Heer. — Acidota, |. c. p. 190, 4. — Alpestre Er., Kr., 1. ce. p. 941, 4. 
Hie und da, in den Alpen, von 6000—8000' s. M. Saas, Col de Balme (Bonv.), St. Bern- 
hard (Venetz). 
Assimile Payk. — Kr., |. c. p. 942, 5. — Heer, ]. c. p. 189, 2. 
Selten. St. Gallen (H.). 


Lathrimaeum Erichs. 


Leben unter Steinen, abgefallenem Laub und in Schwämmen. 
Melanocephalum Ill. — Kr., |. e. p. 944, 1. — L. atrocephaluın Heer, ]. c. p. 187, 1. 
Ziemlich selten. St. Gallen, Basel, Bern, Vallorbes (Heer), Schaffhausen (St.), im Jorat 
häufig (Bugn.). 
Atrocephalum Gyll. — Kr., |. c. p. 916, 3. — L. melanocephalum Heer, l. c. p. 188, 2. 
Selten. Genf, Basel (H.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich (Dietr.), im Jorat häufig (Bugn.). 
Fuseulum Er. — Kr., |. c. p. 947. 4. 
Selten. Aarau (Fr.), St. Bernhard (v. Gaut.). 


Amphichroum Kraatz. 


Leben auf Blumen und unter Steinen. 
Canalieulatum Er. — Kr., |. e. p. 949, 1. — 5 Omal. dentipes Heer, l. ce. p. 181, 18. — 
2 Omal. tenuipes Heer, |. c. p. 182, 19. i 
Selten. Genf, Vallorbes, Matt (H.), Walliser und Bündtner Alpen, fast überall (St.). 
Hirtellum Heer, |. c. p. 191, 5. — Er., ]. c. p. 950, 2. 
Selten. Alpen, von 3000—7000° s. M. Randen, Klausen, Mühlebachalp (H.), Rosegg - Thal 
(v. Gautard). 


3. 


— 17 — 


Deliphrum Erichs. 


Leben auf Blüthen, in faulen Pilzen. 
Tectum Gr. — Kr., ]. c. p. 952, 1. — Heer, |, c. p. 187, 1. 

Selten. Basel, Nufenen (H.), Engadin (v. Heyden), Saas (Bonv., Bris.). 
Crenatum Er. — Kr., ]. c. p. 954, 3. 

Ormonts, unter Tannenrinde April 1868 (Bugn.). 


Arpedium Erichs. 


Leben unter Rinde und unter Steinen. 
Heydeni Heer, |. c. p. 190, 3, Acidota. 
In den Alpen, von 6000—8000° s. M. Frugmatt, Mühlebach, Klausen, Berner und Walliser 
Alpen (H.). 
Quadrum Gr. — Kr., ]. c. p. 958, 1. — Heer, |. c. p. 191, 6. Acidota. 
Sehr selten. Genf, Mühlebach (H.), Gemmi (v. Gaut.), Wallis (Venetz). 
Troglodytes Kiesw. -- Kr., |. c. p. 959, 2 — rhaelicum v. Heyden. 
Selten. Engadin (v. Heyden). 
Var. b. engadinicum v. Heyden. 
Bernina (v. Heyden). 


Coryphium Steph. 
Leben auf Blüthen. 
Angusticolle Steph. — Kr., l.c. p. 971, 1. 
Sehr selten. Engadin (v. Heyden), Tir de Crissier im Kant. Waadt an den Scheiben am 
Abend hinaufkriechend, 2 Exempl. (Bugn.). 


Boreaphilus Sahlberg (Chevrieria Heer). 


Leben unter Steinen. 
Velox Heer, |. c. p. 188. 
Sehr selten. Genf, in einem ausgetrockneten Kiesbach (H.). 


Omalium Gravenh. 


Leben auf Blüthen, seltener unter Steinen, unter Rinden, in Schwammen, am ausfliessenden 
Safte der Bäume. 
Rivulare Gr. — Kr., |. c. p. 978, 2. — Heer, ]. c. p. 176, 1. 
Häufig, bis 3000‘ s. M., besonders in Pilzen. 
Fossulatum Er. — Kr., 1. c. p. 979, 3. — Heer, ]. c. p. 176, 2. 
Bern, Basel, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Roseggthal (Meyer). 
Caesum Gr. — Kr., ]. c. p. 981, 6. — Heer, 1. c. p. 176, 3. 
Selten. Dübendorf, Aigle, Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Berner Oberland, Wallis (Bonv.), 
Kant. Zürich (Dietr.). 
Nigriceps Kiesw. — Stett. Ztg. 1850, p. 22. 
Sehr selten. Col de Balme (v. Heyd.). 


1 


10. 


— 108 — 


Impressum Heer. — Er., ]. c. p. 982, 7. — Heer, ]. c. p. 176, \. 
Sehr selten. Avers in Bündten (H.). 

Oxyacanthae Gr. — Kr., |. c. p. 982, 8. 
Nicht sehr selten. Basel (Bff.). - 


Minimum Er. — Kr., ]. ce. p. 984, 11. — Heer, ]. c. p. 186, 5. Phloeonomus. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen \St.). 
Monilicorne Gyll. — Kr., |. c. p. 985, 12. — Heer, Il. c. p. 185, 1. Phloeonomus. 


Selten. Matt, Zürich (H.). 
Planum Payk. — Kr., 1. c. p. 986, 13. — Heer, ]. ce. p. 175, 2. Xylodromus. 
Unter Rinden. Genf, Vallorbes (Heer), Schaffhausen, an Weinfässern (St.), Basel (Imbh.), 
Thun (Bonv.). 
Pusillum Gr. — Kr., |. e. p. 988, 16. — Heer, ]. ce. p. 186, 4. Phloeonomus. 
Selten. Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf, unter Kiefernrinde (D.), 
Basel (Imh.). 


. Deplanatum Gyll. — Er., |. c. p. 991, 20. — Heer, |. c. p. 175. Xylodromus. 


Nicht selten. Zürich, Dübendorf, Bern. Basel, Aigle, Vallorbes (Heer), Schaffhausen, an 
Weinfässern (St.), Engadin (v. Heyden). 


12. Coneinnum Er. — Kr., l. c. p. 991, 21. — Heer, |. e. p. 567, 1*. Xylodromus. 
Selten. Nufenen (H.), Schaffhausen (St.), Lausanne, in Kellern massenhaft (Bugn.), Basel 
(Imh.), Nürenstorf (Dietr.), Engadin (v. Heyden). 
13. Testaceum Er. — Kr., ]. c. p. 992, 22. — Xylodromus deplanat. var. pygmaeus Gr., Heer, 
lzcap-e175, deyanıb. 
Sehr selten. Zürich (H.). 
11. Brunneum Payk. — Kr., l. c. p. 995, 25. — Heer, ]. c. p. 177, 6. 
Selten. Vallorbes, Genf (Heer). 
15. Lucidum Er. — Kr., 1. ce. p. 995, 26. — Heer, |. c. p. 185, 3. Phloeonomus. 
Selten. Zürich, Basel, Vallorbes, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
16. Heeri Chevrier. — Heer, |. c. p. 571, 3. 
Sehr selten. Saleve (H.). 
17. Florale Payk. — Kr., l. c. p. 996, 27. — Heer, 1. ce. p. 177, 7. 
Häufig, bis 6000‘ s. M. 
Var. b. maculicorne Heer, |. e. p. 178, 8. 
Selten. Jura (H.).®% 
18. Alpestre Heer, |. c. p. 178, 10. 
Sehr selten. Berglimatt, Mühlebachalp (H.).*) 
19. Amabile Heer, |. c. p. 567, 5. — Kr., l. c. p. 999, 30. 
Selten. Jorat (H.), Schaflhausen (St.). 
20. Striatum Gr. — Kr., l. c. p. 1000, 31. — Heer, l. c. p. 177, 5. 


Selten. Basel (H.), Schaflhausey (St.), Wallis (Venetz). 


*) Nach Dr. Kraatz wahrscheinlich var. von O. nigrum Gr. Kr, ]. ce. p. 997, 28. 


21. 


22. 


— 109 — 


Pygmaeum Gyll. — Kr., |. c. p. 1001, 33. — Heer, 1. e. p. 570, 1. Phloeonomus. 
Selten. Genf (Heer). 

Inflatum Gyll. — Kr., |. ec. p. 1002, 31. — lleer, I. c. p. 185, 2. Phloeonomus. 
Selten. Matt, Genf (H.). 


Eusphalerum Kraatz. 
Leben auf Blüthen. 
Triviale Gr. — Kr., |. ec. p. 1004, 1. — Heer, |. ce. p. 180, 15. Omalium. 
Selten. Genf, Zürich (H.), Schaffhausen (St.). 


Anthobium Steph. (Omalium Heer). 


Leben auf Blüthen. 
Signatum Märk. — Kr., |. c. p. 1006, 1. 
Zürich, auf Cornus sanguineus (Dietr.), Einfischthal, Engadin (v. Gaut.). 
Abdominale ®l. — Kr., |. c. p. 1007, 2. — Heer, I. ce. p. 182, 20. 
Hie und da, bis 3000° s. M. Matt, Basel, Genf, Bern (ll.), bei Schaffhausen häufig (St.), 
Kant. Zürich (Dietr.), auf Sorbus aucuparia und Apfelblüthen. 
Limbatum Er. - Kr., |. c. p. 1008, 3. — 5 Omal. fuscipenne Heer, 1. c. p. 183, 22. — 
© Onmal. adustum Heer, 1. c. p. 182, 21. 
Selten. Zürich, Bern, Genf (H.), Schaffhausen, Engadin (St.), Nürenstorf (Dietr.), auf 
Cardamine und Viburnum, Waadtländer Alpen auf Primula elatior in Menge (Bugn.). 
Atrum Heer, |. c. p. 178, 9. — Nigrum Er., Heer, I. ec. p. 1009, 4. 
Selten. Martigny (H.), Schaffhausen (St.). 
Florale Gr. — Kr., |. c. p. 1009, 5. 
Selten. Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.), Basel, in den Maiblüthen häufig (Bff.), 
Lausanne, auf Primula acaulis im Frühling gemein (Bugn.). 
Excavatum Er. — Kr., |. c. p. 1009, 6. — Omal. robustum Heer, ]. c. p. 179, 11. — 2 Omal. 
alpestre Heer, I. c. p. 178, 10. 
Selten. Basel, Glarner Alpen (H.), Roseggthal (Meyer), Waadtländer Alpen gemein (Bugn.). 
Minutum F. — Kr., |. c. p. 1010, 7. — Omal. minutum Heer, l. c. p. 180, 13 et Omal. pa- 
ludosum Heer, |. ce. p. 179, 12. 
Häufig überall, bis 4000° s. M., besonders auf blühenden Ranunkeln. 
Anale Er. — Kr., |. c. p. 1011, 8. — O. nivale Heer, ]. c. p. 569, 14 (?). 
Calanker Alpen, 7000' s. M. (Heer), Macugnaga (v. Gaut), Wallis (St.), Waadtländer Alpen 
häufig (Bugnion). 
Longulum Kiesw. — Kr., |. c. p. 1012, 9. 
Engadin (v. Heyden). 


. Alpinum Heer, |. c. p. 180, 14. — Montanum Er., Kr., |. e. p. 1012, 10. 


Häufig, in den Schweizer Alpen überall. 


. Palligerum Er. — Kr., ]. c. p. 1014, 13. 


Selten. Wängernalp (Imh.). 


. Longipenne Er. — Kr., 1. c. p. 1014, 11. 


Selten, Schaffhausen (St.), Kant. Zürich, auf Spiraea (Dietr.). 


— 10 — 


13. Stramineum Kr. ]. c. p. 1015, 15. 
Sehr selten. Handeck und Rigi (v. Heyden). 
14. Imhoffi Heer, |. c. p. 184, 26. 
Sehr selten. Pilatus (H.). 7 
15. Puberulum Kiesw. — Kr., |. c. p. 1016, 16. — Omal. pallens Heer, 1. c. p. 570, 25? 
Tessiner Alpen (H.). 
16. Sceutellare Er. — Kr., 1. c. p. 1016, 17. — Omal. montivagum Heer, l. c. p. 184, 25? 
Selten. Jura (H.), Schaffhausen (St.). 
17. Ophthalmieum Payk. — Kr., |. c. p. 1017, 18. — Heer, |. c. p. 183, 21. 
Ueberall häufig, bis 6000° s. M., namentlich auf Spiraea aruacus. 
18. Sorbi Gyll. — Kr., |. c. p. 1018, 19. — Heer, 1. ce. p. 183, 23. 
Ueberall häufig, bis 3000‘ s. M., namentlich in den Blüthen von Spiraea aruncus und Phy- 
teuma spicatum. 
19. Appendiculatum Heer, ]. c. p. 181, 17. 
Selten. Jura (H.). 
20. Brevicolle Heer, ]. c. p. 568, 13*. 
Selten. Nufenen, 5000° s. M. (H.). 
21. Cribrosum Heer, |. c. p. 568, 9*. 
Selten. Jura (H.), Mont Tendre (v. Gaut.). 


Trib. VIII. Proteinini. 


Proteinus Latr. 


Leben in Schwämmen, unter Rinden, seltener auf Blüthen. 
1. Brachypterus Latr. — Kr., 1. c. p. 1024, 2. — Heer, 1. ce. p. 170, 1 et Omal. laevicolle 
p- 180, 16. j 
Ueberall häufig in der ebenen Schweiz, in Schwämmen, seltener auf Blüthen. 
2. Macropterus Gyll. — Kr., |. c. p. 1025, 3. — Heer, ]. c. p. 171, 2. 
Ziemlich selten. Bern, Vallorbes (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
3. Atomarius Er. — Kr., |. c. p. 1025, 4. 
Jorat (v. Gaut., Bugn.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.), Basel (Imh.). 


Megarthrus Kirby. 


Leben in Schwämmen, unter Rinden, an Dünger, in Moos. 
1. Depressus Payk. — Kr., |. c. p. 1027, 1. — Heer, |. c. p. 191, 1. 
Ziemlich selten. Dübendorf, Genf (Heer), Schaffhausen (St.), Nürenstorf, unter Baum- 
rinde und Dünger (Dietrich), Chamounix (Bonv.), Anzeindaz im Dünger, sehr häufig 
(Bugnion). 
2. Sinuatocollis Lac. — Kr., |. c. p. 1029, 3. — Heer, l. c. p. 566, 1. 
Schweiz (Erichson), Jorat, in Schwämmen selten (Bugnion). 


—- 1 — 


Denticollis Er. — Kr., ]. c. p. 1030, 4. — M. marginicollis Heer, 1. c. p. 171, 2. 
Selten. Basel, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). In Zürich, im Frühling, 
am Abend massenhaft umherschwärmend (Bugn.). 
Hemipterus I. — Kr., 1. c. p. 1031, 5. — Heer, ]. c. p. 172, 3. 
Hie und da, in Schwämmen. Zürich, Schnebelhorn, Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.), 
Nürenstorf, Mettmenstetten (Dietr.), Jorat (Bugn.). 


Phloeobium Erichs. (Megarthrus Heer). 


Leben unter Rinde, auch auf Wiesen. 
Clypeatum Müll. — Kr., |. c. p. 1033, 1. — Heer, ]. c. p. 172, 4. Megarthrus. 
Selten. Genf (H.), Lausanne, an sandigen Stellen (Bugn.). 


Trib. IX. Phloeocharini. 


Phloeocharis Mannerh. 


Leben in Schwämmen, unter Blättern. 
Subtilissima Mannh. — Kr., |. c. p. 1038, 1. — Heer, 1. c. p. 172, 1. 
Selten. Bern (Heer), Zürich, an Baumschwämmen (Dietr.), Schaffhausen (St.), Vaux et 
Morges, unter Kieferrinde (Bugn.). 
Minutissima Heer, |. c. p. 173, 2. 
Sehr selten. Genf (H.). 


Olisthaerus Erichs. 


Leben unter Rinden. 

Megacephalus Zett. — Erichs. Gen. et Spec. Staph. p. 813. — Heer, 1. c. p. 173, 2. 
Sehr selten. Bern (H.). 

Substriatus Gyll. — Kr., |. c. p. 844. — Heer, |. c. p. 173, 1. 
Sehr selten. Bern (H.), bei Viesch im Wallis, unter Tannenrinde (Bonv.). 


Trib. X. Mieropeplini. 


Micropeplus Latr. 


Leben im Kehricht, im Miste. 
Porcatus Fab. — Kr., |. c. p. 1052, 1. — Heer, |. c. p. 169, 1. 
Hie und da, in der ebenen Schweiz. Schaffhausen, Basel, Yverdon, Genf, Zürich (H.), 
Wallis (Venetz), Eglisau im Grase (Dietr.), Zürich, unter Steinen (Kubli). 
Staphylinoides Marsh. — Kr., |. c. p. 1053, 3. — Heer, 1. c. p. 169, 2. 
Sehr selten. Dübendorf (H.). 


n 


—- 12 — 


Fam. 7. Pselaphidae. 


Aube Monographia Pselaphorum. 


Chennium Latr. 
Leben unter Ameisen. 
Bitubereulatum Latr. — Aube, ]. ce. p. 14. — Heer, ]. c. p. 351, 1. 
Sehr selten. Bellinzona (H.). 


Ctenistes Reichenbach. 
Leben unter Moos und faulenden Pflanzenstoflen. 
Palpalis Reichenbach. — Aube, |. c. p. 17. — Heer, ]. c. p. 355, 1. 
Selten. Genf, Como (Heer). 


Pselaphus Herbst. 
Leben unter Moos, unter Rinden, Steinen und Laub. 
Heisei Herbst. — Aube, |. c. p. 19. — Heer, |. e. p. 356, 1. 
Ueberall häufig, in der ebenen Schweiz, noch bei Rosenlaui, 5000° s. M. (Bonv.). 
Dresdensis Herbst. — Aube, I. c. p. 21. — Heer, 1 ce. p- 356, 2. 
Selten. Zürich (H.), Schaffhausen (St.), Dübendorf, Nürenstorf (Dietr.). 


Tychus Leach. 
Leben unter Steinen, im Gras, unter Moos. 
Niger Payk. — Aube, |. c. p. 43. — Heer, ]. c. p. 361, 1. 
Selten, bis 2600° s. M. Matt, Basel, Genf (i.). 


Batrisus Aube. 
Leben unter Ameisen, im Moos. 
Formicarius Aube, |. c. p. 46. — Heer, 1. c. p. 356, 2. 
Selten, besonders bei Formica nigra. Genf, Aigle (H.), Kanton Zürich (Dietr.), Vaux und 
Morges, Zürich, unter Lasius brunneus (Forel). 
Venustus Reichb. — Aube, |. c. p. 18. — Heer, |. c. p. 355, 1. 
Selten. Genf, Como (H.), Gossonay (Dumur). 
Puncticollis Tourn. — Deser. d’especes nouv. — Annales de France 1867, p. 561. 
Genf (Tournier). 
Trichonyx Chaudoir. 


Märkelii Aube, |. c. p. 112. 
Schweiz (Schaum). 


Bryaxis Leach. 
Leben unter Moos und Steinen, an der Wurzel von Bäumen und im Röhricht. 
Sanguinea F. — Aube, 1. c. p. 25. — Heer, l. c. p. 357, 1. 
Hie und da. Jura, Genf, Pomy (Heer), Schaffhausen, unter Moos an Buchen (St.), Jorat 
(Bugnion). 


10. 


— 13 — 


Fossulata Reichenb. — Aube, |. c. p. 25. — Heer, 1. c. p. 257, 2. 
Ueberall häufig in Moos und auf Wiesen. 

Lefeburei Aube, |. c. p. 28. — Heer, l. c. p. 358, #. 
In Genf häufig, Como (H.), Wallis (Bonv ). 

Haematica Reichenb. — Aube, ]. c. p. 26. — Heer, |. c. p. 358, 3. 
Selten. Genf, Jura, Basel (H.). 

Juncorum Leach. — Aube, ]. c. p. 32. — Heer, ]. c. p. 358, 7. 
Selten. Genf (H.), Nürenstorf (Dietr.). 

Impressa Panz. — Aube, ]. c. p. 31. — Heer, 1. c. p. 358, 5. 
Genf, Jura (B.), Aarau, Schaffhausen (St.). 

Antennata Aube, ]. c. p. 31. — Heer, ]. c. p. 358, 6. 
Selten. Genf, Basel, Como (H.), Aarau (Fr.), Mont Br& (Meyer). 

Fulviventris Tournier. — Annales de la soc. ent. de France 1859. XCVII. 
Sehr selten. Genf (Tournier). 


Bythinus Leach. 


Leben in Moos, faulem Holz und unter Ameisen. 
Clavicornis Panz. — Aube, |. c. p. 40. — Heer ]. c. p. 360, 6. 
Selten. Zürich, Dübendorf (H.), Schaffhausen (St.). 
Puncticollis Denny. — Aube, |. c. p. #41. — Heer, |, ce. p. 360, 7. 
Selten. Zürich, Jura, Genf (H.), Basel (Imh.), Saas, Chamounix (Bonv., Bris.). 
Nigripennis Aube — Revis. de la famille des Pselaphiens. Annal. de France 1844, p. 131, 5. 
Basel (Imh.). 
Bulbifer Reichenb. — Aube, |. c. p. 38. — Heer, 1. c. p. 359, %. 
Ziemlich häufig. Jura, Genf, Basel, Como (H.), Engadin (v. Heyden), Nürenstorf (Dietr.). 
Nigrinus Muls. — Opusc. ent. 1861, 74. 
Schweiz (Muls.). 
Curtisii Leach. — Aube, |. c. p. 31. — Heer, 1. c. p. 360, 5. 
Selten. Basel, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
Nodicornis Aube, |. c. p. 37. — Heer, |. c. p. 359, 3. 
Selten. Jura (H.), Nürenstorf, unter Laub (Dietr.). 
Securiger Reichenb. — Aube, 1. c. p. 36. — Heer, |. c. p. 359, 2. 
Selten. Genf, Basel, Como (H.), Nürenstorf, im Gras (Dietr.). 
Burelli Denny. — Aubse, 1. c. p. 35. — Heer, |. c. p. 359, 1. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.), Kant. Zürich, im Grase (Dietr.), Chamounix, Rosen- 
laui (Bonv.). 
Picteti Tourn. — Annales de la soc. ent. de France 1859. XCVIN. 
Sehr selten. Genf (Tournier). 


Euplectes Leach. 
Leben unter Rinden, Steinen und Moos. 
Kunzei-Aube. — Revis. de la famille des Pselaphiens. Annales de France 1844, p. 142. 
Sehr selten. Bei Chur, unter Buchenrinde, in dem Wald nach St. Luzi zu (v. Heyd.). 
15 


1V 


10. 


12. 


— 114 — 


Tischeri Aube, ]. c. p. 54. — Heer, 1. c. p. 362, 3. 
Sehr selten. Genf (H.). 

Duponti Aube, |. c. p. 57. 
Sehr selten. Vevey (v. Gaut.). 


Signatus Reichenb. — Aube, |. c. p. 56. — Heer, 1. c. p. 362, }. 


Sehr selten. Basel (H.), Nürenstorf, unter Laub (Dietr.). 


Sanguineus Denny. — Aube, |. c. p. 55. — Heer, I. c. p. 362, 5. 


Selten. Genf (H.). 


Karstenii Reichenb. — Aube, 1. c. p. 56. — Heer, 1. ce. p. 363; 6. 


Selten. Genf, Jura (H.). 

Punctatus Muls. — Op. ent. 1861, 76. 
Schweiz, unter Tannenrinde (Muls.). 
Spinolae Aube. — Revis. etc. p. 147, 10. 

Schweiz (Aube). 


Nanus Reichenb. — Aube monogr. p. 53. — Heer, 1. c. p. 362, 2 


Selten. Genf, Zürich (H.), unter Moos an Baumstämmen. 


Ambiguus Reichenb. — Aube, |. c. p. 58. — Heer, 1. c. p. 363, 8, 


Zürich, Basel, Bern, Genf (H.). 


. Bicolor Denny. — Aube, |. c. p. 57. — Heer, 1. c. p. 363, 7. 


Selten. Genf (H.). ‚ 
Tuberculosus Tourn. — Ann. de Fr. 1867, p. 563. 
Genf (Tourn.). 


Trimium Aube. 


Brevicorne Reichenb. — Aube, ]. c. p. 44. — lleer, ]. ec. p. 361, 
Selten. Dübendorf (Br.), Zürich (Heer), Nürenstorf (Dietrich), 
Brisout). 
Latipenne Tourn. — Annales de France 1867, p. 561. 
Genf (Tourn.). 
Chevrieri Tourn. — Annales de France 1867, p. 565. 
Genf (Tourn.). 


Clavigeridae. 


Claviger Preyssler. 


Leben in Ameisennestern. 
Foveolatus Müll. — Aub6, ]. e. p. 65. — Heer ]. c. p. 361, 1. 


de 
Thun, Chamounix (Bonv., 


Hie und da, im Frühling. Zürich, Glarus, Genf (Heer), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), 


St. Maurice, unter Lasius flavus, in Anzahl (Bugn.). 
Longicornis Müll. — Aub6, 1. c. p. 62. — Heer, I. c. p. 364, 2. 
Selten. Genf (H.). 


— oe — 


Fam. 8. Seydmaenidae. 


Scydmaenus Latr. 


Leben unter Steinen, im Moos, Kehricht, unter Laub und Rinden, auch auf”Wiesen. 
Godarti Latr. — Heer, 1. c. p. 367, 1. 
Hie und da, im Frühling. Dübendorf, Nyon, Genf (H.). 
Scutellaris Müll. — Heer, ]. c. p. 367, 2. 
Selten. Basel (H.), Thun (Bonv., Bris.). 
Collaris Müll. — Deer, |. c. p. 367, 3 et S. Chevrieri, ]. c. p. 368, 4. 
Selten. Zürich, Dübendorf, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Saas (Bonv.). 
Pusillus Müll, — Heer, l. c. p. 368, 5. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
Angulatus Müll. — Heer, 1. c. p. 368, 6. 
Selten. Basel, Jura (H.). 
Eiongatulus Müll. — Heer, 1. c. p. 368, 7. 
Ziemlich selten. Bern, Jurn, Genf (H.), Thun (Bonv., Bris.). 
Pubicollis Müll. — Heer, 1. c. p. 368, 9. 
Selten. Jura (H.). 
Distinetus Tourn. — Annales ent. de France 1859. XCVI. 
Sehr selten. Genf (Tournier). 
Denticornis Müll. — Heer, 1. c. p. 369, 8. 
Selten. Genf, Tessin (H.), Zürich (Dietr.). 


. Rutilipennis Müll. — Heer, 1. c. p. 369, 10. 


Sehr selten. Tessin (H.), Zürich (Dietr.). 


. Hirticollis Ill. — Heer, 1. c. p. 369, 11. 


Hie und da in der ebenen Schweiz. Dübendorf, Zürich, Schaffhausen, Basel, Genf (H.), 
Nürenstorf, zahlreich im Kehricht (Dietr.). 


. Wetterhali Gyll. — S. quadratus Heer, ]. c. p. 370, 12. 


Hie und da. Dübendorf, Basel, Genf, Tessin (l.). 


. Hellwigii Herbst. — Heer, | c. p. 370, 15. 


Ziemlich selten. Nyon, Genf (H.), Wallis (Venetz) 


- Rufus Müll. — Heer, |. c. p. 371, 16. 


Selten. Genf (H.). 


. Tarsatus Müll. — Heer, ]. c. p. 370, 14. 


Dübendorf, Zürich Genf (H.), Siders (v. Gaut.), St. Salvadore (Meyer). 


Eutheia Stephens. 


Leben unter Moos. 
Sceydmaenoides Steph. — Scydm. abbreviatellus Heer, l. c. p. 370, 13. 
Selten. Genf (H.). 


T- 


2. 


10. 


— 16 — 


Cephennium Müll. 
Leben unter Moos. 
Thoracicum Müll. — Heer, ]. c. p. 371, 17. 
Selten. Basel, Jura, Simplon, Tessin (H.), Schaffhausen (St.), Genf (v. Gaut.), Thun, Cha- 
mounix (Bonv.). 
Minutissimum Aube. — Fairm. Col. de France p. 3". 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Fam. 9. Clavicornia. 
Trib. I. Silphales. 
Necrophorus F. 


Leben in Aas, seltener in Schwämmen. 
Germanicus L. — Heer, ]l. c. p. 386, 1. 
Selten, an menschliehen Exerementen. Zürich, Schaffhausen, Basel (H.). 
Humator F. — Heer, 1. c. p. 286, 2. 
Nicht selten, an grösseren Leichen. Basel, Bern, Zofingen, Genf, Lausanne, Nyon, 
Tessin (H.), Schaffhausen (St.), Wallis (Venetz). 
Sepulchralis Heer, |. c. p. 388, 7. 
Sehr selten. St. Bernhard (H.). 
Vespillo F. — Heer, |. c. p. 386, 3. 
Ueberall häufig, bis 3000° s. M. 
Vestigator Herrsch. — Heer, |. c. p. 387, 4. 
Ziemlich häufig, bis 3000° s. M. Neuchätel, Jura, Lausanne, Bern, Basel, Genf (H.). 
Fossor Er. — leer, |. c. p. 387, 5 var. b. 
Selten. Zürich, Basel (H.), Schaffhausen (St.). 
Ruspator Er. — Heer, |. c. p. 387, 5. 
Häufig, bis 5000° s. M. 
Microcephalus Thoms. — Scandinaviens Coleopt. syn. bearb. Tom. IV. 1862, p. 9. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Sepultor Heer, |. c. p. 387, 6. 
Selten. Basel (H.), Schaffhausen (St.). 
Mortuorum F. — Heer, |. c. p. 388, 8. 
Häufig überall, bis 5000 s. M., auch in faulen Schwämmen. 


Silpha Linne. 
Leben an Aesern, unter Steinen, im Kehricht, in Schwämmen, in faulem Holz. 
Subg. Necrodes Leach. 


Littoralis L. — Heer, |. c. p. 388, 1. 
Ziemlich häufig, bis 3000‘ s. M. 


— 17 — 


Subg. Oiceptoma Leach. 


2. Thoracica L. — Heer, ]. c. p. 389, 3. 
Häufig, bis 3000‘ s. M. 
3. Rugosa L. — Heer, |. c. p. 389, 1. 
Häufig, bis 5000‘ s. M., im Engadin bis 5600 s. M. 
4. Sinuata F. — S. appendiculata Sulz. — Heer, I. c. p. 389, 5. 
Ueberall häufig. 
5. Dispar Herbst. — Heer, |. c. p. 390, 6. 
Nicht selten, besonders in der östlichen Schweiz (H.), bei Schaflhausen selten (St.). 
6. Opaca L. — Heer, ]. c. p. 390, 7. 
Selten. Zürich (H.), Aarau (Fr.), Basel (Imh.). 
10. Quadripunetata L. — Heer, 1. c. p- 389, 2. 
Nicht selten, auf Bäumen, namentlich auf Eichen. Schaffhausen, Basel, Pomy, Lausanne, 
Genf, Bern, Tessin (H.). 


Subg. Silpha Küster. 


8. Carinata IN. — Heer, l. c. p. 390, 8. 
Selten. Glarus, Tessin (H.). 
9. Lunata F. — Heer, l. c. p. 390, 9. 
Sehr selten. Monte Generoso in Tessin (A.). 
10. Reticulata F. — Heer, ]. c. p. 391, 13. 
Ziemlich häufig, bis 4000‘ s. M. St. Gallen, Schaffhausen, Basel, Jura, Nyon (H.). 
11. Nigrita Creuz. — Heer, l.c. p. 391, 12. 
In den Alpen häufig von 4000-7000‘ s. M. 
Var. b. alpina Germ. — Heer, |. c. p. 591, 12 var. b. 
Mit der Stammform. 
12. Tristis Il. — Heer, l. c. p. 390, 10. 
Selten, bis 3000‘ s. M. Zürich, Matt (H.), Bex (v. Gaut.). 
13. Obscura L. — Heer, |. c. p. 390, 11. 
Ueberall gemein, bis 5000‘ s. M. 
14. Laevigata F. — S. polita Sulz. — Heer, |. c. p. 392, 14. 
Ueberall gemein. 


Subg. Phospuga Leach. 


15. Atrata L. — Heer, |. c. p. 392, 15. 
Ueberall gemein. 
Var. a. brunnea Herbst. 
Mit den vorigen. 


— 18 — 


Necrophilus Illiger. 
Leben unter Steinen, in der Erde, in Schwämmen, vorzüglich in Schnecken - Gehäusen, 
auch an Cadavern. 
1. Subterraneus Dahl. — Heer, |. c. p. 392, 1. 
Selten, besonders in Berggegenden. Matt, Rigi, Chasseral, Bern, Saleve (H.), Jura, bei 
Aarau (Fr.), Jura bei Trelex in Boletus, im October, Selten-Alp im Kt. Bern, Waadt- 
länder Alpen (Bugn.), Basel (Bfl.). 


Leptinus Müller. 
Leben unter Steinen, abgefallenem Laub, in faulen Baumstöcken. 
1. Testaceus Müll. — Heer, ]. c. p. 373, 1. 
Sehr selten. Bern, Lausanne, Genf (l.), Nürenstorf (Dietr.), bei Lausanne am Signal in 
Anzahl (Bugn.), bei Montreux (Rottenberg), Cossonay, in Schwämmen (Dumur). 


Adelops Tellkampf. 


Leben unter faulenden Blättern. 
1. Tarsalis Kiesw. — Berl. ent. Zeitschr. 1861, p. 377. 
Sehr selten. Macugnaga (Kiesw.). 


Catops Paykull. 
S. Kraatz, Revision der europ. Arten der Gattung Catops. Stettiner ent. Zeitung. 1852. 


Leben unter Steinen, abgefallenem Laub, im Kehricht, an der Wurzel von Bäumen, auch 
in Pilzen, au Aas. 


Subg. Choleva Latr. 


1. Angustatus F. — Heer, |. c. p. 378, 1. — Kraatz, 1. c. p. 401, 3. 
Ziemlich häufig. Schaffhausen, Zürich, Basel, Jura, Jorat, Pomy, Bern, Genf (H.). 
2. Umbrinus Er. — Kr., |. c. p. 407, 7. 
Selten. Engadin (v. Heyd.). 
3. Cisteloides Fröhl. — Kr., |. c. p. 404, 4. — C. castaneus Heer, |. ce. p. 378, 2. 
Ziemlich selten, vorzugsweise in den Alpen, bis 7000° s. M. Glarner und Bündtner 
Alpen (H.). Kant. Zürich (Dietr.). 
1. Agilis I. — Heer, 1. c. p. 379, 3. — Kr., 1. c. p. 405, 5. 
Bern, Basel, Jura, Nyon (H.), Schaffhausen (St.). 


Subg. Catops Murray. 


Fuscus Panz. — Heer, 1. c. p. 379, 4. — Kr., ]. c. p. 107, 8. 
Ziemlich selten. Bern, Dübendorf, Jorat (H.), Schaffhausen (St.). 
6. Picipes Fab. — Heer, |. c. p. 379, 5. — Kr., 1. c. p. 428, 9. ' 
Selten. Bern, Pomy, an der Döle (I.), Schaffhausen (St.), Lausanne, in faulenden Baum- 
schwämmen in grosser Anzahl (Bugn.). 


Di 


21. 


— 119 — 


Nigricans Spence. — Heer, ]. c. p. 380, 6 — Kr., }. c. p. 429, 11. 
Selten. Bern, Genf (H.), Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Aeggischhorn {Bonv.). 
Var. b. fuliginosus Er. — Heer, |. c. p. 382, 13. 
Selten. Bern, Basel (H.). 
Morio Fab. — Heer, |. c.p. 382, 14. — Kr., 1. c. p. 431, 13. 
Selten. Dübendorf, Basel, Pomy (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 
Nigrita Er. — Heer, ]. c. p. 381, 12. — Kr., ]. c. p. 432, 1A. 
Selten. Zürich, Bern, Basel, Genf (H.), Rothhorn (Bonv.). 


. Tristis Panz. — Heer, l. c. p. 380, 8 — Kr., I. c. p. 433, 18. 


Hie und da. Dübendorf, Matt, Bern, Aigle (H.), Lausanne (v. G.), Basel (Bf}.), Engadin (v.H.). 
Var. b. montivagus Heer, 1. c. p. 381, 10. 
Sehr selten. Gemmi (H.). 


. Grandicollis Er. — Heer, |. c. p. 380, 7. — Kr., I. c. p. 432, 15. 


Sehr selten. Zürich (H.). 


. Kirbyi Spence. — Rotundicollis Kelln. Kr., l. c. p. 434, 19. 


Selten. Kant. Zürich, an Pilzen (Dietr.). 


. Chrysomeloides Panz.— Heer, |. c. p. 380, 9. — Kr., |. c. p. 432, 16. 


Selten. Zürich, Genf (H.), Basel (Imh.), Lausanne, in Menge in einem Keller (Bugn.). 


. Watsoni Spence. — Fumatus Heer, |. ce. p. 382, 15. — Kr., I, ce. p. 436, 22. 


Ueberall häufig. 


. Ambiguus Heer, |]. c. p. 382, 16. 


Sehr selten. Basel (H.). 


. Alpinus Gyll. — Heer, 1. c. p. 381, 11. — Kr., ]. ce. p. 435, 21. — Subfuscus Kelln. 


Walliser Alpen (H.). 


. Velox Spence. — Heer, !. c. p. 383, 17. — Kr., l. c. p. 437, 25. 


Sehr selten. Genf (H.). 


. Badius Sturm. — Heer, 1. c. p. 383, 19. — Kr., ]. c. p. 438, 26. 


Sehr selten. Basel (H.). 
Wilkinii Spence. — (C. praecox Heer, 1. c. p. 383, 18. — Kr., ]. c. p. 138, 27. 
Selten. Zürich, Basel, Genf (H.), Lausanne, unter abgefall. Laube im Herbste häufig (Bugn.). 


. Anisotomoides Spence. — Heer, ]. c. p. 384, 20. — Kr., l. c. p. 439, 29. 


Sehr selten. Basel (Heer), Vevey (v. Gaut.), in Lausanne unter abgefallenem Laube sehr 
häufig (Bugn.). 
Sericeus F. — Heer, 1. c. p. 384, 21. — Kr., ]. ec. p. 442, 34. 
Ueberall häufig; Dietrich sammelte ihn im Eichenmulm und an der Wurzel von Obstbäumen. 


Colon Herbst. 
Kraatz, Monographie der Gattung Colon. Stettiner ent. Zeitung. 1850. Uebersetzt von 
H. Tournier. Annales de France 1863. 
Leben unter Steinen und Blättern, in Wäldern, in Gras. 
Viennensis Herbst. — Kr., 1. c. p. 165, 1. — 2 C. languidus Er. Käf. der Mark Branden- 
burg 1. 251. 11. 
Selten. Genf (H., Tourn.), Schaffhausen (St.). 


Bidentatus Sahlb. — Kr., 1. c. p. 166, 2. 
Selten. Jura bei Genf, unter einem umgestürzten Baumstamm (Tourn.). 
Puncticollis Kraatz, |. c. p. 167, 3. — C. dentipes Heer, l. c. p. 385, 2. 
Selten. Zürich, Bern, Basel (H.), bei Genf (Tourn.), Nürenstorf (Dietr.). 
Serripes Sahlb. — Kr., 1. c. p. 161, 4. — Heer, l. c. p. 385, 3. — 2 fuseulus Er. ]. c. p. 
250, 10 et Heer faun. helv ]. c. p. 385, 6. 
Dübendorf (Br.), Nürenstorf (Dietr.), bei Genf (Tourn.). 
Claviger Herbst. — Kr., |. c. p. 170, 5. — Heer, 1. c. p. 384, 1. 
Sehr selten. Bern (H.), Genf (Tourn.). 
Pubescens Kraatz, ]. c. p. 171, 6. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Dentipes Sahlb. — Kr., ]. c. p. 173, 8. 
Selten. Genf (Tourn.). 
Appendiculatus Sahlb. — Kr., 1. c. p. 174, 9. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Calcaratus Er. — Kr., |. c. p. 175, 10. — C. pygmaeus Er. et Redt. faun. austr. 
Var. nanus Kr., l. e. p. 187, 11. 
Sehr selten. Bern (H.). 


. Affinis St. — Kr., l. c. p. 189, 1. — Confusus Fairm. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Angularis Er. — Kr., ]. c. p. 190, 15. — Heer, 1. c. p. 385, 4. 
Selten. Basel (H.), Genf (Tourn.), Schaffhausen (St.). 


. Brunneus Spence. — Kr., |. c. p. 192, 16. — Heer, |. c. p. 385. 


Sehr selten. Basel (H.), Genf (Tourn.), Schaflhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 


. Rufescens Kraatz, |. c. p. 188, 12. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 


. Latus Kraatz, |. c. p. 194, 19. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Agyrtes Fröhlich. 
Leben unter Rinden, auf Wiesen. 
Castaneus F. — Heer, |. c. p. 386, 1. 
Selten. Nyon (H.), Genf (v. Gaut.), Basel, auf einer Wiese (Bff.). 


Sphaerites Duftschmidt. 


Leben unter Rinden. 
Glabratus F. — Heer, ]. c. p. 421, 1 
Sehr selten. Bern, Aigle, Jura (H.), Macugnaga (St.). 


Trib. II. Anisotomidae. 
Triarthron Märkel. 
Leben in Schwämmen, in Wäldern. 
Märkelii Schm. — Er. Ins. Deutschl. III. p. 45, 1. — Anisotoma crassicornis Heer, i. I. (?) 
Zürich (H.), Schaffhausen, auf einer Waldwiese gekötschert (St.). 


Hydnobius Schmidt. 


Leben in Schwämmen, auf Waldwiesen. 
Punctatus St. — Er., ]. c. p. 48, 2. 
Selten. Ormontthal (v. G.), auf dem Sanetsch, am Andon-Gletscher unter Steinen (Bugn.), 
Dübendorf, unter Moos (Br.). 


Anisotoma Illiger. 


Leben unter Moos, im Grase, an feuchten Orten, unter Laub. 
Cinnamomea Panz. — Er., II. I. c. p. 51, 1. 
Leben in Trüffeln. Bern (Ougsburger), Freiburg (v. G.), Bex (H.), Basel (Bff.). 
Rotundata Er. |. c. p. 56, 4. 
Selten. Engadin (St.). 
Rhaetica Er. ]. c. p. 57, 5. 
Selten. Bernina, Engadin (v. Heyden). 
Picea Ill. — Er., I. c. p. 58, 6. 
Selten. Bernina (v. Heyd.), Wallis (Venetz). 
Obesa Schmidt. — Er., |. c. p. 59, 7. 
Nicht selten. St. Moritz im Engadin (v. Heyd.), Genf (Chevrier). 
Dubia Panz. — Er., 1. c. p- 60, 8. 
Nicht selten. Einfischthal (v. Gaut.), Saas (Bony.), Kt. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), 
Engadin (v. Heyden). 
Flavescens Schmidt. — Er., |. ce. p. 63, 9. 
Ziemlich selten, Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.). 
Pallens Sturm. — Er., ]. c. p. 66, 12. 
Selten. Ormontthal (v. Gaut.), bei Wesen, im Gras (v. Heyd.), La London (Bonv.). 
Ovalis Schmidt. — Er., ]. c. p. 67, 13. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
. Calcarata Er., |. c. p. 71, 17. 
Häufig bei Schaffhausen im Grase, besonders in Wäldern (St.). 
. Brunnea St. — Er., |. c. p. 72, 18. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
. Badia Steph. — Er., |. c. p. 74, 20. 
Kant. Zürich (Dietr.), Basel (Imh.), La London (Bonv.). 
. Parvula Sahlb. — Er., l. c. p. 76, 22. 
Selten. Auf Waldwiesen, bei Schaffhausen (St.). 


Cyrtusa Erichs. 


Leben in Wäldern, schwärmen an Sommerabenden in Wald und Feld. 
Minuta Ahrens. — Er., |. c. p. 79, 2. 
Selten. Dübendorf (Dietr.), La London (Bonv.). 
16 


iv 


[5 


Te 


Colenis Erichs. 
Leben auf Wiesen. 
Dentipes Gyll. — Er., |. c. p. 83, 1. 
Kant. Zürich (Dietr.), bei Schaffhausen häufig (St.), Basel (Bfl.). 


Agaricophagus Schmidt. 
Leben in Schwämmen. 
Cephalotes Schm. — Er., |. c. p. 85, 1. 
Selten. Schaffhausen (St.). 


Liodes Latr. 


Leben in Schwämmen, faulem Holz. 
Humeralis F. — Er., |. c. p. 88, 1. 
Selten, in Staubpilzen. Genf (Chevrier), Basel (Bfl.). 
Var. b. globosa Sturm. — Er., I. e. p. 88, 1 var. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.), in faulem Holz. 
Glabra Kug. — Er., |. c. p. 90, 3. 
Hie und da. Genf (Chevrier). 
Serricornis Gyll. — Er., |. c. p. 90, 1. 
Selten. Zürich (Dietr.), Basel (Imh.). 
Castanea Herbst. — Er., | c. p. 91, 5. 
Selten. Kant. Zürich, unter Kiefernrinde (Dietr.), Schaflhausen (St.). 


Amphieyllis Erichs. 


Leben unter Rinden und Laub. in Schwämmen. . 
Globus F. — Er., 1. ce. p. 93, 1. 

Selten. Schaffhausen (St.), Lausanne (Bugn.), Genf (Chevrier). 
Globiformis Sahlb. — Kr., |. c. p. 94, 2. 

Sehr selten. Montreux (Rottenberg). 


Agathidium Illiger. 


Leben unter abgefallenen Blättern, unter Rinden, in Schwammen, unter faulenden Vege- 
tabilien. j 
Nigripenne Kug. — Er., |. c. p. 96, 1. 
Dübendorf, auf Waldwiesen (Dietr.), Schaffhausen (St.). 
Atrum Payk. — Er., I. c. p. 97, 2. 
Kant. Zürich, unter faulenden Pflanzenstoflen (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (Chevrier). 
Seminulum L. — Er., |. ce. p. 97, 3. 
Selten. Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 
Badium Er. — Er., |. c. p. 98, 4. 
Selten. Schaffhausen (St.), Handeck (Bony.). 


11. 


12. 


_ 


I2 


— 4123 —— 


Laevigatum Er., |..c. p. 98, 5. 

Selten. Dübendorf, Nürenstorf (Dietr.), Basel (Imh.), Col de Balme (Bonv.). 
Mandibulare St. — Er., |. c. p. 99, 6. 

Selten. Wallis (St.), auf dem Rigi (v. Heyden), Col de Balme (Bonv.). 
Plagiatum Gyll. — Er., ]. c. p. 100, 7. 


Selten. Dü 


bendorf (Dietr.), in faulem Holz. 


Rotundatum Gyll. — Er., |. c. p. 101, 9. 
Selten. Schaffhausen (St.), Genf (Chevrier). 
Varians Beck. — Er., |. c. p. 102, 10. 
Selten. Kant. Zürich, unter faulen Brettern (Dietr.), Schaffhausen (St.). 


. Nigrinum St. 


— Er» 1. c.>0..102, 448 


Selten. Vevey (v. Gaut), Zürich (H.). 
Marginatum St. — Er., |. c. p. 103, 13. 

Selten. Schaffhausen (St.). 
Haemorrhoum Er., |. c. p. 10%, 11. 


Sehr selten. 


Engadin (v. Heyden). 


Trib. II. Clambidae. 
Clambus Fischer. 


Note monographique sur les Clambites d’Europe, Glanures entomologiques 


Leben in Sc 
Armadillo De 


par M. Jacquelin du Val. Cahier 1. 


hwämmen und faulem Holz. 
Geer. — J. du Val, ]. c. p. 24, 1. 


Zürich, im Gras (Dietr.), Basel (Imh.), Vevey (v. Gaut.). 


Pubescens Re 
Sehr selten. 


dt. — J. du Val, 1. c. p. 25, 2. 
Schaffhausen (St.). 


Miuutus Sturm. — J. du Val, l. ec. p. 26, 3. 
Selten. Genf (Chevrier). 

Punctulus Gyll. — J. du Val, I. c. p. 27, 4. 
Dübendorf (Br.), Nürenstorf, unter Moos (Dietr.). 


Calyptomerus Redt. (Comazus Fairm.). 


M. Fauvel, sur les Genres Calyptomerus Redt. et Comazus Fairm. Annales de la soc. ent. 


Leben unter 


de France 1861, p. 573 seqg. 


Steinen und in Kellern, an Weinfässern. 


Alpestris Redt. — Fauvel, |. c. p. 575, 1. 


Kant. Zürich 


(Dietr.), auf Gebüsch. 


Dubius Marsh. — Fauvel, l. c. p. 575, 2. — Clambus enshamensis Jac. du Val l. ce. I. 30 et 


Fairm. 
In Kellern. 


et Laboulbene faune fr. I. 328. 
Zürich (H.), Nürenstorf (Dietr.). 


— 124 — 


Trib. IV. Corylophidae. 
Sacium Le Conte. 


Pusillum Gyll. — Clypeaster pusillus Redt. faun. austr. 956. 
Selten. Schweiz (Fr.). 


Sericoderus Steph. (Gryphinus Redt.). 


Leben unter Rinden und abgefallenem Laub. 
Lateralis Gyll. — Redt., ]. c. p. 956. 
Zürich (Dietr.), Waadt (Venetz), Genf (Chevr.). 


Corylophus Steph. 


Leben unter Rinde und abgefallenem Laub. 
Cassidioides Marsh. — Redt., 1. c. p. 957. 
Wallis (Venetz). 


Orthoperus Steph. 


Leben unter Rinden und in Kellern, an Fässern. 
Brunnipes Gyll. — Er., |. c. p. 299. — Psychidium Heer, 1. ce. p. 433, 1. 
Selten. Bern, Nyon, Genf (H.). 
Atomarius Heer, |. c. p. 433, 1. — Pitophilus, Redt., I. c. p. 299, id. 
Sehr selten. Zürich (H.), Basel, gesellschaftlich an Bierfässern, in einem tiefen Keller (Knecht). 


Trib. V. Triehopteridae. 
Trichopteryx Kirby. 
Erichs. Insecten Deutschlands Ill. p. 13 und folg. 


Leben im Kehricht, faulen Pflanzen, im Miste, im Gras. 
Atomaria De Geer. — Er., |. c. p. 19, 1. — Heer, ]. c. p. 374, 1. 
Dübendorf, Matt, Bern, Basel (Heer), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.). 
Grandicollis Mannh. — Er., |. c. p. 20, 3. 
Kant. Zürich, in Menge im Gras (Dietrich). 
Fascieularis Heer. — Kr., 1. c. p. 19, 2. — Heer, |. c. p. 374, 2. 
Zürich, Bern, Basel, Genf, Tessin (l1.). 
Brevipennis Er., |. c. p. 21, 4. 
Aarau (Fr.). 
Sericans Heer, ]. c. p. 374, 3. — Er., l. c. p. 23, 7. 
Genf (H.), Kant. Zürich in trocknem Gras (Dietr.). 


Elachyx Matthw. 
Leben im Kehricht. 
Abbreviatellus Heer. — Trichopteryx 1. c. p. 375, 7. — Er., 1. e. p. 23, 8. 
Selten. Basel, Genf (H.). 


— 15 — 


Ptilium Gyll. 


Leben im Kehricht, auf Wiesen, im Mist. 

Canaliculatum Er., |. c. p. 25, 2. — Trichopteryx minutissima Heer, |. ce. p. 376, 10. 
Selten. Basel, Gen? (H.). 

Kunzei Heer. — Er., |. c. p. 29, 10. — Trichopteryx Heer, |. c. p. 375, 6. 
Selten. Genf (H.), Kant. Zürich (Dietr.). 


Ptinella Matthews. 
Leben im Kehricht. 
Testacea Heer. — Ptilium Er., |. c. p. 31, 12. Trichopteryx Heer, l. c. p. 376, 9. 
Selten. Genf (H.). 
Var. a. limbata Heer, |. c. p. 376, 8. 
Mit der Stammform. 


Pteryx Matthews. 
Leben im Kehricht. 
Suturalis Heer. — Ptilium Er., |. c. p. 30, 11. — Trichopteryx Heer, I. c. p. 375, 5. 
Selten. Genf (Heer). 


Ptenidium Erichs. 


Leben im Kehricht, im Miste, in faulenden Blättern. 

Pusillum Gyll. — Er., I. c. p. 35, 1. — Trichopteryx nitida Heer, 1. c. p. 377, 11. 
Selten. Basel (H.), Zürich (Dietr.), St. Legier (Venetz). 

Formicetorum Kraatz. — Stett. Zig. 1851, p. 167. 
Sehr selten. Rosenlaui (Bonv., Bris.). 

Apicale Er., |. c. p. 36, 3. — Trichopteryx evanescens Heer, |. c. p. 375, 4. 
Bern, Vallorbes, Genf (H.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.). 


Trib. VI. Sceaphididae. 
Scaphidium Ol. 


Leben in Schwämmen. 
Quadrimaculatum ©1. — Er., |. c. p. 5, 1. — Heer, ]. c. p. 372, 1. 
Da und dort, bis 3000° s. M. Schaffhausen, Jura, Genf, Matt (H.), Vevey (v. Gaut.). 


Scaphium Kirby. 
Leben in Schwämmen. 
Iımmaculatum Ol. — Er., 1. c. p. 7, 1. — Heer, ]. c. p. 372, 2. 
Sehr selten. Genf (H.). 


18 


— 126 — 


Scaphisoma Leach. 
Leben in Schwämmen. 
Agarieinum L. — Er., |. c. p. 9, 1. — Heer, |. c. p. 373, 1. 
Ueberall häufig, bis 3000° s. M. 
Boleti Panz. — Er., |. c. p. 9, 2. — Heer, |. c. p. 373, 
Selten. Dübendorf (H.). 


[1 


Trib. VI. Histeridae. 
Marseul, Monograph. des Histerides, Annales de France 1853 und 1854. 


Hololepta Paykull. 

Leben unter Rinden. 
Plana Fuessly. — Mars., l. c. p. 143, 1. — Heer, ]. c. p. 451, 1. 

Sehr selten. Yverdon, Genf, Sitten, Malans (H.), Sion, unter Pappelrinden im April (Bugn., 

Venetz). 
Platysoma Leach. 

Leben unter Rinden. 
Frontale Payk. Mars., l.c. p. 268, 13. — Heer, ]. c. p. 451, 1. 

Hie und da, in der Westschweiz. Bern, Pomy, Nyon, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
Depressum F. — Mars., I. c. p. 271, 16. — Heer, ]. c. p. 452, 2. 

Häufig, bis 3000° s. M., unter Tannenrinde, 
Oblongum F. — Mars., l.c. p. 275, 19. — Heer, |. c. p. 452, 3. 

Hie und da, Genf, Nyon, Pomy (H.), Wallis (Venetz), Schaffhausen (St.). 
Lineare Er. — Mars., l. c. p. 276. 

Sehr selten. Saas (Bonv.). 
Angustatum Hoffm. — Mars., |. e. p. 277, 21. — Heer, I. c. p. 452, A. 

Selten. Malans, Brienz, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Kanton Zürich (Dietr.). 
Filiforme Er. — Mars., |. c. p. 278, 22. 

Vevey (v. Gaut.). 


Hister Linne. 
Marseul, Annales de France 185%. 


Leben im Miste und an Aas, auch unter Steinen. 
Major L. — Mars., |. c. p. 173, 3. — Heer, I. ce. p. 452, 1. 
Selten. Bern, Genf (H.). 
Inaequalis ©l. — Mars., |. c. p. 184, 7. — Heer, |. c. p. 453, 2. 
Selten. Nyon, Lausanne, Genf, Tessin (H.). 
Quadrimaculatus L. — Mars., |. c. p. 203, 24. — Heer, I. c. p. 454, 3. 
Sehr häufig, bis 2000' s. M. 
Var. b. gagates Ill. — H. aethiops Heer, |. e. p. 453, 1. 
Selten. . Ragatz. Malans (B.). 
Teter Truqui. — Mars., ]. c. p. 259, 63. 
Schweiz (Mars.). 


23. 


24. 


Unicolor L. — Mars., |. c. 1854, p. 261, 61. — Heer, 1. c. p. 453, 3. 
Gemein überall, bis 5000° s. M. 

Cadaverinus Hoffm. — Mars., |. c. 1854, p. 291, 87. Heer, 1. c. p. 154, 6. 
Häufig, in der ebenen Schweiz. 

Terricola Germ. — Mars., |. c. 1851, p. 294, 89. — Heer, |. c. p. 154, 9. 
Selten. Dübendorf (H.). 

Merdarius Hoffm. — Mars., |. c. 1854, p. 297, 91. — Heer, l. ec. p. 455, 8. 
Selten. Aargau, Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 

Distinetus Er. — Mars., |. c. 1854, p- 300, 93. — Heer, 1. ce. p. 155, 7. 
Selten. Dübendorf, Bern, Unterwallis (H.). 


. Binotatus Er. — Mars., |. ce. 1854, p. 303, 96. — Heer, |. c. p. 155, 10. 


Selten. Genf (H.). 


. Fimetarius Herbst. — Mars., |. c. 1854, p. 528, 102. — H. sinuatus F. Heer, |. c. p. 455, 11. 


Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 


. Neglectus Germ. — Mars., |. c. 1854, p. 530, 104. — Heer, |. c. p. 156, 12. 


Selten. Genf (H.), Schaffhausen (St.). 


. Carbonarius Hoffm. — Mars., |. c. 1854, p. 534. 107. — Heer, 1. c. p. 156, 13. 


Ueberall häufig, in der ebenern Schweiz. 
Purpurascens Herbst. — Mars., |. c. 1854, p. 536, 109. — Heer, |. ce. p. 456, 15. 
In der Ebene häufig. < 


. Marginatus Er. — Mars., l. c. 185%, p. 539, 111. — Heer, |. c. p. 456, 14. 


Selten. Bern (H.). 


. Stercorarius Hoffin. — Mars., |. c. 1851, p. 516, 117. — Heer, |. ce. p. 457, 16. 


Häufig, bis 4000" s. M. 


. Sinuatus Ill. — Mars., |. c. p. 553, 120. — H. uncinatus Heer, ]. ce. p. 457, 17. 


Selten. Dübendorf, Schaffhausen, Basel, Genf, Saleve, Nyon (H.), Wallis (Venetz) 


. Quadrinotatus Seriba. — Mars., |. c. p- 556, 122. — Heer, |. c. p. 454, 5. 


Selten. Dübendorf, Schaffhausen, Genf, Bern, Nyon (H.), Basel (Imh.). 


. Funestus Er. — Mars., |. ce. p. 571, 135. 


Kant. Zürich (Dietr.). 
Bisexstriatus F. — Mars., |. c. 1854, p. 572, 136; — 1857, 488. — Heer, I. c. p. 457, 18. 
Nicht häufig. Dübendorf, Zofingen, Basel, Bern, Nyon, Genf, Saleve, Wallis (H.), Kanton 
Zürich, unter Laub und Steinen (Dietr.), Schaffhausen (St), Lausanne (Bugn.). 


. Bimaculatus IL. Mars., l. c. 185%, p. 582,142. Heer, |. c. p. 458, 20. 


Häufig, im Dünger und auf Feldern. Zürich, Dübendorf, Schaffhausen, Basel, Genf, Nyon, 
Lausanne, Bern, Pfäffers, Malans (l.). 


. Duodecimstriatus Schrank. — Mars, 1. c. 1854, p. 586, 145. — Heer, 1. e. p. 458, 22. 


Selten. Jura, Genf, Nyon, Wallis (1.). Schaffhausen (St.), Zürich (Dietr.), Lausanne (Bugn.), 
Basel (Iınh.). 


Corvinus Germ. — Mars., |. c. 1851, p. 588, 147. — Heer, l. ce. p. 458, 21. 
Seiten. Zürich (ll.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 
Punecticollis Heer. — Mars., ]. c. 1854, p. 591. — Heer, |. c. p. 457, 19. 


Selten. Bern (H.). 


— 1238 — 


Carcinops Marseul. 
Leben unter Rinden. 
Minimus Mars., |. c. 1855, p. 90, 3, corpusculus Mars., 1862, p. 712. — Paromalus minimus 
Aube, Annales de France 1850, 322. 
Basel, am Aas (Imh.). 


Paromalus Erichs. 
Leben unter Rinden. 
Complanatus Ill. — Mars., l. c. 1855, p. 109, 3. Heer |. c. p. 459. 1. 
Selten, unter Pappelnrinde. Genf (H.), Sitten (Bugn.). 
Parallelopipedus Herbst. — Mars., l. c. 1855, p. 116, 9. — Heer, ]. c. p. 460, 3. 
Selten. Schaffhausen, Genf, Malans (H.). 
Flavicornis Herbst. — Mars., |. c. 1855, p. 117, 10. — Heer, |. c. p. 459, 2. 
Ziemlich selten. Genf, Vallorbes, Tessin (H.), Schaffhausen (St.), Wallis (Venetz). 


Hetaerius Erichs. 
Leben unter Ameisen. 
Sesquicornis Preyssl. — H. quadratus Kug. Mars., 1. c. 1855, p. 140. 
Neuchätel(Godet)[?] Morges, unter Polyergus rufescens, auch unter Formica sanguinea (Forel). 


Dendrophilus Leach. 
Leben unter Rinden und bei Ameisen. 
Punctatus Herbst. — Mars, |. c. 1855, p. 148, 1. — Heer, I. e. p. 459, 1. 
Selten. Dübendorf, Genf, Pomy (H.). . 
Pygmaeus L. — Mars., |. c. 1855, p. 150, 2. — Heer, |. c. p. 459, 2. 
Selten. Zürich, Basel (H.), Engadin (v. Heyd.). 


Tribalus Erichs. 
Leben unter Rinden. 
Minimus,Rossi. — Mars., |. c. 1855, p. 158, 4. — Heer, |. e. p. 458, 1. 
Sehr selten. Bern (H.). 


Saprinus Erichs. 


Leben im Miste undfam Aas, auch unter Steinen. 
Nitidulus Payk. — Mars., |. c. 1855, p. 402, 10. — Heer, I. e. p. 160, 1. 
lie und da, bis 2000° s. M. St. Gallen, Dübendorf, Schaffhausen, Bern, Genf, Nyon, Aigle, 
Wallis, Malans (H.). 
Speculifer Latr. — Mars., |. c. p. 411, 47. Heer, 1. c. p. 461, 2. 
Selten. Nyon, Genf, Lausanne, Aigle (H.). 
Aeneus F&. — Mars., ]. c. p. 413, 418. — Heer, I. c. p. 461, 3. 
Hie und da, in der Ebene. Dübendorf, Zofingen, Bern, Nyon, Lausanne, Genf, Pomy, im 
Wallis (HH.), Schaffhausen (St.). 
Virescens Payk. — Mars., |. c. p. 440, 67. — Heer, I. c. p. 461, 4. 
Sehr selten. Genf (H.). 


— 129 — 


Rufipes Payk. — Mars., |. c. 1855, p. 692, 133. — Heer, ]. c. p. 462, 7. 
Selten. Genf (H.). 
Conjungens Payk. — Mars., ]. c. 1855, p. 694, 135. — Heer, |. c. p. 462, 6. 
Sehr selten. Genf (H,). 
Quadristriatus Hoffin. — Mars., |. c. 1855, p. 703, 141. — Heer, l. c. p. 462, 8. 
Ziemlich selten. Bern, Nyon, Genf (ll.), Saas (v. G.), Schaffhausen, an der Wutach (St.). 
Rugifrons Payk. — Mars, 1. c. 1855, p. 721, 155. — Heer, ]. ec. p. 462, 9. 
Selten. Genf (H.). 


Gnathoncus Jacquelin du Val. 


Leben unter Rinden und am Aas. 
Rotundatus Ill. — Mars., |. c. 1855, p. 503. — leer, l. c. p. 461, 5. Saprinus. 
Selten. Bern, Zofingen, Pomy, Genf (ll.), Vevey (v.G.), Kt. Zürich (Dtr.), Schaffhausen (St.). 


Teretrius Erichs. 
Leben unter Rinden, in faulem Holz und Schwämmen. 
Picipes F. — Mars., |. c. 1856, p. 136, 4. — Heer ]. c. p. 463, 1. 
Selten. Malans, Genf (H.), 
Hispidulus Bremi. — Stett. ent. Ztg. 1855, 198. 
Sehr selten. Wiedikon im Kant. Zürich, in Polyporus eitrinus (Bremi). 
Plegaderus Erichs. 
Leben unter Rinden. 
Saucius Er. — Mars., l. c. 1856, p. 264, 1. — Heer, ]. c. p. 464, 2. 
Sehr selten. Genf (H.). 
Vulneratus Panz. — Mars., l. c. 1856, p. 265, 2. — Heer, ]. c. p. 463, 1. 
Sehr selten. Bern (H.), Wallis (Venetz), Saas (Bonv.). 
Caesus F. — Mars., ]. c, 1856, p. 267, 3. — Heer, 1. c. p. 461, 3. 
Selten. Schaffhausen, Lausanne, Genf (H.), Wallis (Venetz). 
Dissectus Er. — Mars., |. c. 1856, p. 268, 4. 
Sehr selten. Vevey (St.), Rothhorn, Handeck (Bonv., Bris.). 


Onthophilus Leach. 

Striatus Steph. — Mars., |. c. 1856, p. 560, 5. — Heer, |. c. p. 463, 1. 

Nicht selten, bis 3000‘ s.M. Bern, Vallorbes, Pomy, Genf, Malans (H.), Vevey (v. Gaut.), 

Jorat, im Pferdemist (Bugn.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Abraeus Leach. 

Leben unter Rinden abgestorbener Bäume. 
Globulus Creutz. — Mars., |. c. 1856, p. 587, 5. — Heer, 1. c. p. 464, 1. 

Selten. Genf (H.), Basel (Imh.). 
Globosus Hoffin. — Mars., l. c. 1856, p. 588, 6. — Heer, 1. c. p. 464, 2. 

Selten, bis 3000° s. M. Bern, Vallorbes, Genf (H.), Basel (Imh.). 
Granulum Er. — Mars., ]. c. 1856, p. 589, 7. — Heer, |. c. p. 464, 3. 

Selten. Genf (H.). 

17 


[6 


152 


Re 


Acritus Le Conte. 
Leben wie die Abraeus. 
Nigricornis Hoffm. — Mars., |. c. 1856, p. 612, 11. — leer, |. ec. p. 465, 4. 
Sehr selten. Genf (H ), im November in faulenden Blättern bei Genf (Tourn.). 
Minutus F. — Mars., |. ec. 1856, p. 612. 
Selten. Genf (Tourn.). 


Trib. VIII. Phalacridae, 


Tournier, Notes monographiques sur le genre Phalacrus, Annales de France.*) 


Phalacrus Payk. 

Leben auf Blüthen, im Winter unter Rinden und unter Moos. 
Corruscus Payk. — Er., Ins. Deutschl. Ill. p. 110, 1. 

Ziemlich häufig. Dübendorf, Zürich (Dietr.), bei Schaflhausen sehr gemein (St.), Basel (B{f.), 

Genf (Tourn.), Vevey (v. Gaut.). 

Grossus Er., ]. c. p. 111, 2. 

Selten. Schaffhausen (St.), Basel (Bf}.), Vevey (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 
Substriatus .Gyll. — Er., |, c. p. 111, 3. 

Selten. Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Brunnipes Ch. Bris., Grenier Cat. col. de France p. 15. 

Genf (Tourn.). 
Humbertii Tourn. |. c. 

Genf (Tourn.). 
Caricis St. — Er., |. c. p. 113, 4. 

Genf (Tourn.). 
Distinguendus Tourn., |. c. 

Genf (Tourn.). 
Rufipes Tourn., |. c. 

Genf (Tourn.). 
Striatopunetatus Tourn ‚|. c. 

Genf (Tourn.). 


. Minutus Tourn. — Abeille tom. V. 1868, p. 143. 


Genf (Tourn.). 
Olibrus Erichs. 


Leben wie Phalacrus. 
Corticalis Panz. — Er., |. c. p. 114, 1. 
Sehr gemein, unter Rinden, im Winter bei Schaffhausen (St.), selten im Kt. Zürich (Dietr.), 
Basel (BfF.), sehr gemein bei Genf (Tourn.). 
Aeneus Hll. — Er., ]. c. p. 115, 2. 
Schaffhausen häufig (St.), Basel (Bff.), Genf (Tourn.). 
Bicolor F. — Er., 1. c. p. 116, 3. 
Bei Schaffhausen gemein (St.), Basel (Bf), Genf (Tourn.). 


) Ce travail en preparation paraitra dans les annales de la Soeiet& entomologique de France 1869. 


10. 


11. 


— 131 — 


Bimaculatus Kust. XIll. 26. 
Selten. Genf (Tourn.). 
Liquidus Er., |. c. p. 117, 4. 
Ziemlich selten. Kt. Zürich (Dietr.), Loueche (v. G.), Schaffhausen (St.), Genf gemein (Tourn.). 
Affinis St. — Er., |. c. p. 118, 5 
Ziemlich selten. Schaffhausen (St.), ziemlich häufig bei Genf (Tourn.). 
Millefolii Payk. — Er., |. c. p. 118, 6. 
Selten. Kant. Zürich (Dietr.), Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), sehr selten bei 
Genf (Tourn.). 
Pygmaeus St. — Er., |. ce. p. 119, 7. 
Selten. Kant. Zurich (Dietr.). 
Geminus Ill. — Er., ]l. c. p. 120, 8. 
Selten. Vevey (v. Gaut.), nicht selten bei Genf (Tourn.). 
Piceus Steph. — Er., l. c. p. 121, 11. 
Selten. Vevey (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Oblongus Er., |. c. p. 122, 12. 
Häufig. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 


Trib. IX. Nitidulidae. 
Subtrib. 1. Brachypteri. 
Cercus Latr. (Cateretes Herbst, Heer). 

Leben auf Pflanzen, besonders auf Wiesen und blühenden Sträuchern. 
Pedicularius E.. — Er., Ins. Deutschl. II. p. 126, 1. — leer, I. e. p. AtA, 12. 
Häufig überall, bis 3000° s. M., auf Wiesen und blühenden Sträuchern. 

Bipustulatus Payk. — Er., |. c. p. 127, 2. — Heer, |. c. p. #12, 6. 

Selten. Dübendorf, Basel, Pfäffers, Schaffhausen (Heer), im Glattthal stellenweise häufig 
(Dietr.), am Katzensee und Pfäffikersee sehr häufig (Bugn.). 

Sambuci Er., 1. c. p. 127, 3. — 5 Solani Heer, |. c.p. 412, 7. — 2 seutellaris Heer, Ib& jD- 
112, 8. 

Selten, auf Sambucus-Blüthen. Bern, Chasseral, Genf, Martigny (H.), Vevey (v. Gaut.), 
Kant. Zürich, auf Sambucus racemosa und Cornus sanguineus (Dietr.), Basel, im 
ersten Frühjahr auf der Blüthe der Sambucus racemosa gesellschaftlich (Imh.), ebenso 
in Menge bei Schaffhausen (St.) und im Jorat (Bugn.). 

Rufilabris Latr. — Er. III. 129, 5. — €. rubicundus Dej. Heer, |. c. p. #11, 4 et C. pallidus 
Heer, 1. c. p. 41, 5. 

Selten. An sumpfigen Orten, auf Sumpfgräsern. Troinex bei Genf, am Katzensee (H.), 
Schaffhausen im April (St.), Wiedikon im Kant. Zürich, auf Typha latifolia (Dietr.), 
Wallis (Venetz), Siders (v. Gaut.), Genf, im Juli (Tourn.). 


Brachypterus Kugelan (Cateretes Herbst, Heer). 
Leben wie Cercus. 
Gravidus Ill. — Er., |. ec. III. p. 130, 2. — C. pulicarius Heer, |. e. p. 410, 1. 
Häufig, bis 1000° s. M., nach Dietrich vorzugsweise in den Blüthen von Linaria vulgaris. 


w 


o 


Cinereus Heer, |. c. p. 413, 9. 
Selten. Genf (H.), Basel (Imh.). Häufig bei Genf in den Blüthen von Anthirhinum majus 
(Tournier). 
Pubescens Er., |. c. p. 132, A. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Affinis Heer, ]. c. p. 411, 3. 
Selten. Urnerboden (H.), Genf (Tourn.). 
Urticae F. — Er., |. c. p. 132, 5 — Heer, I. c. p. #10, 2. 
Auf Nesseln gemein, bis 1500° s. M. 
Rubiginosus Er., |. c. p. 133, 6. 
Selten. Leuk (v. Gaut.). 


Subtrib. 2. Carpophili. 
Carpophilus Leach. (Ips. Heer, Cateretes Heer). 


Leben unter Rinden. 
Rubripennis Heer. — Er., |. c. Ill. p. 135, 1. — Heer, ]. c. p. 417. Ips. 
Sehr selten. Genf (H.). 
Hemipterus L. — Er., ]. c. Ill. p. 135, 2. — Cateretes dimidiatus Heer, l. c. p. 413, 11. 
Selten. Genf (H.), Basel (Imh.). 
Var. b. bipustulatus Heer, |. c. p. 416, 7. — Er., l. c. p. 136, 3. 
Selten. Genf, Wallis (H.), Basel (Kraatz). 
Pictus Heer, |. c. p. 413, 10. Catereles. 
Selten. Genf (H.). 
Sexpustulatus F. — Er., ]. c. p. 137, #4. — Ips abbreviatus Heer, |. e. p. 416, 6. 
Ziemlich selten, bis 3000‘ s. M. Matt, Vallorbes, Nyon, Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Schaff- 
hausen, unter Eichenrinde (St.), Basel (Imh.), Jorat (Bugn.). 


Subtrib. 3. Nitidulü. 
Ipidia Erichs. 


Leben unter Tannenrinde. 
Quadrinotata F. — Er., ]. c. III. p. 140, 1. — Ips Heer, 1. c. p. 415, 2. 
Selten, bis 3000° s. M. Matt, Villeneuve, Nyon (Heer), Aeggischhorn im Wallis (Bonv.), 
Vevey (v. Gaut.), Basel (Imh.). 


Epuraea Erichs. (Nitidula Heer). 


Leben auf Blüthen und unter Rinden, am ausfliessenden Safte von Bäumen. 
Decemguttata F. — Er., ]. c. II. p. 141, 1. — leer, |. e. p. 397, 13. Nitidula. 
Ziemlich selten. Genf, Basel, Bern, (N.), Zürich (Dietr.). 
Silacea Herbst. — Er., |. c. III. p. 112, 2. — Heer, l.c. p. 397, 15. 
Ziemlich selten. Genf, Bern, Zürich (N.), Schaflhausen (St.). 


—. 133 — 


Aestiva L. — Er., |. c. p. 143, 3. — Nitid. depressa Heer, l. e. p. 399, 20. 
Ueberall häufig, bis 6800‘ s. M. 
Var. b. bisignata Sturm. — Er., l. e. 3. var. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Melina Er., ]. c. p. 111, A. 
Selten. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.) 
Deieta Er., | c. p. 11, 5. 
Selten. Schaffhausen, Engadin (St). 
Immunda Er., ]. c. p. 115, 6. 
Sehr selten. Schaffhausen, Engadin (St.). 
Variegata Herbst. — Er., |. c. p. 116, 7. — Heer, |. ce. p. 398, 17. 
Selten. Lägern, Bern, Genf (H.), Zürich, unter Rinden (Dietr.). 
Castanea Duft. — Er., 1. c. p. 116, 8. 
Zürich (Dietr.). 
Bipunctata Heer, ]. c. p. 398, 18. 
Selten. Matt, Bern (ll.). 


. Neglecta Heer, |. c. p. 396, 8. — Er., |. c. p. 117, 9. 


Selten. Basel (H.), Zürich, am ausfliessenden Safte von Buchen (Dietr.), Vevey (v. G.). 


. Obsoleta F. — Er., |. c. p. 148, 10. — Heer, l.c. p. 398, 15. 


Häufig überall, bis 3000° s. M. 


. Parvula Sturm. — Er., |. c. p. 150, 12. 


Selten. Genf (Tourn.). 


. Angustula Er., |. c. p. 150, 13. 


Selten. Schaffhausen (St.) 


. Pygmaea Gyli. — Er., ]. c. p. 152, 15. 


Selten. Puidoux im Kant. Waadt (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 


. Boreella Zett. — Er., |. c. p. 151, 10. 


Selten. Am Morteratsch-Gletscher auf Pinus montana (Meyer), Genf (Tourn.). 


. Pusilla Il. — Er., ]. c. p. 153, 16. — Heer, 1. c. p. 399, 21. 


Selten. Basel, Dübendorf, Bern, Aigle (H.), Zürich (Dietr.), Thun (Banv.). 


. Oblonga Herbst. — Er., |. c. p. 153, 17. — Heer, 1. c. p. 398, 19. 


Selten. Dübendorf (H.), Ormonts (v. Gaut.), Schaffhausen (St.). 


18. Longula Er. — Er., | ce. p. 151, 18. 
Selten. Zürich (Dietr.), Genf (Tourn.). 
19. Florea Er., |. c. p. 155, 19. — N. aestiva Heer, |. c. p. 399, 22. 
Nicht selten. Bern, Genf (H.), Schaffhausen (St.). 
20. Welanocephala Marsh. — Er., |. c. p. 156, 20. — Nit. ferruginea Heer, |. c. p. 100, 23 et 
N. brunnea Heer, ]. c. p. 400, 22. 
Ziemlich selten. Martigny, Genf, Nyon (H.), Schaffhausen (St.). 
21. Limbata F. — Er., |. c. p. 157, 21. — leer, 1. c. p. 395, 5. 
Selten, bis 3000° s. M Pomy, Vallorbes, Genf (l}.). Genf unter Bättern, October (Tourn.). 
22. Rubiginosa Heer, ]. c. p. 397, 14. 


Selten. Genf (H.). 


[5 


— 134 — 


Nitidula Fabricius. 


Leben unter Steinen, am Aas, in Sehwämmen. 
Bipustulata L. — Er., 1. c. Ill. p. 158, 1. — Heer, 1. c. p. 395, 6. 
Ziemlich selten, meist in Häusern. Schaffhausen, Basel, Genf, Waadt, Bern, Dübendorf, 
Tessin (H.), Zürich (Dietr.), Zürich, inyalten Knochen in grosser Anzahl (Forel). 
Flexuosa F. — Er., |. c. p. 159, 2. Heer, |. c. p. 397, 12. 
Selten. Bern (H.), Genf (Tourn.). 
Obscura F. — Kr., |. c. p. 160, 3. — Heer, l. c. p. 395, 7. 
Selten. Basel, Bern, Genf (H.), Schaflhausen (St.). 
Quadripustulata F. — Er., |. ec. p. 160, 4. — Heer, ]. ce. p. 101, 26. 
Nicht selten. Schaffhausen (St.), Dübendorf, Jura, Bern, Basel, Genf, Tessin (H.), Nüren- 
storf (Dietr.), Waadt (Venetz). 
Var. flavipennis Heer, |. c. p. 101, 25. — Er., l. c. p. 160, 4 var. 
Sehr selten. Bern (H.), Genf (Tourn.). 


Soronia Erichs. (Nitidula Heer). 


Leben unter Rinden, am ausfliessenden Salte der Bäume und unter Laub. 
Punctatissima Er., |. c. p. 162, 1. — Heer, ]. c. p. 39%, 1. 
Selten Schaffhausen (H.), Basel (Imh.), Genf ( Tour)n.. 
Grisea Er., |. c. p. 163, 2. — Heer, ]l. ce. p. 391, 2. 
Nicht selten. Matt, Dübendorf, Zürich, Bern, Basel, Jura, Pomy, Nyon, Genf (H.), Schaft- 
hausen (St.), Lausanne, in Galläpfeln (Bugn.). 


Amphotis Erichs. (Nitidula Erichs.). 
Leben wie Soronia. 
Marginata Er., |. c. p. 165, 1. — Heer I. c. p. 391, 3. 
Ziemlich selten, vorzüglich an Eichen. Dübendorf, Zürich, Basel, Bern, Pomy, Nyon, 
Genf, Tessin (H.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Lausanne (Bugn.), Wallis (Venetz), 
Morges, in Gesellschaft von Lasius fuliginosus (Forel), Genf (Tourn.). 


Omosita Erichs. (Nitidula Heer). 


Leben unter Steinen, an Aas, im Kehricht. 
Depressa L. — Er., ]. c. p. 166, 1. — N. sordida F. Heer, 1. c. p. 395, 4. 
Selten. Dübendorf, Basel, Bern (Heer), Schaffhausen (St.), Ormonts (v. Gaut.), Engadin 
(v. Heyd.). 
Colon L. — Er., 1. c. p. 167, 2. — Heer, l. ce. p. 396, 9. 
Ueberall häufig, unter Steinen und im Miste. 
Discoidea F. — Er., ]. c. p. 168, 3. — lleer, ]. c. p. 396, 10. 
Ueberall häufig, in der ebenen Schweiz, besonders unter Rinden und an Aas. 
Cincta Heer, |. c. p. 396, 11. 
Sehr selten. Dübendorf (H.), Genf (Tourn.). 


— 15 — 


Thalycra Erichs. 


In der Erde. Im Grase und Gesträuche. 
Fervida Ol. — leer, ]. c. p. 101, 27. — Th. sericea Er., ]. c. III. p. 209, 1. 
Selten. Schaffhausen, Lägern (leer), Affoltern im Kant. Zürich (Dietr.). 


Pria Steph. (Nitidula Heer). 


Leben auf Blüthen von Solanum dulcamara. 
Dulcamarae Ill. — Er., ]. c. p. 169, 1. — Heer, I. e. p. 406, 43. 
Lägern, Genf, Basel (H.), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dtr.), nicht selten bei Genf (Tourn.). 


Meligethes Steph. (Nitidula Heer). 
Leben auf Blüthen. 
Rufipes L. — Er., |. c. p. 171, 1. — Heer, ]. c. p. 101, 28. 
Häufig überall, bis 3000‘ s. M. 
Lumbaris St. — Er., l. c. p. 172, 2. 
Selten. Zürich (Dietr.), Vevey (v. Gaut.). 
Hebes Er., |. c. p. 172, 3. — Nit. olivacea Heer, I. c. p. 402, 30, 
Ziemlich selten. St. Gallen, Zofingen, Bern (N.), Basel (Imh.). 
Aeneus F. — Er., ]. c. p. 173, 4. — Heer, 1. c. p. 105, 39. — Nit. alpestris Heer, |. ec. p. 405, 10. 
Auf blühenden Cruciferen häufig überall, bis 6000' s. M. 
Viridescens F. — Er., |. c. p. 175, 5. — Heer, 1. ce. p. 406, 4. 
Ueberall häufig, bis 3000° s. M. 
Azureus Heer, ]. c. p. 1406, A2. 
Sehr selten. Matt (H.). 
Subrugosus Gyll. — Er., |. c. p. 178, 10. — Heer, |. c. p. 403, 33. 
Häufig, bis 5000‘ s. M. 
Symphyti Heer, |. c. p. 405, 38. — Er., |. c. p. 180, 22. 
Selten. Dübendorf (H.). 
Ochropus Sturm. — Er., |. c. p. 180, 13. 
Selten. Zürich (Dietr.). 


. Difficilis Sturm. — Er., ]. ce. p. 181, 14. — N. diffieilis Heer, I. ce. p. 403, 31. 


Sehr selten. Locarno (H.). 


. Viduatus Sturm. — Er., ]. c. p. 185, 19. — Heer, |. c. p. 403, 32. 


Häufig überall, bis 3000‘ s. M. 


. Pedicularius Gyli. — Er., 1. c. p. 186, 20. — Heer, 1. c. p. 102, 29. 


Häufig überall, bis 3000° s. M. 


. Umbrosus St. — Er., |. c. p: 188, 23. 


Häufig bei Zürich (Dietr.). 


. Maurus St. — Er., ]. c. p. 189, 24. 


Häufig bei Zürich (Dietr.). 


. Planiusculus Heer, ]. c. p. 404, 37. — Er., ]. e. p. 193, 29. 


Selten. Zürich (H.). 


wm 


IS 


— 16 — 


- Quadridens Forst. — Redt. faun. austr. p. 336. 


Häufig. Zürich (Dietr.). 


. Flavipes Sturm. — Er., l. c. p. 198, 36. 


Häufig. Zürich (Dietr.). 


. Erythropus Gyll. — Er., l. c. p. 205, 46. — leer, I. ec. p. 401, 35. 


Ueberall häufig, bis 3000° s M. 


. Ruficornis Meer, |. c. p. 104, 36. 


Selten. Zürich (H.). 


20. Denticulatus Heer, |. c. p. 402, 31. — Er., 1. c. p. 207, 49. 


Häufig. Zürich (NH.), Nürenstorf, Tössthal (Dietr.). 
Pocadius Erichs. 
Leben in Bovisten. 
Ferrugineus L. — Er., |. c. Ill. p. 211, 1. — Heer, |. ce. p. 409, 6. Cychramus. 
Häufig in Bovisten, in der ebaeren Schweiz und im Jura. 


Subtrib. 4. Cychrami. 
Cychramus Kug. 


Leben auf Blüthen, in Schwämmen. 
Quadripunctatus Herbst. — Er., ]. c. Ill. p. 214, 1. — Heer, |. c. p. 108, 3. 
Selten, in Schwämmen. Bern, Genf (H.), Zürich (Dietr.). Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), 
Vevey (v. Gaut.). \ 
Fungicola Heer, |. c. p. 408, 4 — Er., I c. p. 21, 2. 
Nicht selten. Bern, Jura (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Genf (Tourn.). 
Luteus Er., |. c. p. 215, 3. — Heer, l. c. p. 408, 5. 
Häufig überall, bis 6000 s. M., auf Blüthen, besonders auf Spiraea und Rubus. 


Cybocephalus Erichs. 
Politus Gyll. — Er., ]. ce. II. p. 217, 1. 
Selten, unter Blättern mit Formica rufa. Genf (Tourn.). 
Cyliodes Erichs. 
Leben in Schwämmen. 
Ater Herbst. — Er., ]. c. Ill. p. 219, 1. — Heer, ]. c. p. 407, 2. Cychramus. 
Selten. Genf, Pomy (H.). 
Laticollis Heer, }. c. p. 407, 1 Cychramus. 
Sehr selten. Genf (H.), im August in Schwammen an Ufern bei Genf (Tourn.). 
Subtrib. 5. Ipidi. 
Cryptarcha Shukard (Uryptarchus Heer). 
Leben unter Rinde. 
Strigata Shuk. — Er., ]. c. p. 221, 1. — Heer, l. c. p. 409, 1. Cryptarchus. 
Unter Eichenrinde, seiten. Basel, Pomy, Vallorbes, Genf, Tessin (H.), Schaffhausen (St.), 
Lausanne, in Gesellschaft von Soronia grisea, in ausgehöhlten Gallüpfeln (Bugn.). 
Imperialis Er., |. c. p. 222, 2. — Heer, |. c. p. 409, 2. 
Selten, bis 3000° s. M. Genf, Jura, Vallorbes (H.), Lausanne (Bugn.). 


1. 


4, 


or 


Da 


10. 


— 137 — 


Ips Fab. E 


Leben unter Rinden, besonders Eichenrinde. 
Quadriguttata F. — Er., |. c. p. 223, 1. —Heer, |. ec. p. 415, 3. 
Häufig, bis 3000‘. Schaffhausen, Vallorbes, Pomy, Genf, Matt, Bern (H.), Zürich (Dietr.), 
Jura (v. Gaut.), Wallis (Venetz), Peney bei Genf (Tourn.). 
Quadripunectata Herbst. — Er., |. c. p. 224, 2. — Heer, |. ce. p. 415, 4. 
Selten. Saleve (l.), Vevey (v. Gaut.), Wallis (Venetz), Genf (Tourn.). 
Quadripustulata F. — Er., |. c. p. 224, 3. — Heer, ]. ce. p. 415, 5. 
Hie und da, bis 3000 s. M. Basel, Jura, Pomy, Saleve (Heer), Vevey (v. Gaut.), Wallis 
(Venetz), Schaffhausen (St.), Kt. Zürich (Dietr.), im Engadin, bis 6000° s. M. (Meyer), 
Genf (Tourn.). 
Ferruginea F. — Er., |. c. p. 225, 4. — Heer, l. ec. p. 415, 1. 
Ziemlich selten, besonders unter der Rinde von Kiefernwurzeln. Dübendorf, Bern, Jura, 
Genf (H.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Aarau, Bündten, (Fr.), Wallis (Venetz), 
Saleve (Tourn.). 


Rhizophagus Herbst. 

Leben unter Rinde. 

Grandis Gyll. — Er., |. ce. p. 228, 1. 
Selten. Bex (v. Gaut.). 
Depressus F. — Er., ]. c. p. 229, 2. 

Häufig im Kt. Waadt (v. Gaut.), Dübendorf, unter Fichten und Kiefernrinde (Dietr.), Genf 

(Chevrier, Tourn.). 
Ferrugineus Pk. — Er., |. c. p. 230, 4. 
Häufig im Kant. Waadt (v. Gaut.), Genf (Lass.), Dübendorf, unter Rinden (B.), bei Zürich 
selten (H.), Bündten, Schaffhausen (St.). 
Perforatus Er., |. c. p. 231, 5. 
Sehr selten. Genf (Chevr., Tourn.). 
Parallelocollis &yll. — Er., |. c. p. 231, 6. 
Bei Schaffhausen auf einem Kirchhof in grosser Menge (St.), Gen! (Tourn.). 
Nitidulus F. — Er., 1. c. p. 232, 7. 
Dispar Payk. — Er., ]. c. p. 233, 8. 
Nicht häufig, unter Eichen- und Kiefernrinde. Vevey (v. G.), Schaffhausen (St.), Düben- 
dorf (Br.), Aeggischhorn (Bonv.), Genf (Tourn.). 
Bipustulatus F. — Er., ]. c. p. 234, 9. 
Sehr häufig, in der ganzen ebenern Schweiz unter Eichenrinde. 
Politus Hellw. — Er., |. c. p. 235, 10. 

Selten. Kt. Zürich an ausfliessendem Richensafte (Dietr.), Schaffhausen (St.), Zürich, in 
grosser Anzahl am Abend herumschwärmend (Bugn.), Vevey (v. Gaut.), Genf (H., 
Tournier). 

Parvulus Payk. — Er., |. c. p. 236, 12. 
Selten, unter Kiefernrinde. Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Jura (Chevr.). 


De f a EA 
Fer 


— 133 — 


Tribus. X. Trogositidae. 


Nemosoma Latr. 
Elongata L. — Er., 1. c. III. p. 239. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Temnochila Erichs. 
Leben auf abgestorbenen Bäumen, besonders Fichten. 
Coerulea Oliv. — Er., 1. e. III. p. 211, 1. 
Sehr selten. Wallis, Vispthal (Venetz), Einfischthal (v. Gaut.), Leuk (Lass.). 


Trogosita Oliv. 
Leben unter Rinden, in faulem Holz und in Arznei- und Drogueriewaaren. 
Mauritanica Er., ]. c. p. 243, 1. 
Nicht gerade selten. Kant. Zürich (Widmer), Dübendorf (Br.), Basel (Knecht), Nüren- 
storf (Dietr.), Genf (Tourn.). 


Peltis Kug. 

Leben unter Rinden, in Schwämmen. 

Grossa L. — Er., ]. c. I. p. 245, 1. — Heer, ]. c. p. 420, 1. 

Selten, von 2000—5000' s. M. Simmenthal, Saanenthal im Kt. Bern, am Pilatus, am Fusse 
des Dent de Branlaire im Kt. Freiburg, Val de Sixt und Voirons, im Wallis, Engadin 
und Tessin (H.), Savienthal in Bündten (Fr.), Visperthal (Venetz), Jura (Tourn.). 

Ferruginea L. — Er., |. c. p. 246, 2. — Heer, ]. c. p. 420, 2. 

Hie und da, bis 5000‘ s. M. Matt, Rigi, Pilatus, Nufenen, Leuk, Val de Sixt, Tessin (H.), 

Bündten (Fr.), Visper- und Tourtmann-Thal (Venetz). 
Dentata F. — Er., |. c. p. 218, 4. 
Sehr selten. Oberwallis (v. Gaut.), Vallee de Conches bei Visp im Wallis (Venetz). 


Thymalus Duft. 
Leben unter Rinde und in Schwämmen. 
Limbatus F. — Er., ]. c. Ill. p. 249, 1. — Heer, ]. c. p. 121, 1. 
Selten, in Beregegenden, bis 5000‘. Matt, Pilatus, Jura, Nulfenen, Leuk, Tessin (H.), Ein- 
fischthal (v. Gaut.), in allen Seitenthälern des Wallis (Venetz). 


Trib. XI. Colydiidae. 
Subtrib. 1. Synehiti. 
Sarrotrium Illig. 

Leben in der Erde, an sandigen Orten, im Moos und Gras, unter Steinen. 
Clavicorne L. -- Er., |. c. III. p. 260, 1. 

Selten. Livino (Heer), Basel (Imh.), Genf (Chevr., Tourn.), Schaffhausen, Nicolaithal im 

Wallis (St.), Regensberg (Forel). 

Crassicorne Er., |. c. Il. p 260, 2. 

Sehr selten. Schweiz (H.). 


— 19 — 


Diodesma Latr. 
Subterranea Er. — Er., |. c. III. p. 261. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Coxelus Latreille. 
Leben in fautendem Holz, besonders von Erlen und Buchen. 
Pictus Sturm. — Er., I. c. p. 264, 1. 
Selten. Vevey, Macugnaga (v. Gaut.), Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Jura, Genf (Chevr., 
Tourn.), Pomy (Mellet), Mont Bre (Meyer), Jorat, unter Eichenrinde (Bugn.). 


Bitoma Herbst. 
Leben unter Tannenrinde. 


Crenata F. — Er., 1. c. p. 266, 1. 
Ueberall gemein, bis 5000‘ s. M. 


Colobicus Latr. 
Leben unter Rinden, in Schwämmen. 
Emarginatus Latr. — Er., ]. c. p. 268, 1. — Heer, I. c. p. 421, 1. 
Ziemlich selten. Auf dem Rheinschänzli bei Basel, Nyon, Genf, Tessin (Heer), Schaff- 
hausen (St.), Peney bei Genf (Tourn.). 


Synchita Hellw. 

Leben unter Rinde. 
Juglandis Hellw. — Er., ]..c. p. 270, 1. 

Sehr selten. Genf, unter Rinden (Lass., Tourn.). 
Mediolanensis Villa. — Er., |. c. p. 271. 

Domodossola (Tourn.). 

Cicones Curtis. 

Leben unter Rinde. 
Variegatus Hellw. — Er., 1. c. p. 273, 1. 

Selten. Bündten, Schaffhausen (St.), am St. Bernhard (Venetz). 


Subtrib. 2. Colydi. 
Aulonium Er. 
Leben unter Rinde. 
Suleatum @1. — Er., ]. c. p. 276, 1. 
Unter Ulmenrinde. Genf (H., Tourn.). 
Bicolor Herbst. — Er, 1. c. p. 277. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Colydium Fab. 


Leben unter Rinde. 
Elongatum Fab. — Er., ]. c. p. 278, 1. 
In Tannenrinde. Vevey (v. Gaut.), Genf (Lass,, Tourn.). 
Filiforme Fab. — Er., l. c. p. 279, 2. 
Nicht gerade selten. In Eichenrinde. Genf (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), Jura (Tourn.). 


— 140 ° — 


Teredus Shuk. 


In Buchenrinde. 
Nitidus Fab. — Er., I. c. p. 282, 1 
Selten. Jura (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 
Aglenus Eichs. 
Brunneus Gyll. — Er., |. c. p. 285. 
Gemein, in alten Ställen, Genf (Tourn.). 
Subtrib. 3. Bothrideri. 
Bothrideres Sturm. 


Leben unter Weiden- und Pappelnrinde. 
Contraetus F. — Er., |. c. p. 289, 1. 


Sehr selten. Wallis (v. Gaut.), Viescher Wald im Wallis (Venetz), Genf (Tourn.). 


Subtrib. 4. Pyenomeri. 


Pycnomerus Erichs. 
Leben unter Eichenrinde. 
Terebrans F. — Er., |. c. p. 291, 1. 
Sehr selten. Bei Neuenburg (Goulon, Bremi), Genf (Tourn.). 


Subtrib. 5. Ceryloni. 


Cerylon Latr. 

Leben unter Rinde. 
Histeroides F. — Er., |. c. III. p. 291, 1. 

Häufig, in der ganzen ebenern Schweiz. 
Angustatum Er., |. c. p. 295, 2. 

Selten. Vevey (v. Gaut.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Impressum Er., |. c. p. 295. 

Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Deplanatum Er., |. c. p. 296, 4. 

Ziemlich selten. Vevey (v. Gaut.), Rosenlaui (Bonv.), Genf (Tourn.). 


Trib. XII. Oueujidae. 


Subtrib. 1. Passandri. 


Prostomis Latr. 
Leben unter Rinden. 


1. Mandibularis F. — Er., |. ec. Ill. p. 306, 1. 


Sehr selten. Lugano (Venetz) 


— 141 — 


Subtrib. 2. Bronti. 


Dendraphagus Schönherr. 
Leben unter Rinden 


Crenatus Payk. — Er., I. c. Ill. p. 330, 1. 
Sehr selten. Aeggischhorn (v. Gaut.), Doubs im Kt. Neuchätel (Godet). 


Brontes Fab. 


Leben unter Rinden, besonders Eichenrinde. 
Planatus L. — Er., |. c. p. 332, 1. 
Nicht sehr häufig. Vevey (v. Gautard), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). Dübendorf (Br.), 
Jorat (Bugn.). 


Subtrib. 3. Silvani. 


Laemophloeus Erichs. 

Leben unter Rinden. 
Monilis Fab. — Er., ]. ce. III. p. 316, 1. 

Unter Linden- und Platanenrinde. Selten. Zürich (Fr.), Schaffhausen (St.). 
Testaceus F. — Er., ]. c. p. 320, 5. 

Ziemlich selten, unter Eichenrinde. Mont Tendre (v. G.), Schaflhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Duplicatus Waltl. — Er.,.l. c. p. 321, 6 

Schaffhausen, unter Eicheprinde einmal in Menge gesammelt (St.), Genf (Tourn.). 
Ferrugineus Steph. — Er., |. c. p. 322, 8. 

In Häusern, Getreidespeichern, hie und da. Genf (Tourn.). 
Ater Ol. — Er., |. c. p. 322, 9. 

Im Ginster. Zürich (Dietr.). 
Clemathidis Er., ]. c. p. 326, 11. 

Häufig in abgestorbenen Aesten der Clematys vitalba, durch die ganze ebene Schweiz, 

besonders im Winter. 


Lathropus Erichs. 
Leben unter Rinden. 
Sepicola Müller. — Er., |. c. p. 328, 1. 
Alpen, in Eichen, an Zäunen. Genf (Tourn.). 


Pediacus Shuck. 
Leben unter Rinden. 
Depressus Herbst. — Er., |. c. p. 311, 1. 
Selten. Schaffhausen (St.). Genf (Tourn.). 
Dermestoides F. — Er., |. c. p. ?12, 2. 
Selten. Vevey (v. Gaut.). 
Fuscus Er., |. c. p. 313, 3. — Cucujus dermestoides Gyll. 
Sehr selten. Unter Tannenrinde. Genf, Aigle, Neuville (Chevrier). 


— 12 — 


Silvanus Latr. 


Leben unter Rinde und in trockenen Pflanzenwaaren, Getreide. 
Frumentarius F. — Er., |. c. p. 336, 1. 
Selten. Genf (Lass., Tourn.). 
Bicornis Rosenh. — Er., |. c. p. 337. 
Selten. Genf (Tourn.). 
Bidentatus F. — Er., ]. c. p. 338, 3. 
Selten. Schaffhausen, unter Kiefern- und Eichenrinde (St.), Basel (Bff.), Genf (Chevrier, 
Tournier). 
Unidentatus F. — Er., |. c. p. 338, 4. 
Häufig unter Rinden, namentlich von Eichen. 
Similis Er., |. c. p- 339, 5. 
Sehr selten. Thun (Bony., Bris.), Genf (Tourn.). 
Advena Waltl. — Er., |. c. p. 339. 
Genf (Tourn.). 


Aeraphilus Redt. 


Leben unter Rinden. 
Elongatus Gyll. — Er., |. c. p. 340. 1. 
Sehr selten. Genf (Chevr.), Sion, an der Rhone gemein (Bugn.). Nicht selten, an feuchten 
Orten am Fuss der Weiden bei Genf (Tourn.). 


Subtrib. 4 Telmatophili. 


Psammoechus Boudier, Latreille. 


Leben an Ufern, im Röhricht. 
Bipunctatus F. — Er., |. c. p. 334, 1. 
Im Wallis, stellenweise häufig (Venetz), Genf (Tourn.). 


Telmatophilus Heer. 


Leben auf verschiedenen Wasserpflanzen. 
Sparganii Ahr. — Heer, |. c. p. 417, 3. 

Selten. Katzensee (H.), häufig bei Schaffhausen auf Sparganium (St.), Genf (Tourn.). 
Typhae Fallen. — Heer, |. c. p. 417, 1. 

Selten, auf Typha latifolia, Genf (H.), bei Wiedikon im Kant. Zürich in Menge (Dietr.). 
Caricis Gyll. — Heer, |. ce. p. 417, 2. — Obscurus F. 

Auf Carex und Sparganium. Basel, Bern, Genf (I.), häufig bei Schaffhausen (St.). Genf 

(Tournier). 

Schoenherri Gyll. I. 173. 

Genf (Tourn.). 


— 13 — 


Trib. XII. Oryptophagidae. 
Antherophagus Latr. 


Leben auf Blüthen, die Larven wahrscheinlich in Hummelnestern. 
1. Nigricornis F. — Er., |. c. p. 344, 1. 
Selten. Leuk (v. Gaut.), Kant. Waadt, auf Salvia glutinosa (Bugn.), Schaffhausen (St.), 
Zürichberg (Kubli), Dübendorf (Br.), Nürenstorf (Dietr.), Basel (Imh.). 
2. Silaceus Herbst. — Er., |. c. p- 344, 2. — Heer, |. c. p. 423, 1. 
Bie und da, bis 3000‘ s. M. Dübendorf, Matt, Jura, Genf (H., Tourn.). 
3. Pallens L. — Er., 1. c. p. 345, 3. — Heer, |. c. p. 123, 2. 
Selten. Dübendorf, Basel (Heer), Schaffhausen, Aarau (St.), Leuk, Saas (v. Gaut.), En- 
gadin (v. Heyden), Genf (Tourn.), Anzeindaz, am Rüssel eines Bombus (Bugn.). 


Cryptophagus Herbst. 


Leben im Kehricht, in Schwämmen, in Häusern, an Fässern. 
1. Lycoperdi Herbst. — Er., ]. c. p. 3149, 1. — Heer, ]. c. p. 426, 11. 
Selten. In Schwämmen. Bern (H.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
2. Populi Payk. — Gyll., Ins. suec. I. p. 165. — Beer, ]. c. p. 423, 1. 
Selten. Bern, Nyon (H.), Genf (Tourn.). 
3. Integer Heer, |. c. p. 426, 12. 
Sehr selten. Bern, Nyon (H.), Kant. Zürich (Dietr.). 
4. Schmidtii St. — Er., ]. c. p. 350, 2. 
Schweiz (Kraatz). 
5, Setulosus St. — Er., ]. c. I. 351, 3. 
Selten. Saas, Chamounix (Bonv., Bris.), Genf (Tourn.). 
6. Pilosus Gyli. — Er., 1. c. p. 352, 4. — Heer, l. c. p. 424, 4. 
Ziemlich selten. An Fässern. Bern, Pomy, Lausanne, Nyon (Heer), Schaffhausen (St.), 
Lugano (Meyer). Nicht selten bei Genf (Tourn.). 
7. Punctipennis Bris. in Grenier, Col de France p. 63. 
Selten. Genf (Tonrn.): 
8. Saginatus St. — Er., |. c. p. 354, 6. 
Bei Zürich häufig an Weinfässern (Dietr.), Gemein bei Genf (Tourn.). 
9. Subfumatus Kraatz. — Berliner ent. Zeitschrift 1856, 241. 
St. Inier, Peney bei Genf (Tourn.). 
10. Umbratus Er., |. c. p. 355. 
Sehr selten. Jura (Tourn.). 
11. Scanicus L. — Er., 1.-c. p. 356, 8. — Heer, l. c. p. 421, 5. 
Selten. Dübendorf, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Mettmenstetten im Kant. Zürich (Dietr.), 
Thun, Rosenlaui (Bonv.), Vevey (v. G.), Gemein bei Genf (Tourn.), Engadin (v. H.). 
12. Badius Sturm. — Er., ], c. p. 357. 
Selten. Peney bei Genf (Tourn.). 


22. 


23. 


— 14 — 


. Fuseicornis Sturm. — Er., l. c. p. 358, 10. 


Schweiz (Kraatz). Juli, Peney bei Genf (Tourn.). 


. Labilis Er., |. c. III. p. 359. 


Selten. Engadin (v. Heyd.), Genf (Tourn.). 


. Affinis Sturm. — Er., |. c. p. 360, 12. 


Selten. Schweiz (Bremi), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


. Cellaris Scop. — Er., ]. ce. p. 361, 13. — Heer, ]. c. p. 424, 2. 


Häufig in Keller und unter Rinden, bis 5600' s. M. 


. Acutangulus Gyll. — Er., |. c. p 362, 11. — Heer, |. c. p. 425, 8. 


Ziemlich selten. St. Gallen, Pomy, Bern, Nyon (Heer), Zürich (Dietr.), Schaflhausen (St.), 
Genf (Tourn.). 


. Fumatus Gyll. — Er., ]. c. p. 363, 15. — Heer, |. c. p. 426, 10. 


Matt, Zürich, Bern (Heer), Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.), Basel (Bischofl.), Genf 
(Tournier). 


. Denticulatus Heer, |. c. p. 426, 9. 


Selten. Matt, Zürich, Bern (N.), Schaffhausen (St.). 


. Parallelus Bris. — Grenier, Col de France p. 65, 82. 


Im Neuchateller Jura (Tourn.). 


. Dentatus Herbst. — Er., |. c. p. 364, 16. 


Häufig, in der ebenern Schweiz, in Wäldern, im Grase. 
Distinguendus St. — Er., ]. c. p. 365, 17. 
Selten. Schweiz (Kraatz), Schaffhausen (St.), Lausanne, in einem Keller (Bugn.). Gemein 
Genf (Tourn). 
Bicolor St. — Er., |. c. p. 366, 18. 
Schweiz (Kraatz), Schaffhausen (St.), Lausanne, in einem Keller (Bugn.). Gemein in den 
Ställen, Genf (Tourn.). 
Bimaculatus Gyll. — Er., |. c. p. 366, 19. — Heer, I. ce. p. 427, 15. 
Selten. Genf (N.). 


- Subdepressus Gyll. — Er., |. c. p- 368, 21. 


Selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


. Vini Panz. — Er., ]l. c. p. 369, 22. — Heer, 1. c. p. 125, 6. 


Selten. Bern (H.), Rosenlaui (Bonv., Bris.). 


. Villosus Beer, ]. c. 425. 7. 


Selten. Dübendorf, Schaffhausen (H.), Genf (Tourn.). 


. Crenulatus Er., |. c. p. 369, 23. — C. crenatus leer, ]. c. p. 426, 13. 


Selten, in Schwämmen. Matt, Genf (H.) 


- Pubesceus Sturm. — Er., |. c. p. 370, 24. 


Schweiz (Kraatz), Jorat, bei Lausanne (Bugn.), Genf (Tourn.). 
Validus Kraatz. Berliner ent. Zeitschr. 1856, 24. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


. Muticus Bris, in Grenier Col. dde France 67 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Paramecosoma Curtis. (Öryptophagus Heer.) 


Leben unter Rinden von Nadelholz. 
Abietis Payk. — Er., Il. c. p. 372, 2. — Heer, |. c. p. 425, 5. 
Matt, Bern, Aigle (H.), Genf (Tourn.). 
Melanocephala Herbst. — Er., |. c. p. 373, 4. — Cryptophagus fungorum Heer, l. c. p. 
127, 14. 
Selten. In Schwämmen. Vallorbes, Genf (H.), Genf (Tourn.). 


Atomaria Steph. 


Leben im Kehricht, faulenden Pflanzenstoffen, im Mist und auf lebenden Pflanzen, auf 
Wiesen. 
Ferruginea Sahlb. — Er., |. c. p. 377, 1. 
Sehr selten. Saas (Bonv., Bris.). 
Fimetarii Herbst. — Er., |. c. p. 377, 2. 
Hie und da, in Schwämmen, bis 3000° s. M. 
Nitida Heer, |. c. p. 132, 16. 
Selten. Bern (H.), Basel (Imh.). 
Alpina Heer, |. c. p. 430, 9. 
Selten. Jura (H.), Genf (Tourn.). 
Fumata Er., |, c. p. 378, 3. 
Selten. Cossonay (Bugn.). 
Nana Er., |. c. p. 379, 4. — A. fimetarius Heer, 1. c. p. 429, 8. 
Nicht häufig. Kt. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Cossonay, Jorat, bei Lausanne (Bugn.), 
nicht selten bei Genf (Tourn.). 
Rubella Heer, ]. c. p. 131, 13. 
Sehr selten. Saleve (H.). 
Nitidula Heer, ]. c. p. 129, 7. 
Sehr selten. Genf (H.), im Juli, Peney bei Genf (Tourn.). 
Umbrina Gyll. — Er., 1. c. p. 380, 5. — A. fuscata Heer, |. ce. p. 130, 11. 
Selten. Genf (H.), Cossonay (Bugn.), Peney bei Genf (Tourn.). 


. Diluta Er., 1. c. p. 389, 6. 


Selten. Cossonay (Bugn), Jura (Tourn.). 


. Linearis Steph, -- Er., 1. c. p. 384, 12. — A. pygmaea Heer, l. c. p. 430, 10. 


Selten, auf Wiesen, Genf (H.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), häufig bei Genf (Tourn.). 


. Contaminata Er., |. c. p. 385, 14. 


Sehr selten. Thun (Bonv.). 


. Mesomelas Herbst. — Er., |. c. p. 386, 15. — Heer, |. c. p. 128, 5. 


Hie und da, bis 3000° s. M. Selten, Peney bei Genf (Tourn.). 


. Pulchra Er., |. c. p. 383, 10. 


Sehr selten. Thun (Bonv., Bris.). 


16. 


30. 


31. 


— 146 — 


. Gutta Steph. — Er., ]. c. p. 387, 16. — A. sellata Heer, 1. c. p. 429, 6. 


Selten. Dübendorf, Genf (H.), Sitten, an der Rhone (Bugn.), nicht selten unter feuchten 
Blättern im April bei Genf (Tourn.). 
Munda Er., |. c. p. 388, 18. 
Selten. Lausanne, in einem Keller (Bugn.), nicht selten im Winter in Ställen bei Genf 
(Tourn.). 


. Impressa Er., |. c. p. 389. 


Sehr selten. La London bei Genf (Tourn.). 


. Delicatula Touru. nov. Sp.*) 


Sehr selten. Jura im Juli (Tourn.). 


. Nigripennis Payk. — Er., |. c. p. 390, 21. — Heer, |. c. p. 127, 2. 


Selten. Nyon (Heer), Schaffhausen, an Weinfässern (St.), Lausanne, in Kellern (Bugn.), 
nicht selten bei Genf (Tourn.). 


20. Rubricollis Bris. Grenier Catal. p. 68. 


Selten. Cossonay (Bugn.), sehr selten Genf (Tourn.). 


. Pulchella Heer, |. c. p. 127, 1. 


Hie und da, bis 5000‘ s. M. Nürenstorf, an Weinfässern (Dietr.). 


2. Basalis Er., |. c. p. 391, 22. 


Selten. Sitten (Bugn.), sehr selten bei Genf (Tourn.). 


. Cognata Er., |. c. p. 392, 23. 


Selten. Engadin (v. Heyd.). 


. Atra Herbst. — Er., ]. c. p. 392, 24. — Heer, l. ce. p. 428, 3. 


Häufig, bis 3000‘, im Engadin bis 6000° s. M. 


. Fuscata Schönh. — Er., |. c. p. 394, 26. 


Selten. Zürich, im Gras (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


. Apicalis Er., |. c. p. 395, 27. 


Selten. Kant. Zürich, im Grase und an Pilzen (Dietr.), Steinbach im Kant, Zürich (Bugn.), 
Genf (Tourn). 


. Gravidula Er., |. c. p. 395, 28. 


Selten. Aarau (Fr.), Peney bei Genf (Tourn.). 


. Atricapilla Steph. — A. nigriceps Er., l. c. p. 396, 29. — A. rufa Heer, 1. c. p. 431, 14. 


Selten. Genf (H.), Thun (Bonv., Bris.), Genf (Tourn.). 


. Pusilla Payk. — Er., |. c. p. 397, 30. — Heer, 1. c. p. 432, 15. 


Häufig, bis 3000° s. M. 
Turgida Er., |. c. p. 397, 31. 
Selten. Schaffhausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 
Analis Er., l.c. p. 398, 32. 
Selten. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Thun (Bonv.), Vevey (Venetz), En- 
gadin (v. Heyd.), nicht selten bei Genf (Tourn.). 


*) Die Beschreibung dieser Art folgt in den Mittheilungen der schweizerischen entomolo- 


gischen Gesellschaft 1869. 


— 147 — 


32. Ruficornis Mars. — A. terminata Er., |. c. p. 399, 33. — Heer, ]. c. p. 425, 4. 
Häufig, bis 3000° s. M.; Dietrich fand sie auf Klee. 

33. Ornata*) Heer, ]. c. p. 131, 12. — Versicolor Er., l. c. p. 399, 34. 
Sehr selten. Saleve (H.). 


Epistemus Westwood (Psychidium Heer.) 


Leben im Mist, unter faulenden Vegetabilien. 
1. Globosus Waltl. — Er. |. c. p. 401, 1. 
Selten. Kant. Zürich, im Kehricht (Dietr.), Genf (Tourn.). 
2. Gyrinoides Marsh. — E. ovulum Er., l. c. p. 402, 3. 
Selten. Vevey (v. Gaut.), nicht selten Genf (Tourn.). 
3. Globulus Payk. — Er., I. c. p. 402, 4. 
Selten. Genf, Pomy (H.), Vevey (v. Gaut.), Peney bei Genf (Tourn.). 
4. Exiguus Er, |. c. p. 403. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Trib. XIV. Lathrididae. 
Subtrib. 1. Lathridii. 
Lathridius Iliig. 


‚ Versuch einer monographischen Darstellung der Käfergattungen Gorticaria und Lathridius 
von Graf Mannerheim (Germar, Zeitschrift V, p. 1 sqq.). 


Leben in Pflanzen-Abfällen, unter Rinden, Moos, an Mauern, in Häusern. 
1. Lardarius De Geer. — Mannh,., |. c. p. 68, 1. 
Schafthausen (St.), Genf (Tourn.). 
2. Angusticollis Humm. — Mannh., 1. c. p. 71, 5. 
Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), Thun (Bonv., Bris.), Genf (Heer), nicht selten Genf 
(Tourn.). 
3. Angulatns Mannh,, |. c. p. 74. 
Nicht selten. Genf (Tourn.). 
4. Alternans Mannh., ]. c. p. 76, 10. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
5. Rugicollis Ol. — Mannh., 1. c. p. 76, 11. 
Häufig im Engadin (v. Heyd.), Thun (Bonv., Bris.), Schaffhausen (St.). Genf, Jura (Tourn.). 
6. Carinatus Gyll. — Mannh., 1. c. p. 78. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
7. Constrietus Gyll. — Mannh., ]. c. p. 81, 17. 
Ziemlich selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


*) Dem Heer’schen Namen Ornata gebührt die Priorität; Heer hat seine A. ornata publizirt im J. 1841, 
Erichson seine versicolor erst im J. 1848, 


10. 


11. 


— 48 — 


Elongatus Curt. — Mannh,, l. ce. p. 83, 19. 
Vevey (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 
Clathratus Mannh. — Mannh., |. c. p. 81, 20, 
Dübendorf, Nürenstorf, Zürich (Dtr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Genf (Chevr., Tourn.). 
Nanulus Mannh., |. ©. p. 87. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). - 
Liliputanus Villa. — Mannh., |. c. p. 85, 21. 
Selten. Schaffhausen (St.), Lausanne, an alten Knochen (Bugn.), nicht selten bei Genf, 
gemein im Jura (Tourn.). 


. Exilis Mannh. — Mannh., 1. c. p. 86, 22. 


Häufig am Hinterrhein (Mannh.), Schaffhausen (St.). 


. Concinnus Mannh. — Mannh., |. c. p. 88, 25. 


Selten. Genf (Chevr , Tourn.). 


. Mirtus Gyll. — Mannh., | c. p. 89, 27. 


Selten. Lägern (H.). 


. Rugosus Herbst. — Mannh., I. c. p. 90, 28. 


Selten. Genf (Chevr.). 


. Planatus Mannh.. |. c. p. 93. 


Selten. Basel (Bff.). Genf (Tourn.). 


7. Transversus ®1. — Mannh., ]. c. p. 94, 33 sculptilis Gyll. 


Dübendorf, Nürenstorf, Zürich (Dietr ), Engadin (v. Heyd.), Waadt (Venetz), Basel (Imh.), 
Thun (Bonv., Bris.), Basel, Schaffhausen, Genf (H.), gemein am Fuss von Bäumen; 
Genf (Tourn.). 


. Minutus L. — Mannh,, ]. c. p. 96, 34. 


Ueberall häufig, besonders in der ebenern Schweiz. 


. Anthracinus Mannh., |. c. p. 97, 35. 


Selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


. Assimilis Mannh., |. c. p. 98. 


Selten; unter Ameisen, Genf (Tourn.). 


. Filiformis Gyll. — Mannh,, ]. ce. p. 104, 13. 


Selten. Genf (Chevr.), Dübendorf (H.), Jura (Tourn.). 


Corticaria Marsh. 
Leben wie Lathridius. 
Pubescens Ill. — Mannh., ]. c. p. 17, 1. 
Dübendorf (Br.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (H.), nicht selten; Jonction bei 
Genf (Tourn. 
Piligera Mannh., ]. c. p. 19. 
Sehr selten, Genf (Tourn.). 
Crenulata &yll. — Mannh., 1. c. p. 22. 
Sehr selten. Sion (Tourn.). 
Denticulata Gyll. — Mannh., ]. c. p. 23, 7. 
Schaffhausen (St.), Mont Bre, Lugano (Meyer), Genf (Chevr.). 


14. 


22. 


23, 


— 149 — 


Bella Redt. — Fauna austriaca p. 208. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Serrata Payk. — Mannh, |. c. p. 28, 11. 
Dettenried und Nürenstorf im Kt. Zürich, in Kellern (Dtr.), Pontresina (Mey.), Genf (Chevr.). 
Formicetorum Mannh,, ]. c. p 31. 
Selten. Jura (Tourn.). 
Longicollis Zett. — Mannh., 1. c. p. 43. 
Sehr selten. Jura (Tourn.). 
Cylindrica Mannh. — Mannh,, 1. c. p. 35, 23. 
Selten. Saas (Bonv., Bris.). 


. Foveola Beck. — Mannh., |. c. p. 39, 28. 


Selten. Vevey (v. Gaut.), Dübendorf, häufig in Roggenfeldern (R.). 


. Linearis Payk. — Mannh., | c. p. 40, 29. 


Nürenstorf im Kant. Zürich (Dietr.), Genf (Tourn.). 


- Fulva Comolli. — Mannh., 1. c. p. 42, 32. 


Wülflingen im Kt. Zürich; auf Gebüsch (Dietr.), Genf, Jura (Tourn.). 


. Elongata Humm. — Mannh., ]. c. p. 44, 35. 


Ziemlich selten. Dübendorf, Nürenstorf, im Gras (Dietr.), Engadin (v. Heyd.), Rosenlaui, 
Thun, Rothhorn (Bonv., Bris.), bei Genf häufig (H.), Schaffhausen (St.). Sehr gemein 
in Peney bei Genf (Tourn.). 

Gibbosa Herbst. — Mannh., ]. c. p. 49, 70. 

Häufig im Kant. Zürich und Schaffhausen (Dietr., St.), ebenso bei Vevey (v. Gaut.), Basel 

(Imh.), Thun (Bonv., Bris.), Genf (H.), nicht selten, Peney bei Genf (Tourn.). 


. Transversalis Gyll. — Mannh., 1. c. p. 51, 12. 


Selten. Schaffhausen (St.), Dübendorf (H.), Genf (Tourn.). 


;. Brevicollis Villa. — Mannh., ]. c. p. 42. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 


. Parvula Mannh. — Mannh., 1. c. p. 54, 47. 


Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Genf (H.). 


. Trifoveolata Redt. — Fauna austr. p. 388. 


Selten. Zürichberg (Dietr.), Basel nicht selten überwinternd im Moos (Imh.), Schaff- 
„hausen (St.), nicht selten, Genf (Tourn.). 


. Fuscula Humm. — Mannh., 1. ce. p. 55, 48. 


Einzeln bei Nürenstorf, Dübendorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), nicht selten, Genf (Tourn.). 


. Similata Gyll. — Mannh., 1. c. p. 56, 49. 


Selten. Engadin’(v. Heyd.), Basel (H.), Aarau (Fr.). 


. Subtilis Mannh., ]. c. p. 57. 


Selteu. Genf (Tourn.). 
Truncatella Mannh., |. c. p. 59, 54. 
Nicht selten, bei Schaffhausen, im Moos (St.), sehr gemein bei Genf (Tourn.). 
Distinguenda Villa. — Mannh., 1. c. p. 61, 57. 
Nürenstorf auf Grasplätzen (Dietr.), Vevey (v. Gaut.), Schaflbausen (St.), nicht selten bei 
Genf (Tourn.). 


or 


— 10° — 


Dasycerus Brognart. 
Leben in Moos, an der Wurzel der Bäume, in Boleten. 
Sulcata Brogn. — Redt., fauna austr. Il. ed. p. 390. 
Selten. Zürich (Bremi), Schaffhausen (St.), Basel, nicht selten überwinternd in Baum- 
moos (Imh.), Pontresina (Mey.), Thun (Bonv.), Jorat, unter abgefallenem Laube (Bugn.), 
Cossonay (Dumur), nicht selten bei Genf (Tourn.). 


Subtrib. 2. Monotomi. 
Monotoma Herbst. 
Aube, essai sur le genre Monotoma Annales de France 1837. 

Leben im Kehricht, im Miste, Dünger, unter Rinden und bei Ameisen. 
Conieicollis Guerin. 

Selten, unter Ameisen im Jura (Tourn.). 
Formicetorum Thoms. — Angusticollis Aube, |. c. p. 1457. 

Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Scabra Kunze. — Redt., fauna austr. p. 378. 

Selten. Zürich (Dietr.), Genf (Chevr.). 
Spinicollis Aube, |. c. p. 1463. 

Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Picipes Herbst. — Aube, |. c. p. 458. 

Häufig. Zürich, unter Fichtenrinde (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (H., Tourn.),). 
Quadricollis Aube, |. c. p. 465. 

Selten. Kant. Waadt (Venetz), nicht selten, Genf (Tourn.). 
Brevicollis Aube, 1. c. p. 460. 

Selten. Genf (Tourn.). 
Longicollis Gyll. — Aube, 1. c. p. 467. 

Selten. Genf (Chevr., Tourn). 

Subtrib. 3. Myrmecoxeni. 
Myrmecoxenus Chevr. 

Leben im Kehricht und bei Ameisen. 
Subterraneus Chevr. — Redt., faun. austr. p. 394. 

Bei Lausanne häufig unter Formica rufa (Bugn.), Genf, Jura (Tourn.). 


Subtrib. 4. Mycetaei. 
Mycetaea Marsh. 
Leben an faulenden Stoffen und in Kellern. . 
Hirta Marsh. — Redt., faun. austr. p. 371. 
Ueberall gemein, bis 3000° s. M. 
Symbiotes Redt. 
Leben in alten Bäumen. 
Latus Redt. — Marseul, Monographie des Endomychides; Abeille 1868, p. 127. 
Selten. Genf (Tourn.). 
Pygımaeus Hampe. — Marseul, |. c. p. 128. 
Selten. Genf (Tourn.). 


Trib. XV. Mycetophagidae. 
Mycetophagus Ill. 


Leben in Schwämmen und faulem Holz, auch unter Rinde. 
Quadripustulatus L. — Er., ]. e. III. p. 406, 1. 
Selten. Zürich (Bremi), Martigny (v. Gaut.), Genf in Agaricis (Lass., Tourn.), Basel (Imh.). 
Piceus F. — Er., ]. c. p. 407, 2. 
In Schwämmen. Selten. Genf (Lass., Tourn.), Basel (Imh.). 
Atomarius F. — Er., ]. c. p. 410, 4. 
Selten. Dübendorf (Bremi), Schaffhausen (St.), Vevey (v. Gaut.), Genf (Chevr., Tourn.). 
Salieis H. Bris. — Revue Zool. d. Guerin. 1862, p. 24. 
Wallis (Bonv.). 
Multipunetatus Hellw. — Er., ]. c. p- 411, 5. 
Genf, in Agaricis (Lass., Tourn.), Basel (Imh.). 
Fulvicollis F. — Er, |. c. p. 412, 6. 
Selten. Genf (Chevr.). 
Populi F. — Er., |. c. p. 112, 7. 
Sehr selten. Genf (Chevr ). 


Triphyllus Latr. 
Leben in Schwämmen, besonders Baumschwämmen. 
Punctatus F. — Er., |. c. Ill. p. 414, 1. 
Selten. Genf (Lass., Chevr.), Jorat (Bugn.). 
Suturalis F. — Er., ]. c. III. p. 415. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Litargus Erichs. 

Leben unter Rinden und in altem Reisig. 
Bifasciatus F. — Er., ]. c. p. A16, 1. 

Selten. An Zäunen. Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Genf, in Boletis (Lass., Tourn., 

Cheyr.), St. Gallen (Kubli), Basel, unter Ahornrinde (Imh.). 
Diplocaelus Guerin. 

Leben unter Epheurinde. 
Fagi Guerin. — Aube, Annales de France 1850, p. 329. 

Sehr selten. Jura (Chevr.), bei Leuk (Mellet), Genf (Tourn.). 


Biphyllus Shuk. 
Leben unter Rinden abgestorbener Bäume. 
Lunatus F. — Redt. faun. austr. p. 359. 
Sehr selten. Vevey (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 


Typhaea Curtis. 
Leben im Detritus, unter Rinden. 
Fumata L. — Er., 1. c. III. p. 418. 1. 
Sehr häufig, überall. 


or 


1 


—- 12 — 


Berginus Erichs. 


Tamarisci Wollst. — Perris Fr. 1862, p. 191. 
Sehr selten, im März am Fuss eines Nussbaumes bei Genf (Tourn.). 


Trib. XVI. Dermestidae. 
Byturus Latr. 


Leben auf Blüthen. 

Aestivus L. — B. fumatus Heer, 1. c. p. 418, 1 var. b. 
Ueberall häufig. 

Tomentosus F. — Heer, l. c. p. 48, 1. 
Ueberall häufig. 


Dermestes L. 


Leben an animalischen Stoffen, Pilzen, Sammlungen. 
Vulpinus F. — Er., |. c. p. 427, 1. — Heer, 1. c. p. 435, 2. 
Ziemlich selten. Zürich (Dietr.), Bern, Basel, Nyon, Gent (H.), Wallis (Venetz). 
Frischi Kug. — Er., |. c. p. 420. 
Selten. Genf (Tourn.). 
Murinus L. — Er., |. c. p. 429, 3. — Heer, |. ce. p. 435, 3. 
Ueberall häufig, in der ebeaeren Schweiz. 
Var. b. roseiventris Peir. — Heer, 1. c. var. b. 
Selten. Genf (H.). 
Undulatus Brahm. — Er., ]. c. p. 430, 4. 
Selten. Schaffhausen (St.), Lausanne, am Fusse einer Lärche in Anzahl (Bugn.), Genf 
(Tourn.). 
Tesselatus F. — Er., |. c. p. 432, 6. — Heer, 1. ce. p. 436, 5. 
Selten. Zürich (Dietr.), Basel, Pomy, Nyon, Genf, Malans (H.), Vevey (v. Gaut.), Wallis 
(Venetz), Peney bei Genf (Tourn.). 
Laniarius I. — Er., ]. c. p. 434, 8. — D. affınis Heer, |. c. p. 136, 4. 
Nicht häufig. Genf, Nyon, Basel (H.), Zürich (Dietr.), Schaflhausen (St.), Peney bei Genf 
(Tourn.). 
Ater Oliv. — Er., |. c. p. 135. 
Sehr selten. Wallis (Venetz). 
Lardarius L. — Er., |. ce. p. 436, 11. — Heer, I. c. p. 435, 1. 
Sehr häufig überall, in Häusern, an Fellen und Aesern. 
Bicolor F. — Er., |. c. p. 437, 12. 
Selten, an Tannenholz. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


Attagenus Latr. 


Leben an thierischen Stoffen und auf Blüthen. 
Pellio L. — Er., ]. c. p. 410, 1. — Heer, 1. c. p. 437, 3 
Sehr häufig überall, bis 5000 s. M. 


. 


— 13 — 


Schaefferi Herbst. — Er., |. c. p. 410, 2. — leer, ]. c. p. 138, 5. 
Selten. Dübendorf (H.). 
Sordidus Heer, |. c. p. 438, 6. 
Sehr selten. Genf (H., Tourn.). 
Megatoma Herbst. — Er., |. c. p. 441, 3. 
Selten. Kant. Zürich (Dietr.), Waadt (St.), Basel (Imh.), Genf (Tourn.). 
Vigintiguttatus F. — Er., ]. c. p. #12, 4. — Heer, ]. c. p. 437, 2. 
Nicht selten in der Westschweiz, bis 2000° s. M. (v. Gaut.), in der nördlichen Schweiz 
seltener, jedoch überall verbreitet, meist auf Blüthen. 
Verbasei L. — A. trifasciatus F. — Heer ]. ce. p. 1437, 1. 
Bei Aigle selten, häufig im Wallis in der Gegend von Leuk und Siders (St.), Genf (Tourn.). 
Pantherinus Ahr. — Er., |. c. p. 412, 5. 
Sehr selten. In Schleitheim im Kant. Schaffhausen einmal im Zimmer gefangen (St.). 


Megatoma Herbst. 
Leben auf Blüthen. 
Undata L. — Er., 1. c. p. 444, 1. — Heer, 1. ec. p. 136, 1. 
Nicht selten. Genf, Basel, Schaflhausen, Jura, Zürich, Bern, Nufenen (H.), Engadin (Meyer), 
Rigi, Saas (v. Gaut.) Lausanne (Bugn.), Wallis (Venetz), Peney bei Genf (Tourn.). 


Hadrotoma Erichs. 


Leben in Wäldern, unter Rinden. 
Marginata Payk. — Er., ]. c. p. 445, 1. — Attagenus emarginatus Heer, l. c. p. 438, A. 
Selten. Genf, Aigle (H.), Peney bei Genf (Tourn.). 
Nigripes F. — Er., ]. c. p. 446, 2. 
Sehr selten. Auf blühendem Weissdorn bei Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Fasciata Fairm. — Fr. 1859, p. 45. 
Sehr selten. Peney bei Genf (Tourn.). 


Trogoderma Latr. 


Leben unter Rinden und auf Blüthen. 
Versicolor Creutz. — Er., ]. c. p. 448, 1. 

Sehr selten. Schaffhausen, an einer Weinrebe (St.). 
Elongatula Fab. — Er., ]. c. p. 448, 2. 

Selten. Kant. Zürich (Dietr.), Siders (v. Gaut.). 
Nigra Herbst. — Er., 1. c. p. 449, 3. 

Selten. Vevey (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 


Tiresias Steph. 


Leben in alten Baumstöcken, unter Rinden. 
Serra F. — Er., ]. c. Il. p. 451, 1. — Heer, ]. c. p. 437, 1. 
Selten. Bern, Vallorbes, Genf (H.), Visp, Vevey, Macugnaga (v. Gaut.), Basel (Imh.), Peney 
bei Genf (Tourn.). 
20 


10 


a 


— 154 — 


Anthrenus Geoffroy. 


Leben in thierischen Stoffen, Sammlungen, auch auf Blüthen. 
Scrophulariae L. — Er., ]. c. III. p. 454, 1. — Heer, |. e. p. 440, 1. 
Sehr häufig überall, bis 3000° s. M. 
Pimpinellae F. — Er., ]. c. p. 454, 2. — Heer, |. c.p. 4410, 2. 
Sehr häufig, bis 3000‘ s. M. 
Varius F. — Er., 1. c. p. 4154, 3. — A. verbasci L., Heer, ]. c. p. 441, 5. 
Stellenweise häufig, besonders in der warmern Schweiz, in Genf die Insektensammlungen 
verwüstend. 
Museorum Aube, ]. c. p. 157, 5. — Heer, ]. c. p. 441, 4. 
Stellenweise. Kant. St. Gallen, Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Claviger Er., ]. c. p. 458, 6. 
Häufig überall, bis 2000° s. M. 


Trinodes Latr. 


Leben in alten Stöcken, auf Blüthen; die Larve verzehrt die Frucht von Rubus idaeus. 
Hirtus F.e — Er., 1. c. Ill. p. 460. — Heer, ]. c. p. \18, 1. 
Nicht selten, bis 3000‘ s. M. Schaffhausen, Basel, Pomy, Genf, Zürich, Bern (H.), Nüren- 
storf, auf Nesseln (Dietr.), Wallis (Venetz), La London bei Genf (Tourn.). 


Orphilus Erichs. 


Leben auf Blüthen. 
Glabratus F. — Er., ]. ce. Ill. p. 462, 1. — Heer, ]l. c. p. 441, 6. Anthrenus. 
Selten. Lausanne, Bern (H.), Genf (Tourn.). 


Trib. XVIU. Byrrhidae. 
Subtrib. 1. Nosodendri. 
Nosodendron Latr. 
Leben unter Rinde und am ausfliessenden Safte von Bäumen, namentlich Erlen und Ulmen. 


Faseiculare ©1. — Er., |. c. p. 466, 1. — Heer, ]. ce. p. 444, 1. 
Ziemlich selten. Bern, Lausanne, Jorat, Vully, Genf (H., T.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 


Subtrib. 2. Byrrhi. 
Syncalypta Dillwyn. 


Leben an sandigen Orten und unter Steinen. 
Setosa Waltl. — Er., ]. c. p. 1169, 1. — S. setigera lleer, ]. c. p. 444, 1. 
Selten, im ersten Frühling, an Ufern. Schaflhausen, Basel, Genf, Bern, Dübendorf (H.), 
Jura (v. Gaut.). 
Paleata Er., |. c. p. 470, 2. 
Sehr selten. Bündten (Kriechbaumer). 


3. Setigera Ill. — Er., |. c. p. #71, 3. 
Sehr selten. Wallis (Venetz), Genf (Tourn.). 
4. Spinosa Rossi. — Er., |. ce. p. 471, 4. — S. arenaria Heer, |. c. p. A44, 2. 
Selten. Bern, Genf, Tessin (H.), Basel (Bf.), nicht selten an sandigen Orten, Genf (Tourn.). 


Curimus Erichs. 


Leben unter Steinen 
1. Lariensis Villa. — Er., |. c. p. 474, 2. — Heer, |. c. p. 198, 9. Byrrhus. 
Sehr selten. Monte Generoso, Mendrisio (H.), Monte Rosa (Tourn.). 


Byrrhus Linne. 


Leben unter Steinen und in der Erde. 
1. Signatus Panz. — Er., |. c. p. 178, 4. 
Sehr selten. Mont Moro (v. Gaut.). 
2. Ornatus Panz. — Er., ]. c. p. 479, 5. 
Hie und da, besonders in den Alpen, bis 7000° s. M. Basel, Jura, Lausanne, Zürich, Matt, 
Bern, St. Gallen, Brünig, Pilatus, Mühlebachalp (H.), Locle, Ormontthal, Chamouny 
(v. Gaut.), Schaflhausen (St.), Aarau (Fr.), Rosenlaui, Rothhorn (Bonv., Bris.), Pilatus 
auf dem Leistkamm sehr häufig, im Jorat (Bugn.), Engadin (v. G.), Reculet (Tourn.). 
3. Luniger Germ. — Er., ]. c. p. 180, 6. — B. cinetus Heer, ]. ce. p. #17, 4. 
Nicht selten. Dübendorf, Bern, Pissevache im Wallis (H.), Schaflhausen (St.). 
4, Pilula L. — Er., ]. c. p. 182, 9. — Heer, ]. ce. p. #15, 1. 
Gemein, bis 8000‘ s. M. 
Var. b. oblongus Sturm. — Er., 1. c. p. 482, 9 var. b. — Heer, l. ce. var. b. 
Häufig in den Alpen, von 4000-8000‘ s. M. 
Var. c. sulcatus Zeit. — Heer, 1. c. var. d. 
Sehr selten. Nu!enen, Scaletta (H.). 
Var. d. flavocoronatus Wall. — Er., I. c. III. p. 483, 9 var. f. 
Sehr selten. Bernina (v. Heyd.). & 
Var. e. arielinus Ste. — Er., 1. ce. p. 483, 9 var. d. 
Sehr selten. Bernina (v. lleyd.). 
Var. f. parallelus 
Sehr selten. Aarau (Fr.). 
5. Fasciatus F. — Er., |. c. p. 485, 10. — Heer, ]. c. p. #15, 2. 
Etwas seltener als der vorige. Bern, Lausanne (N.), Zürich (Dietr.), Mont Moro (v. Gaut.), 
Rothhorn, Col de Balme (Bonv.), Wallis (Venetz), Jura (Tourn.). 
Var. b. Diane F. — Er., |. c. var. b. — leer, ]. c. var. b. 
Häufig in den Alpen, bis 8000‘ s. M. 
6. Pilosellus Heer, ]. c. p. 446, 3. 
Selten. Monte Rosa (H.), Mont Moro (v. Gaut.), Rheinwald (St.). 
7. Dorsalis F. — Er., ]. c. p. 186, 11. — Ileer, ]. c. p. 447, 6. 
. Ziemlich häufig, bis 7000‘ s. M. 


— 16 — 


8. Murinus F. — Er., 1. c. Il. p. 4188, 12. — Heer, ]. c. p. 448, 10. 
Ziemlich selten, Matt, Genf (H.), Rigi (v. Gaut.), nicht selten in Wäldern (Tourn.). 
Var. b. undulatus Panz. — Heer, 1. c. var. b. 
Selten. Matt (H.). 


Cytilus Erichs. (Byrrhus Heer). 


Leben an trockenen Orten, im Moos, im Miste. 
1. Varius F. — Er., ]. c. p. 390, 1. — Heer, ]. c. p. 448, 7. 
Häufig überall, bis 7000° s. M. 
Var. b. fuscus Marsh. — Er., 1. c. yar. a. — Heer, 1. c. var. b. 
Ziemlich selten. In den Alpen. Nufenen, Engadin (ll.), Saas (v. Gaut.). 
Var. c. stoicus Kugel. — Heer, ]. c. var. c. — Er., 1. c. var. d. 
Sehr selten. Bern, Engadin, bis 6000‘ s. M. 
Var. d. pulchellus Heer, ]. ec. p. 448, 8. 
Sehr selten. Unter-Engadin, bis 6000° s. M. 


Morychus Erichs. (Byrrhus Heer). 


Leben unter Steinen, an sandigen Orten. 
1. Aeneus F. — Er., ]. c. p. 492, 1. — Heer, ]. c. p. 419,11. 
Nicht selten, bis 6000‘. Schaffhausen, Jura, Genf, Sierne, Zürich, Dübendorf, Matt, Livino, 
häufig am Spöhl (H.), Aarau (Fr.), Engadin, Vevey (v. Gaut.). 
2. Nitens Panz. — Er., 1. c. p. 492, 2. — Heer, l.'c. p. 449, 12. 
Selten. Lausanne, am Saleve, Bern, im Gebiet von Como (H.), Schaffhausen (St.), Peney 
bei Genf (Tourn.). 
Simplocaria Marsh. 
Leben an sandigen Orten. 
1. Semistriata F. — Er., |. c. p. 494, 1. — Heer, ]. c. p. 443, 1. 
Nicht selten und bis 6000° s. M. ansteigend. Basel, Pomy, Bern, Zofingen, Nufenen im 
Rheinwald, Urschein-Alp, Stelvio, Tessin (Heer), Schaffhausen (St.), Jura, Reculet 
(Tourn., Bonv.). 


Subtrib. 3. Limnichi. 


Limnichus Latr. 
Leben an Ufern, im Sande. 


1. Versicolor Waltl. — Er. ]. c. p. 198, 1. — Heer, ]. c. p. 139, 2. 
Selten. Como (H.), Nürenstorf, in einer alten Torfgrube in Menge (Dtr.), Schaffhausen (St.), 
Genf (Tourn.). 
2. Pygmaeus St. — Er., 1. c. p. 198, 2. — Heer, ]. ce. p. 439, 1. 
Selten, in der ebenen Schweiz. Genf, Gaillard, Pomy, Bern (Il.), Zürich, im Grase ge- 
kätschert (Dietr.), La London bei Genf (Tourn.), Thun (Bonv.). 
3. Sericeus Dej. —- Er., ]. c. p. 199, 3. 
Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Jorat (Bugn.), Wallis (Venetz), La London bei Genf (Bonv., 
Tourn.). 


— 17 — 


Aspidiphorus Latr. 
Leben in Schwämmen. 
Orbieulatus Gyll. — Redt., faun. austr. II. Ed. p. 109 
Sehr selten. Vevey (v. G.), Zürich, Glarus, im Gras in einem lichten Föhrenwald (Dietr.), 
Basel (Imh.), Genf (Tourn.). 


Trib. XIX. Georyssidae. 


Georyssus Latr. 
Leben an Ufern, im Sande. 
Pygmaeus F. — Er., Ins. Deutschl. III. p. 502. — Heer, |. c. p. 472, 1. 
Ziemlich selten. Genf, bei Yverdon ziemlich häufig (H.), Zürich am Horn (Stoll.), Paradies - 
bei Schaffhausen (St), Coneise (Venetz), La London Genf (Tourn.). 
Substriatus Heer. — Er., |. c. p. 503, 2. — Heer, |. c. p. 472, 3. 
Sehr selten. Genf (H.), Peney bei Genf (Tour.). 
Laesicollis Germ. — Er., |. c. p. 503, 3. — Heer, l. c. p. 472, 2. 
Selten. Genf und am Comersee (H.), Vevey (v. Gaut.), Jorat (Bugn.), Greifensee (Dietr.), 
Schaffhausen (St.), La London bei Genf (Bonv., Tourn.). 


Trib. XX. Parnidae. 
Subtrib. 1. Dryopini. 
Parnus Fahr. 


Leben am Ufer, an sandigen und mit Gras bewachsenen Stellen, auch unter Steinen, 
auf Sumpfwiesen. 
Prolifericornis F. — Er., I c. p. 512, 1. — Heer, ]l. c. p. 466, 2. 
Selten. Bern, Pomy, Jura, Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Schaaren-Wiese bei Schaffhausen 
häufig (St.), Grabs im Kt. St. Gallen sehr gemein (Kubli), Genf (Tourn.). 
Var. b. niveus Heer, ]. c. p. 467, 4. 
Sehr selten. Ragatz (H.). 
Luridus Er., ]. c. p. 513, 3. 
Selten. Thun (Bonv.). 
Lutulentus Er., |. c. p. 514, 4. 
Bei Mettmenstetten, Wallissellen, Nürenstorf im Kt. Zürich häufig (Dietr.), Basel (Bff.), Ge- 
mein, La London bei Genf (Bonv., Tourn.). 
Striatopunctatus. — leer, ]. c. p. 466, 1. 
Sehr selten. Genf und in der italienischen Schweiz (ll.), Vevey (v. Gaut.), Grabs (Kubli). 
Viennensis Heer. — Er., |. c. p. 514, 5. — Heer, 1. c. p. 466, 3. 
Hie und da. Dübendorf, Zürich, Neuchätel, Pomy, Genf (H.), Winterthur (Dietr.), Basel (B.), 
La London bei Genf (Bonv., Tourn.). 


or 


10. 


1% 


12. 


— 18 — 


Aurieulatus Ill. — Er., 1. c. p. 516, 7. — Heer, ]. ce. p. 467, 5. 
Häufig, bis 3000° s. M., im Engadin, bis 5500‘ s. M. (v. Heyden). 
Nitidulus Heer, |. c. p. 467, 6. — Er., I. ce p. 516, 8. 
Sehr selten, Genf (H.), Schaflhausen (St.), Zürich, am Horn (Kubli), Peney bei Genf (T.). 


Potaminus St. (Dryops Leach., Parnus Heer). 
Leben wie Parnus. 
Substriatus Müll. — Er., |. c. p. 518, 1. — Heer, |. c. p. 468, 7. 
Sehr selten. Pomy, Sitten, Lugano (H.), Lausanne (Venetz), zahlreich unter Steinen in 
der Birs bei Basel (Bff.), Zürich, am Horn (Bugn.). 


Subtrib. 2 Elmini. 


Elmis Latr. 
Leben in Quellen und fliessendem Wasser unter Steinen, selten in den Bergen. 
Maugetii Latr. — Erichs., Ins. Deutschl. III. p. 526, 2. — Heer, l. ce. p. 469, A. 

Sehr selten. Genf (H.), Aarau (Fr.), bei Donaueschingen (Mey.), Baselland (Bff.), La Lon- 

don (Tourn.). 
Obscurus Müll. — Er., |. c. p. 527, 3. 

Sehr selten. Schaffhausen (St.), Waadt (Mellet). 

Aeneus Müll. — Er., ]. c. p. 525, 1. — Heer, 1. c. p. 469, 4. 

Häufig, durch die ganze Schweiz. 

Subviolaceus Müll. — Er., l. c. p. 531, 12. — Heer, 1. c. p. 470, 7. 

Selten. Pomy, in Genf ziemlich häufig (Heer), Nürenstorf (Dietr.), Aarau (Fr.), Schafl- 
hausen (St.), häufig bei Basel (Bff.), in Lausanne häufig (Bugn.), La London ge- 
mein (Tourn.). 

Cupreus Müll. — Er., |. c. p. 531, 11. — Heer, ]. c. p. 470, 6. 
Ziemlich häufig. Dübendorf, Zofingen, Bern, in Genf ziemlich häufig (I.), bei Nürenstorf 
sehr häufig (Dietr.), Lausanne (Bugn.), bei Aarau häufig (Fr.), Schaflhausen (St.). 

Sodalis Er., |. c. p. 532, 13. 

Basel (Bff.), einmal in der Birs, Genf (Tourn.). 
Nitens Müll. — Er., |. c. p. 533, 14. — E. orichalceus Heer, ]. c, p. 470, 8. 

Sehr selten. Schaffhausen, Pomy (H.). 
Germari Müll. — Er., l. c. p. 528, 5. 

Selten. Lausanne, La Couline a Trelex [Vaud] (Bugn.), La London (Tourn.). 
Volkmari Müll. — Er., ]. c. p. 527, 4. — Heer, 1. c. p. 469, 1. 

Selten. Dübendorf, Bern, Genf, Sierne (H.), Lausanne häufig (Bugn.), Aarau (Fr.), Schafl- 

hausen (St.), Basel (Bugn.), Thoiry bei Genf (Tourn.). 
Opacus Müll. — Er., ]. c. p. 529, 6. 
La London (Tourn.). 
Mülleri Er., |. c. p. 527, 7. 

Selten. Schaffhausen (St.). Basel (Bff.). 

Angustatus Müll. — Er., |. c. p. 530, 9. 

Im Mühlenthal bei Schaflhausen in ziemlicher Menge (St.). 


— 19 — 


13. Parallelopipedus Müll. — Er., ]. c. p. 530, 8. — Heer, ]. c. p. 569, 2. 

Selten. Dübendorf, Bern, Pomy, Genf (Heer), Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), bei 
Aarau häufig (Fr.), Lausanne (Bugn., v. Gaut.), häufig bei Basel (Bil.), La London 
bei Genf nicht selten (Tourn., Bonv.). 

14. Pygmaeus Müll. — Er., ]. c. p. 531, 10. 
Sehr selten. Mühlenthal bei Schaffhausen (St.). 


Limnius Müller (Elmis Heer). 
Leben wie Elmis. 
1. Tuberculatus Müll, — Er, ]. c. p. 523, 1. — Heer, 1. c. p. 469, 2. 
Sehr selten. Bern (H.), Schaffhausen (St.), Winterthur (Dietr.). 


Trib. XXI. Heteroceridae. 


Heterocerus Fahr. 


Leben an Ufern, wo sie Gänge in den Sand graben. 
1. Marginatus F. — Er., Ins. Deutschl. Ill. p. 546, 5. — Heer, |. ce. p. 465, 1. 
Hie und da häufig. Zürich am Horn und in der Enge, Pomy, Bern, Genf, Waadt, Wallis (N.), 
Basel (Bff.). 
Hispidulus Kiesw. — Er., ]. c. p. 547, 7. 
Sehr selten. An der Murg, Kant. Thurgau (St.). 
3. Laevigatus Panz. — Er., ]. c. p. 548, 8. 
Im Wiedler-See bei Schaffhausen häufig (St.). 
4. Fusculus Kiesw. — Er., |. c. p. 549, 9. 
Mit dem vorigen häufig (St.). 
5. Sericans Kiesw. — Eır., |. c. p. 550, 11. 
St. Legier bei Vevey (v. Gaut.), Aarau (Fr.). 
6. Murinus Kiesw. — Er., l. c. p. 551, 12. 
Bei Ragatz am Rheinufer (Kiesw.). 


1 


Fam. 10. Pectinicornia. 
Trib. Lucanidae. 


Lucanus Linne. 


Leben in Wäldern, die Larve lebt in Eichenmulm. 
1. Cervus L. — Er., Ins. Deutschl. Ill. p. 937, 1. — Heer, ]. c. p. 495, 1. 
Häufig ‘überall in der ebenern Schweiz. 
Var. b. capreolus Sulz. — Heer, |. c. var. b. 
Häufiger als der vorige, namentlich in gebirgigen Gegenden, bis 3000° s. M. ansleigend, 
in Nadelwaldungen. 


— 160 — 


Dorcus Mac Leay (Lucanus Heer). 


Leben in faulen Stöcken. 
Parallelopipedus L. — Er., |. c. p. 910, 1. — Heer, l. c. p. 495, 2. — 2 L. capra Heer, 
l. c. p. 495, 3. 
Sehr häufig überall, bis 3000‘ s. M. 


Platycerus Geoffroy. 
Leben in Wäldern. 
Caraboides L. — Er., ]. c. p. 942, 1. — Heer, ]. c. p. 496, 1. 
Häufig, bis 3000° s. M. 
Var. b. rufipes Herbst. — Heer, ]. c. var. b. 
Selten. Baden, Basel (H.), Schaffhausen (St.). 


Ceruchus Mac Leay. 


Leben in faulen Tannenstöcken. 
Tenebrioides F. — Er., ]. c. p. 944, 1. — Heer, ]. c. p. 497, 1. 
Selten. Bei Ragatz, um Pfäffers, im Wallis, am Fuss des Saleve, im Jura (H.), Tessin 
(v. Gaut.), Bündten (Fr.). 
Aesalus F. 
Leben in faulen Eichenstöcken. 
Scarabaeoides Panz. — Er., ]. c. p. 949, 1. — Heer, |. c. p. 397, 1. 
Sehr selten. Basel, Payerne, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Peney bei Genf (Tourn.). 


Sinodendron Hellw. 
Leben in alten Baumstämmen. 
Cylindricum L. — Er., I. c. p. 946, 1. — Heer, ]. c. p. 497, 1. 
Häufig, bis 4000° s. M. 


Fam. 11. Lamellicornia 
Trib. I. Copridae. 
Ateuchus Weber (Scarabaeus L.). 
Leben im Mist. 


Laticollis L. — Er., Ins. Deutschl. III. p. 75%, 4. — Heer, l. ce. p. 502, 1. 
Sehr selten. Genf, am Fuss des Saleve (I). 


Gymnopleurus Ill. 
Leben im Mist. 
Mopsus Pall. — Er., ]. c. p. 755, 1. — 6. pillularius F., Heer, l. c. p. 503, 1 und G. Geof- 
froyi St. Heer, ]. c. 2. 
In den wärmern Theilen der Schweiz. Am Fuss des Jura, Gingins, Nyon, Vallorbes, 
häufig in Biel, Bern, Genf, am Saleve (H.), Wallis (Venetz), früher bei Basel (Raths- 
herr P. Merian), jetzt nicht mehr; Jura nicht selten (Tourn.). 


[I 


— 161 — 


Sisyphus Latr. 
Leben im Miste an Halden, die der Sonne ausgesetzt sind. 
Schaefferi L. — Er., 1. c. p. 758, 1. — Heer, ]. c. p. 503, 1. 
Bei Basel im Jura, Pomy, Lausanne, Genf, Biel, Bern, Wallis, Locarno (H.), häufig am 
Mormont (Bugn.), Jura (Tourn.). 


Copris Geoffr. 
Leben im Mist. 
Lunaris L. — Er,, ]. c. p. 788, 1. — Heer, ]. c. p. 502, 1. — 2 S. emarginata Ol. 

In Zürich früher häufig, jetzt nicht mehr, Basel, Genf, am Saleve, Bern, Unterwallis, 
Pfeffers, Malans, Rothenbrunnen im Domileschg, im Liviner-Thal (H.), häufig auf der 
Thuner Allmend (Bugn.). 
Var. b. minor Heer, ]. c. var. b. und c. 

Selten. Nyon, Genf, Saleve (H., Tourn.). 


Onthophagus Latr. 
Leben im Miste. 
Amyntas Ol. — O. Hybneri Er., 1. c. p. 764, 1. — Heer, ]. c. p. 505, 4. 
Selten. Wallis (H.). 
Taurus L. — Er., |. c. p. 766, 2. — Heer, ]. c. p. 505, 5. 
In der ebenen Schweiz nicht selten, von Schaffhausen bis Genf, Bündten, Tessin (H.), 
Kant. Zürıch (Dietr.). 
Var. capra F. — Er.,l.c.var.a & — Heer, ]. c. var. c. 
Seltener. Dübendorf, Nyon, Lausanne, Pomy, Genf, im Wallis (H., Tourn.). 
Nutans F. — Er., l. c. p. 767, 3. — Heer, 1. c. p. 509, 15. 
Nicht häufig. Malans, Bern, Pomy, Genf (H., Tourn.), Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), 
Basel (Imh.). 
Austriacus Panz. — Er., ]. c. p. 768, 4. — Heer, 1. c. p. 507, 10. 
Selten. Malans, Bern (H.), Luziensteig (Fr.), Basel (Imh.). 
Vacca Er., ]. c. p. 769, 5. — Heer, 1. c. c. 506, 8. 
Selten. Bern, Genf, Nyon, Wallis (H.), Basel (Imh.), nicht selten, Jura (Tourn.). 
Var. b. affinis St. — Er., l. c. var. — Heer, ]. c. p. 506, 9. 
Selten. Aigle, Nyon (H.). 
Var. c. medius Panz. — Er., l. c. var. — Heer, |. c. p. 507, 11. 
Hie und da in der westlichen Schweiz. Bern, Jorat, Pomy, Nyon, Genf, Wallis (H.), 
Bündten (Fr.). 
Coenobita Herbst. — Er., |. c. p. 772, 6. — Heer, ]. c. p. 508, 11. 
Häufig in der ebenen Schweiz. 
Fracticornis Fabr. — Er., |. c. p. 773, 7. — Heer, ]. c. p. 507, 12. 
Häufig überall, bis 5000‘ s. M. Engadin (Meyer). 
Var. b. ziphias F. — Heer, ]. c. var. b. 
Selten. Malans, Matt, Wallis (H.). 
Var. c. similis Scriba. — Heer, ]. c. var. c. 
Selten. Bündten (H.). 
21 


— 192 — 


8. Nuchicornis L. — Er., |. c. p. 774, 8. — Heer, 1. c. p. 508, 13. 
Häufig, durch die ganze Schweiz, bis 6000‘ s. M. 


Var. b. distinctus Meg. — Heer, 1. c. var. b. 
Selten. Schaffhausen und Genf (H., Tourn.). 
Var. c. ambiguus Sol. — Heer, |. e. var. c. 


Malans, Wallis, Genf, Bern (H.). 
Var. d. Heer, l. c. var. d. 
Selten. Wallis (H.). 
9. Lemur F. — Er., ]. c. p. 776, 9. — Heer, ]. c. p. 505, 3. 
Hie und da häufig. Matt, Dübendorf, Zürich, Schaffhausen, im Jura, bei Nyon, in Genf 
und Bern häufig, im Wallis (H.), Reculet (Tourn.). 
10. Semicornis Panz. — Er., |. c. p. 777. 11. — Heer, 1. c. p. 506, 7. 
Sehr selten. Genf (H., Tourn.). 
11. Ovatus L. — Er., ]. c. p. 779, 13. — Heer, |. c. p. 505, 2. 
Häufig überall, bis 5000‘ s. M. 
12. Furcatus F. — Er., |. c. p. 778, 12. — Heer, ]. c. p. 506, 6. 
Selten, in der Westschweiz. Pomy, Nyon, Genf, Unterwallis (H.), Basel (Imh.). 
13. Schreberi L. — Er., |. c. p. 780, 14. — Heer, ]. c. p. 504, 1. 
In der wärmern Schweiz hie und da. Rheinau, Schaffhausen, Basel, Bern, Genf, Nyon, 
Lausanne, im Wallis (H.). Gemein bei Genf, Saleve, Jura (Tourn.). 


Oniticellus Serville. 
Leben in Pferdemist. 


1. Flavipes F. — Er., ]. c. p. 782, 1. — Heer, ]. c. p. 501, 1. 
Ziemlich selten. Basel, Bern, Lausanne, Nyon (N.), Bündten (Fr.). 


Trib. II. Aphodidae. 
Aphodius Ill. 


Leben im Mist, unter Steinen und faulenden Vegetabilien. 


Subg. Colobopterus Muls. x 
1. Erraticus L. — Er., | c. p. 79%, 1. — Heer, 1. c. p. 510, 3. 
Ueberall häufig, bis 4000‘ s. M. 


Subg. Coprimorphus Muls. 
1. Serutator Herbst. — Er., |. c. p. 798, 2. — Heer, |. c. p. 510, 1. 
In der Westschweiz hie und da. Jura, Vallorbes, Lausanne, Nyon, Bern (H., T.), Albis (Dtr.), 
Luziensteig im Kant. Graubündten (Fr.). 
Subg. Eupleurus Muls. 
1. Subterraneus L. — Er., ]. c. p. 797, 3. — Heer, l. c. p. 510, 2. 
Häufig, bis 5000° s. M. 
Var, b. thorace lateribus rufescente, elytris ferrugineis, Heer, l. c. var. b. 
Mit der Stammform. 


—- 193 — 


Subg. Teuchestes Muls. 


Fossor L. — Er, 1. c. p. 799, 4. — Heer, ]. c. p. 511, 4. 
Häufig überall, bis 8000‘ s. M. 
Var. b. sylvaticus Ahr. — Er., |. c. var. 


Häufig mit der Stammform. 
Subg. Otophorus Muls. 


Haemorrhoidalis L. — Er., 1. c. p. 800, 5. — Heer, ]. c. p. 518, 22. 
Ueberall häufig, bis 8000‘ s. M. 


Var. sanguinolentus Hbst. — Er., I. ce var. b. 
Selten. Dübendorf (H.), Engadin (v, Heyd.). 
Var. bimaculatus Kug. — Heer, | c. var. c. 


Selten. Zürich (H.). 
Subg. Aphodius Muls. 


Seybalarius F. — Er., ]. c. p. 803, 7. — Heer, 1. c. p. 512, 7. 
Selten. Bern, Nyon, Jura (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Peney bei Genf (Tourn.). 
Var. b. conflagratus F. — Er., 1. c. var. 
Selten. Nyon (H.). 
Foetens F. — Er., 1. c. p. 804, 8. — Heer, I. c. p. 512, 8. 
Ziemlich häufig, bis 6000° s. M. 
Var. b. vaceinarius Hbst. — Heer. ]. c. var. b. 
Mit der Stammform. 
Fimetarius L. — Er., |. c. p. 805, 9. — Heer, 1. ce. p. 512, 9. 
Sehr gemein, bis 6000‘ s. M. 
Var b. elytris nigropiceis, rufolimbatis Heer, |. e. var. d. 
Selten. Zofingen, Malans (ll.). 
Var. c. monticola Heer, |. e. var. f. 
Sehr selten. Mont Stelvio, 6000° s. M. (H.). 
Sulcatus F. — Er., ]. c. p. 807, 10. — Heer, |. c. p. 511, 6. 
Sehr selten. Zürich (H.), Jura (Tourn.). 
Ater De Geer. — Er., |. c. p. 808, 11. — A. terrestris Heer, ]. c. p. 511, 5. 
Nicht selten, überall bis 7800’ s. M. 
Constans Duft. — Er., ]. c. p. 811, 13, — Heer, ]. c. p. 515, 11. 
Selten. Mühlebachalp, Berglimatt (H.), Bernina (v. Heyd.). 
Granarius L. — Er., |. c. p. 813, 14. — Heer, 1. c. p. 519, 26. 
Ziemlich häufig, bis 3000‘ s. M. 
Var. b. Heer, l. c. var. kb. 
Selten. Nyon (H.). 
Piceus &yll. — Er., 1. c. p. 815, 15. — Heer, 1. c. p. 515, 13. 
Selten. Genf (H.), Schaffhausen, Engadin (St.). 
Foetidus F. — Er., 1. c. p. 817, 17. — Heer, ]. c. p. 516, 16. 
Ziemlich selten. Dübendorf, Bern, Kant. Waadt (H.), Reculet (Bonv., Tourn.). 


10 


— 164 — 


. Putridus St. — Er., ]. c. p. 818, 18. — Heer, |. c. p. 519, 24. 
Selten. Genf (H., Tourn.). 

. Hydrochaeris F. — Er., ]. c. p. 820, 19. — Heer, 1. c. p. 522, 37. 
Sehr selten. Zürich (H.). 


12. Sordidus F. — Er., ]. c. p. 822, 20. — Heer, |. c. p. 522, 38. 


Ueberall häufig, bis 3000‘ s. M. 
Var. b. puncto humerali nigro Heer, 1. c. var b. 
Selten. Matt (H.). 
Var, c. elytris bipunctatis Heer, ]. c. var. c. 
Matt (H.). 
Rufescens F. — Er., |. c. p. 823, 21. — Heer, l. c. p. 523, 39. 
Ziemlich häufig, bis 7000‘ s. M. 
Var. b hypocophus Jan. — Heer, 1. c. var. c. 
Selten, in den Alpen. Nufenen, Vogelsberg (H.). 
. Nitidulus Er., |. c. p. 826, 23. — Heer, |. c. p. 529, 21. 
Ziemlich selten. Matt, Bern, Genf (H.), Basel (Imh.), Jura (Tourn.). 


. Immundus Creutz. — Er., ]. c. p. 827, 21. — Heer, I. c. p. 523, 40. 


Selten. Matt, Torrentalp (H.). 


16. Alpinus Scop. — Er., l. c. p. 829, 25. — A. rubens Heer, 1. c. p. 513, 10. 


17 


18 


Alpen. 
Var. b. dilatatus Schmid. — Er., I. ce. var. e. — Heer, ]. c. p. 514, 11. 
Selten, von 6000-7000‘. Berglimatt, Flimserberg (H.), Nufenen (St.). 
Var. c. rubens Muls. — Er., |. c. var. b. — Heer, ]. c. p. 513, 10 var, b. 
In den Alpen häufig, von 6000-7000‘ s. M. 
. Schmidtüi Heer, ]. c. p. 514, 12. 
Selten, in den Alpen von 6000-7000‘ s. M. Frugmatt, Berglimatt, Tschingelalp (Heer), 
Engadin (St.). 
. Bimaculatus F. — Er., |. c. p. 832, 27. — Heer, |. c. p. 519, 27. 
Ziemlich selten. Genf, Bern, Zürich (H.). 
Var. b. varians Dft. — Heer, |. c. p. 519, 27. var. b. 
Selten. Zürich, Zofingen (H.). 
. Corvinus Er., |. c. p. 831, 26. 
Sehr selten. Engadin (v. Heyd.). 
. Plagiatus L. — Er., ]. c. p. 835, 29. — Heer, |. c. p. 520, 28. 
Sehr selten. Zürich (H.). 
. Niger Ill. — Er.. I. c. p. 833, 28. — A. plagiatus var. b. Heer, 1. c. p. 520, 28. 
Sehr selten. Matt, Genf (H., Tourn.), Waadt (St.). 


2. Lividus Ol. -- Er., 1. c. p. 837, 31. — Heer, 1. c. p. 524, 45. 


Ziemlich selten. Genf, Matt (H.). 


3. Inquinatus F. — Er., I. c. p. 839, 32. — Heer, |. c. p. 526, 19. 


Ueberall häufig, bis 3000‘ s. M. 
Var. b. equestris Panz. — Heer, |. e. p- 927, 19 var. c. 
Selten, mit der Stammform. 


21. 


25. 


26. 


27. 


28. 


29. 


30. 


31. 


32. 


33. 


34. 


35. 


36. 


37. 


— 15 — 


Var. c. nubilus Sturm. — Er., ]. e. var. «. — Heer, ]. c. var. d. 
Selten, mit der Stammform. 
Var. d. centrolineatus Panz. — Er., |. c. var. ß. — Heer, |. c. var. e. 
Selten, mit der Stammform. 
Melanostietus Schm. -- Er., l. c. p. 812, 33. — Heer, l. c. p. 826, 48. 
Häufig, bis 3000 s. M, Matt, Bern, Nyon, Jorat, Genf (H.). 
Stieticus Panz. — Er., |. c. p. $S14, 34. — Heer, 1. c. p. 527, 50. 
Ziemlich selten. Genf, Bern (H.). 
Conspurcatus L. — Er., |. c. p. 816, 35. — Heer, 1. c. p. 526, 47. 
Selten. Matt, St. Gallen, Genf (H.), Wallis (Venetz). 
Pictus Sturm. — Er., ]. c. p. 817, 36. — Heer, |. c. p. 529, 51. 
Sehr selten. Matt (H.). 
Tesselatus Payk. — Er., ]. c. p. 849, 37. — Heer, l. c. p. 528, 52. 
Selten. Bern, Jura, Genf (H.). 
Var. b. contaminatus Panz. — Heer, |. c. var. b. 
Seltener, mit der Stammform (H., Tourn.). 
Maculatus Payk. — Er., |. c. p. 851, 38. — Heer, I e.'p. 517, 18. 
Sehr selten. Zürich (H.). 
Obscurus F. — Er., |. c. p. 853, 10. — A. sericatus Heer, 1. c. p. 520, 29. 


Häufig in allen Schweizeralpen, von 4000-8000‘ s. M. in Kuhmist und in Torfland, auch 


auf Schnee wandernd. 
Porcus F. — Er., |. c. p. 855. 42. — Heer, 1. c. p. 520, 31. 
Sehr selten. Bern (H.), Basel (Imh.). 
Lutarius Payk. — Er., 1. c. p. 856, 43. — Heer, |. c. p. 520, 30. 
Selten. Matt, Bern (H.). 


Subg. Trichonotus Muls. 


Scrofa F. — Er, |. c. p. 857, 44. — Heer, ]. c. p. 521, 35. 
Selten. Genf (H., Tourn.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Var. b. elytris pedibusque ferrugineis Heer, |. ce. var. b. 
Selten. Genf (H.). 
Tristis Panz. — Er., ]. c. p. 859, 45. — Heer, |. c. p. 519, 25. 
Ziemlich selten Dübendorf, Matt, Zofingen, Zürich (H.). 
Var. b. elytris maculis rufescentibus Heer, l. c. var. b. 
Selten. Zürich (H.). 
Pusillus Herbst. — Er., |. c. p. 860, 46. — Heer, I. c. p. 518, 23. 


Hie und da, bis 5000° s. M. Matt, Dübendorf, Zofingen, Bern, Genf, Aigle, Nufenen (H.) 


Tamins, Savienthal (Fr.). 
Quadriguttatus Herbst. — Er., |. c. p. 863, A8. — Heer, ]. c. p. 522, 36. 
Ziemlich selten. Bern, Genf (H.), Jura (Tourn.). 
Quadrimaculatus L. — Er., ]. c. p. 865, 49. — Heer, 1. c. p. 517, 19. 


Hie und da, bis 3000‘ s. M. Matt, Schaffhausen, Bern, Zofingen, Lausanne, Genf (H., Tourn.), 


bei Chur im Schafmist (Fr.), Basel (Imh.). 


38. 


39. 


10. 


+. 


43. 


16. 


17. 


18. 


19. 


— 16 — 


Sanguinolentus Panz. — Er., |. c. p. 866, 50. — A. 4-maculatus var. b. Heer, l. ce. p. 
517, 19. 
Matt, Zofingen (H.). 
Biguttatus Germ. — Er., |. ce. p. 868, 51. 


Zweimal in 1 Exempl. gefunden. Basel (B.). 
Merdarius F. — Er., |. c. p. 869, 52. — Heer, l. c. p. 524, 12. 
Ueberall häufig. 


Subg. Melinopterus Muls. 


Prodromus Brahm. — Er., |. c. p. 871, 53. — Heer, |. c. p. 525, 45. 
Ueberall häufig, bis 4000‘ s. M. 5 


. Punctatosulcatus St. — Er., l. c. p. 872, 51. — A. prodromus var, d. Heer, I. ce. p. 525, 15. 


Ueberall häufig. 
] Var. b. Heer, l. c. A. prodromus var. f. 
Selten. Bündten. 
Pubescens St. — Er., ]. c. p. 874, 55. — Heer, 1. c. p. 525, 46. 
Ziemlich selten, bis 3000 s. M. Nyon, Matt (H.), Schaffhausen (St.), Zürichberg, Albis, 
Rapperswyl, Katzensee (Fr.), Wallis (Venetz). 


. Consputus Creutz. — Er., |. c. p 877, 57. — Heer, 1. ce. p. 524, A, 


Hie und da. Zürich, Dübendorf, Nyon, Genf (H.), Basel (Imh.). 
Var. b, elytrorum macula obsoleta Heer, 1. c. var. b. 
Mit der Stammform. 


. Serotinus Creutz. — Er., |. c. p. 878, 58. — Heer, 1. c. p. 516, 17. 


Ziemlich selten. Dübendorf, Bern (l.). 
Contaminatus Herbst. — Er., |. c. p. 881, 59. — Heer, |. c. p. 528, 53. 

Ziemlich selten. Matt, St. Gallen, Bern, Nyon, Jura, Genf (H., Tourn.), Zürich (Fr.). 
Obliteratus Panz. — Er., |. c. p. 883, 61. — leer, 1. c. p. 528, 54. 

Sehr selten. Nyon (H.), Jura (Tourn.). 


Subg. Acrossus Panz. 


Discus Schmidt. — Er., |. c. p. 885, 62. — Heer, l. c. p. 515, 15. 
Häufig, in allen Schweizeralpen von 5000--8000‘° s. M. in Dünger, Torfboden, am Ufer von 
Seen, oft auch auf dem Schnee wandernd. 
Var. b. totus rufo-testaceus Heer, l. c. var. b. 
Berglimatt, Mühlebachalp, St. Bernhard (H.). 
Var. c. elytris unicoloribus Heer, l. ce. var. e. 
Mit der Stammform. 
Var. d. multo minor, elytris rufobrumneis Heer, |. c. var. f. 
Nufener Alpen (H.). 
Rufipes L. — Er., |. c. p. 892, 68. — Heer, l. c. p. 529, 56. 
Häufig, bis 7000‘ s. M. 


52. 


53. 


— 167 — 


. Luridus Payk. — Er., ]. c. p. 892, 70. — A. nigripes Heer, l. c. p. 529, 57. 


Häufig, bis 8000° s. M. 


Var. b. variegatus Hbst. — Heer, ]. c. var. b. 
Selten. Matt (H.). 
Var. c. nigripes F. — Heer, |. c. var. a. 


Häufig mit dem vorigen. 


. Depressus Kug. — Er., |. c. p. 896, 71. — Heer, l. c. p. 530, 58. 


Ziemlich selten. Matt, Schaffhausen, Genf, Tessin (H., Tourn.), Engadin (v. Heyd., St.). 
Var. b. elytris macula postica nigra Heer, l. c. var. b. 
Selten. 
Var. c. atramentarius Er., l. c. p. 397, 72. — Heer, |. c. var. c. 
Mit dem vorigen. 
Pecari F. — Er., |. c. p. 898, 73. — Heer, ]. c. p. 530, 59. 
Sehr selten. Genf (H.). 
Subg. Plagiogomus Muls. 
Arenarius Ol. — Er., |. c. p. 900, 74. — Heer, 1. c. p. 517, 20. 
Selten. Genf, Bern (H., Tourn.), Schaffhausen (St.). 


Subg. Heptaulacus Muls. 


. Sus Herbst. — Er., ]. c. p. 901, 75. — Heer, ]l. ce. p. 529, 55. 


Selten. Genf, Gemmi (H.), Wallis (v. Gaut., St.). 


. Carinatus Herm. — Er., ]. c. p. 902, 76. — A. nivalis Muls. Col. de France Lamell. 298. 


Alpen der Schweiz (Muls., Er.). 


56. Testudinarius F. — Er., ]. c. p. 904, 77. — Heer, 1. c. p. 521, 31. 
Selten. Schaffhausen, Bern, Jura, Jorat, Genf (H.), Basel (Imh.). 
57. Villosus Gyll. — Er., |. c. p. 904, 78. — Heer, l. c. p. 521, 32. 


38. 


Sehr selten. Martigny (H.), Engadin (v. Heyden), Reculet, Jura (Tourn.). 


Subg. Oxyomus Muls- 
Porcatus F. — Er., l. c. p. 906, 79. — Heer, ]. c. p. 521, 35. 
Ueberall sehr häufig, im Dünger und an sandigen Orten. 


Ammoecius Muls. 
Leben im Mist. 


Brevis Er., 1. c. p. 907, 1. — A. elevatus Panz. Heer, ]. c. p. 530, 60. 
Sehr selten. Schaffhausen (H.), Grabs (Kubli). 
Gibbus Germ. — Er., ]. c. p. 908, 2. — Heer, |. c. p. 517, 21, Aphodius. 
Hie und da in den Alpen, von 6000— 7000‘. Mühlebachalp, Berglimatt, Frugmatt, Gemmi (H.), 
auch bei Schaffhausen (St.), Aeggischhorn (Bonv.). 
Rhyssemus Muls. 
Leben im Kehricht 
Germanus L. — Er., |. c. p. 910, 1. — Aphodius asper Pz., Heer, ]. c. p. 531, 62. 
Selten. St. Gallen, Bern, Lausanne (H.), Schaffhausen (St.), Wallis (Venetz), Zürich, am 
Horn (Kubli). 


— 168 — 


Psammodius Latr. 
Leben an sandigen Orten. 


Subg. Pleurophorus Muls. (Aphodius Heer). 
Caesus Panz. — Er., ]. c. p. 913, 1. — Heer, ]. c. p. 530, 61. 
Selten. Bern, Genf, Nyon (H., Tourn.), Lausanne (Bugn.), Basel (Imh.). 
Var. b. elytris ferrugineis Heer, l. c: var. b. E 
Selten. Nyon (H.). 
Subg. Diastietus Muls. (Psammodius Heer). 


Vulneratus Gyll. — Er., |. c. p. 914, 2. — Heer, |. c. p. 531, 2. 
Selten. Genf (H., Tourn:). 
Subg. Psammodius Muls. 


Suleicollis Ill. — Er., ]. c. p. 915, 3. — Heer, ]. c. p. 531, 1. 
Selten. Bern, Genf (H.), im Tössthal (Dietr.), Lausanne (Bugn.), Zürich (Fr.), Aarau (Fr.). 


Aegialia Latr. (Psammodius Heer). 

Leben an sandigen Orten. 
Sabuleti Payk. — Er., ]. c. p. 917, 1. — Heer, |. c. p. 532, 1. 
Selten. Matt, auf dem Klausen, Nufenen im Rheinwald (H.). 


Trib. II. Hybalidae. 
Ochodaeus Lepelletier. 
Leben an sandigen Stellen, im Kehricht. 
Chrysomelinus F. — Er., ]. c. p. 923, 1. 
Zürich (Bremi), Basel (Imh.), ein einziges Individuum fliegend. 


Trib. IV. Geotrupidae. 
Bolboceras Kirby. 
Leben in der Erde, im Mist, in faulenden Pflanzenstoffen. 
Unicornis Schrank. — Er., Ins. Deutschl. 745, 1. — Bulbocerus quadridens Steph., Heer, 
l. c. p. 500, 1. 
Selten. Basel, im Kant. Tessin (H.). 


Odontaeus Klag. (Bulbocerus Heer). 

Leben in der Erde, auf Wiesen, im Koth und Kehricht, bei Ueberschwemmungen oft ans 

Land geschwemmt. 
Mobilicornis F. — Er., ]. c. p. 713, 1. — Heer, 1. c. p. 500, 2. 

Wird meist im Fluge gefangen, auf feuchten Wiesen, schwärmt in der Dämmerung. 
Schaffhausen, Basel, Payerne, Pomy, Lausanne, Genf, Bern, Malans (H., Tourn.), 
Kant. Zürich (Br., Dietr.). 
Var. b. Testaceus F. (immaturus). 

Mit dem vorigen, im Kant. Zürich (Br.), Grabs (Kubi). 


— 19 — > 


Geotrupes Latreille. 
Subg. Minotaurus Muls. (Ceratophyus Fisch, Heer). 


Leben im Mist. 
1. Typhaeus L. — Er. Ins. Deutschl. III. p, 726, 1. — Heer, ]. c. p. 500, 1. 


Selten, in den wärmern Gegenden der Schweiz; Basel, ehemals im Bruderholz, Genf, 


Trientes des Moulon, im Kant. Tessin, bei Locarno (H.). 


Subg. Geotrupes Muls. 
Leben im Mist. 
1. Stercorarius L. — Er., 1. c. p. 727, 2. — lleer, 1. c. p. 498, 1. 
Ziemlich häufig, bis 6000° s. M. 
2. Putridarius Er., |. c. p. 730, 3. - 
Ziemlich häufig, bis 6000 s. M. Engadin (v. Ileyd., St.). 
3. Mutator Marslı. — Er., 1. c. p. 731, 4. 


Nicht selten. Zürich, an der Töss (Dietr.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.). Basel (Imh.). 


4. Pillularius L. — Er., |. c. p. 733, 5. — G. hypocrita Heer, ]. c. p. 499, 2. 
Selten. Genf (Il), Engadin, bis 6000° s. M. (Meier). 
5. Sylvaticus Panz. — Er., |. c. p. 734, 6. — Heer, |. c. p. 499, 


3. 
Häufig in Wäldern, besonders an faulen Pilzen, bis 6000‘ s. M. 
Var. b. monticola Heer, ibid. var. b. 


Häufig in den Alpen und Voralpen von 5000—7000' s. M., im Dünger. Frugmatt, Nufenen, 


Calancer Alpen (Il.). 
6. Vernalis L. — Er., |. c. p. 735, 7. — Heer, ]. c. p. 499, 4. 
Ziemlich häufig, bis 7000‘ s. M., besonders im Schafinist. 
Var. b. splendens Ziegl. — Heer, |. c. var. b. 


Selten. Mt. Camoghe im Kant. Tessin (I.), Mt. Bre (Meyer), bei Macugnaga (Stabile). 


Var. ec. minor, pronoto obsolete cerebrius punctato leer, |. c. var. & 
Hie und da in den Alpen; Nufenen, Engadin, Mt. Camoghe, Manigoria-Alp (H.). 


Var. d. autumnalis God. — Heer, ]. c. var. d. 
Selten. Locarno (H.). 
Var. e. Alpinus Hoppe. — Heer, ]. e. var. e. 


Häufig in allen Schweizer Alpen, von 2500°—7000° s. M. 


Trib. V. Trogidae. 
Trox Fabrieius. 


Leben an sandigen Orten und an thierischen Abfällen, an Aas. 
1. Perlatus Seriba. — Erichs. Ins. Deutschl. Ill. p. 927, 1. — Heer, |. c. p. 532, 1. 
Selten. Genf (N.). 
2. Mispidus Laich. — Er., |. c. p. 928, 2. — Heer, I. c. p. 533, 1. 
Nicht häufig. Bern, Nyon, Lausanne (H.), Basel (Imh.). 


or 


— 10 — 


Sabulosus L. — Er., l. c. p. 929, 3. — Heer, 1. c. p. 532, 3. 
Ueberall häufig. 
Cadaverinus Ill. — Er., |. c. p. 930, 4. — Heer, ]. c. p. 532, 1. 
Sehr selten. Zürich (H.). 
Scaber L. — Er., ]. c. p. 931, 5. — Heer, 1. c. p. 503, 5. 
Hie und da häufig. Dübendorf, St. Gallen, Schaflhausen, Jura, Genf (H.). 


Trib. VI. Glaphyridae. 


Anthypna Latr. 
Leben auf Blüthen. 
Abdominalis F. — Er., |. c. p. 720, 1. — Heer, ]. c. p. 546, 1. 
Selten. Kant. Tessin, in den heissern Thälern von Ponte Tresa, Locarno, Val Maggia, 
Gondo am Simplon, Chamouny (H.). 
Var. b. supra tota coerulea Heer, ]. c. var. b. 
Sehr selten. Tessin (H.). 


Trib. VII. Melolonthidae. 
Hoplia Illiger. 


Leben auf Blüthen und blühenden Sträuchern, auf Wiesen. 
Philauthus Sulz. — Er. Ins. Deutschl. III. p. 707, 1. — Heer, l. e. p. 543, 2. 
Häufig durch die ganze Schweiz, bis 1000‘ s. M. 
Var. b. Palustris Heer, 1. e. p. 544, 3. 
Selten an sumpfigen Orten, auf blühenden Synantheren, Dübendorf, in Torfmoos, Irchel, 
Aigle (H.). 
Praticola Duft. — Er., l.c. p 708, 2. — Heer, ]. c. p. 543, 1. 
Selten. Genf, Nyon (Il.), Zürich (Dietr., Fr.). 


Fariuosa L. — Er., ]. c. p. 710, 3. — H. squamosa F. Heer, |. c. p. 544, %. 
Gemein auf Blüthen und blühenden Sträuchern, bis 4000° s. M. 
Coerulea Drury. — Burmeister Lamellicorn. IV. I. 180, 2. — H. farinosa F., Heer, 1. c. p. 
545, 3. 


Sehr selten. Genf, am Fuss des Saleve (H.). 
Graminicola F. — Er., |. c. p. 713, 5. — Heer, 1. ec. p. 5/5, 6. 
Schweiz (?) 


Triodonta Muls. 
Leben auf Pflanzen. 
Nitidula Rossi. — Burm. |. ce. IV. II. 150, 3. 
Dieser im angränzenden Tyrol nicht selten vorkommende Käfer dürfte schwerlich im 
Tessin und bündnerischen Münsterthal fehlen. 


+ 


2. 


- 11 — 


Homaloplia Steph. 
Leben auf Pflanzen. 
Ruricola F. —- Er., |. ce. p. 701, 1. — Serica marginata Heer, ]l. c. p. 536, 3. 
Nicht selten. Zürich, Schaffhausen, Hohentwiel, Basel, im Jura, Lausanne, Genf, Wallis (l.). 
Var. b. tota nigra Heer, l. c. var. b. 
Selten, am Irchel, im Jura. 


Serica Mac Lay. 


Leben auf Pflanzen, selten unter Steinen. 
Holosericea Scop. — Er., I. c. p. 697, 1. — S. Sulzeri Fuessli, Heer, l. c. p. 536, 2, 
Nie und da, durch die ganze ebene Schweiz. Malans, Dübendorf, Zürich, Basel, Bern, 
Thun, Jura, Pomy, Lausanne, Genf (H.), Schaffhausen (St.), Meyer fand ihn zahlreich 
im Herbst zwischen den Wurzelfassern von Thymus serpyllum. 
Brunnea L. — Er. |. c. p. 698, 2. — Heer, |. c. p. 535, 1. 
Ziemlich häufig durch die ganze Schweiz, besonders in gebirgigen Gegenden, bis 5000’ s. M. 
Schwärmt im Juni in der späten Dämmerung. Noch im Engadin (Meyer). 


Rhizotrogus Latr. 


Leben auf Bäumen. 
Aestivus L. — Er., Ins. Deutschl. Ill. p. 680, 4. — Heer, ]. c. p. 538, 10. 
Hie und da, vorzüglich in der westlichen Schweiz; schwärmt im Juli in den heissesten 
Mittagsstunden. Basel, Ende April, Schaflhausen, Neuchätel, im Jura, Nyon, Aigle, 
Genf, Bern, im Kant. Tessin (H.), bei Macugnaga (Stab.). 
Maculicollis Villa, — Heer, |. c. p. 538, 11. — R. thoracicus Er., I. ce. p. 681, 5. 
Selten, in der südlichen und westlichen Schweiz. Im Jura bei Neuchätel, Nyon, Kanton 
Tessin (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Iınh.). 
Cicatricosus Muls. — Burm, |. c. p. 381. 
Sehr selten. Aarau (Fr.). 


Amphimallus Latr. (Rhizotrogus Heer). 

Wie der vorige. 

Piui ©Ol. — Heer, |. c. p. 538, 9. 

Selten. Wallis (Venetz), bei Siders (St.). 

Fuscus Scop. — R. ater Heer, I. ce. p. 537, 4. — Er., I. e. p. 686, 8. 

Ziemlich häufig, besonders im Jura von Schaffhausen bis Genf, bis 1000‘ aufsteigend; 
schwärmt im Juni Morgens auf Wiesen, auch bei Zürich (Dietr.), bei Basel (Imh.), im 
Misoxer-Thal (H.), Vaux, Abends auf Wiesen (Forel). 

Solstitialis L. — Er., |. c. p. 683, 6. — Rhizotrogus Heer, 1. ce. p. 536, 1. 

Gemein im Juni, bis 4000° s. M. 

Var. b. tropieus Heer, l. c. p. 536, 2. 
Sehr selten. Dissentis (H.). 


[97 


[1 


N 


— 12 — 


Ochraceus Knoch. — Er., |. c. p. 685, 7. — Heer, 1. ce. p. 537, 3. 
Sehr selten. Im Kanton Bern (H.). 
Var. b. Falleni Gyll. 
Selten. Domodossola (Pirazzoli). 
Ruficornis F. — Er., |. ce. p. 686, 9. — R. paganus Heer, ]. ce. p. 538, 1. 
Hie und da, stellenweise häufig, schwärmt Morgens Schaffhausen, Bern, Vallorbes, Genf, 
Montreux (H.), Basel (Imh.). j 
Limbatipennis Heer, ]. c. p. 538, 8. 
Sehr selten. Am Comer See (Il.), Savoyen (Villa). 
Assimilis Herbst. Er., 1 ec. p. 689, 10. — R. aprilinus leer, l. c. p. 537, 6. 
Nicht bäufig. Schwärmt am Nachmittag im Mai und Juni. Basel, Bern, im Jura, Lausanne, 
Sitten im Wallis (H.), Schaffhausen (St ), Leuker Bad (Bff., Imh.), bei Chur (v. H.). 


Rufescens F. — Er., l. c.p 691, 11. — Heer, 1. c. p. 537, 5. 
Hie und da häufig. Schaflhausen, Bern, Nyon, Rolle, Lausanne, Genf (H.), Uetliberg (Fr.), 
Siders, Engadin (St.). a 


Aplidia Hoppe (Rhizotrogus Heer). 
Leben auf Pflanzen, vorzüglich Eschen. 
Transversa F. — Er., ]. c. p. 693, 1. — leer, |. e. p. 539, 12. 
Sehr selten; in der italienischen Schweiz (ll.), Macugnaga (Stab.). 


Anoxia Castelnau. 


Leben auf Bäumen, an trocknen Orten. 
Villosa F. — Er., ]. ce. p. 665, 3. — Melol. pilosa Heer, I. c. p. 539, 1. 
Selten, in der Westschweiz. Genf, Trauche, Lausanne, Wallis, im Juli und August (N.). 


Polyphylla Harris. 


Leben an sandigen Orten, auf Bäumen. 
Fullo F. — Er., |. c. p. 660, 1. — Heer, l. ce. p. 539, 1. 
Sehr selten. Rheinthal, bei Morges, Yverdon, Genf, Locarno, am Comer See (Heer), 
Vevey (v. Gaut.), Sitten (Venetz). 


Melolontha Fab. 

Leben auf Bäumen. 

Vulgaris F. — Er, |. c. p. 671, 1. — Heer, ]. c. p. 539, 2. 

Ueberall gemein. Hat in der Schwe'z eine 3jährige Entwicklung, so dass alle drei Jahre 
an demselben Ort ein Flugjahr eintritt; in den meisten Gegenden von Deutschland, 
besonders in Norddeutschland ist die Entwicklung A jährig. 

Var. b. Pronoto testaceo Heer, l. e. var. b. 

Seltener, mit dem vorigen. 

Var. ec. Femoribus nigris Heer, 1. c. var. c. 

Seltener, mit der Stammlorm, 


la — 


2. Hippoeastani F. — Er., |. c. p. 673, 3, var. b. — Heer, ]. c. p. 540, 3. 

Häufig. In Zürich fast ebenso häufig wie vulgaris, in Lausanne äusserst selten (Bugn.), 
in Grabs nicht beobachtet (Kubli). 
Var, b. nigripes Comoll. — M. hippoe. Er., l. e. p. 763, 3. 

Mendrisio, Como (H.), Bündten (v. Gaut.), bei Lugano häufig (Meyer), Wülflingen im Kt. 
Zürich (Dietr.), Basel (Imh.). 
Var. ec. albicans Stierl. — Mitth. der schweiz. ent. Ges. Nr. 3, p. 58. 

Sehr selten. Schuls im Unterengadin (St.). 


Trib. VIII. Anomalidae. 


Anisoplia Castelnau. 


Leben auf Pflanzen, namentlich Gras und Getreide. 
1. Fruticola F. — Er., ]. c. p. 633, 1. — Heer, 1. c. p. 542, 2. 
Selten, in der Südwestschweiz meist an Korn-Aehren. Lausanne, Pomy, Nyon, Wallis (H.). 
2, AgricolafF. — Er., ]. c. p. 635, 2. — Heer, |. c. p. 542, 3. 
Selten. Genf am Saleve, im Wallis, Lägern (H.). 
3. Arvicola ®l. — Er., |. c. p. 636, 5 Anm. — Heer, |. c. p. 543, 4. 
Selten. Schaffhausen, Bern, Genf, im Wallis, Airolo und im Val Canaria (N.). 
4. Tempestiva Er., |. c. p. 613, 6. — A. austriaca Heer, ]. c. p. 512, 1. 
Sehr selten. Am Simplon (H.). 
Austriaca Herbst. — Er., ]. c. p. 641. 5. 
Sehr selten. Wallis (Veneiz). 


or 


Anomala Burmeister. 
Leben auf Pflanzen. 


1. Junii Duft. — Er., 1. c. p. 618, 2. — Heer, 1. ce. p. 541, 3. 
Selten. Im Kant. Tessin und bei Gondo am Simplon (H.), Wallis (Venetz). 
2. Vitis F, — Er., ]. c. p. 620, 3. — Heer, |. c. p. 510, 2. 
Selten. Bern, Thun, Genf, im Wallis (H.), Basel (Iınh.). 
3. @blonga F. — Er., |. c. p. 623, 5. — lleer, I. c. p. 541, 2 var. 
Selten. Bei Airolo (N.), Tessin (St.). 
4. Frischii F. — Er., 1. c. p. 625, 6. — A. Julii Heer, ]. c. p. 541. 2. 
Häufig, besonders in Berggegenden, bis 5000° s. M. 


Var. a. Frischü Hbst. — Heer, | c. var. d. 
Häufig, besonders in Berggegenden. 
Var. b. ulü RP. — Er, 1. c. var. d. 


Wie der vorige 

Phyllopertha Steph. (Anisoplia Heer). 
Leben auf Pflanzen. 

1. Campestris Latr. — Er., ]. c. p. 628, 1. — Heer, ]. c. p. 543, 1. 


Selten. Bern, Nyon, Genf, an den Ufern der Arve, im Wallis (H.), Vevey (v. Gaut.), 
Misox (St.). 


— 14 — 


Var. b arenaria Dej. — Er., ]. c. var. 
Sehr selten. Wallis (Venetz). 

Var. ce. elytris nigris, fascüs 1—2 teslaceis Heer, ]. c. var. b. 
Sehr selten. Genf, Wallis (H.). 


Horticola L. — Er., |. e. p. 680, 2. — lleer, 1. ce. p. 513, 6. 
Sehr gemein, überall bis 7000° s. M., auf Wiesen und blühenden Sträuchern. 
Var. b. ustulutipennis Villa. — Heer, 1. ce. var. c. 


Iın Kant. Tessin (H.), Schaffhausen (St.). 


Trib. IX. Oryetidae. 
Oryctes illig. 


Leben in faulem Holz. 


Nasicornis L. — Er., ]. c. p. 570, 1. — lleer, |. c. p. 534, 2. 
Selten. Basel, Bern, Genf, Sitten (H.). 
Var. b. aries Jablonsky — corniculatus Villa. — Heer, l. c. var. b. 


Selten. Basel, Tessin. 
Grypus Il. — Er., |. c. p. 573, 2. — Heer l. c. p. 534, 1. 
Sehr selten. Im Wallis (H.). 
Var. levigatus Heer, |. c. p. 531. Annot. 
In Tessin (H.). 


Trib. X. Cetonidae. 


Getonia Fahr. 
Leben auf Blüthen. 2 


Subg. Oxythyrea Muls. (Cetonia Heer). 
Hirtella L, — Er.,]. c. p. 611, 1. — Heer, 1. c. p. 552, 11. 
Häufig durch die ganze Schweiz, bis 3000° s. M., besonders auf den Blüthen von Leontodon 
taraxacum. 
Subg. Leucoscelis Burm. (Cetonia Heer). 
Stietica L. — Er., |. c. p. 608, 9. — Heer, ]. c. p. 552, 10. 
In den wärmern Tbeilen der Schweiz nicht selten, im Wallis sehr häufig. 


Subg. Cetonia Burm. 
Morio F. — Er., ]. c. p. 607, 8. 
Selten. Kant. Tessin (St.). 


Aurata L. — Er., ]. c. p. 603, 6. — leer, ]. c. p. 551, 7. 
Gemein, bis 4000' s. M. 
Var. b. lueidula Fisch. — Er., 1. c. var. c. — Heer, 1. c. p. 55t, 8. 
Selten. Wallis, Tessin (I ). 
Var. c. valesiaca H. — Heer, ]. c. p. 552, 9. 


Sehr selten. Wallis (H.). 


X: Ko 


— 15 — 


3. Floricola Herbst. — Heer, 1. c. p. 551, 6. — C. metallica Er., l. c. p. 599, 5. 
Häufig, bis 6000° s. M. 
Var. b. obscura And. — Er., l. ce. var. b. — Aenea Gyll. Heer, l. c. var. b. 
Selten. Genf, Nyon, Lausanne (H.). 
Var. c. metallica F. — Er., ]l. c. var. e. 
Selten. Nyon (H.), Wallis (Venetz). 
Var. d. florentina Hbst. — Heer, |. c. p. 550, 3. 
Tessin, Wallis (H.). 
Var. e. albiguttata Hoppe. — Cirsii v. Heyden. 
Selten. Engadin (v. Heyden). 
% Marmorata F. — Er., ]. c. p. 598, 4. — Heer, l. c. p. 550, 5. 
Ziemlich selten. St. Gallen, Dübendorf, Schaffhausen, Basel, Pomy, Genf, Lausanne, Nyon, 
Bern, Ragatz, Malans (H.), Macugnaga (Stabile). 
5. Angustata Germ. — Er., |. c. p. 597, 3. — Heer, |. ce. p. 550, #. 
Selten. Ragatz, Tessin (H.). 
6. Affinis And. — Er., |. c. p. 596, 2. — Heer, ]. c. p. 550, 2. 
Selten. Tessin (H.). 
7. Speciosissima Scop. — Er., ]l. c. p. 595, 1. — Heer, ]. ec. p. 519, 1. 
Selten. Payerne, bei Gomo (H.), Schaffhausen (St.), Basel (Knecht), Vaux (Forel). 


Osmoderma Lepelletier. 


Leben in faulen Stöcken. 
1. Eremita L. — Er., ]. c. p. 580, 1. — Heer, |. c. p. 5119, 1. 
Selten, aber durch die ganze ebene Schweiz, besonders an faulen Weidenstöcken. 


Gnorimus Lepelletier (Trichius Heer). 


Leben auf Blüthen und Baumstöcken. 
1. Variabilis L. — Er., |. c. p. 583, 1. — T. octopunctatus Heer, ]. ce. p. 518, 4. 
Selten. Unterwalden, Basel, Pomy, Lausanne, Genf, Aigle, im Wallis, Pfäffers, Bündten (H.), 
Kant. Zürich (Dietr.), bei Macugnaga, in der Kastanien-Region (Stabile). 
2. Nobilis L. — Er., |. c. p. 584, 2. — Heer, 1. c. p. 518, 3. 
Häufig überall, auf Blüthen, bis 3500‘ s. M. 


Trichius Fabr. 
Leben auf Blüthen. 
1. Fasciatus L. — Er., |. c. p. 586, 1. — Heer, ]. c. p. 547, 1. 
Ueberall häufig, bis 1000’ s. M. 
Var. b. fasciatus Fab. — Heer, 1. c. var. b. 
Selten. Ragatz, Mt. Comoghe in Tessin (H.). 
2. Abdominalis Schmidt. — Er., 1. c. p. 588, 2. — T. gallicus Heer, 1. ce. p. 547, 2. 
Nicht selten, besonders in der Ostschweiz, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St. Gallen (St.), 
seltener im Kant. Bern, Waadt, Genf und Tessin, Basel und Neuenburg. 


—- 116 — 


Valgus Scriba. 
Leben auf Blüthen. 


Hemipterus L. — Er., |. ce. p. 591, 1. -—- Heer, 1. c. p. 548, 1. 
Ueberall häufig, bis 3000° s. M. 


Fam. 12. Buprestidae. 
Monographie des Buprestides par M. de Marseul, Abeille, 1865. 


Leben auf Blüthen, Bäumen und Baumstämmen, die Larven leben im Holz und werden 
da zuweilen schädlich. 


Acmaeodera Eschscholz. 


Taeniata F. — Kiesenwetter, Er., Ins. Deutschl. IV. p. 16, 1. 
In den wärmern Theilen der Schweiz (H). 

18-guttata Herbst. — Ksw., I. c. p. 17, 2. 
Schr selten. Val Formazza (v. Gaul.). 


Ptosima Solier. 


Flavoguttata Il. — Ksw., |. c. p. 21, 1. — 9-maculata Redt. faun. austr. 280. 
Selten. Leuk, Visp (Venetz), Sitten (v. Gaut.), Genf (Chevr.), Lugano auf Pappeln (Mey.), 
Basel (Knecht), die Larve lebt im Weichselbaume. Im Mai auf Schwarzdorn, Peney 
bei Genf (Tourn.). 


Buprestis Linn. 
Subg. Capnodis Esch. 


Tenebrionis L. — Ksw., |. c. p. 28, 2. 
Sehr selten. Wallis (Venetz). 


Subg. Dicerca Eschscholz. 


Berolinensis F. — Ksw., |. c. p. 35, 1. 
Selten, in alten Buchenstämmen. Genf (Heer), Val Tourtemagne (Venetz), in einer alten 
Linde bei Genf (Tourn.). 
Var. b. nigra. 
Genf (Lass.). 
Aenea L. — Ksw., |. c. p. 33, 5. 
Sehr selten. Lacote am Genfer See (H.), Jura bei Genf (Tourn.). 


Poecilonota Eschscholz. 


Conspersa Gyli. — Ksw., |. c. p. 17. 
Sehr selten. Vallorbe (H.), Bremgarten (Boll.), bei Aosta (Venetz). 


o 


— Ale — 


Rutilans F. — Ksw., l. c. p. A4, 1. 

Selten. Lebt in Linden. Genf (Chevr.), Lausanne, Basel an Linden (H.), Waadt, Wallis 
(Venetz), Schaffhausen (St.), Chur (Fr.), Rheinthal im Kant. St. Gallen (Kubli), Juni 
in grosser Anzahl gesammelt aul Linden im Augenblick ihrer letzten Entwicklung 
(Tourn.). 

Festiva L. — Ksw., |. c. p. 17. 
Sehr selten. Jura, Genf (Chevr.), Wallis (Venetz), Brieg (v. Gaut.). 


Ancylocheira Eschscholz. 


Rustica L. — Ksw., I. c. p. 51, 1. 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz, besonders in Berggegenden, bis 4500° s. M. Unter- 
Engadin (St.), Chur (Fr.), Jura, Genf (Töurn.), die Larve lebt in Nadelholz. 
Chevrieri*) Ulr. — Gory Buprestiden Il. 33, Taf. 8, Fig. 45. 
Häufig am Fuss des Saleve (Chevr.). 
Punctata F. — Ksw., l. c. p. 52, 2 
Ziemlich selten. Genf, Wallis, Leuk, Visp (Venetz), Chur (Fr.), Glarus, St. Gallen, Matt (H.), 
Waadtländer Alpen (Bugn.), Genf im Juli (Tourn.). 
Flavomaculata L. — Ksw., |. c. p. 53, 3. 
An Föhrenstöcken. Leuk im Wallis, Visp (Heer, Venetz), Siders im Wallis (St.), Einfisch- 
thal (v. Gaut.), Chur (Fr.). 
Var. b. maculata F. 
Mit dem vorigen (Venetz). 
Octoguttata L. -- Ksw., 1. c. p. 55, 4. 
Stellenweise ziemlich häufig, in und an Kieferstämmen. Aigle (H.), bei Chur (Fr.), Finster- 
münz (Heer), bei Siders im Wallis ziemlich häufig auf Nadelholz (St.), Leuk, Visp 
(Venetz). 


Euryihyrea Solier. 


Austriaca L. — Ksw., ]. c. p. 59, 1. 
Auf Laubholz. Selten. Zürich, im Sihlhölzli (Gräffe). 


Chalcophora Solier. 


Mariana L. — Ksw., 1. c. p. 64, 1. 
Sehr selten, auf Kiefern. Wallis (St.). 
Var. b. florentina Dahl. — Ksw., 1. c. var. 
Selten. Im Kant. Waadt (H.). 


*) Mir ist diese Art unbekannt geblieben; vielleicht ist sie var. des vorigen. 
Dr. Stierlin. 
23 


1 


1 


— 178 — 


Chrysobothris Eschscholz. 


Chrysostigma Klug. — Ksw., |. c. p. 68, 1. 
Selten. Auf Eichen. Dübendorf (Bremi), Bündten (Amstein), Basel (ll.), Genf (Chevr.), 
Waadt und Wallis nicht selten (Venetz), Chamouny, Ormontsthal (v.G.), Glarus (H.), 
Saleve (Tourn.). 
Affinis Fabr. — Ksw., |. c. p. 70, 2. 
Selten. Auf Buchen. Genf (Chevr.), Waadt und Wallis nicht selten (Venetz), Jorat, in 
Eichenstöcken häufig (Bugn.), Neuenburg (Godet), Basel (H.), auf Voiron bei Genf, 
Juli (Tourn.). 


Phaenops Lacordaire. 


Decostigma F. — Ksw., 1. c. p. 74, 1. 
Selten. Leuk, Visp im Wallis (Venetz). 
Tarda F. — Ksw., l. c. p. 75, 2. P. cyanea. 
Selten. Leuk, Visp, Conches (Venetz), Siders (St.), Chur (Kriechbaumer), Chamouny 
(v. Gaut.). 


E Anthaxia Eschscholz. 


Croesus Vill. — Ksw., |. c. p. 82, 5. 
Genf (Tourn.). 
Inceulta Germ. — Ksw., |. c. p. 83, 6. Adnot. — Chamomillae Dahl. Heer. 
Sehr selten. Bei Nyon (Venetz). { 3 
Millefolii F. — Ksw., |. c. p. 84, 2. A. umbellatarum F, Küst. 
Im Wallis nicht selten auf Blüthen (Venetz), Genf (Tourn.). 
Cichorei @©l1. — Ksw., |. c. p- 86, 3. 
Selten. Pomy, Bellinzona (H.), Dübendorf (Br.), Basel (Imh.). 
Var. Chamomille Mannh. — Ksw., |. ce. var. 
Selten. Dübendorf (H.). 
Manca F. — Ksw., |. c. p. 89, 5. 
Selten. Genf (Lasserre, v. Gaut.), Mai, Peney bei Genf, auf Birken (Tourn.). 
Candens Panz. — Ksw., ]. c. p. 91, 7. 
Schaffhausen, in einem Treibhaus auf Orchideen (St.). 
Salicis Fabr. — Ksw., |. c. p. 91, 8. 
Selten. Dübendorf, auf Eichenholz (Bremi), Genf (Chevr., Lass.), Wallis (Venetz), Schafl- 
hausen (St ), Basel (Imh.), Vaux (Forel), Genf im Juni (Tourn.). 
Nitidula L. — Ksw., 1. c. p. 95, 9. 
Bei Genf selten (Chevr.), ziemlich häufig in der ebenen Schweiz, Kanton Zürich, Schafl- 
hausen, Aargau, Basel, Waadt und Wallis. 
Nitida Rossi. — Ksw., l. c. p. 97, 10. 
Selten. Genf (Lass.), Wallis (Venetz), Genf im Mai (Tourn.). 


10. Funerula I. — Ksw, |. c. p. 100,.12. — A. Chevrieri Gory II. 33, Taf. 8, Fig. 45. 


Häufig am Fuss des Saleve bei Genf (Chevr.). 


—- 179 — 


11. Sepulchralis F. — Ksw., ]. c. p. 101, 13. 
Selten. Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Ormontthal (Bugn.), Engadin (v. Gaut.), Genf 
(Tourn.). 
12. Morio F. — Ksw., ]. c. p. 102, 11. 
Selten. Dettenrieder Wald im Kant. Zürich auf Blüthen (Dietr.), Engadin (v. Heyd.). 
13. Quadripunetata L, — Ksw., |. c. p. 103, 16. 
Ziemlich häufig und merklich schädlich, durch die ganze Schweiz, bis 3500 s. M. Auf 
Kiefern. Monte Rosa, Engelberg (St.), Glarus (H.). 
Var. angulicollis Küst. 
Seltener. Wallis, Schaffhausen (St.). 
Var. Godeti Lap. et Gor. 
Schaffhausen (St.). 
Var. granulata Küst. 
Selten. Engadin (St.). 
1. Helvetica Stierlin. — Mittheilungen der schweiz. ent. Ges. Bd. Il. No. 7. 
Selten, von 5000-7000 s. M. Engadin, Monte Rosa (St.). 


Coraebus Cast. et Gory. 


1. Bifasciatus Ol. — Ksw., |. c. p. 112, 1. 
Sehr selten. Auf Eichen. Genf (Chevr.). 
2. Undatus F. — Ksw, |. c. p. 113, 2. 
Selten. Jura bei Genf (Tourn.). 
3. Rubi L. — Ksw., 1. c. p. 113, 3. 
Martigny im Wallis, Bellenz (H.). 
4. Amethystina Ol. — Ksw., |. c. p. 115, # Adnot. 
Selten. Dübendorf auf Weiden, Basel (H.). 
5. Aeneicollis Vill. — Ksw., ]. c. p. 118, 6. 
Selten. Genf (Chevr.), Juli auf Eichen sehr selten bei Genf (Tourn.). 


Agrilus Solier. 


1. Biguttatus F. — Ksw., |. c. p. 128, 2. 
Nicht selten. Auf Eichen. Genf (Chevr.), Bex (H.), Wallis (Venetz), Jorat, auf Eichen- 
stöcken häufig (Bugn.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 
2. Sinuatus @l. — Ksw.,]. c. p. 129, 4. 
Selten, namentlich auf Weissdorn. Dübendorf (H.), Wengi im Kanton Thurgau, Schaff- 
hausen (St.), Vaux (Forel), auf Schwarzdorn im Juli, Peney bei Genf (Tourn., 
Chevr.). 
3. Mendax Mannh. — Ksw., 1. c. p. 13. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


4. 


10 


11 


— 10 ° — 


Subauratus Gebl. — Ksw., ]. ce. p. 131, 6. 
Selten. Wallisellen im Kant. Zürich auf Salix caprea (Dietr.), bei Sitten (Venetz),, ein 
einziges Stück im Mai zu Peney bei Genf (Tourn.). 
Tenuis Ratz. — Ksw., |. c. p. 132, 7. 2 
An Eichen, sehr schädlich. Wallis (St.). 
Angustulus Ill. -- Ksw., 1. ce. p. 133, 8. 
Nicht selten. Sehr schädlich, auf Buchen. Dübendorf, Rheinau (Dietr.), Genf (Chevr.), 
Wallıs, Schaffhausen (St.), Lugano (Meyer), Bündten (Fr.), Basel (Imh.). 
Olivicolor Kiesw., |. c. p. 135, 9 Olivaceus Redt. 
Selten. Siders im Wallis (St), die Larve lebt in Hainbuchen. 
Graminis Cast. — Ksw., |. c. p. 136. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Coeruleus Rossi. — Ksw., l. c. p-. 110, 14. Cyanescens Redt. 
Selten. Auf Eichen, merklich schädlich. Genf (Chevr.), Jorat, in Eichenstöcken häufig 
(Bugn.), Neuenburg (Godet), Engadin (v. Heyd.), Basel (Imh.), Schaffhausen (St.), 
im Juni, Peney bei Genf (Tourn.). 
. Derasofasciatus Mannh. — Ksw., l. c. p 138, 12, 
Sehr selten. Genf (Chev.), Wallis (Venetz). 


. Laticornis Ill. — Ksw., |. ce. p. 142, 16. 


Merklich schädlich, selten. Genf, in Sumpfgegenden (Chevr.), Schaffhausen (St.), nicht 
selien, auf Eichen Juni und Juli zu Peney bei Genf (Tourn.). 


. Scaberrimus Redt. — Ksw., ]. c. p. 143, 17. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 
. Rugicollis Ratz. — Ksw., ]. c. p. 1A, 18. 
Selten. Schaflhausen (St.). 
. Pratensis Ratz. — Ksw., ]. c. p. 145, 20. 
Nicht selten, in Eichenrinde. Dübendorf, Nürenstorf (Dietr.), Schaflhansen (St.), selten 
bei Genf (Tourn.). 


. Viridis L. — Ksw., |. c. p. 151, 25. 


Nicht selten und sehr schädlich, durch die ebene Schweiz, vorzüglich auf Weiden (nach 
Dietr.) sonst auf Buchen. Dübendorf, Nürenstorf (Dietr.), Zernetz (St.), Waadt, Wallis, 
Genf (Venetz, Heer), Basel (Imh.), Genf (Tourn.). 
Var. b. Fagi Ratz. — Ksw., |. c. var. c. 

An Buchen und Birken, sehr schädlich. Schaffhausen (St.). 
Var. e. bicolor Redt. nocivus Ratz. — Ksw., ]l. c. var. a. 

Schaflhausen (St.). 
Var. d. linearis Panz. — Ksw., I. c. var. b. 

Genf (Chevr.), Kant. Zürich (Dietr.). 
Var. Litllei Shuck. 

Genf (Tourn.). 


16. Betuleti Ratz. — Ksw., I. c. p. 153, 26. 


Auf jungen Birken, merklich schädlich. Wallis, Schaffhausen (St.). 


— 


17. Hyperici Creutz. — Ksw., |. c. p. 151, 27. 
Ziemlich selten, auf Hypericum perforatum. Genf (Chevr.), Schaflhausen (St.), Basel (Imh.), 


Neuenburg (Godet), am Fuss des Jura bei Genf (Tourn.). 
18. Aurichalceus Redt. — Ksw., 1. c. p. 157, 29. 
Selten. Wengi im Kant. Thurgau (St.), Runkelier im Kant. Graubündten (Fr.). 
19. Integerrimus Redt. — Ksw., |. c. p. 158, 30. 
Selten. Auf Daphne mezereum. Dübendorf, Tössthal (Dietr.), Schaffhausen (St.). 


Cylindromorphus Motsch. 


1. Filum Schönh. — Ksw., |. c. p. 161, 1. 
Am Pfälfiker See (Forel), Uetliberg (Kubli). 


Aphanisticus Latr. 


2. Emarginatus F. — Ksw., ]. c. p. 164, 1. 
Selten. Basel (Imh.), Wallis (Bff.), Genf (Chevr.), Schaffhausen auf Sambucus (St.), Zürich 
auf Wiesen (Bugn.), Dübendorf, in der Blüthe von Caltha palustris (Br.), am 
Hallwyler See (Fr.). = 
3. Pusillus @1. — Ksw., ]. c. p. 165, 2. 
Selten. Pomy (H.), nicht selten auf sumpfigen Wiesen bei Genf (Tourn.). 


Trachys Fab. 


1. Minutus L. — Ksw., ]. c. p. 167, 1. 
Gemein durch die ganze Schweiz auf Eichen und Weiden. 
2. Pygmaeus F. — Ksw., |. c. p. 168, 2. 
Selten. Genf (Chevr.), Nürenstorf (Dietr.), auf Wiesen bei Basserstorf Kant. Zürich (H.), 
Basel (Imh.), Katzensee (Forel). 
3. Pumilus Ill. — Ksw., | c. p. 170, 4. 
Auf Marrubium vulgare. Dübendorf, Nürenstorf (Dietr.), Basel (Imh.), Juli, Genf (Tourn.) 
Var. scrobiculata Meg. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
#%. Nanus Herbst. — Ksw., |. c. p. 171, 5. — A. troglodytes Lap. Gor. 
Ziemlich selten. Auf Geranium sanguineum. Genf (Chevr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 
5. Troglodytes Schh. — Ksw., ]. c. p. 169, 3. — A. pumila Lap. Gor. 
Ziemlich selten. Genf (Chevr.), Lausanne (Bugn.), Kant. Zürıch (Dietr.), Schaffhausen (St.), 
Aarau (Fr.), an den Ufern der London bei Genf (Tourn.). 


Fam. 13. Throscidae. 


Leben auf Pflanzen und unter Rinden und besonders in Eichen-Wellen. 

1. Dermestoides L. — Bonvouloir, Monographie des Throscides p. 11. — Heer, ]. c. p. 442, 1. 
— Kiesenwetter, Erichson, Ins. Deutschl. IV. 182, 1. 
Ueberall häufig, besonders auf Sorbus acuparia. 


— 12 — 
Elateroides Heer. — Bonv., |. c. p. 22. — Heer, |. c. p. "13, 2. T. obtusus Kiesw. I. c. p. 
183, 2. 
Sehr selten. Biel (H.), Genf (Tourn.). 
Obtusus Curt. — Bonv., 1. c. p. 29. — F. pusillus Heer, 1. c. p. #43, 3. 


Sehr selten. Pomy (H.), Genf (Tourn.). 


Drapetes Redt. 


Leben unter Rinden, findet sich oft in Treibhäusern; die Larve soll in Gerberlohe leben. 
Equestris Fab. — Bonv., |. c. p. 72. — Ksw., I. c. p. 1861. Lissomus. 
Sehr selten. Wallis (Venetz). 


Fam. 14. Eucnemidae. 
Cerophytum Lair. 


Leben in alten Stöcken, am Fuss von Bäumen, unter Rinden. 
Elateroides Latr. — Ksw., 1. c. p. 189, 1. 
Selten. Zürich, auf Populus nigra (Gräffe), Pomy, Genf, Basel (H.), nicht selten im März 
und April in alten Eichen und unter Moos an der Rinde der Pappel-Bäume bei 
Genf (Tourn.). 


Melasis Olivier. 
Leben in alten Baumstämmen, unter Weissbuchenrinde. 
Buprestoides L. — Ksw., |. c. p. 192, 1. 
Sehr selten. Basel (Bff.), Zürich (Dietr.), Genf (H.), in Gesellschaft von Cerophytum ela- 
teroides L. bei Genf (Tourn.). 


Tharops Cast. 


Melasoides Lap. — Ksw., |. c. p. 194. 
Sehr selten. Jura bei Genf (Tourn.). 


Eucnemis Ahr. 


Leben in alten Baumstämmen. 
Capucina Ahr. — Ksw., |. c. p. 196, 1. 
Nicht selten im Rhonethal, besonders bei Sitten (Venetz). 


Microrhagus Eschsch 


Lepidus Rosh. — Ksw., |. ce. p. 201, 1. M. Manueli Fairm. Ann, de Fr. 1856, 630. 
Sehr selten, meist an Buchen. Savoyen (Fairm.). 

Pygmaeus F. — Ksw., |. c. p. 202, 2. 
Sehr selten. Aarau (Fr.). 


— 13 — 


Nematodes Latr. 


Leben unter Rinden, in abgestorbenen Buchenstämmen. 
Filum F. — Ksw., I. c. p. 207, 1. 
Genfer Alpen (Lass.). 


Xylobius Latr. 
Leben unter Rinden. 
Alni Fab. — Ksw., |. c. p. 210, 1. 
Selten. Bündten (Kriechbaumer). 


Fam. 15. Elateridae. 


Adelocera Latr. 


Leben unter Baumrinden, in faulem Holz und unter Steinen. 
Carbonaria Schrk. — Ksw., |. c. p. 231, 1. Atomaria L. Redt. faun. austr. 489 Cand. Monogr. 
Elater. 1. 51. 
Selten. Inden bei Leuk (Venetz), Colico im Tessin (Meyer). 
Lepidoptera Gyll. — Ksw., |. c. p. 232, 3. Cand. I. 52. ; 
Sehr selten. Chamouny (v. Gaut.), bei Leuk (Venetz), Saleve bei Genf (Tourn.). 
Fasciata L. — Ksw., ]. c. p. 232, 2. Cand. 1. c. I. 53. 
Selten. Saas, Chamouny (v. Gaut.), Inden bei Leuk (Venetz), Bex (Mellet), Savoyer 
Alpen (Lass.), Engelberg (St., Bff.), Matt (Heer), Aubrig [Schwyz] (Bugn.), Saleve 
(Tourn.). 


Lacon Gastelnau. 


Leben auf Pflanzen, am Holz, unter Rinden. 
Murinus L. — Ksw., l. c. p. 235, 1. Cand. 1. c. I. 112. 
Ueberall gemein, bis 3500° s. M. 


Anchastus Le Conte. (Brachyerepis Kiesw., Ischnodes Redt.). 


Lebt an alten -Baumstämmen. 
Acuticornis Germ. — Ksw., |. c. p. 350, 1. Cand. ]. c. Il. 402. 
Sehr selten. Basel (Imh.). 


Drasterius Eschsch. 
Bimaculatus F. — Ksw., l. c. p. 371, 1. Cand. 1. ce. Il. 423. 
Selten. Schaflhausen (St.), Schweiz (H.). 
Elater Linne (Ampedus Germ.). 


Leben in faulem Holz und unter Rinden. 
Sanguineus L. — Ksw., ]. c. p. 339, 1. Cand. ]. c. II. 442. 
Häufig in faulem Holz durch die ganze Schweiz, bis 3000° s. M., besonders an Kiefern. 


[11 


10. 


rn 


— 14 — 


Cinnabarinus Esch. — E. Iythropterus Redt., Ksw., l. c. p. 339, 4. — Cand., l. ce. II. #13. 

Auf Eichen und in Eichenholz, auch in Buchenmulm. Selten. Nürenstorf (Dietr.), Schaff- 
hausen (St.). Basel (Imh.), Genf (Tourn.). 

Sanguinolentus Schr. — Ksw., | c. p. 340, 5. — E. ephippium Redt., Cand., 1. c. II. #44, 

Stellenweise nicht selten, besonders auf Kiefern. Zürich (Gräffe), Winterthur (Dietr.), 
Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Wallis (Venetz), Aigle (H.), Genf (Chevr.), nicht 
selten bei Genf (Tourn.). 

Praeustus F. — Ksw., |. c. p. 341, 6. — Cand., 1. c. II. p. A416. 
Selten. Genf (Lass.), Bex (H.), Schaffhausen in faulem Eichenholz zahlreich (St.), Matt (H.), 
Kant. Zürich (Dietr.), auf Wachholder bei Genf (Tourn.). 

Pomorum Geoffroy. — Ksw., |. c. p: 312, 8. — Cand., l. c. II. p. 446. 

Ziemlich häufig, unter der Rinde von Laubhölzern. Kant. Zürich (Dietr.), Waadt (Mellet), 
Genf (Chevr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Lenzburg auf Pinus mughus (Fr.), 
nicht selten bei Genf (Tourn ). 

Crocatus Geoffroy. — Ksw., |. c. p. 341, 7. — Cand., 1. ec. II. p. 419. 

Ziemlich selten. Vevey (v. Gaut.), Genf (Chevr.), Schaffhausen (St.), an der Glatt (Fr.), 
Basel (Imh.). 

Elongatulus ®l. — Ksw., l. c. p. 342, 9. — Cand., 1. c. II. p. 451. 

Selten. Genf (Lass., Chevr., Tourn.), Vallorbes (Mellet), Dübendorf auf Blumen (Dietr.), 
Schaffhausen (St.), am Katzensee (Fr.). 

Balteatus L. — Ksw., 1. c. p. 343, 11. — Cand., l. ce. Il. p. 453. 

Selten. Unter der Rinde von Nadel- und Laubholz. Dübendorf in faulen Buchen (Dtr.), 
Wallis (Venetz), Bex (Hl.), Schaffhausen, Mt. Rosa (St.), Neuenburg (Godet), Büngern 
am Pfäffiker See, auf Kiefern (Bugn.), Moos bei Lenzburg auf Pinus mughus (Fr.), 
Genf (Tourn.). 

Elegantulus Schh. — Ksw., |. c. p. 343, 10. — Cand., 1. c. Il. p. 457. 

Selten, auf Eichen. Schaffhausen (St.), Sitten (Venetz). 

Sinuatus Germ. — Ksw., |. c. p. 345, 13. — Cand., ]. c. II. p. 157. ° 

Sehr selten. Auf Fichten. Am Albis (Bremi), (H.), Schaffhausen (St.). 


. Erythrogonus Müll. — Ksw., 1. c. p. 348, 18. — Gand., 1. c. II. p. 468. 


Selten. Jura (Venetz), Montreux (Chevr.), Schaffhausen, in faulem Fichtenholz (St.), 
St. Gallen (H.), Kant. Zürich (Dietr.), Bois de Fermant bei Morges (Forel). 


. Concolor Stierlin. — Mitth. d. schweiz. ent. Ges. p. 36. 


Sehr selten. Burgdorf (Mey.), Val Quarazza im Wallis (v. Gaut.), Domodossola (Pirazzoli). 


. Ruficeps Muls. — Cand., ]. c. p. 168. 


Sehr selten. Februar, Genf (Tourn.). 


. Megerlei Lac. — Ksw., |. c. p. 316, 16. — Cand., 1. ec. II. p. A71. 


Sehr selten, an Weiden und Rüstern. Jura (Lass.). 


. Aethiops Lac. — E. brunnicornis Ksw. 1. c. p. 3146, 15. — Cand., 1. c. II. p. 172. 


Selten. Zürich (Dietr.), Basel (Imh.), Mt. Rose (v. Gaut.), St. Bernhard, Ormontsthal, bei 
Vevey (Venetz), Genfer Jura (Tourn.). 
Var. scrofa Germ. — Ksw., l. c. p. ?45, 1A. 

Selten. In Nadelholzstöcken. Engadin (v. Heyd.), Mt. Rosa (St.). 


16. Nigrinus Hbst. — Ksw., |. c. p. 317, 17. — Cand., 1. e. II. p. 475. 
Selten. Unter Nadelholzrinde, an Eichen. Dübendorf, selten auf Blumen (Bremi), St. Gal- 
len (H), Rigi, Schaflhausen (St.), Matt (H.), Runkelier, Panix in Bündten (Fr.). 


Megapenthes Kiesw. (Ischnodes Germ., Kiesw.). 


Leben in faulem Holz, unter Rinden. 
1. Sanguinicollis Panz. — Ksw., |. ec. p. 352, 1. — Cand., I. ec. Il. p. 494. 
Sehr selten. In alten Fichtenstöcken. Sitten (Venetz), Schaflhausen (St.), Matt (H.). 


2. Tibialis Lacord. — Ksw., |. c. p. 355, 2. — Cand., I. c. II. p. 500. — Subcarinatus Germ. 
Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), Pontresina (Mey.), Genf (Tourn.). 
3. Lugens Redt. — Ksw., |. c. p. 354.. — Cand., |. e. II. p. 501. 


Sehr selten. Bündten (Kriechbaumer). 


Betarmon Kiesenw. 


Leben auf Sträuchern und feuchten Wiesen. 
1. Bisbimaculatus Schh. — Ksw., |. c. p. 265, 1. — Cand., ]. e. Ill. p. 19. 
Grand Terreaux bei Martigny, unter Heu (Venetz). 


Cryptorhypnus Eschscholz. 


Leben unter Steinen, besonders an Bachufern. 
1. Hyperboreus Gyll. — Ksw., |. c. Ill. p. 60. 

Sehr selten. Saas (v. Gaut.), Menouve-Thal und Valsorey-Thal am St. Bernhard (Venetz). 
2. Gracilis Muls. — Cand., ]. e. III. p. 63. — C. morio Kiesw., |. c. p. 362, 4. 

Sehr selten. Engadin (v. Ileyd.), auf dem Sanetsch am Andongletscher in Anzahl (Bugn., 
v. Gaut.), Limmernboden im Kt. Glarus (Bugn.). 

2. Riparius F. — Ksw., |. c. p. 359, 1. — Cand., ]. c. Ill. p. 67. 

Nicht selten in allen Schweizer-Alpen. Gemmi (v. Gaut.), Wallis (Venetz), Savoyer 
Alpen, Jura (Lass.), Schaflhausen, Zermatt (St)., Urnerboden, Glarner Alpen (H.), 
Bündtner-Alpen (Fr.), Engadin (v. lleyden, St.). 

4. Rivularis Gyll. — Ksw., |. c. p. 360, 2. — Cand., 1. ce. Ill. p. 72. 
Sehr selten. Alpes St. Gervais (Chevr.), Wallis (Venetz), Kt. Uri (St.). 
5. Quadripustulatus F. — Ksw., |. c. p. 364, 6. — Cand., |. e. ll. p. 76. 

Ziemlich selten, auf Wiesen. Neuchätel (Lass.), Jura (H.), Lugano, Engadin (Mey.), Matt (H.), 
Wallis (Venetz), Basel (Imh.). 

6. Tenuicornis Germ. — Ksw., ]. c. p. 363, 5. — C. elongatus Redt. 501, 2. - Cand., 1. ce. Il. 
pe 77: 

Sehr selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
7. Meyeri Stierlin. — Mitth. d, schweiz. ent. Ges. p. 36. 

Sehr selten. Burgdorf (Meyer). 
8. Pulchellus L. — Ksw., 1. c. p. 365, 7. — Cand., 1. c. Ill. p. 78. 

Nicht selten. Payerne (H.), Schaffhausen, in der Wutach (St.), Genf (Tourn.). 

24 


[52 


or 


— 1856 — 


Quadriguttatus Cast. — C. tetragraphus Germ., Ksw., l. c. p. 366, 8. — Cand., ]. c. III. p. 83. 
Häufig, unter Steinen, auch noch im Engadin (v. Heyd.), sehr gemein an den Ufern der 
London bei Genf (Tourn.). 


. Dermestoides Herbst. — Ksw., ]. c. p. 367, 9. — Cand., 1. ce. Ill. p. 85. 


Zürich (Dietr.), Macugnaga (v. Gaut.), Engadin (v. Heyden), Schaffhausen (St.), Oberhalb- 
stein in Bündten (Fr.), sehr gemein an den Ufern der London bei Genf (Bonv., 
Tourn.). j 


. Meridionalis Cast. — Cand., ]. e. III. p. 86. — C. lapidicola Ksw., l..c. p. 367, 10. 


Vevey (v. Gaut.), Genf (Lass.), Jura (H.), Schaffhausen (St.), Matt (H.), Basel (Bff.). 
Minutissimus Germ. — Ksw., |. c. p. 369, 1. — Cand., ]. c. III. p. 87. 
Selten. Aigle (v. Gaut.), Mt. Br& (Mey.), am Katzensee (Fr.), Basel (Imh.), Schaffhausen (St.). 
Einmal in grosser Anzahl auf einer Eiche gefunden bei Genf (Tourn.). . 


Cardiophorus Eschscholz. 


In Wäldern und auf Wiesen. 
Thoracicus L. — Ksw., |. c. p. 377, 3. — Cand., ]. c. Ill. p. 122. 
Ueberall häufig, besonders an Eichen und Kirschbäumen. 
Discicollis Herbst. — Ksw., |. c. p. 377, 2. — Gand., 1. c. III. p. 126. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.). 
Ruficollis L. — Ksw., 1. c. p. 376, 1. — Cand., 1. c. Ill. p. 129. 
Sehr selten, in Kieferwäldern. Vallorbe (Lass.), Val Ferret, Val d’Entremont (Venetz). 
Rufipes Foure. — Ksw., |. c. p. 378, 4. — Cand., ]. e. III. p. 15%. 
Selten. Wallis (Venetz), Genf, in Bäumen (Lass.), Basel (Heer), sehr selten an der London 
bei Genf (Tourn.). 
Nigerrimus Er. — Ksw., |. c. p. 380, 6. — Cand., 1. ce. Ill. p. 158, 
Selten. Genf (Chevr.), Wallis (Venetz), Jura [Reculet] (Tourn.). 
Melampus All. — Cand., |. c. Il. p. 159. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Musculus Er. — Ksw., |. c. p. 381, 8. — Cand., 1. c. Ill. p. 160. 
Wallis (St.), Burgdorf (Mey.), Unterengadin (St.), Runkelier in Bündten (Fr.), Genf (Tourn.). 
Ebeninus Germ. — Ksw., |. c. p. 380, 7. — Cand., . e. Ill. p. 162. 
Sehr selten. Genf (Chevr.). 
Exaratus Er. — Cand., |. c. Ill. p. 171. 
Selten. Schweiz (Candez). 


x 


. Cinereus Herbst. — Ksw., |. c. p. 382, 11. — Cand., 1. c. Ill. p. 188. 


Selten, auf jungen Kiefern. Genf (Chevr.?), Runkelier in Bündten (Fr.), im Juni auf dem 
Jura bei Genf (Tourn.). 


. Testaceus F. — Cand., ]. ec. Ill. p. 191. 


Selten. Dübendorf, auf Birken (Dietr). 


. Equiseti Hbst. — Ksw., |. c. p. 383, 12. — Cand., 1. c. III. p. 193. 


Selten, auf Sumpfwiesen. Genf (Lass., Tourn.), Basel (Bff.). 


. Rubripes Germ. — Ksw., |. c. p. 384, 13. — Gand., 1. c. III. p. 191. 


Sehr selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn ). 


— 17 0 — 


Melanotus Eschscholz. 


Leben auf Wiesen und Gesträuch, die Larven in altem Holz. 
Niger F. — Ksw., I. c. p. 248, 1. — Cand., |. c. Ill. p 305. 
Saleve (Lass.), Genf (Tourn.), Wallis (Venetz), Basel (Bff.), Schaffhausen (St.). 
Tenebrosus Er. — Cand., |. c. Ill. p. 307. 
Selten. Genf (Tourn.). 
Brunnipes Germ. — Ksw., |. c. p. 249, 2. — Cand., 1. c. III. p. 307. 
Wallis (Venetz), Pomy (Heer), bei Schaffhausen nicht selten (St.), Basel (Bischoff) Genf 
(Tourn.). 
Amplithorax Muls. — Cand., |. c. Ill. p. 315. 
Ein einziges Exemplar im Jura bei Genf (Tourn.). 
Castanipes Payk. — Ksw., ]. c. p. 251, 3. — Cand. ]. c. III. p. 311. 
Stellenweise nicht selten. Dübendorf (H.), Basel (Bff.), Schaffhausen (St.), Matt (H.), Savien- 
Thal in Bündten, Chur (Fr.), Siders (v. G.), gemein bei Genf (Tourn.). 
Rufipes Herbst. — Ksw., 1. c. p. 251, 5. — Cand. |. ce. Ill. p. 313. 
Nicht selten. Genf (Chevr., Tourn.), Kanton Zürich, unter Kiefernrinde (Dietr.), Schafl- 
hausen (St.), Engadin (Meyer). 
Crassicollis Er. — Ksw., |. c. p. 252, 6. — Cand., 1. e. II. p. 314. 
Selten. Wallis (St.), Genf (Tourn ). 


Limonius Eschscholz. 


Leben auf Wiesen und Gesträuch. 
Nigripes Gyll. — Ksw., ]. c. p. 332, 2. — Cand., |. c. Ill. p. 391. 
Häufig durch die ganze Schweiz, bis 3000° s. M. Auf Wiesen und Sträuchern, namentlich 
Nadelholz. 
Cylindricus Payk. — Ksw., 1. c. p. 333, 3. — Cand., 1. c. III. p. 392. 
Ziemlich selten, besonders auf Kiefern. Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Aarau 
(Fr.), Neuenburg (Godet), Genf (Tourn.). 
Minutus L. — Ksw., 1. c. p. 334, 5. — Cand., |. ce. Ill. p. 394. 
Nicht selten durch die ganze ebene Schweiz, bis 3000° s. M., noch bei Matt (H.). 
Parvulus Panz. — Ksw., |. c. p. 335, 6. — Cand., |. ce. III. p. 395. 
Ziemlich selten, durch die ganze ebene Schweiz. 
Lythrodes Germ. — Ksw., |. c. p. 333, 4. — Cand., 1. ce. III. p. 399. 
Sehr häufig, durch die ganze ebenere Schweiz, besonders bei Schaffhausen, Zürich, 
Thurgau, auf Wiesen und Gesträuch. 
Bructeri F. — Ksw., ]. c. p. 319, 1. — Pheletes Cand., 1. c. II. p. 400. 
Nicht selten, besonders in Gebirgsgegenden, bis 6000‘ s. M. Einfischthal, Saas (v. G.), Neuen- 
burg (Godet), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Engadin (v. Gaut., St.), Peney, Saleve, 
Jura bei Genf (Tourn.), Genf (Chevr.). 


ww 


u 


— 18 — 


Athous Eschsch. 
Leben auf Wiesen und Gesträuch. 
Rufus De Geer. — Ksw., ]. c. p. 313, 3. — Cand., l. ce. Ill. p. 423. 
Selten. Wallis (Chevr.), Genf (Tourn.). 
Rhombeus Boisd. et Lac. — Ksw., |. c. p. 314, 4. — Cand., ]. ce. III. p. 121. 
Sehr selten. Pomy (H.), Genf (Lass.), in einer alten Weide bei Genf (Tourn.). 
Niger L. — Ksw., |. c. p. 311, 1. — Cand., 1. c. Ill. p. 425. 
Ueberall häufig, bis 6000° s. M., auf Gebüsch. 
Mutilatus Rosh. — Ksw., |. c. p. 312, 2. — Cand., ]. ce. III. p. 427. 
Sehr selten. Schaffhausen, im Schill (St.), sonst nach Rosenhauer in hohlen Kastanien- 
bäumen. 
Haemorrhoidalis F. — Ksw. ]. c. p. 315, 5. — Cand., ]. ce. III. p. 136. 
Ueberall gemein, bis 3000° M. s., auf Wiesen und: Gesträuch. 
Vittatus F. — Ksw., | c. p. 316, 6. — Cand., |. c. Il. p. 439. 
Ueberall häufig, bis 3000° s. M. 
Var. semipallens Muls. — Opuscules 55, 28. 
Jura (Tourn.). 
Longicollis Kiesw., |. c. p. 318, 7. — Cand., |. ce. II. p. 413. 
Bei Zürich selten (Dietr.), Schaffhausen, ziemlich häufig (St.). Basel (Imh.), gemein in 
Wäldern bei Genf (Tourn.). 
Puncticollis Kiesw. — Cand., |. ec. III. p. Aut. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Undulatus De Geer. — Ksw., ]. c. p. 320, 8. — Cand., ]. ce. Il. p. 450. — Trifasciatus Herbst. 
Sehr selten. Jura (v. Gaut.), Einfischthal (Kiesw.), Genf (Lass.), Pomy (H.), Chur (Fr.). 
Var b. bifasciatus Redt. 
Selten. Mit dem vorigen (H.). 


. Subfuseus Müll. — Ksw., |. ec. p. 327, 13. — Cand., |. ce Ill. p. 453. 


Nicht selten, durch die ganze Schweiz, bis 3000’ s. M., nach Dietrich namentlich auf 
Salix caprea. 


. Difformis Lacord. — Cand. ]. c. III. p. 167. 


Sehr selten. Genf (Lass.), Jura (Tourn.). 


. Zebei Bach. —- Cand., 1. e. III. p. 459. — A. leucophaeus Ksw., |. c. p. 321, 9. 


Selten. Engadin (St.), Wallis (v. Gaut.). 


3. Sylvaticus Muls. — Gand., ]. e. III. p. 161. 


Sehr selten. Engadin (v. Gaut.). 


14. Pallens Muls. — Cand., |. c. Ill. p. 162. 
Sehr selten. Wallis (v. Gaut.). 
15. Montanus Cand., |. c. Il. p. 163. 
Selten, in den Schweizer Bergen (Cand.), Rigi (v. Neyd.), Engelberg (St.). 
16. Cireumduetus Fald. — Cand., ]. e. p. 164. 
Sehr selten. Engadin (St.). 
17. Dejeani Muls. — Cand., 1. c. III. p. 175. 


Sehr selten. Jura (Lass.). 


— 189 — 


Ludius Latr. 


Leben an alten Bäumen, die Larve im Mulm. 
1. Ferrugineus L. — Ksw., |. c. p. 275, 1. — Cand., I. ec. IV. p. 305. 
Sehr selten. Basel, Schaffhausen (H.), Genf (Loss.), Jura (Chevr.), Basel (1.), Rheinthal 
(Kubli), nicht selten in alten Weiden an den Ufern der Rhone bei Genf (Tourn.). 


Corymbites Latr. 
Leben auf Wiesen und Gesträuch. 
Subg. Pittonotus Kiesw. 


1. Pectinicornis L. -—- Ksw., |. c. p. 283, 6. — Cand., I. c. IV. p. 9. 
Stellenweise nicht selten. Kt. Zürich (Dtr.), Schaffhausen, auf Wiesen (St.), St. Gallen (H.), 
häufig in den Bergen, bis 3000° s. M., Jura, Waadtländer Alpen (Heer), Bündtner 
Alpen (Fr.), Reeulet auf dem Jura (Tourn.). 
2. Heyeri L. — Ksw., ]l. c. p. 282. 
Sehr selten. Oberland (Tourn.). 
3. Cupreus F. — Ksw., |. c. p. 281, 7. — Cand., |. e. IV. p. 92. 
Häufig durch alle Schweizer Alpen, bis 7000° s. M., auch im Thal, aber selten, so bei 
Schaffhausen (St.). 
Var. Aeruginosus F. — Ksw., |. c. p. 284, 7, var. a. — Cand., I. ec. IV. 93. 
Mit dem vorigen, noch häufiger. 
4. Aeneicollis ®l. — Signatus Panz., Ksw., ]. c. p. 282, 4 var. b. — GCand., I. ce. IV. p. 94. 
In den Alpen und Voralpen häufig, bis 6000‘ s. M., seltener in der Ebene. Dübendorf 
Nürenstorf (Dtr.), am Irchel (Fr.), Schaffhausen (St ), Lausanne (Bugn.), Jura (Tourn.). ° 
Var. aulicus Panz. — Ksw., |. c. p. 281, 4. — Cand., 1. c. IV. p. 91. 
Mit der Stammform, bis 6000‘° s. M. 
5. Haematodes F. — Ksw., |. c. p. 279, 1. — Cand., ]. c. IV. p. 95. 
Häufig durch die ganze ebene Schweiz, bis 1200‘ s. M. 
6. Castaneus L. — Ksw., |. c. p. 280, 2. — Cand., |. ce. IV. p. 97. 
Selten. Kanton Zürich (Dietr.), Matt (I1.), Basel (Bf.), Saleve bei Genf (Tourn.). 
7. Sulphuripennis Germ. — Ksw., |. c. p. 280, 3. — Cand., |. e. IV. p. 98. 
In den Bergen nicht selten. Mt. Rosa (v. Gaut), Engadin, auf Lärchen (St., v. Gaut.), 
Val d’Entremont (St.). 


Subg. Actenicerus Kiesw. 


8. Tesselatus L. — Ksw., |. c. p. 286, 8. — Cand., ]. e. IV. p. 104. 
Stellenweise häufig auf Wiesen, besonders in Berggegenden, aber über die ganze Schweiz 
verbreitet mit Ausnahme des lochgebirges. 
Var. Assimilis Gyll. — Ksw., l. c. var. b. — Gand, |. c. IV. 105. 
Mit dem vorigen, etwas seltener. 


it. 


12. 


19. 


— 10 — 


Subg- Liotrichus Kiesw. 


Affinis Payk. — Ksw., I. c. p. 289, 10. — Cand., 1. ce. IV. p. 119. 
Selten. Mt. Rosa (v. Gaut.), Genf (Chevr.), Engelberg (St.). 


. Quereus Gyli. — Ksw., |. c. p. 290, 11. — Cand., |. ec. IV. p. 117. 


Schaffhausen, nicht selten (St.), Mt. Rosa (St.), Engadin (Meyer), Genf (Tourn.). 


Subg. Orithales Kiesw. 


Serraticornis Payk. — Ksw., |. c. p. 287, 9. 
Selten. Genf (Chevr.), im Juni auf Eichen bei Genf (Tourn.). 


Subg. Diacanthus Latr. 
Melancholicus F. — Ksw., ]. c. p. 293, 16. — Cand.; |. ec. IV. p 139. 
Ziemlich selten, unter Steinen, in den Alpen, 1000-6000‘ s. M. Saas (v. Gaut.), Engadin 
(St, v. Gaut.), Urseren-Thal (St.), St. Bernhard (Venetz), Simplon (Chevr.), Jura 
(Tourn.). 


. Impressus F. — Ksw., |. c. p. 292, 14. — Cand., ]. ce. IV. p. 160 


Selten. Zürıch (Dietr.), Schaffhausen (St.), Engadin, Mt. Rosa (v. Gaut.), Genf (Chevr.). 


. Metallicus Payk. — Ksw., 1. c. p. 293, 15. — Cand., I. ec. IV. p. 159, nigricornis Panz. 


Selten. Nürenstorf (Dietr.), Nufenen (St.), Genf (Tourn.). 


. Aeneus L. — Ksw., ]. c. p. 294, 17. — Cand., |. ec. IV. p. 153. 


Ueberall häufig, bis 6000° s. M. ansteigend, meist unter Steinen und auf Nadelholz. 
Var. a. nitens Scop., aeneus Ol. (ped. nigris.) -- Ksw., |. c. var. b. 
Bei Schaffhausen häufig. Jura (Tourn.). 
Var. b. aeneus Otl., (Violaceus, ped. rufis.) — Ksw., |. c. var. e. 
Genf (Lass.), in allen Schweizer-Alpen nicht selten, Jura (Tourn.). 
Var. c. Germanus L., coeruleus Hbst., eyaneus Msh., (Violaceus, ped. nigris.) — Ksw., 
l. e. var. d. 
Bündten, Wallis, Waadt, Schaffhausen (St.), Jura (Tourn.). 


. Rugosus Germ. — Ksw., |. c. p. 295, 18. — Cand., |. ec. IV. p. 156. 


Häufig unter Steinen, in allen Bündtner, Urner und Walliser Alpen, bis 7000° s. M., auch 
in den Waadtländer Alpen (Bugn.). 


. Latus F. — Ksw., ]. c. p. 296, 19. — Cand., ]. c. IV. p. 162. 


Nicht häufig, Zürich (Dietr.), Basel (Imh.), Schaflhausen (St.), Lausanne (Heer, Bugn.), 
Genf (Tourn.). 
Var. Gravidus Germ. — Ksw., ]. c. var. a. 

Selten. Locle (St.). 


. Cruciatus L. — Ksw., |. c. p. 297, 20. — Cand., I. ce. IV. np. 169. 


Sehr selten, auf Equisetum. Payerne (H.), Genf (Tourn.). 
Bipustulatus L. — Ksw., ]. c. p 298, 22. — Cand., 1. c. IV. p. 166. 
Selten. Dübendorf in hohlen Bäumen (Dietr.), Bülacher Haide (Fr.), Schaffhausen (St.), 
Basel (Imh.), Genf (Lass), nicht selten im Winter unter Moos an alten Eichen. 
Genf (Tourn.). 


— 11 — 


Subg. Hypoganus Kiesw. 


20. Cinetus Payk. — Ksw., ]. c. p. 299, 23. — Cand., I. ce. IV. p. 167. 
Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.), Genf (Lass.), Locle, Schaffhausen, an Eichen (St.), Vaux 
bei Morges in Anzahl (Forel), Grabs an Eichenholz (Kubli), in alten Weiden bei 
Genf (Tourn.). 


Subg. Tactocomus Kiesw. 


21. Holosericeus F. — Ksw., |. c. p. 302, 25. — Cand., |. c. IV. p. 148. 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz, auf Wiesen. 


Synaptus Eschscholz. 


Leben auf Wiesen. 
1. Filiformis F. — Ksw., |. c. p. 246, 1. — Cand., 1. c. IV. p. 450. 
Häufig, durch die ebene Schweiz. 


Agriotes Eschscholz. 


- Leben auf Wiesen und Gesträuch. 
1. Pilosus Panz. — Ksw., |. c. p. 257, 2. — Cand., l. c. IV. p. 380. 
Nicht selten, durch die ganze ebene Schweiz. 
2. Ustulatus Schell. — Ksw., l. c. p. 263, 9. — Cand., I. c. IV. p. 382; — flavicornis Redt. 
Im Juli gemein auf Schirmblumen. 
Var. b. elytris testaceis, apicem versus infuscalis, Ksw., |. c. var, a. 
Mit dem vorigen. 
Var. c. elytris nigris, Ksw., 1. c. var. b. 
Mit dem vorigen. 
3. Sputator L. — Ksw., |. c. p. 262, 8. — Cand., l. e. IV. p. 38%, — sputator und grami- 
nicola Redt. 
Ueberall häufig, auf Wiesen. 
4. Lineatus L. — Ksw., ]. c. p. 260, 6. — Cand., 1. c. IV. p. 384. 
Uebarall häufig, auf Wiesen und Getraide. 
5. Obscurus L. — Ksw., |. c. p. 261, 7..— Cand., 1. c. IV. p. 387. 
Ueberall häufig, bis 4200° s. M. auf Wiesen. 
6. Aterrimus L. — Ksw., ]. c. p- 255, 1. — Cand., ]. c. IV. p. 392. 
Sehr selten, auf Weiden. Wallis (Venetz). 
7. Sobrinus Ksw. — Ksw., l. c. p. 258, 4. — Cand., l. e. IV. p. 397. 
Nicht selten. Schaffhausen, auf blühendem Weissdorn im Walde (St.), Kt. Zürich. Lägern, 
auf Spiraea aruncus und Fichten (Dietr.), Colico auf Erlen (Meyer). 
8. Pallidulus Il. — Ksw., l. c. p. 257, 3. — Cand., I. c. IV. p. 398. 
Nicht selten. Nürenstorf, am Waldrand (Dietr.), Schaffhausen, auf Gesträuch (St.), Basel 
(Bff.), Genf (Tourn.). 
Var, umbrinus Germ. Redt. 
Nicht selten, mit dem vorigen. Genf (Lass.), Schaffhausen (St.). 


1 


— 192 — 


Picipennis Cand., ]. c. IV. p. 399. — Ksw., ]. c. p. 266, 2. 
Reculet auf dem Jura (Tourn.), nicht selten bei Schaffhausen (St.), Neuenburg (Godet). 
Var. b. arillaris Er. — Cand., |. c. var b. 
Sehr selten. Mt. Bre (Meyer). 


. Gallieus Lacord. — Ksw., I. e. p. 264, 10. — Cand.. |. c. IV. p. 401. 


Ziemlich häufig. Kanton Zürich auf Klee (Dietr.), Genf, Basel (Lass.), Schaffhausen (St.), 
Engadin (Meyer). 


Sericosomus Redt. 


Leben auf Wiesen und in Wäldern. 

Rrunneus L. — Ksw., |. c. p.' 271, I. var. — Cand., 1. c. IV. p. 427. 

Stellenweise nicht selten, besonders auf Kielern. Dübendorf (Dietr.), Engadin (v. Gaut.), 
Matt (ll.), Savoyer Alpen (Lass.), Runkelier, Piz Beverin (Fr.), Basel (Imh.), Neuen- 
burg (Godet), Wengen (Kt Bern) auf Umbelliferen häufig (Bugn.). 

Var. a. fugax F. — Ksw., |. c. p. 271, 1. 
Dübendorf häufig (H.), Jura (Mellet), Matt (H.), Runkelier (Fr.), Basel (Imh.), Schaffhausen (St.). 
Subaeneus Redt. — Ksw., |. c. p. 273, 2. — Cand., 1. ce. IV. p. 129. 
Selten. Genf, am Saleve (Lass.), Thun (Bonv.), Arderan aül dem Jura (Tourn.). 
Marginatus L. — Ksw., I. ec. p. 265, 1. Dolopius. — Cand., I. e. IV. p. 432. 
Ueberall häufig. bis 5000° s. M. 


Adrastus Esch. 


Leben auf Wiesen. 
Limbatus F. — Ksw., |. c. p. 239, 3. — Cand., ]. c. IV. p. 465. 
Häufig, besonders auf Hopfen im Kanton Zürich (Dietr.), Kanton Glarus, Urnerboden, bis 
4000‘ (H.). 
Axillaris Er. — Ksw., |. c. p. 238, 2, — Cand., 1. c. IV. p. 166. 
Genf (Tourn.). 
Pallens F. — Ksw., ]. c. p. 242, 6. — Gand., I. ce. IV. p. 467. 
Häufig durch die ebene Schweiz. 
Lacertosus Er. — Ksw., |. c. p. 215, 7. — Cand., I. c. IV. p. 68. 
Selten. Mt. Moro (v. Gaut.), Engadin (v. Heyd.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Basel (Bf}.), 
Chur (Fr.), Jura (Tourn.). 
Pusillus F. — Ksw., |. c. p. 243, 8. — Cand., l. ce. IV. p. 468. 
Selten. Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Viege im Wallis, Genf (Tourn.). 
Humilis Er. — Ksw., |. c. p. 244, 9. — Cand., I. c. IV. p. 169. 
Ziemlich selten. Dübendorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Gen; (Tourn.). 


Campylus Fisch. 


Leben auf Wiesen und Gesträuch. 
Rubens Pill. — Ksw,, |. c. p. 306, 1. — Gand., I. c. IV. p. 176. 
Sehr selten. Matt, Jura (H.), Wallis (Venetz), Neuenburg (Godet), Gen. (Tourn.). 


— 19 — 


2. Linearis L. — Ksw., 1. c. p. 307, 2. — Cand., 1. c. IV. p. 476. 
Häufig überall, bis 3000° s. M. 

Var. & livens F. —- 2 mesomelas L. 
Häufig, mit der Stammform. 


Campylomorphus Duv. 


{. Homalisinus Ill. — Mag. VI. 14. 
Monte Rosa (Tourn.). 


Fam. 17. Cyphonidae. 
Tournier, Monographie des Dascillides in Association Zoologique du Bassin du Leman. 
Dascillus Latr. 


Leben auf Blüthen und Sträuchern. 
1. Cervinus L. — Kiesenwetter, Er. Ins. Deutschl. IV. p. 393, 1. — Tourn., 1. c. p. 25. 
Sehr häufig, besonders in den Alpen, bis 6000‘ s. M. 
Var. 5 cinereus Payk. 
Mit dem vorigen. 


Helodes Latr. 


Leben auf Blüthen, besonders in sumpfigen Gegenden. 
1. Minutus L. — Ksw., |. c. p. 401, 1. — Tourn., |. ce. p. 31. 
Stellenweise häufig, besonders in der ebenern Schweiz. 


Var. melanura F. — Ksw., 1. ce. var. c. 
Mit der Stammform. 
Var. laeta Panz. — Ksw., 1. c. var. a. 


Mit der Stammform. 
2. Elongatus Tourn,, ]. c. p. 34. 
Sehr selten. Urner Alpen (Tourn.). 
3. Marginatus F. — Ksw., l. c. p. 403, 3. — Tourn., 1. c. p. 37. 
Selten. Genf (Lass., Chevr., Tourn.), Jorat (Bugn.), Bündten (Fr.), Schaffhausen (St.), 
Basel (Imh ). 
4. Bonvouloiri Tourn., |. c. p. 39. 
Sehr selten. Walliser Alpen (Tourn.). 
5. Hausmanni Gredler. — Ksw., |. c. p. 102, 2. — Tourn., ]. c. p. 39. 
Sehr selten. Engadin (v. Heyd.). 
6. Gredleri Kiesw., |. c. p. 719. — Tourn., 1. c. p. 40. 
Schweizer Alpen (Tourn.). 
25 


107 


[1 


or 


— 14 — 


Microcara Thoms. 


Leben auf Blüthen und besonders auf Eichen und Weiden. 
Testacea L. — M. livida F., Ksw., l. c. p. 407, 1. — Tourn., |. c. p. 43. 
Selten. Sitten, Ormontsthalj(v. Gaut.), Genf (Lass , Tourn.), Vallorbes, Pomy (H.), Schaff- 
hausen (St.), Nürenstorf (Dietr.). 
Bohemanni Mannh. — Ksw., 1. c. p. 407. Anm. — Tourn., ]. c. p. 41. 
Sehr selten. Rhonegletscher (Tourn.). 


Cyphon Payk. 


Leben auf Blüthen in sumpfigen Gegenden und einige Arten in Wäldern. 
& Coarctatus Payk. — Ksw., |. c. IV. p. 410, 1. — Tourn., ]. c. p. 52. — 2 Fuseicornis 
Thoms., Ksw., Il. c. IV. p. 41, 33. — Tourn., l. c. p. 52. 
Nicht selten, in der ganzen Schweiz verbreitet. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Ruficeps Tourn., |. c. p. 54. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Elongatus Tourn., |. c. p. 55. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Puncticollis Tourn., |. c. p. 56. 
Sehr selten, auf Tannen. Sehr selten, Genf, Wallis (Tourn.). 
5 Palustris Thoms. — Ksw., |. c. IV. p. At1. — Tourn., I. ec. p. 57. — ? Macer Ksw., 
l. c. IV. p. 720. — Tourn., |. ce. p. 57. 
Sehr selten. An den Ufern der London bei Genf (Tourn.). 
Intermedius Tourn., |. c. p. 59. 
Sehr selten. Walliser Alpen (Tourn.). 
& Nitidulus Thoms. — Ksw., ]. c. IV. p. 410. — Tourn , l. c. p. 60. — 2 Pallidiventris 
Thoms., Oefvers, af K. Vetensk Acad. Förh., p. 320, 9. — Tourn., l. c. p. 60. 
Selten, besonders an Weiher-Ufern in Wäldern. Genf (Tourn.), Schaffhausen (St.). 
Grandis Tourn.. |. c. p- 62. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Runckelii Rey. — Coleop. de France, Brevicolles, p. 73, A. — Tourn., |. c. p. 63. 
Sehr selten. Zermatt, Wallis (Tourn.). 


. Laevipennis Tourn., |. c. p. 61. 


Sehr selten. Jura (Tourn.). 


. Putoni Bris. Grenier, Materiaux pour la Faune francaise p. 83, 102. — Tourn., |. c. p. 65. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 


. Padi Lin. — Ksw., |. c. IV. p. 114. — Tourn., l. ec. p. 67. 


Sehr gemein in Sümpfen und im Winter unter Moos an Bäumen in der ebenen Schweiz. 


. Depressus Rey. — Coleop. de France, Brevicolles p. 89, 12. — Tourn., |. c. p. 69. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 


. Barnevillei Tourn., |. c. p. 71. 


Sehr selten. Voiron bei Genf (Tourn.). 


— 19 — 


15. 2 Variabilis Thunb. — Ksw., 1. c. IV. p. 412. — Tourn., l. c. p. 72. — & Nigriceps Ksw., 
l. c. IV. p. 413. -- Tourn., ]. c. p. 72. 
Nicht selten. Genf (Tourn.), selten bei Zürich (Dietr.), ziemlich häufig Schaffhausen (St.) 
Pomy (H.), Basel (Imh.). 
16. Suturalis” Tourn., ]. c. p. 75. 
Sehr selten, am Fuss des Saleve bei Genf (Tourn.). 
17. Pallidulus Bohem. — Ksw., 1. c. IV. p. #14. — Tourn., I. c. p. 76. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Prionocyphon Redt. 


Leben auf Sumpfpflanzen, auf alten von Ameisen bewohnten Eichen. 
1. Serricornis Müll. — Ksw., ]. c. p. 417, 1. — Tourn., l. c. p. 46. 
Selten. Siders (v. Gaut.), Genf (H., Chevr., Tourn.), Schaffhausen (St.). 


Hydrocyphon Redt. 
Leben auf Wasserpflanzen. 
1. Deflexicollis Müll. — Ksw., 1. c. p. #19, 1. — Tourn., I. c. p. 79. 
Selten. Zürich (Dtr.), Basel, in ganzen Colonien unter Steinen in Bachbeeten (Bischoff). 
Genf (Tourn.), La London (Bonv.). Tournier hat die Larve studirt, welche in flies- 
sendem Wasser lebt (l. ce. p. 14.). 


Seyrtes Illiger. 


Leben auf Pflanzen am Wasser oder feuchten Orten. 
1. Hemisphaericus L. — Ksw., ]. c. p. 421, 1. — Tourn., 1. c. p. 84. 
Häufig in der ebenen Schweiz, besonders in Torfmooren. Bremi beobachtete die Larven, 
die sich von Wassermoos nähren. 
2. Orbicularis Panz. — Ksw., |. c. p 421, 2. — Tourn., |. c. p. 85. 
Selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


Eubria Redtenbacher. 


Leben wie die Scyrtes, auch im Grase. 
1. Palustris Germ. — Ksw., |. c. p. 4123. — Tourn., 1. c. p. 81. 
Zürich, Tössthal (Dietr.), Schaffhausen (St.), Auf der Alpe »im Loch« |Leistkamm] ge- 
mein (Bugn.), Genf (Tourn., Heer). 
Var. Marchanti J. Du. — Ksw., ]l. c. p. 424. 
Genf (Tourn.). 


Encinetes Germ. 


Leben wie Scyrtes, im Winter am Fuss der Bäume. 
1. Haemorrhoidalis Germ,. — Ksw., |. c. p. 427. — Tourn, |. ce. p. 88. 
Selten. Genf (Chevr., Tourn.), Lausanne, am Fusse von Obstbäumen (Bugn.). 


or 


— 196 — 


Fam. 18. Lyeidae. Malacodermata Ksw. 
Dictyopterus Latr. (Lygistopterus (Dej.) Muls.). 


Leben in Wäldern, auf Pflanzen. 
Sanguineus F. — Ksw., Erichs., Ins. Deutschl. IV. p. 437, 1. 
Häufig, in Berggegenden, doch auch hie und da im Thal, auf Schirmblumen. St. Gallen, 
Randen bei Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Waadt (Venetz), Genf (Tourn.), Lau- 


sanne (Bugn.). 
Eros Newmann (Dictyopterus Muls.). 


Leben wie der vorige. 
Aurora F. — Ksw., | c. p. 438, 1. 

Nicht selten. Kant. Zürich (Dietr.), St. Gallen, Basel, Schaffhausen (H.), Genf häufig (Chevr., 
Tourn.), Neuchätel (Godet), Waadt (Venetz), Saas (v. Gaut.), Engadin (Meyer), 
Matt (Heer). 

Rubens Gyll. — Ksw., 1. c. p. 439, 2. 

Nicht selten im Kant. Zürich (Dietr.) und Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). Häufig”im Kant. 

Waadt und Wallis (Venetz, v. Gaut.), Chamouny (Chevr.), Bündten (St.). 
Minutus F. — Ksw., l. c. p. 440, 3. 

Nicht selten im Kanton Zürich (Dietr.), Schafthausen (St.), Basel (Bff.).. Häufig im Kant. 
Waadt und Wallis (v. Gaut.), Matt (H.), Jura (Chevr.), Jorat, im September (Bugn.), 
Neuenburg (Godet). 

Affinis Payk. — Ksw., |. c. p. 441, 4. 

Sehr selten. Aarau (Fr.), Dübendorf, Schaffhausen (H.). 

Cosnardi Chevr. — Ksw., l. c. p. 442, 5. — Dict. flavescens Redt. faun. Austr. Ed. Il. p. 522. 

Hie und da im Kant. Zürich (Dietr.), Dübendorf (Bremi), bei Bex (Venetz). 


Homalisus Geoffr. 


Leben wie die vorigen. 
Suturalis F. — Ksw, |. c. p. #44. 
Nicht selten, durch die ganze Schweiz, bis 3000‘ s. M., auf Bäumen. Noch bei Matt (H.). 


Fam. 19. Lampyridae. 
Lampyris Geoffr. 


Leben in der Erde, im Gras, an Mauern. 


Noctiluca L. — Ksw., |. ce. p. 453, 1. 
Häufig überall, bis 6000° s. M. 1862 53 in Menge bei Pontresina von Dr. Stierlin an- 
getroffen. 


Splendidula L. — Lamprorhiza Ksw., 1. c. p. 454. 
In Badenweiler, 6 Stunden von Basel (Bff.), Genf (Chevr., Tourn.). 


BB Ai = 


115 


E 


de 


2. 


— 17 — 


Phosphaenus Castelnau. 


Leben auf der Erde. 


Hemipterus F. — Ksw., ]. c. p. 457. 
Hie und da. Bei Aarau (Fr.), Zürichberg (Dietr.), Basel, Genf (H.), Vevey (v. Gaut.), Lau- 


sanne (Bugn.), Pomy (Mellet), Neuchätel (Godet), nicht selten Genf (Tourn.). 


Luciola Gastelnau. 


Leben auf Gesträuch. 


Italica L. — Ksw., l. c. p. 461. 
Selten. Tessin (H.), im Mai bei Lugano sehr häufig (Meyer). 


Var. Pedemontana Motsch. — Ksw., l. c. var. 
Selten. Tessin (H.). 


Fam. 20. Drilidae. 


Drilus Oliv. 

Leben auf Gesträuch, an Mauern. Die Larve lebt schmarotzend in Schnecken. 

Flavescens F. — Ksw., |. c. p. 566, 1. 

Ziemlich selten; in der Westschweiz. 
(Mellet), Neuchätel (Godet), nicht selten bei Genf (Tourn.). 

Ater Ahr. — Dril. concolor Ahr. Ksw., 1. c. p. 567, 2. — D. pectinatus Redt., 1. c. p. 525. 

Selten. Dübendorf (H.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), St. Gallen (H.), Basel (H.), Kant. 
Zürich, ziemlich häufig auf Nesseln (Dietr.), Wallis (Venetz), Genf (Tourn.). 


Basel, Genf, Tessin, Bötzberg (H.), Genf, Pomy 


Fam. 21. Telephoridae. 
Trib. I. Telephoridae. 
Podabrus Fisch (Cantharis Ksw.). 


Leben auf Blüthen und Bäumen, vom Raube. 


Alpinus Payk. — Ksw., ]. c. p. 469, 1. 
Stellenweise häufig, besonders auf Weiden. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Savoyer 


Alpen (Lass.), Alpen von St. Gervais (Chevr.), Neuchätel (Godet), Jura (Tourn.). 


Var. a. rubens F. — Ksw., 1. ce. var. a. 
Häufiger in der Ebene und den Voralpen. 
Var. b. lateralis L. — Ksw., ]. c. var. c. 
Mit dem vorigen. Schaffhausen (St.). 
Var. c. annulatus Fisch. — Ksw., l. c. var. b. 
Vorzugsweise in den Alpen, bis 6000‘ s. M. Engadin, Macugnaga (St.). 


or 


1 


13. 


1A 


a \ 


Telephorus Schaeffer (Cantharis Ksw.). 
Subg. Acistronycha Maerkel. 


Abdominalis F. — Ksw., |. c. p. 472, 1. — Cyaneus Dietr. Stett. Ztg. 1857, 119. 
Häufig durch alle Schweizer Alpen, bis 6000°s.M. Aber auch in der Ebene, z. B. Töss- 
thal, auf Fichten (Dietr.), Jura (Mellet), Genf (Chevr., Tourn.). 
Violaceus Payk. — Ksw., |. c. p. 474, 2. 
Nicht selten, bei Schaffhausen auf Doldenpflanzen (St.), Basler Jura (Iınh.), Waadt (Chevr.), 
Jura bei Genf (Tourn.). 
Var. a. ligurinus Dietr. — Ksw., ]. c. var. a. 
Kant. Zürich auf Weiden und Fichten (Dietr.). 
Erichsonii Bach. — Ksw., ]. c. p. 475, 3. — T. rotundicollis Dietr. 
Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.), Waadt (St.), Engadin (Pestalozzi). 


Subg. Telephorus Schaeffer (Cantharis Ksw.). 


Annularis Menetr. — C. oculata Gebl. Ksw., l. c. p. 476, #4. Cantharis illyrica Dej. Muls. 
Selten. Nürenstorf, Zürich, Lägern (Dietr.). 
Fuscus Muls. — Ksw., |. c. p. 177, 5. — Anticus Lap. et Cast. 
Sehr gemein, durch die ganze Schweiz im Frühjahr, bis 3000’ s. M. 
Rusticus Fallen. — Ksw., |. c. p. 478, 6. — F. fuscus Ol. 
Sehr gemein, durch die ganze Schweiz im Frühjahr, bis 3000' s. M. 
Tristis F. — Ksw., |. c. p. 478, 7. 
Häufig in allen Schweizer Alpen, bis 7000‘ s. M. Selten in der Ebene, Dübendorf (Bremi), 
Jura (Lass., Tourn.), Neuchätel (Godet). 
Obscurus L. — Ksw., |. c. p. 479, 8. 
Nicht selten. Zürich (Dietr.), Matt (H.), bei Schaffhausen häufig (St.), Basel (Bfl.), Engadin 
(v. Gaut.), Waadt, Wallis (Venetz). 
Pulicarius F. — Ksw., |. c. p. 180, 9. — C. opaca Redt., l. c. p. 526. 
Nicht selten. Dübendorf (Br.), Genf, Jura (Chevr., Tourn.), Schaffhausen, Wallis (St.). 


. Fibulatus Maerk. — Ksw., ]. c. p. 481, 10. 


Nicht selten in den Alpen. Engadin (v. Gaut.), Mt. Rosa, Wallis (St.). 


. Albomarginatus Maerk. — Ksw., I. c. p. 182, 11. 


Nicht selten in den Alpen, Bündtner, Walliser, Urner Alpen. Seltener im Jura und der 
Ebene. Tössthal (Dietr.), Schaflhausen (St.), Basel (Bfl.), Genf (Tourn.). 


. Nigricans Müll. — Ksw., ]. c. p. 183, 12. 


Häufig überall, bis 6000‘ s. M. Bernina, Engelberg, Locle (St.), Jura (Tourn.). 
Pellucidus F. — Ksw, ]. c. p. 484, 13. 
Nicht selten durch die ebene Schweiz. 
Lividus L. — Ksw., |. c. p. 485, 14. 
Ueberall gemein, bis 6000‘ s. M. 
Var. a. rufipes Hbst., dispar F. — Ksw. ]. e. B. var. b. 
Ebenso häufig. 


15. 


16. 


17. 


18. 


19. 


20. 


21. 


22, 


23 


24 


25. 


26 


27. 


28. 


— 19° — 


Assimilis Payk. — Ksw., 1. c. p. 189, 16. — Dilatatus Redt., 1. c. p. 324. 

Nicht häufig in den Alpen; Bündtner Alpen (St.), seltener im Thale, Dübendorf (Bremi), 
Winterthur (Dietr.), bei Vevey häufig (v. Gaut.), Genf an der Arve, auf Weiden 
(Chevr., Tourn.), Savoyer Alpen (Lass.), 

Sudetieus Letz. — Ksw., |. c. p. 491, 17. 

Selten. Kanton Zürich (Dietr.), Vevey, Schaffhausen (St.), bei Chur (v. Heyden), Genf 
(Tournier). 

Haemorrhoidalis Latr. — Ksw , |. c. p. 492, 18. — Canth. elypeata lllig. C. nivea Panz. 
testacea Scop. 

Nicht selten. Saleve, Jura (Chevr.), Waadt, Wallis (Venetz), Schaffhausen (St.), Kantor 
Zürich (H., Dietr.), Basel (Bff.), sehr gemein im Genfer Jura (Tourn.)e 

Rufus L. — Ksw., |. c. p. 493, 19. — Tel. rufus Dietr. et rufescens Dietr. Stett. Ztg. 1857. 
Ziemlich häufig durch die ebene Schweiz, bis 3500° s. M. Kanton Zürich (Dietr.), Engel- 
berg (St.), Basel (Imh,) 
Var. a. Lituratus Fall — Ksw., |. c. var. b. 
Etwas seltener. Kant. Zürich (Dietr.), Basel (Imh., Bff.). 
Bicolor Panz. — Ksw., |. c. p. 495, 20 

Häufig, durch die ebene Schweiz. 

Figuratus Mannh. — Ksw., ]. c. p. 496, 21. — C. bicolor Fabr. — T. lituratus Dietr. Stett. 
Ztg. 1857, p. 126, 13. 

Auf nassen Waldwiesen nicht selten. Kanton Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Rigi 
(v. Gaut.). 

Fulvicollis Fabr. — Ksw., 1. c. p. 500, 24. — T. nivalis Germ., T. thoracica Redt., |. c. p. 527. 

Ziemlich häufig. Genf. (Lass., Tourn.), Wallis (Venetz), Schaflhausen (St.). 

Thoracicus Oliv. — Ksw., |. c. p. 501, 25. - Fulvicollis var. b. Illig. 
Albis (Bremi), Genf (Chevr., Tourn.), Wallis (Venetz), Vevey (St.), Neuchätel (Godet). 
Flavilabris Fall. — Ksw., |. c. p 502, 26. — T. fuscicollis Ksw. 

Selten. Matt (H.). 

Paludosus Fall. — Ksw., l. c. p. 503, 27. — Nigritulus Dietr. Stett. Zig. 1857, p. 129, 17. 

Selten. Tössthal, Mettmenstetten (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Bischoff), auch im 
Engadin (St.). 

Oralis Germ. — Ksw., |. c. p. 504, 28. — C. lateralis Schh. Redt., I. c. p. 526. 

Selten. Dübendorf, Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Genf (Lass ), 
Pomy (Mellet), Wallis (Venetz), sehr selten bei Genf (Tourn.). 

Discoideus Ahr. — Ksw., |. c. p. 505, 29. — C. humeralis Redt. — T. lineatus Bach — desertus 
Dietr., 1. c. p. 131, 20. 
Sehr selten. Nürenstorf, Winterthur (Dietr.), Alpen (H.), Wallis (Venetz). 


Subg. Absidia Muls. 


Pilosa Payk. — Ksw., |. c. p. 497, 22. 
In den Alpen selten. Genf (Chevr., Tourn.), Klönthal (Dietr.). 
Prolixa Maerk. — Ksw., |. c. p. 499, 23, 
Nicht selten, in den Alpen. Einfischthal, Engadin (v. Gaut.), Rhätische Alpen (H.). 


29. 


33. 


34. 


38. 


39. 


10. 


— 200 — 


Subg. Rhagonycha Eschscholz. 


Rufescens Letzn. — Ksw., ]. c. p. 508, 31. — Tel. translucidus Lap. 
Ziemlich selten. Kant. Zürich (Dietr.), Engelberg (St.), bei Chur (v. H.), Livinerthal (H.), 
Genf (Chevr.), Saas (v. Gaut.). 


. Fulvus Scop. — Ksw., |. c. p. 509, 32. — R. melanura Redt., l. c. 530. 


Sehr gemein, bis 4000° s. M. 


. Nigriceps Waltl. — Ksw., |. c. p. 510, 34. — R. atricapilla Ksw., Stett. Ztg. 1850, 7. 


Sehr selten. Lugano (Meyer). 


2. Fuscicornis ®l. — Ksw., |. c. p. 511, 35. 


Selten. Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Einfischthal (v. Gaut.), Saleve, 
Jura (Cheyr., Tourn.), Genf (Lass.), Jura (Mellet), Wallis (Venetz). 
Var. Maerkeliü Ksw., l. c. var. 
Schaffhausen nicht selten (St.). 
Meisteri Gredi. — Ksw., |. c. p. 512, 36. -- R. maculicollis Maerk. 
Sehr selten. Einfischthal (v. G.), Engadin (v. H.). 
Testaceus L. — Ksw., |. c. p. 513, 37. 
Gemein überall, bis 7680‘ s. M. 


35. Nigripes Redt. — Ksw., |. c. p. 514, 38. 


In den Alpen nicht gerade selten. Einfischthal (v.. G.), im Engadin häufig (St., v. Heyd.), 
auch im Saasthal und Nicolaithal (St.). 


;. Femoralis Brill. — Ksw., |. c. p. 515, 39. 


Sehr selten. Engadin (St., v. G.), Simplon (St.), Lugano (Meyer). 
Pallidus F. — Ksw., 1. ce. p. 515, 140. 
Häufig. Kant. Zürich (Dietr.), Schaflhausen (St.), Matt (H.), Basel (Bff.). 
Var a. pallipes Fab. — Ksw., |. c. var. 
Etwas seltener. Schaflhausen (St.). 
Ater Muls. — Ksw., |. c. p. 516, 42 
Nicht selten. Einfischthal, Bündten (v. Gaut.), bis 6000‘ s. M. Waadtländer Jura (Mellet, 


Tourn.), Alpen von St. Gervais bei 5000‘ auf Fichten gemein (Chevr.), Schaffhausen 


(St.), Basel (Bf}.). 
Elongatus Fall. — Ksw,, |. c. p. 517, 43. — R. paludosa Redt., I. c. p. 531. 
Selten. Kanton Zürich auf Erlen und Eichen (Dietr.), Engadin (v. Heyd.). 
Var. a. rhaetieus Stierl. — Mitth. der schweiz. ent. Ges. Il. 37. 
Roseggthal im Engadin (St.). 


Subg. Pygidia Muls. (Cantharis Ksw.). 


Denticollis Schumm, — Ksw., |. ec. p. 519, 45. — R. Redtenbacheri Maerk., R. nivalis Redt., 
l. c. 324. 
Selten. Genf (Lass.), Engadin (St.). 


1. 


42. 


ww 


— 201 — 


Laricicola Ksw. — Berl. ent. Zeitschr. 1861, p, 381. 
Sehr selten. Mt. Rosa (Ksw.), Einfischthal, auf Lärchen (v. Gaut.), Engadin (v. Heyden), 
St. Gotthard (Bf}.). 
Laeta F. — Ksw., l. c. p. 519, 16. 
Im Mai am S. Salvadore (Meyer). 


Silis Latr. 
Leben auf Vegetabilien. 
Nitidula F. — Ksw., |. c. p. 522, 2. 
Sehr selten. Bei Macugnaga (Stab.). 
Ruficollis Latr. — Ksw., ]. c. p. 521, 1. 
Selten. Genf (Lass., Tourn.), Pomy (Mellet), Wallis (Venetz). 


Trib. II. Malthinidae. t 
Maithinus Latr. 


Leben in Wäldern und auf Wiesen. 
Fasciatus Fall. — Ksw., 1. c. p. 524, 1. 
Nicht selten. Schaffhausen (St.), Dübendorf (Bremi), Nürenstorf, auf Eichen (Dietr.), 
Siders (Ksw.), Genf (Lass., Tourn., Chevr.). 
Var. a. balteatus Suff. — Ksw., 1. c. var. b. 
Siders (Ksw.). 
Glabellus Ksw., 1. c. p. 525, 2. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
Flaveolus Payk. — Ksw., |. c. p. 526, 3. 
Ziemlich häufig durch die ganze ebnere Schweiz, im Gras an Waldrändern, auch im Saas- 
thal und bei Macugnaga (Ksw.), Engadin (Meyer). 
Biguttulus Payk. — Ksw., ]. c. p. 527, A. 
Selten. Einfischthal (v. Gaut.), bis 4000' s. M. 
Frontalis Marsh. — Ksw., |. c. p. 528, 5 
Selten. Einfischthal (v. Gaut.), Engadin (v. Heyd.). 


Malthodes Kiesenw. 
Leben wie die Malthinus. 
Minimus L. — M. sanguinolentus Ksw., |. ce. p. 53%, 1. 
Nicht selten. Dübendorf (Bremi), Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St ), Saasthal (Kiesw.), 
* Genf (Lass., Chevr., Tourn.). 
Marginatus Latr. — Ksw., l. c. p. 535, 2. — Biguttatus Panz., Oliv., Küst. 
Nicht selten. Dübendorf (Br.), Zürich (Dtr ), Schaffhausen (St ), Matt (H.), häufig in Waadt 
und Wallis (v. Gaut.), Saasthal (Ksw.), Genf (Lass., Chevr., Tourn.). 
Crassicornis Maerk. — Ksw.. ]. c. p. 536, 3. — M. helveticus Ksw., Linn. ent. VII. p. 279, 4. 
Schweiz (Rey.), Schaffhausen (St.), sehr selten bei Genf (Tourn.). 
26 


or 


| 


10. 


+1. 


20. 


. Nigellus Ksw., |. c. p. 555, 20. 


—- 202 — 


Pellucidus Ksw., 1. c. p. 537, &. 
Nicht selten. Dübendorf (Br.), Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), Waadt und Wallis 
(v. Gaut.), Macugnaga (Ksw.), Genf (Tourn.). 
Mysticus Ksw., |. c. p. 538, 5. 
Ziemlich selten. Einsiedeln (Dietr.), Macugnaga (Ksw.). 
Var. a. obscuriusculus Dietr. — Stelt. Zig. 1857, 132. 
Selten. An der Töss (Dietr). 
Trifurcatus Ksw., |. c. p. 639, 6. 
Nicht selten in den Alpen, von 4000—7000° s.M. Häufig in den Walliser Alpen (v. Gaut.), 
im Engadin (St., v. Heyd.), besonders auf Lärchen. 
Guttifer Ksw., |. c. p. 513, 9. 
Selten. Engadin (v. Heyd.), Schaffhausen (St.). 
Alpicola Ksw., |. c. p. 544, 10. 
Selten. Einfjschthal (v. Gaut.). 
Spretus Ksw., |. c. p. 515, 11. 
Sehr selten. Nürenstorf (Dietr.). 
Affinis (Rey) Muls. — Col. de France, Mollipennes 1862, p. 415. 
Selten. Chamouny (Muls.), Jura (Tourn.). 
Dispar Germ. — Ksw., |. c. p. 547, 13. 
Hie und da häufig. Kant. Zürich im Schilf zahlreich (Dietr.), Waadt (v. Gaut.), St. Gott- 
hard (St.). 


. Flavoguttatus Ksw., |. c. p. 548, 14. 


Selten. Nürenstorf (Dietr.), Engadin (v. Heyden), Macugnaga (v. Gaut.), Einfisch- und 
Saas-Thal (Kiesw.). 


. Maurus Cast. — Ksw., | c. p. 550, 15. 


Genl, Pomy (Lass., Tourn.), Kant. St. Gallen, Glarus (H.). 


. Misellus Ksw., |. c. p. 551, 16. 


Im Kant. Zürich und Schaffhausen, Waadt und Wallis stellenweise sehr häufig. Im Juni 
auf Umbelliferen (Dietr., St., v. Gaut.), Engadin (v. Heyd.), Einfischthal auf Erlen in 
der alpinen Region (Ksw.). 

Hexacanthus Ksw., |. c. p. 554, 19. 
Selten. Uetliberg, im Gras (Dietr.), Einfischthal (v. Gaut.), Engadin (St., v. Heyd.). 


. Aemulus Ksw. — Berl. ent. Zeitschr. 1861, p. 382. 


Macugnaga auf Gras (Ksw.). 


. Cyphonurus Ksw. — Berl. ent. Zeitschr. 1861, p. 383. 


Macugnaga (Ksw.), mit dem vorigen. 


Selten. Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


. Brevicollis Payk. — Ksw. 1. c. p. 557, 21. 


Selten. Nürenstorf (Dietr.), Macugnaga (Ksw.), Genf (Chevr., Tourn.), Schaffhausen (St.). 
Spathifer Ksw., |. c. p. 558, 22. 
Selten. Kant. Waadt (St.). 


21. 


22. 


23, 


24. 


10. 


11. 


— 208 — 


Croceicollis Motsch. — Etud. ent. 1852, 7. 
Schweiz (Motsch.). 

Angusticollis Motsch. — Et. ent. 1852, 9. 
Schweiz (Motsch.). 

Ventralis Motsch. — Et. ent. 1852, 11. 
Schweiz (Motsch.). 

Alpinus Motsch. — Et. ent. 1852, 11. 
Schweiz (Motsch). 


Trib. III. Malachidae. 
Malachius Fab. 


Leben auf Pflanzen. 
Aeneus L. Ksw., Er. Ins. Deutschl. IV. p. 580, 1. 
Häufig auf Blüthen, bis 3500° s. M. Noch bei Matt (N ). 
Var. elytr. margine apiceque rufis. 
Häufig. Schaffhausen (St.). 
Bipustulatus Er. — Ksw., 1. c. p. 584, 4. 
Häufig auf Blüthen, bis 4000° s. M. Matt (H.). 
Viridis Er. — Ksw., |. c. p. 585, 5. 
Selten. Genf, auf Blumen (Lass., Tourn., Chevr.), Siders, Schaffhausen (St.), Basel (Bff.). 
Inornatus Küst. — Ksw., |. c. p. 586, 6. — Cyanescens Muls. Opusc. ent. 1853, 93. 
Sehr selten. Wallis (H., St.). 
Marginellus @l. — Ksw., 1. c. p. 587, 7. 
Häufig, besonders in Getreide, in der ebenen Schweiz, seltener im Gebirg. Matt (H.). 
Geniculatus Germ. — Ksw., |. c. p. 587, 8. 
Ziemlich selten. Genf (Chevr., Tourn.), Menaggio im Tessin (Mey.), Schaflhausen (St.). 
Elegans Ol. — Ksw., I. c. p. 588, 9. | 
Selten. Am Zürichberg (Dietr.), Siders (v. Gaut.), Genf (Lass., Tourn.), Mont Br& (Mey.), 
Schaffhausen (St.). 
Spinosus Er. — Ksw., ]. c. p. 589, 11. 
Sehr selten. Dübendorf (Bremi), Wallis (St.), Genf (Tourn.). 
Pulicarius F. — Axinotarsus pul. Ksw., ]. c. p. 593, 1. 
Nicht häufig; Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Matt (H.), Basel (Imh.), Waadt, Genf 
(H., Tourn.). 
Marginalis F. — Axinotarsus marg. Ksw., 1. c. p. 591, 2, 
Selten. Dübendorf (Bremi), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), Wallis (v. Gaut.). 
Rubricollis Marsh. — Ruficollis Ol., Ksw., l. c. p. 594, 3. — Rubricollis Schh., Erichs., 
Entomogr. 85, 28. — Redt. faun. austr. 537, 2. 
Selten. Dübendorf (Bremi), Schaffhausen, im Walde (St.), Basel (Bff.), Nufenen, Maloya (H.), 
Vallorbes (H.), Genf (Chevr.), Tessin (Mey.), Grabs (Kubli). 


Attalus Erichs. 


Leben wie die Malachius. 


{. Cardiacae L. — Ksw., 1. c. p. 600, 1. 
Sehr selten. Engadin (v. Heyden). 
2. Lobatus 01. — Ksw., ]. c. p. 604, 6. 
Selten. Bex (v. Gaut.), Gen: (Tourn.). 
3. Amictus Er. — Ksw., 1. c. p. 603. 
Wallis (Imh.) in 1 Exempl. 
4. Alpinus Giraud. — Ksw., ]. c. p. 602, 3. 
Sehr selten. Saas (v. Gaut.), Macugnaga (Kiesw.), Engadin (v. Heyd.),-Beversthal und 
Roseggthal im Engadin, auf blühendem Rhododendron (St.). 
Anthocomus Erichs. 
Leben auf Pflanzen, finden sich oft an Zimmerfenstern. 
1. Sanguinolentus F. — Ksw., ]l. c. p. 596, 1. 
Selten. Aarau (Fr.), Vallorbes (H.), Genf (Chevr., Tourn.). 
2. Equestris F. — Ksw., l. c. p. 597, 2. 
Häufig überall in der ebenern Schweiz. 
3. Fasciatus F. — Ksw., ]. c. p. 597, 3. 
Häufig in der ebenern Schweiz. 
Ebaeus Erichs. 
Leben auf Pflanzen. 
1. Pedicularius Schr. — Ksw., l. c. p. 606, t. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
2. Appendiculatus Er. — Ksw., |. c. p. 608, 4. 
Sehr selten. Schaffhansen (St.), Genf (Tourn.). 
3. Thoracieus Ol. — Ksw., Il. c. p. 608, 6. 
Im Wallis häufig (v. Gaut., St.), Genf (Lass., Tourn.), Basel (Bff.), Schaffhausen (St.). 
4. Flavipes Fab. — Ilypebaeus flavipes Ksw., l. ec. p. 611, 2. 
Selten. Bex (v. Gaut.), Schaffhausen (St.). 
5. Perspicillatus Bremi. — Stett. ent. Ztg. 1855, p. 199. 
Sehr selten. Zürich (Br.), Genf (Tourn.). 
Charopus Erichs. 
Leben auf Pflanzen. 
1. Pallipes O1. — Ch. flavipes Jaqu. Duv. — Ksw., |. c. p. 613, 1. 


Selten. Basel (Bff.), Genf (St.), nicht häufig bei Genf (Tourn.). 
Coneolor F. — Ksw., |. c. p. 616, 2. 
Selten. Genf (Lass., Tourn.). 


1. 


- 


Troglops Erichs. 


Leben auf Pflanzen. 
Albicans L. — Ksw., ]. c. p. 617, 1. 
Ziemlich selten. Zürich (Dietr.), Bex (v. G.), Schaflhausen, in Häusern (St.), Basel (Imh.), 
Grabs (Kubli), Genf (Tourn.). 


Trib. IV. Dasytidae. 


Leben auf Blüthen und Bäumen. 


Henicopus Steph- 


Hirtus L. — H. pilosus J. Duv. Ksw., l. c. p. 628. 
Sehr selten. Schaffhausen, Val Pellina (St.), bei Aosta (Venetz). 


Dasytes Payk. 


Bipustulatus F. — Ksw., |. c. p. 631, 1. 


Sehr selten. Südseite der Alpen (H.). 
Niger L. — Ksw., |. c. p. 635, 3. 
Ueberall häufig, im Engadin bis 6000‘ s. M. Dietrich beobachtete ihn namentlich 
auf Rubus. 
Subaeneus Schh. — Ksw., I. c. p. 610, 8. 
Selten. Genf (Lass., Tourn., Chevr.), im Jura (H.). 
Coeruleus F. — Ksw., |. c. p. 636, 4. 

Kant. Zürich (Dietr.), bei Schaffhausen häufig (St.), Basel (Bff.), Genf (Lass.), Pomy, Jura 
überall (H.), Locle (St.), bei Lausanne auf blühenden Kirschbäumen gemein (Bugn.). 
Im Jura nicht selten (Tourn.). 

Obseurus Gyll. — Ksw , 1. c. p. 637, 5. 

Ziemlich selten, bis 6100° s. M. Vevey, Mt. Moro (v. Gaut.), Alpen um Genf (Lass.), auch 
im Jura (Heer), Engadin (v. Gaut., St.), Nufenen (St.), Matt (Heer), bei Lausanne 
nicht selten (Bugn.). 

Alpigradus Ksw., |. c. p. 633, 2. 
Selten. Engadin, Monte Rosa (St, (Ksw., v. Gaut.), Wengernalp, Waadtländer Alpen auf 
Potentilla sehr häufig (Bugn.). 
Fusculus Ill. — Ksw., |. c. p. 637, 6 
Ziemlich selten. Schaffhausen (St.), Engadin (v. Heyd.), Basel (Bff.). 
Flavipes F. — D. plumbeus Müller, Ksw., l. c. p. 638, 7. 

Sehr häufig überall, besonders in der ebenern Schweiz. Matt (H.). 
Var. a. plumbeus Ill. 

Seltener. Zürich (Dietr.), bei Genf häufig (Lass.). 


or 


6. 


— 2060 — 


Dolichosoma Steph. 


Lineare F. — Ksw., |. c. p. 612, 1. 
Im Kant. Waadt häufig (v. Gaut.), Dübendorf, auf Dolden (Bremi), Schafthausen (St.), Basel 
(Bff.), Genf (Lass.), Vallorbes (H), Wallis (Venetz). 
Nobile 111. — Ksw., ]. c. p. 643, 2. 
Im Kant. Waadt und Wallis häufig (v. Gaut.), Genf (Lass., Chevr.). 


Haplocnemus Steph. 


Alpestris Ksw., l. c. p. 656, 2. 
Selten, in den Alpen. Monte Rosa, Einfischthal (v. Gaut.), Engadin (v. Heyd.), Val Quarazza 
(v. Gaut.), St. Bernhard, auf Nadelholz (St.). 
Tarsalis Sahlb. — Gyll. Ins. suec. IV. p. 337. 
Sehr selten. Basel (Bf}.). 
Nigricornis Fab. — Ksw., |. c. p. 654, 1. 
Nicht selten. Waadt und Wallis (v. Gaut.), Genf (Chevr.), Schaflhausen (St.), Basel (Bf}.). 
Aestivus Ksw ‚|. c. p. 657, 5. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.). 
Floralis ®1. — Gyll. Ins. suec. I. p. 326. 
Selten. Engadin, Monte Rosa (v. Gaut.), Genf (Chevr.). 


Danacaea Castelnau. 
Muls. und Rey, Col de France. Floricoles, 1868. — Leben auf Blumen und Gesträuchen. 


Montivaga Rey, ]. c. p. 274, 2. 
Saleve bei Genf (Tourn.). 
Pallipes Panz. — Ksw., |. c. p. 660, 1. 
Sehr häufig, bis 6000' s. M. 
Ambigua Rey, |. c. p. 292, 4. 
Genf (Tourn.). 
Tomentosa Panz. — Rey, Col de Fr. Floricoles p. 297, 5. 
Genf, selten (Tourn.). 
Nigritarsis Küst. — Ksw., l. c. p. 662, 2. 
Selten. Schaffhausen (St.). 
Reyi Tourn. nov. sp.*) 
Schr selten. Saleve, Jura (Tourn.). 
Denticollis Baudi. — Berl. ent. Zeitschr. 1861, p. 182. 
Nicht selten, in den Gentral-Alpen vom Bernina bis zum Mont Blanc, vorzüglich in den 
Hochthälern von Bündten und Wallis, 3000-6000 s. M. 


*) Cette espece sera decerite dans les Mittheilungen ete. 1869. 


19 


— 207 — 


Fam. 22. Cleridae. 
Tillus Oliv. 


Leben auf altem Holz, Weiden, auch auf Blüthen; sind Raubthiere. 
Elongatus L. — Kiesw., Erichs. Ins. Deutschl. IV. p. 679, 1. 
Selten. Kant. Zürich hie und da (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Bff.), St. Gallen (H.), 
Bex (H.), Genf (Tourn.). 
Unifasciatus F. — Ksw., ]. c. p. 680, 2. 
Sehr selten. Dübendorf, an einer Mauer (Br.), Basel (Bff.), Pomy (H.), Genf (Chevr., Tourn.). 


Opilus Latr. 


Leben auf altem Holz, auf Sträuchern. 
Mollis L. — Ksw., |. c. p. 681, 1. 
Nicht häufig. Schwärmt im Juni in der tiefern Dämmerung. Kant. Zürich (Dietr.), Schaff- 
hausen (St.), Basel (Bff.), Vevey (v. Gaut.), Lausanne (Venetz), Neuchätel (Godet), 
Genf (Tourn.). 
Domesticus Sturm. — Ksw., |. c. p. 682, 2. 
Selten. Zürich (Dietr.), Basel (Knecht), Vevey (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 
Pallidus Ol. — Ksw., ]. c. p- 682, 3. 
Sehr selten. Genf (Lass., Chevr., Tourn.). 


Clerus Geoffroy. 


Leben in Baumstöcken, in Bienenstöcken. 
Mutillarius F. — Ksw., |. c. p. 684, 1. 
Selten. Sitten (v. Gaut.), Aigle (H.), Genf (Tourn.). 
Formicarius L. — Kiesw., |. c. p. 685, 2. 
Sehr häufig durch die ganze ebene Schweiz. Noch bei Matt (H.), namentlich an geklafter- 
teın Holz und an Mauern. 
Quadrimaculatus F. — Ksw., |. c. p. 686, 4. 
Sehr selten. Wülflingen, Nürenstorf (Dietr.), Schaffhausen, an geklaftertem Holz (St.), 
Genf (Tourn.). 


Tarsostenus Spin. 


Univittatus Rossi. — Ksw , ]. c. p. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


Trichodes. 
Leben auf Blüthen. 
Alvearius F. — Ksw., ]. c. p. 688, 2. 
Sehr häufig auf Blumen, durch die ebene Schweiz. Noch bei Matt (H.). 
Apiarius L. — Ksw., ]. c. p. 689, 3. 
Sehr häufig in der ebenen Schweiz, bis 4200‘ s. M. Auch bei Matt, Urnerboden (H.). 


Orthopleura Spin. 


Leben auf alten Baumstöcken. 
{. Sanguinicollis F. — Ksw,, |. ce. p. 698. 
Sehr selten. Sitten (v. G.), Basel in einem einzigen Exemplar gefunden von H. Stähelin- 
Bischoff. 


Corynetes Herbst. 


Leben in faulenden Thierstoflen, auch auf Blüthen. 
1. Coeruleus De Geer. — Ksw., |. c. p. 691, 1. 
Sehr häufig überall, bis 6000° s. M. 
2. Ruficornis Sturm. — Ksw,, 1. c. p. 692, 2. 
Zürich häufig (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Genf (Tourn.). 
3. Ruficollis Ol. — Ksw., |. c. p. 69%, 5. 
Selten. Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). Auf einer Leiche im Secirsaal der Anatomie zu 
Zürich in Mehrzahl gesammelt (Forel), Genf (Tourn.). 
4. Violaceus L. — Ksw., |. ce. p. 693, 3. 
Zürich, in einem mit thierischen Abfällen vermischten Kehrichthaufen in Menge (Dietr.), 
Matt (H.), Basel (Imh.), Schaflhausen (St.), Genf (Tourn.). 


Laricobius Rosenhauer. 


Leben auf Lärchen und Arven. 
1. Erichsonii Rosenh. — Ksw., ]. c. p. 696. 
Sehr selten. Saas, Monte Rosa, Aeggischhorn (v. Gaut.), Engadin (St., v. Gaut.), Val 
d’Entremont, in der Gegend von Bourg St. Pierre (St., Bff.). 


Fam. 23. Lymexylonidae. 


Hylecoetus Latr. 


Leben auf altem Holz. 
1. Dermestoides L. — Ksw., |. c. p. 703, 1. 
Selten. Dübendorf, Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Basel (Bff.), Vevey 
(v. Gaut.), Neuchätel (Godet), Matt (H.), Bilten bei Wesen (Bugn.). 
Var. elytris infuscatis. 
Jura, Vallorbes (H.). 


Lymexylon Fab. 
Leben in Holz. 
1. Navale L. — Ksw., 1. c. p. 707. 
Sehr selten. Zürich (Dietr.), Basel (Imh.), Matt (I1.), Vaurabelin ob Lausanne (Forel). 


10. 


11. 


— 209 — 


Fam. 24. Ptinidae. 


Trib. I. Ptinidae. 
Hedobia Sturm. 


Boieldieu, Monogr. de la Tribu des Ptiniores. Annales de France 1856. 


Leben in altem Holz. 
Imperialis L. — Boield., l. c. p. 293, 2. — Redt. faun. austr. II. p. 55%. 
Selten. Dübendorf (Br.), Zürich (Dietr.), Matt, Basel, Bern (H.), Genf (Lass., Tourn.), 
Vevey, Macugnaga (v. Gaut.), Lausanne (Bugn.). 
Regalis Duft. — Boield., |. c. p. 294, 3. — Redt., l. ce. p. 554. 
Sehr selten. Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


Ptinus Linne. 


Leben in Häusern, Speichern, Moos, unter Rinden, unter Steinen, in Naturaliensammlungen. 
Variegatus Rossi. — Boield., ]. c. p. 490. 
Nicht selten bei Genf (Tourn.). 
Sexpunctatus Panz. — Boield., l. c. p. 500, 25. — Redt., ]. c. p. 555. 
Selten. Zürich (Dietr.), Dübendorf (Bremi), Basel (H.), Schaffhausen (St.), Genf (Lass.), 
nicht selten an Eichen im Winter bei Genf (Tourn.). 
Dubius Sturm. — Boield., 1. c. p. 502, 27. — Redt , ]. c. p. 556. 
Sehr selten. Schaffhausen (St.), Grabs in Mehrzahl (Kubli), Genf (Tourn.). 
Rufipes F. — Boield., ]. c. p. 631, 30. -—— Redt., l. ce. p. 556. 
Selten. Hie und da im Kant, Zürich (Dietr.), Basel (Imh.), Schaffhausen (St.), Wallis (v. G.), 
Genf (Chevr.), nicht selten bei Genf (Tourn.). 
Ornatus Müll. — Boield., ]. c. p. 633, 31. — Redt., 1. ce. p. 556 — fuscus St. 
Schaffhausen nicht selten, an alten Zäunen von Eichenholz (St.), Genf (Tourn.). 
Bicinetus Sturm. — Boield., 1. c. p. 639, 36. — Redt., 1. c. p. 556. 
Schaffhausen, sehr selten (St.), Genf (Tourn.). 
Fur Linne. — Boield., 1. c. p. 641, 38. — Redt., I. ce. p. 556. 
Sehr häufig überall, bis 7000‘ s. M. Der Zerstörer von Pelzwaaren, Sammlungen etc. 
Pusillus Sturm. — Boield., 1. e. p- 643, 39. — Redt., 1. c. p. 556. 
Selten. Schaffhausen (St.), Handeck (Bonv.), Genf (Tourn.). 
Subpilosus Sturm. — Boield., 1. c. p. 644, 40. — Redt., 1. e. p. 557. 
Genf (Tourn.). 
Spitzyi Villa. — Boield., 1. c. p. 647. 
Sehr selten. Bei Genf (Tourn.). 
Pilosus Müll. — Boield., I. c. p. 618, 43. — Redt., 1. c. p. 557. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 


12. Brunneus Duft. — Boield., 1. c. p. 649, 14. — Redt., 1. c. p. 557. 


Sehr selten. Genf (Tourn.). 
27 


— 210 — 


13. Frigidus Boield., ]. c. p. 650, 45. — Otti Bremi, Stett. Ztg. 1855, p. 329. 
Sehr selten. In den Alpen, unter Steinen. St. Bernhard (Venetz), Saas, Julier, Bernina 
(v. Gaut.), Saas, Handeck (Bonv.). 
11. Latro F. — Boield., 1. c. p. 652, 47. — Redt., |. c. p., 557. 
Bei Dübendorf häufig (H.), Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
15. Testaceus @1. — Boield., ]. c. p. 654, 18. — Redt., ]. ce. p. 557. 
Ueberall häufig. 
16. Bidens Ol. — Boield., ]. c. p. 657, 51. — Redt., l. c. p. 555. 
Sehr gemein im Winter im Nest der Processions Raupe bei Genf (Tourn.). 


Niptus Boieldieu. 


Leben wie die Ptinus. 
1. Hololeucus Fald. — Boield., 1. c. p. 661, 1. 
Zürich in einem Tuchladen 1862 in Menge (Dietr.). Ebendaselbst in einer mit Kork ge- 
füllten Kiste (Bugn.), Genf (Tourn.). 
2. Crenatus F. — Boield., l. c. p. 656, 50. — Redt., I. ce. p. 557. 
Nicht selten, bis 6500° s. M. Genf (Lass.), Schaffhausen, Monte Rosa (St.), Bernina (Heer). 
Sehr gemein in einem Stall bei Genf (Tourn.). 
3. Globosus Ahrens. — Beiträge 14, 5. Taf. I. Fig. 5. 
Nürenstorf, an Fässern (Dietr.). 


Gibbium Scopoli. 


Leben in Häusern, in alten Büchern. 
1. Scotias F. — Boield., 1. e. p. 678, 1. — Redt., ]. ec. p. 559. 
Selten. Zürich (Br.), Vevey (v. Gaut.), Genf (Lass.), in Schaflhausen einmal in Menge in 
alten Folianten der Stadtbibliothek vorhanden (St.), gemein in Speichern bei Genf 
(Tourvier). 


Trib. II. Anobiidae. 
Dryophilus Chevr. 


Leben an abgestorbenem Holz. 
1. Pusillus Gyll. — Muls. Opuscules Nr. XIII. 1863, p 38, 1. — Redt., I. c. p. 568. 
Ziemlich häufig auf Tannen und Lärchen im Kt. Waadt und Wallis (v. G.), Saas (Bonv.), 
Genf (Chevr., Tourn.), Basel (Imh.), Zürichberg (IHuguenin), Engadin (St.). 
2. Anobioides Chevr. — Muls., 1. c. p. A1, 2. 
Seltener als der vorige. Genf (Tourn.). 
3. Longiecollis Muls., |. c. p. 43, 3. 
Sehr selten. Engadin (v. Heyd.). 


15 


Priobium Motsch. 


Leben in altem Holz. 
Castaneum F. — Muls., |. c. p- 33, 1. — Redt., I. c. p. 561. 
Selten, bei Dübendorf häufig (Dietr.), Vevey, Macugnaga (v. Gaut.), Genf (Chevr., Tourn.), 
Basel (Imh.). 
Planum F. — Muls., Col. de France. Terediles p. 59, 1. 
Auf den Alpen, an Epheu (v. Gaut.), 


Anobium Fahr. 


Leben in altem Holz, in Häusern. 
Denticolle Panz. — Muls., ]. c. p. 58, 1. — Redt., 1. c. p. 561. 
Selten. Vevey (v. G.), Wallis (St.), Genf (Tourn.), Basel (Imh.). 
Pertinax L. — Muls., |. c. p. 61, 2. — Redt., l. c. p. 565. 
Nicht selten. Dübendorf (Bremi), Nürenstorf (Dietr.), Basel, Schaffhausen (H.), Matt (H.), 
Genf (Lass., Chevr.), selten bei Genf (Tourn.). 
Striatum ©1. — Muls., 1. c. p. 63, 3. — Redt., I. ce. p. 565. 
Sehr häufig in Häusern, besonders in Tannenholz, überall. 
Fulvicorne Sturm. — Muls., 1. c. p. 66, 4. — Redt., l. ce. p. 565. 
Stellenweise häufig. Siders, Vevey (v. Gaut.), Domodossola (St), nicht selten bei Genf 
(Tourn.), Basel (Bff.). 
Nitidum Herbst. — Muls., I. cc. p. 69, 5. — Redt., 1. e. p. 564. 
Selten. Ormontthal (v. G.), Genf (Lass., Tourn.), Schaflhausen zahlreich auf Epheu (St), 
Basel (Imh.), Dübendorf (H.). 
Fagi Chevr. — Muls., ]. c. p. 72, 6. 
Sehr selten. Am Simplon (Pirazzoli), Wallis (v. Gaut.). 
Emarginatum Duft. — Muls., |. c. p. 74, 7. — Redt., l. c. p. 565. 
In den Alpen, auf Tannen (v. Gaut.), Schaffhausen (St.). 
Rufipes Fab. — Muls., ]. c. p 77, 8. — Redt., 1. c. p. 561. 
Stellenweise häufig. Basel (Imh.), Dübendorf (Br.), Jura (v. Gaut.), Genf (Lass.), Mont 
Bre& (Meyer). 
Paniceum L. — Muls., I. c. p. 82, 11. — Redt., 1. c. p. 564. 
Sehr häufig überall; einmal in Menge in einem Gefäss mit gepulverter Belladonna- 
Wurzel (St.). 


Xestobium Moisch. 


Leben wie die Anobium. 
Tesselatum F. — Muls., |. c. p. 86, 1. — Redt., |. c. p. 565. 
Selten. Auf Taxus baccata, Buchen und Eichen. Genf unter Riude (Lass.), in Eichen bei 
Genf (Tourn.), Lausanne (N.), Schaflhausen (St.), Basel (Imh.). 
Plumbeum Ill. — Muls., I. c. p. 90, 3. — Redt., 1. c. p. 566. 
Selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 


[0 


or 


— 212 — 


Liozoum Muls. et Rey. 
Leben wie die Anobium. 
Abietinum Gyll. — Muls., ]. ec. p. 98, 2. — Redt., 1. c. p. 566. 
Nicht selten, auf Tannen. Waadt (v. Gaut.), Pomy (H.), Monte Rosa, Schaflhausen (St.) 
Basel (Bff.). 
Angusticolle Ratz. — Muls., ]. c. p. 103, 4. — Redt., 1. c. p. 567, 
Selten, auf Tannen. Wallis (St.). 
Abietis Herbst. — Muls., 1. c. p. 106, 5. — Redt., 1. ce. p. 566. 
Häufig, auf Tannen (v. Gaut.), Kant. Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.), Genf 
(Lass., Tourn., Chevr.). 
Molle L. — Muls, 1. c. p. 115, 9. — Redt., 1 c. p. 566. 
Selten, auf Fichten. Dübendorf (Bremi), bei Zürich in Kieferwäldern (Dietr.), Schafl- 
hausen (St.), Basel (Imh.), Genf (Lass., Tourn.). 
Consimile Muls., |. c. p. 117, 10. 
Ziemlich häufig auf Tannen im Kant. Waadt (v. Gaut.). 
Pini Sturm. — Muls., 1. c. p. 124, 13. — Redt., |, c. p. 566. 
Sehr selten, auf Kiefern. Schaffhausen, Monte Rosa (St.). 
Nigrinum Sturm. — Muls., ]. c. p. 133, 17. — Redt., I. c. p. 567. 
St. Salvadore, an Kastanienbäumen (Meyer). 


Oligomerus Redt. 
Leben wie die Anobium. 
Brunneus Sturm. — Muls., ]. c. p. 137. — Redt., ]. ce. p. 563. 
Selten. Schaffhausen, in einem Garten (St.), Genf (Tourn.). 


Amphibolus Muls. et Rey. 
Leben wie die Anobium. 
Gentilis Rosh. — Muls., ]. ec. p. 141. — Thoracicum Rossi, Chevrieri Villa. 
Selten, auf Tannen bei Genf (v. Gaut:, H.). Genf (Tourn.). 


Gastrallus Jag. du Val. 


Leben auf Bäumen und Sträuchern. 
Laevigatus ®l. — Muls., |. c. p 50, 1. — Anob. immarginatum Gyll. Redt., 1. c. p. 566. 
Selten. Genf (Chevr.), Domodossola (St.). 


Ptilinus Geoffroy. 
Leben in abgestorbenem Holz. 
Pectinicornis L. — Muls., Terediles de France, p. 228. Redt., I. c. p. 559. 
Ueberall nicht selten. 
Costatus Gyll. — Muls., |. c. p. 232. = Redt., 1. c. p. 560. 
Im Waadtlande ziemlich häufig (v. G.), Genf (Chevr., Tourn.), Dübendorf (H.). 
Var. flavescens Cast. — Muls., |. c. var. a. 
Mit der Stammform. 


Pr» 


— 213 — 


Ochina Stephens. 


Leben in altem Holz. 
Latreilli Bon. — Muls., Terediles de France, p. 238. — Sanguinicollis Sturm., Redt., ]. c. 
p. 562. 
Sehr selten. Genf (Tourn.). 
Hederae Müll. — Muls., |. c. p. 240. — Redt., I. c. p. 562. 
Auf Epheu stellenweise häufig. Zürich (Br.), Aarau (Fr.), Schaffhausen (St.), Genf (Chevr.), 
Vevey (v. Gaut.), Basel (Imh.), selten bei Genf (Tourn.). 


Xyletinus Latr. 


Leben an abgestorbenem Holz und auf Blüthen. 
Ater Panz. — Muls., |. c. p. 261. — Redt., . c. p. 560. 

Selten. Yverdon (H.), Schaffhausen (St.). 
Pectinatus Fab. — Muls., . c. p 271. — Redt., I. c. p. 560. 

Selten. Yverdon (H.), Schaffhausen (St.), Mont Bre (Meyer), Basel (Imh.). 
Laticollis Duft. — Muls., ]. c. p. 285, 8. 

Genf (Tourn.). 


Pseudochina Jag. du Val. 


Leben in Colonialwaaren und Tabak. 
Serricornis F. — Muls., ]. c. p. 307. — Testaceus Duft. — Redt., |. c. p. 560. 
In Europa mit Waaren eingeschleppt. 
Cyphonoides. Xylet. cyphon. Morav. Bull. d. 1. Soc. imper. Natural. d. Moscou, annee 1861. 
Tome XXXIV. Premiere partie p. 290. 
Bei Siders im Wallis in einigen Exemplaren (Imh.). 


Mesocoelopus Jaq. du Val. 


Leben an Hecken, auf Epheu. 
Niger Müll. — Muls., l. c. p. 321. — Xylet. Redt., l. c. p. 560. 
Selten. Zürich (Br.), Schaffhausen (St.). 


Dorcatoma Hbst. 


Leben in Schwämmen und altem Holz, unter Rinde. 
Dresdensis Herbst. — Muls., l. c. p. 342. — Redt., ]. c. p. 562. 
Selten. Genf (Lass.), Lausanne (H.), sehr selten bei Genf (Tourn.). 
Chrysomelina Sturm. — Muls., l. c. p. 359. — Redt., l. c. p. 562. 
Nicht selten. Kant. Waadt (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 
Flavicornis Fab. — Muls., l. c. p. 363. — Redt., 1. c. p. 561. 
Nicht selten. Kant. Waadt (v. Gaut.), Genf (Tourn.). 


Enneatoma Muls. et Rey. 
Leben wie Dorcatoma. 
Subalpina Bon. — Muls, ]. c. p. 37. — Bovistae Ent. Heft. — Redt., I. c. p. 562. 
Ziemlich selten. Zürich (Dietr.), Basel, Schaffhausen (St.). 


Sphindus Chevrolat. 
Leben in Schwämmen. 
Dubius Gyli. — Gyllenhali Chevr. Redt. faun. austr. 602. 
Sehr selten. Genf (Chevr., Tourn.). 


Fam. 25. Bostrichidae. 
Xylopertha Guerin. 


Leben in altem Holz. 

Sinuata F. — Redt. faun. austr. II. p. 570. 
Sehr selten. Genf (Chevr., Tourn.), Lugano, an Pappeln (Meyer). 

Pustulata F. — Humeralis Luc. Annales de France 1843, p. 25. — Chevrieri Villa. 
Sehr selten. Genf (Chevr., Tourn.). 


Bostrichus Geoffroy. (Apate Redt.). 


Leben wie die Xylopertha. 
Capucinus Linne. — Redt. faun. austr. p. 568. 
Nicht selten. Dübendorf (Br.), Schaffhausen (St.), Basel, Jura (St.), Sitten, Vevey (v.G.), 
Lausanne (Bugn.), Genf (Tourn.). 
Luctuosus @®liv. — Ent. IV. 77, 7. 
Sehr selten. Wallis (Venetz). 
Varius 111. — Dufourii Latr., Redt. faun. austr. p. 568. 
Sehr selten. Basel (H.). 


Dinoderus Stephens. 
Leben wie die Bostrichus. 
Substriatus Payk. — Redt. faun. austr. p. 569. 
Selten. Sitten (v. Gaut.). 
Elongatus Payk. — Gyll. Ins. Suee. Ill. p. 375. 
Sehr selten. Matt (H.). 


Fam. 26. Lyetidae. 
Lyctus Fabr. 


Leben unter Rinde und abgestorbenem Holz. 
Canaliculatus F. — Redt. faun. austr. p. 358. 
Nicht selten, in der ebenern Schweiz. 


— 25 — 


2. Brunneus Steph. — Wollast. Ins. Madeira, p. 152. 
Selten. In Reben aus Madeira eingeführt. Basel (Bfl.). 
3. Pubescens Panz. — Redt. faun. austr. p. 358. 
Selten. Zürich (Dietr.), Dübendorf (Br.), Basel (Iınh.), Genf (Tourn.). 


Fam. 27. Cisidae. 
Monogr. de l’ancien genre Cis des auteurs, Annales de la soc. ent. de France 1818, par Mellie. 


Endecatomus Mellie. 
Leben in altem Nolz. 
I. Reticulatus Herbst. -- Mell., l. c. p. 216. 
Sehr selten. Genf (Chevr.). 


Rhopalodontus Mellie. 
Leben in Schwämmen. 
1. Fronticornis Panz. — Mell., ]. c. p. 365. 
Genf (Chevr., Tourn.), Schaffhausen (St.), Basel (Imh.). 


Cis Latreille. 


Leben in Schwämmen, besonders Baumschwämmen und in faulem Holz. 
1. Boleti Scop. — Mell., ]. c. p. 238. 
Sehr häufig überall, bis 5500‘ s. M. 
2. Rugulosus Mell., |. c. p. 212. 
Selten. Schaffhausen (St.), Genf (Tourn.). 
3. Micans Herbst, — Mell., l. c. p. 255. 
Nicht selten. Dübendorf (Bremi), Genf (Tourn.). 
4. Hispidus Payk. — Mell., I. c. p. 260. 
Häufig. Dübendorf (Br.), Nürenstorf (Dietr.), Genf (Cheyr., Tourn.), Schaffhausen (St.). 
5. Comptus Gyll. — Mell., ]. c. p. 268. 
Selten. Bex, in einem Stock (Chevr.), Genf (Tourn.). 
6. Quadridens Mell., |. c. p. 270. 
Selten. Basel (Bff.). 
7. Bidentatus Oliv. — Mell., ]. c. p. 322. 
Selten. Engadin (v. Heyd., St.). 
8. Dentatus Mell., ]. c. p. 324. 
Schweiz (Mell.). 
9. Nitidus Herbst. — Mell., ]. c. p. 325. 
Schweiz (Mell.), Genf (Chevr., Tourn.), Schaffhausen (St.), Aarau (Fr.), Basel (Bff.), an 
Fässern in Kellern. 
10. Glabratus Mell., |. c. p. 329. 
Schweiz (Mell.), Genf (Chevr., Tourn.), Vevey (v. Gaut.), Aarau (Fr.). 


— 216 — 


. Nitidulus Mell., I. c. p. 334. 


Selten. Aarau (Fr.). Genf (Tourn.). 


. Lineatocribratus Mell., |. c. p. 336. 


Genf (Chevr.), Aarau (Fr.). 


. Alni Gyll. — Mell., 1. c. p. 338. 


Selten. Genf (Chevr.), Schaffhausen (St.), Peney bei Genf (Tourn.). 


. Punctifer Mell., |. c. p. 344. 


Selten. Genf (Mell., Tourn.). 


. Bidentatus Rosh. — Ü. alpinus Mell., 1. c. p. 347, 391. 


Selten. Genf (Chevr.). 


. Festivus Panz. — Mell., ]. c. p. 349. 


Vevey (v. Gavt.), Genf (Chevr., Tourn.), Dübendorf (Br.), Schaffhausen (St.). 


. Vestitus Mell., 1. c. p. 35%. N 


Hie und da nicht selten. Schaffhausen (St.). 


Ennearthron Mellie. 
Leben wie die Cis. 
Cornutum Gyll. — Mell., 1. c. p. 362. 
Häufig überall, besonders in Boleten. 
Affinis Gyll. — Mell., 1. c. p. 364. 
Häufig. Kanton Zürich (Dietr.), Schaffhausen (St.), Waadt und Wallis (v. Gaut., Venetz), 
Genf (Chevr., Tourn.). 


Orophius Redt. 
Leben wie die Cis. 
Mandibularis Gyll. — Mell., 1. c. p. 382. 
Nicht selten. Genf (Chevr.), Waadt, Wallis (v. Gaut.), Bündten (Fr.), Jura (Tourn.). 


Octotemnus Mellie. 
Leben wie die Cis. 
Glabrieulus Gyll. — Mell., 1. c. p. 385. 
Häufig. Nürenstorf (Dietr.), Genf (Chevr.), Schaffhausen (St.), Jura (Tourn.). 


MONOGRAPHIE 


- PALEONTOLOGIQUE ET STRATIGRAPHIQUE 


DE 


L’ETAGE URGONIEN INFERIEUR 


pu LANDERON (Cant. DE NEUCHÄTEL). 


PAR 


P. or LORIOL vr V. GILLIERON. 


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INTRODUCTION. 


L’etage N&ocomien moyen, ou N6ocomien proprement dit, presente, comme on le sait, 
un tres-beau developpement dans les environs du Landeron; lä il est riche en fossiles carac- 
teristigues et ses allures n’offrent rien d’extraordinaire. Il est surmonte par une serie de 
marnes et de calcaires trös-ferrugineux, tr&s-fossiliferes dans certains bancs et particuliere- 
ment riches en spongitaires; M. GILLIERoN les rapporte & la Pierre jaune de Neuchätel. 
L’examen des fossiles qui ont &t& trouves dans cet ensemble montre qu'il renferme un 
melange particulier d’espöces, dont les unes 6taient regardees comme speciales & l’Urgonien 
inferieur et dont les autres appartiennent au N&ocomien moyen. Cette faune est en outre 
remargquable par la presence d’une espece nouvelle de Comatule, dont les nombreux individus 
sont confines dans un petit bane d’une faible 6paisseur, et par celle d’une grande quantite 
de spongitaires, appartenant ü plusieurs especes, representees par un nombre enorme d’individus, 
la plupart dans le plus bel etat de conservation. Nulle part ailleurs en Suisse on ne trouve 
dans le N&ocomien, sur un point donne, une accumulation de spongitaires aussi considerable. 

Ces faits interessauts meritaient d’ötre signales a l’attention et ils m’ont paru assez im- 
portants, pour que j’aie eru devoir entreprendre une etude attentive de la faune de T’etage 
Urgonien inferieur du Landeron, afın d’en faire ’objet d’une monographie speciale. J’ai eu 
le bonheur d’obtenir la collaboration de M. GILLIERON, qui a &tudie avec grand soin tout 
le littoral du lac de Bienne et qui a bien voulu se charger de la redaction de la partie 
stratigraphique de ce m&moire. Dans son travail il ne se contente pas de deerire minu- 
tieusement les couches n&ocomiennes du Landeron, mais il etudie aussi avec detail tous les 
depöts eretaces qui affleurent entre S'-Blaise et Bienne, sur lesquels il a pu faire plusieurs 
observations importantes. 

Les fossiles que j’ai decerits proviennent en totalite, soit de la collection de M. GILLIERoN, 
soit de celle de M. HıseLy de Neuveville, lequel a bien voulu cooperer aussi & ce m&moire 
en mettant & ma disposition les nombreux materiaux qu'il a rassembles. Je desire lui en 


temoigner ici ma sincere gratitude. 


ng 


x 


Dans mes descriptions j’ai abrege & dessein la partie synonymique, parce qu’on pourra 
trouver toutes les synonymies, aussi completes que possible, dans la » Description des fossiles 
eretaces de S"-Croix par MM. PıctErT et CAmPIcHE.« (et excellent ouvrage m’a ete de la 
plus grande utilite et on pourra eonstater, lorsqu'il sera termine, que le nombre des especes 
communes entre le N&ocomien moyen et l’Urgonien inferieur est bien plus considerable qu’on 
ne le pensait d’abord. 

Afın de ne pas trop augmenter le nombre des planches, je n’ai pas fait figurer toutes 
les especes connues, mais seulement celles qui m’ont paru presenter quelques variations, ou 
celles sur lesquelles il pouvait exister quelqgue doute. 

J’ai neglige de deerire un certain nombre d’especes qui n’etaient representees que par 
des individus trop mal eonserves pour permettre une determination certaine. 


P. pe LORIOL. 


DESCRIPTION DES FOSSILES 


PAR 


P. de Loriol. 


DENTS DE POISSONS. 
(Outre les trois especes deerites ci-dessous, il faut encore eiter des dents appartenant au genre Otodus 
et au genre Strophodus, qui n’ont pu &tre dötermindes specifiquement.) 


Pycnopus CouLonı, Agassiz. 
Pl. I, fig. 5—7. 


SYNONYMIE. 
Pyenodus Couloni, Agassiz, 1843. Poissons fossiles, tome 2, 2° partie, p. 200. 
Id. Id. Pictet et Campiche, 1858. Materiaux pour la Palsont. Suisse. Deser. des foss. de S'*-Croix, 


Vol. I, p. 57, pl. 7, fig. 5—17. 


DIMENSIONS. 
Diametre de la plus grande dent . . . . Sarı 
Longueur id. id. 6) 
Hauteur id. id. are 4 


Dentes complanat@, ambitu subsinuose, compresse, levigate, subtus late ewcavate. 

Parmi les dents assez nombreuses appartenant ä& cette espece, qui proviennent des couches 
& spongitaires du Landeron, il s’en trouve un certain nombre de grande taille qui probable- 
ment faisaient partie des rangees prineipales; elles sont aplaties, allongees en forme de carre 
long, arrondies aux extremites, plus ou moins larges et de forme plus ou moins reguliere, 
parfaitement lisses et brillantes en dessus, largement excavdes en dessous. Avec ces grandes 
dents il s’en rencontre d’autres plus petites, souvent de m&me forme, quelquefois presque 
eirculaires, que je rapporte avec M. Pictet ü la möme espece. 

Rapports et differences. Les dents du P. Cowloni sont voisines de celles du P. cylin- 
drieus Pietet; elles s’en distinguent par leur forme plus large, plus deprimee, plus irregu- 
liere. L’assoeiation des petites dents aux grandes est extr&mement probable, si non entiere- 
ment certaine. 


vi. 


7 = an hate a a er a ha He A y 


SE TaEb 


Gisement. Couches N° 4, N? 7. Coll. Gillieron, Hisely. X 
Autres gisements indiques. S°-Croix, Neuchätel ete,, Etage N&ocomien moyen. Thoiry, r 
Allemogne (Departement de l’Ain) ete., Etage Urgonien. 


Explication des figures. 
Pl. I, fig. 5a, 5b. Grande dent de Pyenodus Couloni. 
Pl. 1, fig. 6 et 7. Petites dents de la m&me esp£ce. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


SPHAERODUS NEOCOMIENSIS, Agassiz. 
Pi. I, fig. 1, 4. 


SYNONYMIE. 
Sph@rodus neocomiensis, Agassiz, 1843. Poissons fossiles, tome 2, 2° part., p. 216. 
Id. Id. Pictet et Campiche, 1858. Materiaux pour la Palsont. Suisse. Deser. des foss. eret. 
de S'-Croix, p. 72, pl. IX, fig. 1—6. 
DIMENSIONS. 
Diametre de la plus grande dent . ui 
Hauteur de la couronne . . 2... .. 10 


Dentes hemispherice, levigate, sublus excwate; excavatio basilaris dimidie partis dia- 
metri paulo major, non tantum profunda. 

Dents de forme hemispherique, quelquefois subconique, parfaitement lisses; on remarque 
sur chacune d’entre elles une place deprimde par l’usure. Lorsque la lame basilaire existe, 
elle presente au centre une cavit6 peu profonde, dont le diametre est un peu sup6erieur A 3 
la moitie de celui de la dent. Dans un exemplaire, cette lame est usee en partie et permet 
d’apprecier la grande eavite remplie par la gangue; elle se trouve meme, entierement vide 
dans un autre individu. Ainsi que l’a fait M. Pictet, je rdunis d cette espece une dent usde 
de maniere & devenir tout a fait plane, et perforde d’un grand trou rempli de marne jaune; 
au-dessous se voit encore la lame basilaire avee sa cavite. Je lui reunis aussi une dent 
exactement semblable aux autres, sauf en ce quelle est un peu conique; ainsi qu’une seconde 
dent, dont l’ensemble est un peu allonge; ces lögeres difförences de forme ne doivent avoir, ce 
me semble, aucune valeur specifique. > 

Rapports et differences. Les dents du Spherodus neocomiensis sont bien faciles & dis- 
tinguer des autres dents de poissons qu’on rencontre dans le terrain ndocomien. Si en revanche 
on les compare ä celles du Spherodus gigas du terrain kimmeridien, la distinetion devient 
a peu pres impossible. 

Gisement. Couche N® 7. Coll. Hisely, Gillieron. 

Autres gisements indiques. S"-Croix (Vaud), Neuchätel, Auxerre. Etage N&ocomien. 


ar 


Explication des figures. 


Pl. I, fig. 1a. Dent normale du Spherodus neocomiensis. 
„ fig. Ib. Dessous de la möme, permettant de voir la lame basilaire. 


fig. 2a. Autre dent de la möme espece. 
„ fie. 2b. Dessous de la möme, la lame basilaire a disparu et la grande cavit6 apparait toute entiere. 


„ fig. 3a, 3b. Dent de la möme espece, de forme subeonique. 
fig. 4. Autre dent de la meme esp£ce, aplatie et usee, vue en dessus. 
Toutes ces figures sont de grandeur naturelle. 


ODONTASPIS GRACILIS, Agassiz. 


SYNONYMIE. 


Odontaspis gracilis, Agassiz, 1835. Poissons fossiles, t. III, p. 295, pl. 37a, fig. 2 & 4. 
id. id. Pietet et Campiche, 1858. Materiaux pour la Paleont. Suisse. Foss. eret. de S!*-Croix, 


1° part., p. 88, pl. XI, fig. 9—18. 


DIMENSIONS. 
Longueur totale d’une dent depuis sa naissancee . 13"" 
Diametre srla based. Ar a6. Tre enter Tr 4 

Dentes graciles, subtriangulares, apice acuminate, marginibus acutıs, basi substriate. 
Dentieulö multo minores, acut. Radix longa, bifurcata. 

Dents allongees, gräles, aplaties, trös-aiguös au sommet, bombees au milieu sur chaeune 
de leurs faces, mais surtout sur la face interne, bordees de chaque cöte par une caröne tran- 
chante; la face interne est plus ou moins stride et plissde, surtout A la base. Dentelons 
petits, tres-aigus au sommet, marginds sur les bords. Racine tres-grosse, bifurquee, faisant 
une forte saillie du cöte interne. 

Rapports et differences. Les quelques dents de cette espece que j’ai & deerire sont de 
grande taille, peu striees a la base, mais exactement semblables soit aux descriptions et aux 
figures donndes, soit aux individus du Mont Saleve. 

Gisement. Couche N® 4 et 7. Coll. Gillieron. 

Autres gisements indigues. S°-Croix, Neuchätel, Mont Saleve. Etage neocomien moyen. 


MOLLUSQUES GASTEROPODES. 


TORNATELLA MARULLENSIS, d’Orbigny. 
Pi. I, fig. 8. 


SYNONYMIE. 


Acteon affınis, d’Orb. (non Sow.), 1842. Pal&ont. frangaise. Terr. eret., t. II, p. 117, pl. 167, fig. 4—6. 
Acteon marullensis, d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 67. 


Id. Id. Pietet et Campiche, 1862. Palsont. Suisse.. Foss eret. de S'*-Croix, t. II, p. 189, pl. 61, 
tig. 2—4. 
DIMENSIONS. 
onguensie 20 A EEE er 182 
Diamötre du dernier tour par rapport a la longueur 0,44 
Hanteur id. id. id. De055 
Angle,,apıciale mr Isa Te re 45° 


Nucleus elongatus, oblongus; spir@ anfractus parum convexi, suturis impressis separati; 
ultimus dimidiam teste partem paulo superans; apertura antice dilatata, ad basin angustata. 

Moule interieur indiquant une coquille oblongue, allongee. Spire composde de tours assez 
nombreux, peu convexes, separes par des sutures bien marqudes; le dernier est un peu plus 
haut que la moitie de l’ensemble; ils s’enroulent sous un angle un peu convexe; la surface 
porte des traces de cötes longitudinales. Ouverture dilatee en avant, etroite a la base. 

Rapports et differences. Je rapporte A cette espece le seul individu dont j’ai eu con- 
naissance, A cause de sa tres-grande analogie avec les moules figures par M. Pictet, dont 
les proportions sont exactement les m&mes et dont l’ouverture est semblable; le labre parait 
seulement avoir &t6 legerement dilate dans l’exemplaire du Landeron, eependant les traces 
de eötes longitudinales qu’il presente ajoutent encore A la vraisemblance de sa determination. 
On ne voit pas de pli columellaire, mais seulement un leger renflement ä la columelle. Je 
ne saurais indiquer les diflerences qui peuvent separer le moule de la 7. Astieriana de celui 
de la T. Marullensis, les tests sont assez distincts. 

Gisement. Couche N’ 7. Coll. Hisely. 

Autres gisements indiques. S"-Croix (Vaud), Marolles (Aube) ete., N&eocomien moyen. 


Explication des figures. 


Pl. 1, fig. 8a. Moule de la Tornatella Marullensis, de grandeur naturelle. 
„ fig. 8a, 8b. Le möme un peu grossi. 


ALARIA HiseLyı, de Loriol. 


Pi. LI, fig. 9. 

DIMENSIONS. 
Diamötre du demier tur . ». 2. 2... 130% 
Longueur donnee par lange . . .» ... 40 
Anslevspirallrsi en ae ned nu re re 20 


Testa elongata, turrita. Spir@ anfractus angulati, striati, ullimus antice angustus. Aper- 
tura angusta, in canalem acutum, angustum, desinens. Columella valde callosa. 

Coquille allongee, turrieulee. Tours de spire nombreux, etroits, un peu en gradins, 
s6pares par des sutures tres-marquees, carends et finement stries en long. Il est probable 
qu'il n’y avait pas Jle tubereules, on n’en voit nulle trace. Le dernier tour se retreeit tres- 
rapidement en avant. Ouverture trös-etroite, terminee par un canal droit, etroit et allonge; 
columelle recouverte par une callosite Epaisse. 

Rapports et differences. Je ne connais qwWun seul exemplaire de cette espece qui me 
parait se distinguer clairement de l’Aporrhais Dupiniana par son ouverture tres-etroite, son 
canal long et mince, et de l’Ap. acuta par ses tours carenes. 

Gisement. Couche N° 7. Coll. Hisely. 

Explication des figures. 
Pl. I, fig. 9a, 9b. Alaria Hiselyi, de grandeur naturelle. 


MOLLUSQUES ACEPHALES. 


PANOPAEA LATERALIS, Agassiz. 


SYNONYMIE. 


Panopea lateralis, Agassiz, 1845. Etudes eritiques, Myes, p. 259, pl. 32, fig. 6—7. 
Id. Id. Pictet et Campiche, 1865. Materiaux pour la Pal&ont. Suisse. Foss. de S"*-Croix, t. II, 
p- 54, pl. 101, fig. 1. 


Une valve, dont la longueur approximative est de 75””", et la largeur de 45”", me 
parait avoir appartenu certainement ä cette espece; elle est allongee, peu renflee, marquee 


2 


[4 


Ba ie 


sur les flanes de larges sillons peu accuses, la region buceale est relativement longue, arrondie, 
retreeie; la region anale est incomplete; on peut cependant se convainere d’apres la cour- 
bure des fianes que la coquille etait peu bäillante. 
Rapports et differences. La P. lateralis se distingue de la P. örregularis par sa forme 
moins renflee, plus allongee, moins carree, son bäillement anal beaucoup moins considerable. 
Gisement. Couche N 6 (avec la Comatrla Hiselyi), Coll. Hisely, et N° 8, Coll. Gillieron. 
Autres gisements observes. S"-Croix (Vaud), Landeron (Neuchätel), Morteau (Doubs). Etage 
neocomien moyen. — La Russille, S“-Croix (Vaud). Etage urgonien. 


PANOPAEA NEOCOMIENSIS (Leym.), d’Orbigny. 
PL. 170. 10: 


SYNONYMIE. 


Pholadomya neocomiensis, Leymerie, 1842. Mem. de la Soe. Geol. de France, t. V, p. 3, pl. 3, fig. 4. 

Panopa@a neocomiensis, d’Orbigny, 1843. Paleont. Fr. Terr. eret,, t. III, p. 329, pl. 358, fig. 3—8. 

Myopsis neocomiensis, Agassiz, 1845. Etudes eritiques, Myes, p. 257, pl. 31, fig. 5—12. 

Panop@a neocomiensis, Pietet et Campiche, 1865. Deser. des foss. eret. de S'°-Croix, 3” partie, p. 49, 
pl. 100, fig. 10—12. 


DIMENSIONS. 
Longueur- .... .-.- "WE SHE EMNTEE 7 2 OS: 
Largeur par rapport ä& la longueur . » 2»... 0,56 
Epaisseur id. id. u 0,47 
Longueur de la region nale . . . . . environ 0,75 


Testa elongata, non tantum inflata, valde inequilateralis, angustata, irregulariter concen- 
trice plicata. Hegio buccalis brevis, angulata. Margo pallealis parum arcuatus. Umbones 
depressi, approximati. 

Coquille allongee, comprimee, relativement &troite, tres-indquilaterale, marquee de plis 
d’aceroissement irreguliers. Region buccale eourte, rötrecie, anguleuse. Region anale un peu 
arquee, peu bäillante. Bord palleal presque droit. Crochets deprimes, rapproches. Impressions 
museulaires elliptiques, les anales tres-rapprochees du bord cardinal. Sinus palleal large, 
s’avancant jusqu’a 0,50 de la longueur de la coquille. 

KRapports et differences. L’exemplaire du Landeron que j’ai sous les yeux, de grande 
taille et tres-adulte, est tout-a-fait identigue aux nombreux individus de cette espece pro- 
venant de divers gisements que j’ai pu comparer; la profondeur du sinus est moindre que 
celle des individus de l’Urgonien inferieur de la Russille, elle se rapproche davantage de celle 


En 


des exemplaires du N&ocomien moyen. On trouvera dans la » Description des Fossiles de 
S"-Croix« (loe. eit.) une etude detaillee des Panopedes eretacees et en particulier de la 
P. neocomiensis. 

Gisement. Couche N® 8. Coll. Gillieron. 

Autres gisements observes. Üette espece se retrouve dans un grand nombre de localites, 
depuis l’ötage valangien, ou elle est rare, jusqu’a l’etage aptien. 

Esxplication des figures. 

Pl. I, fie. 10. Panop@a neocomiensis, de grandeur naturelle, 


PnoLADomyA SCAPHOIDES (Agassiz), Pictet et Campiche. 


SYNONYMIE. 


Myopsis scaphoides, Agassiz, 1842. Etudes eritiques, Myes, p. 261, pl. 32, fig. 4, 5. 
Pholadomya scaphoides, Pietet et Campiche, 1855. Materiaux pour la Pal&ont. Suisse, Foss. eret. de S'“- 
Crois, p- 80, pl. 103, fig. 35. 


DIMENSIONS. 
kongaeur WESTERN. URS A 
Largeur par rapport a la longueur . . . 0,55 
Epaisseur id. id. : : 0,51 


Longueur du cöte anal par räpp. ala longueur 0,82 


Nucleus elongatus, angustus, crassus, comcentrice sulcatus, valde inequilateralis. Regio 
buccalis minima, oblique truncala; vegio analis arcnata, ad extremitatem rotundata, hians. 
Umbones parvi, approximati. 

Moule interieur indiquant une coquille allongee, relativement etroite, Epaisse, tr&s-inequi- 
laterale, tres-&videe sur le bord cardinal, marquee de sillons concentriques rapproches, bien 
marques. Region buccale extrömement courte, tronquee obliquement, peu bäillante. Region 
anale allonoee, arquee, häillante, arrondie a son extremite. Bord palleal tres-arque. Cro- 
chets tres-rapproches, peu saillants. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue de la Phol. Göllieron, Pietet et Cam- 
piche, par sa forme plus arquee, plus evidee du eöte cardinal, sa region buccale plus tronquee, 
sa largeur relative plus faible. 

Gisement. Couche N’ 7. Coll. Hisely. 

Autres gisements observes. S'“-Croix, Cinquetral. Etage valangien. — Landeron, S"- 


Croix. Etage neocomien moyen. — La Russille (Vaud), Morteau (Doubs). Etage urgonien. 


a 


ANATINA MARULLENSIS, d’Orbigny. 


Pi. 1, fig. 11. 
SYNONYMIE. 
Anatina marullensis, d’Orbigny, 184-4. Paleont. Fr. Terr. eret., t. 3, p. 376, pl. 371, fig. 3—4. 
Id. Id. d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 74. 
Id. Id. Pietet et Campiche, 1865. Paleont. Suisse. Foss. eret. de S'“-Croix, t. UI, p. 101, 
pl. 107, fig. 2, 3. 
DIMENSIONS,. 
Longueur approximative . . . . 35 mm 
Larseuue 0 al ers her 23 
IEPRISSEUTI I: HE RR 13 


Testa ovata, compressa, ineqwlateralis. Valve lateribus sulco transverso, obliquo 
’ ı ’ 
lato, notate, sulcisque concentricis latis, in anal! parte evanescentibus, strüsque concentricıs 


tenwbus ornate. 


Coquille ovale, comprimee, inequilaterale, marqude sur les flanes d’un sillon transverse, 
large et profond, partant du erochet et arrivant au bord palleal en se dirigeant obliquement 
du cöte anal; elle est ornee en outre de grog sillons concentriques tres-peu sensibles dans 
la region anale, ainsi que de fines stries concentriques. Region buccale un peu plus courte, 
subrostree; region anale retr&cie. Crochets petits, peu saillants. Le sillon form& par la lame 
interne est tres-accuse. 

Rapports et differences. Un seul individu de cette espece a 6t& trouve dans les couches 
a Spongitaires; il est de petite taille, probablement un peu jeune, mais parfaitement carac- 
terise; le sillon transverse qui marque ses flancs est tres-oblique. L’A. marullensis se 
distingue bien de IA. Carteroniana par son sillon lateral dirige du cöte anal et non du 
eöte buceal. 


Gisement. Couche N°® 7. Coll. Gillieron. 


Autres gisements observes. La Russille pres Orbe (Vaud), Morteau, S*-Croix. Etage ur- 
gonien. — Marolles (Aube). Etage neocomien moyen. 


’ 


Explication des figures. 


Pl. I, fig. 11a, I11b. Anatina Marullensis, de grandeur naturelle. 


Venus Dupisıana, d’Orbigny. 


SYNONYMIE. 
Venus Dupiniana, d’Orbigny, 1845. Paleont. Fr. Terr. cret, t. III, p. 434, pl. 383, fig. 1-4. 
Id. Id. Pictet et Campiche, 1865. Materiaux pour la Pal&ont. Suisse. Deser. des foss. eret. de 


Se Oro pr 180 LT 10h: 


DIMENSIONS. 
VO a EEE ia 
Largeur, par rapport a la longueur . . . 0,82 
Epaisseur id. id. MUS: 0,41 


Longueur du eöte anal, par rapp. a la longueur 0,62 


Nucleus ovatus, compressus, ineqwlateralis. Regio buccalis minor, angustata, rotundata ; 
sub umbonibus paulo excavata. Regio analis lata, haud truncata. Margo cardinalis in anali 


parte valde declivis. Margo pallealis arcuatus. Umbones parvi, approximati. 


Moule ovale, comprime, inequilateral. Region buccale plus courte, retrecie, arrondie, 
excavee en forme de lunule sous les erochets ; region anale elargie, egalement arrondie. Bord 
cardinal tres-declive du cöte anal. Bord palleal regulierement arque. Crochets petits, peu 
saillants, rapproches. 


. 


Rapports et differences. Les moules de la V. Dupiniana sont tres-voisins de ceux de 
la V. vendoperana; ils s’en distinguent cependant par leur compression plus grande et leur 
region anale moins dilatee. 


Gisement. Couche N° 7. Coll. Hisely. 


Autres gisements observes. Cette espece se trouve depuis l’etage valangien jusqu’a l’etage 
-neocomien superieur; elle caracterise en general l’etage n&ocomien moyen. 


Cvprına ORBENSIS, Pictet et Campiche. 


SYNONYMIE. 


Cyprina Orbensis, Pietet et Campiche, 1865. Mater. pour la Paleont. Suisse. Foss. eret. de S'*-Croix, t. II 
p. 219, pl. 114, fig. 7, 8. 


ET 


Nucleus subglobulosus, tantum fere latus quantıım longus, inequwilateralis. Regio buccalis 
brevis, angusta, rotundata, sub umbonibus excavata. Regio analis truncata, oblique carinata. 
Umbones approximati, inflati. 

Moule interieur annongant une coquille tres-renflee, subglobuleuse, tres-inequilaterale. 
Region buccale courte, arrondie, retrecie, exeavde sous les crochets. Region anale allongee, 
tronquee A lrextremite, marquee d’une cearene oblique, obtuse, qui part du crochet et va 
aboutir au bord palleal, limitant un meplat prononee. Aire cardinale large, tres-excavee, 
un peu carende sur les bords. Bord palleal arrondi. Impressions musculaires bien marqu6es. 

Rapports et differences. (uoique cette espece ne soit reprösentee que par un exem- 
plaire un peu deforme, dont les dimensions n’ont pu etre donnees, je n’ai aucun doute sur 
sa determination, il est parfaitement identique aux nombreux exemplaires de la Russille que 
jai sous les yeux. La C. Marcousana, de Loriol, qui est voisine, est moins renflee, ses 
erochets sont moins obliques et moins renfles, sa forme est moins indquilaterale. 

Gisement. Couche N°® 7. Coll. Hisely. 

Autres gisements observes. La Russille (Vaud). Etage urgonien. 


CARDIUM LANDERONENSE, de Loriol. 
Pl. I, fig. 12. 


DIMENSIONS. 
Tarsanıı Re RE ER ER RN REAeNE 
Longueur par rapport & la large . . ». ». 2.2... 0,0] 
Epaisseur id. id. ch ei ae 0,72 
Longueur du eöte anal par rapport a la longueur totale 0,50 


Testa minor, inflata, latior quam longa, @qwlateralis, costis radiantibus tenuissimis, in 
anali parte wero validioribus suleisque incrementi nonnulls, irregularibus, ornata. Regio buccalis 
rotundata; regio analis abrupte truncala. Margo cardinalis !revis, in buccali parte sub um- 
bonibus erectus. Margo pallealis arcualus, intus erenulatus. Umbones parvi, parum prominentes, 
approzimati, haud incurvi. Ligamentum breve, infossum. 

Coquille de petite taille, un peu plus large que longue, renflde, &quilaterale, arrondie 
du eöte buceal, tronqude brusquement du cöte anal, ornde de cötes rayonnantes d'une extreme 
finesse; vers l’extr&mite anale on en remarque une trentaine qui sont beaucoup plus fortes, 
elles sont limitees par un angle a peine sensible; quelques sillons d’aceroissement bien mar- 
qu6s viennent couper ces cötes ä des intervalles tres-irreguliers. Bord cardinal tres-court, 
droit; il forme du.cöte buceal pres des crochets une saillie relativement tres-forte. Cette 


2 


partieularit6 se retrouve dans quelques espöces vivantes et dans le €. Verioti, Buv., de 
l’etage portlandien. Bord palldal rögulierement arque, finement erenele en dedans. Crochets 
petits, droits, peu saillants, rapproches. Ligament court, enfonce. 


Rapports et differences. Ce joli petit Cardium a parfaitement la forme du ©. Cottaldinum, 
d’Orb., il ne saurait ötre regardd toutefois comme le jeune de cette espece Ad cause de la difle- 
rence tres-sensible des eötes de la region anale qui sont beaucoup plus fortes que celles qui 
couvrent les flancs, et & cause de ses crochets relativement beaucoup moins saillants; l’individu 
parfaitement conserv6 que j’ai sous les yeux a du reste tous les caracteres d’une coquille adulte. 
Le ©. subhillanım, Leym., a une forme plus renflee, arrondie et non tronquee du cöte anal, 
ses flanes ne prösentent aucune trace d’angle anal, et ils sont ornes de sillons eoncentriques 
reguliers, tres-fins et rapproches, linegalite des cötes rayonnantes est en outre moins sen- 
sible.. Le ©. Landeronense se distingue encore par la saillie qui s’observe dans la partie 
buccale de son bord cardinal, ce caractere est tres-prononce dans cette espece. 


Gisement. Couche N° 7. Coll. Hisely. 
Exwplication des figures. 


Pl. I, fig. 12a. Cardium Landeronense, de grandeur naturelle. 
„ fig. 12b, 12c, 12d, le meme individu grossi. 


TRıGoONIA CAUDATA, Agassiz. 


SYNONYMIE. 


Trigonia caudata, Agassiz, 1840. Etudes eritiques, Trigonies, p. 32, pl. 7, fig. 1—3 et fig. 11—13. 
Id. Id. Pietet et Campiche, 1866. Monogr. des foss. eret. de S'*-Croix, t. II, p. 374. (Voir dans 
cet ouyrage la synonymie complete de l’espece.) 


Un seul moule interieur a 6t& trouve dans les couches & Spongitaires; il est bien carac- 
terise et appartient certainement A la Tr. caudata, espece trop connue pour meriter une 
nouvelle description. 

Gisement. Couche N° 7, Coll. Hisely. 

Autres gisements observes. La Goudiniere, Perte du Rhöne, Atherfield ete. Etage aptien. — 


La Russille, Mauremont (Vaud). Etage urgonien. — Marolles, @y-l’Eveque, etc. ete., par- 


tout ou on trouve l’etage neocomien moyen; Vigneules (Cant. de Berne). Etage valangien. 


BRFSTS ee 


ARCA MARULLENSIS, d’Orbigny. 
Pl. T, fig. 13. 


SYNONYMIE. 


4rca marullensis, d’Orbigny, 1844. Paleont. Fr. Terr. eret., t. III, p. 205, pl. 310, fig. 3—5. 
Id. Id. Pietet et Campiche, 1866. Materiaux pour la Paleont. Suisse. Deser. des foss. eret. de 
S'*-Croix, t. II, p. 432, pl. 139, fig. 1—4. 


DIMENSIONS. 
(Moule.) 
Longueur isst Ya See. en. LENVÄTONI "Den 
Largeur par rapport a la longueur . „ 0,56 
Epaisseur Id. Id. Br 0,40 


Nucleus elongatus, oblongus, inequilateralis, compressus, levigatus. Regio buccalis brevis. 
Regio analis elongata, oblique truncata. Area cardinalis angustissima. Margo pallealis rec- 
tiusculus. Umbones parvi, depressi, incurwi. 

Moule allonge, oblong, inequilateral, comprime, lisse. Region buccale courte, retrecie; 
region anale coupee obliquement a son extremite. Facette cardinale tres-etroite. Bord palleal 
ä peu-prös droit. Crochets petits, deprimes, recourbes, rapproches, anguleux, mais non carenes 
du cöte anal. 

Rapports et differences. L’individu du Landeron appartient sans nul doute ä cette espece 
trös-bien caracterisee par sa forme oblongue, ses erochets deprimes et tres-rapproches, l’etroi- 
tesse de son area ligamentaire, l’absence de carene anale, et en outre par ses ornements. 

Gisement. Couche N® 7, Coll. Hisely. 

Autres gisements indiques. Marolles, Gy-l’Eveque ete. Etage neocomien moyen. — 
Morteau (Doubs); La Russille (Vaud). Etage urgonien inferieur. 


Esxplication des figures. 
Pl. I, fig. 13a, 13b. Arca marullensis, de grandeur naturelle. 


MyriLus Cuvierı, Matheron. 
Pi. T, fig. 14. 


SYNONYMIE. 


Modiola lineata, J. Sow. (non Gmelin), 1836, in Fitton, G£ol. trans., t. IV, p. 538, pl. 14, fig. 2. 
Modiola angusta, Reemer (non Deshayes), 1839. Petref. der Nordd. Oolithe, Nachtrag, p. 33, pl. 18, fig. 36. 
Mytilus Cuvieri, Matheron, 1842. Catalogue des foss. des Bouches du Rhöne, p. 179, pl. 28, fig. 9—10. 


Sr re 


Mytilus lineatus, d’Orb., 1844. Paleont. frangaise. Terr. er6t., t. III, p. 266, pl. 337, fig. 7—9. 

Mytilus sublineatus, d’Orb., 1850. Prodrome, t. II, p. 81 et 119. 

Mytilus Orbignyanus, Pietet et Roux, 1852. Mollusques des Gres verts, p. 479, pl. 39, fig. 9. 

Mytilus Cuwvieri, Pietet et Campiche, 1867. Materiaux pour la Paleont. Suisse, Deser. des foss. eret. de 
S'°- Croix, t. II, p. 491. 


DIMENSIONS. 
rn yes, ar ER oe ne ee 
Largeur par rapport & la longueur . . . 0,32 
Epaisseur Id. Id. Rohde 0,60 


Testa elongata, arcuata, crassa, angusta, strüs radiantibus comfertis strüsque inerementi 
tenwissimis decussantibus ornata, in regione palleali partim levigata. Umbones acuti, incurvi, 
terminales. 

Coquille allongee, etroite, arquee, epaisse, arrondie A l’extremite anale, ornee de stries 
rayonnantes tr&s-fines, coupees par de fines stries d’accroissement. Ici et lä se trouve un 
pli d’aceroissement saillant. Region palleale un peu e&videe, sans ornements sur un petit 
espace. Crochets contournes, aigus et terminaux. & 

Rapports et differences. Les exemplaires du Landeron sont tres-typiques et parfaite- 
ment semblables aux individus du Neocomien moyen de Marolles, de Gy-l’Eveque etc. 

Gisement. Kouches N® 5 et 6. Coll. Gillieron. 

Autres gisements observes. Uette espece bien connue se retrouve dans un grand nombre 
de localit6s depuis V’etage valangien jusqu’a l’&tage aptien superieur. 

Explication des figures. 
Pl. I, fig. 14. Mytilus Ouvieri, exemplaire un peu grossi; un trait indique la grandeur naturelle. 


MyrıLus BELLUS (J. Sow.), Forbes. 


SYNONYMIE. 
Modiola bella, J. Sow., 1836, in Fitton, Geolog. Trans., 2""° serie, p. 113, 118, 336, pl. 11, fig. 9. 
Mytilus Cornuelianus, d’Orb., 1844. Paleont. frangaise. Terr. eret., t. III, p. 268, pl. 337, fig. 10—13. 
Mytilus bellus, Pietet et Campiche, 1867. Materiaux pour la Paleont. Suisse. Deser. des foss. eret. de S'*- 
Croix, t. III, p. 502. 
DIMENSIONS. 
TOnZUEUL es ae RE RL Aue 
(Les autres dimensions ne peuvent &tre donndes exactement, le seul individu trouve jusqu’iei etant 
deform£.) 
Testa ovata, inflata, lata, ommino radiatim tenue striata et strüs comcentrieis decussan- 
tibus plicisque inerementi nonmullis validıs, ornata. Margo pallealis non excavatus. 
3 


Coquille ovale, renflee, large, arrondie et &largio A l’extremite anale, couverte de stries 
rayonnantes fines et regulieres, coupees par de tres-fines stries 'concentriques et en outre 
par quelques gros plis d’aceroissement tres-marques. Region palleale droite, point arquee et 
ne presentant pas d’espace lisse. Crochets assez saillants, depassant un peu l’extremite buccale. 

Rapports et differences. Le M. bellus se distingue bien du M. Ouvieri, Math. par sa 
forme plus elargie, plus trapue, moins arquee et point Evidee du cöte palleal ou on ne voit 
aucun espace lisse. 

Gisement. Couche N’ 4. Coll. Gillieron. 

Autres gisements observes. Lower green sand d’Angleterre, S“-Croix. Etage aptien. — 
Marolles, Gy-l’Eveque ete., ete. Etage neocomien moyen. 


LirtHODOMUS OBLONGUS, d’Orbigny. 


SYNONYMIE. : 
Lithodomus oblongus, d’Orb., 1844. Paleont. frangaise. Terr. eret., t. III, p. 289, pl. 344, fig. 4-6. 
Id. Id. Pictet et Campiche, 1867. Materiaux pour la Pal&ont. Suisse. Deser. des foss. eret. de 


S'*-Croix, t. II, p. 516, pl. 134, fig. 3—6. (Voir dans cet ouvrage la synonymie com- 
plete de l’espece.) 


Id. Id. de Loriol, 1868. Monogr. des couches valangiennes d’Arzier, p. 37. 
DIMENSIONS. 
LORSUEUR..:.H. 4 02 opener ae See 
Largeur, par rapport & la longueur . . . 0,46 
Epaisseur Id. Id. ra 0,46 “ 


Testa oblonga, eylindrica, ad extremitates ambo rotundalta, levigata, suleis inerementi 
leviter notata. Regio cardinalis paulo excavata. Umbones subterminales. 

Coquille oblongue, eylindrique, le bord palleal &tant presque parallele au bord cardinal 
et la largeur 6galant l’6paisseur; elle est arrondie aux deux extremites et marqude de lignes 
d’accroissement plus ou moins prononcdes. Crochets d peu-pres terminaux. Region cardinale 
un peu excavee. 

Rapports et differences. Les exemplaires de cette espece provenant du Landeron pre&- 
sentent parfaitement tous les caracteres du L. oblongus; il ne peut guere se confondre avec 
d’autres especes eretacdes sauf peut-ötre avec le Z. prelongus, qui est plus &troit, plus 
comprime et plus grele. 

Gisement. Couche N® 7. Coll. Hisely, Gillieron. 

Autres gisements indiques. Morteau (Doubs). Etage urgonien inf6rieur. — Marolles, 
Gy-l’Evöque ete, Etage neocomien moyen. — S"-Croix, Arzier (Vaud). Etage valangien, 


= 


Pınna SULCIFERA, Deshayes. 


SYNONYMIE, 
Pinna suleifera, Deshayes, 1842. In Leymerie, M&em. Soc. Geol. de France, t. V, pl. 9, fig. 9, p. 8. 
Id. Id. d’Orb., 1844. Paleont. frangaise. Terr. er&t., t. III, p. 250, pl. 329, 
Id. Id. Pictet et Campiche, 1367. Materiaux pour la Pal&ont. Suisse. Deser. des foss. er&t. de S'*- 
Croix, 2®° partie, p. 527. 


n DIMENSIONS. 
[NONE USE get a AD 
Tarseunn se ne, [OB 
EEPaISSCUrZIRAREEN RE 60 


Testa maxima, triangularis, compressa, coslis radianlibus numerosis rolundis, intervallis 
latioribus complanatis separatis ubique ornala. 

Espece de tres-grande taille, comprimee, triangulaire, un peu arquee, ayant sa plus 
grande £paisseur vers le milien des flanes, ornee sur toute sa surface de cötes rayonnantes 
arrondies, saillantes, nombreuses, separdes par des intervalles plus larges et aplatis. Les flanes 
sont uniformement bombes, les erochets &troits et allonges. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue facilement de la P. Gillieroni, Pietet 
et Campiche, par sa forme et par ses cötes plus &cartdes mais s’dtendant sur toute la surface 
des valves. L’individu que j'ai sous les yeux est de tr&s-grande taille et tres-complet, il 
appartient & la variete comprimde et presente tous les caracteres de l’espece, 

Grisement. Couches N® 4 et 7. Coll. Hisely, Gillieron. 

Autres gisements indiques. S"-Croix, Landeron, Auxerre, Bernouil, Soulaines (Aube). 
Etage neocomien moyen. 


Lima Tonseckıana, d’Orbigny. 


Pi. I, fig. 17. ” 
SYNONYMIE, 
Lima Tombeckiana, d’Orb., 1343. Paleont. {rangaise. Terr. eret., t. III, p. 534, pl. 415, fig. 13—17. 
Id. Id. d’Orb., 1850. Prodrome, t. Il., p. 82. 
Id. Id. de Loriol, 1863. Deser. des invertebres foss. du Neocomien moyen du Saleve, p. 95, 
pl. 11, fig. 11. 
DIMENSIONS. 
ET en ers RE 
Tionsuenr par'rapport ala largeur 6. 2. u. nr 0,73 


Epaisseur Id. Id. (d’apres une valve isolee) 0,74 


a 


Testa owata, inflata, equilateralis, in media parte valvarım 15 costis radiantibus gra- 
nulatis, intervallis minoribus separatis, ornata, ceterum levigata, aut tenwissime concentrice 
striata. 

Coquille ovale, epaisse, &quilaterale, legerement tronqude aux deux extr&mites, ornde de 
stries concentriques extremement fines et, en outre, dans la partie mediane des valves, de 
15 cötes rayonnantes, saillantes, granuleuses, separdes par des intervalles plus &troits. Bord 
palleal regulierement arrondi. Crochets saillants, recourbes. Facette ligamentaire courte, 
oreillettes & peu-pres Egales. 

Rapports et differences. Voisine par sa forme de la L. Diupiniana, d’Orb., cette espece 
s’en distingue par ses cötes beaucoup plus fortes, granuleuses et serrees. 

Gisement. Landeron, Couche N°® 6. Coll. Gillieron. 

Autres gisements indiques. Marolles, Neuchätel, Auxerre ete. Etage n&ocomien moyen. 

Explication des figures. 


Pl. I, fig. 17a. Lima Tombeckiana, individu grossi. 
Id. fig. 17 b. Grandeur naturelle du m&me. . 


EiMA CARTERONIANA, d’Orbieny. 
» gny 


SYNONYMIE. 
Lima Carteroniana, d’Orb.. 1845. Paleont. francaise. Terr. eret., t. III, p. 523, pl. 414, fig. 1-4, 
Id. Id. d’Orb., 1850. Prodrome, t. II, p. 81. ? 
Id. Id. de Loriol, 1862. Deser. des invertebrös foss. du n&ocomien moyen du Saleve, p. 94, 


pl. 11, fig. 12. 


DIMENSIONS. 
Tiarseun. 4.00 ee ae a 2 
Longueur par rapport A la largeur . . . 0,68 
. Epaisseur Id. Id. Rt, 0,46 


Testa oblonga, inequilateralis, obligua, vegione anali truncata, subsinuata, costis radian- 
tibus tenwibus, acutis, remotis, sträsque sublilissimis concentrieis, ornata. Awricule inequales, 
analis brevis, dilatala, costata. 

Coquille oblongue, transverse, oblique, indquilaterale, tronqude et un peu excavde du 
eöte buccal, egalement tronqude et subsinueuse du cöte anal. Les ornements consistent en 
cötes rayonnantes e&troites, Geartdes, coupdces par des stries concentriques tres-serrees et 
extrömement fines. Oreillettes inögales, l’anale est &talde, plus courte que l’autre et costulee 
comme le reste du test. 


a 


Rapports et differences. Cette espece tres-repandue se distingue nettement par la forme 
de sa region anale qui est tres-constante et par la nature de ses cötes. 
Gisement. Couches N° 8 et 9. Coll. Gillieron. 


Autres gisements observes. Presque partout ou on a constate la faune de l’etage ne&oco- 
mien moyen, elle se trouve deja dans l’etage valangien. 


LımA GILLIERONI, de Loriol. 


Pl. I, fig. 16. 

DIMENSIONS. 
ee N Be RE RE et 
Longueur par rapport a la langeur . . . 2. 2 2 2.0. 0,66 
Epaisseur Id. 1d. (d’apres des valves isolees) . 0,38 


Testa compressa, lata, fere semieircularis, branversa, in regione buccali truncata et e.x- 
cavata, in regione anali rotundata, sulcis numerosis punctatis, intervallis latis, multo latiori- 
bus, dichotomis, planis separatis, ornata. 


Coquille tres-comprimee, large, presque semicirculaire, cependant plus large que longue. 
La region buccale est tronquee, presque rectiligne, excayee au milieu; la region anale forme 
avec le bord palleal une courbe assez reguliere. Les ornements consistent en cötes rayon- 
nantes plates, droites, deux ou trois fois dichotomisees; on en compte environ quarante sur 
le bord des valves; elles sont couvertes de fines stries concentriques, un peu en chevrons, 
sensibles surtont vers les bords; les sillons entre les cötes sont deux ou trois fois plus 
etroits et ponctues. Oreillettes imparfaitement conservees, elles paraissent avoir te subegales. 


Rapports et differences. Cette esp&ce est tres-voisine de la L. plana, Remer, et j’ai 
meme et& tente de la lui rapporter; il m’a paru cependant qu’elle devait en €tre distinguee. 
Dans la L. Gillieron:, aux *ı00 de sa largeur & partir du crochet, on compte trente cötes 
environ, tandis que, d’apres M. Ramer, la L. plana en a soixante-dix dans la meme region; 
la region buccale de la premiere espece est fortement excavee et ses cötes rayonnantes sont 
marqudes de stries concentriques, que M. Ramer n’indique point sur la seconde. La L. 
Gillieroni se distingue des autres et en particulier de la L. longa et de la L. Orbignyana 
par sa grande compression, ses cötes droites et peu nombreuses, sa rögion buceale tronquee 
et fortement excavee. 


Gisement. Couches N? 7 et 8. Coll. Gillieron, Hisely. 


Explication des figures. 


Pl. I, fig. 16a, 16b. Lima Gillieroni, exemplaire un peu grossi (un trait indique la grandeur naturelle). 
„ fig. 16c. Fragment du möine, tres-grossi. 


PECTEN LANDERONENSE, de Loriol. 


Pi. I, fig. 19. 

DIMENSIONS. 
RE ea ee DE 
Longueur par rapport ä la largeur . . . 0,80 


Valva inferior subinflata, 16 costis radiantibus latis, convexis, aut subplanis medio parum 
elevatis, suleis planis haud profundis vix angustioribus separatis strüsque concentricis tenw- 
bus, numerosissimis, ornata. Auricule ingquales, profunde rugate. 

Coquille dont la valve inferieure est assez bombee, tres-transverse, ornde de 16 cötes 
rayonnantes tres-larges, peu convexes, quelquefois relevees sur leur milieu par une ligne 
saillante, separees par des sillons peu profonds, plans, un peu plus etroits; toute la surface 
est en outre couverte de stries concentriques, onduleuses, extr&ömement fines et tres-nom- 
breuses. Oreillettes tres-inegales, fortement ridees en travers., 

Rapports et differences. Cette espece est voisine de plusieurs autres, en particulier des 
Pecten Goldfussi, Desh., Carteronianus, d’Orb., urgonensis, de Loriol; elle se distingue de 
tous les trois par le petit nombre de ses cötes, par leur largeur et le peu de profondeur 
des sillons qui les separent, si bien que vers le bord elles n’apparaissent que comme une 
serie de legeres ondulations. 

Gisement. Couche N’? 7. Coll. Hisely et Gillieron. 


Explieation des figures. 
Pl. I, fig. 19. Pecten landeronense. Individu de grandeur naturelle. 


PECcTEN RoBINALDINUS, d’Orbigny. 


SYNONYMIE, 
Pecten Robinaldinus, d’Orb., 1846. Palcont. frangaise. Terr. eret., t. III, p. 537, pl. 431, fig. I—4. 
Id. Id. d’Orb., 1850. Prodrome, t. II, p. 83. 
Id. Id. de Loriol, 1862. Deser. des invert. foss. du ncocomien moyen du Saleve, p. 101. 


pl. 12, fig. 9—10. 
Deux fragments me paraissent pouvoir ötre rapportes A cette espece; ni la forme exacte, 
ni les dimensions ne sauraient &tre indiqudes avec preeision; le test est couvert de cötes 


die SB 


rayonnantes nombreuses et serrdes, garnies d’6cailles fines et rapprochees vers le bord palleal, 
plus eeartees sur le reste du test; les stries intermediaires obliques ne sont pas tres-distinetes 
par suite d’un peu d’alteration de la surface, on peut cependant constater leur presence. Je 
ne trouve pas de difference entre les exemplaires du Landeron et les individus du P. Robi- 
naldinus que j'ai pu comparer. ; 

Gisement. Couche N° 4 et 5. Coll. Gillieron. 


Autres gisements observes. A peu-pres partout dans l’etage neocomien moyen. 


PECTEN OosTerı, de Loriol. 


Pl. I, fig. 18. 
SYNONYMIE. 
Pecten Oosteri, de Loriol, 1863. Deser. des anim. invert. du neocomien du Mont Saleve, p. 102, pl. 13, 
fig. 4—8. 
DIMENSIONS. 
Urhyetnha a oa re a 30 
Longueur approximative . 28 


Testa suborbicularis, compressa, costis radiantibus tenwbus, numerosis, squammulosis, 
intervallis multo latioribus, oblique striatis, separatis, ornata. 

Coquille suborbieulaire, comprimee, ornee de nombreuses cötes rayonnantes tres-fines, 
irregulierement 6cailleuses, disparaissant quelquefois vers les extremites et n’etant plus alors 
distinetes que par leurs ecailles. Les intervalles sont irreguliers, tantöt tres-larges, tantöt 
assez resserres, tres-plats, garnis de fines stries plus ou moins obliques, coupees par des 
lignes concentriques d'une extreme finesse. 

Rapports et differences. Il serait impossible de distinguer les individus du Landeron 
des nombreux exemplaires du Mont Saleve, avec lesquels je les ai compares. Le P. Oosteri 
se distingue du P. Robinaldinus, d’Orb. par ses cötes plus fines, bien moins &cailleuses et 
par ses stries obliques confinees dans les intervalles intercostaux qui sont beaucoup plus 
larges; il difiere du P. aptiensis, d’Orb. par ses deux valves semblables, pourvues de cötes 
plus nombreuses; du P. interstriatus, Leym. par ses cötes plus fines, moins nombreuses, 
avec des intervalles plus larges; enfin du P. Dutemplei, d’Orb. par l’absence d’une petite 
cöte intermediaire et par un nombre fort inferieur de cötes principales. 

Gisement. Couche N° 7. Coll. Hisely. 

Autres gisements observes. Mont Saleve. Etage neocomien moyen. 


oe 


Explication des figures. 
Pl. I, fig. 13a. Pecten Oosteri, valve de grandeur naturelle, 
„ fig. 18Sb. Fragment du meme, grossi. 


Hınııtes LEYMERU, Deshayes. 


SYNONYMIE. 
Hinnites Leymerii, Desh., 1842, in Leyınerie, Mem. sur le terr. eret. de l’Aube, 2"* part., p. 27, pl. 14, fig.1. 
Pecten Leymeri, d’Orb., 1843. Paleont. frangaise, t. III, p. 581, pl. 428. 
Hinnites Leymerü, d’Orb., 1850. Prodrome, t. II, p. 83. 


Id. Id. Cotteau, 1855. Mollusques foss. de l’Yonne. Fasc. I; Prodrome, p. 117. 
Id. Id. Desor et Gressly, 1859. Etude geol. sur le Jura neuch. Me&m. de la Soeiete des Sciences 


naturelles de Neuchätel, vol. IV., p. 37. 


Je ne connais qu’un fragment de valve de cette espece, mais il lui appartient bien 
certainement et se reconnait A l’Epaisseur du test, au replat partieulier qui regne a T’inte- 
rieur autour du pourtour de la valve inferieure et en precede la cavite, aux cötes rayonnantes 
epaisses, irregulieres, coupees par des lames saillantes, ondulees, s'imbriquant pres du bord, 
dont la surface externe est ornee. Les dimensions du fragment indiquent une coquille de 
grande taille. 

Gisement. Couche N’? 7. Coll. Hisely. 

Autres gisements indiques. S'-Dizier (H'-Marne), Renaud du Mont (Doubs), Auxerre etc. 
Etage neocomien moyen. 


Ostrea CouLoxı (Defrance), d’Orbigny. 


SYNONYMIE. 


Gryphea Couloni, Defrance, 1821. Diet. des Sciences nat., t. 19, p. 534. 
Exogyra subsinuata, Leymerie, 1842. Etudes sur le terrain cr&t. de l’Aube, Mm. de la Societe geol. de 
France, 2° serie, t. V, 2° part., p. 17, pl. 12, fig. 3—7. 
Östrea Couloni, d’Orb., 1846. Palcont. frangaise. Terr. eret., t. 3, p. 698, pl. 466 et 467, fig. 1—83. 
Cette espece si bien connue, qwil est inutile de deerire de nouveau, paralt rare dans 
les couches de l’urgonien inferieur du Landeron; j’en ai cependant deux exemplaires bien 
caracterises sous les yeux, ils suffisent pour constater sa presence. 
Gisement. Couches N® 7 et 8. Coll. Gillieron, Hisely. 
Autres gisements observes. Presque partout dans l’6tage ndocomien moyen. — Arzier 


(Vaud). Etage valangien. 


ee 


ÜSTREA RECTANGULARIS, Ramer. 
Pl. I, fig. 20—21, 22. 


SYNONYMIR, 
Ostrea rectangularis, Remer, 1839. Die Verst. des nordd. Oolith; Nachtrag, p. 24, pl. 18, fig. 15. 
Ostrea macroptera, d’Orbigny, 1843. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. III, p. 695, pl. 465, (non Sow., 1824). 
Id. Id. d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 84. 
Ostrea reetangularis, de Loriol, 1863. Descer. des anim. invert. foss. du ndocomien moyen du Mont Saleve, 
p. 108, pl. 14, fig. 6-7. 
DIMENSIONS. 
Largeur moyenne des valves prise vers leur miliu.. . . 18a 20”” 
INONENEUNSMOVENNE SEE ae ee Ru a. He. 60‘ 

Testa elongata, arcuata, in regione cardinali paulo dilatata, deinde angustata, fere semper 
faleiformis. Valve elevate, supra subcanaliculate, plicis divergentibus, angustis, numerosis, 
profundis, ornate. 

Coquille un peu dilatee dans sa region cardinale, a partir de laquelle elle s’allonge et 
se retreeit considerablement en devenant faleiforme. Les valves sont hautes, profondes, tres- 
etroites, deprimees et comme canalieuldes en dessus; toute la surface est couverte d’un 
grand nombre de plis tr&s-profonds, aigus, rapproches, ils partent de la depression mediane 
de la valve et se dirigent en divergeant vers le bord, ou ils forment des denticulations 
profondes et tres-aiguös. Les deux valves sont identiques, la surface d’adherence de la valve 
inferieure est toujours peu etendue; souvent plusieurs individus sont reunis. Fossette liga- 
mentaire profonde, triangulaire, etroite, striee. Impressions musculaires oblongues, tres-rappro- 
chees du bord cardinal. 

Rapports et differences. Ainsi que je l’ai dejü Eerit ailleurs, il m’est impossible d’asso- 
eier cette espece A 1’O. macroptera, Sow.; elle ne ressemble en aucune facon aux bonnes 
figures du »Mineral Conchology«, ni aux €chantillons du lower green sand d’Angleterre; 
elle s’en distingue par sa forme extrömement 6troite et allongee, un peu dilatee seulement 
dans la region cardinale, par ses yalves profondes A bords droits et par les cötes &levees, 
aiguös, serrees, qui couvrent toute leur surface, tandis que 1’O. macroptera n'est guere 
plissee que pres du bord. En outre, cette dermiere espece est adherente sur une grande 
surface, 1’O. rectangularis etait toujours presque libre. Il me semble indispensable de distin- 
guer ces deux especes, qui en realite sont bien plus &loignees l’une de l’autre que beaucoup 
d’autres generalement envisagees comme parfaitement distinctes. L’O. rectangularis semble 

Bi 


a 
caracteriser partout l’etage n&ocomien moyen et c’est & elle probablement qu’il faudra rap- 
porter la presque totalite des citations qui indiquent I’O. macroptera dans le n&ocomien. Fe 
Gisement. Couches N° 7 et 8; tres-abondante. Collections Gillieron et Hisely. 
Autres gisements indiques. Mont Saleve, S‘“-Croix (Vaud), S‘-Dizier, Auxerre, Marolles 
ete. ete. Etage neocomien moyen. — Mauremont, La Russille (Vaud). Etage urgonien. 


Explication des figures. 
Pl. I, fig. 20, 21. Ostrea maeroptera, individus adultes. 
„ fig. 22, jeune exemplaire de la m&me espece. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


OstrEa BoussinGAUuLTı, d’Orbigny. 
Pl. I, fig. 23, et Pl. IL, fig. 1-4. 


SYNONYMIE. 


Exogyra subplicata, Reemer (non Deshayes), 1839. Petref. der oolith. Gebirge von Norddeutschland. Nachtr. 
p- 25, pl. 18, fig. 17. 

Ostrea Boussingaulti, d’Orb., 1842. Fossiles de Colombie, p. 57, pl. 3, fig. 10, pl. 5, fig. 8—9. 

Gryphea harpa, Forbes (non Goldf.) 1845. Quart. Journ Geol. Soc. Lond., I., p. 250, pl. 3, fig. 12. 

Ostrea Boussingaulti, d’Orbigny, 1846. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. III, p. 702, pl. 468. 


Id. Id. Pictet et Renevier, 1853. Deser. des foss. du terrain aptien de la Perte du Rhöne, 
p. 140, pl. 19, fie. 5. 
Id. Id. Coquand, 1865. Monogr. du terrain aptien de l’Espagne, p. 162. 
DIMENSIONS. 
Tongneurv. rn, Sa BENDER TO 


Testa subrotundata vel elongata, valde inequivalnis. Valva inferior profundior, latere 
externo elevato, plus minusve plicato. Valva superior operculiformis, extus rugata, latere ex- 
terno incrassato, elevato, denticulato, plus minusve laminato. 

Coquille plus ou moins arrondie, rarement etroite et arquee, tres-inequivalve. Valve 
inferieure ordinairement adherente par une grande partie de sa surface, plus ou moins pro- 
fonde, relevee du cöte externe ou se montrent tout autour de gros plis transverses, &cartes. 
Valve sup6rieure opereuliforme, rugueuse en dessus, relevee, plissee et plus ou moins lamel- 
leuse du cöt& externe. Crochets contournes. I n'y a pas de fossette ligamentaire propre- 
ment dite, mais une petite protuberance dans la valve superieure qui entre dans une cavite 
correspondante de l’autre valve. Impressions musculaires presque medianes. 

Rapports et differences. On rencontre dans l’urgonien inferieur du Landeron, associes & 
de grands exemplaires bien typiques, une grande quantitd de petits individus qui me paraissent 


Mer -. 


Don 


se rattacher & eux par beaucoup de passages et doivent &tre envisages. ou comme des 
jeunes de 1’0. Boussingaulti, ou plutöt comme une petite variete de cette espece, si con- 
stante dans ses caracteres, quelle devra peut-etre reprendre le nom de O. harpa; elle se 
distingue du type par sa valve superieure toujours tres-plate, par son bord externe un peu 
relev6, parfois entier, parfois plisse, mais rarement lamelleux, par sa petite taille et sa com- 
pression generale. M. Raemer a rencontre cette petite espece ou variete dans le Hils du 
Hanovre et lui a impose le nom de Exogyra subplicata, deja employ& par M. Deshayes. 
Plus tard M. Forbes lui a donne le nom de Gryphea harpa. Les gyands exemplaires sont 
tout-ä-fait identigques avec ceux qui ont ete figures dans la Paleontologie frangaise. 

Gisement. Couche N® 7, tres-abondante, N° 8 plus rare. Colleetions Gillieron et Hisely. 

Autres gisements indiques. Cette espece se retrouve dans un grand nombre de localites 
depuis l’&tage valangien jusqu’a l’etage aptien. Son gisement prineipal est dans l’etage 
neocomien moyen. 

Explication des figures. 


Pl. I, fig. 23a, 23b. Valve inferieure de I’O. Boussingaulti, petite varicte. 
Pl. I, fie. 1. Valve superieure d’un grand exemplaire de la m&me espece, vue en dedans. 
„ fig. 2. Valve inferieure d’un petit exemplaire. 
„ fig. 3a, 3b, 4. Valves superieures d’exemplaires appartenant a la petite variete. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


OsTtrEA LEYMERIEI, Deshayes. 


SYNONYMIE. 


Ostrea Leymeriei, Deshayes, 1842, in Leym. Deser. du terr. er&t. de l’Aube, 2° part., p. 11, pl. 13, fig. 4, 
in Mem. de la Soc. Geol. de France, 2° ser., t. V. 
Id. Id. d’Orbigny, 1846. Paleont. francaise, Terr. eret., t. III, p. 704, pl. 469. 
Id. Id. d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 108. 
Id. Id. Cotteau, 1855. Moll. foss. de l’Yonne, Fase, I, Prodrome, p. 122. 
Id. Id. de Loriol, 1863. Deser. des Anim. invert. foss. du neocom. moyen du Mont Saleve, p. 112. 
DIMENSIONS. 


ONE an ar Den Ab20ELT 


Testa ovata, elongata, subarcuata, ponderosa, inequivalnis, in regione cardinali angustata, 
concentrice irregulariter lamellato-rugosa. Valwa inferior profunda, crassa. Valva superior 
complanata, lateribus dense lamellata. 

Coquille &paisse, in&quivalve, ovale, allongee, triangulaire ou un peu arquee, retreeie 
dans la region cardinale, couverte de plis concentriques, lamelleux et de rugosites irregu- 


Br tr ni ge 


nd R s Er ner 
> £ vo 


Su 


liöres. Valve inferieure profonde, epaisse. Valve superieure aplatie, plus ou moins &paisse, 
trös-lamelleuse sur les cötes, les lamelles sont fines et serrees. Les deux valves, dans leur 
partie cardinale, se prolongent en formant une sorte de talon plus ou moins developpe, lequel 
porte la fossette ligamentaire; elle est trös marquee, allongee, assez large et striee. L’im- 
pression musculaire est placee vers le milieu des valves. Ü 

Rapports et differences. Certains individus, appartenant A cette espece, presentent quel- 
que analogie avec les varietes larges de 1’O. Couloni et de l’O. aqwla; on les recon- 
naitra toujours ä leur forme retrecie dans la region cardinale, au talon que presentent les 
deux valves et qui porte dans chacune une fossette cardinale longue et large, enfin aux 
lamelles fines et serrees qui couvrent les bords verticaux et &pais de la valve superieure. 

Gisement. Couche N° 7. Collections Hisely, Gillieron. 

Autres gisements observes. S'-Dizier, Auxerre, Renaud du Mont, Mont Saleve, etc. 


Etage neocomien moyen. 


MOLLUSQUES BRACHIOPODES. 


TEREBRATULA RussiLLensiıs, de Loriol. 
Pi. IV, fig. 1. 


SYNONYMIE. 


Terebratula Russillensis, de Loriol, 1866. Deser. des foss. eorall. valang. urgon. du Mont Saleve, p. 88, 
pl. I, fig. 12—15 (Recherches geologiques sur la Savoie ete. par A. Favre). 


DIMENSIONS. 
ER RR  N E  ae er 
Largeur, par rapport a la longueu . . . 0,76 
Epaisseur id. id. a 0,60 
Anglo,apicialy 0. Ra ne ee dosna5 ans 


Testa subpentagonalis, longior quam lata, inflata, vadiatim temwissime striata. Valva 
major medio miplicata. Valva minor biplicata. Commissura lateralis valwarım sinuosa. 
Margo frontalis plicatus. Valwe majoris umbo cerassus, valde incurvus, foramine maximo 


perforatus. Deltidium fere inconspicuum. 


ae 


Coquille subpentagonale, toujours bien plus longue que large, renflee, ornee de tres- 
fines stries rayonnantes, qui sont presque toujours visibles. Grande valve ä peine plus 
bombee que l’autre, pourvue d’un pli median quelquefois tres-faible, accompagne de deux 
depressions laterales et de deux gros plis de chaque cöte. Crochet tres-gros, renfle, tres- 
recourb& sur le deltidium qu’il cache presque completement dans les individus adultes; fora- 
men toujours tres-largement ouvert. Petite valve portant deux plis rapproches, quelquefois 
ü peine sensibles, ordinairement tres-saillants. Commissure laterale des valves sinueuse. Bord 
frontal ordinairement fortement plisse dans les adultes. 

Rapports et differences. Gette espece se distingue de la 7. Salevensis, de Loriol par 
son crochet tres-renfle, fortement recourbe, recouvrant a peu-pres le deltidium dans les 
adultes et par son foramen toujours tres-largement ouvert, les plis des valves sont aussi 
beaucoup plus saillants dans la grande majorite des exemplaires. Certaines varietes de la 
T. Dutempleana, d’Orb. peuvent encore &tre rapprochees de la 7. Russillensis; on distin- 
guera cette derniere A sa forme plus pentagonale, & son erochet encore plus renfle, & son 
foramen plus grand, aux plis de ses valves presque toujours plus rapproches; les stries 
rayonnantes, dont le test est toujours orne, peuvent encore servir de caractere distinctif. 

Gisement. Couches N°® 4, 5, 7 et 8, pas rare. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. La Russille, Mauremont (Vaud), Mont Saleve. Etage urgo- 
nien. — Auxerre (Yonne). Etage n&ocomien moyen. 


Explication des figures. 
Pl. IV, fig. 1. Terebratula Russillensis, de grandeur naturelle. 


TEREBRATULA SELLA, Sowerby. 
Pl. II, fig. 8. 


SYNONYMIE. 


Terebratula sella, Sowerby, 1825. Mineral. Conch., t. V, p. 53, pl. 437, fig. 1. 

Id. Id. Remer, 1840. Verst. der nordd. Kreidegeb., p. 43, pl. 7, fig. 17. 

Id. Id. d’Orbigny, 1847. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. IV, p. 91, pl. 510, fig. 6—12. 

Id. Id. d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 108 et 120. 

Id. Id. Davidson, 1855. Monogr. Brit. eret. Brach. (in Mem. Paleont. Soc. London), p. 59, pl. 7, 
fig. 4—10. 

Id. Id. Pictet et Renevier, 1858. Descr. des foss. du terr. aptien de la Perte du Rhöne, p. 144, 
pl. 20, fig. 3—6. 

Id. Id. de Loriol, 1863. Deser, des foss. du neocomien moyen du Saleve, p. 119, pl. 15, fig. 17, 
ete. etc. 


ER 
DIMENSIONS, 
Longueune, SET REN RE A IRISNERT 
Largeur par rapport a la longueur . » . 2... 0,100 
Epaisseur id. id. Se 0,52 
Anplesanicialr." 2.006 er ee Te 


Testa subpentagonalis, non tantum inflata, levigata. Valva major vix crassior quam 
altera, medio late depressa; umbo latus, brevis, rectiusculus, foramine magno abrupte trun- 
catus; deltidium latum, breve, bipartitum. Valva minor medio elevata. Commissura lateralis 
valvarım valde undulata. Margo frontalis sinuatus. 

Coquille subpentagonale, comprime6e, aussi large que longue, dilatee sur les. cötes, lisse. 
Grande valve pas sensiblement plus renfl&e que l’autre, tres-deprimde au milieu. Crochet 
tres-court dans les exemplaires que j'ai sous les yeux, presque droit, large, tronque oblique- 
ment par un grand foramen. Deltidium large et court, divise en deux parties. Petite valve 
deprimee sur les cötes vers le bord frontal. Commissure laterale des valves onduleuse. Bord 
frontal sinueux. 

Lapports et differences. Les individus peu nombreux de cette espece qui ont &te trouves 
au Landeron ne se rattachent pas au type proprement dit de la 7. sella, mais aux varietes 
subpentagonales, dont plusieurs individus sont figurds dans la monographie des Brachiopodes 
eretaces de M. Davidson. Le crochet est generalement tres-court et peu recourbe comme 
dans lVindividu figure par d’Orbigny (Paldont. frangaise, terr. er6t., t. IV, pl. 510, fig. 11). 
Cette espece ne peut guere &tre confondue qu’avec certaines varietes de la T. acuta, Quen- 
stedt, dont elle se distingue toujours par les caracteres de son erochet et de son deltidium; 
la 7. Carteroniana, d’Orb. est constamment plus arrondie et beaucoup plus renflee dans 
toutes ses parties. 

Gisement. Couche N® 7. Colleetions Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. Beaucoup de localit6s aptiennes, urgoniennes et ndocomiennes. 


Explication des figures. 


Pl. II, fig. 8a, 8b. Terebratula sella, de grandeur naturelle. 


TerEBRATULA MoUToNIANA, d’Orbigny. 
Pl. II, fig. 5. 
SYNONYMIR. 


Terebratula Moutoniana, d’Orbigny, 1847. Palsont. frangaise, Terr. er6t., t. IV, p. 89, pl. 510, fig. 1-5. 
Id. Id. d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 108, 


er 


Terebratula Moutoniana, Pietet, 1867. Faune & Terebr. diphyoides de Berrias, p. 103, pl. 25, fig. 1—4. 
(Melanges Paleontologiques, t. I.) 


ete. etc. 
DIMENSIONS. 
GENÜGT WE ON een, el 
Largeur par rapport ä la longueur. . ». 2 2.2... 0,79 
Epaisseur id. id. N a et EZ 0,52 


Testa ovata, compressa, inequivalvis, levigata. Valwa major magis profunda, ommino 
Iavigata, umbone incurvo. Deltidium breve. Commissura lateralis valvarım arcuata. Margo 
frontalis medio truncatus, ad latera leviter inflexus. 

Coquille ovale, comprimee, inequivalve, entierement lisse. La grande valve est un peu 
plus bombee que l’autre, son crochet est tr&s-recourbe, son foramen bien ouvert, son delti- 
dium tres-court. Commissure laterale des valves arqude. Bord frontal trongu& au milieu, 
un peu relev& sur les cötes. 

Rapports et differences. Je n’ai sous les yeux qu’un seul individu de cette espece; il 
est bien caracterise et sa determination ne saurait &tre douteuse. La 7. Moutoniana se 
distingue de la 7. sella par son crochet plus recourbe, sa forme plus ovale et l’absence de 
plis; de la 7. faba, Sow., par sa forme plus large, son crochet plus recourbe, la commissure 
laterale de ses valves plus arquee. 

Gisement. Couche N° 7, Collection Hisely. 


Autres gisements indiques. Gargas, ete. Etage aptien. — S‘-Martin, Sisteron, etc. Etage 
n6ocomien moyen. — Berrias (Ardeche). Etage n&ocomien inferieur. 


Explication des figures. 


Pl. I, fig. 5a, 5b, 5e. Terebratula Moutoniana, de grandeur naturelle. 


TEREBRATULA EBRODUNENSIS, Agassiz. 
Pi. II, fig. 6, 7. 


’ SYNONYMIE. 


Terebratula Ebrodunensis, Agassiz, in Sched. Mus. neoc. 
Terebratula semistriata pars, d’Orbigny, 1847. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. IV, p. 88. 
Rhynchonella Ebrodunensis, Desor et Gressly, 1859. Etudes geol. sur le Jura neuchätelois (Mem. de la Soc 
d’Hist. nat. de Neuchätel, t. IV, p. 30). 
Terebratula Ebrodunensis, de Loriol, 1864. Deser. de quelques Brachiopodes erdtaees, p. 8, fig. 1—6 (Mem. 
de la Soc. de Phys. et d’Hist. nat. de Geneve, t. XVII). 


DIMENSIONS. 
Longueur) «2 ae Boa 
Largeur par rapport ä& la longueur de 0,87 & 100 
Epaisseur Id. Id. Eu: 0,65 


Testa ovato-oblonga, fere eqwivalvis, inflata, radiatim costata, costs inaqualibus crassis, 
levigatis ; versus apicem valve minoris spe evanescentibus. YValva major depressionibus duabus 
notata precipue ad marginem profundis, que in valva minori carinis elevatis duabus sup- 
plentur. Umbo valve majoris brevis, vix incurvus, late perforatus. Deltidium latum, brevissi- 


mum, sepe fere obsoletum. 


Coquille ovale, oblongue, arrondie ou un peu allongee, ordinairement plus longue que 
large; quelquefois les deux dimensions sont egales. Grande valve ornee de grosses cötes 
inegales, en nombre variable, dont deux, trois ou quatre, sont toujours notablement plus 
fortes; celles qui se trouvent sur les cötes-sont toujours plus serrees que celles de la partie 
mediane; on remarque encore deux depressions longitudinales, prononcdes surtout vers les 
bords et correspondant & deux fortes carenes de la petite valve; celle-ei est en outre pourvue 
de cötes irreguliöres, semblables a celles de l’autre valve et porte deux depressions late- 
rales souvent tres-accentudes et toujours sensibles, en general ses eötes tendent A s’eflacer 
dans sa region cardinale, mais souvent aussi elles se maintiennent jusqu’au sommet. Il arrive 
quelquefois que les cötes s’effacent presque entierement et ne sont plus guere visibles que 
vers les bords de la coquille; j’ai fait figurer deux individus appartenant A cette variete 
qwon peut rattacher au type par de nombreux passages. Crochet de la grande valve large, 
renflö, souvent ä peine recourb6, perce par un tres-grand foramen; le deltidium est large 
et trös-court. Commissures laterales des valves et bord frontal plus ou moins sinueux et 
jamais droits. 

L’äge n’apporte pas de modifications sensibles dans les caracteres de cette espece, les 
jeunes sont souvent couverts de cötes plus saillantes que celles des adultes. 


Rapports et differences. Ainsi que je l’ai deja fait observer ailleurs, cette espece est sous 
bien des rapports voisine de la 7. semistriata; elle s’en distingue cependant par son erochet 
generalement plus court, plus Epais, plus tronque, son foramen plus ouvert, entamant plus 
fortement le deltidium, lequel est aussi plus large. Les cötes sont autrement disposdes; dans 
tous les exemplaires il y en a toujours deux au moins sur la petite valve et deux & quatre 
sur la grande valve qui sont plus fortes que les autres; toutes sont plus irregulieres, plus 
saillantes, plus @cartees que celles de la 7’. semistriata. Il faut ajouter, que dans la 7. Ebro- 


EEE = 


dunensis les commissures des valves et le bord frontal sont toujours sinueux, la forme est 
moins ovale, l’&paisseur plus grande. 

Gisement. Couche N’ 7. Coll. Gillieron, Hisely. 

Autres gisements observes. La Russille, Mauremont (Vaud). Etage urgonien inferieur. 


Explication des figures. 
Pl. I, fig. 6a, 6b, 6c. Terebratula Ebrodunensis. Variete a cötes peu distinctes. 
„ fig. 7a, 7b. Autre individu de la m&me espece, ä cötes encore moins accentudes et & forme anormale. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


TEREBRATULA SEMISTRIATA, Defrance. 
Pl. II, fig. 12, 13. 


SYNONYMIE. 


Terebratula semistriata, Defrance, 1828. Dict. des Sciences nat., t. LIII, p. 156. 

Terebratula suborbieularis, d’Archiae, -1839. M&m. Soc. Geol. de France, t. III, p. 311. 

Terebratula arcuata, Reemer, 1340. Petref. des nordd. Kreidegeb., p. 44, pl. 7, fig. 18. 

Terebratula suborbicularis, Leymerie, 1342. M&m. Soc. Geol. de France, t. V, p. 18 et 30, pl. 14, fig. 2. 

Terebratula triangularis, Deshayes in Leymerie, 1842. Mem. Soc. Geol. de France, t. V, p. 11 et 18, 
pl. 14, fig. 4. 

Terebratula suborbieularis, Leymerie, 1846. Statistique de l’Aube. Atlas, pl. 7, fig. 5. 

Terebratula semistriata, d’Orbigny, 1847. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. IV, p. 83, pl. 508, fig. ], 11. 

Terebratula semistriata, de Loriol, 1863. Deser. des anim. inv. foss. du neocomien du Mont Saleve, p. 122, 
pl. 15, fig. 18, 


etc, etc. 

DIMENSIONS. 
Toneueursan IR Ten ee den almkanzer 
Largeur par rapport & la longueur, moyenne 0,95 
Epaisseur id. id. REITER 
Anple apiciale „0. ar rer moyenney 180), 


Testa ovato-rotundata, erassa, inequivalvis, costis radiantibus numerosis, temwbus, approxi- 
matis, in apice valve minoris evamescentibus ornata. Umbo valve majoris vix incurvus, sepius 
elongatus. Deltidium latum, semper conspicwum. 

Coquille ovale, arrondie, 6paisse, indquivalve, ornee de nombreuses cötes rayonnantes, ser- 
r6es, quelquefois irregulieres, disparaissant au sommet de la petite valve. Crochet de la grande 
valve peu recourbe, ordinairement assez long. Foramen bien ouvert. Deltidium large, tou- 
jours trös distinet. Commissure laterale des valves droite. Bord frontal legerement sinueux. 

Rapports et differences. Cette espece bien connue, est assez abondante dans les couches 
& spongitaires du Landeron, et les exemplaires qui y ont ete recueillis, sont tres-typiques 

b) 


J’ai deja indiqu& les caracteres qui separent la 7. semistriata de la T. Ebrodunensis, elle 
se distingue en outre de la 7. Marcousana par ses cötes plus fines, plus nombreuses, inter- 
rompues au sommet de la petite valve et par son bord frontal un peu sinueux. 

Gisement. Couches N° 7 et 8. Collections Hisely, Gillieron. 

Autres gisements indiques. Presque toutes les localites ou l’on a reconnu la presence de 
l’etage n&ocomien moyen. 

Explication des figures. 

Pl. II, fig. 12. Terebratula semistriata, tres-grand individu. 


°- 
„ fig. 13. Autre exemplaire de la möme espece, forme normale. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


TEREBRATULA (Waldheimia) TAMARINDUS, Sowerby. 
Pl. II, fig. 9-11. 


SYNONYMIE. 


Terebratula tamarindus, Sowerby, 1836, in Fitton, strata below the Chalk, Transactions Geol. Soc. London, 
2° ser., vol. 4, p. 338, pl. 14, fig. 8. 

Terebratula subtrilobata, Leymerie, 1842. Mem. sur le terrain cret. de l’Aube, M&m. de la Societe geol. 
de France, 2° part., p. 12, pl. 15, fig. 7—9. 

Terebratula tamarindus, d’Orbigny, 1547. Pal6ont. frangaise. Terr. eret., t. IV, p. 72, pl. 505, fig. 1—10. 

Terebratula tamarindus, d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II., p. 85. 

Waldheimia tamarindus, Davidson, 1856. Monogr. of Brit. eröt. brachiop. (Mem. Paleont. Soc.), p. 74, pl. 9, 
fig. 26-31. 


ete. etc. 

DIMENSIONS. 
TON SUEULEE 227 eye ee PB 
Largeur, par rapport ä la longueur de 0,91 & 0,108 
Epaisseur Id. Id. N ee 0,54 
Anglevapieialln on. re dens Tann 


Testa ovala, aut subdiscoidea, aut subpentagona, inequivalvis, depressa, lavigata, aut 
plicis inerementi notata. Valva major paulo erassior, medio longitudinaliter subdepressa. Yalva 
minor ad frontem in media parte leviter elevata. Commissura lateralis valvarım haud sinuata. 
Margo frontalis vie sinuosus. Valw@ majoris umbo crassus, incurvalus, utraque parte cari- 
natus, foramine medioeri perforatus. Deltidium minimum. 

Coquille comprimde, de forme assez diverse, ordinairement aussi large que longue, quel- 
quefois un peu allongee, subdiscoidale ou bien presque pentagonale, plus ou moins tronquee 
du eöte palleal, lisse ou marqgude de simples plis d’accroissement. Grande valve un peu plus 


\ ie: 


bomb6e que l’autre, marquse d’une depression longitudinale mediane, souvent assez peu sen- 
sible, sauf vers le bord frontal. Petite valve plate, un peu relev6e au milieu. Crochet de la 
grande valve large, assez renfle, recourbe, borde sur les cötes d’une carene assez prononcee 
limitant un meplat distinet. Foramen me6diocrement ouvert. Deltidium tres-court. Com- 
missure laterale des valves droite. Bord frontal legerement sinueux. 

Rapports et differences. Les individus assez nombreux du Landeron sont parfaitement 
identiques soit aux exemplaires de la 7. tamarindus que j’ai sous les yeux, provenant de 
Marolles, d’Auxerre, ete., soit aux figures de d’Orbigny. Il me parait bien etabli que l’espece 
neocomienne est la möme que celle de l’aptien et du c&nomanien d’Angleterre, mais je n’ai 
pu m’en assurer par une comparaison direete. Tres-voisine de la 7. pseudojurensis, Leym., 
la T. tamarindus s’en distingue cependant par sa forme moins allongee, son bord frontal 
ordinairement un peu sinueux et non excav6 au milieu, son angle apieial bien plus ouvert; 
on peut ajouter aussi qu’en general la 7. tamarindus est plus in&quivalve. 

Gisement. Couche N® 4, 5 et 7. Collections Gillieron et Hisely. 

Autres gisements indiques. Berrias (Ardeche). Etage n&ocomien inferieur. — Auxerre, 
Marolles (Aube), S'-Dizier ete. Etage neocomien moyen. — Ile de Wight. Etage aptien. — 


Farringdon. Etage cenomanien. 
Explication des figures. 
Pl. II, fig. 9. Terebratula tamarindus, exemplaire subpentagonal. 
„ fig. 10a, 10b, 10c. Autre exemplaire normal. N 
„ fig. 11a, 11b. Autre exemplaire, un peu plus large que long. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


RHYNCHONELLA ORBIGNYANA, de Loriol. 
Pl. II, fig. 11—17. 


SYNONYMIE. 


Rhynchonella depressa, pars, d’Orbigny, 1847 (non Sowerby). Paleont. frangaise. Terr. eret., t. IV, p. 18, 
pl. 491, fig. 1. 


DIMENSIONS. 


NS UEEMS EN ee. re iR er La ar RR A de 18a 23 ”T 
Darseurspar rappontaanlanlonsueunee de 0,90 a 0,100 
Epaisseur Id. Id. SE N EN BR de 0,44 & 0,76 
Epaisseur Id. Id. moyenne de la plupart des exemplaires 0,56 


Testa ovato-rotundata, inflata, 23—32 coslis radiantibus simplieibus, acutis, @qualibus, 


regularibus rugisque concentricis, temuibus, numerosis ornala. Valva major paulo minus inflata, 


ER 


medio vix depressa; cujus umbo rectiusculus, elongatus, angustatus, acutus, utraque parte levi- 
gatus. Foramen parvum, in juvenibus majus, pauloque tubulatum. Deltidium bipartitum, 
angustum. Commissur@ valvarım vix sinuose@; margo fronlalis medio paulo inflexus. 

Coquille ovale, suborbieulaire, trös-arrondie dans la region frontale, aussi longue que 
large (quelquefois la largeur est un peu inferieure & la longueur), Epaisse, ornee de 23—32 
cötes rayonnantes, simples, aiguös, regulieres, presque toutes d’egale dimension. On remargque 
en outre dans les individus bien frais de petites rides concentriques, tres-fines, tres-rappro- 
chees, tres-nombreuses qui rendent un peu rugueuse la saillie des cötes. Grande valve un 
peu moins bombee que l’autre, faiblement deprimee au milieu. Son erochet est long, &troit, 
aigu, peu recourbe, carene, pourvu de chaque cöte d’une grande area excavee et lisse. Fora- 
men peu ouvert, dans les jeunes il entame davantage le deltidium et se montre un peu 
tubuleux sur les cötes. Deltidium &troit, allonge, couvert de petites cötes rayonnantes, divise 
en deux parties egales. Commissure laterale des valves droite, elle parait seulement tres- 
sinueuse le long de l’area lisse du erochet de la grande valve, laquelle etant tres-developpee, 
echancre considerablement la petite valve. Bord frontal l&gerement inflechi au milieu, la 
petite valve n’a qu'une faible saillie mediane. 


Rapports et differences. Cette espece se distingue assez facilement des autres Rhyncho- 
nelles cretacdes par sa forme arrondie dans la region palleale, par ses cötes aiguös et regu- 
lieres, sensiblement &gales, et par l’absence de plis, puis par la forme du crochet de sa grande 
valve, qui est tres-grand, allonge, etroit, dont l’area lisse est tr&s-developpee et &dchancre 
singulierement la petite valve. Il est fort possible que ce soit cette esp&ce que d’Orbigny 
ait fait reprösenter dans la Paleontologie frangaise (Terr. eret. t. 4 pl. 491 fig. 1.) sous le 
nom de R. depressa, Sow. Ce n'est pas dans tous les cas cette derniere espece, telle du 
moins que la comprennent les auteurs anglais, car elle est bien distincte par sa forme plus 
triangulaire, plus tronquee au bord frontal, par les caracteres de son crochet et de son 
foramen et par la sinuosite bien moindre de la commissure laterale de ses valves du cöte 
du erochet. La R. multiformis, Remer se rapproche de la R. Orbignyana par les caracteres 
de son crochet, mais son foramen est relativement encore plus petit, son area lisse est beau- 
coup moins developpee, ce qui rend la commissure des valves presque droite, son bord frontal 
est plus trongu& et sinneux, sa forme plus triangulaire. La Rh. plcatilis, Sow., avec une forme 
analogue, a son crochet plus &largi, plus surbaisse, et son area lisse qui est moins grande 
n’&chancre point la petite valve. J’ai pu dtudier une quarantaine d’individus de cette espöce ; 
elle varie peu, quelques exemplaires sont plus renfles et moins larges que les autres, le crochet 


Pe ee 


toujours grand est plus ou moins recourbe, les cötes varient un peu quant au nombre, mais 
sont toujours remarquables par leur regularite. 
Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron et Hisely. 
Explication des figures. 


Pl. II, fig. 14a, 14 b, 14c, 14d. Rhynchonella Orbignyana, individu normal. 
„ fig. 15a, 15b. Autre exemplaire de la m&me espece, plus allonge que le type et & cötes plus fines. 
„ fig. 16. Autre exemplaire tres-renfle, forme rare. 
„ fig. 17. Autre exemplaire ä long erochet. 
Les figures sont de grandeur naturelle. 


BRYOZOAIRES. 


SPIROPORA NEOCOMIENSIS, d’Orbieny. 
Pl. II, fig. 18. 


SYNONYMIE. 


Spiropora neocomiensis, d’Orbigny, 1852. Palsont. frangaise. Terr. exet., t. V, p. 708, pl. 784, fig. 1—2. 


DIMENSIONS. 


Diametre des rameux . .: 2.2 0% Wa 


Colonia ramosa, dendroidea; ramuli graciles. Cellule longissime, in anmmuls circum 
ramulos disposit@, 14—16 in eodem amnulo, aperturis prosilientibus. 


Colonie rameuse, dendroide, rameaux tres-greles. Cellules tres-longues, disposees en 
anneaux plus ou moins reguliers tout autour des rameaux, au nombre de 14 ü 16 par an- 
neau; elles se correspondent les unes aux autres dans le sens de la longueur; la distance 
d’un anneau A Yautre est un peu moins grande que le diametre du rameau. Les ouvertures 
des cellules sont tres-saillantes. 


Rapports et differences. M. Gilli6ron a trouve un exemplaire tres-bien conserv6& de cette 
espöce caracteristique, il est parfaitement identique & la figure et & la description de d’Or- 
bigeny. Voisine de la S$p. cenomana, la Sp. neocomiensis s’en distingue cependant par ses 
cellules en anneaux plus rapproch6s, avec des ouvertures plus saillantes, ce qui fait paraitre 
les anneaux comme invagines. 


u. VE 


Gisement. Couche N° 8. Collection Gillieron. 
Autres gisements observes. S'* Croix (Vaud). Neocomien moyen et inferieur. 


Explication des figures. 


Pl. I. fig. 18a. Spiropora neocomiensis, rameaux de grandeur naturelle. 
„ fig. 18b. Fragment de l’un des rameaux grossi. 


ENTALOPHORA SALEVENSIS, de Loriol. 
Pi. II, fig. 20. 


SYNONYMIE. 


Entalophora salevensis, de Loriol, 1862. Deser. des animaux invert. foss. du n&ocomien moyen du Saleve, 
p- 129, pl. 16, fig. 4. 


DIMENSIONS. 
Hauteur. de l’ensemblor 22: 7 re oa 
Diametrer des rameau ze 2 


Colonia dendroidea, ramosissima; ramuli graciles. Cellul@ parve, seriebus circa 20 lon- 
gitudinalibus disposite, breves, approximate, parum prosilientes. 


Colonie dendroide, tres-rameuse, formant un buisson touffu; rameaux gröles, eylindriques, 
tres-divises; cellules disposees en quinconce formant une vingtaine de rangees longitudinales, 
elles sont tr&s-rapprochees, tres-courtes, peu saillantes par leur ouverture. La tranche des 
rameaux montre un interieur rempli de germes de cellules. 


Zapports et differences. Je ne saurais trouver aucune_ difference entre les beaux indi- 
vidus du Landeron et celui du Saleve que j'ai decrit; les premiers sont seulement beaucoup 
plus complets. L’Ent. salevensis se distingue bien de 1’ Znt. neocomiensis, d’Orb. par ses cel- 
lules beaucoup plus courtes, plus vapprochees, plus nombreuses, et par ses rameaux moins 
greles et formant un ensemble plus touffu. Ce dernier caractere est assez bon, les deux 
especes ont un facies different qui frappe & premiere vue et qui est ögalement tres-distinet de 
celui de l’E. angusta, dont les cellules sont plus longues et moins nombreuses. 


Gisement. “ouches N 6. Collection Gillieron. 
Autres gisements indiques. Mont Salöve. Etage ndocomien moyen. 


Explication des figures. 


Pl. II, fig. 20 a, 20 b. Colonie d’Entalophora salevensis, de grandeur naturelle, 
„ fig. 20c. Fragment de rameau de la m&me espece, grossi. 


ENTALOPHORA NEOCOMIENSIS, d’Orbigny. 


Pl. II, fig. 19. 
SYNONYMIE. 
Entalophora neocomiensis, d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 87. 
Id. Id. d’Orbigny, 1852. Paleont. frangaise. Terr. eret., t. V, p. 782, pl. 616, fig. 15—18. 
DIMENSIONS. 
Hanteursdenliensembler ae oz 
Diametrerdespramenxee lar is 


Colonia dendroidea, laxe ramosa. Ramuli graciles, dichotomi. Cellule remote, dimidiam 
partem diametri ramulorum longitudine modo vix equantes, modo breviores; apertura rotunda 
prosiliens. 


Colonie dendroide formant un buisson peu touffu, les rameaux sont divises par des 
dichotomisations assez espacdes de maniere & former un ensemble läche. Cellules espac6es, 
en quinconce, de longueur assez inegale, il en est qui atteignent A peu pres la moitie du 
diametre des rameaux; elles sont bordees sur leurs cötes par un leger bourrelet qui les rend 
visibles sur toute leur longueur; l’ouverture est arrondie, tubuleuse et saillante. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue de I’E. salevensis, de L. par son en- 
semble moins touffu, et par ses cellules moins nombreuses, moins serrees et bien plus longues. 

Gisement. Couches N’ 5 et 6. Collection Gillieron. 

Autres gisements indigques. Auxerre, Vassy (H'-Marne), S"-Croix (Vaud). Etage n&oco- 
mien moyen. 

Explication des figures. 


Pl. II, fig. 19a. Entalophora neocomiensis, colonie de grandeur naturelle. 
„ fig. 19b. Fragment de rameau grossi. 


MESINTERIPORA MARGINATA, d’Orbigny. 
Pl. III, fig. 2. 


SYNONYMIE. 


Mesinteripora marginata, d’Orbigny, 1852. Paleont. frangaise. Terr. eret., t. V, p. 809, pl. 785, fig. 1—3. 


Colonia meandriformis, lamellis numerosis, tenuibus, composita. Cellule minores, longe, 
remote, ad latera marginate, in seriebus longitudinalibus, irregularibus, disposite. 


= 


Colonie meandriforme, composee de nombreuses lames tr&s-minces, diversement con- 
tournees, couvertes sur leurs deux faces de cellules tres-longues, peu nombreuses, disposees 
en lignees longitudinales irregulieres, bordees de chaque cöte d’un petit bourrelet. Ouverture 
petite, saillante. Tranche des lames avec quatre rangees de cellules germinales seulement. 


Rapports et differences. Jene saurais distinguer de la M. marginata, les exemplaires 
tres-complets que j’ai sous les yeux et dans lesquels les lames ont conserv&e leur position 
normale; l’ouverture des cellules parait seulement un peu plus petite. Les cellules de la 
M. Hiselyi sont beaucoup plus serrees, plus regulierement aligndes et ne sont pas pourvues 
de bordures laterales; les lames sont aussi plus &paisses. 

Gisement. Couches N°® 6 et 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. S"-Croix, Etage neocomien moyen. 


MESINTERIPORA Hiseryı, de Loriol. 
Pl. III, fig. 1. 


Colonia meandriformis, multilamellata; lamin® tenues, expanse, utrinque cellulate. Cellule 
minime, in seriebus irregularibus, longitudinalibus disposite, approximate, non marginate. 


Colonies meandriformes, composees de lames nombreuses, minces, onduleuses, formant 
de grandes expansions, dont les deux faces sont couvertes de cellules tres-petites, tres-nom- 
breuses, courtes, serrees, disposees en series longitudinales irregulieres et ayant aussi par- 
fois une tendance & se grouper en lignes transverses onduleuses. Ouverture tres-petite, ronde, 
peu saillante. Le bord externe des lames est tranchant; des deux cötes de la cr&te se voient 
plusieurs rangees de cellules germinales devenaut toujours plus petites en approchant du centre. 
Lorsque la surface est usee, elle parait couverte d’ouvertures en losauge separdes seulement 
par de minces cloisons. 


Rapports et differences. Voisine de la Mes. Vaudensis, cette espece s’en distingue par 
ses cellules encore plus petites, bien plus rapproch6es, plus nombreuses, non bordees; elle dif- 
fere de la M. neocomiensis, d’Orb. par ses lames plus &tales, plus minces et par ses cellules 
beaucoup plus courtes et plus serrees. 


Gisement. Couche N® 6. Collections Gillieron, Hisely. 


Explieation des figures. 


Pl. III, fig. 1a. Mesinteripora Hiselyi, colonie de grandeur naturelle. 
»„ fig. 1b. Fragment d'une lame de la ınöme espece, grossi. 
»„ fig. 1e. Tranche de la lame, grossie. 


et ge 


REPTOMULTICAVA GILLIERONI, de Loriol. 
Pl. III, fig. 5-8. 


Colonia tuberosa, laevigata, cellulis minutissimis, densissimis, perforata. 

Colonie formant une masse tubereuse ou globuleuse, toujours arrondie en dessus et 
ordinairement rötrecie A la base, composee de nombreuses couches de cellules, dont on distingue 
nettement les retraits succesifs. Les cellules sont excessivement petites, leur diamötre est de 
moins de !!ıo de millimetre; elles sont rondes ou anguleuses, separdes par des cloisons d’une 
tenuit6 extr&me, par consequent tres-serrees; elles paraissent disposees en rangees concen- 
triques irregulieres, et leur aspect est celui de pores extremement tenus, un millimetre 
carre en contient 80 aA 100. 

Rapports et differences. Cette espece, dont j'ai un tres-grand nombre d’individus sous 
les yeux, se distingue de la Reptomulticava micropora (Kemer), d’Orb. par ses cellules pori- 
formes, beaucoup plus fines et plus rapprochdes, separees par des cloisons, dont l’Epaisseur 
infiniment petite est toujours tres-regulierement la m&me. Ce caractere de la dimension 
relative des cellules doit certainement avoir une veritable valeur specifique, car l’examen 
d’un tres-grand nombre d’individus ne m’a permis de saisir aucune variation importante soit 
dans le diametre des cellules, soit dans l’epaisseur des cloisons qui les separent. 

Gisement. Couche N® 2 et 7. Collections Hisely, Gillieron. Extr&mement abondante. 

Explication des figures. 
Pl. III, fig. 5, 6, 7, 8, Sa. Reptomulticava Gillieroni, eolonies de formes diverses, de grandeur naturelle. 


„ fig. Sb. Fragment de la möme espece, grossi 10 fois; les cellules sont un peu trop grosses et un 
peu trop &cartees, la m&öme surface devrait en contenir environ 15 de plus. 


REPTOMULTICAVA BELLULA, de Loriol. 
Pl. III, fig. 9--11. 


DIMENSIONS. 
Hauteur de ensemble . . . .. 12" 
Colonia pedunculata, apice lobata, lobis conicis. Cellule non tantum minute, approximate. 
Colonie form6e de eouches de cellules tres-nombreuses, dont l’ensemble est retreei en 
pedoncule vers la base et dilate au sommet ou il se subdivise en mamelons de forme ordi- 


nairement conique. Cellules relativement grandes, regulieres, separees par de minces cloisons; 
on en compte 40 & 50 dans un millimetre carre. 


Pl. III, fig. 
fig. 
fig. 


2 


r 


” 


sita. 


Pl. III, fig. 
fig. 


ua 


Rapports et differences. Cette espece se distingue bien par sa forme particuliere, ses 
eouches de cellules tres-minces et tres-nombreuses et ses cellules relativement grandes. 
Gisement. Couche N° 7. Coll. Gillieron. 


Explication des figures. 
9a. Reptomulticava bellula, eolonie de grandeur naturelle. 
9b. La meme grossie. 
9e. Fragment de la meme, grossi 10 fois. 
10a. Autre colonie de la m&me espece de grandeur naturelle. 


. 10b. La me&me grossie. 


. 11a. Autre colonie de la mäme espece, probablement jeune, de grandeur naturelle. 
g. 11b. La m&me grossie. 


CERIOPORA DUMOSA, de Loriol. 
PL. IIT, fig. 3, 4. 


Colonia dendroidea, ramulis brevibus, ceylindrieis aut clavellatis, apice truncatis, compo- 
Cellule minime, approximate, apertura rotwidata aut leviter angulata. 


Colonie dendroide, fixde par une base souvent 6troite; en se developpant elle forme un 
petit buisson compose de rameaux tr&s-courts, eylindriques ou clavelles, trongues au sommet. 
Cellules sur plusieurs couches, visibles par leurs retraits successifs; elles sont assez petites, 
söpardes seulement par de minces cloisons, sensiblement &gales; leur ouverture est ronde ou 
un peu anguleuse; on en compte une trentaine dans un millimetre carre. 


Rapports et differences. Cette espöce se distingue bien par son ensemble buissonneux, 
ses rameaux tres-courts et tronques, ses cellules petites. 
Gisement. Couche N°® 7, Collection Gillieron. 


Explication des figures. 
3a. Colonie de Ceriopora dumosa & base large, de grandeur naturelle. 
b. La m&me grossie. 


3 
> 
3c. Fragment de la möme, grossi dix fois. 
! 


. Autre colonie de la meme espece ä& base 6troite, de grandeur naturelle. 


a 


ECHINODERMENS. 


ECHINOBRISSUS SUBQUADRATUS (Agassiz), Desor. 
Pi. VI, fig. 1. 


SYNONYMIE. 
Nucleolites subquadratus, Agassiz, 1839. Echinodermes Suisses, I, p. 41, pl. 7, fig. 1—2. 
Id. Id. Agassiz, 1840. Catal. Ectyp. Mus. Neoe., p. 4. 
Id. Id. Agassiz et Desor, 1847. Catalogue raisonne des Echin., p. 96. 
Id. Id. Marcou, 1847. Jura Salinois, p. 147. 
Id. Id. d’Orbigny, 11850. Prodrome, t. II, p. 88. 


Echinobrissus subquadratus, d’Orbigny, 1854. Revue Zoologique, 2° serie, t. VI, p. 24. 

Clypeopygus subquadratus, d’Orbigny, 1856. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. VI, p. 423, pl. 965, fig. 7—12. 

Echinobrissus subquadratus, Desor, 1857. Synopsis, p. 268. 

Clypeopygus subquadratus, Dujardin et Hupe, 1862. Suites a Buffon, Echinodermes, p. 579. 

Echinobrissus subquadratus, de Loriol, 1363. Deser. des foss. invertebres du neocomien du Saleve, p. 164, 
pl. 19, fig. 11. 

2 Id. Id. Duncan, 1865. Asiatie Echinod. in Quart. Journ. Geol. Soc. London, vol. 21, 
p-. 359 et 356. 


DIMENSIONS. 
HOT EUER Eee ne ul 
Largeur, par rapport a la longueur . . . 0,80 
Hauteur id. id. nik: 0,43 


Testa elongata, antice rotundata et angustata, postice dilatata et subtrumcata, supra ele- 
vata, in parte posteriori vero declivis, subtus excavata, margine paulo pulvinata. Apex antice 
excentricus. Ambulacra petaloidea, inaqualia. Peristoma antice excentricum. Periproctum 
apice approximatum, in sulco late excavalo situm. 

Forme allongee, un peu carree, arrondie et retrecie en avant, dilatee et subtronquee 
en arriere; face superieure elevee et convexe vers le sommet, deprimee vers les bords, tres- 
deelive du cöte posterieur; face inferieure enfoncee dans le milieu, un peu pulvinde sur les 
bords. Sommet ambulacraire excentrique en avant. Ambulacres distinetement petaloides, 
inegaux, les anterieurs &tant plus longs que les posterieurs; zones poriferes etroites; pores 
conjuguds, les externes sont allonges. Appareil apicial peu developpe, les quatre pores geni- 
taux sont largement ouverts et tres-rapproches. Peristome tres-exeentrique en avant. Peri- 
procte ovale, acumineg au sommet, lequel se trouve plac& aux deux tiers de la distance qui 
spare le sommet apieial du bord posterieur; il est situ& A l’origine d’un profond sillon qui 
s’evase considerablement en arrivant au bord posterieur. 


N 


Rapports et differences. Je ne connais encore qu’un seul indivıdu de cette espece pro- 
venant des couches urgoniennes du Landeron; il est un peu plus declive et deprime en 
arriere que les individus types; mais il leur est du reste exactement semblable et j’ai pu 
m’assurer de sa parfaite»identite en le comparant & de nombreux individus de l’Ech. sub- 
quadratus provenant de differentes localites. La figure de la Pal&ontologie frangaise repre- 
sente un individu singulierement aplati; elle ne donne pas une juste idee de la forme du 
sillon anal qui remonte plus haut qu’elle ne semble T’indiquer. L’Ech. subguadratus est 
assez voisin du Olypeopygus Robinaldinus; il s’en distingue cependant par sa forme moins 
elargie, son periprocte plus rapproche du sommet, situe dans un sillon bien plus &vase et 
par son ensemble moins aplati. L’Ech. placentula, Desor, est plus ovale, et son sillon anal 
est moins &vas£. 

Gisement. Couche N° 6. Coll. Hisely. 

Autres gisements observes. Le Locle (Cant. de Neuchätel), S'-Croix (Vaud), Villers le 
Lac, Morteau (Doubs), Nozeroy (Jura), Mont Saleve. Etage neocomien moyen. 

Explication des figures. 


Pl. VI, fig. 1, 1a. Echinobrissus subquadratus, individu de grandeur naturelle. 


Ecuinogrıssus OLFERSI (Agassiz), d’Orbieny. 


SYNONYMIE. 


Nucleolites Olfersi, Agassiz, 1836. M&m. de la Soeiete des Sciences Naturelles de Neuchätel, t. I, p. 133, 
pl. 14, fig. 2—3. 
Id. Id. Agassiz, 1840. Echinodermes Suisses, t. I, p. 42, pl. 7, fig. 7—9. 
" Echinobrissus Olfersü, d’Orbigny, 1853. Revue de Zoologie, p. 26. 
Trematopygus Olfersii, d’Orbigny, 1855. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. VI, p. 376, pl. 949. 


Id. Id. Desor, 1856. Synopsis, p. 272. 
Echinobrissus Olfersiü, Cotteau, 1860. Echinides de l’Yonne, t. II, p. 74, pl. 55, fig. 5—8. 
Id. Id. de Loriol, 1863. Deser. des invertebr6s foss. du neocomien moyen du Mont Saleve, 
p- 162, pl. 19, fig. 12. 
etc., etc. 
DIMENSIONS. 
Longüem iS er U EUEDESRERODERE 
Largeur par rapport a la longueur . . 0,85 
Hauteur Id. Id. SR: 0,50 


Testa elongata, oblonga, antice angustata, postice vix dilatata ad extremitatem subrostrata. 
Apex amb. antice excentricus. Ambulacra petaloidea, inequalia, angusta. Periproctum supra 


marginale, in sulco profundo situm, dimidiam circa partem spatü, inter apicem et marginem 


BE 


posteriorem, occupans. Peristoma in depressione profunda pagin® inferioris situm, antice 
multo excentricum. 

Forme allongee, oblongue, r&tr&ecie en avant, un peu &largie en arriere, subrostree et 
tronquee A l’extremite posterieure; face superieure renflde en avant, un peu deelive en arriere; 
face inferieure concave autour du peristome. Sommet ambulacraire tres-excentrique en avant. 
Ambulaeres p6taloides, lanceoles, relativement &troits, les posterieurs sont notablement plus 
longs que les anterieurs; les pores sont distinctement conjugues. Periprocte supramarginal, 
situe A l’origine d’un sillon profond, legerement carene, qui occupe la moitie de l’espace 
compris entre le sommet ambulacraire et le bord posterieur. Peristome tres-excentrique en 
avant, enfonce, oblique. 

Rapports et differences. Cette espece bien connue et souvent deerite se reconnait facile- 
ment ü& son peristome oblique, ä sa forme, a sa region posterieure subrostree et tronquee, 
aux caracteres de son sillon anal etc. 

Gisement. Couches N® 6 et 10. Coll. Hisely. 

Autres gisements indiques. Un grand nombre de localites de l’etage ndocomien moyen. 


PyYRINA PYGAEA, Desor (Agassiz). 
Pi. VI, fig. 2. 


SYNONYMIE. 


Galerites pygea, Agassiz, 1839. Echinodermes Suisses, I, p. 78, pl. 12, fig. 4—6. 
Pyrina pygea, Desor, 1842. Monogr. des Galerites, p. 29, pl. 5, fig. 27, 31. 
Id. Id. (pars), Agassiz et Desor, 1847. Catal. raisonne des Echinides, p. 92. 
Id. Id. (pars), d’Orb., 1850. Prodrome, t. II, p. 89. 
Id. Id. (pars), Desor, 1856. Synopsis, p. 191 a. 


DIMENSIONS. 
en A a ee 
Largeur par rapport & la longueur . . . 0,90 
Hauteur id. id. de 0,55 a 0,62 


Testa ovoidea, plus minusve inflata, supra convexiuscula, infra paulo pulvinata, antice 
rotundata, postice emarginata, vix subtruncata. Apex fere centralis. Peristoma leviter excen- 
Iricum, ovatum, vix obligquum. Periproctum in medio marginis posterioris situm, a pagina 
superiore non conspicuum. 

Forme ovale, arrondie en avant, legerement tronquee en arriere, plus ou moins haute, 
renflee au ponrtour; face superieure aplatie ou convexe; face inferieure subpulvinde, quelque- 


te 


fois un peu renflee dans l’aire interambulaeraire impaire. Sommet ambulacraire presque 
central. Ambulaeres legerement renfles, larges, se continuant sans interruption depuis le 
sommet jusqu’au peristome, pres duquel ils se retreeissent; zones poriferes tres-etroites, 
lineaires, pores disposes par simples paires, tres-petits, tres-rapproches. Peristome excen- 
trique en avant, assez grand, ovale, tres-lögerement oblique. Periprocte grand, ovale, situ 
au milieu du bord posterieur qu’il echancre tres-notablement sur toute sa hauteur; il n’est 
point visible d’en haut mais un peu d’en bas. Tubercules petits, &cartes, plus serres en 
dessous qu’en dessus, entoures d’un serobieule enfonee; toute la surface du test entre les 
tubercules est couverte d’une infinite de petits granules tres-nombreux et tres-serres. L’un 
des individus que j’ai sous les yeux porte encore plusieurs radioles attaches aux tubercules; 
ils sont extr&mement t@nus, acuminds et finement stries. Test’ tres-mince. 


Rapports et differences. La P. pygea a &t& tres-souvent confondue avec la P. incisa; 
elle s’en distingue par sa forme generale moins deprimee, son peristome relativement moins 
developpe, son periprocte plus petit, regulierement ovale, non acumine au sommet, situe au 
milieu de la face posterieure qu’il echancere tr&s-sensiblement, invisible d’en haut; dans la 
P. incisa le periprocte est tres-grand, acumine au sommet, et situ en entier ä la face 
superieure; il n’echancre pas le bord posterieur qui est simplement trongue; il est enfin 
entierement visible du dessus, mais point du dessous. Jusqu’ici on n’a encore trouve la 
P. pygea que dans l’&tage urgonien et la P. incisa dans l’&tage ndocomien et dans l’etage 
valangien; cette derniere espece abonde dans le Hils du Hanovre. J’ai pu examiner un 
grand nombre de bons exemplaires appartenant aux deux especes et jai toujours trouve tres- 
constants les caracteres qui servent ä les separer. La figure des »Echinodermes Suisses« 
appartient bien ü la P. pyge@a; dans celles de la » Monographie des Gal6rites« T’une, la 
fig. 28, represente parfaitement T’respece; le petit individu, figure dans la möme planche, 
appartient bien aussi & cette espece, mais dans la fig. 27 le periprocte est trop superieur; 
il ne deyrait pas &tre visible. L’espece representde dans la »Pal&ontologie frangaise « sous 
le nom de P. pygea, pl. 978, fig. 1—6, est la P. ineisa, enfin c’est aussi & cette derniere 
espece qu'il faut rapporter la Pyrine deerite par A. Gras sous le nom de P. pygea. 

Gisement. Couches N® 4, 6 et 7. Collection Gillieron. 5 


Autres gisements observes. La Russille pres Orbe, Bretonnieres, Montcherand, Vallorbes 
(Cant. de Vaud). Environs de Neuchätel. Etage urgonien. 
Explication des figures. 


Pl. 6, fig. 2, 2a, 2b, 2e. Pyrina pygea, exemplaire de grandeur naturelle, 


RN a» Zah ri AL - 


PeLrastes Larpyı (Cotteau), Desor. 
Pi. IV, fig. 5—7. 


SYNONYMIE. 


Hyposalenia Lardyi, Desor, 1856. Synopsis, p. 148. 

Salenia acupieta, Desor, 1856. Synopsis, p. 152. 

Hryposalenia Meyeri, Desor, 1856. Synopsis, p. 148. 

Hyposalenia Lardyi, Pietet et Renevier, 1353. Fossiles du teryain aptien de la Perte du Rhöne, p. 161. 
Hyposalenia Meyeri, Pietet et Renevier, 1558. Fossiles du terrain aptien de la Perte du Rhöne, p. 162. 
Peltastes Lardyi, Cotteau, 1861. Palsont. frangaise, Terr. eret., t. VII, p. 106, pl. 1024. 

Peltastes Meyeri, Cotteau, 1861. Palcont. frangaise, Terr. eret., t. VII, p. 108, pl. 1025, fig. 1—10. 
Hyposalenia Lardyi, Dujardin et Hupe, 1862. Suites & Buffon, Echinodermes, p. 543. 

Hyposalenia Meyeri, Dujardin et Hupe, 1862. Id. Id. 1d. 

Peltastes Lardyi, Cotteau, 1865. Catal. des Echinides de l’Aube, p. 54. 


DIMENSIONS. 
Dinmetrekanelirse: 6 #3.:10h HE Bao Barden 
Hanteur par rapport au diametre .,. =». 2.2.2...» de 0,50. 0,63 
Diametre de T’appareil apieial, par rapp. au diametre, moyenne 0,73 
Diametre du peristome, par rapport au diametre . . . . 0,45 


Testa circularis, depressa, plus minusve subconica, infra planiuscula. Are® ambula- 
crarie anguste, duobus seriebus gramulorum predite, inter quas verruce nonnulle minime 
apparent. Aree interambulacrarie late, duobus seriebus tuberculorum pradite, 4—5 in 
eadem, ipsa magna, late scrobiculata, imperforala, ercenata. Area maliaris lata, granula 
irregularia, numerosa. Assule apiciales magne, persillate. Periproctum minimum, trian- 
gulare. Peristoma parvım. 


Forme eireulaire, deprimee, plus ou moins subconique en dessus, aplatie en dessous. 
Aires ambulaeraires tres-etroites, avee deux rangees de granules petits, serres, nombreux; 
l’espace intermediaire entre les rangees, bien qu’etroit, est occupe par de petites verrues 
plus ou moins nombreuses. Zones poriferes droites, pores disposes par simples paires, un 
peu multiplies pres du peristome. Aires interambulacraires larges, avec deux rangees de 
4 ou 5 tubereules, tres-petits a la base, se developpant rapidement vers le sommet, ereneles, 
imperfores; leurs scrobicules tres-developpes sont entoures d’un cercle de granules assez 
saillants, ecartes; au milieu de l’aire se trouvent encore quelques petites verrues. Appareil 
apiejal grand, subpentagonal, onduleux au pourtour; les plaques genitales sont couvertes de 
cötes rayonnantes plus ou moins sensibles, et margquees sur les sutures de ponctuations plus 


ee ae 


on moins nombreuses. Periprocte anguleux, petit. Peristome un peu enfonee, circulaire, bien 
plus petit que l’appareil apieial, son diametre est de 0,45 & 0,50 de celui de l’oursin. Dans 
les mömes couches se trouvent avec le test du P. Lardyi de nombreux radioles qui ne 
peuvent se rapporter & aucun des autres Echinides qui y ont et& rencontres, et que je 
regarde comme ayant appartenu & cette espece; ils sont de petite taille (9""” de longueur 
en moyenne), plus ou moins claviformes, toujours regulierement trongues au sommet et gra- 
duellement amineis vers le bouton; la tige est couverte de cötes granuleuses, saillantes, sur- 
tout au sommet, separees par des intervalles de m&me largeur. La collerette est indistincte; 
l'anneau peu saillant; la facette articulaire mont redes traces de erenelures. Bien que jus- 
qu'iei le P. Lardyi n’ait pas et& rencontre avec ses radioles attach6s au test, il est extröme- 
ment probable que ceux que je viens de decrire doivent lui &tre attribues. 

Rapports et differences. Ayant pu reunir une serie assez 6tendue d’exemplaires appar- 
tenant aux deux types nomm6es P. Lardyi et P. Meyeri, j'ai pu observer de nombreux 
passages entre eux et j’ai pris le parti de les reunir. En effet, tous les caracteres donnes 
comme distinctifs des deux especes n’ont pas de constance et se remplacent mutuellement sur 
les m@mes individus; certains exemplaires sont tres-plats, d’autres assez coniques, mais on 
trouve des individus tres-plats avec les ambulacres du P. Lardyi, et des individus assez 
coniques avee ceux du P. Meyeri, de m&me on aura des individus avec un tres-grand appa- 
reil apieial et des tubercules interambulacraires rapproches des plaques, d’autres auront un 
petit appareil apicial et les interambulacres du P. Lardy:. Le nombre des verrues qui gar- 
nissent le milieu des aires ambulacraires est assez variable, mais on peut observer tous les 
passages qui relient les individus dont les granules ambulacraires sont si serres qu’il n’y a 
entre eux aucune verrue, et. ceux dans lesquels on peut compter, entre les rangees de granules 
ambulacraires, deux et m&me trois rangees de verrues irrögulieres. L’appareil apicial varie 
egalement dans son diametre proportionnel; j’ai sous les yeux quelques individus de l’etage 
urgonien de Vallorbes dans lesquels le diametre de l’appareil apicial n’est que de 0,61 de 
celui de l’oursin, dans d’autres il s’etend jusqu’a 0,73; on peut egalement trouver tous les 
passages entre ces deux dimensions. Il n'y a done aucun caractere de quelque valeur qui 
puisse faire distinguer le P. Meyer du P. Lardyi; il faut ajouter que les deux formes 
extremes se rencontrent presque toujours assocides dans un assez grand nombre de localites 
du ‚Jura Suisse, comme elles le sont au Landeron. Le P. Lardyi est voisin du P. stellulatus, 
il s’en distingue cependant par sa forme plus arrondie en dessus, par son appareil apicial qui 
est toujours moins grand, dont les plaques sont relativement bien moins developpees, plus per- 
sillees, par ses granules interambulacraires moins nombreux et par son p@ristome plus petit. 


We 


> 


On s’apercevra facilement de ces differences en placant l’un ä& cöte de l’autre un exemplaire 
de möme diamötre de chacune des deux especes. 

Gisement. Couches N? 4 et 7. Collections Gillieron et Hisely. 

Autres gisements indiques. Auxerre, Les Croutes (Aube), Morteau (Doubs), La Presta 
(Neuchätel). Etage aptien inferieur. — Merdasson (Neuchätel), La Russille pres Orbe, 
Vaulion (Vaud). Etage urgonien. 

Explication des figures. 


Pl. IV, fig. 5, 5a, 5b. Peltastes Lardyi, de grandeur naturelle, individu normal. 
„ fig. 5c, 5d. Aire interambulacraire et aire ambulacraire du möme individu grossies. 
„ Ag. 6. Profil d’un petit individu conique de la m&me espece, de grandeur naturelle. 
„ fig. 7. Radiole de la m&me espece de grandeur naturelle. 
„ fig. 7a. Le möme grossi. 


GONIOPYGUS PELTATUS, Agassiz. 


SYNONYMIE. 


Salenia peltata, Agassiz, 1836. Foss. du Jura neuchätelois, M&moires de la Societe des sciences naturelles 
de Neuchätel, t. I, pag. 140, pl. 14, fig. 13—15. 
Goniopygus peltatus, Agassiz, 1838. Monogr. des Salnies, p. 40, pl. 3, fig. 9—18. 


Id. Id. Desor, 1856. ‚Synopsis, p. 94, pl. 14, fig. 3—7. 
Id. Id. Cotteau, 1865. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. VII, p. 721, pl. 1176. 
DIMENSIONS. 
IDiamemense PR en. ERSHLONE 
Haute. ee a u een ae 


Testa circularis, subconica. Aree ambulacrarie cum seriebus duabus tuberculorum, ipsa 
levigata, imperforata, numerosa, minuta. Aree interambulacrarie seriebus duabus tubercu- 
lorum munite, granulisque intermedüs numerosis, in pagine inferiori magnis. 

Forme eireulaire, subeonique. Zones poriferes droites, form6des de pores simples. Aires 
ambulacraires avec deux rang6es de tubereules lisses, imperfores, petits et nombreux, l’espace 
intermediaire est garni de tres petits granules. Aires interambulacraires avec deux rang6es 
de tubereules plus gros, espaces, diminuant regulierement de volume vers le sommet, on voit 
entre eux des granules assez abondants, gros et mamelonn6s vers la face inferieure. Peristome 
assez grand, non enfonee. Appareil apicial saillant, plaques genitales allongees en languette. 

Rapports et differences. Un seul exemplaire de cette espece a &te trouve jusqu’iei dans 
V’etage urgonien inferieur du Landeron, il est en assez mauvais tat, mais cependant parfai- 


tement determinable et en tous points semblable aux individus de l’&tage urgonien de la 
7 


BE 


Russille et d’autres localites. Cette espece est bien voisine du @. intricatus, elle s’en dis- 
tingue par son appareil apieial plus lisse, ses tubereules moins serres, entre les rangees des- 
quels on voit des granules beaucoup plus nombreux. 

Gisement. Couche N° 7. Collection Hisely. 

Autres gisements indiques. La Russille, Mauremont, Vallorbes (Vaud), Morteau (Doubs), 
Etage urgonien. 


CvPpHosoMA Lorvı, A. Gras. 
Pl. IV, fig. 4. 


SYNONYMIE. 


Cyphosoma Loryi, A. Gras, 1852. Catal. des corps org. foss. -de ’Isere, p. 36 et 52, pl. 1, fig. 17—19. 
Cyphosoma neocomiense, Cotteau, 1857. Etudes sur les Echin. de l’Yonne, t. II, p. 33, pl. 50, fig. 11—14, 
Cyphosoma meridanense, Cotteau, 1863. Echinides fossiles des Pyrenees, p. 23. 

Cyphosoma Loryi, Cotteau, 1864. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. VIT. p. 575, pl. 1135 et 1136. 


DIMENSIONS. 
Diametre „tt u clehdungen Aral ru 6 a 
Hauteur par rapport au diametre . . . . 0,37 
Diamötre du peristome. . © 2 2220202..0,43 


Testa subpentagonalis, depressa. Pori supra infraque bigeminati. Aree ambulacrarıe, 
duabus seriebus tuberculorum pradite, ipsa valida, erenulata, imperforata, supra remota, de- 
inde approximata; granula intermedia haud numerosa. Aree interambulacrarie, cum duabus 
seriebus tuberculorum simalium, tuberculisgue secundaräs parvis, ultra ambilum non conspi- 
cuis, in seriebus duabus externis dispositis. Granula miliaria, numerosa, sparsa, supra evanida. 
Peristoma magmım. 

Forme subpentagonale, trös d&öprimde, aplatie en dessus et en dessous. Zones poriferes 
assez onduleuses au pourtour, &largies au sommet et & la base pour faire place aux pores 
qui se dedoublent fortement. Aires ambulacraires 6troites au sommet et & la base, assez 
slargies & l’ambitus, pourvues de deux rangdes de 7 & 8 tubereules saillants, fortement ma- 
melonnds, eröneles, imperfords, espacds en dessus, serr6s dans le reste de l’aire; un cordon 
de granules assez rares eireule entre les tubereules. Aires interambulacraires larges, avec 
deux rang6es de tubercules prineipaux semblables ä ceux des aires ambulacraires, & peine un 
peu plus gros; en dessous se voient deux rang6es externes de petits tubercules secondaires, 
qui arrivent & peine jusqu’ä l’ambitus. Zone miliaire garnie de petits granules assez nombreux, 
6pars, le milieu de l’aire est nu au sommet; le long des zones poriferes se voient encore 
une ou deux rang6es de granules. P6ristome tres developpe, entailles faibles mais distinetes. 


Au; = 


Rapports et differences. Tl ne saurait y avoir de doute sur l’identit de ce Cyphosome 
avec la variste meocomiensis du Cyphosoma Loryi lequel se distingue facilement des autres 
especes du genre par ses pores tres dedoubles, en dessus et en dessous, ses tubercules homo- 
genes fortement mamelonnes, ses tubercules secondaires tr&s petits, son grand peristome. 

Localite. Landeron. Couche N° 7. Colleetion Gillieron. 

Autres gisements indiques. Bernowil, S‘-Sauveur, Auxerre (Yonne). Etage n&ocomien 
moyen. — Le Rimet (Isere), La Clape (Aude). Etage aptien. 


Explication des figures. 


Pl. IV, fig. 4, 4a, 4b. Cyphosoma Loryi, individu de grandeur naturelle. 
„ fig. 4e, 4d. Aires interambulacraires et ambulacraires du möme individu, grossies. Les pores ne 
sont pas assez dedoublös dans la figure. 


PsSEUDODIADEMA Raurinı, (Cotteau) Desor. 


SYNONYMIE. 


Diadema Raulini, Cotteau, 1851. Catalogue des Echin. neoc de l’Yonne, p. 6. 
Pseudodiadema Raulini, Desor, 1856. Synopsis, p. 71. 
Diadema Raulini, Pietet, 1857. Trait& de Paleont, 2° &d., t. IV, p. 244. 


Id. Id. Leymerie et Raulin, 1858. Stat. g6ol. de l’Yonne, p. 621. 
Pseudodiadema Raulini, Cotteau, 1859. Etudes sur les Echin. foss. de l’Yonne, t. II, p. 38, pl. 51, fig. 8-11. 
Id. Id. Cotteau, 1863. Paleont. frangaise, Terr. eret., t. VII, p. 439, pl. 1103. 
DIMENSIONS. 
Dam atneee. ee N AN 
Hauteur par rapport au diametre . . . . 0,35 


Testa subpentagonalis, depressa. Por: supra infrague bigeminati. Aree ambulacrarie 
anguste, tuberculis approximatis, crenulatis, perforatis, supra rapide minuentibus, in seriebus 
duabus dispositis. Are interambulacrarie eum seriebus quatuor tuberculorum, quarum externe 


apicem non attingent. Granula miliaria haud numerosa, minima. 


Forme deprimee, subpentagonale, aplatie en dessus et en dessous. Zones poriferes 
droites; pores fortement dedoubles au sommet et & la base. Aires ambulacraires &troites, 
portant deux rangees de tubercules eröneles et perfores relativement gros et rapproches, 
diminuant tres rapidement vers le sommet oü ils s’effacent presque complötement; l’espace 
intermediaire est oceup6 par un filet de tres petits granules. Aires interambulaeraires avec 
deux rang6es de tubereules prineipaux et deux rangees de tubercules secondaires externes, 
ils sont & peu pres tous de möme taille et ne paraissent guere plus gros que les tubercules 


ambulacraires; ceux des rangees principales atteignent seuls le sommet en diminuant forte- 
ment; les autres s’arrötent ä quelque distance. Peristome assez grand, pentagonal, distine- 
tement entaille, son diametre &gale 0,42 de celui de l’oursin. La zone miliaire est etroite, 
peu granuleuse, nue et lögörement enfoncde vers le sommet. Un des individus que j’ai sous 
les yeux a conserv& quelques-uns de ses radioles, ils sont courts, un peu renfies vers le milieu, 
acumines au sommet et finement stries. 

Rapports et differences. Les exemplaires trouves au Landeron sont bien conserves et 
appartiennent certainement au Ps. Raulini. Cette espece est tr&s-reconnaissable par ’homo- 
geneite de ses tubercules disposes sur quatre rangees dans les aires interambulacraires; 
parmi les especes & pores dedoubles c’est du Ps. Picteti qu’elle se rapproche le plus, elle 
en differe par ses tubercules plus gros, plus serres, plus homogenes & l’ambitus, sa face 
superieure plus nue, sa forme plus deprimee. 

Gisement. Couches N® 6 et 7. Colleetions Hisely, Gillieron. 

Autres gisements indigques. Auxerre. Marolles (Aube). Etage neocomien moyen. — 
Boveresse (Neuchätel), Vallorbes (Vaud). Etage urgonien inferieur. 


PSEUDODIADEMA ROTULARE, Desor (Agassiz). 


SYNONYMIE. 


Diadema rotulare, Agassiz, 1836. Notice sur les foss. eröt. du Jura neuch., M&m. de la Societ& des sciences 
naturelles de Neuchätel, t. I, p. 139. 


Id. Id. Agassiz, 1840. Descr. des Echin. foss. de la Suisse, t. II, p. 4, pl. 16, fig. 1-5. 
Diadema macrostoma, Agassiz, 1840. Id. Id. p- 10, pl. 16, fig. 22—26. 
Pseudodiadema rotulare, Desor, 1856. Synopsis, p. 69. 

Id. Id. Cotteau, 1863. Paleont. francaise, Terr. eret., t. VII, p. 422, pl. 1097, fig. 11-13, 


pl. 1098 et 1099. 
(Voir dans cet ouvrage la synonymie complete de -’espece.) 


DIMENSIONS. 
Diamdtrer'« E .„.nastamare EEE Syn 
Hautdur. ats. Deal ra re zen 
Testa circularis , depressa. Pori supra simplices, infra paulo bigeminati. Are@ ambu- 
lacrarie cum seriebus duabus tuberculorum, ipsa crenulata, perforata, approximalta, granulis 
intermedüs numerosis. Are® interambulacrari@ tuberculis similibus, duabus seriebus primarüs 
apicem attingentibus, duabusque externis minoribus disposilis, in medio are@, due series mi- 


nores adhuc apparent. Granula miliaria numerosa, inequalia, supra evanida. 


Forme eireulaire, deprimee. Zones poriferes droites, pores disposes par simples paires, 
un peu multiplies pres du peristome. Aires ambulacraires avec deux rangees de tubereules 
er6önelös et perfores, diminuant graduellement de l’ambitus au sommet, reguliers, assez rap- 
proch6s; granules intermediaires abondants. Aires interambulacraires avec deux rangees de 
tubercules principaux, un peu plus gros que les autres, aryivant au sommet en diminuant 
tres-reguliörement; de chaque cöte des rangees prineipales se trouve une petite rangee externe 
de tubercules secondaires, assez developpes, remontant au-dessus de l’ambitus, en outre on 
remargue deux rang6es internes de tubereules plus petits. Zone miliaire large, tr&s-granuleuse, 
sauf vers le sommet oü elle est presque nue; les granules sont irreguliers et ils ont une 
tendance A se disposer en cereles autour des tubereules. Peristome enfonce, eirculaire, en- 
taill6, son diamötre &gale 0,43”" de celui de l’oursin. 

Rapports et differences. Les deux seuls exemplaires de cette espece trouves jusqu’ici sont 
tres-bien caracterises. Le Ps. rotulare qui abonde dans le n&ocomien moyen se distingue 
facilement du Ps. Bourgueti par ses tubercules secondaires plus prononees, remontant bien 
plus haut, sa granulation plus grossiere, ses tubercules prineipaux relativement plus d&veloppes. 

Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. Le Locle (Neuchätel). Etage valangien. — Un grand nombre 
de localites de l’&tage neocomien moyen. — Le Rimet (Isere). Etage aptien. 


PsEuUDoDIADEMA BOURGUETI, (Agassiz) Desor. 


SYNONYMIE. 


Diadema Bourgueti, Agassiz, 1840. Echin. foss. de la Suisse, t. II, p. 6, pl. 16, fig. 6—10. 
Pseudodiadema Bourgueti, Desor, 1856. Synopsis, p. 70. 
Id. Id. Cotteau, 1861. Paleont. frang,, Terr. eret., t. VII, p. 415, pl. 1095, fig 15—19, 
pl. 1096 et 1097, tig. 1—11. 
(Voir dans cet ouvrage la synonymie complete de l’espece.) 

Are ambulacrarie anguste, tuberculis minutis, remotis, serie duplici dispositis munite, 
granulis que numerosis, minoribus, sparsis, intermedüs. Por: minimi, approximalti, apice haud 
multiplicati. Aree interambulacrarie seriebus duabus tubereulorum majorum munite, ipsa 
parva, perforata, leviter crenulata, remota; infra, series due tuberculorum minorum apparent, 
externe, parum conspiene. Gramula intermedia numerosa, parva, dense sparsa. 

Je ne connais qu’un individu incomplet de cette espece dont les dimensions exactes ne 
sauraient etre donnees. Zones poriferes droites, etroites; pores petits, serr6s, disposes par simples 
paires rögulieres, non dedoubles au sommet. Aires ambulacraires etroites, avec deux rangees 


FE. 150 


de tubereules perfores, tres-finement ereneles, petits, diminuant r&gulierement en approchant 
du sommet, &cartes, tres-rapproches des zones poriferes; granulation intermediaire abondante, 
granules irröguliers, nombreux, serres. Aires interambulacraires un peu enfoncdes au sommet 
avec deux rangees de tubercules prineipaux, un peu plus gros que ceux des aires ambula- 
eraires, &cartes, atteignant le sommet, deux rangees externes de petits tubereules secondaires 
partent de la base et ne depassent guere l’ambitus. Granules intermädiaires tres-nombhreux, r6- 
guliers, tres-serres, quelques-uns paraissent former un cercle peu distinet autour des tubereules. 

Rapports et differences. Malgre l’imperfection de l’exemplaire du Landeron son identite 
ne saurait &tre meconnue. Le Ps. Bourgueti, voisin du Ps. rotulare, s’en distingue par ses 
tubercules secondaires bien moins developpes, ses tubercules prineipaux moins saillants et plus 
ecartes, ses granules miliaires plus nombreux, plus serres, plus reguliers. 

Gisement. Couche N° 6. Collection Gillieron. 

Autres gisements öndiques. Cinquetral, les Rousses (Jura), Arzier (Vaud). Petite variete. 
Etage valangien. Une foule de localites de l’etage n&ocomien moyen. 


HEMICIDARIS CLUNIFERA, Desor. 


SYNONYMIE. 


Cidaris clunifera, Agassiz, 1836. Note sur les foss. du Jura neuch., Mem. de la Soeiete des sciences natu- 
relles de Neuchätel, t. I, p. 142, pl. 14, fig. 16—18. 
Id. Id. Agassiz, 1840. Echinod. foss. de la Suisse, 2° p., p. 68, pl. 21, fig. 22 et 23. 
Hemicidaris neocomiensis, Cotteau, 1851. Catal. des Echin. n&oc. de l’Yonne. Bull. de la Soc. des sciences 
naturelles de l’Yonne, t. V, p. 283. 
Hemicidaris clunifera, Desor, 1858. Synopsis, p. 56 et 484. 
Id. Id. Cotteau, 1863. Paleont. frang., Terr. ceret., t. VII, p. 387, pl. 1090, fig. 1—18. 
(On trouvera dans cet ouyrage la synonymie complete de l’espece.) 
Je ne connais des couches urgoniennes du Landeron que quelques radioles appartenant 
a cette espece bien connue, mais ils sont parfaitement cearacterises. On les reconnaitra tou- 
jours & leur forme ovoide, claviforme, graduellement rötr6cie et tres-serrde au col. La col- 
lerette est petite, stride, suivie d’un anneau stri6 peu saillant; la facette artieulaire est 
erönelde, la surface de la tige, lisse dans sa partie införieure, est garnie au sommet de 
granules epars plus ou moins developpes et plus ou moins nombreux. 
Gisement. Couches N’ 7 et 8. Collections Gillieron, Hisely. 
Autres gisements indiques. Gy l’Evöque, Saints, Leugny, Flogny (Yonne). Etage n&ocomien 
moyen, couches a Echinosp. cordiformis. Mauremont, la Russille (Vaud), Orgon. Etage urgonien. 


SE 
Civarıs LArpyı, Desor. 


SYNONYMIE. 
Cidaris vesiculosa, (non Goldf) Agassiz, 1840. Echin. foss. de la Suisse, p. 66, pl. 21, fig. 11—21. 
? Cidaris stylophora, A. Gras, 1843. Oursins fossiles de l’Isere, suppl. p. 1, pl. 1, fig. 1. 
Cidaris punctata, (non Roemer) Agassiz et Desor, 1846. Catalogue raisonng, p. 29. 
Cidaris Lardyi, Desor, 1856. Synopsis, p. 2, pl. 5, fig. 2. 
Id. Id. Cotteau, 1861. Paleont. frangaise, Terr. eröt., t. VII, p. 190, pl. 1043 et 1049, fig. 1 et 4. 
(On trouvera dans cet ouvrage la synonymie complete de l’espece.) 
Id. Id. Dujardin et Hupe, 1862. Suites & Buffon Echinodermes, p. 478. 
Id. Id. Cotteau, 1863. Echin. foss. de l’Yonne, t. II, p. 155, pl. 63, fig. 1—4. 
Id. Id. Cotteau, 1865. Echin. foss. de l’Aube, p. 55. 

Testa ceircularis. Vitte porifere, flexuos@, anguste. Aree ambulacrarie, fleeuose cum 
quatuor seriebus granulorum, quarım interne minores appareni. Aree interambulacrarie 
cum seriebus duabus tuberculorum, ipsa perforata, modo levigata modo leviter crenulata; 
scrobieula circularia, approximata, granulis mamillatis, remotis circumdata. Granula muliaria 
tenuwissima, numerosa. Radio cylindrici aut fusiformes, costis granulosis plus minusve 
remotis prediti, collo sepe longo, striato, anmulo striato. 

Zones poriferes flexueuses, &troites, enfoncees. Aires ambulacraires flexueuses, &troites, 
garnies de quatre rangees de granules serr&ös dont les internes sont moins developpes. Aires 
interambulacraires pourvues de deux rangees de tubercules perfores, ordinairement lisses, 
quelquefois aussi finement eröneles; serobieules circulaires, peu deprimes, entoures d’un cerele 
de granules mamelonnes, espaces, tres-distinets, se touchant par la base et touchant aussi 
les zones poriferes; zone miliaire garnie de granules tres-fins, tres-nombreux et tr&s-serr6s. 
Radioles eylindriques ou fusiformes, un peu renflös au milieu, de 4 & 5"= de diamötre, et 
de 25”” de longueur. La tige est couverte de cötes granuleuses, plus ou moins 6&cartdes, 
plus ou moins fines, l’intervalle qui les separe est chagrine; tantöt on voit apparaitre de 
courtes &pines (Paleont. frang., pl. 1043, fig. 17), tantöt les granules des cötes sont faibles 
et Ecartes; la collerette varie de longueur, souvent longue et striee, elle est quelquefois aussi 
indistinete et presque nulle, le bouton est peu saillant, ’anneau strie. 

Rapports et differences. Je n’ai sous les yeux qu’un fragment du test, mais il est sus- 
ceptible d’&tre determine rigoureusement. Le Cidaris Lardyi se distingue du Cid. pretiosa 
par ses aires ambulacraires dont les rangees de granules internes sont plus petites que les 
externes, par ses tubercules plus serr6ös ct ses granules miliaires plus fins et plus reguliers; 
il se distingue du Cid. malum, A. Gras, par la structure de ses aires ambulacraires, sa zone 
miliaire plus 6troite, ses tubercules plus serres. Les radioles se distingueront toujours de 


a 


ceux du Cid. muricata par leurs Epines relativement bien plus faibles et leurs cötes granu- 
leuses plus regulieres, ceux qu’on trouve au Landeron ont une tendance prononcee & devenir 
epineux, du reste ils sont tout-A-fait semblables & ceux que j'ai pu comparer, qui proviennent 
de diverses localites. 

Gisement. Couche N° 7. Colleetions Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. Auxerre, Gy l’Evöque, Flogny ete. (Yonne), Marolles (Aube). 
Etage neocomien moyen; couches A Echinosp. cordiformis. ——- Mauremont, La Russille, Val- 
lorbes (Vaud), Morteau (Doubs). Etage urgonien. — Les Croutes (Aube). Etage aptien. 


CIDARIS MURICATA, Ramer. 
Pi. IV, fig. 8. 


SYNONYMIE. 


Cidaris muricata, Remer, 1836. Norddeutsche Oolith., p. 26, pl. 1, fig. 22. 

Cidaris variabilis, pars, Koch et Dunker, 1837. Beiträge Nordd. Ool. Geb., p. 54, pl. 6, fig, 9 et 10. 

Cidaris hirsuta, Marcou, 1847, in Agassiz et Desor. Catalogue raisonne des Echin., p. 24. 

Cidaris muricata, Desor, 1856. Synopsis, p. 31, pl. 5, fig. 5. 

Cidaris hirsita, Desor, 1856. Synopsis, p. 11, pl. 5, fig. 6. 

Cidaris muricata, Cotteau, 1862. Paleont. frangaise, Terr. cret., t. VII, p. 195, pl. 1044, fig. 5—18. 
(Voir dans cet ouyrage la synonymie eomplete de l’espece.) 


DIMENSIONS. 
(Radioles.) 


Toongneursini.n Kar BSR essen 
Diemätre..de la stire ts er rer ae 


Radioli cylindriei, elongati, granulis numerosis, spinosis, in seriebus irregularibus dispo- 
sitis ornati, intervallis rugosis. Collum haud constrictum, striatum. Annulus prominens, cir- 
culus glenoideus laevigatus. 

Radioles eylindriques, allonges. Tige couverte de rangees longitudinales irr&gulieres de 
granules tres-serr6s, epineux, unis par une cöte saillante, se touchant souvent par les cötes, 
disposes parfois en lignes obliques et irregulieres un peu meandriformes, donnant & la surface 
un aspect rugueux, elle parait möme parfois comme couverte d’un petit röseau & mailles 
serrees. lei et la apparaissent de grosses 6&pines plus ou moins nombreuses, ordinairement 
plus developpees sur l’une des faces que sur l’autre. Collerette assez longue, nullement 
etranglee, finement stride. Bouton peu developpe. Anneau saillant. Facette artieulaire lisse. 

Rapports et differences. Les radioles du Cidaris muricata ont du rapport avec ceux du 


Cidaris Lardyi, mais ils sont beaucoup moins finement et moins regulierement granuleux, 


Ar Tl a 


rugueux & la surface, et beaucoup plus epineux. Les individus du Landeron quoique tres 
typiques sont de petite taille. 

Gisement. Couche N® 7. Colleetion Hisely. 

Autres gisements indiques. S'-Croix (Vaud). Etage valangien. — Germigney (H'-Saöne), 
S'-Dizier (H'°-Marne), Marolles (Aube), Auxerre, Flogny (Yonne), ete. Etage neocomien moyen. 


Explication des figures. 


Pl. IV, fig. 8. Radiole du Cidaris muricata, vu sur l’une des faces, de grandeur naturelle. 
„ fig. 8a. Le meme, vu sur l’autre face. 
„ fig. 8b. Facette articulaire du meme, grossie. 


ComarTuLA (Ophioerinus) Hıseryı, de Loriol. 
Pl. III, fig. 13. 


DIMENSIONS. 


Diametre du calice man 


a 
Hanteumadulealicems aba er ne Baal 
Diametre des bras A leur naissance . 4 


Calix pentagonalis, latior quam altus. Assula centralis convexa, medio subdepressa, 
non concava, 15 - 20 fosswlata. Assule radiales wwce anguste. Cirrhi longitudine diametrum 
calieis 3—4 superantes, articulis 25—- 27 subquadrangularibus compositi. Brachia 5, simplicıa, 
elongata, robusta; pinnule longe alterne, basales 7 articulis composie. 

Calice regulierement pentagonal, sa hauteur est un peu superieure a la moitie de son 
diametre. Piece centrale convexe sur sa face dorsale, un peu aplatie au centre, mais nulle- 
ment concave. Pieces radiales au nombre de eing, &troites, s’articulant directement sur la 
piece centrale. On n’apergoit aucune trace de pieces basales. Cirrhes au nombre de quinze 
a vingt, s’artieulant dans de profondes fossettes, ne laissant ihre qu’un petit espace au milieu 
de la piece centrale, ils sont tres-developpes, leur longueur atteint 26””, e’est-a-dire pres de 
quatre fois le diametre du calice; ils sont composes de 25 a 27 artieulations de 12" de 
diametre, presque aussi larges que longues, leurs facettes articulaires presentent sur une de 
leurs faces une depression circulaire avec un bouton median saillant et perfore, sur l’autre 
un bourrelet eirculaire et une cavite mediane. Tous les cirrhes d’un m&me individu sont ä 
peu pres d’egale Epaisseur sur toute leur longueur sauf vers l’extremite ou ils s’attenuent; 
je n’ai pu verifier s’ils se terminaient par un petit crochet. Bras au nombre de cing, 
restant simples sur toute leur etendue, ils sont larges et robustes a partir de leur base 


et vont en diminuant tres-graduellement jusqu’a l’extremite; leur longueur parait avoir ete 
8 


a a 


d’environ 50””. Les artieulations sont beaucoup plus larges que hautes, alternativement 
attenudes tantöt d’un cöte tantöt de l’autre et paraissant comme des coins juxtaposes, elles 
sont convexes et un peu triangulaires vers le milieu des bras ä la face dorsale. Je n’ai pu 
apercevoir qu'une seule syzygie, la fossilisation ayant un peu disjoint les articulations, il 
est fort probable que les pieces soudees auront ete egalement separdes. Les pinnules sont 
alternes, longues, composees pour le moins de 6 ou 7 artieulations notablement plus longues 
que larges, elles restent tres-longues jusqu’ä l’rextremite des bras. La premiere artieulation 
du bras, direetement articulee A la piece radiale du calice, est deja pourvue d’une pinnule. 


Rapports et differences. L’espece interessante que je viens de deerire, dont M. le Prof. 
Hisely m’a communigu& de magnifiques exemplaires, differe de toutes les comatules fossiles 
par ses eing bras qui restent simples sur toute leur etendue. M. C. Semper a recemment 
ere& le genre Ophiocrinus pour une comatule vivante qui, de m&me que celle que je viens 
de deerire, n’a que eing bras parfaitement simples (Archiv für Naturgeschichte, 34° annee, 
1868, p. 60). Ce caractere pris isolement peut bien donner lieu A la creation d’un groupe dans 
le genre Comatula, mais il ne me parait pas avoir assez de valeur pour devenir un caractere 
generique; en eflet les vraies comatules n’ont en realite que cing bras, mais ils se bifurquent 
toujours pres de leur articulation avec le calice et souvent ils se multiplient davantage. La 
ereation de genres speciaux pour les especes & 20 bras, pour les especes & 40 bras, etc., 
ne saurait se justifier, de m&me il me parait naturel de ne pas separer generiquement les 
especes dont les bras restent simples. Dans tous les eas c'est un fait interessant de pouvoir 
constater & la fois la premiere apparition de ce type remarquable dans le terrain neocomien 
et, A une si grande distance dans les temps, sa presence dans les mers actuelles. Je n’ai 
pu me resoudre A remplacer le nom de Comatula, applique & un genre que Lamarck a 
bien defini, par celui de Decaknemos, sous lequel Linck designait une division des &toiles 
de mer, » & dix bras pennds «. — En revanche il est naturel de separer des Comatula les 
Solanoerinus, Goldfuss, qui ont des pieces basales au calice, rudimentaires il est vrai mais 
existant n&anmoins. 


Gisement. Couche N’ 6. Prös de la chapelle protestante. Collections Hisely, Gillieron, 


Explieation des figures. 
Pl. III, fig. 13. Plaque de grandeur naturelle portant trois individus de la Comatula Hiselyr. 
x fig. 13a. Calice de la möme espöce, grossi. 
„ fig. 13b. Fragment de bras muni de ses pinnules, grossi. 
n fig. 13c. Autre fragment de bras, grossi. 
- fig. 13d. Autre fragment de bras, grossi, 


we 


Pl. III, fig. 13e. Cirrhe grossi. 
B fig. 13f. Facette artieulaire de l'une des artieulations des eirrhes, grossie. 
Toutes les pieces grossies se trouvent figurees de grandeur naturelle sur la plaque. 


CoMATULA EXILIS, de Loriol. 
Pl. IV, fig. 2. 

Assula centralis discoidea, planiuscula, compressa, tenws, ad peripheriam 15 fossulis 
articularibus cirrhorum notata. 

Je ne connais encore cette espece que par une piece qui me parait &tre la piece centro- 
dorsale incomplete d’une comatule. Cette piece est discoidale, tres-mince, tres-aplatie sur 
ses deux faces, son diametre est de 9”", son Epaisseur est de 2"”. Tout autour se trouvent 
15 fossettes assez larges, tres-rapprochdes, chacune a un bourrelet transversal median sur 
lequel est perc& un trou central. Ces fossettes, disposces sur une seule rangee sont &evidem- 
ment les fossettes articulaires des cirrhes; elles sont ordinairement disposees sur plusieurs 
rangees dans les comatules. Sur l’une des faces que j’appellerai interne et qui est legerement 
concave se voient vers le bord eing depressions triangulaires marquant grossierement une £toile 
a cing rayons Epais avec une petite cavite centrale. On ne voit pas ou s’articulaient les bras. 

Rapports et differences. Je ne saurais rapporter A aucune espece connue la piece que 
je viens de decrire, ce n’est qu’avec doute que je la rapporte au genre Comatula. 

Gisement. Couche N° 7. Collection Gillieron. 


Explication des figures. 


Pl. IV. fig. 2. Piece centrodorsale de la Comatula exilis, de grandeur naturelle. 
„ fig. 2a, 2b. La m&me, grossie. 


PENTACRINUS NEOCOMIENSIS, Desor. 


Pi. IV, fig. 3. 
SYNONYMIE. 
Pentacrinus neocomiensis, Desor, 1845. Notice sur les Crinoides suisses, p- 14. 
Id. Id. d'Orbigny, 1850. Prodrome, t. 1I, p. 90. 
Id. Id. Pictet, 1857. Traite de Palcontologie, 2° ed., t. IV, p. 344. 
Id. Id. Dujardin et Hupe, 1862. Suites a Buffon, Echinodermes, p. 185. 
Id. Id. Ooster, 1865. Echinod. des Alpes suisses, p. 17, pl. 2, fig. 14—17. 
Id. Id. de Loriol, 1868. Monogr. des couches de l’&tage valangien d’Arzier, p. 82, pl. 9, 
fig. 16—17. 


Je n’ai sous les yeux qu’un fragment de tige de S”” de diametre, les artieulations dont 
l’epaisseur est de °/4 de millim. sont profondement divisees en cing lobes egaux, dont les 


nales 


extremites sont arrondies, de m&me que les angles rentrants; la tranche externe est par- 
faitement lisse; la surface artieulaire est ornee d’une &toile dont les eing petales largement 
developpes occupent entierement chacun des eing lobes, leurs sillons profonds atteignent le 
bord externe et le font paraitre leg&rement crenele. 

Rapports ct differences. Ainsi que M. Desor l’a dejä indique, cette espöce ressemble au 
P. basaltiformis, mais ses artienlations sont bien plus fortement lobees et leurs parties sail- 
lantes sont beaucoup plus arrondies, les articulations ont aussi en general une Epaisseur moindre. 
Le fragment du Landeron est tout-a-fait semblable aux individus que j’ai pu comparer pro- 
venant de divers niveaux du terrain n&ocomien. 

Gisement. Couche N° 7. Collection Hisely. 

Autres gisements indiques. Cette espece parait se trouver dans plusienrs localites depuis 
l’etage valangien (Arzier, Vaud) jusqu’a l’etage urgonien (La Russille, Vaud). 


Explication des figures. 


Pl. IV, fig. 3. Fragment de tige du Pentaerinus neocomiensis, de grandeur naturelle. 
fig. 3a. Facette artieulaire de l’une des articulations du m&me, grossie. 


” 


POLYPIERS. 


CENTRASTRAEA INDEX, E. de Fromentel. 
Pl. III, fig. 12. 


SYNONYMIE. 
Thamnastrea digitata, E. de Fromentel, 1857. Deser. des polyp. fossiles de l’etage n&ocomien, p. 62, pl. 9, 
fig. 89. 
Oentrastrea index, E. de Fromentel, 1861. Introduction & l’&tude des polypiers fossiles, p. 217. 


DIMENSIONS. 
Diametre. du ramean ee On 
Diametre "dest calicos Anark ne 


Polypiarium dendroideum. Calices mintni, septis 10 primarüs, 10 secundarüs. Columella 


styliformis. 


= 


Polypier dendroide, dont je ne eonnais qu’un rameau de 20”” de longueur; il est & peu 
pres cylindrique, un peu gibbeux, attenue A l’extremite. Les calices sont tres-petits, super- 
ficiels, unis par leurs cloisons, on en compte 20, dont 10 prineipales et 10 secondaires. 
Columelle styliforme, bien visible. 

Rapports et differences. ll me reste quelques doutes sur la determination de cette espece, 
car l’&chantillon unique que jai euä deerire etant un peu use, on ne voit pas avec certitude 
si les eloisons sont simples ou dentees. Cependant l’analogie est si parfaite avec la ©. index, 
soit pour la forme, soıt pour la dimension des calices, soit pour le nombre des cloisons que 
je n’ai pas balance A rapporter cet exemplaire a cette espece, du reste il s’est trouv6 par- 
faitement identique & un exemplaire de la H“-Marne que j’ai pu comparer. 

Gisement. Couche N 7. Collection Hisely. 

Autres gisements indiques. S-Dizier (H“-Marne). Etage neocomien moyen. 


Explieation des figures. 


Pl. III, fig. 12a. Rameau de Oentrastrea index, de grandeur naturelle. 
„ fig. 12b. Calices du m@me, grossis. 


SPONGITAIRES. 


SIPHONOCAELIA CYATHIFORMIS, de Loriol. 
Pl. IV, fig. 10—12. 


DIMENSIONS. 
Hanteusadugspon vier ls 
Diamenmesdumsommebe et 
Diametrendustnbulenr ee 


Spongiarium breve, basi altenuatum, ad exiremitatem cyathiforme, erassum, tubulo angusto 
perforatum. Parenchyma laxum, tenue et örregulariter porosum. 

Spongier court, fixe par une base assez large au dessus de laquelle il se retreeit; vers 
le sommet il s’evase en forme de coupe peu profonde, au fond de laquelle s’ouvre le tubule 


qui est &troit et cylindrique. Parenchyme tres-grenu et perce de pores tres-irreguliers. 


Be 


Rapports et differences. Cette espece se distingue facilement par son tubule etroit et 
son sommet cupuliforme; elle parait &tre fort rare, je n’en connais que trois individus. 
Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 


Explication des figures. 


Pl. IV, fie. 10. Siphonocelia eyathiformis, individu adulte. 
g. 11. Autre exemplaire de la m&me espece, vu en dessus. 
„ fig. 12. Coupe longitudinale d’un autre individu. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


SIPHONOCAELIA TENUICULA, de Loriol. 


Pl. IV, fig. 9. 
DIMENSIONS. 
Hanteun dus non oTer N 
Diametre (dulspongiera sr ee 
Diametxe, do tubuler. 2. ee era 


Spongiarium basi lata affızum, breve, cylindrieum, apice paulo attenuatum, truncatum. 
Parenchyma tenwissimum. 

Spongier fix par une base large et etalde, presque cylindrique, un peu onduleux, attenue 
vers l’extrömits qui est tronqude regulierement. Tubule relativement assez large, tout-a-fait 
eylindrique. Parenchyme tres-serre, extrömement fin, paraissant presque lisse & l’eil nu. 

Rapports et differences. Cette jolie petite espece se distingue facilement des autres 
siphonoczlies par sa forme et par la nature de son parenchyme, elle est tres-rare. 

Gisement. Couche N° 7. Collection Gillieron. 


Explication des figures. 


Pl. IV, fig. 9. Siphonocelia tenwieula, de grandeur naturelle. 
„ fig. 9b. Le möme individu vu en dessus. 


DiscarLıa Perronı, E. de Fromentel. 
Pl. IV, fig. 13. 
SYNONYMIE. 


Discelia Perroni, E. de Fromentel 1861. Catalogue des spongitaires n&ocomiens, p. 10, pl. 2, fig. 1. 
Id. TA. de Loriol, 1863. Animaux inv. foss. du n&ocomien du Saleve, p. 191, pl. 20, fig. 22. 


N 1 


DIMENSIONS. 
Hantsnnlduspongier . San ran 
Diametre des spongites u... 2 ...0...10 
Dijameixerdes tubulesı 2 „0. er. 


Spongarium crassum, ramosum. Spongita brevia, maxima parte anmexa, subglobosa, 
coarctata, ad extremitates subconica. Parenchyma tenne-porosum. 

Spongier &pais, rameux, fixe par une base etroite, compos&e de spongites peu nombreux, 
soudes sur la plus grande partie de leur longueur, attenues vers l’extremite, resserr6s iei et 
la par des etranglements, perces d’un large tubule. Parenchyme serre, perc& de pores tres- 
petits, finement vermicule. 

Rapports et difförences. Cette espece parait tres-rare, les quelques individus que j’ai eu 
entre les mains se rapportent bien & la Disc. Perroni telle qu’elle a &t& figurde par Mr. de 
Fromentel, le diametre des spongites et celui des tubules sont seulement un peu plus petits; 
elle se distingue de la Disc. Gällieroni par ses spongites moins libres, attenu6s A l’extremite 
et onduleux, par ses tubules plus larges, son tissu plus fin; de la Disc. helvetica, par la forme 
du spongier, par ses spongites attenues et non tronqu6s A l’extrömite, par ses tubules plus 
larges, par son parenchyme moins serr6. 

Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron et Hisely. 

Autres gisements indigues Germigney (H'-Saöne), Mont Salöve. Etage neocomien moyen. 


Explication des figures. 
Pl. IV. fig. 13. Diseelia Perroni, individu adulte, vu de cöte. 
& fig. 13a. Le möme exemplaire, vu en dessus. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


DiscAELIA FLABELLATA, (d’Orbigeny) E. de Fromentel. 
Pl. IV, fig. 9—21. 


SYNONYMIE. 


Hippalimus flabellatus, d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 97. 
Id. Id. Leymerie et Raulin, 1858. Statistique de l’Yonne, p. 614. 
Discelia flabellata, E. de Fromentel, 1861. Catal. des spong. n&ocomiens, p. 9. 


DIMENSIONS. 
Hauteur moyenne du spongier . . . . 60 a 
Diametre des spongites. - „m. 
Diametre des tubulles .. ..... ka l'% 


Bay Or 


Spongiarium dendroideum, spongia maxima parte adjuncta, modo ramosa, modo in la- 
minam irreqularem confluentia, modo brevissima, orificio tubuli solum distincta. Tubuli lat. 
Parenchyma tenue vermiculatum, spissum, lawe porosum. 

Spongier dendroide, atteignant parfois des dimensions assez considerables, fixe par une 
base plus ou moins etalee, de forme assez variable, compos&e de spongites tronques & leur 
extremite, peu Epais, assez diversement groupds, toujours soudes sur la plus grande partie 
de leur longueur, ordinairement libres & leur extremite, tantöt formant un buisson plus ou 
moins touffu, tantöt une lame en &ventail assez continue; en outre un certain nombre 
de spongites demeurent tr&s-courts et ne sont distincts que par l’orifice de leur tubule. 
Toutes ces modifications peuvent se rencontrer sur le m&me spongier, mais la dimension 
des spongites et celle des tubules sont trös-constantes. Parenchyme tres-serre, finement 
vermicule, perce de pores tres-petits, assez &cartes. 

Rapports et differences. Cette belle esp&ce est entierement abondante dans les couches 
du Landeron, elle se distingue nettement des autres. Ses spongites quelquefois tres-eourts et 
distinets seulement par l’ouverture du tubule rappellent un peu ceux de la Disc. gemmeans, 
mais la se borme le rapprochement, les autres caracteres sont tout-A-fait differents. Des 
exemplaires de la Discelia flabellata, determines par d’Orbigny, que Mr. Cotteau a eu la 
bonte de me communiquer, m’ont permis d’interpreter exactement cette espece qui n’a pas 
encore ete figuree. M. de Fromentel indique Y2"” comme diametre des tubules, je pense 
que c'est 1'% qu'il faut lire, tel est en effet le diametre des tubules des individus types. 

Gisement. Couche N° 7. Tres-commune. Collections Gillisron et Hisely. 

Autres gisements indiques. Germigney (H"-Saone), S'-Dizier (H“-Marne), Auxerre. Etage 
neocomien moyen. 

Explication des figures 
Pl. IV, fig. 19—21. Discelia flabellata, trois exemplaires de forme diverse et de grandeur naturelle. 


DiscAELIA GLOMERATA, E. de Fromentel. 
Pl. IV, fig. 14—15. 


SYNONYMIER. 
Discelia glomerata, E. de Fromentel, 1861, Catalogue des spongitaires n&eocomiens, p. 9, pl. 2, fig. 6. 
Id. Id. P. de Loriol, 1863. Deser. des fossiles de l’ötage n&ocomien du Mont Saleve, p. 189, 
pl. 20, fig. 23. 
DIMENSIONS. 
Diamötre des spongiers . . » . 2... de 7a 9" 
Diamötre des tubules . . . . 2... 2 


Be 12, 


Spongiarium compositum. Spongita brevia, ad apicem inflata, convexa, conferta, rarius 
bifwrcata. Parenchyma rugoso-porosum. 

Spongier A base plus ou moins &talde, rarement pedieule, compose de spongites courts, 
massifs, se bifurquant peu dans le jeune äge, puis se divisant mais toujours faiblement, ils 
sont pereds de tubules assez larges, arrondis et un peu renfles au sommet. Parenchyme 
rugueux, form6 de fibres fines et serrdes, pores fins et nombreux. 

Rapports et differences. Cette espece est assez rare au Landeron, et ne se presente 
göndralement pas avec un pedoncule aussi bien defini que celui de l’individu figure par M. de 
Fromentel, ordinairement la base du spongier est assez 6talee, il en part des spongites 
d’abord tres-courts et 6cartes, puis se developpant en se multipliant avec l’äge, et finissant 
par former une touffe assez serrde. On trouve du reste & Germigney des individus tout-&- 
fait identiques. La Dise. Ricordeana, esp&ce voisine, en differe par ses spongites tronques 
au sommet et divergents ainsi que par ses tubules plus petits. 

Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. Germigney (H'-Saöne), Mont Saleve. Etage n&oc. moyen. 


Explication des figures. 


Pl. IV, fig. 14. Individu de la Discelia glomerata, vu de cöte. 
„ fig. 14a. Le möeme, vu en dessus. 
„ fig. 15. Autre individu de la m&me espece. 
„ fig. 15a. Le möme, vu en dessus. 


DiscAELiA HELVETICA, de Loriol. 


Pı. V, fig. 4-11. 
DIMENSIONS. 
Diamötre des spongites . . . .» . . des a 15"" 
Diamötre des tubules . . .... 1a 1% 


Spongiarium compositum. Spongita clavata, pediculata, hic illie coarclata, ad apicem 
rotundata. Tubuli angusti, ad orificrum marginati. Parenchyma spissum, tenue-vermiculatum. 
Spongier paraissant partir d’une base assez etalde; il est compose de spongites peu 
nombreux, libres dans toute leur 6tendue, claviformes, couverts de distance en distance 
d’etranglements &troits et tres-marquds, arrondis ou un peu tronques au sommet, lequel est 
ordinairement gami d’un petit rebord. Tubules de 1 & 1!e”” de diamötre (celui d’un tres- 
gros individu atteint meme 2””), leurs parois sont ondulees comme la surface externe des 
9 


BT 


spongites, ils sont un peu retreeis & leur orifice qui est borde par une petite lamelle re- 
dressee et frangee. Parenchyme compose d’un tissu extr&mement serre, tres-finement vermi- 
celle, perc& de pores tres-nombreux invisibles & l’@il nu. Les spongites n’ayant qu’un point 
d’attache fort &troit, il est tres-rare de trouver des spongiers un peu complets, et il ne m’a 
pas et& possible de me faire une idee bien precise de leur forme generale. 

Rapports et differences. La D. helvetica ne peut &tre eonfondue avec aucune autre, elle a 
quelques rapports de forme avec la Limnoreotheles monikfera (Remer), mais elle ne presente 
aucune trace d’epitheque et elle possede un tubule parfaitement caracterise. 
°» Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. Cette espece se retrouve a S‘-Dizier (H*-Marne) dans l’etage 
aptien (Argile & plicatules) ainsi que j’ai pu m’en assurer par l’examen d’echantillons que 
M. Tombeck a bien voulu me communiquer. 


Explication des figures. 


Pl. V, fig. 4, 4a. Discelia helvetica, spongier un peu jeune, les spongites sont encore incompletement developpes. 
„ fig. 5. Autre spongier de la möme espece, mais incomplet. 
„ fig. 6—10. Spongites isolö&s de la m&me espece, vus en dessus, de formes diverses. 
„ fig. 11. Coupe longitudinale d’un spongite de la m&me espece. 


Toutes ces figures sont de grandeur naturelle. 


DiscAELIA GILLIERONI, de Loriol. 
Pi. IV, fig. 16—17. 


DIMENSIONS. 
Hauteur du spongier . ». . . . . de 30 a 40" 
Diam£tre des spongites . . . . . de 5& 7 
Diametrerdeshtupuleser. A 1'/a 


Spongiarium dendroideum. Spongita ceylindrica, bifurcata, rarius trifwrcata, plerumgque 
libera, quorum apex leviler inflatus, convexus. Tubuli angusti. Parenchyma rugosum, 
laze-porosum. 

Spongier dendroide, forme de spongites courts, redress6s, cylindriques, un peu renfles 
au sommet et parfois margues de quelques &tranglements, gen6ralement libres sur une grande 
etendue; la plupart du temps ils sont bifurques, plus rarement trifurgues; les digitations 
sont toujours courtes, le sommet est convexe. Tubules 6troits. Parenchyme rugueux, grossier, 
a mailles läches; pores 6cartes. La base parait avoir 6t6 toujours assez &troite. 

Rapports et differences. Cette espece est voisine de la Dise. ramosa, dont elle se dis- 
tingue par son spongier plus buissonneux, dont les spongites sont plus courts, renfles, convexes 


ee 


au sommet, perces de tubules plus ötroits; elle parait se distinguer de la Disc. divaricata 
Romer, que je ne connais qu’imparfaitement, par sa forme, ses spongites plus redresses, 
beaucoup moins &cartes, et renflöes au sommet au lieu d’etre attönuds. Dans les Disc. porosa 
de Fromentel et punctata Remer le parenchyme est beaucoup moins vermicelle, les pores 
sont plus gros, la forme des spongites differente. 

Gisement. Couche N° 7. Pas rare. Collections Gillieron, Hisely. 


Explieation des figures. 
Pl. IV, fig. 16. Individu tres-adulte de la Dise@lia Gillieroni. 
„ fig. 17. Autre individu de la m&me espece, moins ramifie, plusieurs des spongites sont incomplets 
a leur extremite. 
„ „fig. 18. Autre individu, vu en dessus. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


DiscAELIA COTTEAUI, (d’Orbigeny), E. de Fromentel. 
Pl. V, fig. 1-3. 


SYNONYMIE. 


Hippalimus Cottaldinus, d’Orbieny, 1850. Prodrome, t. II, p. 96. 
Id. Id. Leymerie et Raulin, 1858. Stat. geol. de I’Yonne,. p. 614. 
Dise@lia Cotteaui, E. de Fromentel, 1861. Catal. des spongit. de l’etage n&ocomien, p. 10. 


DIMENSIONS. 
Hauteur approximative du spongir . 2 2.22... 88"" 
Diametxe des spongites . I... u. de3äao 
Diametendesktuhulesur nn el 


Spongiarium dendroideum. Spongita parva, gracilia, bi- trifurcata, sepe compressa, apice 
attenuata. Parenchyma spissum, tenue porosum. Pori regulares, conferti, subrotundi. 

Spongier dendroide, touffu, tres-elögant. Spongites minces, greles’, bi- ou trifurques, 
redresses, souvent anastomoses, quelquefois comprim6s, amineis vers le sommet qui est rare- 
ment intact. Tubules relativement larges. Parenchyme tres-fin, tres-serre, perce de pores 
trös-petits, Geartes, generalement arrondis ou un peu allonges. Dans un individu incompletement 
dsveloppe, le spongier a l’aspect d’un petit gazon touffu, les spongites sont courts et tres- 
coniques. Il est rare de rencontrer des exemplaires intacts, presque toujours les spongites 
sont rompus & la base. 

Rapports et differences. L’espece la plus voisine de celle-ci est la Discelia punctata 
Ramer, qui s’en distingue toutefois par son ensemble paraissant moins touffu, ses spongites 


A IBM 


bien plus divergents et plus massifs. J’ai pu examiner des individus de la collection de 
M. Cotteau qui ont ete determines par d’Orbigny et qui m’ont permis de reconnaitre l’espece 
avec securite. 

Gisement. Couche N° 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. Auxerre, Fontenoy (Yonne). Etage ndocomien moyen. 


Explication des figures. 


Pl. V, fig. 1. Discelia Cotteaui, jeune exemplaire, les spongites sont intacts A leur extremite, mais non 
encore entierement developpes. 

. Autre individu de la möme espece, adulte. 

3. Autre individu, dont tous les spongites ont 6t& brises pres de leur base, c’est l’&tat dans 


lequel on rencontre ordinairement les spongiers de cette espece. 


ELASMOIEREA TORTUOSA, de Loriol. 
Pi. V, fig. 16—17. 


DIMENSIONS. 
Hauteur du spongier. . . .». . . . jusquWa 50mm 
Enaisseur, des James. Ks. rare 
Diamötre des tubulles . . . . 2... 1 


Spongiarium lamelliforme. Lamina ewigua, varie contorta, bifurcata, meandriformis et 
sinuosa. Tubuli angusti, mumerosi, seriebus 1-2 dispositi. Parenchyma tenue-porosum. 


Spongier en lame mince, fixde par une base &troite, souvent retrecie en p@donceule, se 
eontournant et se bifurquant en divers sens, en formant une sorte de meandre tres-elegant; 
la surface est tantöt reguliere, tantöt plus ou moins ondulee; l’epaisseur des James ne depasse 
pas 6””. Sur la tranche sup6rieure de la lame se voient de nombreux tubules petits, regu- 
liers, rapproch6s, dispos6s presque toujours sur deux rangees. Parenchyme regulier et fine- 
ment poreux. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue de l’Elasmostoma seguana par ses 
lames plus &paisses, extr&mement contourndes et bifurqudes, et par ses oscules plus petits 
et disposes sur deux rang6es; de V’El. crassa par ses lames plus minces, plus irregulieres 
et par ses oscules plus petits, plus nombreux et plus serres. Tres-jeune, l’El. tortuosa presente 
deja la meme disposition lamelliforme et tortueuse qu’elle a au plus haut degre A T’etat 
adulte et qui ne permet pas de la confondre avec l’El. örregular:s. 

Gisement. Couche N’ 7. Colleetions Gilliöron, Hisely. Tres-commune. 


pe 


Explication des figures. 
Pl. V, fig. 16. Spongier adulte et eomplet de l’Elasmoierea tortuosa, vu en dessus, il est rötreei & sa base 
en pe@doneule etroit. 
„ fig. 17. Fragment de lame de la m&me espece. 
„ fig. 17a. Le meme, vu sur la tranche supörieure. 


Ces figures sont de grandeur naturelle. 


ELASMOIEREA SEQUANA, E. de Fromentel. 
Pi. V, fig. 13-25. 


SYNONYMIE. 
Elasmoierea sequana, E. de Fromentel, 1859. Introduetion & l’etude des Eponges foss., p. 34, pl. 2, fig. 3. 
Id. Id. E. de Fromentel, 1861. Catalogue des Spongitaires neocomiens, p. 10. 
Id. Id. de Loriol, 1863. Invertebrös foss. du n&oe. moyen du M* Salve, p. 196, pl. 21, fig. 9. 
DIMENSIONS. 
Hauteur du spongier . . » . . . de 30 a 45"" 
Epaisseur de lalame . . . 2»... de3&4 
Diamötre des tubules . . . ... Vaallı 


Spongiarsum lamelliforme; lamina angusia, modo plana, modo varie sinuosa. Tubuli 
remoti, regularster in serie unica dispositi. Parenchyma tenue-porosum. 

Spongier fix6 par une base plus ou moins 6talde, quelquefois m&me retr&cie en pedicelle ; 
il se compose d’une lame mince, droite, tantöt plane en &ventail, tantöt plissee ou un peu 
eontournde, dont l’&paisseur est en general uniforme dans le m&me individu, et se trouve 
seulement modifiee ci et la par quelques renflements. Sur aucun des 40 exemplaires que j'ai 
sous les yeux cette &paisseur ne depasse 4””; en revanche il est rare de la voir s’abaisser 
jusqu’& 3”=. Sur la tranche superieure de la lame s’ouvrent les tubules qui sont reguliers, 
eylindriques, assez &cartes, disposds trös-regulierement sur une seule rangee; dans certains 
individus &pais quelques doubles tubules se prösentent la oü se manifestent quelques renfle- 
ments; dans la presque-totalit& des eas la serie est unique. Le diametre des tubules varie 
peu, 11e”” est la dimension la plus generale, je n’en vois aucun n’ayant que 1"”. Paren- 
chyme presque partout tres-serre et finement poreux, ch et la beaucoup plus läche. On peut 
observer cette irregularite sur plusieurs especes d’Elasmoverea. 

Rapports et differences. L’Elasmoierea sequana se trouve au Landeron en nombreux 
exemplaires, parfaitement conserves et tout-A-fait identiques & ceux qui proviennent de 
Germigney. Cette espöce est voisine de I’ ZI. plana, mais elle s’en distingue par ses lames 


Ba 


plus minces, et par ses tubules disposes sur une seule range röguliere. M. Remer indique 
dans le Hils du Hanovre sous le nom d’El. sequana une veritable Discelia. 


Gisement. Couche N® 7. Colleetions Gillieron, Hisely. 


Autres gisements indiques. Germigney (H“-Saöne), Mont Saleve. Etage n&oc. moyen. 


Explication des figures. 


Pl. V, fig. 13. Spongier complet de I’Elasmoierea seguana, & base large. 
„ fig. 14. Spongier complet de la m&me espece, ä base &troite. 
„ fig. 15. Autre spongier de la möme espece, plisse. 


„ fig. 15a. Le möme, vu sur la tranche sup£erieure. 


Ces figures sont de grandeur naturelle. 


ELASMOIEREA CRASSA, E. de Fromentel. 
Pi. V, fig. 12. 


SYNONYMIE. 


Elasmoierea crassa, E. de Fromentel, 1861. Catalogue des spongitaires ndöocomiens, p. 10, pl. 2, fig. 10. 


DIMENSIONS. 
L’epaisseur des lames et la hauteur des spongiers sont tr&s-variables. 
Diamötre;des "tubulest I re An a er ae 
Spongarium crassum, ürregulare, sepius lamelliforme. Lamella crassa, varıe contorta. 
Parenchyma modo spissum, modo laxe vermiculatum. 


Spongier form& d’une lame irröguliere, 6paisse, diversement contournde et ramifiee, dont 
se detachent parfois des expansions presque eylindriques, percdes de plusieurs tubules, ceux-ci 
sont assez irr6ögulierement r&partis sur la tranche superieure de la lame; l’epaisseur des lames 
est tres-variable et leur surface rendue tres-irreguliere par de nombreux renflements. Sur 
un möme individu l’&paisseur peut varier entre 5 et 12”". Parenchyme irregulier, tantöt 


rugueux et grossier, tantöt fin et serre. 


Rapports et differences. J’ai cru pouvoir rapporter & V’El. erassa quelques individus 
epais et trös-irröguliers qui se rapportent bien A la description et ü la figure de cette espece, 
mais ils sont encore plus irröguliers, leur parenchyme est dans certains endroits fin et serre, 
dans d’autres il est tres-grossier. Cette espece lorsqu’elle est representde par des individus 
assez complets ne peut guere &tre confondue avee aucune autre A cause de liirregularits de 
son mode de döveloppement, caractere important dans les Elasmoierea; des fragments de 


en 


lames pris dans leurs parties minces pourraient &tre facilement envisages comme ayant ap- 
partenu A l’El. plana. 

Gisement. Couche N® 7. Collection Gillieron. 

Autres gisements indiques. Germigney (H"-Saöne). Etage n&ocomien moyen. 


Explieation des figures. 


Pl. V, fig. 12. Elasmoierea erassa, spongier de grandeur naturelle. 


ÜCULOSPONGIA IRREGULARIS, de Loriol. 
Pi. V, fig. 18. 


DIMENSIONS. 
Hauteux- moyennerdu&spongien 2 2 2 euro 
Diametredussponpiers na Se eedel0ra15 
Diametre des ’oseules . .. .. N... a? 


Spongiarium crassum, multiforme. Osculi minimi, sparsi, numerosi. Parenchyma spissum, 
fere regulariter porosum. 

Spongier massif, de forme diverse, generalement arrondi au sommet, perc& de nombreux 
oscules tres-petits, lögerement margines & leur orifice; leurs parois sont trös-minces et 
souvent alterdes par la fossilisation, la forme de l’oscule n’est plus alors parfaitement arrondie 
et son orifice devient irrögulier parce que celui des pores qui l’environnent se confond avec 
lui. Parenchyme serre, sem& de pores assez röguliers. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue de I’Oculospongia flabellata de Fro- 
mentel, par ses oscules plus petits et plus nombreux, et par sa forme plus massive et plus 
irreguliere. 

Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Explication des figures. 


Pl. V, fig. 18. Spongier complet de l’Oculospongia ürregularis, de grandeur naturelle. 
„ fig. 18a. Fragment du m&me, grossi. 


SPARSISPONGIA BREVICAUDA, de Loriol. 
Pl. V, fig. 19—21, pl. VI, fig. 8. 


DIMENSIONS. 


HanteingdussponoTer Ran 
Diamerrendesusponeitesg ee 628 
Diameimewdeshosculeut ae] 


Pe 


Spongiarium irregulare, seu compositum, seu turbinatum, breve, ad apicem trumcatum. 
Osculorum fasciculi 1—2 in eodem spongito. Osculi regulares, 5—6 collecti, eylindrici. Paren- 
chyma tenue-porosum, spissum. 

Spongier fixe par une base assez etroite, de petite taille, de forme irreguliere, tantöt 
formant une petite masse turbinee et comme pedicellde, tantöt compose d’une sorte de lame 
epaisse dont se detachent des mamelons isoles qui ne sont libres qu’ä leur extremite. Le 
sommet de ces mamelons est toujours assez dilate et tronque, il porte un ou deux groupes 
de 5 ou 7 oscules, assez gros, cylindriques, mais de dimensions irregulieres. Parenchyme 
serre, finement poreux. 

Rapports et differences. Cette espece parait assez rare, j’en ai cependant 7 exemplaires 
sous les yeux. Elle se distingue de la Spars. varians de Fromentel, par ses oscules plus 
grös et moins nombreux; de la Spars. gemmata de Loriol, par ses mamelons plus libres, 
tronques & leur extremite et autrement disposes, ainsi que par ses oscules plus gros et dont 
on voit presque toujours deux groupes sur le sommet d’un m&me mamelon. 

Gisement. Couche N° 7. Collection Gillieron. 


Explication des figures. 


Pl. V, fig. 19. Sparsispongia brevicauda, spongier complet, adulte. 
„ fig. 20. Autre spongier de la m&me espece, vu en dessus, le point d’attache se trouve en dessous, 
rejete de cöte. 
„ Äie. 21, 21a. Autre spongier de la möme espece, de forme plus simple, peut-&tre un jeune, 
Pl. VI, fig. 8. Le m&me, grossi. 


Les figures de la planche V sont de grandeur naturelle, 


SPARSISPONGIA VARIANS, E. de Fromentel. 
Pl. V, fig. 22. 


. SYNONYMIE. 


Sparsispongia varians, E. de Fromentel, 1861. Catalogue des spongitaires ndocomiens, p. 13, pl. 3, fig. 8. 


DIMENSIONS. 
Hauteur du spongier. . » 22 2 2 nun. 28 8 300 
Diametredes oscules' 0. a 3 
Spongiariwm erassum, seu lamellosum, sew gibbosum, sem mamillatum. Osculi minimi, 
seu eylindriei, seu elongati, irregulariter fascieulati, 6—10 in eodem fasciculo. Parenchyma 
tenue-porosum. 


BEER 


Spongier massif, form6 le plus souvent d’expansions en forme de lames dpaisses et on- 
duleuses et de mamelons gibbeux. Oscules tres-petits, ordinairement arrondis, souvent 
allonges et irreguliers, nombreux, assez irregulierement group6s, le plus souvent il y en a 
5 ou 6 par groupe, quelquefois aussi on en compte 10 ou 15, les groupes sont tres-irr6gu- 
lierement disposes, tantöt Ecartes, tantöt rapproches, generalement ils se trouvent sur la tranche 
des lames ou au sommet des mamelons. Parenchyme serre, poreux, finement vermicelle. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue & premiere vue de toutes les autres 
par l’extreme petitesse des oscules et leur groupement ivrregulier. Les exemplaires nombreux 
que j’ai sous les yeux correspondent par tous leurs caracteres essentiels avec la figure et la 
description de la Spars. varians que donne M. de Fromentel, seulement ils affeetent un peu 
plus generalement la forme de lames Epaisses, ce qui ne saurait avoir d’importance au point 
de vue specifigue, en presence de la variabilite de forme qu'affeete le spongier dans les especes 
du genre Sparsisponga; quelques-uns de ces individus offvent du reste tout-A-fait l’aspeet de 
celui qui a ete figure dans le catalogue des spongitaires neocomiens. Les oscules sont plus 
generalement arrondis que la description ne semble T’indiquer, mais dans chaque groupe il 
s’en trouve quelques-uns qui sont deformes et allonges A cöte des autres qui demeurent 
parfaitement reguliers. 

Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 


Explication des figures. 


Pl. V, fig. 22. Sparsispongia varians, exemplaire complet. 
„ fig. 22a. Le möme individu, vu sur la tranche superieure. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


SPARSISPONGIA EXPANSA, de Loriol. 


Pi. VI, fig. 7. 

DIMENSIONS. 
Hautengdnosponzierg Kar Ann 
Diametbierdesosenlesun. er et 


Spongiarium flabelliforme, undulatum, spongitis omnino conjunchs compositum. Osculi 
4—5 in eodem fasciculo, eylindriei, mon tantum parvi. Parenchyma irregulariter vermieulatum. 


Spongier compose de spongites intimöment soudes sur toute leur longueur, formant une 


lame onduleuse en &ventail, sur la tranche de laquelle on distingue les mamelons formes par 
10 


BE 


les extremites des spongites. Sur chacun de ces mamelons se voit un faisceau de 5 oscules 
assez reguliers, relativement assez gros. Parenchyme irregulier, plus ou moins finement 
vermicule. 

Rapports et differences. Voisine par sa forme de la Sparsispongia flabellata de Fro- 
mentel, cette espece s’en distingue par la disposition de ses spongites entierement soudes, 
dont l’ensemble forme une lame etalee en &eventail, et par ses oscules deux fois plus gros 
et moins nombreux; elle se rapproche beaucoup de la Sp. gemmata de Loriol, il m’a semble 
toutefois qu’il convenait de les s&parer, du moins provisoirement, parce que bien que tr&s- 
voisines elles se distinguent cependant par des caracteres specifiques qui ont de la valeur, 
ainsi les oscules de la Sp. expansa sont deux fois plus gros et moins nombreux, ses 
mamelons sont bien plus regulierement disposes et plus arrondis au sommet. Je ne me 
dissimule pas que l’etude des Eponges fossiles, de leur developpement, de leurs variations 
individuelles n'est pas encore assez avancee pour qu’il soit possible d’avoir une certitude 
absolue & l’egard de la valeur de certaines especes, il faut observer cependant que pour la 
plupart les caracteres speeifigues admis pour les distinguer ont une constance remarquable. 

Gisement. Couche N° 7. Collections Hisely, Gillieron. 


Explieation des figures. 


Pl. VI, fig. 7. Sparsispongia expansa, spongier de grandeur naturelle. 
„ fig. 7a. Le mäme, vu en dessus. 


SPARSISPONGIA ABNORMIS, de Loriol. 
Pl. VI, fig. 3-6. 


DIMENSIONS. 
Hauteur du spongier . . . 2.7... 158 Is" 
Diamötre des spongits . . ......8&810 
Diametrardeswosculen rn es 


Spongartum modo simplex, modo compositum. Spongita modo conjuncta, modo libera, 
sepius clavata, ad apicem rotundata. Osculorum fasciculus unieus in quoque capitulo. Oscul 
numerosi, minimi, eylindrici aut elongati. Parenchyma grosse vermiculatum, tenwissime porosum. 

Spongier simple ou compose. Spongites tantöt soudös, tantöt libres, de petite dimension, 
ordinairement elavelles, d’autrefois presque eylindriques, arrondis au sommet ou se trouve 
un groupe d’oscules extrömement petits mais fort nombreux, ceux qui forment le centre du 
groupe sont rögulierement arrondis, les externes s’allongent plus ou moins, se sondent les 


LE u 


uns aux autres, mais tres-irröguliörement, si bien que sur une vingtaine de spongites que 
Jai sous les yeux il n’y en a pas deux dont les groupes d’oscules soient identiques. Ordi- 
nairement ils sont entour6s de sillons divergents plus ou moins allonges. Parenchyme gros- 
sierement vermicelle, mais perce de pores d’une tenuite extröme. 

Rapports et differences. Cette espece par la presence de sillons autour des groupes 
d’oscules se rapproche de la Sparsispongia sulcata de Loriol, elle s’en distingue A premiere 
vue par la petitesse de ses oscules; comme dans cette derniere espece il y a des groupes 
d’oscules autour desquels on voit des sillons tres-pronone6s tandis que d’autres en sont tout- 
a-fait depourvus. La disposition des spongites, qui sont libres dans une grande dtendue, 
s’eearte un peu de l’&tat normal des especes du genre Sparsispongia, il en est toutefois 
plusieurs dans lesquelles les spongites ont une tendance marqude A s’individualiser, ainsi la 
Sp. flabellata BE. de Fromentel. 

@isement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 


Explication des figures. 
Pl. VI, fig. 3. Sparsispongia abnormis, spongier compose. 
„ fig. 3a. Sommet de l’un des spongites du m&me. 
» fig. 4. Autre spongite. Fig. 4a. Le möme, vu en dessus. 
„ fig. 5. Spongier de la möme espece, probablement simple. 
_  Ces figures sont de grandeur naturelle. 
„ fig. 6. Sommet d’un spongite, entour& de sillons peu nombreux, grossi. 
„ fig. 6a. Grandeur naturelle du m&me. 


ÜRIBROSCYPHIA NEOCOMIENSIS, de Loriol. 


Pl. VI, fig. 16. 

DIMENSIONS. 
Hanteur.duwapongIeran se. ee ee  eneener 2 
Diamötre de l’orifice de la coupe . . ». 2... ar EA 
Epaisseur des parois, variant sur le meme individu . . . de5sa7 
Diametrer.desitoscules; Fe gan: Nee rege ein SjA 


Spongiarium cupuliforme, basi plus minusve lata affızum. Cupula lata, profunda, mar- 
ginibus crassis, utraque pagina osculis parvis numerosis, sparsis, perforata. Parenchyma 
-tenuissimum, spissum, minutissime porosum. 

Spongier en forme de coupe largement vasee et profonde, fixe par une base plus ou 
moins large. Parois &paisses, couvertes en dedans et en dehors d’oscules petits, tres-nom- 


Be EN 


breus, un peu irreguliers, @pars. Parenehyme tres-fin, tres-serre, perce de pores tres-petits 
et tres-nombreux. 

Rapports et differences. Cette espece ne peut &tre confondue avec aucune autre, ses 
oscules externes et internes quoique petits sont cependant parfaitement distinets et la font 
ranger avec certitude dans le genre Oribroseyphia. La Cribr. sinuata de Loriol dont les 
oscules sont egalement tres-petits, se reconnait facilement A ses parois minces, & sa forme 
beaucoup plus allongee et & sa cavit6 beaucoup plus profonde, moins conique et sinueuse, 
Je ne connais la Oribr. alpina d’Orbigny que par deux lignes du Prodrome qui ne per- 
mettent point de se faire une idee exacte de cette espece. 

Gisement. Seierie du Landeron. Colleetion Gillieron. Prös de la chapelle protestante. 
Colleetion Hisely. Couche N? 7. 


Explication des figures. 


Pl. VI, fig. 16. Cribroseyphia neocomiensis, individu de grandeur naturelle. 
„ fig. 16a. Fragment du m&me, grossi. 


ÜHENENDROSCYPHIA CRASSA, E. de Fromentel. 
Pl. VI, fig. 9. 


SYNONYMIE. 


Chenendroseyphia cerassa, E. de Fromentel, 1861. Catal. des spongitaires neocomiens, p. 14, pl. 4, fig. 2. 


DIMENSIONS. 
Diametresde la-coupe 2... 2... 02. 2. ala 
Epaisseurudes; paroıs 0.0. 0. ke 
Hantenrdu.sponpiersie u z 


Spongiarium cupuliforme, pediculatum; cupula late expansa, parum profunda, marginebus 
crassis, intus osceulis raris, sparsis, irreqularibus, potius magnis, perforata. 

Spongier en forme de coupe peu profonde, & bords £pais, soutenue par un p6doneule; la 
paroi interne est pourvue d’oscules assez gros, peu nombreux, &pars, tres-irreguliers, dechi- 
quetös; le tissu de la paroi externe est serrd et tres-poreux. 

ERapports et differences. Je ne connais que trois exemplaires de cette espece, dans les- 
quels la coupe est un peu moins profonde que celle de l’individu figure par M. de Fromentel; 
les autres caracteres 6tant les m@mes je n’ai pas hesit6 A les rapporter A la Chen. crassa, 
espöce que ses oscules döchiquet6s et non marginds ainsi que ses parois @paisses &loignent 
completement de la Chen. mamillata de Fromentel. 


a } A Ten N r 


N y 


Gisement. Seierie du moulin du Landeron. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 
Autres gisements indiques. Germigney (H'-Saöne). Etage n&ocomien moyen. 


Explication des figures. 


Pl. VI, fig. 9. Chenendroseyphia erassa, individu de grandeur naturelle. 
„ fig. 9a. Le m&me, vu de profil. 


DiPLOSTOMA ELEGANS, de Loriol. 
Pl. VI, fig. 15. 


DIMENSIONS. 
Hauteur totale du spongier . . 2.2... 70" 
IEpaisseurs desAlamer ee pe. ER te 
Diametre desvoseules 2 u. . Aue Eil)a 


Spongiarium laminiforme, basi angusta affizum; lamina aut plana aut leviter undulata, 
crassa, cujus pagina interna tenuissime vermiculata et porosa, cavitatibus minimis, non pro- 
fundis, intus sulcatis, in medio osculo unico perforalis predita; pagina altera osculis simpl- 
eabus, minutis, approximatis, perforata. 


Spongier forms d’une lame plane ou onduleuse, &talde en 6ventail, assez Epaisse, fixe 
sur une portion peu etendue de son bord inferieur. L’une des faces est finement mais tres- 
profondement et trös-irrögulierement vermieulee, on pourrait presque dire sillonnee et criblee 
de pores excessivement petits, elle parait en outre constellde de petites depressions peu pro- 
fondes de 1 & 1"%”” de diametre, 6galement poreuses et sillonnees, au fond desquelles se 
trouve l’oseule; elles sont s6pardes par un intervalle de 1”” et irr&gulierement disposdes. 
L’autre face, qu’on peut appeler externe, offre un tissu egalement vermicul& et poreux, mais 
beaucoup plus grossier, au milieu duquel les oscules petits et rapproch6s sont irrögulierement 
distribues, sa surface est souvent gibbeuse et irreguliere. 

Rapports et differences. Cette espece, par son parenchyme singulierement vermicul& et 
ses cavites osculaires, ne peut &tre confondue avec aucune autre. 

Gisement. Sceierie du Landeron. Collection Gillieron. Pres de la chapelle protestante, 
Collection Hisely. Couche N° 7. 


Explication des figures. 


Pl. VI, fie. 15. Diplostoma elegans, individu de grande taille et entierement complet, de grandeur naturelle. 
„ fig. 15a. Fragment de la face interne, grossi. 


ELASMOSTOMA NEOCOMIENSIS, de Loriol. 
Pl. VII, fig. 3-6. 


SYNONYMIE. 


Elasmostoma neocomiensis, de Loriol, 1863. Descr. des animaux inv. fossiles du neocomien moyen du Mont 
Saleve, p. 199, pl. 22, fig. 1—2. 


DIMENSIONS. 
Hauteur maximum du spongier . -. .». 2 2.... 6" 
Epaisseur \desälamesu. an a m 2. SA 
Diamdtre'des;ioseules... DR - a Art en N arana 


Spongiarium laminiforme, basi angusta affizum. Lamina aut plana, aut diverse involuta, 
tenuis, intus epitheca tenwissima induta, osculisgue parvis, irregularibus, raris, perforata. 
Parenchyma tenue, minutissime porosum. 


Spongier en forme de lame mince, quelquefois tres-developpee, attachee par une portion 
assez peu etendue de son bord inferieur et se developpant soit en s’&talant comme un even- 
tail soit en se contournant en cornet. Dans des cas extrömement rares les bords de ce cornet 
se soudent et il en r6sulte une forme qui prend beaucoup de rapport avec les C'henendro- 
scyphia tout en conservant une physionomie &talde et particuliere, parce que le point ou les 
deux extr&emites de la lame viennent d& se souder demeure toujours beaucoup plus has que 
le reste du pourtour. La face interne est couverte d’une epitheque exträmement mince, se 
detruisant tres-facillement par la fossilisation, perede d’oseules petits, rares, tres-irreguliers, 
presque toujours tres-döchiquet6s, plaeds A une distance assez grande les uns des autres. Is 
sont tres-distinets lorsque l’epitheque existe; mais lorsque elle est detruite, ce qui est le cas 
le plus fr&equent, on a quelque peine & les reconnaitre au milieu d’un parenchyme vermicell& 
et perce de pores nombreux mais toujours infiniment plus petits que les oscules; on finit 
cependant toujours par les d&couvrir avec un peu d’attention et le secours d’une loupe. Le 
tissu de la face externe est tres-fin, compos& de mailles assez regulieres et perc& de nom- 
breux pores tres-petits, entierement invisibles &d l’eil nu. Le bord des lames est constam- 
ment arrondi. 

Observations. J’ai pu examiner plus de einq cents individus de cette esp&ce, dont tous 
les caractöres prösentent und constance remarquable. La forme ne subit d’autres variations 
que celles qui peuvent exister entre une lame en 6ventail un peu ondulde et un cornet & peine 
ouvert, quelquefois möme mais trös-rarement ferm6 completement. La destruction de l’&pi- 
theque rend souvent tres-diffieile la distinetion des oscules, et par consdquent la determina- 


PET N 


Eur, 


N ae: 


tion des exemplaires qui en sont prives. J’ai pu cependant &tudier une vingtaine d'individus 
ayant conserve tout ou partie de leur Epitheque, gräce auxquels j’ai pu me convaincere que 
javais eu raison dans un pr&eedent memoire de placer cette espece dans le genre Elasmos- 
toma. Le plus grand individu observe a la forme d’un &ventail parfait, un peu ondule, sa 
largeur est de 85”", sa hauteur de 63”"; le point d’attache a 35”” de longueur. 

Rapports et differences. La petitesse des oscules, le peu d’epaisseur des lames et la 
regularite du parenchyme de la paroi externe, distinguent parfaitement cette espece de I’El. 
acutimargo (Remer) de Fromentel. 

Gisement. Couches N® 4 et 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements observes. Mont Saleve. Etage ndocomien moyen, — Hils du Hanovre. 


Explication des figures. 


Pl. VII, fig. 3. Elasmostoma neocomiensis, le plus grand exemplaire connu, parfaitement complet, de gran- 
deur naturelle. Sa forme peut &tre regard&e comme normale. 


: fig. 4. Individu de la möme espece, de grandeur naturelle, dont les bords se sont soudes. 
» fig. 5. Autre exemplaire, ayant conserv& son parenchyme. 
® fig. 5a. Fragment de la face osculaire du möme, grossi. 


F fig. 6. Autre exemplaire fortement contourne. 


ELASMOSTOMA ACUTIMARGO, (Raemer) E. de Fromentel. 
Pl. VI, fig. 10—11. 


SYNONYMIE. 


Tragos acutimargo, Reemer, 1839. Verstein. der nordd. Oolith., Nachtrag p. 10, pl. 17, fig. 26. 
EBlasmostoma frondescens, E. de Fromentel, 1859. Introd. & l’tude des Eponges foss., p. 43, pl. 3, fig. 6. 


Id. Id. E. de Fromentel, 1861. Catalogue des Spongitaires n&ocomiens, p. 14. 
Elasmostoma acutimargo, E. de Fromentel, 1861. Id. id. id. id. 
Id. Id. Romer, 1864. Die Spongitarien der nordd. Kreide, p. 45, pl. 1, fig. 21. 
Id. Id. de Loriol, 1868. Monographie des couches de l’&tage valangien d’Arzier, p. 99, 
pl. 9, fig. 8. 
DIMENSIONS. 
Epaisseunsdenhlamespips ij hehe, re er 
Diametrendesgosenlesg.2 2 2 Snea 


Spongiarium laminiforme. Lamina tenwis, margine acuto, plana aut contorta, intus epi- 
theca tenui induta, osculis magnis, irregularibus, raris, perforata. Parenchyma extus lavum, 
örregulare, tenue porosum. 


» N P,= a Dr ae 
. « De NN TER N, 


ee 


Spongier en forme de lame mince tantöt en eventail, tantöt un peu contournde en comet; 
tres-ouvert, adherente par un point assez limit de son bord inferieur. Face interne couverte 
d’une epithöque mince parsemde d’oscules irrguliers, le plus souvent dechiquetes, epars, plus 
ou moins &cartes. Le tissu de la face externe est assez grossier, form& de mailles tres-irre- 
gulieres, perc& de pores petits et nombreux. Bord de la lame graduellement aminei du eöte 
oseulaire jusqu’a devenir tranchant au sommet. 

Rapports et differences. Il m’est impossible de trouver des differences suffisantes entre 
l’Elas. frondescens E. de Fromentel et l’Elas. acutimargo dont M. Remer A donne r&cem- 
ment de bonnes figures. Une comparaison immediate m’a permis de constater la parfaite 
identite des individus du Landeron avec ceux du Hils du Hanovre. Cette espece se distingue 
facilement de l’Elas. neocomiensis par ses oscules beaucoup plus gros et moins nombreux, par 
le tissu bien plus grossier et plus irregulier de sa surface externe. 

Gisement. Couche N® 7. Collections Gillieron, Hisely. 

Autres gisements indiques. Arzier (Vaud). Etage valangien. — Germigney (H“-Saöne), 
S‘-Dizier (H'“-Marne), S'-Croix (Vaud). Etage neocomien moyen. Hils du Hanovre. 


Explication des figures. 


Pl. VI, fig. 10. Elasmostoma acutimargo, individu tale. 
„ fig. 11. Autre individu de la m&me espece, plus adulte et plus contourne. 


ACTINOFUNGIA RARESULCATA, de Loriol. 
Pl. VI, fig. 12—14. 


DIMENSIONS. 


Hauteur moyenne du spongier . . » »2..... om 


Spongiaruum crassum, fere globulosum , uni- tri-stellatum; stellarum radi rari, parum 
distinch. Parenchyma tenue porosum. 


Spongier de petite taille, &pais, massif, presque globuleux, fix par une base ordinaire- 
ment un peu rötr6cie. Les 6toiles sont rares, on n’en compte pas plus de trois sur le möme 
individu, elles sont peu developpdes et composdes d’un petit nombre de rayons. Parenchyme 
tres-vermieul& et finement poreux. Epitheque remontant tres-haut, &paisse, on la dirait formde 
de couches successives indiqudes par des bourrelets assez röguliers. 

Rapports et differences. Voisine de l’Act. porosa de Fromentel cette espece me parait 
s’en distinguer par ses 6toiles bien plus rares, plus petites, & rayons beaucoup moins nom- 


ee: pe 


breux. Elle est aussi assez remarquable par sa petite taille. Sur 13 individus que jai pu 
examiner, aucun n’atteint un diametre ou une hauteur superieure A 10", 
Gisement. Couche N° 7. Collection Gillieron. 


Explication des figures. 
Pl. V1, fig. 12. Actinofungia raresulcata, individu de grandeur naturelle. 
„ fig. 12a. Le möme, vu en dessus. 
„ fig. 12b. Fragment du meme, grossi. 
„ fig. 13. Autre individu de la m&me espece portant trois 6toiles, vu en dessus. 
„ fig. 14. Autre individu, presque eylindrique, ne portant qu’une 6toile. 
Ces deux dernieres figures sont de grandeur naturelle. 


-  ÜCUPULOCHONIA CouLonI, de Loriol. 
Pi. VI, fig. 17 et pl. VIL, fig. 1 et 2. 


DIMENSIONS. 
Hantennstotalei..n.r 1.5: 0210. meet al same DO 
Diametre de l’ouverture de la coupe, maximum . . . 40 
IEDaisseurKdesKparols me Se ee 


Spongiarium cupuliforme, örregulare, basi plerumgue dilatata afızum. Cupula profunda, 
marginibus tenwbus. Parenchyma densum, lenwissime vermiculatum, poris ürregularibus per- 
foratum. 

Spongier irregulier, en forme de coupe &vasde par le haut, profonde, peu reguliere, A 
parois minces; sa base est ordinairement dilatde en expansion assez large, rarement retrecie. 
Le parenchyme est extremement fin et serre, tres-finement ‚vermieule, pere& sur la face ex- 
terne par des pores de dimension inegale, les uns, assez gros, sont invisibles A l’eil nu, les 
autres sont d’une si grande finesse qu’il faut une bonne loupe pour les distinguer. On 
observe des passages graduels entre ces deux extrömes. Sur la face interne le parenchyme 
est plus grenu, les pores sont tous d’une tr&s-grande finesse, un petit nombre d’entre-eux 
paraissent plus developpes. Un individu jeune appartenant certainement & la möme espeöce 
est graduellement retreci en pedoneule etroit et cingle par un gros bourrelet. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue facilement par Tirregularit6 de ses 
pores et la nature de son parenchyme. Les jeunes individus different en outre de la Cup. 
angusta de Loriol, par leur forme, leur ouverture plus &vasde et leurs parois plus minces. 
Les adultes ne peuvent &tre confondus avec la Cup. sabaudiana, leur forme est beaucoup 
plus irreguliere, leur cavit& plus profonde, leur base plus large. 


Gisement. Couche N° 7. Collections Hisely, Gillieron. 
11 


er 


Explication des figures. 


Pl. VI, fig. 17. Cupulochonia Couloni, jeune individu, rötreei & la base. 
Pl. VII, fig. 1. Autre exemplaire de la meme espece tres-adulte, on voit ä cöte un second individu soude 
au premier et encore incompletement developpe, la forme peut etre envisagee comme normale. 
= fig. 2. Autre individu a base tres-large. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


CuUPULOCHONIA SABAUDIANA, de Loriol. 
Pl. VII, fig. 9-10. 


SYNONYMIE. 


Cupulochonia sabaudiana, de Loriol, 1863. Deser. des animäux inv. fossiles du neocomien du Mont Saleve, 
p- 202, pl. 21, fig, 14. 


DIMENSIONS. 
Hauteur maximum. du‘sponeiern 2 ee 
Diamötre de l’ouverture de la coupe . . 2» 2.2... del8& 45 
Epaisseursdes parois.. a en ee der2kas 


Spongarium cupuliforme, pediculatum. Cupula profunda, marginibus tenwbus. Paren- 


chyma tenue, minute porosum. 


Spongier en forme de coupe dont la profondeur varie, mais se trouve toujours assez 
considerable; il est retreci & sa base en pedoncule etroit et tres-court. Parois tres-minces, 
leur &paisseur moyenne est de 2& 21e”", au maximum de 3"". Le parenchyme ä l’exterieur 
est uni, fin, tres-poreux; A linterieur il est egalement fin et serr& mais grenu et &chinule. 

Rapports et differences. Lorsque j'etablis cette espece je n’en connaissais qu’un exem- 
plaire de l’ötage n&ocomien moyen du Mont Saleve, j'en ai actuellement sous les yeux plus 
de 20 individus de differents äges provenant du Landeron. Elle se distingue tres-bien de la 
Cup. temuicula par son pedoneule 6troit, caractere constant A tous les äges, ses parois plus 
epaisses et son parenchyme finement poreux et finement &chinul&e en dedans, tres-uni en de- 
hors et compos6 de mailles assez regulieres visibles A l’eil nu; de la Cup. cupukformis par 
son parenchyme different et la forme toujours plus etalde de la coupe. Les individus typiques 
de cetie espece sont profonds, d’autres sont assez &tales, mais ils presentent toujours une 
certaine profondeur. Les earacteres tirds de l’6paisseur du pedoncule, de celle des parois, 
de la nature du parenchyme, sont tres-constants. 

Gisement. Couche N° 7. Collections Gillieron et Hisely. 

Autres gisements indiques. Mont Salöve. Etage n&ocomien moyen. 


BAR Su 


Explication des figures. 


Pl. VII, fig. 9. Cupulochonia sabaudiana, individu tres-developpe. 
fig. 10. Autre spongier de la möme espece, moins profond. 
fig. 11. Jeune exemplaire ä coupe etalee, vu en dessus, 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


n 


” 


CuUPULOCHONIA TENUICULA, E. de Fromentel. 


SYNONYMIE. 


Cupulochonia tenwieula, E. de Fromentel, 1861. Catalogue des spongitaires n&ocomiens, p. 15, pl. 4, fig. 3. 
Id. Id. de Loriol, 1863. Description des animaux inv. foss. du neocomien moyen du Mont 


Saleve, p. 203, pl. 22, fig. 5. 


DIMENSIONS. 
EauteurzrtotalendunsponsTere ee anne 
Diametrendenloritieer denlarcouper ers el 
IEIpaIsseunfdeswparoisaen. ae ee ee Od 


Spongiarium breve, cupuliforme. Cupula valde patula, marginibus tenwbus, basi satis 
lata afıwa. Parenchyma rugosum, vermiculatum, multiporosum. 

Spongier en forme de coupe tres-Evasde, retrecie a sa base en pe@doncule assez large. 
Parois tres-minces. Parenchyme grenu, un peu rugueux, vermicule, perc& de pores nombreux. 

Rapports et differences. Cette espece est tres-rare au Landeron, je n’en connais qu’un 
exemplaire, du reste bien conserv& et typique; elle se distingue de la Cup. sabaudiana par 
sa forme beaucoup plus &vasee, son pedoneule relativement plus large et son parenchyme moins 
fin et moins uni. 

Gisement. Couche N’ 7. Collection Hisely. 

Autres gisements indigues. Germigney (H“-Saöne), Mont Saleve. Etage neocomien moyen. 


CUPULOCHONIA CUPULIFORMIS, (d’Orbigny) E. de Fromentel. 
Pl. VII, fig. 12. 


SYNONYMIE. 


Cupulospongia cupuliformis, d’Orbigny, 1850. Prodrome, t. II, p. 97. 
Cupulochonia cupuliformis, E. de Fromentel, 1859. Introduction a l’&tude des Eponges fossiles, pl. 3, fig. 5. 
Id. Id. E. de Fromentel, 1861. Catalogue des spongitaires n&ocomiens, p. 15. 
Id. Id. de Loriol, 1863. Description des animaux inv. fossiles du neocomien du Mont 
Saleve, p. 201, pl. 22, fig. 9—10, 


ar Tapas 


DIMENSIONS. 
Hauteur totale du spongier . . . „u... um 
Diamötre de l’ouverture de la coupe . . . . 20 
E:paissenrkdes paroinaen mr 


Spongarium pediculatum, cupulforme. Cupula profunda, parietibus erassis, basi pediculo 
angusto elongato affıza. Parenchyma densum, multiporosum. 

Spongier en forme de coupe &vasee, profonde et un peu irreguliere, retrecie A sa base en 
pedoncule long et etroit. Parois assez epaisses. Parenchyme serr&, vermicule, finement poreux. 

Rapports et differences. (Cette espece se distingue de la Cup. sabaudiana par ses parois 
plus @paisses, son pedoneule plus long, son parenchyme moins fin, moins uni, ä pores moins 
tenus. Je ne connais du Landeron que quelques individus jeunes. 

Gisement. Couche N° 7. Collection Hisely. 

Autres gisements indiques. Germigney (H'-Saöne), Vassy, S'-Dizier (H“-Marne), Fontenoy 
(Yonne), Mont Saleve. Etage n&ocomien moyen. 


Explication des figures. 


Pl. VII, fig. 12. Cupulochonia eupuliformis, individu jeune, de grandeur naturelle. 


ÜUPULOCHONIA SPISsA, E. de Fromentel. 
Pl. VI, fig. 18—19. 


SYNONYMIE. 


Cupulochonia spissa, E. de Fromentel, 1861. Catalogue des Spongitaires n&ocomiens, p. 16, pl. 4, fig. 5. 


DIMENSIONS. 
Hauteur totale du spongier . . . 2... 159" 
IEpaissenraduahordE er er ne 
Diametrarde,lascoupe u». 22222 232:2065849 


Spongiarium breve, pediculatum, apice dilatatum, converum, medio excavatum; excavatio 
cupuliformis, parva, angusta. Parenchyma spissum, echinulatum. 

Spongier court, rötreei en pedoneule, large, tronque au sommet, celui-ei est l&gerement 
convexe et au centre se trouve une onverture eupuliforme &troite, peu profonde, dont les 
bords sont tres-&pais. Le parenchyme est assez serre mais grenu et &chinule. 

Rapports et differences. Cette espece est si caracteristique qu’elle ne peut &tre confondue 
avec aucune autre. Les individus, en petit nombhre, trouves au Landeron sont un peu moins 


are 


developpes que celui qui a et6 figure par M. de Fromentel, mais parfaitement identiques 
dans tous leurs caracteres. 

Gisement. Couche N°® 7. Colleetion Hisely. 

Autres gisements indiques. Germigney (H'-Saöne). Etage n&ocomien moyen. 


Explieation des figures. 


Pl. VI, fig. 18, 13a. Cupulochonia spissa, individu jeune. 
„ fig. 19. Autre exemplaire plus adulte de la m&me espece, vu en dessus. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


CupuLocHonIA Hiseryı, de Loriol. 
Pi. VII, fig. 7—8. 


DIMENSIONS. 
Hauteur totale du spongier . . . 2 2... 900. 
Diametre de l’orifice de la coupe . . . . . 43 
ipaisseurfdessparoise 2 cc ea & 


Spongiarium cupuliforme, ponderosum. Cupula auriformis, parietibus crassissimis, basi 
angusta affıza. Parenchyma tenue, rugosum, poris numerosissimis approximatis, minimis, 


perforatum. 


Spongier massif, en forme de coupe tres-peu profonde, etalde, presque auriforme, dont 
les parois sont trös-&paisses; elle se retrecit a sa base en p@doncule &troit. Parenchyme fin, 
rugueux, serr6, tres-peu vermicule, perc& d’une infinite de petits pores egaux et tres-rapproches. 

Rapports et differences. Je ne connais encore que deux individus de cette espece remar- 
quable; il m’a paru cependant necessaire de la deerire, car elle se distingue nettement des 
autres par l’&paisseur relativement trös-considerable de ses parois, par le peu de profondeur 
et la forme de sa cavite et par les caracteres de son parenchyme. La Cup. seguana (E. de 
Fromentel), qui a aussi le bord tres-£pais, en differe par sa cavite plus profonde, sa forme 
bien moins etalee, son parenchyme grossier. 

Gisement. Landeron, pres de la chapelle protestante. Couche N° 7. Collection Hisely. 


Explication des figures. 


Pl. VII, fig. 7. Cupulochonia Hiselyi, jeune individu. 
> fig. 8. Autre individu tout-a-faitqadulte, de la möme espece. 
Ces figures sont de grandeur naturelle. 


ge 


ÄMORPHOFUNGIA CAESPITOSA, de Loriol. E 
Pl. VIL,”fig. 13—17. 


DIMENSIONS. 


Hauteur maximum de l’ensemble . . . 2. .....20 a 25" 


Spongarium cespitosum, spongitis numerosis, brevibus, truncatis, erregularibus, simpl- 
cibus, vel 2—3 furcatis, compositum. Parenchyma densissimum, la@vigatum, poris minutissimis 
remotis, perforatum. 


Spongier irregulier, formant presque toujours un petit buisson peu &leve et tres-rameux, 
tantöt fixe par un pedoncule court et Etroit, tantöt s’elevant d'une base etalde. Spongites trös- 
irreguliers, tantöt eylindriques, bifurques ou trifurques, tantöt en forme de lame &paisse plus 
ou moins contournee, toujours courts, tronques au sommet et ordinairement nombreux. Par- 
enchyme extremement fin et serre, uni, legerement vermicule, perce de pores ecartes, d’une 
tenuite extr&me, invisibles & l’eil nu. 

Rapports et differences. Cette espece se distingue nettement des autres Amorphofungia 
par la forme buissonneuse du spongier, et la finesse extröme des pores qui perforent son 
parenchyme. On ne peut decouvrir aucune trace d’oseules ni de sillons, cd et lä se trouvent 
de petites excavations irregulieres tres-peu profondes dont le fond est garni de pores comme 
le reste de la surface. 

Gisement. Couche N° 7. Espece extr&mement abondante. 


Explieation des figures. 


Pl. VII, fig. 13, 14, 15, 16. Amorphofungia cespitosa, spongiers de differentes formes. 
h fig. 17. Spongier de la möme espece, vu en dessous, pour montrer le mode d’adherence. 
. Ces figures sont de grandeur naturelle. 


AMORPHOFUNGIA MULTIFORMIS, de Loriol. 
Pl. VII, fig. 18. 


Spongiarium erassum, multiforme, irregulare. Parenchyma spissum, tenue vermiculatum, 
irregulariterque porosum. 


Spongier de forme et de dimensions tres-variables, ayant ordinairement l’aspect d’une 


petite masse subglobuleuse, diversement aceidentde, presque toujours tres-irreguliere. Paren- 
chyme serre, finement vermicule et perc& de pores tres-petits et irr&guliers. 


2.1 & 


Rapports et differences. Les caracteres distinetifs ne sont pas bien saillants dans les 
Amorphofungia, celle que je viens de deerire se distingue des autres especes neocomiennes par 
sa forme essentiellement globuleuse et la finesse de son parenchyme. 

Gisement. Elle abonde dans la couche N® 7. 


Explication des figures. 


Pl. VII, fig. 13. Amorphofungia multiformis, spongier de la forme la plus ordinaire, de grandeur naturelle. 


RESUME PALEONTOLOGIQUE. 


La faune des couches de la pierre jaune du Landeron m’a fourni 89 especes determi- 
nables qui ont ete decrites ei-dessus et dont 26 sont nouvelles. Ces especes se repartissent 
de la maniere suivante: 


Trois especes de Poissons (deux autres indeterminables); 

deux especes de Mollusques gasteropodes (quatre autres indeterminables) ; 
vingt-quatre especes de Mollusques ac&phales (eing autres indeterminables) ; 
sept especes de Mollusques brachiopodes; 

sept especes de Mollusques bryozoaires (quatre autres indeterminables) ; 
quinze especes d’Echinodermes; 

une espece de Polypiers; 

trente especes de Spongitaires. 


Le tableau suivant presente l’enumeration de toutes les especes deerites, de plus il 
indique le niveau auquel appartient chacune des esp&ces deja connues. 


NOMS DES ESPECES. 


Pyenodus Couloni, Agassiz 
Spherodus neocomiensis, Agassiz 
Odontaspis gracilis, Agassiz 


Tornatella Marullensis, d’Orbigny . 
Alaria Hiselyi, de Loriol . 


Panopea lateralis, Agassiz 
Panopea neocomiensis, d’Orbigny 
Pholadomya scaphoides, Agassiz . 
Anatina Marullensis, d’Orbigny . 
Venus Dupiniana, d’Orbigny . 
Cyprina Orbensis, Pictet et ne 
Cardium Landeronense, de Loriol 
Trigonia caudata, Ägassiz.. 

Arca Marullensis, d’Orbigny . 
Mytilus Cuvieri, Matheron 
Mytilus bellus, Sowerby 
Lithodomus oblongus, d’Orbigny . 
Pinna suleifera, Deshayes . 
Lima Gillieroni, de Loriol 

Lima Tombeckiana, d’Orbigny 
Lima Carteroniana, d’Orbigny 
Peeten Gillieroni, de Loriol 
Pecten Oosteri, de Loriol 

Pecten Robinaldinus, d’Orbigny . 
Hinnites Leymerii, Deshayes . 
Ostrea Couloni, (Defrance) d' ir. 
Ostrea reetangularis, Roemer 
Ostrea Boussingaulti, d’Orbigny . 
Ostrea Leymeriü, Deshayes . 


Terebratula Russillensis, de Loriol . 
Terebratula sella, Sowerby . ie 
Terebratula Moutoniana, d’Orbigny 
Terebratula tamarindus, Sowerby 

Terebratula semistriata, Defrance 

Terebratula Ebrodunensis, Agassiz . 
Rhynchonella Orbignyans, de Loriol 


Spiropora neocomiensis, d' Orbigny . 
Entalophora Salevensis, de Loriol 


Espöces 
eitdes en Suisse 
dans l’&tage 
urgonien. 


ne 


+++ I #1 +++4+ 


=! 
(aptien) + 
(aptien) + 


Especes 
eitdes en Suisse 
dans l’etage 
n&ocomien 
moyen. 


I+ +++ 


+++ I + 14+++ 


(valangien) 


x 


+4t++ ++ ++ 1 + 


I4+++1 


j 


Especes eit6es 
dans l’etage 
nöocomien moyen 
autre part qu’en 
Suisse, 


Bee! 


+ 


a a et 


+++ 


| 


ir 


NOMS DES ESPECES. 


Entalophora neocomiensis, d’Orbigny 
Mesinteripora marginata, dA’Orbigny 
Mesinteripora Hiselyi, de Loriol 
Ceriopora dumosa, de Loriol . : 
Reptomulticavea Gillieroni, de Loriol . 


Echinobrissus subquadratus, (Agassiz) Desor 


Echinobrissus Olfersü, (Agassiz) Desor 
Pyrina pygea, Agassiz . 

Peltastes Lardyi, (Desor) Colkan 
Goniopygus peltatus, Agassiz . 
Cyphosoma Loryi, A. Gras 
Pseudodiadema Raulini, Cotteau ; 
Pseudodiadema rotulare, (Agassiz) Desor . 


Pseudodiadema Bourgueti, (Agassiz) Desor . 


Hemicidaris clunifera, (Agassiz) Desor 
Cidaris Lardyi, Desor 

Cidaris muricata, Remer 

Comatula Hiselyi, de Loriol 
Comatula exilis, de Loriol . 
Pentacrinus neocomiensis, Desor . 


Centrastrea index, E. de Fromentel 


Siphonocelia eyathiformis, de Loriol 
Siphonocelia tenuwieula, de Loriol 


Discaelia flabellata, (d’Orbigny) de oe 


Dise@lia Perroni, E. de Fromentel 
Discelia glomerata, E. de Fromentel . 
Discalia helwetica, de Loriol . 

Discelia Gilieroni, de Loriol 


Discelia Cottaldina, (d’Orbigny) E. de oma 


Elasmoierea tortuosa, de Loriol . 
Elasmoierea sequana, E. de Fromentel 
Elasmoierea erassa, E. de Fromentel 
Oculospongia ürregularis, de Loriol. 
Sparsispongia variams, E. de Fromentel . 
Sparsispongia expansa, de Loriol 
Sparsispongia brevicauda, de Loriol . 
Sparsispongia abnormis, de Loriol . 
Cribroseyphia neocomiensis, de Loriol . 


Chenendroseyphia erassa, E. de Fromentel . 


sg el. 
a Ri pn 
ur w u 
— — LE. 
ct en e 
= — pi, 
@ Pr er 
Ar _ en 
= o ar 
ze Er ur 
Ar Fr n- 
3 = u 
ZE Ze — 
NZ E3 Ar 
FÜ Er = 
7 = ar 
wi — aptien 
= 3 S- 
= a FH - 
=> = Sn 
35 = == 
2 = SF 


Especes 
eitees en Suisse 
dans l’6tage 


Especes 
eitdes en Suisse 
dans l’&tage 


Especes eit6es 
dans l’6tage 
neocomien moyen 


12 


Especes Espöces eitdes 


Especes A 
P eitces en Suisse dans V’&tage 


- = ap eit6es en Sui 
NOMS DES ESPECES. ee dans Petage In&ocomien moyen 


dans lV’etage 


: ä 5 
urgonien. neocomien autre part qu’en 


moyen. Suisse, 


Diplostoma elegans, de Loriol . . . 2. 2... _ 
Elasmostoma neocomiensis, de Loriol . . . ... —_ 
Elasmostoma acutimargo, (Remer) E. de Fromentel . —_ 
Actinofungia raresuleata, de Loril . . .» 2... _ 
Cupulochonia Couloni, de Loriol . » » 2.2... _ 
Cupulochonia sabaudiana, de Loriol . . » 2... —_ 
Cupulochonia spissa, E. de Fromentel . . .. . — 
Cupulochonia tenuicula, E. de Fromentel . . . . _ 
Cupulochonia Biselyi, de Loriol. . ». .». 2.2... -- 
Cupulochonia cupuliformis, (d’Orb.) E. de Fromentel _ 
Amorphofungia cespitosa, de Loriol . ». . ... u 
Amorphofungia multiformis, de Loriol . . » . . = 


Ss 
13-3 


la] 
Eli] 


| 


L’examen de ce tableau montre que sur les 89 especes deerites: 
23 ont 6t6 eitdes dans l’dtage urgonien inferieur (urgonien jaune) d’autres localites 
jurassiennes; 

41 se retrouvent dans l’tage n&ocomien moyen de diverses localites jurassiennes; 

49 sont connues dans l’6tage n&ocomien de diverses localites etrangeres au Jura; 

12 se rencontrent dans le Jura & la fois dans l’&tage n&ocomien moyen et dans 

l’etage urgonien inferieur. e 

Outre les 26 espöces nouvelles il y en a 11 qui dans le Jura sont tout-a-fait speciales 

a l’etage urgonien inferieur, mais sur ces onze il y en a cing qui se retrouvent dans Tetage 
neocomien moyen du bassin parisien. Ces chiffres prouvent &videmment que la faune des 
couches ä spongitaires du Landeron, appartenant d’apres M. Gillieron & la pierre jaune de 
Neuchätel, doit &tre envisagee comme representant une faune de transition entre la faune 
de Yötage neocomien moyen & facies jurassique et celle de l’&tage urgonien inferieur; sa 
composition fait saisir avec &vidence le rapport intime qui existe entre ces deux subdivisions 
du terrain n&ocomien. Cette faune renferme 23 especes seulement trouvees ailleurs dans 
l’etage urgonien inferieur outre les 26 qui sont nouvelles et ne peuvent rien prouver, par- 
contre elle en renferme 49 soit 55 °/ qui appartiennent & l’&tage n&ocomien moyen. Il 
paraitrait au premier abord plus logique d’envisager la pierre jaune de Neuchätel, qui ren- 
ferme cette faune, comme devant ötre rattachde a I’&tage ndocomien moyen, cependant la 
presence de 11 especes tout-A-fait sp6eiales et caracteristiques de l’&tage urgonien inferieur 


a 


dans le Jura ainsi que des considerations stratigraphiques que M. Gillieron exposera plus 
loin permettent de la considerer comme appartenant au meme niveau que les depöts connus 
sous le nom d’ötage wrgonien inferieur (urgonien jaune). 

Il importe de signaler six especes qui dans le Jura n’ont encore &t& rencontrees que 
dans l’&tage urgonien inferieur et qui dans les departements de I’Yonne et de l’Aube se 
trouvent dans l’&tage ndocomien moyen; ce sont: Anatina Marullensis, Arca Marullensis, 
Terebratula Russillensis, Pseudodiadema Raulini, Hemicidaris clunifera, Cidaris Lardyi. Les 
deux dernieres entr’autres sont tr&s-caracteristiques de l’etage urgonien inferieur et ne se 
trouvent jamais dans l’etage neocomien moyen des localites jurassiennes; dans le bassin 
parisien elles ont fait leur apparition plus töt et elles y ont veeu associees A 1’ Echinospa- 
tangus cordiformis ete. Au Landeron elles apparaissent pour la premiere fois au milieu d’une 
faune de transition qui renferme des fossiles du neocomien moyen en proportion beaucoup 
plus forte que celles des localites types de l’&tage urgonien inferieur, comme la Russille 
pres Orbe, ou le Mauremont pres Lasarraz (Vaud). 

Quant & la couche & spongitaires proprement dite (couche n 7) elle presente un grand 
interet A cause de la multitude enorme d’eponges fossiles qu’elle renferme. Je ne comnais 
dans le terrain neocomien que le gisement de Germigney (H'-Saöne) auquel elle puisse 
ötre comparde sous ce rapport. Parmi les 30 especes de spongitaires qu’elle renferme, 
aucune n’a encore etE trouvee dans les diverses stations de l’urgonien inferieur dont j’ai pu 
examiner la faune; au Landeron elles sont assoeices aux especes les plus caracteristiques de 
ce dernier etage, @oniopygus peltatus, Peltastes Lardyi, Hemicidaris clunifera, Cidaris Lardyi, 
etc. Dix especes sont communes entre les couches a eponges de Germigney et la couche n® 7 
du Landeron, il est done extrömement probable qu’elles ont &migre du bassin parisien alors 
que dans les golfes jurassiens les eirconstances &taient devenues partieulierement favorables 
au developpement des eponges, en möme temps que le Crd. Lardyi et d’autres y arrivaient 
de leur cöte et que les especes speciales de l’6tage urgonien inferieur faisaient leur premiere 
apparition. Il faut signaler encore iei la presence du Cyphosoma Loryi qui n’avait pas encore 
ete trouve en Suisse et qui se rencontre assez frequemment dans le neocomien moyen du 
departement de l’Yonne de m&me quwau Rimet et & la Clape. 

J’ai pu dans un autre memoire (Monographie de l’etage valangien d’Arzier, Vaud) &tudier 
avec detail une faune qui &tablit un passage des plus &vidents entre celle de l’&tage valangien 
et celle de l’etage neocomien moyen, et j’ai et& amen& & envisager l’&tage valangien comme 
un facies de l’&tage n&ocomien proprement dit. Les considerations qui precedent sur la faune 
des couches de la pierre jaune du Landeron me conduisent & un r6sultat analogue pour l’tage 


re 


urgonien inferieur c’est-a-dire a considerer l’ensemble des couches qui le composent comme 
representant egalement un facies de l’etage n&ocomien proprement dit. De möme que les 
eouches valangiennes qui, ont dans certaines localites une faune plus speciale que celle qu’elles 
presententä Arzier, de möme aussi l’etage urgonien inferieur offre ailleurs, & La Russille, & 
Vallorbes par exemple, des caracteres plus tranches, une faune plus speciale que celle du 
Landeron, mais dans cette derniere localite elle a un caractere de transition qui permet d’en 
relier l’ensemble de la maniere la plus &vidente ü& celle du n&ocomien proprement dit, soit 
du Jura, soit du bassin parisien, oü nous trouvons les types precurseurs de plusieurs de ses 
especes les plus caracteristiques. 

Les eouches de l'etage urgonien inferieur ou urgonien jaune des g6ologues suisses peuvent 
etre envisagees comme tant synchroniques d’une partie des couches du n&ocomien propre- 
ment dit du bassin parisien; elles auraient &te deposdes dans une mäme mer, mais dans des 
golfes, dans des localites plus isoldes ou elles ont subi des modifications dues & des causes 
qui m’agissaient pas ailleurs. 

Au Landeron, les coupes de M. Gillieron font voir qu’aux marnes bleues succedent des 
marnes et des calcaires jaunes qui indiquent une premiere modification dans les depöts, elle 
influe sur Ja faune qui s’appauvrit; U Echinospatangus cordiformis persiste jusqu’a la couche 
n° 9 et ne reparait plus. Cette couche laisse voir les traces d’un certain desordre, les fos- 
siles sont tritures, quelques-uns seulement peuvent &tre determine. Avee le n® 8 le 
calme semble renaitre, les myaires & la coquille delicate reparaissent de nouveau; un bon 
nombre des especes qui auparavant peuplaient la mer a disparu, en revanche on apercoit 
l’Hemicidaris clunifera et la Terebratula BRussillensis qui ont &emigre du bassin parisien et 
font leur premiere apparition. Pendant le depöt de la couche n® 7 les &ponges arrivent 
egalement en foule du bassin parisien, accompagndes du Cidaris Lardyi, de U’ Anatina Ma- 
rullensis, du Cyphosoma Loryi, ete.; en meme temps en voit naitre des especes spe6ciales. 
Apres un temps plus ou moins long d’une vie relativement tranquille l’ensemble de cette 
faune fut soumis A diverses vieissitudes et finit par disparaitre au Landeron par suite d’un 
exhaussement graduel du fond de la mer qui peu ä peu fut entierement &merge. Ce qui le 
prouve c’est, que, la derniere limite Est de l’6tage urgonien inferieur se trouve dans les en- 
virons du Landeron, comme M. Gillieron l’a observ6 et l’expose plus loin, et que ld au-dessus 
de lui on peut eonstater l’absence de tous les döpöts, qui ailleurs le recouvrent et se suceedent 
jusqu’a l’&tage c&nomanien. 


TABLE ALPHABETIQUE DES ESPECES. 


(Les synonymes sont imprimes en caracteres italiques.) 


Actinofungia raresulcata, de L. 
Alaria Hiselyi, de L. 
Amorphofungia cwspitosa, de L. 
Amorphofungia multiformis, de L. 
Anatina Marullensis, d’Orb. 

Arca Marullensis, d’Orb. 


Cardium landeronense, de L. 
Centrastrea index, E. de Fr. 
Ceriopora dumosa, de L. 


Chenendroseyphia erassa, E. de Fr. 


Cidaris elunifera, Ag. 
Cidaris hirsuta, Marcou 
Cidaris Lardyi, Desor 

Cidaris muricata, Remer 
Cidaris punetata, Ag. 3 
Cidaris stylophora, A. Gras . 
Gidaris variabilis, Koch 
Cidaris vesiculosa, Ag. . © 


Olypeopygus subquadratus, d’Orb. 


Comatula exilis, de L. 

Comatula Hiselyi, de L. 
Cribroseyphia neocomiensis, de L. 
Cupulochonia Couloni, de L. 
Cupulochonia cupuliformis, de L. 
Cupulochonia Hiselyi, de L. . 
Cupulochonia Sabaudiana, de L. 
Cupulochonia spissa, de L. 
Cupulochonia tenuicula, E. de Fr. 
Cyphosoma Loryi. A. Gras 


Oyphosoma meridanense, Cotteau . 


COyphosoma neocomiense, Cotteau 
Cyprina orbensis, Pict. et Camp. 


Diadema Bourgueti, Ag. 
Diadema macrostoma, Ag. 


Diadema Raulini, Cotteau 
Diadema rotulare, Ag. . 
Diplostoma elegans, de L. 
Disc#lia Cotteaui, E. de Fr. . 
Discxlia flabellata, E. de Fr. 
Disc»lia Gillieroni, de L. 
Disexlia glomerata, E. de Fr. 
Discexlia helvetica, de L. 
Disc»lia Perroni, E. de Fr. 


Echinobrissus Olfersii, (Ag.) d’Orb. 
Echinobrissus subquadratus, Ag. 
Elasmostoma acutimargo, Raemer . 


Elasmostoma frondescens, E. de Fr. 


Elasmostoma neocomiensis, de L. . 
Elasmoierea crassa, E. de Fr. 
Elasmoierea sequana, E. de Fr. 
Elasmoierea tortuosa, de L. . 
Entalophora neocomiensis, d’Orb. 
Entalophora Salevensis, de L. 
Exogyra subplicata, Remer . 
Exogyra subsinuata, Leymerie 

, 
Galerites pygaa, Ag. 
Goniopygus peltatus, Ag. 
Gryphea Couloni, Defrance . 
Gryphea harpa, Forbes 


Hemieidaris clunifera, Desor . 
Hemicidaris neocomiensis, Cotteau 
Hinnites Leymeriei, Desh. 
Hippalimus flabellatus, d’Orb. 
Hyposalenia Lardyi, Desor 
Hwyposalenia Meyeri, Desor 

Lima Carteroniana, d’Orb. 


12* 


Page 
Sl 
92 
77 
67 
683 
66 
04 
65 
62 


44 
45 
79 
79 
78 
70 
69 
68 
39 
38 
26 
24 


45 
49 
24 
26 


54 
54 
24 
63 
47 
47 
20 


Page 
Lima Gillieroni, de L. 21 Pholadomya neocomiensis, Leym. 
Lima Tombeckiana, d’Orb. 19 Pyenodus Couloni 
Lithodomus oblongus, d’Orb. 18 Pyrina pygxa, Desor 
Mesinteripora Hiselyi, de L. . 40 Reptomulticava bellula, de L. 
Mesinteripora marginata, d’Orb. 39 Reptomulticava Gillieroni, de Ir 
Modiola angusta, Remer 16 Rhynchonella depressa, d’Orb. 
Modiola bella, J. Sow. 17 Rhynchonella Ebrodunensis, Desor et - 
Modiola lineata, J. Sow. 16 Rhynchonella Orbignyana, de L. 
Myopsis neocomiensis, Ag. 10 
Mwyopsis scaphoides, Ag. 11 Salenia acupieta, Desor 
Mytilus bellus, (J. Sow.) Forbes 17 Salenia peltata, Ag. E 
Mytilus cornuelianus, d’Orb. 17 Siphonoczlia eyathiformis, de L. 
Mytilus Cuvieri, Math. . 16 Siphonoe:lia tenuieula, de L. 
Mytilus lineatus, d’Orb. 17 Sparsispongia abnormis, de L. 
Mytilus Orbignyanus, Piet. et Roux 17 Sparsispongia brevicauda, de L. 
Mytilus sublineatus, d’Orb. 17 Sparsispongia expansa, de Loriol 
Sparsispongia varians, E. de Fr. 
Nucleolites Olfersü, Ag. 44 Sphzerodus neocomiensis, Ag. 
Nucleolites subquadratus, Ag. 43 Spiropora neocomiensis, d’Orb. 
Oeulospongia irregularis, de L. zal Terebratula Ebrodunensis, Ag. 
Odontaspis gracilis, Ag. 7 Terebratula Moutoniana, d’Orb. 
Ostrea Boussingaulti, d’Orb. . 26 Terebratula Russillensis, de L. 
Ostrea Couloni, d’Orb. 24 Terebratula sella, Sow. . a 
Ostrea Leymeriei, Desh. 27 | Terebratula semistriata, Defrance . 
Ostrea macroptera, d’Orb. 25 Terebratula suborbieularis, d’Arch. 
Ostrea rectangularis, Reemer . 25 Terebratula subtrilobata, Leym. 
'Terebratula tamarindus, Sow. 
Panop=a lateralis, Ag. 9 Terebratula triangularis, Deshayes 
Panop=a neocomiensis, d’Orb. 10 Thamnastrea digitata, E. de Fr. . 
Pecten Landeronense, de L. 22 Tornatella Marullensis, d’Orb- 
Pecten Leymeriei, d’Orb. 24 Tragos acutimargo, Remer 
Pecten Oosteri, de L. 23 Trematopygus Olfersii, d’Orb. 
Pecten Robinaldinus, d’Orb. 22 Trigonia caudata, Ag. 
Pinna suleifera, Deshayes b £ 19 
Pholadomya scaphoides, Piet. et Camp, 5 11 Venus Dupiniana, d’Orb. 
ERRATA. 


C'est par erreur que la Terebratula areuata, Remer a &te donnee comme synonyme 
de la Terebratula semistriata, page 33. 


ETUDE STRATIGRAPHIQUE 


PAR V. GILLIERON. 


INTRODUCTION. 


Les couches dont l’&tude paldontologique forme le prineipal objet de ce memoire, se 
trouvent au Landeron, au pied du Jura, & 2 lieues !» au N.-E. de Neuchätel. Elles forment 
la continuation direete de la Pierre de Neuchätel des auteurs qui ont traite du n&ocomien 
du Jura. 

On sait que c’est M. de Montmollin qui le premier a distingue paleontologiquement le 
terrain ndocomien ä& Neuchätel. Plus tard les couches superieures en ont ete separdes comme 
se rattachant au caleaire A caprotines, ou urgonien de d’Orbigny, tandis que la couche infe- 
rieure a &t& r&unie, par M. Desor, ä des assises sousjacentes regardees auparavant comme 
jurassiques, mais dont M. Nicollet avait reconnu le caractere er&tacd; ces deux derniers mas- 
sifs sont devenus le valangien. Le ndocomien proprement dit s’est alors trouve constitue, 
dans le canton de Neuchätel, par les marnes d’Hauterive en bas, et la pierre jaune ou cal- 
caire de Neuchätel en haut. 

Cette derniere division a 6t& regardee jusquici comme renfermant, au moins en debris, 
les mömes restes organiques que les marnes. Mais en y collectant des fossiles au Landeron 
et ailleurs, je me suis apercu que la faune des marnes disparaissait dans l’interieur des cal- 
caires, que les especes urgoniennes eommengaient ä apparaitre plus bas qu’on ne le croyait, 
et quil serait de quelque utilit6 de recueillir les fossiles a peu pres bane par banc pour 
voir d’une maniere detaillee comment l’une des faunes a suceede A l’autre. Ce but n’a pu 
etre entierement atteint, parce que les recherches n’ont pas td assez completes et que les 
ealeaires durs, quoique peut-&tre aussi riches que les bancs marneux, n’ont donne que peu 
de fossiles determinables. Cependant, tel qwil est, le resultat de ces recherches peut &tre de 
quelque interöt, comme document sur la suecession des faunes, et comme etablissant d’une 
maniere plus preeise l’äge de la Pierre de Neuchätel. 


2. EtgBr we 


A la coupe detaillee du Landeron et des localites voisines qui doit servir d’appendice 
au Mömoire paleontologique de M. de Loriol, j'ajouterai une notice plus generale sur les 
ötages eretaces de S'-Blaise & Bienne. L’etude de ce distriet a &te faite en partie sous les 
auspices de la Commission pour l’elaboration de Tatlas geologique de la Suisse. La publica- 
tion de la feuille dont il ne forme quwune petite partie devant avoir lieu dans un terme plus 
ou moins rapproche, je profite de cette oceasion d’ajouter quelques details & ceux que M. 
Sreppin a deja donnes dans un msmoire r6cent (Essai geologique sur le Jura suisse, 
1867). C'est l’ouyrage qui contient le plus de renseignements sur la contree precitee. Voici 
du reste une indication des autres travaux geologiques, ou il est question de tout ou partie 
de ce petit district. 

La Neuveville se trouve dejü mentionnee dans la liste des stations fossiliferes donnee 
par Bourguet (Traite des petrifications, 1742) sans doute pour ses fossiles n&ocomiens et 
peut-etre valangiens. 

La partie bernoise est coloriee geologiquement dans la Carte du Jura bernois par Thur- 
mann (1836), et la partie neuchäteloise dans celle du Jura neuchätelos par M. de Mont- 
mollin (1839). Le premier de ces auteurs a donne, dans le second cahier de I’Essaö sur les 
soulövements jurassiques (1836), une description generale de la contree (pag. 36). Dans son 
Memoire sur le terrain oretace du Jura (1835), M. de Montmollin avait deja indique les 
limites du neocomien jusqu’a la Neuveville (Memoires de la societE des sciences naturelles de 
Neuchätel, tome I, pag. 54). 

C'est & Souaillon, pres de S-Blaise, que la craie chloritee a &te signalee pour la pre- 
miere fois dans le Jura, par M. Dubois de Montperreux (1837). (Mem. de la soc. des se. 
nat. de Neuch., tome II, pag. 15.) 

En 1838, la societe 


plusieurs jours dans le Jura. Elle visita le terrain eretace pres de Bienne, et les beaux exem- 


‚eologique de France, reunie a Porrentruy, fit une exeursion de 


c 
5° 


ples de poli glaciaire du Landeron. (Bulletin de la soc. geol. de France, tome IX, p. 417.) 

Dans ses Observations geologiques sur le Jura soleurois, 5° partie (1841), Gressly s’est 
oecupe aceidentellement du terrain neocomien des bords du lac de Bienne (p. 283 et 338), 
et il a ötendu sa carte orogenique jusqwau Jura neuchätelois. 

Les Esqwisses orographiques de la chaine du Jura, par Thurmann (1852), contiennent deux 
profils generaux qui commencent au bord du lac de Bienne, l’un & Neuveville, l’autre & Bienne. 

La Geologie de la Suisse de M. B. Studer, (vol. Il, 1853), deerit la craie chloritee de 
Souaillon (pag. 290), reproduit un profil de M .Mousson passant par cette localitö (pag. 315), 
et mentionne le neocomien des bords du lac de Bienne (pag. 319). 


EN 


En 1854, M. Hisely a present & la Socidte jurassienne d’&mulation le seul travail qui 
ait trait specialement & notre contree, mais il n’a pas ete publie. (Coup d’eil sur les travaux 
de la soc. jurass. d’emul., pendant l’annde 1854.) Ce travail eontenait un aspect geologique 
de Chaumont, des collines qui s’etendent & son pied et de la colline tertiaire de Jolimont, 
une coupe stratigraphique du neocomien du Landeron et un apergu des allures de ce terrain 
jusqu’a Bienne. 

Le Memoire sur les Terrains cer&taces du Jura, par M. Ch. Lory (Mem. de la soc. d’e- 
mul. dw Doubs 1857), contient quelques mots relatifs aux bords du lac de Bienne (p. 22). 

MM. Desor et Gressiy dans leurs Etudes geologiques sur le Jura neuchätelois (1859), 
ont eu & s’occuper de localites de notre region, toute voisine de celle qu’embrasse leur carte: 
eenomanien pag. 25, urgonien pag. 29, neocomien pag. 3 et 33, valangien pag. 44. 

Les Rapporis concernant le reseau des chemins de fer du Jura bernois (1864) contien- 
nent un memoire geologique de Gressly, ou il a l’occasion de parler en quelques lignes des 
terrains eretaces de Bienne (pag. 94). 

La carte speciale des environs de Brugg, dans les Materiaux pour la carte geologique 
de la Suisse, 4° livraison, par C. Masch (1867), contient un profil du Jura pres de Bienne. 

Il me reste & eiter la Carte geologique de la Suisse de MM. Studer et Escher, dont la 
2° edition revue par M. Bachmann (1867), indique, aussi exactement que le permettait 1’E- 
chelle, la distribution du terrain er&tace dans la region etudiee. 

Je n’entrerai pas en matiere sans exprimer iei toute ma gratitude & M. P. Merian, qui 
a mis & ma disposition pour la determination des fossiles les riches ressources bibliographi- 
ques que la bibliotheque de Bäle doit en grande partie & sa munificence, a MM. Desor et 
Studer, qui ont bien voulu encourager mes premieres recherches geologiques. 


13 


APERCU OROGRAPHIQUE. 


C'est & la limite des cantons de Neuchätel et de Berne que l'infiexion gönsrale du sys- 
töme du Jura est le plus sensible. Les chaines qui bordent le val de St.-Imier ont la di- 
rection E.-N.-E., tandis que celles du Jura neuchätelois courent generalement au N.-E. Ce- 
pendant la montagne de Chaumont subit une inflexion eontraire : elle prend presque une 
direetion S.-N., qui l’eloigne de la plaine suisse. Il en resulte qu’a partir de St.-Blaise, ce 
n’est plus la chaine la plus elevee qui borde immediatement la plaine ; le pied de Chasseral 
en est A plus d’une lieue, et entre deux il y a place pour deux voütes du premier ordre, 
qui conservent ä la contree la physionomie monotone du Jura vaudois et neuchätelois. 

Dans le village möme de St.-Blaise, au bord du lac de Neuchätel, commence la petite 
chaine d’Enges, qui court au N.-N.-E. parallelement & Chaumont; peu apres avoir atteint son 
point eulminant, elle subit une infiexion parallele & eelle qu’on remarque entre Chaumont et 
Chasseral et elle se perd tout ü fait dans le plateau de la montagne de Diesse. A Nods elle 
recommence sous le nom de Spitzberg, s’el&ve plus haut que la eontinuation de Chasseral, 
a laquelle elle est parallele, et finit & Orvins. Dans toute sa longueur cette chaine a un 
caractere special: aux er&tes les plus elevees, surtout au Spitzberg, le flane O. en est plus 
ou moins ablationng, en sorte que de ce cöte-lä la pente est formee par une falaise de cou- 
ches horizontales, ou & plongement $.-E.; on serait tent& de eroire que le vallon occidental 
n’est qu’une combe, si sur quelques points ou l’on peut observer des assises plus profondes, 
on ne les voyait pas se recourber presque jusqu’ä la verticale pour former la voüte. 

Entre le Landeron et la Neuveville, commence une seconde voüte & laquelle Thurmann 
a donn‘ le nom de Chaine du lac; elle se prolonge au-delä de Bienne pour aller finir & 
Grenchen, dans le eanton de Soleure, ou les montagnes les plus elevdes recommencent ä bor- 
der imme6diatement la plaine. La structure en voüte est beaucoup plus reguliere dans la 
Chaine du lae que dans celle d’Enges (Pl. VIII, fig. 2 et 3). Le flane N.-O. s’eleve du reste 
fort pen au-dessus d’un vallon, dont la configuration varie beaucoup suivant qu’il s’&tend en 
plateau jusqu’au pied de Chasseral, ou qu'il est resserre en gorge par la Chaine du Spitzberg. 

Du flane meridional de cette voüte s’en detachent deux autres tres-petites, celle de Gaicht 
(Pl. VII, fig. 4) et celle du Schlossberg, pres de Neuveville (Pl. VII, fig. 7); cette der- 
niöre est accollde A la chaine principale, en sorte qu'elle ne s’en distingue pas topographi- 


fee 


quement; la premiere donne naissance A un petit vallon eretace. Toutes deux forment avec 
la Chaine du lac un ängle tres aigu, dont l’ouverture est tournde au S.-O. Ces petits acci- 
dents meriteraient & peine d’etre mentionnes, s’il ne fallait pas en tenir compte dans toute 
theorie sur le soulevement du Jura. 

Les tages eretaces sont tres-peu ä decouvert dans les vallons superieurs, ä cause de 
l’epaisseur des depöts glaciaires; c'est sur le bord immediat de la plaine qu’on peut le mieux 
les etudier. 


COUPES DE L’URGONIEN INFERIEUR ET DU NEOCOMIEN. 


LANDERON. 


Sans doute & cause de son plus grand eloignement de Neuchätel, la station neocomienne 
du Landeron est moins souvent citee dans les ouvrages pal&ontologiques que celle d’Haute- 
rive; mais elle n’est pas moins riche en fossiles, preuve en soit la belle collection que M. 
Hisely y a recueillie. Les couches y sont mises & jour par un double ruz, dont les ruis- 
seaux coulent sur le banc superieur du valangien inferieur, et se reunissent pour traverser 
le neocomien. Les differentes assises ne sont pas A jour de maniere ä presenter sur un 
möme flance du ruz la serie complete; mais il en est peu qu’on ne voie pas plus ou moins 
bien, en sorte que la coupe suivante est exacte, sauf peut-&tre pour le numero 15 dont il 
est diffieile d’&valuer la puissance avec certitude. La maniere dont les couches aflleurent est 


representee Pl. VIII, fig. 2. 


PIERRE DE NEUCHATEL. 


FT r Ti 


COUCHES. REMARQUES SUR LES FOSSILES. 


Puissance 
en metres. 


1. Calcaire blanchätre, oolithique, avee de petits Les surfaces & l’air montrent des fos- | 
grains vert fonce, plus nombreux dans le bas, presen- | siles tritures & l’extreme; aucun fragment 
tant & la cassure des plaquettes spathiques rousses, fen- | determinable. | 
dille en tous sens, sans intercalations marneuses. Il 
est possible que cette couche soit plus puissante du 
cöte d’en-haut. 1,70 

2. Calcaire roux, A cassure raboteuse ou finement Dans le calcaire, fossiles qu’on ne peut 
esquilleuse, avec grains verts et quelques oolithes. | obtenir entiers; ils sont rares dans les 
Bancs un peu irröguliers, de 10 a 25 cent.”, separds | marnes et mal conserves. | 
par des intercalations de marnes rousses, äpres au tou- 
cher, dont la plus Epaisse est a la base. 


1,20 
2,90 


COUCHES. 


REMARQUES SUR LES FOSSILES. 


3. Calcaire roux et verdätre, ä cassure raboteuse, 
quelquefois finement esquilleuse. Oolithes tres-rares. 
La teinte verdätre est due äla predominance des grains 
verts qui se montraient d&jä, mais moins nombreux, 
dans les couches precedentes. Bancs de 3 deei”” envi- 
ron, sans intercalations marneuses, a la base seulement 
des parties verdätres se döveloppent en minces couches 
schisteuses. 


4. Deux bancs de marnes avec grumeaux calcaires, 
separes par un bane de calcaire roux. La marne su- 
perieure est d'un roux fonc£, l’inferieure est plus fine et 
de teinte plus claire. 


5. Calcaire jaune, variant de teinte, dur, ä cassure 
raboteuse ou un peu esquilleuse, presentant des pla- 
quettes spathiques et des oolithes d'une teinte plus 
claire que celle de la päte. Bancs tres-inegaux en Epais- 
seur, avec une seule intercalation marneuse. 


6. Calcaire jaune roux, semblable au pre&eedent, avec 
peu d'oolithes, formant trois banes assez massifs. 


7. Marne jaune, un peu schisteuse, avec plaques 
calcaires dureies. Epaisseur variant de 0,05 a 0,20”. 


8. Calcaire des numöros 5 et 6 dans le haut avec 
un petit bane marneux; dans le bas oolithes jaune 
clair, avec grains de formes variees; bancs minces. 


9. Caleaire semblable ä la base du numero preee- 
dent, un peu plus dur, formant deux banes epais qui 
se divisent gä et la irregulierement. Vers le bas une 
zone blanchätre, presentant & la cassure des plaquettes 
spathiques rousses des oolithes blanches et quelques 
grains verts. 


um 


Couche tres-sterile; on a de la peine 
ä trouver une surface qui trahisse un 
triturat de fossiles. 


Couche assez riche en fossiles, mais 
moins que le num&ro 7. Nautilus pseudo- 
elegans, qui ne s’est rencontre qu'ici. 
Spongiaires assez frequents mais tres-mal 
conserves, 


On peut recneillir quelques fossiles de- 
terminables ä la surface des bancs et dans 
la couche de marnes. 


Qursins et bryozoaires a la surface des 
banes. 


Cette petite assise a fourmi presque 
sans exception tous les fossiles qui font 
l’objet de cette monographie. 


Panopea lateralis. Ostrea reetangula- 
ris. Ostrea Boussingaultü. Terebratula 
semistriata. Premiere apparition de deux 
fossiles de l’urgonien jaune en Suisse: 
Terebratula Russillensis et Hemicidaris 
clunifera. 


Fragments de fossiles tritures, dispo- 
ses par bandes qui se perdent dans la päte 
de la roche. Ostrea Boussingaultiüi seul 
fossile determinable. 


Puissance 
en mötres. 


2,90 


3,30 


1,50 


2,35 


1,30 


0,15 


3,50 


101 


CALCAIRE JAUNE NEOCOMIEN. 


u — —_ —— — _ _—_ _  _ _ 


COUCHES. 


REMARQUES SUR LES FOSSILES,. 


10. Caleaire roux & cassure finement terreuse, & 
päte assez fine et homogene, avec petits grains verts 
assez rares, Bancs se divisant irregulierement. 

Au dessus marme calcaire de 50 centi” contenant 
un petit bane de calcaire ou se trouvent les dernieres 
oolithes. 

Dans le bas on remarque deux zones de rognons 
siliceux- blancs verdätres, tout-a-fait verts & l’exterieur. 

11. Marne jaune avec quelques taches bleuätres. 
Comme acceident on y remarque, ainsi que dans les 
numeros 12, 13 et 14, de la marne blanchätre en forme 
de fucoides. 


12. Calcaire marneux, jaune roux, tendre, & cassure 
terreuse, avec grains verdätres plus ou moins nom- 
breux. 


13. Caleaire du numero 12 et marnes calcaires, 
entremäles dans des proportions variant sur de petits 
espaces. 


14, Caleaire de meme nature, quelquefois plus dur 
et a cassure esquilleuse. En-general cette couche re- 
siste davantage a la desagregation; quelquefois elle se 
montre passablement marneuse. Beaucoup de grains 
verts. Par places dans le bas une zone de rognons si- 
liceux roux. 


Puissance 
en me£tres. 


Faune pauvre en especes; Panopea 
neocomiensis et Echinospatagus cordifor- 
mis seuls fossiles un peu fr&quents. Il y 
a en outre Panopea lateralis et eylindrica. 
Pholadomya Gilieroni, Serpula antiquata 
et dans la marne du haut Echinobrissus 
Olfersü. 


Möme faune. 


Meme faune avec quelques acephales 
de plus. 


La faune est tout aussi pauvre dans le 
haut; elle prend un peu plus de variete 
dans le bas, mais les Myacides dominent 
toujours. 

Les fossiles sont diffieiles a extraire; 
mais les coupes qu’on voit ä la surface de 
la roche dure montrent que la faune est 
ä peu pres aussi variee que celle des mar- 
nes qui viennent ensuite. 


MARNES D’HAUTERIVE. 


En er esse ESSENER 


2,20 


0,80 


3,70 


7,00 


COUCHES. 


15. Marne jaune, argileuse, fine, remplie dans le 
haut de grumeaux caleaires qui etablissent un passage 
au numero preceedent. Au bas cette marne est bleue, 
et cette teinte penetre par places plus ou moins haut 
dans la partie jaune. 


REMARQUES SUR LES FOSSILES- 


Puissance 
en me£tres. 


Faune riche et mieux conservee que 
dans les subdivisions suivantes; les restes 
de test sur les moules sont plus fr&quents. 


16,00 


0,80 
16,80 


— 10 — 
Tann 
COUCHES. REMARQUES SUR LES FOSSILES. |7 „issance 
en mötres. 
16,80 
16. Marne gris bleuätre, assez äpre au toucher, C'est de cette couche et de la sui- 
toute remplie de grumeaux calcaires. Grains verts sou- | vante que proviennent la plupart des fos- 
vent nombreux. Limite inferieure indeeise. | siles eites par les auteurs dans les listes 
des marnes d’Hauterive. 0,80 
17. Marne bleue de möme nature que la pr&cedente. Faune caracterisee par la predomi- 
En descendant, les grumeaux calcaires vont en dimi- | nance de la Rhynconella multiformis. 
nuant de nombre et de grosseur. Grains verts avec d'au- 
tres gris noir. 2,50 
18. Marne bleue, oü les grumeaux continuent. Les Predominance des serpules pour le 
grains gris noirs sont moins nombreux et les verts | nombre des individus. 
rares, 2,00 
19. Mare bleue, plus fine, avec beaucoup moins de Faune moins riche, du moins pour le 
grumeaux qui sont disposes par zones irregulieres. nombre des individus, si ce n’est pour ce- 
lui des especes. 2,50 
20. Marne bleue, homogene, fine, un peu schisteuse. Faune pauvre ; cependant les fossiles 
On y remarque des bandes renfermant les grains des | frequents plus hauts y sont repr&sentes par 
numeros superieurs. La base n’est pas visible, sauf | un petit nombre d’exemplaires, du moins 
& une paroi inaccessible. La petite assise de marne ä | dans la partie superieure. < 
Ammonites Astierianus de Sainte-Croix et d’une partie 
du Jura neuchätelois ne semble pas y exister. ? 5,00 
29,60 


Le chemin de Combes quitte le ruz du Landeron pour aller du cöte de 1’O., et traverse 
les numeros 10 et 9 de la coupe ci-dessus. Les couches cessent bientöt d’etre visibles, pour 
reparaitre immediatement par un lambeau dont on ne peut determiner avec certitude la po- 
sition dans la serie. Apres une seconde interruption, ou il y a probablement une petite 
faille, la route recommence ä entamer les banes en place du numero 8, et & 240 pas du 
ruz on arrive ä la marne ü spongitaires (num6ro 7), identique par la composition et les 
fossiles & celle qui afflleure au ruz derriere une scierie. Si Yon compare les bancs qui sont 
au-dessus et au-dessous avec ceux qui doivent leur correspondre & cette scierie, il n’y a 
pas identit6 complöte; mais on ne s’en 6tonne plus quand on a observ6 les variations que 
peut subir, dans cette rögion, un möme banc que l’on suit sur une dizaine de mötres d’e- 
tendue horizontale. Le num6ro 8, sous la marne & spongitaires, est ici un calcaire luma- 


chellique dur, oü ont 6t& recueillis les fossiles eites dans le tableau. 


— 13 — 


Plus loin sur le chemin de Combes, la serie des bances n’est qu’imparfaitement visible, 
jusqwä ce qu’on arrive A une carriere ou l’on voit 10” de couches. On n’y peut bien recon- 
naitre que la lumachelle du numero 8 avec Terebratula semistriata; elle est dans le bas 
de ces 10”, et tout ce qui est au-dessus n’est que du calcaire; les couches de marne du 
ruz qui nous ont fourni presque tous nos fossiles determinables se trouvent ainsi perdues A 
une distance de 365 pas. 

N y a encore quelques remarques & faire sur les trois divisions du tableau ei-dessus. 

Pierre de Neuchätel. Dans son rösume M. de Loriol a deja montre que, par leur faune, 
les couches du Landeron designees sous ce nom, etablissent une transition entre le n&oco- 
mien proprement dit et l’urgonien jaune du bassin suisse. La position stratigraphique de 
ces assises concorde avec ces resultats. En effet, A 250 pas a 1’O. du ruz du Landeron on 
voit affleurer dans les vignes des bancs d’un caleaire jaune clair, superieurs & la Pierre de 
Neuchätel; on n’y trouve pas d’autres fossiles que des valves inferieures d’une huitre cir- 
eulaire qui se rencontre aussi dans l’urgonien jaune de St.-Blaise. Si des bancs plus ten- 
dres etaient ä& jour, on y recueillerait sans aucun doute d’autres representants de la faunule 
de cette localite; car, en allant vers l’O., on peut suivre les deux massifs presque sans in- 
terruption, l’urgonien jaune dessinant un petit palier sur le flanc de la colline plus elevee 
formee par la Pierre de Neuchätel, et, comme on le verra plus loin, on peut observer des 
coupes plus ou moins completes des deux subdivisions. 


La Pierre de Neuchätel presente en petit une cross-stratification, qui fait qu’on a par- 
fois de la peine & reconnaitre la stratification prineipale. On ne saurait guere expliquer ce 
phenom&ne qui continue A se montrer dans les regions plus oceidentales, autrement que comme 
Veffet de courants d’intensite et de directions variables.. De m&me la disparition des marnes 
montre que les conditions du depöt des sediments variaient sur de petits espaces, et la tri- 
turation des fossiles, qui est habituelle partout ou se montre la Pierre de Neuchätel, est 
Vindice d’une mer tres-agitee. 

Calcaire jaune. Cette subdivision, composee de calcaire parfois tres-marneux, nous mon- 
tre la disparition successive de la faune n&ocomienne dans la localite. Les Panopees et 1’E- 
chinospatagus cordiformis sont les seuls fossiles qui restent assez frequents jusqu’au haut, et 
le dernier y termine son existence. Il est possible qu’on finisse par retrouver plus tard dans 
ces bancs superieurs les especes du n&ocomien moyen qui semble faire une reapparition dans 
la Pierre de Neuchätel; mais j'ineline plutöt & croire qu’une partie d’entre elles au moins ont 
emigre ailleurs pendant le depöt de la partie superieure du caleaire jaune. 

Marne d’Hauterive. La distribution des fossiles dans ce massif parait &tre & peu pres 


la möme partout, sauf dans le bas, oü il parait n’y avoir guere que quelques representants 
des especes communes. Les listes &tablies ä part pour chacun des numeros de la coupe ne 


presentent de differences qu’en ce qui concerne les especes tout & fait rares. ‚Je me bornerai 


x .. SR AN 
done ä donner ici un tableau general, avec la remarque que les Ac&phales orthoconques sont 


presque en totalit6 indiques d’apres des exemplaires fournis a M. Pictet, et mentionnes 


dans la Description des fossiles des terrains eretaces des environs de Sainte-Croix, en sorte 


que c'est cette partie de la liste qui merite le plus de confiance au point de vue de l’exacti- 


tude des determinations. Les determinations douteuses, et les especes qui m’ont sembl& nou- 


velles ont &t& omises. 


Poissons. 


Odontaspis gracilis, Ag. 
Pyenodus Couloni, Ag. 


Annelides. 


Serpula helieiformis, Goldt. 

Id. antiquata, Sow. 

Id. funiculus, Mayer. 

Id. filiformis, Sow. 

Id. Couloni, Mayer. 
Galeolaria neocomiensis, de Lor. 


Cephalopodes. 


Nautilus pseudo-elegans, d’Orb. 
Ammonites radiatus, Brug. 
Id. Leopoldinus, d’Orb. 
Id. Astierianus, d’Orb. 
Id. Castellanensis, d’Orb. 


Gasteropodes. 


Acteon Marullensis, d’Orb. 


Pseudomelania Germani, Pict. et Camp. 


Scalaria neocomiensis, de Lor. 


Id. canalieulata, d’Orb. (Cressier). 
Pleurotomaria Bourgueti, (Ag.) de Lor. 


Id. neocomiensis, d’Orb. 
Id. Pailleteana, .d’Orb. 

Id. Saleviana, de Lor. 

Id. Favrina, de Lor. 

Id. Greppini, Piet. et Camp. 


Turbo Desvoidyi, d’Orb. 


Rostellaria incerta, de Lor. 
Aporrhais Dupiniana, Orb. 
Fusus neocomiensis, d’Orb. 
Columbellina maxıma, de Lor. 


Acephales orthoconques. 


Panopaea neocomiensis, (Leym.) d’Orb. 
Id. arcuata, (Ag.) de Lor. 
Id. lateralis, (Ag.) Pict. et Camp. 
Id. lata, (Ag.) d’Orb. 
Id. eylindrica, Piet. et Camp. 
Id. attenuata, (Ag.) Trib. 
Id. rostrata, (Math.) d’Orb. 
Id. curta, (Ag.) Trib. 
Pholadomya elongata, Münst. 


Id. semieostala, Ag. 
Id. Gillieroni, Piet. et Camp. 


Id. scaphoides, (Ag.) P. et C. 
Id. Agassizü, d’Orb. 
Thracia Robinaldina, (d’Orb.) P. et C. 
Id. neocomiensis, (d’Orb.) P. et C. 
Tellina Carteroni, d’Orb. 
Psammobia @illieroni, Pict. et Camp. 
Mactromya Couloni, (Ag.) Piet. et Camp. 
Venerupis Landeroniana, Piet. et Camp. 
Venus sub Brongnartiana,Leym. 
Id. Robinaldina, d’Orb. 
Id. Cornueliana, d’Orb. 
Id. Escheri, de Lor. 
Id. Dupiniana, d’Orb, 
Id. vendoperana, (Leym.) d’Orb. 
Thetis Renevieri, de Lor. 
Oyprina Bernensis, Leym. 


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- 


Cyprina Deshayesiana, de Lor. 
Isocardia neocomiensis, (Ag.) d’Orb. 
Cardium peregrinum, d’Orb. 

Id.  subhillanum, Leym. 

Id. imbrieatarium, (Leym.) d’Orb 


Fimbria corrugata, (Sow.) Piet. et Camp. 


Lucina Cornueliana, d’Orb. 
Astarte gigantea, Leym. 
Id. helwetica, Piet. et Camp. 
Id. Beaumonti, Leym. 
Id. disparilis, d’Orb. 
Id. subscostata, d’Orb. 
Id. elongata, d’Orb. 
Opis neocomiensis, d’Orb. 
Myoconcha sabaudiana, de Lor. 


Ptychomya Robinaldina, (d’Orb.) Pict. 


et Camp. 

Trigonia carinata, Ag. 

Id. cincta, Ag. 

Id. caudata, Ag. 
Nueula planata, Desh. 

Id. simplex, Desh. 
Arca Carteroni, d’Orb. 

Id. Raulini, (Leym.) d'Orb. 
Id. Cornueliana, d’Orb. 

Id. Gabrielis, (Leym.) d'Orb. 
Mytilus Fittoni, d’Orb. 

Id. matronensis, d’Orb. 
Pinna suleifera, Leym. 

Id. Gillieroni, Piet. et Camp. 

Id. Hombresi, Pict. et Camp. 


Acephales pleuroconques. 


Aviceula Carteroni, d’Orb. 
Perna Muletti, Desh. 
Gervilia anceps, Desh. 
Lima Tombeckiana, d’Orb. 
Id. Carteroniana, d’Orb. 
Id. Royeriana, d’Orb. 
Id. wundata, Desh. 

Pecten Robinaldinus, d’Orb. 


Peeten Cottaldinus, d’Orb. 
Id. striato-punctatus, Roem. 
Janira neocomiensis, d’Orb. 
Id. atava, d’Orb. 

Plicatula Carteroniana, d’Orb. 
Ostrea Couloni, (Defr.) d’Orb. 
Id. Tombeckiana, d’Orb. 
Id. Boussingaulti, d’Orb. 
Id. rectangularis, Rem. 


Brachiopodes. 


Terebratula acuta, Qu. 
Id. Salevensis, de Lor. 


Id. pseudojurensis, Leym. 
Id. semistriata, Defr. 
Id. tamarindus, Sow. 


Id. sella, Sow. 
Rihynconella multiformis, Rem. 


Bryozoaires. 


Berenicea polystoma, (Reem.) d’Orb. 


Eehinodermes. 


Collyrites ovulum, (Des.) d'Orb. 
Holaster intermedius, (Münst.) d’Orb. 
Echinospatagus cordiformis, Breym. 
Pygurus Montmollini, Ag. (Cressier). 
Echinobrissus Olfersü, (Ag.) Des. 
Id. Campicheanus, (d’Orb.) Des. 
Id. subquadratus. (Ag.) d’Orb. 
Phyllobrissus Gresslyi, (Ag.) Cott. 
Pyrina pigea, (Ag.) Des. 
Holectypus macropygus, (Ag.) Des. 
Psammechinus Hiselyi, Des. 
Pseudodiadema Bourgueti, (Ag.) Des. 
Id. rotulare, (Ag.) Des. 
Peltastes stellulatus, Ag. et Des. 
Oidaris muricata, Rem. 
Pentagonaster porosus, (Ag.) Pict. 
Id. Couloni, (Ag.) Pict. 


14 


— 16 — 


COMBES ET CRESSIER. 


A 1'0. du Landeron on ne trouve guere de localites ou les couches qui nous occupent 
puissent ötre &tudides aussi en detail. J’indiquerai cependant ce qu’on y peut observer. 

Sous l’eglise de Combes, A Yı de lieue A 1’O. du ruz du Landeron, un petit ruisseau 
a mis ä jour les roches en place. L’urgonien jaune est le massif le plus visible, quoiqu’on 
ne puisse bien le suivre banc par bane; il n’a guere qu’une dizaine de metres de puissance 
et plonge de 55°. En le traversant on arrive sur un palier, qui se prolonge des deux cötes 
et qui indique la presence de couches plus marneuses qu'on ne voit pas, mais qui peuvent 
avoir 5” d’&paisseur. La pente principale de la colline est form&e ensuite par la Pierre de 
Neuchätel, qui ne parait pas renfermer de marnes, et ou je n’ai trouve qu’un Pentacrinus 
dans les bancs superieurs. 

A la celuse de Cressier, on ne peut non plus faire une, ötude detaillee des couches. L’ur- 
gonien jaune s’y montre tout calcaire avee une puissance de 8” dans une carriere abandonnee; 
il forme un petit cret. 

La Pierre de Neuchätel est peu visible, sauf ä sa base; elle parait avoir une puissance 
un peu sup6rieure & celle qu’elle a au Landeron; mais elle est encore divisee en bancs minces. 

Le calcaire ndocomien jaune est plus marneux qu'au Landeron et & Neuchätel. Les mar- 
nes bleues conservent le m@me caractere. 

Sous la campagne Bellevue, on voit bien le passage du calcaire neocomien a la Pierre 
de Neuchätel. Entre autres fossiles, la premiere couche renferme & sa partie superieure la 
Terebratula semistriata, qui ne s’est pas trouvde dans les numeros correspondants au Landeron; 
et la Pierre de Neuchätel a pres de la base, mais en exemplaires mal conserves: 

Echinobrissus Olfersä, (Ag.) d’Orb. ? 

Phyllobrissus Gressiyi, (Ag.) Cott. ? 

Pseudodiadema rotulare, (Ag.) Des., var. A Cott. 


CORNAUR. 


1. Urgonien jauwne. Le flanc de la colline qui domine le village est forme, au-dessus de 
la zone des vignes, par l’urgonien jaune compose de bancs de caleaire compacte, meles dans 
le haut d’autres bancs rocailleux et un peu marneux qui renferment: 


ee A A 


— 


‚Rhrmeonella depressa, (Sow.) Sh. (non d’Orb.) 

Goniopygus peltatus, Ag. 

Cidaris Lardyi, Des. Radioles. 

Hemicidaris clunifera, (Ag.) Des. Radioles. 

Le chemin qui du village conduit au Roc sur la colline coupe ces couches, mais ne les 
montre pas A jour sans interruptions, en sorte qu’on n’en peut pas mesurer la puissance avec 
exactitude. Elle doit &tre peu au-dessous de 18”. La partie inferieure est un calcaire dur, 
d’ou on ne peut extraire les fossiles, qui y paraissent du reste fort rares. 

2. Couches de passage a la Pierre de Neuchätel. On voit ces couches en continuant A 
monter le chemin, mais elles sont brouillees; il ya un banc de calcaire jaune compacte, des 
caleaires terreux avec grumeaux qui ont tout-a-fait la forme de galets, et des marnes jaunes 
et rousses. Ces assises ont ensemble environ 7”. Les marnes ne paraissent pas contenir de 
fossiles; il y en a quelques-uns dans les calcaires terreux, savoir : 

Terebratula tamarindus, Sow. 

Id. Russillensis, de Lor. 

Pyrina pygea, (Ag.) Des. 

Peltastes Lardyi, (Des.) Cott. Radioles. 

3. Pierre de Neuchätel. Sous les couches ei-dessus se trouve la Pierre de Neuchätel 
qui est exploitee en carriere. La partie superieure se compose de bancs minces et irregulie- 
rement divises qui ont une puissance de 6"; c’est la pierre pourrie des carriers; avec les 
couches de passage elle forme le palier qui separe ordinairement l’urgonien jaune de la Pierre 
de Neuchätel. La partie inferieure fournit de la pierre identique & celle d’Hauterive; elle a 
une 6paisseur de 10”. Je n’ai point trouv& de fossiles dans cette subdivision. Le» calcaire 
jaune du neocomien proprement dit qui doit suivre en descendant n’est pas visible. 


ST.-BLAISE. 


A Sonaillon, au N.-E. de St.-Blaise, le chemin de fer a entame l’urgonien, sans en mettre 
cependant toute la serie a jour. On trouve lä les memes fossiles qu’ä Cornaux et de plus: 

Turbo Dubisiensis, Pict. et Camp. 

Cyprina orbensis, Pict. et Camp. 

Terebratula Moreana, d’Orb. 

Goniopygus intricatus, Ag. 


— 108 — 


Quand on approche de St.-Blaise, le chemin de fer laisse & droite un petit ruz produit 
par le demantelement de la Pierre de Neuchätel. On peut y voir une ancienne exploitation 
de la marne d’Hauterive et le calcaire jaune n&ocomien, avec les rognons siliceux qui l’ac- 
compagnent. En revenant sur la voie on trouve au-dessus: 

1. La Pierre de Neuchätel, visible d’abord dans une carriere abandonnee, puis le long 
du chemin de fer qui en traverse lentement les assises irregulieres. Il n’y a pas d’interca- 
lations marneuses. La partie inferieure jusqu'au banc superieur de la carriere, n’a qu’une Epais- 
seur d’environ 8”; le massif exploitable comme pierre de taille est ainsi moins puissant qu’&a 
Cornaux, quoiqu’on soit plus rapproche des belles carrieres d’Hauterive. La partie superieure 
traversee par le chemin de fer, est tres-ferrugineuse, en bancs minces et irreguliers; elle pre- 
sente ca et la.un triturat de fossiles et peut avoir 14” d’epaisseur; j'y ai trouve: 

Terebratula Ebrodumensis, Ag. 

Rhynconella Orbignyana, de Lor. 

Couches de passage & lurgonien jaune. On les voit immediatement apres la Pierre de 
Neuchätel, &l’endroit oü un chemin traverse la voie ferree. Ce sont en montant: 
a) Un banc de marne ferrugineuse avec grumeaux comme & Cormaux. . . 1,00” 
5) Caleaire dur, jaunätre et grisätre, avec valves d’Ostrea Cowloni & la sur- 
face sup6erieure . "9:21 

c) Marne fine, jaune, teintee de rose par place, sans autres fossiles que Pa- 

NOPRA NEDCOMIENSIS.. - u ne u vu ee LE 

Urgonien jaune. La tranchee du chemin de fer continue dans l’urgonien jaune, dont le 
bane införieur est identique au calcaire 5 ei-dessus. Elle traverse 30” de bancs calcaires jaune 
clair, parfois grisätres, tantöt compactes et durs, tantöt rocailleux et marneux. Cette puis- 
sance depasserait celle qu’on assigne ailleurs ä& cette division. Cependant on ne trouve aucune 
trace des fossiles propres & l’urgonien blanc ou caleaire A caprotines. Ga et la des fissures 
semblent indiquer des failles, et quoiqu’on ne puisse les constater d'une maniere süre, il me 
parait probable qu'elles existent et que la puissance de 30” n’est qu’apparente. Les fossiles 
sont du reste les mömes dans les differents bancs qui en renferment. Celui qui frappe le plus 
est une grande huitre dont on ne voit que la valve inferieure & la surface des bancs. Les 
autres especes sont: 

Pycenodus Couloni, Ag. 

Ostrea Couloni, (Defr.) d’Orb. 

KReptomulticavea Gillieroni, de Lor. 

Ehymconella depressa, (Sow.) Sh. (non d’Orb.) 


— 19 —. 


Goniopygus peltastus, Ag. 
Id. intricatus, Ag. 

Peltastes Lardyi, (Des.) Cott. Radioles. 

Cidaris Lardy:, Des. Test et radioles. 

Hemicidaris clunifera, (Ag.) Des. Test et radioles. 

Ces banes urgoniens cessent le long du chemin de fer & une faille qui amene & leur 
niveau les couches bien plus ferrugineuses de la Pierre de Neuchätel; aussi c’est dans cette 
derniere subdivision qu’est pratique le tunnel au haut du village. 


Ces differentes coupes etablissent la correspondance stratigraphique des assises du Lan- 
deron avec la Pierre de Neuchätel, car elles nous ont amene de proche en proche tout pres 
d’Hauterive, qui est la localite type de cette subdivision. Les quelques fossiles qui ont pu 
etre indigues se trouvent aussi dans la coupe plus riche du Landeron. 


APERCU SUR LES TERRAINS CRETACES DE ST.-BLAISE A BIENNE. 


CENOMANIEN. 


C'est & Souaillon, pres de St.-Blaise, que l’existence de cet dtage a dt& reconnue pour 
la premiere fois sur le versant suisse du Jura!. Il a &t& signale ensuite dans quelques loca- 
lites du canton de Neuchätel?; je l’ai trouve aussi ä VE. d’Auvernier. Dans le distriet dont 
il est question ici, il se montre sur plusieurs points de Souaillon A Bienne. 


Composition et faune. 


Cet tage est reprösente par un caleaire blanchätre, panache de rose, tendre et parfois 
marneux, qui se montre partout le möme. La puissance ne peut guere en ötre appreeide, les 
affleurements etant partout tres-restreints; & Bienne les couches visibles ont environ 12”, 


" Dubois de Montperreux dans Mem. de Neuch., tom. II, pag. 15. 
Studer. Geologie der Schweiz, II, 290. 
* Desor et Gressly. Zt. geol. sur le Jura neuch. pag. 25. 


— 10 — 


De Souaillon au Landeron l’ötage repose sur l’urgonien; le contact immediat n’&tant pas 
a jour, on ne saurait dire si la stratification est parfaitement eoncordante ou pas. Nulle part 
il ne parait y avoir de place pour un etage intermediaire. A IE. de Neuveville, le substra- 
tum du c@nomanien ne peut ötre que la Pierre de Neuchätel. A Bienne, oü les couches sont 
plus visibles que partout ailleurs, elles se trouvent A 100 pas de distance dans la direction 
du dernier lambeau valangien ; & 37 pas de l’affleurement on voit surgir le caleaire juras- 
sique et l’inelinaison est telle que c’est ä peine s’il y a place entre deux pour quelques 
banes du Purbeck, par exemple, que l’on ne voit du reste pas. 


Voiei la liste des fossiles qui ont &t& recueillis dans les differentes localites. 


1. Nautilus elegans, Sow. Souaillon. 
2. Ammonites Mantelli, Sow. type 
et var. A. Coulon, d’Orb. Presque partout. 
3. Ammonites varians, Sow. Souaillon, Cressier, Combes. 
4 Id. cenomaniensis, d’Arch. Cressier. 
5 Id. falcatus, Mant. Souaillon. 
6. Scaphites obliquus, Sow. Combes. 
7. Tuwrrilites tuberculatus, Bose. Combes. 
8 Id. _Bergeri, Brongn. Cressier, Combes. 
9 Id. Gravesianus, d’Orb. Cressier, Combes. 
10. Inoceramus cuneiformis, d’Orb. Souaillon, Combes. 
11. Id. latus, Mant. Souaillon, Cressier, Combes. 
12. Id. striatus, Mant. Cressier. 
13. Rhynconella Martini, (Mant.) Daw. Cressier, Combes. 
14. Terebratulina Campaniensis. d’Orb. Combes. 
15. Holaster carinatus, (Lam.) d’Orb. Cressier. 
16. Id. DTrecensis, Leym. Cressier, Combes. 
17. Id. subglobosus, (Leske) Ag. Ried (Bienne). 


Les nume6ros 1, 6, 9, 10, 12, 13, 15, 16 et 17 de cette liste, soit 9 especes, ne sont 
eites que dans l’&tage e&nomanien. Les num6ros 2, 3, 4, 5, 7, 8, soit 6 especes, se trouvent 
a la fois dans l’albien et dans le eönomanien; tandis que les numeros 11 et 14 appartiennent 
suivant d’Orbigny & l’&tage turonien. Il est possible qu’il y ait erreur de determination pour 
le num6ro 11; quant au num6ro 14, c’est une espece que Schlenbach r&unit & d’autres 


Terebratulines du c&nomanien et de la eraie blanche. 


ee 


—- 111 — 


Röle orographigque et distribution geographique de l’ötage. 


Le cenomanien est trop peu puissant et ses couches sont trop peu resistantes pour qu'il 
puisse jouer quelque röle dans le relief d’une contree ou les depöts glaciaires ont fait dis- 
paraitre bien des accidents orographiques importants. Sauf & Souaillon et & Bienne, il n’est 
possible de le voir en place que quand on defonce les vignes ou il affleure. 

Voiei l’indication des points ou je l’ai reconnu. A Cressier, dans les vignes qui s’eten- 
dent entre le village et l’eglise et & Combes, sous le palier urgonien, il donne au sol une 
teinte blanchätre qui fait reconnaitre de loin les affleurements. Dans ces localites on n’a pas 
besoin de chercher longtemps pour trouver des fossiles assez bien conserv6s, si le defonce- 
ment du sol est un peu recent. A I’E. de Neuveville, des fragments d’Ammonites indiquent 
la presence de l’etage, si toutefois ils n’ont pas &t& apportes a l’6poque glaciaire de rögions 
plus occidentales. De Twann (Douanne) j’ai recu des Ammonites qui en proviennent certai- 
nement, mais je n’ai pas pu trouver le gisement; c’est du debouche du vallon de Gaicht, oü 
se trouve aussi un Jambeau de molasse, qu'ils peuvent provenir. En revanche, au $.-O. de 
Weingreis, les travaux dans les vignes ont mis ä jour de nombreux dehris qui ne laissent pas 
de doutes sur la presence du cenomanien. De Tüscherz ä Bienne, le valangien bordant im- 
mediatement le lac, on ne peut s’attendre A trouver des affleurements d’un &tage superieur. 
A Bienne, les couches cenomaniennes se montrent au-deläa de tous les etages ceretaces, savoir 
au N.-E. de la ville, & quelques pas de l’endroit ou le chemin d’Evilard se detache de celui 
du Ried. 

Il est hors de doute que le eenomanien n’a pas succede regulierement aux autres dtages 
eretaces. Apres que la contree eut &t6 exondee successivement de VE. & l’O., et qwelle fut 
restee a sec pendant une assez longue periode, une nouvelle invasion de la mer a eu lieu & 
l’epoque e@nomanienne, et y a depose les caleaires marneux sur des substrata assez divers. 


URGONIEN. 


La composition de cet tage a te deerite ci-dessus, pag. 106 et suiv. Les fossiles y sont 
assez rares, peu nombreux en especes et paraissent &tre les m&mes dans toutes les couches; 
on ne voit pas trace des caprotines qui caracterisent l’urgonien hlane du Jura neuchäte- 
lois et vaudois. 


— 12 — 


Au point de vue orographique plus encore qu’& celui de la pal6ontologie, on peut joindre 
la Pierre de Neuchätel ä l’urgonien. Elle forme un cröt qui domine la combe des marnes 
d’Hauterive d'un cöte et qui est flanqu& de l’autre par l’urgonien. De Souaillon au Landeron, 
ce dernier dessine souvent un palier sur le flane de ce cröt, lorsque celui-ei n’a pas &te en- 
tierement demantele, comme c’est le cas au $.-O. de Cormnaux. Lä oü les couches dures af- 
fleurent, elles forment une zone couverte de buissons, au-dessus ou dans l’interieur des vignes, 

Les derniers bancs en place de l’urgonien jaune se voient A I’E. du ruz de Landeron, 
sur le bord d’un ruisseau, pres d’un eimetiere. Des depöts glaciaires couvrent la continua- 
tion de ces assises, qui s’etendent peut-Etre par dessous jusqu’au Moulin Blane, A I’E. de 
Neuveville. 2 

Plus & V’E., il n’y a plus de couches que nous puissions rapporter A l’urgonien jaune; 
en revanche la Pierre de Neuchätel se montre plus loin. A Chavannes, les creusages faits 
pour la construction d’une maison, en ont mis a jour la base ainsi que le caleaire n&oco- 
mien proprement dit. Ces couches portaient des traces de l’action des eaux siderolitiques; 
en outre elles etaient en partie imprögndes d’asphalte. Pres de l’6glise de Twann, on voit 
aussi affleurer la Pierre de Neuchätel, au bord de la route; et dans les vignes qui sont plus 
a VE. on en observe de nombreux fragments avec Zerebratula semistriata, Defr. Le dernier 
lambeau de ces couches, au bord du lac, se rencontre un peu au-dessus de la route avant 
d’arriver & Tüscherz. Il est place d’une maniere irreguliere sur les marnes jaunes n&oco- 
miennes. Il en est de m&me de quelques blocs, du reste bien caracterises, que l’on observe 
dans les gorges du Jorat, entre la montagne de Diesse et Orvins. ©es deux localites sont 
dong les points extremes de l’extension de la Pierre de Neuchätel de ce cöte-la. 


NEOCOMIEN. 


La composition normale de cet tage ayant 6t& deerite ci-dessus, page 101, il ne me 
reste qu’ü parler des modifications qwil subit du cöte de VE. 


Variations de l’etage. 


A. Neuveville, oü un ruz a entamd la sörie ndocomienne, ce qu’on voit, ne difiere pas 
notablement de la coupe du Landeron (Pl. VIII, fig. 7). A Chavannes et A Glöresse (Ligerz), 
les travaux dans les vignes ne mettent guere A jour que les calcaires marneux jaunes, les 


marnes bleues semblent fort reduites ou manquer complötement. A Douanne et dans le vallon 


— = 


de Gaicht, on en peut eonstater l’absenece complete. Il n’y a que quelques metres de marnes 
jaunes identiques au numero 15 de la coupe du Landeron; elles reposent immediatement sur 
la limonite et elles sont surmontees par des marnes tres-caleaires, rudes et jaunes, qui cor- 
respondent par leur nature et leurs fossiles aux numeros 13 et 14 de la coupe du Landeron. 

A Vingelz, non loin de Bienne, le neocomien n’est plus represente que par les memes 
marnes jaunes, dont la puissance ne parait guere etre que de 3 ou 4". 

A Twann et & Vingelz, ces marmes sont tr&s-riches en fossiles. Dans la premiere de 
ces localites, j'ai recueilli dans une eouche d’un metre reposant immediatement sur la limo- 
nite presque tous les fossiles du Landeron et de plus: 


Pleurotomaria Lemani de Lor. 

Aporrhais Couloni, (de Lor.) Pict. et Camp. 

Natica prelonga, Desh. 

A Gaicht, ou le contact de la limonite et de cette marne est a jour, on voit les fos- 
siles exclusivement neocomiens poses sur la limonite elle-m&me. 

Au Landeron, la partie inferieure des marnes bleues n’a que peu de fossiles; le n&oco- 
mien de Douanne et de Vigneules semble done ne correspondre qu’a la partie superieure, et 
en particulier au numero 15, dont la nature petrographique est la m&me. S’il en £tait ainsi, 
il faudrait admettre que, tandis que les marnes bleues homogenes se deposaient a 1’O. de 
Chavannes, la region plus a I’E. etait exondee. On pourrait alors s’attendre a y voir la limo- 
nite porter des traces de denudation; je n’en ai observ& nulle part, ce qui peut provenir de 
ce que cette couche ne prösente que des affleurements fort restreints. On peut aussi penser 
que la faune n&eocomienne s’est &tablie a Twann et a Vingelz sur le valangien, et y a vecu 
sur un littoral peu profond, tandis que les marnes bleues homogenes se deposaient plus ä 
l’O., dans une mer un peu plus haute ou la vie organique &tait moins developpee. L’aceu- 
mulation des depöts ou un soulevement lent ayant exhausse le fond, la faune se serait avancde 


peu & peu vers l’O. 


Röle orographique et distribution geographique de l’ötage. 


Le röle orographique du neocomien, deja indiqus par Thurmann, a te deerit dans le 
canton de Neuchätel par MM. Desor et Gressly. Les marnes sont en combe et les calcaires 
Jaunes soutiennent le cr&t forme& par la Pierre de Neuchätel. Ces accidents sont trös-nettement 
dessines dans la partie neuchäteloise de notre territoire. II n’y a d’exceptions que lä oü le 


eret a ete demantele, ainsi au S.-O. de Cormaux, et la oü les depöts glaciaires sont venus 
15 


— 14 — 


remplir les depressions; c’est surtout le cas ä I’O. et A I’E. de Neuveville. Dans la partie 
orientale des bords du lac de Bienne, la formation devient trop rudimentaire pour qu'elle 
s’aceuse beaucoup dans le relief de la contree. De Chavannes & Weingreis, elle est seulement 


accolde au flane de la chaine, et ü partir de Tüscherz, e’est le valangien qui forme le rivage 


du lac. A Vingelz ce valangien qui plonge au S.-O. se rabat & l’horizontale au-dessus du 
village pour former un plateau ineline, sur lequel le n&eocomien s’est conserve. C'est sa der- 
niere apparition en position normale du cöte du N.-E. Mais la presence de fossiles n&oco- 
miens dans les sables de Lengnau, dont il sera bientöt question, eonduit & penser que les 
depöts se sont &tendus plus loin que les aflleurements visibles actuellement ne porteraient & 
l'admettre. 

Dans les vallons superieurs, le n&ocomien n’est bien visible que dans celui d’Enges, 
autour du village et plus bas & Voäns. A la montagne de Diesse et au val d’Orvins, les 
depöts glaciaires l’ont partout recouvert, et on pourrait y mettre en doute son existence, Si 
on ne le trouvait pas entre deux dans la gorge &troite du Jorat, ou le glaciaire n’a pas 
pendtre. On voit JA un peu de marne jaune avec quelques-uns des fossiles qui l’accompagnent 
ailleurs. 


Remaniements du neocomien. 


A deux lieues de Vingelz, oü nous venons de voir le dernier lambeau n&ocomien, on 
exploite des sables d’origine siderolitique, qui se trouvent dans de grandes crevasses du vir- 
gulien. M. Lang y a signale& la presence de plusieurs fossiles n&ocomienst. J’y ai recueilli 
aussi des fragments de Rhynconella multiformis et d’huitres, isoles dans les sables, en sorte 
qu’il semble que le fossile n’y a pas ete depose entier; on ne voit point de morceaux d’une 
roche d’aspeet neocomien (Voir Pl. VII, fig. 6). 

Ce fait nous semble avoir son analogue au bord du lac de Bienne, dans des intercala- 
tions de nöocomien dans le valangien qui ont &t&e observees en premier lieu pres de Gleresse, 
par M. Hisely. On en trouve de semblables jusqu’a Bienne. 

A Glöresse une petite falaise du valangien inferieur forme un demi-cerele du cöt6 du 
lac, et la oü le pied de la paroi est visible, on trouve les marnes jaunes n6ocomiennes, qui 


semblent passer sous le valangien. Sur la route de Twann & la montagne de Diesse, une 


tranch6e dans le valangien inferieur a mis & jour du ndocomien avec fossiles dans une petite 
crevasse & peu pres horizontale ; dans les bancs qui sont au-dessus on ne voit pas la fente 


! Verhandl. der schw. naturf. Gesellsch. 1862. 


— 15 — 


vertieale par ou le neocomien a pu descendre la; elle se trouyait probablement dans la por- 
tion qu’on a enlevee pour faire la tranchee. 

Entre Alferme et Vingelz, on trouve du n&ocomien dans la position ou nous venons de 
le voir & Gleresse, et une crevasse siderolitique en est remplie. Mais la plus singuliere de 
ces intercalations apparentes se trouyait a la carriere de Vingelz; les travaux du chemin de 
fer l’on fait disparaitre en partie. Elle est representee dans la fig. 5, Pl. VII. 

Ici la marne neocomienne est venue prendre la place de la marne valangienne qui est 
visible tout pres, et les deux roches sont assez semblables pour qu’on püt meconnaitre l’exi- 
stence de ce eurieux accident, si les fossiles ne venaient pas lever tout doute A cet Egard. 
Depuis le remaniement la marne neocomienne est devenue subschisteuse, et elle parait ainsi 
en stratification legerement discordante avec les bancs qui la surmontent. 

Dans toutes les localit6s mentionndes, les fossiles sont assez nombreux, presque aussi 
bien conserves que dans les gisements normaux, et la marne est sans melange de roches etran- 
geres, sauf A Gleresse ou elle empäte un petit bloc valangien. Ce dernier fait montre bien 
que l’on n’a pas aflaire & des remaniements recents. De tels remplissages de fissures ne pour- 
raient avoir eu lieu & l’epoque actuelle, sans qu'il y eüt melange de terre vegetale ou de 
debris glaciaires. | 

Sur les bords du lac de Bienne, les traces des depöts siderolitiques sont tres-fröquentes. 
Rien n’est plus commun que de trouver les assises jurassiques et valangiennes coupees en 
sens divers par des crevasses plus ou moins grandes, ü parois corrodees et remplies d’ar- 
giles A teintes vives; ces argiles contiennent quelquefois du sable siliceux et les grains de 
fer s’y montrent aussi ca et la. Or, dans le voisinage immediat des localites oü se presen- 
tent les intercealations de neocomien, on observe aussi ces traces de l’action siderolitique, 
qu’on s’accorde A attribuer a des sources thermales. Il me semble que les intercalations de 
neocomien peuvent &tre rapportees & la m&me cause et a la m&me Epoque. On concoit en 
effet que ces sources, apres avoir forme des crevasses par la dissolution des caleaires, ne les 
ont pas toujours laissees pleines d’argile, et que les marnes neocomiennes ont pu tomber 
dedans, apres que les eaux eurent pris d’autres directions. 

Ainsi s’expliquerait aussi la presence des fossiles neocomiens dans les sables de Lengnau, 
que leur facies et leur position ne permettent pas d’envisager comme ayant une origine marine. 
Mais il faut alors admettre que le n&ocomien avait ete depose dans la localite, et y existait 
encore lorsque les sources siderolitiques ont exeree leur action, ce qui ne nous semble pas 
offrir de difficultes serieuses, quoiqu’on n’y trouve plus ni Purbeck, ni valangien, ni n&oco- 
mien, et que la molasse semble recouvrir immediatement le calcaire jurassique. En effet pen- 


dant la fin de la periode de la eraie et la periode &oeöne, cette region a 6t6 exondee et sou- 


mise par consequent a la denudation; il se peut done fort bien que les etages erstacds qui gr 
y &taient probablement a l’etat rudimentaire aient &te enleves avant le depöt de la molasse, $ 
ce qui fait que nous n’en trouvons plus d’autres traces que celles qu'il s’agit dexpliquer. 
Si l’on rencontrait, dans les exploitations de Lengnau, des fragments de roches n&ocomiennes 


comme sur les bords du lac de Bienne, et non plus seulement des fossiles isoles, l’explication 
donnee me paraitrait hors de doute. : 


VALANGIEN. 


Dans notre region, comme ä Neuchätel et a S"-Croix, cet etage est parfaitement carac- 
terise par ses fossiles, et ne renferme que peu d’especes communes avec le n&ocomien. 


Composition et faune. 


x 


Sur les bords du lac de Bienne, le valangien presente a peu de chose pres les memes 


caracteres que dans le canton de Neuchätel: en häut, c’est un calcaire, auquel la presence 
de matieres ferrugineuses a fait donner le nom de lömonite, et en bas un caleaire plus pur 
et resistant, que MM. Desor et Gressly designent sous le nom de calcaire compacte. Les 
marnes & bryozoaires qui surmontent la limonite A S"-Croix et dans une partie du canton 
de Neuchätel ne se montrent pas dans notre region, du moins d’une maniere bien distinete. 

Limonite. C'est un caleaire roux, assez tendre, de päte plus ou moins grossiere, ren- 
fermant en quantites variables des grains de fer ordinairement aplatis ou lentieulaires; il est 
divise en banes irreguliers de 1, 2 ou 3 deci” au plus. Au Landeron la puissance de cette 
subdivision est de 5 & 6”, et elle se maintient quand on s’avance vers I’E. A Vingelz on en 
voit encore 4”, sous les marnes jaunes ndocomiennes, sans que la base soit visible. 

Ordinairement la limonite passe au calcaire compacte avec ou sans transition dans la 
teinte des couches. Ue n’est guere qu’au Landeron qu’on observe entre deux un banc de marne 
caleaire, rude, gris bleuätre, devenant brune, puis rousse en haut, au passage & la limonite. 
Sous cette marne, qui n’a que 70 centi”, un bane de 45 centi” de calcaire marneux jaune 
forme le passage au caleaire compact qui est roux; ce banc se montre aussi & la Neuveville, 
sans la marne superieure, 

La limonite proprement dite est tres-pauvre en fossiles au Landeron; elle en presente 
davantage dans le vallon de Gaicht et & Vingelz. Les marnes inferieures du Landeron sont 


117 


assez fossiliferes; le calcaire marneux jaune renferme en particulier des gasteropodes nombreux 


en individus si ce n’est en especes. 


La liste suivante indique les fossiles recueillis dans cette subdivision; les espöces aceom- 


pagnees de N. ont deja ete citees dans le n&ocomien, et celles qui ont I. le seront dans le 


valangien inferieur. 
Pyenodus eylindrieus, Piet. et Camp. 


N. Galeolaria neocomiensis, de Lor. 
I. Nerinea Valdensis, Piet. et Camp. 
I. Jd. Marcousana, d’Orb. 

I. Id. lobata, d’Orb. 

Il. Id. DBlancheti, Pict. et Camp. 
Il. Id. Etaloni, Piet. et Camp. 

I 


. Tylostoma Laharpi, Piet. et Camp. 
Natica levigata, (Desh.) d’Orb. 

Il. Jd. Sauteri, Cog. 

l. Id. Valdensis, Pict. et Camp. 

I. Id. Pidanceti, (Coq.) Pict. et Camp. 

Pleurotomaria Zollikoferi, Pict. et Camp. 

I. Strombus Etallon, Pict. et Camp. 
Pterocera Desori, Piet. et Camp. 
Columbellina brevis, Pict. et Camp. 

. Pholadomya elongata, Münst. et var. 
Thracia Nicoleti, (Ag.) d’Orb. 

Cyprina valangiensis, Pict. et Camp. 

I. Cardium Gillieron:, Pict. et Camp. 
Astarte valangiensis, Pict. et Camp. 
Trigonia scapha, Ag. 

Arca Villersensis, Pict. et Camp. 
Pinna Robinaldina, d’Orb. 

. Lima Carteroniana, d’Orb. 

N. Ostrea Boussingaulti, d’Orb. 

Rhymconella Valangiensis, de Lor. 


al 


. Terebratula Valdensis, de Lor. 
Id. Collinaria, d’Orb. 


Landeron, Neuveville. 
Gaicht. 

Neuveville, Gaicht. 
Neuveville. 

Landeron, Neuveville. 
Landeron. 

Landeron. 

Landeron. 

Landeron. 

Landeron, Neuveville, Vingelz. 
Vingelz. 

Landeron. 

Cressier. 

Landeron. 

Cressier. 

Gaicht. 

Landeron, Ligerz, Vingelz. 
Landeron, Gaicht. 
Neuveville. 

Neuveville. 

Gaicht. 

Gaicht. 

Gaicht. 

Landeron. 

Ligerz. 

Landeron. 

Landeron, Gaicht. 
Landeron, Twann, Gaicht. 
Gaicht. 


—. 1187 — 


Terebratula Villersensis, de Lor. Neuveville, Ligerz, Gaicht. 
Terebrirostra: neocomiensis, d’Orb. Gaicht. 
1. Echinospatagus granosus, d’Orb. Gaicht, Vingelz. 
Pygurus rostratus, Ag. Gaicht. 
Pyrina incisa, (Des.) d’Orb. Gaicht. 
Magnosia Lens, Des. Gaicht. 
Cidaris pretiosa, Des. Gaicht. 


Calcaire compacte. Ce groupe qui a 40” de puissance pres de Neuchätel ! diminue d’epais- 
seur plus ä l’E. Nulle part cependant on ne peut en etudier sur le meme point une coupe 
complete. { 

On peut y distinguer du haut en bas 1° des banes calcaires superieurs, 2° un banc de 
marne, 3° des banes calcaires inferieurs. Sous ces dernieres assises, on a les couches d’eau 
saumätre et d’eau douce du Purbeck. 

1° Les bancs calcasres superieurs forment le massif prineipal du groupe, et celui qui 
se presente le plus souvent a l’observateur. Ce sont des calcaires durs, & cassure anguleuse, 
esquilleuse ou conchoide, le plus souvent de structure compacte. Dans le haut les premiers 
bancs sont ordinairement roux; ceux qui viennent ensuite sont quelquefois panaches de rose; 
la masse prineipale est d'un blanc plus ou moins pur. A Bienne, les teintes de roux clair 
et de blanc pur alternent entre elles, ou se melent dans le m&me bane. Par exception on 
rencontre au-dessus du Landeron et & Alferme une assise d’un calcaire jaune clair, tendre, 
tres-fissure et renfermant de petites oolithes. 

A Cressier la puissance de ces calcaires est de 18 a 20”, la moitie seulement de ce 
quelle est ä Neuchätel; mais elle se maintient quand on s’avance vers l’E., car & Twann 
elle est encore la m&me. A Bienne elle parait avoir diminue, peut-etre parce que les bancs 
sup6rieurs ont &te enleves par l’erosion. 

Les fossiles ne sont point rares dans ces calcaires, mais souvent il n’est pas possible 
de les extraire. Quelquefois on y trouve de petites zones marneuses ou l’on en obtient de 
meilleurs; ce sont surtout les especes communes dans les marnes inf6rieures dont il va etre 
question. Comme il est probable que je ne possede qu’une partie de la faune de ces cal- 
caires, il n’y aurait point de conclusion & tirer du manque de telle ou telle espece sur la 
liste, qu’il est ainsi inutile d’inserer ici. En revanche il s’est rencontre dans les calcaires quatre 
esp&ces de Nerindes qui n’ont pas &t6 retrouvdes dans les marnes. Ce sont: 


! Desor et Gressly, Etudes sur le Jura neuch., pag. 43. 
y l 


Be 


— 19 — 


L. Nerinea lobata, d’Orb. Combes. 

L. Id. Eitalloni, Pict. et Camp. Lignieres, Chavannes. 

L. Id. Valdensis, Pict. et Camp. Tüscherz. 

L. Jd. Blancheti, Piet. et Camp. Tüscherz. 

Ces Nerinees appartiennent surtout aux bancs superieurs et montent dans la limonite, 
ce qu'indique la lettre L. 

2° Aux calcaires blanes succede un banc de marne, qui n’est bien developpe et bien 
visible que du cöte de !’E. A T’O. il est reprösente & Cressier par un caleaire marneux assez 
friable, d’un gris violace, & cassure terreuse, 6pais de 1,60”; & Neuveville et ä Twann, par 
un calcaire marneux roux, contenant des concretions plus dures qui lui donnent un aspect 
br&chiforme. 

C’est seulement dans les environs d’Alferme et de Vingelz que cette marne est bien 
distinete; les tranchees du chemin de fer l’ont mise & jour sur plusieurs points. Elle s’y 
divise en deux banes; au haut c’est une marne calcaire jaune, avec taches blanchätres et 
bleuätres, ä päte fine; au-dessous une marne rude, grenue, d’un roux brun; l’epaisseur des 
deux assises varie entre 2 et 3”. 

A Alferme les fossiles sont assez peu nombreux; ils le sont davantage & Vingelz. Les 
eephalopodes sont A peine indiques; je n’y ai rencontre que quelques fragments d’un nautile, 
un seul d’ammonite et un de belemnite. 

Voiei la liste des especes qui ont pu &tre determindes; la plupart des echinides l’ont &te 
par M. Desor; N. indique les espöces deja eitdes dans le ndocomien et L. celles de la limonite. 


L. Nerinea Marcousana, d’Orb. Cressier, Vingelz. 
Id. funifera, Pict. et Camp. Preles, Vingelz. 
L. Tylostoma Laharpi, Piet. et Camp. Alferme. 
Id. naticoide, Piet. et Camp. Vingelz. 
L. Natica Pidanceti, (Coq.) Pict. et Camp. Vingelz. 
Id. helwetica, Pict. et Camp. Vingelz. 
Id. bulimoides, (Desh.) d’Orb. Alterme. 
Id. leviathan, Pict. et Camp Alferme. 
L. Id. Valdensis, Pict. et Camp. Tüscherz, Alferme. 
L. Id. Sautieri, Coq. Alferme. 
Id. pre@longa, Desh. Vingelz. 
Pterocera Jaccardi, Pict. et Camp. Cressier, Vingelz, Alferme. 


Aporrhais valangiensis, Pict. et Camp. Twann, Alferme, Vingelz. 


— 120° — 
Id. Sancte-Crucis, Vingelz. 
N. Panopea eylindrica, Piet. et Camp. Vingelz. 
N.L. Pholadomya elongata, Münst. Vingelz. 


Id. Sancte-Crucis, Piet. et Camp.Vingelz. 
L. Cardium Gällieroni, Piet. et Camp. Vingelz. 


N. Trigonia caudata, Ag. Vingelr. 
N. Arca Raulini, (Leym.) d’Orb. Vingelz. 
Mytilus Gillieroni, Piet. et Camp. Preles. 

L. Terebratula Valdensis, de Lor. Vingelz. 
N. Id. acuta, Qu. Vingelz. 
L. Echinospatagus granosus, d’Orb. Vingelz. 

Pygurus Gällieroni, Des. Vingelz. 
Phyllobrissus Duboisi, (Ag.) Des. Vingelz. 

Id. Renaudi, (Ag.) Des. Vingelz. 
Holectypus Sancte-Orueis, Des. Vingelz. 
Pseudodiadema miliare, Des. Vingelz. 

Id. (Diplopodia) nobilis, Des. Vingelz. 
Salenia folium-querci, Des. Vingelz. 
Acrosalenia patella, (Ag.) Des. Vingelz. 
Goniopygus decoratus, Des. Vingelz. 


A cette liste il faut ajouter trois especes qui proviennent du valangien inferieur, mais 
dont le gisement ne peut &tre indiqu6 d’une maniöre plus preeise. 


L. Strombus Etalloni, Piet. et Camp. Vingelz. 
N.L. Lima Carteroniana, d’Orb. Alferme, Jorat. 
N. Terebratula Salevensis, d’Orb. Bienne. 


3° Au-dessous des marnes on rencontre 5 ou 6” d’un calcaire que l’on voit rarement 
en place, et qui presente passablement de variations. 

A Vingelz il est tout-a-fait semblable & celui qui surmonte les marnes. 

Plus a 1[’O., le bane superieur seul est entierement compaete ; les autres sont un peu 
grumeleux et marneux, et ils prennent peu & peu les teintes bleues du Purbeck. 

Les fossiles sont rares et mal conserv6s dans cette subdivision, mais ils sont exelusi- 
vement marins; dans les bancs qui sont au-dessous on a, & Vingelz du moins, des alter- 
nances ou des melanges de fossiles d’eau douce et de fossiles d’eau salde. Ce n'est qu’ensuite 
que viennent les calcaires d’eau douce du Purbeck proprement dit. 


Dans les listes de fossiles donnees ci-dessus, il se trouve que sur les 36 especes de la 
limonite il yen a 15 qui ont deja veeu lors du depöt du valangien inferieur; de ces 15 
especes, 4 n’appartiennent qu’ü la partie superieure du calcaire compacte. Quatre especes de 
la limonite sont en m&eme temps n&eocomiennes, tandis que le valangien inferieur en a 6; 
cette difference tient peut-etre & ce que la limonite est la division dont j’ai recueilli le moins 
de fossiles. 

La Description des fossiles erctaces de Sainte-Croix par MM. Pictet et Campiche, le 
Synopsis des Echinides fossiles de M. Desor, divers travaux de M. de Loriol et d’autres paldon- 
tologistes nous ont fait connaitre une bonne partie de la faune valangienne; cependant, A 
U’'heure qu'il est, elle est eneore moins etudide que ne l’a &t& celle du n&ocomien; aussi j’ai 
dü en negliger un certain nombre d’especes probablement nouvelles, tandis que celles qui 
sont en meme temps n&ocomiennes ont pu £&tre determinees. Il en resulte que si on tenait 
compte des fossiles negliges, la difference entre le neocomien et le valangien serait encore 
plus apparente; en revanche les rapports de faune entre les deux divisions du valangien n’en 
seraient guere modifies, les especes regardees comme nouvelles &tant la plupart speciales & 
l’une ou & l’autre. La liaison entre le caleaire compact et la limonite est moins etablie par 
les especes communes que par les Nerindes qui se trouvent au haut de l’un et & la base de 
l’autre. Ces considerations, qui n’ont du reste qu’une valeur locale, paraissent legitimer la 
conclusion que, dans nos regions, le neocomien et le valangien sont des 6tages bien di- 
stinets, mais qu'il y a d’assez grandes differences de faune entre les deux divisions principales 
du valangien. 


Röle orographique et distribution g6ographique de l’dtage. 
. 

Comme dans le canton de Neuchätel, le valangien forme des eröts sur le flanc meri- 
dional du Jura, et les couches marneuses du Purbeck dessinent des combes plus ou moins 
accusees; ces accidents se continuent jusqu’a Bienne, parce que l’etage reste assez puissant 
pour que son röle orographique ne devienne pas insignifiant comme celui du n&ocomien. 

Quand on monte & partir de St.-Blaise sur la er&te de la chaine d’Enges, le valangien 
se montre apres l’urgonien et le n&ocomien plutöt qu’on ne s’y attend, par suite du manque 
des marnes n&ocomiennes qui paraissent &tre restees dans la profondeur. Bientöt il s’ouvre 
pour laisser voir les caleaires jurassiques & 1’O. desquels les bancs marneux du Purbeck des- 
sinent une courbe bien marquee. Le cr&t valangien E. monte ensuite subitement et forme 
l'arrete culminante de la chaine, les couches jurassiques ne restant visibles que sur le ver- 


16 


sant oceidental. A 10. de Cornaux la voüte valangienne se reforme ; puis apres avoir &te 
en grande partie couverte par le glaciaire elle se trouve de nouveau ouverte a 1’O. de Cressier. 

C'est au S.-O. de Lignieres que le cret valangien E. remonte le plus haut, parce que 
c’est la que linclinaison des couches est la moins considerable. A Neuveville, il forme une 
petite voüte appliquee contre la Chaine du lac (Pl. VIII, fig. 7), mais bientöt le redresse- 
ment plus grand des strates jurassiques le reduit & n’occuper qu’une zone &troite, oü quel- 
ques tötes de rochers sortent seules des depöts glaciaires. Il recommence A &tre bien visible 
ä partir du Moulin-Blane. A Ligerz ä& une certaine hauteur au-dessus du lae, le calcaire 
compacte forme un pli et ses couches se rapprochent de Il’horizontale ; aussi quand on les 
examine depuis la route, il semble que-leur tranche doit aller butter contre les bances juras- 
siques trös-redresses. C’est sans doute cette apparence qui avait fait admettre, dans les pre- 
mieres &tudes sur le n&docomien, que cet &tage &tait en discordance de stratification avec les 
terrains jurassiques, sur les bords du lac de Bienne. 

Pres de Twann, l’erosion a enleve tout le valangien au bord du lae; mais il forme une 
falaise dans la hauteur au-dessus des vignes. Il redescend bientöt des deux cötes de la eluse 
de Twann, et se developpe sur les fianes du vallon de Gaicht et & l’extremite de la chaine 
du möme nom, oü ses couches sont eourbees presque & angle droit. 

A 10. de Tüscherz et & Alferme, la zone valangienne subit deux ceourtes interruptions, 
dans lesquelles le Jura superieur vient jusqu’au bord du lac; mais entre Alferme et Vingelz, 
un nouveau pli reporte la combe du Purbeck ä une assez grande hauteur, en sorte que sur 
ce point extreme le valangien joue encore un röle orographique considerable. 

Apres une nouvelle interruption de la zone & l’extr&mite du lac, on retrouve un lam- 
beau valangien qui finit derriere la ville de Bienne. Depuis la, au pied immediat de la chaine, 
il n’y a plus de couches eretacees en place. Mais au N. de la ville, un autre lambeau forme 
une colline bien accusee, sur un pli des couches jurassiques. 

Dans les vallons superieurs, le valangien n’est pas si souvent cache par les depöts gla- 
ciaires que les autres formations eretacees; mais il ne joue de röle orographique un peu 
important qu’a Enges et dans la partie inferieure du vallon. Ailleurs il n’est un peu visible 
qu’a ’E. de Lignieres, ä l’entree de la cluse de Twann et dans la gorge du Jorat. C'est 
pres de Frinvilliers, & l’extr&mite du vallon de Vauffelin, que se trouve le lambeau le plus 
oriental de la formation. Des recherches attentives dans le reste de ce vallon et au bord 
de la plaine jusqu’ä Grenchen, m’ont convaineu que les 6tages eretaces n’y existent plus. 
Mais on en trouve gä et lä des fragments dans le terrain glaciaire. 


a Sn 


CONCLUSIONS. 


P 


1° Les couches connues sous le nom de Pierre de Neuchätel forment un membre inter- 
mediaire entre le n&ocomien proprement dit et T’urgonien. 

2° Dans la region etudiee le valangien et le n&ocomien sont des etages paldontologi- 
quement bien distincts. 

3° D ya une assez grande difference entre les faunes du valangien sup6rieur et de 
Vinferieur considerees dans leur ensemble ; mais de plus grands rapports au contact entre les 
deux divisions. 

4° Les &tages er&taces införieurs et en particulier le n&ocomien, se sont probablement 
deposes au pied du Jura plus & l’E. que leurs affleurements actuels ne le feraient croire. 

5° Les bords du lac de Bienne ont &t& exond6s successivement de I’E. & 1’O. pendant 
le depöt de la Pierre de Neuchätel. Un retour de la mer a eu lieu & l’&poque e&nomanienne. 


Description des fossiles .  . 
Resume palöontologiue . . 

_ Etude stratigraphique. 
Apergu orographique - > 
Coupes de 'urgonien inferieur et du neocomien ER, 
0 Apergu sur les terrains er&taces de St.-Blaise ä Bienne. 
-Cönomanien . HIER i sk, ARer > 

Urgonien . Sea: 0 Ei Bi 

Neocomien . ; 5 SR PR E 


Valangien . Sr Re E BER 
Concelusions . 5 AS pen 3 5 aa 


ET. URGONIEN DE LANDERON 


Fig 14 Spherodus neocomtensts e7 


ET. /yenodus Conlont ‚19 

ö Tornatella marnllensis. d’Orb 
I Aarıa Hhselyı de Lortol 

70 Fanopaa TEOCOMTENSTS . d Orb 


// Anatına marullensis, IOr 


2 Cardıum landeronense de Loriol 
3 Arca marullensis #08 

LG MHylılus Cuviert , Matheron 

1 MM bellus Som 


/6 Lima 6dllıroni, del 


Fig W/ Jıma Tombechtana drb 
/8 Peeten Oostert del 
719 D. landeronense, del 
MR2 Ostrea reclarıgularts Roemer 


Bad Boussingaulli ‚dOrb 


FOSSILES URCONIENS DU JAYDERON 


Fig 14 Osirea Boussingaulti dOrb 


3. Ferebratula montoniana,d Oh 


DER ebrodunensts A4g 
Br JE sella Som 
IM T. tamarındıus Som 


Fig IRB Ferebratila senistrialta Defr 
HI] Khyre honella Orbrgayan & ‚de Lord 
v2 Spıropor « meotomtensts, dOrb 
19 En talopkora neocomtensts, d Orb 
ROZE salevensts, de Lortol 


4 


/OSSILES URGONIENS DU LANDERON PLII 


TI: 


Ly = 


Fig / Westnteripora Hr selyı fe Horzol Fr 910.17 ltoptomulticanen bellila ‚de Larıcl 
R “U margınalta dÜrb 12  Centrastrea index E de Wom 
34 LCeriopora dumosa de horiol /3  Comatula Hiselyt „de boriol 


2628 Reptomulticavea Otllveroni de Loriot | 


FOSSIES URGONIENS DU [LANDERON 


Zerebratula Fussıllensis, de Loriot 
Comalıula exılıs, de Loriol 

3 Pentaerinns meocomiensis. Desor 
#C yplı osomea. Loryt, A Gres 

>67 Peltastes Lardıyı (coftean.) Desor 


8 Gdarıs marıcata Remer 


Fig 7, 


Soph onoccadlta 


ZOHFI2.S 


tenuterela, de Loriol 


eyatlıformıs de Loriol 
73. Dıscelia. Perront,E.de Fromentel 
M4DD 

Z0LI5D 

ZI 20H D 


glomera Fr,E. de From 
Gillteront., de Lorıol 


Klabellata (dOrb)E.de From 


u 


lOSSILES URGONIENS DU LANDERON. 


Fig 1/3 Discelıa (Colteaut,E de Homentei Fig I6// Elasmorerea tortuosa, de Tortol 
4HD _ Felvetica. de Lorıol /8 Oeulospongta uregilarıs de Lortol 
IR: Elasmoterea crassa ‚Ede Homentel LIU Sparstspongta brevrcauda, de lorıol 


D22 E: sequana ‚Ede Iromentel Ar 5 varıans,E de Homentel 


FOSSILES URGONIENS DU LANDERON PL.VT 


Fig I Echmobrissus subgquadratus, (Ag) Desor Fig 10 HI Elasmostoma acutımargo/ Kemer, Ede Bon 
2 Pyrına Pyge@lAg)Desor 1R-1# : Tetinofüngta raresulecata de Jorıol 
30) Sparsispongta abnormıs ‚de Lori 13 Diplostoma ale ans de Loriol 
1 expansa de lorıol 10: 6 zebroseyphra neocomtensts. de loriel 
Bus brevicanda ‚de Loriol 17 Cupulochonra Conlon: ‚de Lorıol 


7, Chenendroscyphra erassa Ede Homentel TE IIC Sptssa ‚Ede Fromentel 


) / 
UVRGONIENS DU LANDERON. PLIV 


Fıy. 412 Cupnlochonin Conlont de Loriol Fra 10  Cupulochona cupultformts, E de Iromentel 
gP R EL 7 jr 
3426 KElasmostoma neocomtensts,.de dl MARC Arselt de I 
7-6 Cupnulochenta sobanudtana, del DAZ Amorphofungra cesprlosa de I 


A E sabaudıana ‚del 18 4. multi form $,.de 4 


= | - 
1 
Fis.1.Landeron __ Point eulminant de la chaine d’Enges | 
T 30,000 
P} Route de $!Blaise Chnine dEnges Ndde la Kuherie 
4 Lignierex. Lordel. 
Landeron Cmbe neocom . Zr I _— Re 
= p 5 E——— u I 7 
—ıG II 
Fis.Il ‚Ruz du Landeron ( 
dapres M.Hisely. 
RY 
r MHancdroit du rur Bat CT, 
DR, KEIL GEEGFS 
Pr ER 7 Hane gauche du rur 
a. ’ onen 13 19 1516 
In aleutre jaune 
ä 
j j Fig.IIl,Chavannes __ Nods.(_1_) 
» n a 30,000 
Bi a Rux a UE.de Nöds 
E Orest de Chavannes (haine du Lac Montagne de Diesse Er = j 
_ ir ——ı me 
s DIE e 3 — N 
= III —— = b 
| Qane 13 RT; 
/: 
5 ff S 
D Marne, a k 
j? | Fis.IV.Chaine de Gaicht.— FisY A la carriere de vl-/. 
© 5 7500 - > FW: . 
z v V; sel en 2 My Sa 
h Tallon. de Gaicht ingelz .( == ) . r Marne 
ln caliai 
P / «Marne neoc. remanice We lan, Er 
x Grle val., 
e FL 
Fig.VT. Ezploitation inferieure de Huperterde 
x a Lengnaun.( 4) 
500 
} ee 
e  Hupuerterde 
renfermant les fossiles neocomeiens 


Explication des lettres 


Fis.VIL.Voute du Schlossberg (Neuveville) BEN a .Alluvion. 
. „llarnd Glacıarre 
sous la route de Lignieres (56) du ) 
za0D Farb m „Molasse 
/j ec  (nomanien | 
a - RR, a U rgonten 
Linf ge » R 
} Be p Feerre de ‚Neuchatel 
nm +» Neocomien 
- v Val angten 
ÄES = #7 Jura (lurbeck et couches marines 
Vet Moor: / \ B 
f sous jacen bes) a 
£ 
- 


3 
 Nene Benksehriftän 


der 


E.. schweizerischen Gesellschaft 
BRe für die 


gefammten Natuewiffenfhaften. 


—o0— 


NOUVTEAUX M MEMOIRES 


SOCHETE IRLVENIOUE 


SCIENCES NATURELLES. 


Band XXL 
oder: Dritte Dekade. Band II. 
mit XXVI Tafeln. 


a ZURICH 
AR auf Kosten der Gesellschaft. 


Druck ‚von Zürcher und Furrer. 


In Commission bei H. Georg in Genf und Basel. 


1569. 


Band I. 1857. 


Schinz, H. R. Fauna helvetica. 
Charpentier, J. Fauna helvetica. 
Studer, B. Gebirgsmasse Davos. 
Otth, A. Froschgattung Discoglossus. 
Tschudi, J. Schweizerische Echsen. 


Band II. 1838. 47 Bog. 9 Taf. 


Schinz, H. R. Arten der wilden Ziegen. 

Stähelin, €. Badquellen zu Meltingen, Eptingen, Bubendorf. 

Merian, P.; Trechsel, F.; Meyer, D. Meteorologische 
Beobachtungen in Basel, Bern und St. Gallen. 

Gressly, A. Observations gsologiques sur le Jura soleu- 
rois. 1° partie. 

Heer, 0. Käfer der Schweiz. I. Theil. 


n n r I. n 


3812 Bog. 9 Taf. 


Wirbelthiere. 
Mollusques. 


1. Lieferung. 
1. Lieferung. 


Band II. 1839. 62%e Bog. 27 Taf. 


Escher v. d. L., A. Contactverhältnisse zwischen Feld- 
spathgestein und Kalk. 

Escher v. d. L., A. und Studer, B. Ge von Mittel- 
Bünden. 

Agassiz, L. Echinodermes fossiles de la Suisse. 1” par- 
tie. Spatangoides. 

Moritzi, A. Gefässpflanzen Graubündens, 


Band IY. 1840. 46! Bog. 22 Taf. 


Heer, 0. Käfer der Schweiz. I. Theil. 2. Lieferung. 

Agassiz, L. Echinodermes fossiles de la Suisse. 2° par- 
tie. Cidarides. 

Vogt, €. Zur Neurologie der Reptilien. 

Gressiy, A. Jura soleurois. 2° partie. 


Band V. 1841. 541 Bog. 17 Taf. 


De Candolle, A. P. und Alph. Monstruosites vegetales. 
Nägeli, C. Cirsien der Schweiz. 

Blanchet, R. Sur quelques insectes qui nuisent & la vigne, 
Gressiy, A. Jura soleurois. 3° et derniere partie. 
Heer, 0. Käfer der Schweiz. I. Theil. 3. Lieferung. 


Band VI. 1842. 26%, Bog. 20 Taf. 


Neuwyler, M. Generationsorgane von Unio und Anodonta. 

Valentin, G. Zur Anatomie des Zitteraals. 

Nicolet, H. Podurelles. 

Martins, Ch. Hypsometrie des Alpes pennines. 

Lusser, F. Nachträgliche Bemerkungen zum geognosti- 
schen Durchschnitt vom Gotthard bis Arth (Alte 
Denkschriften Bd. I. 1). 


Band VII. 1845. 21’ Bog. 21 Taf. 


Vogt, ©. Zur Naturgeschichte der schweizerischen Cru- 
staceen. 

Vogt, €. Anatomie der Lingula anatina. 

Agassiz, L. Iconographie des eoquilles tertiaires, ete. 

Brunner, C. Polyporus tuberaster, Pietrafungaja. 

Sacc, Ei Parties constituantes de la nourriture, ete, 

Sacc, F. Proprietös de l’'huile de lin, 

Studer, B. Hauteurs baromötriques dans le Pi@mont, en 
Valais, en Savoie. 

Brunner, C. Ultramarin. 


‘Sacc, F. Poules nourries avec 


a 


Band VII. 14. 504 


Kölliker, A. Bildung der Sament 
Mousson, A. Thermen von Aix in Savoyen. 
Raabe, J. Ueber die Factorielle ete. 
Koch, H. und Kölliker, A. Zur Anarı9 


von Eunice. 
Heer, 0. Insektenfauna der Tertärge 


Schweizer, E. en, ie 
Nägeli, C. Die neuern Algensyste 
Bremi, J. Zur Monographie der 
Deschwanden, J. W. v. oe 

"Bahnen. 


Amsler, ] Ne ‚des ah is a 
De Candolle, Alph. Sur le genr 


Braun, A. Schweizerische Char: 
Hofmeister, H. Witterungsverhältı 

(Taf. mit 39 bezeichnet. 
Brunner, C., Sohn. Cohäsion dı er 
Nägeli, C. 


Band XI. 1500. ne 55 n a 


Ba ne 
Zweite \ Folge: B 


Heer, 0.  Insektenfauna von Radoboj ü 
2. Abtheilung. 
Rütimeyer, L. Ueber das schweiz ische 
terrain etc. j 
Sace, F. Fonction de l’acide peetic 
— — Analyse des graines de p 
Henry, Deleroz, Trechsel. Obse 
pour .„..1a latitude Ir B 


Amsler, l. Wielkne in Br K tpern 
Brunner, C. Environs du lac de Ingano. 
Girard, Ch. Revision du genre Cottu 
Quiquerez, A. Terrain siderolithique 
Brunner, C. Elementaranalyse orga 
Frick, R. Schlesische Grünsteine. 
Bruch, C. Zur era. ch 
‚systems, be 


falter.. 


Band XIII 1853. S0% Dog. 36 

De la Harpe, J. C. IV. 
1® Supy lement. Kt 
Mousson, A. Whewellsche Streifen. 
Stähelin, Chr. Messung von Kräften mittelst 
suspension. 

Heer, 0. Insektenfauna der Tertiärgebilde vo 
und Rabodoj. 3, Abtheilung. En 
Escher v. d. L., A. Gebirgsarten im Vorarlberg. 


Lepidopteres. 


’ 


'Theobald, G. Unterengadin. 


Kaufmann, F. 


Band XIV. 1855. 64° Bog. 20 Taf. 


Zschokke, Th. Ueberschwemmungen von 1852. 
Pestalozzi, H.. Höhenänderungen des Zürichsee's. 
Renevier, EE Perte du Rhöne. 
Denzler, H. Untere Schneegränze während des Jahres. 
Greppin, J. B. Terrains modernes du Jura bemois, 
De la Harpe. IV. Phalenides. 2° Supplement. 

_ V. Pyrales. 
Mousson, A. Veränderungen des galvanischen Leitungs- 

widerstandes. 

Volger, H. 0. Epidot und Granat. 


Band XV. 1857. 60! Bog. 30 Taf. 


Brunner-v. Wattenwyl, C. Stockhornmasse. 

Heer, 0. Fossile Pflanzen von St. Jorge in Madeira. 

Greppin, J. B. Complement aux Terrains modernes du 
Jura bernois. 

Hartung. Lanzarote und Fuertaventura. 

Lebert. Pilzkrankheit der Fliegen. 

Mösch, C. Flözgebirge im Aargau. 


1. Theil. 


Wild, H. Nobili’sche Farbenringe. 
-  Rütimeyer, L. Anthracotherium magnum et hippoideum. 


Band XVI. 1855. 52 Bog. 23 Taf. 


Müller, Jean. Famille des Resedacces. 

De la Harpe, J. C. Faune Suisse. Löpidopteres. VI® par- 
tie. Tortrieides. 

Gaudin, Ch.-Th. et Strozzi, ©. 1°“ Memoire sur quelques 
gisements de feuilles fossiles de la Toscane. 


Band XVII. 1860. 65 Bog. 53 Taf. und Kart. 


Gräffe, Ed. Radiaten und Würmer in Nizza. 
 Ooster, W. A. Cephalopodes fossiles des Alpes Suisses. 


Description des especes remarquables. 
partie. 
Zschokke, Th. Gebirgsschichten im Tunnel zu Aarau, 
Gaudin, Ch. et Strozzi, C. Contributions ä la flore fossile 
italienne. 2° et 3° memoire. (Val d’Arno, Tra- 
vertins de Massa.) 


gar 11° TE 


Geognostische Skizze. 

Meyer-Dür. Die schweizerische Orthopteren-Fauna. 

Gaudin, Ch. et Strozzi, C. Contributions ä la flore fossile 
italienne. 4° memoire. Travertins' Toscans par 
Ch. Gaudin et C. Strozzi. 5° memoire. Tufs vol- 
caniques de Lipari par Ch. Gaudin et le Baron 
Piraino de Mandralisca. 

Mittel- nnd ostschweizerische subalpine 

Molasse. 


Band XVII. 1861. 58 Bog. 62 Taf. 


Thurmann, Jul. Leth®a Bruntrutana ou Etudes paleonto- 
logiques, ete. Oeuvre posthume, terminde par A. 
Etallon. 1°° partie: page 1—145, 


- Venetz, Ign., pere. Extension des anciens glaciers. Oeuvre 


posthume, redigde en 1857, 

Ooster, W. A. Cephalopodes fossiles des Alpes Suisses, 
IV° partie. 

Ooster, W. A. Cephalopodes fossiles des Alpes Suisses. 
V° partie. Suite de la description des figures au 
T. XVII. 


Band XIX. 1862. 76! Bog. 47 Taf. 


Rütimeyer, L. Fauna der Pfahlbauten in der Schweiz. 

Thurmann, J. et Etallon, A. Lethxa Bruntrutana. 2° par- 
tie: page 147—354. 

Rütimeyer, L. Eocäne Säugethiere aus dem schweizeri- 
schen Jura. 

Schläfli, A. Zur Climatologie des 'Thales von Janina. 


Band XX. 1864. 64! Bog. 33 Taf. 


Thurmann, J. et Etallon, A. Leth&a Bruntrutana. 3° et 
derniere partie: page 355—500. 

De la Harpe, J. 3° Supplement aux Phalenides. 

Gaudin, Ch. et Strozzi, C. Contributions & la flore fossile 
italienne. 6° m&moire, 

Schläfli, AA Zur physikalischen Geographie von Unter- 
Mosopotamien. 

Cramer, C. Physiologisch-systematische Untersuchungen 
über die Ceramiaceen. 


Band XXI. 1865. 63!/ Bog. 10 Taf. 


Dritte Folge: 1. Band. 

Heusser, J. Ch. und Claraz, @. Beiträge zur geognosti- 
schen und physikalischen Kenntniss der Provinz 
Buenos Ayres. 1. Abtheilung. 

— — Description physique et geognostique de la Pro- 
vince argentine de Buenos Ayres. 2° part. 

Heer, 0. Fossile Pflanzen von Vancouver und Britisch- 
Columbien. 

Stöhr, EE Die Kupfererze an der Mürtschenalp. 

Quiquerez, A. Rapport sur la question d’epuisement des 
minerais de fer du Jura bernois. 

Dietrich, K. Insektenfauna des Kantons Zürich: 


Band XXI. 1867. 74° Bog. 20 Taf. 


Capellini, J. et Heer, 0. Les Phyllites eretacees du Ne- 
brasca. 

Rütimeyer, L. Versuch einer natürlichen Geschichte des 
Rindes ete. 1. und 2. Abtheilung. 

Heer, 2: Fossile Hymenopteren aus Oeningen und Ra- 
doboj. 

Lang, Fr. und Rütimeyer, L. Die fossilen Schildkröten 
von Solothurn. 

Fick, A. Untersuchungen über Muskel-Arbeit. 

Christ, H. Ueber die Verbreitung der Pflanzen der alpinen 
Region der europäischen Alpenkette. 

Prym, Fr. Zur Theorie der Funktionen in einer zwei- 
blättrigen Fläche. 


Band XXIII. 1869. 33!/ı Bog. 26 Taf. 


Gerlach. Die penninischen Alpen. 

Heer, 0. Beiträge zur Kreideflora. 

Wild. Zur Reform der schweizerischen Urmaasse. 

Stierlin, G. und Gautard, V. v. Die Käferfauna der 
Schweiz. I. Theil. 

Loriol, P. de et Gillieron, V. Monographie de l’etage 
urgonien inferieur du Landeron. 


Käfer. 


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