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Full text of "Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon"

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lu>rau»g©geben 


ProC  Ur.  Krfij<t  llriiirieh  KiiesrljLf« 


[Kalb      LucweuthalJ 

I  j't].i/.iu' . 

\  »i  Uji    von   FritMi]  irii    ^  -müI 

1864. 


däm^^mi 


Kalb  (im  von  Roth  und  Silber  llnial  (iiicr  j<ostroifton  Schilde  ein 
springendes  Kalb,  welches  eine  mit  drei  StraussenrediM-ii  Koschmttckte 
Krone  trägt).  Altes,  thilringisches  Adels«j:eschleclit ,  nicht  zu  verwcch- 
solu  mit  der  alten ,  altmiirkischen  Familie  v.  Kalben ,  Kalbe ,  welches 
schon  im  15.  und  den  folgenden  Jahrhund,  den  Rittersitz  Kalbsrieth  im 
Sachsen -weimarschen  Amte»  Allstedt  besass  u.  auch  zu  Waltershausen 
bei  Gotha  begütertwar.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  sind  besonders 
die  Brüder  Ferdinand  und  Heinrich  v.  Kalb  zu  neniien.  Krsterer,  h. 
Sachs. -weim.  Geh.-Uath  und  Träsident,  war  in  den  letzten  Jahrzehnten 
tles  vorigen  Jahrb.  (loethes  Vorgänger  im  s.->\eim.  Staatsdienste,  IjCtz- 
terer  stand  in  der  k.  französischen  Armee  und  vermählte  sich  mit  der 
Schwester  der  Gemahlin  seines  Hrudei^s,  der  ginstreichen  Charlotte 
Marschalk  v.  Ostheim,  gest.  1813,  welche  durch  Schillers  und  Jean 
PauFs  Leben  in  weiten  Kreisen  bekannt  geworden  ist.  Beide  Brüder 
setzten  den  Stanun  fort,  doch  tinden  sich  genaue  Xachrichteu  über  das 
Fortblühen  der  Familie  nicht  vor. 

Uör»chelinann,  neiieal.  AdcMnst.  I.  S.  «y  n.  ff.  -  Freih.  r.  Äiu/me,  11.  8.  1G5.  —  N.Pr. 
A.-L.  m.  8.  52.  u.V.  8.  2r,3.  —   Freih.  v.  Udebur.  I.  S.  407. 

Kaibacher.  Krbländ. -österr.  Adi'lsstand,  im  Kg^.  Preussen  er- 
neuert. Erneuer ungsdiplom  vom  10.  Juli  1719  für  Carl  Benedict  v.  Kal- 
bacher,  fürstbischöfi.  breslau'schen  Kammerrath.  Dei-selbe  gehörte  zu 
einem  angesehenen  österreichischen  Geschlechte,  aus. welchem  Franz 
Nicolaus  kalbacher,  Hauptmann  auf  dem  Schlosse  Stahremberg  im  Wie- 
ner Walde,  dasselbe  1(>S2  auf  das  Tapfei-ste  gegen  die  Türken  verthei- 
digt  und  später  den  Adel  erhalten  hatte.  —  Von  den  Nachkmnmeii  des 
Carl  Benedict  v.  K.  brachte  Ferdinand  v.  K.  das  Gut  Borkendorf  un- 
weit Neisse  an  sich  und  Ignaz  v.  K.  war  Regierungs-Assistent  u.  Justiz- 
Comraissarius  bei  der  fürstl.  liechtensteinschen  Landes-Amts-Regierung 
k.  preuss.  Antheils  in  I.eobschütz  und  ein  Sohn  de^  Letzteren  1845 
Justiz-Commissar  bei  dem  liechtensteinschen  Fürstentliums-(Tericlite  zu 
Leobschütz. 

Freih.  v.  Kruhne.  II.  8.  l(i<i.  —  r.  Hellhach,  1.  8.  CSD.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  42  u.  III. 
8.  53.  —  Fr*ih.  v,  Ledehur,  l.  8.  407.  -  W.  -  B.  •!.  Prolins.  Moii.  III.  «2.  -^  Knexchke  ,  III. 
8.  24.3  u.  244. 

Kalben,  Kalbe,  Calbe,  Caliie  (in  Roth  drei  silberne  Sterne).  Altes 
Adelsgeschlecht  der  Altmark,  welches  schon  im  13.  u.  14.  Jahrb.  und 
später  in  derselben  begütert  war,  bereits  im  14.  Jahrb.  im  Rathe  der 
Stadt  Lübeck,  wo  die  Familie  später  zu  der  adeligen  Zirkelgesellschafl 
gehörte,  sass  u:  im  17.  u.  18.  Jalirh.  auch  in  UolstCin  Güter  erwarb. 

KH€iChk€t  Deutsch.  Adols-Lez.  V.  1 


-  '  -   v* 

Die  Familie,  aus  wclchor  mehrere  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee 
standen,  hatte  in  der  Altmark  nocli  1 803  Schüplitz  und  Schniorr  und 
1812  Rönnebeck  inne  und  ein  v.  Kalben,  k.  preuss.  Rittmeister  a.  D., 
war  1857  Herr  auf  Vienau  im  Kr.  Salzwedel, 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  53:  im  Aitikel:  v.  Knib.  —  Freih.  v.  Letlebur,  I.  8.  407. 

Ralchber;^,  Kalehe^ger  v.  Kaldilierja: ,  aucli  Freiherren.  Erb- 
lÄnd.-österr.  Adels-  u.  Freiherrnstand.  Adelsdiplom  von  1 760  für  Joseph 
Kalchegger,  zu  Krieglach  in  Steiermark,  mit  <iem  Priiclicate :  v.  Kalch- 
berg  und  Freiherrndiplom  vom  6.  Juni  IHoO  für  Wilhelm  v.Kalchberg, 
k.  k.  Hauptmann  u.  Schlossherg-Commandanten  zn  GraU  u.  von  ISfil 
ftlr  den  k.  k.  Unterstsiatssecretair  im  Finanzministerium  u.  Geh.-Rath 
Franz  Ritter  v.  Kalchberg.  —  Die  landstilndische  Familie  der  Kalch- 
egger V.  Kalchberg  stammt  nach  dem  geneal.  Taschenb.  d.  freih.  Hüu- 
ser  aus  dem  Mürzthale  der  obern  Steiermark  vom  Schlosse  Pichl,welches 
darch  Vermählung  des  Joseph  Erhard  K.  v.  K.  mit  Anna  Maria  Freiin 
V.  La  Marre,  verw.  Freifrau  v.  Gablkhoven,  in  den  Besitz  der  Familie 
kam.  Nach  dem  Tode  dei*solben  vermählte  sich  Joseph  Erhard ,  gest. 
1778,  in  zweiterEhe  mit  Catharina  v.  Summerstorff.  gest.  1822,  welche 
ihm  zu  seinen  Gütern :  Pichl ,  Zehentgi-ub  u.  Töls  noch  das  Gut  Som- 
merhof  zubrachte.  Derselbe  hinterliess  eine  zahlreiclu^  Nachkommen- 
schaft, welche  zu  hohem  Ansehen  gelangte.  Joseph  v.  Kalchberg  er- 
warb mit  den  Gütern  Neudegg  und  Pepeiisfeld  in  Krain  die  krainer 
Landmannschaft  und  st^irb  als  k.  k.  Rath  und  Verordneter  des  Ritter- 
Btandes;  Johann  Nepomuk  v.  K.,  als  Schriftsteller  bekannt,  war  Ver- 
ordneter u.  Ausschussrath  des  sf eiermilrkischen  Ritterstandes ;  Dr.  Jo- 
seph Abund  V.  K.,  früher  k.  k.  Vice-Präsiddiit  desGubemiums  von  Ga- 
lizien,  erhielt  vor  1859  den  Freiherrnstaiul  und  wurde  in  neuester  Zeit 
k.  k.  Sectionschef  im  Handelsministerium;  Franz  Ritter  v.  K.,  früher 
ebenfalls  k.  k^Sectionschef  im  Handelsministerium  etc.,  erwarb  für  sich 
u.  seine  Nachkommenschaft  das  krainer  Incolat  u.  wur<le,  wie  oben  an- 
gegeben, 1861  als  k.  k.  rnterstaatssecretair  im  Finanzministerium  in 
den  Freiliermstand  erhoben;  Aloys  u.  Eduard  v.  K.  dienten  als  Ritt- 
meister u.  'Hermann  v.  K.  als  Hauptmann  in  der  k.  k.  Armee.  —  Freih. 
Wilhelm,  s.  oben,  geb.  1807,  —  Sohn  des  genannten,  1840  verstor- 
benen k.*k.  Rittmeisters  u.  Postmeisters  zu  Gratz  Aloys  v.  K.  aus  der 
Ehe  mit  Catharina  Freiin  v.  Mascon  n.  Enkel  <les  Joseph  Erhard  v.  K. 
—  lebte  in  neuester  Zeit  als  k.  k.  pens.  Major  der  ersten  Arderen- 
Leibgarde. 

MfgerU  t».  MühlJeUl,  H.  2»7.  —  (;tiiial.- Ta.Hih.nb.  <l.  fr.ilii;rrl.  n5ii*«r,  H.SS.  «  5!H)-295 
awl  1861.  H.  346. 

\  Kalckrenth,  Kaikreuth,  auch  Fiviherren  u.  Grafen.  Böhmischer 

Freiherrn-  und  Grafenstand  des  Kgr.  Preussen.  Freiherrndiplom  vom' 
81.  Aag.  1678  fllr  Carl  Friedrich  v.  Kalckrenth  u.  Grafendiplom  von 
1786  für  die  Gebrüder  Hans  Ernst  v.  K.,  UeiTu  auf  Siegersdorf. und 
Friedrich  Adolph  v.  K.,  k.  preuss.  Generalmajor  u.  Regimentschef.  — 
Eins  der  ältesten  u.  vornehmsten  schlesischenAtlelsgeschlechter,  welches 
seit  dem  14.  Jahrb.,  in  welchem  um  1342  Themo  Kalcrüte  des  Herzogs 
Wenzeslaus  zu  L^egnitz  u.  dessen  Bruders  Ludwig  I.  Kanzler  war,  näher 


—     3     — 

bekannt  ist:  die  terscbiodcnon  Angaben  über  den  1/i-sprung  desselben 
gehören  in  das  weite  Reich  der  Saji:eii  u.  mögen  hier  übergangen  sein. 
Der  Name  warde  frülier  Calcrnte ,  Kalckrflte  ,  Ivah'kreuter  nnd  vom 
16.  Jahrb.  an  Kalckreuth  geschrieben  n.  von  h^tzterer  Zeit  an  breitete 
sich  der  Stamm  immer  weiter  ans,  kam  in  Nieder-,  Mittel  und  Ober- 
Schlesien  zu  bedeutendem  (iüterbesitz  u.  wurde  auch  in  der  Mark  Bran- 
denburg, in  den  Lausitzen,  in  Polen,  wo  Adam  u.  Carl  v.  K.  1676  das 
polnische  Indigenat  erhielten,  etc.,  angesessen.  —  J)ie  freiherrliche  Linie 
hatte  im  Troppauschen  mehrere  Güter  inne  und  besass  noch  1750 
Tsdirsehkowitz,  ist  aber  dann  erlosclien.  —  Zalilreiche  Glieder  der 
Familie  gelangten,  namentlich  in  der  k.  preuss.  Armee,  zu  hohen  Ehreu- 
stellen  und  über  Mehrere  cb'rselben  geben  das  bi()grai)h.  Lexic.  aller 
Helden  ct€.  u.  das  Pantheon  d.  preuss.  Heeres  Auskunft.  —  Der  gräf- 
liche Stamm  blüht  durch  die  Nachkommeuschaft  der  beiden  obenge- 
nannten Kmpfanger  des  Grafendiploms  in  zwei  Linien,  von  denen  die 
erste  die  Nachkommen  des  Grafen  Hans  Krnst,  die  zweite  die  des 
Grafen  Friedrich  Adolph  umfasst.  I.  Linie.  Von  dem  Grafen  Hans 
Ernst,  geb.  1728  u.  gest.  17i)2,  entsprossten  aus  der  Ehe  mit  einer 
Tochter  des  k. preuss.  Staatsministers  v.  Schlaberndorf  die  Söhne:  Graf 
Hans  Wilhelm  Adolph  u.  (iraf  Ludwig.  Graf  Hans  Wilhelm  Adolph, 
geb.  1766  und  gest.  1830.  war  mit  Catharina  Grf.  v.  llaugsvitz,  gest. 
183?),  vermählt,  und  von  demselben  stammte  als  ältester  Sohn:  Graf 
.Ylfred  L ,  geb.  1803  u.  gest.  1851,  Herr  der  Ileri-schaft  Siegersdbrff 
bei  Freistadt  in  Schlesien  etc. ,  verm.  mit  Leontine  v.  Goi*szkowska,  aas 
welcher  Ehe, neben  einer  Tochter,  Hedwig,  geb.  1812,  drei  Söhne  leben: 
Alfred  H.,  geb.  1842,  Theobahl,  geb.  18U>  u.  Kurd,  geb.  1847.  Die 
Gesclmster  des  Grafen  Alfred  1.  sind:  Grf.  Eusebia,  geb.  1814,  verm. j^^ 
1835  mitCamillo  Freih.  v.  Seebach,  h.  saclis.-cob.-goth,  w.  Qeh.-Rath^- 
u.  Minister  u.  die  beiden  Brüder:  Graf  Artbur.  geb.  1819,  Herrauf 
Hackpfüifel  bei  Sangerhausen,  Kreis<leputirter  und  k.  pr.  Prem.-Lieut. 
a.  I).,  verm.  1846  mit  Maria  v.  Seebach  a.  d.  IL  Cammerforst,  geb. 
1824,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  u.  ein  Sohn  leben  —  u.  Graf  Ed- 
win, geb.  1822.  früher  k.  k.  Rittm.  u.  später  (ieneralstabs-Officief  des 
Kön.  Franz  H.  beider  Sicilien.  —  Vom  Grafen  Ludwig,  s.  oben,  geb. 
1771  u.  gest.  1847,  k.  pr.  Generalmajor,  verm.  mit  Jeannette  v.  Unruh, 
vcrw.  V.  riuchholz,  stammt,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn:  Graf  Richard, 
geb.  1808,  k.  pr.  Kammerh.,  Oberst  etc.,  vermählt  1845  mit  Valesca 
V.  Freysleben,  geb.  1825,  aus  welcher  Ehe  zw(*i  Söhne  u.  zwei  Töchter 
entsprossten.  —  H.  Linie.  Das  Haupt  derselben  ist  jetzt:  Graf  Stanis- 
lau3,  geb.  1820  —  älterer  Sohn  des  1857  verstorbenen  Grafen  Wilhelm 
aus  zweiter  Elic  mit  Luise  v.  Stechow.  gest.  1840  u.  Enkel  des  1818 
verstorbenen  Feldmarschalls  Friedrich  Adolpli  Gr.  v.  K.  — *  grossherz. 
Sachs.  Kammerb.,  k.  pr.  Lieut.  a.  I).,  Professor  der  Landschafts-Malerei 
u.  Director  der  Kunstschule  zu  Weimar,  vermählt  mit  Anna  Eleonore 
Caucr,  geb.  1820,  aus  welcher  Ehe,  neben  fünf  Töchtern,  zwei  Söhne, 
Leopold,  geb.  1855  u.  Hans  Wolf  Carl,  geb.  1860,  entsiyrossten.  Der 
Bruder  des  Grafen  Stanislaus  ist:  Graf  Maximilian,  geb.  182()  und  ein 
Bruder  des  verstorbenen  Vaters,  des  Grafen  Wilhelm,  ist:  Graf  Frie- 


—      4      — 

drich,  geb.  1700.  k.  prouss.  lUttm.  a.  I).  —  Der  addige  Stamm  war  in 
neuester  Zeit  noch  in  den  Provinzen  Schlesien.  Posen  und  Brandenburg 
begütert  n.  nach  Bauer  waren  folgende  Sjn-ossen  desselben  1857  im 
Küiiigr.  Preussen  angesessen:  Adolph  v.  K.,  Herr  auf  Dietzdorf  im  Kr. 
Neumarkt;  Kduard  v.  K..  Rittni.  a.  I).,  IleiT  auf  Bielsko  u.  Mochocin 
im  Kr.  Birnbanm;  Sigismund  Leojiold  v.  K..  Herr  auf  Kurzig  im  Kr. 
Meseritz;  Wilhelm  Ferdinand  Heinrich  v.  K. ,  Major  a.  1).,  Herr  auf 
Obcr-Göi-tüig  u.  Weissensee  im  Kr.  Meseritz;  Krnst  Ehrenfried  v.  K., 
Herr  auf  Gamst  im  Kr.  Meseritz  und  ein  Lieutenant  v.  K..  Herr  auf 
StentschH.  im  Kr.  Züllichau-Schwiebus. 

SiHapiu9,  l.  S.  49t-4f»H  ii.  11.  S.  Rli;  n.  S.  710-711».  -  (fatih^,  I.  S.  JCil-ilM.  —  Blo- 
graph.  Li'xi'oii  alh-r  lloidcn  ii.  Mjru:iir|((>rtoii<'ii  <'ti'.  II.  8.  225- -22U.  — l'aiithfoii  des  Prou.Hs. 
Hcerw,  r.  S.  Vl\f  u.  U.  S.  I.  --  c.  llHthach.  I.  S.  WM.  -  N.  l»r.  A.-L.  Ilf.  S.  55—59.  - 
DeutMcho  (Jrnfi-iih.  il.  (;^h«iin\.  I.  S.  4U-  Al'A.  —  Freiherr  v.  Ledt'bur.  I.  S.  407—10»  und 
Iir.  6.  2b4.  -  (ffiicil.  Tns<li<-nlf.  li.  ^riitl.  nriii>er.  18>.2.  S.  1(i2— 404  ii  Iiiütor.  Handb.  zu  dem- 
selben, S.  :iS7.  —  Siehvmcher,  I.  «:i :  l»l<'  Kalokn-uter.  .SrhlcHiscIi  u.  Suppl.  I.  8.  v.  Kalrk- 
rsth.  —  r.  MetÜHy,  I.  S.  'J6S  und  'ZM.  —  W.-B.  drr  rnMiss.  Mon.nrcli.  1.54:  ür.  v,  K.  — 
8ehle8l«cli<»s  W.-H.  Nr.  3«'  :  (Jr.  v.  K.  u.  Nr.  .HO:  v.  K. 

I  Kakk.steiii ,  Kalkstein.     Altes,  zu  dem  Adel  in  Ost-  und  West- 

preussen  zahlendes  Geschlecht .  welches  auch  in  die  Lausitzen ,  nach 
Schlesien,  Polen  etc.  kam.  v(^rschiedene  Beinamen  :  Kalckstein-Stolinski. 
K.-Kobilinski  u.  K.-Gslowski  führte  u.  noch  jetzt  in  Ost-  u.  Westpreus-  , 
sen  u.  in  der  Prov.  Posen  ansehnlich  begütert  ist.  —  Der  Ursprang 
der  Familie  liegt  im  Dunkel:  dieselbe  soll  nach  Preussen  in  den  easten 
Jahrzehnten  des  15.  Jahrb.  mit  Christian  v.  K.,  welcher  von  dem  deut- 
schen Orden  mit  Wogau  bei  Preuss.  Kylnn  belehnt  wurde,  gekommen 
sein,  doch  machte  sich  das  Geschlecht  erst  gegen  Knde  des  10.  Jahrb. 
n.  später  bekannter  u.  kam  im  18.  Jahrb.  durch  zwei  Sprossen,  welche 
in  der  k.  preuss.  Amiee  zu  der  hrx'bsten  Würde  emporstiegen,  zu  be- 
'^8ondereu\  Ansehen.  Ghristoidi  Wilhelm  v.  K..  geb.  I(i82  —  ein  Sohn 
des  k.  poin.  Obersten  u.  Herni  auf  Knauten  u.  W'ogau  Cliristoph  Al- 
brecht V.  K.  aus  der  Plhe  mit  Maria  Agnes  v.  Lehwald  —  starb  1759 
als  k.'j)reuss.  General-Fehbnai-schall.  Derselbe  war  mit  Christophore 
Eva  Lucretia  Brand  v.  Lindau  vermählt  u.  von  ihm  entspross  als  jüng- 
8ter5obn  Ludwig  Carl  v.  K.  Let/tiTer.  geb.  1725,  stieg  in  der  k.  pr. 
Armee  immer  höher,  wurde  1708  ebenfalls  General-Feldmarschall  und 
starb  1800,  ohne  aus  zwei  Fhen  Nachkommen  zu  hinterlassen.  Ausser 
den '^  Genau  Uten,  zu  denen  noch  der  1807  verstorbene  (ieneralmajor 
a.'  D.  V.  K.  zu  rechnen  ist.  haben  bis  anf  die  neueste  Zeit  ^^ele  Glieder 
der  Familie  in  der  k.  prenss.  Armee  gestanden.  —  Die  in  die  Hand  der 
Familie  gelangten  (iüter  hat  Freih.  v.  Ledebur  möglichst  genau  ange- 
geben. Der  Besitz  in  Ost-  und  Westi)renssen  und  im  Pofienschen  war, 
wenn  auch  im  Laufe  der  Zeit  wechselnd,  innner  umfänglich ;  in  der  Nie- 
derlansitz  bcsass  die  Familie  noch  1<)(»7  Oegeln  bei  Guben  und  gegen 
Ende  de»  3^7.  u.  im  Anfajige  des  18.  Jahi-h.  hatte  im  Breslanischen  die 
Güter  Schälkau  u.  Blankenau  nach  Sinai»ins  ein  Freiherr  v.  Kalckstein 
inne,  dessen  Sohn,  Freih.  Anton,  um  1720-  Provincial  des  Minoriten- 
Ordens«in  Böhmen  imd  Schlesien  war ,  auch  sass  in  neuer  Zeit  das  Ge- 
schlecht in  Westphalen  1822  u.  noch  1M57  zu  Capi)eln  im  Teklenbur- 
gisolien  u.  1848  zu  Severinghausen  im  Kr.  Beckum  und  besitzt  auch 
osnabrückscbe  Lehen.  —  Nach  Bauer,  Adressb.  1857.,  S.  104,  waren 


im  Kgr.  Preussen  begütert:  Alexander  Andreas  v.  Kalcksteiii,  Herr  auf 
Romitten  u.  Wogau  im  Kr.  l^r.  I':ylaii:  Hernhanl  v.  K..  Major  a.  1).  in 
Westphalen,  Herr  auf  Sclniltittcu  im  Kr.  l»r.  Kylau ;  Stniiislau^  v.  K., 
Herr  auf  Klonnowken  im  Kr.  Pr.  Stargardt ;  ein  v.  K..  Herr  auf  Nogath 
im  Kr.  Graudenz;  der  Kreisdeputirte  v.  K.,  Herr  auf  Klecztsvo,  Kont- 
ken, MIezewo  u.  Wengoni  im  Kr.  Stulim;  ein  v.  K.,  Herr  auf  Plusko- 
wenz  u.  Kuszwalli  im  Kr.  Tlioni;  l'erdinand  v.  K.,  Herr  auf  Mieleszyn 
im  Kr.  Gnesen  u.  Sta>^1any  im  Kr.  VVougrowitz  und  Frau  v.  Kalckstein- 
Oslowska,  Herrin  auf  Schöntiiess  im  Kr.  Bereut. 

fftnet ,  Sileüiogr.  ren.  8.  77.>.  —  Sinapinit,  H.  s.  7i:>.  —  Uauhe,  II.  8.  60ti -509.  — 
Dienemann,  Narhr.  v.  Johnnnilcr-Ordi'n,  S.  IG**.  Nr.  13  S.  ;M5.  Nr.  63  u.  S.  414.  —  N.  Pr. 
A.  L.  ni.  8.  ö;»— 62.  —  Freih.  r.  d.  Kn^'üfhfck,  S  Irt6.  —  Frcih.  r.  Ledehur,  I.  S.  409  and 
III.  S.  'JS4.  —  r.    Mfdhuj,  I.   S.  260.     —  Supi»!.  zu  Sirl»rn.  W.-B.  I.  7. 

^Kaldenbaeli.  Altes,  früher  zu  dem  Adel  im  Herzogtli.  Berg  gehö- 
rendes Geschlecht,  welches  zu  Ober-  u.  Unter- Kaldenbach,  jetzt  Kol- 
lenbach,  im  Kr.  \Vipi)erfürth  sass,  lO.SH  in  demselben  Kr.  zu  Scheid  u. 
zu  Overbach  im  Kr.  Uckerath  begütert  war  und  zu  Scheid  noch  1680 
vorkam. 

Fahne,  II.  8.  72.  —  Freiherr  v.   Ud^hur,  1.  S.  40'.»  u.  410. 

Kaldenberg.  Kin  erloschenes  cölnisches  Patnciergeschlecht,  aus 
welchem  Johann  Gerhard  v.  K.,  kurpfaizischer  Rath,  noch  1770  lebte. 

Fahne,  I.    S.    212.  —    Freih.  v.   Ledebur ,    I.  S.  410. 

KaldtHchmied ,  Kalt.sclimied ,  KaltMcbmidt  v.  Eiseiiber^i^,  Frei- 
herren. ReichsfreiheiTiistand.  Diplom  vom  21.  Mai  (23.  Oct.)  1659 
für  Johann  Baptist  Kaldtschmied  v.  Eisenberg,  Doctor  der  Rechte, 
kais.  Reichshofrath  und  des  Erzberz.  Leopold  Wilhelm ,  Bischofs  zu 
Strasburg,  Passau  und  Olniütz  Geb.-Rath  u.  Hofcanzler.  Derselbe,  aas  - 
Elsass  gebürtig  u.  1662  gestorben,  hatte  als  herzogl.  meklenburg.  Rath 
7.  Febr.  1633  den  Reichsadel  mit  dem  Prädicate:  v.  Eisenberg  er- 
halten, war  1647  unter  liie  ni(Mleröstcrr.  neuen  Ritterstandsgeschlechter 
aufgenommen  worden  u.  hinterliess  seinen  zwei  Söhnen,  den  Freiherren 
Johann  Baptist  dem  Jüngeren  u.  Michj\el  Paris,  Schloss  und  Herrschaft 
Plankenberg  und  Leobersdorf  in  Niederösterreich,  so  wie  die  olmützer 
Lehngüter  ('horin  u.  Lauczka.  Letzterer  starb  unvermählt ,  Ei*sterer 
aber  setzte  den  Stamm  fort,  welcher,  reich  an  Sprossen,  über  welche 
Wissgrill  sehr  genaue  Nachricht  giebt.  forthlühte.  (regen  Ende  des 
vorigen  Jahrb.  war  noch  Freih.  Johann  Nei>omuk  (welcher  als  fünfter 
Sohn  von  dem  Freih.  Otto  Ferdinand,  sechstem  Sohne  des  Freih.  Jo- 
hann Baptist  des  Jüngeren,  stammte)  Besitzer  des  T.ehngutes  Chorin. 
Derselbe,  geb.  1720,  k.  k.  Kämm.,  des  Ffirsten  Erzbisch,  zu  Olratttz 
Rath  u.  des  fürstl.  Lehenrechts  Beisitzer  bis  171)2,  lebte  dann  auf  dem 
genannten  Gute  u.  hatte  aus  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Oudaille, 
neben  einer  Tochter,  Freiin  Maria  Anna,  \\o\chc  sich  1788  mit  Johann 
Baptist  Freih.  v.  Forgatsch,  k.  k.  Gubern.-Rathe  etc.  vermählte,  einen 
Sohn,  den  Freih.  Ferdinand  Hyacinth,  geb.  1764,  welcher  1789  als 
k.  k.Oberlieut<jnantausdem  acti  von  Dienste  traten.,  wie  Wissgrill  hörte, 
mit  einer  Grf.  v.  Chorinski  sich  vermählt  haben  sollte.  Eine  Mittheilung 
im  gwieal.  Taschenl).  d.  freih.  Häuser  erwähnt  diesen  Sohn  nicht,  nennt 
dett  iVeiherm  Johann  Nepomuk :  Johann  W'olf  und  giebt  an,  dass  der- 


—     6     — 

selbe  den  Mannsstamm  pjcsclilosscn  habe ,  w  orauf  von  der  genannten 
Tochter  das  Gut  Cliorin  an  ihren  Gemalil  und  ilire  Kinder  vererbt 
worden  sei. 

WisMgrül,  V.  8.  13— is.  -  Oonoal.   Tisi-lK'iil».   d.  freili.  Iliuscr.  1841>.  8.  525.    —    Suppl. 
tu  Siebm.  ^j^-B.  II.  11  :  Hanm  KHichschmldt  v.  Kyseiibcrjs. 

Kalfnberg ,  Kahlenberg ,  Snlzer  v.  Kaienberg  (in  Schwarz  ein 
goHener  Querbalken,  oben  von  zwei  rothen  u.  unten  von  einer  silbernen 
Rose  begleitet).  Eins  der  ältesten  Adel§geschlechter  der  Mark  Bran- 
denburg, nicht  zu  verwechseln  mit  dem  ursprünglich  westphaiischen. 
später  in  Hessen ,  den  Lausitzen  und  Dtlnemark  blühenden  Geschlechte 
V.  Calenberg,  Callenberg,  s.  Bd.  11.  S.  197  u.  198.  — Pie  erste  sichere 
Urkunde  über  das  Gesclilecht  v.  Kaienberg  findet  sich  in  dem  auf  Be- 
fehl des  K.  Carl  IV.  137.5  entworfenen  Landbuche  von  sümmtlichen 
Grütern  u.  deren  Besitzern  in  der  Mark  Brandenburg,  in  welchem Heynze 
Kaienberge  als  Herr  auf  Barnewitz  u.  Busehow  im  Havellande  genannt 
wird.  Die  Familie,  deren  Namen  ein  Gut  bei  Angermttnde  erhielt, 
blühte  fort,  war  im  15.,  1(5.,  17.  und  noch  im  18.  Jahrb.  in  der  Mark 
firandenburg  mit  mehreren  Gütern  angesessen,  nahm  aber  dann  an 
Sprossen  ab  u.  Alexander  Willielm  v.  K. ,  k.  preuss.  Oberst  und  Com- 
mandeur  des  Ftisilier-Regim.  v.  Kichmann,  verm.  1774  mit  Amalie Luise 
Henriette  v.  Ilotberg  a.  d.  H.  Petershain  in  der  Xiederlausitj?,  hatte  aus  ' 
dieser  Ehe  nur  einen  Sohn:  Alexander  Wilhelm  v.  K.,  geb.  1775.  Der- 
selbe diente  bis  zum  Hauptmann  in  der  k.  preuss.  Armee,  trat  dann, 
1806,  in  badische  Dienste  über,  stieg  in  denselben  immer  höher,  wurde 
endlich  General  u.  starb  26.  Sept.  1858  im  Pensionsstande  bei  seiner 
eiiudgen  Tochter,  der  Gemahlin  des  k.  russ.LegationsrathesA.  v.  Stnive, 
zu  Bern  in  der  Schweiz.  Da  er  der  Letzte  u.  einzige  münnliche  Träger 
des  Namens  v.  Kaienberg  war  u.  sein  altes  Geschlecht  nicht  gern  er- 
löschen sah,  so  unterzeiciinete  er  wenige  Tage  vor  seinem  Tode  ein  Do- 
cnment,  u.  zwar  im  Beisein  des  grossh.  badischen  Minister- Residenten  in 
der  Schweiz  Ferdinand  v.  Dusch,  wodurch,  nachdem  dasselbe  von  den 
betreffenden  Behörden  anerkannt  u.  bestütigt  worden  war,  der  eidge- 
nossische Stabsmajor  Julius  v.  Sulzer  'aus  Winterthur  —  Sohn  des 
Gutsbesitzers  David  v.  Sulzer  aus  der  Ehe  mit  Franzisca  Freiin  v.  Lüt- 
gendorf  von  Leinburg  —  auf  den  ausdrücklichen  Wunsch  des  Generals 
V.  Kaienberg  u.  dessen  Familie  vom  10.  Sept.  1858  an  den  Namen  u. 
das  Wappen  derer  v.  Kaienberg  anzunehmen  und  fortan  zu  führen  er- 
mächtigt worden  ist. 

Bftndsrhriftl.  NntiE.    au«    F'aniilicniiarlirir.liicii.    —    Angrlms  ^  mark.  Chronik ,   8.   .19.    — 

Oauh€t  II.  S.  55.  —   Th.    l'h.  p.  4.   Hagen,  fU'srhr.    dos  ({e«ihl.  ».    Willmeradorf,  8.  2«.».  — 

Frtik,  V.  Ledebnr,  I.  8.  AW.  —  r.  AfediftQ  ,  I.  8.  267.  -  Snpni.  «u  Sielun.  W.-H.  VI.  18.  - 
T^f,  I.  38. 

Kalenberger  (in  Blau  ein  steiler,  spitziger  Fels  oder  kahler  Berg). 
Eins  der  ältesten  landsässigen  Adelsgeschlechter  in  Niederösterreich, 
welches  auch  Kalnpercher,  Khallni)erger,  Kahlnperger  etc.  geschrieben 
wurde.  —  Zuerst  treten  Dietricus  de  Monte  Calvo  et  Chunradus  frater 
soos  urkundlich  1280  auf  und  Wolfgang  Kalenberger  v.  Kahlenberg, 
kais.  Ober-Forst-  und  Waldmeister  in  OesteiTcich,  welchem  K.  Maxi- 
milian!. 1517  seinen  neuerbauten  Hof  in  Ileidcrsvelden  zu  einem  j 
Edelmannssitze  erhob,  war  noch  1532  in  seinem  Amte. 

WwgrUt,  V.  8.  12  q.  13. 


—     7     — 

Kalina  v.  Jaethenstein ,  s.  Calina  v.  Jacthenstein,  Bd.  Ü. 
S.  196. 

Kalinovich  v.  Dorian.  Erbläiid.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1772  für  Georg  Kalinovicl»,  Stadtricbter  zu  Temeswar  u.  für  den  B^- 
der  desselben,  Johann  K.,  mit  dorn  Prädicate  v.  Dorian. 

MegerU  r.  Uühlfeld,  R.  207. 

^  Kalinowski,  anch  Grafen.    Erbl. -östen\  Grafenstand.    Diplom 

von  1818  für  Severin  v.  Kalinowski.  —  Altes,  scblesisches  u.  polnisches 
Adelsgeschlecht,  welches  schon  im  13.  Jahrb.  in  Schlesien  vorgekom- 
men sein  soll  n.  vom  14.  Jahrb.  an  in  Polen  sicli  weit  ausbreitete  u.  zu 
grossem  Ansehen  kam.  Dasselbe  besass  später  in  Schlesien  die  Ritter- 
güter Gross-Kalinow  u.  Kalinowiz  im  Oppelnschen  u.  nahm  von  ersterem . 
Gute  auch  den  Beinamen  Kaliiiow  au.  Der  Stamm  blühte  fort  und  sass 
1720  zu  Heuduk  u.  Lagewnick  unweit  Beuthen  u.  noch  1830  u.  1854 
zu  Ililbersdorf  im  Kr.  Falkenberg ,  auch  war  im  letztgenannten  Jahre 
im  Posenschen  Hermann  v.  Kalinowski  Herr  auf  Piscin  im  Kr.  Brom- 
berg. Von  den  Sprossen  des  Stammes  standen  bis  auf.  die  neue  Zeit 
mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee.  —  Dass  Graf  Severin  seine  Linie 
fortgepflanzt,  ist  nicht  bekannt. 

Okohki,  I.  8.  515.  —  Simipius,  I.  8.  491»  u.  II.  8.  712  u.  713.  —  Oauhe,  H.  8.  509— All. 
Jikfitrl''  r.  Mühlf^ld,  8.  22.  -  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  54.  -  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  410  a. 
mTK.  2M.  -  Hclilesindi.  W-.B.  Nr.  369. 

Ralisch  (Schild  der  Länge  nach  getheilt  u.  silbern :  rechts  drei  in 
einen  Triangel  gelegte  Schiffsanker  —  also  wohl  1  u.  2  —  u.  zwischen 
denselben  drei  Sterne  und  links  drei  schrilgrechte ,  schwjvrze  Balken: 
nach  dem  N.  Pr.  A.-L.).  Schlesisches,  aus  dem  Fürstenthume  Brieg 
stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  im  Wohlauschen  u.  Wartenberg- 
schen  ansässig  wurde.  Adam  v.  Kaiisch  hatte  bei  der  Stadt  Wohlaa 
einigen  Grundbesitz  und  stai'b  1641  mit  Hinterlassung  dreier  Söhne: 
Adam .  Johann  Heinrich  und  (rottfried  v.  K. ,  von  welchen  die  beiden 
Ersteren  den  Stamm  fortsetzten.  Von  den  Nachkommen  war  um  1720 
Gottfried  Wilhelm  v.  K.  Herr  auf  Buckowine  bei  Wartenberg  u.  Land- 
Hofgerichts-Beisitzer.  Derselbe  war  mit  einer  v.  Wuttgenau  vermählt 
und  liatte  sechs  Söhne,  von  denen  zwei  in  landgräfl.  hessen-casselsche 
Militairdienste  traten.  In  neuer  Zeit  war  180()  Carl  v.  Kaiisch  Post- 
meister zu  Frankenstein  u.  ein  v.  K.,  trüber  Rittm.  im  Dragoner-Regim^ 
V.  Prittwitz,  starb  1800  als  pens.  Major. 

Sifuipim,  II.  8.   715.  —  N.  I'r.  A.-L.  III.     8.  hh.   -    Freiherr  t.  Ledebur,  1.8.410. 

Kalitsch,  auch  Freiherren  (in  Gold  ein  nach  der  rechten  Seite 
laufender,  rückwärts  sehender  u.  im  Maule  ein  Huhn  haltender  Fuchs). 
Altes,  anhaltsches  Adelsgcschlecht,  welches  schon  in  sehr  früher  Zeit 
vorgekommen  sein  soll,  doch  ist  dasselbe  erst  seit  der  ersten  Hälfte  des 
16.  Jahrb.  näher  bekannt.  Die  Familie  wurde  1542,  zu  welcher  Zeit 
Andreas  Georg  u.  Hans  v.  Kalitsch  lebten,  mit  Döbritz,  Nutha  u.  Ha- 
gendorf, welche  Güter  in  der  Hand  derselben  verblieben  sind,  beliehen, 
auch  sass  das  Geschlecht  nächstdem  schon  im  16.  Jahrb.  zu  Görtzig, 
Biendorf,  Biestorff,  Oster -Nienburg  u.  Edderitz  und  im  17.  Jahrb.  zu 
Gnetsch,  Riessdorff  n.  Gross -Wttlknitz,  so  wie  auch  noch  zu  Biestorff 
u.  Edderitz ,  auch  trägt  im  Magdeburgischen  im  Kr.  Jerichow  I.  ein 


Gut  den  Namen  der  Familie.  In  neuer  Zeit  ei'^-arb  dieselbe  im  Kgr. 
Sachsen  Kühnitzsch.  Zwochau  u.  Watzscliwity.  bei  Würzen  u.  im  Orossh. 
Sachsen-Weinmr  Breitenheerda  u.  Tiinnicb  im  Justiz-Amte  Blancken- 
hiyn.  —  Nach  wohl  aus  der  Familie  selbst  gekommenen  Angaben  im 
N.  Preuss.  Adels- liexic.  lebten  1839  nur  noch  zwei  Freiherren  v.  K. 
mit  ihreh  Familien  als  rechte  Vettern.  Der  ültere  derselben ,  Freiherr 
Ludwig,  k.  ])reuss.  Ober-Forstmeister  a.  I)..  war  Herr  der  obengenann- 
ten Güter  im  Kgr.  u.  im  Grossh.  Sachsen  u.  der  jüngere :  Freih.  Frie- 
drieb, h.  anhalt-dessau.  Landrath  u.  Kammerherr,  besass  die  Rittergüter 
Döbritz,  Nutha  u.  Tlagendorf  im  Herz.  Anhalt -Dessau.  Freiherr  Lud- 
wig ist  vor  mehreren  Jahren  verstorben.  Derselbe  war  verm.  mit  Ca- 
roline V.  Linsingen,  gest.  2.  Apr.  lft()3  u.  hat,  neben  einer  Tochter, 
Freiin  Hedwig,  verm.  Frau  v.  Klitzing,  einen  Sohn.  Carl  Ludwig  Ru- 
dolph Freih.  v.  K.,  Ileri'n  auf  Kühnitzsch,  Tihmich  etc.,  grossh.  sachs.- 
wcim.  Kammerherrn  etc.,  hinterlassen.  —  Freih.  Friedrich,  s.  oben, 
vermählte  sich  mit  Auguste  v.  Drais  u.  aus  dieser  Ehe  entsprossten, 
neben  zwei  Trichtern,  Freiin  Caroline  u.  Freiin  Luise,  verm.  Frau  v.Al- 
vensleben,  drei  Söhne,  die  Freih.  Ferdinand,  Hermann  u.  Richard. 

Beckmann,' Anhilt.  Hhtor.  VII.  Cap.  II.  N.  '2^   u.  233  ii.  Tah.    R.  Nr.    .S.    —  Gauhe,  I. 

8,  958.  -  N.  Keiu'al.  Hniidl».  1777.  8.  2G2  ii.  L'f^.t.  —  N.  l't.  A.-L.  III.  8.   56   u.  V.  8.  263  u. 

»64.  —  Frtiherr  r.  Ledeh„r .  I.  S.  410  und  111.  8.  2«4.  -  W.-B.  der  Sachs.  Staat.  IX.  18: 
Freih.  T.  K. 

Kalkhof,  Freihen*en.  Reichsfreihemistand.  Diplom  vom  21.  Aug. 
1794  für  Anton  Moritz  Kalkhof,  k.  k.  Hofrath  und  Reichsreferendar. 
Derselbe,  aus  einer  rheinischen  Familie  in  der  Gegend  bei  Manheim. 
aus  welcher  ein  Zweig  noch  jetzt  im  Grossh.  Baden  begütert  ist,  stam- 
mend, hinterliess  einen  Sohn,  Anton  Freih.  v.  K. ,  geb.  1779,  gewes. 
k.  k.  Director  des  Ai'chivs  etc.,  k.  k.  Legationsrath ,  verm.  mit  Luise 
Freiin  v.  Dangries,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Freiin  Laura  und 
Freiin  Alphe,  verm.  mit  Eduard  Freih.  v.  Valois,  k.  württemb.  Rittm., 
Wittwe  seit  1857,  n.  ein  Sohn,  Freih.  Emil,  k.  k.  Rittm.  im  8.  Cuirass.- 
Reg.,  entsprossten. 

Megerl/r.  Ifühl/ehl,  F.r^niii.-Bd.  S.  6i).  —  (Jen  Taschcnb.  d.  frHh.  Ilfias^r,  1853.  8.  2?.\ 
■.  S3S  a.  1862.  8.  4(i5.  -^  8u|)|il.  xn  Siehm.  W.-B.  XI.  Ii*.  —  W.-B.  d.  Orstcrr:  Mon.  XI.  40. 
^  Kneschke,  II.  8.  '.'87. 

^  Kall.   Adelsstand  des  Kgi\  Preussen.   Diplom  vom  9.  Juni  1792 

ftlr  Friedrich  Georg  Kall,  k.  pr.  Major  u.  Escadronchef  im  Bosniaken- 
Regimcntc.  Derselbe,  ein  geborener  Pfölzer,  starb  1812  als  pens.  Ge- 
.»eralmajor.  Seine  Söhne  Helen  im  Feldzuge  1«13:  der  ültere  als  (-hef 
der  Garde  -  Kosaken -Escadron,  der  jüngere  als  Major  des  2.  Ilusaren- 
regimentes.  Später,  1837,  standen  Enkel  des  Generalmajors  v.  K.  in 
<ler  k.  pr.  Armee.  —  Die  Familie  >vurdc  in  Ostpreussen  zu  Kranz,  Len- 
keninken  u.  Thengen  begtttert  und  das  KiUmergut  Lenkeninken  im  Kr. 
Insterburg  gehörte  1^57  zu  dem  Nachlasse  einer  verw.  Frau  v.  Kall. 

9.  Hellhach.  I.  8.  632.  —  N.  ProusH.  Prov.-BI.,  VII.  Hft.  1.  8.  «s.  —  N.  Pr.  A.-L.  III. 
8.  62  u.  V.  8.  2r,4.  —  Fteihtrr  v.  Ledebur,  I.  8.  410.  —  W.-B.  d.  PronM.  Monarch.  III.  63. 
—  Knetchk«,  I.  8.  229. 

Kallabichs  v.  Kallaborn.  Erbl.-üsten*.  Adelsstand.  Diplom  von 
1769  ftlr  Marcus  Kailabichs,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Gradiscaner- 
Infant.-Regim.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Kallaborn. 

3legert€  v.  liühl/elti,  Erg&ni.-Bd.  8.  333. 


—     9     — 

Rallinich  v.  Zierfeld,  anch  Edle  nnd  Ritter.  Erbländ.-österr. 
Adels-  u.  Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1767  fiir  Johann  Kallinich,  k.  k. 
Oberstlieutenant,  mit  dem  Prüdicato:  v.  Zierfold  und  Rittordiplom  von 
1816  ftlr  Anton  Kallinich  PMlen  v.  Zierfcld  (Zicrnfeld),  k.  k.  Ilafen- 
Capitain  zu  Triest. 

Meyerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  160  ii.  8.  333. 

Kalliwoda  v.  Falkenstein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1761  für  Johann  Wenzel  Kalliwoda,  k.  k.  Fcldartillerie-Feuerwer- 
ker,  wegen  38jflhriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  v.  Fal- 
kenstein. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  8.  207. 

Kahn.  Ein  zu  dem  Adel  im  Ilerzogth.  Rraunschweig  zählendes 
Geschlecht,  welches,  nach  Freiherr  v.  d.  Knesebeck,  als  Patricierge- 
schlecht  der  Stadt  Braunschweig  sehr  froh  vorkommt  und  aus  welchem 
Johann  Georg  v.  K.  zu  Braunschweig  1.  Sept.  1744  den  Reichsadel 
erhielt.  Das  N.  Preuss.  Adels  -  Lex.  giebt  das  Geschlecht  als  eine  ur- 
sprünglich brandenburgische  Familie,  welche  sich  1680  nach  Braun- 
schweig begeben  habe,  wo  Anton  Heinrich  v.  K.  1700  h.  braunschweig.- 
wolfenb.  Rath  wurde  und  wo  der  Stamm  sich  in  mehreren  Zweigen 
ausgebreitet  und  ansehnliche  Lehngtiter,  namentlich  Bodenseel  unweit 
-CWvörde,  erworben  habe.  —  Eine,  die  zu  den  Lehen  der  Familie  ge- 
hörige Mühle  zu  ROningen  betreffende,  von  der  fürstl.  Canzlei  zu  Wol- 
feubüttel  8.  Mai  1806  erlassene  Vorladung,  welche  sich  in  dem  ge- 
nannten Adelslexicon  abgedruckt  findet,  ist  für  die  genealogischen  Ver- 
hältnisse der  Familie  in  der  zweiten  Hälfte  des  vorigen  u.  im  Anfange 
des  jetzigen  Jahrh.  von  besonderer  Wichtigkeit.  In  derselben  wird  zu- 
erst als  ältester  Sohn  des  fürstl.  hess.  Hofraths  Johann  Georg  v.  K.  der 
fürstl.  hessen-homburgsche  Geh.-Rath  Johann  Heinrich  t.  K.  und  als 
jüngster  Sohn  der  in  holländischen  Diensten  gestandene  Oberstl.  Hein- 
rich Conrad  v.  K.  genannt,  an  welche  sich  die  Namen  der  Nachkommen 
anderer,  verstorbener  Sprossen  des  Stammes  u.  dann  schliesslich  die 
Namen  der  damals  belehnten  Familienglieder  anreihen.  Letztere  warerf 
folgende:  Johann  Brandan  Friedrich  v.K.,  Pastor  zu  Bctmar;  Heinrich 
Bernhard  v.  K.,  Drost  zu  Riddagshausfen ;  die  Gebrüder  Johann  August 
u.  Franz  Georg  v.  K.,  Ersterer  Kriegsrath,  Letzterer  Rittm.  zu  Braun- 
schweig und  Johann  Christian  August  v.  K. ,  badischer  Kammerk,  ujid 
Landvoigt  zu  Lörrach.  —  Die  Familie,  welche  gegen  Ende  des  vorigen 
Jahrh.  auch  in  der  Altmark  zu  Bödenseil  im  Kr.  Gardelegen  u.  dann  zu 
Bussen  bei  Salzwedel  begütert  wurde,  hat  auch  in  neuer  Zeit,  im  Braun- 
schweigischen u.  Hildesheimschen  angesessen,  in  mehreren  Sprossen 
fortgeblüht. 

Rthtmeifr,  braiiiischw  -lüiieb.  Chron.  8.   1780.  —    N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  264  n.  2(55.  —  Frtfih, 
r.  d.   Knesebeck,  S.  167.  Freih.  v.  Ledebur,    I.  8.  410  iiixt  III.  8.  284.  —  W.-B.  d.  Kgr. 

HannoT.  D.   3    und    8.    8,   —  v.   Hefner,  bmmov.brHuiMrhw.  Adel,  Tab.  17  ii.  8.  15. 

Kallmünzer  v.  Kallmünz.  Erblünd.-östorr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1811  für  Stephan  Kallmünzer,  k.  k.  Oberetlieut.  und  temeswarer 
Garnisons- Artillerie- Co mmandanten,  mit  dem  Priidicate:  v.  KaH- 
mflnz: 

MegerU  v.  MjAlfld,  8.  307. 


—     10     — 

KalnaBsif  Kalnassy  r.  Kalnasz.  Ein  ungarisches  Adelsgesehl echt, 
aus  welcliem  mehrere  Sprossen  in  die  Armee  des  Königs  Friedrich  II. 
von  Preussen  traten  u.  welches  1784  in  Ostpreussen  zu  Ganglau  und 
Kutzborn  im  Kr;  AUenstein  begütert  war.  Ein  v.  K.  starb  1823  als  k. 
pr.  Oberstlieutenant. 

N.   Pr.  A.-L.   111.    R.  62.  —   Frfih.  v.  Ledebur,  \.  8.  410. 

Kainein,  Grafen.  Grafenstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom 
19.  Sept.  1786  für  Friedricli  Stanislaus  Leopold  v.  Kainein,  Herrn  auf 
Kilgis  etc.  —  Eins  der  allerilltesten  Adelsgeschlechter  Ostpreussens, 
welches  nach  Hartknoch  schon  vor  der  Eroberung  Preussens  durch  die 
deutschen  Ritter  im  13.  Jahrh.  geblüht  haben  soll.  Friedrich  v.  K. 
kommt  1 440  als  Landrichter  in  Preussen  vor  u.  von  den  Nachkommen 
desselben  starb  Albrecht  —  ein  Sohn  Caspars  v.  K.,  Herrn  auf  Kilgis, 
Park,  Lindenau  u.  Strauben,  aus  der  Ehe  mit  Susanna  v.  Wietmansdorf 

—  1683  als  Oberburggraf  u.  Ober  -  Regimentsraf h  in  Preussen.  Von 
Letzterem  stammten  vier  Si*)hne:  Johann  Albrecht  v.  K. ,  kurbrandenb. 
liand-  u.  Oberappellationsgerichtsrath ,  Wolf  Heinrich  ,  k.  diln.  Oberst. 
Georg  Friedrich,  gest.  1703,  k.  pr.  Geh.-  u.  Ilofgerichtsrath,  u.  Frie- 

'  drich  Wilhelm,  Oberforstmoistcr  im  HalberstiUltschen.  — Des  genannten 
Albrechts  Bruder,  Heinrich  v.  K.,  kurbrandenb.  Landratji  undOberst- 
iieutenant  der  Cav. ,  verm.  mit  Judith  Margaretha  v.  Lehndorf,  hatto^ 
einen  Sohn,  Johann  Georg,  k.  pr.  liandrath,  Tribunalrath,  Oberkassott-" 
herr  u.  Amtshauptmann  zu  Rastenburg  u.  verm.  mit  Maria  Luise  Schack 
V.  Wittenau.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Cai'l  Erhard,  gest.  1757,  kön. 
preuss.  Generallieutenant  u.  Regimentschef,  verm.  mit  Sophie  Fink 
V.  Finkenstein,  gest.  1756  u.  von  Letzterem  stammte  Graf  Friedrich 
Stanislaus  Leopold,  s.  oben,  welcher  1818  als  Obermarschall  des  Kgr. 
Preussen  starb.  Aus  der  Ehe  des  Sohnes  desselben,  des  ebenfalls  1818 
verstorbenen  Grafen  Leopold  Christian  Wilhelm,  k.  preuss.  Oberstlieut. 
a.  D.,  mit  Caroline  v.  Borcke,  gest.  1851,  Oberhoftneisterin  I.  K.  II. 
der  Frau  Prinzessin  Carl  von  Preussen,  entspross  Graf  Leoi)old,  geb. 

•1792,  Herr  auf  Kilgis  etc.  im  Kr.  Pr.  Eylau,  k.  preuss.  Kammerherr. 
Der  Bruder  desselben  ist:  Graf  Natango,  geb.  1803,  Besitzer  des  Rit- 
terguts Domnau  im  Kr.  Friedland,  verm.  in  erster  Elie  mit  Emilie 
V.  Knobeisdorf,  gest.  1830  und  in  zweiter  mit  Clara  Grf.  zu  Dohna- 
Schlodien,  geb.  1814.  Die  aus  der  ersten  Ehe  stammende  Tochter, 
GH.  Emilie,  geb.  1830,  vermählte  sich  1850  mit  Ludwig  Gr.  zu  Dohna- 
Schlobitten.  Herni  auf  Bothkeim,  aus  der  zweiten  Ehe  aber  entspross- 
ten,  neben  zwei  Töchteni,  Gi-f.  Clara,  geb.  1836,  verm.  1855  mit  Ge- 
org Gr.  V.  Lehndorf,  Herrn  auf  Haselhorst  u.  Grf.  Malwina,  geb.  1838, 
verm.  1800  mit  Edwin  v.  Knobloch,  k.  pr.  Rittm.,  zwei  Söhne:  Graf 
Carl,  geb.  1839,  k.  pr.  Lieut.  im  Cuir.-Reg.  Nr.  3  u.  Graf  Natango  (H.), 
geb.  1846. 

Oatthe,   H.  S.  514    und  S.  tß03.  —  Dieneniann,  Nnchr.  vom  Johami.-Ürd.  S.  341  u.  392. 

—  N.  Fr.  A.-L.  irr.  S.  62  u.  6.3.  —  neutsche  Grafeuh.  d  Gegenw.  I  S.  414  u.  AXh.—FrHh. 
V.  Ledebur,  I.  8.  410  u.  411.  —  Gen.  Taschenb^  d.  grRfl.  HÄusCr  1502.  8.  404  u.  40».  uud 
histor.  Ilandb;  au  deinsellien,  «  BS«.  —  Suppl.  zu  Siebra.  W.-B.  VI.  16:  v.  K.  —  W.-B.  4. 
preuss.  Mou.  1.  55:  Gr.  v.  K. 

Kälnoky,  Grafen.    Die  Grafen  v.  Kälnoky  stammen-aus  einem  der 
ältesten  u.  angesehensten  siebeubürgischen  Adelsgeschlechter,  dem  der 


—    11    — 

fernes  v.  Hidveg,  welches  eines  Stammes  mit  den  Grafen  Mikes  v.  Hid- 

^reg  ist.  Von  den  ßiüdern  Ladislaus  und  Mikos,  die  um  18H6  lebten, 
wurde  Ersterer  der  Stammvater  der  Nenies,  Letzterer  der  Mikos.  Der 
Urenkel  des  Ladislaus,  Valentin,  erhielt  wegen  seiner,  1472  dem  Kö- 
nige Matthias  Hunnmdy  Corvin  bewiesenen  Treue  den  Zunamen:  Ne- 
mes  (Edel)  u.  von  dem  jüngeren  Solme  desselben,  Niclas,  stammte  An- 
dreas, welcher  sich  in  Kalnök  in  der  beregher  (respanschaft  niederliess 
u.  dadurch  den  Zunamen:  Kdlnoky,  d.  h.  von  Kalnök,  welcher  später 
Familienname  wurde,  erhielt.  —  Der  Stamm  wurde  in  zahlreichen 
lern  fortgesetzt  u.  blüht  jetzt  in  zwei  Linien,  der  mährischen  u.  der 

' «Äebenbürgischen.  Haupt  der  mährischen  Linie  ist:  Gustav  Graf  Kk\- 
noky  v.  Korüspatak,  geb.  1800,  Herr  der  Fideiconmi.-Ilerrsch.  Letto- 
witz  mit  dem  Gute  Zlatipka  im  Kr.  Brunn  und  der  Allodialherrschaft 
Prödlitz  mit  dem  Gute  Ottaslawitz  im  Kr.  Olmtttz,  k.  k.  Känmi.  u.  Qber- 
lieüt.  in  d.  A.,  verm.  1827  mit  Isabella  Grf.  v.  Schrattenbach,  geb.  1809, 
Besitzerin  der  Herrschaft  Prikllitz  in  Mähren,  u.  Bussa  und  Szabatka  in 

^Ungarn,  aus  welcher  Ehe,  neben  sechs  Töchtern,  fünf  Söhne  stammen, 
die  Grafen:  Sigismund,  geb.  1828,  k.  k.  Mnjor,  Sandor,  geb.  1830, 
k.k:  Rittm.,  Gu8tav,geb.  1832,  k.  k.  Rittm.,  Bela,  geb.  1839,  k.  k.  Ober- 
lieut.  a.  Hugo,  geb.  1844.  —  Die  siebenbürgensche  Linie  umfasst  die 
NaäUcommenscliaft  des  1833  verstorbenen  Grafen  Johann,  k.  k.  Kämm, 
u.  Qiefteralmajors,  aus  der  Ehe  mit  Barbara  Freiin  Josika  v.  Branyitska, 
so  wie  die  des  verstorbenen  Grafen  Adam  aus  der  Ehe  mit  Anna 
v.  Thalerz.  Zu  der  crsteren  gehören  die  Gebi-üder :  Gr.  Paul,  geb.  1814, 
k.  k.  Kämm.  u.  Statthalterei-Rath  in  Siebenbürgen,  Gr.  Emmerich, geb. 
18231,0.  Gr.  Felix,  geb.  1824,  k.  k.  Major  u.  zu  der  Letzteren:  Graf. 
DiibaXK  Obergespan  des  haromszeker  Comitats. 

'BJmtiky,  Steromatogr.  H.  8  206.  ~  DoutMcho  Grafenli.  d.  Oeitenw.  fll.  8.  1S3  u.  1S4. 
—  Gcneal.  TMrhenli  d.  grnfl.  Häuser.  1862.  8.  405  u.  406  u.  histor.  Handb.  zu  denselben, 
8.  389.  —  Tyrof,  II.  235. 

KalgQw ,  Calsow.  Altes  Patriciergeschlecht  der  Stadt  Colberg, 
aus  welchem  Christian  Kalsow  20.  Nov.  1636  den  Reichsadelsstand  er- 
hielt, nachdem  der  Adel  der  Familie  schon  vorher,  30.  Jan.  163&,  kur- 
brandenburgischer  Seits  anerkannt  worden  war:  eine  Anerkennung, 
welche  22.  Apr.  1664  erneuert  wurde.  —  Von  Carl  Ferdinand  v.  K., 
Herrn  der  pommernschen  Güter  Barskewitz,  Blankenhagen ,  Patzig, 
Rützenow  u.  Snckow,  stammte  aus  der  Elie  mit  Anna  Liiise  v.  Dewitz: 
Cliristian  Ludvvi^j:  v.  K.,  welcher  alsk.  preuss.  Generallieutenant  1.  Oct. 
1766  auf  seinem  Gute  Zollen  bei  Soldin  in  der  Neumark  starb,  ohne, 
zweimal  vermählt,  zuerst  mit  Maria  Luise  v.  Herold  u.  später  mit  einer 
V.  Wedel,  Nachkommen  zu  hinterlassen.  Derselbe,  wohl  der  Letzte 
seines  Geschlechts,  hatte  die  genannten  Güter  in  Pommern  von  seinem 
1739  ebenfalls  kinderlos  verstorbenen  Bruder,  Balthasar  Ferdinand 
V.  K.,  ererbt.  Dieselben  wurden  1740  allodilicirt  ü.  1762  an  den  Kauf- 
mann Wesenberg  zu  Treptow  verkauft. 

Ht  »r.  A.-L.  111.  S  H::  u.  ^4  u.  V.  8.  265  u.  266.        Frei/,,  r.  Ledebur,  I.  8.  411  u.  I1I.S.2H4. 

^?^-yÄalt  V.  Kalt«nber^.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
yÄl  ihr  Joseph  Kalt,  k.  k.  Oberlieutenant  im  Dragoner -Regim.  Her- 
jtigjr.  Savoyen,  mit  dem  Prädicate :  v.  Kaltenberg. 

^Ahgerle  v,  Mühlfeld,  Erg. -Bd.  8.  833. 


—     12     — 

Kaltenborn  nnd  Stachan,  anch  Freiherren.  Tni  Kgr.  Prcuaseil 
anerkannter  Freiherrnstand.  —  Altes  tliüringiscli-nieissnisclies  and 
schlesisclics  Adelsgcschlecht ,  dessen  etwaige  Auswanderung  aus  Thü- 
ringen u.  Meissen  nach  Schlesien  sehr  früh  stattgefunden  hahen  müsste, 
da  nach  1400  urkundlich  Glieder  der  Familie  in  Meissen  u.  Thfiringen 
nicht  mehr  vorkommen  u.  solche  erst  Ausgangs  des  17.  Jahrh.  inOhor- 
sachsen  wieder  auftreten.  Nach  einer  Familiensagc  soll  das  Geschlecht 
ein  ursprünglich  schlesisches  sein  und  Adel  und  Wappen  vom  K.  Hein- 
rich II.  1015  an  Konrad  Ulrich  Kaltenborn  unter  Belehnung  mit  Schleif 
Stachau  im  Nimptschen  verliehen  worden  sein ,  zu  welcher  Belehnonj^ 
Markgraf  Gero  zu  Brieg  noch  als  Geschenk  die  Allodialgüter  Tschöplo- 
witz  u.  Wasserjentsch  hinzugefügt  habe.  Wie  die  Sage  erzählt,  soll 
Conrad  Ulrich  sich  durch  Erschlagung  des  polnischen  Statthalters  Ze- 
rotin  auf  Schloss  Stachau  um  die  Vertreibung  der  Polen  aus  Schlesien 
(1015)  besonders  verdient  gemacht  haben.  —  In  Schlesien  theilte  sich 
in  filteren  Zeiten  die  Familie  Kaltenborn  —  das  Wechseln  der  Endung 
„born'"  in  „brunn,  brunnen,  bron,  brennen''  im  Namen  der  Familie  war^ 
wie  schon  Sinapius  bemerkt,  früher  eben  so  zufällig  ,  als  häufig  —  in 
zwei  Linien :  Kaltenborn  aus  dem  Hause  Stachau  u.  Kaltenboni  a.  Ü.  H. 
Sadewitz.  Die  sadewitzer  Linie  erlosch  um  1600  im  Mannsstaaune. 
Die  stachauer  Linie  nannte  sich  seit  alter  Zeit :  Kaltenborn  u.  Standiau, 
oder  Kaltenborn  a.  d.  H.  Stachau,  später  aber  Kaltenbom-StachJiu  u. 
ihr  gehören  alle  jetzt  bekannten  Sprossen  des  Stammes  an ,  welche  in 
zwei  Speciallinien,  der  älteren  u.  jüngeren,  s.  unten,  aufgefülirt  werden. 

—  Ohne  besonderen  Gnind  nennt  sich  die  jüngere  derselben  und  ganz 
neuerlich  theilweise  auch  die  ältere  vorzugsweise  gern :  v.  Kaltenborn- 
Stachau,  die  ältere  noch  gewöhnlicher:  Kaltenborn  v.  Stachajfct  :  Der 
zweite  Beiname :  Ratibor  wird  selten  hinzugesetzt.  Am  gebräuchtifcfisten 
ist  der  Kürze  wegen  der  einfache  Name :  v.  Kaltenborn.  —  Den  Frei- 
herrnstand, mit  dem  Prädicate:  v.  Stachau  u.  Ratibor,  erhielten  vom 
K.  Ferdinand  III.  die  drei  Söhne  des  Caspar  v.  K.  und  St.  auf  Stachau 
a'as  der  Ehe  mit  Barbara  v.  KrockwitJz:  Wenzel  v.  K.  u.St.  (geb.  1602 
u.  wohl  ohne  Nachkommen  um  1650  gestorben)  auf  Rossnochau  und 
Rosswadza  im  Ratiborschen,  kais.  oberster  Proviantmeister  in  Schlesien 
u.  der  Fürstenthttmer  Oi)peln  n.  Ratibor  Steuer-Einnehmer,  Georg  v.  K. 
u.  St.  auf  Rosswize  u.  Benihard  v.  K.  u.  St.  auf  Plotwitz  und  Siegroth. 

—  Die  jetzt  im  Kgr.  Preussen  und  in  Kurhessen  vorkommenden  Fami- 
lienglieder stammen  von  dem  ebengenannten  Freih.  Georg,  vermählt  mit 
Hedwig  v.  Bavorin.  Der  gleichnamige  Sohn  desselben,  gest.  1671,  war 
Herr  auf  Tzschöppelwitz  u.  Wasserjentsch  u.  der  Fürstenth.  Oppeln  u. 
Ratibor  Ober-Iiand-Commissair  und  aus  seiner  Ehe  mit  P>a  v.  Rediger 
entspross  Wilhelm  Gustav  v.  K.  u.  St.,  gest.  1725  als  h.  sachs.-merseb. 
Get.-Rath  u.  verm.  mit  Anna  Elisabeth  v.  Gustedt,  dessen  Sohn,  Chri- 
stian Wilhelm,  gest.  1762,  kursächs.  Oberst,  vorm.  mit  Catharina  Wil- 
helmine v.  Wolfferwiorf,  zwei  Söhne  hatte:  Carl  Wilhelm,  gest.  1814, 
Ir.  Sachs.  Capitain  und  Rudolph  Wilhelm,  gest.  1818,  kurlu^ss.  Ma|oPi. 
welche  die  georgsche  Linie  in  eine  ältere  u.  jüngere  Spcciallinie  acÜd^  • 
den.   Eine  andere  vom  Freih.  Georg  stammende,  von  dem  Sohne.diW- 


—     13     — 

selbeti,  Georg  Matthias,  goj^nindete  Linie  erlosch  mit  dem  Urenkel 
Wilhelm  Gustav,  welcher  1722  als  h,  sachs.-merseb.  Page  starb.  — 
Fteih.  Bernhard,  s.  oben,  verm.  mit  Eva  v.  Falkenstein,  hatte  einen 
tSJftii,  welcher  1738  k.  dün.  Oberst  war  und  eine  besondere  Linie  in 
Schweden  stiftete,  die  dauernd  fortgeblflht  hat.  Von  einem  anderen 
Sohne  des  Freih.  Bernliard:  Georg  Albrecht,  gest.  1717,  Herrn  auf 

^patrowine  bei  Oels  u.  h.  württ.  -  ölsschen  Rath,  stammte  Gustav  Maxi- 
■tajfelcher  1719  als  h.  württ.-ölsscher  Kannnerjunker  vorkam  u.  von 
def  Jpfet  in  Oesterreich  blühenden  Familie  v.  Kaltenborn,  s.  unten,  als 
Stammvater  genannt  wird.  —  Der  neueste  Personalbestand  der  ge- 
sammten  Familie  findet  sich  nrit  einer  sehr  sorgsam  bearbeiteten,  ge- 
schichtlichen Febersicht,  welcher  auch  die  vorstehenden  Angaben  ent- 
nommen sind ,  möglichst  genau  in  den  geneal.  Taschenbb.  der  freih. 
Häuser  u.  so  mag  denn  hier  Folgendes  über  den  Mannsstamm  gentigen. 
Haupt  der  alteren  Speciallinie  ist:  Carl  Freih.  v.  K.  u.  St.,  geb.  1817 
—  Sohn  des  1857  verstorbenen  Freih.  Hans  (-arl,  k.  pr.  Hauptm.  a.D., 
aus  der  Ehe  mit  Marie  Kitscher,  geb.  1787  u.  Knkel  des  Freih.  Carl 
"*  Wilhelm,  Stifters  der  Linie  —  Dr.  juris  u.  Prof.  an  der  Universität  zu 
Königsberg,  verm.  1854  mit  Hermine  (Jronau,  geb.  1828,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn,  Konrad,  geb.  1859,  stammt.  Der 
Bruder  des  Freih.  Carl,  Freih.  Rudolph ,  geb.  1819,  Landwirth  zu 
Wilkau  bei  Breslau,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Henriette  Protze,  gest. 
1857  u.  in  zweiter  Ehe  1858  mit  Alwine  Polst,  hat  aus  letzterer  Ehe 
4tei  Töchter.  —  Qp!P^  der  jüngeren  Speciallinie  ist:  FreDi.  Friedrich 
-S«-Sohn  des  StUM»  der  Linie,  des  Freih.  Rudolph  Wilhelm,  s.  oben, 
aus  der  Ehe  mit  Amalie  Treusch  v.  Buttlar,  gest.  1844  —  k.  pr.  Ma- 
jor a.  D.,  verm.  in  erster  Ehe  1835  mit  Caroline  Voigtel,  gest.  183()  u. 
in  zweiter  1838  mit  Adolphine  v.  Kot^e,  geb.  1818.  Aus  der  ersten 
Ehe  stammt  Freih.  Hans,  geb.  1836,  k.  pr.  Prem. -Lieut.  und  aus  der 
zweiten,  neben  drei  Töchtern,  ein  Sohn  Friedriah  (H.),  geb.  1847.  Der 
Bruder  des  Freih.  Friedrich: Freih.  Georg,  kurhess.  Generalmajor  a. D., 
ist  B^t  Auguste  V.  Baumbach,  geb.  1812,  vermählt  u.  aus  dieser  Ehe 
ent^rt)ssten  zwei  Töchter  u.  drei  Söhne,  Freih.  ftudolph ,  geb.  1841, 
kurhess.  Gardelieutenant,  Ernst,  geb.  1844  u.  Louis,  geb.  1846.  — 
Die  in  Oesterreich  blühende  Familie  v.  Kaltenborn  behauptet  von  dem 
obengenannten  Freih.  Gustav  Maximin ,  später  kurtrierschen  Kammer- 
herrn, abzustammen.  Die  Nachkommen  führten  weder  den  adeligen, 
noch  freih.  Titel.  Ein  Urenkel,  Joseph,  geb.  1781  zu  Coblenz,  trat 
1795  als  Cadet  in  die  k.  k.  Armee,  stieg  bis  zum  Major  u.  wurde  1826 
für  30jährige  treuo  und  vorzügliche  Dienste  aufs  Neue  in  den  erbländ.- 

•  österr.  Adelsstand  erhoben.  Zwei  Söhne  desselben,  Adalbert  u.  Victor 
V.  Kaltenborn,  waren  bereits  1857  k.  k.  Hauptleirte  1.  Cl. 

Sinapiw>,  I.  8.  $00  a.  501  und  IT.  8.  713  u.  714  u.  dMlelhw  Olanograph.  I.  S.  818.  — 
Gäuh^,  I.  S.  9.S3  u.  054.  —  N.  Preuss.  A.-L.  111.  8.  64.  —  JHW-  •-  letUbur,  I.  8.  411.  — 
Geneal.  Tascheiil»,  der  fr-^ih.  Häuser.  1857.  8.  359-364.  u.  iStf.  B.  406—407.  —  Sifbrnacfier, 
I.  5S  :  r.  Kaldenbriin,  SchlcHisch  u.V.  70.  —  Spener,  Uistor.  Inülgn.  8.  286.  —  p.  Meding,\\. 
8.  284  n.  2K5. 

Kaltoiibrnniier  v.  Qnell  im  Brnnn.  ErbUlld.-ö8terr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1818  für  Jacob  Kaltenbrunner,  k.  k.  Artillerie-Hauptmann, 
mit  dem  Prüdicate:  v.  Quell  im  BroniL  I)eF  Btamm  liil  fortgeblül)t.  In 


—     14     — 

neuester  Zeit  war  Wenzel  Kaltenbruimcr  v.  Quell  im  Brunn  OberBeute- 
nant  im  k.  k.  2.  Infant. -Regim. 

M^fl^fU  9.  Muhtfeld,  S.  207. 

»  Kaltenhof ,  Kalteiilioir,  Kaldönhof.     Altes,  sclilesisches  AddB^' 

schlecht,  welches  1503,  in  welchem  Jahre  die  Söhne  des  Ileintze  Kftl- 
denhof:  Georg,  Maczke,  Jan  u.  Mickolay  lebten,  zu  Schönau  im  Oels- 
sischen  sass.  In  der  ersten  Hiilfte  des  17.  Jahrb.  schrieben  sich  zwel„ 
Brüder:  Hans  auf  SeifFersdorf  im  Neissischen ,  k.  schwed.  u.  spftter  k. 
dän.  Oberst,  welcher,  nur  eine  Tochter  hinterlassend,  1638  zu^ffiäimar 
starb  u.  Stäche,  h.  meklenb.  schwer.  Ilofmarschall  u.  Hofmeister,  nacli 
einer  Besitzung  in  Mähren :  v.  Kaltenhoff  und  Mallio  und  später,  1082. 
starb  Nicolaus  Otto  v.  Kaltenhoff  als  h.  württ.  -  ölsischer  Rath  u.  Hof- 
marscliall.  Mit  demselben  oder  bald  nach  ihm  ist  der  Stamm  wohl  er- 
loschen. 

SinapiuM,  I.  S.  501  u.  II.  S.  714.  —  Gauhe ,  I.  8.  954. ii.  955.  —  Freik.'v.  Ledebur,  I. 
S.  411.  —  Siebmacher,  I.  71:  v.  Kaldenhof,  Schlesisch.   —  ».  Aleding,  II.  8.  286«.  286. 

# 

Kaltenthai,  Kaldenthal.  Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlccht, 
welches  zu  der  freien  Reichs -Ritterschaft  am  Kocher  gehörte.  Jacob 
V.  K.  war  1530  Hofrichter  u.  Mitregeut  von  Württemberg  u.  Balthasar 
V.  K.,  bischöfl.  augsburgischer  Rath,  wohnte  1546  dem  Religions-Col- 
Joquium  in  Regensburg  bei ;  Philips  Hans  v.  Kaltenthal  u.  Jacob  v.  Kal- 
tentall lebten  nach  Autographen  1 600 :  Georg  Wolff  v.  K. ,  Herr  zu 
Aldingen,  war  1729  der  schwäbischen  Reichs -Ritterschaft  am  Kocher 
Ritterrath  u.  Ausschuss  u.  ein  v.  K.  wird  1734  nfj^ßßm  freiherrlich 
Titel  als  Ober^Kreis-Gommissar  u.  Director  der  ^ffilpftischen  Reii 
Ritterschafts -Gasse  genannt.  Später  sind,  so  viej  tÄannt,  Träger  des 
Namens  des  Geschlechts  nicht  mehr  vorgekommen,  wenn  auch  noch  das 
Wappen  desselben  wiederholt  abgebildet  wurde. 

Gauh^,  I.'S.  955  u.  956  nach  Bnrgerinoister.  9.  Sechendorf,  Htsior.  Lath.  Lib.  .1.  §.  131 
und  CrusiiM,  Auiial.  Suev.  II.  —  r.  HcUtstein,  HI.  Suppi.  8.  78—83.  —  Salver,  8.  iH4,  — 
ai€bmacher,  I.  111:  v.  Kaldettthal.  —  v.  Meding,  I.  8.  267  u.  368.  —  Suppl.  zu  Siebm.  W.- 
B.  VII.   »9.  -   Tyrof,  1.  83. 

Kalve  zKm  Schenckenberge.  Ein  im  Lauenburgischen  W^e- 
kommenesAdekgescblecht,  dessen  Wappen  von  1568  sich  in  derÄlnd- 
lichen  Nachricht  von  dem  an  die  Stadt  Lübeck  1359  vQrpfMdeten 
Dominium  Mölln,  Tab.  7.  findet. 

r.  Meding.  Tl.  8.  286. 

Kamecke,  Kaa|i&e,  auch  Grafen.  Grafenstand  des  Kgr.  Preus- 
sen.  Diplom  vom  28.  Juli  1740  für  Friedrich  Paul  v.  Kamecke,  Bitt- 
meister im  k.  preuss.  Reginiente  Gensdarmes  u.  später  k.  SchlosslÄSlpt- 
mann.  —  Eins  der  ältesten  Adelsgeschlechter  Pommerns,  welclies  schon 
in  der  zweiten  Hälfte  des  13.  Jahrb.  vorkam  u.,  wie  Einige  annehmen,  • 
aus  dem  Hause  der  ifüten  Grafen  v.  Gapri  oder  Gapris  in  Italien  stam- 
men soll.  Dasselh^-fttther  auch  Kamke,  Kamike  u.  Kamnick  geschrie- 
ben, breitete  sich  inii&er  weiter  aus,  wurde  an  Sprossen  und  Gütern 
reicher,  erwsirb  zu  dvm  in  Pfyminf  rn  immer  bedeutenden  Grundbesitze 
.  später  auch  (inter  in  der  ^lark  Binndenburg  u.  in  Ost-  u.  Westpreus- 
sen,  war  vfn- übergehend  nndx  in  Hannover,  im  Posenschen  etc.  angc- 
BCSSQH  u.  ist  noch  jetKt.  in  Pommern  in  den  Kreisen  Fürstenthum  Ca- 


—     15     — 

min,  Schlaw^T.  Rnmmelsburg  ansehnlich  begütert.  —  Urkundlich  tritt 
zuerst  Peter  (1.)  Kameke,  Ritter,  auf,  welclier  1266  auf  seinem  Stamm- 
schlosse Kameke  (später  Camminke)  auf  der  Insel  Usedom  lebte.  Von 
den  Nachkommen  desselben  war  Peter  III.  der  vornehmste  Ratli  des 
Herzogs  Johann  Friedrich  iil  Pommern;  Peter  IV. ,  gest.  1615,  be- 
kleidete 42  Jahre  lang  bei  mehreren  pommernschen  Herzögen  die  Würde 
eines  Geh.-Raths ,  Hofmarschalls  u.  Schlosshauptmanns  u.  später  sind 
jiahlreiche  Sprossen  des  Stammes  in  kufbrandenburgischen  u.  kön.  pr. 
Hof-,  Staats-  u.  Kriegsdiensten  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt.  Zu  den- 
selben gehörten  namentlich  die  Vettern  Ernst  Bogislaus  v.  K.  und  Paul 
Anton  V.  K.  Ernst  Bogislaus  v.  K.  a.  d.  H.  Friedi'ichsfelde,  geb.  1674, 
gest.  1726,  Herr  auf  Cordeshagen  u.  Ilohenfelde,  wurde  1709  k.  pr. 
Kammerherr  u.  Obermarschall  u.  später  Ilofkammer-Prilsident,  Ober- 
Domainen-Director,  Generalpostmeistcr ,  Protector  der  k.  Akadeuiie 
der  Künste  u.  Amtshauptmann  zu  Bublitz.  Während  seiner  Oberleitung 
der  k.  Domainen  wurden  die  auf  Erbpacht  überlassenen  k.  Aemter  und 
Güter  wieder  in  Zeitpachtungen  verwandelt,  wodurch  dem  landesherr- 
lichen Interesse  u.  den  Einkünften  der  Krone  bedeutender  Vorschub  ge- 
leistet wurde.  Paul  Anton  v.  K.,a.  d.  Hause  Stramin,  geb.  ebenfalls 
1674,  Herr  auf  Strachmin,  Tucheband,  Proetzel  etc. ,  erfreute  sich  der 
besonderen  Gnade  des  Königs  Friedrich  I.  von  Preussen,  wurde  schon 
im  22.  Jahre  Hauptmann  u.  Compagniechef  der  k.  Leibgarde,  erhielt 
1706  die  Stelle  eines  Grand  maitre  de  la  Garderobe  u.  k.  Generalad- 
jntanten,  so  wie  die  Amtshauptmannschaften  Mühlcnhof  u.  Mühionbeck 
u.  wurde  1712  mit  der  Würde  eines  Grand  mattre  de  la  maison  royale 
oder  eines  Oberbofmeisters  des  k.  Hauses  bekleidet.  Nach  dem  Tode 
des  Königs,  unter  welchem  er  auch  Oberst  der  Leibgarde  gewesen,  trat 
er  als  Generalmajor  d.  Inf.  in  die  k.  pr.  Armee  ein,  führte  ein  von  ihm 
selbst  errichtetes  Regiment  1715  gegen  die  Schweden  und  bewies  vor 
Stralsund  die  grösste  Tapferkeit,  musste*aber  Krankheitshalber  schon 
1716  seine  Entlassung  nehmen  u.  starb  1717  im  44.  Lebensjahre  zu 
f  Strachmin.  Aus  seiner  zweiten  P]he  mit  Ilsa  Anna  v.  Brunnow  stammte 
Graf  Paul  Anton,  s.  oben,  von  dessen  Sohne,  dem  Grafen  Alexander 
Hermann,  gest.  1806,  k.  pr.  Ober-Finanz-Kriogs-  und  Domainenrathe, 
aus  der  VAie  mit  Amalie  Wilhelmine  Grf.  zu  Lynar :  Graf  Rochus  Emil 
Albert  ent^pross.  Letzterer,  gest.  1848,  war  zweimal  vermählt:  in 
erster  Ehe  1796  mit  Caroline  Grf.  Truchsess  zu  Waldburg,  preussi- 
scher  Linie,  später*  geschieden  und  als  wieder  vermählte  Freifrau 
V.  Wrangel  1816  gestorben  u.  in  zweiter  mit  Dorothea,  Tochter  des  k. 
preuss.  Hauptmanns  Burger.  Aus  der  ersten  Ehe  stammte  Graf  Albert 
Friedlich  Ernst,  gest.  11.  Jan.  .1841,  k.  preuss.  Kammerh.  und  Lega- 
tionsrath ,  nach  dessen  Tode  mchrfach^ijiflMnommen  worden  ist,  dass 
die  gräfliche  Linie  erloschen  sei ,  doiA^^ljß^  damals  noch  der  Vater, 
auch  entspross  aus  dessen  zweiter  Ehe  lein  Sohn:  Graf  Georg,  geb. 
1817,  neuerlich  Premierlieutenant  in  fürstl.  reuss.  Diensten  (Jäger- Ab- 
theilung), verm.  1841  mit  Emma,  des  verst.  k.  sächs.  Majors  Alexander 
Roos  Tochter,  aus  welcher  Ehe,  jieben  einer  Tochter,  Caroline,  geb. 
1852,  zwei  Söhne  stammen:  Arthu»,  geb.  1843  u.  Hugo,  geb.  1844.  — 


—     16     — 

Der  adelige  Stamm  des  Geschlechts  hat  in  mehreren  Äisem  fortge- 
blüht u.  Sprossen  desselben  stehen  die  Güter  zu,  welche  dieFamilie  noch 
jetzt  im  Kgr.  Preussen  besitzt.   In  neuester  Zeit  war  ein  v.  K.,  Ober-    ^  ' 
Landesgerichts-Rath  a.  D. ,  Herr  auf  Thunow,  Geritz,  Streckenthin  im   ^ 
Kr.  Fürsteuth.  Camin  und  auf  Misdow  und  Worbelow  im  Kr.  Schlawe, 
Friedrich  Ricliard  v.  K.  war  Herr  auf  Lustebuhr  im  Kr.  Fürst.  Camin, 
Carl  Johann  Ludwig  v.  K.,  Herr  auf  Varchminshagen  A.  in  demselben       ^ 
Kreise  u.  ein  v.  K.,  Landratli  a.  D.,  Herr  auf  Egsow  im  Kr.  Schlawe; 
Gebr.  v.  K.  besassen  Kratzig  im  Kr.  Fürst.  Camin  u.  ein  v.K.  war  Herr 
auf  Varchmin,  Varchminshagen  (Anthcil)  u.Bitzicker  im  Kr.  Fürstenth. 
Camin  u.  auf  Klcin-Rheetz  im  Kr.  Rummelsburg. 

Micratfl,  Lib.  (>.  —  Qauhe,  T.  8  9ö6.  —  Brüggtmann,  I.  Hptst.  %.  —  Allg.  gcneal.  und 
Staatsbundb.  1S24.  I.  «.  616  u.  617.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  64—67.  —  Deutsehe  ürafenh.  d. 
Oegenw.  Hl.  H.  185—1^7.  —  Freih.  9.  Ledebur.  I.  8.  411  ii.  412  u.  III.  8.  Ü84.  —  Gencal. 
Taschenb.  d.  grifl.  Haus.  1862.  8.  406  u.  407  und  histor.  Handb.  zu  demselben,  S.  390.  — 
Siebmacher,  III.  156:  v.  K.,  Pomm.  —  W.-B.  d.  Pr.  Monarch.  I.  55:  Gr.  v.  K.  —  Pomm. 
W.-B.  t  Tab.  21  :  v.  K. 

Kameitsky  v.  Elstibors.  Altes,  böhmisches  Adelsgeschlecht, 
welches  die  Güter  Elstibor,  Eybochowan,  Kameyk,  Praskowitz,  Tscher- 
nosek  etc.  erwarb.  —  Wilhelm  Borseck  K.  v.  E.  starb  1684  als  mark- 
grüä.  braudenb.-onolzb.  Rath  u.  Haushofmeister  u.  noch  1725  war  das 
Geschlecht  zu  Rückingen  im  jetzigen  fürstl.  isenburg.  Gerichte  Langen- 
sebold  in  Kurhesseli  begütert. 

Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  412.  —  r.  Meding,  I.  8.  26S.  —   Tyrof,  iL  294. 

Kameniezeck  v.  Steinan.    Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.    Diplom 
von  1769  für  Martin  Kameniezeck,  k.  k.  Feld- Artillerie-Stückhaupt-    mti 
mann,  mit  dem  Prädicate:  v.  Steinau.  ^^, 

MeyerU  v.  Mühlftld,  Ergauz.-Bd.  8.  898. 

Kamer,  Kammer.  Altes,  bayerisches,  von  1042 — 1420  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht. 

-     Wig.  Hund,  I.  8.  238—240.  —  r.  Meding,  II.  8.  287. 

Kamera w.  Altes,  bayefisches  Adelsgeschlecht,  dessen  gleichnami- 
ges Stammhaus  am  Renng  lag  u.  welches  von  1042  bis  1494  blühte.  ^ 

Wig.  Hund,  I.  8.  246-251.  ^^. 

Kamerberg.  Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  welches  von  10801.^.  -^ 
1)is  1503  genannt  wurde.    Dasselbe  soll  von  dem  im  vorstehenden  Ar- 
tikel aufgeführten  Geschlechte  abgestammt  haben. 

Wig.  Hund.  I.  8.  251-253. 

Kamerer  v.  Kamersbnrg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1778  für  Johann  Joseph  Kamerer,  Doctor  der  Rechte,  mit  dem  Prädi- 
cate :  v.  Kamersburg. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg&nc.-Bd.  8.  333. 

Kaminski,  s.  Stein  v.  Kaminski. 

Kammel  v.  Kampfliiiil.r;  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
vom  8.  Apr.  1847  für  WeÄÄlfKammel,  k.  k.  Oberlieutenant  u.  Second- 
Wachtmeister  in  der  k.  k.  Trabanten  -  Leibgarde ,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Kampfthal.  Der  Stamm  ist  fortgesetzt  worden.  Carl  K.  v.  K.  war  in 
neuester  Zeit  k.  k.  Jügerhauptmann  1.  Gl.  und  Wenzel  K.  v.  K.  k.  k. 
Liest.  N 

Haudschriftl.  Noiis. 


^ 


—     17     — 

I  Kammerl.  Ein  unter  die  Landesmitglieder  des  niederösterr.  Rit- 

terstandes aufgenommenes  Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  Georg  Kam- 
merl, zu  Wielanz  begütert,  1552  in  den  Gült- Acten  vorkommt.  Das- 
selbe warum  1570  schon  ausgestorben. 

WiMffrül,  V.  S.  18  u.  19. 

Kammerloher  ,8.Cammerloherauf  Ober-  u.  Unter-Schönreuth, 
Ritter,  Bd.  n.  S.  201. 

Kampenhansen ,  s.  Campeuhausen,  auch  Freiherren, 
Bd.  n.  S.  205. 

Kamper,  Camper.  Ein  früher  den  begüterten  Landleuten  des 
niederösterr.  Ritterstandes  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht ,  aus 
welchem  Ulrich  Camper  oder  Camper  zu  Scharffeneck  bereits  1476 
vorkommt.  Wolfgang  Kamper  zu  Scharffeneck  erhielt  1502  vom  K. 
Maximilian  1.  das  veste  Haus  u.  den  Sitz  Scharffeneck  hinter  Baden  an 
der  Schwächat  zu  Lehen ;  Christoph  Kamper  v.  Scharffeneck  zum  Wt- 
terhof  wird  1553  in  den  Gültacten  genannt  u.  des  Wolf  Christoph  Cam- 
per hinterlassene  Tochter,  Maria,  war  um  1641  mit  Johann  Nicolaus 
Sigmar  v.  Schlisselberg  vom  Ritterstande  in  Oesterreich  o!^  der  Enns 
vermählt.  Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen. 

WUsgrilt,  V.  8.  11». 

Kamper  v.  Siegersbnrg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1 706  für  Johann  Leopold  Kamper,  Arzt  zu  Breslau,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Siegersburg.  .     . 

MegerU  v.  Mühl/eld,  Krg.-Bd.  8.  333  u.  334.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  I.  8.  413. 

Kampf  y.  Mansberg.   Erbländ.-österr.  Adelsstand.    Diplom  von 
*1758  für  Friedrich  Anton  Kampf,  k.  k.  Oberstlieutenant  im  Inf. -Reg. 
Herz.  Ludwig  zu   Braunschweig -Wolfenbüttel,   mit  dem  Prädicate: 
'■  T.  Mansberg. 

MeTgerU  9.  MKht/eld,  8.  207. 

1^- :    '    Kapipferbeck.   Ein  aus  der  niederländischen  Provinz  Ober-Tssel 

^flteinmeiifdes  Adelsgeschlecht,  welches  sich  im  16.  Jahrb.  in  Lübeck  nie- 

deriiess.   Heinrich  v.  Kampferbeck  war  Stiftsherr  und  Senior  zu  St. 

Gangolph  in  Magdeburg  u.  der  Sohn  desselben,  Heinrich  Bernhard  v.  K., 

geb.  1664,  starb  1720  als  k.  dän.  Tribunals-  Kanzelei- u.  Regier.-Rath 

•    in  Ponmiem  u.  Rügen. 

Freih.  r.  Ledebur,  I.  8.  413.  *  y^j^ 

^  Kamplack.    Ein  fi'üher  zu  dem  begüterten  Adel  in  Ostjjjjm^n 

zählendes  Geschlecht ,  dessen  Namen  ein  Gut  im  Kr.  Rastenbu^  ÜÜfirt. 
Ausser  demselben  erwarb  die  Familie  Cammerlack  u.  Zanderlacken  im 
Kr.  Labiau,  Sausgalben  im  Kr.  Heidekrug,  Stephanswalde  im  Kr.  Oste- 
rode etc. 

Freih,  9.  Ledebur,  I.  8.  413. 

I  Kamptz,  Campz,  Camtze.   Altes,  seit  Anfange  des  15.  Jahrhund, 

näher  bekanntes,  meklenburgisches  Adelsgeschlecht,  welches  dann  nach 
Pommern  kam,  wo  dasselbe  noch  im  17.  Jahrh.  angesessen  war  und  im 
18.  vorübergehend  auch  in  Sachsen,  so  wie  im  19.  in  der  Neumark  u. 
neuerlich  in  Schlesien  begütert  wurde.  —  Der  von  Micrael  angiftöm- 
mene  Ursprung  der  Famüie  aus  Frankreich  sclieint  ohne  besonderen 

I  IXeotsoh.  AdeU-Lez.  V.  2 


—     18     — 

historischen  Halt  zu  sein  und  diese  Annahme  ist  vielleicht ,  wie  schon 
Gauhe  vermuthete ,  durch  das  Wappen :  in  Roth  eine  silberne,  oder  in 
Silber  eine  rothe  Lilie,  hervorgerufen  worden.  —  Das  Geschleclit  sass 
in  Mekienburg  bereits  1404  zu  Gross-  u.  Klein-Dratow,  1406  zu  Gutow, 
1444  zu  Lanckwitz  u.  Rambow  u.  1450  zu  Gross-  u.  Klein-Plasten,  er- 
warb im  16.,  17.  und  18.  Jahrh.  mehrere  andere  Güter  und  kam  noch 
1789  zu  Plasten,  1791  und  später  zuDratow.  1801  zu  Sophienhoif  und 
1811  zu  Gudow  vor.  Das  Stammhaus  in  Pommern  war  Pentin  unweit 
Greifwalde,  welches  Gut  noch  1640  der  Familie  zustand.  —  Von  den 
Sprossen  des  Stammes  sind  Mehrere  in  Mekienburg  u.  Preussen  zu  ho- 
hen Ehrenstellen  gelangt.  August  Ernst  v.  Kamptz  starb  1817  als  k. 
pr.  Generalmajor  u.  Carl  Albert  Christoph  Heinrich  v.  K.,  geb.  1769 
zu  Schwerin  u.  gest.  1849,  k.  preuss.  Geh.  Minister,  Justizminister  etc., 
brachte  in  seiner  hohen  Stellung  u.  als  einer  der  thätigsten  juristischen 
Schriftsteller  dem  alten  Stamme  neuen  Glanz.  Von  den  neueren  Fami- 
liengliedern in  Mekienburg  ist  namentlich  Adoli)h  Friedrich  Christian 
V.  K.,  welcher  noch  1 859  grossh.  meklenb.-strelitz.  Oberhofmeister  war, 
zu  erwähne^,  auch  stand  in  den  letzten  Jähren  nach  dem  Militair-Sche- 
mat.  d.  österr.  Kaiserth.  Ludwig  Kamptz  v.  Dratow  als  Rittmeister  im 
k.  k.  6.  Dragoner-Regimente.  —  Was  noch  den  neueren  Besitz  der  Fa- 
milie im  Kgr.  Preussen  u.  zwar  in  Schlesien  anlangt,  so  gehörte  1857 
das  Gut  Schiatzmann  im  Kr.  Glogau  in  das  Erbe  des  k.  preuss.  Majors 
a.  D.  V.  K.  u.  Eduard  v.  K.,  k.  preuss.  Hauptmann  a.  1).  war  Herr  auf 
Nieder-Harpersdorf  im  Kr.  Goldberg-IIainau. 

Micrael,  8.  338.  —  v.  Pritzbuer,  Nr.  63.  -  Gauhe,  I.  8.  320.  -  p.  Behr,  ttcr.  Meckl. 
L.  8.  8.  1609.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  68  u.  69.  —  Freih.  r.  Lfdebur,  I.  S.  413  u.  IlT.  8.284. 
—  Siebmacher,  III.  16S:  Die  Camzcn,  PommcrKHch.  —  v.  Westphalen,  Mon.  ined.  IV.  Tab.  20. 
Nr. -90:  81^.  Dietcrlci  Kampren  von  1540.  —  e.  Meding,  I.  8.  26S  u.  269.  —  Mekleob.  W.B. 
Tab.  24.  Nr.  86  u.  8.  3  n.  24.  —  Mosel»,  Mekloiib.  A<hl  etc.  Schwerin,  1858.  8.  16. 

Kandier ,  Ritter.  Reichsadels-  und  Ritterstand.  Diplom  im  kur- 
pfälz.  Reichsvicariate  vom  2.  Sept.  171)0  für  Caspar  Kandier,  kurpfälz. 
Hofr.und  Prof.  der  Rechte  zu  Ingolstadt,  zur  Belohnung  der  wider  die 
Hluminaten  in  Ingolstadt  gefülirten  Untersuchung.  Derselbe  wurde  als 
k.  bayer.  Hofrath  etc.  später  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  ein- 
getragen. 

V,  Lang,  8.  897.  ~  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VI.  43. 

Kandorffer.  Steiermärkisches  Adelsgeschlecht,  welches  von  der 
Mitte  des  14.  Jahrh.  an  bi^  gegen  die  Mitte  des  17.  Jahrh.  blühte.  Um 
letJj|||f;9,.Zeit  erlosch  dasselbe  mit  Andrä  K. 

^W&itku,  II.  8.  187. 

Raniball.  Ein  früher  zu  dem  landsässigen  niederösterr.  Ritter- 
stande gehörendes  Geschlecht.  Andreas  Kanibal ,  dessen  Vater  mit  K. 
Maximilian  I.  aus  den  Niederlanden  nach  Oesterreich  kam ,  erhielt  als 
kais.  Oberst  u.  Arquebusirer-Gardq-Hauptmann  1542  die  Erneuerung 
u.  Bestätigung  seines  alten  Adels  und  Wappens.  Der  Sohn  desselben, 
Balthasar  K.,  war  1560  und  1568  mit  Hauskirchen  begütert  und  dem 
landsässigen  adeligen  Geschlechtern  einverleibt.  Von  seiner  etwaigen 
Nachkommenschaft  ist  nichts  bekannt.  Nach  Friedeshaim ,  Verzeichn. 
der  1{,  Oest.  lands.  adel.  Geschlechter,  ist  der  Stamm  1595  erloschen. 

Wittgrill»  y.  8*  19  u.  20. 


i 


—     19     — 

Ranig,  Canig.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1804  für  Johann 
Kanig,  Herrn  anf  Milstrich  in  der  Oberlausitz.  Derselbe,  gest.  1821, 
war  vermählt  mit  Johanna  Christina  Lehmann,  gest.  1824,  Besitzerin 
des  Freigutes  Canitz-Cliristiiia  lipi  liautzen  »l  pflanzte  das  Geschlecht 
durch  drei  Söhne  u.  drei  Tochter  fort.  —  Dor  Stamm  liat  weiter  fort- 
geblübt 

Kn€9ehk4,tV.  8.  20&  ii.  iOü,  -  W,-B.  ü    SlfilWi -ftlutt?}!,  Vit.  7'i. 

Ranischbaner  v.  Uuch^tnried ,  s.  Ra  GB  i  s  eh b  a  u  c  r  v.  H  o  ch  e  n  - 
ried,Bd.  IV.  S.  617. 

Ranitz,s.  Canit/,  Kauitz.  anrh  Freihorreu  u.  Grafen, 
Bd.  U.  S.  208—210. 

Rannacher.  Ein  in  Ostprcussen  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 
welches  aus  dem  Nassauischen  stammen  soll.  Dasselbe  war  bereits 
1540  zu  Beeslack  und  Sporgeln  im  Kr.  Rasteburg,  zu  Blandau  im  Kr. 
Gerdauen  u.  zu  Gross-Schwansfeld  im  Kr.  Friedland  angesessen,  erwarb 
im  Laufe  der  Zeit  mehrere  andere  Güter  und  kam  noch  1720  zu  Bees- 
lack u.  1752  zu  GHthenen  u.  Winckeldorff  im  Kr.  Rasteburg  vor.  — 
Von  den  Sprossen  des  Stammes  haben  Mehrere  iu  der  k.  pr.  Armee 
gestanden.  Ernst  Ludwig  v.  K.  starb  1760  als  Generalmajor,  Chef  eines 
Inf. -Reg.  etc.;  ein  v.  K.  starb  1821  als  Major  und  Commandeur  des 
3.  Bataill.  vom  3.  Landwehrregim.  u.  ein  v.  K.  war  noch  1843  Haupt- 
mann im  10.  Inf. -Reg. 

N.  Pr.  A-L.  III.  8.  70.  —  Freih,  v.  ledebur ,  I.   S.  413  und  414. 

Ranne,  Rannen,  auch  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom 
von  1676  für  Christian  Ernst  v.  Kanne,  kursächs.  Oberhofmarschall, 
Gteh.-Rath,  Ober-Kämmerer  etc.  Eine  andere  Angabe  über  das  Diplom 
3.  mriten.  —  Altes,  westphälischcs  Adclsgesclilecht,  aus  welchem  Johann 
R.  bereits  1320  urkundlich  vorkommen  soll  u.  Bernhard  v.  K.  1405  in 
•  einer  schaumburgischen  Urkunde  auftritt.  Dasselbe  war  schon  1400 
unweit  Höxter  mit  Löwendorf  u.  1555  mit  Bruchhausen  begütert,  er- 
warb später  in  Westphalcn  mehrere  andere  Güter,  kam  im  16.  Jahrh. 
nach  Sachsen  und  wurde  im  damaligen  Kurkreise  mit  Clöden,  Jessen, 
Gentha  etc.  angesessen,  gelangte  im  17.  Jahrh.  auch  in  Franken  u.  im 
Rheinlande  zu  Güterbesitz  u.  gcliörto  in  neuer  Zeit  auch  zu  dem  in  der 
Oberlausitz  begüterten  Adel.  Die  Angabc  Knauth's,  da^s  die  Familie 
ihren  Ursprung  aus  Italien  haben  solle  u.  „etwa  von  denen  Caniis"  he# 
stamme,  ist  olnie  historisclicn  Halt  u.  erledigt  sich  auch  durch  die  von 
Knauth  beigefügten  Worte :  „wiewohl  das  Wappen  deutsch."  —  Jobst 
V.  K. ,  später  Herr  auf  Clöden ,  Kammerjunker  des  Kurftii*sten  Johann 
Friedrich  I.  zu  Sachsen,  wurde,  nach  Peccenstein,  mit  Letzterem  1547 
bei  Mühlberg  gefangen.  Von  Jobst's  Enkel,  Arnold,  auf  Cloeden  etc., 
gräfl.  lippeschem  Amtmanne  zu  Horneck ,  stammte  Bernhard  Ludolph, 
kursächs.  Kammerjnnker,  u.  von  diesem  der  obengenannte  Freih.  Chri- 
stian Ernst  V.  K.,  welcher  1677  u.,  wie  Gauhe  angiebt,  ohne  Söhne  zu 
hinterlassen,  starb.  Demselben  soll,  wie  Val.  König  erzählt,  die  Erhö- 
hung seines  Standes'  schon  früher  wiederholt  vom  K.  Leopold  L  ange- 
boten, doch  von  ihm  aus  Bescheidenheit  abgelehnt  worden  sein.  Das 
geneal.  Taschenb.  der  freih.  Häuser  nimmt  das  Diplom  vom  23.  Nov. 

2* 


—     20     — 

1672  an  u.  nennt,  der  gewtihnlicfien  Annahme  ganz  entgegen,  den  Em- 
pStlger  Hen"n  auf  S^orb.  ^teiiiach,  Haseuberg  etc.,  k.  k.  General,  vor- 
stoienden  Kriegsrath,  Gesandten  etc.,  doch  ist  diese  Angabe  nicht  zuver- 
lässig, was  schon  daraus  erli  eilt,  das*;  Freib,  Cliristian  Ernst  auch  als 
Bitter  des  säclis.  Falkcnürdeiis  aiifgefflln-t  ist,  welchen  Orden  ja  be- 
kanntlich If  erzog  Ernst  August  zu  Sachsen -Weimar  erst  am  2.  August 
1732  mit  k.  k,  Genehmii,niiig  goi^tifet  hat.  -  -  Hat  übrigens  Freih.  Chri- 
stian Ernst  (lt!U  Staiinii  nicht  fiirtgrsctüt,  so  muss  das  Freihermdiplom 
alcli  weiter,  als  auf  ihn  [erstreckt  haben,  tiotm  die  neuerlich  in  Sachsen 
vorgekommenen  Glieder  der  Familie,  wek  ho  in  der  Oberlausitz-  das  Gut 
RosenlLiin  Im]  Löbau  erworben  hatte,  führten  den  freiherrl.  Titel  und 
das  fnihrnlii'he  gevierte  Wappen,  auch  wnrde  im  Kgr.  Preussen  dem 
Gutsbesitjier  Clemens  August  v.  K.  siuF  Hnuhhauseu  für  sich  und  seine 
Nachkommen,  so  wie  dem  Bruder  seines  Vaters,  dem  Domherren  Felix 
V.  K.,laut  k.  Cabinets- Ordre  vom  10.  Juli  1847,  die  Fortführung  des 
freih.  Prädicats  gestattet.  —  Der  zuletzt  in  Sachsen  bekannte  Sprosse 
des  Stammes,  Wilhelm  Ludwig  Freih.  v.  Kanne,  Oberstlieut.  im  k.  sächs. 
Leib-Infant.-Regim.^  trat  1841  aus  dem  activen  Dienste  u.  starb  1854.. 

—  In  neuester  Zeit  werden  mit  der  Angabe :  „Aus  der  sächsischen  Linie" 
folgende  Glieder  der  Familie  aufgeführt:  Ludwig  R. -Freih.  v.  Kanne, 
k.  k.  Kreis-Commissair  bei  der  Kreisbehörde  zu  Lemberg ,  verm.  mit 
Franzisca,  des  Joseph  Rittei-s  v.  Korczynski  Tochter,  aus  welcher  Ehe 
ein  Sohn,  Freih.  Alfred,  Dr.  der  Rechte  und  k.  k.  Concepts-Practicant 
bei  der  ost-galizischen  Kammer-Procumtur ,  stammt.  Der  Bruder  des 
Freiherm  Ludwig,  Freih.  Rudolph,  k.  k.  Kreis-Commissair  bei  der 
Kreisbehörde  zuWadowice  im  krakauer  Verwaltungsgebiete,  vermählte 
sich  1845  mit  Anna  Freiin  Henniger  v.  Seeberg,  geb.  1818,  aus  welcher 
Ehe  ein  Sohn ,  Freih.  Rudolph ,  entspross.  —  Das  obenerwähnte  Gut 
Bruchhausen  bei  Höxter  gehörte  1857  in  das  Erbe  des  um  diese  Zeit 
verstorbenen  Freih.  Clemens  August. 

Knauth,  8.  520  u.  521.  -  Val.  König,  IH.  S.  514-524.  —  Gauhe,  I.  8.  957.  —  N.  Gen. 
Handb.  1778.  Nachtrag,  8.  70  u.  71.  —  N.  Fr.  A.-L.  III.  5.  70.  —  Frttihtrr  t.  Lmleöur,  I. 
8.  414  u.  III.  8.  285.  —  Geneal.  Tascheab.  d    frcib.  Uaiisor,  1S59.  8.  347—349  ii.  1861.  S.  346. 

—  Siebutacher,  III.  184:  v.  Kannen,  Westphälisch.  —  v.  Westp/mlen,  Mouum.  iued.  IV.  Tub. 
20:  Nr.  S9;  Siegel  von  l620.  -  9.  Medina,  I.  8.  269  u.  270.   -   Ti/rof,  I.  16:  F.-Hrn.  v.  K. 

—  Suppl.  zu  8iebm.  W.-B.  VII.  18:  P.-iln.  v.  K.  —  W.-B.  d.  8äch«.  Staaten,  III.  27:  Freih. 
V.  K.  u.  VII.  73:  v.  K.  -  Kneschke,  HI.  S.  245—247. 

i^  Kannegiesser ,  auch  Ritter  u.  Freiherren ,  s.  Cannegiesser, 
Kannegiesser,  Bd.  II.  S.  211. 

Kannenberg,  auch  Freiherren.  Altes,  märkisches  Adelsgeschlecht, 
welches  schon  unter  K.  Heinrich  I.  926  in  die  Marken  gekommen  sein 
soll.  Dasselbe  erwarb  in  der  Altmark,  in  welclier  auch  das  gleichnamige 
Stammhaus  liegt,  in  den  jetzigen  Kreisen  Osterburg  u.  Stendal  bedeu- 
tenden Grundbesitz,  sass  schon  im  14.  Jahrb.  zu  BelHngen,  Iden,  Lich- 
terfelde u.  Wasmerlage  u.  noch  1762  zu  Arensberg,  Barsberge,  Berge, 
Beverlake,  Busch,  Iden,  Kannenberg,  Krumke  u.  Raebel  u.  war  auch  in 
Schlesien,  im  Fürstenthume  Minden ,  in  welchem  das  Erbmarschallamt 
in  die  Familie  kam  u.  in  der  Grafschaft  Mansfeld  begütert  geworden. 
Von  den  früheren  Sprossen  des  Geschlechts  standen  schourbei  den  ersten 
Kurfürsten  zu  Brandenburg  mehrere  in  grossem  Ansehen  und  hohen 


—     21.    — 


Aemtern  und  von  den  späteren  wurde  nm^tlich  Cliristctph  v.  K.  be- 
kannt. Derselbe,  gest.  1673,  Herr  auf  Du^i^T  Kaiuienberg  etc.  m  dor 
Altmark  u.  auf  Himmelreich  imMindensclien.  kurbrandotib.ßeli,  lüieL^B- 
rath,  Generallieut.  der  Cavall.,  Gouvennur  dor  Festung  Mmden  etc., 
erhielt  1666  das  schon  oben  erwähnte  ErbniarscUallumt  des  Flirrte n- 
thums  Minden.  Ein  Sohn  desselben,  Friedrieii  Wilhelm  (T.),  gest.  1  714 
als  kursächs.  u.  k.  poln.  Kammerherr,  kommt  mit  dem  freiherrl,  Titel 
vor  u.  war  durch  Vermählung  mit  Barbara  Helena  Freiin  v.  Bibran  und 
B^issicht  um  1670  Besitzer  des  freien  königl.  Burglehns  Rommenau 
HS  JBreslauischen  geworden.  Von  Letzterem  stammte  Freiherr  Frie- 
drSdi  "Wilhelm  ( IL), 'früher  k.  pr.  Oberst  u.  Chef  eines  Dragoner-Regi- 
ments n.  später  Oberhofmeister  der  Königin  Elisabeth  Christine.  Der- 
selbe, so  viel  bekannt,  der  Letzte  des  Mannsstammes,  starb  22.  Mai 
1762  u.  hinteVliess  aus  der  Ehe  mit  Charlotte  Albertine  Grf.  v.  Finken- 
stein eine  einzige  Tochter,  Friederike  Wilhelmine  Sophie  Freiin  v.  K., 
welche  mit  dem  k.  preuss.  Generalniajor  Henning  Alexander  v.  Kahldeu 
vermählt  war  u.  mit  welcher  19.  März  1816  auch  der  Name  des  alten 
Geschlechts  ausging. 

Sinapiu».  U.  8.  346.    -    r/owAe,  I.  S.  958.  —  N.  Pr.A.-L.  m.  S.  70— 72.  —  Freifi.  9.   U- 
Hthur,  I.  8.  414.  —  Siebmacher,  r.  175  u.  V.  145.  —  v.  Mttding^  I.  8.  270. 

Kannengiesser  (in  Schwarz  ein  oben  u.  unten  gezinnter,  silberner 
Querbalken).  Ein  mit  Gottfried  K.  1632  erloschen6s  cölnisches  Patri- 
ciergeschlecht.  Dasselbe  ist  nicht  mit  den  Familien  Cannegiesser  und 
Cannengiesser,  s.  Bd.  TT.  S.  211  zu  verwechseln. 

Fahne,  I.  8.213.  -  Frfih.  v.  Lrdebur,  1.  S.414. 

Kannewui-if,  Kannenwnrif.  Altes,  ursprünglich  thtlringisches 
Adelsgeschlecht  aus  dem  schon  1221  vorgekommenen,  gleichnamigen 
'  Stammhauseim  jetzigen  Kreise  Eckartsberga  der  Prov.  Sachsen.  — Hein- 
rich v.  K.  hatte  urkundlich  L319  das  .Gericht  zu  Trebra  unweit  Nord- 
hausen  von  dem  Landgrafen  Friedrich  in  Tliüringen  zu  Lehn  u.  bereits 
1390  standen  der  Familie  Pfanncrgtitcr  zu  Halle  zu.  Dieselbe  war  1448 
zu  Gehofen  bei  Saugerliausen,  1500  u.  !SMi^  zu  Nieder-Beuna  unweit 
Merseburg  und  zu  Schnellroda  bei  QT|ftnRLttDd  noch  1700  zu  Gleina 
ebenfalls  bei  Querfurt  gesessen  u.  hatte  «DÖS^t^retzschendorf  im  Erzge- 
birge an  sich  gebracht.  —  Georg  v.  K.  kommt  1545  als  kursächs.  Hof- 
marschall vor;  Hans  Caspar  war  1614  kursächs.  Kammerjunker  und 
Hans  auf  Pretzschendorf  lebte  1696  als  kursächs.  Hauptmann  und  hatte 
den  Stamm  durch  einige  Söhne  fortgesetzt.  —  Im  18.  Jahrh.  kam  die 
Familie  nach  Preussen,  wo  dieselbe  fortblühte.  Heinrich  Gottlieb  v.  K. 
starb  1799  alsk.  pr.  Generallieutenant,  Director  des  1.  Departements 
vom  Oberkriegs- Collegium  u.  Kriegsminister  u.  hinterliess  aus  der  Ehe 
mit  einer  v.  Glasenapp  mehrere  Kinder ,  von  welchen  die  eine  Tochter 
die  Gemahlin  des  nachmaligen  Staatsraths  Freili.  v.  Rhediger  wurde. 
—  Zu  den  in  ntsuerer  /leit  vorgekommenen  Sprossen  des  Stammes  ge- 
hörte der  k.  pr.  Major  a.  D.  u.  Landrath  des  ostpr.  KreisesLyck  v.K., 
welcher  1836  mit  Hinterlassung  einer  Wittwe,  Cliarlotte  v.Pfüel,  eines 
Sohnes,  Rudolph  v.  K.,  und  dreier  Töchter  starb.  —  Nach  Bauer, 
Adressbuch  1857.  S.  105  war  der  k.  pretisa.  Hauptmann  a.  D.  v.  K., 


^_  .^^^^^  —     22 


wohl  der  genifi^  Hu^ph  ''v.  E. ,  Herr  auf  Baitkowen  im  Kreise 
Lyck. 

Gäuht,  I.  S*  06S  ü.  9^^.  —  ^.  Pr.  A.-L.  III.  8.  72  u.  73.  —  f)reih.  9.  Ledebur,  h  8.  414. 
Stättmmhert  l.  ISB :  Die  K*niiHWür| t,  Meissnisch.  —  0.  M«ding,  I.  8.  270  u.  271. 

Eautheii,  Ein  crlos^lienes,  in  Ostpreussen  begütert  gewesenes 
Adelsgescblecht,  welehcs  zu  Dosnitten,  Höfen  u.  Kanthen  im  Kr.  Preuss. 
Eolland  und  zu  Sauckeii  ini  Kr.  Mehrungen  angesessen  war.  In  den 
ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahrh.  lebte  Albrjecht  v.  Kanthen  auf  Kan- 
then u.  der  Sohn  desselben,  Christoph  Albrecht  v.  K.,  stand  1727  im 
k.  pr.  Inf. -Reg.  v.  Beschefer.  ^  ^j^^- 

Freih.  ü.  Ledebur,  J.  ~    "  '  ■  ^     ■ 

Kapaun  v.  Schwogkau  oder  Swoykow,  Capaun,  Kapi 
hann,  auch  Freiherren.  Böhmischer  Freiherrnstand.  Dii^oi&'^^^j^ 
27.  Juni  1644  für  die  drei  Brüder  Kapaun  v.  Swoykow:  Albert  Weickard, 
Heinrich  u.  Jaroslaus  und  für  den  Vetter  derselben,  Albert  Zdenko  K. 
V.  S.  —  Altes  böhmisches  Rittergcschlecht,  aus  welchem  Johann  K.  als 
Landrichter  in  Böhmen  schon  1160  vorkommt  u.  Jaroslav  K.  1355  den 
K.  Carl  IV.  aus  den  Händen  der  ihn  umringenden  Pisaner  rettete.  Die 
fortlaufende  Stammreihe  der  Familie  beginnt  mit  Ztibor  K.  auf  Swoy- 
kow u.  Kaczicz,  welcher  mit  Catharina  Litenska  vermählt  war  u.  dessen 
Sohn,  Johann  K.  v.  S.,  1499  starb.  In  die  Nachkommenschaft  desselben 
kam,  wie  angegeben,  der  Freiherrnstand  und  ein  Sprosse  der  Familie 
war  in  Schlesien  1650  mit  Schraebsdorf  im  Kr.  Fraukenstein  begütert. 
Der  Stamm  blühte  fort  u.  noch  in  die  ersten  Jahrzehnte  des  19.  Jahrh. 
•  hinein,  erlosch  aber  dann  mit  den  beiden  Söhnen  des  Freih.  Albert  aus 
der  Ehe  mit  Johanna  Glatz  v.  Althaus :  Johann  Joseph  Albrecht  und 
Wenzel  Ignaz,  welche  Beide  Nachkommen  nicht  hinterliessen.  Freiherr 
Wenzel  Ignaz.  geb.  1768,  k.  k.  Kämm.  u.  Major,  verm.  mit  Maria  Jo- 
sepha  Eleonore  Grf.  Engl  v.  Wagrain,  starb  21.  Nov.  1820  und  Freih, 
Johann  Joseph  Albrecht,  geb.  1764,  k.  k.  Kämm.  u.  Appellationsrath 
zu  Prag,  verm.  mit  Maria  Anna  Ilaugwitz  v.  Biskupitz,  schloss  21.  Oct. 
1821  den  alten  Stamm. 

Baibin,  Tabular.  8temmat.  P«'  n|^  H^  Bpitom.  rcr.  ßohem.  8.  599.    —    Oauhe,  I.  8.  959. 
"'    "^  .     -     ... i...  w^^^^ _      _     ... 


—  N.  Preuss.  A.-L.  III.  8.  73.        QjpliaV  Tun  In  iili     d.  freih.  Häuser,    1R48.    6.  440  ii.  441. 

—  Freih.  v.  Ledebur,    I.  8.   41&(^8«inl.  zu  Siebm.  W.-B.  Vf.  22.  —   Tyro/T,  U.  289.  Kit- 
ter K.  V.  8.  u.  F.-H.  K,  T.  8.        V      ^^ 

Kapelle,  Kopelle.  Ein  früher  in  Schlesien  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht, welches  schon  1450  das  Gut  Tuchen  im  Wohlauschen  be- 
sass  und  später  erloschen  ist.  Sinapius  glaubte,  dass  dasselbe  mit  der 
auch  in  der  Mark  Brandenburg  vorgekommenen  Familie  Kapeil,  s.  C  a- 
pellen,  Capelle,  Kapellen  etc.  Bd.  II.  S.  215,  in  Verbindung  ge- 
standen habe,  doch  nahm  schon  Gauhc,  u.  wohl  mit  Recht,  eine  solche 
nicht  an. 

Sinapius,  II.'S.  741.  —   Gauhe,  I.  8.  ^60:  im  Artikel:  Käpell. 

Kapfensteiner.  Altes  ,'  bereits  1326  vorgekommenes,  steiermär- 
kisches  Adelsgeschlecht,  welches  1458  mit  Hans  K.  erlosch.-  Die  Güter 
kamett  an  die  v.  Holzapfel  u.  v.  Schüssler. 

9.  Beübaoh,  I.  8.  635. 

Kapff  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Roth  ein  wachsender,  silber- 
ner Stier  und  unten  in  Silber  sechs  schrüglinke,  schwarze  Balken.   Auf 


dem  Helme  zwischen  zwei  schwarzen  Bttffelshörneni^eir  aufwachsende 
Stier).  Ein  vom  Freih.  v.  Ledebur  aufgeführtes  Adöhgeschlecht ,  ans 
welchem  ein  Sprosse,,  der  k.  pr.  Premierlieut.  a.  D.  v.  Kapff,  1850 
Kanzlist  bei  dem  Stadt  -  und  Kreisgerichte  zu  Danzig  war.  Mit  einem 
ähnlichen  Wappen:  Schild  quer  getheilt:  oben  in  Silber  ein  aufwach- 
sender, rother  Stier;  unten  von  Silber  u.  Roth  schrägrechts  gerautetu. 
auf  dem  Helme  zwischen  zwei  silbernen  Bnffelshörnem  ein  aufn'achsen- 
der,  rother  Stier,  blüht  jetzt  in  Bayern  ein  gleichnamiges  Geschlecht. 

.'if-        Harfäschrifil.  Notit.  —  F^eih.  ».   LetUhur,  I.  8.  415.    . 

KaphengHt.  Altes  Adelsgcschlecht  der  Mark  Brandenbiu'g,  welches 
■  tri  dar  West-Priognitz  bereits  1-414  zuBresch.  IfiHt  zu  Gühlltz  w,  1685 
ani  Beetz  angesessen  war,  in  der  West-Priegnitz,  so  wie  in  der  Umgegend 
von  Ruppin  u.  Lebus  später  mehi'cre  andere  GOti  r  oii  sidi  braclite  \\. 
auch  in  der  Altmark  u.  in  Pommern  Grundbesit:*!  i  rwiü*b,  Ln  dpr  Alt- 
mark war  bereits  1741  Altenzaun  unweit  Osterbarg  iik  dnr  TImtuI  der 
Familie  u.  in  neuerer  Zeit  gelangten  in  dieselbe  die  unten  genannten 
Güter  in  Pommern.  Von  den  Sprossen  des  Stammes  traten  Mehrere  in 
die  k.  pr.  Armee.  Der  Oberst  im  Husaren-Reg.  Schimmelpfennig  v.  d. 
Oye  V.  K.  starb  1824  und  der  Oberstlieut.  im  lieib-Carab.-Reg.  v.  K. 
1818.  Ein  Major  v.  K.  stand  1837  im  Gardehusaren -Regim.  und  ein 
Anderer  war  als  Major  dem  3.  Uhlanen-Reg.  aggregirt  etc.  Als  begü- 
tert im  Kgr.  Preussen  wurden  1857  genannt:  der  Major  a.  D.  v.  K., 
Herr  auf  Kohlow  im  Kr.  Sternberg,  Reg. -Bez.  Frankfurt,  ein  v.  K.  Herr 
auf  Grambow  im  Kr.  Cammin  u.  Ernst  Rudolph  v.  K.,  Landschafts-De*^" 
putirter,  Hen*  auf  Stoikow  im  Kr.  Fürstentbum  Cammin. 

N.  Pr.  A.-L.  ril.   8.  73.  —  Freiherr  v.  Ledehur .   I.  S.  415  und  MI.    8.tj85.  —  Bautr, 
Adressb.  1857.  8.  105. 

Kapler.  Ein  früher  zu  demschlcsischen  Adel  gehörendes  Geschlecht, 
welches  von  neueren  Scbriflstelh^ni  nicht  genannt  worden  ist. 

Sinupius,  I.  8.  hitj.  —  Siehmuchcr,  U7I:    DIq    Kapler,    Sclile<«i-»rh.    —   i».    Meding ,    II, 
8.  287  n.   288. 

Kapliei*»,  Grafen.  Eins  der  ältesten  u.  angesehensten  böhmischen 
Grafenhüuscr,  dessen  Ursprung  Baibin  in  eine  sehr  frühe  Zeit  gesetzt 
hat.  Dasselbe  schied  sich  zeitig  durch  Kaibog-  K.  in  die  Linie  zu 
3ulewitz  u.  durch  Suchoslau  K.  in  die  Linie  zu  Milessow.  Das  Stamm- 
haus der  letzteren  Lini^  im  Icutmeritzer  Kreise  blieb  gegen  800  Jahre 
im  Besitz  derselben,  bis  Carl  K.  dasselbe  1600  an  Caspar  Zdencko  K. 
V.  Sulewitz  verkaufte,  welcher  das  Schloss  Milessow  von  Grund  aus  neu 
aufbaute  und  sich  nun  Kapliers  zu  Milessow  nannte.  Derselbe  starb 
1686  als  k.  k.  Generiü-Feldzeugmeister  und  Präsident  des  Hof-Kriegs- 
Raths,  nachdem  er  Naclikommen  im  dritten  öliede  erlebt  hatte.  Doch 
erlosch  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  18.  Jahrb.  der  Stamm  und  durch 
Adoption  gelangte  als  Beiname  der  Name  Kapliers  und  die  Herrschaft 
Milessow  an  Fraiiz  Leopold  Grafen  Hrzan  v.  Hurras,  s.  Bd.  IV,  S.  504. 

Baibin,  TabuUr.  Stouimatogr.  F.  U.  u.  Upit.  rer.  bohem.  8.  82.  —  Oauke,  I.  S.  960-968. 

Kappe],  Kappen,  s.  Cappel,  Bd.  H.  S.  214  u.  215. 
Kappeller,  Kappeller  zu  Oster-  ii.  Gatterfelden.  Erbländ.-österr. 
Adelsstand.  Diplom  von  1726  für  Joseph  Kappeller ,  k.  k.  Bergrichter 


I 


I 


—    24    -^ 

% 
n,  Verweser  zu  Imbst  in  Tirol,  mit  dem  Prädicate :  zn  Oster-  u.  Gatter- 
felden.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und  zwei  Urenkel  des  Diploms-Em- 
pfängers, die  Brüder :  Anton  Franz  Aloys  v.  K. ,  geb.  J767 ,  Secretair 
bei  der  k.  bayer.  Bergwerks- Administration  u.  Joseph  Carl  v.  K.,  geb. 
1772,  k.  bayer.  Appellat.-Gerichts-Expeditor  zu  Burghausen,  wurden 
in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

9,  Lang,  S.  397.  —  MegerU  o.  Mühlfeld,  Erg&os.-Bd.  8.  334.  -«-  W.-B.  d.   Kgr.  Bayern« 
VI.  43. 

Kain>ell6r  v.  Miithamberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplon||E.' 
vom  14.  Dec,  1844  for  Anton  Kappeller,  k.  k.  Lieuten.  im  Infant. -R<^/ 
Nr.  0,  mit  dem  Plrü fliehte  :  v.  Muthamberg.   Der  Stamm  ist  fortgeswt 
worden.   Anton  «.  ^Vilhelm  K.  v.  M.  standen  in  neuester  Zeit  als  Lieu- 
tetiants  in  der  k.  k.  Armee. 

R&niss  V.  Omlnzberg.  Galizischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1801  füi-  Job  arm  Karoirz,  ndt  dem  Prädicate:  v.  Gränzberg. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Ergänz. -Bd.  8.  334. 

Karbe.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Oet.  1840 
für  den  Rittergutsbesitzer  Karbe,  Herrn  auf  Staffclde  u.  Pargow  im  Kr. 
Randow,  Prov.  Pommern. 

N.  Pr.  A.-L.  VI.  S.  143.    —  Frtih.  t.  Ledebur,  1.  8.  415  und  111.  8.  285. 

Karchesy,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1777 
fllr  Ignaz  Jacob  Karchesy,  mährischen  Landesadvocaten  „  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edler  v. 

Megerle  v.  Mühtfeld,  Erg.-Bd.  S.  384. 

Karchow.  Altes,  meklenburgischcs  Adelsgcschlecht,  welches  um 
1471  mit  Arend  v.  Karchow  erloschen  ist. 

9.  M€ding,  I.  8.  271  nach  dem  Ms.  abgegangener  meklenb.  Familien. 

,  •  Kardorff.  Eins  der  ältesten  meklenburgischen  Adelsgeschlechter, 
welches,  wohl  zu  dem  eingeborenen  Adel  gehörend,  vom  Anfange  des 
13.  Jahrh.  vorkommt  und  seit  der  ersten  Hälfte  des  17.  auch  zu  dem 
Adel  im  Kgr.  Dänemark  zählt.  —  Der  Name  der  Familie  wurde  in  al- 
ten Urkunden  Kercthorp,  Kerkdorp,  Kerichdorpe,  Kergdorpe  u.  Kerch- 
dorp,  1448  auch  Karkthorp  und  erst  gegen  Ende  des  16.  Jahrh.  hin 
und  wieder  Kardorff  geschrieben.  —  Der  erste  be_kannt  gewordene 
Kercthorp  war  Radolfus  de  Kercthorp,  welcher.  1201  lebte,  doch  be- 
ginnt die  fortlaufende  Stamrareihe  erst  Friedrich  Kerkdorp ,  Ritter, 
welcher  urkundlich  von  1275—1306  auftritt.  —  Im  Laufe  der  Zeit 
breitete  sich  der  Stamm,  wie  die  von  Masch  mit  dem  grössten  Fleisse 
zusammengestellte,  eben  so  vollständige,  als  leicht  zu  übersehende 
-  Stammtafel  ergicbt,  weit  aus,  gelangte  zu  bedeutendem  Grundbesitz, 
welcher  jedoch  später  durch  den  30jährigen  Krieg  sehr  litt  und  schied 
sich  zunächst  in  die  beiden  Hauptlinien  zu  Grantzow.und  Wöpkendorf. 
Die  Hauptlinie  zu  Grantzow  starb  mit  Moritz  Heinrich  v.  K.,  Herrn  auf 
Grantzow  und  Remlin  1736  aus,  nachdem  derselbe  seine  Güter  schon 
den  nächsten  Agnaten,  den  v.  K.  a.  d.  H.  Wöpkendorf  überlassen  hatte. 
Nach  Erwerb  dieser  Güter  theilte  sich  die  wöpkendorfer  Hauptlinie  in 
die  Häuser  Grantzow  und  Pannekow.     Das  Haus  Grantzow  schied  sich 


—     25     — 

in  die  Linien  zu  Grantzpw  und  Remliri,  das  Haus  Pannekow  aber  in  die 
beiden  Linien  Steinhorst  und  ßöhlendorf  und  in  diesen  \ier  Linien  blühte 
der  Stamm  fort.  —  Der  nächste  gemeinschaftliche  Stammvater  der  neue- 
ren Sprossen  dieser  Linie  war  Christoph  Friedrich  v.  K.  auf  Wöpken- 
dorf  etc.  —  Sohn  des  1677  verstorbenen  k.  dän.  Oberstlieut.  Hermann 
V.  K.  aus  zweiter  Ehe  mitMargarethav.Koss  —  welcher  in  k.k.  Dienste 
trat  und  diese  um  1700  als  Capitain  verliess.  Derselbe,  gest.  1730,  war 
vermählt  mit  Maria  Elisabeth  v.  d.  Luhe,  gest.  1758  und  seine  bis  auf 
die  neueste  Zeit  dauernde  Nachkommenschaft  ist  in  der  erwähnten 
Stanuntafel  auf  das  genaueste  angegeben.  —  Von  den  Gliedern  der  Fa- 
milie sind  Mehrere  namentlich  in  k.  dän.  Militair-  und  Staatsdiensten 
zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt  und  andere  haben  in  Meklenburg  dem 
Stammlande  nach  Kräften  genützt..  —  Alles  Weitere  über  die  Familie 
ergiebt  das  treffliche  Werk  von  Masch,  dessen  Bearbeitung  Frie  Mch 
Franz  Elisas  v.KardoriT,  geb.  1816,  Herr  auf  Remlin, -veranlasst  und 
in  jeder  Beziehung  unterstützt  hat.  Ausser  Remlin  besitzt  die  Fami- 
lie in  Meklenburg  auch  die  Güter  Grantzow  und  Böhlendorf.  Als  Herr 
auf  Grantzow  wird  in  neuester  Zeit  Friedrich  Wilhelm  Carl  v.  K.,  geb. 
1816  und  verm.  1845  mit  Sophie  Emilie  Caroline  v.  Randow,  geb. 
1827  aufgeführt  und  als  Herr  auf  Böhlendorf  wird  genannt:  Friedrich 
Ernst  V.  K.,  geb.  1791  —  ältester  Sohn  des  k.  dän.  Generallieutenants 
August  Nicolaus  Carl  v.  K.  —  k.  dän.  Major  und  Kammerherr,  verm. 
ISao  mit  Sophie  Juliane  Grf.  Juel-Wind-Frys,  aus  welcher  fehe,  neben 
zwei  Töchtern,  vier  Söhne  entsprosstcn.  —  Zu  der  obengenannten 
steinhorster  Linie  gehört  jetzt  Friedrich  Carl  Ludwig  v.  K.,  geb.  1812 

—  i^wdtcir  Sohn  «Ifs  \\  ilkelm  Friedrich  Leopold  v.  K.  auf  Penzlin  — 
grossh.  mekleiib.  atrelitsj.  Kammerherr  und  Regierungsrath. 

r.  FriUbttfr,  S.  «9.  —  Uauh^,  I.  8.  962.  —  r.  Behr ,  H.  If.  8.  1623.  —  Lexicon  o?er 
ad«l.  Fftwill.  i.  DnuinflTk,  1.  s.  ."'<  n.  Tnb.  51.  Nr.  84.  —  G.  M.  C.  Masch,  Geschichte  oud 
L*rkuji4«ii  d(-r  FViiititi^  v,  ltiiirr(«>rff,     Schwerin,  1850.  —  Frrih.  v.  Ledibur,  I.  S.  415  und  41R. 

-  m^fyniaeAfn  111.  f^J  v*  KJriidorff,  Meklenb.  —  v.  Meding,  I.  8.  271.  —  Meklenb.  W.-B. 
T»tt.  %*.  Nr.  isa  »    «    3    u.  'Jl    -  Knenchke,  H.  S.  217-239. 

Karg  \\  Bobenbiiri^,  Freiherren  (in  Silber  ein  rother,  gemauer- 
ter Qa**rhalkfni  sm\  dr^  i  Schichten,  aus  dem  sich  neben  einander  zwei 
roth(!  Zinnenthiirnif  rrln^ben).  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom 
1\\,  Nov.  \}\m  für  Joli;nin  Karg  v.  Bebenburg,  kurcölnischen  Geh.  Rath 
und  Grosbkan/kT,  mit  tkiri  Prädicate:  v.  Kirchschletten  (einem  Ritter- 
guts in  der  Obi^riifsilz)  und  Ausdehnung  des  Freiherrnstandes  auf  die 
NiirhkoTOjncn  sdat's  Bitidors,  Hieronymus  Carl  K.  v.  B.,  vom  15.  Dec. 
1731,  —  Ein  in  Bayern  imd  Qesterreich  in  vielen  Sprossen  blühendes 
üesichlcclit.  hw  Briidor  Thomas  und  Hans  Karg  erhielten  14.  Juni 
1594  einen  kaiserl.  Wappenbrief.  Der  Enkel  des  Letzteren,  Friedrich 
Karg  (Karck),  ^iirde  17.  Juni  1615  in  den  Reichsadelsstand  erhoben 
und  sein  Sohn,  Johann  K.,  dessen  Mutter,  Regina  v.  Bebenburg  (Boi- 
benburg),  die  Letzte  ihres  durch  kaiserliches  Diplom  von  1497  geadel- 
ten, mit  der  alten  fränkischen  Familie  v.  Bebenburg,  s.  Bd.  I.  S.  248, 
nicht  zu  verwechselnden  Gescjilechts  war,  bekam  ein  Bestätigungsdiplom 
des  ihm  zustehenden  Reichsadels  vom  21.  Nov.  1621,  mit  dem  Prädi- 
cate :  V.  Bebenburg.  —  Freih.  Johann  K.  v.  B.,  s.  oben,  war  Canoni- 
CU8  des  CoUegiat-Stiftes  St.  Gangolf  zu  Bamberg  und  treuer  Anhänger 


l 


,  _    26     — 

des  in  die  Reichsacht  erklärten  Kurftlrsten  Joseph  Clemens  a.  d.  H. 
Bayern,  mit  dem  er  nach  Frankreich  flüchtete  und  bei  der  Rückkehr 
die  Würde  eines  Geh.  Raths  und  Grosskanzlers  erhielt.  Freih.  Hiero- 
nymus  Carl,  s.  oben,  gest.  1723,  waf  kurmainz.  und  fürstl.  baraberg. 
Geh.  Rath  und  Hofkanzler  und  hatte  11.  Aug.  1709,  unter  Bestätigung 
seines  alten  Adels,  den  Reichsritterstand  erhalten.  Derselbe  hatte  aus 
der  Ehe  mit  Maria  Anna  v.  Rehm  zwei  Söhne,  die  Freiherren  Georg 
Joseph  und  Georg  Carl,  welche  zwei  noch  blühende  Linien,  die  ältere 
fränkische  Linie  und  die  jüngere,  bayerisch-österreichische  Linie,  wel- 
che letztere  sich  in  zwei  Speciallinien,  die  bayerische  und  die  österrei- 
chische schied,  stifteten.  Die  Stammreihe  der  älteren,  fränkischen  Li- 
nie ist  folgende:  Freih.  Georg  Joseph,  gest.  1779,  Herr  auf  Kirch- 
schletten,  fürstl.  bamber^.  Geh.  Rath,  Kanzler  und  Rechts-Deputirter 
bei  dem  Reichs-Kammcrgerichte  zu  Wetzlar:  Maria  Magdalena  Freiin 
V.  Leoprechting,  ge^t.  1771;  —  Freih.  Ferdinand  Friedrich,  gest. 
1797,  k.  k.  Major  a.  I).:  Maria  Magdalene  Seidl  v.  Adlerstern,  gest. 
1837;  —  Freih.  Ludwig  (I.),  gest.  1848,  k.  k.  Oborstlicut. :  Clemen- 
tine Grf.  v.  Liechtenberg,  geb.  1801;  —  Freih. Ludwig  (IL),  geb.  1832, 
k.  k.  Hauptmann:  Caroline  Froiin  v  Lazarini,  geb.  1832  und  verm. 
1858.  Von  denselben  stammt,  neben  einer  Tochter,  Clementine,  geb. 
1861,  ein  Sohn,  Carl,  geb.  1859.  •—  Der  Bruder  des  Freih.  Ludwig 
(IL),  Freih.  Emil,  geb.  1834,  ist  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.  —  Die  jün- 
gere, bayerisch-österr.  Linie  umfasst  die  Nachkommenschaft  des  Freih. 
GeoKg  Carl,  s.  oben,  gest.  1747,  Herrn  auf  Weilersbnrli,  Riicli,  Gnis- 
mannsdorf  und  Hochdorf,  kurtrier.  Geh.  Raibs  ctc,  nus  zweiter  Elin  imt 
Maria  Rosalia  Freiin  v.  Nesselrode^Ehrcsliofün,  gest.  1760,  aus  wekhor 
Ehe  zwei  Sölme,  die  Freiherren  Ludwig  und  Franz  Xai^cr,  (»ntspröss- 
ten,  welche  die  oben  erwähnten  zwdSpoi^iallinipTi  stiftet4?n.  Die8tamm- 
reihe  der  bayerischen  Speciiillinie  ist  loluTinlr:  FrdlL  Ludwig,  gub., 
1744,  kurpfälz.  Kämm,  und  Obenuntiiiiuin  /m  Brück  und  Kütz:  Marial 
Theresia  v.  Hannakam  zu  Trausniz;  —  Froih.  Joärpb,  t^osl,  1Hü9,  k*J 
bayer.  Kämm. :  Maria  Reisner  v.  LicbteHStern.  verjn.  17117;  —  FrelliJ 
Theodor  Marquard,  gest.  1846,  Hrrr  aiif  Hnchdorf,  Hiihentreswib:  u^J 
Kaltenthal,  k.  bayer.  Kämm.-  u.  J'nlixri-hin  i  fnr  m  Mfinchcn:  Lnii»e 
v.Paur  zu  Waffenbrunn,  Lebendort  u,  üoti  in;;,  guli.  ni^VUi.vhrnu  1820; 
—  Freih.  Clemens,  geb.  1825,  k.  bayer.  Känini.  nnd  Hatb  bei  deiaj 
Handels-Appell.-Gerichte  zu  München,  verm.  lHi"i7  mit  ßriitm  IkHen« 
V.  Handel,  geb.  1837.  Die  beiden  Brüder  doi>  Freiherrn  riomen^  sind. 
neben  zwei  Schwestern,  Freih.  Frnii/.  k.  k.  TJeut.  und  Frjnh.  Josoiih. 
geb.  1833.  —  Die  österr.  Speciallinie  stieg,  wie  nachsteht,  herab:  Freih, 
Franz  Xaver  (L),  gest.  1808,  k.  k.  Kämm.,  Geh.  Rath  etc. :  Anna  Hen- 
nevogel v.  Ebenburg,  gest.  1805;  —  Freih.  Franz  de  Paula,  gest.  1860, 
k.  k.  jub.  Appell.-Ger.-Rath :  Caroline  del  Caretto,  Grf.  v.  Millesimo. 
gest.  1856;  —  Freih.  Franz  Xaver  (H),  geb.  1809.  Der  Bruder  des- 
selben, neben  zwei  Schwestern,  ist  Freih. ^Johann,  geb.  1827.  —  Von 
dem  Bruder  des  Freih.  Franz  de  Paula,  dem  1857  verstorbenen  Freih. 
Johann  Nepomuk,  k.  k.  Statthalterei-Rathe,  leben  aus  der  Ehe  mit  Kitty 
Miss  Richardson,  geb.  1798  und  verm.  1821,  drei  Söhne,  die  Freiher- 


•    —     27     — 

ren:  Johann,  geb.  1822,  k.  k.  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1855  mit  Caroline 
V.  Duras,  geb.  1832,  (aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn, 
Johann  Friedrich,  geb.  1859,  entspross),  Georg,  geb.  1825,  k.  k.  Rittm. 
und  Escadrons-Commandant  und  Heinrich,  geb.  1831,  ebenfalls  k.  k. 
Rittm. 

Oauhe,  I.  8.  964  u.  966  :  Karrig,  Karg  v.  Bebenburg.   —  Biedermann,    Canton    Gcbörg, 

I.  Verxeichn.  —  o.  LaWg,  S.  164  und  165.  —  Geneal.  Tanchonb.  d.  freiherrlich.  Häuser,  1948. ' 
8.  196-301.  1855.  8.  292— 21W  u.  186».  8.  407—409.  -  Freik.  9.  Ledebur,  I.  8.  416.  -  8uppl. 
SU  Siebm.  W.-B.  VI.  15.  —  Tyrof,  I.  209.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  III. 87  und  9.  Wolckern, 
Ablheil.  3.  -f* 

Karger.  Ein  zu  dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  1773  in  Westpreussen  mit  Czyste  im  Kr.  Culm  und  in 
Schlesien  1774  mit  Gttrkwitz  im  Kr.  Militsch  angesessen  war  und  aus 
welchem  mehrere  Sprossen  in  k.  pr.  Militair-  und  Civildiensten  standen. 
Ein  V.  K.,  k.  pr.  Major  a.  D.,  starb  1813  und  ein  Anderer  1827  als 
Oberst  und  Commandeur  des  9.  Landwehr-Regiments.  Später  war  ein 
Capitain  v.  K.  Platzniajor  zu  Königsberg  und  ein  v.  K.  Justizrath  bei 
dem  Ftirstenthumsgerichte  in  Neisse,  auch  war  1837  ein  Forstmeister 
V.  K.  in  Danzig  angestellt. 

N.  Pr.  A.-L.   III.  8.  75    —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  416. 

Karger,  Edle.  Erbländ. -Osten*.  Adelsstand.  Diplom  vom  27.  Sept. 
1841  filr  Leopold  Karger,  k.  k.  Oberstlieutenant  im  Inf. -Reg.  f^reih. 
V.  Bianchi,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Derselbe  war  später  k.  k.  Ge- 
neralmajor in  d.  A. 

Handschriftl.  Notiz. 

Kiiijy^er,  Edle  \\  Dioistem..  Erbl.  österr.  Adelsstand.    Diplom  v. 

II,  ilärz  184i>  für  Dr.  Anton  Karger,  k.  k.  Rath  und  dirigirenden 
StäHiüldar^t  in  ffalizi^^n.  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Dreistern. 

KurliDg,  Freiherrri!»  Erbländ.-österr.  Freihermstand.  Diplom 
vom  24.  Mni  15(iO  liir  Jnhann  v.  Karling,  Herrn  zu  Neudorf  und  Baum- 
garten und  Pfa»iilii(*rr  /w  jStein,|  niederösten\  Iloflvammerrath  etc.  für 
Sieb  und  t\m  j^an/c  (ir-^thlccht.  —  Die  Karlinger,  Charlinger  oder 
V*  Kiüliug,  Kliarlin^,  l;ittiT,  waren  ursprünglich  Tiroler  von  altem  Adel, 
hatten  schuii  mi\  (2!in  \\n  Obcr-Innthale  ihren  Edelsitz  und  besassen 
134eJ  die  £!prr!6rliftf\rti  llertcnberg,  St.  Petersberg  und  Fragnstein. 
Berahard  Kuiürigi^r.  1474  kais.  Pfleger  auf  dem  Schlosse  Stein  an  der 
ihtmni  m\i\  \\y\i  14  77  —  1486  Bürgermeister  der  Städte  Krems  u. Stein, 
erhittit  l478seaTien  alton\Vai)pen-SchildvonGold  u.  blau  der  Länge  nach 
gethc'ilt*  niif  f  iiiir  Lilie  vrio  gewechselten  Farben,  erneuert  und  bestä- 
Ml^i  [)rf^«'llie  vvnr  mit  ]V[n na  Magdalena  Pilgermann  vermählt  und  aus 
dieser  Ehe  stammte  Wolfgang  v.  Karling,  Ritter,  kais.  Rath  und  von 
1498 — 1512  ebenfalls  landesfürstl.  Pfleger  zu  Stein.  Derselbe  erlangte 
dann  Schloss  und  Herrschaft  Stein  pfandweise,  kaufte  1525  die  Herr- 
schaft Neudorf  und  sass  1530  und  1535  auf  dem  niederösten*.  Landtage 
zu  Wien  und  starb  1542.  Aus -seiner  Ehe  mit  Catharina  Lang  ent- 
sprossten  die  Söhne  Christoph  v.  K.,  welcher  um  1546  ohne  Nachkom- 
men starb  und  der  obengenannte  Freiherr  Johann.  Derselbe,  gest.  1576, 
hatte  aus  erster  Ehe  mit  Margaretlia  v.  Rauhenberg  zwei  Söhne  und  eine 
Tochter,  Martha,  und  aus  der  zweiten  mit  Amalia  Herrin  v.  Strein  drei 


—     28     — 

Söhne  und  vier  Töchter.  Freiin  Martha  vermählte  sich  1564  mit  Georg 
V.  Velderndorf  und  starb  1621  als  Wittwe  im  hohen  Alter.  Von  den 
Töchtern  aus  zweiter  Ehe  vermählte  sich  Benigna  mit  Christoph  v.Hauns- 
perg,  Anna  mit  Ehrenfried  Ilerm  zu  Puechhaim  und  Judith  mit  einem 
Freih.  v.  Listhy.  Von  den  Söhnen  überlebte  Freih.  Johann  der  Jün- 
gere, aus  der  zweitenEhe  des  Vaters  stammend,  alle  seine  Brüder.  Der- 
selbe war  1592  und  1597  niederösterr. Landrechts-Beisitzer  und schloss, 
aus  der  Ehe  mit  Anna  Herrin  v.  Strein  zu  Schwarzenau  zwei  Töchter : 
Amalia  und  Catharina,  hinterlassend,  1605  den  Mannsstamm  c^es  Ge- 
schlechts. —  Bei  Erhebung  der  Familie  in  den  Freiherrnstand  war  ein 
ge\iertcr  Schild  verliehen  worden :  1  und  4  die  Lilie  des  Stammwap- 
pens und  2  und  3  in  Scliwarz  zwei  gekreuzte,  goldene  Pilgerstäbe :  das 
ererbte  Pilgermannsche  Wappen,  s.  oben. 

Gr.  V.   ItnindU,  II.  K.  M.  -     WimgrÜl,  V.  8.  20—22. 

Karlspach  (im  Sclülde  ein  alter,  mit  einer  hinten  etwas  überste- 
henden runden  Mütze  bedeckter  Menschen-  wahrscheinlich  Frauenskopf 
mit  Halse).  Altes,  fränkisches,  zum  fuldaischen  Lehnshofe  gehörendes 
Adelsgeschlecht,  ans  welclieni  die  Gebrüder  Hermann  und  Theodor  1334 
lebten  und  Wolffgang,  welcher  zuletzt  vorkommt,  1615  mit  der  Burg 
Eschenbach  beliehen  wurde.  Die  hier  in  Rede  stehende  Familie,  wel- 
che von  dem  ebenfalls  fränkischen,  schon  1550  zu  den  fiddaischen 
Lehnsleuten  zählenden,  ein  ganz  anderes  Wappen,  nämlich  in  Roth  ei- 
nen silbernen  Wolf  führenden  Geschlechte  der  Wölffe  v.  Karspach  ganz 
verschieden  war,  ist  vor  1637  erloschen,  denn  in  diesem  Jahre  folgte, 
wie  Schannat  ausdrücklich  angiebt,  in  dem  Karlspach' scheu  Lehen  zu 
Burg  Eschenbach  Hartmann  Wolff  v.  Karspach:  ein  Fall,  der  bei  so 
gleich  lautenden  Namen  zu  der  Vermuthung  führen  könnte,  dass  zwei 
verschiedene  Ges6hlechter  ein  und  dasselbe  gewesen  wSü'eii; 

Schannat,  8.  US  u.  190.  -  o.  Meding,  U.  8.  288  u.  %m  i  t.  Karhpli^li  ui;itl  Ö^S  W^lif 
V.  Karspach. 

Kamitzki,  Karnizky,  Kamitzky,  geriLinut  Rrn^chnitzk^i  Altes, 
dem  polnischen  Stamme  Wczele  einverleibt  jievvcsenoÄ  Adel^ges€blccJtt» 
welches  zeitig  nach  Schlesien  kam  und  schon  1347  äü  Pomihwitü  Im 
jetzigen  Kr.  Steinau  und  1500  zu  Miestitz  im  Kr.  Ki»s<il  sass  und  s]»Wter 
.auch  mit  Konradsdorf,  Tschirbsdorf  etc.  begfltiit  wurde.  iJ-ii^MclIic*  ist. 
im  Mannesstamme  mit  Georg  Ernst  v.  Kamitzky  aus  Pafelsclmewe  (Vü- 
welschöwe)  unweit  Wohlau  14.  Jan.  1706  erkittchou  und  die  Letzte  ih- 
res Stammes,  Helena  Sophia  v.  K.,  Herrin  auf  Paweliichöwe,  vermählte 
sich  1717  mit  Friedrich  Gottlieb  v.  Debschiitz. 

Sinapiu»,  T.  8.  202  u.  203  u.  Tl.  8.  716  u.  717  —  Oauhe,  I.  8.  963  u.  ü.  8.  516  u.  617. 
—  N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  75  u.  76.—  Freiherr  v.  Ledebur,  I.  8.  416.  —  Siebmach^r ,  I.  73; 
Die  Kamitzky.  Scbleiiisch  u.  U.  51  ;  v.  Kroschniuky-Kariiiuky.   —  v.  Meding,  U:  8.  2S9. 

Karnitzki  v.  Ehrensiun.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
vom  19.  Nov.  1842  ftlr  Valentin  Karnitzki,  k.  k.  Rittmeister,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Ehrensinn. 

HaiidMchviftl.  Notix. 

i  Karpfen,  Karpffen,  Karpen.  Altes,  nur, dem  Namen  und  Wappen 

nach  bekanntes,  von  Siebmacher  und  v.  Hattstein  zum  schwäbischen 
Adel  gerechnetes  Geschlecht,  welches  nach  Estor  im  deutschen  Orden 


—     29     — 

aufgenommen  war.  v.  Meding  sah  das  Wappen  desselben  mit  dem  Na- 
men V.  Karpen  an  einem  alten  Familienkasten  mit  einigen  anderen  Wap- 
pen yom  Sächsischen  Adel,  doch  ist  nicht  aufzufinden,  däss  die  Famitie 
in  Sachsen  vorgekommen  sei. 

Esior^  Ahoeuprobe.  8.  65.  —  Siebniacher,  I.  120:  v.  Karpfen,  Sohwtbiseh.  —9.Medf*g^ 
H.  S.  290  u.  291. 

Karras,  Carras.  Eins  der  ältesten  sächsischen  Rittergeschlechter, 
welches  schon  im  13.  und  noch  im  15.  Jahrh.  zu  den  angeschensten  des 
Landes  gehörte.  Dasselbe,  früher  Cares,  Karis,  Caras  geschrieben,'%ar 
im  Elbthale  zwischen  Meissen  und  Dresden  zu  Colin,  Zschaschendorf, 
Cosswig  etc.  sowie  zu  Reinhardtsgrimma  bei  Dippoldiswalde  angesessen 
und  von  den  Sprossen  des  Stammes  waren  auch  Einige  Landvögte  zu 
Pirna  gewesen.  —  Knauth  vermuthete,  dass  das  Geschlecht  wohl  erlo- 
schen sei,  doch  hatte  dasselbe  in  der  Niederlausitz,  in  welcher  ein  den 
Namen  des  Geschlechts  führendes  Gtit  unweit  Lübben  liegt,  schon  1500 
mit  Graupe  bei  Luckau  und  1520  mitSöhönfeld  bei  Calau  begütert,  fort- 
geblüht und  war  später  in-  den  Besitz  mdajtrer  dortigen  Güter  gelangt, 
zu  denen  namentlich  in  der  Umgegend  von  Luckau  Jetsch,  Schenken- 
dorf, Drahnsdorf  (Dransdorf),  Crossen  etc.  zählten,  auch  war  ein  Zweig 
nach  Schlesien  gekommen,  welcher  sichKaras  v.  Rohmstein  schrieb,  aus 
welchem  Caspar  K.  v.  R.,  geb.  159rzu  Ujest  im  Oppelnschen,  6.  Jan. 
1646  zu  Breslau  als  Domherr  zu  Breslau,  Propst  zu  Olmtitz  und  fürst- 
bischöfl.  Rath  starb.  —  Sehr  genaue  Nachrichten  über  die  Familie  vom 
16.  Jahrh.  an  hat  v.  üechtritz  aus  den  Kirchenbüchern 'zu  Crossen,  Mer- 
seburg, Dresden,  Zörbig,  Oderin  und  Dransdorf  gegeben.  Dieselben  be- 
ginnen mit  Nicol  v.  Karras  auf  Crau^  und  Schönfeld,  welcher  um  1520 
lebte  und  mit  Aemilia  t.  Nischwitz  vermählt  war.  Von  ihm  entspross 
Erasmus  und.  von  diesem  aus  der  Ehe  mit  Ursula  v.Körbitz  Georg  Adam 
auf  Ober-Horka,  Wachtmeister-Lieutenant  in  der  kursächs.  Leibgarde, 
in  erster  Ehe  verm.  mit  Martha  v.  Gersdorf.  Der  Sohn  aus  dieser  Ehe, 
Caspar  Ernst,  gest.  1678,  Herr  auf  Crossen  und  Jetsch,  erst  k.  k.,  spä- 
ter k.  schwed.  Oberstwachtmeister,  hatte  aus  zweiter  Ehe  mit  Christine 
V.  der  Drossel  sechs  Söhne,  von  welchen  drei,  Caspar  Siegfried,  Hein- 
rich Ernst  und  Jobst  Heinrich,  den  Stamm  fortsetzten.  Caspar  Sieg- 
fried, gest.  1707,  Herr  auf  Crossen  und  Tromsdorf,  Landesgerichts- 
asseasor  und  Landsyndicus  in  der  Niederlausitz,  war  mit  Anna  Catha- 
nira  t.  Klitzing  vermählt  und  von  den  drei  Söhnen  desselben  war  dei^ 
älteste,  Hans  Heinrich  (I.),  gest.  1714,  Herr  auf  Crossen,  Drahnsdorf, 
Liedekahle  und  Golssen,  nach  dem  Tode  des  Vaters,  ebenfalls  Land- 
syndicus der  Niederlausitz.  Aus  der  Ehe  des  Letzteren  mit  Catharina 
Elisabeth  v.  Stutterheim  entspross  Hans  Heinrich  (IL),  Herr  auf  Cros- 
sen etc.,  Ober-Steuereinnehmer  in  der  Niederlausitz,  aus  dessen  Ehe 
mit  Eva  v.  Stutterheim,  neben  sieben  Töchtern,  ein  Sohn ,  Gottlob, 
Kreis-Steuereinnehmer  zu  Luckau,  stammte,  welcher  1767  ohne  männ- 
liche Nachkommen  starb.  —  Heinrich  Ernst,  s.  oben,  gest.  1716,  Herr 
auf  Jetsch,  früher  kurbrand.  Rittm.,  war  in  erster  Ehe  verm.  mit  Anna 
beth  V.  d.  Dhame  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Siegmund  Ernst, 
1743,  Herr  auf  Jetsch,  welcher  aus  der  Ehe  mit  Ursula  Elisabeth 
Schönnermark  nur  eineTochter,  Aemilia  Christiane,  hinterliess,  wel- 


—     30     — 

che  die  Gemahlin  des  Ltondesdeputirten  in  der  Niederlausitz  Jaa,jdiim 
Wilhehn  v.  Schliehen  auf  Oderin  wurde.  —  Jobst  Heinrich,,  s.  olKen, 
gest.  1718,  Herr  auf  Schenkendorf,  h.  sachs.  merseb.  OberstallmeiBter, 
hatte  aus  zweiter  Ehe  mit  Johanna  Helene  v.  Weisen  a.  d.  H.  Wallent- 
dorf sechs  Sohlte,  von  welchen  zwei  jung  starben,  Johann  Gottlob  1745 
bei  Kesselsdorf  fiel  und  Heinrich  Caii,  kursächs.  Capitain,  1747  starb, 
Hans  Ernst  aber  und  Moritz  Erdmann  den  Stamm  fortsetzten.  Von 
Haus  Ernst,  gest.  1757,  Herrn  auf  Schenkendorf,  kursächs.  Major  und 
später  h.  sachs.  weissenf.  Hausmarschall,  entspross  nur  ein  Sohn,  Jo- 
hann Heinrich  Wilhelm,  welcher  jung  starb,  von  Moritz  Erdmann  aber, 
gest.  1770,  kursächs.  Amtshauptmanne  zuZörbig,  verm.  mit  Luise  Ama- 
lie  V.  Ende,  stammten  drei  Söhne :  August  Ludwig,  gest.  1785,  kur- 
sächs. Finanz-Secretair,  August  Friedrich  Erdmann,  gest.  1772,  kur- 
sächs. Lieutenant  und  Christian  Heinrich  Gottlob,  geb.  1750,  welcher 
1792  kursächs.  Lieutenant  bei  dem  adcligeS  Cadettencorps  zu  Dresden 
war.  Mit  Letzterem  ist  wobl,,so  viel  bekannt,  um  1800  der  Manns- 
stamm des  Geschleclits  erlosdien. 

Sinapius,  II.  8.  715.  —  Gauhe,  l.  S.  963  und  964.  —  #^  üecfUrit»,  diplom.  Nachr.^  IV. 
8.  70-79.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  76.  —  Freih.  •.  Ledebur,  1.8.416.  —Siebmaeher,  I.  159 r 
V.  Karas,  Meissnisch.  -  0.  Meding,  I.  8.  271  u.  272.  —  Kntichkt,  IV.  8.  206—309. 

Karspaeh,  s.  Wolff  v.  Karspach. 

Karst  V.  Karsteuwerth.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1819  für  Johann  Georg  Karst,  k.  k.  jubilirten  Verpflegs-Amtsrath,  we- 
gen 44jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  v.  Karstenwerth. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  8.  208. 

Karstedt,  Karstede.  Eins  #er  ältesten  Adelsgeschlechter  der 
Mark  Brandenburg,  welches  nach  Angelus  926  in  dieselbe  gekommen 
sein  soll.  Die  Familie  wurde  namentlich  in  der  Priegnitz ,  in  welcher 
ein,  den  Namen  des  Geschlechts  führender,  schon  1271  vorkommender 
Sitz  liegt,  ansehnlich  begütert,  sass  auch  bereits  1305  zu  Losenrode  u. 
1428  zu  Seehausen  im  jetzigen  Kreise  Osterburg  der  Prov.  Sachsen  u. 
kam  auch  nach  Meklenburg,  wo  Jochim  v.  Karstede  1564  lebte,  so  wie 
neuerlich  nach  Schlesien. . —  Der  Stamm  blühte  fort  u.  besitzt  ein  gros- 
ses, 1808  gestiftetes  Majorat,  welches  aus  den  Gütern  Fretzdorf  und 
Herzsprung  in  der  Ost-Priegnitz,  Kaltenhof  u.  Klein-Linde  in  der  West- 
Priegnitz  u.  dem  Rittergute  Rossow  in  Meklenburg-Schwerin  besteht. 
Als  Inhaber  desselben  wird  in  neuester  Zeit  Carl  Otto  Sigismund  v.  Kar- 
stedt,  k.  pr.  Prem.-Lieut.  a.  I)..  Mitbesitzer  der  schlesischen  Güter 
Nieder-Gläsersdorf  u.  Hummel  im  Kr.  Lüben  genannt ,  auch  war  der 
vor  1857  verstorbene  k.  pr.  Regier.-Rath  v.  K.  Herr  auf  Gross-Tschacks- 
dorf  unweit  Sorau. 

Angelus,  m&rk.  Chroii.,  8.  39.  —  Oauhe,  I.  8.  9f.5.  -  N.  Pr.  A.-L.  HI.  8.  .sa.  ^  Freih. 
V.  Ledebur,  I.  8.  416  u.  17  u.  III.  8.  286.  —  Siebmacher,  I.  176:  mit  dem  unrichtigen  Na- 
men: ▼.  Ronstet,  Ifarkisrh.  —  v.   Meding,  I.  8.  272  ii.  '^73. 

Karthanseii.  Altes,  westphälisches,  früher  in  der  Grafschaft  Mark, 
namentlich  im  jetzigen   Kreise  Altena   angesessenes   Adelsgeschlecht, 
welches  zu  Karthausen  u.  Vahlefeld  im  Kirchspiele  Halver,  zu  BadiuR- 
hagen,  Masthoven  etc.  sass  u.  Badinghagen  noch  1684  inne  hatte,  daj 
aber  erloschen  ist. 

t^Hh.  9*  Udthur,  I.  8.  417.  —  v.   StHmn,  Tab.  40.  Nr.  8. 


—     31     - 

Ka^rwat,  Karwatt  (in  Blau  über  einem  goldenen  Sterne  ein  gol- 
dener flalbmond,  -aatechen  dessen  nach  oben  gekehrten  Hörnern  ein 
goldenes  Kreuz  ittflHJ^  Ein  seit  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh. 
zn  dem  anBässig^^^Hnüssischen  Adel  gehörendes ,  dem  polnischen 
Stamme-  MardeHd9|pKibtes  Geschlecht ,  in  dessen  Hand  in  neuester 
Zeit  die  Güter  Ja9S%>wo ,  Wychulec  und  Koszyrog  im  Kr.  Strasburg 
waren.  - 

Freih.  9.  Ledfbur,  I.-0.  4l7. 

Karwath,  Charwath,  auch  Freiherren  und  Grafen  (Stammwap- 
pen: in  Blau  drei  übereinander  fliessende  Wasserströme.  Gräfliches 
•Wappen  :  Schild  geviert  mit  rothem,  den  Kopf  u.  Hals  eines  gekrönten, 
goldenen  Greifs  zeigenden  Mittelschilde.  1  und  4  in  Gold  eine  blaue 
Lilie  u.  2  u.  3  das  Stammwappen).  Böhmischer  f^eiherrn-  u.  Grafen- 
stand. Freihermdiplom  vom  6.  Nov.  1702  für  Johann  Franz  v.  Karwath 
u.  Grafendiplom  vom  16.  März  1715  (nach  einer  ahderen  Angabe  vom 
16.  Apr.  1716)  für  denselben.  —  Altes,  ursprünglich  ungarisches 
Adelsgeschlecht,  welches  von  den  Herren  v.  Slawata,  deren  Besitzungen 
zwischen  den  drei  Flüssen  Theis,  Sau  und  Donau ,  (welche  auch  das 
Stammwappen  darstellen  soll)  lagen,  abstammte.  Dasselbe,  über  welches 
Paprocius  nähere  Auskunft  giebt,  kam  auch  nach  Schlesien  und  sass 
bereits  1593  zu  Tworkau  bei  Jägerndorf.  Johann  Ferdinand  v.  Ch., 
kais.  Oberstwachtmeister  des  holstein.  Cuirassier-Regim. ,  Hess  sich  in 
Maywaldau  bei  Hirschberg  nieder  und  baute  das  schöne  dortige  Schloss. 
Von  ihm  entspross  der  oben  genannte  Graf  Johann  Franz,  k.  k.  Kam- 
merherr, welcher  als  Herr  auf  Majrw^au,  Eichberg,  Schildau  etc. 
30.  Mai  1730  starb.  Der  Sohn  desselben  aus  der  Ehe  mit  Catharuia 
Caroline  Grf.  v.  Henckel-Donnersraark,  Graf  Franz  Maximilian,  starb 
in  der  Blüthe  seiner  Jahre  u.  schloss  den  Stamm. 

Paproeiu»,  Specul.  Iforav.  8.  106.  —  Sinapius,  II.  S.  118  u.  119.  —  Gauhe ,  11.  6.  hn 
D.  518.  —  Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  10  u.  69.  —  N.  Pr.  A.-L.  11 1.  8.  77.  —  Freiln-rr 
f.  Ltdebur,  1.  8.  417.  —  Dor»t,  Allg.  W.-B.  U.  8.  51—54  u.  Nr.  183. 

ELarwinski,  Karwinsky  v.  Karwin,  auch  Freiherren.  Erbländ.- 
österr.  Freiherrustand.  Diplom  vom  6.  Aug.  1813  für  Johann  Nepomuk 
Wenzel  Karwinski  v.  Karwin ,  k.  k.  Generalmajor.  —  Altes ,  ursprüng- 
lich polnisches,  zu  dem  Stamme  Kitlicz  gehörendes  Adelsgoschlecht, 
welches  aus  Polen  nach  Schlesien  und  später  auch  nach  Böhmen  kam. 
Das  Stammschloss  Karwin  liegt  im  jetzigen  oppelnschen  Kreise  Ober- 
schlesiens u.  die  Familie  war  auch  im  Teschenschen  mit  Tscharnowitz 
angesessen.  —  Pertzick  Karbinski  kommt  1445,  Niclas Karwinski  v.  Kar- 
win 1530  u.  Peter  v.  Karwintzki  auf  Karwin  1572  als  der  Fürsten  zu 
Teschen  Land-  und  Regierungsrath  vor.  Johann  Joseph  K.  v.  K.  war 
1 709  k.  Hauptmann  des  schlauer  Kreises  in  Böhmen.  Von  den  späte- 
ren Sprossen  des  Stammes  haben  Einige  in  der  k.  prouss.  Armee  ge- 
standen u.  noch  1823  war  ein  v.  K.,  k.  pr.  Hauptmann,  Rendant  bei 
dem  Train -Bataillon  in  Graudenz.  —  Ein  Sohn  des  obengenannten 
Freih.  Johann  Nepomuk  Wenzel,  Wilhelm  Friedrich  Freiherr  K.  v.  K., 
k.  bayer.  Kämm.,  früher  k.  spanischer  Berghauptmann  in  Mexico^  wurde 
in  ^^j^delsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  —  Der  Stanun  hat 
wie  im  Freiherrnßtande  fortgeblüht  u.  in  neuester  Zeit  war 


—     32     — 

Edmund  Ritter  Karwinski  v.  Karwin  Hauptmann  im  k.  k.  4. J^-Reg. 
u.  Jacob  Freih.  y.  Karwinsky  Hauptmann  im  k^MM^.  Int-^pe^. 

Sinapius,  I.  8.  502.  —  Gauhf,  I.  8.  966:  KarwiotsU«  j|^^B|Ü^elüM/OhTon.  u.  »i- 
napiu»  I.  u.  JI.  —  p.  Lang,  8uppl.  8.  52.  —  MegtrU^,  ^f^^^OHt** -^M.  8.  69«  —  N. 
Pr.  A.-L.  8.  77  u.  78.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.417.-  i^^H^HT  76 -Die  Karwinsker. 
Schleswch.  —  0.  Meding,  U.  8.  291.  —  W.-B.  d«s  Kgr.  9|^^H;37  und  v.  Wotckem, 
Abth.  8:  Freih.  K.  v.  K.  —  v.  He/ner ,  bayer.  4d«l,  TabniiPV42.  —  Knenchke ,  IV. 
8.  ^09-811.  T  ^ 

Kaschnitz  v.  Weinberg,  Ritter  und  Freilierreii,  Böbmischer 
Ritter-  u.  erbländ.-osterr.  Freihermstand.  Ritterdiplom  von  1701  für 
Johann  Kaschnitz  v.  Weinberg,  k.  k.  KriegszfAlämts- Verwalter  in  Mäh- 
ren u.  Freihermdiplom  von  1786  fttr  Anton  Valentin  Kaschnitz  v.  (zu) 
Weinberg,  mährischen  Gubernialrath  u.  Cameralgüter-Oberdirector. 

MtgerU  v.  Mühlfeld^  S.  62  u.  Erg.-Bd.  8.  160. 

Kaspis.  ErbUtad.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  8,  Febr.  1645 
für  Jacob  Kaspis  j:^lzburgischen  Stadtammann  und  Stadtbaumeister. 
Der  Vater  desselbCTT,'  Martin  Kaspis,  hatte  1598  einen  kaiserlichen 
Wappenbrief  erhalten  u.  sein  Sohn,  Matthias  v.  Kaspis ,  salzburgischer 
Geh.-Rath  u.  Reichstagsgesandter,  erhielt  1696  ein  Bestätiguagsdiplonl 
des  dem  Vater  verliehenen  Adels.  Der  Stamm  blühte  fort  und  zwei  in 
Salzburg  lebende  Brüder,  Nachkommen  des  Jacob  v.  K.  in  der  vierten 
Generation :  Johann  Nepomuk  v.  K.,  geb.  1804  u.  Rupert  Leopold  Aloys 
V.  K.,  geb.  1811,  wurden  in  die  Adelsmatrik^l  des  Kgr.  Bayern  einge- 
tragen. 

V.  L(^ng,  8.  89b.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  44. 

Kassler.  Ein  früher  in  Tirol  vorgekommenes  Adelsgeschlecht, 
welches  aus  dem  augsburger  Ifctriciate  nach  Tirol  gekommen  sein  soll. 

Or.  V.  Brandts,  II.  8.  69. 

Kast,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  In  neuester  Zeit 
standen  in  der  k.  k.  Armee:  Levelin  Freih.  v.  Kast,  Rittm.  im  9.  Hu- 
saren-Reg.  u.  Arthui*  Freih.  v.  Kast,  Rittm.  im  9.  UlUanen-Reg. 

Militair-Schemat.  d.  osterr.  Kaiserthums. 

Kast  V.  Kastenberg.  Erbländ.-österr.'  Adelsstand.  Diplom  von 
1775  für  Anton  Kast,  Rittmeister  im  k.  k.  Dragoner-Regim.  Herzog 
V.  Savoyen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Kastenberg. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  334. 

Kastner  v.  Teschenthal,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1810  für  Johann  Kastner,  herz,  teschenschen  Cameral-Administra- 
tor,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Teschenthal. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  Ergäus.-Bd.  8.  334. 

Katlenborg,  Grafen,  s.  Catlenburg,  Grafen,  Bd.  II.  S.  243. 

Käthen.  Adelsstand  des  Kgr.  Schweden.  Diplom  vom  3.  Nov. 
1692  fürGottfriedKathen.  —  Ein  aus  Stralsund  stammendes  Geschlecht, 
welches  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  auf  Rügen  u.  später  auch 
in  anderen  Gegenden  Pommerns  ansässig  wurde  u.  aus  welchem  meh- 
rere Sprossen  in  k.  preuss.  Militair-  u.  Staatsdiensten  gestanden  haben. 
Dasselbe  sass  zu  Schönwalde  u.  Breiteufclde  im  Kr.  Naugard,  zu  Arbs- 
hagen im  Kr.  Franzburg  und  zu  Götemitz  auf  Rügen  etc.  —  Ein  v.  K., 
k.  pr.  Capitain  im  Dragoner-Reg.  der  Königin  blieb  im  Feldzug^J^gO^ ; 
ein  Sprosse  des  Stammes  war  1837  k.  pr.  Oberförster  zu  Pog 


—     33     — 

im  Regier.-Bez.  Stralsund  und  ein  anderer  Assessor  bei  dem  Ober-Ap- 
pell.-Gerichte  in  Greifswalde ;  Johann  Gottlieb  Christian  v.  K. ,  k.  pr. 
Hauptm.  a.  D.,  war  damals  Herr  auf  Breiten  u.  in  neuester  Zeit  kommt 
Wilhelm  v.  Käthen  als  Herr  auf  Götemitz  vor. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  78.  -  Ffih.  v.  Ledebur,  I.  8.  417  u.  UI.  S.  285.  —  Soea  Rikei 
Wapenbok,  Tab.  43.  —  Pomm.  W.-B.  111.  Tab,  4Ü  u    8.  182  ii.  133.    —   Kne$chk«.  l:   8.   229. 

Ratsch.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  18.  Jan.  1705 
fOr  Christoph  Katsch,  k.  pr.  Geh.  Hof-  u.  Kammerger.-  und  Kriegsrath, 
General -Auditeur  etc.  Derselbe,  geb.  1665,  aus  einem  halleschen 
Pßlnnergeschlechte  stammend,  starb,  ohne  Nachkommen  zu  hinterlas- 
sen, 1729  2As  k.  pr.  w.  Geh.  Staatapainister,  General- Auditeur  u.  Herr 
auf  Döberitz  u.  Verbitz  im  Brandenburgischen. 

V.  IleUbaek,  I.  8.  638.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  87,111.  8.  78  u.  V.  8.  2«6. -FreiAerr  ».  Le- 
d4bur,  l.  8.  417  u.  418.  —  v.  Dreyhaupt,  Beschr.  d.  H.  Magdeburg,  Tab  27.  —  W.-B.  der 
Preaaa.  Monarch.,  UI.  63. 

Katte,  Katt,  aoph Grafen  (Stammwappen:  in  Blau  eine  springende, 
im  Maule  eine  Mau§  haltende ,  silbergraue  Katze).  Grafenstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  6.  Aug.  1740  für  Hans  Heinrich  v.  K.,  k. 
preoss.  ffeneral-Feldmarschall.  —  Eins  der  ältesten  und  angesehensten 
Adelsgeschlechter  der  Mark  Brandenburg ,  -welches  in  dieselbe  unter 
K.  Heinrich  I.  aus  den  Niederlanden  gekommen  sein  soll  und  sich  d^n 
zeitig  im  Magdeburgischen  u.  Bremenschen ,  in  Schlesien  etc.  ausbrei- 
tete. Im  Magdeburgischen,  in  welchem  die  Familie  u.  zwar  im  jetzigen 
Kreise  Jerichow  U.,  sölir  ansehnlich  begütert  wurde,  sass  dieselbe  be- 
reits 1342  zu  Vieritz,  1376  zu  Redekin  u.  1380  zu  Wust  u.  Zolchow. 
Im  Bremenschen  lebte  nach  Mushard  schon  1312  Hermann  Katten, 
Ritter ,  und  die  Nachkommenschaft  blühte  mehrere  Jahrb.  im  Lande 
Kedingen  u.  war,  1500  zu  Marne  u.  1657  zu  Niendieck  begütert,  auch 
nach  Dänemark  und  Schweden  gekommen,  in  Schlesien  aber  war  schon 
1385  Petrus  K.  Herr  auf  Rosenau  bei  Pitschen  unweit  Creuzburg.  — 
üeber  den  späteren  Güterbesitz  der  Familie  im  Magdeburgischen  und 
Brandenburgischen,  in  der  Altmark,  in  Ostpreussen  und  in  Pommern 
giebt  Freih.  v.  Ledebur  genaue  Auskunft.  —  Von  den  Sprossen  des 
Stammes  sind  viele  in  k.  pr.  Militair-  u.  Staatsdiensten  zu  den  höchsten 
Ehrenstellen  gelangt.  Graf  Hans  Heinrich,  s.  oben,  geb.  1681  zu  Wust 
—  ein  Sohn  des  Hans  v.  K.,  h.  sachs. -Coburg.  Hofmarschalls  u,  Herren 
auf  Wust,  Scharlibbe  u.  Camern,  aus  der  Ehe  mit  Auguste  v.-'tschiÄli-' 
mer  —  k.  preuss.  General  -  Feldmarschall  etc.,  starb  1^41.  Aus  der 
ersten  Ehe  desselben  mit  Dorothea  Sophie  Grf.  v.  Wartensleben,  gest. 
1706  —  Tochter  des  k.  pr.  General- FeldmarschaUß  Alexander  Her- 
mann Gr.  V.  Wartensleben  —  stammte  als  einziger  Sohn  Hans  Hermann 
v.  Katte ,  k.  pr.  Lieut.^  der  bekannte,  unglückliche  Jugendfreund  des 

ren  Königs  Friedrich  H..  von  Preussen,  welcher,  als  Opfer  seiner 
schalt  mit  dem  dift^gen  Kronprinzen,  einem  von  dem  Könige 

rieh  Wilhelm  I.  v^Mp&rften  Spruche  des  Kriegsgerichts  6.  Nov.* 
ITfläOf' verfiel.   Graf  Hansl^lnrich  hatte  in  zweiter  Ehe  mit  Elisabeth 
V.  Bredow,  gest.  1736,  den  Stamm  fortgesetzt,  doch  starb  der  Letzte 
seiner  Söhne   1748  und  mit  demselben  erlosch  der  Mannsstamm  der 
gräflichen  Linie.  —  Heinrich  Christoph  v.  K.  —  ein  älterer  Bruder  des 

MM$9Ckk$,  Deattelu  Ad«U-L«z.  V.  3 


—     34     — 

Grafen  Hans  Heinrich  —  starb  1760  als  k.  pr.  w,^eh.  Staats-  ojid 
Kriegsrath,  Vice -Präsident  u.  dirigirender  Minister  bei  dem  General- 
Directorium,  Chef  des  6.  Departements  etc.  Aus  seiner  Ehe  mit  Ursula 
Dorothea  v.  Möllendorf  stammten  die  drei  Brüder:  Johann  Friedrich 
V.  K.,  gest.  1764  als  k.  pr.  Generallieutenant  a.  D.;  Bemdt  Christian " 
V.  K.,  gest.  1778,  Herr  auf  Wust  und  Lütchen-Mangelsdorf,  k.  preuss. 
Generalmigor  a.  D.  u.  ehemaliger  Chef  eines  Dragoner-Regiments  und 
Carl  Aemilius  v.  K.,  gest.  1757,  k.  pr.  Oberst  u.  Chef  eines  Dragoner- 
Regfments.  Von  den  späteren  Sprossen  des  Geschlechts  wurde  ein 
V.  K.  1792  Generalmajor  und  Chef  des  k.  pr.  Drag.-Regim.  Nr.  4  und 
starb  1813  als  Generallieutenant;  Qpttfned  Friedrich  Bodo  v.  K.  starb 
1833  als  k.  pr.  Oberst  a.  D.  u.  Frieorjich  Carl  v.  K.  a.  d.  Hause  Zolchow, 
früher  ein  treuer  Waifengefährte  des  Herzogs  Friedrich  Wilhelm  zu 
Braunschweig,  starb  1836  als  k.  pr.  Oberstlieutenant  a.  D.  auf  seinem 
Gute  Neuen-Keitsche  bei  Genthin.  Ein  Bruder  de^etzteren,  Friedrich 
Wilhelm  Gottfried  v.  K. ,  war  1837  k.  pr.  OberstUeut.  u.  Commandeur 
des  Garde-Dragoner-Regiments.  —  In  neuester  Zeit  kommt  dioFamilie  mit 
Roskow  im  Kr.  Westhavelland.  Pro v.  Brandenburg  u.  mit  13  Gütern  im 
Kr.  Jericl^ow  H.,  Prov.  Sachsen,  angesessen  vor.  Die  Besitzer  dieser  Gü- 
ter-nyaren  1857  folgende :  Albert  v.  K.  auf  Roskow,  Vieritz,  Marquede 
ui^Buckow ;  Bodo  v.  K.,  k.  pr.  Major,  auf  Altenklitsche  mit  Alt-Bel- 
lin  und  auf  Sydow ;  Rudolph  v.  K.  auf  Wilhelmsthal,  Herr  auf  Neuen- 
Klitsche  u.  Mahlitz ;  Otto  v.  K.,  k.  pr.  Prera.-Lieut.  a.  D.,  auf  Camern 
und  Scharlibbe;  Albrecht  Ludwig  v.  K.,  k.  hannov.  Drost  in  Hildes- 
heim, auf  Stockeisdorf;  Hans  Emil  v.  K.  au{  Wust  u.  Alexander  v.  K. 
auf  Zolchow. 

Muihard,  S.  320.  —  Sinapiu»,  \.  8.  504.  —  Qauhe,  I.  8.  966  a.  967  u.  Tl.  8.  1608  and 
1604.  —  Dienemann.  8.  166.  Nr.  3.  und  8.  841..  Nr.  45.  —  ».  Steinen,  IV.  S.  538.  — 
M.  Pr.  A.-L.  III.  8.  78-A3.  —  Freih.  v.  d.  Kne$€beck,  M.  167.  —  #>eiA.  «.  Ledebur,  1.8.  418. 
—  Si€bmaeker,  I.  174:  Die  Katsen,  Märkisch.  —  9.  Medina,  IT.  8.  991  u.  292.  —  W.-B.  der 
Preuss.  Monarch.  I.  56:  Ur.  ▼.  K.  —  Pommernsch.  W.-B.  ll.  Tab.  65. 

Katterbach.  Altes,  rheiuländisclies,  zu  Anfange  des  19.  Jahrb. 
erloschenes  Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1510  Dürresbach  im  Kr. 
Uckerath,  Eulenbroch  im  Kr.  Mühlheim,  Forstbach  im  Kr.  Düsseldorf 
und  Rotzekowen  im  Kr.  Opladen  pnd  noch  1802  Diependahl  im  Kr. 
Waldbroel  besass,  nachdem  dasselbe  im  17.  und  18.' Jahrb.  mehrere 
andere  G(fiter  an  sich  gebracht  hatte. 

Fahne,  f.  S.  214.   -  Freih.  v.  Ledebur,  l.  S,  418. 

Katze,  y.  der  Katze.  Ein  im  Lauenburgischen  noch  in  der  zweiten 
Hälfte  des  17.  Jahrb.  vorgekommene^,  später  erloschen  b6zeichnetea 
Adelsgeschlecht 

Brüggeniunn,  I.  Hpt/t.  9.  —  N.  Pr.  A.-L.  lil.  8.  82.   —  freih.  v.  Udebur,  III.  8.  sA. 


Katze;  Katzen  (in  Silber  auf  grüneip  Hügtl  eine  sitzende  Ki 


auf  dem  ^(Jime  zwei  gegen  einander  sprin^f^de  Katzen).   Ein 
«aachers  %.-B.  unter  dem  fränkischen  A^l  aufgeführtes  Gesclj 
über  welches  zuverlässige  Nachrichten  fehlen.    Vielleicht  gehör 
selbe  zu  dem  Geschlechte  v,  Katte ,  dessen  Wappen  Siebmacher  auch 
mit  dem  Namen :  Die  Katzen,  Märkisch,  gab,  doch  trägt  die  Katze  im 
Maule  keine  Maos,  auch  iät  der  HeUnschmack  verschieden,  da  die 


scHF 


—     35     — 

y.  Katte  auf  dem  Helme  die  Katze  des  Schildes  bald  sitzend,  bald  aul- 
wachsend, bald  vor  acht  Nelken  sitzend  führten. 

Siebmaeh«r,  V.  101. 

Katzenberger,  Edle  v.  Katzenberg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand. 
Diplom  vom  6.  Mai  1843  für  Franz  Katzenberger,  Major  im  k.  k.  Sap- 
peur- Corps,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Katzenberg.  Der  Stamm 
wurde  fortgesetzt  u.  Ferdinand  K.  Edler  v.  K.  steht  als  Lieuten.  in  der 
k.  k.  Armee.  '  • 

Handsolir.  Notis. 

Katzendorfer^  Ein  früher  zu  dem  steiermärkischen  Adel  gehö- 
rendes Geschlecht,  welches  sich  nach  dem  Dorfe  dieses  Namens  schrieb 
u.  aus  welchem  Joerg  K.  mit  mehreren  Steiermärkem  1486  bei  der 
Krönung  des  nachmaligen  K.  Maximilian  I.  zum  römischen  Könige  zum 
Ritter  geschlagen  wurde. 

Seimut»,  II.  8.  803. 

Katzenellenbogen,  Grafen  (in  Gold  ein  aufgerichteter,  blau  ge- . 
krönter,  rother  Leopard).  Altes  Grafen-  u.  DTuastengeschlecht,  welcbea 
namentlich  am  Rheine  u.  an  der  Lahr  reich  begütert  war  und  welchem 
auch  die  Grafschaft  Dietz  gehörte.  Der  Stamm  erlosch  1479  mit  tfem 
Grafen  Philipp,  dessen  Tochter  u.  Erbin  mit  dem  Landgrafen  Heinrich 
zu  Hessen-Marburg  vermählt  war,  welcher  Letztere  in  den  Besitzungen 
des'Grafen  Philipp  folgte.  Als  1500  der  Sohn  des  Landgrafen  Heinrich, 
Wilhelm»  ohne  Erben  starb,  wollten  die  beiden  Schwestern  desselben, 
von  welchen  die  Eine  an  Johann  Herzog  zu  Cleve,  die  Andere  an  Jo- 
hann Grafen  zu  Nassau-Dillenburg  vermählt  war,  in  den  katzeneUenbo- 
genschen  Grafschaften  succediren ,  doch  hatte  Landgraf  Wilhelm  mit 
seinen  Agnaten  einen  Vergleich  gemacht,  dass  diese  die. Grafschafben 
bekommen  sollten  u.  so  entstand  d^n  ein  langwieriger  Streit,  welcher, 
nachdem  Cleve  an  Nassau  seine  Ansprüche  verkauft  hatte,  so  entschie- 
den wurde,  dass  Hessen  die  Grafschaft  Katzenellenbogen  behielt,  Nas- 
sau aber  die  Grafschaft  Dietz  u.  eine  Geldentschädigung  erhielt.  Ueber 
die  späteren  staatlichen  Verhältnisse  der  Grafschaft  Katzenellenbogen, 
welche  in  eine  obere  u.  niedere  Grafschaft  getheilt  war^giebtWenk  die 
genaueste  Nachricht.  Die  obere  Grafschaft  wurde  der  Stamm  des  jetzi- 
gen Grossh.  Hessen  u.  der  Provinz  Starkenburg  und  die  niedere  Graf- 
schaft ist  seit  1815  ein  Theil  des  Herz.  Nassau. 

Wgnk,  hessische  LandesgeschiehU,   I.  8.    18^-612.    —  Siebmaeher,  .II.    90.   —    IW«r, 
*».  405  «.40«.  ^ 

KatzeneUenbogen,  s.  Knebel  v.Katzenellenbogen,  Katzen- 
einbogen.  ^  • 

Katzenstein  (in  Roth  ein  dreihügeliger,  goldener  B^g,  unten  in 
^nenlä^albzirkel  so  ausgerundet,  dass  man  das  rothe  Feld  sieht  u.  auf 
dp|D  nuttleren  Hügel^eine  sitzende,  golden  gekrönte ,  silberne  Katze, 
oder  in  Roth  ein  aus  dem  Boden  des  Schildes  aufwachsender ,  goldener 
Dreiberg  auf  dessen  beiden  äusseren  Hügeln  eine  gelnDnte  Katze  auf- 
springt, welcher  um  den  Leib  ein  goldenes  Band  befij|^  ist,  an  dem 
eine  zur  Rechten  schräg  in  die  Höhe  stehende,  lange," goldene  Kette  be- 
festigt ist).   Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlecht,  von  welchem,  nächst 

3* 


—     36     — 

dem  Wappen,  nur  bekannt  ist,  dass  Joerg  v.  K.  1414  dem  costnitzer 
Concil  beiwohnte. 

Siebmacher,  II.  90:  v.  K.,  Schwäbisch.  —  v.  Meding,  III.  S.  318  u.  31«:  auch  nachdem 
W.-B.  des  costnitzer  Concils. 

Katzenstein,  Kazenstein,  Kazensteiner  (in  Gold  eine  gegen  einen 
Felsen;  hinauf  springende,  schwarze  Katze).  Altes,  längst  erloschenes 
Adelsgeschlecht  in  Krain,  welches  auch  in  Niederösterreich  begütert 
war.  Diepold  v.  Kazenstein  erhielt  1318  von  Hermann  Gr.  v.  Heünburg 
einige  Lehenstticke  und  Johann  Kazensteiner  zum  Mugelhof  lebte  1490 
in  der  Ehe  mit  Sara  Strein.  —  Die  Stammherrschaft  Kazenstein  in  Krain 
brachten  im  16.  ^Jahrh.  die  Freiherren  v.  Katzianer  mit  dem  Wappen 
an  sicl^ 

WiBugriÜy  V.  8.  hl  aud  h\S. 

Katzer  v.  Lindenheim  und  Freyenberg,  Edle.  Erbländ.-österr. 
Adelsstand.  Diplom  von  1792  für  Johann  Baptist  Katzer,  k.  k.  mäh- 
risch-schlesischen  Gubernial-Secretair,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Lin- 
denheim u.  Freyenberg. 

Megerle  v.  Mühlfeldy  8.  208. 

'  Katzianer,   Kazianer  v.  Katzenstein,  Freiherren  und  GrafBn. 

Erbl.-österr.  Freiherrn-  undReichs-Grafenstand.  Freiherrendiplom  vom 
12.  Jan.  1615  fl^  die  Gebrüder  Katzianer  v.  Katzenstein:  Jörge  Bal- 
thasar, Weickhardt,  Wolff,  Jacob  und  Hans  Sigmund  und  Grafendi- 
plom vom  28.  Mai  1665  für  Hans  Jacob  Freih.  K  v.  K.  und  für  das 
ganze  Geschlecht.  —  Altes,  ursprünglich  dem  Herzogthum  Krain  ange- 
hörendes Adelsgeschlecht,  welches  später  nach  Steiermark  und  Oester- 
reich  kam.  Dasselbe  nahm  den  Beinamen  Katzenstein  von  einem  in 
Oberkrain  gelegenen  Schlosse  an,  über  dessen  Erlangung  sich  verschie- 
dene Angaben  finden.  Nach  Valvasor  erhielt  dieses  Schloss  um  1340 
Georg  Katzianer  durcji  Vermählung  mit  der  Wittwe  eines  v.  Rain  und 
gab  demselben,  statt  des  damaligen  Namens  Vigaun,  den  Namen  Katzen- 
stein, nach  einer  anderen  Angabe  aber  brachte  im  16.  Jahrb.,  nach  dem 
Erlöschen  des  alten  krainer  Adelsgeschlechtes  v.  Katzenstein  oder  Kat- 
zensteiner, diefl'amilie  Katzianer  Schloss  und  Herrschaft  Katzenstein  an 
sich.  In  Steiermark  kommt  die  Familie,  welcher  in  Krain  auch  die  Herr- 
schaft Flöding  zustand,  seit  1446  vor  undbesass  die  Herrschaften  Ro- 
geis,  Wildhaus,  Wetzeisdorf,  Spielfeld,  Kirchberg  a.  d.  Raab  und  Lu- 
kaufzen,  so  wie  später  in  Oberösterreich  zu  verschiedenen  Zeiten  die 
HerrschaÄdriNberbach,  Wayer,  Wolfstein,  Bernau,  Haiding,  Michl- 
grub^Steinllamund  Lichtenegg.  —  Die  obengenannten  Empfänger  des 
Freiherrendiploms  waren  Söhne  des  Joerge  Andreas  K.  v.  K.,  Erzherz. 
Raths-  und  Vicedoms  in  Krain.  Freih.  Joerge  Balthasar  wurde  Ober- 
Amts-Präsident  in  Krain  ,*  Freih.  Weickhardt  wr  inner-östepr!  Hof- 
kriegsrath,  Freih.  Wolif  Jacob  liess  sich  inOesterrcich  nieder  undFreih. 
Hans  Siegmunit^.  k-  Kämmerer  und  nieder-österr.  Regierungsrath, 
wurde  1*629  ud^felie  Herrenstände  in  Obcr-Oesterreich  aufgenommen. 
Graf  Hans  Jaco^JP  oben,  welcher  mit  dem  Grafenstande  auch  das  Oberst- 
Erb-Silber-Kämmereramt  in  Krain  in  die  Familie  gebracht  hatte,  war 
ein  Sohn  des  genannten  Freiherm  Weickhardt.   —   Von  den  beiden 


—     87     — 

Linien,  in  welche  der  Stamm  sich  geschieden  hatte,  erlosch  die  Oester- 
reichische  Linie  mit  dem  Grafen  Christoph  Adam  und  der  Tochter  des- 
selben, Maria  Franzisca  Beata,  welche  sich  1707  mit  Otto  Sigmund 
Freih.  Hager  v.  u.  zu  Allentsteig  vermählt  hatte,  die  steierische  Linie 
aber  erlosch  im  Mannsstamme  10.  Dec.  1823  mit  dem  Grafen  Joseph, 
welcher  uur  zwei  Töchter  hinterliess :  Grf.  Caroline,  geb.  1775  u.  verm. 
1803  mit  Carl  Johann  Gr.  v.  Goöss  und  Grf.  Josephe,  geb.  1778,  verm. 
1802  mit  Joseph  Gr.  v.  Kottulinsky  und  gest.  1851.  —  Das  Stamm- 
wappen der  Familie  war  in  Gold  eine  aufspringende ,  schwarze  Katze, 
welche  in  dem  öfeldrigen  Schilde  mit  Mittelschilde  des  gräflichen  Wap- 
pens einwärts  springend  Feld  1  u.  6  einnahm. 

Val9a$or,  Ehre  des  Herz.  Crain,  Lib.  9.  8.  12.  30.  77  u.  298.  —  frtih.  r.  Iloheneokrl' 
S.  487—494  u.  T06  u.  11.  Suppl.  S.  27.  -  Hübner,  III.  Tab.  898.  —  Oauhc,  I.  S.  967  u.  968 
u.  II.  8.  602—504.  —  Schmutz,  II.  S.  203  u.  204.  —  Deutsche  Gwrfenh.  der  Qtgenwart,  Itt. 
8.  192  u.  193.  —  G<*ncA|.  Tasrhenb.  d.  gräÜ.  linuüor,  1862.  S.  416  u.  histor.  IIaiidb.su  dem- 
selben, 8.  399,  -  Sappl.  rii  siehm.  W.-B.  I.  1,  Nr.  7:  Gr.  KEuiiiner  u.  VIII.  18.  Hn.  v.  Kat- 
siaoer  t.  KaUeostein  a.  Flettnick. 

Katzler,  Katzeier  (Schild  geviert :  1  und  4  von  Gold  und  Schwarz 
quergetheilt  mit  einer  links  springenden,  um  denLc\})  ein  goldenes  Band 
mit  Ringe  tragenden  Meerkatze  und  2  und  3  in  Blau  ein  schrilgrechter, 
mit  drei  Pfeilspitzen  belegter,  goldener  Balken).  Ein  seit  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jahrh.  in  Norddeutschland  vorkommendes  Adelsge- 
schleeht,  welches  nach  einer  in  der  Familie  fortgq)flaiizten  Ueberliefe- 
rung  den  Ursprung  auf  Tirol  zurückführt  und  in  den  letzten  50  Jahren, 
wie  Freih.  v.  Ledebur  angiel)t,  das  frühere  Wappen :  zwei  gegen  ein- 
ander aufgerichtete,  durch  einen  geasteten  Stab  getrennte  Katzen,  ge- 
gen das  oben  angegebene  Wappen  vertauscht  hat.  Dieses  Wappen  ist 
das  von  Siebmachcr,  I.  42  gegebene  der  tiroler  Familie  v.  Katzelohr, 
aus  welcher  die  Gevettern  Benedict  und  Casper  Katzelohr  dasselbe  durch 
kaiserlichen  Wappenbrief  vom  3.  Sept.  1583  erhielten.  —  Von  den 
Sprossen  der  Familie  wird  zuerst  Joseph  v.  Katzler  genannt,  welcher 
für  den  Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm  zu  Brandenburg  ein  Reiter-Re- 
giment warb  und  Oberst  desselben  wurde,  später  aber  in  kurpfälzische 
und  zuletzt  in  holländische  Dienste  trat,  in  welchen  er  alä^  Brigadier 
starb.  Wilhelm  Ludwig  v.  K.,  wohl  der  Sohn  des  Joseph  v.  K,,  war 
Hauptmann  in  holländischen  Diensten  und  mit  Helene  Christine  v.  Bers- 
wordt  vermählt,  aus  welcher  Ehe  Nicolaus  Andreas  v.  K.,  geb.  1696, 
stammte,  welcher  1760  als  k.  pr.  Generallieutenant  a.D.  starb  und  aus 
der  Ehe  mit  Maria  Cunigunde  v.  Bardeleben  a.  d.  H.  Ribbeck  mehrere 
Kinder  hinterliess.  Zu  seinen  Nachkommen  gehörte  Friedrich  Geoi^g 
V.  K.,  geft.  1765  in  Westphalen  —  ein  Sohn  des  k.  pr.  Oberforstmei- 
sters und  Majors  a.  D.  v.  K.  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Versen—  welcher 
als  k.  pr,  Generallieutenant  a.D.  1834  starb.  Ein  gleichnamigdl*Sohn, 
sowie  ein  Neffe  desselben  standen  um  diese  Zeit  und  später, üm^r  k. 
preoss.  Armee,^.—  Die  Familie,  welche  in  Westphalen  bereits  1660 
und  noch  1770*3||i  Grimminghausen  im  Kr.  Altena  sass,  war  im  18. 
Jahrh.  imd  in-^^Rersten  Hälfte  des  1^9.  namentlich  in  Pommern  an- 
sehnlich begftterl  und  ist  auch  nach  Schlesien  gekommen,  wo  in  neue- 
st6i;Zeit  L^äK  V.  Katzeier,  k.  pr.  Kammerherr  und  Hauptm.  a.  D., 
ab^Berr|»n^&z  im  Kr.  Steinau  aufgeführt  wurde. 

'•Ä.  Pr.  k.'VPWi.  8.  82—84.  -  Freiherr  v.    Ledebur,   I.  8.  418  a«  UI.  S.  285. 


—     38     — 

Katcmann,   Katcmann  v.  Engellis.    Altes,  hessisches  Adelsge- 
Bchlecht,  welches  zn  dem  Fuldaischen  Lehnshofe  gehörte. 

ßokannat,  S.  US.  —  Siebtnaeker ,    \.  143:   Die   KAlxmnnn,  Hessisch.    —    r.    Mfding ,  I. 
8.  S78 :  Katsmiinn  t.  Kngelllt. 

Kamffberg,  Kanfberg,  Kanftnann  t.  Kanfberg  (Schild  geviert: 
1  und  4  in  Schwarz  ein  rechtsgekehrter,  goldener  Löwe  und  2  nnd  3  in 
Roth  sechs,  3  und  3,  aufgerichtete  silberne  Spitzen).  Reichsadelsstand. 
Bestätigangsdiplom  von  1707  für  Johann  Caspar  v.  Kaufmann,  k.  k. 
Rath  und  Commissar  zu  Nordhausen  und  Mühlhausen,  unter  Beilegung 
des  Namens :  v.  Kauffberg.  —  üeber  die  früheren  Verhältnisse  der  Fa- 
milie fehlen  genaue  Nachrichten.  Ein  ganz  gleiches  Wappen,  niar  dass 
der  LÄwe  im  1.  und  4.  Felde  in  der  rechten  Vorderpranke  einen  gol- 
denen Ring  emporhält,  giebt  Siehmacher  III.  95  unter  den  böhmischen 
Geschlechtem  mit  derUeberschrift:  Die  Kaufmann  und  v.  Hellbach  sa^, 
dass  die  Familie  bis  1707  Kaufmann  v.  Löwenfeld  geheissen  habe.  Der 
nächstdein  von  v.  Hellbach  vermuthete  Zusammenhang  der  Familie  mit 
dem  aus  Schwaben  nach  Tirol  und  Oesterreich  gekommenen  Ritterge- 
Bchlechte  v.  Kauffmann,  s.  den  betreffenden  Artikel,  Btüzt  sich  nur  dar- 
auf, dass  das  2.  und  3.  Feld  im  Wappen  der  v.  Kauffberg  allerdings 
eine  Aehnlichkeit  mit  der  unteren  Hälfte  dieser  Felder  im  Wappen  der 
Ritter  v.  Kauffmann  hat:  eine  Aehnlichkeit,  welche  aber  auch  einen  an- 
dern Grund  als  Stammverwandtschaft  haben  kann.  —  Von  den  Nach- 
kommen des  Johann  Caspar  v.  Kauffberg  trat  Friedrich  August  v.  K., 
um  1743  !m  Sö}iwafzb\irg'schen  geboren,  im  30.  Jahre  in  die  k.  pr. 
Armee,  stf eg  tn  derselben  bis  zum  Generalmajor  und  starb  1808  auf 
seinem  Gute  bd^Danzig.  Christian  Wilhelm  Friedrich  Caspar  v.K.  war 
1840  Fürstl.  Sffiwllrzb.-Sondersh.  w.  Geh.  Rath  und  Kammerpräsident 
und  um  dieselbe  Zeit  ein  v.  K.  Jnstizamtmann  zu  Stolberg.  —  Die  Fa- 
milie erwarb  in  Thüringen  Döllstedt  im  Gothaischen  und  Berjga  unweit 
Sangerhausen.  Letzteres  Gut  besass  1857  Günther  v.  K.,  k.  pr.  Kreis- 
gerichtsra|};h  in  Eisleben. 

Z^dltr,  XV.  8.  2A7  u.  269.  -  UegerU  v.  Mühlftld.  Brgäiis.Bd.  8.  334.  —  v.  HeUbach,\, 
8.  «.19  B.  640.  —  N.  Fr.  A.-L.  III.  8.  84.  —  F^eih.  v,  L^debur,  I.  8.  418  d.  419.  —  Suppl. 
10  Stobm.  W..B.  VU.  12.  —  W.-R.  d.  Sirhs.  8Uatcn,  II.  78.  —  Knesehke,  II.   8.  289  n.  240. 

Kauffmann,  Ritter.  (Schild  geviert  und  in  allen  Feldern  roth :  1 
und  4  ein  aus  dem  äusseren  Rande  des  Feldes  hervorkommender,  ein- 
wärts gekehrter,  weiss  beWeideter  Mannsarm,  in  der  Hand  einen  gros- 
sen eisernen  Hammer  emporhaltend  und  2  und  3  quer  getheilt:  oben 
ein  goldener  Ring  mit  einem  Smaragd  und  unten  im  Rothe»  mit  abge- 
schnittenen halben  Rauten  oder  Spitzen,  welche  abwärts  gekehrt  sind, 
in  zw^ Reiben  unter  einander  belegt.  So  schreibt  Wissgrill,  ohne  die 
Fariben  äer  Rauten  anzugeben,  die  Siebraachersche  Declaration  aber 
sagU^llmSesii  mit  roth  und  goldenen  versetzten  Wecken^!).f  Reichsritter- 
fitand^^^^^  von  1530  för  Johann  Kauffmann,  D^BRechte,  Rath 
und  Itegeüten  im  Regiment  dei\J^iederösterr.  Land^^Hferrn  zuRäs- 
sing  nnd  Air  die  ganze  Familie.  —  Ein  dem  nieddM^H^ischen,  al- 
ten Ritterstande  einverleibt  gewesenes  Geschlech^BH^tammvater, 
Osswald  Kauffmann,  aus  Schwaben  nach  Schwaz  inTSd  kam,  wo  er 
noch  ,1444  lebte.   Der  Sohn  desselben,  Eberhard  K.,  wofcite  zu  Stört- 


—     89     — 

i 

zing  in  Tirol  und  soll  1469  vom  K.  Friedrich  m.  eine  Verbesserung 
und  Bestätigung  seines  altadeligen  Wappens  erhalten  haben.  Derselbe 
hatte  aus  der  Ehe  mit  Cordula  v.  Franking  drei  Söhne :  Ulrich,  Wolf- 
gang und  Johann,  welcher  Letzterer,  wie  angegeben,  den  Ritterstand 
in  die  Familie  brachte.  Die  Linie  desselben  erlosch  schon  mit  dem 
Sohne,  Georg  Christian  K.  zu  Rässing,  welcher  1643  des  niederösterr. 
Landrechts  Beisitzer  war,  die  Nachkommenschaft  Wolfgangs  aber,  wel- 
cher 1516  ftlrstl.  freysing.  Pfleger  zu  Waidhofen  wurde  und  1526  nicht 
mehr  lebte,  blfihte  noch  in  die  zweite  Hälfte  des  17.  Jahrb.  hinein.  Von 
WolfgtBgs  beiden  Söhnen  setzte  Eberhard  IL,  Herr  zu  Jaidtendorf,  das 
Geschlecht  fort  und  von  demselben  stieg  die  Stammreihe,  wie  folgt, 
herab,:  Johann  Eustach,  gest.  1569,  Herr  zu  Jaidtendorf  und  Rässing; 
—  Hans  Christoph,  gest  1610,  Herr  zu  Jaidtendorf,  Rässing  und  Ain- 
ödt ;  —  Wolf  Christoph,  gest.  1639,  Herr  zu  Jaidtendorf  und  Ainödt 
und  Wolf  Dietrich,  Herr  zu  Jaidtendorf,  welcher,  nachdem  seine  zwei 
Söhne  jung  vor  ihm  gestorben  waren,  1665  den  Mannesstamm  des  Ge- 
schlechts schloss.  Von  seinen  Töchtern  vermählte  sich  Eva  Sophia 
verw.  Freifrau  v.  Gienger  in  zweiter  Ehe  1668  mit  Johann  Ferdinand 
V.  Veldemdorf  zu  Neudenstein  und  Catharina  Regina  verw.  Freifrau 
v.  Gabastarb  1709. 

BuetUni,  III.  —    WüMgriU^  V.  S.  «6—30 

Kjmihnaiiii  (in  Silber  auf  grünem  Boden  eine  Justitla  in  rOtbem, 
mit  goldenem  Gartel  uuigebenen  Ober-  und  blauem  Unterkleide,  die 
Augen  mit  einer  roth-silbemcn  Binde  verbunden  und  in  der  Rechten 
ein  Schwert,  in  der  Linken  eine  Waage  haltend).  Adelsstand  dei  Kgr. 
Württemberg.  Diplom  vom  2.  Jan.  1807  für  Johann  Friedrich  Kanf- 
mann^k.  württemb.  Geh.  Rath  etc.  Deftelbe,  gest.  1809',  hinterliess, 
neben  zwei  Töchtern,  drei  Söhne :  Friedrich  v.  K.,  Ober-Amtmann  zu 
Urach,  Carl  Philipp  v.  K.,  gest.  1836  als  k.  württ.  Staatsrath  und  Ar- 
chiv-Director  und  Ludwig  v.  K.,  k.  württ.  Kammeral-Verwalter  und 
Rath.  Von  denselben  setzte  Carl  Philipp  v.  K.  den  Mannsstamm  durch 
einen  Sohn,  Friedrich,  geb.  1801,  fort,  welcher  1844 'Revierförster  in 
Hochstett  war. 

Cml^  Adelsbach  d.  Kgr.  Württemberg.  8.  432—434.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Wurttemb.  Nr.  SOI 
u.  8.  50.  —  Kn€*ckke,    II.  8.  240  u    %A\. 

KAufmann,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1774 
für  Carl  Gottfried  Kauftnann,  k.  k.  Pontonier-Oberlieutenant,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v. 

M€§tU  V.  Mükl/tld,  pPrt(äni.4M.  8    334  u.  tii.  * 

Kamftnann,  KaufTmann.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  5.  Apr. 
1784  für  Johann  Dietrich  Kaufmann,  hannover.  Oberamtmann  zu  Ratze- 
burg. Dia^Nachkommenschaft  desselben  blühte  1840  in  zweiter  und 
dritter  Giuration  im  HannoveÄchen,  doch  findet  sich  das  Wappen  in 
den  neuer^das  Kgr.  Hannover  betreffenden  Wappenirtrken  nicht 

Freik.  V.  d.  Kuft€b4ek,  8.  166.  K 

I  igii.^ftw<inii.  Im  Kgr.  fteussen  emeu^fter  Adelsstand.  Diplom  y. 
7.  MärzlSOÖ  für  Dani|l  Friedrich  v.  KaufmiHpi,  k.  pr.  Hofrath  und 
Bürg^fmelster  sa  Sch^penbeil  in  (Mpreussen,  mit  Best&tigung  des 


I        -    *o   - 

Wappens  seiner  Vorältern.  —  Anna  Maria  v.  Kauftnann,  geb.  v.  Stem- 
berg  lebte  1806  auf  ihren  Gütern  Loyden  und  Pilwen  im  Kr.  Pr.  Ey- 
lau,  welche  noch  1820  in  der  Hand  der  Familie  waren. 

Fr€ih.  9.  Ledebur,  I,  S.  419.  -  W.-B.  d.  Pr.  MooÄrch.  III.  «4. 

Kauftnann  v.  Wtirtenthal.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1787  für  Georg  Balthasar  Kaufmann,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem 
Prädicate ;  v.  Würtenthal. 

Mefferle  e.  Mühl/eld,  Brg.-Bd.  S.  835. 

Kanfinänns,  Kauftnann  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Roth  die  auf 
einer  weiss  geflügelten,  blauen  Kugel  stehentfe ,  ihr  SeegeltuA  über 
sich  haltende  Fortuna  und  2  und  3  in  Blau  drei,  2  und  1,  goldene 
Sterne).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  27. Sept.  1773  für  die  Gebrü- 
der Kaufmanns:  Johann  Friedrich,  Capitain,  Georg  Christoph,  Oberst- 
lieutenant und  Joachim  Adolph,  Capitain.  Dieselben  standen  theils  in 
Hannov.,  theils  in  Gothaischen  Militairdiensten  und  die  Erhebung  in  den 
Adelsstand  wurde  in  Hannover  23.  Nov.  1773  amtlich  bekannt  gemacht. 

Fireih.  V.  Krohne,  11.  8.   166  u.  107.  —  Fraih.  v.  d.  Knesebeck,  8.  168.  —  Freiherr  w.  Le- 
d$bur,  I.  8.  419.  -  v.  Meding,  I.  8.  273  u.  274.  —  Tyroff,  II.  220. 

Kanftingen,iLaaffiingen,  Kanfting,  Kanffnng.  Eins  der  ältesten, 
meissnischen  Rittergeschlechter,  wie  Knauth  sagt :  „weiland  reich  ange- 
sehen durch  Meissen  und  Thüringen",  dessen  Name  in  der  sächsischen 
QetBChichte  dui-ch  den  von  Kunz  v.  Kauffungen  in  der  Nacht  vom  7.  und 
8,-^oder  nach  einer  anderen  Annahme  vom  6.  zum  7.)  Juli  1455  ge- 
wagten Raub  der  beiden  Söhne  des  Kurfürsten  Friedrich  IT.  des  Sanft- 
müthigen,  der  Prinzen  Ernst  und' Albrecht,  ein  trauriges  Andenken  er- 
langt hat.  Der  Besitz  des  Geschlechts,  dessen  Stammhaus  der  schon 
im  Anfange  lies  13.  Jahrh.  verkommende,  gleichnamige  Sitz  zwischen 
Penig  und  Waidenburg,  Wolkenburg  gegenüber,  war,  lag  meist  im'Pleis- 
nerlande,  namentlich  in  der  damals  reichslehnbaren  Herrschaft  Waiden- 
burg. Die  Kauffungen  besasson  das  Stammhaus,  Waldsachsen,  Callen- 
berg  etc.,  hatten  im  waldenburgischen  Kloster  Remsa  das  Erbbegräb- 
niss,  waren  erbliche  Castellane,  oder  Burghauptleute  zu  Waidenburg 
und  hatten  noch  1357  selbst  Waidenburg  und  1443  Wolkenburg  un- 
terpfändlich inne.  Conrad  K.  war  12^8  Abt  des  Remsa'schen  Mutter- 
klosters Bürgel  unweit  Jena,  eine  Würde,  welche  auch  Heinrich  (HI.) 
1431  bekleidete;  Heinrich  (I.)  wird  1283  als  „Dominus",  also  als 
Reichsfreier  auiigeführt,  Heinrich  (H.)  kommt  1355  als  Propst  des  Ber- 
ger-Klosters von  Altenburg  vor  und  Elisabeth,  Schwester  des  Kunz  v.K., 
•war  Aebtissin  des  Klosters  Frankenhausen  bei  Crimmitzschau,  welchem 
Kloster  Kunz  mit  einem  Heinrich  K.  gemeinsam  1443  einen  Theil  von 
Waldsachsen  schenkte,  lieber  die  Abstammung  des  Kunz  (der  abge- 
kürzte Vorname:  Conrad)  v.  K.  fehlen  genaue  Nachrichten.  Erich, 
Dietrich  und  Hanns  v,  K.  stifteten  1441"  den  MagdalenalW^j^  Remsa. 
Die  beiden  Letztere|i  waren  entschieden  ältere  Brüder  ^ei^aunz,  und 
Erich  gilt  bald  für  den  Vater,  bald*für  den  ältesten  Bruder.  Im  erste- 
ren  Falle  wäre  Erichs  H4il|[^u  die  Schi^Per  der  beiden  meiasnist^i^n 
Bischöfe  Dietrich  und  Q^ar  v.  Schönberg  gewesen,  denn  dieselben  gel- 
ten für  die  Oheime  des  Kunz,  ireMKher  eine  Schwester  der  Fiingia||]i  auf 


—     41     — 

GnandsteinundWolftitz,  von  denen  Hildebrand  v.Einsiedel,  gest.  1461, 
als  Hoftnarscliall  am  kursächs.  Hofe  grossen  Einfluss  besass,  zur  Gemah- 
lin hatte.  Angaben  über  das  bewegte  Leben,  welches  Kunz  v.  K.  v&n 
1446  an  führte,  über  die  Veranlassungen  zu  dem  Raube  der  Prinzen 
und  über  den  Raub  selbst  gehören  nicht  hierher :  Kunz  wurde  am  14.  Juli 
1455  zu  Freiberg  und  der  Bruder  desselben,  Dietrich  v.  K.,  welcher  am 
Prinzenraube  zwar  nicht  Theil  genommen,  von  demselben  aber  gewusst 
hatte,  31.  Juli  1455  zu  Altenburg  enthauptet.  Callenbeyg  kam  durch 
Wiedervermählung  der  Wittwe  Dietrichs  zunächst  an  die  v.  Tauben- 
heira  und  gehört  jetzt  dem  fürstl.  Hause  Schönburg- Waidenburg  und 
die  übrigen  Besitzungen  im  Rchönburgischen  verkaufte  Jobst  v.  K.  1493  * 
an  das  Schönburgsche  Geschlecht.  Das  Stammhaus  Kaufiingen  steht 
nach  manchem  Besitzeswechsel  schon  lange  dem  gräflichen  Hause  v.Ein- 
siedel zu,  und  von  der  einstigen  Burg  findet  sich  keine  Spur  mehr.  — 
In  der  zweiten  Hälfte  des  16.  und  fiin  Anfange  des  17.  Jahrh.  war  die 
meissnische  Linie  des  Geschlechts  noch  im  Reussischen  begütert  und 
sass  zu  Langen-Wetzendori,  Weissendorf,  Bömsdorf  und  Hirschau. 
Hans  Moritz  v.  Kauffungen,  Herr  auf  Böuisdorf,  war  gräfl.  reuss'scher 
Rath  zu  Greiz,  welchen  Posten  auch  der  Sohn  desselben,  Hans  Heinrich 
V.K.,  Herr  auf  Hirschau  und  Weissendorf,  welcher  zugleich  Ober-Steuer- 
Einnehmer  war  und  noch  1603  lebte,  verwaltete;  Der  Stamm  wurde 
noch  fortgesetzt,  doch  nahm  später  der  Wohlstand  der  Familie  mehr 
und  mehr  ab  und  der  letzte  Kaufungen  der  meissnischen  Linie,  Frie- 
drich August  Albrecht,  starb  als  gräfl.  schönburg'scher  Gesellschafts- 
cavalier.  1807  zu  Wechselburg.  —  Das  namentlich  im  15.  und  16.  Jahrh. 
in  Schlesien,  der  Grafschaft  Glatz  und  in  Böhmen  zu  Chlumb  vorgekom- 
mene Rittergeschlecht  Kauffungon  oder  Kauffung  war  wohl ,  wie  auch 
Sinapius  glaubte,  ein  Zweig  des  meissnischen  Stammes,  wenigstens  ist 
nur  ein  Wappen  der  Kauffungen  bekannt:  Schild  vou  Gold  und  Roth 
durch  einen  zweimaligen  Spitzenschnitt  schräg  getheilt,  oder,  wie  die 
Siebmachersche  Declaration  sagt:  ,1bin  gespitzt  abgetheilter  Schild, 
oben  gelb,  unten  roth.''  —  In  der  Grafschaft  Glatz  sass  Sigismundv.  K. 
auf  dem  zwischen  Reinerz  und  Lewin  hochgelegenen,  festen,  früher  Land- 
friede genannten  Schlosse  Hummel,  welches  der  Vater  desselben  von  dem 
Herzoge  Heinrich  zu  Münsterberg  zu  Lehen  erhalten  hatte.  Derselbe, 
ein  gefährlicher  Raubritter,  trotzte  auf  seinen  grossen  Anhang  bjyiend, 
der  Krone  Böhmen  und  dem  Kaiser,  ward  aber  in  einer  Fehde  1534 
gefangen  und  bald  darauf  zu  Wien  enthauptet  Hildebrand  v.  K.,  oatii 
Angabe  Einiger  Sigmunds  Vater,  legte  1470  das  grosse,  aus  vielen  Aft-* 
'theilen  und  Rittersitzen  bestehende,  bei  Schönau  unweit  der  Quellen  der 
Katzbacfa,  liegende  Dorf  Kauffung  an,  bei  welchem  man  auf  einer  An- 
höhe noch  jetzt  die  Trümmer  einer  alten,  unter  dem  Namen  „dasRaub- 
schloss"  bekannten  Burg  sieht,  welche  ein  Verbindungsschloss  der  mei»i 
nischen  und  glatzer  Kauffungen  gewesen  sein  soll.  Ein  anderer  Hilde- 
brand,  Herr  auf  Landsberg  im  Oppelnschen,  war  1495  fürstl.  Rath  zu 
Oels  und  H«iiirich  v.  K.  1499  Mann  —  Rechts-Beisitzer  zu  Glatz^.Sigis- 
mund  V.  Kund  Chlumb,  wie  Sinapius  sagt:  ein  Vornehmer  vofii  Adel 
in  Schlesien,  besass  ein  Familienhaus  in  Frankenstein  und  starb  1573. 


—     4ä     - 

Derselbe  war  mit  Apollonia  v.  Abschatz,  gest.  1578,  vermählt.  Später, 
1J^2,  war  ein  v.  K.  k.  prouss,  Rittm.,  Herr  auf  Kralcowahne  unweit 
Trebnitz  und-  noch  im  7.  Jahrzehnt  des  18.  Jahrh.  war  Birkholz  un- 
fern Schweidnitz  im  Besitze  der  Familie.  —  Welcher  Linie  des  Stam- 
mes die  Besitzungen  zustanden,  welche,  wie  folgt,  Freih.  v.Ledebnr  an- 
führt: „In  der  Provinz  Sachsen  imKr.  Calbe:  Barby  172(5  und  Ro- 
senburg 1740  und  in  Brandenburg :  Herzsprung  (Ost-Priegnitz,  1745, 
1800  und  Möthlow  (West-Havelland,  1706.  1730"  muss  dahin  gestellt 
bleiben. 

6%'örp  Aetureua,  Glaciogrnphi«,  16'20.  I.ib.  irr.  Cap.  8.  «.  242  u.  243.  —  Knauth,  8.  521 
II.  liTJ.  —  W.  E.  Tentelt  von  dem  kanfTuiiitiaclien  Knub  der  üärhs.  l'rinxen,  Gotha,  170(>.  — 
Sinapiui,  ,\.  S.  504  u.  5.  u.  II.  8.  7tS  n,  H.  —  Gauhe  ,  I  8.  9«8— 970:  nnch  MüUt  y  Ann. 
Siix.,  Albinu».  loeiüsn.  Laiuti-hrouik,  Spangenbertf,  mhuitStlö.  Chron.,  c.  333,  Paol  Mart.  Sa- 
gitlaiius,  Tract.  de  pln^iio  Kauffiingi,  D  Adam  Rechtnhfrg,  de  raptii  Eriie.sti  et  %lbcrtj  und 
Scftötfy^n,  Progr.  11,  tic.  1736.  —  Dr  W.  TriU^r,  s«ohs.  Pr!ii«euranb.  Pranicr.  a.  M.  174t. 
—  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  84  und  85.  -  Dais  Vaterland  der  Saclinen.  Dresden.  1844,  III.  Lief.  10. 
8,  41-«»45.  —  Freih.    r.  Lrdehur,  1.  8.   419.    —  Siehmacher,  \.  153:  v.  Kaiifnngen    Melssni'ich. 

Rauke  y.  Dreilieben.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  ^om 
5.  Juni  1841  fftr  Lorenz  Kauke,  k.  k.  pens.  Lieutenant,  wegen  mehr 
als  32jährigen,  ununterbrochenen  und  wohl  verhaltenen  Militairdienstes, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Dreilieben. 

HaudMchrifil.  Notix. 

Kanlbars,  Kaulbärs,  Kanlbarsch,  auch  Freiherren.  Schwedischer 
Adels- und  Fi:eiherrustanü.  Adelsdiplom  von  1653  für  Johann  Kaul- 
barsch in  Pommern  und  Freiherrndiplom  vom  21.  Nov.  1751  för  den 
Urenkel  desselben,  Johann  Friedrich  v.  Kaulbars,  Gutsbesitzer  in  Pom- 
mern. —  Von  den  Nachkommen  nahm  ein  v.  Kaulbärs  1808  als  k.  pr. 
Premierlieut.  den  Abschied.  Derselbe  war  1820  k.  poln.  Capitain  bei 
der  Gai'de  und  ein  Sohn  von  ihm  stand  später  als  Officier  bei  der  k. 
russ.  Pionnier-Garde. 

N.  Pr.  A.-L III.  S  85.  -  V.eih.v.  Led^f-nr.  I.  8    419.  —  Schied    W.-B.  Tab    il. 

Kaulla.  Adelsstand  des  Fürstenth.  HohenzoUern-Hechingen.  Di- 
plom vom  29.  Nov.  1841  för  Josjjph  Kaulla,  Banquier  in  München. 

FrHherr  v.  Ledebur,  III.  S.  2S5. 

Kannitz ,  Kannitz-Rietberg ,  Kaanitz-Rietberg-Qnestenberg, 
Grafen  und  Fürsten.  Böhmischer-  und  Reichsgrafen-  und  böhmischer- 
und  Reichsfürstenstand.  Böhmisches  Grafendiplom  vom  16.  Mai  1640, 
nach  Anderen  von  1642,  für  I^eo  Wilhelm  Freih.  v.Kaunitz,  Mährischer 
Linie",  Reichsgrafendiplom  vom  25.  Nov.  1682  für  den  Sohn  desselben, 
Dominicus  Andreas  Gr.  v.'Kaunitz,  sowie  für  divs  ganze  Geschlecht,  un- 
.t^  Bestätigung  des  alten  GrafensUndes  und  Bestätigungsdiplom  des 
Reichsgrafenstandes  voni  17.Dec.  1700  für  Johann  Wilhelm  Gr.v.Kau-  ^ 
nitz,  Böhmischer  Linie,  ^kirn  zu  Neuschloss,  Böhmisch-Leipa,  Wossow  * 
undHausska.  Böhmischeg%ndReichsfOrstendiplom,  Ersteres  von  1763, 
ilBtzteres  vom  8.  April  1764.  für  We&zel  Anton  Joseph  Gr.  v.  Kaunitz- 
Rietberg,  k.  k,  Geh.  Rath,  Staats^feind  Conferenz-Minister,  Hof-  und 
Staatskanzler  etc.  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt.  —  Eins  der  älte- 
sten, reichsten,  berühmtesten  und  angesehensten  Rittcrgeschlechter  in 
Böhm«!  und  Mähren,  dessen  späterer  Stammsitz  das  Bergschloss  und 
die  kleine  Stadt  Kaunitz  am  Flusse  Uga,  2  Meilen  von  Brunn,  wurde. 
Dasselbe  entspross  nach  Baibin  ans  dem  alten,  weit  ausgebreiteten,  böh- 


.  —     4S     - 

mischen  Ritterstamme,  dessen  Abkömmlinge  zwei  weisse  Sceblumen- 
pflanzen  im  Wappen  führen  und  dessen  Linien  sich  in  verschiedene  Ge- 
schlechter schieden,  welche  von  ihren  Schlössern  und  Besitzungen  sich 
die  Namen :  Martinicz,  Stooss,  Kaunitz,  Richnow,  Talemberg,  Augcz- 
deczky  etc.  beilegten.  —  Svislans  Kauniz  wird  schon  949  und  Hinko  I. 
nm  965  genannt  und  Otto  I.,  um  1140  Feldoberster  des  Herzogs  Con- 
rad V.  Znaym,  wendete  sich  nach  Mühren,  erbaute  das  Schloss  Kaunitz 
und  pflanzt«  mit  Gutta'  v.  Dürmholz  den  Stamm  in  Mähren  fort.  Von 
seinen  Nachkommen  brachte  Ulrich  V.,  geb.  1569  und  gest.  1617,  kais. 
Kämmerer  und  Landrath  in  Mähren,  den  Freiherrnstand  in  die  Fami- 
lie und  wurde,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Apollonia  Grf.  v.  Waldstein, 
gest.  1597,  und  in  zweiter  mit  Ludomilla  Freiin  v.Rupau,  verm.  1598, 
der  Stammvater  der  beiden  späteren  Hauptlinien  des  Geschlechts,  indem 
von  seinen  Söhnen,  Freih.  Friedrich,  geb.  1597,  Landrechts-Beisitzer 
in  Böhmen  und  verm.  mit  Maria  Eusebia  Freiin  v.  Gesyma-Austri,  die 
ältere,  böhmische  Linie  und  Leo  Wilhelm,  geb.  1614,  k.  k.  Kämm., 
Geh.  Rath  und  oberster  liandrichter  in  Mähren,  die  jüngere,  mährische, 
später  fürstliche  Linie  stiftete.  Die  ältere,  hölimischo  Linie  hat  dauernd 
fortgebltlht  und  der  Sohn  dfes  Stifters  derselben,  Rudolph,  gest.  1689, 
Herr  der  Herrschaften  Neuschloss,  Böhmisch-Leippa  und  Messeritsch, 
k.  k.  Geh.  Rath  und  Oberst-Landjägermeister  in  Böhmen,  verm.  mit 
Elisabetha  Grf.  v.  Waldstein  —  einziger  Tochter  des  Albert  Wenzel 
?.  Waldstein  Herzogs  von  Friedland  etc.  aus  der  Ehe  mit  Catharina 
Grf.  V.  Harrach  —  kommt  als  erster  Reichsgraf  dieser  Linie  vor,  da 
das  oben  erwähnte  Diplom  von  1682,  wie  angegeben,  auf  die  gesammte 
Familie  aus  edehnt  wurde :  es  muss  daher  dj^  Diplom  von  1700,  s,  oben, 
nur  ein  Bestätigungsdiplom  des  Reichsgrafenstandes,  und  zwar,  wie  an- 
genommen wurde,  für  den  Sohn  des  Grafen  Rudolph,  den  Grafen  Jo- 
hann Wilhelm,  gest.  1721,  gewesen  sein.  Die  bis  auf  die  neueste  Zeit 
fortlaufende  Stammreihe  der  älteren,  böhmischen  Linie,  welche  in  Mäh- 
ren mit  den  F.-C.-Herrschaften  Üngarisch-Brod,  Austerlitz  und  Jaro- 
mierzitz  und  anderen  Gütern,  sowie  in  Böhmen  mit  den  F.-C.-Herrschaf- 
ten Neuschloss  undBöhmisch-Leipa,  derAllod.-HerrschaftBrzezno,  dem 
F.-C.-Gute  Hauska  etc.  angesessen  ist,  findet  sich  in  dem  Werke:  Deut- 
sche Grafenhäuser  der  Gegenwart  und  in  Bezug  auf  den  jetzigen  Perso- 
nalbestand giebt  das  geneal.  Taschenb.  d.  grfl.  Häuser  vollständige  Aus- 
kunft. Das  Haupt  der  Linie  ist:  Graf  Albrecht,  geb.  1829  —  Sohn  des 
1852  verstorbenen  Grafen  Michael  aus  der  Ehe  mit  Eleonore  Grf.  Wo- 
racziczky-Bissingen,  geb.  1809  und  verm.  1828  —  erbl.  Mitglied  des 
Herrenhauses  des  Reichsraths,  k.  k.  Kämm,  und  Oberlieut.  in  d.  A., 
verm.  1854  mit  Elisabeth  Grf.  v.  Thun  und  Hohenstein,  geb.  1831, 
aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Grf.  3f Brie,  geb.  1855,  stammt.  Die 
sechs  Brüder  des  Grafen  Albrecht  sind,  neben  zUfei Schwestern,  die  Gra- 
fen: Rudolph,  Heinrich,  Ferdinand,  Georg,  Eugen  und  Wenzel  und  von 
den  GfUh^wistem  des  Grafen  Michael  leben,  neben  zwei  Schwestern, 
zwei  Brüder,  die  Grafen  Edoarä  und  Carl.  —  Der  Stifter  der  jüngeren, 
mährischen  Lime,  Freih.  Leo  Wilhelm,  wurde,  s.  oben,  1642  in  den 
bMoniadieD  Oraüslifttand  versetzt  nnd  der  Sohn  desselben,  GnOTDomini« 


I  • 


—     44     — 

cus  Andreas,  gest.  1705  als  k.  k.  Geh.-Rath,  Reicbsvicekanzler  etc.  er- 
hielt 1682  das  obenangefahrte,  aaf  die  ganze  Familie  ausgedehnte 
Reichsgrafendiplom.  Von  ihm  stammte  Graf  Maximilian  Ulrich,  gest. 
1746,  k.  k.  Geh.-Rath,  Landeshauptmann  in  Mähren  etc.,  welcher  durch 
Vermählung  mit  Maria  Ernestine  Francisca  Grf.  v.  Ostfriesland  und  Riet- 
berg, geb.  1687  und  gest.  1758,  Erbtochter  des  Ferdinand  Maximilian, 
letzten  Grafen  v.  Rietberg,  die  Grafschaft  Rietberg  in  Westphalen  und 
Ansprüche  auf  die  JBerrschaften  Esens,  Stedesdorf  u.  Wittmund  in  Ost- 
friesland an  sein  Geschlecht  brachte.  Von  den  11  Söhnen  des  Letzteren 
setzte  nur  der  zweite  den  Mannsstamm  der  Linie  fort.  Derselbe,  Graf 
Wenzel  Anton  Dominik,  geb.  1711  und  gest.  1794,  k.  k.  Staats-  und 
Conferenz-Minister,  Oberster  Hof-  und  Staatskanzler  etc.  wurde,  s.oben, 
in  deiji. böhmischen  und  Reichsfürstenstand  erhoben,  in  welchem  ihm  der 
ältere  feohn  aus  der  Ehe  rAlt  Maria  Ernestina  Grf.  v.  Starhemberg: 
Fürst  Ernest  Christoph,  geh,  1737,  folgte^  welcher  1797  ohne  männli- 
che Nachkommen  starb,  worauf  der  Bruder,  Dominik  Andreas,  die  Für- 
stenwürde annahm.  Derselbe,  geb.  1739  und  gest.  1812,  hatte,  nach- 
dem er  von  Johann  Adam,  letztem  Gr.  v.  Questenberg,  verm.  mit  Ma- 
ria Antonia  Grf.  v.  Kaunitz,  einer  Schwester  des  Fürsten  Wenzel  An- 
ton Dominik  ,  durch  Testament  von  1752,  als  seiner  Tante  substituirt, 
zum  Erben  des  gesammten  Questenbergischen  Vermögens  mit -der  Be- 
dingung unter  k.  k.  Consens  eingesetzt  worden,  dass  er  und  seine  Nach- 
kommen auch  Namen  und  Wappen  der  Questenberg  führen  sollten, 
1761  den  Beinamen  Questenberg  angenommen  und  sich  Kaunitz-Riet- 
berg-Questenberg  geschrieben.  Mit  seinem  Sohne  Aloysius,  Fürsten  zu 
Kaunitz-Rietberg  und  ör.  zu  Questenberg,  geb.  1774  u.  gest.  15.  Nov. 
1848 ,  ist  der  Mannsstamm  erloschen  und  es  leben  aus  seiner  Ehe  imi 
Franzisca  Grf.  Ungnad  v.  Weissenwolf,  gest.  1859,  drei  Töchter:  Gri 
Caroline,;geb.  1801,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Anton  Gundaccar  Grafen 
V.  Starhebberg,  k.  k.  Generalmaj.,  gest.  1842  u.  in  zweiter,  1860,  mit 
Peter  d'Alcantara  Carl  Fürsten  v.  Arenberg ;  Grf.  Leopoldine ,  geb. 
1803 ,  verm.  1820  mit  Anton  Fürsten  Palffy  v.  Erdöd  u.  Grf.  Ferdi- 
nande, geb.  1805,  verm.  1822  mit  Ludwig  Gr.  Kdrolyi,  k.  k.  Geh.-Rath, 
geschieden. 

Baibin,  Epitom.  rega.  Bohem.  8.  244  u.  458.  —  Sinapius,  I  S.  443—446  uod  U.  S.  119 
8.  liO.  —Hubner,  IL  Tab.  430  u.  III.  Tab.  989.  —  Gauh« ,  I.  8.  970—972.  —  Wissgrill,  V. 
8.  30—44.  mit  8  AhnenUfeln.  —  Jacohi,  IHO«»,  I.  8.485—487  u.  II.  8.  102.  -  Megerle  v.  Mühl- 
/«Id.  8.  22  u.  Erg.-Hd.  8.  3  u.  4.  —  Allgem.  geneal.  Reichs-  u.  StaaUhandb.,  1824.  I.  8.  313 
—820  u.  ßlTohd  618.  —  Deutsche  Grafenh.  d.  Qegcnw.  I.  8.  411  u.  423.  —  Freih.  p.  Le- 
debur,  1.  CuNt)  und  420.  —  Ooth.  goneal.  Tajtchenb.  1862.  8.  148  unter  Berufung  auf  den 
goth.  gen.  B|4^fcal.  1836.  8.  1.14.  1848.  8  148  u.  1849.  8.  140.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  gräfl. 
H&user.  18(C|.  8.  415  u.  416  u.^histor.  Handb.  zu  demselben,  8.  396.  —  Sitbrnaeher,  III.  84 
U.  IV.  T  u.  %upplem.  Vi.  10  und  VIII.  3:  Gr.  v.  K.  u.  IX.  1:  Pst.  v.  K.  —  Tyroff^  II.  266: 
Gr.  V.   K    böhm.  u.  m&hr.  Linie  u.  Gr.  ▼.  K.-Rietberg  u.  277:  Fst.  K.-R. 

Kanthen,  Kantten  auch  Freih.  u..  Grafen.  Reichs-  und  erbländ.- 
Osterr.  Freiherrn-  u.  Grafenstand.  Freiherrndiplom  vom  20.  Aug.  1737 
filr  Thaddae  Adam  Christoph  v.  Kauthen  Herrn  der  Herrsch.  Freyling, 
Burg  Enns  u.  Kirchberg  und  für  seine  Schwester,  Maria  Anna  v.  Kau- 
then, u.  Grafendiplom  von  1760  für  denselben  als  Herrn  der  genannten 
Herrschaften  u.  k.  k.  Landrath  in  OeStTO'eich  ob  der  Enns.  —  Oester- 
reichisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johann  Georg  v.  K.,  kais. 
Mauthei&iiehmer  zu  Linz,  1646  den  BitterBtandsgeschlechtern  der  ober- 


_     46     — 

österr.  Landschaft  einverleibt  wurde.  Von  seinen  vier  Söhnen  aus  der 
Ehe  mit  Eva  Regina  v.  Seean :  Johann  Maximilian ,  JoTiann  Placidus,. 
Johann  Christian  und  Johann  Constantin ,  setzte  nur  Johann  Cliristian 
V.  K.  auf  Kirchberg  u.  Freyling,  welcher  1688  nicht  mehr  lebte,  in  der 
Ehe  mit  Maria  Anna  v.  Hannekamp  den  Stamm  durch  einen  Sohn,  Ge- 
org Christian,  fort.  Letzterer,  gest.  1712,  Itk  bölim.  Appellationsrath 
zu  Prag,  war  mit  Maria  Catharina  v.  Rummorskirchen  vermählt  u.  aus 
dieser  Ehe  entsprosste  der  oben  genannte  Freiherr  und  spätere  Graf 
Thaddae  Adam  Christoph.  Derselbe  war  von  dem  Bruder  seines  Gross- 
vaters Johann  Constantin  v.  K.,  s.  oben,  1713  an  Kindesstatt  angenom- 
men u.  zum  Universalerben  eingesetzt  worden,  blieb  unvermählt  und 
schloss,  nachdem  er  seine  Güter  seinem  Vetter,  Franz  Wenzel  Freih. 
V.  Ranunerskirchen,  vermacht  hatte,  8.  Dec.  1768  sein  Geschlecht.  Die 
Schwester,  Freiin  Maria  Anna,  s.  oben,  Gemahlin  des  Joseph  Erasmus 
Grafen  v.  Zucker,  war  wohl  ohne  Nachkommen  vor  ihm  gestorben. 

FrHk.  9.  Hohtneek,  1.  8.  495  u.  706.  —  Qauhf,  II.  S.  619.   —    Wisxgrilt,  V.  S.    46>47. 
-  MtgtrU  V.  Müklftld.   8.  63:  Freih.  v.  Kautten.  ^ 

Kautsch,  Freiherren.  Erbländ.-Österr.  Freihen-nstand.  Diplokl'* 
von  1764  f&rignaz  v.  Kautsch,  k.  k.  Oberstlieutenant  und  Premier-^ 
Wachtmeister  bei  der  adeligen  Arcierengarde. 

MegtrU  v.  MüJU/eld,  Rrg.-Bd.  8.  69. 

>  KATanagh,  Kawanagk,   Kawanagg,  Freiherren  nnd'j 

Erbländ.  -  österr.  Grafenständ.  Diplom  von  1768  für  Johanöl 
Freih.  v.  Kavanagh.  —  Ein  aus  Frankreich  nach  Oesterreieih^ 
menes  Baronengeschlecht,  welches  unter  die  niederösterr.  Herrmisiaiids- 
geschlechter  aufgenommen  wurde  und  zwar  zuerst  1723  in  der  Person 
^es  Dermituis  Freiherm  v.  Kavanagh,  Erbgrundherm  zu  Ferus,  Herrn 
ßxk  Indiz  in  Böhmen  u.  zu  Hauskirchen  in.  Niederösterreich,  k.  k.  Käm- 
merers u.  Gen.  -  Feldm.  -  Lieutenants.  Derselbe  —  ein  Sohn  Gerards 
Baron  v.  K.  aus  der  Ehe  mit  Brigitte  Fitz -Patrick  —  war  mit  Clara 
Felicitas  Barone  Kavanagh  a.  d.  H.  Kavanagh  de  Garrehil  vermählt  u. 
aus  dieser  Ehe  entspross  Freiherr  Mauritius,  später  Graf  v.  K.,  k.  poln. 
IL  kursächs.  w.  Kämm,  und  Generalfeldmarschall,  Herr  zu  Hauskirchen 
u.  Indiz,  welcher  aus  der  Ehe  mit  Lucilla  O'Rurke  de  Breisne  nur  eine 
Tochter,  Christiane  Elisabetha  Felicitas,  hinterliess.  Dieselbe  vermählte 
sich  mit  Carl  Freih.  v.  Kavanagh  Baron  de  Borris  et  Bailiane,  k.  k. 
Kämm.  u.  Generähnajor  u.  aus  dieser  Ehe  stammte  Graf  Johann  Bap- 
tist, s.  oben,  Herr  zu  Indiz  u.  Hauskirchen,  k.  k.  Kämm.,  welcher  1776 
dem  niederösterr.  Herrenstande  einverleibt  wurde.  Der  Sohn  desselben, 
Moritz  Ignaz  Gr.  v.  K.,  Herr  zu  Indiz  und  Hauskirchen,  k.  k.  Kämfii., 
Gen.  -  Feldm. -Lieut.  u.  Oberst  und  Lo^ber  eines  Cuirassier-Regiments 
lebte  nach  nach  Anfange  dieses  Jahrhunderts.  Weiteres  über  das  Fort- 
biflhen  des  Geschlechts  ist  nicht  aufzufinden,  nur  sei  noch  erwähnt,  dass 
Megerle  ?.  Mühlfeld  zwei  in  dasselbe  gekommene  Diplome  des  alten 
böhmischen  Ritterstandes  und  zwar,* wie  folgt,  aufführt:  von  1728  für- 
Mauritius  v.  Kavanagh,  s.  oben,  k.  k.  Gen.-Feld-Zeugm.  und  von  1737 
für  Johann  v.  Kawanagk.  ^-^ 

WissgHU,  V.  S.  n  and  26.  —  Megerle  9.  Müh/eki,  Brg&nx.-Bd.  8.  17  nl' 160.   —  Suppl. 
n  Siebm.  W.-B.  VI.  4;  Gr.  Kawanagg. 


—     4«     — 

Kay,  s.  Kyau. 

Kaymnnd  v.  Kellersperg,  Freiherren.  Erbl.-bsterr.  Freiberm- 
stand.  Diplom  von  1728  für  Jojbann  Bernhard  und  Andreas  Kaymund 
V.  Kellersberg,  Vettern. 

Mey^rlf  r.  Mühlfeld.  Ern.-Bd.  8.  69. 

I  Kayn,  Kain,  auch  Grafen.    Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  De- 

cember  1636  fftrMelcbiOT  v.  Kain,  kais.  Reichshofrath.  —  Altes,  meis- 
sensches,  meist  im  Stifte  Naumburg  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht, 
dessen  Stammsitz  wohl  Kaina  bei  Zeitz  war  und  welches  zu  Rehmsdorf, 
Takaü,  Mutschau,  Neuhöfen,  Predel,  Zangenberg  etc.  sass.  "Albrecht, 
Heintze,  Siverd  undBerld  v.  Koyne  wurden  1405  mit  Remsdorff(Rehms- 
dorf)  beliehen,  jedoch  beginnt  Val.  Koenig  die  ordentliche  Stammreihe 
erst  mit  Hans  v.  Kayn  auf  Takau  etc.,  welcher  1495  das  Rittergut 
Mutschau  kaufte.  Ein  Urenkel  desselben,  Hans  H.,  war  Herr  ^uf 
Rehms.dorf  und  Predel  und  von  seinen  Söhnen  setzte  Heinrich  ajif 
Rehmsdorf  den  Stamm  foA.  Von  Letzterem  entspross  Hans  IV.  auf 
Rehmsdorf,  fürstl.  sächs.  Hof-Justitien-  und  Consistorial-Rath  und 
Stifts-Hauptmann  und  Landschafts^Director  zu  Naumburg  und  von  die- 
sem stammte  Carl  Gottfried  v.  K.,  welcher  1715  als  k-  poln.  und  kur- 

•sftchs.  Capitain  starb  und  zwei  Söhne  hinterliess.  —  In  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jahrb.  stand  auch  in  grossem  Ansehen:  Georg  Rudolph  v.  K. 
auf  Auligk  bei  Pegau,  fürstl.  sachs.  und  zeitz.  Vicecanzler,  Consistorial- 
Prä8J4e1at  und  Oberhof-Gerichtsassessor  zu  Leipzig,  welcher  1715  be- 
voll<gk6esandter   wegen   der  Lehns-Empfängniss  am  k.  k.  Hofe  war, 

X  172owstl.  anh.-zerbst.  Geh.-Rath,  Vice-Canzler  und Consistorial-Prä- 
sident  wurde  u.  nach  einigen  Jahrfen  starb.  —  In  der  zweiten  Hälfte  des 
18.  Jahrh.  wurde  der  Stamm  an  Sprossen  ärmer  und  v.  Meding  sagte 
1791,  dass  derselbe  auf  den  Abgang  stehe,  doch  soll  das  Geschlecht, 
ohne  dass  Näheres  bekannt  ist,  noch  1808  vorgekommen  sein.  —  Was 
noch  den  oben  erwähnten  Grafen  Melchior  anlangt,  so  gehörte  derselbe 
zu  dem  Hause  Predel.  Wissgrill  schreibt  den  Namen:  Melchior  Kain 
von  Predel  auf  Wolkenstein  und  sagt,  dass  er  aus  Steiermark,  seiner 
Abkunft  nach  aber  aus  Meissen,  nach  Oesterreich  gekommen  sei.  Nach- 
dem derselbe  die  Güter  Azgerstorf  und  Giesing  gekauft,  ¥^rde  er  1617 
als  niederösterr.  Landmann  unter  die  alten  Ritterstandsgeschlechter  auf- 
genommen, erwarb  um  1623  die  Herrschaft  Hof  an  der  March  und  er- 
langte als  Graf  1639  die  Aufnahme  in  den  niederösterr.  Herrenstand. 
Aus  zweiter  Ehe  mit  Rosina  Freiin  v.  Saurau  stammten  zwei  Söhne,  die  * 
Grafen  Ferdinand  Sigismund  und  Johann  Franz,  von  welchen  Letzterer 
3Q.  Nov.  1709  zu  Wien  starb.  Von  dnem  Weiterblühen  des  Geschlechts 
in  Oesterreich  ist  nichts  aufzufinden. 

Val.  Konitj,  gen.-histor.  Beschr.  der  t.  Kay»,  2  Bogen.  ->  Qauhtt  \.  8.973  u.  974.  — 
Estor,  Ahueoprobe,  8.  401.  —  Wimgrill,  V!  8.  4  n.  5  :  Kain,  Gral^i. .«—  Frrih.  ».  L«dgbur, 
I.  S.  4.'0.  —   Siebmache/,  I.  15«> :  t.  Kain,  Meissnisrh.  --  v.  MeiHng.   TU.  8.  319  u.  320. 

Kayser  (Schild  der  Länge  nach  von  Roth  und  Silber  getheilt  und 

in  jeder  Hälfte  drei  unter  einander  stehende  Rosen  von  gewechselten 

•Farben).   Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.    Diplom  vom  28.  Febr.  1731 

för  Catharina  Juliana  Kayser   bei  Gelegenheit  ihrer  Vermählung  mit 

dem  damaligen  k.  pr.  Major  v.  Hautcharmoi. 

V.  Hellbach,  I.  8. -643.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.   8.  S67.  —  Freih,  v.  LßtMur,  .1.  8.  4J0. 


—  A7    — 

Kayser,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1768 
fär  Joseph  Kayser,  ftirstl.  Batthyänischen  Rath,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v. 

MegerU  ».  Müktfetd,  8.  208. 

Kayser,  Edle.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1796 
för  Joseph  Kayser,  k.  k,  MäJSrln  Iglau,  mit  dem  Prädicate :  Edler,  v. 

Megerle  ».  Mihl/*ld,  S.  208.    • 

Kayser  v.  Kajrsersberg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1715  für  Johann  Kayser,  Notar  zu  Obermaiss,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Kaysersberg. 

Mrg^rU  w.  Mühl/fld,  ErK^Bd.  8.  334. 

Kayser  v.  Kaisersheimb.  Reichs-Adelsstand.  Diplom  von  1710 
Üt  Jiohann  Thomas  Kayser,  Oberstwachtmeister  im  k.  k.  Cuirassier- 
fieguxiBDte  Graf  Mercy,  mit  dem  Prädicate :  v.  Kaisersheimb. 

Meg«rU  w.  Mühl/eld,  Rrg..Rd.  S.  835. 

Kayserlingk,  Kayserling,  s.  Keyserlingk,  Keyserling, 
Freih.  and  Grafen. 

Keber.  Adelsstand  des  Kgr.  Prenssen.  Diplom  vom  3.  Nov.  1840 
ftrden  Oberlandesgerichts- Vice-Präsidenten  Dr.  Kleber  zu  Königsberg. 
Derselbe  war  1845  Präsident  zu  Insterburg. 

Pireih.  9.    Lrdebur,    I.  8.  420. 

Kechler,  Kechler  v.  Schwandorf,  Freiherren  (in  Roth  ein  nach 
der  rechten  Seite  mit  Kopf  und  Schwanz' gekrümmter,  goldener  Kar- 
pfen). Altes,  schwäbisches  Adelsgeschlccht,  welches  nach  der  Vermu- 
thiug  Einiger  aus  dem  alten  Rittergeschlechte  der  Karpfen  zu  Hohen- 
karpfen  stammen  soll.  Timon  Kechler  wird  1287  unter  den  Ministeria- 
len der  Grafen  v.  Hohenberg  genannt  und  ein  Nachkomme  desselben, 
Timon  der  Jüngere,  welcher  mit  seinem  Bruder,  Benz,  1 346  zu  Frank- 
furt bei  der  Krönung  des  K.  Carl  fV.  war,  erhielt  vom  Kaiser  den  Rit- 
terschlag. Die  Brüder  Melchior  und  Hans  waren  um  1415  Ritter  des 
deutschen  Ordens  und  Letzterer  wurde  später  Comthur  zu  Osterrode  in' 
Ostpreussen  und  gleichzeitig  mit  denselben  lebte  in  Schwaben  Geovg 
Andreas  v.  K.  alsJohanniteiritter  und  Commandeur  zuVillingen,  Rolir- 
dorf  und  Däzingen.  —  Die  fortlaufende  Stanmireihe  der  Familie  be- 
ginnt Bucelini  mit  Bernhard  K.  v.  Schwandorf,  welcher  um  1460  lebte. 
Derürenkel  desselben,  Hans  Caspar,  gest.  1575,  früher  markgräfl.  bad. 
Obervogt  zu  Oberzeil  und  später  h.  württemb.  Oberhof  marsch  all  unter 
dem  Herzoge  Ludwig  dem  Frommen,  hinterliess  aus  drei  Ehen  sieben 
Söhne,  von  denen  der  zweite,  Johann  Caspar,  durch  seinen  mifc  Agnes 
V.  Frauenberg  erzeugten  Sohn,  Melchior,  welcher  1653  noch  lebte,  der 
nähe^iCißtammvater  der  Familie  geworden  ist.  —  Zu  dem  ältesten  Be- 
sitzthume  der FamiA  gehört  der,  dem  ehemaligen  schwäbischen  Reichs- 
ritter-Canton  "NÄ&r- Schwarzwald  einverleibt  gewesene  Rittersitz 
Schwandorf  im  jetzigen  Oberamtsbez.  Nagold  des  Kgr.  Württemberg, 
welchen  das  Geschlecht  von  den  Grafen  v.  Hohenberg  und  nach  Er- 
löschen derselben  von  dem  regierenden  Hause  Württemberg  zii  Lehen 
trug  und  noch  jetzt  mit  den  Dörfern  Ober-  und  Unterthalheim  besitzt, 
s^uch  hatte  nach  Freih.  #Iiedebur  die  Fadfiie  im  19.  Jahrb.  in  Ost- 


—  48  — 
fr 
][)reussen  mehrere  Güter  inne.  —  Die  jetzigen  zahlreichen*  Sprossen 
der  Familie,  deren  Freihermstand  im  Kgr.  Württemberg  anerkannt  ist, 
gehören  zu  der  Nachkommenschaft  des  Freiherm  Carl  Adolph  Theo- 
dor, geb.  1751  und  gest.  1806,  k.  württemb.  Rittmeisters,  aus  der  Ehe 
mit  Caroline  v.  Reischach,  gest.  ebenfalls  1806  und,  nächst  Cast,  geben 
über  dieselben  die  geneal.Taschenbb.  f,  ftih.fiäuser  genaue  Auskunft, 
so  dass  hier  folgendes  genügen  mag:  Haupt  der  Familie. ist:  Victor 
Freih.  Kechler  V.  und  zu  Schwandorf,  geb.  1829  -^  Sohn  des  1835  ver- 
storbenen Freih.  Gustav  Tl.,  k.  württ.  Revier^rsters  zu  Herrenalb,  aus 
der  Ehe  mit  Caroline  v.  Pach,  Enkel  des  Freih.  Gustav  I.  und  Uren- 
kel des  Freih.  Carl  Adolph  Theodor,  s.  oben.  -^  (1861J  k.  württ.Ober- 
idbt.  Die  beiden  Schwestern  desselben  sind:  Freiin  Caroline,  geb. 
1828  und  Freiin  Adelheid,  geb.  1833.  —  Vom  Freiherm  Gustav*^, 
stammt  Freiherr  Emil,  geb.  1815  — Bruder  des  Freih.  Gustav  II.  -^ 
verm.  1841  mit  Johanna  Kausler,  geb.  1818,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einer  Tochter,  drei  Söhne:  Eugen,  geb.  1842,  Emil,  geb.  1843  und  Al- 
bert, geb.  1848,  entsprossten,  auch  leben  mehrere  Nachkommen  der 
verstorbenen  Brüder  des  Freih.  Gustav  I.,  des  Freih.  Ernst  Carl  Adolph, 
k.  württ.  Oberstlieutenants  und  des  Freih.  Carl  Wilhelm  Ludwig,  k. 
württ.  Hauptmanns. 

Oauhe,  I.  S.  »75  u.  976:  nach  Bucelini,  P.  IV.  u.  Burgerm«i*ier.  —  C%u<,.  AdeUbuch  d. 
KSuigr.  Würtlemb.  8.  242—445.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  in  uod  lU.  8.  285.  -  Geneal. 
Taschenb.  d.  freib.  Häuser,  1860,  S.  402  und  1861.  S.  848—350.  —  Sißbmaehtr^  I.  HO  :  Die 
Kechler,  Schwäbisch.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Württemb.  Nr.  107  u.  8.  82.  —  Knesehke,  U.  8.  341 
u.  942. 

Keck  V.  Schwarzbach,  K.  v^  Schwartzbach  (in  Schwarz  ein 
rechtsgekehrter,  doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe).  Altes,  ursprüng- 
lich böhmisches  Adelsgeschlecht,  welches  früher  Khekh  und  Kheck  ge- 
schrieben wurde.  Hans  Khekh  erhielt,  wegen  seiner,  dem  K.  Maximi- 
liaüi  1  treugeleisteten  Kriegsdienste,  mit  seinem  Sohne  Michael,  wegen 
der  Verdienste,  welche  sich  derselbe  bei  dem  Oberbauschreiberamte  am 
königl.  Schlosse  zu  Prag  erworben,  vom  K.  Ferdinand  I.  von  Neuem 
*  einen  erblichen  Wappenbrief  d.  d.  Prag,  2.  Nov.  1561  und  später  be- 
stätigte K.  Rudolph  U.,  laut  Majestätsbriefes  d.  d.  Prag,  12.  Sept.  1580, 
dem  genannten  Michael  Kheck,  welcher  sich  als  Bauschreiber  des  kö- 
nigl. Schlosses  zu  Prag  sehr  treu  und  tüchtig  bewiesen  und  sich  sonst 
auch  im  Kriege  u.  Frieden  sehr  verdient  um  das  kaiserliche  Haus  ge- 
macht hatte,  den  uralten  Adel  aufs  Neue  u.  zwar  unter  Verbesserung 
des  Wappens  u.  Verleihung  mehrerer  Privilegien.  —  Ein  in  dem  Neuen 
Preuss.  Adelslexicon,  s.  unten ,  die  Familie  betreffender  Artikel  bringt 
dieselbe  in  genealogischen  Zusammenhang  mit  dem  nürnberger  Patri- 
ciergeschlechte  der  Behaim  v.  Schwarzbach,  welches,  s.  Bd.  I.  S.  273 
und  274:  Beheim,  Behaim,  Freih.  v.  Schwarzbach,  nach  Einigpan  aus 
Böhmen  und  zwar  aus  der  Gegend  an  der  Schwarz^  stammen  und  von 
derselben  den  Beinamen  angenommen  haben  soUl^pricht  auch  gegen 
einen  derartigen  Zusammenha!tig,  wie  schon  Freih.  v.  Ledebur  angege- 
ben, die  gänzliche  Verschiedenheit  der  Wappen  beider  Familien  und 
stinmit  auch  Mehreres  in  jenem  Artikel  nicht  mit  anderen  Annahmen, 
so  ist  doch  derselbe,  welcher  sich  zweifediotoe  auf  in  der  Familie  fort- 
gepüanzte  Nachrichten  stützt,  namentlich  ^P|toig  auf  die  späteren  ge- 


^      -    49     -  _ 

nealogischen  Verhältnisse  des  Geschlechts  zu  wichtig,  als  dass  auf  den- 
selben hier  nicht  Rücksicht  genommen  werden  sollte.  Nach  diesem 
Artikel  war  der  zu  seiner  Zeit  u.  noch  später  wegen  seiner  grossen 
nautischen  Gelehrsamkeit  so  berühmte  Seefahrer  u.  Kosmograph  Mar- 
tin Behaim,  Ritter,  gest.  1506,  s.  Bd.  II.  S.  273,  nicht  wie  sonst  allge- 
mein angenommen  wird, 'zu  Nürnberg,  sondern  zu  Kramlau  im  prachi- 
ner  Kreise  Böhmens  geboren  u.  hatte  nicht  nur  einen,  historisch  festge- 
stellten, gleichnamigen  Sohn,  welcher  1519  in  der  Katharinenkirche  zu 
Nürnberg  den  Todtenschild  seines  Vaters  aufhängen  Hess,  sondern  auch 
noch  einen  zweiten,  Johann  welcher  ganz  besonderen  Schicksalen  unter- 
worfen war.  Derselbe  wandte  sich  wieder  nach  Böhmen,  stand  bei  den 
K.  Maximilian  I.  u.  Ferdinand  I.  in  vorzüglicher  Gunst,  führte  zuerst 
den  Beinamen  Keck,  oder  Kheck  und  soll  ihn  deshalb  erhalten  haben, 
„weil  er  sich  als  ein  Ruhmdürstiger  Edler  unter  den  Helden  kecklich 
hervorgethan  habe.''  Von  ihm  stammte  Michael  Kheck,  s.  obön,  welchen 
der  in  Rede  stehende  Artikel  als  kais.  Geh.-Rath  u.  ObeiP-JBaumefster 
aufführt.  Derselbe,  gest.  1591,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Judith  v.  Pil- 
gram  drei  Söhne,  von  denen  Johann,  geb.  1563  u.  gest.  16X6  ,  Dom- 
dechant  zu  Magdeburg,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Sabina  v.  Holzhausen, 
den  Stamm  fortsetzte  u.  von  ihm  steigt  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab : 
Hans  Albrecht,  geb.  1602,  Herr  auf  Neu-Gattersleben  im  Magdeburgi- 
schen: N.  N.  V.  Blankenheira;  —  Hans  Caspar,  stand  in  der  kursächs. 
Armee  u.  fiel  1686  vor  Stuhl-Weissenburg :  Regina  v.  Lest  auf  Holstein 
bei  Löwenberg  in  Schlesien;  — Johann  George,  geb.  1686  und  gest. 
1742,  kursächs.  General-Stabs-Quartiermeister :  erste  Gemahlin:  Frie- 
derike v.  Bendeleben ; — Hans  Caspar,  geb.  1724  u.  gest.  1809,  kursächs. 
Capitcdn  u.  Flügeladjutant  bei  dem  Prinzen  Xaver,  erbte  das  Gut  Mil- 
denau  bei  Sorau  in  der  Nioderlausitz :  erste  Gemahlin:  Amalie  v.  Lin- 
denau;  — Hans  Carl  Heinrich ,  geb.  1766  u.  gest.  1846,  k.  preuss. 
Hauptmann  in  d.  A.  u.  Landrath  des  sorauer  Kreises:  erste  Gemahlin: 
Amatie  v.  Lindenau,  eine  Cousine  desselben;  —  die  Gebrüder:  Hans 
Heinrich,  geb.  1794,  k.  preuss.  Rittmeister  a.D.,  Hans  Gustav  Adolph, 
geb.  1800,  Justizrath  zu  Jauer  u.  Carl  Hermann,  geb.  1806,  k.  preuss. 
Major  in  Görlitz  u.  Führer  des  II.  Aufgebots,  in  welchem  Letzteren  die 
Redaction  einen  Kenner  u.  Freund  der  Genealogie  u.  Heraldik  verehrt. 
Der  Bruder  des  Hauptmanns  u.  Landraths  Hans  Carl  Heinrich :  Hans 
August  K.  V.  S.,  geb.  1767  u.  gest  1801,  kursächs.  Lieutenant,  hatte 
aus  der  Ehe  mit  Auguste  v.  Sternstein  einen  Sohn  :  Hans  Gottlob  Wil- 
hehn,  geb.  1792,  welcher  k.  sächs.  Hauptmann  in  d.  A.  und  Rentamt- 
mann der  Fürstenschule  zu  Meissen  war  und  aus  dessen  Ehe  ein  Sohn 
entspross:  Hans  August  K.  v.  S.,  geb.  1828.  —  Was  noch,  ausser  den 
genannten  Gütern,  den  Grundbesitz  der  Familie  anlangt,  so  sass  dieselbe 
um  1830  zu  Gosda.bei  Calau,  1839  zu  Welzow  bei  Sprembergu.  1846 
zu  Ueberschau  bei  Liegnitz. 

Oauk«,  U.  8.  52  u.  63.  —  N.  Pr.  A..-L.  III.  8.  89  u.  V.  S.  409--412.  —  Freih.  v.  Lt- 
debur,  I.  8.  490  u.  m.  8.  285.  —  Dorst,  allgem.  W.-B  I.  Nr.  8»  u.  83  a.  8.  94—96.  ~  W.- 
B.  d.  tSeltt.  SUaten,  11.  77.  ~  Sneackk«,  I.  8.  230. 

Keer,  v.  der  Keep,  Khere,  Kere.   Altes,  fränkisches,  mit  Richard 
v.  der  Keer ,  Bompropst  zu  Wünburg,  14.  Febr.  1583^  erlowAenes 


-    50     -      ^ 

Adelsgeschlecht,  welches  von  dem  1643  ebenfalls  ausgegangenen  Ge- 
schlochte  der  Truchsesse  v.  Henneberg  abstammte :  es  bajite  nämlich 
Albrecht,  ein  nach  geborener  Tnichsess  v.  Henneberg,  welcher  1270 
lebte,  ein  Sclüoss  zu  Henneberg  auf  dem  Berge  an  der  Keer ,  änderte 
seinen  Namen  u.  stiftete  das  Geschlecht  v.  der  Keer.  Dasselbe  war  dem- 
fränfajtechen  Kittercanton  Baunach  einverleibt  u.  führte  in  den  verschie- 
denen ]ult|ji|h,  in  welche  es  sich  schied,  die  Beinamen  f  zu  Einhartshan* 
sen,  Elling«hausen,  Frankenburg,  Keer  u.  Rossheide ,  Rossdorf,  Ross- 
held u.  Schweickerhausen. 

Biedemtann,  Caiitou  Baunach,  Tab.  22&— 2t4.  —  ScUoer,    8.    14B.    40Ö   u.   40«i.    —    4W«6-. 
macher,  II.  72:  v.  Keher.  Fränkisch.  -  0,  Meding,  III.  8.  .121-32.^. 

Keess,  auch  Ritter.  Erbl.-österr.  Adels-  u.  Reichs-  u.  erbl.-österr, 
Ritterstaud.  Adelsdiplom  von  1753  für  Johann  Geosg  Keess,  Doctor 
der  Rechte  u.  niederösterr.  Regimentsrath,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 
u.  Rittcraiaadsdiplom  vom  2'J.  Dec.  1764  filr  den  Sohn  desselben,  Franz 
Bernhard  EMgen  v.  Keess,  Döctor  der  Rechte,  niederösterr.  Regierungs- 
rath  u.  Canzlei-Director  der  niederösterr.  Landrechte,  wegen  21jähri- 
ger  Diei^eistung.  Ersterer,  gest.  1754,  war  mit  Anna  Clara  v.  Orelli 
vermählt,  Letzterer,  gest.  1795  als  k.  k.  Geh.-Rath  u.  Vice  -  Präsident 
des  niederösterr.  Appellations -Gerichts,  besass  den  Thurnhof  zu  Brun 
am  Gebirge,  die  Grundherrlichkeit  zu  Wendung  u.  Pockfliess ,  so  wie 
mehrere  grilfl.  zinzeudorf-i)ottendorfsche  u.  hardeggsche  Lehen  und  war 
1765  als  niederösterr.  Landinann  unter  die  neuen  Ritterstandsgeschlech- 
ter aufgenommen,  1773  aber  in  den  alten  Ritterstand  gesetzt  worden. 
Aus  seiner  ersten  Ehe  mit  Regina  v.  Wallner,  gest.  1776.  entsprossten 
sieben  Kinder,  über  welche,  so  wie  über  die  zahlreichen  Nachkommen 
des  den  Mannsstamm  fortsetzenden  Sohnes,  Franz  Georg,  Wissgrill 
möglichst  genaue  Nachrichten  bis  nach  dem  Anfange  dieses  Jahrh.  giebt. 
Franz  Georg  Ritter  v.K.,  gest.  1799,  früher  niederösterr.  Land-  u.  Re- 
gier.-Rath,  später  k.  k.  w.  Hofi'ath  u.  Truchsess,  war  verm.  mit  Ernes- 
tina  V.  Albrechtsburg,  gest.  1801 ,  welche  ihm  sieben  Söhne  und  fllnf 
Töchter  geboren  hatte,  von  denen  einige  jung  starben.  Von  den  Söh- 
nen starb  Bernhard ,  k.  k.  Oberstlieutcnant  u.  General- Adjutant ,  Ende 
Dec.  1800  an  der  bei  dem  Uebcrgange  des  französ.  Heeres  über  den 
Mincio-Fluss  erhaltenen  Wunden;  Ignaz  Joseph  wurde  1801  Verord- 
neter des  niederösterr.  Ritterstandes,  Stephan  war  um  diese  Zeit  in  der 
k.  k,  böhm. -österr.  Hofcanzlei  angestellt,  Georg  beifand  sich  auf  der 
k.  k.  theresianischen  Ritter- Academie  und  Ernest  war  Lieut.  bei  dem 
k.  k.  Husareu-Regim.  Freih.  v.  Kienmayer.  —  Der  Stamm  hat  fortge- 
bltlht  u.  in  neuea4er  Zeit  war  Georg  Ritter  v.  Keess  Hauptmaim  im  k.  Jk. 
Genie^Stabe. 

Wissgrill,  V.  8.  .'i9-(i|,  —  MfiggrU  v.  Mühlfeld,  S.  123  ■.  Erg -Bd.  8.  .135.—  Kneaehk« 
III.  8.  247  u.  248.  • 

KefPenbrinck,  Keffenbriitck-Griebenow,  Grafea  u.  Keffenbrinck- 
Ascheraden ,  Freih.  —  Altes ,  wcstphälisches  AdelsgieSchlecht,  welches 
früher  im  Stifte  Münster  an  der  ostfriesischen  Gränze  die  Güter  Kef- 
fenbrinck  u.  Reha  besass.  Als  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrh.  der 
Heraog  von  Alba  die  deutschen  Gränzen  überschriti^  verliess  Gerhard 
v^  K.,i^erm.  mit  einer  y.  Reyerhahn,iüe  genannt^. Qttter,  welche  ganz 


<ä 


—    5i    -^ 

Tcrvrüstet  worden  waren  und  begab  sich  nach  Schweden,  wo  sein  Sohn, 
Johann ,  das  grosse  Gut  Bratalla  an  sich  brachte.  Durch  zwei  Söhne 
des  Letzteren  schied  sich  das  Geschlecht  in  zwei  Linien:  es  stiftete 
nämlich  der  ältere  Sohn ,  Axel  Johann ,  die  Keffenbrinck'sche  -  und  der 
jftngere,  Anton  Johanngiie  Rehnschild'sche  Linie.  Letztere  erhielt  1639, 
Erstere  in  'der  Person  des  Andreas  v.  K.  (Kewenbrinck)  19.  Octob. 
1650  den  Adelsstand  des  Kgr.  Schweden  u.  Andreas  v.  K.  wurde  noch 
!m  letztgenannten  Jahre  in  das  Ritterhaus  zu  Stockholm  eingeführt.  Be! 
Aufnahme  in  den  schwedischen  Adel  hatte  derselbe  für  das  ursprüng- 
liche alte  Familienwappen :  in  Silber  auf  grünem  Rasen  ein  nach  rechts 
springender,  zehnendiger  Hirsch,  ein  verändertes  Wappen  erhalten. 
Ufanlich :  Schild  quer  getheilt :  oben  in  Blau  drei  neben  einander  steh- 
ende, feuerspeiende,  grüne  Berge  u.  unten  der  Länge  nach  getheilt: 
rechts  von  Gold  und  Blau  in  fünf  Reihen,  jede  zu  fünf  Feldern,  ge- 
schacht  und  links  in  Roth  eine  an  die  Theilnngslinie  angeschlossene, 
halbe,  silberne  Lilie.  Die  keffenbrincksche  Tanie  wendete  sich  nach  der 
Mitte  des  17.  Jahrl^  aus  Schweden  nach  Pommern  u.  erwarb  die  Güter 
Plestlin  (Prestlin)  bei  Demmin  u.  Primen  bei  Anclam  und  kam  später 
auch  in  den  Besitz  der  Güter  Griebenow,  Creutzmannshagen ,  Willers- 
hosen  etc.  —  Martin  Heinrich  v.  K.,  Herr  auf  Plestlin  nnd  der  Bruder 
desselben  Julius  Friedrich  v.  K. ,  Chef  u.  Präsident  der  pommernschen 
Regierung  zu  Stettin,  erhielten  18.  Juli  1744  ein  Anerkennuugsdiplonf 
ihres  alten  Adelsstandes  u.  zwar  mit  der  Erlaubniss,  das  ursprüngliche 
Wappen  der  Familie ,  s.  oben ,  wieder  führen  zu  dürfen.  —  Was  die 
Grafen  v.  K. -Griebenow  anlangt,  so  wurde  Ehrenfried  v.  K.  20.  März 
(21.  Juni)  1847  unter  dem  Namen':  v.  Keffenbrinck-Griebenow  in' den 
Grafenstand  des  Kgr.  Preussen  mit  der  Bestimmung  erhoben ,  dass  der 
jedesmalige  Besitzer  der  Familien  -  Fidei  -  Commissgüter  Griebenow, 
Creutzmannshagen,  Willershusen  u.  Rieht  diesen  Namen  u.  den  gräf- 
lichen Titel  führen  solle.  Graf  Ehrenfried,  geb.  1786,  Herr  der  ge- 
nannten Fideicommissgüter,  hatte  sich  1817  mit  Jeanette  Freiin  Schoultz 
v.  Ascheraden  a.  d.  H.  Nehringen,  gest.  1855,  vermählt,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  Caroline  verw.  Grf.  v.  Bohlen,  drei  Söhne 
stammen:  Ludwig,  geb.  1820,  Ernst,  geb.  1824  und  Axel,  geb.  1826, 
Herr  auf  Wendisch  -  Baggcndorf .  —  In  Bezug  auf  die  Vereinigung  der 
Namen:  Keffenbrinck  u.  Ascheraden  ist  folgendes  bekannt:  durch  Erb- 
fdge  in  den  Besitz  der  freiherrlich  v.  ascheradenschen  Güter  Nehrin- 
gen,  Dorow,  Camper  u.  Rodde  getreten,  wurde  dem  k.  preuss.  Rittmei- 
ster a.  D.  Wilhelm  v.  Keffenbrinck,  geb.  1823  und  verm.  1857  mit 
Auguste  Grf.  v.  Kielmansegge,  geb.  1835,  durch  Cabinotsordre  vom 
Juli  1860  von  S.  M.  dem  Könige  Wilhelm  I.  von  Preussen,  4ainaligeill 
Prinz-Regenten,  der  mit  dem  Besitze  der  genannten  Güter  terbundene 
freiherrlich  v.  ascheradensche  Stand  u.  Namen,  somit  als:  Freih.  v.  Kef- 
fenbrinck -  Ascheraden ,  so  wie  die  Freiherrenkrone  über  dem  Schilde 
des  Famüienwappens  verliehen.  —  Das  oben  erwähnte  Gut  Plestlin  in 
Pommern  besass  in  neuester  Zeit  Philipp  v.  Keffenbrinck  "Inf  Lüsewitz 
bei  Rostock. 

Brüggemanm,  l.  8.  153.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  6.  89  u.  90  u.  V.  S.  267.  —  Deutsohe  .^ir 
fenh.  d.  Qegcnw.  UL  8.  785  a.  788.  —  lireih^rr  v.  LedUbitr,  I.  8.  420  n.  421  u.  III.  8.  M5. 

4* 


•  _     52     — 

—  Geoeal.  Taüctienb.  d.  gräfl.  Häuser,  1S62.  S.  416  ii.  histor.  Taschoub.  xu  dfmselben  S.  400.— 
Oeneal.  Taarheub.  d.  freiberrl.  Häuser,  1862.  8.410  u.  411.  —  St>ea  Kik.  Wapiib.  Tab.  17. 
Nr.  9:  Wappen  yon  1650.  —  Meklenburg.  W.-B.  Tab.  25.  Nr.  SU  u.  S.  25.  —  Kmttekke, 
II.  8.  m-$44. 

Kegeth.  Reichsadelsstand.  Diplom  voml5.Nov.  1708fÜrAagustin 
Kegeth,  Oberricliter  in  Windsheim.  Ein  Ur-Urenkel  desselben,  Johann 
(}o£tlieb  V,  Kegeth,  geb.  1773  ,  vormaliger  Ratlis- Assessor  in  Rothen- 
burg, wurde  bei  Anlegung  der  Adelsmati-ikel  de?  J^.  Bayern  in  die- 
selbe eingetragen. 

9.  Lang,  8.  39S.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  44. 

Kegler,  Kegeler,  Kögeler,  Kögler.  Ein  im  18.  und  noch  im  An- 
fange des  19.  Jahrb.  in  Ostpreussen  begütertes  Adelsgeschlecht,  welches 
Freih.  v.  Ledebur  mit  der  Familie  der  Freih.  Kechler  v.  Schwandorf, 
s.  den  betreffenden  Artikel,  in  Verbindung  gebracht  und  dem  gemäss 
statt  des  in  Bd.  I.  seines  Werkes  angegebenen  Wappens :  im  Schilde 
ein  mit  den  Vordei-pranken  einen  Kegel  haltenden  Löwen,  in  Bd.  in. 
das  Wappen  der  Kechler  v.  Schwandorf:  in  Roth  ein  mit  Kopf  und 
Schwanz  nach  der  rechten  Seite  gekrümmter  Kaijpfen,  angeführt  hat 
Soviel  bekannt,  schrieb  sich  die  ostpreussische  Familie  Kegler  nur  wie 
angegeben,  nicht  aber  Kechlfer  oder  Kechler  v.  Schwandorf  und  so 
könnte  wohl  dieselbe  ein  anderes  Geschlecht  sein,  weshalb  Nachstehen- 
des über  dieselbe  hier  einen  Platz  finden  mag:  im  Anfange  desl8.Jahrh. 
war  ein  v.  Kegeler  Herr  auf  Reuschendorff  unweit  Sensburg.  Von  sei- 
nen Söhnen  war  Johann  Gottfried  v.  K.,  welcher  als  k.  pr.Mjyor  starb. 
Herr  auf  Rogallen  unweit  Lötzen,  der  jüngste  aber,  Friedrich  Wilhelm 
V.  K.,  folgte  dem  Vater  im  Besitze  von  Reuschendorff  und  hatte  aus  der 
Ehe 'mit  Luise  v.  Krösten,  neben  zwei  Töchtern  vier  Söhne,  von  wel- 
chen letzteren  wieder  der  jüngste,  Carl  Albrecht,  geb.  1738,  dem  Vater 
im  Besitze  des  Familienguts  folgte  und  Johann  Ludwig  als  k.  pr.  Offi- 
cier  1757  in  der  Schlacht  bei  Prag  fiel.  Noch  1820  schied  ein  v.  K, 
aggr.  Capitain  im  22.  Inf.-Regim.,  aus  dem  activen  Dienste  der  k.  pr. 
Ännee.  Klein-  und  Gross-Rogallen  war  noch  1805  in  der  Hand  der 
Familie. 

»r  Pr.  A.-L.  V.  8.  267. 

Kehler  (in  Blau  ein  hinter  einem  grünen  Hügel  aufwachsender, 
goldener  Löwe,  welcher  einen  Vogel  vor  sich  hält).  Erbländ.-österr. 
Adelsstand.  Diplom  von  1740  fttr  Gottfried  Kehler,  Bürgermeister  zu 
Schweidnitz.  Derselbe,  gest.  1754,  setzte  den  Stamm  fort  und  in  der 
zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  besass  die  Familie  das  Gut  Anisdorf  bei 
Liegnitz.  Von  den  Sprossen  des  Stammes  haben  bis  auf  die  neueste 
Zeit  Mehrere  in  k.  pr.  Militair-  und  Staatsdiensten  gestanden.  Carl 
WilhelmLudwig  v.K.,  gest.  1838,  früher  zweiter  Commandant  zu  Erfurt, 
war  später  Cteneralmajor  a.  I). ;  und  der  Bruder  desselben,  welcher  frü-^ 
-her  das  9.  Husarenregiment  commandirte,  starb  1847  ebenfalls  alsGe-*^ 
neralmajor  a.  D.  und  ein  v.  K.  war  1853  Polizei-Präsident  in  Breslau. 

—  Das  Geschlecht  ist  nicht  mit  den  Familien  v.  Köhler  und  v.  Keler, 
8.  die  betreffenden  Artikel,  zu  verwechseln. 

.»  i^^*-  ••  -^oA««.  "•  S.  167.  —  Megerle  0.  Mühlfeld»  Erg.-Bd.  8.  335.  -  N.  Pr.  A.-L. 
IB.  •.  90.  -  Freiherr  9,  Ledsömr,  I.  8.  481. 


—     68     *^c; 

Kehrberg,  Rerberg,  Kereberg.  Ein  schon  im  14.  Jahrh.  in  der 
Priegnitz  und  in  Meklenburg  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  wel- 
ches nach  V.  Meding  Im  Mannsstamme  1673  mit  Henning  y.  Kerberg 
erloschen  sein  soll  und  dessen  Name  mit  Ilsabe  Catharina  v.K.  11.  Apr. 
1742  ausgegangen  ist.  Ein,  den  Namen  der  Familie  tragendes  Gut, 
welches  bereits  1433  und  noch  1683  derselben  zustand,  liegt  in  der 
Priegnitz  und  in  Meklenburg  war  das  Geschlecht  meist  um  den  Mü- 
ritzer  See  begütert. 

F)reih.  v.  Ledetmr,  I.  8.421.    —  r.    Wttntphalen,    Monam.  Ined.  T.  8.  6.  —  ».    Meding,  L 
8.  274.  —  Lisch,  in  den  roekleiib.  Jabrb.  X.  8.  .S3:  ältere  Hiegdl. 

Keil  (im  Schilde  ein  mit  drei  Rauten  oder  Wecken  belegter,  schräg- 
linker Balken)».  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1720  fftr  Johann  Philipp 
Keil,  k.  k.  Rath  und  Commissions-Canzlei-Director  zu  Regensburg.  Die 
in  der  Grafschaft  Miinsfeld  vorgekommenen :  Johann  Jacob  v.  Keil, 
Herr  auf  Augsdorff,  gest.  1750  und  der  Sohn  des  Bruders  desselben, 
Carl  Gottwald  v.  K.,  welcher  1751  Herr  auf  Ermsleben  war  und  welche 
das  angegebene  Wappen  führten,  sind  vermuthlich  Nachkommen  des 
Diploms-Empfängers. 

MfgerU  9.  Mühlfeld,  Rrg.  Bd.  8.  335.  -  N.  Pr.  A.L.  V.  8.567.  -  F^eik,   9.  Ledebur,  I. 
8.  in.       ' 

Reissler,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  v.  9.  März 
1846  für  Anton  Kcissler,  k.  k.  pens.  Obersten,  mit  dem  Prädicate :  Ed- 
ler V.       ' 

Haadschr.  Notis. 

»  Keltb,  Freiherren  und  Grafen  (Schild  silbern,  ohne  Bild,  mit  ro- 

them,  drei  goldene  Pfähle  zeigenden  Schildeshaupte).  Eins  der  älte- 
sten und  angesehensten,  schottländischeu  Geschlechter,  welches  schon 
1010  die  Erbmarschallswttrde  erhalten  hatte  und  welches  im  vorigen 
Jahrhunderte  namentlich  durxih  zwei  Brüder  bekannt  geworden  ist.  Ja- 
cob Graf  Marishall  von  Schottland,  Lord  Keith  und  Altreej  oder  wie 
derselbe  sich  schrieb:  Jacob  Keith,  geb.  1696  in  Schottland  —  ein  Sohn 
des  Grafen  Wilhelm  Marishall  liOrd  Keith  und  Altree  ans  der  Ehe  mit 
Lady  Maria  Drumond,  Tochter  des  Grafen  Perth  —  früher  als  Anhänger 
des  Prätendenten  von  Grossbritannien  k.  span.  Oberst,  später  k.  russ. 
General  en  Chef  der  gegen  die  Schweden  fechtenden  Truppen,  trat, 
nachdem  er  1749  von  seinem  Bruder,  der  zu  den  gi'össten  Verehrern 
und  zu  den  Freunden  des  Königs  Friedrich  IL  von  Preussen  gehörte, 
besucht  worden  war,  als  GentTalfeldmarschall  in  die  k.  pr.  Armee, 
wurde  1 749  Gouverneur  von  Berlin,  kam  später  durch  die  ersten  Jahre 
des  siebeiyährigen  Krieges  zu  hohem  Ruhme  und  fiel  am  14.  Oct.  1758 
in  der  Schlacht  bei  Hochkirch.  Der  erwähnte  Bruder  desselben,  Georg 
Graf  Marishall  v,  Schottland,  liOrd  Keith  und  Altree,  gewöhnlich  Lörd 
Marshall  genannt,  war  von  1754  bis  1766  Gouverneur  von  Neufchatel 
und  Valengin  und  starb  als  k.  pr.  Staatsminister  25.  Mai  1778  zu  Pots- 
dam. —  Eine  andere  Linie  des  alten  schottischen  Stammes  Keith  kam 
aus  Schweden  &aäi  Pommern.  Andreas  Keith  Lord  und  Baron  v.  Ding- 
wall, verliess  "^J^S  Schottland  und  wurde  1593  in  die  schwedische 
ReichsritterschjS'  als  Fr^err  aufgenommen.     Der  Sohn  seines  Bru- 


* -.ir*-     64     — 

V  ■  ■  - 

ders,  Georg  Keith  Herrn  zu  Edmistone :  William  Reith,  war  schwedi- 
scher Reiehsritter  und  Freiherr  und  der  Sohn  des  Letzteren,  Jotakon 
Christoph  Freih.  v.  Keith  und  die  Nachkommenschaft  desadben  wurde 
in  Pommern  mit  Wuseowke,  Peberow,  Reinfeld  und  Gr.  Born,  in  der 
Mark  Brandenburg  mit  Melirow  und  in  Ostpreussen  mit  Kaigen,  Schfil- 
tjen  und  Moritten  angesessen.  Die  späteren  Sprossen  dieser  Linie,  wel- 
che das  Wappen  ganz  so  führten,  wie  es  der  ^eldmarschall  Keith  ge- 
führt hat,  kommen  nur  mit  dem  adeligen  Prädicate  vpr.  Ein  v.  Keith, 
welcher  1772  k.  pr.  Kammerherr  wurde,  lebte  in  Berlin,  Franz  Hein- 
rich V.  K.,  k.  pr.  Lieutenant,  besass  einen  Antheil  des  Gutes  Gr.  Born 
und  Anton  Ludwig  v.  K.  verwaltete  1806  den  Posten  feines  Feuer-Bür- 
germeisters zu  Landshut  in  Schlesien  und  Söhne  desselben  standen 
noch  später  als  Subaltern-Officiere  in  der  k.  pr.  Armee. 

N.  Pr.  A.-L.  m.  8.  »0—9«    —  Freik.  9.  Ledehur,  I.  8.  421. 

Kelberhardter,  Kälberharter.  Altes,  österreichisches  Geschlecht 
vom  Ritterstande,  welches  zu  Kelberharts,  Grafenwerd  und  Stranner- 
storf  sass.  Zuerst  tritt  Hartwich  oder  Hertwich,  insgemein  Hertl  Kel- 
berharter,  als  des  Herrn  Friderich  v.  Walsee  Amtmann  zu  Eyratsfeld 
1389  auf  und  Georg,  Johann  und  Bernhard  die  Kelberhardter  zu  Gra- 
fenwerd erhielten  noch  1559  einige  grilfl.  Hardeggsche  Lehengüter  und 
Zehnten.    Dieselben  waren  die  Letzten  des  Geschlechts. 

Wistgrill,  V.  8.  66  u.  66. 

Keler  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Blau  eine  Weintraube  und  2 
und  3  in  Gold  ein  Palmzweig).  Ein  in  neuer  Zeit  in  Schlesien  vorge- 
kommenes Adelsgeschlccht,  verschieden  von  der  Familie  v.  Kehler,  s. 
S.62.  —  Ein  v.  Keler  war  1845Wirthschafts-Inspector  in  Schön-Johns- 
dorf  unweit  Münsterberg. 

Freih.  v.  Ledfbur,  II  l.  8.  iSb. 

Kellenbach,  Braun  v.  Kellenbach  (Schild  quergetheilt :  oben  in 
Blau  ein  nach  der  rechten  Seite  schreitender,  silberner  Leopard  und 
unten  Silber,  ohne  Bild).  Ein,  gegen  die  Mitte  des  17.  Jahrb.  erlosche- 
nes Adelsgeschlecht  der  Rheiupfalz,  dessen  Stammsitz  unweit  Sinmiern 
der  Familie  schon  1261  und  noch  1629  zustand  und  welches  auch  1512 
zu  Ingweiler  und  1591  zu  Meissenheim  sass.  Die  ordentliche  Stamm- 
reihe hat  Humbracht  1369  mit  Claus  v.  Kellenbach  angefangen  und  bis 
1638  fortgefülirt.  —  Dem  Schilde  nach,  von  den  Farben  und  dem 
Helmschmucke  abgesehen,  gehörte  die  Familie  wohl  zu  den  Stammge- 
nossen des  1775  erloschenen  freiherrlichen  Geschlechts  v.  Stein-Kallen- 
fels,  dessen  Namen  und  Wappen  die  nahverwandte  Merxheimer  Linie 
der  Vögte  und  Herren  v.  und  zu  Hunoltstein  erbten.  Im  Stein-Kallen- 
fols'schen  Wappen  schreitet  in  der  oberen  Hälfte  der  Leopard  in  Grün 
und  die  untere  ist  golden  und  ledig. 

HumbraeM,  Tab.  166.—   Qauh«,  I.  8    :)76.    —  9.  Hattsfein,  III.    8uppl.   8.   87   n    88.  — 
Fireih.  9.  Ledehur ,    l    8.  422.  —  9.    Meding,  H.   H.  296. 

>  Kellenbaeh  (in  Blau  auf  grünem  Boden  ein  geharnischter  Ritter, 

auf  dem  offnen  Helme  mit  drei  silbernen  Straussenfedem,  in  der  Rech- 
ten eine  auf  den  Boden  gestellte  Hellebarde  haltend  und  die  Linke  in 
die  Seite  stemmend).   Adelsstand  des  Kgr.  Württemberg.   Diplom  vom 


—     ÖÖ     —  < 

11.  Aug.  1818  für  Christian  Ludwig  Joseph  Kellenbach,  k.  wörttemb. 
Obersten  und  CJommandanten  iles  Infant. -Regim.  Nr.  8.  Derselbe,  geb. 
1773  zu  Stuttgart,  trat  1828  als  Genoralmajoi-  aus^dem  .activon  Dienste. 
Aus  seiner  Ehe  mit  Friederike  Anastasie  Weysser  entsprossten  zwei 
Sdhne:  Carl  v.  K.,  geb.  1807,  welcher  in  k.  württ.  MHitairdienste  trat 
und  Julius  v.  K.,  geb.  1813.     . 

Ca$t,  Adeltb.  d.  Kgr.  Württcnberg.  8.  434.  —  W.-B     d.    KKr.  Württtfmb.    Nr.     302   uad 

8.  50.   —  Kmescftkr,  II.  8.  244. 

Keller,  PreiheiTen'uiid  Grafen  (Schild  quer  getheilt:  oben  in 
Blau  drei,  2  und  1,  schwarze,  rechtssehendc  Adlerköpfe  mit  goldenem 
Schnabel  und  roth  ausgcschlagener  Zunge  und  drei,  1  und  2,  goldene, 
sechsstrahlige  Sterne  und  zwar  so,  dass  der  eine  Stern  oben  zwischen 
den  zwei  oberen  Adlerköpfoii  steht,  die  beiden  unteren  Sterne. aber  den 
unteren  Adlerkopf  zwischen  sich  haben.  Unten  rulit  in  Roth  auf  grü- 
nem Rasen  ein  ausgestreckter,  rechtsgekehrtcr  und  vorwärts  sehender, 
silberfarbener  Löwe).  Grafenstand  des  Kgr.  Preus-sen.  Diplom  vom 
29.  Nov.  1789  füi*  Dorotheus  Ludwig  Christoph  v.  Keller,  k.  preuss. 
bevoUm.  Minister  und  a.  o.  Gesandten  am  k.  k.  Hofe  zu  Wien.  —  Der 
nähere  Stammvater  der  Familie  war  (^hristopli  Dietrich  v.  Keller,  geb. 
1699  zu  Tübingen  und  gest.  1766,  Herr  auf  Stedten  bei  Erfurt,  erst 
h.  wtirtt.  Geh.-Rath  und  spilter  h.  sachs.  goth.  Geh.-Rath  und  Staate- 
minister.  Derselbe  wurde  als  h.  württemb.  Geh.-Rath  und  Gesandter 
am  k.  k.  Hofe  zu  Wien  14.  Sept.  1737  in  den  Adelsstand  erhoben, 
stammte  aus  einer  Familie,  welche,  wie  das  Adelsdiplom  angiebt,  im 
Herzogthnme  Wtirttembcrg  „bereits  seit  viden  Jalirh.  in  gutem  Anse- 
hen gestanden  hatte'',  war  ein  Sohn  des  Friedrich  Heinrich  Keller,  wel- 
cher, früher  h.  württemb.  Oberstlieuteiiant,  Kriegsrath  und  Comman- 
dant  der  Feste  Ilohen-Tübingon,  von  1709  bis  1732  als  Oberamtmann 
in  Merklingen  lebte  und  hinterliess  seiner  Wittwo,  Auguste  Freiin 
V.  Mauchenheim,  gen.  v.  Bechtoldsheim,  gest.  1781,  sechs  Töchter  und 
zwei  Söhne,  von  denen  der  ültere,  Dorotheus  Ludwig  Christoph,  s.  oben, 
die  gräfliche,  der  jüngere,  Ludwig  Fri(>drich  Heinrich  Ferdinand,  s. 
unten,  die  ftreihcrrliche  Linie  fortsetzte,  (iraf  Dorotheus  r^udwig  Chri- 
stoph, gest  1827,  k.  pr.  Staatsminister  etc.  war  vermählt  mit  Amalie 
Grf.  zu  Sajn-Wittgenstein  und  aus  dieser  Fihe  entsprossten  fttnfSöhne  : 
Gr.  Theodor,  geb.  1791,  Besitzer  der  Rusculoffschen  Güter  in  Weiss- 
Russland,  k.  russ.  Oberst  a.  D.,  verm.  1813  mit  Sophie  Grf.  v.  Borcb, 
geb.  1795;  Gr.  Adolph,  geb.  1791j  grossh.  sächs.  Kammerh.  u.  Forst- 
meister a.  D. ;  Gr.  Eduard,  geb,  1796,  k.  poXandrath  und  Rittm.  im 

9.  Landwehr-Husaren- Reg.,  verm.  1821  mit  äj|fuste  Wilhelmine  Reich ; 
Gr.  Alexander,  geb.  1801,  Herr  der  Güter  MÄBisburg  und  Stedten  bei 
Erfurt,  k.  pr.  w.  Geh.-Rath,  Major  a.  D.  und  Ober-Schlosshauptmann, 
verm.  1838  mit  Jenny  ÖjJi,Jpi.  Stolberg -Wernigerode,  geb.  1813  nn^ 
Gr.  Gustav,  geb.  1805,  K^RT*' Kammerh/," Oeh.  Regier. -Rath  und  El- 
senbahn-Commissarius,  vicÄ'^hi  erster  Ehe  1835  mit  Mathilde  v.  Bas- 
sewitz,  gest.  1847  und  in  zweitcnr  1849  mit  Mathilde  v.Grolmann,  geb. 
1813.  Von  diesen  Brüdern  hahin  die  Grafen  Theodor,  Eduard,  Alex- 
and^  und  Gustav  eine  zahlreicne,  im  geneal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Hau- 


—    56     — 

ser  möglichst  genau  angegebene  Nachkommenschaft.  —  Der  Stifter  der 
jüngeren,  den  freiherrlichen  Titel  führenden  Linie  des  Greschlechts  war, 
wie  oben  angegeben,  der  zweite  Sohn  des  Staatsministers  Christoph 
Dietrich  v.  Keller:  Freih.  Ludwig  Friedrich  Heinrich  Ferdinand,  geb. 
1760  und  gest.  1835,  früher  h.  nassauischer  Major  und  später  k*pr. 
Landrath  des  mansfelder  Kreises  a.  D.  Derselbe  hatte  sich  1786.  mit 
Auguste  Freiin  v.  Niebecker  vermählt,  welche  Besitzerin  des  sächs.  Rit- 
tergutes Kitzscher  bei  Borna  war  und  1832  starb  und  aus  dieser  Ehe 
setzten  drei  Söhne,  die  Freih.  Franz,  Carl  und  Emil,  den  Stamm  fort. 
Freih.  Franz,  gest.  1842,  k.  pr.  Hauptmann,  hatte  aus  der  Ehe  mit 
Emilie  Damerow  einen  Sohn:  Ludwig,  welcher  1859  als  k.  pr.  Lieut. 
zur  See  I.  Cl.  ohne  Nachkommen  starb;  Freih.  Carl,  gest.  1843,  Herr 
Ulf  Kitzscher  mit  Haubitz,  grossh.  sachs.  weim.  Major  a.  D.,  war  mit 
Wilhelmine  v.  Nitzschwitz  a.  d.  H.  Königsfeld  vermählt  und  hinterliess 
drei  Söhne,  die  Freiherren:  Alexander,  gest.  1854,  Dr. med.  undpract. 
Arzt  in  Leipzig,  Heinrich,  geb.  1825,  k.  sächs.  Oberlieutenant  in  d.  A. 
und  Georg,  geb.  1832,  k.  sächs.  Oberlieut.,  von  denen  die  beiden  Er- 
steren  den  Stamm  fortgesetzt  haben  —  und  Freih.  Emil,  geh-  1798,  k. 
pr.  AppelL-Ger.-Rath  zu  Insterburg,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Amalie 
v.  Watzdorf,  geb.  1827  und  in  zweiter  1849  mit  Hedwig  v.  Mayer, 
geb.  1824,  aus  welcher  zweiten  Ehe  zwei  Söhne,  Ludwig,  geb.  1851 
und  Hans,  geb.  1852,  stammen.  Weitere  Nachrichten  ergeben  die 
Taschenbb.  d.  freih.  Häuser. 

N.  Preuss.  A.-L.  HT.  8.  9S  Q.  9S.  -  Deutsche  Grafenh.  d.  Qegenw,  I.  6.  421—423.  - 
Freiherr  v.  Ledebur ,  l.  8.  422.  —  Geneal.  Tascheiib.  d.  grill.  Häuser.  1862.  8.419—421  n. 
histor.  Haiidb.  tu  Demselben,  8.  402  u.  1115.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  Areiherrl.  Blas.  1854. 
8.  269-27«.  1855.  8.  295  u.  296  n.  1862.  8.  411—413.  —  W.-B.  d.  Preus».  Mm.  I.  57:  Gr. 
V.  K    —  W.-B.  d.  Sachs.  Staat.  V.  14  :  Freih.  v.  K. 

Keller,  Freiherren,  s.  Kellern,  Keller,  Freiherren. 
,  Keller,  Freiherren  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Silber  eine  rothe 
Raute  und  2  und  3  in  Blau  ein  schräglinks,  mit  dem  Griffe  nach  unten, 
mit  dem  Barte  nach  oben  und  links, gelegter,  goldener  Schlttssel).  Frei- 
herrnstand desKgr.  Preussen.  Diplom  vom  26.  Juli  1765  für  Johann 
Georg  Wilhelm  v.  Keller,  k.  pr.  Oberst.  Derselbe,  geb.  zuDmenau,  ein 
Sohn  des  Georg  Reinhard  v.  K.,  zuerst  Director  der  B^g-  und  Hütten- 
werke zu  Ilmenau  in  der  Grafschaft  Henneberg  und  später  k,  k.  Berg- 
hauptmann zu  Orsowa  in  Ungarn  und  ein  Enkel  des  aus  Pommern  stam- 
menden Georg  V.  K.,  welcher,  in  holländischen  Diensten  stehend,  als 
Untergouverneur  nach  Batavia  bestimmt  war,  aber  auf  der  Reise  dahin 
•  starb  —  stieg  später  zum  Generallieutenant  und  Gouverneur  von  Stet- 
tin und  ist  20.  Nov.  1785  verstorben.  Ein  Nachkomme  desselben  war 
1857  in  Schlesien  mit  Heidau  im  Kr.  Wohlau  angesessen.  —  Die  Raute 
im  1.  und  4.  Felde  des  Wappens  ist  das  Wappen  der  pommerschen 
Familie  v.  Koller,  von  welolifer  abzustammenFreih.  Johann  Georg  Wil- 
helm behauptete,  doch  wärÄlÄach  Freih.  T.  Ledebur  das  Richtigere  die 
Abstammung  von  der  schweizerischen  Familie  Keller  und  die  rothe 
Kugel  in  Gold:  Siebmacher,  I.  201;  Die  Keller,  Schweizerisch,  ge- 
wesen. -'*'■ 

*  i. 

N.  Pr.  A.-L.  1.  8.  44  n.  III.  8.  92.  —  Freih,  9,  ledebur,  I.  8.  422  nnd  UI.  8.  285.  — 
W.-B.   d.  Preuss.  Mon.  U.  44.  —  Scbles.  W.-B.  Nr.  444.  —  Xn^kie,  I.  S.ltl'. 


—    87    —  . 

Keller.  Altes,  magdeburg'sches  Patriciergeschlecht,  aus  welchem 
Claus  V.  K.  1344,  Gerike  v.  K.  1452  und  dessen  gleichnamiger  Sohn 
1466  Bürgermeister  zu  Magdeburg  waren.  Ob  mit  demselben  die  v.  Kel- 
ler zusammenhingen,  welche  bis  in  die  neueste  Zeit  ein  Gut  zu  Vecken- 
stedt  im  Kr.  Osterwieck  der  Provinz  Sachsen  und  zu  Wernigerode  be- 
sassen,  lässt  Freih.  v.  Ledebur  dahin  gestellt  sein. 

DtHu$,  Beitr.  •.  Gesoh.  deutsch.  G«b.  fl.  H.  92  u.  93.    —    Freih.   9.  Ledubur,  I.  8.  43S. 

ELeller  (im  Schilde  zwei  silberne,  aufrecht  stehende  Schlüssel). 
Altes,  nach  G|^uhe  im  Stifte  Merseburg  mit  Bunau  (Beuna)  und  Hain- 
spitzen  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht.  Das  N.  preuss.  Adelslexi- 
cön  schreibt  dasselbe :  Keller  v.  Bünau  und  sagt,  dass  es  im  17.  Jahrh. 
erloschen  sei. 

Oauhe^  I.  8.  976.  —  N.  Pr.  A.-L.  lir.  8.  976. 

Keller.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  gerechnetes  Ge- 
schlecht, aus  welchem  Philipp  Dietrich  v.  K.,  Herr  auf  Kryschanowitz 
und  Raake  im  Trebnitz'schen,  1670  als  kais.  Ober-Kriegs-Co'mmissar  in 
Sddesien  lebte  und  Georg  Adam  Joseph  v.K.  1723  Domherr  zu  St.  Jo- 
hattn  in  Breslau  war. 

JV#/*.  V.  Ledfbur,  \.  S.  42*>. 

Keller.  Zwei  in  Ostpreussen  früher  begüterte  Familien,  von  de- 
nen die  eine,  angeblich  aus  Westphalen,  1727  zu  Hanswaldc  und  Pr. 
Mark  im  Kr.  Mohrungen  sass,  auch  Modjen. im  Kr.  Pr.  Eylau  und  Spit- 
tels  im  Kr.  Pr.  HoJland  an  sich  gebracht  und  der  k.  pr.  Armee  mehrere 
Officiere  gegeben  hatte,  die  andere  aber,  welche  aus  Ungarn  stammen 
sollte,  1775  und  noch  1794  zu  Kobulten  im  Kr.  Orteisburg  angesessen 
war.  —  Zu  einer  Familie  dieses  Namens  ^  Strasburg  in  Westpreussen 
gehörte  der  in  den  Listen  der  k.  preuss.  Armee  mit  dem  adeligen  Prä- 
dicate  aufgeführte  Adolph  v.  Keller.  Derselbe,  geb.  1785,  Sohn  bür- 
gerlicher Aeltern :  des  Adolph  Keller  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth  Ner- 
lich,  war  1806  Seconde-Lieutenant  im  Regim.  Oranien  und  wurde 
10.  Sept.  1809  als  Officier  bei  dem  v.  Schiirschen  Freicorps  zu  Wesel 
erschossen. 

Freik.  9.  Ledebur,  I.  8.  422. 

Keller  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Gold  zwei  schrägrechte, 
schwarze  Balken  und  unten  in  Roth  zwei  aufrecht  gestellte,  mit  den 
Barten  einander  zugewendete,  silberne  Schlüssel).  Ein  in  der  Person 
des  C.  W.  A.  V.  Keller,  laut  Eingabe,  Solingen  im  Januar  1830,  in  die 
Adelsmatrikcl  der  Preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  163  der  Classe  der 
Edelleute  eingetragenes  Geschlecht.  Ein  v.  Keller  w*ar  Bürgermeister 
zu  Solingen  und  Chr.  v.  K.  Vice-Präsident  des  Fabriken-Gerichts  zu 
Solingen. 

Frfih,  «L  Ledebur,  T.  8.  4«».  —  Suppl.  »ii  SIehra.  W.  -  B.  XI.  II.   —   W. -B.   der  Preuss. 
RheinproT.  I.  Tab.  64.  Nr.  127  u.  8.  6t  u.    62. 

,  Keller  (in  Gold  ein  schwarzer  Steinbock).  Im  Königr.  Preussen 
anerkannter  Adelsstand.  Anerkennungsdiplom  von  1852  für  Dr.  Frie- 
drich Ludwig  V.  Keller,  k.  preuss.  Justizrath  und  Professor  an  der  Uni- 
versität Berlin,  Herrn  auf  Kniegnitz  im  schlesischen  Kr.  Lüben.  Der- 
selbe hatte  seine  Abstammung  aus  einem  alten,  adeligen  Patricierge- 
schlechte  der  Stadt  Zürich  nachgewiesen. 

Frtih.  9.  Ltdfbur,  I.  8.  422  u.  423.  —  Bauer ^  Adressb.  lS57.  8.  108.  —  Siebmacher»  I. 
203:   Die  KeUer.  flehweiserisch. 


^   —     Ö8     — 

Keller  v.  Felsenstein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  Ton 
1776  für  Jacob  Ulrich  Keller,  Arzt  und  Physicus  des  Folnenser  Comi- 
tats,  mit  dem  Prädicate:  v.  Felsenstein. 

Megerle  9.   Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  .134. 

Keller  y.  Schlaitheim,  Keller  v.  Schieitheim,  aneh  Freiherren 
V.  nnd  za  Isenbarg.  (Stammwappen  in  Roth  zwei  ans  einem  goldenen 
Dreiberge  aufwachsende,  geharnischte  Arme,  welche  einen  den  Ring 
rechts,  den  Bart  links  kehrenden  silbernen  Schlüssel  halten).  Altes,  aus 
dem  schweizerischen  Canton  Thurgau  stammendes,  schwäkisches  Adels- 
geschlecht, welches  von  Alters  her  das  Erbschenken-  und  Kellermeis- 
ter-Amt der  gefüreteten  Abtei  Reicbenau  besass,  sich  in  Folge  dieses 
Amtes  das  Verdienst  erwarb,  die  besten  Weinsorten  vom  Rheine  auf 
(Jiese  Insel  verpflanzt  zu  haben,  schon  zu  Anfange  des  1 8.  Jahrb.  mit 
dem  freiherrlichen  Titel  auftritt  und  den  Beinamen  Schlaitheim  von 
dem  gleichnamigen  Flecken  im  Cantone  Schafhausen  angenommen 
hatte.  —  Hans  Heinrich  K.  v.  S.,  kais.  Rath  und  Oberst  im  30jährigeii 
Kriege,  Hess  sich,  nachdem  or  sich  mit  einer  verw.  Grf.  v.  Hohenzojlleni 
vermählt,  in  Schwaben  nieder  und  sein  gleichnamiger  Sohn  kommt  als 
Freiherr  mit  dem  Prädicate :  zu  Isenburg  und  Nordstetten  vor.  Der- 
selbe war  noch  1717Director  der  schwäbischen  freien  Reichsritterschaft 
ani  Neckar  und  k.  k.  Kämmerer  und  Georg  Joseph  Freiherr  v.  Keller 
starb  1721  als  kais.  Reichs-Hofrath.  —  Der  Stamm  blühte  in  der  frei- 
herrl.  und  in  adeligen  Linien  fort.  Joseph  Adam  Anton  Wilibald  Kel- 
ler V.  Schieitheim,  geb.  1756,  k.  bayer.  Kämm,  und  vormaliger  fürstl. 
kemptischer  Hof-  und  Regier.rRath  und  Hofmarschall,  wurde  nach  An- 
legung der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  die  Adelsclasse  eingetra- 
gen und  1821  ist  die  Familie  auch  der  Classe  der  Freiherren  unter  dem 
Namen  Keller  v.  Schieitheim.  Freiherren  v.  und  zulsenburg  einverleibt 
worden.  —  In  neuester  Zeit  war  Fridolin  Keller  v.  Sclüeitheim  k.  k. 
Feldkriegs-Co  mmissariats- Adjunct. 

Oauhf,  8.  977 ;  nnch  Bürgermeister,  vom  schwäb.  Keichsadel.  —  v.  Lang,  8.  399.  — 
Siehruaefter,  I.  201:  Die  Keller  v.  Sclilatheim,  Schweizeriich.  —  8uppl..EU  Siehm.  W.-K.  II. 
13:  K.  V.  S.  Freih.  zu  J.  —  Tyrof,  II.  ?♦  :  F.-)\.  v.  K.  —  W.-B.  «1.  Kgr.  Boyern,  V|.  45: 
K.  ▼♦  8.  u.  X.  1:  K.  V.  8.  Froih.  v.  u.  ru  J.  —  v.  Hefner,  bayer.  \dHl,  Tab.  58  u.  8.  5«: 
V.  8.;  K.  v.,  Freib.  v.  J. 

Kellerberg  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Silber  zwei 
rothe  und  links  in  Roth  zwei  silberne,  gegen  einander  gekehrte  Adlers- 
flügel). Altes,  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrb.  mit  Caspar  v.  Kel- 
lerberg erloschenes,  steiennärkisches  Adelsgeschlecht.  Die  einzige  Erb- 
tochter, Anna  v.  Kellerberg,  war  mit  Ulrich  Khevenhüller,  Ritter,  gest. 
1494,  vermählt  und  das  angegebene  Wappen  kam  nach  Erhebung  des 
Khevenhflllerschen  Geschlechts  in  den  Herrenstand  durch  Diplom  von 
1566  und  1572  in  das  Khevenhüllersche  Wappen. 

Wiaagrill,  V  :  im  Artikel  Khevenhäller,  8.    77  u.  iOl. 

Kellern,  Keller,  Freiherren  (Schild  schräglinks  getheilt :  rechts, 
oben,  in  Gold  ein  schrägrechter,  blauer,  mit  drei  goldenen  Sternen  be- 
legter Balken,  aus  welchem  an  beidenSeiten  ein  ausgebreiteter,  schwar- 
zer Adlersfltigel  hervorragt  und  links,  unten,  in  Silber  ein  aus  einem 
giilnen  Hügel  aufsteigender,  rother  Löwe).  Reichsfreihermstand.  Di- 
plom von  1716  für  Georg  Joseph  Edlen  v.  Kellern  —  Megerle  v.Mühl- 


—     5»    — 

fdd  schreibt:  Georg  Joseph  Keller  —  kais.  w. Reichshofrath.  Beweibe 
war  1711  als  Herr  des  Guts  uud  Edelsitzcs  Velbn  unter  die  neuen 
niederösterr.  Ritterstands-Geschlechter  aufgenommen  worden  und  starb 
6.  Sept.  1721  als  zweiter  bevollmächtigter  Minister  bei  der  nordischen 
Friedonshandlang  zu  Braunschw^g.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Anto- 
nie Rascher  V.  Wegeregg  stammten  zwei  vor  ihm  jung  gestorbene  Söhne 
and  zwei  Tochter. 

WimgHU,  V.  8.  67.  -   Megerlt  9.  Mühlfeld,  BrgfiDS.-Bd.  8.  «d. 

Kellern,  Freiherren  (in  Rbth  ein  schräg  rechts  gelegter,  mit  dem 
Barte  aufwärts  gekehrter,  eiserner  Schlüssel).  Reichsfreiherrnstand. 
Diplom  vom  18.  Aug.  1725  für  Arno  Heinrich  Edlen  Herrn  v.  Kellern, 
k.  k.  w.  Hofkammerrath.  Derselbe,  gest.  1737,  angeblich  aus  einem 
westphälischen  Adelsgeschlechte  stammend,  war  als  lerr  desGutesRos- 
saz  1714  unter  die  neuen  niederösterr.  Rittergeschlechter  aufgenommen 
worden  und  hatte,  in  erster  Ehe  verm.  mit  Maria  Theresia  Josepha 
Freiin  V.  Gudenus,  gest.  1715  und  in  zweiter  mit  Maria  Charlotte  Freiin 
V.  Brendel,  aus  beiden  Ehen  mehrere  Kinder.  Aus  der  ersten  Ehe  ent- 
sprossten  drei  Söhne:  Freih.  Wenzel  Joseph,  kais.  Truchsess  und  nie- 
derösterr. Regimentsrath .  verm.  1734  mit  Elisabeth  Susanna  Freiin 
V.  Berlepsch  u.  gest.  1746  ohne  Nachkommen;  Freih.  Carl  Joseph,  k. 
Ungar.  Hofkammerrath  zu  Pressburg  u.  Freih.  Joseph  Anton,  welcher 
1739  Domherr  zu  Breslau  war.  In  späterer  Zeit  ist  das  Geschlecht  in 
Oesterreich  nicht  mehr  vorgekommen. 

WhtgriU,  V.  8.  68. 

Kellersperg,  Freiherren  (Schild  geviert,  mit  rothem  Mittelschilde, 
in  welchem  eine  goldene  Biene  gerade  aufwärts  fliegt.  1  u.  4  in  Schwarz 
ein  goldener,  einwärts  springender  Löwe,  welcher  statt  der  Krone  mit 
einem  Lorbeerkranze  bedeckt  ist  u.  in  der  rechten  Pranke  eine  blaue 
Kugel  emporhält  u.  2  u.  3  in  Blau  über  einem  im  Grunde  fliessenden 
Wasser  ein  schräglinks  schwebender,  mit  dem  Barte  aufwärts  gewende- 
ter u.  von  zwei  goldenen  Sternen  begleiteter  Schlüssel  mit  durchbroche- 
nem, kleeblättrigen  Griffe).  Erbländ.  -  ösferr.  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  1.  Apr.  1779  für  Ignaz  v.  KcUersperg  auf  Gross-Söding,  k.  k.  Ritt- 
meister im  Cuirass.-Regim.  Herz.  v.  Modena.  Dieses  Diplom  wird  auch 
als  Bestätigungsdiplom  des  9.  Aug.  1728  in  die  Familie  gelangten  Frei- 
hermstandes mit  Wappenvermehrung  aufgeführt.  —  Altes ,  steiermär- 
kiaches  Adelsgeschlecht,  welches  nicht  mit  der  längst  erloschenen,  steier- 
märkischen  Familie  v.  Kellerberg,  s.  den  betreffenden  Artikel,  zu  ver- 
wechseln ist.  —  Georg  Keller ,  innerösterr.  Buchhalterei  -  Verwandter, 
erhielt  d.  d.  Grätz  12.  März  1567  von  dem  Erzherzoge  Carl  v.  Oester- 
reich einen  Wappenbrief  u.'der  Sohn  desselben,  Caspar  Keller,  K.  Fer- 
dinands n.  Hofpfennigmeister,  21.  Febr.  1625  den  Adelsstand,  Johann 
Caspar  KdÜk*  aber  22.  Jan.  1666,  mit  dem  Prädicate:  v.  Kellersperg, 
den  Ritterstand.  Letzterer  war  mit  Anna  Catharina  v.  Gundorf  ver- 
mählt u.  von  ihm  stieg  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab :  Caspar  Ernst 
Ritter  K.  v.  K.;  Maria  Barbara  v.  Haidegg;  —  Freih.  Ignaz,  s.  oben, 
geb.  1714:  Maria  Walburga  v.  Wahrendorf,  verm.  1767;  —  Freiherr 
Ernst,  geb.  1769  u.  geet.  1842,  Herr  auf  Altenburg,  Gross-Söding  und 


—     60     — 

SVauheim:  Theresia  Freiin  v.  Dienersperg,  geb.  1773  u.  verm.  1791; 
—  Freih.  Joseph,  geb.  1792,  jetziges  Haupt  der  Familie,  Herr  der 
Majoratsherrschaften  Gross  -  Söding,  Altenburg  und  Pichling  in  Steier- 
mark, k.  k.  Kreis-Commissair  in  Pension,  verm.  1821  mit  Anna  Edlen 
v.Warnhausen,  geb.  1797,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  The- 
resia verm.  Grf.  v.  Busseul,  geb.  1826,  ein  Sohn  stammt:  Freih. Ernst, 
geb.  1822,  Herr  der  Majoratsherrschaft  Frauheim  in  Steiermark,  Vice- 
Prftsident  bei  der  k.  k.  Statthalterei  für  Böhmen,  verm.  1858  mit  Leonie 
Herrin  u.  Grf.  v.  Schärffenberg ,  geb. '1838,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einer  Tochter,  Emestine,  ein  Sohn,  Caspar,  geb.  1861,  entspross.  — 
Von  dem  Bfuder  des  Freih.  Joseph,  dem  1855  verstorbenen  Freih.  Lo- 
renz, Präsidenten  des  k.  k.  Landesgerichts  zu  Innsbruck,  stammt  aus 
der  Ehe  mit  Elvira  Turrati  de  Tomeri,  gest.  1844,  neben  zwei  Töch- 
tern, ein  Sohn:  Freih.  Alexander,  geb.  1834,  Dr.  Jur.  u.  Adjunct  bei 
dem  k.  k.  triester  Landesgerichte,  verm.  1859  mit  Marie  Rodari. 

MegerU  ».  Mühl/eld,  RrgÄnx.-Bd.  8.  70.  —  Schmutz,  II.  8.  «07.  —  Oeneal.  Tascheub.  d. 
freih.  Häuser,  18^3,  8.  236  u.   237  ii.  1862.  8.  413  u.  414. 

Kellner  (in  Schwarz  eine,  aus  demSchildesfusse  aufsteigende,  weisse 
Mauei*,  oben  mit  drei  zweifachen  Zinnen,  an  welcher  in  der  Mitte  eine 
rothe  Rose  hängt  u.  über  welcher  drei  neben  einander  stehende,  sil- 
berne Lilien  schweben).  Ein  aus  Franken  u.  Schwaben  nach  Frank- 
furt a.  M.  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  in  das  dortige  adelige 
Patriciat  u.  in  die  Ganerbschaft  des  Hauses  Alten -Limpnrg  aufgenom- 
men wurde.  Dasselbe  ist  in  den  ersten  Jahrzehnten  nach  der  Mitte  des 
18.  Jahrb.  erloschen  u.  Namen  u.  Wappen  sind  an  die  freiherrliche 
Familie  v.  Günderode  gekommen,  u.  zwar  an  einen  Zweig  der  jetzigen 
älteren  Speciallinie  dieses  Geschlechts.  Es  nahm  nämlich  Hector  Wil- 
helm (II.)  Freih.  v.  Günderode,  geb.  1755  u.  gest.  1786,  markgr.  ba- 
disch. Kämm.  u.  Regier. -Rath  —  ein  Sohn  der  Tochter  des  Wilhebn 
Ernst  v.  Kellner:  Susanna  Maria,  Gemahlin  des  Johann  Maximilian 
Freih.  v.  Günderode  ^—  als  Beinamen  den  Namen  des  erloschenen  Ge- 
schlechts V.  Kellner  an  u.  vereinigte  mit  seinem  Wappen  das  v.  Kell- 
ner'sche  Wappen.  Der  Stamm  der  Freih.  v.  Günderode,  gen.  v.  Kell- 
ner hat  fortgeblüht,  s.  Bd.  IV.  S.  95: 

N.  genenl.  Handb.  1777.  6.  263.  —  Siebmacher,  I.  211:  Die  Kellner,  Fraukf.  a.  M.  adel. 
Patric.  —  Knetchke,  IV.  8.  161  u.  162;  Wappeu  d.  Freih.  v.  Günderode,  gen.  r.  Kellner  u. 
S.  163. 

Kellner,  Edle.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  14.  Mai 
1817  für  Ruppcii;  Heinrich  Kellner  auf  Stainach,  k.bayer.  quitt.  Haupt- 
mann im  4.  Linien -Infant. -Begim.  Derselbe  wurde  20.  Juni  1817  in 
die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

«.  Lang,  8uppl.  8.  115.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  45. 

Kellner.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  voii  1822  für 
Christoph  Kellner,  k.  k.  Hauptmann  im  2.  Gamisons-BataaRi. 

Meyer le  t.  Mühlfeld,  Erg. -Bd.  8.  335. 

Kellner  v.  Köllenstein,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  in  Roth 
ein  rechtsstreitender,  goldener  Löwe,  in  der  rechten  Vorderpranke  ein 
über  sich  gezücktes  Schwert  haltend;  2  u.  3  von  Gold  u.  Schwarz  sechs- 
mal der  Länge  nach  gestreift,  mit  einem  schwebenden,  fünfziimigen, 


—     61     —  > 

silbemen  THurme  mit  verschlossenem  Thore  u.  zwei  Fenstern  neben 
einander  u.  4  in  Blau  auf  grünem  Hügel  ein  Weinstock  mit  vier  Trau- 
ben, an  jeder  Seite  zwei).  Erbländ.  -  österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
Tom  22.  Juni  1853  für  Friedrich  Kellner  v.  Köllenstein,  k.  k.  w.Geb.- 
Rath,  Feldmarschall-Licutenant  im  Adjutanten-Corps,  General -Adjutan- 
ten Sr.  M.  des  Kaisers  u.  Königs  etc.  Derselbe,  geb.  1802,  neuerlicli 
aufgeführt  als  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  F.-M.-L.,  Oberlieutenant  der  Ersten* 
Arderen-Leibgarde,  Inhaber  des  41.  Infant. -Reg.  etc.  —  Sohn  des  am 
14.  Aug.  1822  in  den  erbl.-österr.  Adelsstand  erhobenen  Johann  Chri- 
stoph Kellner  v.  Köllenstein  aus  dem  Fürstenthume  Schwarzburg  -  Son- 
dershansen u.  der  Josepha*  Troyer  v.  Aufkirchen  aug.  Fiume  —  ver- 
mählte sich  1831  mit  Elisabeth  v.  Skerbinek,  geb.  1806 ,  aus  welcher 
Ehe,  neben  zwei  vermählten  Töchtern,  zwei  Söhne  stammen;  Freiherr 
Friedrich,  geb.  1834,  k.  k.  Rittm.  u.  Escadrons-Commandant  bei  Graf 
Clam-Gallas  Uhlanen  Nr.  10  u.  Frcih.  Carl,  geb.  1837,  k.  k.  Haupt- 
mann bei  Freih.  v.  Rossbach  Inf.  Nr.  40. 

Oeneftl.  Tascbeob.  d.  freih.  H&uacr,  1856.  8.  346  ji.  347  a.  186i.  8.  414. 

Kellner  v.  Zinnendorf  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Gold  auf  einem 
grünen  Dreiberge  ein  rechtsgekehrter,  grüner  Papagay  mit  rothem 
Halsbande  und  2  und  3  ebenfalls  in  Gold  eine  aus  dem  Feldesfussc  auf- 
steigende, schwarze  Mauer  mit  drei  Zinnen).  Ein  von  Siebmacher  be- 
reits 1605  zum  schwäbischen  Adel  gerechnetes,  näher  aber  nicht  be- 
kanntes Geschlecht.  —  Nach  Freih.  v.  Ledebur  machte  Johann  Wil- 
helm Kellner  v.  Zinnendorf  in  Beziehung  auf  die  Erbfolge  in  sein  Fi- 
dei-Commiss,  seinen  Namen  und  Wappen  13.  Dec.  1713  ein  Testa- 
ment, auf  Grund  dessen  die  Gebrüder  Friedrich  Wilhelm  und  Johann 
Wilhelm  Ellenberg,  Söhne  seiner  Tochter,  Sophie  Wilhelmine  Kellner 
V.  Zinnendorf,  verm.  mit  dem  k.  pr.  Kriegsrathe,  Pfänner  und  Herrn 
auf  Erdebom  im  Mansfeldschen  Ellenberg,  12.  März  1763  darum 
baten,  ihnen. den  Adel  unter  dem  Namen:  Kellner  v.  Zinnendorf,  sonst 
Ellenberg  genannt,  zu  ertheilen,  worauf  jedoch  am  8.  Oct.  1768  ab- 
schläglich beschieden  wurde.  Dagegen  sagt  v.  Hellbach,  H.  S.  826 : 
„Zu  Berlin  unter  dem  8.  Oct  1768  erhielten  die  Gebrüder  EUenber- 
ger,  von  denen  der  eine,  Johann  Wilhelm,  G^neralchirurgus  der  preuss. 
Armee  war,  die  Erlaubniss,  den  Namen  ihres  Erblassers  Kellner  v.  Zin- 
nendorf zu  führen"  und  in  den  im  N.  preuss.  Adelslexicon  mitgetheilten, 
gesammelten  Notizen  über  die  Erhebungen  und  Anerkennung  des 
Adels  ete.  findet  sich  Bd.  I.  S.  45  in  Bezug  auf  das  Jahr  1768  auch 
angegeben:  „Kellner  v.  Zinnendorf,  General-Feldstabsmedicus,  den 
8.  Oct  Annahme  des  Namens  und  Wappens."  So  muss  denn  dahin  ge- 
stellt bleiben,  ob  die  Angabe  des  ersteren  Werkes  oder  die  der  letzte- 
ren Werke  die  richtige  ist. 

iMk.  ».  L€debur,  1.  8  423  n.  HI.  8.  285.    —  Siebmaeher,    I.  120:    Die  KeUner  v.  Zln- 
oeMfif»  Schwäbisch. 

&elt8ch.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Namen  ein 
Gut  unweit  Gross-Strehlitz  führt.  Als  Stammhaus  desselben  wird  Riem- 
bergbei  Auras  im  Wohlauschen,  welcher  Sitz  der  Familie  schon  1502 
zustand,  genannt  —  Später  wurde  das  Geschlecht  zu  Pielau,  Backe, 


—     62     — 

Wischegrade,  Stampen  und  Pangau  im  Oelsischen  begütert  und  erwarb 
im  Laufe  der  Zeit  Besitzungen  im  Trebnitochen  etc.  Hans  Keltz  zeich- 
nete sich  nach  Sinapius  1505  und  1513  in  Landesangelegenheiten  und 
Sigismund  v.  Keltzsch  und  Riemberg,  gest.  1544,  Herr  auf  Pi<?lau  und 
Racke,  als- der  schlesischen  Fürsten  und  Stände  Capitaih  in  Ungarn  aus; 
Bttlthasarv.  Keltsch,  Herr  zu  Wischegrade,  war  1620  Landes- Ausschuss 
des  Oelsischen  Fürstenthums ;  Sigismund,  Herr  zu  Wischegrade  und 
Stampen,  kommt  1666  als  des  genannten  Fürstenthums  Landesältester 
und  Land-Hof gerichts- Assessor  vor  und  von  Letzterem  stammten  drei 
Söhne :  Balthasar  auf  Nieder- Alt  Wohlau  und  später  auf  Ober-Strehlitz, 
1693  des  wohlauschen  Fürstenthums  Landes-iieltester  und  H.  wttrttemb. 
ölsischer  Kammerrath,  Georg  Sigmund  auf  Stampen  und  Otto  Heinrich 
V.  K.  auf  Pangau.  —  Der  Stamm  blühte  fort.  Ein  v.K.  fiel  im  Feldzuge 
von  1806  als  k.  pr.  Oberstim  Cuirassier-Regimente  Or.  Henckel  v. Don- 
nersmarck  und  ein  Neffe  desselben,  der  Landesälteste  v.  K.  auf  Skar- 
sine,  Dobrischau  etc.,  war  gegen  die  Mitte  des  jetzigen  Jahrb.  Haupt  der 
Familie  und  hatte  aus  der  Ehe  mit  einei?"  v.  Blacha  eine  zahlreiche  Fa- 
milie. Von  den  Söhnen  wjir  Ernst  v.  K.  und  R.  1837  Justiz-Rath  und 
Landschafts-Syndicus  zu  Breslau  und  Julius  v.  K.  und  R.,  welcher  sich 
1831  mit  Natalie  Grf.  v.  Dyherrn  vermählte,  war  noch  in  neuester  Zeit 
Herrauf  Skarsine  und  h.  braunschw.  Justizrath  und  Kammerdirector 
des  Fürstenthums  Oels.  Andere  Söhne  aus  diesem  Hause  standen  in  der 
k.  pr.  Armee.  Otto  v.  K.,  k.  pr.  M^gor  a.  D.,  war  1857  Herr  auf  Kurz- 
witz im  Kr.  Oels  und  ein  v.  K.  Herr  auf  Malschöwen  im  Kr.  Ortelsbuj*g, 
Prov.  Ostpreussen. 

Sinapius,  l.  S.  SOS  u.  60fi.  -  Oaufie,  1.  977  u.  978.  —  N  Pr.  A.-L.  Hl.  8.  93  u.  94.  — 
Freik.  ».  Ledebur.  I.  8.  423.  —  Siebmacher,  I.  66  :  v.  Keltsch,  Schlesisch.  —  Spener,  Thor. 
IiiüigD.  S.  280.  —  V.  Mediny,  HS,  296  ii.  V97.  -  Kneschke,  U.  8.    345. 

Kemnater.  Altes,  früher  zu  dem  Adel  iih  Fürstenthum  Coburg  ge- 
hörendes Geschlecht  aus  dem  Stammhause  Kemnaten  bei  Mönchrödcn 
[im  h.  coburgschen  Amte  Neustadt],  welches  zu  Neuhaus,  Mönchröden, 
Moggenbrunn  und  Lind  sass  und  sich  auch  Truchsessen  v.  Kemnater 
nannte.  Henricus  Kemnater  wurde  schon  112^4  Abt  zu  Fulda.  Die  Fa- 
milie stand  früher  im  Ansehen,  nahm  aber  ein  traunges  Ende,  denn 
Hans  Eitel  v.  Kenmater,  der  Letzte  seines  Geschlechts,  erstach  seinen 
einzigen  Sohn  und  Stammhalter  mit  einem  Messer  und  wurde  1 600  zu 
Coburg  im  64.  Lebenfi^ahre  enthauptet. 

HönH,  Coburgttche  Chronik,  11.  8.  2:9.  —  Gaah«,  I.  H.  978. 

i  Kemnitz,   Remnicz    (in  Gold  ein  Stück  eines  schwarzen  Wagen- 

rades von  drei  Speichen»,  mit  drei  braunen  Schilfkolben  besetzt).  Al- 
tes, aus  Polen  nach  Schlesien  gekommenes  Adelsgeschlecht,  eines  Stam- 
mes mit  den  v.  ßlanckenstein,  s.  Bd.I.  S.457  und 458  und  v.  Stentzschf 
welches  auch  in  einer  Linie  den  Beinamen  Stenschowsky  führte  und  aus 
welchem  mehrere  Sprossen  Würden  und  Ehrenstellen  an  den  Höfen  der 
plastischen  Herzöge  bekleideten.  —  Wolneramus  de  Keranicz  lebtö  um 
1312;  Nicol  de  Chemenitz  wird  1437  in  einer  die  Stadt  Frankenstein 
betreffenden  Urkunde  genannt  und  Paulus  Kemnitz,  Altarista  Vratisla- 
viensis,  wurde  1483  in  der  Peter-  und  Paulkirche  zu  Liegnitz  beerdigt. 
Bis  1500  sass  das  Geschlecht  zu  „Stroppea''  in  Schlesien.  Der  Stamm 


—     63     — 

blflhte  noch  in  die  2.  Hälfte  des  18.  Jahrh.  hinein.     Johann  Friedrich 
V.  K.,  kursächs.  pens.  Oberstlieut.,  lebte  1778  ^uWölffnitz  bei  Dresden. 

Sinapius,  I.  8.  &06.  —  N.  Pr.  A.-L.'  III.  8.  94  n.  95.    -    Siebmaeher,  I.  fiA :  ▼.  Keinnits, 
8obi*t8isch.  —  V.  Meding.  II.  8.  297. 

Kemnitz  (in  Roth  ein  schfSgrechter,  mit  drei  rothen  Rosen  be- 
legter, silberner  Balken).  Eine  nach  Freih.  v.  Ledebur  angesehene 
Beamten-Familie  aus  der  Provinz  Brandenburg,  in  Pommern  und  zu 
Halle,  deren  Adel  im  Kgr.  Preussen  durch  Diplom  vom  16.  Juni  1804 
erneuert  wurde.  Die  Familie,  aus  welcher  Bogislaus  Philipp  v.  Kem- 
nitz von  dem  Kurfttrsten  Friedrich  Wilhelm  zu  Brandenburg  1648  mit 
einem  Freisassenhofe  zu  Taugermtinde  in  der  Altmark  belehnt  i^orden 
war,  auf  welcher  Besitzung  derselbe  seine  „Geschichte  der  schwedischen 
Kriege"  schrieb,  war  im  Brandenburgischen  bereits  1698  mit  Biesdorf, 
Reinekendorf,  Rudersdorf  und  Wartenberg,  sämmtlich  im  jetzigen  Kr. 
Nieder-Bamim,  begütert.  —  In  neuester  Zeit  war  Julius  v.  Kemnitz,  k. 
pr.  Lieut.  a.  D.  Herr  auf  Rajoch  im  Kr.  Calbe  a.  d.  Saale. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  267  u.  268.  —  Freih.  v.  Ledebur,    I.  8.  423  u    III.  8.285.  -  r.  Drey 
kaupt,  Begehr,  d.  Heri.  Maj^deburg,  Tab.  27. 

Kempen  v.  Fichtenstamm,  auch  Freiherren.  Erbl.-österr.  Adels- 
stand. Diplom  von  1816  für  Heinrich  Kempen,  k.  k.  Rittmeister,  we- 
gen 46jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  v.  t^ichtenstamm. 
Später  ist  auch  der  Freihermstand  in  die  Familie  gekommen.  —  In 
neuester  Zeit  war  Johann  Freih.  Kempen  v.  Fichtenstämm  k.  k.  Geh.- 
Rath,  Feldmarschall-Lieutenant,  zweiter  Inhaber  des  Inf.-Reg.  Erzh. 
Franz  Ferdinand  d'Este,  Nr.  32  etc.  und  Heinrich  Kempen  v.  Fichten- 
stamm Hauptm.  1.  Cl.  im  k.  k.  2.  Feld-Artill.-Regim. 

Meg^le  9.  Mihlfeld,  8.  'i08. '—  Milit.-Schemat.    d.  Oesterr.  Kaiserth. 

Kempen.  Ein  in  Ostpreusseu  früher  zu  Falkhorst  und  Neu-Mün- 
sterberg  im  Kf .  Pr.-Holland  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  über 
welches  aber,  so  wie  über  eine  gleichnamige,  ebenfalls  in  Ostpreusson 
vorgekommene  Familie,  alle  näheren  Nachrichten  fehlen. 

Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  423. 

Kempendorf.  Ein  zu  dem  Adel  in  Ostpreußsen  und  in  Pommern 
früher  zählendes,  später  erloschenes  Geschlecht.  Dasselbe  sass  in  Ost- 
preusseu zu  Schmügwalde  unweit  Osterode  und  in  Pommern  bei  Saat- 
zig  1658  zu  Zarzig  und  1680  zu  Sassenhagen. 

Freih.  9.  Ledebur,  I.  8.  423  u.  III.  8.  285. 

Kempf,  Kempfen  y.  Angret,  K.  y.  Angreth,  Freiherren.  (Schild 
geviert  mit  rothem,  zwei  gekreuzte,  oben  und  unten  mit  ^.uswärts  ge- 
kehrten, doppelten  Haken  versehene  Kampfkeulen,  oder  Streitkolben 
zeigenden  Mittelschilde :  Stammwappen.  1  und  4  von  Schwarz  und  Gold 
der  Länge  nach  getheilt,  mit  einem  Adler  von  gewechselten  Farben  und 
2  und  3  in  Süber  ein  aufsteigender ,  gekrönter ,  rother  Löwe.  Der 
Schild  dea  $tammwappens  kommt  auch  silbern  und  die  Kampfkeulen 
roth  vor.)  ErbL-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom  23.  Juni  1759  für 
Bernhard  Dismas,  K.  v.  A.  k.  k.  w.  Hofrath,  Artülerie-Haupt-Zeuganafc- 
Referendar  u.  Kanzleidirector  u.  für  den  Bruder  desselben,  Ignaz  Yit^ 
IL.  y^^A.,  k«  k.  Hofrath  und  w;  Referendar  im  Bergwesen  bei  der  k.'' 


—     64     — 

Hofkammer.  Dieselben  stammten  aus  dem  alten,  seit  einigen  Jahrhun- 
derten iniElsass,  in  den  Rheinlanden  und  in  Schwaben  bekannten  Adels- 
geschlechte  der  Kempfen  v.  Angret.  Freih. Bernhard  Dismas,  gest.  1764, 
wurde  als  Herr  des  Gutes  Leopoldstorf,  insgemein  Loiperstorf,  1759 
unter  die  neuen  HerrenstandsgeschlecTlter  als  niederösterr.  Landmann 
aufgenommen  und  eingeführt,  hinterliess  aber  aus  seiner  Ehe  mit  Anna 
Margaretha  Theresia  v.  Serdagna,  «gest.  1785,  keine  Nachkommen. 
Das  Gut  Leopoldstorf  erbte  der  Neffe,  Raymund  Freih.  v.  Serdagna.  — 
Freih.  Ignaz  Franz  starb  1767  und  hinterliess  nur  eine  einzige  Tochter, 
Theresia,  welche  mit  Ludwig  Edlen  v.  Röddersthal,  k.  k.  Truchsess, 
Bergrji^h  und  Oberbergmeister-Amts-Administrator  in  Mahren  vermählt 
war.  —  Andere  spätere  Sprossen  des  Stammes  sind  nicht  bekannt. 

r.   Uattstein,  II.  8.  169  u.  170  u.  Suppl.  8.  31—36.    —    Wiugrill,  V.  8.    69  u.  70.  —   U«- 
fferte  v.  Mühlfeld,  8.  62.    —  Suppl.  su  Siebm.  W.-ß.  IV.  16:    K.   v.  Aogreth,    Staromwappen. 

Kempf  V.  Mansberg.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.^  Diplom  von 
1758  für  Friedrich  Anton  Kempf,  k.  k.  Oberstlieutenant,  mit  dem  PrÄ- 
dicate :  v.  Mansberg. 

Megerle  9.   Mühl/eld,  Erg.-Bd.  R.  336. 

Kemphen  (im  von  Blau  und  Gold  durch  einen  schrügrechten  Zin- 
nenschnitt getheilten  Schilde  ein  entblösster,  in  der  Faust  eine  Keule 
haltender  Arm).  Adelsstand  des  Kgr.  Schweden.  Diplom  vom  13.0ct. 
1679  für  Jacob  Kemphen,  k.  schwed.  Capitain,  wegen  heldenmtithiger 
Vcrtheidigung  des  Passes  von  Damgarten.  —  Die  Familie  warin  der  Ge- 
gend von  Stralsund  begütert,  auch  sass  eine  Linie  derselben  um  die 
Mitte  und  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  in  Ostpreussen  zu  Siw- 
ken  und  Biestern  im  Kr.  Lötzen  und  zu  Gollubien  bei  Oletzko.  —  Von 
den  Sprossen  des  Stammes  haben  mehrere  in  der  k.  schwed.  und  preuss. 
Armee  gestanden.  Von  denselben  ist  namentlich  zu  nennen:  Johann 
Carl  Jacob  v.  Kemphen  a.  d.  H.  Biestern,  gest.  14.  Mäj-z  1833  als  k. 
pr.  Generallieutenant  a.  D. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  96.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  H.  433.  —  Svfa  Rik.  Wap«ab.,  Tab.  8. 

»  Kempinski,  auch  Freiherren.  Altes,  polnisches,  dem  Stamme  Nie- 

sobia  einverleibtes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  in  der  zweiten  Hillfte 
dös  15.  Jahrh.  eine  Linie  sich  anfangs  in  Oesterreich  niederliess  und 
dann  nach  Franken  ins  Coburgsche  kam.  Dieselbe  führte  den  freiherr- 
lichen Titel :  zu  Schwisiz  und  wurde  in  den  fränkischen  Reichsritter- 
Canton  Rhön  und  Werra  aufgenommen.  —  Von  Nicolaus  Kempinski 
Freih.  zu  Schwisiz,  Herrn  aufLimberg,  gest.  1664  —  einem  Enkel  des 
Lorenz  Kempinski  Freih.  zu  Schwisiz  und  dem  Sohne  des  Caspar  K. 
Freih.  zu  S., .welcher  1587  als  des  Erzherzogs  Maximilian  Dapiferorum 
Praefectus  vorkommt  —  entsprossten :  Anna  Maria  Freiin  v.  Schwisiz  u. 
Altenhof en  zu  Limberg,  welche  sich  mit  Heinrich  Balthasar  v.  Kippen- 
heim vermählte;  Johann  Rudolph,  welcher  noch  zu  Gauhes  Zeiten  zu 
Weitersroda  bei  Hildburghausen  lebte  und  Susanna  Elisabeth,  welche 
sich  24'.  Mai  1688  mit  dem  Herzoge  Albrecht  zu  Sachsen-Qpburg  ver- 
mählte, 3.  Aug.  1689  in  den  Reichsfürstenstand  erhoben  wurde  und 
^Dec.  1717,  ohne  Nachkommen  zu  hinterlassen,  starb. 

>C\Okohki,  Orb.  Pol.  II.  8.  477.  —  Tentiet,  Curieui.  Bibliothek,  I.  8.  108«.  —  HÖnn,  Co. 
burg.  Ctiroo.  II.  —  Sti/ert»  adel.  Stammt.  IL  6.  -  Gauhtt  1.  6.  978—980.  —9,JiatUt9in,  If. 


—     66     — 

Suppl.  S.  S7.  —  Biedermann,  Cant.  RliSn-Werra,  Tab.  290—393.  -  Möller,  Denkwfird.  a.  d. 
Gesch.  d.  deutseh.  Adels,  8.  332.  ^  Freih.  9.  Ledebur,  l.  8.  423.  —  Suppi.  su  Siebm.  W.- 
B.  IV.  16:  F.-H.  v.  Kempiusky.  . 

Rempis  (in  Blau  eine  silberne,  querliegende  Wolfsangel).  Reichs- 
adelsstand.  Diplom  von  1569  für  Peter  Kempis,  Herrn  auf  Sonnenburg 
bei  Bonn.  —  Ein  in  der  Person  des  Philipp  v.  Kempis ,  laut  Eingabe 
d.  d.  Haus  Kendenich,  19.  Juni  1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  Preuss. 
RhQüiprovinz  unter  Nr.  14  der  Classe  der  Edelleute  eingetragenes  Ge- 
schlecht. Philipp  V.  K.  wurde  noch  in  neuester  Zeit  als  Herr  auf  Ken- 
denich im  Kr.  Cöln  u.  auf  Arenburg  im  Kr.  Düren  aufgeführt.  —  Die 
brüsseler  Linie  des  Geschlechts,  welche  la  France,  la  Haye,  Mussin  u. 
Risoir  1720  besass,  ist  1775  ausgestorben. 

Fahne.  I.  8.  215.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  I.  8.  423.    -  W.-B.   d.  Preuss.  Rbelnprov.  I. 
Tab.  64.  Nr.  128  n.  8.  62. 

Kempter.  Erbl.-österr.  Adelsstand.*  Diplom  vom  2.  Aug.  1668 
für  Georg  Kempter.  Ein,Ururenkel  desselben,  Peter  Johann  Nepomuk 
V.  Kempter,  geb.  1751,  ehemaliger  fürsU.  brixen'scher  Hofraths-Secre- 
tair  in  Brixen,  wurde  in  die  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  einge- 
tragen. 

V.  Lang,  Sappl.  8.  ItS.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  46:  v.  Kempter   auf  Rigburg. 

Kemptner.  Reichs-  u.  erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
20.  Aug.  1586  für  Maximilian  Kemptner.  Derselbe,  ein  Oesterreicher 
und  nach  dem  Adelsdiplome  Erzherzogs  Ernst  zu  Oesterreich  vieljäh- 
riger, treuer  Hofdiener,  hatte  aus  der  Ehe  mit  EvaCatharina  Roll  drei 
Söhne,  Ernst,  Georg  u.  Maximilian  u.  mehrere  Töchter,  von  denen  sich 
Margaretha  mit  Vincenz  Freih.  v.  Muschinger  vermählte.  Von  den  Söh- 
nen wurde  der  jüngste,  Maximilian  v.  Kemptner  auf  Strandt,  1630  un- 
ter die  neuen  niederösterr.  Ritterstandsgeschlechtef  aufgenommen. 
Derselbe  von  1637  bis  1658  w.  niederösterr.  Regimentsrath,  zog  sich 
dann  auf  seine  kurz  vorher  erkaufte  Herrschaft  u.  Burg  Garsch  zurück 
u.  starb  1663  ohne  männliche  Nachkommen.  A^^s  seiner  Ehe  mit  Ma- 
ria Elisabeth  Jonas  v.  Lickenau  überlebten  ihn  zwei  Töchter :  Marga- 
retha ,  verm.  mit  Ernst  Albrecht  Freih.  v.  Oppel  u.  Maria  Elisabeth, 
verm.  mit  Sebastian  Helfried  Freih.  v.*Wopping. 

Wieegntl,  V.  8.  70  u.  71. 

Kendler,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1808  für 
Ignaz  Kendler,  k.  k.  Münzmeister  zuPrag,  wegen  45jähriger  Dienstleistung, 
mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  in 
neuester  Zeit  war  Franz  Edler  y.  Kendler  Major  im  15.  k.  k.  Gendar- 
merie-Regimente.  ^ 

MegerU  9.  Mükiftld,  8.  M».  *^  lill|l»-6elietfiat.    d.  Oesterr.  Kaiserth. 

BLenitz  (in  Silber  an^f  I^PRnem  Boden  ein  grüner  Baum,  vor  welchem 
ein  Hirsch  nach  der  rechten  Seite  läuft).  Ein  in  der  Uckermark  u.  in 
Pommern  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwechseln 
mit  den  v.  Könitz  im  Mansfeld'schen  u.  den  Freih.  v.  Könitz  in  Bayern 
und  Thüringen.  Dasselbe  sass  in  der  Uckermark  1724  zu  Welletz  im 
Kr.  Angermünde,  so  wie  in  Pommeni  noch  1784  zu  Gross  Pobloth  im 
Kreise  Fürstenthum  Camin  u.  1798  zu  F^lkenberg  im  Kr.  Pyrite.  — 
Zu  diesem  Geschlechte  gehörte  Christian  Ludwig  v.  Kenitz,  welcher 
1784  k.  pr.  Generalmajor  u.  1790  Generallieutenant  wurde. 

BrügggmoKn,  I.  6.  157.  —  Freih,  v.  Ledebur,  I.  8.  423   u.  III.  8.  28«. 
Knuchkt,  Deutseh.  Adels-Lez.  V.  5 


—     66     — 

Kenzingen.  Altes,  rheinländisches ,  nach  dem  gleiclmamigen 
Schlosse  an  der  Elz  genanntes  Adelsgeschlecht ,  aus  welchem  Nicolaus 
V.  Kenzingen  1333  zum  Bischöfe  zu  Costnitz  erwählt  wurde.  Derselbe, 
gest.  1344,  Hess  bei  der  grossen,  1343  stattgehabten  Theuerung  in 
seinem  Stifte  täglich  dreitausend  Arme  speisen  und  erhielt  daher  den 
Namen;  Vater  der  Armen.  Bald  nach  seinem  Tode  erlosch  das  Geschlecht. 
Die  Güter  desselben  kamen  als  erledigte  Lehen  an  die  v.  Usenberg  u. 
als  diese  1652  mit  Friedrich  Richard  Freih.  v.  Usenberg.  dessen 
Schwester,  Anna,  mit  Heinrich  V.  Markgrafen  zu  Baden  vermählt  war, 
ausstarben,  an  Letzteren. 

Oauhe,  II.  vS.  521  u.  522  u.  S.  122«  im  Artikel:  Usenberg. 

Kenzinger  v.  oder  du  Verger.  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1767  fllr  Johann  Anton  Kenzinger,  k.  k.  Oberstwachtmeister,  mit  dem 
Prädicate :  v.  oder  du  Verger. 

MegerU  9.  Mühlfeld.  Erg.-Bd.  8.  336. 

Keppel  (im  Schilde  fttnf  schrägrechts^an  einander  gestellte  Wecken). 
Altes,  westphälisches  Adelsgeschlecht ,  welches  namentlicb  im  Münster- 
lande vorkam.  Dasselbe,  wohl  eines  Stammes  mit  dem  alten,  westphÄ- 
lischen,  ebenfalls  im  Mtinsterlande  angesessenen  Geschlechte  v.  Langen, 
welches  dasselbe  Wappen  führte,  sass  1579  unweit  Ahaus  zu  Blick  und 
Kiskamp  u.  erlosch  später. 

Freiherr  r.  Ledehur,  I.   8.  424. 

Keppel,  auch  Freiherren  (in  Roth  drei,  2  u.  1,  silberne  Muscheln). 
Altes,  frtiher  zu  dem  Adel  im  Herzogthume  Geldern  gehörendes jGe- 
schlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammschlossc  in  der  Herrsch aftVorst, 
welches  gegen  Ende  des  17.  u.  im  Anfange  des  18.  Jahrhunderts  durch 
Arnold  Justus  v.  Keppel  zu  hohem  Ansehen  kam.  Derselbe,  gest.  1718, 
erfreute  sich  der  grössten  Gunst  des  Königs  Wilhelm  ITT.  von  Gross- 
britannien, wurde  zum  Grafen  v.  Albemarle  u.  zum  Pair  ernannt  und 
war  später  der  Generalstaaten  General,  Gouverneur  zu  Horzogenbusch 
etc.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer  v.  Gravenmoer  stammte  Wilhelm  Anna- 
Graf  V.  Albemarle,  Pair  von  Grossbritannien,  früher  k.  grossbrit.Oberst, 
welcher,  verm.  mit  einer  Herzogin  v.  Richemond,  seine  Linie  mit  fftnf 
Söhnen  fortsetzte.  Der  Bruder  des  Arnold  Justus  v.  K.,  Grafen  v.  Al- 
bemarle: Jan  Rabi  Freih.  v.  Keppel,  gest.  1733,  der  Generalstaaten 
Generallieutenant  etc.,  faJAterli^  einen  Sohn,  welcher  der  General- 
staaten Oberst  der  Garde  zu  Pferde  war.  Um  diese  Zeit  blühte  auch 
noch  im  Herzogthume  Geldern  der  adWIig^  Stamm  des  Geschlechts, 
welcher  später  nicht  mehr  genannt  wurde. '  ' 

Gauhe,  I.  8.  980.  —  Siippl.  zu  8ie»>m.  W.-B.  II!.  7:  Die  Herren  v.  Koppel.  -   Tyrofft  I. 
69:  F.- Hin  v.  Koppel. 

Kerekering,  Rerkering,  Kerckerinck ,  Kerkerinck,  K.  -  Borg  n. 
K.  zu  Stapel,  Freiherren  (in  Grün  ein  schrägrechter,  mit  drei  rothen 
Rosen  belegter,  silberner  Balken.  Nach  Annahme  Einiger  soll  nur  die 
Linie  K.-  zu  Stapel  den  Schild  grün,  die  Linie  K.-Borg  aber  den  Schild 
blau  führen).  Altes,  westphälisches,  zu  dem  Adel  im  Münsterlande  u. 
zu  den  niünsterschen  Erbmännern  gehörendes  Geschlecht,  welches  be- 
reits 1340  Darfeld,  1413  Uhlenbrock,  1490  Borg  u.  Bispinghof,  1600 


—     67     — 

Stapel  etc.  besass  u.  in  zwei  Linien ,  der  zur  Borg  u.  zu  Stapel  fortge- 
setzt wurde.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  waren  Mehrere  Dom- 
herren in  den  Hochstiften  Hildesheim,  Paderborn,  Osnabrück  u.  Münster 
u.  die  Familie  gelangte  zu  hohem  Ansehen.  —  Die  Linie  zu  Stapel  ist 
mit  Johann  Friedrich  Freih.  v.Kerkerinck  zu  Stapel  erloschen  u.Name 
und  Wappen  sind  durch  die  Erbtochter ,  Freiin  Maria  Theresia ,  geb. 
1786,  welche  sich  1801  mit  Ernst  Freih.  Droste  zu  Httlshoff  vermählte, 
mit  kaiserlicher  Erlaubniss  vom  6.  Februar  1802,  auf  Letzterem  über- 
gegangen, s.  den  Artikel:  Droste  zu  Hülshoff,  Freiherren, 
Bd.  II.  S.  585  u.  586.  Die  Linie  der  Freiherren  v.  K.-Borg  hat  fort- 
geblüht  und  der  Sitz  Borg  im  Kr.  Münster  steht  der  Familie  noch  < 
jetzt  zu. 

Lauen-sfein,  Hildexh.  HIstor.  8.  240.  —  Oauh^,  II.  8  .122.  —  r.  Hattstein,  l.  8.  H.35.  -- 
M.  Prcusi.  A.-I..  III.  8.96.  —  Fr^ih.  v.  Lfdfbur,  I.  8.  434.  —  Osnabrückscher  8tiftscalend«r 
von  1773.  —  Mi'in<atcr.«cher  Stiftscalender  von  1784.  —  t.  Meding  ^  I.  8.  408.  —  8nppl.  xu 
8iebin.  W.-B.  IV.  16:  F.-H.  v.JCerkeriug  (Schild  grün).  -  W.-B.  d.  Preuss.  Rheinprovins. 
11.  Tab.  29.  Nr.  57  u.  8.  1.39:  v.  K.  (Schild  blau). 

Kerckering  (in  Gold  ein  schwarzer,  gekrönter  Löwe).  Ein  eben- 
falls aus  Münster  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  schon  im 
13.  Jabrh.  zu  den  angesehensten  Familien  Lübecks  gehörte  und  später 
in  der  Umgegend  u.  in  Holstein  begütert  wurde. 

Frtih.  9.  Ledebur.  I.  8    424.  —  Siebmacher.  III.  194. 

Kerekes,  Freiherren.  'Erbländ.  -  österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1761  für  Sigmund  v.  Kerekes,  k.  k.  Obersten  des  Inf. -Reg.  Freih, 
Haller  v.  Hallerstein. 

Megerle  e.  Mühlfeld,  8.  62  —  r.  Schönfeld,  Adelsschemat  .  I.  8.  20S:  SUmmtafel  dM 
Sigmund  Freih!   v.  Kerckea. 

Kerig.  Cölnisches  Patriciergeschlecht ,  welches  1791  mit  Philipp 
Jacob  Joöeph  v.  Kerig,  Herrn  auf  Elsum  im  Kr.  Heinsberg,  erloschen  ist. 

Fahne,   1.  S.  217.  —  Fr*<ih.  v.  Lrdfhur,   I.  S.  4J4. 

Kerkow.  Altes,  märkisches,  schon  seit  dem  13.  Jahrb.  bekanntes 
Adelsgeschlecht,  welches  in  der  Altmark  u.  im  Magdeburgischen,  in  der 
Ucker-,  Mittel-  u.  Neumark  u.  in  Pommern  ansehnlich  begütert  war  u. 
zwar  besonders  in  der  Alt-,  Ucker-  u.  Mittelmark  vom  13.  Jahrh.  an 
bis  in  das  17.  Jahrh.  Den  Namen  desselben  führen  vier  Güter:  Ker- 
kau  im  Kr.  Osterburg  der  Altmark  (1225),  Kerkow  im  Kr.  Anger- 
münde der  Uckermark  (1252),  Kerkow  im  Kr.  Ruppin  der  Mittelmark 
(1271)  u.  Kerkow  im  Kr.  Soldin  der  Neumark.  —  Im  18.  Jahrh.  sass 
die  Familie  in  der  Uckermark  1712  zu  Gollraitz  im  Kr.  Prenzlow, 
welche  Besitzung  derselben  schon  1375  zugestanden  hatte  und  in  der 
Neumark  noch  1796  zu  Pammin  im  Kr.  Arnswalde,  auch  war  später, 
1803,  in  Pommern  Ristow  im  Kr.  Beigard  in  der  Hand  des  Geschlechts, 
dessen  Name  noch  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  19.  Jahrh.  in  den 
Listen  der  k.  preuss.  Armee  vorkam.  Ein  v.  Kerkow,  bis  1806  Com- 
mandeur  des  3.  Musketierbat.  des  Regiments  v.  Arnim,  starb  1818  als 
Oberstlieutenant  im  Pensionsstande;  ein  v.  K.,  Major  u.  Cojnmandeur 
des  k.  pr.  Cuirassierregiments  v.  Wagenfcld,  wurde  1806  pensionirtu. 
starb  1809  u.  ein  Sohn  des  Letzteren  stand  noch  um  1820  im  l^Cuiras- 
sier-Regimente.  —  Neuerlich  wird  angenommen,  dass  der  Stamm  er- 
loschen sei. 

N.  Fr.  A.*L.  IIL  8.  96  q.  »7.  —  Freih.  ».  Led9bwr,  I.  8.  484  u.  111.  8.  *286. 


—     68     — 

Kern ,  Freiherren  (Schild  geviert,  mit  silbernem,  eine  goldene 
Krone  zeigenden  Mittelschilde.  1  u.  4  in  Gold  eine  schwarze,  golden 
verzierte  Anhängetasche  u.  2  u.  3  in  Schwarz  ein  gekrönter ,  doppelt- 
geschweifter,  goldener  Löwe).  Kurbayerischer  Freihermstand.  Diplom 
vom  22.  Nov.  1768  für  Joseph  v.  Kern,  mit  Beigabe  des  altershaim- 
sehen  Wappens ,  wegen  der  ürgrossmutter  des  Diploms -Empfängers. 
Derselbe,  geb.  1730,  wurde  als  Herr  auf  Zellerreuth  u.  Teuffenbach, 
k.  bayer.  Kämm. ,  Truchsess  und  ehemaliger  Kastner  u.  Mauthner  zu 
Traunstein ,  bei  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  die 
Freihermclasse  derselben  eingetragen. 

9,  Lang,  8.  165.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  III.  38  ii.  v.    Wotektrn,  Abth.  3. 

Kern,  Edle  auf  Höhenrhain ,  Ritter  (Schild  geviert:  1  u.  4  in 
Gold  ein  einwärts  gekehrter,  schwarzer  Bär  u.  2  u.  3  Blau,  durch  einen 
goldenen  Querbalken  getheilt;  oben  neben  einander  drei  goldene 
Aehren,  die  seitlichen  auswärts  gekehrt  u.  unten,  ebenfalls  neben  ein- 
ander, drei  silberne  Sterne).  Reichs-,  Adels-  u.  Rittersstand.  Diplom 
im  kurbayer.  Reichsvicariate  vom  10.  Sept.  1745  fftr  Joseph  Anton 
Kern,  kurbayer.  Hofkammerrath  u.  Director  sämmtlicher  kurfftrstl. 
Brauhäuser  in  Baiern.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  u.  zwei  Söhne 
des  Diplomsempfängers:  Cajetan  Anton,  geb.  1751 ,  k.  bayer.  quitt. 
Hauptmann  u.  Anton  Joseph  Franz  de  P^aula,  geb.  1754,  k.  bayer. 
pens.  Stabs-Capitain  u.  ein  Enkel:  Adam  Adolph,  geb.  1780,  k.  bayer. 
Lieutenant,  wurden  bei  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
in  dieselbe  eingetragen. 

9.  Lang,  S.  399.  —  Snppl.  zu  Siebm.  W.-B.  VII.  7:  v.  Kern.    —  W.-B.  d.    Kgr.  Bayem, 
VI.  46. 

Kern  (Schild  quer  getheilt :  oben  in  Schwarz  ein  rechts  gekehrter, 
goldener  Greif  u.  unten  durch  eine  aufsteigende  Spitze  getheilt.  In  der 
silbernen  Spitze  auf  grünem  Hügel  ein  Einhorn  u.  rechts  u.  links  in 
Roth  drei  goldene  Kornähren.  Ein  in  Schlesien  u.  in  der  Mark  Bran- 
denburg ansässig  gewordenes  Adelsgeschlecht ,  welches  aus  Oesterreich 
nach  Schlesien  gekommen  sein  soll.  Dasselbe  sass  in  Schlesien  bereits 
1664  zu  Leipe  bei  Grottkau  u.  1723  zu  Ludwigsdorf  bei  Neisse  u.  in 
der  Mark  Brandenburg  zu  Anfange  dieses  Jahrh.  zu  Wiesenwerder  u. 
Lowitz  im  Kr.  Arnsvwilde.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  standen 
zwei  Brüder  1806  im  k.  preuss.  Regimente  v.  Pelchrzim ,  der  ältere 
nahm  1809  als  Lieutenant  den  Abschied  u.  war  1814  Lazareths  -  In- 
spector  zu  Ottraachau,  der  Jüngere  war  1827  Capitain  u.später  Major 
im  19.  Inf. -Reg.  —  Das  Gut  Leipe  ist  im  Besitze  der  Familie  geblieben 
u.  in  neuester  Zeit  wurde  Albert  von  Kern  als  Herr  desselben  genannt. 

N.  Pr.  A.-L.  Iir.  8.  97  u.  V.  R?  268.  —  Fir«ihtrr  9.  Ltdebur,    I.  8.  424  a.  425  und  lU. 
8.  286.  —  Siebmaeher,  Ul.  58.  —  Schle«.  W.-B.  Nr.  370. 

Kern,  Kem-Kernried  (in  Roth  ein  schrägrechter,  goldener  Balken, 
welcher  im  oberen  linken  Winkel  des  Feldes  von  einem  sechsstrahligen, 
goldenen  Stern  begleitet  ist.  Die  alte,  schweizerische  Familie  Kern 
V.  Kernried  führte  dasselbe  Wappen ,  nur  war  der  schrägrechte  Balken 
u.  der 'Stern  silbern).  Adelsstand  des  Königr.  Bayern.  Diplom  vom 
16.  Nov.  1845  für  Georg  Gustav  Ludwig  Kern,  k.  bayer.  Oberstlieu- 
tenant  u.  Geniedirector  in  Augsburg.  Derselbe,  gest.  1857  als  k.  bayer. 


-r      69      ~ 

Ingenieur-Oberst,  hinterliess  zwei  Söhne :  Robert  v.  Kern-Kemried ,  k. 
bayer.  Kanunerjunker  u.  Hugo  v.  K.-K.,  kön.  bayer.  Bauljeamter.  — 
Die  Familie  schreibt  sich  v.  Kern  -  Kemried  u.  stammt  nach  Angaben 
derselben  aus  dem  alten,  schweizerischen  AdelsgeschlcchteJiern  v.  Kem- 
ried, welches  ursprünglich  Unterwaiden  angehörte,  dann  in  den  Canton 
Bern  kam  und  in  demselben  auf  dem  Schlosse  Kemried  bei  Burgdorf 
sass,  welches  1318  von  den  Bernern  zerstört  wurde.  Später  kam  diese 
Familie  unter  den  Rathsgeschlechtem  der  Städte  Bem,  Zürich  und 
Schaffhausen  vor,  von  wo  sie  sich  in  das  Reich  wendete. 

HaDdMbriftl.  Notis.  —  Dorat,  Allgem.  W.-B.  IV.  Nr.  SS9  u.  8.  127  u.  128.  —   p.  Hefntr 
bayer.  Adel.  Tab.  lOS  u.  8.  88.  —  Kneschke,  I.  S.  «31  u.  232. 

Kemer,  Freiherr.  Freihermstand  des  Kgr.  Württemberg.  Di- 
plom vom  23.  Octob.  1812  für  Carl  Friedrich  v.  Keraer,  k.  württemb. 
Generalmajor,  Staatsrath  u.  provisorischen  Chef  des  gesammten  Hütten- 
q.  Bergwesens.  Derselbe,  geb.  1775  —  ein  Sohn  des  h.  württ.  Regie- 
nmgsraths  u.  Oberamtmanns  Kemer  zu  Ludwigsburg  —  war  1812  im 
rassischen  Feldzuge  Chef  des  Generalstabes,  musste  aber  1813  in  Folge 
seiner  durch  diesen  Feldzug  sehr  angegriffenen  Gesundheit  aus  dem 
activen  Dienste  der  Armee  treten  u.  war  später  Geh.  -  Rath ,  Präsident 
des  Bergraths  etc.  Aus  seiner  Ehe  mit  Christiane  Wekherlin  entspross 
nur  eine  Tochter,  Freiin  Caroline,  geb.  1810,  welche  sich  1834  mit 
dem  damaligen  Hauptmann  des  k.  württ.  Generalquartiermeisterstabs 
Fidel  Carl  Friedrich  v.  Bauer  vermählte. 

Ctut,  Adelabuch  d.  Kgr.  Wärttemberg,   8.  434   u.    435.    -   W. -B.   d.  Kgr.  warttemberg 
Nr.  lOS  a.  8.  32.  —  Kneachke,  11.  8,  246. 

Kemdlmayer  v.  Ehrenfeld,  Ritter.  Erbländ.-Österr.  Adels-  und 
Ritterstand.  Adelsdiplom  vom  27.  Sept.  1759  für  Anton  Joseph  Kemdl- 
mayer, wegen  der  Verdienste  seiner  Vorältern  u.  seiner  Verwendung 
bei  dem  Bancalfache,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ehrenfeld  u.  Ritterstands- 
diplom vom  29.Dec.  1760  fllr  Denselben. 

MegerU  9.  MühlfeM,  8.  124  u.  208.  —  KMschkt,  IV.  8.  811. 

Kemn.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1719  für  Johann  Michael 
Kemn,  Proviant-Obercommissar  zu  Kaschau. 

MegerU  9.  Mühl/eld,  Brg&ns.-Bd.  8.  336. 

Kempam ,  Kembi^.  Ein  in  Niederösterreich  vorgekommenes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  zuerst  Hanns  Kempam  zu  Hasendorf 
1422  urkundlich  auftritt  u.  Anton  v.  Kembam  zu  Streitwisen  noch 
1552  als  liandmann  des  Ritterstandes  genannt  wird.  Das  Geschlecht 
ist  zwischen  1556  u.  1560  erloschen. 

WiugriU,  V.  8.  71. 

Kerpen,  Freiherren  (in  Silber  ein  rother,  spitz  oder  eckig  gezo- 
gener Querbalken).  Altes,  rheinländisches  Rittergeschlecht  aus  dem 
Stamme  der  Manderscheidschen  Dynasten.  Der  alte  Stamm  der  Herren 
V.  Kerpen  an  der  Eiffel  erlosch  im  Mannsstamme  mit  Otto  v.  Kerpen, 
welcher  als  Grossmeister  des  deutschen  Ordens  1206  beiAccon  in  Asien 
fiel.  Die  Schwester  desselben,  Hildegard,  wurde  Erbin  von  Kerpen  und 
brachte  die  Herrschaft  ihrem  Gemahl,  Winnemar  Herm  v.  Manderscheid, 
zu.  Von  dem  Enkel  Beider,  Heinrich  v.  Manderscheid  und  Kerpen. 
entsprossten    aus  der  Ehe  mit  Irmgard  Grf.  v.  Bettingen  zwei  SOhnt, 


^      -     70     - 

Wilkin  und  Richard,  welche  die  Güter  theilten.  Wilkin  wurde  der 
Stammvater  der  späteren  Mandersclieide,  welche  den  eckig  gezogenen, 
rothen  Querbalken  in  Gold  führten,  Richard  aber  nannte  sich  einen 
Herrn  v.  Kerpen  und  wurde  der  Stammvater  des,  das  erwähnte  Wappen- 
bild in  Silber  führenden  Geschlechts  der  v.  Kerpen,  welches  den  Canto- 
nen  der  reichsfreien  Ritterschaft  am  Rheine  einverleibt  war,  in  mehreren 
Hochstiften  aufgeschworen  hatte  und  mit  vielen  der  ältesten,  stiftsf&hi- 
gen  Familien  des  Reichs  venvandt  und  verschwägert  wurde.  Der  Stamm 
blühte  durch  sechs  Jahrhunderte  fort  und  ei*warb  am  Rheine  grossen 
Grundbesitz,  namentlich  die  Güt^r  Illingen,  Schuldburg,  Lissingen,  Roh- 
lingen, Fürfeld,  Würzweiler^tc,  deren  Gesammtbesitz  sich  in  Johann 
Freih.  v.  K.  vereinigte,  welcher,  in  zweiter  Ehe  verm.  mitClaudiaFreiin 
V.  Wiltz,  1611  starb  und  von  welchem  die  Stammreihe,, wie  folgt,  herab- 
stieg :  Freih.  Johann  Ludwig,  kurmainz.  Oberstjägermeister  und  Amt- 
mknn  zu  Lohr :  Amia  Catharina  v.  Cronberg ;  —  Freih.  Johann  Daniel, 
gest.  1684,  kurmainz.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Oberamtmann  zu  Kraut- 
heim: Anna  Elisabeth  v.  Schauenburg;  —  Freih.  Johann  Ferdinand, 
geb.  1678:  Maria  Agnes  Anna  Freiin  Spies  v.  Büllesheim ;  —  Freih. 
Lothar  Franz,  geb.  1706,  kurtrierscher  Kämmerer :  Maria  Charlotte 
Mohr  V.  Wald ;  —  Freih.  Wilhelm  und  Freih.  Franz  Georg,  Gebrüder 
und  die  Letzten  des  Mannsstammes.  Freih.  Wilhelm,  k.  k.  General- 
Feldzeugm.,  Inhaber  des  49.  Inf. -Reg.  etc.,  starb  unvermählt  26.  Dec. 
.1823  und  Freih.  Franz  Georg,  gest.  um  1825,  kurtrierscher  Kämm.  u. 
Geh.-Rath,  Amtmann  der  Aemter  IJlmen,  Kochen  und  Dhaun,  hinter- 
liess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Caroline  Freiin  v.  Hornstein-Göffingen  nur 
drei  Töchter,  von  welchen  sich  Freiin  Maria  Caroline  1801  mit  Ferdi- 
nand Fürsten  v.  Kinsky,  Freiin  Anna  Maria  1811  mit  Friedrich  Carl 
Grafen  v.  Schönbom  und  Freiin  Elisabeth  1822  mit  Friedrich  August 
Grafen  v.  Brühl  vermählte. 

Humbracht,  Tab.  118,  --  Oauhe,  T.  8.  981  u.982.  —  v.  ffaftatein,  Ilf.  Suppl.  8.  89— 9S. 
—  Satper,  S.  614  u.  747.  —  («eneal.  Taschonb.  d.  freih.  Hau«..  H49.  8.  536  u.  527  and  1855. 
fi.  744.  —  FVeih.  v.  Ltidehur,  l.  S,  425.  —  Siefmach^r,  \.  rJ7:  v.  Kerpen,  Rhelnl&ndisch.  — 
9.  Meding,  II.  8.  297.  —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  IV.  16  v.  K.  —  Tjfrof,  I.  51:  F.-Hn.  v.  K. 
u.  Siebenkee;  I.  8.  46. 

Kerriss  u.  Rosenhaag.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  zäh- 
lendes Geschlecht,  welches  aus  dem  Cölnischen  nach  Schlesien  gekom- 
men sein  soll  und  1700  zuOlbersdorff  und  1715  zu  Stoschendorff,  beide 
Güter  unweit  Reichenbach,  angesessen  war. 

ainapius,  11.  8    719.  -  F^eih.  9.  Ledebur,  I.  8.  425. 

Kerschbanmer  v.  Kerschbanmem.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1717  für  Anton  Kerschbanmer,  Pfleger  zu  Wels  in  Tirol,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Kerschbanmem. 

MegerU  9.  Mühlfeld,  Krg&us.-Bd.  8.  3.16. 

Kerschbanmer  v.  Freyenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1775  filr  Johann  Baptist  Kerechbaumer,  Landgerichtsschrei- 
ber zu  St.  Laurenz  im  Pusterthale,  mit  dem  Prädicate:    v.  Freyfenfeld. 

MtgerU  v.  Mühlfeld,    F.rgins.-Bd.  8    ^^6. 

Kerschberger.  Altes,  österreichisches  Adelsgeschlecht,  welches 
auch  Kersperger,  Chersperger  und  Kersberger  geschrieben  wurde  und 
mehrere  Jahrhunderte  in  Oesterreich  ob  und  unter  der  Enns  blühte. 


—     71     — 

Die  Sprössen  desselben  waren  anfangs  adelige  Bürger  uud  Einwohner 
der  Stadt.  Speier  und  später  als  Landleute  des  Ritterstandes  mit  den 
Gütern  und  Schlössern  Stadelkirchen,  Vesten-Thal,  Böhaimberg,  Oedt 
und  Rnzenhof  angesessen.  —  Dietmar,  Ortholf  und  Heinrich  die  Edlen 
V.  Kersberg  sollen  bereits  1140  unter  dem  Markgrafen  Ottocar  zuSteier 
gelebt  haben  und  Hanns  Kerschberger,  Ritter,  Herr  zu  Stadelkirchen 
und  Vestenthal,  welcher  aus  der  Ehe  mit  Dorothea  Stadler  keine  Nach- 
kommen hatte,  schloss  1520  den  Stamm. 

Prt90nkU€bert  Anual.  Htyrens.  S.  fil.  —  Freih.  v.   Hoheneck,    UI.    8.    309.    —     WiätgrilL 
V.  8.  71—78.  —  Suppl.  KU  Siebm.  W.-B.  VII.  20. 

Kersdorf,  Kerstorf,  Kerstorff,  Edle,  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern. 
Diplom  vom  29.  April  1817  für  Heinrich  Sigmund  Kersdorf,  Gross- 
händler zu  München.  Derselbe,  geb.  1769,  wurde  13.  Mai  1817  in 
die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Baiern  eingetragen. 

V.  Lomg,  Suppl.  8.  115  u.  116:  v.  Kersdorf.   —  VV.-R.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.    47:    v.  Kerfl- 
torf,  Edle. 

Kerssenbrock,  auch  Freiherren.  Altes,  westphälisches,  aus  der 
Grafschaft  Ravensberg  stammendes  Adelsgcschlecht,  welches  schon  im 
14.  Jahrb.  in  Westphalen  und  im  Osnabrtickischen  ansässig  war,  von 
1466  an  urkundlich  mehrfach  auftritt  und  auch  Kersenbroeik,  Kersen- 
bruck,  Kerstenbruck,  Kärsenbruck,  Kerssenbruch,  Kassebrock  etc.  ge- 
schrieben wurde.  Dasselbe  schied  sich  im  IG.  Jahrh.  in  zwei  Linien, 
in  die  catholische  und  in  die  evangelische  Linie.  Die  catholische  Li- 
nie, welche  sich  namentlich  aus  dem  alten  Sitze  der  Familie,  dem 
Schlosse  Brinke  im  westphälischen  Kreise  Halle,  ausbreitete  und  aus 
welcher  mehrere  Sprossen  in  den  Hochstiften  Paderborn,  Osnabrück, 
Uildesheim  etc.  zu  hohen  geistlichen  Würden  gelangten,  ist  erloschen 
und  laut  testamentarischer  Bestimmung  steht  das  Fidoicommiss  Brinke 
mit  dem  Kerssenbrockschen  Namen  und  Wappen  den  jetzigen  Grafen 
V.  Schmissing-Kerssenbrock,  s.  den  betreffenden  Artikel,  zu.  —  lieber 
die  älteren  genealogischen  Verhältnisse  der  evangelischen  Linie  hat 
Gauhe  nach  dem  bekannten,  ihm  überl^ßsenen  genealogischen  Manu- 
scripte  eines  Gönners  seiner  Arbeiten  nähere  Nachricht  gegeben.  Der 
Hauptsitz  dieser  Linie  war  Bamtrup  im  Lippeschen  und  durch  die 
Söhne  des  Gerlach  v.  Kerssenbrock,  Franz  und  Arndt,  entstanden  die 
Häuser  Barntrup  und  Mönchshof  (Münchenhoff).  Die  Nachkommen- 
schaft Arndt's,  das  Haus  Mönchshof,  erlosch  im  Mannsstamme  mit  Jo- 
hann Friedrich  v.  K.,  Herrn  auf  Mönchshof  und  Neu-Asseburg  undMöl- 
lendorf  im Mansfeldschen  und  k.  pr.  Landrathe,  welcher  1722  im  hohen 
Alter  noch  lebte.  Das  von  Franz  v.  K.  gegründete  Haus  Barntrup 
schied  sich  durch  zwei  Urenkel  des  Stifters,  Franz  Christoph  und  Phi- 
lipp, —  Söhne  des  Raban  v.  K.  auf  Wierborn  und  Barntrup  —  in  die 
Häufier  Wierborn  und  Barntrup.  Das  Haus  Wierborn  erlosch  bald  wie- 
der, denn  von  sieben  Söhnen  des  Franz  Christoph  vermählte  sich  nur 
Franz  Caspar,  hatte  aber  keine  Nachkommen.  Dagegen  blühte  Philipps 
Nachkommenschaft,  das  Haus  Barntrup,  fort.  Von  den  11  Söhnen 
Philipps  wurde,  nach  dem  Tode  der  übrigen  und  der  Vettern,  ^  Bernd 
Simon,  landgr.  hessen-casselscher  Generallieutenant  etc.  Herr  der  Gü- 
ter Bamtrup,  Wierborn  und  Helbra  (letzteres  Gut  im  Mansfeldschen) 


—     72     — 

imd  von  20  Kindern  desselben  überlebte  ihn  nur  ein  Sohn,  Gottfried 
Friedrich  Achatz,  welcher  —  so  weit  reichen  (rauhes  Angaben  —  1722 
zu  Rinteln  studirte.  Derselbe,  welchen  Siebenkees  nicht  Gottfried,  son- 
dern Gottiieb  nennt,  wurde  der  nähere  Stammvater  der  späteren  Spros- 
sen der  evangelischen  Linie  und  von  seinen  beiden  Söhnen,  welche  den 
Stamm  fortpflanzten:  Bernhard  Simon,  hessencasselschen  Kammerherm 
und  Friedrich  August,  Domküster  zu  Minden  und  Lippeschen  Drost 
undLandrath,  lebte  Letzterer  noch  1800  und  wird  vonJacobi,  I.  S.  160 
als  Freiherr  aufgeführt.  —  Die  Familie  hat,  begütert  im  Lippeschen, 
in  Hannover  und  in  Preussen,  dauernd  fortgeblüht.  Ein  v.  K.  besass 
noch  in  neuer  Zeit  das  Gut  Banitrup  im  Lippeschen ;  im  Kgr.  Hanno- 
ver, in  welchem  auch  ein  DorfKerssenbrock  liegt,  zählt  das  Geschlecht, 
dessen  ältester  lüneburgischer  Lehnbrief  1639  ausgestellt  ist,  durch 
Besitz  des  Gutes  Burgdörf  zu  dem  ritterschafllichen  Adel  der  lüne- 
burgischen Landschaft  und  im  Kgr.  Preussen  war  1857  Bernhardv.K., 
k.  Landrath,  Herr  auf  Helmsdorf  (alter  Besitz  ^nd  Fideicommiss)  und 
Heiligenthal  im  Mansfelder  Seekreise  und  Herrmann  v.  K.,  k.  pr.  Ritt- 
meister im  Garde-Cuir.-Reg.,  Herr  auf  Helbra  (Fideicommiss),  eben- 
falls im  Mansfelder  Seekreise,  auch  gehörte  noch  im  genannten  Jahre 
iü  Pommern  das  Gut  Beveringen  im  Kr.  Saatzig  den  Landrath  v.  Kers- 
senbrockschen  Erben. 

Oauhe,  I.  S.  982-984.  —  N.  Geneal.  Handb.,  177S.  9.  Naehtr.  8.  14  a.  15.  —  N.  Preuss. 
A.-L.  III.  8.97  u.  98.  —  Freih.  e.  d.  Kne»«beck,  8.  168.  —  Fr€ih,  9.  Ledehur,  I.  8.  425.  — 
Siebmaeher,  I.  170:  v.  Kiraenbrouk,  S&chsisch  a.  187:  v.  Kerssenbroek  ,  Wettphili«ch.  — 
w.Mfding,  I.  8.  274  u  275.  -  Tt/roff,  I.  51:  F.-Hn.  ▼.  Kerssenbruch  n.  Siehenkeett  l,  8.  19. 
a.  20.  —  W..B.  d.  Kgr.  Hannover,  C.  33  u.  8.  8 :  v.  K.  —  Vomm.  W.-B.  III.  Tab.  14  :  FrAih. 
▼.  K.  —  Kneschke  t  HI.  S.  248— 251.  —  p.  He/ner,  hannov.  a..  braanüchw.  Adel,  Tab.  17  and 
8.  15. 

Kerstenstein,  s.  Kirsthenstein. 

Kerstlingerode,  Kcrrstlingeroda,  Kerslingeroda.  Altes,  im  Göt- 
üngenschen  zu  Bischhausen  und  Kerstlingerode  und  auf  dem  Eichsfelde 
bereits  1387  und  noch  1553  in  und  um  Heiligenstadt  sesshaft  gewese- 
nes Adelsgeschlecht.  Johann  Wilhelme.  K.  starb  24.  Sept.  1603  und 
Otto  Christoph  V.  Kerstlingeroda  schloss  5.  Aug.  1641  zu  Göttingen 
den  Mannsstamm.  —  Das  Wappen  des  Geschlechts  ist  später,  1726, 
als  Friedrich  Wilhelm  Freih.  v.  Schlitz,  genannt  v.  Görtz  in  den  Reichs- 
grafenstand erhoben  wurde,  in  das,  demselben  verliehene  Wappen  ge- 
kommen und  findet  sich  im  2.  und  3.  Felde  des  Wappens  der  Grafen 
V.  Görtz  (v.  Schlitz,  geb.  v.  Görtz). 

9.  Oltichfnstetn,  Nr.  46.  •—  /.  fV.  Sehe,  Antiquität.  Kerstlfngerodanae,  Frankf.  17tl4.  4. 
—  &auhe,\.  8.  984.  —  Ettor,  Ahnenprobe,  8.  401.  —  Freih.  v.  d.  Knesebeek,  8.  869.  — 
f^eih.  9.  Ledebur,  I.  8.  425  u.  III.  S.  38H.  —  Siebmacher,  I.  179:  ▼.  K  ,  Braansehwelgfseh. 
—  Spener,  Theor.  Insign.  8.  281.  —  9.  Meding,  11 1.  8.  323  u.  824. 

Kesling  v.  Bergen ,  Kessling ,  Freiherren.  Im  Kgr.  Bayern  an- 
erkannter, von  1717  her  nachgewiesener  Freihermstand.  Carl  Ludwig 
Philipp  Freih.  v.  Kessling,  geb.  1763  und  gest.  1848  auf  Jetzendorf 
und  Hilgartshausen,  k.  bayer.  Kämm.,  Geh.-Rath,  Oberstallmeister  etc. 
wurde  in  die  Freihermclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  einge- 
tragenv  —  Die  bekannt  gewordene  Stammreihe  der  Familie  ist  fol- 
gende: Johann  Friedrich  Kesling  v.  Bergen  —  Sohn  des  Friedrich  Au- 
gust K.  V.  B.,   Commandanten  auf  der  Bergfestung  Hohentinel  im  H. 


-    78     - 

Wttrttemberg,  ans  der  Ehe  mitÄimaCatharina  v.  Reitzenstein  — :  Ma- 
ria Anna  v.  Gosen;  —  Freih.  Philipp  Carl  Reinhard,  k.  franz.  Rittm.: 
Lnise  Sophie  Freiin  v.  Bettendorf;  —  Freih. Friedrich  Carl,  geh,  1728, 
k.  franz.  Rittm.,  erste  Gemahlin:  Christiane  Luise  Caroline  Freiin 
▼.  Bettendorf;  —  Freih.  Ludwig  —  Bruder  des  Freih.  Carl  Ludwig 
Philipp,  8.  oben  —  k.  franz.  Oberst:  Marie  Luise  Pauline  Baronin  Ban- 
calis  de  Pruynes;  -—  Freih.  Carl,  geb.  1819,  jetziges  Haupt  der  Fami- 
lie, Herr  auf  Wildenberg  in  Niederbayern,  k.  bayer.  Kammerjunker, 
Term.  1849  mit  Adelheid  Freiin  v.Perfall,  geb.  1828,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Söhne  stammen,  Emanuel,  geb.  1850  und  Carl,  geb.  1852.  Die 
beiden  Brflder  des  Freih.  Carl  sind :  Freih.  Ludwig  (ET.)  und  Freih. 
Hdnrich,  k.  franz.  Officier. 

f.  Lang,  8  166.  —  Oeneal.  laschenb.  d.  freiherrl.  Hias«r.  1859.  8.  Z^'i  u:  :ift3  und  1860 
8.  407:  Freih.  Kesling  v.  Bergen.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  ITI.  .H9  u.  «.  Wölckern,  Abth.  8: 
Freih.  ▼.  Kevlhig.  —  «.  H^/ner,  bayer.  Adel.  Tab.  41  n.   8.  42. 

Kespom,  Freiherren.  Erbländ.-Österr.  Freihermstand.  Diplom 
von  176.4  für  Franz  Joseph  v.  Kespom,  k.  k.  Oberstwachtmeister  im 
Inf.-Regim.  Carl  Graf  CoUoredo. 

MefferU  t.  Mühlfeld,  8.  63. 

Kessel,  auch  Grafen  (in  Blau  ein  dasMundstack  links  kehrendes, 
goldenes  Jagdhorn  und  unter  demselben  drei,  2  und  1,  goldene  Steme). 
Grafenstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  9.  Febr.  1774  för  Carl 
Wilhelm  v.  Kessel,  Gutsbesitzer  in  Schlesien.  —  Altes,  sächsisches 
Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1540  zu  Zeutsch  im  Altenburgschen 
und  1588  zu  Winzerla  im  Weimarschen  sass  und  von  den  ersten  Jahr- 
zehnten des  17.  Jahrb.  an  sich  auch  in  Schlesien  weit  ausbreitete  und 
sehr  ansehnlich  begtttert  wurde.  —  Aus  der  unten  angeführten  genauen 
Stammtafel  der  Familie  v.  Kessel  auf  Zeutsch  und  Winzerla  erfiebt 
sich  absteigend  folgende  Stammreihe  der  sächs.  Linie  des  Geschlechts : 
Hans  der  Jüngere,  1574:  Christine  v.  Eichelberg;  —  Hans  Jahn  auf 
Zeutsch:  Eva  Barbara  v.Bronsart;  —  Hans  Bastian,  geb.  1630:  Beata 
Sophie  V.  Schleinitz;  --  Ludwig  Friedrich,  gest.  1730:  Christine  So- 
pliie*v.  Raschau;  —  Johann  Friedrich,  gest.  1764,  Oberjägermeister: 
Oaroline  Luise  v.  Thflmmel;  —  Friedrich  Carl  Wilhelm  auf  Rausdorf, 
geb.  1737  i$A  gest.  1796,  s.  goth.  Kammerh.  und  Oberst:  Luise  Au- 
gaste Freün  Bachoff  v.  Echt;  —  Ernst  Carl  Friedrich,  gest.  1838,  s. 
aüenburg.  Landjägermeister,  verkauft  1799  Zeutsch  und  Winzerla: 
zweite  Gemahlin:  Sophie  Caroline  Henriette  v.  Posadowska;  —  Hans 
Ernst  Julius,  geb.  1813  und  Eduard  Mortimer,  geb.  1815,  Gebrüder. 

—  W^^die  schlesische  Linie  anlangt,  so  stammte  von  Hans  dem  Jün- 
geren, -V.  oben,   Wolf  Christoph  auf  Knau  im  Altenburgischen,  (1607) 

—  älterer  Bruder  des  oben  genannten  Hans  Jahn  auf  Zeutsch  ---  wel- 
cher mit  Anna  Margaretha  v.  Etzdorf  vermählt  war.  Letztere  wurde 
als  Wittwe  1721  Hofmeisterin  an  dem  h.  münsterb.  ölsischen  Hofe  und 
die  Söhne  derselben,  Johann  Friedrich  und  Wolf  Christoph,  kamen  1727 
nach  Schlesien.  Ersterer  starb  1737  im  28.  Jahre  als  Hofinarschall  in 
Gels  und  Letzterer,  gest.  1761,  war  fürstl.  ölsischer  Rath  und  eben- 
falls HoftnarschaD.  Den  Stamm  setzte  Wolf  Christoph  auf  Glauche  und 
Michelwitz  fort  und  zwar  durch  die  Söhne  Christoph  Wilhelm  und  Hsos 


--     74     —  , 

Georg.  Christoph  Wilhelm  auf  Glafiehe  und  Michelwitz,  gest.  1708, 
fürstl.  oels-württemb.  Rath  und  Hofmarschall,  hatte  aus  der  Ehe  mit 
Anna  Isoida  v.  Mutschelnitz,  gest.  1726,  fünC  Söhne,  welche  sämmtlich 
den  Stamm  fortpflanzten  und  von  Hans  Georg,  gest.  1710,  h.  ölsischen 
Regier.-  ^nd  Landrath  stammten  drei  Söhne.  —  Die  schlesische  Linie 
hat  dauernd  fortgeblüht  und  von  den  Sprossen  derselben  zeichneten 
sich  mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee  aus.  Zu  denselben  gehörte  na- 
mentlich Gustav  Friedrich  v.  Kessel,  geb.  1760  zu  Klein-EUguth  im 
Geloschen,  welcher  1827  als  k.  pr.  Generalmajpr  und  Commandant  des 
Invalidenhauses  zu  Berlin  starb.  Dass  die  gräfliche  Linie  fortgesetzt 
worden  sei,  ist  nicht  aufzufinden.  —  Nach  Bauers  Adressbuch,  1857 
S.  108,  war  Georg  v.  K.,  k.  pr.  Lieut.  a.  D.,  Herr  auf  Raacke  (seit 
1743  Fideicommiss)  und  Pischkawe  im  Kr.  Gels,  Eugen  Gustav  v.  K. 
Kreis-Deputirter,  Herr  auf  Baesau  und  Zöbelwitz  im  Kr.  Freystadt 
und  auf  Zeisdorf  im  Kr.  Sprottau  und  ein  v.  K.,  k.  pr.  Hauptm.  a.  D. 
Herr  auf  Leschkowitz  im  Kr.  Glogau,  auch  besass  Hedwig  v.  K.,  geb. 
V.  Kleist,  Wittwe  des  Credit-Instituts-Directors  v.  Kessel,  Gber-Glauche 
im  Kr.  Trebnitz. 

StnapiuM,  I.  S.  506— ft09  u.  II.  8.  ViQ  u.  721  u.  de««elben  OlHaograph.  I.  8i  892.  — 
Gauhf.  I.  S.  984-986;  Kessel,  geiiAnnt  Tcheiitsch.  —  9.  HeUbach.  1.8.648.  —  N.  Pr.  A.-L. 
I.  8.  46  a.  III.  8.  98—100.  —  H.  L,  9.  d.  Oahelen»,  eUmmUfel  d.  FamUie  ▼.  KeM«l  auf 
Zeuusch  u.  WinserU,  nach  Acten  u.  Urkunden,  im  3.  Bande  der  If  iltheilungen  der  Gesch.  n. 
Alterthnmfirorüchendeii  G^sollschaft  des  Oiterlandcs.  —  Ffgih.  9,  Ledebur^  I.  6.  425  n.  426 
tt.  111.  8.  286.  -  aifibmacher,  IV.  106:  v.  K.  —  9.  Mtdinff,  I.  8.  275  u.  «76.  -  W.-B.  d«r 
PteasB.  Monarch.  I.  57;  Cr.  v.  K.  —  Schlesiseh.  W.-B.  Nr.  351  u.37l. 

Kessel  (in  Silber  fünf,  2,  1  und  2,  rothe  Rauten).  Ein  im  Lim- 
burgschen  und  Jülichschen  früher  vorgekommenes  Adelsgoschlecht  aus 
dem  Stammsitze  Kessel  a.  d.  Maas.  Dasselbe  war  schon  in  der  ersten 
Hälfte  des  14.  Jahrh.  an  der  Maas  begütert  und  hatte  den  Stammsitz 
noch  1640  inne.  —  Aus  einer  Linie,  welche  sich  in  Antwerpen  nieder- 
gelassen hatte,  erhielt  Andreas  Melchior  v.  K.  1725  ein  kaiserliches 
Erneuerungsdiplom  des  ihm  zustehenden  Adels. 

Fahne,  I.  8.  318.  —  Freih.  9.  Ledebur,  1.  8.  436. 

Kessel  v.  Bergen,  Kessler  v.  Berjy^n  (in  Gold  ein  sch^^^ 
Querbalken,  oben  von  zwei  schwarzen  Sternen  und  unten  von  einem 
Stern  begleitet).  Altes,  rheinländi^hes  Adelsgesclilechi,  oielit  ^u  ver- 
wechseln mit  der  früher  zum  fuldaischeTi  Lehnbofe  gehörenden  Fami- 
lie V.  Bergen,  genannt  Kessel,  s.  Bd.  I.  S.  342.  —  Dasselbe,  dessen 
Stammreihe  vom  15.  Jahrh.  an  Humbracbt  gegeben  hat,  war  im  Nts- 
3auischen  angesessen  und  Sprossen  des  Stammes  waren  auch  Triersche 
Vasallen  und  Burgmänner  zu  Limburg  a.  d.  Lahn,  Bald@tiBtein  etc^  Das 
Greschlecht  ist  mit  Philipp  Wilhelm  Kessel  v.  Bergen  14>4d  etlo sehen. 

BumbraohU  Tab.  276.  -  Qaukt^  I.  8.  M7  im  Artikel  :  Kcmlcir  \.  Sarmnum.  —  N.  Fr, 
A.-L.  III.  8.  100.  -  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  426.    -   r    Mfdfiiif,  fl.  8,    «^7  u,  395 

Kessel,  s.  Boran,  genannt  Kessel,  Bd.  I.  S.  563. 

Kessel,  genannt  Bormann,  Kessel  (in  Roth  ein  silberner  Löwe). 
Rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  1700  im  Lippeschen  zu  Ho- 
vedissen  und  Moshagen  und  im  Jülichschen  zu  Papeler,  sowie  1728  in 
der  Grafischafb  Ravensberg  zu  Brockhagen  im  Kr.  Halle  sass.  —  Phi- 
lipp Abel  V.  Kessel  war  mOnsterscher  Rittmeister  und  ein  Sohn  dessel- 


—    To- 
ben, Ferdiiiand,  k.  k.  Kämm.,  wurde  Reichsgraf,  doch  istNftheres  aber 
das  Diplom  nicht  bekannt.  —  Die  beiden  Brttdor,  Friedrich  Arnold  und 
Werner  Dietrich  v.  K.  aus  dem  Ravensbergschen,   standen  noch  1770 
in  dem  k.  preuss.  Infant. -Regim.  v.  Petersdorf. 

F^Hk.  V.  L«d€bur,  T.  8.  426. 

Kessel,  s.  Bottlenberg,  genannt  Kessel,  Freiherren, 
Bd.  1.  8.  598  und  599  und  Busche-Ippenburg,  genannt  Kessel,  Freih. 
und  Grafen,  Bd.  11.  8.  174. 

KeiMiel  V.  Nurfoiirg,  Kessel  (in  Blau  ein  silbernes  Kreuz).  Altes, 
rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  bereits'  1410  zu  Nurburg  im 
jetzigen  Xr.  Adenau,  Prov.  Niederrhein,  1464  zu  Cuchenheim  im  Kr. 
Rheinbach  und  1480  zu  Ei*p  im  Kr.  Lechenich,  Reg.-Bez.  Cöln,  sass 
und  im  15.  Jahrb.  und  später  auch  andere  Güt^r  Inno  hatte.  Dasselbe 
ist  mit  Johann  V.  Kessel  auf  Erp ,  Domherrn  zu  Hildesheim ,  1664  er- 
loschen." 

Kesselan,  Kesslan.  Ein  im  Coburgischen  und  Hildburghausen- 
sehen  Torgekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  auch  Sprossen  in 
der  k.  preuss.  Armee  standen.  Hans  Heinrich  Melchior  v.  Kesselau 
war  1614  am  Hofe  des  Herzogs  Johann  Casimir  zu  Sachsen-Coburg 
Kammeijunker  und  Albrecht  Friedrich  v.  Kesslau,  wohl  in  der  zweitien 
Hälfte  des  18.  Jahrb.,  h.  sächs.  hildburgh.  Geh.-Rath  und  Präsident. 
—  Johann  Christian  Ernst  y.  Kesslau  trat  1734  aus  fremden  Diensten 
in  die  k.  preuss.  Armee,  wurde  1745  Oberstlieutenant  und  starb  1753 
mit  Hinterlassung  dreier  Söhne,  von  welchen  zwei  Officiere  in  der  k. 
pr.  Armee  waren.  Von  Letzteren  wurde  Dietrich  Wilhelm  v.  K.  1757 
bei  Collin  schwer  verwundet. 

Jtfiltor,  Anna]    Saxon.  8.  187.   -  Oauke,  II.  8.  1<M)4:  im  Artikel  K«sselbcrg.    —   N.  Pr. 
▲-L.  V.  8.  »49.  —  FirHh.  «.  Udebur .  I.    S.  426. 

Kesselberg.  Altes,  firtther  zu  dem  schlesischen  Adel  zählendes, 
ans  Polen  stammendes  Geschlecht,  welches  im  Oelsischen  Grütberg  und 
andere  GHlter  besass.  Beniack  v.  Kesselberg  verschrieb  das  Stamm- 
schloss,  die  Veste  Jaroczyn  oder  Kesselberg  hinter  der  schlesischen 
Standesherrschaft  Militsch,  1369  an  Herzog  Conrad  zu  Gels  und  Chri- 
stiana V.  Kesselberg,  verm.  mit  Romulus  v.  Borau,  gen.  Kessel,  starb 
1591  zu  Liegnitz.  Später  kommt  der  Name  des  Geschlechts  nicht 
mehr  vor. 

mnmpim,  I.  6.  50d  a.  II.  8.  7tl.  —  Oauke,  II.  8.  1609.  —  Sitbmacher,  1.  59 :   ▼.  KMtl- 
berg,  sohletücb.  —  r    Meding,  U.  8.  S98. 

Kesselboni.  Altes,  adeliges  Patriciergeschlecht  der  Stadt  Erfurt, 
dessen  gleichnamiger  Stammsitz  im  15.  Jahrb.  an  die  v.  der  Margare* 
then  kam.  Die  Linie  v.  d.  Margarethen-Kesselborn  erlosch  1510  mit 
G^lach  V.  d.  M.-K.,  kurmainz.  Rath  und  Vicedoni.  zu  Erfurt. 

H.  Pr.  A.-L.  V.  8.  HB  n.  S23. 

Kesseler  (Schild  geviert :  1  in  Roth  der  rechtsgekehrte  Kopf  und 
Hals  eines  weissen  Stieres  mit  schwarzen  Hörnern,  2  in  Gold  ein  blauer, 
von  2  Pfeilen  mit  rothem  Gefieder  durchbohrter  Querbalken;  3  in  GrOn 
zwei  neben  einander  aufrecht  gestellte,  goldene  Gburben  und  4  in  Rotb 


-     76     — 

ein  sechsstrahliger,  goldener  Stern).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom 
24.  April  1783.  Ein  in  der  Person  der  Frau  Anna  Maria  Catharina 
V.  Kesseler,  geb.  v.  Proff,  mit  ihrem  Sohne  Peter  und  ihren  vier  Töch- 
tern :  Catharina,  Theresia,  Josephine  und  Clementine,  laut  Eingabe, 
d.  d.  Jülich,  ^8.  Juni  1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  preussischen 
Rheinprovinz  unter  Nr.  63  der  Classe  der  Edelleute  eingetragenes  Ge- 
schlecht. Demselben  standen  in  neuester  Zeit  die  Güter  Ahr  und  Bock 
im  Er.  Jülich  zu. 

N.  Pr.  A.  -  L.  V.  8.  «69.  —  F^tih.  9.  Ltdebur,  III.  8.  S86.    —  W.-B.   d.  PreoM.  Rhein- 
proT.  I.  Tab.  «5.  Nr.  129  u.  8.  62  a.  63. 

Kesseler  v.  Sonnenfels,  auch  Ritter.  Böhmischer  Adels-  und  Rit- 
terstand. Adelsdiplom  von  1722  för  Gerhard  Anton  Kesseler,  Doctor 
der  Rechte  und  Secretair  des  königl.  Tribunals  in  Böhmen,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Sonnenfels  und  Ritterdiplom  von  1741  für  Denselben. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  161  u.  8.  336. 

Kesselstatt,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  10.  Jan. 
1776  für  Johann  Hugo  Casimir  Edmund  Freih.  v.  Kesselstatt,  k.  k.  und 
kurtrierschen  Geh.-Rath,  kurtrierschen  Oberstlandhofmeister  etc.  — 
Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  dessen  gleichnamiges  Stamm- 
schloss  in  der  ehemaligen  Grafschaft  Hanau  lag,  doch  schon  um  den 
Anfang  des  12.  Jahrh.  aus  der  Hand  der  Familie  kam,  worauf  sich  die- 
selbe aus  dem  Hanauschen  nach  den  Rheingegenden  begab.  —  Hüm- 
bracht  beginnt  die  fortlaufende  Stammreihe  mit  Johann  v.  K.,  genannt 
Moir,  welcher  1377  als  kurtrierscher  Marschall  starb  und  durch  den 
ältesten  Sohn,  Friedrich  v.  K.,  kurtrierschen  Mundschenken,  den  Stamm 
dauernd  fortsetzte.  Die  Familie  erwarb  zuerst  auf  der  rechten  Rhein^ 
Seite  ansehnliche  Besitzungen  und  Sprossen  derselben  waren  Burgmän- 
ner des  früher  trierschen,  jetzt  nassauischen  Schlosses  Montabour,  spä- 
ter aber  wurde  das  Geschlecht  auch  auf  der  linken  Rheinseite  ansässig 
und  brachte  namentlich  das  Bergschloss  Curalstein  bei  Clotten  an  der 
linken  Seite  der  Mosel  an  sich.  Vom  14.  Jahrh.  an  entstanden  zwei  Li- 
nien: die  ältere  zu  Clotten,  welche  im  16.  Jahrh.  ausging  und  die  jün- 
gere zu  Föhren,  welche  auf  der  Veste  Füm  bei  Trier  sass.  Aus  der 
Linie  zu  Föhren,  zu  welcher  die  jetzigen  Familienglieder  zählen,  bilde- 
ten sich  später  zwei  Speciallinien :  die  Linie  zu  Cröve  an  der  Mosel  und 
eine  zweite  zu  Clotten,  welche  beide  im  17.  Jahrh.  erloschen  sind.  — 
Die  Familie  besass  ehemals  das  Erbkämmerer-  und  Landhofmeisteramt 
'des  Erzstifts  Trier  und  der  Freihermstand  kam  in  dieselbe  1718  durch 
Casimir  Friedrich  v.  Kesselstatt,  k.  k.  Kämm,  und  Reichs-Hoirath,  kur- 
trierscher Geh.-Rath  etc.  und  zwar  mit  Vermehrung  des  Wappens  mit 
dem  Wappen  des  alten,  rheinländischen  Adelsgeschlechts  v.  Orsbeck, 
welches  6.  Jan.  1711  mit  Johann  Hugo  v. Orsbeck,  Kurfürsten  zu  Trier, 
Bischof  zu  Speier  etc.,  erloschen  war.  Vom  Freiherm  Casimir  Friedrich 
entspross  Freih.  Georg  und  von  diesem  stammte  aus  erster  Ehe  mit  ei- 
ner Engel  v.  Enschringen  Graf  Johann  Hugo  Casimir  Edmund,  s.  oben, 
gest.  1796.  Von  den  drei  Söhnen  des  Letzteren  aus  der  Ehe  mit  Ma- 
ria Catharina  Freiin  'Knebel  v.  Katzenellenbogen  den  Grafen:  Franz 
Ludwig,  gest.  1841,  Carl,  gest.  1829  undEdmund,  s.unteu,  gest.  1840, 


—     77     — 

hinterliess  nnr  Graf  Carl,  k.  k.  Kämm.,  verm.  mit  Therese  Ghrf.  v.  Sta- 
dion-Thamihaasen,  gest.  1805,  durch  zwei  seiner  Söhne,  die  Grafen 
Franz  und  Clemens,  männliche  Nachkommen.  Graf  Franz,  gest.  1834, 
Domherr  der  ehemaligen  Domstifte  Trier  und  Wttrzhurg,  k.  k.  Oberst 
und  Kämm.,  hatte  ans  der  Ehe  mit  Caroline  v.  Lambert  einen  Sohn, 
den  Grafen  Franz  Michael  Carl,  gest.  1848  ohne  Nachkommen,  wel- 
cher erster  Majoratsherr  des  von  seinem  Grossoheime,  dem  Grafen  Ed- 
mund, s.  oben,  1834  unter  königl.  Bestätigung  gestifteten  Fideicom- 
misses  und  Majorats  B^cond  und  Föhren  im  Kr.  Trier  und  Dodenburg 
im  Kr.  Wittlich  war.  Vom  Grafen  Clemens,  gest.  1828,  verm.  1825 
mit  Franzisca  Grf.  v.  Fünfkirchen,  geb.  1801,  wieder  vermählt  1830 
mit  Georg  Gr.  v.  Stockau,  bOhm.-mähr.  Landstand  etc.,  stammt  Graf 
Franz,  geb.  1826,  welcher  als  zweiter  M^joratsherr  seinem  Vetter,  dem 
Grafen  Franz  Michael  Carl,  k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.,  verm. 
1856  mit  Ida  Grf.  v.  Wickenburg,  geb.  1834,  folgte.  — Die  Schwester  des 
Gtafen  Clemens,  Grf.  Cunigunde,  geb.  1794,  ist  seit  1839  Wittwedes 
Philipp  Grafen  V.  Stadion-Thannhausen,  philippin.  Linie.  —  Das  gräfli- 
che Haus  ist  in  die  Grafenclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
'  10.  Juni  1809  und  in  die  Grafenclasse  der  Adelsmatrikel  der  preuss. 
Rheinprovinz,  laut  Eii^be  der  Grafen  Clemens  und  Edmund,  d.  d.  Trier, 
30.  Mai  1829,  unter  Nr.  1  eingetragen  worden. 

Bumbrackt  Tab.  199.  —  Gaatkg,  I.  8.  986  u.  987.  —  v.  Hatt$t€in,  1.  8.  897-S40.  —  Sol- 
9«r,  6.  74»  a.  749.  ~  «.  Lang,  Snppl.  8.  kS.  -  MegtrU  t.  Müh^feld,  8.  9:1.  —  N.  Pr.  A.-U 
IIL  8.  lOO^lOt.  ~  Faknä,  I.  8.  990.  -  Dentsohe  Qrafeoh.  d.  Gn«nw.  I.  8.  494  a.  4t&.  — 
/>-«a.  «.  LtiUbur,  I.  8. 496.  —  Qeii«al.  TMcheob.  der  grifl.  Hiater,  1862.  8.  491  u.  499  a. 
hiator.  Handb.  ao  DanaelbaB,  8.  404.  —  Sappl.  sa  Siabm.  W.-B.  II.  15 :  F.-H.  ▼.  K.,  Stamm- 
wappaa.  —  Robtm,  Slam.  Wtrkeh.  I.  Mr.  48  u.  daaaelbeo  Niaderrh.  Adal,  8.  S&7.  —  Tgroß, 
I.  69:  F.-H.  ▼.  K.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  I.  59  n.  «.  Wdlekern,  Abih.  1:  Ur.  v.  K.  — 
W.-B   «.  Praaaa.  RhaiDprov.  I.  Tab.  65  a.  Nr.  130  n.  8.  69. 

KeBsinger.  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kursächs.  Reichsvica- 
riate  vom  31.  Juli  1790  fOr  Johann  Christian  Kessinger,  Herrn  auf  Op- 
pitzsch  im  Amte  Oschatz,  kursächs.  Holzyerwalter  zu  Groedel  etc.  — 
Der  Stamm,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  die  k.  sächs.  Armee  tra- 
ten, blflhte  fort  und  erwarb  Basslitz  bei  Hain.  Ferdinand  August  v.  K., 
gest.  1861,  k.  Sachs.  Major  im  Leib-Inf.-Reg.,  trat  1822  aus  dem 
activen  Dienste  und  lebte  auf  seinem  Gute  Basslitz.  —  Adolph  v.  K. 
wurde  vor  einigen  Jahren  und  Curt  v.  K.  1863  k.  sächs.  Hauptmann. 

Tyrog.  I.  170.  -  W.-B.  d.  Siebs.  SUatao,  VI.  .^5.  -   KneteMke,  111.  8.  251. 

Kessler,  Ritter  und  Edle.  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Gold  ein 
einwärts  gekehrter,  rother  Greif,  welcher  in  den  Klauen  einen  Pusikan 
emporhält  und  2  und  3  in  Blau  drei,  2  und  1,  goldene  Kessel)  oben  mit 
ringförmiger  Handhabe).  Reichsritterstand.  Diplom  von  1725  fOr  Jo- 
hann Christoph  Kessler,  k.  k.  Feldkriegssecretair,  mit  dem  Prädicate : 
Edler  V. 

Jf«0«rla  9.  MiA(rald,  Br8iiia.-Bd.  8.  161.  —  Suppl.  au  Slebm.  W.-B.  11.  21  :  Dia  Kdlan 
▼.  Kaaalar. 

Kessler,  Edle  v.  Fürstentren.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom vom  23,  Nov.  1803  fftr  Joseph  Melchior  Kessler,  BQrgermeister  zo 
Feldkirch,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Fürstentreu.  Ein  Sohn  dessel- 
ben, Joseph  Christoph  Alois  Kessler  Edler  v.  Fürstentreu,  geb.  1782, 
k.  b^yer»  Canzellist  bei  dem  General-Commissariate  des  Iller-Kreises, 


—     78     — 

Würde  nach  Anlegang  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bajem  in  dieselbe 
eingetragen. 

e.  Lang,  8.  400.  —  MegerU  p.  Mühlfeld^  Brgftus.-Bd.  8.  335.  —  W.  B.  des  Kgr.  Skjern, 
•VI.  47. 

Kessler  v.  Rosenheim,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  von 
1765  für  Andreas  Kessler,  k.  k.  Rath,  Leibmedicus  und  Vice-Prasiden- 
ten  der  medicin.  Facultät  za  \¥ien,   mit  dem  Prädicate:  v.  Rosenheim. 

Megrrle  v.  Mühi/eld,  Krgäns.-Bd.  8.   IKl. 

^  Kessler  v.  Sarmsum.  Altes,  rheinländiscbes  Adelsgeschlecht,  des- 

sen Stammreihe  Hnmbracht  mit  Berzo,  genannt  Kessler,  1317  beginnt. 
Von  dem  Sohne  desselben,  Folzo,  genannt  Kessler  v.  Sarmsheim, 
stammte  Arnold  v.  Sarmsurm,  welcher  um  1386  lebte  und  von  dessen 
Enkeln  Arnold  der  Jüngere  alsSchultheiss  zuSarmsam  aufgeführt  wird. 
Von  dem  Bruder  desselben,  Friedrich,  entsprossten  Heinrich,  Propst 
auf  dem  St.  Ruprechtsberge  bei  Bingen  und  Chorherr  zu  Schwaben- 
heim und  Friedrich  der  Jüngere,  dessen  Nachkommenschaft  noch  zu 
'  Humbraeht's  Zeit  blühte.  Aus  derselben  war  Philipp  Heinrich  gegen 
Ende  des  17.^  Jahrb.  Oberst  der  rheinischen  Kreistruppen. 

•  Humbraeht,  Tab.  iO. GauAe,  I.   8.  987. 

I  Kessler,  genannt  Sprengseisen,  Kessler  v.  Sprengteisen,  Spreng- 

eisen (in  Blau  ein  nach  der  rechten  Seite  gekehrter,  goldener  Löwe, 
welcher  in  den  Vorderpranken  einen  in  der  Mitte  durchgebrochenen 
Eisenstab  vor  sich  hält.  Das  obere  Stück  desselben  wird  von  der  rech- 
ten Vorderpranke  in  schräglinker  Richtung,  das  untere  von  der  rechten 
Vorderpranke  gerade  abwärts  gehalten.  Nach  dem  Wappenbriefe  er^ 
heben  sich  in  Blau  aus  dem  Grunde  des  Schildes  neben  einander  drei 
erdfarbene,  schroffe  Berge,  auf  deren  äusseren  der  Löwe,  welcher  ein 
gesprengtes  Eisen  [den  Ring  eines  Kessels]  hält,  steht).  „Christian 
Wolffgang,  Hans  und  Paul,  die  Kessler  v.  Sprengseysen,  allesammt  (jc- 
brüder'S  erhielten  wegen  treuer  Trabantendienste  etc.  vom  K.  Maximi- 
lian n.,  d.  d.  Schloss  Prag,  20.  März  1571,  einen  erblichen  Wappen- 
brief. — -  Ein  aus  Böhmen  in  der  zweiten  Hälfte  des  17,  Jahrb.  in  die 
Ober-Lausitz  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  daselbst  bis  gegen 
die  Mitte  des  18.  Jahrb.  geblüht  hat 

Dornt,  Allgem.  W.-B.  II.  Nr.  179  11.8.  43  u.  48.  —  Kneschke,  IV.   8.  211-818. 

<  Kesslitz,  auch  Freiherren.   Böhmischer  Freihermstand.  Diplom 

vom  13.  Juni  1704  für  Maximilian  v.  Kesslitz,  Landesältesten  zu  Glo- 
gau.  —  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1590  und 
noch  1735  Lettnitz,  jetzt  Lessen  und  1648  Schweinitz  im  Kr.  Grün- 
berg, 1728  GoUgewitz,  Merzdorf  und  Salisch  imKr.  Glogau,  1772  Bo- 
gendorf im  Kr.  Sagan  und  noch  1772  GoUgewitz  und  1796  Schweinitz 
besass.  —  Christoph  v.  K.  war  1591  h.  liegnitzscher  Kammexjunker ; 
Johann  v.  K.  kommt  1627  als  Herr  auf  Lettnitz  und  ein  anderer  die- 
ses Namens  1648  als  Herr  auf  Lettnitz  und  Schweinitz  vor.  Aus  der 
fpeiherrl.  Linie  war  Carl  Freih.  v.  K.,  früher  des  Fürstenthums  Glogau 

'  Landes-Deputirter,  1730  ftlrstl.  lobkowitascher  Amtsverweser  im  Für- 
stenthume  Sagan.  —  Der  Stamm  blühte  fort.  Ein  Sprosse  desselben, 
k.  pr.  Lieut.  a.  D.  war  1806  Postmeister  zu  HaynfUi  and  ein  Frei- 


—     79     — 

herr  v.  K.  stand  1837  als  Prera.-Lieut.  im  k.  prenss.  23.  Infant. -Re- 
giment. 

Sinapiu»,  \.  8.  509  u.  II.  8.  347.  —  Oauhe,  I.  8.  987  und  988.  —  Megerl«  t>.  Mühlfohi, 
Brs&ns.-Bd.  8  70.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  103.  —  Ffik.  t.  Ledebur,  I.  8.  486.—  SUbmaehfr, 
I.  55:  V.  K.,  Schlesifch.  —  v.  Meding,  II.  8.  *iV)8  u.  299. 

Kesteloott,  Kestelott,  Kesteloot.  Ein  aus  den  Niederlanden  nacli 
Ostpreussen  gekommenes,  mit  Bombitken  im  Kr.  Heiligenbeil  und  Ro- 
mitten  im  Kr.  Pr.  Eylau  ansässig  gewordenes  Adelsgeschlecht,  aus  wel- 
chem mehrere  Sprossen  in  der  k.  pr.  Armee  standen.  Zu  denselben 
gehörte  namentlich  Ernst  Heinrich  Leopold  v.  Kostelott,  welcher  21.  Oct. 
1847  als  k.  pr.  Generalmjyor  a.  D.  starb. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.   8.  108.  —  Fir9ih€rr  ».  Ledebur.   I.  8.  426. 

Ketel.  Altes,  zu  dem  Stammadel  der  Insel  Rügen  zählendes  Ge- 
schlecht aus  dem  Stamrahause  Kettelshagen  oder  Ketelshagen  bei  Put- 
bus, welches  bereits  1451  der  Familie  zustand.  Der  Namen  wurde  frü- 
her auch  Kettele,  Kettle  und  Kettel  geschrieben.  —  Gauhe's  Angabe, 
dass  das  Geschlecht  1709  ^anz  erloschen  sei,  ist  unrichtig:  dasselbe  hat 
noch  in  der  ersten  Hälfte  dieses  Jahrb.  geblüht.  —  Urkundlich  tritt 
die  Familie  zuerst  in  der  Mitte  des  15.  Jahrb.  auf  und  zwar  mit  Curdt 
und  Berthold  v.  Ketel.  Von  liCtzterem  stammten  vier  Söhne,  von  wel- 
chen Antonius^  noch  1570  Herr  auf  Ketelshagen,  den  Stamm  fortsetzte. 
Nach  seinem  Todd  kam  Ketelshagen  an  den  Sohn  Jürgen  I.,  dessen 
Söhne,  Heinrich,  Ernst,  Claus  und  Jürgen  H.,  später  mit  dem  väterli- 
chen Elrbe  belehnt  wurden.  Claus  behielt  das  Stammgut,  bis  der  dreis- 
sigjährige  Krieg  ihn  aus  demselben  vertrieb,  doch  war  gegen  Ende  des 
1 7.  Jahrh.  Ketelshagen  wieder  in  der  Hand  der  Familie,  welche  1756 
Salchow  im  Kr.  Greifswalde  besass,  1789  Ketelshagen  verkaufte  und 
Müggenburg  im  Kr.Anclam  noch  1803  inne  hatte.  Später,  1820,  lebte 
Wilhelm  v.  Ketel,  früher  Dragoner-Officier  in  k.  preuss.  Diensten,  mit 
mehreren  Kindern  inMeklenburg,  doch  fehlen  weitere  Nachrichten  über 
das  Fortblühen  des  Stammes. 

Mierael,  8.  494.  —  Oauke,  I.  8.  988.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  103.  —  Fr^'ih.  v.  Ledebur, 
I.  8.  426  u.  427  —  ßietnnacker,  III.  156:  Die  Ketele,  Pommcrisrh.  —  Lubin,  Rügenseh« 
Chiirte  —  p.  JUedinff,  II.  8.  299.  —  Kn^schke,  II.   8.  246  u.  247. 

Ketelhodt,  Freiherren.  Im  Fürstenthume  Schwarzburg-Rudol- 
stadt,  sowie  im  Grossh.  Meklenburg-Schwerin  20.  Juli  1843  anerkann- 
ter Freiherrnstand.  —  Altes,  stiftsmässiges  und  den  freiherrlichen  Titel 
schon  lange,  wenn  auch  früher  viele  Sprossen  denselben  wegliessen,  füh- 
rendes Adelsgeschlecht,  welches  ursprünglich  aus  dem  zwischen  der  Elbe 
und  Spree  liegenden  Gaue  Nesen  stammt  und  sonst  sich  Kesselhuth  und 
Kettelhodt  schrieb.  Dasselbe  verbreitete  sich  aus  dem  genannten  Gaue 
nach  Westphalen,  Meklenburg,  Hannover,  nach  dem  Rheine,  nach  Sach- 
sen, der  Grafschaft  Mansfeld^aud  nach  Schwarzburg-Rudolstadt  und  ein 
von  Schiiiiil  mit  gross^T  (itMiauigki.it  zusammengestellter  historisch-ge- 
neal.  Staraiiibaum  der  Fumilie  reicht  von  10*i9bisl769,  auchhatneuer- 
lich  ein  Glied  der  Familit^  stdb^t,  e.  unten,  Urkunden  und  historische 
Nachrichtru  tilmr  deriStaninj  ruiti^i'tbt^ilt.  —  Der  erste  bekannte  Stamm- 
vater des  Geschlechts  ist  VredehiT,  wf^Icher  in  Meklenburg  um  1069 
lebte  u.  urkuiiillicli  Btrenmis  »lik^a  iürttis  Ketelboot,  „quia  galea,  quam 
capiti  imponebat,  erat  irmlar  lato  rotundi  aheni"  genannt  wird.   Im 


—     80     — 

13.  Jahrh.  tritt  die  Familie,  in  Meklenburg  mehrfach  begütert,  auf. 
Dieselbe  sass  1267  zu  Wamekenhagen  bei  Güstrow,  1270  zu  Ketel- 
hodtesdorf  bei  Teterow,  1275  zu  Watmannshagen,  ebenfalls  bei  Güs- 
trow etc.,  breitete  sich  dann  aus  dem  Hause  Kambs  (Cambse)  im  jetzi- 
gen Amte  Schwaan,  welches  Haus  noch  gegen  Ende  des  18.  Jahrh.  der 
Familie  zustand,  weit  aus  und  Lüdke  K.-  unterschrieb  1523  die  Me- 
klenb.  Landes-Union.  —  Im  14.  Jahrh.  wurde  das  Geschlecht  in  der 
Grafschaft  Mansfeld  begütert  und  blühte  in  derselben,  bis  der  dahin  ge- 
kommene Zweig  27.  Juli  1738  erlosch.  *—  Nach  Schwarzburg-Rudol- 
stadt  kam  der  Stamm  mit  Christian  Ukich.  geb.  1701  und  gest.  1769. 
Derselbe,—  einziger  Sohn  des  1732  verstorbenen  Gustav  Joachim,  Herrn 
auf  Kambs,  h.  meklenb.-güstr.  Oberstallmeisters  aus  der  Ehe  mit  Catha- 
rina  v.  Hünemörder  —  Herr  auf  Lamphe  und  Lichstaedt,  f.  schwarzb.- 
rudolst  Geh.-Rath,  Kanzler  und  Consistorial-Präsident,  Erbschenk  der 
geftlrsteten  Grafschaft  Henneberg,  hatte  sich  1729  mit  Maria  Catharina 
V.  Beulwitz  vermählt  und  von  seinen  Söhnen  setzten  zwei,  Carl  Gerd 
und  Johann  Friedrich,  den  Stamm  dauernd  fort.  Die  absteigende  Stamm- 
reihe desErsteren  ist  folgende:  Carl  Gerd  v.K.,  geb.  1738,  f.schwarzb. 
rudolst.  Geh.-Rath,  Kanzler  und  Consistorial-Präsideiit :  Auguste  Frie- 
derike Freiin  Bachov  v.  Echt,  geb.  1741,  verm.  1763;  -^  Freih.  Carl 
Ulrich,  geb.  1773,  gest.  1832,  fürstl.  schwarzb.Kanun^rherr  undOber- 
Jägerm.,  wurde  1798  unter  die  altadelige  Ganerbschaft  des  Hauses  Al- 
ten-Limpurg  zu  Frankfurt  a.  M.  aufgenommen:  Charlotte  Elisabeth 
Freiin  v.Humbracht,  geb.  1780,  ¥erm.  1798  und  gest.  1851;  —'Freih. 
Ludwig  Carl  Gustav,  geb.  1799.  —jetziges  Haupt  der  Familie  —  f. 
Bchwarzb. -rudolst.  Geh.  Kammerrath,  Kammerh.,  Erbschenk  der  gefGLr- 
steten  Grafechaft  Henneberg,  Mitglied  der  Ganerbschaft  des  Hauses  Al- 
ten-Limpurg  etc. :  Thecla  v.  Berenhorst,  gesch.  Freifrau  v.  Richthofen- 
Kohlhöhe,  geb.  1808  und  verm.  1834;  —  Freiin  Katinka,  geb.  1835 
und  verm.  1853  mit  Clemens  Freih.  v.  Schauroth,  f.  schw.-rud.  Kam- 
merh. und  Hauptmann  und  Freiin  Hedwig,  geb.  1837  und  verm.  1858 
mit  Anton  Freih.  v.  Humbracht,  f.  schw.-rud.  Kammeijunker  und  Lieu- 
tenant.  Der  Bruder  des  Freiherm  Ludwig  Carl  Gustav  ist,  neben 

zwei  vermählten  Schwestern :  Freih.  Günther,  geb.  1813,  Dr.  jur.,  f. 
schwarzb.  Kammerh.  und  Ober-Appell.-Ger.-Rath ,  Mitglied  der  Gan- 
erbschaft des  Hauses  Alten-Limpurg.  —  Von  dem  Bruder  des  Freih. 
Carl  Ulrich,  s.  oben,  dem  Freih.  Leopold  Gerd,  geb.  1779  und  gest. 
1822,  Herrn  auf  Schlettwein  etc.,  f.  schw.-rud.  Kammerh.  und  Ober- " 
Stallmeister,  stammt  aus  der  Ehe  mit  Friederike  Freiin  v.  Beulwitz, 
gest.  1840:  Freih.  Eduard,  geb.  1803.  Subsenior  familiae,  Herr  auf 
Hermannsgrün,  Mitbeluhnter  der  geffSrst.  Gr^ifscli.  lIciiDcberg  mit  Her- 
mannsfelden  und  Stedtlingen,  grossh,  mekkiib.-schwer.  Kammerh.  etc., 
verm.  1855  mit  Friederike  Grf.  Taube,   verw,  Freifrau  v.  Berge,  geb. 

1808.  —   Von  Johann  Friedrich  v.  K.,  s.  oben,  geb.  1744  und  gest. 

1809,  —  zweiten]  Sohne  de^  1769  verstorboncn  Christian  Ulrich  — 
fttrstl.  schwarzb.  nofmarschaU  q.  Ober-Stallmeister,  entspross  aus  erster 
Ehe  mit  Friederike  v.  Sommer  uud  auB  dritter  mit  Luise  y\  Humbracht 
eine  zahlreiche  Nachkommenschaft,   über  welche  Näheres  die  geneal. 


—     81     ~ 

Taschenb.  d.  freih.  Häuser  ergeben.  Hier  mögen  nur  einige^Angaben  . 
genügen.  Aus  der  ersten  Ehe  des  Johann  Friedrich  entsprossten  drei 
Söhne:  Carl,  Ferdinand  n.  August  u.  aus  der  dritten  ein  Sohn:  Ludwig. 
Vom  Freih.  Carl,  gest.  1811,  Herrn  auf  Bergen  u.  f.  schw.  rtld.  Regier.- 
Rath,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Marianne  v.  Berbisdorf ,  gest.  1838, 
zwei  Söhne:  Freih.  Max,  geb.  1804,  vcrm.  1830  mit  Mistress  Radctiff^ 
geb.  Miss  Colletor,  leben  auf  der  Insel  Jamaica  u.  Freih.  Albert«  gjjk 
1806,  Herr  auf  Bergen,  f.  schw.-rud.  Geh.  Regierungsrath,  verm.l8ä7 
mit  Thecla  Freiin  y.  Eetelhodt,  geb.  1817  [einziger  Tochter  des  ISM 
▼erstorbenen  Freiherrn  Ferdinand,  s.  oben,  k.  preuss.  Majors  a.  D., 
aus  der  Ehe  mit  Friederike  Freün  v.  Schmertzing,  geb.  1797  u.  verm. 
1817],  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  fünf  Söhne:  Auguffc) 
Max,  Carl,  Ernst  und  Woldemar,  entsprossten.  Freih.  August,  gesfc^ 
1854;  k.  k.  Kämm.  u.  Hauptm.  in  d.  A.  und  später  f.  schw.-rud. iSof- 
marsch'all  u.  Ober -Hofmeister,  hat  aus  zwei  Ehen  Nachkommen  nicht 
hinterlassen,  vom  Freih^  Ludwig  aber  ,*  gest.  1849,  f.  schw.-rud.  Geh.- 
Rath,  Regierungsr.  u.  Steuerpräsidenten,  stammen  vier  Söhne  und  zwar 
ans  erster  Ehe  mit  Luise  Jockisch  v.  Scheuereck,  gest.  1828:  Freiherr 
Hugo,  geb.  1828,  k.  k.  Oberlieut.  im  3.  Cuir.-Reg.,  aus  zweiter  mit 
Emma  y.  Hacke,  gest.  1831 :  Freih.  Alfred,  geb.  1830,  k.  hannoT.  Li- 
eutenant im  Garde-Reg.  u.  aus  dritter  mit  Therese  Scheller  die  Freih. 
Robert,  geb.  1*836  u.  Rudolph,  geb.  1838. 

•.  PriUbutr,  Nr.  71.  -  Vol.  König,  III.*  8.  525—5$.  —  Gauhe,  I.  8.  988  u.  89-».Fal- 
kfiuMn,  thttiiog.  Chron.,  O.  8.  1375-84.  —  Sator,  8.  358  —  «.  Btkr ,  R.  M.  8.  168S.  — 
Eörscketmamnt  Naehrichten  von  der  Ketelbodtschen  Familie,  Erfurt,  1771  uud  Destelb«a 
SaoiBil.  Koverl.  SUnintaf.  I.  Tab.  38  o.  8aminl.  v.  Wappen,  8.  64.  — '  Firtih.  «.  Krohn«,  IT. 
8.  169—75  n.*438.  —  N.  geneal.  Handb.  1777.  8.  364—67.  —  «.  U*chtrUs,  Qeaehleohtsenihl. 
Tab.  M.  —  9.  HtUbaek,  I.  8.  649 :  nennt  noch  viele  andere  Quellen.  —  Frnh.  «.  d.  Knut- 
beek,  8.  169.  —  Eduard  FrHh.  r.  KeMhold,  s.  oben,  Urkunden  u.  histor.  Naohr.  der  Fr«ih. 
V.  K.  Famtlie,  Schwerin  u.  Dresden,  1855.  —  Geneal.  Taschenb.  d.  freiherrl.  Hluser,  1856. 
8.  347-49.  1857.  8.  365—73:  mit  8ummtafel  n.  1868.  8.  414—417.  —  Freih.  «.  Udebur,  I. 
8.  487.  —  «.  Meding,  I.  8.  876  u.  77 :  auch  nach  «.  Wettpkalen,  M on.  ined.  IV.  Tab.  19. 
Nr.  88  u.  47.  —  Lexic.  ov.  adel.  Fam.  i  Danm.  T.  Tab.  52,  Nr.  51  u.  8.  881.  —  Supplem.  so 
Siebm.  W.-B.  I.  18.  —  Tgrof,  I.  180  u.  Siebenkee»,  I.  8.  66-69.  —  Meklenb.  W.-B.Tab.S5, 
Nr.  91  und  8.  85.  -  W.-B.  d.  Sich«.  SUateu,  IV.  13:  F.-H.  v.  K.  u.  X.  44:  v.  K.  — 
KiMCkkt,  n.  8.  848  «.849. 

Kethen  (im  Schilde  eine  über  denselben  schräglinks  gelegte  Kette 
von  ftknf  Gliedern,  deren  drei  platt  liegen,  das  2.  u.  4.  Glied  aber  in 
die  Höhe  stehen  u.  die  äussern  sich  im  Rande  des  linken  Ober-  md 
rechten  Unterwinkels  verlieren).  —  Altes,  früher  zu  den  Yasallen  dee 
fuldaischcn  Lehnhofes  zählendes  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  terwec3^8lili 
mit  der  in  Pommern  u.  in  der  Neumark  ansässig  gewordenen  FaariHA' 
V.  EOthen,  s.  den  betreffenden  Artikel.  —  Ortolf  v.  Kethen  wurde  1861 
u.  zuletzt  Johann  v.  E.  1428  von  Fulda  belehnt. 

aokamnat,  8.  118.  —  t.   Meding,    II.  8.  899. 

Ketechan  (im  Schilde  drei  Mohnköpfe  oder  Grauat-Aepfel).  Ein 
nur  durch  Gauhe  näher  bekanntes,  früher  im  Anhaltschen  u.  später  im 
Fuldaischen  ansässig  gewesenes  Adelsgeschlecht ,  welches ,  wie  schon 
das  Wappen  ergiebt,  von  der  ebenfalls  im  Anhaltisrhen  vorgiekommonen 
Familie  v.  Kötschau  oder  Köttschau ,  auch  Közschau  ganz  verschieden 
ist  -^  Joachim  Dietrich  u.  Christoph  v.  Ketschau,  zu  Delskau  lebten  an 
Anfange  des  17.  Jahrhunderts.  Ersterer  wurde  kuserl.  Rath  in  Böh- 
men, doch  ging  seine  Linie  schon  mit  dem  Enkel,  JohannWenzel,  wieder 

,  I>Mta«iL  AdtU.L«x.  V.  6 


—     82     — 

aus,  Cbristoph's  Nachkommenschaft  aber  blühte  länger  fort  u.  von  den 
Enkeln  desselben  war  Adolph  v.  K.  1578  Herr  auf  Oster-Nienburg  u. 
Bisdorif  im  Anhaltschen.  Ein  Enkel  des  Letzteren ,  Johann  Rudolph, 
gest.  1668^jhttis.  COrass.-Rittmeister ,  verkaufte  1648  Oster-Nienburg 
u.  machte  Sirfi  zu  Buttlar  u.  Wenigen-Taifend  im  Fuldaischen  ansässig. 
Der  Sohn  desselben,  Johann  George  zu  Buttlar  etc.,  gest.  1696,  fürstl. 
fnjdaischer  Hauptmann ,  hinterliess  unter  Anderen  die  Söhne :  Johann 
Philipp  auf  Obernheim  u.  Deudisheim  in  der  Pfalz,  kurmäinz.  Kammerh., 

arstl.  fuldaischer  Geh.-Rath  etc.  u.  Friedrich,  welcher  1737Capitular- 
err  des  Stifts  Fulda,  Propst  zu  Michaelsberg,  fürstl.  fuldaischer  Geh.- 
Kath  etc.  war.  Von  Johann  Philipp  stammte  ein  Sohn,  Johann  Adolph 
44albert,  geb.  1709.  Weiteres  über  das  Fortblühen  des  Cteschlechts 
ii^Dicht  bekannt. 

Gayhe.  I.  8.  992  u.  93. 

Kettelhake,  Retelhack.  Altes,  erloschenes,  in  der  Uckermark 
u.  in  Pommern  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  sass  in 
der  Uckermark  zu  Strehlow  u.  Gerswalde  im  Kr.Templin  u.  zu  Klepets- 
hagen  im  Kr.  Prenzlow  u.  in  Pommern  im  Kr.  Demmin  zu  Leppin  und 
Yanselow,  im  Kr.  Stolp  zu  Karstnitz,  Rambow  und  Velsow  und  im  Kr. 
Anclam  zu  Preetzen.  Strehlow  stand  der  Familie  schon  1463  u.  noch 
1744  zu  u.  Karstnitz,  Rambow  u.  Velsow  waren  noch  1745  in  der  Hand 
derselben. 

H.  Pr.  A.-L.  in.  S.   103.  —  Freihfrr  r.   Udthur,  I.     8.  427  u.   III.  8.286. 

Ketten,  v.  der  Ketten,  auch  Freiherren.  Altes,  cölnisches  Stadt- 
geschlecht, welches  nach  dem  Hause  Catena  oder  Kette  in  Cöln  genannt 
wurde.  Dasselbe  bcsass  1518  Pfaflfenlich  im  Jülichschen  u.  1690  Deu- 
denhoven  u.  zu  demselben  gehörte  1700  der  kais.  General-Zahlmeister 
Johann  Michael  Freih.  v.  d.  Ketten. 

Frfih.  c.   L0debur,  I.  8.  4'27. 

Kettenbarg,  v.  der  Kettenbnrg,  auch  Freiherren.  Altes ,  Itine- 
burgisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  Stammhause  im  Zel- 
leschon, welches  im  Bremenschen,  in  Meklenburg  u.  .in  Holstein  begü- 
tert wurde.  Im  Bremenschen  sass  die  Familie  zu  Abbendorf  u.  in  Mek- 
lenburg bereits  1621  zu  Matgendorf  u.  Wüstenfelde  im  Amte  Güstrow, 
iO' welchem  dieselbe  gegen  die  Mitte  des  18.  Jtihrh.  auch  Schwezzie  u. 
yietechow  an  sich  brachte.  —  Ein  Sprosse  des  Stammes  war  erst  herz. 
hfolflt.  Geh.-Bath  n.  Gesandter. am  k.  k.  Hofe  u.  seit  1735  h.  meklenb. 
febrer.  Präsident  des  Hofgerichts  u.  der  Justizcanzlei  zu  Güstrow;  ein 
^IftMäi.  y.  d.  Kettenburg  starb  1738  als  k.  k.  General  u.  Commandant 
z«  öurlstadt  u.  Carl  Friedrich  Christian  v.  d.  K.,  gest.  1809,  war  1780 
markgr.  brandenb.-baireuther  Kammer -Präsident  u.  später  k.  preuss. 
Minister.  —  Die  Familie  gehört  im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz  des 
Schlosses  Kettenburg  und  des  Gutes  Hünzingen  im  Lüiieburgischen  zu 
dem  ritterschaftlichen  Adel  der  lüneburgischen  Landschaft  u.  ist  noch 
in  Meklenburg  u.  Frankfurt  a.  M.  angesessen.  —  August  Cuno  Freih. 
v.  d.  K.,  Herr  auf  Matgendorf  etc.,  grossh.  meklenb. -strel.  Kammerh., 
vonnühlte  sich  1836  mit  Thecla  Freiin  v.  Günderrode  und  ist  durch 
Jkose  Vermählung  1837  Mitglied  der  altadeligen  Ganerbschaft  des  Hau- 
•N  Altou-Limpurg  in  Frankfurt  a.  M.  geworden. 


MusAard,  8.  323.  —  v.  Prittbutr,  Nr.  Ib.  ^  Oaukt,  I.  S.  989.  —  r.  0«Ar,  R.-M.  8. 1624. 
—  FrHh.  t.  Krokne,  U.  8.  175— 178  u.  438.  -  Freih.  v.  d.  Kncubeek,   8.    169^  r- 


Ltdebur,  T.  S.  477.  —  Submaeker,  V.  154 :  Die  Kettenburg,  llekleuburgisch.  •         _ 

I.  8.  278  u.  279.  —  Tyroff,  Tl.  133.  -   Meklenb.  W.-B.  T«b.  75.  Nr.  9«  u.  8.  5  a.  25.— 
B.  d.  Kgr.  HannoT.  C.  49  u.  8.  8.  —  Kuttckkt,  III.  8.    254—257.   —  t.  Hefner  ,  lianiiOT.  o. 
braanschw.  Ad«!,  Tab.  17  u.  8.  16.  .^ 

Kettig,  Kettich  (in  Roth  ein  silberner  Adler).  Altes,  erlosciUMB, 
rheinländisches  Adelsgeschlecht,  von  welchem  Hombracht  e^^^ 
14.  Jahrh.  anfangende  u.  bis  Mitte  des  17.  Jahrh.  fortlaufende  Stamm- 
tafel gegeben  hat  u.  welches  auch  Kettig  y.  Bassenheim  u.  Reinsbrunn- 
Kcttich  geschrieben  wurde.  Dasselbe ,  nicht  zu  verwechseln  mit  der 
Familie  v.  Kettwig,  sass  bereits  1357  zu  Andernach,  1390  zu  Kell, 
1412  zu  Ringsheim,  1450  zu  Bassenheim  u.  erwarb  später  auch  an 
Güter.  —  Johann  v.  Kettig  wurde  1624  zu  Fulda  beliehen.  Ringsfil 
im  Kr.  Rheinbach  stand  nach  Freih.  v.  Ledebur  noch  1755  der  Ttdr 
milie  zu. 

Humbracht,  Tab.  240.  —  SehantM/,  8.  118.  —  Gauhe,  I.  S.  989  u.  90.    —  v.    HaUttHu, 
in  8t>eeialregi«ter:  K.  v.  Bass^^iibeim.  —  Fahne,  I.  8.  221.    —  Freih.   v.  Ledebur,  h  8.  497. 

—  Siebmaeker,  II.  108 :  Keinsbrunti-Kettig,  Rheinlftodisch.  -  r.  Meding,  U.  8.  300.      . 

Kettler,  Ketteier,  auch  Freiherren  u.  Grafen.  Reichsfreiherm- 
und  Grafenstand.  Freiherrndiplom  vom  18.  Dec.  1670  für  Röttjer 
V.  Kettler,    Herrn  zu  Sitten  und  Kalbert  und  Grafendiplom  von  1739. 

—  Altes,  westphäliflches  Adelsgeschlecht,  dessen  Stammschloss,  dMJkt- 
telborg  bei  Herdringen  im  Kr.  Arnsberg,  schon  seit  Jahrhundert<?n*  ver- 
fallen ist.  Nach  dem  geneal.  Taschcub.  der  freih.  Häuser  biess  das- 
selbe früher :   v.  Huesten  und  Sprossen  des  Stammes  kommen  schon  im 

II.  Jahrh.  in  westphälischen  Urkunden  als  erste  und  angesehenste  Va- 
sallen der  damals  mächtigen  Grafen  v.  Arnsberg  mehrfach  vor.  Ein  Herr 
von  Huesten  baute  zwischen  Huesten  und  Herdringen,  zwei  Stunden  von 
Arnsberg,  auf  einem  wüsten  Berge  hart  an  der  Ruhr  das  genannte 
Stammschloss  und  soll  nach  demselben  zuerst  sich  genannt  haben.  Beide 
Namen:  Huesten  und  Ketteier  scheinen  anfangs  von  der  Familie  zu- 
gleich geführt  worden  zusein,  bis  der  Erstere  allmälig verschwand,  doch 
tritt  urkundlich  noch  1318  auf  der  Bnrg  Hachau  bei  Arnsberg  Ritter 
Conrad  v.  Huesten,  genannt  de  Ketteier,  auf.  —  Röttger  Kettler  er- 
warb 1384,  in  Folge  seiner  1378  geschehenen  Vermählung  mit  Frlde- 
rana  v.  Altena,  die  Freigrafschaft  Assen  und  das  Schloß  Hovestadt  in 
Westphalen.  Zwei  Enkel  desselben,  Röttger  und  Goswin  —  Söhne  von 
Conrad  K.  und  dessen  Gemahlin,  einer  Tochter  aus  dem  Dynastenge- 
schlechte  v.Gehmen—theilten  1440  die  väterlichenGüter,  während  der 
dritte  Bruder,  Conrad,  welcher  Stammvater  der  Kettler  zu  Gerkendal 
wurde,  Geld  erhielt  Goswin  baute  auf  seinem  Antheile  von  Assen  ein 
neues  Haus  und  nahm  statt  des  von  Röttger  beibehaltenen,  ursprüng- 
lich silbernen,  einen  rothen  Kesselhaken  zeigenden  Wappenschildes  ei- 
nen goldenea  Schild  an,  wodurch  zwei  Linien :  zu  Alt- Assen,  Röttgers 
Nachkommen,  und  zuNeu-Assen,  Goswins  Nachkommen,  entstanden. —^ 
Goswins  Urenkel,  Gotthard  HJ.,  wurde  1559  Heermeister  des  Ordens 
der  Schwertträger  in  Liefland.  Derselbe,  vom  OzarelwanE.  von  Rass- 
land hart  bedrängt,  begab  sich  mit  allen  seinen  Ordenslanden,  Esth- 
land,  CorlMid,  Semgallen  und  Liefland,  in  den  Schutz  der  Krone  Polen 
und  trat  1561  dem  Ednige  Sigismnnd  IL  August  in  Polen  Liefland  ab, 

6* 


-  ^  - 

während  er  für  sich  selbst  Curland  und  Semgallen  als  ein  welüiches, 
ym  Polen  zu  Lehen  gehendes  Erbherzogthum  aasbedingte.  Er  wnrde 
hierauf  vom  Könige  Sigismund  6.  März  1562  zum  ersten  weltlichen  Her- 
zog von  Curland  und  Semgallen  ernannt,  vermählte  sich  1566  mit  Anna 
Hepiogin  zu  Meklenburg  und  starb  1587.  Die  Reihe  der  von  seinen 
Nachkommen  in  Curland  regierenden  Herzöge  war  folgende :  Friedrich, 
gest.  1639,  regierte  mit  seinem  Bruder  Wilhelm  gemeinschaftlich,  Ja- 
cob, gest.  1682,  Friedrich  Casimir,  gest.  1698,  Friedrich  Wilhelm, 
gest.  1711  und  Ferdinand,  Bruder  des  Herzogs  Friedrich  Casimir  und 
letzter  Herzog  aus  dem  Hause  Ketteier,  gest.  1737.  —  Während  der 
Begierungszeit  der  Kettler  in  Curland  blühten  früher  neue  andere  Zweige 
des  Stammes,  zu  Harkotten,  Mittelburg,  Heeringen  etc.,  reichbegütert 
in  Westphalen  und  am  Niederrhein,  in  Lief-  und  Curland,  in  Ostpreus- 
sen  etc.,  fort,  und  mehrere  Sprossen  der  Familie  gelangten  im  Dienste 
der  Kirche  in  den  Domcapiteln  zu  Hildesheim,  Münster,  Halberstadt, 
Osnabrück  etc.,  so  wie  in  Staats-  und  Militairdiensten  zu  hohen  Wür- 
den. —  Die  1739  in  den  Reichsgrafenstand  erhobene,  in  Curland  be- 
gütert gewesene  Linie  erlosch  im  Mannsstamme  1781  mit  dem  Grafen 
Franz,  dessen  Erbtochter,  Grf.  Eleonore,  geb.  1777  und  gest.  um  1852, 
in  rfsterEhe  mit  Böttcher  v.  Ascheberg,  in  zweiter  mit  Friedrich  Reichs- 
ritter V.  d.  Osten-Sacken  und  in  dritter  mit  Otto  v.  Mirbach,  k.  pr. 
Gardecapitain  a.  D.  und  Schloss-  und  Majoratsherm  zu  Ambothen,  ver- 
mählt war.  Ueber  den  nach  mehrfachen  Angaben  3.  Mai  1783  verstor- 
benen k.  k.  Generalmajor  Friedrich  Wilhelm  Grafen  v.  KetUer  fehlen 
genaue  Nachweise.  —  Von  den  in  neuester  Zeit  näher  bekannt  gewor- 
denen freiherrlichen  Linien  umfasst  die  erste  Linie  Nachkommen  des 
Freiherm  Röttger  in  gerader  Abstammung.  Haupt  dieser  Linie  ist 
Freih.  Maximilian,  geb.  1825  —  Enkel  des  Freiherm  Friedrich  Fer- 
dinand, Herrn  auf  Ober- Almen  im  Kr.  Brilon  und  westphälischen  Rit- 
terschafts-Deputirten,  venu,  mit  Luise  v.  Lüningk  a.  d.  H.  Ostwig  und 
Sohn  des  1831  verstorbenen  Freih.  Johann  Friedrich,  k.  württ.  Kam- 
inerherm  u.  erst  k.  preuss.,  später  k.  russ.  Rittmeisters,  aus  der  Ehe 
mit  Constanze  Freiin  v.  Inn-  und  Knyphausen,  gest.  1856  —  k.  pr. 
Premierlieut.dind  Compagnieftthrer  im  7.  Landw.-M.-Reg.,  verm.  1855 
mit  Leontine  v.  Prittwitz-Gafron,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Mela- 
nie, geb.  1857,  entspross.  Von  den  Schwestern  desselben  istFreün  Va- 
lesca,  geb.  1822,  mit  Eugen  Freih.  v.  Müller,  k.  sächs.  Oberlieut.  in  d. 
A.  und  Freiin  Thecla,  geb.  1828,  mit  Rudolph  v.  Meier,  k.  pr.  Ha\ipt- 
mann,  vermählt.  —  Haupt  der  zweiten  Linie,  der  Linie  zu  Harkotten 
(alter Besitz  und  Fideicommiss)  ist:  Freiherr  Clemens  —  Sohn  des  1832 
verstorbenen  Freih.  Maximilian  Friedrich  aus  der  Ehe  mit  dementine 
Franzisca  v.  Wenge-Beck,  verw.  v.  Hanxleben  —  Herr  zu  Harkotten 
im  Kr.  Warendprf,  Prov.  Westphalen,  k.  preuss.  Kammerh.  und  Lieat. 
a.  D.,  verm.  mit  Antonie  v.  Korff,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  de- 
mentine, entspross.  Demselben  wurde,  laut  k.  preuss.  Cabinetsordre  v. 
20.  Nov.  1844,  die  Fortführung  des  Freiherm-Prädicats  für  sich,  seine 
Geschwister  und  für  die  Nachkommenschaft  gestattet.  Von  seinen  vier 
Brüdern  hat  Freih.  August,  gest.  1858,  k.  pr.  Migor,  aas  der  Ehe  mit 


—     86     — 

Cäcilie  V.  Luck  zwei  Töchter  und  einen  Sohn  hinterlassen ;  Freih.  'WH- 
derich,  Herr  zu  Thüle  in  Westphalen,  vermählte  sich  1838  mit  Pau- 
line Grf.  zu  Stolberg-Stolberg,  verw.  Freifrau  Nagel  v.  Itlingen,  aus 
welcher  Ehe,  neben  zwei  Tpchtem,  Luise  und  Maria,  drei  Söhne :  Frier 
drich,  Wilhelm  und  Otto  stammen;  Freih.  Wilhelm,  Dr.  theol.,  ist  seit 
1650  Bischof  von  Mainz  und  Freih.  Max  ist  k,  pr.  Rittm.  a.  D.  Die  bei- 
den Schwestern  sind :  Sophie  verw.  Grf.  v.  Merveldt  und  Anna  Maria 
verw.  Grf.  v.  Galen.  —  Noch  ist  anzuführen,  dass  die  Familie  im  Kgr. 
Hannover,  duroh  Besitz  des  Gutes  Bollen  im  Osnabrückschen,  dem  rit- 
terschaftlichen Adel  der  Osnabrückschen  Landschaft  einverleibt  wurde. 

SeiftrU  «d«l-  RUmmtaf.,  IV.  Nr  10.  —  Hühner^  I.  Tab.  98.  —  Gauhe  ,  I.  8.  990  u.  91. 
o.  n.  8.  522-527.  —  v.  Hattsttrin,  III.  8.  262  u.  63.  —  9.  Steinen,  I.  8.  715  u.  Tab.  4.  Nr.  8. 
ü.  Kencal.  Haiidb..  177.H.  Nachtr.  8  71^74.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  103  u.  4.  —  Freih.  t.  d. 
Knetebeck,  8.  169  a.  70.  —  Fahne,  I.  8.  282.  -  Freih.  v.  Ledehur,  I.  8.  427  u.  III.  8.  296. 
—  Gencal.  TwQhoiib.  d.  freih.  Hius.,  1S59.  S.  356- .S9  u.  l«««!.  N.  3.4-56  u.  gen.  Tasrheob. 
d.  frrfl.  HIqs.,  1842.  8  370.  1852.  8.  333  a.  1^5:1.  8.  858.  —  Siebmaehir,  1.187:  Die  Ketttt- 
1er,  Westpbil.  —  Trier,  8.  597  u.  98.  —  Halberst.  Stiftseal,  von  1764.  >-  lfün.<(ter<«rh.  Stiftt- 
cal.  vo»  1704.  -  V.  Medinff,  I.  8.  277-79.  —  8uppl.  an  Siebm.  W.-B.  U  29.  —  Tj/rof ,  I. 
IM.  -  W.-B.  d.  Kgr.  llannov.  B.  2  u.  8.  8:  P..H.  ▼.  K.  -  Kneschke,  HI.  8.  251—  54.  — 
«.   Be/ner,  hann.  u.  biauuarhw.  Adt-I,  Tab.   17  u.  8.  16. 

Kettner.  Ein  aus  dem  Badenschen  stammendes,  zu  dem  ritter- 
schaftlichen Adel  des  Grossherzogth.  Baden  zählendes  Geschlecht,  des- 
sen nächster  Stammvater,  Johann  Franz  v.  Kettner,  geb.  1767  zuWeu- 
kirchen,  wo  sein  Vater  markgr.  badiscTier  Forstmeister  war,  1839  als 
grossh.  bad.  Landes-Oberjägermeister  zu  Carlsruhe  starb. 

Ca4t.  Adelsb.  d.  Orossh.  Baden,  'Abth.  2. 

Kettwi^  (Schild  von  Blau  und  Gold  quergetheilt,  mit  einem  nack- 
ten Bogenschützen,  welcher  unten  mit  einem  Fischschwanze  endigt).  Ein 
vom  16.  Jahrh.  an  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  18.  in  der  Mark  Bran- 
denburg ansässig  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches  nicht  mit  der  al- 
ten rheinländischen  Familie  v.  Kettig  zu  verwechseln  ist.  Dasselbe  be- 
sass  bereits  1537  BuchoJz  bei  Stendal,  1541  Graeden  und  Matschdorf 
unweit  Stemberg,  1542  Madlitzbei  Lebus,  und  war  später  auch  mit 
Ostrow,  Zerbow  und  Pessin  begütert.  Als  Stammvater  der  Familie  wird 
D.  Wolfgang  Kettwig  genannt,  welcher  vermuthlich  aus  Westphalen 
stammte  und  1537  Kanzler  des  Kurftlrsten  Joachim  U.  zu  Brandenburg 
wurde.    Die  Nachkommenschaft  desselben  blühte  fort  und  erlosch  um 

1780  mit  Johann  Wilhelm  Leberecht  v.  Kettwig,   Herrn  auf  Graeden 

und  Matschdorf,  k.-  pr.  Oberstlieutenant. 

N.  Pr.  A.-L  III.  8.  104.  -  Freih. 9.  Ledehur,  1.8.  428.  —  Siebmacher,  V.   73.  Nachtr. 

Ketzgen.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  zu  dem 
aufgeschworenen  jülich-cölnischen  Adel  gehörte,  dasErbthürwärter-Amt 
von  Cöln  verwaltete,  bereits  1402  zuGeretzhoven  unweit  Bergheim  saas 
und  später  auch  andere  Güter  erwarb.  Eberhard  Franz  v.  Ketzgen, 
Herr  zuEicken,  hatte  1667  auf  dem  Landtage  zuHambach  aufgeschwo- 
ren und  Eberhard  v.  Ketzgen,  Herr  zuGereshoven  und  Eusheim,  Thftr- 
Wärter  des  Erzstifls  Cöln,  wurde  1688  kurcöln.  Oberstküchenmeister. 
Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Robenn,  Niederrhein.  Adel,  I.  8.  359  u.  60.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  104.  —  Faknt ,  L 
8.  223.  -  ,Freih.   r.  Ledebur,  I.  8.  4)8. 

Ketslin.  Altes,  märkisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  gegen 
Ende  des  16.  Jahrh.  Joachim  v.  Ketzlin  zu  Eetzlin  (jetzt  Eösslin  in  der 


—     86     — 

Ostpriegnitz)  vorkommt.  Derselbe  hatte  drei  Söhne,  die  noch  im  17.  Jahrh. 
lebten :  Jacob  Bernd,  Hans  Joachim,  Rittmeister  und  Henning  Lippold 
▼.  K.  Joachim  v.  K.,  vermählt  mit  einer  v.  Bredow,  war  noch  1610 
Herr  zu  Lüchfeld  unweit  Ruppin.  Später  ist  das  Geschlecht  ausge- 
gangen. 

M.  Pr.  A.-L.  V.    8.  269.  -   /^«*.  r.  Ltdebur,  I.  8.  4?8. 

KeudeU,  Keudel.  Altes,  thüringisch-hessisches,  dem  ehemaligen 
Reichsrittercanton  Rhön-Werra  einverleibtes  Adelsgeschlecht,  dessen 
ältester,  bekannter  Stammvater  Rudolph  im  14.  Jahrh.  lebte.  Derselbe 
hatte  aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Hanstein  zwei  Söhne,  von  denen  der  äl- 
tere, Heinrich,  Stanmivater  der  linie  zu  Falken  unweit  IVIühlhauseu 
und  der  jüngere,  Reinhard,  der  der  Linie  zu  Schwebda  a.  d.  Werra  in 
Kurhessen  und  zuKeudellstein  auf  dem  Eichsfelde  wurde.  Falken  stand 
der  Familie  schon  1400  zu  und 'ist  später  nach  Abgang  der  älteren  Li- 
nie an  die  jüngere  gelangt.  Mit  Keudellstein  wurde  1433  Hans  v.  Keu- 
deU auf  Fürbitte  des  Landgrafen  Philipp  zu  Hessen  von  dem  Kurfürsten 
Conrad  HI.  zu  Mainz  belehnt  und  Schwebda  nebst  einem  Hofe  in  Tref- 
furt  erhielt  Asmus  v.  KeudeU  1490  vom  Landgrafen' PhiUpp  von  Hes- 
sen zu  Lehn.  —  Aus  der  KeudeUsteinschen  Linie  war  Wallrab  v.  Keu- 
deU 1736  ältester  Vorsteher  der  adeUgeu  Stifte  in  Hessen,  und  mit 
Heinrich  Wallrab  v.  K.,  landgr.-hessen-casselschem  Generalmajor  a.D., 
erlosch  1792  diese  Linie,  doch  wurde,  "wegen  eines  angebüchen  alten 
Lehnsfehlers,  aller  Gegenvorstellungen  der  Familie  ungeachtet,  die  Li- 
nie zu  Schwebda  von  Kurmainz  mit  KeudeUstein  nicht  belehnt.  —  Aus 
der  Linie  zu  Schwebda  hatte  sich  Johann  Caspar  v.  K.,  geb.  1678,  frü- 
her h.  braunschw.  f  orst-Inspector,  1728  in  Ostpreussen  ansässig  ge- 
macht. Von  den  Söhnen  desselben  blieb  Heinrich  Ernst  v.  K.  als  k.  pr. 
Major  1768  bei  Zorndorf,  Heinrich  Christian  v.  K.  aber,  welcher  durch 
seinen  Schwager,  den  nachmaligen  k.  pr.  Ober-Präsidenten  v.  Dom- 
hardt,  den  Generalpacht  der  Domaine  Georgenburg  hei  Insterburg  er- 
halten hatte,  legte,  da  damals  Adelige  Domainenpächter  nicht  sein  durf- 
ten, den  Adel  ab,  doch  suchten  später  seine  beiden  Söhne,  Johann  Hein- 
lich Leopold  und  Theodor  Heinrich  Friedrich,  k.  pr.  Amtsräthe  in  poln. 
litthauen,  um  Wiederaufnahme  ihres  alten  Adels  nach  und  erhielten 
14.  Juni  1789  ein  Adels-Bestätigungs-  und  Emeuerungsdiplom.  Theo- 
dor V.  K.,  einer  der  eifrigsten  und  grössten  Pferdezüchter  in  Preussen, 
kaufte  1794  vom  FtU^ten  Czartoryski  die  im  damaUgenNeuostprensseu 
am  Niemen  gelegene  Herrschaft  Nieder-Gielgudischken.  Die  Söhne  bei- 
der Brüder  standen  sämmtUch  in  der  k.  pr.  Reiterei  und  ein  Nachkomme 
wird  in  neuester  Zeit  als  Hen*  auf  ßonslacken  undPopehnen  aufgeführt. 

—  Auch  in  Hessen  blühte  der  Stamm  in  der  Linie  zu  Schwebda  und  Fal- 
lup  dauernd  fort.  Friedrich  Wilhelm  v.K.  war  bis  1807  kurhess.  Land- 
nieder  Sohn  desselben,  Friedrich  Caspar  bis  1815  kurhess.  Ober- 
Forstmeister  und  der  Enkel,  Rudolph  v.  K.,  kurhess.  Kanmierherr  etc. 
später  Herr  des  Lehngutes  Schwebda  bei  Eschwege. 

Sohannat,  S.  119.  —  Oauh0,  1.  8.  993  :  K.  v.  Kendeistein.  —  E^tor,  Ahnenprobe,  8.  509 
■•  T»b.  n. ;  SUmmbaom  der  Herrn  v.  Lutter.  —  BUd^rmaun»  Canton  Hhön-Werra.  I.  Verx. 

—  H.  Pr.  A.-L.  UI.  8.  104—6.  —  Freih.  v^  Ledebttr,  I.  8,  428.  —  Siebmacher,  I.  184:  Die 
Kradtl,  HaMiidu  -  v.  Mtding,  Q,  8.  800  n.  1. 


—     87     —  . 

Kenhl,  Freiherren.  Erbland. -ftsterr.  Freihermstand.  Diplom  von 
1752  fQr  Carl  Gustav  v.  Keuhl,  k.  k.  Feldmarschall-Lieutenant. 

y«gtrle  p.    MiiJ*iffld.   Rrg&iit.-Bd.  S.   70. 

Ken!,  Kenle,  Rheni  (in  Blau  zwei  gekreuzte,  silberne  Keulen).  'Al- 
tes, schlesisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Johann  Keule  1442  Burg- 
graf zu  Liegnitz  war.  Die  Familie  sass  bereits  1506  zu  Gross- und 
Klein-Pohlwitz  imLiegnitzschen,  hatte  später  die  Güter  Pohlsdorf,  Merz- 
dorf, Ober-Rengersdorf,  Kalthaus,  Polk'endorf,  Rackwitz  und  Romolk- 
witz  inne  und  war  noch  1713  mit  Tschammerhof  im  Münsterbergschen- 
begütert.   Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Sinapiu$,  I.  i<.  .MO  u.  II.  S.  7^1.  -  (iauhf,  I.  A.  9*iZ  u.  94  und  II.  S.  KUX  u.  5.  —  N. 
Pr.  A  -L.  III.  N  H»«.  —  Frfih.  r.  L^dehur,  I.  8.  4J8  —  Sifhmacher,  I.  72:  v.  K»*ul,  Scble- 
•isch.  —  r.    Ufding.  If.  S    .«Ol  u.  30:.'. 

Keuler  (in  Roth  zwei  gekreuzte  Streitkolben  oderMorge 
Altes,  erloschenes,  pommcrnsches  Adelsgeschlecht,  welches,  vonMicrael 
zum  Adel  im  Stettinischen  gerechnet,  im  Lauenburgischen  vorkam.  — 
So  ähnlich  das  Wappenbild  dieser  Familie  auch  dem  der  v.  Keul  in  Schle- 
sien war,  so  scheinen  beide  Familien  doch  nicht. eines  Stammes  gewe- 
sen zu  sein. 

Mierwt,  S.  494.  -  N.  Fr.  A.-L.  III.  8.  106.  —  Frtih  v.  Ledßbur,  III.  8.  286.  —  8itb- 
mae/ter,  V.  172:  Di«:  Keulen,  Pummerisch.  —  v.   Meding,    II.  8.  301  u.  302. 

Kenschber^.   Altes,  im  14.,  15.  und  16.  Jahrb.  in  Schlesien  vor- 
gekommenes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Güntzel  v.  K.  1342  lebte 
und  Leuther  v.  K.,   dessen  Bruder,  Christoph,  im  Auslande  lebte,  1456 
Wirtsch  im  Licgnitzischen  bejsass.    Die  Gebrüder  Georg  und  Hato^l|^ 
waren  1517  Herren  auf  Rüstern  ebenfalls  im  Liegnitzischen 
Y.  K.  starb  1538  als  Aebtissin  desKlosters  zum  h.  Leichnam  ih 

Sinapiut,  I.  N.  .SlO.  —   Gauhe,  II.  8.  637. 

Keverber^.  Ein  in  den  Rheinlanden  im  16.  und  17.  Jahrh.  Yor- 
gekommenes  Adolsgeschlecht.  Ewrhard  v.  K.  sass  im  16.  Jahrh.  zu  Al- 
dengohr  und  Elisabeth  v.  K.  von  Knett  war  1650  Gemahlin  des  Johann 
y.  Merode  zu  Hoifaliz. 

FaAn«,  II.  8.  78    -  FrHk.  v.   Ledebur,  I.  8.  42;). 

Keyl.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1713  für  Johann  Cas- 
par Keyl,  Raitofficier  der  schlesischen  Karamerbuchhaltung. 

Megfrlf  ».  Mühl/etd,  Rrg.-Bd.  8.  336. 

Keyserlingk,  Key^erlin^,  Kayserlingk,  Freiherren  und  Grafen 

(Stammwappen:    in  Silber  auf  grünem  Boden  ein  grüner  Palmbaum). 
Anerkannter  Freiherrnstand   im  Kgr.  Preüssen   und  im  Kaiserthume 
Russland,  Reichsgrafon-  und  Grafenstand  des  Kgr.  Preüssen.   Anerken-^^  ^„y^^ 
nung  des  Freiherrnstandes  von  k.  preuss.  Seite  vom  31.  März  Iffffl^*''-; .  /'^ 
30.  Nov.  1844  und  21.  Aug.  1854  und  von  k.  russischer  Seite  ttJÜ /  ■•.«jT- - 
21.  Sept.  i853  und  3.  April  1862.     Reichsgrafendiplom  im  kursä^t^.  .;   >v' 
Reichsvicariate  vom  27.  Oct.  1741  für  Hermann  Carl  Freih.  v.  K.,'1r^* 
russ.  w.Geh.-Rath  und  Plenipotentiarius  am  k.  poln.  und  kursÄchs-Hofe 
und  Diplome  des  Grafenstandes  des  Kgr.  Preüssen  vom  25.  April  1744 
für  Gebhard  Johann  Freih.  v.  K.,  h.  braunschw.  Geh.-Rath,  v.  8.  Febr.     ^ 
1777  für  den  Bruder  des  Letzteren:  Otto  Ernst  Freih.  v.  K.,   k.  poln. 
Kammerh.  und  vom  19.  Sept.  1784  fftr  Dietrich  Carl Frdh.v.  K.  (Stief-' 


.  —     88     — 

lir^tj^  des  Grafen  Hermann  Carl),  h.  cnrländ.  Canzler,  Oberrath  etc.  — 
.\Jtt^  ursprünglich  westphälisches  Rittergeschlecht  aus  der  Grafschaft 
r^cklenborg,  in  welcher  dasselbe  zu  den  Burgmannen  des  Schlosses  Te- 
ktueborg  gehörte.  Der  erste  bekannte  Ahnherr  desselben,  Johann  de 
K^a^Unc,  Ritter,  tritt  urkundlich  1226— 1^37  auf  und  seine  Nachkom- 
smu,  welche  auch  Keselinck,  Kiselinck  und  Keserlinck  geschrieben  wur- 
den, besassen  in  der  nächsten  Zeit  mehrere  Höfe  im  Tecklenburgischen 
«nd  Osnabrückischen.  Im  14.  Jahrb.  wendete  sich  ein  Zweig  nach  der 
Grafechafi  Ravensberg  und  aus  dieser  um  1492  mit  Hermann  Eeser- 
Magk,  Ritter,  wcJcher  1502  unter  dem  Herrenmeister  Walter  v.  Plet- 
tenberg  in  der  Schlacht  bei  Pleskow  kämpfte,  nach  Curland.  Der  ge- 
Jritonte  Ritter  Hermann  ist  der  nähere  Stammvater  der  heutigen  Grafen 
jE^jg)Mtttinr&(r  T.  Keyserlingk.  Der  ältere  Sohn  desselben,  Johann, 
IpSiäete  die  Okter-  und  der  jüngere,  Heinrich,  die  Usecker  Hauptlinie. 
IBu  der  ersteren  gehören  die  Freiherren  v.  E.-Blankenau  und  sämmt- 
liehe  gräfliche  Linien,  zu  der  letzteren  aber  die  Freiherren  v.  K.-War- 
wen,  K.rGewetzin  uiid  K.-Funkenhof,  s.  unten.  —  Im  ehemaligen  Her- 
zogthume  Curland  erhielt  Johann  v.  K.  auf  dem  Landtage  zu  Mitau 
30.  Juli  1631  für  sich  und  alle  seines  Stammes  die  Freiheiten  und 
Rechte  der  polnischen  Barone  und  später  1755  erlangte  in  Meklenburg 
Ernst  Christoph  v.  K.,  Oberstlieutenant,  Herr  auf  Gewetzin,  die  Rechte 
des  eingeborenen  Adels.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  glänzt  in 
dgr. Geschichte  Curlands,  Polens,  Russlands  und  Preussens  eine  grosse 
4<^he  sich  in  Staats-  und  Kriegsdiensten  durch  Gelehrsamkeit  etc. 
Bten.  —  Üeber  die  früheren  und  späteren  Besitzungen  der  Fa- 
Freih.  v.  Ledebur  sehr  genaue  Nachricht.  In  neuester  Zeit 
das  Gesammtgeschlecht  in  Curland  16  Güter,  in  Preussen  die 
Schaft  Rautenburg  und  10  Güter,  in  Litthauen  das  grosse  Gut  Mal- 
guzen,  in  Esthland  die  bedeutende  Herrschaft  Raykali  etc.  —  Was  die 
Grafen  v.  E.,  s.  oben,  anlangt,  so  erlosch  die  Linie  des  Grafen  Hermann 
Carl  schon  mit  dem  einzigen  Sohne  desselben,  Heinrich  Christian,  k. 
russ.  Geh.-Rathe  und  Reichshofrathe ;  Graf  Gebhard  Johann  stiftete  die 
Linie  zu  Rautenburg  (Majorat  seit  1786  und  Grafschaft  seif  1787)  in 
Ostpreussen  und  Graf  Otto  Ernst  gründete  die  Linie  zu  Neustadt  in  West- 
preussen,  welche  Beide  noch  blühen,  die  Linie  des  Grafen  Dietrich  Carl 
aber  erlosch  1845  mit  dem  Sohne  des  Stifters,  deiQ  Gr.  Peter,  k.  preuss. 
Oirdecapitain  a.  D.  und  kurländ.  Ereismarschall,  welcher  ohne  Nach- 
kommen starb.  —  Neben  den  gräflichen  Linien  zu  Itautenburg 
*tnfl  Neustadt  blühen  die  vier  freiherrlichen  Linien  zu  Blankenau  inOst- 
len,  zu  Warwen  in  Curlsmd,  zu  Gewetzin  in  Meklenburg  und  zu 
jnhof  in  Curland.  —  Da  die  Familie  zu  den  gliederreichsten  Ge- 
ichtem  gehört,  so  muss  in  Bezug  auf  den  jetzigen  Personalbestand 
die  geneal.  Taschenbb.  der  gräfl.  und '  freiherrl.  Häuser  verwiesen 
/WKden  und  es  kann  hier  nur  Einiges  über  die  Häupter  der  einzelnen 
tiiiiien  Platz  finden  und  zwar  Folgendes:  Linie  zu  Rautenburg:  Graf 
Otto  in.,  Graf  V.  Rautenburg,  geb.  1802  —  Sohn  des  1850  verstorbe- 
nen Grafen  Heinrich  —  Mitglied  des  k.  pr.  Herrenhauses  etc.,  verm. 
*  iril  Enuna  I!reün  v.  Behr  a.  d.  H.  Stricken,  gest.  1851,  aus  welcher 


_    8»     — 

Ehe,  neben  drei  Töchtern,  zwei  Söhne  stammen :  Gr.  Heinrich,  geb. 
1831,  Erbmigoratsherr  auf  Rautenbnrg  und  k.  pr.  Legations-Secretair 
und  Gr.  Hugo,  geb.  1839.  —  Linie  zu  Neustadt:  Graf  Otto,  geb.  1818 

—  Sohn  des  1855  verstorbenen  Gr.  Archibald  —  Migoratsherr  der 
Herrschaft  Neustadt,  k.  pr.  Kammerherr,  Mitglied  des  Herrenhausesetc. 
Aus  der  zweiten  Ehe  desselben  mitElsbeth  v.  Alvensleben  eotspross  ein 
Sohn,  Alfred,  geb.  1857.  —  Linie  zuBlankenau:  Freih.  Heinrich Adal- 
bert  Johann,  geb.  1814  —  Sohn  des  1813  verstorbenen  Freih.  Hein- 
rich —  k.  pr.  Major,  Gurator  des  blankenauischen  Damenstifts  etc., 
verm.  mit  Ida  Henniges.  —  Linie  zu  Warwen :  Freih.  Wilhelm,  geb. 
1797  —  Sohn  des  1844  verst.  Freih.  Franz  —  Herr  auf  Warwen,  Lah- 
nen. Leiten,  Rassuten  und  Dannenhof,  verm.  mit  Catharina  v.  Borde- 
lias, aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Sophie  Freifrau  v.  Stempel, 
drei  Söhne  stammen,  die  Freih.  Fedor,  geb.  1822,  Hwmann,  geb.  1882 
und  Nicolaus,  geb.  1835. —  Linie  zu  Gewetzin :  Freih.  Hugo,  geb.  1812, 

—  Sohn  des  1831  verst.  Freih.  Adolph  —  k.  preuss.  Hauptmann.  — 
Linie  auf  Funkenhof :  Freih.  Hermann,  geb.  1793  —  Sohn  des  1821 
verst.  Freih.  Ernst  —  Dr.  der  Philos.  und  gew.  Privatdocent  an  der 
Universität  zu  Berlin,  verm.  mit  Dorothee  v.  ZQlow,  gesch.,  aus  wel- 
cher Ehe  drei  in  der  k.  pr.  Armee  stehende  Söhne  entsprossten,  die 
Freih.  Philipp,  geb.  1822,  Hermann,  geb.  1828  undEwald,  geb.  1832. 
Alles  Nähere  ergeben  die  genannten  Taschenbttch^r. 

ßaukt,  II.  8.  bl9-n.  —  V.  Bekr,  R.  It.  R.  1683.  -  Diennnanm,  Nachr.  t.  Joh.-OrdM, 
8.  173.  Nr.  23.  —  «.  Beübaeh,  I.  8.  M2.  —  N.  Pr  A.-L.  \\l.  8.86—88.  -  Deutsche  GnUhak. 
der  Oegenwart,  I.  8.  426—28.  —  Heinr.  Adalb.  Jok.  Frtih.  9.  ^K^ft^tingk ,  StamaUfila, 
Maehriebten  u.  Urkunden  von  dem  nesehleehte  derer  v.  Keyserlingk,  Berl.  18ft3.  —  F)reikmrr 
w.  Ltäebur,  I.  8.  438  u.  29.  —  Oeneal.  Taachenb.  d.  freih.  Illuter.  1856.  8.  349—55.  o.  1881. 
8.  417-20.  —  Oeoeal.  Taeehenb.  d.  grftfl.  Hiuser,  1862.  8.422— 27  o.  hiaior.  Taaehenbvah  an 
1>cma.  8.  406.  —  «.  Mtding,  Hl.  8.  320  u.  21.  —  Durchl.  Welt,  III.  Nr.  199:  Or.  t.  K.  — 
8appl.  Bii.*«iebai.  W.-B.  Vf.  17:  t.  K.  -  TVro/,  I.  100:  v.  K.  a.  II.  12.^:  Or.  ▼.  K.  —  W..B. 
4.  Pr.  Hon.  I.  58  u.  59 ;  Hr.  v.  K.  —  Meklenb.  W.-B.  Tab.  24.  Nr.  89  a.    8.   6  o.    24.  t.  K. 

—  W.-B.  d.  8leh8.  Staaten,  III.  28  :  P^-H. 

Keyssler.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1 764  fftr Ephraim  Keyas- 
1er,  k.  k.  Hofkriegssecretair. 

yeff0rle  t.  Müklftld,  Brg.-Bd.  8.  336.  —  Snppl.  sa  Siebm.  W.  B.  XI.  12. 

Kfeller  Y.  Sachsengrttn,  Freiherren.  Böhmischer  Freihermstand; 
Diplom  von  1745  füt  Carl  Anton  Kfeller  y.  Sachsengrttn,  k.  k.  Kreis- 
hauptmann zu  Pilsen.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  Wenzel  Freih. 
K.  V.  S.  steht  als  Lieutenant  in  der  k.  k.  Armee. 

MtgerU  9.  MühlffUL.  Brgiaa.-Bd.  8.  70.  ~  Sappl.  an  Siebn.  W.-B.  VI.  23:   F.-H.  r.  K. 

—  Tfrof,  II.  291  •  F--H.  K.  t.  der  Sackseagrfin. 

ELhagen.  Altes,  bayerisches,  von  1165  bis  1431  yorgekommenea 
Adelsgeschlecht,  welches  auchKisigerer  geschrieben  wurde. 

Wig.  Bund,  I.  8.  237  u.  3«. 

K^iager,  Khager  y.  Tanburg,  Bittor.  Erbländ.  -  Osterr.  Ritter- 
stand. Diplom  vom  18.  Aug.  1659  für  Johann  Baptist  Khager  v.  Tan- 
burg, k.  k.  Rath  u.  Geh.  Hofsecretair,  mit  Bestätigung  der  adeligen 
Abkunft  Derselbe,  aus  Tirol  gebürtig  und  Herr  des  Gutes  Liesing 
wurde  1663  als  Landmann  unter  die  niederOsterr.  neuen  BlHerstands- 
Geschlechter  aufgenommen.  Der  Bruder  desselben,  Maximilian  K.  v.  T., 
war  1661  der  österr.  geh.  Hofcanzlei  Archivar  n.  starb  1670  u.  Frans 


—    90     — 

K.  T.  T.  kam  noch  1687  als  oberösterr.  Hotkammerrath  zu 
bKbruck  \or. 

!»iv^«*ü.  V.  *.  n  «.  74. 
KteL  Kin  in  B<>hmeii  n.  Schlesien  vorgekommenosAdclsgeschlecht, 
;U»«leä^tt  Alinlierr  GiH>rg  v.  K.  genannt  wird,  welcher  1576  k.  böhin. 
AwelliitioMsruth  war  und  noch  1589  mit  mehreren  Gesandtschaften 
belniut  wurde.  >Iiohael  v.  K.  war  1604  ebenfalls  k.  Appellationsrath 
n.  Hei^ttinin  v.  K.  wurde  1636  ältester  Ober-Amtsrath  in  Schlesien, 
weK'hi'  Würde  auch  Theophilus  v.  K.  1696  erlangte. 

.SiJ».(/*iaM,  I.  "*.  "»tl.  --  Gaukf,  l.  S.  994.    —  Fr^tikerr  9.  Ledebur,  I.  8.  4*J9.    —   r.    Afe- 

KbAHier  v.  Loewensfeld.  *  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
n\M<  ttU:  Oeorg  Franz  Ludwig  Kharner,  Stadtrath  in  Iglau,  mit  dem 
Kv^cate:  v.  Löweusfeid. 

M9j,^rU  9.  Mmki/eld,  Krg.-Bd.  8.  336. 

KlMk«ta,  Khantz  v.  Abendthal,  Ritter.  Erbländ. - österr.  Adels- 
sftauU.  Adelsdiplom  von  1743  für  Carl  Leopold  Khautz,  brnnner  Post- 
x^waiter  u.  Titular-Kammerrath  u.  filr  den  Bruxier  desselben,  Johann 
IMer  Khautz,  Landschafts -Agenten  u.  Ritterstandsdiplom  von  1754 
Mir  Krsteren,  mit  dem  Pradicate :  v.  Abendthal. 

M*tf*rl9  9.  Mükl/eld,  Erg  -Bd.  8.  161  q.  337. 

Khantz  v.  Enlenthal.  Erbländ.-österr.  Adelsstand,  mit  dem  Prä- 
^«ato:  V.  Kulenthal.  Carl  K.  v.  E.  war  1856  k.  k.  Generalmajor  und 
|>tavi1or  der  Genie- Academie. 

|l«ua«chrlftl.  Notis. 

Khoiner.  Edle  v.  Rehinersperg,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritter- 
^MlaMKt  Diplom  von  1733  fftr  Franz  Ludwig  Kheiner,  Doctor  der  Rechte, 
latl  doin  l*rfldicate:  Edler  v.  Kheincrsperg. . 

.W^«4#  9.  MüfUfeld.  Krg.-Bd.  8.  161. 

Kholhaimer.  Eine  1576  in  der  Person  des  Joachim  Khelhaimer 
m  Suumrein ,  gebürtig  aus  Mähren ,  unter  die  niederösterr.  neuen  Rit- 
lt(^rHlaudsgeschlechter  aufgenommene  Familie.  Joachims  Sohn,  Johann 
^Vr^^riE  Khelhaimer  zu  Sumarein,  kommt  noch  1603  vor.  Mit  ihm  ging 
^Vnt  Slamui  in  Oesterreich  aus ,  doch  soll  noch  eine  Linie  zu  Anfange 
^^la  IS.  Jahrh.  in  Kärnten  bestanden  haben. 

»•vv'i«.  V.  8.  74. 

Kht^vonhüller,  Freiherren,  Grafen  u.  Fürsten.  Altes,  ursprüng- 
Jt\*h  a«?*  Kranken  von  den  ehemaligen  Dynasten  und  Grafen  v.  Hohen- 
*Mtt  »tamnieiules  Rittergeschlecht,  welches  bereits  Ober  acht  Jahrhun- 
^Iwil«*  i«  Krtri\ton  u.  schon  mehrere  Jahrhunderte  auch  in  Oesterreich 
\^k  w,  ««tor  iWr  Ens  u.  in  Steiermark  reich  bcprüt^rt  ist  u.  dessen  fort- 
lanft'iidt'StaiUMireiho  mit  Richaid  Khevenhüller,  Ritter,  beginnt,  welcher 
am  10510  mit  den  Dynasten  v.  Hohenst<»in  nach  Kärnten  zog  und  das 
8ohK*»  Atoholborg  (Eichelberg)  erbaute.  Von  den  Nachkommen  wurde 
AaiciiHUn  K,  xn  Kicholberg,  Landskron  u.  Hohen-Osterwite,  gest.  1519, 
kala«  KAinm.  w,  Reiohshofrath,  der  nächste 'allgemeine  Stammvater  aller 
«I^U^rt^n  Sprofisen  des  Stammes  u.  die  beiden  Söhne  desselben  theilten 
Au  O^iohlooht  in  iwel  noch  jetzt  blühende  Linien,  in  die  von  dem  ftl- 


—  »I  — 


M 


teren  Sohne,  Christoph,  gest.  1557 ,  absteigende  ältöre  TMe  m  Frau- 
kenbnrg  in  Oesterreich  ob  der  Ens  u.  in  die  von  dem  jllni^^eren  Sohne, 
Sigmund,  gest.  1552,  gegründete  jüngere  Tinie  zn  Hohenosterwitz  In 
Kärnten.  —  Christoph's  drei  Söhne:  Johann  K.,  k.  k.  Geh.-Rath  etc., 
Bartholomaeus,  k.  k.  Hofkriegsrath  und  Landeshauptmann  in  Kärnten 
und  Moritz  Christoph,  Heer  zu  Biberstein  etc.  Frankenburger  Linie,  er- 
hielten mit  ihrem  Vetter,  Georg,  Erzh.  Carl  zu  Oesterreich  Kämm.  Vll  ;/ 
Obersthofmeister,  und  den  Brüdern  derselben,  Osterwitzer  Linie,  ^^-^^  '  ^ 
156ß  mit  dem  Prädicate :  auf  Landskron  und  Wemberg,  Herren  mwh 
hen-Osterwitz  und  Carlsberg,  den  Reichsfreiherrnstand.  Freih.  Johanit 
kaufte  1581  die  kais.  Herrschaften  Frankenburg,  Kammer,  KogelunA 
Rännariedlin  Ober-Oesterreich  und  wurde  15.  Juli  1593  in  den  Reichs- 
grafenstand erhoben.  Der  Bruder  des  Letzteren,  Freih.  Bartholomaeus, 
erlangte  für  sich  und  das  ganze  Geschlecht  20.  Juni  1528  das  Oberst- 
Erbland-Stallmeister- Amt  des  Herzogthums  Kärnten  undam  13.  Nov. 
1605  wurde  auf  ihn  und  seine  Nachkommen  das  Grafendiplom  vonl593 
ausgedehnt.  Später,  23.  Juni  1673,  wurde  Freih.  Ehrenreich,  Hohen- 
Osterwitzer  Linie  —  Urenkel  des  obengenannten  Freiherm  Georg  — 
in  den  erbl.-österr.,  und  der  Sohn  desselben,  Siegmund  Friedrich,  k. 
k.  Geh.-Rath  und  Staats-  und  Conferenz-Minister,  6.  Jan.  1725  in  den 
Reichsgrafenstand  versetzt  und  1757  in  das  schwäbische  Grafencolle- 
giom  aufgenommen,  der  Sohn  des  Letzteren  aber,  Johann  Joseph,  k.  k. 
Geh,-Rath,  Conferenz-Minister  und  Obersthofmeister,  welcher,  von  sei- 
nem Schwiegervater  Adolph  Grafen  v.  Metsch  adoptirt,  mit  kais,  'ßr- 
laabniss  vom  24.  April  1751  fär  sich  und  seine  Nachkommen  denNlir 
man:  KhevenhüUer-Metsch  angenommen  und  mit  seinem  Wappen  d^lB 
Wappen  der  Grafen  v.  Metsch  vereinigt  hatte,  erhielt  30.  Dec,  17W. 
den  Reichsfürsteiistand  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt  und  3.  J^ 
1775,  nach  Erlöschen  der  Fürsten  v.  Trautson,  das  Oberst-Erblm*- 
Hofmeisteramt  das  Erzh.  Oesterreich  unter  der  Ens.  —  üeber  die  ge- 
nealogischen Verhältnisse  des  Gesammthauses  hat  sich  Wissgrill  auf  28 
Seiten,  denen  vier  Stammtafeln  beigegeben  sind,  sehr  genau  verbreitet 
und  nach  diesen  Angaben  ist  in  dem  Werke :  deutsche  Grafenh.  d.  Ge- 
genw.,  das  Wichtigste  leicht  übersichtlich  dargestellt  worden.  In  Bezug 
auf  den  neuesten  Personalbestand  der  Familie  magFolgendes  genügen : 
Khevenhüller-Metsch :  Fürst  Richard,  geb.  1813  —  Sohn  des  1837 
verst.  Fürsten  Franz  aus  dritter  Ehe  mit  Christine  Grf.  v.  Zichy  —  V. 
Fürst  zu  Khevenhüller-Metsch  und  Aichelberg,  Gr.  zu  Hohen-Osterwitz 
undAnnabüchl,  Freih.  zu  Landskron  und  Wemberg,  Herr  auf  Carlsberg, 
Grafsch.  Hardegg,  Fronsberg,  Prutzendorf,  Starrein,  Peygarten  und 
Ladendorf  in  Nieder-Oesterr.,  Kammerburg  in  Böhmen  etc.,  erbländ. 
Hofmeister  in  Oesterreich  und  Erblandstallmeister  in  Kärnten,  Grand 
von  Spanien  1:  Cl.,  Magnat  in  Ungarn,  k.  k.  Kämm,  und  erbl.  Reichs- 
rath,  verm.  1836  mit  AntoniaGrf.  v.  Lichnowsky-Werdenberg,  geb. 
1818,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  drei  Söhne  stammen:  die 
Grafen:  Johannes,  geb.  1839,  k.  k.  Oberlieut.,  Sigmund,  geb.  1841,  k. 
k.  Lieut.  und  Rudolph,  geb.  1844.  Die  Brüder  des  Fürsten  Kichard 
shid:  Or.  Albig,  geb.  1814,  k.  k.  KAmm.  und  Rittm.  in  d.  A.  und  Ori 


;  .  _    99     — 

Otbihar,  geb.  1819,  k.  k.  Kämm,  und  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1850  mit 
Leontine  Freiin  Kress  y.  Kressenstein,  geb.  1823,  ans  welcher  Ehe  eine 
Tochter  and  zwei  Söhne  ehtsprossten.  —  Khevenhaller-Frankenburg : 
Hago  Gr.  KhevenhüUer,  Gr.  zu  Frankenburg,  Freih.  zu  Eichelberg, 
Landskron  und  Wernberg,  geb.  1817  —  Sohn  des  1830  verst.  Grafen 
Anton  ans  erster  Ehe  mit  Johanna  Freiin  Wrazda  v.  Kunwald,  gest. 
1823  —  Herr  der  F.-C.-Herrsch.  Kammer,  des  Freisitzes  Weyereck 
und  der  Allod.-Herr8ch.  üngenach  in  Ober-Oesterr.,  Oberst-Erbland.- 
Btillm.  des  H.  Kärnten,  Magnat  von  Ungarn  und  Landstand  in  Ober- 
niid  Ünter-Oesterr.,  Böhmen,  Mähren,  Schlesien  und  Kärnten,  k.  k. 
Kämm.,  verm.  1841  mit  Josephine  Freiin  Brenner  v.  Felsach,  geb. 
1817,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Grf.Ida,  geb.  1843,  stammt.  Die 
flbrigen  noch  lebenden  Sprossen  der  Linie  K.-Falkenburg  sind,  soviel 
bekannt,  weiblichen  Stammes. 

BueHini,  II.  8.  184.  —  8fi/wt,  Ahnentafela,  L  Tab.  20.  —   HüötMr,  HI.    Tab.    709—11 . 

—  Gauke,  I.  ».  994-99.  -  Jaeobi,  IMG,  I.  8.481—85  u.  U.  8.49.  >    Wi»»griU,  V.  8.75-103. 

—  MegtrU  t.  MüklfeUl,  8.  22  u.  Krfit» -IM.  8.  4.  —  Sehnmt*,  II.  8.  211.  —  p.  Sehömberg . 
Adelschemat.  I.  8.  184.  —  Allg.  geneal.  o.  Staats-Handb.  I8i4.  I.  8.  S90-2.1  u.  619  a  20  — 
Dwiltoho  Grafenh.  d.  tiegenw.  I.  8.  489-33.  —  Goth.  Holcal. ,  ISSä  8.  1S6  u.  1<)43.  8.  144 
a.  g^neal.  Tascheub.  184(8.  8.  149  u.  50.  —  Taaelienb.  d.  grafl.  Häuter.  186'i.  8.  427  u  28  u. 
Irittor.  Handb.  an  Demseihen,  8.  410.  —  SUhmachtr^l  20:  F.-H.  K.  n.  V.  15.  —  Spener, 
8.  47S  n.  Tab.  18.  —  Durebl.  Welt  I.  142.  —  B.Mtding.  III.  8  .124—12».  -  Siippl.  xu  Sicbin. 
W.-B.  I.  1  u.  IX.  8:  Gr.  t.  K.,  Vf.  t:  Partt  v.  K.  o.  IX.  I :  Fürst  v.  K.-M.  -  Tyrof ,  II. 
lfd.  F.  K.  li. 

Khienast  v.  Ehrenheimb.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1734 
fllr  Anton  Khienast,  k.  k.Reichshofkanzlisten,  mit  demPrädicate:  v.  Eh- 
renheimb. 

M^gerU  9.  Mühtfeld,  Brg.-Bd.  8.  337. 

Khisl,  Freiherren  nnd  Grafen.  Ein  aus  dem  Herzogthuroe  Krain 
Aiöimendes,  nach  Steiermark  u.  Niederösterreich  gekoounenes  Adels- 
geschlecht, welches  anßlnglich  Khisl  v.  Kaltenbrunn  hiess  und  bei  der 
Landschaft  in  Oesterreich  unter  der  Ens  1624  dem  Herrenstande  ein- 
vecleibt  wurde.  Der" Stammvater  desselben,  Veit  Khisl,  erhielt  durch 
kais.  Diplom  vom  1.  Juli  1554  den  Adel,  War  um  1560  Bfirgermeister 
2a  Laibach ,  baute  den  Edelsitz  Kaltenbrunn  am  Laibach  und  wurde 
15.  Mai  1569  in  den  Ritterstand  versetzt.  Der  Sohn  desselben,  Jo- 
hann, insgemein  Hans  Khissl  zu  Kaltenbrunn,  gest.  1591 ,  innerösterr. 
Kammerpräsident  u.  Oberst-Erbland-Jägermeister  in  Krain  und  in  der 
windischen  Mark,  wurde  13.  Jan.  1590  mit  dem  Prädicate:  Freiherr 
zu  Kaltenbrunn  u.  Ganowiz  in  den  Herrenstand  erhoben  u.  noch  in  dem- 
selben Jahre  mit  dem  Oberst-Erbland-Truchsessen-Amte  in  Grörz  belehnt. 
Von  den  Söhnen  des  Letzteren  wurde  Johann  Jacob,  gest.  1638 ,  Herr 
zu  Kaltenbrunn,  Khiseleck,  Reissnitz  etc.  in  Krain  und  Steiermark, 
Weyerburg  in  Niederösterreich  etc. ,  k.  k.  Geh.-Rath ,  Oberster  Käm- 
merer etc.,  nachdem  er  1618  die  Herrschaft  Gottschee  in  Krain  ge- 
kauft, mit  seinem  Bruder,  Carl  Freih.  v.  Khisl,  k.  k.  Hofkanunerrath, 
19.  Dec.  1622,  mit  dem  Titel :  Graf  v.  u.  zu  Gottschee,  in  den  Grafen- 
stand erhoben.  Graf  Carl  starb  1632  ohne  Kinder  u.  da  auch  Graf  Jo- 
hann Jacob  aus  der  Ehe  mit  Maria  Freiin  v.  Tannhausen,  verw.  Frei- 
frau V.  Zwickl,  keine  Nachkommen  hatte,  so  adoptirte  Letzterer  seinen 
Stiefeohn,  Georg  Bartholomae  Freih.  v.  Zwickl ,  und  machte  denselben 
so  sdnem  Universalerben,  Georg  Bartholomae  Graf  v.  Khial  n.  Gott- 


—     98    — 

schee  erlangte  11.  Febr.  1640  die  kaiserl.  Bestätigung  des  Namens  u. 
Wappen  der  Khisl,  so  wie  die  Erhöhung  in  den  Reichsgrafenstand. 
Derselbe,  gest.  1656,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Anna  Maria  Grf. 
Berka  drei,  durch  Vermählung  in  die  Familien  der  Freih.  v.  Rindsmaul, 
der  Gr.  v.  Trautmjmnstorf  u.  Gr.  v.  Brandis  gekommene  Töchter  und 
einen  Sohn,  den  Grafen  Johann  Jacob  Bartholomae,  Herrn  zu  Mahr- 
burg, Hainfelden  etc.,  k.  k.  Kämm,  und  inner -österr.  Regierungsrath, 
welcher,  da  aus  seiner  Ehe  mit  Carolina  Polyxena  Grf.  v.  Montccucolü 
nur  eine  Tochter,  Maria  Eleonora,  entspross,  die  sich  später,  1695,  mit 
Leopold  Joseph  Ursin  Gr.  v.  Rosenberg  vermählte ,  durch  sein  im  Fe- 
bruar 1691  erfolgtes  Hinscheiden  auch  den  zweiten  Khislischen  Manns- 
stamm schloss. 

BucelinU  Hi.  Sect.  1.  —  Qauh;  I.  8. -»99.  -    WissyriU,  V.  8.  103-7.  —   Sehmuit,  tt. 
H.  Sil  u.  -ili. 

Khistler,  Rhistler  v.  Löbenthom,  Freiherren.  Reichsfreiherrn- 
stand.  Diplom  im  kurbayerischeuReichsvicariate  vom  6.  Juli  1745  für 
Dr.  Franz  Joseph  Reichsritter  v.  Khistler,  gewesenen  Residenten  in 
Wien  u.  zweimaligen  Assessor  des  Yicariats-Hofgenchts,  mit  dem  Prä- 
dicate:  Freier  u.  Edler  Herr.  —  Zwei  Enkel  desselben,  die  Brüder: 
Joseph  Anton. Johann  Nepomuk  Freih.  K.  y.  L.,  geb.  1784  und  Peter 
Johann  Franz  Freih.  K.  v.  L.,  geb.  1787,  k.  bayer.  Revisor  bei  der 
unmittelbaren  Steuer -Ycrmessongs-Commission  in  München,  wurden 
nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Egr.  Bayern  in  die  Freiherrn- 
classe  derselben  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  1^.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bajon.  IJJ.  19  «.  v.   WoUktm,  Abth.  % 

Khlaindienst,  Kleindienst.  Ein  nur  dem  Wappen  nach  bekanntes 
Geschlecht,  welches  zu  dem  steiermftrkischen  Adel  gehörte. 

Sifbmacher,  U.  45;  v.  KlelndleiMt,  Steiarisch.  —  v.  Mtdinot  II.  8.  90f:  lach  nach  Bart- 
nchen«  W.-B. 

Khlökhl.  ErblAnd.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1750  für  Jo- 
hann Carl  Khlökhl,  Salz-Einnehmer  zu  Yiscagna  in  Siebenbflrgen.  : 

MegerU  9.  Mnhlfeld,  Br«tai.-B<l.  8.  SS7. 

Khörbler,  Körbler.  Ein  frOher  zu  dem  steiermftrkischen  Adel 
zählendes  Geschlecht,  welches  nur  dem  Namen  und  Wappen  nach  be- 
kannt ist. 

Siehmaehtr,  II.  45:   ▼.  KSrblar,  Steterlseh.  —  t.  UMing,  Ul.  8.  S99  n.  SO:   auch    iiaeli 
Baruehens  W.-B.;  ▼.  Kb5rbler. 

Khörer,  Edle.  Erblftnd.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1790  für 
Franz  Anton  Khörer ,  Bestandinhaber  der  Herrschaft  Oberradkerspurg 
in  Steiermark,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Megm-le  9.  Mük^eld,  Erg.-Bd.  8.  337. 

KÜiöBsler,  Khtfsslem,  Edle  und  Ritter.  Reichs-  und  erbländisch- 
österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  26.  Apr.  1712  für  Leonhard  Kössler, 
k,  k.  Hofwechsler,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  —  Derselbe  besass 
einige  Zeit  das  Gut  Hinterstorf,  wurde  noch  1712  als  ein  niederösterr. 
Landes-Mitglied  des  Ritterstandes  unter  die  neuen  Geschlechter  aufge- 
nommen und  hinterliess  zwei  Söhne ,  Joseph  Ferdinand  und  Bernhard, 
welche'  Hinterstorf  verkauften  und  sich  nicht  mehr  zu  der  Landschaft 
hieltei\. 

WitaariU,  V.  8.  t07  o.  108  {  Bdle  n.  Ritter  ▼.  KhÖMlar.  —  MtgerU  v.  Mühiftld,  Krg.-Bd. 
8.  161;  KbÖMlara. 


—     94     — 

Khokors,  Rockorsch.  Ein  frOhcr  zu  dem  sclilcsischen  Adel  ge- 
hörendes Geschlecht,  welches  im  Oppeluschen  hegütert  war  und  aus 
welchem  Hans  v.  Khokors  15G2  lehte.  Der  Stamm  ist  wohl  im  17.  Jalirh. 
ausgegangen. 

Sinapitu^  I.  8.  511.  —  Siibmaeker ,   I.  74:  ▼.  Kockorsch,   Scblesisch.  -  v.   Meding,  II. 
A.  SOS. 

Kholer.  Reichsadelsstand  von  1054,  in  Kurhrandenburg  bestätigt. 
Bestütigungsdiplom  vom  16.  Octob.  1699  für  Christoph  Jonas  v.  Kho- 
ler, kurbrandenb .  Hauptmann ,  dessen  Vater  den  Roichsadel  erhalten 
hatte.   Der  Stamm  ist  wohl  im  18.  Jahrh.  erloschen. 

N.  Vt.  A.-L.  V.   8.269.    —  fV«i7/.  ©.  Lfdebur,  I.  S.  430.  —  W.-B.   d.   Vr.  Mou.  111.  Ü5. 

Khreninger,  Khreninger  zu  Neidenstein.  Erbl.  -  österr.  Adels- 
statid.  Diplom  vom  3.  Febr.  1662  für  Hans  Christoph  Khreninger  zu 
Neidenstein.  Ein  Urenkel  desselben,  Cajetan  v.  K.  zu  N. ,  geb.  1774, 
k.  bayer.  Protocollist  der  Lehen-  und  Hoheits-Section ,  wurde  in  die 
Adclsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

9.  Lang,  8.  4CiO.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayeru,  VI.  48 1   v.  K.  v.  u.  su  N. 

Khroe.  Altes,  frOher  zu  dem  schlesischen  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht, welches  von  neueren  Schriftstellern  nicht  mehr  genannt  wor- 
den ist.  _        ■ 

Sinapiut,  I.  S.&U.  -  Sigbrnaek^r,  I.  74:  v:  Kbroe,  Schlesisch.  —  r.    Meding,  fl.  S.  303. 

Khnen,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  27.  Juli  1640 
fftr  Matthias,  Carl,  Balthasar  und  Leopold,  Gebrüder,  Freiherren  Khuen 
V.  Belasy,  so  wie  für  den  Vetter  derselben,  Jacob  Freih.  v.  Khuen  und 
von  1688  für  Georg  Christoph  Freih.  v.  Khuen  ans  der  Linie  Aur,  k. 
k.  Kflmm.  und  Obersten.  —  Eins  der  Utesten  tiroler  Adelsgeschlechter, 
weiches  sich  zeitig  in  die  Linien  K.  v.  Belasy,  v.  Crandegg,  v.  Liechten- 
berg  und  v.  Aur  schied,  die  sämmtlich  von  Egon  oder  Egino  I.  de  Tra- 
nino  stammten.  Derselbe  warum  1186  durdli  seine  Tapferkeit  so  be- 
kannt, dass  man  ihn,  der  Sage  nach,  allgemein  den  „kuen  (khünen)  Rit- 
ter und  seine  Nachkommen  die  Khuen  (Kühnen)  nannte.  —  Im  16.  Jahrh. 
kamen  mehrere  Sprossen  des  Stammes  aus  Tirol  in  Hof-  und  Staats- 
diensten nachOesterreich  und  machten  sich  in  diesem  Lande  ansässig. — 
Die  von  Bucelini  bis  zu  seiner  Zeit  ziemlich  vollständig  beschriebene 
Stumnireihe  hat  Wisgrill  ergänzt  und  fortgeführt.  —  Dem  niederösterr. 
Herronstande  wurden  zwei  Linien,  die  freiherriiche  und  die  gräfliche, 
vlnvorleibt.  Die  crstere  stiftete  Rudolph  Khuen  v.  und  zu  Behisy  und 
Hoohtcnbcrg,  Freih.  zu  Nenen-Lembach,  ältester  Sohn  des  Jacobs  Khuen 
de*  AoltiTiMi  aus  der  Ehe  mit  Magdalena  Fuchs  v.  Fuchsberg.  Derselbe, 
peil»  1581,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Oberstallmeister,  wurde  mit 
«rillen  Brüdern  und  Verwandten,  Blasius,  Johann,  Jacob,  Caspar  ete., 
«*,  M^i  1573  in  den  Freiherren-  und  21.  Juni  1573  mit  dem  Titel: 
I'Wä,  4U  Nouon-Lombach  in  den  Ilerrenstand  erhoben  und  noch  im  gc- 
IMinnlei)  Jahre  dem  neuen  HeiTenstande  in  Niederösterreich  als  Landes- 
«lil(U\Hl  einverleibt.  Aus.  seiner  Ehe  mit  Maria  Magdalena  Freiin 
t.  Wl«S'  stammte  Fn»ih.  Johann  Eusebius,  gest.  1622,  k.  k.  Geh.-Rath, 
Q«iieral-Kneg8-rommissair  in  Böhmen  etc.,  welcher  aus  seiner  Ehe  mit 
MmtU  f^reiin  v.  Borklia  nur  eine  einzige  Tochter  und  Erbm  hinterliess: 


—     96     7- 

Freiin  Maria  Franzisca,   wclclie  sich  mit  Paul  Grafen  Pdlflfy  v.  Erdöd 
vermählte,  durch^estament  von  1656  ihre  Herrschaften  Neu -Lembach, 
Rainpoltenbach,  Vesten,  Leitten  etc.  ihrem  zweiten  Sohne,  Johann  Carl 
Gr.  v.Pälffy,  erblich  hinterliess  und  die  freiherrliche  Linie  des  Stammes 
in  Oest  erreich  schloss.  —   Die  gräfliche  Linie  mit  dem  Incolate  in  Nie- 
der-Oesterreich  und  Böhmen  pflanzte  der  fünfte  Sohn  des  obengenann- 
ten Jacob  Khuen  des  Aelteren :  Freih.  Johann  Baptist,  venn.  mit  Cuni- 
gunde  V.  Kainach,  aus  welcher  Ehe  Freih.  Johann  Jacob,  gest.  1612, 
Landeshauptmann  an  der  Etsch  und  Burggraf  zu  Meran,  entspross.  Der- 
selbe  vermählte  sich  mit  einer  sehr  reichen  Erbtochter,  Margaretha 
V.  Niderthor,  welche  ihm  die  väterliche  Herrschaft  und  Veste  Neuhauss 
bei  Terlon  in  Tirol  und  andere  Güter  zubrachte  und  den  grössten  Theil 
ihres  Vermögens,   wie  auch  das  Niderthorsche  Wappen  (in  Roth  ein 
silberner  Zinnenthurm  mit  geöffnetem  Thor:  Feld  2  und  3  des  Wappens 
der  Grafen  Khuen)  an  ihre  Kinder  vererbte,   von  denen  die  Freiherren 
Jacob  und  Johann  Georg  die  Stifter  zweier  Linien  wurden.   Freih.  Ja- 
cob, gest.  1639,   zuletzt  k.  k.  Geh.-Rath  und  Gesandter  am  kurbayer. 
Hofe,   war  mit  Siguna  Margaretha  v.  Annenberg  vermählt  und  aus  die- 
ser Ehe  entsprossten  die  drei  Söhne :  Matthias,  Carl  Balthasar  und  Leo- 
pold, >Yelche,  s.  oben,  1640  in  den  Reichsgrafenstand  erhoben  und  1640 
unter  die  Geschlechter  des  alten  niederösterr.  Herreustandes  aufgenom- 
men wurden.  Den  Stamm  setzte  Graf  Matthias,  gest.  1659,  k.  k.  Geh.- 
Rath,   in  der  Ehe  mit  Anna  Susanna  Grf.  v.  Meggau  fort  und  Wissgrill 
hat  bis  zu  Anfange  des  19.  Jahrh.  genaue  Nachrichten  über  die  in  Oes- 
terreich   und  Bayern   vorgekommene  Nachkommenschaft  gegeben.  — 
Freih.  Johann  Georg,  s.  oben,  setzte  die  in  Tirol  blühende  Linie  des  Ge- 
schlechts fort  und  über  die  Nachkommen,  welche  nach  dem  Diplome 
von  1640  den  reichsgräfl.  Titel  führten,  hat  ebenfalls  Wissgrill  bis  zu 
seiner  Zeit  genaue  Nachweise  mitgetheilt.  —  Die  Hauptlinic  der  Freih. 
und  Gr.  Khuen  v.  Aur,  in  welche  Freih.  Georg  Christoph  den  Reichs- 
grafenstand 1688,  8.  oben,  brachtq,  ist  mit  dem  Sohne  desselben,  dem 
Gr.  Johann  Franz  H.,  kurpfölz.  Kämm,  und  Obersten,  1748  erloschen. 
Die  einzige  Tochter,   Grf.  Maria  Josepha,   verm.  mit  Ignaz  Maria  Gr. 
v.  Altems,  steierischer  Linie,  starb  1784,  bedienstet  als  oberste  Ilofmei- 
st^irin  am  k.  k.  Ilofe.  —  Der  Personalbestand  der  Familie  wurde  früher 
in  dem  geneal.  Taschenb.  der  gräfl.  Häuser  in  zwei  Linien,   der  tiroler 
Linie  und  der  Linie  in  Ungarn  aufgeführt  und  Erstere  in  drei  Zweige : 
1)  zu  Belasi  (Schloss  auf  dem  Nonsberg  in  Südtirol),  2)' zu  Schloss  Lich- 
tenberg imVintschgau  und  zu  Schloss  Englar  im  Eppan  und  3)  zu  Schloss 
Altenburg  und  Schloss  Gandegg  im  Eppan  geschieden,,  in  neuester  Zeit 
aber  werden  vier  Linien  angenommen:  1)  zu  Belasi,  2)  Linie  in  Ungarn, 
3)  zu  Schloss  Lichtenberg  und  zu  Schloss  Englar  und  4)  zu  Schloss  Al- 
tenburg und  Schloss  Gandegg  und  die  Häupter  dieser  Linien  sind  fol- 
gende: Linie  zu  Belasi:  Gr.Eduard,  geb.  1834  —  Sohn  desl857i 
Gr.  Johann,   k.  bayer.  Generallieutenants  a.  D.  aus  der  Ehe 
V.  Mayr.  —  Linie  in  Ungarn :   Gr.  Anton,   geb.  1817  —  zweite*" 
des  1823  verst.  Gr.  Anton  —  Herr  zu  Nustar  und  k.  k.  Kämm., 
1847  mitADgelicaFreün  v.Igdenozy,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei' 


—     96     — 

tern,  drei  Söhne:  Carl,  Anton  und  Heinricii  entsprossjben.  —  Linie  zu 
Lichtenberg  und  Englar :  Gr.  Carl,  geb.  1800  —  Sohn  des  Gr.  Johann 
und  der  Caroline  Grf.  v.  Spaor  —  k.  k.  Kämm.,  verm.  1827  mit  Ama- 
lia  Grf.  v.  Thun  and  Hohenstein,  aas  welcher  Ehe,  neben  einer  vermähl- 
ten Tochter,  fünf  Söhne  stammen,  die  Grafen:  Arbogast,  geb.  1828,  k. 
k.  Kämm,  and  Oberlieat.,  Ernst,  geb.  1830,  Radolph,  geb.  1831,  k.  k. 
Concepts-Practicant,  Oscar,  geb.  1835,  k.  k.Lieaten. and  Leopold,  geb. 
1842.  —  Linie  za  Altenbarg  and  Gandegg :  Gr.  Gabriel,  geb.  1802  — 
Sohn  des  Gr.  Joseph  and  der  Theresia  Grf.  za  Welsperg  — Verm.  1837 
mit  Elisabeth  Eyrl  v.Waldtgrüessand  Siebenaich,  aas  welcher  Ehe  drei 
Töchter  and  vier  Söhne,  die  Grafen :  Joseph,  Edaard,  Egon  and  Bern- 
hard entsprossten. 

Bueelini,  P.  U.  —  Gr.  v.  BrandU,  II.  8.  68.  §.  100.  —  Sptner ,  S.  210  n.'Tab.  9.  — 
Jmkof,  8.^6.  —  Hübner,  III.  Tab.  S67~70.  -  Wu$griU ,  V.  8.  106—21.  —  Sckmutn,  U. 
8.  2».  —  Deutoche  Orafenh.  d.  Öegeow..  I.  8.  433—36.  —  Geneal.  Taseheob.  d.  grf.  Hiuaer, 
l«ft8.8.  337  a.  38.  1802.  8.  429  u.  30  u.  hUtor/Haudb.  zu  Demselben,  8.  414.  —  Siebmacher,  I. 
28:  F.-H.  KhQD  ▼.  B.  —  •.  Meding,  III.  8.  331—33.   —    Supplem.  aa  8iebm.  W.-B.  VI.  5: 

EJiuen,  y.  Khuenberg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1786  für  Johann  Jacob  Khaen,  k.  k.  Regier.-  and  Landrechtsexpeditor 
and  Cameral-Täxator,  mit  dem  Prädicate :  v.  Khaenberg.  • 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  337. 

Khuenburg,   Grafen,  s.  Kaenbnrg,  Ehaenbarg,  Grafen. 

Khuendorff,  Kheindorff.  Altes,  froher  za  dem  Adel  in  Steiermark 

zählendes,  dochnar  dem  Namen  and  Wappen  nachbekanntes  Geschlecht. 

Siebmaeher,  III.  81:  t.  Kheindorff,  Stelerlach.  —  v.  Meding,  III.  8.  330  u.  31 :  aueb  uaoh 
Bartaehena  W.-B. :  ?.  Khueudorff. 

Khttrner.  Altes,  bayerisches,  von  1197— -1437  vorgekommenes 
Adekgcschlecht. 

Wig,  Hund,  I.  8.  254. 

Khnon,  Khnon  v.  Wildegg.  Ein  in  die  Adelsmatrikel  desGrossh. 
Baden  eingetragenes,  za  dem  anbegüterten  Adel  zählendes  Geschlecht. 
—  Johann  Jacob  Eberhard  v.Khaon,  gest.  1694,  v^arReichsschaltheiss 
und  Reichsrath  in  der  freien  Reichsstadt  Rottweil.  Der  Sohn  desselben, 
Johann  Jacob  v.  K.,  stieg  in  der  k.  k.  Armee  bis  zam  Generalmajor  and 
wurde  bei  seinem  Aastritte  aas  dem  activen  Dienste  in  den  Freiherm- 
stand erhoben.  Er  hatte  die  Herrschaft  Wildegg  in  Oberschwaben  an- 
gekauft. 

Ca»t,  A.delsb.  d.-Grossh.  Baden.  Abtheil.  3. 

•  Kibling  v.  Löwenfeld.  Erbländisch-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1758  für  Johann  Kibling,  k.  k.  Hauptmann  bei  der  Invaliden-Com- 
pa^nie  za  Pesth,  mit  dem  Prädicate :  v.  Löwenfeld. 

Megerle  v.  Mühl/^ld,  8.  205  u.  9. 

^eckebnsch  (in  Silber  ein  springender  Hirsch,  dessen  Hals  von 
einem  Pfeile  durchschossen  ist).  Altes  Adelsgeschlecht  der  Mark  Bran- 
bnrg,  welches  im  Lande  Teltow  1587  zu  Kieckebusch  und  1700  zu 
'  iorf  sass.  Herwarth  v.  K.  starb  1548  als  kurbrand.  Oberstlieate- 
iid  Martin  v.  K.  war  1688  Bürgermeister  zu  Teltow.  —  Die  Fa- 
le  ist  nicht  mit  dem,  ein  ganz  anderes  Wappen  fährenden  Geschlechte 
Y.  Kyckpusch,  Kieckbusch,  welches  in  der  Niederlaositz,  in  Schlesien 


—     97     -^ 

und  Ostpreussen  begütert  wurde,   s.  den  betreffenden  Artikel,   zu  Tjr- 
wecbseln. 

9.  der  Sagen,  Besehreibang  der  Stadt  Teltow,  S.  25.  —  Freih.  9.  Ledßbur,  I.  8.  490.  — 
«.  Meding,  I.  8.  279. 

/  Kielmannsegge,   Freiherren,   in  Oesterreich  (Schild  geviert,  But 

Mittelsehilde.  MittelschUd  quer  getheilt:  oben  in  Roth  zwei  gegen  ein* 
ander  aufgerichtete,  silberne  Löwen  und  unten  von  Gold  und  Schwarz 
sechsmal  quergestreift.  1  und  4  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Sil- 
ber eine  gekrönte,  goldene  Säule  und  an  derselben  oben  Ulli  grttner  Lor- 
beerkranz mit  einem  nach  beiden  Seiten  abfliegenden,  rothen  Bande  und 
links  in  Roth  ein  sillTemer  Querbalken  und  2  und  3  durch  einen  schrftg- 
rechten,  goldenen  Balken  getheilt :  unten, rechts, Blau  ohne  Bild  und  obei^ 
links,  in  Gold  ein  schwarzer  Adler).  Reichs-  und  erbl.-österr.  Freiherm- 
stand.  Diplom  vom  12.  Juli  1652  für  Heinrich  Kielmann  v.  und  zu  Kiel- 
mannsegge, Herrn  zu  Neudorf,  Perkhaim,  Schwarzengrüb  und  Wesetn- 
dorf,  so  wie  Erbherm  der  Herrschaft  Gföhl  (Gföll)  und  der  einverleib- 
ten Waldämter,  k.  k.  niederösterr.  Hofkammer-Rath  etc.  und  zwar  fttr 
sich  und  alle  seine  Nachkommen,  mit  dem  Prädicate :  Frei-  und  Erbher-  - 
ren  von  Gföhl.  —  Ein  in  Oesterreich  in  zwei  Linien  begütert  geworjd^ 
nes  Adelsgeschlecht.  Aus  der  einen  Linie  werden  zuerst  Bartholomae 
Kielmann  v.  Kielmannssegg  (wie  Wisgrill  den  Namen  schreibt)  und  An- 
dreas K.  V.  K.  genannt.  Ersterer,  welcher  1579  noch  lebte,  war,  wie 
er  selbst  in  einer  Hofsupplik  von  1576  anführte,  Königs  Ferdinand  L 
treuer  Hofdiener  und  später  Iiandes-(^ommissar  an  der  welschen  Gränze 
in  Tirol,  Letzterer,  Andreas  K.  v.  K.,  welcher  aus  Tirol  gekommen, 
gest.  um  1588  als  k.  k.  Hofkriegsrath,  General  und  Oberst-Haus-Zeug- 
meister in  Wien,  kaufte  1578  Gut  und  Schloss  Ober-Höflein  und  wurde 
1579  als  Landmann  unter  die  alten  Ritterstands-Geschlechter  in Nieder- 
Oesterreich  aufgenommen.  Von  den  beiden  Löhnen  desselben,  welche 
Ober-Höflein  verkauften,  starb  Johann  Friedrich  K.  v.  K.  1611  ohne 
Nachkommenschaft  und  Andreas  der  Jüngere,  k.  k.  Oberstlieutenantt, 
schloss  1616,  nur  eine  Tochter,  Anna,  hinterlassend,  den  Mannsstamm 
dieser  Linie.  —  Nachher  erschienen,  wie  Wissgrill  sagt,  aus  diesem  öe- 
schlechte  in  Oesterreich  Heinricli  und  Johann  Baptist  K.  v.  K.,  Brüder,^ 
welche  durch  kaiserliches  Diplom  vom  3.  Oct.  1632  ihr  altes  adeliges 
Wappen,  welches  ganz  verschieden  von  dem  des  Andreas  K.  v.  K.  war, 
verbessert  wurde.  Johann  Baptist  K.  v.  K.,  k.  k.Hofkriegssecretair  and 
später  k.  k.  Rath,  wurde  1640  unter  die  neuen  niederösterr.  Ritter- 
standsgeschlechter aufgenommen  u.  von  seinen  beiden  Söhnen  starb  1 700 
Johann  Jacob  Heinrich  K.  v.  K. ,  Reichsritter ,  Herr  des  freien  Edd- 
sitzes  Windmühl  u.  im  Rain  bei  Wien,  Med.  Doctor,  k.  k.  Hofmedicas 
etc.  — Heinrich  K.  v.  K.,  später  Freiherr,  s.  oben,  wurde  1630  der 
Landschaft  in  Oesterreich  ob  der  Ens  einverleibt  und  1631  als  Land- 
mann  in  Nieder -Oesterreich  unter  die  neuen  Ritterstandsgeschlechter 
aufgenommen.  Bei  Erhebung  in  den  Freihermstand,  nach  wetehttr 
1653  die  Einführung  in  das  niederösterr.  Herrenstandes-Gremium  er- 
folgte ,  wurde  das  oben  beschriebene  Wappen  verliehen ,  Weldies  Yon 
dem  ritterlichen  Wappen  von  1632,  s.  Wissgrill,  ganz  abweicht.   Freih. 

Knetchkty  DeotocJi.  Adelt-Lez.  V.  f 


—     98     — 

Heinrieb  war  in  erster  Ehe  mit  Anna  Snsanna  Papierer  und  in  zweiter 
nflt  Anna  Maria  Freiin  v.  Unverzagt  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe 
stammte  Freih.  Heinrich  Ulrich,  gest.  1682,  k.  k.  General -Feldwacht- 
meister, welcher  1668  die  Herrschaft  Gföll  verkaufte.  Oh. derselbe  Nach- 
kommen gehabt,  konnte  Wissgrill  nicht  ermitteln.  Aus  der  zweiten  Ehe 
des  Freih.  Heinrich  entspross  Freiherr  Heinrich  Friedrich,  gest.  1708, 
k.  k.  Vice-HoQägermeistor,  welcher  z^ei  Söhne  u.  zwei  Töchter  hinter- 
liess.  Von  den  Söhnen  erschien  noch  1 720  Freih.  Hans  Gottfried,  nie- 
derösterr.  L&ndrechts -Besitzer ,  auf  dem  n.  öst.  Landtage  unter  dem 
Herrenstande  und  Freih.  Heinrich  Friedrich  II.  starb  als  k.  k.  Haupt- 
maam  zwischen  1732  u.  34,  die  Töchter  aber,  Maria  Anna  u.  Charlotte 
Johanna,  wurden  in  das  gräfl.  Herbersteinsche  Fräulein-Stift  1722  auf- 
genommen, starben  später  unvermählt  u.  mit  ihnen  soll  nach  Wissgrill 
in  Oesterrcich  diese  zweite  Linie  des  Geschlechts  ganz  ausgegangen 
sein,  was  aber  nach  neuen  Angaben  in  dem  geneal  Taschenb.  d.  freih. 
Häuser  der  Fall  nicht  ist.  Es  hat  nämlich  diese  Linie  fortgeblOht  und 
aus  derselben  stammt  Carl  Freih.  v.  Kielmaimsegge ,  Frei-  u.  Erbherr 
V.  Gföhl,  geb.  1835  —  Sohn  des  1835  verst.  Freih.  Franz  Carl,  k.  k. 
Landrechts- Auscultanten  aus  der  Ehe  mit  Maria  Barbara  Freiin  v.Nat- 
torp,  geb.  1810  —  Besitzer  der  Güter  Hainstctten  u.  Leutzmannsdorf 
in  Nieder-Oesterr.,  verm.  1857  mit  Maria  Freiin  v.  Werner,  geb.1837, 
ans  welcher  Ehe  zwei  T<"»chter  entsprosstcn. 

fVeik.  r.  Hohfneek,  I.  S.  516.  >-  Gauhf,  I.  8.  1002  n.  3.  —  Wi»$ffriU,  V.  8.  121—86.  — 
Oraeal.  Taurhenb.  d.  freiherrl.  Hnimor.  1857.  8.  375  u.  76.  1859.  6.  359  ii.  60  n.  1861.  8.  366 
«.  S7.  —  W.-B.  d.  DurrhI.  Welt,  III.  Tab.  2ii5  mit  der  unrichtigen  Angabe:   Grauen   ▼.  R. 

Kielmansegge,  Grafen  (Schild  geviert  mit  goldenem,  drei  schwarze 
Querbalken  zeigenden  Mittelschilde.    1  u.  4  der  Länge  nach  getheilt : 
rechts  in  Silber  eine  goldene,  gekrönte  Silule  mit  Postamente,  an 
welcher  fast  in  der  Mitte  ein  grüner  Lorbeerkranz,  mit  einem  nach  bei- 
den Seiten  abfliegenden ,  rothen  Bande  zusammengebunden,  hfingt  und 
links  in  Roth  ein  silberner  Querbalken ;  2  in  Gold  auf  grünem  Boden 
ein  wilder  Mann  mit  grünem  Kranze  um  Kopf  u.  Leib ,  welcher  in  der 
Bechten  eine  Keule  über  die  Achsel  hült  und  die  Linke  in  die  Seite 
Memmt  o.  3  in  Blau  drei,  2  u.  1,  auf  die  Spitze  gestellte,  goldene  Drei- 
Mdv  („Spickel").  Reichsgrafenstand.   Diplom  vom  23.  Febr.  1723  für 
OebiUder  und  Freiherren  v.  Kielmansegge:   Georg  liudwig,  Carl 
it  n.  Efiut  August.   Die  Erhebung  in  den  Grafenstiind  wurde  in 
*ter  14.  Jan.  1726  amtlich  bekannt  gemacht.  —  Der  Ahnherr 
rafeif  T.  KlislmanBegge  war  Johann  Adolph  Kielmann  aus  Itzehoe, 
^ttin-gottorpsch.  Geh.-Rath,  Kammer- Prfisident  u.  Hofcanzler, 
1 1641  mit  dem  von  der  Osterreichischen ,  im  vorstehenden  Ar- 
^oiifioehenen  Familie  anerkannten  Namen:  v.  Kielmansegge  in 
lldmdelsBtand  erhoben  iRurde.    Die  Söhne  desselben,  Johann 
*,  Friedrich  Christian  u.  Johann  Adolph  erhielten  8.  Mai  1679 
tlvfreihemistand  und  die  obengenannten  Empfänger  des  Gra- 
m  waren  die  binterlftssenen Söhne  des  Freihemi  Johann  Adolph. 
Inigreiche  Hannover  durch  Besitz  der  Güter  Rethem  im 
n;  Springe  im  Calenbergischen  zu  dem  ritterschaftlichen 
■siechen  nnd  calenbergischen  Landachaft  gehörendes 


—     99     -^ 

gräfliches  Geschlecht,  welches  nach  älteren  Angaben  aus  Holstein,  nach 
neueren  aber  ursprünglich  aus  dem  Bergischen  stammen  soll ,  wo  dta- 
selbe  bereits  im  17.  Jahrh.  bei  Düsseldorf  zu  Hamm  u.  später  zu  An- 
gern begütert  war  u.  welchem  durch  Vermählung,  s.  unten,  seit  1831 
in  Westphalen  die  grossen  Steinschen  Standes-  und  Fideiconunissherr- 
schaften  Cappenberg  im  Kr.  Lüdinghausen  u.  Scheda  im  Kr.  Hamm  etc. 
zustehen.  —  Der  nähere  Stammvater  der  jetzigen  Grafen  ?.  Kielmana- 
egge  ist  Gr.  Friedrich  (I.),  gest.  1800,  Landdrost  zu  Ratzeburg,  v(m 
dessen  Söhnen  aus  der  Ehe  mit  Charlotte  Freiin  v.  Spörke,  gest.  1830, 
drei  den  Stamm  fortgesetzt  haben,  nämlich:  Gr.  Ludwig  (I.),  gest.  1850, 
k.  hannov.  Ober-Stallmeister,  verm.  mit  Friederike  Gri.  v.  Wallmoden- 
Gimborn,  gest.  1826;  Gr.  Friedrich  (H.),  gest.  1851,  k.  hannov^  Ge- 
neral d.  Inf.,  verm.  mit  Friederike  Sabine  >^  d.  Bussche,  gest.  1829  u. 
Gr.  Ferdinand,  gest.  1856.  k.  hannov.  Staats-  u.  Kriegs-Minister  a.  D. 
u.  General-Lieut.  zur  Disp.,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Auguste  v.  Schöü- 
berg,  gesell,  u.  in  zweiter  1818  mit  Davide  v.  Hedemann.  —  Vom  Gra-. 
fen  Ludwig  (I.)  entspross  Gr.  Ludwig  (II),  geb.  1798,  Erbherr  auf  Gttlt- 
zow  im  Hzgth.  Lauenburg,  Collow  und  Hasenthal ,  Landrath  des  Hera. 
Lauenburg,  Mitgl.  d.  k.  pr.  Herrenliauses  etc.,  verm.  1827  mit  Therese 
Freiin  vom  Stein  zu  Nassau  —  Erbtochter  des  am  29.  Juli  1831  ver- 
storbenen, berülimten  k.  pr.  Staatsministers  Heinrich  Friedrich  Carl 
Freih.  v.  u.  zum  Stein  —  welche  als  Erbfrau  der  Standesherrschaften 
Cappenberg  und  Scheda  in  Westphalen ,  so  wie  sämmtlicher  Steinschon 
Lehen  u.  Allodialgüter  im  Hzgth.  Nassau  u.  als  Letzte  ihres  so  alten 
Stammes  2.  Jan.  1863  gestorben  ist.  Aus  der  Ehe  des  Grafen  Lud- 
wig (H.)  stammt ,  neben  zwei  Töchtern ,  Grf.  Luise  u.  Grf.  Mathilde, 
verm.  Grf.  v.  d.  Groben,  ein  Sohn:  Gr.  Ludwig  (IH.),  geb.  1830,  Herr 
der  Fidei-Commlss-  u.  Standesherrschaften  Cappenberg  u.  Scheda  etc. 
Der  Bruder  des  Grafen  Ludwig  (H) :  Gr.  Eduard,  geb.  1804,  k.  han- 
nov. Staatsminister,  Minister  des  kgl.  Hauses,  der  Finanzen  u.  des  Han- 
dels, hat  aus  der  Ehe  mit  Juliane  v.  Zesterfleth,  geb.  1808,  vier  Söhne, 
die  Grafen :  Alexander,  geb.  1833,  k.  k.  Fregatten-Lieut.,  Thedel,  geb. 
1836,  Herrn  auf  Wiegersen  u.  Borrl  im  Hzgth.  Bremen,  Oswald,  geb. 
1838,  k,  k.  Oberlieut.  in  d.  A.  u.  Erich,  geb.  1847.  —  Vom  Grafen 
Friedrich  (IL),  s.  oben,  entsprossten  vier  Söhne,  welche  den  Stanam 
fortsetzten,  die  Grafen :  Adolph,  Georg,  Ferdinand  u.  Carl.  Gr.  Adolph, 
geb.  1796,  Herr  auf  Seestermtihe  u.  Gross-  u.  Klein-Colmar  in  Holstein, 
k.  hannov.  Geh.-Rath ,  a.  o.  Mitglied  des  Staatsraths,  Gesandter  am  k. 
grossbrit.  Hofe,  vermählte  sich  mit  Luise  v.  Gaymüller,  gest.  1837,  aus 
welcher  Ehe  eine  Tochter  stammt:  Grf.  Helene,  verm.  mit  Lord  Arthur 
Haj.  Gr.  Georg,  geb.  1800,  k.  hannov.  Regier ,-Rath  a.  D.  hat  aus  der 
Ehe  mit  Amalie  v.  Campe,  gest.  1856  ,  vier  Söhne  ,  die  Grafen:  Otto, 
Emil,  Adolph  u.  Carl,  von  welchen  der  zweite  u.  dritte  in  der  k.  k.  Ar- 
mee stehen.  Gr.  Ferdinand,  gest.  1845,  war  mit  Maria  Freiin  v.Wint- 
zingerode,  gest.  1848,  vermählt,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter,  Auguste 
verm.  Freifrau  v.  Keffenbrinck -Ascheraden  und  ein  Sohn,  Gr.  Frie- 
drich (HL),  geb.  1840,  k.  bann.  Gärdelieutenant ,  leben  und  Gr.  Cajrl, 
geb.  1816,  k.  liiiaii.  Forstmeister,  verm.  18.51  mit  Julie  Grf.  v.  Kiel- 

.  •  7*      - 


—     100     — 

mansegge,  hat  zwei  Töchter,  Helene  u.  Georgine.  —  Vom  Grafen  Fer- 
dinand, s.  oben,  entspross  aus  erster  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf. 
Natalie,  geb.  1803,  ein  Sohn ,  Gr.  Alfred,  geb.  1804,  venn.  mit  Luise 
Zimmermann,  aus  welcher  Ehe  Gr.  Lothar,  geh:  1837,  k.  preuss.  Lleut., 
stammt  und  aus  der  zweiten  Ehe  des  Grafen  Ferdinand  leben ,  neben 
zwei  Töchtern:  Helene  verm.  Frau  v.  d.  Wense  und  Julie,  verm.  Grf. 
V.  Kiebnansegge,  s.  oben,  zwei  Söhne:  Gr.  Adolph,  geb.  1819,  k.  han- 
nov.  Rittm.,  verm.  mit  Mathilde  v.  Bothmer  u.  Gr.  Eugen ,  geb.  1830, 
k.  k.  Bittm.,  verm.  mit  Caroline  Grf.  Arz  v.  Wasegg. 

Jfi^Mn^r.  8.  737— S9  (Freih.-Dipl.)  a.  Tab.  32.  —  Gauhe,  I.  S.  1003—6.  —  Beitr.  sar  CW.- 
Kinh.-  a.  Gdehrt.-Oeseh.  ▼.  Schleswig,  II.  8.  4.  —  Freik.  t.  d.  Kntubtck,  8.  170  a.  71.  — 
FdktUf  I.  S.  235  a.  II.  8.  88.  —  Deutsche  Orafenh.  d.  Gegenw.  I.  8.  436^39..—  Freik.v.Lt- 
dt^mr,  I.'8.  430  —  Oeneal.  Taschenb.  der  gr&fl.  Hfioser,  1S62.  8.  4Sl>-34  14/bistor.  Handb. 
M  Demselben,  8.  416.  —  Siebmacher,  III.  153:  r.  K.,  Holsteinisch  u.  V.  7:  F.-H.  ▼.  K.  — 
t.  Mwding,  l.  8.  280— 8A:  F.-U.  U»  Gr.  ▼.  K.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Hannover,  A.  2.  8.  S.  a.  9: 
•f.  Y.  K.  —  W.-B.  d.  Sachs.  SUaten,  I.  33  a.  XI.  49 :  Gr.  v.  K.  —  9.  He/ner,  haanov.  und 
braanschw.  Adel,  Tab.  17  und  8.  16 :  Gr.  v.  K. 

Kien,  Khien.  Erloschenes,  altes  Ritterstandsgeschlecht  iu  Nieder- 
österreich. Hans,  Adam  und  Simon  Khien  erhielten  durch  kaiserl.  Di- 
plom von  1522  den  rittermässigen  Adelsstand.  Simon  Khien  zum  Edel- 
sitz  JcflS^torf  kommt  1532  und  1550  vor;  HansK.  vermählte  sich  1588 
mit  Gatharina  Lichtenberger  und  HansK.,  vermuthlich  ein  jüngerer  die- 
ses Niftmens,  wurde  1628  den  alten  Geschlechtem  des  niederösterr.  Rit- 
terstandes einverleibt.  Das  Wappen  des  Geschlechts  konnte  Wissgrill 
nicht  auffinden. 

WiugriU,  V.  8.  126  u.  27. 

Kien  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Gold  ein  halber, 
an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  gekrönter,  schwarzer  Adler  und 
links  in  Silber  auf  grünem  Rasen  ein  wilder,  um  Kopf  und  Hüften  be- 
kränzter Mann,  welcher  in  der  Rechten  einen  Kienbaum  hält).  Adels- 
stand des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  11.  Febr.  1721  für  die  Gebrüder 
Christoph  Ernst  Kien,  Oberstlieutenant  der  englischen  Garde  zu  Pferde 
und  Johann  Friedrich  Kien,  k.  pr.  Hauptmann  bei  dem  markgr.-ans- 
bach.  Regimente.   Nachkommen  derselben  sind  nicht  bekannt. 

'  ».  HeUback,  l.  8.  655.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  88,  III.  8.  107  u.  V.  8.  270.:--  Freih.  e.  Lede- 
byr,  I.  8.  430.  —  W.-B.  d.  Prenss.  Mon.  III.  65. 

Kienberger  (Schild  qaergetheilt  von  Roth  und  Silber,  ohne  Bild). 
Altes,  österreichisches  Ritterstandsgeschlecht,  welches  in  alten  Urkun- 
den Chienberk,  Chienbergk,  Chienberger,  Khienberger  und  Kühnberger 
geschrieben  wurde  und  von  der  aus  Krain  und  Kärnten  nach  Oesterreich 
gekoEunenen  Familie  Küenberg  und  Küenburg  oder  Khünburg,  welche 
in  alten  Urkunden  auch  mit  dem  Namen  Küenberg  und  Khünberch  vor- 
kommt, ganz  verschieden  ist.  Ulricus  de  Chienberk  tritt  schon  1236  und 
Sichard  v.  Chienbergk  1310  urkundlich  auf.  Die  Familie  sass  zu  Vella- 
brunn,  Mätzeistorf,  Stein  bei  Weissenberg,  Enzerstorf  etc.  —  Wolfgang 
Khienberger  zu  Enzerstorf  und  M^tzdstorf  lebte  noch  nach  Anfange  des 
16.  Jahrb.  und  seine  Wittwe,  Ottilie  Perger,  noch  1537  mit  ihren  Söh- 
nen, Sigismund  und  Maximilian  die  Kienberger,  und  mit  drei  vermähl- 
ten Töchtern.  Später,  1573,  ist,  wie  v.  Friedeshaim  angegeben,  der 
Stamm  in  Nieder-Oesterreich  erloschen. 

WisMffTÜl,  V.  8.  127—129.  j,   ' 


~     101     — 

KieniüE.  Ein  in  der  Neumark  bereits  1536  ansehnlich  begfltertes 
Adelsgeschlecht,  dessen  Namen  ein  Gut  unweit  Soldin  trägt.  Dasselbe 
war  tioch  im  17.  und  nach  Anfange  des  18.  Jahrh.  in  der  Neumark  an- 
gesessen. —  Der  Stamm  blühte  fort  und  noch  1846  lebte  ein  Steuer- 
rath  V.  Kienitzzu  Stralsund  und  ein  Lieut.  v.  K.  stand  in  derk.  pr.  1. 
Artillerie-Brigade. 

Freik.  v.    Ledebur,    I.  8.  430. 

Kienle,  Ritter.  Reichsritterstand.  Diplom  im  kurpfälzischen 
Reichsvicariate  vom  10.  Sept.  1790  fQr  Maximilian  Anton  Kienle.  Der- 
selbe, geb.  1765,  wurde  als  k.  bayer.  Zoll-  und  Maut-Ober-lnspector  zu 
Stadtamhof,  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

r.   Lang,  8.  401  :    v.  K.,  Ritter.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  49:  v.  K. ,  Edle  u.  ittt«ir, 

Kienmayer,  Kienmayr,  auch  Freiherren.  Erbl.-Österr.  Adels- 
und  Freihermstand.  Adelsdiplom  von  1754  fQr  Johann  Michael  Kien- 
mayr,  Handelsmann  in  Wien  und  Freiherrndiplom  von  1775  für  Michael 
Franz  v.  Kienmayer,  k.  k.Hofrath  undKanzlei-Director  bei  demObersl- 
hofineister-  und  Oberst-Hofinarschallamte,  aus  Allerhöchst  eigenem  An- 
triebe. Letzterer  war  ein  Sohn  des  Ersteren. 

MegtrU  t.  Müäl/eld,  8.  63    u.  Brg&nx.-Bd.  8.  3S7. 

Kienninger,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  im  \aitK 
pfälzischen  Reichsvicariate  vom  24.  Sept.  1790  far  Greorg  Adam  v.  Kiei- 
ninger  auf  Wackenheim,  Windeck  und  Emschwyer.  Derselbe,  aus  einer 
seit  1747  adeligen  Familie  stanmiend,  wurde  als  k.  bayer.  Geh.  Staats- 
rath  und  Präsident  des  königl.  Kreisgerichts  zu  Aschaffenburg  in  die 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

t.  Lang,  8.  167.  —  Suppl.  tu  Siebm.  W.-B.  IX.  19  :  v.  Kienlnger,  Ritter»   ~   W.-B.   dM 
Kgr.  BAyem,  UI.  40  u.  v.    Wölekern,  Abth.  3. 

Kiepe,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  von  1688  fbr 
Bodo  Wilhelm  v.  Kiepe  auf  Imbshausen.  Derselbe  war  ein  Sohn  des  be- 
rühmten braunschw.-lüneburg.  Canzlers  und  Oeheimeraths  Dr.  Justns 
Kiepe  zu  Hannover  und  das  Geschlecht  ist  mit  Bodo  Wilhelms  Enkel, 
Friedrich  Wilhelm  Freih.  v.  Kiepe,  Amtsvoigt  zu  Bissendorf,  22.  April  * 
1751  im  Mannsstamme  erloschen.  **. 

Maneekt,  Biograph.  Skiixeu,  8.  41.  —  F^eih.  9.  d.  Knesebeck,  8.  171  tt.  172. 

Kiesewetter,  Kiesenwetter  (Schild 'quer  gethöilt:  obeninBlatf 
ein  vorwärts  sehendes^  nacktes  Kind,  welches  in  der  Rechten  einen  ro- 
then  Apfel  emporhält  j^d  die  Linke  in  di^e  Seite  setzt  und  unten  inRoih 
eine  rechtssehende,  dreimal  gekrfimmte  Schlange).  Altes,  nach  Annahme 
Einiger  ursprünglich  aus  Schlesien  stammendes  Adelsgeschlecht,  weichet 
später  imMeissenschen  und  in  der  Oberlausitz  ansehnlich  begütert  wurde. 
Knauth  giebt  an,  dass  die  Familie  zu  Dittersbach  und  Eschdorf  etc.  bei 
Lohmen  gcfsessen  sei,  Gaulie  fügt  zu  diesen  Gütern  Leipe  und  Nieda  in 
der  Oberlausitz  und  Freih.  v.  Ledebur  nennt  sechs  un^^zwanzig  Besllf^ 
zungeur  von  denen  16  im  Kgr.  Sachsen  und  10  in  der  Provinz  Schlesien 
liegen,  welche  im  Laufe  der  Zeit  in  die  Hand  des  Geschlechts  kamen.  — 
Von  den  Sprossen  des  Stammes  wird  zuerst  Otto  v.K.  genannt,  welcher 
1349  der. Stadt  Görlitz  gegen  einen  Befehder,  Ritschet:  v.  Stackwits, 
beistand,  bei  der  Verfolgung  desselben  bis  in  das  Friedlftndisohe  dem 


—     102     — 

Friedrich  v.  Bieberstein  in  die  Hftnde  fiel  und  sein  Leben  einbOsste.  — 
Im  15.  Jahrb.  besass  Bernhard  v.  K.  in  Schlesien  das  Gut  Mögkel  und 
der  Sohn  desselben,  Noabv.K.  im  16.  Ochelhermsdorf  unweit  Grünberg. 
Von  Letzterem  stammte  Hieronymus  v.  K.,  welcher  sich  nach  Sachsen 
wendete,  wo  er  zu  hohen  Ehren  gelangte.  Derselbe,  Doctor  der  Rechte 
und  später  Herr  zu  Dittersbach,  Eschdorff,  Lopitsch  etc.,  stieg  zum  knr- 
sächs.  Kanzler  undGeh.-Rath  und  wurde  wegen  seiner  juristischen  Kennt- 
nisse von  dem  Kurfürsten  August  mit  den  wichtigsten  Staatsgeschäften 
betraut,  half  1554  den  Naumburger  Vertrag  zwischen  dem  Kurfürsten 
August  und  dem  letzten  Kurfürsten  der  Ernestinischen  Linie,  Johann 
Friedrich  I.,  errichten,  war  1569  bei  der  neuen  Fundation  der  1502 
gestifteten  Universität  Wittenberg,  sowie  1572  bei  Ausfertigung  der 
Gonstitutionum  Electoralium  beschäftigt  etc.  Von  den  späteren  Spros- 
sen des  Stammes  gelangten  viele  in  Kursachsen  und  in  der  Oberlausitz 
ZQ  hohen  Würden.  Hans  Christian  v.  K.  wurde  1717  Vice-Pfäsident 
dto  kursächs.  Geh.  Kriegsrath-CoUegiums,  1730  General  der  Armee 
und  1733  wirklicher  Präsident  des  Geh.  Kriegsrath-Colleg. ;  Ernst  Lud- 
wig V.  K.,  Herr  auf  Wanscha,  seit  1762  kursächs.  w.  Geh.  Kriegsrath, 
war  später  Landesältester  des  Fürstenth.  Görlitz;  Ernst  Gottlob  v.  K., 
Hwrr  auf  Wilke,  Bohrau;  Nieda  und  Scheibe,  kursächs.  Land-Kammer- 
rath,  starb  1778  als  Amtshauptmann  des  Fttrstenth.  Görlitz ;  Gottlob 
Ernst  V.  K.,  Herr  auf  Werda,  kursächs.  Major  in  d.  A.,  war  seit  1779 
Landesältester  des  Görlitzer  Kreises ;  Ernst  Carl  Gotthelf  v.  K.,  Herr 
auf  Zschillchau  etc.  wurde  um  1808  Ober-Amtshauptmann  zu  Budisshi 
etc.  —  In  neuer  Zeit  war  Ernst  Philipp  v.  K.,  gest.  1840,  verm.  mit 
Adelheid  Grf.*  zu  Reuss-Schleiz-Köstritz,  Besitzer  des  Majorats  Stadt 
Reichenbach 'in  Schlesien,  sowie  der  Rittergüter  Ober-  und  Nieder-Rei- 
dienbach  und  Oelisch  in  der  k.  pr.  und  k.  sächs.  Oberlausitz. 

Knautk,  6.  522.  —  Gauhe,  T.  8.  1006.  —  Lausitter  Mngiizin,  1769.  1770.  1774  uud  1775 
••  m.  O.  —  V.  UeektHt»,  diplotu.  Nachr.  III.  8.  160-173.  —  Nr  Pr.  A.-L.  HI.  8.  108  u.  III. 
8.  270  IL  371.  -  FrHh.  r.  Ledebur,  I.  8.  431  und  HI.  8.  286.  —  Siehmacher,  I.  157:  Die 
KUaew«tter,  lIcitsniMli.  —  W.-B.  d'rr  sSrh«!.  Staaten,  II.  78.  —  Kneaehke,  IL  8.  24t)  u.  250. 

Kiesew^^ter,  Edle  v.  Wiesenbrnnn.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand. 
Diplom  vom  Ä).  Juli  1843  für  Raphael  Kiesewetter,  k.  k.  w.  Hof-  und 
Hofkriegsratfa,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Wiesenbrunn.  —  Von  den 
SAhnen  desselben  war  Julius  TCiesewetter  Edler  v.  Wiesenbrunn  bereits 
1856  k.  k.  Oberst  und  Guido  K.  Edler  v.  W.  k.  k»  Major. 

HMdsehrIft.  Notfs.  . 

T» 

Riesling,  Edle  auf  Kieslin^tein.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern. 
D^Iom  vom  8.  Juli  1810  fftr Wolfgang  Kiesling,  Glashüttenguts-Inhaber 
n  Babenstein  und  für  den  Bruder  desselben,  CajetanK.,  Mitinhaber 
dM  OlashOttenguts  zu  Rabenstein,  mit  dem  Prädicate:  Edle  v. 

••  LoMQ,  8.  401.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  50. 

r     KieBslins^Reichsadelsstand.    Diplom  von  1733  ffir  Johann  Kiess- 
Ung,  k.  k.  HofDdegs-Agenten. 

Mf9tH4  9.  Miükl/eld,  Erg.-Bd.  8.  337. 

Kilian.  Erbl.  ööterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1778  fttr  Andreas 
Jotias  Kilian,  Postmeister  zu  Waldshut. 

JfiV«rl«  t.  Mmhtfeid,  Brf..Bd.  8.  887. 


—  •  103     — 

Kilian  v.  Klarenfels.  EpM.  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1814 
für  Melchior  Kilian,  k.  k.  Grenadier -Hauptmann  im  Inf. -Reg.  Kaiser 
Franz  I.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Klarenfels. 

Megtrlt  9.  Mühlftld,  Erg&os.-Bd.  8.  Stf. 

Killinger,  Freiherren.  Im  Kgr.  Württemberg  anerkannter  Frei- 
hermstand. Anerkennungsdiplom  vom  14.  Mai  1835.  —  Ein  im  Kgr. 
Württemberg  zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  gehörendes  Geschlecht, 
welches ,  nach  Gast ,  ursprünglich  aus  den  meklenburgischen  Landen 
stammen  soll  und  auch  nach  Baden  und  Bayern  kam.  —  Johann  Mel- 
chior y.  Killinger ,  des  fränkischen  Kreises  Oberstlieutenant ,  welcher 
für  sich  und  seine  Brüder  vom  K.  Carl  VI.  den  erblichen  Bitterstand 
erhalten,  erwarb  das  Bittergut  Eschenau  im  schwäbischen  Rittercanton 
Craichgau,  verkaufte  aber  später  dasselbe  wieder  und  stiftete  ein  Fidei- 
Commiss-Capital.  Der  Sohn  desselben,  Friedrich  Christian  Georg  Freih. 
V.  K..  geb.  1768  u.  gest.  1825,  fürstl.  hohenlohe-öhringenscher  Forst- 
meister, vermählte  sich  1821  mit  Charlotte  Freiin  v.  Berlichingen-Jaxt- 
haosen,  welche  ihm  einen  Theil  des  Ritterguts  Hengstfeld  im  Kr.  Würt* 
temberg  zubrachte.  Aus  seiner  Ehe  entsprosste,  neben  einer  Tochter, 
Freiin  Pauline,  geb.  1822,  ein  Sohn,  Freih.  Carl,  geb.  1823,  Herr  auf 
Antheil  Hengstfeld. 

Gu«,  Adelsb.  d.  Kgr.  Württemberg.  8.  845  u.  46  u.  Adelsb.   d.    arotsh.  Badeo,  8.  SIO. 

—  Oene«l.  TascheDb.  d.  freih.  Hioser.  1860.  8.  413  und  1869.  8.  4'10.  —  Suppl.  ta  8lebm. 
VV.B.  V.  26  a.  IX.  19.  -  Tyroff,  1.  69.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern.  X.  83.  -  KnUüklu ,  I. 
8.  232  n.  233. 

Kinast  v.  Kinasthtff.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  in 
Schlesien  vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  Martin  K.  v.  K.  zu  Neudorf 
im  Oelsschen  stand  in  Diensten  des  Herzogs  Heinrich  Wenzel  zu  Ods 
und  kommt  1622  als  Capitain-Lieutenant,  1624  als  Rittmeister  und 
1638  als  Oberststallmeister  vor. 

Sinapitu,  I.  8.  733  u.  24  u.  Desselben  Olsnograph.  I.  8.  310.  913    a.  619  und  II.  8.  Sit. 

—  N.  Pr.  A.-L.  UI.  8.  108.    •   Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  4SI.    —  Siebmaektr.  IV.  105. 

KinckiuB,  ELinckhaus.  Cölnisches  Patriciergeschlecht,  aus  welchem 
Johann  Kinckius,  Buchhändler,  Senator  und  Stimmmeister  zu  Cöln,  vom 
K.  Fei^dinand  I.  nach  1558  den  Adel  erhielt. 

Fahiu,  I.  8.  224.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  I.  8.  431. 

Kindermann  v.  Schnlatein ,    Ritter.   Erbl.  österr.   Ritterstand." 
Diplom  von  1777  für  Ferdinand  Kindermann,  Dechanten  zu  Allerhei- 
ligen in  Prag,  mit  dem  Prädicate :  v.  Schulstein. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg&ns.-Bd.  «.  161. 

Kindisch,  Kintzach.  Ein  im  16.  u.  im  Anfange  des  17.  Jahrh.  in 
der  Ober-Lausitz  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  die  Güter 
Burkau,  Döbschütz  und  Neukirch  an  sich  gebracht  hatte  und  zu  Doeb- 
schütz  unweit  Görlitz  1584  und  noch  1606  sass. 

Freiherr  v.  Ledebur i  L  8.  431. 

•  Kindler.   Ein  im  16.  u.  17.,   so  wie  .in  der  ersten  Hälfte  des  18. 

Jahrh.  in  Schlesien  blühendes  und  begütesfr  gewesenes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Fabian  v.  Kindler,  Herr  auf  Schottwit»  im,Brea- 
lauschen  und  Bischkowitz  in  Nimptschen,  k.  Eammerrath  in  Böhmen« 
1572  zu  Breslau  starb  und  Carl  Siegfried  v.  K.  1705  Herr  auf  Kort- 


-     104     — 

n>  ^vt  Kitteiaa  unweit  Nimptsch  stand  der 

".*\:«  \r»>f  Zeit  aber  ist  dieselbe  ausgegangen.  — 

..   >.  j:t>i^'he  Geschlecht',  welclu^s  von  der  Fa- 

•:i  :  •-  *ior  Nieder-Lausitz  verschieden  war,  ist 

n.:»».  L   >ir.Apius  nicht  geschieden  worden. 

S    *J?.  —  '>•'»*•  '•  Ledebur,  I.  S.  481. 

""^    *  '^"    ip,iM«*«*f^in.  Schild  der  Lange  nach  getheilt:  rechts 

KfwHfc^r  "*^^^^  s^'.'nswal  quergestreift  und  links  in  Schwarz  auf 

^n  Kot).  WU'  '^\,.^  jji:nrlicher  Farbe  ein  doppelt  geschweifter,  nach 

Mn«»i  n^'  ^J^  ijirtcvrichteter,  goldener  Löwe,  wolclier  mit  der  rech- 

AfT  nvhtPTi  .  ^^jj,-;j^|.  mittleren,  mit  der  linken  auf  der  linken  Spitze 

fiin  "'"^^^"^y;,ji,.    Auf  dem  gekrönton  Helme  steht  ein  Dreiherg 

ffo«  '^'T'^  ''l^l  ^>^a  rechts  gekehrter  Trappe,  welcher  in  der  erhobenen 

^ÜMmKUnc  ein  Schwert  aufrecht  hJUt ).  Böhmischer  Adelsstand.  Di- 

Üm^om  K*»-  Octobr.  1612  für  Sigismund  Kindler,  des  Rathes  zu 

nuT  ^-^mdiciis  ond  fllr  den  Bruder  desselben,  Friedrich  Kindler.  mit 

Sm  rriklii'^te :  V.  Trappenstein.    Sigismund  K.  v.  T.  wurde  später  Bür- 

Mrmdstcr.  20g  sich  dann  in  das  Privatleben  zurück  und  starb  1624. 

Sie"  Tochter  desselben,  Emerentia  Kindler  v.  Trapi)enstein,  vermählte 

.  -   mit  Christian  v.  llartig ,    Bürgermeister  zu  Zittau  und  in  Folge 

jjMir  Vermählung  kommt  Name  und   Wappen  der  Familie  Kindler 

T^wpW"^**"  in  den  Ahnen-  und  Stammtafeln  der  Familien  v.  Ilartig, 

t!  Ky««i  Freih.  v.  MantenflFel,  Freih.  v.  Wagner  etc.  vor. 

HandtchrilU.  KMlt.  —  Freih  v.   Ledfhur,  I.   8.  4S2.  —    Afoneh .   W.-B.   ZitUiiiscIker   Co- 
flüwr.  der  Raihsbibliuthok  zu  ZltUu).  Tnb.  1.1.  —  Kneschkf,  IV.  8.  2i3. 


Kta^r  •w'  oder  von  Zackenstein.    Ein  im  16.'u.  17.  Jahrb.  in 

^SiederUiusitz  im  Cr ubenschen  begtUertes  Adelsgeschlecht,  verschieden 

vnB  den  beiden  in  den  vorstehenden  Artikeln  besprochenen  Familien 

Boiler.  —  Albert  Kindler  auf  Zackenstein ,  kais.  Rath  und  Ober-Ap- 

p(4lifciw-Geritihts-Assessor  in  Böhmen,  später  Canzler.  dann  Landes- 

Qgifiwnn  und  zuletzt  Landvoigt  in  der  Niederlausitz,  Herr  auf  Heu- 

naÄkif  und  Treppein,  starb  1573  zu  Prag.   Von  demselben  stammte 

fiMim  Kindler  v.  Zackenstein  auf  Ilenzendorf  u.  Treppein,  gest.'  1595 

•fcCwiler 'des  Markgrafenthums  Nirder-Lansitz.     Letzterer  war  mit 

IftÄO^  V.  Schlieben  vermählt  und  setzte,  wenn  auch  Lucae  dies 

•ngiobt,  den  Stamm  fort.     Die  Familie  besass  Treppein   noch 

Wid  Henzendorf  noch  1657  imd  ist  dann  erloschen. 

ifi****  *'»****®*-  Chronik,  8.  58«.  —  Sinnpiutt,  II.  8.    724.  -  Freih.  r.  Led^bur,  I.  8.   431 

Klndt.  Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  23.  Nov.  1816 
Wtt  Rittergutsbesitzer  Kindt  auf  Ilochkirch  etc.  —  Als  Güter  der 
wie  iR^urden  später,  ausser  Hochkirch .  Elbersdorf  unweit  Lohmen, 
'^Kuppritz  u.  Kubschütz  in  der  Oberläusitz  anfgef^lhrt. 

«•nÜArbrlfti.  NoU».   -  Frgih.  r.    Udfihut\  I.  S.  \n  u.  IK.  8.  2>6     -    W^.-B.    d.    SRchs. 
wm       .  of.  -»  Knenchkt,  IV.  8.  214. 

•/^*^^®1»  Freiherren.    Ein  in  die  Freiherrnclasse  der  Adelsmatrikel 

A  i^'-  ^*^'^''"  i"  <^er  Person  des  Georg  August  Heinrich  Freih.  v. 

«ei  ein«etragcnesGeschleclit.  Derselbe,  geb.  1741,  k.  bayer.  Kämm. 

"alUeutenaut,  stammte  aus  einer  ursprünglich  holländischen 


—     106    — 

Familie  und  sein  Vater,  Au^nist  v.  K.,  war  im  7jäbrigen  Kriege  k.  k. 
Hofcommissair  und  General- Administrator  der  in  Beschlag  genommenen 
Preussisch-Westphälischen  Provinzen  zu  Cleve  gewesen. 

r.  Lang.  8.  167.  -  Siippi.  su  Siebm.  W.-B.  X.  18:  ?.  K.  —  W.-B.    d.  Kgr.  Bayern,  IH. 
40:  F.  K.  ».  K. 

Rinner  von  Scharffenstein  (in  Blau  ein  auf  drei  weissen  Fels- 
spitzen  stehender,  goldener  Greif).  Altes,  im  16.  und  17.  Jahrb.  in 
Schlesien  im  Jllgemdorfschen  ,  und  Briegschen  angesessen  gewesenes 
Adelsgeschleeht.  —  Martin  Kinner  v.  Scharffenstein  auf  Weissack  und 
Lodeiütz  im  Jägerndorfschon ,  welcher  14  Kinder  hatte,  starb  1697. 

SimnpiuM.  I.  B.  Al'i.  —   Gauhe^  U.  H.  M».  —  Fteih.  9.  Ltd^hur,  I.  8.  432.  —  Si*bmaeh€r, 
I.  (>4  t  Die  Kiniior  v.  Scharffiiistein«  Schlenisch.  —  9.  Mtding,  II.  8.  301  u.  305. 

Rinner  von  Loewenthnrm.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  für 
den  Prälaten  und  Dr.  Theol.  Aloysius  Kinner,  Propst  zu  Allerheiligen 
in  Prag  und  früher  Hofmeister  des  Erzh.  Carl  Joseph,  mit  dem  Prl- 
dlcate :  v.  Tiöwenthurm.  Derselbe  war  aus  Reichenbach  im  SchweMl^ 
uitzschen  gebürtig.    Weitere  Angaben  über  das  Diplom  fehlen.        ■,'%^' 

Sinapiui,  II.  8.  724.  —  Freih,  9.  Ledebur,  I.  8.  4.39. 

Rinsky,  Grafen  und  Fttnten.  Reichsgrafen-  und  FürstenstäB^ 
Grafendiplom  vom  2.  Juli  1628  für  Wilhelm  Wchinsky,  Freiherm; >; 
Wchinicz  und  Tcttau,  Herrn  zu  Teplitz  und  Fürstenwald  und  fllt  dM 
ganze  Geschlecht  und  Bostfltigungsdiplome  des  der  Familie  znstehendtB 
Grafenstandes  v.  31.  Mai  1 676  u.  2.  Apr.  1687  für  Franz  Ulricb  n.  WeniM 
Norbert  Gr.  Kinsky  (Enkel  des  Wenzl  Wchinsky  Freih.  v.Wchinic«  n.  T* 
tau,  u.  Söhne  des  Johann  Octavian  Chinsky,  Herrn  zu  Chinitz  u.  Tettau) 
und  Füi-stendiplom  nach  dem  Rechte  der<Erstgeburt  vom  3.  Febr.  1747 
far  Stephan  Wilhelm  Grafen  Kinsky,  Obersten-Landkftmmerer ,  Land- 
marschall und  Obersten  Land-Hofmeister  im  Kgr.  Böhmen  etc.  —  Eins 
der  ältesten .  angesehensten  und  begütertsten  Geschlechter  Böhmens 
und  Nieder-Oesterreichs,  welches  in  alten  Urkunden  unter  dem  Namen 
Wchinsky,  v.Wchiniz  und  Tettowa,  oder  Tettau  und  Chinsky  v.  CbinÜi 
u.  Tettau  vorkommt  und  von  dem  alten  böhmischen  Herrenstands-. 
Geschlechte  der  Tettauer ,  Tettaur  v.  Tettowa  oder  Tettau,  entspross, 
welches  nach  kaiserlichen  Freiheitsbriefen  von  1370  und  1378  und 
nach  Urkunden  von  Jodocus  Markgr.  zu  Mähren  und  Brandenburg  ?on 
1402  und  vom  K.  Wenzel  als  König  von  Böhmen  von  1415  schon  dtr 
mals  über  vierhundert  Jahre  unter  dem  böhmischen  Adel  bekannt  war 
und  dessen  Sprossen  als  alte  Reichsritt^r  stets  angesehen  und  geachtet 
worden  waren.  —  Henniko  oder  Hinnko  v.  Wchiniz,  des  Wilhelm  Tet- 
taur V.  Tettowa  Sohn,  welcher  'im  14.  Jahrb.  unt«r  der  Regierung  des 
K.  Carl  IV.  lebte,  unterschied  sich  durch  den  von  seinem  Gute  Wchinii 
angenommenen  Namen  von  den  übrigen  Tettaum  und  pflanzte  den 
Stamm  der  Wchinsky  v.  Wchiniz.  Von  den  Nachkommen  desselben 
wurde  Wenzl  Dlask  v.  Wchiniz  und  Tettowa,  welcher  noch  1530  Vor- 
kommt, der  Stammvater  aller  späteren  Sprossen  der  beiden  blühenden 
liinien  des  Stammes.  Von  den  beiden  Söhnen  desselben  setzte  Jobann, 
1597  bei  Raab  geblieben,  das  Geschlecht  durch  die  Söhne  Wenzel  nnd 
Wilhelm  fort  Letzterer,  welcher  den  Grafenstand,  s.  oben,  in  die  Fm- 


—     106    — 

milie  gebracht,  wnrde  1634  mit  Waldstein  Herzog  zu  Friedland  in  Eger 
ermordet  und  seine  Linie  erlosch  schon  mit  dem  Enkel ,  Wilhelm  dem 
Jüngeren,  Wenzels  Nachkommenschaft  aber  blühte  dauernd  fort.  Von 
Wenzel,  gest.  1626,  stammte  ein  einziger  Sohn,  Johann  Octavian, 
welcher  noch  1668  lebte  u.  k.  k.  Geh.  Rath  u.  Kämm.,  Oberster  Hof- 
canzler  n.  Oberst-Land-Hofmeister  des  Kgr.  Böhmen  etc.  war.  Von  den 
beiden  Söhnen  des  Letzteren  setzte  Wenzel  Norbert  Octavian\  gest. 
1719,  den  Stunm  fort.  Derselbe  war  in  erster  Ehe  verm.  mit  Anna 
Franziska  Ort  v.  Martinicz,  gest.  1694  und  in  zweiter  mit  Maria  Anna 
Theresia  Freiin  v.  Nesselrode,  gest  1716.  Aus  der  ersten  Ehe  ent- 
sprossten  die  Grafen  Franz  Ferdinand  und  Stephan  Wilhelm,  welche 
zwei  Linien  gründeten :  Ersterer  die  ältere  gräfliche.  Letzterer  die  jün- 
gere fftrstliche  Linie.  Die  fortlaufende  Stalnmreihe  der  älteren ,  gräf- 
lichen Linie  ist  folgende:  Graf  Franz  Ferdinand,  gest.  1741,  k.  k.  Geh. 
Rath  u.  Oberst-Hofkahzler  des  Kgr.  Böhmen :  Maria  Theresia  Grf.  v. 
filnfkirchen,  gest.  1729;  —  Leopold  Ferdinand,  gest.  1760,  k.  k.  Geh. 
u.  Ober- Jägermeister  in  Böhmen:  Maria  Theresia  Marchese  v. 
gest.  1778  als  in  zweiter  Ehe  vermählte  Grf.  Brechainville ; 
s  Ferdinand,  geb.  1 738,  k.  k.  Kämm.  u.  Miyor  in  d.  A.,  lebte  noch 
ISiM:  Maria  Christiane  Grf.  v.  Liechtenstein*,.  —  Leopold  Joseph, 
gest.  1831,  k.  k.  Kämm.  u.  Rittm.  in  d.  A. :  Therese  Freiin  v.  Puteani, 
geb.  1787;  —  Octavian  Gr.  Kinsky  zu  Wchinitz  und  Tettau,  geb.  1813, 
jettiges  Haupt  der  älteren  gräflichen  Linie,  Besitzer  der  Fidei-Commis- 
Hdirschaft  Chlumetz  u.  des  AUodial  -  Gutes  Krattenau  in  Böhmen, 
Oberst-Erbland-Hofineister  in  Böhmen  etc. ,  vermählt  1835  mit  Agnes 
Grf.  Schaffgotsch  v.  u.  z.  Kynast,  geb.  1810.  •—  Der  Bruder  des  Gra- 
fen Octavian;  Gr.  Johann,  geb.  1815,  k.  k.  Kämm.  u.  Rittm.  in  d.  A., 
vermählte  sich  1842  mit  Iphigenle  v.  Dadany  de  Gj^ulvesz,  geb.  1821, 
aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  und  drei  Söhne,  Benko,  geb.  1844,  Sig- 
mund, geb.  1847  u.  Eugen,  geb.  1850,  stammen.  —  Von  den  Brüdern 
des  Grafen  Leopold  Joseph ,  s.  oben,  haben  die  Grafen  Carl  und  Chri- 
stian Nachkommen  hinterlassen.  Gr.  Carl,  gest.  1831,  Herr  der  Allod.- 
Herrschaft  Burgstein  u.  des  AllocI.-Gutes  Swoyka,  k.  k.  Kämm.  u.  Feld- 
marsch.-Lleut.  war  mit  Elisabeth  Grf.  v.  Thun  u.  Hohenstein,  geb.  1791 
vermählt,  und  von  demselben  entspross  Gr.  August,  geb.  1817,  k.  k. 
Rittmeister  in  d.  A. ,  aus  dessen  Ehe  mit  Friederike  Grf.  Dubsky,  geb. 
1829  ein  Sohn,  Franz,  geb.  1849,  stammt.  Vom  Greifen  Christian, 
gest.  1835,  k.  k.  Kämmer.,  F.M.L.  u.  Artilierie-Divisionair,  entspross 
aus  der  Ehe  mit  Emestine  Baronin  Poirot  de  Biainville,  gest.  1861, 
Graf  Christian  (H.),  geb.  1822,  Besitzer  der  Herrsch.  Matzen  u.  Angern 
in  Niederösterr. ,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberlieut.  in  d.  ^. ,  aus  dessen  Ehe 
mit  Therese  Chrf.  v.  Wrbna  und  Freudenthal,  geb.  1828  ein  Sohn,  Ru- 
dolph, geb.  1855,  lebt.  Ueber  die  weiblichen  Sprossen  der  älteren 
Linie  ist  das  gen.  Taschenb.  d.  grfl.  Haus,  nachzusehen.  —  Die  fürst- 
liche Linie  stiftete  zuerst  Graf  Stephan  Wilhelm,  welcher,  s.  oben, 
1747  für  sich  und  den  Jedesmaligen  Erstgeborenen  seiner  männlichen 
Nachkommen  in  den  Reichsfürstenstand  erhoben  wurde  und  zwar  mit 
Sabstitntion  der  Nachkommeiiachaft  seines  Stiefbruders,  des  Grafen 


—    167    — 

Philipp  Joseph ,  Sohnes  des  Grafen  Wenzel  Norbert  Octavian  aas  zwei- 
ter Ehe,  8.  oben.  Vom  Fürsten  Stephan  Wilhelm,  gest.  1749,  stammte 
aus  der  Ehe  mit  Maria  Josepha  Grf.  v.  Dietrichstein:  Fürst  Franz  Jo- 
seph, welcher,  verm.  mit  Maria  Leopoldina  Grf.  v.  Palify,  1752  ohne 
Nachkommen  starb,  worauf  die  Fürsten  würde  an  den  älteren  Sohn  des 
Grafen  Philipp  Joseph ,  an  den  Grafen  Franz  Ulrich ,  pjelangte  und  es 
ist  somit  Graf  Philipp  Joseph,  da  die  fürstliche  Linie  Stephan  Wilhelms 
so  bald  erloschen ,  der  Stammvater  der  späteren  Fürsten  Kinsky,  deren 
absteigende  Stammreihe  folgende  ist:  Fürst  Franz  Ulrich,  gest.  1792, 
k.  k.  w.  Geh.  Rath,  General-Feld-Marschall  etc.:  Maria  Sidonie  Grf. 
V.  Hohenzollern-Hechingen :  — Fürst  Joseph,  gest.  1798,  k.  k.  Kämm., 
gewesener  Reichshofrath  etc. :  Maria  Rosa  Aloysia  Grf.  v.  Harrach ;  — 
Fürst  Ferdinand  Johann  Nepomnk,  gest.  1812,  k.  k.  Hauptmann  in 
d.  A. :  Maria  Caroline  Freiin  ▼.  Kerpen ;  —  Fürst  Rudolph ,  gc»t 
1836,  k.  k.  w.  Geh.  Rath  und  Kämm.,  Präses  der  liandesregierung  im 
Erzherzogthum  Gestenreich  ob  der  Ens:  Wilhelmine  Elisabeth  Grf.  v. 
Golloredo-Mansfeld,  geb.  1804.  —  Fürst  Ferdinand,  geb.  1834,  k.  k. 
Kämm.  u.  erbl.  Reichsrath,  Rittm.  in  d.  A.  etc.:  Maria  Prinzessin  y. 
Liechtenstein,  geb.  1835  nnd  verm.  1856,  ans  welcher  Ehe,  neben  einer 
Tochter,  Grf.  Wilhclmine,  geb.  1857,  zwei  Söhne  stammen:  Gr.  Carl, 
geb.  1858  u.  Gr.  Rudolph,  geb.  1859.  —  Von  dem  Bruder  desFürtten 
Rudolph,  dem  Grafen  Joseph,  geb.  1806,  Herrn  der  Herrsch.  Kosteietz 
am  Adler  in  Böhmen,  k.  k.  Kämm,  nnd  Oberstwachtm.  in  d.  A.  stam- 
men aus'der  Ehe  mit  Maria  Grf.  Czernin  v.  Chndenitz,  geb.  1806,  die 
Grafen:  Friedrich  Carl,  geb.  1834,  Wolfgang,  geb.  1836  u.  Franz  Jo- 
seph, geb.  1841,  sämmtlich  in  k.  k.  Militairdiensten.  Auch  leben  noch 
mehrere  Nachkommen  des  Bruders  des  Fürsten  Ferdinand  Johann  Ne» 
pomuc ,  des  mit  Therese  Grf.  v.  Wrbna  und  Freudenthal  vermählt  ge- 
wesenen und  1823  verstorbenen  Grafen  Franz  de  Paula  Joseph,  8. 
Goth.  geneal.  Taschenbuch.  —  Die  Besitzungen  der  jüngeren ,  ftirstl. 
Linie  bestehen  aus  den  Majorats-Herrsch.  Chotzen,  Rositz,  Aurzetits, 
Porzezowitz  etc.  und  den  Allodialherrsch.  Böhmisch-Camnitz ,  Rodo- 
schin,  Hofpossin,  Sasena,  Zlonitz,  Borowintz,  Wegwanowitz  etc. 

Bübntr,  H.  lab.  97X.  ~  Simapitu,  U.  8.  121— 9S.  -  Oauhe,  I.  8.  1007-13.  -  P.  J.  /Mg». 
back,  Tabular.  geneal.  Bobuslai  Balbini  rontin.  et  rer.  fdit.  Priiga«\  1770.  in  Iiitroduct.  ad 
Tabol.  geneal.  Kinsky  etc.  —  Jacobi,  IHOO,  1.  R.  475—77  und  II.  8.  S47.  ~  Wiugritt,  ▼. 
8.  lUy-40:  mit  swei  Abnenufelii.  —  N.  gen.  Keicht-  u.  StaatiHaiidb.  .  1824.  I.  8.  Sil— 1& 
u.  II.  8.  6M  u.  24.  —  Deutsche  Grafrnh.  d.  Qegenw.  f.  M  440—18.  -  Fr^ih.  9.  Led«bur,t. 
8.  43S.  —  Gen.  Tasohenb.  d.  grall.  Hins.  1962,  S.  414 -S6  u.  htetor.  Handb.  an  DemtalbM. 
8.  4l7.  —  Goth.  gen.  Hof-Calender  iiud  geneal.  Ta^chenb.  1S36.  S.  139.  1S48.  S.  146.  185S. 
8.  133.  1860.  8.  148  u.  186t.  8.  150—52.  —  8uppl.  >Q  Sietim.  W..R.  Vf.  9  :  Ptt.  R  und  VU 
4  :  Gr.  K.  -  T^rof,  U.  210 :  Gr.  K. 

Klntacher,  g^enannt  v.  Köbke.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen. 
Durch  königl.  Cabinetsordre  vom  25.  Aug.  1855  wurde  dem  k.pr.  Lieu- 
tenant im  36..  In£. -Reg.  Franz  Kintscher,  in  Folge  seiner  Adoption  durch 
den  Hauptmann  a.  D.  v.  Köbke  in  Breslau  und  dessen  Gemahlin,  geb. 
Grf,  Y.  d.  Schulenburg,  gestattet,  sich  für  die  Folge:  Kintscher,  geü. 
y.  Köbke  nennen  und  schreiben  zu  dürfen. 

FV-M'A.  t.  Ltdtbur,  in.  8.  286. 

Kintzel,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1725  fftr 
Ferdinand  Anton  Kintzel. 

MegerU  t.  itühlMd,  «rgiiis.'.Bd.  8.  181.     ,^ 


—     108     — 

Kintzweüer.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  schon 
1234  zu  Kintzweiler,  jetzt  Einsweiler,  anweit  Aachen,  sass.  Der  Stamm 
blühte  im  Besitze  mehrerer  anderen  Goterfort  und  war  noch  1650  zu 
Fliesteden  im  jetzigen  Kr.  Bergheim  und  zu  Haen  im  Kr.  Kempen  an- 
gesessen, ist  aber  dann  erloschen. 

Fahne f  I.  8.  M4.  —  Freih.  9.  Ltdebur,  1.  8.  4S9. 

Kinwang,  Kinwangen.  Ein  Mher  mit  mehreren  Gütern  zu  dem 
Adel  in  Ostpreussen  zählendes,  später  erloschenes  Geschlecht,  dessen 
Name  das  Gut  Kirwangeu  unweit  Rastenburg  trägt.  Caspar  v.  Kinwang 
auf  Wangritten  bei  Friedland  starb  1603. 

Freih.  v,  Ledebur,  I.  8.  438. 

Kippenheim.  Altes,  elsassisches  Adelsgeschlecht,  welches  das 
Schloss  und  Rittergut  Neuweiler  in  Untor-£lsass  und  einen  adeligen  Hof 
zu  ^trassburg  besass.  —  Albrecht  v.  Kippenheim,  Sohn  Albrechts  v.  K. 
des  Aelteren,  lebte  um  1490  und  von  demselben  stanmite  Johann  Al- 
brecht V.  K.,  markgr. -badischer  G«h.-Rath  etc.,  dessen  Sohn,  Hans  Ru- 
dolph Y.  K.  Ausschuss  der  elsassischen  Ritterschaft  war.  Von  Letzterem 
entspross  unter  anderen  Söhnen  Heinrich  Balthasar  y.K.,  welcher  1679 
als  kurpf&lzischer  Geh.-Rath  und  Ober- Amtmann  zu  Steinthal  im  71. 
Jahre  starb.  —  Der  Stamm  ist  wohl  in^der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh. 
erloschen. 

Seifert,  AhneotnfeK  äer  ▼.  Lcntenheim,  —  Oauhe,- 1.  S.  101S  n.  14.  —  v.  HatUtein  ,  II. 
8.  171—76.  —  Siebmachfr,  I.  198:  v.  K.,  BUaMsisch.  —  v.  Meding,  O.  8.  805.  —  Sappl.  tti 
Biebm.  W.-B.  IV.  16. 

Kippo  y.  Mühlfeld.  Balthasar  Anton  Kippo,  k.  k.  Stück-Haupt- 
mann zu  Gratz,  erhielt  1716  die  kaiserliche  Erlaubniss,  sich  von  der  am 
Flusse  Wien  gelegenen,  von  seinem  Vater  ererbten,  schon  1660  zu  ei- 
nem freiadeligen  Sitze  erhobenen  und  Mühlfeld  benannten  Polier-, 
Schleif-  und  Mahlmühle  Kippo  v.  Mühlfeld  nennen  zu  dürfen. 

MegerU  v.   MühtfeU,  Erg.-Bd.  8.  337  n.  86. 

Kirchbach,  auch  Freiherren.  Freihermstand  des  Kgr.  Schweden. 
Diplom  vom  18.  Juni  1720  für  Hans  Julius  v.  Kirchbach,  Herrn  aufPad- 
derow»  Hohenmühle,  Heinrichshagen  etc.,  k.  schwed.  Generalmajor  und 
Ober- Jägermeister.  —  Ein,  so  viel  bekannt,  aus  den  sächsisöhen  Her- 
zogthümern  Emestinischer  Linie  stammendes,  nach  Schweden,  Pom- 
mern ,  Kursachsen  etc.  gekommenes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  sass 
bereits  1690  zu  Lauterbach  im  Gothaischen  und  wurde  später  nament- 
lich im  Altenburgischen  mit  Oarlsdorfberg  bei  Eisenberg,  Göritzberg, 
Teuritz  etc.,  sowie  in  Pommern  ansehnlich  begütert.  Die  erste  Besit- 
zung in  Pommern  war  Padderow  unweit  Anclam,  welches  der  oben  ge- 
nannte k.  schwed.  Generalmsoor  Hans  Julius  v.  K.  1718  kaufte  und  zu 
dieser  Besitzung,  welche  Letzterer  1748  seinem  Sohne,  dem  Freih.  Hans 
Friedrich  Wilhelm,  überliess,  kamen  im  Laufe  der  Zeit  mehrere  andere 
Güter.  Der  freiherrliche  Stamm  blühte  in  Pommern  fort  und  noch.in 
neuester  Zeit  war  Wilhehn  Freih.  v.  K.  Herr  auf  Padderow  und  Julius 
Freih.  v.  K.  Herr  auf  Hohensee  im  Kr.  Greifswald.  —  In  Kursachsen 
kam  Hans  Cari  v.  K.  um  1740  als  Oberberghauptmann  vor  und  mehrere 
Sprossen  des  Stammes  haben,  wie  früher,  in  kursächs.,  so  auch  bis  auf 
die  neueste  Zeit  in  k.  sächa.  Militair-  undCivildiensten  gestanden.  Hans 


—     109    ■  — 

Gustav  v.  K.,  seit  1794  korsächs.  Oberst,  stand' im  Regim.  v.  Dehn- 
Rothfelser  Gbev.  legers;  Hans  Adolph  Friedrich  y.  K.  wnrde  1851  k. 
sächs^  Oberst  und  war  Director  der Militair-Yorraths- Anstalt;  Hans  Carl 
V.  K.,  seit  1849  k.  sftchs.  Major,  commandirte  später  das  10.  Inf.-Ba- 
taill.  und  Hans  Adolph  v.  E.,  k.  sächs.  Oberlieut.,  wurde  1863  Adjutant 
des  4.  Inf.-Bataill.  Auch  kommt  der  Name  desGreschlechts  in  den  Listen 
der  k.  k.  und  der  k.  preuss.  Armee  vor:  Ferdinand  Freih.  y. Kirchbach, 
k.  k.  Oberst,  commandirte  in  neuester  Zeit  das  5.  Uhlanen-Regiment 
und  ein  v.  K.  war  k.  pr.  Oberstlieutenant. 

Mrü990mann,  I.  Spat.  ».  —  N.  Pr.  A.-L.  IIL  8.  10»  oad  110.  —  Freih.  v.  Ledtbur  ,  I. 
8.  43«.  —  Vomm.  W.-B.  lU.  Tab.  16:  v.K.  a.  F.-H.  ▼.  K.  —  W.-B.  d.  SAebs.  SuaUn.  V. 
&8:  V.  K. 

Kirchbaner.  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kurpfälz.  Reichsvica- 
riate  vom  4.  Juli  1792  für  Georg  Ferdinand  Kirchbaner,  Richter  des 
Klosters  Seligen-Porten.  Derselbe,  geb.  1757,  von  den  Nadelfabrikver- 
legem  zu  Monheim  und  Rögling  stammend,  wurde  als  k.  bayer.  Rent- 
beamter zu  Nabburg  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

V.  Lang,  S.  401.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  SO. 

Kirchbanr,  Ritter  nnd  Edle  Herren.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1792  für  Franz  Aloys  Thaddaeus  Kirchbanr,  k.  k.  Reichshof raths- 
Agenten,  mit  dem  Prftdicate:  Edler  Herr. 

MegerU  v.  Mühl/Hd,   Krgins.-Bd.  6.  161. 

Kirehberg,  Burggrafen  sn  Kirehberg  (Wappen  zu  Anfange  des 
17.  Jahrb.:  Schild  geviert:  1  und  4  in  Silber  ein  einwärts  gekehrter, 
gekrönter,  schwarzer  Löwe  :  Burggrafenthum  Kirchberg  und  2  nnd  8  in 
Silber  drei  blaue  Pfähle:  GrafschaftKirchberg.  Später  wurden  diePf^le 
schwarz  gef&hrt).  Altes,  thfiringisches  Grafengeschlecbt  aus  dem  von 
der  Familie  schon  1183  besessenen,  auf  dem  Hausberge  bei  Ziegenhain 
unweit  Jena  gelegenen,  längst  in  Ruinen  zerfiillenen  gleichnandgea  . 
Stammschlosse,  von  welchem  als  Rest  noch  der  s.  g.  Fnchsthurm  zu  se- 
hen ist.  —  Der  in  Thüringen  reich  begflterte  Stamm  erhielt  1130  vom 
K.  Lothai^die  burggräfliche  WOrde,  verior  aber  schon  nachdem  zu  Auh 
gange  des  13.  Jahrb.  Burggraf  Otto  mit  seinen  drei  Söhnen,  Otto,  Al- 
bert und  Hartmann,  von  dem  Landgrafen  Albert  in  Thüringen  und  an- 
deren thüringischen  Grafen  in  seinem  Schlosse  belagert  worden  war,  ei- 
nen grossen  Theil  seiner  Besitzungen,  hob  sich  jedoch  wieder  und  blfthte 
in  vielen  Sprossen  fort,  welche  später  zu  den  Reichsgrafen  des  wes^ihA- 
lischen  Grafen-CoUegiums  gehörten.  —  Von  1554  bis  zu  demErlöschoi 
des  Mannsstammes  hatte  die  Familie  die  Herrschaft  Farnrode  im  Eis»- 
nachschen  inne,  auch  gelangte  später  an  dieselbe  die  halbe  Grafschaft 
Sayn,  nämlich  die  Herrschaft  Hachenbnrg,  auf  dem  Westerwalde  mit 
Zubehör,  und  zwar  durch  Magdalene  Christine  Grf.  zu  Manderscheid- 
Blankenheim,  Erbin  der  Herrschaft  Sayn-Hachenburg,  welche  1673  die 
zweite  Gemahlin  des  Georg  Ludwig  Burggrafen  zu  Kirchberg  wurde.  — 
Der  Stamm  blähte  noch  durch  das  ganze  18.  Jahrb.  hindurch  und  ist  im 
Mannsstamme  11.  April  1799  mit  Johann  August  Burggrafen  zuKireh- 
berg,  geb.  1714,  holländ.  General  der  Infant,  welcher  als  Graf  zu  Sayn- 
Hachenburg.  1777  seinem  Neffen,  6im  Bnrgg^ralen  Wilhelm  G^rg,  ge- 
folgt war,  erloschen.  Das  Manndehn  Famrode  fiel  an  Sachsen- Weimar- 


—     110     — 

Eisenach  zurück  and  die  Herrschaft  Hachenbarg  kam  an  des  letzten 
Burggrafen  Bruders,  des  Grafen  Wilhelm  Ludwig,  Enkelin,  an  Bnrggrä- 
fin  Luise,   Gemahlin  Friedrich  Wilhelms  Fürsten  zu  Nassau- Weil  bürg. 

/mAo/.  Ltb.  9.  Oi   14  u.  Aa«g.  v.  Köhler  II.  S.  99-102.  ^  Ducaf,  OrafruivaAl,  S.  343—45. 

—  Durchlaucht.  Wcji.  Ausg..  v.  1710.  11.  8  b»9— 50.  —  Hübner,  H.  Tab.  8S9.  —  r.  Falken- 
Mt4in.  thäriog.  Chronik«  II.  8.  8&0— 74.  >-  Gaitke.  I.  N.  1014  n.  Ib.  —  B.  F.  Avemonn,  Be- 
schreib, d.  Herren  Ueichs-  u.  Burfgr.  v.  Kirchberg,  Frankf.  1?47.  —  Jacodi,  1800.  U.  >.  I0:i 
n.  484.  —  r.  Hellbach.   I.  S.65?*:  ffihrt   noch    mehrere   Sltere    Schriften,  Manuscripte  etc.  an. 

—  aitkmoi:her,  I.  19:  ür.  ▼.   Kirchburgk. 

ELirehberg,  Grafen.  Altes,  in  Bayern  vorgekommenes,  an  der  La- 
ber begütert  gewesenes,  längst  erloschenes  Grafengeschlecht,  von  wel- 
chem die  in  Nieder-Oesterreich  vom  12. — lö.  Jahrh.  bekannten  alten 
Herren  und  Ritter  v.  Kirchberg,  s.  unten,  hergeleitet  worden  sind. 

\Vig,  Bund,  I.  8.  100-102.  -  Spangenberg,  A.d0lsspiegel.  I.  L.  16.  e.  15.  —  (To^A«.   I- 
8.  1015. 

Kirehberg,  Grafen.  Alties,  schwäbisches  Grafengeschlecht,  welches 
an  der  Jaxt  und  bei  Ulm  begütert  war.  Die  an  der  Jaxt  angesessene 
Linie  erlosch  1449,  die  bei  Ulm  aber  ansässige  Linie  1510. 

Cruiii  Aunai.  Sueviae,  \\\.  c.  8.  Fol.  393.  -  -  Gauke,  I.  S.  1016. 

Kirehberg,  Herren  und  Ritter  (im  Schiide  ein  aufsteigender  Löwe). 
Altes,  in  Nieder-Oesterreich  vorgekommenes  Herren-  und  Ritterge- 
schlecht, welches  Gr.  v.  Wurmbrand  für  Abkömmlinge  der  alten  Grafen 
V.  Kirchberg  in  Bayern,  s.  oben,  hält,  von  denen  einige  sich  in  Oester- 
reich  sesshaft  gemacht  hatten :  Heinricus  de  Ghüijchperg  tritt  schon  1 150 
urkundlich  auf  und  Ulrich  v.  Kirchperg  wird  1201  als  Gutthftter  des 
Klosters  Zwetl  genannt.  —  Der  Stamm  blühte  noch  in  die  zweite  Uälfbe 
des.  15.  Jahrh.  hinein.  Friedrich  v.  Kirchberg  tritt  1422  in  einem  Ver- 
gleiche als  Zeuge  auf,  Otto  Kirchberger  wird  1469  als  ed^ester  fiitter 
von  Philibert  Hueber,  Austria  illustr.  Nr.  29,  aufgeführt  und  Wolfgang 
oder  Wülüng  v.  Kirchberg  besass  mit  seiner  Hausfrau  Clara  Feuchterin 
noch  1487  Winsberg  (später  Winberg)  im  Isperthale. 

.  WUigriU,  V.  8.  14)— 44. 

Kirohberg,  Freiherren  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Ro^  zwei  ge- 
kreuzte, goldene  Streitkoiben:  Stammwappen  und  2  und  3  in  Silber 
sechs,  3,  2  und  1,  stehende  blaue  Eisenhütlein:  erloschenes  Geschlecht 
Karptinger).  Erbländ.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom  5.  Dec.1623 
ftbr  die  Gebrüder  Otto  Joseph  und  Carl  v.  Kirch berg  und  für  die  Vettern 
derselben,  Georg  Achatz  und  Georg  Caspar  v.  Kirchberg.  —  Altes,  aus 
dem  Erzherzogthume  Oesterreich  ob  der  Ens  entsprossenes  Ritterge- 
schlecht, dessen  Stammhaus  der  alte  Burgstall  Kirchberg,  unweit  der 
landesfürstlichen  Waldung  amKiernberge,  in  der  Pfarre  Schönering,  war. 
Der  Stamm  breitete  sich  sowohl  in  Oesterreich  ob  der  Ens,  als  in  Nie- 
derösterreich in  mehreren  Linien  aus  und  hatte  in  beiden  österreichi- 
schen Landschaften  die  Schlösser  und  Herrschaften  Egenberg,  Kirch- 
berg^  Ennsseck,  Seissenburg,  Viehhöfen,  Nussdorf  ob  der  Trasen,  Spitz, 
Schwallnbach,  Brunn  über  der  Crems,  Meidling,  Haugstorf,  Neusidl, 
Lanzendorf,  Neudeggerhof  etc.  im  Besitze.  —  Die  ordentliche  Stamm- 
feihe  des  Geschlechts  beginnt  mit  Ottockar  v.  Kirchberg,  welcher  um 
1825  lebte.  Von  seinen  Nachkommen  in  der  vierten  Generation  setzte 
SigismundKirchberger  v.  Kirohberg  an  Egelberg,  Ritter,  gest.  iunl47ö, 


—    111   — 

Alberts  n.  Herzog  in  Oesterreich  Raih^  den  Stamm  fort  and  zwei  Söhne 
aus  seiner  ersten  Ehe  mit  Barbara  Geymann:  Wolfgang  und  Georg, 
theilten  durch  ihre  Söhne  und  Nachkommen  das  Geschlecht  in  zwei  Li- 
nien, in  die  ältere  und  in  die  jüngere.  Von  dem  Stifter  der  älteren  Li- 
nie, Wolfgang  V.  K.,  der  bis  um  1498  lebte,  stammten  in  der  vierten 
Generation  die  obengenannten,  in  den  Freihermstand  erhobenen  Gebrü- 
der Otto  Joseph  und  Carl  t.  Kirchberg,  welche  mit  ihren  Vettern  1624 
als  Stände  in  den  niederösterr.  Herrenstand  aufgenommen  wurden,  auch 
gelangte  Freiherr  Otto  Joseph  (gest.  1639)  1627  in  den  Herrenstand  in 
Oesterreich  ob  der  Ens  und  brachte  die  Erbschenkenwürde  des  fürsti. 
Hochstifts  Passau  in  seine  Linie,  welche  später,  25.  Febr.  1698,  mit  sei- 
nem Enkel,  dem  Freiherm  Joseph  Ignaz,  erlosch.  —  Zu  der  jüngeren, 
von  Georg  y.  K.  absteigenden  Linie  gehörten  die  Mitempfänger  des  Frei- 
herrndiploms, die  Gebrüder  Georg  Achatz  und  Georg  Caspar  y.  K.,  s. 
oben  und  mit  dem  Urenkel  des  Letzteren,  dem  Freiherm  Nicolaus  Jo- 
seph, geb.  1724,  k.  k.  Lieutenant,  welcher  1747  in  der  Blüthe  seiner 
Jahre  unvermählt  starb,  ist  auch  diese  Linie  im  Mannsstamm^  erloschen. 

Freik,  p.  Hoheneck,  I.  Suppl.  8.  26-&0.  —  WiugriU,  V.  8.  144~1&7.  -?  Sappl.  i.  Siebm 
W.-B.  n.  1:  F.-U.  «.  X.  auf  8M«enburg.  —  Tyrof,  I.  16:  F.  H.  v.  Kirehberg  auf  SM-, 
senburg. 

Kirchegg  und  Stemback,  Freiherren.  Böhmischer  Freiherren- 
stand. Diplom  vom  23.  Nov.  17O0  (für  Christoph  Andreas  Wenzel 
V.  Kirchegg  und  Stembach. 

f.  Mtübach,  I.  8.  «59. 

Kircheisen.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  6^.  Juli 
1798  für  Friedrich  Leopold  Kircheisen,  k.  pr.  Kammergerichts- Vice- 
Präsidenten  und  Geh.  Ober-Revisionsrath.  Derselbe,  ein  Sohn  des 
Stadtpräsidenten  Kircheisen  in  Berlin,  wurde  1810  k.  pr.  Justizminister 
und  starb,  hochverdient  um  den  Staat,  1827.  Sein  einziger  Sohn,  der 
k.  pr.  Justizrath  v.  Kircbeisen ,  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Philipptne 
V.  Brösigke  nur  eine  einzige  Toqhter,  Caroline  v.  K. ,  welche  sich  ipit 
Eduard  Gr.  v.Bethusy-Huc,  Herrn  der  Herrsch.  Weziesko  etc.  vermfililte 
und  11.  Juli  1851  gestorben  ist.  * 

V.  HeUbaeh,\.  8.  669.  -  N.  Pr.  A.-i..  HL  8«  110.  ~  Frtik.  t.  Udehur,  I.  8.  41H  n. 
33.    -  W.-B.   d.  PreoM  Monarch.  III.  65.  -  KutmUt,  I.  8.  233. 


Kirchenbetter  y.  RitterskircliaBu  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1779  fttr  Franz  Kirchenbetter,  Second-Rittm.  im  k.  k. 
Cuirassier-Beg.  Yoghera,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ritterskircheii. 

MegerU  «.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  838. 

Kirchenpauer  t.  Kirchdorf.  Ein  zu  dem  begüterten  Adel  im  Kgr. 
Preussen  gehörendes  Geschlecht.  Eduard  K.  v.  K. ,  Herr  auf  Lössnig 
unweit  Torgan,  starb  16.  Juli  1863. 

Handschriftl.  Notls. 

KirchejBsen  V.  Rosenkron,  Kireheisen  nnd  Rosenkron.  Böh- 
mischer Adelsstand.  Diplom  vom  12.  Juni  1723  üQr  Johann  Georg 
Kirchöysj^en,  k.  k.  Tabak- Appalto-Director  in  Böhmen,  mit  dem  Prädi- 
cate: v.TElosencron.  —  Der  Stamm  ist  erloschen. 

MegerU  f.  MühUetd,  Krg.-Bd.  8.  338.  -  N.  Pr.  A.-L.  lU.  8.  110.  -  JV^a.  f.  Udtbur, 
I.  8.  438.  . 


—     112     — 

Kirchhammer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  Aug. 
1567  für  Dr.  Lorenz  Kirchhammer,  niederösterr.  Begimentsrath.  Der- 
selbe kanfte  1572  den  freien  Sitz  das  feste  Haas  u.  Gut  zu  St.  Panta- 
leon,  erschien  1575  auf  dem  niederösterr.  Landtage  u.  starb  ohne 
Nachkommen  11.  Jan.  1576. 

Wingriü,  V.  8.  IST. 

Kirchheim,  Eüjrcheim.  Ein  früher  zu  dem  Fuldaischen  Lehnshofe 
gehörendes  Ade^sgeschlecht,  welches  später  auch  zu  dem  schwäbischen 
mid  elsassischen  Adel  gerechnet  wurde.  Eberhard  v.  Kirchheim  war 
schon  1310  Fuldaischer  Lehnmann. 

Schannat,  8.  tl8.  —  Siebmacher,  11.  97  u.  in.  151.  —  v.    Meding,  III.   8.  SSS. 

SLirchhof  t.  Grünkirch.  Ritter.  Böhmischer  Bitterstand.  Diplom 
von  1727  für  Anton  Gottlieb  Kirchhof,  k.  k.  CJornet,  mit  dem  Prädicate : 
y.  Grünkirch.  Derselbe,  aus  einer  reichen  Kaufmannsfamilie  in  Lauban 
stammend,  war  Herr  auf  Ober-Beerberg  bei  Lauban  und  lebte  zuletzt 
in  Marklissa,  wo  er  20.  Mai  1750  starb.  Dass  er  Nachkommen  ge- 
habt, ist  nicht  bekannt.  ' 

Megerle  ».  Mühlfeld,  Erg»nx.-Bd.  8.  161.  -  N.  Pr.  A. -L.  V.  8.  271.   —  Freih  •.   Lede- 
fttir,    1.  8.  433. 

SLirchlepsky  v.  Kirehenstein.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1766  für  Georg  Anton  Kirchlepsky,  k.  k.  Hauptmann  im  Inf.-Beg. 
Leopold  Gr.  PaMTy,  mit  dem  Prädicate:  v.  Kirchenstein. 

Mfg^rle  9.   Mühlfeld,  Rrg.-Bd.  8.  »38. 

Kirchmann.  Beichsadelstand.  Diplom  im  Kursächs.  Beichsvica- 
riate  vom  7.  Aug.  1790  für  Eberhard  August  Kirchmann,  kursächs. 
Lieutenant.  Derselbe ,  aus  einer  hannoverschen  Familie  entsprossen, 
setzte  den  Mannsstamm  fort ,  welcher  in  Sachsen  ausgegangen  ist ,  in 
Preussen  aber  durch  die  Söhne  des  k.  sächs.  Majors  v.  K.  (wolil  des  Di- 
ploms-Empfängers):  Julius  V.  K. ,  welcher  in  k.  preuss.  Staatsdiensten 
Beg.-Yice-Präsident  wurde ,  und  Friedrich  v.  K.  fortgeblüht  hat. 

.  N.  Pr.  A.-L.  IV.  8.  399  u.  400.  —  Freiherr  r.  Ledehur,   I.  8.   483.    -  W.-B.  d.  Sitchs 
Mflen,  X.  4ft.  ~  KneAChke,  (Ii:  8.  2S7. 

Kirchmayer,  Kirchmayer  za  Ragen  (Schild  geviert:  1  u.  4  in 
Blau  zwei  in  Gold  gekleidete  Arme  mit  weissen  Ueberschlägen ,  deren 
Hände  eine  oben  etwas  spitzige,  silberne  Schaufel  ohne  Stiel  empor 
halten  uud  2  u.  3  in  Schwarz  ein  unten  gewölbter,  oben  ausgerundeter, 
slberner  Querbalken).  — Die  Kirchmayer  zu  Bagen  aus  Tirol  finden  sich 
ohne  Vornamen  und  Jahrzahl  schon  in  den  älteren  Verzeichnissen  der 
vor  Errichtung  ordentlicher  Matrikeln  in  Niederösterreich  begüterten 
Landleute.  Später,  1572',  war  Erasmus  Kirchmayer  zu  Bagen  aus 
Tirol  mit  BeinprechtspöUa  und  1598  Matthias  K.  mit  dem  eben  ge- 
nannten Gute  angesessen.  ^Constantin  Matthäus  K.  brachte  1687  Senf- 
teneck  an  sich  und  derselbe  wurde  als  Herr  zu  Altkirchen  undSenften- 
eck  für  sich  und  seine  Brüder,  Elias  und  Zacharias  K.,  noch  1689  mit 
den  bei  Senfteneck  liegenden  Zinzendorfechen  Lehenstücken  belehnt.  — 
Später  kommt  der  Name  de^  Geschlechts  nicht  mehr  vor. 

Wissgrill,  V.  8.  157  und  56. 

Kirchmayer.  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1705  für  Heinrich 
Eberhard  Kirchmayer,  k.  k.  Hauptmann. 

Megerle  p.  MühlfeUL,  Brgäas.-Bd.  8.  338. 


—     113     — 

Eirehner.  Freiherren.  Ileichsfreiherrnstand.  Diplom  Tom  20* 
Octb.  1707  für  Miclmel  Acliatz  v.  Kirchner,  k.  k.  Reichshofrath,  Der- 
selbe wurde  im  Decüinlier  1707  als  niederösterr.  Lamiüsmitglied  auf- 
genommen, doch  in  die  Ständeversaramlung  niclit  eingeführt. 

Kirt'hfitn'  V.  Lüienkirch.  Ein  früher  7m  dem  schlesischen  Adel 
zälileades  Gesclileeltt,  welches  im  Liegnitzst^lien  mit  Jolmsdorf  und  Pah- 
lowitz  begütert  war  und  von  1592  bis  1657  geaannt  wird. 

Kii-clmer  v,  Neukirehen.  Böhmiacher  Adelsstand.  Diplom  \nou 
1731  für  Georg  Adidbcit  Kirchnt-r,  mit  dem  Prädicate :  v,  Neukirchen. 

Kirch»chlager.  Rdchsadclsstand,  Diplom  von  1791  für  Leopold 
Kirchschlager,  k,  k.  geh.  Reichs-Hofcanzlei-Expeditions-Adjuncten, 

Kirchatettc^rt  KirelistetU^rv.Kirehstetten,  Altes^  österreichisches 
AdelsgeschJecht,  dessen  Name  achon  im  13.  Jahrh.  in  klösterlielien  Ur- 
kunden vorkooimt  und  welches  Wolf  gang  I^azius  zu  den  adeligen  Ge- 
schlccliteni  ztihlt,  die  iu  Wien  unter  den  Münzern  im  14.  Jahrh.  sesg- 
haft  und  mit  den  ansehnlichsten  liitterstauds-Geschlechtern  Wiens  ver- 
wandt waren.  —  DerStannn  blühte  noch  in  das  17.  Jalirh*  hinein.  Chri- 
stoph Kirchstetter  v.  Kirchstettenj  k.  k.  Secretair  bei  der  niedcrösterr. 
Kammer,  vermählte  t?'ch  1602  mit  Eva  Katzler  auä  altem  lUtterstande, 
aus  welch  LT  Ehe  eine  einzige  Tochter,  Maria  K.  v.  K.,  stammte.  Die- 
selbe vermrihlte  sich,  nach  dem  Tode  ihn^s  Vate!"s,  1627  mit  Joachim 
EnzmQller,  niederusterr.  Regier.-Secretair,  welcher  Bpfiter  zum  Freib. 
und  Grafen  v.  Windhag  erluiben  w^urde  und  bei  seiner  Erhebung  in  den 
Derrcnstand  das  alte  Kirclistettcrsche  Wappen:  in  Blau  einen  goldenen 
Greif,  welcher  ein  abgeschnittenes,  hulhr-s  Kaiimirad  vor  sich  hält,  mit 
kaiserlicher  Erlaubniss  seinem  Wappen  einverleibte.  Mit  Christoph  K. 
und  seiner  Tochter,  Maria,  ist  nach  Allem  das  alte  ritterliche  Geschlecht 
der  Kirclistetter  v.  und  zu  Kirchstetteu  erloschen. 

WitMffriU,  V.  s.  15sS-Ga. 

KirchHtetter,  Edl«)  und  Ritter.  Reichs-  und  erbländ.-Österr.  Rit- 
terstand. Diplom  vom  \).  Aug.  1709  für  Johann  Eranz  Kirchstetter,  k. 
k.  Uofliammerrath,  mit  dem  Prädicate  :  Edler  v.  Derselbe  lebte  itoch 
1718  und  war  mit  Anua  Bileonora  v.  Albrecht  vermählt,  aus  welcher  Ehe 
Johann  Matthias  Edler  v.  K.  entspross.  welcher  1725  niederösterr.  Re- 
gimentsrath  war  und  aus  der  Ehe  mit  Maria  Durotbca  v.  Holly  einen 
Sohn,  Jobami  Franz  Jacob,  hatte,  welcher  1759  als  k,  k.  Hof-Secretair 
hei  der  obersten  Justi^stelle  vorkommt.  —  Dass  die  hier  in  Rede  ste- 
hende Familie  mit  dem  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  alten  Ge- 
schlechte irgend  im  Zusammeidiange  gestanden,  ist  wohl  nicht  anzuneh- 
men- Nachdriu  Wi^isgriU  gesagt,  dass,  wie  angegeben,  das  alte  ritter- 
Uche  Geschlecht  der  Kirchstetter  v.  und  zu  Kirchstetteu  erlosclien,  führt 
er  fort»  ,.  jedoch  wann  ferner  von  diesem  Namen  hier  bekannt''  und  führt 
nun  zuerst  den  1700  verstorbenen  Dr.  Jobann  Christian  v.  Kirchstetter, 
k.  k.  Kath  und  Kriegsrichter  und  dann  den  Johann  Franz  Edlen  v.  Kirch- 

MntMehktt  Dcuucli.  Adek-Ler.   V.  9 


1 


—     114     — 

stetter  mit  Sohüp  und  Enkel  auf.  Das  Rittf^nliplom  von  1 709  giebt Wiss- 
grill zugleich  als  BeBtatiguiigsriiplom  des  alten  Adels  des  Johann  Franz 
Kirclistettcr.  —  Noch  in  neuester  Zeit  kommt  der  Name  v.  Kirchi^tetter 
im  Militair-S^liematismus  d.  österr.  Kaisertli,  vor.  Hoinfich  v.  K.  ist  k. 
k.  Artillerie-Lieutenant. 

Kinnreutb.  Reichsadels  stand.  Bestatijjunizsiliplom  desselben  von 
1709  für  Yincenz  Mieiiael  v.  Kinarcuth,    Rathsverwandten  m  Ulmütz. 

M^gerlfi  r.   Müht/rtii    Erg  -Bd.  F..   a^^s. 

Kirn  (Schild  geviert,  mit  blauem,  ein  zehnen dip; es,  goldenes  Hirsch- 
geweihe zeigenden  Mittelschilde.  1  und  4  in  Blau  <h'ei.  1  und  2,  seehs- 
strahlige,  goldene  Sterne  und  2  und  H  in  Roth  die  untere  llsilfte  eines 
atditsp eichigen,  silbernen  Rades).  Adelsstand  de.s  Kgr.  WürttembeiTa;. 
Diplom  vom  12.  Juni  1836  für  die  vier  Gebrüder  Kirn:  Franz  Anselm 
K.,  geh.  1793,  k.  württ.  Regim.'Quartienneistcr,  Wilhelm  Fanerich,  geh. 
1795,  Hüttenverwalter  auf  dem  k.  Eisenwerke  zu  (liristophsthal,  Carl 
Christian  K.,geh.  1805,  Oberaratmann  in  Welxheim  und  Ernst  Alex- 
ander K.,  geh.  1811,  k.  württ.  Lieutenant. 

CoMt,  AdH*höch  d.  Krt.   W6rtt«robPrj5.    8.  436.    -    W.B.    d.    K«r.  Wiirttemhr*T(j.  Nr.  203 
ö,  S.  M>  11.  5J.  —  KnfMChke,  l,  8.  ^M, 

Kim  (in  Blau  ein  goldener,  von  drei  Sternen  begleiteter  Sparren). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preusseu.  l>ii>lom  vom  22.  r>ee.  1847  für  Wilhelm 
Jacob  Löhr.  k.  pr.  Ingenlear-Hauptiaann,  mit  dem  Namen :  v.  Kirn  und 
mit  dem  Wappen  der  v.  Kirn,  Ders*'llie  erhielt  auf  Ansuelien  seines 
Olieims.  des  vormaligen  1l  nassauschen  Ingenienr-lianptnmnns  v.  Kirn 
zu  Kbrenbreitstein  ,  Herrn  des  Landgutes  Besselich  bei  Col)lenz,  dessen 
Vater  als  Ingeiueur-Major  1792  in  d«^nReielisritterstand  erhoben  wurde 
und  welcher  kinderlos  war,  rlas  Adelsdiplom. 

Frrih.  r.   Lfdrhur,  I,  «.  AA\  n    \U     .S    i?!iG. 

Kirseh.  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kursäeksiseben  Reichs- Vi- 
cariate  vom  22.  Juni  1792  für  Geor^  Wilhelm  Kirsch,  der  Philosophie 
Doetor  nnd  IHreetor  des  Gjinnamums  zu  Hof  im  bayreuthschen  Voigt - 
lande  und  fürstL  brantlenb.-ansbach.'!>ayr.  Hofrath,  euin  privUogio  non- 
usus,   lielter  die  Fort.seticung  des  Slammes  ist  nichts  bekannt. 

KirKcdibaiim  (in  Silber  eia  rotbes  Herz,  ans  welchem  ein  Kirsch- 
baum mit  Früchten  aufwächst)-  Ein  frfiber  zii  dem  schlesischen  Adel 
zählendes  Geschleebt.  dessen  Ahnljen\  Hans  George  Kirsebbaum,  kais. 
Rittm.,  nach  Sinapins  vom  K.  Rndolpb  v.  Hahshnrg  um  127«  den  Adel 
erhalten  haben  soll.  —  Wenzel  v,  K.,  kaiserl.  Oberst,  erw;irb  UUH  die 
Gate!"  Mittel-  und  OlH>r-Obt"rau  unweit  Loben  und  in  den  ersten  Jahr- 
j^rlmten  des  IS.  JaJirlj.  war  die  Familie  zu  Alt-W(thlau  im  Wohlanschen. 
7M  Woidnig  im  Guhrausehcn  nnd  zn  Klein-Mertinau  im  Trebnitzschen 
gesessen.  —  Von  den  Nachkommen  des  W'enzel  v.  K.  starb  Johann 
Friedrich  v.K.,  k.  pr.  Oberstlieutenan!  im  Regim.  v.  Saldeni,  29.  Sept. 
1779  und  war  vennuthUch  der  Letzte  des  Geschlechts. 

Simapim,  I.  8.  »IX  —  ö««**,  l.  8.  IH6  uo«t    17.    —  K.  I'r,  A ,  L.  V,   H.  STl,  —  Freih. 


—     115     —  • 

ELjrgcliUaum,  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  vom  2.  Sept. 
ISH  für  Franz  Joseph  Kii'sclibaiim,  k.  bfiycr.  GelL-Ratb.  Derselbe, 
ein  Sohn  des  Professon^  Kirsclibauin  in  Heidelberg  und  Enkel  des  Lec- 
tors  K.  in  Wetzhir,  war  fiilher  Professor  des  Eurnpsiisclien  Stnntsrecbts 
an  der  k,  Kriegssebule  zn  Paris  nnd  wurde  dann  Hofmeister  des  damali- 
gen Kronprinzen  Ludwig  von  Bayern  K.  II, 

Kirschdorf.  Ein  früher  in  Ostpreussen  mit  Compebnon,  Gerlachs- 
dorf, Kallen,  KirsteinsdoH,  Warglitten,  Wiscbenenetc.  in  den  Kr.  Fiseli- 
hausen,  HeiUgenbeil  undiMerode  angesessenes  Ädelsgeschleehl,  weiches 
anch  unter  dem  Kamen :  Kerssendorf  und  KoIindoi%,  genannt  v.  Kir- 
sch endorff  vorkam.  —  Siegmund  v.  K.  war  lfi9^  knrbrandenb.Ratb  und 
Amtmann  zu  Schaaker  in  r)stpreusscn. 

N,  Pr.   A   -  L.  V     M,    27'+'.  —   Freiherr  r.   Lfd^hur.    I.  .s.  WA. 

Kirschenstein,  KtrHchenatein-Eriäpin«  Reiebsadelsstand  von  1 437. 
Bestiltigungsdiplom  desselben  von  1078  für  Lndwig  v.  Kirschetistein. 
Ein  im  16.  und  17.  Jahrb.  in  Ost-  und  Westprenssen  mit  mehreren  Gü- 
tern in  den  Kreisen  Pr,  Holland.  Kiinij^Äberg,  Rasten bur^  und  Maiien- 
wcrder  angesessenes  Adelsgeschlecht,  welches  aueb  Kerssenstein  und 
Kerstenatcin  geschrieben  wurde.  Dasselbe  führte  in  Roth  zwei  goldene 
Hirscbköpfe  mit  den  Hälsen,  einen  über  dem  andern  und  mit  einem  ähn- 
lichen Wappen:  Schild  durch  einen  Stanmi  der  Länge  nach  getheilt: 
rechts  zwei  lürschkiipfe  und  links  ein  Löwe,  kam  noch  1855  eine  Fami- 
lie V.  Kii'schen stein  im  Posenschen  vor. 

Kirschenstein  (Schild  gcviert :  1  nnd  4  in  Roth  ein  einwärts  ge- 
kehrter, silberner  Löwe  und  2  nnd  3  in  Silber  auf  grünem  Hügel  drei 
an  Stengeln  neben  einander  aufgerichtete  rotlie  Kirschen  mit  grünen 
Blättern.  —  Ein  früher  zu  dem  schlesi sehen  Adel  zählendes  Geschlecht, 
welches  imOelsisciien  begütert  war.  Dasselbe  sass  lf)90  und  noch  1715 
zu  Prbtelwitz  unweit  Trebnitz. 

Sinapiu*,  I.  8.  äl2  u.  De^üftlben  Olsnograpli,  I.  8.  «24.  —  Freih,  f.  £«d«&Hr,  f.  S.  433. 
—  SithnuicAer,  Ul,  öS.  —  c.   Medintj,  IL  S,   3üi^. 

Kiriüchner  v.  Badenau.  Erbl.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1800 
für  Johann  Kirschner,  k.  k.  Seconde-Rittmcister  im  Regim.  Herzog 
V.  Württemberg  Dragoner,  mit  dem  PrätÜcate:  v.  Badenau. 

Kirstein  v.  Kirstenau.  Böhmischer  und  crbl.-österr.  Adelsstand. 
Böhm.  Adelsdiplom  von  !70fi  für  Daniel  Kirstein,  k.  poln.  und  kursächs*' 
Hauptmann,  mit  dem  Prädicate :  v.  Kirstenau  und  erbL-r>sterr.  Adelsdi- 
plom von  1753  für  Johann  Franz  Kirstein,  k.  k.  Directorial-Registra- 
turS'Adjnncten,  ebenfalls  mit  dem  Prädicate:  v.  Kir^tenan.  —  Daniel 
K.  V.  K.  war  in  Schlesien  170H  mit  Auras  im  Wohlauscben  nnd  17^0 
mit  Wilkawe  im  Trebnitzschen  begütert.  —    Der  Stamm  ist  erloschen. 

'  Kisleben,.  KiHsleben.     Altes,  im  Rraunschweigisclien  u,  in  dem  an- 

grenzenden Lüneburgischen,   Halberstädtscben  und  Altmär kischen  be- 
gütert gewesenes  Adelsgeschlecht,   desden  gleichnamiges  Stammhaus  im 

8* 


•  —      116     — 

Braunschwei^flidilii  schon  1233  vorkommt  und  welches  bereits  1311  im 
Lttnebur^'iÄchen  zu  Anisdoif  luif dorn  Oelpel ,  zu  Bernau.  Uliryetc.  sass. 
Dasselbe  erwarb  spater  in  dtTi  genannten  Gcjo^enilen  mehrere  andere  Gü- 
ter, kam  auch  nach  Anhalt  in  das  Ballenstädtsche  und  wurde  von  Sieb- 
inneher  unter  riera  Ihürin irischen  Adel  ant'geff^hrt.  —  Hurtmami  v,  Kiss- 
b  bin  war  15H0  im  Comitiite  des  Kurfürsten  Johann  des  Beständigen  zu 
Sachsen  aui*  dem  Keii  hstaM:e  zu  A^i^sburg:  Andrejs  v.  K.  auf  Uliry  und 
Khoden  starb  1»>2I  als  h.  biiiehurg.  Oberst  um!  tiauptrnann  zu  Peters* 
hagen;  Chri5thin  August  \.  K.  lebte  HiTO  nrii  drei  Sühnen  etc.—  Das 
Gesclileclit  hlilhte  n^icli  in  die  zweite  llälfto  des  18.  JakrL.  hinein,  bis 
Christian  Vietor  v.  Kislcbeu,  liollündiseker  Gberst,  1781  den  Manns- 
stiunm  schloss, 

T(.üt|[i^Uc1i.  —  c   MtdinQ,  I.  S.  2tt5  n.  »6  u.  II.  8.  729,   ^  SuppL  Jtu  Siebtn.  W'.-B.  V.  'ih. 

KisisHiig  f  in  Blau  ein  mit  den  Sicheln  nach  unten  gekehrter,  golde- 
ner lialbmond  uiit  Gesieht,  wcdcher  obtn  rechts  und  links,  sowie  unten 
von  einem  sechsstriibligen,    goldenen  Sterne  begleitet  ist  und  über  wel- 
chem eine  goblene  Lilie  schwebtj,    Ileichsadelsstand.  Bestütigungs-  und 
Krneuenmgsdiplom  desselben    vom  15.  tSejit.    18(15  für  Carl  Heinrich 
Kii>sling,  Herrn  auf  Radgendorf  und  Ober-Amts-Advocaten  in  Zittau,— 
Anton  Kissling,  gest,  lfi89,  Sohn  des  Hans  Kissling,   Gerbers  in  Zittau, 
erhielt,  wegen  2 4  jähriger  rühmlicher  Kriegsdienste  im  kaiserlichen  Heeren 
mit  seinem  Bruder,   Johann  lüssling,    1541  einen  Adels-  nml  Wappen 
brieL  welcher,  da  derselbe  UJ08  in  Zittau  verbrannte,  21.  Juli  1625  tili' 
die  hinterliissenen  Srdme  und  Enkel  von  Neuem  bci»tatigt  wurile.  —  Das 
Gesehlecht  tiehurte  im  ganzen  17,  und  18,  Jahrh.  zn  den  angesehensten 
P'ajuilien  der  Stadt  Zittau,  bediente  sich  aber  (bs  Allels  nichts  bis  der- 
selbe J8Ü5^  wie  augegeben,  bestätigt  und  erneuert  wurde,  —    Das  Ge- 
schlecht ist  im  Mamisst^iiime  nicht  fortgesetzt  worden, 

I    fi,  4:14,   —   Uünch,  W    B.  ZiUHOijicher    f>c«cl]tfrla>  r  (Mtiiijsrr  d    l{Mrh»riaitiutb,   zu  Zittau), 
T*b,    7.  —  W,-n     U.   Hiicli*,     Maiiteü,    IV.    Jil,    V.   Kiei^liu«.  —    kneactiltt'.   }\\    S.   'lU   u.   2lÄ. 

Kit^^lin^  V.  Kiswlingistein.    KrbL-üsten-.  Adelsstand.    Diplom  von 
1736  für  Valentin  Kissiing,  mit  dem  rradicate:  v.  Kisslingstein, 

Iftfftrle  t,  Müf^fffiä,  Lri$&ii«.-Brt.  H    TA',* 

Kitscher,  Kitzseher  {Schild  von  Silber  und  Seh wa]*z  filufmal  quer 
getheiltj.  Altes,  nndssensches  Adelsgescblecht,  als  dessen  Stiimmhaus 
das  gleiclmanuge  (rut  unweit  Borna,  welches  der  Familie  bereitg  1460 
zustand,  angenommen  wird.  —  Johann  v,  Kitscker,  Di^  juris,  welchen 
lieeheu!>erg,  Dissert.  de  Nobilitate  Misniac  Literata ,  Propst  der  col- 
bergschen  u,  altenbiu";,^schen  u.  Canonictis  der  Bomkirchen  zu  Nauui- 
biirg  nennt,  war  zuerst  Kath  des  Herzogs  Georg  zu  Sachsen,  trat  dann, 
1498,  in  die  Dienste  des  Herzogs  Bojiislaus  X,  in  Pommern  und  wurde 
Hufrath  u.  Domherr  zu  Camin,  verliess  über  1505  Pommern  wieder, 
kehrte  nach  Sachsen  /urOck  umi  wurde  Ratli  des  Herzogs  Heinrich  zu 
Sachsen,  utdidier  ibn  mit  wichtigen  (rPsrh;Uten  betraute  ujid  in  dessen 
Auftrage  er  noch  15:^1»  der  Kirchen- Visitation  beiwohnte.  Zu  seiner 
Zeit  lebten  vier  Brüder:  Jühann  v.  K,,  Protist  zu  Alteuburg,  Georg  v*  K., 
kmsächs.  Ratii,  Wolf  v.  K.,  kursächs,  Kath  u.  Ober  -  Stallmeister  und 


—      117     — 

IljldeliraTid  v.  K, ,  wdrlirr  %\fh  1513  in  Bayern  nied^rlfpss  und  för^tl. 
Ratli  n.  Amtinaiin  zu  Kosonlinm  wiinl^.  ITohcr  dip  NfK^hlcominf^n'^dinit 
dos  Letzteren  gieht  Bucolini .  lY.  8,  1517,  nnlion»  Nsielirirltt.  Zu  dor- 
Sflban  (jphörte  in  0er  Mitto  des  If!,  Jnlirli.  Clnl^tnpli  v,  K.,  llirr  niif 
Alokanis  ti.  Ekkhoven,  li.  bnjer.  .Tnjzrrnipistpr ,  wclclior  in  Fol^zo  dor 
Religionsstrc^itifj^keitcn  Rnyorn  vr^rlie^^s,  in  Saeli=ion  dsis  Ont  Ternn^^dorf 
tibemahm  und  nndi  IßOO  kui-TsHdis.  Hanpimfinii  zn  Pirii;i  war.  —  J>rr 
Stamm,  weldior  im  Ifi.  n.  17.  Jalirlj.  mdinH-fi  Gfilor  in  dorn  dsiTnalij/on 
Anito  Leipzig  n.  in  der  Oberlansitz  besas«?.  im  17.  Jabiii.  in  SolilrsieB 
begütert  war  n.  im  17.  n.  l^.  Jalirb.  ^\k]\  in  Pommorn  Ili^sifziink^f^n 
lialtp,  wo  Lewin  Deiiniis  \\  Kitsdifr,  g<^st.  1741  als  k.  pr.  lliuiptniaitn 
mit  llinterka^^sung  zweier  Snlnie.  Herr  ;inf  Briesen  bei  Sdiiovelb»  in  wnr. 
blübte  nneb  in  das  1*1.  Jabrb.  binein  n.  ist,  so  viel  bekannt,  mit  Gott- 
fried Leberecbt  V.  Kitseber,  welcher  1772  k.  pr.  Hauptmann  war  und 
nocb  1M3.  zu  Wittenberge  in  der  rriegnitz  bogiltt^it,  lebte,  erloscben. 

Knaftth.  S..  .%!?2.  —    W^rafl,  H.  AHfi  n.  IflA.  —   Sinajtm»  ,    t\.  8.  7W.    —    Val.    K''n(ff,  TU, 

n    I7S^*<0.   -    N,    Pr    A.-L.  V.  «.  27>.    —   Ffi^if*.    *»     L^,irf>t,r ,    \     »     ^!?4,  Si^^foH^tt'Hfr     f. 

HÄ;  V    Kit»,*r>»rr.  MHiiitl^ch  u.  V,  70:  flfhkuj^i'h.  —  v\   kii'ding  ,    f.  S.   2««    n.  ^7.    -  WH. 

KitÄehker,  Kitsehke  (in  Schwarz  drei,  2  u.  1,  goldene,  mit  den 
Griffen  nacb  der  Mitte  zu  itiisammoiigestellte  Streätkolbeu).  Altes, 
schlesiscbe«!  Ädelsgeschb'ebt,  niebt  zu  verwedisela  mit  der  im  vor^t eil- 
enden Artikel  besprochenen  Familie  v.  Kitseber.  Dasselbe  war  im 
Briegscben  begütert  n.  (^onrad  Kitsehke  (Kitske)  v,  Kunlitz  zu  Cbulz- 
dorff  war  1586  in  Brieg  bei  dem  Leichenbegängnisse  do>3  Herzogs. 

Sinapim,  T.  S.  5t?  «.  H*«.  72«,  —  Frtih,  p,    Lf4«hur,  I.  8.  I3f.  —  Si^bmachtr,  J*  66; 

Kitt*»L  Ein  in  Schlesien  im  17.  u.  in  der  ersten  Hälfte  des  18, 
Jabrb.  im  Oelsischen  und  Trebnitzscben  beglltertes  Adelsgesehleebt, 
welches  bereits  1*U0  zn  Xeu-Sorge  im  Oelsnisdien  nnd  im  Tn-bnitz- 
sclien  zu  TToehkirdi  nnd  Wiese  sass.  ^  Vnn  Joliann  v.  K.  auf  Wiese, 
Hoebkirdi  n.  Neusorge  stammte  aus  der  Ehe  mit  Sui^finna  v.  Hannold 
Hans  V,  K.  aufwiese  n.  TTocbkirdr,  verm.  mit  Annal^a^ina  v.Reihnitz, 
Von  den  Srdinen  desselben  starb  Bernbord  Leopold  v.  K.  17U(^  in  k.  k. 
Diensten  und  Joachim  Wilhelm  v.  K.  und  Wiese  vermahlte  sich  1718 
mit  Einer  v,  Koeb  u.  Gross-Krutseben. 

SinupiU4.  I.  S.  M3  it    U,  K   727,    -  N,  Vr     VI.,  lü.  R.  111.    -    Frfih.    v,  L^dthur ,  1. 
S,  *:t4,  —  r.   Meding,  Jll.  P.  .131, 

KittHtsE,  Freiherren.  Altes,  bereits  im  1!^,  Jahrb.  in  der  Lausitz, 
im  14,  in  Schlesien  und  im  15.,  in  welcbem  die  Familie  sdiou  mit  dem 
freiheiTlichen  Titel  vnrkonunt,  in  Böhmen  und  t>st|>reussen  nnsil^^sig  ge- 
wesenes Adelsgeschlecbt,  —  In  der  Lausitz  waren  Kittlitz  hei  Loebau 
und  Kittlitz  hei  Calan  alte  Stammh.'iuser  des  Geschlechts.  Ei-steres  Gut 
wird  schon  1277  genannt;  in  der  zweiten  Hü!fte  des  14.  Jahrb.  hatte 
die  Familie  die  Herrschaft  Muskau  einige  Zeit  pfandweise  inne  und  sass 
zu  Baruth  bei  Bautzen  und  spfiter,  gegen  Ende  des  I«i.  Jahrb.  uinl  im 
17,,  stand  noch  Spremberg  dem  Geschlechte  zu.  Aus  dem  Hanse  Ba- 
ruth st4mimte  Jobanu  von  lültlitz.  welcher  um  1385  Bischof  zu  Meissen 
wurde  und  1408  starb.  —  In  Schlesien  waren  bereits  1323  Nieder- 


—     118     — 

Leschen  und  Malmitz  oder  MalniU  im  SprottauSehen  in  der  Hand  der 
Familie  und  Jolianncs  v,  K.  war  IZB9  Bischof  zu  Lebus.   Später  kamen 
mobrere  andere  schlesische  Güter  in  den  Besitz  des  Geschlechts,  na- 
mentlich auch  Otteiidorff  im  Bnnzlaiisclieii ,   und  der  Stamm  breitete 
sich  besonders  aus  den  Hftuseni  Maliiütz  und  Ottendnrft"  weit  aus.  — 
In  BCdimen  hatte  die  Familie  bi^i  um  die  Mitte  des  16.  Jahrh.  die  HeiT- 
Schaft  Räuden  innc ,  und  nach  Ostprenssen  war  dieselbe  aus  Schlesien 
1454  mit  Sebastian  Freili.  v,  Kittlitz  frclanjyrt,  von  dessen  Nachkommen 
Heinrich  Frtih.  v.  K.  vom  Herzo|src  Albert  in  Freussen  für  treu  ge- 
leistete Dienste  gegen  Mitte  des  16.  Jahrb.  Gross-  n.  Klein-Waldeck  un- 
weit Pr,  Eylau  erblich  erhielt.     Zu  diesen  GiUern  kamen  später  in  Ost- 
preusseu  nocti  viele  andere  Besilznuf^en  und  Sprossen  der  preuss.  Linie, 
welche  später  wieder  ausging,  erhielten  hohe  Ehrenstelleu.     Älbrecht 
Freih.v.K.,  gest.  1604,  wurde  1583  Landhofmeister  in  Preussen  n.  Chri- 
fitoph  Freib.  v.  K*  auf  WaUleck  starb  1657  aln  Ober- Marsehall  in 
Preussen,  —  In  neuer  Zeit  bat  der  Stamm  wohl  nui-  im  Hause  Otten- 
dorff  tbrt|tfeblüht.  über  welches  das  geneal.  Taschenb.  d.  Treib.  Hauser 
Auskunft  giebt ,  wilbrend  f rllher  Ober  das  Haus  Malnitz  Sinapius  bis  in 
die  zweite  FJiilfte  des  17.  Jahrb.  sich  genau  verbreitet  hat.    Die  neuere 
Stammreihe  des  Hauses  Ottcndorff  ist  folgende :  Johann  Ernst  Freib. 
von  Kittlitz  und  Otteudorff,  gest,  1787,  Raths-Semor  der  Studt  Sprot- 
tau:  Elisdlieth  v,  Unruh,  gest.  1789;  —  Freih.  Christoph  Ferdinand 
Rudolph,  gest.  1822,  Herr  auf  Klein-Tietz  bei  Liegnitz,  k.  pr.  Regier*- 
u.  Laiidrath:  Dorothea  Sopbie  v.  Paczensky,  gest.  1801  ;   —   Freib. 
Friedrich,  gest,  1849,  k.  pr.  Oberst:  Caroline  Erdmutlic  Buchwald;  — 
FreÜL  Rudolph  ,  jc^tziges  ITaupt  der  Familie,  k.  pr.  Hauptmann.   Der- 
selbe hat  sich  1856  mit  Laura  Peiper  vermählt,  aus  welcher  Ehe  eine 
Tochter,  Auun,  geb.  1859,  entspross.    Die  drei  Brüder  des  Freib.  Ru- 
dolph sind:  Freih.  Ferdinand,  geb.  1822,  k,  jar.  Ilanptm.,  Freib.  Lud- 
wig, geb.  1824.  k.  pr,  Lieut.  in  der  Landwehr  und  Freib,  Franz,  geb* 
1831,  k.  pr.  Lieutenant.  —  Die  drei  Brüder  des  1649  verstorbenen 
Freih,  Fnedricb,  s.  oben,  sind:  Frtih.  August,  geb.  1703,  k.pr, Haupt- 
mann der  Gendanucrie  a.  D.,  Freih.  Wilbebu,  geln  1794.  k.  pr.  Prcm.- 
Licut  a.  D.  und  Freih.  Ferdinand,  geb.  1797,  k.  pr.  Major  a.  D.  Von 
diesen  Brtldern   hat  Freih.  Wilhelm  sich   182t:>  mit  Henriette  v.  liein- 
baben  verm.  und  aus  dieser  Ehe  stajunjeu  Freih.  Richard,  geb.  1829, 
Dr.  phil.  und  Oberlehrer  an  der  k.  Ritter- Academie  zu  Liegintz  u.  Freih. 
Robert,  geb.  1831,  k.  pr.  Gerichts- Assessor.    Auch  leben  noch  Nacli- 
konimen  von  dem  Bruder  des  oben  genannten  Fretberrn  Christoph  Fer- 
dinand Rudolph,   dem  Freiherrn  Friedrich  August.    Derselbe,   gest. 
1825,  k.  pr.  Oberstlieut.,  vermählte  sicli  1798  mit  Henriette  Freüu  v, 
Diebitsch,  gest.  1835,  Halbschwester  des  k.  russ,  Feldmarschalls  Freih. 
V,  IMebitsch,  aus  welcher  Ehe  zwei  Buhne  entsprosstcn :    Freih.  Frie- 
dnch  Rudolph,  k.  pr.  Oberförster  und  Freih.  Heinrich,  k.  pr.  Haupt- 
mann a>  D. 

Bnlh*H  Lit  prooemio  Tab.  ifteirnUAt.  p.  SS,   —    ffarfknoeh.  Alt,   u,   tfeiiLSi  Ptcusapii,  S.  450. 

—  Lttc<u,  AchU?».   Chronik,  ti.   1717,    —  Sinapim  .    I,  d.  19a— 20O  u.  U  ,   N.  318—50  unil  726, 

-  aauhe,  1.  8,  lüiy-22  ii.  n,  ö.  MO— 32.  -  N.  Pp.  A-L.  IH.  S.  lU— la.  —  Frcift,  *.  Le- 
debur,  l.  8.  45*  ti.  Zb,  —  Oeucal.  Twcbeub.  d,  froih.  H&u«.  1BÄ7.  B.  375^78,  I8S9.  B.  361 
11.  62.  im.  8.  357  II.  5B.  -  SUbmacher,  I.  ^  t  F.-H.  v.  K. 


—     110     « 

Kitzlti;^*   Ein  zu  dem  Ade!  im  Kpfr.  Preussen  zalilencios  Gesdileclit, 
ans  wekliem  seit  der  2,  Iliilfte  dos  18.  Jahrlu  mehrere  Sprossen  in  der 
k.  pr.  Armee  standen   and  zwar  unter  Anderen    178B   ira  Regim.  ?.* 
Schönfeid  drei  Brüder,  die  Lieutenants  Carl  Gottlieb  ,  Leopold  Frie-' 
drieh  ujid  Friedrich  Maximilian  \\  Kitzin g.  —  Von  den  Söhnen  des  k/ 
pr.  Uauptnianns  im  ReKim,  v.  Rfk^hel  Carl  Friedrich  Maxinnlian  v.  K. 
aus   der  Ehe  ndt   Friederike  Eleonore  v.  Tigerström  war  l''^55  Carl 
Friedrich  Herrmann  v,  K.  Vice  -  Präsident  des  Ap]»ell;it..-(Terichts  zn 
ßromberg  und  Christian  Ernst  Theodor  v.  K.  Appellationsgericlitsrath 
m  Mlinslcr, 

Klämpfl  V.  R<»tteiithiirii,  Kitt  er  und  Edle.  Erhmnd.-österr.  Rit- 
terstmuL  Diplom  von  iTt)»;  ffir  Franz  Joseph  Klämpfl,  Verwalter  zu 
Sauerhnmn  in  Steiermark  ,  wegen  seiner  Wirthscihaftskenntnisse  mit 
dem  Prildicate :  Edler  v.  Eottenthurn* 

Meu*rU  r.  hluhtjHd,  8,  1/4, 

Klaetto  (im  Schilde  di*ei,  2  u.  1»  Kletten),  Ein  unter  dem  preus^ 
Bischen  Adel  aufgeführtes  Gesehleclit»  nicht  7M  verwechseln  mit  der  in 
Sachsen  vorgekoiumenen  Familie  von  Klette.  Ein  v.  K,  war  nach  1747 
Hofmarschall  der  verw.  Johanna  Ehsaheth  Fürstin  zu  Anhalt-Zerbst  u. 
der  k.  pr.  Generallieuten.  a.  D.  v.  KUltte  stJirh  19.  März  1851  und 
hinterliess  ehje  Wittwe,  Malwine  geh,  v.  Biinting  und  eine  Tochter, 
Amalie  v.  K. 

Frtih.  »,  Ledfbur,  I.    tf.  435.  , 

EJaitiitiger  y,  Klanberg,  Reiclisadelsstand.  Diplom  von  1722  für 
Franz  Ferdinand  Klaininger,  mit  dem  Prädicate:  v.  Klanberg. 

H*i/trU  fl.   Mühtf«U,  Kr«   Bd.  S.  33^. 

Klammer.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Draunschweig-Lünebur- 
gischen  gehörendes  Geschlecht.  l>ie  Gebrüder  Hans  und  Conrad  Klam- 
mer erhielten  145tj  vom  K,  Friedrich  111.  einen  Wappenbrief,  —  Baltha- 
sar V,  Klanuner,  ein  Enkel  des  Hans  Klammer,  war  i5H2  Fürstl.  Rath 
und  1542  Canzler  m  Zelle.  —  Der  Stamm  ist  mit  BuUhasar^s  Enkel, 
Hernjaun  Balthasar  v.  Klammer^  Herrn  anf  Feilte,  Winsen  und  Gunder, 
h,  braunschw.-lüneb.  Gch.-Rathe  nnd  Grossvoigte  zu  Zelle,  8.  Sept. 
1(135  im  Mannsstamme  t-rloschen. 

Mttmckit,  BLopraiih.  SkiiKeii,  H,  10.  —  SpiH,  Vwlerllna,    Urlüv.  l.  ISIS.  S.  402.  —  i^#iA. 

Klass.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Novbr. 
1786  für  Jüliami  Heinrich  Klass,  k.  pr.  Kriegs-  u.  Domainenrath.  Der- 
selbe, spiltcrGch.Obcr-Kriegs-Doniainen-Recbnungsrath  u.  Director  des 
4,  Senats  der  Ober-Kriegs-Domain en-Rechnungskaramer,  hatte  von  sei- 
nem Schwiegervater  v.  Ludwig  die  bei  Leipzig  gelegenen,  fi'üher  v.  Po- 
nickauschen  Güter  Albershayn ,  Eicha,  'Erdinannshajm  *  Fuchsbayn, 
Grethen,  ivlinga,  Naunhof  etc.  geerbt  und  auch  in  der  Ober-Lausitz 
die  Güter  Ddbra  bei  Camenz ,  Ossling  und  Trado  an  sich  gebracht.  — 
Der  Sohn  desselben,  Friedrich  Williclra  v.  Klass,  k*  pr.  Generallieut 
a,  D.,  starb  18.  Mai  1850. 

N.  Pr.  4,-U  IIL  ^.   113  u-  V.  a.  '-'72,  -   Frtih.   t.  Ltdtikir,  l.  3.  4W.   —  W.-B.  d.  Pr. 
Mnuftreli.  III.  e«.  -«  &w»tkk;  ÜI.  8.  16d  u.  M. 


—     120     — 

Klebeck,  Freiherren.  Reichsfreihen-nstand.  Diplom  vom  22.  Juni 
1779  für  Wilhelm  Ernst  v,  Kleheck.  k.  k.  Generalmajor  mid  f(ir  den 
Bruder  desselhen,  Carl  Otto  v*  Klelieek  auf  Audrau  und  Grosshaekeu 
oder  Dannenthal  in  Carl  and  u.  Lasdohn-Praulen  in  Lioflaud*  Ordnungs- 
ricliter  des  Windcnschen  Kreises  in  Liefland.  —  Altes,  cur-  u.  lieflän- 
disciies  Adelsgeschleclit,  welches,  ursprünglich  aus  dem  Miinsterlande 
stammend,  xur  Zeil  des  Ileermeisters  Zyse  v.  Rutenberg,  nach  Lief- 
land gekommen  ist.  —  Die  Familie  gehört  in  Curland  zu  denjenigen, 
welchen,  gemELsa  dem  ans  dem  lleroldie-Departemente  des  dingirenden 
Senats  3*  Apr.  1862  ergangenen  Ukasc,  die  Berechtignng  2iir  Führung 
des  Barontitels  anerkannt  worden  ist. 

Mupei,  MaicriAlltn.  I7SS.  S.  1t&.  -  Mtij^rif  w.  Mühl/fld,  Erg-Bd.  8,  70,—  Freih.  9.  L*- 
d*hur,  L  R.  4^15.  —  CurlnLnd.  Goiivern.  :Z«it.  vum  '2.  Juni  1A^2  —  N^imbt  ,  GarJänd.  W.-B. 
TÄb,  'IG.  —  Schabot,  CtiTl.  W.'B,  :   RdrliÄfreil».   v,  K. 

K1el>e1»berg,  Grafen,  Böhmischer  Grafenatajid,  Diplom  vom  23, 
Dechr.  1702  für  Niclas  Franz  Freih.  v,  Klebelsherg,  k.  k.  Kreishaupt* 
mann  u.  von  1733  für  Maximilian  Lambert  Freih.  v.  K.  —  Ein  seit  dem 
17.  Jahrh.  näher  bckaniitea,  böhmisches  AdelsgeschlecM ,  welches  die 
Hen-schaften  nnd  Güter  Thumlmrg,  Lihoritü,  Getschau,  Henschowan, 
Tennetitz,  Klein-Augezd  etc.  an  sich  brachte,  den  Freiherrnstand  mit 
dem  Prädicate :  zu  Thnmhurg  erhielt,  später,  wie  erwähnt,  den  Grafen- 
Stand  erlangte  und  die  aus  acht  Ortschaften  bestellende  Fideicoramiss- 
Hcrrschaft  Trziblitz  im  Bezirke  Lohositz  etc.  inne  hat.  —  Den  Stamm, 
über  dessen  genealogische  Verhältnisse  Gauhe  Mehreres  angegeben,  hat 
dauernd  Graf  Maximilian  Lambert  fortgesetzt  nnd  die  von  seinem  Vater 
absteigende  Stammreilie  ist  l'olgende :  Johann  Ulrich  Freih.  v.  Klebels- 
berg  und  Thumburg:  Anna  Jacobe  Pniggenn  v.  Grtlneburg  und  Prug- 
genheim;  —  Graf  Maximilian  Lambert:  Maria  Ludmilla  Eleonore  Grf. 
V.  Sparr;  —  Gr.  Joscpb  Ernst  Wenzel:  Ludnnlla  Juliane  Grf.  v.  Lis- 
sau;  —  Gr.  Procop  Sigismund:  Maria  Josepha  Grf.  v.  Ugarte;  —  Gr. 
Johann  Nepomuk,  gcst  1841.  k.  k.  Kämm.,  Geh.  Rath,  General 
der  Cav.  und  FestungsgouTcracur  von  Theresienstadt :  Anna  Grf.  v. 
Pejiicsevich ;  —  Graf  Wen zeslans.  geb.  D^09^  jetziges  Hanpt  der  Fa- 
milie, k*  k.  Kämm.,  Ohersi  in  d.  A.  und  vormals  Dienstkämm,  hei  dem 
verst.  Erzh.  Ferdinand  dEste.  —  Die  beiden  Brftder  des  Gr.  Wenzes- 
laus,  neben  drei  Schwestern,  sind:  Gr,  Julius,  t^eb.  1811,  k.  k.  Kämm., 
verm.  1842  mit  Therese  v.  Szereday  nnd  Gr.  Franz,  geh.  1815,  k,  k. 
Miyor  in  d.  A.,  verm.  1855  mit  Adolphinp  Bohusch  v.  Ottoschütz,  — 
Als  Verwandte  des  Gr.  Wenzeslaus  und  seiner  beiden  Brüder  werden 
in  neuester  Zeit  noch  folgende  sechs  Sprossen  der  Familie  aufgeführt : 
Graf  Johann,  geb.  1791,  Sohn  des  verst.  Gr.  Maximilian  aus  der  Ehe 
mit  einer  Freiin  v.  Turha ,  k.  k.  Rittm.  in  d.  A. ;  die  beiden  Söhne  des 
1852  verst.  Gr.  Willielm,  k.  k.  Kiimm.  u.  Oberstlieutenants  in  d.  Ä.  aus 
der  Ehe  mit  Maria  Freiin  Mac-Enis  v.  Atter  n.  Iveagh :  Graf  Wilhelm 
(11)  geh.  1808,  IleiT  auf  Berettyo-Fantsika  in  Ungarn,  k.  k.  Kämm, 
u.  Rittm.  in  d.  A.,  verm.  1846  mit  Josephine  Grf.  Khuen,  aus  welcher 
Ehe  Äwei  Söline  stammen:  Wilhelm  (HI)  geb.  1847  nnd  Zdenko,  geb. 
1852  und  Gr.  Maria  Wenzel,  geb.  1815,  so  wie  der  Sohn  des  1850 
Yerstorhenen  Gr.  Franz  (Bruder  der  Grafen  Wilhelm  (D)  und  Maria 


—     121     — 

Wenzel)  aus  der  Ehe  mit  Rosirxa  v.  Derra:  Graf  Franz  (H),  k.  k. 
Lieutenant. 

Oauk^^  II.  B.  &33  u.  :I3  :  auch  nach  dem  Cilend.  6.  AdalbcrtL   —    Magerte    ».  Uühlf^ld, 
Krg.-Rd,  S,  |H.  _  f».  Schonf*lH,  L  8.  209.  —  I>«mafh.  Grafenh.  d,  Gt^g^nw.  I.  8,  444  u.  45. 

—  G«fieaL  Twcln-nfj,  d,   Rrfl    H£us<^r.   IS^'l.  S.  43*1— S»  u.  »ilttnr.  Htndb.iu  D«i3it»lbou.  S.  4M. 

—  Suppl.  ty  Sj^bm.  W.-B.  V[,  4.  -    T^rvf,  IL  212. 

Klebes.  Er}»irmd.-ÖstGrr.  Adelsstand.  Diplom  von  1 787  itlr  Ignaz 
Klebes,  k.  k.  Feld kriegs-Commissariats- Officio r, 

Mfg^rif  p.   Mühlfttii.  Kr^.-Bd.  S.  HS?. 

Klee.  Erbländ.H^sterr.  Adels-  u.  Kitterstand.  Diplom  von  1579 
für  Johann  Baptist  Kiep  (insgemein  Hans  Kj,  vorher  k.  Drejssiger  auf 
der  k.  Kronhorrschaft  Ungaririch-Altenhurg ,  und  für  den  Bnider  des- 
selben, Christoph  K.  —  Joliann  Baptist  v.  K.  kanftc  mit  seinem  Bruder 
1579  Dorf  u,  Gut  Schwarlorf  imwdt  Piseaherg  und  Beide  wurden  1580 
in  Nieder -OpRteiTf-icli  als  Londlentc  iiiiter  die  neuen  Kitterstands- Ge- 
sclilechter  aufgenommen.  Ersterer  erwarb  1 582  noch  das  Gut  Treestorf, 
welches  nach  ihm  sein  Bruder,  Cliristoph  v.  K,,  liesass»  der  159<^  nach- 
dem einige  Jalire  zuvor  Johann  Baptist  v.  K.  gestorben,  ohne  männ- 
liche Erben  starb. 

WiMfirili,  V.  8.   162. 

Kleefeld,  b.  Schub art  v.  Kleefeld, 

Elehe  v.  Fn>hpue/ärj£?.  Er  bland. -österr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
19.  Mai  1847  für  Simon  Klebe,  k.  k.  Obersten  im  Chev.-leg.-Reg.  Gr. 
Wrbna  Nr.  6,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Frohenegg.  Derselbe  trat  später 
als  k.  k,  Generalmajor  aus  dem  activen  Dienste. 

Kleibert,  Edle  und  Ritter,  Reichsritter  st  and.  Diplom  von  1716 
für  Peter  Friedrich  Kleibert,  k.  k.  Reichshofratbs- Agenten,  mit  dem 
Prädicatc :  Edler  v. 

Mffferte  e,  MÜM/efd,  KfR.-Bd.  8.  162. 

Kleimayrn,  Freiherren  {Schild  geriert,  mit  blauem,  einen  golde- 
nen Stern  zeigenden  Mittelscbilde.  1  u.  4  in  Blau  ein  einwürts  springen- 
des, silbenies  Einhorn  und  2  und  3  in  Roth  eine  silberne  Lilie).  Erb- 
länd.-iMerr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom  5.  Aug.  1852  für  Hieron y- 
raus  Joseph  v.  Klolnmyrn.  k.  k.  PrÜsidcnten  des  niederösterr.  Mercan- 
til-  nnd  Wechsrd-Geriehts  und  Vice-Prilsidenten  des  niederösterr. Land- 
rechts,  Landstand  in  Salzburg  etc.  —  Ein  mit  der  bayerischen  Familie 
V.  Kleinmayer  nicht  zn  verwechselndes,  zu  Anlange  des  18.  Jahrb.  aus 
Württemberg  nach  Salzburg  gekommenes  Geschlecht,  ans  welchem  die 
Gehrader  Maximilian  Ignaz  Kleienmayer,  Yice -Domamts- Verweser  zu 
Friesack  und  Franz  JoseijhK.,  Pfleger  der  Herrschaften  Saxenburg  und 
Veldsperg  in  Ober-Kürnten,  1.  Sept.  1703  den  rittermässigen  Reichs- 
a^lel  mit  dem  Namen:  v.  Kleimayrn  erhielten.  —  Freih.  Hieronymus 
.Joseph,  s.  oben.  gest.  27.  Nov.  1852,  —  ein  Sohn  des  Franz Tbaddaeus 
v.  Kleima>Tn,  sahburg.  Geh.  Conferenz-Raths  nnd  Presidenten  der  ober- 
sten Justizstelle  —  vermählte  sich  1800  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Platz, 
aus  welclier  Ehe  zrwei  SiVbne  entsprossten,  Freih.  Hlcronymus,  geb. 
1808,  salzh.  Landstand.  k.  k.  Hauptmann,  verm.  1858  mit  Pauline  Popp 
V.  Böhmstetten,  verw.  v.  Scbweiger-Dlirnstein,  geb.  1822  nnd  Freih. 
Leopold,    geb.  1819,   salzb,  Landstand  und  k.  k.  Hauptmann,   verm. 


—     122     — 

184(1  mit  Isabelle  v*  Schicdenhofen,  gest.  1858,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Töcliter,  Anna  und  Maria,  stammen < 

0.  liinff,  8.4<i2  u,  n.  —  M^p^rl"  e.  MuAtf^td.  Krpt.-Bd.  S.  3,19.  —  OeapAL  Titsdienb,  der 
irrilx.  HrtiM»?r,  Iff.SS  xS.  2^,7  „  y^  j^i^g.  S,  855  u,  j«  u.  lr<6l».  S.  42l.  -  W,-B.  ü,  K«t.  Bay- 
ern, vr.  ^3:  V.  K,  —  A'H^icu*«.  r.  s.  23J  II.  as- 

Klein  (Schild  der  Lunge  nach  getheilt:  rechts  in  Gold  ein  halber, 
schwarzer  Adler  und  links  quer  i^etheilt:  ohen  in  Blau  eine  iroldene  Li- 
lie nnd  unten  in  Rotli  eine  silberne  Rose),  Adelsstand  des  K^i\  Preus- 
sen.  Diplom  von  1708  für  Johann  Kleitu  h.  nieklenb.  Minister,  bei  Ge- 
legenheit der  Vermahlung  des  Königs  Fnedrich  I.  von  Preusseu  nüt 
Sophia  Luise  Piinzessin  ?m  Mecklenburg-Gral>o\v.  —  Mit  dein  angege- 
benen Wappen  wurde,  unter  llrrufung  auf  Diplom  vom  21.  Mai  1792, 
Jacob  Joseph  \\  Klein,  Ifuit  Eingabe  d.  d.  Sieghurg,  2P>.  Juni  1829,  in 
die  Adelsmatrikcl  der  preuss.  Rheiiiprovinz  in  der  Classe  der  EdeUeute 
mit  Nr.  103  eingetragen 

Jit;/t*r.  Bcitr.  tut  jMrhl.  Litrrtt.  V.  S.  24.  —  w.  EfUbach,  I.  ß,  664.  —  N,  Pr,  A.-L.  IH. 
S.  US.  -  Frtft/t.  ff.  LfiUhuF,  r.  8.  IMS  «.  36.  -  W.-  H,  d«r  Prous».  Uheiüprflv.  t,  Tib.  66 
Np   IRl   iK  S.  I5J. 

Klein  (Sebild  geviert:  1  und  4  in  Gold  ein  einwärts  aufspnngen- 
des,  rothes  Einhorn  und  2  utul  H  in  Blau  auf  weissem  Boden  ein  golden 
beblütterter  Lorbeerbaum,  aus  dessen  Stamme  nach  rechts  und  links  ein 
Ast  treibt).  Reicbsad eisstand.  Diphim  im  kurbayer.  Reichsvicariate 
vom  10.  Sept.  1745  für  Wilhelm  Wolfgang  Klein,  kurpfab.  Reg,-Rath 
nnd  Geh.  Conferenz-  und  Staatssecretair,  —  Ein  Enkel  desselben,  Jo- 
bann Wilhelm  Ignaz  v.  Klein,  geb.  1761^  k.  hayer.  Oberst  und  Stadt- 
commandant  in  Ansbach,  wurde  nach  Anlegung  der  Adel  sin  atrikel  des 
Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

9.  Lanff,  «.  403,  —  W.  B.  d.  Kgr,  Brnyi-rii,  VI.  5*i,  —  >.  Hffn4r  ,  bftyor.  Adel.  Tab.  T04 
und  8.   »9    —  KnfiChk^.  1,  8,  'iäS. 

Klein  (Schild  der  Länge  nach  von  Gold  und  Silber  getheilt,  mit 
einem  ebenso  von  Schwarz  und  Roth  gethcilteu  Doppeladler).  Reichs- 
adelsstand.  Diplom  im  kursaehsiselicn  Reiclisvicariate  vom  14.  Juli 
17[>0  für  Anton  Klein,  kuriifälzJIufgerichtsrath  und  Geh.  Secretairetc. 
Der  Stamm  blühte  fort  und  ist  jetzt  im  Merz.  Nassau  im  Amte  Rüdes- 
heim begütert. 

Klein,  Edle.  Erbland. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1818  für 
Jobaim  Klein,  k,  k.  Ohei-sten  im  lufant-Reg.  Grossherzog  von  Baden, 
mit  dem  Priidicate :  Edler  v. 

Klein  v.  KleinKtern.  Erhlünd.-österr.  Adelsstiind,  Diplom  von 
1777  ftlr  Jose}dj  Anton  Klein,  k.  k.  Ul)erlieuteuant  und  Rechnungsfüh- 
rer im  Inf.-Regira.  Fürst  Esterhazy,    mit  dem  Prädicate:  v.  Kleinstern. 

Kleinan,  Kleiiiow*  Klenan  (im  Schilde  ein  dreiliügeliger,  grüner 
Berg^  auf  welchem  eine,  auf  je  der  Seite  von  einer  gestürzten,  schweben- 
den Greifs-  oderAdlersklaue  begleitete  Rosenstaude  steht,  die  oben  eine 
fünflilüttrige  Rose,  an  deuSeiteu  aber  \ieleBlütter  Imt).  Altes,  mekleii- 
burgisches  Adelsgeschleclit,  welches  mit  der  Familie  v.  llagenow,  s. 
Bd.  IV.  S.  148  und  149,  ein  Wappeujfahrte  und  in  den  Aemtcra  Star- 


—     123     — 

Esffdt  und  Stavenhagen  begütert  war.  Dasselbe  wendete  sich  in  der 
Mitto  des  17.  Jalirli.  nach  Iinneniark  und  atia  ihm  entspross  Anna  Ju- 
liana v.  Kleinau,  welche  sich  1702  mit  Christian  Eherhard  Ftli'aten  zu 
Ost-Fliessland  verniäliltc  und  1727  starb.  Von  den  Brüdern  derselben 
starb  der  Eine  1723  als  k.  däii.  Oberst  und  Commandant  zuFHedricbs- 
hafeu.  Die  Fandlie  war,  wie  d jus  Wappen  ergiebt,  gmz  verschieden  von 
dem  böhmisch-cisterr,  Gescblechte  der  Grafen  v.  Klenau, 

Kleinberj^er  Kdle  v*  Kleinberg.  Erblitnd. -österr.  Adelsstand, 
Diplom  ftlr  Johann  Kldnberper  mit  dem  PHidit^atR:  Edler  v.  Klräberg. 
Derselbe  war  18511  k,  k,  Feldnuirsrb.-TJeut,  undFestungs-Commandant 
zu  Königsgraetz  und  einSolin,  Rudolph  K.  Edier  v.K,,  stand  als  Haupt- 
mann im  k,  k,  5fi.  Infant.-Kesnni. 

Raini»rhriftJ.  Nnlii;, 

Kleinbnr^t  Freiherren.  Alter  Reiehsfreihemistand.  Bestätignngs- 
diplom  desselben  von  1707  für  Faul  Carl  FreÜL  v.  Klciidnirg. 

Kleindientitr  Klaindieui^t,  Ein  früher  in  Steiermark  vorgekom- 
menes rilterhches  Geschlecht,  aus  welchem  Christoph  Kleindionst,  Herr 
zii  Wachsenegg  und  Pürkhenstein,  ein  Sohn  des  Georg  K.,  inn.-österr, 
Kanzlers  zu  Graz,  1592  als  niederösterr.  Landmann  gleich  unter  die 
alten  Rittei-slandes-Geschhchter  aufgenommen  wurde.  Derselbe  besass 
Schlossund  Gut  I*ietmanns  und  kaufte  1611  auch  die  Herrschaft  Wei* 
nem.  Seine  Söhne,  Dietrich  und  Ehreureich  v.  K.,  besassen  nach  sei- 
nem Tode  lßl8  gemeinseliafttich  die  Herrschaften  Dietmanns  und  Wei- 
nern und  erhielten  auch  die  geiiaunten  Giitrr  in  Steiermark  zu  Lehen. 
Ehrenreich  v.  K.  war  1620  Beisitzer  des  uieder-öBterr.  Landraarschall- 
gericlits :  dass  derselbe  vermählt  gewesen,  ist  nicht  bekannt,  Spät4?r, 
1631,  verkaufte  Cliristophs  v.  K.  Wittwe,  Regina  v.Prank^Weiuern  an 
Frau  Rosiim  Poiger  v.  Puige  und  Reizenschlag, 

Eleindi»rff,  Kleiutlorfi  Edle.  Erblümi-östeiT.  Adelsstand.  Diplom 
von  IPOO  ffir  Nlklas  Kleindorff,  k.  k.  Generalmajor  und  Festungs-Coni- 
mandanten  in  Josephstadt,  mit  dem  Pdidicate:  Edler  v.  ^-  Der  Stamm 
blühte  fort  und  Julius  Edler  v,  Klcindorf  war  bereits  1856  Hauptmann 
1.  C!.  im  k,  k.  22.  Inf.-Regim. 

Mtg*rl€  P.  Mühi/itd,  S.  I^fr9.  —  ltillt.-fl«hoau.t!«m.  d.  Oüiterr.  Kalflerth. 

Kleinfeld,  Ernpoeki.  Ein  früher  m  dem  Adel  in  Westpreussen 
gehörendes  Gesclilecht.  —  Georg  v.  Kleinfeld  war  15R6  Burggraf  von 
Danzig-  —  Die  Familie  besnss  das  Gut  Krupocin  an  weit  Schwetz  und 
nannte  sich  von  demselben  Krupocki. 

Kleinmayer  in  Roth  ein  silbernes  Zelt ,  in  welchem  auf  grünem 
Boden  ein  roth  gekleideter  Mann  steht ,  weklier  in  der  Rechten  einen 
Stab  halth  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  27.  Apr.  lOra  für  Johann 
Thomas  Klcinniayer,  Pfleger  zu  Irmazhofen.  —  Die  Fairülie  hatte  1604 
einen  kais.  Wappenbrief  erbalten  und  ein  Ur-Ür-Enkel  des  Johann 


—     lU    — 

Thomas  v.  K. :  Lorenz  Xaver  v.  K.  zu  Aichach,  geh.  1790,  wurde  in 
äw  Adels -Matrikel  des  'K*^r.  Bayorn  eingetragen,  Bas  Geschlecht  ist 
mit  der  adeligen  und  freiheni,  Familie  v,  lOeiniajTn  nicht  zu  ver- 
wechseln* 

V.  Lang,  9.  4(>4,  —  W,B,  tl    Kpr.  Bsiyern.  VI.  53. 

Kleiiiinayer.  Krhländ.  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1TR7  für 
Ignaz  Kleiiimaycr,  Landschafts-BachdJiicker  und  Buchliändler  7M  Kla- 
gen fnrt. 

Mfgrrie,  ü.    Müfil/fift,  ErR-BiJ.  B,  :i:tl*  u.   40. 

Kleinmond.  Er])lünd.-5sterr,  Adelsstand.  Biplom  von  1778  für 
Andreas  Kkinmond,  Arzt  ii.  Sanitütsrath  in  Steiennark. 

Kleinpuiier  v.  AVeittentlml,  Freilicri*en,  s.  W e i  1 1  e n  t  h  al ,  W ei- 
le ntliaK  Freiherren. 

Kit^inEclirodf  Freilierreu,  FreiheiTenstand  <les  Kgr,- Bayern.  Di- 
plom vom  10.  Fehr.  1R50  für  Carl  Joseph  v.  Kleinsehrod .  k.  hayer. 
Slnatsrath  im  ausseronlentl.  Dienste.  Präsidenten  des  Appellations- 
Gerichts  von  Oher-Frankon  etc.  Derselbe,  geh.  1797  zu  Wftrzhnrg 
ans  einer  angesehenen  Beaniten-Familie  des  ehenuiligen  Fürsten  thnmes 
Wilrzbnrg  —  der  Vater  war  grossh.  würzh.  Landes-Directions-Director 
und  der  Gros.^vater  fürsth  würzb.  Geh.  Füith  und  Hochslifts-Syndicus  — 
von  1849  bis  1R54  k.  hayer.  Justizrninister,  wurde  1.  Jan.  1850  durch 
Verleihung  des  Kronordens  geadelt  n.  erhielt,  wie  angegeben,  in  Anerken- 
nung seiner  Verdienste,  mit  seine«  Abkömmlingen  den  erhliclien  Frci- 
}ierrnstand  tax-  ujid  stempelfrei,  Frpih.  Carl  Joseph  war  in  erster  IChe 
vermählt  mitCaroline  Grf.  Guiot  du  PonteiL  gest.  1851  u.  vermählte  sich 
in  zweiter  Fhe  1854  mit  Ropliie  Fr»^iin  Wamboltv.  Umstadt.  geb,  1797. 
Aus  der  ersten  Ehe  stammt,  neben  einer  Tochter  Freiin  Mathilde,  geh. 
1844,  ein  Sohn,  Freib.  Heinrich,  geh.  1842. 

K.  hn\^T.  Rf"KirtmiK*lj|iiU  ¥on  t8&»,  8.  317,  —  Orn'^nl.  TÄirU^nh,  tl.  fri'ih.  Hüin^r.  ISeJl. 
fi.  SS?,  w.  lFtr>2.  S,  422. 

KleinsorjEre,  auch  Freiherren,  Ein  aus  dem  Lippe'scben  stammen- 
des, angesehenes  GescldeeJit,  in  welches  durch  zwei  Diplome  der  Reichs* 
adelsstand  und  später  der  erhländ.-österr,  Freiherrnstand  gekommen 
ist  Das  erste  Adelsdiplom  erhielt  vom  K.  Leopold  I.  Heinrich  Bal- 
thasar Kleinsorgo ,  kurbraniienb.  Geh.  Kammer^'erichtsrath  nnrl  dieses 
Diplom  wurde  vom  Kurfilrs^ten  Friedrich  III.  zn  Brandenbnrg  9.  Sept. 
1698  anerkannt.  Das  zweite  Diplom  vom  2.  Aug.  1710  erhob  die  Ge- 
selnvister  Johann  Philipp  Wolffgang  Wilhelm  und  Ida  Wilhelmiue 
Klein  sorge  in  den  Reichs- Ade  Isstand  und  Johann  v.  Kleiusorge,  vorder- 
österr.  Postdirector,  erlangte  1792  den  erbländ.-osterr.  Freiherrnstand. 
—  Die  Familie  hesass  im  Lippeschen  den  Laubkerbof  und  den  Nieder- 
hof zu  Vogelhorst  bei  Lemgo,  hatte  im  17.  u.  18  Jahrb.  mehrere  Gtiter 
in  Westphalen  inne  und  war  vorübergehend  auch  in  der  Uckermark  u. 
in  Pommern  angesessen.  In  Pommern  sass  dieselbe  noch  1803  zu  CarB- 
bäum  unweit  Schievelbein. 

MfgfrU  r>   Mühtf^id,  Epf,-Bd.  H.  70.  ^  K.  Pr.  A.-l#.  V.   8,  272.   —   Fr^ih.   f.    LtdthWt, 
L  8.  486.  -  W.-e,  d.   Pt.  Mofl.  HI.  66, 


J 


—     125     — 

Kleitiwachtert  ErbL-usterr,  Adelsstand.  Diplom  von  1748  für 
Frauz  Bernhard  Klein  Wächter,  k.  k.  Licnt.  u.  Auditor; 

Kleiwer  v.  Kleislteini,  Ein  m  dum  Adel  dt^s  Grossh.  Baden  ge- 
hörendes Geschlcdit,  ilessen  Sünnmvaler  Jost'idi  Kleiser,  fOrstl.  Fürsten- 
bergscher  w.  Geh.-Bath  war,  Ueiii>ellpen,  als  Hechlsj^^' lehrt  in  rühm- 
lidist  lK4taimt,  erhob  durch  Diphiin  \om  18.  Juli  IIJ^G  der  damalige 
ReicbsfürBt  Carl  Joaehiui  v.  Fürstenberg,  mit  den»  I'rüdieate:  v,  Kleis- 
heim, in  den  erblichen  Adels-  u,  Ritterstaad. 

K]ei»s>  Kin  Irülier  zu  dem  Adel  in  Ostpreusseii  zählendes  Ge- 
schlecht, welches  angeblich  aus  Franken  stammte  n.  uin  Osterode,  Moh- 
runj^en,  Neideuburg  u.  I'r.  Holland  begütert  war. 

Kieisti  anch  Frf?iherren  utid  Grafen.  Grafenstand  des Kgr.  Preuft- 
sen.  Diplom  vom  3.  Juni  1814  für  Friedncli  Heinrich  Ferdinand  Endl 
V.  Kleist,  k.  preuss.  (»enirul  der  lufjmt.  und  Kegimentschef  etc.,  in  An- 
erkennung seiner  Heldenthaten  im  ÜefreiungiHkampfe,  mit  dem  Namen: 
Kleist  V.  Nnllendorf  und  der  Anweisung  auf  die  iJomaine  StOtterlingen- 
bürg  bei  Haiberstadt;  vom  21.  Januar  18:23  für  Wilhelm  Bogiskv 
V.  Kleist,  k,  pr.  ersten  lloQiigermeister  und  Major  m  d.A.  mit  dem  Na- 
men; Graf  Kleist  vom  Loss  und  vom  2tX  tJct.  1840  für  Ethiard  v.  Kleist, 
Majoriitslni-rn  auf  Zützen.  (Jersdorf,  Schenkendorf  und  Sageritz^  k.  \n\ 
Major  der  Cav.,  nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt.  —  In  die  erloschene 
rheinische  Linie  liutte  im  17,  Jahrb.  Ewald  v.  Kleist  den  Freiherrn- 
staud  gebracht,  auch  führen  den  freiherrlichetj  Titel  die  beiden  BrUder 
del  verstorbenen  Eduard  Gr.  v.  Kleist  auf  Züt/en  und  die  Geschwister 
des  jetzigen  Majoratsherrn  auf  Zhtxen  ete,,  des  Gntfen  Leopold.  — 
Nächst  dem  haben  auch  drei  Sprossen  des  Stamnses  für  sielt  und  ihre 
Kachkommen  die  königl.  Erlaubniss  erkalten,  mit  ilirem  angeätammten 
Namen  und  Wappen  die  Namen  tmd  Wappen  der  Familien  v.  Bomstedt, 
V.  Rüehel  und  v,  Retzow  z\x  verbinden.  Es  erhielt  nämlich  im  April 
1803  Franz  Otto  v.  Kleist  die  Erlaubniss,  sich  Kleist  v.  Bornstedt  zu 
nennen ;  dem  Bruder  desselben,  Jacob  Friedrich  v.  Kleist,  spilter  k*  pr. 
Geuerallieutenant,  wiu'dc  1810  als  Neffen  und  Adoptivsöhne  des  14,  Jan. 
1823  verstorbenen  k,  preuss.  Generals  <l.  Int.  a.  1».  Ernst  Wilhelm 
v.  IlückeJ  gestattet,  den  Namen  Küchel  v.  KJeist,  oder  v,  Kleist-Rüehel 
zu  führen  und  Hans  Georg  v.  Kleist  erlangte  11.  Juli  1839  die  Geneh- 
migung zu  der  Ajmahjue  des  Namens  v.  Kleist-Retzow,  nachdem  mit 
Wolf  Friedrieh  v,  Itetzow  zu  Möthlow  5.  Dec.  1^36  der  Retzowschc 
Mannsstanmi  erloschen  war,  —  I»ie  Familie  v.  Kleist  ist  eins  der  ülte- 
sten,  angoseheuslen,  an  Sprossen  und  Gütern  reiclisten Gescklechter  der 
preussischen  Monarchie,  welchem  fi*st  in  idlen  Provinzen  des  Staates, 
namentlich  in  I*onimern  und  Brandenburg  ansüssig  und  auch  iji  andern 
Ländern,  in  Sachsen,  Hannover,  Curland  i  tc.  braute rt  wurde.  Dasselbe 
konmit  zuerst  in  Pommern  vor,  wo  auch  im  Fürstenth.  Cannnscheu  Kr. 
ein  Gut  seinen  Namen  erhielt.  Prisj>ehur  Kleist,  Hen*  zu  Muttrin  und 
Püjncn  und  Georg  K,,  Herr  ^u  Dubberow  und  Tychowj  lebten  um  1320 


—     126     — 

und  über  die  Nachkommen,  welche  in  und  ;^usser  Pommern  zn  hoben 
Ehren  gehingten.  hat  Mii^rool,  welcher  das  GoschlecM  pin  altes  vorneh- 
nics  im  Slettins<:hen  und  Stiftisclion  nennt,  viele  Nachweise  gegeben.  — 
Sputet  wurde  der  Stamm  namentlich  durch  die  Glieder  der  Familie  be- 
rühmt^ welche  in  der  k.  i)renss.  Armee  standen.  Henning  Alexander 
T.  K.  stjirb  1749  nh  k.  pr.  GeneralfeldmarschalK  Franz  Ulrich  v,  K.,  k, 
pr,  General'Lieutenant  und  Uegiments-Inhaher,  1757  an  den  hei  Lo- 
wositz  erhaltenen  Wunden,  Friedrieh  WOhelm  Gottfried  Arndt  v.  K., 
Chef  eines  Husaren-Regiments.  17*i7  im  42,  Lehensjahre  etc.  Hans 
t'aspar  v.  K..  GonunanLieur  eines  Grenadierbataillons,  wurde  in  der 
Schlacht  bei  Hohenfriedberg  4.  Juni  1745  durch  eine  Kanonenkugel 
getödtet  und  Joachim  Erdmann  v.  K.,  ebenfalls  Commandeur  eines  Gre- 
nudierbataillons,  ttidtlich  vei'^^^undet  15.  Dec.  1745  ans  der  Schlacht  bei 
Kesselsdorf  getragen;  Georg  Friedrich  v.  K„  k.  pr.  Generalmajor,  er- 
hielt IB.  Juni  1757  hei  ColUn  schwere  Wunden  und  Friedrich  Ludsvig 
V.  K.,  k.  pr.  Generalmajor,  blieb,  22,  Nov.  1757  im  Treffen  hei  Breslau 
durch  die  ßrust  geschossen,  auf  dem  Phitze.  —  Auch  ist  der  Name  der 
l'iimilie  in  der  dentschen  Literatur  rühiidichst  bekaunt:  Ewald  Chris- 
tian V.  Kleist  a.  d.  Hause  Zehlin  in  Pommern,  k.  pr.  Oljerstwachtraeis- 
ter*  der  liebliclie  Sänger  des  ,,Frilldings^\  verschied  1759  an  Wunden, 
welche  er  in  der  Schbudd  bei  Kunersdorf  erliaUen  und  Heinrich  v.  Kleist, 
freiwillig  gest.  1^11,  gehi^rte  durch  seltene  Originalität  der  Eründuug 
und  hohen  Flug  der  F*hantasie,  verbunden  mit  Müde  und  Zartheit,  zu 
den  gi'össten  dcntschcn  Dichtern  seiner  Zeit,  —  Was  die  oben  geuaiui- 
ten  Empfönger  der  Grafendiplome  und  die  Nachkonimen  derselben  an- 
langt^ so  magj  da  Näheres  die  Taschenbb.  der  grad-  Häuser  ergehen, 
Nachstehendes  hier  genügen:  Friedrich  Ferdinand  Heinrich  Emi!  Graf 
Kleist  V.  Nollendorf,  ge^^t.  1^^2:5  als  k.  pr.  General-Fcld-Marsehalb  war 
mit  einer  v.  Retzow  vermilhlt  und  aus  dieser  Ehe  entspross.  neben  einer 
Tochter,  der  Gemahün  des  k.  pr.Oherstlieutenantsv.  Laviere,  ein  Sohn: 
Graf  Hermann,  geb.  1804.  Herr  auf  Knanten  in  Gstpreussen,  k.  pr. 
Landratk  a.  1>.  und  Üondierr  des  Hochstifts  Brandenhnrg,  venu.  1829 
mit  Henriette  Freiin  v.Giistedt,  geh.  18ti**.  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
Trichtern,  Grf.  Mariane,  verm.  mit  Arthur  v.  Wulffen ,  gen.  Küch- 
meister V.  Sternberg  und  Grf.  Thecla,  verm.  mit  Wilhelm  Freih.  v.  Eck- 
ardstein. Herrn  der  Herrsch.  LCiwen  etc.,  zwei  Sühne  stauunen :  Gr. 
Herrmann  (IL),  geh.  IH^i,  k.  pr.  Lieut.  im  3.  schweren  Landw.-Keit.- 
Keg.  und  Gr.  Reimar,  geb.  18B7.—  Wilhelm  Bogislav  Gr.  Kleist  v.  Loss, 
gest.  IBfiO.  s.  ohen.  war  in  erster  Eiie  verm.  mit  Auguste  Grf.  v.  Loss, 
gest.  1B2S  und  in  zweiter  mit  Elisaheth  Grf.  v,  Medenu  gest.  1858. 
Aus  der  ersten  Efie  stanunen  die  Grafen  Bogislav  und  Ewald,  aus  der 
zweiten  die  Gr.  Wilhehn  und  Conrad,  welche  rierllrllder  die  Herrschaft 
Raddatz  mit  Zuhehru*  im  Neustettiner  Kreise  l'ommerns  hesitzen.  Heu 
Kamen  und  das  Wappen  der  hn  Mannsstamme  erloschenen  griitiichen 
Familie  vom  Loss  ffdul  nnr  cJer  äjtcste  dieser  Bruder:  Bogislav  Gr. 
Kleist  V.  Loss,  ü;eh.  1^24.  NiUzHiesser  des  grfl.  Lossisehen  Familien- 
Fidei-Comm.,  Herr  auf  Hirschstein  mit  Wabaitz  im  Kgr.  Sachsen,  Wer- 
chau  und  Kuippelsdorf  in  der  Prov.  Sachsen  und  Mehlsdorf  in  derProv» 


—     127     — 

Brandenburg,  Doctor  der  Rcclite.  k.  sächs.  Karamerherr  und  Minister- 
Resident  in  NeapeL  —  (Ir.  Ewald,  geb.  1825,  Besitzer  der  tzscbernti- 
witzcr  Gfiter  ini  Kr.  Guben  und  der  olbernhauer  Güter  im  silchs.  Erz- 
gebirge, k.  pr.  Landratb  d.  Kr.  Guben,  vennäblte  si<'h  1861  mit  Luise 
Grf.  V.  Reventbiw  <u  d.  Hause  Starzetbieb  ircb.  IH3S.  —  Graf  Williebn, 
geb,  1H32,  besitzt  die  jaeliow-eicbencr  Güter  im  Neustettiner  Kr.  Poin- 
niems  und  Gr.  Conrad,  mh.  1839;  ist  Besitzer  der  Herrscb,  Gross-Autz 
niit  Sirniehi  in  Curhmd  luid  des  HrttergulÄVolkmarsdorf  bei  Leipzig.  — 
\hn'  den  gWitticbcn  Titel  füllende  älteste  Sohn  des  1852  verstorbenen 
Eduard  Grafen  v.  Kleist  auf  Ztit.zen  aus  der  Kbe  mit  Luise  Grf.  v.  Ilocb- 
berg-FUrstenstein  ist:  Gr, Leopold,  geb.  1830,  Mujorat^herr aufZQtzeo, 
Gersdiirf,  Sclienkendorf  und  Sageritz,  k.  pr.  FrenL-Lieut.  im  L  Ciarde- 
Laudw.-rav.-lteji,  Von  den  GL-sebwistern  desselben,  drei  Scbwestern 
und  drei  Bnuler,  venniiblte  sich  18.^*7  Freiin  Marie,  gtb.  1828,  mit 
dem  Fürsten  Hans  1  leinrieb  XL  v.  Pless,  Grafen  v.  Ilncbberg,  Frbrn. 
zu  Fürstensteiii  und  Freiin  Hedwig,  geb,  182r>,  mit  Jnlius  Freib. 
V.  d.  Decken,  die  dritte  Scbwester  ist  Freiin  Ida,  geb.  1838.  Die  drei 
Brüder,  die  Freih.:  Oscar,  geb.  1832,  Ewald,  geb.  1833  und  Bogislav, 
geb.  1836,  sind  OfBeiere  in  der  k.  jir.  Cav.  Ytm  den  beiden  Olieimen  des 
Gr.  Leopold  ist  Xavi-r  Freib.  v.  Kleist,  geb,  17*>7,  Herr  auf  Raggatz, 
Braiiifttiidt,  Klingbi  ek  etc.,  k.  pr.  Kiunmi*rberr  n.  Gustav  Freib.  v.  K., 
geb.  1801.  Herr  auf  Gollneliau,  k.  pr.  Landratb  des  scbweinitzer  Kr,, 
verniilhlte  sieb  1824  mit  Antonie  v.  Uel>el,  geb.  1803.  aus  welcher  Ehe, 
neben  drei  Tuebtern ,  ein  Sobn  .  Freih,  Gustav,  geb.  1832,  k.  pr.  Pre- 
mierlieut. ,  .stammt.  —  Der  adelige  St^imm  des  Geschlechts,  welcber 
sich  im  Lauff^  fb^r  Zeit  in  viele  Llüiiser  gesrbieden  hatte,  blUbte  dauernd 
in  inelireri-n  Mausern  fort  u.  zablreiebe  Sprossen  aus  denselben  sind, 
wie  früher,  so  aueb  bis  iiuf  die  neueste  Zeit  in  k.  preuss.  Staats-  und 
Militairdiensten  und  in  anderen  Armeen  zu  hoben  Würden  u.  grossem 
Anseilen  gelangt.  —  lieber  die  früher  u.  spater  in  die  Hand  der  Fami- 
lie gelangten  Besitzungen  !iat  Freih.  v.  Ledtdmr  die  genauesten  Na^-b- 
weise  gegeben.  Das  Geschlecht,  welches  auch  in  der  Person  des  Frie- 
drieb August  Bendiard  Freib.  \\  K..  laut  Eingabe  d,  d.  Hatis  Raüi  bei 
llerdingen  20.  Juni  182!»,  in  die  Adelsmatrikel  der  Preuss.  Rbeiupro- 
vinz  in  die  Classe  der  Freiherren  unter  Nr.  47  eingetragen  wurde,  ist 
noch  jetzt,  wie  sebon  oben  gesagt,  eins  der  gliederr*Mi:hsten  und  begü- 
tertsten des  Preussisehen  Adels.  Nacb  Bauer,  Adressbucb,  S.  ID*  —  1 12, 
waren  18.57  im  Rgr.  Prcfussen  31  Glieder  der  Familie  nnt  53  Gütern, 
nämlich  5  mit  dem  gräflichen  Tit*d  mit  17,3  mit  dem  freiberrlichcn 
Cbaraeter  mit  7  mid  23  mit  dem  adeligen  Prädicjite  mit  20  Giltern  an- 
gesessen. Zu  Letzteren  gcbfiren  die  den  Linien  v.  KleiRt-Bornst4:'dt  u. 
V.  Kleist- Retzow  zustehenden  Besitzungen.  Im  genannten  Jidire  war 
Hennann  v.  Kleist*Boriistedt,  k.  pr.  Lieutenant,  Herr  aufNiLSs-Glienke 
im  Kr.  Neu-Stettin  n.  Piippelliof  im  Kr.  Runnnelsbnrg  u.  ein  k.  preuss. 
Lieut  a.  D.  v.  Kleist-Bornstidt  Herrauf  Hnhen-Nauen,  L  u.  IV.  Qtin- 
jorat)  im  Kr.  Westbavelland,  Hans  ILigo  v.  Kleist -Uet/ow  aber,  bia 
1858  k.  preuss.  Ober- Präsident  der  Rbeinprovinz,  wurde  als  Herr  auf 
Kieckow  u.  Klcin-Krössin  im  Kr.  Beigard  n.  Ferdinand  v,  Kleist -Ret- 


~     128     — 

zow,  k.  pr.  OberstUeQt.  a.  D.,  Erbküchenmeister  in  Hinterpommern,  als 
Herr  auf  Gross-Tycliow  u,  Jobannisberg  im  Kr.  Beigard  und  Möthlow 
im  Kr.  Westbavellimd  aafgefühit. 

MictdU  «.  4'**.  —  Oauft^,  t.  S,  WJ^  und  24.  —  menfmünn.  vom  Johann. -Ord,  8,  167. 
^l■.  aa.  S.  VSe.  Nr  yS*  u.  e».  .^JL*  «r.  3.  ~  Brügatmann.  I.  2.  HpNt.  —  Mi  (it.  P»iitkieo«  des 
Pr.  UeerM,  I7y7.  S.  275~-J'ja.  —  o.  Htgühnch,  l,  i.  üöJ  u.  U.  —  N.  l'r.  A.-L.  IV,  J*  <Aö— SS, 

—  DeutÄck-"  ÜTtfeuli  d.  (irueow-  I.  8.  446—4».  —  />*iA.  p.  Ledehar^  L  H.  läü— :i8  ii.  III. 
».  aS7  u.  Ott*  —  tieueal.  Taicbeiib,  d,  «räß-  Hau».  l%i,  ft.  ^3S— 41  u,  hjulor.  H»u4laucli  xu 
l>ftia»i.-ltf«u,  ä.  4^1.  "  Sieitinttchir,  I.  lUV:  Die  KJeist,  ^ürh«.  ^  f.  M*,iitig  ,  lU  8.  395.  — 
SupjliL  *.  Siohin    W.n    Vü.ä.  —liohttu,  JSiBintMit.  W.jrk,  II.  51.  —  Tyr«/.  IJ.  ;J2  :  F.   H.  v.  K. 

—  W.  B.  d,  PtfUüs.  SlüUJir.-ii.,  L  iy ;  Gr.  K.  v,  N.  ti.  m:  Gr.  K,  v.  L  lli.  Ö6 :  v,  K  -B.  u. 
l\\  4t:  Küchel  v.  K.  —  W.-B.  d.  Pr«u4*.  Khemprov.  I.  T«li.  ÜO.  Nr.  l3:i  tidd  S,  1.4.  F.-IL 
v.  K.  —  W.-ß.  d-  S4eln.  «idmtvu.  V*  3:  Gr.  v.  K.-L. 

Kleist  Adelsstand  des  Kgr,  Preussen,  Diplom  vom  8.  Oct.  1860 
für  Franz  Wübelm  Kleist,  k.  pr.  Oberstlieiiteuant  und  Festungsbau- 
Pirector,  mit  Ertbcilmig  des  Wappens  der  alten  Famile  v.  Kleist. 

Hftod>iehr.  NutiK. 

Klemann.  Ein  frillier  zu  dem  Adel  in  Westpreusscn  zäblendea 
Gescbleebt,  welches  zu  Stolzenfeldo  unweit  Sclilocliau  sass.  Dasselbe 
stammte  aus  Polen,  wo  es  dem  Stamme  Broclimtz  einverleibt  war. 

Pfeift,  p.   Ltäef^ur,  I.  H.    43'*. 

Klemmer  v.  Klemm ersberg.  Erbläud.-östeiT.  Adelsstand.  Diidom 
vou  1775  für  Sigmund  Anton  Klemmer,  k.  k.  Müuzmeister  zu  Krem- 
nitz,  mit  dem  Prädicate :  v,  Klemmersberg, 

Mfyfrle  u.   Mühif^Ul,  h.  liOlL 

Klemptzeu,  Klerapzen  (Scbild  durch  einen  silbernen  Querbalken 
getheilt:  oben  Scbwarz  ohne  Bild  und  unten  in  Silber  fünf  blaue,  von 
dem  Balken  berabiiänj^cnde  Weintraubenj,  Altes,  in  Pommern  und  in 
der  Mark  Brandenlmrg  vorgekoriimenes,  mit  der  Faimlie  v.  Kremptzow 
nicbt  zii  verwecbaelndes  Adrlsgeseldecbt ,  welches  aucb  Klempzow, 
Klempsz ,  Klemptze  und  Clemptz  gescluiebeii  wurde.  iJusselbe  besass 
14b9  Klemzow  unweit  Scbicvelbtin ,  butte  im  li!,  Jalnit.  in  Pommern 
mehrere  andere  Güter  inne  und  noch  1621  war  Pinnovv  bei  Greifwalde 
in  der  itand  der  Familie.  —  Nicolaus  v.  lilempzeii  feitigte  1551  ein 
Manuseript  mit  dem  Titel:  >,der  Pomiischen  Fürsten  Genealogey  *'  s. 
Hamb.  BibL  Hist.  Cent.  IV.  S.  132.  —  Drei  Sprossen  des  Stummes 
waren  Bürgermeister  zu  Stolpe. 

Micniel,  K.  435.  ^  Gauhe ,  \.  S.  lujl,  —  fnih.  9.  Ltdetatr,  III.  S,  JS3.  -  Sittnmchtr, 
V.  172,  ^  &.    üfniinff,  III.  H.  835  u.  M.  —   Ponim.  W.-B.  IV.  L'l. 

KJenau,  Grafen  (in  Roth  ein  von  Blau  und  Silber  in  drei  Reihen, 
jede  zu  sechs,  wobl  aucb  sieben  Feldern,  gcselmcbter  Querbalken  und 
im  unteren  Tbeile  des  Schildes  ein  schwebendes,  rothes  Herz).  Reichs- 
grafenstaad.  Diplom  von  1630  für  Wiiiielm  (II)  Freih.  v.  Klenau  und 
Jannowitz,  kaiserL  Ruth  und  Landgerichtsassessor  in  Böhmen.  —  Altes 
bübmisches  liilter-  und  Ilerrenstandsgesehlecht,  dessen  ursprünglicher 
Is'ame  Przibik  wiw  und  welches  den,  um  1500  den  eigentlichen  P^ami- 
liennamen  verdrüngenden  Zunamen-  v.  Kleuowa  von  dem  gkichnamigen 
Schlosse  im  Klattaucr  Kreise  BObmeus,  das  Priidicat:  Jannowitz  aber 
von  dem  in  der  Nahe  von  Kleuowa  liegenden,  <ler  Familie  ebenfalls  zu- 
stehenden Bergsehlosse  Jauuüwitz  angenommen  hatte.  —  Die  ordent- 
liche Stammreihe  beginnt  Baibin  uüt  Johann  v.  Klenova  imd  Janno* 
mtz,  welcher  1500  kais.  Rath,  Hauptmann  der  Keustadt-Prag  und 


—     129     — 

Burggraf  zu  Carlstein  war,  in  welchen  Würden  ihm  sÄn  Sohn,  Wilhelm, 
folgte,  welcher  zwei  Söhne,  Przibik  und  Johann  (11)  hatte,  von  denen 
Letzterer  kais.  Rath  und  Ober-Landschreiber  in  Böhmen,  Ersterer  aber 
Hauptmann  des  Pilsener  Kreises  und  Vice  -  Landschreiber  des  Kgr. 
Böhmen  war.  Von  demselben  entsprosste  Wilhelm  (II),  welcher  1623 
den  Reichs-Freihen-nstand  und  später,  s.  oben,  den  Grafenstand  erhielt. 
Als  seine  Enkel  werden  die  Grälen  Johann  Franz  und  Franz  Anton  ge- 
nannt. —  Der  Stanmi  blühte  fort  und  kam  später  namentlich  durch 
Johann  Nepomuk  Gr.  v.  Klenau,  geb.  1755  und  gest.  1819,  k.  k.  Geh. 
Rath,  General  der  Cav.,  command.  General  in  Mähren  und  Schlesien 
etc.  zu  hohem  Ansehen.  Aus  der  Ahnentafel  desselben  mögen  hier  fol- 
gende Glieder  angeführt  sein:  Johann  Georg  Gr.  v.  Klenau  u.  Janno^ 
witz:  Maximiliana  Maria  Anna  Grf.  v.  Klenau;  —  Gr.  Wilhelm  Franz: 
Susanna  Franziska  Freiin  Hartmann  v.  Klarstptn;  —  Gr.  Ignaz  Sigis- 
mund:  Anna  Leopoldine  Grf.  v.  Schauenburg;  —  Gr.  Wenzel  Ignaz 
Joseph:  Maria  Josepha  Grf.  v.  Bredau;  —  Gr.  Johann  Nepomuk: 
Maria  Josepha  Tallian  de  Viseck,  verw.  v.  Somsich  de  Sard,  verm. 
1800.  —  Das  alte  Gteschlecht  ist  im  Mannsstamme  mit  Carl  Alexander 
Gr.  Y.  Klenau,  Freih.  v.  Jannowitz,  geb.  1786,  k.  k.  Kämm,  und  Major  ' 
in  d.  A.,  —  wohl  einem  Neffen  des  Gr.  Johann  Nepomuk  —  12.  Aug. 
1846  erloschen,  und  es  wurden  später  nur  noch  die  Schwester  dessel- 
ben, Grf.  Johanna,  geb.  1789,  verm.  1810  mit  Johann  Baptist  v.  Amira, 
k.  franz.  Obersten,  Wittwe  seit  1S13  und  eine  Cousine,  Grf.  Marie, 
geb.  17.  Dec.  1800,  verm.  in  erster  Ehe  mit  dem  1833  verstorbenen 
Franz  Joseph  Siegmund  Gr.  v.  Riesch  und  in  zweiter  1835  mit  Gustav 
Adolph  V.  Benningsen,  k.  pr.  Generalmajor  a.  D.,  aufgeführt. 

Baibin,  Tab.  8t«mmat.  P.  Ul.  —  Seifert,  Ahiienufel  d.  Gr.  Wratislau.  —  Gauhe,  I. 
S.  1026.  —  Deutsche  Orafenh.  d.  Gcgi>nv.  111.  S.  197  u.  198.  —  Oeneal.  Tascheab.  d.  f(rfl. 
Häuser,  184S.  8.  3&2,  1857.  8.  402  u.  histur.  Handb.  su  Demselben,  8.  423.  —  Supplem.  la 
Siebm.  W.-B.  VI.  4.  —    Tyrof,  IT.  267:   Kitter  v.  K.  n.  J.  u.  Gr.  V.  K.,  Freih.  v.  J. 

I  Klenck,  Klencke  (Schild  durch  einen  schmalen,  goldenen  Quer- 

balken und  in  der  oberen  Hälfte  durch  einen  goldenen  Pfahl  getheil^ 
dreifeldrig,  mit  goldenem,  einen  rechtsgekehrten,  schwarzen  Löweu 
zeigenden  Mittelschilde.  1,  rechts  oben,  und  2,  links  oben,  in  Silber 
eine  fünfblätterige,  golden  besaamte,  rothe  Rose  und  3,  untere  Schil- 
deshälfte ,  ebenfalls  in  Silber  ein  quer  gelegter,  vierecUger ,  goldener 
Schnallenrand,  d.  h.  eine  Schnalle  und  Doni).  —  Ein  hui  Kgr.  Hanno- 
ver durch  Besitz  der  Gtlter  Niensteden  \ir§i  Francoop  \m  bremenschen 
zu  dem  ritterschaftlichen  Adel  der  bremenschen  Landschaft  gehörendes 
Geschlecht.  —  Als  Stammvater  der  Familie  wird  nach  Nachrichten 
aus  derselben  Johann  v.  Klencke,  dei*  Rechte  Doctor  und  um  1370 
Bürgermeister  zu  Frankfurt  a.  M.,  genannt  und  der  Sohn  desselben, 
Jürgen  Eberhard  v.  Klencke,  soll  schon  1407  das  Gut  Oehrensen  in  der 
Grafschaft  Spiegelberg  besessen  haben.  Johann  v.  Klenck,  gest.  1596, 
Herr  auf  Oehrensen,  war  fürstl.  nassau-dillenscher  Geh.  Rath  und  der 
Ur-Ur-Enkel  desselben,  Georg  Eberhard  v.  Klenck,  Herr  auf  Achtehof 
im  Bremenschen,  brachte  gegen  Ende  des  17.  Jahrb.  das  Gut  Wellinga- 
büttel im  Lande  Hadeln  von  der  Familie  v.  Kuhla  durch  Vermählung 
an  Sich.  —  Freih.  v.  d.  Knesebeck  vermuthet,  dass  der  Stammvater  des 

Mn€»ehk«,  Deatach.  Adelt-Lez.  V.  9 


—     130     — 

Geschlechts  in  d*  2.  Hälfte  des  16.  Jahrh.  den  Adelsstand  erhalten 
haben  wii-d,  und  ihm  scheint  der  obengenannte  Bürgermeister  zu  Frank- 
furt Johann  v.  Klcncke  nicht  historisch  begr4lndet  zu  sein. 

NarhrichU'n  von  dor  Familie  der  H«rnii  v.  Kleiirke  zu  Wtrlliiigshiittel.  Stade,  1776.  S6. 
—  r.  Kof>h^.  (;f3rlii(ht<'  d.  H<mk.  UreinMi.  I.  S,  298  ii.  30i.  —  r.  Ornjitfda,  Vatcrl.  Literatur. 
8.  3ö4.  -  Freih.  v.  d.  JCneief,eok,  R.  17.1.  —  i».  Mcding,  II,  S  H07  u.  S.  —  W.-B.  d.  Königr. 
Hannov.,  K.  4  u.  S.  9.  —  JCn^sc/ikf,  fll.  S.  2S9  u.  60.  —  v.  Hefner  ,  haimov.  Adel,  Tab.  17 
u.  8.   i».. 

Kleiike  (in  Silber  ein  schwarzefl  Kammfad  mit  16  Zacken.  Der 
Hekn  der  Linie  zur  Haemelschcnburg  trügt  ein  mit  drei  Pfauenfedern 
bestecktes,  schwarzes  Kamnirad,  der  Helm  der  Linie  zu  Thedinghausen 
aber  das  Kanimrad  zwischen  zwei  silbernen  Büffelshörnern).  Altes, 
bremensches  und  Ittneburgisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  früher  Zeit 
Oteneok  und  Klenckoc  geschrieben  wurde  und  urkundlich  schon  1231, 
in  welchem  Jahre  Theodorus  Klenckoc  auftritt,  1257  und  1262  vor- 
kommt. Nicolaus  und  Boland  Klencke,  welche  um  1378  lebten,  wer- 
den von  Mushard  zuerst  genaniit,  doch  sass  die  Familie  bereits  1290 
zu  Goedestorff  im  Hoyaischen  und  zu  Thedinghausen  im  Braunschwei- 
gischen. Im  15.  Jahrh.  besass  dieselbe  schon  mehrere  Güter  im  Lüne- 
burgischen und  war  auch  im  Mindenschen  angesessen.  Im  16.  Jahrh. 
wurden  mehrere  Sprossen  des  Stammes  und  unter  diesen  1562  Ludolph 
V,  Klencke,  Dompropst  zu  Bremen,  im  Kloster  zu  Loccum  begraben  u. 
im  17.  war  Jost  v.  K.,  Domhen*  zu  Magdeburg,  u.  der  Enkel  desselben, 
Wücke  V.  K.  Domherr  zu  Vc^rden.  —  Der  Stamm  hat  in  den  Linien  zu 
TMedingshausen  u.  zur  Haemelschcnburg  fortgeblüht.  Die  erstere  Linie 
gehört  zu  dem  Adel  des  Herzogth.  Braunschweig  und  ist  im  Amte  The- 
dinghauseu  begütert ,  die  letztere  zählt  im  Kgr.  Hannover  durch  Besitz 
der  Haemelschenburg  und  des  Gutes  Langreder  im  Calenbergschen  zu 
dem  ritterschaftlichen  Adel  der  calenberg'schen  Landschaft. 

Muahard,  S.  324.  —  Oauhe,  I.  8.  1024—26.  —  Schmidt,    Beltr.    «.  Oisch.   *d.  Adels,    I. 

8.  185  u.  n.  S.  327.  —  c' Kobbf,  Gesch.  d.  HerstoyrA.  Bremen.  I.  S.  23S  u.  30.',  —  Freiherr 

9.  d.  Knesebeek,  S.  173  u.  74.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  S.  438.  —  Wappen  der  Linie 
sur  Haumelscheubur;;:  Siebinacher ,  I.  185 :  Die  KIcucken .  Brauuschweigiitch.  — 
».  Meding,  II.  8.  30«,  u.  7.  —  Siippl.  zu  Siebm.  W.  B.  VII.  L'9.  —  Tyroff ,  l.  100.  —  W.-B. 
d.  Kgr.  Uannov.  C.  13  u.  S.  *).  —  Kne^chke,  \U.  8.  261  u.  m.  —  v.  Hefner,  hannov.  Adel, 
'  Tab.  17  u.  S.  1(5  —  Wappen  der  Linie  /.  u  Thedinghausen:  Mushard,  8.  324.  — 
9.  M«ding,\\.  8.  306  n.  7.  —  W.-B.  d.  Kur.  Hannover,  C.  56  u  S.  9.  —  p.  Hefner,  hannov. 
«.  braunschw.  Adel,  Tab.  18  u.  S.  16. 

Kiengel.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  16.  Apr.  16(U  für  Wolf 
Caspar  Klengel ,  kursächs.  Ober-Landbaumeister  und  für  die  Brüder 
desselben,  D.  Christian  K. ,  kursächs.  Consistorialassessor  jund  Carl  K., 
kursächs.  Stückjunker.  —  Die  genannten  Gebrüder  waren  die  Söhne 
des  kursächs.  Raths-  u.  Ober-Steuer-Buchhalters  Caspar  Klengel  aus 
der  Ehe  mit  Sabina  Elisabeth  Fischer,  Tochter  Wolfgang  Fischers, 
kursächs.  Hauptmann  der  Trabanten-Leibgarde.  Wolf  Caspar  v.  Klen- 
gel, geb.  1630  u.  gest.  1691,  Herr  auf  Naueudorfnind  zuletzt  kwsächs. 
Generalmajor  und  D.  Christian  v.  K.,  Herr  auf  Hohen-Priessnitz,  Weis- 
sig  und  Gross-  u.  Klein-Rösen,  später  kursächs.  Geh.  Rath,  waren  zu 
ihrer  Zeit,  wie  sich  auch  aus  Kuauth's  Angaben  ergicbt,  sehr  berühmt. 
-—  Die  beiden  Söhne  des  D.  Christian  v.  K-  starben  jung,  Wolf  Casi>ar 
V.  K.  aber ,  verin.  mit  Maria  v.  Rex ,  pflanzte  den  Stamm  durch  vier 
Töchter  und  vier  Söhne  fort,  von  denen  Hans  Caspar  v.  K.,  früher  kur- 
sächs. Oberstlieutenant,  1706  als  Generalms^or  in  h.  braunschw.-ltne- 


—     131     — 

borg.  Diensten  stand,  lieber  die  anderen  drei  Söhne  und  die  Töchter 
giebt  Gauhe  nach  dem  Mscpt.  genealog.  einige  Auskunft.  —  Der  bei 
Angabe  des  Diploms  genannte  Carl  K.,  welchen  Knauth  und  Gauhe 
nicht  angeführt  haben,  ist  nur  dem  Namen  nach  bekannt.  —  VonJiefc 
Sprossen  des  Stammes  haben  später  mehrere  in  der  kur-  u.  k.  «fpis, 
Annee  gestanden.  Von  denselben  trat  Wilhelm  Ernst  Adolph  v.  Klen- 
gel,  Hauptmann  im  3.  ^^i^.-Iitf.-Eeg.,  1848  aus  dem  activen  Dienste. 

Knauth,  S.  .'i2>.  -  (itmhe,  ll.  S.  1605—11.  —  p,  Ü^chfritz,  GeschleclitMr». ,  I.  Tab.  49. 
—  Dreüdner  Calend.  z.  Cehr.  t4.  Kesid.,  IS47.  8.  W6  u.  1849.  S  154.  ^^JFrwIh.  p.  Ltätbttr, 
1.  «.  438  u.  3».   -  W.-B.  d.  Sachs.  Staaten,  IV.  52.    —  Kne»cfikr,  llf.  8.  263-65. 

Klepelshagen,  Kleppelsha^en.  Altes,  früher  zu  dem  Adel  in  der 
Uckermark  zählendes,  längst  erloschenes  Geschlecht,  aus  welchem  Jo- 
hannes de  Klepelshagen  schon  1295  urkundlich  vorkommt.  —  Das 
gleichnamige  Stammhaus  im  Prenzlower  Kreise  steht  seit  1726  der 
Familie  v.  Arnim  zu.' 

Grundmann,  8.  44.  ~  N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  '-»TS. 

Klepping,  Rleppinck,  Klipping.  Ein  früher  zu  dem  Adel  in  der 
Grafschaft  Mark  gehörendes  Geschlecht,  welches  Siebmacher  fälschlich 
dem  märkischen  Adel  zugerechnet  hat.  Dasselbe  sass  1590  zu  Holiog- 
hausen  und  war  im  17.  Jahrh.  zu  Dortmund,  Iserlohn  an  der  Orla  und 
Koverstein  im  Kirchspiele  Libberhausen  begütert ,  besass  aucfc  In  der 
Stadt  Cöln  das  Haus  Polheim  und  kam  noch  zu  Anfange  des  18^  Jahr- 
hunderts vor. 

Fahne,  I.  8.  225.  —  F,  eiherr  r.  Ledebur,  I.  8.  439.  —  Siebmacher.  I.  177:  v.  KUBttlag. 
Märkisch.    -    r.  Meding,  TU.  S.  330. 

Klerff,  Edle  und  Ritter.  Reichsritterstand.  Dijplom  vom  9.  Febr. 
1716  für  Peter  Friedrich  v.  Klei-fT,  k.  k.  Reichshofraths  -  Agenten  mit 
dem  Prädicate:  Edler  t.  und  von  1791  für  Christian  Wilhelm  v.  Klerff, 
ebenfalls  k.  k.  Reichshofi-aths- Agenten  mit  demselben  Prädicate. 

Handschrift!.  Noti«.  —  Megerle  v.  Mühl/eld,  Er«. -Bd.  8.  162. 

Rlerschner  v.  Badenan.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  Yon 
1 800  für  Johann  Klerschner ,  k.  k.  Rittmeister  im  Dragoner-Bcgiiii. 
Herzog  Friedrich  IT.  zu  Wüiltembcrg,  mit  dem  Prädicate :  v.  Badenan. 

Megerle  v.  Mühl/eld,   Ergäiis.-Bd.  8.  340. 

Rlessel,  Clesel,  Kiessei.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1712  für  Gottfried  Kiesel,  Herrn  auf  Lendschüti  u.  Consistorialrath 
des  Fürstenthums  Wohlau.  3 

Sinapius,  II.  8.  728.  -  Magerte  r.  Mühlfld,  Krg.-Bd.  8.  340:  y.  lUessee.  —  Freih§rr 
9.  Ledebur.  I.  S.  439 :  t.  Kiesel. 

Kiessing,  Klessüig  zn  Adelstein.  Reichsadels^tand.  Diplom 
5.  Jan.  1768  für  Max  Carl  Kiessinger,  Hofkammer-Secretair , 
Namen  v.  Klfessing.  Die  fftnf  Söhne  desselben :  Max  Ludwig  y^ J 
sing,  geb.  1757,  goistlicher  Rath  ub4  Karrer  zu  ^attenkirchen,  Carl, 
k.  bayer.  Rath  u.  quiesc.  Geh.  Secretair,  Franz  Josi^h,  zu  Adelstein, 
geb.  1763,  Franz  Xaver,  geb.  1768;^.  bayer  Appellat.-Gerichts-Rath 
in  Ansbach  und  Theodor  v.  Kiessing,  geb.  1772,  k.  J>ayer.  Advocat  in 
Straubing,  wurden  nach  Anlegung  der  Adelsmatriketjjcs  Kgr.  Bayern 
in  dieselbe  eingetragen. 

».  Lang,  8.  4M.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  54. 

9* 


—     132     — 

.,  Klett  V.  Kletten,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1767  für  Johann  Klctt,  k.  k.  ünterlieutenant  im  Inf. -Reg.  Marquis 
Los-Rios,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Mfyerl^  9.    Mühlf^Ui,  Er>i  -Bd.  S.  310. 

•  'P'ip^lette,  Klett  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Roth  ein 
silberner  Löwe,  welcher  in  der  rechten  Vorderpranke  eine  Klettenstaude 
hält  und  links  iii  Gold  ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber, 
schwarzer  Adler).  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  Nov.  1577 
für  Balthasar  Klett  zu  Löwenberg  in  Schlesien.  —  Die  Familie  hatte 
1571  einen  kaiserl.  Wappeubrief  erhalten  und  war  später  im  Breslaui- 
schen angesessen. 

Sinapiu-t,  11.  S.  72fi.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  I.  S.  439  umi  Herirhiiicung  (l«s  Wappens 
111.   8.  *J8H.   —  Dorstt  Allgt^m.  W.-B.  U    Tab.  262  u.  8.    162  u.  63. 

Klette  fin  Roth  drei,  den  Haken  rechtskehcende,  neben  einander 
aufrecht  gestellteWiderhaken  und  zwischen  dem  ersten  und  zweiten  und 
dem  zweiten  und  dritten  je  eine  Kornähre).  Reichsadelsstand.  Diplom 
im  kursächs.  Reichsvicariate  vom  7.  Aug.  1790  für  August  Friedrich 
Klette,  kursächs.  Capitain  im  Artilleriecorps. 

Haiulscliriftl.   Notiz.   —   Freih.    r.   Ledehur,  I.  8.  4.19. 

%  BJettenberg  und  Wildeck.    Ein  von  Gauhe  nach  einem  ihm  ein- 

gesendeten, doch  nicht  verbürgten  ,, Schema  genealogicii'm  der  Familie 
V.  Klettenberg  u.  Wildeck  nebst  Wappen''  abgehandeltes  Adelsgcschlecht 
in  der  Wetterau  und  der  Umgegend.  Nach  dem  erwähnten  Schema 
genealog.  stammte  dasselbe  von  der  Patricier-Familie  Klettenberg  in 
K^rp-nkfurt  a.  ^^L^ud  der  Beiname:  Wildeck  scheint  der  ursprüngliche 
OliBchlechtsname  g^vosen  zu  sein.  Von  Simon  v.  Wildeck,  genannt  Sey- 
fart,  kursächs.  Marschall  (V),  stammte  aus  der  Ehe  mit  Anna  v.  Witzle- 
beftBlasius  v.  Wildeck,,  gen.  Seyfart,  kui*sächs.  Ratl\  und  von  diesem, 
verm.  mit  Margarethe  v.  Bergen,  Erasmus  v.  Wildeck,  gen.  Seyfart 
gegen  Ende  des  .30j«^hrigen  Krieges  k.  schwed.  Geh.-Rath  und  später 
Schöffe  zu  Fraiü\furt  a.  M.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Johann  Erasmus, 
nannte  sich  zuerst:  v.  Klettcnberg  und  Wildeck,  wie  auch  auf  Rhoda, 
war  Regiments-Burgmann  zu  Gelnhausen,  kais.Rath  und  Reichs-Schult- 
heiss  zu  Frankfurt  und  hinterliess  unter  anderen  Kindern  den  Sohn, 
Friedrich  August  v.K.  undW.,  welcher  1739  ftli*stL  waldeckscher  Geh.- 
Rath,  Canzler  etc.  ^ar.  Um  dieselbe  Zeit  lebte  anch  Carl  Heinrich 
V.  It.  und  W.,  fiirstl.  hessischer  Ober-Jägermeister.  —  Soweit  gehen 
Gauhe's  Angaben  über  die  hier  in  Rede  stehende  Familie  nach  der  ihm 
za  Gebote  gestandenen,  oben  erwähnten  Unterlage.  —  Einer  anderen, 
Qjlj^r  nicht  bekaimten  Familie  gehörte,  wenn  auch  in  Prankfurt  a.  M. 
g^ioren,  Johann  TIector  Baron  v.  Klettenberg  an.  '  Derselbe,  1715 
Amtehauptmann  von  Senftenberg  und  k.  poln.  und  kursächs.  Kammer- 
herr, wurde  wegen  angeblicher  Betrügereien  als-  Alchemist,  der  den 
Stein  der  Weisen  gefunden  zu  haben'vorgab,  1719  nach  deniKonigstein 
abgeführt  und  1.  März  1720  enthauptet. 

Oauhe,  II.  S.  S^\  u.  H.  —  Siippl.  zu  Si.;l.in.   W.-B.   II.  3.3. 

%        •     Klctzl,  Grafen  (Stammwappen:  in  Roth  ein  natürlicher  Weinstock 
mit  grünen  Weintrauben  und  mit  zwei  auswärts  gebogenen  lieben,  an 


—     133     — 

welchen  auf  beiden  Seiten  eine  .£roldfar])i*,'e  Weintraube  hängt.  Das 
Stammwappen  zeigt  deriMittelschild  des  mit  demselben  versehenen  vier- 
feldrigen  grüflichen  Wappens).   Reichsgrafenstand.  Diplom  vom9.Dec. 

1714  für  Johann  Reichard  Freih.Kletzl  v.  Ahenach,  Herrn  der  Herrsoll. 
Schallaburg,  Lichtenberg  und  Ranzenbach.  Die  Angabe  Megerle  V.  Mühl- 
felds, Erg.-Bd.  S.  18,  dass  Franz  Albrecht  Klezl  Herr  und  Freih.j5U  Al- 
tenach und  dessen  Bruder,  Johann  Beichard,  1702  den  Grafenatand  er- 
halten habe,  ist  unrichtig :  am  11.  Dec.  1702  wurden  die  Genannten, 
welche  15.  Juli  1698  in  den  Reichsfreiherrnstafid  erhoben  worden  wa- 
ren, bei  den  niederösterr.  Stünden  als  Fr.eiherren  in  den  Herrenstand 
unter  den  neuen  Geschlechtern  aufgenommen.  —  Altes,  aus  Elsass,  wo 
noch  im  17.  Jahrb.  eine  Linie  des  Stammes  blühte,  entsprossenes  Adcls- 
geschlecht,  welches  nach  Bayeni  und  aus  Bayern  nach  OesterreicJj.k«m 
und  welches  durch  die  Söhne  des  Johann  Caspar  v.  Kletzl :  Fran/  Ru- 
dolph und  Reichard  Augustin  und  die  Nachkommen  derselben  sich  in 
zwei  Linien  schied,  von  welchen  die  des  Letzteren  in  OesleiTeich  blühte. 
Reichard  Augustin  Kletzl  v.  Altenach,  fürstbisch. -freisingQpscher  Hof- 
rath  und  Truchsess,  machte  sich  iu  Oesterreich  zuerst  mit  dem  Edelsitze 
Gasseneck  ansllssig  und  kaufte  dann  1(>62  die  Herrschaft  Schallabufg 
und  Sichtenberg.  Derselbe  war  1^59  bei  der  niederösterr.  Landschaft 
als  Landesraitglied  unter  die  neuen  Geschlechter  des*  Ritterstandes  auf- 
genommen worden  und  starb  1670  mit  Hinterlassung  der  obengenann- 
ten, aus  der  Ehe  mit  Maria  Sophie  P'ülln  v.  Griemerzboten  kommenden 
beiden  Söhne:  Franz  Albert  und  Johann  Reichard.  Freih.  Franz  Alliert, 
gest.  1705,  Herr  zu  Hacking,  hinterliess  auy  der  Ehe  mit  Moria  Catha- 
rina  v.  Spindler  nur  eine  einzige  Tochter,  Maria  Antoujt,  wofehe  schon 

1715  mit  Johann  Baptist  Grafen  und  Herrn  v.  Edling  vermählt  war. 
Graf  Johann  Reichard,  s.  oben,  gest.  1718,  hafte  Äüs  der  Ehe  mitFran- 
ziscaSidonia  Freiin  v.  Spindler  drei  "Söhne,  von  denen  Graf  Joseph  Rei- 
chard Albert  den  Stamm  fortsetzte.  Derselbe,  gest.  1737,  hinterliess 
aus  der  Ehe  mit  Eleonora  Leopoldina  Freiin  v.  Gudenus  zwei  Söhne, 
die^j. Grafen  Johann  Ferdinand  Joseph  und  Johann  Christoph  Joseph. 
Ersterer,  gest.  1773,  war  mit  Maria  Clara  Johaima  Grf.  v.  Uiberacker 
vermählt  und  hatte  vier  Söhne,  von  welchen  der  eine,  Reichard  Joseph,  ^ 
jung  starb,  Gr.  Friw«,  Anton  in  Salzburg.  Ilofdienste  und  Gr.  Franz  Chri- 
stoph in  k.  k.  Kp£s^|^ste  trat,  Gr.  Ferdinand  Joseph  aber,  gest.  1772, 
Canonicus  undÖijlfiÄfc^  Reichsstiftes  Berchtoldsgaden  war.  Dass 
die  Grafen  Franz  X'nton  und  Franz  Christoph  den  Stamm  forjt^setzt, 
ist  nicht  bekannt.  Graf  Johann  Christoph  Joseph,  Herr  det.HeniifchÄft 
Donauhof,  empfing  1762  die  landesfürstl.  Lehen  und  hat  bei  sdnera  spfc-^ 
ter  erfolgten  Tode  aus  der  Ehe  mit  Maria  Josepha  Elisabetha  Grf.  v.  Ui- 
beracker nur  zwei  Töchter,  Maria  Eleonora  und  Carolina,  hinterlassen, 
von  denen  Erstere  sich  mit  Johann  Albert  Grafen  v.  u»d  zu  Clam 
vermählte. 

WiJisgriU,  V.  8.  164-67.  **    ^^ 

Ketzl  V.  Mannen,  Edle  (Schild  quer  getjiöilt:  oben  in  RotSlSn 
nach  der  rechten  Seite  im  Gehen  begriffener,  silberner  Löwe,  wetöher 
in  der  rechten  aufgehobenen  Vorderpranke  ein  Schwert  hält  Und  unten 


—     134     — 

in  Blau  auf  grünem  Boden  zwei  dreizinnigc?,  weisse  Festungsthürme  mit 
geschlossenen  Fenstern  und  Thoren,  zwischen  welchen  eine  silberne  Li- 
lie schwebt).  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  22.  Dcc.  1831 
far  Wenzel  Kletzl,  k.  k.  Rittmeister,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Man- 
nen. Derselbe,  gest.  1856  zu  Gratz  als  k.  k.  Major,  liattc  aus  der  Ehe 
mit  Antonia  v.  Kubik  mehrere  Söhne  und  Töchter.  Von  Ersteren  stand 
Anton  Klötzl  Edler  v.  Mannen  1857  als  Hauptmann  im  k.  k.  27.  Inf.- 
Regimente.  Von  den  Töchtern  vermählte  sich  die  eine,  Eleonore,  1841 
mit  dem  k.  k.  Rittmeister  Wilhelm  Freih.  v.  Lersner  und  die  andere, 
Charlotte,  später  mit  dem  k.  k.  Oberstlieutenant  Freih.  v.  Ehrenburg. 

Handschrift].  Notu.  —  Kneschkf,  IV.  8.  'i\h  ii.  16. 

Klendgen,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  im  Kur- 
pfUssipcdien  Reichsvicariate  vom  4.  Juli  1792  für  Jatob  Joseph  Klend- 
gen, teutschordenscher  Geh.-Rath  und  Canzler.  Derselbe,  geb.  1738 
ist  als  k.  bayer.  Geh.-Rath  und  ehemaliger  teutschordenscher  Geh.- 
Rath  und  Canaler  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
in  die  Freihermclasse  derselben  eingetragen  worden.  In  neuester  Zeit 
stand  Anton  Freih.  v.  Kleudgen  als  Major  im  k.  k.  46.  Inf.-Regim. 

^  9.  Lang,  8.  167.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  HJ.  41.  u.  t.    Wolckern,  Abtii.  3.    —    v.    Hef- 
'    IMT,  bayer.  Adel,  Tab.  41  u.  8.  43.  —  Knetchke,  IV.  s.  216. 

«  Klevenow.   Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.    Diplom  vom  5.  Juni 

1798  fttr  die  beiden  Brüder,  den  k.  pr.  Geh.  Finanzrath  Klevenow  und 
den  k.  pr.  Regier.-Director  Klevenow.  Ersterer  ist  als  Geh.  Ober-Fi- 
nangrath  des  ost-  und  westpreussischen  Departements  zu  Berlin,  Letz- 
terer als  Tlce-Prfisident  der  Regierung,  auch  Commissarius  und  Justi- 
tiarias  der  Bank  zn  Magdeburg,  gestorben.  Nächkommen  derselben  sind 
nic)it  bekannt. 

•.  MeUbaoh,  I.  8.  665.  ~  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  5  and  111  u.  V.   8.273.   —  Fr§ih.  v.  Le- 
dtbur,  I.  8.  439.  —  W.-B.  d.  Pr.  Mon.  III.  66. 

Kleverfeld,  Klöfwerfelt.  Ein  vor  1777  in  Schwedisch-Pommern 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht. 

f)reih.  V.  Ledebur,  III.  8.  288.  —  Svea  Rik.  Wapenb.  Ridd.  44. 

k  Klewitz.   Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.    Diplom  vom  10.  Juli 

1803  für  Wilhelm  Anton  Kle\vitz,  k.  pr.  Geh.  Finanzrath.  Derselbe, 
zuletzt  mit  dem  Ober-Präsidium  der  Prov.  Sachsen  betraut,  ist  als  k. 
ppa  Geh.  Staatsminister  a.  D.  26.  Juli  1838  verstorben.  Der  einzige 
Sohn  desselben,  Carl  Wilhelm  v.  Klewitz,  k.  pr.  Ober-Landesgerichts- 
Rath,  starb  12.  Aug.  1841  auf  einei*  Reise  zn  München. 

f.  BiUbach,  I.  8.  665.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  6,  V.  8.  273.  u.  VI.  8.  61.  -  Fi^ih.  v.Le- 
I.  8.  439.  —  W.-B.  d.  Prenss.  Monarch.  III.  67.  —  Kneschke,  I.  8.  235  u.  36. 


KHesch.   Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1729  für  Gottfried 
Eliesch. 

Mtgtrle  v.  Mühl/eld,  Brg.-Bd.  8.  340. 

Rliess.   Erbl.-österr.  Adelsstand.    Diplom  von  1702  für  Johann 
Georg  Kliess. 

Mtjferle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  340. 

Rlimberg.  Ein  von  Sinapius  unter  dem  schlesischen  Adel  aufge- 
führtes Geschlecht.  Franz  v.  Klimberg  war  1723  königl.  Reg.-Rath  des 


—     185     — 

Fürstenthums  Wohlan.   Der  liintorlas«^ene  gleichnamige  Sohn  desselben 
lebte  im  Blödsinn  noch  1757. 

Gauh*.  II.  8.  S35.  —  Freih.  p.    f.e</,'hur,  I.  S    4;19 

KHmber^,  Klimboriu:  (im  Sdiilde  drei  neben  einander  gestellte 
Pfeile,  welche  auf  dem  Helme  zwischen  zwei  Bttffelshörnern  sich  wie- 
derholen). Ein  früher  im  Wttrttembergischen  und  Sächsischen  vorge-* 
kommenes  Adelsgeschlecht,  als  dessen  Stammvater  Johann  v.Klimberg, 
wie  (rauhe  den  Namen  schreibt,  genannt  wird.  Derselbe,  welcher  ei- 
gentlich Kliraper  oder  Gliraper  hiess  und  der  Sohn  eines  Predigers  aus 
Franken  war,  wurde,  nachdem  er  in  fürstl.  bayreuthschen  Diensten  ge- 
stAnden,  h.  Sachs,  merseb.  Kammerrath  und  dann,  1707,  h.  sächs.  weis- 
senf.  Geh.-Rath  und  Kammer-Präsident.  Später  erhliet  er  am  li.  würt- 
terab.  Hofe  zu  Stuttgart  dieselben  Wftrden,  wurde  Präsident  allef  Col- 
legien,  erlangte  den  Adel  nut  dem  Namen:  v.  Klimberg  nnd  starb  am 
1727.  Von  seinen  drei  Söhnen  ans  der  Ehe  mit  einer  Tochter  des  fUratl. 
Sachs. -altenb.  (Kanzlers  Zapif  starben  die  beiden  jüngeren  jung  und  der. 
eine  derselben  als  k.  russ.  Auditeur,  der  älteste  aber,  welche  sich  nach 
einer  eigenhändigen,  sehr  deutlichen  Unterschrift  von  1787:  (Christian 
Philipp  V.  Klimborg  schrieb,  starb  1743  zu  Dresden  als  k.  poln.  und 
kursächs.  Bergrath  im  52.  TiCbensjabre  und  hinterliess  aus  der  Ehe  mit 
der  vor  ihm  verstorbeneu  Tochter  des  kursRchs.  Generals  Johann  Georg 
Maximilian  v.  Fürstenhof,  welcher  ein  natilrHoIier  Sohn  des  Kurfürsten 
Johann  Georg  III.  zu  Sachsen  gewesen  seüi.  gell ,  eine  einzige  Tochteir, 
mit  welcher  der  ganze  Stamm  später  erlosch'. 

OoHk^.  II.  8.  535  n.    26. 

Klimiscli  v.  Klimburg,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Di- 
plom von  1796  für  Niclas  Klimisch,  bürgerl.  Handelsmann  und  nieder- 
österr.  Mercantil-  und  Wechselgerichts-Rath  mit  dem  Prädicate :  Edler 
V.  Klimburg.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In  neuester  Zeit  war  Eugen 
Klimiscfr  Edler  v.  Klimburg  Rittmeister  im  k.  k.  A^futaDten-CorpriET'' 

Megerle  v.  Mühlfcld,  S.  209.  —  Mintnir-Schematism 

Klimpely,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1795 
für  Johann  Christoph  Klimpely,  Ober-  Amtmanii  zu  Polna  in  Böhmen 
und  für  den  adoptirten  Schwiegersohn  desselben,  Johann  Eyselt,  k*-  k. 
Bancal-  und  Salzamts -Controleur  zu  Trautenau,  mit  dem  Pr&dicate  : 
Edle  V. 

liegfrlt  v.   Vüt^fld.  Rr«  -Bd.  S.   340. 

Klinekebeil  v.  Grünwald ,  s.  G rtkn  w al  d ,  G r  ü n  ewa  1  d ,  Bd.  IV. 
S.  74  Ä.  75.  •  * 

Rlinckherr  y.  Festenfels.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1788  für  den  k.  k.  Qberslwachtmeister  Klinckherr  im  lufant.-Reg. 
Freih.  v.  Alvintzy,  mit  dem  Prädicate :  v.  Festenfels. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  8.  209. 

RliMcldcht,  KMnckielit  v.  Clingenan,  s.  Glingenau,  Klin- 
ckicht  v.  Clingeniau,  Bd.  U.  S.  289. 

RjHinckowström,  Klinkowström ,  av^  Freiherren  und  Grafen. 

Schwedischer  ^dels-  u.  Freiherrn-  ü.  Q|pB4istand  des  Kgr.  Preussen. 
Adelsdiplom  yc»  30.  Dec.  1684  für  Jtiüin  KlinckpW,  k.  schwedisch. 


—     136     — 

Schlosshauptmann  u.  Rcgierungsrath  zu  Strnlsund,  mit  Zulegung  der 
Endsylbc:  ström;  Freiherrudiplom  vom  8.  Jan.  1759  für  die  Söhne 
desselben ,  Tbure  Leonhard  u.  Gustave  Tbiire  v.  Klinckowström  und 
Grafendiplom  vom  6.  Juli  1798  för  Carl  Friedrich  v.  Klinckowström, 
k.  preuss.  Generallieutenant.  Wie  angegeben,  werden  gewöhnlich  die 
in  die  Familie  gekommenen  Diplome  angeführt ,  nach  Freih.  t.  Lede- 
bur  aber  erhielten  die  Söhne  des  Martin  (I.)  Klinckow  nach  einander 
mit  dem  Namen :  v.  Klinckowström  den  schwedischen  Adel  u.  zwar  Jo- 
hann K.,  k.  schwedischer  Oberst  u.  Commandant  von  Stralsund,  19.  Apr. 
1678;  Martin  (11.)  K.,  k.  schwed.  Schlossbauptmann,  Regier.-Rath  und 
Landrentmeister  30.  Dcc.  1()84  u.  Balthasar  K.,  hanuov.  Generallicu- 
tenant,  so  wie  Joachim  u.  Brandt-K.,  beide  Capitains,  17.  März  1691. 
—  Ein,  wie  angenommen  wird,  aus  der  Uckermark  nach  Schweden  ge- 
kommenes Geschlecht,  welches  in  Yor-Pommern  bereits  1690  mit  En- 
gelswacht  u.  1718  mit  Reinkenhagen  begütert  war  und  später  in  Ost- 
preussen  im  Kr.  Friedland  die  Herrschaft  Sehmen  und  die  Güter  Ho- . 
henfelde ,  Hoheuberg  und  Bammeln ,  im  Kr.  Gerdauen  die  Herrschaft 
Korcklack-Assaunen  etc.  an  sich  brachte.  —  Graf  Carl  Friedrich, 
s.  oben,  geb.  1738  zu  Greiffenhagen  in  Vori)ommern,  starb  1816  und, 
hinterliess  zwei  Söhne ,  die  Grafen  Friedrich  u.  Carl.  Graf  Friedrich, 
gest.  1856,  Herr  auf  Sehmen  etc.  war  zweimal  vermählt:  in  erster  Ehe 
mit  Friederike  Grf.  zu  Eulenburg -Prassen,  gest.  1823  und  in  zweiter 
1834  mit  Caroline  v.  Knobloch,  geb.  1792.  Aus  der  ersten  Ehe  ent- 
sprossten  Grf.  Friederike,  geb.  1801  u.  Grf.  Hedwig,  geb.  1816,  Her- 
rin auf  Sehmen,  Wittwe  des  1859  verstorbenen  Gustav  Freih.  v.Wran- 
gel  auf  Waldburg  etc.  —  Graf  Carl,  gest.  1844,  Herr  auf  Korcklack 
etc.  war  mit  Luise  Grf.  v.  Blumen thal,  gest.  1829 ,  vermfthlt  und  aus 
dieser  Ehe  stammen  die  Grafen  Victor  u.  Leonhard.  Graf  Victor,  geb. 
1813,  jetziges  Haupt  der  Familie,  Herr  des  Gutes  Wartnicken ,  ver- 
mählte sich  1839  mit  Pauline  Grf.  Btilow  v.  Denuewitz,  geb.  1815,  aus 
welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  ein  Sohn:  Gr.  Thure,  geb.  1843, 
lebt.  —  Graf  Leonhard,  geb.  1^18,  Herr  auf  Korcklack ,  Assaunen  etc., 
k.  pr.  Landrath  etc.,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1841  mit  Maria  Grf. 
V.  Ptickler,  gest.  1850  u.  in  z^veiter  1854  mit  Caecilie  v.  Below,  gebf. 
1830.  Aus  erster  Ehe  stammen  vier  Söhne,  die  Grafen:  Leo,  geb. 
.1844,  Clemens,  geb.  1846  u.  Carl  u.  Arthur,  Zwillinge,  geb.  1848.  — 
Aus  dem  adeligen  Stamme  haben  mehrere  Sprossen  bis  auf  die  neueste 
Zeit  in  der  k.  pr.  Armee  gestanden.  Der  k.  pr.  Generalmajor  v.  K. 
war  1837  Commandeur  der  14.  Cav. -Brigade;  ein  v.  K.  stand  als 
Hauptmann  der  k.  pr.  Artillerie ,  Ernst  Carl  Thure  v.  K.  aber ,  k.  pr. 
Lieutenant,  wurde  1857  als  Herr  auf  Drehnpw  im  Kr.  Grünberg  auf- 
geführt. 

&auhe,  I.  8.  1027  u.  28.  —  Svea  Rikes  Matrik.  II.  Stoekholm,  1755.  8.  IMS  and  111. 
Stockholm  1781.  R.  89.  —  v.  Hellbach,  I.  8.  666  und  67.  _  N.  Pr.  A.-L.  Ol.  8.  115—117. 
~  F^9ih.  V.  d.  Kn«M«b«ck,  8.  174.  —  Deutsehe  Orafenb.  d.  Gegdgi^.  1.  8.  449  «.SO.  —  F^eih. 
9.  Lfdebur,  T.  8.  489  u.  40.  —  OeneaJ.  Tascbenb.  d.  grifl.  Uium^  186-J.  8.  441  and  43  u. 
hisior.  Handb.  «l  Demselbeo,  8.  425.  —  Schwed.  Reichn-W.-B.  Tlk.  S  u.  47.  —  W.-B.  der 
Preua«.  Mon.  I.  81:  Gr.  v.  K.  —  W.-B.  d.  Sachs.  Staaten,  VII.   IB(  v.  K. 

Klingen  (in  Gold  ein  Anfblättriger,  grüner  Lorbeerzweig).  Altes, 
ursprünglich  schwäbisches  Rittergeschlecht,  welches  gegen  Ende  des 


—     IST     — 

13.  Jahirlu  ntch  Oesterreich  kam  n.  ans  wt>Ichcm  zuerst  Berchtold  der 
Chlingen,  Bitter,  orkundlich  1318  auftritt.   Das  Gesohlecht  besass  im 

14.  Jahth«  in  Oesterreich  unter  der  Enns  ansehnliche  Herrschafben  a. 
Gflter:  Ebenflirt,  Sebam,  Urssendorf,  Vestenhof,  Rabenst«in,  Engel- 
stein, Eissgam  et<;.  «.  blQhte  noch  in  das  16.  Jahrb.  hinein,  in  welchem 
noch  I5i6  Georg  v.  Klingen,  HeiT  zu  Weissenburg  a.  Rabenstein»^ 
Zeo^  aifkritt. 

Fmgp^r^  Shmasplcgel  4.  Bnh.  Oi>9terr.,  B.  370  mit  Abbild,  d.  Wappen«.    —    WitugriU^  V. 
8.  167—70. 

>  Klingenberg,  Herven  (Schild  quer  getheilt  von  Schwarz  und  Gold, 

ohne  Bild).  Altes,  im  12.  u.  13.  Jahrh.  in  Oesterreich  ob  und  unter 
der  Enns  reichbegütertes  Dynastengeschlecht,  dessen  Namen  die  längst 
verfallene ,  alte  Bergveste  und  die  Herrschaft  Klingenberg  im  ehema- 
ligen Machlande  Oestorreichs  ob  der  Enns  erhalten  hat.  Dominus 
Hartwicus  ^e  Chlingenberch  tritt  1242  und  Hainrich  Herr  zu  Klingeu- 
berg  1 288^  urkundlich  auf  und  Albert ,  Herr  zu  Klingenberg ,  sass  noch 
1347  zu  Grflnberg  in  Nieder-Ocsterrcich ,  war  mit  Anna  v.  Puechberg 
Yormählt  und  hintorliess  die  Söhne :  Johann ,  Berchtold  u.  Conrad ,  von 
welchen  Berchtold i  Herr  zu  Klingenberg,  das  Geschlecht  in  Schwaben 
fortgesetzt  haben  soll. 

Wi**griU,  V.  8.  l7d,-7«. 

Klingenberg,  Schütter  von  Klingenberg.  Ein  frOher  zu  dem 
landsässigen  Adel  in  Oesterreich  ob  der  Enns.  gehörendes  Geschlecht, 
welches  ursprflnglich  Schfltter  hiess ,  sich  aber  spftter  nach  der  im  vor- 
stehenden Artikel  erwähnten  Herrschaft  KUngenberg  nannte.  Lorenz 
Schotter ,  gest  1599^,  kaufte  1694  die  Hemehaft  Windhaag  u.  1596 
die  Herrschaft  Elingenberg,  wurde  unter  die  Landstände  in  Ober- 
Oeilerreiclk  anfgenommen  und  schrieb  sich  Schfltter  v.  Klingenberg. 
Von*  seinen  beiden  Söhnen  aus  erster  Ehe  mit  N.  Kirchhaymer  setzte 
Qeörg  Scihlllter  v.  n.  zu  Klingenberg  auf  Windhaag  u.  Kolmfintz  den 
Stamm  iort ,  über  welchen  Freih.  v.  Hoheneck  bis  1732  genaue  Nach- 
richten gegeben  bat.  Im  genannten  Jahre  lebtei^  'noch  drei  Söhne  doB 
Georg  Bndolph  Schütter  v.  u.  zu  Klingenberg  und  zwar  aus  der  ersten 
Ehe  desselben  mit  einer'  v.  Jordan  die  beiden  Söhne  Johann  GustaY 
und  FerdliHtf  Carl  und  aus  zweiter  Ehe  mit  Maria  Regina  v.  Berthold 
ein  Sohn:.9tanz  Rudolph  Gottfried. 

FirHh.  9.  Hoheneck,  IT.  8.  389  q.  ff.  —  Oauhe,  II.  8.  538. 

Klingenberg,  auch  Freiherren  (Adeliges  Wi4)pen:  Schild  qner- 
^etheilt:  oben  in  Schwarz  sieben,  4  u.  3,  silberne  Hermelinschwänze 
(s.  g.  Gegenhermeline)  und  unten  Silber  ohne  Bild.  Auf  dem  Hehne 
über  einem  querliegenden,  rothen  Kissen  ein  sechsspeichiges,  mit  sechs 
schwanen  Hahnenfedern  bettecktes  goldenes  Rad,  Freiherrl.  Wappen : 
Schfld  qnergetheilt:  oben,iii  Schwarz  zehn,  5  n.  6 ,  goldene  Hermelin- 
schwftnze  n.  unten  in  Silber  eine  goldene ,  auf  einem  grünen,  kugeligen 
Berge  stehende ,  goldene  Glocke.  Der  rechte  Helm  trägt  das  Kissen  n. 
Rad  des  adeligen  Wappens  und  der  linke  zwischen  zwei  übereck  von 
Schwarz  und  €k>ld  quergetheilten  Büffelshömem  einen  Pfauenschweif 
mit  sechs,  3  u.  3,  Spiegeln.  Reichsfreihermstand.  Diplom  im  kursächs. 


—     138     — 

Roichsvicariato  vom  26.  Mai  1741  für  Wiclnnanii  v.  Klingenberg,  kiir- 
sächs.  GenoralJieutonant  der  ('avallerio  etc.  Die  Erhebung  in  den  Frei- 
hermstand wurde  in  Kursachsen  12.  Febr.  1742  notificirt.  —  Altes, 
schMSübisches  Adelsgeschleeht ,  welches  nach  Bucelini  von  dem  alten, 
österreieh.  Herrenstandsgeschlochte  dieses  Namens,  s.  den  betreffenden 
Artikel ,  stammen  soll  und  als  dessen  Ahnherr  der  Sohn  des  Albert 
Herrn  zu  Klingenberg  auf  Grünberg :  ßerchtold  Herr  zu  Klingenberg, 
welcher  den  Stamm  in  Schwaben  fortsetzte,  genannt  wird.  —  Dem  an- 
gegebenen freiherrl.  Wappen  nach  gehörte  Wich  mann  Freih.  v.  Klingen- 
berg zu  dem  alten  schwäbischen  Geschlechte  dieses  Namens,  doch  felden 
weitere,  genaue  Nachricliten. 

Hnndschriftl.  Noti/..  -  HudUni,  IV.  s.  VÄ\.  -  p.  I/altstein,  III.  S.  9S  desAiihangM.  — 
Siebmacher,  II.  yi  :    v.  K..  Scliwähisch.    —    r.   Aledirnj ,   1.  8.  289.    —   Tyroff ,  II.  71;    F.-H. 

Klinß;enberg  (Schild  der  Länge  nacli  getheilt:  rechts  in  Roth  ein 
an  dieTheilungslinie  angeschlossener,  halber,  goldener  Adler  und  links 
in  Blau  ein  schräg  rechtsliegcnder,  dünner  und  kurzer,  oben  und  unten 
abgehauener  Kiclionstamin,  der  an  der  oberen  ,  links  gekehrten  Seite 
zwei,  an  der  unteren  oder  rooliten  Seite  aber  ein  Blatt  hat).  Ein  früher 
zu  dem  Patriciat  der  Stadt  Lübeck  zählendes  Geschlecht,  welches  auch 
im  Mekleuburgischen  begütert  war.  Paul  v.  Klingenberg  erhielt  im 
17.  Jahrb.  den  Adel  in  Dänemark  und  setzte  in  diesem  Lande  den 
Stamm  fort. 

V.   Mcdinff,  I.  S.  2.S9  u.  »0:  nach  den»  Ms.  nhgcganpener  tnekleith.  Fumilien. 

Klin^enhofer  V.  Klingenthal ,  Ritter.  Elf bl.-österr.  Ritterstand. 
Diplom  vom  22.  Nov.  1755  für  Johann  Georg  Klingenhofer ,  k.  k. 
Obersten,  mit  dem  Prädieale :  v.  Klingenthal. 

HandMchriftl.  Notis.  —  Megerlt  v.  Mühlfeld,  8.  124.    -   Kmschkc,  III.  8.  265. 

Klinggräff,  Klinggräf.  Reichsadelsstand  vom  20.  Sept.  1715, 
im  Kgr.  Preussen  bestätigt  und  erneuert  durch  Diplom  vom  13.  Nov. 
1751  für  die  Gebrüder  Johann  Samuel  K. ,  k.  pr.  Geh.  Kriegsrath  und 
Elias  Dietrich  K.,  k.  pr.  Kriegsrath  u.  Archivarin  Königsberg.  —  Die  Fa- 
milie, welche  in  der  Ostpriegnitz  schon  1689  mit  Schrepkau  u.  im  18. 
Jahrb.  mit  Lindenberg ,  so  wie  in  der  West-Priegnitz  mit  Werzin  be- 
gütert war,  brachte  im  18.  u.  19.  Jahrh.  mehrere  Güter  in  Meklen- 
burg,  Schlesien  und  Westpreussen  an  sich.  —  Ein  Sproise  des  Stam- 
mes war  1837  Doctor  d.  Medicin  u.  practischer  Arzt  zu  Marienwerder 
und  als  Besitzerin  des  Gutes  Paläschen  im  Kr.  Stuhm,  Prov.  Westpr., 
wurde  1857  Frau  v.  Klinggräf  aufgeführt 

t.  Oundling,  Brandonb.  Atlas,  Anhang,  S.  11,  >-  9.  Behr,  R.-M.  8.  1683.  —  9.  Hellbach, 
I.  8.  666.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  S.  42  u.  Ul.  8.  114  u.  V.  S.  273.  —  Freih.  v.  Ledebur,  I.  8.  440 
u.  nr.  8.  2S8.  -  W.-B.  d.  Preuss.  Mon.  UI.  67.  —  Mcklonb.  W.  -  B.  Tab.  25.  Nr.  93  und 
S.  25.  —  8chleai«ch.  W.-B.  Nr.  506. 

Klin^liu  y,  Hatstadt.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1812  für  Paul  Klinglin,  k.  k.  Rittmeister  im  Cuirass.-Reg.  Prinz  Carl 
V.  Lothringen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hatstadt. 

MeperU  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  340. 

KUn^sporR ,  Klinigsporre ,  auch  Grafen.  Grafenstand  des  Kgr. 
Preussen.  Diplom  vom  23.  März  1788  für  den  k.  preuss.  Kammer- 
herrn V.  Klingspom  auf  Baumgarten  und  vom  5.  Juni  1798  fttr  Frie- 


—     139     — 

drich  von  Klingsporn.  —  Ein  in  diT  Person  des  Stephan  v.  K.  26.  Juli 
1633  in  den  schwcdisclien  Ritterstand  auff^enommcncs  Geschlecht, 
welches  schon  im  17.  Jahrh.  und  später  in  Ost-  n.  Westpreosse^  an« 
sehnliche  Besitzungen  erw«arb  und  auch  nach  Cnrland  kam.  — Johann  y. 
K.,  Herr  auf  Gross-  u.  Klein-ßlankenstein  unweit  Rastenburg,  wurde 
1665  vom  Kurfürsten  Friedfich  W  ilhelm  zu  Brandenburg  zum  Obersten 
der  Infanterie  bestellt  und  starb  1685  mit  Hinterlassung  einer  zahl- 
reichen Familie.  Von  den  Nachkommen  desselben  wurde  ein  fjnkel, 
Julius  Rudolph  v.  K.,  1786  Oberst  u.  Commandeur  des  Regiments. y. 
Goetzen  in  Glatz.  —  Ein  Graf  v.  K.  war  1806  Kriegs-  n.  Domainen- 
rath  bei  der  Kammer  zu  Marienwerder  und  ein  Graf  v.  K. ,  Rath  bei 
der  k.  Begierung  zu  Danzig,  starb  18.  Aug.  1840.  Derselbe,  soviel 
bekannt,  der  letzte  männliche  Sprosse  des  gräfl.  Hauses,  hinterliess  nur 
dne  Tochter ,  welche  mit  einem  v.  Zeromski  auf  Jerkewitz  in  Wesfc- 
preusaen  vermählt  war.  —  Zwei  Freiherren  v.  Klingspom*standen  naeh 
1843  ald  Lieutenants  in  der  k.  pr.  Reiterei.  —  Die  Güter  Gross-Bauin- 
garten  und  Marienwalde  im  Kr.  Bastenburg  waren  noch  1820  in  der 
Hand  der  Familie. 

9.  JfeUbaek,  f.  8.  666.  —  N.  Pr.  A.-L.  HI.  H.  3  o.  &  a.  114  u.  15  n.  Vf.  8.  61.  —  f^rHk, 
9.  Ltdtbur,  I.  8.  440.  —  Schwcd.  W.-B.,  Adcl^nn&nn.  T«b.  7.  —  W.-B.  d.  Preu««.  Mon.  I. 
60:  Ür.  9.K.  '  , 

;  i  Klin^th.  Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  24.  Octbr. 
1812  fär  Johann  Christian  Carl  Klinguth,  k.  sächs.  Oberamtsregierungs- 
rafh  in  Lttbben  und  Herr  auf  Briesnik  bei  Forste  in  der  NiederlausitK 
und  zwar  „in  Erwägung  aber  seine  seitherige  Dienstleistung  beigelegter 
vortheilhiüften  Zeugnisse ,  um  demselben  ein  Merkmal  Allerhöchster 
Guade  und  über  ihn  geschöpfter  Zufriedenheit  zu  geben.  ^^  —  Ein  Sohn 
desselben,  Fflrchtegott  Adolph  v.  Klinguth,  k.  sftchs.  Hauptmann  in  der 
Armee-Reserve,  nahm  1819  den  Abschied  und  lebte  noch  1854  auf 
dem  Gute  Gross- Jamno  bei  Forsta,  als  dessen  Besitzerin  1857  Praa 
V.  Klinguth  aufgeführt  wurde.  —  Ein  Lieutenant  v.  K.  stand  1852  im 
k.  pr.  8.  Inf.-Regim. 

HaodsehrIfU.  Notis.  —  Ft-eiA.  9.  L^dehur.  I.  8.  440  o.  in.  8.  isi.  -  W.-B.  d.  S&ohtw 
8U«ten.  V.  59.  "  Ätt4»ckke,  II.  8.  260. 

Rlinkhirt.   Fränkisches,  dem  Rittercanton  Ottenwald  einverleibt 
gewesenes  Adelsgeschlecht. 

Bitiermann,  Caaton  Ottenwald,  Tab.  3SS  u.  83. 

^  Klinkow.  Altes,  nckermfirkisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Stammsitze  bei  Prenzhiu.  — :  Petrus  und  Johannes  de  Klinkow 
kommen  urkundlich  1320  u.  1335  vor. 

Orund^Mnm,  8.  44.  —  N.^r.  A.-L.  V.  8.  t7B. 

^  Kiitzing..  Eins  der  ältesten  und  angesehensten,  märkischen  Adels- 
geschlechter,  welches  nach  Angelus  926,  nachdem  die  Wenden  ver- 
trieben, in  die  Marken  gekommen  sein  soll.  Dasselbe  breitete  sich 
weifr  aus,  gelangte  zeitig  in  der  Priegnitz,  in  der  Niedorlaumtz,  im  Mag- 
deburgischen etc.  ^  ansehnlichem  Grundbesitz  und  wurde  später  bia 
auf  die  neueste  Zeit  ^uch  in  Pommern,  Schlesien,  Ostpreossen,  Meklen- 
bnrg  etc.  begütert,  worüber  Freih.  v.  Ledebur  möglichst  genaue  Aub- 
knnft  giebt.  Der  Stamm  war  immer  gliederreich  und  mehrere  Sproseen 


—     140     — 

desselben  gelangten  zn  hohen  Würden  und  Ehrenstellen.  Albert  v.  K.. 
Domjffopst  zu  Hamburg  und  k.  dän.  Rath,  kam  1477  als  Abgesandter 
des  ^önigs  Christian  I.  an  den  kursächs.  Hof  und  starb  noch  in  dem- 
selben Jahre:  Otto  und  Henning  v.  K.  waren  1492- bei  der  Belagerung 
derSiadt  Braunschweig;  Lupoid  v.  K.  kommt  1547  als  Aratshauptmann 
zu  Jütcrbogk  u.  Dahme  u.  als  erzbisch,  ma^ebürg.  Rath  vor;  Achilles  u. 
Andreas  v.  K.  begleiteten  den  Churfürsten  Joachim  II.  zu  Brandenburg 
1563,auf  dem  kaiserl.  Wahltage  zuFrankf.  a.  M.  u.  Christoph  v.  K.,  Herr 
avf  Göllnitz  u.  Christian  v.  K.  auf  Putzkau  wurden  1596  unter  die  Lehns- 
vasallen des  damaligen  Klosters  Dobrilugk  in  der  Niederlausitz  gezählt. 
Hans  Caspar  v,  K.  —  ein  Sohn  des  Hans  v.  K.  auf  Göllnitz  aus  der  Ehe 
mit  Margaretha  v.  Sparr  a.  d.  H:  Trampe  —  Herr  auf  Brieaen,  Brah- 
mow,  Glinick  u.  Walsleben ,  zeichnete  sich  in  kursächs.  Diensten ,  na- 
mentlich im  30jährigen  Kriege  aus  und  wurde  Generalmajor  und  (Siöf 
.^|ks  Regiments,  trat  aber  1637  in  kurbrandenburgische  und  1642  in 
h.  braunschw.-lüiieburg.  Dienste  und  starb  in  denselben  1644tals  Ge- 
nerallicutenant.  Sein  gleichnamiger  Sohn,  gest.  1709,  Herr  auf  Rad- 
dusch, war  k.  pr.  Landrath  und  Director  des  Kr.  Cottbus,  so  wie  Land- 
richter der  Markgr.  Niederlausitz.  Georg  Ernst  v.  K.,  aus  feiner  ostpr. 
liinie  stammend,  k.  pr.  Generalmajor,  starb  1759  an  den  bei  Cunners- 
dorf  erhaltenen  Wundeh  und  Carl  Cuno  Friedrich  v.  K.  a.  d.  H.  Sohör- 
bus  bei  Cottbus,  k.  pr.  Generalmajor  u.  Regimentschef,  verm.  mit 
Johanne  Charlotte  Wilhelmine  Regine  v.  Wangelin,  starb  1785  mit 
Hinterlassung  mehrerer  Kinder.  —  Später  haben  ebenfalls  mehrere 
Glieder  der  Familie  in  der  k.  pr.  Annee  gestanden,  von  denen  hier  nur 
ein  V.  K.,  welcher  1814  als  Oberstlieut.  aus  dem  k.  pr.  Generalstabe 
schied  und  der  Rittmeister  a.  D.  v.  K.,  welcher  Herr  auf  Gresse  im 
Meklenb.-Schwer.  war,  genannt  sein  mögen.  Nach  Bauer,  Adressbuch 
S.  112  u.  13  waren  noch  1857  neun  Sprossen  des  Geschlechts  im  Kgr. 
Preussen  beglUert  und  zwar:  Lebrecht  v.  K.,  k.  pr.  Rittm.  a.  D. ,  Herr 
auf  Dieckow  u.  Krining  im  Kr.  Soldin,  Diedersdorf  bei  Landsberg  a.  d. 
W.  u.  Dziembowo  im  Posenschen ;  TiUdwig  v.  K.*,  Herr  auf  Grasse  bei 
Saatzig;  N.  v.  K. ,  Herr  auf  Zuchow  im  Kr.  Dramburg;  Adolph  v.  K., 
Herr  auf  Kolzig  im  Kr.  Grünberg ;  Ludwig  v.  K. ,  Ritt^rschafts-Rath 
Herr  auf  Demerthin  in  der  Ost-Priegnitz ,.  Bernsdorf  bei  Hoyerswerda 
u.  Chodziesen  (Mitbesitz)  im  Posenschen :  Emil  v.  K.,  Herr  auf  Nleder- 
Gläsersdorf  und  Hummel  (Mitbesitz)  im  Kr.  Lüben ;  Philipp  Hans  Wil- 
helm v.  K.,  Besitzer  des  Hauses  zur  Mühlen  im  Siegkreise,  Rheinpr.; 
Moritz  Richard  v.  K. .  k.  pr.  Hauptmann ,  Herr  auf  Wedelwitz  bei  De- 
litzsch u.  ein  V.  K. ,  Herr  auf  Lüben  und  Klausdorf  im  Kr.  Deutsch- 
firone,  Prov.  Westpreussen. 

Angetua,  8.  39  u.  .161.  —  Reinmann,  Hl»t.  11t.  Qeneal.,  Sect,  2.  8.  96  und  98.  —  OrOi' 
$er,  LausiU.  Motkw.,  III.  8.  4«.  —  Seifert,  Genoal.  «del.  Klterii  und  Kinder,  Tab.  249.  — 
Otmhe,  I.  8.  102'*  u.  29.  —  Freih.  v.  Krohne,  H.  8.  18«— 187.  -  N.  Ooneal.  Handb.  1778. 
Nachtr.  8.  151  und  52.  —  9.  d.  Hagen,  Beschr.  d.  adel.  Gesehl.  v.  Brunn,  8.  30  und  Tab.  O. 
—  N.  Pr.  A.-L.lll.  8  117  und  118.  —  Freih.  v.  Ledebur,  T.  8.  440  u.  41  und  III.  8.  288.  — 
V.  Meding,  III.  8.  337.  —  Moklenburg.  W.-B.  Tab.  26.  Nr.  94  u.  8.  25.  -  Kneschke  ,  n. 
8.-  2.M'und  h7.  ^^ 

Rloch,  Kloch  y.  Komitz,  F^elll^^^ell.  Im  Kgr.  Preussen  aner- 
kannter Freiherrnstand.  Diplom  vom  5.  März  1805  für  Franz  Leopold 
Kloch  V.  Kornitz  auf  Kloch-EUguth.  —  Altes ,  schlesisches  Adelsge- 


—     141     — 

schlecht,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  der  Familie:  Guretzky  nnd^ 
Kornitz ,  Rlmoltowsky  und  Kornitz  und  Sobeck  y.  Kornitz,  s.  die  Ar- 
tikel Kornitz  u._  Sobeck ,  deren  Beinamen :  Kornitz ,  ein  Gut  im  Rati- 
borschen  führt.  —  Nach  Paprocius  war  Nicol  Kloch  v.  Kornitz  1530 
Hen-  auf  Dobränitz  (Dobrzenitz)  im  jetzigen  Oesterr.  Schlesien  und 
später  ein  Anderer  dieses  Namens  Herr  auf  Bestwin  und.Ochab,  welche 
GQtcr  schon  1540  der  Familie  zustanden.  Die  Enkel  des  Letzteren 
waren  die  drei  Brüder:  Ferdinand  Nicolaus  K.  v.  K.  u.  Bestwin,  Herr 
auf  Golassowitz  im  Plessischen  und  1720  Landrichter  der  Herrschaft 
Pless ,  welcher  den  Stamm  nicht  fortsetzte ;  Carl  Heinrich  K.  v.  K., 
Herr  auf  BtO^kow  unweit  Beuthen,-  welcher  männliche  Nachkommen 
nicht  hinterliess  und  Adam  Wenzel  K.  y.  K.  ,  Herr  auf  larzoYnbkowitz 
im  Plessischen.  welcher  den  Stamm  durch  zwei  Söhne:  Georg  auf 
£fn8torff  und  Ludwig,  fortpflanzte.  Der  Stamm  blühte  fort,  besaas  im 
18.  itfi^  19.  Jahrh.  viele  Güter  in  Schlesien,  hatte  1805  und  später 
Bogusfawitz,  Buchwald,  Kloch -Ellguth,  Kanitz,  Neurode  und  S6hwf|k. 
nem  inne  und  sass  noch  1851  zu  Massel  im  Trebnitziscben.  ^ 

8inapiu$.  11.  8.  7.10  u.  31.  -  Qauht,  II.  S.  539.  -  v.  ffellbach  ,  I.  S.  6.7:  Kloch  «1 
Kll0Ht^  ^  N.  rf.  A.-L.  III.  S.  6.  —  Freih.  v.  Udebur,  I.  S.  441.  -  Sitbmacker ,  U  69 • 
Die  Olöcben,  Schtesisch.  -  W.-B.  d.  Preass.  Monareh.  Tl.  43:  Prcih.  K.   v.  R. 

Klock  (im  Schilde  ein  Fisch).  Altes  Patriciergeschlecht  der  Stadt 
Augsburg,  aus  welchem  schon  1299  Gonrad  Camponator  (KlocKer)  ur- 
kundlich vorkommt.  Aus  Augsburg  wendete  sich  das  Geschlecht  nach 
Biberaibh,  wo  zu  den  Gerechtsamen  desselben  das  Fischrecht  gehörte, 
auf  welches  sich  das  Wappenbild  bezieht.  Später  ist  das  Geschlecht 
nach  Baden  gekommen. 

Catt,  Adc'lsb.  d.  Grossh.  Baden,  Abth.  3. 

Klocke  (im  Schilde  drei,  2  u.  1.,  Glocken).  Ein  zu  dem  Adel  im 
Kgr.  Preussen  zählendes  Gesclilecht,  aus  welchem  zwei  Sprossen,  der 
eine  als  Lieutenant  im  11.  Husaren-Regimente,  der  andere  im  16.Land- 
wehr-Regim.  1855  in  der  k.  pr.  Armee  standen. 

Frtfih.  r.  Ledtbur,  I.  S.  441  und  42.  '  :    '♦ 

Klocker,  Klocker,  Khlocker.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom 
12.  Juli  1580  für  die  Brüder  Philipp,  Jacob  u.  Carl  die  Klocker.  Er- 
sterer  war  12.  Jahr  kaiserl.  SumcUer  (Sammeiier,  Tafeidecker  oder 
Küch-  u.  Kellermeister)  u.  später  kaiserl.  Sabsh&ndler  zu  Freistadt  und 
Letzterer  ebenfalls  20  Jahre  Tafeidecker  bei  den  Erzherzögen  von 
Oeslerreich.  Die  Familie  gehörte  auch  dem  Patriziate  der  Stadt  Gör- 
litz kn. 

Ffik,  V,  L€d9bur,  L  8.  449  n.  III.  8.  «88.  >  Dorat,  AUgom^HHkll.  Tab.  i9%  nad 
S.   185  ^^^^ 


Klockow.  Altes,  uckermärkisches  AdelsgeMMSR*  Wichart  v.  K. 
lebte  1375  u.  bewohnte  einen  Rittersitz  im  Stammgute  Krockow  und 
Henning  t.  K.  :  „des  Markgrafen  zu  Brandenburg  Mann^^  verkaufte 
1400  dem  Jungfrauen-Kloster  in  Prenzlau  zwei  Hufen  im  Dorfe  Baum- 
garten. 

Grundmann,  8.  44.  —  N.  Fr.  A.-L.  V.  S.  27'. 

Klöber  (in  Gold  ein  mit  einem  Fische  belegter,  blauer  Querbalken). 
Ein  in  die  Adetematrikel  des  Kgr.  Bayern  in  der  Per^a  des  AlexandflT 


.      —   1«  — 

Franz  t.  Klöber,  geb.  17B9,  Obersten  der  Landwehr  u.  Kaufmanns  in 
München,  eingetragenes,  aus  Dasseldorf  stammendes  Geschlecht,  dessen 
Adel  bis  auf  des  Genannten  Grossvater,  Heinrich  Caspar,  v.  K.,  um  1714 
zurück  erprobt  wurde.  —  Zu  diesem  Stanmie,  welcher  sich  auch  y.  Klö- 
ber u.  Uölchbom,  Hellchebom  und  Helchbom  schreibt,  gehörte  auch 
Carl  Ludwig  v.  Klöber  und  Hölchebom^  geb.  1738  und  gest.  1795  zu 
Breslau  als  k.  preuss,  Geh.-Rath  und  Director  der  Kriegs-  u.  Domainen- 
kammer.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Charlotte  v.  Pfeil  stammte  August 
Friedrich  y.  K.  u.  H.^  geb.  1792,  k.  Prof.  d.  Geschichtsmalerei  und  w. 
Mitglied  der  Acadcmie,  aus  dessen  Ehe  mit  Caroline  Peicke  ein  Sohn, 
Carl  Paul,  geb.  1*836,  entsproai.  —  Bichard  K.  y.  U.,  k.  pr.  Msgor, 
starb  1827  zu  Breslau. 

V.  Lamg,  S.  405.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  118  n.  19.  ~  F^^k,  9.  Ledebur ,  I.  8.  441.  •> 
W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  64. 

KlöckeL  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kurpfälzischen  Bdchs- 
vicsffiate  vom  7.  Juli  J792  für  Johann  Balthasar  Klöckel,  Ratft  Q.  Ge- 
itftifitsschreiber  zu  Erding.  Die  Söhne  desselben:  Franz  Joseph  Ignaz 
Johann  v.  K.,  geb.  1773,  k.  bayer.  Landrichter  in  Bosenheim  u.  Johann 
Balthasar  Ignaz  v.  K.,  geb.  1776,  Rechnungs-Commissar  bei  der  königl. 
Finanz-Direction  in  Salzburg,  wurden  nach  Anlegung  dcrAdelsmatrikcl 
des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

r.  Lang,  8.  405.  —  W.-B.  des  Ki{r.  Bayern,  VI.  55. 

Klöckl,  Erbländ.-östcrr.  Adelsstand.  Diplom  von  1750  Ito  Johann 
Carl  Klöckl,  k.  k.  Salzeinnehmer  zu  Yiscagna  in  Siebenbürgen ,  wegen 
32jähriger  Dienstleistung. 

Mtgerle  o.  ifühl/eld,  8.  209  u.  lU. 

Klöden,  Klaeden.  Altes  Adelsgeschlecht  der  Altmark,  dessen 
gleichnamiges  Stammgut  unweit  Stendal  der-Familie  vom  12.  bis  zur 
>  Mitte  des  18.  Jahrb.  zustand.  Das  Geschlecht,  aus  welchem  Johann 
V.  K.  1604  Senior  des  Domcapitcls  zu  Brandenburg  war,  wurde  zeitig 
in«ler  Altmark,  sowie  im  17.  Jahrb.  im  Magdeburgischen,  wo  demsel- 
ben schon  1460  Ferchland  geholte  und  in  der  jetzigen  Provinz  Bran- 
denburg ansehnlich  begütert  und  sass.in  der  Altmark  noch  1852  zu  Fal- 
kenberg, Ferchlipp  und  Polkwitz.  Näheres  ergiebt  die  sehr  sorgsam 
von  einem  Gliede  der  Familie  bearbeitete,  unten  angegebene  Schrift.  — 
Von  den  Sprossen  des  Stammes  haben  mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee 
gestanden.  Ein  v.  K.  schied  1617  als  Miyor  aus  dem  17.  k.  pr.  Inf.- 
Rcg.  und  der  Brüder  desselben  wurde  1821  alsCapitain  undOfficier  bei 
derLand-Gend(gnni)rie  pensionirtundeinv.  K.,'  verm.miteiner  v. Brause, 
starb  1825  als  jwlpl  Obcrstlieut.  d.  ^.  kurmärk.  Landw.-Inf.-Reg. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  419  tt  V.  8.  iU.  —  Dr.  K.  F.  v.  Klöd^,  Go^rhichte  dner  altinSr- 
kifclittu  (der  v.  Klödenschen)  F»milie,  lb54  auch  mit  Abbijduui;  alteri-r  Skgc-t.  —  Frtihei-r 
p.  ledebur,  I.  B.  443..  —  Siefnnacher,  III.  141. 

Klösterlein.  Beichsadelsstand.  Diplom  vom  13.  Aug.  1789  ftlr 
Adolph  (Carl)  Friedrich  Klösterlein,  kursächs.  Hauptmann  im  Reg.  Herz. 
Albrecht  Chev.  leg.  Derselbe  stindbis  1799  in  kursächs.  Diensten u.  wurde 
dann  h.  brauuschw.  comniaudirender  Oberst  eines  Dragoner-Regiments. 
—  Von  den  Nachkommen  desselben  stand  1846  ein  Hauptmann  v.  K. 
im  k.  pr.  24.  Iuf.-BegiDL  und  ein  Premierlieat.  v.  K.  im  21.  Inf. -Reg., 


—     143     — 

auch  kommt  der  Name  der  Familie  noch  um  die  Mitte  dieses  Jalirh.  in 
den  IJsten  der  k.  sächs.  Armee  vor. 

Haiidaccliriftl.  Noliz.  —  Jucuhi,  ISOO,  l.  S.  2AI.  —  Dresdii.  Cal.  ä.  Gebr.  f.  d.  Hesidcn«, 
1847.  8.  166  u.  1841*.  s  V>^-  ~  Freih.  v  /.^r/"'»«-  .  r.  S.  11^.  -  Suppl.  km  siol.m  W,-R  XI. 
12.  —  W.-B.  d.  «äcb».  btaaleu,  V.  bO. 

Klötzen.  Altes,  im  17.  Jahrh.  erloschenes,  märkisches  Adelsge- 
sdilecht  aus  dem  Stammhause  Klötze  unweit  Gardelegen,  welches  meh- 
rere Güter  an  sich  gebracht  hatte  und  noch  1627  zu  Ostinsel  und  Ro- 
chau  in  der  Nähe  von  Stendal  sass. 

Frfibfrr  9.   Udeöur.  I.  8.  443. 

Rlompe  y.Rronberg.  P>bl.-österr.  Adelsstiind.  Diplom  von  1816 
für  Franz  Klompe,  Stadti-ichter  zu  Cronstadt,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Kronberg. 

MffftrU  V.  Mühtf^ldy  8.  310. 

Klopmann,  Freiherren.  Im  Kaiserreiche  Russland  laut  Senats- 
Befehls  vom  21.  Sept.  1853  anerkannter  Freiherrnstand,  auch  ist  der 
Familie  in  Curland  von  Neuem,  gemäss  dem  aus  dem  Heroldie-Depar- 
tement  des  dirigirenden  Senats  3.  Apill  1862  ergangenen  Ukasc,  die 
Berechtigung  zur  Führung  des  Baroncntitels  anerkannt  worden.  —  Al- 
tes, westphälisches,  schon  im  13.  und  14.  Jahrh.  im  Münsterlande  be- 
kanntes Adelsgeschlocht,  welches  sich  später  in  Curland  ausbreitete  und 
die  Güter  Wüi-zau,  Schoi'stedt,  Lindenfeld,  Lipsten,  Puttnetf,  Alt-  und 
Neu-Lassen,  Heiden,  Willgahlen,  Eichenpommusz  in  Litthauen  etc.  an 
sich  brachte.  —  Der  zuerst  nach  Curland  gekommene  Sprosse  des  Ge- 
schlechts war  Otto  V.  Klopmann,  verm.  mit  Anna  Grf.  v.  Bentheim  und 
mit  ihm  beginnt  auch  die  ununterbrochene  Stammreihe  der  Familie, 
welche  das  Familien- Archiv  bis  auf  die  neueste  Zeit  genau  nachweist. 
Otto's  Söhn,  Heinrich,  wurde  1509  vom  Heerraeister  Wolter  v.  Pletten- 
berg  als:  „Mitgebietiger''  (Comthur)  mit  Würzau  belehnt  und  später 
kamen  die  obengenannten  Güter  in  die  Hände  des  Geschlechts,  dessen 
Sprossen  die  mächtigsten  und  ersten  Landesämter  bekleideten.  Ernst 
Johann  v.  K.  war  kurländ.  Landhofmeister,  Ewald  v.  K.  h.  cirl.  Ober- 
Hofmarschall,  Friedrich  Sigismund  v.  K.  curl.  Landhofmewter  «ndPrä- 
sident  des  curl.  evang.  Consistoriums  etc.  —  Der  Stamm  blQht  jetzt  in 
vier  Linien.  Haupt  der  ersten  Linie  (früher  Haus  Würzau)  war  in  neue- 
ster Zeit:  Freih.  Oscar,  geb.  1833  —  Sohn  des  1859  verst.  Freih. 
Friedrich,  Herrn  auf  Willgahlen  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth  v.  Brücken, 
gen.  Fock —  k.  russ.  Garde-Stabs-Capitain  und  Assessor  zu  Goldingen. 
Der  Bruder  desselben  ist:  Freih.  Emil,  geb.  1839  und  der  Bnider  des 
Freiherrn  Friedrich:  Freih.  Edmmid,  geb.  1823,  Herr  auf  Puttnen, 
vermählte  sich  1854  mit  Johanna  Freiin  Schmysing,  gen.  v.  Korff.  — 
Haupt  der  zweiten  Linie  jfilfher  Hans  zu  Schorstädt)  ist:  Freih.  Ernst, 
geb.  1794  —  Sohn  des  Freih.  Johann  Adam  Wilhelm  —  Herr  auf  Ro- 
manow im  Gouv.  Moskau,  k.  russ.  Rittm.  a.  D.,  verm.  1820  mit  Olga, 
geb.  1802,  Tochter  des  Georg  Alexandrowitsch  Fürsten  Wjäs^sky, 
aus  welcher  Ehe  mehrere  Kinder  leben.  —  Die  dritte  Linie  besteht  aus 
zwei  Speciallinien.  Zu  der  erstun  derselben  gehört  nur:  Freih. Magnus, 
geb.  1800  —  Sohn  destl802  verst.  Freih.  Alexander  —  Herr  auf  Alt- 
und  Neu-Lassen,  kurländ.  Kreis-Adelsmarschall,  verm.  1825  .mit  Jo- 


—     t44     — 

hanna  Finck  v.  Finckenstein,  geb.  1809.  —  Haupt  der  zweiten  Spe- 
ciallinie (Haus  zu  Gräfenthal  und  Heyden)  ist:  Freih.  Friedrich  (11.), 
geb.  1825  —  Sohn  des  1856  verst.  Freih.  Friedrich  (L),  GrossTaters- 
Bruders-Sohn  des  Freih.  Magnus)  aus  der  Ehe  mit  Sophie  Freiin  v.  Key- 
serlingk,  geb.  1797  —  Herr  auf  Grafenthal,  k.  russ.  Stabsrittm.  a.D., 
verm.  1860  mit  Luise- v.  Pfeilitzer,  gen.  Frank^  geb.  1840.  Der  Bru- 
der desselben,  fYeih.  Otto,  geb.  1828,  Herr  auf  Heyden,  ist  k.  russ. 
Prem.-Lieut.  a.  D.  —  Haupt  der  vierten  Linie  ist:  Freih.  Julius,  geb. 
1804  —  Sohn  des  1806  verst.  Freih.  Joseph  Adam  Ferdinand  —  verm. 
1826  mit  Mary,  geb.  1805,  des  Thomas  Nicolaus  Bourke  Vicomte  auf 
Mago  in  Irland,  Tochter,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt :  Freih. 
Ferdinand  Bourke,  geb.  1827,  Herr  auf  Eichenpommusz  im  Gouvern. 
Kowno.  —  Der  Bruder  des  Freih.  Julius:  Freih.  Eugen,  geb:  1805,  ist 
curländ.  Kreis- Adelsmarschall. 

Freih.  o.  Ledebur,  I.  S.  442.  —  Geneal.  TMchenb.  d.  freih.  Hiuser.  1859.  S.  362—64  a. 
1861.  S.  369-62.  —  Curl.  Oouv.  Zeit,   vom  2.  Juui  1862.  —  Neimbt,  curl&ud.  W.-B.  21. 

Rlopstein  v.  Ennsbmck,  Freiherm.  Erbländ.-österr.  Freiherm- 
stand. Diplom  von  1801  für  den  k.  k.  Obersten  im  Reg.  Deutschmeister 
V.  Klopfstein,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ennsbmck. 

Mfgerlt  9.  Mühl/eld,  S.  62  u.  63. 

RloiB,  Riesen,  Klose  v.  Klosenberg,  finige  in  Schlesien,  wohl 
in  Folge  verschiedener  Nobilitimngen  vorgekommene  Adelsgeschlech- 
ter, welche  noch  nicht  genau  geschieden  sind.  Georg  Klose  v.  Klosen- 
berg stammte  aus  dem  Schweidnitzschen ;  Melchior  v.  Klosen,  vorneh- 
mer Bürger  und  Handelsmann  in  Breslau  starb  1704;  Hans  Heinrich 
V.  Klose  besass  1720  im  Löwenbergschen :  Gieshübel,  Kleppelsdorf, 
Kottenberg  und  Schellenberg  und  Hans  Caspar  v.  Klosen  war  1740  Herr 
auf  ^onsberg  im  Trebnitzschen. 

JJenel,  Sileslogr.  rcii.  8.  773.  —   Sinapiu»,  U.  8.  731.  —  Freih.  ».   Ledebur.  I.  8.  442. 

Klose  Y.  Rlosenau,  Ritter  und  Edle.  Erbl.-österr.  Ritterstand. 
Diplom jH^m  3.  August  1778  für  Joseph  Klose,^  krainerischen  Landes- 
Hau|äHb^4NRChafbs-Buchhalter,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Klosenau. 

fiJtiMääm    Notix.    -    Meyerle    v.  MühlftUL.    Ergänz. -Bd.    S.    162.    ^     Kne»chke,  Hl, 

Klosemaim,  Klossmann.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1701  für  die  Gebc&der  Georg  Sigmund,  Cail  Heinrich,  Johann  Ernst 
und  Hieb  Friedrich  Klossmann  —  Carl  Heinrich  v.  Klosemann  war  1728 
Herr  auf  Tschamikau  im  Liegnitzischen. 

Megerle  p.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  S.  341.  —  Freih.  0.   Lebebar,  l.   8.  442. 

Kloss  V.  Rlossenbnrg,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1822  für  Ferdinand  Kloss,  k.  k.  Obirlieutenant  bei  dem  Mähri- 
schen Beschäl-  und  Remontimngs-Departemente,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Klossenburg. 

Megerle  ».  ^«AZ/fW^  Erg.-Bd.  S.  341. 

Klot,  Klot-Trantvetter,  Freiherren.  Altes,  pommernsches 
Adelsgeschlecht,  welches  früher  auch  Clodt,  Klodt,  Kloth  und  Klottge-» 
schrieben  wurde  und  in  Neu- Vorpommern  unweit  Greifswalde  bereits 
1460  mit  Nepzin  und  1582  mit  Radelow,  sowie  in  der  Uckermark  1581 


—     145     — 

mit  Lunow  bei  Angermünde  beg^üttüt  war.  Der  Name  der  Familie  ist 
später  mit  d^m  Xaiiieii  iler  Familie  Traut vetter  vereiiiij^t  worden,  in 
welche  Letztire  Ik'iTfjiiiiin  ( reo rgTraiit vetter  3  L  Mai  Hi84  den  schwe- 
djsi;lieJi  Adelsstsmd  luid  idhauii  KeinhoUl  \\  Trantvetter  2.  Milrz  1720 
den  schwodisclieii  Freiherr ustaiid  «gebracht  hatte  und  dit^  Freih.  v,  Klot- 
Traiitvetter  sind  in  den  Provinzen  Ponmieni,  Braiidenhurg  mid  West- 
preusseii  be^iitert  ^^'ewurdeii.  Dem  Ges<ddet*lde  stellt  das  Majorat  Bate- 
vitz  mit  llüheudorf  im  Kr.  Franzlmrg  zu  nnd  als  Besitzer  desselben 
wurde  in  nenester  Zeit  Ernst  Freili.  v,  K.-T.  genajint.  Der  Bruder  deä- 
selbeii,  Wilhelm  Freih.  \\  K.-T.,  stieg  im  k.  pr,  Staatsdienste  bis  zum 
Gerichts-Prüsidenten  uikI  die  einzige  Tocbter  desselben.  Freiin Leonore, 
verma.!dte  sieh  mit  Itruno  Gr,  Neidbardt  v.  Gneisena^,  früher  k.  pr, 
llberstlieut.  a.  D.  und  später  \u  nassauischer  Oberstlieutenant  und  Com- 
mandeur  des  2.  Inf,-Hegim-  —  Ein  zu  Seegefelde  iuMeklenburg  leben- 
der Freiiu  v,  K,-T.  wurde  1857  als  Herr  aut  Wm-din,  Pr.  Brandenb.  und 
ein  Anderer  als  IteiT  auf  Brotzen  B.  irn  Kr.  Deutsch-Krone,  Prov. 
Wcstpr.,  aufgefiiljrt. 

8rufjf;ftft4iHH,  1,  UijNl,  2.  —  N.  Pr.  A,-L..  UL  S,  419  u.  liO,  —  Fr$ih.  c,  Ltdtbar,  1. 
a.  443  o.  III,  ».  2m  II.  H9.  —  AVm  Rik.  WüihhIk,  Uldtl.  HS»?  v.  K^V.  —  FnitirntT,  W.-B. 
V,   19 X   Alte  8i«t{ftl   Vüu    141S  u.   tA3A. 

Klotz  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Rotli  ein  aus  dem  linken  Feldes- 
rande herAorkommender.  rechtsgekchrter ,  geliarnisehter  ;lrm,  wekher 
ia  der  Faust  eine  Axt  schwingt  und  2  u,  3  in  Gcdd  auf  p^rünein  Buden 
ein  Baum).  Ueiehsadelstand.  Diplom  vom  8.  Sept.  17115  für  Heinrich 
Friedrich  Maximilian  Klotz,  Besitzer  des  Gutes  ßiesig  bei  Görlitz.  — 
Der  Stamm  hatte  lbrtgel>lüht  und  ein  Sprosse  desselben  stand  noch 
1847  in  k,  säcLs.  Civildiensten, 

Haiiddfbriftl.  Notit.  —  Fr»ih.  r.  LetUbui%  I.  S.  443.  —  W.-B.  d.  aichi.  ßl**teii.  TU.  76. 

KJutz  V,  Ro^enhnvß: ,  Uitttir  and  Edle  und  Freiherren.  Relchs- 
ritler-  und  erhliiud.-östcTr.  Freilierrnstaud,  Ritterdiplom  von  1764  ftir 
Martin  Klotz,  Mercantilrath  zu  Botzen ,  mit  dem  Prüdicate:  Edler  v, 
Rosenburg  und  Freiherrndiplom  von  1775  für  Martin  Anton  Klotz 
Edlen  v.  Rosen  bürg, 

»  EJüchtzner,  auch  Freihen'en.    Altes^  soviel  bislier  ermittelt  ist  n. 

wie  sich  aus  Nachstehendem  ergiebt ,  sächsisches  Adelsgeschlecht ,  wel- 
,  ches  ans  Sachsen  nacli  Pohyn  kam,  im  Grossherz,  Litthauen  und  bald 
naeldier.  zu  alter  herzoglicher  Zeit,  in  Curland  be^itert  wurde  und  sich 
in  Curland.  in  Preussen  und  Sachsen  weit  ausbreitete.  Der  Name  der 
Familie  kommt  bereits  in  der  zweiten  Hälfle  des  16.  Jahrb.  nach  An- 
gaben vor,  welche  dem  K.  Lehnsiircliive  zu  Dresden  entnommen  sind. 
Casi^ar  v.  Klüchzner  auf  Klein-Hückerswalde  (unweit  Annaberg J  wurde 
Martini  1553  und  Christoph  v.  Klüchzner  auf  Klein -Rückerswalde 
9,  Apr.  1595  beliehen;  Christoph  v.  Klüchzenc^r  auf  Kuunersdorf  im 
Amte  Scblettau  (unweit  Grünhain >  eniptiug  die  Delehuung  3,  Sept.  1593, 
28.  Juni  1002  u.  28.  Febr.  H>12,  etc.  —  Aus  den  Stammtafeln  der 
Familie  möi^en  hier  folgende  Glieder  in  absteigender  Linie  einen  Platz 
finden:  Casi>ar  v.  Klächtzner,  Herr  auf  Königswalde  (bei  Grünhain  im 
Erzgebirge) ,  in  ungarischen  Kriegsdiensten :  Dorothea  v,  Pritt- 

Jüwchkt,  Dcuucli.  AdcU-Lei.  V.  .10 


—     146     — 

witz:  —  Tobias  v.  K.  auf  Kunnerd«*:irt :    Catharina  v.  Rebentisch :  — 
Tobias  lll)  v.  K  .  sr-II  1594  nach  PoW  ijekominen  ?i?in:  Dorothea  v.  d. 
Borch ;  —  Walter  v.  K..  Capitain .  PfantJherr  auf  Tzyiio"*  in  Litt  hauen, 
erhielt  16S5  da>  Indisecat  in  Pfler. :  Loi*^  Charlirrp  v.  Hamirin?  a. 
d.  H.  Warda^gpn:    —    T«^lias  Wilhelm  v.  K..  'i*:<r.   1727.  Herr  auf 
CzadüS  u.  kur^üchs.  Cai-itairi:  Mart'aretha  rV»  rrmd^  v.  Vif^tinffhrif.  een. 
Scheel  a.  d.  IL  Ellem  :  —  Gottharl  Walter  v.  K.  u.  Ernst  Frieiiricli 
V.  K.,  Brüder.    Frsterer  «^tzte  den   Stamm  in  Prenssen  u.  Curland. 
Letzterer  in  Sachsen  fort.    Gotthänl  Walter  v.  K.,  Herr  auf  Estenhof. 
war  mit  N.  v.  Westerha^en  aus  d^m  Hannoverschen  vermihlt  u.  von 
demselben  stammte  Tarl  Lcd^ie  v.  K..  ef-^t.  l^n^,  k.  pr.  Generalmajor, 
rerni.  mit  Charlotte  Gn.  v.  Eulenburg.  cest.  1N>2.  aus  welcher  Ehe  die 
Söhne:  Jona^  Casimir  und  Alexander  er.t5pn>s.sten.    Letzterer,  k.  pr. 
Oberst  u.  Chef  des  17.  Inf.-Reirim..  starb  l'^3S  und  war.  nach  der  An- 
zeige seines  Schwaeers.  d*s  k.  pr.  Generalmajors  a.  F».  Hars  v. Hülsen, 
der  Letzte  »eines  Namens  in  Preussen.  Jonas  Casimir  v.  K.  aber,  gest. 
1823.  k.  pr.  Rittmeister,  war  mit  Aenese  Julie  v.  Kleist  vermählt  und 
binterliess  zwei  Sühne :   Luilwig  Alexander  Wilhelm  <'>tto  v.  K. .  geb. 
1804,  k.  pr.  Garde-Lieiit.  a.  D.  u.  Herr  auf  WiMgund  bei  Mit,iu.  verm. 
1833  mit  Elisabeth  Freiin  v.  Simolin  a.  d.  H.  Gross- I>selden.  areb.  1S03, 
aus  welcher  Ehe  Arthur  Casimir  Ferdinand  Walter,  eeb.  1842.  ent- 
spross  —  und  Ferdinand  Rudolph  Otto  v.  K. .  ceb.  1817.  k.  russ.  Ge- 
neralniigor  u.  Flügeladjutant.  —  Ernst  Friedrich  v.  K..  s.  oben,  wie 
angegeben,  zweiter  Sohn  des  Tobias  Waller  v.  K..  wreb.  1 709.  Herr  auf 
Lowiden.  setzte  die  Linie  in  Sachsen  fort.    Aus  seiner  ersten  Ehe  mit 
Margaretha  Anna  v.  Tiesenhausen  stammte  Benedict  Jacob  v.  K.  luid 
aus  der  zweiten  mit  Eleonon*  Susanna  v.  Sass  a.  d.  H.  Wesen  in  Cur- 
land Ernst  Benedict  v.  K..  starb  1>522  als  k.  silchs.  Oberst  in  d.  A.  und 
a«s  seiner  Ehe  mit  Henriette  von  Berlepsch  entspross.  neben  zwei  im 
Feld/ugi'  von  1812  gehliebenen  S<»hnen.  Benedict  Eugen  v.  K..  welcher, 
ISZCy  mit  Caroline  v.  Scliaetzel  vermählt,  1849  als  k.  Sachs.  Major  im 
3.  Schützen-Bataill.  aus  «lom  activen  Dienste  trat.  —  Ernst  Benedict 
V.  K.,  geb.  1758  u.  gest.  iJ^ll»,  kursäohs.  Lieut.  a.  I)..  war  mit  Hen- 
riette Juliane  v.  Untzer,  gi^^t.  18i»9,  vermähU  u.  hintorliess  einen  Sohn, 
Constnntin  Benedict  v.  K.   Von  Letzterem,  geb.  1797  u.  gest.  1-^58. 
k.  BiU^hs.  Hauptmann  in  d.  A.  und  Commandanteu  der  Communal!;ard(\ 
M  Zittau ,  entsprossten  aus  zweiter  Ehe  mit  Sophie  Marianm  Köder 
drei  Söhne:  Curt  Heinrich  Constantin.  gob.  1833,  k.  süchs.  Ober. -Lieut. 
in  der  Leib-Inf.-Brigado.  Arthur  Heinrich  Constantin.  geb.  1 836  und 
Rudolph  Ueiurich  Constantin ,  geb.  1839.  —  In  Curland  ist.  gemäss 
dem  aus  dem  Heroldie- Departemente  des  dirigirenden  Senats  3.  April 
1  Bfli)  ergangenen  Ckase .  der  Familie  die  Berechtigung  zur  Führung' 
ilei  Baron-Titels  anerkannt  worden.  —  Noch  ist  zu  envahnen ,  dass  in 
neneHter  Zeit  der  Name  und  das>  Wappen  der  Familie  mit  dem  Namen 
Ml  Wappen  der  Familie  v.  iler  Beoke  verbuntlen  worden  ist.   Laut  amt- 
lluhiM'  llükiuuitnuichuüg  vom  24.  April  1S()3  wurde  dem  k.  sächs.  Ober- 
IlMUtitiiunt  u.  Aiijutanton  \on  d.  A.  Edmund  v.  der  Becke  und  dessen 
MlNIt^lUii,  t^iHiliuo  FrlmiiTiko  Autt*  gvb.  v.  Klüchtzncr,  so  wie  den 


—     147     — 

psammten  aas  deren  Ehe  K<5l>oren<^n  Nachkommeji  beiderlei  Gesclilechts 
gestattet,  den  iSanien:  v,  ilor  Bocke- Kl ilcliti^nm'  anznnehmoti  und  das 
V.  Klüchtziierschc  Wappen  (iem  w  der  Beckes^lien  beizufügen. 

HM^ajicbrirtl.  tiotm.  —  N.  Hr.  A.-L,  HJ.  Ö.  JJKJ.  -  Frtiherr  t,  Le4*fhar  ,  t.  9,  *4,1.  — 
Cörliiid,  G*>uv«n.'ZHtanu  vtti»  2.  Juiil  lHit£3.  -  Nthnht,  CMtlfiiid.  W.B.  Wr.  Jl.  —  W.-B.  tl, 
SÄflhs,  »tnilen,  VIL   T7. 

KJijiio^ich,  KLninavieh  v,  Kampfber^.  Erbltlnd.-österr,  Adels- 
stand. Diplom  von  1802  für  Jn bann  Kluinovich.  k.  k.  lli^nplmann  bei 
dem  deutscbbannatisclien  Ue^tmente.  mit  dem  Priidicate :  \\  Kaniptl>erg. 

Klütx^w.  Altes,  uekennJtrkiäcbes  Adehgoscblecbt,  welches  bereits 
1375  die  noch  jetzt  der  Fandlie  anstellenden  de delow sehen  Güter  Imi 
Prenzlau  inne  hatte.  Dasselbe  ist  wohl  ans  Pommern^  in  welchem  schon 
12fit*  ein  gleiebnami^er  Sitz  nnweit  Pyntz  varkomnit,  und  nicht,  wie  das 
N.Preuss,  Adelj^b^xicon  angiebt,  ans  dem  Anbaltscben  in  die  Uckermark 
gekommen  u.  iirachte  jn  derselben  spilter  dieCSüter  Trampe^  Scbofeld, 
Falkenhai;en,  Raekow  n. Sperren walde,  so  wie  im  Ost-Havellande  Marekau 
an  sich.  In  nenester  Zeit  wurde  die  Familie  aueh  in  Sclilesien  begütert. 
In  den  ersten  Jahrzehnten  des  19.  Jabrb,  war  Heinrich  v.  K.  Herr  auf 
Dedelow  etc.  Derselbe  binterliess  fünf  Söhne  und  drei  Ttichter,  aus 
welchen  1837  die  Familie  bestand.  Voa  den  Söhnen  war  damals  Her- 
mann V,  K,  k.  pr.  Hegier.-Referendar  n.  ein  Bruder  Lient  im  2.  Garde- 
Landw,-Reg.  —  Als  Besitzer  der  Güter  Dedelow  mit  Falkenlmgen 
wurden  185 7  ilje  Gehtlider  \.  Kltlt^ow  und  Alfred  v.  Klützow,  Com- 
missar.- Landrath  des  Kr.  Landsbuti  als  Herr  auf  Krausendorf  bei 
Landsliut  aufgeführt.  —  Ein  Sprosse  des  Stammes  ist  jetzt  k,  pr.  Geh, 
Beg.'Rath. 

KJiix,  Klix,  aueh  Freiherren.  Böhmischer  Fr eibermstand.  Di- 
plom von  1712  für  Hra^imus  Beruliard  v.  Klüx  auf  Grossbennersdorf, 
Landes-Aeltesteu  zu  Gros.sgh>^au,  —  Altes,  oberlausitziscbes  und  scble- 
sisches  AdeU^a'schleeht  welches  nach  Einigen  aus  der  Oberlausitz  nach 
Schlesien^  nach  Anderen  aus  Sehlesien  in  die  Oberlausitz  kam.  Gaubeist 
letzterer  Meinung  und  hillt  das  im  Sagani?icben  unweit  Priehns  gelegene 
Gut  Klüx.  webdies  später  den  Grafen  v.  Pronmitz  zustand,  für  das 
Stammhaus,  dock  war  <ler  erste  Stammsitz  wohl  das  schon  1282  vorge- 
kommene Gut  KHx  ftei  Bantzrai.  Spater  breitete  sieb  der  Stamm  aus 
mehreren  oberbuisit zischen  Häusern  weiter  aus  und  sass  auch  gegen 
Ende  des  17.  n.  im  Anfange  des  IB.  Jahrb.  in  Schlesien  zu  Gimmel  im 
Wohlauschon  und  zu  Alt-  uml  Neu-Struntz  im  Glogauscheu. —  Hein- 
rich V,  K.  war  um  1584  Herr  auf  Tiirchan  hei  Zittau.  Ein  Sohn,  oder 
nach  anderer  Augaije  ein  Enkel  desselben,  Hans  Bernliard  v.  K..  hatte 
die  Güter  Lehua.  Gleiiia  und  Jauernick  inne ,  war  mit  Margarctha  v. 
Ponikau  vermählt  u.  aus  dieser  Ehe  entspross  Nicolas  Bernhard  v.  K., 
gest.  1666,  welcher  zu  den  väterlichen  GtUern  die  Güter  Kuppritz, 
Gross-Hennersdorf  und  Olyer-Bertelsdorf  erwarb.  Derselbe  war  mit 
Anna  Sabina  v.  Gersdorf  a.  d.  IL  Gross-Lllersdoi-f  verm.  u.  von  ihm 
stammte  der  obengenannte  Freiherr  Erasmus  Bernhard ,  Herr  auf  Gr,- 
HeniierBdorf^  Alt-Seidenberg  et€.,  welcher  sich  durch  Erwerb  der  Güter 

10* 


b 


— ^     148     — 

Alt-  u.  Neu-Stnintz  zuerst  in  Schlesien  ansässig  machte.  Ein  Bruder  des 
Letzteren,  Wolf  Heinrieli  v.  K.,  Hen*  auf  Fniiikentlial.  zuerst  mit  einer 
V.  Sauerma  u.  dann  mit  einer  v.  Niebelsclnit/  vernifililt,  hatte  grosse  Rei- 
sen gemacht  u.  galt  als  nehr  gi^lehrt  u.  ein  Vetter  Beider,  Wolf  Bernhard 
v,K. ,  erlangte  dnrcli  seine Genialilin,  eine  Freiiii  v.  Kittlit/.  das (iut  Gimmel 
hei  Winzig*  —  Der  adelige  Stamm  hllUite  in  der  Überlansitz  ansehnlich 
beglitert  fort  u»  zn  demselhen  j^ehtirle  nanientlieh  Wolf  Wilhelm  Ernst 
V.  K,,  gest.  1805.  k,  pr.  Generallieutenant.  Von  den  Söhnen  desselhen 
starb  Joseph  Friedrieh  Carl  v.  K.  IBlfi  als  k.  pr.  Generalmajor  und 
Franz  Carl  Friedrich  Ernst  w  K.,  welcher  1837  als  Generallieutenant 
pensionirt  wurde,  bald  nach  seinem  AuÄtrilte  aus  dem  aetivin  l>ienste. 
—  Von  den  früheren  Gliedern  der  Familie  liaben  mehrere  auch  in  der 
kur~  und  k:.  siichs.  Armee  gestanden.  Carl  August  Ferdinand  v,  K,» 
Oherstlieutenant  im  Leib-Infaut.-Regim.,  trat  1847  aus  dem  activen 
Dienste  u,  Taul  Wolf  v.  Klüx  wurde  1849  Oberlient.  im  5.  Inf.-BataiU. 

8.  TI  —  (»Jintbvuii  de%  l'r.  He^Tfs.  I.  S.  65  ii.  m.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  «,  \\il.  —  Freiherr 
r,   Ltdtffiur,  1.  Ö.  14».  —  t.  M^dinit ,  II.  8.  HÖH  und  J»*  —  W.-B.    ü.  Sirh?.  8iajit«rt,  tf.  ?ü. 

Klu^  V.  Felsenbur^.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplon\  von  1797 
för  Augustin  Klug,  k.  k.  Ai-tillerie-Major  u.  Bistricts-Commandant  in 
Tirol,  mit  dem  Prädieate  :  v<  Felsenbnrg. 

Kluge  (Schild  schrägtinks  getbeiltr  rechts,  oben,  in  Roth  ein  sil- 
berner Greif  und  hnks,  unten,  in  Blau  ein  über  Wasser  schwebender 
Anker J,  Böhmisclier  Pütterstund.  Diplom  von  172Fi  für  Christfan 
Kluge,  kais.  Commerzienrath  in  Tianrtshut,  Derstdhe  besass  Ober-  und 
Nieder- Adelshach,  Frrdiliehsdorf  und  Zeisherg  unweit  W^aldenbm-g  und 
NeU'Lässig  u,  Liehersdorf  bei  Landshut  —  Noch  bis  i«  die  ersten 
Jahre  des  19,  Jahrb.  bestand  in  Landshut  ein  angesehenes  Ilandlungs- 
hau9,  welches  die  Firma:  w  Kluge  führte.  Der  letzte  Chef  desselben 
war  Ernst  Wilhelm  V.  Khi^e  u.  ndt  ihm  seheint  d^r  Stamm  erloschen 
zu  sein* 

MtgtrU  t.  Müht/gtd,  Brg.  Rd,  S    Wl.  -  N.  Tr.  A    L,    UL  H.  m.    —  Frtiherr  f.   Vtdt- 

Kluge  V.  Scharffeneek  (Schild  von  Schwarz  und  Gnld  schräg  g©- 
schaclit).  Ein  aus  Oesterreich  in  die  *>berlansit/  gekommenes  Adeisge- 
Bchlecht,  Bernhard  K.  v,  S.,  ein  Enkel  des  Theobald  K.  v.  S*«  kais. 
Hatiptmanns  des  Küingsgrätzer  Kreises,  kaufte  in  der  OberlauBitz  das 
Gut  Mittel-Linda  hei  Lauhan.  Mit  dem  Sohne  desselben,  Carl  Gustay 
K.  V.  S.,  welcher  als  Lieutenant  in  bolhindischen  Diensten  15.  Nov.  1703 
in  der  Schlacht  hei  Speierhach  iieL  erlosch  der  Stamm. 

Klagen  (Schild  geviert:  1  in  Silber  ein  aus  der  rechten  oberen 
Eck^  des  Feldes  hervorkommender,  nach  unten  eingebogener  und  ein- 
wärt3  gekehrter,  geharnischter  Arm,  welcher  in  der  Faust  ein  Schwert 
schwingt:  2  und  3  in  Schwarz  ein  einwärts  gekehrter,  goldener  Löwe 
und  4  in  Roth  ein  aufrecht  gestellter,  silberner  Anker).  —  Altes,  esth- 
tändisches  Adelsgcschlecht,  aui%  welchem  sich  Walderaar  v.  Klugen,  k. 
rtiss,  M^jor,  nach  Vermählung  mit  Sophie  Heiuriette  Rühie  v.  Lilienstem 


—     149     — 


iß  Frankfurt  a.  M.  ansüssi^  injicbto.  Von  seinen  beiden  Söhnen  starb 
der  ältere,  Ileinrieb  w  K.,  als  frankfurter  Lieutenant  und  der  jüngere, 
Carl  V.  K.,  liat  sieb  der  Landwirtbscbaft  gewidmet. 

ll»iid%rhHfil.  Nt-iU.  —  Jin^ifc/.J(/,  in.    S.  26«, 

Kluger  v*  Teselienberi?.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
177fJ  filr  JobaniT  Anton  Klager,  herz,  tesclienscben  Kamraer-Ober-Re- 
genten,  mit  dem  Priiiliente:  v.  Tesclieiiberg.  —  Der  Stamm  hat  fortge- 
blübt.  In  neuester  Zeit  Standern  in  der  k,  k.  Armee:  Adolpb  K,  ?.  T., 
Hinptnmnn  1.  Cl  im Gener.-Qnart.-Meist. -Stabe;  AntonK.  v.T..  Rittra. 
L  Cl.  und  Adjut.  bei  der  KriLgarArcbivs-Direction  imd  Anton  K.  v.  T., 
Fregatten-Lient. 

M*grrt^  r.    MühiffU.  S,  'ilO.   -   llilU.-Srj3<^inftti*iö.  d.  Ocfterr.  Kabertlh 

KInky  v,  Klii^enau.  Erblünd.-ÖstoiT.  Adelsstand.  Diplom  von 
1817  für  CarlKlngy,  k.  k.  ptns.Mi^or,  mitdemPrädicate:  v.Klngenau, 

U^gtrl*  p.  MüMffh!,  Krtf   nd.  f!.  Uli, 

Kiniup  (f^cbild  quer  getbeilt:  oben  Silber  obnc  Bild  und  unten 
Roth,  von  rechts  unten  bis  an  die  Mitte  mit  einem  weissHcben  Erdklum- 
pen belegt).  Alles,  aus  Schwaben  nach  Oesterreich  gekommenes  Ad els- 
gescblecbt,  welches,  auch  Chluml»,  Clum  und  Khlumbn  geschrieben,  im 
15.  und  1<5.  Jahrb.  in  NiedeH>sterreich  aiisüssig  war.  Bksius  Cblumb 
kommt  urkundlich  1471  vor  und  Berubard  und  Peter  Klumb  empfingen 
noeh  158tJ  einige  Hardcggsche  Lehen  bei  Riizbach  etc.  1598  zog  das 
Geschleebt  aus  Nieder-Oesterreicb  weg. 

Khiinpp  y.  Reinheim.  ErbL-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1795 
flir  Carl  Klumpp,  Fiscidadjuncten  m  Lemberg,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Reinheim. 

KI1188  Y.  Klusentlial.  Erbl.-österr.  Adelastand.  Diplom  von  1746 
ftlr  Joseph  WenzeS  Kluss,  Bri^cken-Amtmami  zu  Prag»  mit  dem  Prädi- 
cate: V,  Eüusenthal. 

Mtiftrf«  ff.  Muhl/ftd,  Krgäux.'Bd.  S.  UL 

Knape  V.  Ro8ftenwaIdt.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1701 
für  Elias  Ferdinand  Knabe,  Güterpiiehter,  mit  dem  Prädicate  :  v*  Eos* 
senwaldt. 

Mi'fftrUf  r.   MÜM/fUi,  Erg.- Bd.  S.  »4L 

Rimbenau,  Freiherren.  Altes,  zu  dem  cnrländischen,  begüterten 
Adel  zahlendes  Oescldeclit,  welchem,  gemäss  dem  aus  dem  Heroldie- 
Departemente  dea  dirigirenden  Senats  3.  April  18ß2  ergangenen  Ukase, 
die  Berechtigung  zur  Ffdirung  des  Baronentitels  anerkannt  worden  ist. 

CurlftOcL  Ookivcni  -Zeit,  vom  %.  Anm  iBi'y'i. 

Knaepit$ich,  KnapitBch,  Edle.  Erbl-Österr,  Adelsstand*  Diplom 
von  1775  für  Oswald Knaepitsch,  Oberpfleger  der  gräfl.  Rosenbetgschen 
Ilerrscbaften  in  Kärnten,  mit  dem  PrJldicate  :  Edler  von.  —  Der  Stamm 
hat  bis  auf  die  neueste  Zeit  fortgeldübt.  —  Fr.  v.  Knapitach  war  1849 
Hof-  und  Gericbta-Ädvocat  in  Klagenfurt. 

MtfitrU  9.  Mühlfftd,  BrgliiK.-B4.  8.  311. 


—     150     — 

Knapp  (Schild  geviert :  1  and  4  in  Silber  ein  aufwachsender,  gold- 
geki'önter  Kii&he  mit  braunem,  weiss  anfgesclilagenera  Rocke  und  weis- 
sem Schurze,  welcher  mit  beiden  Händen  einen  braunen  Stab  vor  sich 
hält  und  2  und  B  in  Blau  eine  goldene  Krone)*  Reichsadelsstand.  Di* 
plom  vom  17.  März  1777.  —  Ein  in  der  Person  des  Karl  Joseph  Lam- 
bert. V.  Knapp,  ladt  Eingabe  d.  d.  Wesel,  14.  Jnni  1829,  in  die  Adels- 
matrikei  der  preuss.  Rlieinpro^inz  in  die  Classe  der  Edelleiite  unter 
Nr.  4  eingetragenes  Geschlecht. 

JV#fA.  i.  LedeAvr,  l.  ft.  444.  —  W.-B.  d.  l'roii<^!i.  Ubeinprov.  1^  Tdti.  67.  Nr.  IBS.  und 
e.  «4. 

Knappe  v,  Knappstlidt  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts 
in  Silber  ein  schnlglinker,  mit  drei  sechsstrahligent  goldenen  Sternen 
belegter,  blauer  Balken,  welcher  oben  und  uaten  von  je  einem  grilnen 
Kleeblatte  an  einem  grünen,  zweibliittrigen  Stiele  beseitet  ist  und  links 
in  Roth  ein  ans  der  linken  Seliildesseite  hervorkommender,  blau  geklei- 
deter Arm,  welcher  in  der  Hand  aufrecht  eine  lange  Partisane  hält). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  6.  Juli  1798  für  vier  Stief- 
söhne und  eine  Stieftochter  des  k,  pr.  Ober-Amtsregierungs-  und  Ober- 
Consistorial- Präsidenten  Carl  Ludwig  Freih.  v.  Cocceji  zu  Glogau,  mit 
dem  Namen :  Knappe  v:  Knappstiidt.  Dieselben  waren  die  Kinder  des 
verstorbenen  k.  pr.  Hofraths  Knappe,  dessen  Wittwe  sicli  in  zweiter  Ehe 
mit  dem  genarm  ton  Präsideuten  Freih.  v.  Cocceji  veraiählt  hatte.  — 
Die  Tochter  wurde  die  Gemahlin  des  k.  sächs.  Kammerherrn  v.  Pflugk 
und  die  vier  Söhne  traten  sämmtüch  in  die  k.  pr.  Armee.  Der  älteste 
starb  1823  als  Capitain  a.  D.;  der  zweite  staud  bis  1806  im  Ftisilier- 
Batailh  Freih.  v.  Kloch  und  lebte  später  im  Privatstande  zu  Dresden; 
der  dritte,  August  Cliristian  K.  v.  K.,  wnirde  1838  als  k.  pr.  General- 
major pensionirt  und  der  jUngstc  stand  als  Major  im  12.  Landwchrre- 
giraente.  —  Der  Stamm  hat  in  Preiissen  und  Sachsen  fortgebltiht.  Ein 
K.  V.  K,  war  1854  Hauptmann  im  k.  pr.  34.  und  ein  Anderer  im  24. 
Inf.-Regimente  und  im  k.  sächsischen  Staatsdienste  steht  jetzt:  Gustav 
Moritz  K.  V.  K.  als  Bezirks-Gcriclitsrath  zu  L^xpiig. 

tf,  BHlbitch,].  H.  tJfiS  El.  69.  -  N.  Pr.  A.-L.  UL  S.  12'i.  -  Frtik.  p.  LtHfffur,  I.  8.  441 
ü.  in.  8.  '2^9,  —  W,-B.  ü.  PrriisH.  Mfnaarch,  III.  07.  -  fii-blCÄiiidu  W.-B.  Nt.  S43.  —  W,-B. 
<J*r  »leim.  9t«AtPii,  VII,  78  «.  X.  V,K  —  Kn*:*chk*',  V,  R,  SM  w.  37 

Kultier.  Erbländ.-österr,  Adelsstand.  Diplom  von  1 758  fllr  To- 
bias Ambrosius  Knauer,  wegen  geleisteter  Militairdienste. 

Knauer  \\  HaHenfels.  Ein  früher  zu  dem  ech lesischen  Adel  ge- 
hörendes Geschlecht,  welches  im  Jauerschen  und  Lieguitzischen  begü- 
tert war.  —  Johann  K.  v.  H.,  gest.  I*i45,  stand  in  färstl.-liegnitzischeu 
Cameraldiensten« 

Hunel,  mm\t}^t,  r#iiov.  8.  7&fi.  —  Sinapimi,  \\,  8.  1?%,  -  Frtih,  e.Ltdebur,  1.  S.  444. 
^  Siffhmachitr,  V%  TL 

Knaut,  Knauth  (in  Roth  drei,  2  und  1,  silberne  Jagdhörner,  an 
den  Stürzen  golden  beschlagen,  welche  in  der  Mitte  dos  Schildes,  ohne 
sich  zu  berühren,  mit  den  Mmulstücken  zusammenkommen  r  nach  einem 
alten,  illuminirten  Wappenbuche  eines  Ungenannten  auf  der  h.  braun- 
8chw.  Landesbibliothek  zu  WolfenbüttelJ.     Altes  Rittergeschlecht  in 


J 


—     151      ~ 

Möissen  und  Thtiringeii»  welche»  bereits  im  13.  Jahrh.  bei  dem  Land- 
grafen  in  Thüritigen  uud  Markgrafen  zu  Meissen  Albr^clit  und  dem 
Sohne  desselben,  Friedrich  «lern  Gebissenen,  im  grössten  Ansehen  stand 
und  am  welchem  später  einige  Sprossen  als  Vicarii  und  Praepositi  des 
Hochstifts  Meissoii  auf  JjLiftischen  Moiiumenlen  und  in  Lehjisbnefen  der 
alten  B»irggrafen  zu  Meissen  vttrkoni^aien.  —  \\  Heübach  giebt  nach 
Müller  au,  tlasä  das  Cfeschlecht  im  15.  Jahrli.  erloschen  sei:  eine  wohl 
richtige  Angabe,  gegen  welche  Freih.  v.  Ledebnr  aber  anführt,  dasä 
noch  1546  Ulrich  Knaut  zur  Stnlbergschen  Ritterschaft  und  1560  An- 
ton und  Philipp  K.  zu  Osternnmdra,  sowie  die  Erben  des  Ulrich  K.  zu 
Agnesdorf,  s.  DeliuB  Geschiclit^.^  deutscher  Gebiete,  n.  S.  38  und  116, 
zu  den  Stolbergschen  Laudstüudcn  geziilitt  worden  wären.  Allerdings 
ist  im  lö.  und  li>,  Jafirh.  im  Stolhergsfhen  eine  Familie  Knut  oder 
Knaut  vorgekommen,  doch  stammte  diese  aus  einer  der  beiden  alten 
pommeruHchen  Familien  Knutli  oder  Knut.  s.  die  betreffenden  Ärtikelj 
aus  welcher  sich  ,  wie  Gauhe  nach  Zeitfuchs,  Chronik,  S.  365  ,  angiebt, 
nachdem  sich  ein  Graf  lu  Stolberg  mit  einer  Freiin  v.  Putbns  aus  Pom- 
mern vermühlt  liatte ,  einige  Sprossen,  zu  welchen  Ulrich  Knut,  1490 
SchlQ8shau|itmannzu  Kelbra  und  lleuirich  Knut^  1 41*2  grätl.  stolbergseber 
Marschall,  geholten,  in  das  StolbergÄche  wendeten.  —  Ob  zu  der  frü- 
her Stolbergsehen  Familie  dieses  Xamens  Caspar  Siegmuud  v.  Knaut» 
k.  pr.  Lieut  a.  D.,  gehört  Labu,  welchen  Freüi.  v.  Ledebur  nennt  und 
welcher  noch  1771,  aber  nicht  mehr  1773,  einen  Antheil  des  Gutes 
Cantow  un  Kr.  Riippin  besa^s^  moss  dahingestellt  bleiben.  Führte  der- 
selbe, wie  wahrscheinlich  ist,  dae  im  Adelslex^ieon  der  preuss.  Monarchie 
angegebene  Wappen :  im  Scbildesfusse  ein,  mit  einem  nach  unten  ga* 
kehrten  Büg<^l  versehener  Qnerhalken,  über  welchen  ein  gekrönter  Ad- 
ler mit  zumFlugi^  erhobenen  Flügeln  geht  —  ein  Wappen,  welches  wohl 
nicht  das  eines  alten  Ge^^chlerbts  ist,  —  so  gehörte  er  idcht  zu  der  aus 
Ponnnern  Ins  Stolhergsehe  gekommenen  Familie,  deren  Wappen,  ihrem 
Ursprünge  nach,  das  Wappen  einer  der  beiden  pommernschen  Familien 
dieses  Namens,  entweder  in  Silber  zwei  gekreuzte  Kcsselhaken,  oder  in 
Blau  ein  goldener  Pocal  gewesen  sein  muss, 

Knauth  ,  8.  J2^i  u.  23,    —   tf«*«A<  ,1.    8.    104*.    -    r,  Httlbach  ,  I.   S.  W^     «»eil  MiTM*r, 
Di*nkwurfU«Jt.,  S.  h^i  ii.  63    -  Ä-#iA.  9.  Udebur,  L  B.  4U.    -  9.    Mtdifty,  Hh  8.  340, 

Knebel  (in  Silber  eine  rothe  Mauer),  Altes,  sächsisches  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  um  1518  Tyle  v.  K,  und  die  Sühne  desselben, 
Tyle  und  Moritz,  in  einer  Fehde  zu  Altstaedt  in  ThüriJigen  sich  befan^ 
den.  Später  war  dasselbe  in  d(T  Oberlausitz  zu  Geredorf,  Gross-Schü- 
nau  und  Hainewalde  begütert  und  kam  dann  nach  OstpreusseUf  wo  die 
Familie  mehrere  Güter  an  sich  brachte,  von  welchen  Zacherow  im  Kr. 
Fischhausen  derselben  schon  1662  und  Borken  im  Kr.  Johannisburg 
noch  1775  zustaüden, 

Knebel  (in  Silber  ein  sclirägr echter,  rother  Balken,  welcher  mit 
drei  ftinfblattrigen,  silbernen,  golden  besaamten  Rosen  belegt  ist).  Im 
Kgr.  Preussen  erneuerter  Adelsstand.  Erneucrungs -Diplom  vom  15, 
Jan,  1757  fidr  Johann  Georg  Friedrich  Knebel,  markgrOfl.Anspachschen 


—     162     — 

w.  Geh.-Rath,  In  AncrlveiTiting  der  Verdienste,  welche  sich  derselbe  als 
Comitial-Gesandter  auf  dem  Reichstage  m  Regenslnirg  lim  das  Kgr. 
PreuBsee  erworben  hatte  und  mit  dem  aDgegebeiicn  Wappeii.  —  Der- 
selbe stammte  aut?  einer  ursprlinglich  niederliiiidischen  Adelsfamilie,  aus 
welcher  im  Iß*  Jahrb.  in  Folge  der  Religionsstreitiglveitcii  drei  Brüder 
nach  dem  Aiispacbscben  sich  hegebeti  und  den  Adel  aligelegt  hatteiu  — 
Eh)  Bruder  des  Johann  Oeorg  Friedncli  v,  Knebel,  welclier  k.  k.  Oberst 
war,  erhielt  1759  ein  kaiserb  Ädelserneueningsdiploin  und  nahm  zum 
Andenken  an  die  envähnten  drei,  ans  den  Niederlanden  ausgewanderten 
Brtlder  ein  Kleeblatt  in  sein  Wappen  auf.  Es  wurde  uämlieh  der  Schild 
gevicrt :  1  und  4  in  Silber  der  bescliriebene,  mit  den  Rosen  belegte 
Querbalken  und  2  und  3  in  Blau  ein  goldenes  Kleeblütl  und  so  föhrte 
noch  1842  ein  Enkel  des  Obersten  v.  Knebel,  der  k.  pr.  Landrath  im 
Drambnrger  Kreise  v.  K,  auf  Sarranzig,  das  Wappen.  —  Yon  den  Söh- 
nen des  Johann  Friedrich  v.K.  starb  der  eine,  FdedrichChristianv.  K,, 
1B02  als  k,  pr.  Generalmajor,  ein  anderer,  Lebrecktv.  K.^  fr  über  Com- 
uiandeur  ehies  Grenadierbataillons,  1823  als  k.  pr.  Oberst  a.  I>.  und 
der  älteste,  Carl  Ludwig  v.  K,,  geb.  1744  auf  dem  Schlosse  zu  Waller- 
stein  im  Oettingcnschen,  auf  weleliem  der  Vater  damals  als  forstlicher 
Cauzlcr  wohnte,  am  23,  Febr.  18B4  zu  Jena  im  90.  Lebensjahre.  Der- 
selbe, verm,  mit  Luise  \\  Rudorff  unil  bertibmt  uh  Dichter  und  Ueber- 
setzer,  namentlich  dos  Propertius  und  Lucrez,  stand  im  innigsten  Ter- 
eine  mit  den  grössteu  Geistern  Deutsehlands  seiner  Zeit,  mit  Göthe, 
Herder,  Wieland,  Schiller  u.  A*  und  überlebte  alle  Glieder  des  um  die 
deutsche  Sprache  und  Literatur  so  iioch  verdient  gewordenen  weimari- 
schen  Dicbterkreises. 

»,  HtUhoßh,  t.  ß.  6öy.  —  N.  Cr.  A.-L.l,  S,  +a,  u.  m.  «,  ta-i  n,  ai.  -  FiHh,  t,  Ltdebur, 
I,  S.  AiA  n.  Ah.  —  HupT'L  mu  Hicbm.  W.  -  B.  Vlh  I^  ;  djiü  einfache  W.  imd  X.  10  ;  dAs  vor- 
mehrto  W.  —   Titrof,  1.  33.  —   eOmrae^r.   W.-B    I.  Tai..  37  u.    ä.  \m.  —  Kn^xchk^,  \,  8.  237. 

Kuebel-Dtiheritz  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Silber  ein  sclirög- 
reehter,  rolher  mit  drei  silbernen,  golden  besaamten  Rosen  belegter  BaU 
ken  :  Knebel  und  2  und  3  in  Koth  zwei  mit  den  Spitzen  nach  unten  ge- 
gen oder  an  einander,  also  scJiriigrechts  nml  schräghnks  gelegte,  sil- 
berne Zeltniigcl,  oder,  wie  Anderesagen,  ein  silbernes  Wagensprit:  Dö- 
beritzj«  —  Carl  Ad<dph  Friederich  Ludwig  v,  Knebel,  k.  pn  Lieutenant 
—  zweiter  Sohn  des  k,  pr,  Generalmajors  Georg  Friedricli  Christian 
V,  K.  und  Enkel  des  Geli.-Raths  Johann  Georg  Friedrich  v.  K.,  s,  i\eA\ 
vorstehenden  Artikel  —  wurde  von  dem  k.preuss.OheMlieütenant  Lud- 
wig Christoph  Georg  v.  D5ber!tz,  dem  Letzten  seines  alten  Stammes, 
Henii  anf  Dalow,  Friedrichsdorf  etc.,  s,  den  Artikel:  Düberitz,  Bd,  IL 
S.  520,  adoptirt  und  erhielt  L5.  Oet.  180(i  die  königl.  Erlaubniss,  sei- 
nem angestammten  Namen  und  Wappen  den  Namen  und  das  Wappen 
der  Familie  v.  Döberitz  zusetzen  zw  dürfen.  —  Der  Stamm  hat  fortge- 
blüht und  in  neuester  Zeit  war  im  Kr.  Dramhurg  Georg  Philipp  Albert 
V.  Knebcl-Düberitz,  k.  pr.  Regier.-Kath  a.D.  lUrr  anfDalow  und  Zühl- 
hagen,  ein  v.  K.-D.  Herr  auf  Dietersdorf,  Gr.  GrUnow  und  Fricdrichs- 
dorf  und  ein  Anderer  v.  K.-D.,  k,  Landrath  Neumarkter  Kreises,  ilerr 
aaf  Klebow. 

{4.  Pt.  a.-L.  in.  8.  123.  —  Fi-Axh,  w.  L*d€bur,  t.  8.  «5  «.  UU  8.  289.  -*  W.-B.  d.  Vu 
Mon.  m,  G7,  —  Pomin,  W,.fl.  I.  Tab.  38  u,  8,  H>3.  —  KimcKke,  I.  8.  »38. 


—     153     — 

Knebel  t,  KatEetielnbo^en,  mich  Fi-eiherren  (Schild  geviert :  1 
utid  4  in  Silber  ein  rotlierScliili]  und  in  der  rechten Oberwke  ein  rotlaer 
King;  2  und  3  in  Schwarz  ein  güldener  Querbalken,  (ihen  von  zwei,  un- 
ten von  einer  silbernen  Kngel  begleitel).  Altes,  rheiiiblndisebes  Adels- 
jjeschlecbt  welches  im  Rlioingane,  ia  der  Rheinpfalz  undiniMairiziselien 
begfitert  war  und  auch  ?m  den  trierscheri  nnd  eölHiseben  Vasallen  ge- 
!i5rt.e.  —  Die  Stamnireihe  der  Familie  lie^^nnl  Tlninbraebt  mit  Werner 
Knebel,  Ritter,  gest.  1209.  Von  den  Njiclikommen  desaelbeii  war  Wer- 
ner IL,  gest.  13li9.  wek'herzuerst  den  Beinamen  :  Katzeneinbogen  fahrte, 
Vicedom  zu  Neustadt  bei  Speier  nnd  Landvoigt  im  Speier-Gaue;  Die- 
tiicb  K.  V.  K.  war  1H77  nnd  Weriier  K.  v,  K.,  gest.  1397,  Burggraf  zu 
Straleck  bei  Bacharach  imweit  St.  Goar;  Gerhard K.  v.  K.  konmit  1407 
und  noch  I44*j  als  Schultheiss  zu  Bacbarach  vor;  Dam  K.  v.  K>  war 
157«!  Assessor  bei  dem  Kammergenchtc  ;^u  Speier  und  Johann  Eberhard 
K.  V.  K.  1H30  Amtmann  zu  Bacharack.  Des  genannten  Dam's  Enkeln 
Freib.  Jobann  Fliilipp,  knrmainz,  Ratb,  Oberamtmann  zu  Höekst  nnd 
Ilüflieim  und  Hanptmann  tler  oberrheiniseben  Uittersehafr.  starb  11)59 
und  hinterliess  unter amleren  Söhnen  zwei:  Joliann Anton,  welcher  1705 
Bischof  zn  Eichstiidt  wurde  nnd  1725  starb  und  Philipp  Chrifitopii,  kur- 
mainz.  Geh -Ratk,  Ilof-Marscliall  n.  Vieedom,  Oberamtmaim  zu  Bockel- 
heim, der  freien  Reichsrittei*sehnft  am  Kliein,  in  Schwaben  und  Franken 
rienoralilirector  und  Ritterbanptmann  am  Rhein,  welcher  1714  starb 
und  vier  Srdme  hinterliess,  von  denen  Franz  Gottfried  Anton  knrmainz. 
Polizei*Prüsident ,  Domherr  und  fftrstl,  eiehstüdt.  llofratbs- Präsident 
w^r.  — Später,  gegen  Ende  des  IB.  Jahrb.,  ist  der  alte  Stamm  erloschen. 

Humttracht,  Tüh.Äl  u.  51.  —  r.  Wttfjtfein,  l.  S.  341— i4.  —  Oauhe,  L  R.  1030  u.  31.  — 
N,  Pr.  A.-L.  tu.  S.  J22.  -  Fuhm,  K  »,  m.  —  Freih,  p.  L^d^bur,  i.  8,444.  -  ^ifbnmch^r, 
r  VH:  tm  KnßljeL  RbeinlRjicHflrh.  —  Suppl.  rii  HkUfn.  W.  B.  IV.  t6r  Fr -H.  K.  w.  K,  — 
Fyr«^/,  11.   7r  F.-H.  K.  v.  K.  —   Bodmann,  Kh^ng,  Alterthiiaie^r:    SicKel  vchi   1965. 

Knebel  v.  Treuenschwenlt,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand 
mit  dem  Prädicate  v.  Treuenschwerdt.  —  Albert  K*  Ritter  v.  T.  war 
lR5rj  k-  k.  Oberstlieut.  im  Adjutanten corps  und  Ferdinand  K.  Ritter 
V.  T.,  k.  k.  Major,  Platz-Commandant  zu  llermamistadt. 

H»Qd»clirim.  NoÜÄ. 

Rneliem.  Altes,  westphälisches,  namentlich  im  OsnabrlU^kschen, 
im  Oldenburgisclien  und  im  Emslande  begütert  gewesenes  Adelsge- 
schlecht, welches  schon  127t)  zu  Beveim  unweit  Wahren dorf  und  noch 
155B  zn  Horst  bei  Fürst enau,  zu  Schulenburg  und  Sögein,  sowie  1582 
zn  Bresendorf  sass.  —  Johann  v.  K.  war  1522  —1530  und  Otto  v.  K. 
lofil  Domherr  zu  Minden  nnd  Claus  v.  K.  gehörte  im  letztgenannten 
Jahre  zu  der  Mindenschen  Ritterschaft.  —  Der  Stamm  ist  zu  Ende  des 
16.  oder  im  Anfange  des  17.  Jahrh.  erloschen. 

Fr9ik,  p.  Ltd4bur,  I.  S.  44».  —  Sithtnack^r^  l.  191:  t.  Kti^hetn*  W«stphiUftcJi,  —  9.tf«- 
dimg,  I.  8.  VÖO.  —  KuiipL  au  aiebm.  W.-B.  V.  28  . 

Kneisen.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  5.  Febr.  1B04  für  D. 
Heinrich  Angust  Kneisen  in  .Lüneburg,  Ober-Commerz-Commissar  und 
Dechanten  des  Stifts  Bardowick.  Die  Erhebung  der  P'amilie  in  den 
Adelsstand  wurde  in  Hannover  24.  Jan.  1815  amtlich  bekannt  gemacht, 
—  Bas  Geschlecht  gehörte  im  Kgr.  Haimover  durch  Besitz  eiuea  Guteg  in 


—     154     — 

Hoya  m  dem  ntterschaftlichen  Adel  der  Hoyaschen  Landschaft  und  ist 
2B,  März  1847  im  Mannsstamra  erloschen. 

Sptft,  Vat^rL  Arfhiv  Bd.  IV.  Hanacivur,  I  U.  Ä.  415,  ^  Frtih,  f.  rf.  JC»i««6*ct,  8-  176. 
—  W,-B,  «L  Kfjrr,  Hmnuiver,  K.  S  u  S.  3.  —  hneichke,  Vf.  9.  2lS  u,  17:  —  r.  fftfnfr,  tian- 
iiov.  Adi'l,  Tal».  1«^  u.  S,  t<S. 

Kjiei^L  Eid  dem  nioderfisterr.  Ritterstande  einverleibt  geweseneB 
Ädelsffeschlecht,  — -  Heinricli  Wolfgang  Kne}^l,  Hen*  des  (intes  Hack- 
in^,  k.  k.  Hofkriegs-Secretair,  wekher  1574  nicht  mehr  lehte ,  war  in 
zweiter  Ehe  mit  Anna  Krack\\itKer  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stammte 
Hans  Wolfgang  Knei^l.  Derselbe  war  1591  mit  llaekiu^c  he^Utert, 
wurde  1595  der  Landschaft  Viertel  -  Hauptmann  im  Viertel  unter 
Wiener- Wald,  und  als  stdcher  1597  in  den  niederösterr,  Ritterstnnd 
unter  die  nenen  CTeschlecliter  aufgenommen,  war  dann  lßl2  Verord* 
neter  und  noch  1622  Rittei'stands-Äusschuiäa.  Aus  geiner  Ehe  mit  Ele- 
onore V.  Sachwitz  cntsprossten  zwei  8öhne :  Heinrieb  Christoph  und 
Wolf  Gottfried  Kneisl  zu  Hackiug,  welche  1628  noch  lebten.  Spüter 
ist  der  Stamm  erloschen. 

Whs,jriU.  V.  8.   174, 

Kne»ebeck ,  v.  dein  Knesebeck ,  Freiherren.    Eins  der  lltesleil 

und  angesehensten  lünebnrgischen  und  markhraiidenbur^schen  RitlOP- 
geschlecliter,  welches  den  Namen  von  dem  nrknndlcih  131(J  and  1402 
in  der  Hand  der  Familie  befindlich  gewesenen,  jetzt  k.  Hanno v.  Amte 
Knesebeck  fahrt,  im  Lanfe  der  Zeit  sich  weit  ausbreitete ,  zu  p"08sem 
Grundbesitz  gelangte  und  reich  an  berühmt  gewordenen  Sprossen  ist. 
Dasselbe  soll,  nach  Pfeflinger,  mit  den  ebemaligen  Grafen  v.  Wildberg 
in  Franken  eines  Stammes  sein  .  stand  aber  schon  im  13.  JabrU.  unter 
dem  Namen  Knesebeck  in  grossem  Ansehen.  Bodo  de  Knesebecke  tritt 
1244  in  *einer  Urkunde  der  Markgrafen  Johann  und  Otto  zu  Branden- 
burg als  ritterbtirtiger  Zeuge  anfi  Paridamns.  niiles,  dietus  de  Knese- 
becke, dotirte  1281  einen  Altar  zu  St*  Spiritua  im  Kloj?ter  Distorf  In 
der  Altmark  und  Boldewinus  et  Partdatn  fratres  de  Knesebeck  verkauf- 
ten 1283  das  Gut  Mackstorf  dem  Kbster  Dambeck  in  der  Altinark. 
Seit  dieser  Zeit  liegt  die  Genealogie  der  Familie  in  ununterbrochener 
Reihe  durch  vierzehn  Generationen  bis  auf  die  Gegenwart  juristisch  er- 
weisUch  vor.  —  Um  13 DJ  theilte  sich  die  Familie,  wie  Pfeftinger  an- 
giebt,  in  zwei  Hauptlinien,  die  märkische  und  laneburgische.  Die  er- 
stere,  von  dem  genannten  Paridam  absteigende  Linie  schied  sieh  durch 
die  Söhne  desselben ,  Hempo  und  Boldewin ,  in  die  Häuser  T)dsen  und 
Colborn,  die  letztere  aber,  die  1  line burgig ch e ,  in  die  Hiiuser  Langen- 
apel  und  Witting.  — ^  1338  schloss  das  Geschlecht  eine  Uebereinkunft 
mit  dem  Markgrafen  Ludwig  dem  Aelteren  zu  Brandenburg  mit  dem 
Versprechen ,  demselben  zehn  Mann  mit  Helmen  und  vierzig  Mann  mit 
Gleven  (Lanzen)  zu  stellen  und  ihm  auch  sonst  mit  allen  seinen  Schlös- 
sern und  Vesten  beizustehen.  --  1374  wurden  Werner  \\  d.  K.,  Ritter 
Ludolphs  V,  d.  K.  Sohn,  aus  dem  Hause  Langenapel.  von  dem  Herzoge 
Albrecht  zu  Sachsen  u.  Lüneburg  mit  dem  Erbkämmerer-Amte  der 
nerrschaft  Lüneburg,  welches  ihm  von  seinem  Aelter-Vater,  Herrn 
Werner  v.  dem  Berge,  Ritter,  angeiixllen  war,  beliehen.  1380,  1388, 
1412)  1430  u.  1444  gehörten  die  Häuser  Tylsen,  Langenapel  undEol- 


—     155     — 

born,  öiit  don  Familien  v,  Alvenslehen,  Bartensleben ,  Bismark,  Jagow, 
Platin ,  Sclionk  und  v.  d.  Schalen  bar  jj  m  dvn  acht  schlossgespssont'ii 
Goschlecbtcni  der  Altmark,  welche  unmittelbar  unter  dera  Landeshaapt- 
iiianue  standen  und  von  den  Kaisero  and  den  Markgrafen,  als  zum 
Horrenst^nde  gidiöreiid,  das  Prädicat:  Edle  bekamen,  während  der 
flhrige  Adel  des  Landes  nur  mit:  Veste  angeredet  wurde »  auch  hatte 
im  15.  Jahrh*  das  Haus  Tylsen  mit  den  v,  d.  Schulenburg  auf  Beti^en- 
dorf,  den  v.  Alvensieben  auf  Kalbe  und  dem  Rathe  der  Altstadt  Salz- 
wedel  von  dem  Markgrafen  zu  Brandenburg  das  Recht,  Pfennige  zu 
schlagen ,  erworben  and  übte  dasselbe  lanciere  Zeit  ans.  —  Was  das 
Wappen  der  Fanulii?  anlangt,  m  giebt  Pfeftin^ei^an  ,  dass  bei  der  er- 
wähnten Theilung  des  Geschleehts  nni  1310  das  Wappen  dreierlei  Art 
gewesen  sei.  Die  fingst  ausgestorbenen  Herreu  v.  d.  K.  in  Westpfialeu 
und  den  Niederlanden  hätten  einen  Mannskopf  geführt,  die  Tylsische 
und  Colbonisehe  Linie  aber  eine  Greifsklane  und  die  Langenapelsche 
u.  Wittinerisehe  ein  Eiidiorn,  1H44  hätten  die  genannten  vier  Liuieu, 
mit  Einwillij^nng  der  brandenburgischen  und  braunschweig- hlnehur- 
gischeu  hohen  Herrschaften,  die  Wappen  vereinbaret,  aueli  die  ge- 
sammtG  Hand  in  der  Lehnsfolge  ihrer  Guter  erhalten  und,  mit  Beibe- 
haltung der  sechs  Hahnenfedern  und  dreier  Fahnen  (welche  Johann  v. 
d.  K. ,  als  K.  Rudolph  L  1275  den  böhmischen  König  Ottocar  bekrie- 
get ,  erobert  u,  dieselben  vom  Kaiser  als  Zeichen  des  Sieges  und  der 
Tapferkeit  auf  dem  Helm  verehrt  erli alten  habe)  auf  dem  Helme,  den 
Schild  ge viert  und  in  das  1,  ii,  4.  Feld  ein  Finhorn  und  in  daa  2.  u,  B. 
eiiie  Greifsklaue  gesetzt.  Abgesehen  von  den  vielen  bekannt  gewor- 
denen Varianten  des  Wappens  sei  hier  nur  angeführt,  dass  jetzt  das- 
selbe nach  dem  W,  B.  des  Kgr.  Hannover,  wie  folgt,  geführt  wird: 
Scldld  geviert.:  1  u,  4  in  Silber  eine  gegen  die  rechte  Seite  aufwärts 
gekehrte,  rothe  Greifsklaue  nnd  2  u.  B  ebenfalls  in  Silber  ein  rechts- 
gekehrtes ,  rothes  Finhorn*  Auf  dem  Schilde  steht  ein ,  mit  einem  von 
Silber  und  Rotli  gewundenen  Wulste  bedeckter  Helm ,  welcher  fünf 
nebeneinander  stehende,  abwecliselnd  schwarze  nnd  silbenie,  nach  links 
gekelirte  Hahnenfedern,  von  denen  die  erste  reclitssteb ende  die  grösate, 
die  fitnfte,  links  stehende  die  kleinste  ist  und  hinter  denselben  drei  links 
gekehrte,  aufgerichtete  Fahnen  an  goldenen  Stangen  trügt,  von  welchen 
die  mittlere  silbern,  die  äusseren  ober  rolh  sind.  ^-  Da  ftbrigens  frfdier, 
wie  angegeben,  das  Wappenbild  tbeils  eine  Greifsklaue,  theils  ein  Ein- 
horn war,  90  meint  Freih*  w  Ledebur,  dass  eigentliek  wold  ursprdng- 
Uch  zwei  dem  Stamme,  wie  dem  Wappen  nach  verschiedene  Familien 
anzunelimen  wiiren ,  von  denen  die  eine,  die  s*  g.  weisse  Linie,  die 
Greifenklaoe,  sich  der  Abstammung  nach  an  die  v,  Gartow ,  Jeetze, 
Kerkow  etc.  anschliessend,  ftilute,  die  andere  aber  mit  dem  Einhorn, 
die  s.g.  schwarze  Linie,  mit  denen  v.  Resdorff,  Betzdorf  etc.  zusammen- 
falle, 8.  Märkische  Forschungen,  HI.  8.  99  a.  339  n.  hat  es,  wenn  auch, 
wie  erwähnt.  Beide  sich  1B44  als  aus  gemeinsamer  W^urzel  ent^sprossen 
anerkannt  hätten  und  das  unten  angefahrte  Urkunden-  u.  Regeatenwerk 
seiner  Ansicht  niclit  sei,  nichts  desto  weniger  für  gerathon  gehalten,  die 
Güter  nach  jener  Wappensondcrong  zu  tremien  imd  fühjt  demnach  in 


—     156     — 

seinem  so  mtlhaamcii  Werke  zuerst  die  Göter  der  weissen  n.  dann  der 
sclmarxen  Linie  auf  und  zwar  in  der  Altinark .  in  der  jetzigen  Provinz 
Broiidenburi?,  im  Kgr,  Hannover  nml  im  IJerzo stimme  Braunschweig, 
iu_Meklenl>urg,  in  der  Rlitinprovinz  ek".  —  Zahlreiche  Sprossen  der 
hine1)urgischen  Hauptljnie,  deren  GHeder  im  Kgr.  Hannover  durch  Be- 
sitz dreier  Gnter  zu  Wittingen,  zweier  Guter  in  Tolhorn,  Corvin  und 
WoKerstorf  und  zweier  imnmtriculirter  Streulehne  iin  iJhiehurgischen 
zu  dem  ritterschafthclien  Adel  der  Itinehn raschen  Landschaft,  gehören, 
Sinti  in  hannov.  u.  hrauu^^chw.  Diensten  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt 
und  von  denselben  ist  hier  ninnentlitdi  t\  W*  B.  F\  Freili.  v.  dorn  Kne- 
seheck,  k.  hannv.  Geh.  Jnstizrfith  ete.  zu  nennen,  dessen  tiefem  Insto- 
rischen  und  geneaU>inse]K'n  Wissen  und  grossem  Fh'isse  die  hetreffende 
Literntur  die  genauesten  Nacln'iditen  üher  den  Adel  des  Kgr.  Hannover 
verdanlit.  Niichst  demselben  sei  hier  noek  erwähnt :  Ernst  Julius  Georg 
V,  d.  K,,  k.  hanjiov.  Generalmajor  u.  Gesandter  und  l*ev.  Minister  an 
dem  königl,  bayer.  u.  k.  württemlh  Hofe.  Ehen  so  sind  viele  Sprossen 
der  niiirkischen  Hauptlinie  in  knrhrandenburgischen  undk.  preuss.  Hof- 
Staats-  u.  Militairdienslen  zu  hohem  Ansehen  gekommen.  Von  den  in 
der  k.  pr.  Armee  gestandenen  Pamiliengliedern  erhielt  Carl  Fiiediich 
\\  d,  K..  k.  preuss.  General  der  Infanterie  u.  kOnigl.  General- Adjutant, 
vom  Könige  Friedrich  Wilhelm  HL  von  Prenssen ,  18.  Aug.  1823,  für 
sich  und  seine  Erben,  zur  Anerkennung  und  zur  Belohnung  der  Ver- 
dienste, welche  derselbe  um  die  Preuss*  Monarchie  sich  erworben  und 
wegen  der  dem  Könige  und  dem  königh  Hause  in  verhängnissvollen 
Zeiten  bewiesenen  Anhiinglichktnt ,  nh  Dotation  das  Klostergut  Roder- 
hof hei  Haiherstadt  zu  dem  veranschlagten  Ertrage  von  viertausend 
Thalern  und  später  noeh  einen  Tlieil  des  daranstossenden  Huywaldes 
zur  Arroridirung  des  Parks  hei  dem  Schlosse.  Aus  seiner  Ehe  mit  einer 
V,  Klitzing,  verw»  v.  Werdeck,  stammt  ein  Sohn ,  Alfred ,  b.  unten ,  und 
aus  der  Ehe  seines  Stiefbruders  .  Wilkelm  \\  d,  K. ,  Herrn  auf  Löwen- 
bniek  u,  Jühnsdorf,  k,  pr.  Hauptmanns  a.  D, ,  mit  Minette  w  Bredow 
entsprossten  zwei  Söline,  Eugen  oüd  Leo,  9.  unten.  Im  Rheinlande  he- 
saesen  die  Freiherren  v,  Mylendonek  v.  d,  Knesebeck  (im  gevierten 
Knesebeckschen  Wappen  ein  ge  vi  e  rt  e  r  Mittel  sein  Id:  1  u.  4  in  Gold  drei 
scbwarze  Querbalken  u.  2  u.  3  in  Gold  ein  schwarzer  Drache!  im  Kreise 
Gladbach  1773  Millendonck  und  1810  Frohnenburg  n.  Hürstchen, 
welches  letztere  Gut  noch  1836  der  Familie  zustand.  In  Meklenhurg, 
wo  schon  1374  das  Geschlecht  zu  Dumitz,  1042  zu  Badikau  u.  Gresse, 
so  wie  1700  zu  Dambeck  begütert  war,  wurden  von  der  eingeborenen 
mekleuburgischen  Ritterschaft  1772  die  Indigenatsrechte  des  Majors 
Carl  Boldemn  v.  d.  K.  auf  Oberhoff  und  des  Oherhauptmanns  Wilhelm 
Friedrich  v.  d,  K.  auf  Gresse  anerkannt.  —  In  neuer  Zeit  waren  im 
Kgr.  Prensseu  sechs  Sprossen  des  Geschlechts  begütert  und  zwar:  Al- 
fred V.  d.  K.,  8.  oben,  k.  pr,  Rittmeister  a.  D.  Herr  auf  Tillen  im  Kr. 
Sabwodel,  Kai'we  im  Kr.  Nea-Ruppin,  RöderUof  im  Kr.  Haiherstadt, 
etc.;  Eugen  v,  d.  K..  s,  oben,  k,  pr.  Justiznih  a.  D.  .  Herr  auf  Eüwen- 
bruch  im  Kr,  Teltow;  Leo  v.  d.M.,  s.  oben,  Herr  auf  Jtihnsdorf  im  Kr. 
Teltow ;   Albert  v.  d,  K. ,  k*  pr.  Prera.-Lieut.  a.  D.,  Herr  auf  Langen- 


i 


--      157      — 

apel  lind  Döfe  im  Kreise  Siilzwedel;  ein  v.  d,  K, ,  Herr  auf  Fllrstenau 
B.  im  Kr.  Ariiswalde  ii.  ein  Anderer  v,  d.  K.,  Herr  iiiif  Butow  im  Kr» 
Saatzi;j.  Von  die*^eij  Gtiteni  waren  TiUoii  scIhjb  13ü1,  Diire  1375  u> 
Langonapel  1407  in  der  Hand  der  Familie. 

II--M.  8.  16)4.  —  J^rfifi.  w.  Aro'me,  IK8.  IHT— tW.  —  Frtihirr  **  ihm  Knesebgck.  rli«  Fiini- 
tJe  f.  d.  Kiirschfck,  Uottiiti;»»,  il^U.  Mit  neJ»r  vathUtiiÜK^r  Literatur.  —  A'fk*#r,  d**  Lclm- 
fblffr«rht  der  F*milie  t.  d.  K.  ««  Tyben  auf  di«  GrmfHrh.  Ho'-ra.  Frankf.  ».  M,  1815.  — 
N.  l*r.  A.-L.  Ml,  S.  12:^—3^,  -  Fr^iJ*.  *.  rf  A^n^-^j-ftifci,  lii^lor,  TÄtchiMih,  eic.  «.  US— 78. 
Urkdiiden  iiiid  Hept-sti!'«  i.  Öt?STh  d.  *,  *L  K.,  HannuT.  184§ :  mH  viftJ»?!!  üttcron  Kieseln,  — 
Fffih.  w.Ltdtbur^  I,  ri.  445  utid  4t;.  —  Siebmachfr.  I,  174:  v.  Kii<*!tut]|>rk  ,  Mirkitfeli ;  L  IB6: 
?.  KiK»obi.rklnMj  .  Briiiinsfh*.  und  IlT.  4t:  Braudenburg,  —  r,  ^f^dinff  ,  U.  8.  SM— 1»,  — 
fiiippl.  XII  Skbni.  W,-B  II,  iH.  —  W,-U.  il,  Pr-uiPi.  Uhoiuprov,,  Jl,  Tatj.  30.  Pfr.  59  «.  S.  IS9. 
—  U^^klenb,  W.  B..  Tab.  2in  Nr.  »^  u.  «.  2A.  —  W,-B.  li.  Kttr.  Hftiiiiover,  C.  "22  nud  S,  9.  — 
Kn*Khkf^,   II.  S.  252—55.  —  c.   It^fntr,  hannov.  AdeJ,  Tab.  IS  vl.  M.   HJ. 

Kneserich  v*  Ki!4?seiii'«ich.  Erblilnd.'österr.  Adelstand.  Diplom 
von  1775  für  Tlimiias  Kiieseri^h ,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Liccaner- 
lnf.-Rog.,  mit  dem  Priidicate :  v.  Knesenreich. 

Mttffrit  r.  MühUHd,  EriJiini.-Hd.   8.   341   a.  4«. 

Kneserii'li  v.  Lersheim.  Erld,  -  österr.  Adelsstand.  I>ijvlom  von 
181*5  für  Snmiiel  Kneserirli,  k.  k.  peiis.  OberstHeutenant,  mit  dem  Prä- 
dicftte:  v.  Lerslieim.  Der  Stamm  hat  fortgelvlükt  Joseph  K,  v.  f..  war 
1856  k.  k.  Üher-Kiiegs-Commissiir  1.  Cl.  hei  dem  Ämico-Obereom- 
maiido. 

Mfff^rtt  »,  mkSftflft,  ErK.  Bd.  K  342,   -   !Hini,-acbooiat    li.  OeNtarr.    Kth. 

Kness  V.  KneHHenhof.  Erhl.-5sterr,  Adelsstand.  Diplom  von  170fi 
fÄT  N.  Kness,  mit  dem  Prädicate :  v.  Knessenhof. 

»ftfftrlä  «.    Mühi/Hd,   Krprntii.-Bd,  fl.  MX 

KiiieUaudl  v.  Ehrenzweig.  Er! diiad, -österr,  Adelsstand.  Diplom 
von  1758  fflT  Joliarni  Thaddaeus  Kniebandl,  llathsmann  zu  Olmtltz, 
wegen  seiner  Anszoichnnng  hei  der  Belagerung  von  Olmütz  durch  die 
Preuasen,  mit  dem  Prädiciite:  v.  Ehrenzweig. 

Kniehe  Knieehen^  Ritter  und  Freiherren  {Stammwappeii :  Scliild 
der  Länge  nnch  frrtheilt :  reehts  in  Koth  eine  weisse,  halbe  Lilie  und 
links  in  Silher  eine  rot  he  Rose).  Ihlh  misch  er  alter  Ritter-  n.  F  reihe  rrn- 
»tand.  Bitterdiplom  von  172S  für  Arnold  Joseph  v.  Kniehen,  kais. 
Hofrath  und  Freilierrndiplom  von  1736  ffJr  denselben  als  llolVath  der 
bc'>hmischen  Hofcan/lei.  Derselbe,  früher  Oberamtsratb  iu  Sehleslen  — 
ein  Sohn  des  ltJ83  verstorbenen  Rudolph  Gottfried  v.  Kniehen,  anfan^is 
Fürstl.  Anhalt,  u,  später  k.  k.  Regiernngsraths  des  P'ürstenthnms  Lieg- 
nitz  und  Enkel  des  zw  seiner  Zeit  sehr  beiilhmten  Reehtsgelelirten  An- 
drejs Knichen ,  Herrn  auf  Treckleben  im  Anhaltscben ,  welcher,  geh. 
1564  zu  As<3hers!ehen  u,  gest,  1621,  erst  des  Herzogs  Ernst  zu  Sachsen 
Geh,  Rath  imd  Canzler  zu  Eisenacli.  dann  h.  braunseJiweigi^clier,  später 
kurhrandenb.  Geh.  ILath  und  zuletzt  Fürstl.  Anhalt- Zerbst.  Canzler 
war  und  vom  K.  Rudolph  IL  den  Reiidisadel  erhalten  hatte  —  setzte 
seinen  Stamm  dujeli  einen  Sohn,  den  Freih.  Joseph  Franz  fort.  Von 
den  P>rfidern  des  Freih.  Arnohl  Jose]di  blieb  rtiristlan  Wilhelm  v.  K., 
k.  k.  Rittm, ,  168  4  vor  Belgrad,  Joliann  Georg  v.  K,  war  k.  franz. 
Oberst-Wachtmeister  in  einem  sehweizer.  Regimente  n.  Friedricli  Le- 
brecht V,  K.  zeidinete  sich  1722  als  k.  k.  Rittm,  in  Ungarn  aus. 


—     158     — 

B^eknmnH,  AiiIiaU.  Kl»tor.  VTU.  G«p.3.  -  SLhu^iu*,  I.  8.  Sil  niid  Ifi.  «nil  Ff.  S.  78S.  ^ 
Gauhe,  t.  K,  Itjy*  u.  Ä5.  —  ./«^f-r,  B*ilT.  «,  jiirisL  Binirrnpli.  Bd.  111.  —  Merjerl«  r.  J/iW- 
/pW.  Krg.-l*t.  S.  71  u.  löl.  -  Frtik.  9,  UiUhur,  I-  i*.  «6  n.  47,  —  »,  M^ding,  IJI.  R.  »7 
ti.  3».  -  SuppL  *u  aU-biii.  W.-B.  IL  12  j  F.-H    t.  K. 

Kniesteilt,  Kniestiidt,  aueli  Fifnlieri^en.  Altes,  urspriin^/licb  bil- 
rlesheimisches  Adelsgföcklccht  iins  dem  f^kichnaiiiigeii,  unweit  Hildes* 
heim  liegendm  Bergsclilosse,  welclies  iiuoli  iü  die  Rheiiüaiide  kam  iiiid 
seit  zweihundert  Jultreu  in  Württeiiiherg  hegütert  ist.  —  Ai'uobahl  K., 
Ritter,  lebte  1149  am  Hofe  des  Herzogs  Heinrieh  des  Löwen  zu  Bniuii- 
sieb w ei g  und  hegleitete  denselben  auf  allen  seinen  Ztl*s'en  gr gen  Bayeni 
und  Ocsterreicb.  Derselbe  hiiilerliess  zwei  Sühne.  Bcrtold  n.  Friedrich, 
von  denen  Ph-sterer  einen  Sohn,  Achill,  Letzterer  aber  moln-ere  münn- 
licbe  ^Nachkommen  luitte,  die  sich  fast  ausscbliesiiiicb  dem  Dienste  des 
braunschweig.  Hauses,  die  ersten  Staats  am  ter  bekleiilend ,  widmeten, 
auch  waren  metirere  S]>rosseö  des  Stammes  Capituiiiren  u.  Domherren 
des  Uochstifts  HildesheiuL  —  Durch  die  beiden  Söhne  des  1491  ver- 
storbenen h.  hniunschw.  Kümmerers,  Stallmeisters  u*  Grossvogt^  Hein- 
rich V.  K.:  Arndt  und  Hans,  stdiied  sich  das  Gescklecht  in  zwei  Haupt- 
linien* Arndt  stiftete  die  Braunschweiger-  oder  die  noch  blühende 
Burgdorferi  Hans  die  schwäbische  Lhiie.  Des  Hauses  Urstamm,  die 
Burgdorfer  Linie,  blühte  im  Besitze  des  envilbnteu  Stammsitzes  kräftig 
fort  u.  denselben  besass  noch  nach  1837  der  k.  pr,  Kmnmerberr  v.  K. 
— ^  Aus  der  schwäbischen  Linie  verpflanzte  Lenn  v.  K.»  ein  Urenkel 
des  genannten  Hans  v.  K. ,  seinen  Stamm  nach  Württemberg ,  wo  der- 
selbe 1672  als  h,  Stallmeister  u,  Kammerjunker  Dienste  nahm,  den  Rit- 
iprsitz  Ueutingsheim  erwarb  u.  17QG  Buig  u.  Dorf  Rübgarten  kaufte, 
wodurch  er  sich  und  seiner  Familie  Aufnabme  unter  die  unmittelbare 
freie,  scliwäbischc  Reichsritterschaft  und  zwar  wegen  Ileutingheim  bei 
dem  Rittercanton  Kocher,  wegen  Rübgai'ten  bei  dem  IliUercanton 
Neckarscbwarzwald  verschaffte.  Nach  50jährigen  Staatsdiensten ,  in 
welchen  er  sich  melirfach  um  seilt  neues  Vaterkind  verdient  gemacht, 
starb  er  1719  als  Obenogt  u.  Oberst -Stallmeister  und  hinterkess  aus 
erster  Ehe  mit  Anna  v.  Wacheiidorf  einen  einzigen  Sohn ,  Frie<kich 
Ludwig.  Derselbe,  geb.  1684,  starb  als  k.  württemb.  Gck.-Rath  und 
Dberst - Stükmeister  mit  Hinterlassung  von  fünf  mit  Cbaiiotte  Sophie 
Freiin  v.  GeTumingen-Hochberg,  gesL  1743,  erzeugten  Sühnen:  Levin 
Uriel,  Christian  Wilhelm,  Eberhard,  Ludwig  Friedrieb  Alexander  und 
Eberhard  Friedrich,  Von  diesen  Sohntm  starb  der  älteste,  Levin  Uriel, 
geb.  1716,  badisch.  Kannnerjunker  u.  der  jüngste,  Eberhard  Friedlich, 
früdizeitig  u.  zwar  Ersterer  1756,  nachdem  aus  seiner  Ehe  mit  Magda- 
lena V.  'Wiederbold  ilrei  Söhne  lebten:  Friedrich  Ludwig  üriel,  gest 
1780  als  h.  wüj*tt  Rittm.,  Friedrich  Carl  Eberhard,  gesL  1784  als  k 
wüitt.  Regier ungsrath  n.  Carl  Ludwig  Christoph,  gest.  1815,  grossU. 
bad.  Geb.-Rath.  Von  den  übrigen  Sühnen  war  Chri&tian  Wilhelm,  k, 
pr.  Mjxjor  d,  Cav.,  em  tiipferer  Waffengefiihrte  u.  Freund  des  Herzogs 
Friedrich  L  Eugen  v.  Wilrttemberg;  Eberhard,  gest.  1794,  war  herz, 
württemb.  Staütsminister  und  Kammeri>räsident,  Ritterhauptmann  der 
Schwab,  Ritter se hall  in  den  Cantonen  am  Neckar,  Schwiirzwald  und  in 
der  Ortenan,  auch  Ritterrath  des  Cantous  Kocher  u,  Ludwig  Friedrich 


J 


—     159     — 

Alexjinder  starb  1779  als  lljuiptDiann  in  holländ.  I>ienst^?n.  TJio  Toch- 
ter des  Letzteren,  Eberliai'dine,  war  mit  dem  h.  wtlrttpmlv.  GetK^FÄl- 
major  Fvmu  Carl  Freili.  v.  Schacht  vennählt  u.  drr  am  die*^or  Ebc 
stammende  Sohn,  Frau/  (Jarl  Eberhard  Freih.  v,  Schacht,  spiiter  U. 
württ.  Gelh-Ratb  iL  über-OremonieniTieister,  nahm  in  Fol^o  eines  mit 
seinen  mütti  rUcbeii  Oheimoii,  (die  unvermübtt  st^irben)  errichteten  Fa- 
milie nvertraic^^  vmn  lI.Nov*  1784  den  Namen  n.  das  Wappen  .,v.  Knie- 
fitedt*'  im,  welchen  er  mitAUerhüehster  <ienelimif:jQn^  vom  6.Dec.  1815 
nach  dem  Schhrs>e  Scbaubek  l^ei  Klpinhntwar  noch  den  Beinamen: 
V.  Schaubck  beifllj^te.  Die  später  vnrgekt>mmenen  FiTiherrcn  v,  Knie- 
^edt  sind  demnach  Ahkr»mmlinKe  aus  dem  weibliehen  Stanime  der  ü]- 
teren.  Nach  Cast  besass  die  Familie  1844  im Kgr.  Württemberg  ausser 
dem  obengenannten  Ritteri^ute  Heulingsheim  im  *).  A*  Ludwigsburg, 
seit  1766  auch  das  Kittergut  Schanbek  mit  dem  Stüdtchen  Kleitihotwar 
im  0.  A.  Marbach.  Haupt  der  Familie  war  faidwig  Freih,  w  Kniestcdt- 
Schaubeek ,  geb.  17^5  —  Sohn  des  Freih.  Franz  Carl  Eberhard  — 
Besitzer  des  Rittergut?^  zu  llenting^heirn  u.  der  Sohn  de,s  Brndtir^  des- 
selben, des  1884  vcrstorheiieu  Freiberrn  Carl,  k.  württ.  Kammer Ijerrn, 
aus  der  Ehe  mit  Josephine  Freiin  v.  Drüselle:  Freiherr  Carl  (IL) ,  geh, 
1828^  hatte  dureh  Vertrag  vom  28,  März  1837  das  Rittergut  Schau- 
bek  erhalten, 

tfttnfbrackt.  Tili.  JiU  otid  IS.  —  Setftrt,  KiiicsledUchfl  AbnentafrU  K^genjburg,  1711.^ 
Gauhe,  L  S,  U>3$.  -  Frtih.w.  Ktohne,  IL  H.  190-U3,  -  N.  G«a«Ml,  Mwidb.  177J.  S.  lll-llü 
unÜ  177*,  ».  ia*— »7.  —  &tf#r,  HoHse«  öbuT  ile  PtmiU«  ▼.  Knieiledt.  Hluttgiirt.  1»1S.  — 
N,  Pr.  A.^L.  lU.  M.  las.  -  Cisst,  Adolsb,  dej  KRr.  Wurttsrnb.  8.  3lfi— ♦».  —  Frtift  *.  If 
dt^ur,  1.  R,  447,  —  Sif^macher,  l.  1*0:  v.  K,  aj^i^rbsiich.  —  Ruppl,  tti  Siffbm,  W,.B.  IL 
14:   ^.'H.   v>  K*  -    Tjfrof,  1.  lö :  P.-H.  v.  K.    -   W,  B,   d    Kfr,   Württ^-mb- :  ¥,H.  v.    K.  s 

Kniffgc,  Fr^ilierreii.  Reicbsireiherrnstand.  Dii>lom  vom  19.  Juni 
1665  für  die  Gebrüder  Fnedrieb  Ulneh  v.  Knigge,  k*  k.  Obersten  und 
kurcrdn,  Kamnierhen^n  und  Johst  Hilmar  v.  K.,  k.  k.  Gen.  Feldmar- 
scballieutenant  und  Commandanten  von  ftlogau,  —  Altes,  ursprünglich 
wohl  ans  denj  Bremenschon  stammendes  Adelsgesehlccbt,  welches  schon 
in  Mindensehen  llrkunden  de«i  13.  Jahrb.  und  zeitig  im  Lttnehiirgischen 
vf  I  r  k  0  n  mi  t ,  wo  d  er  U 1 1  es  I  e  bek  an  n  te  ca  1  e  1 1  her  gi  sei  i  e  Lidi  n  bri  ef  1 H  l)  0  au  s- 
gestellt  worden  ist.  Das^selbe  verkaufte,  nach  Mashard,  die  Güter  im 
Bremeuftchen  14R0  und  machte  sich  ganz  im  Braunsehweigischen  an- 
sässig, —  Otto  und  Hermann  IL  lebten  1353  und  Heinrich  und  Haus 
K.  kommen  1373,  nach  l*feflinger,  urkundlich  ala  Zeugen  vor.  Später, 
um  1650,  war  Jacob  v,  K.  k.  schwed.  General- Lieutenant.  —  Der  freib. 
Stamm  wurde  durch  den  Sohn  des  Freih.  Friedrich  Ulrich,  3.  oben» 
ÄJaximiban  Friedrich  ('asimir  Freih.  v.  K.  fortgesetzt,  welcher,  früher 
b.  curländ.  Öber-HofmarscliaLl,  später  im  >Iansfcldselien  zu  Friech-ichs- 
rode  sass  uud  rierSöhno  hatte,  von  weichen  der  eineb.braunscbw.  wol- 
fenb.  Geh.-Rathi  der  zweite  k.  grossbrit.  und  kiu'braunscbw.  Land-  und 
Schatzratb  war,  der  dritte  aber,  Jobann  Sigismund,  ala  Oberstwacht- 
meister und  der  jüngste  als  Rittmeister  in  k,  poln*  und  kni^iichs.  Dien- 
sten stand.  —  Der  Stanun,  welcher  1681  im  jelzigen  Kr.  Züüichau- 
Sch^riebus  der  Prov.  Brandenburg  7u  ninnkensee,  Bhinkfeld,  Goldhach 
und  Schwiebus,  sowie  in  Schlesien  zu  Knttlan  im  Glogauscheu  uud  in 
Curland  1721  eu  Bixteu  begtltert  war,  hat  in  Curland,  so  wie  in  Hau- 


—     160     — 

nover  in  eleu  Nacliknmmen  des  Freilierrü  Friedrich  tJlrich  ftvrtgebltiht 
und  zäldt  im  Kgr.  llantiover  diirrb  Besitz  zweier  Giiter  in  Bredenlieck 
und  Leveste  und  tines  ihiie^  in  Pattensen  im  ('alenbergiscben  m  dem 
ritterschafllicliefiÄdel  der  Cülenliergiscben  LandsdiafL  —  Zu  den  Spros- 
sen des  Gescldeülds  in  Hannover  geJiörte  Freili.  Adam  Franz  Friedrich 
Ludwig,  der  Verfasser  des  hekannten  Werkes:  IJeher  den  Umgang  mit 
Menschen,  erste  Ausgabe.  Hannover  1788,  welcher,  seit  1700  kurlnin- 
nov.  Überliaiiptniann  und  erster  Scliolarch  der  Donischule  z\i  Bremen, 
179t>  starb.  —  Ini  Kgr.  Preusseu  war  noch  in  neuester  Zeit  EnistFreih. 
V.  Knigge.  k.  bannov.  Kaimjierherr  zu  Hannover,  im  mansfelder  Gebirgs- 
ki'eise  mit  Eusdorf,  liarkerode  und  Pfersdorf  begütert. 

Mujftard,  8.  .Vi  7,  —  S'f/^rf,  r^etit  auf  cinnrid^^r  ftlg' tidc  AiMnu,  Tal  i.  21.—  Sinaffius,  U.S.  3&2, 

—  PfefßH,jtr,  T.  S.  103«.—  fiauht:,  l.  «,  ItCiB.  —  Entur.  8,  517  ii.  TMt.,7.  —  Schmidt.  B^ltr.  «. 
(icjch.  dp«  Adels.  I.  8.  \1\<  u.  n,  S.  821»  ü.  80.  —  Frtih.  *.  d.  An***fttfcJt,  S.  178  uud  75.  — 
Freih.  v,  Lfdebur,  I,  S.  i47.  —   Sifbmach^r,  I,   ISA:  t.  KcilggQii.    Braiiusobw.    —  w.    Meding^ 

I.  8.  »30-ya  a.  U,  8.  72»!  fjarti  Orupen,  hanno?.  Alterth.  «.  »«*:  yi«r  Siegel  vt>rj  ISW, 
Pliil.  CaruL  L.  B.  rte  KuJgt(«  D[*i.  de  Natura  et  todole  Gas trorum  in  Gerio4Bia  etc.  —  ATetw-AI, 
Curlliid.  W.-B.  Tab.  22.  —  W,-B.  d,  KGuigr.  HainiavfT.  B.  1.  siud  8,  9.  —  JSr»»«tfAJt*.  U.  8. 
256— Äd.  —  «.  Nf/Htr,  hHunot.  AdtJ,  Tftb.  It«  ucid  S.  16. 

Knipfer,  Edle.  Erbb-iisterr.  Adelstand.  Diplom  von  1817  für 
Thomas  Knipfer,  k.  k.  Platzmajor  zuArad,  mit  demPrädicate:  Edler  v. 

Mffffrte  v.  MÜhlftid,  S.  210. 

Kuippenburg.  Altes,  westphäbsclies  Adelsgescldeeht  aus  dem 
schon  1348  vorgekonniKMieii  und  noch  1570  in  der  Hand  der  Familie 
gewesenen  gleich rmuiigen  Stamni^^itze  unweit  Recklinghausen.  Dasselbe 
hatte  nocli  1646  Emmingliofen  bei  Soest  inne  und  ist  dann  erloschen. 

Freih.  t.  Lfdeitur,  I.  8,  4il.  ^  Sitimmchsr,  Tl.  112. 

Knjppiiiek,  Rnjppiiijj:'^  Knippiti.  Altes,  westphälisches  Adelsgc- 
schlecht,  welches  besonders  in  der  Grafschaft  Mark  mehrere  Güter  an 
wich  gebracht  hatte.  Dasselbe  saas  bereits  1 430  zuLohaus  unweit  Hamm 
und  war  noch  1085  zu  Sengerhof  bei  Soest  begütert.  —  HeLimch  v.  K., 
Brost  zu  Hamm,  lebte  1544  in  Cleve  und  der  gleichnamige  Sohn  des- 
selben wurde  1565  mit  den  Gütern  Stockum.  Lohaus  etc.  belehnt  Im 
letztgenannten  Jahre  starb  auch  Dietrich  v,  K.,  tHrstL  clevescker  Rath. 

—  Nach  1085  hl  der  Stamm  erloschen. 

N.  Pr.  A.'L.  V.  S,  ^74:  v,  Knlppiu.   —  Fr*ih4rr  v.  Ledtbw,    L  8.  447.  -  SitÖfMCher , 

II.  riO  :  V.   Kuip()iDik.  WompiiiHisrJi,    -    p.Sifttn^n,  Tab.  SS.  Hr.  3.  —  ü    Miding,  Jl.  8.  3U: 

Knobelsdorff»  aneh  Freilierren  (Schild  von  Blau  und  Silber  ge- 
viert,  ohne  Bild,  mit  rotbemMittels^childe  und  in  demselben  ein.  mit  drei 
ßchrilgrechten,  sühernen  Balken  belegter,  blauer  Querbalken).  Reichs- 
freiberrn-  und  Freilierrnstand  des  Kgr,  Preussen,  — ^  Ileichsfreiberrn- 
diplom  vom  27.  Jan.  lOlH*  für  Johann  Tobias  v.  K.,  Herrn  auf  Hert- 
wigsdorff  etc.,  Beisitzer  des  kiuii^i  Mann-(iericiits  des  Fürstenth.  Glo- 
gan  und  Landes- Aeltesten  des  freistiidtcr  Kreises  und  preuss.  Freiherm- 
diplom von  18L'>  für  Heinricli  v.  K.  a,  d.  H.  Zeisd*)rf  bei  Sprotüiu.  Poh- 
schilt/er  Linie,  Herrn  anfStreiitz  im  Posenschen.  sowie  vom  ß.  Mai  1856 
ftir  den  k.  pr.  Oberstlieutenant  Wilhelm  v.  K*,  persönlichen  Adjutanten 
des  Prinzen  Friedrich  v.  Prenssen.  —  Altes  schlesisches  Adelsgeschlecht, 
welches  sieb  aus  deu  Ihluserii  Rllckersilorf  im  Saganschen,  Boliersdorf 
im  Crossenschen,  Mosen  undLeiuitz  im  Glogauschen,  sowie  später  Hert- 
wigsdorff  ebenfalls  im  Glogauschen,  Leisersdorf  im  Liegnitzscben  etc. 


—      161     — 

weit  ausbreitete,  in  Sclilesieo,  deö  Marken,  der  Ober-  und  Niederlau- 
sitz, in  PiimnuTn  und  Ostiireussen.  in  den  NiedtThmden  etc.  gi*ossen 
Grundbesitz  erwarb  und  aus  welchem  Yit'leS|irosäi^u,  sitwie  frtiber.  aucb 
bis  aufdte  iieut^ste  Zvit  zu  Imbeii  Ebrenstellen  und  Wi'inleii  gelaugten. 
—  Die  güiiam.'ren  Nachrirbten  Whvv  die  F:Liiiilie  brxiniKn  naeli  Anfange 
des  15,  Jabrh,  Kartscbe  Kllnbel^dortf  war  14Ii>  b.  glujjjauisclier  Hof- 
Biarscball  und  Mekbior  K.  1510  Landes- Aeltister  im  Fürstenth.  ff lo- 
gau:  Eustadiius  \\  K.  f^tarb  1571  als  OfBcialis*  und  Dechant  zu  Bres- 
lau, Maximilian  v.  K*,  Herr  ailf  Koppen,  war  15lM>  königfi.  Kamnieirath 
in  Seblesien  unil  Laiidesbanidniann  desScInvielais'scben  Weicbbildes  and 
mehrere  andiTe  spütert^  Olirdt r  der  Faniiüo  werden  '^ou  Sinapius  und 
Gauhe  genannt-  —  Freih.  JnJiaan  TobiiiÄ,  s.  oben,  gest.  1717,  besass 
in  Sclilesien  zwOlf  anselinliclie  tiater  and  binterliess  aus  der  Ehe  mit 
Hedwig  Elisabeth  Freiin  \\  Stos^d»  sieben  Hrihne,  docb  ist  die  von  ihm 
gegründete  freibeiTliehe  schon  um  17HB  erloschen.  Die  Ton  dem  Freib. 
Heiurich,  s.  oben,  gestiftete  Linie  bat.  wie  unten  aniiegeben.  fortgeblübt 
und  wird  jt'tzt  als  schlesisclie  Linie  aufgeführt,  wäliread  eine  andere  Li- 
nie die  niederländisehe Linie  heisst.  Dieselbe  stitlete  Friedrich  Wilhelm 
Ernst  V.  K.»  gest.  182i>,  k.  pr.  (ienerallirut.  a.  1>.  etc.,  welcher  sich 
1791  mit  Jeamiette,  ^est.  IS^Mi,  Tochter  des  hollüiid.  Gesandten  Frie- 
drich Gysbert  Haron  van  Dedrm  tut  de  (telder,  vcrmühlte.  Durch  diese 
Vermiiblnng  siedelte  diese  Linie  tbeilweise  uiicb  dem  K^r.  der  Nieder- 
lande übet',  wo  dieselbe  in  der  Provinz  Over-Yssel  begütert  ist  und  ihre 
Mitglieder,  durch  köaigl,  Dccret  vom  18.  April  1837  als  ,, Barone*'  an- 
erkannt, seitdem  auch  unter  ilie  Hitlcrschaft  von  ther-Yssel  aufgenom- 
men worden  sind.  Dasjctzi^n^  Ibnipt  diej^er  Linie,  Freih.  Wilhelm,  er- 
Uelt,  s.  oben,  auch  den  Freiherrnstanil  des  K.^r.  Preussen.  —  Näcbst- 
dem  ist  hier  an/uiühren,  dass  dir  1S48  verstorbene  k.  preuss.  Oberst- 
Beut.  a.  D,  Carl  Leopold  Wilhelm  v.  K.  von  seiner  GenuiMiu,  Fran- 
adsca  \\  Brenkenb^dT,  in  Fol^e  krmigl  Erlaubniss  vom  19.  Juli  1843  für 
sich  und  seine  Nachkommen  den  Beinamen:  Brenkenbidf  annahm  und 
^ich  V.  KnobelsdortT'Brenkeaboft'  schrieb.  ^  Die  vielen  im  Laufe  der 
Zeit  in  die  llaud  der  Famdir*  gebnigten  Besitzungen  hat  Freih.  vj.ede- 
bur  mit  grosser  Sorgfalt  znsammengesteilt,  —  Von  den  Sjvrossen  des  Ge- 
schlechts haben  eine  grosse  Zuld  in  der  k.  pr.  Armee  gestunden  untlsich 
ausgezeichnet:  noch  IBOB  standen  siebzehn  Glieder  der  Familie  im  k. 
pr.  Heere,  von  welchen  mehrere  später  in  Schlachten  den  Tod  fanden 
und  andere  iniBelrinungskampfe  Ebremieicben  erwarben.  Caspar  Fried- 
rich V,  K.^  (Jbei*st  nnd  ('bef  eines  Garnison-Regiments,  starb  1748,  Carl 
Ludwig  V.  K.,  Generalmajor,  178*1,  Alexander  Friedrieb  v.  K.,General- 
Feldmarscbidl,  1799,  N.v,  K.,  Generalmajor  und  Commandant  von  Stet- 
tin. LS07.  Friedrich  Wilhelm  Ernst,  Stifter  der  niederbind.  freih.  Linie, 
Generallientenant  a.D.  und  frtdierGesandter  an  mehreren  Höfen,  1820, 
N.  V.  K,y  Generalmajor,  lH:>(j  etc.  —  Aus  früherer  Zeit  sei  hier  noch 
genannt:  Hans  Geurg  Wenzel  v.  K,,  gest.  1753.  ein  anerkannter  Mei- 
ster in  der  Baukunst,  welchem  sein  königlicher  Beschützer,  Friedrich  ö., 
in  den  Memoiren  der  Acailemie,  (Bd.  VIII.  S.  1)  ein  Eli renged acht uiss 
gesetzt  hat  nml  aus  neuerer  Zeit  der  k.  pr.  Ober-StaUin.  v.  K.,  welcher 

J(n€*cJtke,  D«ttUcJi.  Ad«li-L«x.  V.  11 


—      162     ^ 

noch  nach  1840  lebte,  —  Was  den  neueren  Besitz  der  Faiiiilie  anlsiagt« 
so  war  1857  Ernst  Friedrich  Willielru  v.  K.,  Lund'^rlK^tts-iHrect^r  a.B,, 
Herr  auf  Lüttnitz'  im  Kr.  tirüiibirg;  Arthur  v.  K,,  Lieut.,  Kreisdepiit. 
und  Laiides-Aelteiitrr,  Herr  auf  Hoehelsdort  *iuil  Schloiu  im  Kr.  Grün- 
berg und  Dbra  mit  Krutthi  im  Kr,  Bomst:  Krdmuuu  v.  K,,  Herr  auf 
Zwi|>peudorf  im  Kr.  Sorau;  Knist  PYiodrich  v.  IL,  Herr  auf  Schön  eich  p 
im  Kr,  Nieder-Barnini ;  Lariilscliaftsrath  v.  K.-Brenkenhotf ,  Herr  auf 
Schmelzdorf  im  Kr.  Ue^^enwahle :  Miijur  a.  D,  \,  K.-Breukenlmtf,  Herr 
auf  Mansfelde  im  Kr.  Friedehcrg  der  Neunuirk;  Marie  t.  K.,  geb. 
V.  Zschock,  Besitzerin  des  Gutes  Wutnchdail'  im  Kr.  Zülliehau-Scbwie- 
bus  und  Freifrau  v-  K.,  Besitzerin  des  (hites  Klein- Pugal  im  Kr.  Woh- 
lau,  —  Die  in  letzter  Zeit  bekannt  gewordenen  Glieder  der  beiden  frei- 
herrlichen  Linien  sind  fnlgeiide:  Schlesjschc  IJaie  :  Freih.  Kdaard,  geb. 
179*3  —  Scihn  des  1831  verst.  Freih,  Heinrich  aus  der  Ehe  mit  der  1845 
verst.  Wilhelmine  v.  Düsterkih  —  k.  pr.  Kammerh. ,  vernu  mit  Auguste 
V,  Oheirah,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töelitern,  ein  Solnu  Freih. 
Heinrieh,  geh,  183H,  k.  pr,  Lient»,  stammt.  Die  beiden  Brtlder  des 
Freih-  Eduard  sind:  Freih.  Adolph,  geb.  1797,  k.  pr.  Oberst  a,  I>., 
venu,  mit  Julie  v,  Rabe,  aus  welcher,  neben  einer  Tochter,  ein  Sohn, 
Freüi.  Carl,  geb.  1839,  entspross  —  und  FreiJi.  Wilhelm,  geb.  1800, 
k,  pr.  Stallm.  für  die  Pruv.  Schlesien,  verni.  183f)  mit  Anna  v.  Schatter, 
Herrin  auf  Klein^Pogul^  aus  welcher  Ehe  vier  Tochter  leben.  —  Nie- 
derländische Linie:  Freih.  Wilhelm,  geb.  1802,  —  Solm  des  1820  ver- 
storbenen k,  pr.  Generiillieat.  Friedrich  Willi elm  Ernst  v,  K,  —  Herr 
auf  Njenhuis,  k.  pr.  Oberst.  —  Der  BruiKr  desselben  ist  Freih.  Fried- 
rich, geb.  1810,  Herr  auf  Gelder  und  Krytenbers^,  k,  niederl.  Kanmier- 
herr,  verm,  mit  Utmradiue  W'ilhelinine  Baronesse  v.  \  os  v.  Sleenwyck 
V.  Essen,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt:  Freih.  Heinrich,  geb. 
1840,  k.  ttiedetd.  Kammerjuuker. 

Smapiu»^  1.  8.  515— IS  u.  U.a.  S.ia— 5ti.  —  UauA^^  h  S.  10»**— 41.  —  tH^m^nntnn,  vom 
Joliannher-Orden,  S.  ItiS.  Nr.  27  mai  S,  3»3  »r.  ».  —  Brüyt/tmatiH,  \.  Uptst,  1.  —  N.  Pr, 
A.-L.  in.  S.  nb—%^.  —  Frtihetr  w.  Ltiifhuf\  I.  S.  447— 4».  —  li »•»<•» L  Tiwcheob,  der  fn-ib. 
HÄuaer,  IÄ57.  8.  379  u.  80.  u.  Ih62.  S.  422-24.  ^  8ir6inacher^  L  hl  i  v.  K..  «cbJtsisch,  — 
f.  Medinff,  J.  8,  ^^f  u.  9X  —  T{/rof,  tl.  174:  r.  K.  —  Dorat,  ArJg.  W,>B,  11.  Nr.  238  und 
S.   137.   —    Pümmeruftrb,  W.-B,  U.  Tali.  56. 

Rnobelsdorf  (in  Ruth  ein  von  Both  und  Blau  siebenmtd  der  Länge 
nach  gestreifter  Querbalken,  vor  welchem  auf  eineui  iuiSchildesfusse  be- 
findlichen, mit  einem  goldenen  Sterne  belegten,  grüuen  Dreilterge  eine 
silberne,  mit  Lorbeer  um  wiindeae  und  gekrönte,  corinthischeSüule  steht, 
welche  oben,  rechts  wie  hnks,  von  je  einem  goldenen  Sterne  begleitet 
isth  Böhmischer  Ailelsstand.  Diplom  vom  22.  Oct.  1632  für  Martin 
KnobelsdorJf,  kaisedichen  Kammer- Fiscal  ia  Schlesien.  —  Derselbe, 
Herr  auf  Cammendorf,  starb  1659  als  Ober- Amts-Cauzler  in  Schlesien. 

üauhe,  l.  ö.  104t.  —  N.  Ft.  A*-L.  Ul.  ö.  129:  «kbt  our  da»  Wuppcw  tut,  —  frfthf^rr 
9.  Ltd^hur,  III.  S.  289,  —  Sithmachtr,  IV,  101.  —  X>ür*^  Allg.  W,-B.  I.  T«t>.  10  tiud  S.  H 
und  IS. 

Knohlanch  (in  Roth  drei  neben  einander  stehende,  oder  auch  nach 
Siegeln  2  und  1  gestellte  Knobhuuhpilanzen).  Altes,  niarkbrandeubur- 
gisches  Ad  eis  geschlecht,  welches  namentlich  im  West -Havel  lande  begü- 
tert wurde  und  bereits  1375  zu  Lübnow  und  Tessin  sass.  Später,  im 
17,  Jahrh,,  wurde  dasselbe  auch  in  der  Oberlausitz  angesessen  und  erwarb 


—     163     — 

im  18.  Jahrh.  einige  Gtlter,  welche  jetzt  zur  Prov.  Sachsen  geliören,  — 
Mehrere  Sprossen  des  Stammes  linheu  als  Stabsofticiere  in  der  k.  pr. 
Armee  gestanden.  —  In  neuester  Zoit  waren  im  Ki\  Westhavelland  be- 
gütert: Eihiard  v.  K.  anf  Bnschow  L,  Heinrich  v.  K.  auf  Pessiii  IL  nnd 
in.  und  Busciiow  iL,  Kurt  v.  K.  auf  Pes^in  IW,  V.  und  VI.  und  T^udwig 
V.  K,  auf  Ferehesar,  fiuch  hesass  im  Kr.  Osterhurg  die  verw.  Frau  v.  K.. 
geh.  V.  Quast,  mit  ihren  Kindern  die  Güter  Osterhidz  und  Woltershage. 

W.  fr  A.'L.  riL  S.  12^1:  oiri  mdirfacti  UEitirbtigvr  Aftäkel.  —  Frtih^rr  ».  t^dt^bur,  I. 
S«  «49,   —   RuppL  XU  Hi^^ira,    W,-B.   IV,   Ifi. 

KiHiblanch  (in  Silber,  auch  in  f-rold  drei,  schräglinks  aueinajider 
gestellte  schwarze  Wecken).  Ein,  frnhrr  m  dem  hessischen  Adel  zäh- 
lendes Gl  schlecht,  welche^i  auch  zn  l>öllstedt  im  Gothaischen  begü- 
tert war. 

Brückner,  Kirrb-  u.  Nclitihtnai  d.  Her».  Golfia  H.  8t-  ."J.  2^.  t<J— 28.  —  Frfih,  0,  Ltd** 
l^ur,  J.  f.  kS.  44ti    —   Sithmacftitr,  %.  1^9:  v.  K.,  lleafiiiich  und  V.  Z.  90.,     pbPnrftn«   M«»ls€b. 

Knohloeh  {\x\  Schwarz  eine  schrägrecht-s  gekehrte,  goldene  Pfeil- 
spitze). Altes,  elsassisches  Adelsgeschlecht,  welches  schon  nach  An- 
fange des  15.  Jahrb.  gebliiht  hat 

^ithmach^r,  IJ,   130.  ^  v.   Afiftlin^,  111,  Sa»?:  nurh  iiüfh  dtm  W,-B.  de«  Cni»tuitx«r  Concll». 

Kuobloeli  (in  Schwarz  ilrei  ausgerissene,  silljerne  Knnhlauch- 
staoden,  von  denen  zwei,  ins  Andreaskreuz  gelegt,  gestürzt  sind,  wäh- 
rend die  dritte  gerade  ül»er  sich,  mit  iler  Zwiebel  nach  unten  gekehrt, 
Ober  jene  gelegt  ist).  Altes,  rhoiuländisches  Adelsgesehleeht,  dessen 
Stammreibe  üumbracht  mit  Emerchen,  genannt  Clobelouch ,  dessen 
Sohn,  Heinrich,  I23S  als  Schöffe  vm  Frankfurt  a.  M.  starb,  beginnt 
Dasselbe  gehörte  zu  den  franklurter  adeligen  Patriciergeschlechtern  u. 
wurde  in  Rheinhessen  ,  der  Pfalz  n.  im  Trierschen  begütert.  —  Her- 
mann V.  K. ,  genannt  v.  Ottenbach  ,  kaufte  1336  das  Gut  Oberreit  und 
von  aeinen  Nachkunnnen  liess  sich  zu  Anfange  des  16.  Jahrb.  Adolph 
V.  K.,  Doctor  der  Rechte,  dessen  Linie  lti34  erlosch,  mcder  in  Frank- 
furt nieder.  Eine  andere  Linie  hatte  Johannes  v.  K,,  welcher  1541  als 
Burgmann  zu  Oppfubeim  starb,  gegründet  und  aus  dieser  soll  nach 
Humhracht  noch  1*^09  Georg  Friedricli  v.  K.  gelebt  haben,  wäbrend  v. 
Hattstein  angiuht.  dass  Johann  Philipp  v.  K.,  Fürst!.  Würzburg.  Fäbii- 
rich,  1693  als  der  Letzte  des  Stummes  gestorben  sei. 

HvTn^ntckl,  Tab.  ^17  und  4K,  —  frfluA#,  I.  H.  1041  itnti  43.  —  «.  iiatitttin  ^  XU,  S.  961 
u»d  «V.  —  Ff'tih.  V.  Lfdthur^  l.  8.  fl^D.  —  Hi«bmtictitr,  I.aiÜ:  Die  KiiobJoch,  Praukf.  ».  If. 
Ädcl,   Paltio.  —  t.   JUflinif,  lU,  8.  33H  «,id  39. 

Knriblocb  (in  Silber  drei  ^  2  u.  1  ,  Kannen  oder  Weinhumpen). 
Ein  nach  Angabe  von  Familienpapieren  ursprünglich  aus  Frankfurt 
a.  M.  stammendes^  von  da  nach  Schlesien  und  dann  nach  Ostpreussen 
gekonmienes  Adelsgesehleeht,  wo  Jacob  v.  K. ,  vemi.  mit  einer  v.  Wil' 
lemsdorf  (Wilrasdorf)  sich  zuerst  niederliess.  Der  Sohn  aus  dieser  Ehe, 
Andreas  v.  K.,  erwarb  das  Dorf  Leihsichnen  im  Kr.  Wehlau  und  dessen 
Urenkel,  Niclas  v.  K. ,  verm.  mit  Margaretha  v.  Gruber,  kam  auch  in 
den  Besitz  von  Rothgörken  und  Glittehnen.  Spater  gelangten  auch  die 
Göter  Spor Witten,  Gründen,  Wiepeningken,  Schulkeim,  Thiemsdorf, 
BäTwalde,  Pusc^likaiten,  Linkehnen  und  viele  andere  Besitzungen  in  die 
Hände  der  Familie.  —  Von  den  Sprossen  derselben  erhielten  Mehrere 

11* 


—      164     — 

hohe  Ehrenstellen,  Dietrich  Eberhard  v.  K.^  k.  pr,  Generalmajor  n, 
Regimentschef,  starb  1757  uod  ein  Jüngerer  Bruder  dosselbt-n,  €*arl 
Gottfried  V.  K. ,  k.  pr.  Generalranjor  and  Oonimaiidant  der  Festiuig 
Schweidoit/.  17I14.  Melchior  Ernst  v,  K.  sh'irh  17.^8  als  k.  pr.  Geh. 
Staat  ^minister  iL  Mit^died  bei  dem  ostprenss.  Staatsiiiinistenunj ,  Ober- 
bur^graf  etc,^  §ö  v^ie  N.  v.  K.  l^^l7  als  k.  pr.  Generalmajor  a.  D.  — 
Erhard  v.  K,  war  1S37  k.  pr.  geh,  OlKTiiii an/rat b ,  Präsident  etc.  zu 
Berlin »  Wilhelm  v.  K,  k,  pr.  Majur  u.  Ahtheilungscommandeur  in  der 
Garde-Artillerie  und  Carl  Otto  Benjamin  v.  K, ,  Landschafts-Director 
und  Landrath .  des  Kr,  Kössel ,  verm,  ndt  Friederike  Barbara  v.  Egloff, 
Herr  auf  Bansen  iniErmelande.  —  In  neuerer  Zeit  ist  in  die  Familie  der 
Beiname:  Freili.  w  Hausen-Auhier,  s.  Bd.  L  S.  134  ileii  Art.:  Aubier, 
gekommen  und  Heinrich  v,  K.,  gen.  F"reib.  v.  IJiiusen-Aiibier ,  verm. 
mit  Pauline  Grf.  v.  K:dckreuUK  geb.  1802.  wird  als  Herr  auf  Puseh- 
kaiten  und  Linkebnen  (Fideieommissi  im  Kr,  Wehlau,  ein  Anderer 
V.  K.,  gen.  Freih,  v,  Ilausen-Aubier,  als  Herr  auf  Gudnieken  im  Kr. 
Königsberg,  und  Leopold  v.  K.  als  Herr  auf  Bünvalde  im  Kr.  Labiau 
ttufgeftlhrt. 

N.  Pr,  A.-L,  in,  S,  1^9— lai:  uuier  ßonuuutiK  eine«  SUi3)mb«umes  der  Fmraili«.  — />-#iA. 
9.  ledebur,  l,  ft,  44^  n.  fiO. 

Knobloch  v.  BirnsdorfT.  Eiu  in  der  Person  des  Alexius  Knobloch 
V.  BimstorfT  1548  in  den  hdhmischen  Ritterstand  aufgenommenes  Ge- 
schlecht. 

öawÄ#»  t.  A,  1041 :  na(!h  Balötn.  Pro^m.  Tab,  Stvmmat,  —  Freiherr  r,  Ifdtbur,  T.  8.  450, 

Rnabloeb  v.  EnobhiehhanBen.  Ein  fniher  in  der  Oberlausitz 
vorgekommenes  (loschlerbt,  welches  2\K  Juli  l"i96  den  böhmischen 
Adelsstand  erhalten  hatte.  —  Ueber  ein  von  Siebmacher,  ^^  188  ge- 
nanntes Geschlecht  v.  Knoblorlu  welches  im  von  Schwarz  n.  Gold  quer- 
getlieiltcn  Schilde  einen,  eine  Knoblmicli-Zwiebel  haltenden  Löwen  von 
gewechselten  Farben  fnhrte,  fehlen  nähere  Nachrichten. 

Frtih.  p.  ledi^bur^  L  8.  4A0, 

Knoch  (in  Blau  ein  achtstnildiger,  goldener  Stern).  Altes  ur- 
sprünglieli  anhaltsclies  Adelsgeschlecbt,  aus  welchem  zueilst  gegen  Ende 
des  15.  Jabrh.  Christoph  v.  Knorh  als  Herr  des  Uittcrj^nts  WörlitÄ  ge* 
nannt  wird.  Ynn  den  Naclikonimen  desselben  waren  mehrere  iu  Itirstl, 
anbaltschen  Hofdienstrii  und  spätrer  kam  das  Geschlecht  nach  Sachsen 
und  wurde  in  der  Ladsitz  begütert,  Hnm  Friedrich  Knoche.  kursiichs. 
Oberst  u,  Kannnerherr,  Amtshanptmann  und  rti amiandant  zu  Senflen- 
berg,  Herr  der  lausitzischea  Güter  Alt-Döbra  n.  Xenkirdien,  erbte  von 
seinem  Vetter,  (liristian  Krn^l  v.  Knoch,  farstL  anhaltschem  Rathe  und 
Director  der  fiirstl.  Vormundschafts-Regierung  zu  Cöthen,  leSfj  auch 
das  anlialtsclio  Gut  Trinum,  IKt  Solia  desselben,  Hans  Ernst  v,  Knoch, 
Herr  7ai  Elstra,  Reielienbach  und  Reiclienau,  gest,  1705  als  kursäclis. 
Geh,  Katli,  Doiiipropst  zu  Meissen  u.  Ober-Consistorial-Prüsident, 
grtjudete  das  v.  Knoelische  Majorat  zu  Elstra,  Von  dem  Sohne  des- 
selben, Hans  Caspar  v.  K.,  Herrn  auf  Brizendorf,  knrsilchs.  Forst- 
meister ,  stammte  Ernst  Ferdinand  v,  K.,  Herr  zu  Elstra ,  kursächs, 
Kammerh.  u.  Appellationsrath ,  welcher  den  Mannsstamm  eben  so  fort- 


—     165      — 

pflanzte*  wie  der  Bmder  des  erwähnten  Hans  Friedrieb  v.  K,,  Christian 
Heinrich  v.  K. ,  Hfrr  auf  Britzon  .  kursöchs,  Generalmajor  und  Cnm- 
mandiint  der  Festimg  Sonnonstfin  ,  denselben  durch  zwei  SöhEe,  Chri- 
stian Ernst  V.  K.,  fllrstU  saehs^-inerseburg .  Land-S}Tidiciis  der  Nieder- 
lausitz u.  Hans  Hoiurch  v.  K. ,  geh,  1092,  fortsetzte.  —  Die  Familie 
blühte  in  hohem  Ansehen  das  ganze  18.  Jahrh.  hindurch,  erlo&ch  aber 
im  Anfangt^  des  Jahres  1802  im  Mannsstamme  mit  (rottlob  Ernst  Fer- 
dinand V.  Knoch,  Herrn  iiuf  Elstrn  etc.,  kursächs.  Kamtnerii, ,  dessen 
einzige  Tochter.  Krncstitie  v.  Knoch,  geh.  1784,  sich  1802  mit  Ludwig 
Gr.  zu  Lynar  vermrihlte,  aus  welcher  Ehe  sieben  Töchter  entsprossten^ 
Ein  Neffe  desselben.  Johann  Heinrich  Wilhelm  Gustav  v.  Hartmann,  k, 
^ilchs.  Kammerherr,  ein  Sidin  des  k.  yr.  Artillerie-Caiutaiiis  v.  Hart- 
mann, s.  den  Art.:  Hartmann,  genannt  v.  Knoch,  Bd.  IT.  S.  223^  nahm 
1814.  hei  dem  Antritte  des  ^fajorats  Elstra,  mit  k5nigl.  Erlanbniss  den 
Namen:  v. Hartmann,  genannt  v,  Knoeh  an.  Derselbe  starb,  nachdem 
seine  beiden  Kinder  ans  der  Ehe  mit  Rosalie  Edlen  v.  d.  Planitz  vor 
ihm  verstorben,  1H51  zu  Dresden,  worauf  der  Bruder  desselben,  Johann 
Heinrich  Wilhelm  Adolph  v.  Hartmann,  k-sächs.  Kammerji.,als  Besitzer 
des  Minorats  Elstra ,  mit  k5nigl.  Krlaubniss  laut  amtlicher  Bekannt- 
machung vom  6,  Juli  1  Bf)  1 ,  für  sich  den  Beinamen :  v.  Knocb  an- 
nahm. 

h'^autA,  6.  393  t  Knoelinw,  •«!  AII-DSbr» .  PrloUen,  Relchennn  etc.  —  Btckvnann,  VU, 
Cmp.  *i,  M.  3^3  tand  34  ii.  Tah,  B.  -  OroMHtr,  laiitlU.  Merkw.,  Bd.  HT.  —  Val.  KSnig^  l. 
H.  bha-^h9,  ^  Onuhe,  [.  ^.  Vni'}  und  48.  -  SUhmacher,  I  \l%i  Die  Knot^hDo,  Märkiich  .  — 
r    St0tiint/z  II.  S.   MW.  -    A'^.i'^c/^«-.  III,  f*.  ailS— ftHi. 

Knoch,  Edle.  Eridünd.-ös^tcrr.  Adelsstand,  Diplom  von  1785  für 
Philipp  Knocli ,  k.  k*  jubilirten  Hofrath  und  Staatsraths-Secretair ,  mit 
dem  Prüdicate:  Edler,  v, 

KjKid  Y*  Helnii^ti.'^treitt.  Reichsadelsstand.  Diplom  v.  1  k  Febr. 
I77r»  für  Jolianu  Nieolans  Kuod,  kurmainz.  Geh.  Rath ,  mit  dem  Prä- 
dicate :  v.  Hf  Imenstreitt.  Die  zuerst  von  v.  Lang  angeftlhrien  Angaben 
aber  das  I^iplom  und  den  Empfänger  desselben,  hat  v.  Lang  im  Sup- 
plemente herichtigt.  Der  Stamm  blühte  fort  und  zwei  Sohne  des  Jo- 
hann Nicolaus  K,  v,  H, :  .Gottfried  Ignaz  Joseph  K.  v.  H,,  geh.  1775, 
k.  hayer.  Hauptmann,  u.  Edmund  Igmu  IL  v.  K.,  geb*  1778,  Dr.  med., 
k.  bayer.  tiarnisonsarzt  und  Prof.  an  dem  k.  Forstlehr' Institute  zu 
Aschaffeuburg ,  wurd<m  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr* 
Bayern  iu  dieselbe  einget ragen.  —  Ein  Sprosse  des  Gescblechts,  eben- 
falls ein  Sohn  des  Diplomem])fangers,  war  bis  1828  Oberstlieutenant 
im  k.  pr*  39.  Inf.-Iiegim. 

ff.  Lamj,  S,  ioS  II  Supplew».  «,  116.  —  N.  Pr.  A.-L.  VI.  8.  n.  —  Frtih.  «.  L44«bur^ 
IlL  8.  209.  —  8ui»pt  «u  Siebm.  W  -B.  VIIT.  18;  Knodt  *,  HelmemlreiL  —  W.-B.  d.  Kgr. 
B^af«rif.  V  L  5^;. 

Kndriu^eUf  Kniirin^,  KniirringT  Freiheri'eJi  (in  Schwarz  ein 
lalherner  Ring)*  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  16,  Aug.  inti9  für 
die  gesammte  Eamilie.  —  Altes,  schon  im  13*  Jalirh.  urknndlicli  vor- 
kommendes, schwäbisches  Hittergeschlecht^  als  dessen  Stammhaus  die 
Burg  Knö ringen  im  Burgau,  unfern  Dillingen  an  der  Kaliid>ach,  ^f  eiche 
später  dem  Rittercanton  Donau  einverleiht  war,  genannt  wird.    Aus 


_    iGr»    — 

dieser  Stammburg  breitete  sich  das  Geschlecbt  zeitig  in  Schwaben  und 
Franken,  wo  die  Familie  zu  dt^r  reiclisfreien  Ritterschaft  im  Cantnn 
Altmühl  geluirte,  in  niebrereii  Linien  aus,  ols  drren  entfernterer  Abn- 
herr  Conrad  Kooring,  Ritter,  welcber  iu  der  2.  Hälfte  des  13.  Jabrh. 
lebte,  angenommen  wird.  I>er  näbere  Stamiinator  dieser  Linien  war 
Conrads  Ur-Ureukd,  Hans  v.  K.,  ^cst.  14ö4.  Landvni^t  der  Markgraf- 
scbaft  Burgau  j  welcher  aus  der  Ebe  mit  Anna  v.  Staiii  22  Kinder  ge- 
habt liahen  soll ,  von  welchen  secbs  Sfihne  Stifter  besonderer  IJnieii 
wurden,  von  denen  nur  noch  ilie  Jilnj^ste*  von  WoHart  v.  K.  gegründete 
Linie  blüht  Dieselbe  beisst  die  frünki^^idie  Linie  und  sass  zu  Kressbiirg 
und  Lustenau ,  welcbe  letztere  Herrschaft  unter  bayiTiscber  Landesbo- 
heit  noch  in  nt?uer  Zeit  im  Besitze  der  Familie  war.  ~  Was  ältere 
Sprossen  des  Stammes  anlangt,  so  war  1530  Marens  v.  K.  Abt  zu 
Reichenau  u.  Heiifndi  v.  K.  des  deutsclien  Ordens  Land-Comthur  an 
der  Etsch;  Kgenolpb  v.  K.  wurde  1573  Bischof  zu  Augsburg,  welches 
Bistlium  auch  von  1598  bis  IGlIi  Heinrich  v.  K.  innc  batte.  Jobann 
Fran:?  v,  K.  lebte  1710  als  far^th  Eicbstädtseher  Hufrath  und  Pfleger 
zu  Arberg,  Ritterratb  des  Cantons  Altmfild  u.  kais.  w*  Rath  und  der 
Bmder  desselben,  Hans  Jacob  v.  K.,  war  deatscber  Herr  in  der  Bailei 
Franken  u*  Comthur  zn  Ulm.  —  Im  Kgr,  Württemberg  war  in  neuester 
Zeit  die  FamOie  nicbt  melir  begütert,  stand  aber  durch  Dienstverhält- 
nisse mit  demselben  inVerbniduag  und  von  Cast  werden  1844  folgende 
Glieder  des  Gescblechts  aufgeführt:  Freib.  Clemens,  geb.  1810,  liltester 
Sohn  des  1817  verst.  Freili.  Plülipp  a\nton  .  Fürstl.  ellwangensehen  u. 
k.  württ  Oberjägermeister  u.  Kammerh.  aus  der  Ebe  mit  der  1825 
verst.  Christiane  Maria  Freiin  v.  Redwitz-Schmölz.  Die  beiden  Brüder 
des  Freiherr n  Clemens  sind:  Freih,  Carl,  geb.  1811  u.  Freih.  Egolf, 
geb.  1817, 

QauAe,  I.  S.  Iü43  u.  44.  —  Bi^d^rmann,  CmnU  AlimübU  S.  ]3lt— 43.  —  Sühtr ,  fl.  445 
und  680.  —  Casi,  Adelab.  cf.  Kpr.  WürtteßilHrg,  8.  4.^7  u.  3S*.  —  Sitfbmttcher,  t,  112  /  ▼.  Kuö- 
ritigen,  ßchwibhch.  —  •.  Mtdinff  ,  III.  S.  aiL>:  wwh  iiR^ti  ilcai  W.-B.  des  CoütiiitXfT  Cöii- 
cjU:  Wtppoo  CuoraUi  v.  K.  —  Suppl.  lu  Hiebm.  W,-ß.  F.-H.  if,  K  HI.  7.  —  TyrüfA.  16: 
F,-H.  V    K. 

Kjioff,  Ein  noch  1728  vorgekommenes  Patriciergeschlecht  der 
Stadt  Thorn. 

Frfih.  V.  Lfdthtr,  HL  8.  2S1J. 

Knoll,  Ritter  und  Edle  Herren,  Erbländ.-österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1720  für  Stephan  Knoll  aus  Tirul,  mit  dem  Prädicate : 
Edler  Herr. 

Meggrf4  V.  Mühif*td,  Erg.  Bd.  ,H.  iC'i, 

Knoll  (Scbtld  von  Roth  und  Blau  schrüggeviert  und  in  dem^ielbeii 
zwei  weisse  Adlerüügel).  RLnchsadelsstand,  Diplom  vom  13,  Febr.  1744 
für  Johann  David  KnolULicentiaten  der  Recbte,  des  (teh.  Raths  Mitglied^ 
auch  Präses  des  evangelischen  Consistoiiums  u.  Waldfürst  er  der  reicha- 
freien  St^dt  Ravr'isbui-g.  Derselbe,  vermählt  mit  Maria  v,  Garben,  Edle 
v.  Gibelli  aus  Aii^^sbarg,  hatte  einen  ein/igen  Sttbn,  Jobann  BapHst  v.  K,, 
von  welchem,  n>l»en  einer  Toehler,  Josephine,  geb,  1783,  ^^wei  Sühne 
entsprossfcen :  Friedrieb  v.  Knoll,  ^th.  1784,  Kanfmann  in  Stuttgart, 
und  Fehx  v,  K.,  geb.  178tK  k.  wilrtt.  Hauptmann  a,  D. 

Catt^  Adel«!!,  d.  Kgr.  WürU«mb.  S.  436.  -  W.-B.  d.  Kgr.  Wüniemb.:  v.  K, 


—     167     — 

RnoU  V.  Dornhof,  K.  v.  Domhoflr.  Erljländ.-östciT.  Adelsstand, 
Diplom  von  1794  für  Joliann  Moldiior  KnoU,  Advocateix  in  Botzen, 
mit  dem  Prä<iicate:  v,  Donjliof.  —  Jk^r  Btamni  bltlbte  fort.  Heinrich 
KboH  V.  11,  zu  Doralioff  steht  jetzt  als  Lieutenant  in  der  k.  k.  Armee, 

Ruoll  V.  Rosenwald.   Ein  nach  Sinapius  im  Anfange  des  18.  Jahrh. 

zu  dem  scUesischen  Adel  zählendes  Geschlecht.  —  Elias  Ferdinand 
KnQll  V.  Roscnwiüd  lehte  1701  m  Schlesic^n, 

1  Knolle  V,  Knoll ,  Knoll  (in  Gold,  oder  auch  im  von  Schwarz  und 

Silber  der  I.änKe  nach  ffetbeilten  Schilde  ein  geharnischter  Arm,  wel- 
cher einen  abwärts  gekehrten,  von  einer  Schlan^je  umwundenen  Pfeil 
liült).  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1791  für  Friedrich  August  Gott- 
lob KnolL  Dr,  d.  Med.  u.  k»  poln,  Hofrath,  Herrn  auf  Kahku  u.  Ober- 
logischen,  mit  dem  Prädicate:  v.  KnolL  Derselbe  erhielt  1796  das 
südpreuss.  Incolat.  Zu  den  Nachkonnnen  desselben  gehurt:  Heinrich 
V.  Knoll,  früher  k.  pr.  Geh.  Oberrechnnngsrath  in  Potsdam,  dessen  Ge- 
mahUn ,  Mathilde  Juliane  v.  Böse,  1838  mit  Hinterlassung  von  drei 
Kindern  starb  und  welcher  1857  als  k.  pr.  Och.  Regier. *Rath  a.  D. 
nnd  Herr  auf  Hohenwaldcn  und  Sarbiec  im  Kr,  Wongrowitz,  Prov. 
Posen,  aufgeführt  wurde. 

Mtgtrle  t.   MÜMfsld,  Efu.-BÜ.  ö.  342.  —  N.  Vr.  A.-L.ÜL  S.  131  tu  IV    Ö.  400  a.  401.  — 
FrtiK.   ff,  Itd^hur,  i.    S.  450  u.  IIL  S,  M9. 

KnopaeiiB.  Reich^adelsstand.  Diplom  von  1 720  für  Anton  Kno- 
paeus,  Assessor  bei  dem  kaiserl.  ReichskannHergericbtc  zu  Wetzlar. 
Der  Sohn  desselben ,  t'arJ  Paul  v.  K. ,  war  kurtrierschcr  Eofrath  und 
der  Enkelj  Carl  Paul  (11.)  v\  K,,  fürsth  thurn  und  taxiscber  Hofrath. 
Letzterer  setzte  den  Stamm  weiter  fort  und  von  seinen  Nach- 
kommen wurde  Caspar  Joseph  Johann  Hugo  v.  K.,  fürstlich  wiedseher 
ArclmTalh  zu  Kenwied,  laut  Eingabe  d.  d.  Neuwied,  28.  März  1B30, 
in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz,  unter  Nr.  174  der  Classe 
der  Edelleute  eingetragen. 

N.  Pr.  A'L,  IlL  JJ.  tni  u[idaa.   —  Freih.   f.  Ladeifur,  I.  8.  450.  —  W,-R.  A.  Pr,  Rheta- 
proT.  I.  TMb.  67.   Nt.  134  u.  8.  65. 

Knope.  Altes,  längst  erloschenes,  meklenhurgisches  Adelsge- 
schlecht,  aus  welchem  Henning  Ivnope  1353  lebte. 

Kuopfer.  Erbl.  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1769  für  Chri- 
stoph Knopfer,  k.  k.  Rittm.  im  Husiircn-Regim.  Graf  v.  Nauendorf. 

Jiitgerie  r.  Mühtfetd,  Kr^^Rd.  H.  ,Uä. 

Knarr  (in  Roth  ein  silberner,  schrägrechts ,  oder  auch  senkrecht 
gestellter  Mörser,  in  der  IMitte  mit  zwei  Henkeln),  Altes,  thüringisches 
und  cichsfeldisches,  später  auch  cuiiiindisches  ^ÄdcSsgeschlecht.  Das- 
selbe sass  in  Thüringen  bei  Mühlliausen  bereits  1600  zu  GoUstedt  and 
1650  zu  Breitenbich,  und  war  1726  zn  Tettenborn  unweit  Kordbausen 
und  1B03  zu  Neuendori  im  Kr.  Worbis  begütert.  1728  u.  noch  1783 
war  die  Familie  iu  der  Mark  Brandenbiu-g  zn  Radach  im  Kr.  Sternberg 
u.  1830  in  Schlesien  za  TMelau  üu  Kr.  Steinau  angesessen  und  brachte 


—    Ißft 


später  auch  das  Gut  Gntowy  im  Ki\  Wresclien,  Trox.  Posen,  an  sich. 
—  Sittig  V,  Kboh-,  gfst.  19.  Jan.  1847,  .Horr  auf  Sollstedt.  Breiteu- 
bichetc. ,  k.  pr  OborBtlieuteuaiit  ii.  Krcisd^^putirtor,  hiu  terli e^^ar  zwei 
Töchter  und  Sch^vif^gi^rsuhne ,  wolche  seinen  Xatnen  den  ilirigou  bei- 
fügten, niimlicli  FiiHna  v.  Knon^  Herrin  nnf  Sollstedt,  venu,  mit 
August  Freih.  v.  IfcnisteiH-Knorr,  s.  Bd.  IV.  S.  192,  kurhess.  Kamnifrh. 
11.  Ober-Finanzratb  u.  Cbira  v.  KnoiT,  H*Trin  aul"  Brdtenbicb  ,  verm. 
mit  Wilbebn  Freih.  v.  \Vintziii^ero(]e-Kiiorr,  k.  pr.  KjHnmerh.  n.  Land- 
ratli  des  Kr.  Mnblhaiiseii.  —  Fin  v.  K. .  k.  pr.  lianiitmann ,  venu,  mit 
einer  v.  Birckbabn,  hvmm  1^30  das  ekemalii^e  Kloster  Wablstadt  bei 
Liegiiit^  u.  Richard  v.  Kuorr  war  in  neuester  Zeit  Herr  auf  Guttowy  im 
Kr.  Wrescheu. 

Theodor  p.  SiftnmHt.  l.t-lnfik  «ikI  ThsilTi  ntt  i  U<^rr«»i  v  lUfluir  tnui  Bfüchnetb.  der  Hit- 
lerüch.  it.  Kichrnfvlde».  OültlttgMii «  1701  :  St]iiitttirc!Kl!it4>r  d  r  Fainilt«.  -  p.  Ol*ich«ii^^t0tn. 
Nr.  47.  —  Brückner,  Kirch.-  inid  *«chnl. -SUini  d.  H«?«  liotu«,  J.  8tok.  3.  8.  *^39,  Stck.  S 
S.  63  u.  8tck.  ^.  S.  %'l.  Sfi  a.  5T.  —  K.  Fr  A.-L.  V.  »<.  974  uiid  75.  —  Fritik.  m.  Ltdtkmf, 
I.    8.4S0t  —  Neitnht,  Curlimi  W.B.  TM».  22, 

Knorr,  Kiiorre  f Schild  i<;e\iert:  1  n.  4  in  Roth  ein  :^chnlgrechts 
gestellter,  weisser  Knochen  und  2  u.  3  in  Blau  ein  brauner,  abgehau- 
ener Stamm  mit  vier  Wurzeln).  Hallesches.  adeliges  prannergcschlecht, 
welches  1602  ii.  noch  IUI  9  zu  Keukirchen  unweit  Merseburg  sass, 

Fieift.  r.  L^debur,  I.  8.    4S0.  —  v,  Drtjfhttupt,  T*l>.  '-'7. 

Knorr  v.  Roi*enrolh.  Hdtdj  Freiherren  (Schild  geviert:  1  u.  4 
zweimal  quer  getheilt:  oben  rotli  u,  unten  weiss,  ohne  ßild  und  in  der 
JMitte  in  Gold  xwei  ins  AndreaskTeuz  gelegte  Stube,  von  vier,  I,  2  u.  1, 
rothen  Rosen  begleitet  n.  2  u.  3  in  Blau  ein  id^gehauener  Stamm  mit 
Wurzeln  und  Zweigen).  Böhmischer  Adels-  n.  lleichsfi-eiherrnstand. 
Adelsdiplorn  vom  K.  Maximilian  1.  ffir  Laurenlius  Kinirr,  welcher  noch 
1635  als  h.  münsterbergsclier  Bath  und  CiHi/ler  lebte,  mit  dem  Prüili- 
catc:  V.  Hosenroth  und  Freiberrndiplom  vom  K.  Leopold  1.  filr  Jo- 
hann Christian  Knorr  v.  Kosenrntb,  welcher  J715  als  h.  braunschw.- 
wolfenbütt.  Gesandter  u.  Abgeordneter  auf  dem  Reichstage  zu  Regens- 
burg starb,  —  Von  den  Nachkommen  des  Laurentius  K.  v.  R.  war 
Abraham  K.  v.  R.  1635  Pastor  zu  Altranden  bei  Wohlau  u.  von  dem- 
selben stammte  Christian K.  v.  R.,geb.  HVSi],  welcher  aU  pfalzgi-üH,  snlz-  ^ 
bachscher  CtelhRath  u.  Canzlei-JJirector  l(iB9  starb.  Ans  seiner  Fhe  mitj 
All'      '  irt  V,  Hfdenstein  aus  Aii^shnrg  entspross  der  obeu  , 

gen  um  Christlun,  dessen  Sohn.  Freih.  Georg  Cbristian, 

kiiis,   Hrich^ -llufruth ,  sich   1738  mit  einer  Freiin  v.  Bartenstein  ver- 
inilhlt«*  TOhl  IT  t'»  vi^rn  Neuen  als  Reichshofrath  bestätigt  wurde.    Wobil 
ein  Brn  war  Bernhard  Freih.  K.  v,  R,,  welcher  1726  als] 

^   "*'    ''  iiimt   und    1729   kais,   Reich s-Ho fr ath   i^mi-de.   — ! 

n  vorgekommene  Sprossen  des  adeligen  Stammeg,-! 
hJit  Siuiipius  aufgeführt.    Hier  sei  nur'' 
^:^\on.  S.  404  n.  S.  HTO  r>tto  Ifein-^ 
'  n  Kxeqtiien  Bernhiirds  Herzogs*] 
an  Friedrich  K.  v.  R,   Ui99  aW 
iiTrath.  wie  auch  Oher-Amtmaual 
e  Amte  für  seinen  Herzog  an- 


—      169     — 

nahm,   —   Samnel  K.  v.  R.,   k.  poln.  u.  kui^sädm.  Ratli,  Comes  Palat. 
Caes,  etc,  lebte  noch  um  1720  zu  irörlitz, 

Hinapiu*,    M.    M.    73?    und  51,    -    0,tuk» ,  rt.  S    AJ?-,»,\,  _  N,  l*r.   % -L.   V.  S.  5T4.  — 

Knorr  w.  Zölt»(chen  flu  Silber  auf  grimem  Boden,  anf  welcbera  ein 
Korb  filier  Fass  ( ?  J  steJit.  zwd  Re^en  einander  springende  Hirscbe). 
Böhuiischer  Adelsstiihd.  Diplom  vom  15.  Nov.  IfiHl  für  Heinrich  v. 
K,  n.  ZiHtschen.  —  Johann  Cbri'itian  v.  K.  «.  Z.,  Kanf-  n.  Handelsmann 
in  Bi-e^lau ,  stiirb  Ifi.  Aug.  1712  ii.  war  wohl  der  Uetzte  des  Stamraea. 

//r»tW.   Sj|.'4.  l4pptt    S    7ia,  —   SiuapiUM,   11;   K.  v.  Ci'ltn.'h-»  Fr<'th*rr  e.    Udfhur,  U 

Knarrin^,  Ein  nacb  Curland  und  Schweden  gekommener  Zweig 
der  alti>n  sf^hwilbischen  Familie  v.  Kn5ringen,  s.  S.  165,  wplcber  sich 
Enorring  schnibL  Uie  Fi^nilie  war  bereits  HiOO  in  Curhrml  m  Jateln 
uiid  Texten  begütert  und  wurde  auch  auf  der  Insel  Oesel  angesessen. 
Friedrich  v,  K.  stJirb  l*i47  als  k.  scliwed.  Hauptmann.  Der  Stamm  luvt 
in  Curland  furtgebliiht  und  Sprossen  desselben  siiitl  in  k.  russ.  Diensten 
zu  hoben  Ehren?^tellen  j^elangt.  —  Carl  \\  Knoninp,  k,  russ.  Staats- 
ratb  u.  Krjkr.,  ist  jetzt  Botsebaftsrath  am  k.  k.  Hofe  /u  Wien, 

Kniiplan.  Ein  früher'  im  Magdebur^^i«ieben  und  Halberstildtschen 
vorgekommenes  Adelsgesrbleclit.  —  FViednch  v.  Knüplan ,  ein  Sohn 
de:^  yerstorbenen  Gcblmrd  Fnedncb  v.  K.,  wnnle  IBGii  mit  Lehn- 
Stöcken  in  den  zum  Theil  wüsten  Orten  Böbnsbansen  uinveit  Msterwick, 
Olden-Waddenbausen  ,  Pabs+Iorf  bri  Oseber^leben  .  S^iderode  und  Söni- 
uieringen  belehnt.  —  Adolph  PViedricli  v.  K.,  Besitzer  eines  Mannsieh n 
zu  Wanzleben,  starb  um  1706  ohne  männliche  Erben  und  schloss  wohl 
den  ManDsstamm. 

Ft0ih,  9.  X.«<#<*A«ir.  I.   a.  4SI, 

E^nth  u.  Knnth  v.  Knntenbiir;^^,  fiinifen  (Rtammwappen.  abge- 
selieii  von  den  vitlen  vorkommenden  Varifinten :  in  Silber  ein  aufgerich- 
teter, ditcb  zusammen  geschlagener,  eisenfarhiger  Kesselbaken  mit  secbs 
nach  rechts  stebemlen  Zacken  etc..  begleitet  von  droi.  2  und  1,  grflnen 
Kleeblättern ).  Eins  der  ültesten  und  angesehensten  mektenburgisehen 
Adelsgeschlechter,  welches  schon  im  1??.  Jahrb.  im  Amte  Wredenhagen 
dasGut  Leitzen.  zu  wpb*bem  spät  er  die  0111  er  ]^f  eis,  Ludorff,  Pribornetc. 
kamen.  bef?ass  und  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  sich  auch  in 
Dänemark  ausbriitete.  v,o  dasselbe  bereits  Ifi^Ozn  Knuthenbnrg^Knub- 
thenborg).  sonst  Aasmarck.  1697  zu  Lyndegaril.  1740  zu  fiöldenstein 
(Gvldensteen),  1753  zu  Conradsburg  und  n*»ch  l^nfi  zu  Budbierdgaard 
auf  Laaland  sass.  —  Von  den  Sprossen  de^  Stammes  hat  Gauhe  nacb 
den  Angaben  des  bekannten,  in  seiner  Hand  !>etindlichen  geneak^giscben 
Manuscripts  vierBrlUler  genannt,  doch  bedilrfen  Ganhe's  Angaben mebr- 
fache  Berichtigung,  wie  sick  aus 'der  von  v.M<'ding  aus  der  Familie  selbst 
erhaltenen  Stammtafel  ergiebt.  Nach  Letzterer  *tarb  Jacob  Ernst  (I.) 
v.  Knutb  auf  Leitzen  und  Priborn  1675  und  hinterÜess  drei  %öbne: 
Joachim  Friedrich,  Eggert  Christoph  und  Adam  Levin  (L)  Von  diesen 
starb  JoÄcMm  Friedrich  auf  Leitzen   1684  und  von  demselben  stanoJii- 


—     170     — 

ten  drei  Sobne  Jacob  Kmst  (U,)  anf  Leitzen^  Adam  Levio  (Tl.)  auf  Lu- 

dolph  und  Geneve,  ?cst.  1751,  dessen  jüngster  Sohn.  Jacob  Ernst  (TU,) 
nnrli  17111  h.  braiinscliw.*lüneb.  Präsident  des  Con^fistonnrns  zu  Wol- 
fonbüttol  war  und  Fnedrich  Christoph  auf  Campen  in  Ober- Yssel,  Stamm- 
vater dprholiändiädien  Linie.  —  Eggert  Jacob,  g^.  1697,  k.din.  Geh.- 
Rnth,  auf  Meltz,  Luude^ard  und  Aasmark,  später  Knnthenburg,  wurde 
der  Stammvater  der  dihiisdien  Linie  und  von  demselben  entspro&s  Adam . 
ChiiBtoph,  gest.  1730,  k,  dün,  Geh,-Rath,  welcher  17 14  in  den  dänischen 
Grafenstand  unt^r  dem  Namen:  Graf  Knuth  \.  Kniithenbarg  erhoben 
uiirde.  Adam  Le^in  {L)  gest.  l*>91f,  k,  dän.  Oberkammetjnnker  und 
zuletzt  k.  dän.CTeh.^Rath,  hintrTliess  keine  Nachkommen  und  wurde  von 
den  Kindern  seiner  Brüder,  Joachim  Friedrich  und  E(jgert  Christoph, 
beerbt.  —  Der  grilflidie  Stamm  hat  in  Dänemark  durch  das  ganze  1 8. 
Jahrh,  in  grossem  AuHeheii  gehlühi  und  noch  nach  Anfange  des  jetzigen 
Jahrhunderts  Irhte  Johann  Henrich  Gr.  v.  Knuht  zu  Gyldensteen  und 
Kimhtenlxjrg^  Gfh.^Rath,  Kammerlierr  und  Stiftsamlnunn  überSeeland, 
Boniholm  iinA  die  FarrOnr,  auch  Amtmann  rlher  die  Farröer  etc.  —  In 
Mockh^nhur^!  wiir  umdi  tiuclj  1837  das  Gut  Ludbrf  in  der  Hand  der 
Familie  v,  Kriiitlh 

9.  PriHhu»r,  Wr,  70.  -  flaut,*,  L  ».  10*4  uod  4&.  -  t.  B^hr,  R.  M.  S.  1635.  —  BSr- 
9<thttm&nmt  Kifninl,  von  MUium«  ii.  AliiienUfffln,^  3.  39  uad  iO  und  Daigelbea  K^aeJil,  AdeU- 
liJitor  I,  H,  töO-tOn,  mit  Wiip[»ni  ii.  Gr»*chlcoliLsreg.  —  N.  g*»pu'ftl.  Baiidb.,  177T.  8,  26«— 70 
luid  in».  M.  %\^-n.  —  L"3iieaii  ÜV.T  «dcL  F»nill.  i  Dftnm*fk,  I.  T»!».  53.  Nr.  104  «,  8.  S9l: 
T.  K.,  T»b»  &6,  Nr.  !»♦  :  PH.  v.  K,  und  Tah.  56.  Nr.  19.1:  Gr.  v.  K.  —  ».  Mfdintf  ,  IIJ. 
S.  MS— »4«,  -  W,  ri  ,lr  PurdiL  W-It.  HF.  307:  Gr.  v,  K.  —  M<>liloiih.  W.-B.  TiU.  2«. 
Fr.  ««  II.  H.   ib.         Lioik.  UrkMod,  «L  r.  Maiiahn,  U,  *H.   115-  Siftgel   vo.i   in'.;t, 

Knuth  (in  Silber  zwei  ins  Andreaski-euz  gelegte  KessclhakenK  Ein 
mit  dem  aiigeji:ftbnuen  Wappen  von  Micrael  aufgefiihrtes,  pommcrnsches 
Ad(»l»ffeM('liIrcht,  welches,  wie  v.  Meding  sagt,  mit  der  im  vorstehenden 
Artikel  Ins"  rüclHnioii^ineklenhurgischen  Familie  dieses  Namens,  wegen 
gTosHrTAf'hulicIikeit  der  Wappen,  verwandt  gewesen  zu  sein  seh  eint  und 
welches  mit  Henning  \ .  Knutli,  auf  Coppelin  und  Kleiu-Weckow  erbge- 
sessen, kurhrandeuh.Oherstwachtmcister,  welcher  8.  Nov.  1693  zu  Brüs- 
sel starb,  erloschen  ist. 

Mtcraet,  B.  49«.  ^  Sie^machfr^  V,  172-  —  f.  Ated*fiff,  HL  B.  84 L  —  Pomm.  W.B.  Tl. 
'\'»b,  8. 

Knuth  (in  Blau  ein  goldener  Stulpbecher  oder  Pokal).  Ein  eben- 
falls poinmenisrhcs  Adf^lsgeschlecht,  welches  Micrael  als  der  Borken 
Afterlehnleute  auifohrt.  Dasselbe  sass  bereits  1378  zu  Gieskow,  1483 
zu  Schwenz  und  1489  zu  Tlof  und  Wollmerstedt,  envarh  dann  auch  an- 
dere Güter  und  hatte  noch  17(jBKoppliii  und  Gross-  undKlein-Weckow 
im  Kr.  Canimin  iune.  Im  letztgeoannteu  Jalire  soll  dasselhe  mit  Caspar 
Henning  v.  Knuth  erloschen  sein.  —  Auffallen  muss,  dass  1763,  in  wel- 
chem Jalire,  wie  angenonunon  wird,  das  Gosclileclit  erlosch,  die  Güter 
Koppliu  (Ci^ppeUu)  und  Gr.  und  Kl.-Weckow  als  demselben  noch  zuste- 
hvuil  genanul  werden,  da  auf  diese  Göter  der  Letzte  des  im  vorsteheu- 
dvn  Artikel  hesprochoneu  Stammes  erbgesessen  war.  Es  waltet  hier  wohl 
irgend  ein  Inthnni  ob. 

y,irafl,  S,  rjii.  -^  Fr^^iht^rr  ff.    Ifdfbitr.  f,  8.  AH.  —  r     Mffi*nf},  111,  S.  aU    und  12.   — 

IV»IB*»    W.-H.   II.  T*4l..  :^  n    T,.^.   T.V  Nr.   t     ■>  mifl   '\  i  ."iltr-tt^  Sip^:r.|. 

KnyphauBen^  Iiiuhau^en  und  Knyphansen,  Freiherren  und  Gra- 
fen, Heichsfreiherru-  und  Grafen-  und  Grafenstand  des  Kgr,  Hannover, 


Ä 


—     171     — 

—  Frmhernidiplom  vom  fi.Kov.  1588  fOr  dir  GoMuler  Icf>  und  >Til- 
belni  zu  Lin- uful  KnypHauseri;  R. -Grafendiplom  \im  1U94  für  Georg 
Wilhelm  zu  I.-  u.  K.,  Ici/s  Enkel,  iindGrafeiiilipl.  iL  K^*JIannov.  vom 
23.  Juli  lftl6  für  Eduard  MaritzFrrnli.  v,L-  u.K.-Ltitetsburp.—  Alle, 
Qstfrieslflndisclie,  allein  noch  von  deji  alten  «istfnesisrben  llriuptlinj2:s- 
Familien  übrig  gebliebene  l)ynfisteii-Faiuilie,  deren  Rtamni^riter  zu  den 
Landen  Ostrin^en  und  Waegerland  im  jetziiien  pTrossb.  Oldenburg  ge- 
borten und  als  deren  Srannnvater  der  lläiiptling  Onneko.  welcher  zu 
Anfange  des  Kl.  Jahrb.  auf  der  BurgGödens  lebte  und  mit  dem  lIüuiU- 
Ünge  Fidö  Wjneken  zu  Jever  eines  Stammes  gowenoa  zu  3ein  scheint, 
angenommen  wird,  —  Der  Hüiiiitlitig  Popkulnen  besass  sdion  die  Herr- 
schaft Innli aasen  und  sein  Urenkel.  Foleff.  erliielt  durch  Vermach tnis9 
aucli  die  Herrseliaft  Kuj^vbauscn.  Beide  Herrsrbaften  giii|?cn  auf  den 
Sohn  de«i  Letztet*en,  Tida,  jrest.  I5Bfi  und  vernu  mit  Eva  Grt  v.  Reu- 
neberg, Ober,  gegen  welchen  sieli  ein  wicliti^er  Process  vor  dem  Eeichs- 
kammergerichte  zu  Speier  erhob,  dessen  etidlicher  Ausgang?  der  war, 
dass  nach  fast  hundert  Jahren  Knyp-  und  Innliauseu,  welche  It^tztere 
Herrschaft  nie  streitig  war,  durch  Vergleich  an  die  Grafen  v.  Olden- 
burg Hberg^ing.  Von  diesem  Geschlecbte  kameu  beide  Herrschaften  an 
die  Grafen  v.  Aldenbur^  und  durch  dit*  Krbtochter  des  letzten  f Trafen 
V.  Aldenburg  an  die  Grafen  v.  Rentink,  in  derfnF'jinulie  ^ich  wieder  ein 
noch  nicht  ganz  eritsebiedener  Rechtsstreit  llber  ihren  Besitz  cntspfinnen 
hat.  —  Tido  zu  J,-  und  K.  Jiinterlies<  die  Söhne  Ico  und  Wilhelm,  wel- 
che, wie  angegeben,  denReicbsfreiherrnstanderhieUen.  Ico.  öe^t»ltiu4, 
hinterHess  einen  Sohn,  Philipp  Wilhelm,  welcher  mit  dem  Grafen  Ariton 
Gfinther  v.  Oldenburg  den  erwähnten  Ver^deich  wegen  der  Herrsch,  J. 
u.  K*  abschlngs  und  denselben,  ungeachtet  des  Widerspruchs  der  Agna- 
ten, aufrecht  erlnelt.  Die  Fortffibrung  des  Titels:  xu  J.-  und  K.  war 
im  Vergleiche  vorbehalten  worden.  Philipp  Wilhelm's  Sohn,  Freih, 
Georg  Wilhelm,  s.  oben,  wurde  in  den  R.'Grafenstand  erhoben,  doch 
erlosch  seine  Linie  schon  mit  dem  Sohne,  dem  Grafen  Carl  Wilhelm.  — 
Tido's  zweiter  Sohn,  Wilhelm,  von  welchem  die  jetzt  noch  blähende 
Knyphausensche  Familie  stammt,  verm^lblte  sich  mit  derErhtochter  des 
Häuptlings  ünico  Manninga,  mit  welchem  die  männliche  Linie  dieses 
alten,  ostfriesischen  Dynastengeschlechts  erlosch  nnd  erhielt  mit  der- 
selben die  Herrlichkeit  T4(ltzburg  (Ltlteti^burf;^  und  die  daunt  verbun- 
denen, von  ihrem  Vater  zum  Fideicommiss  und  Majorate  erhobenen  Be- 
sitzungen. Von  Wilhelms  Söhnen,  welchen  19.  Sept.  l<iB5  der  R.-Frei- 
herriiritand  mit  der  Bestimmung  hestätiert  wurde,  dass  der  jedesmalige 
Majoratsherr  der  Herrsch.  LtUzbnrg  den  Titel:  Edler  Herr  zuLiltzburg 
undBergnm.  fuhren  solle,  ist  besonders  Dodo,  geb.  1582,  als  k.  schwed, 
General-Feldmarscliall  gebliehen  1*535,  im  ^Ojähriireu  Kriege  berühmt 
geworden.  Auf  seinen  Sohn,  Enno  Adam,  gest.  1654,  k.  schwed.  Ober- 
sten, folgte  der  Söhn  desselben,  Dodo,  welcbei-  kurbrandeob.  Geh.-Ratb 
und  Kammer- Präsident  war  und  von  Dodo*s  Sölineu  wurde  besonders 
Friedlich  Ernst,  k,  pr.  Geh.  Staatsminister  bekannt,  —  Von  Wilhelni's 
Nachkommen  erhielt,  nach  Einverleibung  Oslfrieslands  in  das  Kgr.  Han- 
nover, Freih.  Edgard  Moritz,  s.  oben,  —  einGrnssneffe  Friedrich  Ernst's 


—     172     — 

—  den  Grafenstand  des  Kpr.  Hannover  und  der  älteate  Solin  desselben, 
Grof  Carl  Wilhelm  Georj?,  erhidt  25.  April  1R34,  anf  Grimd  des  von 
seinem  Ahfiln^rrn,  dem  Häuptling  Unicn  Manningn.  gestifteten,  seitd'^m, 
ancli  von  ihm  selbst,  vergrösserten  Majorats,  eine  erMicIie  VirilHtimme 
in  der  ersten  Kammer  der  allgemeinen  Stündeversaniiiilung  des  Krt. 
Hannover.  —  Haupt  der  grafl.  Linie  ist  jetzt, :  Graf  Edgard,  g:eb.  1827 
~  ältester  Sohn  des  18ßO  verst.  Grafen  Tarl  (T.),  k.  hannav.Kammerh., 
w.  Geh.-Ratljs,  a.  o. Gesandten  nnd  bevollnh Minister  am  k.  prJIofeetc. 
aus  der' Ehe  mit  Ijüse  Orf.  v.  Kielmansegge,  geb.  1798  —  Polier  Herr 
7M  Lützburg  und  Berganu  Majnratsherr  d.  Herrscli.  Lützburg  nad  des 
Gutes  Visquard.  Besitzer  des  Freihofs  Nienba  gen,  k.  bann.  KaminerfL, 
Landrath  des  Fürstenthuras  Ostfrieslaiid  etc.,  verni.  IB61  mit  Lnise 
Frei  in  v.  Krassow,  gab.  184  B,  Der  Bruder  des  Grafen  Edgard  ist,  ne* 
ben  zwei  vermählten  Schwestern:  Gr.  Carl  (H.).  geb,  1B31,  Herr  anf 
Grimersum.  —  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  Carl  (L)  sind:  Gr.  Franz, 
geb.  1792,  Herr  d.  Herrseh.  Jennelt  und  des  Ritterguts  Arl  etc.»  k.  han- 
noY.  Oher-Aiiiiellat.-Gerichls-Rath  a.  D.  etc.,  verm.  mit  Elise  Freiin  zn 
lau-  und  lvn>^>hausen,  gest.  1848,  aus  welcher  Ehe  drei  Sölme  stam- 
men, die  Grafen:  ünieo,  geb.  1831,  Tido»  geb.  1832  und  Eczard  Wil- 
helm Alro,  geb.  1834  —  und  Graf  Tido,  geb.  1793,  Herr  des  Ritter- 
guts Herrenbebr  etc.,  k.  bann.  Iteg.-Rath  a.  D.  —  Die  freiherrliche  Li- 
nie besitzt  «las  adelige  Gnt  Purstes  Haas  Leer  nnd  das  Klostergat  The- 
dinga  in  Ostfriesland  und  Haupt  dieser  Linie  ist:  P'reili.  Dodo  Alexan- 
der Carl  Äugnst  Moritz,  geh.  1835^  k.  prenss.  Lieut.  —  ältester  Sohn 
des  1854  verst,  P'rrib.  Bioritz,  Drostea  zu  Esens  u.  k.  pr.  Obersten  a, 
D.  aus  erstercr  Ebe  mit  Maria  Grf.  v.  Haeseler,  gest.  1840,  aas  welcher 
Ehe  auch  ein  zweiter  Sohn  stammt:  Gr.  Carl,  geb.  1839,  k.  pr.  Lieate- 
nant.  Aus  fler  zweiten  Ehe  des  Grafen  Moritz  mit  Stella  Grf.  v.  Kos- 
pnth,  geb.  1811,  lebt  ein  Sohn:  Graf  Enno,  geb.  1845.  —  DerBnider 
des  Gr.  Moritz  ist:  Gr.  Wilhelm,  geb.  1798,  k,  pr,  Prem.-Lient  a.D. 

Uauh«,  r,  S.  1036-^.^9  ij.  JI.  H.  jaj— IS.  —  Frtih,  r,  AVoA^n-,  IJ.  ö.  i:>3-96.  —  BpitU 
Valcrl.  Afphh.  IV,  I^'IX.  H,  AU,  —  Jouio.  r.ffic.  du  Hoy.do«  Pays-Ba»,  1^*25.  Nr  61.  H.  IW 
und  Sfi*  —  N  Pr.  A.-L.  tlT.  fi.  35  und  3«;,  =  Fttihtrr  t,  dem  Kfutebfck,  8.  1X9  und  HO.  — 
Deutsch«  Grar«iih.  d.  GcRenw.  l.  S.  l.-i-O— ^3,  —  Ft*ih.  b.  Ud«hur ,  I.  8.  399.  —  Gcnriü. 
tb^ohPMb.  drr  ktH.  HÄiiNor,  Jsifi'i,  S,  442 — 14  uod  hislor.  Tusili^nb.  tu  Dflni»«IlM»n,  S.  426,  — 
fl#nML  TRiohenb.  d.  fnilu  UHiiSfr,  1^57.  S.  3IMJ-W  u.  l^fil.  8.  363.  —  Siibmachtr,  IV.  11  ; 
F.-H.  —  W,-B.  d.  Kkt.  Hnnnüv,  A.  16  n.  8.  «i  Gr.  -  p.  fft^/Mr  ,  hmnür.  Adel,  Tab.  1». 
Nt.  R.  P,-H.  und  Nr.   IJ:   Or.   u.  8.  17. 

Kobbe,  Robben.  Angesehenes,  bremcnscbea,  urkundlich  schon 
1416  vorkmnmendes  Gesclileebt,  welches  bereits  14f»l  zn  Wartfleth 
saas^  einen  landtagsfähigen,  jetlocli  nicht  canzleisässigen  Hof  in  Wer- 
mbe  in  Osterstade  inne  hat,  zu  den  osterstmler  Junkerfaniilien  zählt 
und  seit  der  letzten  Hälfte  de«i  18.  Jahrb.  nnt  dem  adeligen  Prädicate 
aufgetreten  ist.  —  Ein  Sprosse  des  Stammefi  hat  eine  Geschichte  des 
Herz.  Bremen,  Giittingen  1824,  herausgegeben,  aueh  war  in  neuester 
Zeit  Hans  v.  Kobbe  Lieut.  im  19.  k,  k.  lufant.-Regim. 

Atuthftr4*  ^.  328  II.  '20.  —  Spiet,  ymtPfl  ArcbW,  V.  8.  399  a.  300,  105  u,  rt..  »15  and  t6 
U.330.  -  FrfiA.  p.  »/.  Knf^fib^ck,  S.  117.  —  p.  Mt^diity,  I.  3.  291.  —  W.-B.  d.  Kgr  Hannov. 
C.  19  »!.  i^.  9.  —   e.   flffnef.  hirniov.   AdeJ,  Tab.   l»  und  8,  17. 

Kohbeuriidt.  Altes  niederrheinisches  nnd  westpbülischeg,  längst 
erloschenes  AdeUgeschleeht,  ivelches  auch  Kobelraed,  Kobbenraed  u, 
Kolbeoroth  geschrieben  wurde. 


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—     173     -- 

e.  SUfwe».  IL  a.  l6  a.  Tab,  37  Nr  4*  —   SKfrmcicArr.  II,    111  .  Knbb'Tkritd,  Nirdcrrli  Itil, 

Kobbin^,  Kopplnk.  Altes,  westphä lisch qs  Adclsott^selileclit  ans 
ilem  gleich nain igen  Stümmhansc  im  mOnstorÄcljon  Kirehspide  P>ers- 
winkeL  eines  Slummes  n.  AVsippetis  mit  der  niteiu  früher  im  Münster* 
lande  und  iim  NiedeiThein  vor^ekonimeneti  Famili»^  v.  Illingen,  lias 
Geschlecht  sasj*  K^7f^  aucli  zn  ni*ltlKiu«ieii  l>ei  Coesfeld  unti  Sweder 
Kobbing  war  1141  bis  1  4  tf^  Landeomthnr  des  Dentschen  Ordens  in 
Mflnster.  Tu  Westphalen  scheint  d:i!i«ielbe  bereits  im  I'k  Jahrb.  er- 
lo.vcben  zu  sein,  doch  besass  noch  im  17.  Jahrb.  ein  Oberst  v-  Kobbing 
mit  seinen  Söhnen  in  der  Niederlausitz  das  Gut  Drebkan  bei  Calau, 

Kaber,  Khober  (in  BUin  ein  aus  einem  irnldenon  Kurbe  aufwach- 
sender ^Fohr,  weicher  mit  der  Rechten  einen  PuÄikan  über  die  Achsel 
legt).  Reiclisadelsstnnd.  Diplom  vom  1.  Juli  1542  für  Thomas  Köber. 
Derselbe  gehörte  ?M  einer  Fanulie,  welche  das  Bürgerrecht  in  der 
Stadt  Görlitz  be??ass.  ~  Albrecbt  Friedrich  \.  K.  war  1720  Herr  auf 
Tschorne. 

I  Kobeme«,  Kober^che.  Altes,  frtiber  in  Ostpreussou  in  den  jetzigen 

Kreisen  Pr,  Eylau,  Weblau,  Neidenburg,  Königsberg  und  lleilsherg 
begtltert  gewesenes  Adeli5geschlecht ,  aus  welchem  Peter  \\  K.  1534 
Hauptmann  zu  Neidenbnrgu.Rath  des  Herzogs  Albrecht  war.  Von  den 
Söhnen  desselben.  Ruffns  u.  Bastian,  slarbRufus,  ««henfalls  Hauptmann 
zu  Neidenburg,  16.  Sept.  1564.  und  die  Tochter  desselben  war  vermählt 
mit  Haus  v.  Kalkstein .  Lan<lrath  u.  Hauptmann  zu  Rastenburg  und 
Scbcöten, 

Kohef»  V.  rtirdell  if^child  geviert:  1  in  Blau  ein  goldener  Lftwe; 
2  ü.  3  in  Gold  ein  roth  gekleideter  Arm,  in  der  Hand  ein  in  die  Hßhe 
gestelltes  Schwert  haltend  und  4  in  Silber  eine  zweimal  gewundene 
grflne  Schlange).  Reichsadelsstand.  Diplom  im  knrsachs.  Reichsrica- 
rillte  vom  IK  Oct.  1790  für  Carl  Priediic!i  Kobes,  vormaligen  k,  pr. 
Pontonierlieuteuant ,  mit  dem  Prüdicate  t  v,  Cardell.  —  Derselbe,  ge- 
bürtig aus  Vorpommern,  hatte,  da  seine  Grossmntter  mnttcrlicher  Seite 
eine  geborene  de  Cardell  aus  Oesterreich,  Übrrhofmeisterin  der  Prin- 
zessin zu  Aiihalt-Zerbst^  der  nachmtiligen  Kaiserin  Catharina  IT,  v.  Russ- 
land, gewesen,  um  Beilegung  deti  Namens:  v.  Cardell  gebeten,  und  war 
ein  Bruder  oder  Vetter  der  lieideu  Gebrüder  Kobes ,  welche  17!>0  den 
schwedischen  Adelsstand  mit  dem  Namen;  v.  Cardell,  s.  Bd.  II.  S.  221: 
Cardell  erhielten. 

IlAndfrhria.   Noii*.    -    Ttjff'f.  I.  20fl.  -    Knrtchk«.  lU.  S.  «63  u.  Ä9. 

Koberweitt.  Erbl.  *  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1755  für 
Franz  Anton  Koberweiu,  landschaftlich  steierschen  Pfändungs-In- 
spector. 

Kubier  y,  Ehrensorg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1 760 
für  Peter  Kobler,  k.  k.  Kammermaler,  wegen  seiner  Malerkunst  mit 
dem  Prädicate :  von  Ehrensorg. 


--     174     — 

KobriuliT  KoUriHgk.  Altes,  westpliäliaclies  Ädelsgeschlecbt,  wel- 
ches besonders  im  cljeiiiaUgen  Nieilerstifte  iMünster  tniti  im  Oldenburg- 
scbt'B  bep[ütprt  war.  Dasselbr  sass  schon  14 (iß  zu  Vechte,  war  IBOO 
^u  Latlien,  HiO.'i  zu  Uldensite,  KiiiO  zu  Fikensboldt,  IfiSil  zu  Arken- 
Btede  Uüd  1»>41  zu  Diiren  begütert  und  ist  mit  Caspar  Herbort  v.  Ko- 
briuk,  Mt^iTu  auf  Dahren,  1).  Jan.  172?^  erloschen. 

Kobylka.  Ein  im  16.  und  im  Anfange  des  17.  Jahrb.  in  Mäliren 
u.  Schlesien  vergekomnienes  Adelsgesclilecbt. 

K och  ,  F re i be r reu .  R eic b s fr e ih  err e n s tan (i .  Dip  1  om  von  1710  für 
Conrad  v.  Koch,  k.  k,  Rath  ii.  nherkriegsc(jn)missar. 

Koch  1  Fn^iherren  (Schild  geviert.  mit  Mittelsc1ulde.j  Mittelsehild 
quer  gethnilt :  oben  in  Rotli  ein  goldener  Stern  tu  unten  in  Schwarz 
drei,  2  n.  1 ,  goldejie  Kugoln.  1  u.  4  in  Roth  ein  weisses,  ansgerun- 
detes  Kreuz  und  2  u,  8  in  Blau  auf  grünem  Hügel  ein  Habicht,  einwärts 
gekehrt).  Krhland.-österr.  Freihemistiunl.  Dipb>in  vom  17.  Juli  1748 
für  Ignaz  Edlen  v.  Koch ,  k,  k.  Hofrath  u.  Geh.  Hof-  und  Cabinets- 
Secretair.  —  Derselbe,  gest.  17<i3,  Herr  der  Uerrseli,  Pettsclikau, 
Hraniz  u.  Tajkowitz  war  1745  als  niederösteiT.  Landes-Mitglied  unter 
die  alten  RHterstaads-Geschlechter  aufgenommen  worden,  liess  sich 
aber  bei  iler  Landschaft  nicht  in  den  llerreustand  einführen.  Aus  seiner 
Ehe  mit  Maria  Anna  Sehretl  v.  Mannsperg,  gest.  1775.  stammten  zwei 
Söhne,  Gottfried  luul  Johann  Baptist.  Freiherr  Gottfried,  Herr  der 
Herrsch.  PettscSdvau,  k»  k.  Holralh,  war  unvermählt  und  lehte  1780  als 
Privatmann  im  Kloster  Rain  in  Steiermark  und  Freih.  Johann  Baptist, 
Herr  der  Herrschaft  Taykowiz  in  Milbren,  k.  k.  General-Feld- Wacht* 
meister  etc.  war  ehenfalls  unv  rmüblt  u.  starb  auf  Reisen  im  April  1781. 

Wintsiiil,  V.  S.  17&  uitd   76.    —   MrtjitrU  b.  Mühlfeld.  8.  63.  -     Kuppl.    »q    Öiebni.  W.-B. 
VI.  2»* 

Koch,  Ritter.  Böbinischer  alter  Ritterstand.  Diplom  von  1738 
für  Georg  Friedrich  v.  Koch. 

Eoch  (in  Blau  ein  gestflrzter,  silberner  Sparren  u.  zwischen  dem- 
selben in  Roth  ein  aufwachsender,  geharnischter  Mann  mit  enthlösstem 
Kopfe  etc.,  in  der  Reckten  einen  hölzernen  KochlöfiFel  und  zwei  mit 
einem  blauen  Baude  zusammengehundene  Konulhren  haltend).  Oester- 
reichisches  Adelsgeschleclit,  aus  welchem  Franz  Georg  v.  Koch  1494 
unter  die  niederösterr.  neuen  Ritterstandsgeschlechter  aufgenommen 
wurde.  Derselbe,  1698  der  niederösterr.  Landschaft  Obereinnehmer, 
starh  Ui99  und  hinterliess  zwei  Söhne,  Franz  Joseph ,  welcher  1703 
starb  und  Heinrich  Joseph,  k.  k.  w.  Hofkammerrath  etc. ,  welcher  noch 
174ii  lebte  u.  deSseu  Wittwe,  Maj*ia  Josepha  v.  Albrecht,  kinderlos  27. 
Dec.  1778  starb. 

Winn^fnii,  V.  S.  174  n.  75. 

Koch.  Ein  früher  zu  dem  oberlausitzischen  Adel  ziiblendes  Ge- 
scblecht,  welches  lß37  zu  Ostriclien  unweit  Lauhan  sass  und  zu  welchem 
vernmthltch  Barbara  v.  K.,  von  1544  bis  1552  Klasteijungfiraa  zu 
Müblherg,  geholte. 

Freih.  r.   LetUbur,  t.  8.  i5S. 


I 


—     175     — 

Koch,  Koch  und  Lucl^\igsdapf  (Scliild  der  Lunge  nach  gi'theilt; 
rcclits  von  KuHi  und  Silln^r  ^e^eliacht  und  links  in  Blau  du  ruth  l*i'- 
lileideter,  gtbogejier  Manns- Arm,  welcher  in  der  lliind  aufwärts  einen 
rotlien  Kr>clier  mit  Pfeilen  InQtJ.  livilindsch-sehlesisclier  Adelsstand. 
Diplom  vtjn  1688  für  Clinstiau  Friedrirli  Koeli.  Derselbe  war  Herr 
;iuf  Luilwitifsdorf  im  f  Jelsischen  und  anf  Doiiibrowe  im  Trehnitzseheu 
und  die  Faniilip  sass  noch  1720  zu  Ludwigsdorf  u.  Gr,  Krutschen.  - 
Zu  diesem  Stamme  gehörte  wohl  der  1852  zum  (ienenülientenant  ge- 
stiegene V.  K,j  Commandeur  der  11,  k.  pr,  Division. 

Koch  (in  Silber  ein  blauer^  mit  drei  goldeneu  Sternen  belegter 
Querhaiken,  begleitet  oben  von  zwei  u.  unten  von  einer  rothen  RauteK 
Heichsadelsstand.  Diplom  vom  26.  Mai  1737.  —  Ein  in  der  Pei'son 
der  Frau  Dorothea  v.  Koch,  geb.  Sandhageru  laut  Eingabe  d.  d.  Dtlssel- 
dorf,  8,  Juli  1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  in 
die  Classe  der  Edelleute  unter  Nr.  109  eingetragenes  GeBclilecht 

Frtih.  r,  L^dfit»44r,  l.  ».   Hü  u.   HL  S.  t^O.  —  W.U.  dir  ercu»s.  KKciiipfoT.  L  Tab.  63. 
8r.   IIA  u.  jj,  65  u.  S&. 

Koch  (in  Roth  ein  weissbekleideter ,  in  der  Hand  einen  Kochlöffel 
haltender  Arm).  Ein  ursprünglich  augsbnrgischeK,  später  zu  dem  Berg- 
schen  Adel  geli('»rondes  (Tesehleehl,  welches  1700  zu  llordt  im  Kr 
Mettmanii,  1737  zu  Schmürers  in  demselben  Kreise  und  zn  Mirken  im 
Kr.  Klberfeld  sass  u.  Mirken  und  Hchmilrers  noeh  1762  inne  hatte. 

Fahnr,  l.  8.  i«7.  —  Fr^iihtn   p,   U<teOur .  I,  «.  453. 

Koch  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Gold  ein  rechtsgekehrter,  rother 
Lowe  Uli«!  2  n.  3  in  Silber  zwei  schwarze  Adlersfiügel ).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preusson.  Diplom  vom  12.  Jnni  17tiO  fQr  Benjamin  Bonaventura 
Koch  zu  Danzig,  k,  pr,  Hofrath.  Derselbe  hatte  im  Lauen  burgischen 
zwei  Landgüter  erworben.  —  Ein  v.  K. ,  k.  pr.  Major,  üommandirlc 
1H37  das  1.  llatailL  des  31.  Landwebr-Reg.  in  Erfurt  u,  ein  Anderer 
war  Vorstand  des  Intelligenz-Comtoirs  zu  Stralsund. 

e.  IlemacA,  I.  K.  157».    -   N.  Pr.  A,-L.  I-  ».  *i  tmtl  Ut    S,    133  n.  V.    8.275.    —  JViiA. 
V.  led^hitr,  L  H.  45i  a.  HU  B.  £ä9  m.  m.  —  W.-B.  ü.  l'r.  Moii.  Ul.  ßä. 

Koch,  Koch  V,  Trollenha^en  (in  Silber  eine  bis  in  den  Scliildes- 
fuss  reiehende,  gestürzte,  sehwarze  Spitze  u.  in  derselben  ein  goldener, 
unten  gebundener  Eicbeidcranz).  Adelsstand  des  Kgr.  Preusseu.  Di- 
plom vom  1.  Apr.  184:1  fftr  Wilhelm  Heorg  Albert  Friedricli  Benjamiji 
Koch  anf  Trollenbagen  u.  Buchofll'  im  Grossh.  Meklenb.-Strelitz  ,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Trollenhagen.  Derselbe  wurde  später  Landdrost  in 
Warin. 

Freih.  9.  Lettetur.  l.  S,  4bS,   -  Üorit,  AlIgMn,  W.-B.  U.  T»b.   153  uimI  8    12  uinJ   13.  — 
Mne»e/ike,  I,  8.  339. 

Koch  (in  Gold  eine  blaue  Lilie  mitdarüber  schwebendem,  blauen,  dag 
Gesicht  abwärts  kehrenden  Halbmonde,  umgeben  von  einer  rothen,  mit 
acht  silbernen,  den  gekrönten  Namenszug  W  in  blauer  Farbe  tragenden 
Schilden  belegten  Bordüi'c).  Adelsstand  desHerzogthums  Braunschweig. 
Diplom  vöm25.  Apr.  1837  für  den  herz,  braunschw.  Ministerialrathjuach- 
herigenGeheimerath  Johann  Georg  Christian  Koch,  u.  zwar  wegen  seiner 


i 


—     176     ^ 

gQten  Eigenschaften  und  seiner  Pflichttreue  im  Amte  u.  mit  der  Be- 
stimmung, däiss,  wenn  derselbe,  welcher  nnvennählt  ivar,  ohne  Leibes- 
erben bleiben  sollte,  der  ihm  verliehene  Adel  alsdann  auf  einen  der 
in  rechtmässiger  Ehe  geborenen  Sühne  seines  Bruders,  des  k.  hannov. 
Premierlieutenants  Johann  Friedrieh  August  Koch,  übergehen  und  von 
demselben  auf  seine  ehelichen  Deseeii deuten  weiter  vererbt  werden 
soUe.  Für  den  letzteren  Fall  solle  der  Erhobene  seine  Wahl  treffen, 
diese  gehörig  zur  Anzeige  bringen  und  <iie  landesherrliche  Bestätigung 
erft-irken. 

H«nd!.rttrirü.  Kodft.  —  W,.B.  d.    Kgr.    Hannorrr.  F.  A  ü.  S.    9;    dir   F«rb«u    lind    aiclic 

KocU  van  der  Blaten.  Erbl.-österr*  Adelsstand,  Diplom  von  1736 

für  Anton  Baltbasar  Koch,  mit  dem  Prüdicate :  van  der  Blaten. 

Koch  T.  Herrhansen  (in  Silber  ein  stahlfarbigcr  Helm,  mit  fünf 
blauen  Straussenfedcni  besteckt).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  9. Mai 
1675  filr  Jfdianu  Koib,  filrstU  brannsehw.-wolfenbütL  Obersten  und 
seine  Ehegattiu,  Marie  Koeb.  geborene  Schwarzkopf.  —  Die  Famiäie 
blühte  fort,  besitzt  PI  essische  Lehne  und  ist  überdiess  im  Braunschwei- 
gisdlien  begütert.  Der  Beiname  konuiit  von  dem  der  Familie  zustehen- 
den Edeliiofe  Herrhausen  im  Kreisger.  Seesen  des  Harzdistricts  im  H. 
Braunschweig  her. 

Freih,  p.  d«m  Kn<}4fhfck ,  S.   I^D.   -   \V\  R.  d.  Kjcr,  HftnnnT.  K.   7  u.  S,  S, 

Kochf  Koch  auf  Gottmannggriiii  (in  Silber  eine  halbe  Gemse). 
Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  —  Diploin  vom  7.  Sei>t.  1815  fär  Johann 
David  Kucli,  Besitzer  der  Bittergiltcr  (rottniannsgriln  uudRudolpbstein, 
mit  dem  Wjipj^en  <ler  erloschenen  voigtliuidisclieu  FamiUe  der  Gotts- 
männer (Gotsm;innerj.  Dersefip.  geb.  1747,  war  Chef  einer  Grosshand- 
Inng  und  Bauunvollenfabrik  in  lier  fürstl.  reussischen  Stadt  Hirschberg 
und  hatte  sich  in  Bayern  angekauft. 

f.   Lam^,  S    107  ii.  «,  --   W.-B,  d.  Kgr.  Baymi,  VI.  SP. 

Koch  V.  KochberK»  ErbUlnd.-österr.  All  eisstand.  Diplom  von  1804 
lür  Georg  Koch,  k.  k.  t>berlieutenant  des  ofuer  Garnisons-Districts,  mit 
dem  Prädicutc :  v.  Kocbberg. 

Koch  V.  Ktit/Jn.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1701  für 
WüUbald  Friedrich  Koch,  mit  dem  l'riidicate:  v.  Kmzin. 

Koch  V,  Lan^entreu,  Edle.  Erbländ.-usterr.  Adelsstand  mit  dem 
Prädicate:  Edle  \\  Laugentreu.  —  Frauz  Koch  Edler  v.  Laugentreu 
war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Hauptmann. 

Htndteltr.  Notu. 

Kueh  V.  Liind.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  zählen- 
des Geschlecht.  —  Peter  Gottlieb  Koch  v.  Lund,  geb.  1G72  zu  Berlin, 
Btorb  7.  Aug.  17iJ8  als  k.  pr,  Regierungsrath  z«  Magdeburg. 

Koch*  Edle  auf  Rohrbach  und  ^ieghaiisen  (Schild  geviert:  1  und 
4  in  Blau   anf^  grOnem  Boden  ein  weiss  bekleideter  Mami  mit  hoher 


—     177      — 

MQtze^  welcher  in  der  Rechten  emoo  weissen  Hut  hiüt  und  2  und  3  in 
Schwarz  drei  linke  silberne  Spiuen).  Adelsstand  dos  K^r.  Bayern.  Di- 
plom vom  17.  Jan.  1817  für  AloysKoch,  Ilprni  auf  Rohrbach  und  Sieg- 
bausen,  gewesenen  k.  bajcr.  Finanzdirector  des  Innkreises. 

p.   LaH(f,  Suppl.  H.   ill,  —  W.-B.  il^»  Kgf.  Bnj.TM,  Vf.  'S, 

Koch-Stern feld,  Eitt€^r  (Schild  durch  einen  silbernen  Querbalken 
sowie  der  Länge  nach  und  zweimal  quer  getbeilt  acbtft'hlrig.  1  und  6 
in  Blau  eine  goldene  Krone ;  2  in  Schwarz  ein  Pelican  mit  Jungen ;  3 
und  8  im  golden  eingefassten  Silber  eine  Schlange ;  4  und  5  in  Roth 
ein  die  Mörner  nach  nben  kehrender  goldener  Halbmond  und  über  dem- 
selben ein  goldener  Stern  und  7  in  Blau  auf  griincni  Buden  ein  einwärts 
springender  HirscbK  Em  in  (üe  Adelsniatrikel  des  Kgi\  Bayeni  einge- 
tragenes RitterstAindsj^eschlecht.  —  Johann  Joseph  Koch,  geb.  1741 
und  gest.  als  k.  bayer.  pens.  Pfleger  zu  Mittei*sill,  wurde,  nach  Ausster- 
ben der  Konbiiuscr  zu  Stern feld  als  Enkel  des  Letzten  dieses  Stammes 
B.  Febr.  1820  von  dem  Erzbischofe  Hieronymns  (Gr.  v,  Colloredo  und 
Wabeej  zu  Salzburg  in  den  salzburgischen  Landadel  mit  dem  Namen : 
K och -Steni fehl  aufgenommen  und  erhieU  HO.  Sept.  1803  durch  ein 
TmehaehS-Waldburg-ZeilHcbesPfalzgrafendiplom.  welches  Kurfüi-st  Fer- 
dinand V.  Salzburg  17,  Febr.  1805  bestütigtc,  das  Ritte rprü die at.  Der 
Stamm  hat  fortgeblilhL  Hugo  Koch  v,  Sternfeld  war  in  neuester  Zeit  k. 
k.  Lieutenant. 

•.  Lanff,  8,  iCX;  y.   7.  -   W  -H.  d.  Kgr.  Bayern,  Vf.  57. 

Koch,  Edle  v,  Tenblitz,  Ritter  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Sil- 
ber eine  rothe,  golden  besaamle  Rose  und  unten  im  Blau  drei  schräg- 
rechte,  goldene  Balken).  Reichsnttcrstand.  Diplom  vom  27.  Nov,  1769 
ftlr  Conrad  Ueinbold  v.  Koch,  b.  holst. -sehlesw.  Hof-  und  Justizrath, 
mit  dem  Prädicate:  Fidler  v.  Teublitz.  Derselbe,  geb.  1738  —  ein  Sohn 
des  verst,  lloflxaniinrrraths  v.  Koch  in  Darmstadt  und  Bruder  des  be- 
rfthmten  Staat srecbtsge lehrten  v.  Koch  iii  Strassburg  —  wurde  als  Hen* 
auf  Teublitz,  b.  oldenb.  Conferenz-Ratb,  Domcapitular  des  ehemaligen 
Hochntifts  Lübeck  und  gewesener  Reiebstags-Gesandt^r  in  Regensburg, 
in  die  Adelsniatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  Sein  Sohn,  Fried- 
rich August  Koch  Edler  v.  Teublitz,  k.  bayer.  Legationsratb,  wnirde 
28.  Oct.  1805  von  Pbilii»p  Wilhelm  Freih.  v.  Giese,  Herrn  aufLuzman- 
stein,  k.  bayr.^Kümm.  und  ehemaligem  Landesdirectionsratbey  dem  Letz- 
ten seines  Stammes,  adoi>tirt  und  führte  dessen  Namen  und  Wappen 
fort,  8.  Bd.  ni.  S,  519  und  20:  Giese,  Gise,  Freiherren, 

t.  f.anif.  S,  4U7.  —   T^mff,  l.  83,  -*  W.  B,  d.  Krt.   Bftvwti.  VI.  57. 

Kochansky  v.  Kochan.  ErbL-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
18Hj  fflr  Johann  Kochansky,  k.  k.  Hauptmann  mit  dem  Prädicate : 
V.  Kochati.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Joseph  K.  v.  K,  war  in 
neuester  Zeit  k,  k.  Oberiieutenant. 

Kcicliherg  (in  Roth  drei,  2  und  1 ,  silberne  Räder,  jedes  von  fönf 
Speichen).  Altes  von  v.  Hattstein  zu  dem  fränkischen,  vonEstor  zu  dem 
obersächsischen  Adel  gerechnetes  Geschlecht.  Johannes  K.  war  1366 
Propst  des  adeligen  Nonnenklosters  zu  St.  Michael  in  Jena,  s.  Bayer, 

XiKtcAibtf,  Dtatach.  Ad«U-L«it.  V.  12 


—     178     — 

Arcliitoct.  Jen.  S.  4ß9;  Benibnrd  v.  K.  kommt  um  1437  ah  Vö^t  z« 
Coburg  und  später  als  GelL-Rath  tlesllerü,  Wilhelm  IIL  zuSaclisen  vor 
und  Sebastiati  \\  K.  war  1461  nacli  Spangünberg,  AdehspiegeL  11.,  als 
Kriegsheld  bekannt.  —  Ktiautb  führt  S,  523  eine  Familie:  Koehberg 
auf,  uennt  Güter,  welche  sie  damals  uml  früher  besessen  und  sagt.,  dass 
dieselbe  im  Wappen  einen  durehstoebenen  Wolf  führe.  Diese  Aögaben 
sind  unriiditig  :  die  vonKnauth  geminnten  Güter,  welche  auchGanbe  im 
Artikel  Kochberg  angiebt,  sind  alte  Güter  der  Familie  v.  Kikkeritl, 
welche  Kuüuth  gar  nicht  nennt  und  das  Wappen  ist  zweifelsohne  das  der 
Familie  v.  Kötteritz. 

{KnaufA),  Hetoe  AnjUti^tU'*  R'^ichUDgloriim  Orijii<u'^  8  4**  u,  IWt.  :i.  —  GauJi*.  LS.  1047, 
much  nach  fto^nHf  V>ihüT^,  CtiruuLk  —  b.  HttttAtfin.  im  KfRiist'T*  —  Enior.  W.  4ül.  —  Brück- 
n^t,  Klrckieii-  a.  Schult ii-SUtt  im  H,  Ootli»  \U.  SL  7,  S.  ii,1  —  »,  Mfding,  tit.  S.  HT.  — 
SuppL  ELI   Si*bm,  W-B.  VIU.   It*, 

Rocheiip  Kdle.  Erblünd.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  5.  Mürz 
1S45  fUr  Jacob  Kochen,  k,  k.  Hauptmann,  nnt  dem  Prädicate :  Edler  v, 
—  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  In  neuester  Zeit  standen  in  der  k. 
k.  Armee:  Gustav  Edler  v.  Kochen,  liiuiptmann  im  23.  luf.-Reg. *und 
Victor  V.  K,,  Hauptmann  im  Pionmer-Corps, 

Koeherle.  Altes,  früher  in  Sclilesien  vorgekommenes  Adelsge- 
geschlecbt.  —  Jo!iann  von  Koeherle,  Herr  auf  Pestitz  im  Teseheii- 
schen,  war  1572  des  Ileraogs  Wenzel  zu  Teschen  Hof-  uud  Rei^ne- 
rungsrath. 

SlnuphiJt  ,   L  S,    519,    —  Oat^Ä/*  *    L  H.   KMT.    —  Frftk.  •.  ledthur  ,  I.  9,  153.  —  Sitb- 

Köchersdorff,  Ein,  fi^üher  zu  dem  schlesischeu  Adel  zählendes 
Geschlecht. 

Sinapim  l.  S.  ^n».  —  Siichmachfi  L  fiÄ.  v.  Kaehertilorf,  SeliEta^lüdh,  —  ».  Mfdinff^  III. 
H.  14^  M.  49, 

Kdclititzki,  Kuchtit^ki  v.Koehtitz,  Freiherren.  Böhm. Freiherr n- 
stand.  Diplom  um  1 570  für  .lolianii  v.  Kochtitzki.  kais.  Landealiauptmnnn 
d.  FürstenthümerOppehi  u.  Hatibor.  —  Altes,  böhmisches  Adelsgesehlecht, 
welches  aus  Böhmen  im  Iß.JahrlL  nach  Schlesien  u.  dann  im  18.  Jahrb. 
nach  Kursachsen  kam.  In  Böhmen  sass  die  Familie  bereits  13()7u,  noch 
H>00  zu  Kochtitz,  sowie  1538  zu  Dürowske  und  Geraltitj^  u.  wurde  dann 
in  Schlesien  in  und  um  LubUnitz  und  zu  Lindewiese  im  NeisseHcbfn,  zu 
Schai'feneck  im  Glatzischen  u.  zn  Sclmeilendorf  unweit  Frankenberg  be- 
gütert. —  In  Kursaclisen  traten  Sprossen  des  Stammes  in  die  Armee 
u.  Franz  Adam  v.  K.  wurde  1792  Oberst  im  (■liev.  leg.  Regim,  v.  Ross- 
1er.  —  Was  die  älteren  Sprossen  des  Geschlechts  anlangt,  so  wird  zu- 
erst Reineccius  K.  genannt,  welcher  um  1307  ein  tapferer  Kriegsheld 
war.  Hermann  K.,  gest.  1538  im  83.  Lebensjahre,  sUind  bei  dem  Kö- 
nige Ladislaus  Posthumus  als  Kammer-Präsident  und  früherer  Ge* 
sandter  an  der  Ottomanischen  Pforte  in  hohem  Ansehen,  wie  Baibin  an- 
giehL  Der  Sohn  dessilben,  Johann,  erlangte^  s.  oben,  den  Freiberrn- 
staud,  tiud  der  Enkel.  Johann  (U)  starb  1591  zu  Lublinitz  als  kais. 
Kammerrath  in  Schlesien.  Von  den  Söhnen  des  Letzteren  wurde  der 
ülteste ,  Johann  (IHj  Beisitzer  des  Landrechta  der  Fürsteuthtimer  Op- 


j 


—     179      — 

peln  n.  Ratibor,  der  zweite,  Nicolaus,  war  k.  k.  Rat!i  und  Kämm,  und 
LaiideshaiiiitinjiTm  des  Fftrstenthuins  Neisse,  und  der  jüngste,  Johann 
Georg,  ertrank  lUOli  in  der  Oder,  —Andreas  Freih.  v.  K.,  welcher  noch 
16 SS  als  k,  schwed.  Kriegs-Le^ationsratl»  vorkommt,  war  nach  An- 
fange (ies  17.  Jahrh.  durch  seine  Bibliothek  hekannt.  —  Der  Stamm 
hat  fort^ehlüht  und  in  der  k.  süchs.  Arniee  Bt^imlen  und  stehen  als 
StabS'üiTiciere  die  Freiherren:  Theodor  Carl  Heinriclj,  Friedrich  Castor 
und  Ernst  Pollur  ii.  (iusliiv  Woldemar,  Hauptmann  im  2.  k.  Sachs. 
JägerhataUl 

Xttitr*.  üclili^.  CliiüiiiK,  t<.  6<St.  ^  Sinapiut,  I  H<  200  u.  II.  8  ,156,  u  J7,  —  Otuthe,  1* 
8,  1047  u.  4^.  —  F,0iU.  t.  Ltil^bur  r.  S.  453.  -  Si«tmtichrr,  IL  W :  Korhücitky,  SciUesIsch. 
—  r.  Mrtfinn.  IL  ü.  AU,  -    W  -B,  d,  SSrUs.  Stuntm.  VU,  4. 

Kockart.  Ein  urspilinglich  cölnisehes,  spiltcr  aachener  Stadtge- 
schlecht,  wtdches  zu  Reinhardskehle  hei  Aachen  in  der  ersten  Hälfte 
des  HL  Jahrh.  sass.   Jacob  K.  lebte  noch  1630  mit  drei  Kindern. 

Koekow-  Ein  im  Bfltowschen  hereita  1671  vorgekommenes  Adels- 
geschlecbt,  welches  sich  neuerlich  Kukow^ki  schrieb  und  aus  welchem 
Aoton  Franz  v.  Kukowski  noch  1854  den  alten  Besitz  der  Familie,  das 
Gut  Polczyn  im  Kr.  Lauenhurg-Btttow,  inne  hatte, 

KodollltHcht  Kodolitftfht  Etile,  Erblünd.'iVsterr.  Adelsstand.  Di- 
plom vom  11.  Apr.  17i^6  hlr  Franz  Xaver  Kodollitsch,  Eisenhändler  zu 
Radkerspnrg,  wegen  Beförderung'  des  Eisenhnndels  und  der  Eisenfa- 
brikatioii,  mit  dem  Trüdieate:  Edler  v.  —  Der  Stamm  liat  fortgebliilit. 
In  Bouester  Zeit  war  Thcudor  Edler  KodoUtsch  k.  k.  Hauptmann  l.Cl. 
Q.  Alphuns  V.  Küdulitscli  k,  k.  Kittmeister. 

Mr(f^rit>  ».   Muiitj[fUl,  i^.  :!10.    —    SchmuH  IJ.  S.  'i4>^,  —   Ulli.  Sri i einst.  rJ.  0<^fttPrr   Kthm. 

Koeberl  v.  Ritterspurgi  Edle  and  Ritter,  Erbl.-österr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  1750  für  Johann  Wilhelm  v.  Kiiberl,  mit  dem  PrU- 
dicate :  Edler  v.  Ritterspurg. 

Kliberleiii  v.  Eittersfeld,  Ritter.  Erhläiid.-5sterr.  Ritterstand. 
Diplom  vom  14.  Juni  1754  für  Johann  Georg  Köherlein,  k.  k.  Haupt- 
mann im  Infant. -Rr'gim.  Leopold  Graf  Dann»  mit  dem  Prädicate : 
V.  Rittersfeld. 

Kacli(4,  Ritter.  ErhU-osterr.  Ritterstand.  Diplom  vom  31.  Dec. 
1842  für  Ludwig  Köchel,  Dr.  der  Rechte,  k.  k.  Rath  etc. 

HaiwtArhhai.  Motii» 

Kikdiel  v.  Kiiehelsberg »  Ritter,  Reichsrittorstand.  Diplom  von 
1702  für  Georg  Ktjchel,  Consul  zu  Yenedig,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Köchel  sh  erg. 

KHehler  v.  Störmfort,  ErbUlnd.-ttsterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1769  fUr  Franz  Köcliler.  k.  k.  Hauptmann  im  Infant.-Regim.  Freih.  v. 
Bttlow. 

Mrgtrlf  v,  Mühl/tiü,  S.  1^10.    —  nup\A.  ku  «irbm.  W.^O.  IV,  6. 

Köck  T.  Stuckimfeld.  Erhländ.-^sterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1809  für  Joseph  Köck,  k.  k.  pens.  Artillerie-Hauptmann,  wegen  46jäh- 

12* 


^     180     ~ 

riger  Dienstzeit.  —  Der  Slam»)  wurde  foitgesetzt.  —  Carl  Koeck  v, 
Stuckirateld  war  iBöB  ILmiituumn  1.  CL  im  k.  k,  3(i.  Itit'.-Regim. 

Käi'keritz,  Kockritz,  iiueli  Freili*^rreii.  Froiberrnstiujd  des  Kgr. 
PreuascB.  Diplom  vorn  15,  Oct.  1840  für  Carl  Fnedrich  Otto  Sigia- 
muud  V.  KOokentz,  Laudesültesten  u*  Herrn  auf  (rross-Gürchen  etc,  — 
Altes,  seit  Aiifiuige  des  14.  Jakrh.  nülit^r  Ijduuuvto.  scldesisches  Adels- 
gesclüecht,  weichet*  sich  io\i\\^  in  der  Niederlausitz,  in  wekher  Fried- 
land bei  Lübben  als  Stannubaus  augenoininen  wird  ,  im  Meisseiisebim, 
in  Böhmen,  wo  die  Familie  schon  den  ("reilierrlicben  Titel  führte,  in  den 
Marken,  Ostpreussen  etc.  ausgebreitet  nnd  sehr  ansehnliche  Besitzungen 
erlangt  hat.  Nach  anderen  Angaben  ist  die  Familie  wendischen  ür- 
Sprungs  und  aus  der  liausitz  nach  den  genamiten  Ländern  gekommen, 
auch  haben  Einige  wegen  des  Wappenbildes:  8 chifd  der  Länge  nach 
von  Blau  und  Silber  getheilt,  mit  drei,  2  u.  1,  goldenen  Lilien,  gemeint, 
das  Geschlecht  stamme  von  einem  deutschen  Ritter ,  wekher  den  Adel 
im  Dienste  der  Könige  von  Frankreich  erworben  habe.  —  Poppo  v.  K., 
Ritter,  Herr  zu  AltdObern  in  d.  Niederlausitz,  war  imcb  Peccensteln  um 
1304  als  Kriegsheld  bekannt;  Waltlierv,  K.,  von  1407—  1411  Bischof 
zu  Merseburg,  wurde  nach  Gründung  der  LTniversitüt  Leipzig  der  erste 
CanceHarius  perpetutis  derselben:  Ditpnld  K.  wird  um  dieselbe  Zeit  als 
einer  der  tapfersten  Ritter  des  deutschen  Ordms  genannt;  Juhannv.K* 
wohnte  1414  dem  Costnitzer  Concile  bei,  und  ]4  2*i  tielen,  niich  MoUer, 
V.  Ziegler  u.  A. .  im  Heere  des  liurfilrsten  Frii^dricb  des  Streitbaren  in 
der  Schlacht  bei  Aussig  (PresslitzJ  21  Köckritze.  —  Der  Stjimm  bblhte 
in  zahlreichen  Gliedern  fort,  welche  in  den  scblcsiscben  FllrslentbU- 
mern,  in  der  Lausitz ,  in  Kurbrandenburg  und  später  im  Kgr»  Preussen 
hohe  Ehrenstellen  in  Staats-  u.  Kriegsdiensten  bekleideten  und  von  den 
vielen  in  der  k.  pr.  Armee  gestandenen  Sp Janssen  des  Geschlechts  sei 
hier  nur  Carl  Leopold  v.  K.  a.  d.  H.  Zielenzig,  geb.  1744  u.  gest.  1821, 
Geueral-Lieut.  u.  k.  General-Adjutant,  genannt.  —  Die  im  Laufe  der 
Zeit  in  die  Hände  der  Familie  gelangten  Besitzungen  in  Schlesien,  in 
Sachsen,  in  der  Niederlausitz,  den  Marken  u,  in  Ostiuvussen  hatFreih. 
V,  Ledebur  sorgsam  zuftjimmengestellt.  InBöhmen  besass  das  Geschlecht 
die  Herrsch.  Hackeberg.  Wenzensdorf  etc.,  doch  verliess  dasselbe  in 
Folge  der  Religionsstreitigkeiteu  Bühmen,  und  Christo] di  Volckmar 
Freih.  v.  K.  starb  1657  zu  Dresden.  —  Im  Kgr.  Preussen  waren  in 
neuer  Zeit,  1857,  begütert:  Caii  Friedrich  Otto  Sigismnnd  Freih.  v.  K., 
Landesitltester ,  Herr  auf  Gruss-Gnrchen,  Leipnitz  (beide  Gfit^r  alter 
Besitz),  Patbendorf  n.  Thiergarten,  silmmtlich  im  Kr.  Wohlau  ,  so  wie 
auf  Kniegwitz  im  Kr.  Neumarkt;  August  Fleijuich  \\  K.,  k.  pr.  Major 
a,  D.,  Herr  auf  Giewisch  im  Kr  Calau;  F>iedrich  v.  K.,  k.  pr.  Major, 
Herr  auf  Kesemitz  im  Kr.  Nimptsch;  N.  v.  K. ,  Herr  auf  Jagatschütz, 
im  Kr.  Trebnitz,  und  die  Erben  des  vei-st.  k.  pr.  Majors  Ludwig  v.  K, 
auf  Mondschlitz  im  Kr.  Wohlau,  —  Zu  den  in  neuer  Zeit  in]  Kgr.  Sach- 
sen vorgekommenen  S]>rossen  des  Stammes  gehörte:  Wilhelm  Heinrich 
V.  Kücki-itz,  k.  Sachs.  Oberstlii^temmt  in  d.  Ä.,  gest  18tjl  ini  92.  Le- 
bensjahre ziv  Dresden. 


—     181     — 

Knauf h  .  9,  ^93  und  2i*.  mit  dem  unrichti^eD  Ktni»Q  ;  Koefaberf.  ^  Orotttr ,  h»m, 
Ucrkyn.  III.  ^.  S6.  —  Simtpiu*.  I.  N.  519-:;4  und  II,  M.  t35  u.  36.  —  öaitA*,  I.  fi  lOIA— &l 
—  N  IV  A  L.  nr  ^.  Li.'^t«  a,  VI.  K.  NJ  :  Bnienti.  i.  d.  Krfihi"Trott.  —  Frtih.  9.  L§- 
dtht^r,  L  8.  *W  uud  i1  wud  III.  *4  'iy<(,  —  Si^hmachtr  ,  \.  ISA;  v.  KökeriU,  Meiituhch  — 
t,  M*itin{f,  II.  8    SN.   —  W-B,  d,  «Äehi.  8tiAt,    IJ     HI,     -.    ÄT^fic**",    II.  S.  2*9  u.  5». 

Köekb,  Koeckh  v.Maurstetten,  Fmherren.  Reichsfreiherrnstand. 
IMplom  vom  W.  iJct.  1688  ftlr  Citri  Adnai  Köckh  v.  Maurstetten  (Mauer- 
stette»)  kiirpfal/bayer.  Kslmiih  und  Truchsess,  Derselbe  stammte  aus 
eiiiciii  alUjavLTisi^lieii  Adolsgeschlechte  und  ein  Ur-Ur-Enkel ,  Joliaiin 
Nepoumk  Felix  Fruiiü  de  Pjiula  FreiJi,  v.  Koeekh,  geb.  1779,  k,  bayer. 
Lieutenant,  wurde  in  die  Adelsnmtrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen 
Der  Stamm  ist  in  neuer  Zeit,  und  wobl  mit  dem  letztgenannten  Freih. 
V.  Ki1ck!i.  erloschen, 

».  L»ng,  S.  ir,^.  -  Stiehmaehfj ,  1,  ö.'i;  IJie  RetltJii^u  v,  M»ur»ieteii,  Bayerisch*—  W.B. 
d.  K*tr.  lUy^rn,  III.  41  imhI  r.  W^{rknn,  Abth,  3,  —  ».  Ihfntr,  biiver  AdH  .  ».  Tab  41 
Mild  6.  43   —  Kn^tHkf,  IV.  K.  1^1  A  u,  vi!). 

Röcktf',  KockteiL  Altes  Adels^oschlecht  der  Altmark,  welches 
um  Stendal  mehrere  (Jäter  und  TI<*bungen  iunn  hatte.  Der  Sitz  Köckte 
stand  demselben  Achtm  i:MO  und  DenikfT  und  Hllselitz  137ri  zu.  Im 
Ifi.Jahrli.  siiss  die  Familie  zu  Bülbdorf,  Grableben,  Anieburg  und  T?in- 
gennünde  und  im  HiJahrh.  /uKöekte.  Dabmistedt,  Tungermilnde  und 
Langen-SalzwedeL  Später,  1618,  ist  der  Stamm  mit  Jabn  v.  K5ckte 
erloscbeu.  Die  Lehne  des^^elbeu,  Köekte  und  Langensalzwedel,  kametj 
an  den  (ibpr-.filgermeister  Hans  Jacob  v.  Roth, 

KiVffiller,  Edle  und  Ritter.  Erbl-öaterr.  Adels-  und  Ritterstaad. 
Ädelgdiplom  vom  18.  Mai  1707  für  die  Gebrüder  Johann  Leopold  Köf- 
filier,  Knufmnnn  und  Wet-hselnegotianten  zu  Ri-ftnn  und  Pari  Ki'Vffiller. 
Postmeister  zn  iNdirlitz,  mit  dem  Pr:ldicate:  Rdie  \\  und  Ritterdiplom 
vom  22,  Oct  1773  für  dieselben. 

H»nd9PtiriW,   SuiU    -    m^ttrtf  r.    mAlfgld,  S.  Jll  a.  ftTg.'B4.  8.  US.  — JTiiMcAika.  11 1. 

Kiifll.  lvrbL-(jqterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1754  für  Maximilian 
Seyfried  KötiL  Uürgermeister  lu  Klagenfurt, 

Köhler,  auch  Pi-^^iherren  fStanimwappen :  Schild  quergetlieilt  : 
ohen  in  Gold  ein  schwarz  bekleideter,  aufwaclisendcr,  drei  silberne  Blät- 
ter empor  balt^^nder  Manu  uüt  blossem  Kopfe  und  unten  in  Blau  ein 
breiter,  goldener  Sparren,  rechts  und  links  mit  je  einem,  an  jeder  Seite 
zweimal  geasteten,  schwarzeji  Ranmstamine  belegt  oder  auch:  Schild 
YOn  Gold  und  Schwarz  quergetlieilt:  oben  ein  aufwachsender,  aflcbfarbig 
gekleideter  Krdder  mit  plattliegemler,  silberner  Motze,  welcher  einen 
brennenden  Ast  vor  sich  blilt  und  unten  ein  auf  beiden  Seiten  mit  einem 
brennenden  Aste  belegter  Sparren).  —  Freiherrustand  des  Kgr.  Schwe- 
den. Diplom  vom  23.  Juni  1719  fürFriedrieii  v.  Köhler,  k.  Hchwed.  Ge- 
neralmajor. —  Ein  ursprünglich  regefisburger  PatriciergeRchleeht,  wel- 
ches 5.  Aug.  1569  den  Reicbsadel  erhielt,  sich  später  in  Liedünd  und 
Schweden  ausbreitete  und  in  noner  Zeit  in  Pommern  begtitert  wurde, 
wo  dasselbe  die  v.  Keffenbrinckschen  Gtlter:  Dolgen,  Millienhagen  und 
Oehlitz  im  Kr.  Franzbarg  an  siclj  brachte.  —  Carl  und  Henriette  v.K(V»» 


—     182     — 

ler  besassen  1857  die  Güter  Dolgen  und  Millienlmgen  und  Fritz  v.  K. 
das  Gut  Obelitz. 

ft>tpiii,  Nttie  Nord  Mbeetl.n.  13  n,  t4  iStack,  8.  ifiT.  -  N,  Pr.  K.A.,  TU.  8.  I3i.  - 
Frtik.  r  Lede&yr,  L  S.  4H.  —  5^'efrrnaMi'rp  V.  224:  Koller.  Ret^^-ii^b  PAtrlolor.  —  Sita 
Rik.  yf%p9nb.  Tab.  ü9,  —  PommernMcli.  W-H.  I).  Tiib«  50  u«  H«  IM*  -  iTfifteU«.  [.  ».  239, 
Qüd  40. 

Köhler,  Köler  (in  Silber  drei  ölier  einaiuler  liegeink'  rotlie  Pflug- 
schaaren.  Die  Sicbm^icber'sche  Decbiratitin  iioiiiit  dit^  Wappcuhilder 
i^Scharn").  Eine  aus  dem  alten  isilchsi sollen  Gesehlecbte  der  v.  Krosigk 
stammende  Fiimilie.  Kermiinn  Köler  v.  KrosigU  (Krosegk),  Sohn  des 
Kö!er  v.  Krosigk,  verkaufte  um  1421  das  Starnmlmus  Kro^igk  im  jetzi- 
gen Saalkrdse  der  Prov.  Sachsen,  legte  den  GisclilocbtsnameD  ah, 
nannte  sieh  bloss  KOler  und  pflanzte  diesen  Namen  dureh  seine  Nach* 
kommen  aus  dem  Hause  Picraii  als  eine  besondere  Familie  fort.  — 
Georg  Albrecbt  v.  Kubier  ging  im  10.  Jalirb.  in  k.  dfln.  Kriegsdiensie 
und  Termäblte  sieb  mit  einer  v.  Kassenborgk  aus  dem  llolsteinseben, 
aus  welcber  Ehe  fünf  Söbne,  Hans,  Caspar.  Conrad,  Cliristuph  und  Veit 
stammten,  Hans  war  OherBt^  Caspar  und  Crmrad  aber  Gberstlieutenants 
in  der  k.  k.  Armee.  Cbristopb,  kiirsliehs.  Amtmann  zu  I.cissuig,  war  mit 
einer  v.  Könitz  aus  Tbüringeii  vermüblt  und  Veit  v.  K.  wendete  sieh  mit 
Beiner  Gemahlin,  einer  v.  Sporr,  nach  Franken^  wo  sieb  i^einSobn,  Paul, 
mit  einer  v.  Hclmreicli  vermählte.  Letzterer  verlor  im  SOjiibrigen  Kriege 
den  grössten  Tlieil  seines  Yerm(igens  und  zog  in  das  rubiger  gebliebene 
Füratentb.  Bayreutb.  Von  seinen  Enkeln  begab  sich  Jobaun  v.  K.  in 
kursücbs.  Kriegsdienste,  macbtc^  von  1704  — 170!»  verschiedene  Feld- 
züge mit,  trat  dann  in  b.  pfalzsulzbacbficbe  Hof-  u.  später  in  kurpfäl/ische 
Kriegsdienste  und  starb  nacb  55  Dienstjabren  im  87.  Lebensjabre.  Der 
einzige  Sohn  desselben,  Leonbard  Magnus  v.  K.,  lebte  1791  als  kur- 
pfalzbayer.  w.  Landesregienings-  undlloflvamnieiTatbzuSnlzbaeb,  batte 
sich,  wie  Siebenkees  angiebt,  seine  altadelige  Herkunft  durch  vier  rit- 
termässige  Edellcutc  bestätigen  lassen,  legte  seine  Abstammung  1790 
dem  Reicbsvicariate  vor  und  wurde  als  k.  liayer.  quiesc.  Landesdirec- 
tions-Ratb  etc.  in  die  Adelsniatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  Nach 
dieser  Angabe  ist  die  Annabme  zu  berichtigen,  dass  der  Stamm  1722 
mit  Johann  Ernst  v.  Köhler  erloschen  sei. 

Sirb^nkafM^  l.  ö.   WJ  u,  J.   -  v.  Lunn,  8.  4^.  —  Freih.  r,  LfA^hur,  L  S.  4Ä*.  —  Si«b- 
macker,  \.  1^9  :   Dlo  K»lil*r,  eichsJrnh.  —   Ttin^f,  L   {Q*i.    —  W.^B.   d.   Kgr.  Bayeru,  VI.  Ä9. 

Köhler  (Schild  geviert :  1  ein  Adler ;  2  und  3  ein  von  zwei  Kleeblät- 
tern beseiteter,  sehräglinker  Balken  und  4  ein  Anker),  Böhmischer 
Adelsstand.  Diplom  von  1706  für  Gottfried  Kubier,  des  evangeliscben 
Consiator,  zu  Breslau  Secretair  und  Rathscanzlei-Protouotar. 

SinapiuM.  II.  ».  717.  -    Mttjerit  r.   Uühifekh  Krrf.-Bd,  8.  U\.  —  N,   Pr.  A.-f..  UL  S.  13'., 

Köhler  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Roth  drei,  2 
und  1,  Wolfsangeln  und  links  in  Gold  drei  schwarze  Querbalken), 
Reichsadelsstand.  Diplom  von  1735  für  August  Christian  Köhler,  k, 
preuss.  Hofrath,  auch  kais,  Salzfactor  und  Scbifffahrts-Director  zu  Ber- 
lin. Von  demselben  stammte  aus  der  Ehe  mit  eintT  Casarotti  aus 
Braunschweig:  Georg  Ludwig  Eugenius  Kgidius  v.  K.,  weicher  als  k. 
pr.  General  der  Cav.,  Chef  eines  Husaren -lieghnents  etc,  1814  starb. 


—     183     — 

—  Die  Familie  beaass  in  der  Mark  Brandenburg  1741  Falkenborg  im 
jetzigen  Kr.  Nieder-Baniim  nnd  1777  Glambeck  im  Kr,  Ruppin. 

Mtfferie  V.  MiifUfVM^  Kr^ -Bd,  S,  ML   -    N.  Pr,  A.  I.,  Hl.  8,   13t  ü.  135.  —Freih.  v.U- 

Kfiliter.  Krbliin<i  tisterr,  Aflelsstaiid.  Diplom  von  1792  für  Vin- 
ccnz  Köbler,  Magistratsrath  /.n  Speier* 

Kollier  V.  Lo»sow  (Scbüd  scbräglinks  von  Silbejr  und  Roth  ge* 
tbeüt,  mit  einem  Luflis  und  bintor  demselben  eine  anfgencbtete  Lani^e), 
Adelsstand  dt^s  Kgr.  PiTUssen,  Diplom  vom  6.  Mai  1777  für  Jobaim 
Cbristian  ((liristupb)  Kubier,  k.  pr.  Prem, -Lieutenant  im  Bosniakcn- 
Eeginiente.  mit  d*'iii  Beinamen  v,  Lossow.  iJerselbe  war  von  dein  k.  pr. 
Gericrallieutenant  Daniel  Friedrich  v.  Lossow,  gest.  17B3,  dessen 
Kbe  mit  Sopbie  Eleonore  v.  Zedniiir  kinderb ks  war,  adoptirt  worden, 
nnd  von  ihm  stammte:  Frieilncb  ("unshmtin  K.  v.  Lossow,  welcber  als 
k.  pr.  Gencnillieut*  a.  D.  noeii  nacb  1839  in  Berlin  lebte. 

ff,  ff4W>iti*h,  I,  ß  .67&.  ^  N.  l'r.  \    L,  L  Ü,  47,  ni.  8.   135  u,  V.  f^,  275.  -  Fr#»A.  p,  Lt- 
dthur,  I.  «-  1H.  —  W\  B.  il.  Ftpus».  Monnrrh  ni,  S9. 

Köhler  v.  Mohronfeld.  Ein  von  Sinapius  aufgefllhrtes ,  früher  zu 
dem  scblenisclien  Adel  üilldendes  Geschlecht. 

Sinapitn,   n.   H,  i:i6  u.  37. 

Kiihler  v,  Winher^.  Erblünd^-osterr.  Adelästand.  Diplom  von 
1721  für  (*ospar  Fniiiz  K»Vl)ler,  Verwalter  zu  St.  Peter  in  Oberöster* 
reieb,  mit  dem  rriidicate:  v.  Wimberg, 

Krdiimayf*r  v.  Elu-enstamni.  Ei'bL-dsteiT,  Adelsstand.  Diplom 
von  1812  für  -Insepb  Kühiniayer,  k.  k.  Hauptmann  im  Inf. -Regiment 
V.  Lindeuau. 

Ueffntf  V.  \tüHt/fld,  Rtg.-BtI.  S,  ai:f. 

Kühn  V.  Janki,  s,  Bd.  lY.  8.  553  den  Artikel:  Jaski,  Köhn 
v.  Jaski. 

Kohne  nn  Silber  der  Kopf  u*  Hals  eines  recbtssebcnden  Hirgches). 
AdelBsland  ^les  K^n*.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Aug.  1842  für  Tuisco 
Bermann  Adolph  Kühne  auf  Rittersberg  im  Kr.  Sehinchan,  Prov.  West- 
prcusseu.  Liindscimftsratb  u.  Pnivjnzial-Feuer-Societats-Director,  mit 
dem  Namen:  Kidme  v,  Wranke-Deminski. 

Kökli,  Ritler,  ErbK-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1793  für 
Franz  Kökb »  k.  k.  Oberkriegs-Commissar  zu  Herrn  an  nstadt. 

•  Eölbel  V.  Geysing,  K,  v.  Geiö«iug  (in  Gold  eine  Idlie  an  einem 

blättrigen  Stiele  und  unter  derselben  drei,  2  u.  1 ,  rothe  Rosen).  Ein 
in  der  zl^'eiten  Hsllfte  des  15.  Jahrb.  aus  Bidimen  in  das  säcbs.  P>zge- 
birge  gekommenes,  durch  den  Freiherger  u.  AUenberger  Bergbau  reich 
gewordenes  Adelsgeschleebt,  welches  in  Btdimen  noch  1570  zu  Geysing, 
von  welchem  Gute  die  FamiMe  den  Beinamen  annahm,  begütert  war  u, 
im  16.  u,  17.  Jalirh.  im  Erzgebirge  und  im  Meissenschen  die  Güter  Ul- 
bersdorf,  Elircnberg,  Anisdorf,  KUogentbal,  Lichtenberg,  Langenhen- 


WL 


—      184     — 

nersdorf ,  LachaE,  Bretlitz,  frattersdorf ,  Montzig  etc.  an  sich  brachte. 
—  Val*  König  beginnt  die  Stanimreilie  mit  Georg  K.  \\  G.,  dessen 
Enkel,  Georg  (TlK  um  15*10  Herr  auf  Ulbcrsdorf  und  Ehrenberg  bei 
Waldheim  wan  Von  dem  Enkel  des  Letzteren,  Friedrich  auf  Arnsdorf^ 
war  ein  EnkeK  Hans  Ileiiiricli  auf  Arn^dorf ,  um  1  ßB4  niarkgr,  bay- 
reuth.  Rath ,  Hansmarsdiall  ii.  Oberanitnnuiii  zu  Boheinisteiu ,  u.  von 
den  Söhnen  desselben  erhielt  Christian  Erdmann  um  lß90  durch  Ver- 
mülilung  mit  einer  v.  Ende  das  Gut  Montzig  und  setzte  seine  Linie 
durch  sieben  Söhne  fort.  —  Ein  Kölbel  v.  Goysing,  k.  poln,  und  knr- 
Bächs.  Kriegs  -  Conimissar  des  neustüdschen  Kreises  war  1700  zu  Klin- 
gentlial  im  Voigtlande  begütert.  —  Der  Stfimm  bltlhte  ini  18.  Jahrb. 
weiter  fort  und  soll  noch  IBOO  bestanden  haben,  ist  aber  dann  er- 
loschen. 

KnaulA,  S.  ü2*.  —    l'at.  König,  U.   S.  594— «Ol.  —   ^uwA*,   t.  H.  TOil  a.  52,    —    r    CmA- 
trifi.  üip\.  Nuclir,,  VIK  ».  IH— 25  (Nachr.   Ton  IfSdO— HH^K    —   Freih.    tt.  LfH^bur^  I.  H.  45«. 

Kölbel  V,  Löweti^rimni,  Kölbl  \\  L..  Ritter.  ErbL.österr.  Hitter- 
stand.  Diplom  von  1780  föi*  F'ranz  Kölbd,  k.  k.  Salz-Auits-Gegeu- 
händler  zu  Deatsckbrod,  mit  dem  Prädicate:  v.  Löwengrimm.  Der 
Stamm  wurde  fortgesetzt.  Anton  Kölbl  Ritter  v.  Löwengrimin  war  in 
neuester  Zeit  k.  k,  Rittmeister. 

M«gtrie  r.    MühlfrUt^  K(k,-JLc1,  S.   l+;a.  —   MiliL-Srh*  »««t.   rU  Olsten,  Klhm. 

Külichen  (Schild  mit  Scliildeshauptc  und  einem  im  Schildesfusse 
eiage pfropften  kleinen  Schilde.  Im  l)lauen  Sebildeshaupte  drei  neben 
einander  stehende ,  die  Sachsen  rechtskehrende,  goldene  Flügel :  Wap- 
penvermehrung von  1522;  im  silbernen  Scliilde  ein  gestürzter  und  ein 
aufgerichteter  rother  Sparren,  welche  sich  durchkreuzen :  Stammwappen 
und  unter  den  SjKirren  ein  kleiner ,  dreieckiger  blauer  Sciüld  mit  einer 
Bill)ernen  Lilie:  Wappenvermelirung  von  1533).  —  Altes,  seit  der  Mitte 
des  15,  Jahrb.  in  Schlesien  bekanntes  Adelsgeschlecht,  welches  in  Ost- 
preussen  schon  früher  blühte.  Wililndd  Koelichen ,  Ritter,  starb  1407 
und  Heiimch  v.  K.  kam  14*i3  nach  der  Schlacht,  welche  zwischen  den 
Kreuzrittern  u.  den  Polen  bei  Konitz  geschlagen  worden  war,  mit  den 
Herzögen  Rudolph  u.  Balthasar  v.  Sagau ,  die  in  jener  Schlacht  mitge- 
fochten,  nach  Schlesien.  Der  Enkel  desselben,  Hans  v.  K,.  welcher  sich  im 
Türkenkriege  ausgezeichnet,  erhielt  vom  Konige  Ludwig  in  Ungaitx  zur 
Belohnung  seiner  Verdienste,  sowie  s]iiiter,  1533,  imchdem  derselbe  iu 
die  Dienste  des  Herzogs  Alexander  zu  Florenz  getreten,  eine  Wappen- 
verbesserung u.  Vermehrung,  s,  oben.  —  Die  ordentliche  Stammreihe 
wird  mit  Joachim  v.  K.  begonnen,  welcher  um  1023  Herr  zu  Ober-  u. 
Nieder-RUsteru ,  Retschmannsdorff  und  Halmitz  war.  Von  den  Söhnen 
desselben  setzte  der  jüngste,  Constantin  auf  Rüstern  und  Siegendorf, 
gest.  1684,  Landes-Commissar  im  Fürstenthnme  Liegnitz,  den  Stamm 
fort  and  hinterliess  drei  Rölme:  Johann  riiristian,  Joachim  Friedrich 
und  Georg  Sigismund.  Johann  Christian  ,v.  K,  auf  SiegendorL  Rüstern 
u.  Schmerbacli.  gest.  1712,  Landes-CommissiU'  im  Füi^fetenth,  Liegnitz, 
errichtete  ein  Fidei-Cnmmiss  für  die  Familie  und  verordnete,  dass  seine 
GescMechtsvettern  keinen  anderen,  als  einen  von  den,  von  Sinapius 
genauBten ,  neun  Namen  führen  sollten.    Von  Joachim  Friedrich  v.  K. 


—     185     — 

auf  Rüstern.  g03t,  1684,  zuletzt  romniandaiiton  zu  Casclmii .  istiirmiitP  ein 
eiDzi|,rer  Sobo ,  Hans  llpinricli,  weldiCT  in  TflliiiiKeii  stiidirte  uiirt  17n*i 
in  einem  Zwdkampte  fit-L  fJt'org  Sif^smuiid  v.  K.  auf  Ritstcrn,  gost. 
1714,  frfllipr  rn  k*  k.  Knegsdknsfen ,  spiltor  Liindcomniissar  im  3>  Kr. 
de^  Liegiiltzschen  Fürstentlniins^  liiuN'iiirss  zwei  1739  nocli  Ifboiulc 
S*1line:  Ernst  Ijermauu  v.  K.  nnf  Woiilnikowo  und  Ernst  Frieilrich, 
WfkbfrT  in  Ost  erreich  lcbti\  —  Dr-r  StjiTnn»  blülite  fori  und  sidiied  sich 
spütiT  in  die  Häuser  Reis^iübt  bei  Hniuau  und  Kittlitztrtdjeu  uuwHt 
Bunülau  Das  Haus  rioisicbt  ist  im  !\launsstamme  crlosclien  und  zwar 
20,  Sept,  1832  mit  Ernst  Heinrich  v.  Külicheu,  genannt  P'reih.  v.  Bi- 
bran  und  Modlau.  k.  i>r.  Knuuuerberrii  u.  Herrn  der  Herrsch.  Keisicbt, 
B.  Bd.  1.  S.  412  \u  13  im  Artikel:  Bibran,  Hibran  und  Modlau,  Frei- 
herren. Das  Haus  Kitt!itztrel>er  wurde  fortgesetzt.  Ernst  Hermann 
V.  K.  starb  1805  als  k,  ]n\  Genera Inmjor.  Vrm  demselben  eutspross 
der  k,  pr.  Landrath  des  Bunzlauer  Kreises  u.  Major  a.  1).  v.  Kölichen 
auf  Kittlitztreben  etc.,  von  dessen  Sfihneu  in  neuester  Zeit  Ernst  v.  K., 
k.  pr.  Borgamtsassessor  imd  Prem.-Lieut.  o.  I).,  Herr  auf  Kittlitztreben, 
Alt-Oels  und  ürbanstrebcn  ,  siluimtlicli  im  Kr.  Bunzhiu,  und  Heinrich 
V.  K, ,  k*  pr.  Justizratb  a.  1>.  und  Landes-Aeltester ,  Herr  auf  Kroiseh- 
witz,  ebonfulls  im  Kr.  Bunzlau,  war.  —  Das  Fideicomuiiss  der  Fauulie, 
Sicgendorf  im  Kr.  Goldberg  Haiuau  stand  1857  dem  k.  pr.  Lieutenant 
V.  K.  zu. 

SinapiMM,  f.  S.  5i5  u,  II.  S.  7a«-4(i.  -  GttHhe,  lt.  H.  MT  u.  4H.  -  N.  Vr  A,-L.  IH. 
»  1,1.^  u,  l^fi,  —  FrHh.  r.  l^dthar,  l.  ^.  iSfi  u,  111.  S.  2W.  -  Genetl,  Taflrlienb.  ü,  frerh. 
HAUser.   \M>'i.  8.  4lf4  m,  "il^  ;  Kr^ljch^m  v,   Bihrau  und  MndUu.    ^  Hchl^'üisrh,  W  -H.   I,   Nr.  ßO, 

Koller  (in  Silber  eine  rothe  Haute)*  Altes^  pommernsches  Adtds- 
geschlecht ,  nicht  zu  verwechseln  mit  den  vielen  Fanjilien  v.  Keller, 
welches  schon  im  14.  Jahrh.  ansebnlieb  beglltert  wür,  im  Laufe  iUr 
Zeit  viele  (iüter  in  J^nnmern  erwarb,  im  \^  Jahrlu  nach  Holstein  und 
später  nach  Dänemark  kam  und  im  IH.  Jahrb.  in  Kurhessen,  so  wie 
neueriieh  auch  in  Schlesien  begütert  wunle.  —  Nicidaus  v.  K.  tritt  ur- 
kundlich 146C  in  einem  Soldinschen  Vertrage  auf;  Btdthasar  K.  war 
1502  Hauptmann  u.  Propst  des  Klosters  Uetersen  im  Piunebergschen 
in  Holstein;  Eggard  v.  Krdler  kommt  159fi  als  Ebsasse  zu  Chorecke 
vor  und  Bogislaus  v.  K.,  Herr  auf  t'antreek,  welcher  noch  1730  lebte, 
war  vorher  des  ^farkgrafen  Albert  Friedrich  Hof  mar  seh  all  gewesen*  — 
Georg  Ludwig  V.  Krdler-Banner.  geb.  1729,  weh^her  den  Beinamen: 
Banner  1772  angenommen  hatte,  k,  dan.  Geuerallicuten.  der  Infauterie, 
besass  gemeinschaftlich  mit  seinem  Neffen  das  (lut  Moratz,  folgte  auch 
177G  dem  Dompropste  v.  K.  im  Besitze  der  GfJter  I>ieschenhagen  u. 
Hammer,  so  wie  1781  im  Besitze  von  Cantreck  und  Lüttmannshagen. 
Ein  Broder  desselben  starte  als  hesseu-casselscher  *)berst.  —  Zahlreiche 
Sprossen  des  Stammes  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  im  Kgr.  l'reussen 
in  Staats-  und  Militainliensten  gestanden.  Heinrich  Albert  v.  K.»  k. 
pr.  Major  und  ConnnatideuF  eines  Grenadierbataiü. ,  starb  17tjl  und 
Carl  Ludwig  v,  K.,  Herr  auf  Altwasser  etc.,  Oberforstm.  a.  D.,  1833, 
—  In  neuester  Zeit  war  Ernst  Matthias  v.  K. ,  Landrath  a.  D,  und 
Gcnerallaudsehaft^rath ,  Herr  auf  Cantreck .  Dieschenhagen  ,  Dobber- 
phul,  Görke,  Lüttmannshagen,  Schwaoteshageii,  Tiegelkow  u.  Schwenz, 


—     188     — 

Ȋmmtlich  iin  Kr.  CammiiK  ein  v.  K.  besass  Reckow,  ebenfalls  im  Kr. 
Cammiii:  Ernst  Froib.  v*  K.,  Goli.  Rc-^ien-Ratli  lu  !>.,  wurde  ais  Herr 
auf  Altwasser  iiiul  (Ir.  Grinlitz  im  Kr,  Gingau  und  Koben  im  Kr.  Stei- 
nau  auf^ofübrt;  Geor^  v.  K^-Bannor  war  Herr  auf  Morat^  C.  im  Kr, 
Cammin,  und  nodi  185i>  wuren  in  Kurliessen  die  scbon  177*]  der  Fa- 
iiiiHe  zagpstaiuleiioü  (dionials  rrnidistritterseliattUcben  Güter  zu  Marboni 
u.  Saalmüustcr  in  den  Hündi]ii  derselben. 

Afigflu*,  hülst,  rill  OH  s.  ii.    -   ,l^tv.if,  8.  4!^.  —  Gantif,  I.  ß,  I0S2.    —  Brug'ftmamm. 
T-  iipil.   i.  —  N.   I'r.    A  -L.  in.  f<.  lUJ  (I.  .IT.   —   FrfiU.  v.  Lf,tehto\  \,  K    4'^^  und  57  u,   III 

Kölnpück,  Kilhip^ekh  v.Kölnpiicli,  Kölhipeck  v.Ottstorff-  Altos 
Hitterstandsf^i'Sübbvljt  in  (»esternMtjh  (*b  und  unter  <br  Entis  ansebnlich 
begütert  nnd  deu  ntterlfelieii  I.iiTulinnnus-nesiddeL'literneinverh'ibl,  wel- 
ches naeli  Wigu!  llniidaus  Bayern  f^titniiiite  und  sicli  \un  dem  usdie  bei 
Leonsperf?  Uej^endeu  Stauiiuliause  Köhjpaeh:  Krdluiiück  v.  Köllnpach 
sebriob.  Baltbasar  K.  y.  K.  m  Thrirtbeniming  Inuterliess  einen  unmün- 
digen Sohn,  Andreas,  webdien  die  Vorninnder  um  sein  Yerniogcn  bracb- 
ten,  wodurch  er  fren(it.bi0  wurde,  mit  einem  Fug^er'sdien  Factxir  nach 
Oesterreieli  zu  gehen  und  Kaufmann  zu  werden.  Durch  den  Handel  mit 
?]isenwiiaren  und  durch  reiche  ITeiratfien  wunle  er  sehr  wt»hlhabend. 
Der  S(khu  desselben,  Nic^ubus,  jinb  rlie  vi'iterliehe  nandlunj^  auf,  zug  in 
den  Krie^,  liess  nich  vuiu  K.  Carl  V.  den  Adel  seiner  Vtufabren  1538 
aufs  Neue  bestiltij^en,  kaufte  1555  das  SclilossDttsdorff  und  andere  Gü* 
ter,  wurde,  naehdem  er  sclion  15.^9  den  Landmanusstan*!  in  Oesterreich 
ob  derKnns  erlan^4.  spfiter  auch  unter  die  Lundesmit^lieder  des  nieder- 
österr.  Ritt  erstand  es  anff^enommen,  erbiilt  15«)  2  eine  kais.  Wappen  ver- 
bessernu!^  und  starb  157()  mit  Minterla^suniJf  von  4  Sulinen  und  nifdin^ren 
Töchtern  nus  der  Ehe  luitMarthn  Korn^teek.  aber  welehe.  smvie  über  die 
Nachkonnaensclndt  tles  ältesten,  (b-n  Stumm  lortset/enilen .  157f)  ver- 
storbenen Sohnes,  Johann K,  zu  Ottsttudf.  llilinechtinK.  (talaber^'.  Nieder- 
Walsee  etc.,  Erbvogts  zu  Haag  und  fürstl  snl/burg.  llofratlis*  und  Le- 
benpropstes, Freib.  v.  ITöIieneck  mnl  Wissgrill  die  genauesten  Nachrich- 
ten geben.  Von  grossem  Iutere<?se  und  ergreifend  ist  nanientlicb  das 
Leben  des  einzigen  SolmeH  dos  Johann  K..  Nendn-od  Kolniiock,  gest. 
U>2L  Herrn  <ler  Herrseh.  SidaberEr,  Nieder-Walsee,  Freyeimtein,  Ott- 
storif,  Hiliireehting,  'rhallirini  nnd  der  Aemter  Ibiag,  Altenhofen,  Kröt- 
tenbacb,  St.  Peter  ete.,  wi^eber  aus  iler  Ehe  mit  Sulonie  v.  Sinzendorf 
acht  Söhne  nnd  zwei  Törbter  hatte  und  ,,nnt  der  leidigen  Seache  der 
Alcbemie''  behaftet,  fast  s<nn  ganzes  gross«is  Vertnftgen  in  Rauch  aul- 
schickte  und  nur  noch  Gttstorff  behaupten  konnte.  Der  Stinnm  bestand 
noch  in  das  1^^.  Jahrb.  hinein  und  ist  mit  dem  Urenkel  Nembrod's, 
Wolf  Ebrenreich  K.  /u  Ottstortf.  welcher  sich  Di84  mit  ;Iaria  Cordula 
Spindb^r  v.  Uufcgg  veruiäldte,  doch  kinderlos  blieb.  22.  Juli  1722 
erloschen. 

Fr€ih.  t,    Hoh^ntck,  I.  «.  517— ft'i».  —   0««A#,   WA.  .^4fl— ÄU,   -  Wiugriü,  V.  ^.m^th. 
-    Sift)m*icher,  I.  5«J:   Die   Kolufir^rk«  OestL-rr. 

Kcilseb  V.  KölHehheiiii.  auch  Ritter.  Erblünd.-österr.  Adels-  und 
Ritterstan*L  Adelsdiploni  von  1757  für  Franz  Joseph  Kölsch  ^  Bürger 
zu  Kaadeu  in  Böhmen,  wegen  seiner  während  des  Krieges  ti*eu  geiciste- 


j 


—     187     — 

ten  Dienste,  mit  drm  Fritdicnle:  v,  KfUschhciiu  und  Ritterdiplom  von 
177(1  für  Jolmim  Franz  Joseph  K.  v.  K. 

Köiieinann.  Rdchsad  eis  stand.  Diplom  vom  1.  Mai  1773  für  Otto 
.Tohann  Christoph  Könomann.  hannov.  romniissiunsratb  und  Oln'r- \mt- 
maiiit  zu  Xordheim  o.  für  die  vim*  Brl^d^r  desselhpii:  Kilian  Julius  K., 
(^bor-Amtmaun  zu  Clotzü,  Toiirad  lleriiianii  K. .  filrstl.  siiehs.-mrining, 
Rath  u.  Amtmann.  Joachim  Frirdrich  K.,  nbfTamtmanu  äti  Schuarkou- 
burg  u.  Georg  Carl  K,,  Liccnt-Commissar  und  Cannnicus  zu  Bardowick. 
Dio  erfolgte  Erhöhung  derselben .  web;he  aus  oin^r  Familie  dor  Graf- 
adiaft  Mark  st4iminten,  wurde  in  Mnnnover  ^1.  Juli  1779  amtlich  be- 
kannt gemacht.  —  Die  Fandlio  gebort  im  Kur.  Hannover  durch  Bo- 
Rit7.  des  (jntes  Wi^dc  im  fIoy:iischen  zu  dem  rittorscbaltbchen  Adel  der 
Hovaigeben  Landschnft  \\,  ist  1821  in  d<  r  Persnn  des  Geor^  Justus  v. 
Könemnnn,  Herrn  ant"  PriLzier ,  Kamm*'rlnMrn  nnd  Landraths,  in  die 
meklenburg.  Kittersf^hatt  aufgeoominon  worden* 

JPruiJft.  0  d.  KntJtftfcl,  S.  ISL  —  Frtihtrr  •.  Ltdehur^  L  «.  W^  —  Stipplem,  in  SIebm. 
W..B.  VIH»  IS.  -^  .Mkl"»Mn  W  B  T*b.  »6.  Nr»  97  «.  S»  8  a  1%,  -^  W.-B.  n,  Kgr.  Hiimo*. 
E.  f».  II,  8.  9,  —  ^^«•V**-/-.   f.   1^,  v*ll   u.  4V.  —  ».  Hef/ifr^  hnoMPv,  Acl«'l.  Tab.   1»  und  S.  17. 

Rönon*  Adelsstand  des  Ki,t,  Preii*?spn.  Uiplom  vom  29,  April 
1749  filr  Abraham  Koueii,  k.  pr.  zweite' n  Präsidenten  l»ei  dem  Jtistix- 
Departemente  iler  clevischen  Ilegiernu^^  wef^en  freleisteter  fiutrr  Dienste 
bei  der  Jasfizreftn-m  n.  vom  1"^.  flK)  Mai  lJ^i^2  für  den  Neffen  dessel- 
ben, Johann  Körnen«  k.  pr.  Geh.  Ober-Justizrath,  mit  dem  Wappen  nach 
dem  Diplome  von  1740r  in  Schwarz  drei  jifobkne  Pfähb* .  von  welchen 
der  rechtssfoliende  nur  vom  Schildcsfusse  bis  zur  Scluldesmitte  rricbt. 
—  Abraliiim  V.  K,  stiirb  5.  ]^Iärz  1757  nnd  Johnnn  v,  K,  12.  JnniJHii5 
als  k.  i>renss,  Obr^r-Justizratb  und  rrstt^r  Prüsident  des  Gcdu  Tribnnals, 
Letzterer  bat  eine  zabbvirb*'  Nachkoiintn  iisebaft  Idnlerbissen,  welche 
in  k.  pr,  Staatsdiensten  zu  Ijohen  Ebrenslellen  gelang;!  ist. 

t.  ff^Ututch,  r.  «,  «TR.  -  ^f.  l*r.  A.'L..  I.  S,  r.K  TU.  ^  r»  tuui  tri?  u  38  B,  V,  8.  ÄTS.  ^ 
Fr«ih.  9.   Utttfmr,    r.  Jl,  45S.  -  W.-H    (f.    |>r.  Uom.   \U.  <«>.   -    /(Mnchk^t  IV.  H,  919.  n.  20. 

Künigf  Freiherren  (in  Schwarz  ein  unten  uns  den  Seitenrändern 
des  Schildes  bis  über  {lie  Mitte  desselbeu  anfsteif^ender,  gerader,  sil- 
berner Sparren,  welcher  mit  fünl  aufrecht  f^^fstelUen ,  weisswr'tiederten, 
eisernen  Pfeilen  beb^^rt  und  von  drei.  2  u,  1.  silbernen  Dnürcken  be- 
seitet ist).  Freiherrnstand  des  K(j;r.  Preussen.  Diplom  vom  Di.  Dechr, 
1763  für  die  (xobnider  Garl  Simeon  (»erbard  und  Gisbrrt  Wilhelm 
V.  K^jnig,  Besitzer  der  UittergÜttT  Clyff  und  Aident  in  dir  Gratschaft 
Mark.  Dieselben  p:eln'\rten  zu  einem  nu^^ebl(e!i  ans  dem  Elsaiis  stanj- 
menden  Adelsiyesehleehte  und  zu  dem  freiherrlicheu  Stnmme  zahlten, 
nach  dem  N.  Pr.  A.  L.,  die  Gebrüder:  der  1^27  zu  Berlin  verstorbene 
k.  pr.  Oberst  a.  D.  Fnib,  v.  K.  und  der  mn  IB33  zu  Lichtenberg  bei 
Berlin  verstorbene  k.  pr.  Kammerh.  Freih.  v.  K. 

fl.  ti*lihach,  I.  8.  n76.  —  N.  Pr.  A.-L.  J.  «.  44  »».  r«.  ».  Hfl,  —  Frtihtrr  v.  L^dtbur,  I. 
8.   «5*f.  —  W.-B.    d.    l'riMiM.  fc^m.  II.  45.  —  Kn*KAkf.  IV.  a.  iVO  und  31. 

Kötij^,  aiR'h  Freiherren  (Stamm-  u.  freibird.  Waiipen:  in  Blau 
eine  goldene,  rath  ^'eftltt<rte  Krone,  von  einem  i^oldenen  Zepter  auf- 
wärts durchstochouj.    Im  Kgr.  Württemberg  14.  Oct.  1823  ouerkaim- 


>^ 


—     188     — 

ter  Fr eiherrn stand.  —  Eine  zu  Anfange  des  17.  .lahrli,  ans  Nord- 
dentsdiland  nnch  dem  Elsass  und  mm  dein  Elsnss  im  leticten  ZeVnit  dfs 
17.  Jalirli.  nucli  Schwaben  u.  zwar  nach  Esslingeu  gekommene  Adels- 
fivmilie.  deren  Vorfaln-en  im  Elsass,  mvfie  in  Saclist-n,  scboii  in  früher 
Zeit  ansässig  gewesen  waren,  durch  den  di'eissig.jilbrigen  Krieg  aber 
ihre  Besitzunfien  verloren  liatteii.  Der  altere  Zweig  der  Familie ,  von 
welchem  die  jetzt  im  Kgr.  Würtlcmherg  Idühendrn  Linien  stummen, 
erhielt  gegen  Ende  des  16.  Jalnli.  und  ein  jüngerer  Zweig  1G23  den 
Reitdisadel,  welcher  durch  Diidom  im  kursfiehs.  Keiclisviciuiate  vom 
IH.  Sept.  1741  filr  Johann  Uh-ich  v.  König,  k.  poln.  u.  kuiisäcli*^.  Hof- 
rüth  und  Cerernonienmeister,  erneuert  u.  bestätigt  wurde,  nachdem  ein 
Neffe  des  Letzteren,  der  Sohn  seines  Bruders  Johann  PInlipp  v.  K.: 
liUdwit;  Adam  v»  K.,  erst  fOrslL  löwensteiascher  Rnth ,  dann  kaiserl. 
Snbdelegations-Commissar  an  den  h.  siiclis.  Ilofen  und  später  h.  wiirt, 
Hofrath  n.  Oheramtmann  zu  llolienülh,  H,  Mai  1740  von  dem  Pfak- 
grnfen  SeheiTcni  eine  Tiestilti^ung  des  ihm  zustehenden  Adels  erbalten 
hatte.  —  Joliann  Ulrich  v.  K.,  dessen  erneuerter  und  bestätigter  ßeichs- 
Adelsstand  in  Kur-Sachsen  :iO.  Jimi  1742  amtlich  beknnnt  gemacht 
wurde,  ein  Sohn  des  1701  als  Senior  Ministerii  der  vurmaligen  lieichs- 
Ktadt  Esslingen  verstorbenen  Albrecht  Adam  v.  K.,  wurde,  zu  seiner 
Zeit  als  einer  der  geschätztesten  Dichter  weit  bekannt,  an  den  k.  polu. 
und  kurslichs.  Hof  als  Ceremonienmeister  berufen  und  stand  als  solcher, 
wegen  seiner  den  höchsten  Geschmack  bekundenden  Einriciitungen,  in 
solchem  Ansehen,  dass  von  dem  k.  k.  u.  k.  russisclu  Hofe  bei  Ivrönungen 
und  sonstigen  Feierliclikeiten  Vorschläge  und  Angai>en  von  ihm  wieder- 
holt verlangt  wurden.  Die  von  ihm  in  Kursaehsen  gegründete  Linie  ist 
mit  seiuem  Sohne,  Friedrich  August  Clu'istian  Joseph  v.  K,,  Directeur 
des  plaisirs  etc.  am  kursächs.  Hofe,  17*U>  erloseheu.  Das  ira  Diplom 
von  1741  verliehene  Wappen  war  übrigens  folgendes:  Schild  dui*ch 
eine  von  unten  bis  oben  herauf  gehende,  ein^obogene  Spitze  in  zwei 
Nebenfelder  getlieilt  r  rechts  in  Parpin*  ein  an  die  Theilnngslinie  ange- 
schh^ssener,  ijolden  gekrönter  und  liewa^hrter,  silberner,  halber  Adler, 
und  links  ebenfalls  in  Purpur  ein  anderer  solcher,  aber  ganz  goldener, 
halber  Adler  und  in  der  blauen  Spitze  eine  schwebende,  goldene  Krone, 
durch  welche  von  unten  herauf  ein  goldener  Zepter  gesteckt  ist.  — 
Der  nilehste  Stammvater  der  jetxt  im  Kgr.  Württemberg  blühenden 
Linie  ist  der  obengenannte  Ludwig  Adam  v,  König,  welcher  fünf  Söhne . 
Carl  Frietirich  WilheJm,  Friedrich  Wilhelm  Ernst,  Gotth»h,  Wilhelm 
Ludwig  Christopk  und  Ludwig  luduhard.  hinterliess.  Von  diesen  Brü- 
dern starb  Güttlob  als  Decan  u,  Wilhelm  Ludwig  Christoph,  Herr  des 
Hilterguts  Mauren,  1  828  kinderlos.  Letzterer,  nachdem  er  die  von  dem 
fürstlichen  Hause  Sahn  Reiffei-scheid  auf  das  Kloster  Scliöuthal  radi- 
cirte  reichsdeputationsmiLssige  Rente  von  12.000  Gulden  an  sich  ge- 
bracht und  zu  einem  Familieu-Fidei-Connniss  gemaclit  hatte.  Die  drei 
anderen  Brtider:  Carl  P'riedricli  Williehn,  k.  württemb.  Director  und 
Geh.  Oher-Justizrath  ,  Friedrich  Wilhelm  Ernst,  gest.  181f>,  grossh, 
had.  tJberamtmann  und  Ludwig  Reiuliard ,  k.  wiiitt.  Expeditionsrath, 
haben  den  St^mm  fortgesetzt  und  sind  die  Stifter  der  drei  Linien  ge- 


—     189     — 

worden,  in  welchen  der  Stamm  jetzt  blüht  —  Was  den  neuesten  Per- 
sonalhcstand  der  Fiuiiilie  iHi  MannÄStumine  anlangt,  so  war  derselbe 
folgender:  Atvltere  Linie:  Freih.  Willielra,  geb.  1792  —  ältester  8alm 
des  FreilK  Carl  FmMtnch  Williehu  —  Besitzer  des  Ritterguts  Tachsen- 
feld,  k.  wilrtt.  KniimierlL  iL  ehemaliger  Uber-Trihnnal-Rüth,  verm.  in 
erster  Ehe  mit  Elise  Hrassberger.  gest.  1824,  n.  in  zweiter  mit  Sophie 
Freiin  v.  Varnbüler.  Ans  der  ersten  Ehe  stammt  Freih.  Wilhehn  (U), 
geb,  1822  ,  liedtzer  des  Ritterguts  Königsholen,  aus  der  zweiten  über 
entsprossten  die  Freiherren:  Carl,  geh.  1827,  August,  geh.  1831,  k* 
wttrttemh*  Geh.  Legat. -Seeretair  aud  Ferdinami,  geh.  1834.  k-  k.  Ritt- 
meister. I>er  Bruder  des  Freih.  Wilhelm  :  Freih.  Friedrieh.  geh.  18U0, 
Besitzer  des  Ritterguts  Warthauseii.  k.  württ.  Kammerli.j  ist  mit  Pau- 
linc  Lemhke,  geh.  1805,  verm.  und  aus  dieser  Ehe  ield  Freih.  Richard, 
geb.  1830,  k.  wtlrtt.  Kaumierh.,  verm.  1861  mit  Elisabeth  Freiin  v. 
Hügel,  geb.  1838.  —  Mittlere  Linie :  Freih.  Friedrieh.  geh.  17 ^U, 
Sohn  des  Freih.  Friedricfi  Wilhehn  Ernst  aus  der  Ehe  mit  Anna  Frie- 
derike V.  Cotta ,  Besitzer  des  Kitterguts  Mauren,  k.  württ.  Kamriierh,, 
verra.  mit  Amalie  Brandt  v,  Lhidau ,  geb.  17^*0.  —  Jüngere  tänie: 
Freih.  Ernst,  geh,  182»>  —  Sohn  tles  Freih.  Ludwig,  k.  württ.  Rittm. 
a.  D.  n.  Gntshr^sit/ns  m  Münster,  ans  der  Ehe  mit  Josephe  Grt.  v. 
ßerliehingen-Jaxthau^L  11,  geh.  1803  u.  Enkel  des  Freih.  Ludwig  Rein- 
hard —  k.  württ.  Rittm.  u.  Schwadrons  ♦  Commandant.  Der  Bruder  des 
Freih.  Ernst:  Freih.  Wilhelm,  wurde  182?  geboren  und  von  dem  Bru- 
der  des  Freih.  Ludwig,  dem  Freih.  Carl,  geh.  1804,  Gutsbesitzer  iw 
Hirschfeld,  stammt  aus  der  Ehe  mit  Friederike  Bübler:  Freih.  August, 
geb.  1835,  k.  wilrtt.  Oherlieutenant. 

(jOMt.  Adpl»burli  d.  Kgr.  WürUembrric.  S.  ^4!*— A2  u.  «.  43S,  —  k'ffihtrr  e.  Ladettur .  I. 
8,  ISS.  —  GeiicAl.  Tuditnb.  d.  Tn-ih.  MÄusttr ,  1^54.  8.  274—76.  l.!i5S.  8.  ^09-301  ihhI  t^&'i. 
H.  426  umJ  27.  —  Jyro/.  U,  M  nnb  Uttn  Dipl,  v.  l74l.  -  W.-B.  ilo«  Kgr.  Wartiüinljeru, 
PIr  109  und  s.  32;  F  H.  v.  K,  u.  Nr.  24^  u,  H.  &y  .  v.  K  -  W -U.  d.  SÄeh*.  MSAt.'ti.  VL  .'»•o 
Dl|>J,   Vfm   1741.     -  Knrt^hkf,  U,  H.  260-62:  v.  K.  u.  F,'H.   v.  K. 

Reinig,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  I>ipiom  von  1710  für 
Martin  Matthias  König ,  Kaufmann  zu  lireslau  u.  itlr  den  Bruder  des- 
selben, Christoph  Ludwig  König.  —  Naeh  Frcdh.  v.  Ledehur  gehörten 
wohl  7M  diesem  Staufme  und  uiebt  zu  der  kemptner  Patricicr*  Familie 
dieses  Namens,  die  im  Kgi".  Freussen  bis  auf  die  neuere  Zeit  reichenden 
V,  Konig,  von  denen  Ilans  Wilhelm  v.  K.  1780  Rittmeister  im  llusaren- 
Reg.  Freih.  Czetlritz  war.  Die  Familie  sass  1720  zu  Oldern  im  Bres- 
lauischen, 1728  zu  Loonhardwitz  unweit  Neuraarkt  und  noch  1830  zu 
Emsdorf  und  Klinkenhaus  im  Kr.  Iteichenbaeh. 

Megtrlt  *.  Mühtfeld,  Erg -Bd.  %.  tes.  —  N.  Pt.  A.-L.  HI  B.  \m.  —  f-rtih.  v.  Lfdtbur, 
L  S.  4«9. 

Röni^  (in  Blau  ein  goldener  Bpan-eii,  hegleitet  oben,  rechts,  wie 
links,  von  je  einem  Vogel  und- unten  von  einem  Zepter).  AdeKstand  des 
Kgr.  Schweden.  Hans  König,  Leibmedicus  des  Königs  Gustav  Erictison 
(Erich  XIV.)  erhielt  den  Adeh  welchen  König  Johann  IIL  den  Sühnen 
desselhen  LLOct.  1582  erneuerte.  Zu  diesem  Stannue  gehörte  wohl  der 
18.^5  noch  vorgekommene  Etatsrath  Heinrich  v,  König  au!  Hindenbnrg 
im  Kr.  Naugard,  Prov.  Pommern. 

Frtih.  ».  Ledtbur,  I.  B,  4A0. 


--     190     " 

Köni^  (in  Roth  ein  gokninter,  mit  Zepter.  Reiclisnpfel  und  Krö- 
nungsirisrntd  rm!f(olliani^i\  stehemler  König).  Ein  liaÜirsclics  Patricier* 
gosclileclit,  fius  wx^lL^tioin  der  am  8.  Jan.  jM^px  Halle  verstorbene  k. 
pr.  Hauptmann  August  Jobann  v.  König  aMpK. 

f.    Drfshnttpf.  (iü^ilit  ckuin-^.    LXXVI.  TS,  uml    Tmb.  27.  ^  Frrih.    e.   Ltd«tntt\  I.  8,  4ÄS, 

Ko]ii;[|^  (in  Silber  Kw«?i  nobpii  einander  stehende,  die  Sachsen  ein- 
wärts kelrrende.  schwarze  AdlersHügel  urni  hinter  dem  Schilde  zwei  ge- 
kreuzte EspontouH).  Adelsstand  de*?  K^r.  PreuHseiL  Diplom  v.  22.  Juli 
172]  für  die  Gebrüder  Friedrich  Wilbebij  König,  k.  pr.  PrenL-Licut.  iin 
Inf.-Re^im,  w  Besehefer  und  FMiilipp  Christian  K.,  ebenfalls  in  k.  \y\\ 
Kriegsdiensten.  Dieselben  stammten  ans  der  im  vorstehenden  Artikel 
l^euannten  Patricier- Familie  der  Statit  Halle  a.  d.  Saale  und  waren  die 
Brüder  des  Vaters  des  in  diesem  Artikel  genannten  Hanptnianns  August 
Johann  v,  K..  erhielten  aber  «las  angegebene  neue  Wappen.  Philipp 
Chriötiau  v.  K.  blieb  1745  als  Hauptmann  in  der  Sehlacht  bei  Kessek- 
dorf,  Friedrich  Wilhelm  v.  K.  aber  machte  sieh  In  Ostpreussen  im  Kr. 
Molirungen  ansässig  und  besass  die  Güter  Bornätken  und  Rosenau*  Die 
Kachkummen  dessellien  waren  noch  17H7  za  Blumen,  Pitthenenj  Klein- 
Praegsden,  Rosenau  und  8 cho dehnen  begütert. 

p.   HHihtich^  l,  8.  67Ö  ü.  «i77.    -  N.  Pr.  A.-l..  ni.fi.  131*  u.   V.  S.  'i7^.  —   Freiherr  r.Lf- 
th'hur.  \    «.  4»R.   -  W-B-  d.   Prenss,  Hon.  Wl.  UÄ.   —  Kti«»chkf.   IV.  S.  T^ 

Köiii^  Un  Blau  auf  grCmein  Dreihtlgel  ein  gekrönter,  nackter  gol- 
dener Maini  mit  weisser  Leibbinde,  in  der  Rechten  ein  Schwert,  in  der 
Linken  einen  Zepter  haltend).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  29.  Jan. 
1779.  —  Alte,  adelige  kemptnerUatlisfamilie,  welche  1&31  einen  Wap- 
penbrief und  1630  ein  kaiserl.  Diplom  auf  denGrosshaiidel  erbielL  Die 
Familie  wurde  in  der  Person  des  Georg  Matthias  v,  K..  geb.  1757, 
Grosshjiüdlers  in  Kempten,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  in  dieselbe  eingetragen, 

p-   Lanu,  a.   lOH,     —  N.  Vr.  A.-L.   Ul,  S,  13H  «iud  V.  8.  276,    —  Sifbmacher ,  V.  «83.  — 
W.-tS.  il    Kur,   Bjijini   VI.  M*.    -    Schle»ijit*li,   W^-B.  Nr.  10'.». 

König  (in  Blau  ein<iurch  eine  goldene  Krone  senkrecht  gesteckter 
goldener  Zepter J.  Reichsadelsstaml.  Diplom  im  karpfälz.  Reichs-Vi- 
cariate  vom  17.  Sept.  1700  für  Franz  Joseph  Köjiig,  kurmainz.  Geb.- 
Rath  und  Referendar,  Der  Sohn  desselben,  Johann  Jacob  Adolph  Franz 
v.  K.,  geb.  17(14^  k.  bayer.  Landesdirectionsrath  und  Domainen-Inspec- 
tor  im  Fürstenth,  Asciiaffenburg,  warde  nach  Anlegung  der  Adels matri- 
kel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

t.  Lantj^  ».  4u8,   und  y,  —  W.-B.  d.  Kgr,  Hji)ejii.  Vt.  W. 

Kdtiig  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Schwarz  drei,  2  und  L  goldene 
Kronen  und  2  und  3  in  Silber  ein  einwärts  gekehrter^  rother  Löwe). 
Reichsadelsstand.  Diplom  im  kursachs.  Reicbsvicm"iate  vom  7.  Aug. 
17M0  für  die  drei  Gebrüder  König:  Johann  Georg,  Joliann  Kicolaiis  «, 
Peter,  Besitzer  des  Rittergutes  Bulbritz  bei  Bautzen.  Die  Familie  bbibte 
in  mehreren  Sprossen  fort,  zu  weichen  Gustav  Friedrieh  Theodor  v.  K., 
k.  säcJjs.  Ober-AppeO.-Gerichtsriith  und  Oswald  v.  K.,  1857  k.  pr.  Kreis- 
ger ich  ts-Dii"ector  zu  Ratibor  und  Herr  auf  Mosurau  im  Kr.  Cosel, 
geliöreu. 

H»na»ckrlftL  Noili.  —  Frcih.   f.  Ltdebur,   1.  8.   45«    u,  5&.  —   Tyro/,  I.  ni.    —    SchJ«- 
thcli.  W.-B,  Nr    47>.  -  W.  B.  d.  8i<^bH.  SUäU-h,  VI.  57.   -   KntHhk«,  U,  8,  tO. 


ä 


—    lf>l    — 

Köaii^  (in  silborn  cingofasstem  Grft»  eine  ^fildene  Krone,  durrli 
weklio  j^chrü^liiiks  oiu  ^c>M(*nerZo)vrf»r  gpstf^ckUHt).  Aili*l!^stainbk'sKqr. 
HachsuiL  Diplom  vom  IS.  Nov.  1820  für  dun  Gutsbesitzor  GültliobKu- 
dolpli  König, 

liaiulHctirirtl.   Niiitin.   —  W  -B.  d.  ^^üih«.  Htaniin  Vf.   hn. 

Krtnijü:  (in  Bkm  eine  j/oldenr,  (IreiWilHorigp  Krone,  iiiit  davor  mnl 
dazwischen  stellenden,  mit  Perlen  bc^setzttMi  Zinken),  Ein  m  dem  Adel 
im  Kgr.  üannover  und  im  Tlerzo^th.Brauni^clnveig  gehörendes Oescliledit, 
welches  namentliclr  im  llildesheinnsehen  Ijegütert  \\ijrde.  Ab  Stammvii- 
ter  desselben  wird D. Werner  Krmig.  gest.  naeli  IBiJ^,  geimnnt.  welcher 
Canzler  des  Herzogs  Hriiinch  Julins  zu  Brannschweig  nndLünehiirg  und 
IßOH  I'fandinhaher  und  spüter  Besitzer  iles  his  dalnii  v.  Mrtnchiiansen- 
schen  Gutes  Vienenhnrp^  war.  Derselbe  soll  nach  Annahme  Eini^^er  den 
Adel  in  die  Familie  gebracht  haben,  während  Andere  meinen,  dass  dein 
selben  erst  die  Nacbkomnieusehaft  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrlu 
erhalti'ü  habe.  —  Der  Stamm  blähte  fuit  und  zählt  im  Kgr.  Hannover 
dareh  Besitz  der  Güter  Meimerhauseii,  Lochtum,  Oed<dam  nnd  Vieni,n- 
hurg  im  Hildesheimischeii  zu  dem  ritt ergchaft liehen  Adid  d<'r  Inldeshei- 
mischen  Liindscbafl.  —  Mehrere  S|jrüssen  der  Familie,  welche  aueli  im 
Halberstädtschen  zu  Osterwieck,  Üünslebeii  und  Schnackenburg  begü- 
tert wurde,  habeu  in  k.  pr.  Militairdienstcn  ge^standen. 

Manecke,  BiogriiplK  SUiien,  8.  2^,  —  Hncmuv.  LandeiblUtcr.  l?i:lt;,  8.  iiy,  —  N.  l'töun». 
A.-L.  nr  K.  13H.  —  Freih.  v,  J.Piitbur,  L  »,  45«.  -  .Sup|>l»>io.  tu  Siwhm.  W.-It,  ||L  (T.  - 
W.-ß.  d.  Kp,  Hamiovtir  F..  1.  u,  Ü.  9«  -  KM^ckk^,  t.  8.  iU  u.  42.  —  ».  /Yo/iMr«  hiuiuov. 
Adul,  Tab,   18,  u.   S.  JJ. 

König  V.  CruiiWÄld»  Ritter  (Scliikl  geviert :  1  und  4  in  Blan  ein 
eiß war ts  gekehrter,  goldener  Löwe  und  2  und  3  in  Silber  auf  einem  grü* 
ncm  Berge  drei  neben  einander  stehende,  grünliebnhte  Berge,  vou  ile- 
ncn  das  Laub  des  mittleren  mit  einer  goldenen  Krone  umgeben  ist). 
Böhmischer  Ritterstand.  l>ii>lom  vou  1751  für  Iguaz  Valentiii  König, 
k,  k.  Cameral*  und  Militair-Zablmeister  zu  Brunn, 

Mtu*Ti€  f,   ifühi/flii.   Kry.-Hd.   8.   ti>3.  —  Sü|i|>L  tu  i^i^hm.  W,  R,   U.  iß.  —  Ti^rO/.  I,  i\h 

R(>iiij|i^  V.  Kiiui/^Hberg,  Erbländ.-üsterr.  AdelssUind.  Diplom  von 
1753  für  Anton  Franz  König,  Postverwalter  zu  Gross-Glogau,  mit  dem 
Prüdicate:  v.  Königsberg. 

?*»:  Kdl#    V.  K, 

König  V.  KönigHthal  (Schild  geviert  mit  unten  eingepfropfter 
Spitze  1  und  4  in  Blau  eine  goldene,  königliche  Krone;  12  und  3  in  Gold 
ein  schräglinker,  blauer,  mit  einem  silbernen  Sterne  belegter  Balken  und 
in  der  silbernen  Spitze  ein  aus  Wolken  kommetider,  rechts  gekehrter 
und  roth  bekleideter  Arm,  welcher  in  der  Hand  drei  rothe  Nelken  hält), 
Reicbsadelsstand.  Diplom  vom  19.  März  1759  für  Gustav  Georg  Kö- 
nig, RathseousTilenten  in  Nüi*nberg  u,  mehrerer  Stände  Rath  u.  Acere- 
ditirter  am  k.  k.  llofc  zu  Wim,  mit  ilem  Prildieate:  v.  KönigsthaL  — 
Ein  Enkel  desselben:  Wolf  Georg  Eberhard  K,  v.  K. ,  geb.  17B1,  k, 
bayer.  Advocat  in  Nürnberg,  wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel 
des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

t.  Lang.  H.  40y.  —  SuppL  tu.  Sk-bm.  W.-B.  Hl.  17,  —  TyrQff,  I.  30.  -  W -B.  des  K^fr, 
B«y«riif  Vi.  60. 


—      192     — 

KUnijt;  V.  Kronlnir^i  Freili*iri*en.  Erlil. -österr.  Freiherrnstanil. 
Diplom  von  IT^f»  Mir  Antnn  Kimvj,  w  lirmihnr^ ,  k.  k.  SUatsratli.  — 
Der  Staiiim  ist  tVirtj^eseljst  worden.  Joseph  Freih.  K,  y,  K.  war  in 
BcuL'ster  Zeit  lüttiiieister  im  k.  k.  5.  Gendarmerie-Regimeiite, 

Könijy^  v,  Paumbshau^seii  (Schild  geviert:  1  ti.  4  in  Schwarz  oiii 
diiwärts^t'kehrter .  (doppelt  geschweifter  u.  gekrönter,  goldener,  eine 
Krone  hallender  Löwe  u.  2  il  3  in  Roth  auf  hlaueni  Dreiliügd  ein  drei- 
facher P'euerbrand),  Erhliliid.-österr.  Adelsstafid.  Diplfiin  vom  H.  Juli 
ItitH  für  Matthias  K^iniR,  KaroTnerdiener  der  Kaiserin  Lcopoldine,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Paumlishaussen.  —  Ein  Ur-Eukel  desselhen,  Franz 
K.  V,  P,,  geh.  17G2,  k.  hayer.  Eiidösangs-Beamter  in  Saizlvurg,  wurde 
nach  Anlegung  der  Adelsnmtrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselhe  einge- 
tragen. 

ff.   r.anff^  S,   lOtt     _   W,-B.  d.   K^rr.   Ra)'<-ru,  VI.   i\\. 

Koiiigsaeker,  König^saekcr  nndNenhaus»  Grafen,  Reichs-  und 
erbländ. -österr.  Grafenstand.  R. -Gnifcndiplom  vom  9.  Jan,  171^4  ftlr 
Joseph  Leo2)old  Freih.  v.  Königsacker,  Herrn  der  Herrschaften  Fridan 
in  Steiermark  und  Neudorf  und  ^Volfsber^  in  Niederüsterreich ,  k.  k. 
Kümm.  uv  Reich shofrath  u.  erbl,-5sten^  Grafendiplora  vom  23.  August 
1734  ft^r  Denselhen*  —  Altes,  steiennarkischesAdeisgesehlecht,  welches 
ursprüniilich  den  Namen  Weiss  führte  und  im  17.  Jahrh.  aus  Steier- 
mark, wo  dasselhe  schon  damals  in  Unter-Steiermark  die  Herrschaft  u. 
Stadt  Fridau  besass,  nach  Oesterreich  kam.  —  Andreas  Weiss  v.  Kö- 
nigsacker erhielt  29.  Kovemher  1075  für  sich  u,  seine  Familie  den 
erb  bind. -österr.  Freiherrnstand.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Sabina 
Y.  Ossing  aus  einem  bayerischen  Gescblechte  entsprosa  unter  ande- 
ren Kindern  ein  Sohn:  Freih.  Äegyd  Anton  auf  Neuhaus,  Herr  zu 
Fridau,  so  wie  zu  Neudorf  n.  IMöllerstorf  in  OesterTeieh,  welche  letztere 
Güter  er  von  einem  Obersten  v.  Rumniel  kaufte,  worauf  er  lfj85  als 
Landmann  unter  die  neuen  niederostem  Herrenstands- Geschlechter 
aufgenommen  wurde.  Dei'selbe,  gest.  1715,  k.  k.  Kämm.  u.  der  verw. 
Kaiserin  Eicon ora  Oberster-Silberkämmerer,  war  mit  Rosamunda  Fran- 
zisca  V.  Schlezer,  geb.  1742,  vernnlhlt .  welche  ihm  das  Gut  Inzerstorf 
am  Wienerherge  zugebracht  hatte.  Aus  dieser  Ehe  stammten  18  Kin- 
der n.  zu  den  am  Leben  gebliebenen  gehtirte  Graf  Josejdi  Leopold,  s, 
olicn»  welcher  sich  1725  mit  F*olyxena  Anna  Freiin  v.  Tiiavonat  ver- 
mtihlle.  Aus  dieser  Ehe  cutsprowsteu  vier  Sohne,  von  denen  Graf  Leo- 
pold den  Stanmi  fortsetzte.  Letzterer,  geb.  1729  n.  gest.  1812,  k.  k. 
Künmi.  u.  Oberstlieutenaut,  war  verm.  mit  Therese  Grf.  v.  Preysing- 
Lichtenegg-Kronwinkcl,  gest  1851  und  aus  dieser  Ehe  stammt  Leo- 
pold (IL)  Graf  v.  Königsacker  u.  Neuhaus,  geb.  17f>7,  Eigenthilmer 
der  Fidcicommiss-  u,  Lehenherrschaft  Fridau  iu  Steiermark,  Herr  und 
Landstand  in  Oesterreich  u.  Steiermark,  geprüfter  Civil*  und  CMminal- 
rjchter,  k.  k*  Landrechts-Auscultant  a.  D. 

Dü-iitJirhe   GrAf«ij|i.  d.  Gegen w,   l.  J*.   4ö4*  und  61.  —  OfotsuL  Tuschcnb.  c(.  tjraft.   Uiu^er.  I8Ö2. 
S.    lAa;i   unter  Beruriitg^  Auf  1«6*».  8.  hll    unsl  hi-stor.   Haaillj,  xli   ÜemHi?ltii>»,  S.  tili. 

Künigaberg  ^  Freiherren,  Erldänd.  -  österr.  Freiherrnstand.  Di- 
plom vom  16.  Apr.  1589  für  Wolfgang  v.  Königsberg,  Herrn  zu  Zig- 


—     193     — 

gersherg ,  Thomasbertr  f*tt^  uini  U\r  die  Bifuler  n.  \M{^vn.i\ome\hQn. 
Christoph,  (  Iricli,  Khreiimeh,  Dietmar,  Ludwig  uml  (ivor^  Li'i>nb;ml 
V.  KölJifisbel%^  mit  ihnn  Titel :  Iri-ibüiTon  zu  S(*briistri]i  iiinl  [\Tiisti*iiL 
—  Altes.  iTlfis»*heiies,  reit'h  begütertes IfernniÄtandsgeschleflit,  welcbe« 
in  alten  l>kiin(leii  iius  rleju  12.  13.  ii.  14.  Jubrb.  Clmni^esiHTcb ,  Khu- 
oiK^peri?,  Ku!iKS|)orf(  uiulKütiigaperKor  i^eschnebeii  wurde,  im  15.Jalirb, 
aus  Steiermark,  wo  Unsselbo  an  ib^r  wiinÜt^ebtii  Gran/*»  ^invobnt  u.  wo 
das  Htiimmbaus  das  alte  Scliloss  u.  dit*  Herrscbatt  Koid^slterg  im  f'illi- 
Viertel  war,  naeb  iJe^ilirreidi  kam  und  IfiHlK  tiaid»  Erhebung' in  den 
Freiberrnstiin<] ,  dein  nieclrn»^terr.  Hr^r renstand e  €inv(*rleibt  wurde* 
Dasselbe  erwarb  die  Schlüsser  und  Horrscbaften  Sebensteiii.  Pernsteiu, 
Seh  Warzen  b ach.  Steyerbersi,  Tljimiiisljer^,  As[jfini;,  Zi^i^erberK*  Potten- 
dorf,  Kiwelstorf,  Schonberi?,  Enzersturt' au  der  Fiseha  u.  nocb  andere 
Oüt»»r  u.Lelienstiiiko  inNiederiVsterreicb  u.  breiti-tc  sidi  in  zwei  Linitiu 
einer  nlttM-eu  um]  Jim^eren,  durch  die  Subne  Ehrenrcieirs  I:  Geor>j:  u. 
Jobann  |I\'|  v.  Königsberg,  weit  niis.  Von  deui  Stifter  der  lüteren 
Linie,  Georfi,  i^'est,  15:^1  ,  stammte  (ieor^  der  Jüngere,  ^est.  1556  und 
von  diesem  FredrerrWoltj^ang,  s.  ohen,  welclier,  peHt.l5H9,  den  Manns- 
stamm  weiter  tbrtpdaazte ,  doch  starb  sein  Sobn  aus  erster  Ehe  mit 
Äffra  Freiin  \\  Harrach :  Freib,  Jobann  Leonbard ,  lt>i8  ohne  Kinder, 
and, der  Solin  aus  zweiter  Ehe  mit(*ordnla  v-  Teuffenbacbr  Freib.  Wolf* 
gang  Maltbaeus,  k.  k.  überst  n,  norknej,^>ratli,  wekdier  ebenfalls  Nach- 
kommen nicht  iiatte,  schiosii  1653  nicht  nur  seine  Linie,  sondern  da,  s. 
unten,  sdion  vorher  der  Mannsstanini  derjün^erea  Linie  erloschen  w^ar, 
den  Mannsstamju  des  gesammteu  rfeHrblt-chtH.  Die  jüngere,  von  Jo- 
bann (TY),  gest.  1505,  gegrlimlete  Linie  blühte  durch  die  Nacbkommen 
desselben  fort,  bis  Freih.  Ehrenreich  ChristoplK  geb.  UJ05,  den  Manns- 
stamm seiner  Linie  2<K  Dee,  164(1  schloss.  Mit  seiner  einzigen  Toch- 
ter ans  der  Ehe  ndt  Eva  Regunv  Freiiu  \\  Altbana :  Freiin  Maria  Anna 
Johanna,  welclie  sich  1552  nut  Johann  (Jnintin  Grafen  v»  Jürger,  später 
k.  k»  Geh.  Käthe  u.  Statlhaller  der  niederiisterr.  Lande,  vermählt  liattü, 
ging  spCLter  auch  der  Name  des  so  alten  Stammes  aus. 

Küiit^briniit,  Freiherren»  ReichstVeiherrnstaml.  Diplom  vtun 
12.  Aug.  r7D>jl715)  Tür  Johann  FranzPrimbsch  Kitter  v.  KOnigsbrunn 
auf  Licbtenstein  u.  Feisiril/  in  Steiermark ,  mit  dei*^  Bestimmung .  dass 
der  frühere  Name :  Primbsch  weggelassen  werden  aolle.  —  Altes,  steier- 
mürkinehes  u,  später  niederüsterr.  Herrengeseldecht,  welches,  zuerst 
den  Namen  Pnnibsch  führend,  ans  Tldlringen  entsprossen  sein  soll. 
Poppo  Primbsr'h.  anch  Prindisch  v.  Gnagge.  wohl  nach  einem  Lehen- 
stücke dieses  Namens  genannt,  zog  nach  Oesterreich  mit  seinem  Sohne, 
Udaliicb .  weleher  die  Veste  Chuningeshrunnen  am  Wagram  in  Nieder* 
Österreich ,  sprder  Konigsbrunn  zur  Uerrschat't  Neuuigen  gehörig,  inne 
hatte  und  sich  nach  derselUen  nannte  und  Beide  konunen  urkundlich 
1 188  vor.  Uldarich's  Nachkomnienschatt  in  Uesterreich  ging  bald  aus, 
wahrend  der  ILiuptstamm  der  PrindjscJier  in  Thüringen  fortblühte. 
Leupidd  P.  bdite  mit  st^inei'  Hausfrau  Kebeeca  noch  1380  bei  EHurt 
und  Albert  der  Primbscher  focht  1425  in  Sachsen  gegen  die    ' 

4'jiWcAJt*,   Dttuiicti.   Addi'L«x.   V.  13 


—      194     -* 

Tn   Folge   der  Relij^ionsstreitigkeitoti   wanderten  aus  Thüringen  gegen 
Ende  des   15.  Jahrb.  mehrnre  Spnissiii  des  Stammes  ans;   Gotthiird 
Primlisch  war  schon  141H1  Scliirmvogt  des  Kh>sters  zn  Ellwangen  und 
im  Anfange   de^   IB.  Jidiiii.   hegahen  die  Piinibscher  sich  ganz  in  die 
östeiT.  Lande  nnd  lebten  schon  1531  in  St^^iennark,  wi>  sie  1547  die- 
GüUen  Schindelegg  u.  Kinjigslminn  am  Glanzbacli  nächst  Prugg  an  der 
Mnhr  hesassen  und  in  Fcngg  starken  Handel  trieben.     Hanns  P. ,  wel- 
cher schon  lö50  zu  Prugii  wohnte,  wurde  als  einer  der  angesehensten 
und  reichsten  Patricicr  mehrmals  zum  kaiscrl.  Stailt-  und  Landrichter 
n.  wiederhfdt  zum  Rürriernieister  in  Prugg  gewählt.    I>onj  Sohne  des- 
hcIIkm),  Blasins  P, ,  gest.  1^52,  weicl^er  in  Tnifig  bedeutende  Handels- 
geschäfte machte  und  da»tdKst  auch  kaiserl.  Landricliter  und  ßttrger- 
meistet  war,   wurde,   wegen  seiner  vielen  hn  SOjillirigen  Kriege  gelei* 
steten,^ patriotischen  Dienste,  vom  K.  Ferdinand  HL  der  alte  Reichs- 
ritter-Adel «lea  Geschlecht!^  3.  Mai  11142  erneutnt.     Der  zweite   Sohn 
desselben,  Georg  P,.  gcst.  170L  übernahrn  des  Vaters  Realitäten,  Häu- 
ser n,  Gfdten  in  und  bei  Prugg ,  war  oft  kais,  Lantlrichter  und  Bilrger- 
meistcr  daselbst;  vertheidigte  mit  eigener  uiderbaltener  Mamischaft  «. 
Munition   1683    den  Vam  St'mrnnjir  ^'egeii  die  Tlirken   nnd  Tartaren, 
besass  noch  die  Gülten  Schindelegg  u.  Kfmigshrunn  bei  Prngg,   erhielt 
auf  sein  Begehren^  in  Erinnerung  an  seine  Vorfidu'en ,  welche»  wie  an- 
gegeben ,   in  alter  Zeit  nach  Oesterreieh  kamen  und  sieh  nach  ihrem 
Besitz  Chuningesbrunne  nannten  und  da  er  sellist  in  Stidermark  eine 
den  Namen  Köidgshrunn  fllhrenile  Besitzung  inne  hatte .  durch  kaiserl 
Diplom  vom   10.  Sept.  1685  für  sich  und  seines  Vatxn^s  Naehkommeu- 
schaft,    unter    Bestätigung   des   altangeerbten    Adels,    den  Zunamen: 
V.  Königsbrunn  n,  nannte  sich  zuerst  »n  Steiermark  wieder:   IVimbsch 
V.  Königsbrunn.     Derselbe  hinterliess  keine  Naehkomnieu,  wohl  aber 
setzte  sein  älterer  Bruder,  Martin  zu  Mürzznsehlag,  gest.  1681,  verm, 
mit  Anna  Catharina  v.  Barbolan,   den  Stamm  fort,   und  von  ihm  ent- 
spross  Freiherr  Johann  Franz,  s.  oben.  gest.  173^>,  welcher  1706  das 
Gut  Feist riU   im  Mürzthale  und   1714  die  Herrschaft  Lichteustein  hei 
Judenburg  kaufte  nnd  mit  kaiserl. Bewilligung  undPrivilegium  v.  30.  Apr, 
1780  die  erste  Blechfahrik  in  Steiermark  anlegte.    Von  seinen  Sölinen 
aus*der  Ehe  mit  Maria  Elisabetli  Itösner  v.  Rosenegg  hinterliess  Freih* 
Philipp  Anton,   ge^t.  1760,   aus  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Josepha  v. 
Eys,  gest.  1738,  unter  mehreren  Kindern  die  drei  Sr»hne  :  Franz  Xaver, 
Johann  Sigisnnind  und  Ignaz  Basil,    welche  den  Stamm  in  dnn  Linien 
schieden,   in  denen  das  Gesehlecht  fort gebblht  hat.    Die  absteigenden 
Stammreiheit  dieser  Linien  sind  folgemle.    Erste  Linie:  Freih*  Franz 
Xaver,  geb.  1728  u.  gest.  1794,  k.  k,  Kannn.,  Geh.  Uath  u.  Gubernial- 
Viee-Fräsident  zuGnrz:  Ernestine  GrL  v,  Attoms,  gest.  1799;  — Freih. 
Anton  (1.)  Carl,  geb.  1770  u.  gest.  IBOl,  k.  k.  Kämm.  u.  Hauptmann: 
Cajelana  Grf.  \\  Berchtoldt,  gest.  1B15;  —  Freih.  Anton  (IL)  Carl, 
geb.  1794,  k.  k.  Kiimm.  u.  Oberlfeut.  in  d.  A. :  Aloysia  Grf.  v.  Ktien- 
burg,  gest.  1858.     Die  l>eiden  Brüder  des  Freih.  Anton  (II)  Carl  sind: 
Freih.  Leopold,  geh.  1796.  k.  k.   Kilmm.  u.  Fiaanzruth,  venu.  1832 
mit  Luise  Wiukler.  geb.   1808,  aus  welcher  Ehe  die  Freih.  Roderich, 


—      195     — 

P)b.  1836  und  Ärtliur,  geb.  183*1.  Beide  k,  k.  Lieut.,  stanimeiK  und 
Freili,  EdiKird,  geb.  1797,  k.  k,  Kanini.  iL  Ilaiiptiruinn  in  d.  A.,  term* 
1838  mit  Tlinrfse  Fmin  v.  F*>ii,'ntsch.  geb.  1803,  inul  von  dtnn  Bnid<T 
des  FroilL  Aiitoii  iJ.\  Ciiri,  dv\n  1825  verst.  Freili.  Sigismimd,  leben 
aus  der  Fbe  mit  Maria  Amui  Freiiii  v.  Kiiingsbninn,  gest.  1831K  i^wei 
S^dine:  Freib.  Sigisriiuiid  fHu  geb.  lHO*i,  k.  k.  Kilmui.  u.  Ratlj  bei  dem 
Kreisgenehtt^  zu  Lid>en  nm\  Freib.  Aiityu ,  geb.  ist)7,  k,  k,  Kiinmi.  u. 
Oberst,  —  Zweite  Linie:  Fnib.  Jubann  Sigmund,  geb.  1731  ii.  gest. 
1793,  s,  oben.  k.  k.  Kuuim. .  Geneial-Felil-Wnelitiiieister  ii,  Cömioan- 
daiil  zu  Olmlltz:  Ludoviefi  Freiin  Minkwitz  v.  Miokwitzburg.  gest.  1814 ; 

—  Freili.  Ludwig,  geb.  I77ti  u.  gest.  1H30,  k.  k.  Kilmin.  u.  Gubernial- 
Ratli  zu  Brlinti:  Pauline  Freiin  Koden  v.  flirzouau,  gest.  1855;  — 
Freili.  Artbnr.  geb.  1817,  Domenidtular  /ai  übuUt;!  u.  fürsterzb.  Con- 
sistorialcaiizliT.  Der  Brnder  desselbf^n ,  Freili.  Sigisniinnl ,  geb.  1822, 
ist  k.  k.  Kürnm.  und  Han|>tHmnn  iti  d,  A,  —  Dritte  Linie;  Freili.  Ignaz 
ßasil;  —  Freib.  Anton,  geb,  1771  :  Aioaiia  Fistoris  v.  Adlerfels,  vemu 
1795.  Die  beiden  BrUder  desselben  sind:  Freih.  Franz,  geb.  1781, 
k,  k.  Lieiit,  in  d.  A..  verin.  mit  Maria  Hrugger,  aus  weleber  Fbe  zwei 
Sfihne  stairnnen :  Freib.  Franz  Anton,  k.  k,  Oberlieutenant,  und  Freih. 
Herrmann,  Maler  —  u.  Freib.  Aloys,  geb.  1783,  k.  k.  Künim.  n.  Uittni. 
in  d.  A.,  venu.  1H12  ndt  Franziska  Freiin  v.  FicbL  geb.  1797. 

Köiii;;i«f1oi*f,  (frafen.  (rrnfenstand  desKgr.  T*reussen.  Diidom  vom 
23.  März  1788  für  Lndwig  v.  Königs<lortV,  k.  pr.  KanimerbeiTu,  Heixn 
auf  Össig,  Leipe^  SejÜersdoH  etc.  und  vom  ti.  Juli  1798  tür  Carl  Lud- 
wig V,  K.,  Herrn  auf  Kolierwitz.  —  Der  Stammvater  der  gnldicben  Fa- 
milie V.  Königsdorf  war  Sanmel  Kegitis.  Syndicus  und  i^pfiter  kais.  Rath 
und  Ober-Snidiens  der  Stadt  Breslau,  bekannt  als  Verfasser  einer  Lob- 
scbrift  auf  K.  Leopold  L  Derselbe,  geb.  Hiti2  und  gest.  1719.  wurde 
12.  Febr.  17t)5  in  den  böbmiseben  Ritterstand  mit  dem  Priiilirtite: 
V.  KOuij^sdorf  erboben  und  liintiTÜess  aus  der  Fbe  mit  Susanna  v.  Sei- 
del, Erbtoebter  auf  Kuberwitz  bei  Breslau,  einen  Sobn :  Samuel  v.  K., 
Herrn  auf  Koberwitz,  Neuen  und  IJeudänieben  im  Breslauscben  und 
üirlsdorf  im  Reidienbaebsehen.  Zu  den  Paikeln  des  Letzteren  gehör- 
ten die  oben  ervvjlbnten  <Jrafen  Ludwig  nnd  Farl  Lndwig.  —  Das  gräf- 
licbe  Haus  IdUbt  jelzt  in  drei  Linien,  smi  welelien  die  erste  und  zweite 
den  Grafenstand  in  Folge  des  Diploms  von  1798  und  die  dritte  in  Folge 
des  Diploms  von  1788.  s.  oben,  ffibren  und  aus  dem  neuesten  Pei'sonal- 
bestande  dieser  Linien  mag  hier  Nacbstehemle«»  genügen :  Erste  Linie 
(Lobe):  (Jraf  Carl,  geb.  1833  —  Sohn  des  1791  geborenen  und  1836 
verst.  Grafen  Felix  aus  der  Ehe  mit  Henriette  v.  Pritzelwitz-Maehnitzky, 
geb.  1798  —  Herr  auf  rriehuseh  unrl  Klein-Saul  im  Kr.  Guhrau,  venu. 
1855  mit  Maria  v.  Bady,  geh,  1832.  —  Der  Bruder  desselben,  Graf 
Felix,  geb.  1835.  lleiT  auf  Lobe  nnd  Bettlern  im  Kr.  Breslau  und  Nie- 
der-Jastiüeuib  inOl^er-Sehlesien,  vermlddt^^  sieli  1858  mit  PauUneFreiin 
V.  Dalvvif^k-Liebtenfels,  geb.  1835,  aus  wrleher  Ehe  ein  1861  geb.  Sohn 
eutspross.  —  Zweite  Linie  (vonuals  Kobernitz)  r  Graf  Gustav,  geh.  1^06 

—  Sohn  des  1841  versL  Gnifen  Ludwig  aus  der  Ehe  mit  Philippine  Grf. 

13* 


—     196     — 

V.  Schaffgotsch,  gest.  1829.  —  Von  dem  Bruder  des  Grafen  Ludwig, 
dem  Grafen  August»  geb.  178S  and  gest.  1854,  k.  pr.  Landratb  und 
Uittrtl.  a.  !>.,  Yörm.  mit  Fran/isea  Grf.  v.  Schaffgotscli  a.  d,  H.  Nieder- 
Pomsdorf,  gest.  1832,  stammt  Graf  Lothar,  geb.  1809,  k.  pr.  Major  a. 
1).  —  Dritte  Linie,  vormals  Feterv^itz) :  Graf  Artbur,  geb.  1 824  — 
Sübu  des  l7fH  geborenen  und  1853  verst.  Grafen  Eduard  aus  der  Ehe 
mit  ilennette?Iopj>e.  geb.  1791t  —  k.  pr,  Hauptmann  und  Compaguie- 
Cliei  im  Infant. -lieg.  Nr.  ii2. 

StnapiuM,  U.  S,  74.  -  Ueytrif  r.  MüMffU  Er^sÄnx-Bu.  S.  l^i:  KeKiu*  Ulttur  v.  K,  - 
c.  H*'ilttv<h,  I-  8.  «7«.  —  N.  Pr  \A-^  ttl.  H,  U9  und  4ü  u.  V.  8.  276.  -D^uUfbr  Griff  oh. 
cL  tietifi'im  K  ».  16V  u.  63.  —  Frttih^  n  Ltd^-hur,  I.  S,  i VJ  u.  Ul  :*.  2^L  —  Lleivoal.  l'aichenti . 
u  trrÄrt.  Hiu-i,  lÄSi.  S.  4i*»-?»t  utid  hiitcir.  Hnndb.  ku  ÜemHi-»b«i,  S.  433*  —  Si*bmachrr,  IW 
107  VV»p|4'<M  VOM  I7*i&  —  vy,'&.  d,  IV  Mm.*,  t,  ei.  ~  mti!>»tr.  di'UtJch«^  Adei^rnlk*,  Tnb,  21. 
Nr  .    I.   lairi  S     l'l^t. 

\  Köniffsesg,  KHnij^seck,  Grafen.  Reicbsgrafenstand.  Diplom  vom 

IH.  Sept.  1629  für  die  Gebrüder  Hugo  und  Jobann  Georg  Freib.  v.Kö- 
nigsegg  und  Ernenerungsdi|doni  vom  5.  Febr.  1665  für  Leopold  WiL 
beim  Gr.  v.  Königsei^g-Rutbenf^ds,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Riitb  und  Reicbs- 
Vicecnnzkr  und  Johann  Georg  Gr.  v.  K.-Auleudort;  k.  k.  Geb.-Ratli, 
des  ober öslerr.  Geh.  Hatbs-Prasiclent,  Director  zu  Insbruek.  Admini- 
strator vom  Breisgau  etc.  —  Altes  scbwäbisckes  Rittergescklecbt,  aus 
web'bem  Marrpmni  HL  1470  für  sieb  und  seine  Naebkommen  den  Frei- 
berrnstaud  erhielt,  in  welchem  letzteren,  wie  die  Reichsabschiede  von 
1532  und  1551  ergeben,  die  Familie  schon  Reichsstandscbaft  hatte  und 
welches  im  Gratt-nstande  zu  dem  sebwjlbiscben  Reichsgraten-Collegium 
gehörte.  Als  Stanunvater  desselben  wird  der  Sage  nach  Cuno  (Chunoj 
genannt,  welcher,  entsprossen  aus  dem  Gescblechte  der  alten  Fürsten 
und  naehhengen  Herzoge  vom  Elsas»  gueltischen  Stammes^  um  650  im 
vormiiligen  Allgau  in  Obersidiwaben,  in  dem  jetzigen  Oberamts-Bezirke 
Saiilg.iu  desKgn  Württemberg,  unweit  Buebau  u.  Ravensburg,  das  Schi oss 
(buiionisegge,  spiitpr  Clmnseg^e  und  Chnnigseck  genannt,  erbaute  und 
auf  demselben,  von  welchem  die  Nachkommen  den  Namen  Chünigseck, 
Koiiigsej^g,  als  Gescbleilitsnameu  beibekielten,  wohnte.  Von  diesen 
Naebkommen  starb  144  4  Ulrich  V.,  Herrv.  K,,  verm.  mit  Elisabeth 
Grf.  V.  Sulgau.  Der  älteste  Sohu  aus  dieser  Ehe,  Johatui  V.,  Herr 
V,  K.,  war  verm.  mit  Margaretha  Grf.  v.  Iseuburg  und  von  ihm  entapross 
Freiherr  MurijuardllL,  s,  oben,  gest.  15üü,  verm.  mit  Magdalena  Mar- 
schall V.  Papijenbeim.  Der  Sohn  desselben,  Freib.  Johann  zu  Aulendorf, 
vermählte  sn:h  1520  mit  Dorotliea  Truelisess  v.  Waldburg,  aits  welclier 
Ehe  Freib.  Johann  Jac(d)  entspross,  welcher  sieh  1556  mit  Elisabeth 
Grf.  V.  Montfort  vermählte.  Der  Sohn  des  Lot/ku^en,  Freih,  Georg,  Erz- 
herzogs Ferdinand  in  Tirol  (kdL-Hath  und  Oberstkämmercr,  vermälüte 
sich  158*1  mit  Cunigunde  Freiin  Truebsess  v.  Waldbui^g  und  aus  dkser 
Ehe  st^uumten  die  beiden  Sohne  Hugo  und  Johann  Georg,  welche  Beide 
nach  ihren  Besitzungen  den  Stamm  in  zwei  Linien  schieden :  es  stiftete 
namlicb  der  alten-,  Hugo,  gest.  lt>66,  die  Linie  zu  K.-Rotbenfels  uiid 
der  jtlngere,  Jidmnn  Georg,  gest.  ebenfalls  1660,  die  Linie  zuK.-Aulen- 
dorf.  Beide  Bnider  sollen  nach  Annahme  Einiger,  s.  oben,  1629  den 
KeiehigralensLind  erbabrn  haben,  doch  führt  Wissgrill,  ein  sonst  sehr 
zu  beacbtönder  Scbritlsteller,  dieselben  nui*  als  Freiherren  auf,  wohl 


! 


—     197     — 

aber  könnten  fii<*sellieu  den  grüfl.  Titel  noch  nicht  j?efhbrt  haben,  oder 
dasBiplom  noch  nicht  ansp^ofertifft  worden  sein  nnd  so  ist  denn  dn'^kai- 
sorU  Inliniat  von  l(*n5  oben  als  Bestsiti^iini^sdiplom  des  der  Familie 
zTistcbendeii  R.-Grafenstandes  nngofilhrt  worden.  —  Aus  einer  irfSher 
in  Prensscn  seit  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jalirh.  vorgekommenen  adeli- 
gen Linie  des  Stammes  wnrde  Bernhard  V.  Köniffseek.  geb.  1587  nnrl 
gest.  Hir>3,  1641  Oberrath  nnd  Oberhurgp^raf  in  l^reussen  und  Wilhelm 
Fabian  v.  K,,  knrbrainienh.  Oberst,  erhielt  1694  den  Reicbsfretberrn- 
stand.  welcher  von  k.  preuj^s.  Seite  12.  Dec.  1712  anerkannt  worden 
ist.  Dieselben  filhrten  |?anz  das  Wappen  des  alten  sehwäibischen  Stam- 
mes:  Schild  von  Gold  nnd  Roth  schrii^links  ireweckt.  —  Dieabsteicfende 
Stammreihe  der  Linif*  K.  Rothenfels  ist  fnlgendef  Hofio  Freih.  oder  Gr. 
V.  und  ni  Kctnigsegg  nnd  l^othenfels.  gest.  1666,  k,  k.  Kamm,  nnd 
Keichsbüfrath :  erste  Gemahlin:  Muria  Renata  Grf.  v.  Holienzollern :  — 
Graf  Leopold  Wilhtdm,  gest,  1694,  s.  oben:  Maria  Polyxena  Grf,  unH 
Herrin  V.  Seh iirffenber ja:,  gest.  1683:  —  Gr.  Albeil  Ensebius  Franz. 
gest,  1736,  k.  k.  Kämm,:  Maria  Clara  Felieitas  GvL  v.  Mandersrheid- 
Blankenheim,  gest.  1751;  —  Gr.  Franz  Hugo.  gest.  1771,  k.  k.  Kümm. 
und  Geh.-Rath:  Maria  Franzisca  Grf.  v.  Hohenzollern,  verm.  1720; 
—  Gr.  doseph  Lothar,  gest.  1761,  k.  k.  Kamm,:  Maria  Amalie  Grf. 
V,  Ki^nigsegg- Aulendorf,  verm.  1747;  —  Gr.  FranzFidelis  Anton,  gest. 
1804.  k.  k.  Kiimm.  nnd  des  Reichsgrafen-Colleginms  in  Sehwabrii  Con- 
director:  zweite  Gemahlin:  Maria  Jose]dm  Ludovika  Grf,  v.  Waldhnrg- 
Zeil  und  Traehburg,  gest.  17f)B;  —  Gr.  Johann,  geh.  1790:  OttilieGrf. 
Almiisy,  gest.  1R32.  Die  Tochter  de*?  Letzteren.  Grf,  Maria,  geb.  1^14, 
vermiihlte  sich  1833  mit  dem  1847  verst.  Casimir  Grf.  Zichy  und  der 
Bruder  des  Gr.  Johann:  Gr.  Siegmnnd,  wurde  1794  geboren.  Seit 
1856  fehlen  über  iliese  Linie  alle  niiheren  Angaben.  —  Gr.  Leopold 
ItVilhehn,  s.  oben,  hatto  nbriirens  Ih,  Oct.  1675  vom  K.  Leopold  1.  fllr 
sich  und  seine  männlichen  Naelikomnien  auch  die  Obercrmiitive,  mit  dem 
Rechte,  in  den  Adelsstand  zu  erheben,  goldeoe  und  silberne  Münzen  zu 
schlagen  tdc.  erhalten  und  Gr.  Franz  Hugo  liess  1756  Du<^aten  prügen. 
Die  reichsBtilndischHi  Besitzuni^en,  die  tirafschaft  Rothenfids  mit  Stau- 
ten verlauschte  diese  Linie  1804  gegiMi  die  llen-^cbnft  Boros-Sebesetc. 
im  Arader  Comitiile  rngarns  an  den  Kaiser  von  iJesterreich.  weicher 
dieselben  im  prf*s.shurger  Frieden  an  Bayern  abtrat.—  x\us  der  Rothen- 
felser  Linie  war  aucli  durch  Vermählung  dos  Gr.  Carl  Ferdinand,  «est. 
1759  —  eines  Sohnes  des  Gr.  Albert  Eusebins  Fran;!  und  IlUeren  Bru- 
ders des  Grafen  Franz  Hugo  —  mit  Thereae  v.  Boitscbot,  Frbin  des 
letzten  Gr.  v.  Erps.  die  Linie:  Boitsehot  Gr.  v.  Kiinigsegg  nndErps  ent- 
standen, doch  erlosch  dieselbe  schon  wieder  mit  dem  StiRf^r.  —  Die  Li- 
nie Königsegg-Anlendorl  stieg,  wie  folgt,  herab:  (ir.  Johann  Georg,  g^st. 
1666,  5.  oben:  Eleonore  Grf.  v,  Hohenems;  —  Gr.  Anton  Eusebius, 
k»  k.  w.  Geh.-Rath  und  Kümm.,  Landvogt  in  Schwaben  etc.:  erste  Ge- 
mahlin: Dorothea  Genovefa  Freiin  v.  Thun.  gest.  1668:  —  Gr.  Franz 
Maximilian,  gest  1710.  k.  k.  Kamm. :  Maria  Antonie  Grf.  v.  Brenner, 
verm.  1693;  —  Gr.  Carl  Seyfried  Eusebius,  gest.  1765,  k.  k,  w.  Geh.- 
Rath,  Kämm.  :  Maria  Friederike  Rosalie  Gif.  v,  Oettingcn-Spielberg, 


IfM;  —  Gr.  Hermaim  FriL'drieh,  gest.  17811.  k.  k.  w.  Gdf,'Rath 
tind  KJlmTii.,  LandvoRt  i»  Schwaben  etar  Maria  Eleonore  Grf.  w  Kö- 
nigst^gg'Rotlieufols.  gest.  1793;  —  Gr,  Erast,  j^est.  1803,  k.  k.  w*Geb*- 
Eiitli,  Küjüin.  ntid  Laiidvoj^'t  in  Ober-  undNieder-Sehwabcn:  MainaCbri- 
sline  Josoptie  Grl  zu  MandtM-scheid-BlaiikeTihniio,  ^v^U  1825;  —  Gr, 
Franz Xiuor,  gdt.  1787,  k.  k.  KllmnL,Standes!irrrdes  K^r/WUrtterabt^rg, 
Mi*gnat  des  Kgr;  IjJiifarn  etc, :  Maria  Grf.  Karolyi,  gest.  1848,  Aus 
der  Ehe  des  Gr.  Franz  Xavpr  stammen,  neben  vierTöcbtern,  vier  Söhne: 
Gn  Gustav,  geb.  1813,  kA.  Küinnu,  vcniL  1843  mit  Gisella  Grf.  Csaky, 
geb*  1B13,  aus  wekker  Ehe  ein  Sobn.  Gn  Morit;;,  geb.  1853.  lebt;  Gr, 
Alfred,  geb.  1817,  k.  k.Kiinini..  Uberst  und  Regim.-Cominandanfc,  venn. 
1867  mit  Panline  Grf.  v.  Beilej^ajNle,  ^eb.  18:iu,  aus  welcher  Elie  ein 
Solin  enisprosH;  Gr.  Franz  Xaver,  geb.  1858;  Gr.  Ilermaiiii,  geb,  1820, 
k.  k.  Kämm,  und  Gr.  Hugo,  golK  1824,  k.  k.  Kärnmirer.  —  Die  dieser 
Linie  zustehemie  Grafschnit  Ktiuii^sugg  und  die OeiTschaft  Aulendorf  (im 
Donaukreise  desKgr.  Württemberg,  kamen  18()U^  zu  Folge  der  rheini- 
echen  Bundesaete,  als  Standesherr seliafteu  unter  k.  württ.  Staatshoheit 
und  die  stuatsreelitlicben  Verbiiltidsse  dieser  standtisberrlichen  Besit- 
zungen sind  dnrelieine  k.  wlirtl.  Dedaration  vom  6.  Aug.  1828  festge- 
stellt, auch  besitzt  dasllaus,  dessen  Haupte  das  Prädicat  ..Erlaucht'"  zu- 
steht, in  Oesterreicli  die  Herrschaft  Ober-  und  Unterlanzcndorf,  in  Ober- 
Ungarn  im  TrentFcluiuT  ( Vjnjitate  Pruszka,  OroszlanykÖ  und  lllawa  und 
im  Grossh.  Baden  mcijrer*^  Grundgefälle. 

Spemer^  tlUior-  ln«Un,  l.itj.  2  r,  4»  «.  47Ä-S2  und  Tab,  l».  —  Imhof,  Nof.  pror,  Imp. 
Lib.  7.  e.  7.  —  I>4trchUiiil.i.  Wtlt,  Axtg  von  1710.  11.  8.  ;i3a— M,  —  Hühner,  U-  TuL  :»Ö4-«. 
—  ÜattKi,  i.  t*.  Hi54— Ä.J  Mild  U.  *J.  5Sn  ti^  51,  —  Jacobi,  JHO«,  II.  S.  M>  nriel  AI.  —  iViniffritl, 
V.  8  244-56.  —  All«,  «.neal  u.  Ht«nr»hnodb.  «4.  Jahrg.  IH24,  T/B,  0^5-2»  und  ti7  Jiihr«- 
ß,  5,W  o.  ff.  -  S.  l'rfUM  A.4>.  L  8.38  u.  tU,  S,  140.  ^  Caul,  Adelsb.  d.  K^r,  Württ^rnft. 
M.  3€~3!).  —  Ocutsrhp  lirnftiib  d,  O"««»«.  I,  H.  4*57— 7(S.  —  Fr^iftt-rr  w.  L*d^btir,l.  S,  4&D 
und  60.  —  Goth,  g^u  iMrluuili  Iflfi'i-  H.  ^S7  u.  As  imiT  ni'rufutnt  auf  jsa4,  8.  I*s0.  —  G«- 
♦1**1.  T»»cJiiiMb.  a^tv^TÜ.  llÄuii^r,  ISi«-  H  38H;  K.  HoUiPoM«.  —  Si0'tai>*cfn^r  .  I,  2%:  F.-H. 
T.  Kön^gtegk,  -  Trier,  ».  .'ilb.  —  r,  kfrdintf,  11.  S  »17,  u,  18.  ^  W.-B.  der  Pr  Mon.  II. 
44r  F.'H.  V,  K,   -  W.-B.  de*  Kjtr,  Wilni   •  <*r    v.  K. 

%  Könign^ee.    Altes,    thüringisches,    besonders    schwarzburgisches 

Rittergeschlecht,  welches  von  Ende  des  13.  bis  zu  Anfange  des  15, 
Jahrb. T  zuerst  1275  u.  zuletzt  1413,  urkundlich  mit  den  Namen:  Kon- 
gesBC,  Congessc,  Kuugesse .  Ktinegesse,  Konigesse  und  Konigisebe  vor- 
kommt und  wahrscheinlich  zu  flen  Patriciern  der  Stadt  Erfurt  zdhlte. 

J.  H  h^U^r,  OiniTii-niHilMtirtil«  \iihU\t.  t\"  ^Oifr  NoUilhiui  de  KühEk'«'*''.  Rtidolst,  1J124, 
—  r,    HfUfarJt  ,    IN     *^1'X 

^  Koni^Mä^  uiich  Freiherren  und  Grafen   fgrüfliches  Wappen: 

Schild  geviert .  mit  goldenem  Mittelschilde  u,  in  demselben  der  zwei- 
köpfige, goldenbewehrte,  schwarze  Reichsadler,  mit  darilber  schwe- 
bender Krone.  In  jedem  der  vier  Felder  des  Schildes ,  von  welcben 
1  u.  4  silbeni,  2  u.  3  aber  rotb  sind,  ein  einwäits  gekehrtes,  doch  vor- 
wärtssehendes, golden  bekleidetes,  männlichem  Brustbild  ohne  Arme, 
mit  silbernem  Halskragen  und  sechs  rotben  Kn*)j>fen  in  zwei  Reihen. 
Das  Brustbild  im  1,  u.  4.  Felde  trägt  eine  neue,  auf  Art  der  kaiser- 
lichen, gesclilosseue.  da,s  im  2.  u.  3.  Felde  alier  eine  a!te,  offene  Königs- 
krone auf  dem  Haupte).  Ueichsfreilierni-  u.  Grafenstnnd.  Freihen^n- 
Diplom  vom  P  März  lß54  für  die  Brüder  Hans  Georg  u.  Hans  Nicolaue 
V.  Küuigsfeld,  bayerischer  Linie,  und  Grafcndiplom  vom  14,  Sept.  1685 


j 


—     199     — 

fftr  Hans  Gcors?  VnAh.  v.  Kamgsfeld,  Herrn  auf  Altefloffslipim,  Zaiz- 
kofeii  u,  Pfakboveu,  —  Kiiis  dor  siltesiteii  ba\ <riscb*-*n  AdeLsgoscblecbter, 
welfhos  zeitijy^  iiadi  Kiiriitpri  und  Sdilesi«^ri  kjriii  u.  aus  welchem  spiUcr 
iiieliron?  Sprüs.s<'ii  in  den  Donistiften  zq  Frpysing,  Regeiisburg  u.  PassiuK 
sowie  im  Malti  siTordon ,  im  bayer,  St.  Gf^orgen-Ordou  etc.  aiifgo- 
schworeii  haben.  —  Die  ordejitlicbe  StammreÜie  der  Familie  beginnt 
ButTeliBi  mit  Neidhardt  K.,  dessen  Sobiie,  Arnold  und  HippobL  um  lliJ5 
lebten  niid  die  Stifter  /weier  Linien  wurden*  Ersterer  gründete  die 
bayerische  Linie,  vvelehe  sehr  lange  furtge^etzt  wnrde»  Letzterer  die 
kürtner^  späUT  wieder  niisgegüngcne  Linie,  In  Scldesien  kam  bereits 
13 11  Hrniriens  Chnni^^yswelt,  Miles.  vor.  d^jcb  yulite  daselbst  das  Ge- 
scbleebl  nielit  lange.  ^  Hie  bayerische  Linie  schied  sich  durch  Andreas 
und  Joljaiin  Sigmund  v.  K.  in  eine  jlltere  und  jüngere  Speciallinie, 
welche  letztere  um  oder  nach  der  Mitte  des  18.  Johrb.  ausging.  Von 
einem  Enkel  de>»  Andreas.  Stiftern  der  älteren  Linie,  dem  FroiWmi 
Johann  Friedrich ,  stammte  Gr»f  Hans  Genrg .  s.  oben,  welcher  in  der 
Elle  mit  Sasanna  Freu?]  v.  Leoprechtintr,  einer  rfietien  Erlttochtcr,  den 
Stamm  IVirt^etztc  u.  ein  Ur-Urenkel  desselben  war  Graf  Christian  Theu* 
dor ,  geb.  1755  u.  gest.  1808,  k.  bayer.  Kilmm. .  venu,  in  erster  Ehe 
mit  Jüsepha  Grf,  \\  Tauffkirchen-Kalzenberg  und  in  /weiter  mit  Agnes 
Grf.  V.  Cioseu  zu  Arnstorff»  gesL  1847.  Aus  der  ersten  Ehe  stammten 
(traf  Carl  August  Christian  und  Grf.  Maria  Anna  Sophie  u.  aus  der 
zweiten  Grt  Maria  Jo^^epha.  Mit  dem  Grafen  Carl  August  Christian, 
geh,  17H9.  k,  hayer.  Lieutenant,  ist  UK  Jan.  1^15  der  Mannsstamm 
des  alten  Geschlechts  erloschen.  Grf.  Maria  Josepha,  geb.  1797,  ver- 
miLbltc  bich  1h12  mit  Josej^h  Gr.  Deym  v.  Stritetz  n.  starb  1844,  und 
bo  lebte  denn  in  neuester  Zeit  von  der  ganzen  Familie  nur  noch  Grf, 
Maria  Anna  Sophie,  geh.  17HH  ,  welche  sich  1808  mit  Wilhelm  Freih. 
V.  lierchem  zu  Nieder-Traubling,  k.  bayer.  Kämm.  u.  OherstMeut.  ä  la 
suite,  vermählte. 

SiHapitu.  L  H.  i2^.  —  Uühitfr,  Itl.  Tab.  4*3^-34.—  Ouuht,  I.  H,  1US9  u.  fi(K  ^^  I>*lilioll« 
Grarrtkh.  d  f;'g'-i<w  ,  UL  ä.  V^Jt  u.  SiX).  -  G«^a«<ar.  Ta^rhenb.  d.  ([tA  Hiutcr,  \M2,  S.  4&1 
ti.  hUUit  M«iidb.  Kl  I»fm»etbMi.  H  148.  —  Ff^hmurttn  I,  «1:  ».  Konigtr^lt,  B«y#Ti»ei>.  — 
#.  Mtitinif,  II,  6.  31»  itrid  IJ* :  »,  K  iiud  IN.  «.  %^2i  Gr.  *,  K,  -  Kalri»d»r  de»  tl.  Htt- 
berl'ft  OnhAi  u.  Wtpitn*i>  KaJ'Mtdcr  di'i  k.  biiycr.  lUu't-ÜCftter'Ordfii'^  iwin  B.Gftor«.  S.  e».  - 
%%pp\.  %u  Mk'bni.  WH  VI.  ,*k.  -•  Tftvf.  I.  «18.  —  W.'B.  d-  Kgr.  Bnyom.  l.  6S  ö.  f.  WM- 
clsm^  Abtii.  L 

'  K^il^feld.  Könijcftfelder,  (in  Roth  zwei  schräg  aufwärts  von  ein- 

ander gestellte  schwarze  Dreschflegel  mit  answäJts  hemnier  hängendem 
Khlppelf.  Altes,  fränkisches  Adelagei>ehlecht ,  aus  welchem  Johann 
Wolffgang  Y.  Königsfeld  1588  als  DomheiT  zu  Wftrzburg  starb  u.  Wil- 
helm V.  K.  Iti02  sich  in  ein  Stammbuch  einschrieb.  —  Die  Familie 
kam  auch  in  Nieder-Oesterreich  vor.  Die  vr*n  Caspar  Künigsfelder  m 
Wascn  hinterlassenen  Güter  kamen  1534  erldich  an  Leonhard  Stock- 
horner.  Wilhelju  Königsfelder  zu  Wenzerstorf  kommt  als  Bürge  1549 
vor,  hatte  15ftl  das  Gut  Ahstorf  pfandweise  Inne  u.  erhielt  noch  1583 
einige  Ziiizendorfeche  Getreide-Zehente  zu  Lehen.  Die  Tochter  des- 
selben,  Helena  Kfmigsfelder ,  verehelichte  Khäl«  erbte  1593  von  ihren 
Eltern  Wenzerstorf  and  war  die  Letzte  ihres  Geschlechts  in  Nieder- 
Oesterreich. 


—     200     — 

Wi*nnrm,  V.  8.  ÄäT.  —  Sißhtnaeh^r,  1.   liiT  ■    v.  M.,   FrinkiMli.  —    Aü^er ,   8.    14n    und 

KönlgsfeMer.  Kiir-Pfalz-Baj^r.  Adelsstand.  Diplom  vom  1.  Jnni 
1804  für  Carl  Küin^fstVldiT  jgt4r.  1788J,  legilimirten ,  iiotilrlieheii  Sohn 
des  Generah  Grafen  v.  Künigijfeld. 

Köiiigsifelss,  Ein  frnlier  in  Ostprcnssrn  vorgpkomnipnrs  Adplsge- 
scliledit .  welches  zu  Mitschnlleii  im  Kr.  Gerdauen  und  zu  Sakautschen 
im  Kr.  Angerburg  begütert  war. 

KönijGrHheim,  Ein  frillier  in  Ostpreussen  zii  Scharfeooil  im  Kr, 
Rastenburg  ansiissig  gewesenes  AdelsgeschlechL 

K(imj2:slöw,  Eia  aus  Lübeck  stammendes  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  mehrere  Sprossen  hi  der  k.  pr.  Armee  kStaiKien,  —  JolKsiin 
Heinrieh  v.  K,  war  17*i2  Prcndcr-Lieut.  ini  Ganiisoii-Keg.  v,  Tümpling 
11.  Christian  Wilhelm  v.  K.  starh  1.^01   als  Major  im  Reginu  t.  Arnim. 

KÖni^Bmark »  Grafen  ( Stammwappen  r  in  Silber  drei  aus  dem 
rechten  Schildesrnnde  quer  übereinander  nach  links  gehende,  rothe 
Spitzen).  Grafenstand  der  Königreiche  Schweden  und  Preussen.  Hchwe- 
tHsches  Grafendiplom  vom  2ß.  Milm  {10.  April)  1651  für  Johann  Chri- 
stoph V.  Kiinigsmarek.  k.  seliwod.  Heichsrath,  Ge  n  erat  feld  marsch  all 
otc,  ndt  dem  Namen:  Graf  zn  Westerwyck  und  Steckhoha,  unii  preiis- 
sisebes  Grafundiplom  vom  3.  Mar/.  1^17  für  llniis  Valentin  Ferdinand 
V.  Ktlnigsmark ,  Mnjoratslierrn  auf  Netzeband  und  Stettin ,  k.  pr.  Geli. 
Rath,  Erblandhof  in  eisfccr  der  Kurniark  etc.  und  zwar  uuter  Verleihung 
des  Wappens  der  erloschenen  schwedischen  Grafen  v.  K.  — -  Altes,  mär- 
kisches Adelsgeschlecht,  welches,  nach  Angelas,  in  die  Marken,  und 
namentlich  in  die  Gegcjul  von  Brandenburg,  gleich  nach  Vertreihung 
der  Wenden,  ^*2ß.  knm  und  den  gleichnamigen,  schon  1Hj4  vorkom- 
menden Stammsitz  unweit  Osterburg  in  der  Altmark  his  1524  hesass. 
.lohauji  K.  falji'te  I34r>  dem  Prini^en  Erich,  nachmaligem  Mitkünige 
Erich  XIL  von  Schweden  die  verlohte  Braut,  Beatrix,  eine  brandeii- 
burgische  Prinzessin»  zu  und  kaufte  sich  in  Hehweden  an,  doch  kehrten 
die  Nachkonnnen  desselhen  im  16.  Jahrh.  aus  Schweden  in  die  Marken 
zurück  und  von  denselben  besass  um  1.^30  Kutger  v.  K.  das  Rittergut 
Kötzlin  in  der  OsL-Priegnitz.  Der  Sohn  desselben,  Joachim  auf  K^itz* 
lin ,  diente  dem  K.  ^Maxinnlian  TT,  gegen  die  Türken  und  Joachims 
Sohn,  Conrad,  zeichnete  sich  im  Heere  des  K.  Rudolph  II.  aus.  Aus 
Conrads  Khp  mit  einer  v.  Bluinenthal  entspross  Graf  Johann  Christoph, 
8.  oben,  einer  der  herühmtestcu  Feldherren  Gustav  Adolph's  im  .SOjüh- 
rigen  Kriege.  In  vierzig  Seh  Jachten  und  Belagerungen  war  ev  glücklich 
allen  Gefahren  entgangen  und  starh  ]f;fi3  an  den  Folgen  der  Operation 
eines  HnhneraugeH.  Ans  seiner  Ehe  mit  Agathe  v.  Lehsten  stammten 
drei  Söhne:  Conrad  Christoph ,  Johann  Christoph  und  Otto  Wilhelm, 
von  welchen  Conrad  Christoiih  den  griitlichen  Stamm  fortsetzte.  Von 
demselben  entsprosslen  aus  der  Ehe  mit  Maria  Christiane  v.  W>angel, 
einer  Tochter  des  hekannton  k.  schwedischen  Fekbiarschalls  Hermann 


—     201      — 

V,  Wrangpl  *  xwci  Sölinc  h.  zwei  Töchtf^r-  Von  den  Söhnen :  Philipp 
Clrristopii,  kiirlmnnov.  Oberst  und  f'jirl  Johann,  k.  fraii?!,  GeiieraK  starb 
letzterer*  in  F\iIko  der  Anstronßuniren  in  der  Sehhicht  bei  Argns,  lf>H(i^ 
Ersterer  nbrr,  wolcher  iinverinUlilt  war,  wurde  1.  Juli  l(i!r)4  in  Han- 
nover ermordet  iiml  mit  ihm  erlosuh  der  Mauiiftstanmi  des  vornehmeu 
und  reichen  Ge5;eldechts  der  schwedischen  Grafen  v.  Königsmark.  N.'l- 
heres  über  <len  Grafen  Thilipp  Christoph  tindel  sich  in  der  interessanten 
Schrift:  Die  Mer/n^iu  v.  Ahldcn',  Stnnniiniutter  der  königlichen  Häuser 
Hannover  n.  Preussen.  l.eipzig^  tH52.  Von  den  Töchtern  des  Grafen 
Conrad  Christoph  lermühlte  sich  die  Aeltere.  Amalie  Wilhelmine.  1089 
mit  Axel  Gr.  Löwenhaupt  und  die  Jtingore,  Maiia  Aurora,  geb.  16H8, 
Üiach  anderen  Angaben  1H7B),  starb  1728  als  Prupstin  des  t'nrstlichen 
Stift,'?  Quedl inbarg.  Die  von  vielen  Berichterstattern  angenommene  dritte 
Tochter,  welche  die  älteste  und  die  Gemahlin  eines  Grafen  v-  Stceu- 
bocb  geweiien  sein  soll,  hat  nach  Tränier.  Denkw llrdigkeiten  der  Gi-f. 
Maria  Aurora  v,  Könitrsniarck.  Bd.  I.  S.  12,  wohl  nie  gelebt.  Ein  Anf- 
satz  von  der  Grf.  Aurora  eigenhiindig  *  Personalien'  fiberschrieben, 
welcher  bei  dem  LeichenbegilUErnisse  und  der  Leiclieni)redigt  der  Mutter 
wahrscheinlich  ^ebrnueJit  wnrde .  erwähnt  dieser  Tochter  niclit.  auch 
fehlt  dieselbe  in  dein  von  Vr.  K.  Kettner,  Kirchen-  n.  Kefonnations- 
historie  des  Stifts  yuedliubnrg,  1710.  S.  172  u.  73  gegebenen  Stamm- 
baume der  Königmarcksclien  Familie,  Das  Anftlhren  dieser  dritten 
Tochter  ist  wohl  dadurch  entstanden,  dass  nach  M.  Kantft.  lieben  und 
Thaten  des  (irafen  Moritz  v.  Sachsen,  die  Grätinnen  Amalie  Wilhelmiiie 
a.  Maria  Aurora,  als  dieseiben.  wegen  des  Nachlasses  ihres,  wie  ange- 
geben, m  Hannover  ermordeten  Drndens.  IB94  am  knrf^lchs.  Hofe  zu 
Dresden  erschienen,  noch  eine  Dame  sich  m  ihrer  Gesellschaft  befand 
und  zwar  eine  Grf.  v.  Steenbock,  doch  war  dieselbe  keine  Schwester, 
sondern  des  Vaters  Schwester-Tochter,  €dne  geborene  Gi-f.  de  la  Gardie. 
Grt  Maria  Aurora,  ebeufio  durch  Schönheit,  wie  durch  Geist  ansge- 
zeiclineti  kam.  wie  bekannt,  in  die  Gunst  des  Königs  von  Polen  u.  Knrf. 
von  Sachsen  Angiist  H. ,  wurde  die  Mutter  des  bernhmten,  Ifi^B  gebo- 
renen Moritz,  Grafen  v.  Sachsen  und  zog  sicli  170n  in  das  Stift  Qued- 
linburg zurtick.  —  Aus  der  märkischen  Linii^  des  Gescbleehts  dienten 
später  mehrere  Glieder  mit  Auszeichiuing  in  der  k,  pr.  Armee  und  von 
denselben  sei  hier  nur  genannt:  Hans  Christoph  v.  K.»  geb.  1701  u.  gest. 
1779.  Herr  auf  KützIin,Kodilahn.Vehlin, Bendelin,  Netzband  etc.,  k.pr, 
Generalmajor  n.  Reg.-CoTumand..  in  erster  Ehe  venu,  mit  Sophie  Albertinc 
v.  Hacke  und  in  zweiter  mit  Dorothea  Charlotte  v.  Salderu.  Aus  dieser 
niirkischen  Linie,  welche  1H(12  das  ErbhofTucisteramt  der  Knnnark 
Brandenburg  erhielt,  wnrde ,  wie  oben  angegeben ,  Hans  Valentin  Fer- 
dinand v.  K.  in  den  preussischen  (irafeustand  erhoben  und  durch  drei 
Söhne  desselben,  die  Grafen  Hans,  Adolph  und  Otto,  bltlht  jetzt  der 
gräfliche  Stamm  in  drei  Linien,  aus  deren  Person jübestande  Nachste- 
hendes hier  angeführt  sei :  Erste  Linie,  welcher  folgende  Besitztingen 
zustehen :  Netzeband  ,  Majorat  fmeklenb.  Enclave  der  pr.  Prov.  Bran- 
denburg) mit  den  Kittergütern  Steftin ,  Gr.  n.  Kl.*WoUersdorf .  Ghar- 
lottenhof  etc.  in  der  Grafach.  Kuppln  ti.  Plaue,  Nitzahne,  Paplitz  und 


—     202     — 

Dopmitz  etc,  im  Kr.  Westbavt>llaiiil ,  some  dir  Herrsch,  Kamnitz  in 
Westpreusseii :  Graf  Hans ,  geb.  171*0,  Besitzer  des  L  Majorats,  Erb- 
hotuieistcr  in  dir  Ki;rmi*rk,  Mitglied  des  li.  pv.  Herreribauses  auf  Le- 
benszeit, k.  pr.  Kanimerb.,  Cieli.  Ratli,  a.  o.  Gesandter  o.  be\\  Minister 
am  k.  niederläinl.-IIide,  venu.  1h37  mit  Jenny  v.  lüilow,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tt>cbter.  ein  Sohn :  Gr.  Cari,  ^eh.  1839,  k.  pr.  Lieut. 
im  7.  Laiidw.*Ueg.,  stammt.  —  Zweite  Linie,  welcher  in  der  Proviaz 
Ürandeidturif  die  Ritterfj;.  Krd/!iii  mit)  Uejditt  im  Kr.  Ost-Prie^mit;«  und 
die  aclit  Ortscbalten  der  Lenzerwisebe  im  Kr.  West-Priegnitz  gehören ; 
Gr.  Adrdjdi,  ^a'b.  1802,  Besitzer  des  2.  MnjoratH,  k.  pr.  Major  a,  D.. 
Schlosiihaujttmann  von  Rheiiisbery,  Doinberr  m  Ilavelberg  etc.,  venn. 
1825  mit  Jüs«'i>hine  v.  Miiisknwski,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töcb- 
teru,  du  Sohn  lebt:  Gr.  Adulpb  |1I.),  geb.  1830,  k.  pr.  Lieut.  im  Hus.- 
Rq^.  Nr.  B.  —  Dntte  Linie,  welche  im  Kr.  Chnd;cieBen  iler  Prov.  Posen 
die  Allodiidherr^elL  Cliodziesen-Gbsidlz  besitzt:  Graf  Otto,  geb.  1815. 
Mitglied  des  k.  \n\  Herrenhauses  auf  Lidieuszeit,  k.  pr.  Landratb  a,  D. 
u.  Director  des  Treditvereins  tiir  die  Prov.  l*osen,  venu.  1831*  mit  He- 
lene V.  Klitziug  i*.d.  tl.  Deuiertbia,  ans  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töch- 
tern, vier  SrdHK^  stammen,  die  Grafen:  Otto,  geb.  1H40,  Ludwig,  geb. 
1841,  Kurd,  geb.  1846  und  Wicliait,  geb.  1852. 

N.  |oi;o— 6'i  o,  i\  S.  551-^-71  u.  lfilV-^14.  —  Freih,  b.  Kr'>hne,  W,  H.  |"9H— 20N  u.  4W  u.  ,18. 
—  M.  Pr.  A  -L.  nr.  8.  7  II,  Ä.  I4ü-f3.  ^  DL-uUcfi»«  fSraff^tih,  d  uogio*.  I  8,  I6J— 6».  - 
J-t'^iht-rr  P.  Irtifhur,,  l.  H  4fiO.  —  CJcufJil.  TtHciiitih.  li,  ^rfl,  Häliü.,  I^Hj.  S.  453  u.  5S  mimI 
h\not  UmtiiWt.  Riif  nemNelheiji .  S,  444.  —  Si^thmachft  ^  I.  175:  t,  K  ,  MiMti^ch.  —  Speitfr^ 
ii|P.  L*ifl)d.  1.  Tab.  ».  8.  lyß  und  3ri7,  —  W.B.  d.  iMirchl.  Weh.  i\\,  'Jii\*:  Gr.  v.  K.  — 
Srt'o  üikeM  W.-H.  ßri?fw.  Taf».  1,  Nr  N.  -  W.-H  dir  Vitftm^  Ihuvtrch  .  \.  62.  —  Meklt^nb, 
W,-ü.   lab.  27,  Nr-  'rJ  iiud  8,  2*;,  —  W.  B     d    SÄcli».  HUmlt-n.   I.  H. 

Kiini^C^teitij  Epp-  und  KöniicHtpiUT  Geafeu,  s.  Bd.  111.  S.  130  u. 
1 3 1 :  E  ]>  stein,  E  i» p  s  t  e  i  n  ,   G  r  a  f  e  n. 

Kouis^ötoz.  Altes,  uckermärkisches  Adclsgescblecht,  ans  welchem 
Uentso  V.  Königsioz  1350  Blirgermeister  zu  Preuzlan  war.  —  Den  Na- 
men: Königstoz  ffihrt  in  der  l'ckermark  ein  kbiner  Bach,  welcher  un- 
gefähr drei  Stunden  uuterhnlb  Preazhiu  in  den  üekerstrom  tiült  und  an 
dem  eine  Wiese  liegt,  wtlcbtf  unter  deui  Nauuni  der  Herren-Wiese,  als 
ein  liitterkbn,  verschiedenen  Familien  gehörte,  deren  Güter  nicht  dai^au 
stiessen. 

N.   rr.   A.-L,   V,   H    ilfi. 

Könitz,  aneli  FreiUerren  (in  Rilher  zwei  neben  einander  aufrecht 
gestellte,  an  einander  stOj?semie,  rothe  Wecken,  oder  mich  eim:r  neue* 
rcn  Angabe,  zwei  mit  den  Ecken  .sich  berühremle  und  überall  an  den 
8childesrand  anstossende  Wecken).  Im  Kgr.  Bayern,  auf  Grund  eines 
von  dem  berz.-sacbs.-cohnrgsch.  Lehnbofe  14.  Oet.  171)0  bestätigten 
FamUien-Hecesses,  anerkannter  Freiherrnstand  und  Aufnahme  der  Fa- 
milie in  die  Freiberrnclasse  der  Adelsmatrikel  am  8.  Mai  1818.  —  Al- 
tes, thüringisches  und  fränkisches  Adelsgesebleeht,  welches  der  Sage 
nach  den  Ursprung  von  einem  Dynasten-Gescblecbte  der  Sorben-Weu- 
den  herleitet,  wehdies  schon  im  7,  Jahrb.  in  der  Gegend  zwischen  der 
thtlringiscbeTi  ^aide  und  der  LInstrut  aus  dem  südlichen  Sarmatieu  ein- 
gedrungen und  *i27  uaweit  Saalfebl  das  Scldoss  und  den  Ort  Könitz  er- 
baut haben  soll.    Um  928  vereiüigt«u  ^ch  die  Sorben-Wenden  unter K. 


—     203     — 

Heinrich  L  mit  den  Thttriogern  und  nalniien  rleii  christliehon  Glauben 
an.  —  AdaÜHnnu^j  de  K*Vuitz  sclienkti^  inDt  nU  .,ganz  freior  und  from- 
mer Manu'*  mit  seiner  Hausfrau  Christine  den  Ort  Küiiitz»  nebst  den 
dazu  pelNirenden  Gütern  im  Gnue  Örla :  Bach,  Briaenitz  und  Quezin. 
der  Benedictiner-Abtei  Saalfehl  und  ein  Amlerer  Adallieri  v.  K,  1282 
(die  Scht'iikunpurkiiiidc  bopinut :  ,,Nns  Albert j  fle  Könitz'i  dem  Klos- 
ter zu  Bin  hei  ßudolstüdt  zwei  Mousos  zw  Voj?elftliVdt.  Schon  vor  Letz- 
tercra  hatte,  nach  Sehultes,  Siialtt4d-Gohuri^,  Lau:Ses|2escliichte,  1125 
Albertus  de  Konitz  ^Hdrht  midMerhnth  v.  Könili?.  welcher  bei  AUeiiburg 
wähiit'%  tritt,  nach  Gutlia  diph^m.  V.  S.  IfKi,  124  4  urkimdlich  auf.  — 
IHe  ordcjitüche  StammreilK-  des  Geschlechts  hat  Viihait.  Kimi^  mit  Hart- 
mann  v,  K*,  gest.  12(i2.  Ite^ounmi.  Derselbe  war  mit  Cathariua  v.  und 
zum  Staffelfitein  Yta*mä!ilt  und  die  Nachkommen  aus  dieser  Ehe  breite- 
ten sich  weit  aus.  —  Peter  v.  K.,  geb.  1491  uud  gest.  1559,  kurÄächs, 
Kanzler,  empting  23.  >I;Vrz  1555  ^i  Brüissel  vum  K.  Carl  V.  im  Namen 
der  Söhne  des  unjkdiicklic^jcm  Kurfürsten  Jcduinn  Friedrich  vnn  Sachsen, 
die  LeUen;  Salomoii  v.  K.  erschien  1B14  hfu  Krneucrua^  der  Erbver- 
bnlderung  yai  Nnumluirtr  als  kurbraudeiib.  Hofmeister  and  Haus  Wil- 
helm V,  K.,  geb.  HI23,  kaufte  i^u  seinen  Besit/un^M'U  unweit  der  Saale: 
Eyba,  Wickersd<»rF,  Lichtenthaiine,  Knobelsderf  und  llohenciche  noch 
die  Uitterg.  Ober-  und  Nieder-Siemeuau,  Weisseubruun  am  Forst,  He- 
rath  etc.  bei  Coburg,  worauf  die  Faniilie  utiter  die  friiukische  Reichs- 
rittorschaflt  des  Gant onsBaunach  auf^^mommen  wurde.  Nach  deuiTode 
des  Letzteren  theilteu  sich  seine  beid^'u  Sohne  in  die  väterlichen  Be- 
sitzungen, wodurch  Johatm  Ernst  v.  K.,  ^eh.  14511.  herz,  saehs.-saalfelü. 
Kamm,  und  Schhtsshauptmaun.  die  ll.-Güter  Eyba,  Wickersdorf,  Arus- 
gereath,  Knohelsdorf.  Volki'amsdorf  etc.  erhielt  und  die  Ihürinjrische 
Linie  f?rüudete,  während  sein  Bruder,  Johann  DietriclK  geb.  Iß62,  wel- 
chem die  K.-Güter  Unter-Siemeuau.  Weissenbruuu,  Kleiu-Herath  etc. 
zugefallen,  Stifter  der  fränkisclien  Linie  wurde.  Letztere  ist  1B32  mit 
Christian  Ferdintind  Freih.  v.  K.,  peb.  ll\l(\  h.  sachs.riueiinn^.  Geh.- 
Eath  und  Hofmarschall,  welcher,  verni.  mit  Heiulette  Freiin  v.  Spes- 
sart»  Nachkommen  nicht  hinterlicss,  erloschen,  worauf  die  Besitzungen 
dieser  Linie  an  die  thltrinknsche,  als  Stamndinie.  zurückgefallen  sind. 

—  FVeih.  Christian  Ferdinand  war  mit  seinem  Vetter,  Alexander  Freih. 
V.  K.,  thnriugiflcher  Linie,  auf  Eyba  etc.  geh,  1790,  k.  bayer.  Gendar- 
mcrie-Oberlieuleuaut.  in  die  Ädeli^matrikrl  des  Kgr.  Bayern  eingetra- 
gen worden  und  Letzterer,  gest.  1851»  als  k.  bnyer.  Kämm,  und  pens, 
Oberst,  hat  aus  der  Ehe  mit  Henriette  Edlen  v.  Kefstorf.  gest.  1854, 
neben  sechs  Töchtern,  von  denen  vier  vermäldt  sind,  einen  Sohn,  Freih. 
Albert,  geb.  1842,  hinterlassen.  —  Von  des  Freiherrn  Alexander's  Va- 
ters-Bruders-Sohne,  N,  Freih.  v.  K.,  stummen  die  Freiherren :  Her- 
mann, geh,  1803,  h.  saehs.-cohurg.-goth.  Kammerherrund  Ernst,  geh. 
1809,  Gutsbesitzer  zu  Sondshof  im  Landgerichte  Königfihofen  in  Bayern. 
Ersterer,  dreimal  vermählt,  hat  eine /.ahlreiehe  NachkommenschafL 

VaL  Knnig.   Wi.  .*<.  57ä-M.  —    Üauhf,  ^  W,    i^^'i  ti.  <  8.         p.    HatMtin,  Tl,   Ki3j)i>L  «.  36- 

—  Rif^rtrHann,  CiBiiiloM  ßauiturh.  TnU.  95—97.  —  liiftiicAelmimn  ,  Htinnm-  u.  AhiiPtitafeiDr  L 
4i.  —  GrufUtTt  hjitor  BpiueIjtwJU.  d.  8.  rrohurit-.HiiAir.  AiiihtM«.  t.  S  ^^i*  —  v.  Lang,  SuppK 
«.  53  iina  .VI.  -  N.  Tr.  A.  L.  II r.  fl.  U2— 44.  —  Fr€ih.  p.  Ltfiefmt,  1.  S.  4fil.  —  GeueaJ. 
T«t<h«iit).  (J.  ireitt.  Hiua.  18»».  S,  3€!)--7a  u.  1862  S.  438    und    2^,  -^  Siebmttehtr  ,    I.    146: 


^      204     — 

*.  K„  Thörin^iaeh-  —  Tyr*./,  l.  69:  P.-H.  v,  K.  -  W,  B.  4.  K»r.  Bajeru.  111,  42  and 
V,  WölcJttrn,  Atrtli.  Mr  F.-U.  v.  K.  —  p.  Ee/Ktr,  b^yeT,  Adtl,  TäIk  41  u.  S.  41.  —  W.-B. 
.1.  KEi'^is.  8tAflt*n,  IX.  l!«.  —  KnrMehke,  IV,  H,  2-21 -i4. 

Könitz  (in  Silber  ein  schrUgi^editer,  rotber  Balkon,  welcher  links, 
oben,  von  einer  sclirrigrechts  gelegten,  goldenen  Lilie  undreclits,  unt^n, 
von  zwei  unter  einimder  scbragredits  gestellten,  filnn>lfLttngeii,  golde- 
nen Rosen  begleiti^t  hl).  Ein  schon  lange  in  der  rrTafscbaft  Mnnsfeld 
(jetzige  Provinz  Sitcbsen)  vorgekommenes  Adelsgescbleclit,  dessen  Gü- 
ter seit  der  ersten  FTülfte  des  17.  Jabrli,  näbor  bekannt  sind.  Dasselbe 
wird  von  Mcbroren  filr  einen  Zweig  des  im  vorstebenden  Artikel  bespro- 
ebenen  thüriiigiscb-frilnkisidicn  Gesebleebts  der  Freiberren  v.Künitz  ge- 
halten, doch  wird  nidit  angeführt,  zu  web'ber  Zeit  sieb  derselbe  in  das 
Munsfeldiscbf  |i;rwi'iidrt  und  dsis  Wappen  gL'üvidert  habe  und  so  nebtnen 
denn  Andere  an,  dass  die  Familie  von  jenem  Staanne  zu  trennen  sei.  — 
Das  Gut  Gorenzen,  im  jetzigen  Mansfeldseheii  Gebirgskreisc,  gehörte 
bereits  Xk\HO  der  FanüUe  und  Querstcdt  und  F^ehraplau,  ebeefalls  im 
Mansfelder  Seekreise,  waren  schon  1650.  sowie  Arnstedt  und  Friede- 
barg. Ersteres  im  Gebirgs-,  Letzteres  im  Seekixdse,  im  Besitze  des  Ge- 
schlecbtM.  —  Im  Laaft^  d('r  Zeit  theilte  sieb  der  Stamm  im  Maasfeld- 
schen  in  die  lläaser  Scbraplaa,  Arnstedt  und  Friedebarg.  Aus  dem 
Hause  Scbraplau  eiitspross  die  Gemahlin  des  blinden  Jost  Graiea  zu 
Maasfekl,  dessen  EnkeL  Jobann  Georg  ITl.  Graf  zu  Mansfeld,  der  Letzte 
der  Kisl  eben  sehen  Linie  der  Grafen  zu  Mansfeld,  1710  starb.  Der  Bru- 
der desselben^  oder  Bruderssobn  war  Ol  i  erst  in  hol  bind.  Diensten  und 
die  Naebkomnienscbaft  dessellHUi  blühte  noidi  im  Anfange  des  18,  Jahrb. 
Aus  df^ni  Hause  Arnstedt  kommt  Joiist  ff  einrieb  v.  K.  um  1680  als 
Burggraf  zu  Mansfeld  vor.  Von  den  drei  Söhnen  desselben  kam  der 
eine  an  den  k,  k,  Hof  und  wurde  Trnehsess,  der  zweite  war  Herr  zu  Arn- 
stedt und  der  dritte,  knrsiiehs.  Forstmeister,  Herr  zuFriedeburg  und  so 
gingen  aus  dem  Hause  Arnstedt  s|>äter  ilie  lliiuser  Arnstedt  und  Frie- 
deburg hervor.  Aus  letzterem  Hause  entsprosslleinneh  Gottlieb  v.  Kö- 
nitz  —  ein  Sohn  des  Heinrieh  Johann  v,  K-,  Herrn  auf  Friedeburg  — 
welcher  in  der  k.  pr.  Armee  I7H1  Oberst  und  178*^  RegimentsehHf 
wurde,  doch  noch  im  letztj..'enannten  Jnlire  als  Generalmajor  den  Ab- 
scbi^^d  nahm,  Noeb  in  neuerer  Zeit,  IH'MV^  besass  ein  Zweig  der  Fami- 
lie das  Gut  Webra  im  Kr.  Weissensee,  Prov.  Sachsen.  —  Die  hier,  so- 
wie im  vorstehenden  Artikel  in  Rede  stehenden  Familien  v.  K5nit.z  sind 
nicht  mit  drm  uckermärkischen  Adelsgeschlecbte  v.  Kfnitz,  s.  den  be- 
treffenden Artikel  S.  B5,  zu  verwechseln. 

äauht',  i.  Ü.   1062  u.  fiS,   ~  N.  Fr.   i^.-L.   lU    fl.   I4:V    --  Freiherr  «.   Lfd^bur  ,  l.   8.  460 

KfSnneritz,  auch  Freiherren  (in  Silber  drei,  2  und  1,  doppelt  ge- 
henkelte, rothe  oder  llolzfarbeno  Stempel.  Die  Siebmachersehe  Deck- 
ratiou  sagt:  ,,drei  holzfarber  Stöss'").  Erblünd.-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  vom  29.  Dec.  15lbS  fjir  Joliann  Heinrich  v.  Küenritz,  Herrn  zu 
Hachenberg  u*  Clement  in  Nieder-Oesterreieh  u.  kais.Hotlcammer-Rath, 
—  Alt-es,  schon  im  13.  Jahrb.  vorgekommenes  meissonschps  und  thü- 
ringisches Adelsgcschlecht,  welches  zeitig  u.  später  in  der  ersten  Hülfte 
des  16,  Jahrh.  nach  Oesterrcich  kam,  wo  dasselbe  Khuenritz,  Küenritz, 


.«.c. 


i? 


—     206     — 

Oberhofmeister  J.  M.  der  Königin  Wittwc;  Julius  Trau^ott  Jncoh  v.  K., 
k.  sfichs.  Stnats-  il  Jiistiz-MiuisU*!*  a.  D.,  Kiulolph  v.  K.,  k.  süchs.  Kaui- 
nierh.  ih  w.  Höh.  Ratli ,  a.  f>.  GosamUcr  und  bt^vollni.  Minister  am 
k.  k.  Hofe  zn  Wien;  v.  K. -^  k.  sädis.  Kmsdirector  in  Dresden,  etc. 

Kmiiitf,,  S,  ,'.24,  —  \ai,  Koni  ff  ,  !.  S.  SfiO-SH,  —  (inuhr,  1.  8.  JO«,"?  u,  «4.  -  jl/ili(-'r, 
r>onIi«nrdt^li.,  S,  \m.  —  r.  Ufchfrü:,  dtiyt<>\n,  N»irhr,  V.  s,  "ij  :  Nuclir,  -um  tten  KircliiMib. 
in  CiHmmn  von  iTS/i— S1>  —  »fMiyriW,  V,  m.  3X^— «7.  -  N.  t*r.  A.-L.  V.  S.  t7T.  ^  FrHhtrr 
V.   L*d*bu>\  I,  S.  *(;i  li.  nt.  S.  *.'^H     _  StfbmaeffFr.  1.   lölr  v.  ICr.Mdet,  McU^ul^ch    -   W.^B 

Röntiigtks  Kiiiiijarde,  Altes  Adelsgesdilecht  der  Altmark  ans  dem 
liieirlmainigen.  hcrcdts  1375  vorkoinmeinlen  8it>!e  unweit  Steiulal,  wel- 
ches 1451»  zu  Deltz  bei  rVardelogen  u.  H^23  zu  Gr.  Möbritigcn  unfern 
Stendal  begütert  war  und  in  der  Altmark  1637  mit  Esaias  v.  Könnigde 
erloscben  ist.  —  Siebmacber  bat  dasselbe  unter  dem  Namen:  v.  Könige 
(in  Blau  eine  frei  stebende,  goidene  Säule,  vor  welcher  ein  weisses  Ross 
springt)  dem  tbiinngis<^hen  Adel  zuprezilblt.  und  Gaube  giebt  die  Fa- 
nuUe  ebenfalls  als  eine  thüringisebe  und  verniutliet,  dass  diesell»e  aus 
dem  Scbwarzburgiscben  stamme:  eine  Annabme  ,  welcbe  v.  ITellbaeb. 
der  wobl  deri  scliwarzburgiscben  Adel  kannte,  mit  einem  Fragezeieben 
begleitet,  —  Nach  dem  bekannten  in  Gaulie's  Hand  befindlichen  Mspt. 
K.  ^iebt  derselbe  an,  class  vor  nahe  aclitzig  Jahren,  also  in  der  zweiten 
Hsllftc  des  17.  Jahrb.,  zwei  Brüder  v.  Kiinigde  sieb  mit  zwei  Scbwesteni 
Edle  V.  Plotlio  a.  d.  IL  Gerbstedt  im  Mansteldischen ,  Anna'  Catliarina 
und  Lucie.  vennuhlt  hätten  und  dass  Anna  Catharina  ,  als  Wittwe  in 
zweiter  Ehe  mit  einem  v.  Berlnsdorf  vermülilt.  noch  171f5  gelebt  habe. 

frauKe,  II.  S.  .SSO,    -    t,   U^UHach,  l,  S.  671.    -    Frttih.    p.   UAehut  ,    I    S.  4Ä1.  —   Sieh- 

Köpff,  Köpf.  Ein  in  neuer  Zeit  im  Kgr.  Preussen  vorgekommenes 
Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Chinstian  Friedrich  v.  K^ipff  1836  k,  pr. 
Cousuj  zu  Venedig  war. 

N.  Fr.  A.^L.  Ur.  8.  IH.  —  Frtih.  e.  Lf<<lfhnr ,  L  Si,  4M  uticI  Ul.  S,  291.  -  .Siipul.  ru 
Skbm.  W,-R,  X.   »^     V.  Küpf,  üjuer. 

Röpken,  Adelsstand  des  Kgr,  Preussen.  Diplom  vom  IL  Nov. 
n^^B  für  die  Gebrüder,  Arnd  Köpken .  k.  pr.  Geb.  Finanzratb.  und 
Johann  Köpken,  Canonicus ,  so  wie  für  den  Vetter  dei*selbeu,  Jobann 
KiVpken,  k.  pr,  Ilofrath.  —  Die  Familie  wai*  1803  zu  Cl oster majinsfelde 
im  Magdcburgi scheu  begütert. 

t>.  Ihühach.  [.  ^.  (5^0.  —  N  Pr.  A.-l*.  V.  8.  277.  —  Freihtrr.  r.  Udebur,  I.  S  270.  — 
W.-B.    d,    Hti-usji    Mojuxrh.   HL  39.  —   Hn^nehkf,   Hl.  8.  «70. 

Klipp  V.  Fel^enthal.  ErbMnd. -Osten*.  Adelsstand.  Diplom  von 
1803  bir  Wolfgang  Kopp,  gewesenen  Lehrer  der  Zeicheukunst  an  der 
Tberesiunischen  lütter- Acadeune,  wegen  sein(^r  Verdiensti^  um  die  unter 
dem  Namen  Mosaik*8calioglo  bekannte  Bildekunst,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Felsentbai. 

Koppele*  Ki^ppelle,  aiieb  Freilierreii.  Ueicbsndels*  u.  kurbayer. 
Freiberrnstand.  Adelsdiidom  vom  18.  Dec.  1739  für  Johann  Wolfgang 
Koppele,  Rentkammerseeretair  zu  Amberg  und  Freihcniidipiom  vom 
H>.  Aug.  1765  für  den  Sohn  desjselben,  Ignaz  Leopold  v.  Koppele,  kur- 
pfalzbayer,  Regierungsralh ,  Director  der  Landgrafschüft  Leuchtenberg 


—     207      — 

und  Lelienpropst  zu  Amberp.  —  Die  Familie  stammt  atis  dem  Passaa- 
isL'hen  und  ein  Enkel  des  Freiherr^  Ipnaz  Lpopulil:  Carl  Friedrich 
Franz  de  Paubi  Freih.  v.  K.,  geb.  1777,  k.  lüiyer.  Boimaiitiier  zuWald- 
mQnchen.  wurde  nach  Anlegung  der  Ädelsnifitrikel  de<i  Kgr,  Bayera  in 
dit^se  einjrotra^en.  Neben  der  rreiherrliihm  Lini<*  iler  Füiiiilie  Idnbti^ 
letztere  auch  in  odoliKeii  Linien  fort  und  der  tifiuinnten  Adelsniatrikel 
waren  einverleibt  die  Gebjihler:  Franz  Xaver  ('arl  v.  Kruipelle,  ^eb. 
1774,  k.  bayer,  lieiitbeamter  zu  MittertVls,  Franz  Ferdiimrid  v.  K,^ 
HCeb*  177fi,  Fnrstpnieticant  zu  Mitterfels,  und  Franz  Oottlieb  v.  K., 
jl?el>.  t78L  k.  bayir.  Mantner  zn  Grieskirchen ,  sowie  des  verstarbeuen 
Bniders  derselben,  des  vorm  all  j?en  Propst  ei -Verwalters  Lorenz  Xaver 
V.  K.,  Sohn,  Franz  Seraph  v,  K,,  geb.  1803, 

p-  Lttn^,  i*.  t6s  n  il*>.  -  W.-B.  d.  ICgr,  B«jfrn,  HL  4"/  ii,  v.  Wöfckertt,  \b(h.  »:  Frtth, 
V.  K  it.  VK  R'i:  V.  K  —  P.  f/tfiutr,  bity#r,  Artel  ,  TnI>.  II  uint  S.  43  Frmh,  v.  K,  — 
Xmftihäf,  IV    8.  32fi  iti>d  '11. 

Eäppen.  Reicbsadelsstand.  Diplom  von  1571  für  D,  Jtdianii 
Krippen,  liurbrandenb,  Ratb  und  Prof.  der  Reebte  zu  Frankfurt  a.  d.  0* 
Derselben  starb  ll].  Jau.  D)30  als  kurbrandenb.  Vicekanzler. 

Kc&ppen  (Schild  der  Lilnge  naeh  u.  in  der  linken  flalfte  quer  ge- 
theilt,  dreifeldrig:  L  reobts,  iu  Silber  der  Kopf  und  Hals  eines  recbts- 
sehenden.  gekröirteii.  schwarzen  Adlers;  2,  links  <du>n ,  iu  Gold  ein 
rech tsseh ender  Mobrenkopf  mit  wei^^ser  Kopfbinde  und  3 .  links  unten, 
in  Blau  eine  silberne  Lilie).  Adelsstand  des  Kgr.  Preusseu.  Diploui 
vom  17.  Juli  1717  fdr  Peter  Rudolph  Koppen,  k.  pr,  Hauptmann  bei 
der  Artillerie.  Der  Bimler  desselben,  Maximilian  August  K.,  batte 
schon  vor  ihm  den  Adel  erhrtlten.  —  Die  Familie  wurde  in  der  Mark 
Brandenburg  u.  im  Magdeburgiscben  angesesseu  und  sass  noeJi  17Ci4 
zu  Eichstadt  im  Kr.  üst-IIaveüand  und  1771  zu  Cautow  im  Kr,  Riippin. 

9.  !hmachA>  Ä.  H&O.  —  N.  \*t,  A,'L.  L  S.  a»  und  V.  i«.  277.  -  trtih.  b.  l^^tbttr,  L 
R.  4CT.  -   W  -B,  d.   I'r.  MtUK  ni    fiÖ.   -  KmfäeH0,  III.  f^.  271, 

Köppem  (in  Roth  auf  ^üneui  Rasen  drei  neben  einander  bervor- 
wacbsende,  junge  Eichen,  dereu  jede  oben  gegen  die  linke  Seite  eiu  Blatt 
bat).  Altes,  laugst  erloscbeues.  mekleuburgisclies  Ädelsgescldecht,  aus 
welchem  Gotthied  de  Köppern  bereits  1255  lebte. 

Kcipperii  (in  Roth  auf  grl^nem  Boden  eiu  Weinstock  |.  Altes,  pom- 
mernscbes  Adelsgescblecht.  welchem  schou  1372  Rossin  und  1407 
Schmuggerow  im  Kr.  Auclam  besass  und  im  Laufe  der  Zeit  melirere 
andere  Göter  an  sich  brachte.  Dasselbe  ist  eines  Stammes  niil  der  im 
vorstehenden  Artikel  aufgeföhrteu,  meklenburgischeu  Familie  dieses 
Namens,  wofür,  wenn  auch  das  Wappenluld  inn  anderes  i^t  (MicriLl 
nimmt  übrigens  drei  gelbe  Hopfen  oder  Weintrauben  an  einem  Stiel 
itu  Schilde  und  auf  deuiHrhue  ani,  besonders  der  Helmschmuck  spricht. 
Die  pnmmerusche  Familie  füiirt  auf  dem  Heime  eineu  Eicbenstarum  mit 
Blättern  und  die  meckleuburj^iscbe  Familie  fulirte  auf  deiu  llelmt!  eine 
alte  wachseude  Eiche,  deren  sechs  verhauene  Zweige  gleichwohl  jeder 
noch  oiu  Blatt  tragen,  —  Die  späteren  Besitzer  der  Familiengftter  wa- 


—     208     — 

ren  die  Kachkomnien  des  Philipp  Gusto \'  v.  Küppern,  dessen  ältester 
Soliii<  der  Hani>tiiiaiui  Haus  Dietrich  Ludwig  v,  K,.  das  (fut  Ratliebur 
durch  einen  1750  getsthlos^cjim  Vergleich  uiil  seitieiii  Ilriider,  Ciirt 
Gustav  V.  K.,  erhid'lt.  I*ei"<ielbt*  «LTbauUMiiit  Ilidle  kcnuKl.  Giiadfji^eJder 
1776  das  Vorwerk  Muri tvutlml  Der  jün^xere  Bruder.  Curt  Gustav  v.  K,, 
erhielt  Schmu "jg er ow  mit  dem  Vorwerke  Kiewitzdamin.  starb  aber  ohne 
Nachkomnien  und  Ihitis  Ueinrich  Ludwig  v.  K.,  k.  pr.  Hauptmann, 
wurde  uuu  Erbe  beider  GtUer.  Derselbe  hatte  zwei  Sidine:  Adolph 
Friedrich  Wilhelui  v.  K.  und  Hans  Anton  Carl,  wulehe  Beide  in  der  k. 
preusa.  Armee  standen.  Ein  Vetter,  Curt  Will a Im  v.  K,,  war  ITTOlIerr 
aul  Rossin  und  Charlotteidnif  und  ein  anderer  Vetter,  Melchior  v,  K., 
Herr  auf  Bilrenkamp  bei  AYesel,  war  auf  süjnml liehe  Guter  mit  belebnt. 
Auch  lebten  damals  in  Düiicoiark  mehrere  Lehuävettern .  namentlich 
Otto  Friedrich  Adolph  v.  K.^  k,  dän.  Oberst  der  ('av.  und  Hans  Maximi- 
lian, k.  diin.  Hauptmann.  Letzterer  starb  später,  1805,  als  k.  preuss, 
Generalmajor.  —  lu  neuester  Zeit  besass  noch  Anna  Ulrike  Adotphine 
Frau  v;  Köppern.  geb.  v.  Seh  lagen  teuffei,  das  Gut  Gross-Massow  im  Kr. 
Lauenburg  und  Kemitz  im  Kr.  Randow. 

MiCfat,H.  49ti.  —   Brthpj^fttnittn,  L  HpLüL  2,  -    N.  Pr.  A.-L.  UI.  S.  144,  —  Frtih.t.Le- 
dtbur,  I.  S.  462  and  llt.  s'  aJl.    -   e.    Mfding,  Hl.  S.  :!&3,  —  Pornrn    W.B.  L  ©9. 

Köpping^,  Kiippeti,  Eine,  früher  siu  den  lütiebnrgischeo,  adeligen 
Patricier-tiefichlechtern  zählende  Familie,  aus  der  Stadt  Trcucnbrietzen 
in  der  Mittelmurk  stammend ,  \on  welcher  die  nach  Ltineburg  gekom- 
mene Linie  hingst  erloschen  ist. 

p.   M4äing,  \\V.  S.  357:  orndi  ßümier  und  eiucni   v,  llajisehrheo  SUmmbtume. 

Körber*  Ein  im  Kgr.  Preussen  vorgokonmienes  Ädelsgescldecht, 
Ernst  GottUeb Friedrich  v.  Kiirber,  k.  pr.  Lieut.,  besass  1773  und  noch 
1785  Pctersbagen  im  Kr.  Lebus,  Prov.  Brandenburg  und  Joachim  Ernst 
V.  K.  war  1702  k.  pr.  Lieutenant.  Die  Familie  hatte  in  Gstpreussen 
Jatntschau  im  Kr.  Osterode  und  Loinp  im  Kr.  Mohrungeii  an  sich 
gebracht. 

Körhitz.  Altes,  meissensches  Adelsgc schlecht,  welches  aach  Ktir- 
bit7  und  Kyrbitz  pfeschrieben  wurde  und  dessen  gleiclnuimif^'er  Stamm- 
sitz in  dem  ehemaligen  Amte  M<^is?>en  lag.  Nach  Knauth  hatte  zu  seiner 
Zeit  dicFaniihe,  welche  früher  Lauenstein,  Wachwitz,  Niederpoy ritz  etc. 
besessen  hatte,  Mert/kirchen  bei  Mfiblborg  (MarUnskirehen  im  jetzigen 
Kreise  Liehenwerda  der  Prov.  S:ichfien)  inne.  —  Scheu  13fl7  süss  das 
Geschlecht  zu  Burkersdort  bei  Fninenstein  im  Ei'/gehirge  und  Dinand 
V.  K.  verkaufte  13H0  das  GutGossnit^  im  Meissniseben.  wo  im  Laufe  der 
Zeit  die  Familie  reich  begilteit  wurde,  an  die  v.  Dachwitz,  Hans  v.  K. 
aber  1387  den  Hof  zu  Laufe  an  den  Markgrafen  Wilhelm  zu  Meissen» 
—  Friedrich  v.  K.  war  1477  kursiichs.  Uath  und  Caspar  v.  K.  1579 
kursächs.  Ober-Forstmeistei-  zu  Sitzerode  und  Amtshauptmann  zu  f^chlie- 
bcn.  Von  den  Söhnen  des  Let/teren,  von  welchen  Caspar  Cuno  llu- 
dolpb  V.  K.  um  Hi65  Stiftsh;iii[dnmnn  zu  Zeitz  und  Ober-Einnehmer 
war,  starb  Hans  Caspar  v.  K.,  kui-süchs.  Hofmeister  und  Ober-Steuer- 
Einnehmer,  1639  and  hinter tiess  seihen  vier  Sölmeu  aus  zwei  Ehen  die 


—     209     — 

Güter  Schmiedehorg,  Fa!lcenba\  ii,  Hausdorf  und  Zollwiti!,  Erstcre  im 
damaligen  Aintt*  Meissen,  letzt  eres  Gut  im  Amte  Tor^aii,  Der  illteste 
dieser  Söhne,  Hans  Christoph,  kam  als  Pa^^^e  mit  der  kursjlelis.  Prinzes- 
sin Magdalena  Sibylle  narli  Dänemark,  wurde  spilter  Hofmarschall  der- 
selben und  ihres  Gemahls,  des  Prinzen  riiristian,  trat  iiaeh  dem  Tode 
des  Letzteren  in  Dienste  des  KiVnigs  Fnedrich  111,  von  Dänemark,  stieg 
immer  höher,  wurde  Staats-  und  Kiiegsminister,  Beisitzer  des  höclisten 
Reicbs-Genclits  und  endlich  Reichsmarseliall  etc.,  als  weleher  er,  ohne 
aus  der  Ehe  mit  einer  v.  Lützow  Naehkonmien  zu  haben,  1682  starb. 
Derselbe  hatte  aber  seinen  Bruder,  Johann  Caspar  v.  K.,  h.  sachsen- 
meining.  Geh.-Ratb,  Krbschenken  der  gefiirsteten  Grafschaft  llennc- 
berg  etc.  nach  Dünemark  kommen  lassen,  wo  derselbe  k.  düu.  Staats- 
rath  wiirde  und  1*591  starb.  Aus  seiner  Ehe  mit  Soplna  Elisabeth Thoss 
V.  Erlebach,  welche  1710  als  die  Letzte  ihres  alten  thüringensebeTi  Ge- 
sehlechts  starb,  entsprossten  zwei  Söhne,  welche«  naeli  ilem  Tode  ihrer 
Mutter^  zu  ihrem  Namen  den  Namen  des  erloschenen  Gt^seblechts  Thoss 
V.  Erlebach  hinzufügten.  Der  jüngere  dieser  Stibne,  Johann  Christoph 
Freih.  v.  K.  und  Thoss  v.  Erlebacb,  Herr  zu  Hellerup  auf  FOlmen  und 
Berisgart  auf  Laland.  k.  diin.  Generalmajor  uml  Geh.  Ohrrknegs-Se- 
cretair,  wurde  L725,  unter  Erbebung  des  Kitterguts  Hellerup  zu  einer 
freien  Stil ndesherrschaft,  in  Dänemark  naturalisirL  Derselbe  starb  1728, 
doch  ist  nicht  bekannt,  dass  er,  vermählt  mit  einer  Tochter  des  k.  dün. 
Oberstallmeisters  v.  Hai'stalL  den  Stamm  fortgesetzt  habe.  Ein  dritter 
Sohn  des  Hans  Caspar,  Casper  Haubold  v.  K..  war  knrsilclis.  Kammerh. 
und  pdanzte  den  Stumm  in  Hachsen  fort.  Johann  Rudolph  v.  K,  war  im 
Anfange  des  IB.  Jahrh.  kursüchs.  Ober-Forstmeister,  das  Geschlecht 
blühte  in  mehreren  Sprossen  weiter  uml  grtlssere  bandschrilVIicbe  ge- 
nealogische Samndnngcn  nennen  noch  bis  171)3  den  Namen  desselben. 

Mnauth  ,  S.  5J4 ;  Korbilr  ,  Kiitbiu  umI  Kjrhit».  -  Vat,  K'^fuj  ,  Ul.  H,  .V4i-6t2.  — 
Gnutiet  l>  ».  lOiiÄ— 67:  v.  Kijrt«k;r,  vor  Ztitpn  Körhin,  Kyrbis,  -  Frtihrrr  9.  Ltdebur  ,  1. 
S    4ti3.  —  Shhmachrr,  ^     mi ;   v,  K.^rbiU,  Sieeb»isclK  —   ff^je^fcUv,     V.  S    2,'7-ay. 

*  Körner  (in  Blau  zwei  mit  den  Rücken  zusammengestellte,  rubin- 

farbige  Halbmonde).  Altes,  ursprünglich  (österreichisches  Landmanns- 
gescblecht,  welches  in  alten  Urkunden  auch  Kärner  und  Kerner  geschrie- 
ben wurde-  —  Weichard  Kürner  war  1413  der  Herren  und  Grafen 
V,  Tbierstein  Pfleger  zu  Osterburg  untl  hatte  von  denselben  den  Loi- 
zenbof  zu  Lehen  und  Andreas  Ktirner  zu  Loitzendorf  und  Windpassing 
kommt  als  Verkäufer  der  Uaagmühle  noch  1513  vor. 

'  Whturiii,  V.  S.  2.S7  und  59. 

K5rner,  Kürner.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  H.  Gotha  zählendes 
Geschlecht,  welches  den  gleichnamigen  Flecken  besass. 

BrüekMr^  Kirdn-ii-  und  Sthtiletiatnat  üw»  H.  üuilm,   l.  3.  St.  S.  UU  ü37,  iSl^  ufid  34J  u. 

Ktli-ner  v.  Komberff.  Erbh'lnd.-^sterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1701  für  Carl  Körner.  Verpflegs Verwalter  in  13b er-Oesterr eich,  mit  dem 
Prädicate  :  v.  Komb  erg. 

%  Köseeke,  Köseken*    Pommernscbes  Adelsgeschlecbt,  welches  be- 

reits 1601  m  Linde   in  Kr.  Pyrilz  und  zu  Treptow  im  Kr.  Namzard 

£nu^ike,  D«ul4cb.  AdeLi-LcjL  V.  14: 


—      210     — 

begütert  war  und  mit  Ewald  Friedrich  v,  Kösecke,  Herm  auf  Liiide, 
Treptow  uud  Warsin,  1743  erloscbeu  iet. 

Freih,  ».   Ittiebur.  l.  8,  467.  —  Sr*<^;iMac*#r.  V.  172. 

KöHs!er.  Bölimischer  Adelsstand.  Diplom  vooi  29*  Mai  1534 
für  Haus  Ktiäsler,  Bürger  zu  Brt^slau,  —  Ein  in  Schh^sieii  im  Breslau- 
isdien  1538  zu  Beukwitz  und  15B3  m  Schönborn,  sowie  löll  m 
Tschamm endoH'  unweit  Neumarkt  begütert  gewesenes  Adeisgeschlecht. 

Frfih.  F.  UHfbur,  LS.  1*59, 

Kösteritz,  KöBteer  v,Kösteritz(iu Silber  ein  schrägrecliter.  blauer 
Balken,  ohou  und  unten  von  einer  Kose  begleitet).  Ein  in  Pommeni 
im  Kr.  liegemvalde  u.  171U  zu  Blankenhagen  u-  Fiepstock  u.  noch  1835 
im  Kr,  Stolpe  zu  Ktxin.  sowie  1834  zu  Stresow  und  1K30  zu  Labehn 
bef?titertes  Adeii?geschlecbt.  —  Adolidi  PMedricb  K.  v.  K.  war  1794 
Amt>ibauptmanu  und  Herr  auf  Blankenbagen ,  Carl  ('hriMian  K.  v.  K. 
Rathsberr,  Später,  1839,  war  ein  Sprosse  des  Geschlechts  königl.  Pih>- 
curator  zu  Elberfeld. 

N.  l'r.  A.-L.  V.  S.  277.   -  Freiherr  «.  l^Ufttur,    L  S    1*59  u.  IJl.  »,  «9». 

Köstitz,  Kostitz.  Ein  im  Stifte  Merseburg  1580  und  noch  1509 
'/M  Kriegsdtuf  und  Wessmar  b*ejrülert  geweseneä  Adelsgeschleclit.  — 
Wolf  v;  Ktistitz,  kursächfi,  RatU  und  Oberhaiiptmann  des  Stift:^  m  Mer- 
sehurir  war  15(>:i  bei  der  grossen  Kirch en-  u.  Sclialen- Visitation  im  ge- 
nannten Stifte  der  vornehmste  Counninsar,  inid  d(T  Sohn  desselben, 
Johann  v.  K. ,  auf  Wessmar  und  Kriegsdorf,  starb  IB09  als  kursächB. 
Geh»  Rath  u,  Doinpropst  und  Priisident  des  Stifts  MerselMucg. 

üauh^,  T.  H.    |iW7  iiml  6^  ihm)   l\.  S     HjU  ii«mI  KS.    —   Frfthtrr  ».  Ltdtbnr,  L  ».  4«S. 

Köth-Wati^ebeid  ^  Freiherren ,  s.  D  a  e  1  v.  K  ö  t  h-  W  an  sc  b  e  i  d. 
Freiherren,  Bd.  II.  S.  399  u.  4()ü.  —  Die  Familie  K,  \%  "W.  führte 
in  Schwarz  einen  silbernen  Adler. 

Kotheu  (in  Blau  ein  von  drei,  2  u.  1 ,  rothen  Rosen  begleitetes 
Kammrad ,  oder  in  SUber  ein  blaues,  sechseckiges,  mit  drei  Rosen  be- 
gleitetes Kanunrad^  Altes,  pomniernsches  Adelsgeschlecht,  welches  zu 
Libhehn  nnweit  Pyritz  ninl  in  der  Neumark  zu  Cniinpe  im  Kr.  Arus- 
wahle  begütert  war  und  nicht  mit  der  fuldaischen  Familie  v,  Kethen^ 
%.  S.  81  7s\\  verwechseln  ist.  ^  Peter  v.  Köthen  sass  schon  1352  zu 
Libhehn  und  diese  Besitzung  verblieb  auch  in  der  Hand  der  Familie. 
Georg  Eost  v.  K.  hinterliess  17(i3  einen  Antheil  dieses  Gutes  seinen 
vier  Kindern  und  ein  anderer  Antheil  gehörte  1792  dem  k.  pr.  Oberst- 
lieutenant u.  Convraandanten  von  Cüstrin  Bereut  Friedrich  v,  K. ,  wel- 
cher 1793  starb.  —  Zu  der  märkischen  Linie  gehorte  Georg  ßogislaw 
V,  K,,  geb.  um  1723,  welcher  1808  als  k.  pr.  Generalmajor  und  Chef 
eines Inr-Regini.  a.  D.  starb.  —  Von  den  Si>rossen  des  Stammes  haben 
mehrere  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden, 
und  ein  Hauptmann  a.  B.  v*  K.  war  1857  Herr  auf  Grabow  im  Kr, 
Sorau. 

BrÜQgittnan%,  Hpist.   II.  —  N.Pr,  A.-L.  Ul.  i*.  H6,    —  Frtih.   b.  Ltdehnr,  1.  8.  169  u. 
70.  —   Stftitnacf^er,  W  171\ 

Kötteritx,  Kött«ritach  (in  Gold  ein  schrägrecliter  [oder  linker] 
iilbernery  mit  einem  springenden,   von  ein^m  Schwerte  schräg  durch- 


i 


—     211     — 

eneti  Wolfe ,  aus  dessen  Wunde  der  Scfiweiss  trüpfeuweise  lierab- 
föllt,  bele^er  Balken)*  Altes,  meisseüscheä  ÄdolsgescliKH^lit ,  wc^lches 
in  Meiäsen  iKidi  Pecceiiateiti,  uöi^eiUlir  von  1186  an,  vorgekorninpii  ist, 
während  Andere  das  V(>rkunini*rii  der  Familie  scIhjji  iii  dkt  erste  Hfilfte 
des  10.  Jahrh.  sötzen.  Dieselbe  wird  bald  für  eine  eingtiborene  uieissfen- 
sche  Faiiulie  gebalten ,  babl  aber  wird  ungenüiunieii ,  dans  sie  aus  Böh- 
raen  nach  Meissön  gekcunnien  sei.  Eben  so  ist  auch  das  eigentliche 
Staniinhaas  des  Gesddechts  noch  nicht  genau  bestiniint:  man  nennt  das 
Gut  Kütteritsch  unweit  Tolditz,  oder,  nach  Knauth,  Sitten  bei  Leissnig 
als  Stumnibaiis.  Wahrseheinlieh  war  Ivutteritseb  das  eigentliche  Starnni- 
liaus.  doch  bat  sich  spät^'r  der  Stamm  munentUch  aus  rleni  llausi^  Sitten 
auögohreitet  und  ist  im  Ifi.  Jahrli.  auch  nach  Pümniern  und  in  die 
Mmrk  Brandenburg  gekommen.  —  Vom  14.  Jaiirh.  an  kommt  der  Name 
des  Geschlechte  mehrfach  vor  BeilhoM  K.  wird  131«  in  einer  Ur- 
kunde des  Klosters  Heussdorff  *Sacerdos-^  genannt;  Hermann  n.  Hans 
V.  K.  a.  d.  H.  Sitten  waren  1354  unter  Heinrich  Gr.  \\  llohenstein  bei 
der  Erobemng  des  Kaubschloi^ses  Elsterberg  im  V^dgtlamle .  und  ur- 
kundlich treten  Friedrich  13*12,  Hans  1H71  und  Johann  1377  auf.  — 
Die  fortlauft^ndo  Stammreibe  Ijeginut  mit  Dietrich  v.  K,  auf  Sitten, 
welcher  urkundlich  1421  vorkommt.  Von  dem  Sohne  desselben,  Nicol, 
aiammte  Sebastian  (f  J  kui-säcbs.  Rath.  welcher  vielfach  mit  kircldicheii 
Angelegenheiten  betraut  war  und  aus  dessen  Ehe  mit  Mechtible  v. 
Spiegel  vier  Söhne,  WolflTgang.  Christouli .  Sebastian  (U.)  und  Johann, 
entsprossten.  Wolffgangs  Linie  ging  wohl  mit  den  F^idveln,  den  Söhnen 
Wolifs  und  Hermanns:  Wolff  und  Friedrich  und  Johann  Heinrieh, 
wieder  aus;  Christoph 's  Nachkonimenscbatt  erlosch  schon  mit  dem 
Suhue,  Sebastian  iUl,);  Sebastian  {U\  vernKihlte  sich  mit  einer  Toch- 
tüflf  AUS  der  pomnnTnschen  Familie  v.  d.  Osten,  erwarb  das  Gut  Wolckau 
in  Pommern,  und  die  Nachkonnnen  breiteten  sich  in  Pon^merö  and  in 
der  Mark  Brandenburg  aus,  gingen  abV  später  wieder  aus ,  und  Jo- 
hann auf  Sitten  luid  Kroptewitz,  knrtiiiehs.  Geh.  Rath,  setzte  den  Stamm 
in  Sachsen  fort.  Von  dem  zweiten  Sohne  desselben,  Sebastian  Friedrich 
auf  Sitten  und  Beucha,  knrsäebs.  AppellationB-Geriehts-  und  Gher-Con- 
astorial-rriisidenten ,  spjlter  Vicec^nzler,  entspross  als  zweit4?r  Solm 
Hans  Haubold,  kursflchs.  Rath ,  Stitts-  u.  Amtshauptmann  zu  Würzen, 
Oberhofgerichts- Assessor  zu  Leipzig  etc.,  von  dessen  drei  Silhuen  der 
Jüngste,  August  Friedrich  auf  Flössberg ,  kursilchs.  Stiftshaüptnmnn  zu 
WiLfzen,  den  Stamm  weiter  fortpflanzte.  Die  von  Valentin  Koenig  und 
von  Gauhe  mitgetheilt4;^n  Angaben  über  die  Fandlie  hat  v,  lleclitntz 
bis  17(17  mehrlach  fortgesetzt.  S|t;ltor  blühte  der  Stamm  nur  noch  in 
einzelnen  Gliedern  und  nach  IHlo  wird  der  Name  nicht  mehr  ge- 
funden. 

Ftcüfm^tein,  S.   Hb.   -    Knauif*,  h    524.  -    ificrdt.  S.iHJ    -  faUni.  Konitj.  11.  c*.  62;i— 14. 

—  Oauht^  I,  8.  ir>72  — 7fi.  —  F.  tlAC^trttt.  V.  S.  S<J— aa :  Nmchrlchi.  tkun  Kirchfultüüliern  vuii 
Itt8->1T67.  —  N.  Pr.  A.-L,  Hl.  H,  H5  mitl  16.  —  Freiherr  w.  f.^dttivr ,  t.  S  4T0.  —  Sit*- 
machöT,  I.  m  :  V-  Köt*Ti^ci(.  Meiasoifcl».    -  c.   Meding ,   1,    8,  2yS  ouU    JJh>    und   fJ.  i^,  T'>9, 

—  KnrMChke,  m,  H.  '17  l-l*, 

*  Kötteritz  (Schild  von  Gold  und  Roth  geschacht  mit  einem  schräg- 

rechten,  silbernen  Balkon,  welcher  mit  einem  springenden,  von  eiuera 
8etLWiale  schräglinks  durch  st  ocheueo  Wolfe  belegt  ist>*    Reichsndels- 

14* 


—     212     — 

sUDd.  Diplom  im  kursäcbsisdieii  Keicbs^icariate  vom  11.  Sept  1790 
für  Thomas  Ernst  Kötteritz,  kursäcbs.  Gesandtschaftssceretair  am  k.  pr. 
Hofe,  Derselbe  wurde  1797,  als  kursädis.  LegationsrntL,  Resident  zu 
Frankfurt  a.  M. 

Hu^UclkriA.   »otH.    —   Tyr«/.  I.  ISf,    —  W,-B.  <|«t  Sieht.  8w»l.    TV,  &5.    ^     Knetehkf, 

Küttschau,  Köt^han,  KSIsschau,  Köznehau  (in  Blau  der  rechts- 
gekehrte, unten  abgehauene  Hals  und  Kopf  eines  (grauen  Wulfes).  Al- 
tes, meijsensches,  sjvslter  anhalt'schesAdelsgeschlecbt,  nicht  zuverwech- 
Silii  mit  der  auch  anhalt'schen  und  hessischen  Familie  v*  Ketschau,  s. 
S.  81  n.  82, —  Dasselbe  war  schon  1430  mit  Schaafstedt  im  jetzigen  Kr. 
Merseburg  der  Prow  Sachsen  und  1500  mit  Ober-Schmon  im  Kr.  Quer- 
furt  beiiölert,  wurde  sp;lter  im  Dessau'schen  und  Zerbst'schon  angeses- 
sen und  sprossen  des  Stammes  kamen  in  mehrere  andere  Länder,  Das 
von  Einigten  für  das  Stammhaus  gehaltene,  gleichnamige  Gut  bei  Mer- 
seburg soll  nach  Gauhe  nie  in  den  Hilnden  der  Familie  gewesen  sein, 
doch  waltet  hier  wohl  ein  Irrthum  ob.  —  Die  fortlüufende  Stammreihe 
fängt  Heinrich  v,  K.  an,  welcher  Herr  rtuf  Böndorff  und  bisch,  merseb.- 
Rath  war  und  dessen  beide  Söhne,  Hans  und  Curt  v.  K.,  noch  im  An- 
fange  des  16.  Jahrb.  zu  ßündorffsasseil.  Biild  nachher  schied  sich  das 
Geschlecht  in  die  anhält *sche,  schaafetftdtsche  und  kArbisdorfsehe  Linie. 
Die  anhaltsche  Linie  gnlndete  Maximus  iL>  v.  IC,  welcher  im  Zerbst'- 
sehen  angesessen  war.  —  Derselbe  wurde  1577  fiirstl.  Rath  und  Amts- 
hauptniann  zu  Rossla  und  später  zu  Nienburg,  Zerbst  und  Plötzke,  wel- 
chen Aemtern  er  bis?  zu  seinem  T<»de,  1580,  vorstand.  Von  seinen  Selb- 
neu  setzte  nur  der  Aelteste:  Ernst,  geb.  1621,  zuerst  Hofmeister  der 
fllrstl.  anhält 'sehen  Prinzen,  dann  Canzlei-  undHofrath  und  zuletzt  Geh.- 
Rath  nrtil  Ünter-Director  der  anhalt'schen  Laiidscbal't,  das  Geschlecht 
durch  seinen  Soliu.  Maximus  (H.)  fort.  Von  Letzterem  entspross  Haos 
Bernhard,  frfther  kurpfiilz.  Rejjier.-Rath,  dann  fiirstl.  anhält.  Hofmeister 
und  Rath  und  zuletzt  Geh.-Rath  und  Oberaufseher  der  Grafschaft  Mans- 
feld.  Derselbe  starb  1702  und  hinterliess  acht  Sohne,  welche  meist  in 
Kriegsdiensten  üeleii.  Von  den  Obrigeii  starb  Carl  Wilhelm,  fftr^tl.  an- 
haitsrher  Kammorjunker  und  Sclilossliauptniann  m  K*itlien.  1725  ohne 
milnrdicho  Nacbkommen  und  auch  Friedrieb  Emannel  v.  K..  gest  1735 
als  k.  du II.  (tcIl  ("onferenz-  und  Landrath,  sowie  Ober-Land-Drost  der 
Grafschaft  Delmenhorst,  hatte  keine  Nachkommen,  so  dass  mit  Letzte- 
rem die  Linie  in  Anhalt  erkisch.  —  Was  die  schaa&tädt'sche  und  kör- 
hisdorfsche  Linie  anlaugt,  so  entstand  letztere  aus  der  ersteren.  Die 
körlrisdorfsche  ting  um  1545  Anton  v.  K.,  ein  Sohn  desClaus  v,  K,  auf 
SchaafstEidt,  an.  Derselbe  kaufte  Ober-Schmon  hei  Querfurt,  als  aber 
fieijje  Siihne  von  seinem  Bruder  Matthias  v.  K.  Körlnsdorf  erbten,  wurde 
OIm  r-Sehmon  verkauft.  Von  diesen  Siihiien  pHanzte  nur  Heinrich  auf 
KiirlMsdorf  den  Stamm  fort  Von  dem  Sohne  des  Letzteren,  Albrecht, 
welclirr  Körbisdorf  verkaufte,  cntspross  Georg  v,  K.,  gest.  1B59,  herz, 
gothaiseher  Hofmarschall,  welcher  einen  gleichnamigen  Sohn  hatte,  der 
1673  als  Hofmeister  der  jtingeren  Prinzen  zu  Gotha  ohne  Naclikommen 
gtarh.    Es  hatte  aber  der  oben  ervvMinte  Maximus  (L)  noch  einen  Bru- 


—     213     — 

der,  Anton  zu  Scbaafstädt,  holländ,  Rittmeister,  von  dessen  Enkel, 
Adam  Keinbard  (l,)  auf  Scimafstcdt,  zwei  Söhne,  Wolff  Christoph  und 
Adam  Reinhard  (IL)  stammten .  Wolf  Christoph  war  k,  franz,  Rittmei- 
ster  und  von  ihm  eiitspross  Adam  Christoph,  welcher  in  fürstl.  baden- 
durlachschen  Kriegsdiensten  stand  und  seine  Linie  nickt  fortgesetzt  ha- 
ben solL  Von  Adam  Ueinliard  (IL)  gest.  lVr*M),  h.  brannseh w.  Major, 
stammte  Adam  Hermann  (L)  auf  Scliaafstädt  und  Langeneich^?t}idt,  ^e^t. 
1707,  h.  sachs.-weim.  Oherstallmeister  und  von  den  Sühnen  desselben 
waren,  nach  Ganhe,  Hans  Julius  1730  karsrichs.  Capitain  und  Adam 
Hermann  (IL)  h.  sachs.-weimar.  Staihneister.  —  Der  Stamm  hat  noch 
das  18.  Jahrb.  hiiulnrcb  geblüht  nach  den  ersten  Jahren  des  HL  Jahrb. 
aber  kommt  nach  grösseren  geneaL  Sanmdungen  der  Name  des  Ge- 
schlechts nicht  mehr  vor. 

Knanfh,  S.  Mi.  -  Brchnvnn.  Vri,  TbIk  B.  Nt.  7  and  rteA^ellTon  AeeetR.  hlnt.  Anhalt. 
K  494— 6o,S.  »-  Vat.  K''^ntg,  U\.  S.  7U-2<i.  —  (Juuht  ,  f.  fl,  lOfig-l».  —  p.  Natftt^in ,  I. 
T*b.  347  und  i».  —  HiHifrmunn.  Caiit.  Mlkä»-W«TT»,  TNb.  M*  und  t».  —  Freih,  t.l^dfbur, 
I,  ».  »7i>  —  Shbmachtr,  h  lÄa  :  v.  K6ti»Li,  Meitsaliicti.  —  SoppI,  «u  Sl«-bni.  W.-B.  IV.  16. 
—   Kn€»€hk»,  IV,  «.  SSO  tinfl  31. 

Katzlei%  Kötzler  und  Stein  ach.  Ein  aus  0  est  erreich  und  zwar 
aus  dem  Hause  Steinarh  nach  Schlesien  gekonmienes  Adelsgeschlecht, 
welches  1710  im  Trcbmt;^schen  die  Güter  Hochkircli  und  Wiese,  sowie 
bereits  UU9  Scliwiehedaw«:  unweit  Mielitsch  besass.  —  llieronymus  K. 
war  1521  Domherr  zu  Eiebstädt  und  die  Gebrüder  Valentin  und  Georg 
K.  erhielten  vom  K.  CarlY.  einen  Wappenbrief.  (Jeorg  v.  K.  und  Scbel- 
lenhoff  war  Geh.-Rath  des  K.  Ferdinand  L  und  Philipp  starb  1558  als 
kais.  Rath.  Andreas  v.  K,  wendete  sich  aus  Oesterreicli  nach  Ober- 
Schlesien,  wnrde  in  der  freien  Stand  es  herrschaft  Militsch  ansässig  und 
starh  15J»0  als  Lamlesältester  der  genannten  Herrschaft  und  freiherrL 
V.  Kurtzbacirsclier  Rath.  Von  demselben  stammte  Valentin  v.  K.,  gest. 
HU  9  als  Landhofrichter  der  StandesUerrschaft  Militsch  und  freih. 
V.  Kurtzbachscher  Rath.  —  Spater  ist  der  Stamm  erloschen. 

Sinapittit,  I*  ».  Hh  tiuil  TL  K.  717.  -  Oauh«^  tl.  8.  htl  und  Ti.  —  Freiherr  •.  Lfdefmr, 

Kaffler,  Freiherren.  Er  bland. -österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1820  ftir  Franz  lUtter  v.  Koffler,  k.  k.  Ilofratb  der  obersten  Justiz- 
stelle, wegen  4 5 jähriger  Uienstle istung. 

Megerli!  r.    MühtMit,  S,  t1  und  Erp.  Pd.  8,   VU. 

Koffler,  Ritter  n.  Edle.  Reicltsritterstand.  Diplom  von  1791  für 
Simon  v.  Koffler .  Handelsmann  u.  Wecbselnegozianten  in  Brunn ,  mit 
dem  Prädicate  :  Edler  v.  —  Der  erbländ.-ÖsteiT.  Adelsstand  war  171)5  iji 
der  Person  des  Paul  K. ,  Kaufmanns  zu  Brtlnn,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v..^  in  die  Familie  gekommen. 

Mßffff'lg  f.    Mühtf^tti,  f^.  m  »Hd  Erji,'Bd,  S.  164. 

Koffler,  Ritter  n.  Edle.  ErbL-österr.  Ritter  stand.  Diplom  von 
1750  für  Peter  Josepli  Kofder.  Doctor  der  Rechte  und  Magislratsrath 
zu  Wien,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Mtgtrie  t.   Mühlftid,  Brg.-Ud.  S,  H>S. 

Koffler  Edle  v.  Kofflem,  Ritter.    ErW.-<tsterr.  Ritterstand.    D" 
plom  von  1752  für  Johann  Joseph  KotTSer,  steierischen  Repräsentatioi] 


—     2U     — 

rath  II.  MtiüÄ-  u.  Bergwesens-Arlministrator ,  mit  dem  Prädicate:  Edler 
V,  Kollern, 

HUijfHfi  tf,  MÜhiftU,  BruSor.  Bd.  8.  irs  m    fii, 

Kohl,  KoUhi,  Rhok  (Sdiild  quor  ^etbeilt:  oT>C!i  in  SilbnF  der  Vor- 
der! heil  einer  ^:et'hts  gelcehrten  Gemse  (eine  anfwachsende  Gem^e)  mit 
ofToneni  Maule  ii.  mthaus^esclilagener  Zunge  und  unten  roth  oline  Bild), 
lleirbsadolsstand    Bestiltigunpfsdiplom    des   der  Familie  mstebenden, 
alten  Adels  und  Wappens  vom   2S,  Febr.   ir»l>4  für  die  Gebnkler  Au- 
gu^tiii,  Andrea^,  Anton,  Michael  und  Sebastian  v.  Khcde.  —  Altes,  lau- 
sitzisches  Adelj^f^cpclileclit ,  welehes  fiiiher  Kold,  Khole,  Kohle,  Kholo, 
Kohlaw  ,  spilter  aher  Koldo  ^esehriehen  wurde.    Meldnor  K.  snil,  als 
K.  Lothar  der  Sachse  in  der  ersten  Ujllfte  des*  12.  Jahrh.  Halle  bela- 
gerte, zuerst  die  Mauern  der  St^idt  erstiegen  haben,  und  Si^smuud  K. 
wurde  in  der  ersten  Hülfte  des  13.  Jahrb.  vom  K.  Friedrich  IT.  au  den 
König  Alphous  II.  von  AiTagonicn  gesendet ,  damit  er  fiir  den  Kaiser 
um  die  Uflud  der  Tochter  des  Knni^'s,  Constantia,  werbe,   und  führte 
dieselbe  dem  Kaiser  als  Braut  zw.    —   Wie  Mekhi(U'  n.  Sigismund  K., 
so  kommeu   bis  vm  Anfange  des  Ifi.  Jahrb.  niebrere  andere  Sprosseu 
des  Stammes  tbeils  als  Krieger  in  den  kaiserlicbeu  Heeren,   tbeils  im 
Gefolge  der  Kaiser  vor  ^   die  späteren  aber  lebten  meist  den  Wissen- 
schaften und  Anvlreas  und  Anton  v.  Koblo  gelangten  uomentlich  in  kur- 
brandenTiurgiscben   Staati^diensten ,  in   welchen   Ersterer  Ticekanzler, 
Letzterer  Geb.  Secretair  war,  -m  hohem  Ansehen.  —  Begütert  tritt  die 
Familie  zuerst  in  der  Niedcrlausitz  auL  in  \Yelcher  derselben  die  Güter 
Koblo  oder  Ko!ilaw,   im  jetzigen  Kr.  Sorau  und  wohl  das  eigentliche 
Stanmibaus  der  Familie,  Schenken,  D5beru  etc*  zustanden,  welche  durch 
den  Hussitenkrieg  hedentend  litten.    Im  Ifi.  Jahrb.  kam  das  Geschlecht 
nach  der  Oberin usit^^  und  dann  nach  Böhmen ,  Schlesien.  Polen  und  in 
die  Schweiz,  erlosch  aber  in  den  letztgenannten  Undern  bald  wieder, 
während  die  Familie  sieb  in  zwei  Linien  in  Zittau  weit  ausbreitete.  Die 
eine  dieser  Linien  ging  von  Augustin  v,  K..  die  ondere  von  den  Vettern 
desselben*  den  Brüdern  Anton  und  Valentin  v.  K.,  aus.  welche  silmmt- 
lich  aus  fler  Gegend  um  Guben  stammten.    Augustin  v.  K.  ♦   welcher, 
lauge  von  öffputliclun  Geschäften  fern,  in  Zittau  gelebt,  wurde  1548 
daselbst  als  Jndt'x  Caesareus  eingesetzt,   verwaltete   21  Jahre  dieses 
Amt  und  starb,  nachdem  er  zehnnml  Bürgermeister  gewesen,  1598  im 
i)R.  Lebensjahre.     Derselbe   besa.ss   in  der  Umgegend  von  Zittau   die 
Guter  Eil>au,  Ttlrchau,  Neu-IIürnitz ,  Reibersdorf  etc.  und  war  aus  der 
Ehe  mit  Catliarina  OppeÜ  Vater  von  sieben  85hnen  und  Itinf  Töchtern. 
Die  obcngeni^nnteu  fttuf  Brüder  v.  Koblo,  welche  irif)4,  wie  angegebeiK 
den  ihnen  zustehenden  Adel  bestiitigt  erhielten,  waren  nach  Allem  SAbuc 
dieses  Augustin  v.  K.-  Auch  die  Stifter  der  z>veiten  zittaner  Linie,  Anton 
U.Valentin  v.  K..  pibm/ten  durch  viele  Sprossen  den  Stamm  foil,  doch 
erlosch  ijer  Manusstamm  des  ganzen  Geschlechts  schon  mit  Valentin'« 
Enkel,   Anton  v.  Kohlo,   ßürgertneister  zu   Zittau,   welcher  23.  Jan. 
1674  starb.  —  Von  den  Gliedern  des  weiblichen  Stammes  iler  einst  so 
angesehenen.,  reichen  und  zablreielien  Familie,  deren  Namen  milde  Stif- 
tungen der  Nachwelt  erhalten,  leben  noch  jet^rt  viele  Nachkommen. 


—     216     — 

/  P:Sefd*tf  A^  Kohrifch^r  f^uwiac^  Cron  u.  Lohn,  ??udli«ro,  UW.  toh  —  J.  O,  Kntitohk* 
de  ^«nltf  RoJnJtaiia.,  oliui  5pl(^itdMl4<ctinE«  Comniem.  I.  et  II.  ZittüriM  I80Ö  —  rkr  Ä  p/ 
»eA**  lUtidb,  üer  Oc^cI^IcIjC»  t.,n  ÄhUu,  Bd.  I.  19U.  J».  mi  und  S.  Ö6«  H.td  67  1  n  Vr 
*  '  .'^*'  *'•  ^^^'  '  f-r^ttA,  p.  Lffiftint\  f.  ?<.  455.  —  i)ür.f/.  Allgem.  W -B.  II.  T^b.  iöO  uod 
«.  149  und  60.  —  JSTfi^icMe,  IIL  ö.  274-70.  '^  ""'^ 

Kohl  Y.  Eic'hoii^ttain.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
ISIS,  k.  k.  pens.  Ilauptraanii ,  wegen  48jfthriger  Dienstleistung,  mit 
dem  Prädikate:  v,  ?:ichc^iist,ein. 

Meffertt  v.  MühlfHd^  S.  211. 

Kahl  V.  Fenersberg.  Erhländ. -österr.  AdeJssUnd.  Diplom  von 
1777  für  Joseph  Kohl;  L  k,  ünterlieutenaut  bei  der  Garnisons- Artil- 
lerie, mit  dem  Prädicate:  v  P'öuersberg, 

M*ff*rtt  ».  MüM/elä,  fcrBf»a».-Bd.  9.  344. 

Kohl  F»  Koblenn^g.  Erbländ.  - 5sterr.  Adelsstand  mit  dem  Prä- 
dicate :  v.  Kohle negg.  —  In  neuester  2eit  war  Edgar  K.  v.  K.  k.  k. 
Oberlieutenant  u.  Leopold  K.  v.  K,,  k.  k.  Lieutenaat. 

Kohlberger  v.  ßrandeiu  Erbländ.  •  österr,  Adelsstand.  Diplom 
von  1819  für  Jobaim  Kohlberger,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem  Prä- 
dicate ;  v.  Branden. 

Kohler  v,  Kohlbers:.  Erbl.-dsteiT,  Adelsstand.  Diplom  von  1788 
fßr  Jacob  Koliler,  k,  k.  Feldkriega  *  Commissar  a.  für  den  Bruder  des- 
selbt'n,  UrTidianl  Köhler,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Kohlberg. 

Kohlfeld  V.  Sehiehenthall.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1767  ftir  Miixiinilian  Koblfehl,  k.  k.  HauptmaTin  im  Infanterie-Re- 
gim.  Fürst  Poniatowski,  mit  dem  Prädicate:  v.  Scbichenihall. 

»f&0rlp  e.   i/nhijrUt,  Kr^.-IJd.  Ä,  344. 

Kohlhags,  Koulhaoss,  Kt'dhase.  Bübmischer  Adelsstand.  Diplom 
vom  20,  Dec.  Iti47  für  (norg  Kohlbass.  Die  Faniilie  war  in  der  zwei- 
ten Hidlle  des  17.  Jahrh.  in  Schlesien  zu  Lehnhaus.  Wünsch endorf, 
Hundorf,  Vieliau.  Krietcrn  und  Slracliwitz  begütert,  sass  noch  1711  zn 
Haltanf  im  Mtinsterbergselien  ii.  war  auch  in  Ostpreussen  um  Fiscbbau- 
sen  u.  Pr.  Ejlao  angesessen. 

Sinftpiu*,  n.  H.  718.  —  G»uk*,  II.  S.  5S4  utid  SÄ.  -  p.  Utttbtich,  I.  B.  e-«».  —  T^aikmrr 
*.  L*d€t»r,   l.  S    4^4  iiiitl  4AR. 

Kohllmuseii*  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Sprossen 
Burgmärmer  zu  Meintingeo  u.  würzburgiscbe  adelige  Lebnlente  waren. 

Satvfr,  ».  :i'J'i.  —   Sifbmaehftr,  V.  94:   f.  KulliAu^^n.  FränkNcI».  —  p.  Shdtnff,  111.8.  84». 

Kohlran^ch.  Adelsstand  des  Kgr.  Hannover.  Diplom  vom  Mai 
185ß  tWr  Carl  Heinrich  Kohlrausch,  k.  hannov.  Bittmeister  u.  Flügel- 
adjutanten. 

H»<itliirhrini,   Nottr. 

Kobireuter.  Ein  früher  zu  dem  Adel  in  Ostpreussen  zählendes 
Geschlecht,  weldies  im  Neidenbnrg'scheB  ansässig  war. 

Kobno,  Ritter  und  Edle.  Rcichsritterstand.  Diplom  von  1710 
fttr  Wolfgang  Lndwig  Kohno,  k,  k.  Obei*sten  im  Dragoner-Eegim.  Graf 


—     216     — 

v.  Scluhihoni  u.  fiir  den  Bruder  ilesselben,  Johann  Christoph  Kohno, 
k.  k.  Fälmridi,  mit  dem  Frädicate:  Edle  v. 

Kiihut  V.  Eichenkron,  Edle.  ErMHud.-iMerr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1817  für  Oiirl  Knhiit,  k.  k.  llnuptinimn  l>ei  der  Präger  Militair- 
Moiitnrs-CnmniiBsicjii,  mit  dem  Prriflieate :  Edler  v.  Eiclieiikron.  Der 
Stnram  hat  fort^ebUllit.  In  neuester  Zeit  war  Ciirl  Johann  Knhut  Edler 
V.  Eich*^nkron  k.  k.  Oberst  im  Genie -5>tabe ,  Cmstav  K,  Edler  w  E,  k. 
k,  Mtyor  n,  Eduard  K.  Edler  v,  E.  k.  k.  Hauptmann  1.  CL 

Kohut ,  Kohoiit  T.  Waldliof.  Erbl.-östcrr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1H17  fllr  I^niaz  Kohut,  k.  k.  Artillerie-Hauptmünn.  wegen  55jilhri- 
ger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädieate:  v.  Waldbof.  —  Der  Stamm 
wurde  fortgesetzt,  Franz  Kohout  \\  Waldhof  war  1856  Platzbaupt- 
maun  1.  Cl.  zu  Wien. 

Kojen.  Adelsstand  dos  Kpfr.  Polen.  Diplom  vom  11.  Febr.  1577 
für  Benedie!  Kojen,  Vorsitzenden  des  Schoppens tulds  m  Tliorn,  Der- 
selbe .stiimmte  aus  einer  alten  Pjitriricr-Faniilie  der  Shidt  Tliorn. 

Kokhl  V.  Äiikorthak  Erbländ.*ftsterr,  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  für  Johann  Paul  Kokbl,  k,  k.  Capitaintientenant  des  inncr-österr. 
Militair-rJranZ'Cordons-Bataill..  mit  dem  Pradicate  :  v.  Ankertha!. 

Mri^^rU  r.   Mühifftdl  Erg-Hd.  S.  344. 

KokorzewetÄ  v.  Kokorzowa,  Grafen.  Erbl.-tisterr.  Grafenstand. 
Diplom  vnni  28.  Mai  1680  für  Ferdinand  Hroznata  Freib.  K.  v.  K.,  k. 
k,  Geb.-Katb  und  Kämm.  —  Altes,  bölimisehes  ncrrengesclilecht,  wel- 
ches gewöhnlich  nnter  dem  Kamen  Kokorzowa  vorkommt,  eigentlich 
aber  Kokoivjnvec.  Kokorssoweti?  v.  Kokor^ewa  bc^isst.  Der  Ursprung 
der  Familie,  welcher  im  Grafendiplome  auf  Czech  tmd  Eech  bezogen 
wird,  liegt  im  Dunkel  der  Vorzeit,  doch  deuten  auf  denselben  die  Rui- 
nen der  Veste  Kok  orzin  im  Bniizlauer,  snwie  Kokorznw  im  Klattauer 
Kreiee.  in  welchem  Kreise,  sowie  im  Leitmeritzer  zu  Birksteiu,  im  Pils- 
ner zu  Stiiddan  und  Preitenstein  und  im  Praeldmer  Kreise  das  Ge- 
schlecht ansehnlich  begütert  war.  —  Nach  IJjilbin  kam  das  Geschlecht 
mit  dem  ersten  Herzoge  Czeclin  iu  Böhmen  ans  Croatien  nach  Bölimen. 
Divislans  Kokorzowez  lebte  um  1130  und  Zdtslaus  um  1203.  Johann, 
ITerr  auf  Wi^clierub.  starb,  Über  lOO  Jnbre  alt,  1470  und  von  dem  En- 
kel desselben.  Adam  Georg,  k.  k.  Geh. -Käthe,  gest.  1584,  stammte  Carl 
K.  V.  K»,  k.  k,  Rath.  —  Nach  Erlöschen  der  böhmischen  Linie  der  Her- 
ren zn  Reuss-Plauen  brachte  1576  die  Familie  die  Herrsch.  Lnditz  im 
Elnbogner  Kreise  an  sieh  und  zu  dein  Besitze  derselben  gelangte  na- 
mentlich 1633  Georg  Peter Kokttr/owa,  Bitter,  welcher  14.  Febr.  1637 
iu  den  Reich sfreiheiTUStand  erhoben  wurde.  Die  Herrschaft  Lnditz 
steht  noch  jetzt  der  Familie  als  Fidei-Commiss-Herrschaft  zu  und  das 
zu  derselben  gehörige  Scbloss  Stiedra  in  der  Nähe  der  Schutzstadt  La- 
ditst  wird  von  der  Familie  bew(dint.  —  Freih.  Georg  Peter  zeichnete 
sich  im  30jahrigen  Kriege,  im  Felde  und  General -Commissanate ,  so 


—     217     — 

wie  später  als  Kreis-Hauptmann  zn  Pilsen,  sehr  aaa,  litt  aber  an  seinen 
Gütern  durch  den  Krieg  grossen  Schackni.  T)«'r  Solm  desselhen,  Graf 
Ferdinand  Hroznata,  s,  oben,  von  lit^in  oben  geniumten  Jiihann  im 
5.  GUede  stanriiiemi,  stiftete  als  Vater  von  1^^  Kindern  das  Majorat  Lu- 
liitz,  Stiedra  und  Tonischen.  Dasselbe  giiit?  von  dem  i^euaunten  Stifter, 
welcher  mit  Maria  Adelheid  Freiin  \\  I^riiitzcn  vermilhlt  war,  GUed  auf 
Glied,  auf  den  Sohn,  den  Gr.  Ferdinand  Jacobe  k,  k.Geh*-Rath  und 
Kamm.,  von  Letzterem  auf  den  Söhn  Ferdinand  Jf*cob,  k.  k.  GelL-Rath 
und  Kämm,  und  von  diesem  auf  den  Sohn,  Johann,  über,  unter  dessen 
Ahnen,  von  Georg  Peter  an,  sich  die  Kamen  der  illtesten  und  angese- 
hensten Familien  linden,  wie :  Wrtliy,  Lamberg,  llannlton,  Colonna, 
Kolowrat,  Sehellendorf,  Gallas,  Lodrnn,  Gascbiu  und  Oppersdurf.  — 
Vom  Grafen  Joliann,  gest.  1822,  k.  k.  Kämm,  und  Rittmeister  in  d.  A,, 
stammt  aus  der  Ehe  mit  Anna  v.  Seidl,  gest.  1841,  das  jetzige  Haupt 
der  Familie:  Graf  Curl,  geb.  1799,  Herr  der  Fidei-Commiss-Ilerrsehüf- 
ten  Luditz  und  Stiedra  im  Elnbogner  Kreise,  verm.  1830  mit  Luise  Gri'. 
\\  Jenison-Walworth,  geh.  IHOli,  BesiUerin  des  Allodial-Gutes  Scblöss- 
les  im  Kr,  E*;er,  aas  welcher  Ehe  ein  Srdm  stinomt;  Graf  Iiudwi^,  geb. 
1833,  k.  k.  Ohrrlieutenant  in  d.  A.,  verm.  IHfjS  mit  Carcdine  Grf.  Wra- 
tislau,  Mitbesitzerin  der  Domainen  KaOadi  y  und  Xadiegkau  in  Böhmen. 

Stnajjiua,  L  ,S.  11-3.  —  ffuhni^r.  HL  Tflb.  11 K  -  Oauh^ ,  L  ».  n>7S  isud  7<i  —  DetiUche 
iirnfrtiliÄiiJ^cr  rlf-T  l*^  w^iiwart.  Hl.  ?s.  ini  und  "J.  —  ti«n»'itl  TA'<tth€nb  der  Krüfl.  Häuner, 
\mi.  8.  444  imd  hUlm.  Uäntlbiuh  ku  Llem»»?lbeM,  H.  4'iS  !iü|M,K    kii    Hiebm.    W,  B.   H.  'i 

Kcdarzik  v.  Hternhof.  Erb  1.  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1747 
für  Anton  Ignaz  Kolai-zik,  k.  k.  Wirtbscbafts-Hauptmann  zu  Bilin,  mit 
dem  Pnldicate:  v,  Sternbof. 

Miffltrtr  r.   Müfii/rld,  Krif-Bd.    B,   344. 

Kolb  {Schild  von  Roth  und  Silber  der  Länge  nach  getheilt,  mit 
zwei  aufrecht  stehenden  Streitkolben  von  gewechselten  Farben).  Altes, 
aus  Rayern  stiimmendes,  niederüstcrreicbisches  Ritterstands-Geschlecht, 
welches  in  alten  Urliundea  Kholh,  Cholbn  uml  Kolben  und  Kolb  zuKröl* 
lendorf  und  Wiselhurg  geschrieben  wurde.  —  Xiclas  Cholb  ,,dcr  erbar 
Mann'\  gesessen  zu  Krr»llrndorf,  lebte  1348  tind  noch  LIGO  und  Simon 
Ktilb  zuKrtdhndorf  und  Wiselburg  erhielt  zu  seinen  Gütern  148r>,  1490 
141)2  und  14i)3  verschiedene  streun'scbe,  freisiugiache,  bambergiscbc 
und  landesfürstL  Lehen  in  NiederösteiTcich.  Dei^selbe  war  der  Letzte 
seines  Stammes  in  Oesterreieh. 

Kolb,  Edle  (in  Blau  ein  links  gekehrter,  goldener  Widder,  welcher 
eine  Aehre  hidtK  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Diphim  vom  25.  Jidi 
1808  für  Joseph  Kolb.  k.  bayer.  Öhersalzfaclor  und  Postmeister  zu 
Kempten,  nüt  dem  Prildicate;  Edler  v.    Derselbe  war  ITGti  geboren. 

V    Laftj;  t  «.  411.  —  W.-B,  d.   Kgr,  BJijrrM,   VL  »?», 

Kolb  (in  Schwarz  ein  vorwörta  gekehrter,  mitLaub  bekränzter  und 
um  gürte  ter  Mann,  welcher  die  Keule  über  die  rechte  Schulter  legt). 
Rcichsadelsstand.  Diplom  vom  23,  Jan.  IGOß  ftir  C^hristoph  Kolb,  Pa- 
tricier  zu  Wangen.  ^  Von  den  Nachkommen  desselben  wurden  nach 
Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr,  Bayern  in  dieselbe  eingetragen : 


—     219     — 

die  Brüder:  Cnrl  Joachim  v. K,,  gob.  1745.  J.  ü.  L.,  fltrstL fugger,  Jtif*- 
tizi^nnzlt'i-Din'Ctnr  iiiBf*boiili.'m*?rTi.  rnjotan.  ff^'b.  1747,  Pfarrer  zuBoos 
und  Joseph,  gob.  1751,  fürstl  sdnvarzcnb.  Ober-Amtmann  in  llkrei- 
cben,  sowie  die  Yrttem :  Anselm  v.  K.,  ^eb.  174f^,  qme&c.  Secretair  der 
Franen-Abtei  Niederscfiönefeld,  Aupnsfin,  t^eb.  17fi9.  k.  bayer.  Appell. 
GerJL'bts-Rath  in  Memniingen  und  Anton,  geb.  1770,  k.  bayer.  Land- 
rieliter  zu  Ottoheurn. 

r.   Lnng,  S.    J1I     -   \V -B.  d,  Kfiiit^tr.  BnyPTn,   VI.  U. 

Kolb  V.  Fmnkf'nfeld,  Krbl.-osterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1813 
fiir  Christinu  Kidb.  k.  k.  Obersten  und  ('ommandautcn  des  Inf -Heg. 
Fürst  CznrtoHi^ki-San'iUseo,  mit  dem  Prüdicate:  v.  FrJinkenfeld  (nichts 
wie  V.  Hellbach  f^n^iicdvt.  Fnuikeitheld).  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt. 
In  neuester  Zeit  war  Franz  Kolb  v.  Frankcnfeld  k.  k.  Hauptmann. 

Külb  T.  Kolbenthuni  (Schild  «eviert:  1  und  4  in  Gold  aafgrönem 
HUgel  ein  srhwarz  gekleideter  Mann  mit  Zinkenkrone  urjd  groldenem 
Krai^en,  wekher  in  der  Rechten  einen  Zepter  bSJt  und  2  und  3  in  Roth 
ein  weisses,  sprinpemlefi  Einhorn).  Ein  noch  in  neuer  Zeit  unter  dem 
Adel  des  Kjir.  Bayern  aufgezähltes  Gesdileebt,  über  welches  nOhere 
Naebriehten  fehlen, 

W.*H.  dff.  K^M.  Hrt;*irn.  VI.  «4. 

Kolb  V,  Wiisseiiaeh,  auch  Freiherren  (im  Schilde  ein  Adler). 
Altes,  zur  rheinischen  Rittersehaff  früher  grliörendes  Adelsgeseblecht, 
welches  schon  133(i  n.  noch  1774  Wasseaacli  im  jetzigen  Kr.  Mayen 
sowie  im  letztgenannten  Jahre  Reirabach  besiiss. 

Ruiba  (in  Roth  drei  silberne,-  aus  grilucm  Boden  an  goldenen 
Stielen  neben  einander  hervorwachsende  Sckilfkolben),  Ein  früher  zu 
dem  thüringischen  n.  voigtlüudisohen  Adel  zöblendes  Geschlecht,  dessen 
SUninireilie  Val  König  in  der  zweiten  Hälfte  des  1  r>.  Jahrb.  mit  Wil- 
helm V.  Kolha.  Herrn  anf  Kolba  u.  Karselidorf  beginnt.  Derselbe  hatte 
ans  der  Ehe  mit  Magdalejja  v.  Brandenstein  zwei  S5bne,  Franz  und 
Ehrenfried.  Letzterer,  Herr  auf  Karsebdorf,  hinterliess  einen  Sohn, 
Ernst,  ^on  dessen  Nachkommen  nur  eine  Tochter,  Estlier,  bekannt  ist, 
die  sich  mit  Christoph  ¥.  Giluderode  auf  Raiienstein  vermählte.  Von 
Franz  v.  Kolha,  Herrn  auf  Kolba,  k.  k.  Rittmeister,  stammte  aus  der 
Ehe  mit  Sophie  v.  Sparnherg  M<intz  v.  K.  auf  Karschdorf,  welcher 
lange  in  griVH.  schonburg-harteiisteinsehen  Diensten  nls  Hofmeister  stand 
und  mit  Anna  v.  d,  Oelsnit/  verinälilt  war.  Ans  dieser  Ehe  stammte 
Friedrich  Wilhelm  v.  K.  auf  St.  Gangloff.  welcher,  \t>rm.  mit  Maria  v. 
PöUnitz  vier  Siihne  hatte:  Cliristian  Julius,  N,  N.,  gestorben  als  flirstl 
holstein-wiesenburg.  0  her- Forst  nie  ist  er .  ('bristian  Wilhelm,  geblieben 
1734  als  k*  pohi.  und  kursächs.  Rittmeister,  und  Julius  Hermann,  wel- 
cher das  Rittergut  Absdotf  uiiAveit  Wittenberg  kaufte  und  mit  einer 
V.  Stntterheim  vcrmtiWt  war.  l>er  älteste  dieser  Söhne  Christian  Ju- 
lius, HeiT  auf  Lichtstedt  im  Schwarzburgischen,  starb  lfif19  als  fUrstL 
schwarzburg-rndolstüdt  Kammerjnnker  und  hinterliess  aus  der  Ehe 
mit  Maila  Susanne  t.  Brandenstein  zwei  Söhne:  Albrecht  Anton,  wel- 


m 


j. 


—     219     — 

chor  170ß  ah  fflrstl.  sc1iwar/b,-mdolst,  Hanptmaim  ohne  Kachkommen 
starb  und  JnhanB  .hiWm.  wrlcher  1720  nh  Kiiinniri-junkcr  in  die  Dicnstr' 
dis  Fürston  FriedricJi  Auton  zu  ScIiwur/buTfr-Rndol^faiit  trat*  —  Der 
Stwim  hat  noch  das  18.  JaliHh  hiiidurrb  jiroldJlht  nnd  in  liamischritt- 
liclien  ffTössMi  urnonl.  Sanindungon  winl  der  Name  des  GestTlihndits  norli 
\m  1B07  genannt. 

iaL  K'Uiff,  in.  ft,  5it7— 7*.  -  Oauhr.  L  S.  »71'— 71,  —  Fttthtrr  9.  Udebmr,  I.  S.  4S5. 

Kolba,  Kolbn  t.  Rheitiftdorff*  Altei^.  aus  Bayern  stammendes, 
schwäbisches  nnd  trünkisolies  Adel«j2:e«iiddedit.  eines  Stammes  n.  Wiip- 
peii3  mit  der  aus  Ray  er  n  naeh  NiefiiHcIsterreieb  gekommene  Fnrnjbe 
Kolb,  «.  den  beti-t'flfrijden  Artikel.  Dasselbr  nabin  den  Beinamen  von 
dem  Stiimn^itze  Ubeindorff  in  Sciiwaben  an  und  war  später  anrb  dem 
MnkiÄclien  Ritterranton  iHtenwnId  KinveHeibt,  Joaebim  Heinrirli  K. 
V.  R,  lebte  nucb  1708. 

KaUte  (in  Silber  ein  rotbt^r  Querbalken,  begleitet  von  drei,  2  u.  1, 
rotben  Ku(;;eln :  Stamniwappen  des  pbtl;^i'^cben  GrHcbletdjt>«  Ktdbe  v, 
\Vart4?nberg}.  Adel'^sland  ilrs  K^rr-  l'ren^^en.  Dipknn  vom  15.  nctbr. 
17Sl>  filr  Carl  Friedrirh  Kolbe,  k.  preiiss.  Criminidratb  —  Die  Familie 
war  17HR  im  Pofjenschen  zii('ie*?lino  n.  1854  zu  Jadowniki  u.  im  letzteren 
Jahre  auch  in  Westprenason  im  Kr,  Strassbnrü:  mit  Li^-^ewfi  begütert, 

Fr<fiA,   r.   U.irlur,  I.  s,  4^5  uud  5t>.  —  W -B,  Uit  Vu    MMiiarrli,,  Hl,  laf», 

Rtillie  V.  Hnylgher^  (in  Roth  ein  silberner  Querbalken  und  unter 
denmeiben  drei  rothe  Pßlble).  Altes,  längst  erlnscbenes,  bayerisches 
Adolsi^eseblecbl ,  weleln^n  dtn  Beinamen:  Baylsberg  von  dem  Ihm  zu- 
stehenden Gute  dieses  Namens  annahm. 

GaMht,  n.  «  57B    K,  v,  HHfiljrrR«  im  Ariiltet:  K«ltia.   —  Sithmaeh^r,    L  90;  Die  Kol- 

Kolbe,  Kolb  v.  Wartenborp?,  anch  Fi^iheriTn  u,  trafen  (pjäfl. 
Wappen  :  inSIlbrr  ein  n^tht^r,  mit  einem  ^jold^men.  dasMnndstück  links* 
kehrend enPostliorne  mit  {/oldeuem  Baiule  beleihter  (^bierhalken,  begleitet 
von  drei,  2n.  L  rotben  Kutjeln,  Das  Postliorn  ist  ?.n  dem  Stammwappen 
wegen  des,  der  Familie  in  den  preuss,  Landen  wrliebenen  Erb-Postmeist.- 
Amte  binzugekonnnen),  Reiehsfreiherren  u.  Grafenstnnd,  Freiherm- 
diplom von  ltjfir>  far  Johann  Casimir  Knlbe  v.  Wartenberii.  kurbran- 
denbnrg-  ersten  Kümmerer  n.  Scblossbiinjitmann ,  nnd  Grafendiplom 
vom  2tl.  Oct,  lli99  für  Denselben.  —Altes,  reiebsritterliebes  Adelsge- 
6chle«dit  der  Pfalz  ans  dem  Stammliaiise  Wnrtenberg  bei  Kaiserslautern 
an  der  Lanier.  Graf  Johann  Casimir,  geb.  US 4 2  u.  gest.  1712,  k.  pr, 
Ober-Kämmerer,  Prenner-Minister ,  Generalerb-Postmeister  etc.  —  ein 
Sohn  des  1661  vei-sforbenen  Johann  Casinnr  K,  v,  W,.  Pfalz -Zwei- 
hrtlekschen  Geb,  Ratlis  n.  Statthalters  zu  Kaiserelautern  aus  der  Ehe 
mit  Judith  v.  Flersbeim  iFlrrscbheim)  —  ^tand  lange  l»ri  dem  Ki>nige 
Friedrich  L  von  Preussen  in  boebster  GuTifit.  erhielt  aber  1711  den 
Abschied  und  lebte  dann  noch  in  Frankfurt  a.  M.  Die  G fiter  desselben 
wurden  1707  von  der  Verbindung,  in  welcher  dieselben  mit  der  Reich s- 
litterschaft.  standen ,  befreit  und  als  ÄUodialherr^chaft  zti  einer  nnmit- 


—     220     — 

telbareii  freien  Reichsgrafschaft  mit  Sitz  und  Stimme  auf  der  Grafen- 
hank  in  der  Wetteraii  erhoben.  Dinse  Grafschaft  Wartenberpr  bestand 
aus  den  zerstreut  liegenden  Gfitcni  Aspach,  Dicnicrstcin .  Ellerstndt, 
Fisihtmch,  Iftibsbaclu  Marientliai.  Ober-  u.  Xieder-Mehliiiß^en,  Motten- 
heini, ih'anienhof,  lloln'bach,  Siünbach^  Wachenheini  n,  W'artenherg,  — 
l>er  altere  Sohn  des  Grafen  Jnhann  Casimir  aus  der  Ehe  mit  Catharina 
w  Kickerts  (Rickei-s)  aus  Oicve :  Graf  Casimir ,  gest.  1772,  k.  pr.  Ge- 
neralmajor niid  bev(dlm.  Minister  im  sehwähisclien  Kreise^  setzte  den 
St:nnni  fort  nml  fh  r  Enkel  desselben,  Graf  Lndwijr.  geh.  1752,  welcher 
fiir  die  Grafschaft  Wartenberg  1H*)2  dio  Reichsabtei  Roth  als  Entsehä* 
diKiing  erhalten  hatte  und  sich  dann  Gr.  v.  Warten  her  g- Roth  sehrieh, 
k.  bayer.  (icniTallieat  n.  General-Adjutant  der  Caw,  schless  10.  Milrz 
IHIH  seinen  alten  Stsiniin,  nachdem  er  bereits  4.  Dec.  1804  seine  bei- 
den Neffen,  Franz  Carl  Friedrich  und  Franz  Georg  Friedrich,  Grafen 
zu  Erbach-Erbach,  mit  der  ßestinnnun^  au  Kindesstatt  an^fenommen 
hatte,  dasfi  dieselben  seinen  Geschleditsnamen  und  sein  Wappen  neben 
dem  angestammten  Namen  und  Wappen  führen  ,  und  dass  nach  seinem 
Tode  der  ältere  Adoptivsohn  Jiach  dem  Rechte  der  Erntgehiirt  ihm  fol- 
gen solle,  s.  Bd.  lU.  S.  13H  im  AHikel :  Erbach,  Scheuken],  Herren  u. 
( Trafen.  —  Aus  dem  adeligen  Stamme  wirde  P'riederike  Henriette  Kolb 
V.  Wartenberg,  vermahlte  Grf.  v.  Hardenberg,  19,  Sept.  1780  in  den 
prenssischen  Gralenstand  mit  dem  Namen;  Gräfin  v,  Wartenlierg  er- 
hoben. 

(f.  ihUwig.  ^>nfiil4>|iif  ili^s  uralt«»  •del.  Gejichlfrlit»  der  KolhPB  n,  W.,  BerU«,  1704.— 
Joh^  i'aiimir  Kotb^HA  *,  Waffen^frffi,  vältirllchft  linlriicnon  an  ^»"in*  Kfodr^r,  tnlt  NarhricÜit^n 
iilker  cl»4  W arte tibT^H ehr  Naii<i.     DrUlc  Auflatte,   B^frlhu   IT04^    —   HufHftrackt,  Tab.  ^S  u,  4. 

—  /.  (ItiÄim.  Kütbii  N  Wartentirrg  HiNtoT.  <el  t}rig:iutra  litmiliaf?  Krilbinrnm  a  WMrt<3i)bfri;.  Am- 
«tetttU.,   UIO.  -    DurcliliUrlU,  Wdt*  Aa«Baljo  von   1710    8.  'i4<P-*JßO.  —    Hühnrr.U.  Tah.  IS4. 

-  fhtuhe,  l.  8.  27WO— 1>3  und  II,  H.  U^L%— 17.  —  Jaeutt,  l'^tX».  IJ.  S.  ,17'J,  —  r.  L^ng,  S.  i>l 
itittt  Sl:  Hr.  V.  WarUnUetn,  Hnih.  -  r  fhUhach,  1.  «.  C^l  und  II  8.  ßR7.  —  H  Pr,  A.-  L. 
ML  H.  »  iinn  IV\  M  ai&  und  l*i:  WRrtenlierjf,  die  GrHftfn  Kolbo  v.  —  Freiherr  9.  L*äehur, 
L  K.  45.^  —  Si^btnacfiifr,  I.  127.^  Dk  Kollicn  v.  WnrKu^efg.  tlliriiilükiaiNeb.  —  J'ri>r.  «  .'kÜS 
und  m  -  p.  M^fiiin^,  III  S.  7?5— 27  —  W.  B.  dt^r  Pr(  iisa  Monarch  lt.  11  i  Or.  K.  v,  W, 
und  v«'frJiiehrl<^s  Wn^narn   nach  dfil3    Ol|*t<»tiJ+"  v«>ri   II'^Ä. 

Kolbeii8cbIag  v.  RheinhartsHtein,  IteiuhurdHStein,  Ritter,  ErbL- 
österr.  Rittei*st*ind.  Diplom  vom  18.  Juni  17II7  für  Joseph  Kolhen- 
schlag,.Herr  auf  Mostau  in  Bfibmen  und  hir  die  drei  Brüder  desselben, 
Carl,  Christfipb  u.  Thomas  Kolbenscldag,  mit  dem  l'rildicate :  v.  Rhein- 
hartssteia,  —  Der  Stamm  hat  f<trtge  blüht.  Joseph  K.  Kitt  er  v.  Rein- 
hardsstein, war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Major. 

KJtiidarhrim.   Noti».  ~   Mrtjfrl*  r.   ^fühlfrUi,  H,    1114.  —   ÄrtfxfTAAir,   ]V.  H.  'ITI. 

KolUits.  Ein  ans  Meissen  stammendes,  nach  Gst-  u.  Westpreussen  * 
gekommenes  Adelsgeschleeht,  welches  bereits  1587  zu  Wessel  n.  Uj22 
7M  Schad;iu  unweit  Marien  wer  dir  begütert  war.  spater  auch  andere 
Güter  erwarb  und  ntich  175tJ  zu  Rakowen  bei  Johaunisburg  n.  1754 
zu  Passlack  bei  Friediand  sass.  ^  Hans  v,  Kolbitz  war  1622  Herr  auf 
Scbadau  und  Otto  Friedrich  v.  K,  starb  175  4  als  Herr  anf  Pastaken. 
Die  Schwester  des  Letzteriii ,  Anna  Louise  v.  K.,  war  mit  dem  k.  pr. 
Oberstlieuteuant  v.  Rauter  vermählt  u.  die  Letzte  ihres  Stammes. 

N.   l'r.   A.-L,   V.  S.    *V.*.    -     Frifüi.  r.    LnH^har ,    1.   S     4M5. 

Kolbaitz,  Kolbnitz  v.  Kcilben»ee,  Ritter  (Schild  der  Lunge  nach 
getheilt:  rechts  ein  Greif,  welcher  eine  Seekolbe  hält  und  links  zwei 


—     221     — 

Querbalken  iinc!  tiber  und  unter  denselben  eine  Wecke).  Böhmischer 
RittPi-stand.  Diplom  von  1725  U\r  JoJiann  NicoJaus  Kolli nitz,  Uogie- 
ningsriith  zu  Brieg  um!  für  den  Hnider  desselben,  Ernst  Thaddaeiis 
KiiUmilz.  mit  dem  Piildieate:  v.  Kulbenseo.  —  Johann  Nicölans  K.  v. 
K.  war  1728  des  Füristenthums  Liegaitz  Ilegierungtjrath  q.  Consistoriat- 
PrÄses  daselbst, 

\  Kaickwitz,  Kolkowit?..    Altes,  frilber  in  der  Niederlausitz  und  in 

Schlesien  vürKekoniinenes  Adelsgeschleoht.  welches  noch  im  H!.  Juhrh, 
in  der  Niederlansitz  mil  Kolekwitz  unweit  Cottbus  und  in  Schlesien 
1  6ßO  mit  Fauljuppe  hei  Lühen  begütert  war. 

Kidditz,  8.  Colditz,  Kolditz.  auch  Freiherren  u.  Grafen, 
Bd.  11.  S.  304"<K 

KolfT',  Koltt'  V.  Vettelhoven,  Kolf,  auch  Freiherren.  Altes,  rhein- 
lündiselies-Adols|yreseblecht,  welches  schon  1252  zu  Ahrweiler  hegiltert 
war  und  1430  zu  Vettelhoven  unweit  Ahrweiler  sass.  iJüsselhe  erwtirb 
im  15.  Jahrh-  aiicli  Altenahr.  Sidiweppenhurg  und  Blens.  war  im  17, 
Jahrh.  zu  Hausen,  RenschentH'r^^  Winterbur^  so  wie  noch  tn  Veltf^-lho- 
ven  etc.  angesessen,  erlaiiiLite  filrstlich  bentheinvsche  Lehne  und  wurde 
von  der  bentheimschen  Lehnscurie  mit  dem  frei  herrlichen  Titel  auf- 
geführt. 

Freihtrr  o.  d.  ik'tt'F''rfteck ,  S.  IH'i.  _  t'ahft«  ,  l.  Ü,  Ti^.  —  Fr*iA«rr  *i  L^Aiifbttr .  I . 
8.  4r»tj.  —  KohenM,  EliMiu'nUr-W*Tkrheii,  L  4!'.  —  W.  -  B,  d«r  Preuis,  Hhoiuiiro».  U.  Iiiicli 
iaimAtnculirtcr    Adol)  Tab^  ^K   Nr.  t»0  und  8.   UÜ. 

^  Kolhanf^j  KuhlbauH   (Schild  rler  Länge  nach  getheilt:   rechts  in 

Roth  atif  einem  freistehenden,  grilnen  Berge  ein  einwiirts  gekehrter, 
fichwarzer  Habe  und  links  in  Silber  du  die  Sachsen  einwärts  kehrender, 
schwarzer  Adlersti(lgel).  Ein  in  der  Person  des  Rittmeisters  (spilter  Ma- 
jors) Ulrlctj  Johann  v.  Kohlhans  auf  Golclien  1B02  in  die  nieklfuhur- 
gische  Bitterscbaft  aufgenommenes  Adelsgeschiecbt,  welches  schon  frü- 
her in  Mecklenburg  vorgekommen  war.  Georg  ('hristoph  v.  K.  stiftete 
1688  das  Armeidiaus  zu  Briiel  in  Mecklenh.-Sebwerin  und  ein  Oberst 
V.  K.  lebte  um  1718.  —  C.  F.  v.  K,  in  Wotrnm  in  Meckletiburg  ver- 
mählte sich  1810  nut  W.  v.  Stralendorflf  und  die  Nachkommen  nahmen 
den  Namen :  v,  Stralendorlf»  genannt  v.  Kolhans,  mit  Vereinigung  der 
Wappen  an.  —  Der  obengenannte  Major  Flrieh  Jobann  v.  K.  lebte  noch 
1837  und  um  1H5H  stand  ein  Premierlit}uL  v,  St.  gen.  v.  K.  im  k.  pr. 
Gardchusar.-Regim. 

Ff*ih,  0.  Ird^bur.  I,  «.  456.  -  Möklimb.  W.-B.  T4t».  27.  Nr.  »s  uiid  K.  T  ii.  Ti .  v.  Sirrt- 
lenilorff,  (^cuaiiut   v.   KülLauii. 

Kollakovich  v.  Tigronbergr,  RitttT,  Erbländ.-^sterr.  Ritterstand. 
lUldom  von  1738  für  Wolf  gang  KoUakcvicli,  k.  k.  Feldhauptmann  zu 
CarlsLidt,  mit  dem  Pradicate :  v.  Tigreiiberg. 

Kotlaltu,  lirafen,  s.  Coli a  1 1  o ,  G  r  a  f  e n  n  n  d  F ü  r s te  n ,   Bd.  IL 
S.  307  und  30H, 
*^  Koller,   Fi*eiherreu.     Erbländ.-österr.   Freihen'nstand.     Diplom 

von  171)2  iüi*  Johann  Matthias  Edlen  v.  Koller,  k.  k,  Rtith  und  Gross- 


—     232     — 

hündler  zu  Rt,  Yeit  in  Kärnten,  wogen  durch  42  Jahre  betriebenen  Ei- 
senLandels.  Derselbt»  hatte  17(>9  den  erbL-Ostcrr.  Adelsstand  mit  dem 
Prudicate :  Edler  v.  erhalten. 

HfQtrtt  r.    Affif'ff'.hJ,  ■<.  6.C   iihd   Kf>iati!^  -Bd,  S.    iHt. 

KfUler,  Freihevreii  (Schild  dcrLäiigL*  nach  mid  in  der  linken  Hälfte 
*|Ut  r  getheilt.  dreifeltlrig  :  X ,  rechts,  in  Süb er  zwei  schraglinke,  rothe 
Balken:  2.  links  oben,  in  Blau  ein  ßechsstrahliger,  ijoldener  Stern  und 
3,  liüks  unten,  in  Silber  ein  rechtsstreitender,  rother  l^öwa»  wel- 
cher in  der  rechten  Vorderpranke  einen  güldenen  Stern  hält).  Erbl.- 
österr»  Freihernustand.  Diplüni  von  1809  für  Fninz  v.  Koller,  k.  k.  Ge- 
neralmajor. —  Derselbe,  geb.  1767  and  pest.  182*)^  k.  k- Feld  marsch. - 
Lieut.  und  RegiuK-fnhaher,  zuletxt  Gcnürul-Intrndant  der  kais,  Armee 
zu  Neapel,  war  vermählt  mit  Johanna  v,  Gränzonslein  (in  ?,weiter  Ehe 
verni.  mit  dem  1833  verstorbenen  k.  k.  Generaimajur  Moritz  Freih. 
V.  Sahlhaueenj  und  hinterlicss,  neben  einer  Tochter,  Freiin  Johanna, 
geh,  1800,  vernu  1883  mit  Carl  Gr.  v,  Thun  und  HijhmiBtein,  k.  k, 
Geh,-ßat]i,  Foldniarsch.-Lieut.  etc.,  drei  Sühne:  Freih.  August,  geb. 
1H05,  k.  k,  Geh.-Ralh,  Unter-Staatssecretair  etc.;  Freih,  Wilbeliu,  geb. 
1811,  k.  k,  pens.  Geueralmiyor  und  Freih.  Alexander,  geb.  1813,  k.  k. 
Guneralniajor  und  Brigadier,  verm.  184(3  mit  Auguste  v.  ßaimau,  aus 
welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Johann*,  geb.  1851,  ein  Solyi 
stammt:  Alexander,  geb.  1850. 

Mt^gftit    P.    Mfiitt/Hd,  Er«.  -  Bd,  H.  7l.    —  Üeii^'aL  Toschenbuch    der  fn^ih,   Biu«pr,   IS&9. 
a,  äl^  ULid  £7  tiiid   lHi<2.  H.    41^  ui>d  *26. 

Koller,  liittar  (Schild  von  Sil1>er  und  Roth  getheilt  durch  einen 
sehräglinkeu  Balken,  dessen  obere  llülfte  blau»  die  untere  aber  golden 
ist:  oben  drei^  2  und  1,  rothe  und  unten  drei  weisse  Rosen).  Erbland. - 
österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  20.  Jan.  1783  für  Joseph  Koller,  k. 
k.  llofrath  und  Referendar  bei  der  k.  k.  böhmischen  und  österreichi- 
schen Hofcanzlci.  Derselbe,  geb.  1731  und  gest.  1800,  aus  dem  Koller- 
Hofe  zu  Mathausen  in  Oh er-Oester reich  stammend,  HeiT  zu  Trestorf  u, 
Tentscb-Proderstorf.  war  venu,  mit  Regina  Prestinari  und  wurde  1786 
als  nicderösterr.  Landesinitglied  unter  die  neuen  Ritterstandsgeschlech- 
tfT  aufgenommen  und  1794  eingeführt.  Aus  seiner  Ehe  stammten  drei 
Tik'hter  u.  drei  Söhne:  Joseph,  k.  k.  priv.  Grossliündler,  Franz  Seraph, 
ebenfalls  Grosshündler  in  Compagnie  seines  Bruders  und  Schwagers,  des 
Freih.  Pasiinalati  v.  Osterburg  und  Johann  Baptist  Alois  lulius,  k.  k. 
FUhnrich  in  d.  A.,  welcher  1804  als  Privatmann  lohte. 

Il7*jii/ri7i.   V.  K,   Ifi-  und  w:i    _    A/fy^rtf  r.   Mühiftid,   Krg.Bd.    S.    164.  —    Knnchk*,  IH, 
S,  il^'t  uMd   77. 

Koller,  Ritt**r.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1741  für 
Johann  Adam  Koller,  Hausbesitzer  2U  Speier. 

Koller  (in  Silber  ein  rothes,  das  Mundstück  links  kehrendes  Jüger- 
horn  mit  einmal  über  sich  geschlungener,  goldener  Schnur),  Ein  von 
Siebumrher  zu  ilem  thüringischen  Adel  gezahltes  (Tcscldcelit,  zu  welchem 
wohl  die  148(1  za  Fulda  heliehenen  Otto,  Christoph  und  Friedrich  Kol- 
ler v.  Auei*Btädt  gehörten. 

Älbinu4 1  Hiatüriis    der  GriiLfen    untl  Herren  v.  WerOiefU  ,    8.    65.   —  Schannat ,  S.  ÜB.  — 
SUbinaeAer,  l.   145:  Di«  KoU«r,  Thäriuglscli.  -^  v.  Mtdfmy,  UL  S.  S60   uiid  M. 


^        1 


—     223     — 

Kalkr.  ErbL-Öaterr.  Adelöstacid.  Diplom  von  1813  für  Joseph 
Koller ,  Eisen-  und  Stahlwaarenhändler  zu  Steier. 

Koller  V»  KidleiiHtein.  Erbläntl.-östeiT.  Adelsstand.  Diplom  von 
1719  für  Zachadua  Koller,  bischöd.  gurki^cben  Laadgericbts-Vt;r\valti]r 
zu  DtlrnstGin  in  Kärnten,  mit.  dem  Prädicato:  v,  Kollersteio.  —  Di^r 
Staiöuj  bat  fortgeblliht.  In  neuesiter  Zeit  standen  iti  der  k.  k.  Armee 
drei  (l lieiler  der  Familie :  Älbiri  and  Ernst  K.  w  K.,  beide  Rittmeister, 
und  Victor,  K.  v,  K.,  Lieutenant. 

Kollho^er  v,  Sturm t'eld.  Krld,  -österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1800  flir  Dominik  Kullhofftr,  k.  k»  Ingenieur-Iiauptumnu,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Sturmfeld. 

KoUiu  V,  Kollsstein.  ErbL-öaterr.  Adelsstand.  Diplom  vom  IS, 
Oct,  1841  für  Ludwii?  Kolliu.  k,  k.  Obersten  um!  (Vtmmandanten  des 
Infant.*  Itugim.  Freih.  v.  Wacquant-Geo/.ellea,  mit  dem  Pradicate  : 
V.  Kall  stein. 

[iiiidüclif.  Niitix, 

Kolhuann.  Kurpfälziücber  Adelsstand.  Diidtnn  vom  15.  Mai  1787 
für  Jobann  Jiaptist  KoLlmann,  ('audiilalns  pbilosaphiae.  Derselbe,  geb. 
1763  wurde  al^  Canonicum  des  ebemaügen  Cborsiifts  St.  Audrao  m 
Freisinn?  u,  Uofcaplan  J.  K,  II.  der  vcrw.  Kurfürstin  von  Bayern  in  die 
Adelsmatiikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

9.J>anif,   S,  i»3,    "   VV.-b,   den   KÖMlKrdrh    nnyeni.   Vi,  ÖÄ, 

KüUinanu  v.  Küllemiu^  auch  Rittm*.  Erbl. -üstern  Adels-  und 
Ritterstand,  mit  dem  Prädicatc:  v.  Koilenau.  In  neuester  Zeit  standen 
in  der  k.  k.  Armee :  Franz  Xaver  Koller  Ritter  v.  Kollenati ,  Oberst 
untt  Haus-Commandant  der  Hofl-Jurgwacbe ;  August  |K.  v.  K. ,  Haupt- 
nmim,  und  Eduard  K,  w  K.,  Oberlieutenaut. 

Kolliuaiin  v.  ltilter«fold.  Erbl. -österr.  Adelsstand.  Diplom  vou 
1773  für  Franz  Anton  Ki»lbnanii,  k.  k.  Rittmeister  im  Cuirass.  -  Reg. 
Clraf  D'Ayasaasa,  mit  dem  Prädieate :  v.  Rittersfeld. 

KfdliKdi,  Ritter.  ErbL-M^.st4,MT.  Uitteratand.  Diplom  von  I76Ü 
für  Sebastian  KuUocb,  Ringsmaun  zu  Brunn. 

M*fferte  «.    Mühtftid,  Rri^.ad.  «t.   164. 

KikBoiiitz.  FreiheiTou  uud  Orafeu,  Reicbsfreiberrn-  u.  Reicbs- 
und  erbl.'osterr.  GrafeiistiuKl-  Fr(4b<'rrntUplom  vom  1.  Sept.  1583  für 
die  Gebrüder  Gabriel ,  llartbolomans  und  Georg  Seifned  v.  Kolloüitz 
und  für  die  Söbne  ihres  verstorbenen  Bruders  Ferdimmd  v.  K. :  Adam 
und  Georg,  und  Grafendiplom  vom  12.  Jan.  ItinT  für  die  Gebrüder: 
Otto  Gottfried  Freik.  v.  K.,  k.  k.  Künmi.  und  (leb.  Ratb  n.  Erasmus 
Ferdinand  Freili.  v.  K,.  des  deutsclien  Onleas  Ritter  und  Comtbur  zu 
Laibncb,  so  wie  vom  3.  Dee.  im^  für  Ernst  Freib.  v.  K.,  k.  k.  Kämm., 
Obersten  und  Cynjmandaiiten  von  Comorn,  so  wie  für  die  säuimtlicheii 
Nachkommen  seines  Bruders  Erasmus  Ferdinand  Freilu  v.  K.  —  Altes, 


—     224     — 

croatisclies  Adelsgeschlecht ,  welches  schon  im  13.  Jahrh,  unter  dem 
croatischeii  Lamkdel  hekiumt  uml  im  Besitze  des  alten  Stau  ungutes 
und  Seldosses  Kollogradu  war  iiritl  welelies  im  l'd.  Jahrh.  aus  Bosnien 
nach  CroatlLn  fj^ekonunen  sein  sulL  Tlasselhe  wurde  nach  der  Mnndnrt 
der  verscliiedenen  Lünder,  in  denen  es  sich  verhreitete^  Kollonich,  Kol- 
lo nicz,  KoUonics  u.  hn  deutsclieii  Kollonitseh  geschriehen.  —  Im  An- 
fange des  15.  Jahrh,  hegah  sich  die  Familie,  verdriingt  durch  die  Ein- 
fiille  der  Türken,  nach  Steiermark  u.  Uesterreich .  und  erlangte  1583 
im  Lande  ah  der  Eus  den  Herrenstand  und  1598  u.  1604  in  LTugarn 
das  Indigenat  —  Die  fortlaufende  Htamnireihe  beginnt  um  1400  mit 
Kitridaus  KoUonics  v.  Kollograd ,  verm.  mit  Maria  Krussilseh  t.  Lupt>- 
gkva  und  von  ihm  stammte  im  dritten  Gliede:  Seyfried  v^  K.  gest. 
1555,  k.  k.  erster  Kämm,  und  durch  40  Jahre  niederösterr.  Regiments- 
rath  in  Wien.  Die  Söhne  desüelhen .  Gabriel ,  Haus  Bartholomäus  und 
Georg  Seyfried  und  die  Enkel,  Adam  und  Georg,  erhielten,  s.  ohen, 
1583  den  Freiherrnstand ^  Adams  Sidnie  aher,  Otto,  Gottfried  and 
Erasraiis,  1637  und  Georg  Se>iried*s  Sohn,  Ernst  u.  die  Nachkommen 
se i n  es  Drude  rs  E  r a sni  n  s  Km  s  t ,  wi  e  a  n  g  ege b  eu ,  1  ( 1 3  H  d  e  n  G  raf e  ns tan  d , 

—  Die  verschiedenen,  im  Laufe  der  Zeit  eutstaudenen  Linien  des  Stam- 
nics;  die  Steierische,  von  Ferdinand  y.  K.  ,  ältestem  Sohne  Seyfrieds, 
absteigende  fdteste  Linie ,  die  von  Georg  Seyfried  gegi'undete  Linie  in 

'  Oesterreieh,  welche  sich  in  einen  älteren  mid  jüngeren  Zweig  geschieden 

'  hatte  und  die  von  Gabriel  Freih,  v.  K,  gestiftete  Linie  erloschen  nach 

[  und  nach  und  <ler  Letzte  des  ganzen  alten  und  herühmt  gewordenen 

'  Stammes  war  Graf  Sigismund,  geh.  1676  —  jtingster  Sohn  des  Grafen 

Johann  Sigismund  aus  der  Ehe  mit  Regina  Elisaheth  Freiin  v,  Speidl 

—  Erzhischof  zu  Wien ,  der  nlmisclien  Kirche  Cardinal  cte. ,  welcher 
nach  Absterben  aller  Übrigen  Grafen  v-  K.,  Besitzer  der  Herrschaften 

'  Kagy-Levard  oder  Gross-Schützen,  Freiherg,  Jedenspeugen,  Ober-Sie- 

benlu'ünn  etc.  geworden  war.  Derselbe  adoptlrte  mit  kaiserlichem  be- 
sonderen Consens  und  Pririlegiuiri  vom  12.  Juni  1728  den  ans  einer 
dor  illtestcn  ungarischen  Adels familien  entsprossenen  Ladislaus  Frei- 
herrn Y.  Zay  de  Csömör  u.  Zay-Ugrocz  (Zay  v.  Zayugrocz) ,  einen  Sohn 
des  Lorenz  (Andreas)  Freih.  v.  Zaj  aus  der  Ehe  mit  Maria  Polyxene 
Grf,  v,  KoUonitj?,  der  Halbschwester  seines  Vaters  und  setzte  ihn  zum 
Erben  Beincr  sämnitlichen  Herrschaften  mit  der  Bedingung  ein,  dass  er 
und  alle  seine  Nachkommen,  mit  gänzlicher  Weglassung  ihres  bisherigen 
Namens  nud  Wappens,  sich  nur  allein  Grafen  und  Grätinnen  v.  Kollo- 
nitz  ( Kollolli tsch)  nennen  un^l  sclireiben  und  das  gräflich  Kollonitzsche 
Wappen  führen  sollten.  Der  Erzhischof  und  Cardinal  Sigianjuml  Graf 
f  V.  K.  scbloss  12.  Apr.  1751  den  alten  Kollonitzschen  Stamm  u.  Güter, 

W  Namen   und  Wappen  gelangten  nun  an  den  neuen  Stamm  Kollonitz. 

Graf  Ladishnis,  geb.  1705  u.  gest.  1780,  k.  k.  Geh.  Rath.  hinteriiesa 
aus  zweiter  FJie  mit  Walburge  Grf.  v.  Hamilton,  gest.  1789,  den  Grafen 
Miixindlian.  geb.  1761  und  gest.  1827,  k.  k.  FeldmarschallUeiitenant, 
veruL  ndt  Caroline  Grf.  v.  Haugwitz,  gest.  1827.  Von  ihm  stammt  das 
jetzige  Haupt  der  Fandlie  Maxindlian  (11.)  Graf  Kollonitz  v.  Kollegi"ad, 
geb.  179Ü,  Erb-  u,  Pannerherr  zu  Zay-Ugröcz,  Herr  der  Güter  Ober- 


W 


—     225     — 


Siebenbronn  und  Jedeospeugen  in  Oesterreich ,  Freiberg  in  Steiemitirk 
u.  Gross-Schützen  in  Ungarn,  k.  k,  Kamm,,  verm.  1821  mit  Auguste 
Freiin  v.  d.  Yorst-Lombeck  u.  Gudenau,  geb.  1801,  aus  welcher  Ehe, 
neben  fOnf  Töchtern,  ein  Sohn  t^tammt :  Graf  Ladislaus,  geb.  1B33, 
Erbberr  zu  Zaj-Ugrücz,  verm.  1859  mit  Ädalberta  Grf.  v,  Podstatzky* 
Lichtenstein. 

Spwner,  Hi«or.  totl»^.  8.  «12  and  T*b.  9.  —  OauA§,  I.  8.  1076—01.  -  Itmpotd  .  t.  t. 
8.  4^4-«3.  —  WitsgrUt,  V.  S.  l%)3-208.  -  MfgttU  9,  iiükfftld,  8.  22  uod  »3.  -  Sahmut». 
B.  a.  t49  und  ttO.  —  ff,  Schön/tid,  t.  »,  IH  und  85.  —  Deauekc  GrafeDli.  d,  Ovgebwftrt.  I. 
a,  453^5^.  —  GeoeaJ,  TMctienb,  der  grfl.  U&uiier,  1869.  lt.  444  ud<1  4&  iiiid  hiilor  Mjmdb. 
tu  Demi^lbeu.  9.  4JL  —  Sitbmacher,  I,  21  ;  V.  4.  v.  CliolIöiiit4ch.  —  v.  Mtding,  n.  8.  SiS 
ftitd  SIT. 

Rollowrat,  Kolowrat,  Grafen.  Reicbsgrafen- und  böbmiscber  Gra- 
fenstand, Reicbsgrafeiidiplom  vom  15,  üct.  1653  für  Zdenko  Herrn 
V.  Kollo  wrat-Nowohradsky  ^u  Kossat  eck,  k.  k.  Geh--Rath,  Kämm.,  Ge- 
sandten  etc.;  vom  28.  Febr.  Ui60  ttlr  Franz  Carl  Freih.  v.  K.-Lieb- 
steiusky,  k.  k.  Geb.-Rath,  Kämm.  undLandesgonverneiir  inMitbren  und 
für  die  Brüder  desselben,  Ferdinand  Ijudwig,  Johann  Wilhelm  und  Leo- 
pold Ulrich  und  vom  14.  Nov.  1(374  für  Albert  Wilhelm  Gi*.  v,  Kolo- 
wrat-Krakowsky,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  Kämm,  und  Obei*stburggrafen  in 
Böhmen  und  böhmisches  Grafendiplom  vom  27.  Ang,  1671  für  den  eben 
genanuten  späteren  Rcichsgrafen  Albert  Wilhelm  v.  KoUowrat-Kra- 
kowski,  90  wie  vom  16.  Oct.  1701  für  Maximilian  Wenzel  Krakowski 
V.  Kollo wrat.  —  Altes,  böhmisches  Adelsgeschlecbt,  dessen  Urspruug, 
nach  Bohuslaus  Baibin,  über  die  Zeiten  hinausgebt,  von  denen  die  böh- 
mischen Chronisten  begründete  Nachrichten  ertheOen  können.  Der 
Namer  Kolo-Wrat;  heLsst  im  Sla vischen :  das  Rad  aufitalten  oder  zurück- 
ziehen und  der  Sage  nach  soll  in  den  Zeiten  der  ersten  böhmischen  Re- 
genten der  Stammvater  des  Geschlechts,  ein  Mann  von  riesenmäasiger 
Stärke,  den  mit  den  Pferden  stürzenden  Wagen  seines  Landesherrn  bei 
dem  Rade  ergriffen  und  aufgehalten,  dem  Fürsten  das  Leben  gerettet 
und  den  Adel  erhalten  haben.  Nach  neueren  Forschungen  soll  das  Ge- 
schlecht mit  so  vielen  Anderen  unter  Cech's  Anführung  nach  Böhmen 
gekommen  sein  und,  nach  Palacky,  mit  den  Lobko\\icen  etc.  von  Wla- 
dislaw,  Fürsten  des  Lucker  (Saatzer^  Gebietes,  abstammen.  —  Jaross 
oder  Jarossius  de  Kolowrat  war  lOlH  und  1034  Herzogs  ülrich's  in 
Böhmen  oberster  Heerführer  und  Zbutko  v.  Kolovrat  bereits  1098 
Propst  zu  Bunzlau  und  Domherr  zu  Prag.  Jaroslaus  der  Jüngerö»  war 
von  1307^1311  des  btihmiscben  Königs  Heinrich  ansKäniten  oberster 
Feldherr  Der  Sohn  desselben,  Albert  Herr  v.  K.,  als  sehr  reich  be- 
kannt^ zog  1355  mit  K.  Carl  IV.  zur  Krönung  nach  Rom  und  wurde 
später  kais.  Oberst -Hofmeister  und  Statthalter  im  Kgr.  Böhmen.  Der- 
selbe führte  erst,  wie  seine  Vorfahren,  in  Ruth  ein  silbernes  W^agenrad 
mit  acht  Speichen,  später  aber  in  Roth  einen  weissen  Adler  mit  golde- 
ner Krone  um  den  Hals,  welches  Wappen  K.  Ferdinand  U.,  wie  folgt, 
veränderte  und  verbesserte  :  in  Blau  ein  von  Silber  und  Roth  der  LüJige 
nach  getheilter  Adler,  um  den  Hals  mit  einer  goldenen  königl.  Krone 
und  auf  der  Brust  mit  dem  Schilde  des  Erzhauses  OesteiTeich.  Von  Al- 
brecht entspross  Herbard  K.  zu  Roczow,  1415  kais.  Rath  bei  dem  kö- 
nigL  Landrechte  in  Böhmen  und  von  1420 — ^27  königl*  Hauptmann  zu 

Mm$tCkk§f  DtatM<h,  Adels- Lex.  V.  15 


n 


4 


-^      22ß      — 

Leitmeritz,   Ans  seiner  Etie  mit  Cathnrinn  Freiin  v.  Scbönbnrg  stamm- 
ten drei  Söhtie:  Friedricli,  Albert  und  Joiiann,  welche  mit  ihren  Söhnen 
Älhert  d.  J,,  Hi^inrich  Johann  d.  J.  und  Benesch,  den  Stamm  durch  ihre 
Nachkommen  in  die  Linien :  Kollowrat-Roczowgky,  Liehsteinsky,  Kra- 
kowsky,  Kowohi'adsky,   Beczdruziczky,  Kossaterzky,   Masstiowsky  etc. 
schieden^  von  denen  mehrere  zeitig  wieder  erlosidien  sind.    Im  Anfange 
des    18.  Jahrh,  bestanden   nur   noch   die  Linien  Nowoliradsky,  Lieb- 
steinsky  und  Krakowsky.    Das  Ifans  Xowoliradsky  erlosch  9,  Juli  1802 
mit  Franz  Anton  Xowoliradsiky  Gr.  v.  K.  zu  Mayrböfen,  Pfrauenberg 
und  Kossateck,  k.  k.  w.  neh.-Kath,  Präsidenten  der  k.  k.  liofkaramer 
im  Münz-  und  Ftergwesen  etc.  und  das  Haus  Liebsteini^ky  14.  April  1^61 
mit  Franz  Gr.  v:  K.-L.,  k.  k.  Oeh.-Rath,  Staats-  und  Conferenzmi nister 
a.  P,   etc,  und   so  blübt  denn  jetzt  nur  noch  das  Haus  K. -Krakowski, 
welches  aus  vitden  Sprossen  besteht.  <lie  vielen  Fidei-<'Onmiiss-  und  Al- 
lodial -Güter  des  ganzen  Stammes  besitzt  und  in  zwei  Specialiinien,  der 
alteren  mit  dem  älteren  Aste  zu  Brzeznitz  und  dem  jüngeren  Aste  zu 
Radenin  und  der  jüngeren  Speciallinie  zu  Teinitj^l  aufgei'Hlirt  wird.    Das 
Haus  K.-Krakowsky  fühct  den  Beinamen  von  dem  Schlosse  Krakowez 
oder  Krakowiz  im  Kakonitzer  Krinse  Böhmens,  welches  schon  um  1200 
dem  obengenannten  Benescli  K,  zustand ,  der  sclion  dannila ,  ehe  sich 
das  GescldeoliL  wie  erwühat,  in  mrhrere  Linien  schied,  den  Beinamen 
Krakowsk}'  annahm,  doch  filnpl  die  foitlaufende  Stammreibe  dieser  Li- 
nie erst  mit  Albert  d.  J.  in  Knikowez  an,  welcher  sich  Li30  mit  seinen 
Brtidem  in  das  vaterliebe  Erbe  theilte.    Aus  seiner  Ehe  mit  Barbara  Grf. 
V*  Schlick  entspross  (1iristoi>h  Johann  Krakowsky  v.  Kollowrat,  welcher 
L590  den  K.-P>eiherrnstand  für  sich  und  das  ganze  Gescldetdit  erhielt 
und  in  erster  Ehe  mit  Margaretini  Grf.  v,  Schlick  vermählt  war.    Aus 
dieser  F^he  starnnde  Freih.  Albert  Christoph,   Tcrm.  mit  Sabiim    Grf. 
V.  Schlick  und  von  diesem  Freih.  Alexander.    Letzterer  vermahlte   sich 
mit  Maria  Magdalena  v*  Grisspeckh  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Graf 
Albert  Wilhelm,  s.  obeiu  dessen  beide  Sohner  Graf  Johann  Franz  aus 
zweiter  Ehe  mit  Hedwij^is  Barbara  Grf.  v,  Rnzdra/ow  and  Graf  Maxi- 
milian   Norbert  Ignai;   aus  dritter  Ehe   mit  Elis<ibetha   Aptdlonia  Grf. 
T.  Tilly  durch  ihre  Nachkommen  die  Krakowsky  sehe  Hanptlinie  in  zwei 
Spedallinien,  die  ültere  und  jüngere,  s.  oben,  theilten.     Der  Stifter  der 
älteren  Speciallinie:  Graf  Frans:,  gest.  1723.  k.  k.  Geh. -Roth  uml  böh- 
mischer Ganzler.  war  veno,   mit  Eleonora  Claudia  (rrf.  v.  Anguissola, 
gest.  1B91  und  zwei  seiner  Söhne,  Graf  Wdhelm  Albert  und  Graf  Phi- 
lipp, schieden  diese  Linie  ilureb  ihre  Nachkommen   in  den  älteren  und 
jüngeren  Ast,  s.  oben.    Der  Stifter  des  älteren  Astes,  Graf  Wilhelm  Al- 
bert, gest.  1738,  k.  k.  GelL-Ralh  und  Oberst- Hofcanzler  des  Kgr.  Böh- 
inen,   ftlgte,   wegen  der  von  Johann  Adanet  Frelb.  v.  Ugezd  ererbten 
frilter,  Namen,  Wappen  und  Titel  iler  Freiherren  v,  Ugezd  den  seinigen 
hei   und   von   seinen  Nachkommen   ist  jetzt  ein  Urenkel,    der  einzige 
Sprosse  des  älteren  Asts  zu  RrzeznitK  :  Johann  R.-Graf  K.  v,  K.,  Freih. 
auf  Ugezd.  geh.  1795  —  Sohn  des  Grafen  Joseph  Maria  und  Enkel  des 
Grafen  F*rocop  —  Besitzer  der  vielen  Majoratsgüter  der  erloschenen 
Linie  Liebstciiisky,  Herr  der  Herrsch.  Hradiseht,  Brzeznitz  und  Merk- 


j 


—     227     — 

liü,  k.  k*  Kämm,  —  Haupt  dos  jüngeren  Asts  zu  Radenin  ist  Graf  Phi- 
lipp, Kcb.  18 n  —  Sohn  ilos  Gr.  Philipp  Franz,  Enkel  dos  Gr;  Loopiild 
und  llrenkd  düs  Gr.  IMrüipp  |T,),  Stiftors  dos  jfnitJjoron  Asts  —  k.  k. 
pens.  Oliorst.  Der  Brudor  dossolbtin  ist:  Gr.  Ernst,  t^eh.  1^12,  k.  k. 
Rittm.  in  Pens.  Uel>t'r  die  ßrllder  des  Graten  Philipp  Fniuz,  die  Gra- 
fen: Ernst,  gest.  lH2iy,  Lutlwig  und  lleinridi  und  die  NaidikinnuKin  des 
Erstcreu  und  Letzt<*ren,  sowie  über  die  xahlreicbeu  Naehkouinien  des 
Bruders  des  Gr,  Leopold:  Gr.  Franz ^  gest.  1855;  sind  die  geneaL  Ta- 
scheub!*.  der  ^rrätl.  Häuser  nacbzuseben.  —  Die  jüngere  Spociallioie  zu 
Teinitzl  stiftete  Graf-Mitxiniilian  Norbert,  gest.  1721,  k.  k.  Geb.-Rath, 
Oberst-Landkäjnni>  und  k.  Appellatiousger. -Präsident  in  Böhmen  und 
dieselbe  stieg,  wie  folgt,  lierab:  Gr.  Jobanu  Joseph  Hyacintns;  —  Gr. 
Emanuel  Franz;  ^  Gr.  Josepb  Erjist  Nepomuk;  —  Graf  .fosepbErust. 
geb.  1795,  Herr  der  Fidei-Comm.-Horrscliaften  Teinitzl  und  Bieseliin, 
im  Kr.  Klattau,  jetziges  Haupt  der  Tanie,  k.  k.  Kürnm. :  Ernestine  Freiin 
Schirndiiiger  v.  Scbirnding,  geb.  1804.  Aus  der  Ehe  des  Gr.  Joseph 
Ernst  leben  vier  Tftebter.  Die  drei  Brüder  desselben  sind :  Gr.  Carl, 
geb.  1800,  k.  k.  Oberlieut.  in  d,  A.;  Gr.  Franz,  k,  k.  Kämm,  und  Ma- 
jor a.  D-,  Pauli  d.  Maltbeser  Ordens  u.  a.  o,  Gesandter  und  bevolbu. 
Minister  dieses  Ordens  am  k.  k.  Hofe  und  Gr.  Johann,  geb.  1815|  Pfar* 
rer  zu  Krizanowilx  in  Mähren. 

Binajny»  ,  IL  S.  VAS— ;'H.  -  Hühner.  UL  Tab.  yS7-5y  —  Gaufn- ,  \.  8.  104)1— «^Ä.  — 
J  a- lHt>iihacft,  Tabul«r,  Boti^nn-QevM'iir  Halbinii  cotitiiuiatiim,  P.  I>  KrAgac«  UTO.  —  KynUgm» 
6*ii*tt  KullowrftUi'mii  .  PrÄgÄ^  ,  ilU,  —  Jacahi  ,  IftOOt  U-  S.  24^—51.  —  WiMagrilt,  V. 
8  *^0l!— *>0:  mit  i^M  AtiiK'nufol».  —  e.  Schon/tU  ,  T.  ».  8Ä— 95.  —  Di-ut/i«^!)«  Ur»f*^nlj.  der 
G«(ieDV.  I,  a.  445— «0.  -  Frrif'ftr  »,  LtHthur  ,  L  S.  4il.  —  Genettl.  TÄ»clieal>.  der  ^äft. 
H  ins  er,  %^$^.  S.  44,^ — 4H  und  bistor  Hniirlbucli  %n  Dfoistolban  8.  «i2.  -  Si^bmachtt,  V.  10. 
—  gtiprl'   »u  ^iiebm.  W.-B.   VL  S:  l,r,  Vs  K,-K,,    K.-L,  und   K.-N,  -  T^toß,  tl.   51  :  Or.  v.  ft. 

Kfklmanhiiber,  Ritter.  Krbländ.-österr.  Ritterstiind.  Diplom  von 
1811  für  IgnaJÄ  Kolmanbubcr,  Galiziscben  Gnbernalratb. 

KolBdorlf.  Ein  früher  zu  dem  Adel  in  Mähren  u.  Schlesien  zäh- 
lendes Gcsebleclit,  welches  1592  zu  Horutitz  in  Möbren  sass,  und  aus 
welchem  Martin  K.  9.  Juli  1634  als  Weibbischof  zu  Breslau  starb. 

I  Kolzeuberg,  Koltzcnberg*    Ein  zu  dt^ii  in  Westpreusseu  begüter- 

ten Adel  gehörendes  Geseldecht.  Dasselbe  war  im  Kr.  Ri»senberg  1 838 
zu  Eohdau  und  1S51  zu  Sonnenburg  angesessen  und  ein  v.  Koltzen- 
berg  war  1857  Herr  auf  Wittkftbnen  im  Kr.  Königsberg. 

F^Hk.  9,  Ledetur  .   I.   9.  4Ä7  und   Hl,  6.  290. 

Eomet^r  v.  Trübciu ,  Fn^iherreii.  Altes ,  kärntner  und  steier- 
märkiscbos  Adelsgesehleclit,  welrbes  frllber  Khenieter  u.  Kömoter  und 
später  Kometer  gesi^hrieben  wurde ,  und  in  welches  folgende  Diplome 
gekommen  sind:  Bestaligungstliplom  des  alten  Adels  nebst  Wappen- 
verniehrung  vom  10,  Jan.  1584;  Eeichs-Ritterdiplom  vom  24.  October 
lfi26  ;  UeicbslVeiherrndiplom  mit  demPrädicate:  v.  Trübein  vom  1  l.Nov. 
1670  und  Bestätigung  des  Freiherrnstandes  vom  k.  k.  Ministerium 
des  Innern.  Die  kürtner  Landmannschaft  erbngte  das  Geschlecht 
21.  Febr.  1(U)7  u.  die  Eaadnmnnscbaft  in  Steiermark  4.  Sept.   1604. 


Zi.  1* ei>r.  imji   u.  ciie  j^aauniannsenaji  ui   r^irit^imiiiiv  ■*.  ot-^pt.    iq^j».  j 

^  Haupt  der  fi-eiherrlicheu  Familie  war  in  neuer  Zeit ;  Johann  Baptist  'l 

15*  I 


I 


—     228     — 

T»  Kometor  Freih.  \\  Trübein,  geb,  1804 ,  Herr  auf  Fucbenstein,  verm, 
mit  Ernilie  Koniides  v.  Knvmpacli,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  ent- 
spro^^steii:  Hai^s  Carl,  geb.  1850  und  Georg -Arthur,  geb.  1B51»  —  Der 
Bruder  des  Fr*db.  Johann  Baptist:  Freih.  Georg  Barth  oJoraüus  Joseph, 
geh,  1805,  Flerr  auf  Seltentiairab,  vermählte  sich  mit  Maria  v.  Tritsch, 
aus  welcher  Ehe,  neben  sechs  Töchtern  ein  Sohn  stammt:  Oscar  Franz, 
geb.  1853. 

GencAl.  TMchettiK  d.  frtfih.  Itiuver,  iBil,  S.  »73  und  1856,  8.  357, 

Kimiraerguntzky,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von 
1735  fth^  Johann  Heinneh  Josepli  Kommergantzky ,  Oberamtarath  in 
Schlesien. 

UffftrVt  p.  MuhtffUt.  Ern.'Bd.  8.  IS4 

Kanutieri^taed t ,  s,  deti  Artikel  C o  m  m  e  r s  t  a  d  t ,  C  o  m  e  r  s t  a  d  t , 
Kommerstat^lt,  Bd»  IL  S.  316  iL  317.  —  Gauis  genaue,  durch  Gtlte 
der  Familie  (welche  sich  später  immer  Kommerstaedt  geschrieben  hat 
IL  sieh  jetzt  noch  so  sehreibt)  der  Redactiun  zugekommene  Nachrichten 
gestatten  f<dgende  Angaben,  welchen  sehr  gern  hierein  Platz  einge- 
rßunit  wird.  Der  vom  Könige  P'erdiuaml  in  Abwesenheit  des  K.  Carl  V. 
30.  April  1538  au^geJitellte  und  von  dem  genannten  Kaiser  später, 
1540,  bestiitigte  Adels-  u.  Wappeubrief  wird  nach  allen  Umstünden 
von  Vielen  nur  als  eine  Coiihniiation  des  schon  vorher  factisch  beses- 
senen Adels  angesehen.  Die  Fämilienuai-hrichten,  welche  bis  jetüt  nicht 
weiter  als  bis  intf  den  im  15.  Jahrb.  lebenden  und  mit  Anna  v.  Pött- 
schlltz  (Beschwitz)  vermählteu  Dietrich  v.  C.  zurückzuführen  sind,  be- 
;reichnen  Letittereu  als  fflrstl.  bayerischen  Rath  und  Domherrn  zu  Re- 
gensburg, In  Bezug  auf  Georg  v.  C. ,  den  ältesten  Sohn  Dietrichs ,  ist 
noch  zu  erwähnen,  dass  derselbe-,  1523  als  Syndicus  in  Zwickau  ange- 
stelt,  auf  kurfüratl  Befehl  in  den  dortigen  Rath  aufgenommen,  später 
aber  herzoglicher  und  dann  kursiichs.  w.  Geh.  Kath  u.  Kanzler  wurde 
und  sich  ,  neben  anderen  Staatsgeschäfteu ,  namentlich  bei  Einführung 
der  Reformation  thiitig  gezeigt  und ,  bei  seinem  Einflüsse  auf  den  Kur- 
fdrsten  Moritz,  sich  um  die  Universität  Leipzig  und  die  Flirstenschulen 
grosse  Verdienste  erworben  hat.  Was  den  jilngsten  Bruder  des  Letz- 
teren, Hans  V.  C,  den  Stammvater  der  jetzigen  v.  K. ,  anlangt,  so 
melden  die  Fsiniilienüberlieferungen  davon  nichts,  dass  er  Btlrgeiineister 
zu  Gtirhtz  gewesen  sei.  Derselbe  war  mit  Sophie  v.  Petschwitz  vermählt 
und  der  Sohn  aus  dieser  Ehe,  Hans,  venu,  mit  Margaretha  v.  Krackau, 
kaufte  1588  von  Hans  u.  Georg  Gebrüder  v.  Metzsch  für  17,100  Mfl. 
das  Gut  Schftufeld  im  Vogtlande,  ein  Lehn  der  Grafen,  jetzigen  Ftli^sten 
zu  Reuss  ülterer  Linie  zu  Greiz.  —  Die  Familie  v.  C,  im  16.  u,  17. 
Jahrb.  ziemlich  zahlreich  und  vielfacli  begütert,  ist  seit  dieser  Zeit  theils 
durch  Aussterhen  einzelner  Linien,  theifs  durch  Auswanderung  einzelner 
Söhne  des  Stammes  ius  Ausland  und  fremde  Kriegsdienste,  ohne  dass 
weitere  Nachrichten  von  denselben  eingingen,  so  viel  bekannt,  auf  eine 
einzige  Linie,  die  zu  Schünfeld,  ^usam mengeschmolzen ,  doch  bat  diese 
das  Glück  gehabt,  dass  sich  das  Gut  Schönfeld  seit  1588,  trotz  mancher 
Stürme  und  Drangsale  und  abgesehen  von  manchen  Verkleinerungen 
im  Laufe  der  Zeit^  in  ununterbrochener,  gerade  absteigender  Linie  fort- 


1 


—     229     — 

geerbt  hat,  doch  sind  bei  einer  Plfindening  desselben  im  SOjährigen 
Kriege  die  wichtigsten  Familiennachrichten  \erloren  gegangen.  —  Von 
dem  1842  verstorbenen  k.  sächs.  ilajnr  in  d.  A.  Ileinricli  Wilhelm  Le- 
berecht V.  K. ,  verm.  mit  Lnise  Amaüe  Sahrer  v.  Sahr  —  eines  Sniines 
des  fürsti.  renss.  Laitdeshauptmanns  ITeinrieh  Wilhelm  Ru<loli»h  Chri- 
stian V.  K,  aus  der  Ehe  mit  Sophie  Ilippnlyte  \\  Böse  —  ging  das  Gut 
Schönfeld  auf  dessen  zwei  Stihnc  als  Letnisnaehrolger  nher,  von  denen 
es  der  ältere,  Heinrich  Ludwig  v,  K. ,  verm.  ndt  Charlotte  Grf.  v. 
Münster,  nhernommen  hat  und  dasselbe  bewohnt,  während  der  jihißfere, 
Rudolph  Eduard  v.  K,,  k.  sächs.  Lieutri.  v.  d.  A,,  gest.  7.  Juli  1863, 
nebst  seiner  Gemahlin,  Agnes  UUssrng.  das  von  deren  Vater,  dem  k. 
Sachs.  Rittm.  in  d.  A.  Theodor  Russin g  auf  IJof,  Gröba  u.  Raitzen, 
ererbte  Gut  Gröba  bei  Riesa  bewohnte.  Aus  der  Ehe  desselbeu  stam- 
men, neben  firei  Töchtern,  drei  Söhne,  Hans,  geb.  1856,  ,Georg,  ^elL 
1857,  u.  Dietrich,  gest.1861.  ^  Zu  den  a.o.a/O.  angegebenen  Quellen 
sind  noch  die  unterstehenden  zu  setzen : 

Gdirhrtfn*L«xieoQ.  f.  S.  '^Ml.  —  H^rtug,  €lir-in(k  der  Kr«i«stl«dl  Zwickau.  Ü.  S.  SIU  und 
%Ä^.  —   Frtth.   p.  Udehur,  Jlt.  <iikrit  ij  H,  Tlü  üud  ti% 

»  Kojiarskif  SchleewitsG-KonarKki  (in  Gold  eine  silberne  Radfelge 

mit  zwei  Speichen  und  einem  Stück  vom  Bocke).  Altes,  prenssisches 
Rittergesclileeht,  aus  welchem  Michael,  gest.  1613,  Wojwode  von  Pom- 
merellen,  u.  Stauislaus.  gest.  I(i25,  sowie  Samuel,  gest  1641,  Wojwode 
von  Marienburg  u.  Stanislaus  IßHSCastellan  vonKowid  war.  Das  Stamm- 
haus der  Familie  Konarsiyn  hegt  im  Kr.  Bereut,  Prov.  Westjirenssen.  Die- 
selbe erwarb  ia  West-  u.  Ostpreussen  mehrere  Güter  n.  sass  nocb  1772  zu 
Gruppe  im  Kr.  Sdiwetz  u,  zuSpengawsken  im  Kr.  Stargard,  so  wie  1781  zu 
Ublicken  im  Kr.  Johannisburg.  —  Das  Geschlpclit  ist  nicht  mit  fler  zum 
polnischen  Stamme  Gryf  (in  Roth  ein  silberner,  golden  bewehrter  Greif) 
zählenden  Familie  v.  Konarski  zu  verwei^hseln ,  welche  in  der  jetzigen 
Prov.  Brandenburg  gegen  Ende  des  17.  u.  hu  Anfange  des  1^*.  Jahrb., 
so  wie  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  im  Posonstben  begütert  war 
und  aus  welcher  Maximilian  v.  Konarski  1821?  als  Crimiualrichter  zu 
Posen  vorkam. 

Frgih.  V,  Lfdtltvr,    I.  ».  457, 

Konias  v,  Widrzy,  Herren,  Aller,  brdimischer  Herreustand. 
Diplom  vom  IL  Juni  1687  für  Alexander  Maximilian  Konias  v. 
Widrzy. 

P.  Eellhach,  [.  8.  686,  * 

Eonogetzky  v.  Po^etitz.  Altes,  nur  dem  Namen  und  Wappen 
nach  (in  Blau  ein  silberner  Wolf  mit  ausgeschlagener,  rother  Zungg^J 
bekanntes,  böhmisches  Adelsgeschleclit. 

■.  Medinif,  L  8.  2&7 :    nicb  emom  SUnjnj  bäume,  , 

Konopat,  Konopacki,  Konopatzki,  aueh  Gpufen*  Relcbsgrafen- 
stand.  Diplom  von  1610  für  Matthias  v,  Konopat.  Wojwoden  von  Culm. 
Altes,  preussisches  Uittergescblecht ,  welches  ehemals  zu  Konopat  un- 
weit Schwetz,  Prov.  Westpreussen ,  sass  u.  welches  nach  Okolski  aus 
der  Lausitz,  nach  Ilartknoch  aus  Bfdjmen  nach  Polen  und  dann  nach 
Preussen  kam.   Johann  K,,  gest.  1530  war  Bischof  von  Cutm,  und  der 


=►     2^0     — 

Bruder  desselben,  GeoTp,  gest,  1544,  Wojwode  von  Ponimerellen.  Em 
Enkel  des  Letzloren  war  Graf  Matthias,  prest.  1*>1B.  Von  demselben 
stammte  Gr.  Jacob  Octa\1aii  1649  Castelkui  von  Elbing  n.  von  diesem 
Gr.  StAnisLaus,  Herr  auf  Konopat  und  Rynkowko  ,  1697  Castellan  fon 
Cuhn.  — 

Okolwki,  11.  8.  2SS,  "  Hticikmock,  All**  iiud    Neues  Pi<»u«»ei«,  II.  S,  I5f,     -  öaukm,    tl, 
H.  S74.    -    Ff^ih.  r,   L^dehur,  \.  S.  4ßL 

Konow,  Knnow,  Conow  (in  Gold  oder  auch  im  von  Silber  und 
Blau  quergetbeilten  Schilde  drei,  2  Ui  1,  rotbe  Tartareii-Mützeu).  Altes, 
erloschenes,  märkisches  Adelsjyeschlccbt  aus  dem  ^eicbnami^eu  Stamm- 
hause  in  der  Ost-Prief^'nit7,  welchem  15H0  zu  Behretidorff  unweit  Oster- 
barg,  159B  zu  Biesen  u.  Blantikow  und  Iß  10  zu  Tetsebendorf  in  der 
Ost-Priejrnitz  sass  and  noch  1714  zu  Biesen  und  1782  zu  Tetschendorf 
begütert  war,  dann  aber  ausgegangen  ist. 

FreiA.   9.  i^dtbur,  U  6.  fdl  and  8.  4^1.  —  St^hwed.  W.  B.  T«b.  <»9. 

Konow,  Conow  (in  Gold  zwei  gelvreuzte  Stec!ipa!mblätter  unter 
einem,  mit  einer  goldenen  Krone  belegten,  blauen  ScbUdcshaupte), 
Adelsstand  des  Kgr.  Schweden.  Diplom  vom  31.  Jan.  Id98  tür  Chri- 
stian Dietrich  Konow. 

Frfih.   p.    Lfdtfjtn  ,  Hl.   H,    Jtil. 

Kon  md  v .  H  üt  zen  d  «  rf,  K .  v,  H  etzen  Anrt  Elr blän  d . - ös terr .  Ä deb- 
stand.  Diplom  von  181fi  ftlr  Franz  Konrcul ,  Rech nungsrath  der  mah- 
rischen Provinzial -Staat sliaelihaltung,  wegen  fiOjälnigLT  Dienstleistung, 
mit  dem  Prädiente:  v.  Hötzendorf.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt. 
In  neuester  Zeit  lebte  Franz  Edler  v.  Hct^endorf  als  k,  k.  Oberst  a.  D. 
in  Wien. 

Mffjurit  p.    Mühtjehl,  H.  ai2,    —    Milk,  StI.emal.  U.  Dn^Ur».  Ktluo. 

Roupf  Kop  (in  Blau  drei  neben  einander  gestellte,  silberne  Leuch- 
t<'r  u.  unter  denselb*  n  ein  schwarzes  Ankerkrouz).  Adelsstand  des  Kgr. 
Preiissen.  Diplum  v.  11.  Nov.  178<i  für  Christian  Philipp  Koop,  k.  pr. 
Lieutenant  a.  D.  Derselbe  hatte  bis  1770  im  Dragoner-Regimente 
V.  Reitzenstein  gestanden.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  Ein  Sohn 
des  Diplom-Empföngers :  August  v.  K.,  diente  im  Reg.  v.  Thile  io 
Warschau  u.  vermflblte  sicli  1800  mit  einer  v.  Briesen.  Der  jüngere 
Bruder  desselben  war  1831)  k.  pr.  Major  u.  Geuilarmerie-Brigadier  zu 
Magdeburg.  —  Die  Familie,  nicht  zu  verwcchfielu  mit  den  Geschlechtern 
v.  Kopp,  war  gegen  Ende  iles  18.  u.  hu  Anfange  des  IIK  Jahrb.  in  Pom- 
mern  mit  Klein-Sabow  im  Kr.  Naugard  mit  Carsbaum  im  Kr.  Scbicvel- 
bein  begfttert. 

»,   llHlbacht  I.  ».  «%7.   -  N.  Pr.  A.-L.,   tn.  «.  *i  und  150  u.    V    S.  279,  *  Frtih,  e.    Udt^ 
frur,    f.  8,  «<U  y,  \lh  S.  291.  -  W.-Il,  d.    Fr.  Mon.  111.  fiSi. 

Kopeczek,  Ritter,  Erbländ.  •  Iistorr,  llitterstand.  Diplom  von 
1757  für  Joseph  Johann  Kopeezek,  WeUpriestcr,  wegen  seines  Seel- 
sorgervcrdienstes. 

Mt.j^ri«  »r.   Müm*td,  H.   1'>I. 

Koperczauovieh  v.  Rittersfeld.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1776  für  Elias  Koperczanovich ,  k,  k.  llusarenlieutemint ,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Rittersfeld. 


—     231     — 

Ko|»iii€h,  g>  KopBchtitz.  Kopisch,  Kopatsch,  S»  233. 

Kopp  (Scldlcl  quergetJipilt :  oben  in  Gold  drei  Mohrenkl^pfe  und 
anten  in  Blau  eijie  tjoldene  UlieJ.  Ein  zu  dem  Adel  im  Kf?r.  Preussen 
zäblendes  Grsdilecht.  —  Jobann  Franz  v.  Kopp,  k.  preiLss.  General* 
major  a.  I).  starb  184f>  m  Drieseu  uml  Ludwig  v.  K, ,  vSec.-Lieut.  im 
Ingeuieur-rorps ,  1853.  Die  Familie  erwarb  in  Scblesien  das  Gut 
Rudolpbsbacb  im  Kr.  Liegnitz,  welclies  in  neuester  Zeit  dem  k,  preuss, 
Lieut.  a.  D.  v.  Kopp  zustand. 

frfihf.rr  e.  L^f^tftur^  1.  8,  463  unä  IJJ.  R.  291,  —  Suppl,  tu  81«bin.  W  -B  IX  19  — 
Schleftitcli    W  -B.    tll.  179. 

Kopp  V.  Ankergrtmd,  Edle,  Erbl.-österr.  Adelsstand »  mit  dem 
Prädicate :  Edle  v.  Ankergrund.  ^  Leopold  Kopp  Edler  v.  Änkergruud 
stand  in  neuester  Zeit  als  k.  k.  Hauptmann  1.  Cl.  im  35,  Infant.  -  Re- 
gime ute. 

llandtoJiriAUclie  Nnti;^. 

Kopp  T*  Herrnhold.  ErbL-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1804 
far  Matthias  Kopp,  k.  k.  Hauptmaitu,  mit  dem  Prädicate :  ?.  Herrnhold. 

M*'jfrU  fl,   Üühtfrtd.  Kr«,-Bd.  S.    145. 

Kopp  y,  Mntheiiberg,  ErbL-österr  Adelsstand.  Diplom  von 
16 Iß  filr  Jobann  Kopp,  k.  k.  Obersten  im  Ghev.  Leg.-Regimente  Graf 
V.  Klenau, 

^  Koppelovv,  Coppelau.    Altes  ^  meklenburgisches  Adelsge&chleckt, 

dessen  Niiuieu  ein  Gut  im  Amte  Güstrow  führt.  Dasselbe,  welclies  die 
Union  von  1523  unterscbrieben  hatte,  saaa  bereits  1592  zu  Mentin, 
Mölleubeck  und  Repsien,  erwarb  später  Siggelkow  und  Ivenack  u.  war 
noch  1854  mit  MöUenbeck  begütert.  Aus  Meklenburg  kam  die  Familie 
auch  uaeh  Dänemark,  wo  dieselbe  1790  zu  Gravengtein  begütert  war, 
auch  ist  in  neuester  Zeit  in  der  Provinz  Brandenburg  Sehlaboru  im  Kr, 
Ruppin  in  die  Hand  des  Gesdilecbts  gekommen.  —  Ein  v,  K.  starb 
1721  als  b,  ineklenb.  Geh.-Rath  u.  ein  Major  v.  K.  lebte  1837  in  Ro- 
stock. Von  den  Sprossen  des  Stammes  babeii  auch  mehrere  in  der  k. 
pr.  Armee  gestanden.  Ein  Ilauptmauu  v.  K.  starb  1837  im  76.  Lebens- 
jahre; ein  Prem. -Lieut.  v.  K.  war  1831>  Ober-Telegrapbist  in  Ebren- 
breitstein  niul  Carl  v.  K.  1852  Preinierlieut.  im  24.  Inf.-Regim. 

r,  rritibMr,  ^.  61H.  -  Gaofi'-y  1.  S.  1081,  —  p.  Bffir  ,  RH.  «.  Ifi'ifi.  —  Leiic.  oTtr 
*(1f*r  FaiuiL  l  Danin  ark.  J.  8.  297  and  Tfth-  i4.  Nr.  12T,  —  N.  I'rea»«,  k.*h,  V.  S.  2fl0.  — 
1^*4 Atrr  m.  LtA^hur,  1.  8,  A(,2.  ^  b.  WrntphaUn,  Ttib.  \^.  Nr.  hh.  —  t.  Mtding^  III.  d.  S52 
and  53.  —  Mtklenb.  W.  B.  Tal»,  'it.  Nr    10')  und  t^.  3  und   .'6. 

Koppenfels,  auch  Freiherren,  Reichsadels-  und  Freiberrnstand 
des  Kgr.  Sachsen.  Adelsdiplom  vom  2tj.  April  1754  für  Jobaan  Se- 
bastian Kobe,  h.  sacbs.-hildburg.  Gek.-Rath,  mit  dem  Namen  :  v.  Ko^J- 
penfels  und  Freibemidiplom  vom  Januar  1811  für  Ludwig  Heinrich 
V.  Koppenfels,  k.  sächs.  Supeniumerar-llof-  und  Justitieürath.  —  Die 
Familie  mW,  nach  Anmdime  Einiger,  von  eiuem  alten  silebsischen,  be- 
sonders thüringischen  Adelsgescblecbte  abstammen,  welches  zu  Cobstiidt 
im  Gotbaiscben  angesessen  war,  doch  ist  davon  im  Adelsdiplome  uichts 
angeführt.     Der  Empfänger  dieses  Diploms  hatte  nicht  uur  den  Adel 


—     232     — 

Biebt  geftlhrt,  sondern  aticli  die  Erthellniig  desselben  selbst  seiner  Fa- 
milie nicht  mitgetbeilt  und  so  erfuhr  diese  erst  diese  Erhebung,  als  man 
nach  seinem  Tode  den  Adelshrief  fand.  Daher  liat  aucli  der  Sohu  des- 
selben, Johann  Friedrich  v,  K.,  h.  saclia,-weiniiu\  Kanzler  in  der  bekann- 
ten, von  ihm  17fU  heransgegehenen  Ahhandlung:  de  pecunia  mutuati-» 
cia  tutx)  collocanda  auf  dem  Titel  sich  nur:  Kobe  nennen  künnen,  — 
Der  Stamm  wurde  foilgesetzt  n.  mehrere  Sprossen  desselben  sind  später 
in  k.  Sachs.  Militair-  und  Staatsdiensten  zu  hohen  Ehrenstellen  gelangt. 
Aus  der  activen  k.  säclis.  AjTnee  traten  Fi*iedrich  Heinrich  v,  K.,  Gene- 
ralmajor, 1836,  Angust  Erdmann  Carl  v,  K.,  Oherstlieut,  1843,  Theo- 
dor v,  K.,  Hauptmann.  1R20  und  Ferdinand  v/K..  nauptmann.  1834. 
Letzterer  war  später  zweiter  Beaniter  und  prädtc.  Rendant  hei  der  k. 
Bachs.  Salz- Verwalterei  zu  Leipzig.  Auch  schied  ein  Hauptmann  v.  K. 
als  Major  mit  Aassicht  auf  Ci\'ilanstellung  1837  aus  der  k.  preuss.  Ar- 
mee.  —  Dass  die  freiherrliche  Linie  fortgesetzt  worden  sei,  ist  nicht  be- 
kannt: der  adelige  Stamm  aber  blüht  in  mehreren  Gliedern. 

Hörtchttnmnn,  Adelthiitorie,  1.  Ü.  96—99:  mit  Adehdip]nin  und  Wapiicn  und  Detsalt>«n 
8ainniL  van  Almen  niid  SummtafKlju  8,  *%.  —  Freiherr  0.  Krohm,  11.  S.  196.  197  uuil  4SS. 
—  M.  öfocut,  DAndb.  1777.  H.  '211  und  1778.  8.  32.1.  —  r.  UtcAtnt*,  diploro.  Nachrkliten, 
Vr.  S,  34  und  SS:  von  1741-76.  —  N.  Pr  A,L.  V.  9.  230.  —  0.  Midimtf,  IH,  8.  354.  — 
Rupp}.  tn  m^rhoi.  W.*B.  X,  18;  v.  KtibP.  —  Tyrof.th  77.  —  W.  B,  d.  Sich«.  Suäwü  ,  11.8«  : 
V.  K.  und  lU.  aa:   F.  H.  v.  K.  —  Kn^nctike^  U,  «.  l'G»— 64, 

Koppenatein.  Altes  erloschenes,  rh  ein  ländisches,  besonders  in  der 
Pfalz  and  im  Triei^clien  ansHssig  gewesenes  Adelsgeschlecht,  welches 
im  jetzigen  Kreise  Kreuznach  Koppenstein  a.  d.  Simmer  I5fi0  und  noch 
1750  Mandrl  und  1650  Kj.T'burg  hesasa.  —  Die  Stammreihe  der  Fami- 
lie beginnt  llumhracht  mit  Meinhardv.  K.  um  1386,  Von  seinen  Nach* 
kfsmniPii  war  11  ans  Wolf  v.  K.  Iß41  fürstL  hessischer  Oberst  und  Com- 
nmndant  zu  Ulieinfeblen.  Von  dem  Bruder  desselben,  Johann  Carl  v.  K., 
Btanmjten  zwei  Sfilme,  Johann  Ludwig,  li.  sacbs. -m ein ing.Mai'sc hall  und 
Johann  Nicolaus  Dietricht  h.  braunschw.  Marschall,  von  welchem  zwei 
Sijbne,  Ernst  August  und  Ludwig,  stammten.  —  Nach  der  Mitte  des 
18,  Jahrh.  ist  das  Geschlecht  ausgegangen. 

Uumhrachf,  Ta»i.  14(5.  —  w.  lfaa*tHn.  I.  «.  S4Ä  und  4fi.  —  Gauh^,  f.  ».  lOftT.  —  Ettor, 
Tab,  9.  —  Frwih,  #.  Lfdnbur^  I.  8.  46«,  -  BUbmachtr .  H.  102:  v.  K,.  Khteinli^dijich.  — 
».  M^diny.  111.  S.   3.«iA   m\A  ifi. 

Koppy,  Koppi,  Coppy,  aueli  Freiherren.  Reichs-Freihemistand. 
Dipl.  vom  1 6. Sept.  1  *i52,  für  Hans  P>anciscus  v.  Kopp3%  Herrn  auf  Gross- 
und Klein-Saarg ,  Dittersdorf  und  Schinditz  hn  Reussischen  ,  Ic;  schwed. 
Oherstlieutenant*  —  Altes,  in  der  Nioderlausitz,  imJVnigtlande,  nament- 
lich im  Reussischen  und  spliter  in  Schlesien  begütert  gewordenes  Ädels- 
gesclüecht,  welches  aus  Ungarn  st4in)men  soll  —  Aus  der  von  Val.  Kö- 
nig zusammengestellten  Stammtafel  mügen  hier  in  absteigender  Reihe 
folgende  Gheder  des  Stammes  genannt  sein:  Johann  v.  K.,  yerliess  1522 
wegen  Einfalls  der  Türken  in  Ungarn  sein  Vaterlmid,  trat  als  Rath  und 
Salzgraf  zu  Crossen  a.  d.  Oder  in  kurhrandenh.  Dienste  und  erwarb 
Laccoma  bei  Cottbus  und  Oderin  bei  Luckau;  —  Johann  Michael  auf 
Laccoma,  k.  grossbrit.  Oberstlieutenant  und  später  fürstl.  hraunscbw. 
Regierungsrath ;  —  Johann  (H.)  {nach  anderer  Angabe:  Hans  Fran- 
eiscuB)  auf  Gross-  und  Klein-Saarg  (Sahra)  Dittersdorf  und  Schinditz 
m  reussischen  Voigüande,  im  30jährigen  Kriege  k.  schwed.  Oberst  und 


1 


nach  dem  osnabrl^cker  Frieden  Commandant  zu  Hamburg  ;  —  Johann 
Carl  auf  Kloin-  und  Gross-Saarg,  k.  scliwod.  Oapitain;  —  Johann  Ru- 
dolph, fürstl  Silclis.  SchlosHhauptinann :  —  Johann  Carl  auf  SelmriiU, 
h.  sachs.-goth-  llauptnnvnn;  —  Johann  Ctw\  FriPdrich  auf  T^cliippaeh, 
wurde  um  1700  i^rtl^-renss.  Londrath  und  hrachte  170S  Krafftsdorff  au 
dch*  Der  Druder  iles  Letzteren,  Joimnn  Lebereeht  auf  Meulitz,  k. 
schwed,  Oberstlieutenant,  lebte  noch  1730  ohne  Kinder.  Der  Stauun 
hat  in  den  Nachkommen  des  Johann  Carl  Friedrich  v.  K.  fortjtfehlüht 
und  war  noch  nach  der  Mitte  des  18.  Jabrh.  im  Vogtbnde  aufgesessen. 
—  Moritz  Freih.  v.  K,  wurde  17<rO  preuss.  Uuterthan.  stieg  in  der  Ar- 
mee zimi  Major  des  v.  Buddenhrock 'sehen  Cuirassi er- Regiments,  nahm 
dann  den  Abschied,  erwarb  in  Schlesien  die  (irüter  Olbendorf,  Ileidau, 
Gutscheu.  Krayn  untl  Oher-Eckc  und  starb  1!^  14  auf  seinen  Gütern. 
Der  ein/ige  Sohn  desselben,  Freih.  Hans  Georg  Friedrich  Wilhelm, 
erbte  die  Guter  Krayn  und  Ober-Ecke,  die  lochte»  aber  theilten  sich 
in  die  Olhendorfer  Güter.  —  Freib.  Hans  Georg  Fr.  W.  bat  den  Stamm 
fortgesetzt  und  von  seinen  Söhnen  war  in  neuester  Zeit  Wilhelm  Freih. 
V.  K.  Herr  auf  Ober-Ecke  und  Krayn  und  RieliardFreih.  v.  K.  k.  preuss. 
Prera.-Lieut.  a.  I).  Herr  auf  Jaco!)sdorf  und  Kleuschuiti?,  —  Noch  sei 
erwähnt,  dass  tbis  Wappen  der  Familie :  Schild  scbriiglinks  von  Blau 
und  Silber  getbeilt  mit  drei  pfahlweise  neben  einander  gestellten,  rothen 
Fahnenspiessen,  mit  links  fliegenden,  vorn  einmal  ausgeschnittenen, 
weiss  und  rothen  Fähnchen,  ein  s.  g.  redendes  Wappen  ist.  Die  ge- 
nannt-en  Spiesse  wurden  Uc^mlich  mit  einem  veralteten  and  ganz  abge- 
kommenen ungarischen  Worte:  Koppya  (Coppey)  genannt. 

Va{  Kr'Htg,  n.  R.  im  uart  Tit.  »S,  4h^  nrnl  *^l  und  Dpt*clt«fii  ^.u.-htsior.  Beschiif»».  d«?f 
».  Koppj,  3f  F oh  Bogen.  —  Qmth«,  IL  8.  ft74— Tti.  —  E>4or  8.  #01  ^  N,  Pr.  A.-L  11 L 
8.  IM)  und  »1  uufi  IV.  ä.  4DL  und  'i,  —  Frefh,  o.  Lf*l**tt»r  >  1.  H.  4^2  laiid  III.  S.  331.  — 
V.  M^ditiff,  in.  8.  ar,6  und  S7.  —  8chlp»iAeb.  W.-B.  Nr.  314.  —  W.B.  der  ä&eh«.  IIUit«n, 
IV,  ^3. 

KoprziwA  V.  Nesselfeld.  Erbländ.-österr,  Adelsstand.  Diplom 
von  1759  fürlgnaz  Koprziwa,  k.  k.  Capitain-Lieutenant  im  Tufant~-Reg, 
Heinrich  Gr.  v.  Daun,  mit  dem  Prädicate :  v.  Nesselfeld. 

Mf^trl*  f.  Muhife{d,  8.  ni. 

'  Kopftchütz,  Kopgchitz,  Kopisch,  Kopatsch.     Altes,  mährisches, 

unter  dem  Namen  Kopisch  und  Kopatseli  zwischen  1240  nud  1484  in 
Schlesien,  wo  im  jetzigen  Kn  Goldberyr-Hainau  daa  Gut  Ko]mtsch  lie^t, 
vorgekommenes  AdelsK^sehleeht.  welches  sich  später  Kopscbütz  u.  Kop- 
sehitz  schrieb  und  unter  diesem  Namen  noch  1620,  in  welchem  Jidire 
Caspar  v.  Kopscbütz  lebte,  unweit  Lowenherg  die  Göter  Gähnsdorf, 
Hohlstein,  Kuuzendorf  u,  Seitendorf  besass, 

Papfüüiiu,  8p^»^nl.  Mi-c»v.  S.  '120.  —  Sinapfu».  L  8,  M6  ii,  IT  und  11,  8.  741.  —  Freih, 
»,  LeHibur^  I,  «,  iGA.  -  Siefnnfichrrn  I,  b^l  Die  Kctpüchlli,  Rebleaiacti.  —  o*  Uetiing  ,  Ul. 
a.  359. 

Roranda.  Erhl.- österr.  Adelsstand.  Diplom  von  175R  für  Jo- 
hann Christoph  Koranda,  Secret^ir  der  biibndsclion  Reprüseutalion 
ttud  Kammer ,  wegen  der  in  zwei  FeldKügen  bei  dem  Landes-Commis- 
sariate  geleisteten  Dienste, 

Korb.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  7.  Dec.  1746  für  Joseph 
Ignaz  Korbinian ,  Regierungsrath  in  Amherg  und  sulzbachscbeu  Land- 


—     234     —      ■ 

sasacn,  mit  dem  Namen:  v,  Korb.  Derselbe  war  ein  Sohn  des  Johann 
Georg  K.,  Kanzlers  in  Siilzbach  u.  seine  Söhne,  Franz  Joseph  Benno 
V.  Korb,  geb.  1755,  Herr  auf  PUcheräreith  nnd  TbonhauseiK  k.  bayer. 
A^^|^elIations-Gorichts-Ratll  im  Amberg  u.  Ignaz  Joseph  v.K.,  ^eb.  17lil^ 
k.  baym\  pens.  Lieutenant  /u  Thonliansen,  wurden  nach  Anlegung  der 
Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen, 

e.   lantj,  K.   U,i.   -   W.-B.  d,  K^tr     Bayern,   Vf.   66. 

Korb  V.  Weidenheim,  Ritter.  Erbl,-Österr.  Ritterstand.  Diplom 
vom  15.  Sept.  1815  für  Aiiton  Joseph  Korb  und  für  den  Bruder  des- 
selben, Jobann  Gottfried  IL,  wegen  öconomischer  Verdienste,  mit  dem 
Pradicate:  v,  Weidenbeioi. 

Rorber  v.  Korborn,  Ritter.  Erbländ.-Österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1817  für  Gregor  Korber,  Propst  zu  Nicolspurg  in  Mähren,  mit  dem 
Pradicate:  v,  Korilbrn, 

Mfgerh  t.   MüAt/fid,  Erg. -Bd.  S.   ltJ4. 

Korckwitz,  Korckwitz.  Altes,  scblesisclies  Adelsgescbleclil,  wel- 
ches 1590  KU  Allgersdorff  unweit  Münsterberg,  1610  zu  Siilimitzdorff 
bei  Nimptsch,  1650  zu  Arnsdorf  bei  Strehlen ,  1657  zu  Kreiske  und 
Weigwitz  im  Breslauschen  sass,  später  in  Schlesien  noch  andere 
GfUer  an  sicli  braclite  und  1802  auch  in  Westpreussen  zu  Olacliowken 
im  Kr.  Marienwerder  angesessen  war.  —  Friedrich  Wilhelm  Erd- 
mann V.  Korckwitz  aul^Lampersdorf  bei  Bernstadt  war  1806  k.  pr. 
Urbarien-Conimissar  und  in  demselben  Jahre  Christian  Wilhelm  \\  K. 
Polizei-Bilrgermeister  zu  Leobschütz.  —  Von  den  Sprossen  des  Stam- 
mes haben  Mehrere  in  der  k.  prenss.  Armee  gestanden.  Ein  v,  K. 
Oberstlieutenant  a.  D. ,  lebte  1837  und  in  neu<ster  Zeit  war  Heinrich 
V.  K.  Bittnieister  a.  ü. ,    Herr  auf  Kummclwitz  im  Kr,  Miinsterberg, 

Sinapi***,  I  n.  fi27  tmd  li.  S,  :i2.  -  Om/hf.  II.  S,  aru.  -  K.  Vr  A.-L.  U\  S.  151.  - 
FmiA,  9  If^äfftur,  I.  ß.  4^1  »nä  ITI.  «.  V'Jl.  -  Sifbmai'ftär.  I.  7i  :  w.  K.,  SrhloiUch.  ^ 
SrhlMisch.  W.^B.   Nt.   IHI. 

Kordeiibii8ch  \\  Biü^eheuau.  Reiebsadelsstand*  Diplom  »m  Kur- 
lifiilziscben  Keichsvicariate  von  1790  fdr  Georg  Friedrich  Kordenhnseh, 
Doctor  der  Meilicin,  Stadtpbysikus  zu  Nürnbergs  ti.  a,  o.  Lehrer  der 
Mathenmtik  u.  Naturlehre.  Decan  des  Cidlegii  medici  eto.  —  Ein  aus 
Westphalen  stammendes«  GescMeclit,  welches  im  16,  u.  17,  Jahrh,  in 
der  Stadt  Münster  auÄehnliehe  Steilen  bekleidete.  Ein  Sprosse  des 
Stammes  kam  im  J^Ojährigen  Kriege  nach  Nürnberg,  verheirathete  sich 
und  hatte  muhrere  Kindpr.  Er  wollte  sein  Vaterland  nochmals  sehen, 
verlor  aber  wohl  durch  die  herumziehenden  Truppen  sein  Leben,  denn 
die  Seinigen  hfirten  nichts  melir  von  ihm.  Seine  beiden  Söhne  studir- 
ten  :  der  ältere,  Johann  Paul ,  Theologie  ,  der  jüngere,  Paul  d.  J, ,  die 
Rechte.  Letzterer  kam  1642  als  Secretair  zu  Georg  Andreas  v,  Ehren- 
stein, k.  k.  Hof-  u.  Pfalzgi'afen ,  bei  welclieui  er  0  Jabre  blieb,  bis  er 
Ober-Canzlei-Dircctor  hei  der  fürsth  Regiennig  in  Sulzbach  wurde. 
Von  dem  genannten  Pfalzgrafen  v.  Ehren  stein  erhielt  er  15.  Mürz  1657 
einen  Wapi>enbrief  für  sich  und  seinen  Bruder  u.  für  die  Nachkommen 
Beider.    Johann  Paul  K,  verwaltete  mehrere  geistliche  Aemter  und  Btai*b 


—     235     — 

später  als  Pfarrer  z\i  Feucht  im  Nürnbcrgschen»  Ein  Urenkel  dos  Letz- 
teren war  der  obeiifjenaimte  1).  Genrg  Friedridi  7*  Kordenbuscb.  Der- 
sellh-,  gest.  1802.  vermählte  sich  1788  mit  Susanna  Stürmer  v.  ITntor- 
nesselbacli,  erlaubte  171U  eimge  uiimittdbare  Keicljsklien ,  erkaufte 
1792  den  freien  Herreii^itK  Tlininmeiiberti  ete,  und  erliielt  in  demselben 
Jahre  aucb  ein  königL  preuss.  Leben.  Von  Nachkommenschaft  ist 
nichts  bekannt 

n'at4au,  Neue  Bviirij««  ittir  Oeic^ioht«-  rt*T  Strult  NtirHberg,  I.  Hit   7.  Nr*  S.  «.  iH  u,  Hft.  9. 
Nr  Ü,  H.  fi4lr  VVs|s|»'*iiliH'-f  VON  16M  iitid  Jl<k]M«ti|>lf(m  vnn  IT90.     —  T^mf^    f.   \fMl  uiml  A'««- 

t  Ri>rd^U»/sren.  Adelsstand  des  K|^.  Prensscn.   Diplom  vom  13.  Mai 

176B  für  Jrdiami  Clinstopb  Kordsbagen,  k*  preMs.  Rittm.  im  Husaren- 
Regimoite  v.  Ziethen.  —  Derselbe  war  der  Sohn  eines  Bauers  aus  dem 
raekk'nb. -Schwerin.  Porfe  Sponitz  im  Ande  Neustadt  und  starb  1775 
zu  Parchim.  Mit  dem  Sohne,  wekher  als  k,  pr,  liittmeistf^  im  Hws;u*en- 
Regimente  v.  Riidorff.  im  Gefechte  bei  Kriwitz,  3.  Nov.  18u6,  beb  ist 
das  Geschlecht  erloschen. 

».    (Mlhach,  l;  H    »i^«.  -   n.  Pr,  A.  L.  1    S,  4*  tiud  V,  H.  881.    —  Frvih.  ».  Uti^Hur,  I, 
*.  «r«     -    \V,-B.   der   l'frui*,   Moamt  h  .   \\\,   70.    -    Km-rhi^^   fv,  |3.   J.T?  ii,„i  A:i. 

•  Korff,   Schniysin^,   fl^enimtit  v,  Korff,   Freiherren»  nnd  Korlf. 

j^eiiannt  v.  Hehmisin;;;  Grafen  {in  Ri»th  i  ine  Roldene  Lilie),  lleicbsfrei- 
herrn-u.Grafensland  des  K^'r.  Treusten.  Freiherr ndiplora  vom  10,  Milr» 
1692  ffir  Matthaeus  v.  KortT  und  K.  russ,  Anerkennung  dos  Freiherrn- 
sUindes  von  1851  u.  Grafendiplom  vom  17.  Jan,  1816  für  Clemens  August 
Freiberrn  v.  KorC  genau nt  Sehnusing,  vornmli-^enOberbofmarschall  dos 
K urbarsten  vohOjln  u.  FlirstbisclMd's  von  Münster.  — Altes,  ursprünglich 
wejitphäbsches  Adi  Isgoschlecbt ,  welches  zu  dem  ältesten  landsilssigen 
Adel  im  Münsterlande  gehorte,  sifli  weit  ausbreitete  und  in  Westphalen, 
Curland ,  Lietland  uud  in  anderen  Provinzen  des  russischen  Reiclis,  so 
wie  in  Ostprenssen  etc»  reich  begütert  wurde.  Mit  dem  Beinamen 
Schmisini^,  welchen  die  curblndisehen  Linien  Schniysing  und  Sclimysingk 
Bchreiben,  komnjt  das  Geschlecht  zuerst  lB8u  vor.  —  Nicolans  Korff, 
verliess  das  Stanunscbloss  Harkotten  im  Münstcrscben  und  begab  sich 
zü  den  Rittern  des  deutsehen  Ordens  nach  Gurland,  wo  der  Herren- 
ineinter  des  Ordens  ihm  1483  (117d)  Preeknlo  verlieb,  worauf  er  sich 
mit  Anna  v,  Pattkuli  a.  d,  IL  Mojalm  vermählte.  Der  Enkel  desselben, 
Christian  K.,  Herr  zu  Trecken.. gründete  eine  nach  diesem  Gute  benannte 
Seitenlinie ,  in  deren  Besitz  sich  das  alte  Stanungut  noch  jetzt  bebn- 
det.  In  der  Hauptlinie  war  Nicolans  ( DJ  vierter  Resit^er  von  Preeknln. 
Derselbe  zeichnete  sich  als  Oberst  und  Ki'icgsralb  im  Kriege  der  Polen 
gegen  die  Schweden,  namentlich  1578  in  der  Schlacht  Iw  i  Kircliholm 
sehr  aus,  wofür  ihn  Kimig  Stephan  IfiSfi  mit  iler  Teste  Kreut/bnrg  be- 
lehnte, zu  welcher  er  spater  mehrere  Güter  ir^  der  Umgegend  kaufte. 
Von  seinen  aus  der  Ehe  mit  Gertrude  v.  Rosen  h  int  erlassenen  Sühnen 
erbte  Christian  (TI),  geh.  1595,  verni.  mit  Lucretia  Dorothea  v*  Schwerin^ 
Preeknlo;  der  zweite^  Nicolans  i III)  geb.  iri85,  vernu  mit  Catiiariim 
V.  Elfern,  Kreutzhurg,  nnd  der  dritte,  Wilhdra,  geb.  1604,  verm.  in 
erster  Ehe  mit  Elisabeth  v,  Scbweiiii ,  und  in  zweiter  mit  Maria  v.  d. 
Borcb ,  Föhme«  in  Littbauen.     Nicolaus  (111.)  K,  zur  Kreutzhurg  war 


—     236     — 

k.  poln.  Gesandter  am  k,  dän.  Hofe,  Wojwod  von  Wenden,  Koken- 
Ivusen  etc.,  Herr  sni  Kreutzlnirg  etc.  zu  Ilsenberg  und  Baltensee  in  Cur- 
Ijinrl,  Besitzer  zu  Ellern,  Starost  zu  GeesewiciOMind  Wobolnik.  Der 
Sohn  desselben,  Nicohius  (IV.)  gob.  1615.  crbielt,  ausser  den  väter- 
liehen  Besitzun|Q:eii,  durch  Vermäblung  mit  Anna  Magdalena  v.  Rappe 
an(^ii  die  Güter  Tds  u.Rolof  in  Curland,  sowie  Bledau  etc.  in  Ostpreussen 
und  der  Sohn  des  I.etzteren,  Nicnlaus  (V),  geb.  1648,  wurde  alleiniger 
Erbe  dieses  grossen  Grundbesitzes ,  welchen '  er  durch  Vermählnnj?  mit 
seiner  Cousine,  Anna  Dorothea  Koiif ,  Erbin  der  preekuln'schen  Güter 
noch  sehr  vergrösserte*  Derselbe  bestimmte  1707  Preeküln  zum  Ma- 
jorate für  seinen  ältesten  Sohn,  Christian  (ITl),  geb.  1B76,  der  zweite 
Sohn,  Friedrich  Heinrich,  geb,  1677,  erbte  Tels,  Rolofund  Bledau,  der 
dritte,  Nicolaus  (VI. ),  geb.  1682,  Kreutzbnrg,  und  derrierte,  Otto 
Enist,  geb.  1697,  Laukitten  in  Ostpreussen.  Christian  (Tfl.)  starb  ohoe 
Nnchkomraen,  worauf  das  Majorat  Preeküln  laut  Transact  auf  den 
dritten  der  genannten  Brüder,  Nicolaus  fVL)»  überging,  welclier  durch 
Vermahlung  mit  Constantia  Ursula  v.  der  Wahlen  auch  Nerft  und  Sal- 
wen  besass  und  durch  seine  drei  Söhne:  Benjamin  Cbrii^tiau,  Friedrich 
Sigmund  und  Nicolaus  Ernst,  Stamm vat4?r  dreier  Unien  wurde*  Ben- 
jamin Christian,  geb.  1724  u.  gest  1748,  Herr  zu  Preeküln.  kurhess. 
Trabanten-Rittmeister,  verm.  mit  JuUane  Luise  Grl  ¥.  Keyserlingk, 
setzte  das  Haus  Preeküln  fort,  doch  erlosch  die  Nachkommenschaft 
desselben  mit  dem  Enkel,  Hermann,  geb.  1773  u,  gest.  L834,  dem  Sohne 
des  1746  geborenen  und  1814  verstorbenen  Nicolaus  Carl,  sdetenscben 
Landraths,  Geh,  Raths  etc.  aus  zweiter  P'die  mit  Juliane  Jacobine  v. 
Belir.  Friedrich  Sigmund,  geb.  1730  u.  gesL  1797,  Hen-  zn  Brücken, 
SehÖnberg,  Nerft,  Salwen,  Memelliof .  Tanjamen  u.  Loberez,  k.  niss. 
Geh.  Hidh.  Starost  zu  Rossiten,  verm.  mitCatharine  Luise  v.  Klopmann 
stiftete  das  Haus  Brucken-Sch5nberg  und  Nicolaus  Ernst,  geh.  1734 
und  gest.  1787,  Herr  der  sämmtlichen  kreutzburgischen ,  sowie  der 
salwen'dandsewas*sdien  Güter,  welche  ihm  seine  GeMalin,  Sophie  Eli- 
sabeth V.  Bönninghausen-Budberg ,  gesL  1802,  zubrachte,  k.  poln. 
Kammerherr,  das  Haus  Krent;^burg.  —  Der  Stifter  des  Hauses  Bruckeu- 
Schönberg,  Friedrich  Sigmmid,  hatte  zwei  Sölme,  Adam  Wilhelm  Frie- 
drich Sigmund,  geb.  17(10  u.  gest.  1813.  Oberst-Commandauten  von 
Mitau,  Herrn  ?m  Brücken  u.  Schönberg,  verm.  in  zweiter  Ehe  mit  Maria 
Y.  Sergeewna-Snurnow  und  Heinrich  inrieh  Casimir,  geb.  1765  und 
gest.  1823,  k.  pr.  Legat. -RaflK  k.  russ.  Geh.  Rath  etc.,  Starosteu  zn 
Rossiten,  Herrn  zu  Tanjamen  u.  Lobercz,  verm.  mit  Olga  v.  Sergeewna- 
Smirnow,  welche  beide  <las  Haus  Brucken-Sehönberg  in  zwei  Linien 
schieden.  —  Auf  die  vorstehenden  Angaben  gestützt,  wurden  1856  im 
geneal.  Tasclienb.  der  freiherrl.  Häuser  nur  das  Hans  Brucken-Sehön- 
berg in  beiden  Linien  n.  das  Haus  Kreutzburg  aufgeführt  ^  in  den  fol- 
genden Jahrgängen  aber  kamen  zu  diesen  Angaben  noch  die  Angaben 
über  andere  Linien  des  Stammes,  und  so  wurden  denn  neuerlich  vier 
Linien:  Aswicken,  Preeknln,  Kreuzburg  und  Trecken  genannt  und  '^^^ar 
nnt  folgenden  Hlinsern  :  Linie  Aswicken :  Hans  m  Aswicken  ;  das  frühere 
Haus  zu  Kogeln  (Russland);  das  frOhero  Haus  zu  Pianetzen  (Curland); 


i 


-^     237     — 

das  ObGrläDdische  Haus  ((,'ur-  u.  Russlaiid)  ;  Hans  zu  Alt-Elkeseem, 
früher  zn  Jorgein,  inCurlaml;  Haus  üu  Bnmuwiszck  u.  8ohi>rstailt  (Cur- 
land) ;  Haus  /u  Raudeo  (('urlaiui) ,  im  Mannsstamnio  erlosclieu  und  das 
firübere  Haus  zu  Klein-Drogeii  (Russland).  —  Linie  Prt^ekuln:  Haus  zu 
Preekuln  n.  Scliönljerg  (Curlandl  und  ros^sischps  Haus.  —  Linie  Kreulz- 
bujrg:  HauszuKreutzburg:  HauszuTelsenu.Paddt^niäm  eigenen  Stamme 
erloachen ;  Haus  zu  Laukitten  in  Ostpreussen ;  Haus  zu  Iiigermannland  u. 
Haus  zuScbonbnicb  in  Ostpreusaeu  —  u,  Linie  Trecken  inCurland:  Haus 
zu  Treckeil  u.(rramsden;  Haus  zu  Rengenbof:  Haus  zu  Krotbeii  (frillier 
ApprickeuJ ;  Haus  zu  Eckbof  < früher  zu  Waliueu)  ;  und  Haus  zu  Dsirgeu 
und  Sirmeln,  ^  Aus  (iieser  Angabe  der  Linien  des  freiherrl.  Stammes 
mit  ihreu  zahlreieheii  Häusern  ergiebt  sieh,  dass  das  Geschkcbt  zu  den 
gliederreicbsten  Familien  gehört ,  welche  es  nur  geben  kann ,  und  dass 
der  kürzeste  Auszug  aus  dem  neuesten  Personalbestände  desselben  die 
GrÄnzen  dieses  Werkes  weit  übersch  reiten  würde.  Es  muss  sonach  auf 
die  zuktzt  18  Seiten  einnehmende  Angabe  der  jetzigen  FamiliengUeder 
im  geneaL  Taschenbuche  der  freiherrl.  lliluser  verwiesen  werden,  doch 
muss  !der  der  Name  eines  Mannes  genainit  werden ,  welchem  durch 
»eine  kohe  Stellung  das  Blühen  der  Wissenschaften  im  russischen  Kai- 
serreiche sehr  viel  vtTdankt.  Herselbe  ist  das  jetzige  Haupt  des  russi- 
schen Hauses  der  Linie  Preekuln :  Modest  Freih.  Scbmysing ,  gen.  v. 
Korff,  geb.  1800  —  Solm  des  1823  verst.  Freih.  Atnlreas,  k.  russ. 
Geh.  Raths,  Senators  u.  Priisideuten  des  Reichs-Justiz-Collegiums  aus 
der  Ehe  mit  Olga  v.  Smirnoff  —  k.  russ.  Geh.  Uatb,  Staats- Secretair, 
Reicbsrath  und  Directtir  der  kaiserl,  Bibliotheken,  verm.  1827  mit 
Olga  Freiin  Sehmysing,  gen.  v,  Kurff,  geb,  18U*,  aus  welcker  Ehe, 
neben  drei  Töchtern,  ein  Sohn  stammt:  Freih.  Modest  (H.)»  geb.  1842. 
—  Die  Grafen  v*  Korff ,  genannt  \\  Schmising  stammen  aus  der  v^'est- 
phälischen  Hauptlinie  des  Geschlechts.  Von  dem  Grafen  Clemens  Au- 
gnstjS-oben,  entspross  als  ältester  Sohn  Graf  Maximiüan  Fri  drich, 
gest.  1840,  n.  von  diesem  aus  der  ersten  Ehe  Graf  (Uemens.  geb.  1804, 
Herr  auf  Tatenhausen  im  Kr,  Halle,  Prov.  Westpbalcn.  Mitglieti  des 
k.  preuss.  Herrenhauses  und  Laodrath  des  Kr.  Halle,  veruL  1829  mit 
Pauline  Grf,  v.Merveldt,  geb.  1807,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töch- 
tern, drei  Söhne  stammen,  die  Grafen  Clemens  (H.),  geh*  18.34^  k.  pr. 
Lieut,  verm.  18*^0  mit  Ferdinandine  Freiin  v.  Fürstenberg,  geb.  1840, 
Maximilian,  geb.  1840,  u. Ferdinand,  geb.  1844,  beide  k.  pr.  Lieuten.  Die 
beiden  Stiefbrüder  des  Gr.  Clemens  aus  der  2ten  Ehe  des  Vaters,  des 
Grafen  Maximilian  Friedrich,  mit  IL^ria  Theresia  Freiin  von  Böselager- 
Egger-Müblen,  gest.  1859.  sind:  Graf  Maximilian,  geb.  1809.  Besitzer 
des  R.-Gutes  Fuchteln  im  Kr.  Lüdinghausen ,  k.  pr.  Landrath  a.  D*,  U. 
Graf  August,  geh,  1815,  k,  pr.  Msyor  und  etatsm.  Stiibsoftieier  im 
1.  westjdi.  Husaren-Regini.  Nr.  8.  —  Die  beiden  jringeren  Brüder  des 
Grafen  Maximilian  Friedrich  sind,  neben  vier  Schwestern,  Graf  Caspar, 
geb.  1790,  Besitzer  der  R.*Güfcer  Osthotf  und  Lette  im  Kr.  Coesfeld, 
Domcapitular  zu  Minden  und  Halberstadt  u.  k.  pr.  Major  a.  D.  und 
Graf  Cleuiens ,  geb.  171U  ,  Besitzer  der  R.~Gliter  Steinhausen  im  Kr. 
Halle,  Mastboff  und  Keuschenburg  im  Kr.  Wareudorf  u.  Bellerink  im 


—     238     — 

Kr*  Steinflirt ,  Dotucnpitular  zu  Mtlnster  iiiifl  Halbcrstadt,  k>  pr.  Kam- 
merherr imd  Laiidralli.  —  Nach  Erlösdieii  des  MsuinssUmmps  rler  ka- 
tholisclH^n  FreiheiTcn  v.  Korssciihrock  7M  Briuke,  s.  S.  71  wurde  ihircli 
testanieiitiirisclie  Bestimniiju^  der  jedesmiilige  zweite  Sohn  der  Familie 
Korff,  gen.  Sc^imising ,  Bi^sitzer  des  Kerss(*id>roekH4d»eu  Fidcicomtiiisses 
unter  gleichzeitiger  Annahme  des  Kerssenhrookschen  Namens  n.  Wap- 
pens. Diese  Bestimnmiif^  trat  zum  zweiten  Male  ein  hei  dem  1850 
verst*  Grafen  Franz,  —  einem  Bruder  iles  Grafen  Maximilian  Friedrich 
uuil  zweitem  Sohne  des  Gr.  Clemens  Antust,  —  dessen  Nachkommen 
sieh  Grafen  v,  Sefiniisiiig-Kerssenbröck  schreihen  und  datier  erst  in  dem 
dieselben  betreffenden,  spateren  Artikel  zu  hesprechen  sind. 

Ittiitof,  H.  I4B.  -  GotiAg,  I.  8.  lOm  u  11.  B.  Ä7(i  umi  77,  —  KrtiAftr  ».  Krokint ,  H 
8.  m  uiiM  14  imd  *:Mi,  -  N,  Yr.  A.-L.  UI.  fi.  JlJti  u.  S7.  —  Fr*ih.  r,  4,  Kn^ntbfCk,  8.  18^ 
UMil  h:i.    -    heiiljrbe  (iraftnli,   der  G<»g*n».  I    8.  47t»  und  ?i.     -   FrHh.  p.   L^dthur,  f.  *.  4*».t 

aeal.  Tucbcutt.  d.  grill.  llA(i»*r«  »sei  S,  45:j  uud  A4  u  hhlor,  Hkrirlb.  xu  [)pin>gi>lb»n,  S,  451 
—  Si«bmackfi\  \.  18«;  Dk  Korff.  WestptiAliitrjlK  —  HRlbcrntädtneMr  StifLüi^a^vadcr  tüh  l|ti4 
öud  Mänxtenclier  tou  ne>4.  —  •  Mrjimjf,  I.  8.  2i»S.  —  ituppL  «u  Sii-hra.  W.-B.  VIL  5-  F»- 
H  V.  K.  -  W.  B.  <t»r  Pj*-us*,  Mon-rcli,.  I.  ^i:  Qr  v,  K.B-  —  W,  R.  d.  K^.  Ba^itioTiT. 
A.  15  und  S.  9,  —  f.   rie/nfr,  tinimoY.  AtUd,  Tab.  19  und  9.  IT. 

Korfl'  fin  Silber  ein  ndher  Mauer-  oderHausgiehel,  von  drei  rech- 
ten und  eben  so  riel  linken  Stufen,  oben  zugespitzt  and  in  der  Mitte  mit 
einer  goldenen  Lilie  belegt).  Altes,  bremensches,  im  Kedin^er  Lande 
vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  eines  Stammes  mit  dem  im  17.  Jahrb. 
mit  Otto  V.  Niendorff  erloschenen  Geschlechte  dieses  Namens  und  ganz 
Terschietien  von  der  gleichnamigen,  im  vorstehenden  Artikel  besproche- 
nen Familie.  Das  Geschlecht  ist  im  dritten  oder  im  Anfange  des  vier- 
ten Jahrzehnt  des  18,  Jahrb.  ausgegangen. 

Hti*hartt,  S,  :*,%\i  Mitd  8a4)>  —    r.    Mfdiny,  f.  8,  2t>H.  -    fiunpl.  »u  Siebm.    W^-B.  V.   17, 

Korlow,  Karwow.  Altes,  längst  erloschenes  Sachsen-Laueiibür* 
gisches.  zu  Tüsctienbeck  begütert  gewesenes  Adelsgcschlecht,  aus  wel- 
chem Uermen  Korlow  um  1477  Sehte. 

lirtmdi,   E^artir    vnri  dt>m  «n  Lube^^t  Tf»rpßnttel«ii  OomtMiTim  WöIIü^  l74ii.  —  9.  ff  ««//»Aal««*, 
liouum,  intdU.   TV.  Tmü.  VU   Nr,   !i3.   -   r     MrdUi/,  UI     ü,  31^t  uud  äÜ. 

Korn  (in  Schwarz  ein,  ilrei  Kornähi'en  in  der  linken  Hand  halten- 
der Landmann).  Ein  in  den  Listen  der  k-  preuss.  Armee  genanntes 
Adelsgcschlecht.    Im  Generalstabe  stand  1843  der  Major  v.  Korn. 

frrfhrtr    f.    ffffhfjur,   L  N,  4(i4. 

*    Kornlieckhen,   Kornpöckltu.   Altes,  steiermürkischeH,  von  1370 
bis  1576  vorgekommenes  Rittcrstandsgeschlecht, 

Selitnut»,  l\.  ».  260,  —  Sifhmach^.  HL  77t    K«Tnp&ckhn,    juakri^cliun   RhtwttAiide*.   ^ 
9,   Medmrf,  IIL  t*.  2^^  :  aurh   tiacb  Biu-tAclitfii»  W.-U. 

Kornlierj^,  s,  Cornberg,  Kornberg,  auch  Freiherren, 

Bd.  TL  S.  3:28  u.  29. 

Komemanii,  Konioianii.  Adelsstand  des  Kgr.  Preusscu.  Diplom 
Tom  24.  Nov.  1750  für  Johann  Peter  Korncmann  (Kornmann),  k.  pr. 
Geh.  Kricgsratb  und  ersten  Kanimerdirector  der  Kriegs-  undDomainen- 
Kanmier  zu  KCinigsberg,  Herrn  auf  Corgeiten,  Gauten  und  Linkau  im 
Kr.  Fisclihausen.  Derselbe,  gest.  17öl,  hinterliess  einen  Sohn,  Chri- 
stoph Ernst  Ludwig  v.  Konnnann,  welcher  1801  k.  pr.  Major  war. 

p.   ÜHitjaeh,   I.  ?l.  i>i*i».  —  N.   Pr,  A,-L.  I.  H.  42.   und  V.  S.  2äl.    —   Freiherr  p.  Ltdtbw» 
L  8.  I$S.  —  W.-B.  dttt  \^tem9,  Uoaareh.,  tD.  7U. 


—     239     — 

Korn  fall,  Koiiifail  ihkJ  W<?inf<^ld*ni,  auch  Freiherren  und  Grafen. 

ReicliÄ'Fmhprrn-  MiidCimfensiaiid.  FreilmTnidiplom  vom  IH.Jan.  l<)*iH 
fttrHf^ctor  Soyfried  v.  Kfinifsiil  und  Wcmfeldeii  /uWilrrablii,  Grueb  und 
Eq)ürsdorf,  Herrn  des  Giitis  und  Miirktes  Süiiiiakirclien  am  Forst  und 
des  Amtes  Ma/endcrf,  mit  dem  Titel :  Frei-  und  l^anierhorr  zu  Wurm- 
Wa,  Grueb  und  ErpOrridorf  und  Grafondiplom  vom  IH.  Sept.  1?05  ffir 
den  Sohn  dessüiben,  Hedor  Friedricli  Freih.  v.  Korufail  und  W.  und 
fQr  den  Vetter,  Hector  Ferdinaud  Willielm  FreÜK  v*  K.  uudW.  und  das 
ganze  Geschlecht,  —  Altes,  ursprfinglkh  aus  der  Schweiz  und  zwar  aus 
dem  Gute  und  Kdelsitze  Weiufehlen  in  der  Landvoigtei  Thurgitu  stam» 
mendcs,  später  njieh  OestiTreich  und  Ungarn  gekomuieues  Ädelsjce- 
schlechL  —  Andreas  (Li  K.  lehte  noch  1330  in  der  Schweiz,  Ulrich  K. 
aber  zog  um  1400  nach  Oesterreich  und  Ulrich  IL  wohnte  ehenialls  mit 
seiner  Hausfrau,  Regina  Fain  (Poyn),  14  74  in  Oesterrcich-  Andreas  IL 
gest.  1496,  setzte  durch  seinen  Sohn,  Juhann  zu  Arndorf,  den  Stamm 
fort  und  ein  Lirenkel  desselben  war  Freiherr  llcctor  Seyfried,  s.  oben, 
dessen  Solm,  Graf  Hector  Friedrich,  wie  angegeben,  den  Grafenstand 
in  die  Funiüie  brachte.  Der  einzige  Sohn  des  Letzteren,  (rraf  Hect^ir 
Wilhelm,  geb.  ll>H*i,  vcrktiufte  1730  die  Herrschaft  Würm!>la  und  die 
Güter  Grueh  und  Eqyörsdorf,  behielt  nur  den  Marki,  Steinakirchen  und 
Matzen dorL  wanderte  der  Religion  wegen  1731  mit  der  ganzen  Familie 
nach  Nürnberg  aus,  wohnte  dann  einige  Jahre  zu  Rothenburg  a,  d.  Tau- 
ber, kam  endlieh  1745  nach  Sachsen,  kaufte  I7U»  das  Gut  Langen- 
hennersdurf  bei  Pirna  und  starb  daselbst  1759.  Sein  Sohn  aus  erster 
Ehe  mit  Anna  Grf.  v.  Welz:  Graf  Hector  Ferdinand  Friedrich.  Haupt- 
mann in  holiänd,  Diensten,  verkaufte  um  17ti8  den  Markt  Stainaliirchen 
and  starb  bald  darauf  unvermülilt.  Voo  den  Söhnen  ans  zweiter  Ehe 
mit  Maria  Josepha  GrL  v.  Auersperg,  lebten  noch  zuletzt  die  Grafen 
Hector  Heinrich  und  Hector  Farl  Ludwig.  Graf  Hector  Heinricfi,  Herr 
anf  Langen hennersdoi-f,  kursächs.  Kamuierherr  und  llauptnmnn,  verm. 
mit  Johanna  Loida  Eleonora  Grf.  v.  Zhizendorf,  starb  177rJ  ohne  Nach- 
kommen und  Graf  Hector  Carl  Ludwig,  kursiichs.  Hauptmann,  nahm 
kränklicher  Umstände  wegen  1765  den  Abschied,  blieb  unvermähh;  u. 
schloss  22.  Oct.  1778  zu  Rochlitz  den  Maunsstamm  seines  alten  Ge- 
schlechts. Der  weibliche  Stamm  ist  25.  Nov.  179<i  zu  Eisenach  mit 
Grf.  Rapbaela  Fharlotte.  Wittwe  des  kursächs.  Gch.-Raths,  Kamnierh, 
u.  Dberateo  Maximilian  Eraaraus  Gr.  v.  Zinzondorf  und  Pottendorf,  er- 
loschen. 

Srifert,  HtammtAfcIn.  U.  Nr,  7.  —  Uübntr,  l\\  Ttkh.  4S2  und  b?k  und  S26.  —  tJatJit,  \. 
«.  IfiJl»  uuil  ^10,  —  Bierf ermann  ,  Gruf^nh.,  Tut.  148— r^L  —  WiMsyrUt ,  V,  H.  n^-4h.  — 
Mtftrii  V.  MÜM/fid.  Erg.Hd.  «.  I.H.  -.  SUimachtr,  111.  45.  —  Jjur*i.  AU«.  W.B.  1.  Nr.  flO 
iittit  8.  n  t  f.  K.  und  Nt.  m  und  S.  Iü3— &  x  Gr.  f.  K. 

K<>rni*e.  Ein  im  14.  Jahrb.  zu  dem  fiüdaiscben  Lehushofe  zäh- 
lendes Geschlecht.  —  Friedrich  v.  Komre  verkaufte  1344  sein  fulda- 
isches Lehn. 

Srhannut.  S     HS.    -    e.    hf^dintf,   \\\.  S.  rtV>  und  6<J. 

Komritt,  Ki»riiritter  zu  Ehrenhalm.  Erblüud.-dsterr.  Adels-  u. 
böhmischer  Ritterstand.  Adidsdiplom  von  1734  für  Joseph  Thaddaeus 
Kornritter,  vorderösterr.  Hof-  und  Gerichts-Secrctair  und  für  den  Vet- 


,:  —    240     — 

'.] 

14  ter  desselben,  Johann  Joseph  K.,  böhmischen  Hofcanzlei- Verwandten, 

r,  mit  dem  Kamen:  v.  Kornritt  zu  Ekreniialni  u.  Kitterdiploin  von  IT-iS 

ij  für  Letzteren  als  konigl,  Richter  zu  Iglau. 

||  Mtgtrit^  P.    Müfd/vid.  Kr«,  Bd,  8.   lt;4  und  343. 

tKornranipf.    Reichsadelsstand.    Diplom  von  1790  für  Gottfried 
Kornrumpf,  k.  k,  Legationsrath  am  Niederrhein. 
Me'jfrtt  0.  ituhi/tU»  Erg.-Bd.  S.  H6.  ~  SuppJ.  lu  SkLm.  W.-B.  XI.  12. 

'  Korpan»  Edle,   ErhL-österr,  Adelsstand.    IHplom  von  1790  fttr 

rf  Franü  Korpan,  Pachter  der  Herrschaft  Ober-Pettau  in  Steiermark,  mit 

*\  dem  Prädicate :  Edler  v. 

I  Kar^ehensky  v.  Thereschau,  Korzen&ky  v.  Tereschau»  Grafen. 

,»  Böhmischer  Grafenstand.    Dipkmi  von  1705  ftlr  Johann  Anton  Freih. 

'  Korschensky  v.  Thereschau ,  Beisitzer  des  höhmischen  Kammer  *  und 

Hoflehenrechts. 

J.  ß.  Ramhfi/iJttf^  AhiTthtim    iidi  Ab^UiDiniiuft    det     bötimUehcti  Oettchkcht«   der    Kor- 
.  »  »Dikj  V.  Toreichftu.     Wkn,  1747.  —   MegtrU  9.  Müfti/ttd^  Ers.'Ad.  S.  1».  —  Turof,  L  ^: 

]  Un.  KonwBiki  v.  Dereach»u,  —  Siippl.   *u  Biebin.  W,-».   VI    S:    Gr.  t.  K.  üod  Vlfi.  19:  K. 

}  ».  D. 

^  Korth.   Em  aus  Schweden  nach  Ost*  und  Westprenssen  gekom- 

',  menes  AdelsgescMecht ,  aus  welchem  Michael  v.  K.  auf  Klein-Sakrau 

unweit  Neidenburg  eine  Erneuerung  seines  alten  Adels  erhielt    Carl 
;'  Gustav  V.  K.,  k.  schwed,  Oberst,  war  in  der  Mitte  des  17,  Jahrh.  Herr 

I  auf  Gross-  und  Kleln-Katz  bei  Neustadt.  —  In  neuer  Zeit  haben  meh- 

rere Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  preuss.  Annee  gestunden.  Johann 
Christian  v.  Korth  starb  1B36  als  Hauptmann  a.  D.  in  Berlin,  ein  Oberst 
Y.  K.,  ad  interim  Commandeur  des  21.  Inf. -Regim«^  1838  und  Georg 
Wilhelm  v.  K.,  Major  a.  !>.,  5.  Äfei  1852. 

I  N.  Pr*^UÄJi.  A.-L.   V.  8.  aai.  -   Freiherr  p.  Udtbur,  I.  8.    46&  iiud  l[l.  S.  m. 

Kortmatin.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  2,  Dec. 
1769  füi'  Wilhelm  Kortniann,  k.  iireuss.  Premier-Lieutenant  im  Husa- 
ren-Regim.  v.  Wolffersdorf.  Derselbe  war  ans  der  Grafschaft  Mark  ge- 
bürtig und  starb  im  Nov,  1773  ohne  Nachkommen. 

V.  tltUhach,  I.  ^.  £90.  ~  M.  Pr.  A.-L.  1,  ^.  \b  uod  V.  8.  281  and  %t.   —  F^^ik,   «.  2.«^ 
d*ttur,  LS.  455.   -  W,-B.  d.  Preoss.  Mouarcli,,  Hl,  70. 

*  Kortzfleisch.    Adelsstand  des  Königr.  Preussen.     Diplom   vom 

27.  Juni  1731  flLi*  Joachim  Franz  Kortzfleisch,  k.  preuss.  Obcrstlieute- 
nant.  Derselbe,  gehlieben  1742  als  k.  preuss.  ObeM  und  Commandeur 
des  Cnirass.-Kegiments  v.  Waldow.  pflanzte  den  Stamm  fort  Q.  von  den 
Nachkomjnen  haben  mehrere  in  k.  preuss.  Staats-u.Militairdieiisten  ge- 
standen. Friedrich  v.  K.  wiir  1806  Postmeister  zu  Ratibor;  ein  v.  K. 
starb  1833  als  Hauptmann  im  k.  pr.  3.  Inf.-Regim.  u.  ein  v.  K.,  k.  pr, 
Rittmeister  in  d.  A.  war  1^37  Landrath  des  Kr.  Stallupöhnen.  -=  Die 
Familie  besass  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  mehrere  Güter  in 
Ostprcussen  und  aass  noch  1805  zu  Worplack  im  Kr.  Rössel  und  1820 
zu  Krausen. 

N.  Preuss.  A.-L.  III.  8.  Ibfi  and  V.  8,  i&S.    —    Fr^ih,  9.  Ledthur  ^    I.  8.  4ii&.  —  W.-B. 
dar  Freu»».  MotiHfcb.   IH.   70.  —  KntMChk*,  [V.  S.  99.1  und  U. 

^  Koshothi  Koösebade  (Schild  der  Länge  nach  getheilt.  reclits  in 

Roth  eine  ganze  silberne  Lilie  u.  links  in  Silber  eine  an  die  Theilungs* 
linie  angeschlossene,  rothe  Lilie).   Altes,  meklenburgisches  Ädelsge- 


^      241      — 

schlecht,  nicht  m  verwechsehi  mit  der  tbürinK^isch-säcbsiscIien  etc. 
Familie  Kospoth,  welches  schon  1330  zu  fjosbade  bei  Lübz  in  Meklen- 
bnrg-Scbwerin  nml  1592  zq  Claustorff  ii.  Torgclow  sass ,  im  17.  und 
18.  Jahrhiuniert  mit  melireren  anderen  Gütern  angesessen  war  und 
noch  1813  Kruckow  inne  hatte.  —  Von  den  Sprossen  des  Stannnes 
standen  niebrere  in  der  k.  preusa,  Armee  und  zu  denselben  gehörte 
namentlich  Ernst  Christian  v.  Kosboth ,  welcher  als  Herr  auf  Kruckow 
und  k,  preusa.  Generallieutenant  a.  D.  8.  Febr.  1813  starb. 

9.  PttHhür,  Nr;  ÖT.  —  p.  fi^hr,  K  M.  S.  löJß.  —  r.  MMitt^f  .  II.  «.  320,  —  Mcklenb. 
Vr.W.   T*b     .'7,   Nr.    HU   uod   S.  'I*^, 

KoBchembahri  Koschenbahr.  Altes^  schlesisches  Ädelsgescblecht, 
welches  aus  Polen,  wo  dasBelbe  dem  Stamme  Doliwa  einverleibt  war, 
entsprossen  ist.  —  Jeske  Kossobar  lebte  1361  am  Hofe  des  Herzogs 
Hans  zu  Troppau:  Hans  v.  K,  auf  Skorkau  u.  Seichwitz  unweit  Rosen- 
berg war  1564  königl.  Laudgericbts-Beisitzer  im  FUrstejitbume  Ojjpeln 
und  Hans  Caspar  auf  Postelwitz  bei  Gels  1687  b.  w1tiit.-<M9-  u.  bern- 
städtischer Kammerrath  u.  Director.  Die  Fannlie  war  vom  16.  Jalirh. 
an  bis  auf  die  neuere  Zeit  in  Schlesien  mit  vielen  Gittern  angesessen  und 
mehrere  Glieder  derselben  sind  in  k.  prenss-  Staats-  u.  Militairdiensten 
zu  hohen  Ebrenstellen  gelangt.  Hans  Sigismund  v.  K. ,  ein  Sohn  des 
Christian  Wilhelm  v.  K,  auf  Sapratschi ne  im  Trebnitzschen  aus  der 
Ehe  mit  Helena  Sophie  v.  Gaffron ,  stand  erst  in  kursächs.  Diensten, 
wurde  bei  Pirna  gefangen,  17.59  ah  Major  n.  Commandant  eines  k.  pr. 
GrenadierbatailL  angestellt  und  blieb  17R0  in  der  Schlacht  bei  Lands* 
hut;  Ernst  Julius  v.  K.,  ein  jüngerer  Bruder  dos  Vorstehenden,  stand 
ebenfalls  in  kursächs.  Diensten,  wurde  ebenfalls  bei  Pirna  gefangen,  er- 
hielt eine  Änst*:?]lung  als  Major  im  Gefolge  des  Königs  Friedrieb  II.  u. 
starb  1776  alsGeneralmaJoru.Cbef  d.Regim.v.  Zenner.  u.  Melchior  Wilb. 
V.  K.  wurde  17S4  Generalmajor  u.  Heg. -Chef. —  Spflter  zeichnete  sich, 
namentlich  1813  bei  Leipzig,  ein  t,  K.  aus,  welcher  dann  als  General- 
major aus  dem  activen  Dienste  trat ,  und  noch  in  neuerer  Zeit  standen 
mehrere  Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  pr.  Armee.  —  Ein  v.  K, ,  k. 
pr.  Major  a.  D.  u.  Landesältester,  besass  1B37  das  Gut  Lederose  im 
Kr.  Striegau,  und  ein  v,  K.,  Lieut.  a.D.,  Landesältester  etc.,  war  Herr 
auf  Türpitz  u.  Nieder-Hosen  im  Kr.  Strehlen.  Das  Gut  Ttlrpitz  stand 
1857  den  Gebnidern  Otto  u.  Benno  v.  K.,  und  Lederose  den  Geschwi- 
stern Marie,  Sophie  u.  Oswald  v.  K.  zu, 

Simapim,  I.  8.  53^  und  tr.  *«,  713.  --  Gmuht,  I.  S.  lOW)  uiiil  &L  -  N.  Pr.  A  L.  »f. 
a.  IM  DiMt  57,  —  Frtih.  c.  Luiebur  ,  t.  B.  46&  uud  Hl.  H.  2^i,  -  Sithmaeher,  IL  i7.  - 
fiebletitrh.  W.  B.  Nr.  Ut). 

Kosehiii  von  Freydenfeld.  Heichsadelsstand,  Diplom  von  1764 
für  Wenzel  Koschin ,  k.  k.  Feldkriegs-Commissar ,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Freydenfeld. 

UegfrU  p-   Müht/ttd,  8.  'Wi.  —  SuppI,  «n  Siobm.   W.-B.  XI.   13. 

Kosehin  v.  Siegenwald.  ErbL  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1811  für  Wenzel  Koschin.  k.  k.  Hauptmann  des  temeswarer  Garniaon- 
Arüllerie-Districta,  mit  dem  Prädicate :  v.  Siegenwaid. 

Kosehintiky  v<  KüHehin,  Fr^ihen-en.  ReicbsfreihermBtand.  Di- 
plom von  1708  far  Wenzel  Franz  Carl  Koachinsky  v.  Koschin,  Cano- 

Kn$ickk§t  D*ut*cb.  Adali-Lex,  V,  16 


—     242     — 

nicus  zu  Olmütz,   ?md  für  Dionys  Joseph  Adalbert  K.  v.  K, ,  k,  k.  Le- 

gations-Secretair  zu  Venedig.    Dieselben  erhielten  1709  auch  (kn  hftfi- 
miscbGii  Freiherrnstand. 

Kosirhitzki ,  Ko^iühiltzki,  Attes,  ims  Polen  stsiramende*; ,  zu  dem 
Stamme  Lut'k  gehörendes  AdelsgeHt^hlecht ,  welches  im  17.  Jiihrh.  in 
Schlesien  begfUert  wurde  und  mehrere  Güter  im  Oppelnsciien,  Cosel- 
sehen.  Rosenbergselien  etc.  an  sit^li  brachte.  Von  den  Sprossen  des 
Gf»scinechts  halben  mehrere  in  der  k.  pr.  Armee  gestaiideu.  D*^r  Stamm 
hat  f(irtgel>laht .  und  in  neuester  Zeit  war  Alfred  v,  Knscldltüki ,  Kreis- 
deputirter,  Herr  uuf  (Iruss-Wilkowil/  im  Kr.  Beuthen,  und  Adalbert 
V.  K.  Herr  auf  Keuipczuwitü  in  demselben  Kreise, 

i}kt>Uiii,  U.  H.  'm  tiij(J  tu.  *•*.  ?t54.  -  Hfnel,  «ll**«>  rtn  S.  ßH7.  —  Sinapini ^  II.  H.  TiÄ. 
—  öa«A*,  n,  8.  Ä77.  —  N,  er.  A.-L.  III.  M.  IAH.  —  FtHh.  t.  i^tt«t,ur ,  I.  S.  4Gft  uii*i  Hl. 
8.  29'i.  —  arhle*i»cb,  W.-B*  Nr.  fl8. 

fiosel,  s.  Cosel  u.  Co  sei,  Cosael,  Grafen,  Bd.  II.  S.  334. 
und  35. 

KuMerit2.  Altes,  meissensehes  AdelsgeschleehtH^  welches  Val.  König 
»US  Pommeiii  iierleiten  wallte,  doch  erwiilint  dasselbe  kein  Schrift- 
steller über  den  Adel  PunmieJms,  itutdi  ist  die  Angabe  nnrichtig,  dass 
die  Familie  von  141^^1517  Schloj^s,  Stadt  und  lierrüidialt  Hoyers- 
werda in  der  Oberlausit^  besessen  habe,  da  dies*  Herrschaft  schon  vor 
141B  und  noch  1522  eiuor  Linie  der  Grafen  und  Herren  v.  Schönburg 
zugestunden  hat.  —  Die  fortiaufende  Stammreihe  bejfinnt  mit^icolaus 
V.  K.,  welcher  um  1517  lUif  dem  Gute  Kessel  zu  Kynitsch  bei  Bischofs- 
werda  starb  und  aus  dessen  Ehe  mit  Anna  v.  Taubenheim  a.  d.  Hause 
Bedra  Johann  Georg  v,  K. ,  fürstl.  sächs.  Ober-Scbeiik  und  llofmeiäter 
zu  Weimar,  stammte.  Vrm  den  Nachkommen  des  Letüteren  lebte  David 
V.  Iv,  auf  Falkenhain  nocli  IBIH)  und  Jacol)  v.  K.,  kursüchs.  Rath,  Kent- 
meister  mnl  Amtmann  zu  Dornbnrg ,  hatte  bereits  1549  von  Simon 
liablcl  dius  Gut  Burg- (liemnitz  bei  Bitterfeld  erkauft.  Jacob 's  Söhne: 
Abraham  und  Hiob^  setzten  den  Stsiunn  fort.  Abraliam  v.  ti.  auf  Burg- 
und  Neu-Chemnitz  starb  löSTi  als  Assej^sor  des  HidVerielits  zu  Witten- 
berg. Der  Sohn  desselben,  Daniel,  besass  die  viiterlieheii  Güter,  wurde 
kursächs*  R^th,  Hofrichter  u.  Amtshiuiptmnnii  zu  Witteidierg  und  starb 
1638  mit  Hinterlassung  dreier  Sühne:  Hans  Jacob ,  Daniel  (II.)  und 
Johann  Georg,  Hans  Jacob'a  Sohn ,  Heinrich,  wurde  lfi(Vr>  meuchel- 
mördcrischer  Weise  zu  Brüssel  erschossen ;  von  Daniel  (U.)  kursächs. 
Hof-  n.  Justitienrath ,  stannnte  Johann  Siegfried,  welcher  noch  1715 
als  k.  grossbrit.  ßriÄadier  und  Oberst  lebte  und  zwei  Sohne  hatte:  Da- 
niel Siegfried  und  AuE^ust  Gottheit  und  von  Johann  Georg  auf  Groch- 
witz  und  Burken  bei  Sclnveinitz,  gest.  ir>*i8,  kursachs.  Kreis-Stener- 
Einnehmer  und  Assessor  des  Hotgericbts  zu  Wittenberg,  entapross 
Johann  Iiauiel  auf  Naundorf  etc,,  kursüehs.  Stifts-Rath  zu  Würzen,  von 
welchem  Daniel  Siegfried  (H.)  stammte.  —  Hiob  v.  K.,  s.  olien,  Herr 
auf  Hermsdort,  starb  UW^,  und  von  dem  Sohne  desselben,  Georg  Job 
auf  Gross  Böhla  u.  Trossin,  gest.  Uifi^i  als  kursilchs.  Ober-Forstmeister 
zu  Sitzeroda,  entsprossten  die  Söhne  Johann  Georg,  16ßl  in  einem 
Zweikampfe  gefallen ,   und  Christoph  Gottfried ,   Herr  der  väteHicheii 


—     243     — 

Güter,  gest,  1698,  aus  dessen  erster  Ehe  mit  einer  v.  Kötteritz  August 
Gotthelf  V.  K.  stnrrimte.  welcher  lim  dii!  OUkT  Rüiligsddrf  imd  Njiuii- 
hof  kaufte,  (lie  er  aber  später,  niu-htieni  er  k.  polu.  u.  kursüclis.  Asjiessor 
bei  dem  kai^.  Kaunuert^erielitt^  zu  Wetzlar  trewonieii.  winder  verkaufte 
und  172?^  als  fiirstl.  anb.-/erbst*5eher  iieb.  Halli ,  Cauzler  etc..  sowie 
als  kms.  Helebs-lJcifratb  starb.  Von  seinen  Söhnen  aus  der  Ebe  mit 
Susanna  Dorothea  v.  Sonimedatt  trat  Cbristoph  Dietrieb  in  k.  grossbrit. 
Kriegsdienslt-.  und  Bodo  Gottlob  v.  K.  auf  Leutewitz,  fürstl.  merseb. 
Kainraerjunker,  setzte  <len  Stuuim  durch  zwei  Sohne  fort.  —  Dm 
Geschlecht  blühte  natnentlich  aus  den  Hunsern  Beulewitz  und  Sitten 
weiter,  ging  aber  spflter  in  Saehseii  ans  uuil  kam  dann  noch  in  Freu-ssen 
vor,  Kin  v.  K.  war  hh  IHüi*  k.  pr.  Stabscapiiain  und  trat  dann  in  k. 
württ.  Dienste,  ein  Anderer  st^irb  iH2(J  als  pens.  Rittraeisler  und  ein 
lU'itter  IHM  üh  Oberstlientenant  u,  Chef  der  zweiten  Garde-GaniiRon- 
Comjmgide  zu  Spandau.  Ein  Major  v.  Kosoritz  war  1837  k.  pr.  Post- 
meister zu  Dessau. 

Knauth,  «.  524,  —  Vai.  Kil^fff^  gi^ofül.  hitlor.  Beftohr.  der  v,  lEu^fritx,  1715  nmi  Des- 
H^lhi'ii  A.lf'l^hijtor  H.  K.  602-V2  —  SriffH.  O^deiih  »d"!.  KIti'rn  iiihJ  Klritl<T.  ^.  2«0-B^. - 
Oauitt^,  I.  8.  I09i—9h  —  t.  Uguhtr/n,  dipl.  NaHir.  V.  S  SÄ— SS  au^  dcti  KirühMiiiücli.  su 
BeiiUwiU  iiiid  Hineu  tualJ.\^-a$.  —  N.  er.  A.-L  III,  ;?.  ISS  u.  .V3»  -  Fnih.  «*.  Ledetfur  ,  \. 
S.  *67.  —  SieftmacfnT,  L  t^**:  mit  diiii  LiitHrhr|;^«Mi  NairnTii  Kof  riti,  MpjM^nlju-fi  —  eMfriinfj, 
IT.  a.  ^W. 

KosküU,  KoHkuU,  KoHehkull  f  Freiheri"««  und  Grai'eiu  Schwe- 
discher Freiherrn-  u.  Reiclisgrafenstund.  Freiherrndiplom  vom  2.  Mai 
171H  für  Andreas  Ko*5kidl,  k.  schwed,  Generalmajor,  und  vom  2,  März 
1720  fflr  Otto  Johann  Koskull,  k.  seluved.  GeneraVniiijor ,  und  Grafen- 
diplom  vom  '27.  August  I80B  für  Joseph  Wilhelm  v.  Kosküll,  k.  k. 
Kämm..  Herrn  nuf  Beblien.  Fewicken  und  l^abraggen.  —  Altes,  uiieh 
Eimgen  urspninglicb  estldändisches,  schon  iju  12.  Jahrb*  vorgekora- 
metM'S  Rittergesehleeht.  welches  sich  später  nat:h  Schweden,  Gst- 
preussen,  (■nrbind  u.  LieHaud  verbreitete,  nach  Anderen  aber  ein  Ge- 
schlecht heüündischen,  oder  auch  pommernschen  Ursprungs.  —  Andreas* 
Kofikull  wird  in  einem  Briefe  des  Erzhiseliofs  Icarnns  in  Lietland  von 
1302  Kitter  genannt;  ein  anderer  Andreas  Koskull  war  13H0  uselscher 
Domherr;  Brandanius  kommt  1457  als  Dcehant  der  Kirchen  zuDorpat 
vor  und  Hans  K.,  Mainiriebter ,  und  lleinhold  K.  unterzeichneten  1523 
die  Yereinigimg  der  Kitterschaft  der  heiligen  Kirche  und  des  Stifts 
Riga.  —  In  der  curla ndisehen  Ritterbank  war  frtlher  das  Ge>chle cht  zwar 
nicht  verzeichnet,  doch  gehört  dasselbe  zu  dem  dortigen  alten  bekannten 
Adel  und  hat ,  weil  die  Familie  sich  vor  dem  oli\ischen  Frieden  nacli 
Curland  gewendet ,  auch  Grundbesitz  erworben  nnd  die  höchsten  Lau- 
de«würden ,  wie  der  immatrieulirte  Adel,  bekleidet.  Kottger  Koschkull 
war  1605  im  Frauenburgischen  angesessen  u.  Albrecht  K.  1G3B  fürstl. 
curtänd.  Landmarschall  u.  Oben^ath.  Nach  einer  zuverlässigen  Ahnen- 
tafel waren  Jacob  Koschkull,  gest,  1681,  cnrläud.  Oberburggraf  und 
ObeiTath,  Emmerieh  Johann  K..  gest.  1712,  Oberhauptmann  zu  Tnc- 
cum.  und  Ernst,  Herr  auf  Tergelu  und  Adsirn,  gest.  1750,  piltenscher 
Präsident.  — -  Nach  Schweden  kam  aus  Eichand  zuerst  Jacob  Kouschild 
oder  Koskul.  welcher  Hill  als  Statthalter  zu  Nyköping  vorkonnnt. 
l>er  Sohn  desselben,  Andreas  Koschkull,  k.  achwed,  Generalmajor,  Lan- 

IG* 


—     244     — 

desUauptmann  und  Commaiidant  von  Dorpat  etc.,  gest.  1669,  soll  von 
dnr  Könitjin  Christine  zum  Rilter  Efesclilagen  wordwi  sein.  Später  kam, 
wie  angegeben ,  in  die  scliwodisciie  Liiiii^  der  Freilierrnstand.  —  Aus 
der  curlündischen  Linie  stammte  Crraf  Joseph  Wilhelm,  s.  oben,  verm. 
in  erster  Ebe  mit  Anna  EHsahetb  v.  Korff  a.  d,  JI.  Perlirdnien  und  in 
zweiter  mit  rbüip[>iiie  v,  Wirten  a.  d.  IT.  Pilel^aln.  Derselbe  binter- 
lieas  vier  Söbne,  den  Grafen  Carl  aus  erster  Ehe  und  aus  der 
zweiten  die  Grafen  Josepb  Wilhelm  ,  Stanislaus  anil  Franz.  Graf  Carl, 
gest.  1812,  Herr  auf  Bebben,  Pewicken  und  Lahraggen,  war  verm.  mit 
Charlotte  v.  Heyckin^k  a,  d.  El.  Peltzen ,  gest.  1837  und  aus  dieser 
Ehe  eotspross  Graf  Joseph,  geb.  lS*t)2,  k.  rnss.  Hitnptmann,  verm.  1838 
mit  Ottilie  V.  Kosküll ,  geb.  1812,  ans  weleher  Ebe  lin  Sohn,  Graf 
Joseph  (IL),  geh.  1843,  stammt,  —  Gr.  Joseph  Mllhelm.  geb.  1789, 
k.  rusa.  Oberst  a.  D. ,  Herr  auf  Carlsrube  in  Liettand.  vermählte  sich 
mit  Cäcilie  Freiin  v.  Lilien^leieb.  gest.  1825;  Gr.  Stanislaus  wurde 
1790  gehören  unrl  Graf  FVanz  .  ge^t.  1849,  IleJT  auf  Kegeln  und  Ro- 
aenblatt  in  Liedand,  hinterliess  aus  der  Ehe  mitOarhara  v, Siepuschkin 
geh.  1804,  drei  Söhne,  die  Ornfen:  Miclmel,  geh,  1827,  Joseph,  geb. 
1830  u.  Nico  laus,  geh.  11^33, —  Neuere  Naehi*iebten  über  die  Familie 
fehlen» 

ffuprl,  nordi^rha  MUr^^llnn«' it.  15-17,  siüi  k*  H  %^7-^M,  —  Dtm<*rhf  Gfiifpttü.  U.  Oe- 
Keow.  r  8.  i'i'i-14.  "  Genial,  Ttt«t'b«iib.  d.  gifl  Kiatir,  t>67.  >  4  IT.  imd  hHu^t.  Ufludli. 
n  0»'ina<?lbini.  »  40:  —  Se^a  HikfM  W*ponh.  F.-H.  fi.  uü*l  9.  —  Dati^  Srhatrrf,  Vf -B.  d. 
rUrllDd.  Advla,    MfL  H    Tab.   I TQ 

Kosehligf  Kofili^.  Altes,  schlesisclies  Adelsgeschlecht ^  welches 
auch  Kossligg,  Koschlieg  etc.  geschrieben  wurde.  Simon  Coslic  lebte 
1337  am  Hofe  des  Herzogs  Conrad  zu  Geis,  und  HansKoslik  war  1390 
des  Herzogs  Conrad  11.  Katb.  Die  Fandlie  war  bereits  1427  mit  Jenk- 
wilz  im  Oelsiseben  u,  14f?5  mit  Puditsch  im  Trebnitzscben  begütert  u. 
erwarb  ispiiter  noch  andere  Gilter,  Georg  Kosslig  auf  Puditsch  war 
1562  Ratli  des  Herzogs  Johann  zn  Mfinsterl^erg.  Conrad  K.  auf  Gross- 
Krulschen  kommt  1617  als  Lanilesähester  des  FfiiNtentbums  Oels  vor, 
und  Simon  K. ,  Herr  auf  Wilknwe  und  Gr.-Krutsrlicn,  war  lfi41  des 
FUrstentliums  Oels  Land-Comiuissar,  Nacli  dieser  Zeit  ist  der  Stamm 
erloschen. 

SinapiuM,  I,    S    i2T  und   U,   S.  7*6.   -    Gautf^.l    H.  in?>7  tnid99.  —  Fret/urr  p.   fed^bur, 

KosorZf  Kossoi^,  Freiherren,   s.  Malowetz    v.  Malowit«, 

Kossorz  M,  v.  M. ,  Freiherren. 

Kospath ,  auch  Grafen  fStammwappen :  in  Blau  drei ,  2  und  1 , 
silbenie,  seclisstrahlige  Sterne).  Reichsgraren  -  und  Grafenst^nd  des 
Kgr.  Preusseii.  —  IL-Griidiebe  Diidonie:  Diplom  im  kursächs.  ReichB- 
Yicariate  vom  i\.  Juli  171!  fUr  (^arl  Christian  v,  Kospoth ,  Herrn  auf 
Kritschen  im  Oelsischen  n.  für  den  Bruder  de?ise!ben.  Joaeliim  Wenzel, 
Herrn  auf  Zantocb  im  Nenstüdtschen :  kaiserl.  Diplom  vom  20.  August 
1750  für  Friedrich  August  v.  K.,  kurbayer.  Obersten  und  im  kursächs, 
Reichsvicariate  vom2.0ctob.  1790  für  Otto  Carl  Erdmann  v.  K.,  Herrn 
des  kursäcbs.  Ritterguts  MühUroff  im  Voigtlande,  unter  Ertheilung  des 
nur  im  Mittelschilde  verinderieii ,  die  Kospothscben  Sterne  zeigendeUj 


—     245     — 

fr  ei  herrlich  v.  bodenhau&onschen  Wappens  n.  k.  preuss.  Diplom  vom 
27.  Juli  177ß  für  Caii  Christian  An^fust  \\  K.,  k.  preuss,  Rittmeister  u. 
Herrn  mehrerer  Gmer  im  Oel^isclieii ,  unter  HHleguiig  des  rcidisgräfl. 
Wappens  von  !7U  n.  1750.  —  AMrs.,  thüringisches  Adebgesehlecht, 
welches  früher  Kospodeii,  Cospol ,  Kospot  und  Kosspot  p:eschrieben 
wnrde.  Als  Stamnihnus  dessrlbiMi  wird  i^ew^VhüIich  der  sotioii  1311  un- 
ter dem  Namiii  t'oshode  vorkonnnende  Sitz  Cospeda  bei  Jena  genannt, 
doch  ist  nacli  Freih.  \\  Ledebur  der  wahi^cbeinliclistc  Stamniort  Cos- 
poda  bei  Neustadt  an  der  Orla ,  welches  ünt  schon  1120  mit  dem  Xa- 
men  Coscepodhe  im  (lau  Orla  vorkam.  Weniger  hat  es  für  sich  ,  das 
Dorf  Cospuden  ikI+m*  Kospnden  sddlicli  von  Leipzig  als  Stamndians  zu 
bezeichnen.  —  Urkundlicli  treten  zuerst  I2J>2  die  Oebrfkjer  Hermann 
Conrail  und  Heinrich  Koshode  anf.  —  Von  Thüringen  aus  verbreitete 
sich  das  Geschlecht  nach  Meissen,  ins  Voiptland,  nach  Franken,  Schle- 
Rien  etc.,  auch  licss  sich  mit  dem  deutschen  Orden  ein  Zweig  in  Preus- 
sen  niediT.  —  Anfangs  untersteh led  man  drei  Linien ,  die  Frankendorf- 
sehe*  SchiJUTachsche  und  OschitÄi^che,  sünimtlich  ans  dem  Reussischen. 
Die  Oschitsiisclie  oder  preussi^che  IJnie  stiftete  Heinnch  v.  K.,  welcher  •^' 
1300  aus  Thüringen  nach  Preussen  kam.  Von  den  Nachkommen  des- 
selben war.fohann  1 345  Comthnr  zu  Liehstadt  u.  Mohrungen,  Johann  (TL), 
1632  Amtshauptmann  zu  Rieseidmr^^  und  mit  Johann  (HL) ,  Oberrath 
und  Oberkanzler  des  HerKogthums  Preussen ,  erlosch  20.  Oct.  ir>f55 
diese  Linie  wieder^  während  die  Schillbacbscbe  in  Thtlriugen  u.  Schle- 
sien fortb lullte.  Hans  v.  K.  auf  Schillbach  und  Seuptendorf  lebte  um 
141)0.  Der  Enkel  desselben,  Joseph  anf  Seuptendorf  und  Langenwol- 
fersdt^rf,  zeiclinete  sich  im  Heere  des  Markgrafen  Albrecht  zn  Bran- 
denburg aus  uml  der  S^ohn  desselben,  Friedrich,  gest.  I*i32-,  fürstlich 
Sachs.  Geh.-Rath  zu  Weimar,  Hofrichter,  Directnr  der  Regierung  und 
Amtshauptjnann  zu  Jena,  liinterliess  zwei  Sühne.  Wilhelm,  kursiichs.  n. 
magdehurg.  w,  Geh.-Rath  und  Kammerrath,  Oberlianptmann  in  Thü- 
ringen etc.  und  Friedrich,  kursiichs.  Geh.-Rath .  Ober^Aufseher  der 
Grafschaft  MansfehL  so  wie  eine  Tochter  ,  Mona  Elisabeth.  Letztere 
wurde  1B72  Herzog  Bernhards  zu  Jena  zweite  Gemahlin^  bekam  zuerst 
den  Titel:  Aladame  d^Alstädt  nnd  wnrde  1B77  zur  Gräfin  \\  Alstaedt 
erhoben.  Die  Tochter  aus  dieser  Ehe.  Grf.  Emilie  Eleonore  vermählte 
sich  mit  Otto  Wilhelm  v.  u.  zu  Tnmpling  anf  Schielen  im  MeininKen- 
schen,  erst  füi'stL  mersebnrg.  Hofniarst^hall  und  Kammerrath  und  später 
k.  poln,  und  kursflchs.  Kammerherni.  -  Nach  Schlesien  kam  zuerst 
Justus  r,  K.,  gest.  16S)1  .  Herr  auf  Schillbach  und  später  auf  Zantsch, 
Mühlatschütz,  Reesewitz  etc.  im  Oelsischen.  Die  beiden  Söhne  des- 
selben, Carl  Christian  und  .lyacbim  W'enzeL  erhielten»  s.  oben,  den 
Reichsgrnfenstand,  starben  aber  unverniählt.  Letzterer,  nachdem  er 
sehr  bedeutende  Stitlnngt  a  für  Hrziehiing  imd  Versorgung  der  adeligen 
und  bürgerlichen  Jugend  gemacht  hatte,  1727  ni^d  Ersterer  1729  ,  und 
so  ging  diese  erste  grüHiche  Linie  bald  wieder  aus,  auch  ist  nicht  be- 
kannt, dass  Graf  Friedrich  August,  s.  oben,  seine  gräfliche  Linie  fort- 
gesetzt habe  u.  Graf  Otto  Carl  Erdmann.  s.  oben,  scheint  ebenfalls  seine 
Linie  nicht  fortgepflanzt  zu  haben:  Letzterer  war,  wie  erwähnt ,  mit 


—      24f>     — 

MüliUroff  im  Votgtlanfle  nn^psessen ,  wdehe  Besitzunpr  früher  der  frci- 
herrlicb  TmdenbaiiBenscliw^  Fmnilip  i^iistaiid,  Nacli  Krirjscbeii  des  Mauns- 
staTunies  dersellR^n  kam  MQliltrofF  drircli  die  Erbtocliler  uii  i\m  Faniilie 
V.  Kospotli.  docli  nmss  duhbt  gCf-tellt  bleiben,  ob  dies*^  Erbtocbter  die 
MEtter,  oder  dk  Geinrdiiin  des  Grafen  Otto  Carl  Krdnianti  war.  —  Die 
Nachkommcascbaft  df^s  Cmifen  Carl  Christian  August,  s.  oben,  hatdau- 
enid  foHgeblilht.  Derselbe,  ^est  1799,  war  mit  Wilbelmine  Biirf?f?rä- 
finund  Grf.  m  Doluia-Lauck,  gest  1S43,  veiiiiäblL  Aus  dieser  Ehe 
cni^iprnss  Graf  August  fl.),  gest.  1834.  verm.  1801  mit  -lulie  v.  Poser- 
Nädlitz  und  von  demselben  stammt:  Graf  August  (IT.),  seb.  1803.  Ha- 
joratsherr auf  Scb^'tn-Bnese.  Ürudgeni,  Kritscben.  ('ronpuselK  Zautocb 
u.  Mittel-Millilatschütz  im  KrJkls.  verm.  1^31  mit  ChaHotte  v. Necker, 
geb.  1812,  aus  welcher  Ehe,  neben  vier  Töchtern,  zwei  Söliuc  oiit- 
sprossten:  Graf  August  (IIL).  geb,  lB3t>,  k,  preuBs.  Lieut.  im  1.  schwe- 
ren Landwehr- Reiter -Regim.  u,  Auscultator  bei  dem  k.  pr.  Kammer- 
gerichte zu  Berlin  und  Gr,  Arthur,  geh.  1H45.  —  Der  Bruder  dos 
Grafen  August  (l.):  Graf  Erdinann,  u^eb.  1791,  Herr  der  Herrschaft 
Ilalbau  iu  der  Niederlausitz,  k.  pr,  ( >V»erstlieut.  a,  D. ,  verniiildtc  sich 
1825  mit  Jolmani^  Grf.  v.  Frankenberg.  geb.  17Bli  und  vou  dem  1837 
verstorbenen  Bruder  des  Oralen  Augtist  (I.J  u.  Erdtuaim .  dem  Grafen 
Hans,  Herru  auf  Buhrau  etc.,  k.  i>r*  Major  a.  D.  u.  Landesidtesteu  des 
Kr,  Sagan,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Clementine  Grf.  v.  Pflckler-Mus* 
kau,  gest.  1847.  neben  vier  Tnchtern,  zwei  Söhne:  Gr,  Siegfried,  geb. 
1814,  Herr  auf  Buhrau,  Freiwaldau,  Zeisau.  Rildel  Klix  u.  Siegfrieds- 
hof, k.  pr.  Rittm.  im  4.  Landwehr-Drag. -Reg, ,  verm.  1840  mit  Tberesie 
Grf.  V.  TaudldrcbeJi .  geb.  1823,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  ent- 
sprossten  u.  Gral  William,  geb.  1824,  k.  preuss.  Hauptmann  u.  Conr- 
pagnie-Chef.  —  Der  adelige  SLamni  hat  in  Preussen  uud  Sachsen.  wi> 
derselbe  frfiber  mit  Gross-8tadtehi,  Gtddengossa,  Roda,  Scbweiekcrs- 
hain  etc.  begütert  war  u.  spüter  im  Voigtlande  zu  Leulmitz  und  Rodan 
angesessen  wurde,  foitgeblidd,  Friedrich  August  Carl  v.  K.  starb  1832 
als  Gber-Bürgermeister  zu  Breslau  u.  von  seinLU  Sidiuen  lebte  der  eine 
1837  als  k.  pr.  Rittm.  a.  D.  n,  du  anderer  war  ffii-stl.  thurn-  und  taxi- 
scher  Obeiforgter.  Carl  lleinrieh  (futtlieb  Wilhelm  v.  K. .  k.  siicbsisch. 
Oberst- Lieiit.,  trat  1853  aus  dem  activen  Dienste  und  Hugo  Meiurich 
Lnitpohl  V,  K.  war  in  neuester  Zeit  Oberlieutenant  in  der  k.  sächs. 
Reiterei. 

Knanth^  M  ÄJ*  imtl  M.  —  Sinapiujf,  l.  ».  4Ä  mnl  M  und  tl.  S.  1S0~}I6.  —  S^ifrri, 
<;Bati4logie,  H,  %^A  uüd  S4.  —  Val.  Kaniff,  Ilf.  B,  6U-7lüv  —  Oauk«  ,  L  H.  lOÖA-!*?.  - 
Ewtor,  8.  mi.  -  Bird^rmann,  Vrtrj(tJnnd,  Tal».  TH  —  ^l.  —  Afötler,  D  pnkwiinlisk.,  8.  ÄH*. — 
Salfitr,  S.  Hü  u  T«b.  9.  -  p,  HeWjOCh,  \.  8.  «iU  viihI  y.'.  -  N.  Fr  A.-L.  IIL  6.  159-61. 
l><?uuclie  (Irnftüh.  der  Gpr  jiw.  t,  8.  ili^U,  -  Frtfitfitrr  9.  led^hnr,  I>  8.  4fiS,  —  ReuejiT. 
Tnsrhniih.  il«.r  urftfl.  H&ii4or,  IHS:^,  S.  Ahh  itnd  b'i  \\\v[  hf^tnr,  Bajidli,  «u  L>t:-m44^lt«cH,  e*.  4Äf, 
—  Si^bmacher.  I.  165;  v.  KospiLt,  Mcinjiriiüch  uini  It.  7<i :  v.  Ein^ültodcti.  FfÄnkbcU.  —  p.  Jl##- 
dins,  H.  ».  ?t-.'Vl-'.'3.  -Rünpl.  XI]  .Siehra.  WH.  VI.  Hr  Qf,  v.  K.  -  Tfftoff,  it.lTi  :  Ör  v.  K. 
ni«rh  dorn  [^ipUniiP  voii  1790.  -  W.-ß,  der  Vt  Moiiiifrh.,  L  mt  Ok  v,  «f.  --  W.-B  <1.  Hgriit. 
8tft*tpn.  L  35  und  IV.   l:  «r.  v    K.  »lüd  IL  S4  :  v,  K,  UMd  %L  50:   Gr.  v,  K^-Muhnroff. 

K0S8  (in  Roth  ein  silberner  Querbalken,  belegt  nnt  vierzehn,  7u.7, 
rotben  Blutstropfen  oder  Fliimmcbcn|.  Altes,  ritterliches,  nieklenbur- 
gisches,  seit  dem  13.  Jahrh.  urkundlich  auftretendes  Geschlecht,  aus 
wekbem  Hans  Kosse  1300  lebte.    Die  Familie  sass  sohun  1592  zu  Ca- 


—     247     — 

min  rnid  Teschow  im  Amto  nilstrow  u,  zu  Gross-Tessin  ini  Amte  Lühz 
und  hatte  iiocb  in  neuer  Zeit  <Uls  Gut  Vilu  m  Amte  Gnoien  irrne. 

Ma  MKcro^t,  8.  iU.  -  r.  FrUitufr,  Nr.  »i<5.  —  r.  if*Ar,  U.  M  0.  1621,  —  Freit,^rr  9.  l§- 
Wt^ur,  UH  46*«,  —  0.  WtutphaUn,  Momim.  In«fl,  !V.  .  T*l*.  13.  Nr.  27.  —  w,  Hräina  Hl 
».  a»a,  —  Mckt^^iib-  W.-H,  Tob.  3ft.  Nr   JO:;  iind  S.  26. 

*  Koss   (in  Blau  zwm  tnit  einander  nutende ,  weisse  Windhunde). 

Altes,  powmeru^r'hes ,  itn  Kr;  Laiienhurtt-Dntow  aiisüssi^es  Adelsge- 
schlecht,  welches  s(^h(iu  I57ö  Stiiimmerwitz  bessiss  imd  nach  iliesem 
Gute  sich  Kos!ii*8zejnirawski ,  sowie  später  niieli  dem  Gute  Borkow 
Koss-Borski  nannte.  Das  (Jeschleclit  erwarb  im  Laufe  der  Zeit  im  ge- 
nannten Kreise  mehrere  andere  Gtiter ,  sowie  auch  Besitzungen  in 
0«t- und  Westpreussen.  —  Die  vier  Brüder,  Carl  Friedrich ,  Fran^ 
Gueoniar,  Oliristian  Krnst  und  Geor^  Jacob  v.  Koss  belassen  1770  Aü- 
theile  von  diMi  Gutem  Scbiininerwiti^.  Buchnw  etc.,  und  der  Kreisdepu- 
tirte  V.  K.  wn-r  IH'M  ilerr  auf  Zijlaseu.  In  neuester  Zeit  war  ein  v.  K. 
Herr  auf  Shiikow  nud  [.antovv  im  Kr.  Lauenhurff  und  eine  Frau  v.  Koss 
Besitzerin  von  Mendritz  im  Kr.  Graudenz.  —  Von  den  Sprossen  des 
Stammes  haben  ^Mehrere  in  <ler  k,  pr.  Armee  gestanden. 

mcfäl.  a.  4y7,  ^  t^,tuh^,  U.  W,  ,«i?r*.  —  UrU'jtjtfnmfm,  1,  Hi^ti^i  a  uüJ  li  --  N.  Pr,  A- 
L  HI  S.  I»3l  —  Freiherr  ».  Ltd^'h^r  ,  i.  H.  v\n  uml  HL  8.  m*.  —  Siff,macfi*r  ,  iU,  16,1: 
DI«  Borslii»»  und  V.   I7i;  [Hb  Kopsen,  Prirom<!ri!jf*h.  *-  v.   Midinff,  UI.  8.  360  uml  «l. 

Ko«s*  (Schild  von  Roth  und  Silber  schrüRrechts  getheilt).  Altes, 
preussisches  Landesrittergeschlecht.  Johann  Koss  war  1643  Castellin 
von  Marienliurg  nnd  IfUB  Wojwode  von  Culm;  Johann  (TL),  gebt.  1690, 
ebenfalls  Wolwode  von  Culm,  und  von  dessen  Söhnen  der  ältere,  Joseph 
Andreas,  «est.  1707,  Wojwodo  von  Smolensk,  und  der  jüngere ,  Jo- 
hann \l\L).  gest  1713,  Wojwode  von  Liefland  u.  später  Bischof  von 
(*ulm,    Johann  (IV,),  gest  20.  Oct.  1756,  war  Castelian  von  Culm. 

Kostelee.  Zwei  früher  zu  dem  böhmischen  Adel  gehörende  Fa- 
milien, von  wtdchen  die  eine  sich  Kanb4ki  v.  Kosteice,  die  andere  aber 
K lassack  v.  Ko^it<dce  nannte.  Erstere  leiten  die  bidi mischen  Historiker 
von  Johann  Kantski  her,  welcher  WS^l  bei  dem  Könige  Wladislaus  in 
grossem  Ansehen  stand.  Letztere  wird  mit  Andreas  Klusack  angefangen, 
welcliem  der  Allel  vom  K.  Friedrieh  (111.)  1492  bestMigt  wurde.  Von 
demselben  stammte  Wenceslaus  Klnsack  v.  Kosteice,  königL  Steuer- 
Pirector  in  Btibmcn ,  dessen  Urenkel,  Nicolaus ,  Haaptmajm  zu  Podie- 
hrad,  das  Geschlecht  weiter  fortsetzte. 

^  Kosika.    Altes,  brdimisches  und  scblesischea  Adels gescblecht,  wel- 

ches aus  Polen  slummte ,  wo  dasselbe  zu  dem  Stamme  Jastrzcmbiec  ge- 
borte. Dnsselbe  besass  in  Böhmen  im  15.  u.  noch  in  der  ersteji  Hülfte 
des  Iß.  Jahrb.  Leutomiscbel ,  Pardubitz  und  Postupitz,  und  hatte  in 
Schlesien  pfandweise  die  Städte  und  Schlösser  Frauke nstein,  MOnster- 
berg  u.  Reichenstein ,  so  wie  Kampern  n,  Wilkawe  im  Trebnitzschen  u. 
Jackschön  au  im  0  eisischen  inne» 

R*d*l,  aeh«'i]«w.  PMg.  S.  «H  nnd  IM,  —  Smnfiim,  t.  S.  ym  und  U  und  fl.  S.  747.  — 
Omkt,  II.  8.  Ä81— 83*  —  Frtih«rr  r,   L«debur,  l.  8.  4^9, 

Ko»tka.  Kin  früher  zu  dem  begüterten  Adel  in  West-  und  Ost- 
preussen  zählendes  Geschlecht,   welches  aus  Polen,  wo  dasselbe  dem 


i 


—     248     — 

Stamme  Dombrowa  einverleibt  war,  nach  Preussen  kam.  Wojwoden 
aus  demselben  in  We^tproussen  waron:  Stanislaus  K.,  gest.  1555,  von 
Oulm  und  dessen  Sohn,  Johann,  gest.  1581,  \on  Sandomierz;  ein  Sohn 
des  Letzteren,  Cbristoph,  gest.  1594,  von  Poinmerellen ,  und  ein  Sohn 
desselben,  Georg,  gest.  ebenfalls  1594,  von  Marienburg  und  ein  Neffe 
des  Letzteren ,  NicolaTis,  gest.  1640,  von  Kujawisch-Brzesc.  In  Ost- 
preussen  war  noch  1691  Alexander  v.  Kostka,  Rittmeister,  adeliger  In- 
sasse des  Amtes  Neidenhurg  und  Patron  der  Kirche  zu  Skottau,  auch 
war  die  Familie  m  Datumerau  u.  Frankcnau  im  Kr.  Rössel ,  zu  Lippau 
und  Skottau  im  Kr.  Neidenhurg  etc.  hogütert  gewesen. 

Hartkn(^ch,  AUet»  und   Ni-uph   IVtins«»,  ».  4,'»a,   —   Gauht,   II    8,  SSO  Lii}f]  SL   —  FttiAnr 

Kostka  v;  Liebinsfeld.  ErhMnd.-österr.  Adelsstand,  Diplom  von 
1759  für  Joseph  Knstka,  Primator  äu  Littau  in  Mähren,  wegen  der  im 
Kriege  geleisteten  Dienste,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Liehinsfeld. 

Mffff^rtf  r     Sfüittft-til,  S^.  112. 

KostoletzkL  Ein  im  17.  und  in  der  ersten  Hillfte  des  18.  Jahrb. 
in  Böhmen  vorgekommenes  Ädelsgeschlecht,  welches  wohl  aus  der 
Herrschaft  Kostoletz  im  Kaurzimer  Kreise  stammte  und  von  einer  Be- 
sitzung den  Beinamen  Sladowa  angenommen  hatte.  —  Von  den  Spros- 
sen desselben  hat  Gauhe  melu*ere  genannt. 

Koäubaky  v.  Kosan^  Edle.  P>hländ,  -  c^sterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  181t>  für  Franii  Joseph  Kosubsky,  k.  k.  Appell ationsrath  zu  Lis- 
hruck,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Koteck  V,  Sterndrey.  Erhländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1750  fUr  Jacob  Johann  Koteck,  Rtirgex  zu  Prag,  mit  dem  Prädicate: 
v.  Sterndrey. 

Kothey,  Edle.  ErhL-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  12,  Aug. 
1843  für  Johann  Kothey,  k.  k.  Capitain -Lieutenant  im  Bomhardier- 
C-orps,  mit  dem  Prädicate  :  Edler  y. 

HiritHchriftL   Nfiti», 

Kotta^i^  Kottass  v.  Heldeaberjg.  Erhl.-Österr.  AdelFistand,  Diplom 
von  1789  für  Anton  Kottas,  k,  k.  llauptmanii  des  CarlÄtüdter  Szlainer 
Grenz-lnfant,-Re^m.  mit  dem  Prädicate:  v.  lleldenberg.  —  Der  St^mm 
wurde  fortgesetzt.  In  neuester  Zeit  war  Anton  Kottass  v.  Hehlen berg 
k.  k.  Major,  und  Andreas  K,  v,  IL,  Garde  u.  Rittmeister  in  der  k.  k. 
erßteti  Arcieren-Leihgarde. 

Mt^^rie  9.  Müht/Hii.  s.  'in  und   l'i,  —   H»lSt,-8chcm«t  d.  osM'rr.  K-^rth, 

Kottiiiff  V,  Margfeld,  Erbl.-ö.sterr,  Adelsstand.  Diplom  von  1799 
für  Anton  Kotting.  k.  k.  Rittmeister  im  Dragoncr-Regim.  Prinz  Sachsen- 
Cohurg,  mit  dein  Prüdicate :  v.  Marsteld. 

H^SffrU  9.   Mkhtffid.  Kr«.  Ud    K.  ;'i:.. 

Rotsch.  Keichsadels^itand.  Diplom  im  kursächs.  Reichs vicariate 
vom  1.  Juni  1792  für  (■hristian  Friedrich  Moritz  Ketsch,  kursächs. 
Souslientenant  der  Artillerie.  —  Der  Stamm  wurdi^  fortgesetzt.  In  der 
k.  Sachs.  Armee  steht  als  Hauptmann  Alfred  Julius  Emil  v.  Kotsch. 

n»isdstüriftL  NoUi.  —   Tur'>S.  I.  laö.  —  W,-B,  d    »inh%.  «ttüiiu,  IV.  M.   —  Kn^tthkt, 
11.  B.  264. 


—     249     — 

Kottnlinslii  v,  Kottulin,  KotiiHnskit  aneb  Freilierrefi  n.  Grafen. 

Reichs-  und  bölmiischer  Freiherni-  und  böhmischer  und  pn^issischer 
Grafmstand-  —  Rüichsfreihpmistand  vom  24.  Üctbr.  1518  für  Nicu- 
las  V.  KottuUnski,  untpr  Krhidiuiii^  seiner  Besitzungen:  Jeltsch  etc*  zu 
einer  Herrscbaft;  böhmische  Freihorrndiphiine  vom  13.  Juni  1045^ 
29-  Febr.  I«i52,  20.  Mürz  Ulm  und  ir>.  Febr.  1724,  sn wir  von  1730 
ftlr  Joseph  Ignaz  K.  v.  K. .  Rittmeister,  mit  dem  Titel:  jilter  Freiherr; 
bölimisches  Grafeiidiplom  vom  2  t).  Febr.  1706  für  Franx  Carl  Kt^ttu- 
linski  Freih.  v,  Kottulinsky-Kottulin  und  Krzschkowits« ,  Herrn  der. 
Herr8<",h.  Politsclmu ,  Tost,  Czechowitz,  Boronow,  Lonitzelc, ,  k.  k. 
Geh.  Rath,  Kämiu.  u*  Oberamtscan  zier  in  Ober-  und  Niederschlesien  «. 
preuss.  Grafendiplom  vom  13.  Se])tt>r.  1748  für  Daniel  Leopold  Freili. 
V.  Knttulinski,  Herrn  auf  RciiuTsdorf  im  Briegschen  und  llennersdorf 
im  Namskiuschen,  so  wie  für  den  Sohn  desselben,  Daniel  Christoph 
Freih.  v.  K.  —  Altes,  f^chlesfsches  und  bcdimisches  Adel^goschlpclit, 
welches  ans  Polen,  wo  fla.sselbe  zn  dem  Hause  Topacz  gehörte,  nach 
Schlesien  kam,  Fllr  das  erste  Stammhaus  wird  der  Rittersitz  Kottulin 
bei  Tofit  im  Regier.*Bezirke  Oppeln  ^ehiiltpo ,  ein  späterer  Stammsitz 
war  Jeltsch  im  Kr.  Ohlau  und  aus  dem  Hause  Jeltseh  ging  auch  als 
Seiteuzweig  das  Haus  Leuthen  hervor.  Auch  kam  eine  Linie  vor,  welche 
sicli  aas  dem  Hanse  Hohen-Fnedeberg  im  Bolkenbaini^cben  schrieb,  u, 
zu  dieser  Linie  zühlton  die  Häuser  Esdorf,  Weigwitz^  Damnielwitz  und 
Schützendorf.  —  Heinrich  Kottulinsky  kaufte  1357  das  Gut  Pruskau 
im  Rosenbergschen  und  Niecd  Kothulin  war  1358  Obei-scbiedsrichter 
zwischen  dem  Herzoge  Primislav  zu  Teschen  und  dem  Herzoge  Conrad 
zu  Geh.  Janke  K.  erwarb  1452  das  Sehloss  Jelti^ch  mit  andern  Gutem 
und  ein  Nachkomme  desselben  war  Freihen-  Nicolas,  s-  oben,  —  Die 
absteigende  Stauunreihe  der  jetzigen  (rnifen  K.  v.  K.  ist  folgende: 
Freih.  Johann  :  Anna  Borinie  v,  Lliota;  —  Freih,  Christoph  Ferdinand: 
Magdalena  Engelbnrg  Freiin  v.  Grodiczky;  —  Graf  Franz  Carl  (I.)  s, 
oben,  geat  1748,  Herr  der  Herrscliaften  Weisa-Politscliau  etc, :  Maria 
Antonia  Gr.  v.  Rottal  (Rothai) ,  Erbin  d.  Herrsch.  Nendau  in  Steier- 
mark, gest.  1781.  ^  Gr.  Franz  Carl  fll),  ge*<t.  1774,  Herr  der  Herrsch, 
Weiss-FoliLschau  u.  Trzemesnitz  in  Böhmen  und  Tost  u,  Czechowitz  in 
Schlesien,  k,  k.  Kämm.,  Geh.  Ruth  u.  Tribunal -Assessor  in  Brüun: 
erste  Gemahlin;   Maria  Theresia  Grf,  v.  Traut mannsdorfl:',  gest.  1757; 

—  Gr.- Franz  Joseph ,  gest.  18111,  Herr  drr  UeiTSch,  Neudan  etc.,  k. 
k.  Kämm.;  zweite  Gemahlin:  Elisabeth  Grf.  v,  Falkenhain,  gest.  1789; 

—  Gr.  Joseph,  gest.  1850,  k.  k.  Kämm.:  Maria  Joseplia  Kazianer  zu 
Katzenstein,  gest.  1848;  —  Joseph  Franz  Gr.  Kottulinsky,  Freih.  v. 
Kottulin  und  Krzischkowitz ,  geh,  t  SOfi ,  Herr  der  Herrsch,  Gber-  und 
IJnter-Mey erboten  und  Nendau  in  Steiermark.  Herr  u.  Ijandmaun  in 
Steiernmrk,  Böhmen,  Mähren  u.  Schlesien,  Indigena  des  Kgr.  Ungarn, 
k.  k.  Künnu,  u.  Verordneter  des  Herzogth,  Steiermark,  verm,  1838  mit 
Adelheid  Grf.  v.  Attems,  gest.  1858,  ans  vvilcher  Ehe,  neben  vier  Töch- 
tern, zwei  Söhne  stammen,  die  Grafen:  AdalbeH.  geb.  1847  u.  Ottnear, 
geb.  1855.  —  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  Joseph  Franz  sind,  neben 
einer  Schwest<?r:  Gr.  Rudolph,  geb.  1810,  k.  k.  Oberst  u.  Regiments- 


J 


—     250     -^ 

Coiiimaiidont  iirui  Gr.  Anton,  pc4j,  1811,  k.  k.  Kämm,  und  Major  in 
tL  A,  —  Die  Nadikdnnm'rischaft  dc*s  Grufeii  Diiniel  Joseph,  s.  oben, 
sidieint  nicht  lange  geblulit  zu  haboiu 

S,  U»yi  oinl  1)1*.  —  Stfi/rrU  T.  Mühtffid,  Er^.-Bd.  «.  l'J  und  71«  -'s  Hffithach  ,  I,  S,  fi«»a  ii, 
t«:i.  —  N,  Pr  A.-U  nj.  Ä,  iSi^K.i.  —  Deiiucl)*»  tjrnfBiMi.  der  (if'Hi^iiw.  I.  8.  4*7  und  *S  und 
in.  H,  4^.—  iJiMital  To^cheiiti.  d,  i^ritf.  nüu«(,  iMi,  ü.  ib%  und  ^9  un4  hiütar  Hnndh.  «u 
netns<"Jbeti,  **,  454,  —  Siet>mt%iihfr,l.  7^:  Die  K.JiiiIiii*ky,  Sch(e«iS»«ch  imtj  IL  :IH  r  PH.  v.  K. 
und  :»0:  T,  K.  —  P-  Af*,lfHii,  II.  S.  T2a  uritl  24.  ^  SuppI,  au  si.jlMa.  W-B,  VI.  ä  <;r.  v.  K. 
MIHI  V3:  F.-H     V,  K, 

Kottwitz^  auch  E'rüilierrt'iL  Böliniischer  Freilierrnstanti.  iJiplotn 
vom  22.  Miir/  17 If^  (die  An|i:iibe  des  Ji^ibres  I72I  ist,  s,  nnten,  un- 
rirbtlgl  fifir  die  G*  brüdiT  Adam  tind  David  Heinrieh  v,  KottwiU  und  filr 
den  Sohn  ihres  verstorhi^ien  lirnder^.  Achim  Heinrieb  v.  K.  n.  d.  H. 
Kojjtop)).  nud  vom  15.  Febr.  1721  fiir  die  (iebrfider  Si^^niniid  ileinrich 
y.  Adam  Nielas  v.  !\,  a.  d.  II.  Paniken.  —  Alles,  sehleNisches  Adtds^e- 
sehlecbL  wrkhes  sieh  vom  15.  Jahrb.  an  in  der  NiederlansiU  weit  ans- 
breitete  und  siiater  auch  in  der  Alark  Brandenburg  und  in  Ostpreussen 
begiitert.  uurde.  Dasselbe  soll  nun  Polen  ge^en  Fnde  des  13.  Jahrb. 
naeb  Selilesien  gekommen  sein,  nntl  in  Polen  soll  sieb  nm  12H1  ans 
( h^sterrdcli  Jolumnes  i^ielmer  Kottfie/  odor  Ktittwiez  mit  seinem  Brn- 
iler  Ht'inrieli,  vveleher  dann  itiieb  Stblesien  gezogen,  nieder  gebissen 
haben.  —  Als  StaimnluuiH  der  Familie  in  Seidesien  wird  meist  der 
gleichnamige  Sitz  im  ( ilof^unscben ,  welchen  der  Sage  nach  Friedi-ich 
K.  12110  bew(dinte,  genannt,  andere  Sitj^e  dieses  Namens,  sü  auch  Kolt- 
witz  im  Meissenschen,  wnrdeTi  spstter  erbaut.  Von  den  Nacbkommi*n 
Friedrichs  bekleideten  Viele  an  den  Ibden  der  Piastischen  Herzöge 
Hof-  und  Ehrenstellen,  namriitlieh  bei  den  Herzöijen  zu  Cilogau  und 
Sagaii,  und  im  15.  Jahrb.  gelangten  mehrere  Sprossen  des  Stanimes 
aneb  zu  liohiMi  geistlichen  Wurden.  Das  (Tesehleidit  breitete  sich  in 
Schlesien  iimiier  writer  aus,  erwarli  viele  und  ansehnliche  ühter  und 
blühte  in  zablreicben  llilusenu  von  welchi  n  hier  nur  Koben.  Gt^rschen, 
Scbilttlau,  Zedlitz,  Kontopp,  Panthen,  Kailau,  Hrunzelwaldau,  Wisehütz, 
Knnfungen,  Sclnvarznu  etc.  genannt  sein  mögen.  —  Vom  15.  Jahrb* 
an  stainl  die  P'amilie  in  der  Lausitz  in  hohen  Ansehen:  Heinrich  v.  K. 
war  1 43;i  Anitsbaniitmann  zu  Görlitz,  Wcdigo  v.  K.  1450  Landvoigt 
zu  rüttbns,  Hrinrieh  ilL),  Dojnherr  zu  Hinlissin,  war  von  1510  —  1530 
Pastor  zu  Senfteiiberg,  Siegmnnd  155i)  Hofrieh ter  zu  Budissin  etc.  auch 
wurden  in  kurhraiidenbnrgischen  Staatsdiensten  Glieder  der  Fannlie 
sehr  brkamit:  (Ihristopli  v.  K. ,  kurbramlenh.  Itatb ,  erhielt  1570  vom 
Kurffn-sten  Joachim  0.  Sehloss  und  Stadt  Sonimei'feld  bei  (.'rossen  m 
Lehn,  und  Jivbann  v.  K.  war  im  Anfange  des  17.  JalirlL  kurbrandenb. 
Geh.  Hath,  —  Der  oben  erwilhnte  Frei berrnst and  der  lirtider  Adam 
und  iHivid  Heinrich  wurde  7*  Apiil  1721  von  dem  k.  k.  Ghenünte  zu 
Breslau  liffentlich  l*ekannt  gemacht.  Freib.  Adan* ,  Herr  auf  Boyadel, 
Tarpen ,  Kern ,  Mcscbe  etc.  war  schon  vor  dieser  Bekanntmachung 
20,  Dec.  1720  zu  Glogan  verstorben  und  sein  Bruder,  Freib.  David 
Heinrieb  ,  Herr  auf  Kölmchen  ,  Herzogswaldau  »  Streidclsdorf  etc. ,  des 
Fllrstentbums  Gbigau  und  des  Kr.  Freistadt  Landesältester,  erbte  die 
Güter  Bovadel  und  Kern  und  pHanzte  seine  Linie  fort.    Die  Freiherren 


—     251     — 

Sijrisniiind  Heiiiricti .  llf*rr  auf  Kncholberg  inul  Kimffurigcn,  und  Adam 
Nirlns  Wiireii  Vrttirn  tlc^sselbfii.  Eine  üreiikfliii  (l(^s  Frcid.  Si^ismiind 
HHtiricIi  war  die  1H:^2  vi-i-^tarlieiie  Caroline,  Wittwc  dos  k,  pr.  Gimh  rjil- 
ff-Idmiirsclmlls  August  (iraffii  Nridiiardt  v.  rtiieiscrmiu  —  Der  Stämini 
hat  in  freiliorrliclK'n  und  adrüteen  Linien  iinst^lndicii  begüiort  loi  tx^*- 
hlixliL  und  von  den  Hiiederu  der  Familie  iiaben  viele  in  k„  \n\  Staats- 
Uüd  Militairdicnsten  jjostaiiden.  Freili.  Curi  Emi!  Rudolph  —  duziger 
Sohn  des  Freihcrrii  Adam  Rudolph  Carl  auf  Boyadel  e>k.,  k.  \n\  Karn- 
merherm  und  Justi/ratlis  —  iiilher  Herr  auf  Boyiidel ,  lebte  lf^'^7  als 
Tri vut mann  in  Rnihu  und  die  beiden  HiWnw  dessellien,  Hugo  n.  Edwin, 
stiiud+n  im  1  L  Inf.-Hegim.  Ebenso  Htihnte  aueli  ^chm  s^dt  Kin^'ei'r^* 
Zeit  in  Berlin  Freili.  lh\m  Kriist,  trüher  auf  01>er-l'eilan  Sclndier- 
pruud.  <T;uiijiit/  n.  Neobsehf^t^,  ein  Miinn  voll  unerniüdetefi  Eifers  für 
das  Wo!d  seiner  Mitnien^jchen ,  welcher  aus  der  Ehe  mit  einer  (rrf.  \\ 
ZciUitz  zwei  Söhne  hatte.  Aus  deuj  Hause  ?^chwarzau  standen  danuds 
me!irere  Sprossen  in  k,  pr.  Staatsdieiisteu .  uaTuentlieh  der  Geh.  Ober- 
Regier>Rath  und  Viee-PWlsideut  Freili.  v.  K.  /u  BreHlau  und  der  Biai- 
der  df'sselhnn .  d^n' Oher-Landesgerielitsr.itk  Freih.  v.  K.  ehendaselbst* 
[»fr  dritte  Bnider  war  Oapitain  im  (Tarde-8elndzenbataillou  und  iler 
Yirrte  hesasH  im  Pcisensehen  hedeuf  ende  Güter :  Tuchor/a  etc.  Die 
Doyadelseiieu  Guter  he^ass  xur  gena[iiiten  Zeit  *Jtto  Conrad  Alexander 
Freih*  v.  K.,  und  ein  Neffe  desselben  war  Hen*  auf  Ivossar  hei  Crossen. 
—  Als  hegütert  im  Kgr.  Preusseii  wurden  1857  genannt:  Leojxdd 
Frhr.  v,  K.  auf  Boyadet  im  Kn  Grüiiherg ;  Hans  Adol[di  Freih.  v,  K, 
anf  Grof^s-L essen  u.  Lüsgen  ebenfalls  im  Ivr.  Ghinherg;  Alfred  Frhr. 
V.  K,  auf  Rriesen  im  Kr.  Luckan ;  Reinhold  v.  K.  anf  Nieder-Lang- 
heiucrsdurf  im  Kr.^Sju^ottau,  Oherstlieutnant  a,  D. :  Anrelius  v.  K.  auf 
Frauendorf  im  Kr.  Cottbus,  RittuL  a.  1>.  ;  N.  v.  K.  auf  Strepa  irn  Kr, 
Guben,  Kreisdepntirter;  Jenny  verw.  Freifrau  v.  K.,  geh,  y.  Wever  anf 
Kossar  und  Kurküdel  itn  Kr.  Crossen  n.  Früul.  liermine  v.  K.  anf  Neu- 
hauseu  im  KrA'ottbua. 

Sinaptf/t,  I.  8.  WJ  — +.**  nriri  U,  ft,  ;^'»7- (10,  —  tiattfn'.  I,  S.  lOfli»— llOJ.  —  ffirnfmtt>i*i^ 
S.  BHn  Nr.  U^i  F-IL  v.  K,  iitjcl  liln,  —  M,  Ltup^^td,  da»  Altor,  Ruhm,  Oi'|el»r«HmkHt  mihI 
K«tigioti  de*  Äd'i.  umt  frolh<Trl,  Oi^srlilcchtt  v.  Kottwltx,  1770.  ><.  Laiiiits  tlHu,AXJn,  1770., 
ft,  363.  ^  Mß^erif  p,  Mühifetti,  Kr«.  Brt,  «71  Mtid  T».  -  N.  I'r.  A.-t..  ril.  8.  liJS-fiÄ.  ^ 
Fr*ih.   9.  Lfdifhttt\  r,  «.  4ffJ  iiQft  7*.    —   Slrhmtichtr.   I.  wt :   v    Koiwiit,  Si-hkuWch.   —  iB.Mt- 

K  Ott  Witz  v\  Anleiibaeli  (in  Silber  ein  unten  kleeblatt  förmig  sich 
etidigondesWidderhorn).  AJtes.  frUidcisclies ,  dem  Rittercaidon  Rhön- 
Werra  einverleibt  j^ewcsencs  Adcls^eseldecht,  ganz  verschieden  von  der 
schlesischeu  Familie  v.  Kottwit/.  welches  den  Reinann^n  von  detn  ilun 
zustellenden  Ritze  Aulenhach  fhhrle  und  ans  welchem  Jiibarni  Conrad 
K.  V.  A.  15flft  T»oni-lJechant  vxi  WfSrzhurg,  Domlierr  zu  Main;?  u.  Pnjimt 
zu  Waebterswinckel  war.  Estor,  in  dessen  Abnenpnjbe  durcli  einen 
Satzfehler  der  Name  Rotwitz  steht,  sagt,  nach  Ganhe,  dass  der  Stamm 
1 608  erloschen  sei .  doch  ist  derselbe  ,  wie  auch  v.  Hattstein  angiebt, 
mit  Franz  Anton  Joseph  K.  v.  A.,  geh,  IfiBT,  lß9i^  ausgestorben. 

Gauhe  ,  {.  S.  UOi.  ^  «.  BatUtin .  III.  S.  'JR«— lü.  —  EMtiir  ,  8.  fiOO  —  Bindrrmnnn, 
Cantcm  Rbön^LTr«,  l^^.  105  -  SaiPT,  S.  WA  wird  S^i.  -  Sitbmachf^r ,  t,  107.  I>te  Kol- 
wit»  V.  AuleüUftfl».  Frrtiitiiürh,  —  «p.   JUMiitj^  T.  M.  :ini. 

Kotz  V.  Dobrsse,   Dobrseh,   Dolirz,   auch  Grafen.    Altes,  böh- 


—     252     — 

mischea  Adelsgeschleclit,  aus  welchem  zuerst  .Tohann  Kotz  v.  Dohrsse 
bekannt  ist.  Derselbe  besaf^s  benits  1550  di«'  Tlcrrschaft  Bistritz  .  und 
sein  Knkel  Wenzel  erhielt  den  bohinischeu  Grafenstund,  Von  Letzterem 
stanunti' Gr.  Dioiiysiiis,  k.  k.  Krniim-  und  General  -  Kriegs  -  (•omrnissar, 
und  von  diesem  eiitsprnss  Graf  Jaroslatis,  welcher  um  16G0  Landes- 
Iianiitmivnn  im  pihi^ner  Kreise  war.  Sjniter  i^t  der  griltiicbe  Stamm  er- 
lusehen ,  im  liitter'  und  Fieilierrnstande  aber  hat  das  Geschlecht  fort- 
geblüht. In  neuester  Zeit  war  Carl  Franz  Kitter  Kotz  v.  Dobrsch ,  k. 
k.  Hauptmann  im  35.  Inf. -RegiuL  und  Wilhelm  Freih.  Kotz  v.  Dobrz 
Lieut.  im  k,  k,  7,  Dragoner *Re^imente, 

IS,   llOi  uitd  li. 

Kdtzau  (in  Roth  ein  silberner,  fortschreitender,  linksgekehrter  u. 
zurücksehender  Widder  mit  uutenvürts  einmal  gebogenen  Hörnern). 
Altes,  frünkisL'hes  Adelsgeschlecht*  weleln«s  im  Voigtlande  an  der  bay* 
reuthschen  Gränze  die  Güter  Ober-  und  Nieder-Kotzau  etc.  besass  und 
das  Erhschenkenanit  im  Markgrafeutlium  Culmhach  -  Bayreuth  beklei- 
dete. Dasselbe  ist  mit  llector  v.  Kotzau,  Domdeehanten  zu  Bamberg 
1619  (1659)  erloschen,  die  Güter  fielen  an  Culmhach-Bayreutli  zurück 
u.  Käme  u.  Wiappcn  kum  an  die  im  nüchsteh enden  Artikel  besprochene 
FamiUe. 

Ptutr^riUM,  Friiiiconi»  timIW.  S.  490.  —    Gmih*.  L  S.  Uül.    —    p,  f{>Mtt***iH,  IL  :^iipplein* 

8.  3tJ.  "    Biedermann.  Vulxilntid.  T-ib.  51— öfi.    —   SnUfr  ,  S.    äOl.  -    Siehntitch**' ,    l.     10 1: 

V,  KoLKHW,  FrünkJaelK  —  f.  Mlfding,  1.  S.  üOJ.  —  ^u^ipl.  »u  Siebin  W.B  Vir.  IIH,  —  Tff- 
ro/.  r,   I4r., 

Kotzai],  Freiherren  (Schild  gevit^rt  mit  Mittelschilde.  Im  rotheu 
Mittelsehible  ein  rechtssehreitender ,  zurücksehender,  silhemer  Widder 
niit  g  ekrü  nun  ten ,  goldenen  IR^rnern:  erloschene  Familie  v,  Kot^au. 
1  un(]  4  in  Silber  ein  reehtsseheuder.  blauer  Adler  u.  2  und  3  in  Roth 
zwei  sc hrügr echte,  goldene  Balken).  Reich slreiherrnstand.  Diplom  vom 
19.  Juni  17BB  füj*  die  Gehrüder  Friedrich  Christian  Wiliielm  u.  Frie- 
drich Augtist  Etile  Herren  v.  Kotzau,  für  sieh  u.  ihre  eheliche  Nach- 
kouunenschaft.  mit  dem  Titel:  Frei-  u.  Edle  Herren  v.  Kotzau.  —  Ein 
aus  llohenzollenischeni  Geblüte  stamnn^udes,  in  dem  Kgr.  Bayern  und 
Sachsen  begütertes  freiherrliches  Geschlecht-  Markgraf  Georg  AL 
brecht  zu  Brandenburg -Culmhach,  gest.  1703.  jüngster  Sohn  des 
Markgrafen  Georg  .41hrecht  zu  Brandenhurg-Bayreuth  aus  zweiter  Ehe 
mit  Sophie  Marie  Grf.  zu  Solms  und  Urenkel  des  Kurfürsten  Johann 
Georg  zu  Brandenburg,  schloss,  mit  Zustinunuug  des  regierenden  Mark- 
grafen Christian  Ernst  zu  Brandenburg -Bayreuth  u.  mit  Einverstllnd- 
niss  des  nachmaligen  Königs  Friedrich  I,  von  Preussen  und  Kurfüi'sten 
zu  Brandenburg,  27.  April  1699  ein  Ehebündniss  zur  rechten  Hand 
mit  Regine  Magdaleue,  Tochter  des  Raths  und  Amtmanns  Johann  Pe- 
ter Lutze  (TiUciusJ  zu  Ober-Kotzan,  Aus  dieser  Ehe  entsprossten  drei 
S/\hne:  Friedrich  Christian  Wilhelm,  geh,  1700  und  gest,  1739,  Fried- 
rich Carl,  geb.  1702  und  gest.  1703  und  Friedlich  August,  geb.  1703 
und  gest.  1769.  Dieselben  führten  nach  dem  Ehevertrage  den  Namen: 
Edle  Herren  v,  Kotzau  u.  die  Mutter  nannte  sich  Madame  de  Kotzau. 
Nach  dem  Tode  des  Markgrafen  Georg  Albrecht  zu  B.-C.  erhielten  die 


—     253     — 

damals  lebenden  zwei  Sdbne  die  ihrein  Vater  xugestatidenen  Gflter  Ober- 
KnUaii,  ILiydeck  ninl  Aiit^^Ki'^lri  miwf^il:  Hof  iiri  Voii^tlaiido  von  dem 
regierenden  Mark^nifoii  Christniii  Ernst  zu  Leben  u.  wunlen.  wie  nben 
angegeben,  in  den  FreiheiTustantl  erbobeu.  FreUierr  Friedricb  Glun- 
ätian  Wilbelin.  vorm.  1731  mit  Christiane  Tliorese  Ek»önore  Grf.  zu 
?4cbönbur^r.  ja^eb*  171 H.  wurde  der  StuMimvater  der  älteren  Linie  des 
Hauses  lu  der  Bruder  det^selben,  Freib,  Friedricb  Aupist,  fdrstl.  bnin- 
deob^-culinb.  Geh.  -  Katb .  Krbsclienk  dos  HurjttRmfentbams  Nürnberg 
obeHmlb  des  Gebirges,  Hofjfif^ernL  /u  BayreutiK  Obertorstnieister  zu 
liebte nberg  efe..  venu,  in  erster  H]*e  mit  (•liristinc  Eleonore  Catbarine 
T.  Reit^enstein.  gest.  1 7*U ,  stiftete  die  jüngere  Linie.  -  Die  ältere  Linie 
atzten  die  lieiden  Söbne  des  Stifters:  Freiherr  Frietlrich  Christian 
Wilbelm  (IL)  und  Freih.  Erdmann  Wilhelm  fort..  Ersterer,  geb.  1732 
und  ^esl.  1801.  markgr.  branden!).  Geli.-Ratb  n,  k.  preuss.  Kammerb., 
war  in  zweiter  FAia.  vernirddt  mit  Chnrhjtte  Freiin  v.  Victingboff  u.  aus 
dieser  Ehe  entspross,  neben  ilrri  vrrinählten  Töchtern,  Freib.  Friedrieh 
Christian  Wilbelin  iHI.)  Herr  zu  Glier-Ktitzau,  Haydeck  u.  Autmigriin, 
Terin.  1H23  mit  Caroline  Jabniehen.  ans  weleher  Ehe.  neben  zwei  ver- 
mählten Töchtern,  drd  Söhne  stammen,  die  Freiherren:  Friedrich 
Christian  Wilhelm  (IV.J,  geb.  1R24,  verm.  1850  mit  Josepbine  Walz; 
AemiK  geb.  lH2fL  vermliblt  1857  nnt  Rosa  Freiin  v.  Waidenfels*  geb. 
1840  und  Hiebard.  ^el>.  1835,  —  Freili.  Erdmann  Wilhelm,  9.  oben, 
geb.  1737  und  gest.  1HÜ5,  k*  franz.  Capitain.  war  mit  einer  v,  Metscb, 
gest.  1807,  vennaldt  u.  aus  dieser  Ehe  entsprossten  Freih.  Friedrich 
und  Freib.  Wilhelm.  Freib,  Friedrich,  geb.  1783,  Herr  auf  Tlnirm  und 
Ober-Wiera  im  Kgr.  Sachsen,  ehemaliger  fürstl.  und  grilfl,  scbönbnrg. 
Regier.-  n.  ConsistoriaLRatb,  vennäblte  sich  1823  mit  seiner  Cousine, 
Caroline  Freiin  w  Kotzau,  geb.  1800,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
vermählten  Töchtern  ,  ein  S(din  stammt:  Freib.  Hans  Erdmann  ,  geb. 
1826  —  Freib.  Wilbelm  auf  Thurm  und  Ober-Wiera,  geb.  178U,  ver- 
mälUte  sich  nicht.  —  Die  jüngere  Linie  stit'g,  wie  folgt  herab:  Fruib, 
Friedrich  August  (IL)  geb.  1735  nnd  gest  1822  —  Sohn  iles  Stifters 
dieser  Linie,  des  Freiherru  Fric«irich  August  —  bannov.  Hanptnuinn : 
Margaretba  Catharine  Neumüller;  —  Freib.  Friedricb  Aemilius,  geb, 
1771  und  gest.  1829,  früher  k.  dün.  und  spüter  hannov.  Officier:  N. 
V.  der  Hude,  verw.  v.  Zengen ;  —  Freih.  Friedricb  Wilbelm  Albrecbt 
August,  geb.  1800,  Haupt  der  Linie,  k.  hannov.  Lieut  a.  D.,  vermählt 
1835  mit  Christiana  Helena  Aronds,  gest.  1837,  aus  welcher  Ehe  zwei 
Söhne  enlÄprussten,  die  Freilierren:  Hendrik  Albert,  geb.  1836  u,  Carl 
Aemiliuö,  geb.  1837.  Die  vier  Brüder  des  Freiberrn  Friedrieh  Wil- 
helm Albrecbt  August  waren,  neben  ^wei  Schwestern ,  die  P>eiberren : 
Benihard  Heinrich,  geb.  1802,  k.  hannov.  Major:  Carl  Friedrich,  geb. 
1810,  Friedrich  Carl,  geb.  1813  und  Eduard  Georg,  geb.  1815,  Beide 
in  k.  bann.  MiUtairdienstcn. 

Gnuhi;,  H.  HCM.  -  füfdermamir  VoiijlUndt  T«b.  57 -S9.  —  N.  gcn«al  tlHiKlburh,  177«, 
&  m^—'Jh.  -  V.  lanff,  S.  i«H  Hitt^  6&.  —  S.  Pt.  A  -L.  V.  S.  2H:%,  —  FirUtfrt  m,  d.  Knta^ 
t^eit  Ab^taminuag^  dr^r  Freiti,  v^  KoLitu  mit  di"m  Uwitair'  lliiild>L>ürfMllfrn.  Tljuinoi^'er,  IHi9  und 
t>««ielb4Mi  hi«tor.  Tiistihenb.  di^t  Jiann.  Ad«li.  ^.  1^3  und  84,    -   FrtiA.  e.  Liidthnr^  f.  8. 172« 

—  G<-iifr*L  Tm-ichunb.  dvr  fnih.   H«u«or,  18.14.  «.  %n-^i.  lÄSS.  S.  aü3— Ö  u,  ISGI.  S- 3*4-8«, 

—  W.'B.  4.  Kgr.  Bayern,  Ol.  43  niid  ».    W^ickem,  5.  khih.  8.  W»  und  im   —    t.    tf«/)wr, 


—     254     — 

bJ»yer,  A4*l,  Tib,  43  unil  H.  4,t.  —  W.*B,  d.  Hkt.  BanuoFcr,  R/  6.  und  8.  9.  —  W,-B.  der 
Särh».  StÄÄteu.  II  a4.  —  A^uMcA^f,  T.  Ä.  VU  und  44.  —  r.  Hafner ^  hAiniov.  Adel,  Tab-  19 
Hinl  S.   17, 

Kotze  (in  Blau  ein  gteheinler ,  \ orwärtsgekelirter,  scliwarz  beklei- 
<loter,  bej^drtotiT  MtViich  mW.  grauem  Haar  n.  Harte,  beniMiüiigeiHlen 
HfiTidf*:!  und  bkissrn  FüSÄi^n),  Altes  Rittergoscklecht  iui  Stifte  Merse- 
burg und  iin  Herü^tf^tbimit'  Ma|=cdebiirg ,  web-tics  nanifMillicb  siwiscbeii 
MersiOmrii  uml  Halb"  ausdmlicb  bogütert  wurib?.  Dasselbe  war  im 
Stifte  MerseburL^  srbfiii  im  12.  u.  13.  Jalub.  mit  mebreren  Gtlteni  an- 
gosessen ,  stniid  mit  dorn  Stifte  uutl  mit  der  Stadt  IJalle  oft  in  offener 
Febtle  uml  sass  f^nater  aucb  auf  den  Sclilösseni  Teudit;?  bei  Ltitzen  und 
Bedni  bei  Freibur^ ,  wt^lclie  Kclilcjsser  im  Anfange  dos  15.  Jabrb.  von 
dem  Bisidiofe  Geverbard  */m  Mei^eburg  belagert,  erobert  uml  tiieder^e- 
rißseu  wurden ,  worauf  sich  das  Gescbledit  im  Erzstifte  Magdeburg 
niederliess,  in  denjs(4ben  bedienstet  wurde  und  mebrere  Ritter  aus  dem 
St4imm  Katze  ITani>tkHite  und  BurgvcHffte  zu  Giebicimnstein  waren.  Als 
solebe  starben  Flmiuin  K..  Hitt»r.  1427  .  Hermann  1474  u.  Leonbard 
lötiO.  —  Die  Familie  war  im  Saalkreise  bereits  1387  zu  ßeesen^  142t» 
7M  Ammeudorf  und  1480  m  Dtillnitz,  sowie  im  Mogdeburgiscben  1401 
zu  Parcben  im  jetzigen  Kr.  Jerichuw  11,  1510  zu  Altenliausen  und 
AlveuÄlebeii  im  Kr.  Neubaldensleben  ^  1589  zu  Klein-Oscbersleben  im 
Kr.  Wanzleben  ete.  angesessen.  —  Der  Stamm  hat  dauen^d  foitgebitibt 
uml  brachte  neuerUeh  aucb  Deutsch -Paulsdurf  bei  Görlitz  an  sich.  Jn 
neuester  Zeit  wurde  Hans  Fnedricb  Wilhelm  Lebrecbl  v.  Kotze,  Land- 
ratb  a.  D. .  als  Herr  auf  Kiein-Oscberskben  im  Kr.  Wanzleben ,  und 
Wilbebu  v.  Kotze,  Hittm.  a.  I*.  und  Domaineu-Pacbter  zu  Neu-Wegers- 
leben  als  Herr  auf  Lodersieben  im  Kr.  Querfurt  aufgeführt. 

Itrotuf,  MMgdnb.  C^tirouik,  K.  äH.  tilä  und  630,    -    f^pantffHinfrg  ,    tl.  8.  4  7^.    —    M/AUttr, 
AttMal.  «•äou.  H,  "ins,  —    GoHhe,  f,  8,   1104-6    —   K.   l'r   A,.L.   UL   8.   IBÄ  und  K*i.  —  fV^tA,  » 
9.  Uiiatur,  I.  8.  47a  u.  111.  !».  21*3.  -    9.  Mtding,  I.  S.  30a,  —  Sclili-»i»t5lifa  W.-B.  Nr,  490: 
Ffilherr  v.   KoUt^, 

Kcitzebue  { in  Silber  oder  iu  Blau  drei ,  2  u.  1 .  rothe ,  goldbe- 
saamte  KoHenb  Der  bekannte  dramatische  Dichter  u.  Fio  man  seh  reib  er 
Antust  Friedrich  Ferdinand  v.  Kotzebue,  geb.  lliW  zu  Weimar  und 
gefallen  zu  Mannheim  23.  März  1819  durch  Sands  Dolch,  bat  17Hfj 
als  damaliger  Pritsident  cies  k.  russ,  Gouvernements  zu  Keva! ,  mit  wel- 
cdier  Stelle  der  |versiUdiche  Adel  verbunden  war,  den  Minister  Grafen 
V,  llerzberg  um  Unterstützung  seines  an  den  Künig  v*in  Prenssen  ge- 
richteten (Jesuciies  wegen  ihm  zu  ertheüeuden  Adi'ls.  Derselbe  leitete 
Kamen  u.  Alduuift  von  dem  aUmarkisclien  Dorfe  Kossebau  her,  welches 
alhnlings  früher  der  Sitz  eines  gknchnamtgen  ritterlichen  Geschlechts 
T^ar,  doch  blieb  der  Antrag  ohne  Erfolg.  —  Später  ist  ihm  wohl  der 
erbliche  russische  AdelMSt^rnd  ertheilt  worden,  denn  sein  zweiter  Sohn, 
der  bekannte  Sccl'ahrer,  Otto  v.  Kotzebue,  kam  schon  zeitig  mit  dem 
adeligen  Prüdicatc  vor. 

Frrikfrr  r.   Ud^bm\  I    S,  472.   —    Tift^tf,  W.    ^'I. 

Koven  (Wappen  nach  dem  Diplome  vom  9.  Mürz  1717;  Schild 
der  Länge  nach  geiheilt:  rechts  iu  Silber  ein  halber,  schwarzer  Adler 
und  links  in  Roth  ein  lauger,  silberner  Widerhaken,  nach  aussen  von 
einem  die  Hörner  links  kehrenden  Halbmonde  und  von  zwei  Sternen, 


—     255     — 

der  eine  über,  der  andere  iiiitpr  dorn  Ilrtlbinonde,  liefrleitet;  nach  dem 
Diplome  vom  IH.  Uov.  1717:  Scliild  der  Lfiiit^e  nnrli  ^^etheilt :  recUr« 
in  Silber  (Gtjld)  ein  haUM  t\  scliwarzer  Adler  und  links  in  Bbii  fUnf, 
l,  3  u.  1,  goldeno  Strniei  nach  dem  IHplonu^  vf»ij  17BI:  in  Rnth  ein 
freischwebetidor .  reelitssehender,  weisser  Adler,  weleher  im  Sebiiabel 
einen  gHUiblättriK'en  Zweij^  hüU  und  niidi  dern  Diplome  von  1734  r 
Schild  der  Liinge  nueli  und  in  der  linken  lliUfte  ijner  i^t'theilt,  drri- 
feldrig:  1,  rechts,  in  (iold  ein  iialher.  sehwnrzer  Adlnr;  2,  links  oben, 
in  Blaw  tiinf.  K  '^  n.  L  ^ohlene  Sterne  und  3^  links  miten,  in  Silber  ein 
schwarzes  Tintenfass).  —  Adelsstantl  cles  Kf^r.  l-reussen.  Diplom  vom 
9.  März  1717  ftlr  Joliann  Anglist  Koveii,  llen^n  auf  Barkow  unweit 
Greifen  her  jr  in  Ptimnnni;  vom  IH.  De€br.  1717  für  Joachim  Christian 
Koven.  halberstndt.^cbeii  Kannnerrath  u.  liandrentnnnster  und  Herrn 
auf  Dreileben  bei  Wolndrstüdt :  vom  17.  Nov.  17rU  für  Jobann  Julius 
Kciven.  fürBtk  aabaU-zerb*;t^ehen  Rath .  Herrn  auf  Kiseniek  im  Aiibalt- 
^chen  n.  In  Fnunnern  ;oif  Hiukuw,  Damen,  Daniitz  u.  Lestin  und  vom 
12.  Mai  17,11  für  Umlolpb  Angnst  Koven  ,  altmiirkisrben  rie^ierinit?s- 
nitb,  u.  für  die  (iesebw ister  desselben.  —  Von  di'U  erwilbnten  l*ii»loms- 
Empfüngern  waren  Johann  Angnst  v.  Koven  und  Johann  Julius  v.  K. 
Brüder,  und  Joaebim  Christian  v.  K.  giib  im  (Tesnebe  um  den  preuss. 
Adelsstand  an,  <lass  bereits  sein  Vater  ein  kaisrrk  Adelsdifilom  rrlnil- 
ten  habe.  —  1745  und  noch  17fi7  geborte  Dannnhof  im  Kr.  Camin  di  r 
verw.  Dorothea  ('atbarina  v.  Koven,  geb.  v.  Uango  und  den  Siduieu 
derselben,  Jfdninn  ('ari  und  Carl  Friedrieh  v.  K. ,  dtteh  mnss  daliin  ge- 
stellt bleiben,  ob  dieselben  zu  der  Familie  des  Johann  August  oder  tles 
Johann  Jidius  v,  K.  gehfjrten.  IHv  Familie  des  ilmltdpb  Angnst  v.  K. 
war  mit  mehreren  Gütern  in  der  Altmark ,  sowie  im  Lüneburgschen  zu 
liümmern  und  in  P^mnnern  /u  Porehow  im  Kr.  Ilandow  angesessen  und 
hatte  in  der  Altmark  im  Kr«  Stendal  noch  1773  Uolzbansen.  1779  l'o- 
riU  und  1790  Berkan  im  Besitze.  —  Nneh  v.  Ilellbaeb  bbibte  \[»n  den 
hier  in  Rede  stehenden  Familien  v.  Koven  nmh  eine,  doeli  konnte  der- 
selbe nicht  iujgelpen,  welrbe.  Wahrscheiidieh  war  es  die  Nachküinm«  n- 
scbiift  ded  Joaebim  Christian  v.  K.,  welche  noch  (817  zn  Groppendorf 
im  Kr»  Neu- Haldensleben  begdtert  war. 

T.  Rrlihacfu  1*  ö.  ^^^^  -  N.  Cr.  A.-L.  lU.  8.  iKiS,  IV  ».  i^  himI  V,  S  vS3  uo<I  M.  — 
/-VwA.  *.  hfd^-hur,  r.  S,  4J;i  und  in.  8.  2M.  --  W,-B.  tltfJ-  Pf'-m«  MfMK  ril  71.  Nr,  1—4.  - 
XmfMeftt«,  IV    H,  234-^14.  • 

Kraatz,  Rraüfz  v.  Ko^ehlaii  (Schild  geviertr  1  in  Blau  drei  gol- 
dene, mit  goldem.T  Sehmo'  zusaniiiiengebundene  Cferstenahren;  2  n.  S 
in  Gold  ein  sehräglinks  gestelltes ,  mit  d^'r  S]jit/e  im  2.,  mit  dem  Grille 
im  3.  Felde  ruhendes,  stall Ih laues  Schwert  und  4  in  Blau  ein  recbtsge- 
wendeler,  silberfarbener  Falke,  mit  |f^oldenem  Sehnabel  uTid  Fiingeu|. 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  l(i.  Jan.  1858  für  Carl 
Christian  Kraat2,  k.  pr.  Hauptmann  a.  D,  und  Tiittergutsbesitiser  auf 
Gross- Kusch  lau  in  Ostprcussen,  mit  dem  Namen :  Kraatz  v.  Koselikm. 

*  Kraebenhc^rger*    Ein  im    Di  Jahrb.  zn  ilem  niedon^sterr.  Rittec- 

»tÄnde  gehörendes  Geschlecht  Jobann  Krachenberger  zn  Michsnitz 
war  1508  auf  dem  Landtage  zu  Krems  u.   1524  m  Wien  und  Bern- 


—     256     — 

katHl  K.  T.  Michsnit-z  war  1563  der  niederösterr.  Landrechte  Beisitzer 
uuU  üahlle  noch  1566  tue  Steuern  zum  Feldzage  in  Ungarn  gegen  die 
Türken. 

Kmcht.  Altes,  märkisches  Adelsgcschleclit,  welches  nach  Angelas 
926*  nacli  Vertreibung  der  Wenden,  in  die  Marken  kam,  später  in  der 
Nif?d<*rlausitz  ansehiiHch  begütert  wurde  und  in  neuer  Zeit  vorüber- 
gehend aueli  in  Schlesien,  Pojnrnerii.  Ostpreussen  etc.  angesessen  war, 

—  l>er  Fiunilie  stand  l>creits  1375  Biichholz  und  Nie  bei  im  jetzigen 
Kr.  Ziincbe-Bclzig  m ;  Werner  K.  hatte  ab  erzbischöflich  magdebur- 
f^scher  Vasall  1391>  das  Gut  Parclien  im  Kr,  Jerichow  U.  inne ; 
Utturich  V.  K,  war  1449  Canzler  des  Kurfürsten  Friedrich  IL  zu 
Br»iidenburg;  Alhrecht  v.  K.  kommt  1560  als  Senior  des  Erzstüls 
Magdeburg  vor:  Eustachius  ilsaak)  v.  K.,  Herr  auf  Linde nberg ,  starh 
lt;i7  als  kiirb  ran  den  burgscher  Oberst,  Director  des  calauschen  Kr.  u. 
llaindmaun  der  Aemter  Zechlin,  Wittstock  und  Lindow,  n.  hinterliess 
aus  der  Ehe  mit  Eva  v.  List  a.  d,  H.  Komptendorf  zehn  Söhne  u,  zwei 
Tttehter;  Hildebrand  v.  K. ,  Herr  tauf  Lindenberg  u.  Malleachen ,  ein 
SohiT  des  vorigen,  geb.  1638,  wurde  kurbrandenb.  Kriegsrath  n.  1612 
tUierluiuptmann  von  Cüstrin  und  hatte  aus  der  Ehe  mit  Anna  Maria  v. 
Kintdorf  einen  Sohn  u.  eine  Tochter;  Dietrich  v,  K.,  erst  in  k.  schwed., 
dünn  in  kurbrandenb.  Diensten,  war  später  k.  k.  Oberst,  erhielt  den 
Freiherrnstand  und  starb  1657  ohne  aus  der  Ehe  mit  Dorothea  Mag- 
dalena Marschall  v*  llerrengosserstn.edt  Nachkommen  zu  hinterlassen; 
Bartsch  Heinrich  v.  K.  auf  Gahry  war  1714  Landesilltester  des  Sprem- 
Uergschen  Kreises  und  in  demselben  Jahre  besassen  zwei  Brüder  v,  K, 
das  Gut  Tzschacksdorf  bei  Forsta  etc.  —  Der  Stamm  blühte  dauernd 
lort  und  Sprossen  desselben  traten  in  die  k.  pr, ,  so^ie  in  die  kur-  und 
k»  süchs.  Armee,  Ein  v,  K, ,  k.  pn  Generalmajor  a.  D.  lebte  1837  auf 
seinem  Gute  Roggow  bei  Regenwalde  in  Pommern,  und  ein  Capitain 
V.  K.  commandirtc  die  Garnison-Compagnie  des  1.  k.  pr  Garde-Reg, 
in  Spandau;  August  Friednch  v.  K.  trat  1832  als  k,  sächs.  Msyor  im 
1 .  leichten  Reiter-Reg.  aus  dem  activen  Dienste  und  wurde  in  neuester 
Zeit  als  Herr  auf  Zelz  im  Kr.  Soran  aufgeführt;  Arthur  Heinrich  Bartacli 
v.  K.  wurde  1852  Lieutenant  im  k.  süchs.  2,  Reiter-Uegim. ,  und  Frie- 
drich Albert  Bartsch  v.  K.  1853  Lieut.  im  9.  Inf.-Bataill.  —  Im  Kgr. 
Sachsen  hatte  die  Fiunilie  das  Rittergut  Sitten  bei  Leisuig  an  sich 
l^ebraeht. 

mtraal,  ^.  3».  —  Gmuer.  Laiiffiltcr  MerkwürdigkeiUn.  11 1.  S.  47.  -  Gaah«,  t.  B.  1106 
HHil  '.  -  f  Guntilinif,  Brondciiü.  AUm»  Anh.  8.  5ü.  —  N,  Pr  A.-L.  tri.  S.  161  und  168.  — 
^fih0rrw>  Ud^hur,  \.  H,  174.  —  Sifbmachtr,  I.  170:  Die  Krarlit,  Slch»wrh.  -  W,-B.  dur 
|ki«i|illiirhLMi  illnAt4?n,   VII.  l'i, 

Krackau,  Knickow  (in  Silber  drei,  in  der  Mitte  des  Schildes  mit 
«|#ll  Spitzen  zusammentretende  ^  rothe  Wecken  oder  längliche  Bauten). 
AlMi  »chlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  früher  auch  Cracan  und 
Trftkow  gesidjrieben  wurde  untl  mit  der  alten  pommernschen  Familie 
V  Krockow  nicht  verwechselt  werden  darf.  Dasselbe  sass  noch  1677 
JEU  AruRilorf  itu  Schweidnitzschen  u.  1708  zu Bechstedt  im  Weimarschen. 

—  Johann  v.  Krackau  starb  1606  als  Dom-Dechaut  zu  Meissen,  Naum- 


—     257     -^ 

bürg  iififl  Zeitz,  —  Dass  das  Goselilr^clit,  wio  Sinapius  sa^ft,  mit  Hein- 
rich v.  Krackau,  Herrn  auf  Arnsdorf ,  erloschen  sei,  bezieht  sieh  nur 
auf  Schlesien,  Der  Stamm  hat  in  Pretissen  und  Sachsen  ncidi  in  das 
19.  JaJirlL  hinein  gehlfUit.  F,  T,  J.  \\  KrnckTm.  li.  pr,  IJeut. ,  starb 
im  April  1^11  in  Berlin,  und  m  Sachsen  ist  der  Name  des  Geschlechts 
noch  1B22  vorgekominen. 

Kmoitk,  8,  Vi&.  —  Gfiuht,  l.  S.  S6Ö  :  Im  *riikpl  :  Cracow,  Krakow.  -  Frfik«rr  w.Lifde^ 
Anr,  L  8.  47i,  -  8i€bmacl,fr ,  I.  6«:  v,  KrickA«  ,  Sciileslsch,  —  (»,  Mtdinff,  I.  S.  309 
und  ^09 

'  Krackenhof,  Kmkefihoff*    Scljwedischer  Adelsstand,    Diplom  von 

1647.  Die  Einfiihnin^  in  das  Ritterliaus  zu  Stockhohn  erfol(aS:e  1649. 
^  In  der  zweiten  Hälfte  des  IB,  Jahrh.  kam  die  Familie,  in  Schweden 

'  Krakenhoff  geschrieben .  nach  Sachsen  und  wurde  in  der  Niederknsitz 
begütert.  —  Carl  Heinrich  v.  Krackeuhof,  kursachs.  Kaniinerherr,  war 
1780  Herr  auf  Canig  bei  Guben.  Der  Stamm  blühte  noch  fort,  doch 
fehlen  weitere,  genaue  Nachrichten. 

Hand^icbfiftHchi*  NoU».  —  Frmhrrr  ».  L^dthur ,  l,  8,474.  —  8ctiwedlicli<*i  W.  -  B., 
Ili4il.  44.  —  W.-B.  der  H&vhB.  i^lA»u-,u  tV.  5«. 

►  Kranker  v.  SchwarfsGenfeld,   Kraker  v.  Schwarxenfeldt.    Böh- 

mischer Adelsstand.  Diplom  vom  2.  (2Lj  Jan.  1668  für  Christoph 
Kracker ,  Bfirgermeister  und  Salz*Einnehmer  zu  Tarnowitz  und  für  die 
Sohne  desselben,  Johann  u.  Christoph  (IL)  K,,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Schwartzenfeld.  Christoph  (11.)  K.  v.  S.  kaufte  1698  das  Gut  Kaltvor- 
werk bei  Oels  und  setzte  den  Stamm  fort,  welcher  später  zn  Kobelau 
im  Nimptschen  nnd  zu  Ludmgsdorf  bei  Keissc  und  in  neuer  Zeit  zu 
Bugenau  und  Gross-Sürding  im  Kr.  Breslau  begütert"  wurde.  —  Carl 
Kraker  v.  Schwarzeufeldt  war  1837  k.  pr.  Geh,  Regieningsrath  bei  der 
Regierung  zu  Breslau  u,  Repräsentant  der  GeuGraliandBchaft  für  Ober- 
Schlesien,  und  Eduard  K.  v.  S, ,  k.  pr.  Karanierherr,  1857  Herr  auf 
Bogenau  u.  Gr.  Sürding. 

H.  Pf.  A.  L.  ü!,  ».  leS  DDd  V.  a,'ifi4.  -  Freiherr  t.  Udehur,  L  ß.  414  u.  »H.  «.  293. 
—  ScbJetiach.  W.B.    Nr.  30 '^  niHr  ^.74 

Krackt^rii^^e ,  Kracke rüiäjge,  genaunt  v.  Herbem.  Altes,  ritter- 
liches, westpliiUisches  Geschlecht,  welches  später  den  Adel  ablegte. 
Dasselbe  sass  1427  und  noch  1548  zu  Ränthe  unweit  Hamm  und  1534 
zu  Getst  hei  Beckum  und  Hilbeck  bei  Hamm  etc.  -—  Johann  Kracke- 
rügge  war  lß2S  und  Deinrich  K.  1625  Bürgermeister  zu  Unna. 

Freih,  w.ledfhur.l.  BVtt.  —  e.  SiHmn,  Tub.    U.  ^fr.  3. 

'  Krackewitx »  Krakewitz  (in  Silber  ein  rother  Panther).    Altes, 

pomuiernsches,  nicht  Juit  der  seh  lesischen  FamiUe  v.  Kreckwitz  zu  ver- 
wechselndes Adclsgcscldecht,  welches  in  Neu-Vorpommern  und  zwar 
auf  Rügen,  sowie  auf  dem  Festlande,  im  15.  bis  18.  Jahrb.  viele  und 
ansehnliche  Güter  inne  hatte  und  dessen  gleiclinamiger  Sitz  auf  Rügen 
schon  1303,  sowie  Gudderitz  1324  in  der  Hand  der  Familie  war.  Die 
Familie  kam  nach  Mekleuhurg,  wo  dieselbe  bereits  1572  an  der  Ueber- 
weisung  der  Klöster  Theil  nahm ,  sowie  später  nacli  Dänemark  und 
HTUrde  neuerlich  auch  in  der  Niederlausitz  begütert.  —  Kurt  K.  be- 
gleitete 1496  den  Herzog  Bogislaus  X.  in  Pommern  auf  der  Reise  in 
das  gelobte  Land  uud  w^irde  von  demselben  am  Heiligen  Grabe  zum 

Xntte&ki^  Deatacta,  Adelt-Lox.  V.  17 


i 


—      258     — 

Ritter  geschlaj?eii ;  Caspar  K.  war  1545  als  Abp:eordneter  der  pom- 
mernsclieii  Ht^rzoge  auf  dt^in  Concil  zu  Trieiit;  Caspar  (IT.)  v.  K.  konuiit 
1566  als  Amtslniuptmimii  m  Biirth  vor  und  Barthold  v.  K.,  Herr  zu 
Trig^e  auf  Rngeu,  Dr.  u.  Prof.  der  Tlieologie  zu  Grt-ifswalde  u.  Gene- 
ral-Superiiitütidtnit  in  Vörpommeni,  starb  1842.  Vcm  den  Söhnen  des- 
selben starb  Jnsndiim  .  Prof.  d,  Tlieologie  niid  Prediger  au  der  Ritter- 
academie  Sora  zu  Kopenhaiffeii .  1642  im  tlr].  Lebensjahre,  und  von 
dessen  Söbucn  war  Allunl  Jotteliim,  fjest-  1732,  Dr.  n.  Prof.  der  Theo- 
logie xn  Rostoek  und  später  Cousistorial-Prüsident,  General-Superm' 
tendeat  in  Scbwedisch-Pnmnieru  und  Prof.  tbeol.  primär,  zu  Grdfs- 
walde,  und  ein  Anderer  Kammerjunker  am  k.  dän,  Hofe.  Von  den 
Söhnen  des  Yaters-Bruder  Beider  nahm  der  älteste  1727  als  k.  dün. 
Oberst  den  Abschied,  und  ein  anderer  Sohn  war  ITilO  k.  dau.  Jäger- 
meister und  Landvogt  in  (Jldenburg.  —  Der  Stamm,  welcher  in  Mek- 
lenburg  1572  u.  noch  1674  zo  Gevezin  im  Amte  Strelitz  iinfl  17S*5  zu 
Briggow  im  Amte  Stavenhagen  begütert  war ,  blühte  in  Pommern  fort, 
sass  noch  1849  zu  Cunimerow  im  Kr.  Fraiizhurg  und  war  in  der  Nie- 
derlausitz im  Kr.  Luckau  1836  zu  Jet^ch  und  1841  zu  Falkenhayn 
angesessen. 

Micratfl.  «.  aSl  C*97).  —  p.  FritAhuer,  Nt  m.  —  tiauhf ,  1,  8.  HAT  und  8.  —  w.  B*hr, 
U.  M.  S  16*»ii  —  L.otic.  ütPt  ml-l.  F*.nii>/I  l>ÄiJTOark  .  I-  S  '399  und  Tii*j.  M.  Nr,  143.  — 
N.  l'r,  A  -L  VI.  S  »Hi  —  Frrffi  ?  lfti**'U.t,  1.  »  <74  u  Ih  und  Hl.  S.  293.  ^  Si*h macht t, 
ItU  r^5  ;  Dii  KriikeviUon  ,  l'oium.r.  —  r.  MtdinQ,  II.  >.  a2r..  -  Mnklcub.  W.-B.  T**».  »8. 
Nr     inii  und   S.  4   u    2<i.    -   eimmT    W -R,    I.    ju. 

Ki-aekwitz*  Krockwitz  |in  Blau  ein  auf  einem  grünen  Berge 
stehender,  im  Sehuabel  einen  goldenen  Ring  haltender,  schwarzer  Ruhe). 
Altes,  frliher  Krockwitzer  n.  Kruckwitzer  genanntes,  mährisches  Adels- 
gescblecht,  welches  im  15.  u.  16.  Jahrb.  zu  Neudorf  und  Pissling  in 
Mähren  sass  u.  aus  welchem  einige  Sprossen  nach  Oest erreich  kamen 
und  in  Niederftst erreich  die  Güter  Pnmmerstorf  n,  Kirchberg  an  der 
Wild  mit  liechtensteinschen  Lehnstücken  an  sich  brachten.  Wazlaw 
(1^'euzel)  KrockT\it/er  lebte  um  1490;  Sigismund  K.  zu  Neudorf  kommt 
1Ö07  u.  1518  u.  AVoUgang  K.  zu  Neudorf  u.  Pissling  noeh  1553  vor. 
Der  Sohn  des  Letzteren,  Adam  v.  Krack witz  zu  Pi<?sling,  starb  1588 
ohne  Kinder  u,  hiuterliess  Schloss  u.  Gut  Pissling  im  znaymer  Kreise 
seinen  Scbwe«?tern,  Agnes  verm.  v.  Zahradezky  u.  Susanna  veiTii.  Czrec- 
ziczky.  —  In  Oesterreich  maclite  sich  zuerst  der  oben  genannte  Sigis- 
nvund  Kr ock witzer  sesshaft  u.  der  Sohn  desselben.  Hans  Krack witzer  zu 
Pnmmerstorf.  erschien  1524  auf  dem  niederösterr.  Tiandtage  unter  der 
Ritterschaft.  Ein  Enke!  ries  Letzteren,  Johann  Ludwig  v.  Krackwitz 
schrieb  sich  1605  Herr  auf  Kirebberg,  Pissling  u.  Klobaten,  diente  dann 
als  Hauptmann  unter  den  Truppen  der  protestantischen  Stilnde,  wurde 
1620  in  die  Acht  erkiüit  ,  verlor  seine  Güter  n.  lebte  noch  1631  als 
Exulant  in  Ungarn.  Der  Sohn  desselben  aus  der  Ehe  mit  Agnes  v.  Zah- 
radezky  diente  ebenfiills  den  protestantischen  Stünden  ,  kam  ins  Ge- 
fängniss  und  wurde  1621  nach  erlegter  Geldstrafe  entlassen.  ^- Das 
Geschlecht  soll  in  Ungarn  noch  im  18.  Jahrb.  geblüht  haben. 

WiA^grili,   V.    »,   ^1.«    U.67. 

KraedeL    Ein  früher   zu  dem   schlesischen  Adel   zahlendes  Ge- 
schlecht. Erasmus  Krüdel  v.  Olimberg  war  1592  Hauptmann  zu  Kreuz- 


—     25f>     — 

bnrg  und  Pietschen  und  spiiter  Ratii  des  Herzogs  Joliaim  Christian  zu 
Bri<*g. 

frtiti.  ».  Ifdetjui,  L  H    47Ä. 

*  Kra««t*wit35,  Krouowitz,  Kranwitz.  Altes,  im  H.Jalirli.  in  Schle- 
sien vorgekommenes  Adelst^esclileeht.  dessOTj  Stnimuluuis  wohl  dsis  Stlidt- 
cheii  KriliuHvitz  im  Troi)i>ausehen  war.  Albreohl  Kriienewitz  lebte  1  B41 
unter  dem  Herzoge  Dolco  zu  Schwindiiitz  ii.  (Conrad  v.  Krennwit^,  flu 
reirlier  lütter,  sraiid  um  KJTii  uat  seinen  vier  Sölineii,  llerlK^rt,  fk-iri- 
rich.  Coiu*ii(l  u.  Erich,  am  Ilofe  des  IJerzogg  Nicol  m  Tnjppau  iit  pfros-, 
sem  ATis*jlien. 

Kraentxer.  Böhiuisclier  Adelsstand.  Diplom  von  1735  für  Augustin 
Joseph  KrAntzer,  !ieiTBchalt!iohen  Secretair, 

Kriifldiniff^  v.  (froiffeiiMtoin.  Krhlätid.  -  <%terr.  Adel^^ataud.  Di- 
plom von  1715  für  Friedrieh  Krllstdinigg  aus  Kslruteu ,  uüt  (k^rn  Prll- 
dlcatc:  v.  Greifeiistein. 

*  Kraewel  (Srhihl  durch  eine  aufsteigende,  fremde  Spitze  getheiltr 
dreitV'ldrig:  1.  oben  rechts,  hi  Silber  ein  seh  war/er  AdlerstlHgel ;  2, 
oben  links,  in  Gold  ein  grUnes  Kheblatt  an  kurzem  Stiele  u.  3,  in  der 
von  Roth  und  Blau  der  Liinge  nach  getheilteu  Spitze  zwei  gekreuzte, 
güldene  Kaiioueiir(dire).  Adelsstand  (h*s  Kirr.  Primussen.  Diphim  vom 
13.  Miij  l><2t)  für  (üiristian  Friedrith  Düvid  Knnvel,  k.  pr.  Major  in 
der  Garde- Artillerie- Brigade  u.  Mitglied  der  Artdlerie-Pmiutigscoui- 
mission.  Derselbe,  gest.  1841  als  k.  preuss.  (Hjervtlienteaaut  a.  IK  hat 
den  Stamm  fortgesetzt.  Ein  Solm  desselben  war  18311  Oherhindes-Ge- 
richts  -  A*5sessor  zu  »uuibnrg  und  ein  Anderer  ist  Oberst  in  der  nie- 
derschlesischen  Artillerie-Biigade  Xr.  5.  Kächsidem  stehen  jetzt  in  der 
k.  \M\  Armee  zwei  SprosKen  des  Stammes:  d<^r  eine  als  laeuleniuil  im 
4,  tliU  rill  NT  in  eben  Infaut.-Iiegim*  n,  der  zweite  als  Lieutenant  im  1.  sebwe- 
rttn  I*andwehr-Reiter-BegimentG*  LetzttTer,  Friidricb  v.  K. ,  ist.  Herr 
auf  Bresa  im  Kr.  Neumarkt.  --  Kiner  gauz  auderen  Familie,  welche 
sich  Kravel  schrieb,  ents]irosste  David  Kravel ,  welcher  sich  1744  bei 
Prag  so  auszeichnete,  dass  er,  s.  den  betrefl'enileu  Artikel,  mit  dem 
PräfUcate:  v.  Ziskaherg  den  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen  erhielt. 

H-M.^chriJt.    N  .US.    -   M     Pr.  A.-L    ML  S    \^n.  —  Fti^ihtn     p.   Udeffftr  ,  I.  H.    \U.  — 
W.  n    der  Vrruts.  HtJUÄrrh,   tu,  12.  —  Kttfichl*-,  IV    8,  236. 

KrafTka  v.  Felsenschwert.  Erblünd.-österr.  Adelsstand.  Dijdom 
von  IB17  für  Anton  Kraffka.  k.  k.  pens.  Major,  wegen  44jähriger 
Dieustleistung ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Felsenschwert.  Der  Stamm 
inirde  fortgesetzt.  Antun  Krafka  v.  Felsenschwert  war  in  neuester  Zeit 
k.  k.  Major, 

Rrafft,  KraiFt  v.  DelmenBingen  (in  Roth  ein  schrägrechter,  gol- 
dener Baiken).  Altes  si-bwäibiscbes  Adelsgeschlecht .  welches  ursprüng- 
lich Steeg,  Semita,  nach  dem  l»ei  Schani  hausen  im  jetzigen  Ober- Amte 
Stuttgart  liegenden  Schlosse:  der  Steeg  gelieisseii,  durch  einen  Sprossen 
aber,  welcher  iu  einem,  in  Gegenwart  des  Kaisers  gehaltenen  Zwei- 
kampfe gi'osse  Krall  bewies,  deu  Namen  Krafft,  Kraft,  erhalten  haben 

17» 


—     260     — 

soll.  Die  Stammreifie  der  Familie  beginnt  mit  Doniimcus  K.  ^  welcher 
nm  129^  als  kaiserl.  Caiizlor  starb,  naehdem  er  di\^  Dominicaner  Klo- 
ster zu  Ulm  ^i^stiftet  Lntte.  Später  gehörte  die  Familie  zq  dem  ade- 
ligen Patriziate  der  damaligen  freien  Reichsstadt  Ulm,  wurde  als  K, 
Carl  V.  29.  (M.  1552  sit-bzehn  Ulmer-Gesclileclitern  den  Adel  bestä- 
tigte, ansdrücklieb  genahnt,  nnbni,  im  Besitze  von  29Scblössern,  Flecken 
utnl  IW^riern,  die  Beinamen  (5  am  er  schwang,  Delmensingen,  Dischingen 
etc.  an,  hatte  das  Ulnier  Todtengrilberamt  mit  idh-n  zu  demselben  ge- 
hörigen Zehnten  ,  Zöllen  etc.  als  ein  fürstliches  Leim  von  dem  Gottes- 
hanse Reichenau  iiiiie  nnd  hekieidete  im  Ulmer  Stadtregimcnte  die  vor- 
nebnisti^'u  Aiuiter,  wie  denn  im  dritten  Jahrzehnt  des  18.  Jahrb,  Ray- 
mund Krafft  Y.  Delmensiugeii,  welcher  im  Rufe  grosser  Gelehrsamkeit 
stand  und  eine  bedeutende  Bibliothek,  deren  Catalog  1739  gedruckt 
wurde,  besass,  als  Bürgermeister  starb.  Längere  Zeit  vorher  hatten 
sicli  Sprossen  des  Süimnies  in  Thtlrinpien  nnd  Wüiltemherg  niederge- 
lassen: Johann  Conrad  v.  K,,  war  um  11*46  h.  wilrttemb.  Kath,  und 
Hans  V.  K.  im  3(>j;ihng<*n  Kriege  fürst  1.  sädis.  Oberst.  —  Der  Stamm 
blühte  fort*  und  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgn  Bayern 
wurde  Christoph  Erhard  Krafft  v.  Delmensingen,  geb.  LT 70,  k.  bayer. 
Kreisrath  in  Passau  mit  seinem  Vetter,  Franz  Xaver,  geh,  1777,  früher 
fürstL  schwarzeubergscher  Justiz-  und  Uomauial-Canzlei-Secretair  und 
später  Raths-Accesist  bei  dem  k.  bayer.  General -Connnissariate  des 
Ober-l*omiukrdses  in  dieselbe  eingetragen.  —  In  neuer  Zeit  haben,  so 
viel  bekiuint;  aus  dieser  Familie  auch  Glieder  in  der  k,  sächs.  Armee 
gestanden  nnd  zu  denselben  gefiörte  Richard  v.  Kratl't.  k.  sächs.  Haupt- 
tuami  im  ÄJtillerie-Corps ,  welcher  1853  aus  dem  activen  Dien&te  trat. 

Mich.  Frnttn,  Bfnchr,  d,  jid«M|E<?ii  u.  elirbareu  OeschL  in  den  Itckbjiitäillei^  8  t8Ä — W.  — 
Oisuht ,  I.  rt,  MO-*  Mod  9.  -  p.  Liin.j?.  S.  413.  —  Si^hmach^f,  I.  20^.-  Di«*  Kraft,  UluUche 
Edel.  i'Ätiicier,  -   Tyrt'ff,  II.  100.  —  W.^B,  d.  K%r.  B«y<«nK  VI.  €ö,  ^  W,-B,  d.  Siehaiicli^n 

Krafft-EUingen,  Krafft  Festeiiberg  auf  FroUnUerg»  genannt  v. 
Ehingen,  Freiht^iTeu  iScInld  geviort,  mit  Mittelschilde:  1  u.  4  in  Blau 
ein  aufwachsender j  goblener  Adler;  2  u.  3  in  Schwarz  ein  goldener 
l^öwG,  und  in  dem  der  Lilnge  nnch  getheilten  Mittelsrhilde  rechts  in 
Gobi  ein  in  der  Hand  eine  Keule  baUender  Arm  und  links  in  Roth  ein 
mit  Schild  u.  Schwert  bewaffneter  Ritter,)  Reichsadels-  u.  Freiherrn- 
st4ind.  —  Aib'lsdipiom  vom  20.  Mürz  1770  für  die  Gebrüder  Carl 
Anton  Krafft  (Kraft  ,  Oberamtmann  zu  C'reuzthal  in  Vorderösterreich 
und  Jobann  Ncpurnuk  K..  Oberomtmann  zu  Wiblingen,  mit  dem  Prädi- 
cate:  v  Festenberg  u.  Fronberg,  und  Freiherrndipiom  von  1805.  — 
Die  Empfänger  des  Adelsdijdoms  waren  Söhne  des  (Jberamtsmanns  des 
Kh>sters  Wablsee  Krafft  und  Enkel  des  Syndicus  und  Landesdeputirten 
der  Stadt  Ehingen  K.  u.  Gast  giebt  an,  dsiss  das  Geschlecht,  welches 
sich  aus  Ulm  herleite  nvobir  aber  in  Be^ug  auf  die  uhner  Familie  KraffI 
das  Wappen  nicld  sprielit)  Pin  Zweig  d«T  Krafft  v.  Festenberg  sei,  wel- 
cher nebst  Festenberg,  filnt  Meilen  von  Breslau,  früher  auch  dasScbloss 
Minneburg  in  Westplialen  besessen  und  sich  dann  in  Tirol  angesiedelt 
habe,  —  Ein  Sohn  des  genannten  Johann  Neponmck:  Modest  Franz 
Alois  K.  v.  F.  auf  F.,  geb.  1764,  k.  bayer.  Kreisrath  in  Kempten, 


—     261     — 

ie  nacli  AnloRiiHK  <lfT  AtlHsmatrikel  de^  K^r,  Bayern  in  diesolho 
ehjf^tragen.  —  Die  freüierrliolip  Familie  hlllht  jotüt  im  (irossh.  Badrn 
ODd  das  Haupt  ilerselbei*  ist:  Frit^cirieli  Frpili.  v.  Krafft-Festeiiborg  auf 
Frohnlifrg,  genannt  w  Eliijif^eu  (Tv  rafft  -  Eliin  f?eii  1 ,  gfli.  18' »7,  ^'rossh. 
had.  Oberamtmami  zu  Wolsaeli ,  verm.  in  ersten*  Ehe  l^'dd  mit  Clam 
Mitleraiaier ,  gest.  l^r^'t  und  in  zweiter  1857  mit  iler  Schwesiter  der- 
selboB .  Louise  Mitlerinaien  Aus  der  ersten  F^be  stammen,  neben  einer 
Tocbter,  dreiSöbue,  die  Freiberren  :  Fridolin  Jo?^ephRicbartl,geb.  1810, 
FriedricliPbilip|>  Josepb^  geb,  1845,  u,  Jobaiin  Franz  Otto,  geb,  1854, 

#.  lan^  ,  S.  iU  und  14,  -  Ät^g^rlt  c.  MükiffUl,  t:rg-bdp  H.  :t46  ii.  47,  ~  €ott,  Adrbh. 
H.  Gtoiahcrx,  Batj<'ni  Afah'ML  rt.  —  Optirnl.  Tuwcb^nbnch  der  fr^ib,  Hiia^cFt  IJ^CO,  8,  437  mid 
tWi.   ß,    129  und  IMK   -    W,  B.  d.   Kgr.  Dijmi,   yi.  ^T. 

Krtkfft  V.  KrafTteiiberg.  Erbblud.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1795  für  Wenzel  Joseph  Krafft,  k.  k.  Rittmeister,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Kräfte  nber^. 

*  Kraft,   Kiiifft,  auch  FreiUerreii  (in  Blau  drei,   1  u.  2,   bmune 

Bärentatzen).  Altes^  tbiliingisclies  Adelsgcscldceht,  dem  Wappen  nach 
ganz  versdüeden  Vi>n  der  ülmer  Patrieierfarailie  dieses  Namens,  wel- 
ches 16B0  u.  spiiter  in  Tbüringen  zu  Delitz  am  Berge  unweit  Merse- 
burg, 1714  zu  Tinkendorf  und  Bpäter  zu  Ingoi^leben  iui  CnJtlunsebtHi 
ete.  sass  und  dann  in  (»slprt^usseen  in  den  Kreisen  Friedlund,  Pr.  E ybm 
u.Konigsberpf  begütert  wurde.  —  Zablreiclie  Sprossen  des  Stammes,  nji- 
meiitlicb  a.  d,  H.  Delitz  am  Berge,  babeu  in  der  kurbrand^nb,  und  k. 
preuss.  Armee  gesliimleu  und  sind  in  derselben  zu  bohen  Elirenstellen 
gelangt.  Cbristian  Friedrieb  v.  K. ,  gest.  Hi79,  wiir  kurbrandeub, 
Oberstlieutenaut  und  Commandant  vonPilltiu;  August  Clinsti;in  Leb- 
recbt  T.  K.,  ein  Urenkel  des  vorstellenden,  starb  1813  als  k.  preuss. 
General-Major  u.  August  Friedriivb  Erdmann  v.  K.  1822  als  General- 
lieutenant a,  B,  Der  erwälinte  Generalmajor  August  Cbiistian  Leb- 
redit  V,  K.  hatte  aus  seiner  Ehe  mit  faroline  Knsine  v.  Himefeld  meh- 
rere Kinder  und  unter  diesen  namentlich  die  Söhne :  Corl  Milan  v.  K., 
gest,  1840,  General  a.  D.  und  Lebrecbt  August  Christian  \\  K.,  General 
u.  Landschaftsdirector  und  Herr  auf  Krafftsbnjien  l>ei  R.istenbnrg.  Aus 
der  Ebe  des  Letzteren  mit  Charlotte  Sopliie  \\  Canitz  entsjirossten, 
neben  xwei  Töditern  ,  zwei  Söbne.  Angnst  Hdiu^icb  und  Carl  Lebrecbt, 
von  welebeu  Erstei^er  als  Generalm;ijor  183r*  die  erste,  und  Letzterer 
ebenfalls  als  Generalmajor  die  vierte  Cavallerie-Brigade  conimandirte. 
Kädistdem  wurden  neuerlich  noeb  genannt :  Carl  August  Adolph  v,  K., 
als  General  der  Infanterie  pensionirt  1832.  und  August  Georg  Freih. 
V,  K.,  Generallieutenant  a.  D.  —  Das  Gut  Krafflshagen  im  Kr.  Fried- 
land  stand  in  neuester  Zeit  einem  Freih.  v.  Kraifl  zu. 

Brürknrr,  Kircbeti  u,  .*^chn1.  n-Stiiat  im  H.  Gi.thÄ^  Jl  ^t«  k,  ti,  H.  30  wtid  83,  —  N,  n#. 
fle«I.  HAi.dti,  1778  ft.  n%  nod  3,'ti.  —  N.  Pr.  A,-L.  V.  S  2'*5  uud  VI.  S.  Slf,  —  Frttihtrr 
t*   L*d^tiur^  L   N.    47r>. 

Kraft  T  Kraft  v.  Helnibsau  {in  Gold  auf  einem  grünen  Breibügel 
eiu  Sperber  mit  goldener  Krone  auf  dem  Kopfe).  Ein  aus  Bayern  naeb 
Niederfisterreieb  gekommenes  Adelsgescbleeht.  Caspar  Kraft  v.  Helmb- 
sau  aus  Bayern  wurde  1  r>fi8  als  Land  mann  unter  die  niede  rösten*,  neuen 
Ritte ratandsgescblecht er  aufgenommea ,  kaufte  1 577  die  Herrschafl  u* 


—     262     — 

Teste  Mayres  \ivn\  erluelt  durch  sf^ino  Uausfrau,  Eva  v.  Gundrcching, 
(iurch  Erbschaft  di\^  Gut  Griiiihaeb.  Der  einzige  Sohn  desselben,  llanä 
Georg  Kraft  v,  Ilebiibsau  auf  Mayres^  wurde  nach  des. Vaters  Tode, 
15B4,  mit  der  Vesite  Moyres  belehnt,  vermählte  sich  1591  mit  Catba- 
rina  Thanradl,  starb  aber  schon  1502  ohne  Nachkonimen.  Mit  ihm 
ging  das  Geschleoht  in  Oesterreich  wieder  aus. 

WifUtgritt,   V     S.   -Nii    iitid  1*. 

Kraft  V.  KrafteiibiirK.  ErbL-östen*.  Adelsstnnd.  Diplom  von 
1751  für  Johatui  Georg  Kraft,  Canzlisten  der  k.  k.  obersten  Justiz- 
stelle, mit  dem  Frädicate :  v.  Kraftenhurg. 

Kraft  Y,  Kraftenst«iii*  Diplom  von  1763  für  Cornelius  Kraft, 
k.  k.  Hauptmann  im  Inf.-Regim.  Graf  v.  Königsegg,  mit  dem  Prädi- 
cate :  v,  Kraftensteiii. 

^  Kragen,  Krapre.    Altes,  in  Thüringen,  im  Anhaltischen  und  Braun- 

BChweigischen  vorgekonimeiies  Adelsfreschlecht,  welches  1580  m  Sie- 
gelsdorf bei  Bitterfeld,  lf>(l4  zu  Gross- Werther  unweit  Nortibauson, 
1680  zu  Schreiiü  hei  Bitterfeld  und  1684  zu  Creisfold  im  Mansfeldi- 
schen,  sowie  1700  zuReihitsch  beiDelitzscli  und  zu  G<>deritz  sass,  auch 
im  Brauuscliweigischen  zu  Rottorf  liegütert  war  und  noch  1777  Nieder- 
Saxwerfen  hei  Hohensteiu  inue  hatte.  —  Heinrieh  v.  K,  lag  1513  mit 
den  Grafen  zu  Mansfekl,  einer  Schuldforderung  wegen,  in  grossem 
Streite  und  Eekard  v.  K.  hesass  um  1580  das  Gut  Siegersdorf.  I>er 
Enkel  desselben,  Heinricli  (TT.)  war  füirstl.  anhaltscher  Ratli  und  Dom- 
herr ?M  JTagdeluirg :  der  gleichnamige  Sohn  des  Letzteren  sturb  1 667 
als  fürstl.  llofmarschall  und  Landeshauptmann  zu  Zerhst  and  um  die- 
selbe Zeit  war  Casinnr  Dietnch  v.  K.  fOrsll.  anbalt-zerbstscher  Laudes- 
hanptmaun  und  Kanimerrath.  —  Der  Stamm  hat  noch  in  die  zweite 
Hälfte  des  18.  Jahrb.  hinein  geblüht,  doch  fehlen  weitere  genaue 
Nachrichten. 

Btckmatin,  Uh.  7.  8.  19S.  —  Gauhe^  T.  8.  IIW.  -^  Freih.  w.  Ledebur,  l,  »,41h.  —  Sieh- 
viachfr,  t.    15  L  :  t^  Krag«,  Mdstniach. 

Kralle.  Altes.  sÄchs.  Adelsgesclilocht,  welches  bereits  1440  zu 
W nickenstein  im  Erzgelnrge,  lB^i\  zu  Sclnvertz  im  Saalkreise,  dann  in 
der  Oberlausitz  zu  Milkel,  Drobei5  und  Dubrau  hei  Bantzen  und  16riO 
zu  Rossla  unweit  Sangerhausen  sass.  —  Veit  Krähe  auf  Horta  (Harta) 
Ritter,  war  kaiserL  Rath.  Von  dem  Urenkel  desselben,  Alexander  v.  K. 
auf  Harta,  stammte  Carl  v,  K.  auf  MilkeL  Droben  und  Dubrau,  welcher 
als  kursilchs.  Oberst  und  Oher-Commandant  der  Festungen  Dresdeu, 
Königstein,  Pleissenburg  etc.  starb  uu<l  einen  Sohn,  Alexander  (ILj  auf 
Rossla,  hinterüess,  welcher  !6B0  als  kursSchs.  llofmai-schall  und  Kam- 
merherr starb.    Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

Knatifh,  H,  hilK    -  ffauhf,  L  8.    HO'J  miüI    10     -   Fr^iArrr  f    Lf,Ufntr,  L  S.  475.  -  Sitt- 
tnaeker,  I.  l.Sl;  v.    KtaIh,  Mt^ii^mkck.    -   W,-H.  d-r  HArbn.  StOAtHi.  XI.    14. 

*  Krahn,  Kraue,  C^ran,  Vvnnp  (in  Blmi  ein  Kranich,  welcher  in  der 

aufgehobeneu,  rechten  lüallc  einen  Stoiii  halt).  Altes,  westphälisches 
Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1442  zu  Brockhauseu  hei  Soest,  1447 


—     263     — 

PI  Unna  bei  Hamm,  14!>#i  7ai  Lamlhausf^n  bei  Iserlohn  nnrl  zu  Röding- 
luuiaeB  bei  Altena,  15fM  zu  AMnibüfr  und  IßHi  ^u  Mateiia  bei  Hamm 
sass  und  im  17.  .Tubrb.  noeh  iindere  Be^itznngfn  an  sieb  bnu-bte,  vur- 
übergebend  auch  tini  1735  und  spiiter  in  der  Mark  Brandenburg  zu 
Weissensee  im  Kr.  Nieder- Bfirnim  Itcglllert  war.  —  Zu  diesoni  Ge- 
seblechte,  mit  welcbein  wobi  die  Familie  v.  Krobne,  s,  den  betreffeudeii 
Artikd,  in  ursprünglichem  Znsammenbaiige  stand,  grbtirte  Franz 
V,  Crone,  welcher  1709  als  k.  pretiss.  (roneralmiynr  starb,  —  Von  dni 
obcu  geuantiten  GiMern  sind  Brockhausen  und  Malena  dauernd  in  der 
Hand  der  FandUe  iitddit  beii  und  in  neuester  Zeit  war  Ernst  v.  Krane 
Herr  auf  Matena  im  Kr,  Seiest  und  Joseph  v.  Krane  Herr  auf  Brock- 
hausen, ebenfalls  im  Kr.  Soest. 

♦  Rriihii.  Zwei  Geschlechter,  von  denen  das  eine  zu  dem  in  der 
Altniark,  das  andere  zu  dem  in  Hinterponnnern  begtltt^rt^n  Adel  zähl- 
ten, webdie,  so  viel  bekauTit,  ein  lihidicbes  Wappen bibl  wie  die  im  vor- 
stehenden Artikel  besprochene  Fandlie  fülirten,  deren  etwaiger  Zusam- 
menhang unter  einander  aber  nicht  fi-stgestellt  ist.  Die  altmärkiscbe  Fa- 
milie sass  1704  m  Deetz  im  Kr.  Gardelegen  und  zn  Tornau  im  Kr. 
Stendalt  so  wie  1711  zu  Lan^enwedel  ebenfals  im  Kr.  Stendal  u,  war 
noch  1803  zu  Tonmu  begiitert.  Aus  dieser  Fauiilie  stammte  der 
9,  August  17H8  verstiirhene  k.  preust?.  Oberst,  und  Comraaiideur  des 
V.  Bnrck'seben  Regiments  v.  Krahn,  —  i>ie  Familie  in  Hinterponimeni 
wurde  im  Kr.  Lauenbnrg-Btitow  angesessen  u.  war  1759  u.  noch  1780 
zu  Krahnfelde  u.  1802  und  noch  1839  zu  lCi*abnsbof  begütert. 

KmJ  V.  Deutenhofen,  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1774  für  Carl  Leopold  Kral.  k.  k.  Manptnmnn  w.  Rechnungsfahrer  im 
Infant.  -  Resrim.  Joseph  Gr.  v.  CoUoredo  -  Walsee ,  mit  dem  PrfiLdicate : 
V.  Deutenhofen. 

Kral  V-  KÖnigsthttb  Erbliind.-Österr.  Adelsstaud.  Diplom  von 
1797  fttr  Franz  Georg  Kral.Wirthschafts-Inspector  in  Mähren,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Königstbab 

Krall  V.  Krallsberjif.  Erbl.-österr.  Adelsstand  mit  dem  Prädicate  : 
V.  Krallsberg,  —  Peter  K.  v.  K.  war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Major  und 
Commandant  des  1.  Bataill.  im  Küsten- Artillerie- Regiment e. 

Kramer,  Krämer  auf  Hohenburi?,  auch  Freiherren  (in  Silber  ein 
schr&glinker,  mit  drei  St*^rnen  holegter.  blauer  Balken,  welcher  rechts, 
oben,  von  einem  aufrecht  gestellten,  goldenen  Ringe  mit  drei  Edelstei- 
nen, u.  hnks,  unten,  von  einer,  die  Krallen  abwärts  kehrenden,  schwar- 
zen Biirentat/e  begleitet  ist).  Adels-  und  Freilierrnstand  des  Königr, 
Bayern.  Adelsdipfom  vom  3.  Juli  1817  für  Maximilian  Joseph  Kramer, 
k.  bayer.  ersten  Assessor  bei  der  General -Zoll-  n.  Mauth-Direction  u. 
fttr  den  Bruder  desselben,  Rudolph  Joseph  K.,  k.  bayerischen  Strassen- 
n.  Wasserbau-Lispector  u.  Freiherradiploni  von  1837  für  Ernat  v,  Kra- 


^ 


—     264     — 

mer,  HeiTn  der  Güter  Hörinansflorf,  Moos,  Weng.  Hinzdbach  etc.  und 
k.  bayer.  Kämmerer.  Von  Lotzterem,  ^el».  IBOB  und  gest>  184fi  — 
einem  Sohne  des  1820  verstorbenen  Mnximilian  Joseph  v.  K.  auf  llo- 
henburg  aus  der  Elje  mit  Josepbine  Grf.  Zech  v,  Lobining  —  stanimt 
aus  der  Ebe  mit  Maria  v.  Livio-P/vmer,  gest.  1R54:  Froib,  Maximiüau, 
geb.  1840.  Die  beiden  Brüder  deftselben,  neben  zwei  Schwesteni.  sind 
die  Freiherren:  Sigmund,  ^eb.  1842  u.  Ernst,  geb.  1846. 

p.  Lang,  «iipplem.  H.  11 T  -  (jtni««].  T»<ch*"nU.  der  freJb,  Häiiüftr,  IB.VJ.  8.  383u.  I8Ä|. 
8.  396  u.  ^7,  —  W.-n.  d.  KÄiiigr.  navi^rn,  VI.  57:  v.  K,  muf  Hoh-Mhuri^  u,  XIV.  M)  iiud  XV. 
19:  Freih.  i.  K.  auf  Hfrramifldorf  u.  Weng,  —  p,  ffrfner,  baycr,  Adel,  Tatn  42  und  S.  J3: 
r.'U.  V.    K.  ^  MneAChki.  IV;  8.  2U  u.  31, 

Krämer,  Ritter  tind  Edle.  Hei chsritt erstand  Diplom  von  1 720 
für  Jobann  Conrad  Kramer,  Doctor  der  Rechte  u.  k.  k.  General-Kriegs- 
Audilor,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Attff^rU  ■.   Mühifttd,  S.  IflS, 

Kraiuer.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1705  für  Georg 
Sigmund  Kramer. 

Mfiieri«  V.    MMkiffld,  Erg.  Rd.  .^.  3J7. 

Krämer.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1801  für  Am- 
bros  Hermann  Kramer.  k-  k.  General-Cünsul  in  SmjTna. 

MtfferU  p.  Mühifeld,  i^TK^nc-Bd.  8,   147 

Krämer  v.  Münzburg,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1764  für  Ignaz  Kramer,  k.  k.  Münzmeister  zu  Kremnitz,  wegen 
48jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Miiuzburg. 

Krametz  v.  LilienthaL  Erbl.  -  5sterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1796  für  Wenzel  Krametz ,  k.  k,  Arcieren- Leibgarde  u.  Rittmeister, 
wegen  55jäbriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  v,  Lilientbal. 

Kranuner,  Ritter,  ErbUnd. -Österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1776  ftir  Jobann  Krammer,  fürstbischöfl.  olmützschen  Consistorial- 
Ratb.  — 

Mi  ff  er  ie  f.  Muhifetd,  ErginK.-Bd.  8.   I&3. 

Klammer  v.  Obereck  ^  Freiherren-  Erbländ.-Österr.  Freiberrn- 
stand,  Diplom  von  1776  für  Adam  Ferdinand  v,  Krammer.  k.  k.  Gene- 
ral-Feld Wachtmeister^,  mit  dem  Prüdicate :  v.  Obereck. 

Mßff^lfi  e,   Mä^f/^>ld,   KrgÄiist.'Bil.  S.  72. 

Krammer  v,  Cronenntein.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1731  für  Jobann  Matthias  Krammer »  mit  dem  Prädicate:  v.  Cro- 
nenstein, 

MtfffHe  ».   Mfüffl/eid.  ErB,  Bd.  H.  347. 

Krampel  v.  Krampeläfeld.  Erbländ.  -  österr*  Adelsstand.  Di- 
plom von  1806  für  Franz  Valentin  Krampel.  k.  k.  Natur alien-Inspector 
bei  dem  Bergwerke  zu  Idria,  mit  dem  Prädicate:  v.  Krampelsfeld, 

Alffffrt0  V.  SiühifHd,  Erg. -Bd.  8,  347. 

Eramata  (Wappen  nach  dem  Diplome  von  1  B.59  r  Schild  von  Sil- 
ber und  Roth  sechsmal  quergestreift,  mit  einem  darüber  rechtssprin- 
genden, schwarzen  Pferde;  nach  dem  Diplome  von  1861  :  Schild  mit 
Schildeshanpte.    Schild  von  Silber  und  Roth  sechsmal  quergestreift  und 


A 


—    2rif5    — 

mit  einem  scliwarzeti  Kammrade  bplogt.  Im  schwarzen  SchildeshfniptR 
eme  ^^ildf^no  Konifjskrone  u.  nach  dein  Di|ilome  von  1*^62:  Srliilrl  mit 
Schildcshanpto.  Schihl  von  Silhcr  n.  Roth  sechsmal  (|aer^estreift  iind 
mit  oineni  schwar^Kii  Kninrnradf  htdpirt.  Im  schwarzon  Schihlrshauptf* 
Schlä^'d  iJ,  Eisen  eines  Ber^miums  ins  Andreaskreuz  fielegt).  Atlels- 
stand  des  Kgr.  F*reusscii,  Diplom  vom  3.  Jan.  1859  für  Emil  Krainsta, 
Rittergutsbesitzer  anfG-ihersdorf  im  Kreise  Striegau;  vom  18.  Octob. 
1861  für  Eduard  Theodor  Kramsta,  Rittergui^jesitzer  in  Schlesien  und 
vom  30.  Juli  18l>2  hir  CJhristian  frustav  Kramsta,  k.  preuss.  Commer- 
zieiirath,  —  Die  Knipfitnjier  der  Diplome  stammen  aus  einer  angesehe- 
nen und  reiclieu  Kaufmannsfamilie  zu  Freiburg  im  Kr.  WaMenburgt 
Provinz  Schlesie^u. 

Eranabit  v,  Rittersluinwen.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1791  für  Thomas  Kraiiahit ,  k.  k.  Ritttmeister  im  Cuiraas.-Regim. 
Prinz  v.  Nassau-l'singen,  mit  dem  PrUdicate:  v.  Rittershaaseii. 

Kraneh*  Krank;!)  v.  KlrchluHut.  Altefi,  rheinlflndisches  Adelsge- 
schlecht ^  welches  sich  in  die  kirehlicimsche  und  geispitzheimsche  Linie 
geachiedeu  und  nach  IJesitzungen  autdi  die  Beinamen:  TTerxheim,  Dirm- 
stein etc.  augenommen  hatte.  IIenricu?<  Krauch,  MUes ,  wurde  1330 
Castrensis  des  Ahts  zu  Fulda.  —  !Inm!>racht  beginnt  die  Stammrcihe 
am  1042  uud  fülirt  dieseüje  bis  zu  Johann  Krauch  v.  Kircliheim  fort, 
welcher  27.  Sept.  1534  al:i  ältester  DomheiT  uud  Propst  zu  St.  Guido 
in  Speier  starb  und  den  Stamm  seines  Geschleehts  scliloss. 

Kranewitter  v.  Auwald,  Reichsadelsstand.  Diplom  von  17*20 
für  Johann  Kranewitter,  Inspector,  Pfleger  uud  Landgerichts -Verwalter 
2U  Freistadt  m  Schlesien,  mit  dem  PrMicate :  v.  Auwald. 

Meg0rU  9.   Müht/etd,  Krgiii«  -Bd.  8,  347, 

Kranichberg ,  Herreiu  Altes  Dynasten  geschlecht  in  Oesterreich 
mid  Steiermark  aus  dem  Bergschlosse  dieses  Namens  in  Niederöster- 
reich an  der  steiermürkischcn  Gjilnze ,  welcheB  früher  Craniehperg  ge- 
schrieben wurde.  Otto  de  Craniclipercli  kommt  urkundlich  bereits 
1071  vor  und  Hugo  v,  Craniehporeh  erhielt  1142  vom  K.  Conrad  lU, 
die  Veste  und  Herrschaft  8t,  Petrouell  in  Nieder-Oe^errPich.  Der 
Stamm  erwarb  siiätcr  die  Güter  Mureck,  Steyerherg,  Wartenstein  et€. 
und  blühte  fort,  bis  Veit  Herr  v.  Kraniebberg  1510  denselben  scbloss. 
Die  Kirchbergsclien  Leheuschatten  gelangten  anfangs  an  die  Herreu 
v.  Eckhartsau  und  später ,  nachdem  diese  erloschen,  mit  den  Lehen- 
stückcD  derselben  an  die  Freiherren  v.  Polhaim. 

Or.  V.    Wufmhrantl,  H.  4».  —    IVUstfhtl.  V.  8.  26»— 375, 

•  Kranichfeld,  Cranichfeld  ,  Herren»    Altes,  tbtiringisches  Herren- 

geschlecht ,  welches  vou  rlen  heid*^n  Hergscidössern  dieses  Namens  an 
der  Um  zwischen  Arnstadt  und  Jena  den  Namen  erhielL  und  aus  wel- 
chem urkundlich  zuerst  1152  die  Gebrüder  Siegfried  und  Wolfferus 
vorkommen.    Im  13,  Jahrb.  schied  das  Geschlecht  sich  in  zwei  Linien, 


—     2fi6     — 

welche  beide  skli  Edle  Ilerren  zu  Kranicbfekl  nannten  unrl  von  denen 
die  eine  auf  dem  8<;lilos,se  Obf^r-Kniiucbfeld,  die  audpre  aber  auftlern 
Schlosse  Nieder-Kraniclifühl  sass.  I^Ieiiiliunl  wor  von  1245  — 1259  u. 
der  Soiin  Jieioes  lirudeis.  Vollrad,  vun  12i>0  — 12SI2  nischof  zu  Halber- 
sUidt;  Meinhiird  (IL),  du  Stthn  des  Bruders  Vnllrads,  kommt  ^Is  Doni- 
propst  zu  Halberstadt  1290  vor,  und  im  IL  Jahrb.  wnr  Vollrad  (H.i 
DotiditTr  zu  Naninbur,t<  und  Ibdbersladt.  Der  Jlrn*ler  dcf*  Letzterere 
welcher  der  letzte  männliche  Sprosse  seines  Stammes  war,  lebte  noch 
137J>.  and  von  seinen  Töditilrn  war  noch  1429  Barbara  Aebtissin  und 
Ricliza  Pnorin  im  Kloster  lim.  —  Die  Herrschaft  Kranichsfeld  ge- 
lani^te  an  die  Finr^rgrafen  v,  Kirchberg  und  später  an  die  Reussen,  Gra- 
fen n.  Herren  zu  Plauen,  und  durch  kaiserlichen  Gnailenbrief  von  lb\\l 
erhielten  die  fiebrüder  Heinrich  der  Aeltere.  Hoinnch  der  Mittlere  uml 
Heinrich  der  Jüngere,  Renssen,  Herren  von  Plauen,  die  Krlaubniss, 
das  Kranicbfold'scbe  Wappen:  in  Silber  dn  j^ebender,  goldener  Kra- 
nich, mit  dem  angestammten  Wappen  als  Fdd  2  u.  3  eines  ^^evi^iten 
Schildes  zu  führen.  —  Das  Gesclileclit  war  in  der  ersten  Hälfte  des 
i-t.  Jahrb.  auch  in  Schlesien  Torgekommen.  und  Conrad  K.  lobte  1312 
am  Hofe  des  Herzogs  Conrad  L  zu  Gels,  ^  Ein  Seitenzweig  di^s  alten 
Stammes  oder  ein  früher  zu  den  Ministerialen  desselben  gehörendes 
Geschlecht  blühte  noch  im  Iß.  Jalirh.  im  Patriciate  der  Stadt  Erfurt. 
Aus  demselben  war  Jobann  von  Kranichfdd  1508  Gher-Uathsmeister, 
Michael  v.  K.  1  "i40  u.  1544  Vierherr  und  Sebastian  v.  K.  1597  eben- 
falls Vierberi',    Nach  dieser  Zeit  komnrt  der  Name  nicht  mehr  vor. 

Saffittariti.%.  Ui^torie  der  Grafen  nioirUci»,  .s.  '^,*»ü-5y.  —  AibinH^,  tiv^chU'Uie  der  Herrf'Tj, 
iK  Gr  T.  Werthern,  8.  6S.  —  8innpiu.%,  L  8.  M7,  —  #.  Fatk^nsiein.  Ihuriijg.  Chron.»  P,  II. 
Lib.  1.*.  S.  a52  u.  5ä.  —  OauAe,  11.  S,  5^9  und  W«.  —  (Kl"Uirf-  u,  Otundi'j).  S»ijiral.  venn 
NeichrLeht.  lur  säichii.  GetctilrlitK'.  Ud.  VlII.  s  i9H^343,  -  Atlfrcm.  ihuring.  V«iT4«Md44uucliv, 
ISJ^ft,  8trk.  51.  ^  Siebmacfffr,  11.  3»^     KrmurUMf.        p.   Mtdhu/,  IlL  S.  ;:  . >  „„tl  6:1. 

'  Kranicliataedtt   Kraiichel  v-  KraiiicTiHtädt.    Ein  früher  zu  dem 

sehlesiscben  Adel  geleirendes  Geschlecht»  welches  ursprünglicti  Knln- 
chel  biess.  -  Die  Gebrüder  Andreas  und  Matthias  v.  Kränchel  lebten 
1595  als  Oberamtsräthe  in  Schlesien  uiitl  die  Naehkommen  des  Mat- 
thias erhielten  den  Adel  mit  dem  Pr?1dicate:  v.  Kraniebstaedt  vom  K. 
Kudoipb  H.  bestiltigt.  V(m  den  spfltern  Nachkommon  war  Franz  Albert 
K.  V.  K.  Herr  aut  Lobetinz  unweit  Neu  markt  und  königl.  Gber-Amts- 
rath  in  Schlesien.  Derselbe  starb  172B  und  liinterliess  einen  Sohn, 
Carl  Maximilian,  welcher  1724  königl.  Regiemngsrath  des  Füi-sten- 
thums  Brieg  wurde.  —  Nach  dem  N.  Prenss.  Adelslexicon  hat  das  Ge- 
schleebt  nocli  in  das  19.  Jabrh.  fortgeblüht.  Joseph  v.  Kraniehstaedt 
auf  Niskawe  bei  Winj^g  war  1  80^  k.  pn  Justizratli  und  Coramissarius 
perpetnns  im  winzig-herrnstildter  Kreise  und  1836  >?tarb  zu  Neisse  eine 
\erw.  V.  Lutzenkirchen,  geb.  v,  Kranielistftdt.  Später  kommt  der  Name 
des  Geschlechts  nicht  mehr  vor. 

Sinapütt,  l,  «.  SI7  und  U  8.  74^.  ^  Gnufi^,  It.  8  h^ti.  -  K.  Pf.  A-h.  Kl.  ».  l«9  aiid 
7ii  nud  V.  Ü.  \i»h  uud  »Ö.  —   FreiA^rr  «■.  L*äfhur,  I.  H,  47H.  —  ».  M*ding.  IIT.  8,  IflS. 

Kranksporn.   Altes,  in  Hinterpommern  vom  14.  bis  in  das  17. 

Jahrb.  begiltert  gewesenes  Adelsgeschleclit ,  eines  Stammen  u.  "Wappens 
mit  den  v.  Kleist,  welches  auch  Krankspar  u.  Kranksparn  geschriebeo 
wurde.    Dasselbe  sass  bereite  1373  im  jetzigen  Ftirstenthum- Camin- 


—     267     — 

sehen  Kreise  zu  Bitzicker,  Krazi^  und  Nas^ow,  en*'arl)  flauii  auch  an- 
dere Güter  und  war  noch  lß06  zu  Bulf,'riu  im  Kr.  Belj^ard  bf^^tUort. 

Frifihfrr    r.    L^d^Sur,   fit.  »,  '}n  und  y4.         Imiii(i4:i  srh    W.-B.   IV.    |17. 

Krani<!orft*r.  Erhländ.-ö^itprr.  Adf^l^^tfin^l  Diplom  vniji  20.  Dei'. 
1532  ftir  Tolnas  Kranstoiier  von  Dnrrnbüch  zu  Aiclihoni,  tVnhor  lande^- 
far^tlichcn  Maitthnor  zu  Krcin'^  mit  Erhibun^^  Kfini?'^  Ilofts  u,  Sitzes  /m 
Aichhfirn  in  KiedtTösternneh  zu  einem  freien  Edelmannssitze,  —  Nach 
demsdheii  ktunnit  nur  mich  Willielm  Kranst orfer  von  DUrmbach  vor, 
welcher  sich  1 554  mit  Elii^ahath  v.  Conciii  vernifthlte. 

Rratitz,  KranU  v,  Geiftpfilasludm ♦  Grans  (in  Roth  eine  silberne 
Mönchskappe).  Altes,  rhriiilü indisches  uml  elsassisches  Adels^eschlecht, 
Gerlach,  ^^enannt  Grans  lehtf  um  1318.  Spater,  15ßH,  war  WiMieli» 
K,  V.  G*  herz,  Inthriiig.  Rath  und  Landmei>ter  der  Bailei  Lnthringeu 
des  deutschen  Ordens,  Der  Sohn  desselben,  Wnlff  K.  v,  G.,  kumnit  al*j 
gräfl.  nassau'scher  IJnfmeister  u.  Ämtinann  zu  WalkTfangea  u.  Herr  zu 
Helgenmner  vor  und  von  demselben  entspru!^  Jarob  Sarastm  K.  v,  G  , 
Domherr  zu  Mainz' und  Wonu'?,  welcher  1636  den  Stamm  schloss. 

Humhracli,  Tab.  'ibO.  —  i?,  Hattttfin  ,  l.  H.  8*9.  —  ihtuhr,  I.  S.  Uli.  --  Fr*ih,  c,  Ä#. 
dibur,  I.  S  3?5  und  'ifi  —  SUhtnachtr.  f.  1^4:  Dk  KrmitBt^o  v,  Odspoltfthi?im,  ElsMalidi. 
—  p,   Medinff  »  IL  S.  33f>  f.i»d   i*^. 

Rrantz.  Ein  im  17.  Jahrh.  in  der  Nöumark  begütertes  Adelsge- 
schlecht,  welches  im  jetzigen  Kreise  Königsberg  l(i44  und  1653  zu 
Wartenberg  und  im  letztgenannten  Jahre  aueb  zu  B-lrwalde  sass» 

Kranz,  Cranz,  Freiherren.  Erbl.-österr,  Freiherrn  stand.  Diplum 
von  1777  ftlr  Heinrich  Jobaiui  v.  Kran^,  niederösterr.  Reglern ngsratb 
und  gewesenen  {iffeittlichen  I^ehrer  der  Mediein  an  der  Universität  Wieiu 
wegen  sehier  Gelehrsamkeit.  —  Derselbe,  zu  seiner  Zeit  aucli  als  nie- 
dicinlsciier  Schriftsteller  bekannt,  hatte  1774  den  erbh-osterr.  Adels- 
stand  erhalten, 

SffgfrU  f.    MüHM'f    ^^  63   u.  2n,   —  HnppL    «u   Ri»bi7>.  >V -B.   IV,   16:    v.  Kr»f»». 

Krauzbepj?«  Freiherren.  ErhL-östcrr.  Freihernistand.  DipUun 
von  1812  für  Franz  Antoti  Ritter  v.  Kranzberg,  k.  k.  Hofrath  der  Fi- 
nanzstelle  u.  Trudisess. 

Rrapf,  Edle  (Schild  von  R^tb .  Silber  und  GrUn  quergetbeilt  und 
in  dem  silbernen  Felde  mit  den  goldenen,  schräg  in  einander  verschlun- 
genen Buchstaben  M  und  P  belegt}.  Ein  in  der  ersten  Hälfte  des 
IB.  Jahrb.  dem  niederüster.  Ritterstande  einverleibt  gewesenes  Adels- 
geschlecht. —  Franz  Joseph  Edler  v.  Krapf,  Doctor  der  Reclite,  k.  k» 
w.  HofkammciTath  u.  Referendar,  wurde  1702  unter  die  neuen  u.  1718 
unter  die  alten  Geschlecht  er  des  osterr.  Ritterstandes  aufgenommen. 
Derselbe,  liest.  1732,  hinterliess  nur  einen  Sohn,  Franz  Joseph  Caspar 
Edlen  v.  K.,  welcher  als  niederösterr,  Regiinentsrath  schon  1734  un- 
vermählt  starb. 

Krapf.  Erbbind. -nsterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1769  fUtr  Carl 
Krapf ,  k.  k.  Leibuiedicus  u.  Hofi^alh. 

M4ff^rU  w.  Miüht/tld,  8.  314. 


i 


—    2r>R    ^ 

Krappe,  Krapp©  w  Ootishev^,    Ein  frfilipr  zw  dem  sclilesiscben 

Adel  zählendes  Gescklecbt,  welches  Im  liiTslau'schen  begftlert  war, 

Kras9üi\%  KraHsiin,  aiioh  Frfdh*^JTen  und  (Jrftfen.  SchwtMlischfr 
Freiht^rni-  und  Grafeiistainl  rh.^s  K^r.  Preusseii.  - —  Freih«*rrndiph>iM 
vom  21.  März  1707  für  Eriii-ii  Detlof  v.  Krassow  auf  Pansevitz,  k. 
schwed,  Generallieiitenant »  und  vom  14.  Juni  1731  für  Aihim  Philipp 
V.  K. ,  Mher  in  k.  sehwed.  u*  prenss.  Diensten  und  später  Chef  der  h. 
meklenh.  Truppen,  und  Grafendiplom  vom  15.  Oct.  1840  mich  dem 
Rechte  der  Erstgeburt  fiir  Friedrich  Heinrich  P>eih.  \\  Krassow,  k. 
schwed.  Kamnierh.  n.  Glierstlieut.  a.  P.,  Herrn  auf  Divitz,  Frauendtirf, 
Wobbelkow ,  S]Kdlershagen .  Götkenliatjen  und  Martenskagen.  —  Eins 
der  ältesten,  ponimeischen  Adelsgei^eblecbter,  reidi  Itegütert  auf  Ritgen 
und  in  Vorpommern,  welches  urspriinglieh  aus  Itöhmen  und  von  da  nach 
Pommern  mid  später  nach  Ptden,  Sachisen,  Schweden  u.  Diinemark  ge- 
kommen ist.  Sesima  Krassow  zählte  nach  Balldn  zu  den  vornehnisten 
^x'dmnschen  TlerreiK  welche  12Hi  auf  der  Seite  des  Königs  Wences* 
laus  IV.  standen.  In  Ponnm  rn  ist  das  Geselili'cht  seit  Anfange  des 
14.  Jahrb.  )>ekannt :  Guttschalk,  Anton  n.  MLitthias  llrassow  kommen 
13 Kl  im  Rnmlesbriefe  des  rngf^nschen  Adels  mit  der  Stadt  Stralsund 
vor;  Rochus  v.  Crassau  stand  iri77  dem  Könige  Stephan  Rathori  in 
Polen  gegen  die  Danziger  hei  u.  Heinrich  v.  Kra,ssan  trat  lßl9  in  kur- 
Sachs*  Dienste,  in  welchen  Glieder  der  Familie  noch  im  18.  Jahrb. 
standen. — h\  Pommern  theilte  sich  die  FamiUe  schon  im  14.  Jahrb.  in 
zwei  Linien,  in  die  jetzt  noch  blühende  Linie  zu  Yarsne'^itz- Pause  vi  tz  u. 
in  die  1825  mit  Car!  Gottlieh  Georg  v.  K.  ausgestorbene  Linie  m 
Schweikevitz-Saalkow*  —  Die  Stammreihe  der  Linie  Varsuevitz-Pan- 
Bevitz  fängt  mit  Anton  oder  Dömies  H.  an»  welcher  urkundlich  von 
13ß5  —  1407  auftritt  Von  den  Söhnen  desselben,  Claus  I.  und  Hein- 
rich,  hinterliess  Letzterer  zwei  Söhne,  Glans  IL  u.  Hans.  Claus  I.  theilte 
1426  mit  den  genannten  Söhnen  seines  Bruders,  nahm  Kussevitz  und 
Varkevitz  mid  überliess  Letzteren  Vnrsne\itz,  Berkevitz,  Klutzig  etc. 
Der  Enkel  des  Claus  1. :  Clans  ITL  welcher  in  Urkunden  von  1458  bis 
I49t>  genannt  wird,  kaufte  Damban  und  PMilitz,  und  grtnidete  die  mit 
Hans  K*  1564  ausgegangene  Dambaner  Linie,  ans  welcher  besonders 
Joachim,  Landi^ropst  auf  Rügen,  bekannt  wurde.  —  Claus  H.  auf  Vars- 
uevitz  setzte  den  Stamm  dauernd  fort.  Der  irr- Urenkel  desselben, 
Heinrich  der  Lange,  besass  nach  dem  Tode  seiner  Vettern  die  gesamra- 
ten  Güter  seiner  Linie,  beerbte  auch  theilweise  die  Dambaner  Linie 
und  wurde  so  einer  der  Reichsten  des  Adels  auf  Rügen.  Von  seinen 
drei  Söhnen  setzte  Hans  die  liiiue  auf  Psmsevitz  fort  und  Daniel  stif- 
tete eine  Nebenlinie,  welche  zu  Banz?:elvitz  und  Kussewtz  noch  Besitz 
m  Witten  und  Jasmnnd  erwarb,  durch  die  Kriege  im  l7.'Jahrh.  zu- 
rrickkam  und  wohl  in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  ausstai^b.  — 
Von  Hans  auf  Pansewitz  entspross  Christian  ♦  in  erster  Khe  verm.  uiit 
Elisabeth  v.  Bergluse  und  in  zweiter  mit  Margaretha  v.  Holsten,  Der- 
selbe war  Vater  von  zwölf  Kindern,  von  denen  besonders  Ernst  DeUof, 
Ulrich  Adolph  und  Adam  Philipp  bekannt  wurden :   Ersterer  u.  Letz- 


—     269     — 

terer  erhielten, s.  oben,  den  scliwedischcn  Frcihurnistand.  Vom  Freiherrn 
Ernst  Detlof  faitsijroÄg  aus  der  Eliß  mit  Aagusto  Willifduiiue  v.  Wolf* 
nilh:  FreÜL  Carl  Wilhelni.  Derselbe,  erst  in  k.  sehwtul.  Kriegsdiensten 
und  dann  a.  i>.  Gesandter  aiii  k.  poln.  u.  knrsiielis.,  suwie  später  am 
k.  k,  H(jfe^  starb  17*35  als  k.  k.  Genera Iniajcvr  oliiie  Naebkommen  und 
Pansevitz  tiel  an  seinen  Oheim,  den  Freiberrn  Adolph  Philipp.  Ilrielt 
Adolph  V.  K.  auf  Lubbei*sd(>rf.  gt^st.  vor  17Ui,  hinterliess  drei  Solnje, 
welche  aber  Naebkoiinnen  nicht  halten  und  Freih.  Adiim  Philip]^^,  licst 
1736,  war  mit  Anna  Hedwig  v.VVolfratli  vermählt.  Von  den  Söhnen  ans 
dieser  Ehe  setzL-  nur  der  älteste,  Freih.  Carl  lletlof ,  den  Stiuniti  fort. 
Bers^lbe.  gesl,  1770.  k.  sckwed.  Oherst,  Herr  auf  Pansevitz,  Falken- 
hageo  etc. ,  vermählte  sich  mit  Hedwig  Urt'.  v.  Liüensledt ,  welche  ihm 
Divitz  zubrachte.  Von  seinen  Söhnen  ühcrlehk'  ihn  niu:  Freih-  (*iirl 
Georg,  gest.  1771K  k.  schwe<L  Oher-Jügermeister  und  Hofnnirscliall, 
Herr  aul  Parsevit/. ,  Falkenhagen  etc.,  venn.  mit  Johanna  Chnsliana 
Freiin  v.  P'ssen  a.  d.  IL  Kados  in  Schweden,  gest.  1825,  aus  welcher 
Ehe  Graf  Fried  rieb  Heinrich,  s.  nhen,  enti^prosÄ.  Derseihe,  gesL  1>*44, 
verm,  mit  Jacquelta  Gnstava  t>eün  v.  lassen,  stiftete  in  seinem  1S41 
errichteten  u.  1^41  erötfneten  Testtimente  ein  aus  den  Rittergiltfrn 
Divitz,  Frauendorl  \VobbeIkow,  SiM>llershagen,  Götkenhagen  und  Mar- 
rinsbagen  im  Kr.  Franzburg  hestehendes  Fidei-Cammiss.  degsen  jetziger 
Inhaher  der  Sohn  desselben  ist:  Graf  Carl,  geh.  1812,  Herr  der  Fidei- 
Connniss- Herrschaften  Divitz  etc.  u.  Herr  itnf  Pansewit/  auf  Rügen,  k. 
preuss.  Regier.- IVüsident  zu  Stralsuml,  verniiihlt  1S4I>  mit  Clomentine 
T.  Below,  aus^  welcher  Ehe  vier  Töchter  stannnen*  —  Der  Oheim  des- 
selben, der  Bruder  des  Grafen  Friedrich  Heinrich,  war  Freiherr  Carl 
Friedrich,  geb.  1771,  k.  schwed.  Oherstlieut.  a,  D.,  Herr  des  Majorats 
Pansevitz,  Varnskevitz  u.  Veiekvitz  auf  Rügen,  so  wie  HeiT  auf  Falken- 
hagen etc.  im  Kr.  Grimnjeii ,  Prov.  Pommt^rn ,  dessen  Hesitzungen  in 
neuester  Zeit  dem  Erbe  zustanden. 

äulfjtn,  EjkUcm,  nr  HNl.eni.  H.  SIA  —  MicaH,  Lih.  ti.  ^  fiottUt,  I.  9.  1111  ti  13  u-^d 
U,  8.  &iK>— ya.  —  hiuyy^nunn,  I.  HfilsL  '2.  —  Lcxiton  t}\9T  *cl<fl.  F»m,  i  l)%nni,  1,;  t.  K. 
-  üHtmikf.  *l.  hiMtJ  UiJi^i-ii.  l«]t*.  n.  S.  44  uritl  V).  —  N,  Pr.  A,-L,  fU,  S,  Wu.  —  Ociit'jchi-' 
CJrJireikliiusrr  4<'T  O^-gLM^wnrt.  I.  M.  47:>^i4l>  —  Julius  e,  BohUti,  Orsrhiehtc  ü.  Öt^aorile^Utl 
f.  Kra^süw.  'J  Tlii-ik,  B*-rlJn«  l^Vi.  -  truih.  t.  Lrä^tmt .  1.  ^,  476  uikI  Ul.  8,  ^0i.  —  lieu. 
Tuehenb,  d,  ^vhM  HHii^nr  |hA4.  6,  417,  18h2.  H.  443  und  hi^tlor.  Hjiikdbufh  xu  nemieUifu, 
6«  «V2.  —  8ifhmacht>r.  V.  \li\  v.  Kr»^ow.  PoiüiuLriHuli.  —  »uppL  äu  Sit'liiu.  W,-Ii.  V,  'il  % 
^.    K,    —    efjRiltJ.   VV     B.  :   V.    K.  und   Hr.    V.    K. 

Kratoehwille  v.  Kronbaeh,  Ritter.  PIrldänd.  -österr.  Ritterstand 
Diplom  von  ]7Hi  für  Emanuel  Ferdinand  Kratochwille,  k.  k.  pens, 
Überstiieutenant,  mit  dem  Prädicate:  v,  Kronbacb. 

Kratochwille  r.  Löwen feld,  Ritter.  Erbb'lnd.-üsteiT.  RitterstAnd. 
Dipbm  von  1765  für  Johann  Rudolph  Kratochwille,  Wirtbsehafts-Iu- 
spector  in  ilühren,  mit  dem  Prädicate:  v.  Löwenfeld. 

H^Sf'rU  V,   MüAtfttii,  Eru,-Bd.  S.   165. 

Kratz.  Altes,  uckermtirkiscbe«  Adehgeschleeht  aus  dem  gleieb- 
namigen,  der  Familie  nucb  1375  zustehenden  Stammhause.  Nach  dem 
Landbuche  des  K.  Farl  IV.  wohnten  auf  diesem  Slannnhause  Bertram, 
Lüdicke  u.  Henning  v.  Kratz  u.  besassen  uoeb  in  Sch^nwerder  u.  Met- 
zelthien  Güter.   Eben  so  lebten  Sprossen  des  Geschlechts  in  der  Stadt 


—      270     — 

Prenzlau  ii,  b alten  GlU^r  in  n.  iinlip  rlioser  St;\dt.  —  Ileclmrd  v.  K.  ver- 
kauft«^ 13fi4  st^iriPii  Aiitbdl  an  Glindow  u.  Mrinrklj  \,  K.  konmit  inicli 
1431  als  Zeuge  hei  üiiii^JH  Kaufe  vor. 

Kmnchpiih(*r|r,  Freilierr.  FrdbfnTnÄtriiid  rk*H  Kfjr*  üannover. 
iJijikiiii  vom  ITi.  Juni  1X32  für  (irorjj  Kr:^^cl}onllorL^  1%.  knnnov.  Ober- 
HtL*n,  u.  KWi^r  in  llt^trachl  dor  von  (lf'Tiisi*ll»en  wribri^nd  des  b»t/ieii  langen 
Krieges  in  den  ver*^ebi«^denen  Liindeni  ii,  in  iiltenSelila<^Men  Jn  welr-ben 
die  braven ,  g^^trruen  bnnnov.  Tnipi»Mi  ^'eforlilen .  bewi^'senen  iinsge- 
/.dcbneten  Klitgbeit.  Tapferkeit  und  Ausdauer.  Derselbe  int,  obne  sein 
Gescblecbt  iortgeset^t  xu  baben ,  als  k.  hanuov.  Generalmajor  14.  Mai 
1H43  gesUirben. 

Hannnv,   Aiit^^iKt^r,  1^2,  Kr.  JVl.  8.   1S37  und  U^^,  —  Freih.  ».  d.  Knv*ebeck.  f^.  IM-   - 
W.-B.  (1.  Kgr    Hunnov.  B.   10  ii.  8,  9.  —   Knvtchkt,  IIL  8,  Hl. 

Kraiiel,  Kravt^l  v.  Ziskalier^  (Scbild  der  Lauge  nach  getbeilt; 
reckte  iu  Ktjtb  ein  ^'ebarniscliter  ^  in  der  Hand  ein  Sebwerl  fübrender 
Arni  n,  links  in  Silber  drei,  2  ii.  1,  brenmnide  Cfranaten).  AdelssUmd 
des  Kgr,  Preussen.  Diplnni  vuin  17.  Gct.  1744  für  Daviti  Krauel,  k. 
pr.  Lieutenant  im  Grenadier*  Bataill.  v.  Büb>w  ,  mit  deni  rnidieate : 
V.  Zäskaberg,  Derselbe  batte  sieh  als  Gn-nadif  r  im  Inianterie-Reginu^iit(* 
Prinz  von  nesseu-lbirntshidt  nanientlicli  am  Id.  SepL  17  44  liei  Hristftr- 
inung  der  Ziska-Scbanze  bei  Prag  durcb  beldeiunütbige  Tapferkeit  aus- 
gezeicbnet  \u  war  vom  Könige  Friedrich  IL  zum  Lieutenant  ernannt 
worden.  —  Dam  der  Stamm  foitgesetzt  worden  sei,  Ist  nicht  bekannt. 

r.    Hallffach,   1.  S.   iiM.-s.  -     N     Pr.  A.-L.   1.  8.   4  1    u.   V.  S.  2f-6  und   ii7,  --    Frrih.    t.   t^Jf 
btii'.   l    S.  <7s      K»flv.|    V.  Z.  —  WH.  d^r  l'r.    M^rnnr.  Ik,  UF,  7l'. 

Krau«^,  Edle,  Kr  bland. -üsterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1782  für 
Rudolph  Kraus,  k.  k.  Ilofkriegs-Secretair,  mit  dem  Prüdicate:  Edler  v. 

kranke,  Ritter.  Biihmiscber  Ritterstaud.  Dipinm  vnn  17l!9  für 
Ferdinand  v.  Krause. 

Mfßrrie  r.    Mü/d/^ld,  Wr«.  Bd    S.   Itifi. 

Krause  (in  Blau  drei,  2  u.  L  goldene  Halbmonde,  die  beiden 
oberen  mit  den  Hörnern  gegen  einander  gekehrt  u.  der  untere  mit  den- 
selben aufwärts  gewendi^t).  Ein  zu  dem  Adel  in  Hinterpoinniern  gehö- 
rendes Gescbleeht ,  welches  schon  KU  4  zu  Zetidn  iu  Hinterpommern 
u.  1671  im  Rütowschen  begatert  war  u.  noch  1855  zu  Poblotz  im  Kr. 
Stolp  sas9.  —  Ein  Sprosse  des  Stammes  war  1816  Lieut.  im  2.  westpr, 
Landwebr-Cav.  Regim. 

Krause  (Scbild  der  Länge  nach  u.  in  der  rechtjen  Hälfte  quer  ge- 
theilt,  dreifeldrig:  1,  rechts  oben,  iu  Blau  ilrei,  2  u.  1,  goldene  Sterne; 

2,  rechts  unten,  in  Silber  ein  gesatteltes,  einwärts  springendes  Ross  u. 

3,  linke  Hälfte,  in  Schwarz  ein  grünhelaubter  Biunn).  Böhmischer 
Adelsstand.  Diplom  voui  7.  Juli  1710  für  Güttfried  Krause  (Kransse), 
Kauf'  u.  Handelsherrn  zu  Breslau  Die  Familie  hatte  schon  1676  Gr. 
Ausker  unweit  Wohlan  erworben  und  der  Diplojnsempfäuger  war  zu 
Nädlit/  im  Breslauscheu  angesessen,  s.  auch  Crause,  Bd.  IL  S.  352. 

8,  170.    —  Frtih.  v.    Udebur,  I.  8.  47T. 


—     271     — 

Knuise  I  Schild  geviert :  1  und  4  in  Silber  auf  grflnem  Hftgel  ein 
prtDlidaiibiier  ßanin;  2  in  Gatd  ein  grüner  Eichenknmz  iL  3  in  Gold 
auf  ctnaD  gülneii  Hllgel  drei  neben  einander  siehende  Komlhren  an 
grinoi  Stengeln).  Adelsstand  des  Kgr.  Prenssen.  Diplom  Tom  19.  Jaii. 
1787  to"  die  Gebräder  Carl  Georii;  WOhelin  Kraase.  Herrn  auf  PriUlow 
m  Er.  Randow  und  BiTnilt  ßogislaa^  Wilhelm  Krause,  Herrn  anf  Far- 
►  im  Kr,  Kandow,  Die  Familie ,  die  sdion  lange  vor  Er- 
dc8  Adels  an>  Kundow  betrOtt^rt  gewesen  war,  erwarb  spät«*r 
noch  änderet  zeitweise  tone  gehabte  Be^tznnfren  nnd  ein  Xai^bkomme 
dts  Georg  Wilhelm  t.  K,:  Carl  Fnedrich  BognslaT  r,  Kranse  war  in 
Zeit  Herr  anf  Prftzlow. 


I  (in  Blaa  ein  sübemer  Qnefftialkegi ,  oben  von  zwei .  anlaii 
ton  eiiH*m  Sieme  begleitetK  Adelsstand  des  Kfr.  Pn-n&aen.  Difdom 
Tom  IB.  Jan.  1^17  (17.  Jan.  IHlii)  mr  GottUHi  Ferdii^and  Krause. 
Herrn  anf  Tentzecow«  Stemfeld  ik  Hohenawickeni  Im  Kr.  Iiemmln  und 
Ki«isde]i«ttrtea  des  genannten  Rrdsea. 

L  S.  «n  m4  111.  li.  »«.   -  W  -b    d.   i^R«««.  MeaMt».   111.  n.  -  EmtmeUt.  t-   M». 


Krause  n  Besdeleben  «Schild  quer  getlttill:  oben  blan 
Bild  u.  nnten  in  Silber  ein  aufwachsender,  seb#aR  feldeidHer  Mbub, 
wekher  in  der  rechten  Hand  eine  grtee,  wb  den  Am  gewv^deaa 
SeUaoge  und  in  der  Unken  einen  Eicbenkranx  hilt  n.  auf  des  Ksfis 
;  triff).  Adelsstand  des  FinleBllMBS  Schwanbnre- 
I>i]»tom  Tom  28.  Octob.  1862  filr  Wilhelm  Awgnst 
Gerhard  Krause.  Herrn  auf  ßendeleben. 

Sruaseaeck.     Böhmischer  Adels-  nnd  RittersUnd.    AdsMI^iloB 

Ton  1743  fftr  Wilhelm  Ferdinand  Kranseneck.    RathsrerwmiidleB  zn 
Prag  n.  Ritterdiplom  (^  Denselben  toq  1746. 

MhpmMf  r.  MmäifHi^  Kr«^-B4.  «.  MS  ■.  S4i. 

KrmmmtmßA  ( in  Hotb  anf  grflnein  Boden  ein  rechts  gekekrter^ 
doppdl  geaeiiweifterT  goldener  L5we.  und  auf  den  Heime  ein  asf  die 
gestelltes,  nüt  einer  Schlange  amwtmdenes  Schwert).  Adebstand 
I  Kgr.  Preassen.  —  Wilhelm  Krauseneck .  k.  preuss.  General  der  In- 
iiDd  Chef  des  Generalstabes  der  Armee,  erhielt  lü.  Jan.  1940 
de«  SdiWBJsen  Adler- Orden  nnd  durch  denselben  statatenmissig  den 
erbBrben  Adelsstand.  Derselbe,  gest.  2.  Xov.  1850  a.  D.,  veno,  mit 
einer  f.  Hejrden  (aas  der  ostfireosa.  Familie  dieses  Xaneas.  s.  Bd.  IT. 
a  tm  bat  mt  TOcbier  UolerlaMsi. 

Krsaseasfsia,  Ein  jm  dem  in  Pommern  beffttert  geacsiiasa  Adel 
gehftreades  OgscMscÜ.  Albrecht  Friedrich  v.  Knusenstein,  k.  preass. 
Hspltaln  uad  spllsr  Sab-Dirc^ctor  u.  Kriegsrath  m  UalberstadL  kaafle 
1763  das  Erbdaifal  Werder  bei  Wolltn,  welches  noch  183<  der  Fa- 
nafie  saslaad,  «#  daaMlbe  eine  verw.  Frau  t.  Kr 
f.  K.  hatte  einen  Bruder, 


—     272     — 

V,  K,  —  Scbon  vorliei%  17(i0,  war  Frieflricli  Magnus  v,  K,  als  k.  |vr. 
Lieuteiumt  im  lU'^,  v.  Heckivietli  ^ostorlu'n*  Sjiüter  lebte  noch  Frie- 
drkU  Willic^lm  v-  K.  als  Stabscapilain  a.  D.  zu  Breslau. 

»ffiA.   «.    Lf.det'Ur.    UN.  477. 

Kranss,  Freiherren  (Schild  der  Lunge  nach  getheilt:  rechts  in 
Blau  ein  autredit  ateliemler,  gekriniter  Löwe  und  links  in  Silber  eine 
*  schwarte   Fahne  und  f"il*er  dersellten  eiin  blauer ,    mit  einem  silbernen 

.  Schwerte  belebter  Schild).     Freib^-'rnxstand  des  Kf^r.  Bayern.    l>iploiii 

l  vom  !3.  Jiin.  1H22   filr  Juhaun  Heinrich  v.  Kranes,   k.  bayer.  Staat^- 

,  nith  uml  für  die  iJescendenten  (lessflben,   Friib,  Johann  Heinrieh,  geb. 

?  lim  u.  ^esl,  \mx  .  vcrmrdilte  sich  1801  mit  Clmdotte  Grf,  v,  Triva, 

gt'st.  182tL  aas  welcher  Ehe  sieben  Sühne  und  sechs  Tücliter  eiit- 
sprosälen,  Haupt  der  Familie  ist  jetzt:  Freih.  Maximilian  Joseph,  geh. 
1802,  k.  bayer.  Kammerjunker/  Die  vier  lebenden  BrfUier  desselben 
sind:  Freih.  Joiiann  Nepomack,  tieb.  1805,  k.  bayer.  Fürstmei^ster  zu 
DilUngen,  verai.  mit  CliaHntte  v.  Effner,  geb.  180H,  aus  welcher  Ehe 
ein  Sohn  stumint:  Freih.  Heinrich,  ^qXy.  183ti:  Freih.  Heinrich  Johann 
Kepumuk,  geb.  1H15;  Freih.  (■arl,  geb.  1817,  k.  bayer.  ILiaptnmun, 
venn.  1851  mit  Clementine  Grf.  v.  Seinsheim,  geh,  1817,  aus  welcher 
Ehe,  neben  Jtwei  TOehtern,  ein  Sohn.  Maximilian,  geb.  1854,  entspross, 
und  Freih.  Friednch ,  geh.  1818,  k.  bayer.  Rittmeister.  Von  den 
Schwestern  vermiddte  sich  Freiin  Franzisca ,  geb.  1 804 ,  mit  Adam 
Freih^  v.  Harold,  k.  luiyer.  General-Lienten.,  gest.  1860,  Freiin  Char- 
lotte, geb.  IHi  1  ,  mit  Franz  v.  Handel,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Rittm.  k  la 
suite,  Freiin  Astanie,  geb.  1812,  mit  Sigmund  Gr.  v.  Berchem.  k.  bayer. 
Kämm.  u.  Freiin  Floriana,  geb.  1823,  mit  Anton  v.  Barth,  k.  bayer. 
Kämmerer, 

GnieaL   Ta-trhi^nb.  d.  fiiib.  Häuser.   1^64.  S.  2H3  u.  S4  u.   \mh   S.  430  u     31. 

KranHs.  Freiherrea.  Erbländ.  -  osterr.  Freihernistand.  Diplom 
für  Carl  Krauss,  lloctor  der  Rechte ,  k.  k.  w.  Geh.  Rath,  Justizminister 
etc.  und  für  den  Bruder  desselben ,  Philipp  K. ,  k.  k.  w.  Geb.  Ratb, 
Minister  der  Finanzen  etc.,  sowie  vom  Aug.  185,5  f(ir  die  Wittwe  des 
veretorbenen  k.  k.  Hofratlis  und  galizischen  Getallen- Administrators 
Franz  Krauss:  —  Bruders  der  Freiherren  Carl  und  Philijrp  v.  K.  — 
Johanna  Victorie  K.,  geb.  v.  Üstermann  und  für  die  drei  Kinder  der- 
selben, Franz,  Maria  u.  Anna,  nml  zwar  in  Anerkennung  der  vorzflg- 
liehen  Dienste  des  verewigten  Hofraths  Franz  K. ,  so  wie  in  Rücksicht 
der  dem  Kaiserhause  und  dem  Staate  geleisteten  ausgezeichneten,  treuen 
Dienste  seiner  beiden  Brtider:  des  Justizministera  Dr.  (/arl  Freiherr 
V.  Krauss  und  des  Reichsrathes  Philipp  Freih.  v.  Krauss.  —  Freiherr 
Carl,  k.  k.  w.  Geh.  Ratb,  vormaliger  Justizminister,  wurde  später  Prä- 
sident des  k,  k.  Obersten  Gerichts-  und  Cassationshofes ,  Mitglied  des 
Herrenhauses  des  Reichsraths  auf  Lebenszeit  etc.,  u.  von  ihm  eutspross 
ein  Sohn,  Freih.  Caid  (ü\),  k.  k.  Stüttlialterei-Concipist  bei  dem  Mini- 
sterium des  Innern.  ^—  Freih.  Iliihpp,  geb.  11^2  zu  Lemberg  und  gest. 
1801,  vorm.  k.  k.  Minister  der  Finanzen,  k.  k.  w.  Geh,  Ratb  und  Prä* 
sideut  der  Obersten  Rechnungs-Controls-Behörde,  Mitglied  des  Herren- 
haiises  des  Reichsraths  auf'  Lebenszeit  und  Vice-Präsident  des  Herren- 


—     273      — 

tanseÄ,  hatte  nur  einen  Solm,  Freih,  Philipp,  geb.  1830,  welcher  vor 
dem  Vater,  1856,  als  Concepts-Practicant  bei  der  k.  k.  Finanz*Procu- 
ratur  gestorben  ist. 

Krauss,  Ritter.  Bübmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1713  ftlr 
Oiristian  Krauss,  Gutsbesitzer  in  Schlesien, 

Kmiiäs.  Bribmiscber  Adelsstand*  Diplom  to«  1709  für  Jo bann 
Mutthaeus  ICriiuss ,  gewesenen  Gericbtsvogt  und  Primator  snj  Glatz. 

3ff>/fflr  f.    MühtMdy   Krg.  B<1.  8.   M^.  —   Krfih.  r.    Ud^fmr,  \.  8.   477. 

Krniis!^.  Reiehsadelsstand.  Diplom  von  1732  fllr  Carl  Gabriel 
KrauBs,  k.  k.  Hauptmann  im  liif.-Reg.  Alt-Daiin, 

Uty»ilf  t.  mfttfi'ld,  Er».  Bd.  ß.  81*. 

KransB  (Wappen  der,  1710  in  den  bobmischen  Adelsstand  €Tbo- 
benen  Familie  v.  Kranse  ,  s.  oben).  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kur- 
pfalziscben  Reichsvicariiite  vom  ß.  Juli  1792  ftir  Jobann  Carl  Daniel 
Knuiss,  k.  preufi^.  Hofrath  u.  Stadt-  und  Überamts-Physikus  zu  Schwa- 
badi.  —  Derselbe  stammte  aus  einer  braunscbweig-aiisbach'schen  Be- 
amtenfandlie  und  der  nrgrossvater ,  welcher  unter  dem  Prinzen  Eugen 
gedient ,  hatte  einen  kaiserl.  Wappeubrief  erbalten,  —  Ein  Sohn  des 
Empfängers  des  Adelsdiploms,  Johann  Friedrich  Georg  v.  Krauss,  geb. 
1786,  Redit.s-Practikiinl  üuSeliwabach,  wurde  nach  Anlegung  der  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

r,   Lnmff.  Ü.  iU,   —   Frrtf^rrr  r.  Lfd^^ur,  L  H.  ITT.  —    W.*B.  de«  Kgr,   Bmyern,  Vf,    68. 

Kraus»  V.  Krau«ieiithalf  Edle.  E r hl. -5s terr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1794  i\iT  Franz  Wilhelm  Pri^eop  Krauss,  Dr.  der  Rechte,  k.  k. 
Rath  und  T.andes-Advocaten  in  Böhmen,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 
Kiaussenthai. 

MtgrrU  n,   MüklfeUL  S,  91». 

Kraufia  V.  Löwenfeld.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1773  fllr  Angusfin  Krauss,  k.  k.  Oberstwacbtmeister  im  Infant.-Regim. 
Johann  Graf  Pälffj,  mit  dem  Prädicate :  v.  Löwenfeld. 

Erauss  v.  Sandetzwehr,  Edle.  Erbl.-ögterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1821  für  Clemens  Krauss ,  k.  k.  Hauptmann  und  Spitals-Comman- 
danten  z«i  Verona,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v,  Sandetzwehr, 

M^t/erl^  r.   i/uhl/ffri,  Erg  -Bd.  H.   lilH. 

Rt^aQSget  Ritter.  Böhmischer  Ritt ei-stand.  Diplom  von  1734  für 
Johann  Rudolph  v.  Krausse. 

Kraussenegg,  Kransenegg,  Krau^enegk ,  Krauseneck »  Frei- 
herren (Stammwappeii :  Schild  quer  getheiit:  oben  in  Roth  ein  auf- 
wachsender we  issgekleidet  er  Mann  mit  schwarzen  Knöpfen»  Kragen  und 
Aufschlägen  und  mit  gespitzter,  weisser  Mütze  bedeckt,  welcher  in  der 
Rechten  eine  silberne  Helle])arte  halt  u.  unten  in  Schwarz  zwei  schräg- 
rechte,  goldene  Balken).  Erhl.-Österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
29,  Apr.  1613  für  Johann  Paul  Krause,  k.  k.  Ho fkammer*Präsi deuten, 
Herrn  der  Herrschaft  Rotz  etc.,  mit  dem  Prädicate :  v.  Kraussenegg. 

,  Deut#cb.  Adcli'Lez.  V.  18 


—      274      — 

Derselbe,  Dr.  der  Keclite,  kam  aus  Hteiermark  nach  Oesterreich,  wurde 
als  k.  k,  RekksboJhith,  1607  ujittr  die  neuen,  uiederrösterr.  Ritter- 
Stands-  und  IBK»  unter  die  Staude  voin  IleiTenstande  aufgenommen, 
und  schrieb  sich  damals:  v.  Krausenegg,  Freiherr  auf  llolleuock  und 
Frauenljurg^  HeiT  üuRütz,  Gurt^ch  n.  Paumgaileu,  k^  k.  geh,Ratli  etc. 
Aus  iüdner  ei^sten  Ehe  stiimmte  eine  Tochter,  Anna,  welche  sich  1623 
mit  "Wolfgang  Sigismund  Freih*  v.  Unverzagt  vermählte ,  nnd  aus  der 
zweiten  ein  Sohn.  Johann  Jacob,  welcher  vor  ihm  starb,  and  sg  erlosch 
denn  mit  demselben  im  Nov,  1617  die  freiherrliclie  Linie.  In  Steier- 
mark aber  setzten  seine  zwei  Brlider,  Johnnn  Jacob  und  Johann  Chri- 
stoph Krausa  v.  Kranseuegk .  welche  im  Ritterstande  verblieben .  den 
Mannsstamm  noch  fort.  Von  Krsterem  tiitspross  Elias  v.  Kraussenegg 
auf  Holleneck  und  von  Letzterem  Antlrt  as  K.  v.  K.,  mit  welchem  1659 
das  ganze  Geschlecht  erlosch. 

Kraut  (Schild  genert.,  mit  Mittdschilde.  Mittelschild  quer  ge- 
theilt:  oben  in  Blau  eine  silberne  Lilie  und  unten  in  Silber  drei  rothe 
Kohlkfipfe.  1  u.  4  in  Roth  auf  einem  grünen,  geki^önteo  Dreihilgel  eie 
Doppelkreuü  und  2  u.  3  in  Gold  ein  schwarzer  Adler).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  2.  M-irz  1703  für  Johann  Andreas  Kraut, 
k-  pr.  Geh.  Kriegsrath  und  Gcneral-Emptanger.  Derselbe,  gest.  1723 
als  k.  pr.  MinistJjr.  stannute  aus  einem  Halle'schen  PföDuergescblechte 
u,  sein  Sohn,  Franz  Andreas  v.  Kraut,  starb  1710  als  k.  pr.  Major,  — 
Auch  der  Bruder  des  Ministers  v.  K.,  Christian  Friedrich  ,  gest.  1710 
oder  nach  einer  anderen  Angabe  1714,  k.  pr.  Geh.  KamnierrathT  sowie 
dessen  Brnder&söhnc ,  Cari  Friedrich,  gest.  1767,  Hofmarschall  des 
Prinzen  Heinrich  und  Friedrich  Wilhelm,  noch  1750  Herr  anf  Hirsch- 
felde,  kommen  mit  dem  adeligen  rräldicate  vor,  —  Andreas  Carl  ¥. 
Kraut ,  k.  pr.  Lieutenant,  besass  von  1738  bis  1746  die  Güter  Giesen- 
dorf,  Lichterfelde  un«!  Osdorf  unweit  Teltow. 

K.  Hernach,  [    8,  tS».  —  K.  l't.  A  -L.  tu.  S.  17i  u.  V,  S.  %Sl.  —  Freih.  t.  Ltdebur,  f, 
8.  477.  "  W -n    ri.  Preusa.  Monarch.   IJl.  T», 

Kraut  (Schild  der  Länge  nach  getbeiltr  rechts  in  Silber  ein 
auf  einem  grünen  Hügel  stehender,  reichbelaubter  Baum  und  links 
quergetheilt  und  oben,  wie  unten,  in  Silber  eine  blaue  Lilienblume). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen,  Diplom  vom  11.  August  1830  für  Carl 
Gustav  Eduard  Kraut,  k.  pr.  Rittmeister  und  Adjutanten  der  vierten 
Division  (des  General-Lieotenanls  Rüehel  v.  Kleist).  Derselbe,  später 
Vorstand  der  Geh.  ICriegscanzlei  im  Kriegs-Ministerium,  starb  14.  De€. 
iSGl  als  Oberst  a.  1).,  mit  i Unterlassung  eines  Sohnes,  Max  v,  Kraut. 
—  Die  Paniilie  sass  in  Litthauen  zu  Schilleniiigken, 

HnndHK  Urirn    N->t5»,  —    F^fih.  e.    Lr^Uhitr,   1.  S,   477. 

Krautheim.  Ein  froher  m  dem  adeligen Patriciate  der  Stadt  Erfurt 
zählendes  Geschlecht,  dessen  gleichnamiger  Stammsitz,  welcher  schon 
1206  und  1434  genannt  wird,  im  Justiz -Amte  Buttstadt  des  Großsh. 
Sachsen- Weimar  liegt.  —  Das  Geschlecht  war  nach  Allem  von  der  von 
Salver,  8.  221,  erwähnten  rheinländischen  und  schwäbischen  Familie 
dieses  Namens  verschieden. 


^     275     — 

Krantboff  (in  Grün  fünf,  2,  1  u.  2,  goldene  Rosen),  AdelsstÄnd 
des  Kgr,  Preussen.  Diplom  vom  10.  Sq>t.  1750  für  Georg  Christian 
Kranthoff ,  Herrn  auf  Gross-Toitin  im  ondaraer  Kreise.  —  Die  drei 
Söhne  desselben  waren  :  Carl  Christoph  v.  K.  auf  Zemze.  Philipp  David 
Georg  V.  K.  auf  Landsdorf >  und  Friedrich  Balthasar  Christian  v.  K.  auf 
Klotzow.  —  Von  den  Nachkommen,  von  weichen  Mehrere  in  die  k.  pr. 
Armee  traten,  schied  1820  der  Oberst  und  Commandeur  des  l.  bres* 
lauer  Landwehr-Regimeiitä  v.  Kraulhoff  aus  dem  activen  Dienste,  — 
In  neuester  Zeit  kommt  ein  v*  K.  als  Herr  auf  JamitKOw  im  Kr.  Greifs- 
walde vor, 

f,  BtUbach,  I,  «.  TW»,  —  N.  Pr,  A..U  3  ?*.  *2  HJ.  M,  Hl  h.  V,  8.  '187.  ^  Frtik.  r-  i*- 
dtbur,  I.Su  477  u.  U  —  W,-B.  d.  Preuts.  M&oÄfch.,  III.  73.  -  Pommtr,  W.-B.  IM.  Tib.  f« 
■.  Ü,  t5A.   -   Knf*6hke,   L  ».  Hb   a.  46. 

^  Krawarez  n.  Twarckan,  Rrawar  n.  Tworkau,  aaclt  Freiherren. 

Altes,  böhmisches,  mährischea  und  schleaiaches  Rittergeschlecht,  eines 
Stammes  und  Wappens  mit  der  Familie  Sedlnitzky  aus  dem  polnischen 
Stamme  Odrowonz*  —  Dasselbe  kommt  in  der  böhmischen  Geschichte 
schon  1 284  und  später  vor ,  und  schied  sich  durch  zwei  Brüder ,  von 
welchen  im  Ratiborsclien  der  eine  zu  Krawarn,  der  andere  zu  Tworckau 
sass,  in  die  Linien  xu  Krawar  und  Tworckau.  Aus  letzterer  Linie  kam 
Nico  laus  K.  u.  1\  auf  Stettin,  Oberst- Kämm,  und  Laiidrechts-Beisitzer 
des  Ftirslenthams  Troppau.  noch  1593  vor,  dann  aber  ist  dieselbe  er- 
loschen ,  und  die  Güter  und  Schlösser  derselben :  Luck ,  Oleschnitz, 
Nemczicz  etc.  sind  an  die  Linie  Krawar  gekommen.  Aus  dieser  Linie 
war  Laczko.  Herr  zn  Krawarcz,  1408  Oberst-Burggraf  in  Böhmen,  Ulrich 
starb  1542  als  oberster  Kilmm,  des  Fürsten th ums  Troppau,  u.  Johann 
Ludwig  Anton  Freih.  v.  Krawiircz  und  Tworckau  war  noch  1715  Dom- 
herr zu  Breslau. 

PaprtycfUM,  flpec  lli>rav.  H.  401  u.  V.  —  Rtd^l^  teheiifli^.  Prag,  8.  %^,  —  Smixpiu* ^  I. 
a.  »78  u.  U.  S.  litiö  uiict  61.  -  Gouhe^  I.  S.lLlJ^l't.  —  Frtihtrr  v.  L^äebur,  I.  ».  47S.  — - 
8ttppl.  tu    Mii-tunÄdieTs  W-».  Vül     19. 

Krawinckel,  Krähwinkel,  Crawinkel  (im  Schilde  drei  Krähen). 
Altes  thünngisch-meissensches,  auch  westphülisches  Adelsgeschlecht, 
als  dessen  Stammhaus  der  gleichnamige  Flecken  im  Amte  Ichtershausen. 
Herz.  Gotha,  genannt  wird.  —  Margaretha  v,  Krahwinckel  war  1384 
Castrix  im  Kloster  zum  H.  Kreuz  grauen  Ordens  in  Gothas  Reinhard 
V.  Crawinckel,  der  Letzte  des  Geschlechts  in  Westphalen,  lebte  noch 
1478;  Johann  v.  Krahewinkel  zu  GUna  wird  in  einem,  dem  Fürsten  zu 
Anhah  ertheihen  Cambergschen  Lehnbriefe  von  1497  genannt;  Hein- 
rich V.  Kranenwinckel ,  deutscher  Ordensritter ,  wurde  zu  Ausgange  des 
15.  Jahrh,  Statthalter  der  Bailei  Thüringen  und  nannte  sich  1511  in 
einem  Kaufliriefe  -Wir,  Heinrich  v.  Kranenwinckel*  ;  Heinrich  (TT.)  war 
1530  mit  dem  Herzoge  Georg  zu  Sachsen  als  Hofca valier  auf  dem 
Reichstage  zu  Augsburg,  und  Hans  y.  Krahwinckel  auf  Gr.-Keina  und 
Kölschen  lebte  1576.  —  Nach  Gauhe  soll  noch  1747  der  Stamm  ge- 
blüht haben,  doch  giebt  weder  derselbe  noch  ein  Anderer  Genaueres  an. 

P.  FatkenMfein,  LhürinF;.  Chroullt»  Lib.  JI,  P.  Tl,  8.  M-j6,  —  Oauhe  ,  \.  8.  IllO  und  Tl. 
8.  ttti^  —  •.  StHnen,  Wettpb.  üctchiclit«,  II K  9  VIS  liad  Tnb,  4A,  Ab  a.  €7.  ^  *.  Mwdin^, 
t(.  S.  326, 

Rray  V.  Kr«Jow ,  Freiherren*    Erbländ.  -  österr.  Freihernistand. 

18* 


—     276     — , 

Diplom  von  17110  für  Paul  v.  Kray,  k.  k.  General- Feld  Wachtmeister, 
mit  dem  PrlUliüiite :  v.  Krajow* 

Krayg,  Fpeiherran.  Altes,  kürntner  UerreiisUindsgeschlecbt, 
wekbes  sich  schon  zu  Ende  des  13.  Jalirii.  in  Bolimcn  u.  Mähren  atis- 
breitete  u.  später  sich  aucb  in  Niederösterreich  niederliess,  wo  dasselbe, 
in  Buhmen  mit  Landstein,  Bistritz,  Schönstein,  Kaxenstein,  Suneck  etc. 
u.  in  jVIähren  mit  Datschitz  etc.  begütert,  mit  Litschau  u.  ReitzenschJag 
angesessen  wurde.  —  Das  GeschU^cht  besass  das  Erbkammerer-  u.  Erb- 
truchsessen-Änit  des  Herzogth.  Kürnten,  in  welebem  das  St^immhaus, 
das  Bergscbloss  Kreigk,  insgemein  Kreit,  unweit  8t.  Veit  längst  in 
Ruinen  liegt  u.  nnr  noch  dem  Namen  nach  bekaimt  ist.  Nach  Wolfg. 
Lazius  soll  der  ursprüngliche  Name  Cari  ng  gewesen  u.  aus  demselben 
der  Name  Creyt  oder  Kreigk  gemacht  worden  sein.  —  Dieterieus  de 
Krywegg  kommt  urknndbeh  1Q91  n.  Heiniieh  v.  Chreigg  1138  von 
Johann  und  Wollgang  V,  Kreyg.^  Herren  u.  Freien,  Brüder.  Erhkämrae- 
rer  u.  KHitrnchses«e  iji  Kärnten,  wurden  ndt  diesen  Erhämtern  vom  K. 
Friedrich  DJ.  2<*.  Sept.  1450  belehnt.  Ein  Enkel  Juhamrs:  Conrad  lY. 
Freih.  v.  Kraygg,  Herr  auf  Laixdsteiu^  Schönstem,  Kazeusieiii,  etc.  war 
von  1475  bis  zu  seinem  Tode,  1488,  Landeshaui>lmann  in  Kiirnten. 
Mit  semeni  Enkel,  Conrad  Herrn  v.  Kraygg;  ging  156  4  in  Kärnten  der 
Stamm  aus  u.  Conrads  Erben  waren  die  Sohne  seiner  Schwester :  Wolf- 
gang und  Friedrich  Gr.  v.  Hardegg.  —  llie  höhmische  Linie  der  Freih. 
¥.  Krayg,  iungeinein  Kragirz  v.  Kraygk  genannt  u.  lu  Bidunen,  Mähren 
u. Niederöstcneich  reich  begütert,  stieg  von  Conrad  Jl.  llerrn  v.  Kraygg, 
verm.  mit  Anna  Herriu  v,  Stubenberg,  herab.  Der  Sohn  desselben, 
Wolfgang,  1468  Statthalter  iu  Mähren  u.  1480  noch  am  Leben,  schrieb 
aich  Hen*  zu  Landstein  und  Datschitz  u.  setzte  durch  seine  Söhne*  Con- 
rad u.  Georg,  den  Slamm  fort.  Von  Letzterem  ent^^pross  Freih.  Wolf- 
gang (der  Aeltere)  zu  Landstein,  Bistritz  etc.  in  Böhmen  u.  zu  Litschau 
u.  Eeitzenscblag  in  Nieder  Österreich,  gest.  1554,  k.  k.  Geh.-Rath  und 
Oberst burggraf  des  Kgr.  Böhmen.  Von  den  sechs  Söhnen  desselben 
setzten  Wolfgang  der  Jüngere  und  Albert  den  Stamm  fort  nnd  von  den 
\ier  Söhnen  des  Letzteren  waren  IHrich  u.  Joachim  Freih.  v.  Kraygg 
die  letzten  männlichen  Sprosseo  dieser  Linie.  Beide  lel)tea  noch  IbOO 
und  Joachim  soll  noch  1611  gelebt  haben.  Ueber  die  Nebenzin^eige  giebt 
Bucelini  Auskunft. 

Krazer,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Bestätigungsdiplom 
des  1630  dem  Justus  Krazer  verliehenen  Adels  von  1792  für  Franz 
Krazer,  ehemaligen  btirgerlichen  Handelsmann, 

Mtgtrl«  r.  Mühtj^d,  8.  21». 

Krebs  v.  Ehreneron,  Edle.  Erbländ.-östeiT.  Adelsstand.  Diplom 
von  1787  für  Ignaz  Anton  Krebs,  k.  k,  Kaltmtb  der  Cameral-Haupt- 
Buchhaltung,  wegen  4(ijähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  Ed- 
ler v.  Ehrenkron. 


—     277    — 

Krebs ,  Krevet  (in  Silber  zwei  aufwärts,  doch  gegen  einander  ge- 
kehrte u,  zum  Gange  fertige,  rotlie  Kri^bsscheeren),  Altes,  im  Hidber- 
st^dtsehen,  am  flarze  ri.  voniüirdich  im  Kreise  Osterwieck,  jetzige  Prov. 
Sachsen,  begütert  gewesenes  Adelsgesehleelit,  welches  schon  1311  zu 
Bistede,  Bühne,  Hombnrg  ii.  Veltheim  sass,  später  noch  andere  Besitz- 
ungen erwarb  u.  zu  Veitheim  bei  östenvieck  noch  1803  angesessen  war. 
—  Die  in  Franken  vorgekommene  Familie  dieses  Namens  fahrte  nach 
Siehmacher,  V.  ^ß  ein  anderes  Wappen.  nDmlicIi  in  Silber  einen  rothen, 
anfgerichte^n,  die  Scheeren  in  die  Kdhe  haltenden  Krebs. 

Fr€ih,  •.   LedtfiM  ,  I,  «.  47»^.    —  f.   Mfäimj  ,    t.   H.   5üHt    «ach   dem    Gars9«ihbütt«]Acbeti 

Krecker-Droötnmr  (Schild  quer  gctheilt:  oben  Roth  ohne  Bild  u. 
unten  in  Silber  zwei  nebenstehende ,  goldene  Feuerräder).  Adelsstand 
des  Ffirstenthums  Reuss-Greiz.  Diplom  vom  9.  Mai  1846  von  Hein- 
rich XX,,  älterer  Linie,  sonverainem  Filrsten  Reuss.  für  den  Consisto- 
rialrath  Christian  Andreas  Erecker  zu  Dresden ,  n,  zwar  aus  eigener 
Anregung  .  unter  Beilegung  des  Namens :  r.  Krecker-I»rostmar.  —  Das 
verliehene  Wappen  ist  das  Wappen  der  russischen  Familie  v.  Olsufief, 
aus  welcher  ein  Sprosse,  der  k,  russ.  Major  a.  D.  v.  Olaufief ,  bekannt 
durch  seinen  Mildthätigkeitssinn  u:  seine  bedeutende  Stiftung  für  die 
dresdner  BUndeoanstalt,  in  Dresden  lebte  u*  starb  und  den  Empfänger 
des  Adelsdix>loms  theil weise  zum  Erben  eingesetzt  hatte*  —  Die  Familie 
V,  Krecker-Drostmar  blüht  im  Kgr.  Saclisen  fort. 

HuidsLhrirtl.  ^i•>dI.  —  DT«fd»eT  CftlerKter  t.  Qe^br.  d.  KeBidcui,    IU9,    9.  Uh.    -  W,-B. 
i|«T  Siebi.  HUHt«n.  V,  61, 

Rr«ckwitK,  aneli  Kreckwitz,  jurenannt  Straawäld  (in  Blau  drei, 
2  u,  1,  mit  den  Köpfen  vereinte  Fische).  Altes,  seit  dem  14.  Jahrh,  in 
Schlesien  bekanntes,  mit  der  pommcrnschen  Familie  v.  Krackewitz, 
Krakewitz,  nicht  zu  verwechselndes,  früher  an  Sprossen  lu  Gütern  reiches 
Adelsgeschlecht,  welches  Sinapins  ans  Croatien  im  10.  Jahrb.  herleiten 
wollte,  doch  stützen  sich  seine  Angaben  auf  —  Sagen.  —  Als  Stamm- 
haas  wird  das  in  der  Oberlansitz  bei  Bautzen  liegende  Gut  Kreckwitz 
genannt,  aus  welchem  die  Famihe  im  14.  Jahrb.  nach  Schlesien  ge- 
kommen seiu  soIIt  wo  dieselbe,  imchdera  Jacob  tVeczwicz  bereits  1312 
urkundlich  genannt  wird,  schon  1349  im  Glogauschen  Andcr.sdorf,  Ja- 
cobskirch  u.  Würcliwitz  besass  u.  sich  spilter  in  mehrere  Häuser:  Kah- 
lan,  Jnppendorf,  Austen,  Konradswaldau  ,  Fanljuppe,  Heiuzendorf, 
Schwarzan,  Grosabohran,  Klaptau,  Nechlau,  Altwasser,  Heinzebortschen, 
Zapplaa  etc.  weit  ausbreitete.  Der  Beiname :  Stranwald  ^j  welchen  die 
Linie  zu  Kahlau  führte ,  soll ,  ganz  abgesehen  von  der  von  Sinapins  an- 
gegebenen Erklärnng,  so  viel  als  Sjlvius  bedeutet  haben.  —  Von  den 
älteren  Sprossen  des  Stammes  hat  Sinapins  n.  nach  ihm  Gauhe  viele 
genannt,  so  ausgehreitet  aber  u.  so  gliederreich  auch  in  den  frilhereii 
Jahrhunderlen  derselbe  war,  so  nahm  ilie  Zahl  seiner  Sprossen  doch  im 
18.  Jahrb.  immer  mehr  ab  u.  in  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jahrb.  sind 
nur  noch  einzelne  Glieder  der  Famihe  genannt  worden.  Ein  Rittmeister 
V.  Kreckwitz,  fillher  im  k,  pr.  Husaren-Regimento  v.  Gettkandt,  starb 
in  den  30er  Jahren  u.  Sühne  desselben  standen  in  der  k.  pr.  ;Vrmee, 
von  denen  später  der  Eine,  mit  einer  v.Boiiin  vermählt,  in  Schweidnitz 


—     2T8     — 

lebte.  —  Aus  einer  aus  Schlesien  nach  W^tphalen  gekommenen  Linie 
starb  Hans  Friediicb  Leopold  v.  K.  IHOfi  als  Ober- Salz -Inspector  zu 
Bielefeld  u.  der  Sohn  desselben,  Leopold  v.  K.,  k.  pr.  OapiUin  im 
10-  Inf, -Reg.,  starb  vor  1835.  Die  einzige  un>ermäblte  Scb wester  des 
Letzteren  st(u*b  1830.  —  Mit  der  Abnabme  der  Glieder  der  FarniHe 
nabm  ancb  die  Zalil  der  Besitzungen  ab  u.  es  ist  nur  bekannt,  dass  noch 
1800  Brodel  Witz  im  Kr.  Steinau  u.  Ober-  u.  Nieder-Talbendorf  im  Kr. 
Loben,  so  wie  1809  Merzdorf  und  Salisch,  beide  im  Kr.  Glogau,  in  den 
Händen  der  Familie  war.  ^  Id  neuer  Zeit  bat  Moritz  ?.  Prittwitz  und 
Gaffron,  k.  pr.  Landratli  des  reiehenbadier  Kreises  a.  I).  u,  Landes- 
Aehester,  welclier  1857  bereits  verstorben  war,  mit  seinem  Xamen  u. 
Wappen  Namen  u.  Wappen  der  v.  Kreckwte  verbunden  u.  sicbv.  Pritt- 
witz u.  Gaffron,  genannt  v,  Kreckwitz,  geschrieben. 

SinapittM,  t,  8.  549-63  u  TL  B.  751-M,  -  Guuftt,  L  «.  tili— 16.  —  N.  Preun.  A.-L. 
V,  8.  XdT  u.  »3,  —  Frtiherr  r  L*d*ttHr,  f.  S.  4T8  uud  79  u.  III.  ß»  2M.  —  Siebmachfr,  I. 
60:  f.  K,*  äcme*»laih.  —  .Sehl*-4b(?h.  W.  B.  ^f^.    IrjJ 

Kregel  v,  Sternbach  (jSchild  ge viert.  1  und  4  in  Blau  ein  qner- 
fliessender  Bach  ;  2  in  Silber  ein  schwarzer  Adler  und  3  in  Roth  zwei 
schmale,  silberne  PfiVhle  nnd  zwischen  denselben  eine  Lilie).  Reichs- 
adelsstand.  Bestätigungs-  und  Erneuerungsdiplom  des  von  den  Vor- 
eltern mit  dem  Prüdicatc:  w  Sternhach  sctmn  vor  langen  Jahren  er- 
langten Reichsadelsstandes  von  1607  för  D.  Johann  Ernst  Kregel  (den 
Aelteren)  in  Leipzig,  Herrn  auf  Altnianndorf,  Flossberg  u,  Güldengossa, 
k.  poln.  u.  kursächs.  Hofrath.  Die  Erneuerung  des  Adels  ist  in  Kur- 
aachsen  erst  später,  24.  Octbr.  1731,  amtlich  bekannt  gemacht  worden. 
D.  Johann  Ernst  Kregel  v.  St  war  mit  Dorothea  Sybilla  Edlen  w  Zech 
vermählt  und  ans  dieser  Ehe  stammten ,  neben  einer  Tochter,  Regina 
Sibylle,  verra.  1736  mit  Bodo  Gottlob  v,  Koseritz  u.  gest,  I7B7,  zwei 
S5hne:  Johann  Ernst  K.  v.  St.,  der  Jüngere,  kursächs,  Ämtsbauptmann 
und  Carl  Friedrich  K.  v.  St.,  gest,  18.  Juli  1789,  kursächs.  Land- 
Kammerrath.  Mit  Letzterem  ist,  soviel  bekannt,  der  Mannastamm  er-* 
loschen. 

Hmndaehr   Noti»,    -    Fr^ih.  *.   Ird^bur,   l.  8,   ITA  n    Hl.  »,   294. 

'  KreischelwitE,  Kreiielwitz  (Schild  quer  getheilt :  oben  in  Silber 

ein  aufwachsender^  schwarzer  Adler  und  unten  von  Silber  und  schw^arz 
geachacht).  Altes,  schlesisches  Adelsgeachlecht,  dessen  Namen  ein  Sitz 
im  Breslau'schen  führt.  Dasselbe  war  bereits  1470  zu  Stusa  unweit 
Neumarkt  angesessen,  brachte  dann  melrrere  andere  Güter  an  sich  und 
sass  noch  l(i46  zu  Dieb  an  im  jetzigen  Kreise  Stein  au,  Jacobsdorf  im 
Kr.  Liegnitz,  Gamitz  im  Kr.  Goldberg-Hainau  und  Stephansdorf  im  Kr. 
Neumarkt.  —  Heinrich  v.  K.  lebte  um  155fi;  Wenzel  v.  K.  auf  Schö- 
nau,  fürstl.  Liegnitzgcher  HofmarschaÜ ,  etc.,  kommt  noch  15B9  vor; 
fialthasar  T.  K.  auf  Jacobsdorf  war  1600  Burggraf  zu  Liegnit^,  und 
Hans  ?.  Kreisch rlwitz  und  Jacobsdorf  auf  Stephansdorf,  k.  k.  Oberst  u. 
h.  Liegnitz-Briei^^scber  Rath  und  nofmarscball ,  wird  noch  1650  ge- 
nannt. Letzterer  hatte  zwei  Söhne,  lleitiricli  und  Hans  v.  K.,  welche 
jung  starben  und  wohl  die  Letzten  des  Stammes  waren. 

Sintipim^  L  B.  ÄS'J  ti.  fi3  u,  ri„  3.  Ifrl  n.  55.  —  OuttA*,  I.  fi.  JU7.  -  Frtlh.  t.  ttd*- 
^UTf  h  8    «7».  ^  SUhfnofktr,  I.  H  t  «.  Kr^Jaebelviu,  ecJile«i*eh. 


_     279     — 

Kreisel^  Krensel  (Schild  der  Lanjre  nach  )^etheilt:  rechts  in  Blau 
ein  goldoner  Stern  und  links  in  Itnth  zwei  schrä^rechle ,  t'oklene  Bal- 
ken). Ein  seit  ilem  10,  Jahrb.  zu  der  werni^nToder  RitterKchaft  gehö- 
rendes, später  ausgegangenes  O^^i^cljlecht,  rhristinn  v.  K.  s^^hlte  mich 
1G64  zn  den  Landständen  der  Grafschaft  Wernigerode* 

Dili Wi  Gc*chiehtr  deol^rhrr  «»biete,  fL  S.  *>1  u,   IIA,    —   Fräik.  ».  £#f/#fti#r,  t,  S.    179. 

Kreith,  Kreith  zti  Untteneck,  Freiherren  and  Grafen.  Knrpfäl- 
zischer  Freiherrn-  n,  Reichsgrafenstand.  Freiherrndiplom  vom  27,  Aug. 
1692  f?lr  Johann  FYiedrich  v.  Kreitli .  kurpfälz.  Geh,  Rath  etc.,  and 
Grafendiplom  vom  5.  April  1(194  fUr  denselben,  —  Altes,  urspr^nglieh 
bayerische?^,  urkundlicli  sdnin  im  11,  Jahrh.  auftretendes  Adelsge- 
schlecht, dessen  Stammgchhiss  Gereuth  bei  Wessohmnn  ( Wessenhniiin) 
in  Oherhayeni  lag.  dasselbe  erhielt  im  15.  Jalirli.  durc!i  Yerheira- 
thnng  die  Herrschaft  Strass  im  eliemaügen  pfälzischen  Fflrstenthum 
Kenhurg  und  gelaugte  so  in  die  Pfak.  —  Der  oheugeiiannte  Graf  Jo- 
hann Friedrich  war  frllher  Obersthofmeistcr  der  85hiie  des  Kurfürsten 
Johann  Wilhelm  von  der  Pfalz  u.  später,  als  kur|>f;ilz.  Geh.  Rath,  Hof- 
rat ha- Präsident  in  Xeuhurff  und  GesandttT  in  Regenshurg,  —  Von  den 
ür-ürenkeln  desselben  wtirden  die  Brüder:  Graf  Joseph  Sigmund 
Theodor  Maria,  geh.  1771 ,  Herr  anf  Gntteneck,  Gleiritsch  .  Weiden- 
thal u.  Wilhof,  k.  bayer.  Kämm.,  General -Commissar  des  Unter- Donan- 
Kreises  etc.,  u.  Graf  Ma3cimiliau  Joseph  Alois  Bonaventura,  geh.  1765, 
k.  hayer.  Kämm,  u.  Major  k  la  snite,  mit  ilirem  Vetter,  Graf  Franz 
Ignaz  Adam,  geb.  1757,  k.  bayer.  Kämm,  u.  Hauptmann,  in  dieGrafen- 
classe  der  Adelsmatnkel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  Die  von  dem 
Grafen  Jobann  Friedrich  auf  die  genannten  Gebrüder  herabsteigende 
Stamm  reihe  war  folgende :  Graf  Jobann  Fried  rieh :  Maria  Sihylla  y. 
Berlolzbofen ;  —  Gr.  Johann  Christian  :  Maria  Theresia  Charitas  Grf. 
V.  Aham;  —  Gr.  Alois  Bonaventura :  Antonia  Franzisca  Freiin  v.  Eglof 
ZB  Zell  «.  Schenkenau ;  —  Gr.  Franz  Anton  Bonaventura:  Maria  Adel- 
heid Grf.  V.  Frey  sing:  Gr.  Joseph  Siegmund  Theodor  Maria  u,  Gr. 
Maximilian  Joseph  Alois  Bonaventura,  Gebrüder.  ^  Von  dem  Grafen 
Joseph  Siegmund  Theodor  Maria,  gest.  1H11>  als  k,  bayer.  Staatsrath 
und  llegierungs-Priisident,  entspross  aus  der  Ehe  mit  Adelheid  Freiin 
V.  Pienzenau:  Graf  Maximilian,  geb.  1803  and  gest.  1848,  k.  bayer. 
Kümm.,  Kreis-  u.  Stadtgericlits-Director  zu  Straubing,  verm.  mit  Adel- 
heid Freiiii  v.  Junker-Bigatn  und  aus  dieser  Ehe  stammt :  Graf  Lud- 
wig, geb.  1834,  Herr  der  Herrschaften  Gutteneck ,  Weidenthal,  Glei- 
ritsch  und  Villhofen  im  Landger.  Nabhurg  in  der  Ober-Pfalz.  —  Die 
drei  Brüder  des  Graten  Maximilian  sind,  neben  einer  Schwester,  Grf, 
Marie,  geh.  1812.  verm,  1B32  mit  Eduard  Gr.  v.  Yrseh,  k.  bayer. 
Kämm,  u,  Ober-Ceremonit^ameister :  Gr.  Sigmund,  geh.  1808,  k.  bayer. 
Rittm.  in  d,  A. ;  Graf  Auinist,  geb,  1814  .  k.  bayer.  Major  a.  D.,  verm. 
1848  mit  Laura  v.  Weiubach,  ans  welcher  Ehe  zwei  Töchter  stammen, 
und  Gr.  Caspar,  geb.  1818,  k.  bayer.  flittraeister. 

».  Lanff,  8.  40  n  II.  —  DeaUch<?  Gr«lai»h.  d.  Otgeowart  .  L  B.  iM  ü.  W  u.  IH.  8.  480 
Q.  81.  ->  Gen»t.  TMclietib.  der  gr«.  Blustfr,  tS61.  8.  46J  n.  Iilsu^r.  Hmdb.  tu  Dniiaetlien, 
a.  4Ö6,  -  SitftriMCfirr,  V,  ^13,  —  SuppL  au  «tebm,  Wt-fl*  VH.  %  —  W.-p»  d,.  Kp.  Biyerqi 
I.  M«.  r,    irö/üttr*i,  Abtheil,  l,  ^  ..    l    nTi-t 


™     280     — 

Krefttinayrt  aucli  Freiherren.  Reichs -Adels-  u*  Freiherrnstand, 
Ädelsdiplom  im  kurpfjilzischen  Reiclisvicariate  vom  15.  Mai  1745  für 
WiguleQs  Kreittmayr,  kiirlmyer.  Hofrath,  k.  Rcichsbofrath  ti.  Vicariats- 
Hofgerichts  -  Assessor .  spilter  kurbayer.  Geh,  Rat.h  ,  Staats -Caiizler, 
Staats-Minister  etc»  und  fiir  den  Bruder  desselberu  Benno  Kreittnmyer, 
später  Bürgermeister  tm  MHiicIumi  .  und  Frciherrndiplom  im  knrbaycr. 
Reich svicanate  vom  16*  Juli  1745  für  den  genannten  Wigtilcuav.  Kreitt- 
mayr.  —  Letzterer,  geb.  1705  n.  gest.  1790  —  ein  Sohn  deskarbayer. 
Hofraths  Kreittmayr  —  Verfasser  des  bekannten  bajer.  Gesetzbuches, 
war  verm.  mit  Maria  Franzisca  v.  Noeker  und  ans  dieser  Ehe  entspross 
Freih.  Johann  Nepomiik  auf  Offenstetten  etc.,  geh*  I7ii0  u,  gest,  1831, 
k-  bayer.  pens.  Ober-Justizrath,  verm.  mit  Sophie  Freiin  Schütz  v.Pfeil- 
stadtv  Kin  natürlicher  Sohn  desselben:  Jobann,  wurde  16.  Sept,  1839 
per  rescriptum  principis  legitimirt,  in  den  bedeutenden  Grundbesitj!  der 
Familie  eingesetzt  und  22.  Nov.  1855  mit  seiner  Nachkommenschaft 
ia  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  bei  der  Freiherrnclasse  einge- 
tragen. Derselbe,  geb.  1810,  Herr  der  Güter  Oö'enstetten,  Gütting, 
Haussen,  Grueb,  Eisendorf  iL  Wackenstein,  k.  bayer.  Kiimm.,  vermählte 
sich  mit  Mathilde  Freiin  v.  Hasselholdt-Stockheim .  geb.  1820.  au3 
welcher  Ehe.  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne  stammen,  die  Freibcn^en 
Ignaz  Friedrich,  geb.  1843,  u.  Emil  Friedrich,  geh,  1849,  —  Aus  der 
adeligen  Linie  des  Stammes  wurde  bei  Anlegung  der  AdelÄmatrikel  des 
Kgr.  Bayern  eingetragen:  Franz  Xaver  v,  Kreittmayr,  geb.  1748  — 
Sohn  des  obengenannten  Bürgermeisters  Benno  v.  Kreittmayr  -^  des 
aufgelöaten  Chorstifts  zu  Unserer  Frauen  in  München  Canonicas* 

8»  tiDd  ISfil.  8,  3Hg.  „  w  -B    d-  Kgr.  BtjfTTi,  Ml.  4^  u.  p.    Wüickfrn.  Ahrh     3.   8.  I'JI  and 
52:   Frtlh.  v,  K,   u,   VI.  f9:  w,  K.  —  A'«weAJl^  T^  B.  246  u.  <7:    F.  H.   v.  K. 

Kremmer  v.  Konigehofen.  Altes,  niederösterreichisches  Ritter- 
Btandsgeschlecht ,  welches  im  15.  Jalirh.  Cremmer  v.  Khünigshof  ge- 
schrieben wnrde  und  aus  Franken  nach  Oesterreich  gekommen  war. 
Elias  Cremmer  war  1496  landesfürstLMautbner  zuPrugg  an  der  Leitbra 
und  lebte  noch  1509.  Von  dem  Sohne  desselben,  Georg  Cremmer  v. 
Eliünigshof ,  stammten  ans  der  Ehe  mit  Maria  Magdalena  v.  Rottwitx 
die  Söhne  Wolf  gang  u.  Ludwig  die  Khremmer  v.  Kbünigshoven,  welche 
24.  Dec.  1547  in  den  Reich sadclsstand  erboben  wurden,  nachdem  sie 
schon  vorher  den  Adelsstand  des  Kgr.  Ungarn  erlangt  hatten.  Lud- 
wig'3  Sohn.  Michael  Kremmer  v.  Künigshoven ,  gest.  um  1586,  kaufte 
1577  Schioss  und  Gut  Krüllendorf  in  Niederösterreich  u.  war  mit  seiner 
Hausfrau,  Magdalena  Snsanna  v.  Kunitz,  mit  dem  Gtite  Ottnitz  in  Mäh- 
ren als  Landmann  des  Bitterstandes  begütert.  Dass  derselbe  Nach- 
kommen hinterlassen,  ist  nicht  bekannt.  —  Von  Wolfgang  K.  v.  K,, 
gest.  1554,  kaiserl.  Rath  u,  der  Königin  Maria  von  Ungarn  Einnehmer 
und  Zahlmeister,  .stammte  aus  zweiter  Ehe  mit  Maria  Langenperger : 
Hans  Paul  Kremmer  v.  Königshofen  zu  Erlaberg  und  Lanzendorf,  kaia. 
Rath.  Derselbe  wurde  als  begllterter  uiederüsterr.  Laudmann  1595 
erst  unter  die  neuen  und  dann  unter  die  alten  Geschlechter  des  Ritter- 
standes aufgenommen  und  erschien  noch  1620  bei  der  von  den  katho- 
liBchen  Ständen  den  K.  Ferdinand  II*  geleisteten  Erhhuldigong  unter 


—     281     — 

dem  Bitterstaede.  Aus  seiner  ersten  Ehe  mit  Antia  v.  Eiseier  etit- 
sprossten  zwei  Srlline.  Johauii  Gcor^  'und  Johann  Ernst.  Der  Manns- 
stamm  des  Geschlechts  ist  mich  ^er  RiUei-stauds-Matrilvel  lii32  er- 
losch en. 

Krem p*!l huber,  Kpempelhuber  Edle  auf  Eniin^,  Reiehsadeh- 
gtand.  Diplom  im  Kur-PtTjlzi?;clieii  Reichs- Vicariate.  vom  10.  Sept.  1 790 
filr  Sebastian.  Krempcllinher.  knrhayer:  Hofkammernith  und  Cahinets- 
Secretair  der  Knrfürstin  Wittwe.  mit  dem  Prädicatf :  Edler  auf  EmiI1^^ 
Derselhe.  jreh.  1739  ,  wurde  als  k.  hayer.  pens.  Landesflirections-Kath 
in  München  in  die  Adelsmatrikel  des  Kfjr.  Bayern  ein  getragen. 

w.   lanp,  S.  iih.   ~-    TtfrojT,    U     1H^<.  —   W  -B     d.   K^r,    Rjitrfn,  VI.  *i9. 

Kremptxow,  KrempKow  (In  Blau,  oder  auch  in  Silber  ein  quer- 
gelejjter  Stamm  mit  drei  WeinbliUterni  Altes  früher  zu  drm  begü^ 
terten  Adel  in  der  Neumnrk  und  in  Pommern  zilhlendes,  mit  der  pom- 
mernseben Familie  \\  Klemptxen  oder  Kifmiptzow  nicht  /u  venvechseln- 
des  Geschlecht,  welches  schon  1337  zu  Giddin  »inweit  Soldin,  1511  zu 
Musebern.  1512  zu  Saahes,  und  1520  zu  KrOssow,  silmmtlich  in  der 
Gegend  von  Pyritz,  sass  und  ein  Gut  seines  Namens  hei  Sehievelbein 
1536  inne  hatte.  Dasselbe  erwarh  später  Hie  Güter  Alt-Kfflcken  bei 
Arnswalde ,  Sandow  bei  Pyritz  und  Lankow  bei  Bclgard.  —  Die  vier 
Afitheile  von  Sandow  geborten  früher  vier  Familien  v.  Klemtzow:  nach 
dem  Tode  des  k,  pr.  Majors  Joachim  Bernd  v.  K,  hatte  der  Erbe  des- 
selben ^  Friedrich  v>  K.,  um  die  Mitte  des  18.  Jabrh.  alle  diese  vier  An- 
tbeile  im  Besitze.  —  Das  Gut  Krilsow  war  noch  1797  in  der  Hand  der 
Familie,  später  aber  ist  der  alte  Stamm  erloschen. 

Micrttfi.  W  <S7.  —  Sc^öttgen,  Pcmmprlintl,  II.  H.  Jf>2.  —  (fnuhe,  IK  R.  fc9^.  —  Brüft- 
fffmnnn,  1.  Hjii-it.  'i.  -  N.  Pr  A,  I  .  \H.  S.  171.  —  Ftfiherr  f.  Lfäfbitr,  l,  S.  47»  und  III. 
fl.  294.  -   Si^hfuacfttT.  V.   173.  -^   Vnmrtur    W,-B.  IV,  IM. 

Krencki»  Krecki,  Krenaki  n.  Rrenjcki.  Ein  m  dem  begüterten 
Adel  in  West- und  Ostpreussen  zählendes  Geschlecht,  welches  1782  im 
Kr,  Karthaus  zu  Borzestowo  A. .  Koziczkowo  B.  und  Pucdrowo  D.  sass 
und  in  Ostpreussen  die  Güter  Brasnieken ,  Kaweling  and  Niederhof  an 
sich  brachte  und  auch  im  Posenschen  schon  IfiOß  mit  Grembanin  un- 
weit Schildber^  biigütert  wurde.  In  neuester  Zeit  war  ein  v.  K.  Herr 
auf  Warzno  im  Kr.  Karthaus,  und  der  Kreisgerichtsrath  v.  K,  zu  Kö- 
nigsberg Herr  auf  Brasnieken. 

FrfTih    r.    f.^.li-hut,   \.   R.  4  7«  u.   111,  S.  ?94. 

•  Kren,  Kren  v.  Abstorf  {  Schild  quergetheilt :  oben  in  Blau  ein 
gebender  Löwe  und  unten  in  Roth  eine  silberne,  mit  einer  rothen  Rose 
besetzten  Spitze).  Altes,  niederösterr.  Rittei^tandsge^chlecht.  Peter 
Kbren  kaufte  1381  mit  Elsbeth,  seiner  IT  au  sfrau,  einen  Hof  zu  Mais- 
spierbaura  und  Wolfgang  Kren  zu  Abtstsirf  ( Abstorf i  1521  das  Gut 
Abstorf.  Christoph  Kren  zu  Abstorf  lebte  noch  1579  und  der  Sobn 
desseiben ,  Wolf  Christoph  Kren  zu  Abstorf  an  cier  Flanitz,  war  1605 
mit  Catharina  Pilchler  v.  Riggers ,  der  T.etzten  ihres  Gescblechts ,  ver- 
mählt und  lebte  noch  1614,  Später  kommt  der  Name  des  Geschlechts 
nicht  mehr  vor. 

WiM^iu,  y,  8.  m  tt«  sss. 


i 


—     282     — 

Kren,  Klireti  v.  Krenberg  (Schild  quer  und  in  der  oberen  Hälfte 
der  LätiRP  norh  get heilt,  droi fei d der.  |.  uhrii  rechts,  von  Silber  und 
Roth  quergetlieilt ,  mit  einer  Krenhhitlie  mit  drei  Wurzeln;  2.  oben 
links,  in  Blau  zwei  srohleue*^ohi'ä^br\lken  und  3,  untere  Hillfte,  ein  nuf- 
wuchsendtT,  rother  Löwe).  I'lrich  Kren  oder  Khren  v.  Krenberp  zu 
Keuwaldeek  und  Erdberg,  auch  Pffvndiiihaber  der  Veste  u.  Hen-schaft 
Kremioustein  ,  von  frehurt  ein  Oesterreiclier  und  Doctor  der  Rechte, 
kaiserh  Rath  n,  Reijent  des  Regiuients  der  uiederflsterr,  Lande»  wurde 
1599  unter  die  ni ede röste rr,  neuen  Ritterstands- Geschlechter  aufge- 
nommen und  starb  Hvl6  oinn?  männliche  Nachkommen,  Die  eindpfO 
Tochter  aus  erster  Ehe  mit  Anna  Catharina  Rapp  \\  Rappenstein :  Jo- 
hanna Victoria  w  Kronberp,  war  mit  Lassla  (Ladislausj  dem  Jüngeren 
Freib.  v.  Prag  zu  Windhajf  und  Kngelstein  vermahlt  und  1605  schon 
Wittwe. 

Klientel,  Altes .  unter  dem  Namen :  Krenpel  in  Lassliauaen, 
Krenchel  und  Kränehe!,  vorjiekommeues,  hessisches  Adeisgeschlecht. 
Heinrieh  und  Engelbert  Krene^el  in  Lasshausen  wurden  147^  zu  Fulda 
bdiehen,  Siebmacher  giebt  das  Wappen  mit  dem  Naraen  Krenchel  ohne 
Zusatz,  und  v.  Hattstein  sehreibt  im  Rejsfister  denselbeji:  Kränchol. 

Kreiiner.  Reichs  ad  eisstand.  Diplom  im  Kur-Pfälzischen  Reicha- 
vicariate  vom  7.  Juli  179]ä  fUr  FrauK  Krenner*  kurpfälz.  Hot^kamraer- 
rath  und  Fiscal,  und  für  den  älteren  Brinl er  desselben,  N.  Krenner.  ■— 
Franz  v.  K. ,  —  ein  Sohn  des  Horkanamerraths  v.  K.  —  wurde  als  k. 
bajer.  Geh.  Rath  u.Gek  Finanz-Referendar  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  eingetragen.  Der  erwähnte  Bruder  desselben,  später  k.  bayer. 
Geh.  Rath  und  Vorstand  des  Reichslieroldsamtes.  war  sohon  vor  1814 
gestorben* 

».  Lang,  S.  4lf>.  —  W.-B.  rt.    Krt.   Rsyeru,   VI.   Tf«. 

Krentj&beim ,  Krentzheim  v.  Iphofen.  Ein  fillher  zu  dem  frän- 
kiseben  Adel  gehörendes  Geschlecht,  aus  welchem  Leonhardt  v.  Krentz- 
heim aus  Iphofen  in  Franken  12,  Dec.  151>8  als  Superintendent  des 
Fürstenthums  Liegiutz  starb. 

KrcBs  V,  Kresnenstein,  Freiherren.  Im  Kjrr.  Bayern  anerkannter 
F reibe rrntitaud.  Anerkemiungsdiplom  vom  26.  Jan.  1817.  —  Altes 
Ritterpeschlecht ,  dessen  erster  Sitz,  nach  einer  in  der  Familie  fortge- 
pflanzten Sage  ,  in  Br>hmen  und  im  Voiptlande  war.  —  Heinrich  L, 
Stifter  der  erloschenen  Nebenlinie  zu  Dormenz  und  Ermes,  erhielt  1307 
das  Nürnberger  Bfirgerrecbt  und  war  1334  bereits  zu  Xeuenhof  unweit 
Nürnberg  ansllssig  und  Friedricli ,  Stifter  der  spater  noch  blühenden 
Linien,  welcher  urkundlich  zuerst  1291  auftritt,  besass  schon  1295  die 
Burg  Kressenstein  ^u  Kraftshof  bei  Nürnberg  als  ein  Reicbslehen,  stif- 
tete daselbst  1315  die  Kirche  zu  St.  Georgen  und  giilndete  den  Kraft- 
bof,  welchen  noch  jetzt  die  FamiHe  als  Seniorat  besitzt.  —  Conrad 
Kress  zu  Kraftshof  u.  May  ach  war  der  Erste  aus  der  Familie,  welcher 
1418  zu  Nürnberg  in  den  Rath  kam,  und  der  Bruder  desselben,   Hil- 


—     288     — 

poldt  Kreaa,  erhielt  der  spateren  Zeit  seinen  Namen  diircli  mehrere 
Stifttti]g:en.  Gem*|jf  Kress  bosass  im  15.  Jahrh.  (l:is  froie  Rittergrut 
Sickershausen  bei  Kitzingen:  Sebjild  IL  kaufte  14»>8  Dic^ssfnrth ,  ein 
adeliges  LandsassenKiit  in  der  oberen  Pfalsi ;  der  Bruder  des  Letzteren, 
Hans  K, .  erbante  1484  das  Scblnss  Ne*ienbof  aufs  netie.  und  Cbjistopb 
K..  ein  sebr  gelebrter  Staats-  n.  Geseliüftsnmnn,  welcber  lfi30  auf  dem 
Reichstage  zu  Nüraberg,  als  Abgeordneter  der  Stadt  Nürnbergs  die 
Confesfiion  mit  unterschrieb,  erbielt  durch  kaiserliches  Diidöm  vom 
15.  Jali  1530  fttr  sieb  und  sein  rfesobleclit  eine  Verbessentn^  des  Wap- 
pens (in  Roth  ein  mit  dem  kreuzförmigen ,  goldi:^n*^n  Griff  abwärts  und 
idirftgrechts  gelegtes,  blankes  Schwert) .  mit  mehreren  FreÜieitcn  und 
mit  dem  Prädicate :  v.  Kressenst^iin  (Kressem^tein).  Friedrich  K.  v*  K. 
kaufte  144?1  das  reichslelinbare  Borf  Wftstendnrf  mit  Zubehör  in  Ädel- 
jnannsgesess  und  Ratzenwind,  und  dpt  Enkel  desselben ,  Caspar,  erhielt 
1489  durch  Vermilblung  mit  Catharina  Rieter  von  Koruburg  die  ade- 
ligen Sitze  Rätzelsdorf  und  Leiten.  Johst  Christoph  K.  v,  K.  envarb 
16^1  das  Rittergut  Dtirrenmungenau  uml  baute  dasselbe  aus  seinen 
Ruinen  wieder  auL  Derselbe  wurde  18.  Nov.  1651  in  den  Ritterort 
Altmfthl  aufgenommen ,  und  seine  Nachkommen  sind ,  so  lange  dioser 
Canton  bestand,  aller  Rechte  desselben  tbcilhartig  gewesen.  Chri*itoph 
Carl  K.  V.  K.,  gesL  179!  .  k.  k.  w.  Geh-  Rath,  des  älteren  geh.  Ratbs 
und  Losunger  zu  Nttmberg,  des  fränkischen  Krtdsos  Kriegsrath  etc. 
bekleidete  im  genannten  Rittercanton  die  Stella"  ein^s  vorderen  Aus- 
sclmsae»,  und  Johann  Christoph  Sigmund  K*  v.  K.  wurde  1790  bei  der 
Kaiserkrönung  zu  Frankfurt  a.  M.  von  dem  K*  Leopold  U.  vor  dem 
kaiserlichen  Throne  zum  Reichsritter  geschlagen.  —  Das  Geschlecht 
blühte  in  neuer  Zeit  noch  in  vier  Linien ,  doch  ist  die  erste  Linie  mit 
Christoph  Gottlieb  Freih.  K.  v.  K.,  k.  bayer.  Forstraths-Assessor  a.D. 
und  mit  des  Vaters-Broders-Sohne ,  dem  Freib.  Jacob  Wilhelm  Gott- 
fried, k.  pr.  Lieut.  a.  D.^  und  die  vierte  Linie  mit  Christoph  WilheUn 
Carl  Freih,  K,  v.  K,,  k.  bayer.  Lmdratli  von  Mittel -Friinken,  erloscheiL 
und  90  blühen  denn  nur  noch  die  zweite  und  dritte  Linie,  welche  nun 
als  erste  und  zweite  Linie  des  Stammes  aufgefnhrt  werden.  —  Haupt 
der  ersten  Linie  ist  jetzt:  Freih.  Carl  Gottfried,  geb.  180f^  —  Sohn 
des  Freih.  Georg  Wilhelm,  Seniors  der  Familie,  vormaL  Senators  und 
k,  bayer.  Landrichters ,  aus  der  Ehe  mit  Susanna  Maria  Freiin  v.  Löf- 
felholz, gest.  1816  —  k.  bayer.  Kämmerer  nnd  Handels- AppeibHons- 
GerirhtS'  u.  Bezirksger. -Rat h  zu  Nürnberg,  vf"rm.l839  mit  Johanna  %, 
KönigsthaL  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  vier  Söhne  stammen, 
die  Freiherren:  Georg,  geh.  1840.  Carl,  geb.  1841  ,  k.  bayer.  Lieut., 
Gustav,  geb.  1843,  u.  Friedrich,  geb.  1862,-  —  Ton  dem  Bruder  des 
Grossvaters  des  Freih,  Carl  Gottfried  leben  noch  viele  Nachkommen, 
aber  welche  das  geneaL  Taschenb.  d.  freih.  Häuser  Auskunft  giebt.  — 
Haupt  der  zweiten  Linie  ist:  Freih.  Christian  ''arl.  geh,  1801  —  Sohn 
des  1856  verstorbenen  Freih.  Friedrich,  TIemi  auf  Kraflhof,  Dürm* 
mmgenaia  und  BAtentmch  bei  9l.  Wolfgang  im  Kgr.  Bayern,  k  k. 
Kimm.,  Oi^  Eatbs  «od  gew.  G^stndteti  und  bev.  Ministers  an  meh- 
EIm  mit  Maria  Sabina  v.  Holzschaber  ci.  £nkel 


—     284     — 

des  Freib,  Johann  G(}org  Friedrich,  verin.  mit  Maria  Hedwig  Haller  v. 
Hallerstein —  grossh.  hess.jKammorberr.  Der  Halbbruder  desselben  aas 
des  Vaters  zweiter  Ebe  mit  Frnuziska  Freiin  v,  Hormayr  zu  Hortenburg, 
gest.  1853,  ist  Freib.  Friedrieb  Clemens  Sylvester,  geh,  1832.  Uhtt  auf 
Du rrnni ungenau  ti,  Kraftsbof,  k.  k.  Kämm,  und  Major  ad  boiiores.  — 
Die  Gcscbwister  des  Freiherni  Friedrieb ,  s,  oben^  waren :  Freib.  Carl, 
gest.  1H5*K  Herr  auf  KraMjof  u.  Rütenbadi.  k.  k.  Kämm,,  Geh.  Rath, 
General  der  Cavall.  ete, ;  Freib.  Cbristoph,  geb.  1782,  k.  k.  Kümm.  u. 
Major  in  d.  A.  u.  Freib.  Georg,  geb.*  178H,  k.  k.  Klimm,  und  Ge- 
neralmajor und  Lieutenant  in  der  ersten  Arcieren  -  Leibgarde ,  verm* 
1838  mit  Leontiiie  Grf.  Kolowrat-Krakowski ,  geb.  181 2,  aus  welcher 
Ebe,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn  entspross:  Freih.  Friedrich,  geb. 
1841,  k.  k.  Lieut.  im  Cuirass,  Regim.  König  v.  Sachsen, 

Bitdemiunn,  I«ürHt>prg.  P«trin«t.  Tnb.  UfftS— ^fj  u.  Suppl.  tu  fÄnt.  Hhön-Wcmi, Akiaöhl 
11.  Vo^KtUud.  —  Wm,  oünib.  Mfiiiihelmti^;.  [L  S.  I5;i— Si^.  -  N,  «etipaL  Haodb.  ITH,  S.  373 
II,  177«.  Ä.  a?«— ?9.  —  Waliiau.  Bt'ftT,  mir  0«9Cbichle  A,  »tatlt  Ni^rnheri^,  IQ.  S.  4^4  u.  6A 
mild  Dts»(>lli«-ii  Kfiif  l('>Uräi;c  »»tr.  U.  Miinibcr^.  17äL  H.  'il-l5)i^4]0;  Ausiiig«  aus  Müllner'a  An- 
imbn  d^r  v.  Kirr«»*.  —  Sif^benkftt  L  S.  4+»— 4^  —  w.  Lang,  S,  416  u.  17.  —  Fr«ih.  p,  £*- 
rf#fr«r.  L  8,  47*».  —  Gel».  T«»cl.ci,b.  d.  fmh.  H»u<icr.  185«.  8,  a6ft~37l  a.  1«62  .^i.XlV-^XVlI, 
,*ä.  415— :U  und  S.  ^f^t  u,  ß3.  -  T^ro/.  I,  31.  —  Suppt  cii  Sieben.  W.-B,  Vir,  li5.  -  W\  B, 
d,  Kpr.  Bay«m,  fll.  44  ii.  e.    iru/rib^rn.  Abth«U.  3. 

Kressel  von  Gwaltenberg ,  Freiherren.  ErbL-flsterr.  Freibenrn- 
stand.  Diplom  von  1760  ftlr  Franz  Carl  Kressel  s,  Gwaltenberg,  k.  k, 
u.  des  k.  Consessus  delegati  Ratb,  Assessor  der  Landes-Commission  u, 
Director  der  juridischen  Facultilt  zu  Prag  u.  far  den  Bruder  desselben, 
Jobann  Nepomuk  K,  v.  G. ,  k,  k.  Hauptmann  im  Dragoner  -  Regiments 
FftTBt  Löwenstein. 

M*g*>rtf  e.  Mühiffid,  8.  6,1.  —  Suppl.tu    Sleliin.  W.-B.  VI,  23. 

Kresser  v.  Burg^farmbach*  Ein  früher  dem  fränkischen  Reichs- 
ritter-Canton  Altmlibl  einverleiht  gewesenes  Adelsgescblecbt. 

Bitfitttnann,   Cüiiloji  AlttnühL  Tab.   SlPi, 

Kressing  t.  Oatraherg,  Erbländ.-Österr.  Adelsst;ind.  Diplom  von 
1772  fiir  Jacob  Krcssing,  k.  k.  Oberlieutenant  bei  dem  Carlstädter 
Szlniner  Infant. -Reg.,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ostraherg. 

Mtgfrif  ».  Muhi/Hd,  Erp.-Bel.  S.  34« 

Kretsehmann  (Schild  van  Gold  u.  Blau  der  Länge  nach  getheOt 
mit  einem  abgekürzten  Manne  von  gewechselten  Farben  ^  in  der  Rech* 
ten  einen  Halbmond  u.  in  der  Linken  einen  Stern  haltend,  über  welchem 
zwei  Sterne  sehweben).  Adelsstand  des  Kgr.  Preuj^son.  Diplom  vom 
8.  Juli  1801  für  Tbeodor  Kret^chmann,  k.  preuss.  Kammer-Director  in 
Bayreuth.  Dei-selbe,  später  Herr  auf  Erkersreut  u.  Theres  u.  chemaL 
herz,  sachsen-coburgscher  Staats-Minister,  dessen  Vater  Herr  des  Rit- 
terguts Kaulsdorf  war,  wurde  in  die  Ädelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
eingetragen*  —  Der  Stamm  blühte  fort.  Ein  Sprosse  desselben  war 
1845  Stadtgerichts '  Assessor  211  Bunzlau  u.  zwei  andere  ständen  in  der 
k.  pr.  Armee, 

"  r.  Lang,  S.  n7  u.  18.  -  N.  Preus».  A.-L.  V.  «.  «Sß.  —  Frtihtrr  *.  Ltdtbur,  h  8.  480 
u;  lir  8.  S9«.  —  W.-B.  der  Preu^H.  Monarrh.,  in.  74.  -^  W.-B.  d.  Kgr.  Bfcyertt,  VI,  70.  - 
»,  H*fner.  bnyur.  Adt?l,  T»b.  107  u.  8,  34.   —  Kn**chkt>,  \.  8.  247  ii.  Ifl 

KretschfOftr  (Schild  von  Roth  u.  Silber  zweimal  der  Länge  nach 
u.  einmal  quer  getheilt  u.  oben  im  mittleren ,  silbernen  Felde  ein  gol- 


—     285     — 

dener  Stern),  Böhmischer  ÄdelsstaiK',  Diplom  vom  22.  Bec.  1590  für 
Joachim  Kretschmar  und  von  1 607  filr  die  drei  Söhne  des  Predigers 
Kretschmar  zii  SiichwiU  u.  Scheide -Laskowitz:  Juhanii,  Michael  mid 
ÜETtin  K.  —  Die  FamiUe  besass  1681  ßotheiidorf  im  Trebnitzscheuii. 
Flimischdorf  im  Neumärktschen  u.  hatte  letzteres  Gut  noch  1724  oiid 
enieres  1734  inne. 

Sinapim*  ,   l.  S.  S6S  u.  tl.  8.  775  u,  Olflnogriiph.  I.  S.  £8^  u.  8^4.   —    Frtihtrr  tf.  t^9dt* 
bur  ,    l.  «.  mh         Stetmtichtr>  MI.  94. 

Kretschmar  v.  KretschmershoC  B()hmischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1702  für  Johann  Kretschmer,  Bürger  u.  ILiiidelsmanii  /m  Breslau, 
mit  dem  Prädiciite;  v.  Kretschmershulf.  —  Der  Stamm  bUlhte  fort  und 
im  demselben  gehörte  der  6.  Jan.  184 7  zu  Brieg  verstorbene  k.  preuss, 
Kittm.  a.  i>.  u.  üb  er- Landesgerichts- Assessor  v,  Kretschmer. 

Mmgnlt  t>,   Mühtfild,  ErK-BrJ.   S.  348.   -   t^rtih.  e.  Udtbur,  T.  S.  4WJ. 

Eretachmer  v.  Stolzenheim ,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstaad. 
Diplom  von  17:20  fürJohuiiii  Heinrich  Kretschmer,  mit  dem  PrUdictite: 
V.  Stolzenheim  (Stoltzenbcimb}*  —  Derselbe  war  im  Troppauischen 
begütert. 

Kretz^  Edle.  Im  Kgr.  Bayern  bestütigter  Adelsstand.  Bestäti- 
gungsdiplom vom  20.  Aug*  1813  för  Benao  Edlen  v.  Kretz,  freiresig- 
nirten  ehemaligen  k.  bayer,  Hofcammerrath  n.  Hofzahlamts-Contxoleur 
u.  Inhaber  der  Hofmark  Rätj^enhofen.  Derselbe,  geh,  1747  —  ein  Sohn 
des  Aduiinistrativ-Beamten  zu  lioscnheiui  K.,  welcher  4*  Aug.  17(>0ein 
Zeilsches  J'falijgrafeU'Adclsdiplom  mit  deui  Prätiicate .  Edler  v.  erhal- 
ten hatte  —  wurde,  wie  angegeben,  in  die  Adclsniatrilvel  des  Königr. 
Bayeru,  nach  erfolgter  Bestütigung  des  Adelsstandes,  eiügetrageu. 

•.  Lan^^  rt.  41!*,    -    W.-B.  d«"»^   Kgr.   Bbjmtu,  VL  71. 

Kretzer  v.  Immertren.  Erbl.^österr.  Adelsstands  mit  dem  Prädi- 
cate :  v.  Immertreu.  In  neuester  Zeit  war  Joseph  K.  v.  L  k.  k.  Oberst- 
lieutenant  im  3.  ArtilL*Reg.  n.  Johann  K.  v.  I.  k.  k.  Hauptmann  l.  Cl. 
im  4.  Gendarra.*Keg. 

Ifjuidnfbrifllirlie  Notjz, 

KretJEschniar  (in  Blau  ein  schräglinker,  silberner  Balken).  Reichs- 
adelsstand. Diplom  vom  28.  JuU  1791  für  Johann  Gottlieb  Kretzsch- 
mar,  knrsäcbs.  Fahnewjnnker  im  Regim.  Herzog  Albrecht  zu  Sachsen- 
Tescheu  Chev,  leg,  —  Der  Stannu  hat  foitgeblüht  u.  Sprossen  desselben 
traten  in  k.  säclis.  Militair-  u.  Civildienste.  —  Theodor  v.  Kretzschmar 
wurde  1849  Hauptmann  u.  ist  jetzt  Major  u.  Commandant  der  9.  Inf.- 
Brigadc. 

Htod4chrJm.  Nutix.  —  W.  B.  d.  Sictti.  ^tiAton  ,  ¥U.  »1. 

Ereusaer,  Freiherren.  Freiherrnstand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom 
vom  27.  Aug.  1823  filr  Peter  Anton  Krensser. 

HMid^rliriril.  Notiz    -  W.-B.  d.  Kyj,   Bfiyern,  X.  'i.    —  f.  B«fn*r,    htyer.  Adef,  Tmb.  4!l 
uttd  S.  4». 

Kreutzer  v.  Hohenschild.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1773  für  Carl  Kreutzer,  k.  k.  Oberstwachtmeister  u.  Ausdehnung 


—     286     — 


des  Diploms  Ton  1795  auf  die  Kinder  seines  Bruders,  Carl  und  Juliane 
Kreutzer. 

Kreuzer»  Kreutzer  zu  Wert^nberff  und  Rhatittg-prnnn.  Altes* 
känitaer  u.  stc^ermikrkisches  Adelsgeschlecht ,  dessen  Stammreüie  von 
1458  an  bis  zyun  Erlftschen  der  Familie  gegen  den  Anfang  des  17.  Jabrh. 
Bucelini  angegeben  hat.  Das  Wappen  kam  an  das  alte  st  ei  ermärkische 
Geschlecht  der  Freih.  v*StadL 

Byc^lffft.  \\.  S.   JOA,  —   Gauhr.  L  8.  37:^:  im  Artikel  Creula,  —    Schmut»,  It.   8.  2Ö5. 

Kr«vet  (in  Silber  ein  aufgerichteter,  rother  Krebs),  Altes,  west- 
phälisches  Ädelsgeschlecbt,  welches  schon  1276  zu  Börninghansen  im 
jetzigen  Kreise  Rhaden.  1357  im  Amte  Speng?e  im  Kn  Blinde  und  1391 
zu  Helpersen  im  Schauenburgschen  aaaa.  Dasselbe  gehörte  zu  den  s.  g, 
vier  Säulen  oder  Edlen  Mayeru  des  Hochstifls  Paderborn ,  in  welchem 
d^r  Stamm  zu  Verne  eine  Burg,  die  Yernaburgoder  Krevetsburg^  noch 
1662  hesass. 

Rreybig,  Ereibig.  Kurbajerischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
7.  März  1760  für  Anton  Franz  Kreybig,  Truchsess  u.  Ober-Bereiter 
des  Cnrdinals  von  Bayern.  -^  Ein  Sohn  des  Diploms  -  Empfängers ,  Sig- 
mund Friednch  v.  Kreybig,  geh.  1743,  k-  bnyer.  pens.  Poststallmeister 
zu  München  n.  Wegemeister  1 .  Cl. ,  wurde  nach  Anlegung  der  Adels- 
matrikel des  Kgr,  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

Kreyenfels.  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom  vom  29.  April 
1653  für  Johann  Kreyeiifels,  k.  scbwed.  Ober  -  Kriegs -Commissar  und 
Amtsbanptniann  zu  Colberg.  Der  Sohn  desselben  aus  der  Ehe  mit 
Esther  Catharina  v.  Froreich.  Johann  v,  Kreyenfels,  starb  1719  als  k. 
preuss.  Major.    Der  Stamm  ist  erloschen. 

N.   Pr.    A.-L.    V.    S.  2M.   —    ^V  *»»*.  «    t^d*hur,  T.  S,  45W, 

KreysBer,  Kreyssem.  Erbl.  -  osterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1746  für  Franz'\'eit  Kreysser,  Postdirector  zu  Freibnrg.  —  Der  Stamm 
blühte  fort.  In  neuester  Zeit  war  Leopold  Edler  v.  Kreyssern  k.  k. 
Oherstlieutenant  im  12.  Inf. -Reg.  und  Dominik  Edler  v.  Kreyssern 
Hauptmann  im  14.  Lif.-Hegimente. 

Rreytzeii,  Kreutzeiii  Kreyzen,  auch  Grafen*  Grafenstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  18.  Jan.  1701  für  Johann  Albert  v,  Kreyt* 
zen,  k.  pr.  Landruth.  —  Alt**8,  aus  dem  f^ächsischen  Stamme  Creutz, 
Creutzen,  CreytJien,  s,  Bd.  11  S.  356  u.  57,  hervorgegangenes,  zn  Ende 
des  15,  Jabrh.  mit  dem  Heermeister  des  deutschen  Ordens  Friedrich 
Herzog  zu  Sachsen  nach  Preussen  gekommenes  Adelsgeschlecht  weiches 
vom  16.  Jalirh,  an  bis  nach  Anfange  des  U>.  Jahrh.  in  Ost-  und  West- 
preussen  reich  begütert  war,  sich  gewöhnlich  Kreytzen  schrieb  und  aus 
welchem  viele  Sprossen  zu  hohen  EhrenstfUen  u. Würden  gelangten.  — 
Wolf  v.  Kreytzen,  geb.  1598  war  Oberst  u,  Hauptmann  von  Tilsit  und 
Schaaken  und  stiirh  1672  als  Ohermarschall  von  Prenssen;  Ahrahiim 
Josepliatk  v.  K.^  Sohn  des  Vorigen,  Hauptmann  2U  Tilsit,  Tapiau  und 


—     287     — 

Flsdjhausen,,  starb  ala  Oberuiarschall  von  Preossen  1675  und  Gcor^t 
Wilhelm  v*  K.,  Voigt  zu  Rastenburg  «.  Fisclibauseu ,  später  ebeDfalJs 
Oberiiiiirsichall  von  Preiissen,  lfi88.  —  Georg  Christopl»  v.  K.  a,  d,  H. 
Pi>lkitteii  im  Kr.  Friedland  starb  1750  iils  k.  pr.  Genorullieuteiianf, 
Joliaan  Friedrich  v.  K. ,  Bruder  desXetzteren,  1759  als  k.  pr.  Gene- 
raJniajor  u.  Chef  eines  JnfaiiL-Regim,  u.  Frieflrick  v.  K.  1765  ebenfalls 
ala  Generalmajor  u,  Cbf^f  eines  Infant.  -Re>rinients.  —  Die  zalüreichtn 
in  die  Hand  der  Familie  gekommenen  Güter  hat  FreiheiT  v.  Ledebur 
sehr  sorgsam  zusammengestellt»  Nach  den  ÄnKaben  desselben  besass 
das  Geschlecht  noch  1805  die  Güter  Galirten  und  Sonnenberg  im  Kr. 
Friedland ,  Gmnbof  im  Kr.  Pr.  Ev laa,  Modgraben  im  Kr.  Kastenbarg, 
80  wie  Schmodthnen  u.  Sillginnen  im  Kr,  Gerdanen  u,  Sollaick  im  Kr 
Pn  Eylau  stand  noch  1825  u.  Schreitlack  im  Kr.  Fischhausen  1636 
der  Familie  zu,  —  auch  war  nach  dem  N.  Preuss.  Ädelslexicon  dieselbe 
noch  1B3G  in  Ostpreiissen ,  namentlich  mit  Galitten  bei  Heilsberg,  be- 
gütert, später  aber  wird  der  alte  Stamm  als  erloschen  aufgeführt,  — 
Die  gr;ifliehe  Linie  des  Stiimmes  hat  nuch  Allem  nicht  lange  geblüht, 
denn  es  werden  immer  nur  Sprossen  mit  dem  adeligen  Prüdicate  ge- 
nannt    . 

PauH,  Lehru  frro»er  Htidno.  Hd.  ä.  S.  75-102,  -  Biograpli.  Lexic.  U.  »,  üt^ti  uad  ISI. 
—  §.  H*tlbaeh,  1.  9,  JOS.  -  N.  Vr.  A.^L.  I,  M.  87  a.  K.  U\  u.  n'I :  Cr^uU  u.  IH.  S.  I7i,  — 
Frrih.  t.lfftfhur,  I.  «,  151:  Creytten  u.  8.  I«ü  mni  Hl;  Kr.*vtxt?ti.  —  W.  -  B.  d«T  \*r.  Uou. 
l.  6S:  Or.  t.  K 

Endel  v.  Treuenfeld*  Erbländ. -österr.  Adelsstand-  Diplom  von 
1791  für  Joseph  Kridel,  k.  k.  HaufJünana  im  latent. -Regiin.  P>eih, 
Spl^nyi  V.  Mihaldy,  mit  dem  Prädicate:  v.  Treuenlcld. 

*  Kriechbaaui,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom  t. 

19,  Sept.  H>7<>  für  Georg  Friedrich  n.  Sigismiind  Balthasar  Gebrüder 
V,  Kriechbaum  u.  für  den  Vetter  derselben,  WolfgaogGarl  v.K.,  infulirt* 
Propste  des  Coliegiatsstiftes  am  Petersberge  zu  Brunn.  —  A!tes,  aus 
Steiermark  im  Bezirke  VfniEisenärzt  entsprossenes  Adelsgeschleclit,  wel- 
ches zuerst  Preveiihnber  luess,  später  aber  nach  seinem  Edelsitze:  zum 
Kriech  bäum,  die  Kriechbaumer  und  w  Kriechbaum  genaiuit  wurile.  Die 
Yorlfthren  der  freih.  Linie  liesseu  sieh  in  Gester  reich  ob  derKnas  in  der 
Btadt  Speier  und  dann  in  Linz  nieder,  erwarben  die  Güter  Kirchberg  u. 
Höchenberg  u.  wurden  Hi29  der  Landmannschaft  des  Ritterstaades, 
in  Niederösterreich  aber  1702  als  Lamllente  den  neuen  llerrenstaudes- 
Geschlechtern  ein  verleibt.  —  Bartholomä  Kriechbaumer  lebtc!  in  der 
ersten  Hjilfte  des  15.  Jahrb.  als  ansehnlicher  Bürger  in  Hpeier  und 
starb  1450.  Erhard  Preueidiüber  (Prevenhüber)  zmn  Kriechbaum,  von 
welchem  alle  späteren  Sprossen  des  Geschlechts  alBtanunten.  lebte 
145H  und  1475  ebenfalls  unter  der  Bürgerschaft  zu  Speier.  Von  seinen 
rier  Sölinen  aas  der  Ehe  mit  Aiiollonia  Grüenthal  wirdea  Johann  oder 
Hans  und  Paul,  sowie  Hans  Georg,  Wolfgang,  Andreas.  Jacob,  auch 
Martin,  Matthias  und  Adam,  Söhne  des  Paul  und  Vettern,  alle  Preven- 
hüber v.  Kriechbaum  ,  iasgesammt  genannt  die  Kriechbaumer,  vom 
Könige  Ferdinand  1.  11.  Juni  15B2  in  den  Adelsstand  versetzt.  Von 
Faol's  Söhnen  kaufte  Johann  Georg  v.  Kriechbaum  den  alteu  Sitz  und 


—     288     — 

Burgstall  KircUberg  unweit  Linz  und  pflanzte  mit  seiner  Hausfrau,  Ca- 
thariua  Htruz,  Ritterstaudes ,  den  Stainni  fort  Seine  Sühne  Balthasar, 
Äinbiüsius  und  Hans  Carl,  wurden  mit  ihren  Vettern,  Johann  und  Ja- 
cob, mit  dem  Titel:  v.  ii.  zum  Krieehbaum  und  mit  Verbesserung  ihres 
Wappeus  2\\.  März  1B27  in  den  erbländ.-österr.  Ritterstand  erliohen. 
Von  Balthasar  stammten  uns  dritter  Ehe  mit  Anna  Cathariua  Mflerzer 
die  Freihen-en  Johann  Friedrieh  u.  Sigismnnd  Baltbasar,  s.  oben.  Er- 
sterer  hinterüess  keine  Naehkommen,  Letzterer  aber,  jie^i.  1688,  setzte 
den  Stamm  in  zwei  Ehen  dnreh  viele  Kinder  fnrt,  doch  hatte  keiner 
seiner  Söhne  Nachkommen,  und  so  erhiseh  denn  mit  dem  Freib,  Johann 
Jacob  auf  Kirchherg  u.  llOcbenberg  etc.  ^  k.  k.  Geh,  Ratb  u.  Kiimm.  u, 
niederösterr  Vice-Statthalter  5.  Dec.  1728  der  freibeniiche  Stamm, 
doch  blühte,  wie  Wiss^TÜl  erfuhr .  noch  zu  seiner  Zeit  in  Steiermark  in 
dem  Eisenkannnergntsbe/irke  eine  von  Matthias  Kriechhanmer,  s,  oben, 
absteigende  Linie  der  Herreu  v.  u.  zum  Knechbaum  im  Ritterstande, 
welche  aber  in  Üesterreich  nie  die  Landmannscbuft  erhalten  hatte. 

>r#i7,.  p.  Hott^n^ck,  l.  R,  Ul.  —  fjiiufif.  I.  S.  HU  unJ  U  S.  in  und  U  :  Leben  d«« 
Frcilj.  G*'orj(  Kru-dtich,  k*  k.  Uej),'Feldstt.iut;in.  ^  [Viffgriii,  V,  S.  2^' — yjl.  —  Supplem.  lu 
Sttfbjii.    W    B,    L    It   P.H.  V.  K.  u.  VII,  jii     V.  K. 

Krieg  V.  Hoeli  fei  den  T  Freiherrea,  Erhl.-österr.  Freiherrnstand* 
Diplom  von  1818  iiir  Frame  Krieg  v,  Hocbfelden,  k.  k.  Hofrath, 

Kriejü^elMtt^in  V,  Stern feld,  Edle,  Ritter*  Böbmiseher  alter  und 
Reiehsritterstand.  Böhmisches  Ritterstandsdiplom  von  1703  für  Wenzel 
Jobann  Krieglstein  v.  Sternfeld.  Professor  zu  Trag  und  Reichsritter- 
diplom von  17113  für  Cbristoph  Kriegelstein  mit  dem  Prüdicate :  Edler 
V,  Sterufeld.  Derselbe,  Senior  des  Stadtmagistrats  zu  Egir.  hatte  schon 
im  kursächs.  Reichs vicariate  L  Juni  1792  ein  Reichs-Rittorstands- 
diplom,  mit  dem  Prüdicate:  Edler  v,,  erhalten,  welches  durch  das  kai- 
serUche  Diplom  von  1793  bestütigt  wurde.  —  Das  Wappen  nach  dem 
Diplome  von  1792  ist  folgendes:  Schild  von  Roth  und  Blau  schräg- 
geviert,  ohne  Bild,  mit  einem  über  den  ganzen  Schild  gezogenen,  schräg- 
linken  Balken  und  mit  Mittelschilde,  Iin  gekrfniten,  silbernen  Mittel- 
sehilde ein  rechtagekehrter,  goldener  Löwe,  welcher  mit  beiden  Vord er- 
pranken eine  goldene  Säule,  vor  welcher  sich  z^vei  grüne  Palmzweige 
kreuzen  ^  vor  sich  hält  Der  erwiihnte  scliräglinke  Balken  ist  schwarz 
und  links  oben  mit  einer  goldenen  Kugel  und  einem  unter  derselben 
stehenden,  aehtstrabligen  Sterne ^  rechts  unten  aber  mit  eitiem  der- 
gleichen Sterne  und  unter  demselben  mit  einer  goldenen  Kugel  belegt. 
Der  Stamm  wurde  fortgeset-zt.  In  neuester  Zeit, war  Franz  Ritter 
Kriegelstein  v.  Steniegg  k.  k,  Oberst  in  d.  A.  und  Franz  (11.)  u.  Joseph 
Ritter  K.  v.  St.  standen  als  Lieutenants  in  der  k.  k.  Armee. 

Mrs/^rh  t.  Mühimd,  ü.  VIS  u.  ^fl*  ntid  Ir« -B«L  H.  1&5.  —  MHlUir  ScUrmat,  d.  OfJterr 
Kjil<»erth.  —    Frtih^rr   r.  Lttlghur,  8.  iisS.  —fur^tß,  f,  :/<h.    _   K^t^tcttk^^  \\\.  i*.  1*78  uiitl  79. 

Kriegelsteifi  v,  Wandelburg.  Böhmisclier  Adelsstand.  Diplom 
von  1 5DB  für  Martin  Kriegelstein ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Wandel- 
bürg.  — 

Krieger    (in   Gold    ein    nach   der  rechten   Seite   springendes, 


17U  ftr  Joftoa' Bemrkfc  Kmf«f . 


ihM  mt  Ikr 

wsvinsfekehrter.  in  der  Hand  ein  Sehwnt  fHlkreiKier  Atb: 
S  ii  Bk«  drei.  1  «,  2,  goldene  Lilieii  m.  3  ebenlblb  in  ffi»u  ilrri  u^ben 
damäer  iletoide  KornüJir^n.  oder  «och  uch  Siegreln  1  die  LiEtt« 
S  «.  3  dier  Ann  und  4  die  Kornihrai).  Kn  m  deoi  Add  im  Kgr. 
zählendes  G^dditeelit^  welcbes  in  der  ProTiai  Bnuidenbttrf 
■ikow  (1770)  ond  Dessow  (1B51)  im  Kr.  Ruppin.  in  Neii*Var- 
mü  Mesenhigeii  tl8S6|  In  Kr,  Grtnitne  nnd  in  Ostpreassen 
nü  Domiiaii  im  Kr.  Friedland  angesessen  war.  und  uns  welcbeiu  in  d«r 
nmten  Hälfie  des  ituigen  nnd  im  jeliigen  JoJirh.  meiirere  Sprossen  ia 
der  k.  pr.  Armee  sieden.  —  Die  Güter  Barsikow  ti.  Deaaow  SkandMi 
in  Mne^ter  Z«dI  dem  k.  pr.  M^or  v.  Kriegsheim  lu. 

KHe«^«lD  (im  ScMlde  ein,  in  der  Rechten  ein  Kleeblatt  ballender, 
gebarniicbUr  Ritter)*  Ein  im  Kgi'/Preussen  vorgekonnuenes  Adelsge- 
schlecht,  aus  welchem  mehrere  Sprossen  in  der  k.  pr.  Armee  standen. 
Ein  \\  K..  Prem.-Lieat  im  9.  Inf. -Regim,,  fiel  1S13;  ein  anderer  war 
1828  Major  und  Chef  der  6.  Invaliden-Comp.  u,  später  noch  lebte  ein 
Hauptmann  v.  K.  in  Neisse. 

M.  Pr.  A_-L.  Itt.  a.  171    —  A-fftA,  ».   Udf^mr,   I.  8.  «II. 

Kriehuber,  Edle.  ErMäiid.- Österreich.  AfUisstiuid,  T>iplom  vom 
IL  Febr.  178S  für  LeopuM  Kri^-huber.  Ductor  dor  Rechte  ui»d  Judex 
delegütofl  bei  allen  Kammerherrschufteu  in  Steiermark,  mit  dem  PriLdi- 
eate:  Edler  v. 

^  Kries,  Krie^  (in  Blau  zwei  über  Kreuz  gelegte  AehrenbüDdel). 

Adelsstand  des  Kgr,  Preussen.  Diplom  vom  10.  Sept  1840  für  Na- 
thanael  Gottlob  Kriesa.  k.  pr.  Amtsrath  n.  Herrn  auf  Kulniaga  im  Kr. 
Marienwerder.  ^  Der  Stiiiiim  ist  fortgesetzt  wortieii  u.  in  neu enter  Zeit 
besass  ein  v.  Kries.  Laiiilschafts -Deputirler,  Slawkuwo  iui  Kr.  Thoru, 
ein  Anderer  Bangsclii»  u.  tTolnikan  im  Kr.  Duniiig  u.  ein  Dritter  Gross- 
u.  Klein- Wttzmierz  im  Kr.  Pr.  Stargard.  Kin  v.  K.,  früher  Vice- Präsi- 
dent der  Regierung  zu  Posen ,  war  spater  Reg.  -  Priisideut  zu  Gura- 
binnen. 

ö#n.  J«hrtt.  f    AtilJi,  a.  8.  104.  -  K.    Pr.  A.-L.  VI,  8.  6»  und  8"   Mi».    -    Krtih.   p.  Xr#- 
rf**itr.  I.  S.  4»i  u,  in.  8,  21M. 

Krieich,  Freiheri'en.  Böhmischer  alter  Freihermstaud.  Diplom 
von  1748  für  Wen^sel  Maximilian  v.  Kriesch,  k.  Obei"stlandschreiber  in 
Böhmen. 

Kfutchkt,  D«ut»cli.  A(l6^s-L«x.  V.  19 


( 


—     290     — 

Kriegen  (in  Silber  drei ,  1  «.  2 ,  goldene  Aepfel  an  Stielen).  Ein 
frfllier  zu  dem  pomineniseliea  Adel  zählendes  Geschlecht ,  welches  be- 
reits 1G39  das  Grut  Ktnlol  im  Kr,  Beigard  besass.  1750  war  dieses  Gut 
nicht  mehr  in  der  Hand  der  Familie. 

Freih.  p.    l^dffmr  .  TIT.  S.  79 i.   -   Sifbmacher.   V.   172. 

Krie^Hlmber»  Edle  und  Ritter.  ErblÜnd.-5sterr.  Adels-  u.  Ritter- 
stiiiitl.  Adelsdiplüin  van  1794  ftlr  Abraham  Kriegshaber,  Grnsshandlcr 
in  Lomberg  u,  giili^iisebeii  Mereantil-  ii.  Wtclisclj.if'richts-Bci9itzer,  mit 
dem  Prädicat^:  Edler  v.  u.  Kitterdiplnm  von  1808  für  Antan  Edlen 
V.  Kriegsihabor,  galiziseben  Grossluindler  n.  Güterbesitzer,  wegen  seines 
Handelsbetriebes.  —  Der  Stamm  bat  fnrtsjebliibt.  In  neuester  Zeit  war 
Eugen  Ritter  v.  Kriegsbaber  k.  k.  Überlieiit.  in  d.  A.  ü.  Rudolph  Rit- 
ter V,  K.  Kittm.  im  k.  k.  2.  Ublanen-Rugimente. 

iffyr$'U  P.   htülitftUi,  S,    1:^5  ii.  'IW.   —  Milk.  SriH'infct,  i\.  onicrr.  KahfrÜK 

Krieg],  Ritter.  Erbl.-österr.  Ilittei*stand.  Diplom  von  1771  für 
Leopold  Kriegl,  k.  k.  Rath  u.  Beisitzer  bei  dem  Obersthofraarschall- 
Amte. 

MfQPtU  9.  MühiftU,  R.  J2S. 

Kriieger,  Krüger  (in  Schwarx  drei,  2  u.  1 ,  silberne  Henkelkrüge). 
Ein  zu  dem  Adel  Im  Kgr.  Preussen  gehörendes  Geschlecht,  dessen  Käme 
in  den  Listen  der  k.  pr.  Armee  vorkommt.  —  Ein  v,  Krüger  war  1830 
Obei*stu.  Commandeurdcs  1 .  BatailL  des  1 1.  Landwehr-Regiments  u.  ein 
Sohn  desselben  IB37  PrcmiGrlicutenant  im  15.  Infant. -Regimente.  Die 
Familie  war  in  Pommeru  im  Kr.  Stolp  1832  u.  1833  mit  Krampe  und 
MeUin  angesessen. 

N.  l^r.  A.  L.  Ül.  S,  172,  —  FrWA.    r.  Udtbur,    HT.   8.  •:94  ond  M.  -  SyppL  m  Siibra. 
W.-B.  X-  19:  V.  Kläger. 

Knnz,  Krintz,  Krintzen  Kurbraii  den  burgisch  er  Adelsstand, 
Diplom  vom  14.  Juli  1663  für  die  Gebrüder  Tlieodor,  Johann  n.  Hein- 
rich Knriz.  Das  erwähnte  l>iplom  wird  im  N.  Preuss.  Adelslexic^n  nicht 
als  Erbebimgs-,  sondern  als  Bestätignngsdiplom  angefühlt.  —  Die  Fa- 
milie war  in  Ostiireussen  mit  Bnrlceu  u.  Lichtcnfeld  im  Kr.  Pr.  Eylau, 
mit  Schannwitz  im  Kr.  Kuiiigsberg  u.  mit  Schimpken,  angesessen. 

t.  Hellhar.h  ,  t  S.  704,  --  N.  Pr.  A.-L,  V.   ß.  %m.    —  fVHA.    0,  Utttbur  ,  l.  S.  481.  — 
W.-B    aof  Pr.  MoDürcbM  lU.  H. 

Krisar  v,  Havalti.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  177-6 
ftir  Jonas  Kriaar,  Senator  des  Fressburger  Magistrats,  mit  dem  Prädi- 
cate:  v,  Hawala, 

M^H^rtf  r.    mh{ffUh  Erg,  Bd.  «.  a4V». 

Krin^üh«  auch  Ritter.  ErbL-f>sterr.  Ritter*  u.  Adelsstand.  Rittcr- 
diplom  von  1764  für  Joseph  Wenzel  Krisch,  bÖ}imiscb'Osten'cichischen 
Hofcanzlei-Seeretair  und  Adelsdiplom  von  17B!>  für  Wenzel  Anton 
Kriech,  k.  k.  Hofk^iegssecretair,  So  gii4>t  Megcrle  v.  Mühlfeld  die  in 
die  Familie  gekommenen  Diplome  an.  Nach  Wissgrill  wurden  Wenzel 
(Anton)  u.  Joseph  v.  Krisch,  Gebrüder^  Reichs-  u.  der  Erblande  Ritter, 
geborene  Oester  reich  er,  als  niederösterr.  Landesmitglieder  ^766  unter 
die  neuen  Ritterstandsgescblechter  aufgenommen.  Dieselben  hatten 
durch  einige  Zeit  passauischc  Lehenstücke  zu  Pixendorf  im  Tulnerfelde 


—     291      — 

irnie*  Wenzel  Anton  t,  K.,  k,  k.  riofsecretiir  Wi  dem  Hof-Kriegs- 
Rathe,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Maria  Atma  Freiin  v.  Stegiier,  neben  einer 
Tucbter,  Miiria  Anna  verm,  v.  f.nb ,  einen  Solm ,  Vincenz  v.  K. ,  Juris 
Doctor  nncl  IM-  nml  Gerielits-A th ok.it ,  und  Joseph  v.  K.,  gest.  1784, 
k.  k.  Ilofratli  n,  Roferendnr  Itoi  der  böhmisch,  n.  ostern  Ilofkiinxlei» 
hatte  aus  der  Ehe  mit  Elitv^hf^thta  v.  Winkler  einen  Sohn,  Joseph  v,  K., 
k.  k,  Appellatioimrath  in  Brdimen,  und  eine  Tochter.  Anna  EHsiiljethj 
remi.  nut  Valeiitin  v.  Mühlliacher,  k.  k.  Kreishauptmann  in  Gali/ien, 
—  Noch  führt  v.  Oellhach  ein  br^hraisches  Hitterdiplom  vom  24.  .Ftili 
1700  für  David  J^iscid»  Ignaz  K.  unter  Berufung  auf  Wiss^rül  an,  doch 
erwilmt  Letzterer  den  Genannten  nicht:  jedenfalls  hat  v.  Hellhaeh  diese 
Angabe  den  Nachrichten  entnomnien,  welche  er  Über  Erhebungen  in 
den  böhmischen  Ritter-  o.  Adelsstand  benutzen  konnte, 

KHstelli.  Erbländ.'österr  Aiiebst^ind.  Diplom  von  1758  für 
Carl  Kristelli,  wegen  seiner  Auszeichnung  bei  der  Belagerung  toü 
Olmütz. 

Kritzseh  Edle  v.  Boi^entlial  h,  Ritter.  Reichsritterstand,  Diplom 
von  1793  für  Bernhard  Kritsch.  k.  k,  8piegehüederlags-C4>ntroIeiir,  mit 
dem  Prädicate:  Edler  von  RosenthaL 

Krtickow,  Kroekow  v,  Wiekerode,  auch  Grafen  (in  Gold  ein 
schwarzes,  quer  mit  dem  MnnrIstUcke  nach  links  gelegtes  Jrigerhorn  — 
oder  nach  anderer  Angabe :  Triukhorn,  wohl  wegen  des,  der  Familie 
zustehenden  Erbsebenken nmtes  —  mit  schwarzem  Bande,  oben  von 
zwei  silbernen  Lilien  n.  unten  von  zwei  links  gewendeten^  schwarzen 
Adlers-  oder  Greifen  klauen  begleitet).  Grafenstand  des  Kgr,  Preussen. 
Diplom  vom  19.  Sept.  178f>  flir  Wilhelm  Döring  v.  Krockow  a.  d.  H. 
Pülzin,  k,  pr,  Generallientcnant  nnd  Itlr  Otto  Carl  v,  K.,  Hcrm  auf 
Klein-Katz  a.  k.  poln.  General  der  Cavallerie,  sowie  für  die  Vettern 
Beider:  Wilhelm  (Heinrich)  Joachim  Retnhold,  Enist  Christoph,  Ernst 
Matthias  und  Ängnst  Julius  Gncomar  w  Krockow,  onter  Emeaeraiig 
eines  früheren  vom  Kurfürsten  Frie^lricb  Wilhelm  zu  Brandenburg  der 
Familie  ertheilten  Privilegiums,  nach  welchem  auf  den  Senior  des  Ge- 
schlechts das  Erbschenken*Amt  des  Horzogthums  Pommern  ftbcrgeht 
und  K,  Cabinetsordre  vom  3»  Febr,  184B  mit  der  Erlaubniss  zur  Wie- 
derannahme des  Namens r  v,  Wickerode  (eines  rheinischen  DjTiasten- 
geschlechts,  welches  eine  Nebenlinie  der  Grafen  v,  Ahr  und  Hochstaden 
war)  filr  Adcdph  GrafL^n  v.  Krockow  auf  Krockow  und  für  die  Kinder 
«einer  Brüder,  —  Altes ,  nach  einer  in  der  Familie  fortgeerbten  Sage 
ans  Frauken  und  den  Rhein gogendcn  stammendes  Adelsgeschledit^ 
w  eJcbes  frtlher  Vieserod ,  Vicherod ,  Vicerid  und  spüter  Wickerod  oder 
Wickerode  geheissen  haben  solL  Die  ordentliche  Stamrareihe  beginnt 
mit  Albert  v,  Vieserod,  Wickerod ,  welcher  um  1 1  i>t>  in  Franken  lebte. 
Der  Sohn  desselben.  Georg,  kam  mit  dem  deutschen  Orden  1238  oadi 
Preussen  and  erwarb  Schloss  und  Dorf  Krockow  bei  Neustadt  in  Weft^ 


-"     292     — 

preussen.  Georgs  Sohn,  Gneomar ,  nahm  von  diesem  Sitze  den  Namen 
Krockow  an,  und  1288  u.  1293  wurde  diese  Besitzung  durch  einige 
Gfiter  vom  Herzoge  Mestowin  IL  von  Pommern  vergrössert  und  ist 
noch  jetzt  in  den  Hunden  der  Familie.  Nach  einer  anderen  Angabe  er- 
warb niclit  Georg,  sondern  erst  Giieomar  Schlosg  und  Dorf  Krockow 
und  wurde  1279  von  dem  ^enatmten  Herzoge  Mestowin  H,  mit  diesem 
Sit/e  belehnt,  Gneomar  liinterliess,  naeh  Micrael,  die  Söhne  Matthias 
und  Johann.  Letzterer  setzte  den  Klamm  fort,  Ersterer,  gest.  1410, 
lioctor  der  Theolugie,  welcher  für  eineo  gi*ossen  Gelehrten  galt,  auf 
den  Universitäten  Prag  u.  Paris  sich  ausgezeichnet  und  viele  Schriften 
geschrieben  hatte,  wurde  später  ('anzler  des  K.  Ruprecht  und  1405 
Bisehof  zu  Worms.  Von  Johanns  Nachkommen  war  Reinhard  um  1560 
k.  fran^i.  Oberst,  und  Georg  fUrstl.  piinuner.  Landrath.  ein  Sohn  des 
Letzteren  aber,  Ernst,  wurde  im  SDjalirigen  Kriege  kaiserL  Geueral. 
Matthias  war  uui  1650  kurhrandeub.  Geh.  Rath,  Hofgerichtspräsident 
in  HinterpoHniiern  und  a.  o,  Gesandter  am  k.  k*  llofc;  Lorenz  Georg 
Liuf  Peest,  Schloss-  u.  Burggesessener  zu  Polzin  und  Dompropst  des 
Stifts  Camiu,  starb  1702  als  hinterpomm.  Canzler  u.  Geh.  Rath,  und 
Ernst  auf  Kroekow,  bereits  1679  hevoUm.  Minister  Kurbrandenburgs 
auf  dem  Friedenscougresse  zn  Nym wegen,  war  um  1690  kurhrandb. 
Geh.  Kath,  Kriegsrath,  IJofgerichts-Prasideut  in  Hinterpommern  etc. 
Später  gelangten  mehrere  Sprossen  des  Stammes  zu  hohen  Würden  in 
dfr  k.  pr.  Armee.  Hans  Caspar  v,  K.  a.  d.  H.  Peest  starb  1759  als  k. 
prcuss.  Generalmajor  und  Regimentschef  an  den  bei  Hochkireh  erhal- 
tenen Wunden,  und  Antou  v.  K.  a.  d.  IL  Polzin,  im  7jährigen  Kriege 
sehr  bekannt,  1778  als  k.  pr.  Generallieutenant  und  Regimentsinhaber. 
Der  jüngere  Bruder  des  Letzteren  war  Graf  Wilhr!m  Döring,  s,  oben. 
—  Der  gräfliehe  Stamm  hat  in  den  Hüusern  Peest  u.  Polzin  fortgehlftlit. 
Zu  dem  Hause  Peest  gehört  (iraf  Adfdpli.  geb,  1800  —  Sohn  des  1821 
verstorl>enen  Grafen  Wilhelm  Joachim  Reinliold,  s.  oben,  k.  pr.  Majors, 
aus  der  Ehe  mit  Jacohiue  v.  Below  —  Herr  der  Herrschaft  Krockow 
und  des  Gutes  Warsow,  Erb  sc  henk  von  Hinterpominern,  MitgL  d.  k.  pr. 
Herrenhauses  a»  L.,  venu,  in  erstrr  Ehe  mit  Laura  Lembke,  gest.  1842, 
in  zweiter  1844  mit  Rosa  Grf.  v,  Keyserlingk,  gesL  1845,  u,  in  dritter 
1847  luit  Pliilippine  Edzardi,  verw.  Regier. -Ruth in  Sullbach.  Aus  der 
ersten  Ehe  stimnnten  neben  einer  Tochter,  Grf.  ^larie,  geb.  1832, 
\enu.  1B58  mit  Richard  v,  Hentivegni,  k.  pr.  Hauptmann,  zwei  Söhne: 
Graf  Carl,  geb.  1825  u.  Graf  Oscar,  geb.  1826,  und  aus  der  zweiten 
Ehei  Gr.  Reinhold,  geb.  1845.  —  Von  dem  Bruder  des  Gr.  Adolph, 
dem  1829  verst(»rbenen  Gr.  Heinriclt,  Herrn  auf  Peest,  entspross  aus 
der  Ehe  mit  Ulrike  v.  Zitzwitz:  Gr.  Heinrich  (U),  geb.  1829,  Herr  auf 
Peest.  verm,  1H58  mit  Hedwig  Henkel.  ^  Von  den  Brüdeni  des  Grafen 
Wilhelm  Joachim  Reinhold,  dem  Grafen  Hans,  gest.  1842,  Herrn  auf 
Dubherzig,  Schien witz  und  Fninzen  und  dem  Gr.  Albert,  gest.  1823, 
Herrn  auf  Krockow,  leben  nur  weildiche  Nachkommen.  —  Zu  dem 
Hause  Polzin  gehört:  Gr.  Ludwig,  geb.  1798,  Sohn  des  1812  verstor- 
benen (rr.  August  JuUus  GjKM>nutr,  s.  oben,  k.  pr.  Majors.  —  Auch  der 
iidelfge  Stiimm,  welcher  in  Pommern  reich  begütert  wurde ,  hat  foi*tge- 


i 


blttbt,  und  noch  in  neuester  Zeit  war  ein  Sprosse  desselben  Herr  auf 
Rnmbscke,  Rowen  und  Zedlin  im  Kr.  Stolp. 

Mfiertil.  lAh.  VI.  S  49S,  —  ItfrnA.  Kilhntf,  Kiitwurf  de*  hbtor,  Ge»chlecht(rre«lit«r*  der 
t.  Krorktiw,  «targaM  i^vi.  —  Oaufi€,  1.  8.  379  :  CrutTlcoJtruckuw,  Ktocktrui,  ~  Brü  ff  Hamann, 
t.  HaLiptflt,  2.  —  Paalu  \'fhf^n  grostor  IleldiM»,  \\\  8.  l'.V|  — :iü|.,  —  Bio<;r«ph.  Lcxicoii  iiM^r 
Ht-I4ea  etc.  U,  ».  S43  u,  0.  —  p,  Httttach,  r.  S,  7i>4,  -  N.  Pr  A.-L.  in.  .S.  2  ti.  172-^7^. 
—  Deutsche  Grafeiih.  der  Qegeuw.  I  B.  4S3-3A.  —  FrWA.  t,  Lfdtbur  ,  \,  .S.  482  nnii  JU, 
«.  S9ä.  —  Oeii^AL  Tueh»tib.  d.  ^raft.  Hin».  IÄ6'i.  Ä,  4««  und  ♦>?  und  lii-iiiir,  tfjiiidbncl)  am 
Dcmielhi*n.  «.  <70.  —  Sitbmnchtr,  [H.  114.  ^  W,-B.  der  Pn^us's.  Mo«,  l.  M  :  «Jr.  v.  K.  — 
Pöinniern*t'h,  SV,   B.    MI.  Tab.  ST  u.  i9. 

Krockow  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Schwarz  eine  silberne  Lilie 
und  2  u.  3  in  Gold  eine  schwarze  Greifeiiklane).  Adeissstand  des  Kgr. 
Preussen,  Diiilom  für  Otto  Adolph  Krockow  ,  Herrn  auf  Guhren  ira 
Kr*  Steina.  —  Die  durch  das  Wappen  ausgesprochene  Verbindung  des 
Dipioms-Empfängers  mit  der  alten  Familie  v.  Krockow  ist  eben  so 
wenig,  wie  das  Jahr  des  ausgestellten  Diploms  bekannt.  —  t)as  Gut 
Steinau  war  1854  in  der  Rand  der  Familie,  — 

Freih.  p,  Ledefnir ,  f.  H.  i&Ü  .  mm  ScLIiijae  d"S  Artlk««!«:  Krockow  u.  UF.  9.  29b.  — 
8clll«iUch.  W.  B.  Nr.    SOS. 

Krcksher  ( in  Blau  ein  silbernes,  schreitendes  Kameel ,  nach  alteu 
Siegeln,  s.  die  unten  angefahrte,  sehr  sorgsam  ausgearbeitete  Schrift 
von  Klüden ,  ein  Dromedar).  Eins  der  ältesten  und  angesehensten 
märkischen  Adelsgesehleehter,  welches  früher  auch  rröchern,  Kröchern, 
Krocber ,  Krocker  nnd  Kröcker  geschriGben  wurde,  zeitig  zu  reichem 
Grundbesitz  tn  der  Alt-  u.  Mittclmark ,  in  der  Pnegnitz  etc.  gelangte 
und  noch  jetzt  in  der  Provinz  Brandenburg,  Saelisen  und  Westprenssen 
sehr  anseluilich  begütert  ist.  —  Das  Stammhaus  der  Familie  ist  wahr- 
scheinlich das  Dorf  CM^chrrn  im  Kr.  WoUmirstedt  der  Prov.  Sachsen, 
doch  stützt  sich  diese  Annahme  nnr  auf  die  Aehnlichkeit  des  Namens 
und  darauf,  dass  die  v.  Kröcher  noch  bis  zum  14*  Jahrb.  Besitzungen 
in  der  Nähe  hatten.  Ausgemacht  ist ,  dass  das  Geschieht  die  Schlösser 
KU  Beetzendorf,  Calbe,  Krumke  und  eine  Burg  zu  Schwarzholz  besass. 
Von  diesem  Besitze  ging  znei-st,  wohl  1204,  Beetzendorf  gegen  die 
Markgrafen  zu  Brandenburg  verloren,  welche  dasselbe  der  Familie  ab- 
nahmen nnd  damit  die  v,  d.  Schnlenburg  beliehen.  Das  Schloss  Calbe 
wurde  mit  21  Dörfern  an  Albrecht  v.  Alvensleben  1B24  verkauft,  und 
Krumke  stand  um  diese  Zeit  noch  dem  Geschlechte  zu,  kam  aber  dann 
auch  mit  anderen  Gütern  in  der  Nähe  aus  den  Händen  desselben.  In 
der  Priegnitz  war  die  Familie  bereits  in  der  ersteti  Hälfte  des  14,  Jabrlu 
zu  Biicbliolz^  GrosH-  u.  Klein-Di"eetz,  Fretzdorf,  Lohme ,  Bodahn  etc. 
angesessen  und  hatte  bereits  1321  in  Meklenburg  die  Vipperowschen 
Gewisser  des  Müritz-Sees  irme.  —  Urkundlich  tritt  zuerst  Johannes 
Kröcher,  Bitter,  1S74  u.  1276  auf,  welcher  wahrscheinlich  der  Vater 
der  Brüder  Droisecke  und  Heinrich  war,  die  in  einer  Urkunde  von 
1293  als  »Droisecke  et  TlenrickSj  frater  ipsins,  dicti  de  Kroechere* 
angeführt  werden.  Letzterer  kommt  urkundlich  nur  selten,  Ersterer 
aber  desto  öfterer  vor.  Derselbe  scheint  allein  den  Stamm  fortgesetzt 
zu  haben,  biess  nach  dem  halberstädtschen  Lehnregisfer  eigentbch  Jo- 
hann und  führte  nnr  den  Beinamen  Droisecke,  starb  um  1322  und 
hinterUesa  drei  Söhne;  Johann,  Heinricb  nnd  Jonian ,  welche,  s.  oben, 
Calbe  verkauften.    Droisecke  K-  war  Rath  des  Markgrafen  Hennana 


—      294     — 

von  der  Mark,  wurde  1307  einer  der  Vorinümlt^r  des  Marligrafen 
Johann  und  später  Tnicbsess  des  Markajrnfen  Woldemar.  Mehrore 
ihn  betreffende  IS'iiebrk'lden  findrn  sich  in  dem  K.  Prouss.  Adels- 
Lexicoiu  \on  den  ^jenaimten  Srdiiien  desselben  treten  besonders  Jo- 
bann (Hannes,  Hnns)  nnd  fleiorieb  {UeDricks  oder  lleineekel  urknnd- 
lieb  niebrfacb  und  zwar  Krsteri^r  von  IH14  —  lHi27  nnd  l.etzterer  von 
1319  —  lB3fi  anf.  In  dim  fol|renden  Jahrhunderten  wurde  derSUiiuin, 
ansehnlich  begtitert,  in  vieieii  Spröden  fortKeaetzt,  von  denen  spüter 
namentlich  Georg  Vollrath  v.  Kroch  er  a*  d.  H.  Breetz  [»ekannt  gewor- 
den ist.  Derselbe,  gcb,  Ui78  und  i^est.  1748  als  k.  preuss,  General- 
lieutenant und  Amtsbauptniann  /.n  Stettin  nnd  Jaseuitz,  war  unt  Sophie 
Charlotte  V.  Winterfeldt  verniüldt,  ans  welcbur  Ehe  neun  Kinder  cnt- 
sprosßten,  von  denen  die  beiden  Söhne  Friedrich  Wilbt  Im  nud  Leopohl 
Alexander  v.  K. ,  welche  in  der  k.  pr.  Armee  standen,  ohne  Nachkom- 
men starben,  und  zwei  Töchter  an  die  Copitaine  v.  Uhodeii  und  v.  Pie- 
verling  verheirathet  wurden.  —  Das  Geschlecht  bat  in  zahlreichen 
Gliedern  fortgebiaht,  und  ftcht  Sprossen  waren  in  neuester  Zeit  im 
K^r.  Preussen  beG[iltert,  nml  ^war  in  der  Ost-Priejjnitz :  Ott(t  Ludwig 
Auj^ust  V.  K.  auf  Lohui  I;  Adolph  \\  K.  auf  Lohm  M.  mit  Neuhof  und 
anf  Helenenbüf;  Carl  lleinricli  Albert  v.  K.  auf  Babe,  und  Ludwig 
Alexander  Leopohl  v.  K.  anf  Joacbinishuf  und  Voif^tsbrück:  Georg 
Ernst  Friedrich  \\  K.,  k»  }ir.  Major  a.  D.,  anf  Buskow  im  Kr,  Riippin; 
Friedrich  Wilhelm  Carl  v.  K. ,  Landesdirector  n.  liandrath  a.  D. ,  auf 
Vinzelberg  mit  W.  Borgitz  u.  auf  Vidlenschjer  im  Kr.  Gardelegen .  so 
wie  auf  Plubowo.  Gluchowo  und  Palh^nczyn  im  Kr.  Cnhn,  Frov,  West- 
preussen  und  Friedrieb  WiDiebii  v.  K.,  k.  itr.  Landrath ,  und  August 
Heunig  v.  K.,  k.  pr.  Geh,  Pegiernngsrath  etc.  auf  Deetz  mit  Käthen  u. 
Wilhelmsbof  im  Kr.  Gardelegen. 

F-nitiU  Chnii>ik  der  Altinmrk,  S,  Ul.  —  An^^HHn^  Ami  Miirch.  BrAud.  9^.  —  WtUthfr, 
Sing.  MiHd-^N,  tt.  8.  57.  —  örofl^fr.  Lnin.  ilrkw.  lU.  S  47.  -  Gauhtt,  L  K,  11 1^  iiud  iS. 
—  N.  Pr.A.-L,  III.  d.  176—8«.  —  /?r.  i'  F.  Ktötten,  Nflrtirirhten  jtiir  Qesrhiulite  ite«  GewsliL 
d,  Ufrren  v,  KrocJirr,  Berlin,  IS.Vi.  -  fVWA  *.  Udelrnr,  (.  8,  481  u.  HT?,  ^  Sitbmafktf,  L 
171:  Die  KnSfli-r,  MiirkV»cb.  —  Ovrckßft,  Co,J.  Hirihm    VI.  Tut»,  ii  filt'jrfl  mefjH 

KrÖll  V.  OrimtneiiBt^^in ,  a«ch  Fi-eiherren.  Altes,  ursprtinglich 
schweizerisch  CS  Adelsgesclileclit.  welches  imCaiitonThurgau  die  Sehlos^ser 
und  Ilerrscbaften  Grimmen  stein  ,  Lnxbühl  und  Tauffensee  besass  und 
von  Orimmenstein  den  Beinamen  annahm  und  beibehielt.  ^  Rudolph 
KrÖll  de  Grimmenstein  komml  als  lleiT  auf  Grimmenstein  bereits  1S27 
vor.  —  In  Schwaben  ist  das  Geschlecht  schon  seit  Anfange  desl6.Jahrh. 
angesessen  und  meliiTre  Sprossen  des  Stammes  zeichneten  sich  im  BOjäh- 
rigen  Kriege  aus.  Unter  diesen  liel  Georg  Philipp  v.  Kroll,  k.  k.  Ge- 
neralmajor, 1630  in  der  Seh  lacht  am  weissen  Berge  bei  Prag.  Derselbe 
soll  den  Freiborrnstand  in  die  Familie  gebracht  haben.  —  Hans  Rein- 
hard V,  K,,  geh,  1601],  zeichnete  sich  als  Oberst  der  Garnison  zu  ühii 
ebenfalls  mehrfach  durch  Muth  und  Entschlossenheit  aus,  weshalb  ihm 
der  k.  9chwedis<dio  Canzler  Graf  Oxenstienm  durch  vSchenkungs-Urkunde 
d.  d.  Frankfurt  a.  M.  30.  Juli  1^33  mit  der  Herrschaft  Stetten  am  Kal- 
ten Markt  belieb,  doch  musste  er  dieselbe  IfiBo  im  Prager  Frieden 
wieder  abtreten.  Erstarb  17.Sept  IfiBfi  als  Obervoigt  zu  Geisshngen* 
Kin  Urenkel  desselben,  Peter  Heinrich  v.  K. ,  Oberst  des  frilnkischea 


—     295     — 

Kreises,  wurtie  der  Vater  dvr  iiiiteii  ^oiiannteB  Onlcler  Josei>li  riirl  und 
Friednch  Ernst.  —  Durch  Besitz  df  s  liiUerguta  DaiulKich  im  jetzlf^'en 
k.  wllittemb.  Ober -Amte  Elhvaiif^en  gehörte  rlie  Familie  sclion  im 
16.  Jahrh.  m  der  scliwäbiselieii  unmittelbaren  Reidisrittrrselmft  und 
ziihlt  jetzl  zu  dem  ntterscbaftlielieu  Adel  des  K;^r.  Wllrtteiiiberi?. 
Der  anerkannte  Freiberrnstand  der  Familie  Ist  ersicbtlieb  ans  einer 
Lebusurkuüde  vom  *i.  Juli  17[I0  und  ans  einem  k.  k.  Decrete  vom 
30.  Kept,  1815,  dem  znfol^'e  der  18:^1  verstorbene  k,  k.  Ilauptinaiui 
Friedneb  Ernst  Freilj.  Kröll  v.  Grimmenstein  i^nni  k.  k.  Kümmerer  er- 
nannt wurde-  —  Das  Haupt  der  Familie  war  nacb  Cast  lf^44:  Josepb 
Carl  Freiherr  KnUl  v.  Grimmeristdn,  geb.  1705,  k.  bayer.  Hauptmann 
a.  D.,  venu. mit  Maria  Freiin  v.  Jaxtheim.  Der  Bruder  de^^selben^  Freih. 
Friedrich  Ernst,  g(di.  177*1,  s.  oben,  war  in  erster  Ebe  mit  einer  Tochter 
des  Bürgenneisters  Scbafer  zu  Dtinkehbtilil  und  iu  zweiter  nüt  Maria 
GvL  Fieger  v.  Ilirscbber^j:  vermählt ,  welche  T.etztere  als  \Vittwe  mit 
ibrcn  Kindern,  Victorine  und  Franz  Ernst  und  nnt  der  Tochter  aus  ibres 
Gemahls  erster  Ebe,  Juliane,  später  7äi  Linz  lebte.  —  Die  Schwester 
der  Freiherren  Josepb  Carl  und  Friedrich  Ernst:  Freiin  Caroline,  geh, 
1781,  vermählte  sich  1811  mit  Jobann  l^naz  Friedrich  Freih.  v.  Thanii- 
bauseu,  fürstk  Oettingen-W  allerstein  sehen  Ober-Förster.  —  In  neuester 
Zeit  stand  Carl  Freib.  Kr(dl  v.  Ctrinmienstein,  wohl  ein  Holiu  des  Frei- 
herni  Joseph  Carl,  als  Hauptnmnn  im  k.  k,  19.  Infant.-Reginiente. 

Oauhf,   \\.  8.  5*J4:  nach   Biirt^ltul.  V.   IV.   -    t<M^.   Adekbuch    dt*  Kgr.  Wiiritt^intt.  Ö.  25S; 
iiüd  ia   -    W.  n.  .1,  Kur    VVilrUvifil.,  Nr.   l3Ä  und  8.  .iw.  —  Knttthk^,  l.  H.  ^I%%  und  J'i, 

Kröppelin.  Altea,  mekknhurgisches  Adelsgescblecbt ,  welches 
früher  sehr  angesehen  war  und  aus  welchem  mehrere  Sprossen  bekamit 
wurden.  Dasselbe  kam  auch  nacb  Sebweden  und  Hans  Kröppelin  war 
nach  1560  unter  Krmi^  Erich  XIV.  Statthalter.  —  Der  St^ümm  ist  in 
der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  erloschen. 

KroeBel,  KröBseL  Altes,  noch  in  der  zweiton  Ilillfte  des  Ifi,  Jahrb. 
in  Ostpreussen  vorgekommenes  Adelsgescblecht,  welches  wohl  zu  der 
FamUie  v.  Krusten  gebr^rte.  —  Heinrich  Krössel,  Hausvogt  von  Memel 
wurde  vom  Herzoge  Albrecht  von  Brandenburg  1552  ndt  Collaten  (Col- 
lathenj  an  der  Memel  helehnt  iL  ein  anderer  Heinrich  v.  K.  lebte  1590 
zu  Rasten hurg. 

Kro^f^liiig.  Altes  Ritter  Stands -Geschlecht  in  Oesteireich  ob  und 
unter  der  Enns,  welches  in  Niederüsterreicb  Ebentbal,  Dorf  au  der  Enns, 
Auzeuberg  und  Zaucha  besass,  —  Friedrich  der  Krtissling  und  Otto 
sein  Sohn  konuneu  urkundlich  schon  1295  vor.  Conrad  Krössling  zu 
Ebenthal  empfing  1  U5  ei i lige  Lichtensteinsche  Leben;  Wolf- Krössling, 
Ritter,  führte  bei  dem  Leicbeuzugc  des  K.  Albert  D.  149 S  nebst  Wil- 
helm dem  Neuudliuger,  Ritter ,  das  Trauei^iferd  wegen  der  Grafschaft 
Kyburg;  Christoph  K*  zu  Ebeuthal  verkaufte  1439  den  Sitz  Zaucha  etc. 
und  Hans  der  Krüssling  zum  Dorf  a.  d.  Enns.^  gest.  M78,  hatte  1439 
sein  Gut  am  Auzenberg  verkauft  und  dafür  1443  das  Amt  Böbamberg 
en^arben.  Der  Sohn  des  Letjstereu^  Pangratz  K.  zum  Dorf  an  der  Enns, 


\ 


—     296     — 

Btarb  1524  n,  schloss  den  Maiinsstamin  seines  Gescblecbts.  Derselbe 
hatte  aus  erster  Ebo  mit  Margaretlia  v.  Ktittmibiirg  nur  eine  Tochter, 
Elisabetb,  welche  sich  152:^  mit  Hliiis  Unssluirt  v.  Piiltentlorf  vernülhltc 
und  dm  väterliebe  Erbe,  die  Herrsebaft  Durf  au  d^r  Enns,  dem  Go- 
schlecbte  Flussbart  zuhracbte. 

KinnenJtft,    K    p.    ■'»5,  —  Freih.  p.  Huh^n^ck,  HL  H    3lS-35fü    —    WUigrili ,    V,    ß.   2W 
ttiJd  WJ. 

Kr  Osten.  Altes,  zu  dem  begfiterten  Adid  in  Ostpreussen  fiüber  ge- 
hörendes Geschlecht,  welches  sebt>n  1529  zn  Niedzieii  und  1559  zu 
Reuschendorf  unweit  Lyck  sas;^  und  uijcb  1727  zu  Kali^chkfu  bei  Jo- 
hannisburg  und  zu  Pistkeu  bei  Lyek,  sowie  noch  1752  zu  Niedzien 
begütert  war.  -  ^  Wilhelm  v.  Krösten  auf  Niedzien  lebte  1529  u.  Georg 
V.  K.  auf  Jäglack  lß94;  Kersteu  \\  K.  war  1721  k.  Fisclimcister  und 
von  demselben  stammte  Fnedrich  Williehn  v.  K..  welcher  mit  Mma  v. 
der  Mulbe  vermählt  und  wohl  der  Letzte  des  Stammes  war, 

N,  Pr<u»H,  A.  L,     V.  «.  -I'^'A.     ^    Frr4f,.  t.  Ledfbur  ,    L  S,  iSf,. 

I  Krohmayer,  Kronieier,  Kn*mayer.   Reicbsadels-  und  Ritterstand* 

Diplom  vom  K.  Maximilian  L  (um  1500 1  tur  Georg  Hieronymus  und 
Andreas  Krobraajer,  so  wie  fUr  Augustin  und  Thomas  K.  und  Bestüti- 
guiigsdiplom  von  1536  mit  Yennehrung  des  Wappens  (in  Gold  eine  auf 
einem  graneii  Dreihügel  sitzende,  scliwarze  Krübe).  Ein  früher  zu  dem 
scblesischen  Adel  zählendes,  angesehenes  und  reiches  Geschlecht,  aus 
welchem  mehrere  Sprossen  im  Ratbe  der  Stadt  Breslau  sassen  und  wei- 
ches im  Breslauschen  und  Trebnitzscheii  mehr(Te  Güter  erwarb.  Als 
Stammvater  wird  Leonbard  K.  auf  Hennersdorf  bei  Lauhan ,  Schätzen- 
beim  und  Moys  bei  Görhtz  genannt,  welcher  sich  1470  aus  derLau*?itz 
in  Schlesien  niederliess.  Die  oben  genannten  Empf^inger  des  Adels-  u* 
Ritterdiploms  waren  die  Enkel  desselben.  Georg  Hieronymus  v.  K, 
starb  1551  aln  Rath  u.  Kämmerer  der  Stadt  Breslau  u,  Heinrich  v,  Kro- 
mayer  und  Sügewit-z  auf  Gatlowitz ,  der  Sfadt  Breslau  Fiathsftltester, 
25.  Febr,  1597.  Aus  der  Elie  des  Letzteren  mit  Martha  v.  Uthniann 
u,  Scbmoltz  entspross  Heinrich  der  Jüngere  \\  K.  u.  S.,  gest  1619  als 
Ratbsherr  in  Breslau ,  dessen  Sohn ,  August  Heinrich  v.  K.  u.  S.  auf 
Grüiieiche,  Bukowine  u.  Krakowabne,  ir>(»9  als  Kriegs -Commissar  der 
Stadt  Breslau  starb.  Zuletzt  wird  noch  Georg  Heinrich  v.  Kromayer  u. 
Gross- SaegewitJ?  auf  Gallowitz  erwälmt,  webdier  wohl  als  der  Letzte 
seines  Geschlechts  in  Schlesien  im  September  1681  starb,  wälirend  der 
Stamm  in  Sachsen  noch  einige  Zeit  fortbestand. 

Sii^apiu»,  T.  S.  3Ö4  urid  tl    s.  TA?  iiod  &»-  —  N.   er.  A.-L,   V.  H.  2ii*^  u.  'W.  —  Freiherr 
r.   Lftttbur,  l.  8.  4'^\.  —   Sifhmach^r ,    L  63  1  Die  Kl>r>jmair.  ^chlcüiitich. 

Krobn  (Schild  der  Länge  nach  getbeilt:  rechts  in  Roth  ein  auf 
einem  Todtenkopfe,  unter  welchem  zwei  Knochen  über  Kreuz  gelegt 
Bind,  stehender  Kranich),  Ein  \m  Kgr.  Preussen  vorkommendes  Adels- 
geschlecht,  ans  welchem  in  neuer  Zeit  ein  Sprosse  als  Premierlieuteuant 
im  k.  pr  27.  Infant -Regim,  stand. 

Freiherr  v.  Ledrhur,  ül,  8,  39R. 

Krohn  (nacli  einem  Siegel  von  1810  im  Schilde  u.  auf  dem  Helme 
ein,  einen  Stein  haltender  Kranich,  s()äter,  wie  bei  den  Freiherren  v, 


—     297     ^ 

Krohne,  im  von  Blau  und  Rotli  fler  Länge  imcli  gotheilten  Schilde  ein 
Kranich  init  Stoin).  Ein  cbenfalh  zu  dem  Ailol  im  K}Jtr.  Prenssftn  ^e- 
liörifinics  Adels^escliledit.  dem  Wiippen  naidi  gmvi  v{*rseliiod(jn  von  der 
im  vursteheiideii  Artikel  erwälinten  Fiinulie.  —  Der  1S34  auf  i^einem 
Gute  Gnippf  im  Kr.  Scliwetz,  Pvow  ^Vt^stpreu'^^sen»  verstorbeiif»  k,  pr. 
Geüerrilimij<>r  a.  T).  Joh:iiui  Si^ismund  v.  Krolni  war  iler  Sühn  eines 
Oberförstern  im  Bnindeiil>ur^isrlien  u.  wurde  iij  seiner  früheren  Dienst- 
zeit nicht,  wntd  aber  in  der  Rangliste  von  Ifiiifi  mit  dem  adeligcMi  Prä- 
dicate  aufgeführt.  Dersel!>e  war  bis  182(>t)ber»*  in  der  dritten  In^enieur- 
InspeiL^tifui  und  Ihijtiadier  silmmtliclun'  Fiouniere  und  trat  dami  aus  dem 
activen  Dienste,  Sein  Sehn,  Berttnibl  Ili^inricli  Ferdinand  v.  Krohii, 
stand  im  2.  Gardereginiente  zu  Fn<?s  und  *5tarh  als  Major  n.  IK  IG.  Febr. 
1833  -m  Posen,  —  Spiltrr.  IH5-1,  rrliielt  ein  Nelfr  des  Generahna^jors 
V.  Krnbn.  der  k.  preuss.  Hauptmann  K.  im  37.  Inf.*Ke^iniente,  die  Kö- 
niglielie  KrUiubniüs,  i^ich  des  Adels-Prüdieats  ti,  Wappens  seines  Oheiras 
zu  bedienen. 

N.   er,  A    L,  ni.  «,   IM.  —    Freiherr  r    Lf,f^Kttr,  I.  S    4»,1. 

Rrohue,  auch  Freiheri-en  (Sebihl  der  T.ilnjze  nneh  v(hi  Bhiu  und 
Roth  gdheilt,  mit  einem  Kranieh,  wetetier  in  der  auffi^ehobenen  rechten 
Kralle  einen  Stein  hiilt.  Der  Helm  trü^  eine  gidilene  Krone,  welcher 
rechts  mit  einer  nadi  au>sen  fliesenden  rothen  u.  links  mit  einer  hbauen 
Fahne  besteckt  ist  und  unter  jeder  Fahne  steht  eine  silljerne  Stranssen- 
feder).  Schvvediseher  Freiherrnstand.  Difdom  vom  28.  Febr.  164H  fftr 
Rein  In  dd  v.  Kinbne.  k,  schwedischen  Mit  je  r  u.  C'iimmandanten  zu  Wis- 
mar. Der  Empfiin^^er  des  IHplnms  ist  in  demseli)en  babl  v.  Krobne,  bald 
V,  Knihn  pfenannt.  —  Fin  fr(ther  zu  dem  sehwedisrlien  u.  ostpreussischen 
Adel  zahlendes  Geschlecht,  welches  eine  Linie  der  alten  westpbalisehen 
Familie  v.  Krahn.  s,  den  Artikel  Kralm,  Krane,  Cran  u.  Crone  S»  263  — 
war  u.  sich  gewiVbnlicb  v.  Kndnn^  schriid).  —  Heinlndd  v.  K,.  knrhran- 
denhnrK*  Oberst.  Idieb  im  30jähn^en*Krie}re  und  Johann  Reinliold  v.K, 
war  um  die  Mitte  des  IS.  Julirb.  Hirr  auf  Mohvitten  im  Kr.  Preuss. 
Kvhin  imd  hatte  nenn  Srdine.  \*ni  xvclehen  fünf  in  tk^n  Feldzügeu  des 
K>  Friedrich  IL  starI>on,  wfibrend  die  anderen  vier  den  Stamm  fortsetz- 
ten. Das  Gnt  Molwitten  war  noch  17hS5  in  der  Üatnl  iler  Familie,  — 
Aibrecht  Freih.  v.  Krohne,  wohl  ein  Sohn  iles  obengenannten  Freiherrn 
Reinhoid,  Grossoheim  des  Johann  Reinhold  v.  K.  anf  Mid Witten,  war 
Kammerherr  der  Köni^iit  Chnstine  von  Schweden  und  der  Enkel  des- 
selben» f^-eili  Jaeob  Wilhelm,  k.  ^chwed.  Oberstlieutenant,  war  als  Phy- 
BioKni>ndst  liekannt.  —  Zu  den  Nachkonnnen  einer  anderen  Linie  ge- 
hfirte  der  ebenfalls  den  freiherrl.  Titel  fllhrende  Johann  Willirlni  Franz 
V.  Krohne,  k.  pcdn.  geh.  Rath  und  herz,  sachs.  lliblbnrg.  bevollm. 
Minister  bei  dem  uiedersaehs.  Kreise  und  Herausgeber  ib's  AUg.  deut- 
sehen Adels-Lexieons,  s.  Bd.  L  S,  11.,  eines  Werkes,  welches  vielfach 
eine  sehr  strenge  Kritik  erfahren  hat,  durch  mandie  Mitthellungeu  aus 
den  P*ajderen  der  Familien  aber  innner  der  Beachtung  wertli  ist.  Mit 
tien  Verliaitnisseu  der  eigenen  Familie  scheint  (h:*r  Verfasser  freilich 
nicht  ganz  bekannt  gewesen  zu  sein.  L^erselbe  war  mit  einer  Etilen  v. 
Plotho  a.  d,  H.  Grabow  vermählt  Eud  hatte  zwei  Söhne,  August  u.  Fer- 


^ 


—     298     — 

(linand  und  eine  Tochter  Fnetferike.  —  IHe  im  vorigen  Jahrlj,  in  Kor- 
sarbsen  vorjjckotiinieneii  v.  Krfilme  loiteten  ilireii  Ursprung  nns  Mecklen- 
burg lier  und  führten  nacli  zuT<?rlilssi^rpn  Siepeln  flas  Wappenhild.  den 
einen  Rtein  halt  enden  Kranieh,  nicht  in  ehunii  von  BIiui  und  Roth  der 
Lftnge  naeh  gethcilten,  smniern  in  einem  ganz  rothen  Scliilde.  Der 
Stammvater  derselhen  erwarb  Güter  in  Ober-  und  Nieder- Alten Imyn. 
Fri'dnch  v.  K.  war  Fiittnieister  der  lt.  poln.  u.  knrsjiehs.  Chevaliers- 
Garde  und  dir  SohiK  August  Euianuel  tiottfried  v.  K,,  kursäclis.  Artille- 
He-Ofticier.  Von  Letzterem  wird  er/Ühlt,  dass  erhis  an  sein  Lehensende 
nie  Fleisch  oder  Fische,  sondern  nur  VegetahiHen  gegesüeii  ha  he. 

—  r.  HtUhach,  \.  S  Tnfl.  _  N,  Pr  A.-L,  III.  H.  180  uriil  »1.  —  Frtihtrr  «.  hifd^ibur.  I. 
S,  4'^-«  und  1*4  —  T^rog,  11.  Ih:  F.-H.  v»  Krithn.  —  t.  fftt/H^r,  hirmov.-br*un«chw.  Adid, 
Tflb.  19:  T.  Ktntia. 

Kremier  v.  Krippen dorfT,  Oonier  v,  K.^  Ritter.  Böhmischer  Hit- 
terslnnd.  l>iploni  vom  K.  Rmlnlph  IL  für  Wentxel  Cromer.  mit  dem 
Friidieate  :  v.  Kriiipeuilortl'.  llerselhe,  geh.  1543  zu  Neis.sc  und  gest. 
L  Becendier  ]f>0(i  zn  Breslau,  war  Hauptmann  in  Freywalde  und 
Saubsdoi-ff. 

F*i'if>.  P    Ltdpfmr,  I.  S.  4*4, 

Krotnmenaii«  Krammenau,  KriimenaUT  Nothoff,  i^r^nannt  Krom- 
luenau.  Altes,  scldesischcB  Adelsgeschlecht,  welclies  besonders  im  Trop- 
pauschen und  Jägerndorffschen  angesessen  und  auch  in  das  Posenschc 
gekommen  war,  in  welchem  Triehisch  unweit  Fraustadt  Li 60  der 
Familie  zustand.  Dieselbe  war  lß2ft  zu  Assel  bei  Bunzlan  begiltert  und 
hltlhte  noch  in  die  zweite  Hälfte  des  18.  Jahrb.  hinein.  Zu  derselben  ge- 
hörte der  k.  pr.  Oberstund  GeneraLPolizeimeister  v.  KrommenaUi  wel- 
cher aus  Berlin  in  Russische  Gefangenschaft  fortgeführt  wurde  u.  1763 
verschollen  ist. 

Sinaphiß,  I,  H.  fini  u,  U*  ß.  7SK    —  Freih.  p.  Ledehur,  L  S.  iM.  —  SiViiwöcAtfr,  1.5*: 

Kroraftdorf.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleich- 
namigen Rtammhausc  im  Gothaischen,  aus  welchem  ein  Zweig  in  das 
Meisscnsclie  kam,  —  Die  thüringische  Hauptlinie  erlosch  im  Mannes- 
stamme  1637  mit  Georg  Alb  recht  v,  Kromsdorf  auf  Ottenhause»  und 
mit  dem  einzigen  Sohne  desselben  und  der  nach  Kursachsen  gekommene 
Zweig  1684  mit  dem  kursüchs.  Land-Kammerrathe  Albrecht  Christian 
V.  Kromsdorf  auf  Lehuse,  der  Name  des  Geschlechts  aber  ging  mit  der 
Tochter  des  erwähnten  Georg  Albrecht  v.  K. :  Anna  Sabina,  aus,  welche 
als  Wittwe  des  Georg  Adam  Herrn  v.  Werthern  zu.  Ballenhausen  24 .  Jan. 
1698  starb. 

Knattfh,  8.  635.  —  Albinm,  Wertbtrnsche  HisloTic,  B.  fiS  u,  105.  —  r.  Oleiehenntfin, 
Nr.  4ii,  —  Gauh0.  I.  8.  1119  u.  90.  —  Freffn^rr  *,  L^dehuf,  h  8.  484.  -Sithmacher  I.  1*6  s 
V.  Krnm>tlorf,  Thilriu^iitb.  —  t,  Mriftttg' ,  L  9.  304. 

Rronau^e  v.  Kranwald.  Erbländ.-osterr.  Adels-  u.  Ritterstand. 
Adelsdiplom  von  1796  für  Feter  Fau!  Kronauge,  k.  k.  Controleur  des 
Lemherger  Cameral-Zahl-Amtes,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Kronwald  und 
Ritterdiplom  von  1818  für  Franz  Kronauge  v*  Kronwald,  Lemherger 
Landrath. 

Mftjerh  v    MMt/elä,  8.  214  and  Erg.-Bd.  8.  1(J6. 


—     299     — 

Krouf^ek,  Freiherren  u. Grafen,  s.  C ro b e g g .  C r ou d c k.  F r e i - 

her  reu  nnd  (i  rafen, 

Kront'iif(4dl  (in  Blau  piii  riplits^TeknlirttT.  silbrnier,  dojijioltgü- 
schweiftrT  L^'hvr,  welfhor  um  diMiKopf  oinfti  jn"fineiiIiOii>onrkrairiC  trilgt 
an«i  in  der  aiifgrliolionpii  recht rn  VonlorpraiiKo  einen  ^«ildenrn  Stern 
hält,  wiilirnid  in  der  linken  Ober-  und  in  ih^r  rvvhun  Unterccke  d^s 
Si'liildc'S  viiw  j^oldene  Krone  selnvetdi.  Ein  im  Ki^n-,  Haniiover  Idfihpu- 
d(*s  Adi'lsfi:t'sehk'('li!,  über  dessen  l'isjniiii^'  sieli  viMNcliiedene  Anfs^ahiii 
vnrtindcii;  v.  Mcdini/  ertulir  uns  der  Fiiniilie  sellist,  dass  das  Grseldeelit 
ursprniifjrlick  aus  Ltdhmen  stumme,  doit  D(dnilski  v.  Dnhalick  fjphdsseii 
habe  u ml  srlion  im  15.  Jahrbuudfde  beknnid  ii^owesen  sei.  Um  die  Mitte 
des  17.  Jjihrh.  sei  dasselbe  in  Folpe  der  Reli^innsstreiti^keitnn  ausfaro- 
Wüiidert  und  habe  sidi  um  1  Cdl!)  im  Brerjiensdi<*u  nieder^elasseu.  Da- 
gppren  sagt  Freik,  v.  d.  Knesekerk:  .Jm  17,  Jahrb  wnrfie  -  wenn  wir 
nitdit  in  Oll  —  der  Stammvater  des  (iesclMeebts  vnn  dem  KiUiiLie  vnn 
Sckweden  in  den  A^lelsstand  erlinlM-i}.  UeiNelbe  batte  (*ine  Oe^iltzuiiE;  in 
Grfliienteieb  bei  Stade:  anob  war  Friedneli  FiHileb  v.  Krouenfekit.  ^^eb. 
1670  u.  pfest.  1747,  mit  Amm  Cbristianp  v.  Zesterdeth  aus  dem  Drc- 
niisckeii  vermüblt.*'  —  Der  Stamm  ist  dauernd  fnrtfiesetzt  worden  und 
mehrere  Glieder  desselben  Iniben,  wie  frllker,  tus  auf  die  neueste  Ztdt 
in  der  k.  bafun"*v.  Armee  fjestanden.  Zu  L*  tztvvren  j^^ebureu:  ('arl  Fried- 
rieb  Wilhelm  v.  Krunenbddt;  (^irl  Willielm  v.  K.  u.  Friedrieb  Luuis  v. 
K.  —  Die  in  Gesterreieb  vur^^ekonmienen  v.  Kronrnfeld  ^tekörten  m 
einer  ganz  nncb-ren  Familk-,  niimlieb  zu  der  Fandlie  Derary  v.  Kronea- 
feld,  welche  Bd.  II.  S.  46S  erwflbnt  worden  ist 

dinjf.  l.  8,  :(IM    lind  30^.     -  W.  H.  d     K«t.  Umiiicn^.    F.    i    u.  H   'J,    —    Knetchkii,    U.  8,  261 
II.  «5,  -   f.   IMnff.  tiBiHiov    Ad'l,  Tdln.lVi, 

Kronen felsH,  Kronenfel«,  Ritter  (Sekild  derUn^e  nacli  getbeilt: 
reckts  in  (foM  vier.  1,  2  u.  1.  sechsstrablige  Sterne  u.  links  Ratb.  ohne 
Bild).  Reicksritr erstand.  Dijdnm  von  179*J  für  Joseiib  Steplian  v.  Kro- 
nenfelss,  k.  k.  Gek.  Cakinets-Secretair  u.  w*  TTnfratb,  mit  dem  Prüdi- 
cnte  ;  Kdler  Herr.  —  Schon  vorlier,  2.  Apr.  1774.  hatte  Franz  Wenzel 
Stephan  Krnnenfels  mit  df-mselben  Wappen  ilen  erbUind.-österr.  Kitter- 
stand  erlangt.  — -  Der  Stamm  blühte  fort  u.  mehrere  Spro<isen  desselben 
traten  in  die  k.  k.  Armee.  In  neuester  Zeit  lebte  Hu<b)lph  Ritter  v.  K, 
als  Oberst  in  d.  A,  zu  Agram,  Adol]>h  llitter  w  li.  war  Hauptmann  im 
32.  Infant.-Reg.,  Jobann  u.  Joseph  R.  v,  K.  Lieutenants  und  Franz  R. 
?,  E.  Kriegs-Canzlist 

HnoflichrifUkln*  N.int««n.  ~  Utff*rU  m.  Umhtf^td,  Kr«    B4,  S.   1116.  —  imU -«cbecntt.  des 
otterr.  K^th.  —   Ttjrf*/.  ir  h2  :  *.  K.  —  ßoppl.  *u  SU-hm.  W,-Ii.  Xi    90t    Kiitef  v.  K, 

Krouheliii  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  ein  j^oldcner  Stern  u, 
2  u.  3  in  Silber  ein,  in  jeder  Pranke  eine  Pfeilspilze  lialtemler  Löwe). 
Ein  in  neuer  Zeit  im  Kj^r.  Preussen  vürp^ekommenes  Adelsgescblecbt, 
Jius  welchem  zwei  Sprossen  als  Hauptleute  in  der  Armee  standen,  der 
eine  im  22,  imd  der  andere  im  38.  Inf.-llegim. 

Frefftfrr  r.  Lttdwbur^  l.  S.  iM. 

Kr<»pf  (in  Silber  der  vorwärts  gekehrte  Rumpf  eines  rechtsselien- 
don ,  bOitigen  Mannes  m  rother  Kleidung  mit  fanf  goldenen  KuOpfen 


—     300     — 

und  vom  eingeschnittenem,  goldenen  Kragen,  welcber  eine  golden  auf- 
geschlagene ,  rofhe  Mtitze  träfet  nmi  von  zwei  sechsstrahligen ,  rotheu 
Sternen,  dem  einen  oben  rechts,  dem  anderen  oben  links,  begleitet  ist. 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  IL  Mai  1779  für  Joseph  Anton  Kropf, 
kurbnjen  Oherhrauamts- VenvaJter  in  Haag.  Derselbe  war  ein  Sohn 
des  Johann  Alois  K..  kurbayer.  HoiTvammeiTaths  und  Pflegscommisaars 
in  Yohljurg  und  seine  Söhne:  Joseph  Felix  Alois  ?,  K. ,  geb.  1774^  k, 
liayer.  quiesc.  Brauverwalter  in  Haag  und  Fehx  Xaver  Pius  v.  K..  geb. 
17^2,  k.  bayer.  Obennauth-Beamter  in  NördUngen ,  wurden  nach  An* 
legnng  der  Adelsmatrikel  des  Kgr,  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

r.    lani/,  8.   IJ9.   —   W.^B    <L   K^r.    Biiyfrn,  VI.   Jl. 

Kropf  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber  ein  rother,  von  drei,  2  u.  1, 
rotben  Binfzen  begleiteter  Sparren  [oder  auch  in  Rotli  ein  silberner, 
von  drei  silbernen  Ringen  begleiteter  Sparren]  und  2  n.  3  in  Silber  ein 
rotlier  Pfahl),  lleichsadelsstand.  Diplom  vom  5.  Nov.  1560  für  Va* 
lentin  Kropf,  llniiptmann  und  Erbsasse  anf  Groningen.  Derselbe  hatte 
von  dem  Erzhisebofe  zu  Mainz  Adalberl  TY.  von  Brandenburg  einen 
Wai^penbrief  und  in  demselben  als  Wappen  in  Roth  einen  von  drei  sil- 
bernen Ringen  bcgleifetin.  silbernen  Sparren  erbalten,  ~  Ein  ursprflng- 
lich  aus  demElsass  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  in  der  heutigen 
Provinz  Sachsen,  in  Saehsen-Altenburg,  in  Braunschweig,  Hannover  u. 
in  Westphalen  begütert  wurde.  —  Dasselbe  sass  bereits  in  der  Provinz 
Sachsen  I55*>  zu  (iröningen  unweit  Oschersleben  ,  1569  auf  Lehnen  zu 
Oschersleben  und  zu  Wilsleben  u.  Eilensteilt  bei  Oschersleben ,  so  wie 
1710  zu  Klein-Quenstedt  im  Halberstiidtscben  und  zu  Schwanebeck  bei 
Oschersleben.  In  Saebsen-Altenburg  stand  der  Familie  Nieder-Crossen 
bei  OrlninOnde  1667  n.  noch  1  792,  sowie  Töpperstlorf  u.  Zeutsch  eben- 
falls bei  (hlamünde  1750  und  noch  1790  zu.  Im  Braun  seh  w  ei  gischen 
niul  Hannoverschen  war  das  Geschlecht  1620  zu  Vechelde  im  Braun- 
schweigischen, 16B0  zu  Astfeld  und  1667  zu  \Vis])enstein  im  llildes- 
heim'schen,  1670  und  1854  zn  Kattenstiidt  und  1740  zu  Wienrode  hei 
Blaiikenhurg  gesessen,  und  hatte  1  725  in  Westphalen  auch  Brenschede 
unweit  Bochum  im  Besitze.  —  Ein  Enkel  des  obengenannten  Yaientin 
V.  K. :  Valentin  der  Jüngere,  k,  k.  Oberst,  setzte  in  der  Ehe  mit  einer 
¥,  Bornst^dt  den  Stamm  weiter  fort.  Von  seinen  Nachkommen  war 
Chnstopb  Sigismund  v.  K.  Oberforstmeister  in  Blankenburg  und  Philipp 
Carl  V.  K.  kurmärkischer  Oberforstmeister,  Ein  v.  K,,  k.  pr.  General- 
major und  fridier  Chef  des  32.  Infant,- Regiments,  starb  1819  ,  und  ein 
Sohn  des  obengenannten  Oberforstmeisters  C.  S.  v.  K. :  E.  v.  K.  war 
1839  Major  im  k.  pr.  2.  Garde-Regimente.  —  In  neuester  Zeit  war 
Louis  v.  Kropf,  k.  pr.  Lient  a.  D.,  Herr  auf  Agnesdorf  im  Kr.  Sanger- 
hanseu.  —  In  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  wurde  um  181B  auf- 
genommen: Fnedrich  Wiltielm  Heinrich  Alexander  v.  Kropf,  geb. 
1790,  k.  bayer.  Oberlieutenant  im  13.  Linien-lnfant.-Regim. 

r.  HAittach,  I.  N.  im.  —  *.  Lfifi^,  Muppl,  8.  118.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  290,  ^  Frtik. 
0.  Lfti»bur,  1.  8.  4S4.  -  SuppL  zti  «ifboi  W.-B.  IV.  (fit  im  1.  ii.  4  FeWp  »r»»l*H  dt*»  Sp^ir- 
rcni  •i«  Z"lt.  -  W^R  d.  Kwr.  n^yoni.  Vf.  71«.  —  W  -H.  tt.  Kur,  K»miti*.  B.  S  u.  8.  9.-— 
W.-B.  der  f!ich9i44«h><ri   StaMoir^  VU.   M2,    —  t.    ff^/tt^r^  hmuHtv.  Adel^  Tali.   19. 

Kix>Bcliwitz,  Treutlei*  v.  KroBchwltz  (Schild  quergetheilt :  oben 


—     301     — 

in  Blau  ein  aufwachsender  Löwe  und  outen  im  der  Länge  nach  getheil- 
tem  Felde  eine  viermalige  von  Roth  und  Silber  wechselnde  Sparren- 
TbeilunK)-  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  um  IßOO  für  Dr.  Hiertj- 
uymns  Treutier,  Kummer-Procunitor  in  der  Oberlausitz»  mit  dem  Prü- 
dieate:  v.  Kroscbwitz.  —  Die  Fiimilie  wurde  früher  als  erloschen  an- 
genommen, doch  tindeii  sich  noch  Siegelabdrücke  auH  neuer  Zeit. 

Frtihrrr  c     Ud^but,  \.  «.    4*i*  und  lU,  Ö.  'l^h. 

Krogigk,  Freiherren  {in  Silber  drei  ober  einander  stehende, 
rech tsge kehrte  PHugscbaareu).  —  Eins  der  ülti-steu  u.  angesehensten 
Adelsgeschlecbter  im  Magdcburgiscben  n,  Anhaltschen,  wohl  entspros- 
sen aus  dem  Stamme  der  im  11  — 13.  Jahrb.  vorgekommenen,  in  den 
genannten  Gegenden  reich  Ijegütertcn  Edlen  Herren  v.  Krosigk ,  wclch-^s 
frilher  Crosuck,  Crosick,  Krosee,  Krösig.  Kroseck  u.  Krosegk  gesclirie- 
ben  wurde  u.  als  dessen  Stammsitz  die  alte  Burg,  von  welcher  nur  noch 
die  Trümmern  eines  Tliurmes  übrig  sind,  bei  dem  1421  an  die  v.  Tmlha 
verkauften  Dorfe  Krosigk  im  Saalkrcise,  zwei  Stunden  von  Malle,  äuge- 
nominen  wird.  Auf  dieser  Burg  lebte  zu  Anfange  des  12.  Jalu-b.  Uedo 
K.,  der  erste  bekannte  Stammvater  des  (lescblechts,  von  dessen  Söhnen 
liieirich  1182  Bischof  zu  Ilalberstadt  wurde.  Von  l)edo*s  Nachkom- 
men hatte  Eberhard  Crosigk,  welcher  in  dtT  ersten  Hälfte  des  14.  Jahrh. 
lebte,  drei  Söhne:  Köhler  C,  welcher  sich  um  1348  als  sächs,  Kiiega- 
oberst  beröhmt  machte  n.  Stammvater  der  Familie  v,  Köhler  wurde ; 
Gurt  C. ,  welcher  die  Familie  aus  dem  Winkel  gründete  und  Lorenz, 
welcher  den  Namen  t/rosigk  fortptianzte.  Von  den  Söhnen  des  K+diler 
K.  verkaufte  Hermann  K.  v.  K.  das  obengenannte  Stanimhaiis  Krosigk 
u.  seine  Nachkommen  behielten  den  Namen  Köhler  bei  u.  das  GeschSecbt 
wurde  aus  dem  Hause  Pierau  fi»rtgesetzt,  s.  dt-n  Artikel :  Köhler,  8.  182. 
Ebenso  blühte  CurtsK. Nachkommenschaft  unter  dem  Namen:  aus  dem 
Winkel,  s.  den  betreffenden  Artikel,  fort.  Die  Nachkommen  des  Lorenz 
K,,  weklie  den  Namen  Krosigk  fortsetzten,  sassen  zu  Wieskan,  Baüeii- 
stüdt,  Aisleben,  Beesen,  Erxleben,  Guölbzig,  Stasst'urt,  FVijditz  etc.  und 
es  entstanden  nach  diesen  Besitzungen  mehrere  Linien,  von  denen  aber 
die  meisten  bald  wieder  ausgingen.  Von  den  Sprossen  derselben  wohn- 
ten viele  als  freie  Edelleute  auf  ihren  ansehnlichen  tiUleru,  andere  vd>er 
gelangten  im  Fürstentbume  Magdeburg  n.  bei  den  anhaltseben  Fürsten, 
so  wie  spiiter  im  Kgr.  Preussen,  in  den  Dom-l-apiteln  zu  Merstdiurg  ii. 
Naumburg  etc.  zu  hohen  Aemtern  u.  Ehrenstellen.  I>ie  in  iwmw  Zeit 
von  einem  Sprossen  des  Geschleebts  mit  dem  grösaten  Fleissi:  und  d^-r 
grössten  Genauigkeit  verfasste,  unten  angegebene  Geschichte  der  Fa- 
milie ertlieilt,  wie  über  die  gesammten  Verh;ütnisse  des  Stammes,  so 
auch  tiber  die  Glieder  desselben  verbürgte  Natdirichten  und  es  sind 
daher  auf  diese  treffliehe  Arbeit  Alle  zu  verweisen ,  wekhe  weitlüutige, 
das  Geschlecht  betreffende  Angaben  wnnsclien.  Nur  einige  Sprossen 
des  gliederreichen  Stanmies  miigen  hier  erwähnt  sein.  Johamia  Elisa- 
beth v.  K. ,  Tochter  des  l*Jü7  verstorbenen  Christoph  v,  Iv.  auf  Gnölb- 
zig  und  Sandersleben ,  fürstL  anhält,  Kammerraths,  Hofmarschalls  und 
Hauptmanns  zu  Dessau,  wurde  die  (femahlin  des  Für?^ten  Georg  Aribert 
zu  Anhalt-Dessau.     Cliriütian  Siegfried  v,  K.  a.  d,  11.  Uohendort'  im 


p 


—     302     -* 

Anhalfschen  —  ein  Sohn  des  An?>ert.  Siegfried  v.  K.  —  fiel  1757  in 
der  Schlacht  bei  Coliin  x\\%  k.  iireuss.  Oberst  und  (V>tnniandenr  riiier 
Brigade  von  (kei  Kegimentern ,  rnit  welcben  er  die  femdliidie  Reiterei 
über  den  Haufen  warf;  Heinrieh  \\  K.  a.  d,  H.  Poplitz.  k.  pr.  Major, 
wnrdc  an  der  Sidtze  seines  Bataill,  IBIB  hei  Mtkkern  von  einer  Kuge! 
(lieht  niiter  dem  Herzen  getn^lfen  iinEl  starb  sogleich;  und  Ernst  Fried- 
rick V,  K,  tnit  1825  als  k,  pr,  (lenprahiiajor  aus  dem  activen  IHenste 
und  iehte  spüter  mit  j^einerGemahlia,  Aaguste  Grf,  v,  Alvensleben,  gest. 
lH5{k  auf  seinera  Oiito  Nieahnrg.  —  Der  troiheiTliche  Stiimni  hliiht  in 
neuester  Zeit  in  vier  Linien,  iti  der  Linie  zu  PoidiU.  zu  Holien-Erx- 
lehen,  zu  &f erhitz  und  in  der  s.  g.  Reformirten  Linie.  Das  Ui\upt  der 
Linie  zu  Poplitz  ist:  Freih.  Yolrath.  geb.  1819  —  Soka  des  1857  ver- 
stoi'henen  Freih.  Dedo,  k,  pr.  fieJi.  Regier-Raths,  Mitglied  des  Staats- 
raths  etc.  —  lleiT  dea  Fideiconimiss-Beaifezes  Poplitz,  Laublingen.  Bee- 
setian  na<l  Mukrene  im  Saalkreise,  Erhtruchsess  des  Herzogthams  Mag- 
dehnrg,  venu,  in  erster  Ehe  nnt  Auguste  v.  Roder,  gest.  1856,  und  in 
zweiter  1858  niit  Luise  Freiin  v.  Krosigk,  geb.  1819.  Aus  der  ersten 
Ehe  Staramt,  aeben  drei  Töchtern,  ein  Sohn,  Conrad  Dedo  Carl,  geb. 
1849,  Der  Itnider  des  Freiherrn  Yolrath  ist,  nehea  drei  vernifihlten 
Schwesteni,  Freih.  Hermana,  geh,  1824,  k,  pr,  Prera.-Lieut,  a.  D., 
venn.  1853  ant  Sophia  v.  Behr-Negendaak,  aus  welcher  Elie  ein  Sohn, 
Eherliard  Dodo ,  geh.  L857,  entspross.  —  Von  den  vier  Brüdern  des 
Freiherrn  Dcdo,  s.  oben,  den  Freiherren:  Ludwig  Franz,  gest,  1821, 
k.  pr.  Major,  venu,  mit  Bertha  ¥,  Rrederlow,  gest.  1828.  Ernst  Fried- 
rich, geb.  1782,  s.  oben,  Friedrich,  geh,  1784,  Herrn  auf  Grossböhla, 
Propst  des  Domstifts  zu  Mei'sehurg,  k.  pr.  Regier, -Prüsid,  a.  D.,  verm, 
in  erster  Ehe  mit  Henriette  v,  Ttiielau  and  in  zweiter  mit  Caroline  v. 
Leipziger,  gest.  1840.  und  Anton,  geb.  1790,  Herrn  auf  fir5iia,  k,  pr. 
Rittm.  a.  D. ,  h.  anhält.  Kammerli,  n.  Laiulratk  und  Schlosshauptmaan 
zn  Bernhurg,  verm.  mit  Albertine  v.  Kerssenhnick,  staamit  eine  zahl- 
reiche, aus  vielen  Söhnen,  Töchtern  und  Enkeln  bestehende  Naeh- 
könimenscliaft,  welche  in  den  geneal.  Taschenb,  d.  freih.  Häuser  genau 
aafgelübrt  ist.  —  Die  Linie  zu  Hohen-Erxlehen  besteht  aas  zwei 
Branchen.  Haupt  der  illteren  Braaehe  ist  Freih.  Anton,  geb.  1820  — 
Solm  des  1856  gestorbenen  Freili.  Adolph  Friedrich,  Herrn  auf  Hohen- 
Erxlebea  und  Ratiimannsdorf  aas  der  Ehe  ant  Elisabeth  v.  Westphalen 

—  Herr  auf  Hohen-Erx leben,  k.  pr.  Lieut  a.  D,  u.  1j,  anhält,  Kammer- 
heiT,  verm.  1855  mit  Ernestine  v,  Veltheira,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einer  Tochter,  ein  Snhn,  Gehhard,  geb.  1857,  eatspross.  Die  vier 
Brüder  des  Freilj.  Aaton  sind ,  neben  fünf  Schwestern,  die  Freiherren: 
Erich,  geb.  1829.  Hen-  auf  Rathmannsdorf,  verm,  mit  Sidoale  v,  Yelt- 
heim  a,  d.  H.  Destedt,  Adolph  Theodor,  geb.  1832,  k.  pr.  Lieut.,  ver* 
mülilt  mit  Aatx)nie  v.  Kerssenbrock,  Gebhard,  geb.  1835,  k.  jir.  Lieut., 
verm,  mit  Hedwig  v.  Alvensleben,  und  Friedrich  Güntiier.  geh,  1839, 

—  Haupt  der  jüngeren  Branche  ist:  F'reih.  Gebhard  Friedrieb  Aatou, 
geb.  1834,  und  die  beiden  Brüder  desselben  sind  die  Freiherren:  Hein- 
rich, geb,  1837,  u.  Bernhard,  geb,  1841.  —  Haupt  der  Linie  zu  Mer* 
bitü  ist:  Freib.  Carl^  geb.  1806,  Herr  auf  Merbit^,  im  Saalkreise,  k.  pr. 


j 


—     303     — 

Rittra.  a.  D,,  verra,  1829  niit  Emma  v.  d.  ilarwü^,  aus  welcher  Ehe 
vier  Töchter  uml  sieben  Söhne  entsprossten ,  die  Freiherren:  VolraUi, 
geh,  1831,  Kurt,  geh.  1833,  k,  pr.  Lieutenant,  Bernliard,  geb.  183H, 
Carl,  geb,  1843,  Friedrich,  geh.  1R45,  Wilhelm,  geh.  1846,  lu  Hein- 
rich, geb.  1849.  —  Haupt  der  s.  g.  reformtrten  Linie  ist:  Freih.  Carl 
Ludwig  Leopohl  Eschwin ,  geb.  1803,  Herr  auf  Schadewaldc,  k,  pr; 
Mfgor  a,  D.,  verm.  mit  Augusta  Alwina  v.  Nehrhuff-Hohlerberg  a.  d.  IL 
Gebersbach,  ans  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt,  Dedo  Leopold  Ernst 
Adolph,  geb.  185(i.  —  Der  Verfasser  der  nnten  angeführten  Geschichte 
der  Familie  ist  Freiherr  Rudolph,  geb.  1817,  —  Sohn  des  oben  ge- 
nannten Freiherrn  Ludwig  Franz  —  k.  pr.  Major  und  Escadrons-Chef 
im  Garde- Drag. -Regini. ,  verm.  1857  mit  Aatoinelte  Freün  v.  Krosigk. 
und  ein  Sprosse  des  Stammes  ist  seit  Sept.  1861  h.  sachscn-meining. 
Staatamlnistcr. 

jr«iu«fA.  S.  Älü.  —  Dr.  HrhrrnM.  Btii.  iiur  Befchrciln  Art  t,  8t«ittberf,  H.  77—91.  >[r.  N. 
—  HfCtmann,  Vni.  H,  a«>3.  —  S^iftri,  Gfiie*(og|p.  S.  2,S^--:iO'J.  -  Viii.  König,  kf^iu-hiitor, 
BpiPlirtiti.  dor  V.  K,  —  Üantn',  I  8.  ^^74— 79:  Cro^kk.  —  r.  Ihtft^fffn  ,  I,  ?<>  Uu.  —  ffr,  F, 
Cfir^  W*>lf,  Resrhr.  iL  grifl.  Kitliuiichfln-  u.  «ilifL  Kro9ij*lffr|icii.  n«ii!4P<iu  Mcr-^fbiirg.  i7.'ri.  — - 
r«  Dr*%fh*tuitt.  tifschr.  d.  N^  lliigdaburf  u.  MftSbon],  MarleiiUii-Eor  .lAhri»  a.  v.  iy,  —  tii*4jtf- 
mann,  Caiitnii  Otron««ltl.  Tttb.  ^^K)  ;  Uebgrg,  ^M;  HhoM-WertA,  1.07,  lt%  \U,  137.  J^trt^rwKld, 
144  Altmühl,  lii.1;  Voigtfand,  161.  173,  2tfl.  —  Mvit^n  tienkwTirdiglt*?iten,  H.  *t>S  u.  "iiV».  - 
PtiuiK  Ubtfii  «roiwi-r  Hvld<"ii,  IL  S.  113-18.  —  N.  Pr.  \-h.  IH.  !«.  liti— «13.  —  Frtih.  t.  U- 
(ifhur,  I.  S,  4K4  ü.  SÄ  M.  III.  ?*,  'i9%  —  Hndotph  Freih,  e.  Kr<tuj(fk,  Nmctiriclitrij  a  ij<«irh. 
d.  DyanttF'^n-  u.  frclii,  <4e«etiU  v.  Krniigk.  Mit  StAmiii-  und  Wupp^ntafcl,  Bcrlhi.  l^^Sti.  — 
OoiieÄl  r*!*rliiMili.  <J.  frcili.  KÄmer.  Mäh  ,s.  :ji4  yiid  IStiO.  ».  4«.  —  Si^hmach^r  ^  I,  1S9  : 
T.  Krösig,  »&ch9ljich  --  Tur^g,  I.  101  ii.  SithfiUte§s,  1.  ä.  101  u.  2.  —  W.-B.  d.  S&chMJsdiei} 
SUaten.  IV.  ST. 

Krotten aarer  (im  Schilde  ein  stehender,  in  der  Rechten  eine  Wein* 
trauhc  haltender  Mann).  Ein  in  neuer  Zeit  im  Kgr.  Frenssen  vorge- 
kommenes Adelsgeschlecht ,  ans  welchem  ein  Lientenant  v.  Krottenau- 
rer.  ^vele1ler  1806  im  Husaren  -  Regimcnte  v.  Blücher  stand,  1820  als 
Hauptmann  a.  D.  u.  Ober-Gränz-Controleur  pensionirt  wurde. 

N.    Pr,   S.L.  in.   n,   im.   —   Frtifterr  «.   Ltdtbur  ,  \,  8.  4 HS. 

Krottendorf,  Krött«fid orfer  (in  Roth  eine  dreizinkige,  goldene 
Gabel).  Altes,  steiermärkisehes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  im  14. 
Jahrb.  einige  Sprossen  nach  Oesterreich  kamen  und  Pottächach,  SchloS3 
und  Gut  Wiernitz  etc.  in  Nieder-Oesterreich  an  sich  brachten,  —  Hen- 
ricus  et  Hartwicus  de  Cbrottendorf,  Gebrüder,  treten  schon  1216  nnd 
1223  in  Urkunden  des  Stifts  Socckaa  auf.  Ulrich  Krottendorfer  zu  Pott- 
Bchach  war  1442  mit  Anna  Pellend  orfer  vermählt  und  empfing  noch 
1453  einige  Stubenbergsche  Lehen;  Beruhard  d.  Jüngere  v.  Krotten- 
dorf  verkaufte  Wiernitu  1490  und  Ulrich  w  Krottendorf  zu  Pattschach, 
der  Letzte  seines  Namens  und  Stammes,  lebte  noch  1513.  Der  Erbe  des- 
selben war  Bernhard  Stadler  zu  Stadl,  —  Das  von  Gauhe  11.  S.  5!>.5  er- 
wähnte freilierrL  Geschlecht  dieses  Namens  in  Bayern,  aus  welchem  eiu 
Sprosse  als  kurbayer.  General  in  den  Kriegen  mit  Oesterreich  sich  aus- 
zeichnete und  1742  Commandant  zn  Ingolstadt  war,  gehörte  zn  dem 
hier  erwähnten  Stamme  nicht. 

EtinenkrL  I.  H.   Aüri.  —    Wi^^ifriü,  V.  S.  V97  u.  9Sl,  —   Schmtiti.  H.   8.  293. 

Kroyhem  v.  Heimfeig,  Freiherren.    Erbländ.-österr.  Freiherrn- 

•  stand,  Diplom  von  1815  filr  Carl  v,  Kroyhern,  k.  k.  Feldmarsch.-Lien- 

tenant,  wegen  39jährigcr  Dienstleistung^  mit  dem  Pradicate  :  v.  Uelmfcls. 


—     S04     -^ 

KrMheiiiack  v,  Carlsberg,  Ritter.  Böhiniscber  alter  Ritterstand. 
Diplom  von  1739  für  Johann  Thaddlius  Krscheniack  v.  Carlsberg,  De- 
chauten  m  Bühuasch-Aielia,  mit  seinem  Bruder,  Joseph  CjriU  K.  v.  C. 

Krtiezka  v.  Jaden,  Ritter.  Erbländ.*österr,  Ritter-  u.  Freiberrn- 
stand.  Ritter- IHidom  von  IS  10  für  Joseph  Krticzka,  k.  k.  Gtibeniial- 
ratli,  Kiimmerprüennitor,  Vicrljonrlieuricbter  und  Weitibergiiints-Di- 
reetor  iu  Böhmen,  mit  dein  Priidicate:  v.  Joden  und  Freiherrn -Di|>loni 
vom  16,  Xov.  1S3!1  für  Johimn  Krtic/ka  Ritter  v,  Jaden,  k.  k.  Hofratb 
und  Referenten  im  8taatsarcbive,  Derselbe  —  ein  Sohn  des  genannten 
Joseph  K.  Hitters  v.  J,  aus  der  Ehe  mit  Josepba  Seblennner  v.  Ehren- 
rang —  wurde  später  Vice-Cnnzler  der  k.  k,  vereinigten  Hofcanzhn, 
trnt  \^'i\)  in  den  Ituhestand  und  starb  iHtiO.  Aus  seiner  Ehe  mit  Hen- 
rii^tte  Edlen  v,  Madt-r,  gest.  isiii,  eutsprossten,  neben  jiwei  Tikbtern, 
Freiin  Henriette  und  Freiin  Johanna,  drei  Söhne.  Freih.  Jo^^eph,  k.  k. 
Kreis-(/onimissnir  /m  Korneuhurg,  verm.  ndt  Maria  Edlen  v.  I'usswabl ; 
Freib.  Friedrich,  Concepts-Adjunct  im  k.  k.  Ministerium  der  Finanzen 
und  Freih*  Carl*  Gerichts-Adjunct  bei  dem  k.  k.  Laudesgericht  m  Wien. 

Mf^fjtrle  r.   Muf,t/fi<i.   lüj^.-Iin.  S.   liiU.  -    lueuiaL  Twsrlvenb.  fL   freih    Häuser,    l'*6y.f<.3ya 
ui>c|  y4    tmd   lihSj".  H    lEfj. 

Kriickowr  Cruküwe,  (Nach  Siegeln  vun  1563  und  1619  Schild 
qner^^etheilt :  unten  ein  Querbalken  und  oben  ein  aufwachsendes  Ein- 
horn.) Altes,  ponimernscbes  Adelsgeschlecbt^  nicht  zu  verwechseln  mit 
der  Familie  v.  Krockow,  s.  S.  2*U,  welches  /m  Toitin  unweit  Denimiu 
schon  vor  1BB9.  zu  Müssentbin  und  PaHderow  1505,  zu  Ki*ukow,  eben- 
falls bei  Derinnin^  1523  und  noch  lti26  zu  Müssenthin  u.  Padderow 
sass.  Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen.  —  Es  gab  übrigens 
noch  nach  Micrül  und  Siebmacber.  Hl.  U)B,  in  Pojnmern  ein  gleicbna- 
nn^es  Geschlecht,  welches  im  Schilde  eine  ßlumenvase,  oder  Kruke 
fübrte. 

KrulTti  Freiherren.  ErbbunL-osterr.  Freiherrnstand*  Diplom  von 
17it0  für  Andreas  Adolph  v.  Krnfft,  k.  k.  Hoirath  und  geh,  Staatsofd- 
eial.  Derselbe  geluJrte  zu  ein<nn  alten  cölnischen  PutriciLTgescbkchte, 
welches  aus  dem  Dorfe  Krulft  an  der  Eitel  stammte. 

Krugi  V.  dem  KrugCf  Kroge  (im  Sclnlde  ein  Andreaskreuz).  Altes, 
langst  erloschenes  Adelsgescblecht  im  Altmartt-Priegnitzsclieu,  aus  wel- 
chem Heinike  v.  K.  1405  in  der  Voigtei  Lenzen  begütert  war  und  Amd 
v.  Krug  L'341  das  angegebene  Wappen  fühiie,  l>ie  Gebrüder  Joachim 
Friedrich  und  C'aspar  Dietrich  die  Kruge  lebten  nocli  1085.  —  Die 
Familie  war  schon  im  13.  Jahrb.  zu  Crüden  im  jetzigen  Kreise  Oster- 
burg,  1411  zu  Giessoudurf  in  der  Ost-Piiegnitz  u.  1552  zu  Kruge  im 
Kr.  Ober-Barnim  gesessen, 

Freihetr  r.  ttdröttt ,  1.8.  4"^'$, 

Krug,  Kruge,  Kruge  (in  Silber  ein  linksspringeudes,  scbwai'zcs 
Einhorn).  Altes,  mekk^nburgisches  Adelsgescblecht,  aus  welchem  Bal- 
duin  K*  1424  lebte.    Spüter  ist  dasselbe  erloschen. 

p.     MeUifig,  I.  ü.  ^üb  t  uicli  dorn  litü,  aU^t^gKug.    luckkub.  Fniuüien. 


—     305     — 

Krug  von  Nidda  (in  Gold  ein  mit  einem  silbernen  Kru^e  bdeg- 
ter  Stern,  disscn  se^bs  Stnihlen  von  Silber  nnd  Blau  der  Länge  nncb 
getbeilt  sind.  Der  Varianten  giebt  es  Viele).  Reicbsadehstand.  Diplom 
zu  Autanj?e  fies  Kl.  Jabrh.  vom  K.  Maximilian  L  für  das  gesammte  Ge- 
scblecbt;  Erneuerungsdiploni  des  alten,  der  Familie  /ustebenden  Heicba- 
adels  vom  20.  Febr.  170B  für  Tbeodor  Cbristopb  Krug  v.  Nid  du,  k. 
preiiss-  Hof-  u.  Ober-Bergdirecto r,  wie  aucb  ei^sten  Leibmedieus  (später 
w.  Geb.  Riitb),  Friedrieh  Ludwig.  Fürstl.  HessendannstiidL  Director 
derSakwcrke,  .TobanuReinbiird,  FürstL Hessisch.  n.Grad.  Stolbergscben 
Ratb  und  (»ber-Äintniann,  Conrad  Jacob,  Ftirstl.  Hessendarmst.  Amts- 
ratb  und  Andreas  Krug  v.  Nidda,  Brüder  und  Vettern,  und  K.  Preuss. 
Änerkennungsilipluni  vom  2L  Juli  1704  für  Theodor  Christoph  Iv.  v. 
N.,  k.  preuss,  \\\  Gelh  Ratb.  —  Altes,  aus  einem  sehr  angegebenen  Pa- 
triciergescblecbte  der  Städte  Basel  und  Erfurt  slanmiendes  Adelsge- 
schlecbt.  Aus  BuseJ  verbreitete  sich  die  Familie  im  Elsass,  und  kam  ge- 
gen Ende  des  ir>,  Jahrb.  in  die  Wetterau.  erwarb  Güter  zu  Nidda,  Mor- 
lau,  Selters,  Sultz,  Wiesels  heim  etc.  und  schrieb  sieb  nach  ihren  Be* 
Sitzungen  zu  Nidda  im  jetzigen  Grossberzogthnm  Hessen:  Krug  v.  Nidda. 
' —  Die  Familie  breitete  sieh  in  Preussen,  Hessen  und  im  Stolbergschen 
weit  aus,  kam  auch  nach  Sachsen  und  gelangte  zu  grossem  Ansehen. 
Dieselbe  war  bereits  1748  zu  Döllnitz  iin  Saalkreise  und  Ilatterstedt 
im  Querfiirtb sehen,  sowie  1801  zu  Volckstildt  im  Mansfelder  Seekreisa 
und  zu  Gütter,  Parey  und  Uübsen  im  Kr.  Jerichow  II  aageaesseu,  hatte 
die  letzteren  drei  Güter  noch  1854  inne  und  sass  auch  In  Ostpreussen 
im  Kr.  Mobrungen  zu  Altstadt,  MUnsterberg,  Pachoüeu  und  Gröckel- 
witz.  —  Friedricb  Albreeht  FraiäZ  K.  v.  N.,  geb.  1776  u.  gest.  1841, 
Herr  auf  Gatterstedt,  spater  k.  pr.  Regierungs-Director  zu  Arensberg 
etc.  hat  als  Dichter  sieb  namentlich  um  das  deutsclie  Epos  verdient  ge- 
macht u.  sein  heroisches  Gedicht:  Skanderbeg,  Leipzig,  1824.  2  Theile, 
erregte  zu  seiner  Zeit  besonderes  Aufsehen.  Der  Bruder  desselben,  Lud- 
wig k.  V.  N.,  Major  a.  D.  und  Landratli  des  Kr.  Sanger  hausen,  feierte 
1838  sein  öOjiibriges  Dienstjubibium.  —  In  der  k.  silcbs.  Armee  wurde 
Carl  K.  V.  N.  1854  Rittmeister  u»  Wirtbscbaftscbef  im  3.  Reiter-Regi- 
mente  uud  Arnold  K.  v.  N.  war  in  neuester  Zeit  Hauptmann  im  k,  k, 
55,  Infant.-Regim. 

Leu.  Hrhwt'i*.  LesiJc.  XI  S.  T26  u.  27.  —  Striedtr ,  Ueinlioh.  Gelebrl.  -  Geichlcht«,  (I. 
g^  4llS^i^i^,  _  W^inrich,  Nftrhrichtcn  v  d,  HtAdt  Erfurt:  Verieiehii.  des  Adels  «te.  In  Erfurt. 
-  N,  OfneaL  Hnnrth.  177T.  K.  iTd  u.  77  u.  177*.  S.  32%  —  r  IMIhacht  I-  S.  707.  -  N.  t»r. 
A.-L.  V.  B.  'JW  und  »1  und  VI.  S  «S.  —  FrriA.  v,  L^dtbtir,  l.  ».  4S6.  —  W.  B.  d.  preu4f. 
lliuitrcli.    II L   75    -    W.-B    dur  .Sncbsisrh.  SinM.  U.  »f>,  —   Knittchk*,  \.  S..349  u,  üü. 

Kriigelstein  (Schild  geviert.  1  u.  4  quergetbeilt :  oben  in  Gold 
drei  blaue  Ziegelsteine  und  unten  in  Blau  eine  halbe,  goldene  Sonne 
und  2  und  3  in  Silber  ein  rother  ThurmJ.  Reicbsadelsstand.  Diplom  von 
15S9  für  Martin  Krügelstein.  Derselbe  stammte  aus  einer  Familie,  aus 
welcher  die  Gebriuler  Siegmund  und  Benedict  Krilgelstein  auf  Wandel- 
burg 1504  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  mit  folgendem  W^appen: 
Schild  geviert:  1  und  4  in  Gold  drei  blaue  Ziegelsteine  und  2  und  3 
Blau,  ohne  Bild,  erbalten  hatten.  —  Als  Sprosse  dieses  Geschlechts 
meldete  sich  in  Preussen  Jobann  Gottfried  Krügelstein»  Eigentbtlmer 
einer  Gold-  u.  Silber- Fabrik  und  bat  um  Erucuening  des  Adels,  erldelt 

Kn^tchk«,   0€uuck.  Adfllfl-L«x.  V.  20 


—     306     — 

aber  1762  vom  Könige  Friedrich  IT.  einen  vorläufig  ablehnenden  Be- 
scheid. —  Verschieden  von  dieser  Familie  war  nicht  nur  das  alte,  säch- 
sische, ritterliche  Geschlecljt  dieses  Namens,  aus  welchem  Hermann  v, 
Krllj^el^tein  129i>  seinen  von  Heinrich  v.  Schauinhurg  zu  Lehn  gehen- 
den Zelinten  zu  Mittel-Wasixngen  ini  Meiningenschen  an  das  Kloster 
Sonnei'eld  verkaufte,  s.  Kreysig  Beitr.  z.  Histor.  d.  Sachs.  Lande,  V.  S. 
310,  sondern  auc^  das  Geschlecht  der  Reichsritter  Kriegelsteiu  v,  Stern- 
feld.  s,  S.  288. 

Freih,  9,  L*d€bur,  1.  S,  4M. 

Kniger  (in  Blau  drei  goldene  Sterne),  Ein  früher  m  dem  begüter- 
ten Adel  in  Pommern  und  der  Nenmark  z:thlendes  Geschkcht,  welches 
17ß3  zu  Zeinicke  im  Kr.  Saatzig.  I77H  zu  Pitzerwitz  im  Kr,  Soldin, 
1794  und  noch  1790  zn  Dahlow  ,  suwie  noch  IBOB  zu  Trampe  oder 
Trarapke,  Beide  unweit  Saatzig,  angesessen  war;  —  Das  früher  in  der  Nie- 
der-Lau sitz  vorgekommene,  1<J47  mit  üahry  beiSoraa  u.  mit  einem  Vor- 
werke hei  Cottbus  angesessene  Geschlecht  dieses  Kamens  gehörte  walir- 
scbeinlich  zu  der  Familie  von  Krttger,  welche  nach  Sinapius,  II.  S.  758 
im  Breslauschen  begütert  war. 

Fftik^rt  t.  Ud^ttHr,  1    S.  ■lÄri  II ud  Ht.  8    nh,    ~   W.-B.   der  Prcusi».  Mooitch.    III,  Ti, 

»  KrümmeL  Kmminel,  KrumeL  Krymmele.  Altes,  pommernscbes 

Adelsgeschlecht,  welches  schon  1355  zu  Dünnow  u.  Lindow  im  jetidgen 
Kr.  Sclilawe,  zu  Horst  u,  Starkow  im  Kr,  Stolp  und  zu  Sillipdorf  im 
Kr.  Regenwaldc,  sowie  1514  ^\\  Neuendorf,  1544  zu  Mudel  im  Kr. 
Schhiwe  und  noch  1602  zu  Dünnow,  Lindow  u.  Muddel  sass,  —  Das 
Geschlecht  ist  im  Mannsstamme  1602  und  in  den  weiblichen  Sprossen 
1630  au  gges  t  or Ijen , 

Frtih,  e.  Lfdtbur,  III.  S.  23J&  :  —  Sif^hrnactur ,    V.  7'2:   t.  Kryrnmde.    -   l*oniiacrii»rh*s 

Kriinhnber*  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1 789  fttr  Maria  Anna 
Krtinhuber,  vermählte  Freifrau  Schenk  w  Geyeru.  Dieselbe,  gest.  1798, 
erste  Gemahlin  des  Carl  Ludwig  Friedrich  Freih,  Schenk  v,  Geyem, 
k.  k.  Kümm,  u.  Rittmeisters,  wird  in  den  geneal.  Taschenb.  d.  freih* 
Häuser  im  Artikel  :  Schenk  v,' Geyern  ohne  Angabe  der  Vornamen, 
unter  dem  unrichtigen  Namen:  v,  Grieshuhert  aufgefiilirt. 

MffifrU  B.  Mühiffki.  Krg.  Bd«  8.  34^  und  SO,  ~  »«ppl.  tu  diebm,  W,-B.  XI.  l». 

Kjüseckei  KrÜseke  {in  Roth  ein  goldener,  dreiarmiger  Leuchter). 
Altes,  märkisches  Adelsgeschlecht,  eines  iStammt'S  und  Wappens  mit 
den  V,  Krusemark,  als  deren  Priegnitzer  Zweig  dasselbe  aufgeftlhrt 
wird,  welclies  in  der  Priegnitz  1541  zu  Dannenwakle ,  1542  zu  Hertz- 
sprung und  1545  zu  SchOnliagen  angesessen  war,  später  die  Güter 
Gublsdorf,  Wustrow  u,  Mayenburg  an  sieh  brachte,  im  Magdeburgschen 
Bergzau  1712  besass  und  Dannenwalde  bis  zu  dem  Erlöschen  des 
Stammes  behalten  hatte.  Derselbe  ging  12.  Aug,  1759  mit  Hans  Sieg- 
fried V,  Kriisecke,  Herrn  auf  Dannenwalde,  aus,  welcher  in  der  Schlacht 
bei  Kunnersdorf  als  k.  preuss.  Lieutenant  blieb. 

Frrih^  r.   Ltfd^frHt,   \.  8.  487, 

Krüttuer  v,  Anker^teiii.    Erbländ.-österr,  Adelsstand,    Diplom 


—     307     — 

vom  1807  für  Georg  Krütter,  k.  k.  Hauptmann  bei  dem  Pontonmers- 
Corps,  mit  dem  Prädicate :  v.  AJ>kerstciii. 

Krniiibaeh,  Clirumimcli,  Khriinipach.  k\tQ%  uiederüsterr*  Herren- 
staiidä-GescljIeclit,  dessen  ehemaliger  Sitz  und  Stamnigut,  Markt  und 
ScUosä  Krumbach  mit  einer  danach  genannten  Herradiaft,  an  den 
Grenzen  von  Uuj^arn  and  Steiermark  liegt.  —  Gerhard  v,  Khnimpach 
und  Hainrich ,  sein  Bruder,  kommen  urktiiidlich  schon  1209  vor.  Der 
Stamm,  welcher  mehrere  andere  Guter  und  Lehen  erwarb,  blülite  noch 
in  die  zweite  Hälfte  des  14.  Jahrb.  Innein  und  Rudolph  und  LUrich  v. 
Krumpadi,  welche  urkundlich  noch  1572  genannt  werden,  scheinen  die 
Letzten  den  GescldechtH  gewesen  za  sein.  Die  HeiTschaft  Krumbach 
hatten  bereits  um  das  Ende  des  15.  Jabrh.  und  bis  um  <üe  Mitte  des 
17.  Jahrb.  die  Grafen  und  Herren  v.  Pueelihaira  im  Besitz  und  fü^cn 
auch  mit  Genelimigmig  des  K.  Ferdinand  L  zu  ihrem  Wappen  das  Wap- 
pen der  ausgestorbenen  Herren  v.  Krumbacb:  in  Roth  ein  aufsteigender, 
silberner  Liiwe ,  um  den  Hals  mit  einer  Kette. 
Wisfiffriti,  V.  ,H.  'i5H-:i<>o. 

Kmmliaiisen  (Schild  der  Liinge  nach  gf  theilt :  recht«  in  Blau  drei 
über  einander  stehende  Hirschlwipfe  udt  Hals,  und  links  in  Gold  ein 
halber,  schwarzer  Adler),  Altes,  adeliges  Patrizier-Geschlecht  der  Stadt 
Dauzig,  welches  noch  1684  blühte. 

*  Kramholf ,   Krumb  off  v.  Wiiitadorf.    Ein   früher  zn  dem  schle- 

sisfhen  Adel  zjlhlendes  Gei^chlecht,  aus  welchem  Bernhard  Krumhoff 
V.  Woitsdorf,  einem  Gute  im  Oelsnischen,  als  Eath  und  Küuzler  des 
Klosters  Trelmitz  20.  Mai  1 51» 7  starb,  —  Derselbe  war  vermählt,  doch 
ist  nicht  bekannt,  dass  er  Nachkommen  gehabt  h^be. 

Krninmendick ,  Kramniendyck.  Altes ,  holsteinisches  Atlelsgc- 
scblecht.  welclies  sich  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  unter  König 
Erich  Xlll.  in  Schweden  ai^sbreitetc.  Albert  v.  K.  starb  148il  als  Bi- 
schof zu  Lübeck,  Derselbe  wurde  vom  Könige  Johann  v,  päuemark 
mit  mehreren  wichtigen  Gesandtschaften  betraut  und  liat  auch  ein  Chro- 
nicou  der  Bischöfe  zu  Lübeck  voju  Anfange  des  Bisthums  bis  1465  ver- 
fertigt, welches,  bis  1505  von  einem  Anonymus  fortgesetzt,  Heinrich 
Heibom  der  Jüngere  1686  herausgegeben  hat. 

Kriimnieuäee  (in  Blau  ein  schwebendes  Stacket  von  fünf  oben  zu- 
gespitzten Latten,  welche  mit  di^ei  Querlatten  durch  fünfzehn  Nägel  so 
aneinander  befestigt  sind ,  dass  die  dritte  Latte  den  Fuss  des  Stackets 
ausmacht.)  —  Altes  märkisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleicimamigen 
Stammhause  im  Nieder-Barnimschcn  Kreise,  welches  der  Familie  bereits 
1375  zustand.  Dasselbe  soll  schon  um  926  aus  Bayern  in  die  Marken 
gekommen  sein,  Elzelius  v.  Knimmensee  stür^tte  1509  auf  dem  Tur- 
niere m  Ru|>|>in  sitfben  Ritter  vom  Pferde ;  Hilmar  Ernst  v.  K.  war 
16*>0  Amtshauptmann  zu  Schwedt  und  Freienwalde,  and  Otto  Friedrich 
v.  K.  1680  kurbrand.  Oberst  —  Das  Geschlecht  war  im  15. — 17.  Jahrb. 

20* 


—     308     — 

in  der  jetzigen  Provinz  BrandenbQrg  anaehnlicli  begütert ,  hatte  noch 
1 709  Beelitz  im  Kr;  Zauobe-Belzic?  und  Tasdorf  im  Kr.  Nieder-Baniim 
inne  und  war  auch  nach  Ost-  u.  Westpreussen  gekommen ,  wo  dasselbe 
Schwaiibof  im  Kr.  Osterode  und  Remmer  im  Kr.  Scldoebau  an  sicli  ge- 
bracht hatte.  —  Ber  Stamm  bltlhte  noch  in  dtis  19.  Jahrb.  hinein  und 
ist  mit  Carl  Aegidius  Ludwig  \\  Kruramensce,  k.  pr.  Amtsrath  und  Ca- 
nonieus  zu  St.  Nicolai  in  Magdeburg,  1.  Octob.  1827  erloschen. 

Anffftu/i,  S.  .IH.  -  Gauhr^  X.  S.  U'JO  —  r.  d.  Hag^n,  Beselvrell».  d^r  Stndt  BVeieowiilda, 
».  1$  u.  T«b.  8.  Nr.  P.  —  N.  Pt.  A  -L,  V,  8,  ^91.  —  Freihtrr  r.  L^debur ,  1,  Ö.  <ae  and 
H7    -   9,  Mfdinff.  \,  R.  ^Oh  luid  6. 

Rmmmensee  (Schild  der  Länge  nacli  getbeilt :  rechts  in  Roth  die 
rechte  Stange  eines  silbernen  Hirschgeweihes  und  links  in  Silber  ein  die 
Sachsen  rechtskehrender  schwarzer  neirTsflügel).  —  Altes,  aus  Polen, 
wo  die  Familie  zu  dem  Stamme  Dzialosza  zählte,  nach  Schlesien  ge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  welches,  mit  Nährschütz  unweit  Steinau  be- 
gtitert,  längst  erloschen  ist. 

N,  Fr.  A.-L.  V.    fi.  ^31,  -    Freiherr    9.  L«dfhur ,    f.  S.   ibl.     --  Siebmackery  11.    62:  v. 

Krummegs.  Ein  zu  dem  cur-  und  liefländischen  Adel  zählendes 
Geschlecht,  zu  welchem  Christoph  Ernst  v.  Krummess,  gest.  1748  als 
k.  pr.  Oberstlieutenant  bei  dem  Proviantwesen,  gehörte. 

Fr*jA,  f.  Lf^i^httr,  I.  8.   IST.  -  NnmAf,  W.-B.  d.  Curl£iid.  Adel» 

Kmmp  EdJe  T.  Krnn^tntten.  ErbL  -  Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1818  für  Matthaeus  Krump ,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem  Priidi- 
cate :  Edler  v.  Kronstätten.  —  Der  St;imm  wnrde  fortgesetzt.  Anton 
Krump  Etiler  v.  Kronstätten  war  in  neuester  Zeit  k.  k.  Major. 

Meyrrlf  p    MühifHd .  Erg,-Hd.  8.  a&O.  —  MUil,-«du'matiBm    d.  Oc*ierr.   KiiaiTth. 

Krumpe.  Altes,  aus  Holstein  nach  Dänemark  gekommenes  Adels- 
geschlecbt ,  aus  welchem  Sprossen  zn  hohen  Würden  gelangten.  Stigo- 
tua  K.  war  von  1525 — 37  Bischof  zu  Aalburg  ujid  ein  v.  K.  später  k. 
dän.  Admirals-Reichs-Rath. 

Guuhf,  lt.  S.  5^5. 

Kriimpholz,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  von  1727 
für  Andreas  Krumpholz,  Canonicus  zu  Nicolspurg  in  Mähren. 

MffifrU  9.  MüAt/^id,  Erg, -Bd.  S.  l^. 

Kruse,  auch  Freiherren  ( Wappen  der  meklenb.  Linie :  Schild  der 
Lilnge  nach  getbeilt :  rechig  in  Silber  eine  ganze  und  eine  halbe,  an  die 
TheilungsUnic  angeschlossene,  rotbe  Rose  und  links  in  Roth  ein  unten 
an  die  Theilungslinie  angcseüster,  schwarzer  Flügel;  Wappen  der  schwe- 
dischen Linie:  (nach  FreilL  v.  Ledebur)  Schild  der  Länge  nach  getbeilt: 
rechts  in  Blan  eine  halbe,  silberne  Lilie,  an  die  Theihmgshnie  gelehnt 
und  links  von  Roth  und  Gold  geschacht).  Freiherrnstand  des  Königr. 
Schweden.  Diplom  vom  8.  Jan.  1653  für  Erich  v.  Kruse.  —  Altes, 
meklenbiirgisches  Adels;?eschlecbt,  welches  die  Union  der  meklenb,  Rit- 
terschaft von  1523  unterschrieb,  sich  vom  16.  Jahrb.  an  in  Schweden, 
Liefland  und  Dänemark  ausbreitete  und  später  inVor-Pommem  ansehn- 
lich begütert  wurde.  ^  Die  Familie  sass  bereits  1394  in  Meklenburg 
zu  Chemnitz  im  Amte  Stavenhagcn  und  Zierzow  im  Amte  Grabow.  1562 
^u  Varcbentin  im  Amte  Stavenhagen ,  1592  zu  Yarchow  und  Brenden- 


—     309     — 

felde  in  demselben  Amte  und  1  f550  zu  Lübbersdorf  im  Amte  Stargard.  — 
In  Schweden  brachte  dieselbe  die  Güter  Liuidbj,  Mushult  und  Snestairik 
all  sich.  —  Peter  K,  war  1411  Erzbisdiof  zu  Luod  in  Schonen  uikI 
Caspar  K.  15ffO  k,  schwed.  Reiclis-ScliatzmeiBter,  Heinrich  Cbinstoph 
V.  K, ,  ein  Sohn  des  Henning  v.  K.  zu  Varchow  and  Bredenfelde ,  starb 
1691  als  h.  meklenb.  Kammer-Präsident  und  Geh,  Rath  zu  Güstrow,  mit 
Hinterlassung  einer  einzigen  Tochter,  Anna  Margaretha,  welche  mit  dem 
k.  sclHved.  General  Froih.  v.  Schnitzen  vermählt  war.  —  In  neuester 
Zeit  wurde  das  Geschlecht  in  Vor- Pommern  mit  mehreren  Gütern  an- 
gesessen und  Wilhelm  v.  Kruse  \^ird  als  Herr  auf  Klein -Below,  Gram- 
gow  und  Krusenfelde,  Kagenow,  Neetzow,  Primen  und  Steinmoeker, 
sämmtlich  im  Kn  Auclam,  so  wie  ein  v.  Kruse  als  Hcir  auf  Antheil 
Neetzow  und  auf  Zoldekow  im  Kr,  Cammin  genannt. 

Suamin^,  Chrwinl.  Dan.  S.  9».  —  r.  Prittbutr,  Mr.  74,  —  9auhi .  l,  8»  11*1.  —  FrHh, 
B.  Lfdtbnr,  U  S  4&7»  —  MuppL  «w  Stebm.  W.-B.  V.  27.  -^  Mekkiib.  W.-B.  T»b.  KÖ,  Nt,  IM 
aad  8.  U  und  2G. 

Kmae.  Reichsadelsstand,  Diplom  vom  20.  März  1664  für  Chri- 
stian Kruse,  k,  k.  Residenten  am  k.  schwedischen  Hofe,  —  Die  Nach- 
kommenscliaft  desselben  blühte  in  Schweden ,  Liefland ,  Hessen  und 
Nassau.  Wahrscheinlich  gehörte  zu  dieser  Familie  Carl  FTiedrich  v, 
Kruse,  welcher  1799  zu  St.  Petersburg  als  k,  russ,  ältester  Leib-Me- 
dicus  starb. 

Kruse,  Kmseti«  Altes,  lüneburgiBches  adeliges  Patriciergeschlecht, 
welches  sich  meist  Krusen  schrieb, 

Bktiner,  lün^bnrg,  *d«l.  P«tTlcier.    —  Frttih.  v.  d.  Knetebtckt  nach  Mr^uecki?'*  Pd.S.  8.  397, 

Kruse,  Crnse.  Ein  im  Kgr.  Preussen  vorgekommenes  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Ludwig  Wilhelm  v.  Cruse,  Herr  auf  Germersdorf 
bei  Guben,  als  k.  pr.  Oberst  und  Lezter  seines  Stammes  10.  Oct.  1800 
zu  Graudenz  starb.  Derselbe  war  der  Sohn  eines  k-  poln,  Oberstlieute- 
nants,  welcher  sieh  v.  Cruse  oder  Kruse  schrieb.  Der  Bruder  des  Letz- 
teren war  der  1745  zu  Eerlin  verstorbene  k.  pr.  Rath  Krause. 

Krusemark.  Altes,  in  der  Altmark  und  in  der  Provinz  Branden- 
burg mit  mehreren  Gütern  angesessen  |.^ewesenes  Adelsgeschlecht  aus 
dem  der  Familie  bereits  1336  ^stehenden,  gleichnamigen  Sitze  unweit 
Osterburg  in  der  Altmark.  —  Hans  v.  K.,  welcher,  venu-  mit  einer  v, 
Bodendorf,  den  Stamm  fortsetzte,  war  1550  Hauptmann  des  Klosters 
Jericho w;  Erdmann  v,  K,  starb  16B4  alsknrbraudenb.  Oberstwacht- 
meister und  Kriegscommissar  der  Altmark  und  Adain  v,  K,  fiel  als  kur- 
brand,  Oberst  vor  Bonn;  ein  v,  K.  starb  1717  als  k.  pr.  Oberst  und 
Commandeur  des  Regim.  v,  Schlaberndorf  und  Adam  Andreas  v,  K, 
1744  als  k,  pr,  Landrath  der  Altmark,  —  Der  Stamm  blühte  noch  in 
das  19,  Jahrb.  hinein.  Von  dem  1775  zu  Berlin  verstorbenen  k,  preuss. 
Geuerallieutenant  Hans  Friedrich  v.  Krusemark  st4immte  aus  der  Ehe 
mit  Cliristine  Johanne  Wilhelmine  v,  Ingerslebeu :  Frietliich  Wilhelm 
Ludwig  V,  K.  geb.  1767,  Herr  auf  Hohenberg,  Krusemark  n.  Ellingen, 
k,  pr,  Oenerallientenant  u,  k.  pr.  Gesandter  und  bevoUm.  Minister  am 
K.  K.  Hofe,  Derselbe  verknufte  die  genaunten  Guter  und  starb  1823 


-*     310     — 

als  der  Letzte  seines  Stammes,  —  Die  einzige  Schwester,  Wilhelmine 
Caroline  Alb^rtiiie  Elisabeth  v.  K.,  war  mit  dem  lü  pr.  M;\jor  a.  I).  \\ 
Saaerma  anf  Nicoline  in  Schlesien  verniühlt. 

Gtiuhe^  \.  S.  n*ti,  —  N.  Fr    A,-L.  V,  S    292.  —  MärkHctif'  Forichtmgeti,  H.  8.  fl74— ««: 
Ilirkiscbe  erlosehime  Ade^^fitmiti«!!    —   Freih,  f*    Ledehur  ^  I,  S.  487. 

Krttfien»teriif  Kruptensttenift,  Schwedischer  Adelsstand.  Diplom 
von  1649.  Der  EmptUnger  des  Diploms,  gebflrtig  ans  Eisleben,  stieg 
bis  ztir  Stelle  des  Statthalters  in  RevaU  legte  dieselbe  aber  bald  wieder 
nieder  n.  starb  167ß.  —  Von  den  Nach  kommen  desselben  machte  den 
Namen  der  Familie  besonders  bekannt:  Jobann  Adam  v.  Krusenstern, 
geb.  1770,  T^elcher  1803,  namentlich  nm  die  Nordwestkllste  von  Ame- 
rica nÄb^er  zu  untersiieheii,  die  grosse  Seereise  aiifK.  Kuss.  Kosten  un- 
ternahm, welche  er  in  dem  Werke :  Reise  nm  die  Welt  in  den  Jahren 
1803—6  in  drei  Tbeilen,  Petersburg,  1810—12,  beschrieben  bat.  Spä- 
ter* 1824,  wurde  er  Curator  der  Universität  Dorpat  und  1826  k.  mss. 
Commodore  nnd  zweite**  Director  des  Seeeadettencorps, 

f]mrid>rebriftl,  NoÜb.  —  *.    fl^itüne**,  I.  8.  70H.   —  AtEgr>m,  An««i^<>r  der  Mrj-aurhen,  Jahrg. 
1S21.  t>,  30e)6  :  Beiirbreibuii^;  drü  Wappen:». 

^  Kt-^seli.  Adelsstand  des  Kgr.  Prenssen.  Diplom  vom  '2b.  Nov.  1 R23 

ftlr  Friedrich  Knitisch,  Lieutenant  im  k.  pr.  Gai^de-Cnirassier-Regimente. 
Derselbe  lebte  später  als  Major  a.D.  und  starb  nuvermäblt  13.  August 
1857. 

Bjimjfchr,  »olF»,   -  N,  Pr.  A.t.  V,  8.39».  —  Frtiherr  t.  L«H€bur,    \.  S.  4a7.  —  W.-B. 
der  Pf.  MoKÄrcli.   Ml.   75. 

^  Kryger  (Schild  quer  und  in  der  oberen  Hälfte  der  Länge  nach 

getheHt,  dreifeldrig;  L,  rechts  oben,  in  Gold  eine  brennende  Ampel; 
2.  links  oben,  in  Silber  ein  aufgeschlagenes  Buch  und  3.  untere  Hiilfte, 
in  Roth  ein  silberner  Sporen),  Im  Kgr.  Prenssen  anerkannter  Adelsstand, 
Anerkennuagsdiplom  vom  22.  OcL  1828.  —  Die  Familie  erwarb  in 
Westprenssen  das  Gut  Gzyn  im  Kr.  Culm  n.  Franz  v.  Kryger  war  1839 
k,  pr.  Justiz-Commissar  und  Notar  bei  dem  Ober-Appellationsgerichte 
in  Posen, 

W.  Pr.  A.-L.  V.  S.  293  und  n.  -  Ff%ih.  p,Lfdebur,l.  8.487.    —  W-B.    d.  p«tt»i.  Mo- 
nar«b.  rn.  7.S. 

'Krzanpal  v.  Oninenberg.  Erbiand.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1763  für  Johann  Anton  Kr^an pal,  Mährischen  Landes-Geometer, 
wegen  3 6Jährig er  Dienstleistung,  mit  dem  Prädieate:  v,  Grtlnenberg.  — 
Der  Stamm  blühte  fort.  In  neuester  Zeit  lebte  Anton  Kriaupal  v.  Grtl- 
nenberg  als  k,  k.  Oberst  tn  d.  A.  zu  Gratz. 

Mefferl0  v.  itühifitd,  B.  7H.  —  141  In.- Schein at,  d*  Oeiii-rT,  Kaiiorth. 

Knbin.  Erhlind.*össterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1 759  för  Frauz 
Knhin,  k.  k,  Oberlieutenant  hd  dem  Invaliden-Corps  ni  Pesth  wegen 
41Jähriger  Dienstleistung. 

Megtrie  p.   MühtMd,  et.  ?IA. 

Itnblang  V.  Oeltenhof.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1820  für  Franz  Kublang,  k,  k.  Hauptmann  im  InfanL-Regim.  Herzog 
Wellington,  mit  dem  Prädicate :  v,  Seltenbof 

KnoaerÄ  v*  TranbenthaL  Ritter,    Erbläud^-afterr.   Ritterstand, 


—     311     ^ 

Diplom  von  1778  für  Franz  Kuczcra,  k.  k.  Rnth  und  Hauptmann  des 
Bek er- Kreises  iu  Galmen,  mit  dem  Prädicate :  v.  TraubentiiaJ. 

Kndelka.  ErbL-österr.  Adelsstand,  Diplom  vou  1805  für  Vincenz 
Joseph  Kuddka,  k.  k.  Flauptmanii  im  Qyartiermcister-Stabe. 

M*tjertt  p.   \fühlfnd,  «*  »t^ 

Rjibeck  V.  KUban,  Ritter  nnd  Fi'eiherrn.  Erbländ.-österr.  Ritter- 
und  Freiberrensstand.  Ritterdiplom  vom  20.  Oct^b.  1816  ftir  Carl  Frie* 
drich  Kftbeck,  k.  k,  Hofratb  und  für  il^n  Bruder  desselben ,  ebenfalls 
k.  k.  Hofratb.  Alois  K.,  mit  dem  Prädieate:  v.  Kübau  und  Freibemi' 
Diplom  vom  29.  März  1825  für  Dieselben.  —  Freilierr  Carl  Fried- 
rich^geb.  1780  und  gest.  1855,  Herr  u.  Landstand  in  Steiermark,  Ti- 
roK  Bfihmeu,  Mäbren  u.  Scbb'sien,  Tndigena  in  Siebenbürgen  und  Un- 
garn, k.  k.  w.  Geh.  Ratli,  Präsident  des  Ueiehsratb  etc.,  war  in  erster 
Ebe  vermfihlt  mit  Franzisca  Raj?er,  gest.  1B25  u,  in  s^-eiter  1827  mit 
Julie  Lang,  geb.  1H05.  Aus  der  ernten  Ebe  leben  zwei  vermählte  T5cli- 
ter  und  aus  der  zweiten,  neben  einer  ebenfallä  vermählten  Tochter,  ein 
Sohn:  Freih.  Maximilian,  geb.  1835,  Herrund  Landstand  in  Steiermark, 
TiroK  Böhmen.  Müliren  u.  Seblesien,  Tndigena  in  Siebenbürgen  u.  Un- 
garn ^tc.  —  Freiherr  Alois,  gest.  1850,  Herr  n.  Landstand  in  Tirol, 
TOraialiger  k,  k,  Hofrat h  bei  der  vereinigten  Hofcanzloi,  vennüblte  sieb 
mit  Luise  Etilen  v.  Montag,  geb.  1791  und  aus  dieser  Ehe  entsprossten, 
neben  zwei  vermählten  Töchtern,  drei  Söhne:  Freih.  Alois,  geb.  1819, 
k.  k.  w.  Geb.  Rath  und  Priisidial-Gesandter  am  Deutschen  Bundestage 
zu  Frankfurt,  a.  M..  verm.  1857  mit  Fidele  Grf.  v.  SalignaG-Fenelon, 
geh,  1838.  ans  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt,  Carl,  geb.  1859;  Freih. 
Wilhelm,  geb.  1825,  k.  k.  Rittm.  in  d.  A.  u.  Freih,  Guido,  geb.  1829, 
k.  k.  Rath  bei  dm'  Landesregierung  für  Krain. 

MttfrU  V.  Müht/§lti,  S.  12&.  -  Qen«iiL  Ta.'iclitfriliut?!!  (i«r  fr«ili.  HäLi>iHr.  l^.'iB.  B.  240  u. 
4t  n.  imt  S,  4^&  nnd  3ij.  ^  W.  B.  d.  Omipft.  Uoiiarcb.  XI.  AU  —  ffijril,  n.  8.  20— }S.  — 
Itnttchk«.  I.  8.  ?50. 

Rnchel.  Reichsadelsatand.  Diplom  von  1708  fUr  Joseph  Ferdi- 
nand Küchel,  k.  k.  Feldkriegs-Casse- Verwalter. 

Kiichmeigter  v.  Bternberg,  auch  Graf,  s.  Sternberg,  Käcb- 
me ister  t.  Sternberg,  auch  Graf. 

Kiiekelnheiiu.  Altes,  westphtliscbes  Adelsgescblecht,  welches  schon 
1309  zu  Kökelsnm  im  jetzigen  Kreise  Lüdinghausen,  1579  zu  Kemnadc 
und  Darnp  im  Kr,  Coesfeld,  1596  u.  noch  169t>  zu  Rorup  in  demselben 
Kreise  und  1700  u.  noch  1745  zu  Gröbenberg  im  Kr.  Hamm  saas. 
Später  ist  der  Stamm  erloBchen. 

Ktienbnrg,  Freiherrf^n  und  Grafen  (Schild  geviert:  1  n.  4  der 
Länge  nach  von  Roth  und  Silber  getheilt ,  mit  einer  grossen  Kugel  von 
gewechselten  Farben:  Stammwappen  und  2  u.  3  von  Schwarz  n.  Silber 
quer  getheilt,  mit  einem  senkrecht  gestellten  Thorbande  (Thürangel)  mit 
sechs  Nägehi  und  gewechselten  Tinctaren:  erlosobenes  Geschleclit  v. 
Steyerberg).  Reichsfreiherrn-  nnd  Gnifenstand.  Frciherrndiplom  von 
1600  fl^r  Johann  Georg  v.  Küenburg,  Herrn  auf  Kottingbnmn,  Enzes- 


—     312     — 

feld  u.  Lcviberstorf ,  kais.  Mimflsclienk  und  für  am  Vetter  dosselhcr!, 
Jolianii  Jacob  v.  K.,  k.  k.  Gelu-Ratli  und  Ol^nrsthofmarsctiall  des  EfzIl 
Ferdinand  in  Steiermark,  llofltamrnorpr.lsidentcn  zu  Gratz  etc.,  so  wie 
für  das  ganze  riescldoclit:  Enieuerun^sdiploiii  dos  FroihfTrnstaiidos  xtnn 
1.  Aug,  1613  und  Grafendiplom  vom  4.  Febr.  I<i69  für  Maximilian 
Gaudolpb  Freili.  v,  Küenburg,  Für^t  Er/bist^ljof  zu  Siilxburg  ein  und 
ftlr  die  Vettern  demselben,  so  wie  für  das  ganze  nescblccht.  —  Alles, 
ursprllnglicb  klirntner,  früher  Kliüenburg,  Kübnburg  etc*  gescbnebenes 
Adelsgescblecht,  welches  Bich'schfm  vor  nielireren  Jahrhunderten  iu 
Oesterreicli,  Steiermark,  Görz.  Salzburg  u-  Bobinen  ausbreitete  u.  1600 
in  Kiederösterreieh  den  Herrenstand  erlangte.  —  Berc  de  Kliüenburg 
tritt  urkundlich  1142,  Adolph  v.  Khüenbnrch  1170  und  Conradus  et 
Rudolpbus  de  Cbüenburg  IIB?*  auf,—  Friedrieb  v.  Khüenburg,  mit  wel- 
chem Bucelini  die  Stammreihe  beginnt,  lebte  noch  1412  und  hatte  aus 
der  Ehe  nüt.  Magdalena  v.  Steyerberg  vier  Sohne:  Georg,  Jacob,  Caspar 
u.  Balthasar.  Spiiter  bat  der  Letzte  v.  Steyerberg,  Abt  zu  Victring  in 
Kärnten,  dini  K.  Friedrich  IlL.  seinen  nächsten  Anvenvandten,  den  v. 
Küenburg,  das  Steyerhergsche  Wappen  zu  dem  ihrigen  zu  verleihen, 
welche  Verleihung  auch  14ti8  erfolgte,  —  Von  Friedrichs  jüngstem 
Sohne,  Balthasar,  entsprossten  durch  Gandolpli  I.  und  Gandolpli  II.  im 
driüen  Gliede  Gandolph  ni.  und  Christoph,  von  welchen  Ersterer  eine 
Linie  in  Niederösterreich,  Letzterer  aber  eine  Linie  in  Karaten,  die  sich 
si>Üter  iu  Salzburg  niederliess ,  grilndete.  Die  Nacbkoninienschaft  des 
Gandolph  m,  erlosch  im  dritten  Gliede  mit  dem  Freiberrn  Johann 
Georg,  8.  oben  und  Christopb's  Nachkommenschaft,  aus  welcher  die  bei- 
den Fürsterzbischöfe  zu  Salzburg:  Michael  und  Georg  Freih,  v,  K.,  her- 
vorgingen >  starb  in  der  ei^sten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  ans.  —  Ans  einer 
anderen  Linie  des  Stammes  lebte  Caspar's  L  v,  K.  jüngerer  Sohn:  Maxi- 
milian,  1578  als  Generallandcs  -  Einnehmer  in  Steiermark.  Der  Sohn 
des  Letzteren,  Reinprecht  Moritz.  Regiernngsrath  und  später  Landes- 
Vicedom  in  Steiermark,  gehörte  zu  den  IGOO  in  den  FreibciTnstaml  ver- 
setzten Familiengliedern  und  war  der  Vater  des  Grafen  Maximilian  Gan- 
dolph, s,  oben,  gest.  1687,  welcher  lß86  zum  Cardinal-Priester  ernannt 
wurde.  Die  weitere  Nachkommenschaft  des  Reinprecht  Moritz  und  seines 
Bruders,  Johann  Christoph,  erlosch  zu  Ende  des  17.  und  im  Anfange  des 
1 8,  Jahrhunderts«  —  Die  jetzt  noch  blühenden  zwei  Linien  des  grätliehen 
« Hauses  stammen  in  gerader  Linie  von  Christophs  I.  Snlme:  Balthasar  II., 
ab.  Von  Letzterem  entspross  aus  erster  Ehe  mit  Cätharina  v.  Lindt: 
Caspar,  aus  dessen  erster  Ehe  mit  Gertmdis  v.  Aspach  Baltliasar  IV.,  ans 
der  zweiten  aber  mit  Benigna  v.  Lenghaim  Johann  Franz  stammte.  Er- 
sterer  stiftete  die  altere  Linie  in  Steiermark  und  Kärnten,  Letzterer  die 
jüngere  oder  9.  g.  salzbnrgische  Linie  in  Salzburg  und  Böhmen.  —  In 
neuer  Zeit  wird  die  ältere  Linie,  welche  sich  ,,Khtinbnrg'*  schreibt,  als 
ältere,  Pnmseeer  Linie  und  die  jüngere  als  Jüngere,  Ungersbacher  Linie, 
welche  in  drei  Zweige  zeriällfe,  aufgeführt.  —  Die  fortlaufende  Stamm- 
reihe heider  Linien  von  den  Stiftern  an  biszn  den  jetzigen  Sprossen  des 
grätlichen  Hauses  ist  möglichst  genau  in  dem  Werke:  diMit^sche  Grafen- 
häuser der  Gegenwart  angegeben,  auf  welches  hier  verwiesen  werden 


—     313     — 

muss.  —  Da«  TTaopt  der  Aelteron,  Pmnsoeer  Linie  Ist:  Wilhfilm  Gr.  v. 
Khünburg,  Freilu  v,  Stevorherg.  Kliüiu*i;pj,  Tamsweg  luid  NruUircben, 
Edlür  Herr  m  Priiiis(H%  ihAk  1800  —  Solin  fies  ]H3t^)  verstor!>onnn  (Jr, 
Äloys  ans  der  E\w  mit  Franzisca  Frriiu  v,  DitMiorsberff  m  Vmnis^l  nud 
Weichiselstiltton  —  Herr  dfr  Giltpr  (ileint^tlUtoi] ,  nischf>ff!  tr« .  Wnld- 
schacb.  Wrlsbr-r^l  und  Ottrrsbacb,  dos  Fidoinimnaiss-Gutos  Kbriticu^  u. 
des  Hutes  Tarn swci?  mit  St.  Margarethen.  k.  k.  Kümm.  u.  Erz-Mund- 
ftcbeiik  dos  Uer'A.  Salzburg ,  vorrn.  1H30  mit  Tbtrr^^o  Grf.  v.  Goöss, 
Froiin  m  Kailsborjjj  niid  Mfiosburf?,  goli.  1H09.  Dor  Brridi»r  des  Grafen 
Wilbelm  ist,  neben  einer  Scbwester,  Oandine  verw.  Gti".  v.  Cerrini  de 
Monte  Varrbi:  Graf  AI« «y^  Josepb  Fordtnand,  ^eb.  1804,  virm,  1859 
mit  Ida  v.  I/)we.  —  Die  Jüngere,  rngersbaclier  Linie  schied  sich  durib 
die  drei  Srdnie  des  17R7  verst.  Grafen  Franz,  k,  k.  Kümm.  und  (loli.- 
Raths,  aus  den*  Ebe  mit  Theresia  Gi-f.  v.  Finnian:  Leopold,  Sigismund 
und  Ernst  in  drei  nncb  blflhende  Zweii?o.  Flaujd  des  ersten  Zweites  i^^t: 
Carl  Graf  v.  Küenbiirj?,  Freili.  v.  Küne^g,  t^iii>er?ibach  uml  Jasping.  jyfeb. 
18L5  —  Pinkel  des  in  erster  Ehe  mit  Frieder ikr  Grf.  v.  Wn Idstein  ver- 
mühben  Grafen  Lcnpold  nnd  Sohn  des  Gr,  Johann  Ni^fxinink  ans  der 
Ehe  m,  Barbara  Freiin  v.  Ehrenbnr^,  gest.  1  H5(>  —  Herr  d.  F.-C.-Herrseb, 
Jnngwosdrit/  mit  Wiltsciiin  nnd  Komberg  im  Kr.  Tabor  Böhmens,  k.  k. 
Kämm,,  vorm.  lä^44  mit  Cleinentinc  Grf.  v.  Welsersbeira  und  Gnmpten- 
stdn,  geb.  1819,  aus  welcher  Ebe  drei  Söhne  stammen ,  die  Grafen: 
Vinc^nz,  geb.  1^45,  Leopold,  geb.  184H  u.  Carl  geb.  185L  —  Haupt 
des  zweiten  Zweiges  ist:  Gr.  Fenünand .  geb.  1797  —  Sohn  des  1H3!* 
verst.  Gr.  Sigismnnd,  k,  k.  Kümmerers,  ans  der  Ebe  mit  Antonie  Wnn- 
derberg,  gest.  184(*.  —  Herr  der  Güter  Bransdorf  u.  Pickau  in  Oesterr. 
Schlesien,  k.  k.  Berg-Oberamts- Assessor  zu  Hall  in  Tirol,  verni.  1834 
mit  Clementine  Knbiny  de  Felsoe- Kubin,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söbne 
entsprossten :  Sigmund,  geh.  1837  und  Clemens,  geb.  1844.  Der  Bni- 
der  des  Gr.  Ferdinand  ist:  Gr.  Amand.  geb.  1809.  Mitbesitzer  der  Güter 
Bransdorf  n.  Pickau,  k,  k.  Ratb  bei  dem  Oberlandesgericbte  zu  Prag, 
verm.  lR4ü  mit  Aloysia  v.  Glü.s^er,  «eb-  1815.  aus  wtdcber  Ehe,  neben 
einer  Tocbter,  \Her  Silhne  stammen,  die  Grab^i:  Cmndolf,  geb.  1841, 
Emidi,  geh.  1844,  Cb.dwig,  geb.  1846  u.  Walter,  geb.  1850.  —  Haupt 
des  dritten  Zweiges  ist:  Gr.  Jcdiann.  gcli.  1797—  Sohn  des  1838  verst. 
Gr.  Ernst,  k.  k.  Kümmerers,  aus  erster  Ehe  mit  Maria  Antonie  (irf.  v. 
Chorinsky,  gest.  1802.  —  Herr  der  AI lodiaJ- Herrschaft  Tobitscbau  im 
Kr.  Olmütz  Mährens.  Bor  Halbbruder  desselben  ans  des  Vaters  zweiter 
Ehe  mit  Wilbelmine Freiin  Manch  v.  Bellingliausen.  gest.  1845,  ist:  Gr. 
Franz.  geb.  IHOh^  Herr  der  Allod. -Herrsch.  Strziiek  mit  dem  Gute 
Czettecbowitz  im  Kr.  Hradisch  Mährens,  verra.  1841  mit  Anna  Marek, 
verw.  Gindelarz,  aus  welcher  Ehe^  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn:  Gr. 
Franz,  geb.  1844,  stammt,  ^ 

Suctlini.   P,  IJ.  —  Sprnfr.  M.  209  h.  Tut».  «,    —   Gr    »».    Wurmf*rand.  S.  H».  -    CrattA#, 
L  8     lOfM)  u.   I,  -^    WtMMgrüi.  V    Ä.  .'!1'»-W»,  —   nf-tiuch"  CirAf^nli.  d.  fJ^tf^riw.  I-  «.4f— 49|. 

—  fJcn,  Tji«rbfDl>.  d.  grirt     Hi«i<«-r    HRi,  «,   l«**-IO  ti.   lM-t..r,  H»»db.  «u  D^miellw^n,  8.  47:?. 

—  Sifbmachrr .  T.  Ht  v.  KifidHiri^,  B*vfhsrh  mtc)  V.  Zun,  My,  Nf-  1:  v-  Kkiüt^tibur^t,  - 
f.   Mtiiimj,  t.  B    30fl-10r   V     Kniiiibufsr,   flr,  n.  Fr-'th      -    Ttjro/,   IL  JHS :    fJr.  t.  KüehTiur^. 

Kiifj^tein,  Knefstein,  KiifMein,  Freiherren  und  Grafen.  Beichs- 
freiberrn-  und  Grafenstand.   Freiherrendiplom  vom  2.  Febr.  1602  für 


—     S14     — 

Jobann  Georg  Kueff*;tcin ,  Herrn  zu  Greillenstein  und  S^pitz ,  Zeissing, 
Feinfeld  u.  Pnecbberg ,  k.  k.  Rath  u.  Vicedom  in  Nipderösterreit'h  etc. 
mit  dem  Titel:  Frc^ÜL  v.  KueflTstein  zu  Grillenstein  u.  Spitz  und  Grafen- 
diplom  vom  20.  Febr,  1B34  Bir  Hans  Ludwig  Freib.  v.  K. ,  k.  k.  w. 
Gdh  Ratli,  Kflmm. ,  u.  Landesliiiuptmaim  in  Oestcrreich  ob  der  Enns, 
gewes.  k.  k.  Botscbafter  und  Orator  ati  der  ottomanisdien  Pforte,  so- 
wie vom  7.  Sept.  Ifi54  für  Geor^  Adam  Freib.  v.  K.,  k.  k.  Kämm.,  Hof- 
kriegsratb.  Generalmajor  und  Yicecommandanten  von  Wien,  —  Altes, 
österreichisches  Adelsgpscblefht  uml  zwar  zu  dem  e in i?ebo reuen  Adel 
gehörend,  wenn  auch  mehrere  Genealogen  die  urBpiiSn^'lii^be  Abkunft 
ans  Tirol,  wo  von  der  Festung  Kuefstein  der  Name  Kuefsteiner,  Kueff- 
sfcainer,  entstanden,  oder  auch  aus  Sehwaben  hergeleitet  haben.  —  Hans 
KaefFisteiner ,  geh.  zu  Krems  1274  und  gest,  1330,  war  Pfleger  der 
Herrschaft  Spit^  und  bereit«^  nirderflsterr,  Herr  und  Laiulniann,  Von 
dem  Sohne  desBelben.  Hans  Georg  I.  Kuoifsteiner,  gest.  1390  entsprosa 
Hans  Jacob  K.,  gest.  1433,  Herr  der  Veste  Feinfeld,  welche  der  erste 
Sitz  des  Geschlechts  in  Nied er ost erreich  war.  Von  Letzterem  stammte 
Hans  Wilhelm,  gest,  1470  und  von  demselben  Hans  Georg  H*,  gest. 
Ifi25.  Herr  der  Herrschaften  Spitz  und  Feinfeld.  Hans  Georgs  11.  Solm  : 
Laurenz  K, ,  gest.  154fi,  kaufte  15H4  die  Herrsebaft  Greülenstein  und 
sammelte  zuerst  Nachrichten  über  sein  Geschlecht.  Der  Sohn  desselben. 
Freih.  Jobann  Georg,  gest.  16B0.  s.  oben,  warb  auf  eigene  Kosten 
einige  Conipagnien  Soldaten,  zog  gegen  die  Türken  in  Ungani  zu  Felde 
und  wurde  des  K.  Rudolph  U.  Oberst,  u.  Inhaber  eines  Regiments  zu 
Fuss.  Von  seinen  Söhnen  aus  zweiter  Ehe  mit  Anna  v.  Kirchberg, 
verm,  1574  u,  gest.  160?i,  gründete  Hans  Jacob  Freib.  v.  K. ,  Freih, 
zu  Greillenstein  und  Spitz.  Oberst-Erbland-Silberkftmmerer  in  Oester- 
reich  unter  und  ob  der  Ens,  lautBiploms  vom  25.  Juni  1624,  in  Folge 
dessen  sich  das  Haupt  der  Familie  Oberst- Erblandsilberkammerer,  die 
änderen  männlichen  Sprossen  aber  Erhlandsilberkämmerer  schreiben, 
kaiserL  Reich sh ofrath .  ge^t,  1633  die  ältere,  noch  blühende  Greillen- 
Bteinsehe,  oder  unter-ensische  Linie,  Graf  Hans  Ludwig  aber,  gest.  1657, 
8*  oben,  die  jüngere  österreichische  Linie,  welche  im  dritten  Gliede  mit 
Hans  Preissgott  Grafen  v.  Küffstein  —  einem  Sohne  Liebgotts  und 
einem  Enkel  Lobgotts  H.  —  1750  im  Mannsstamm  ausstarb,  worauf 
die  Flerrscbaften  in  Oesterreich  ob  der  Ens  durch  die  Schwester  und 
die  Tante  des  letzten  Grafen  dieser  Linie  an  die  Grafen  v.  Spindler  und 
Thierheim  gelangten.  -^  Von  dem  Stifter  der  Grillensteinschen  Linie, 
Hans  Jacob  Freih.  v.  K. ,  gest.  1633,  entspross  aus  erster  Ehe  mit 
Clara  Freiin  und  Herrin  v,  Puchbeim,  verm.  1601  u,  gest.  1614:  Graf 
Georg  Adam.  gest.  1656,  s.  oben,  welcher  1647  das  Indigenat  im  Kgr. 
Ungarn  erhalten  hatte.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Eva  Christina  Freiin 
V.  Neuhauss,  gest.  1668,  stammte  ^Is  dritter  Sohn:  Graf  Job ann  Georg, 
gest.  1699,  k.  k,  w.  Geh.  Rath  und  Kämmerer.  Derselbe  stiftete  in 
seinem  Testamente  vom  4.  April  1696  ein  Familieufideicomraise  aus 
der  Herrschaft  Greillenstein  mit  den  zu  derselben  gehörenden  Schlös- 
sern und  Giltern  im  Wertbe  von  1 50,000  fl.  und  ftlgte  zu  demselben 
noch  ein  goldenes  Erbgeschirr  und  olle  Geschenke,  welche  er  von  dem 


—     315     — 

K*  Leopold  T.  und  den  österreichischen  Landstftndoii  ftlr  das  ah  Lan- 
dpsviertel-Cominissar  in  Crems  lfiH3  zum  bosdileunigten  Entsätze  der 
Residenz  Wien  Geleistete  liekoimneTi  biitte .  wozu  iiucli  das  von  dein 
tilrkischen  Grossvezier  Kara  MiBtaidia  ziirfickgelassene.  mit  Edelsteinen 
reichbesetzte  Rosszeug  geluirte.  Von  seinen  Söhnen  aus  der  Ehe  mit 
der  reidien  Anna  Franzisl^a  Hocherin  Freiin  v.  ffochenkraeen,  vernu 
1672  lind  ^est.  1722.  hinterliess  er  \ior,  die  Grafen:  Johann  Leopold 
Anton.  Johann  Ernest,  Johann  Ferdinand  tnid  Joliann  Anton,  Nach- 
kommen, Jobann  Leopold  Antnn's  Sohn  :  JobanTi  (rcorg  Wilhelm,  starb 
1744  ohne  münnlicbe  Nachkommen;  Jobann  Ernest's  Nachkommen- 
schaft erlosch  1773  im  Manns-^tamme  mit  dem  Soline  desselben:  Jobann 
Maximilian  Ensehins  und  der  von  Jobann  Anton  absteigende  Neben- 
rw-eiq:  pinp  im  dritten  Gliede  mit  Franz  Anton  18B7  ans.  Demnach 
blttht  nur  noch  der  Haiiptast,  oder  die  Majoratsünie  in  den  Nachkom- 
men des  Johann  Ferdinand.  Letzterer,  gest.  1755,  k,  k.  Kämm,,  w. 
Geb.  Rath.  Hof-Vicecanzler,  Statthalter  der  niederösterr.  Lande  etc*, 
welcher  dtircb  seine  Gesandtscliaften  an  mehrere  deutsche  Ihife  viel  7M 
der  Anerkemuinj;  der  pmjrmati sehen  Sanction  hritrf^traffeTi  hat,  wurde 
als  Besitzer  der  vom  K.  Carl  VI.  zu  einer  Haronie  ^^rbabpuf^n  Herrschaft 
Hochenkrneen  in  Schwaben  ll^l  in  das  schwäbische  Grafen Ci» II e*]:iiira 
anfgenommen  u.  vermehrte  1745  da?  Familien-Fideicotnmts  noeb  dureb 
die  neuangekanften  Herrschaften  Bnr^scbleinitz  und  Fein  fehl.  Au^ 
seiner  Ehe  mit  Maria  Anna  Grf.  v\  Breiiner,  verm.  1718  u.  gest.  t7fifi, 
stammte  Jobann  Ferdinand  11, ,  prest.  17fi9,  k.  k.  Kämm.,  verm.  1749 
mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Dietnch'=^tein-Hollpnb«rg,  gest.  1805.  Der 
Sohn  ans  dieser  Ehe  war  Jobann  Ferdinand  IIL,  gest.  181fl,  k.  k.  w. 
Kämm, .  tv.  Hofrath  nnd  Hofmusikgraf  und  als  Stadthanptmann  von 
Wien  um  die  Residens:  boehbertibmt ,  verm.  1781  mit  Maria  Tberese 
Grf  V.  Oolloredo,  gesL  IROO.  Aus  dieser  Ehe  entspross  das  jetzige 
Haupt  der  Familie:  Graf  Franz  Seraphicns.  geh.  1794,  Freiherr  auf 
Greülenstein  etc.,  Oberst-Fj'blaedtiilberkämmerer  in  Oesterreicb  ob  und 
unter  der  Ens.  k.k.  w.  Geb.  Ralh.  Kämm,  u,  erbl.  Reidis-Ralh,  früher 
a.  o.  Gesandter  nnd  hevolJm.  Minister  an  dem  kftnigh  sächs.,  den  gross- 
berz,  u.  den  berzo^iL  sächs.  Hftfeu  etc>,  verm.  1830  mit  Gnidobaldine 
Grf.  V.  Paar.  geb.  1807,  ans  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf. 
Marie,  geb.  1840,  zwei  Söhne  stammen:  Graf  Carl ,  geb.  1838,  k.  k. 
Kammer,  nnd  Attache  bei  'der  k.  k.  Gesandtschaft  in  Berlin .  und  Graf 
Franz,  gab,  1841  ,  k.  k.  Lieut.  in  der  Gendarmerie,  —  Dem  Haupte 
der  Familie  kommt  das  Pradicat :  «Erlaucht"  ru, 

Spt^tK^r,  Op,  Iierald,  P.  TL  Uh  l.  r,  48.  —  Hühner.  IIL  Tab,  ««»  n.  «4.  —  Frtihtrr  •• 
Itühtiufck,  1.  M.  Stipnl.  S.  M)— 5Ä  —  0««A#,  I.  S.  112'/- 3*.  -  Jacobi,  IROO.  U.  B  4»  «,  A3- 
—  Wiagritl^  V  S  afM>-lEi:  mit  «tUmmln!«^)  —  ANu.  m'n,  u  fltft«is-H*iidh.  Ifli^.  t.  **.  Ä33— 35. 
DeuUtih*  OmfPnh.  der  Qflf*'i»w.  T.  «.  |fl«t_H7,  _  flßtii.  H(ifr»l  uiifl  ireiip«!.  T««rh»«nb,  Ifl^^. 
ß.  %H.  18IK.  8.  SSy  II,  iPSa.  8.  J'.S.  -  Si^hmachtr.  l.  321:  Kuef^tr^ititr,  Herren  iiud  Frdb.  — 
8oppl.  fuSiPhm    W,-n.   r,   I:  fir    v.  K,    -  T^rf*ff,   U.  ^l  ■   Or.   ?-   K. 

Rtig^lgeiiT  Küigelchen  (im  Rchilde  ein  rechtssebender ,  mit  vier 
Aehren  ,  von  welchen  zwei  sieb  rechts  u.  zwei  links  kehren,  besteckter 
Kopf  «.  Hals  eines  Mannes.)  Eia  zu  dem  Adel  der  Rlieinlaude  zählen- 
des Geschlecht,  welches  schon  im  16,  Jahrb.  bekannt  gewesen  sein  soll, 
in  Folge  der  Unfälle  im  30jährigen  Kriege  aber  den  Adel  abgelegt  hatte, 


—     S16     — 

weloljen  der  kurcölniscbe  Ilofcammerratli  v.  Küpfclclien  wieder  aufnahm. 
Yoji  dem  sei  hon  stammten  die  als  Maler  berühmt  gewordenen,  (y.  Jan, 
1772  i^i  ßacharacb  am  Rheine  fjehorenen  Zwillingshrüder  Gerhard  u» 
Carl  \\  Kügel^^en,  Der  Tnd  des  ErstiTen  erfolgte  durch  Mördershand 
1820  in  der  Nähe  von  Dresden  und  Letzterer  starb  1832  zu  RevaL 
Beide,  deren  nachgewiesener  aUer  Adel  zuerst  durch  ein  k.  k.  nnd  spä- 
ter durch  ein  kaiserlich  nissiselies  Diplom  enieuert  worden  war,  hatten 
sich  mit  zwei  Schwestern  v.  Manteufel  aus  Lietiand  vermählt.  —  Ein 
8ec.-Lieut.  v.  Kügelgen  stand  1854  im  k.  pr.  38.  Infant.-Regim. 

Ludtciff    nietand,   '\ui9«Jihl  deukw.  Briefe.     Wien,  m%'  9.  173.    —  N.  Preuis,   A.-L.  Itl. 

Kühlen,  Kühl,  Khulen.  Ein  frtlher  zu  dem  pommerscben  Adel 
zählendes  Geschlecht,  welches  schon  1529  u.  noch  nach  1724  das  Gut 
Gottherg  unweit  Pyrite  besass  und  auch  schon  1554  im  Ruppin'schen 
Gtihlitz  und  Walsleben  inne  hatte.  —  Gabriel  v.  Kühlen,  k,  preass.  Ge- 
neralmajor d.  Artillerie,  blieb  1715  vor  Stralsund.  —  Das  Lehngut 
Gottberg  soll  17B2  durch  den  Tod  des  Letzten  des  Stammes  erledigt 
worden  sein,  docli  stand  noch  1757  im  k.  pr.  Inr-Regim.  w  Salmuth 
als  Premierlieut.  Friedrich  Gabriel  v.  Kühlen.  —  Da  das  Wappen  der 
Familie  nicht  bekannt  ist,  so  muss  dahin  gestellt  bleiben,  ob  dieselbe 
zu  dem  Stamme  y.  Güblen,  Gülen,  welcher,  in  Silber  ein  rothes  Einhorn 
führend,  im  Ruppin'schen  begütert  war,  s.  Bd.  IV.  S.  91^  gehörte. 

Kiihleweiti,  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  nach  Sieb- 
niacher'ö  Wappenbnclie  zu  dem  Mcissenschen  Adel  gezähltes  Geschlecht, 
welches  noch  im  18.  Jahrb.  in  Kursachsen  blühte,  doch  von  Knauth, 
Gauhe  u.  A.  nicht  erwähnt  ist.  —  Friedrich  August  v.  Kühle  wein,  Herr 
auf  Skitssa,  Rasch witz  etc.,  kursächs.  Amtsbanjjtmann,  starb  1752  und 
seine  Gemahlin,  Auguste  Charlotte  w  Sej'dewitz,  Frau  auf  Raschwitz 
und  Auerbachshof  zu  Leipzig,  vermählte  sich  1754  in  zweiter  Ehe  mit 
Heinrich  Gottheb  v.  Lhulenau,  (dem  späteren  Grafen  v.  L.)  auf  Machern 
und  starb  17*i4.  Der  gleichnamige  Sohn  des  Ersteren  aus  erster  Ehe, 
Friedrich  August  y.  Kühlewein,  kursächs.  Geh.  Kriegsrath  und  Herr  auf 
Skassa  und  Rasch witz  vermählte  sich  1760  mit  Gertraud  Friedenke  v, 
Hobenthai.  —  In  neuer  Zeit  ist  die  Familie  von  v.  Hefner  unter  dem 
mnklenburg.  Adel  mit  dem  aus  Siebmachcr's  W.  B.  V.  141  entlehnten 
Wappen  aufgeführt  worden»  doch  gehört  in  diese  Familie  das  unten  an- 
gegebene Wappen. 

p.  Ufiatrits.  dipl  N*ehr.  HL  8.  151.  —  Frtth.  v.  L^ätbur,  t.  8.  I.  S.  489.  —  Jf<u«A. 
Htklecib  A(t<l  von  0  r,  v,  Hgfnär,  Schwerin,  18VS.  8.  17.  —  Si^bmacher ,  V.  HO  (lucJi  VI. 
Ol :  V.  K.,  MpriflciiArhK 

Kühn.  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Gold  ein  rechtsgekehrter,  schwar- 
zer Löwe  und  2  u.  3  in  Silber  auf  grünem  Dreihtigel  ein  grtlner  Tan- 
nenbaum). Reichsadelsstand.  Diplom  von  1687  für  Geor^  Kühn,  kur- 
brand.  Geh.-Ra.th,  wegen  seiner  and  seiner  Yorfahi*en  Verdienste.  Der* 
selbe,  ohne  münnliche  Erben,  hinterUess  nui^  eine  Tochter,  Charlotte, 
welche  sich  mit  dem  k.  schwed,  n.  hess.-casselscb.  Kammerjunker  Carl 
Treusch  v.  Bulltar  vermählte.  Es  wurde  daher  der  Sohn  seines  Bruders 
Johann  Andreas ;  Johann  Wilhebn  Kühn ,  Herr  auf  Schönstedt,  Grü- 


—     317     — 

ningen,  Nieder- Topfitedt,  Hombach  imd  Grossen  Borschla  (letzteres 
Gut  beiMühlhausen,  die  erstereii  beiWeissensee),  k.  pohi.  ii.  kiirsächs. 
CommerzienratlK  26.  August  1768  in  den  Rdehsadelsstaiid  erhobrn. 
Derselbe,  gest  1770,  binterliess,  neben  zwei  Tdcbtern,  Maria  Cbarlotte, 
geb.  1748,  verm,  mit  Johann  Friedricli  v.  Koppenfels,  h.  sachs.  weiiiL- 
eiseuacb,  Hofratb  und  Susanna  EHsabetb  v.  K. ,  zwei  Söbne :  Christian 
Heinrieb  v.  K.  auf  Schönstedt,  welcher  zwei  Töchter  und  drei  Snhne 
hatte  und  Johann  Georg  v.  K.  auf  Grüningen  und  Nieder- Tojifstedt,  h. 
Sachs,  goth,  Land-Kammerratb ,  welcher  aus  erster  Ehe  eine  Tochter 
und  aus  zweiter  einen  Sohn  binterliesa.  —  Der  Stamm  blühte  fort  und 
um  1857  war  Hermann  v.  K.  k.  preusa.  Hauptumun  im  32.  Infaut.-Re- 
gimente.  — 

BurMcAftmann,  SUmm.-  ucid  \huf-DtmfelD,  Ji.  f^B.  —  fVtftA.  p.  AVoAiitf,  IL  ä.  Ti^  n,  2*  n. 
4:»7.  -  N.  (;<*M>&nL  tUndb.,  I77T.  8.  217  und  177S.  «.  330.  ^  N,  Pr.  A.-L.1ItL  S.  Ml  und  V, 
S  2t)S.  —  Fr*ihirr  p.  htfdrhur,  \.  S.  4?<y  u.  UI.  8.  Sd«.  -  »upivl.  tu  Slebm.  W.  B.  V.  il7 
uud  IX  '^'0. 

Kühn  Y,  Rühnbeim.  (Schild  schrägrechts  getheilt :  oben^  links,  ein 
Pferd  und  unten,  rechts,  ein  grünender  Baum.)  Böhmischer  Adelsstand, 
Diplom  von  1726  für  Daniel  Kühn,  Rathsmanu  zu  Breslau,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Kühnheim.  Ein  Vorfahre  desselben,  Antonius  Kühn,  Bür- 
ger zu  Gross  Glogau ,  hatte  wegen  seiner  treuen  und  vielfachen  Dienste 
um  das  Haus  Oesterreich  von  dem  Römischen  Könige  Ferdinand  29.  Mürz 
1540  einen  erhlichen  Wappenhrief  mit  folgendeni  Wappen  erbalten: 
Schild  der  Lunge  nach  getheilt:  rechts  in  Schwarz  ein  aus  Flammen 
aufwachsendes,  rechtsgekehrtes,  zaumloses,  silbernes  Pft^rd  und  links 
schrägrechts  von  Gold  und  Roth  viermal  schrügrechts  getheilt.  —  Die 
Fiimilie  j^ass  in  Schlesien  1748  zu  Boguslawitz  im  Breslauschen,  m  Dam- 
britsch  und  Michelsdorf  im  Neumärk'schen  ^  und  zu  Jankau  ini  Olilau'- 
scben  und  war  noch  1763  zu  Michelsdorf  angesessen. 

Mfffifrlf  p.  Mühifeitt,  Er^tfinc-HiJ.  S.  äSO.  —  Frrih.  *,  f.rdefmr ,  i,  f*.  493  und  |]|. 
«.»9t.    -    liorxt,  AJiK    W.  H,   I.  H,    IT.-^   u.   17*   h,   Tfll*.  li,1. 

KUha^hmal^,  Kiihschmal^  v.  Taruan,  Ein  zu  dem  schlesischen 
Adel  früher  zählendes  Geschlecht,  welches  bereits  1486  zu  Kühschmalz 
unweit  Grottkau  sass  und  dieses  Gut  unter  dem  Namen  Kuhschmalz  v. 
Taniau  noch  1682  inne  hatte*  —  Die  Familie  war  dem  alten  polnischen 
Stamme  Leliwa  einverleibt  und  soll  auch  im  Meissuischen  vorgekommen 
sein*  — 

Sinapiwi,  U.  9.  7h%.  —   Freih.  9.  Ltdehuf,  l,  S.  4^9. 

Ktilmer,  s.  Kulm  er  zum  Rosenpicbl  und  Hohen  stein, 

Freiherren. 

Kiimmerlin  v.  Eichenaa«  Erbländ.  -  üstenr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1B20  für  Caspar  Kümmerlin,  k.  k,  Hauptmann  im  Infant-Regim, 
Prinz  Leopold  von  Sicilien,  mit  dem  Prädicate :  v.  Eichenau. 

UegtrU  e.  Mühtfttd^  Erg. -Bd.  S.  tbQ. 

Kumpel.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  gebürendes 
Geschlecht.  Jobann  Tobias  v\  Kflnipel,  welcher  als  k.  preuss.  Capitain 
1763  noch  nicht  das  adelige  Prsidicat  ftihrte,  kommt  spiiter  mit  dem- 
selben vor  und  atai'b  1804  als  Generalmajor.  Der  Sohn  desselben 
Friedrich  Carl  Ludwig  v.  K.,  gest  1814,  stand  1806  als  Stabscapitaiu 
im  Infant. -Regimente  v.  Mauste  in.   Der  Stamm  ist  erloschen* 

FFtiktrr  V.  Ltdt^ttr,  I.  8.  490« 


—     318     — 


I 


«  KUndorl',  Kiihndorf.    Fränkisclies ,   erloschenes  Adelsgescblecht, 

welches  dem  Hittereanton  Ältraülil  einverleiht  war. 

itifiirf  ffHinn,  CjuiIoij   Allfruihl,    Tub    'Itl, 

KümUper^,  Ritter  und  EilJe.  Reichsritt erstand.  Bestätigungs- 
diploui  des  iliT  Fmiiilie  zusteliondcn  Reit  lisritttTBtaiides  von  1708  für 
Johann  Pkilijip  v.  Ktitidsperg,  mit  dem  Prüdicate:  Edler  v. 

Köiier  V.  Kiinei*sberg,  Kiinner  v.  Kimnersber^t  auch  Ritter, 

Reichsadels-  n-  Kitterstand.  Adelsdiplom,  nach  v.  Lang  AdelsbestH- 
tigungscliplom  von  1739  für  Jacfd)  Küuer,  Iknquier  in  Memmingen, 
mit  dem  Fnidicate:  v*  Künersherg  und  Ritterdiidnm  vom  8.  Oct,  1749 
{1747|  für  denselben.  Derselbe  stammte  aus  einem  alten  Patricierge* 
schlechte  der  früher  freien  Reielisstndt  Meniniingen,  welches  1542  einen 
kaiaerl.  Wappenbrief  erhalten  hatte.  —  Melchior  Sigmund  Kitter  KQnner 
7.  Künersberg,  geb.  1755  —  Knkel  des  Jacob  Ritter  K.  v.  K.  —  quiesc. 
Senator  in  Memmingen,  wurde,  nach  Anlegung  der  Addsmatrikel  des 
Kgr.  Bayern,  mit  dem  Sohne  seines  verstorbenen  Bruders:  Jacob  Ritter 
K.  V,  K.,  geb.  1782,  in  dieselbe  eingetragen. 

V.   Lang,  8.  *iy  und  20,   —   Mtg^rU  e.    Müftlf^Ui.  H.  125  u,   Kr^.-ßd.  ^,  ^b(K   —  W.-B.  d, 
Kgr.  B»ycni,  VI.  7a.   -   v.   H*fntt%  tüiyer.    Adt-I,    Vtkh.   lüJ  u-  H    i>l.  —  Kn^ichkr    10.  S\^m. 

%  Kiinigl,  Kinigl,  Freiherren  und  Grafen.    Reicbsfreihcrrn-  und 

GrafeustamL  Frcikerrmliplom  vom  25.  Ang*  15r>3  für  Bernhard  II, 
V,  Künigl  und  Grafendiplom  vom  4.  Mai  1^62  für  Vitus  L  Freih.  v.  K., 
Obei-st-Erh-Trnchsess  in  Tirol.  —  x^ltcs ,  urspilinglicb  tiroler  Ritterge- 
schlecht, \Yelches  zniTst  den  Namen  Castelnith  führte,  dann  aber  sich 
Chunig  und  Kfinig,  später  Künigl  u.  endlich  Kftnigl  sciirieb*  ^  Rndolph 
V.  Cüstelrnth  tritt  urkundlich  schon  1018  auf,  docli  werden  gewöhnlicli 
als  älteste  Besitzungen  der  Familie  nur  Ehreuhurg  und  Kiens  im  nn- 
teren  Pusterthal ,  so  wie  Schön  eck  (Schlinegg)  genannt  und  num  nimmt 
dann  an,  dass  von  dem  zuerst  aufzutindendcii  Rudol])k  Ritter  v.  Ehren* 
bürg,  geh.  1145  und  gest.  1224,  die  v.  Ehrenlmrg  und  die  v.  Künigl 
«bstammteu,  welche  Eetztere  erst  das  Priidieat:  v.  Kiens  und  dann: 
V.  Ehrenburg  führten.  Rutlolphs  Sohn,  Dietlcin  Chunig  v,  Ehrenborg, 
legte  sich  zuerst  di^ii  Namen:  Chunig  hei,  welchen  die  Nachkommen 
beibehielten,  bis  Stephan  Chunig,  gest.  1411,  sich  zuerst  Künigl  schrieb. 
Der  Urenkel  des  Letzteren,  Caspar  IL,  geh.  1541  ,  fürstbisch.  trieuL 
Obersthofmeister  und  später  kois.  Rath ,  Statthalter  des  Fürstenthums 
Brixen ,  Vieestatlbalter  in  Inshruck  etc.  wurde,  nach  Ableben  des  Au- 
gustin V,  Weinegg  —  eines  Sohnes  der  Agnes  v,  Künigl,  Tochter  des 
Georg  L  K.  —  des  Letzten  seines  Stammes,  1536  von  dem  römischen 
Könige  Ferdinajid  L  mit  der  ihm  als  Lehen  he  im  gefalleneu  VesteWarth 
belehnt  und  demselben  auch,  nach  dem  Wunsclu^  seines  t>heims  erlaobt, 
dessen  gevierten  Schild  mit  seinem  angfstannntcn  Wappen »  welches  jus 
Mittelschild  bleiben  solle,  wie  folgt,  zu  führen:  Schild  geviert  mitMittel- 
schilde,  von  Silber  und  Roth  schraglinks  gethoil!  und  mit  einer  aus  der 
rothen  Hälfte  schragrechts  hervorgehenden,  rotbeu  Spitze:  Stamm- 
wappen, 1  u.  4  von  Roth  und  Silber  geviert,  mit  einem  yuerbalkeu  von 
gewechselten  Farben,  und  2  u.  3  m  Roth  ein  silberner,  mit  schwarzen 
Mauerstrichen  versehener ,  oben  viermal  gezinnter  Querbalken :  erlo* 


—     319     — 

scheDes  Goschlecht  v,  Weiiiegg,  —  Aus  der  Ehe  Caspar's  II.  mit  Bnr- 
bara  v,  Welsperg,  gest  1549,  stammten  fünf  Sölme,  von  welcliea  der 
jüngste f  Freih,  Bernhard  IL,  gesL  1575,  b.  oben,  früher  Domherr  zu 
Bmen,  sich  mit  päpstlicher  Erlaubiiiss  1551  mit  Elisabeth  v.  Weber, 
gest.  15B3,  vermählte  und  den  Stamm  fortsetzte.  Von  dem  eiE;iigen 
Sobue  desselben,  Johann  Caspar»  gest  1633,  venu,  n dt  Barbara  v» 
Welsperg  zu  Primor,  stammte  als  dritter  Sohn  Graf  Vitus  L,  gest.  Iß64, 
s.  oben,  welcher  164*i  iiüt  dem  erledigten  (Oberst- Erb truchsessen- Amte 
in  Tirol  belehnt  wurde.  Von  demselben ,  veniK  mit  Cutügunde  Grf.  v. 
Ktlnlgsegg- Aulendorf,  stieg  der  Stamm,  wie  f*dgt,  herab:  Johann  Georg, 
gest.  1697,  k*  k.  w.  Geh.  Rath  und  Landesliauptmann  in  Tirol:  Maria 
Anna  Vitzthum  v.  Eckstudt ;  —  Sebastian  Johann  Georg,  gest.  1739, 
k.  k.  Geh.  Rath,  Landeshnui«tnmon  in  Tirol,  etc.:  Maria  Gabriele  Grf, 
V.  MtMileon  ,  gest.  1740;  —  Philipp  Nerius  Josepli,  gest.  1770,  k.  k, 
w.  Geh.  Rath^  Oberst-Küchenmeister  der  K.  Maria  Theresia  etc.:  Maria 
Barbara  Judith  GH.  v.  Starhcmberg ,  gest.  1763;  —  Leopold  Franz 
(Leopold  Joseph),  gest  1813,  Herr  zu  Kampanus,  Schoneck,  Michaels- 
burg etc.,  k.  k.  w.  Geh.  Rath  etc. :  Gabriele  Maria  Gri.  \\  Küuigl,  gest. 
1775.  —  Leopold  Philipp,  gest.  1851 ,  k.  k.  w.  Geh.  Rath  etc.:  Maria 
Crescentia  Grf.  v.  Thurn-Valsassina  u.  Taxis,  gest.  1835;  —  Leopold 
Joseph  Gr.  v.  KünigL  Freih.  v.  Ehrenburg,  Schöneck  und  auf  der 
Warth,  geb.  171)4,  Haupt  der  Linie  in  Tirol,  Inhaber  der  Pfandherr- 
sehaften  Micbaelsbnrg  und  Tobtach,  Herr  und  Landmann  in  Tirol,  k,k. 
Kämm.,  verra,  1824  mit  Ferdioandine  Grf.  v.  Bissingen-Nippeiiburg, 
gest.  1842,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  sechs  Söhne  stam- 
men, die  Grafen:  EmÜ,  geb.  1828,  k.  k.  Oberüeut.  in  d,  A. :  Carl.  geb. 
1829,  k.  k.  Hauptnmmi,  verm.  18(10  mit  Bertha  v.  Rcidiardt;  Heinrich, 
geb.  1831,  k.  k.  OberUeut. :  Leopold,  geh.  1833,  k.  k.  OberUeutn.; 
Ferdinand,  geb.  1837,  Auscultant  bei  dem  k.  k.  Landgerichte  zu  Ins- 
bruck  u.  Erich,  geb.  1839,  k.  k.  Oberlieiitenant  —  Die  drei  Brüder 
des  Grafen  Leopold  Joseph  sind,  neben  drei  verwittw*  Schwestern:  Gr. 
Alexander,  geb.  1795,  k.  k,  Hauptmann  in  d.  A.,  verm.  1841  mit  Frie- 
derike Grf.  V.  Bissingen-Nippenburg,  geb.  1708,  Gr.  Ferdinand,  geb, 
1805,  k.  k.  Major  in  d.  A.,  und  Gr.  Johann,  geb.  1808,  investirter 
Propst  der  Schlosskirche  zu  Ehrenburg.  —  Die  jtingere  Linie  in  Böh- 
men, deren  Sprossen  sich,  wie  die  der  älteren,  Grafen  v.  Ktinigl,  Freih. 
V.  Ehrenburg  und  auf  der  Warth,  Erhtruchses^e  von  Tirol,  schreiben, 
stiftete  Sebastian  Johann  Georgs,  s.  oben,  ältester  Sohn:  Leopold  Jo- 
seph, Bruder  des  Philipp  Xerius  Joseph.  Die  absteigende  Stammreihe 
dieser  Linie  ist  folgende:  Leopold  Joseph,  gest.  1727,  Herr  auf  Kam- 
pa&us  und  Schltisslburg,  k.  k.  Kämm,  und  Assessor  des  Äppellations- 
gerichts  in  Böhmen,  wurde  1712  in  Böhmen  begütert:  erste  Gemahlin: 
Maria  Josepha  Grf.  Czernin  v.  Cliudenitz,  gest  1726;  —  Sebastian 
Paul,  gest.  1783,  k.  k.  Kämm.,  Giibernjal-Rath  and  Kreishauptmann: 
Maria  Theresia  Grf.  v.  Czernin  und  Cbudenitz,  verm.  1745;  —  Phi- 
lipp Wenzel,  gest.  1835,  k.  k.  Kiimm.  a.  Hauptmann  in  d.  A. :  Caroline 
V.  Weisser,  geb.  1770  u.  verm,  1793;  —  Vincenz  Gr.  v.  Küiiigl,  Freih, 
zu  Ehrenburg  und  auf  der  Warth,  geb.  X801,  k.  k.  GenerflJmaJor  in 


i 


—     320     — 

d.  A.  Der  Bnider  desselben,  neben  zwei  Schwestern,  ist:  Gr.  Alois, 
geb.  1808,  k.  k,  Generalmajor  in  d.  A. 

friH.  lliu»rr,  l^^i.  8.  470— 7i  u  hi^tor.  HAudburb  xii  D«mt«lben«  S.  4Tfi,  ^  Supnl.  «,  Uietiii, 
W.-B,  n,  «:  fir  *     K. 

Ktinsberg,  Eünssberg,  Freiherren.  (Stammwappen :  in  Blau  eine 

gerade  aufsteigende,  gebogene,  silberne  Spitze).  Reicbsfreiheirnstand. 
Diplom  vom  25.  Apr.  1690  für  Cbnsticin  Ernst  v.  n.  zu  Künssberg, 
P>bmarscha!l  des  Kur-  u.  fiSrstL  Hauses  Brandenburg  u.  der  Burggraff- 
schaft  Nürnber^f  etc.  und  vom  1 1.  Sept.  1^91  für  Jobann  Christoph  v, 
Künssberpr  aufTlmman.  Ernireutb  und  Kircbsdi  Jetten,  des  fnink,  Kms- 
Cmrassier-Regimoiits  Rittmeis;ter.  —  Altes,  fränkiscbes  Adelageschlecht, 
dessen  Stammsitz,  Alten-Kün&sberg,  oder  Alteii'Kindsl)erj?,  in  Franken, 
eine  Stunde  mlrdlicb  von  Creu8<»en  am  rothen  Main  im  Ficbtelgebirge, 
auf  einer  allein  stehenden  Anbftbe  pelegeu  war,  iü  der  ersten  Hülfte  des 
13.  Jabrh.  von  PUjerhard  I.  dem  Kinde  von  Bia&senbergJ  1216  — 1241 
erbaut  und  im  Bauernkriege  zerstört  wurde  und  nur  noch  in  wenigen 
Ruinen  z«  sehen  ist.  Die  Familie  war  schon  in  früher  Zeit  den  reiclis- 
freien  frünkisch(*n  Rittercantonen  Gt'bürg  und  Steigerwald  einverleibt 
nnd  mehrere  Sprossen  derselben,  in  den  genannten  Cantonen  reich  be- 
gütert, uud  /war  im  i'jmton  Gebürg  mit  Wernstein,  Thurnau,  Schmeils- 
dorf,  Ermreuth.  Nagel,  Dunndürf  und  Hain  und  im  Canton  Steigerwald 
mit  Ober-Steinbacb,  Rilbacli,  Rossbacb  und  Markt  Tasebendorf,  beklei- 
deten dieDircctorialstelleu  in  diesen  Canloueu,  waren  in  Hoch-  n.  Dom- 
stiften nnd  im  deutschen  und  Johanniter-Orden  aufgesebworeu  und  stan- 
den in  mebreron  Ländern  in  den  angesehensten  t!of-  Civil-  und  MLli- 
tairdienst<^n.  —  Von  Heinrieb  IL  auf  lüiKlsherg  n,  Wernstein  ( 1333^ 
1382).  Amtmann  zu  Berneck,  venu,  mit  einer  Grf.  v.  Wilckau.  stammen 
urkundlich  alle  späteren  Glieder  des  Stammes,  denn  zwei  seiner  Enkel, 
Adrian  und  Rudtnger,  hatten  dauernde  Nacbkoniuienschaft  nnd  grfinde- 
teu  zwei  Häuptlinien  zu  Weidenberg  und  zu  Thurnau.  Die  Weideuberger 
Hanptlinie  umfasst  die  Nachkommen  des  Adrian  v^  Künssherg.  gest.  1475, 
nnd  seiner  Gemiddin^  Barbara  v.  Weidenberg  und  schied  sich  im  vier- 
ten Gliede  durch  die  Sidme  des  Ludwig  Christoph  v.  K.,  welcher  Iß  19 
Kirmsess  kaufte,  mit  Ursula  v.  Rabenstein  vermählt  war  u.  1620  starb, 
in  die  zwei  fortbl übende n  Linien  zu  Gutenthan  und  Mandel.  Die  Linie 
zu  Gutenthau  wurde  von  Hans  Heinrich  v.  K.  auf  Weidenberg*  Guten- 
thau,  Kirmsess  und  llanritz  gestiftet  und  die  Linie  zu  Mandel  gründete 
Hans  Ernst  v,  K.  zu  Leben  und  Bindloeh.  ^  Die  tburnauer  Hauptlinie 
umfasst  die  Nachkonjmenschaft  des  Radinger  v.  K.  auf  Künssberg  und 
Schnabelweid,  gest.  1432  u.  verm.  mit  Barbara  v.  Lichtenstein,  Die- 
selbe theilte  sich  im  vierten  Gliede  mit  den  zwei  Söhnen  des  Johann 
Adam  v.  K.  zu  Thurnau,  gest.  HUT,  aus  der  Ehe  mit  Amalia  Marschall 
v,  Ebiiath:  Georg  Wilhelm  und  Hans  Heinrich,  in  zwei  neue  Linien; 
zu  Tburnau  und  zu  Wernstein.  Die  Tburnauer  Linie  umfasst  die  Nach- 
konnneuseliaft  des  Georg  Wilhelm  v.  K.,  gest.  1642,  aus  der  Ehe  mit 
Cntharina  v,  Wiesentbau,  aus  welcher  ein  Enkeb  Johann  Christoph,  8. 
oben,  den  Freiherrnstand  erhielt.  IHe  wernöteiner  Linie  gründete  Dana 


—     321     — 

Heinrich  v,  K.  auf  Wernstein,  Schmeilsdorf,  Damidorf,  Iliün^  Nagel  etc., 
brandcnb,  culrnb.  Geli.-Ratb  etc.,  welcher  24.  Mai  1622  vom  Mark- 
grafen Chriatian  zu  Brandenburg  tiir  sich  und  seine.  Nachkommen  das 
Erbmarschallaint  von  Nürnberg  crhitdt.  Derselbe,  gest.  1644,  war  drei- 
mal vermählt:  in  erster  Khe  mit  Maria  Susanne  Notthaft  v.  Wernberg, 
in  zweiter  nüt  Eva  v.  Streittberg  und  in  dritter  mit  Maria  Susanna  Zo- 
bel V.  Gicbelstiidt.  Durch  seine  Sohne :  Georg  Christian  aus  erster  Ehe, 
Johann  Heinrich  auH  zweiter  u.  Adolph  August  aus  dritter  Ehe  entstan- 
den di'ci  neue  SpecialUnien :  zu  Wernstein,  Nagel  und  Danndorf.  Aus 
der  Linie  zu  Wernstein  wurde  de«  Stifters  Georg  (Christian  jnit  Marga- 
retlm  Barbara  v.  Wallenrodt  i^r/eugter  Hohn:  Christian  Ernst  v.  K.  auf 
Wernstein,  Veitlahiu,  Horb  u.  TiiTschrdtz,  gest.  1705,  venn.  mit  Maria 
Susanne  Stettner  v.  (Trabenhof,  wie  oben  angegeben^  16 1)0  in  den  Frei- 
hermstand  erhoben.  Die  Naehkommeuscbaft  des  Letzteren  erlosch  1730 
mit  dem  Enkel  i  Carl  Friedrich  Ferdinand.  —  Die  von  Johann  Heinrich 
V.  K.  gestiftete  Linie  xn  Nagel  blühte  dauernd  fort  und  <lie  Liine  zu 
Danndorf,  welche  von  Adolph  August  v.  K.  abstieg,  schied  sich  mit  zwei 
Enkeln  des  Stifters :  Wolf  üeinrich  n.  Georg  Wilhelm,  in  awei  neue 
Linien,  in  die  zu  Danndorf  und  zu  Hain,  —  Die  vorstehenden  Angaben 
über  die  Linien  des  Geschlechts  ergeben  sich  aus  älteren  Nachrichten^ 
doch  sind  in  neuester  Zeit  weitere ,  sehr  sorgfältige  und  umHinghcbe 
Forschungen  über  die  Ausbreitung  der  gliederreichen  Familie,  unter 
Angabe  genauer  Stümmtafehi  u.  leicht  zu  ül»ersehender  Scheidung  der 
geeammten  Linien,  angestellt  u.  auch  in  den  geneal.  Taschenbb.  d.  fi*eih. 
H&user ,  auf  welche  hier  verwiesen  werden  niuss ,  mitgetheilt  worden. 
Nach  diesen  Forschungen  sind  jetzt  ilie  Sprossen  des  Stammes  in  fol- 
genden Hanptlinien,  Aesten  u.  S|>eciallinieii  aufzuführen:  Erste  Haupt- 
linie  :  Weidenherg-Ktirmsees-Gutenthau  (kalb.).  AeUerer  Ast:  Mandel: 
Aeltere  Speciallinie:  Mandel- Vilseck,  Haupt  dieser  Speciallioie  ist: 
Freih.  Wilhehu,  —  Sohn  des  1803  verst.  Freih.  Heinrich.  ♦Virstl.  bara- 
berg.  Geh.'Raths  u.  Oberamtmanns  zu  Yilseck  —  Herr  auf  i^ronberg,  Ett- 
mannsdorf  u.  llaslbach ,  k.  bayer.  Kiiinm.  u.  Major  ^  la  suite,  verrn.  in 
erster  Ehe  mit  Auguste  Freiin  v.  Venniugen-Ullnt-r,  gest  1836  und  in 
zweiter  mit  Caroline  Freiin  v,  Spiering  ^  gesc^-  Grf.  v,  Holnstein  aus 
Bayeni.  Aus  der  ersten  P^he  stannnt :  Freib  Philipp,  geb.  1831,  Herr 
auf  Syrgenstein,  k.  bayer.  Kammerjunker,  verm.  mit  Anna  Freiin  v. Red- 
witz -  Wildenroth ,  aus  welcher  Ehe  /wei  Töchter  leben.  Die  aus  der 
zweiten  Ehe  des  Freih.  Wilhelm  .-ntsprossenen  fünf  Kinder:  Willielm 
Maximilian,  geh.  1838,  k.  ba.^-^r.  Lieut.  k  la  suite,  Wilhelmine  ,  geb. 
1841  ,  Johann,  geh.  1842.  Kudolph ,  geb.  1844  und  Ida,  geb.  1847, 
wurden  1850  mit  dem  Kamen:  Kilosberg,  Freiherren  und  Freiinnen 
V.  Fronberg  in  den  orl^ficben  Freiherrnstand  des  Kgr,  Bayern  erhoben. 
—  Jüngere  Spccialhiüe :  Mandel.  Das  Haupt  derselben  ist :  Freiherr 
Philipp,  geb.  1822  —  Sohn  des  1830  verst.  Freih.  Ludwig,  k.  bayer. 
Hauptmanna  —  k.  k,  Rittm.  in  d.  A.,  vcrm.  1857  mit  RosaUa  Gemm- 
rich  Freiiii  v.  Neuberg,  geb.  1829.  Der  Brader  desselben ,  neben  zwei 
Schwestern,  ist:  Freih.  Igimz,  geb.  1823,  k.  bayer.  Kammerjunker  und 
Lieut,  k  la  Buite,  venu.  1852  mit  Caroline  Freiin  v.  Berchem,  gost. 

Mn4*ehkt,  Deuttch.  Adeli^Lex.  V.  21 


—     322     — 

1853.  —  Jüngerer  Ast :  Guteiithau.  HEiupt  dieses  Astes  ist  Freiherr 
Maximilian  Joseph  auf  Gutentlmu,  geh.  1812  —  8obn  des  1839  verst. 
Freih,  Franz  Carl  —  verm.  mit  Caroline  Notthiifft  Freiin  v.  Weissen- 
stein,  gell.  ]80B.  Die  sechs  Brüder  des  FreÜL  MiiximiUan  Joseph  sind 
die  Freiherren:  Franz  auf  Kailiitü ,  geh.  1813*  Heinrieh  auf  Rosenliof, 
geb.  1818,  Adam  auf  Kot/i^rsdort",  geb.  1821,  Ludwig,  geb.  1824  und 
Carl  auf  Krummennaah,  geb.  1H34.  —  Zweite  Hanjithnie:  Eroireuth- 
Obersteinbach  (protest.)-  Haupt  dieser  Hauptlinie  ist:  Freih.  Uso,  geb. 
IBIO  —  Sohn  des  1825  verst.  Freih.  Friedrich  Carl  Julius,  grosshorz. 
bad.  Kiimm.  u.  Majors  —  Herr  mi  Ermreutb,  Obersteinhacli  u.  Vesten- 
bergi^gereutb ,  Uoctor  der  Rechte  etc.,  verm.  in  er>iter  Ehe  mit  Ida 
Freiin  v.  Berlichiii^eii,  gest.  1837.  in  zweiter  mit  Amalia  Frciin  v.  Hall- 
herg,  gest.  1812  and  in  dritter  niit  Thecla  Freiin  v.  Crailsheim,  geb. 
1S22.  Aus  kIgt  ersten  Efie  stammt  Freiin  Theodolinde,  veniu  Freifrau 
V.  Proff-lmich  n,  Menden,  ans  der  zweikm  Freiin  Hildegard  geh.  1841 
u.  Freih.  Matthias,  geh.  1842  u.  aus  der  dritten  die  Freiherren:  Ul- 
rich, g<4j.  1H47,  Maximilian,  geb.  1848  u.  Kuiio,  geb.  1853.  — *  Dritte 
Hauptlinie :  Neu-Wernsteiu ;  Aelterer  Äst :  Nagel-Oberlangenstadt  (kath.). 
Das  Haupt  dieses  Astes  ist:  Freih.  Carl,  auf  Nagel.  C  o  mm  union -Tusch - 
nitz  u.  Ober-  und  Ihiter-Langenstatlt .  geh.  1799  —  Sohn  des  1807 
verstorb.  Freiherrn  Phihpp  Anton  Maria,  fltrstl.  bambergschen  Geh,- 
Raths,  Ober-Stallmeisters  etc.  —  k.  hayer.  Kämm.  u.  Reg.-PrÄsident 
der  Provinz  Ober -Pfalz,  verm.  1833  mit  Theresia  Frei  in  v.  Cunibert 
auf  bestrich  im  Rlieingau.  geb.  1810,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter, 
Freiin  Maria  Luise  Alexandra,  geb.  1834  u,  verm.  1857  mit  Ernst 
Erbgrafen  v.  Fugger-Gloett  u.  Freiin  Framäsca,  geb.  1885,  und  eiu 
Bobn,  Freih.  Ottocar,  geb.  1841,  entsprossten.  —  Jüngerer  Ast:  Hain- 
Daniidorf  (protest  j  ,  Hain-Schmeilsdorf  und  Halb -Wern stein :  Haupt 
dieses  Hauses  ist:  Freih.  Franz  Ludwig  Friedrich,  geb.  1785  —  Sohn 
des  1798  ,v.rgt.  Freih.  Adam,  Erhmarschalls  u.  fürstl.  bamherg'scben 
Kammerherrn  -^  Erbmarschall  des  Burggrafenth.  Nüniberg  und  k. 
bayer.  Kämmerer,  venu,  in  erster  Ehe  mit  M.  Theresia  v.  Falkenhau- 
seu,  gest.  1840  u.  hi  zweiter  oiit  Christiana  Caroline  v.  Vetterlein,  aus 
welcher  zweiten  Ehe  eir-o  Tochter,  Freiin  Caroline,  geb.  1844,  stammt. 
—  Danndorf  u,  Halb-Wen*«tein:  Aellere  Spt^ciallinie:  Danndorf  Haupt 
dieser  Speciallinie  ist:  Freih.  \Vilhelm ,  geb.  1788,  —  Sohn  des  1797 
verst.  Freih.  Friedrich,  k.  pr. SemAs- Präsidenten  zu  Bayreuth  — grossh. 
bad.  Major.  Von  dem  Bruder  desselben ,  dem  Freili-  Heinrich ,  gest. 
1820  zu  Meiningen,  k.  pr.  Hauptniünn,  stammt  aus  der  Ehe  mit  Luise 
Freiin  v.  Künsperg  v.  Wernstein  eine  Tnditer.  Freiin  Carolina,  geb. 
1818.  —  Jüngere  Speciallinie:  Danndorf  u.  Uiüb- Wernstein.  Haupt 
dieser  Speciallinie  ist:  Freih.  Jonathan,  geb.  17^^6  —  ^obn  des  1831 
verst.  Freih.  Carl  Constantin  Friedrich,  h.  sachs,  rneining.  Geh.-Ratbs 
u.  Kanzlers  —  h.  sachs.  meining.  Forstmeister,  verm.  tnit  Ida  v.  Char- 
pentier.  Der  Bnider  desselben,  Freih.  Wilhelm,  h.  sachs.  meining. 
Kainmerh.  u.  Ober -Forstmeister,  vermählte  sich  mit  Eugenie  v.  Erffa 
auf  Unterlind,  gest.  1857,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  zwei 
Söhne  stammen:  Freih.  Gustav,  geb.  1826  n.  Freüi.  Max,  geb.  1828. 


—     323     ^ 

PuMtoriut,  Ftsäcoo.  r*di».  B>  490*  —  CanAr,  I.  i.  1127  unA  2h,  _  p.  Hatitt^iH  TU. 
8.  STI— S».  —  tti^dfirmanm,  Canton  tirbiirg,  Tab,  116^10,  C.  AltDrjul]!,  Sunpi,  u.  C  Kr^iieer' 
«■Id,  r  V«r».  —  Äiip<fr,  8.  »SO.  J7L  4^!**.  446  #tc.  -  N,  Gem-»l.  Handb  |778  S,  l%1~i9 
—  f.  ia»i?,  S.  170—72,  -  N.  Pr.  A,  U  II.  S,  |H4.  ^  fV^iA,  „  Udrt^ur,  \,  «.  49J,  -  Oeii". 
Tueh«iib.  d.  fffib.  HÄii**T.  I>i4a.  8  1{i>«  — iL  HAT.  ?*.  ,19«— inj.  |rm*.  s.  ;n,'»  ,i.  fr  h,  «  xilJ  : 
mit  ffweb-  Ueber«irht  ».  Summtaf^ln  d,  ^fanson  tJanrUklühiji  uml  lrt6L  *♦.  .lyo— 94.  —  ^Si>fr.* 
macher  y  I.  lOti,  v,  Kün^ijir^,  Frärikisc^i.  —  Ki^ppL  ku  aii-hrn,  W.-H.  IT  ,  1|  u.  17-  F -H  y 
Iir  4:  K.  «n  Thuriiftn,  P,-iI.  —  Tyro/.  1.  51,  Nr.  3  und  4:  F -H,  y  K.  und  Si^benktt»,  1. 
ft.  fi»  und  6U.  --  W,^B  d.  Kgr.  B»y^=rü,  III.  ib.  Nr.  I  i  F.  H.  v.  K.  u,  Nr.  a:  TUumtiier 
Llttle  »I.  ».    lirr;*c*4?r)»,  Ahih.  :i. 

Klinstl<>r  V.  Poyliach.  Erliliin<i-<1sterr  Adelsstnud.  Diplom  von 
lfl22  für  Jacob  Küiistlor.  CsipitaiiiUoiiteniuit  im  k\  k.  lüfaiit.  -  Hc^id. 
Erzherz.  Carl,  niit  dem  Prftflu^ate:  v.  Poybncli.  —  Der  Statiiin  blühte 
fort.  Jacob  Küiistlor  v.  Poybacb  war  in  neuester  Zeit  Oberlieuteiiatit 
im  k,  k.  InvaUdeii-Himse  zu  TjrTnau. 

Kiintzler  v.  KihiÄt^Dfeltl,  Kiiiizenfpid.  ErbL-österr.  Adelsstand. 
Diplom  vor»  1792  für  Anton  KüiitzUT,  Grenadier -Ol»erlieuteimnt  im  k. 
k.  Inf-Uo^nm.  FreilL  v.  Kbeu!,  mit  dem  Prüdieate:  v.  Knnzeiifeld.  — 
LJer  Stamm  wurde  foit^^eset/t.  In  neuester  Zeit  war  J'rie«lrich  Küid^ler 
V.  Kuniseiifeld  liieuteiiiiiit  im  k.  k.  9.  AitilL-Regimeiite. 

MtQtrif  r.  Mü/d/flti,  Kr«. -Bd.  H.  *S|.  -^  Nnu.-Hrhfm»l.  H.  Oeit«rr  Kmiaerifi. 

i  KÜsetI,  KüKel  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Blau  ein  mit  den  Hör- 

nern linksgekehrter,  siiberuer  Halbmond  mit  Gesiebte,  weicher  sehrüg- 
links  u.  aufwärts  von  einem  {gefiederten  ,  silbernen  Pfeile  durclischossen 
ist  und  2  und  3  ebenfalls  in  Blau  drri,  2  ti.  K  ?*ecbsstrahlige,  pfoJdene 
Sterne)*  Adel^istand  rlen  Kgr.  PreuÄsen.  Dipluni  vom  5.  Juni  )7Ö4  für 
Johann  Georg  Kösell ,  k.  pretiss.  Major  a.  D.  u.  für  die  Steine  seinem 
Bi-uders :  Samuel  u,  Johann  Georg  KüselL 

9.  Htlih<ich,  \.  S,  7ia:  V.  KöütiL  -  K.  Pr  A**L.  1.  H.  44.  QI.  s.  13^  und  V.  .S.  3^3: 
Y.  Küael.  —  frtih  F.  Ltdtbur,  I.  H.  49S:  v.  Küsetl  und  III.  S.  29.'.  —  W.-fl,  di^r  Pr.  Ito- 
mroli.,  llf.  76.  —  KmsQhke,  lll.  S.  2<\.  . 

KÖÄsei:  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  ^on  1708  für  Friedrich 
Küssel,  Hauptmann  im  k.  k.  Infant-Re^ämewfe  Freih,  v.  HasUnKer. 

Mptffrlr  T,   Mihlffldr  Erg.-Hil    S.  :iM, 

Kiissawt  auch  Grafeu  (Stammwüppen :  in  Gold  ein  aufgenehteter, 
schwarzer  Baumstarum  mit  Wurzeln  u-  ^Irei  rotlien  Blattern),  Reichs- 
u.  schwedisclier  Grafenstand,  im  Kgr.  Preussen  anerkanuL  Reichsgra- 
fendiplom vom  7.  Sept.  1723  für  Krasuuis  Ernst  v.  Küssow,  Herrn  auf 
Qnifcziu  im  Meklenburgist^^ien .  kurtrierschen  KanuuerheiTu  und  schwe- 
dieebes  Grafendiplom  ron  1724  far  Denselben,  so  svie  k.  preuss,  Äner- 
kennungsdiplom  de»  Grafenstandes  vom  8.  Aug,  1752  für  Carl  Wilhelm 
Gr.  v.  K.  auf  Klacken  u.  Kloxin  u.  die  Vettern  desselben ,  Balthasar 
Heinrich  Elirenreich  u.  Carl  Adam  Friedrich  Gr.  v.  Küssow.  —  Altes, 
pommermiches  Adelsgescbleeht,  dessen  Namen  die  der  Familie  schon 
1464  /agestandenen  Güter  Gross-  u.  Klein -Küssow  im  Kr.  Pyritz  füh- 
ren u.  welches  in  Pommern  reich  begütert  wurde.  —  Heinrieli  K.  war 
1376  herz;  pomm.  Ratb  u.  Hans  v.  K.  rettete  den  Herzog  Bogislaus  X. 
1471  bei  der  Belagerung  von  Pyritz  aus  der  Gefahr,  in  feindliche  Hände 
zu  fallen.  Derselbe  besass  die  fUVter  Qnitzin  ö.  Megow  u.  aus  seiner 
Ehe  mit  Anna  v,  der  Marwitz  entsproBS  Erasmns  v.  K.  auf  Megow, 
Burgrichter  zu  Pyritz  u.  h.  pomm.  Geh. -Ratb,  welcher  aus  der  Ehe  mit 
Agneae  v.  Heydebreck  zwei  Söhne  hinterlieas:  Jacob  v,  K.,  früher  k&is. 

21* 


—     324     — 

Oberst  in  Ungarn  u.  später  Ik  pomio.  Hofmarschall  n.  Cbrisüan  v.  K. 
auf  Qnitzin,  Prälaten  zu  Camin,  h.  poram.  Geli.-Ratli  u.  Ämthauptmann 
zu  Grimmen,  welcher  mH  mehreren  Gesandtschaften  betraut  wurde. 
Aus  der  Ehe  desselben  mit  Margaretha  v.  Jasmund  entsprosa  Erasmus  IT. 
auf  Gahlenhcck.  Mtiggenwald,  Qnetzin  etc.,  Prälat  zu  Camin,  h.  pomm, 
Geh.-Riith  u.  Kanzler,  von  welcheTn  aus  der  Ehe  mit  Anna  v.  Blücher 
Christian II.  v.  K*,  Burg-  n,  Sehlossgesessener  m  Turow,  stammte,  welcher, 
weil  ihn  H137  die  Schweden  ausgeplündert  hatten,  der  kais*  Armee  die 
Wege  in  Ponnnern  zeigte  und  «später  Ji,  hoisteinscher  Gch.-Rath  war. 
Caspar  Ernst  v.  K.  war  1676  kurbrandenh.  Oberst  der  Cavall.  u.  Gene- 
ral-Adjutant u.  crhitdt  Yt»n  dem  Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm  zu  Bran- 
denburg das  Gut  SchiUiingen  zu  Lehn  u.  Johannes  v.  K.  trat  1678  als 
Rath  in  kurhrandenb.  Uienste,  —  Graf  Erasmus  Ernst,  s.  oben,  ver- 
mählte sich  1723  mit  der  Wittwe  des  k.  schwed.  General-Feldmar- 
achalls  etc.  Grafen  v.  Rheinschild,  einer  gehorenen  v.  Funcken,  und  er- 
hielt, wie  angegeben ,  auch  den  schwedischen  Grafenst^nd.  —  Die ,  wie 
erwähnt^  im  Kgr.  Preussen  anerkannte  gräHicbe  Linie  hlühte  fort  und 
einer  der  Let/ieu  derselben  war  Graf  Johann  Friedrich  --  Sohu  des  k. 
preuss.  Hauptmanns  Berndt  Christoph  v.  K.  auf  Klein-Küssow  —  k.  pr. 
Regier.-Rath  u.  Ritter  des  Johanniter- Ordens ,  welcher  sich  1776  mit 
seiuen  Lehnvettern  aus  den  Häusern  Klücken  u.  Megow  dahin  verglich^ 
dasB  sehie  einzige  Tochter ,  Grf.  P'riederike  Gotthebe,  verm.  mit  dem 
k.  pr.  Obersten  Otto  Bogishiv  v.  Zastrow.  nach  dem  1777  erfolgten 
Tode  des  Vaters,  die  gesanmiteu  Lehnstticke  desselben  erhielt  Ein 
Enkel  der  Li^tzteren ,  v,  Zajätrow ,  Herr  auf  Rossow  u.  Sassenberg  im 
Kr.  Saatzig,  nahm  später  den  Namen:  v.  Zastrow  u.  Küssow  aiL  —  Der 
Mannsstamm  der  grnflichen  Linien  ist  17.  Jan.  1824  mit  Ludwig  Julius 
Erasmus  Grafen  v.  K.  erloschen  —  aus  dem  weiblichen  Stamme  war 
noch  1857  eine  Grf.  v.  K,  Besitzerin  von  Quitzin  im  Kr.  Grimmen  und 
in  demselben  Kreise  hesassen  Gräfinnen  v.  K.  die  alten  Güter  der  Fa- 
milie :  Duvier,  Müggenwalde  u.  Lehmhagen. 

jl/icröW,  Lib  6,  -  Gauhr  I,  S,  llJS  u,  ly^  _  Dit^n^mann,  8.  UT.  39?.  3ST  u.  172.  — 
RriifiifrmaHH,  L  Hpiül.  *2.  —  K.  Vt.  A.-L  Hf,  a  JH4— Sri.  ~  Fr^ift.  p.  Ude^ar,  F.  S.  49S  u. 
Jll,  H    iVl,  —  fif^bmacfttr,     III.  Iftl  u.  V.  Ztui.  U.  _  W.-B.  d.   preuai.  Homreb.  I.  64:    Qr. 

Kiiftter  (Schild  der  Länge  nach  getheiH:  rechts  in  Silber  auf  grü- 
nem Boflcn  ein  schwarz  gekleideter  Küster,  in  dtr  Rechten  den  Kirchen- 
flchliissel  u*  in  der  Linken  ein  Gesangbuch  haltend  u,  links  in  Blau  das 
eiserne  Kreuzj.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  26.  Jan. 
1815  für  Johann  Erna nn ei  Küster,  k.  pr,  Geh.  Staats- Kath»  a.  o.  Ge- 
sandten u.  bevolhn.  Minister  am  grossh.  badischen  Hofe  u.  Vöm  21.  Juni 
1822  für  den  Niffen  desselben,  Wilhelm  Küster,  k.  preiiss.  Fremier- 
lieutenant,  aggregirt  dem  Kaiser  Alexander  Grenadier -Regiraente.  — 
Der  Enipfilnger  des  ersten  Diploms,  geb.  1764  aus  einer  Familie,  welch© 
angeblich  von  Lorenz  Koster  (nach  den  bekannten,  hinlänglich  wider- 
legten Behauptungen  der  HoUilnder  Erfinder  der  Buchdruckerkunst) 
abslammt,  war  der  Sohn  des  Superintendenten  Gottfried  Küster  zu  Ha- 
velberg. Derselbo,  gest.  1833  als  w.  Geh.-Rath  u.  Gesandter  am  kö- 
nigU  baj^er*  Hofe  zu  München»  hinterliess  aus  seiner  Ehe  mit  Maria 


i 


_     825     — 

Heberle,  neben  drei  TOchtern,  \ier  Siihne:  Gustav  v.  K.,  gnb.  17J>7  n, 
gesL  ISfil ,  k.  pr.  Mfyor  tu  Geh.  Legations- Ratli  a,  D. ,  Mitglied  des 
Herrenhauses  und  zulct^st  gleichfalls  a.  o.  Oesafidter  u.  bev.  Minister 
am  k.  hayen  Hofe;  Franz  v.  K.,  gest.  1858,  k.  pr.  Geh.  Legationsrath 
a.  B.,  uavennählt ;  Ediuird  v.  K..  k.  pr.  Regierun|i:srath  a.  l>,,  welcher 
nach  Amerika  auswanderte  n.  dort  den  Stornm  fart.i,^epflan/t  hat  und 
Ernst  V,  K. ,  k,  pr,  Appellationsgenchlfi -llath  u.  nnvermählt.  —  Von 
dem  genannten  Gustav  v.  K>  entsprossten  ans  der  Ehe  mit  Maria  Freiin 
V,  Gejmüller  vier  TCchter:  Maria,  geb.  1832,  verm.  mit  Gustav  Grafen 
V.  Waldeck,  k,  k.  Major;  Äüna,  geb,  1834,  verm.  mit  Ernst  v.  Graeve* 
niU,  Herrn  aaf  Ober-Ochelhermsdorf  im  Kr,  Grünberg  u.  k.  pr.  Haupt- 
mann a.  D.;  Elisabeth,  geb-  1838,  vernh  mit  Georg  v.  Grävenitz.  k. 
pr.  Rittaieister  u.  Luise  v.  K. ,  geb.  Ift4t>  n.  zwei  Söhne:  Alfred  v.  K., 
geb.  1836,  Herr  des  Fidei-Conindsses  Hohen  *Liehenthal  im  Kr.  SehÖ- 
nan,  k.  pr.  Regierungs  -  Assessor  u.  Ueutenant  im  5.  schweren  Land- 
wehr*Reit€r- Regimenter  verm.  mit  Gabriele  Freiin  w  Zedlitai  und  Neu- 
kirch a.  d,  H.  Tiefhartmannsdorf  u.  Max  v.  K. ,  geb.  1844,  Herr  des 
Fideicommisses  Lomnitz  im  Kr,  Hirschberg.  —  Der  Empfänger  des 
zweiten  der  angeführten  Diplome»  Wilhelm  v.  Küster,  starb  18.^2  als 
k.  pr.  Oberstlieut.  a.  D.  u.  hinterlieas,  üehen  zwei  Tücbtem,  nur  einen 
Sohn,  Adolph  v.  K.,  k.  pr.  Landrath  a.  D.,  welcher  un vermählt  ist. 

HBudsrhTiWicKe  Notiien.  -  N.  Pr   A.-L.  V,  Ö.  29^  u.  94.  -   Fr*iA,  f.  Ltd^hur,  I.  t*.  <Sa 
o.   nr.  8.  297.  —  W.-a.  d.   Fr.   Monarch..  lU.  76,  ^  H«hluti«|i.  W.-B.   Nf.  Ä^, 

Ktistner  (Schild  der  Länge  nacb  von  Roth  und  Schwarz  getheilt, 
mit  zwei  schräge  ins  Kreuz  gelegten,  goldenen  8chblsseln).  Adelsstand 
des  Königr.  Bayern.  Diplom  vom  IL  März  1837  für  Carl  Theodor 
Kästner,  Doctor  der  Rechte,  General -Intendant  des  k.  bayer.  Hof- 
theaters zii  Münehen  ete.  Derselbe  war  von  1842—1851  General- 
Intendant  der  königl.  Schauspiele  zu  Berlin  und  lebt  jetzt  wieder  in 
seiner  Vaterstadt  Leipzig. 

Frtih,  9.  L*dtbttr,  tlf.  6.  297  u.  SA. 

Küttenfelder.  Ein  im  Iß.  Jahrb.  dem  niederösterr.  Ritterstande 
einverleibt  gewesenes  Geschlecht.  —  Christoph  „der  alt  Kilttcnfelder"', 
Herr  zu  Raacheiistein,  kaufte  152fi  einige  Gülten  zu  Ror  u.  stari»  1564; 
sein  Sohn,  Leonhard  K.  zu  Leestorf,  um  1540  mit  Hildegard  v.  Eiseier 
vennühlt,  war  1538  u.  1543  k.  k.  Hof-Kriegsirath  und  Oberst- Fcld- 
Mustermeister  in  Ungarn  u.  der  Enkel  desselben .  Harn  K. ,  verkaufte 
Scbloss  u.  Gut  Leestorf  1571  an  den  edlen  Hans  HoJ^imann  u.  Marga- 
retha  Pittich.    Später  kommt  der  Name  des  GescbJechts  nicht  mehr  vor. 

PhiUbfft  Uutbtr,  Ausiria  «x  Archiv.  Mdlk.  lUuiitr.  L.  1-  «•  l^*  **'  ^^^^  ^    Wiu^riU,  V. 
8,  17H. 

Kuffka  (im  Schilde  ein  linksgekebrter  L5we).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussea.  Diplom  für  Louis  Moritz  Hans  Kuffka,  k.  preuss.  See.- 
Lieutenant  im  5.  schlesisch.  Landwt^hr-Cavallerie-Regim.  Derselbe, 
ein  Sohn  des  182ß  verstorbenen  k.  pr.  Rittmeisters  a.  D.  Kuffka,  starb 
.  29.  April  1847  als  Major  im  1.  Cuirassier-Regimente  u.  hat  aus  seiner 
Ehe  mit  Lyddy  v.  Osorowaka  nur  eine  Tochter  Mnterlasaen. 

H*o<Uelir.  Notli.  -  N.  Freu«.  A  -L.  V.  S.  2»4.  —  FreiA.  ».  Udtbw,   I.  8.  433    u,  UU 
S.  SM. 


—     326     -~ 

Kiii2:Ienberg.  Ein  früher  zb  dem  fränkischen  u.  rljeinländisclien 
Adel  zählendes,  nur  dem  Nanieu  nach  bekanntes  Geachleclit. 

ICitgler.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1744  für  Johann 
Georg  Kngler,  Uath  u.  Regiernngä-Secretair  zu  Liegnitz. 

Kiihl,  Kille,  Kiiel  lin  Silber  eine  ausgerissene,  blaue  Staude  mit 
fünf  blauen  BlMtern,  deren  eins  gerade  in  die  Hübe  steht  und  die  übri- 
gen an  langen  Stielen  sich  m\  den  Seiten  neigen).  Altes»  scblesisches 
Addigescbleclit .  aus  welchem  Härtung  Kule  sebon  1310  vorkommt 
und  welebes  bereits  1503  zu  TaniihiHisen  nnweit  Waidenburg  und  im 
17,  Jnlirb.  zu  Bügeiidorf,  Nieder -Grunan ,  Klein -Merzdorf  etc.  im 
Scbweidnitzsclieii  sass.  —  I>er  Stamm  ist  mit  Heinrich  v.  Kühl,  Herrn 
auf  Nieder-Grunau  u.  k.  k.  Kittmeistcr,  16*18  ausgestorben. 

Sinapiu»,  I.  8    A^5  a    II.  S.  71«i.  —   Gauhk,    1.  K  iri6r  im  ArUkd  :  KuliU«  —  Frfihtrr 
ff.  Itdtbnr^  I.  R.  4HS  ö.  S**.   -   Sithtnacher^  L  67:  v.  Ktifl,  BrtilciilMcb.  —  r.  Mtding^  1.  8.308. 

Kuhla,  V,  d,  Kuhla  (in  Silber  eine  aufsteigende,  rothe  Spitze). 
Eins  der  ältesten  Adelsgeseblechtcr  des  Herzogtbums  Bremen,  welches 
in  fiUher  Zeit  Seisingen  nacli  dem,  demselben  schon  1142  anstehenden 
Sitze  dieses  Namens  hiess,  nach  Zerstörung  dieses  Sitzes  aber  bereits 
1272  zu  Kubla  unweit  Stade  wohnte  u.  nach  diesem  Gute  sieb  später 
nannte.  —  Ileinricb  v.  Seising  tritt  1142  als  Zenj^e  in  dem  Fnndations- 
briefe  des  Klosters  St  Maria  bei  Stade  auf ;  Heinrich  IL  lebte  nm  1 248  n. 
der  Enkel  desselben,  Heinrich  IlL,  war  1380  Mar.schall  des  Erzbischofs 
zu  Bremen.  Detlev  v.  d,  K.ein  Enkel  Heinriehs  IH.,  bng  nm  138Ban,  sieb, 
v.der  Kubla  zu  schreilien.  Hermann  v,  d.  K,  starb  1637  üb knrbraudenb, 
Rittnieister ;  Christupb  v.  d.  K.  war  10-^1)  Domherr  zu  Bremen  n.  Propst 
zu  Osterbolz  u.  der  Bruder  desselben,  Detlev  (IL) ,  Propst  zu  Himuiel- 
pforten.  Die  drei  Srdnie  des  Letzteren  waren  Berthold  Clemens,  Kanz- 
ler der  Ikrzogthünier  Bremen  u.  Verden,  welcher  17Ü9  noch  lebte ; 
(.■aspar  Detlev,  k.  sehwed.  Dberat-Wücbtmeister,  dessen  ältester  Sohn, 
Heinrieh  Otto,  Assessor  bei  dem  k.  schwed.  Hofgericbte  war  u. Jobann » 
welr^ber  mehrere  S5hne  hatte  u.  nUehst  denselben  wird  Jacob  \\  d.  K, 
1 70r^  als  Prflsident  des  k,  Hofgorichts  zu  Stade  genannt.  Nach  v.  Me- 
ding  soll  mit  dem  obengennunten  Berthold  Clemens  v.  d.  Kapla  der 
Stamm  erkscben  sein. 

Mushard,  S    3^1.  ^   timihe,  l.  8.  H2J  und  2^.  —  N.  Pr  A.-L.    V,  8,  »94.   —   Fr9ik$rr 
9.  Ledthur.  J.  8.  W3^  _   t,^  Metttfiff.  1-  8,  1107.  —  Suiipl.  ku  Kichm.    W,.B.  V.  17* 

Riihlemaiitv  Ein  lübeckscbes  Patriciergeschlecht,  welches  in  Lief- 
land begütert  wurik  und  aus  welchem  Johann  Christoph  v.  K. ,  gest. 
1793,  k.  russiseh.  Etütsrath,  1785  in  Ostpreussen  im  Kr.  Jobannisburg 
die  Güter  Borken,  Dlottcjwen  u.  Wolka  besass. 

Frrihfrr   v.   Lftitf^ur,  I,  R,   +«9.  -  suppl    tu  »M^m    W.  B.  X.  19. 

Knblen  (Schild  von  Blau  n.  Silber  iinergetbeilt  durch  einen  ge- 
sehachten Balken  von  zwei  Reihen  Jede  von  fünf  von  Silber  u.  Blau  ge- 
wechselten Stehien,  oder  nach  einer  Ahnentafel  der  kureöln.  Ritter- 
fichaft:  Schild  silbern  mit  dem  beschrieheuen,  geschachten  Querbalken). 
Altes,  schon  im  13.  u.  14.  Jahrli.  im  Bremenseben  u.  im  Meklenburgi- 
gchen,  in  welchem  nach  1388  der  Name  nicht  mehr  gefunden  wird. 


—     327     — 

vorgekommenes  Adelsgeschlecht  Dasselbe  süss  im  Breraensclien  138$ 
zu  Bederkesc  u.  Riiigstedt  u.  1544  ii.  noch  1620  u.  spüter  zu  Wellings- 
böUeL  —  Der  Stafiim  ist  mit  Nicolaus  Josua  v,  Kuhlen  bald  nach  1689 
erloschen. 

Muthard  .   8,  310.  —    Nachricht    vi>ii    dar  F*nitll*  Klaiicke    xu    Wrlling^brittf^l  ,   8.  ?.   — 

Kulhanek,  Grafen.  Erbländ.  -  fisterr.  GrafeustHud.  Diplom  von 
1772  far  Johann  Franz  Knlhfuiek  Freih.  v.  Klaudeustdn  u.  Podpusch* 
k.  k.  Haupt  mann, 

Mrf/erU  p.    Mühi/fUl,  Er« -Bd.  »,  2n. 

KuIiE^eb.  Adclsstjind  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  27,  Aug. 
1788  ftir  Carl  Joseph  Knlisch,  k.  prenss.  Major  im  Husaren -Regimeute 
Prinz  Euii^en  von  Württemberg.  Kin  Sohn  dc^sselhen.  Lieutenant  und 
Adjutant  in  dem  genannten  Regimente,  starb  1807  imd  ein  Anderer, 
welcher  1806  Rittmeister  im  k.  }>r.  Husaren-Rcgimente  v.  P!eU  war, 
1811.  —  Glieder  der  Familie  lebtt'D  noch  1857  zu  Carlsruh  in  Ober- 
Schlesien. 

».  Hellbach,  1,  8,  71.^    -  H.   Pr.  A.-L.  ITL  a.  %  u.   «.    \H.    —   Frtihtrr  9.  Lidth^r,  t. 
S,   190.  —  W.  B.  il,  Prerj«.  Xfunarch.   II  t,    7i;. 

Kulmer  v.  EDsenpiehl  und  Hoheustein,  Freiherren  nncl  Grafen 

(S tamm Wappen :  Schild  von  Gold,  Schwarz  u.  Roth  schrügrechts  getheilt, 
ohne  Bild).  Erblünd.-österr.  Freiherrn  -  und  Grafenstand.  Freiberm- 
Diplom  vom  20,  März  1654  fnr  Johann  Balthasar  Kulmer  zum  Rosesi- 
pichl  u.  Hnhenstein  und  für  die  Bruder  und  Vettern  desselben,  Georg* 
Bernjiard,  Ilelfried  und  Fhrenieich  K.,  mit  dem  Titel:  zum  Rosenpichl 
u.  Hnhenstein.  Herren  zu  Sehmelzhofen  u,  Grafendiplom  von  1860  fllr 
Friedrich  Freih.  Kulmer  zum  Rusenpichl  u,  üobenstein,  k.  k,  Kilnim.  u. 
Obersten  in  d  A.  —  Altes,  nrsprünglieh  steierjiiärkisehes  Adelsge- 
schlecbt,  dessen  Stammburg  Kulm  auf  dem  noch  jet3tt  so  genannten 
Berge  bei  Stnbenberg  lag,  —  Otto  Kuliner  kommt  urkundlich  1171  vor 
11.  schon  zur  Zeit  des  K.  Albreeht  I.  (zu  Ende  des  13.  Jalirh,)  waren 
die  Kulmer  Landleute  in  Kärnten  n.  Geor,^  Kulmer  Truchsess  des  ge- 
nannten Kaisers.  —  Die  fortlanfende  Stannnreibe  beginnt  mitFriedrich 
K.  u.  seiner  Hansfrau,  Anna  \\  Falbenlianpt.  von  ^^elchem  in  der  sie- 
benten Generation  Hermann  K.  zum  Rosenpichl  stammte.  Derselbe, 
dessen  Bruder,  Georg,  durch  Vermahlung  mit  Agnes  v.  Obritscbau,  der 
Letzten  ihres  alten  Geschlechts ,  deren  Güter  u,  Wappen  geerbt  hatte, 
erhielt  vom  K.  Ferdinand  L  1538  die  Erlaubniss,  das  Scbloss  Hohen- 
stein  in  Kiirnten  'm  bauen  u.  zu  des  I^andes  Schutz  u.  IVotz  zu  befesti- 
gen, anch  den  Titel  von  demselben  -m  filhren,  welche  Eriaubniss  Erz- 
herzog Carl  zu  Oesterreich  Hermanns  Vetter.  Jnhann  Baltbasar  K.  u. 
dessen  Erben  1589  von  Neuem  bestätigte.  Johann  BaUhasar,  Sohn  des 
Georg  K.,  erlangte,  wie  angegeben,  den  Freiberrnstand  u,  von  seinen 
Söhnen  aus  der  Ehe  mit  Margarctba  v.  Mosheim  stifteten  Johann  An- 
dreas, Ferdinand  Andreas  u.  Christoph  .Andreas  drei  Linien,  die  kämt- 
ner,  croatische  u,  steiermärkische  Linie,  von  welchen  ersterc  erloschen 
ist,  die  letzteren  aber  danernd  fortgeblüht  haben.  —  Die  croatische 
Linie  umfosst  die  Nachkommen  des  Freiherrn  Ferdinand  Andreas,  gest. 


—     328     — 

I6S1,  welcher  1623  unter  die  niMerösterr.  altx?n  IlitteMaTidg*  Ge- 
schlechter als  Herr  auf  Schloss  u.  Gut  St.  Pautlialeoii  aufgenommen 
wurde.  Der  Soliu  desselbcu  ans  erster  Ehe  tiiit  Maria  Margaretha 
Perger  V.  Clam :  Ferdinami  Kniat,  1*j35  Herr  zu  Kirchherg  au  der 
Wild,  kais.  Oberst,  verm.  mit  Maria  Salome  Freiin  Ho Ifrnaunv,  Strechau 
tt.  Grünhflhel,  floli  1649,  eines  Zweikampfs  wegen,  ins  Ausland,  batte 
aber  seine  Lrnie  fortgesetzt.  l>er  Enkel  desselben,  Joseph^  gest.  1749, 
war  mit  Regina  Patachieh  v.  Zo^jezda  vertnälilt  u.  aus  dieser  Ehe  ent- 
spross  Freih.  Jtdiann  Emelin,  gest.  IH07,  Herr  auf  J;inusevecz  etc. ,  k. 
k.  Ksimui.  u.  Major  in  d.  A.,  welcher  17i^5  das  Indigenal  de  ordine 
Barouum  et  Magnatum  d.  Kgr.  Ungarn  erlangte  u,  mit  Jnditb  Grf.  Ser* 
mage,  gest,  1802,  vermählt  war.  Aus  dieser  Filie  eutspross  Freiberr 
Ferdinand,  geh.  1777  n.  gest.  1816,  Herr  ajaf  Janusevecz  etc.,  k.  k. 
Kämm,  und  Hauptmann  a,  D. ,  verm.  1804  mit  Josepha  Grf.  Orsich 
V.  Szlavetich  u,  von  ihm  stammt  Freib.  Emelin,  geh.  1811,  jetziges 
Haupt  der  croatischen  Linie,  k.  k.  Lieut.  in  d.  A.,  verm.  mit  Wilhelmine 
Sztkts  V.  Tasnäd ,  gescb.,  aus  welcber  Ehe  ein  Sobn  stummt:  Freiherr 
Stephan,  k.  k.  Lieutenant.  —  Der  Bruder  des  Freih.  Emeliu  ist :  Graf 
Friedrich,  geb.  1814»  s.  oben,  Gut-sbesitzer,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberst  iß 
d,  A.  etc. ,  verm.  1852  mit  Alexandrine  Grf.  Erdüdy,  geb.  1829.  — 
Die  steienuärkische  Linie  stieg  von  Christoph  Andreas  FVeih.  v.  K. ,  s. 
oben,  gest.  1671  u.  verm.  mit  Judith  Freiin  v.  Slaudach  ,  herah.  Der 
Enkel  desselheu,  Georg  Otto,  gest.  1712  —  ein  Solm  des  Christoph 
Ferdinand  ans  der  Ehe  mit  Anna  Freiin  v,  Jaborncck  —  war  Landrath 
zu  Grätz  u.  mit  Theresia  Freiin  v.  Landierg  vermählt.  Aus  dieser  Ehe 
entspross  Freih.  Otto  Herhart,  gest.  1746,  k.  k.  Miyor,  verm.  mit  Mar- 
garetha  Freiin  v.  Petaehich  u.  von  diesem  Freih.  Joseph  Emerich,  gest. 
17J)0,  Herr  zu  llottenthunn,  Waldegg  u.  Hartenstein,  k.  k.  Kamm.  u. 
innertV'terr.  Landrath,  venu,  mit  Juliana  v.  Hoehheimer,  gest.  1765, 
aus  welcher  Ehe  Freih.  Johann  Nepomuk  stammte.  Derselbe,  Herr  auf 
Rottenthurni  etc..  k.  k.  Klimm,  n.  Hauptmann  a.  I>. ,  vermäldte  sich 
1796  mit  Johanna  Freiin  v.  Rtdihach  u,  von  ihm  entspross:  Freih.  Ignax 
Joseph,  geh.  17^8,  jetziges  Haupt  der  steierinärkischen  Linie,  Herr 
auf  Schmclzhofen.  k.  k.  Kämm.  u.  Landesgerichts  -  Präsident  zu  Gratz. 
verm.  183r>  mit  Therese  v.  L^denfeld.  geh.  1808,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Töchter  leben.  =^  Der  Brnder  des  Freih.  Ignaz  Joseph  ist ,  neben 
drei  Schwestern,  Freih.  Carl,  geh.  1812,  k.  k.  pens.  Hauptmann. 

WhBsrHL  V.  S.  ?(:!S-40    -   fichmufi.  U,  -S,  ml -TOS.  -  «..  Schrmff^id,  H.    S.  1  77  «.  JK 

Z  Gew^l     TutitUttnh     der  freih.   Him«r,  iMn.  s,  aiJ-l5  it,   imi.    s/ 437  ü.  3S,  -  Geo«»l. 

TMchnnh.  4.  grjft,  HkH^.r  |S6i  «.  41i,.  -  S«ppL  ^.,  su^hm  W.^ß.  VJ.  lÄ.  -  %r«.  II. 
S.  61— W.  —     Anifrt:Ak0,   I,  B,  2hl  ik  St. 

Komis.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1G94  für  Johann  Georg 
Kumis,  h.  württemb.  Geh.-Rath  u.  erwählten  Reich shofrath.  Der  Em- 
pfänger des  Diploms  sollte  in  kaiserliche  Dienste  treten,  nahm  aber  das 
Anerbieten  nicht  an. 

Jttfflfir,  Bfrilr,  xiir  |uri»L  BiosTJiph.  1.  9.   L  —  p.  HtUhuch,  l/«.  713. 

Kummer  (im  silhenien  Schilde  von  einem  blauen,  mit  goldenen 
Sternen  belegten  Rande  umgebeui  der  preussische,  von  Lorheerzweigen 
umschlossene  schwarze  AdlerJ.    Adelsstand  des  Kgr.  Preusseu.   Diplom 


—     329     — 

vom  12.  Nov,  17B6  för  Hans  Wilhelm  Knmmer,  k.  prettss.  Gelr.*Fi- 
nanzrath  ti.  Prä sid nuten  dor  Oberrechniingskaniiner.  —  Der  Stamm 
bldhte  fort.  Von  don  Söhnen  des  Diploms -Emi)föngers  war  der  ältere 
k.  preuss.  Geh.  Oberrechimiigsrath  u.  der  jüngere  Oberforstmeinter  zu 
Stargard  u*  zwei  seiner  Enkel  standen  1B37  als  Bergbearate  im  k.  pr, 
Staatsdienste. 

».  Halitach,  l.  8.  TO.  —  N.  Preuss.  A.-L.  HL  8.  9  u.  IS6«   —    Freiherr  f.  Ltdebur,    I. 
B.  «90.  —  W..fi.  d,  Pmi«.  Moiiarcli.,  Hl.  76. 

Kummer  (in  Blau  ein  silberner  Querbalken  nnd  über  demselben 
ein  die  IlOrner  naeh  oben  kehrender  Halbmond  mit  dartlber  schweben- 
dem Sterne  [Stamm  I.eliwaJ  n.  unter  demselben  zwei  neben  einander 
stehende,  goldene  Sterne).  Ein  zu  dem  Adel  im  Grossh.  Posen  gehö- 
rendes Geschlecht,  aus  webdiem  Ferdinand  v.  K. ,  1857  Mfigor  im  Ge- 
neralstabe  des  k.  preuss.  Gardecorps,  stammte. 

FirHherr   :  Led^but .  III.  B.  *;97* 

Kümmerer  v.  KnmmersperÄ,  Ritter  (Scliild  geviert :  1  und  4  in 
Silber  ein  ans  sechs,  1.  2  u.  3,  oben  abgerundeten,  gilinen  Felsen  be- 
stehender Berg  u.  2  n,  3  in  Roth  zwei  silberne  Querbalken).  Erbland. - 
österr.  Ritterstand.  Diplom  vom  25.  Juni  1773  fUr  die  Gebr^ider  Cas- 
par u.  Joseph  Kummerer,  hinterlassen e  Söhne  des  k.  k.  üauptmanus 
Kümmerer,  mit  dem  Prädicate :  v.  Kummersperg. 

Hiiidactifmi.    NolJ*<^ü.  —  MrstrU  p.   MühiUld,  KrK.Bd.  »,  167.  -  Knesehke,  IV,  8,  MS 

Kummerow  (im  Schilde  ein  Tbierkopf).  Altes,  pommemsches 
Adelsgeschlecht,  welches  14ß2  zu  Carnsin  und  zu  Krönnevitz  unweit 
Franzburg  sass  u.  später  nieht  mehr  vorkommt. 

rrf/A.  r.  Ltdehmr,  fll.  S.  197.  -  eümtnertiür-h.  W.^B.  V.  Tib.  «3. 

Kummerow  fim  Scbible  drei  Eichblälter,  oder  inSilber  eine  Stunde 
mit  drei  Blüttcrn).  Altes,  von  Micrne!  aufgeführtes,  pommemsches 
Adelsgescblecbt,  dem  Wappen  nach  verschieden  von  der  im  vorsteh- 
enden Artikel  erwähnten  Familie  dieses  Namens.  Das  Geschlecht  blöhte 
in  Pommern  noch  lß39,  ist  aber  nach  dieser  Zeit  erloschen, 

Frfih.    r.    Udabtir,    U\.  S,  3^7.  —  Pomra-rtnsch    W.Jl,   V.  122. 

KumHthoff  (in  Silber  drei,  2  u.  1 ,  grtlne  Krautköpfc).  Ein  zu 
dem  Adel  der  Preuss.  Rhein -Provinz  gehörendes  Geschlecht,  welches 
in  der  Person  des  Jobann  Peter  Friedrich  Anton  v.  KrumstbofF,  laut 
Eingabe  d.  d.  Straelen  im  Reg. -Bez.  Dilsseldorf  22.  Juli  1830,  in  die 
Adelsmatrikel  der  genannten  Provinz  in  die  Classe  der  Edelleute  unter 
Kr.  175  eingetragen  wurde. 

Frtik.   w.  L*äfftur,  I.  A.  im.  —  W,  B-  dt-r  Pretün,  Rbcinprowini,  1.  T»b.  68.  Nr.  13fi  n. 

Kun.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1758  für  Peter  Knn, 
k.^k.  Hauptmann  zu  Stublweissenburg. 

Kunckel  t.  Löwenstam  (Schild  quergetheilt :  oben  Gold  ohne 
Bild  u.  unten  in  Schwarz  ein  auf  grünem  Boden  liegender,  links  ge- 
kehrter, einen  Stern  haltender  Löwe).  Adelsstand  des  Kgr,  Schweden. 
Diplom  um  1690  für  Johann  Kunckel,  k.  schwedischen  Bergrath,  mit 


1 


—     330     — 

dt^ni  Prädicate :  v.  Lüweiistern.  Derselbe ,  gebürtig  aus  dem  Hülstein- 
sdieji,  machte  sich  als  Alcbyrnist  bekannt,  lebte  zuei"st  am  ftirstl  lauen- 
burgischen-  u.  dann  unter  dem  lüirfiirsteu  Johann  Georg  IT.  am  kur* 
sücbsiseben  Hofe  als  Direktor  des  chemischen  Labe  ratari ums  in  Dresden, 
hielt  1677  zu  Wittenberg  Vorb^sun^en  über  Kxperimental-Chemie,  ging 
hiM  naelilier  nach  Berlin  in  die  Dienste  deü  Kurfürsten  Friedrich  Wil- 
helm, hatte  sein  Laboratorimn  auf  <lcr  Pfaueniiisel  u.  besass  ein  Besitz- 
tluun  zu  DreissigLirker  bei  Berlin  n.  m  Cladow  im  jetzigen  Kreise  Ost- 
Havelland,  Nach  dem  Tode  des  Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm  (HISB) 
begab  er  sich  nach  Schweden  u.  wurde  vom  Könige  Carl  XL  zum  Berg- 
riitbe  ernannt  u.  bald  darauf  in  den  Ritterstand  versetzt.  Kr  lebte 
niH'b  ir*94  in  hohem  Alter.  —  Zu  deu  Nachkommen  desselben  wird 
Johann  Carl  K»  v.  Loewenstern  gerechnet,  welcher  in  der  ersten  HlUfte 
des  IS.  Jahrb.  k.  schwed.  General  war.  —  Der  Stamm  blühte  fürt  und 
Spnissen  desselben  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  pr.  Armee 
gestanden.  Ein  Major  K.  v,  L.  war  1839  Di  vi  sioös -Adjutant  zu  Posen 
u,  Director  der  dortigen  Divisiousschule. 

Xtaittft^  Hedic.  Gi'kbTt.-Lexfc.  Joqk,  1740.  B.   )&l  u.  52.  --  Gmtftt,  Tl.  S.  I  »)6S :    jm  Ar* 
tikel:  L5v»uh«iipt.  —  N.  Vr.  S.^U  V.  8.  294.  —  Frmh.  r.  Ledt'tfur,  L  S.  4i»0  u.  Ilt   S.  :*9T. 

Krmeniann  ,  Kiinemaun.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
27.  Jan.  11177  für  l'rter  Knneinann ,  Advocat  bei  der  Ober -Landes- 
regierung zu  Glogau,  Von  den  Xaclikommen  desselben  stnrb  Ernst  Ki- 
lian  Y,  Ktinemann  3.  Jan.  1736  als  k.  preuss.  Oberst  u.  Gouverneur  zu 
Frankfurt  a*  d.  Oder. 

r.   mubach,  L  S,  713.  -   Frtfih.  p.  Udi^bur,  L  K.  ^90. 

Kunheim^  Kiinheiiu,  KUhnheinif  auch  Grafen.  Grafeustand  des 
K^r.  rreussen.  Diidom  vom  5.  Jnli  179S  für  Jobann  Ernst  v.  Kuu- 
heini,  k.  preuss.  Gencrallientenant  u.  Majorat.sberrii  auf  Jnditten,  für  den 
Bruder  desselben,  Erhard  Alexander  v.  K.,  Majoratsherrn  auf  Stollen 
u,  für  den  Enkel  des  verstorbenen  Otto  Ludwig  v.  K.:  Ernst  Wilhelm 
Alexander  Friedrich  v,  K.,  ^Itijoratsherrn  auf  Spanden.  —  Ein  seit  der 
Mitte  <les  15.  Jahrb.  in  Ost-Preussen  blühendes  Adelsgeschleclit,  welches 
mit  dem  deutschen  Orden  aus  den  westlichen  Ländern  in  die  Provinzen 
an  der  Ostsee  kam,  zu  bedeutendem  Grundbesitze  gelangte  u.  in  einem 
Zweige  auch  in  Schlesien  befrüteit  wurde.  —  Daniel  v.  Kunlieim ,  ein 
Sohn  des  Ritters  Vullmar  v,  K.  u,  einer  v.  Sessingen,  kam  aus  der  Ge- 
gend von  Metz  in  Lothringen  im  15.  Jahrh.  nach  Preussen  und  wurde 
von  dem  Hocbmeistcr  Ludwig  v.  Elrichshauscn  ^  wegen  seiner  Mitwir- 
kung bei  der  VertJieidigung  von  Marienburg^  mit  dem  Borfe  Mühlhau- 
SdJX  unweit  Preussiseh'Eylau  belehnt,  welche  Besitzung  der  Famdic  be- 
reits 149*2  jinstand,  Daniels  Sohn,  Georg  (L)  v.  K.  ,  Geh.-Rath  des 
Herzogs  Albrecht  von  Preussen  u.  Amtshauptmann  zu  Tapiau,  wurde 
von  dem  genannten  Fürsten  nut  vielen  Gflt^rn  beschenkt  u.  nach  sei- 
nem Tode  vertrat  der  Herzog  Vaterstelle  bei  dem  hinterlasseuen  Sohne  : 
Georg  tlL)  v,  K.  Letzterer,  gest.  16U,  Landralh  in  Preussen  ,  Herr 
aufMüblbauscn  etc, ,  hatte  sich  1555,  unter  Zustimmung  seines  hohen 
Pflegevaters  u.  Vormundes,  mit  Margaretha  Luther,  ^^  jtingsten  Toch- 
ter des  1(j46  verstorbeuen  Refonnatora  D»  Martin  Luther  aus  der  Ehe 


—     S31     — 

mit  CaOiiinua  v.  Bora  —  nach  l^jülirigor  Ehe  iiii  34.  LebeiisjahrG 
157Ü  gestorben,  vermählt,  nas  wolclier  Elie  neun  Kindür  pntsprnssten. 
Von  den  Söbnt*n  desselben  starb  Erliard  v.  K.  1645  u.  mmh  dein  Tode 
desselben  kamen  die  ansebnlicben  Güter  durcJi  Kauf  an  die  Familie 
V.  Kalckstein.  —  Der  nacb  Schlesien  >?ij  Ende  de??  KL  oder  im  Anfange 
des  17.  Jabrb,  gekommene  Zweig,  web^ber  zu  Bingerau ,  Nippern, 
Guckerwitz  etc.  im  Bresbiuscbeit  u.  Oelsiscben  sass,  stanmite  von  Er- 
bard V.  K,  auf  Knaulen  etc.,  welelier  1h577  Hnfmeister  der  Herzogin  in 
Preussen  war  u,  ist  wobl  mit  eiuem  Soliue,  adcr  Enkel:  Hans  Jacob 
V.  Künbeim  und  Knaulen  auf  Nippern  etc.,  welcber  Hi20  7m  Bjngerau 
im  38,  Lebensjahre  starb,  wieder  ausgegangen.  —  In  Ostpreussen  hat 
der  Stamm  bis  uaf  die  Jieueste  Zeit,  mit  ansebnlieben  Gritern  iiniiesea- 
sen,  fortgeblttht.  —  Jüliann  Bietrieh  v.  K..  geb.  lßB4  ,  wurde  IT^^O  k. 
pr.  w.  Geh,  Staats-  u.  Kriegsratb.  aueli  Oberburggraf,  Ih^äsideut  des 
littbauischen  Hof^eridits,  so  wie  Hauptmann  zu  Insterbnrg  und  stiurb 
1752,  —  Die  gräüieben  Linien  des  Geschlechts  Iiaben  niobt  lange  be- 
standen: die  gerammten  Majorate  dieser  Linien  sind  schon  seit  mehre- 
ren Jahrzehnten  in  den  Hunden  der  Sprossen  adeliger  Linien  des  Ge- 
schlechts. Graf  Johann  Ernst,  h.  oben,  geb.  1730,  starb  18 IH  im 
88.  Lebensjahre  u.  Graf  Ernst  Wilhelm  Alexinnbir  Friedrich,  s.  oben, 
schon  1810.  Das  TodeBJabr  des  Gr.  PJrbard  Alexander  ist  nicht  aufzu* 
linden,  —  In  neuester  Zeit  wurden  alsEaTnilieu-Stiftung  für  das  v.  Kun- 
beimsche  Oescbleeht  aufgeführt  die  Güter  Maldeuten  u.  Ekritten  im 
Kr.  Fischhausen,  Langanken  im  Kr.  Fnedknd  n.  Kissitten  im  Kr.  Pr. 
Eylau;  Wilhelm  v.  K*,  k.  pr.  Kamraorberr,  hesass  das  Majorat  Juditten 
im  Kr.  Friedkmd,  Enul  \.  K.,  General-Landschafts-Ralb,  das  Majorat 
Spanden  im  Kr.  Prenss.  [lolland  u.  Eriist  v.  K.  das  Minorat  Stollen  im 
Kr.  Mohrungen. 

*UartJtHtKh.  Alt'  w,  N*:ifl*r*«ii!i»i'ii.  A.  3'2^  u,  DfstPlliMt  Prfrusii.   K:iri.^h«»-Hi4i<^r{*.   8,  167* 

—  Sinapivi,  K  8.  SfiS  ii.  II.  8.  T&9.  —  Ottyhe ,  I.  ».  M2(>  tind  i?  und  fl.  «.  M7  und  9«.  — 
•  ffHtbacJk,  I.  S.  711.  -  N.  Ft.  A.'L.  III  H.  4  u.  IH-U.  ^  Frtik.  9.  Ledthnr.  I.  S  *90 
iimJ  91.  —    Hitt^maCfifr  A    ^^'  "*-  Künhüim,  ^cltleaiicli.    —    W.-B.  ^.  er«*(i«s,  Montrtb.   t,  65. 

—  mtistr.  r»*tirirh    Adel»r'>ne.   L  Tft»i.   21.   Nr,  Ä  «.  8.   13.1, 

Kniiich  V,  Sonnenherg.  Erblünd. -  österr.  Adelsstand  von  1770 
fllr  Georg  13.  Joseph  Kunicii .  Gebrüder  und  Ilauptleute  bei  dem  k.  k, 
Warasdiner  St.  Georger  Infanterie -Regimente,  mit  dem  Prlldicate: 
V.  Sonnenberg,  ~  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  in  neuester  Zeit 
war  Franz  Kunich  w  Sonnenberg  k.  k.  pens.  ObcrstüeutonanL 

M^fftrU  9     MühifHii,  Ern    tili,  «.  SM     —  Milit  -ScTK-iunti^ra    d,   Ofiterr    K«l»erth. 

KimitsG»  Kimitz  u.  KuschdoHf  (im  Schilde  der  Kopf  u.  Hais  eines 
Pferdes  und  hinter  demselben  zivei  gekreu/fte  Lanzen  I.  Ein  früher  m 
dem  seblesischen  Ade!  ?iUdendes  (Tesehlecht.  dessen  Name  ein  bei  Lieg- 
nitz  liegendes  Gut  führt  und  ans  ^elebem  Franz  Leopold  v.  K.  1679 
Landesältester  des  ßisthums  Breslau  war.  Die  Familie  sass  1650  zu 
Tomnitz  unweit  Frankenstein  u.  noch  1728  zu  Kuschdorff  hei  Neisso, 

Sinapiun,  fl,  8    T«f).  —    Omtfx»,  IL  ß.  A9*t.    —   Frf^th«it    ».   Led«f>vr ,  l,  9.    l!»t   niiiJ  lll. 
B.  OTT. 

EttnitZf  Knnjtz  und  Weissen  barg,  Freiherren  n.  Grafen  (Schild 
ge viert  mit  einem  von  Goid  und  Blau  viermal  quergestreiften  Mittel- 
schilde.   1  u.  4  in  Blau  ein  gekrönter ,  doppelt  guschweil'ter,  goldener 


—     332     — 

L5we  11,  2  ü,  3  in  Gold  ein  schräglinker,  schwarzer  Balken.  Zwischen 
den  oberen  u.  ojitereu  Feldern  durchzieht  den  ganzen  Schild  ein  oben 
pol  doner  u,  unten  schwarzer  (Querbalken,  welcher  auf  jeder  Seite  im 
Golde  mit  einem  schwarzen  n.  im  Schwarz  mit  einem  goldenen  Sterne 
bele^.  ist).  Erbliind,*ö!=iterr,  Freiherrn-  u.  böhmischer  Grafenstand. 
Freihen-ndiplom  vom  2.  Mai  1664  für  Johann  Baptist  (TT.)  Edlen  Herrn 
V,  Kunitz  u.  Weis'^enbtirg,  Herrn  zu  Planke nslein.  Staatz  u.  Reutb.  kais. 
Ratb  u.  Saizamtmann  zu  Wien,  so  wie  vom  2B.  Febr.  1B84  fiir  den 
Bruder  desselben,  Georg  Christoph  v.  Knnitz ,  Herrn  zn  Staat;? ,  k.  k. 
Hofkriegsrath  u.  Internuntius  an  tkT  ottomani sehen  Pforte  nnd  Grafen- 
diplom von  1703  für  Jobann  Otto  Freih.  v.  Kiinitz  a.  Weissenburg, 
Herrn  auf  Krantschiz  bei  Znaim  n.  Lanflrcchts-Beisitzer  in  Mähren.  — 
Ein  ans  dem  Breisgau  entsprossenes,  nach  Tirol  gekommenes  Geschlecht, 
welches  friUier  Ktittner  hiess  und  aus  welcliem ,  nadidem  die  Familie 
einige  Jahrhunderte  in  Tirol  gelebt,  eine  Linie  im  16.  Jahrh.  nach 
Oesterreieli  kam.  —  Elias  Kuttner  war  1478  des  Erzherzogs  Sigismund 
in  Tirol  Hofdiener  u.  Hofsehreiber  zu  Meran.  Hans  Christoph  Kuttner 
V.  Knnitz  lebte  zu  Straubing  in  herz>  bayer.  Diengten  u.  aus  seiner  Ehe 
mit  Magdalena  Geizkofi  er  entspross  Johann  Baptist  (T.)  Kuttner  v.  Ku- 
uitz,  welcher  mit  seinem  Vetter,  Jonas  K.  v.  K. ,  !62f>  vom  K.  Ferdi- 
nand I.  in  den  Ritterstand  versetzt  wurde.  Jobann  Baptist  (1.)  kur- 
pfalz.  bayer.  General,  Hof-  u.  Hofki-iegsrath  lu  Oher|>fleger  zu  Otten- 
dorf, war  mit  Sara  Neupeekb  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  stammten 
zwei  Söhne,  Johann  Baptist  (IL)  u.  Georg  Christoph,  welche,  s.  oben, 
den  Freiherrn  stand  erlangten.  —  Freiherr  Johann  Baptist  (11.),  früher 
der  üb  der  ensischen  Stände  Steuer- Einnehmer,  kaufte  1652  die 
Herrsehaft  Plankenstein  u.  1655  die  Hen^sch.  Staatz,  wurde  1655  als 
Landmann  unter  die  neuen  niederösterr.  Ritterstandsffeschk'chter  auf- 
genommen, erwarb  auch  1661  Weissenburg  u.  1663  Rabenstein  u.  er- 
hielt  6.  Febr,  1662  in  einem  besonderen  Freiheitsbriefe  den  Titel: 
Edler  Herr  v.  Kunitz  u.  Weissenburg,  mit  vielen  den  Bergbau  betref- 
fenden Begünstigungen.  Von  ilen  Söhnen  desselben  aus  erster  Ehe  mit 
Catharina  Frei  in  v»  Nostitz  u.  aus  zweiter  mit  Anna  Catharina  v.  Huin 
wurden  die  Freiherren  Johann  Reiehard  aus  erster  u.  Otto  Jobann  und 
Johann  Seyfried  aus  zweiter  Ehe  1 686  unter  die  niederösterr.  Herren- 
stands-Geschlecbter  aufgenonimen.  Freih.  Otto  Jobann,  wurde,  s.  oben, 
Graf  u.  war  noch  1708  Kreishauptmann  zu  Brunn.  Aus  seiner  Ehe  mit 
Maria  Catharina  Östron ska  Freiin  v.  Osteschau  stammte  nur  ein  Sohn, 
Graf  Johann  Adam,  welcher  noch  1716  das  Gut  Krautschiz  hesass  und 
Vater  zweier  Töchter  war.  Freih.  Jobann  Seyfried,  k.  k.  Rittm.,  hatte 
aus  der  Ehe  mit  Maria  Johanna  de  Dortho  nur  eine  Tochter  Ludovica, 
welche  sich  1693  mit  Christoph  Adam  v.  Heiden  zum  Dorf  vennählt 
hatte  u.  von  den  Söhnen  des  Freiherrn  Johann  Reichard  aus  erster  Ehe 
mit  Maria  Ludovica  Grl  v.  Kueffstein  war  Freih.  Johann  Carl  noch 
1739  Prülafe  des  Prtmonstratenser  Ordens  u.  Propst  des  Stiftes  zum  h, 
Kreuz  zu  Lelesz  in  Oberungani  u.  Freih.  Jobann  Ludwig,  k.  k.  Unter- 
Hilbcr-Kämmerer  etc.  starb  1.  Apr.  1740.  ^  Freih.  Georg  Christoph. 
8,  oben,  gest,  1690,  war  ia  erster  Ehe  mit  Elisabeth  v.  Quarient  und  in 


_     333     — 

zweiter  mit  Cathariiia  v.  Gilkrii  vermählt.  Von  seinen  Kindem  starb 
Freih*  Carl  Frirdrii^h  1745  als  L  k.  General -Fcldm arschall  n.  hinter- 
liess  aus  der  Elie  mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Stahremberg ,  gest,  176:2, 
einen  Solm  n,  eine  Tochter.  Der  Sohn,  Freih.  Joimnn  Maximilian  Lud- 
wig^ k-  k»  Edelknabe^  schloss  ini  Dec.  1748  den  Maimsstamm  des  Ge- 
schlechts und  mit  der  Tochter,  Johanna,  verm.  mit  Heinrich  Grafen 
V.  der  Natk,  guig  25.  Nov.  1730  auch  der  Name  der  Familie  aus. 

Freih.  9,    fltthentfCk,  l.  8.  JHO.   —   Gauhe,  IL  8.    5i>H.   -    WtMfffiU^  V,  S,  340--*i. 

Kanu w ,  s.  K  o  n  o  w ,  K  u  n  o  w ,  C  o  n  o  w ,  S.  230. 

Rimow  (in  Blau  auf  einem  grünen  Hügel  zwei  ins  Andreaskreuz 
gelegte  Weinrehen  mit  Bliittern).  Altes,  pommernsclies  Adeisgeschlecht, 
dessen  Name  das  bei  Bahn  im  Kr.  Greifenhagen  liegende  Gut  Cunow 
führt.  Dasselbe  war  bereits  14J>3  zu  Moderow  bei  Saatzig  n.  1498  zu 
Lindow  unweit  Oreifenhagen  begütert,  brachte  später  auch  andere  Be- 
sitzungen an  sich  u.  sass  noch  1807  zu  Unhcim  «.  1839  zu  Dübsow 
unweit  Begenwalde.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts  haben  Meh- 
rere in  k.  prenss,  Militair-  u.  Staatsdiensten  gestanden.  Ein  Oberst- 
lieut.  a,  D,  v.  Kunow  —  Sohn  des  Stiftsratha  v.  K.  aus  der  Ehe  mit 
Eleonore  Friederike  v.  Dohersloff  —  früher  Miijor  im  Cuirassier-  Re- 
gimente  v.  Reilzenstein  u.  1809  Commandeur  des  6.  Cuirassier -Regi- 
ments, starb  1822  u.  1837  war  ein  v,  Kunow  Oberlandesgerichtiirath 
zu  Frankfurt  a.  d.  Oder  u.  ein  Auderer  Oberlandesgerichts  -  Assessor  n. 
Criminalrichter  zu  Glogau. 

ßrüi/'jfmann,  1.   Hptit.   lt.  —  N.  Pr  A.'L.  lU-   3.    188  u»  V.  8,  23Ä,    —  Frtik.    t.    ledi- 
bur^  I-  8.  49  J   u.  ni,  S,  ^yT,  —  Sitf^mucMer ,    Y.   172. 

Ktinowitz  aneh  Freiherr««  und  Grafen.  Ein  aus  Mähren  stam- 
mendes Adelsgeschlecht,  welches  daselbst  schon  in  alter  Zeit  das  Un- 
ler-KiLmmerer-Amt  u.  die  Herrschaft  Ungarisch-Brodt  besass  u.  dessen 
Stamnireihe  mit  Johann  K.,  Unter-Kümmerer  in  Mühren,  um  1530  an- 
gefangen wurde.  Von  den  Enkeln  desselben  war  Arnclebus.  gest.  1592, 
mit  einer  Grf.  v.  Sternberg  vermäldt  u.  erhielt  mit  dcrselbeu  ansehn- 
liche Güter  in  Mähren.  Von  seinen  Naphkommcn  war  Johann  einAel- 
tervater  Johann  Dietriches,  welcher  in  Folge  der  Religionsstreitigkeiten 
seine  Güter  in  Mähren  verliess  u,  um  lfi70  hei  dem  Landgrafen  zuHes- 
sen-Cassel  Geh.-Rath  u.  Regierungs  -  Präsident  wurde  u,  das  zerstörte 
Schloss  Sensenheim  zn  seinem  Sitze  erhaute.  Der  Sohn  desselben,  Carl 
V.  K.,  trat  in  hessen-casselsche  Kriegsdienste  und  später  kam  auch  der 
Grafenstand  in  die  Familie,  denn  1724  kam  Johann  Theodor  Gr.  v.  Ku- 
nowitz  vor. 

GauA*,  h   8.  1130;  ii*cli  Witik«]m«nii9  B<>»clir.  ih  F.  Ha«<i^ii  u,  Hsrüfeld,    Bn?iöeii,    l?ll. 

Eniiowskj  (in  Roth  ein  goldener  Kahn).  Altes,  polnisches,  dem 
Stamme  Lodzia  einverleibtes  Adelsgeschlecht ,  welches  nach  Schlesien 
kam  u.  aus  welchem  in  neuer  Zeit  der  k.  pr,  Kreisrichter  v.  K.  zu  Ra- 
tibor  stammte. 

Frtih,  V.   LfidfhuT,  1.  S,  4Dl. 

Ktmowski  (Schild  geviert^  mit  Mittelschilde.  Im  rothen  Mittel- 
schilde eine  silberne^  rundgelegle  Kopf*  oder  Feldbiude ,  deren  Enden 
unten  in  einem  Knoten  zusammengezogen  sind ,  polnischer  Stamm  Na- 


f 


—     336     — 

Reinberg,  welcher  zwei  Sölme,  Balthasar  Sigismund  u.  Christoph  v,  K,, 
liiiiterlieBs.  Der  SUinm  blühte  weiter  fort  u.  Büsauj  Kutschwitz,  Wür- 
hitz  u,  Zübelwitz  waren  noch  179(i  in  der  Hand  der  Familie,  welche  um 
diese  Zeit  erloschen  ist. 

Sinapiua,  [.8.  54>6  u.  11.  ^.  Ul.  —  &aiiA« ,  H.  H.  A9!» :  such  ii»cli  dem  genemL  Werk« 
dfs  Freih.  v.  Stosch,  S.  2ÄS.  T«b.  132.  -  Fteih.  9.  Ledfbur ,  L  «.  4»L  —  SüftmacA^r ,  I. 
71,    Die  KuppcTWoif.  Schk.i!*cti.    —  ».   Medims,  IlL  ü    365. 

Kui*debug,  Kordebog.  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches, 
im  Liegnitzischen  begütert,  im  14.  Jahrh.  vorkam. 

D.  ff.  Schvytiniit,  GeueAl.  der  t,  t^cti«'elniU,  L«lf)«lg,  16€|.  S.  46>  —  £t«catf.  Scfaleiiacli. 
DeEikw.   8.   J<>JI,  —    //enW,  Sile».  renov.  8,   065».   -    SinAp^ut,  I.  *S.  566. 

Kurlfinder  v,  Kornfeld.  E ei chsad eisstand-  Diplom  von  1765 
für  Carl  Kurländer,  k.  k.  Kriegscasse-Oftider,  mit  dem  Prädicate:  v. 
Kornfeld. 

Kurlobiz.  Ein  im  16.  Jalirh.  zum  nieder österr,  Ritterstande  ge- 
hürcndes  Geschlecht.  —  Christoph  Kurlobiz  besass  15S4  u,  noch  1550 
Gut  u.  Schlnss  Stick elherg.  Die  hint erlassen eWittwe,  Catharina,  tiher- 
liefis  1561  die  genannte  Besitzung  ihrer  Tochter,  Martha,  und  dem  Ge- 
mahl d erseihen,  Ulrich  v.  Neydeek, 

Wiuffttlt,  ¥.  8.  34*. 

Knrnatowfiki.  Altes,  polnisches  zu  dem  Stamme  Lodzia  zählen- 
des Adelsgeschlecht ,  ans  welchem  mehrere  Sprossen  in  der  kursächs. 
Armee  u,  in  k.  preuss.  Militair*  u,  Staatsdiensten  standen  und  welches 
mit  mehreren  Gütern  im  Posenschen  angesessen  ist.  *—  Carl  v.  K,,  k. 
pr.  Generalnuyor  u.  Connnandant  zu  Königsberg,  starb  1826  u.  der  k. 
preuss,  pens.  Ober -Landesgerichts- Präsident  a.  D.  v.  K.  1843.  Der 
Sohn  des  Letzteren  besüss  das  Gut  Grünau  bei  Pr.  Friedland.  Sigis- 
mund  V,  K.,  pohi.  General  a.  D.  war  1854  Herr  auf  Pozarowo  im  Kr. 
Samter  u.  Telesphor  v.  K.  Appellat  -  Gerichtsrath  zu  Bromberg.  — 
Später  (1857)  war  Nepomuceu  Michael  Franz  v.  K.  Herr  auf  Daazyn 
im  Kr,  Schrimm,  Stanislaus  v.  K.  Heix  anf  Posaro  wo  im  Kr,  Samter, 
Adele  v.  K.  Besitzerin  des  Gutes  Chalin  im  Kr.  Birnbaum  u.  Emma  t. 
K,,  verm.  Dr,  Puffke  Besitzerin  des  Gutes  Miaskowo  im  Kr.  Kosten. 

p.  Uechfritz,  diplom  Nichr  VTL  B.  26—25:  Nachr.  von  17S«  — 67.  -  N.  ?r.  A-  L.  lU. 
Ö.iB»  u.  V.  «.  a95.   -  Freikrrr  t.   Lfd^hur,    I    S    4^1   und  9-i   n.  11t.  S.  337. 

Ka^owski.  Altes,  polnisches,  dem  Stamme  Zadora:  (in  Blau  ein 
Flammen  speiender,  natürlicher  Li^wenkopf)  einverleibtes  Ädelsge- 
schlecht,  welches  seit  dem  17.  Jahrb.  in  Ostpreussen  ansehnlich  begü- 
tert wurde  ii.  nach  Anfange  des  19.  Jahrh.  auch  in  Pommern  und  der 
Neumark  ansässig  war.  Dasselb«?  sass  noch  in  neuester  Zeit  zu  Spor- 
geln  im  Kr.  Friedland,  zu  Luisenhof  (Kölmergut)  im  Kr.  Ileiligenbeil 
zu  Bischdorf  im  Kr.  Rössel  u.  zu  PrzytuUen  im  Kr.  Ortptsburg.  —  Von 
den  Sprossen  der  Familie  haben  MeJirerc  in  der  k.  preuss.  Armee  ge- 
standen. —  Es  gieht  übrigens  in  Polen  mehrere  Geschlechter  dieses 
Namens,  welche  zu  anderen  Stämmen,  als  dem  genannten  Stamme  Za- 
dora ,  zälilen.  Von  bliesen  anderen  Familien  sind  namentlich  die  be- 
kannt geworden,  welche  zu  den  Stämmen  Lubicz,  Nalenz,  Sreniawa, 
Wezyk  u.  Stremienz  gehören. 

U.  Fr.  A.^L.  Ui.  9,  1S0.  —  Frtikerr  p.  UdttfW,  f.  8.  491. 


—     S37     — 

KursH**!,  Kiirsel.  Altes,  lief-  ii*  estljläntligches  Adelsgeschlecht, 
welches  die  Güter  Pargell  Siiinelep  etc.  erwarb,  in  Ostpreussen  Sclimerk- 
steiii  u.  Tieifeiitlml  iin  Kr,  Preuss.  E^iaii  u.  in  Westpreussen  Bauten 
im  Kr.  Marienwenler  an  sieh  brachte  u.  in  Schlesien  bereits  1758  zn 
Brödelwitz  unweit  Steinau,  1800  n.  später  zu  Költschen  im  Kr.  Reichen- 
bach u.  IBOO  n,  noch  1830  zu  Dobergast  im  Kr.  Strehlen  sass*  — 
Christoph  Heinrich  \\  Kui'ssel ,  k.  schwed.  Obcrstlieutenant,  war  mit 
Anna  Gerti'ud  v.  Tiesonhausen  a.  d.  H.  Echmes  verraUhlt  n.  aus  dieser 
Ehe  entspross  Heinrich  Adolph  v.  K, ,  der  Stammvater  der  später  in 
Prenssen  voTgekomnienen  Sprossen  der  Familie.  Derselbe,  gest.  1758, 
k.  preusä.  Geiieralni.'jor  u.  Chef  des  Regiments  du  Moulin ,  hatte  aus 
der  Ehe  mit  Eteomnv  T.uise  \\  Bardeleben  fünf  Söhne  u,  acht  Töchter. 
—  Von  seinen  Nacliknmmen  lifssen  sich  Mehrere  in  Schlesien  nieder 
u.  wurden  bei  Nimptscli  u.  Strehlen  angesessen.  Das  Gut  Költschen 
besass  Carl  Ludwig  v.  K.  —  Ein  v.  K.,  k.  pr.  Major  a,  D,  starb  1825 
u.  Carl  Heinrich  v.  K.,  schlesischer  Linie,  u.  vcrm.  mit  einer  v.  Li  eres 
a.  d.  IL  Dittmannsdorf ,  wurde  1842  k.  preuss.  Generallieutenant  und 
erster  Commandant  zu  Neisse. 

[IL  S.  191  u.  ^i  und  VL  H,  ti.l.     —    ^^lA,  b.  Lfdtetur.L  S.  493  u,  Uf,  8.  297.—  Si^bmaihgr, 
V.   156.  —  .Nchiejtiaeh.  W  -B.   Nr,  403. 

Knrtzrock ,  Kurtzrock  v.  Wellingsbtittel ,  Knrzrock  v.  W», 
Freiherren  und  Grafen,  Reichsfreiherrn-  u,  erbländ.  - Österr.  Grafen- 
stand. Freiherrndiplom  vom  1.  Sept.  1707  (nach  Wissgrill  von  1705) 
für  Maximilian  Heinrich  v.  Kurtzrork,  k.  k.  Hofkammerrath  u.  Resi- 
denten ZK  Hambnrpr  u,  Grafendiplom  von  1819  für  Alexander  Freih. 
V.  Kurtzrock  ii.WelUngsbÜttel,  fürstl.  thurn-  u.  taxischen  Ober~Post-Di- 
rector  in  Hamburg,  Herrn  u.  Landmann  in  Niederösten'eich  u.  für  die 
Brüder  desselben.  —  ÄUeg.  ursprünglich  thüringisches  Adelsgeschlecht, 
dessen  alter  Adel  bereits  1587  durch  ein  kaiserliches  Diplom  bestätigt 
wurde.  Dasselbe  war  bis  in  das  Iß.  Jahrh.  bei  Erfurt  angesessen  und 
begütert.  Heinrich  u,  Theobald  v.  Knrt^rock  erlangten  durch  kaiserl. 
Diplom  vom  14.  Apr.  1654  eine  Yerbesserung  n.  Vermehrung  ihres 
alten  Wappens.  Theobald  v.  K.  stand  in  kurköln.  Hof-  u.  Staatsdien- 
sten, lebte  bis  lf>^2  u.  hinterliess  einen  Sohn.  Maximilian  Heinrich, 
welcher,  s.  oben,  den  Freiherrnstand  in  die  Familie  brachte.  Derselbe, 
gest,  1735,  Herr  auf  WeUingsbüttel  im  Lande  Hadeln  u.  auf  Schön- 
we5^de  im  Holsteinachen,  h.  holsteinsch*  Kammerh.,  kais.  Reichsbofrath 
etc.,  war  In  erster  FJie  mit  Clara  Geyer  v.  Schweppenburg  und  in  zwei- 
ter mit  Hildegardis  v.  Finnecke  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe  ent- 
sprossten  zwei  Söhne,  die  Freiherren  Theobald  Joseph  u.  Eugen  Hein- 
rich, von  welcbep  Letzterer,  1729  Domherr  und  Propst  zum  h.  Kreuz 
in  Hildesheim  und  Domherr  m  Lübeck ,  das  Gut  Almstedt  im  Hildes- 
beimscben  kaufte  u.  dasselbe  als  Fidcicommiss  seiner  Familie  bestimmte. 
Ersterer.  Freiherr  Theobald  Joseph,  Herr  aufWellingsbüttel  u.Schttn- 
weide,  kurmainz.  Hof-  u,  Regier.-Rath,  h.  holst.  Kamraerh.,  seit  1731 
kais.  Reichsbofrath  u.  Seit  1735  residirender  k.  k.  Minister  am  nieder 
söchsischen  Kreise,  wurde  17(53  der  ob  er- rheinischen  Reichsritterßcbaft 
einverleibt  u.  starb  1 770  zu  Hamburg.    Aus  der  zweiten  Ehe 

XmucMkt,  DeuUcli.  A.deli.L«&.  V.  22 


am  nieder-  ^^m 

*itterschaft  ^H 

i  desselben  ^^M 


—     338     — 

mit  Maria  Beraardina  Freiin  v,  Schorlemmer  a,  d.  H.  Heringhausen 
cntsprossten  zwei  Söhne,  die  Freilierrenr  Clenieiis  Aiigtist  u.  Alexander, 
Domlierr  zu  Lübeck  u-  Propst  des  CoUegiatsstift  mm  h.  Kreuz  zu  Hil- 
desheim, Herr  auf  Almstedt  etc.  Freih.  Clemens  August  auf  Welliii^- 
biittel  VL.  Scliiinwalde,  h.  holsteiiu  Kilmmerer,  kam  nach  Oesterreich  n. 
wurde  1777  unter  die  n^uen  niederösterr,  Herrenstandsgesckiechter  auf- 
genommen. Derselbe  vermäldte  sich  mit  Maria  Theresia  Charlotte  Cal- 
kum  V,  Lohausen^  aus  welcher  Ehe  die  Söhne  Alexatider,  Clemens, 
Theohald  u.  Carl  stammen.  Haui>t  der  Familie  ist  Clemens,  geb.  1782, 
k.  k.  KänmKU-  Oberst  in  d.  A.,  verm.  1B35  mit  Carolina  Freiin  Yorst 
V.  Gudenau,  gest.  1B42,  ans  wekdier  Ehe  ein  Sohn,  Graf  Carl,  geh, 
1B39,  k.  k.  Öberlieutenant,  entsiiross.  —  frraf  Alexander,  gest.  1838, 
k.  k.  Küram,  u.  ftlrstl.  thurn  u.  taxis'scher  Ober-Post-Director  zu  Ham- 
burg, vermilhlte  sich  1817  mit  Theresia  Grf.  v.  Seidern.  geb.  1797.  — 
Graf  Theubald,  gest.  1856,  k.  k.  Kämm.,  General -Co  nsul  u.  farstlich 
thurn-  u,  taKischcr  Postdirector .  vermählte  sich  1830  mit  Eleonore 
Grf.  V.  Morzin,  aus  welcher  Elie  eine  Tochter  lebt:  Grf*  Therese,  geb. 
1832,  verm.  1854  mit  Hugo  Gr.  v.  Huyn,  k.  k.  Kämm,  u,  Dienstkäm- 
merer bei  S.  M.  dem  K.  Ferdinand.  —  Graf  Carl.  geb.  1790,  vermählt 
1825  mit  Luise  Freiin  v.  Montigni,  aus  welcher  Ehe  eine  Tochter 
stammt,  Grf.  Marie,  geb.  1829,  venn,  1850  mit  Ludwig  Leonhardt. 

&imht,  I.  S.  tm  u.  34:  im  Ariik^:  Kur  In)  »ach.  ~  Frtik,  r.  Krokne,  II.  8.  'iü—n.  ^ 
WiMffriU,  V,  8.  S4T  n.  4S.  -  hf^3<-ftt  »,  HüH/tid,  8.  23  «.  Brgftni.-Dd.  B,  72.  —  OttaUehe 
OraJtonh.  d,  im^tavt.U  fl.  4£)5  u.  M,  -  yr^ih.  >.  Ledthur,  f.  H.  492.  —  Gene«!.  TMell«ab. 
d.  «T&d.  Haiifl.  11^6^.  S.  47a  und  ia  und  biatar.  Hatidtjuch  «u  D«mae}be[i ,  S.  49U  —  Suppl. 
tu  Sitbrtv.VV,  B,  V     14. 

Kurz,  Kurz  v,  Senftenan^  Freiherren  und OrafeD  (Schild  golden, 
durch  einen  von  llotb  o.  Silber  gestreiften  Querbalken  getheilt:  oben 
der  kais.  doppelte,  schwarze  Adler  mit  Krone  u.  an?? gebreiteten  Flü- 
geln u.  unten  zwei  geit^en  einander  aufsteigende,  halbe,  schwarze  Stein- 
böcke). Reichsgrafcnstand.  Diplom  vom  2().Juni  1638  für  Ferdinand 
Sigismund  Freiherrn  Kurz  \\  Valloy.  Freiherrn  v.  Senftenau  u.  Droseu- 
dorf,  Herrn  der  Städte  u.  Herrschaften  Hörn,  Drosendorf,  ThumritZj 
Weickhartschldg ,  Rahn,  Moldt  u.  Dross.  k.  k.  Kämm.,  Reichshofrath, 
Geh.-Rath  und  Reichs- Vice-Kanzler  und  für  das  ganze  Geschlecht.  — 
Ein  urspmnglich  ans  Graubündten  entsprossenes  Adelsgesehlecht,  welches 
sich  im  14.  Jahrh.  in  Schwaben,  Tirol  u*  Bayern  in  mehreren  Linien, 
in  der  Linie  zu  Tohlach,  NiederndoH.  Tburn  u.  Senftenau  weit  ausbrei- 
tete. Aus  der  Linie  der  Freiherren  Kurz  v.  Senftenau  kamen  Mehrere 
aus  Bayern  nach  Oesterreich.  Jacob  Kurz  v,  Senftenau^  Freiherr,  war 
1590  kais.  Reichsbofrath  u.  1593  k,  k.  Geh.-Rath  u.  Vicekanzler.  Der 
älteste  Sohn  desselljen  ans  der  Ehe  mit  Ursula  Weber  v.  Pisenberg : 
Johann  P*aptist  Jacob,  war  k.  k.  Inteniuntius  an  der  ottomanischen 
Pforte  und  wurde  1624  Priester  der  Gesellschaft  Jesu.  Engelhard  K. 
V.  ^.,  Freiherr,  älterer  Bruder  des  Jacob  K.  v.  S.,  war  1597  des  Erzh. 
Carl  Oberst  u.  Commandant  u.  hatte  sich  1 592  mit  Lannia  di  Napoli 
Resudana  vennählt.  Der  Bruder  dar  Freiherren  Jacob  u.  Engelhard: 
Philipp  Kurz  Freih.  v.  Senftenau,  kurbaycr.  Geh.-Rath  u.  Kämm.,  und 
der  Kurfürstin  Obersthofmeister,  war  mit  Maria  Magdalena  v.  Viecht- 
haasen  vermählt  u.  aus  dieser  Ehe  entspross  Graf  Ferdinand  Sigismaud, 


—   a39    — 

s»  oben.  Derselbe,  gest.  1650,  batte  aus  erster  Ebc  mit  MarÜja  Elisii- 
betli  Freiin  v.  Muscliinger*  gest  1639,  sieben  Tücbter,  Yon  denen  dcb 
drei  vermäblten  u,  zwar :  Maria  Barbara  mit  Gottfried  Willielm  Gr.  v. 
Tattenbacli.  Maria  Eleonora  mit  Ferdinand  Maximilian  Gr.  v,  Sprin- 
zenstPiu  u.  Maria  Tberesia  Margaretba  mit  Carl  Lndwig  Grafen  niid 
Herrn  v.  Scbönkircben.  —  Die  zwei  letzten  Mannssprossen  des  Ge* 
sebleehts  waren  Albert  Gr.  v.  Knrx,  Priester  der  Gesellschaft  Jesu  und 
Rudolpb  Gr.  v.  K.,  welche  uocli  1663  lebten. 

Kur^t  Edle*  KTirpfälziscber  Adelsstand.  Edelndiploai  vom  4.Mai 
1789  für  Menrad  Kurz,  knr|jfiilz.  Ilofkammersecretair  a.  Hauskämnie- 
rer.  Der  So  Im  desselben,  Johann  Nepojonck  Edler  v.  Kurz,  geb.  17B3. 
k,  bayer.  lopographisclier  Conservator  wnrde  nach  Aulegnng  der  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

B^  Lan^,  %.  420.  —  \\\-n.  cl.  Kgr.  Bayefo,  VJ.  7a. 

EunEf  Kurz  v.  Goldenstein.  Reicbsadelsstand*  Diplom  vom 
II,  Apr.  1536  für  Signmnd  Simon  u.  Ueiiiricb  Knrz  u«  Bestäti^ml^^sdi- 
plom  des  der  Familie  zustehenden  Adels  vom  K.  Ferdinand  III.  für 
Gregor  Knrz,  —  Die  Naebkommei*  des  Letzteren  in  der  fünften  Gene- 
ration, die  Brüder :  Patriz  Joseph  Cajelan  Kurz  v.  Goldenstein,  geb. 
1758,  k  bayen  OfUcial  bei  dem  Ai^cbivä-Conservatorinm  in  Salzl>urg  u. 
Johann  Baptist  K.  v.  G,,  geh,  1766^  k.  bayer,  Landrichter  zu  Tittma- 
ning,  wurden  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  in 
dieselbe  eingetragen.  —  Die  Familie  soll  ans  Toblach  im  Pusterthale 
abstammen,  b,  den  Artikel:  Kurz,  Kurz  v.  Seufteuau,  S.  338. 

r.   Lang,  S    «iMi  ü.  t\.  —   W.-B,   iJ.  Kfetr.  Bmitto,  VI.   T4.  * 

Korz  Edle  v.  Tliurn.  Erbl.-österr.  Adelsist^md*  Diplom  mit  dem 
Prödicate;  Edle  v.  Thnrn.  In  neuester  Zeit  war  Auton  Kurz  Edler 
V.  Thurn,  k.  k,  Hauptmann  im  38.  Inf.*ReginL 

Kurz  V.  Tniiibeiifeld*  Erbländ.-östcrr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1815  für  Andreas  Kurz,  k.  k.  Oberstlientenant,  mit  dem  Prüdicate :  v. 
Traubenfeld* 

M^if^rlr  V,    Mühlfeiit,   Krg,-Bd.  «.  351. 

Knrz  V.  Traubenat<*in*  Erbl.-öslerr,  Adelsstand.  Diplom  von 
1761  frtr  Joliann  Midiael  Kurs;,  k.  k,  Stabs -Hauptinann  im  Dragoner- 
Regimen te  Herzog  v.  Würitemberg.  —  Der  Stamm  ist  fortgesetzt  ivor- 
dea*  In  neuester  Zeit  war  Ferdinand  Kurz  v.  Tranbenstein  k.  k.  Rech- 
nungs-Adjnnct  bei  der  Montur-Occon.-Commission  zu  Slockerau. 

Knrzbarb ,  Knt-Izbacfa ,  aueb  Freiherren  (in  Schwarz  drei  über 
einander  liegende  Fische).  Eins  der  illtesteii.  an  geselle  nieten  und  reich- 
sten, sehlesischeu  Rittcrgeschlechter,  welches  ilie  freien  StandesheiT- 
schaften  Militsch  u,  Tracheuherg,  Prausnitz  ete*  n.  in  Böhmen  die  Uerr- 
scbaft  Ronow  an  sich  gebracht  hatte.  Die  Vorfahren  des  Stammes 
waren,  der  Rage  nach,  Reichsgrafen  am  Rheine  u.  nannten  sich  nach 
einem,  den  Namen  Kurtzbach  führenden  Schlosse.  —  Petrus  u.  Arnold 
die  Kuilzbache  treten  in  bteslauschen  Urkunden  von  1292  u.  1204  auf. 

22* 


—      340     — 

Jannschias  Kurt^bach  liess  sicli  1407  zuerst  in  Polen  nieder  n.  erwarb 
in  dorn  Kriegsznge  j?egen  die  preussischen  Kreiizherren  gössen  Ruhm. 
Spilter  lebten  drei  Brüder:  Johannes  K.,  Domdechant  zu  Unesen  und 
Domherr  in  Cracau,  Petrus,  1500  Domherr  zm  Vladislnu  n.  Si|xisinund, 
Freiherr t  geat.  1513  als  Commaüdant  zu  Ofen.  Letzterer  erwarb  nach 
Angabe  Einiger  die  Standesherrscbaften  Trachenberg  n.  Militscb,  doch 
warpii  dieselben  nach  einer  anderen  Angabe  schon  1404  in  der  Hand 
der  Familie.  Von  Siji^ismTind  K.  stammten  neben  einer  Tochter,  Anna, 
g*^st.  L'ißO  als  Aebtissin  zu  St.  Clara  in  Breslau,  zwpi  Söhae :  Johann 
und  Heinrich  I.  Johann,  gest  1549,  hatte  aus  erstt^-  Ehe  mit  Salome 
Prinzessin  v.  Sagan  u.  Glogau  keine  Kinder,  aus  der  zweiten  Ehe  aber 
mit  Anna  Storovska  (Sborovska)  entspross  Sigismundll. ,  vermilhlt  mit 
Helena,  Tochter  des  Hr^rzogs  Friedrich  HI.  zu  Liegnitz ,  welcher  ala 
holländischer  General  1579  das  Opfer  eines,  rem  einem  Pagen  in  seinen 
Zimmern  durch  Unvorsichtigkeit  verursachten  Anfliegen  von  Pulver 
war  —  Heinrich  I. ,  Freiherr,  k.  ungar.  Ommerer,  starb  1533  und 
hinterliess  zwei  Söhne:  Wilhnhnu.  Heinrieli  H,  Freiherr  Wilhelm,  k. 
k.  Rath  u.  Kammer -Präsident  in  Schlesien,  starb  1567  und  hatte  nur 
einen  Sohn,  Heinrich  HL  Heinrich  H.  starb  1590  ohne  Erben  und  so 
fielen  denn  seine  grossen  Besitzungen  an  den  Sohn  seines  Bruders: 
Heinrich  Hl.  Derselbe  verkaufte  1503  die  Herrschallt  Trachenberg 
mit  Pransnitz  etc.  an  Adam  v.  Schaffgotsch  u.  der  Sohn  desselben,  La- 
dislaus  Justus  Eusebius,  gest.  Ißlß  oder  nach  anderen  Angaben  161B, 
schloss  den  Stamm  seines  alten  Geschlechts  in  Schlesien.  In  Polen 
bhlh^e  noch  ein  Zweig  desselben,  welcher  sich  von  dem  Gute  Zawada: 
Kurlzhacb-Zawacky  schrieb  und  ans  welchem  Uladislaus  v.  Knrtzbach- 
Zawacky  1656  als  kurbrandenb.  Hofrath  stnrb,  fort.  Auch  gehörte  zu 
diesem  Stamme  die  berühmte  Familie  v.  Seidlitz,  welche  sieh  nrsprilng- 
iieh  Kurtzbach  v,  Seidlitz  nannte.  —  In  Polen  fflhrte  die  Familie  das 
nach  derselben  genannte  Wappen :  in  Silber  drei  über  einander  quer 
liegende,  goldene  Karpfen. 

9.  Somm^^rtbfrg,  Seripl.  rer.  alle».  1.  «.  3»59— 7I>,  —  Hinapitm,  T,  8,  fD3-Ä  o,  fl.  8.  3fit, 
—  Qauhß,  T,  S.  Xiaa  ti,  IS  u.  n.  S.  1630-3».  -  N.  Pt.  A.-L.  iTi.  iS.  l^i.  —  Fr§ik.  t.  L*- 
dfhur,   1.  R    i9?.    -     ,f*>ftf«(jcÄ^r»  f.  29:    Kurl»hmcli    Frr-ibi.    ii,   Hk^rnsM. 

Kurzbock,  Edle,  auch  Ritter*  ErbUnd.-österr.  Adels*  u.  Ritter- 
ßtand.  Adelsdiplom  von  1776  für  Joseph  Kurzböck ,  il lyrischen  Hof- 
Btichdrucker  und  Buchhändler,  wegen  unentgeltlich  errichteter  Buch- 
drnckerei  der  orientalischen  Sprachen  u.  erweiterten  Buchhandels»  ans 
Höchst  eigenem  Antriebe^  mit  dem  Prüdicate:  Edler  von  u.  Ritter di* 
plom  von  178B  für  denselben  als  k.  k.  Hofbuchdrncker  n.  Grosshänd- 
ler, wegen  Errichtung  einer  Schriftgiesserei  n.  Buchdrucker  ei  der  orien- 
talischen Sprachen,  so  wie  wegen  Emporbringang  des  Bnchhandels  und 
ni^tzlicher  Verwendung  bei  Verfertigung  der  neuen  Baukozettel.  — 
Die  Finna  des  früher  berühmten  Hauses  ist  erloschen, 

Knachland  v.  Mosthall ,  Edle  und  Freiherren,  Erbländ.-Ögterr, 
Freih  en-nstand .  Diplom  von  1718  ftlr  Johann  Joseph  Kuscliland'  v.  Most- 
halh  mit  dem  Namen;  Freih.  v.  Knschland,. Edler  v.  Mosthall. 


—     341      — 

Knsaerow  (im  durch  Zinnenschnitt  oben  von  Silber ,  unten  von 
Schwarz  quergetb eilten  Scbilde  em  ge!iar nischler ,  in  der  Faust  ein 
Schwert  baltencler  Ann).  Adelsstand  des  Kgr*  Preussen.  Diplom  vom 
26.  März  1845  für  Friedrich  Wilhelii*  Ferdinand  Kusserow,  k.  preusB. 
Oherstlieutenant  u.  Chef  des  Generalstabes  des  7.  Armeecorps.  Der- 
selbe war  später  Generalmajor  und  Coramandeur  der  27.  Infanterie- 
Brigade* 

Fttih.  0.  UdMbm,  1.  8.  193. 

Kugtasch  ,  Freiherren  und  6 rufen.  Böhmischer  Freiherr n  -  und 
Grafenstaml.  Freiherrndiplnin  vom  18.  Octob.  1630  für  die  gesammte 
Familie  und  Grafendiplom  vom  28.  Febr.  1725  für  Ferdimmd  Adam 
Freih.  v,  Kuatosch.  —  Altes,  böhmisches  Adelsg:eschlechl.  welches  die 
Beinamen:  v.  Zubry  (Zubri,  Zuhrzy)  ii.  I^ipka  annahm,  mehrere  Güter 
an  sich  brachte  u.  aus  welchem  viele  Sprossen  in  k,  k.  Militair-  u,  Civll- 
diensten  sich  auszeichneten,  —  Die  absteigende  Stiinimreilie  der  jetzigen 
Familienglieder  ist  folgende:  Ferdinand  Leopohl  Freiherr  Kustoscli  v. 
Zubrj  u.  Lipka :  Eleonore  Constanze  Grf.  v.  Waldstein ;  —  Graf  Ferdi- 
nand Adam:  Maria  Josepha  Freiin  v.  Rantzau;  —  Gr.  Franz  Wences- 
laus:  Barbara  Grf.  Wilznicka;  —  Gr.  Johann  Philipp,  gest.  1B20: 
Anna  Freiiu  Kapaun  v.  Swoykow,  gest,  1833;  —  Johann  Gr.Kustosch 
V.  Zubry  u.  Lipka,  geb.  1799,  verm.  1832  mit  Anna  Bohnscb  v.  Otto- 
schütz,  gest.  1849,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn.  Graf  Ferdinand,  geb. 
1836 ,  k.  k.  Lieut.  in  d.  A,  u.  fünf  Töchter  stammen.  Von  Letzteren 
vemiählte  sich  Grf.  Anna,  geb.  1833.  1859  mit  dem  IBfiO  verst.  Anton 
Siuwka  Ritter  v.  Sliewitz,  Herrn  der  Herrsch.  Solnitz  und  des  Gutes 
Friednchwald  in  Böhmen.  Die  Schwt^ster  des  Gr.  Johann.  Grf.  Maria, 
geb.  1802,  verra.  sich  1828  mit  Franz  Mariotto  v.  Cerriui  de  Monte 
Varchi. 

Dfluiscbe  Gru/ciih.  der  Ofgtuw.  III    S.  210  u.  lt.  -^  Oeni^*^!.  Tiiohonb.  il.  Rrin.  Hiitier. 
1S62.  R,  473  u    hhlor.   Hftndburh  nu  Pfmiftbeu,  M.  4%3,  --  Bupfvl.  ku  Hi«bm.    W.-ß.   VT.  ^,— 

Kathemays f  KntheniuayBs.  Altes,  scblesiaches  Ädelsgeschlecht, 
welches  im  14.  Jahrb.  besonders  im  Oppelnschen  begütert  war. 

RutHchera,  auch  Fmherren.  Erbländ. -österr.  Adels-  a.  Frei- 
herrnstand. Adelsdiplora  von  1805  für  Carl  Kutschera,  k.  k,  Vice- 
Landesbncbhalter  in  Böhmen  n.  P'reiherrndiplom  von  1819  für  Johann 
V.  Kntscbera  ,  k.  k.  IVldmai-Hchall  -  Lieutenant  u.  General- Adjutant  des 
Kaisers  n.  für  die  beiden  Brüder  desselben,  Joseph  v.  K- ,  k.  k.  Gnber- 
niairath  u.  Kreishanptmann  m  Saatz  in  Böhmen  n.  Anton  v.  K-,  k.  k. 
Hofkriegs -Secretair.  —  Der  freiherrlicbe  Stamm  hat  fortgeblüht.  In 
neuester  Zeit  war  Carl  Freih.  v.  Kutschera  Lieutenant  im  k.  k.  1 .  In- 
fant.-Regim. 

Megerlr  §.  MäM/^td,  8.  64  u.   Rrg.-ßd,  H.  ^L    —  Millt.-SchcmiL  de«  Oe«terr.  K«U«Hh. 

Kutüchera  v.  Kutsuhei-Äfeld.  Erbländ.  Misterr,  Adelsstand.  Di- 
plom von  1753  für  Podimn  Kuts<3beru.  k.  k.  Dragoner-Hauptmann  und 
für  die  Brüder  desselben,  Johami  u.  Ignaz  Kutschera.  mit  dem  Prädi- 
cate:  v,  Kutschersfeld, 


"^ 


—     342     — 


Knttalek  V.  Ehi'^fi greif.  Erl»]. -Osten".  Ädolsstand.  Diplom  von 
1803  fUr  Joliüuii  Ferdinand  Kuttalek,  k.  k.  liittm.  im  Cafrassier-Re* 
gim.  Herz.  Albert  v.  Teschen.  Der  Stamm  wurde  tortgesotzt.  In  neuer 
Zeit  war  Corl  Kiittalek  v.  Ebreiigreif  Platz  -  Hauptmann  L  Cl.  zu  Pe- 
terwardeiü  u.  Carl  (IL)  K.  v.  E.  k.  k.  Lieutenant. 

Kutzteben  (in  Silher  eine  schrägreclitsgele^te ,  schwarze  Raule), 
Altes,  tliiiringisclies  Adclsgcsdilcclit ,  welches  früher  auch  Kuxleben, 
Kützlehen  n.  Katzleiben  geschrieben  wurde  n.  als  dessen  Stammbaus 
der  gleichnamige  Sitz  unweit  Tennsteclt  im  jetzigen  Kreise  Langensalza 
der  Provinz  Sachsen  angenommen  wird.  —  Die  Familie  erwarb  mehrere 
Güter  in  niiinngen  n.  im  Schwarzburgischen  n.  sass  1583  tu  Grünin- 
gen unweit  Weissensee  u.  1690  zn  Nieder-Tnpfstedt  u.  Otten bansen, 
ebenfalls  bei  Weissensee,  so  wie  zu  Freyen-Bessingen  bei  Langensalza. 
Letzteres  Gnt  &tand  der  Familie  noch  1733  zu.  —  Hans  v,  Kuxleben 
war,  nach  Müller,  Annal.  Sax. ,  14(i5  karsrichs.  Geb.-Rath;  Michael 
V.  K.  kommt  1531  als  Amtshauptmann  zu  Sangerliansen  n.  Caspar 
V,  K,  auf  Grüningen  1585  als  kursitcbs,  Ratb  vor  u.  Georg  Friedrich 
V,  K.  auf  Freyen-Bessing  wTirde  noch  1733  als  k.  schwed.  und  hessen- 
casselsch.  General  u,  Commandant  zu  Rhciufels  genannt.  Nach  dieser 
Zeit  ist  der  Stamm  erloschen. 

Knaufh,  9.  SQh  u.  'J6.  —  Sagittarius.  m*tor.  Ooth.  ft,  tSi.  —  T*ntH,  BappJ.  II.  8*  ISS. 
^Gmth«,  I.  A.  11»«,  -  GaMH^  0«ith.  ti.  Bp^rlir.  de«  H.  GoüiA,  111.  8.  111.  —  p.  HHÜiach, 
r  9.  7l<!,  -^  Ff«ih€rr  9.  Lfdfhur,  L  8-  4&3.  —  Sitbmachtr^  L  H« :  v.  ROtilebcn  .  Thfirlo- 
gldch.  —  W,-B.   d.  8ätb».  ßt.  XL  15. 

Kutzsehenbaeh ,  Kntselieiibach  (Schild  quer  getbciltr  oben  von 
Blau  u.  Gold  der  Länge  nach  getheilt  mit  einem  Sparren  von  gewech- 
selten Fm*ben  u.  unten  in  Roth  auf  grünem  Boden  ein  gehender  Wolf). 
Ein  jetzt  zu  dem  Adel  in  den  reussisclien  Landen  zillilendesGeschlecbt,, 
weickes  in  der  Lausitz  zu  Gross -Breescn  hei  Guben  n.  zu  N^Ss  bei  Ro- 
th enburg,  so  wie  in  Pommern  zn  Seiden  zig  im  Kr.  Scbievelbein  begü- 
tert wurde.  —  Der  fürstl.  reuss*greitzscbe  Geb.  Regier.*  u.  Consisfcorial- 
Rath  V.  Kuti^chenbacb  zu  Reudnitz  bei  (Treitz  wurde  iu  neuer  Zeit 
Decbaiit  des  Collegiatsstifts  zu  Zeit^;  den  Minoremien  v.  K.  gehörte 
noch  1855  das  Gut  Gr,  Breesen;  F.  v.  K.  war  1857  [leiT  zu  Schlenzijf ; 
in  demselben  Jahre  stand  Robert  v.  K.  als  erster  Rittmeister  im  k.  k. 
7,  Dragnner-Regimente  u.  Rendiard  v.  K.  ist  jetzt  Hauptmann  u.  Com- 
pagnie-Clief  im  Bataillon  Reuss  im  Gera.  —  Das  vom  Freih.  v.  Lede- 
bui%  neben  dem  olien  erwähnten  Wappen,  nach  einer  Beschreibnng  an- 
gefiihite :  Schild  qnergetheilt :  oben  ein  wachsender,  einen  Spiess  hal- 
tender Mann  u.  unten  geschaebtT  welches  als  vielleicht  auf  das  Ge- 
schlecht in  der  Lausitz  beziehend  angeführt  wurde,  ist  der  Redaction 
ganz  unbekannt.  Dieselbe  kennt  nach  vielen  Siegebi  nur  das  oben  be- 
schriebene Waijpen,  welches  auch  tUe  in  der  l/ansitz  begüterten  Fa- 
milienglieder führten* 

Hamhrhriftl    N4)hii!.  —   Fftfihtrr  v.   Lr^ithur.  I,   S.  41»^  n.  Ul.    S.  S9S. 

Kuyk,  Kuyk^StndzienBki.  Rwiek,  Knok,  Ein  im  Bütowschen  in 
Pommern  bereits  H)71  augesessenea  Adelsgeschlecbt^  welches  zu  Stüd- 
nitz  1724  u.  noch  1803  sass.  —  Zu  diesem  Stamme  gehört  wohl  Her- 


—     343     — 

mann  v.Knycke,  welcher  1857  Herr  m  Mandelkow  im  Kr,  Soldin,  Frov. 
Brandenburg,  war. 

Freiherr  r.  Udebur^  ItT. «.  29S. 

Knylenätieniii.  Schw<*dischor  Adelsstand.  Diplom  vom  30.  Nov. 
1693  für  Johann  Kuylenstierna.  —  Die  Fiimili«^  kam  in  der  zweiten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  in  das  Kgr.  Preuasen,  wurde  in  ronimern  und  in 
der  Prov.  Brandenhiirg  angesessen  iL  «Hehrere  Glieder  derselben  stan- 
den in  der  k.  preiiss.  Armee,  Das  riGschleclit  sass  in  Pommern  1830 
zu  Cletzin  unweit  Demmin  u.  1845  u.  noch  1857  zu  Roggow  b.  im  Kr. 
Kegenwalde. 

K.  \*r.  A.-L,  11 1.  8.  193  u.  \n.  -  ¥rtih«rr   ff.  ledebur,  f,  S.  49S.  -  Svea  Rikt$  Vtptii- 
bok,  Tab,  4i.  --  PoiDio.  W,B.  IJL  Tut»,  &%  und  8.  l«1.  —  Kiunchke,  1.  8.  'ib2. 

Kwilecki,  Grafen.  Ctrafen stand  des  Kgr.  Preussen,  Diplom  vom 
17.  Jan,  1816  für  Joseph  v.  Kwilccki  Aelterer  Linie  u.  für  Clemens  u. 
Johann  Xepomnk  v,  K.  Jüngerer  Linie  u.  für  die  gesammte  Nachkom- 
menschaft u.  polnischer  Gratenstand  von  1824  für  die  gcsammte  Fami- 
lie. —  Altes,  weit  verzweigtes  und  reichbegütertes^  zum  Stannne  Gri^e- 
niawa  gehörendes,  polnisches  Adehgescblecht ,  dessen  Name  von  dem 
Gute  Kwilcz  bei  Birnbaum  im  Posenschen  herkonnbt,  —  Dobieslaw 
V.  Kwilecki  war  1403  Castellan  von  Nakel  und  Thomas  n.  Martin  Ge- 
brüder Kmlecki  —  Söhne  des  Jacob  Kwilecki  —  treten  1514  urkund- 
lich auf.  Von  Jacob  K.  an  lauft  die  uimnterbro ebene  Stammreiiie  des 
Geschlechts  bis  auf  die  neueste  Zeit  fort.  Im  5.  Gliede  von  Jacoli  K. 
entspross  Lucas  K, ,  1740  Castelbn  von  Lenda,  verm,  mit  Barbara 
V*  Lipska,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  stammten:  Franz,  Castellan  von 
Kaiisch  u.  k.  poln.  Gesandter  am  k,  pr.  Hofe,  Johann  17Hti  Castellan 
von  Meseritz  und  Adam,  1782  Castellan  von  PriemenL  Franz  K.  bin- 
terliess  einen  Sohn,  Anton,  Starosten  von  Fraustadt  und  der  Sohn  des- 
selben war  Graf  Joseph,  s.  oben.  Derselbe,  gest,  1860  als  Letzter  des 
Mannsstammes  seiner  Linie.  Fidei  -  Commias  -  Besitzer  auf  Wröblewo, 
welches  Fideicommiss  laut  Stiftungs-Urkunde  auf  den  Enkel,  Zbigniew 
Gr.  Westersky.  tibergegangen  ist,  Herr  auf  Pakawie,  Klotzisko  etc. ,  k. 
pr.  Kammerherr  u.  Landschafts -Director  in  Posen,  war  in  ersf-er  Ehe 
verm.  mit  Luciude  v.  C/amecka  u.  in  zweiter  mit  Alexandrine  Grf.  So- 
bolewska.  Aus  der  ersten  Ehe  entspross  Grf.  Ludovica,  geb.  1816, 
verm.  1838  mit  Albin  Gr,  v.  Wesierski  n.  aus  der  zweiten  Grf.  Marie, 
geb.  1830,  venu.  1852  mit  Johann  v.  Zawisza-Czarny  ausLitthanen.  — 
Johann  K,  a.  oben,  hatte  zwei  Söhne,  die  obengenaimten  Grafen  Cle- 
mens, gest.  1825  und  Johann  Nepomuk,  gest.  1838,  welche  Stifter  der 
beiden  Aeste  der  jüngeren  Linie  (welche  jetzt  nach  Erlöschen  des  Manns- 
stammes der  älteren  Linie  als  erste  Linie  aufgeführt  wirdj  wurden  und 
Adam  K/hinterliess  nur  eine  Tochter,  Anicla,  welclie  sich  mit  ihrem 
Vetter,  dem  erwilhnten  Grafen  Clemens  K.,  vermählte.  —  Das  jetzige 
Haupt  der  jüngeren  Linie  ist:  Graf  Casimir,  geb.  1831  —  Sohn  des 
1843  verst.  Gr.  Hcctor,  aus  der  Ehe  mit  Maria  Isabella  Theresia  Grf. 
V.  Tauifkirchen-Guttenburg-Eugelburg  und  Enkel  des  Grafen  Casimir — 
Herr  auf  Ober-Zedlitz  im  Kr.  Fraustadt  u.  auf  G ory  im  Kr.  Gory  im 
Kgr.  Polen.     Die  Brüder  desselben  sind  Graf  Wkidislaus,  geb.  1831, 


^ 


—     344      — 

Herr  auf  Goskawice.  verm .  1 859  mit  Honorine  \\  Russanowska ,  verw. 
Grf.  Bielinski  u.  Graf  Mieczislaiis  ♦  geb.  1 833 ,  Herr  auf  Oporowo  und 
Klucsiewo  im  Kr.  Samter,  k.  pr,  Garile-ArtilL-Lieut,  a.  D.,  verm.  1857 
mit  Maria  v.  Mankow^ka,  aus  welcher  Ehe  rwei  Sülme  stammen :  Hec- 
tor  (11, ),  geb.  1859  u.  Wladislaus,  geb.  1860.  Von  den  Brüdern  des 
Gr.  Hector  hat  Gr.  Leonkard,  gest.  1844,  Herr  auf  Morovvnica  im  Kr. 
Kosten  und  Herr  der  Herrsch.  Dobrojewo  im  Kr,  Samter  aus  der  Ehe 
mit  Thecla  v.  Hieroszewska  einen  SoJin,  Gr.  Stephan,  hinterlassen  u.  Gr. 
Arsenius,  geh,  1805,  Herr  auf  Kwlici!,  Kurmitowice  etc.,  vermäLIte  sich 
1833  mit  PauUne  Grf.  v,  Poninska.  —  Haupt  des  zweiten  Ast's  iät:  Graf 
Valeriau,  geh.  1800^^  Sohn  des  1838  verst.  Grafen  Johann  Nepomiik, 
8.  oben,  Bruders  des  Grafen  Clemens  —  Herr  auf  Koheliiik,  Gross- 
Stoeko  u.  Psarskie,  verm.  1834  mit  Marie  v.  Lubowiecka,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  Grf.  Helene,  geb.  1840,  ein  Solm  entspross: 
Gr,  Franz,  geb*  1835,  k.  pr.  Regier. -Referendar. 

r*  HtU^ack,  1,  8.  7lfi.  -  N.  Pr,  A.-L.  US.  8.  7  -  D.  Mische  fir^Umh.  Jer  0««eaw.  111. 
8.  *H-li.  —  ^Hh.  ».  ledftur,  l,  8.  <94  u.  UL  S.  'J^S.  —  G<?oe*l  TÄtßhi-nti.  d.  grä,  HI«- 
«ar,  1862.  8.  47S— Tfi  u,  hlaUn.  Hmidb.  tu  Dcautlbeti,  8    -IflV  u.  ni\    —  W.  -  B.  dtt  ereu»i. 

Kjraii,  auch  Freiherren  (Stamm wappen ;  in  Gold  ein  schwarzer 
(auch  in  Schwarz  ein  guldener)  AdlersflUgel  u.  auf  dem  gekrönten  Helme 
ein  offener,  gl  ei  cli  färb  ig  er  Adlei'^tlug.  Das  freiherrliche  Wappen  hat 
auf  dem  Schilde  mit  dein  Stamm wai>i»en  z^^n  gekrönte  Helme,  von  de- 
nen jeder  einen  offenen  Adlersflug  trägt),  —  Einr  der  ilitesteu,  ange- 
sehensten u.  begüteilsten  Familien  der  Oberlauaitz,  welche  auch  Kay, 
Kiau,  Kyaw  geschrieben  wurde  u,  deren  gleiehnaniiges  Stammhaus  nach 
(rtiuhe  u.  Anderen  bei  Zittau  liegen  suU,  doch  ist  ein  Gut  *heses  Nnnieua 
in  der  Umgegend  der  genannten  Stadt  der  Redaction  niclit  bekannt, 
wohl  aber  besitzt  <las  Geschleclit  in  der  zittauer  Gegend  noch  jetzt  die 
Güter  Hainewalde,  Spitzcunnersdorf,  Niederoderwitz  etc.  In  fnlherer 
Xeit  sass  die  Familie  in  der  Oberlausitz  zu  Frieilersdorf,  Giessraanns- 
dorf,  Oberleutersdorf  rtc.  hei  Zittan.  zu  Grossdorf.  Keinnitz  etc.  so  wie 
zu  Lehsa  bei  Hoyerswerda,  zu  Bohra  u.  Wilka  bei  Lauban  n,  zu  Nieda 
bei  Görlitz.  —  Urkundlich  tritt  zuerst  Friedrich  v.  Kia  (Keyhe)  I3ß9 
auf;  Peter  v.  Kyau  wnr  1396  Johannilcr-CommfMnlator  zu  llirschfelde 
u,  Conrad,  H^einrich  and  Friedridi  Gebrüder  v.  Kyau  erschienen  1414 
als  Zeugen  in  einer  Urkunde  des  Gross-Piiors  des  JobHuniter-Onlens  in 
Böhmen,  Von  den  Letztgenannten  war  Heinrich  Herr  zu  llirschfelde, 
dessen  Nachkommen  diesen  Flecken  nach  u.  nach  an  den  Rath  zu  Zit- 
tau verkauften.  Friedrich  Wenzel  v.  K.  blieb  1020  in  der  Schlacht  am 
weissen  Berge  u,  von  Hans  v.  K.  auf  Kemnitz  stammte  im  dritten  Gliede 
Heinrich  Adam  v.  K,  auf  Ober-Strohwalde ,  welcher  1673  als  kurbran- 
denburg.  Oberstwachtmeister  starb.  Von  Letzterem  entsprossten  zwei 
Söhne  :  Joachim  Bernhard  v.  K.,  k.  poln,  u.  kursächs.  Generalmajor  u, 
Friedrich  WUhelni  v.  K.,  k.  poln.  u.  kursächs.  Geeerallieutcnant  und 
Commandant  der  Festung  Künigstein ,  bekannt  durch  seine  muntere 
Laune  u.  durch  einnehmenden  Witz,  gest.  1733  im  HQ.  Lebeniyahre. 
Beide  kommen  meist  mit  dem  freiherrlichen  Titel  vor  n.  ein  naher  An- 
verwandter derselben,  Friedrich  Wilhelm  (H.)  Freih.  v.  Kyau,  starb  175 9 


—     ÜB     — 

als  k,  preuss»  Generallieuteniint.  —  Der  adelige  Stamm  hat  in  der  Ober- 
lansitz  aus  dem  Hause  Haiuewiilde  dauenid  fürtgeblfilit  und  melirere 
Sprossen  desselben  gelangten  in  knr-  n.  k.  sächs.  Militair-  q.  Civil ilien- 
sten  zu  hoheu  Ehrenstellen. 

J.  B.  Carpuie,  bijilor.  ?<rliatipkU  d<rr  bdcititjitHtit  ZUuu«  ITlü.  TU«  3.  c.  |.  $,  H  iiud  141. 
—  SinapittSy  I.  S.  saÄ.  —  Gauht^  L  8.  ll.H — 36,  —  J,  T.  FtSfiH  «Ämml,  einig,  bistor.  «rSt.- 
tK  KeuFAh  Niicbnclil«n  von  dem  Gwcbkcbie  t.  Kyau»  ZitUu,  (Tft4  cinii  deMiselbwn  Gi^omif.  des 
K^Au>rh«iJ  M«miEihniJi>i('#  0ieAaiDAiioa4oiJli  Görlitz,  ITliH  :  Ufr9  K-  HUaiml».  Kemniu,  I7bd>;  du 
K.  SUiuiuIk  Priedertdor^  1769  a.  rorh^r  schon.  \m  tiBUsItz,  HKgacio.  t76H.  A.  '^^S  u.  (F.  und 
Gt.»ueAl.  düH  K.  ätamiDli,  Qroafldurf  lo  il<r  ZkUulicIicn  Naeble««»  1767.  8.  11^— M  u.  ff.  ^ 
Pauti,  Leb4"[i  ^'ro«»«r  Hs^ldi^n.  V.  Th,  au.*.  —  p.  f/#<jJ/ri7j,  Qcieblecht*'Er»Sbl.  T»b.  2:1.  — 
N.  Pr.  A.-^,  IJ.  K  ^1  u.  V.  ö,  269.  —  Freiherr  b.  Ltdebur,  1.  8.  4M.  —  Si*6macA#r,  1.  Äa: 
V.  Kny.  SchlOM>eli.  -  f.  Aftdinff ,  111.  S.  3lö:  v.  Kay.  —  Tyrof,  th  iO;  f.  Kyaw.  —  W.- 
B,  der  KEchN.  Aunteu,  IL  A6:  ¥.  K.  u,  VEL  ^:  Prc-Iti.  y.  K, 

Ryckpui^chf  Kieckbaseh  (Schild  durch  einen  silbernen ,  mit  drei 
Granatäpfeln  belegten  Querbalken  geth eilt  ■  oben  RoÜi  und  unten  üold, 
ohne  Bildj.  Altes,  niederlausit^isches  Adelsge«cblecht.  nicht  zu  ver- 
wechseln mit  der  erloschenen  märkischen  Familie  v.  Kieckebuf^ch, 
dessen  Namen  ein  gleichnamiger,  dem  Stamme  bereits  1632  zustehen- 
der Sitz  bei  Cottbus  fülirt  und  welches  die  (fnter  Bahrensdort^  Reudnitz 
und  Weichensdüri'  unweit  Lobhen,  Lieskau  bei  Spremherg,  Steinsdorf 
bei  Ouben ,  Wormlage  bei  Calau  etc.  an  sich  brachte.  Nach  Anfange 
des  17.  Jahrh.  kam  die  Familie  nach  Schlesien  und  wtirde  zu  (lold- 
schmiede  und  KundschOtz  im  Hreslauschen ,  zu  Ponimerswitz  und  Röss- 
nitJ!  unweit  Leobschdtz  etc.  begütert  und  Reinhard  v.  K.  —  Sohn  des 
Joachim  v.  K.  auf  Sims dor ff.  Knkel  dea  Keiniiard  v.  K.  auf  Krabhtz  und 
Urenkel  des  Tlioraas  v.  u.  zu  Kickpusch,  verm.  mit  Barbara  v,  Tschert- 
witjS  {wohl  Tschetzwit^)  —  furstl.  Liechtensteinscher  Kath ,  war  1635 
Herr  auf  Reinsdorf  u.  r^mmerswit^^.  Später  wurde  die  Fauiilie  aucb 
in  Ostpreussen  in  den  Kreisen  Pillkallen,  Heiligenljeil  und  tLukelimen 
angesessen,  und  um  die  Mitte  des  18.  Jahrli.  kam  eine  Linie  des  Ge- 
schlechts ins  Scliwarzburgische.  --  Von  den  Sprossen  des  Staiames 
haben  viele  in  der  k.  preuas.  Armee  gestandeiu  Ludwig  Ernst  Christian 
V,  Kyckpusch  —  ein  Solin  des  ftlrstl.  scliwarzb.-rudolstüdL  tJunzlers 
V.  K.  --  starb  1827  alsk.  pr.  Generalmajur.  Die  in  neuerer  Zeit  in 
der  Armee  vorgekommenen  Glieder  der  Familie  waren  Sobne  n.  Nach- 
kommen der  Gebrüder  v,  K.,  von  welchen  der  A eitere  181B  als  übei-st 
a.  B.  starb  und  der  Jüngere  als  Major  1817  aus  dem  activen  Dienste 
trat,  —  Von  den  obengenannten  Gütern  der  Familie  in  der  Nieder- 
lausitÄ  waren  noch  1762  Reudnitz  und  Weichensdorf  und  1790  Lies- 
kau in  den  Hunden  derselben. 

f^HCM,  ächks  DMikw.  (i.  IHf)^!.  —  Sinapiu»,  I.  8.  SU  uud  11  u.  II.  8.  723.  ~  G<mAe. 
t,  S.  lüü'i  :  Kkkiiusfb,  Kyckpusfb.  —  ff^rf^ektimanny  ^n.  Adeltb.  I.  «.  119—28:  mit  W»n 
pt«,  Urkuitdt'ii  Diid  tie^cbUrlitiUf.  u  D«a»iielljeu  Km^mluuic  iiii»trrL  Surum  •  «nd  Abuenur  '. 
»,  14— 4ii.  —  N.  neural.  Uauilb,  1777.  K.  »7ei  u.  1778,  H,  aj(i  u.  '61.  —  a.  Ilelli>uch,  f.  ä.  tiM, 
-  N.  Pr.  A.-L.  jn.  ö  li>7  —  Fr«a  r.  Ud^hur,  \.  Ä.  491.  ^  c  MediHg,  L  H.  iia  und  Hl; 
fiftcli  ÖluapiuA.  —   W.  B.  d.  KÄcb«,  l*lJi*ten,  IV.  5^. 

Kjlim,   Adelsstand   des  Kgr.   Preussen.    Diplom  vom  19.  Milrz 

1738  für  Anna  Magdalena  Kybm.  —  Dieselbe,  eine  Tochter  der  Schwe- 
ster des  damaligen  k.  pr.  rubersten  und  nachmaligen  Generalmajors 
Gerhard  Cornelius  v.  Walrawe,  vermählte  sich  1742  mit  dem  k.  prenss, 
Capitain  v.  Floris  zu  Neisse. 

w.  Hrtlftacti,  t.  «.  717.  -  N.  Pr.  A.-L.  V.  8,  2^.1.  -  Freift.  p.  ledtbur  ,  L  S,  .1^1  - 
W.  B.   der  Pruumi.  UujiKrcli,    Hl.  77. 


^ 


—      B4fi      — 

%  Kjrlm&nu,  Kj^lmniif  Freiherren.     Hi^it^hsireihprrnstanfl,    Biploin 

vom  25,  Sept.  1700*  —  Eine  in  die  Adrhnmtrikel  der  preuss.  Rhein- 
provinz in  (kr  Persion  des  Joliann  Jacob  Freih.  v.  Kylraan,  laut  Ein- 
gabe d.  d.  Düsseldorf.  4.  Juli  1829,  in  die  Cksse  der  Freiherren  unter 
Nr,  83  eingetragene  Fünillie.  —  In  neuester  Zeit  ist  Therese  geh,  Freiiii 
V.  Kylrnann.  Wittwc  des  1851)  verstorbenen  Franz  Freib,  v.  Eynatten, 
Herrn  auf  Derendorf  l»ei  Düsseldorf  u.  k.pr*  Rittm.  a.D.,  Mitbesitzerin 
von  Haus  Anger  u.  llaugniannshausen  im  Kr,  Dilsseldorf. " 

Freih,  p.   li'<ief>itt  ,  I.  s.  4!«  4.  —  ^upplpra,   «tu  Ki*?brii.  WH,   IX    520  r    v,   K,   -   W.  H.    d^r 
i»rcu*»,   Kliüiijprov,   I    Viib.  c;*<,  Nr.   HG  u.  8.  tlG. 

Kyth    ErblamL-österr,  Adelsstand.    Diplom  von  1756  ftlr  Franz 
Anton  Kjtb  Priniator  zu  DeutHchbrod  in  Böhmen. 


Laaba  v,  Rosenfeld.  Erbb-5stGiT.  Adelsstand.  Diplom  für  Anton 
Laaba,  später  k.  k.  Oberst  und  Festun gscn mm andant  zu  Palmanuova, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Rost^ifeld.  —  Zwei  Söhne  desselben ,  A  nton 
Emil  und  Menrad  Laai^a  v.  Rosenfeld,  standen  in  neuester  Zeit  in  der 
k .  k .  Arm ee  als  Hau  j >t  1  e n t e . 

HÄinlN^hriftl.  Ni.tit. 

Labbnn,  Labulm  t  !jebbin,  Lebnne.  Altes,  pommernsches  Adels- 
geschlecbt,  welches  von  dem  Dorfe  Labbun.,  oder  Labuhn  im  I.auen- 
burgischen  den  Namen  annahm  und  aueh  nach  Meklenburg  kam ,  wo 
sich  dasselbe  Lebbin  schrieb  und  dem  alten  Sit^.e  dieses  Namens  im 
Amte  Wredenliagen  den  Namen  gab,  —  Conrad  L.  war  Ratb  des  Her- 
zogs Bogislaus  XHT.  und  der  Bruder  desselben.  Matthias  L.,  zeichnete 
sich  in  den  moscowitischen  und  p(dnischen  Kriegen  aus,  —  Die  Fami- 
lie besäuss  ausser  Lchuhn  auch  Klenzin  unweit  Stolji  und  war  im  Bü- 
towscheu,  naelidem  es  schon  lange  in  Meklenburg  ausgegangen  war, 
noch  1671  angesessen,  um  diese  Zeit  aber  erlosch  der  Stamm. 

Mierael,  8.  49»,  ~  Omthß,  T,  S,  113S.  —  ^.  H^hr,  R.M,.  S,  iftTU.  -  N.  Pr.  A.*L.  tll. 
S,  lOS.  —  Fr«if<err  v.  L«iitfhtir.  M.  S.  l  ti.  UI  a,  298.  —  Si*hmat;htr,  Ul.  163:  v.  LÄbuo*, 
Pommfriich.  —   r.   hfrding,  I.  8,  .^JO  \i,  11, 

Labebaeb«  Labes  v,  Labebacb.  Schwedisdier  Adelsstand,  Di- 
plom vom  27.  Nov.  1652  für  Cliristian  Labes,  mit  dem  Namen:  v.  La- 
bebach.  Derselbe,  gest,  1656  als  Assessor  des  stettinsclien  Conäisto- 
riums  n,  Duniherr  zu  Camin  —  ein  Sohn  des  Christian  Labes,  Senators 
zu  Stettin  —  hinterliess  ans  der  Ehe  mit  Anna  Sophia  Schwalch,  neben 
einer  Tochter,  einen  Sohn,  Christian  (11),  Secretair  der  Fürstentliümcr 
Bremen  und  Verden,  welcher  mehreren  Rdchstugeu  und  dem  Friedens^ 


«^      347     — 

congresse  von  Oliva  beiwolitite ,  mit  Christiana  Eleonora  v.  Schwellen- 
bürg  vermülilt  war  und  lii77,  olme  Nuehkomincn  zn  hinterlassen,  zn 
Stade  starb, 

Lal»€»i  Freiherren  (Schild  geviert  mit  Mittclschildo.  Im  rotlien 
Mittelschilde  eine  ailberne  Lilie,  1  in  Silber  ein  quergelegtes ,  mit  der 
Spitze  rechts  gekehrti^s  Schwert:  2  in  Blan  ein  einwi'irts  gekehrter, 
goldener  Löwe,  3  ebenfalls  in  Blau  drei  Stileke  einer  zerhrochencn  Kette, 
jedes  von  zwei  Hingen.  Die  Stücke  liegen  neben  einander,  das  erste 
und  dritte  schraglinks,  dm  zweite  sclirägrechts  und  4  in  Sillier  ein  Mohr^ 
in  der  Recliteu  einen  Bogen  und  in  iler  Linken  einen  Pfeil  lialtend). 
Freiherrn  stand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  2.  October  ITHti  für 
Carolina  Maria  Elisabeth  verw.  Geh.  Küthin  Labes,,  geb.  v.  Daam  und 
für  den  Sohn  derselben,  Hans  Labes,  —  Erstcre  starb  10.  März  LS  10, 
Letzterer  vermählte  sich  1794  mit  Luise  Caroline,  Tochter  des  1821 
verstorbenen  k.  preuss.  Staatsministei-s  Johann  Enstachiiis  Grafen 
V.  Schlitz,  genannt  Görtz,  wurde  von  seinem  Schwiegervfiter  adoptirt 
und  erhielt  die  KönigL  ErlaubniSwS,  sich  Freih.  v,  Labes,  genannt  Graf 
V.  Schlitz,  zu  nennen  und  folgende  Wappen  zu  filhren:  Schild  querge- 
theilt:  oben  in  Silber  zwei  übereinander  stehende,  schrüglinke .  oben 
dreimal  gezinnte,  schwarze  Balken;  v.  Sehlitis,  genannt  Görtz  nnd  unten 
in  Roth  eine  silberne  Lilie:  liabes.  —  Hans  Freih.  v.  Ti,,  gen.  Gr.  v. G., 
starb  25.  Juli  1831  und  hinterliess  nur  eine  einzige  Tochter,  Johanna 
Cai-oline  Luise,  welche  sich  1S22  mit  Heinrich  Grafen  v,  Basse witz  ver- 
mühlte.  Letzterer  hat  später  mit  seinem  Kamen  und  Wappen  den  Na- 
men und  das  Wappen  seiner  Gemahlin,  welche  23.  Sept,  If^fif*  gestor- 
ben ist^  vereinigt,  b.  Bd.  L  S.  2 Mi  n,  17  im  Artikel:  Bassewitz,  v.  und 
Grafen, 

F.  H^UfraeA,  11.  fl.  1.  -^  N,  l'rriiHft  A.-L.  tll  S.  2  u  194.  —  Fceih.  v.  Udihur,  II.  S.  1. 
—  KuppL  SM  8kbm,  W,  B.  X.  &  u.  XT.  4.  —  W.-B.  dej  Pr-^osi.  llormrcl*.,  II.  it»,  —  Kn^Khkft 
IV.  H,  *i»«-43. 

La  Casa,  Ritter  und  Edle.    Erbländ,-österr.  Ritterstand.    Diplom 

Ton  1807  für  Joseph  Stanislans  La  Casa,  k.  k.  Regienmgsrath  und 
Linzer  Wollenzeug-  und  Tuchfabriks-Dircctor ,  nüt  dem  Prüdicate: 
Edler  V, 

MtgetU  9.  MüAifHd,  Etg-Rd.  8.  Ul, 

Laeafises  v*  Tanbeuaiikher.  Bahmischer  Adelsstand.  I>iplom 
von  1701  für  Peter  Lacasses,  Kammerdiener  des  Herzogs  Gar!  v.  Loth- 
ringen, mit  dem  Prädicate  :  v.  Taubenankher. 

M*ff*nf  u.    Müft{ffiti.  Kr^.-üd.  H    351   und  Ä'J. 

Lach,  Lah,  Laher.    Altes,  in  Oesterreich  im  13.  14.  «,  15.  Jahrh. 

vorgekommenes  Ritter  geschlecht  —  Pilgram  v.  Labe  lebte  1254  und 
noch  12!tn  n.  Haiurich  v.  Lab  tritt  urkumllich  1287  auf.  Später,  1399, 
wurden  Christoph,  Jacob  u.  Martin  v.  Lach  mit  liechtensteinschen  Lehen 
belehnt  u.  Thoma.s  und  Aehatz  v.  Lach,  Gebrüder,  kommen  1413  und 
Christoph  V.  Lach  noch  143ft  vor.  ^-  Das  Geschleclit  war  14r>f>  bereiN 
erloschen  n.  der  Letzte  tles  Mannsstammes  war  wohl  Christoph  v.  Lach. 

WiiA^rtU,  V.  S    3M  uml   r.1, 

Laehemair«      Reich  9  ade  Isstand.    Diplom  von  1594  für  Lambert 


—     348     — 

End  Ilims  Laclieniair  und  Bestätigunpsiliplora  des  der  Familie  zuste- 
henden Adels  Vüiii  10.  Octbr.  1622  für  Frau/.  Lacliemair,  kais.  Ruth 
und  Sc h atzreg! Strato r  mui  für  den  Bruder,  Mattbia'5  L.  —  Auf  Lfrund 
dieser  Diplome  wurde  l.  Jnl.  1740  von  dem  Kurfürsten  Carl  Albert 
von  Bayern  t.ndwig  Gre^'or  Laehemair,  kurbayen  Hafkammerratti,  Miiiiz- 
amts-Cnnimissar  u.  Geb.  Zahlmeister  als  bayer.  Adeliger  ansptescbrieben 
uad  das  Scblösscheii  desselben  ,  Bogenhaussen .  zu  einem  adeligen  Sitze 
erklärt  —  Zwei  S5hne  des  Ludwig  Gregor  v.  Lacbeniair:  Angustin  v.  L*, 
Gommuual  Verwalter  zu  Weilbeim,  geb.  176B  und  Uyaciuth  v.  L.,  geb. 
1770^  wurden  nacb  Anlegung  der  Adelsmatrtkel  des  Kgr,  Baferu  in 
dieselbe  eingelra(?en. 

t.   lantj.  S.  421.  -   WH.    n.    K^r.    Büy.ru,   VI.  74. 

Lacher.  Retelisadelsst>aud.  Diplom  vom  18.  S(*pt  1792  für  Chri- 
atopb  Lacher,  passauiscben  Truebsess  u.  Postverwalter,  —  Zwei  Söhne 
dea  Diplom-Empfilngers :  Alexander  Maria  v.  Laelier,  geb.  1783,  k. 
bayer.  L,ieutenant  und  Alt*ys  v.  L,,  geb.  1786,  k.  bayer.  erster  Land- 
gerich tsassessor  zu  Parsberg,  wurden  uaeb  Anlegung  der  Adelsmatrikel 
des  Kgr,  Bayern  dei^elben  einverleibt. 

•,   Laiiff,  8.  4J2.  -  W,^B,   d.   Kgr.   üoj-n-n.   V(.  7ft. 

Lachmiller,  Frciheri'«ii.  Erbl.-iMerr-  Freiherrn  stand.  IHplom 
von  1720  für  die  Gebrüder:  Johann  Wilhelm,  Franz  Sigmund  und 
Felix  Anton  Lach mi II er. 

Mtfftrief.  MüfftMit,  Erg.*BiL  «.  7tt.    -  >«uppl.  in  Hie  bin.  W.-B    IK-  ft. 

Lachuit,  Rilter*  Erbbind. -ösferr.  Ritterstand.  Diplom  von  IBIB 
für  Iguaz  Lacbni!  ,  galixiscben  Gubernialnith,  —  Der  Stamm  hat  fort- 
gebJttht.  hl  neuer  Zeit  war  Ueiiuich  Ritter  v.  Lacliuit  Rittm.  1.  CL 
im  k.  k,  Adjutanten-Gorps  u.  Julius  Ritter  ?.  L.  Lieuteuaiit  im  10,  Inf.- 
Regiment. 

Megfrle  ».  MüAifrith  H.   V^ü.  —   MitiUir-StJittrjftt.  ü.  O^'sU'Tr.   KftSserlh. 

Lachiiith  V*  Hartenber^,  Laehnitt  v.  H.  (Schild  der  Länge  nacb 
getheilt :  rechts  in  Silber  drei  schwarze  Lilien  über  einander  und  linka 
in  Schwarz  drei  seil  rüg  recbts  über  einander  gelegte,  weisse  Blätter). 
Eni  im  16.  Jahrb.  zu  dem  schlesiacben  Adel  zählendes  Geschlecht,  wel- 
ches im  17.  Jahrb.  wohl  niebt  mehr  vorkam.  —  Joseph  Lachnith 
V.  Hartenberg,  Gauzier  und  Burggraf  zu  Gels,  starb  10.  Sept.  1572. 
Derselbe  wird  auf  j^elnem  Epitaphium  in  der  Schlosskirelie  zu  Gels 
,,Nobilis  et  Clarus  Vir  Joseph  a  l[artenherk,  cognomeuto  Lachnith"  ge- 
nannt Der  Bruder  desselben,  Martin  Edler  v.  Lachuitb,  starb  8.  Märi 
1 584  als  des  l*omsti(\s  zu  Breslau  Pniulatus  Scbohvsticus  «,  der  beiden 
Coli egiatkir eben  zu  Breslau  und  Gross^Glogau  Canonicus. 

Sinapiuji,  I.  8.  &r>e  und  U.  S.  Ul  u.  Deniellien  OUnogrnplii*  U.  8    lüL  -  N.  Pr.  A.-L. 
»1.  S.  l«^4.  —  Frfih.  r   UfUfmr.  II.  R  l.  —  ».  Utdin^f^  lt.  n.  m. 

LackenbaDer  v.  Lackenan.  Erbläud.-österr.  Adelsstand,  Diplom 
von  1737  für  Maximilian  Bernbard  Lackenbauer,  Waiseuraths-Actuar 
und  Zeugen  verhör  s-Gomniissar  bei  den  niederösterreichischen  Land- 
rechten,  udt  dem  Prädicate:  v*  Lackenan. 

Lackmann.  Ein  früher  im  Bremenschen  auBässig  gewesenes  Adels- 


—     349      — 

cht,  dessen  imvollkomTnene  ?>tamTnrpihe  Mushard  mit  Heinrich  dem 
Aeltereo  1510  anfingt.  Diisselbe  ist  wohl  mit  dnr  von  Musimrd  üuletzt 
genannten  (Mhanna  v.  Tjackmanu,  welche  mit  Daniel  v.  Estorff  (auä 
der  bremenschen  Familie  dieses  Namens)  vermilhlt  war,  im  17.  Jahrh. 
erloschen. 

Xfuihard,  H.  342.  -  Siahmachtr,  111.  113:  v.   L«kemNDD,  WeatplilUsch.  —    v.   ^hdlng.  T, 

3.  an. 

Lackner,  LackhnerOf  Edle  Herren  v.  Laekhnerit,  Reichsadels- 
u.  erhläud.-österr.  Ritterst-and.  AdelHdiidoni  vdii  1709  fftr  Georg  Mat- 
tbaeus  Lackner,  Buchhündler,  und  RittiTdiidom  filr  denselben  von  1721 
mit  dem  Prädicate:  Edler  Herr  v.  Lackbnenu 

Ladenbaeh  (in  Schwarz  lUx^r  einem  i^chrä^ rechts  fliessenden  Bache 
ein  Peifasus).  Ein  (Vsterreichisohes  u.  schlesisches  Ädelsgescblecht,  zu 
welchem  der,  H.  Juni  16 IG  zu  Breslau  verstorbene,  gelehrte  Jurist 
Matthaeus  Ladenbach  gerechnet  wird. 

lUnft,  p.  P,  8.  7f{7.  ~  SituiphtA,  X\.  s.  76i,  —  Frtih.  v.  UtUf*t*r^  IL  S.  i,  —  SStbrnacktr, 
IM.  SU, 

Ladenberj<  (Schild  durch  einen  goldenen  Querbalken  getheilt: 
oben  in  B!an  drei  neben  einander  stehende ,  weisse  Rosen  nnd  unten  in 
Roth  drei  mit  den  Sjjitzen  nach  iwten  unfl  gef^en  einander  gekehrte  (die 
äusseren  scbrLlj2:e  gestellt),  silberne  Pfeile).  —  Adelsstand  des  Kgr. 
Preussen.  Diplom  vom  3.  Nov.  1817  für  Jtiliann  Pbilipp  Andreas  La- 
denberg, k.  prenss.  (leb.  Ober-Finanzratli  und  Director  der  General- 
Controic  in  Berlin.  Derselbe,  gest.  11.  Febr.  1847,  war  Präsident  der 
Über-Rechnungskammer  zu  Potsdam  utul  dann  k.  Geh.  Staatsminister, 
Chef  der  /weiten  AbtbeÜung  des  koniprU  Hauses,  Director  des  Krön* 
Fideicomnnssfonds,  Mitglied  des  Staat^raths  ntc.  geworden.  Ein  Sohn 
desselben,  Adalbert  v.  Ladenber*?,  starh  15.  Febr.  1855  als  k.  prenss. 
Staatsminister,  w.  Geh.  Rath  u.  Chef -Präsident  der  Ober-Rechuungs- 
kammer  nnd  ein  anderer  S-dm  war  1837  Oberförster  zn  Woltersdorf 
bei  Potsdam.  Vou  den  Töchtern  vermählte  sich  die  eine  mit  einem 
Herrn  v.  Studtnitz  a.  d.  H.  Schmit>!dorl\  Otlfieier  im  k,  pr.  1.  Gardere- 
gimente  und  die  andere  mit  einem  Herrn  Perrinet  v.  Thauvenay,  später, 
1852,  Major  im  k.  pr,  L  Gardc-Reg.  Der  Stamm  ist  weiter  fortgesetzt 
worden. 

p.   RpUhach,  11    S    y.   -    N.   Pr.   A.  L.   tll,  ^.  7  und    iy,%  und   V.  S.  2*>^l  -    Frtihtfr  w.Lt- 

Ladendoi-ff  Ladendorfer.  Altes,  österreichisches  Rittergeschlecht, 
welches  seit  di^m  13.  Jabrh.  im  Lande  bekannt  wurde.  Das  alte  Erb- 
n,  Stammgut  wnr  Scbloss  und  Durt  Ladendorf,  auch  wurde  ilie  FamiLie 
in  Wien  angesessen  und  gehörte  zu  den  altadeligen  Geschlechtern  der 
Residenz,  —  Reimpreebt  v.  Ladendorf  tritt  urkundlich  schon  1256, 
Albrecbt  v,  L.  129B  u.  Dietericus  de  Laden dorf,  Ministerialis,  1316 
auf.  Der  St^inmi  blühte  noch  in  die  zweite  Hälfte  des  15,  Jahrb.  hin- 
ein, in  welcher  JohaTui ,  insgemein  Hanns  v,  Ladendorf  zuletzt  1471 
mit  seiner  Hausfrau  Chunigund  vorkommt. 

Wi**griU,  V     S.   355— V^ 

LadorfT.    Ein  nur  von  Knauth  unter  dem  meissenschen  Adel  mit 


-^     350     ^ 

der  Angabe:  „Sächsischer  Ankanfft'-  aufgeführtes  Geschlecht,  welches 
zu  Klicken  mi  damaligen  Kurkreise  sass. 

Knatiih,  ti,  &iNj, 

Liimble  v.  Reinertshofen.  Ein  im  17.  Jahrh.  in  der  Pfalz  vorge- 
kommenes Atlelsgeschleclit.  Friedrich  Liiadile  v.  Reinertshofen  war 
j)falz-neubm'g'seher  Geh.  RatU,  Kammerherr  imd  Pfleger  zu  Reinerts- 
hofen mid  die  Tochter  desselben,  Anna  Salnna,  starb  1675  als  Aeb- 
tiäsin  des  Kleisters  Obristenfeld.  —  Die  hier  in  Rede  stehende  Familie 
Ftuinmte  wohl  von  dem  früher  iiürnbei-gischen  adeligen  Patricierge- 
Bchlechte  r.ärable, 

Oaufrr,  II    «.  WU. 

LTimel,  Edle.  Krbländ.-flsterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1812  für 
Simon  Lämel,  israelitischen  Grosshändler  zu  F*rag,  wegen  Beförderung 
des  Commerzes,  mit  dem  Prüdicate :  Edler  v. 

Mefjer{0  p.    mUffhL  Er«.  Bd.  S.  216 

Länser,  Langer  zu  Moos  und  Vestensteiu.  Ein  aus  Stidtirol 
stammendes  Adelsgeschlecht,  dessen  Vorfahren  Pfleger  zu  Hohen-Eppan 
waren.  —  Adam  T.flnser,  des  Erzherzogs  Ferdinands  (Sohn  desK.  Fer- 
dinand I.)  Hofpfenoigmeister ,  erliielt  4.  Ml\rz  1583  ein  Adelsdiplom, 
welches  siiilter,  2.  Jul  1586,  Erüh.  Ferdinand  als  tirolischer  Landes- 
regent bestätigte,  —  Von  den  Nachkommen  wurde  Anton  v.  Länser, 
geb.  1751,  Spediteur  der  v.  Hafnerscheu  Grosshandluug  in  Salzburg, 
hei  Anlegung  der  Ädelsmatrikel  des  Kgn  Bayern  in  dieselbe  einge- 
tragen. 

r.   Lanff,  8.  423.  —  W.-B.  de»  Kgr.  Bayern,  VI.  7ti. 

Läntsenbur^^  Lentstenhurg,  Oesterreichisches  Adels  geschlecht, 
aus  welchem  zuerst  Simtm  Adrian  v.  Läntzenhurg  vorkr>mmt.  Derselbe 
nannte  sich  anfangs  aueh  Edler  zu  Dischingeu  und  wurde  1672  unter 
die  Landstäiide  in  Oher-Oe^triTeich  anfgenommen.  Später  wurde  er 
kais.Rath  undLandrath,  so  wie  auch  niedernsterr.  Regimentsrath.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Genoveva  Renata  v.  Gastheindj  stammte  unter  Anderen 
ein  Sohn,  Johann  Adam  v.  L. ,  welcher  am  Hofe  des  K.  Carl  VL  das 
Amt  eines  Vor&chneiders  versah. 

frfih/'rr  r.  Hoh«neck,  I.  M,  ,S9^   -   Ganh^,  11.  «.  ß02. 

Lär,  Laer,  Lahr,  Aldin^hoven ,  Aldinekhoveit,  genannt  Laer 

(Schild  golden  und  damascirt  oder  auch  in  Gold  ein  kleiner,  grüner 
Schild).  Altes,  westphälisches  Adelsgeschledit,  welches  in  der  Grafschaft 
Mark  und  in  nuderen  Tlonlen  Westphalens,  sowie  spflter  in  der  Provinz 
Over-Yssel  begütert  wurde.  Dasselbe  süss  urkundlich  bereits  1 20ti 
zu  Laer  unweit  Iserlohn,  so  wie  1277  zn  Aldinckhoven.  erwarb  dann 
mehrere  andere  Güter  und  war  noch  IT»  14  zu  Menden  bei  Iserlohn, 
1658  zu  Laer,  1679  zu  Lichtenberg  in  Ober-Yssel  und  1690  zu 
Hardeustein  bei  Boclium  begütert.  —  Das  Geschlecht  soll  ursprüng- 
lich aus  Frankreich  gestannnt  haben.  Hugo  v.  L,  war  am  Hofe  des 
Königs  Heinrich  L  Maire  de  palais  in  der  Provence  und  der  Bruder 
desselben,  Leo.  starb  um  1079  als  Bischof  zu  Marseille.  Carl  v.  L.  war 
Geh.  Staatsminister  unter  dem  Könige  Philipp  IL  August  tmd  Adam 
V.  L.  begleitete  einen  Landgrafen  von  Hessen-Cassel  auf  einer  Reise 
durch  Europa.  Auf  der  Rückreise  blich  er  in  Köln  als  Oberst  der  Leib- 


—     851     — 

wache  des  Erzbischofs,  wurde  1205  Drost  zu  Menden,  erbaute  das 
ScJiloss  Laer  und  wurde  der  Stammvater  Heiner  Familie  in  Deutschland. 
Sein  Soiin  nahm  den  Namen  Aldin^'hnven .  genannt  Luer,  an  und  trat 
nach  dem  Tode  de<^  Vaters  in  die  \\  xlrden  desselben  eiiu  Vun  den 
Nachkommen  war  IJerndt  knrcölnischcr  Hofmeister,  Meitirich  um  140ü 
Ijanddi'ost  des  Ilerzogth-FJugern  u,  West.phalen,  und  Vlucenz  jüUchgcher 
Marschall  und  Generalmajor.  14[>1  blieben  iu  der  Seblacht  bei  Strass- 
burg  drei  Ftriider  ans  diesem  Hanse,  der  vierte  Hnider  i^ber.  Dietrich, 
setzte  deu  Stamm  fort  n.  nannte  sieh  wieder  einfach  :  v,  Laer,  Ein  Nach- 
komme des  Ijetzleren,  Melchior  Dietrich  v.  L..  vermüiiltc  sieb  mit 
Anialie  Clemeiitiiie  v.  Palaad  und  hatte  U\n(  Ti^kditer,  doch  keinen  Sohn 
und  so  erlosch  ndt  ihm  Di 5-*^  der  Maimsstumm  der  Linie  v.  Laer  zu 
Laer.  —  In  neuer  Zeit,  1857,  war  Carl  Friedrich  v.  Laer,  Herr  auf 
Behme  im  Kr.  Herford,  Prov.  Westphalen,  und  ein  v.  Laer,  lleiT  auf 
Jellen  im  Kr.  Marienworder^  Pr.  Westprenssen  :  es  miiss  dabin  gestellt 
bleiben,  ob  dieselben  einer  anderen  Linie  (b'ese^  (Geschlechts,  nder  einer 
anderen  Familie  anuelnJreiL  —  Ausser  tlein  hier  erwähnten  (tescblechte 
kämen  nämlich  in  Wnstphalm  und  am  Niederrhein  noch  verschiedene, 
theüs  adelige,  theils  bürgerliche  F'amilien  v.  Laer.  oder  Laar  vor,  so 
z.  B.  die  V.  Laer  zu  Laerwaldc  im  Rentheimschen,  die  t.  Laer  zu 
Lamslo  in  Ober-Yssel  und  dfe  v.  Laer  zu  Iinei'  bei  Horstmar  im  Mdn- 
stei^schen,  die  jedoch  sämmtlich  vor  dem  17.  dahrh.  erloschen  sind.  Zu 
den  später  noch  genannten  gehören  die  v.  Laer  in  Westphalen,  welche 
nach  8iebmac her,  HL  33,  in  einem  der  Länge  nach  getheilten,  *ioldencn 
Schilde  rechts  ein  rotlies  Aidierkreaz  und  links  eine  rotlie  Bank  führten, 
—  Oei  der  Besitznahme  des  Ilerzogthums  Geldern  tlnrcli  die  Krone 
Preussen  um  1720  n.  1782  blühten  im  Lando  Kessel  iu»ch  die  v,  Laar, 
Herren  zu  ßleryck,  zu  Laar  und  Stockheimschanz.  17S2  besass,  s,  N. 
Pr.  A,  L.  IL  S.  47,  Friedrich  v,  Laer  die  halbe  Herrlichkeit  Bleryck, 
da«  (iut  Laer,  insgemein  die  Stoeheinier  Schanze  geaamit.  /n gleich  auch 
Mayerbof  mit  ZubehiVr  niid  eiulj^e  (fiiter  im  l'fiü/isehen.  Von  den  vier 
Söhnen  desselben,  August,  Carl,  Josepli  und  Ferdiuand  v.  Laer,  stand 
der  Letztere  in  hollündischen  Kriegsdiensten. 

Rfjifriu,  Niederrhi-in.  SiM,  II.  S.  .Vil—Vi.  -  N*  Pr.  A.-L.  IH.  ».  ISS  u.  %.  —  Fuhnt, 
(  S.  ns.  —  Fr*ihfrf  r.  l^dfbnr,  IJ,  8.  »  -  Siehmuchfr .  V.  2,n»nU,  n.  -  ».  Stfinrn^  I. 
TaIi.  iri.  -  «M'-rM*.  Kl.?mniii  -Wrrk  I!.  57,  —  W.^H,  d  Pr.-«**.  Kli.^fnpmfins,  11.  (okhl  im- 
taäUicuHttet  Ailft)   Ti^ly    AI.   Nr.  *;i    II.  S.   na 

Lftfahrlque,  Freiherren,  Kurjjfalzbaverischer  Freiberrnstaud. 
Diplom  vom  11.  Aug.  1775  für  Adrian  Lafabritjue,  knrpfalzbajer,  llof- 
kammer-  und  Commer/ienrath  und  Administrator  zn  Scldeissheim  und 
Forstenried.  —  Der  Sohn  desselben,  Franz  Seraph,  Freih.  v.  h. ,  geh, 
1750,  k,  bayer,  qniesc.  Appellat •Gerichts-Rath  in  München,  wurde 
nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Dayern  in  die  Freiherru- 
classe  derselben  eingetrageu. 

9.  Lanfi,  S.  172  und  71.  —  T^r'/.  n.  Uh.  -  W.-B.  rt«»  K3«ii«r.  Bn><>ro.  Ill-  4«,  wod 
f,    W0ickfrtk,   Alf  Eil      :i.   -   r     fi^fn^r.  htk^nt.   Ad«^!,  T,^h.  43  u    8.   «     -    Kn^*chi^,   [V,   S.  lU 

Laff'ert,  Laffertll,  auch  Ritter  u.  Freiheri^n  {Schild  der  Länge 
nach  getheilt :  rechte  von  Silber  nnd  Schwarz  viermal  qnergetheilt  und 
in  den  beideii  schwiirzen  Abtheil  an  gen  mit  einem  silbernen  Sterne  be- 
legt und  links  in  ßkiu  ein  rechtsgekehrter,  silberner  Hirschkopf  und 


—     382     — 

Hals,  mit  foth  ansgeftclilagf^ner  Zunfl:e  und  &ecbs-  oder  achtendipem  Ge- 
weihe). Reidis-Rittor-  u,  Freilierrnstanrl.  Kaifierlicbes  Bestatipfungs- 
diplotn  rles  der  Familie  zusteheiKlen ,  alten  Adels  vom  7.  Mai  1664 
ftlr  die  Gebrfider  HlnronyTTitis  Wigand.  Georg  und  Friedncli  v.  Laffert, 
so  wie  für  den  Vetter  dei-selbeii ,  Bultba^ar  v.  L. ;  Ritterdiplom  von 
1702  für  Fenünaiid  Albreoht  v.  LalTerdt,  k.  k.  General- Knegs- 
commissar  mit  dem  rrädicate:  Edler  v. ,  und  Freiberrmliplom  für 
den  Sohn  des  Letzteren.  Ferdinand  Anton  Ritter  v.  L, ,  k.  k,  Hof- 
Kamnierratb.  —  Altes,  aus  dem  Stifte  Hilde*3beim  stimmendes  Adels- 
gesddrebt.  dessen  Vorfaliren  im  Hildesbeimii^Lben  die  Güter  Gross- 
und Klein-Lafferde,  so  wie  im  wolfi^nbOitelselien  Amte  Licbtenberf^,  in 
der  Grafseboft  Regenstein  und  im  II alberet Jldtscben  mebrere  Güter  zu 
Leben  trugen.  —  Zuerst  tritt  1303  lleinricb  v.  LalTert  in  einer  Scben- 
kungs'ürkuiide  de*^  Herzot^s  Albert  /m  Braunsdweig  auf.  Spater 
^^Tirden  mehrere  Sprossen  deHStanimes  in  den  grösseren  Städten  Nieder- 
Sacbseug  oft  zu  Ricbtei-n  und  Stadt-Obersten  bestellt  und  von  diesen 
gewann  in  der  hildesbeimscben  Stiftsfehde  der  Bürgermeister  Heinrich 
V.  L.  bei  dem  bleckenstädter  Damme  den  Sieg  über  den  Herzog  Hein- 
rieb zu  Brauüscbwei^'LOneburg.  Die  Nacbkommen  desselben  folgten 
in  den  Lebengütern  im  Hildesheimschen  ijnd  Lüueburgischen.  Von  Jo- 
hann I.  V.  L.  stammte  BarthoM  U,  gest  1552,  von  diesem  Barthold  Hl. 
und  von  Letzterem  Georg,  gest  1648.  Von  Georges  Söhnen  stiftete  der 
älteste,  Hieronymus.  gest.  1681,  von  seinem  Gute  Wittorf  im  Li ne- 
burgisehen  ein  Fidei-Commiss,  der  zweite,  Georg  (H),  neb.  1683,  Bom- 
ben' zu  Brandenburg,  wurde  durch  seinen  Snhn,  Hieronymus  Wi^and, 
gest.  1 659 ,  Herrn  zu  Lebsen  iui  Mekleuburgischen.  k.  grossbrit^iun. 
u,  kurbraunschw.  lüneburg.  Geb.  Kammer-  u.  Regier. -Rat  h,  der  Stamm- 
vater einer  gUederreicheu  Naclikomnienschaft  u.  der  jüngste,  Friedrich, 
gest.  1668,  fürstl.  württemb.  Oberhofmeister  n.  Murschall,  Gesandter 
am  k.  franz.  Hofe  etc.  erhielt  als  Herr  auf  Bürggrub  1667  die  Auf- 
nahme in  den  fränkischen  Reichsritter  -  öanton  Steigerwald ,  so  wie,  da 
derselbe  ohne  Nachkommen  blieb,  die  besondere  Begtinstigung,  die  den 
fränkischen  Reichsrittergliedern  zustehenden  Vorrechte  auch  auf  seinen 
Erben  u.  dessen  Nachkommen  überzutragen.  Uni  dieser  Rechte  iheil- 
haftig  zu  werden,  liess  Friedrichs  Erbe,  der  Sohn  seines  Bruders:  Hie- 
ronymus Wigand ,  s.  oben ,  kurhannov.  Geh.  Kammerrath ,  Herr  auf 
Lehsen  und  Wittort,  dessen  Nachkommenschaft  dauerad  fortgeltlüht  hat, 
mit  seinen  Briidern  u.  seinem  Vetter,  wie  angegeben,  1664  den  alten 
Adel  seiner  Familie  bestätigen.  —  F'ine  jüngere  Linie  begab  sich  1620 
nach  Ungarn  u.  trat  zu  der  röm.  cathoL  Religion  über.  Aus  dieser  Linie 
erhielt  Ferdinand  Albrecht,  s.  oben,  —  Sohn  Johannas  IT.  —  äen  Reichs- 
ritterstand,  erwarb  die  noch  jetzt  seinen  Nachkommen  zustehenden 
Herrschaften  Zaba,  Ocza,  Sauri  und  Harrasti  u,  sein  Sohn,  Ferdinand 
Anton,  s.  oben,  brachte  den  ReichsfreibeiTustand  in  die  Familie.  —  Zu 
Ende  des  17.  u.  im  Anfange  des  18.  Jahrb.  erwarb  das  Geschlecht  be- 
d<»nteude  Gflter  in  Mekleidmrg  u.  vier  Gebriider  v.  LafFert :  Gotthardt 
Wilhelm  auf  Dammeretjz.  Hauptmann  u.  später  Landrath,  Carl  auf  Gross- 
Wellzin,  Brost,  Friedrich  auf  Lebaen  u,  Ernst  auf  Schwechow,  erhielten 


i 


—     3Ö3     — 

1801  die  Indigenatsrechte  des  alten,  eingebornen  meklenbiirgischen 
Adels.  —  Der  Stamm  bat  in  Hannover,  in  Meklenburg,  Oest erreich  u. 
Ungarn  fortgeblüht,  gehört  im  Kgr.  Hannover  durch  Besit2  des  Gutes 
Wittorf  zu  dem  ritte rschaftliclien  Adel  der  Iftneburgischen  Landschaft, 
besitzt  in  Mekleabnrg  die  Rittergtlter  Lehsen ,  Garlitz ,  Banzin,  l>arse* 
now,  Danimeretfi  u,  Schwechow  n.  sitzt  in  Ungarn  noch  auf  den  oben- 
genannten vier  Herrschaften.  —  Die  Stammreihe  der  jetzt  in  Meklen- 
burg  u-  Hannover  blühenden  Linien  ist  folgende :  Hieronymns  Wigand 
V.  L.,  s.  oben,  gest.  172B:  Maria  Margarethe  v,  Fabrioe;  —  Georg 
Ludwig,  gest.  174L  Herr  auf  Lehsen,  h.  braunschw*  wolfenbütt.  Ohej- 
Uauptmann:  Elisabeth  Dorothea  v.  Braunschvveig;  —  Gotthard  Leonhard. 
gest  1789,  Herr  auf  Lehsen,  Schwechow,  Dammeretz  u.  Gross- Weltzin, 
k.  grossbritiinn.  u.  knrbraunsch.-lüneb.  Ober-Haniitraann:  Anna  Luise 
Grf.  V.  Kielmanscgge; —  Ludolph  Friedrich,  Otto  Wilhelm  u.  Carl,  Ge- 
brüder u.  Stiller  dreier  Linien.  Ludolph  Friedrich ,  gest.  1 808,  Herr 
auf  Lehsen,  k.  grossbritaan.  u,  kurbraunschw.-lüneb.  Hof-  und  Cjinzlci- 
rath  in  Celle,  verm.  mit  Fri^-dcrike  GrL  v.Grote,  gründete  die  lehsener 
Linie;  Otto  Wilhelm,  gest  18 Li,  Herr  auf  Dammeretz  u.  Banzin,  h. 
meklenb. -schwer,  Landrath,  verm*  mit  Amalie  v.  KraÖt ,  wurde  Stifter 
der  Banziner  Linie  u,  Carl^  gest  1840»  Herr  auf  Schweckow,  k.  bann. 
Drost,  verm.  mit  Caroline  v,  Woldegk,  gründete  die  schwechower  Linie. 

—  Haupt  der  lehsener  Linie  war  in  letzter  Zeit :  Freib.  Ernst  August, 
geb.  1792  t  —  Sohn  des  Freih.  Ludolph  Friedrich  —  Senior  der  Fami- 
lie, Herr  auf  Leh&en,  Garlitz  u,  Wittort',  k,  hannov.  Cav.'Officier  a.  D^ 
venn.  mit  Auguste  v.  Könemann,  gest.  183(*.  —  Dei*selbe  hat  nur 
zwei  Schwestern  :  Friederike  vcrw*  Frau  v.  Rantzau,  geb.  179  4  n,  Julie, 
verw.  Freifir.  v.  Laffert,  geb.  1 797,  —  Das  Haupt  der  banziner  Linie 
ist:  Freib.  Wilhelm,  geb.  1828  —  Sohn  des  1840  verst  Freih.  August  L 
p^ossb.  meklenb.  Geh*  Regien  -  Raths ,  aus  der  Ehe  mit  Julie  Freiin 
V,  Laffert,  geb.  1797  u.  Enkel  des  Freih.  Otto  Wilhelm  —  Herr  auf 
Dersenow,  h.  »acbs.  meining.  Kammerherr,  verm.  1835  mit  Frida 
V.  Stern,  geb.  1835,  Der  Bruder  desselben,  neben  einer  Schwester, 
Frida  verw.  v.  Sprewitz,  ist:  Freih.  August  (11.)  geb.  1830,  Herr  auf 
Banzin,  vermählt  1858  mit  Seiina  v.  Retzow,  geb.  1837.  —  Von  den 
beiden  Brüdern  des  Freiherrn  August  (L)  vermählte  sich  Freiherr 
Friedrich,  geb.  1792,  Herr  auf  Dammeretz,  h.  sachs.  mein,  Kammerh. 
u.  Oberscheuk,  mit  Bertha  Freiin  v.  Laffert,  schwechower  Linie,  geb. 
1808,  aus  welcher  Ehe ,  neben  zwei  Töchtern:  Freiin  Clotilde,  geb. 
1832j  verm.  1854  mit  Adolph  Freih.  v.  Stenglin,  grossh.  raeklenburg- 
schwen  Kammerh.  u.  Hausmarschall  u.  Freiin  Constanze,  Conventualin 
d.  ftdel.  Klosters  Medingen,  ein  Sohn  stammt:  Freih,  Victor,  gebJ838 

—  u.  Freih.  Carl,  geb.  1795,  ist  k.  dän.  Major  a.  D.  —  Haupt  der 
schwechower  Linie  ist:  Freih.  Hermann,  geb.  1810  —  Sohn  des  Freib. 
Carl  — Herr  auf  Schwechow  u.  Cjausenheim.  grossb.  meklenb.  Kam- 
merh. Die  drei  Brilder  desselben  sind  :  Freih,  Carl,  geb.  181 1,  k,  ban- 
nov.  Steuer-Director  zu  Celle,  verm.  1845  mit  Clara  v.  der  Wense-Hol-' 
denstedt,  geb.  1825,  aus  welcher  Ehe  vier  Söhne  u.  \ier  Töchter  stam- 
men: Freih,  Richard,  geh,  1818,  k.  k.  OberstlieuL  in  d.  A.,  verm,  mit 

M»UChk§,  Denuth.  Adeli-Ltz,  V,  23 


—     354     — 

Pauline  Gil  v.  Rechberg  u.  Rothenlöwen ,  geb.  1837  u.  Freih.  Julius, 
geb.  1822,  grossb.  mekleuli.  schwer.  Kaininerh,,  verm.  1H50  mit  Frida 
Freiiii  V.  Kalilden,  geb.  1828,  iius  wdclier  Ehe  zwei  Töchter  u.  ein  Sohn 
entsprossten. 

pftfßngfr.  IT.  6.  9,14—42.  —  Buitwtr,  Innth.  r^trlc - G«sclil.  Fol.  Rr.  —  Siifertt  ■d«t 
SuiurDtar.  [V.  Kr.  12.  —  Ihmhe,  11.  8.  602—4,  —  r.  Heftr^  B,  ir.ft^  —  HöncheimanH,  SiAtam- 
u.  JLbnentardii,  T.  47.  —  Meff«rU  t.  Mühlfetd,  Krn.'B4.  S.  IßT,  —  N.  Preuss.  A.  L.  V,  fl.  «96. 
Frrih.  v.  d.  Knitstbetk,  8,  185  u.  8«.  —  Frtifi.  *.  ttdtbur  ^  IL  S.  2.  —  Geu.  Tucttenb*  d. 
frclherrl.  Uäu^pr.  1959.  8,  3U*--403.  I8«l.  8.  »94-99  a,  \U1.  ß,  |3«-4Ü,  -  r.  Mtding,  U 
ö.  Sa7-2^.  —  T^rof.  lU,  33.  —  Meklonb,  W.-B.  T»b.  2t*.  iNr,  M>6  ö.  S.  ii  u.  Sfi.  _  W.-B. 
4l.  Kki-,  Haimov.    D.  2  u.  8.  Ö,  ~  Jf«^«**"*,  HL    8.    2ß<J    u.    67.   —    p,   Hefn^r^  linnnov.  Add, 

La  Fontaine  \%  HeMenfeld.  Erbl. -österr.  Adplsstanrt,  Diplom 
von  1774  ffir  Kmaiiuei  de  ki  Fontaine,  k.  k.  Oberstlieutenant  im  ersten 
Ranal-Keginienle.  Jtiit  dem  Prädiciite :  v.  Heldenfeld. 

La^e^  V.  der  Lage»  v.  d.  La^e»  iu^enaniit  Doniebni*g  (Schild 
quer  geth eilt :  oben  in  Gold  eine  schwarze  Bremse  u.  unten  in  Grün 
drei,  2  u,  1,  rothe  Kosen).  Altes,  westpbiiÜschcs  Adelsgesehlecht,  eines 
Stammes  u.  Wappens  mit  der  Fninilie  v.  Asche  brock,  s.  Bd.  l.  S,  121, 
welchem  in  der  Grfifsrliaft  Mark  zn  Büderich,  Nicrhofen  u.  Wandhofen 
sass  u.  wohl  bereits  im  Ki.  Jahrb.  ansf^estorben  wai*. 

Frtihrrr  p.   J.edtfut ,   IL  hi.  2.  —  e.    Sttumti,  i'nh,  41».  Wf.   Jf*, 

Laij^e,  V.  der  La|^  (Schild  mich  Siegeln  der  Länge  nach  getheilt: 
rechts  ein  an  der  Theiiungslinie  angeschlossener,  halher  Adler  n.  links 
drei  oder  \ier  Qaerbidken.  Der  llelnisehmnek  ist  nach  Abdrücken  von 
2wei,  dem  Stiche  nach  anscheinend  der  ei*sten  Hälfte  des  18.  Jalirh.  ge- 
hörenden Petschaften  verscliieden.  Das  eine  kleinere  u.  ältere,  mit  der 
Umschrift:  K  IK  C.  v.  d.  L.,  hat  im  Schilde  links  drei  Querbalken  und 
auf  dem  Helme  einen  .  die  Saciisni  liiikskehrendeu.  geschlossenen  Ad- 
lersilug,  das  zweite  mit  der  Ilmschrift:  L.  V.  \\  1).  L.  zeigt  im  Schilde 
links  Tier  Querhaiken  u,  der  gekr^mte  Helm  tnigt  rechts  einen  Adlera- 
Hügel  u.  links  eine  aufreck tgestellte.  offene  Breuise).  Ein  noch  in  die- 
sem Jalirh.  im  Kgr.  Preussen  vorgekommenes  Aflelsgeschlecht,  welches 
nach  dem  N.  Pr.  Adelslexicou  aus  Sucbsen  stammen  soll ,  doch  findet 
sich  dasseihe  in  den,  der  Redaetioia  vorliegenden  Nachrichten  über  den 
siicbsischen  Adel  nicht.  —  2u  diesem  (J eschler hte  gehörte  Wilhelm 
V.  d,  L.,  welcher  180B  im  k,  preu.ss.  Regini.  Frin;^  \\  Oranien  stand> 
dann  pensionirt  wurde  u,  1814  starb.  Ein  Sohn  desselben  war  wohl 
Wilhelm  v,  d.  Lage,  welcher  sich  1835  in  Charlottenburg  mit  Emilie 
Uohrlack  vermiiblte. 

N.    Pr.  A.'t.   nr  S.   i95.  —   Freiherr   r.    Udehur^  IL   S.   2. 

Lagelberg.  Eins  der  ältesten  niederösterreichischeu  RitterstÄuds- 
geschlechter ,  dessen  Ursprung  nach  den  Matrikeln  nicht  bekannt  ist. 
Dasselbe  hesass  scliou  über  dreihundert  Jahre  das  Gut  Harmamistorf, 
so  wie  Wiesenreuth,  Nieder-Konndorf,  SchickeTdiof,  Moblbach  etc.  — 
Jörig  oder  Georg  Lagelberger  von  Harmannstorf  lebte  1450  u.  hinter- 
liesa  aus  der  Ehe  mit  Ursula  Schweinthaler  aus  einem  alten  ritterlichen 
Geschleclite  in  Bayern,  neben  drei  Tüchtern,  zwei  Silhne:  Sigismund  u. 
Johann.  Dieselben  setzten  den  Stamm  fort,  welcher  noch  in  das 
19.  Jahrb.  hinein  blühte  u.  den  freiherrb  Titel  führte.    Von  Franz  Jo- 


i 


^     3«6     — 

seph  T,  Lagelberg  auf  Harmannstoii" .  Herrn  zu  Niecler-Nonflorf,  kais. 
Truchsess  u.  später  w.  MtiTidschenk,  stamnite  aus  rkr  E!ie  mit  Mfiria 
Rosiua  Freiin  v.  Le) ssor  ein  Sohn:  Freilu  Job^iin  Ulrich,  welcher  als 
k.  k.  OberstUctitcnant  17(>5  pensionirt  wurde  u.  1772  starb.  Am  seiner 
Ehe  mit  Maria  Anna  Freiin  v.  Haekelherg  entspross  eiu  Sohn :  Freih^ 
Johann  Neponiuk.  welcher  ab  der  letzte  Sprosse  seines  alten  Stammes 
noch  uach  Anfange  des  19,  Jahrb.  un vermählt  zu  Zwetl  lebte, 

WiMffritU  V.  S.  3^*>-63. 

Lagerstrom.  Schwedischer  Adelsstand.  Diidom  vom  29»  Januar 
1691  ftlr  Magnus  Lagerström,—  Yon  den  Nachkommen  desselben,  welche 
In  Vorpommern  noch  1710  m  Gostow,  Jargelin,  Kurow,  Menzlin  und 
Salchow  begütert  waren,  traten  Mehrere  in  die  k.  prenss.  Armee.  Ein 
Hauptmann  v.  L.  im  Regim.  v.  Zastrow  starb  1806  an  seinen  Wunden. 
Eiu  anderer  v,  L.,  früher  Hauptmann  im  Regim.  v.Diericke.  war  1827 
Oberstlieutenant  u.  Chef  des  1*J.  Infant.  -  Regim.  -  Garnia. - Compagnie ; 
ein  Oberstlieutenant  a.  D.  v.  L.  lebte  1846  in  Danzig;  ein  Major  v.  L. 
war  um  1S5B  Commandeur  des  3.  Bat.  des  27.  Land w»  -  Regiments  ia 
Ascberaleben  u.  um  dieselbe  Zeit  diente  ein  Lieut.  v.  L.  im  10.  Land- 
wehr-Regimen te. 

Vapenb.  ftldd     \U. 

Lago ,  dal  Lago  v.  Hternfeld.  Reichsadelsstand.  Diplom  von 
1781  für  Leonhard  dal  Lago,  Seidenhündler  zu  des  in  Südtirol,  mit 
dem  Prüdicate :  v.  Sterufeld*  —  Der  Stamm  hat  fortgeblilht.  Zu  dem- 
selben  gehört  jetzt:  Dr.  Carl  dal  Lago  v.  Sternfeld  >  BezirksailJunct  in 
Cles.  — 

MffffrU  V.   Mühi/pid,  Erg.. Bd.  fi.  Afy2.    —    Tiroler  HjinfJImrli  rtrr  R<'l.örd.'n.  ISfiJ,  ?i.   40, 

Labr,  V.  d.  Lahr  (Schild  durch  einen  mit  drei  Ringen  belegten 
Querbalken  getbeilt:  ohea  ein,  eine  Hopfenstange  haltender  Löwe  und 
unten  ein  dreihügeliger  Berg  n.  auf  demselben  ein  grUnes  Dreiblatt  1. 
Ein  aus  Holland  in  Folge  der  Rehgionsunralien  unter  dem  Kurtilrsten 
Friedrich  Wilhelm  von  Brandenburg  in  die  Marken  gekommeiiesÄdels- 
geschlecht^  welches  sicli  in  der  Stadt  Brandenburg  niederliess.  Aus 
demselben  stammte  Heinrich  v.  d.  Lahr,  welcher  18 Hi  zu  Neisse  als  k. 
pr.  Generallieutenant  u.  Chef  des  Mineurcorps  starb.  Mit  demselben 
aeheint  der  Stiunm  eriosclien  zu  sein.  Sein  Vater ,  Sigismund  Caesar 
Y.  d.  Lahr  kam  aus  Frankfurt  a.  M.  als  Kaufmann  nach  Berlin  a.  starb 
1783.  —  Zu  diesem  Geschlcchte  gehörte,  dem  Wappen  nach,  1789 
Jobst  Rayraout  v.  d.  Lahr  de  Smet  Baron  de  Goppel  (Baronie  imWaadt- 
laude. 

pÄiiih*nn  d.   ptttmt.  H<^fre»t  J*  8-  ß^    —   N,   E*r.  A.-L.  fö.  ».  IM    —  FV*#fA.    ».   L*d^bur, 
L   0.  3. 

Lahrbuacb  (in  Eoth  ein  Äpfelbaum  mit  Früchten  u.  auch  Schild 
quer  getheiltr  oben  in  Silber  ein  Tannenbaum  und  unten  Blau,  ohne 
Bild).  Ein  aus  Süd-Deutschland  stammendes,  im  Kgr.  Prcussen  schon 
seit  der  Mitte  des  18.  Jahrb.  vorgekommenes  Adelsgescblecbt,  aus  wel- 
chem mehrere  Sprossen  in  der  Armee  standen,  und  welcbes  auch  noch 
über  die  Mitte  des  19.  Jahrh.  blühte.  Ein  v.  Lahrbusch  war  um  1857 
Prem.  Lieut.  kn  31.  Landwehr*Regimente. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8,  1196,  —   FreiÄ.  p.   UtUhur,  H-  S.   S. 

23* 


—     356     — 

Laich ariUii^ er  v.  Elcbaperg  nntJ  Lu/Jg^nad.  Erliländ.-öst^rr, 
Adelsstand.  Diplom  von  1742  fllr  Zadiums  Anton  Laichardinger, 
Uüterhauptmann  des  Ilmiptscidosscs  Tirol,  mit  dem  Prädjcate:  v.  Eichs- 
perg  und  Luzlgnad. 

Lftüubekliover  v.  Laimbekhoveii.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1718  für  Jobann  Ferdinand  Laimbekbover,  wegen  seiner 
Dienstleistung  bei  Wirtböchafts-Aenitern  und  Herrsdiafts-Kanzleien, 
mit  dem  Prädicate;  v*  Laimbckhoven. 

MejtrU  9.  Mühl/elä,  §,  21R, 

Laimbmch  v.  Epurg,  Eppiirg*  Freih*  Keichsfreiberrnstand.  Dipl 
vom  24.  März  1717  für  Franz  Carl  Laimbrticb  v,  Epurg,  k.  k.  General - 
Feld-Wachtmeister.  Derselbe  v^ar  von  1718  bis  x723  Inhaber  des 
jetzigeu  k.  k.  22.  Inf. -Regiments  und  der  Militair-Sclieraatismus  nennt 
denselben :  Laimbreck  Freib,  zu  Epiirg. 

,tJ  M*ri«rlt  ff.  MüAlfHd,  8.  6t.   ~  Qene«l.  Tjuctienb,  d.  rn'iti.   Uitiaer,  l»i9.  H,  ü3». 

Lainii  V.  Üedina ,  Ritter.  Erblfind.-tVsterr.  Ritterstand,  Diplom 
mit  dem  Prüdicate :  v.  Defliua,  —  In  ncufr  Zeit  h'bte  Friedricti  LaimI 
Ritter  v,  Dedina  als  k.  k.  Oberst  in  d.A.  zu  Raab;  Ab^xander  L.  Ritter 
V.  D.  wai'  k.  k.  Generalmajor  u,  Alexander  (II)  und  August  L.  Ritter 
v.  D.  standen  als  Lieutenants  in  der  k.  k.  Int'ajiterie. 

HAHdüehriflUcl'ie  Notiz. 

Laimprtich  zu  Eppurg  und  Jndliuj^feM.  ErbL-^österr,  Adela- 
siand.  Diplom  vom  19.  Jan*  1731  für  Michael  Joseph  Laimprncher, 
Pfleger  zu  Reiffenstein  und  Admodiator  der  Commeiule  zu  Störzlng 
mit  dem  Namen  und  Prüdicate:  v.  Laimprucb  zu  Eppurg  und  Jüd- 
lingsfeld.  —  Der  EmptUnger  des  Diploms,  welches  auch  als  Adels-Be- 
stätigungsdiplom  uufgefülut  wird,  war  ein  Vetter  des  im  vorstehenden 
Artikels  genannten  Generaifcld Wachtmeisters  Franz  Carl  Laimbruch 
V.  Eppurg.  Der  Vater  desselben,  Paul  Laimp rucher,  hatte  vom  K.  Leo- 
pold L  1689  das  adelige  Kunkellehen  Jadlingsfeld  erhallen. 

UeifgUt  e,   Mühi/fitd,   Ergiku]£,'Bd.   8.  35^.    —    (!*u«al.  Tisckeiib.    d.  freih.   HÜLi<«er,    l«4i». 

Lakitpieh  v%  Drenafeld.  Erbländ.-nsterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  17(>7  für  Georg  Lakupich,  k.  k.  Obei-sttieutenant  u.  Commandanten 
des  Warasdiner  St.  Georger  Regiments,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Drena- 
feld.  — 

ite^jtrle  p.    htühiftUU  Etg.-ttd.  8.  J52  und   SS. 

LalandOf  de  Lalande.  Altes,  französisches,  zu  der  französischen 
Coionie  in  Berlin  gehörendes  Adelsgesclileclit.  —  Laurence  de  Lalande 
war  1837  französischer  Conaul  zu  Stralsund  und  ein  Sprosse  des  Ge- 
schlechts 1B55  Geh.  Bechnungsratli  und  Gaivnison-Verwaltungsrath  in 
Berlin, 

N.  Pr.  A.-L.  ril.  6.  196.  —  Frtih.  9.   Udfftmr,  U.  S.  3. 

LaJewie^  (Schild  der  Länge  nach  getlieilt:  rechts  in  Blau  an 
einem  grünen  Stiele  mit  vier  Blättern  zwei  weisse  Sternblumen  und  links 
in  Roth  ein  halber .  schwarzer  Adler,  begleitet  von  zwei  goldenen  Ster- 


-^     357     ^ 

nen,  dem  oiiieii  <jl)en  und  dem  andi?ren  untoii).    Adelsstaart  des  Kgr. 
Preussen.    IJpbcr  das  Diplom  fehlen  alle  Anjiraben. 

Lalliclj,  Grafen.  Erhl.-östcrr. , Gräfe ii^t and.  Diplom  von  1717 
für  die  Gebriider  Franz,  Tnijan  und  Clinstdpli  Lallicli. 

Lama  v.  u,  zu  PixeiiliaiiBeii ,  Ritter.  Heicbsritterstand.  Diplom 
von  1708  filr  Mi(:baeK  Johann  und  Joseph  v.  Lama  aus  Tirol,  mit  dem 
PrMicate:  v.  u.  zu  Pixeiibausen. 

Xjamb  nnd  SchwjuT.enberg,  Diplom  vou  1716  far  die  Oebrftder 
Martin  und  Johann  Andreas  Lambe,  mit  dem  Kamen :  t.  Lamb  und 
Schwar/enherj:?, 

Lamber^f  Orafeu  und  Piirsten,  Reichsgrafen-  und  Fürsten  stand. 
Grafendiphini  vom  5,  Sept.  HUI  iiher  die  10.  No%^  l{i3f)  erfol^^e  Er- 
behäng  in  lien  iteichsi?rafenstanfi  für  Johann  MaxiniUian  Freib.  v.  Lam- 
berg.  kaiserl,  ReicbsbofratlK  und  ftir  den  Bruder  desselben,  Johann 
Freib.  v.  L. ,  (*esterreiehisclier  Linie,  und  ftlr  die  gesamnite  Nüchkoni- 
menschaft  derselheti.  und  Diplom  vou  IBCw  fflr  die  Gehrüder  Georg 
Gottfried  und  Jolninn  Weiekanl  Freih.  v.  Lamher«? ,  so  wie  für  noch 
mehrere  anden/  Anverwandten  aus  denj  Krainisehen  und  Österreicbi- 
scben  Tiinien  des  Hauses  Lamherf^,  und  Fiirstendiph>m  vom  K  Mai  1707 
fnr  Leopold  Mattliias  Grafen  v.  LamberjT,  Aolterer  österreiciiiacher 
Linie,  aus  allerhöchst  eigener  Bewegung,  unter  Beleljunng  mit  der 
reichsfflrstlichen  Landgrafschaft  Leuchten berg  und  zwnv  nicht  allein  für 
sich  und  seine  nn'lnnlicben  Naehkommon  nach  dem  Rechte  iler  Erstge- 
burt., sondern  auch  mgleicb  nacb  ErHischon  seiner  Nacbkommenscbaft, 
für  alle  von  Jobann  Maximilian  (jt.  v.  Lamberg,  s,  oben,  entspriessende 
Nachkommen,  wie  dieselben  der  Ordnung  nach  folgen  wilrden.  —  Altes, 
urspiilnglieh  niederösterreichisebes,  nicht,  wie  Einige  annehmen,  krai- 
niBches  Herrenst-andsgeschlechl.,  welches,  wie  Jacob  Freih.  v.  Lamberg, 
welcher  1559  zuerst  die  Geschichte  u.  Stammreibe  seines  Geschlechts  zu» 
sammenstellte  und  wie  auch  Gr.  v.  Wurmbrand,  Collect.  Geneal.-bistor., 
C.  15,  S.  .32,  angegeben,  vor  Alters  v.  Ttittersberg  hiesg,  nachdem  aber 
ein  Sprosse  des  Stammes  an  einem  Fusse  lahm  geworden  und  den  Bei- 
namen: der  Lahme  erhalten,  sollen  die  Seinigen  mit  ihren  Nachkommen 
die  Lambcrge  genannt  worden  und  dieser  Name  dem  Geschlechte  ge- 
hlieben sein.  —  .Vollrath  L.  Herr  zu  Lamberg,  gest  1177,  war  To- 
parcha  in  Oesterreich ,  wo  seine  Vorfahren  schon  sesshaft  gewesen  und 
Wilhelm  L  schon  1330  in  NiedeTösterreich  mitFelss,  Abbtstorf  und 
Enkhabrunn  begntert  war.  Vollrath  l.  kommt  mit  Walther  v.  Lamberg, 
Vollrath's  Sohn,  oder  Bruder,  urkundlich  lUil  als  Zeuge  vor.  und 
Walther  lebte  noch  1187.  —  Von  W^ilhehn  L  .  welcher  1322  in  der 
Schlacht  bei  Mtihldorf  in  Bayern  für  K.  Frieddch  .  den  Schönen,  von 
Oesterreich  gefoehteii,  verm.  mit  Jertha,  oder  Jntba.  insgemein  Gauhze, 
beginnt  die  ordentliche  Stammreihe  des  Geschlechts  und  der  Sobn  des- 
selben, Wilhelm  IT,  von  Vollrath  L  im  7.  Gliede  stammend ,  liess  sich 
zuerst  in  Krain  nieder.    Derselbe  erhielt  durch  Vermählung  mit  Die- 


—     368     — 

nmth  V.  Podwein,  Erbtocht4^r  des  ^icolaus  Podwein,  ansehnliche  Güter 
und  drei  Söhne  aus  dieser  Khe:  Balthasar,  Georg  und  Jacob,  theilten 
1414  das  TÖterliche  Erbe  und  stifteten  drei  Linien  des  Geschlechts  und 
zwar  Balthasar  die  ältere .  Georg  die  mittlere ,  und  Jacob  die  jüngere 
Hauptlinie.  —  Balthasar,  Pfleger  in  Lackh ,  venn.  mit  Manisch  v»  Ap- 
falterer,  hinterliess  zwei  Söhne :  Georg  und  Andreas,  und  von  Erst  crem 
stammen  die  Hauptlinien  stu  Ortenegg  und  Ortenstein,  so  wie  sflmmtliche 
fürstliche  und  gräfliche  Linien  in  OesteiTeich ,  Steiermark  und  Bayern 
ab,  Andreas  aber  pÜanzte  mit  Margaretha  v.  Zobelsperg  durch  seine 
Söhne ,  Johann  und  Gregor ,  die  Linie  zu  Schneeberg ,  Sauenstein  und 
Willengrain.  Beide  wurden  1524  mit  den  HbriRea  Anverwandten  in 
den  Freiherrnstand  versetzt  Johann  starb  ohne  Nachkommen,  Gregor 
aber  setzte  die  Linie  fort,  doch  starb  liieselbe  im  17.  Jahrb.  mit  Her- 
ward Freih.  v.  L,  aus.  —  Georg  —  ältester  Sohn  Balthasars  —  gest. 
1499,  pflanzte  durch  zwei  Söhne,  Joseph  u.  Caspar  Ol.,  die  filtere  Haupt- 
linie fort.  Josephs  Nachkommenschaft  hiess  die  Orteneckische  Neben- 
linie, die  mit  dem  Grafen  Joseph  Felix  Adam  1795  ausgegaugon  ist. 
Die  Nachkommenschaft  Caspars  III.  erhielt  den  Namen  i  Orteneckische 
Hauptlinie.  Casjiar  HJ.,  gest.  1544,  erlangte  mit  seinen  Brüdern  1492 
den  Freiherrustand  und  ftir  sich  und  seine  Nachkommen  das  'Obcrst- 
Erblaiid-Stallmeister-Amt  in  Kraiu  und  der  windischen  Mark.  Aus 
zweiter  Ehe  mit  Margaretha  Lajig  v*  Wellenburg  entsprossten  drei 
Söhne,  von  weleben  nur  der  zweite,  Sigismund.  gesL  1^19,  den  Stramm 
fortsetzte.  LeUsterer  hatte  aus  ei*eter  Ehe  mit  Siguna  Eleonora  Freiin 
V.  Fugger  fünf  und  aus  zweiter  Ehe  mit  Anna  Maria  Herrin  v.  Meggau 
sieben  Söhne ,  doch  setzten  aus  der  ersten  Ehe  nur  Raymund  u.  Georg 
Sigismund  und  aus  der  zweiten  nur  Jobann  Albert  den  Stamm  fort. 
Raymund ,  verm.  mit  Margaretha  Freiin  v,  Annen berg,  gründete  die 
ältere  Linie  zu  Greiffenfels ;  Georg  Sigismund,  verm.  in  dritter  Khe  mit 
Johanna  Herrin  de  Scala,  der  Letzten  ihres  alten  Geschlechts »  stiftete 
die  mittlere  Lini*^  durch  zwei  Söhne :  es  wurde  nändich  Johann  Maxi- 
milian der  Stifter  des  fürstlichen,  und  Jobann  Wilhelm  der  des  ame- 
ranger,  oder  bayerischen  Asto,  Johann  Albert  aber,  in  zweiter  Ehe 
venu,  mit  Aima  Catbarina  Freiiu  v.  Küenburg,  und  in  dritter  mit  Eli- 
sabeth Freiiu  v,  Sciufer,  stiftete  die  jlkngere,  in  zwei  Aeste  zerfallende 
Linie ,  da  der  Sohn  aus  zweiter  Ehe :  Jobann  Franz  den  sprinzen* 
steinischen,  im  Anfange  des  19.  Jahrli,  mit  Anton  Franz  Adam  Gr, 
y.  Lamberg-SprinzeM^tein  erloschenen  Ast,  der  Sohn  aus  dFit4,er  Ehe 
aber^  Johann  Albert,  den  Ast  zu  Stockoru  gründete.  —  Georg  — 
zweiter  Sohn  Wilhelms  IL  und  Baltbasars  Bruder  —  hiuterliess  von 
Chathanna ,  deren  Geschlechtsname  nicht  bekannt  ist ,  sechs  Söhne : 
Hans,  Friedrich,  Sigismund,  Heinrich,  Georf(  und  Casper,  von  welchen 
Letzterer,  kais.  Ober- Fei dhuupt mann.  1490  das  reiche  Quecksilber- 
Bergwerk  zu  Idria  in  Krain  entdeckte  und  erhob,  Hans  und  Friedrich 
blieben  ohne  Nachkommen .  Sigismund  starb  1461  als  Bischof  zu  Lai- 
baelj.  Heinrieb  und  Georg  IL  aber  seUU^n  den  Stamm  fort.  Von  Hein- 
rich entsprossten  Christoph  und  Hienniymns,  Christoph  erhielt  1494 
die  kaiserliche  Erlaubnisa,  das  Podweinsche  Wappen  (in  Gold  ein  rechts- 


öprüigeiider ,  schwiirzer  Bracke  mit  goMonein  Halslmmlo)  neben  iitnn 
Lainbcrgschcn  (ScluUl  der  Lauge  iiacli  jtff'tiieilt :  rcclits  virn  BUiu  uod 
Silber  oder  von  Silber  und  ßbiu  viunual  quer  gestreift  uud  üiikü  Rotb, 
ohne  Bild)  iq  eiuem  gevierteu  Scbilde:  1  \\,  \  Lundierg  und  2  u*  3 
Püdwein^  i\i  fübren.  Von  Cbristopbs  drei  Söbiien,  Ladislaus,  Urbaji  und 
Wilbelm,  batte  Ladislaus  zwei  Srdiiie,  welche  keine  Nacldvommen  bin- 
terlicssen  uudUrlmti  nur  eine  Tocbter,  Wilhelni  über  gründete  die  Wil- 
belüuscbe  u.  die  von  dieser  abslLiiiiTriende  Linie  zu  Saueusteln  u.  Reutteu- 
biirg.  Von  Wilhelm VSoline,  Baltbasar,  stiinimte  im  dritten  (iliedc'Jobaiin 
flerbard  II,,  weleber  in  dein  Grafcndiidome  von  IfiBT,  s.  oben,  mit  in- 
begriffen war,  Dereelbe  binterliess  zwei  S<dine:  Wolfgang  IJerbard  n. 
Maximilian  Engelbert.  Wolfgaiig  llerbard's  Sohn,  Carl  Leopold,  starb 
kinderlos  und  obeji  %\y  Maximilian  Engelberts  Enkel,  Maximilian  Antun 
Leopold,  Sohn  PhiUpi>M:iximiliaii*s,  Georg  IIL*  der  5.  StjbnGeurgs  11,, 
stiftete  die  Linie  zu  Stein  und  Gnttenberg  in  Krain,  deren  Mannsstamni 
Graf  Jobaim  Neponiuk  Anton  182B  ücblosjs,  während  der  weibliche 
Stamm  noch  fortblülite.  —  Jacob  —  dritter  Sobn  W Oheims  Tl.  imd 
jüngerer  Druder  Balthasars  u.  Georgs  —  stiftete  durch  den  ans  seiner 
Ebe  mit  Magilalena  v.  Greij^seneck  stammenden  Sobn,  Sigisnmnd,  die 
Linie  zw  Rotcnbidiel  und  llaebaeb,  welche  mit  Johann  Weickard  1H89 
erlosclien  ist,  —  Was  die  fürstl,  Linie  aidangt,  so  erliiell  (-aspars  ITI., 
s,  oben,  Urenkel:  Johann  Maximilian  mit  seinem  Bruder,  Jobann  Wil- 
helm» wie  angegeben,  den  ReicbsgrafÄatand*  Durch  die  Sfibne  des 
Grafen  Jobann  Maximilian:  Franz  Jusepk,  gost.  1712  u.  Caspar  Frie- 
drich ^  gest,  IfiBß,  euManden  zwei  Untcrlimen.  Die  Nachkommeu- 
sebaft  Franz  Josephs  ergab  die  ältere  Unterlinie,  oder  die  15.  Dec, 
1797  erlosebene  fttrstlinlie  Linie.  Aus  dieser  wurde  des  Stifters  älterer 
Sobn,  Leopold  Matthias,  s.  oben,  gest.  1711»  k.  k.  Geh.-ttatb ,  Oberst- 
Ilofstallmeister,  Oberst-Erblaiid. -Jägermeister  in  Oesterreicb  ob  u.  unter 
der  Eus  etc.,  1707  Reicbsfürst.  Nach  seinem  Tode  folgte  ihm  in  der 
Fttnjteu würde  sein  im  74.  Lebensjahre  stehender  Vater,  Franz  Joseph, 
welcber  im  nächsten  Jahre,  1712,  starb,  worauf  der  dritte  Sobn  des 
Letzteren,  Franz  Anton,  gest.  1759,  den  f(b*stbchen  Titel  annahm,  in 
welchem  ihm  der  letzt  geborene,  allein  am  Leben  gebliebene  Sobn :  Jo- 
bann Friednch  Joseph  Neponiuk,  folgte,  welcher  15,  Dec.  1797  den 
Mannsstamm  der  älteren  fdrstlicben  Linie  scidoss,  Die  Farsteu würde 
kam  nun  an  den  nächsten  Agnaten  dieser  Linie:  Carl  Eugen,  gest  1831 
u.  von  diesem  auf  den  jetzigen  Fürsten  Gustav,  geb,  1812,  verm.  1^41 
mit  Catharina  Hradeck,  geb.  1824,  aus  welclier  Ehe,  neben  einer  Toch- 
ter, aiehen  Söhne  stammen,  von  welchen  der  älteste*  Graf  Gustav,  1841 
geboren  ist.  —  Das  gräfliclie  Haus  bllllit  jetzt  in  vier  Linien,  deren  ab- 
steigende StaiTimreihe  in  dem  Werke :  Deutsche  Grafenbänser  der 
Gegenwart,  leicht  i^u  übersehen  sind.  Diese  Linien  sind  folgende: 
Aelteste  Linie  (vormals  zu  Greiffeufels) :  bayerische,  ältere  Linie,  zu 
Amerang;  Linie  zu  Oilenegg  u.  Ottenstein,  und  Linie  zu  Stein  n.  Gnt- 
tenberg. —  Haupt  der  ältesten  Linie  (vormals  zu  Greiffenfels)  ist:  Graf 
Anton,  geb.  1799,  —  Sohn  des  1799  verst.  Grafen  Leop(»ld  Raymund 
aus  der  Ehe  mit  Maria  Theresia  Grf.  \\  Brcuner  —  üerr  auf  Feistritz, 


—     360     — 

Kammerstein  u.  Ehrtiau.  Erbknd-Stallmeistcr  in  Kraln  etc.,  yenn.  1?^22 
mit  Franzisca  frrf.  u.  Uerrm  v.  u.  zu  Aichelburg,  geb.  1802.  aus  welcher 
Ehe,  neben  fflnf  TücbtirnK  f (In f  Söbne  stammen,  die  Grafen:  Anton, 
geb.  1824,  k.  k.  Kämm.  u.  Hittm,  in  d.  A. :  Julius,  gcb,  1830  ,  Herr 
der  Herrsch,  Pöllau ,  k.  k.  Kamm.  u.  Oberlieut.  in  d.  A,  ,  rerm.  1855 
mit  Anna  Maria  Orf.  \\  StMion- Warthausen  u,  Tliannhauson,  geb.  1837; 
(tt.  Hugo,  geb.  1837;  Herr  der  Herrseh. Kaisersberg,  k.  k.  Kämm,  und 
Lieut.  in  d/A.;  Carl  ,  geb.  1840,  k.  k.  LieuL  u.  Ottomar,  geb.  1841. 

—  Bayerische,  ältere  Linie,  m  Amerang.  Im  Mannsstamme  erloschen 
21.  Nov.  1BB7  mit  Maximilian  Gr.  V.L.,  Herrn  auf  nnlacb  u.  Amarang 
in  Ober-Bayern,  k,  bayer.  Kämm.  u.  Ober-Appelh-rier.-Präsid.  d.  Ober- 
pfak ,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Agnes  Grf.  Basseiet  v,  La-Rosee ,  gest. 
1821  n.  in  zweiter  1850  mit  Franzisea  Mulzer ,  geb.  1809.  Aus  der 
ersten  Ehe  stammt  Wilbelmine  verw.  Freifrau  v.  Crailsheim  n.  ans  der 
zweiten  die  Grif.  Emilie  u.  Clotilde.  —  Haupt  der  Linie  zu  Ortenegg  u. 
Ortenstein  ist:  Gr.  Franz  H.  geb.  1832  —  Rolm  des  1848  verst.  Gr. 
Franz  L  ans  der  Ehe  mit  Caroline  Grf.  v.  Hoyos,  geb.  181!,  vermählt 
1B28  —  Herr  der  F.  -C.  -Güter  Ottenstein  und  Gilgenberg  !n  Nieder- 
Oesterr.  etc.,  verm.  mit  Anna  Grf.  v.  Lamberg.  geb.  1837.  Derselbe 
hat,  neben  vier  Schwestern,  von  welchen  Grf.  Emestine,  geb.  1829  mit 
Anton  Gr.  Szecsen  v.  Teremin,  k.  k.  Geh.-Rath  u.  Staatsminister  a.  B. 
n.  Grf.  Caroline,  geb.  1830  njj^  Alpbons  Hermann  Gr.  v.  WimpflTen,  k. 
k.  Oberstlicut.,  verniflhlt  ist,  zwei  Brllder:  Gr.  Philipp,  geb.  183B,k.  k. 
Rittm.  in  d.  A.  u.  Gr.  Heinrich,  geb.  184L  Der  Bruder  des  Gr.  Franz  L 
ist:  Gr.  Rudolph,  geb.  1802,  Mitbesitzer  der  Herrsch.  Cs6sakö  in  ün- 
gam,  k.  k.  Kämm.  u.  Oberstlient.  in  d.  A. ,  verm.  1831  mit  Theresia 
Grf.  V.  Hoyos,  geb.  1814,  aus  welcher  Ehe  die  obengenannte  Anna  ver- 
mählte Grf.  V.  I^amberg  stiimmt.  —  Die  Linie  zu  Stein  u.  Guttenberg 
ist,  wie  oben  angegeben,  im  Mannsstamme  erloschen.  Es  lebt  noch  die 
Wittwe  des  Letzten  dieser  Linie :  Caroline  Grf.  v.  Sternberg,  verw.  Grf. 
V,  Lamberg,  geb.  1804,  in  zweiter  Ehe  verm.  1851  mit  Carl  Gr.  Bigot 
V.  St.  Quentin,  k.  k.  Geh.-Ratli,  Feldmai^sch. -Lieut  etc.  und  die  aus 
erster  Ehe  stammende  Tochter,  Leopoldine  Grf.  v.  Ijamberg,  geb.  1835  , 
verm.  1845  mit  Friedrich  Gr.  v.  Thun  u.  Hohenstein,  k,  k.  Kämm.  u. 
Geh.-Rath,  etc. 

Latius.  VI,  8.  209.  -  Bucttini^  U.  fl.  5CM  u.  lU,  S.  If*.  —  (fr,  «.  Brandi$,  Nf.  23.  — 
ftr.  9,  Wuntihranä,  c.  ii.  n  ;il,  —  Jos.  Maf^t  ,  Völlkomm.  Ad«l  dti  ßr«lL  u.  gflfl.  a*iij«i 
Laoibor«.  Wl«'«  1709,  —  Durrhl.  WVlt.  J.  S.  *i59^Hri2.  -  S*iji^i ,  ^m*%\.  T«bflle  dr»  fütstl. 
o.  0T11I,  Hauses  LHmberg,  |7|0;  Ahrientat  Tab.  12.  SUtorataf.  U.  23  u.  'H  u.  durchJ.  Uiia- 
M«r,  6S4.  —  tiübntr,  ITI.  T^b,  701—1*.  —  Oauh*,  I.  S.  H40-It,  _  f>-#iA.  p.  Hoh^ntik  ,  I. 
fi-  561.  —  J&sohi,  IftOO  I.  S.  44(i^AO  und  U.  fi  2SS— 59.  —  m',fyri7l,  V.  8,  363—416.  — 
».  tan^,  8.  41  a.  4a.  -  M^fftrt«  v,  M&hlftfld,  8,  «.  —  SehmuH,  U.  fl.  321  «,  J3.  —  N.  All- 
g«m.  «ient'iiL  St»«t4»iÄudb.  inA.  \  8.  3i3— 27,  -  Mn^ch,  lUgenL  AliBaimeh ,  8.  78—30.  - 
Deütache  Grafeiih.  d.  0«|reivw.  TT.  S.  J— 7.  —  Goth.  HofctI,.  1S3«.  8.  Kl,  lN9.  S.  li»  and 
IBt;;*.  S.  !52  —  Gpn.  TMcht-nb,  d.  grifl.  Binder.  IH62.  ?*.  47!V— 7fl  und  hldioi.  Uindbucb  in 
Dem-dhen.  8.   41*4.   -    fit>hmacher,  f.  21t,  H.  33.   llf.  19  ii.  V.   |.  _   Spm'r,  8,  213  ii.  Tab.». 

—  TrUr,  8,  IM— (5  —  Sa|,p|  nu  «Jijhrq.  W.-B,  f.  l  u.  Vt  '2:  Fat.  t.  L,  u,  b  i  Gl.  v.  L.  — 
Tjfroß,   r.   n  11,   ir.  ly  und    l^i.    ^  w.u.  .I.   Kgr.   B»y..rn,  I.   -^S  a.  e,  Wüiciufm,   ,*btb.   l 

Lamberty,  Freiherren,   Erbläud.-Österr.  Freihemistand.   Diplom 
von  1731  für  Hieronyiuus  v.  Lamberty. 

^tfj'-tt*  r.  Mühtffld.  Krg.  Bd.  fl.  7J 

Lamboy,  Grafen.  ReiclisgrafeasfAnd.  Diplom  vom  E,  Ferdinand  H, 

filr  Wilhelm  v,  Lamboy,  k.  k.  General -Feld- Marschall.  —Ein  ur- 


—    sei    — 

sprünglich  spanisches,  aus  Spanien  in  die  Niederlande  «nd  später  nach 
Oesterreich  piekonnnmies  Adels^escblpcht,  dessen  Stammreihe  Bueelini 
mit  Gandolpli  v.  Lamljny  begiinit,  welcher  gegen  Ende  des  15.  Jalirh. 
durch  Vermühliin^  mit  Christiana  v.  Desseiiaer  die  nieder! liiidische 
Herrschaft  IJessenaer  erhielt,  von  welcher  die  Naehkominen  den  Bei- 
namen fiihrtea.  -  Von  Gandolph  v-  L.  stammte  im  vierten  (lliede  Wil- 
helm V.  L.,  HeiT  7A\  Dessenaer,  aus  dessen  Ehe  mit  Elinabeth  v.  Eynat- 
ten  Wilhelm  der  Jüngere,  s.  ohen  .  eiitsprnss.  Letzterer  trat  um  1R19 
in  kaiserliche  Dienste  als  Oherst.  stieg  aber  hald  zum  Generalmajor  u* 
General  -  Feldzeii^  meist  er  u.  znletzt  zum  General  *FeMmarschalI,  als 
welcher  er,  im  BOjähri^en  Kriege  berllhmt  geworden,  den  Grafenstand 
erhielt*  Nach  dem  westpliälischen  Frieden  zog  er  sich  1648  auf  seine 
Güter  in  Böhmen  zurück.  Aus  seiner  Ehe  mit  ^usanna  Freiin  v.  Boyne- 
burg,  Tochter  des  Johann  Freiherrn  v.  Boynebur^,  Herrn  auf  Markt- 
Bissin^en  u.  Statthalters  zu  Insbnick,  stammte  Jobann  Lambert  Gr.  v. 
Lamboy.  Herr  zu  Arnow,  welcher  zuerst  mit  einer  Grf.  v.  Marti nicz  u. 
später  mit  einer  Grf.  v.  Kinsky  vermählt  war.  In  der  2.  Ehe  setzte  erden 
Stamm  fort,  doch  hat  derselbe,  so  viel  bekannt,  nicht  lange  fortgeblftht. 

(i<inh0.  i    «.   IU7  II,  4H  M     |(    «,  6«7— y:  ii»c-h  TMmtr,   Europ,    IV,    n,  V.   mnX  PiifcinJnrfv 

Lamers.  Adelstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  5.  Mflrz 
17B7  fflr  Johann  Lambert  Lamers,  cleve-roärkischen  Geb.  Regierungs- 
Ralh  und  Yerweser  des  Aerarii  ecclesiastici.  Dersellie,  gest.  1797,  hin- 
terliess  Söhne.  Die  Familie  bestLss  einige  Zeit  die  Güter  Bergfrede  \x. 
Ringenberg  bei  WeseL 

e.  HtUhach.  U.  S.  5.  -  N.  Pr  A.-L.  III.  S,  3  u  S,  ll»ß,  —  Frttihert  b.  Lfdehur  ,  Tl. 
8.  S.  —  W.-B.  d*?T  Fr.  Monhroh.,  III,  7«.  —  W.-B.  rt.  Pnsmi,  Klieinprov.  IL  (nichl  ioiiiiA- 
Irir.  AdeO  TjiT»,  31.   Nr.  «J   n.  R.    HO;   tiach   ri<*r   0^i|E^uatxHrlulHl^p^, 

Latnexan  I  Freiheri-^n  und  Gpafen.  Reicbsfreihen*n-  und  erbl,- 
fisterr.  Grafenstand.  Freiherrndiplom  im  knrpfalz-bayer.  Reichs\1ca- 
riate  von  1790  für  Ferdinand  Adrian  Reichsritter  v.  Lamezau,  ktir- 
pfalz-bayer.  w.  Geh.  Rath ,  Hofrichter ,  Ober-Lehenpropst  und  des  St. 
Hubertus- Ordens  Canzler,  Herrn  auf  Frei-Aldenhoven  und  für  die 
Vettern  desselben,  und  Grafendiploni  vom  25.  Apr.  1709  für  Franz 
Grafen  v.  Lamezan  und  w  Salins.'  —  Altes,  aus  dem  grossen  Hause  der 
Montpezat  entsprossenes,  grädiches  und  freiherrliches  Geschlecht,  aus 
welchem  urkundUch  zuerst  1231  Arnoldus  de  Lamezan,  miles,  ,,qui 
dedit  usus  et  leges  habitantibas  suis  de  loco  di  Lamezan/'  auftritt. 
Das  genannte  Stammscbloss  mit  dem  Dorfe  Kmbats-Lamezau  liegt  mit 
den  anderen  Gütern  der  Familie  unweit  Combets  in  der  Pro\inz  Guy- 
enne  FrankiTichs ,  in  welcher  Prorinz ,  so  wie  hi  der  Gascogne  das  Ge- 
schlecht ira  14.  und  15.  Jahrb.  reich  begütert  war  und  der  jeweiUge 
Stammherr  schon  damals  den  Grafentite!  führte.  Als  unter  dem  letzten 
Valois,  Heinrich  Hl  (1574 — 89 1,  Languedi^c  von  den  Hugenotten  ver- 
heert und  Toulouse  belagert  wurde ,  eilte  ein  Graf  Lamezan  der  Stadt 
zu  Hülfe,  schhig  die  Hugenotten  und  rettete  dem  Könige  das  Leben, 
worauf  er  als  Andenken  zu  dem  Stammwappen  (von  Roth  und  Gold 
quergetbeilt,  mit  einem  gekrönten  f.öwen  von  gewechselten  Farben)  in 
Blau  einen  silbernen  Zinnen thurm ,  aus  welchem  ein  nackter,  eine  gol- 
dene Lilie  haltender  Arm  henrorwächst  (Feld  1  u.  4  des  Wappens  der 


—     362     — 

Grafen  v.  Lamezau-Salinsl  rrhielt.  —  Von  dfui  Naehkommen  ütiftf^te 
Yiiirn  w  L.  1483  mit  seiner  Gemiihlin,  SibillB^  de  BetKjue.  eine  zweite, 
jetzt  allein  noch  hliilientle  naiiptUine,  welche  sich  nncli  der  Besitzung 
Jnneet  nannte.  Mit  des  Stifters  Urenkeln:  Bernhurd  u.  JJapüst,  schied 
sich  diese  linie  in  zwei  Äeste ,  von  welchen  der  ältere  in  der  G^ascogne 
hlieh,  der  jüngere  aher  nach  lAitliringen  kam,  wo  Franz  v*  L. .  Baptist? 
Knket,  ItiUri  durcii  Vennählunji  mit  der  Erbtochter  des  Hehiricb  Bil- 
lard GratVn  V.  Sulins  die  llerrschiitlen  Marinhois,  Piiiüsieux  ctc*  erlangte 
und  zwar  ndt  der  VerhiiHllicldteit ,  Namen  uimI  Wappen  der  Grafen 
V,  Salinö  (in  Silher  Ober  nenn  Flammen  ein  rotber  PInmix  mit  seinen 
Jungen,  Feld  2  und  B)  zu  dem  seinigen  anzunehmen.  Ueher  diese  Ver- 
einigung erhielt  derselbe  von  Franz  Herzog  vmi  Lothringen  1709,  uuter 
Anerkennung  des  Grafenstandes,  eine  Bestittigung.  In  dem  genannten 
Grafen  Franz  v,  L.-Salins  verehren  alle  Jetzigen  Grafen  und  Freiherrn 
des  Stanmies  den  n:lchsten  gemeinschaftlielien  Stammvater.  Als  nämlich 
1742  mit  Jobiinn  Gr.  v.  L.-Juncet  der  iiltere^  gascognisehe  Abt  im 
IManntsStamme  ausstJirh,  setzte  Julianns  älteste  Tochter,  Margaretha,  in 
der  Ehe  mit  Julia nu  Micbael  rhevaiier  de  Lamezan-Balins.  diesen  Ast 
von  Neuem  fort,  wodureh  (Hesellje  und  ihr  Cienmhl  die  Stamm  altern  der 
jetzigen  Grafen  v.  L.-Juncet-S alias  in  der  Provence  gewurden  sind.  Jo- 
hann Michael  war  der  dritte  Sohji  des  Ileiurieh  Nicolaus,  älteren  Sohues 
des  ersteu  Grafen  Franz,  Die  beiden  filteren  Söhne  des  Heinrich  Nico- 
laus: Carl  Cajetan,  k,  k.  Kümm. .  Generallientenaat  etc.  und  Ludwig 
Dieudonn^.  k.  si^rdinischer  General,  stifteten  zwei  andere  Linien,  Er- 
sterer  die  Linie  der  Grafen  v.  L.  u.  v.  Satins  in  Oesterreich ,  Letzterer 
die  Linie  der  Gr.  v.  Salin»  in  Italien.  Als  Haupt  der  österr.  Linie  wird 
in  neuester  Zeit  genannt:  Graf  Johann  (IL)  geb.  1831  —  Sohn  des 
1835  verstorbenen  Grafen  Johann,  k*  k.  Landraths  zu  Lemherg,  aus 
der  Ehe  mit  Franzisca  v,  Lhotsky.  —  Die  drei  Bi*üder  de^  Grafen  Jo^ 
haun  (IL)  sind  die  Grafen:  Ferdhiaud ,  geh.  1B33,  verm,  1858  mit 
Marianne  v.  Mack;  Hugo,  geb.  1834,  k.  k.  Oherlieutenant  im  Husar.- 
Reg,  Nr.  2  und  Eduard,  geb.  1835,  k.  k.  Ausnultant  hei  der  Justiz.  — 
Der  jüngere  Snlm  des  oben  erwähnten  ernten  Grafen  Franzi  v.  L.-Salios, 
Adrien  Chevalier  de  Lamezan-Manuhois,  früher  in  spanischen  u.  später 
in  französischen  Diensten,  kam  während  der  Kricj^'e  in  das  Jülichsche  u. 
erbielt  Hi94  durch  YermÜhlung  mit  Catliarina  v,  ^lalir  Sdilo^is  u.  Herr- 
schaft Mahr  hei  Wiissenherg,  Hess  sich  daselbst  nieder  und  gründete 
die  pfiilzi seh- rheinische  Linie  des  Geschlechts.  Von  dem  alteren  Sohne 
desselben,  Franz  Peter  Conrad,  venu,  mit  ilargaretha  v,  Sourmann  von 
Suez,  stammte  Adrian  Heinrich  v.  I^araezan,  s.  unten.  Der  jilngere 
Sohn  Adrians,  Adrian  Johann,  kui-pfstl/.  w.  Gel».  Rath  und  Vurstand  des 
kurpfülz.  geh.  Aichivs,  erwarb  das  Rittergut  Frei-Aldcnhoven  und 
wurde,  uuter  Bestätigung  seines  alten,  französischen  Adels,  im  kur- 
bajenschen  Reichsvicariate  durch  Diplom  von  1745  unter  die  Ritter- 
schaft des  deutschen  Reichsadels,  u.  zwar  mitWappcn-  u.  Helm- Vermeh- 
rung, aufgenonunen  u.  der  Srdin  desselben,  Ferdinaml  Arlrian,  s.  oben, 
brachte  den  Freiherrnstaud  in  die  Familie ,  welcher  später  in  Oester- 
reich, Bayern  und  Baden  anerkatuit  worden  ist.  —  Die  jetzigen  Frei- 


herren  y,  Lamezaii  stammen  von  dem  obengpnaDnten  Adrian  Hehirich 
V,  Lamezaii  ab»  Dei'^elbe,  gost  17^5,  Clievalifir,  Hi^rr  auf  Mahr, 
kurpfälz.  w.  Gob.  Ratb  u.  Ober-Äppellat.-Gericbteratb  zu  Dflssoldorf, 
war  mit  Luise  Freiiii  v,  Eckardt,  gen.  Ecker  v.  Mörlach,  vermählt, 
aus  welch«  r  Ehe  zwei  So  luxe,  die  Ereiherreii  Ferdinand  und  Franz, 
erilsprüssten  Freib.  Ferdinand,  pest.  1844 ,  kurptulz-bayer-  Kammer- 
rath  und  Besitzer  des  Heniaierliofes  im  Liebfnuienstift  hei  Worms, 
biitte  «ich  in  zweiter  Ehe  IHlH  nüt  Ertiestine  v.  Thierry,  gest.  1H24  u. 
in  dritter  1825  mit  Maria  Elisabt  tha  v.;^  Bäcker  von  Leu  wen  vermählt. 
Aus  der  zweiten  Ehe  eutspross  das  jetzige  Haupt  der  freiheniicheu 
Familie:  Freih.  Gustav,  jfeb.  1815,  k.  bayer.  Major  im  1.  AitilU-Reg., 
verra.  1842  mit  Sophie  Freiin  Stromer  v.  Reichenbach,  geh,  181  ß,  aus 
welcher  Ehe  zwei  Söhne  stammen:  Ferdinand,  geb.  1843,  k.  bayer- Art.- 
Lientn.u.  Carl,  geb.  1845.  Der  Bruder  des  Freih.  Gustav  ist  Freih. Joseph, 
geb.  1816,  Priester  der  Gesellschaft  Jesu.  Die  beiden  Ilalbbrflder  des 
Freih.  Gustav  aus  dritter  Ebi'  sind:  Freih.  {'arl,  geb/l8iJ(K  k,k«Hittni.  u. 
Theodor,  geb.  IhH:^,  Gutsbesitzer  zu  Ile  dt.*  Nop  im  sddlichen  Frauk- 
reich,  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.,  verm.  18ii0  mit  Maria  Dominica  Vi- 
lies  des  Ondes  Barone  dr  Girou,  geb.  1845,  —  Von  dfrn  jüngeren  Sohne 
des  obengenaniiteii  Adrian  Ileinriidr :  Freih,  Franz  —  Bruder  des  Frei- 
herrn Ferdinand  und  Oheim  des  Freih.  Gustav  —  gest.  1821,  kur- 
pfalz bayer.  Major  und  später  grossh.  frankfnrt.  Legntions-Rath,  st^nnmt 
aus  der  Ehe  mit  Cordula  Alef:  Freih.  Franz,  geb.  18()ti. 

Catt.  Adt.'lBb.  cl.  Orn«»ti,    Li^iim»,  Alitli    ti.   —   OiieuL  To4<Myt<iiti.  4.    treib.    Uimiwr ,    t9i$. 
S,  37.'i-7>  n.   1Hm2     k.   lift  n.  41  O.oal,  T*«rJn'u[i    *1    i^i^irt.    HÄua.    l^^J.   8.   478    u,   79  u, 

lii»t'>r.  TMeb»til>.  «u  Daiu»clb«ii^  8,  a07.  —  Tfirn/,  II.  ir<S;  F.-H.  v.  L.  .  im  i.  und  3..  i^«ldc< 
ii)  Blmt   ein  '^olUiciHT,  im   INciti'  <iciin*  Juagau  iiÜlireinlor    e<^Hr»ii. 

Lftiniue,  Freilierren.  Rnichsfreiberriistaad.  Diplom  von  17<i4für 
Philipp  Laniine,  k.  k.  Uotratb  und  Gabi nets- Seeretair  des  Erzh.  Joseph. 

Mtg«tit  e.htühlJ«U,    i'.rg.-Bd.  hS.   72  \i.   lli.        ,Siip|,|,  ku  ^ietun.   W.Ik  Kl.  4. 

Lammersheiiu.  Altes,  rbeinländisclies  und  fränkisches,  im  Reichs- 
ritter-Canton  Steigerwald  früher  ansässig  gewesenes  Adelsgeschleeht. 

Ruleer,  S.  .SO<i.  5D7   und   'iH.    —    Sifttmuchtff  ,    1,    I2<i  :    v.    Lannm-Tx^ht  im  ,     Rhriitlüit^jiticl», 
—   P.  M->UHft,   111.   i    M* 

Lammiitg,  LaminjEr  (in  Roth  auf  einem  goldenen  Dreiberge  ein 
weisses  Gatter,  wie  die  Sicbm.  Deetaratiim  da,s  WappenlnJd  nennt.) 
Altes,  bayerisches  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  den  Erb- 
schenken V.  Layming.  Dasselbe,  von  Gaulte  Lajnmiuger  v.  Albenreuth 
geschrieben,  soll  noch  in  der  ensten  Hillfte  des  18.  Jahrh.  geblüht 
haben.  —  Ein  Sprosse  desselben  ,,Wolff  Joachim  Laming  v.  Albern- 
trith'*  schrieb  sieh  9.  Dec.  1615  zu  PaiVua  in  ein  Stammbncb  ein.  Das 
beigefügte  Wappen  zeigt  d^ix  Dreihügel  braun  und  das  Gatter  be^^teht 
aus  sieben,  dureli  eine  Querlatte  zusammengebaltenen  Stäben,  vou 
welchen  der  mittlere,  aut  dem  Berge  aufstehende,  der  grössere  ist. 
Jeder  Stab  bat  oben  und  unten  eine  pfciJartige  Spitze. 

UiiucliHtriftEirhr  Soli»,   —      iinuht^   L  K.   II7S:   Hn   AriiK-l   La)  miiijs^iMi      —   Siibmttchft  ^  T. 
Wj  Di«   LJimrtiJngrr,   Bftv^ri'üb.  —  Suppl.  *n  Hiphrn.  W.  U.   Vlll.  V^  ;   v.   I.Bunmiu^^ti. 

Latnotte,  La  Motte,  Freiherren.  Freibermstuud  des  Kgr.  Bayern. 
Diplom  vom  5,  März  1817  für  Peter  Lamotte,  k.  bayer.  Generallieu- 
tenant u,  Commandirenden  im  Rheinkreise  etc. 

9,   Lang,  tiuppl.  9,  S6.  —  W.-H.  cl.  Kgr.  Bmjcrn,  IM,   46  u.  «.    WülcktrH,  Abth.  l. 


—     364      —      . 

Lamotte  v.  Frintropp»  Freiherren  ( Schild  greviert  mit  schwarzem 
Mittelschilile  und  in  demselben  ein  Todteiikopf  und  siwel  schräg  ins 
Kreuz  j<"?lo^te  Todtenbeiiie :  1  Roth ,  olnie  Bilil ,  2  u.  3  in  Silber  ein 
aufreclit  gestellter,  ins^nif^rf^i^er  Anker  und  4  Gcdd,  ohne  Itihlj.  ErbL- 
österr.  Fn-iherrnstanfl.  lliplom  vom  *1.  Ai>r.  17r>fi  fiir  Johami  Weiuel 
Lamotte  v.  Frintropp,  k.  k,  <iiibi*rrnidrath  und  Ilaiiptmaiin  des  könig- 
graetzer  Kreises  in  Fiohmen.  —  l>ie  Fiimilie  v.  Frintropp  ist  ein  altes, 
französisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Joachim  v,  Frintropp  aus 
Frankreicli  tiach  Oesterreich  kam ,  in  die  k.  k.  Armee  trat  und  znm 
Obersten  stie^.  Derselbe  vermählte  sieh  mit  Geitrnd  v,  Sehivelberg, 
welche  in  Böhmen  die  Tihter  Jessoney,  Nawaruw.  Wüstung  n.  F*unsen- 
dorf  besass  und  sich  in  zweiler  Ehe  mit  Peter  Anton  v.  Liimotte  ver- 
mihite.  Den^elije.  kais.  ()bei*ster  der  Arkebnsier  zu  Pferde  etc.  stammte 
ebenfalls  aus  einem  alten,  französischem  Adels^eschlechte,  wehdies  sich 
frnber  de  la  Mort  nannte  und  im  Wappen  einen  Todtenknpf  führte  und 
setzte,  kinderlos  (jchlieben,  seinen  Stiefsnhii,  Vincenz  v.  Frintropp,  zum 
Krhen  seines  bedeuten<len  Verniöfiens  ein.  welcher  sich  rmn  de  la  Motte 
V.  Frintropp  tiannte.  von  seiner  Mutter  die  (TÜter  Jesseney  u*  Naworow 
und  1657  den  bohuüselien  Ritterstarul  und  das  Jneolat  erhielt.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Helena  Catharina  \\  der  Krön  staTUinte  Maximilian  Ru- 
dolph- verm,  mit  Maria Majfdalene  w  der  Jahn  u.  aus  dieser  Ehe  entspross 
P'reiherr  Johann  WenzeK  s.  oben.  Derselbe,  p:est.  17B8,  war  vermählt 
mit  FranziscaGrf.v.  Uuhlenberg.  aus  welcher  Ehe  zwei  Höhne  stammten  : 
Freib.Maxim,Franz  n*  Freih>  Job.  Baptist.  Letzterer,  Hf^rr auf  Hollowaus, 
k,k.  Gub.-Rath  u.  Stadthauptmanii  zu  Prag,  verm.  mit  Clara  Turba,  gest. 
1802,  starb  1819  ohne  Nachkommen,  Erste rcr  aber,  geh.  1748  u.  gest* 
als  k,  k-  Major  a.  D. ,  war  mit  Theresia  Freiin  Rodowsky  v,  Hiistirzdn, 
geb.  180t>,  vermählt,  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Freih.  Georg,  gest. 
1859,  k.  k.  Klimm,  und  Generalmajor  in  d.  A.  Von  demselben  stammt 
Freih.  Carl,  geb.  1833,  k.  k.  Lieutenant.  Der  Bruder  desselben,  neben 
drei  Schwestern,  ist  Freih,  Franz  de  Paula,  geb.  1835,  k.  k.  Fregatt.- 
Lieutnant. 

i^U,  Ä   \m  ^imi  \\n     —  Siippj,  jM  sir-bro.  vv,  B,  Vi.  n. 

Lamotte  v.  Heldenburg.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1795  f(\r  Franz  Carl  La  Motte,  k.  k.  Artillerie-Maji>r.  wegen  46jähriger 
Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate:  v.  Heldenburg. 

Lamparter.  Ein  ursprünglich  österreichisches  Ritterstands- Ge- 
schlecht, weiches  sich  zuerst  Lamparter  zu  Mauer,  später  Lainparter 
zu  Mittera«  schrieb,  uud  in  welches  Georg.  Martin.  Johann  und  Joseph 
L.  von  Mauer  22.  Sept.  1573  den  Ileichsadel  mit  einigen  Lehen  und 
einem  adeligen  Wappen  brachten.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und 
Ernst  Lamparter  zu  Mauer  auf  Mittcnvu,  kais.  Rath  ,  ir>35  als  Land- 
nmun  in  Niederösterreich  dem  Ritterstande  einverleibt.  Die  ausser- 
hiUb  des  Marktes  Gundtramstorf  ihm  zustehenden  Besitzungen,  die  s.  g. 
Krautmtlhle  etc.  waren  1627  durch  kaiserl.  Freiheitsbrief  unter  dem 
Namen:  Mltterau  zu  einem  adeligen  Sitze  erhoben  worden.    Ernst  L* 


—     365     — 

mM.  auf  M.  macbte  1637  sein  Testament.  Nach  demselben  war  aeine 
Hausfrau,  Rosina,  verstorben  u.  er  hatte  von  ihr  flrei  Söhne ^  Joseph, 
(^arl  II.  Ernst  U.,  über  weiche  Weiteres  nicht  aufrunden  ist. 

Phit    Mufhrr.   \u%tr.    kllo!«l,   L,   I*  fl,    |K7,  —    Wiugrilt,   t,  8,  416  u.  17, 

k  Lampe,  Lampen  (in  Roth  drei,  2  u,  1,  schwarze  Lampen  mit 

l^renuendem  Feuer).  Ein  früher  zu  dem  fuldaischen  Lehnnhofe  gehö- 
rendes, nat^h  Anhalt  gekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  1719  zu 
Gflsten  im  Anhaltschea  sass.  Von  Fulda  war  Conrad  v.  L.  1643  be- 
liehen worden,  — *  AnUin  Gottfried  (*arl  v,  I,.  stand  1720  im  k.  preuss. 
Reglmente  v;  Glasenapp  u.  ein  pens.  Hauptmann  v.  L.,  früher  im  k.  pr. 
Re^meiite  v.  Knobeisdorf,  starb  1803  zu  Gardeleit^en.  —  Spätere 
Sprossen  des  Stammes  sind  wicht  bekannt. 

ittacfi^r,  I*   173:    l*t^    LÄiapeu,  Hiiüh-*i(»eh.   -  r.  Mrdinff,   EL  M.   li^. 

Lampi,  Kittar  und  Edle.  Reichsritterstand,  Dijdom  von  1798 
für  Johann  Baptist  Lampi.  k.  k,  Rath  u,  Professor  an  der  Academie  der 
bildenden  Künste  zn  Wien,  mit  dem  Prildicate:  Edler  v,   , 

»  Lanipl ,  Edle  Herreu  asu  Pronnpurg  (Stammwappen  in  Roth  auf 

grünem  Hüjtfel  ein  weiiäses  Lamm.  Vennelirtes  Wappen;  Schild  geviert: 
l  u.  4  in  Gold  ein  rechts  aufsteigender,  dojjpelt  geschweifter,  mit  den 
Pranken  einen  braunen,  geasteten  Holzstamm  fassender,  schwapeer 
Löwe  u,  2  u,  3  in  Roth  ein  aufwachsendes,  weisses  Lamm).  Ein  aus 
Steiermark  nach  Oest^^rreich  gekomjnenes,  ritterliches  Geschlecht, 
welches  sich  trüber  Lampl  zu  Freundsperg  nannte.  —  Johann ,  oder 
Haus  Lampl  kommt  urkundlich  bereits  1472  vor  n,  Hans  Lampl  ,,der 
edle  Ritter'*  hatte  noch  1539  das  Schloss  u.  Gut  Freundsber^  bei  Fei- 
stritz in  Steiermark  inne.  Cliristoph  Lampl  zu  Freundsperg  kaufte 
1Ö69  Schloss  u,  Gut  Fronspurg  in  Niederösterreicb ,  wurde  1573  als 
Landmann  in  Niederosterreicb  imtnatrieulirt,  erhielt  durch  kaiserl,  Di- 
plom von  1583  eine  Verbesserung  seines  alten  Geschlechts  -  Wappens 
mit  dem  Titel:  Lampl  Etiler  Herr  zu  Fronspurg  u,  stiirb  1594.  Aus 
seiner  Ehe  mit  Eva  Freiin  v,  Gienger  stajumten  Kwei  Söhne,  Johann  u. 
Jacob*  Erster  er,  gest.  Ib09  ,  binterliess  nar  zwei  Tr*chter,  Anna  Re* 
gina,  venu,  mit  Wolfgang  Freih.  v,  l-nverzagt  u.  Barbara  verm.  mit 
Gebhard  Wilhelm  v.  Welz,  Jacob  L.  aber,  HeiT  zu  Haugstorf  set>rte  den, 
Mannsstamm  fort.  Derselbe,  verm.  mit  Johanna  Waller  v.  Haugstorf, 
hatte  zwei  Söhne.  Georg  Christoph  n,  Adam  u,  eine  Tochter ,  Eva  Cä- 
tharina,  welche  sieb  mit  Christoph  Sigismnnd  Freih,  v.  Kircbberg  ver- 
mahlte. Georg  Christoph  L*  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Vcronica  Ste- 
ger V,  Sichelbach  nur  eine  Tochter.  Jobanna  Magdalena,  verm.  mit 
tMcdrich  Brassicani  r.  Emmerberg  zu  Lanzendorf.  Adam  v.  L.  Edler 
Herr  zu  Fronspurg  u.  Grossau ,  verkaufte  1 1>70  Fronspurg .  sass  noch 
1673  zu  Grossau,  hatte  aus  seiner  Ehe  mit  Sabina  Herrin  v.  Hoyos  nur 
zwei  Töchter  u*  starb  1676  als  der  Letzte  des  Maunstammes  in  Nieder- 
osterreicb» 

Lampreeht,  Ritter.   Böhmischer  Ritterstand,  Diplom  v.  20.  März 


—    «6     — 

1698  för  Jobann  Friedrich  Lamprecht  Derselbe  war  1718  k,  k.  Ratb 
tmd  Amts- Assessor  der  Filrstonthütner  Sehweidnitz  und  Jauer  und  be- 
aass  d;i*i  Tiut  Nieder-Griiditz  hu  jetzigen  Kr.  Guldlierg-Haimm.  —  Das 
Geschlecht  ist  zeitig  wieder  erloschen. 

Lampreeht:  (Schild  quergetbeilt:  oben  in  Bhiii  eine  auf  der  Thei- 
lungsUine  stelien<le,  breiniende,  gehenkelte,  poldeiie  Lampe  oder  Opfer- 
schaale  und  unten  in  Silber  ein  nueh  der  rechten  Seite  spriugrender 
Fuehs  von  natürlicher  Farbe).  Adelsstand  des  Kgt\  Preussen.  Diplom 
vom  12.  Octbn  ITRri  für  Joachim  Friedineh  Lamprecht,  k.  preusn.  Geh, 
Ob  er  «Tribunals-  a.  Ober-Consisionalrath.  Derselbe,  gest.  1807  —  ein 
Sühn  des  Predigers  Lamjtrccht  zu  Spandau  — -  war  in  erster  Ehe  ver- 
mählt mit  Regina  Schlüter,  in  y:weiter  mit  Maria  Luise  Dnickeiibrod 
und  in  dritter  mit  Dorothea  Seberf,  Wittwe  des  177  4  verstorb.  k.  pr, 
General-Majoi-s  Friedrich  WiÜielm  Grafen  v.  Lottuui-Wjlkh.  Die  aus 
der  zweiten  Ehe  stuirnneiide  Toebter,  Sophie  Friederike  Luisie  v.  L., 
gest.  1841 ,  vermählte  sich  17**5  mit  dnu  später,  1S4L  verstorb.  Carl 
Friedrich  Heun ich  Grafen  v,  Wylich  und  Lottnni .  k.  preuss.  General, 
w.  Geh.  Staats-  nnd  Schatzminister  etc, ,  ans  der  en-sten  Ehe  aber  ent- 
spross  Georg  Friedrich  v.  L.,  k.  pr.  Geh,  Gher-Refrierungsrath  etc.,  aus 
dessen  Ehe  mit  Caroline  Ulrike  WieseL  drei  Söhne  stammten  ^  tob 
welchen  der  eine  als  Intendant  des  k.  preuss.  Gardecorps  und  der  zweite 
als  k.  pr.  Geh.  Regier,- Rath  starb  nnd  der  dritte,  jüngere:  Gustav 
Kdnard  Ferdinand  v.  L. ,  k.  pr.  Geh.  Rath ,  Präsident  der  k.  preuss. 
Haupt-Bank  zu  Herlin  ist.  —  Die  Familie  war  1817  in  der  Prov.  Bran- 
de nbni^  zu  Gallun  im  Kr.  Teltow  angesessen. 

I*.    UfUhach.  tl.  8,  6.  —  Bl.  PretJii.   A.*L.  TIT.  8.  2  n.   t%  n.    97  u,  V.  8.  296  and  »7.    — 

Lamprecht  v.  Gerol^hofeii  (in  Silber  ein  springender  rother  Wolf>. 
Altes,  fi'änkisches  Ädelsgcschlecht  aus  dem  Stammhause  Gerolzhofen» 
einem  Stildtcheu  nnweit  Hassfurth,  welches  zu  dem  unmittelbaren  Reichs- 
Rittercantun  Steigerwald  gehörte  und  wrdd  mit  dem  22.  August  152S 
verstorbenen ,  würzburgischen  Domherrn  Laurentins  Lamjn*echt  erlo- 
schen ist.  Das  Geschlecht  soll  schon  1103  wegen  Vennilhlung  eines 
Sprossen  desselben  mit  einer  v.  Fuchs  aus  dem  alten  fränkischen  Ge- 
>Hchlechte  dieses  Namens,  welches  den  Fuchs  in  goldenem  Felde  führte, 
die  Erlaubnisß  erhalten  haben ,  das  Wappenhild,  wie  oben  angegeben, 
zu  führen. 

Mijtf  b.  —  i!fi«t,maeher ,  II.  19:  U  v.  Q  ,  Früukbcb.    —   v.   Mtäing,  U.  f*.  3J9  uod  30. 

Lancredere,  Lankredere»  Langreder  Altes,  braunschweig-lüne- 
Imrgisehes  Ritter  geschlecht  aus  dem  Stammhause  Langreder  im  Amte 
Wennigsen  unweit  Hannover.  Lodemcus  et  Lambergiis  de  Laucredere 
kommen  urkundlich  1348  vor,  und  Cord  v.  Lankreder ,  welcher  um 
1470  atarb,  war  der  Letzte  des  Stammes.  Nach  seineui  Tode  wurde 
1470  die  Abbatissin  zu  Wunstorlf,  eine  v.  Müuchhausen.  mit  einem 
Hofe  und  fünf  Hufeu  zu  Langreder  im  Calenbergischen  beliehen. 

Qrup*»,  haiiiiov.  AltcrUiüoier^  8,   U^,     —   TreUfr  t  QtnchlechiMhiitotie  der  t.  MüncbliAu- 
aiii  Bdlfti;(>  »5,   -  v.   Medinif.  T[[.  B.  375. 


—     367     — 

Landzolle,  Deleii»e  ile  LancizoHe  (in  Silber  auf  giiliiem  Boden 
ein  ja:rüncr  Bsium,  liegleitrt  von  zwei  Löwen).  Altes,  französisches,  aus 
dem  Laii^uedoc  stammendes  Adelsp^eschlecht^  welches  mit  dem  1744  zu 
Berlin  im  92.  Lebensjalire  verstorbenen  Jean  Delense  der  LaiiciJ^olle  de 
St.  Germain  dans  les  Cevennes  nach  Proussen  kam.  Von  den  Söhnen 
desselben  war  Jac(|uc  de  Laiicizolle  Capitiiin  im  k.  i)reuss.  In^enienr- 
Corpa.  Derselbe  st^irh  1762  zu  Neisse  und  hinter  Hess  aus  der  Ehe  mit. 
Margnretha  de  Rebote  zwei  Söhne,  Von  dein  einca  derselben,  Johann 
Stepliaa  v.  L, ,  ^cest.  1838,  k.  pr.  Geh.  Reg:ierungs-  und  Ober-Consisto- 
rialrathe  hei  dem  tranzösischen  Ghereonsistonum,  entsiirossten  ans  der 
Ehe  mit  Charlotte  Isabelle  Amelie  v.  Du  Trossel,  gest.  1839,  zwei 
Söhne:  Ludwig  Aemi!  v.  L. ,  k.  [n\  Geb.  Legationsratb  und  Wilhehu 
Carl  Ludwig  August  Ueinrich  v.  T^. .  k.  pr.  Geh.  Oher-Arvhivrath  und 
o.  0.  Prof,  der  Rechte  an  der  Lniversitiit  BcrliiL 

Lan€koroni«ki>Brzezie,  (vnifon«  Ueichsgrafeustand.  Bestälii^ungs- 
diploni  von  1783  für  Matthias  Gi\  Liiiiekaronski,  von  Megorle  \\  Mühl- 
feld als  Bestütigangsdiplom  des  galizisclion  Grafenstandes  angegeben. 
—  Altes,  urs|irünglich  rraazösischrs  Adelsgesehlecht,  welches  den  Na- 
men Breze  führte,  später  nach  Polen  kam  and  hier  zu  hoheni  Ansehen 
gelangte.  Zwigniew  und  Stanislaus,  Gebrtlder  de  Brzezie  waren  als 
Botschafter  des  Königs  Casimir  in  Polen  1355  bei  der  Krönung  des 
K.  Carl  IV.  in  Rom  durch  den  Cardinal  von  Ostia,  Bertrand,  und  wur- 
den gleich  daranf  vom  Kaiser  in  den  Keichsgrafenstaud  erhoben,  welche 
Erhebung  v<im  Könige  Casimir  ITL  vor  1370  für  das  Kgr  Polen  hestii- 
tigt  wurde.  Gr,  Zbigniew  stiftete  die  Linie  der  Reichsgrafen  v.  Brezic- 
Lanckor/mski  und  Gr.  Stanislaus  die  *ier  Relcbsgrafen  v.  Brzezie-Rus- 
sockL  —  Das  grätliche  Hans  Lanckarouski  schied  sich  spiiter  m  zwei 
Zweige,  einen  älteren  und  jüngeren,  von  welchen  der  letztere  mit  Grf, 
Tbecla,  Wittwe  des  Grafen  Feter  Leszezyc  v.  Radolin-Radolinski  I terra 
der  Herrschaft  Zelaskewo,  umlH55  erloschen  ist,  —  IHe  jetziiicn  Glie- 
der des  LÜteren  Zweiges  stammen  von  dem  Grafen  Antnn ,  gest  1830, 
k,  k,  Kiinnn, ,  Geh,  Rath  und  Oberst-Landhofmeister  in  Galisnen,  verm. 
mit  Ludovica  Grf.  Rzewnska,  gest.  1839  und  das  Haupt  der  FaniiUe  ist: 
Graf  Carl,  geb.  171>9  —  Sohn  des  Grafen  Anton  —  Herr  der  Herr- 
schaften Bozdö,  Strussow  und  Jagelwita  in  Galizien,  k.  k.  Kämm,,  Geh. 
Rath.  Oberstkämmerer  etc.,  verm.  1832  mit  Adelheid  Grf.  v.  Stadion, 
Friedericiamscher  Linie,  geb,  1804.  —  Der  Bruder  des  Grafen  Carl 
ist:  Graf  Casimir,  geb,  1802,  Herr  der  Herrschaften  Wodzyslaw  in 
russisch  Polen  und  Komarno  und  Gbodorow  in  Galizien,  k,  k.  Kämm. 
und  vormals  Hofrath  bei  dem  trirster  Gnberuium  ,  verm,  1H43  mit 
Leonie  Grf,  Potocka,  geb,  IH2I,  aus  welcher  Ehe.  neben  einrr  Tochter, 
Grf.  Elisabeth,  geb,  1844,  ein  Sohn  stammt:  Graf  Carl ,  geb,  1848. 

1&.   —  Geu,  T«!^rlietil>.  d.  grÄA.   Unuütr,   lHfi2.  H.  47^   uütt:r  Vtirweinuug  mu{  lübJ,    fl.  4B7  uod 
btttor.   Hmndti.   ru.  O^m^elbfn,  .4.  4*>0. 

Lancken  v,  der  Lancken  (Schild  qnergetlieilt :  oben  ein  aufwach- 
sender Adler  und  unten  geschacht).  Altes ,  rügensches ,  längst  erlo- 
schenes Adelsgeschlecbt ,  eines  Stammes  und  Wappens  mit  den  Herren 


—     368    — 

211  Putbus,  dessen  j?leicliiiamif?er  Stammsitz  an  die  Halbinsel  Monckguth 
anstösst.  Zu  demselben  gehörte  Pridbor  v.  d,  Lanken ,  welcher  zuletzt 
noch  1429  vorkommt. 

Lanc^ken,  v.  der  Lancken  fScbÜd  der  Länge  nach  gethdlt:  recbts 
ein  halber  Adler  und  links  drei  geHiithete  Balken,  oder  quer  getheilt: 
oben  ein  au  fw  ach  send  er  Adler  und  unten  die  gctlntbeten  Balken).  Altes, 
rtigenscbes,  hingst  erloselieoes  Ailelsgesc blecht,  dem  Wappen  nach  ganz 
verseil ieden  von  dem  im  vorstehenden  Artikel  erwähnten  Gescblechte 
dieses  Namens.  Der  gleichnamige  Stammsitz  dieser  Familie  liegt  auf 
Jasmund,  dieselbe  ist  aber  nicht,  wie  angenommen  worden  ist,  1511^ 
sondern  erst  später  erloschen.  Die  Familie  sass  noch  auf  Rügen  1524 
zü  Poseritz  nnd  1 575  zu  Lobkevitz  und  Panderit^.  Albrecht  v.  d.  L. 
hatte  sieh  im  16.  Jahrb.  nach  Colberg  gewendet  und  zu  den  Xachkom- 
men  desselben  gehörte  Egidius  v.  d.  L.,  Dompropst  zu  Lübeck,  Propst 
zu  Preetz,  Oberhofmeister,  Geh.  Rath  und  Amtshauptrnann  zu  Gottorp^ 
Kiel  und  Bordesholm,  wtdcher  14,  Nov.  1631  starb. 

«.  Buhiitm,  Ge«<^b.  dir  t.  Krntjow,  T.  B.  9-  —  FrHk.  9.  Ltdtbw,  Tl.  8,  II  u.  tll.  8.  l^it. 
—  P&oim,  W.^B,  I,  Tib.   18.  Nr    6,  T  u.  »  n.  8.  44. 

Lanckeiif  v.  der  Laiicken  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Silber  ein 
aufwachsender,  rechts  gekehrter,  rother  Löwe  und  unten  in  Blau  drei, 
2  n.  1 ,  sechsstrablige ,  silberne  Sterne.  Altes »  rügensclies  Adelsge- 
schlecht, von  den  in  den  beiden  vorstehenden  Artikeln  aufgeführten 
Familien  dieses  Namens,  wie  das  Wappen  zeigt,  ganz  verschieden.  Als 
Stammhaus  wird  Lanken  auf  der  Halbinsel  VVittow  angenommen,  welches 
Gut  schon  1315  vorkommt  —  Sulislaus  de  Lancke  tritt  urkundlich 
bereits  1335  mit  einem  Wappen  anf,  welches  ganz  dem  Wappen  gleicht, 
welches  noch  jetzt  von  der  Familie  geführt  wii'd.  Vicke  v.  d.  L.  erhielt 
1505  vom  Herzoge  Bogislans  X.  einen  Lehnbrief,  in  welchem  Hickvan» 
Vicke  und  Steffen  v.  d.  L.  nls  Srfibne  dreier  Brüder  v,  d.  Lancken  auf- 
geflüiil  werden.  Dieselben  gründeten  drei  Linien.  Stetfen's  Linie  er- 
losch IfiOB  nnd  Vicke's  Linie  171«  mit  Philipp  Ernst  v.  d.  L. ,  k.  k. 
Feldmarschall-Lieutenant,  von  Hickwan  v.  d.  L.  aber,  Herrn  aufWuste- 
witz  I  Wr>stevitJil,  stammen  die  jetzigen  Glieder  der  Familie  in  Pom- 
mern etc,  —  Im  Laufe  der  Zeit  erwarb  das  Geschlecht  auf  Rügen  viele 
ansehnliche  Besitzungen,  wurde  zeitig  in  Meklenbnrg  angesessen,  kam 
nach  Holstein  u.  Ost-  u,  Westpreussen  und  wurde  auch  auf  dem  pona- 
mernschen  Festlande,  so  wie  neuerlich  in  Schlesien  begütert.  —  In 
Meklenburg  soll  die  Familie  schon  in  so  früher  Zeit  vorgekommen  sein, 
dass  Einige  dieselbe  für  ein  eingelnirenes  meklenburgisches  Geschlecht 
halten,  (feschichtlich  steht  fest*  dass  dieselbe  1523  die  bekannte  Union 
der  meklenburgischen  Ritterschaft  unterzeichnet  hat.  Die  Besitzungen 
lagen  meist  im  Amte  Stuvenhagen  und  noch  in  neuester  Zeit  sass  das 
Geschlecht  zu  Gahlenbeck  im  Amte  Stargard.  Im  Hi.  Jahrh.  kam  nach 
Angeli  dasselbe  auch  nach  Holstein,  Möller  aber,  Isagoge,  S,  244,  nennt 
es  ein  eingeborenes  holsteinisch  es,  von  der  Faunlie  Lanckensee  abstüm- 
mendes  Gescldeclit.  Der  Besitz  in  Ost-  und  Westpreussen  zu  Glocken 
im  Kr.  Mohrungen  u.  zu  Bruchnowke  im  Kr*  Thorn  war  nur  vorüber- 


—     569     — 

gehend,  ebenso,  wie  der  in  Schlesien*  wo  Pnln.  Jaegel  im  Kr.  StreUlen 
1845  der  FaTiiilie  zustainL  —  Von  den  Sprassen  des  Stammes,  welcher 
noch  jetzt  auf  Rügen  reich  begütert  ist,  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit 
Mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden,  auch  ist  aus  demselben  die 
Familie  der  Freiherren  v,  d.  Ltnickeii-Wackenitz,  s.  den  nachstehenden 
Artikel,  hervorgegangen .  —  Als  auf  Rügen  begütert  wurden  in  letzter 
Zeit  gejiannt :  (■ari  Friedrich  \\  d.  I^anckeii,  Kreis-Dcpntirter  u.  k.  pr. 
Kanimerb.,  Herr  auf  BorcliUtz  (alter  Besitz).  Klein -Karuw,  Muglitfi, 
Plüggentin.  Rantzow  u.  Vorwerk  (alter  Besitze  Philipp  v.  d.  L.,  Pre- 
imerlieutenant,  Flerr  zn  Lancken  auf  Witt uw  (alter Besitz);  Carl  v.d.L., 
Premi erbeuten.,  Herr  auf  Lanekeusburg  (alter  Besitz):  die  Erben  des 
Olof  v;  d.  L.v  Herrn  auf  Zürkwitz  (alter  Besitz)  u.  Viervitis  u.  Gustav 
V,  d,  L.,  k.  pr.  Landrath,  Kreis -Deputirtcr  u.  Major  a.  D.,  Herr  aiif 
WoldenitÄ. 

AftffHtt^,  holst  ChTonIk,  8,  68.  —  Micraelt  R*  449,  ^  b»  FritMbunr,  Nr,  81.  —  Onuhs^l, 
S.  IHÄ  II  49  u.  8.  rtl04  u.  Ä.  -  P.  B*hr,  LiU.  S.  8.  S  lü'iT.  -  LpxIc  Pt^r  ftdel  F»mlJ.  1. 
Dftatn,  I.  T«lj,  57.  Nr.  4  u.  8.  31*.  —  N.  l'r.  A.-L.  V,  8.  I^l.  —  Frfih,  t.  Udthur  ,\l. 
S.  4  im«!  tu.  8.  '2»S.  —  HifhmaeHtr.  111.  \i^:^l  v.  L»mk-u,  eomm.  ti  \\  154.  Nr.  Id:  t,  d. 
L.,  Uffkl*!»*».  ^v.  Mfdinff,  II.  8.  m*  u»  M.  —  Mrltk-un.  W.*B.  Tab  Ä».  Nr.  107  n  ».  S  n. 
H,  —  SclilMbches  W.-B  Kr.  *73.  -  eomimjniJiPlj.  W.-B.  I,  T«b.  Ih  u.  S.  40  u,  4:1  u.  Titi. 
1».  nt,  5,  —   Jl'rt«c*ic»  II.  8.  a«7~69. 

Lancken- Wackenitz,  Wftkenitz,  Freiherren  (SebiM  dnrch  ein 
yon  Schwarz  u.  Silber  abgewechseltes  Krenz  geviert,  mit  Mittclächilile, 
Mittelscliild  quer  getbeilt :  oben  in  Silber  ein  aufwachsender^  rotber 
Ijöwe  u.  unten  in  Blau  drei,  2  u,  1,  silberne  Sterne:  \\  d.  Lancken,  l 
u.  4  in  Silber  fünf,  2,  1  n.  2,  schwarze  Rauten:  rechte  Hiilfte  des  Wap- 
pens der  Y.  Wackenitz:  y,  Koppelnw  u.  2  u.  3  hi  Schwarz  drei  schräg- 
rechts  Über  einander  gelegte,  silbenie  Kesselhaken:  linke  Hälfte,  daa 
Stamm  Wappen  enthaltende  Wapiien  der  v,  Wackenitz).  Carl  Friedrich 
Bernhard  v.  d.  Lancken  —  entsprossen  aus  der  im  vorstehenden  Arti- 
kel besprochenen  Familie  —  k.  schwed.  Oberst  u.  seit  181G  mit  der 
Tochter  des  Herrn  auf  Clewpnow  im  Kr.  Grimmen ,  Prov.  Fommern, 
V.  Wackenitz ,  vermählt,  erhielt  auf  Gesuch  des  Leti^teren,  welcher 
männlich e  T^achkommen  nicht  hatte,  vom  Konige  Carl  XIIL  von  Schwe- 
den die  Erlaubnis.*ä.  Namen  und  Wappen  der  v.  Wackenitz  mit  seinem 
Namen  u,  Wappen  zu  vereinigen  u.  wurde  zugleich  iBlb  in  den  Frci- 
hermstand  des  Kgr.  Schweden  erhoben.  —  Ueber  die  Familie  v*  d, 
Lancken ergiebt der  vorstehende  Artikcd  Näheres:  die  Familie  v,  Wacke- 
witx  zühlt,  wie  schon  Schwarz,  Ponnner,  Lehnshistoriei  bezeugt,  zu  den 
ältesten,  pommernsch.  Adelsgescldechtern  u.  war  schon  in  fi*1llier  Zeit 
im  Wolgastischen ,  dem  jetzigen  greifswabler  Kreise .  ansehnlich  begü- 
tert. Urkundlich  kommt  dieselbe  erst  später,  nämlicli  von  1431  an,  in 
welchem  Jahre  Henirich  Wakenisse  eracheint»  dann  aber  in  weiteren 
Urkunden  oft  vor.  Der  Stamm  blühte  foit  u.  mehrere  Sprossen  des- 
selben kamen  in  k.  preuss.  u.  schwed.  Militairdiensten  zu  hoben  Ehren- 
stellen. August  Friedrich  v,  Wackenitz .  k.  dän.  Generallieutenant  der 
Infant*,  war  1800  erster  iJeputirter  im  iiorweg.  Generalitätä-Collegium. 
—  Zu  dem  ältesten  Besitze  der  Familie  in  Pommern  gehörten  die  Gü- 
ter Lütken,  Kisow,  Klotzow,  der  Radelower  Krug;  etc. :  in  neuerer  Zeit 
hatte  der  adelige  Stamm  nur  noch  die  Güter  Boltenhagen  ii.  Rappen- 

Än9iCMk*,  D«ulflch.  Adels-Lex,  V.  24 


—     S70     — 

hagen  inne,  da  der  grösste  Theil  der  Besitzungen  an  die  Freiherren  t. 

d.  Lancken -  Wackenitz  übergegani^eii  war.  —  Freili*  Carl  Friedrich 
Bernhardts,  oben,  gest.  1837,  war  seit  1B16  vermählt  mit  Emilie 
Christine  v.  Wackenitz,  geb.  1801  ,  Herrin  auf  Böderitz,  Lipsitz  und 
Neuendorf  im  Kr.  Bergen,  Aus  dieser  El.,  outspross  das  jetzige  Haupt 
der  freiherrlicheu  Familie;  Freih.  Friedneb  ,  geb,  1824  .  folgte  1838 
Beinern  mütterlichen  Oheime,  Carl  Wilhelm  y.  Wackenitz,  geb.  1820, 
im  Besitze  der  Majoratsgüter  Clevenow ,  Lttsoow,  Paaaow,  Müsteneg, 
Dönnie  u.  Bottenhagen,  verm.  1848  mit  Marie  Jobanne  v.  Dyeke,  geh, 
1832,  au8  welcher  Ehe  neben  drei  Töchtern ,  zwei  Söhne  stammen: 
Carl,  geb*  1855  u.  Malte,  geh,  1856.  —  Die  beiden  Brüder  des  Frei- 
herren Friedrich  sind,  neben  vier  vermählten  Schwestern :  Freih.  Halte 
Friedrich,  geb.  1830,  Herr  des  Majorats  Boldewitz»  k.  pr,  Rittm.  ä  la 
suite  des  Garde-Husaren*Regiments  u.  Freiii.  Gustav  August  Emil,  geb. 
1835,  Herr  des  Majorats  Lipsitz  u.  Ramilz.  k,  pr.  Lieut  im  2*  Hnsar.- 
Landw.-Reg* 

Freih.   9.  L4d«ftur.  It.  S.  4,  —  GeneaL  T&icbodb,  d.  rraili.   U&ujer,   m^Ji.  S.  SHi  ti.  Itl6t. 
8.  441  u.  41   -   Poinmernfeh.  W.  B.   [.   TbIi.   LT  u.  fl.  I».   —  KtutcAke.  It.  S.  ^10  n.    71. 

Lancrotiere  v.  Rriegsfeld,    Ritter.     ErbL-österr.  RitterstAud. 

Diplom  voo  1782  für  Carl  Lancrotiere,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem 
Prädicate:  v.  Kriegsfeld. 

Mt^ertf  V.    Müki/9ld,  S.   lOS. 

Landaus.  Altes,  rheinländiscbes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem 
mehrere  Sprossen  Ritter  und  Comthure  des  deutsehen  Ordens  wunien 
n.  in  kurpfälzischen  Diensten  ^u  hohen  Ehrenstellen  gehuigten,  und 
welches  sich  auch  in  Brahant  ausbreitete.  Ein  v.  Landass  war  zur  Zeit 
der  Kuri^sten  Fried  rieb  u.  Carl  Ludwig  von  der  Pfalz  (um  die  Mitte 
des  17*  Jahrb.)  Präsident  des  Kirchenraths,  und  ein  Anderer  Oberbof- 
Marschall,  und  Jobann  Frimlrich  v.  Landass  kommt  1658  als  kuri>tMz. 
Ober-Hofmeister ,  Geh*  Ratb  und  Fauth  des  Oberamts  Heidelberg  vor. 

Gauh«^  1.  S.   1149:  nach  dem  MSCpt.   Qetieal. 

Landau  I  Freiherren  ( Stamm wapp en :  in  Gold  drei  übereinander 
liegende  vierendige  Hirschgeweih-Stangen).  Erbländ.-österr.  Freiherra- 
stand,  Diplom  vom  19.  Juni  1564  für  Hanns,  Christoph,  Joachim,  Lu- 
cius, Sigismund  und  Achatz  Gebrüder  von  Landau ,  mit  dem  Prädicate : 
Freiherren  zum  Hauss  und  zu  Rappo  ton  stein.  —  Altes,  ursprünglich 
schwäbisches  Rittergeschlecht,  eines  Stammes  u.  Wappens  mit  den  Her- 
zogen von  Württemberg  und  Teck.  —  So  zeitig  dasselbe  auch  vorge- 
kommen sein  soll ,  so  beginnt  die  ordentliche  Stammreihe  doch  erst  mit 
Luz  (Lucius)  IV.,  Ritter,  gest,  1488.  dessen  drei  Söhne,  Jacob,  Hein- 
rich und  Hanns  v.  Landau,  drei  Linien  des  Stammes  stifteten.  Jacob 
V.  L.,  Ritter,  gest.  1525,  war  K.  Maximilian  I.  Landvogt  in  Schwaben 
und  1511  kaiserl.  Hofkammerrath  und  hatte  pfandweise  die  Grafschaft 
u.  Burg  Cilly,  und  die  Veste  u,  Herrschaft  Wolkerstorf  mit  den  Mürkteu 
Rusabacb  und  Piüichdorf  inne.  Der  jüngere  Bruder  desselben  ,  Hanns, 
geaL  1513,  kais,  Ratb  und  Schatzmeister  im  Reiche,  war  Pfundherr  der 
Stadt,  des  Schlosses  und  der  Herrschaft  Freystadt  und  hatte  aus  der 
Ehe  mit  Margaretha  Herrin  v.  Pappenheim   drei  Sühne,  von  denen 


d 


—     371     — 

Georg  V.  L.  zum  Blumberg  sich  ganz  in  Oesterreäcli  und  zwar  zuerst 
im  Lande  ob  der  Kns  niederliess.  Derselbe,  gest.  1552^  kaufte  1524 
das  I-,andgut  und  den  Sitz  Hauss  im  Mncblaiid-Viertel ,  insgemein :  zum 
Hauss  genannt,  so  wie  1546  die  Veste  und  grosse  Herrschaft  Rappoten- 
stein,  und  war  in  erster  Ehe  mit  Catharina  v.  Jörger  und  in  zweiter  mit 
Margaretha  Herrin  v.  Losenstein  vermühlL  Von  den  Söhnen  demselben 
brachten  sechs,  ffSnf  aus  erster  u.  Ach  atz  aus  zweiter  Elie,  s.  oben,  den 
Freiberrnstjind  in  die  Familie  und  wurden  noch  1 564  als  Freiherren  in 
den  Herrenstaiul  der  nieder^^sterr .  LandschaiJt.  aufgenommen.  Die  ge- 
nannten Gebrüder  th  eilten  sich  L5(>5  in  die  väterlichen  Güter  u.  Herr- 
sehaften  und,  nachdem  die  Freiherren  Johann  and  Christoph  gestorben, 
kamen  neue  Tlieilungeu  unter  den  noch  lebenden  vier  Brüdern,  Jo- 
achim, Luz  VL,  Sigismund  und  Ach  atz,  vor.  Letzterer  übernahm  1578 
die  Herrschaft  Kiippotenstcin  für  sieh  allein,  während  die  Brüder  die 
anderen  Güter  grhjelten.  Joachim  auf  Rodann  und  Siebenhirten  etc. 
starb  1595  un vermählt  und  hinterliess  seioc  Güter  seinem  Bruder  Sigis- 
mund und  den  Söhnen  desselben.  Lutz  VL ,  gest.  vor  1592,  Herr  der 
Herrschaften  Frey  Stadt ,  Reichenau  und  Arbersbaeh ,  war  mit  Maria 
Truchsess  Freiin  v.  Waldburg  vermählt  und  hatte  aus  dieser  Flie  einen 
Sohn,  Heinrieh,  und  drei  Töchter^  ilocb  überlebte  ihn  nur  eine  Tochter, 
Catharina,  welche  in  erster  Ehe  mit  Johann  Hermann  Frcib.  v.  Rosen- 
dorf und  Mollenburg ,  Herrn  auf  Sitzendorf  etc. ,  und  in  zweiter  mit 
Reinhard  Heimlich  v,  Golz  vermahlt  war ,  und  die  von  dem  ersten  Ge- 
mahl ererbte  Hcn'schaft  Sitzendorf  an  die  Freiherren  v.  Landau  brachte. 
—  Freib.  Sigismund,  geftt  1606,  Herr  der  Hen-sch.  Ebenthal,  Dürra- 
krut,  Süsseubrunii ,  Arbesbach  etc.,  kais.  Hofkammerrath,  hinterliess 
aus  der  Ehe  mit  Barbara  Herrin  v.  Puechbaim  zwei  Sökne,  Georg  und 
Erasmus.  Von  Ersterem,  welcher  bereits  1593  mit  Apolonia  Freiin 
V.  Königsberg  vermählt  war  und  noch  11316  seine  Besitzungen  von 
Neuem  zu  Lehen  empfing,  sind  Nachkommen  nicht  bekannt ,  und  Eras- 
mus, verm,  mit  Benigna  Herrin  v.  Würbn,  wanderte  16JJ0  zu  seinem 
Schwiegervater  nach  Böhmen  aus,  —  Freib,  Achatz,  s.  oben,  Herr  zum 
Hauss  und  zu  Rappoten stein,  gest.  1596,  war  in  erster  Ehe  mit  Sophia 
G rabner  zu  Rosenburg  u.  Potte nbrunn  und  in  zweiter  nüt  Clara  Herrin 
V.  Eoggendorf  vermählt,  ausweichen  Ehen  18  Kinder  stammten.  Die 
Söhne  Hartmann  aus  erster  Ehe  und  P^brenreich ,  Hanns  Christoph, 
Gottfried  und  Maximilian  aus  der  zweiten  empfingen  1598  die  Veste 
und  Herrschaft  Rappotenstein  mit  allem  Zubehör  zu  Lehen»  Von  den- 
selben vermählte  sich  Freih.  Ebrenreicb  1608  mit  Rosine  Freiin  v. 
Aspan  und  aus  dieser  Ehe  stammten  die  Söhne  Georg  Wilhelm,  Hanns 
,  Dietrich  und  Heinrich  Gundacker,  von  welchen  nur  Ersterer  den  Stamm 
fortsetzte.  Derselbe,  geb.  1612,  Herr  zu  Rappotenstein,  erbte  von 
seinem  mütterlichen  Oheim,  dem  1 645  verstorbenen  letzten  seines  Stam- 
mes. Job,  Joachim  Freih.  v.  Aspan  v-Haag  u.  Lichtenhaag,  dessen  Wap- 
pen (im  oben  rothen,  unten  blauem  Felde  ein  sehr  a  gr  echt  er ,  silberner 
Fluss,  Feld  1  u.  4  des  freiberri.  Wappens),  welches  derselbe  nach  kais. 
Erlaubniss  von  1650  mit  dem  Landau'scben  Wappen  vereinigte.  Der- 
selbe war  mit  Maria  Christina  Elisabeth  Freün  v.  Stain  vennäblt  und 

24* 


—      372     — 

fttts  dieser  Ehe  stammte  Ff  eih.  Hann<^  Adam  und  zwei  Töchter ,  ühri- 
Btioa  Polyxena,  welche  Klosterfrau  wurde,  und  Susatma  Magdalena. 
Hanns  Adam ,  Herr  der  Herrschaft  Rothenbach ,  verm.  mit  Helena  Do- 
rethea  v,  UeDnion  starb  !  690  als  der  Letüi**  des  Mannstaomies  seines 
Geschlechts ,  und  hinterliess  nur  eine  Ti>cLti:'r .  Dorothea .  welche  als 
Klosterfrau  noch  1747  lebte.  Freiin  Susar  na  Magdalena  vermählte  sich 
mit  Rudolph  v.  ITackelberg  und  brachte  demselben  die  Herrschaft 
RothenbaclL  und  nach  dem  Tode  ihres  Bruders,  des  Freih.  Hans  Adam, 
laut  kaiserL  Genehmigung  von  1708  Xanien  u.  Wappen  der  Freiherren 
y.  Landau  zu.    Weiteres  s.  Bd.  IV.  S.  128:    Hackelberg  und  Landau. 

»ucflini.  P.  II.  —   Oaukt,  l   8.  tU!»  a    M.    —  Fir^iä.   «.  B<ti,9MCk,    \l\.  0.  3fl— 1&.  - 

Landau  zum  Thunihof  (in  Gold  ein  offener  Helm  von  schwarzem 
Eisenblech ,  über  u.  unter  welchem  sechs  Ilt  usehreckcn  von  natürlicher 
Farbe  flattern),  B^ine,  von  dem  im  vorstehendem  Artikel  besprocheDen 
Geschlechte  ganz  verschiedene  Familie,  welche  mm  dem  BMhume 
Mttnster  in  Westphalen  stammte.  Johann  v.  Landau  zum  Thumhof, 
vorher  Landauer  genannt,  Doctor  der  Rechte,  kais.  Ratb,  der  nieder- 
österr.  Landschaft  Symlicus  etc.,  wnrde  durch  kaiserl.  Diplom  von  1620 
in  den  rittermässigen  Adelsstand  erhoben,  rrlrielt,  einige  Jahre  nachher 
von  dem,  von  ihm  erkauften  Gute  und  Freisitze  Thurnhof  zu  Brunn  am 
Gebirge  das  Prüdieat ,  wurde  lfi'30  unter  die  neuen  Geschlechter  des 
niederösterr.  Ritterstamh's  aufgenommen  u.  hinterliess  nur  einen  Sohn: 
Johann  Michael  v.  Landau  zum  Thurnhof,  welcher  sich  mit  Christina 
V.  Niesser  vermählte  und  noch  1639  Besitzer  des  Thunihofes  zu  Brunn 
war.  Bald  nachlier  i^t,  nach  der  niederösterr.  Ritterstandsmatrikel,  das 
Geschlecht  erloschen. 

Landeck  (Schild  von  Gokl  u-  Grün  quer  getheilt,  ohne  Bild).  Altes, 
schwäbisches  Adelsgeschlecbt,  dessen  Wappen  sich  am  Leichensteine 
des  1652  verstorbenen  würzburgischen  Domherrn  Rudolph  v.  Stadion 
findet 

uud  J2. 

Landeckf  Landecke  (in  Gold  ein  aus  dem  rechten  Bchildesrande 
hervorkommender  blauer  Berg  von  vier  Stufen,  und  auf  der  zweiten 
Stufe  von  oben  mit  einem  grünenden  Baume  besetzt,  welchen  eine  ge- 
krönte, schwarze  (lemse_  hinunklettert|.  Altes,  hessisches  Adelsge- 
schlecht, aus  welchem  Simon  v.  Landeck  bereits  1360  vorkommt.  Das- 
selbe gehörte  zu  dein  fuldaischen  Lchnsliofe  und  war  im  Hersfeldischen 
angesessen j  ist  aber  schon  lange  erloschen. 

Schannai,  8.  m.  —  8itbmaeft«r,  [V.   IUI:  iiiittrr  ileu  Gejiddtoii.  —  f.  MUding,  II.  6.S3I. 

Landeck  (Schild  von  Schwarz  und  Silber  schräglinks  getheilt,  mit 
einem  Einhorn  von  gewecliselten  Farhrnj.  Ein  früher  zu  dem  schlesi- 
schen  Adel  zählendes,  aus  den  Rh  ein  landen  nacli  Schlesien  gekommenes 
Geschlecht,  zu  weJcheui  Adam  \,  Landeck  gehörte,  welches  1600  als 
des  Domstifta  zu  St.  Johannis  in  Breslau  Dechant,  Domherr  zu  Olmütz 
und  Archidiaconus  zu  Liegnitz  starb. 

<(^»  Itdtbur,  IL  8,  4  nod  6. 


_     37g     — 

Landenberg,  s.  Broi ten-Landenberg,  auch  Freiherren, 
BcL  a  S.^  48  u.  49. 

Landesen  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Blau  drei 
über  einander  stehende,  dreistnihlige ,  goldene  Sterne  und  links  in  Sil- 
ber drei  über  einander  pfalilweise  gestellte  rathe  Löwen).  Reichaadels- 
stand,  Diplom  im  knrsäclisischen  Eeielisvicariate  vom  10,  JnU  1792 
för  Friedrich  Christoph  Landesen,  Kauf-  und  Handelsherrn  in  RevaL 

Landin.  Ein  frülicr  in  der  Uckermark  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht. 

OrundinanTt.  H,   lV^. 

Landolfi  Laiidolf.  Ein  früher  im  Trierschen  zu  Bittburg  und  mit 
dem  Ijuischer  Lehn  im  Amte  Hülchralh  im  Kr.  Grevenbroich  begüter- 
tes Adelsgeschlecht.  —  Wilhelm  v.  Landolph  war  in  der  Mitte  des 
17.  Jahrb.  Amtmann  zn  Schloss  Dyck  unweit  Heinsberg. 

Fahnt,  TT,  R.  m4,    ^   Ftt^ih,  r.   Ledebur,  II.  «.  &. 

LaDdrianif  Freiherren,  Reichsfreihcrrnstand.  Diplom  von  1708 
für  Johaim  Baptist  Landriani  aus  Mailand. 

Mfrjertf  P,   MühlfeUi,  Er«,  BrI.  8.   7;i. 

LaudBberjs;,  Landegbergf  auch  Freiherren  (Schild  quer  getheilt: 
oben  in  Silber  ein  quer  nacli  rechts  springender,  rother  Fuchs  u.  unten 
ebenfalls  in  Silber  ein  aus  fünf  rothen  Sparren  geflochtenes  Gitter). 
Altes,  braunschweigisches  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  der 
alten  bergisch-westphälischen  Familie  liieses  Xamens ,  s.  den  nachsteh- 
enden Artikel,  Dasselbe,  dessen  Sprossen  in  älterer  Zeit  als  Edle,  seit 
dem  13.  Jahrh.  aber  als  dem  niederen  Adel  angehMg,  erscheinen,  tritt 
urkundlich  1302  u.  1442  auf  u.  breitete  sich  zeitig  im  Calenbergischen 
aus.  Der  älteste  bekannte  calenbergisehe  Lehnsbrief  ist  von  1475.  — 
Das  Stanunliaus  der  Familie  seheint  das  schon  1165  vorgekommene 
Landsbergen  im  Hoyaischen  zu  sein.  Berthold,  Bischof  zu  Verden, 
gest  1503,  stammte,  wie  Siegel  von  detnselben  ergeben,  m  der  hier  in 
Rede  stehenden  Familie.  Otto  Rabe  v.  Landsberg  war  gegen  Ende  des 
16.  Jahrh.  h.  braunschw.  Oberst  u.  Bnrghauptmann  n.  von  demselben 
entspross  Cbristoph  v.  L..  Herr  auf  Wormsthal  u.  Stadthagen  ,  gräflich 
schauenburg.  Rath.  Der  Sohn  des  Letideren,  Otto  Rahe  v.  L. ,  war 
Drost  zu  Ottenstein  n.  von  demselben  stammte  Jobst  Ludolph  v,  L,, 
Herr  auf  Wormsthal .  weleher  durch  Vermählung  mit  Magdalena  Do- 
rothea V.  Wettberg  das  Gut  Münder  erhielt  und  seine  Linie  fortsetzte. 
—  Die  Familie  wurde  nicht  nur  im  Lippe-Schauenburgischen,  sondern 
auch  im  Magdeburgischen  begütert  u.  gehört  im  Egr.  Hannover  durch 
Besitz  eines  Gutes  in  Wunstorf  zu  dem  ritte rschaftlicheu  Adel  der  ca- 
lenbergschen  Landschaft.  —  Glieder  des  Stammes  standen  bis  auf  die 
neueste  Zeit  in  der  k.  hannov.  Armee.  €url  Ludwig  v.  Landesberg  war 
1852  Capitain  im  k.  haiiuov,  3.  leichten  BataUlon  und  Arthur  Gustav 
V.  Landesberg  Capitain  im  k.  hannov,  Garde-Jilger-Bataillon.  —  In  der 
k,  säehs.  Armee  war  Carl  Andreas  Adolph  F  reihcrr  v,  Landsberg  bis 
1816  Major  im  adeligen  Cadetten  -  Cohts  u.  spilter  bis  auf  die  neueste 
Zeit  Director  des  grünen  Gewölbes  in  Dresden, 


—     S74     — 

Oauii* ,  I.  a.  IISÄ  üDd  &a.  —  KUinMChmidt ,  StmmL  CAlenb.  L«ndU«t  -  AbtcMcde,  1, 
a.  I6ß  u.  t»2.  —  3pün0«Hh«rtf  ,  Vmterl.  Archiv,  i^aü,  1.  S.  10.  —  Fr*iA.  t.  der  KnfMfbeck^ 
S.  1S6.  —  Fnihtrr  p.   L^dthur,  IL  H.  ä,    —   Sr<etnnachrr  ,  L   185:   v.  LaHdeabt•rf^  Brauiiftrhw. 

—  9.  Meding,  1.  S.  3ia,  —   W.   B,   d.   Kg».   HÄunnver,  C.  &'!  u,  8.  9,  —  ^«^'JcAJttr,  II.  8,  '171  —  73. 

—  f *  BtfntfT.  httnnoT.-brHLinHrhw.  Adrl,  Teb.    19, 

Landsberi^t  Landsberg-Velen,  Freiherren  und  Grafen  u.  Lands- 
berg-Steinfurt ,  Freiherren  ( Stamm wappeti:  in  Gold  ein  rotlier.  mit 
einem  engen »  silbernen  Gitter  überzogener  Querbalken.  Wappen  der 
Freiherren  u,  Grafen  v.  Latulsherg-Velen:  Schild  pfeviert:  1  und  4  das 
Landsbergschc  Stammwappen  a,  2  u.  3  in  Gold  drei  rothe,  neben  ein- 
ander gestellte,  recbtssehende  V{>p:el  { Amseln l  mit  gestümmelt^n  Füs- 
sen). Reichsfreiherrnstand  n.  Gnifeiistand  des  Kgr.  Preussen  nach  dem 
Rechte  der  Erstgeburt,  rSestütiguiigsdiplnm  des  der  Familie  zusteh- 
enden Reichsfrciberrnstandes  u.  des  Namens  v.  Landbberg  -  Yelen  im 
kurpfölziscben  Reich svicariate  vom  13.  Juli  1792  für  Paul  Joseph 
V.  Landsberg  -  Velen  u.  Grafendiplom  vom  12.  Mai  1840  für  Johann 
Ignaz  Franz  Fi^eih.  v.  Landsberg-Velen,  unter  Erhebung  der  demselben 
znstehenden  Herrschaft  Gehmen  im  Kr.  Borken,  Prov,  Westpbalen, 
zur  Standesherrschaft.  — Altes,  bergisdies  Rittergeschkcht,  welches  aus 
der  Burg  gleichen  Namens  an  der  Ruhr  bei  Kettvich  unweit  Essen 
stammte  u.  mit  anderen  gleichnamigen  Familien  nicht  zu  verwechseln 
ist.  —  Philipp  V.  Landsberg,  Ritter  u.  der  Sohn  desselben  Namens  tre- 
ten  als  Vermittler  von  Streitigkeiten  zwischen  Theodor  Grafen  v.  Lim- 
burg u.  der  Abtei  Saarn  urkundlich  zuerst  1291  auf.  — ^  Das  Geschlecht 
breitete  sich  namentlich  aus  dem  Hause  Erwitte  unweit  Lippstadt  aus 
u.  blühte  iJi  vielen  Sprossen  dauernd  fort.  Eine  sehr  genaue  Stamm* 
reihe  hat  Fahne's  Fleiss  zusammengestellt  u.  das  Wichtigste  aus  der- 
Belben  ist  Nachstehendes:  Wescel  v.  Landsberg.  Ritter,  lebte  um  1302 
mit  seiner  Frau  Gertrud  u.  seinen  Kindern :  FI  einrieb,  Gertrud  undCa- 
tharina.  Gertrud,  die  Hausfrau,  war  wohl  eine  Erhtochter  von  Erwitte 
n.  Heinrich,  der  Sohn,  derjenige,  mit  welchem  Fahne  die  Stammreihe 
beginnt,  die,  wie  folgt,  herabsteigt:  Heinrich:  Lysa,  1349  Wittwe;  — 
Rtttger:  Gosta,  138  3;  —  W>5sel:  Cathaiina  v,  Hoygen»  1450Wittwe; 
—  Heinrich:  zweite  Hausfrau:  Margaretha  v.  Schorlemmer;  —  Jost: 
Engele  v.  Wrede;  —  Ludolph  :  Ursula  v.  Horde,  verm.  1565;  — Jobst 
zu  Erwitte,  1601:  Dorothea  v.  Erwitte;  —  Daniel  Dietrich,  Freiherr, 
k.  k.,  k,  Span,  u*  kurc<11u.  Kämm.,  Geb.-  u.  Kriegs-Rath,  Oberst  u.  Ge- 
neral'Wachtraeister,  Gubernator,  Landdroste  in  Westpbalen,  Erbdroste 
zu  Erwitte  etc.,  gest,  1 684 ;  zweite  Gemahlin :  Guda  Antoinetle  v.  und 
zu  Leyen  n.  Bongard:  Beide  stifteten  mit  ihren  Kindern  20,  Febr.  1681 
das  Familien  -  Fideicommiss  Barnsfeld ;  —  Franz  Johann  Ferdinand : 
Maria  Theresia  v.  der  Recke,  verm.  1732;  —  Clemens  August,  kur- 
cöb.  Kämm.,  Droste  zu  Balve  und  Erwitte,  gest.  1785:  Anna  Therese 
Erbtochter  v,  Yelen,  gest  1775  (die  Familie  v.  Velen  oder  Vehlea  war 
ein  altes  Adelsgeschlecht  am  Niederrhein  und  im  Stifte  Münster,  aus 
welchem  Alexander  H.  v.  Veh^n  1641  den  ReichsgrafensUnd  und  dann 
Sitz  u.  Stimme  auf  der  schwäbischen  Grafenbank  erhielt.  Die  gräfliche 
Linie  erlosch  gegen  die  Mitte  des  18.  Jahrb.,  wälirend  die  freiherrliche 
im  Stifte  Münster  fortbltihte.  Die  Letzte  dieser  Linie  war  die  genannte 
Anna  Therese  Benin  v.  Velen,  deren  Gemaiil,  Clemes  August  v.  Lands- 


—     576     — 

berg,  zu  Beinern  Namen  u.  Wappen  den  Namen  u.  das  Wappen  der  Fa- 
milie V.  Velen  gesetzt  hatte) ;  —  Paul  Joseph  Freih.  v.  Landaberg-Te^ 
leu ,  8*  oben ,  gest  1800:  Therese  Grf.  Wolf-Mettemich  zur  Gracht, 
ge«L  1800  — Jobann  Ignaz  Franz  Graf  v.  Landeberg- Velen,  geb.  1788, 
Standesherr  zu  Gehmen  (Gemen)  etc,,  k,  pr.  w.  Geh.  *  Rath  u,  erbländ. 
Mitglied  des  k.  pr.  Herrenlu,  verm.  mit  Luise  Grf,  und  Burggräfin  zu 
Westerholt  u,  Gysenherg,  aus  welcher  Ehe ,  neben  drei  Töchtern  ,  ein 
Sohn  stammt:  Friedrich  Ludolph  Freih.  v,  Landsherg-Velen,  geb.  1815, 
verm.  1842  mit  Sophie  Freiin  v,  Imbsen  zu  Wewer,  gest.  1853»  ans 
welcher  Ehe  zwei  Töchter  u.  zwei  Söhne  entsprossten :  Freih.  Franz, 
geb.  1847  u.  Freih.  Friedrich,  geb.  1850.  —  Der  Bruder  des  Grafen 
Johann  Ignaz  Franz  ist:  Engelbert  Freih.  v.  Landsberg  -  Steinfurt,  geb. 
1796,  Herr  auf  Steinfurt,  Amelsbüren,  Eickelborn  u.  Niedemhof  in  d, 
Prov.  Westphalen,  Landsberg  im  Kr,  Düsseldorf  u.  Vennhaus  im  Egr. 
Hannover,  k.  pr.  Kammerh.  u.  Mitglied  des  Herrenhauses,  verm.  1829 
mit  Hennine  Gri  v.  Hatzfeldt-Schönstein,  geb.  1809,  aus  welcher  Ebe, 
neben  einer  Tochter ,  vier  Söhne  stammen ,  die  Freih.  v.  Landaberg- 
Steinfnrt :  Ignaz,  geb.  1830,  Besitzer  des  Ritterguts Ossenbeek  u.Landrath 
des  Kr.  Ltidinghansen  inWestphalen,  Hugo.  geb.  1832,  Max,  geb.  1833, 
k.  k.  Oberlieut.  u.  Egon,  geb.  1845.  —  Durch  Besitz  der  Güter  Älten- 
kamp,  Dankern  u.  Papenborg  n,  der  Burg  zu  Ahlen  im  Aremberg-Mep- 
pen&chen  u.  des  Gutes  Neuhaus  im  Lingenschen  wurde  die  Familie  im 
Kgr.  Hannover  dem  ritterschaftlichen  Adel  der  Niedergraf  ach  aft  Lingeo 
n.  des  Herzogth.  Äremberg  *  Mei^pen  einverleibt ,  auch  ist  dieselbe  in 
Curland  begütert  geworden,  wo  das  Gut  Wixeln  derselben  bereits  1620 
zustand. 

Gauh€,  I,  S.  IU2.  —  ».  Sf#m«t,  Tl.  ft.  1492.  —  F^HA.  v.  Krohne,  H.  S.  326.  —  Sptm^ 
fftnhttrff,  Titfrl  krthit,  %mn.  I,  8  10.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  191  a.  V.  B.  WT  on4  98.  — 
Fr0ih.  P.  d.  Kn«itb4ck,  ».  18€  n.  M.  -  D.  Örafimh,  d,  GegtBW,  IL  S.  7—».  —  fV«IA«  *.  L«- 
dtbur^  II.  8.  5  a.  tU.  299  u.  m.  —  Gtn^aL  TKseb^'iib.  d.  p-lfl,  Hiuicr  1BA&,  S.  470,  1861. 
S.  479^91  u.  biator.  H^ndli.  »u  D^duclben,  B.  491.  ^  Sithmaehtr  m.  17»  u.  V.  S«  20#: 
T,  Ljurdipergt  echweiv-eritcb,  —  Uünst«r«cb.  SiIftj-CiLlend.  von  1784.  —  w.  Meding,  l.  8.  Sil 
Q.  13.  —  >#fmfre.  Ciiflind.  W.-B.  Tmb.  *4 :  ».  L.  —  W.^B.  d,  Kgr,  HantioTcr.  Ä.  50  nn4 
S.  9  :  Gr.  v.  L.-V.  —  t.   Hefmtr^  »iahdov.  Adel,  Tnb.   IB:  v,  L.  u.    'J<f:  F.  If .  u.  Qr.  y.  L. 

Land94;had  v.  ^teinach  (im  goldenen  Schilde  eine  schwarze  Da- 
vids-Harfe mit  9  schwarzen  Saiten  und  auf  dem  Helme  ein  gekrönter 
Heidenkopf,  dessen  langes  Haupt-  n.  Barthaar,  statt  der  nicht  vorhan- 
denen Helmdecken,  zu  beiden  Seiten  des  Schildes  herabhängen).  — 
Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Ahnherr  nach  H umbracht, 
aus  Meissen  in  bischöflich -wo  rms'sche  Dienste  kam  und  mit  dem  Hause 
Steinach  am  Neckar,  nach  welchem  die  Nachkommen  sieb  später  nann- 
ten,  beliehen  wurde.  Conrad  v.  Steinach  starb  1163  als  Bischof  zu 
Worms,  doch  rechnet  Bucelini  denselben  zu  dem  steiermärkischen  Ge- 
schlechte V.  Stein  ach :  wie  dem  auch  sei ,  das  Geschlecht  war  ein  altes 
Rittergeschlecht,  Der  Bruder  des  Bischofs  Conrad's,  Bleickhard,  mit 
welchem  Humbracht  die  8tammreihe  der  Familie  beginnt,  wurde  am 
Neckar  begütert  n.  setzte  den  Stamm  fort.  Von  seinen  Nachkommen 
soll  Ulrich^  gest.  1369,  einen  heidnischen  König  erschlagen  u.  deshalb 
den  gekrönten  Kopf  desselben  als  Helmzierde,  s.  oben,  erhalten  haben, 
während  das  frühere  Wappen  der  Familie  auf  dem  Helme  zwei  Ele- 
phanten- Schnäbel  führte;  Heinrich  Bleickhard  v.  L.  starb  1396  als 


1 


knrpiUlz.  Hofmeister  u.  Hans,  gest,  1531,  hatte  dasselbe  Amt  und  war 
zugleich  Burggraf  zu  Ältzen  n.  vorher  Voigt  zu  Durlach,  Derselbe  hin- 
terliess  unter  anderen  Söhnen  den  kuqjfiilz.  Grossmeistcr  u.  Marschall 
Hans  Bleickhard  und  den  h,  württemlK  ObervoiiEt  zu  Meckmühl  Chri- 
stoph V.  L.  Von  letzterem,  gest.  15H5  im  ^0,  Leliensjahre,  stammte 
Johann  L.  v.  SL ,  körpfälz.  Geh,-Rath,  OhermarschaO ,  Laudpfleger  zu 
Neuburg  a.  d.  Donau  u,  Statthalter  zu  Carlsbiirg  q.  derSohn  demselben, 
Bleickhard,  knrpfiüz.  Oberst,  war  Fauth  zu  Mossbacb  u.  Gennersheim. 
So  weit  reichen  Hnmbrachrs  Angaben,  —  Nach  einer  in  die  geneal. 
Literatör  Ohergcgan^enen  Sage  hausste  das  Geschlecht  im  13.  Jahrb. 
auf  der  obengenannten  Burg  Steinach  am  Neckar.  Bligger  oder  Plei- 
ckart  Landschade  auf  Steinach«  ein  ..wilder  Ritter'  war  Wegelagerer, 
folgte  der  kuisorlichen  Ladung,  sich  zu  vertheidigen,  nicht,  wurde  in 
die  Acht  crklürt  und  starb  in  derselben  1 300 .  doch  dehnte  sich  noch 
seine  Schuld  auf  seine  zurückgelassenen  Waisen  aus.  Der  älteste  seiner 
Söhne,  llrich  L  L.  v,  St.,  s.  oben,  sühnte  nach  1344  im  siegreichen 
Kampfe  gegen  die  Saracenen  die  Sehuld  des  Vaters,  brachte  den  Na- 
men des  Geschlechts  wieder  zu  Ehren ,  erhielt  als  Helmzier  den  Sara- 
cenen köpf  u.  starb  13(i9  auf  seinen  Besitzungen.  Ulrich  u.  der  Bruder 
desselben,  Diether^  wurden  die  Stifter  zweier  Haupt -Linien.  Die  des 
Erstereu  erlosch  schon  14f>2  u.  die  des  Letzteren  1571  mit  Eberhard 
Landschaden  \\  Steinach,  doch  blühte  noch  eine  SettenÜnie  fort,  welche 
Johann  IL,  Urenkel  Diethei-s ,  gegründet  und  welche  sicli  durch  drei 
Söhne  des  Stifters  in  drei  Aeste  geschieden  hatte.  Von  diesen  Aesten 
starb  der  jOngere  1615,  der  altere  Hi45  und  der  mittlere  im  Mauus- 
starame  1,  Nov,  1653  mit  Friedrich  Landscliad  v.  St  ei  nach  aus,  —  Der 
Beiname  dieses  alten  Geschlechts:  ,^Steinacb"'  ist  1822  bei  einer  Er- 
hebung in  den  Adelsstand  des  Kgr.  Saclisen  erneuert  worden.  Es  wurde 
nämlich,  nach  bandschriftlichen  Notizen,  Maria  Wilson,  (Tochter  eines 
Engländer,  welcher,  als  dieselbe  ein  Jahr  alt  war,  1 806  zu  Paris  starb 
und  sie  als  Waise  zuracklless),  Pflegetochter  der  Herzogin  v,  Curland, 
Anna  Cfharlotte  Dorothea  geb.  Grf.  v.  Medem,  u.  später  der  Tochter 
derselben,  Catbarina  Herzogin  v*  Sagan,  verm.  Grf.  v.  d,  Schulenhurg, 
mit  dem  Namen ;  v.  Steiuach  in  den  Adelsstand  erhoben ,  s,  den  betreff 
fenden  Artikel, 

uael)  T<»n  J.  Orou  t.  K^mpttn.  BeidHbtrg,  ISSl.  —  Bvnthrachi ,  T«b.  3  «t.  4,  —  Gaukt,\, 
ö,  Jl.ä3  u,  51.  —  e,  llati^iein,  f.  S.  350.  —  Bit'dotman.n ,  Canioa  Otteavvtfl,  Tab.  Ä64  u.  (W, 
—  Genro).  Jahrb  K  AMh.  Jf.  S,  10«.  —  N,  Pr,  l.-L  VI,  S.  ÜB  u.  M,  —  S^rftfftiicAer,  1.122, 
Die  LftudachJtden,  KhüLuliucltsich.  —  p,    Miaiiaif.  I.  S.  Jli  hikI  3H,  —  Supnl.  «u  Siebui.  W.-B. 

Vf.  n. 

Landsee,  PreiherMii,  s.  Dietrich  v.   Landsee  uud  Berg, 
JPreiherren,  Bd.  II.  S.  401  u.  92. 

t  Laudsfeld,  Orafln,  Grafen  stand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom  Yom 
14,  Aug.  1847  für  Maria  v,  Porns  und  Montez,  Dieselbe,  aus  einem 
spanischen  Adelsgesch leckte  stammend  und  unter  dem  Namen  Lola- 
Montez  bekanut,  starb  17.  Jan.  1B6I  T^n  New-York, 

%    '   ^  Lftüdshiitter,  Land**hueter    Ein  früher  in  Schlesien  vorgekom- 
menes, aus  Oesterreich  stamme  udes  Adelsgcschlecht ,  aus  welchem  Gas- 


—     377     — 

par  V.  Landshtitter ,  gest.  18,  März  1624  als  des  Katbs-Collegiums  zu* 
Breslau  Rath 3- A ehester,  sfanimte. 

Landukrüzi  (in  Blau  eine  rothe  Kroae,  durch  welche  zwei  silberne, 
oben  auswärts  gekehrte  Angelljakeji  gesteckt  sind).  Altes,  sclilesiscbes 
Adelsgesctilecht,  nach  Einigen  judnisdien  Ursprunges,  welches  schon 
im  13.  u.  14.  Jahrh.  vorkam.  Dasselbe  sass  schon  I292zuRoyii,  1326 
zu  Oreibnig  und  1353  zu  Wandris  im  Liegii it. zischen*  Henricus  de  Lan- 
dtscrona  u.  Hermann  Landenkron  lebten  um  15 15  und  Peter  v.  Landskron 
warl  397  herz.  Canzler  za  Oels.  —  Im  Laufe  der  Zeit  brachte  das  Geschlecht 
in  Schlesien  nielirere  andere  Güter  an  sich  u.  breitete  sich  später  nament- 
lich aus  den  Hiiusern  Ohsendnrf,  Zieserwitz,  Auscho,  Prinsnig,  Schönau 
etc»  aus,  Der  Stamm  blühte  forfcu.  noch  In  das  18.  Jahrb.  hinein.  ^-Chri- 
stoph V.  Landskron  auf  Royn  u.  Prinsnig,  des  FOrsterithums  Liegnitz  Lan- 
des-Aeltester,  starb  1712  im  83. Lebensjahre,  der  Subu  desselben,  Cbri- 
stoph  Wilhelm,  im  folgenden  Jahre  unt!  Christoph  Friedrich  v.  L.  a.  d. 
H.  Obsendorf,  k.  poln.  Capitain,  1717.  Spilter.  1725.  war  noch  Niclas- 
dorf  unweit  Sfriegau  und  1741  Zeitsdorf  hei  Sprottau  in  der  Hand  der 
Familie,  dann  aber  ist  der  alte  Stamm  ganz  erloschen. 

Lucdt.  Äah\a^htka  l>«nliwürdi?h,,  8.  tSU,  —  H..v.  Art.  UKsr.  Qi>rni  VO^  Ä.  iW.  - 
Sinopiu;  t.  S.  fti^?— 73  und  U.  8.  76Ä  u.  «4.  -  ffawA**,  T  Ä  UU  und  55,  —  N.  Pr.  A  -L. 
in.  A.  1^8.  —  Fr0ihprr  »,  t*d*fmr^  11.  9>  A  umd  (&.  —  Si*hmach4r  ^  I.  fi? :  Di«  Lmidikrtto, 
SclilMlach,  —  f.  Mtfltny,  II.  8.  3:12. 

Landskroüi  Hirtas,  j^enannt  v.  der  Laadskron  (in  Schwarz  zwei 
übereinander  schreitende,  silberne  Leoparden).  Altes,  cölner  adeliges 
Patriziergeschlecht,  welches  sieb  nach  einem,  die  Landskrone  genannten 
Hause  in  Cöln  schrieb.  Dasselbe  sass  in  Oyrshof  schon  1448  und  war 
noch  1659  zu  Berscheid  unweit  Eupen ,  so  wie  1662  zu  Weima,  eben- 
falls bei  Eupen,  so  wie  mit  anderen  Gütern  im  JüHchschen  und  Valken- 
burgischen  angesessen.    Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen. 

Fahn*^  l.  S.  537.   —   Fr^ih,    t.    Ifd^bur^  U.  fi.  «. 

Landskroue  (im  Schilde  auf  einem  Querbalken  zwei  Stangen  und 
in  der  Mitte  eine  Lilie).  Altes,  oherlausitzisches  Rittergeschlecht, 
welches  1213  und  noch  1360  auf  der  Landscrone  bei  Görlitz  und  später 
in  der  Nahe  derselben  zu  Köblitz,  Schönberg  hei  Cunewalde,  Seihers- 
dorf  und  Weigadorf  sass.  Seihe rsdorf  gehörte  der  Familie  noch  1436, 
Wabrscbeinlicli  gehörten  zu  diei^em  Stamme  Christüph  v.  Landscron 
1586  Amtshauptmann  von  Senft^nberg  u.  Melchior  v.  Land  ts*  Cr  ohne, 
1644  Herr  auf  Eichberg  bei  Crossen, 

Krtftig,  BfitragD  xnr  Hfatorie  der  Säeliü.  Laude,   III.  8.  336—43«   -    Freih.t.L*d*iiur,  II. 

Landsseef  s.  Dietrich  t,  Laudsec  und  Berg,  Freiherren* 
Bd.  n.  S.  491  und  92. 

Landwüst  (in  Blau  ein  silberner,  mit  drei  nebeneinander  stehen- 
den,  rothen  Rosen  belegter  Querbalken).  Altes  sächsisches,  aus  dem 
Voigtlande  stammendes  Adelsgeschlecht ,  dessen  Stammhaus  gleichen 
Namens  unweit  Plauen  an  der  höhmischen  Gränze,  welches  mit  Ober- 
Lossa  bereits  1300  der  Familie  zustand,  liegt.  —  Hans  v.  Landwüst, 


—     878     — 

Gleitsmanii  zu  Weissenfela ,  wurde  1480  von  dem  Äbte  zn  Goseck  bei 
KaTimburg  mit  Oeblitzmühle  beliehen,  und  im  Tiehitsbnefe  ist  anjrcgcben, 
dass  derselbe  auch  Hermann  v.  L*  genannt  worden  sei.  —  Valent.  König 
glebt  in  der  von  Gauhe  mitgetheilten  Abneutafel  der  Gemahlin  des  Carl 
Friedrich  v.  Schauroth ,  Herrn  auf  Haym .  Schiedcl  etc, :  Dorothea 
Sophie  V.  Lnndwüst,  die  Ahnen  derselben  in  aufsteigender  Linie,  wie 
fol^t,  an  :  Hans  Friedrich  v.  Landwtist  auf  Gross-GoslewitK  und  Gladitz: 
Catbarina  P^ophia  v.  Stange  a.  d.  H.  Ober-Lödlau;  —  Joseph  Christoph 
V.  T..  auf  Gross-Göstemtz,  Gladitz  und  Niedcr^Grdssau  r  Dorothea  Eli- 
sabeth V.  Brand;  —  Friedrich  Wilhelm  v,  L.  auf  Gross -Göstewitz 
und  Kaese-Kircben:  Agncse  v,  Behring;  —  Joseph  v,  L.  auf  Gross- 
Göstewitz:  Margaretba  Ehrengard  v.  Brand'  —  Joseph  v.  Tj,  auf 
Gross -Göstewitz:  Clara  v.  SchJeinitJ!,  —  Die  das  IB.  Jahrhundert  bis 
1 783  beti'oifenden  genealogiiichen  Nachrichten  hat  v.  üechtritz  a.  unten 
a.  0.  zusammen  gestellt.  —  Die  Besitzungen  der  Familie  lagen  und 
liegen  in  der  jetzigen  Provinz  Sachsen,  und  im  1 7.  Jahrhundert  war  das 
Geschlecht  auch  im  Sachsen -Meiningenschen  mit  Kaese -Kirchen  und 
im  1 B.  in  der  Nieder-Laußitz  mit  Eccartswalde  angesessen ,  auch  war 
dasselbe  nach  Ostprcussen  gekommen.  —  Von  den  späteren  Gliedern 
der  Familie  starb  Friedrich  v*  L.  —  ein  Sohn  des  gräflich  Stolberg- 
Wernigerodesoben  Forstmeisters  zu  Ilsenburg  Friedrich  Ludwig  v.  Land* 
wUst  aus  der  Ehe  mit  einer  Freiin  v.  Hohentbal  —  1833  als  k.  sä^bs. 
Major  und  Herr  auf  Groitzsch  bei  Eilenburg.  Nach  dieser  Zeit  blühte 
das  Geschlecht  im  Kgr.  Prenssen  in  den  drei  Gebrtidern:  Bernhard 
V.  L,,  Herrn  auf  Vogelsang  im  Kr.  Torgau,  Julius  y.  L. ,  Postdirector 
zu  HajBm  ^  und  Carl  v.  L.  ^  Kreisricbter  zu  Halle  a,  d,  S. ,  und  in  den 
Söhnen  der  beiden  Letzteren  fort. 

VcU.  fCömf.  T.  S.  6^a  in  den  AhnenUrpla  d«r  Fimilk  r.  SchAarolh,  —Oauht,  1.  B.  IISS. 
—  r,  ügcktriti,  diplom.  K*clvr,,  VI,  8,  3<>— 43  :  Njiehr  a.  d  Kirch trjibüchem  iti  QöstewiU  roo 
im(^nm.   -  N    Pt.A.-L.  in.  K.   m  u,  y^.   -    Freiherr  9, \Led«*fur,  IL  9.   6.    —    W.-B    dfrr 

Lang,  Freiherren.  Erbländ.-Österr.  Freiherrnstand.  Diplom  von 
1795  für  Franz  Xaver  Edlen  v.  Lang,  Inhaber  der  Ebreicbsdorfer 
Zitz-  und  Cattunfabrik.  Derselbe  war  1791  mit  dem  Pridicate:  Edlerv. 
in  den  erbländ.  österr,  Adelsstand  erhoben  worden. 

Mtgerlf  e.  mhif*lä,  S,  ß4  u.  aiG. 

Lang,  Freiherren*  Erbländ.-Österr.  Freiberrn stand.  Diplom  von 
1816  für  Johann  Baptist  v.  Lang,  k.  k,  Hofrath*  mit  Ausdehnung  auf 
seinen  Neifen,  Joseph  v,  Ijang,  k.  k.  PI  atz- Obersten,  Ein  Nachkomme 
des  Letzteren,  Moritz  Freib.  v,  Lang^  wurde  in  neuester  Zeit  k.  k. 
Lieutenant. 

hlPQtrl«  V,  Müklffld.  8.  Gi.  —  llint.'Srh«tii«t.  d.  OMtcfr,  KiUrrth, 

Lang,  Freiherren  (Schild  gc viert:  1  u,  4  in  Silber  ein  schwarzer 
Adler  und  2  u.  3  ebenfalls  in  Silber  drei  schrägrechte,  rothe  Balken), 
Ein,  dem  ritterschaftlicben  Adel  im  Kgr.  Württemberg  ein  verleiht  ge- 
wordenes Geschlecht,  dessen  Freiherrnstand  anerkannt  wurde.  Der 
Stammvater  desselben  ist :  Valentin  Lang ,  welcher ,  für  seine  als  k.  k. 
Ober-Commissar  in  den  Schiachten  bei  Magdeburg  und  Ingolstadt  ge- 
leisteten Dienste»  31.  Mai  1634  den  Reichsadelsstand  erhielt  und  später 
als  k.  k.  Rath  imd  Ober-Amtraann  zu  Heucblingen  nnd  W^lktein  mit 


—     870     — 

dem  zum  reichsritterlichen  Cantou  Kocher  pjehörigen  Rittorgute  Lein- 
ze!l  helehiit  wurde.  Der  Sohn  desselben  und  der  Nachfolger  im  Besitze 
war  Juhanri  Friedrich  v.  L. ,  welcher,  mv  der  Vater,  fürstl.  EllwanKeri- 
scher  Rath  und  Ober-Amtmann  war.  Sein  Enkel,  (lOttftied,  starb  1731 
als  fürstl-  Ellwanf^enscher  Yice-Jüger-  und  Oberforstmeister  und  Amt- 
mann zu  llenchlingen,  und  hinterliess  zwei  St*hne,  von  denen  der  filtere, 
Carl  Chribtoph ,  1821  ohne  männliche  Nachlvommen  starb,  der  jüngere 
aber,  Joseph,  Rittmeister  in  h.  wiirttemb.  Diensten,  in  erster  Ehe  mit 
Marie  Sophie  v.  Lebrbiich  u.  in  zweiter  mit  Friederike  Luise  v.  Lengen- 
fehl  vermählt  war.  Derselbe  hatte  drei  SiUine,  die  Freiherren:  Franz, 
geb.  1778,  verm.  mit  Josepha  SeiiS.  Gottfried,  geb.  1787,  k.  württemb. 
Hauptmann  a.  D.,  Herr  auf  Leiuisell  im  0.  A.  Gmünd,  verm.  1822  mit 
Maria  Margaretha  Deibele.  aus  welcher  Ehe.  neben  drei  Töchtern,  drei 
Söhne  entsprossten :  Adolph,  geb.  1B2B,  Gottfried,  geb.  1827,  nnd 
Moritz,  geb.  1829  —  und  Jobann.  geb.  1793,  k,  wftilt.  Oberlieutenant 
a.  D.,  venn.  lH2fi  mit  Sophia  Freiin  v.  Gemmingen-Fürfeld,  geb.  1803, 
aus  welcher  Ehe.  neben  drei  Töchtern,  zwei  Sulme  stammen:  Friedrich, 
geb.  1827,  und  Otto,  geb.  1832. 

Cä«/.   AdeUb.  rt,  Kgr,  Württemb.  8.  ä&H-AA.  —  W,  ß.  4.    Kgr.  WürtMmb,    Nr,    IH    ittid 
».  aa.  -   Kn^ncHf,  I,  ».  355  ond  S«. 

Lang.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplome  für  verschiedene 
Familien  nnd  zwar  Diplom  von  1774  für  Johann  Baptist  Lang,  Beere- 
tair  der  k.  k.  Militair-Academie,  und  für  den  Uruder  desselben,  Philipp 
Lang,  Ofticial  der  k.  k.  Geh.  Cabinets-Candei;  von  1779  Mr  Franz 
Anton  Lang,  k.  k.  Camera!-  und  Kriegszahlmeister  in  Mähren;  von 
1817  für  Joseph  Lang,  k.  böhmischen  Provincial-Staats-Bnchbalter, 
and  von  1819  für  Philipp  Lang^  k.  k.  Oberstlieutenant ,  mit  dem  Prä- 
diente:  Edler  v. 

Meg^rlf  ».  Ifühlfetd,  3.  216  land  Rrg.-Bd.  IS.  359. 

Lang  (in  Roth  zwei  in  Form  eines  Andreaskreuzes  gelegte,  mit 
den  Spitzen  nach  oben  gekehrte ,  goldene  Pfeile ,  welche  von  einem 
blauen  und  einem  silbernen  Bande  schleifenartig  zusammengebunden 
sind).  Persönlicher  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern  als  Ritter  des  Civil- 
Verdienst-Ordens  der  bayerischen  Krone  lt.  Dipl,  vom  19.  Mai  1808 
für  Carl  Heinrich  Lang,  Vorstand  des  Reichsherolden*. 4 mts  in  München. 
Derselbe,  geb.  1764  zu  Balgheim  im  Ober-Donaukreise  und  Sohn  des 
dortigen  Pfarrers,  wurde  26.  Jan.  1813  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgi\ 
Bayern  eingetragen,  war  später  k.  bayer.  Kreis-Canzlei-Director  des 
Rezatkreises,  trat  1817  aus  dem  Staatütüenste ,  starb  später  auf  seinem 
Landgute  bei  Ansbach  nnd  ist  der  Verfasser  des  iii  diesem  Werke  so 
oft  geoannten  Adelsbuches  des  Kgr.  Bayern,  s.  Bd.  L  S.  Xu- 

».   Lant}.  S.  m   tt,  n.  —  W.-B.  d.   Kgr.   Bijrflrn,   VI.  77.  -    Dorn.   Alluomeino»  W.-B.   1. 
Tab.    llfi  a.  H.   HA.  —  Kn€»chkt^  L  &.  *ib%  und  ^.V 

Lanic  V.  Haiistiidt.  Erbländ.- österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1765  ffir  Georg  Rudolph  Lang  ,  k.  k.  Hanptcasse-Verwulter  zu  Sehern- 
nitz,  wegen  36 jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate :  v.  Han- 
Stadt.  — 


—     980     — 

Lang  V.  Langen.  ErbL-österr.  Adelsstand,  Diplom  von  1766  ftlr 
Johann  Erhard  Lang,  k,  k,  Haoivtmann  im  Infant. -Regim.  Graf  Puebla, 
mit  dem  PrÄdicate:  v:  Langen.  —  Der  Stamm  hat  fortgehlüht.  Alex* 
ander  Lang  v.  Langen  wurde  in  neuester  Zeit  Lieiit.  im  k.  k.  14,  Inf.- 
Re^im. 

Lang  V.  Langenan.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1721 
für  Franz  Joseph  Matthias  Lang,  k.  k.  Iloftanümeister ,  mit  dem  Prä- 
dicattj:  v,  Langenan  und  von  1800  für  Johann  Andreas  Laug,  k.  k, 
Hauptmann  im  Infant. -Regimeote  Freih.  Kray  de  Krajowa,  ebenfalls 
mit  dem  Prädicate :  v.  Langenaii. 

Mt<ffrle  V.    Mühi/Hd,  fl.   SJfi  uikI  Kr^,  Bd.  S,  35fl. 

Lang  Edle  v.  Waldthurm*  Erbiünd.-Ö9terr.  Adelsstand ,  mit  dem 
PrUdicate :  Edle  v.  Waldthurm.  —  In  nenesler  Zeit  lebte  Gust:iv  Lang 
Edler  V.  Wnldtliurm  a!s  k.  k.  pen^?,  Oberlieutnaut.  Adolph  Lang  Edler 
V,  W.  war  Hauptm.  L  Gl.  im  k.  k.  12.  Jäger-BatailL ,  und  Moritz  L. 
Ed!er  v.  W*  stand  als  Lieutenant  im  k.  k.  4.  mUanen-Regimeute. 

Hmnd^chr.   NolU. 

Lange  I Schild  von  Silber  und  Rotb  der  Länge  nach  getheilt »  mit 
einem  nach  der  rechten  Seite  heiTorkommendeUt  halben,  weissen  Bären 
mit  rothcm  Maul  und  Tatzen).  Altes,  lüneburgiscbes,  adeliges  Patricier- 
geschlecht,  aus  welcbem  Gottfried  Lange  im  15.  Jahrh.  Bischof  zu 
Schwerin  war.  Barbara  Lange*  venu,  mit  Lucas  Mollner,  aus  einem 
alten  Geschlechte  der  Mark  Brandenburg«,  hischöfl.  hildesheira,  n.  färstl. 
pommer.  Cauzler  und  Geh.  Ratli,  zuletzt  Rathsherr  zu  Lüneburg,  starb 
1678  als  die  Letzte  des  ganzen  Stammes. 

Büfinar^  GciU'*l.  de»  lüticbLirg.   anl^L    entiicierKesrhl,   —   r.  Mfdittff,  l\l.  S.  377^ 

Lange  (in  Silber  ein  flamnienspeiender ,  rotber  Panther  mit  Hör- 
nern). Altes  j  ebenfalls  Klneburgisches,  adeliges  Pa  tri  cierge  sohl  echt, 
welches  schon  1201  vorkommt  und  aus  welchem  Ludolpb  Lange  im 
15.  Jahrh.  Prior  zu  St.  Michael  in  Lüneburg  gewesen  sein  soll.  Der 
Mannsstamm  des  Geschlechts  ist  mit  Leonhard  VllL  Lange  im  Juli 
1504  im  Mannsstamme  erloschen. 

Bütfnfr,  Gtfiifiil   d*T  lürirbtirj;.  PAtdriprOMchL   -  t.   Mtding,  [fJ.  9.  S77  u.  79. 

Lange  (in  Silber  ein  goldener  Querbalken,  von  drei^  2  u.  1  rothcn 
Rosen  begleitet).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  30.  April  1699  ffir 
Theophil  Wilhelm  Longe.  —  Der  Stamm  blülite  fort  und  zu  demselben 
gehörte  Cliristian  Henning  v.  Lange,  welcher  1760  als  k.  prenss.  Oherst- 
lieutenant  und  Chef  eines  Garnison-Regiments  in  Glogau .  mit  Hinter- 
lassung mehrerer  Kinder,  starb.  Von  Letzteren  lebte  ein  Sohn ,  Frie- 
drich Carl  Wilhelm  v.  L.,  noch  IBOO  als  k.  preuss.  Oberst  a.  D.  Später, 
1837,  war  ein  Sprosse  des  Geschlechts,  welcber  früher  im  k.  preuss, 
Dragoner-Regim.  König  von  Bayern  gestanden  hatte ,  k.  Landrath  des 
Kr.  Cosel  und  Herr  auf  Techenau  unweit  Cosel,  und  in  neuester  Zeit 
war  Benno  v.  L.,  k.  pr.  Rittm.  a.  D. ,  Herr  auf  Galassawitz  bei  Pless. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  S,  199  und  'itJO.    ~  Fftih    v.   L*dfh»r^  11.  S.    6   u.    III.   K,  299,    -  Schle- 
«iich.  W  -B.   Nr,   136. 

Lange  v.  Langen th a1 ,  Freiherren  (in  Blau  eine  goldene,  acht- 
Strahüge  Sonne).     Freiberrnstand  des  Kgr.  Sachsen.    Diplom  vom 


—     381      — 

27.  April  1810  für  Johaiui  Gottftied  Lange,  Privatge lehrten  in  Bautzen, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Langenthal.  Dass  der  Stamm  fortgesetzt  worden 
sei,  ist  nicht  bekannt, 

Hmodsrhriftl    KaÜt,  —   Fnth.  p.   Udfttur,  Ml.  S.  2^9.  —  W.-B.  d.  Sflrfat.  Stiat.,  tV.   U, 

Lange  y.  Langenau  (Scliild  der  Lunge  nach  getheilt :  rechts  in 
Schwarz  ein  goldener  Löwe,  und  links  schrägrechts  getheiiti  oben, 
links.  Gold  ohne  Bild  und  unten,  rechts,  von  Roth  und  Silber  schräg 
geschacht).  Böhniisclier  Adelsstand,  Diplom  voui  10.  Octob.  lt>01  für 
Andreas  Lange,  mit  dem  Prfidicate :  v.  Laugenau,  —  Ein  in  Böhmen, 
Schlesien  und  der  Ober-Lausitz  ansässig  gewordenes  Adelsgeschlecht, 
welches  mit  den,  in  den  erbl,Mlsterr.  Adelsstand  mit  dem  Prädicate:  v. 
Langenau  versetzten  Familien  Lang,  s.  den  betreffenden  Artikel,  nicht 
zu  veiTvechseln  ist.  Dasselbe  war  I6ß0  und  noch  1724  zu  Ober-  und 
Kieder-Plottnitz  unweit  Franckenstein,  so  wie  noch  1830  im  Kr.  Mün- 
sterberg mit  Korschwitz  und  Mischkowitz  angesessen*  —  Andreas  Lange 
V.  Langenau,  gest.  13.  Dec.  1657,  war  des  Markgrafen  Johann  Georg 
zu,  Brandenburg  im  Fürstenthume  Jägerndorf  Rath  und  später  fttrstl. 
Briegscfier  Rath  und  der  Herren  Fürsten  in  Schlesien  LaudeshesUdlter. 

tuCtM«,  8rhle»lsrhe  Chton,  9.  7(^1.  —  H§h»L  äileiiogr.  rc»0t>AU,  5.  773.    ^  Sinupün ,  L 
H.  U-J  u.   n.  S.  lU  u.  <)5.    —    S.  Fr.   A.-L.   LU<   »,  in,    —  Frtik.    ».   L*äthur  t  IJ<  S    ^.  — 

Lange  v.  Langendorff.  Ein  früher  m  dem  schlesisehen  Allel  zäh- 
lendes (Teschleeht.  —  Johann  Lorenx  Lange  v.  Langendorff  starb 
16,  März  l*i58  zu  Liegnitz  als  k.  k,  Secretair  u.  Proviantmeister  des 
Regiments  Graf  v.  Colloredo. 

SinapiuM,  IL  S.  UtU  -  H.  Pf.  A.-h.  Ul  8.   19«.  ^   Freiherr  t,  Ltdtbur ,  IL  S.  6. 

Lange  \\  Langheimb,  Lange  v*  Langenheim*  Ein  aus  der  Mark 
nach  Schlesien  gekommenes  Adelsgesehlecht,  zu  welchem  Johann  Lange 
V.  Langenheimh ,  kaiserl.  Pfalzgraf  und  Canonicus  zu  Glogau ,  gehörte, 
Dei*selbe  starb  lti24. 

SinapiHM,  IL  8,  76«.  —     N,  Pr.  A.-L.  111.  S.  199.  -  Früh.   w.  Lidebur,  IL  S.  6. 

Lange  v.  Langenhoff.  Ein  in  der  ersten  Hillfle  des  17.  Jahrb.  zu 
dem  schlesisehen  Adel  zfiblendes  Geschlecht  —  Ernst  Lange  v.  u.  zu 
Langenho^  und  Taschenberg  im  Oelsiscben,  gest.  21.  Mai  1631 ,  war 
kais.  Ober-Amts-  und  Kegier.-Rath  zu  Breslau. 

Simapim.  if.  H.   lOß  mtd  Denaetbi'o  Ofsucgriiplilm,   L  Ü.  672^  II.  S.  46ä    ukiit    Im  lufalitg« 
ueutr  Atimtrli.  26,  —   N,  PiMias.  A.L.   [IL  S.  193.  —   Freiherr  r.   Ltdtbur,  II.  8.  t». 

Lange  v,  Lftu^enwertli.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1712  fllr  Gottfried  Wilhelm  Lange,  Canorucus,  Protonotarius  u.  Pfan*- 
Adminsstrator  zu  T^^eisse,  und  fnr  den  Vetter  desselben,  Zacbarias  Opietz 
(Opitz),  kais.  Äccisbeamten  zu  Breslau  und  zw^ar  für  Letzteren  mit  dem 
PrUdicate:  v.  Langenweith.  Derselbe  war  1715  Herr  auf  Haillieb  im 
Breslauischen. 

Sinapttt*.  [|.  H.  7fi9.   -    GaitAf.  t.  S.  ll/iS;.  -^  Mfg^rlf  t,   Mühif^U ,    ErK.  B<L  8.  SAS,   - 

Lauge  und  Munchholf,  auch  Freiherren  (Schild  quergetheilt:  oben 
in  Blau  ein  aufwachsender,  goldener  Löwe  und  unten  von  Schwarz  und 
Gold  geschacht).  Ein  frtlher  in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsge- 
schleclit,  welches  das  Ireiherrliche  Prädicat  führte,  eines  Stammes  und 


™     382     — 

Wappens  mit  dw  in  der  Kiederlansit^  nnd  in  dor  Mark  Brandenburg 
ansfisäigen  Famiiie  v.  Langen  oder  LanjGrenn,  weiches  den  Reinamen  von 
dem.  dem  Geachleclite  sclmn  14712  zuslehehenden  ffnte  Müncbeliofe  im 
jetzigen  Kreise  Storckow-Beeskow  ffiljrte.  —  Von  Georg  v.  Lange  auf 
Mündieliofe  (Milnclihnff,  Mflnclienlioff)  stammte  aus  der  Ehe  mit  einer 
V.  Loeser  a.  d.  H.  AhlsdoH'  im  ehemaligen  Kurkreise  ein  Sohn,  Nicol 
\\  L,  u.  M*,  deasen  gleirluuiiuiger  Enkel,  mit  einer  v.  Zabeltitz  a,  d.  H. 
Ilmersdorfl"  bei  CaUni  veimillilt,  drei  Tochter  liatte,  von  denen  gegen 
die  Mitte  des  17.  Jahrh.  die  eine  mit  dem  k,  sehwed,  Genernl  Friedrich 
V.  Zabeltitz,  die  andere  mit  dem  k.  sehwed.  Keichs-Feld-Zengmeister 
Arivved  Wieherg  v.  Dfvchern,  und  die  dritte  mit  einem  Oberstlieutenant 
V.  Riisenburg  vermahlt  war.  —  Von  den  spütereii  Sprossen  des  Stammes 
starb  Johann  Antnu  Freih,  v,  L.  u.  M.  1752  als  I^ropst  des  Domstiftes 
zu  Glof^au  und  171*3  der  Domherr  zu  Breslau  und  Gloiefau  Freih.  w  L. 
—  Spater,  1837,  lebte  noch  in  Sehlesien  Franz  Turl  Freih.  v,  L.  u.M., 
k.  pr,  Ober-Accise-Inspector  äu  Breslau. 

Sinapius.  H,   8.  3fi7.   —    traufte.  l.  S.    in7ii    5«.  —   N.  Pr   A.  L.   HL  S.   19V>.    -    Frtiherr 

Langelairi  Lang'olaerf  Langeier,  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen, 
Diplom  vom  1.  Jimi  1731  ftlr  Christian  Ludwig  Langelair,  k.  pr,  Ritt- 
meister  im  Cuirassier-Regimente  Prinz  August  Wilhehii.  Derselbe  war 
spater  Oberstlieutenant  und  sein  Sahn,  Friedrich  Carl  v.  Langelair, 
starb  1802  als  k.  preuss.  Generalmajor. 

ff,   Ihtibtifi,^  IL  S.  9,  —  N    Pi.  A -L,   L  S.  »u  und  MI.  8.400.  —  FmiA.  p.  LitUbur,  11. 
.s;.  ri   Liud    7.  —   W.H.   (1.   er.   Mfiii»rrh.,   III    79, 

Langlen^  Langeliiigen  (im  Schilde  ein  schrägrcchtsl  legend  er 
Bratenbock  ohne  Fuss ,  wcleher  an  jeder  Soite  drei  unterwärts  ge- 
krümmte Arme  hat).  Altes,  bis  zu  Anfange  des  14.  Jahrb.  im  Ilalber- 
städt&chen ,  wo  noch  1 302  'ridericus  de  Langhole  in  Quedlinburg  ur- 
kundlich auftritt,  vorgekonnnenes  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammsitze 
Langein  unweit  Osterwieck ,  eines  Stammes  iind  Wappens  mit  den 
V.  Spörken.  Später ,  bereits  1  SSO ,  blülite  das  (Jescblecht  im  Llinebur- 
gischen  und  wurde  mit  dem  dortigen  Erbktlchenineisteranite  bekleidet, 
welches  Amt ,  nachdem  der  Stamm  in  Lüneburg  wieder  ausgegangen, 
nebst  den  Gütern  an  die  v.  Spurcke  gelangte.  Eine  andere  Linie  kam 
seit  dem  IB«  bis  in  das  18.  Jahrb.  im  Nassauiscben  vor, 

F/e/ßnfftr.  IL  S,   VJll   uitrl  tiy9.   -   HHmhfucht,  T»l,    1«,^  -  ^iha^nit,  S.   vm    Bel-höiing 
von  UJ71.  —   Gauhe,    IL  ^S,  blO.     -    Frtiiy^rt    p.   l^difttur,  (I.   S,  7.    —  t.    hUding .  K  **     315. 

Langen f  auch  Fi'eiherr^n  (Schild  ge viert:  I  und  4  in  Blau  ein 
rechts  schreitender,  goldener  Greif,  welcher  in  der  rechten  Vorderklaue 
eine  schwarze  Granate  mit  ausschlagender,  rother  Fkimme  u>  in  der  lin- 
ken drei,  2  u.  I,  silberne  Rosen  hält  u.  2  u.  3  in  Roth  ein  schräglinker^ 
silberner  Balken,  oben  u.  unten  von  einem  silbernen  Sterne  begleitet). 
Freiberrnstaad  des  Kgr.  Preusiüen  vom  17.  Dec.  183^  für  Carl  Frie* 
dricli  V.  Laugen.  Majoratsherrii  auf  Ueselitz  und  Grabow.  wie  auch  auf 
Parow.  Herrn  auf  Belitz  und  Neukirchen  in  Meklenburg.  k.  scbwed. 
Reg.Räth  a.  I).  luid  Reichsadelsstand  vom  12.  Jan.  1706  für  Friedrich 
Langen,  Herrn  der  Lehengüter  Ueselitz  u.  Grabow  auf  Rügen.  Derselbe, 
geb.  1642  zu  Stettin,  u.  gest.  1718,  war  mit  Maria  ?.  Städtländer  ver- 


—     383     — 

malilt,  und  von  ihm  Btieg  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab:  Anton  V.L., 
gest.  1730,  HeiT  der  Lehengüter  Ueseütz  und  Grabow:  Dorothea 
V.  Essen,  gest.  1748;  —  Carl  v,  L.,  gesL  1793.  k,  schwed.  KamnieHL, 
Herr  der  Güter  UeseliU  u.  Grabow,  Belitz,  Neukirchen  und  Boldeus- 
dorf  in  Meklenburg:  Anna  Dorothea  v.  Essen,  geb.  1785  ;  —  Fried  rieb 
V.  L. ,  gest.  1814,  aufgenommen  1800  unter  die  schwrdijjche  Ritter- 
aehftft,  Majoratsberr  auf  üeaelitz,  Grabow  und  Parow,  sowie  auf  Belitz, 
Neukirchen  und  Boldensdorfe  u.  Herr  der  zibahler  Gilt  er  in  Meklen- 
burg: Auguste  V.  Normann,  gest,  1B37;  —  Freib.  Carl  Friedrich,  geb. 
1775  u,  gesL  1859,  8.  oben:  Caroline  v.  Könemann,  geb.  1787;  — 
Freib,  Friedrich  Franz,  geb.  1809,  Majoratsberr,  k.  pr.  Kammerl».  u. 
Attache  bei  der  k.  pr.  Gesandtschaft  zu  Londna  :  Anna,  geb.  181B, 
dea  Henry  Preston  Esq,  ofMorebyUall  in  Yurkshire  Tochter.  Die 
drei  Brüder  des  Freib.  Friedrich  Franz  sind  die  Freiherren  Carl.  Edu- 
ard und  Arthur.  Freih.  Carl,  geb.  1813^  Herr  auf  Boldensdorf  in 
Meklenburg,  vennühlte  sich  mit  Agnes  Freiin  v.  Klot-Tniutvetter^  geb. 
1628,  aus  welcher  Ehe  zwei  Sohne  eutsprossten:  Carl,  geb.  1848,  u, 
Friedrich,  geb.  1850.  —  Freih.  Eduard,  geb.  1818,  Herr  des  Ritter- 
gutes Rosengarten  auf  Rügen,  vermählte  sich  1845  mit  Mathilde  v, 
Hosen,  geb.  1830,  und  bat  zwei  Töcbter  und  Freili.  Arthur,  geb.  1823» 
Herr  auf  Gross-Ladershagen  bei  Stralsund,  k,  pr.  Rittni,  a,  D.,  vemi, 
1853  mit  Caroline  v.  Keffenbrink,  geb.  1820,  aus  welcher  Ehe  ein 
Sohn,  Friedrich  Ernst  Artliur,  geb.  1860.  stammt.  —  Das  obeuge- 
nannte  Fidei-Commiss  Parow  im  franzburger  Kreise  stiftete  1776  Frie* 
drich  Franz  v.  liangcn  mit  seinem  Halbbruder,  dem  k.  scbwed.  Haupt- 
mann Carl  Franz  Gustav  v.  Godensteru  und  das  Fideicommiss  Ueseütz 
und  Grabow  auf  Rügen  1789  Johann  Carl  v*  Langen.  —  1826  erhielt 
Ludwig  Philipp  Otto  v.  Langen,  Herr  auf  Neuboff,  Kauimerb.  etc.,  uacli- 
dem  die  Familie  bereits  hundert  Jahre  in  Meklenburg-Schwerin  an- 
sässig gewesen ,  die  Rechte  des  eingeborenen  nieklenburgischen  Adels. 

N,  PnuM.  A,VL.  Uf.  .S,  Uüö.  -  Frtiintr  «  led^bar,  Jl.  8,  «  iiiid  III.  H.  2^.  —  Utnemi. 
Tai^hrtih.  der  (tv\h.  Hluner.  1§A7.  ü,  104—6  und  L9S'/.  ».  iU  u.  «3.  —  Stäa  Hikt»  Vapeu- 
tiok,  Tab.  71.  —  »ckki^b.  W.-B.  T*l>.  9».  Kr.  im  uad  S.  9  und  26,  *.  L,  —  Vommtrn*ch. 
W.-B.  II.  T«b  59  und  S,  im  i  ¥,  L-  und  T»b.  60  uad  S.  1(!7  :  Fe*-!!!.  ».  L.  —  Kme^efrk«^  l. 
ii.  9S6  »nd  &7  ;  v    L.  und  S.  ?5«  t  Frdlufrr  t.  L. 

Lan^Di  Ritter  nnd  Edle.  Reichsntterstaml.  Diplom  von  1733 
für  Christoph  Audreas  Langen,  k*  k.  Oberstlieutenant,  mit  dem  Pri~ 
dicate :  Edler  v. 

Mri/rrU  V.    Uüf,t/etd.  Erg.-Bd,  N     i6P. 

Laugen  (im  Schilde  fünf  schrägrecht  gestellte  Weeken).  Altes, 
westphälisches ,  früher  im  Müiisterlande  ^  später  am  Niederrhetn  ange- 
sessen gewesenes  Adelsgescblccht.  Der  Stammsitz  desselben  war  das 
schon  1184  vorgekommene  Gut  Langen  unweit  Warendorf.  —  Die  Fa- 
milie war  im  Münsterlande  noch  1519  zn  Rheine  bei  Steiafurt  begOtert, 
und  kam  dann  an  den  Niederrbein,  wo  die  F'amilie  im  16.  u.  17.  Jahrb. 
mehrere  Güter  erwarb  und  noch  1676  zu  Eyll  und  Vinckenhorst  bei 
Geldeni ,  zu  Mölenbeck  und  "Wjlich  unweit  Hbeinberg  und  noch  1700, 
Zu  Neuenbeiin  sass.  —  Zu  diesem  Geschlechte  gehörten  die  beiden 
berühmten  Gelehrten :  Hermann  und  Rudolph  v.  I^augen,  welche  Beide 
Domherren  zu  Münster  waren. 

FahtU,  1.  S.  330.  --  Fr«M«rr  w.  Itätbur,  U,  8.7. 


—      384      -- 

Langen,  Lange  (in  Silber  eine  aufgerichtete,  rothe  Schafacbe€fi|!. 

Altes,  vvestpbälisclio8  Adel^ge^hlecht,  dessen  Sprossen,  im  13.  und 
14.  Jahrb.  ßiirgmänner  zu  IteutLeim,  Tekienburg  und  Landegge,  be- 
sonders in  dem  liannovirsclieii  Antbeile  von  Westphalen  begütert 
waren.  Später  wurde  die  Familie  im  Osuabrücksclien  und  im  Sachsen- 
(TOthaischen  begütert,  r>icsi>lbe  sass  noch  1710  im  Gothaiscbeu  zu 
Oberstadt,  im  Mindeuscht^n  1720  m  Hiitisbcrge  n.  1747  ini  Osna- 
briSckscben  zii  Kotbenburg  und  Gögeln.  Später  ist ,  so  viel  bekannt, 
der  Mannsstamm  in  der  zweiten  Hälfte  des  18,  Jahrb.  ausgegangen, 

Id7  :  V,  Laii|{«n,  VVe^tpbilbcb.  —  Hurfnttfr^,  Cud.  dipJora.  iimiiderüli.  Tab.  t2.  Kr.  \%,  ~ 
»,  W**fpkaten,  Uouitm.  in^Msl  IV.  Tib.  ifO.  Nr.  ST:  B.  Ottoi^U  Lmeltfti  voti  ISfri  —  p.  Jf#. 
ttiny.  111.  ».  3TK  mni  TT. 

Langen,  Langenn  (Schild  querget heilt:  oben  in  Blau  ein  aufwach- 
sender, gekrönter,  goldener  Löwe  u.  unten  von  Cfuld  u.  Schwarz  in  vier 
Reiben  Jede  zu  sieben  Feldern,  geschacht),  Altes^  schonim  14  JahrhJn  der 
Niederlausitz  ü.  in  der  Mark  Brandenburg  begütertes  Adelsgeschlecht, 
welches  schon  IS  15  zu  Crimnitü,  Leipe,  Stennewitz,  Zerkwitz.  Stollhof 
u.  Lübbenau  unweit  Calau,  zu  Lehde  im  jetzigen  Kr,  Storckow-Beeskow 
nnd  1328  zu  Bretscheu  bei  Lllbben  sass  und  aus  welchem  jn  der  zwei- 
ten Hälfte  des  13.  Jahrb,  die  Familie  Lange  v.  Münchhof,  9.  S,  381 
hervorging.  —  Das  Gescldecbt  blülite  ansehnlich  begütert,  namentlich 
in  der  Niederlnusitz ,  fort  und  Christian  Andreas  Langenu,  kursächs, 
Oberstlieuteuant,  erhielt  1733,  unter  Bestätigung  des  alten  Adels  seiner 
Familie  und  des  Wappens  derselben,  den  Reiclisade Isstand,  —  Von  den 
Nachkommen  gelangten  Mehrere  in  kur-  u.  k.  sächs.  Staats-,  Hof-  und 
Militairdiensten  zu  hohen  Ebrenstellen,  auch  standen  in  neuer  Zeit  viele 
Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  pr,  Armee.  Dr.  Friedrich  Albert  v. 
Langenn,  gleich  berühmt  als  Jurist  wie  als  Historiker,  wurde  k,  süclis.  w. 
Geh.  Uatli.  Präsident  des  Ober- Appellations-Gerkbts  in  Dresden  etc.  und 
Rudolph  V.  Lungenn,  k,  sächs,  Kammerherr,  Hofmarschall  J,  M,  der 
Königin-Wittwe  Maria  v.  Sachsen,  —  Im  Kgr.  Preussen  war  in  neuer 
Zeit  Friedrich  Wilhelm  Ernst  v.  Langenn ,  Hauptmann  a.  D. ,  Herr  anf 
Kittlitz  und  Kl.  Klessow  im  Kr.  Calau ,  Benno  v.  L.  Herr  auf  Egsdorf 
im  Kr.  Luckau  und  N,  v.  L.,  Hauptmann  a.  D, ,  Besitzer  des  Majorats 
Krtigersdori"  im  Kr,  Beeskow  -  Storckuw  (von  1722 — lB3ß  im  Besitze 
der  V.  Steinkejlerj,  Auch  ist  das  Majorati- Fidei-Comnnss  Birkholz  und 
Wiidenow  im  Kr,  Friedberg  der  NeumarU  an  eine  Linie  der  Familie 
V,  Langenn  gekommen.  Dieses  Majorats-Fidei-Conimiss  wurde  durch 
den  General  v.  Kitto  für  die  Nachkommen  seiner  Schwestern  v,  Musch- 
witz  und  v.  Steinkeller  gestiftet,  und  von  dem  Letzten  v,  Steinkeller  um 
183<)  an  die  v.  Langen  vererbt,  worauf  die  betreffende  Linie  mit  ihrem 
Namen  und  Wai»peu  den  Namen  u.  das  Wappen  der  v.  Stein  keller  ver- 
einigt hat  und  folgeufles  Wappen  fübri:  Schild  der  Lfinge  nach  getheilt: 
rechts  das  oben  angegebene  v.  Langennsche  Wappen  und  links  in  Blau 
Über  drei  grünen  Hügeln  drei  mit  den  Spitzen  nach  dem  mittleren  ge- 
richtete Schwerter  nüt  goldenen  Griffen.  Als  Besitzer  des  Majorats 
Birkholz  und  Wiidenow  wurde  in  neuester  Zeit  Heinrich  August  Sigis- 
pund  V.  Lange nn-Steinkell er  genannt. 


—     385     — 

N,  Pr.  A.'L.  III.  S.  200  an4  V.  8.  29S  u.  SÖ  :  v.  I^.-SL  —  />-*tA.  r.  L4d«bur,  II,  Ö.  7 
*iiid  8  und  IJI.  ».  399.  -  T^roff,  L  45.  —  W,-B»  d.  Pr*mt.  Mooirtfb-  HI.  79,  v.  K.-Mt.  — 
W,'B.  üor  Rkchn.  Ma«L  V{IU  4.  'A'«if«cAI#,  L  S.  »5f  yud  5f . 

Langen  (Schild  gegiert,  mit  zwisclien  dem  3.  u.  4.  Felde  einge- 
pfropfter, silbernen  Spitze,  in  welcher  ein  Fisch  nach  rechts  schwimmt, 
1  B,  4  in  Blau  ein  silberner,  mit  drei  rcjtlien,  neben  einander  stehenden 
Küsen  mit  güldenen  Butzen  belegter  Querbalken  und  2  u*  3  in  Schwarz 
tlrei  aufsteigende,  grüne  Berge),  Im  Kgr.  Bayern  anerkannter  und  be- 
stätigter Adelsstand,  Anerkennungsdiplom  vom  1.  März  1813  für  Anton 
V.  Langen,  fürath  oettingen-wallersteiniscben  Dominakanzlei  -  Dir  ector 
in  Wallerstein.  —  Der  Grossvater  desselben,  Johann  Baptist  Langen, 
fürstl  fürstenberg.  Hof-  und  Hegierungsrath  zu  Donaueseliingen  hatte 
18.  OcL  1735  (1737)  von  Joseph  Wilhelm  v.  Fürstenberg  ein  pfalz- 
gräfliches Adelsdiplom  erhalten.  Ein  Sohn  des  Empfängers  dieses  Di* 
ploms,  Carl  Joseph  Maria  v.  Langen,  geb.  1753,  stand  in  k.  württerab, 
Diensten  als  Üb  er  forstamts -Verweser  in  Rottweil ,  und  ein  Vetter  des 
Letzteren,  Johann  Nepomnk  Ignaz  v,  L.,  geb,  1795,  k.  würtL  Lieut.  a, 
D.,  war  1844  Salzschrciber  bei  der  Saline  WiJbelmshall. 

#.   lanif,  K.  433.  —    la*{.  Addib.  d.  K^r.  WurUroib,  fi.  U»  uud  40.  —  W,-B.  d.  KSai^. 
Biypni,   VI.   7»,  —  W^B.  d,  Kgr  Wüm^rab.  Nr.  24?    u.  8.  AÜ,     -     t.   Uefner  ,    bayer.   Adel, 

Langen  {in  Blau  auf  einem  goldenen  Dreiberge  ein  rechtsgekehr- 
ter,  silberner  Haha),  Reichsadelsstand.  Ernenerungsdiplom  im  kur- 
pfälzischen  Keiclisvicariate  vom  6,  Juli  1792  für  L\idolph  Joseph  Lan- 
gen ,  kurtrierschen  Hofrath ,  unter  ausdrücklicher  Anerkennung  seines 
,, adeligen  llerkommens.'*  Die  Nachkommen  machten  sich  im  Herzog- 
thume  Nassau  ansässig  und  Ludolph  v.  Langen  wurde  Amtmann  des 
Kreisamtes  zu  KOnigstein.  —  Friedrich  Nieolaus  Ludolph  v*  Langen, 
geh,  zu  St.  Goar ,  war  PoliiSei  -  Commissar  zu  Frankfurt  a.  M,  und  mit 
Elisabeth  Franzisca  v.  WelUng  vermählt.  Von  den  beiden  Triebtem 
aus  dieser  Ehe  vermählte  sich  die  Jüngere,  Gustave  v.  Langen,  1854 
mit  dem  k.  hayer.  Obersten  und  Bevollmächtigten  zur  Bundes  Militair- 
Comniission  v*  Lieh 

UftndKkr.  Hotla.  ^  w.  Ht/ner,  Nkjaau.   Adi>f,  Tnh.   n  und  8.  ]?,  —  Kitfichke,  U\.  S.282. 

Langen  (im  Schilde  ein  auf  Wasser  schwimmender  Schwan).  Ein 
früher  zu  dem  Adel  in  Sehwedisch-rommern  zählendes  Geschlecht,  zu 
welchem  der  1813  verstorbene  Hauptmann  a.  D.  v.  Langen  gehörte, 
welcher  1806  Stabscapitain  im  k.  preuss,  Lnfimterie-Regim.  v,  MÖlleu- 
dorf  war. 

Freih.  »,  hedtbur,  H.  S.  8. 

Langen,  Lan^e  (in  Silber  ein  rothes  Herz,  von  einem  Pfeile 
Schrägrechts  durchschossen).  Ein  frülier  aus  Sachsen  nach  Emieland 
gelangtes  Adelsgeschlecht.  Mit  dem  Könige  August  H.  von  Polen  kam 
ein  Hofmarschall  v.  Langen ,  welcher  das  angegebene  Wappen  ftllute, 
wurde  Burggraf  und  Amtshauptmann  zu  Wormditt  (im  Kr.  Heilsberg, 
Prov.  Ostpreussen)  u,  erhielt  das  polnische  Indigenat.  Sj>üter  kommt 
eine  Burggräftn  v.  Lange  auf  Sapuhnen  im  damaligen  Amte  Seeburg 
des  Ermelandes  vor,  deren  zwei  Söhne»  Caspar  u.  Joseph  v.  L. ,  1779 
Lieutenants  im  k.  pr.  Dragoner-Regimeute  v.  Apenhurg  waren. 

Frtik.    9.   Udtbur,  it.  S.  8. 

K%§9^kt,  Detitscli.  Ail«U<Lez.  V.  25 


—     886     — 

Landen,  Krb!and*-östciT,  Adelsstand.  Diplom  wu  1791  für  Jo- 
hann Laij^'eii,  k.  k,  General-Feld- Wachtmeister. 

Lan^enaii  (in  Roth  ein  scbnigrecbter,  silberner  Balken).  Altes, 
rbeinlündisches  Adelsgescblecht ,  dess«/n  •  ummreiho  ilnnibrucbt  von 
1244  au  gegeben  hat.  Der  Stammsitz  der  Fauiilie  wai*  Langennii  an 
der  Lahn  u.  die  Sprossei!  ders^^lben  in  der  zweiten  Haltte  des  14,  JaliHu 
Burguiüniier  zu  Lahneck  ii.  Montabaur,  auch  sassen  dieselben  um  diese 
Zeit  AU  UoUuU  und  waren  auch  colmstilie  Vasallen.  —  Nach  der 
gewöbnlichen  Angabe  ist  mit  Philipp  Andreas  v.  Langenau ,  welclier 
1599  zur  trierscbeu  Ritterschaft  geiiählt  wui'de,  1G13  der  Stamm  er- 
loschen. 

Humbfttchi,  T«b.  t7i.  -  Uauhe,  I.  8,  1159.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  H.  ^0,1«  ^  Fakm9,  I. 
».  SiG,  -  Frtlherr  9.  LetUfmr ,  II.  8.  8.  ^  Sift/iHUcfier ,  II.  i03:  v.  LttugcuMW,  Kht^inUii- 
di»ch.  —  r*  Mtding.  1.  «.  316. 

Lau^enau,  auch  Freiherren  und  Unifen  f Stamm wappen  u,  frei- 
herrliches  Wappen:  in  Blau  uia  scltragrta-hter,  mit  drei  bhinen  Rosen 
belegter,  sUlierner  Balken  u,  gräfliches  Wappen:  Schild  gevit^rt:  1  uml 
4  das  Stanimwapiien  il  2  u.  3  in  Silber  drei  Lilien  an  langen  Stengeln, 
welche  unten  zusammenlaufen  u.  recbts  u.  links  ein  Blatt  haben)  Erb- 
länd.-österr.  Freihen-en-  u.Eeichsgrafeustand.  Freiberrndipbun  für  Carl 
Friedrich  v.  Langenau,  k.  k.  Kännn.,  (jeh.-Ratb  ,  Feldniarscballlieute- 
nant  etc.  und  für  ?>ämmtliche ,  lebende  Glieder  seines  Gescblecbts  und 
Grafendiplom  im  knrsächsiscben  Reichsvicariate  vom  3.  Juli  1790  für 
Fried  rieb  Hermann  Carl  v.  Langenau,  Herrn  aut'  Rietschen,  Daubitz  L, 
Prauske  etc.  in  der  Oberlausitz  u.  kursäcbs.  Geh.  Fimm/ratb.  ^Altrs, 
schlesisehes  Adelsgeschlecbt,  welches  nach  Einigen  eines  Stammes  mit 
der  rheinländiscbcn  Familie  dieses  Namens,  8.  den  vorstehenden  Arti- 
kel, gewesen  sein  soll  ducli  sprielit  für  diese  Aneabme  weder  dasWap- 
pen,  noch  ein  anderer  Umstand.  Das  Stannnbaus  der  hier  in  Rede 
stehenden  Familie,  aus  welcher  Üancke  Langenau  schon  13(>l,  zu  Lüb- 
benau gesessen^  vorkommt.  \\ar  das  Gut  Langenau  unweit  Löwenbt^rg, 
welches  bereits  Kid 7  in  den  Händen  der  Familie  v.  Lest  war.  Nach 
Lucae  scblesiseber  Chronik  breitete  sieb  der  Stamm  namentlich  aus  den 
Ilünsern  Gross-Wambitseb  im  Liegnitziscbeji  u.  Gross-Strentz  imWoh- 
1  ansehen  aus.  Yum  letzteren  Hause  wird  zm  r.st  Uans  \\  Langenau.  h. 
briegscher  llofmarschall ,  genannt,  w lieber  1413  den  Herzog  zu  Brieg 
auf  da.s  Concil  zu  Costnitz  begleitete.  Von  dem  gleichnaioigon  Enkel 
dessellien ,  Herrn  auf  Hubrist  bau,  für^tl.  (llsischen  Rath  und  Burggraf, 
stannatcn  die  SOhiie  Friedritib  %nn\  Hans  Georur.  Von  Friedrieb  v.  L.» 
fUrstl.  wiiiltcjnb.-ölsisL'ben  Landes-Hruiptmann,  ent^prosste  Hans  Frie- 
drieh, furstl,  württeiub.-ol)5iseher  Kamme r-Director  u.  Landes-Aeltester 
u.  van  diesem  ans  der  Ehe  mit  Maria  Elisabeth  Cbanowsky  v.  Langs- 
dorf:  Hans  Wilhelm,  Herr  anf  Gross-Strentz  und  auf  Sonnitü  im  Alteu- 
burgiscben.  welcher  seine  Linie,  s.  oben,  druTh  vier  Söhne  fortsetj^te, 
Hans  Georg  aber  »  Herr  auf  Gr.  Strentz,  starb  UifHl  als  fürstlicli  würt- 
temb.  ölsiseher  liatb  u.  Landes-Ilauptmami  u.  binterlit^ss  zwei  Söhne; 
Johann  Friedrich  v.  L.,  furstl.  württemb.-ölsiscbeu  Ratb  und  Kammer- 
Director  u.  Jobann  Wilhelm,  Herrn  auf  Kj-umpisch  und  Landes  -  Äelte- 


—      387      -- 

iÜil  des  Fürstenthnraa  Geis.  —  Aus  dem  Hause  Gross- Wandritsch  war 
Christoph  v.  L.  um  15tK)  fürst,  briegscher  Rath  u.  des  genannten  Für- 
st eiithu  ms- Land  esli  an  ptm  an  n  IL  Hans  V,  L.  aafWandntsch  war  um  1621 
der  schlosisclien  Fürsten  n;  Stände  Öberstheutetiant  und  herz*  teschea- 
scher  Rath  und  lIofmarBelmlL  —  Hans  Wilhehn  v.  L.  a.  d.  H.  Gruss- 
Strentz,  s,  oben,  h,  sai;hseti-goth.  Haui>tmaiiii,  war  venaülilt  mitJahimne 
Ernestiue  v.  d.  Mosel  (nicli|:  v.  d.  Mohe,  wie  hn  geaeal.  Tascheiib*  der 
freih,  Häuser  steht)  u.  ans  dieser  Ehe  entspross:  Heinrich  Gottloh  v.  L. 
gest.  1772 »  kursüc!is.  Oherstlieutenaiit  in  d.  Ä,  und  Pagenhofineister^ 
vermählt  in  erster  Ehe  mit  Charlotte  Friederike  v.  Heimburg :  (nicht 
V.  Heinsberg)  gest,  1737,  und  in  zweiter  1745  mit  Charlotte  Henriette 
?,  Scbleimtz  a.  d.  H,  Saalhausen,  gest.  1773,  Ans  der  ersten  Ehe 
stammte  ein  Sohn;  Gottlob  Bernhard  u.  ans  der  zweiten  ebenfalls  ein 
Sohn,  Friedrich  Hermann  Carl  {nicht:  Georg  Carl).  Letzterer  erhielt, 
wie  oben  anj^ejjebeii,  den  Crafenstand  u,  hatte  sich  1794  mit  Auguste 
Friederike  Sophie  v.  Aderka*.  verw.  v.  Wie d ebacb ,  gest.  1785,  ver- 
niühlt,  aus  welelier  Ehe  ein  Sohn,  Carl  Wilhelm  Ijudwig,  geb.  1785, 
entspross,  welcher  nach  Anfange  des  19,  Jahrb.  noch  lebte,  später  aber 
vor  dem  Vater,  welcher  1800  die  gräfliche  Linie  wieder  schloss,  ge- 
storben ist.  —  Von  dem  genannten  Gottlob  Bernhard  v.  Langenau, 
gest,  171>4,  kur^äebs,  Generalhentenant,  stammten  aus  der  Ehe  mit 
Friederike  Alexandrine  v.  Pannewitü  auf  Hoch-Schönfliess  zwei  Söhne : 
Carl  Friedrich  u.  Wilhelm,  welche,  s.  oben,  den  Freiherrnstand  erhiel- 
ten. Freih.  Carl  Fiiedrieli,  geb.  1782  und  gest.  1840,  früher  k.  sächs. 
Oberst,  später  k.  k.  General-Feldmarschall-Lieutenant,  comniandirender 
General  in  Inner-*  >csterreicb  etc.  war  mit  Sara  v.  Sturtz,  gest.  1851, 
vermählt  u.  ans  dieser  Ehe  entspross,  neben  üwei  Töchtern,  Freün  Ma- 
ria, geb.  1811,  vernK  1840  mit  Carl  Freih.  v.  Hertens,  k.  k.  w.  Gcli.- 
Rüthe,  Feldmarschall  -  Lieut.  etc*  u.  Freiin  Cai'olina,  geh,  1813^  ein 
Sohn:  Freih.  Ferdinand,  geb,  1818,  k.  k.  Feldmarseh. -Lieut.,  a.o. Ge- 
sandter n.  bev.  Minister  am  k.  niederländ.  Hofc,  verm.  1856  mit  Amelie 
V,  Haffner,  geb.  1833,  atis  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt;  Ferdinand 
Carl,  geh,  1857.  —  Der  Bruder  des  Freih-  Carl  Friedrich:  Freiherr 
Wilhelm  v.  L.,  geh,  1788,  k.  k.  Kämm,  wurde  als  Feldmarscball-Lieu- 
tenant  punsiimirt.  —  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts  haben  früher 
Mehrere  in  k.  prenss.  Militairdiensten  gestanden,  aacb  war  noch  in 
neuer  Zeit  die  Faniilie  in  Schlesien  im  Münsterbergschen  Kreise  begtl* 
tert.  Ein  v.  Langenau  war  180(i  erster  I^irector  der  Münsterberg-gla- 
zer  Landschaft  u.  Herr  auf  Tarehwitz,  Antbeü  A. ,  welches  Gut  1837 
August  V.  Langenau  besass  u.  um  dieselbe  Zeit  war  der  Kreisdeputirte 
V.  L.  Herr  auf  Korschwitz  u.  Mischkowitü. 

SfftapiH*.  I.  8.  r.73— 7r*  und  II,  8.  7^^e—68.  -  Vul.  Aü»ii;.  L  «■  '^^^—^^*  —  OauU  .  1. 
8,  Jt«DÖ.  —  (j,  VtchttHs,  \\ip\  N«chr.  VL  «.  4S— 4«  ;  Waetii'kht.  vöu  1734—1792  mui  den  KJr- 
eheiibl).  n>  PeliUfb  .  üt.er*tt»i*«eii  a,  L>re4dnii,  —  Jacuhi ,  IHOO,  IT.  8  »60.  Or.  ir.  L.  —  N, 
Fi.  A.-L,,  HI.  K.  tat  u.  3.  -  Frtthttr  t.  ledehur,  II.  8.  S.  —  0«De«L  T*»c>>eol>.  dcrfr*ih. 
Häniipr,  »HÜ&.  n,  317  üDd  18  »itui  ISCI.  R.  40:i,  —  Siförnach^r.  I.  fiS:  v.Lingcnow,  «chlesisch, 
-  B.  MeUing.  I.  8.  Ä16.  —  W.-B.  d.  Sichj.  Stii»t.,    I,  36  und  XI.  .'•!  :  Gr.  t,  L. 

Lan^enbaeh  (in  Blau  drei  schrilgrechLs  gestellte,  silberne  Rauten, 
begleitet  anf  jeder  Seite  von  drei  rothen  Schindeln).  Altes,  am  Nieder 
rhein  begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigeuStamD 

I 


—     388     — 

bause  im  Homburgischen.    Dasselbe  ist  mit  Philipp  Krasmus  v,  Langen- 

bacli  auf  Burbndi  im  Cöliiiseben  una  1640  erloschpii. 

i-tihnr,  L  R.  240.    —   Freih.  r.   Irdfhtn,  II.  8.  t»« 

Laii^eubaeh,  Ritter  und  Elille*  liek^hsritterstand.  Diplom  vou 
1716  flir  Johann  Wilhdni  Langeiibach,  kais.  Reichsliüfratb ,  mit  dem 
Prüdietite:  Edler  von. 

Ltiiigenberi^*  Ein  vom  15.  bis  18.  Jalirii.  vorgekommenes,  cölni- 
sches  Patriciergeschlecbt. 

FaAn*.  i.  ß.  aiO.  —  Freiherr  #.  LftUbur,  IT.  «  9. 

LajijEretidorf  (Scbild  gcviert :  1  u.  4  dn  nufwaebst^nder  Mann  mit 
gezogeaeai  Säbil  lu  2  und  3  ein  an  dii?  Theiluiigslinie  angeschlossener, 
halber  Adler).  Brdimiscber  Adelsstand.  Diplom  von  1729  für  Severin 
Langendorf.  —  Der  Stamm  blühte  fort  u.  noch  in  nener  Zeit  standen 
Sprossen  desselben  in  der  k.  in-cuss.  Armee.  —  Ein  Haiiptmaim  a.  D. 
V.  L an gendorf  starb  um  1835  'm  Brieg  u,  ein  v.  L.  war  1854  Premicr- 
licutenant  im  40.  Inllint-Reg* 

p,    HtUtm-h,  0,  S.  10.  -   N,  Pr.  A.-L.  V.  S.  3^H,  -  Frtihtrr  ».  Udehur,  II    ».  9. 

Laugendurlff  Langsdorff  <im  Schilde  ein  doppelt  geschweifter 
Löwe).  Ein  frülier  zu  dem  fuklaischen  Lehnshofe  n.  zu  den  hanauischen 
Vasallen  gehörendes,  schon  137n  vorgekommenes  Adelsgeschlecbt.  aus 
welchem  von  P^ulda  zuletzt  1515  die  Gebrüder  Caspar,  Melchior,  Bal- 
thasar n.  Johann  beliehen  wurden.  S.  auch  den  Artikel:  Langsdorff, 
Freiherren. 

Schannai,  S.  125.  —  Ejitor,  Ahin-nprob^,  S.  aU3.  —  »,   Mfding.    HI.  K.  576. 

LangendorfiP  v,  Weyersbusch,  L.  v*  Waiherbnaeb,  —  Erblflnd.- 
österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1815  für  Matthias  Langendorff^  k.  k, 
Hauptmann,  mit  dem  Pdidicate:  v,  Weyersbnsch.  —  Der  Stamm  wurde 
fortgesetzt.  In  neuester  Zeit  lebte  Johann  Langeudorf  v.  Waiherbusch 
als  k.  k.  Oberst  in  d.  A.  zu  Nen-Sandec. 

Mtit^rlt  f?,   Mühl/Hd,  Krg.Bd.  S.  3&3.  —  MjIit.^ücJiomjiL  de«  Oeaiorr.  Kai4<?rtbiiiiiii. 

Langenfeld,  s.  Grass  v.  Langenfeld,  Rd.  IV,  S.  10. 

LangeniekeL  Adelsstand  des  KOnigr.  Preussen.  Diplom  vom 
13.  Mörz  1746  für  Johann  Anton  Langenickel,  ftlrstl.  biscIifiH,  Anits- 
hauptmann  zu  Breslau.  Derselbe  stammte  aus  einem  Patricicrgoschlecht 
der  Stadt  Gross-Glogan  u.  die  Familie »  welche  im  (ilogauisclien  Bieg- 
nit7 ,  Gnrkau,  Schmarse  und  Klein -Schwein,  so  wie  im  Trebnitzischeu 
Werndin-f  an  sich  gebracht  liatte,  war  noch  1774  zu  Gurkau  «,  Wern- 
dorf  begütert,  ist  aber  daim  erloschen, 

•,  Htttbath,  II.  ä.  &.  -  N.  Pr.  A.-L.  f.  8.  4t  uud  V.  8.  298.    —    Fnihtrr  *.  ledtbur^ 
TL  8.  }».  -  W^.-B.  der  Preii»«,  Monarch,  IlL  79.  —  KmMChke,  \\\  8.  943  und  *4. 

Langenmantel  v,  Westheim  und  Langenmantel  v.  und  zu  Lau- 
g«ntba],  Ritter  und  Kdle  (in  Roth  zwei  an  einander  geschobene ,  sil- 
berne R).  Heicbs-Adels  u.  erblünd.-Osterr.  Ritter-  u.  Freiberrnstand, 
Bestatigiingsdiplom  des  der  Familie  zustehenden,  alten  A<lels  vou  17ti3; 
Ritterdiplüm  vom  21.  Oct.  1766  für  Cajetan  v.  Langen imintel,  Post- 
meister zu  Kaistorf  in  Steiermark,  unter  Bestätigung  seines  alten  Rit- 
terstandes, mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  u.  zu  Langenthai  u.  Freiberrn- 


—     389     ^ 

diplom  vom  27.  Dec,  1779  für  Denselben  als  k.  k.  Rath  anrl  Kreis- 
bauptmann  zu  Ciljy  in  Steicnnark,  —  Altes,  scb^jn  im  12.  u.  13.  Jiihrh. 
vorfiekomnienes,  adeliges  Palrieiergeselüccbt  der  Stadt  Augsburg, 
welches  daselbst  zu  lioben  Ebren  kam  und  in  der  Umgegend  die  Güter 
Holienreieiien,  Wertiiigen,  Radau,  Traniin,  Rasenfcld  an  sich  brachte, 
Hartniaiin  L.  machte  sieb  bereits  1285  durch  vi>n  ilnn  mit  seiner  Haus- 
frau, Mecbtildis,  gegründete,  milde  Stiftungen  iNdcannt*  —  Durch  kai- 
serlicbe^  Diplom  vnm  17,  Jan.  15B2  wurden  die  Gebrüder  Wolfgang, 
David  u.  Heinrieb  Langenmantel  in  des  Reichs  besnnderen  Schutz  ge- 
ixoinmeu,  eiliielten ,  neben  vielen  anderen  Freiheiten  ^  die  Bestätigung 
der  niederen  Gericiilsbarkeit ,  svelcbe  die  Familie  in  dem  ihr  zusteh- 
enden Dürfe  Westheim  schon  250  Jabre  besessen  hatte  u,  die  Erneue- 
rung des  15t>l  der  Familie  verliehenen,  vermehrten  Wappens,  so  wie 
die  Anerkennung  des  alten  Adels  des  Geseblechts.  —  Eine  Linie  des 
Stammes  war  zeitig  nach  Krain  gekommen  u.  führte  den  freiberrlichen 
Titel.  Dieselbe  blühte  noch  in  die  zweite  Hälfte  des  17.  Jahrb.  hinein, 
in  welcher  FVcül  Franz  Adam,  107B  Herr  auf  Rothentliurmj  den  Gra- 
fen Franz  Joseph  v.  Lamberg  an  Sohnes  statt  annahm ,  welcher  den 
Beinamen:  v.  Langenmantel  zu  s^*inem  Kamen  hinzufügte:  es  erioseH 
demnach  wohl  nnt  Ei-sten^m  ilie  kniiner  Linie,  üeber  die  steiermär- 
kiscbe  Linie  mit  dem  Prüttieate :  v.  und  zu  Langentha!  fehlen  genaue 
Nacbricbten.  Die  aiigsbur^'er  Ilauptlinie  hat,  unter  Beibehaltung  des 
Prädicats:  v.  Westbeim  fortgeblfdit  n.  hd  Anlegung  der  Adelsmatrikel 
des  Kgr.  Bayern  wurden  mit  diesem  Prüdicate  in  dieselbe  folgende 
Sprossen  des  Stammes  eingetragen :  Wolfgang  Ignaz  v,  L, ,  geb.  1 765 ; 
Wolfgang  Joseph  Andreas  v.  Ij. ,  geb.  1768,  k.  bayer.  Stadtgeriebts- 
Protocollist  in  Augsburg;  Wolfgang  Xaver  v.  L,,  geb.  1773,  k.  bayer. 
Hauptmann,  lu  Wolfgang  Gebbard  v.  L,,  geb.  1775,  Pfarrer  zu  Waal, 
sämmtlich  Gebrtider,  und  Joseph  Maria  v.  L. ,  geb.  1784,  k;  baycr, 
Kamm.  u.  Bau-lnspector 

CrUMiitM,AnaM.\,  Suciric.  III.  B,  t5N.  -^  Sti/trt,  ad«l.  Summur«!»,  tl.  Hr.  B,  —  Üemht^l, 
8.  lltil  tl.  62.  —  Lfupoki,  1.  H.  44»— AI.  —  c.  I^na,  S.  «3  aaA  %*.  —  Sitbntach^r,  I.  307  | 
Atigsb.  »dd.  Pitric. :   Die  LuDgroEoantd-  —  W.B.   ,|ea  Königreich  Bftjeru,  VI,  79. 

LangenscliwaHz ,  Laitjge  nach  war«,  Larigenswartx.  Altes,  hes- 
sisches Adelsgescblecht  aus  dem  gleichnamigen  Starambnuse  im  Fulda- 
iscben ,  welches ,  neben  letzterem ,  mehrere  andere ,  zum  fränkischen 
Reichsrittercanton  Rhön-Werra  gehörende  Güter  besass.  Johann  Lud- 
wig V.  L,  wurde  1677  ku  Fulda  beliehen.  Das  Geschlecht  ist  im  Manns- 
stamme 1773  erloschen. 

Sckannat,  S,  122,  —  Biedermann,  miuii-Wtrrtt,  I.  Venciehu.  —  N.  G«tieaL  Hitidb.  1777* 
S.  UÜ  und  177^.  6.  423  und  20.  —  9.  Meäinff,  lü.  S.  379  und  79. 

Langenatein ,  Langensteyn  (in  Gold  ein  rother  Adler,  dessen 
Sebwanz  mit  einem  dreihügeügenj  unten  im  halben  Zirkel  ausgescbnit- 
tenen,  blauen  Berge  belegt  ist).  Altes,  schweizerisches,  einst  sehr  an- 
gesehenes u.-reieb  beglHertes  Rittergeschlecht,  welches  den  Namen  von 
der  im  Höhgau  gelegenen,  längst  schon  in  Ruinen  liegenden  Burg  Lan- 
geiistein  fnbrte.  Dasselbe  süss  auf  dieser  Burg  bis  fi^egei)  Ende  des 
14,  Jahrhunderts  und  ist  in  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrb.  erloschen. 
Der  Name  ist  dem  im  nachstebenden  Artikel  aufgeführten  gräflichen 


i 


—     390     -- 

Gesdilechte  verlieben  worden  nnd  das  Wappen  ist  als  Feld  1   und  ß  in 
den  scchäfeldrigen  Schild  der  Gr.  v.  Langenstein  gekommen, 

t.  MgdiHff,   nr.  S.  S7H  :  tian^paiitfyii. 

Langenstein  und  0«udel«heiiu*  Grafen.  Grafensiand  des  Großsh. 
Baden.  Dipluni  vom  1*.  Apr.  1827  tnr  Catlinrina  Werner  nnd  die  nnt 
derselben  vom  Grosslierzoge  Ludwig  Willielni  August  v.  Baden  ij;est, 
1830)  erzeugten  u.  le^itiniirten  beiden  Kinder.  Ludwig  und  Luise,  mit 
dem  Namen:  Grafen  u.  Grafinnen  v.  Langeusteiu  u,  Gondelsbeim*  JHt 
Name  i  Langenstein  wurde  von  dem  alteiL  bingst  erlosclienen  Ritterge* 
schlechte  dieses  Namens,  s,  den  vorstehenden  .Vrtikel,  entriümmen.  Gril- 
tin  Catbarina,  gest.  1850,  erliielt  die  Grundherrschaften  Hickijigen, 
Mügdherg,  Mnhlhausen  etc,  znm  Eigentbum,  f(ir  die  beiilen  Kinder  aber 
wurden  Majorate  gestiftet.  Graf  Liulwig,  geb.  1820,  erhielt  das,  aus 
den  Grandherrschaft en  Langensteiii,  Münclibof,  Worndorf ,  Stetten  am 
kaiton  Markte .  Gntenstein ,  Gondelsheini .  Sickingen  etc.  im  Seekreise 
bestellende,  mit  der  erblichen  Laodstiindschaft  in  der  ersten  Kammer 
des  Grossberzogthunis,  gleich  den  StinidesbeiTeu,  verbnn<iene  Majm^U 
und  die  Schwester  desselben,  Grf.  r.uise,  geb.  1S26,  die  L'^^^  m  einer 
grossherz.  hadiscben  Standesberrsrhaf^  vereinigten  Grundherrschaf^en 
Üeilsherg,  Gottraadingen ,  Eliringen,  I^Iilgdberg,  Mnhlliausen  etc.  Hie- 
selbe  vermählte  sich  1848  mit  Carl  Israel  Wilhehn  Grafen  v.  Douglas, 
geb.  1824,  Herrn  der  Gttter  Gerstoiij,  Wün'K  Kuberga  etc.  iii  Schwe- 
den, Mitglied  des  k.  schwed.  Ritterhauses  in  Stockholm, 

Ctuf,  Ad^-Iihiicli  de*  Grrush,  n*il<^n,  MHhiil.  1*.  —  Ociitadtr  GrafL'oli.  dft  Qtgntv^  tU^ 
«.  816  und  17.  —  «ent»!.  Tw^iienli.  et,  ^fifl  HiuM'r,  l^%i.  B.  iU.  t«f>a  S.  *29  mid  iHf, 
8.  iHl  «ot«r  Bi^ni*uii(t  auf  If^h^  u,    bi^tor.  Tajirlipnbüfh  tu  Di'iuii^llj<»D,  fl.  41*V. 

Lani^enthal,  auch  Ritter  und  Freihern^n  (Schild  geviert :  1  und 
4  in  Roth  ein  (rreif,  welcher  im  L  Felde  oinen  Oel-  u.  Palnizweig  n.  im 
4.  zwei  Lilien  billt  n.  2  u.  H  in  Blau  drei,  1  «.  2,  Sterne!.  Böhnnscher 
Ritter-  n,  Freilierrenstand.  Ritterfliidom  vom  27,  Febr.  1694  für  Mar- 
tin Ignaz  Langentbai;  Diplom  des  ahen  hiibniischen  Ritterstandi^s  von 
1721  fflr  denselben  als  Kanzler  diT  Latidi'sbanptniiionscliaft  zu  Breslau 
n.  Herrn  auf  Blankenau  u.  Zweibrodt  mal  Freihrrniiliploni  vom  14.iH'.t. 
1733  ftlr  Ferdinand  Augustin  v,  Liuigentbah  —  Die  Familie  erwarb  im 
Breslauiscben  mehrere  Güter,,  sass  bereits  1701  zu  Bbmkeuau,  1753zu 
Rothsyrben  ii.  IFncbristen  u.  1774  zu  Püzelsdcirf,  so  wie  im  Landshut- 
schen  zw  Nieder  -  Blasdorf  u.  Jubnsdorf*  —  l>er  Stamm  wurde  fortge- 
setzt und  mehrere  Sprossen  des  Stamnics  standen  in  der  k.  pr.  Armee. 
Ein  Hauptmann  v.  L,  st^md  LS41  im  1 1.  Inf^-Rogirn.  u,  ein  v.  Langen- 
thal,  welcher  das  erwähnte  Wapjion  t(do*te,  war  1854  Lientennnt  im 
19.  Inf.-Rogim, 

hath,  IL  8.  U.  -  N.  Tr.  A.-L,  V.  S.  29!*.  -   Frnhtfrr  f.  Itäfbur.  U.  S.  iK 

Langenwerth,  s.  Lange  v.  Lange n wert h,  S,  Sgl. 
Langer,  Ritter.   Höh mi scher  alter  Ritte rstand.    Diplom  von  1726 
für  Anton  v.  Langer,  k,  bühmiüchen  Hofrath, 

Mtii^rlv  V.    itühifHii,  KrstÄnK.  Bd.  S.  im. 

Langer»  Ritter.    Bühmischer  Ritterstand,   Bipiom  von  1733  fftr 


—      991      — 


llfepli  Ignaz  Lauger,  Recroüiir  u.  Cassier  dor  geistlichen  Ktilz-Adjiiini- 
söration  iu  Bühineii  und  ffir  de^n  Bruder  desselben,  Johann  Dominik 
Langer. 

Laiiß;er  \\  LangeiitlorfT,  Freiherren.  Erhliind.-uptorr.  Frciberrn* 
Btaiid.  Diiihmj  von  1754  für  Severin  Remigüifl  Lauger  v.  Ltingen- 
doTff.  — 

hmL^t  V*  ßiihreiithaü,  L.  v.  Lang-enft^ld  und  L.  r.  Wlhlenrefd. 

Erhl.-östeiT.  Adelsstand.  I>rei  verschiedene  Faniilien.  Diplom  von  1779 
fTir  Carl  Franz  Lant^er,  k.  k.  Haupt niin in  im  IidVint.- lieg.  (Traf  v.  Har- 
rach,  mit  dem  Pri^dieate:  v.  Rahrenthall;  Diplum  voi^  176H  filr  Joseph 
LiUl^^er,  k.  k.  liittnieister,  mit  dem  Frildicatc :  v.  Laiigenfold  n.  Diplom 
von  18 Kl  für  Carl  Langer,  k.  k.  llanptmann  u.  Cftserne-Verwalter,  nut 
dem  Prädiente:  v.  Wihleufeld. 

MffjetU  V,    Mühtff^ld,  8.  m?  und   Kr^-Hil.  S,  SM, 

Lan^rinann  und  Lan^ermann-Krh^ueamf),  Freiherren.  Im  K^r. 
Preussen  IrostaMgter  Freiherrnstand.  Diplom  vnm  3,  Juli  JTTG  für 
Lndmg  Cliiistoph  v.  Langermann.  Herrn  aufDolIewiek  »,  Spitzkidin  in 
Meklenhurg  u.  filr  den  Drnder  desstdljen ,  Adolph  Friedneh  v.  Langcr- 
mann ,  k,  lu'eu^s.  Lieutenant ,  nud  /war  nut  der  Frlauhnisi«? ,  mit  ihrem 
Namen  u,  Wappen  den  Namfai  u.  das  Wappen  der  Freilierren  \\  Erle- 
camp verhinden  zw  dürfen.  Dieselben  waren  Enkel  des  Caspar  Chri- 
stian (Cniristoph)  Langermann,  welcher  li>H7  Rittnirister  in  knrhrau- 
denb.  Diensten  war  u.  muthmasslieh  den  Adel  in  die  Familie  gebraeht 
bat  u.  Sidine  des  1757  verstorbenen  k.  preuss.  Generalmajors  Adolph 
Frifdincb  v.  Langermann  und  erhielten  die  erwfihnte  königliehc  Er- 
laubniss  in  Folge  des  von  ihrem  Ahnherrn  weiblicher  Seite,  Hans  Freih. 
V.  Erleneamp,  erriehteten  Majorats -Fideicommisses.  da  der  männliche 
Stanun  der  Familie  der  FreibeiTen  v.  Erlcncarap  —  s.  den  Artikel; 
Erlenkamp.  Freiherrnn,  Bd.  HI.  S*  144  n.  45  —  bis  auf  den  dannto 
schon  Tojäbrigen  Inhaber  <les  Fideicommisses,  auf  welches  den  genann- 
ten Brtidern  v.  Langerraann  von  weihlicher  Seite  ilie  uüchste  Anwart- 
«k^haft  zustand,  ausgegamcen  war.  —  Im  Laufe  der  Zeit  wurde  die  Fa- 
mdie  in  Ostiirenssen,  im  nrandeidjnrgiscben,  in  MeklenbnrK  %i,  Schlesien 
begütert  u.  in  Mi^klenbiir^^  erbioiilc  Ijulwig  Christoph  Freih.  L.  v.  E. 
Herr  auf  Dambeck,  1794  die  Uccht^-dert  eingebonien  mekleuburgiscben 
Adels.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  ia  ueacster  Zeit  war  Ludwig 
Freih.  L»  v.  E.  k.  k*  Hauptmann. 

f.  lUUhtich,  II.  S.  12.  -  N,  er,  A.-L,  T,  K  47  und  Uf.  8,  20».  —  Freih.  e.  L^tStbtir, 
11.  R.  9  iirttl  Itl.  S.  2*>3.  -  W,  n.  cj^r  PrpviM.  Moiiorcli,  IT.  3?.;  Preni.  v.  L.-E.  u.  »IL  7J>  : 
▼♦  L.  —  M«kt^jib.  W.-B.  Tnt*  i9.  Nr.  im  ii.  S.  7  irinl  31.  —  P&fnat.  W.»B.  IIL  Tab.  *l  üiirt 
8.  n  II.  Tl.  —  SHtlcNJsfh.   Wh,  Nr   117,  —  Knein^hk*.  l.  Ü.  i?59  u.  60. 

Lan^^uth,  LaiiK:^uH,  Ritter.  Rölimiscber  Ritteratand.  Diplom 
vom  fn  April  1700  ftir  die  fiob rüder  üeorg  Ludwig  und  Gottfried 
AngiiBt  Y,  I.anggnth.  Dieselben  waren  EiVkel  des  fürstl.  sacbsen-coburg. 
Ober-Forstmeisters  Hans  Wolff  v.  L,  und  Söiine  dos  kaiserL  Oherst- 
lientenanti=i  Georg  v.  L.,  welcher,  ans  einem  altf^n  frünldselien  Aflelsge- 
schlecbte  stanimeud,  nach  dem  westphülisclieu  Frieden  sich  iin  Liegmtz- 


—     392     — 

sehen  ansiissijür  machte  und  dio  GlUer  Kldii-Tinz  und  Pahlo\^itz  erwarb. 
—  Der  Stamm  blülite  fort,  und  ein  Major  v.  Langgutli*  früher  im  k. 
pr,  Regim.  w  Müftiing,  starb  1821  zu  Neisse  im  Peiisioiisstande, 

Sinapiui.  L  8.  57T  u.  U.  «.  TßJ».  -  K.  Pr.  A,  U  lll.  8.  'iOt    u,   V.  8,  299.    ^  FrHk§rr 
e.  I«rf«&Mr,  It.  8,  9.  —  V.  Mtdinff,   II T.    S.  37»  ii.  80. 

Langhals,  Lanckhals.  Altes,  ritterhches  Geschlecht*  dessen  Name 
in  den  mtinsterscheu  Landes^Verpinignnj^en  von  1390  und  1416  vor- 
kommt. Die  Sprossen  dcsselhen  waren  Burgmänner  zu  Haselüne  und 
1350  zu  FtUlen  bei^Ieppen  im  Emslande  begütert.  Der  Stamm  scheint 
bereits  im  Anfange  des  1 7.  Jahrh,  erlosclien  zu  sein. 

Fftik&rr  r.   Ltiifhur,  II.   S.  9  u,    10. 

Ijan^haniiuer  und  Adlersber^,  Erbländ.-Österr.  Adelsstand,  Di* 
plom  von  1758  für  Anton  Langhainmer,  Rathsmann  zu  Ohnütz,  wegen 
seiner  Auszeichnung  hei  der  im  genannicn  Jahre  erffdgten  prcussischen 
Belagerung  von  Olmütz,  mit  dem  Namen:  v.  Langhararaer  und  Adlers- 
berg, — 

Mfg^rl*  f.  MttAtfftff.   f*.  SIT. 

Langheim.  Ein  früher  zu  dem  begüterten  Adel  in  Ostpreussen 
zählendes  Geschlecht,  welches  schon  1627  zu  Gelliind,  u.  noch  1775  zn 
Borken  sass.  Johann  Dietrich  v.  L.  war  1727  Herr  auf  Gelland  u.  Fried- 
rieh Y.  L.  1775  Herr  auf  Borken.  Letzt^^rer  liinterliess  einen  Sohn. 
Friedrieh  Otto  v.  L.  —  Zulct^^t  ist  noch  genannt:  Valentin  v.  L-,  k,  pr. 
Major  im  In  f. -Reg.  v.  Tschammer  ^  gest,  20.  Mai  1800  zu  Gardclegen. 

N,  Pr.  A,-L.  V.  S,  2»9.  —   Freiherr  i*.  Lfd^bur,  11.8.   10. 

Langjahr,  auch  Freiherren.  Ein  im  18.  Jahrh.  im  Herzogthum 
Clevc  vorgekommenes  Adelsgeschlecht.  —  J.  G.  Freih.  v.  Langjahr,  k. 
pr.  Hanptmatm ,  wird  1745  als  Herr  aufVenninghausen  im  Gleveschen 
aufgeführt.  Derselbe  hatte  eine  Tochter,  welche  Stiftsfränlein  im  Norder 
Stifte  bei  Hamm  war ,  und  einen  Sohn,  Adolph  Freih.  v.  Langjabr- 
Puchberg,  Premier-Lieutenant  im  BatailL  v,  llachenberg,  welcher  1764 
das  Gut  Veiminghausen  besass. 

Frrih.  0.  Udebnr,  W.  H.  10, 

Lan^tuH  V.  Kraiiichstatt,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Di- 
plom von  1702  für  Franz  Albert  Laiigius,  Rath  bei  dem  schlesischen 
Oheramte,  mit  dem  Prädicate:  v.  Kranichstätt. 

Mffferle  ».  Mühifetd,  Hri?.-Bd.  ,S.  l«8 

Langner  (in  Gold  auf  einem  grünen  Dreiberge  ein  aufgerichteter 
Bär,  in  den  Tatzen  drei  Rosen  an  einem  Stiele  haltend).  Ein  in  der 
ersten  Hiilfte  des  17.  Jahrh.  zu  dem  schlesischen  Adel  zahlendes  Ge- 
schlecht -—  Caspar  v.  L.,  Herr  auf  Barschdorf  im  Liegnitzischen,  war 
1627  fürstl.  ÜegDitzischer  Rath  und  Kammerdirector.  Der  Stamm  ist 
später  wieder  ausgegangen. 

SinapiuM,  U.  S.  7ß4.  —  FrtiA,  v.  Led^ibnr,  U,  8.  10, 

Langner,  Langner  v.  Langern,  Ritter  (Schild  geviert :  1  in  Roth 
drei,  1  n.  2,  rothe  Rosen;  2  u,  3  schrügliiike  Baiken  und  4  in  Gold  ein 
Halbmond  und  über  demselben  zwei  Sterne).  Bobmischer  Ritterstand. 
Diplom  vom  2ö.  Dec.  1709  für  Johann  Heinrich  Langner,  kaiserL 
Hauptmann  der  grünen  Compagnie  der  Stadt  Breslau,  mit  dem  Prädi- 


^ 


—     393     — 

cate  V.  LaiigiicrTi.  Derselbe  stammte  ans  LiefjnUz,  gehörte  wolil  /n  ih-r 
Familie,  aus  welcher  iler  im  vDrstelRMuleri  Artikel  j^enaimte  ('aspar 
V,  Langiier  auf  Barschikirf  stammte  um!  «^tarb  26,  Mai  171  tu  —  Der 
Name  v.  Langiier  ist  nnch  in  neuer  Zeit  in  den  Listen  iler  k,  pr.  Armeo 
vorgekomaien,  mid  die  Wittwe  eines  Ilauptuiaiins  v.  Laiigner  lebte  noch 
1855  in  Beiiiu, 

1t,  3.  10. 

Langscheidt ,  Ritter  und  Edle,  Reidisritterstand.  Diplom  von 
1712  für  Hennaau  Wilhelm  Langscheidti  ,k.  k*  Obcrkr[egs-Coinniissai% 
mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

LangHdctrfr,  Freiherren  (in  TSlati  ein  nach  der  rechten  Seite  selirei- 
tender,  aafgenebteter.  f^^ddeiier  1/iui').  Freihernistand  de-?  Gn^ssherz. 
Hesseu-Darmstddt.  Diplom  vom  2.  Juni  Ifill)  för  Philipp  v,  l.atigsditrlf, 
grosfib.  lies??.  Gesehäftsträger  am  k.  grossbriUn,  Hofe  etc.  —  Die  Fa- 
milie des  Diploms-Empfiingers  wird  für  einen  Ast  des  gleichnamigen 
alten  hessischen  Adelsgescldechts.,  s.  den  Artikel:  Langendorff,  Längs- 
dorlf,  S.  388,  gehalten ,  welcher  sich  im  Allgenndnen  des  adeligen  Prä- 
dicats  nicht  bediente.  Nur  einzelne  Sprossen  desselben  erneuerten  den 
Adel  in  Folge  persönlicher  Verdienste »  oder  durch  Vergtinstignng  der 
Landesherren,  Zu  denselben  gehorte  namentlich  Georg  lleinric!i  Langs- 
dorlf,  geb*  1774  zu  Wöllstein  im  jetzigen  Rh  ein -Hessen ,  einem  damals 
Nassan-Usingensehen  Orte,  wo  sein  Vater,  Johann  Gottlieb  Kmil  L., 
welcher  als  grossb,  budisdier  Vicecan/ler  des  Oberhofgerichts  starb, 
fürstl.  Obcrschultheiss  war.  Er  selbst,  gest.  1852  m  Freibnrg  im  Dreis- 
gau, war  k.  msÄ,  Staatsrath,  früher  General-Consnl  in  rJrasilien ,  und 
hat  sieh  dnrch  wissenschaftliclie  Reisen  und  Forscliungen  berühmt  ge- 
macht. Die  Naehkommen  desselben  sind  im  Grnssh.  Baden  bedienstet. 
Zu  den  übrigen,  in  Hessen  verbliebenen  Verwamlten  ziililt  Freiherr 
Philipp,  s.  oben.  Derselbe,  geb.  1782,  grossh,  hessiseh.  Geh,  Roth  u, 
ehemaliger  bevollm.  Minister  am  k.  grossbrit,  Hofe,  verinitblte  sieh 
1824  mit  Lony  Wilhelmine  Freiin  Low  v.  u,  m  Steinfurth,  geb.  1808, 
ans  welcher  Ehe  fünf  Töchter  stammen,  die  Freiinnen  Ltmy,  Caroline, 
Emilie  ,  ITenriette  u,  Lnise,  Von  denselben  vermSililte  sieh  Freiin  Ca- 
roline 1852  mit  Julius  Freih.  v.  Reckuni,  Fndin  Enulie  IH59  mit  Mo- 
ritz Freih.  v.  Nanendorff,  herz,  nassanischen  Oberlientenant  u.  Freiin 
Henriette  1860  mit  Gustav  Freih.  Low  v,  u,  zu  Steinfart,  grossh.  hess. 
Kammerjunker. 

(]rnf»t,  TÄithenb.   il,   fr«lh,  Häu*or,  IS6U  8.  403- fl   u.   H6J.  8.  443  tiiid  14, 

Langsebent  Ritter.  Ein  nach  Anfange  des  17.  Jahrb.  zudem 
niederosterr.  Rittcrstande  gehörendes  Geschlecht.  —  Williclnj  v.  Längs- 
eisen,  der  Erblande  Rittor ,  des  Erzherz,  Maximilian  von  Oesterreich 
(später  erwählten  Königs  in  Polen)  gewesener  Kammerdiener  und  kais. 
Burggraf  zu  Neustadt,  Inhaber  der  Nr^deggschen  Lehen  an  der 
Schwarza,  wurde  1003  unter  die  neuen  Geschlechter  des  niederosterr. 
Ritterstandes  aufgenommen.  Weiteres  von  dem  Geschlechte  ist  nicht 
bekannt. 

Wit^riU,  y.  fl.  43», 


—     394     — 

%  Lan^werth  v.  Hinimem,  ancli  Fi^iherren  (in  Schwarz  oben  ein 

bluucr  Tinniri'knigfn  von  drei  LSton  und  unter  demselben  eine  «^(oWene 
Lilie).  Alles ,  rlieinliindiscbes  Arielsg(?sdileelit .  welclif?^  in  fiillier  Zeit 
in  der  Wetteran  wohnte  und  Lan^erte  n,  liungete  gesjdjrieben  wurde, 
—  Wigiuid  und  Allirecht  v,  Langerte  treten  urkundlich  1:t43  auf,  und 
Werner  u/  Ulrich  v.  Lnngerte  ftihrten  iioeh  lr5f>4  im  Schildo  nur  die 
Lilie,  Bald  nachher  liess  sich  ein  Sprosse  des  Stammen  jeuseiU  des 
Rheins,  fie^^n  Luthringen  zu,  nieder,  und  nach  der  dortigen  Sprach- 
^eisc  wnrde  m  dem  G  im  Namen  ein  TT  gesetzt,  so  dass  der  Name: 
Languert  oder  Langwirt  entstaiul.  --  Die  fortlaufende  Stammreihe  de«: 
Geschleclits  fänjjt  llinnbraclil  mit  Nicnlaus  Langwirt  an  ,  welcher  um 
1440  Irhte  und  zuerst  von  dem  Städtrhen  Simmern  auf  dem  Ilundsrück, 
wo  die  nltesten  Bemtxungen  der  raniilie  lagen,  den  Beinamen:  v,  Sim- 
meni  juinahm.  Von  demselben  eutspross  Johann ,  für^^tl.  pfälzischer 
Canzler  zu  Simmern,  dessen  Sohn,  Georg,  sich  im  Rheingnue  auf  der 
Bnrg  zn  llattindieim  niederliess,  und  vnn  diesem  stammten  im  vierten 
(iliede  Johann  Adolph  nnd  Georg  Christoph  ,  Siihtie  des  üans  Georg 
aus  der  Ehe  mit  Thilippine  v.  Grorodt.  Johann  Adididi,  gest.  1700. 
war  des  deutsclu^n  Ordens  Gomthnr  zn  Oher-Flenzlnini^  kurmainzischer 
Kammerh.,  Oberst  und  Commandant  zu  Erfurt.  Georg  f'tiristoph,  gest 
1702  jndnn  die  protesL  Leluv  au  und  war  schon  16(19  als  ülterer  Sohn 
in  dem  Besitze  der  Familiengllter  gefolgt,  Dei'selbe  war  mit  einer 
Tochter  des  kai*;.  Kammergerichts-Assessors  W(df  v,  Gemmingen  ver- 
mählt. Von  den  Sühnen  aus  dieser  Ehe  blieb  der  ältere.  Gottfried. 
Kathohk,  widmete  sich  dem  gei'^tlicben  Stande,  erliielt  in  Regcnssburg 
die  Priesterweihe,  wurde  daselhst  Domherr  uml  endlieh  Weihbischof. 
Der  jüngere  Sohn,  Philip])  Ueudiard,  verm.  mit  Susanna  v.  Gemmiugeu, 
verliess  die  im  spanischen  Erbfolgekriege  zerstörte,  väterliche  Burg  zu 
Ilattenheim ,  kaufte  den  Sanecker  Ilof  zu  Eltvillo .  welches  Gut  die  Fa- 
ndlie  noch  jetzt  von  Nassau  zu  Lehn  trägt  und  starb  1730,  Von  seineu 
viiT  Srdnnjn  setzte  nur  Georg  Reinhard,  geb.  1713  den  Stamm  dauernd 
fort.  Derselbe  trat  als  Hof-  n.  Canzlei-Rath  in  liannoveiische  Dienste. 
vermählte  sieh  mit  Melusine  Sophie ,  Tochter  des  hannov.  Generals  v. 
Campen  ,  nnd  erwarb  dadurch  seinen  Söhnen  die  Campen  "scheu  Güter 
Kgestorf,  Neustadt  nnd  Wnstrof  nebst  dem  Patronate  zu  Buden  an,  fiir 
sich  selbst  aber  das  ritt ersehaft liehe  Lehngut  AVicbtringliansen  hn  Calen- 
bergsclu^u  ,  welches  <ler  Familie  imch  zusteht.  Der  jilitgere  Bruder  des 
Georg  Reinhard,  Ludwig  Christian,  war  Ritterlianptnninn  der  mittel- 
rheinisehen  Ritt  ersehaft  und  die  eine  der  fOnf  Seh  wester  n,  ('aroline,  ver- 
milhlte  sich  mit  Carl  Philipp  Freih.  v.  u,  zum  Stein ,  und  wurde  die 
Mntter  des  so  berühmt  gewordenen  k.  pr  Staatsministers  Heinrich 
Friedrich  Carl  Freiherrn  v.  n.  zum  Stein,  —  Durvh  den  Besitz  des  er- 
wälmten  Gutes  Wielilringbausen  und  des  Gutes  Leesle  im  Ifmaiscbeu 
fanil  die  Familie  im  Konigr.  Hannover  Aufnahme  unter  den  ritt^^rschaft- 
lichen  Adel  der  ealen bergischen  n.  boyaisehen  Landschaft.  IKeselbe 
führt  übrigens  im  Herzogtlnime  Nassau  den  freiheni.  Titel  nnd  besitzt, 
ausser  dem  genannten  Lehn  zn  Elt\ille  auch  das  Patronat  zu  Hatten- 
heim.    —   Die  absteigende  Stamnireihe  der  jetzigen  Familienglieder  ist 


( 

i 


—     396     — 

folgende:  Freilu  Georg  Reinhard ,  s,  oboii,  ^rf^h.  1713  il  ^ost.  177H, 
Mitbesiteer  dev  rbciiiischm  GütiT,  k.  grnssbnt.  ninl  kiirbraüiiscliw.- 
liliieh.  (Jber-Apiu'llafiniispjericljt^-Hitlb  inid  Lmidilrost:  M<^liisinr  Sni>liio 
\\  Campen,  vcnii,  1742  iL  ^n\st-  1792;  —  Frdli.  Ernst,  ^^i'fallrn  IHOJ» 
aU  k»  grossbrit.  (tent^ral  in  dt^r  ensüscli-dfnitscbon  L<?gion  in  der  Selilaeiit 
bei  Talavera:  Julie  v.  Ahlefekl,  verm.  1790  u,  ptest-  1821  ;  —  FreÜL 
Friedricb.geb.  1802.  Herr  zuWiditriniiihausen,  k.  bannovJlber-AppelL- 
Ger.-Ratli  a.  D.  —  Vi>n  dem  184(>  verstorbf^ncn  Dnider  des  Frdb. 
Friedricb,  dem  Freib.  Adcdpb,  k.  bannov.  Major  a.  D.,  stammt  am  d<T 
Ehe  mit  Isabelle  Freiin  v.  BfUow-Ikitkiimp,  verra.  1831,  neben  zwr'i 
Tftcbtern,  den  Freiinnen  Isabelle  u.  Willi eliniue,  ein  Solnu  Freih.  H ein- 
rieb, jyreb.  183B,  verm,  1802  mit  Clai^a  Freiin  v.  Scbek-ScbelenbiirK, 
geb.  1833. 

HmmtffOdhi,  T«ib.  M.    -   Oauhf.  \,  fl.  IU'2  n.  63.  *-  f.   ffafM^in,  1.  S,  »AI,  ^  N,  K«noal, 
Haiidb.  17T7.  «.   120  mitl   177,^    8.   1HI>,     —    Ftrih    f.  >i.  Kp^i^^uhfck,  S.   l«7,  —  /*>**    ji.  £,f(/*- 

*.  MeUing,  l\.  H.  a»a.  —  Huppl.  m  SMiui-  W.-U,  rv.  iT.  —  W.-B,  de.i  K^r*  Httiriuv.  C.  IS 
und  S.  9.  —  r.   H'fnt^r,  inJi^^iftupr  Adel.  Tnh.  P  u.  S.  7  u,   liiMmp»-  braiiusoliw,   Adelj    T«ti.  *J0. 

—  Kmnchk^,,  in.  ».  t?s»  und  «:?. 

LmiiiiH.  Adelsstand  des  Kgr.  PreiisseiL  hiplom  vom  15.  Febr. 
1752  für  .Alexander  Lanius,  LiButenant  im  k*  {n\  Inf.-Rcg.  v.  Kleist. 

p.  fhUh^h,  n    8    M.  —  jr.  ?r.  A.-I*.  I.  8.  4!»  iind  dt,  S    '^ni,   ^  Fr§ih*rr   e.    L^debur^ 

tr,  8.   Kl. 

LtiniuH  V.  Wellenburjf^,  Grafen  (Schild  gevievt,  mit  Mittelseliilde. 
Mittelscbild  von  Silber  u,  llotb  der  Liliitre  iiae.b  jretbeilt:  ret4*ts  eine 
an  die  TlKrilungslinie  an^reseblossene,  halbe,  rotht^  Rose  and  links  nine 
halbe,  silberne  Lilie.  1  ii.  4  von  Silber  n*  RuÜi  dureh  einen  Wolken- 
seiiniU  sebrä^rerbts  get heilt  n.  2  und  8  in  Blau  ein  silberner,  oben  mit 
einer  sebwarxen  Kn^^el  best^txter  Sparren).  rTrich-grafeii^tand.  Diplom 
von  1757  ftü'  Franz  Josojdi  Freib.  Laniiiy  v.  Wellenbnrg.  k.  k.  Ritt* 
meister  im  rnirassier-Regimente  Erzberzo^'  Peter  Leopold  und  iWr  den 
Bruder  desselben,  C'arl  Ludwig  Freib,  L.  v.  W-,  wegen  ihres  alüidi4)gen 
GesebleebtH.  Altes,  zu  item  deutsclien  Reiebsadel  gebnremles  Gesebieelit, 
welches  den  Ade!  mit  dem  Prädieate ;  v.  Wellenburg  t-rhalten  batte,  später 
in  den  FreiheiTu-  n,  Grafeiistand  verset?rt  wurde  u.  das  Inculnt  des  ller- 
renstaudes  im  Kgr.  Bfdimeu  erlangte.  —  Die  Emiifiinget"  des  Grat'endi- 
ploms  waren  Sohl! e  des  k.  k.  General-Auditorlieuteuants  Franz  Joaebim 
Valentin  Fi^eiheiTn  v.  Lanius  aus  der  Ebe  mH  Anna  Theresia  Grf.Thurn, 
vemi.  171B.  —  Oraf  Franz  Jos«'i)h.  uxh-  1715  zu  Varasdin  nnd  gest 
1780  zu  Wosekan  in  Brdimeu  als  k.  k.  Geueral-Fefdwar.btmeister  zu 
Ross,  vermäblte  sich  1743  mit  Hieronynia  Jlalizia.  ü;eb.  1723  —  Toch- 
ter des  1729  verstorbenen  Giuseppe  Carassa  IL  Prineipe  d'Avella,  s. 
Bd.  IT.  S.  21  fi  und  19  aus  der  Ehe  mit  Anna  Elisabeth  v,  Ojipersdorf. 
Freiin  v.  Fuidstein  n.  Aieh  --  welebe  das  Gut  Wosekan  kaufte  u.  ihren 
Gemahl  in  die  Besitzgemeinschaft  anfnahm,  worauf  derselbe  16.  Juni 
1763  das  Tneolat  des  Herrenstandes  im  KonigreiVhe  Bfdimen  erhielt. 

—  Der  Stamm  bat  daiieriid  fortgeblOliL  !T'i  iricb  Graf  Lanins  v.  Wel- 
lenburg, k.  k.  Rittmeister,  war  1857  Platz-rnmniandant  zu  Pordeuoaft 
und  Hermann  Gr.  L.  v,  W.  18fiO  k.  k.  Statthalterei-Coneipist  zu  Prag. 

Mtgtrt0'  f.  M^htf*i4.  «.  M.  —  Genenl.  Ttachenb.  «I.  gtf.  Häus'^f,  1K57.    S,  43»  «nd  l9W. 
8.  iSO.   -^  8u|ii>l,  XU  «»eliiö.  W.-ß.  VI.  5.  ^  Trfrog,  I.  79. 


—     396     " 

Linikii^clif  Ltiuckiftoli  und  Lankisch  v.  HUrnitz,  Ritter  (Schild 

durch  einrii  si'hrügreciitpn,  rothen  OalkeiK  in  welchetii  ein  Htrsch  mit 
uclitt'ndigf^m,  goldenen  Gevvdlie  nach  reclits  nnd  ohen  läuft .  fj:etheilt: 
iiiiteii,  rer!its,  von  Blan  und  Gold  und  ohen,  links,  von  Gohl  mid  Blau 
schräg-rcchts  gotheilt,  mit  einer  auf  der  Tliellungsliirie  mifliegenden 
Lilie  von  iiewecli selten  Farhen.)  liöiinnseher  Adelsstand.  Diplom  vom 
10.  MiSrz  1580  für  M,  \Vences!aus  Laneki*?ch»  Syndicns  n.  Stadtnchter 
der  Stsidt  Zittau  und  Herrn  juif  Neu-Htirnitz  hei  Zittau,  unter  Vermeh- 
rung des  Wappens  und  mit  von  dem  (tute  Neu-Hörnitz  entnommenen 
rrädicate  und  BestätigmigÄdiploni  des  im  16.  •Jalirli.  der  Familie  er- 
theilten  Ritterstandes  von  1792  für  Jidiaini  Anton  Lankisch  v,  llörnitz 
(Megerle  v.  Mühlfeld  schreibt  unrichtig:  Langi^ich  Ritter  v.  Hornitz) 
k.  böbmiseher  Landes-Procurator,  —  Der  obengenannte  M.  Weneeslaus 
Lanckisch,  geb.  1521  zu  Zittau  —  ein  Sohn  des  15 SB  verstorbenen 
riürgermeisters  Wenceslaus  Lanckusch  (wie  früher  der  Name  geschrie- 
ben wurde)  —  erhielt  als  Stadtsehreiber  zu  Zittau  1561  einen  kaiser- 
liclien  Wapptnhrief  und  wurdr  15H4  /um  kais.  Appeilationsrath  er- 
nannt ,  starb  aber .  noeh  ehe  er  diese  Stelle  angetreten ,  im  genannten 
Jahre.  Von  demselben  stieg  der  Stamm,  bei  welchem  das  Gut  Neu- 
llürnitz  verblieb,  in  folgenden  Gliedern  herab:  Nicolaus  v*  L.;  —  Gott- 
fried iL)  V.  I..,  Gerichts- Assessor  in  Zittau;  —  Gottfried  (TI)  v,  L.^ 
fürsM.  anhaltscher  J.eihmedicus  und  Stadt-Physicus  in  Zittau.  —  Jobann 
Heinrich  v.  L.^  Lieentiat  der  Rechte,  Senator  in  Zitt-au  etc;  —  Gott- 
fried Heinrich  v.  L.,  Juris  utr.  Cand.  u.  Notar.  Mit  Letzterem,  welclicr 
sich  1725  mit  Maria  Rosina  Weder  vermflhlte  und  dessen  Todesjahr 
nicht  üul'zutinden  ist,  oder  not  deui  Sohne  desselben,  Johann  Heinridi 
V,  L. ,  welcher  als  k.  pr,  Lieutenant  1758  in  Neisse  von  einer  Bombe 
erschossen  wurde,  ist  später  die  Hauptlinie  des  Geschlechts ,  welches  so 
lauge  in  grossem  Ansehen  in  Zittau  n.  der  Ober-Lausitz  blühte,  im 
MannsHtauime  erloschen,  denn  Gottfried  Heinrich  v.  L.  hatte,  ausser 
dem  erwühnten,  in  die  k«  pr.  Armee  eingetreteneu  Sohne,  nach  Fami- 
lienpapieren nur  noch  eine  Tochter,  Maria  Rosina  v.  L, ,  welche  mit 
dem  1762  versorlienen  Pastor  Primarius  IL  G,  Hausdorf  in  Zittau  ver- 
mählt war.  —  Ein  nach  Böhmen  gekommener  Seitenzweig  des  Stammes 
blühte  noch  fort,  und  zu  diesem  gehörte  der  genannte  Landes-Procui^ator 
Johann  Anton  L.  Ritter  \\  H.,  doch  fehlen  weitere  Nachrichten  über 
das  P'ortbhlhen  dieses  Zweiges. 

rarpti'ff,  Aitdlect.  Faitor.  ZtiUv.  [L  ^i.  Sl9ft.  —  MfgerU  f,  Mmki/«id,  8,  lU.  —  Ü,  Ckr, 
Ädviph  /VjcAfcJt»  Chronik  von  UenilU,  8.  49—52  u*  Dtiüiielbeii,  GpscIi.  toti  Zittau,  L  S.  007. 
—  Fr*ih.  9.  Ltdfbur.  U.  8.10.  —  Mönch,  W.-B.  »HUtilichir  Ga«ohl««hter  (il<i.  d«r  RAth«- 
bakUothek  XU  Z\tUu\   Nr.   ^Iti.  —  fin^achke,  IV.    ».  244 -4S. 

Latinoy,  Grafen  «,  Freihepren*  —  Altes ,  uiisprünglich  aus  Flau- 
dem  stammendes,  niederländisches  Geschlecht,  aus  welchem  Miu-cus 
Joseph  Gr.  v.  Lannoy,  k.  k.  w.  Geh.  Rath  und  Kiimni,,  1681  als  nicder- 
österr.  Landesmitglied  den  alten  Herrenstands-Geschlechtern  einver- 
leibt wurde.  Später  kam  der  Name  des  ( »eschlechts  bei  der  genannten 
Landestnannschaft  nicht  mehr  vor ,  wohl  aber  erhielt  Peter  Joseph  Al- 
bert V,  Ixanuoy,  gewesener  Slaatsrath  bei  dem  General-Gouvernemeut 
der  Niederlande,  1809  den  erlü-wL-Österr.  Freiherrnstand. 

Wissyriit,  V.  S,  433,  ^  MegerU  «.  Mikt/ttd,  Erg.-Bd,  8.  73, -^$iippU  tu  iikbin.  W.-B,  I.  14. 


J 


—     397     — 

Lanser.  Erbläud.-Österr,  AdelsaUml.  Diplom  yod  1724fttrChri- 
st0ph  AntOD  Lanser. 

IjEiispt^rofer,  Ein  dr^m  niederöstorr.  RittersUiide  ein  verleiht  |?e- 
wesenea  Gescbleebt  —  Christ opli  Jacob  f.ansperger  v.  Pongerhof,  ein 
geborener  Oesterreicher,  welcber  sich  später  tiueb  Kdler  v.  Landsperg 
schrieb,  wurde  1635  unter  die  neuen  Oesehlecliter  des  nieden'^sterr. 
Ritterstandes  aufjgeiiommen.  Das  Gut  Pengerhof,  ei^^entlicb  Pengertbof, 
nach  welchem  derselbe  \\\%2  das  PrUdicat  erhielt,  lag  an  der  milhrischen 
Grunze,  war  scliun  hin^e  im  Besitze  der  Vorfahren  gewesen  und  |?e- 
h5rte  später  zur  Herrschaft  (ijlgenberg.  t'bristopb  Jacob  L.  v.  P.  starb 
1635  und  hinterliess  s^wei  Söhne:  Ferdiuirnd  Franz  und  Tarl  Ludwig. 
Ferdinand  Frsmz  Liinsperger  v.  F*engerhof,  Kdler  v.  l^antlsperg  wurde 
lß75  niedertisterr.  Regiments-Rat b  und  H>81  kaiserL  Trachsess.  Von 
demselben  stammten  zwei  Söhne:  Ferdinand  (*arl  und  Frtujz  Uhristopb, 
mit  welchen  spater  das  Gescblecbt  erloschen  ist. 

WitMgtiU,   V.  S.  4S4. 

*  Lan»tein,  Lahnntt^ln*    Altes,  triersches  Vasallen-Ge*3ch!eebt ,  wel- 

ches zu  Andernach  begütert  war  und  gegen  Anfang  des  17.  Jahrb.  im 
Mannsstamme  erlosch.  Margaretha  t.  Laustein,  des  Georg  v.  Kürsen- 
berg  Tochter,  starb  1639. 

Fnhn«,  J.  8    nty.   -   Frtih,  w.  Ltd»hur,  TL  S,   10.  —  «/#4M«eA«r.  V.   IT3. 

'  Lanthieri,  Grafen.    Ein  in  Oesterreicb  u.  in  Friaul  in  der  Graf- 

schaft Görz  vorgekommenes,  grüHicbes  Haus,  weh^bes  vom  K.  Fer- 
dinand 111.'  das  Frbscbenken-Arat  der  Grafschaft  GOrz  erhielt.  Die  fort- 
laufende Stanunreihe  desselben  f^ingt  ßucelini  mit  Auto  raus  de  Lan- 
therii%v.  Paradico  an ,  welcher  aus  der  Stadt  Bergamasco  in  Italien 
stammte  und  gegen  Ende  des  15.  Jabrh.  lebte.  Der  Enkel  desselben, 
Lanrentius  v.  Lantbieri ,  schrieb  sich:  Freiherr  v.  Sebünbausen  u.  als 
Urenkel  werden  aufgetlübrt  die  Grafen:  Franz  Anton,  k.  k.  Geh.  Ratlt 
und  Landes-Vicedom  im  Ucrz.  Cniin ,  welcher  1721  Landeshauptmann 
der  geftirstetcn  Grafschaft  OiSrz  u.  Administrator  von  Gradisca  war  u. 
173^  starb  und  Franz  Sebastian,  k.  k.  Kümmeren  Der  Stanun  hliiiite 
noch  fort,  nnd  nach  1730  lebten  noch  die  Grafen:  Jobann  Friedrich, 
Herr  auf  Vippach,  kaiserl.  General,  von  welchem  die  Grafen  Ferdinand 
und  Friedrich  euttiprossteu ,  Carl  zu  Reiffenberg ,  k.  k.  Kiinnuerer^ 
von  welchem  Jobann  Ignaz  stammte,  a.  Caspar»  Oberst-Erb-Landsehenk 
in  Görz. 

Buceiini,  m.  -  Gr,  t.    Wurmhrand,  8,  310.  —  QauU,  \.  ».  lifi*. 

^  Lantoseh*    Alles,  pommernsches  Adelsgeacblecht ,  welches  auch 

Landtow,  Landten,  Lantoske  und  Kenstonofaki  geschrivbeu  wurde. 
Dasselbe  war  in  llinter-Pommern  im  Lauenhurg-DiilowÄelu'n  Kreise 
schon  im  16*  Jahrh.  mit  Lantow,  Schwartow ,  Schwicbow  und  Bozepol 
angesessen  und  sass  noch  1727  %Ml  Memnke*  Später  ist  der  Stamm 
erloschen. 

^y^^A   v.Udti^uf,  II.  8,  tO,  ^  5«>*iiwwiA#r,  m.   ICI.  —    r..iiimi?ru8cl».  W.-B,  tV,  18, 

Lanzen  v<  Liebenfeln,  s.  Liebenfels. 

\ 


—     398     — 

<  Laii^oTitUirf  (in  Gold  zwei  schrü^liiiks  über  einander  gelegte,  grüne 

Palni/w(4ji^e).  Adohntiuid  de^  K^iiiij^^r.  riLUsscii.  Diiilom  vom  24.  Sept. 
1824  für  IT<4niiiie  Ljiuzeiidorf,  Pflr^^ctoclitor  der  Ffirstin  v.  Pnckler- 
Muskau.  —  Näich  einem  in  Sa  in  in  Um  gen  \i>rkumuiriuk']i  Alliaiizsiege! : 
rechts  Blttclier,  linkj^  Lauz*ndorf,  hat  sich  dieseiUe  siiiiter  mit  einem 
Herrn  v.  ßlücber  venuüblt, 

AVf/A    r.    U,i,!hur,   IL.  H.    1 1.   —   W,  B.   der  lV«u*5,   Wytmroli..  111.   St». 

LiLu/eiiilorfer  (SeliUd  blan  und  in  der  rechten  Oberecke  eine  von 
Silber  und  Ri*th  geschachte  Ehren- Viernng),  Altes,  ursprünglich 
österreichisches  [titterstandsgeschlecht.  aus  welchem  schon  llTiH  Wem* 
hart  V.  Laiizeiidorf,  Miuisterialis,  ein  Dienstiuann  bei  dem  Hofstaate 
des  Herzogs  Heinrich  L  Joasiniirgutt ,  urknndhch  vorkommt.  Spüter 
soss  die  Fiuuilie  anf  dem  Piihel  nnd  Hiins,  Wolf  und  Tbomiiü  dit^  Lan- 
zendiirft^r,  Gebrüder,  erhielten  vom  Könige  Feniinand  L  laut  Oiploms 
vom  10-  kvLg.  1554  die  BestiUignng  ihres  alten  ritterliclien  Herkommens 
nnd  Wappens  und  versddedene  landeHfür istliche  Lehen  bei  Hintberg 
und  weiterhin  an  der  Fischa.  -  l*as  (Teschlecht  blühte  noch  zn  Ende 
des  16.  Jahrhunderts  und  ist  ciaim  erloschen. 

Laimezeck  v.  Zvzuwelio,  FreiheiTeri.  Böhmischer  Freiherrn- 
stand. Diplom  vom  30.  Oct.  ItiUl  tUr  Bernhard  Alexander  Lapaczeek 
V.  Zvzawcho, 

p.    H^tthiiiih,    IL   d,     II. 

^  Lappe.    Altes,  früher  zu  dem  Adel  in  der  Grafschaft  Marck  zah- 

lendes G^'scblecht,  welches  bereits  1400  zu  Köningen,  142*1  m  Ruhr  u. 
1454  -m  Dinkler,  Klnüngbof  nnd  Meirich  und  noch  IGSG  zu  Ileing- 
hausen,  Rufir  und  Vierbeck  saas.  Dassellie  ist  in  der  zweiten  Hälfte 
des  17.  Jahrh.  mit  Lutter  Wiaold  v.  Lappe  erloschen.  • 

Fr*ik^rr  p.   Leiiaintf,  II     S.   II.   -  r,  .'^/Wj»*«,  woatiili.  Q-'^.  hl  lite,    l%b.  tiL  Nr    1. 

^  Lappitz.    Altes,  zu  dem  iiieder-österreiehischen  Ritterstande  ge- 

hörendes Gesrhlecht,  welches  mit  Geisseneck,  Zeillern  ^  Rappoltcn- 
kirchen  etc.  begütert  war.  Dasselbe  stannute  nrsiiranglic]i  aus  Groatien 
und  hiess  eigentlich  t'uzal ,  CusaL  —  Thomas  Cuzat  war  Dan  der  Graf- 
schaft l^yka  und  Curbau  in  Croatien  und  lebte  1419  u.  noch  1441.  Der 
Sohn  desselben.  Petrus  dictus  Kuzal  de  Lyka,  Eques,  war  1470  des 
Königs  Matthias  Corvin  in  Ungarn  oberster  Hauptmann  zu  Odoczyk  n. 
Vidin  und  kam,  als  ihm  seino  Güter  in  Croatieu  und  Slavonien  von  den 
Türken  entrissen  worden  waren,  nach  Oesterreich,  lebte  mit  seinem 
Sohne.  Andreas,  zu  Steyer  und  starb  daselbst  1490  im  hohen  Alter. 
Der  Sohn,  Andreas  v.  Lappitz ,  auidi  der  Crobat  v.  Lappit^  genannt, 
weil  er  aus  Groatien  gebürtig  war  und  um  1489  das  Gut  und  den  Edel- 
sitz  Lappitz  bei  Wangen  und  Reinsperg  gekault  uml  sich  nach  dieser 
Pfsitzung  genannt  hatte,  erwarb  nni  1503  auch  Raiii>oltenkirclien  nnd 
Zeillern  und  starb  15011,  Ans  seiner  Ehe  mit  Klisabetha  v.  Harrass 
wui*en  11  Kinder  entsprossen:  sieben  Töchter  und  vier  Söhne:  Wolf- 
gang, Wilhelm,  jung  gestorlR^n,  Johann  Baidist  und  Tlrieh  v.  L.  Let-z- 
terer,  Doctor  der  Hechte  und  des  Königs  Ferdinand  1.  Erzherzogs  zu 
Oesterreich  Rath,  kaufte  1531   die  Herrschaft  Leibn  und  Weittenegg, 


—     399     — 

war  zweinuil  vermiililt,  stirb  aber  ohno  Nacbkonimenr  den  Stamm 
9et2ten  Wolfgung  u.  Joliauu  Baptist  fort.  Wulfgaiig  war  1511  dvs 
Viirst'Bi^dioh  m  Freysing  Pfleger  zti  WaidhofLUi  an  der  Yp^ts  und 
hatte  aus  dvr  Ehe  mit  Rosiiia  ITöcbeiibt^rger,  neben  eiüer  Toebter,  drei 
Sohne,  Andreas  (IL),  Joliann  und  Joiifhini.  Johann  Baptist,  iiisgenunn 
Hans  V.  Lappitz  zu  Geis^eneck  mul  Zeillern,  gest.  löS(> ,  k.  Uuth  nnd 
1535  Verordneter  der  nieder üsterr.  Landsehall,  war  mit  Clara  Tor- 
quata  Grf,  v.  ( Jorbau,  der  Letzten  ihres  alten  eroatisclien  Stammes,  gest. 
1541,  vermählt,  ans  welcher  Ehe  aebt  Tochter  und  filnf  Subue  ent- 
sprossten.  Von  Letzteren  bUeben  Veit,  (liristian  and  Sebastian  unver- 
mahlt,  PanI  wurde  L54L  Üoctor  der  liedite  und  starb  noch  in  de in- 
selben  Jahre  und  Comeliuis  v.  L.  zu  üeisseneck,  Zeillerii  u,  Rappolten- 
kirchen,  Ritter,  K.  Ferdinands  Rath,  war  in  erster  Ehe  vermuhlt  nnt 
Margaretha  v.  Scherffenberg ,  gesL  I55ii  und  in  zwTiter  mit  Burbara 
Freiin  v.  Tsehernendjj.  Ans  der  ersten  Ehe  entspross.  neigen  einer 
Tochter,  Christina,  ein  S<din  Joliann  Andreas,  welcher  im  17.  Lebens- 
jahre 6,  Sep.  1567  an  einem  Fnssübel  stiirb  und  au^  der  zweiten  Ehe 
stammte  eine  Tochter,  Margaretha.  Wenige  Woehen  nach  dem  Tode 
des  genannten  Sohnes  starb  22.  Oclob.  1567  der  Vater,  Corneliut?,  als 
der  Letzte  des  Manns^tammes*  Von  den  hi uteri assenen  Tüchtt^'ni  ver- 
mählte sich  Christina  v.  L.,  gest.  IBOl),  1573  mit  Bernhard  v.  Prasch- 
manu  auF  Wilkan  etc.  in  Schlesien,  niid  Margaretha  v.  Lappitz,  Herrin 
zu  Geisse negg,  1588  mit  Christoph  Herrn  v.  Schallenberg,  welcher  1597 
starb,  worauf  die  Wittwe  sieh  KJOl  in  zweiter  Ehe  mit  Johann  Hart- 
mann  Ennenkel  Freih.  auf  Albrecbtsherg  und  Hohenegg  vermählte. 
Spiiter,  ä.  Febr.  1614  ,  ist  dieselbe  als  die  Letzte  des  ganzen  St^iumies 
gestorben.  —  Das  Lappitzsebe,  mit  dem  gräd.  l'orbauschem  verbundene 
Wappen  (SchUd  ge viert :  1  u.  4  in  Gold  ein  einwärts  sehender,  schwar- 
zer Adler:  Lappitz  und  2  u.  3  quer  getlieüt:  oben  in  Kuth  eine  auf 
einer  goldenen  Krone  sitzende,  einwärts  stehende,  silberne  Gans  mit 
einer  Krone  um  den  Hals  und  auf  dem  Kopfe ,  und  unten  in  Silber  drei 
rutbe  Querbalken:  Gr.  v.  Corban)  erbten  die  HeiTeii  v.  Schailenb^rg 
und  dasselbe  bildet  jetzt  den  Rückenschild  des  Wappens  dt-r  Grafen 
Schallenberg. 

Wtuffrill,  V«  9.  4.16—10;    nat-ti    di'in    im  gritf.    itliiin«iib«fKi«cli«u  Arcbivf    nunt«' wahrt«« 

HJutor.  Io4ig.  8.  yj\  u.  Tah.  51  u-  DeiiLsche  Gr»f<^tih.  der  Q«g«Dw.  U.  S.  370:  in  dem  Ar- 
lllLoi:  Gr.  V.  iJuiiaaeiibt-rg. 

Lari^eh,  auch  Freiherren  nnd  Gnife»  (Stammwappen:  in  Roth 
«wischen  zwei  gegen  einander  gekehrten  Sicheln  mit  goldenen  Griffen 
€l!i  goldner,  darch  eine  goldene  Krone  gesteckter  Zepter).  Bidmiiscber 
Freiherrn-  u.  Grafensland.  Freiherren-l>iidum.  IHploni  vom  L  August 
(24.  Sept.)  1654  für  Jobann  Friedrich  v  Lariscli,  Herrn  nuf  Karwien 
im  Teschenseben,  Landmarstihall  u.  Landeshauptmann  zu  Tischen,  mit 
dem  Prädieate;  v.  Ellgntb  u.  Kai*wien  und  vom  22.  April  1720  für  die 
Gebrilder  Franz  Joseph  und  Carl  Ludwig  v.  Larisch  und  Gross-Münns- 
dortr  (so  scbreilit  Megerle  v.  MUhlfeld,  doch  muss  es  heisren :  Gross- 
Nimsdorf  ijn  Kr.  Coael);  so  wie  Grafendiplom  von  1748  fflr  Franz 
Freiherru  v.   Larisch,  Landesal testen  des  Fürstenthnms  Teschen.  — 


i 


—     400     — 

Altes,  schksisches  Ädelsgescbleclit ,  welches  Papmcius  de  Glogol  aus 
Irland  herleitet:  eine  Annahme ,  welcher  auch  Sinapius  beistimmt.  Ein 
Zweig  der  Fainilie  liess  sich  später  in  Polen  nieder  und  kam  aus  Polen 
nach  Schlesien  ,  was  wohl  der  (Inind  war  ,  da^.^  Paprocias  den  Stamm 
von  dem  alten  polnischen  Hause  Lanssa  (in  Gold  zwei  neben  einander 
gestellte ,  die  Schürfen  answürts  kehrende  PdugscbaarenJ  herscliiieh, 
doch  spriclit  fiir  diese  Annahme  das  Wappen  nicht,  und  so  hat  denn 
auch  (Taube  die  Familie  für  eiue  eingeborene  schlesische  genommen^ 
doch  ist  niciit  zu  Üherseiien ,  dass  ein  Freiherrndiplom,  wohl  das  von 
1720,  auf  die  Abstammung  aus  dem  alten  polnischen  Hause  Larissa 
oder  Laryssa  Rücksicht  genommen  hat ,  denn  Siegel  in  grösseren  Wap- 
pen-Sammlungen ergeben  mit  dem  Namen :  Freiherren  v.  Larisch  fol- 
gendes Wappen:  im  Schilde  das  Stammwappen,  l'eber  dem  Schilde 
stehen  auf  ^iuer  fünfperligcn  Krone  zwei  gekrönte  Helme.  Der  rechte 
trügt  drei  von  den  Sicheln  des  Schildes  heseitete  Straussenfedem ,  xmd 
der  linke  einen  Zepter  zwischen  zwei,  die  Schärfen  auswärts  kehrenden 
Pflugscharen  des  Stammes  Larissa,  —  Niclas  Liirisch  auf  EUguth  im 
(Jppednschen  (im  jetzigen  Kreise  Gross-Strehlitz)  lebte  um  1500,  und 
Johann  Lariscli  v.  Ellguth  auf  Hlynoe  in  Mähren  1534.  Her  Urenkel 
des  Letzteren  5  Johann  Friedrich ,  s.  oben^  erhielt  den  Freiherrustand 
und  da  derselbe,  nach  Sinapius:  Heros  illustris  meritis,  unvennählt 
Btai'b,  ging  der  Freiherrnstand  auf  seinen  Bruder,  Johann  Franz  Wil- 
helm, über,  welcher  in  der  Ehe  mit  einer  Gr f.  v.  Tenczin  den  Stamm 
fortpflanzte.  —  Aus  einer  anderen  Linie ,  der  Linie  zu  Gross-Nimsdorf, 
stanunten  die  Freiherren  Franz  Joseph  u.  Carl  Ludwig,  Gebrtider,  s. 
oben ,  auch  lebten  um  diese  Zeit  viele  Sprossen  aus  den  Ilüusern  Bis- 
kupitz»  rtokitsch  und  Nikoline  im  Oppelnschen,  —  Von  den  spateren 
jNaclikümmeu  des  obrngenannlen  Jolmnn  v.  Ij,  erhielt  Franz  Wilhelm 
Freih.  v.  L. ,  wie  erwähut,  den  (irafenstand.  Derselbe  war  nüt  Anna 
Maria  Freiin  v.  Cusa  u.  Kraditsch  vermählt,  und  aus  seiner  Nachkom- 
meuschaft  vermählte  sich  Johann  Gr,  v.  L. ,  Freih.  v.  Eligulh  u,  Kar- 
wien, gest.  1H20,  k.  k.  Kämm.,  Geh.  Rath  und  Landeshauptmann  des 
Fürstenthums  Teschen  *  1790  iiut  Anna  Freiin  v.  Männich  (Mönnich) 
^'est,  1829,  Nach  dem  Testamente  des  Vaters  der  Letzteren,  des  Jo- 
hann Wenzel  Freiherrn  v.  Mann  ich,  des  Letzten  seiner  Familie,  welche 
seit  dem  17.  Jabdu  ei"st  im  Adels-  und  später  im  Freiherrenstande  ge- 
hhiht  hatte,  wurden  Namen  u.  Wappen  der  Familie  v.  Mannich  (Schild 
von  Gold  und  Silber  geviert)  mit  deueu  der  Grafen  v.  Larisch  verbun- 
den  und  diese  Verbindung  durch  kaiserL  Diplom  vom  24,  Jan,  17Ü1 
bestätigt,  —  Von  dem  Grafen  Johann  entspross  Gr,  Heinnch ,  gest. 
18511,  Besitzer  der  F.-C,  HerrsclL  Karwien  und  Blnschzau  in  Oesterr. 
Schlesien,  des  Lehngutes  Schönstein^  so  wie  jiiehrerer  Allodialgüter  im 
Oesterr.  lu  Preuss.  Schlesien  u.  in  Krain.  mähr.-schles.  Landstand  etc., 
verm.  mit  Henriette  ürf.  v,  Haugwitz,  geb.  17^*9,  Besitzerin  der  Allod«- 
llerrschaft  SwieÜau  und  des  Lehngutes  Wasilsko  im  Kr,  Hradi&ch 
Muhrens  u.  des  Gutes  Kunschitz  in  (»sterr,  Schlesien.  Aus  dieser  Ehe 
stammt  das  jetzige  Haupt  des  gräÜ.  Hauses:  Gr.  Jobann,  geb.  1821, 
Besitzer  der  F,*C,  Üerrsclu  Karwien,  Steiuau  und  Tzcrlitzka  iu  Oesterr. 


j 


—     401     — 

Sehlesien^  Bloschüu  u,  Rogau  in  Preuss.  Schlesi©n,  m  wie  des  Lehen* 
gutes  Schonst  ein  im  Troppauschen ,  k.  k.  Kämm..  orW.  Mitirliod  dos 
Herrenhauses  de»  Reichsraths,  niiüir.-schles.  LandsUiüd  und  Landes- 
hauptmann des  Herz.  Ober-  u.  Nieder-Sddesien,  verm.  184J>  mit  Fraij- 
zisca  Freiin  v.  Käst,  geb.  1828^  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  stammt: 
Heinrich,  geh,  1850.  —  Die  heiden  Brüder  dos  Grafen  Johann  sind, 
lieben  drei  vermählten  Schwest<?ni,  (ir.  I^eo,  geh.  1824,  milhr.-schles> 
Landstaad,  k.  k.  Oherlieut.  in  d.  A. ,  verm.  mit  Helene,  des  Fürsten 
Dimitri  Barhf)  Stirhey  Hospotars  der  Wallacliei  Tochter,  aus  welcher 
Ehe  eine  Tocliter,  Ileiiriette .  geb.  1853,  und  ehi  Sohn.  Georo:,  geb. 
1855^  eatsprossten  —  und  Gr.  Eugen,  geh.  1833,  mrdin-schlfs.  Tiand- 
stand.  —  Von  dem  Bruder  des  Grafen  Johann,  s.  oben,  dem  IHli  vor- 
storbenen  Grafen  Joseph .  k.  k.  Kimm,  und  k.  preiiss.  Generalmajor, 
stammt  aus  erster  Ehe  mit  Sophie  Freiin  v.  Gnittschrciher,  Eiller  Herrin 
Y.  Czopkendorf,  iiest.  1812:  Graf  Feniiiiand ,  geli.  1804.  Herr  der 
Herrschaft  Dii-schel  bei  Leohsdiütz  in  Olier-Sehlesien,  k.  pr.  Lanth\itl( 
a.  D.  und  Landes  -  Aeltester  des  Kreises  LervbschUt/,  verm.  183u  mit 
Anna  Grf.  v.  Mettirh .  Freiin  v.  Tschetschau,  gest.  1850,  aus  w(dcher 
Ehe  ZTvei  Tiiehter  leben.  —  Der  adelige  Stamm  liat  aus  mehreren 
Häusern  in  Schlesien  und  in  der  Niederlausirz  fortgebhlht  and  /aldreiche 
Sprossen  desselben  halmu  in  der  k.  preuss.  u.  k.  siiclis.  Armee  gestan- 
den. Ein  V.  Larisch  starb  1811  als  k.  pr.  Gcnerallicntenant  und  C'hef 
eines  Infanlerie-Regiments,  welches  mit  dem  Nfimen:  Alt-Lanseh  be- 
zeichnet wurde;  der  Jüngere  Bruder  des  Letzteren,  Willielm  Christopli 
V.  L,,  gest.  1823,  wurde  als  k.  pr.  Generallieutenant  1813  nach  53jtih- 
riger  Dienstloistung  pensionirt  und  ein  v.  L.  trat  1810  als  k,  pr,  Ge- 
neralmojor  in  den  Ruhestiind.  Carl  v.  Larisch,  gest.  18f>8,  war  Hrrr 
auf  Kümmritx  hei  Lnckan ,  k.  pr.  Major  a.  D.  und  Landes-  u.  Kreis- 
deptitirter  des  luckauer  Kreises  und  der  Sohn  desselben  ist:  I>r.  jnr. 
Alfred  v.  Larisch.  h.  sachs.-altenb.  Geh.  Uatlu  Minister  u.  Yoi-sitzender 
des  Staats-Ministeriums,  Ferdinand  Heinrii'h  August  v.  L. ,  k.  süclis. 
Major,  trat  1835  aus  dem  activen  Dienste  und  Friedrich  Curt  v.  L.  ist 
Hauptmann  im  k.  sächs.  Artillerie-Corps.  —  Ausser  dem  genannten 
Gute  Kftmmlitz  standen  der  Familie  in  neuester  Zeit  in  der  Nieder- 
lausitz noch  mehrere  andere  Gfiter  zu;  Herrmann  t.  Ti,,  k.  sächs,  Ober- 
lieutenant a.  D.  wurde  als  HeiT  auf  Göritz  im  Kr>  Kalau  aufgeführt, 
und  in  demselben  Kreise  besass  ein  v.  Larisch  die  Güter  Reddern,  Kasel, 
Gräbendorf,  Laasdorf  und  Peitzcndorf, 

SimaphiM,  II.  ü.  M^—Lf,  -  Oauhp,  I.  S,  Ufil  uiirl  6.V.  —  OriwifH-A  (ajniUni'  LnTlHnimua.f 
in  8ileaJti  an  fiMi  d^Jllr^mJ^r.  npilrK}$<;jii  icii  Jilen  schli"f«l»rji.  RprhtMi  und  tUr  Op^cliiirhui ,  II.  1. 
Nr.  5.  —  Mfi/^rte  p.  MmUfthi,  Erg.-Btl,  K.  W  mnl  7.1.  -  N,  Pr  A.-  L.  111.  S.  lid'i  und  i.  - 
D«uUch«  Grafouh.  d,  Gc^^nv.  TK  H.  9  titid  tO.  ->  Freiherr  9.  LefttfiMr,  IL  H.  11  und  VI  u, 
II  [.  R,  %^%  —  Gi>m"«L  Tft*efiLMib,  4.  ^rMirh.  Hüu**^.  ISS»,  8.  481-03  üitü  histür.  lUmtb  %u 
Dcmaelbeii,  8,  193.  —  Birbmach^r,  I.  7e  ,  v.  L»ri«i?h.  Rrhkitisrh.  —  W.-B.  d,  «arlH.  KtÄitiii 
Vif.  &4:  ?.  L.  —   Kne»chke,  I.  8.   260—63, 

La  Roche,  Da  Jarrys  v.,  9.  Bd.  IV.  S.  551  u.  52:  Jarrys,  Do 

Jarrys  de  la  Roche  etc.,  Freiherren, 

*  La  Roche  Starkenfels,    Freihen-en   (Schild  «teviert,   mit  einem 

schwarzen,  drei,  2  und  1 ,  goldene  Liben  zeigenden  Mittelschibb'.    l  n, 

4  in  Silber  ein  vorwärts  sehender  Btiflrclkr>i»f  und  2  a.  0  in  Blau  ein 

KntMchk«,  L>euta«b.  A.delj-L«x.  V.  2C 


—     402     — 

silbemer  Thurra,  über  dessen  Zinnen  dreiBliitatrori'en  schweben).  Eeidis- 
freihemistiintl  Diplom  vom  2ti.  Juni  1713  fiir  Samuel  (JlJ  La  Roche, 
Edleu  Herrn  v.  Stiirkenfids,  niarkgr.  li essen -cassels^.h.  Getierahnajor.  — 
DasGesehlecht  der  Freih.  v.  La  Roche,  I^dle  Herren  v.  Starkenfels  ist  ein 
jüngerer  Zweig  der  alten  fr  an  musischen  Grälen  de  LaRoche  snr  Foignon 
n,  de  La  Roche  en  niontagne,  welche  von  d»n  Grafen  de  Geneve  stamm- 
ten und  im  Haupistumine  im  15.  Jaiirli-  ausgingen.  Bald  nachdem  die 
Stammgüter  <hirch  den  Tod  des  Grafen  Humhert  de  La  Roche  an  die 
Schwester  desselben^  Gilette,  verunihlte  Grf.  Petit-Pien-e ,  gekommen 
waren ,  verlor  auch  der  jüngere  Zweig  in  den  Religionskriegen  seine 
Besitzungen  und  nmsste,  zu  Cahiifs  Lehre  sich  bekennend^  aus  Frank- 
reich miswandeni.  Samuel  (L)  de  Iai  Roche,  gest.  1701 ,  diente  an- 
fangs der  Krone  Schweden^  trat  dann  in  lothringische,  später  in  hraim- 
schweig.-celle'sche  Dienste  und  war  /ailetzt  k.  pr.  Oberst.  Der  gleich- 
namige Sohn  desselben  Samuel  (II.),  s.  oben,  gest  1722.  zeichnete  sich 
gegen  die  Türken  sehr  aus ,  erhielt  1 2.  Aug.  1 70(5  den  Reichsadel  mit 
dem  Prüdicate:  Edler  Herr  v.  Starkenfels,  wurde  spüter,  wie  auge- 
geben, in  den  Freiherrnstand  vei^etzt  inid,  nachdem  er  die  Güter  Mona- 
heim und  Erhesbildesheim  erworben .  in  die  fr»  ie  Reiehsritterschaft  am 
Rheinstrome  aufgenommen.  Von  seinen  Kindern  hatte  nur  Friedlich, 
geb.  1700  und  gest,  17B0,  Nachkommenschaft.  Derselbe  war  dreimal 
vermahlt  und  zwar  in  erster  Ehe  mit  Johanna  Charlotte  v.  Eck  hart  zu 
Saltze,  in  zweiter  mit  Henriette  Wilhelniine  v.  Schierstädt  a.  d.  H. 
Pablit-z  und  in  dritter  mit  Friederike  WilheLnnne  v.  IJertel  a,  d.  H. 
Glitten  und  hiiiterliess  zwei  Sühne  und  fünf  Töchter,  Die  Schwester 
Friedrich's,  Susanna  Esther,  verm,  mit  Christoph  v.  Kalte,  k.  preiiss. 
Obersten ,  gnlndete  ein  sehr  bedeutendes  Geldmajorat  für  die  Familie 
V.  La  Roche,  und  ein  Fräulein- Stift  zu  je  sechs  Stellen  in  Berlin.  Auch 
steht  der  Familie  das  adelige  Frei-  u.  Majoratsgut  Wieblingen  bei  Hei- 
delberg zu,  welches  derselben  von  einem  Verwutidten,  Herrn  v.  Vulteemit 
der  Bestimmung  vermacht  wurde,  seinen  Namen  als  Beinamen  zu  führen. 
—  Der  freiherrliche  Stamm  blüht  jetzt  iu  einer  älteren  u.  jüngeren  Linie. 
Haupt  der  iilteren  istFreih.  Carl,  geb.  1812  ^  Solni  des  IHBO  verstor- 
benen Freiherrn  Carl  Georg,  grossh.  bad.  Majors  aus  der  Ehe  mit  Ele- 
onore Scheidt  v.  Rosenhof,  gest.  1831  ,  und  Enkel  des  1803  verstor- 
benen Freih.  Friedrich  Georg  Philipp  (Sohnes  des  Freiljerni  Friedrich, 
s.  oben,  aus  erster  Ehe)  Herrn  auf  Mousheim,  hessen-cassel.  Geh.Raths 
u.  Reg.-Präsidenten ,  verm.  mit  Caroline  Freiin  Spiegel  v.  Diesenberg, 
gest.  1803  —  verm.  1844  mit  Bertha  Freiin  v,  Fürsten  wärt  her,  genannt 
Kellenbach,  geb.  1R27,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  ein  Sohn, 
Emil.  geb.  1850,  stammt.  Näehst(!em  lialten  zwei  Brüder  des  Freiherrn 
Carl  Georg,  s,  oben,  den  Mannstamm  fortgesetzt.  Vom  Freih.  Christian, 
gest.  183H,  k.  pr.  GeneraUleutenant,  entspross  aus  der  F^he  mit  Eleo- 
nore V.  Prenzell,  verw.  v.  Scharden:  Freih.  Gustav,  geb.  1810,  k.  pr. 
Mjyor  a.  D, ,  verm.  1840  mit  Natalie  Kdlnassy  v.  Kalnass,  verw.  v. 
Puttkammer  und  vom  Freih.  Philipp,  gest.  1842,  grossh,  bad.  General- 
major n.  Brigadier,  stammte  aus  erster  Elie  mit  Caroline  Freiin  v. 
Geusau,  gest.  1819:  Freih.  Maximilian,  gest.  1849,  grossh.  bad.  Ritt- 


1 


—     403     --- 

meister,  Yerm.  mit  Franzisca  Freiiii  dö  Jarrys  v.  La  Koche,  geb.  1805, 
aus  welcher  Ehe  du  Sahn  lebt:  Froilh  Alfred,  j?rb.  1834,  k,  k,  Ober- 
lieutenant.  ^  Haupt  der  jüngeren  liiiie  der  Familie  ist  jetzt:  Udo 
Freih.  v.  La  Roche,  Edler  Herr  v.  Starkeiifels,  geuannt  v.  Vult^^e,  geh. 
1818  —  Sahn  des  1848  verstorheiieu  Frdlierrn  Wilholm  Ludwig, 
Grußdlierrn  auf  Wiebliagen ,  grossli.  bad.  KuTnmt'rhorm  u.  M:ijörs  aus 
zweiter  Ehe  mit  Emilie  tlrf.  v.  Uexküll-Oylleuhand ,  ireb.  1790  und 
Enkel  des  Freih.  Wilhelm,  gest.  1820  iSolmes  des  Fr  eilt  Friedi-ich  ans 
zweiter  Ehe  mit  Henriette  v.  SchierstiUlt),  veruL  mit  Wilhelmine  Freiin 
V.  Koller  —  Orundherr  anf  Wiehlingeu,  grossh,  bäd.  Major,  verrn,  in 
erster  Ehe  mit  Mathilde  Freiiu  v.  Berlichingen  ^  gest.  1854  und  in 
zweiter  1858  mit  Emma  Freiin  v,  Hanlenberg  a.  d.  H.  Oher-Wieder- 
stedt,  geb.  1837,  Aus  il<^r  ernsten  Ehe  stammt  FreÜL  Udo  Samuel,  geb. 
1844,  und  aus  der  zweiten  Udo  Carl,  geb.  18511. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  m\  -  Ca^r,  A<1iI»1k  (L  Gm-^sh.  Baden.  Abth.  ^,  -  Frttih,  9.  L^dt- 
hur,  11.  8  13,  '  ihtif^jiX,  Taitheuhiith  «1er  Inlli.  WÄu^'-r.  lKi4.  ^.  L*-i«i -i»2.  HÄ6,  S.  .ISi  und 
lft6l.   S.  40fi  m\ii  407, 

La-Ros^e,  Basaelet  v*  La-Rosee,  Grafen.  Reichsgrafenstand, 
Diplom  vom  5.  Apr.  1764  fiir  Johiinn  Caspar  Basselet  v,  La-Ros<^e, 
apüter  kurpfulz-bayer.  w.  Geh.  Kath ,  FeUlnmrscliall-Lientenant  n.  Chef 
eines  Reiter- Retri^if^'its,  zuletzt  Hof*KriegÄ-F*rüsident  iu  Müuehen  eU.  — 
Das  grätliebo  Hans  Basselet  v.  La-Rosee  stammt  von  dem  alten  Ge- 
schlechte der  Markgrafen  de  la  Rosa,  wchiies  nrsprtli^glieh  in  Spanien 
und  später  in  den  eliemaligen  spanischen  Xiederlanden  blühte.  Der  hier 
in  Rede  stehende  Zweig  des  Stammes  nannte  sich  sjiätpr  Basselet  de 
La-Roaee  und  aus  demselhen  kamen  die  Gebrtlder  Theodor,  Franz  Ger- 
vatius  u.  Jobann  Caspar  mit  dem  Kurfürsten  Maximilian  Emanuel  nach 
Bayern  und  nahmen  Kriegsdienste.  Johann  Caspar  wurde  als  Comman- 
dant  von  München  dem  K.  Franz  I.  nach  Straubing  eiitgegengesendet 
und  von  diesem  zimn  Rinclisgrafen  ernannt.  Graf  Johtum  Caspar,  gest, 
1795,  war  in  erster  FJn*  vermählt  mit  Maria  EUsabeth  Freiin  v.  Ruftin, 
gest.  1764  und  in  zweiter  mit  Josepha  Freiin  v.  Kauendori".  gest.  1799. 
Aus  der  ersten  Ehe  entspross  Graf  Johann  Caspar  Alois,  gest.  1826,  k. 
bayen  Kümm.,  w.  Geh.  Rath,  Staatsrath  im  a.o.  Dienste  und  Präsident 
des  Ober-AppellationS'Genehts,  welcher  durch  sHnen  Sohn,  den  Graien 
Franz  Xaver  den  Stamm  fortsetzte,  aus  der  zweiten  Ehe  aber  stammten 
zwei  S5bne.  Graf  Maxhnilian,  k.  bajer.  Kämm.  u.  Präsident  der  Forst- 
kaauner.  verm.  mit  Antonie  Grl  v.  Oberndort',  welcher  1797  ohne 
Nachkommen  starb,  und  Graf  Joseph  Adolph,  gest.  1834,  aus  dessen 
Ehe  mit  Elisaheth  Grf.  v.  Hechberg  und  Rothenhlweu,  gest.  1848,  ein 
Sohn,  Graf  Emanuel,  entspross,  —  Der  Stamm  blüht  jetzt  in  zwei  Li- 
nien, von  welchen  die  erste  die  Nachkommenschaft  des  Grafen  Franz 
Xaver  und  die  zweite  die  des  Grafen  Joseph  Adolph  umfasst.  Haupt 
der  erstea  Linie  ist  Graf  Heinrich,  geb.  1 803 ,  —  Sohn  des  1 829  ver- 
storbenen Grafen  Franz  Xaver,  k.  bayer,  Känmi.  u.  Obersten  aus  der 
Ehe  mit  Clara  Freiin  v,  Murach  anf  Firsing,  und  Enkei  des  Grafen  Jo- 
hann Caspar  Alois  —  Herr  auf  Hof-  u.  Grüngiehing  im  Landger.  Miihl- 
dorf,  kön.  Vasall  des  Ritterlehns  Armatorf  im  L.-G.  Wasserburg  in 
Oberbayern  u.  k.  bayer.  Kämm.,  verm,  1833  mit  Franziaca  v.  Schneid- 

26* 


I 


—      404     — 

lioim,  aus  wolchfT  Ehe,  iie1)ori  flrd  T5chtern ,  zwd  Saline  stammen: 
Or,  Dosiflerius,  geb.  1834  ,  iiiiil  Gr.  August  .  fieh.  1B3R,  Gotsbesitzer, 
venti.  mit  Mana  v,  Mayer  v.  SturtzhaasGiL  Der  Bruder  den  Grafen 
lleiiirich:  Graf  MaximiJian,  ^eb.  1R04,  k.  bayer.  Kümm.  u.  Forstmeister 
in  Peusicm,  vermabUe  sicli  1  !^3 1  mit  Gertraud  Kfissler,  aus  welcber  Ehe 
vier  Töchter  uud  zwei  Söhne  entsprofistcn :  Gr.  Di^siderius.  geb.  1834, 
Recbtspracticant,  und  Gr.  Josepl»,  preb.  1843,  —  Haupt  der  zweiten 
Linie  ist:  Gfaf  Emanuel ,  geh.  1799  —  Sohn  des  1834  verstorbenen 
Grafen  Josepb  Adolp!i  (Halbbruders  deR  Grafen  Johann  Caspar  Alois) 

—  Herr  auf  Isareck  und  Inklmfen  im  L.-G.  Moosburi^  in  Oberbayeni, 
k.  bayer,  Kümm. ,  verm.  mit  Hyadntha  Freiin  v.  Gamppenberg  und 
Ober-Prennberji,  güst.  1859.  —  Der  Bruder  des  Grafen  Emanuel:  Gr. 
Theodur,  «eb.  1801,  k,  bayer.  KilmuL,  Gl^erst-Lieutcnant  und  Exemt 
in  der  k.  Leibgarde  der  Hartschiere »  vermählte  sieb  1835  mit  Ludri- 
viea  Freiin  v.  Leuprechting  zu  Irlbach,  geb.  1806,  aus  welcber  Ehe, 
neben  zwei  Töclitern ,  drei  Sohne  eiitsprossten ,  die  Grafen :  Max  Ema- 
nuel, ^'eb.  183U,  Maximilian,  geb.  1837  n.  Wilhelm,  geb.  1B42,  — 
Anch  blühte  in  Bayern  noeh  eine  adelige  Linie  des  Stammes  fort,  ans 
welcher  nach  Ardegung  der  Adchmatrikel  des  Kg]\  Bayern  in  dieselbe 
eingetragen  wurden.  dieGebrOder :  Oliristopb  Anton  Basselet  dcLarosee, 
geb.  1783,  k.  bayer.  Hauptmann  1.  CL,  Nepnmuk  Xaver,  'geb.  1787, 
k.  bayer,  Uauptmann,  und  Joseph  Ferdinand,  geb.  1789,  k.  ba.ver. 
Oberlieutenant, 

».  LanTf,  a.  42  ui>d  4^  »im:]   VI^k  —  Dr^ijUch«-  OrArciiti,    »l.  Qflgcnwr.    U.    P.  LI  und   12.  — 
G*»u.  TftNfliodli.  d.  frufl.  HÄiiflOT,  IM'i,  H.  IM»— öÄ    uuü  hiator.  Hrtndb.  tu  Pemselbeii,  «.  4M. 

—  W.-B.   ih^ü  KCninr,    BjiycrH.  l.  «Ä  unü  e.  W<7ickfrn,  khth,    l. 

Larey,  Larei,  ljari*ey,  Fi'eihen'en  u.  Grafen  (in  Gold  nenn ,  in 
drei  Reihen,  jede  zu  3,  ne!>en  einander  gestellte  blaue  Wecken).  Altes, 
französisches,  aus  der  Normandie  stammendes  Adelsgesehlecbt,  welches 
l<i77  nach  Berlin  flüc-htete,  und  dessen  damaliges  Haupt,  ein  Baron  de 
Larrey,  1683  die  Bestallung  als  kurbrandenb.  Rath  erhielt.  Später  war 
ein  Sprosse  des  Stammes  Bibliothekar  und  Vorleser  der  Königin  Sophie 
Cliarlotte  (Gemahlin  des  Königs  Friedrich  L  von  Preussen). 

N.  Pr.  A.-L.  V.  «,  300.  -   F^eih,  r.  Led^bt^r,  II.  B,  12.  —  Suppl.  »u  Sletjin.  W.-B.  IL  3: 
Or.  V.  L. 

Lasalle  v.  LonisentliaL  Freiherren.  Im  Kgr.  Bayern  anerkann- 
ter Freiherrnstand.  Anerkennung  vom  I.März  1837  mit  Eintragung 
des  Wilhelm  Albert  Freih.  Lasalle  v.  Louisenthai  auf  Da,gstuhl,  k.bayer. 
Mjyors  ä  1a  suite,  in  die  Freibenrenclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern.  —  Eins  der  illtcsten  Adelsgescblecliter  der  Gascogne  ^  weJches 
unter  den  Yorfabren  drei  Grossmeistcr  des  Maltbeser-Ordens  zahlt. 
Dasselbe  verliess  zur  Zeit  der  ersten  französichen  Revolution  Frank- 
reich, wanderte  nach  Deutschland  aus,  erwarb  das  Rittergut  Dagstubl  im 
Kr.  Merzig  in  der  Preuss.  Rheinpro rinz  und  wurde  in  genannter  Pro- 
vinz, so  wie  in  Bayern  als  frciherrlicli  anerkannt,  Anch  cUe  nahe  ver- 
wandte Familie  Augier,  welche  in  Frankreich  den  Grafentitel  führte, 
hatte  zugleich  Frankreich  verlassen  und  später ,  neben  grossen  Plan- 
tagen auf  St.  Lucie  und  St,  Vincent  in  Westindien ,  auch  die  Insel 
Union  erworben,  —  Freiherr  Wilhelm  Albert,  s.  oben,  gest*  1854,  war 


I 


—     405     — 

vermählt  mit  Marie  Lucie  v:  Augier  zu  Union ,  und  ans  dieser  Ehe 
stammte  Freib,  Maximilian,  Hun-zii  Dagstubl,  voniL  mit  einer  v.  Augicr 
zu  Union.  Die  beiden  Söbne  derselben  sind:  FiTib.  Albert,  Herr  auf 
DagstubK  k.  hayer.  Oberlieutenaut  im  3.  Chev.-leg.-Kegimente ,  und 
Freüi.  Wilhelm,  k.  bayer.  Oberlieutn.  im  2.  Cuirass.-Rcgimente. 

N.  Pr.  A.-L,  V.  8.  um.  -^  Freiherr  o.  UdeOar^  U.  8.  12   n,  Ell.  8,  299,  —  Geuciil.  T«- 
Hchon'i.  d.  frelti.   Iläus«r,   L^äl.  H.  Am  und   i^(^'l.  8.  4if». 

*  LasauixT  de  la  SanliL  (in  Blau  ein  aus  dem  linken  Sübildesrande 

vom  Knie  an  in  den  Scbikl  binein  wachsender,  halber  geharnisehtcr  Eitter 
mit  geschlossenem  Visir,  welcher  in  der  ansgestreeklen  Rüchten  ein 
Schwert  aufrecht  in  des  Scliildes  Mitte  hält  und  von  ilrei,  2  u.  l.,  gol- 
ilenen  Sporenriidclien  begleitet  ist).  Kin  urspilinglich  aus  Frankreieh 
stammendes  Adelsj^eschlecltt,  welches  in  neuer  Zeit  in  der  preuss.  Rhein- 
provinz  im  Kr.  Eupen  m  llerdenratli  und  Knoppenhurg  begüteit  wurde. 
—  Peter  Igna/,  v.  Lasaulx  und  /b-nokl  v.  Lassaulx  wurden,  Ei-sterer 
laut  Eingabe  d.  d.  Knoppenhurg.  U*.  Juni  182B,  Letzterer  lt.  Kuig ab e  d. 
d,  Hergenrath,  25,  Juni  1829,  in  die  Chisse  der  Edellente  unter  Nr.  11 
u.  (iO  der  Adelsjnatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz  einverleibt.  — -  Die 
Familie  Liiasaulx,  s.  den  diese  beti'effeudcn  Ai'tikel^  ist  wohl,  wenn  auch 
das  Wappen  ein  anderes  ist,  eines  Staumies  mit  dem  hier  in  Rede  stc- 
kenden  Geschlechte. 

K.  Prouii.  A.-L.  V.  M,  SüO.  —  Frtih.  p.  Ledefmr  ,    II.  H.  12.  -  W.  B.  d.  PreutA.  Hhom- 
pruT.  I.  T»b.  7t*,  Nr.  139  und  8.  68. 

I  Lnwber^irT  EiiHsber^*  Freiherren  und  Grafen.    Reichs-FrciheiTen- 

und  Gratenstand.  Freibcrrndiplom  vom  10.  Nov.  lBt>4  fllr  tlie  Gebrü- 
der Georg  Rudolph  u.  Georg  Reinhold  v.  L.  und  die  Vettern  derselben, 
Hans  Seyfried  u.  Andreas  v.  L.,  unter  gleiclizeitiger  Vermehrung  ihres 
Familienwapiiens:  (Schild  gcvicil:  1  und  4  quer  gctheilt:  ghen  Roth 
ohne  Bild  u.  unten  in  Silber  eine  aufsteigende,  rothe  Spitze:  altas  Ge- 
scklechtswajipen  u.  2  u.  H  hi  Schwarz  ein  schwebendes,  kleines,  golde- 
nes Kreuz:  neueres  Geschlechtswappeii)  niit  dem  Wappen  des  alten,  er- 
k)sehenen  Geschlechts  der  Herren  Reickhcr  v.  Pideubach:  j  Schild  ge- 
viert.:  1  und  4  quer  und  unten  der  Länge  nach  getheilt:  oben  Schwarz 
oiinc  Bild  und  unten  rechts  Roth  und  links  Silber,  ebentalLs  ohne 
Bikl:  Reicklier  uml  2  und  3  in  Blau  ein  goldfarbiger,  ganz  entbhltter- 
ter,  ahgedonier  Baum  auf  lettigem  Grunde:  angeerhtcs  Wappen  des 
abgestorbenen  Gescldeclits  Venkh  v.  Leutzmannstorf ,  oder  nach  einer 
anderen  Angabe:  Sinzenhausen)  u.  Grafcndiplom  vom  18.  Sept.  1705 
für  Georg  Ehrenreich  Freih.  v.  Lasberg.  —  P^ins  der  ältesten  öster- 
reickischen  Adelsgescklecbter ,  welches  den  Kamen :  Lasaberger ,  spüter 
V.  Lassberg,  von  einem  seiner  ehemaligen  Sitze,  dem  jetzigen  zur  11  en*- 
schaft  Freistadt  im  Mühlkreisc  gehürigen  Marktüecken  Lassherg,  an- 
nahm u.  aus  welchem  schon  lUser  hiniliundert  Julne  Sprossen  des  Stam- 
mes hohe  Ehrensttdlen  am  kaiscrliclien  Hofe  bekleideten.  —  Hainrich 
der  Lassberger  tiltt  1 323  als  Zeuge  auf  und  Johann ,  oder  Hans  v.  L.^ 
des  Erzlierzogs  Rudulpli  IV.  von  OestinTeicb  Kammermeister,  kommt 
mit  anderen  Grafen,  Herren  und  Stünden  1362  u.  1304  lu-kundlich  vor, 
Ulrich,  der  Lassberger,  Kitter,  erhielt  1385  vom  Herzoge  Albrecht  HI. 


—      406     — 

von  OeBterrdi^li  <lm  Hr^fmark.  Tlof  und  Veste  LnSf^Tierf?  bei  Freistadt  im 
Lande  ob  der  Ens  ?m  Lehen  und  mit  demselben  beginnt  nnch  dem  lass- 
bergischen  Stanunbucho  u.  nach  Diiellins  die  Fortlaufende  Stammreihe, 
Von  T'lrichs  Söhnen  bekam  Leoiibard  L,  1454  mit  seiner  Ilausfran,  Ca- 
tharina  Yenkb,  von  dem  Vater  derselben,  Hann  Venkh,  das  Gut  Loitii- 
mannsdorf  als  Erbj(ut  und  von  demselben  stannnten  zwei  Höhne ,  Bem- 
bard  und  Michael,  welche  den  Stamm  in  vielen  Olieilern  fortpflanzten. 
Von  Bernhard,  welebt-r  nm  1502  mit  Anna  Bscbäl ,  verw.  v,  Frey 
vemiäblt  war ,  stammte  Leonbard  Fl. ,  und  ans  dessen  Ehe  mit  Re- 
gina V.  Sinzendorf'Fridau  als  dritter  Sohn  Hans  Leopold.  Derselbe 
war  mit  Rosina  Reikber  zum  Tbnrn  vennäblt  und  von  dem  ältesten 
Sohne,  Christoph,  putspross  aus  der  Ehe  mit  Maria  Magdalena  Bayr  zu 
DQrrnhach  als  ältester  Sohn  Hans  Seyfried  auf  Loitzmannsdorf  (Leulz- 
niannstorf )  u,  Ochsenburg ,  Herr  der  Herrschaften  Carlstetten  ,  Toppel 
und  Anzendorf.  Derselbe,  gest.  lfJ7(l,  wnrde,  16ß4.s.  oben,  mit  seinen 
Vettern  in  den  Freibenrnstand  erliobeu  und  der  8ohn  aus  zweiter  Ehe 
mit  Elisabetba  Judith  v,  Bernardin:  Georg  Elirenreich.  erlangte,  wie 
angegeben,  den  Grafenstand.  Graf  Georg  Ehrenreieh  .  geslorb .  1723, 
hatte  sich  1685  miit  Eva  Eli^abetli  Griitin  v.  KornfaiL  geb.  1649,  ver- 
niüblt  n.  der  zweite  Sohn,  Georg  Friedrich  ,  gest.  17fi2,  setzte,  verm. 
mit  Anna  Charlotte  Grf.  v.  Auersperg,  gest.  1743,  den  grüflielien  Stamm 
fort.  Der  vierte  Sohn  aus  seiner  Elie.  Gt-org  August  Anton,  geb.  17 75, 
k.  k*  Hauptmaim,  verm.  mit  Anna  Eleonore  Freiin  v.  Korwinsky,  hin- 
terliess  den  Grafen  Georg  August,  gest.  1  82ft  und  aii'^  der  Ehe  dessel- 
ben mit  Garoiine  Friederike  v,  Hirseb,  geb.  1774,  entspross  das  jetzige 
Haupt  der  griitlichen  Linie:  Rndolph  Graf  v,  Lasberu,  Freiherr  v. I^oitz-' 
mannsdorf  u.  Ocbsenburg,  geb.  1806,  k,  k.  Oberstlieutenant  etc.,  verm 
18H8  mit  Clara  Grf.  Beleznay  v.  Belezna,  geb.  1814,  -ans  welcher  Ehe 
zwei  Töchter  stammen,  Gif.  Bertha ,  geb.  1840  und  (rrf.  EmiUe ,  geh 
1842.  Der  Bruder  des  Grafen  Rudolph,  neln^u  zwei  Schwestern  ist: 
Graf  Carl,  ^eb.  1814,  — Aus  den  freilirTrliehen  Linien  des  Stammes 
sind  in  neuer  Zeit  mehrere  Sprossen  aueb  in  Braunsebweig  und  Freds- 
Ben,  so  wie  in  Rayern  vorgekommen.  Zu  der  braunschweigisehen  Linie 
zählte  der  k.  jir.  Oberst  a.  D.  Freih.  v.  L.,  welcher  18H7  Landrath  des 
Kr.  Dl^sseldorf  war  nnd  zu  der  bayerischen  Linie,  aus  welcher  die  Brü- 
der, die  Frt'ih.:  Johann,  geb.  177fi,  k.  bayer.  Oberbeamter  und  Hall- 
verwalter in  Krumbach,  Joseph,  gt^b.  1782,  ipiitt.  k.  bayt-r.  Hauptmann 
und  Wilhelm,  geb.  1783,  k.  hay(*r.  Hauptmann,  in  die  Freihen-m^lasse 
der  Adelsmatrikel  des  Königr.  Bayern  eingetragen  wurden,  gehört  na- 
mentlich: Freiherr  Maximilian,  geb.  1813  zu  Salzburg  —  Sohn  des 
späteren  k.  bayer.  Gendarnierie-RittmeisterB  Wilhelm  Freih.  v.  L.  ans 
der  Ehe  mit  Josepba  Freiin  v.  Cronegg  —  k.  bayer.  Kammer jnnker, 
Postcommissar  der  Fürstenthümer  Lippe  u.  Poatrath  zu  Detmold,  seit 
1847  Mitglied  der  altadeligen  Ganerbschaft  des  Hauses  Alten-Limpnrg 
zu  Frankfurt  a,  M.,  verm.  1846  mit  Ida  Freiin  v.  Stein  zu  Vmkersbau- 
sen  u.  Ostbeim,  geb.  1824,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  ftinf 
Söhne  entsprossten. 

(fr.  V.   Brandit,  Nr.  24.  —   Gr^  p,  Wttrmbrnntt ,  Cdl,  ^vn.  hlstor.  r.  41.  S,    Cil,    - /foyi«. 
I>aemii*,  Eic«rpt.  seD«iJ.  hlitor.  Life.  tl,  Tab.  gorvemL  Liiborg,  8.  '401.    —  Sei/ert ,    adtlig« 


« 


i 


—     407     — 

SMininUf.  U-  Nr.  9.  —  Oauh«,  I,  S.  lUh  aaä  6(5.  —  WiUffHti ,  V,  S.  440-48.  —  t.  lamff, 
Siippl.  S.  Si.   —    M^g^rU  r.   MühifHd,  ErpiSni.Hd.  S,  20,    —  N.   Pr,   A,-L.    fif,   fl.  204  und  5, 

—  Fr€iktrr  •*  rf,  Knfsttfu'ck,  S  Ififi*  —  Deutirhr  Oraf^uh.  d.  Oc«£oiiiw.  IT  S.  1."*  niid  H.  — 
Frtihttrr  if.  ledehur,  II.  H.  12.  —  Gpi»,  T»scljrirb.  d,  dfcÄfl,  HäusjeT.  IS6L'.  ^.  48S  tmd  häslor» 
Handbuch  »u  Deiiij.(»t»>en,  w**.  49«j,  —  fJffhe»L  Tsi^trhi'u»).  *1.  frfih,  Häit<ier,  |fl.%7.  ö.  4tO  u.  ll 
tmd  lft62.  S.  446  m\x\  47.  —  JVro/.  lt.  iU  i.  Kr  t  L.  -  W.-K  it.  Kgr,  Bayorii,  OL  47  und 
p.Wt'lckern^  Abth.  :\\  F.    H,   t,   L.   -  r    H^fn^r,  bnjtvr   .\d<'I,  Tuli.  4:ir   F.-H.  v.  L, 

Lasehan,  Freiherreii .  s.  Bechine,  BpcJiinie  w  Lasch  an, 
Freilierren.  Bd.  1.  S.  249. 

Latten.  AUfs,  sclilesiselies  Adclsgeselüecht,  welches  im  14.  Jahrh. 
im  Sdiweiduitzischen  beRdtert  war  u.  später  erloschen  ist, 

Sittapiut,   U     S.   770. 

Lascy ,  Lacy  ,  G nif e n.  Altes,  irlan (\ isc h es  A d el sgesclil e cht ,  wel- 
ches aus  einer  der  freisten  ii.  äUesteHp'andlieii  der  Normandie  stammte, 
jius  welcher  iler  Stairmi  im  11,  Jahrh.  mit  dem  Könige  Wilhelm  dem 
Eroberer  nach  Enjyrland  pel^ommen  war  und  sich  unter  dem  Könige 
Hpinrich  11.  in  der  zweiten  IJülfte  des  12.  Jahrh.  in  Irland  niederge- 
lassen hatte,  wo  dasselbe,  ansehnlich  begütert,  mehrere  der  höchsten 
Würden  des  Reichs  bekleidete.  —  Das  Geschlecht  wurde  besonders  be- 
kannt u.  berühmt  durch  Franz  Moritü:  Grafen  r,  Lascy.  Oerrn  zu  Neu- 
waldeck, k,  k,  \\\  Geh.-Kath,  Staats-  und  Confereuz-Minister ,  General- 
FeldmarsclialL  Reginientschef  etc.    Dersalbe,  geb.  1725  zu  Petersburg 

—  ein  Sohn  des  1750  verstorbenen  k.  mssisch.  General -Feldmarschalls 
Peter  Grafen  v.  Lascy  aus  der  Ehe  mit  Martha  v,  Funk  aus  Liedand 

—  trat  schon  173^*  in  k.  k.  Dienste,  stieg,  ausgezeichnet  durch  Helden- 
muth  u,  Tapferk<*it,  bald  von  Ehrenstufe  m  Ehrenstufe  u.  gehörte  im 
7jährigen  Kriege  zu  den  grössten  und  glücklichsten  Feldhen^en  derk.k. 
Armee.  Seinen  jcrossen  tactischen  Kenntnissen  lie^^s  selbst  der  grosse 
Gegner,  Köuig  Friedrich  IT.  von  Preussen,  volle  Gerechtigkeit  7M  Theil 
werden.  Franz  Moritz  Gr.  v.  L. ,  welcher  17ß5  Schloss  und  Gut  Neu- 
waldeck bei  Dorn  ha ch  in  Niederöstenreicli  gekauft  hatte  u,  diese  Be- 
sitzung, zu  welcher  ihm  K.  Joseph  IT.,  der  ihn  iiffentUch  seinen  Freund 
uud  I.ehrer  in  der  Kriegskunst  genannt,  einen  grossen  Wald  schenkte, 
auf  das  Reizendste  verschönert  hatte,  starb,  bereits  t7ßß  unter  die  alten 
Geschlechter  des  niederösterr.  tlerrenstaudes  aufgenommen,  nie  ver- 
mählt,  24.  Nov.  1801  im  77.  Lebensjahre  und  wurde  im  Garten  zu 
Nenwaldeck .  welches  Schloss  und  Gut  er  kurz  vor  seinem  Tode  unter 
mehreren  Brdingungen  an  das  ftirstlithe  Haus  v.  Schwarzenherpf  ver- 
kauft hatte,  neben  seinem  nächsten  Verwandten,  dem  Sohne  seiner 
Schwester,  Helena,  dem  17?H  verstorbenen  k.  k.  General-Feldzeug- 
meister Georg  Grafen  v.  Browne,  beerdigt, 

WUMffriit,  V.  8    SSI^Ü-V  -  SiitrpL  xu  Hwhm,  W.  B.  VH.  :i, 

Laiggallner,  Freiherren.  Erbländ.-osterr.  Freiherrn  stand.  Diplom 
von  1764  für  Carl  v,  Lasgallner,  k.  k.  Obersten  des  Cuirassier  -  Regim. 
Fürst  Anhalt  Zerbst. 

aitgtHt  w.  Mühiffiii,  n.  6^. 

liitömand.  Ein  ursprünglich  schwedisches  Adelsgeschlecht,  welches 
nach  Schlesien  kam,  bald  aber  wieder  ausgegangen  ist, 

Sinapfm.   II,  S,   770    -    Sifbinncft^r,   IT.  f^K 

L«mfi&M\x  (in  Blau  ein  silberner,  nach  dem  Diplttmn  im  oberen 
Theile  mit  einem  schwarzen  Kreuze  belegter  Span-en,  begleitet  oben 


< 


—     408     — 

von  7Mm  secbsstrahligen,  goldeneti  Sternen  u.  unten  von  einer  goldenen, 
füuflilättnfsen  Rose).  Ein,  ursprünglicli  französisches,  vom  Könige 
Ilciimcli  IV.  29.  Juni  Kill  in  den  Adelsstand  versetztes  Geschlecht, 
eines  Stammes  mit  der  Familie  Lasaulx,  de  la  Saulx,  s.  S.  405,  wenn 
au€b  das  Wappen  ein  anderes  ist.  Die  Familie  gehört  jetzt  zu  dem 
Adel  der  Preuss.  RheiiJi>rovinz-  Johann  Claudius  Joseph  \\  Lassaulx, 
k,  pr*  Bau-Iuspector  zu  Coblenz  und  Peter  Ernst  V.L.,  Justiz-Amtmann 
zu  l>iersdorf,  wurden  It  Eingabe  d.  d.  Coblenz,  li.Atig.  1829  u.  Biers- 
dorf  bei  Neuwied,  in  die  Adelsmatrikel  der  Preuss.  Kheinprovinz  unter 
Nr*  40  11.  141  der  Classe  der  Edclleute  eingetragen, 

tX,    Vt.  A.-L.   V,  8.  3«J.  --  Freih.  p.   Ltd^bur,  II.  8.  12  a.  U  iiod  lU.  S.  'iW.  -  W.-B. 
d.  rr«iisft.  Uhi>if)prr»viiJE.  L  Tnb«  lu  Nr.    HO  und  S.  6S. 

La»sb«rgt  Freiherren  und  Grafen,  s.  Las  borg,  S.  405. 

Lasael,  s.  LesseL 

LaM8ßr.  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Erzstiftc  Mainz  zählendes 
Gesehleebt,  Haus  Caspar -\\  L.  zu  Pletz  wurde  1547  nnt  dem  Kurfür- 
sten Johann  Friedrich  zu  Sachsen  l»ei  Mühlherg  gefangen.  Später^  um 
die  Mitte  des  17,  Jahrb.,  war  Jacob  v.  Lasser,  unter  der  Kegieruug 
des  Kurfllrsten  Johami  Philipp  (a.  d,  IL  Schünboni )  zu  Mainz ,  kur- 
mainz.  Geb.-Rath,  Confereuz-Minister,  llofcanzler  u.  kaiserL  Reiehshof- 
rath  u.  der  Enkel  desselben,  Johauu  Georg  v,  L, ,  gest  17  10,  beklei- 
dete diesellmo  Würden.  Von  den  drei  Söhnen  desselben  erwühlten  zwei 
den  geistliehen  Stand  und  der  Eine  von  diesen,  Johann  Friedrieh  v.  L., 
war  1764  W\^ilibisehof  zu  Erfurt,  Der  dritte  Sohn  wnrde  kurmaiuz. 
lloi-  und  Regier ungs-Rath.  Dass  derselbe  den  Stamm  fortgesetzt  ^  ist 
nicht  bekannt. 

ZfoM«,  CtibuTg.  Chronik,  II.  8.  153.  —  Oauht,  11.  ö.  tili  upid  li     —  Frtih,  p.  Leduhur 
U.  8.  la. 

LasHor,  Ritter.  Erhlünd.-österr.  Ritterstand.  Ein  zu  dem  Öster- 
reichischen Rittei-stande  zählendes  Geschlecht,  aus  welchem  Joseph 
Ritter  v.  Lasser,  Doctor  der  Rechte,  k.  k.  Ministerial-Rath  etc.  wurde. 

Maüdtcliriaiiebe  NoU». 

Lasser  v.  La^sercck.  Altes,  früher  zu  4lem  ober-österreichischeü 
Rittei-^tiinde  gehörendes  Gescblcebt,  welclies  auf  dem  Schlosse  Untrach 
an  der  Attersee  sass.  Auf  diesem  Schlosse  wohnte  nocb  1630  Mat- 
thiius  Lasser  zu  Lassereck,  welcher  zwei  Söhne,  Ferdinand  und  Fried- 
rich L.  V.  L.,  hinterliess*  Dieselben  schlössen  später  den  StamoL  Der 
Sitz  TJntracb  stand  bereits  1*559  den  Grafen  v.  Starhcmberg  zu  und 
wurde  Hil57  an  die  Herren  v.  Khevenhüller  verkauft, 

frrih.    d,    Hohcntck ,  L  S,  rhH.  —   (J^tu/te,  11,  «.  l$iu  uud  II. 

LuHHer  V,  Züllheim,  Ritter  und  Edle.  Reichs  -  Ritterstand.  Di- 
plom vom  .^0.  No vendi.  170H  für  Jobann  Adam  Lasscr,  salKburgischeri 
Rath  u.  Vice-Domamts-Verweser  zu  Friesaeh  u.  für  den  Bruder  dessel- 
ben, Wolfgang  Lasser,  Flieger  zu  Windischmalrey,  mit  dem  Prädicate: 
V.  ZoUtinini  (Zolllieimb).  Die  Diplom- Emiditnger  gehorten  zu  einer 
salzburgischen  ßoamteiifamilie,  welche  bereits  1574  einen  Wappenbrief 
erhalten  hatte.    Der  Stamiu  blühte  in  mehreren  Sprossen  fort  u.  nach 


—     409     — 

Änlcirnng  der  Adelsmatrikol  des  Königr.  Bayern  wurden  sieben  von 
V*  Lang  genannte  Glieder  der  Familie  in  dicrielbo  eittgetragciL 

Bnycm.  Vi    m. 

f  Lfts^ßrwitK,    Fiii,  Mber  xii  dem  schlesischen  Adel  gehörendes 

Geschlecht,  dessen  Wappen :  (Sdiild  fjuer  getlieilt:  oben  in  Sehwai^  ein 
aufwachsender,  silberner  (rrcif  u.  unten  Roth  ohne  Bild)  SiebTiincber 
gegeben  hat.  Sinaplns  nennt  nur  den  Namen  nnd  giebt  das  erwilbnte 
Wappen  an. 

m^iapiuM,  I.  8.  ATT.  —   iinuhf,  U.  K,  6t^ :  tm  ArHkvl :  Luaer.  —  Sithmaektr,  I,  &1> :    v. 

'  L&sgollaye,    Freiheri'en,     RcicltsfreiheiTixstand.     Diplom    vorn 

15,  ApF.  1780  für  Carl  Wilhelm  de  la  Soüaye,  frirstl.  hadiseben  Gf^h.- 
Rath  und  Ober- Amtmann  der  Heiebsgi'afscbaft  Eberstein.  —  Allea, 
ursprnnglirh  aus  der  Ihvu|diiiie  htaniinendr?^  Adel^u^eschletdit .  aus  wel- 
chem Carl  Mdrit/,  v.  Ltusalloye.  früher  KaTnninrherr  am  Hofe  des  Vrm- 
zen  V.  Savoyen-Carignan,  zuerst  nach  Bailen  als  Itofeavalicr  der  f^rin- 
zessin  Luise  Chnstina  a,  d,  IL  Savoyen-Carigniin  kam,  welche  sich  1653 
mit  dem  ^farkgrafen  Ferdinand  Maximilian  von  B)nlen-Ba<lf^ii  vermählte 
u.  die  Mutter  des  in  der  (Teschichte  der  Türkenkriege  berühmt  gewor- 
denen Markgrafen  Ludwig  %Vübelrn  wurde.  Von  den  Nachkommen  des 
Carl  Moritz  v.  L.,  welche  in  Ihidm  jetzt  in  der  sechsten  Generation' 
blühen,  brachte,  wie  anget^eben,  Freib-  Carl  Wilhelm  den  Freiherrn - 
stand  in  die  Fannlie.  —  Freih.  Frau;;,  geb.  17ß5  ,  früher  fürstbiseböti 
constanz,  Hof-  u.  Rcgierungsratb  etc.,  spütcr  grossh,  haitischer  Geb.- 
Ratb  und  Landvoigt  zn  Oberkirch,  hinterliess  zwei  Söhnr:  Friedrich, 
geb.  1793  u,  Ludwig,  geb.  1707  und  ein  Bruder  desselben  war  Kreis- 
Di  rector  zu  Gemsbaeh  n,  Staats ratb,  —  Als  Uaupt  der  P'amÜie  wurde 
in  neuester  Zeit  aufgeführt:  Freih.  Carl,  geb,  1784,  grossh.  had,  Gc'- 
neral-Lieut.  im  Armoecorps,  verm.  mit  I^Iaria  dTi  ria  y  Alcedo,  aus  wel- 
cher Ehe  eine  Tochter  stammte:  Freiin  Sophie,  geb,  I82i>.  Ein  Neffe 
des  Freib,  Carl:  Freih,  Carl  (11).,  geb.  1828,  ist  k.  k.  Rittmeister. 

Ciwr,  All« lab.  d.  flrtnnli.   HAdoii,  Aütl«.  3.    —    Gi?D««L    TMebiiib.    d.  fr^lb.  Iltu«er,    I.HISI, 
8    4m.  -  S(»p|jL  KU  Hvhm.  W.-H,    IX-  &> 

I  LüiiBcitA.    Eins  der  ältesten  u,  angesehensten  ,  scblesischen  Adels- 

geschlechter, welches  zu  dem  iM.dniscben  Stamme  Gdrowonz  ziihlte.  mit 
dem  bekannten  Hause  Scdlnizky  eines  Wappens  war  u,  dessen  Nami'u 
das  Gut  Lassoth  im  Neissescben  erhielt,  iJit'  Familie  sass  schon  \M\\ 
zu  Sandeboi'ske  im  Guh rauschen  u,  breitete  sich  spüter  namentlich  aus 
den  Häusern  Steblau  im  LubUnitzischen  und  Leisersdorf  im  Goldherg- 
sehen  ans  u.  kam  auch  in*  Anfange  des  17.  Jahrb.  nach  Üesterreich,  — 
Nicolaus  L.  war  1555  Herr  auf  Steblau,  kais.  Rath  und  Cani^lcr  der 
Fürstenthilmrr  Gpjieln  u.  Kalibor.  Hans  L.  auf  Wolfswiese,  k.  Laiides- 
gcrichtslHMsitzer  der  FfuNtenllitinier  Hatibor  u.  t>ppehi  lebte  um  \tih\}\ 
Georg  L.  konmit  15f»!>  als  fürsU.  briegscher  Canzler  vor;  Hans  L.  der 
Jüngere,  Herr  auf  St<d)lau  u.  Bhdsebwitz  in»  1  c^ulj^chütziscben.  flii-stlich 
üegniuiseher  Rath  und  Kammerjunker  wird  l'ilK)  «enanut,  und  Dietrich 
Laaotha  v.  Steblau»  Herr  auf  Haseudorf  in  Niederusterreich,  k,  k.  Ritt- 
meister, wurde  als  begüterter  Laudmami  16l>6  unter  die  iiiederöster- 


--      410     — 

rGichischen  alten  IHtterstaiKlÄgoscIilediter  atifgeiiommen.  Dei'solhe*  des- 
sen ßnifler.  Kricb  L.  \\  S,,  IfMB  nh  kaK  Kriops-rommissar  starb,  war 
ia  erster  Elie  mit  Regina  Prantltiier  v:  F*ranbegg  aaf  Diettersdorf  il  ia 
zweiter  bereits  IG  10  mit  MiigdiUena  v,  Lassberg,  v^rw.  v.  Stotlitscli 
verniiililt,  bMe  aber  1B23  nicbt  niebr.  da  in  diesem  Jabre  die  unmün- 
digen Siibiie  desselben.  Georg,  Ebrenrcieh  u*  Job«inn  Rcichard  L.  v.  S., 
ia  (dner  Forderang  bei  Hofe  vorkoramea.  Der  Stamm  ging  ia  Öester- 
reieb  wieder  aus,  Idlibte  aber  in  Scfdesi^n  noch  fort  u*  sass  noch  nach 
Anfange  des  18.  Jalirh.  zu  Leisersdorf  und  Steblau.  Später  ist  derselbe 
erloschen. 

Oloitki,  Jl.  n,  y1+^,    -    SpfH^^r,  \,  H.  ^y^l,  —   Siniti*ias  *-  t*.  ^73— ^^l   und  H,  S,  7T0u.  7|. 
—    Gttuhf,   L  fl     n*>>*     -     WiMUfffiii,  V.   B.   413.  —    Fr^ih,  «f.  Ltti^hur,   HS.  Il  l^ithm&chtr, 

1.  ^*'i\  V.   La^afiLa.    Mclilt^^NeK,  —     f.   hlfdt»*j,  lU.  ü    '^^\  nod  M:.   Laü^iiaa,   Lt9,#i»ia^    LeannM. 

Latendorp,  Latendorf.  Altes,  frfdier  in  Meklenbarg  vurj^i^kom- 
Tnenes  Adelfig*'seblerbt.  aas  welcbeni  Maniuardas  Latendorii,  Famulus, 
schon  129(>  iirkun^llich  auftritt»  dasselbe  wunlö  auch  als  rheinländisches 
Geschlecht  autgeführt. 

Sie/unnch^r,    I.   Vi^ :  v.  Latejutorf.  Hli»|iilluilkch.   —    r.  hi^-iUnff^  t.  9.  317:  n«^h    d'^in  M. 

Lathaaseii.  Altes,  mit  miudenschen  Lehen  beliehen  gewesenes, 
ritterlich  es  Geschb'cht,  welches  im  CalenbergiscJjen  bereits  lfi23  zu 
Hiddestorff  u.  1777  zu  Voleksen  sass  u.  diese  Güter,  neben  dein  Gute 
Paltensen ,  noch  im  Anfange  des  11»,  Jahrb.  innehatte.  Dasselbe  ist 
26.  Nov*  1803  mit  Georg  Philipp  August  v.  Lathauscn  erloschen. 

LainrfT,  L»ttorff.  Altes,  nrsprtinglich  anbaltscbes  Adelsgeschlecbt, 
welches  schon  im  1 J.  J^ihrh.  vorkomnü,  frtVher  aucli  Latdorii  u.  Latorf 
geschrieben  wurde  u.  mebrere  Güter  im  Anhaltsclien,  im  Brandenbur- 
gischen u.  namentlieh  hi  der  jetzigen  Provinz  Sachsen  erwarb.  -  Zu- 
erst tritt  urkundlich  1182  in  einer  Kloster  Nienburgseben  Urkunde 
Otto  L.  au*;  Hans  v.  L.  war  1494  Hauptmann  zu  Gieblehenstein  bei 
Halle,  ein  anderer  dieses  Namens  1511  Donrpropst  zu  Magdeburg  und 
Joachim  v.  L.  1520  Ikrmpropst  zu  Havelberg,  ^ —  Zu  Knde  des  IH.  Jahrb. 
liess  Mch  Hans  Wiltielni  v.  L.  auf  den  Gütern  zu  Gross-Saltze  bei  Calbe 
nieder,  nachdem  er  diese  Güter  durch  brüderliclien  Vergleieti  prbalten 
hatte  und  kaufte  auch  Isterbis  bei  Jerichcjw.  Derselbe,  knrpfalziscber 
Ober* Jägermeister  und  Kommandant  der  Leib* Garde  ,  war  nnt  Urauls 
Schelm  V.  Bergen  vermählt  u.  liatte  zwei  Söhne,  Matthias  Heinrich  imd 
Hans  Wilhelm.  Von  Fiiiterem  stammte  Haus  Ernst,  welcher  1685  als 
kurbrniKlenb.  Revision? -rommissar  unvermäblt  starb,  Hans  Wilhelm 
aber  Idntcrlifss  vier  Söhne,  von  welchen  der  illtestc,  Wolf  Ernst,  fürstl. 
anhält- bernburg*scher  Kammerjimker .  Ulli  m  Zweikampfe  tiid  u.  der 
Jüngste  gleichen  Namens  den  Stamm  ilurcb  sechs  Sühne  fortsetzte.  — 
Nach  Anfange  des  1«.  Jahrb,  war  Jobann  Dietrich  v.  L.  k.  diinischer 
Oberst  der  I.eibganle  und  Rudolph  v.  L.  k.  preuHs,  Kammeidierr  und 
Ohcrst.  T letzterer  hatte  drei  Sidnie ,  zu  welchen  wohl  Anton  Lebrecht 
V.  L.  gebürte.  welcher  1725  k.  dnn.  OberKtwaclitmelster  war,  —  Meh- 
rere Sprossen  der  Familie  sind  in  der  k.  prenss,  Armee  zu  hohen  Eh- 
renstellea  gelangt.    Zu  denselben  gehören:  Rudolph  Friedrich   v.  L. 


—    411     — 

fwohl  <1er  ohotj^'oiranntc  Rudolph  v,  L,)  —  ein  ^ohn  (Ins  \i\^4  t«f- 
storbencn  kiiHiratulenb.  Hiniiitiirnniis  Riuiolpli  v.  L.  auf  Iföhbeck ,  — 
welcher  1705  jils  Oberst  ilm  Infantene 'Hegiriient  v.  Wulffon  erliielt, 
1708  in  der  Schhicht  ho!  Oudeiuirrlo  bliph  und  <ins  seiner  Ehe  naitMar- 
garethe  de  Bnice  zwei  Si^lme  hihI  drei  Tr»ehtor  hinterltesF^;  Johann  Si- 
gismund  v.  t...  |;eb.  1^9!^  ?m  Gross- Sfiltzo  iL  unvermählt  gest.  1701  alw 
Generaltiuijor  ji,  D.:  ChriHtnph  F'nedrich  v.  L. ,  geh,  l*i96  —  üUercr 
Bruder  des  Vorigen  und  Stdin  des  Hans  Wilhelm  v,  I..  auf  Gross-Saltze 
u.  Otterslehen.  gest.  V7*i2.  zweimal  vermilhlt,  doch  Jiinderlos  als  nene- 
rallieutenant  u.  rumniandaiit  von  Vo^d  u.  Philipp  Friedrieh  LebrecUt 
V.  L.,  gest.  IBOR  als  Generallieutenant  a.  D.  —  Friedrich  Wilhelnr 
Auglist  V.  L_  Herr  auf  Klieeken.  war  1806  fürstL  anhält  -  eöthenseher 
Hoftoarselmll  u.  ein  v.  L.  18B7  Reehnuiiffsrath  im  Fkiauz-Ministerium 
zu  Berlin ,  auch  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  Sprossen  der  Familie, 
welche  noch  im  Kr.  Jtlterbo^- Luckenwalde  m  ^Talterhanseu  und  im 
Kr,  Wittenberg  zu  Kli ecken  sass,  in  der  k.  pr.  Aiinee  gestanden. 

BHii'j^r  Ohrittnk.  R.  215— IW  Neu-  Aud^i'"".  *^^  .*i  17  ViO  —  I\f>^ck mann ,  Anhnll.  hi^tor.» 
VII.  6.  3^A  und  TmIk  H.  und  1>eft«elt>fit  Ace^ii.  hijt.  Aiihntt.  ».  6U!^  und  6  -  SHß«rU  6«- 
i**'»)ngi,>,  «.  .11«  und  11.  -  Vitt  Kilni't,  U.  .S.  Mh—h%,  —  Qaukr,  I.  R.  Ulifl  u.  70.  — /Ji>iw- 
»tunnr  vüru  J^aipn.nit-r-Ordi^u,  I*.  Aih  u.  Nr  fi'l,  —  V,  8inc«r(  Ulttorie  urnd  Qern-Älcm:!*  der 
tr,  \.mumn,  «i>*lar,  17«»  iwdi  A.M»|$.  I76ü.  —  Fr*«A,  r  iTroA»- .  IJ»  R.  jaT— 30  nod  43T  — 
Pi  Pr«'us«.  A.  L.  Tir,  .H.  'i06  nud  »^.  -  Fr^rA.  p.  lifdrbitr  ,  II.  S,  13.  -  Rfif^thackfr ,  1.  168  1 
V.  LBtUirA  Sirhabfh.  -  ».  tt^fÜHo.  Ml.  H.  :J«2  und  ^3.  -  Tjf^of,  I.  l'ib.  U.S.  -  KitfäcktP, 
ir.    H.  27<-Iß    —   U'-B    d,  Härli»    St«!it»T(,  X.  51. 

|jfttt«rer  v.  Unten hnr^TT  »"C^i  Ritter.  Erhhind.-östeiT.  Adels-  u. 
Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1B16  fftr  Joseph  Latterer .  k.  k,  pcus. 
Haui>tnmnn.  mit  dem  Prüdicate:  v.  Linteuburg.  —  Der  StHinm  hat  fort- 
f.'ebi«ht  u.  ist  in  den  Ritterstand  vcrsets^t  worden.  Franz  Latterer  Rit- 
ter V.  Lintenhurg  war  18F>7  k,  k.  Oberst  n.  Commandant  des  Inf.-Reg. 
F>zh.  Sigismund,  Nr.  45.  In  netiester  Zeit  war  Frauz  L,  Ritter  v.  L. 
Hauptmann  im  k.  k.  Genie -Stabe,  Joseph  L.  Ritter  v.  L.  k.  k*  Haupt- 
mauD  u.  Adolph  L.  Ritter  v.  L.  k,  k.  Lieutenant. 

Meft^ttt'  r,   Mühlfpt^i.  Fr«.  Hd    K.  3ä*.  —   MiiitairSrhrmHl.  tI    Oi-«t*«rf.   Kniscnh. 

Lattremiiinn ,  atieh  Ritter  imd  Freiherren.  Reichs  *  Adels  -  und 
erbl. -österr.  Ritter-  und  Freiherrenstand.  Best  itigungf? -  Diplom  dea 
1555  in  die  P'amilie  gekommenen  Reichsadels  von  lfi21  für  Christoph 
V.  Lattermann;  Ritterdi]dom  vom  4.  Octoh.  17!^2  für  Frarj/  v.  Latter- 
nuinn.  k.  k.  Feldmarschall- Lieutenant  u.  [idiaber  eines  Infanterie-Regi- 
ments u.  Freiberrndiidom  vom  30.  Juli  1792  fl^r  Denselben.  —  Franz 
Freih.  v.  Latterniann.  geb.  171ti  u.  gest.  1806  —  ein  Soliu  des  Georg 
Ludwig  V.  Lattermanu,  k.  k.  General  -  Majors  und  Commandanten  zu 
Mantua  ans  der  Ehe  mit  Beatrix  v,  Wolckern  und  Enkel  des  Ludwig 
V.  L.  u.  dpr  ratharina  v.  Palm  —  wurde  I7B3  in  das  st  ei  er  märkische 
ständische  Consurlium  aufgenommen  u.  war  in  erster  FJie  vermählt  mit 
Maria  Anna  Freiin  v.  Wittorf  zu  Lodersburg  u.  TTorndorf ,  gest.  1763 
iv,  in  zweiter  mit  Christina  Freiin  v,  Pichl,  gest.  1772.  Aus  der  ersten 
Ehe  stammten  drei  Söhne,  die  Freikerrcji:  Fimn^t  (TT.),  Christoph  und 
Joseph*  und  ans  der  zweiten  zwei  Tfichter,  d^^  FrHinneu  ;  Catharina  a. 
Maria  Anna,  Von  Letzteren  vermählte  sich  Freiin  Maria  Anna  l7flB 
mit  Ludwig  Grafen  v.  Galler  u.  Freiin  Catharina  1792  mit  Heinricli  v. 
Gratta-Heinrichtiperg,  von  den  Söhneu  aber  fiel  Freih.  Franz  (11.)  1788 


«     412     — 

als  k.  k.  Major  gegen  die  Türken  bei  Berlanka»  Frcih.  Christoph  .  gest. 
1835.  k.  k,  General -Feld 'Marschall  etc.,  war  in  kinderloser  Ehe  ver- 
mählt mit  Maria  Anna  Grf.  v.  Wclsersheini  u.  Frdh.  Joseph  hiutLTliess 
ans  zweiler  Khe  mit  Caroline  v.  Freidenegg  u.  Moacello,  ij;est.  1824, 
neben  drei  Töchtern,  den  Freiinuen  Anna.  Franziska  uml  Maria,  zwei 
Söhne,  die  Frt'iherrL^n  Franz  (111}  u.  Carl  Freih.  Franz  (IIL),  geboren 
1804,  Präsident  des  k.  k.  OltiT 'Laudesgerichts  zu  llermaiuistadt,  ver- 
mählte sich  1843  mit  Maria  Edlen  v.  Frigerio,  geb.  1820,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Toehter,  Auguste,  geh.  1844,  ein  Sohn  stammt:  CjV 
sar,  geb.  1847  und  Freih,  Carl,  geh.  1821,  trat  in  die  k.  k.  Aiinee,  war 
in  neuester  Zeit  Ilauptnmun  u.  hat  sich  IRr>i2  mit  Pauline  Jaggl ,  geb. 
1832,  vermühlt,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  entsiirossten.  Von  den 
Sclmestern  der  Freiherren  Franz  (111).  n.  Carl  vermählte  sieh  Freiin 
Anna,  gest.  1847,  mit  J(dKum  Evangelist  Freih.  v.  Majr,  k.  k.  Truch- 
ses,  Freiin  Fnm/i^^a,  verw.  Edle  \\  Frigerio,  in  zweiter  Ehe  mit  Carl 
Edlem  \.  Lugo  in  Mailand  u.  Freiin  Maria  mit  Franz  Richter  v.  Ilin- 
iienthal,  k.  k.  Major  in  d.  A. 

M*u^rit  «■  Mühtffiii^  S,  iah  II.  KrgüncBit.  H.  tti9,  --  GoiiaKl.  TMftcbeuli.  d.  fmb.  üäiiüer. 
1H|9.  8,  'i'Afi-'M  ti  18Ä7,  S,  An.  —  W.-B.  d,  0«it«rr.  Mo«.  XI.  öö.  -  HmH.  I.  8.  Nl  u.  *4. 
—   Kti^nohke^  ir  N.  'j73  u.  14. 

Latour,  Baillet  v.  LaUtur,  Grafen,  Orafenstand  des  Künigr.  Spa% 
inen.  IHplora  tür  die  Gesanunt^Familie  vom  10.  Miirz  1719,  unter  Er- 
hehang  des  Familic^nnuijorats  La  Tour  im  Luxemburgischen  iivr  (rraf- 
schaft.  —  Altes,  hurgnudisches  Adelsgescldeeht,  dessen  Ultere  Linie 
unter  Plülipp  dem  Guten,  Herzog  von  Burgund,  sieh  in  den  Niederlan- 
ilen  ansässig  nmehte.  Der  alte  Adel  des  Ooschleelits  wurde  vom  Kö- 
nige Carl  II.  v.  8iianieu  1.  Sept.  1674  bestätigt.  —  Das  Schloss  der 
Graischaft  La-Tour,  welches  17H4  in  den  Stürmen  i\QT  Revolution  ver- 
stört wurde,  besass  zuletzt  Graf  Maximilian,  gest.  1H0*i,  k.  k.  Feldzeug- 
meister n.  IIof-Kriegs-PrüsidenL  —  Der  Stanun  blüht  in  zwei  Linien: 
der  älteren  in  *)est erreich ,  deren  Sprossen  zn  hohen  Ehrenstellen  im 
Kaiserreiche  gelangten  und  der  jüngeren  in  Belgien.  Die  ältere  Linie 
hat  sich  in  zwei  Aeste  geschieden.  Haupt  des  ersten  Astes  ist:  Grat' Jo- 
seph (11),  geh.  181*1  —  Sohn  iles  18:^1  verst(ui>enen  Grafen  Joseph  (L). 
k.  k.  Kämmerers  u.  Obersten  aus  der  Ehe  mit  Frauzisca  Freiin  v.  Tflr- 
ler  u<  Enkel  des  ohengeimnnten  Grafen  MiLximilian  —  k.  k.  Major  in 
d.  A.,  \'{^x\tu  1846  mit  Henriette  Grf.  v.  Kidowrat- Krakowsky,  geh. 
1829,  ans  welcher  Ehe  zwei  Söhne  stannnen,  die  Grafen:  Heinrich,  geb. 
1847  u.  Victor,  geb.  1850.  —  Haupt  des  zweiten  Astes  ist:  Graf  C'arl, 
geb.  1802,  —  Sohn  des  1848  verstorhenen  Bruders  des  Grafen  Jo- 
seph (L),  s.  oben,  des  Grafen  Theodor,  k.  k.  ZeugmeLslers  und  Kneg^- 
ministers,  ans  der  Ehe  n>it  Sophie  Grf.  Bourcier.  geh.  179H.  ' —  Herr 
der  Güter  Hoszusku,  Kelmak  u.  Bellstintz  im  Banat,  k.  k.  Kämm,  und 
Hauptmann  in  d.  A.,  venn.  1846  mit  Christine  Grf.  Szapary,geb.l824, 
ans  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Marie  Sophie,  geh.  1853,  zwei 
Sohne  stammen:  Theodor,  geh,  1847  und  Vinceuz,  geb.  1848,  —  Die 
Sehwester  des  (irafen  (*ju-l,  Grf.  Sophie,  geh.  1817,  vei^ähltc  sich  1846 
nüt  Georg  Gr.  iJraskovich  v.  iH'aehenstein,  k.  k.  Kämm.  «.  Feldniar- 
«ckül-Licüteuaut  in  d.  A,  —  Das  Haupt  der  jüngeren  Linie  ist :  Graf 


—     413     — 

Georg,  g^b.  1802  -^  Solni  <les  183ß  verstorbenen  Orafon  Ludwig,  k. 
franz.  Generalliontonants.  oines  Bniders  des  obiMif^^enanntnn  U%  k.  FHd- 
zeujnneistrrs  Gr.  Mnxiniilian.  —  Mit^^ktl  der  Kiinnrnr  der  Ke|ira«^en- 
tanten  vnii  Bol^'if'Ti  und  QtiMor  dieser  Kammer,  verni.  1824  mit.  ('le- 
menza,  Tochter  des  llcirzogs  v.  Bassano,  aus  welelier  Khc  zwei  Ti>chtpr 
entsprossten. 

r>E!UUelii?  Gt«rL'nti.  d.  0*gt«nw«rt,  IT,  S.  16  tu  JR*  —  Qeri«»1.  Tuschmb.  iL  «Till.  Bf'nnn'r. 
W,'i.  «.  *ä:.  üüd  &6  u,  histnr.  Hamib.  lu  Demselben,  S,  497.  -  W.^B,  d.  (h-su-rr  Mon.  IV.  *n 
II    XVll!.  3, 

Lrtttre,  de  Jjattre.  Im  Kiinigr.  Preuftsen  anerkannter  Adelsstand. 
Ane^kenllun^^5dipl^m  vom  26.  Mai  b*^lH  für  Lniiis  di*  Lattre,  k,  preuss. 
Premierlienteiiant.  Derselbe,  aus  einer  franzf»sisdirn  Adelsfamilie  stam- 
mcml  kam  in  das  KrieKsministerium,  wurde  Rittmeister,  später  Geh.- 
Kriogsrath  nnd  starb  1S61  a.  D.  Aus  seiner  Ehe  mit  Angelina  v. 
I/Estocfi  stammejK  neben  drei  T5ehtern,  vier  S^lnie,  welche  sümmtlir.h  in 
der  k.  i>r.  Armee  stehen:  Arthur  v.  Lattre,  Hauptmann,  Alphons  and 
Adolph,  Beide  Prcniier-Licutcnants  u.  Feodor,  Secondc-Lieutenant 

Hmidschr.  N«lix.  -  N,  Pr,  A.-L.  V,  S.  Wl  und  1,  -  Fri'ihfrr  p,  LnMyitr,  II.  S.  i:*  n. 
H.  —  W.-B.  dor  I'r.  Muimrch.,  111.  im. 

Latnnier.  ErhU-5stcrr.  Adelsstand.  Diplom  vom  14.  Aug.  1725 
für  Franz  Laturner.  Wechsler  in  GraetÄ  u,  Appellationsratk  iles  dorti- 
gen llandelsfrenchts  u.  für  die  Brüder  desselben^  Felix  L. .  StadtjinwaU 
zu  Botzen  n.  Anton  L*  ^  Dieselben  waren  in  Steiermark  begütert.] 

M^ijfrie  e,   Mühl/Hd.  KriÄ^nd.  S.  354.  -  l?chm»*f:.  II.  H.  H77, 

Law  (in  Silber  drei  schwarze  Pfühle ,  überdeckt  von  2wei  f(<^krenz- 
ten  S(diwert^ra).  Adelsstand  des  Kfjr.  Proiissen.  Diplom  vom  14.Ang. 
1729  für  den  k.  preuss.  Cornet  Lau  im  Cnirassier-Re^imente  Marke:i*af 
Albreebt  m  Brandenburg.  Derselbe,  sp;lter  Rittmeister  in  dem  genann- 
ten, in  dieser  Zeit  den  Namen  des  Grafen  Truchsess  v.  Waldburg  filh- 
renden  Regimente,  war  in  Ostpreussen  im  Angeraiipschen  zu  Angersipp. 
Eiserwagen.  Glashütte,  Gurpen  u.  TJndendoH  begfltert.  Die  Familie  ist 
mit  der  Familie  v.  Laue,  Lawe,  Lau,  s.  den  betreffenden  Artikel ,  niclit 
zu  verwechseln. 

HindfcbriftL  NhIIi.  —  FrriA.  v,  Ledebur.U,  H.  14  u-  tlF.  S.  299.  ~W.  B,  d,  Preijis.  Mon. 
III,   KO. 

Lao,  Laue.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  14.  Juni  1762  ftlr Jo- 
hann Christian  Julius  Lau,  fürstU  nassau-oranienschen  Lieutenant. 

Lauben  zur  Lauben.  Eins  der  ältesten  u.  angesehensten  Adels- 
geschlechter  der  Schweiz ,  welches  später  auch  mit  dem  frciherrlielien 
Titel  vorkommt,  sich  sonst:  v.  Thurn  schrieb  u.  die  Herrschaft  GesU^- 
lenhurg ,  die  Thacler ,  Letscher ,  Feuttingen  etc»  besasa.  Nachdem  in 
Folge  der  inneren  Ünnihen  der  Adel  geuöthigt  wurde,  die  Schweiz  m 
verlassen,  nannte  sieli  Balthasar  Freih.  v.  Thurn  um  1400:  zur  Lauben. 
Von  den  Enkeln  desselben  starb  Gerold  zur  Lauben  1.507  als  Abt  zu 
Rheiuau  u.  von  den  Urenkeln  wurde  Oswald  als  General  in  dem  cappel- 
lisehon  Kriege  rühmlichst  bekannt.  Der  Sohn  iles  t.etzteren,  Antonius, 
gest.  1586  im  8L  Jahre,  diente  als  iiauptmann  in  den  franziisischen  n. 
italienischen  Kriegen  u.  schrieb  später  eine  Beschreibung  seiner  Reise 


—      414     — 

in  das  gelobte  Lnnd.  JDer  Soliii  dcsflclbLni,  Johannes,  n.  der  Enkel,  Os- 
wald ,  waren  Ilauptleute  der  freien  Ileri-scluiftcn  im  Aar^au.  Später 
8tand<*ti  mehrere  Sprossen  in  der  k.  frauziis.  Arnjee  u.  andere  kamen  in 
der  Schweiz,  a:unentlich  in  den  Cantonen  Aiirgau  n.  Zug,  /,n  bedien  Eh- 
reDstellen  .  erlaii^rten  auch  hohe  geistliche  Würden.  Beatns  zur  L., 
Landanimaiii]  und  Gesandter  am  k.  franztis.  Hufe,  starb  H>r>3  n,  hint^r- 
liess  vier  Söhne.  Von  denselben  war  der  älteste,  gleichnamige  Sohn 
Generalmnjor  n,  Präsident  der  freii^n  Hen^schaftea  im  Aiirgau ,  Beatus 
Jacoh  zur  Lauben  v.  Tburn  und  Gestelenburg  (Gefellenburg)  Herr  zu 
Gembrun,  Laiides-Hauptmann  von  Zug  und  ein  dritter  Sohn  k.  französ. 
Generalmajor,  Letzterer,  gest.  170H,  katte  1701  das  k.  franz,  Schwei* 
zer- Regiment  Garde  zu  Fuss  erhalteiL  ^  Piaeid ns  zur  Lauben ,  Baron 
V.  Tburn  .  wurde  gefürsteter  Abt  üu  Muts  u.  Gerold  /ur  Lauben  1723 
gefürsteter  Abt  zu  Reichenau.  —  Spätere  Glieder  der  f  aEiilie  siud  nicht 
bekannt, 

Hvc^tini.  \\  IIL   -   Gauhf,  l,  S.  1170  u,  71, 

Laubeiiberg*  Altes  schwäbisches  und  schweizerisches  Adelsge- 
schlecht, dessen  Stammreihe  Bncelini  in  sehr  früher  Zeit  beginnt.  Als 
Ahnherr  whd  Hermann,  mit  dem  Beinamen:  der  Ritter  mit  dem  golde- 
nen Aernad,  genannt,  welcher  782  von  ('arl  dem  (frossen  für  treue 
Kriegsdienste  das  Scbloss  Lauhensteig  erhalten  liaben  solL  Von  den 
Nachkommen  desselben  lebte  Erpho  v,  L.  um  IKiö.  Später  waren 
Sprossen  des  Stammes  nnt  jjoben  Elirenstellen  am  kaiserl.  Hofe,  so  wie 
an  dem  kurj^fUlziscben  and  bajorischen  bekleidet,  bis  zu  Anfange  des 
17.  Jalirb.  das  Geschlecht  erlosch, 

äucHitki,  V,  t.   —  Oattft«,  t.  H,  tin  «.  72.  —   Sithmachtr ,  L  111  :  v.  tftu»ten6fr#.  Schwa- 
bisch. 

Lanberbach.  Altes,  hessisches ,  früher  zu  dem  ful  dal  sehen  Lebn- 
hofe  gehörendes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  zuletzt  1479  neinrieb 
V,  Lauberbach  von  dem  Lehnshofe  zu  Fulda  beliehen  wurde.  Mit  dem- 
selben oder  bald  nach  ihm  ist  zu  Ende  des  15.,  oder  uji  .\nfange  des 
16.  Jahrb.  das  Geschlecht  ausgegangen. 

Laneh,  Ritter  nnd  Edle.  Erhlilnd. -österr.  Kitterstand.  Diplom 
von  1781  für  Joseph  Ignaz  Lauelu  k.  k.  Hofratli,  mit  dem  Prädicate : 
Edler  v. 

Lanclia.  Altes,  th  Urin  gen  sches  Adelsgeschlecht,  welches  früher 
Loucha  u.  Loycha  geschrieben  wnrde.  Das  Stammhans  de^^sclben  war 
das  im  Gothaischen  liegende,  gleichnamige  Dorf  u.  die  Familie,  welche 
zwischen  1073  u.  1400  vorkommt,  besass,  neben  dem  Stammsitze,  auch 
einen  Hof  zu  Friedstctt.  Nach  dem  Erlöschen  der  Familie  kamen  die 
Gtiter  an  die  v.  Teutleben  u.  von  diesen  später  an  die  v.  Hopfgarten. 

V.   Urllhach^  n,S,   1«]  oacli  Brückner,  Kircli.  -    u.  Schalen  <  »tiint  im    H.  rjattia   I.  .1.  Htck. 
K.  »54  u.  .Stck.  rt.  Ih. 

Lanckbai^d.  Edle.  ErhL-^isterr.  AdelssUmd.  Diplom  vom  22.  Sept. 
1845  für  MatthiaB  Lauckhard.  k.  k.  Hauptmann  im  Int'ant.-Reg.  PYeih. 
V.  Prohaska,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 


—     415     — 

Landon,  Freiherren.  tJrbländ.  -  ögterr,  Freilien*nsUnd.  Diplom 
vom  5.  Mürz  175'J  ffir  üidfiin  Ernst  v,  Laudoü,  k.  k.  General -Fehl- 
marscIiall-Lieiiteimiit  und  lUv^itiL^nts-lnhaher  ii.  für  don  Bnuler  dea^el- 
ben.  Johauti  Rdnhold  v.  Laiidon.  llerni  auf  IV) tuen  in  LieHaiid  ii.  dor- 
tigen Ordmirigs-AdjiincteJi .  so  wie  ftlr  des  VfiterH-Brudei^s-Sidnie ,  dnl 
Gideon  u.  Utto  Johann  v.  Landon.  —  Altes,  ursprün^ieh  schottisches» 
auB  der  Grafschaft  A^re  stanimi^iides  Adelsgeschleelit,  welclios  vor  mehr 
als  30fi  Jahren  nach  Liedand  kam  und  djus  Gnt  Totzeu  im  wendisclien 
Kreise  an  sich  brachte.  Auf  dieftem  Gute  wurde  171tj  der  oben  ge- 
nannte Gideon  Krnst  Freih.  \\  Landon  geboren,  Derselbe  —  ein  Solui 
des  Otto  Gerhard  v.  L, ,  Herrn  auf  Totüe«  und  kais,  niss.  Oberstlieiite- 
nants  aus  der  Ehe  mit  Soidiia  v.  Dornomann  —  spslter  k*  k.  General- 
Feld-Marsehall  u.  als  Held  im  siebenjährigen  und  im  tnrkiiichcn  Krii*ge 
von  1789  bekannt,  kaufte  in  Niederösterreieh  die  Herrschaft  llndei-s- 
dorf  u,  starb  hoehljerühmt  und  hochverdient  I71K1  im  Lager  zu  Neitit- 
Bchein  in  Mühren,  I>a  er  aus  seiner  Ehe  mit  Maria  v.  Ha^jen  Nach- 
kommen nicht  hiuterliess,  beed>te  Um  sein  Neffe,  Freih. Johuioi  Ludwig 
Alexander  —  Sohn  des  Freih.  Johann  Reinhuld»  s,  obtm ,  aus  der  Ehe 
mit  Friederike  v.  llabuenfeld  —  k,  k.  Geueral-Feld-Marschall-Lieute- 
nant  Derselbe,  gest  1822,  war  mit  Amalia  iWL  v.  Fünfkircheu  verm. 
n,  aus  dieser  Ehe  ent^spross  als  einziger  Sohn:  Freih.  Olivier,  geb.  1795, 
Herr  der  Herrsciiaft  Hadersdorf,  verutilhlt  lM3ö  mit  Victorine  Grf.  v. 
Trojer,  gest.  1833.  Von  ihm  stammt:  FreÜL  Ernst,  geb.  1832,  Besit- 
zer der  Allodial-Herrschaft  Bystrzit?  udt  dem  Gute  Prusinowitz  im  Kr. 
Neu-Titschein  in  Mähren,  verm.  1856  mit  Henriette  Gif.  v.  Seilern  und 
Aspang,  geb.  1838,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Remigius  Oli\ier,  geb. 
1857,  entsprosfl, 

G«neaL  Tutbviib.  d.  Ircili.  Hkua.  LMl4.  »,  310  und  17.  L^Af..  8.  3!ti  uud  lHe:^  d.  417  t|iul 
48.  '  öu|ipl«iD.  fcuSkhiiu  W  n.  V[.  '/4.  -  Tpro/,  tl.  74.-  W,-B.  d,  Oestrrr.  MnMiu-.li  XI, 
7H.  —   %rrt,  U.  M    "iS   iHid  24.  ~   Km^wr/i/c^.   I.  H,  V6a  und  63. 

Latie^  Lawe^  Lau»  Lauen  {im  Schilde  zwei  Querbalken).  Ein  froher 
ursprünglich  im  Mansfeldischeü,  u.  dann  auch  in  der  Neumark  und  in 
Schlesien  begütert  gewe§enea  Adelsgescbkcbt,  nicht  zu  verwechsebi  mit 
der  S,  413  aufgeführten  Familie  v.  Lau.  —  Ludwig  v.  Laue,  Haupt- 
mann zu  Mimmelstedt  und  Cartzig.  Siegelte  1623  mit  dem  angegebenen 
Wappen  u.  Ludwig  v.  L,,  Hauptmann,  war  1630  Herr  auf  Balleben  un- 
weit Mansfeld.  In  der  Neumark  stand  1642  Schlanow  hei  P'riedeberg 
der  Familie  zu  und  nocb  1803  war  dieselbe  bi  Schlesien  mit  Gansabr, 
llünern  und  Sorge  im  Kr.  Woblau  begütert.  Das  GutHtinern  bei  Ilemi- 
städt  besass  im  letztgenannten  Jahre  Garl  Gustav  Ludwig  v.  L. ,  k.  pr. 
Hauptm,  a.  !>.,  welcher  nut  Anna  Magdalena  v.  Briesen  vermählt  war. 
Ein  Bruder  desselben  lebte  noch  in  den  SOger  Jalu-en  des  19.  Jahrb.  in 
Breslau. 

Laue  (in  Blau  das  silberne  Standbild  der  Artemis  |I>ianal  mit  Halb- 
mond auf  dem  Haupte,  mit  Speer  in  der  Linken  und  mit  der  Hechten 
daa  langherabwallende  (Jewand  auf  der  Brast  zusammenhaltend).  Adels- 
stand des  Kgr.  Freussen.    Diplom  vom  L  Jan.  1H58, 


—     416     — 

Lauenstein  (ScliiM  geviort:  1  u.  4  iij  Silber  eine  rotliG  Lilie  und  2 
u.  3  in  Koth  ein  sillierTior  Sparren),  Adelsstand  des  Krmigr.  Preussen. 
Diplom  vom  22,  Au^.  1?^31  für  Gert  rüde  Walpiirtta  Joliamia  Henriette 
Sonta^  WiH'h  ilirer  Vermühluni^i  mit  dem  k.  sardiniscben  Gesandten  im 
Üiuig  G rufen  Rüm,  mit  dem  Xamen:  v.  Lauenstein*  Dieselbe,  jBreb. 
LSOß  zu  t'obloBz,  eii^e  der  auB^ezi^ichnetsteu  Sün^jc^rinnen  der  deutselien 
Büime.  schlo<^s  bei  ihrer  Verrmlblung  ihre  Tbsitigkeit  auf  iler  Bilbne, 
lebte  später  ein  tingenehnies .  li!inj>liebes  Famiiienlebeu  in  den  Nieder- 
landen u.  starb  1854  in  Mexico. 

Lauen^t«ilti.  Pcnioidielier  Adelsstand  des  Konif^r.  Bayern,  Durcb 
k.  Rescript.  vom  6.  Ang»  IBHi  erhielt  [iudwi|?  Lanenstein,  k.  bayer. 
Gberlieutennnt  im  14.  Linien -Infant.-Keginh  den  Add  für  seine  Person 
allein. 

Lauer,  Freiherren  (Schild  ^eviert,  mit  scbwarzem  MittelscLilde, 
in  welcliein  ein  silbernes  Mühlrad  schwebt  i  u.  4  in  Gold  ein  schräg- 
rechter,  gewellter  Balken  und  2  n.  3  in  Rtitli  ein  einwiirts  springender 
goldener  Greif,  welcher  in  den  Vorderklauen  einen  Saracenen-Kopf 
hillt).  Krbllind.'üsterr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom  UK  Juni  1790.  für 
Franz  v.  Lauer,  k.  k.  General-Major.  Derselbe  gest.  1^03,  später  k.k, 
Geh.-Ratb,  General-Feld-Zeugmeister,  Inbnber  eines  Infant. -Regiments 
und  Genera l-Genie-Director,  war  in  erster  Ehe  mit  Maria  d^Allio  u.  in 
zweiter  mit  Joseph a  Freiin  w  Retter,  gest.  1817,  vermählt.  Aus  der 
ersten  Ehe  stammte,  neben  zwei  Tiiehtern,  ein  Sohn :  Freiherr  Joseph, 
gest.  1848,  k.  k.  Geb.-Rath,  Feldzengme ister,  2.  Inhaber  des  44.  Inf« 
Reg.  und  ehemaliger  Feätungscomniandant  zu  OlmOtz,  verm.  1825  mit 
Maria  Snsanna  v.  Haberecker,  geh,  18o5,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn 
entspross:  Freih*  Hugo,  geh.  1831,  k.  k.  Hauptmann,  verm,  1855  mit 
Mathilde  Gi-f.  ürsmi  v.  Blagay,  geb.  1833. 

Mtiftrtt  «.  Mühi/etd,  Krg.  Bd.  S.  U.  ^  Getieftl.  Tajiehisrib.  d.  frelii.  HiliMr,  IM48,  B.  f  1» 
um}  1«57.  8.  413, 

Lauer,  Lauer  und  Löweneek^  Laur    v*  Lage  und  L5weii©ck, 

(Schild  quer  getheiU:  oben  in  Blau  zwei  neben  einander  stehende  gol- 
dene Stenie  und  unten  in  Gold  ein  blauer  Stern).  Böhmischer  Adels- 
stand. Diplom  von  1703  für  Jobann  Georg  Joseph  l4inr,  Bucbli alter 
und  Steuer -Einnehmer  in  Schlesien,  mit  dem  Prildieate :  w  Laur  und 
Löweneck.  Von  den  Naehkoinmcn  war  Johann  Anton  v.  Lauer  1724 
in  Namslau-Breslauschen  ansässig. 

Sinaptut^  1K  8.  TT3.  -^  Msfftrlt  ■.  Mühtfttd,  Br|^.-Bd,  S.  aS4.  -^   Freih.  v.  Udthur  ,  IL 

Lauer.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1724  filr  Johann 
Franz  Lauer,  böhmischon  Kammerath  und  Berg-  u.  Milnz-Adraini- 
strator. 

Lauer  v,  Miinchhufeu,  Fr«?ilierr6n  (Schild  quer-  und  zweimal  der 
Länge  nach  getheilt:  sechsfeldrig.   1  in  Roth  ein  guldener,  von  einem 


-     417     — 

grilnen  Kranze  umgebener  Schlüssel;  2  in  Gold  eiDe  schwarze  Säule f 
3  in  Gold  ein  aufwachsender,  scliwarzer  Löwe,  in  der  recliteu  Yorder- 
praüke  eiu  Schwert  ballend ;  4  in  Silber  ein  einwilrtg  gekehrter,  rother 
Greif;  5  in  Grün  ein  ^cddener  Spiegel  und  6  in  Blau  drei^  2  u.  1,  gol- 
dene Wecken.  Das  im  Diplome  von  1790  verlieliene  Wappen  war  ge- 
viert  und  enthielt  die  Felder  2  u.  5  aicbt),  ReiebsfreiberrnsUmd.  Diplom 
im  Kursäcbsischen  Rcichsvicariate  vom  11*  Sept  1790  für  Adolph 
Juliua  Lauer,  k.  preuss.  Kriegs-  u.  Bomainen-Ratli,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Münchliofen.  Derselbe,  friiber  k,  pr.  Kanmier-Secretair  zu  Magde- 
burg und  dann  niarkgr,  Schwedtscher  Hof-  Kammer-  und  Forstratli, 
erwarb  1B17  in  der  Pro%'inz  Brandenburg  die  grosse  Besitzung  Flaue 
an  der  Havel  mit  Zubehör:  Charlottenhof,  Lutze,  Nitzaline  und  Nen- 
Plaue  und  hatte  drei  Söhne.  Von  diesen  stiirb  Freib.  Julius  1808, 
Freih,  Adolph  stieg  in  k.  pr»  MiliUiirdiensten  zum  Oenerallieuten.  und 
Freih.  Eduard  war  1839.  L  p.  Kam  merger  ichtsrath. 

N.  Vt,  A,-L.  V.  a.  AOL  —   FrfxAerr    b.   L€d«bur,  IL  8.    U.  -    Ttffof,  I.  'i'M,  —  W.-R.  d 
Pr.  lloii«rrb.,  IL  le.  —  Knä^chk«,  üh  R.  tU  uod  83. 

Lanfensteiner  v.  Laufenateiu.  Erldänd.  öi>iterr.  Adelagtand, 
Diplom  vom  7,  Febr.  1788  für  Jobann  Nepomuck  Liinfensteiner,  Stadt- 
und  Landrichter  zu  Grailnd  in  Kärnten,  mit  dem  Prädieate:  v.  Laufen- 
stein. Derselbe,  dessen  Vater  und  Grossvnt<n*  schon  das  Stadt-  und 
Landrichter-Amt  in  Gmünd  verwaltet  halten,  wurde  apider  als  Grad. 
Lodrou'scbcr  Ober-Inspector  in  Sakburg  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr. 
Bayern  eingetragen. 

•>  Lang,  8.  «6.  —  MegtrU  p.  Mühlf«lä,  ErglnL-Bd.  «.  354.     -  W.-O,  d.  KKr.  BAjern» 
VL  iL 

Lanffenhobc.  Ein  im  15.  und  16.  JahrlL  vorgekommenes  frtn- 
kisehes  Adclsgeschlecbt,  welches  dem  Reichsrittercauton  Steigerwald 
einverleibt  war. 

BUyUinmtm.  8t«i|cerwBld,  Tili,  124-77. 

Laningeu,  Miiller  v.  Laningen,  auch  Freiherren.     Im  Kaiser- 

thume  Oesterreich  anerkannter  Freiherrnstand.  —  Ein  zu  rlem  Adel  im 
Herzogtbum  Braunschweig  zählendes  Geschlecht,  welches  an«  dem 
Elsass  stammen  soll.  Den  Adel  erhielt  gegen  Ende  des  18.  Jahrb. 
durch  Diplom  vom  Herzoge  Carl  Wilhelm  Ferdinand  von  Braunschweig 
der  Rittergutsbesitzer  Müller  auf  Lauringen  ^  ein  Sitz,  nach  wckkeni 
sich  früher  ein  längst  erloschenes  Adelsgescblecbt  genannt  hatte  — 
mit  dem  Pradicate;  v,  Lauringen.  Den  Familiennamen:  Müller  behielt 
nur  der  Empf;lnger  des  Adeladiploms  bei,  die  Nachkommen  desselben 
schreiben  un<l  nennen  sich  nach  dem  Prädicate:  v.  Lauingen.  —  Uaupt 
der  freiberrh  Linie  ist.  Friedrich  Freib.  v*  Lauiugen,  geh,  1800  — 
Sohn  des  1821  verstorbenen  Erich  v.  Lauingen,  herz,  braunaehw. 
Drosten,  aus  der  Ehe  mit  Henriette  v.  Breimann,  gest.  1845  —  k.  k. 
Major  in  d.  A*,  verm.  mit  Joaephine  Freiin  v.  Stutterheim,  aus  welcher 
Ehe  eine  Tochter  lebt.  Die  Brüder  des  Freiberm  Friedrich  sind: 
Freib,  August,  k.  k.  Oberstlieutenant  in  d.  A.  und  Freih.  August.  — 
Die  Übrigen  Familienglieder  führen  das  adelige  Prädicat. 

G«ii(>«l,  Ta^chriib.  d.  frolh,   Häuaer     1^^8.    iA,  I6i,   l»&9.   S.  413  u.   \^%1.  8.  44F<.    —  W.-B. 
<1.   Kgr.  HftiiutiviT*  K.  5  an4  ÜJ.  ^>  ^  9.  tUfner,  haunor,    u.  bniiDacliw.  AdH,  Ttb<  30« 
Knttchkt,  Deiit«cb.   4d«la-LeK.  V.  27 


—     418     — 

Lanmann  v.  Laiienthiil,Edle.  ErblihKl,-öÄteiT»AdGlsstün(l.  Diplom 
von  1818  frtr  Adalbert.  Launmnii,  k.  k.  Rnth.  Doctor  i!*t  Medkin  und 
diri^ireiiden  Feld-Stebs-Ärzt  in  Dr^limorK  mit  dem  Pritdicate:  Edler  v. 
LanenthaL 

Lannay,  Ritter.  Erblünd.-fisterr,  Ritterstand.  Diplom  von  1776 
für  Johann  v.  Laun*\\\  k,  k,  Kreis -Commissar. 

Lanner.  Bölnniscli(*r  Adelsstand.  Diplom  von  1734  für  Germann 
Launcr,  Secrctair  bei  der  Bölimischen  Hofcanzlei. 

Lannicwitz,  Ritter.  B<)limisclier  Ritters! and.  Diplom  vom  2 fl.  März 
lß(i3  Itlr  Jobanii  Bnsdimowski  von  Launicwitz. 

Laiiran»,  du  Lauraus  de  Boiisiiuet.  Ein  aus  Frankreich  stam- 
mendes AdelKgesclilecht,  welches  in  Ostpreussen  und  in  der  Mark  Bran- 
denburg begütert  wurde.  —  Ein  Laurans  de  Bnsqnet,  k«  pobi.  Oberst- 
lientenant,  besafts  mhon  nm  1740  das  Gut  Plenkitteii  im  Kr.  Mobruiigen, 
welclies  mit  Linken  au  noch  1790  sieh  in  der  Hand  iler  Familie  befand 
und  Constantin  v.  Laurans  war  1800  Herr  auf  Lanekwitz  bei  Teltow, 

N.    Vr.  \.  L.   V.   «.  ;äOl   nwi   2,  —      Fieih^-rr  t.  LrHehur,   U.  K.  U, 

Laiirant  von  HelleitHteiti.  Erbirind.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1753  für  die  Geschwister  Laurant:  Johann  Franz,  Anton  Ludwig, 
Jobann  Joseph,  Johann  Carl,  Maria  Anna  und  Maria  Theresia,  wegen 
der  Verdienste  ihres  Vaters,  Franz  Anton  Laurant,  k,  k.  Kammerdie- 
ners, mit  dem  Prädicate:  \\  Hellenstein. 

Laiii^etig  (Scliild  durcli  eine  anfsteigendc  Spitze  in  drei  Felder 
getheilt:  1,  rechts  oben,  ia  Silber  der  Kopf  und  Hals  eines  gekrönten, 
schwarzen  Adlers  ;  2^  links  oben,  in  Silljer  drei  schrügrecbte,  rotbe 
Balken  uad  3,  unten,  in  Blau  drei,  1  u.  2,  Molirenkrjjtfe  mit  weisser 
Binde).  Adelsstand  des  Kgr.  Preusscn.  Diplom  vom  21,  April  1718 
für  Matthias  Daniel  Laureiis,  Pümmerscben  Regierunj^'s-  u.  Kauniierratli 
und  für  tlen  Bruder  desselben,  Joachim  Albrecht  Laurens,  Pommer- 
sehen  Hofgerichferath und  Adels-Bestütigungsdiplom  vom  1 5.Dechr.  1787 
für  Matthias  Julius  v.  L.,  k.  preuss.  Ingeuieur-Capitain  und  Heim  auf 
Molstow  unweit  Regenwalde  in  Pommern.  Matthias  Daniel  v.  L.,  später 
k.  pr.  Geli.-Ratb,  kaufte  die  Güter  Maldevin  und  Wolkow  in  Pommern 
und  ein  Enkel  desselben,  Friedrich  Gottüeb  \\  L.,  starb  1803  als  k.  pr. 
Generalmajor  und  Clief  des  Jnfant.-Regim.  Nr.  5(5.  —  Der  obenge- 
nannte Matthias  Julius  v.  L.  stieg  im  Ingenieur-Corps  zum  General- 
majnr,  wurde  1807  bei  der  Belagerung  von  Danzig  sehr  getUbrlich  am 
Kopfe  verwundet  und  starb  nacli  \ielen  Sclvmerzen  einige  Tage  darauf. 
Sein  Erbe^  der  Soliii  seiner  Schwester  und  des  Proviantmeisters  v. 
Hülsen,  der  Lieutenant  im  Ingenieur-Corps  v.  Hülsen,  erhielt  27.  Juli 
1807  die  Erlaubniss,  sich  fortan:  Laurens  v.  Hülsen  zu  nennen  und 
mit  seinem  angestammten  Wappen :  in  Roth  drei,  2  u.  1 ,  grüne,  lüng- 
licbe  und  breite,  mit  den  Stielen  abwärts  gekehrte  Blütter  der  Stech- 


—     419     — 

palmc)  das  Wappen  der  v.  Laureus  zu  veremlgeii.  —  Daas  der  Stamm 
fortgeblüht,  ist  nicht  bekannt. 

Srüffgemann,  I.  Hmiplsi.  U.  ~  c.  Ihtibach.  IL  »,  tJ*.  —  PanUirott  des  Preuti.  Ha«r«i. 
II.  9.  3S7.  —  N.  PreuM.  A,-L.  I.  8.  3«  u,  111.  S.  2fl7,  —  Fr^ih.  w,  Lfdehur  ,  lt.  8.  H,  ~  W. 
6«  d.  Preus«.  MüüAfch.  Ttl.  tsl :  tr.  L,  uuii   v.  L.-IluJiteii. 

Lauriüf  Ritter.  Erbh-österr.  Ritterstand.  Diph^ra  vom  3.  Aug. 
1842  für  Anton  Laurin,  k.  k.  Gubeniial-Rath  und  General-Consul  in 
AJexandrien. 

HindsehriftL  Notis. 

Lausherg,  Reichsudelsstand.  Diplom  vom  IL  Nov.  1779  für 
Harl  Friedricti  Lausberi;,  BaiKiuior  in  Augsburg.  Den^eJbe,  geb.  1752, 
^chwi<^gersohn  des  Baron  v.  Münch,  wurde  nach  Anlegung  der  Adels- 
niatrikel  des  Kgr,  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

9.  Lang,  B.  IL'T.    -  W.-B.  dfl«  Kur.   Rnverii,   VI.  «L  —  r.   Hefntr.  tmyer,   Add.    T**«.   h^ 

und  H.  n. 

Lansecker  v.  Lnseck«  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
17ßB  für  Adalbei-t  Lausecker,  Taxator  und  Expeditor  der  Landtafel  zu 
Prag,  mit  tleui  Prädicat« :  v,  Luseck. 

M**}fri^  r.   MÜMMd.  Krg.-Bd.  S,  35S. 

LaQsou.  Polnischer  Adelsstand.  Diplom  vom  2ß.  Mai  iri85  für 
den  Capitain  Johann  Lanson.  —  Ein  im  18.  Jahrb.  zu  dem  Adel  in 
Ostpreussen  ziihlendcs  Geschlecht,  welches  in  den  Kreisen  Osterode  und 
Keidenburg  begütert  wurde,  und  aus  welchem  Sprossen  in  der  k,  preuss, 
Armee  standen.  Jobann  v.  Lauson  —  wohl  der  Empfänger  des  Adels- 
diplom —  war  1718  k.  pr.  Oberst  und  Jobann  Samuel  von  L.  1779 
k.  pr.  Capitain  und  Herr  auf  Oster  wein  und  Jngendfeld  im  Kr,  Osterode. 
Spater  ist  der  Stamm  erloschen. 

N.   Pr,  A.^L.  V.  H.  3(i2.   —   ttfih.  r.   Udetur,  IL  S.  14  u.  15. 

Lantensaek,  Laut«msaG.  Reichs-  Adels-  u.  böbmiscber  Ritteratand. 
Adelsdiplom  vom  10.  Mürz  1  (>1:>9  für  Johann  Peter  Lautensack.  her/, 
braunscliweig.  Intemlanten  und  kais,  Postmeister  uofi  llitterdiplom  von 
17B1  für  Friedrich  Gregor  v.  Lauten  sack.  k.  poln.  Hofrath  und  Mini- 
ster-Resid.  —  Die  Familie  war  17*il  in  Schlesien  unweit  Ratibor  und 
Rjbnik  begütert  und  Julius  Gcbhard  v.  L.  starb  B.Jan.  1773  als  k. 
pr.  Geb.  Cahinetsrath.     Dass  der  Stamm  fortgehltthti  ist  nicht  bekannt. 

%ffgrrt*'  ».   Muht/i-tii.    \rlTH    IM    ü.   16H,   -    Freiherr  #.   Lnlthnr,  HS,    L'.. 

IjAuter,  auch  Freiherren.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht, 
dessen  Stammreibe  Ilumbracbt  um  1400  beginnt.  Von  den  Nachkom- 
men, welche  sieb  auch  in  Franken  ausbreiteten  und  den  Itittercan tonen 
Altmühl  u.  Rhön-Werra  einverleibt  wurden,  war  Dietridi  v.  L.  Doctor 
der  Rechte.  Von  den  Enkeln  desselben  wurde  Jobann  Engelbrecbt  kur- 
pfklzischer,  Heinrich  hessischer  u.  Georg  kurniainzi scher  Rath.  —  Von 
Heinrichs  EnkeU  Jobann  Ernst,  Amtmann  in  Höchst,  stammte  Philipp 
Valentin  v.  L.,  welcher  im  Anfange  des  18.  Jabrh,  den  Reicbsfreiherrn- 
stand  erhielt  und  1706  als  füi^tl.  würzburg'scher  Oherstlieutenaiit  vor- 
kommt. Derselbe  war  vermählt,  doch  entspross  aus  seiner  Ehe  nur  eine 
Tochter,  welche  sich  mit  einem  v.  Feebenbach  vermählte.  Die 
des  Freiherrn  Philipp  starben  ohne  Nachkommen  u.  so  erlosch  denn 
Geachlecbl. 

27* 


nur  t:uM?  ^^^ 

Brüder  ^1 

lenn  das  ^^| 


—     420     — 

Eutt^racht,  Tab.  tS3.  —  Sch&ntiatt  S.  122.  ^  Öauk*  ,  t.  6.  1174.  —  Bitdfrmann,  Cm- 
ton  Altinrihl,  Tab.  UB—U.  —  K»tor,  K  50Ä  und  Tab.  10.  —  Sairer  ,  ft.  Uti  und  Tab.  U. 
Nr.  51  und  8,  Ä&S.  —  Frtikerr  a.  Lfdfbur,  U,  S,  JS,  —  Siebmachtr,  l.  111  Nr.  11  :  t.  LAoler. 
IltüüHch  uud  Nr.  13:  vrrm«JjTtti«  Wmppbji,  —  p.  Uniintf .  IlL  «.  {!^.H— P5,  —  Fuldaiachrr 
8tirL4cakiidpr  :   naiir  den  Ahnten   deis   Beiiüdift  v.  Osthfjm- 

1  Lauterbach  1  Lautterbach.   Ein  im   10,  Jahrh.  in  Ostpreusseu  zu 

lladnickcu  boi  Fischhausen ,  zu  Schöufliess  bei  Allenstein  u.  zu  Sonnig- 
keim  bei  Künigsberg  begütert  gewesenes  Adelsgescblecht. 

Fftihetr   t.    h€dtbiti\   11,   S.    15. 

*  Lauterl}a€ii  (in  FJlau  auf  grünem  Boden  ein  linksgekehrt^r  Löwe). 

Ein  von  Siebmacher  zum  stei ermärkischen  Adel  gezähltes  Geschlecht, 
dessen  Wappen  sich  jedoch  in  Biulschens,  sonst  sekr  vollständigem  Wap- 
penbucbe  nicht  findet*  liasselbe  kommt  aber  an  einem  Denkmale  in  der 
Domkirche  zu  Naumburg  vor. 

tiiebnxacker.  Ml.  '^4:  v.  L,,  Slcltriach,    -   r.   Mtdiny,  ni.  S.  3Si, 

«  Lauterbaeh  (in  Roth  ein  schriiglinks  fliessender ,  silberner  Strom). 

Altes,  hessisches  Adelögeschlecht ,  welches  spater  nach  Thüringen  und 
Schlesien  kam.  Dasselbe  war  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrh,  im 
Weimai-schen  zu  Allstedt  n,  Nieder-R(1blingen  u.  im  Saalkreise  1648  zu 
Mörl  begütert  n,  hatte  in  Schlesien  die  Güter  Dcichau  im  Glo gauischen 
u.  Schloin  im  Grünbergschen  bereits  lß55  imie  u,  besass  dieselben  mit 
Bandmannsdorf  im  jetzigen  Kr.  Goldberg-Hainau  noch  1 680. 

ßtn^i,  »ikaio«r,  reuuv.  8.  773.  —  Sinat^im ,  H.  S.  772,  -  Ztdler ,  XVf.  8.  IJO«.  — 
Fth'f,  6,  ae.  -  N.  Pr.  A.h.  V  8,  30:>.  —  Frriherr  v.  Ledebur  ,  II.  S.  U.  —  Siebmachtr, 
r   HH  :  V    Lautorbadi,  Hojtiiiidi. 

Lanterbach  (in  Blau  ein  schräglinks  fliessender ,  silberner  Strom, 
beseitet  von  zwei  einw^ärtssehenden ,  gekrönten  Schlangen).  Ein  seit 
1 734  der  altadeligen  Gesellschaft  des  Hauses  F'rauenstein  zu  Frankfurt 
a,  M.  einverleibt  gewesenes  Adelsgeschlecht ,  welches  Einige  von  der 
alten  hessischen  Geschlechte  dieses  Namens,  s.  den  vorstehenden  Arti- 
kel, herleiten  wollten,  während  Andere  dasselbe  für  eine  von  jenem  Ge- 
schlechte ganz  verschiedene  FamiUe  hielten.  Genaue  Angaben  über  den 
Ursprung  des  Geschlechts,  über  die  Erlangung  des  Adels  etc.  fehlen. 
Zuerst  wird  Wolf  Adam  v.  Lauterbach  genannt.  l)ei*selbe,  aus  Scldei, 
gebürtig  und  gest.  1678,  war  früher  Professor  der  Hechle  zu  Tübingen 
später  aber  h.  württemb.  Geh.-Hath  und  Director  des  Consistoriums  zu 
Stuttgart.  Von  demselben  entspros^s  Ulrich  Thomas  v.  L. ,  frUhcr  herz, 
württomb.  ObeiTath ,  dann  Abgeordneter  des  Fürsten  von  östfrieslaiid 
bei  dem  Kammergerichte  zu  Speier  u.  seit  1698  Kammergerich ts-Ases- 
sor  vom  fränkischen  Kreise.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Rosine  Etisa- 
beth  V.  Gülchen  stammte  Ulrich  Heinrich  v,  L.,  welcher  1714  nach 
Ba^\Tenth  kam,  anfangs  Proess-  dann  Hofrath  wurde  u.  1737  als  fürstl. 
brandenb.-bajr.-culmbach.  Geh.-Rath,  Lehenspropst  u.  Hofgerichts-As- 
sessor  lebte*  Derselbe  war  mit  Maria  Regina  v.  Schütz  vermählt,  aus 
welcher  Ehe  zwei  Söhne,  Helvldius  Cliristoph  u.  Johann  Friedrich  V.L., 
entsprossten.  —  Das  Geschlecht  blühte  fort ,  bis  dasselbe  im  Manns- 
Btamme  17SI8  erlosch.  Die  Letzte  der  ganzen  Familie  war  Luise  Freßo 
v.  Lauterbach.  Dieselbe,  geh,  1784  u*  gest.  1860.  verrathlte  sich  1803 
uiitRöttger  Grafen  v.  Veltheira,  wurde  bald  wieder  gescliieden,  vermählte 
sich  1806  in  zweiter  Ehe  mit  Malte  Fürsten  u.  Herreu  zu  Futbus,  war, 


-^     421     — 

nach  dem  1854  erfolgton  Tode  des  LotztciTn  iGbemläii^Iiclie  Niess- 
brauüheriii  der  1845  zur  Grafschaft,  orliobciieii  Fideiconimisf^horrechaf' 
ten  Putbiis  und  RiTyeker  ptc.  auf  Rügen  u.  schrieb  sich :  Luise  Fürstin 
u,  Herrin  zu  Puthiis,  geb.  Freiin  v.  Lauterbach. 

Htiiil*rltriftl.  Notii.  -  Z*rff#r,  Xri.  8. 1*03.  N.  Gtn««L  H*iidti.  I77fi  und  7k,  H,  N^chlmg» 
8-   Ihi,  —  Kntfichie.  [IL  S.  286— SM. 

*  Lanterbach  (das  Wapptm  gleicht  ganz  dem,  der  im  vofitebenden 

Artikel  angeführten  Famiüe).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  IL  Apn  1854  ftir  Carl  August  Malte  Baison  ,  mit  dorn  Namen:  v. 
Lauter bach.  —  Die  Familie  erwarb  in  Westpreussen  die  Güter  I^u- 
bocbin  im  Kr.  Schwetz  u.  Rittersbach  im  Kr,  Sehlocluiu. 

Fr^itt.  V.  Lffifbur,  U.  Ü.  16  u.   III.   H.  2^9. 

■  Latiterbnrg.    Ein  im  HochBtifte  Brixen  im  18.  Jabrh.  vargekom- 

menes  Adelsgesclilocbt,  aus  welchem  Philipp  Albert  v.  Lant.erburg  1730 
fürstbisch,  brixenscher  b,  tridcntischer  ComitiaJ  -  Gesandter  zu  Regens- 
bürg  war. 

Lantzky  v,  Strans^enheim.  Erbländ.-ögterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1759  für  Joseph  Lautzky,  Rathamann  u.  Stadtricbter  zu  Olmüt^, 
wegen  seiner  Verdienste  bei  der  Belagerung  dieser  Festung  durch  die 
PreuBsen,  mit  dem  Prädicate:  v.  Straussenheim. 

Msgerte  p.   MüfiiMd,  8.  m, 

*  Lauwitz.  Kurbrandenburgischer  Adelsstand.  Diplom  vom  27.  Juli 
1700  für  Johann  Philipp  Lau,  kurbraudenburg,  Ober-Appellations-Ge- 
richtsrath,  mit  dem  Namen:  v*  Lauwitz*  Derselbe  war  später  k.  preuss. 
Geh.  Obertribun  als  rath  u.  setzte  den  Stamm  fort.  Die  Familie  erwarb 
in  OstprensflCn  im  Kr.  Friedland  die  Güter  Donmau  nndSaalau,  so  wie 
im  Kr.  Fischbau  seil  das  Gut  Regitten  und  Gottfried  v.  Lauwitz  starb 
4.  Sept.  1798  als  Prediger  der  reformirten  Gemeinde  zu  Tilsit.  Spä- 
tere Sprossen  den  Geschlechts  sind  nicht  bekannt. 

V.  thlttyaeh^  IL  B,  19.  —  N.  Pi.  A.-L.  L  fl.  3fi  ^  tali  dvm  iiurichtiKen  MMmon :  v.  Lambitx 
imd  IIL  8.307  uüd  ».  —  B-4ih.  w.  Ltd^hur ,  U,  B,  15.  —  W.-B.  d.  Pfoim.  Mon.  IlL  M.  — 
Knuchk*,  IV.  S.  «SU, 

Lamsaii,  s.  L e  v ^ tz o  w< 

*  La- Valette  St,  George  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Roth  ein  rechts- 
gekehrter, goldener  Löwe ;  2  ebenfalls  in  Roth  ein  silberner,  das  rechte 
Bein  erhebender  Vogel  a*  3  unter  einem  blauen  *  mit  einem  silbernen 
Halbmonde,  zwischen  zwei  silbernen  Sternen,  belegten  Scbildesbaupte 
in  Gold  ein  blaues  Herz).  Altes,  französisches,  in  die  Adelsmatrikeln 
des  Kgr.  Bayern  u.  der  Preuss.  Rheitiprovinz  eingetragenes  Adelsge- 
Bchlecht.  Jean  Paul  de  La  Valette  St,  G.  kaufte  sich  1768  im  Bergi- 
scben  zu  Auel  unweit  Siegbarg  an;  Anton  L.  V.  de  St.  G.  (dessen  Bru- 
der in  Kur- Bayern  bereits  23,  Sept.,  1788  als  adelig  ausgeschrieben 
worden  warh  geb.  1750,  k.  bayer.  Major  h  la  suite  u.  fün^lL  öttingen- 
wallerst einscher  Hofmarschall,  wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel 
des  Kgn  Bayern  in  dieselbe  eingetragen  u.  Hubort  Maria  Anton  Wal- 
burg und  Philipp  de  la  Valette  St.  George  wurden  ,  laut  Eingabe  d.  d. 
Bonn  u.  Auel,  1829,  unter  Nr.  164  und  165  der  Classe  der  Edeüeute 


-^      422     — 

der  Adelsmatrikol  der  Prouss.  Rheinprovinz  einverleibt.  —  In  neuer 
Zeit  war  die  vervv.  Frau  v.  L.  St.  G.,  geb,  v.  Broe  zu  (*ö!ii ,  Uerriii  auf 
Burg  Firmenich  im  Kr.  Euskirchen  u.  auf  lians  Aiiel  im  Siogkrois,  AI- 
hert  Freili.  v.  L.  St.  G.  hesass  da^j  Gut  Honrath  ehenfalls  im  Siegkreia 
und  ein  Lieutenant  v,  L,  V.  St.  G.  stand  irn  k.  pr.  7,  Landwehr-Husaren- 
Regmeute. 

M,  Batfffir,  Gi!ii<'Mht«(iu  de  I«  Mal^oii  de  Ia  Vah'tte,  origltiAlro  dr  8t.  Antotnit  rii  Rnufrgu» 
etc.  P»rU  l7ä»Ö,  —  p  Lanff,  8.  i'it  —  N.  pTCiiiH.  A,-L,  V,  8,  30/.  —  Freihrrr  v.  L*dehur, 
IL  8,  %h.  -  W.-B.  d.  K«r,  B*yerii,  Vr.  82.  —  W.-B.  d  iVcu«.  KlieMit.rHviiim ,  l.  T»li.  «9 
Nr.  13^  u.  8.  66  i«   «7. 

La  Valette  d'Uclanx,  Grafen  (Schihi  gevicrt:  1  in  Bhm  eine  ptd- 
dene  Lilie,  2  und  3  iu  Roth  ein  goldener  L5vve  und  4  in  Blau  ein  ffinf- 
*  strahliger,  silherner  Stern),  Französiselier  Grafenstaud.  niploin  vom 
August  17<i8  für  Andreas  d'Uclaux,  Seigneui-  de  Lavalette.  Der  Gra- 
fenstand  der  Familie  wurde  in  Preussen  1788  und  1795  in  Oesterreich 
anerkannt,  —  Das  Geschlecht,  welches  in  Schlesien  und  Gaiizieu  begü- 
tert wurde,  ist  tm  Mannsstaninie  22.  Dec.  1857  mit  dem  Grafen  Joseph 
erloschen.  Derselbe,  —  ein  Sohn  des  1821  verstorbenen  k,  pr.  Kam- 
merherm  Carl  Grafen  La  Valette  d'Uclaux,  Herrn  auf  Carlshof  bei 
Tarnowitz,  ans  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Freiin  von  Gersdorff  a.  d*  11. 
Steiubach,  gest.  1811  —  k,  pr,  ßittin.  a.  D.,  war  vermählt  mit  Wilhel- 
mine  Freiin  v,  Saurma-Jeltsch,  gest.  1856  und  hat  drei  Töchter  hinter- 
lassen, die  Gräfinnen:  Mathilde,  geb.  1809,  Caroline,  geb.  1818  und 
Hortense,  verw,  Frau  v.  Roehow,  geb.  1821. 

N.  er.  A.L.  n  tS-  2i*ft,  —  Fr«iA«rr  v,  L*dittnir  ^  11.  H.  lÄ.  —  fStiieal.  Tw^rUfob.  «Jt-r 
frfjh.   HüiiArr.  t»^a'i.  H.  49H  u,  »7  iiud  Jii«lor.   Hmadb.    vu  Dem«elb»ri}.  S.   JQH. 

Lavergne-Peguilhen.  Im  Kgn  Prens-sen  erneuerter  Adelsstand. 
Diplom  vnm  23.  Aug.  1821  fiir  Ernst  Friedrich  v.  LaverRne-requilhen. 
k.  preuss*  Geh.  Ober-Reidinnngsralli.  Derselbe,  ans  einer  alten  frau 
zösischen  Adelsfaniilie  stammend,  wurde  in  Osli^reussen  begtitert  und 
stai'b  1845  zu  Königsberg.  Der  Stamm  hat  foilgehhUit.  —  In  neuer 
Zeit  war  Moritz  v,  L.-P.  k.  Landrath  des  Kr.  Wirsitz,  Prov.  Posen  und 
Herr  auf  Tabniorowo  unweit  Wirsitz  und  ein  v.  L.-P.  k.  Landrath  des 
Kr.  Neidenburg  und  Herr  auf  Grabowo. 

r-  IhHfmcA,  U  ü.  liK  —  N  Pr.  A.  L,  TU.  8.  t  und  VOS  i».  V.  8.  M>2.  —  FrtiKtrr  p.  It - 
dtbnr,  It  S.   15  uiid   III.   K.  sm.    -   W.   B.    i\*i  1»tcu!»*.  Moüfircli.   HU  S| 

Lavran  v,  Hinzberg,  Ritter.  Krbländ.-dstcrr.  Adels-  u.  Ritter- 
stand. Adelsdiplom  vom  ILFebr,  1804  für  Jnliann  Ludwig  Lavran, 
k.  k.  Hofzahnarzt,  mit  dem  Prädicate:  v.  Hinzberg  und  Ritterdiplom 
vom  8.  Jan.  1808  fUr  denselben.  Der  Empfänger  dieser  Diplome 
wurde  in  Niederösterreich  begütert  und  1808  unter  die  Geschlechter 
des  niederösterr.  neuen  Ritterst^indes  aufgenommen. 

H*nd*rhrJlil.  Xoij«.  -  Mttjerir  v.  MüAl/Hd,  KrgSm.-Bd.  «.  Itd*  u.  :'tÄ.S  -  Kftf achte,  IV. 
S.   Wfl  n.  M. 

La  Vi^rre,  Lari^re,  Altes,  französisches  Adelsgescldecht,  eines 
Stammes  mit  den  Familien  Beaulieu,  de  Tille  etc>,  aus  welebem  mehrere 
Sprossen  in  k.  pr.  Militair-  und  Civieldienslen  standen.  —  Der  Staats- 
rat h  und  Oberfoi-stmeister  v.  La  Vierre  in  Magdeburg  war  Dirigent 
einer  der  Abtheilungen  der  dortigen  Kegiernng  und  in  Charlottenburg 
lebte  der  überstüeut.  a.  D.  v.  L.-V.,  welcher  mit  der  einzigen  Tücht^?r 


—     423     ~ 

des  Feldiuarsclialis  GrafeJi  Kleist  von  NüUeiidorf  vermälilt  war.  Von 
Beiden  trat  ein  Sohn  in  die  k.  pr,  Armee. 

N.   rr   A,-L.   V.  H.  :W4.    -    Freist,    v.   LiJfbur,  IJ.  S.   1«. 

Lawreuz  (Schild  gr\1ürtr  1  u.  4  in  Bku  ein  gehend  er  Hirsch^ 
dessen  Geweih  von  drti  goldenen  Sternen  begleitet  hl  and  2  u,  3  in 
Gt>ld  ein  mit  drei  i^oldenen  Sternen  belegter,  scbrägliiiker,  blauer  Bal- 
ken). Adelsstand  des  Kgr.  Prcuä?i5eiL  Diidom  vom  10.  Sept.  18 4u  für 
den  Westpreussischen  General-Landscliafts^Kath  Carl  Friedi-ich  Lawrciix 
auf  Dobrylewt»,  Gutenvverder  und  Redzyce  im  Kr.  Scbnbin. 

»  Laxdehiifin,  Laxdehn.    Adelsstand   des  Kgr,  Prenssen,    Diplom 

vom  2{\,  Apr.  1731  für  die  drei  GebrOder  Laxdelinen,  0 freiere  in  iler 
k,  pr.  Armee  nnd  vom  2.  Juni  1732  für  Jobann  Laxdehnen,  k.  pr. 
Capitain  im  Dragoner  Regim.  v.  Dockum.  —  Zu  den  Ersteren  gehörte 
Otto  Heinrich  v,  L.,  welcher  1773  als  General-Major  ans  dem  aktiven 
Dienste  trat  n.  am  4,  Apr.  1B02  starb.  Die  Familie  hatte  in  Ost- 
preussen  mehrere  Güter  erworben. 

BicigtKph.  L'-xIruiL  miler  Hc>ldiMi  t>tr.  II  ij.  :t74.  —  f.  M^Hback,  tl.  8.  1».  -  ti.  I'r.  A.  • 
L,  [.  S.  I«»,  III.  H.  iHiti  ujid  V,  s.  ao:i.  -  fitih.  t,  Lidthut,  II.  S,  Iß.  —  W.-ß.  der  Pretii*, 
MoDJireh.,  ni.  S2. 

Layer.  Er bländ.-österr.  Adelsstand,  Diplom  von  1780  für  Jacob 
Paul  Layer,  Bürger  nnd  Handelsniami  in  FünÖtirchen. 

•  Layminj2r«ni  Laymin^»  aueh  Fi^iiherren.    Schild  geviert:   1  n.  4 

von  Roth,  Silber,  Schwarz,  SUber  nnd  Roth  ([uer gestreift  und  2  u.  3 
in  einem  silbernen  (xitter  ein  goldener  LöweK  Mten,  bayerisches,  nicht 
mit  den  Lammingen,  s*  S.  363  zu  verwechselndes  Adelsgeschlecht, 
welches  das  Plrb-Scbenken-Amt  im  Hocbstifte  Regensburg  erlangte. 
BuceliTn  he  .ginnt  die  ordentliche  Stannn  reibe  der  Familie  mit  Oricdpb 
Lammiiigen,  welcher  um  13üO  Herr  zu  Vorchteneck  war.  Die  Nach- 
kommen desselben  scbiiden  eich  in  die  Linien  zu  Ainbrang  und  zu  Te- 
gernbach.  Erstere  erlosch  zeitig,  aus  letzterer  aber  wurde  Leoidiard 
L.  1424  Bischof  ;^u  Passau,  Später,  1639,  wurde  Christoph  L.  mit  dem 
erwähnten  Erbsebenken -Amte  belehnt.  Von  Letzterem  stammte  Achaz 
FreÜL  v,  L.,  Herr  auf  Layming,  Lindaeh  elc,  welcher  noch  1676  lebte. 
Nach  dieser  Zeit  scheint  der  Stamm  ausgegangen  zu  sein. 

Hucffini ,  IV    S,   Hl    —    Qnttht  ,  LH.   il7i>     —   Siehma'if"r ,    I-    7« ;    v     Ltnming ,    Krb^ 

Lazanssky  v.  Bukuwa,  Laschanski  v.  Backawe,  Grafen,  Böh- 
mischer GrafenstainL  IHplom  vom  1*>.  Jan.  1(137  für  Ferdinand  Ru* 
dolph  Lazansky  v.  Rnkowa.  —  Eine  der  ältesten  und  ajigesehensten 
böhmischen  Familien,  welche  das  Prüdicat:  v.  Bukowa  führt  und 
später  sich  auch  in  Polen,  Ungarn,  wo  das  Geschlecht  1687  das 
Indigenat  erhielt  etc.  ausbreitete.  Die  steiermiirkische  Landmannschaft 
erlangte  die  Familie  1801.  —  Für  die  jetzigen  und  späteren  Grafen 
L,  V,  B.  ist  nachstellende  Ahnentafel  sehr  wichtig:  Udalrich  L.  v.  B.: 
Barbara  Cordula  v.  Staupna;  —  Sebastian:  Susamia  Nehilnwsky  v. 
Drahobuz;  —  Ferdinand  Rudolph  Graf  L.  v.  B.,  s.  oben,:  Margaretha 
Wratislaw  v.  Mitrowilz;  —  Carl  MaximiEan,  gest.  1694  :  Anna  Elisa- 


—     424     — 

beth  Freila  v,  SpaiitkaTi,  gest.  1709;  —  Wenzel  Joseph:  Maria  Ga- 
briele Grf.  Czernin  v.  ChndenilÄ;  —  Maximilian  Jf>seph :  Theresia  Grf, 
V.  Lissau;  —  Procop  {1)>  gest.  1B04,  k.  k.  Ober-Caiizler :  erste  Ge- 
mahlin: Walpurgis  Grf,  Krakowsky  v,  Kolowral^  gest.  1799.  —  Die 
jetzigen  Sprossen  des  gräfliclien  llaases  siml  die  Nachkommen  der 
Söhne  des  Grafen  Procop  (T),  der  sechs  Gebrüder :  Procop  (II),  Wenzel, 
Johann,  Maximihan,  Joseph  und  Aaton.  —  Vom  Grafen  Procop  (TI), 
gest.  1824,  k.  k.  Kfimm.,  Geh.-Hath  n.  böhnu  Hofcnnzler,  stammt  aus 
der  Ehe  mit  Therese  Freiin  v.  Bretfeld,  gest.  1B53,  das  Haupt  der 
Familie:  Graf  Procop  (IIT.)  geb.  1788,  Herr  der  Herrschaft  Chiesch 
mit  den  Gütern  Drahenz,  Libin,  Lubens  und  Struharz  im  Kr.  Klbogen 
Böhmens,  k.  k.  Kamm.,  verm.  1856  mit  Josephhie  Zdeborsky*  Die 
beiden  Brüder  desselhen  waren  die  Grafen  Ädalbert  und  Leopold. 
Graf  Adalhert,  gest  1839,  k.  k.  Kämm,  und  Major,  war  vermählt  mit 
Angelica  Grl*.  Esterhazy-GalÄntba,  geh.  1813  und  ans  dieser  Ehe  enl- 
spross  Graf  Alexander,  geb.  18^5,  k.  k.  Kiimm.  u.  Rittm.  in  d.  A.,  vom 
Grafen  Leopold  aber,  gest,  18(>f>,  Herrn  der  Güter  Mileschau  und  Ned- 
wiedic  ia  Böhmen,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath.  vormaligem  Statthalter  in 
Mähren  etc.  stammen  aus  der  Ehe  mit  Rosine  v.  Mack  die  beiden 
Söhne:  Leopold,  geb.  1B54  u.  Wladimir,  geb.  1857.  —  Die  Nachkom- 
menschaft der  Brüder  des  Grafen  Procop  (II) :  der  Grafen  Johann, 
Maximilian,  Joseph  und  Anton,  ist  eine  zahlreiche.  Von  dem  Grafen 
Jobann,  gest.  1830,  k.  k.  K^mm,,  Geh.-Rtith  und  Oberst -Lmidesrichter 
in  Böhmen,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth  Palffy  v.  Erdoed,  gest. 
1843,  die  Söline:  Graf  Johann  Carl,  geb.  1806,  Herr  der  Herrsch. 
Rabenstein  und  des  Gutes  Kältet/  im  Kr,  Pilsen,  verni.  1846  mit  Maria 
Grf.  LÄzansky  v.  Bukowa,  geh.  1817  und  Graf  Procop  (IV),  geb.  1809, 
Herr  der  Herrschaft  Manetin  ebenfalls  im  Kr.  Pilsen,  k.  k.  Kämm., 
verm.  1846  mit  Sidonie  Grf.  Hoyos,  Grf.  v,  Gutenstein,  geh.  181R  — 
lieber  die  übrigen ^^achkommen  des  Grafen  Jobann  und  seiner  Brüder 
sind  die  Geneal.  Taschenbb.  der  graflichen  Hünser  nachzusehen. 

Hat6in>  I'rotipm.  Tab.  Birmm,  8.  'IT  u.  Epitum.  Boli.  S  11*0.  —  U'^inßarten  ,  Fürsien- 
lifäieiel.  S.  m  o.  'in.  ~  Uühnfr,  111.  Tab.  Slfi.  —  aamh*,  l-  8.  1166  u.  67.  —  Schmutt,  H. 
fi.  aSO.  —  Dfutarhr  Graftmli.  der  Gpg^nw.  HI.  .^.  218^230.  —  Genetl.  TMicIienh.  der  grill. 
Uiaaer,  1S*>2.  ».  498—90  u.  bivtor.  Hnndbuth  m  Dereieibtfn,  ß.  hfyl.  -    T^taf,  \\-  Stil 

Lazarich,  Laearie  v.  Lindaro,  Freiherren.  Krbl.-österr,  Frei- 
herrnstand. Diplom  von  1820  fflr  Joseph  Lazarich,  k.  k.  Oherstwacht- 
meister  des  9,  Jügerbataillons,  mit  dem  Prädicate :  v.  liindaro.  Derselbe 
trat  später  als  Generalmajor  aas  den  activen  Dienste  der  k.  k.  Armee. 

Lazarini,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freihermstand.  Diplom  vom 
10.  Nov.  1770  für  Carl  Leopold  v.  Lazarini,  Gntsbesitzer  in  Krain  und 
far  die  beiden  Brflder  desselben,  Franz  Carl  v.  L.,  ebenfalls  in  Krain 
begütert  nnd  Adam  Ludwig  v.  L.,  k.  k.  Oberstwochtmeister  im  Infant.- 
Regim.  Freih.  v.  Moltke  und  vom  24.  Aug.  1771  filr  die  vier  Gehrüder 
V.  Tiazarini:  Franz  X«iver,  Pfarrer  in  Dornegg,  Ignaz  Gottfried,  Georg 
Ludwig,  Stadtpfarrer  zu  Surldeld  und  Franz  Jacob.  —  Ein  Ursprung* 
lieh  venetianisches  Geschlecht^  aus  welchem  Alexander  Lazarini.  gest. 
1555,  bereits  1536  zu  Teraat  bei  Fiume  begütert  war  und  ein  Sprosse 


^     425     — 

1594  am  k.  k.  Hof(?  als  Trtichsess  lebte,  Jacob  Lazarini  kam  ans 
Venedig  nach  I.aibach  und  der  Sirhii  desselheii,  Franx,  erhielt  um  IM2 
durch  Verniühlung  mit  Helene  Fini,  verw.  Freifrau  Hall  er  v.  11  aller- 
stein, die  Güter  Gutteneck  und  Jablaiiij?  in  Krain  und  durch  Diplom 
vom  L  Mürz  1594  den  Reichsadel-  Die  beiden  Enkel  desselben,  Franz 
Peter  und  Adam  Daniel,  deren  Vater,  Vincenz.  1687  das  Krainer  In- 
colat  erlangt  halte  und  mit  Maria  Beatrix  Freiin  v.  Argento  vermählt 
war,  gründeten  eine  ältere  nnd  jilii^Tre  Haupt- Linie,  Die  iUtere 
Haupt -Linie  umfässt  die  Nachkommenschaft  des  Franz  Peter  v.  I^., 
gest.  1752,  vermählt  17f»H  mit  Maria  Anna  Freiin  v.  Rannach,  Die 
S/ihne  aus  dieser  Ehe  waren  die  obengenannten  drei  (tebrüdcr  v.  La- 
zarini,  welche  1770  den  Freiherrn  stand  erhielten  und  von  welchen  nur 
Freih.  Franz  Carl  die  ältere  Linie  fortsetzte.  —  Die  jüngere  Haupt-!  Jnie 
nmfasst  die  Naehkominenschaft  des  Adam  Daniel  v.  L.,  ge^t.  1760, 
verm.  mit  Maria  Catliarina  Grf.  v,  Lichtenberg.  Von  den  Söhnen  aus 
dieser  Elie  setzte  Freih.  Ignaz  Gottfried,  s.  oheiL  den  Stamm  fort  und 
die  Linie  desselben  schied  sich  später  in  die  Special-Linien  zu  FKVdnigg, 
Zohelsperg  und  Gutteneck-Pöls.  ~  Die  ältere  Hauptlinie,  oder  die 
Linie  zu  Jablanitz.  blüht  jetzt  durch  die  Söhne  des  1822  verstorbenen 
Freiherrn  Joseph  F'ranz  Sales,  Enkel  des  1 783  verstorbenen  Freiherrn 
Franz  Carl,  s.  oben,  die  FreiheiTen  Ludwig  und  die  Freiherren  Johann 
und  Joseph,  in  zwei  Speciallinien,  der  älteren  und  jüngeren.  Die  ält-ere 
Speciallinie  schreibt  sich:  Lazarini-Battiala :  es  erhielten  nümlich  die 
Gehrüder  Joseph,  -Tacob  und  Nicolaus  Freih.  v.  L,  —  Söhne  des  185(i 
verstorbenen  Ludwig  Freih.  v.  L.  aus  der  Ehe  mit  Margaretha  Coiitessa 
Battiala  —  durch  k,  k.  AUerh.  Entschliessung  vom  28.  Sept.  1859  die 
Erlauhniss  mit  ihrem  Namen  den  Namen  des  Geschlechts  ihrer  Mtitter 
zu  vereinigen.  —  Die  jüngere  Hauptlinie  seliied  sich  dnrch  die  drei 
Söhne  des  17J>3  verstorbenen  Freih.  Ignaz  Gottfried,  s.  oben,  aus  der 
Ehe  mit  Maria  Eleonore  Freiin  v.  Apfaltern  :  die  Freiherren  Franz 
Anton,  gest.  18B2,  IJerrn  der  llerrsclL  Flödnigg  in  Krain  und  Hnrberg 
in  Steiermark,  Johann  Dismaa  Ludwig,  gest.  1840,  Herrn  auf  Zobels- 
perg  in  Krain  u,  Joseph  Joachim»  Ilerrn  auf  Gutteneck,  in  die  oben  er^ 
wähnten  drei  Speciallinien  zn  Flödidgg,  Zohelsperg  und  Gutteneek-Pöls, 
von  welehen  Letztere  mit  dem  Sohne  des  Stifters,  dem  Freihemi  Fer- 
dinand, geh.  1803,  im  Mannsstamme  um  1H.57  erloschen  ist.  Die 
Speciallinien  zu  Flödnigg  und  zu  Zohelsperg  blühen  in  zahlreichen, 
im  geneal  Taschenhnche  der  frei  herrlichen  Häuser  aufgeführten 
Sprossen. 

U4^.  B.  £^^-43  lind   nm.  8^  H^-52 

Lajsarovich  v*  Adlerskraii*  Erhl.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1774  für  Theodor  Lazarovich,  k.  k.  Hauptmann  im  Slavonischen 
Gradiseaner  Inf.-Regitnente,  mit  dem  Prädicate:  v.  Adlerskron. 

Leander  v.  Dnichenheim,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand. 
Diplom  von  1715  für  Martin  Benjamin  Leander  Ritter  v.  Drachenheim, 
Secretair  in  Schlesien.    Derselbe  hatte,  s.  Bd.  IL  S.  5f>3  den  Artikel: 


—      426     — 

Dnicbcnhfiim,  bereits  1707  den  ReichsritterBtand  mit  dem  erwähnten 
Prädieale  erhalt  tu. 

Lebbin  |  in  Roth  unter  eineui  blau  und  grünen  Bogen  ein  nach  der 
rechten  Biitf  gehenden  weisses  Tiannii  uml  ant  dem  Helme  ein  schwarzer 
Schifl'sanker).  Altes,  mlirkiiaches  nnd  poiiynenisches  Ädelsgeschlecht^ 
vei^sehieden  von  der  Familie  v.  Labuhn,  Lahbun ,  s.  8,  346,  welches 
in  Mecklenbnrg-Strelitz  bereis  I50r>  zu  Guhii  sass.  in  der  Uckermark 
zu  Slrassbnrg,  \vn  der  Stamm  das  Erbricliter-Amt  verwaltete,  schon 
1538  begtitert  war  und  in  Pommern  15(>r)  <lic  Gfiter  l>aberkow  unweit 
Itegenwaldc,  und  Plantikow.  so  wie  Weiteiihageu  bei  Nangjinl  inne 
hatte.  —  Die  im  Lande  Stargard  sesshaftc  Giilmer  Linie,  welelic  auch 
in  Hinterponnnern  beglltert  war,  erlosch  iu  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jahrb.  —  In  der  Uekernmrk  liatte  sieb  imt  Heniilg  Lebbin,  1538 
BtirgermeiÄter  zu  Strassburg,  ein  Zweig  des  Stumiues  niedergelassen, 
welcher  nicht  nur  das  erwähnte  Wappen  beibehalten,  sondern  auch  die 
pf€sammte  Hand  auf  Gt>lin  liatte.  Derselbe  blnhte  fort  und  zu  ibm  ge- 
hörten die  si*ater  bis  in  neuere  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee  gestan- 
denen Familienglieder»  zu  welchen  unter  anderen  der  1(>.  Juli  1855 
verstoibene  Generahmijor  a.  D.  Carl  Friedrich  Franz  w  Lebbiu  zahlte. 
Ein  V.  L.,  k.  prenss.  Forstmeister  a.  D.  war  noch  1836  Herr  auf  Stan- 
demin,  NaiRu  etc,  im  Kr,  Beigard. 

N,   lY.  A.-L.   JIL  R.    >f>S  o.  W.K         Fr^ihtrr  r.  Le*ifhur,  II.  S,   \t\  ü    III.  S,  300, 

Lebene^g.  ErbJslniL-osterr.  Adelsstand-  Dipl  um  von  1726  fiir 
Jobiinn  Miebael  Lebenegg,  filrstbiscb.  Brixenscher  Hofnitbs-  u.  Lehns- 
Secretair. 

Leber  (Sclnld  quer  und  in  der  unteren  Hälfte  der  Lfinge  nach  ge- 
iheiU,  Bfeldrig:  I,  oben,  in  Schwarz  ein  anfwaebsendes,  aufj^ezäumtes, 
goldenes  Ross;  2,  unten  rechts,  vnn  Schwur/  und  Gt>ld  y;cscbachL  und 
3,  unten  Hnks,  in  Gold  drei  rot  he  Aepfel  an  Htielen),  Ein  im  Anfange 
des  18,  Jabrh.  in  Schlesien  vorgekommenes  Adelsgcsehlecbt,  welches 
zu  Mokrau  unweit  Pless  sass. 

Frrih.    v.    Ledehur^   IL  S,    HJ.   —   Hir*itj*ach^r,   IV,  llti. 

Leber,  Leber»  Edle.  (Scliild  der  Länge  nacli  getheilti  rechts  in 
Gold  auf  grünem  Hoden  ein  Zinnenthurm,  auf  welch eni  eine  link^^ge- 
kehrte  Kuh-  sitzt  und  links  in  Blau  ilrei  nbereinander  stellende  güldene 
Sterne).  Erbbfud,-österr.  Adelsstxind,  Diplom  v,  1 7 SH'ffir  Johann  Leopold 
Leber,  k.  k.  Holagenten  und  von  1778  für  Ferdinand  lieber,  k.k.  Rath, 
Leib  Wundarzt,  Doctor  und  öfTejiti.  Lebier  der  ('hirurgie  und  Anatomie 
an  der  Universität  Wien,  mit  dem  Priidieate :  Edler  v.  —  Letzterer,  in 
der  medicinischen  Literatur  berühmt,  starb  1808. 

M^ff^ita  n.   MühlfrUl^.S^.  yi7  »lud   Krtt-Btt  fi-  3Vi.  —    Fyr^;/,  H,   «fl 

Leberakireher,  Altes,  bayerisches  Adelsgesciilechl,  welches,  an- 
geblich iK)3  aus  Ungarn  vertrielie^K  fHilier  den  Namen  :  Warkber  ftihrte, 
Sprossen  des  Stammes  aus  den  12.  bis  14.  Jabrh,  sind  bekannte 

Lebmaeher,  Edle-    Erbl.-österr,   Adelsstand.     Diplom  von  1780 


—      427      — 

für  Valontiu  Lobmacher,  Doctor  und  Lehrer  der  Gebtirtsbülfe,  mit  dem 
f'rädicate:  Edkr  v. 

Mttjt'ri«  9.  MHkiftld,  Krg.-nil.  8.  :ri&, 

Lebrenx,  Freiherren.  ErbL-ösü^rr.  FVeUicrreiist.Tiid.  DipUmi 
von  1803  für  Michael  Lebreux,  k.  k.  Hauptiiiaim  im  h\L  Regint  Erzh. 
Rudolph. 

Mtg^h  V.  Mühi/«td,  8.  €5. 

Lebzoltern,  auch  Ritter,  Fpeih<*rreu  nud  (Trafen.  I'>bländ.- 
östeiT.  Adels-  Ritter-  FreiiiLTri-ii-  und  Grafriistand.  Adoisrli|>loiij  von 
1630  für  Geor^  LeUzelN^rn.  Doctor  der  Medidii;  Rltlerdiploui  vom 
^9.  Aug.  r71H  fftr  1>.  Cjirl  WoH'^uii^c  von  LebzeUeni,  k.  k.  Ralh  und 
Leibarzt,  in  Ajierkennuni^  st'incr  und  seiner  VonlUeru  Venlii^nste : 
Freiherren rliploine  VfHi  1817  für  Adam  RittcT  v.  L.,  k.  k.  Flofrath  und 
a.  0.  Gesandten  am  k.  portu^isischeii  Hofe,  vom  2tu  Sept.  1?^2<»  für 
Franz  Kitter  v.  L..  k.  k.  Stmits-  und  Cüiifercrr/^rath  und  zwar  niil  der 
Erlaub niss,  in  Fol^^e  Adoption  von  Seilen  seines  Stiehaters,  Egid 
Freih.  v.  Collenbach,  i?eweseneu  k,  k.  iStiiatsrefrrendars,  sich:  Lebzel- 
tern und  Cnlleubach  zu  nennen  und  zu  schreil)en  und  mit  seinem  an^e- 
stammten  Wappen  dasfredi.  v.Collenba<;}ischezu  vejvinigen ;  vom  1 6.  Mfirz 
1842  für  Wilhelm  RiHer  v.  L,.  k,  k-  Fehlniarsih. -Lieutenant  und  vom 
10.  Sept  1854  für  Heinrich  Ritter  v.  L.,  k.  k.  Stadthalterel-Vieeiirä- 
sidenten  in  Siehc'nhür^,'en  u.  Grafendiphiin  von  1823  für  Ludwig  Freih. 
V.  Lehzeltern ,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  ^'owes,  Gesanlten  zu  Rom.;  St.  F*e- 
tersburg  u.  Neapel.  —  Altes,  angesehenes,  österreichisches  Geschlecht, 
aus  welchem  drei  Brüder  Lelwcltcrn  durch  kaiserliches  Diplom  vom 
10.  Mürz  UiOO  die  nohUitatio  nml  amelioratio  armorum  erliielten.  — 
Die  Nachkununenschaft  des  I>,  Georg  v.  I.ehzeltern,  s.  oben,  erlosch  in 
den  dreissiger  Jahren  des  19.  Jahrli.  mit  Matthias  v.  L.,  Bergheamten 
zu  Wieliczka.  Yenvandt  unt  dieser  Linie  war  der  nüliere  Stammvater 
alier  der  jet^.t  noch  blühenden  Linien  des  Stammes:  Cj*rl  WnHVan^ 
Ritter  v.  L,,  s.  ohrn.  Derselbe,  gest.  17.S2.  war  vermiihlt  mit  Anna 
Barbara  Wenidghofer,  verw.  Pfjckh.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Johann 
Leopold  Ritter  V,  L.,  gesL  1776,  Dr,  med.,  k.  k.  Rath  und  Leiharzt, 
emeritirter  Rector  der  Universität  Wien,  verm,  mit  Barhora  Selliers 
de  Moranville,  Derselbe  hatte,  neben  einer  Toclitei\  Elisabeth,  verm.  Frei- 
frau V.  Netii,  vierS^hnei  Carl  Ritter  V.L..  jrehliehen  r757  hei  Schweid- 
nit>:,  k.  k.  Ilauptnmnn:  Jidiann  Neiiomuck  Ritter  v.  L-,  gest.  17t>tl.  k.k. 
Rath  und  Ofticial-Major  im  nicderländ.  Departemente,  verni.  mit  C'iicilie 
^.  Trendel,  welche  sieh  in  zweiter  Ehe  mit  Egid  Freih.  v.  (Jollenhach 
vermählte:  Freih,  Adam,  s.  oben,  geat  1H18,  verm.  mit IsabelhurArnancl 
Conrvilie  und  Leopold  Ritter  V.L.,  gest.  1790,  k.  k.  Generalmajor, 
venu,  mit  Anna  v.  Unrein.  —  Die  Familie  hhdit  jetzt  in  dn  i  IJjiusern : 
J^ehzcltern-Collenhach,  Krilfhches  Haus  nml  Lebzeltern,  letzteres  Daus 
mit  zwei  Aeslen,  einem  iilteren  und  einem  jüngeren.  Das  Haus  L(d)zeL 
tem  ('ollenhach  stammt  von  Johann  Neponinck  Riller  v.  L.,  s.  oben. 
Von  demselben  ents|iross  Franz  Freih.  v.  L. -*'*dlenbach,  geh,  1780, 
k.  k.  pens.  Staats-  und  Conferen/rath  undvnn  diesem  ans  erster  Ehe  mit 
Caroline  Bujanovics  v.  Agg-Tekk:  Freik.  Eduard,  geb.  1812,  k.k 


—     428     — 

Ges.  am  k.  portugis.  Hofe,  verm.  1848  mit  Maria  Grf.  Bierzyiiska,  geb, 
1H29,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  zwei  Siihne  leben:  Alexan- 
der, geb.  1852  und  ¥iclor,  j^eb.  1854.  —  Der  Bruder  des  Freih.  Franz: 
Alfred  Kitter  v.  L.,  geb.  1784,  vermählte  sieb  mit  Magdalena  v.  Ockel, 
gest  1860  und  aus  dieser  Ebe  stammt:  Alexander  Ritter  w  L.,  geb. 
1814,  k.  k.  Oberst  Von  den  beiden  Töcbtern  ist  Theresia  v*  L.,  geb. 
1818,  seit  1841  verm.  mit  dem  Füi'sten  Joseph  Colloredo-Mansfeld, 
k.  k.  Komm,  u,  Major  in  d.  Ä.  —  Das  gräfl.  Haus  ist  mit  dem  Grafen 
Ludwig  —  dem  Sobiie  des  Freih.  Adam,  s.  oben,  —  18.  Jan.  1854  im 
Mannsstamme  erloschen  ii.  es  lebte  in  neuester  Zeit  nur  noch  die  Wittwe, 
Zenalde  Grf.  Laval,  verm.  1832  u.  die  Tochter,  Alexandrine,  geb. 
1827^  Term,  mit  Vicnnite  Jean  Dcs-Cars  in  Frankreich.  —  Das  frei- 
herrliche Haus  Lebüeltern  stammt  von  Leopold  Ritter  v.  L..  s  oben 
und  hat  sich  durch  xwei  Söhne  ciesselben,  Joseph  und  Wilhelm,  in  einen 
ältereu  und  jüngeren  Ast  geschieden.  Joseph  Ritter  v,  L.,  gest.  1836, 
k,  k.  Generalmajor,  war  in  zweiter  Ehe  verm,  mit  Antonie  Schubert, 
aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  en tspro asten :  Freih.  Heinrich,  s.  oben, 
geh,  1810,  verm.  mit  Maria  Beatrix  Freiin  v.  Zois- Edelstein  und  Leo- 
pold Ritter  v.  L-,  geb.  1813,  k.  k.  Oberat.  Beide  haben  den  Manns- 
stamm durch  einen  Sohn  fortgesetzt  —  Freih.  Wilhelm,  s.  oben,  geb. 
1787,  vermählte  sich  mit  Antonie  v,  Hertellenti^  aus  welcher  Ehe  zwei 
Töchter  und  ein  Sohn,  Wilhelm  fll).  welcher  1849  als  k.  k.  Mijor  bei 
Peterward  ein  blieb,  eut-sprossten. 

MfQtrit  ?.  Mühlf^itt,  S.  73  lind  Krg.  Bd.  B.  160,  —  Gaiical.  Tütclieiib.  *tf r  rreib  Hfc»fer, 
ia59,  «4.  i^^^'^22l  in  herftll<ll«ch«r.  w^«^  in  gcneNlngitciht'r  Bexic-buDg  wichtig  luid  lf*ti2.  8.  IA3 
lind  hi.  —  6<'ü«nl.  Tasthenti.  d,  ^rll.   HJiuiier,  l^ü'i.  8.  4HI.  —   Knfschkf,  IW  8.251. 

Leeher.  Altes,  schwäbisches,  nach  Schlesien  gekommenes  Adels- 
geschlecht, welches  im  Fürstenthume  Gels  schon  im  14.  Jahrb.  be- 
kannt war. 

Sinapiut  IL  S»  773.  —  5ifbmacf»*f.  V.  2ftf>. 

Lechky  v.  Kehlaa,  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1819  für  Wenzel  Lechky,  k.  k.  Artillerie-Ilauptmann,  mit  dem  Prädi- 
cate:  y.  Kehlau. 

Mffffrti  V.  Mühlffid,  8.  217, 

Lechner  V.  Lechfeld,  Kitter»  Böhmischer  Rittei'stand.  Diplom  vom 
30.  Octob,  1704   für  Paul  Lechner  v.  Lecbfeld,  FürstL   Sagan'schen  * 
Ober-Amtmann  u,  Cauülei-Direclor. 

MfffirU  e.Müh{f*tft,  Erx.-Bd.  B>  l€9.    ~  Frtf/^.  w.  Udtbur^  II.  S.   \^  und  17. 

Lechner  v,  Lehensberier,  Edle.  Pirbl-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  17111  für  Martin  Lechner,  Niederöstorreichischen  Landschafts- 
Bucbbalter,  mit  dem  Pradicate :  Edler  von  Lebensberg, 

M*Q«ri«  t.   mhiffUi,  8.  218. 

Lechniti  v.  Fridenbnrg,  auch  Ritt«r.  Röhmischer  Adels-  \\. 
Ritterstand.  Adelsdiplom  vom  18.  Febr.  1719  für  Johann  Anton 
Lechniti,  Steuer*Einnehmer  zu  Teschen  und  Ritterdiplom  von  1729 
far  denselben,  mit  dem  Pradicate:  v.  Fridenburg. 

Uffferi*  p-    MuAt/Htf,  Krg.-Bd.  8.   1^3   imd    70.  —  Freih^rt   t.    Lrtithur*  U.   K.  iT. 

Leekow.    Altes,   pommernsches  Adelsgeschlecht,  welches  später 


1 


—     429     — 

auch  nach  Schlesien  kam.  Dasselbe  hatte  bereits  1447  den  gleich- 
namigen Sitz  bei  Rchievelbein  nnd  1536  Cunow  und  Teschenlmch  eben- 
falls bei  Schievelbein  und  1770  Rübenlmgeii  bei  Regen walde  inne.  — 
In  Schlesien  hesass  die  FamiUe  Pfaffendorf  unweit  liaiidshnt  und  1 769 
Gross- Wan gern  bei  Wob  lau.  Ein  v.  Leckow  auf  Plaffendorf  war  mit 
einer  v*  Mustowaka  vermählt^  aus  welcher  Ehe  mehrere  Sühne  ent- 
sprossten,  von  wekhen  der  Eine  zu  Mühlraditz  bei  Lüben  1830  begü- 
tert war.  Den  Stammsitz  Lecko  besass  noch  1806  der  Landrath  und 
Kreisdirector  des  Kr.  Scbievelbein  v.  L..  und  in  neuester  Zeit  war 
Julius  V.  L.,  k.  pr.  Hauptm.  a,  D.,  Herr  auf  Zapplau,  Ferdinand  v.  L., 
k.  pr.  Lieut.  a.  D.,  Herr  auf  Kraschen  im  Kr.  Wartenberg  und  ein  v. 
L.  Herr  auf  Fruschroggen  im  Kr.  Wohlan,  —  Von  den  frUlier  in  der 
k.  pr.  Armee  gestandenen  Sprossen  ist  nocli  zu  nennen:  Jüachim 
Friedrich  v.  Leckow,  welcher  als  k.  pr.  Generalmajor  1774  starb, 

N.Pr.  A.-L,  lU.  S.  2I>9.  —   Freiherr  t.   Le^Ufmr,  1IL  8.   17, 

Le  Clair,  Edle.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  vom  21.  Aug. 
1845  für  Joseph  Le  Clair,  k.  k.  Titular- Major  in  Pension,  mit  dem 
Prädicate :  Edler  v. 

Le  Comte,  ErbL-österr,  Adelsstand,  Diplom  von  1780  für  Joseph 
Le  Comte,  k.  k.  Hauptmann  im  3.  Feld-Artillerie -Regimente. 

V«iffrU  0.  JtÜH/ttd,  Erg. -Ed.  8.  35«3. 

Le  Coq»  Edle,  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Silber 
ein  Schrägrechts  gelegtes  Schweit  mit  goldenem  Griffe  und  links  in 
Blau  di-ei,  2  u.  1,  blaue  Lihen).  Reichsadelsstand.  Diplom  nach  der 
Mitte  des  18.  Jahrb.  für  die  Gebrüder  Le  (Joq,  Stabsofticiere  in  kur- 
aächsischeu  Kriegf?diensten,  mit  dem  Prlidicate :  Edle  v,  —  Ein  ur- 
sprünglich aus  Frankreich  stammendes  Geschlecht,  aus  welchem  im 
18,  Jahrb.  Sprossen  in  die  kursäclis,  Armee  traten  und  zu  hohen  P^hren- 
stellen  gelangtem  —  Eins  der  ehrenvollsten  Blätter  in  der  GeBchichte  der 
kur-  und  k,  Bilchs.  Armee  nimmt  Carl  Christian  Erdmauu  Edler  v.  Lecoq 
ein.  Derselbe,  geb.  1767  zu  Torgau  —  ein  Sohn  des  knrsächs.  Ober- 
sten nnd  Regiments-(  ■ommaudanten  Edlen  v.  Le  Coq  —  stieg  bis  zum 
General-Lieutenant  u.  commandirenden  General  der  k.  sächs.  Armee, 
feierte  noch  sein  50 jähriges  Dienst- Jubiläum  und  starb  auf  einer  zur 
Herstellung  seiner  Gesundheit  unternommenen  Reise  30.  Juni  1830  zu 
Brieg  im  schweizerischen  Canton  Wallis.  Das  auf  seinem  Grabe  errich- 
tete Monument  trügt  die  Inschrift :  Dem  würdigen  Vorbilde,  dem  uu- 
vergesalichen  Führer  Ton  seinen  Waif engeführten  !  —  Zweimal  vermilhlt, 
hat  er  Nachkommen  nicht  hinterlassen ;  der  Stamm  ist  mit  itim  im  Kgr.  ^ 
Sachsen  ausgegangen. 

HAndHchrUtliche  NaUi.  —  T)m  VkierlMid  der  Bftcliieii.     Drendeo,  1940,  I.  Lief.  13.  S.  S7— 
&9.  -   Frtih.  p.  L«d€bur,  II.  S.  \1. 

L©  C^jq  (im  Schilde  drei  Hähne)  Adelsstand  de&  Kg.  Prenssen. 
Diplom  vom  3.  (8)  Dec.  1838  ftlr  Carl  Enid  Gustav  Le  Coq,  k.  pr. 
Geh.  Legations-Rath.  —  Derselbe,  jetzt  wirkL  Geh.-Rath,  hat  den 
Stamm  fortgesetzt. 

Hindsrbrim.  NoUi.  —  Frtiktrr  9^  L^dtbur^  11.  S.  IT. 


^     «0     — 

UeCratx.  EiWaid.-M«rT.  AMflBfcuid.    Di}doai  toh    1799 
Rcnthard  Le  Or»ix,  k.  k.  GreBafier^HwjBliHii  in  lafMiL-Beg. 
FcrdBnmd  t. 


I).  nihMnifci r  Fiühiiiu-  nd  «rtlisd -ösüecr. 
Frabanfi|ilo»e  tob  19.  Jan  1659  fta-  JobuB  Biet- 
nefc  T.  Le4etar.  bmMob  deraefte  1650  dis  boolat  ia  BöloMn  €r> 
k^bn  kitte  nd  7.  A«g.  165S  «ber  4ai  bfikiBisckem  Add  «■%»<!»- 
watm  worioi  wir:  iwi  7.  Dec  1719  Uta*  Aleunderiokm  tob  I^  1.4. 
H.  WidKlii,  Gwt^beatBer  in  Bökaa.  sidi  1713  etiaii|t«B  iBcoiate: 
iMflkfunfjsfifkHi  des  FrakomflliBies  in  Kgr.  Pmaaei  vam 
11.  IUr  1M8  ftr  «e  iilMtfirkf  XackkoBOMi  «es  1794  T€mfir- 
koMsi  k.  }«>nuR.  KiHHMr-Prfisideiiei  la  fibw:  CkrutiaB  Iltiikk 
Erut  T.  Ledcfew.  IMitahngci  Laäe  md G^ifeadEylo«  t«b  l«.A]ig. 
im7  ftr  Ai^MI  OoM»  Ei«c&eit  v.  Ladeiw  jl  d.  O.  WkbeliL. 
Han  der  BemtkUbm  EüiittiMit  aü  Kri4.—iiiii.  FrieEHtz  orfi  Sck&- 
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IS»  mgeBlnkcae  Wakiiiscr  Line.  Pn  Erstem  iker  iXle   fikri- 
iltare  MMirtiiyr,  cfkMckoi  1636. 
1689.  &  fllmiiii.  iMMcuccB  1670. 


r-Ajüt  (13M.  15^1  iDd  mi 
ftiftp  H€rior4  d»  Erktr^rkKan-  md  Eriirykill-AK.  it^Mk» 
LKUsy  kd  der  Hild%i^  m  Berim  am  15.  OcL  1^40  entmen  «wie, 
H^  B  liein  SOdtai.  Find-  oder  Lekikcsiz.  ^Me 
Haip  1.  OStifei  B  akkwke 
ZiU  Rütcffitcr,  «.  vwde  iwk  m  »dem  IlBdrfi  i.  Pr^T 
.  m  Cv-  mä  LipJMd,  m  Sckvedn.  Ewasck -Link im  .  m  W«st* 

Oker-LMBitz  üVesNieiL 
FMk.  T.  Ledekv  wg^ighti  kit.  —  I>«r 
Freik.  lokaiDirtnck  fiUrk  oki 
Laie  des  gyiitf  ■  Fie^L  Alenader  JokiM  erioggk  i« : 
•  ^efcr.  1901  Bü  des  Freik.  Gupw  Heinick.   Die 

1  liaei  dei  <Tt,— f «  »  wefcha  biMuc  S^ubl«  ai  dm  kü^k> 
iLfT.  AfBeeliBfi,  adcacB  1^37  der  Ge> 
T.  L..  L.  "^  ■■iiiiil  dfr  FertHig OrikeriF  Md  der  €^ 
T.  Lu.  IL,  CiiBBiiiliii  der  8.  LBdukiNijidi  «.  A.  liM- 

dB 


—     431     ~ 

Freilierrn  Clirifitiaii  Heinrich  Knist.  s.  oben,  haben  eb*?nso ,  wie  die 
gräfli.  Linie  fortgeblftbl»  Zn  den  Xacli kommen  des  Frdberrn  Cbristiaii 
Heinrich  Ernst  gehören  namentlich;  Leapobl  Freili,  v,  Lcdrbur.  Ehren- 
doctor  der  Pbilosopbie  von  (ler  Universitiit  Leipzig,  k%  \n\  Major  a.  0,, 
Birector  der  Konstkanimer  n.  de»  Museums  \aterl-  Alterthümer,  Mit- 
glied des  Collegii  des  lleroldsamtes  etc, ,  der  \'erfasser  des  bei  Beai*- 
beitung  dieses  Werkes  von  der  Redaction  so  oft  benutzten ,  mit  dem 
grössten  Fleisse  zusammengestellten  u.  besonders  in  Bezng  auf  den  Be- 
sitz der  Familien  höchst  wichtigen  Werkes  ,.Adelslexicon  der  Preussi- 
schcn  Monarchie'^  (s.  Bd»  L  S,  XIIL),  mehrerer,  für  Genealogie  u.  He- 
raldik sehr  werthvollen Abbamliungeii  in  den  „Mürki fachen  For^^chungru"^ 
und  anderer  vorzüglicher,  die  historischen  Hnlfswissenscimftx^n  betref- 
fenden Schriften,  so  wie  der  älteste  Sohn  desselhen,  der  in  der  k.  pr. 
Armee  stehende  Heinrieh  l*Veib.  v.  L,,  welcher  als  grosser  Kenner  unr! 
Freund  der  Heraldik  bekannt  ist.  —  Db^  griiHicbe  Linie  des  Stüniraes 
blflbt  in  der  Nachkonunenschaft  des  1846  verstorbenen  Grafen  An^nst, 
s,  oben.  Ans  der  Ehe  desselben  mit  Tberese  Grf.  v.  Hartig*  gest,  1.H30, 
stammt,  neben  zwei  Töchtern,  Auguste  verm.  Grf.  v,  Schaffgotsch  und 
Eleonore  vei"w,  Grf,  v.  Frankenberg,  ein  S<dm  :  Graf  Adolph,  geb.  1812, 
Majoratsberr  der  Herrschaften  Kosteiibbit  mit  Krzenmsch,  Priesnitz  n. 
Schöberitz.  Yomi,  1638  mit  Jobanna  Grf.  v.  Kostit^,  geb.  18 in,  aus 
welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Caroline,  geh.  1839,  dreiSrdme  ent- 
sprossten:  Johann,  geb.  1842,  Franz,  geb.  1844  n.  Adolph,  geb.  184S. 

fiautif,  l.  H    ine,  —   /,ftiier\  XVL  >\  Ll^U-au  —   AüiHtr^  vqu  UrbtJUMlhofimiein.  H    \»i. 

UK(]  4a,  —  r.  Hchün/Hd,  AdcJs- Sc  hemmt.  T,  S.  'i%i\  —  N.  Fr.  A.-L.  TTI.  N.  'im  «.  "iUl.  —  ^Vr^ 
htrr  9,  d.  Kn^xthtck.  8  1^8  und  89.  -  Deutaclj«  GrAftDli  ü  Geg^nw  II*  8.  Jti  itiia  17.  — 
frrih.  w.  Ltdebur.  II,  8.  IT  nnü  18,  ^  ticiieal.  Tjutih.'tih,  der  itri«  nriiiscf,  1«<!J.  H,  491  u. 
Wi  u.  h(9t«r.  Kaiitilb.  ^n  Dfmntribifu,  S.  W13,  —  Si*ffmachtr>  l.  1S7:  Bin  Lt>iJ«li<orii  ,  West|i.Lt«- 
liMh.  —  MiifJBicrsrhor  Himscjlendet  von  Vn.  —  »,  Mtdmn  ,  lt.  H.  1^%-^  und  llf.  H.  Hn.  - 
^u|»pl  au  Ml«tim.  W.-n.  in.  11:  v.  L.  und  Vt.  ni  Frtih.  t.  L.  —  Turog,  \\.  %M :  v.  U.  Mi*d 
Fff^ih.  ¥.  L.  —  W.-B.  de»  K(et.  H»iim»v,  C.  W  uiiil  8.  »J,  —  Krttscfke  ,  L  »  :^3  «tiid  ö*.  — 
fi.   /fffnft\  harniov,    Aiirl,  T*t>    10. 

Lederar,  anch  Ledei*er-T rattnern,  FreiJierren,  Erbländ,-5slfrr. 
Freiberrn stand,  Diplom  vom  21,  Febr.  nnd  1.  Mai  1778  für  August 
Gottlob  V.  Lederer,  k.  k.  Hofrath  nnd  Geh.  Stiiats-üfHciab  Derselbe, 
geb.  1723  zn  Grosseiihain  in  Sachsen,  wo  der  Vater  desselben  Domai- 
nenadiniaistrator  war.  n.  gest.  17^5,  hatte  lange  als  Ofticial  der  tlaniav 
ligen  iiiedcrlündischen  Hof-C'anzlei,  später  aber  als  Auditeur  bei  fler 
Rech  nun  gsk annner  zu  Brüssel  gedient  u,  war  auch  Secretair  bei  dem 
Friedens-Congresse  zu  Hubertiisburg  gewesen,  worauf  er  3.  Apr  17ti3 
in  den  erbländ.-östem  Adelsstand  versetzt  wurde,  iJerselbe  hatt-e  sich 
1757  mit  Sabina  v.  Trientl  ans  Bolzen,  gest  1796,  vermählt,  aus  wel- 
cher Ehe  siebzehn  Kinder  entsprossten.  Von  den  SOhnen  haben  ffluf 
den  Stamm  fortgesetzt  u.  zwar:  Freib,  PanU  gest.  1845,  k.  k.  GiiberMi' 
alrath  u.  Delegat  zn  Verona,  vemi.  mit  Franzisca  Segala  v.  Konifi^ld, 
gest.  1840;  Freih,  Ignaz,  gest.  1849,  k,  k.  Geh.-Rath,  quiescirter  Frld- 
marschall  etc,  vemi,  mit  Franzisca  v.  Trattnern,  gest.  185(>;  Freiherr 
Joseph,  gest.  1812,  k.  k,  Trnehsess,  Hofrath  und  Stadthauptmann  in 
Wien,  verm,  mit  Antonia  Grf.  Hadik  v,  Futak,  gest.  1827;  Freih.Carl, 
gest  18tK>,  k.  k,  Geh.-Rath,  jubilirter  Staats-  u.  Confprenz-liatb,  und 
gewesener  Gouverneur  der  österr.  National  -  Bnuk ,    Herr  der  Guter 


432     — 


I 


k,  MIadotitü  u.  Roketuitz  in  Mähren,  verm.  mit  Maria  Anna  Freiin 

V.  Wildbiirg;  gest   1^44  u,  Frdh.  Aloys,  gest  1842,  k.  k,  u.  grossherz. 
toscan.  Geiieral-CüTisiil  zu  Ni^w-York,  \erra,  in  erster  P^lie  mit  Josepha 
Donna  de  Landaclie  verry  y  Naval,   gest.  1817  u.  in  zweiter  mit  Maiiai 
Anloniit  Donna  de  Barrere,  vermählt  1822.  —  Von  den  Nachkommeo  [ 
derselben  sind  Mehrere  in  k*  k.  Militair-  und  Staatsdiensten  zu  hohen  l 
Ehrenstellen  gekngt, 

Mffftrl^  e.    Mühlftiih  3-  fiA,  —  Gi^ße»L  Tütch^itL.  d.   rri>ib.   Hsuter,  1849.  8.  243  -4C  itni  ' 
8,  ^64  und  GA. 

Leflereri  Edle.  Erbl. -Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1 788  ftlrj 
Dominik  Lederer»  steierisch -ständigen  Archivar,  wegen  SOjährigerj 
Dienstleistung,  mit  dem  Prüdicate :  Edler  v. 

liOderer  v.  Lichten  fei  d»  ErbL-österr,  Adelsstand.  Diplom  von 
1772  für  Franz  Xaver  Lederer,  k.  k.  firenadier-Hauptm.  im  Regim. 
Markgr.  v,  Baden- Durlach ,  mit  dem  Prüdicate:  v,  Lichtenfeld. 

Ledermayer.    Reichs-Adelsstaud,    Diplom  von  1759  für  Joseph 

Adam  Leder may er, 

Ledermayer,  Edle  t,  Mayernfeld,  Erbländ.-österr.  Adelsstand 
Diplom  von  17D4  für  Johann  Anton  Xaver  Ledermayer,  Urbaramts- 
nnd  Landgerichts-Verwalter,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Mayerofeld. 

Lederwa»ch  v.  Lederberg.  ErhL-iisterr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1718  für  Georg  Ferdinand  Ledermaseh,  k.  k.  Rath  u,  Stadtpfarrer  zu 
Murau,  mit  dem  Prädicate  :  v.  Lederberg. 

Mtfjftri*  r.  Müfft/rUl,  Rric    Bd.  H.  3S6. 

Lediwary.  Ungarisches  Adelsgeschleebt,  ans  welchem  Sprossen 
In  der  k.  pr,  Armee  standen.  Zn  denselben  gehörte  Carl  Friedrich 
jCarl  Ludwig)  v,  Lediwary,  welcher  1798  General-Major  und  Chef 
eines  Husaren-Regiments  wurde,  1799  den  Abschied  nahm  und  1812 
starb.  Der  Vater  und  dar  ältere  Bruder  desselben  dienten  ebenfalls 
in  der  k,  pr.  Armee:  Ersterer  war  aus  k.  k.  Diensten  in  die  k.  pn 
Armee  getreten.  Die  Familie  war  noch  1817  in  Sclilesien  im  Kr,  Pol- 
nisch Warten berg  mit  Langendorf  u.  ilttendorf  begütert. 

FrHhrrr  p,  L^d^ttur,   II-   R.  ill*. 

Ledocbowsky,  Halka  v.  Ledocliow,  (Trafen.  Gaiizischer  Grafen- 
fitand,  Diplom  von  1 800  für  Anton  Ledöchowski,  Starost  von  Haysyn 
etc.  —  Altes,  polnisches  Adelsgescldecht,  entsprossen  ans  dem  schon 
im  10.  Jahrh.  bekannten  Stamme  llalka.  —  Nestor  Halka  wurde  um  die 
Mitte  des  14.  Jahrh.  von  dem  Könige  Casimir  HI.  in  Polen  für  treue 
und  tapfere  Dienste  im  Kriege  gegen  die  Litthauer  mit  der  Herrschaft 
Led6chnw  beliehen.  Derselbe  nannte  sich  spüter  Halka  v.  Led/ichowsky 
und  seine  Nachkommen  führten  nur  den  Beinamen,  —  Urkunden  aus 
dem  16,  Jahrb.  führen  die  Glieder  der  Familie  immer  als  Grafen  auf 
und  in  einer  spateren  Urkunde  von  1623  tritt  Samuel  L.  mit  dem  gräfl. 


—      433      — 

Titel  auf.  Derselbe  hiiiterliess  inehrere  Kinder,  von  wf-lclien  dor  jün- 
gere Sohn,  Stephan,  Castolhm  von  Wolhynicn  wurde.  Von  den  8<>huen 
des  Let/iercn  hinterlii^ss  Franz,  Castclhin  von  Wolhynicn,  unter  mehre- 
ren Kindern,  einen  Sohn :  Adam,  zuerst  Starost  von  Wlodomir  n.  seit 
1748  ehenfalls  CasteUan  von  Wolhyinen.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maxia 
V.  Wierzbowska  cntspross  Franz,  geh.  1728,  verm.  mit  Luise  Orf.  v, 
Dönhoff.  Derselbe  wrnrdo  später  Palati n  von  Czcrniehow,  verliess  aber 
Polen  und  ginj?  nach  Wien,  wo  er  starb.  Von  ihm  st.inimle  der  oben- 
Ijenannte  Graf  Anton,  aus  dessen  Ehe  mit  Julie  Grf.  CMfrowelca,  Rest. 
lH8r>,  Graf  Joseph,  gest.  1859,  k.  poln.  Künmierer,  entspross.  Let^^terer 
vermilhlte  sich  1818  mit  Maria  v.  Zateewska,  geh.  1799,  aus  welcher 
Ehe  vier  S5line  stammen,  die  Grafen:  Mieeislaus,  geh.  1823,  pflpstL 
llansprillat  ii.  Nuntinsin  Neu-Granada,  Julius,  gest.  1859,  Johann,  geh. 
1825  und  Anton,  geh.  183],  k.  k.  Oherlieut.  in  d.  A..  vernu  in  erster 
Ehe  mit  Julie  Grf.  v.  Langothetty,  gest.  1854  imd  in  zweiter  1856 
mit  Isalfella  Freiin  Zesgner  v.  Rpitzenherg.  Aus  der  ersten  Ehe  lehen 
zwei  Ttk'hter  und  aus  der  zweiten,  neben  einer  Toehter,  zwei  Söhne : 
Miecislnus  T!.^  geh.  1858  und  Sigisiiinnd,  ^eh.  18G1.  —  Von  dem  Bni- 
der  des  Grafen  Joseph,  dem  Grafen  Ignaz,  (?eh.  1789,  bis  1831  k.  poln. 
Obersten,  entsprossten  aus  der  Ehe  mit  Tadse  v.  Nalecz-Gorska  zwei 
Sohne:  Gr.  Joseph  (IIJ^  geb.  1822,  Herr  von  Poszyrwincie  und  Gonty- 
Hszki,  verm.  1849  mit  Alexandrint^  v.  Linska,  geb.  1831  und  Gr.  Anton, 
geh.  1823,  k,  k.  Kämm.  u.  Rittm,  in  d.  A.,  verm.  1851  mit  Maria  Grf. 
V.Seilern  n.  Aspang,  gest.  1861.  Beide  Brüder  haben  den  Mannes- 
stamm  fortgesetzt. 

Mtfftrlt  t.  Alühi/fUi,  Krg.  Bd.  S.  20.  —  D^rni.iclip  Oraf.nib.  dfr  Qe««uw.  TTL  S.  Tll  und 
92.  —  Geiicai.  T»irheitb.  d.  |$rJiJ).  Hiiii»er,  IJ»SI.  »,  U'2,  I4ß2.  fl.  492  und  ii3  und  hWlofUrli. 
Hindb.  in  Demtdbtn,  Ü*  501.  —  W.-B.  4.  a««terr.  MoiiÄrch.  IV.  53. 

Ledwinka  v.  Aillersfeld.  ErbL-ctsterr.  Adelsstand.  Diplom  vom 
10.  Juli  1837  für  Maximilian  Ledwiuka,  k.  k.  juhil.  Landruth  in  Prag, 
mit  dem  Prädicatc :  v.  Ädlersfeld. 

Leeb,  Edle.  Erld.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1810  für 
Anton  Leeh,  Magistratsratli  ia  Wien,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

Leeck,  Lieck,  Leiek.  Ein  fnlher  zu  dem  Jilliehschen  Adel  ge- 
hürendes.  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  erloschenes  Adelsge- 
schlecht.  Dionysius  v.  Leeek  starb  1614  als  Aht  zu  Brauweiler  und 
noch  1G2()  sass  die  Familie  zu  Gritteren  unweit  Erkelenz  u.  zu  Eieck 
Ijei  Heinsberg. 

Leefgen  v.  Hoytgen,  Lefken  v*  Rmtken.  Böhmischer  Adels* 
stand.  Diplom  vom  30.  Jan.  M148  für  Hermann  Eeefi^en  v.  Roytgen, 
Regierungscanzier  zu  Keisse  u.  Oheramtsratli  im  HerzogÜium  Schlesien, 
Herrn  auf  Blumentbai  und  Taimeuhs-rg  im  Neisseschcn,  Bngenau  im 
Breslauschen  u.  Peilau  im  Reichenbaehschen.  Derselbe  starb  9.  JuL 
lHtj7.   Der  Stamm  ist  erloschen. 

HeneU  c.   7.  8-  "iHM.  -   Sinapim.  IL  H.  IT3.  -  v.  ffHlhach,  U.  S.  31.  —  Frtih.  t.  ledt^ 
hur.  \\    S.   lii. 

äHuchkf,  t>eiiMc*i.  AikU  t.€x.   V.  28 


-.     434      — 

Lcerodt,  Fieiheneii  m\ä  Grafen  (in  Silber  ein  linksgekebrter, 
doppelt  geschweifter,  gold gekrönter,  scliwarzer  Löwe).  Altes,  nieder- 
rheiniselies  AdelKgesdileclit.  nicht  zu  venvecliselii  mit  der  irihikischen 
freiherrlidieii  Familie  der  Freilicrren  v.  Lconrodt,  LeoTirLid.  welche, 
s.  tleu  hetreffenden  Artikel,  ein  giniz  anderes  Wappen  ftlhren.  Dasselbe, 
auch  Lecnradt  oder  Leeradt  geschrieben,  sass  bereits  1440  /u  Leerodt 
unweit  Gi'iloHkireben .  hatte  im  Ui.  17.  niid  18.  Jahrb.  um  Nieder- 
rbein  aiisebnlicbe  Besitzungen  an  sich  gebracht  und  den  Reichsfrei- 
Iierrii-  und  in  der  Person  des  1717  verstorbenen  Johatm  Arnold  Ed- 
mund V.  L.  Jülicbschtui  und  Bergisclieii  ('anzlcrs,  auch  den  Gratenstand 
eriangt.  Joluiini  Werner  v.  L,  war  1547  UompropM.  zu  Osnabrück  und 
Jobann  Arnold  Freili.  v,  L.  IGüTi  Domherr  zu  ]M finster,  Graf  Jobann 
Arnold  Kfhnnnd  schrieb  sich  nach  der  Besitzung  Winnentbal  bei  Rliein- 
berg :  Leeriidt  (iraf  v,  Winnenthal  und  zu  den  Nachkommen  desselben 
gehörte  Jobann  Arnold  Adrian  Gr.  v.  L,  u.  Winnenihal,  welcher  1  738 
unter  den  DomheiTen  /n  Trier  anfgefiibrt  wurde.  —  Der  Stamm  bbihte 
in  das  lll.Jabrb*  hinein  und  noch  1817  stand  demselben  der  Stammsitz 
Leerodt  zu.  Später  ist  —  die  grüflicbe  Linie  hat  nicht  lange  geblüht  — 
der  Mannsstamm  ausgegangen  und  die  Wittvve  des  letzten  Freiberm  v. 
Leerodt,  Therese  Freifrau  v.  Leerodt,  wurde,  laut  Eingabe  d.d.  Aachen, 
24.  Ang.  1829,  mit  ihren  drei  Tücbtern,  den  Freiinnen  Caroliue^  Amalia 
and  Adelbeitl,  in  die  Freihcrrenclasse  der  preuss.  Uheinprovinz  unter 
Kr,  75  eingetragen. 

(imthe,  U.  K.  1177:  Im  Areiki;!  :  Lfr«nroctt.  —  f.  Ifattittin»  UL  B.  2$^%  uod  Tab«  13,— 
Hcbtnj,  Elom.  Work,  I.  äO  iiod  I>e**«-Jb<'D  nk»derrli<<lii.  \dtl  [I  9,  ItT  — 5f5,  —  FaÄ«*,  I«  S.  »43?. 
—  Ffrih.  r,  Lfdeiiur,  l\,  S,  U«.  -  Siehmacher  IL  (13:  v.  Let-radt,  Rhelnländii«!!.  ^  H«l- 
b«^r«lädi«cher  Stifticatooder  vrtii  U61.  —  DurchiMücht.  Wdt .  IIL  V2&  :  Gr.  v.  L.  —  t.  Me- 
dinff,  H.  S.  33*.  -  Üuppl  EU  8!cfnn.  W,  B.  tll.  l  ;0r  t.  L.  u.  Vr.  24:  rrdb.  v.  L.  —  W.- 
B.  d«r  Pr«iiM.   Klielnpfav.   I.  Tab.  71.  Nr.  141  und  M.  6»  und  fy9, 

Leers  (in  Gold  ein  schwarzer  Querbalken)  Ileicbsadclsstand ,  in 
Kur- Brandenburg  anerkannt.  Anerkennungsdiplom  vom  12.  Febr, 
1B69  für  Michael  v.  Leirs,  Pfalz-Neuburgsclien  Geh.-  und  Kammerrath. 
Der  Stamm  hatte  fortgeldiilit  und  war  noch  1753  im  Rheinlandc  zu 
Leerbacb  unweit  Mtiblbeim  angesesstn. 

HniidscJiriftl.  Noti»,  —  N.   I'r.  A.  L.   V.  8.  303.  -   Ftfih.  v.  Uiitbur ,  tl.  8.   13. 

Leer»  (in  Gold,  unter  einem  blauen,  mit  drei  neben  einander 
stehenden  goldenen  Sternen  belegten  Scliildesliaupte,  zwei  ilber  Kreuz 
gelegte,  gebarnisclite  Beine).  Ileichsatlelsstand.  Diplom  von  l7fH  für 
Johann  Jacob  Leers,  h.  mecklcnb, -schwer.  Finanzrath.  Bei'selbe  wurde 
zu  Yietlübbe  etc.  angesessen  und  erlangte  1821  die  Rechte  des  einge- 
borenen meekleub.  Adels,  Ein  v,  Leers  war  1839  Landrath  n.  Herr 
auf  SchuiifekL 

Frwih.  T.  Lidtbffr,  l\.  8.  19  und    [IL  S,  3tkö.    -   Mi^kLuh,   VV,-B.  Tub,  30,   Nr.  \\l  a.  S,  Ä. 

Leers«  (im  Schilde,  unter  cdnem  mit  drei  Kreuzen  belegten  Schil- 
deahanpte.  dnd  Pfahle).  Ein  fi-tiber  m  dem  geblerjischen  und  rbein- 
lÄndischeji  Adel  zahlendes  Geschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  den 
Familien  v,  Leers,  welches  im  17.  Jahrh.  zu  Telz  im  Jtiliclischen  sass. 

Faknpy  l.  8.  243.    —   Fteih.  u.   Iftiebur,  IT.  .«?,  19. 

Leesen,  auch  Freiherren  (Schild  quer  getbeilt :  oben  in  Roth 
drei.  1  n.  2,  silijerne  Sterne  und  unt*n  in  Blnu  zwei  übereinander  nach 


i 


—     435     — 

der  linken  Seite  scbreitendc.  silUome  Lüweii  mit  aufn^eht  geschlagenem 
Schweife).  FreiljemiHt;ind  des  Horzoglhums  Saelisen -Coburg -Gotha. 
Diph>m  vom  24.  Nov.  ISP»!  für  Auf?ust  Ferdiiuuid  v.  [,eesen,  lieiTri 
der  Rittergüter  Trehen  und  Petemlorf.  so  wie  Uetstlike  und  Wulke 
im  lYaustildter  Kreise  des  Grosslierz,  Posen  und  für  tlie  beiden  Neffen 
desselben,  Wilhelm  v.  Leesen  und  Ferdinand  v.  Leesen.  —  Altes,  böh- 
misches Adelsgesehlecht,  welches  früher  nnch  v.  Lesen,  und  y.  Lehsen 
geschrieheu  wurde,  in  der  katholischen  Linie  im  18,  Jahrb.  in  ßtlhmen 
erlosch,  in  zwei  protestantischen  Linien  aber  in  Holstein,  Sachsen- 
Güthji  und  Posen  etc.  in  den  Nachkonnnen  der  Gebrüder  Albreelit  and 
Matthias  v.  Leesen,  weiche  wegen  des  protestantischen  Glaubensbe- 
kenntnisses L^>76  Böhnifn  verliessen  nnd  sich  in  der  freien  Elbmarsch 
des  Steinburger  Amtes  in  Holstehi  ankauften,  fortbiübt.  In  Anerkennung 
der  lieligionsansichten  der  Familie  zog  König  Christiau  IV.,  welcher 
1*>20  Glüekstadt  an  der  Wbe  erbaute,  die  Familie  an  sein  Hoflager.  — 
Aus  den  sehr  genauen  Stanimreihen  des  GeseJilechts  naigen  hier  nur 
folgende  Angaben  einen  PlatA  finden.  Von  Albreeld  v,  L.  stammten 
die  Söhne:  Hartwig,  gest.  162B  und  Tewes  (Mattliias)  v.  L,,  welche 
durch  ein  am  17.  Mai  1625  ergangenes  Recbtsui-theil  (s,  Sjstenmt. 
Sammlung  der  Verordnutigen  für  die  Ilerzogthümer  Sehloswig  und  H(d- 
stein)  die  Veranlassung  zu  dem  unter  Christian  IV.  vom  Statthalter 
und  Ohcramtsgerichte  emanirten  Gesetze  wurden  r  ^ydass  Halbbrüder- 
Kinder  mit  Vollbilldern,'  wo  Sachseureeljt  gelte,  nicht  succediren : 
welche  Sentenz  namentlich  dadurch  mntivirt  wurde,  dass  die  der  Familie 
V.  Leesen  gehangen,  aus  Böhmen  micgebrachten  Schmucksaehen  und 
Ornamente  nicht  auf  einen  andereji  Stannn  üli ergehen  könnten.  —  Von 
Tewes  V,  L.  entsprossten:  Jasper  |I)  in  Sommerland.  geb.  1629  iind 
Aibrecht  in  Broekdorf,  s.  unten.  Ein  Soim  Jasper*»:  Thies  (Matthias)!, 
geb.  I(>li9,  erbante  1710  sein  Haus  und  seinen  Hof  in  Elskop,  Der- 
selbe war  mit  G  es  che  Wich  mann  vermidilt  und  aus  dieser  Ehe  stau  nute 
Thies  11,  g€di.  1704  u.  gest.  1770  zu  El??kop,  verm.  mit  Margaretha  v. 
Leesen,  aus  wiieber  Elie  vier  Söhne :  Johann.  Jnsper  II,  Thies  HL  und 
Albert  stammten,  v(m  welchen  die  letzteren  drei  den  .Mannsstamm  fort- 
setzten. Von  Jasper  IL  geb.  1741  zu  Hohenfelde  n.  gest.  IHiR,  stammte 
Jasper  III,  geb.  1783  und  gest.  1820  und  von  diesem  CarL  in  Hamburg 
lebend  und  Jasper  IV,  welchem  in  Schweden  bedeutender  GrnndbesitSE 
zusteht.  ~  Thies  HL  s.  oben,  geb.  1743  zu  P'Jskap  und  gest.  1811, 
vermählte  sich  1769  mit  Angelira  v.  Etten  und  aus  dieser  Ehe  eul- 
spross  Thies  IV,  Derselbe,  geb.  1772  u,  gest.  1847,  verm.  mit  Tbcodora 
Schwenck,  ieitete,  durch  hohe  geistige  Begabung  ausgezeichnet,  1800 
das  Landkriegscommissariat  unter  dem  Statthalter  von  Schleswig-IIol- 
stein.  dem  Landgrafen  Carl  von  Hessen,  übern tdini  dann  das  Syndicat 
des  adeligen  Klosters  Itzehoe,  wurde  1842  Staatsrath  und  war  Herr 
auf  Lee^cnshöhc  bei  Itzehoe  und  Catharinenhof  auf  Femern.  Von 
Alberts  (geb.  1745  u,  gest.  1820,  des  vierten  Sohnes  des  Thies  II)  drei 
Söhnen  pflanzte  uurTMesV,  durch  drei  Söhne:  Christian,  Carlu.  Ludwig 
den  Stamm  fort.  —  Von  dem  Staatsrathe  Thies  IV,  stammen  drei 
Söhne : Wilhelm, AugustFerdinandu.  Adolph.  Wilhelm,  v.L,,  geb.  1796, 

28* 


—     436     — 

lfl4^  mit  Hinterlassung  dreier  Sohne:  August,  geb.  1832. 
in  k.  mss.  Cinldiensten,  WilliPlm.  tr«di.  IHBti  n.  Nicolaus  Ferdinand, 
geb.  1H38  s.  unten*  August  Ferdinand  v,  L.  s^eb.  1804,  verm.  mit 
Cacilie  Mackepraug,  wurde  HeiT  iler  vilterliclien  Besitziinf^en  Leesens- 
hölie  und  Catluiririenhof  und  erwiU'lt  sicli  bei  d^r  Krlieliung  der  Herzog- 
thünier  Schleswig  und  Holstein  durch  die  Yertlieiditrunf?  der  Insel 
Fernern  von  1848  bis  1850  ge^eu  die  Invasion  der  I>änen  einen 
sehr  verdienten  Namen,  SpiUei\  von  nielirjiihri^'en  Reisen,  besonders 
nach  Asien  und  Africa,  mit  werthvollen  Samtnlnn^en  zurtickgekehrt. 
Hess  er  sich  in  Gotha  nieder,  wo  Herzog  Hrnst  II.  ilui  persCnilich 
auszeichnete  uiui  ihm  mit  seinen  Neffen  den  Freiherrnstaud  ert heilte 
und  König  Wilhelm  I.  v.  Prenssen  ihn  zum  Johaunilt-r- Kitter  erhob. 
Nach  VerUusserung  seiner  Besitzungin  auf  Fehmern  rrwarh  er  die  oben 
genannten  vier  Rittergüter  im  Fosenschen  und  errichtete  aus  denselben 
für  seine  beiden  Neffen,  die  Friiherren  Wilhelm  und  Nicolnus  Ferdi- 
nand und  deren  Nachkommen  ilurch  fideicomnnssarische  Verfügung 
zwei  Majorate:  Freiherr  Wilhelm,  M^oratsherr  der  Uonnnien  Treben 
und  Petersdorf,  vermählte  sicli  1861  mit  Chira  v.  GritfiFendorff  und 
Freiherr  Nicolaus  Ferdinand.  Herr  der  DoniiJvien  UetsL'hke  und  Wulke, 
18t)2  mit  Louise  Freiin  v.  Werthern  n.  d.  IL  Wiche,  <nner  Enkelin 
der  Ober-Hofineisterin  J,  M.  der  Königin  v.  Sachsen,  der  Frau  Mini- 
sterin Freifrau  v.  Werthern.  —  Adolph  v.  L.,  geb.  1805,  dritter  Sohn 
desThies  1\\  lebt  in  Ilanduirg.  —  Ueber  die  Nachkonunenschaft  des 
Alhrecht  v.  Leesen  in  Brockdorf  —  zweiten  Sohnes  des  Tewes  v,  L., 
3.  oben  —  liegen  folgende  Angaben  vor.  Albrecht  gest.  1652,  hinter- 
Hess  zwei  Söhne :  Peter  L  und  Carsten,  welche  Beide  den  Stamm  fort- 
setzten. Peter  L  geb.  1650  u.  gest  172S,  hatte  drei  Söhne:  Peter  IL 
geb.  1677  u.  gest,  1684,  Johann,  geb.  ICTl)  und  Jacob,  geb,  1680, 
von  welchen  nur  Johann  den  ^lannsstanvm  fortsetzte,  da  von  ihm  Peter 
in,  stammte.  Jolmnn  und  Peter  III.  waren  Marschhanptleute  und 
thaten  sich  durch  ihre  unermüdliche  Thiitigkeit  und  tVon  günstigen  Er- 
folg derselben  für  die  Comnmnen  in  so  hohem  Grade  hervor,  dass  es 
von  Ersterem  hiess:  er  sei  in  der  Wilstermarsch  aliniächtig  und  dabei 
ein  gerechter  Mann^  Letzterer  aber^  gest.  1723,  verm.  mit  EUbe  v, 
Leesen,  geat.  1689,  wird  noch  jetzt,  nach  Verlauf  eines  Jahrhunderts, 
als  ein  ehr-  und  achtbarer,  gestrenger  Herr  genannt.  —  Carsten  v.  L. 
in  Brockdorf  vermahlte  sich  1670  mit  Gesche  v.  Leesen,  aus  welcher 
Ehe  Johann  auf  Uodorf,  geb.  1672  u.  gest.  1738,  verm.  1705  mit 
Margai*etha  v.  Leesen,  gest.  1730,  stannnte.  Von  flen  drei  Söhnen 
desselben  :  Jasper  V.,  geb.  1710  u.  gest.  1720,  Johann  U,  geb.  1718  u. 
Hans,  geb.  1721,  setzte  nur  Johann  11.  den  Stamm  fort.  Von  demsel- 
ben entspross  Jasper  VI,  geb.  1745,  u.  gest.  1805,  von  diesem 
Johann  III.  geb.  1799  u.  gest.  1850  und  von  Letzterem  stammen  zwei 
Söhne:  Peter  IV,  geb.  1828  und  Johann  III,  geb.  1830.  -^  Mag  der 
alte,  edle  Stamm,  webjher  auch  für  genealogische  Forschungen  ein 
reges  Interesse  hat,  bis  in  die  spflteste  Zeit  glücklich  fortblühen.  — 
Eine  der  vorstehenden  Angaben  gieht  ilhrigens  der  Kedaction  (lelegen- 
heit,  eine  frühere  Angabe  zu  berichtigen.    Es  wurde  nftmlich  Bd.  IIL 


—     4?t7      — 

S.  618  venimtliet,  dass  das  alte,  thüringisclie  und  voigfländiscbr  Ädols- 
gescblecht  \\  nraefpjidorff,  Gräffendorf,  ausgegangcm  sni.  Dem  ist  aber 
nicht  SQ :  der  Stamm  ist,  me  sicli  uns  einer  hier  angeführten  Vermah- 
lung ergiebt.  dauernd  forti^esetzt  worden  und  es  lelit  in  Gotha  der 
Vater  der  erwähnten  ('hira  Freifrau  v.  Leesen,  der  Hauptmann  August 
V.  G. ,  geh,  180B.  nehst  zwei  Söhnen,  Carl  Otto,  geh.  1S41  und  Max 
Hugo,  geb.  1845,  so  wie  der  iillere  Tlnider  de*?8elben  ,  Ludwig  v.  G., 
geb.  180h  welcher  Nacbkomineii  nielit  haL  Beide  sind  Sohne  von  Gott- 
hled  Ludwig  v.  G.,  geb.  17r>ß,  Enk(4  von  Ludwig  v,  G.  u,  Urenkel  von 
Adam  Heinrich  v.G.  —  Das  Gut  Merditerstedt  hatte  Wolf  Conrad  v,  G. 
.1652  von  der  Familie  v.  Reekrodt  gekauft  u.  erst  1838  verkauften  das- 
selbe die  Bni der  Ludwig  u.  August  an  den  regierenden  Herzog  von  Gotha, 

I  Legat ,  Legate.   Altes  ,  magdehurgisclies  u.  anbalt'sches  Adelsge- 

schlecht, welches  aus  Frankreich  stammen  und  früher  den  Namen  Le- 
Brax  geführt  bähen  soll.  Dasselbe  hesass  bereits  1 383  Lehngtlter  zu 
AschersJeheu,  kommt  im  Itl,  Jahrb.  mobrfach  in  Lebubriefeu  der  Gra- 
fen V.  Rheinstcin  vor.  war  schon  1533  zu  Stassfurth  begntert,  brachte 
spater  in  der  Umgegend  mehrere  Güter  an  sich  u.  erwarb  auch  in  der 
zweiten  Hidfte  des  18.  u.  iin  Anfange  des  19.  Jahrh.  noch  Grundbesitz 
in  Schlesien  und  Pommern.  —  Erhard  \\  Legat  auf  Roschwätz  im  An- 
balt'scben  lebte  in  der  ersten  Hiilfte  des  Iß,  Jahrb.  u,  der  Sohn  des- 
selheu,  Hans  auf  Ilberskiedt,  ebenfalls  im  Ajdialtsclien ,  liess  sich  mit 
seiner  Hausfrau,  einer  v.  Schiaden,  zuerst  in  Stassfurtb  nieder  u,  wurde 
daselbst  erster  Pl;inner  und  Aelter-Vater  Erhard's  H.  u.  Hartwigs  v.  L. 
Erhard  H.,  Herr  auf  Eisberg,  gest  1705,  k.  schwed.  Kittmeister  und 
pninoer  zu  Stassfurtb.  hinterliess  einen  Sohn,  Hartwig  Lebrecht»  welcher 
k.  pr.  Oherst  war.  Von  Hartwig  y,  L.  stammte  Erhard  Vollrath  v.  L., 
gest.  1713  als  Präsident  des  Puiths  zu  Stassfurth  u.  Amtshauptmann  zu 
Wettin  u.  von  diesem  entsprosst^u  die  SObne :  Hart\\ig  Ludolph,  k.  pr. 
Landratb  u,  Erhard  Lehrecht,  k.  pr.  Capitain.  Der  Stamm  blühte  fort 
u,  von  den  Sprossen  desselben  standen  Mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee. 
Zu  diesen  gehörten  unter  Anderen:  August  Christiau  Heinrich  v*  L*, 
welcher  1805  als  Generalmajor  pensionirt  wurde  und  1816  starb  und 
August  Chiißtian  Friedrich  v.  Legat,  gest.  17.  Dec.  1852  als  General- 
üeutenant  u.  Director  des  Militair- Waisenhauses  zu  Potsdam,  —  Ein 
V,  L.  stand  1837  tm  k.  pr.  Staatsdienste  ab  Oberforstmeister  hei  der 
Regierung  zu  Danzig. 

tJauh*.  T,  M.  H7T  und  7»,  ~-  Zt^Uer^  XV  T.  S.  t330<^d2.  —  9.  Btkr,  9.  1694.  —  N.  Pr. 
A.-L.  III.  8.  'HO.  —  Frtih.  9.  Udibttr,  U.  8.19  und  H\*  S.  300.  —  Sithmaeh^r,  V.  ZusaU, 
21.  -  r.   Mf^dinff,  1.  «.  :ilT  und  Ift. 

Legendorf-MjE:ow8ki  (in  Roth  ein  schr^grechts  gestellter,  goldener 
Baumstamm,  oben  und  unten  abgehauen,  mit  fünf  gestürnmelten  Ast- 
enden an  den  Seiten:  Stamm  Ostrzew).  Altes,  preussisches  Ritterge- 
schlecbt,  welches  früher  zu  Mgowo  und  Rybiniec  unweit  Culm  sass  und 
sich  später  auch  Lehndorf  nannte .  s.  den  betrotfenden  Artikel.  —  Jo- 
hann V.  L.-M.  war  1435  Landrichter  von  Culm  und  Jacob  um  dieselbe 
Zeit  Castcllan  von  Elbing,  Fabian  1477  Woiwode  von  Pommerellen  u. 
Paul,  gest.  1467,  Bischof  von  Ermland. 

FrMiherr  i,  Ltdebur,   11    S.  ly. 


—     4H8     — 

Leger.  RpichsüdelsstaniL  Diplom  \ ob  1742  fUr  Johann  Christoph 
David  Leger,  k.  k.  Oberstwachtmeister, 

Le^rnd  v.  EdeUVld,  Erhltlnd.-östcrr,  Adelsstand.  Diplom  von 
178H  für  Thaddftt US  IJirnhurd  Le^^rad,  k.  k,  Hauptmann  des  Warasdi- 
ner-Kreuzer-Iufiint.-Reff.  nnd  für  den  Bnider  desselben»  Johann  Franz 
L.,  Zoll-lnspector  m  Mahrhnrpt  in  Steiermark,  mit  dem  Prjldirato: 
V.  EdclfehL  —  Der  Stamm  hat  fort  geblüht  lu  in  neuester  Zeit  war  Riii* 
mund  Legi'ad  Edler  v.  Edelfeld  k.  k.  Hauptmann. 

Mägfrifi  tf   Afüf'tft^id,  Krg -Hd-  S.  ^h*'..  —  Mliit.-8rlitmjit.  des  Omilerr.  Kafitrth. 

Le^raii  v.  tJrrtiieiifeld,  Rittrr  niid  Edle.  Er14flnd.-t'>sterr.  Ritter- 
stand. Diplom  von  17t)9  für  Michael  Legran.  k,  k.  Kamm  erdien  cTt 
mit  dem  Pradicater  Edler  v,  Granenfeld. 

Meytrlt  e.   Mühtfrld.  8,   Vl^, 

Le^rand  d'Augreaii.  Erbk-österr.  Adelsstand,  Diplom  von  1 789 
für  Albert  Joseph  Lmhvig  Legnind,  k.  k.  Hauptmann  hii  Inf. -Regim. 
Graf  Murray  de  Mclgum.  mit  dem  Prädicate:  v,  d'Angreau. 

M^yerie  v.   MühifHtl,  Erg.-Bd.  8.  S5^". 

Legret,  Legrette.  Altes,  französisches,  nacli  Pretisscn  gekomme- 
nes Adeisgeschleclit.  Carl  v.  Legrettc,  welcher  sich  auch  L'nigrette 
schrieb,  starb  1727  al*i  markgr.  brandenh^-schwedtsclK  OherforstmeistiT 
zu  Schwedt.  Von  den  Nacldtoinmen  desselben  standen  dnJ  Sprossen: 
Carl  Ludwig,  Friedrieli  Ludwig  nnd  Carl  Friedrich  v.  L.,  nach  der 
Mitte  des  18.  Jahrli.  in  der  k.  pr.  Arnicc  im  Lifant.'RegiuL  v.  Sass. 

Fieih.    0.    Lfdebur,  11-  fi,  VJ  u.  '20. 

Lelie,  V,  der  Leüe  (im  Schilde  zwischen  Zwei  ober  Kreuz  gelegten 
Sensenkliugen  eine  Plützc)  [WeissfisehJ.  Ein  zn  dem  Adel  im  Königr. 
Preusscn  zählendes  (ieschleeht ,  ans  welchem  mehrere  Familiengheder 
in  die  k.  pr.  Armee  traten.  Otto  Heinrich  Ludwig  v.  d.  L.,  pens.  Major 
starb  1841,  dex  Soliu  desselben,  Adolph,  Lieutenant,  1845  u.  ein  ande- 
rer, Adolph  V,  d.  L.,  Hanptjnaiiu,  1848.  Später  diente  noch  ein  Lieu- 
tenant V.  d.  L.  in  der  Armee. 

W,  Pt.  A.'L.  IJI.  «.  210.  —  Freiherr   v.  Lt-defrur,  II.  «.  10, 

Lehmann,  Freiherren  (Scliild  der  Lunge  nach  getlieilt  :  reclits  in 
Silber  ein  au  die  Theilnngsliuic  angeschlossener,  halber,  schwanjer  Ad- 
ler u.  links  in  Roth  drei  Idaue  Querbalken).  Reichsfreiherrnstand.  Di- 
plom im  kurpflüziseheu  Reiclisvirariate  vom  1  7.  Juli  1790  für  Franz 
Ludwig  Gottfried  Lehmann,  landgrüti.  hesson-darmstädtsehen  w.  Geh.- 
Rath  u.  Staatsminister.  Derselbe,  stammend  aus  einer  altadeligen  Fa- 
milie dieses  Namens,  welche  früher  ihren  Wolmsitz  in  der  Schweiz  und 
später  im  Herzogthnme  Pfalz-Zweibrücken  gehabt  hatte,  erhielt  bei  Er- 
langung des  Freihcrrnslandes  die  Anerkennung  des  alten  Adels  seiner 
FamiUe.  Aus  seiner  Ehe  mit  Anna  Sihjlla  v.  Goll  entspross:  Dr,  Jo- 
hann Matthaeus  Freih.  v.  Lehmann,  geb.  1778  u.  gesL  1853,  grossh, 
hess-  w.  Geh.-Rath  u.  Oher-Cousistorial-Präiiident ,  verm.  mit  Caroline 
Wilhelmine  Freiin  v.  Malapert-Nenfville,  gest.  1829,  aus  welcher  Ehe, 
neben  einer  Tochter.  Freiin  Elisabeth,  geb.  1821,  fünf  Söhne  stammen, 
die  Freiherren:  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1810,  k.  k.  Hauptmann;  Carl 


Pliilipp  Eberhard,  gel),  1812,  ßjosf^h.  liosi^.  HaiiiTtuianii ;  Willioliii  Au- 
gust, geb.  1814,  grossh,  hc¥;s.  KammtTherr  \md  Hofgerichts-Rath;  Gu- 
stav Adolpli,  geb.  1815,  grossiL  liess.  Kiiiinru^rborr  u,  Hegioniiigi^-Ratb 
«.Robert  Fraiiü,  gek  181«,  grossb.  bess,  Oberförster. 

tloMPAl    TR*c[nMb.  il    ffi'lb,  Urins. T.  tÄfiS.    S.    2&y  mul  5».   IHIÄ,  8,    iTi  und   ISST,  S,  419. 

Lelunnnii«  Ritter.  Erbl^östem  Ritt  erstund.  Diiilom  vom  15.  Äug» 
1842  für  Caspar  LelinianiK  k.  k.  i^ons.  Ilnfnitb  des  Hoflvriegsratljs. 

HJindjtchriaL  Nolix. 

Leliniaini  (Scbibl  qiur  getbcilt:  oben  in  Blau  ein  aufwaoliscndcr, 
goldener  Löwe  ii.  nnteii  in  Silljer  ;iwei  scbriigi'eclite,  schwarze  Balken). 
Reiebsadelsstand.  Diplom  von  iri5B  für  Peter  Lelunanii,  für  seine  treu 
geleisteten  Dienste  u.  Bestütignngsdiplom  vom  3n.  Juli  1703  f(lr  den 
Naclikoininen  desselben ,  Cbristian  Theodor  T^ebmann.  Die  Familie 
wurde  im  Keussiscben,  in  Kursacbsen  nnd  j^pflter  ancb  in  Meklonburg, 
Pommern,  Westpreuj^seu  tmd  im  Posenseben  angesessen.  Dieselbe  siiss 
zu  Cubn  bei  Gera  u.  1703  m  UMU  unweit  Wei^iÄenfels,  so  vfie  17H6 
zu  Selpin  u,  Xenhoff  im  Meklenburgiseben,  welche  Güter  damals  Adam 
Ferdinand  v.  Lebmann  besass.  In  F'ommern  waren  Alt-  und  Neu -Dö- 
beritz, Nenbof  mnl  Leberscblag  unweit  Kegeuwalde  u.  in  Westpreusseii 
Lissau  bei  Sehlochau  u.  Podrusen  bei  Flatow  in  der  Hand  der  Familie 
u.  in  neuester  Zeit  war  im  Grossb,  Posen  Hellmuth  v.  Lebmaiin  Herr 
auf  Oleszno  im  Kr.  Scbubin  u.  Ernst  v.  L.  Herr  auf  Wyrza  im  Kreise 
Wirsitz. 

r.    iJffltiiiCh,  rr    .S.  )2,  —   FrMherr  9.  Led^tmr,  U.  S.  'i\'t  u.   111.  H<  AOO.  —  t.  Mräing,  lU. 

LehDiann  (in  Silber  auf  grönem  Boden  ein  belaubter  Eichbaum), 
AdeLsstiind  des  Kgr.  Prenssen.  Diplom  vom  1«.  Jan.  1701  für  Franz 
Heinnch  Lebnjann.  Gutsbesitzer. 

9,  Uiifhur,  JI.  fi.  2fl  w.  in.  8.  .mt  —  W,-B.  d.  IVeuai.  MimiiTtJi.  llt,  »2. 

LeliiDanii,  Edle.  Erbländ. -  fisterr.  Adelsstand.  Diplom  von  1780 
für  Joseph  Lehmann ,  ersten  Administrations-Officier  bei  der  Baneal- 
Administration  zu  Laibaeh.  mit  dem  Prüdicate :  Edler  v. 

Mffferie  t.   Mühl/tid.  »,Zl?, 

Iieliuiann  (ni  Blau  ein  nach  rechts  gekelirter,  streitender  Löwe). 
Reiebsadelsstand.  Diplom  vom  L  Juni  1792  für Friedricb  Adolph  Leh^ 
nmnn,  kui*sficlis,  Fi'lhnrieb. 

UjiinlscNriftl,  üi>iH. 

LehDiann«  Ein  früher  zu  dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  gehörendes 
Adelsgescblecht,  zu  welchem  Jobann  tieorg  v.  Lcbmanu  geborte,  welcher 
1745  k.  pr.  Generalmajor  wurde  u,  1750  als  Chef  eines  Garnisou-Re- 
giments  nnd  Commandant  von  Cosel  starb.  Derselbe  war  aus  dem  An- 
haltschen  gebürtig, 

N.   Pr.  A,-L.   nr.  S    'lux  —   Fifthnr  t.   Ledetur,  II.  tu.  2i>. 

Lehmann  v,  Lindigau.  Nach  Frciherni  v,  Ledebur  Adelsstand 
des  KönigT,  Sachsen.  Diplom  für  den  Besitzer  des  Rittergutes  Nieder- 
Neudof  bei  Rothenlmrg  in  der  Ober- Lausitz  Lehnmnn  mit  dem  PrMi- 


—     440     — 

eate:  v.  Liiidiguu.   —  Die  dfT  Heiluctioii  vorliegenden  Angaben  llbef ' 
aiclisiscbe  Erhebungen  erwähnen  diese  Familie  nicht. 

Lehiidorff»     Grafen    (Stanimwappen:    in    Silber    zwischen    zwei  ^ 
schwarzen  Adlersiltigeln  ein  rot  bor,  senkrecht  stehender,  oben  uiui  an 
den  Seiten  mehrfach  gtastetiT  Corallenzwcig).    Reichs^rafcnstand ,  in 
Kurbrandenbnrg  anerkannt  u,  Grafenstand  des  Kgr.  Prcussen.    Reichs- 
[Trafendiplom  vom  10.  Aug.  lf>8r>  für  Aliasvenis  v,  Lehndorf  a,  dem  H, 
Steinort  (im  Kr.  Angerburg),  Oberburggnif  in  Preussen  und  kurbrau- 
denb.  Generallientenant;  Anerkennunfisdiplom  vom  30.  Sept.  1687  filr 
Denselben  w,   Grnfendiploni  vom  :i  .Jtm.   1791  für  vMelchior  tierliard] 
Leopold  V.  Leiindorf  a.  d.  IL  Stawken .  Herrn  auf  Stiiwken,  Maxkeim  1 
etc.  —  Altes,  in  früher  Zeit  ^föuL  auch  Legendorff.  s.  den  bctreffeiideil j 
Artikel  1  S.  437  —  u.  Lehendorf  genanntes  Adelsgeschlecht,  welches  inj 
den  ältesten  Zeiten  in  Ungarn  bekannt  war  u.  durch  die  deutschen  Or- 
densritter nach  Lieliand  o.  Prensi^en  kam.  —  Ueber  den  Ursprang  der  \ 
Familie  finden  sieh  verschiedene  Angaben.    Einige  leiten  dieselbe  aus 
Sachsen,  Andere  aus  0 esterreich  u.  noch  Andere  aus  Braunschweig  her,  \ 
wo  ein  Pfarrdorf  dieses  Namens  im   Kreisgericlite  Betmar  des  Wolfen- 
bütteischen  Districts  liegt.  —  Otto  v.  Legendorf  kommt  bereits   1205] 
als  Zeuge  in  einer  Urknnde  des  Klosters  Dobrilugk  vor  u.  in  Preusseuj 
war  die  Familie  schon  im  15.  Jahrb.  bekannt.  Paul  v.  Legendorff  starb  1 
als  Bischof  von  Knuhind;  Fabian  v.  Lelirolorff  war  von   157ß  — 1583] 
Oberhurggraf  in  PreusseiL     Iterselbc  wurde  durch  seine  drei  Enkel  J 
Caspar,  Fabian  IL  u,  Melchior,  der  Stammvater  der  spilteren  u.  jetxi-' 
gen  Lehadorffe.    Die  Nachkoni iiieuschaft  des  Letzteren  rrlosch  u.  jetzt 
Mühen  nur  noch  die  Nachkommen  der  beiden  erstereo  Brader,  Caspar 
n.  Fabian  iL    Christoph  v,  Tj.  konmitlß02  als  fürstL  ardniltscher  Rath 
vor;  Johann  v.  L.  war  U>45  kurbrandenb.  (reli.-Ratb  u.  Friedrich  Wil- 
helm V.  L.  167ß  kurbrandenb.  General-Major.  —  Die  Familie   kam  in 
Ostprenssen,   wo  nucli  t-in  Sitz  nnvveit  Königsberg  den  Namen  Manien 
führt,  ÄU  ansehnliclieu  Grundbesitz   u.  Glieder  derselben  gelaugten,  wie 
erwähnt,  mx  hohen  Kbreustellen.  —  Die  StamuuTihe  der  jetzigen  Gra- 
fen V.  LehndorlTist  folgende:  Sebastiuu  v.  L.  a.  d,  iL  Steinort:  Judith 
V.  Kannacher;  —  Meinhard  v.  L.:  Elisabeth  Freiin  v.  Eulenburg;  — 
Ähasverus,  erster  Reichsgraf  v.  L.,  gest.  1694  :  dritte  Gemahlin :  Maria 
Eleonore  Grf.  v.  Donhoff,  gest.  1724;  —  Ernst  Ahasverus,  gest.  r727, 
k.  pr.  Oberst  n.  Amishauiitmann  zu  Memel:  Maria  Luise  v.  Wallenrodt, 
gest  1775;  —  Ernst  Ahasverus  Heinrich,  gest.  nach  IHOH,  Landhof- 
meister des  Kgr.  Prrussen:   zweite  Gemahlin:  Amalie  CaroÜnc  Grätiu 
V.  Schmettan.  geb.  17.51  ;  —  Carl  Ludwig  Christian  Friedrich,  gestorb. 
1B54,  k.  pr.  GeneralUeut.  a.  1).  und  Landhofmeister:  Pauline  Grf.  \\ 
Schlippenbach,  geb.  1805:  —  Carl  Meinhard,  geb.  IB26,   Herr   auf 
Steinort.  jetziges  Haupt  des  gn\^.  Hauses,  k.  preuss.  Legationsrath  zur 
Dispos.,  verm.  1852  mit  Anna  Grf.  v.  Hahn  a,  d.  H,  Basedow,  geboren 
1830,  ans  welcher  Ehe ,   neben   einer  Tochter,  Anna,  geb.  1853,  ein 
Sohn  stammt:  Carl  Meinhard  Heinrich,  geb.  18f>0.    Die  Iteiden  Brüder 
des  Grafen  Carl  Meinhard  sind,  neben  zwei  Schwestern,  PauUne  verra. 


—     441     — 

Grf.  V,  Dönhoff,  geb.  1825  und  Magdalenc  verm,  (trf.  v.  Borckc-Star- 
gardt,  geb.  1B2B,  Graf  Ilciiirkh.  geb.  1829,  Herr  auf  Warglitten  und 
Lanxkrim  im  Kr.  Fiscliliausen  Ostpreussens,  k*  pr.  Rittm,  u.  fr raf  Ge- 
org, gdK  18S3,  HoiT  mü  naselliorst  in  der  Mittel-Mark,  venn.  1855 
nnl  Clara  Grf.  v.  Kahieiii,  geb.  1830,  aus  wek-her  Ehe  zwei  Töchter 
stammcTi.  —  Was  die  Stamrnreihe  des  1791  in  den  preuss,  Grafenstand 
erhobenen  Grafen  Meleliior  Gebliard  Leopold ,  s.  oben  .  anlangt ,  so  ist 
dieselbe  folgende:  T.ndwig  \\  Lcliiidorff:  Catbarina  \\  d.  Alben;  — CnrI 
Ludwig,  Herr  auf  Statzei],  Ludwigswalde  etc..  gest.  1745:  Maria  KHsu- 
beth  v;  Brattehitsch ,  »est.  1780  ;  —  Graf  Melchior  Gebhard  Leopold, 
geh,  1735,  Herr  auf  Maxkeinu  Bändels  u.  Sü^t^ea .  k.  pr.  llauptniatiu 
a,  D. :  Albcrtine  riiarlotte  Auguste  v.  Tettau,  geb.  17B0.  ^  Naehkoni- 
men  aus  dieser  Ehe  sind  fdcht  bekannt  und  so  ist  diese  Linie  wohl  mit 
Letztgenanntem  wieder  ausgegangen, 

Gfn*  LfhHflorfttiHfi  iic-,  S.  13.  —  fJattht,  U.  8.  6H  uiid  15.  —  i)^^«fiijiiin,  S.56S  ««d 
Nr.  V8,  —  AV*^*(,  Hf-uear.  tUjKlhiicr^  \1U^  11  8,  ?fH.  -  Siebfnkutn ,  {.  8  210  und  Jt.  — 
JoGobi.  1^)0,  tr.  R.  '^62  und  63.  ~  AMgcm.  Oenc&J.  u.  Aumt^li.  IH34.  t.  8.  642  Q.  l:i  --  N. 
Pr.  A,-L,  V.  .'<,  m^  und  4.  —  lyciit-^rhi'  QrflfitiüiÄtner  der  (iigenw.  LI  S.  1«— 80.  —Fr^ih^rr 
9.  L€d«bur^  n,  20  tmd  21,  —  OeoosL  TjusHipiiIj,  d,  urfl.  Hauü,  Ij^63.  *«.  493  u,  94.  u,  LUior. 
Tftirb«ah.  fi)  OciQsolb'in.  ö,  50\  —  5i>6wf*<fA*r.  (iL  lüö:  v,  LptidortT.  l*r<?ü^ii*cJi.  —  t.  Me- 
ding,  Uh  K.  sm  ti.  s&:  v.  h.  mul  Or.  v,  L.  —  Snppt.  acii  Si«tam.  W^-B.  VL  VJ  :  Or,  v.  L.— 
Tt/ro/,  I,  8.  24'i:  (tr.  v.  L  -  W,-U.  d,  ereii».  Monarch.  1.6«:  nnch  <i<fm  Ofplum.  v.  lü^Q 
HiHl  iTtn. 

Lehner^  Altes  ÖJslcrreicbisehes  Adelsgeseklecht,  aus  welchem  Meo- 
laus  Lehner  urkundlich  1441)  u.  1454  vorkommt.  (Ijclstojib  Lelnier 
erhielt  durch  kaiserliches  lH[dom  vom  3.  Mai  1560  die  Bestjitii/unK 
seines  althergebrachten  Adels  und  eine  Verbessern ng  seines  Wappens, 
sowie-  Simon  Lebner  vom  Er^cherxoge  Matthias  durch  niphnii  d,  d. 
lansprng,  4.  November  1590  eine  abermalige  Wappenvirbes^i.' rnng 
und  einige  Landesförstlicho  Lehen  an  der  Wischa  und  bei  Manns- 
wert. Matthias  Lebner  mm  Freisitz  Kettenhof  a.  d.  Schwecbat 
wurde  1024  unter  die  niederOsterreichischen  neuen  Hitterstands-Ge- 
Bcldecliter  aufgenommen.  Von  seinen  Söhnen  aus  der  Elie  mit  Catba- 
rina Straub  verkanfte  Jolmnn  Jacob  nm  1042  den  Kettenhof,  wanderte 
der  R^digion  wegen  aus  und  Hess  sieb  in  llamhorg  nieder.  Der  Sohn 
desselben,  F*eter  Clemens  v.  Lehner,  k.  diln.  OberstUeutenant,  ^tarb 
1716  in  Ilambnrg, 

Wis-^f/riU.  V.  H.  4JH>. 

Leimer  (Schild  gevicrt:  1  und  4  mit  rotbem  Sebildeshaupte,  in 
welchem  ein  atj  den  Seiten  eingebogenem,  silbernes  Kreuz  schwebt,  in 
B!au  auf  grünem  IJreihüge!  eine  zum  Fluge  nach  der  rechten  Seite  ge- 
schickte, weisse  Taube  und  2  n.  3  in  Schwarz  ein  schräglinker  goldener 
Balken  mit  einem  nacli  links  und  oben  springenden,  blauen  Fuduie). 
Kurpfälz.  AdelsstaniL  Dij^lom  vom  4.  Mai  1789  fftr  Joi^eph  Michael 
Lebner,  kurpfälz.  Pflegs-Commissar  KU  Velburg.  Derselbe,  geh,  1755 
u.  aus  einer  Familie  stammend,  welche  schon  1040  einen  kaiserL 
Wappenbrief  erhalten  hatte,  wurde  als  k.  bayer.  fpiiescirlcr  Landes- 
directions-Hath  in  Aniberg  in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  ein- 
getragen. 

e.   t^ang,  S.  4i7.  —  W.-B.  fita  T<ÖTii;^r'irh  Bayern,  VT.  «I2. 

Lehnritter,   Ritter.      Erbländisch-östeiTeich.  Ritterstaud.      Di- 


—      442      -^ 

plom  von  1793  für  Johann  IMur  Lt*liJiriltei\  R»jIi mischen  Gubernial* 
Secretair. 

Lelirbach,  Grafen,  (Srlülrl  Vf»n  Ilolli  lu  Sill)er  qner  potlit'iU,  ohne 
Dilti).  Ri'iolif^nifi'nstuiKL  IU|i1<hii  vom  (>.Juni  1781  fiir  Ludwig  Conrad 
V,  Lelirhtiflh  k,  k,  Kürniii .  (irli.-Katli  und  k.  k.  Coninii^sor  bei  der  all- 
genicineti  llf^iclisversaniiiilnu;^  zu  liepnisburtr.  —  iVltes,  hessisches 
Adelsgescldeclit,  widchf^s  früher  Lawerbach  und  Lr»rbach  geschrieheu 
wurde  und  durch  den  Ersitz  des  Stanimgutes  Leiirhnch  unweit  Hom- 
burg zu  der  reielisunmitteUjaren  Ritterschaft  des  frilnkisrlien  Cantons 
KhoD-Werra  li^tdirirte  und  norli  im  (irossli.  Hessen  begütert  ist»  Der 
iUteste  I/Chnsbrief,  wrhdien  die  Fnniilie  besitzt,  ist  von  1121,  —  Ein 
Enkel  Ruineebts  v.  u.  zu  Lelirhmdi,  Melrliior.  lebte  sehon  zu  AusjLran^e 
des  12.  daliriL  S|>{lter.  Hl  14,  war  lleiiiricb  Reinkanl  Fürstin  Hesseu- 
Damistodt.  Rtitb  und  llofnnirsuba!!  und  ein  v.  u.  zu  Lebrbach  1627 
FürRtl.  Hess.  Kammerpräsident  zu  Blarburg.  Conrad  riinstoi>h  v.  L., 
dessen  Wappen  Estor  beschreibt,  kommt  um  1727  als  Lanrleomthur  zu 
Koi»fenbur|^f  um!  ein  Sprosse  des  Stammes  um  dieselbe  Zeit  als  Filrstk 
Hessen-lhirmstadt.  Kamuierjuidior,  Oberstlieuteuaut  iler  Garde  und 
Ober-Vorsteljer  der  lideliü'en  Stifte  in  Hessen  vor.  --  Das  von  Fahne 
unter  dem  Namen:  Leerharb  aufgeführte  alte  hergiseke  Ritterj^e- 
scldecbt,  welches  sieb  nach  einem  gleiclinami,L'en  Ritterjirute  bei  Rens- 
herg  nannte  und  im  Rergisctien  selion  vor  einrni  Jahrb.  erloschen  ist, 
führte  ebenfalls  das  oben  angegebene  Wappen  und  war  also  wohl  eines 
Stammes  mit  der  hier  in  Rede  stehenden  Fanulie.  —  Eine  bekannt 
gewordene  Stammreün^  des  Gesebleclds,  aus  weklier  sich  jedocli  die 
Abstamnmug  der  uiden  erwäliuten  Grafen  llsdipp  uud  Hugo  nicht  er- 
gicbt,  ist  folgende  :  Jlelebinr  Freili.  v.  Lcbrbaeb  :  Donate  v.  Lautter :  — 
Reinhold  Adolph:  Anna  Maria  Freiin  v,  Amelunxen:  —  Melchior 
Albrecbt:  Anna  Callmrina  Freiin  Harstall  v.  Dieldorf;  —  Graf  Carl 
Wilhelm;  Maria  Catbarina  Elisabeth  Freiin  v.  Kötschau ;  —  Damian 
Hugo  Philipp  Anton,  gest.  181.5,  Comthur  etc.  —  In  neuester  Zeit 
wurde  von  der  Familie  nur  auf^efidirt :  Graf  Ihi^iy,  geb.  18.31  — ^  Sohn 
des  1857  verstorbenen  Grafen  Philipp,  grosslu  liess.  pens.  Kriegs-Mi* 
nisters  u.  Ober-Hofmarscballs  aus  zweiter  Ehe  mit  Ernestine  v.  Herff,  gest. 
1833  —  grossh.  hcss.  HoQunker  u*  Post-Practicant  zu  Offenbach  a,M, 

Oauht.  I.  S,  1178  uritl  TO,  —  Fchnnnat,  S,  12?.  —  u.  HttUnUin,  U.  ß.  179—84.  ^  E*tor^ 
8.  45.  -  Biidtrtnann,  C(.iit.»n  aiiö.i Wirrn,  Tuti.  Va— Ä7,  —  N.  <ien»«l.  H*ndb.  1777  8.  120S 
-2S  und  1775,  S.  131  tiud  3-\  —  Mfff^rlff  f,  Mühl/Hd,  S.  24.  -  Fahne,  L  S,  2^3-  DutiHrh« 
Grftrrnh.  d  Gcgeuw.  Ot.  8.  'ITA  un«l  'ii.  —  Freiherr  0.  L^dvbHr.U.S.  31. -- ÜPtie«!.  Handl». 
d.  «rafl.  Hius.  1SC;>.  ö  1^4  <i.  Ijhlor,  Hacidh.  tu  Di>m4rdbet),  M.  4A2  —  ^iVAMacÄ^r,  I,  ISÖt : 
V.  Lprb»ch,  Huiulseh.  —  W^.Mffi,  he^nUch,  W.^H,  Tab  U.  —  p.  Ü^tfiHjf,  t.  S,  3 US  und  ti>.  - 
Süppt,  tu  SkLm  w.u.  l\\  17:    ^\  L,  -  T»/rf'f:  L  rii  F.   H.   v.  L.  uud  79;  Gr   v.  L. 

Lehsten,  Lelisten-Din^elstiidt.  Stammwappen;  in  Silberein  in 
die  Höbe  gericbteter,  scliwel>ender,  scbwarzer  Sehuk-Leisten  zwischen 
zwei  schwarzen  AdlersHiigehi  und  Lehsten-Dingeistädt:  Schild  durch 
einen  goldenen  Stab  der  [^ango  nach  und  in  der  reckten  Hälfte  durch 
einen  dergleickeu  ijuer  getkeilt,  dreifeldrig,  mit  das  Stamm vvappen  zei- 
gendem Mittelscbilde.  1,  rechts  oben,  in  Blau  drei,  1  u.  2,  goldene 
Eickehi;   2,  reckts  unten»  in  Rotk   ein  grüner  Eichenzweig  mit  zwei 


I 


—     448      — 

Eicheln  nDd  zwei  BÜHtern  und  3,  linke  Schildes hä Ifti? :  in  Silher  drei 
rotlie  Sparren  und  unter  jedem  eine  rothe  Rose:  v.  Dingelstädt).  Altes 
meckleiihurgisches  Atlelsgeschleclit,  welches  fnilicr  aiidi  Leisten  nnd 
Leesten  n.  Leest  gej^chrieben  wurde  nnd  aus  welehein  Bernhard  Leisten 
urkundlich  schon  12i>fi  vnrkonimt^'Dnssellie  untersehrieh  1523  di<^ Union 
der  uieeklenh.  Rittersehaft.  siiss  Ijereits  12i^8  zn  Leisten  im  Amte  Phm 
mifl  zn  Göttin  im  Amte  Güstro^v  nnd  erwurb  spfiter  Wardow,  Kohcrow 
ebenfalls  im  Güstrowschen  nnd  viele  andere  Güter,  Clans  v.  Lebst en 
zeugte  1541)  in  einer  Urkunde  der  Stadt  Güstrow;  \on  Cliristoph  IL  v, 
Lehsten  auf  Wardow  stammte  riiristoph  IIL  auf  Kreuzlin  im  Rnppin- 
sclicu  und  der  Solni  des  Letzteren,  Christo jdi  lY.  wurde  kurbrandenh. 
Geh.-Rath;  Hans  Fried nch  v.  L.  starb  1B77  als  G.  mecklenb. -schwer. 
Landrath  und  der  S<>hu  dessellien,  Georg  Heinrieh  v.  L.  lii9B  als  G. 
nieeklenb.  erster  Hofmarschali  nnd  Geh.-Ilath;  Friedrich  v.  L.  \Tar  zu 
Ende  des  17.  Jahrb.  li.mecklenb.  Canülei-Director  etc.  —  Um  letztere 
Zeit  war  die  Familie  auch  nacJi  Dänemark  gektrmmen.  Der  Stamm 
blühte  in  Mecklenburg  fort  nnd  war  noch  nach  Anfange  des  19.  Jahrb. 
zu  Lunow  im  Amte  Gnoien,  zu  Wredeubagen  lHn2  etc.  angesessen.  — 
L.  A.  V.  Lehsten.  knrbessiseher  GeneraUMajor ,  t>eerbte  1807  seinen 
Oheim,  den  k.  pr.  Obersten  a.  1).  Levin  August  v.  Dingelstildt,  Herrn 
auf  T^essendorf  nnd  Alt-Tschan  bei  Freistadt  in  Srhlesien.  den  TiCtzNui 
seines  Stammes  und  verband  mit  seinem  Namen  und  Wappen  den 
Namen  und  das  Wappen  seines  Erblassers,  s.  Bd.  TL.  S.  502,  —  l>as 
erwühute  Gut  Lessendorf  nnd  Alt-Tschan  (AntheiU  besass  in  der  neue- 
sten Zeit  der  Sohn  des  Generals  w  L.-D:  Carl  August  v.  T-ehsten-f)in- 
gelstädt  und  Willy  v.  Lehsten  war  IleiT  auf  Neu-Tschau.  so  wir-  auf 
Alt-Zsehau,  AntbeiL 

mtrael,  S  ROO.  -  p,  Pritihu^r.  Nf.  ^ß.  —  OuuU,  I.  «.  117?*.  -  Zer/^-r.  3t Vt.  8.  VAiX 
und  ».  —  9,B«hr,  tt.  U.  8.  16^7.  -  N.  Vt.  A*-l..  lU.  S.  211.  —  Li*ch.  Uxkund,  der  F(HNil. 
f.  M»U»bn.  It-  S,  1>3.  —  Frt'ih,  r.  LMebui ,  II.  8,  l'l  Miid  IIT.  8.  »tXI,  —  StebtTtucfter.  V. 
IM.  -  V.  We^pf)alfH,  moiiuin.  hivd.  IV.  Tjib.  18.  Nr,  ei.  —  ».  Medififf,  K  S.  »19.  —  Lo«ic> 
Ovar  adel.  Pamil.  i  Dmnroark,  I,  8.  2il  und  TäU.  ÄS,  Nr.  41.  —  Mi'kkMibiirg.  W.-B,  T»b,  30 
Hr.  IJO  uüd  fi.  3  und  27,  —  .Schle«.  WVB.  Nr.  4U  :  v,  L.  oiid  Nr.  4^.1:  Fn'ni,  v  LiLinen- 
Dingf^latidt. 

Lehwald.  Altes,  zu  dem  Adel  im  Kgr.  Preussen  zählendes  Ge- 
schlecht, welches  früher  Lewaldt  und  im  Ifi,  Jahrb.  noeli  Lawalde  ge- 
schrieben wurde,  zuerst  in  der  Niederhxusit/  nnd  im  Brandeii!»nrgisehen 
u.  später  auch  in  Schlesien.  Ptmmu^ni  u.  Tiamentlicli  in  Ost-  und  West- 
preussen  begütert  wurde  n.  aus  welchem  mehrere  Sprossen  m  bolien 
Ehreustellen  gelangten.  Die  Familie  süss  schon  1518  zu  Eiebholz  l^ci 
Luckau.  zu  Ilerxberg  bei  Liibben,  zu  Kleiii-Rietz  bei  ßeeskow  und  zu 
Storkow  bei  Cottbus.  —  Was  den  Besitz  in  Westpreussen  anlangt,  so 
haben  mehrere  dortige  Familien  ihrem  Namen  den  Namen:  Lebwald 
vorgesetzt,  so  die  von  Lehwald-Jezierski,  v.  Lehwald-Gnrski  und  v. 
Lehwald-Powalski  und  es  können  daher  bei  dem  Güter- Nachweise  Ver- 
wechselungen leicht  vorkommen,  —  Haus  v.  Lewahlt.  geb.  1685  in 
Preusscu,  starb  17*j8  als  k.  pr.  Genera!-Fe!dmarscball  ohne  männüebe 
Nachkommen  und  Wenceslans  Christoph  v.  L,.  geb.  1717  —  ein  Sohn 
des  gewesenen  k.  pr.  Hauptmanns  bei  den  Grand-Monsquetairs  nnd 
Herrn  der  Ublickschen  Güter  bei  Johannsburg  in  Ostpreussen  v.  L.  — 


—     444     — 

stall)  1788  als  k.  pr.  pens.  Gei>eraOieiitenaut.  Derselbe,  dreimal  ver- 
niülilt,  hatte  Dur  ans  erster  Elio  rnit  einer  v.  ZeppeUn  ans  dem  Meck- 
ktTiburfiischen  oinon  Snhn  und  zwei  Töchter.  —  Nocli  In  neuer  Zät 
Ijütte  Carl  v.  LeliwakL  i?est.  als  k.  pr.  Major  a,  1»,.  die  Güter  Ober- 
und  Mittel-Zeckltiu  und  Niedcr-Zyrus  im  Kr,  Froyst^idt  iu  Scblesien  im 
Besitze  iiud  die  verw,  Frau  v.  Lebwald  war  Herrin  auf  Blumen  im  Kr, 
Moliniagen. 

H,   Pr.   A  -L,   Ml    R.  an   mui  21«,   —  Fr*ihtrt   r,  LnUhur,  tl.  ».  21  »i.  n  u,    UL  8.  SOü. 
^   Sfhle*    W.B.   Nr.  <Ü4. 

Lt^hzeti.  Adekst-aud  des  Kfrr.  Hannover.  Diplom  vom  1 5.  OctoK 
1827  vom  KoruKe  Georg  lY.  in  Gi'ossbritxinuirn  u.  l!auuov(»r  ftlr  Fräu- 
lein Joliauoii  (Iura  Louise  Lebzen  iuis  Hannover  in  Loudou,  mit  dem 
[Yildicate:  Frei-Fraeulein. 

Leibelfin^,  ßmfen,  s.  Lenblfiug,  Grafen. 

Leiben,  Leiden.  Alf^s,  niederösterr,  Adelsgeschlecbt,  welches  Jen 
Nameu  Lei  du,  Leiben,  vor  Alters  Leiden,  von  einem  lanj^e  verftillciten 
Schlosse,  mit  ^larktdeeken  und  Herrschaft  am  Waidenbach,  später  mit 
der  HerrschaCt  \Veidenef,fg  vereiui|<t>  im  13,  u.  14.  Jahrb.  fühtie  und 
zu  den  Henen  Standes- Geschlechtern  gehörte.  Heinrich  v.  Leidn 
kommt  1226,  Friederich  u.  Wiccard  12.58  u.  Rngenis  oder  Roger 
1270  vor.  Der  Stamm  blühte  fort,  erlosch  abi^r  um  die  Mitte  des 
14.  Jahrb.  mit  Friedrich  v.  Leibu.  Das  Veste  Haus  Leibn  erbte  von 
Letzterem,  dem  mötterlichen  Oheime,  Ulrich  v.  Sunnberg,  welcher 
dasselbe  1357  verkaufte. 

I\'i4^^rm,  V.K,  ^Ül   und  A2. 

Leiberieh.   Erbl.-österr.  Adelsstand.    Diplom  von  178*i  für  Georg 
'^  Wilhelm  Leiberich,  k.  k.  Oberstlieutenant  und  für  den   Neffen,  Carl 

Mack,  k.  k.  Hanptmami. 

Lei  binger  v.  Bunden  tbal,  an  eh  Ritter,    Erblrtod.-dslerr,  Ritter- 

*  *  und  Adelsstand.    Uitterdiplom  von  181H  für  t\trl  Leibiuger,  k.  k,  Ge- 
I  neralmajor  und  Dri*^'adier.  mit  dem  rrüdicate:  w  Biiodeuthal  und  Adcls- 

diplom  von  1819  für  Franz  Leibinger,  k,  k,  Oberst  Lieutenant,  ebenfalls 
>  mit  deju  Prädicater  v.  Bundenthal. 

♦  M^fffrl«  p,   MÜM/(fUi,  8,  126  uml  Krir  -Bd.  S.  .I^fi. 

^  Leibniz,  Leibnitz^  Preiberr*    (Schild  geviert:  1  und  4  ein  rechts- 

I  gekehrter  Löwe  und  2  n,  3  ©in  schrüglinks  gelegter,  oben  und  unten 

[  abgehauener,  an  iler  rechten  Seite  zweimal,  an  der  linken  eiiunal  ge- 

asteter Baumstamm).     Reichsfreiberrnsland.     Diplom    von    1711    für 

I  Gottfried  Wilhelm  v.  Leibniz,  km-brannschw.  Ifineburg.  Geh.-JustiKratb 
«  und  Uistonograph,  bei  Gelegenheit  der  22.  Dec.  1711  erfolgten  Krö- 
nung des  K,  Carl  VL  unter  Ernennung  zum  k,  k,  Reicbshofratbe.  — 
Gottfried  Wilhebu  Leibniz,  der  bernhmteste  Sohn  Leipzigs,  wurde 
2L  Juni  HUr>  geboren  und  starb  zu  Hannover  14,  Nov.  1716  als 
kurbraunschw,  iQneb.  Geb.-Justizrath,  k.  pr,  Geh.-Rath,  k,  k,  Reichs- 

II  hofrath,  k.  inias.  Geh,  Justizrath  etc.    Derselbe  war  ein  Sohn  des  Pro- 


] 


—     445     " 

fessors  der  Moral  an  der  Universität  Leipzig  M.  Fi"ie<lnc1i  Leibmz  ^m 
der  Efae  mit  Cutharina  Schmuckiii.  Der  Namen  der  Fairiilie  liiidot  sicii 
sehr  versciiie den  ^escliriebeii  vor:  Gotttrieil  Wilhelm  I.i'ibniz  schriili 
sich  von  li\(yH  an  Leibnüz,  spilter  aber  Leiimiz  und  laUniiiÄch  Leib- 
nitius.  —  Ein  üitbeil  ilher  ihn  als  rintn  di-r  gritssten  rndebrieij  und 
über  seine  Wirlisamkeit  für  das  weite  Reich  drr  Wissenscliaftcii  gehiirt 
nicht  in  dieses  Werk:  in  demselben  hi  mir  noeh  Folgende«  anznfüliren : 
Das  Adels-  nnd  spiitere  Freiberrn  -  Pradicat  hat  Leibniz  nur  selten 
seinem  Namen  vorf^esetzt.  Ueber  die  Erliebung  in  den  Adelsstand 
fehlen  znverbissii^e  Nachrichten,  rmbrauer,  der  neueste  Biofrriijdi  des 
grossen  Mannes,  giebt  an,  dass  Leibniz  1(193  seinem  Namen  das  Adels* 
prftdicat  vorgesetzt  habe  nnd  vtrmolht't.  tlass  derselbe  zwei  .fahre 
vorher  v^m  dem  naclnn;di<ieu  K,  Joseph  T,  webdier  bekanntlich  1GH9 
die  ungarische  und  bald  darauf  die  rfmdsche  Königskronr  erhalten 
hatte,  geadelt  worden  sei,  doch  wurden  ilamals  wohl  die  Reirbsadel- 
stands- Diplome  nnr  vom  K.  Leopold  1.  nnterzeichnet.  —  Was  noch  d:is 
^Vappen  anlangt,  so  führt  Ziviler  an,  dtiss  sieh  Leibniz,  diss^ni  (iross- 
vaters  Bruiler,  Panl  v,  I^eilinitz,  kais,  Hniiiitmann  auf  der  W'indischen 
Grunze  in  Ungarn,  vom  K.  Rudolph  IL,  wegen  seiner  Tapferkeit  im 
Felde,  mit  einem  besonderen  Wappen  beliidien  wonlen  war.  üich  dieses 
Wappens  nachniah  gleichfalls  beständig  bedient  habe,  doch  ist  aber 
das^selbe  weiteres  nicht  angeführt. 

SUdUr,  XVI    H.  1S1T-&3.  —  v.   thUhacft,  JI  8    34.   -   FtHhtiT  r,  Ltdthur,  H,  8-2».  - 

Df.   f\  F,  A.  Nobbs,   Dinretit,   Naliiüi,    (i.    ti.   L  H,   ü^  LfibniK,    Lipv,    Cd«,  Jiil.  a.   IM«  iu 

Qytrui.  NicotftH.  pl«»  cel^br.  I  mli  |$#i)Jiiior  Anuftbe  unil  Abtiilduug  des  Wftpppiiii-  —  Kneichk*^ 
III,  H.  aSR— 90. 

LeibuiiZt  Lpipnitz,  s.  Leubnitz, 

Leibolts^,  LeupaldSf  Altes,  Hessisches  Adelsgesehlecht,  welches 
1440  zum  Fnldoisehen  Lehnshofe  gehürte.  WahrselKdidieh  eid^proäs 
aus  diesem  Geschlechte  Berthold  L,  um  1270  Fürst  zu  Fulda. 

9.  Eati*tii'iA,  L  im  Verieichii,  der  Knliiacb.  u.  Hiiucbüft'.  —  SiihanHUt,  S.   ISt.    -   r.  Me- 
dinjf,  L  9.  Md  und  32ü. 

Leiden,  CTrafen,  s.  Leiden,  Grafen, 

Lei«ies*d*irffer  v.  Neu  wall,  Edle,  Erblünd.-rister  reich.  Adelsstand. 
Diplom  von  1817  ftSr  Marens  LeidesdorHer,  Grosshändler  iu  Wien^  mit 
dem  PHbUcater  Edle  v.  NeuwalL 

Mefferle  r,    Uü Alfeld,  S,  'J\S, 

Leileraberii:  v.  n,  zu  rjöilei-sberg,  Freiheei'eii  v.  CrrieiifelB.  Erb- 

lilmi-österr.  Freiherrenstand.  Diplom  von  1745  iiir  Anton  I^naz  v. 
Leilersberg,  k.  k,  Oberstlieutenant  nnd  Coramandanten  zu  Petrinia, 
mit  dem  Prüdicatc:  v,  u,  zu  Leilersberg,  Freih.  v.  Grienfels. 

Mfifttt^'v.   HÜhiMd,  Erg.  rvd.  K  U, 

Leiller.  Erbländ,- österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1^1^  für 
Franz  Anton  Leiller,  k,  k*  Mauthamt^-Gegenschreiber  zti  Pontaffek 

Ahiftilt!  F.   Mühtffid,  ErK-Bd,  «.  3V? 

Leimbaeh,  Leymbacb.  Altes,  frünkisclies  Adelsgesehleclit,  welches 
auch  zn  dein  Fnldaistdien  Lehnshofe  geh(irte  u.  Werner  uml  Lmlwig  v, 
Leyrabach  lebten  1332,    Godefridus  de  Leimbaeh  war  zu  Anfange  des 


I 


—     446     — 


iri.  Jiihrh.  Domherr  zu  Wftrzburg  und  Hans  w  Leirabadi  1493  Land- 
lientiucistcr  im  rierzogtluime  Coburg.  Spiltere  Sprossen  des  Stammes 
sind  nicht  bekannt. 


M 


tionn,  Coburg,  Clirunik,  T.  H.  4>U.  —    Schannttt.  H. 

Leinaeh.    Altes,  frätikiscbf^s  Adelsgescbloclit,  welcbos  dem  reich»- 
unmittelbaren  Hittereanton  Rlion-Werra  linverleibt  war  und  längst 
losclien  ist. 

ßi^^ermann,  Cant .  llhon-W<»rra.  T«l».  40S.  -   Snletr,  8.  219.  3Jl,  UüS  ntia  229. 

Leindenlieinib.  Bidimischcr  AdolasUnd.  Diplom  vom  29,  April 
1702  für  Friedrich  Albreelit  v.  Lindenbeim. 

Leineck.  Altes ^  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  zu  dem 
ReiehS'Ritter-Cantan  Gebflrg  gehiVrte  und  1 1>60  mit  Urban  Caspar  v, 
Leineck  erloschen  ist. 

».  Uaiiifein,  lU.  8.  äH!)  t^6.  —  ßirUermaHft,  Ü^utoa  Geburt,  T«b.  .ttiS  itnit  ^4,  ~  5ai- 
ffr,  S.  444.  —  St^ftmacAer,  I.  I»>8i  Leineck«  Frfinkiifh.  —  r.  Mtdins.  IT.  8.  334  und  3Ä.  — 
»uppt.  eil  8Ji4im.  W.-B.  VII.  37. 

Leiner,  Ritter*  Erbländ.-östorr.  Ritterstand.  Diplom  vom  17.  Mai 
1784  für  Johann  Joseph  v.  Leiner,  k.  k.  Guberniah^ath  in  Böhmen  und 
stilndigen  Deputirten.  Derselbe  war  als  k.  k.  Hath  und  Ober-Steuer- 
amt8-Diri  ctor  yA  Prag  22,  Dec.  I7<i3,  nach  anderen  Angaben  1774, 
in  den  erbland.-osterr.  Adelsstand  mit  dcmPrädicate:  Edler  v.  erhoben 
worden.  —  Der  Stamm  bat  fort  geblüht  und  in  neuester  Zeit  standen  in 
der  k.  k.  Armee:  Adolidi,  Carl  und  Emanuel  Ritter  v.  Leiner. 

Megerl«  f.  MüAt/elii.  Erg.  Bd.  H.  170  uud  3&7»  —  KnetcMf,  Ul.  R.  390  und  291,  —  Mi- 
lih  gcliemftt.  d&B  OcüLerr.    KAb^rttim. 

Leiningen,  Fii raten  und  Grafen.  —  Eins  der  ältesten  deutschen 
Dynastengeschlechter,  dessen  Trspriing  sich  in  sehr  früher  Zeit  des 
Mittelalters  verhert  und  welches  den  Namen  von  dem  Schlosse  Alt- 
Leiningen  im  Westerreicbe  führt.  Die  ältesten  näher  bekannten 
Sprossen  desselben  sind  Bischöfe:  Emeridi  w;ir  von  1065  —  77  Bischof 
zu  Augsburg.  Siegfried  von  1127  — 1142  zu  Speier,  llozelin  von  IIBO 
^ — 31  zu  Würzburg  und  Embrieh  von  1131^ — i7  ebendaselbst^  Mit 
dem  Graten  Friedrieh  I.  erlosch  1220  der  Mannsstamm  der  alten  Grafen 
V.  Leiningen.  —  Die  neueren  firafen  v.  i^einingen  stanmien  aus  denn 
weiblichen  Stamme  der  alten  Grafen  v.  Leiningen.  Friedrichs  L  Schwe- 
sti'i",  Luccade,  war  die  Gemahlin  Simons  IL  (trafen  v.  Saarbrücken  und 
binterliess  drei  Sölme,  von  welchen  der  Aeltere,  Simon  III,  den  1380 
wieder  erloschenen  Stamm  der  Grafen  v.  Saarbrücken  fortsetzte,  der 
Jüngste  aber.  Friedrich,  welcher  sich^  nach  dem  von  ihm  erbauten 
Schlosse  Ilardenbnrg,  Hardenbnrg  nannte,  folgte  seinem  Oheime,  dem 
letzten  Grafen  v,  Leiningen,  Friedneb  L^  in  den  leiningenschen  Gütern, 
nahm  den  Namen  Leiuingen  an  uud  wurde  der  Stifter  des  neueren 
graflichen  Hauses  Leiningen,  oder  Leiningen- Hardenburg,  welches 
durc!i  seinen  älteren  Sohn,  Simon,  zu  dem  Besitze  der  Grafschaft  Dabo 
oder  Dachsbiirg  in  den  Vogeseu  gelangte.  Letzterer  vermählte  sich 
nämlich  1223  mit  Gertrud,  einer  Tochter  des  letzten  Grafen  v.  Dachs- 
burgj  Albrecht,  nach  dessen  Tode  Dacbsburg  an  den  Lehnslierrn,  de») 


—     447      — 

Bi<icbof  zu  Strasslnir^,  zuKicktiel,  wdchcr  12:28  mit  dem  spater,  167i=* 
zerstnrtoii  Kchlos^sp  I>[iclisf>urg  rieii  (rraiVii  Sinirm  v.  Leininjyron  belnliiitp* 
auf  wdclion,  nach  1234  erfolgtem  Tndo,  drr  jt^niirf'rv  BnulcT,  Friodricli 
III,  f(>Igto.  Die  zwei  Sölmo  Frieilrichs  IV:  Fnr<tvii}li  \.  uihI  Joffricil, 
tlieilton  1:^17  den  Bessitz  und  gründeten  zwd  UauptHnirn,  die  ültiTt^. 
oder  Friedrichsche  und  die  jüngere  odc^r  Jfdfriefisclie.  —  Der  Stifter 
der  iiltereii  Lmie,  Graf  Friedrieli  V.,  vermählte  sieh  mit  der  Tochter 
Ctuidos  V.  ChaUllon  und  iMari^nrethens  v,  Vidois,  der  Schwester  Kmii^' 
Philipps  vun  Fntnkreieh.  Maria  y.  Blois,  Wittwe  des  Herzugs  Rndol[di 
V.  J^othringeiK  Der  Fnkel  desselben.  Friedrieli  \U.,  erhielt  1423  vom 
K,  Sigismund  das  Hecht  der  Rergwerki'  uinl  tlein  Ureukel  Hesso  er- 
neuerte K.  1 'riedrieh  IIL  1444  die  alte  Landgrafschalt  zu  Leiningeu, 
erhob  dieselbe  zur  gefürsteten  Keiehslantigrafsehaft  und  verlieh  ihm 
den  Titel:  Landgraf  zu  Leiningen.  Laiidf^raf  Hesso  scbloss  14f)7  seine 
Linie,  worauf  die  Schwester  desselhcn,  Margnrethe,  Wittwe  Rein- 
hards JV.  Gnifen  v.  Westerbiirg,  vom  Ptalzgrrtfen  und  Kurfürsten 
Friedrich  dem  Siegreichen  unterstützt,  ungeachtet  des  Widersiiruelis 
der  jüngeren  Liide,  sich  des  grüsten  'llieils  der  von  ihrem  llrnder  hiii- 
terlassenen Reriitzungeu  heuiaehtigto,  den  grafliehen  Titel:  v.  Leiinngen 
anmdmi,  nml  ein  neues  gräfliches  Haus  Leiningen,  jetzt  Leiningen- 
Westerhurg,  genannt  und  in  zwei  Linien,  Alt-  und  Neu-Leiningen  ge- 
schieden, stiftete.  Der  landgrüHiehe  Titel  hatte  mit  Hesso  aufgehört 
—  So  fuhren  demi  nach  Vorstehendem  seit  14fi7  zwei  verschiedene 
Familien  den  Namen  Leiningen,  nündich  die  der  neueren  Grafen  v. 
Leiningeu:  Haus  l^einingen  und  die  der  neuesten  Grafen  v.  Leiniiigen: 
Leiningeu-Westerburg.  —  Das  Maus  Leiningeu  uuifasst  seit  1220  die 
Niichkommen  der  neueren  Grafen  v.  Leiningen,  u.  besteht  jetzt,  da,  wie 
angegehen,  die  ältere  Hauptlinie  erloschen  ist,  nur  noch  aus  der  jüngeren 
Ilauiitlinie,  welche  nach  ilem  Tode  des  Markgrafen  IIcsso  in  den  Besitz 
der  Grafschaft  Dachshtirg  gekommen  war  n,  den  Namen :  Leiningen- 
Daehsbnrg  annahm.  Die  zwei  Sohne  Emichs  IX.,  gest.  1541 :  Johann 
Philijtp,  gest,  15*12  u.  EiinchX.,  theilteu  das  väterliehe  Erbe  n.  stifte- 
ten zwei  Linien:  Jcdiann  Philipi»  die  Linie  Leiningen- Daehsburg-Har- 
denburg,  die  jetzige  fürstliche  Linie  und  Erich  X.  die  Linie  Leiningen- 
Daehsburg-lIeidcsheim-Falkenburg,  In  letzterer  Linie  entstanden  durch 
Emichs  XII.  Söhne,  Georg  Wilhelm,  Emich  Cbriatian  und  Johann  lunl- 
wig.  drei  Untcrlinien.  Georg  Wilhelm  stiftete  die  Liuie  I/einingen-Fal- 
kenbnrg  in  Heidesheim,  welche  mit  Christian  (iirl  Reinhard  I76ii  er- 
loschen ist,  Kmieb  Christian  die  17D!>  ganz  ausgestorbene  linie  in 
Dachsburg  u.  Joliann  Ludwig  die  Linie  in  Güntersblum,  welche  in  dem 
Mannsstamme  der  Hauptlinio  1774  urit  Ludwig  Theodor  Friedrieli 
ausging ,  von  welcher  aber  noch  eine  Nebenlinie  besteht :  das  jetzige 
Haus  Leiningen  ^  geschieden  in  zwei  Speciallinien:  früher  Leiniugen- 
Güntersblum  und  Leiningen-Heidesheim.  Nach  den  für  (iüntersblum  u. 
Heidesbeim  durch  Reichsdeputationsbauptseliluss  von  180B  erhaltenen 
Besitzungen  licisst  Ei*stere  jetzt  Leiningen-Billigheim  und  Letztere  L.- 
Neiden au  u.  die  Besitzungen  der  fürstl.  u,  dieser  beiden  gräÜielien  Li- 
nien sind  gemeinschaftlicbe  Familien -Fidei-Commisse.    In  Folge  von 


I 


—     448     — 

T'oberoinkuiifl  vom  24.  Jaiii  1S29  setzten  dt^r  Fürst  und  ifie  Grafen  v. 
Leiningeu  ihre  aguatiscJion  Verhältnisse  fest,  welche  lamlislieiTlidi  vom 
Grossli.  von  Buden  bestütigt  wurden.  —  Die  frtiher  dacbsburg-harden- 
burg^sclie  Speeijillinie »  jetzt  das  ftlrstlicbe  Hans  Leinitigen,  erhielt  in 
der  Person  des  Grafen  (*arl  Fiiedrich  Wilhehn  3.  Juli  1779  die  reichs- 
flirstliclie  Wiirde,  —  Von  der  früiieren  znr  jolfriedsclieü  Hfioiitlinie  ge- 
hörenden Hpeciallinic  Ileidesheini-Falkenburt?  war  nach  dem  Krwrihnten 
nur  die^jiluf^Hte  l^nterlinie,  vormals  Leiningeii-Faikridiurg  in  GClnters- 
hluni,  übrig  geblieben,  welche  Emich's  XiT.  dritter  Solin,  Johann  Lud- 
wig I.,  gest.  Iß87,  gestiftet  hatte.  Von  der  ersten,  in  Gewissensehe  mit 
demselben  lebenden  Gemalditu  Amalia  Sibj'Ila  Grf  v.  Dnnn  zn  Falken- 
Klein,  Ktammte  Johann  Ludwig  IL,  geb.  1673,  verm.  mit  Anna  Ernes- 
tine  Grl  v.  Velilen  u.  von  diesem  Johann  Franz.  geb.  Ifi98u.  vermüblt 
mit  Charlotte  (irf-  v.  Walderode- Fckhausen,  verw.  Grf.  Fornientini. 
Die  beiden  S5hne  des  Letzteren,  Wenzel  Carl  u,  Wenzel  Joseph,  g^ßn- 
deten  zwei  neue  Unterlinien :  Ersterer  die  Linie  L.-Byii|^4ieim,  vommla 
Leiningen  - Giintersblum  ,  IjOtzterer  die  Linie  L.*Neudenau,  früher  L.- 
Heideslieim.  Diese  Nachkommen  aus  der  ersten  Gewissens- Ehe  des 
Grab?n  Johann  Ludwig  L  waren  ihirch  die  NaLdikuramen  ans  zweiter 
Ehe  mit  Sophia  SibjUa  Grf.  zu  Leiningen -Westerhurg-tJberbrunn  bis 
ni  dem  Vergleiche  von  1787  von  iler  Nachfolge  in  den  leiTiingenschen 
Besitzungen  verdrängt.  —  Aus  der  zweiten  Ehe  des  Grafen  Johann 
Ludwig  L  stammte  Graf  Emich  LeopohL  dessen  Nachkommenschaft  mit 
dem  jüngeren  seiner  beiden  Sühne,  dem  Grafen  Frieilrich  Theodor  Lud- 
wig, L774  im  Mannsstamme  ausstarb,  worauf  das  fürstb  Hans  Leiningen 
die  von  dieser  Linie  innegehabten  Antheile  in  der  Grafschaft  Leiningen  u. 
iJachsburg  in  Besitz  nalim.  Doch  wurde  dieNachkonimensclmft  Job.  Lud- 
wig'sIL  durch  reichshofrilthlichti  Erkenntnisse  von  1782,  1783  u,  1784 
für  rechtmässige  Nachkommensehaft  Job.  Ludwigs  I.  anerkannt  u.  der- 
seli»en  das  Recht  der  Nachfolge  Separatim  auszuführen  eingeräumt  Durch 
Vergleich  mit  dem  fürstl.  Hause  Leiningen  erhielt  dieselbe  1787  Günters- 
und Heidesheim  und  folgte  sonach  dem  erhischenen  Emich -Leopold- 
schen Zweige  in  iler  Hiilfte  der  Leiningen- Da clisburg-Falkenbin-gscben 
Lande.  Die  Brüder  Willielm  Carl  und  Wenzel  Joseidi  theilten  den 
Besitz  und  bildeten  zw^ei  Unterlinicn,  Ersterer  die  Linie  L.-Glinters- 
bluni.  Letzterer  die  Linie  L. -Heidesheim.  Für  den  Verlust  dieser  durch 
den  Lüne viller  Frieden  an  Frankreich  gekonunenen  häinugenschen  Be- 
sitzungen auf  der  linken  Kheinseite  wurden  diesellien  ilureh  die  Kelle- 
reien Billigheim  und  Neudenau,  jetzt  unter  badischer  Oberhoheit,  ent- 
schädigt und  L.-Oüntersheim  hoisst  jetzt  L.-BiUigheim,  L.-IIeideslieim 
aber  L.-Neudenan.  —  Ibis  Tlaus  Leininge n-Westerbnrg  besteht,  s.  oben, 
seit  14ß7  als  Fortsetzung  der  idteren.  Friedrichschen  Hauptlinie  und 
entspross  dem  münnlichen  Stamme  nach  von  den  alten  Herren  zu 
Runkel.  Siegfried  HL  war  um  1235  HeiT  zu  Binikel,  Westej-burg  und 
Schadeck  und  sein  Enkel,  Heinrich  L.  erhielt  durch  seine  Gemahlin. 
Agnes  v.  Limburg,  Schwester  des  K.  Adolph  a,  d.  H.  Nassau,  dio 
Herrschaft  Sehiiumburg  und  aus  dem  vjlterlichen  Erbe  Westerburg  und 
Schadeck.     Von  Heinrichs   L  Nachkommen  kom  Heinhard  IV.  durch 


_     449     — 

seine  Gemahlin,  Margaretha  Grf,  v.  Westerbarg,  s.  oben,  in  den  Besitz 
eines  Tbeils  der  Grafschaft  Leiniiigen  und  stiftete  (bis  Hans  Leinin- 
gen-West  er  bürg,  welches  sich  1557  in  rlie  drei  Linien:  Alt-  u.  Neu- 
Leiningeii,  Westerbiirg  und  Schadeok  und  Sclmiimburg  und  (Uoeburg 
theilte.  Erstere  Beide  sind  ausgestorben,  Letztere  aber  hat  sich  durch 
zwei  Söhne  Georg  Wilhebns,  gest.  1695:  Christoph  Christinn,  gest. 
1728  und  Georg  Tl.,  gest.  1726  irt  die  zwei  jetzt  bhlheiiden  Special- 
Imien  geschieden.  Es  stiftete  nfimlieb  Ersterer  die  rbiistophsche 
Linie,  oder  Alt-Leiningen-Westerburg.  Letzterer  die  Georgsche,  oder 
Neu-Leiningen-Westcrhurg  und  die  Besitzungen  heider  Linien  sind  ge- 
rn einschaftliclie  Faniilien-Fideiceni misse  nacli  dem  Ileclite  der  Erstge- 
burt, —  IHe  Christ ophsche  Linie,  tkis  Haus  Alt-Leininjzen-Westerburg, 
erhielt  1803  für  den  Gtltenerlust  auf  dem  linken  Rheinufer  die  ehemalige 
Praemonstratenscr  Abtei  Ilbenstadt  in  der  Wetterau  mit  Landeshoheit 
in  ihrem  gegcblossenen  Umfange.  1806  wurden  die  Grafschaft  Wester- 
bnrg  und  die  gntndherrliche  Hen-schaft.  Schadeck  der  grossh.  her- 
gischen,  seit  1815  herz,  nassauischen  Ober-Hoheit,  erstere  standes- 
herrlieh,  letztere  grundherrlich,  nnd  die  Herrscliaft  Ilbenstadt  grossh. 
hess*  Ober -Hoheit  standesherrlich  nntergeordnet.  Von  Westerhurg 
und  Schadeck  besitz  diese  lAnie  die  eine  Hälfte,  während  die  andere 
der  Georgschen  Linie  zusteht  und  zwar,  wie  ang^ehen,  unter  herz, 
nassauischer  Oberhoheit ,  auch  wnrde  letzterer  Linie  durch  K.  Dan, 
Anssprnch  vom  22.  Febr.  1785  das  P^brccht  auf  die  Grafschaft  T^aur- 
wigen  in  Norwegen,  seit  1R05  aus  einem  grossen  Fidei-Conimis*Capit4ile 
bestehend,  hestütigt  und  hat  somit,  nach  Erlöschen  des  Mannsstammes 
der  Gr.  v.  Ahlefeldt  Erster  Linie,  auf  den  Genuss  dieses  Fideicommisses 
die  nächste  Anwartschaft.  —  Den  obigen  Angaben  gemäss  blüht  der 
ganze  Stamm  jetzt  in  den  beiden  Hauptlioien:  Hans  Lein; ngen-Harden- 
bürg -I) ach sbnrg  und  Haus  Leinin  gen- Westerhurg.  Das  Haus  L.-Ilar- 
denburg  ist  in  die  Luden  L.-Hardenburg,  das  ffirstliche  Haus  Leiuin- 
gen  nnd  L.-Heidesheim  Falkenbnrg  gescljieden  und  letJitere  Linie  be- 
steht aus  den  Speciallinieii :  rj.=Billigheim.  *frnher  Günte rsblnm  und 
L.-Neudenau,  friihcr  Heidesheini.  —  Aus  den  Leiiiiuj^enschen  Ahnen- 
tafeln finden  sich  in  dem  Werke:  Deutsche  Grafenhllnser  der  Ge- 
genw.  über  die  Linien  L.-Billighcim  u.  L*-Neudenau,  so  wie  über  Alt- 
undNeu-L.- Westerhurg  viele  leicht  zu  fibersehende,  an  die  neueste  Zeit 
sich  anschliessende  Angaben  und  der  jetzige  Personalbestand  ist  aus 
dem  Goth.  geueal.  Taschcnhuche  zu  ersehen. 

Spenfr,  «.  7;iP,  U\  n.  ff.  und  Tif»,  3,1.  —  Ddrchl.  WHt,  Ansjsiibo  von  17in,  TT.  «.  SS  1^. 
-  Ztditr  XVI.  S.  im'A,  ^  KrebH,  G«ue«L  Hmndb.  %1U.  IV.  ».  6.  —  Jacoitu  i^-Hlü,  1.  H.  4114 
iitid  95  und  U.  S.  ß-9.  —  ».  Lamg^  Stippt.  S.  "i*.  -  Altuem.  Oeiio*!.  «in«l  StA4U-Utndi..  HM4. 
1.  H.  3!S  um!  VÖ  n.  f»44-5Ü.  —  Manch,  Mcgenlen-Aimitjach.  8,  80  nnd  81.  -  f-rti/,  Aft^lib.  d. 
Grij«9lK  Baden«  Atitli.  1.  —  Deutsche  Qr^feuh.  d.  Qf^gtuv,  fl.  8.  20—26»  —  Uoth.  ]$«ncaU 
T&irbonb.,  18^«.  H.  144.  IMI*.  8.  259,  1M9,  8  15Ü,  I8M  ».  1G2  und  Ali  netip*t^n  .TahrKg-  — 
Sitkmachtr,  1-  Ißi  Lelniniseii  u.  WmlerUtiTiSt  Gr.,  U.  7:  DagjibL'irg  i\t.  und  Vl..'»r  L -Din-hal». 
Ht,  —  Tritr^  8.  4S3  — S6t  Or.  %*  L^  und  DA^^Liur^  und  Gr.  v,  L^-Weaie^rb.  —  Ctkuder  de« 
St.  Hubenaordeui  :  FjL  v,  L.  -  r.  Meding,  lU.  8,  588—3*:  L.-D.  Gr.  u.  Fil.  und  L.-W.— 
Buppl.eu  gkbrn.  W*-B.  XI.  l:FraL  v.  L.-D.  —  IVro/,  IL  20l  :  Fat.  v,  h.  —  W.-B.  d.  Kgr. 
"Biyem,  I.   fi.1f   fir  v.   L,-W.  n.  v.  tVöicktrn,  Abth.  », 

Leiningen.    Ein  im  16.  Jabrh.  in  Schlesien  vorgekomtnencs  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  Johann  Ludwig  v.  Leiningen,  Juris-Consultus 

Ktttt^kktf  Dvtiitch.  AdcU'Lex.  V,  29 


—      450     — 

u.  Fürstlich  Liegnitzischer  I^andesliauptTnami,  1547  Ilerr  aaf  Jenck- 
witz  war. 

XhuipiuA,  lt.  S,   IH,  —    Oituhf,  I*  8.    117»  r  im  Artikrl,   Layitiiiigcii. 

Lt»iiiin^er.  Altes,  frllhnr  zu  dein  Kärtner  AiM  ^elifireTides  Ge- 
sclileclit,  welches  auch  mit  tlem  Beinauieu;  v.  Sorgeurlorf  vorkam. 

Rtrhtn.  W.-H,   IV,  17.    Lr|öingor  v.  Öorg^ndorr^ 

Leinin^h  (im  Schilde  ein  auf  der  Spitze  stehendes  Dreieck  u.  in 
der  Spitze  eine  Rauto).  Altes,  westphälisches  Adelsgeschlecht,  aus 
welchem  Rütger  Loiiiingh  1377  lehte. 

Leipa^  Leippn,  Leipe,  Lippa,  Herren,  Eins  drr  angesehensten 
Geschlechter  des  fn'lheren  Ilerroii  stau  des  in  Btihnien,  eines  Stammes 
und  Wappi^ns  not  den  Herren  v,  Hiiwora,  Rerka  und  Duba  etc.  s.  Bd.  I. 
S.  350  u.  51  und  Iki.  IV.  S.  497.  —  Gesa  Howora  Ichte  in  der  ersten 
HsUfte  des  12.  Jahrli.  u.  von  den  Röhuen  dessolhen  wurde  Zdislaus,  Herr 
zu  Leipa,  der  Stamnnater  des  Ilanses  T^eipa.  Vnn  den  Njii'hkoinmen  tles 
Letzteren,  welche  bereits  im  13.  u.,  nach  ruterhreclning,  int  14.  Jahrb. 
Pfiindi  tili  aber  der  Stadt  Zittau  wareu,  erhirlt  üeinrich  Herr  v.  Leipa 
vom  König  Johann  in  Rühmen  1356  das  Erbniarschall-Amt  in  Böhmen. 
Hinck  Prazeck  In  war  1434  der  Vornehmste  v<in  den  Ständen  de 
ntraqne  und  wurde  1441  zum  Regeuten  des  Königi-eicbs  Ttidimen  er- 
klüjt;  Heinrich  V,  L.  Landeslianptmanu  in  Mahren,  vermählte  sich  mit 
Rarbara,  Tochter  des  Königs  Georg  in  Bidmien  n.  starb  1471  und 
Berthold,  genannt  Bobubub,  Freih.  v.  d.  L.,  k.  u.  kiHiigl.  Ratli,  hielt 
auf  seinem  Schlosse  Crumau  in  Mahren  einen  wahrhaft  fürstlichen  Hof, 
kam  aber  1018  in  den  Verdacht,  als  wenn  er  es  mit  der  Partei  des 
Kurfürsten  zu  Pfalz  Friedrich  V.  gehalten  und  wurde  daher  aller  seiner 
Herrschaften,  welche  sich  auf  vier  Meilen  erstreckten,  so  ^ie  aller 
seiner  Würden  entsetzt,  worauf  das  Erbniarsehall-Amt  nach  und  nach 
nnterschiedlicheu  Häusern,  doch  nicht  erblich,  verliehen  wurde.  Der- 
selbe starb  1643  iniExil.  Sein  St»bn,  fzeuko  lli>wora  Freih.  v.  d.  Leipa, 
kam  1^21  naeli  Schlesien,  erhielt  durch  seine  zweite  Gemahlin.  Johanna 
Elisabeth  Herzogin  v.  Liegnitz  n.  Brieof,  die  llen-schaft  Sebwentnig  im 
Rresiauischen  und  starb  1682  als  der  Letzte  seines  alten  Stammes 
ohne  Leibeserben.  — 

B^cHft\  Hiator,   Uo^otiat^  t»,  |.  et  |l.  —  Simtpiu^i,  IL  s,  3ü2.  —   Oauhf,  J.  S.  1L40  imrl 
81.  —  Frfih.  F.  iHUhttr,   U.S.  32,  —  SUkmachrr ,  L  28:  HcrkA    v.  Tjiiih    ihk(  Lcipp,  Fmb. 

Leiphain.  Ein  nur  aus  dem  Wappenhudie  des  rnstnitzer  Concils 
bekanntes  Adelsgeschlecht.  Cunrat  v.  Leiphain  wohnte  dem  genannten 
Concil  hei. 

».  MediHff.  lll,  S.  .192. 

Leippert  Erhl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1798  für  Joseph 
Leippert,  k.  k.  pcns.  Oberstlieutenaut.  Per  Stamm  bat  fortgehltlbt. 
In  neuer  Zeit  war  Jgnaz  v.  Leippert.  k.  k*  Oberstlieutenant,  Comman- 
dant  des  15.  Jagerbataillons. 

Leipziger.    Altes^  süchsisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  dem 


I 


—     451      -- 

ehemaligen  Kurkreise  zu  ansehnlichem  Grandhesitz  gelangte.  Dasselbe, 
schon  im  13.  Jiihiiu  bekannt  und  friilier  T.ipzgk,  Leipzigk  und  auch 
Leipzig  geschrieben,  schied  sich  in  die  B^^erwaldis^h^  uml  Zwctansclie 
Linie.  Erstere  sass  zu  Beerwakle,  Wildenau.  Wiepcrsdnrf,  Frey walde  etc* 
in  dem  s.  g»  Lande  Beerwalde  z\^ischen  lleraberg,  i^chlieben  und  Jüter- 
bogk,  Letztere  aber  iin  Amte  Liehenwerde  nnd  bei  Torgau  zu  Zwetau» 
Klitzschen,  Friedersdorf,  Wiederau,  Hey  da  etc.  —  Heinrich  v,  Leipzig, 
sonst  der  Schwiirzlmrger  oder  Sienier  genannt,  welcher  im  Kriege  des 
Markgrafen  Albert  und  seiner  Sohne,  Friedrich  und  Diezmann,  sich 
auf  der  Seite  der  Letzteren,  durch  Tapferkeit  ausgezeichnet  hatte, 
wurde,  der  Sage  )»ach,  von  seinem  Ijandesherrn  zum  Ritter  geschlagen 
und  mit  einem  Landgute  hei  Leipzig,  so  wie  mit  einem  neuen  Wappen 
(in  Gold  ein  sjiringender,  rother  Fuchs,  statt  des  Schwanzes  mit  fünf 
oder  sechs  <ihen  weissen,  unten  schwarzen  Hahnfederu  besteckt)  be- 
gnadigt, Coin-ad  \\  L.  tritt  1348  als  Zeuge  in  einer  Urkunde  der 
Stadt  Würzen  auf:  Johann  begleitete  den  Kurfürst  Hudolph  zu  Sachsen 
1413  auf  das  ConcU  zu  Costnitz  und  Christoph  \\  L.,  kursiiehs.  Rath 
und  Ijandvoigt,  wm-de  148G  wegen  seiner  treuen  Dienste  von  dem 
Kurfürsten  Friedricli  HL  d.  Weisen  zu  Sachsen  mit  ilera  obenerwähn- 
ten Lande  Beerwalde,  welches  später  an  Kur-Brandenburg  kam,  be- 
schenkt, —  Zu  Ausgange  des  16.  Jahr,  war  Georg  v,  L*,  Zwetauer 
Linie,  kursächs.  Hofrichter  und  Land  rath  und  Wolf  v.  L.,  Herr  auf 
Wehsenig,  kursächs.  Ober-Forstmeister.  Von  den  Söhnen  des  Letzteren 
wurde  Heinrich  v,  L.  kursächs.  Hauptmann  der  Aemter  Torgau  und 
Lieben werda.  —  Ernst  v.  L.,  Herr  auf  Beerwalde  und  Wildenau,  war 
1610  Assessor  des  Hofgerichts  zu  Wittenberg  und  setzte,  eben  so  wie 
Georg  auf  Wiepersdorf,  den  Stamm  durch  einige  Söhne  fort.  Christoph 
Heinrich,  k,  poln,  u.  kursäclis.  Kammerherr  und  Stallmeister,  kam 
1737  als  Amtskauptmann  zu  Torgau  vor  und  in  demselben  Jalir  starb 
Gottlob  Hieronymus  auf  Hpyda.  kursächs,  Gelu-Rath  etc.  —  Der 
Stamm  hat  ilauernd  fortgebluht  und  mehrere  Sprossen  desselben  sind 
in  Kur-  und  im  Kgr.  Sachsen  zu  holien  Ehrenstellen  gelangt,  auch 
standen  Glieder  der  Familie  in  der  k.  pr.  Armee,  Zu  Letzteren  ge- 
hörte namentlich  Heinrich  Ernst  v.  L.,  gest.  1789  als  Generalmajor 
a.  1),  In  neuer  Zeit  starh  ein  v.  L.  als  k.  slchs.  Oher-Forstmeister  und 
Herr  auf  Jahme  und  Kroppstadt  unweit  Wittenberg;  Adolph  Moritz 
V,  L.,  k.  pr.  Geh.  Regierungsrath  und  Landrath,  war  Herr  auf  Niemegk 
bei  Bitterfeld.  Heinrich  Friedrich  v.  L.,  Landscliafts-Director,  Herr  zu 
Pietrunke  im  Kr.  Chodziesen.  Prov.  Posen  und  ein  v,  L.  zu  Kroppstaedt 
sass  zu  Assau  und  Bossdorf  im  Kr.  Z auch e -Beizig,  —  Die  tou  Sieh- 
macher^  L  1R2  nuter  dem  Braunschweigisehen  Adel  anfgeföhrte  Fa- 
mihe:  v.  Leipzig,  (in  Silher  ein  rothes  Eichhorn)  ist  der  liedaction  un- 
bekannt. 

8«  ."iÄfi  uod  Ä7,  —  Schüssen,  Hlstor.  von  Wurt»«»,  «,  »58,  —  Oauhe,  L  Ü.  1181—83.  —  Wei- 
nart, Ld^rAU  der  Nftoli«.  G4!!iehkhte,  IL  8,  bU,  —  ti.  Pr'^iis^.  A.  L,  IlT.  8.  312  ti.  13.  —Fr^i- 
futrr  m.  Ledehur  .  It.  S.  'ii  und  lU.  Ö.  300,  ^  Si(bmaehfi\  T.  156  t  Vle  htlpUiget,  Utiu- 
niich.  —  m.  Mtdin^,  I.  8,  320  und   II.  8.  m.  —  W.*B.  d.  Siclit.  Staat.  VN.  86, 

Leisi^bner^  Ritter.    Böhmischer  Ritterstand,    Diplom  Ton  1706 

29* 


—     452     — 

für  Johann  Carl  Leischner,  Registratur  und  Expeditor  tler  Mähnschen 
LandtüfeL 

Leiscatritt  v.  JuliustUerg.  Reiclisudolsstanfl.  Diplnni  von  1638 
für  Lpopold  Leisentritt  v.  Jüliusberj?,  schlfsisclien  Kjiirrmrrscrrrtnir.  — 
[-'int'  im  Hi.  Jahrb.  aus  Mähren  in  die  Lausitz  und  nach  Schlesien  ge- 
komuieno  Familie.  Jnhann  r.eisrntritt  v.  JuliusberR  starb  1586  als 
D^chant  des  Domstifts  zu  Bautzen  und  von  einem  anderen  Johann  L* 
V.  J,,  welelier  kaiserlicher  Rath  wnr,  stanmde  der  genannte  Leopold  L. 
V.  J.,  desseu  Priidicat  hei  Verleihung  des  Reichadels  bestätigt  wurde. 
Derselbe  storb  15  Dec.  1664  zu  Breslau. 

.SVh(i/m/w.  II.  R   774.  —   Üedter,  XVn.  S.   1-4,  —   f^tth^rr  r.  Lidfbvr,  fl.  «.  n  ii.  HL 
8.  3WI.  -    Sicbrnttcfit^r,  l\\   11*. 

Leif^nig,  Leissnig,  Leissnigk^  Burggnit'en,  Dieselben  stauiint^fi 
aus  einem  alten,  holsteinischen  Rittergeschlechte,  vvelelies  in  CudOi 
einem  reichen  Griuidherrn  in  Hrdstein,  den  Stuuimvater  verehrte, 
liinoH  Llreukel,  Wolf,  erlange  in  der  alten  ^lark  das  s.  g,  balsainer 
Land  und  Wolfs  EnkeL  Wipert  TL,  als  Krioi^er  utder  ilem  Xameu : 
Graf  \\'iprecht  v.  Groitzseh  sehr  bekannt,  vertauschte  das  haisamer 
Land  an  den  Mai'kgi'afeu  Udo  von  Stade  ^egeii  dessen  im  pleissuer 
Lajule  gelegene  Hesitzungen,  nahm  st 'inen  Sitz  im  StitdteJien  Groitzscli 
und  nannte  sich  nach  demselben.  Später  kanijdte  er  fUr  K.  Heinrich  IV. 
niachte  es  mogliclt,  dass  1083  Rom  erobert  wurde  u.  wurde  für  seine 
treuen,  so  erspriesslichen  Dienste  vom  Kaiser  mit  einem  grossen  Theile 
der  ideissnischen  kaiserlichen Kumnierbesitzungeu  u.  Lehen,  nauicntJicIi 
mit  den  Pflegen  Leissnig,  Colditz,  Grimma  mit  Dewin  u.  Lausit^k,  uehst 
rler  Vogtei  Zwickau  belehnt,  erhielt,  mit  kaiserlichem  Willen  .  von  Knr- 
Cüln  mehrere  Reichskanüleilehen,  bekam  vom  Kaiser  noch  das  Krongul 
Dfirnburg,  erbte  von  seinem  Verwandten,  Vize  v.  Vizenbnrg,  viele 
Güter  an  der  Unstrut  und  wni'de  dadurch  sehr  mlicbtig.  Wiprechts 
späteres,  sehr  bewegtes  Leben,  so  wie  das  seines  Sohnes,  Wiprecht  des 
Jflngeren,  füllt  ein  sehr  interessimles  Blatt  in  der  sflcliHischen.  u.  in  der 
Reichsgeschicbte,  auf  welches  liier  verwiesen  werden  muss.  AViprecht 
der  Aellere  erhielt  noch  1117  die  MarkgrafenwOnle  im  Üsterlande 
nebst  dem  Burggrafenthume  Magdeburg,  erkrankte  aber  später.  1124, 
aus  Hciireck  über  ein  ausgebrochenes  Feuer,  trat  in  das  von  ihm  ge- 
stiftete Kloster  in  Pegau  u.  starb  m>ch  in  dem  eboupenannten  JaJire, 
Von  den  Kachko nuuen  Wiprechts  des  Jüngeren  setzte  Heinrich  IH., 
Btirggraf  zu  Leissnig.  den  Stamm  fort,  doch  erlosch  dersellte  I5Hft  mit 
Hugo,  letztem  Burggrafen  zu  Leissnig,  Ein  jtmgcrer  Sohn  Wiprechts 
d.  Äelteren,  Otto  L,  hatte  sich  wieder  in  sein  Vaterland.  Hcdstein»  ge- 
wendet, erbaute  um  1140  das  Stammhaus  Hantzau  u,  wurde  der  nähere 
Stammvater  aller  später  blühenden  Linien  des  weitverzweigten  Hauses 
Rantzau, 

Stbmt.  H«y*r^  fJachr,  v.  d,  Burgtor,  v.  LeiMuictK  Ibiü,  in  Binivr'*  liuL  polit.  Ardi.  f. 
Nr.  %  »,  183  unrl  in  J.  H.  W^-iukcH  8  M.  Q,  Uf.  S.  UI.'i-*iO.  -  Pet,  Amnuji,  Oiieal.  Co- 
mU:  LlMQlretiMJutn  t-ir.  l."!»!,  c.  ncttun  C  fi^thwjiriU  in  J  B,  Mi-Jirk-N  S,  K.  Q.  TTF.  Hr.J9. 
8.  »liA^llM  und  Di'Np»i*]ljipn.  Werl iKTiri ehr?  Chronik.  ?*.  fi^  und  üe^S.  —  Wtrfm.  Ihnni^ti  Ge- 
neal.  fumiL  aliiinni  uobilnno  Iti  SnÄouiri.  Hrtmb,  lÄHO.  S.  14-17  —  V.  S^hntidfr,  Lohutger 
Blir^iitfi.ulo,  Tor^Mci,  t6ß*.  —  Chri*t.  fr.  Scitu^ar*,  eiogr,  de  j*ri»c,  4{imirt.  (tur^grAv.  LeiatiicÜ. 


—     45a     — 

AUd.  ins   tn  No?.  Ile.  rlre.  Pr*ncf,  lt.  8.  «55-«?,  —  Memoria priic.  comlt  «t  hiirggr.  UUqI- 

Leissei't  auch  Freiherren,  Altes,  stcicrmärkisclies  Adolsgosclileeht, 
welches  HU2  den  FreihprnMistnml  orhirijfte*  David  Leisler  war  in  der 
ersten  Hfilfte  des  17.  Jahrh.  Krbzcugmeister,  musstc  aber  «lieaes  Amt, 
da  er  Protestant  wnrdi',  aufgehen. 

BthmuU,  IL  jj.  :{95 

Leisser  v.  Lilienthal.  Erhliind.-östeiT.  Adelsstand.  Diplom  von 
1790  ftir  Michael  Leisser,  k.  k.  Kit tnieister  hei  dem  jarosbner  Mililair- 
Montnrs-Bepcd,  mit  dem  rrädicate:  v.  iiilienthal. 

Lcissneis  Uitter.  Erldänd*-österr.  llltterstand.  Dijduni  von  1771 
für  Mariophihis  Franz  Lerssner,  höliinisch -Österreich.  Ilufcanzlei-Regi- 
strator. 

Mfgrrle  P.   hfÜMfeld,  E^^-B^^  8,  170. 

Leistn«?r,  auch  Freiherren,  Tni  Königr.  Bayern  bestäti|?tcr  Adels- 
stand  IL  Frei herrn stund  des  Königr,  Dnyern.  Bestütignngsdiplom  vom 
4.  Mür/  1817  der  der  Familie  Lcistner  13.  Octob.  1740  von  dem  Knr- 
fürsten  von  der  Pfah  Carl  Philipp  verliehenen  Adels -Urkunde  für  Jo- 
hann Nepnmnk  Anton  v.  Leistner,  k.  hnyer,  x\ppelIations-Gerichisrath 
nebst  dessen  Briideni  und  Vetlern  und  Freilierrn-Diplom  vom  10,  Jnin 
1818  für  Jacul)  Franz  v.  Leistncn  k.  hayer.  Major,  Adjutanten  S.  K.  H. 
des  Herzogs  Carl  v.  Bayern  rte.  —  Nach  Bestätigung  des  Adels  der 
Familie  wurden  in  die  Adidsnjivtrikel  des  Kgr.  Bayern  die  GebriUier  v. 
Lcistner:  Johann  Kepomnk  Auton  ,  geb.  1777,  s.  oben,  Joseph  Antou 
Alois,  geh.  1775?,  k,  hayer.  Post-Expeditor  und  Alois  Johann  Baptist, 
geh,  17Ö8,  Stadirender  zw  La'idshut  mit  ihren  Vetlern:  Jacob  Franz, 
geb.  1785,  s.  oben  a.  Christopli  Carl  Joseph,  geb.  1787,  erstem  Land- 
gerichts-Assessor  in  Amberg  aufgenommen. 

fi.   Ittn*^,  ^oppL  S M^  III1Ü   1IH,         W -H.    d<"i  Kötiigr.   Baytrn.  TTI    17:    Freih.  v.  L.    und 
VL  »3:  V.  L    M,  p,  W'fiick^rn,  Abth.  A, 

Leite ,  I/eyte ,  v.  der  Leite ,  Leitlien  (in  Silber  ein  schrägrechtcr, 
rother  Bolken,  belegt  mit  drei  goldenen  Kugeln).  Altes Adolsgeschlecht 
der  Grafschaft  Mark,  eines  Stammes  u.  Wappens  mit  den  v.  Vittinghof 
n.  ganz  Terseldeden  von  der  im  nachstehenden  Artikel  besprochenen 
Familie  dieses  Namens.  Dasselbe  nannte  sich  nach  dem  Sit/c  Leite  im 
Kirchspiele  Boetium  u.  hafte  von  der  Mitte  des  14.  Jahrh,  und  spilter 
metuH^re  Güter  in  der  Grafschaft  Mark  im  Besitsie.  Zu  Laer  unweit 
Bochum  sass  die  Familie  beri^its  1193  und  war  daselbst  noch  1852  hß- 
glStert. 

Freiherr  i.    he^iebur^  IL  8.  ti  tiucl   III.  8.  StK).   —  9>   Steinfn,  Tab.  64.  Nr.  f. 

Leite,  v.  der  Leite,  Leyte  (Schild  quergetheilt :  oben  inGold  zwei 
rothe,  neben  einander  stellende  Bremsen  u.  unten  in  Grün  drei,  2  u.  1, 
rothe  Ensen).  Altes,  westphülisches.  der  Grafschaft  Mark  angehöriges 
Adelsgeschlrcht.  eines  Stnunues  und  Wappens  mit  den  v.  Aschenhrock, 
dessen  Stammlians  Lfithe  inj  Kirchspiele  Langendreer  unweit  Bochum 
schon  1372  im  Besiti?e  der  Familie  war.   Das  Geschlecht  sass noch  140i 


—    ^454     — 

zu  Leckiiigsen  bei  Iserlohn  ti.  zu  Nolkemliof  im  Kirchspiele  Äscheberg 
unweit  LddingbauseiL    Nach  dieser  Zeit  ist  der  Stainni  erloschen. 

Freiherr    e.   Ledtbur  .  II,  8.  2A>  —  ».  Sttir^en,  TtU-  U,  Nr.  S. 

Leitenburg.  Erbländ. -österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1792  ffer 
Carl  Anton  Leiteiiburg,  Mitglied  der  GeBellscIiaft  des  Ackerbaues  und 
der  Künste  im  Görz. 

Megerle  p.  MuhifrUL  Erii;.  Bd.  S    S.J. 

Leithold,  Lenthold.  Adelsstand  des  Kgr,  Preussen.  Diplom  vom 
12.  Dec,  1799  für  die  Gebrüder  Carl  Friedrieb  Andreas  Leitbold,  köu. 
pr.  Lieutenant  im  Ingenieur-Corps  und  Johann  Guttfried  Theodor  L.,  k. 
pr,  Lientenant  im  Hmiaron-Kef^.  v.  Schultz.  Ersterer,  —  vermühlt  mit 
Joseplüue  V.  Schipp  a.  d.  H.  Steblau,  ans  welcher  Ehe  eine  Tochter, 
Bcrtha,  geb.  1803,  cntspross,  tlie  sich  1827  mit  Carl  Grafen  Ballestrem 
di  Castellengo,  Majoratsherrn  auf  Plawiiiowitz»  Ruda  u.  Biscnpitz,  ver- 
mählte, —  starb  als  Oberstlieutenant  1819  u.  Letzterer  als  Rittmeister 
a.  D.  1826.  —  Der  Mannsstamni  des  Geschlechta,  welches  1850  in  der 
Oberlausitz  zu  Obcr-Zibelle  bei  Uotheiiburg  u.  zu  Wendisch-Paulsdorff 
unweit  Loebau  sass,  blühte  fort  u.  mehrere  Glieder  der  Familie  traten 
in  die  k,  pr.  Armee. 

r.  Ht^ltiyncfi,  U.S.  iT.  —  N,  Pr.  A.-L.  Itl.  H.  2l3.  -  Frtih.  9.  Ledtbur,  II.  8.  M.  —  W  * 
B.  d.   Pr.  Monarch,  TIL   S2. 

Leithner,  Freiherren,  Erbländ,-österr.  Ritter-  u.  Freiberrnstand. 
Rittordiplom  von  1790  für  Joseph  Ldthner,  siebenbtirgischen  Gnbcr- 
Eialrath  und  Uofkammer-Commissar,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  und 
Freiherrndiplom  für  Denselben  als  k.  k,  Geh.-Ratb  u.  Vice-Präsidenten 
der  montanistischen  Hofkanimer, 

Magerte  r-  Muht/ftd,  8.  m  u.  B.  (26. 

Leittier,  Freiherren,  FreihciTustand  des  Kgr.  Bayern.  Diplom 
vom  30.  Juli  185r»  für  Albin  Alois  Christian  R. -Ritter  v.  Leitner,  — 
Ein  in  Steiermark  begtitert  gewordenes  Geschleclit,  aus  welchem  sich 
mehrere  Sprossen  in  k.  k.  Civil  -  u.  Militairdiensten ,  namentlich  in  den 
Türkenkriegen  auszeichneten.  Michael  Leitner  war  Berggerichts  -  \'er- 
walter  zu  Ober*Zeyring  und  der  Sohn  tlesselbcn,  Hans  L-,  erhielt  1647 
einen  Wappenbrief.  Adam  L,  wurde  3.  JuU  Hl  51  in  den  Reichsritter- 
Blajid  versetzt  u.  diese  Würde  wurde  durch  Diplom  vom  24.  Apr.  1795 
für  Cajetan  Ignaz  v.  T^.  erneuert  u.  14.  Nov.  1851,  nntcr  Vermehrung 
des  Wappens  mit  einem  zweiten  Helm,  nochmals  bestätigt.  —  Der  oben- 
genannte FreiheiT  Albin  Alois  Christian,  geb.  1815  ,  k.  bayer.  Kamm., 
ventiählte  sich  1847  mit  Christiami  Grf.  v.  Preysmg*Hohenaschan,  geb. 
1823,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn  entsprosate: 
Carl  Johann  Christian,  geb.  1855. 

G«i>eal.  Tisrhcnb.    d.  fri-jh.  H&uaer.  ]86l.  8,  4 IS  und  tS62.  H.  4A7. 

Leitner  v.  Leitenaa.  Erblä^nd. -östcrr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1795  für  Johann  Michael  Leitner.  k.  k.  Münzamts-Director  in  Mailand, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Leiteuau, 

Meierte  c.  Mühi/eld,  8.  2 IS, 

Leitseh  t,  Leitenfeld.    Erbländ.-5sterr.  Adelsstand.    Diplom  von 


—     455     — 

1787  fiir  Alexander  Leitscli,  grfiH.  niiiiszeck'sclien  Bevollmächtigten, 
mit  dvm  rriulicutc:  v,  Luiteufulti. 

Metjet  tt  9.  MüU/rlti,  Kr^;.  RJ,  8,  Ah7. 

Leittenkammer,  Edle.  Krbland.-5!*torr.  Adelsstand.  Diirlom  von 
1793  fOr  Joseiih  Leitteiikiirnmci%  Ilaniincrgowerkc  n.  I'olizei-  und  Coii- 
scriptions-Cominissiir  m  jiidenburKer  Kreise,  mit  dem  Trädicate  :  Ed- 
ler V.  — 

Jfttjrrtü  p;    Mihifi'Ui,   i:r|;.   Bd.    8     .1.7. 

Leixner  V.  rTiniiiberg,  ErLL-üsterr.  Adelsstund.  Diplom  von  1701 
für  Johann  Leixntn%  k.  k.  llauptniiinu  im  Regime nte  Prinz  v,  Pfalz- 
Zwei  brücken -Dragoner,  wegen  44jüliriger  Dienstleistung,  mildern  Prä- 
dicate  r  y.  Ornnlfor^.  —  Der  Stamm  blähte  fort  u.  in  neuester  Zeit  steht 
Ferdinand  Leixner  v.  (Irünberg  als  Oberlieut,  in  der  k.  k.  Armee. 

Lelia  Edle  v.  Spnnnoebi,  Freiherren.  ErbL-osterr.  Freiherrn- 
stand, Diplom  VOM  171>r>  für  den  k.  k.  UbersLen  Lelio  Edb^n  v.  Span- 
öochi,  wegen  25j:lhri>fer  Militairdienste  u.  lljähriger Dienstleistung  als 
Erzieher  der  Oesterr.  l'w"zlierzop:e. 

XfryerU  f.    MtUl/^ht,  S.  V.r., 

Lellii*,  Ritter.  Krldänd. -österr.  Uittcrstnnd.  Diplom  von  1787 
fftr  Simon  Deniliard.v.  Leüis.  k.  k.  peas.  Hauptmann,  wegen  [alfadeliger 
Abstamnxinig  mis  Neapel.  Derse!l>e  gehörte  zu  einem  steiennärkischeu 
Adelsgeschleehte,  welehes  aus  Neupel  naeli  Steiermark  gekommen  war. 

Lemher«:,  Heeren.  Ein?  der  illtesten  bidmiisehen  Ilerreiigesehlech* 
ter,  atiR  welchem  Galbis  Lemberg  1245  nebst  anderen  böhmischen  Rit- 
tern vom  Henviistande  den  König  Premislaus  Ottoear  IL  nacli  Preiissen 
begleitete  u.  1247  mit  einem  Herrn  v.  Nachod  auf  das  Coucil  zu  L>t>n 
ge*>emlet  wnrde.  Der  Bruder  desselben,  Jarosl ans  L.,  unterzeichnete 
1267  das  Testament  des  Ulrieusi  in  Podiebrad,  iu  welchem  König  Otto- 
ear zum  Erlnm  in  Kärnten  n.  K'rain  eingesetzt  wurde.  Spüter  kommt 
der  Name  der  Familie  nicht  mehr  vor. 

Cif-chfiriht  IM   Marl    Mtae.  A,  Ml,  :]C.J  und  373.  —    Ofiuh^,  T.  8.  tiM  und  8*. 

Lemberju;  (in  Gold  zwei  von  einander  abgesonderte,  schwarze  Ad- 
lersflügel).  Altes,  früher  zu  dem  seh lesiscben  Adel  zilblendes  ,  schon 
im  14.  Jahrb.  bekanntes  Geschlecht,  welches  sich  auch  Lemberg  und 
Talbendorf  u.  jA^ndieri4  u.  Knnzemlorf  nannte,  mehrere  Güter,  nament* 
lieh  im  FJreslauisehcn,  an  sich  braehte  u.  auch  im  Uatlie  zu  Breslau  sass. 
Nicolaus  V.  Lemberg  war  1400  Landeshanptmann  zu  Breslau:  Clemens 
V,  L.  kommt  L510  als  üofmarsckal!  am  herzoglichen  Hofe  zu  Liegnitz 
vor  u.  Asmann  v,  L,  auf  Heinzendorf,  Schimmelwitz  und  Schrmbninn 
kaufte  1590  noch  Kunzendorf  zu  Beinem  Bei^iUc,  Der  Stamm  blühte 
fort  u.  in  den  ersten  .Jahrzehnten  des  18,  Jahrb.  war  Carl  Cknstopb  v. 
L.  k.  pr.  AcciiHS-Cimimissar  u.  Deputirter  des  Fürstenthums  Gels;  Ernst 
Heinrieh  v.  1^..  Herr  auf  Uosenei^g  (Rosenick),  Landesältester  des  lieg- 
nitz^sehen  Fürstenthums  und  Hofriekter,  starb  1721  und  hinterliess  un- 
ter Anderen  einen  Sohn,  Heinrich  Adam,  welcher  des  Ftlrstenthums 


i 


—     456     — 

Glogau  Landes -Deputirter  u,  Lantles  -  Gerichts  -  Beisitzer  niirde;  Carl 
Fnedrich  v.  L,  o.  Kuiizoddorf  starb  1730  und  ciu  v,  L.  war  1742  k. 
pr.  Laudrath  bei  der  Kainiiier  zu  Breslau.  Das  Geschleclit  war  im 
18.  Jalirli.  noch  mit  mehreren  Gutem  in  Schlesien  angesessen  und  aass 
auch  noch  1814  n,  1830  zu  Jacobsdorf  im  Kr,  Neumarkt,  welche  Be- 
sitzung damals  ein  v.  L.,  IBOti  Premierlieut.  im  llegim.  v.  Kropf,  inne 
hatte.  Mit  demselben  seheint  um  diese  Zeit  der  alte  Stamm  ausgegan- 
gen zu  sein. 

Sinapiu»,  L  H.  Sf^'J  u,  K:t  umi  Tf,  8.  7TS.  —  Oattk*,  L  8,  UR4  und  H,  8,  615  und  16.  ^ 
nr,  8.  AM, 

Lember^,  Limberg  (Schild  von  Silber  u.  Blau  mit  einfachenWol- 
ken,  von  welchen  drei  ^iilberne  ins  Rinne  heruntertreten,  get heOtJ,  Altes, 
frtiher  zu  dorn  wostphülischen  Adel  gebärendes  Gescblechti  von  welchem 
nur  Name  und  Wappen  hekanni  sind, 

N.  Pr.  A.-L.   UL  S.  213.  —    p.  ßteimfft.  JV,  H.  419  und  Tab.    ßS-  Nr    13.    —  9.   Midinc, 

Leinbsit2,  Altes,  urspiflnglich  steiermllrkisches,  ritterliches  Ge- 
schlecht, welches  längere  Zeit  zu  Lilgast  in  Unter-Steienuark  sass ,  im 
16.  Jahrb.  aber  nach  Oesterreich  ziig,  Johann  ,  insgemein  Hannsl  der 
Liinmbschützer,  war  1415  Dienstmann  der  Grafen  v.nily  u.  von  seinen 
Nachkommen  licss  Seyfried,  oder  Sigefried  v.  Lenibsitz,  gest,  1572,  ge* 
wesenej*  k.  k,  Hauptmann  sich  in  Nicdenlsterreich  nieder  u*  erwarb  erst 
cinij^e  puclihaimisehe  Leben  u.  später  das  Gut  Harmannsdorf.  DerSnhu 
desselben,  Leonhard  v.  Lembsitz  zu  Hai-mannstorf,  wurde  Iß  13  unter 
die  alten  Geschlechter  des  niederöstcrr.  Ritterstandes  aufgenommen, 
verlor  aber  102O  in  Folge  der Iteligiansstreitigkeiten  seiue Besitzungen. 
Sein  Sohn  aus  der  Ehe  mit  Regina  v.  Rindt^chaid :  Georg  Seyfried  v. 
Lembsitz,  Herr  aufMühlfeld,  k,  k.  Oberst,  wurde  als  Protestant  im 
Ltndc  geduldet,  verkaufte  1635  dasGutMüblfeldi  wardreimalverjnilhlt, 
st^irb  aber  1662  ohne  Nachkommen. 

Wiugrüi,   V.  &,  4äj!   und  53. 

Lemcke,  Lemkes  Lemmecken  (in  Silber  ein  rothes  Herz).  Altes, 
pommernsches  Adelsgeschlecht,  welches  im  jetzigen  ncu-stettincr  Kreise 
begütert  wui'dc.  Dasselbe  sass  bereits  1584  zn  Soltenitz  u.  Trabehn, 
1*354  zu  Hohenholz,  1750  zu  Bahrenbusch  u.  war  noch  1805  zu  Bar- 
kenbrtigge,  Grünbuche  ^  Hohenbolz,  Soltenitz  und  Trabehn  angesessen, 

Micra^t,  S.  499.  —  Brütjfftmt^nn.  l.  Httiptit.  H.  —  N,  Pr.  A.-L.  IH.  8,  313  umi  II.  ^ 
FrWA,  p.  Udehnr^  IJ.  8.23.  —  8i€bmach§r,  VU.  IÄ3.  —  v.  Mtdinß,  TIL  S  393.  —  Pomcnftr. 
W.-B.  IV.  27. 

Lemcke  (in  Gold  der  Kopf  und  Kala  eines  schwarzen  Pferdes). 
Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Apr.  1826  für  Gustav 
August  Wilhelm  Lemcke,  k.  pr,  Premierlieuteuant  im  12.  Husaren-Re- 
gimente. '  Derselbe  starb  später  als  Rittmeister. 

HnjidichHai.    Noti»*  —  Frtfih,  v*  Ledtbur,  \t.  8.  23.  — W,'B.  d,  PreuM.  Mon,  lU,  »3. 

Lemgow.  Altes  Patriciergescblecbt  der  Stadt  Hamm  in  Westpha- 
len.  Hermann  v.  Lemgo w  war  147li  Bürgermeister  zu  Hamm.  —  Franz 
Heinrich  v.  L.  zu  HoiTinghausen  unweit  ^iltena  tödtete  1653  seinen 
einzigen  Sohn  u.  Krben  Johann  Dietrich  v.  Lemgow. 

F^tih.  p.  Ltd^bur,  lU  8.  33. 


/• 


—     457     — 

I  Lemmen,  Freiherren  f  Wappen  rier  Freih.  \\  Lemmen-Hoylsbprg : 

Schild  diiTcli  einen  scbnlurrechten,  rotlien  Balken  getheüt:  rechts,  unten, 
in  Blau  drei,  2  und  1,  schrügrechts  (gelegte,  doppelte,  goMene  \Vid**r- 
haken  f  Wolfsangeln)  u.  link?*,  fd*en ,  m  Gidd  ein  an  den  schrägrecliten 
Balken  angeschhtssener,  halber,  schwarzer  Adler).  Heichsfreiherrnst^uid. 
Uiploiü  vom  3L  Milrz  1777  filr  Bernhard  Caspar  v,  Lemmou.  kurc^'^ln, 
Geh*-Rath  u*  Yiceeanzler  zu  Paderhnrn.  —Wilhelm  Daniel  Lemmen  — 
wohl  der  Vater  des  Freiii.  Bernhiml  Caspar  —  karpfiüz.  Geh.-Hath  n. 
Kammerdirector  ^^u  Dnsseidorf.  Besitzer  und  Erhnuer  v.  Sehloss  Kol- 
land bei  Düsseldorf,  hatte  mit  seiiU'ni  Bruder,  Sebastian,  und  seinen 
Schwestern  den  Reiebsadelsstaud  erhalten.  —  Der  Sohn  des  Freiherrn 
Bernhard  Casper :  Freih,  .lohann  Hernianri,  geb.  17r*2,  Griinz- Daujit- 
mann  in  Ingolstadt,  würde  17.  Nov.  1787  in  Kur-Pfalz-Bayern  als  Frei- 
herr  ausgescijrieben  u.  als  Herr  auf  Ilevlsherg,  Wiesent  und  Ettersdorf 
u,  ehemaliger  pfalznenbnrgischer  Landstand,  nach  Anlegung  der  Adels- 
inatrikel  des  Königr.  ßajern,  in  die  Freiherrnc lasse  derselben  einge- 
ti'agen. 

r.  Lang,  ft.  173.  -  ti.  Pr  A.-L,  Itl.  ^  2U.  —  F*Ahfii.  l.  N.  241.  -  Fr*tk*rr  v.  L^tit^ 
bur^  n,  8.93.  —  KiiT^pL  KU  HiH>m  W.  R.  rX.  3«».  Nr.  i^ :  Sk'lkaiOiifl  v,  Mmmeii  \\i\4  di>4«iin 
8cb«e4lt-rn  ^md  Nr,  7:  WHIulm  v.  Lrmnu-M,  —  Tyrtp/,  IL  Ui4J  .Nr,  »  t  PraUi.  f.  L.-Huydi' 
berg  und  Nr.  J:  Frufb.  v.  L 'TnnKrmnn  und  Valiifi^ra  —  W  B.  dt*«  Ktfr.  Bnycirn,  UL  4ti ; 
Fr.  V.  U-Keylsliörji  ihi(1  o.Wni^^kfrn,  Ahll».  3  u.  Vr.  «3.  v.  L.  —  p,  fhfnwr  ,  bity^r.  Ad^l, 
Tab,  13  u.  ».   14. 

Lemmen  und  Llnsinapnrg.  Erbl.  -  östeiT.  Adelsstand.  Diplom 
von  1740  fiir  Johann  Balthasar  Lemmen  ,  Hofapotheker  zu  Insbruck, 
mit  dem  Namen :  v.  Lemmen  und  Liusinspurg. 

Lemmers-Datifort.   Ein  jet^t  zu  dem  Adel  im  Konigr.  Prcussen 
.    gehörendes  Geschlecht^  aus  welehem  ein  Sprosse  als  Major   ini  k»  pi\ 
westphäl.  Füsiher-ReginL  Nr.  H7  steht. 

Handscbriftlicbe  Nolix.   -    Fr<ih,  ■.   Utlthur  ,  IJ,  Ö.2.V 

Lemmiiigen.  Kurpfälzischer  Adelsstand.  Diplom  vom  20.  Octob. 
1792  fllr  Christoph  Carl  Lemniingen,  unter  Bestüligung  derLegitimitm. 
Derselbe,  geb.  1778,  wurde  als  Hauptmann  im  k,  bayer.  B.  Infanterie- 
Regim.  in  die  Adelsniatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen, 

».  Lang,  Supplein.  ö.  l  U».  —  W.-B*  d.  K^r*  B*yern.  VI.  U. 

Lempach.  Altes,  Österreich.  Adelsgeschlecht,  welches  einige 
Jährh.zu  Dürrenkrant,  Kirchstiltten  etc.  begütert  war,  gegen  Ende  des 
16,  Jahrb.  aber  erlosch,  Conrad  Lempaclier  war  1373  u.  1378  PHeger 
und  Ilanptmann  der  Veste  Falkeristein  in  Niederösterreicli  und  Peter 
Lempacher  begleitete  1422  das  dortige  Landmarschall-Anit.  Da^  Ge- 
schlecht blühte  fort,  bis  dasselbe  im  Mannsstamrae  15*JI  mit  Georg 
Bernhard  v.  Lempach ,  nachdem  derselbe  1573  dem  Abte  und  Kh^ster 
zum  heiligen  Kreuze  Untert hauen  u.  Gttlten,  welche  der  Vater  vcrHctzt, 
als  Eigenthum  tiberlassen  hatte,  au8.9tarb. 

%  Lempmch,  Freiherren.    Diplom  vom  18.  Aug.  1703  für  Jobann 

Adolph  s.  Lempruch,  niederosterr.  Land  rechts- Beisitzer,  Herrn  zu 
Albrechtsberg  aa  der  Bielacb  in  Nieder-Oesterreich*  —  Altes,  ostfries- 


—     458     -^ 

Isindisches  Adelsgesclileclit.  welches  seit  dem  15,  Jabrli.  näher  hekarmt 
ist.  Die  fortlaufende  Slamnireihe  desselljeii  ist  folgende:  Otto  v*  Lein- 
priich,  iira  145(^  Domherr  zu  HalberstiKlt  und  ostfinesischcr  Brost  auf 
der  Khjppenhur^:  Adelheid  v.  Gutt^rdrerir;  —  Arnahl,  Ftlrstl.  osnabr. 
(Jborst-Stallmeister:  Margaretha  v.  Flachen  un<l  SchwarzcDberg ;  -^ 
Peter:  Anna  v,  Ristenbaeh:  —  Adolph,  geb.  lilOß,  u.  gest.  1657,  trat 
zur  rtimiscb-kathtiL  Lehre  über,  frflher  Hanptinnnn  der  Fflrstl.  Passaui- 
sidien  Herrschaft  IV[auteni  in  Nieder-Oesterreich,  später  kais/rruchsess, 
Voi-sehneider  mid  Mniidsclieiik.  erlan^rte  D)4H  das  Incolat  in  den 
OesteiT*  Erhlandin.  kaiitYe  «He  Herrschaft  Freisini?  und  wurde  lt>5ß 
in  Niederosterreieli  als  Landsland  auf  dfr  Kitt  erb  ank  eingeffihrt :  zweite 
Geinahh'n:  Maj^dalena  Barbara  Hej^^entnilller  v.  Dtibenweil^r:  —  Freiherr 
Johann  Adolph,  s.  oben, :  Maria  Anna  Spindler  v.  Hofeck,  Besitzerin 
der  Herrschaft  Albrerhtsber^;  —  Johann  Carl  Tjtrnaz:  Maria  Cathnrina 
Puiger  V.  Puif?c  und  ReitJienschlag,  verui.  1704;  —  Franz  CarL  gest. 
1758,  Herr  atjf  Albrechtsberg:  Maria  Anna  Muk  v.  Mnkenberg,  (lest. 
1798;  —  Jobann  Taspar.  ge^t.  1S25.  k.  k,  Hegier.-Ratli  und  Kreis- 
Hauptmann  zu  Wel^  in  (Jesterreich  ob  der  Ensr  Rosa  Freiiu  l'ock- 
steijier  v,  Woüt^iibach,  gest  1789;  —  Carl,  geb.  1789,  kais.  Rath  u, 
gewesener  Einreicliungs-Protocoll-Direetor  ob  der  ensisoheu  Landes- 
Regierung:  Caroline  Pfenuinger,  ^est.  185r».  —  Carl  geb.  1822.  k.  k. 
Landesgericht srath  in  Pressburgt  Anton,  geb.  lB2fJ,  k.  k.  Jägerhaui»t- 
manu  und  Adolph,  geb.  1839,  (tebrfider  Freib*  v,  Leniprucb.  —  Vau 
dem  Bruder  des  Freiberrn  Jobann  Caspar,  ciem  1824  gestt»rbenen  Frei- 
kerrn  Johann  Franz  stannnt  aus  der  Ehe  mit  Maria  Anna  Muk  v. 
Mukeuberg.  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn:  Freih.  Joseph,  geb.  1790. 

Mfifffrle  w.Mühlfehi,  S    66.  —  n<»iioi1.  Tasc-hnib.    d     haXh.  Uiator»   l»4(i»  B.  2»&-i7  «od 
1860.  8.  it2, 

Lenai-d  v*  I/eonnnli9,  ErhlänrL-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1739  für  Franz  Aegyd  Lenard,  landschaftlichen  Stenereinnebmer  in 
Tirol,  u.  für  den  Bruder  desselben,  Joachim  Niclas  Lenard,  Raitoflicier- 
der  Oherfeterr,  Hofkammerbncbbaltung,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Leo- 
nardis. 

M«pirU  t.  Mühlftld,  Erf.-Bd.  fl,  3,17. 

Lenardt,  Erbländ.-5sterr.  Adelsstand,  Diplom  von  1722  ftlr 
Aegyd  Lenardt,  Oberösterr.  Regiments-  u.  (jericlits-Secretair. 

Lenck  v.  Treuenfeld.  Erbl.;österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1774  für  Ignaz  Lenck,  k«k.  Rittmeister  im  Dragoner-Regimcnte  Grossh. 
V,  Toskana,  mit  dem  Prädicate:  v.  Treuenfeld. 

Mfiferle  r.    Mühtftid,  ErÄ.nd.S.   S."»«. 

Lendlmayer,  Edle  and  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1728  für  Johann  Jacoli  Lendlmajer,  Landschaftlichen  Ober-Sc- 
cretair  u.  Syndikus  in  Steiermark,  mit  dem  Prädicato :  Edler  v. 

Ufff/rrtf  p.  MfüUffi'tfi,  a.    127, 

Len^efeld  (nach  dem  v,  Schiller- Lengefeldschen  Allianzwappen: 
Schild  quer  getheüt:  oben  in  Silber  ein  das  MundsKick  links  kehrendes 
Jagdhorn,  dessen  nach  oben  geschlungenes  Band  mit  drei  Stranssen- 


1 


1 


^  m  — 

federn  besetzt  ist  und  unten  der  Lunge  nach  getbeilt:  rechts  Schwarz 
und  liuks  Silber,  ohne  BihL  Nach  doiii  Petschafte  des  GenerahtMit, 
Christian  Aagust  v.  L.  ist  die  obere  SehildeshiÜfte  golden,  die  untere 
von  Roth  u.  Silber  der  Unge  nach  getbeilt  |.  Altes,  thiiriugisches  und 
fi*ilnkisches  Adelsgeschlccht  aus  dem  iflpiebnamigen  Stammsitze  an  der 
Wcrra  im  cobnrj^iscben  Antlieile  der  Grat'seliafl:  Henueberg,  welcJies 
die  Güter  Arnsbach.  Dolden,  Laa^icn  bei  Jena,  Schwein bach  im  Voigt- 
lande etc,  an  sieh  bnvclite,  in  nein^r  Zeit  aneli  in  O^tprcussen,  nament- 
lich im  Kr.  Friedland,  begntert  wurde  und  ans  welcliem  mrhrere 
Sprossen  in  der  k,  preuss.  Armee  zu  hohen  Würden  gebinf»ti'n.  — 
Heinrich  v.  L.  wird  schon  im  14.  -Tahrb.  als  tapferer  Kriegshcld  ib^r 
Ijaudgrafen  in  Thüringen  genannt;  Joliann  v.  L.  kommt  1365  als  Zenj^e 
in  einer  Urkunde  des  Klosters  Attenbnr^  vor;  lleinneh  iTt)  war  1432 
Prior  des  Klosters  zu  Saalfeld;  Uernd  Ah'xander  v.  T..  lebte  nach  An- 
finge den  18.  Jalirh,  als  Gnlfl.  Schwarzb.  Rnilol^tiidtselier  Ober-Hof- 
meistnr  und  Kammerdireetor  nml  um  diestdbe  Zeit  liesa^^s  August 
Alexander  v.  L,  die  Guter  Laasen,  Döhb'n  mnl  ArnsbJi<:li.  Johann 
Christian  Carl  v.  L.  a,  iL  H.  Schweinbaeb  im  Voigt  lau  de  starb  1756 
als  Comuumdeur  eines  k.  pr.  Grenadier -Batiüllona,  Christoph  August 
V.  L.  aus  dem  Schwarzburg- Rudolstikltsehen  17^*^9  als  GeueraOientcnant, 
Beginientschef  mul  Grmvernenr  von  Magdeburg  und  Friedrich  Wilhelm 
Y.  L.,  ebenfalls  aus  dem  Scbwarzburgisclien,  IBüfi  als  tieneralli«  nte* 
nant  a.  D.  —  Aus  dem  weiblichen  Stamme  des  Gesehlcclds  wtLrde 
namentlich  Charlotte  v.  I.engefeld  bekannt.  Dieselbe,  Tochter  des  Ltriid- 
obegägermeisters  V.  L.  in  Rudolstadt^  geb.  1765  und  gest.  182t).  ver- 
mählte sich  1790  niitFricdridi  Schiller,  damals  a.  o.Prof.  d.  Philosophie 
an  der  Universitiit  Jena  n,  H.  sachs.  Meining.  Hofrath.  —  Das  Gut 
Laasen.  ehi  alter  Besitz,  war  noch  180i>  in  der  fland  der  Familie  und 
dieselbe  sass  noch  1820  im  Kr.Fried!and  zu  Kinkeini  mit  Brostkersteu, 
Fuchshöven,  nilfnohren.  Ferkuiken,  Polenzhof  und  Wordouunen. 

Kiingfr  KrfurtHrhe  Uintofii-,  171^,  S,  Jrtn,  -  rtnlhn  diHomflJ.  IV,  .H  'IVA.  -  OtrwA--.  t. 
S,  11«!  u.  S*f.  -  Z^dUr,  XVn.  8.  8Ä-A7.  —  Bi^drrmann,  VfhSitOiiini.  Tolx.  lO-U*.  —  N.  I*r. 
A,'L.  ni.  S,  tu  ti.  iA.-  Fr€ih.  9.  IftUbur ,  Ih  **.  tt\  mid  24.  -  Si^hntachfr,  U  71  v  1.,. 
Frinkl»ch, 

'  Lengerke,   Lengercke,    Adeliges  Patriciergcschlecbt  der  freien 

Stadt  Bremen,  welches  auch  nach  Prenssen  gekommen  ist.  —  Dr. 
Alexander  v.  Lengerke,  Land-Oeconomie-Ralb  starb"  1853  zu  Berhn; 
Albert  Henry  v,  L.  war  in  neuester  Zeit  Herr  auf  Teicha  im  Kr.  Rothen- 
burg; Ober-Lausitz  und  Hermann  v.  L.  lebt  in  Dresden. 

Frtihtrr  v^  d,  Knetebtck,  S.  356.  —  Frtih.  #.  IftUhur,  11,  H.  24.  —  W.-B.  <1.  Kar.  Him- 
»ovfT,  D.  9    Bod  S-  9.   -  w,  H*fmr,  hunnov.  AdeJ,  TaIi.  2ü, 

I  Lengheimb,  Grafen.     Reichsgrafen stnnd.   Diplom  vom   10.  Mai 

Hl 74  für  Georg  Adam  und  Johann  Andreas  H.  Freih.  v.  Lengheimb.  — 
Altes,  steiermärkisches  Rittergesehlecht,  dessen  Sfanunreihe  Bncidini 
mit  Tobias  Lengheimb,  Ritter,  w^eleher  um  9r>f*  lebte,  beginnt,  Nicbis  L. 
starb  14:20,  Martin  1464,  Georg  1520,  David  1,  wf'lclier  den  Freiberrn- 
stand  in  die  FamiHc  brachte.  1575.  David  II.  1587,  Hans  Adam  Di28 
und  Hans  Andreas  1649.  Von  Letzterem  stammten  die  Grafen  Georg 
Adam  und  Johann  Andreas  II.  s.  oben*  LetsEterer,  gest.  1722  als  k,  k. 


_     4G0     — 

Gf^h.-Ratli,  hatte  Tinr  drei  Töchter,  welche  durch  Yennählung  in  die 

frräfl.  Häuser  Weissen wolf.  Dembach  u.  Seüoni  kamen.  Graf  Georg 
Adam  aber  setzte  die  gnifliche  Linie  fort  and  die  absteigende  Stamm- 
reihe war  folgende :  Graf  Georg  Adanu  wurde  1 7 1 1  k*  k,  Geh.-Rath :  Elisa* 
'  both  (Tberesie)  Grf  v.  Riud&manl;  —  Wolf  Adam:  Maria  Anna  Freiin 
V.  Glojach;  —  Carl  Joseph:  Anmlia  Josephe  (irf.  v.  Filntkirchen.  Aus 
der  Ehe  des  Letzteren  "^tmiimte  Johann  Joachim,  geb.  1760  und  ver- 
mülilt  mit  Caroline  Freiin  v.  Moükon.  Derselbe  hatte  zwei  Söhne  und 
zwei  Töchter  Der  altere  Sohn,  Graf  Carl,  Inhaber  des  Familien-Fidci- 
eonimisses.  k*  k.  Kamm,  u.  pens.  Hauptmaiui.  lebte  später  unvcnnählt 
zu  Vunedig  und  starb  184:2,  der  jöngere  aber,  Graf  Eraanuel,  später 
Fidelcommiss-Inhaber,  k.  k.  Kümmerer  und  Rittmeister  bei  der  deut- 
schen Arcieren-Garde,  ebenfalls  luivernislldt,  starb  15.  März  1845  und 
scbloss  den  Maniisstamni  seines  alten  (rei>c}decht5*  —  Die  beiden  Töch* 
t er  des  Grafen  Johann  Joacinm  sind:  Grf.  Amalie,  geh,  1789  u.  Grf. 
Anna  geb.  17J*3. 

Hucelini,  UU  —  Qauk«,  \.  «.  U»5  im<l  ^«.  —  Mcohi ,  l«00,  Tl.  J*,  %n4,  ^  S^kmttitt  IL 
8,  402  Vir  '^.  —  Alfi;em.  <*eu«a[.  mui  fitttnishttndh.  li^ll.  L  it.  6^0.  —  Dfubtrtie  GrnftuK  der 
tie^cd'iv.  nr,  S,  124  and  2b.   —  Gfii.  Tft'»«*h''nl^  d    ^rilij.  Iliufer.  I&fi2«  S    (95  uut«r  Berttfuitg 

T.  L.  —  9.   M^titHif,  in,  N,  ;IM   und  i*l,  —  Su\y\fl    en   SieUm.  VV    R.  VI,  5     Gr.   v.  L. 

Lengrieser.  Reicbsadelsstand.  Diplom  im  Kurpfülzischen  Reicbs- 
virariate  vom  10.  Ang.  1790  ft^r  Dr.  Georg  Kicolaiis  Lcngrieser,  kur- 
pfälz.  Hofgericbts-  u*  Stadt -Pbysicus  in  Stranbiiig.  Derselbe,  geb. 
1759,  dessen  Vater  <n'st  unter  den  kurpBlz.  Truppen  gestanden,  später 
.  aber  Bürger  in  Kam  gewesen  u.  desst'u  Grossvater  als  Ingenieur  vor 
Belgrad  geblieben  war,  wurde,  nach  Aiilegnng  der  Adelsmatrikel  des 
Kgr*  Bayern,  als  k.  bajer.  Prof.  der  GehurtshOlfe  n.  quiesc.  Physicus  in 
Straubing  in  die  Adelsinatrikel  des  Kgr,  Bayern  eingetragen. 

9.  lang,  fi.  «tr.  -  W.^B.  d.  Kgr.  Biiy*ra*  VI.  85. 

Lenhard.  Erblilnd.-östcr.  Adelsstand.  Diplom  von  1770  fnr 
Thomas  Lenhard,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant. -Regim.  Graf  Callenberg. 

M^fffrU  f.   MütftfrUl,  Fr;:,  11.1  S.   .-IAH. 

Lenhardt  v.Heldenau,  Edle.  Erbland. -österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1819  für  Michael  Lenhardt,  L  k.  Major  bei  dem  Fulirwescn.  mit 
j  dem  Pnldicate :  Edler  v.  Heldenau. 

I  Utrj^rtt  r.  MühtfeliU  8,  219, 

Lenk  v.  Wolfsherg.  Er blil nd.- eiste rr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1801  für  den  k.  k.  Artillene-llauptmann  Lenk,  wegen  48jähriger 
Dienstleistung,  mit  dem  Prüdicate:  v.  Wnlfsberg.  —  Der  Stamm  wurde 
fortgesetzt.  Auch  kam  in  denselben  der  Freiherrnstand.  In  neuester 
Zeit  war  Wilhelm  Freih.  Leok  v.  Wolfsberg  ObeMlieutenant  im'k.  k. 
Aitillerie*Stahe  und  Rudolph  Freih.  Lenk  v.  Wolfsberg  Lieut.  im  k.  k. 
Pionier-Corps. 

Mtfftrie  r.   MQhl/fU,  S.  219    —  MSIitAir-Srhcraat    d.  PoHicrr.   KaidCrth. 

*  Lenkowitz,  Lanekowifz,    Freiherren.     Altes,    steiermärkisches 

Adelsgi^schledit  a^is  dem  spater  an  die  Grafen  v.  Ih^rberstein  g:elangten. 
gleichnamigen  Stamnischlosse  zwischen  Grätz  und  Judenburg,  welches 
den  Freibcrrnstand  mit  dem  Prädicate:  zum  Freyenthum  an  der  Kulp 


—     461     — 

erhalten  hatte.  Von  den  Sprassen  desSt4inrmes  zeichneten  sidi  mehrero 
in  tlen  Kriege  j<<M<en  die  Türken  ans.  Johann  v.  L.  war  mn  1550  «^in 
lierühniter  Genera!  iti  UiiKani  und  ein  Anilorer  dieses  Namens,  weleher 
diesellie  Würde  l>ekleidete,  starb  15(17.  (ieor^  FreilL  v.  L.  war  151HJ 
Landeshaui»tmiiLnn  in  Krain  n.  kaiserl.  General  an  der  ernatiselKMi 
Griinze  nnd  erwies  sieli  ^«^^en  die  Türken  si'hr  tapfer,  nnd  Gi^or«:  II. 
gest.  U)07,  tbat  ganz  das  Gleiche.  Später  koitnnt  der  Name  des  tiipt'e- 
ren  Stammes  nicht  mehr  Vür. 

VaieAäor,  Ehre  d«t«  H^tk.  Kralii,  Llb,  XIK  ^  TtoitM^orf,  Get.grapli.  8.  19,  ^fiaukf,  II. 
B.  ßlS  aud  11, 

I  Lentersheim ,  auch  Freiherren.     K eich s frei lierrn stand.    Diplom 

vom  2L  Febr.  1518  Ihr  Veit  v.  Lf'nterslieim .  Hit teranit mann  zn  Neu- 
stadt a.  d.  Aisch.  —  Ah  es,  frünkisclies  n.  schwäbisches  Adelsgesehleelil, 
dessen  Stannnreüie  ßncelini  mit  Heiinneh  1-. ,  welcher  nm  1197  lebte, 
anfängt  CraflTt  Heinridis  Enkel  verkaufte  135t2  sein  Gut  Wat/en- 
dorff  dem  Kloster  Heübrunn.  (•raffto  (IL)  diente  dem  Statthalter  in 
der  Mark  Brandenburg.  Frieilrich  Burggrafen  zu  Ndruberg,  als  Ohei*^t 
u.  blieb  14 12  in  einem  Treffen  mit  den  i*onimern.  Ulrich  war  um  ]  MVA 
des  deuteclien  Ordens  Mei.ster  in  Deutsehland  n.  Italien  n.  um  dieselbe 
Zeit  lebte  Heinrich  (IL),  Vtjn  einem  Enkel  des  LetrferiMJ :  (Christ opii, 
gest.  1544  als  fiirstl.  Hath  u.  Oberamtujanu  /m  Bayreuth,  staunnt.e  Ge- 
org Wilhelm  zu  Ober-Steinbach  a.  Gesche,  fürstL  hrandenb.  Kath  otnl 
Oberamtnnum  zu  L'ffenlieim,  u.  von  diesem  Georg  Erckinger,  welclhr 
1615  als  fiirstL  hrandenb,  Rath  u.  Oberamtmiinn  zu  Erlangen  starb. 
Von  dem  Bohne  des  Letzteren ,  Johann  Friedrich,  gesL  lö7rt,  Uei-rn 
auf  Ober -Steinbach.  Alt-  n.  Nen-Mnlir  ete.,  Director  der  fränkischen 
freien  Reichs-Ritterschaft  nnd  Ritter*llauptnmnn  des  Orts  SteigerwabL 
entflpross  Erhard  Gustav,  welcher  nocli  1715  als  der  freien  Reiclis-ltil- 
terBchaft  in  Franken  des  Orts  Altmühl  lebte  nnd  den  Stamm  fortgi^- 
setzt  hatte.  Von  den  Nachkommen  rlesselben  war  Christoph  fUistav 
Freih.  v.  L.,  Herr  auf  Alt-  u.  Neu-Muiir ,  17*20  fürstl.  ansbach,  Geh.- 
Rath  ^  Kammer*  Director  nnd  Ober -Amtmann  zu  Windspach.  Sptltere 
Sprossen  des  Stammes  hnden  sich  noch  in  Biedermanns  Werken. 

NMrdi{avi«iiiift.  dritt*?  N*eh)PÄO  ,  S.  is^  w.  li»**  iiml  Ifio.  —  Strttre,  hUU>t,'in4iL  Archiv.  I. 
S*.  13t,  —    BietUrtnaHH,  Antnülü,    r«b*  2'i— ^7i  Nürtib^Tif,  Smipl*«!«,   13  j  fatitawuhl,  ;<iiti['k*Hi. 

n,  8.  3»5  Hod  M.  —  Suppfpra,  *u  Skhni,  VV  -Ü^   l[,   |:i ;   l'flu   v.   L.  —    T^f^of,  l.   i\h,  -^ 

Leute,  Leute *Adelei\  Leute  v.  Adeler  (Stammwap]ien :  Schild 
geviert:  1  n.  4  drei  über  einanderstehende  Spurren,  begleitet  von  drei 
Sternen,  zwei  oben  nnd  einer  unten  und  2  und  «H  ein  rechts  [oder  auch 
einwärta]  gekehrter  Löwe.  —  Leute- Adder :  zwei  an  einander  gescho- 
bene Schilde:  rechts  der  Adeler'sche  ge\ierte  Schild  und  links  der  Len- 
te^iche  Schild.  Der  Adelersche  Mittelschild  steht  in  der  Mitte  l)eider 
Wappen),  —  Ein  ursprünglich  niederländisches  Geschlecht,  welches  in 
das  Oldenbtirgische  u.  in  die  Bisthümer  Osnabrück  u.  Bremen  und  um 
die  Mitte  des  17.  Jahrb.  nach  Danemark  kam,  wo  es  sich  weit  unsbrei- 
tete.  Dasselbe  wurde  in  Dänemark  gewöhnlich  Lente  n,  nur  selten  un- 
richtig Lentbe  geschrieben  u.  war,  wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  von 
der  alten  Familie  v.  Lentbe  in  Hannover  ganz  verschieden.  —  Die  be- 


—     442     — 

kaante  aiMteiaes#ie  StuBinraiie  sc  fr^IasButtf : 
lfej«ii»  dof  demStähoier  Waid«  in  tierProviBxDmtiie:  — 
B«rr  auf  Dtnririagp  im  OUii?nhwi|Jwhiii:  Annsi  t.  Eminem  a.  4. 
Oberfeid  im  KniiinadiML;  —  Oa^m.  SjmficHS  «ierBitt^acbtfft  «. : 

tor  zu  OsisibrftdK:  CddMniii&  EEuädiiss:  —  Tk^oiior  ¥.  I Rjck  jes 

EMiAaehoh  Frva^nek  QL  voa  Bmen.  gelic  auc  dBii&e£b«u  nadi  «ii^ 
Tode  dl»  Vjien^  aack  Dwemark  ■.  wird  Gck  Secrecair  s.  sptto*  t  aaz- 

ler:  Xdcdafeiia  >ehiHiba«di.  T<)efacer  des  k.  diu.  Batibs  ScbiisiMisk :  

dräKaa  ▼.  L^  2eb.  I*i4f>  and  «esc  I72S,  Betr  a  f-irffnnnm  k.  < 
GeL-Rütiu  Ofi^r^reremoiueiuiiRSCa'  ete.  £m  Bniiier  des  LAitmeii 
v«U  JabaoA  Haf»  ▼.  Lcstie,  k.  <&■.  ^tiiiiünfh  aad  finimdiii  m  Be-- 
M  I<49  «.  It^i^T.  —  Dier  ScaüM  biiluce  in  ns«*— ><r  fort  ami  m  da* 
vmien  Hälfte  des  I^.  iabrii.  wardeder  5ame  a.  das  Waypa  der  F»> 
■fte  ant  dem  3iaoMm  a.  W jppea  des  diaiiirhtu  AdeiaancUeckls  Ade^ 
ler  T«einift.  5iUwre  lagilnii  iba*  «fiese  Teieuuiumg  feUes.  Bei  der> 
aeften  wvde  der  ^aaie  JLdeier  dem  Nimm  Leäte  aiMhgi  aiil  im 
Wappen  aber  ^ekL  wie  lace^ebea.  der  Adeiencke  Seküd  reckia  «.  der 
—  Friednck  Georf  Adeier.  k.  dmi. ITiaimiihiii  lekte 
les  19.  lafek.  aJ  a  diexr  ZA  war  Conad  L^ 
T.  Adekr  k.  diL  FiBimi'riL,  GeMrabMiar  der  Caw, 


hBB>  «.  IZV  «.  n.  B«v.  I 
17^:9.  —  Jmeo^    UM.  E    flv  »t  a.  9«.  -  [ 
LflH 

LcBihe  tiB  Sflbcr  ein  dirrer.  kram^ebofcaer.  foa  der  Liakem  : 
Eechteft  «^  kekresder.  Uaaer  Ait.  wekker  obew  a.  t 
mid  rpdrts  zwei- fiaks  dranmi  feaitet  Bt.  Aaf  de 
zw«  denriekke  Aesle.  anfreckl  festeOt  ami  gc^ea  riaiaifr  fekekrt». 
Akes.  Biedenidissckes  Adeisfeesckleeit .  demew  gkirkaimiges  Slaaw> 
kaas  nahe  bei  Haano^er  im  Bezirke  der  ekenmfigea  Gnbdkah  Wao»- 
torf  ond  des  ehemah^nuL  Ksthoms  Minden  lieft.  Der  Ort  Lentke  konmtt 
seboQ  im  1 1 .  Jahrk.  n>r  n.  aaf  die  Aaaämgkttt  der  Familie  in  dieser 
Gebend  %it  der  frtlbesten  Zeit  deatet  es.  wenn  Braaea.  Gescbkkte  des 
Stifti§  Wanstorf.  S.  16,  erzaUt.  dass  die  ersten  Canonici  dieses  Stiftsw 
weiches  am  ^70  errichfet  worden  ist.  naek  einer  ahen  Xackiickt  ans 
den  GeseUeehtem  der  Herren  t.  lfaDddsk>b .  w,  Haas.  t.  Lentke  etc. 
fewps^n  sein  sollen.  Indessen  lassen  ack  arknndbck  Mitglieder  der  Fa> 
milie  em  im  13.  Jaiirk.  nackweisen.  so  zuerst  die  Bitter  Oriek  a.  En- 
ffelbf^rt.  von  welchen  Ersterer  1226^  1244  a.  1247  in  Urkaaden  der 
anndenächen  Biacbofe  f  onrad  n.  Johann  a.  des Gralien Lado^  t.  Tim 
aier.  l^eizterer  am  die  Mitte  des  13.  Jahik.  Ton  1245  an,  erackonen. 
2n  Anfange  des  14.  Jahrh.  gründeten  drei  Brdder:  Eilard,  Bertold  n. 
Arndt,  drei  Terschiedene  Linien,  Ton  welchen  die  des  Bertold  apito'dns 
Tordertheil  eines  Steinbockes  im  Wj^^pen  fikhrte.  Ton  diesen  drei  Li- 
nien starben  jedoch  die  des  Arndt  schon  mit  ffildebrand ,  welcher  zn- 
letzt  1410  auftritt,  die  beiden  anderen  Linien  ab^  in  der  ersten  HUfte 
des  1 B.  Jahrb.  aas  a.  es  fielen  ihre  Güter  grossentheüs  an  dne  Ti^te, 
noch  jetzt  blfthende  Linie,  deren  ononterbrochene  Abstaominng  sich  znr 
Zeit  nur  erst  Ton  einem  Engelbert  t.  Lentke,  wdcker  Tcm  1S41  an  er* 


—     463     — 

scheint  nnd  vielleicht  ein  Rruder  jener  genaitnten  drei  Brüder  war. 
nachweisen  Uisst.  Ans  tlioser  fäuie  ist  Jo!>:^t  v>L.,  Kiuer  der  Rütho  i\vv 
Iler^ri^e  Ericli  des  Adleren  n,  des  Jüngeren  van  Calünher^,  fast  liiin- 
dertjülirig  gestorben  15^5,  derStnmmvater  aller  nocli  lehriiilenGlirilf' 
düs  Geschlechts  gewnnien-  Aus  der  zweiten  Ehe  desselhen  mit  ('lara 
V.  Alten  a.  d,  II,  Dünau,  ^^st.  1571  ,  stammten  zwei  Sfdnie.  Dieterieh, 
gest.  1632,  Ciüenbcrgischer  Land-  u.  Schatzrath,  verin.  mit  Sidonie  v. 
Benningsen  o.  Kurd,  gest.  I<i24.  Drost  zu  Relilnir^j.  vorm.  mit  Anna  v. 
Mahrenholz.  TKt^se  beiden  Sidme  sind  dann  wieder  die  Ahnherrn  der 
noch  jetzt  blidienden  beiden  lenlhe'schen  Linien.  —  Von  den  fünf  Srdi- 
iien  Dieterichs  t,  L.  ptianzte  nm*  der  Jlingsio:  iLricb,  gest.  l(i8B,  calen- 
berg.  Vice-Hofricbter,  Land-  u.  Hcbatzratli,  das  Geschleclit  fort  iL  zwar 
durch  Dieterich  Christiaiu  gest.  H)9fi,  Hofmeister  bei  derverw.  Herzo- 
gin von  Braunschweig  in  Lüchow,  Der  Sohn  des  Letzteren,  Albreclit 
Werner,  gest.  1727.  Ober'Aiipelkit.-Rath  zu  Celle,  binterliess  aus  erster 
Ehe  mit  Dorothea  Sophie  v,  Mnncbhansen  a,  d,  IL  ScbwObber  zwei 
Sohne:  Otto  Christian.  gesL  1750.  seil  1741  bannov.  w,  (ieh.-Ratb  etr, 
u,  Albrecbt  Friedrich,  gest  177^1,  seit  1772  bannuv.  Kamim^r-Priisident 
etc.  ans  zweiter  Ehe  aber  mit  Luise  w  Dernstorff  einen  Sohn,  Uottlird* 
Lwdwigi  gest.  175  ti,  Hofgericlits- Assessor  und  Landratb  zu  Celle.  Otto 
Christian  überlebten  drei  Sidme :  fJottl  ob  Friedrich,  unverniühlt  gestor- 
ben 1802,  Ober-Fnrstmeistcr  u.  Chef  des  Hoya*scben,  dann  den  Galen- 
be rgscb  e  n  Ober-  Fo r^  -  A  m  t  s :  E  r n  st  Lu  d w i  g  J  n  li  us ,  gest.  1 8 1 4 ,  se i t 
1795  Geh.-Katli  bei  dem  Könige  Georg  OL  in  Loudon  und  dann  von 
1802— IROri  Staats-  niui  Cid>inets -Minister  iiml  ('arl  Levin  Utto. 
gest.  1815,  Landschafts-Director  u,  Abt  des  Klosters  St.  Michaelis  zu 
Lüneburg,  Präsident  des  Landes- Üecononiie-CoUe|fi«ms  etc,  —  Der 
Staatsminister  Ernst  Ludwig  Julius  v,  L,  binterliess  mir  einen  einzigen 
Sohn.  Friedrich  Ernst  Otto,  gest.  1840,  k,  liannov.  Kammer- Rath  und 
Oberbauptniann  zu  Etrgersen.  dem  Land  Schafts- Di  rector  Carl  Levin 
Otto  bvlgtini  dagegen  zwei  Stdnie:  Carl  Friedrirh  Jnbus,  Ober- Forst- 
meister a,  IK  u,  seit  1H3()  Landratb  im  Fürstenthnmc  Lüneburg  n,  Ernst 
August,  gest.  1J^50,  vom  Nov.  L"^,53  bis  im  August  l.sr>ä  k.  hannov. 
Minister  der  auswürtigen  Angelegenheiten,  venu,  mit  Tberese  v.  Stock- 
liaiisen.  Von  den  Töchtern  des  Landschafts -Dircctors  vermühtten  sicli 
zwei  an  einem  Tage,  lö.Febr.  1810,  mit  zwei  Brüdern,  Prinzen  v.  Au- 
ersperg  u,  zwar  die  Aeltere,  Augnste.  geb.  1790,  mit  dem  jüngeren  Bru- 
tler, dem  Prinzen  Carl,  k.k.  Feldmai'sch.-Lieut,,  die  Jüngere,  Friederilie, 
gest .  1  HHi),  mildem  älteren  Bruder,  dem  späteren  Fürsten  Wilhelm,  llerztjg 
zu  Godschee.  —  Von  den  sechs  S<dmen  des  Stifters  der  jüngeren  L^^nthe'- 
scben  Linie,  Kurd,  war  der  älteste  Sohn,  Jobst  Heimardt,  gest.  1(>48, 
Stallmeister  bei  tlen  Höfen  zu  Oldenburg,  Stuttgart  u.  Wolfenbüttei  u. 
ein  Anderer,  Georg  Fncdricb,  gestorb.  1«j5B,  Ausreiter  in»  Kloster  St, 
Michaelis  zu  Lünebnrg  u.  Wilhelm,  anfangs  StaHmeister  bei  clem  Her- 
zog Georg  von  Braunschweig-Lünehurg  u,  dann  Hofmarschall  t)ci  des- 
sen Sohne,  dem  Herzoge  Christian  Ludwig  zu  Celle,  auch  Drost  zu 
Ablden.  Der  Sohn  des  Letzteren  aus  der  Ehe  mit  Elisabeth  v.  Watz- 
dorf  war  Kurd  Wilhelm,  gest.  1(391,  welcher  einige  Zeit  lan^  kurbraa- 


—      464     — 

denb.  Gesandter  war,  dann  Laöddrost  im  Fürstenth.  Minden  u.  zuletzt 
Drost  zu  Petershagen  wurde.  Derselbe  war  mit  Sophie  Eleonore  v. 
Wittorflf  a.  d.  H.  Lüdersburg  vermählt  und  sein  Enkel,  Ernst  Ludwig, 
trat  in  sardinische  Dienste ,  wurde  Generalmajor  u.  Chef  eines  Infant.- 
Regim.  und  starb  17H3  mit  Hinterlassung  eines  einzigen  Sohnes,  Ernst 
Friedrich  Christian,  gest.  1824,  k.  hannov.  Ober-Kammerh.  und  calen- 
berg.  Landraths.  —  Die  lebenden  Glieder  der  Familie  im  Anfange  des 
Jahres  1 864  sind :  von  der  Diederichschen  Linie :  Ernst  Friedrich  Wil- 
helm V.  L.,  k.  hannov.  Justizrath  a.  D.,  Herr  auf  Obergut  Lenthe,  Vel- 
ber  und  Stolzenau,  geb.  1806,  aus  dessen  Ehe  mit  Luise  Friederike 
Weinhagen,  ausser  zwei  Töchtern,  zwei  Söhne :  Erich  Friedrich  Ludwig, 
geb.  1831,  k.  hannov.  Premierlieutenant,  verm.  1860  mitGrf.  Mathilde 
v.  d.  Schulenburg -Hehlen  und  Wilhelm  August  Gottfried  Ernst,  geb. 
1834,  Amtsgerichts-Assessor  zu  Lehe,  verm.  1863  mit  Irmgard  Freiin 
V.  Dincklage ,  stammen ,  femer  der  schon  erwähnte  Landrath  u.  Ober- 
Forstmeister  a.  D.  Carl  Friedrich  Julius  v.  L.  aufWrestedtu.Wrietzen, 
geb.  1 788,  aus  dessen  Ehe  mitHenriette  v.  Schlepegrell,  gest.  1 837,  neben 
zwei  Töchtern,  zwei  Söhne  entsprossten:  Carl  Ernst  Friedrich,  geb.  1822, 
Ober-Gerichts-Rath  zu  Lüneburg,  verm.  1 856  mit  Anna  v.  d.  Wense  a.  d.  H. 
Holdenstedt  (aus  welcher  Ehe  eine  Tochter  u.  zwei  Söhne  leben)  und 
Ludwig  Eberhard  Christian  Friedrich,  geb.  1825  u.  endlich,  neben  sechs 
Töchtern  des  verstorbenen  Geh.-Raths  Ernst  August  v.  L.,  der  minder- 
jährige Sohn  desselben,  Ernst,  geb.  1848,  Besitzer  der  Güter  zu 
Schwarmstedt  u.  Giessen,  von  der  jüngeren  Kurdschen  Linie  aber  der 
Sohn  des  Oberkammerherrn  Ernst  Friedrich  Christian  v.  L. :  August 
Friedrich  Ludwig  Clamor,  geb.  1783,  Oberhauptmann  a.  D. ,  auf  dem 
Untergute  Lenthe,  Luttringhausen  u.  Langenhagen  u.  aus  der  Ehe  mit 
Elisabeth  v.  d.  Knesebeck  a.  d.  Hause  Langenapel,  gest.  1863,  dessen 
fünf  Söhne:  Ernst  Ludwig  August,  geb.  1823,  1850  Assessor  bei  der 
Justizcanzlei  zu  Stade,  seit  Ende  des  Jahres  1852  aber  Landsyndicus 
zu  Celle,  verm.  1856  mit  Ottilie  v.  Schlepegrell,  gest.  im  Mai  1863,  aus 
welcher  Ehe  zwei  Töchter  u.  ein  im  AprÜ  1863  geborener  Sohn  stam- 
men; Kurd;  Otto,  geb.  1826;  August,  geb.  1828,  k.  k.  Lieut.  a.  D.; 
Julius,  geb.  1830,  k.  hannov.  Amts-Assessor  zu  Lüchow  und  Leopold, 
geb.  1838.  —  Die  Familie  war  seit  alter  Zeit  im  Besitze  von  Lehen  des 
Bisthuras  Minden,  dann  der  Herzöge  von  Braunschweig-Lüneburg,  der 
Grafen  v.  Wunstorf,  Schaumburg  u.  Wölpe,  der  Abtei  Wunstorf,  mit 
deren  Kämmerer-Amte  dieselbe  beliehen  wurde,  des  Stifts  Corvey  und 
der  Propstei  Hameln.  —  Jetzt  gehört  das  Geschlecht  durch  Besitz  des 
Ober-  und  Ünter-Guts  Lenthe  und  der  Güter  Velber,  Luttringhausen  u. 
Langenhagen  im  Fürstenth.  Calenberg,  der  Güter  Wrestedtu.  Wietzen- 
dorf  und  von  vier  Gütern  in  Schwarmstedt  im  Fürstenth.  Lüneburg  u. 
des  Gutes  Stolzenau  in  der  Grafschaft  Hoya  zu  dem  ritterschaftlichen 
Adel  des  Königr.  Hannover  in  der  Lüneburgischen,  Calenbergischen 
und  Hoyaischen  Landschaft.  —  Die  zu  dem  dänischen  Adel  gehörende 
Familie  v.  Lente  ist  von  dem  hier  in  Rede  stehenden  Geschlechte  ganz 
verschieden,  s.  den  vorstehenden  Artikel. 

Pfef/inger,  Br.-Läneb.  Oesch.,  U.  8.  724  and  961  und  III.  8.  206,  236,  237.  270,813  ete. 
^  Oauh«,  I.  8.  1186.  -  Schmidt,  Beitr.  snr  Qe«eh.   d.  Adelf,   I.  8.  184   aod   II.  8.  831.  — 


—    465     — 

XUinaekmidt,  SabubI.  Caleob.  Landt.  Absch.  T.  8.  391.  H.  S.  S37.  —  Freih.  «.  d.  Knetebeck, 
8.  189  und  90.  -  F\reik.  v.  Ledifbur,  If.  8.  U.  -  Ü.  F.  C.  Uaufcke,  (Zöllner  lu  Löuflmrg, 
Ke«t.  1937)  topogr.-histor.  Besobr.  d.  8Udl««  Kernt,  a.  adel.  U«r.  im  F.  Lüneburg.  Celle,  IS&H. 
I.  und  II.  an  Tielen  Orten.  —  E.  L.  9.  L^ntJktt  Arcb.  f.  Q«9ch.  und  Verf.  d  P.  Lünoburi^ 
Bd.  IZ..  0«Ue.  1S«9  ttud  «3.  Numncr  52.  317.  ZTi.  373  und  443 :  (Angabea  au«  Lehnreg.  von 
l330-«9)  und  S.  I5S— 167.  ~  SUbmacker^  I.  187:  t.  LeaU,  Braunaehveig.  -  v.  Mpdiny,  I. 
8.  9SS  nad  94,  naeh  aheii  Siegeln,  Zrlebiiungeii  etc.  —  W.-B.  de«  Kgr.  Hannov.  C.  1&  und 
8.  9.  —  Kfmchke  ,  I.  8.  966.  ~  ».  Ht/ner^  haanov.  Adel,  Tab.  20  u.  beriehtigt.  Tab.  37. 

Lentkeiit  Lentcke  (in  Blau  drei,  2  tu  1,  goldene  Anker).  Reichs- 
a.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  R.-Adel8diplom  vom  1.  Sept  1659 
ftlr  Stephan  y.  Lentcke,  aus  einem  alten  magdeburger  Patriderge- 
schlechte  stammend,  k.  k.  General  und  k.  preuss.  Adelsdiplom  vom 
25.  Jnli  1767  für  die  GebrOder  und  Vettern  Lentcke:  Johann  Daniel 
Siegfried,  Johann  Christian  Wilhelm,  (gest.  1808  als  k.  pr.  General- 
migor  a.  D.) ,  Johann  Carl, ^Johann  Ludwig,  Carl  Friedrich  und  Anton 
Werner  Conrad.  —  Die  Familie  sass  bereits  1654  und  noch  1767  im 
Magdeburgischen  zu  Bönnikenbeck  unweit  Wanzleben. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  S.  304.  —  Firtiktrr  v.  Ledebur,  II.  8.  M.  -    W.-B.   der  Pr.  Moaareh., 
III.  88. 

Lentl,  Ritter.  Erbl. - österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1819  Ar 
Johann  Lentl,  k.  k.  Geh.-Rath,  Appellations-  u.  Griminal-Obergerichts- 
Prftsidenten  zu  Fiume. 

Megerle  v.  Mükl/eld,  8.  127. 

Lentnlns,  auch  Freiherren  (Schild  blau  und  quer  getheilt :  oben 
neben  einander  drei  Lanzenspitzen  u.  unten  drei,  2  und  1,  Linsen.  Auf 
dem  Helme  steht  Ceres  mit  Kranz  und  Follhom.  —  Das  fireih.  Wappen 
hat  nach  dem  Siegel  des  Freih.  Rupert  Scipio  (III.)  noch  einen  zweiten, 
linken  Helm,  aus  welchem  ein,  in  der  Faust  einen  Palmzweig  haltender 
Arm  aufwächst).  —  Eins  der  ältesten  Patriciergeschlechter  des  Frei- 
staats Bern,  welches  der  Sage  nach  seinen  Ursprung  von  der  ehemaligen 
römischen  Familie  liCntulus  herleitet«  deren  Stammvater  Servius  Corne- 
lius, ein  trefflicher  Landwirth.  welcher  namentlich  den  Bau  der  Linsen 
oder  ihre  Verbesserung  gelehrt,  weshalb  er  den  Ehrennamen  Lentulus 
erhalten,  gewesen  sein  soll.  Urkundlich  steht  fest,  dass  im  7.  u.9.  Jahrh. 
Vorfahren  der  Familie  Lentulus  in  Neapel  u.  Rom  ansässig  waren.  — 
Scipio  Lentulus  entfloh  1551  aus  dem  Kloster,  kam  endlich  aus  Neapel 
über  Sicilien  und  Genua  1559  nach  Genf,  bekannte  sich  zur  evange- 
lischen Lehre,  war  später  Prediger  u.  starb  1599  zu  Cläven  in  Valte- 
lina.  Der  Sohn  desselben,  Paul  L.,  Leibarzt  der  Königin  Elisabeth  von 
England,  wurde  von  seiner  Vaterstadt  Bern  1593  zurfickberufen ,  zum 
ersten  Arzte  des  Freistaats  Bern  erklärt  u.  mit  dem  Erbbttrgerrechte 
beschenkt.  Derselbe  starb  1613  u.  hinterliess  seinem  Sohne,  Caesar, 
die  Herrschaft  Corcelles.  Letzterer  unterschrieb  sich  1658  in  einem 
Lehnbriefe,  unter  Vordruckung  des  oben  angegebenen  Wappens:  Cesar 
Lentulus,  Geiitilhomme,  bourgeois  de  Bemc ,  ballif  de  Lausanne.  Ein 
Enkel  desselben,  Rupert  Scipio  (I.),  gest.  1712  zu  Bern,  Herr  zu  Cor- 
celles u.  Mtthlthal  u.  Mitglied  des  grossen  Raths  in  Bern ,  war  früher 
markgr.  brandenb.-culmbach.  Commandant  von  Christian -Erlangen. 
Von  den  Söhnen  desselben  wurde  Joseph  Caesar,  gest.  1744,  k.  k.Feld- 
marsch.-Lleutenant,  verm.  mit  einer  v.  Wangenheim,  in  den  erbl.-österr. 
Freihermstand  erhoben  u.  ein  Sohn  desselben,  Freih.  Rupert  SGipio(JII.)v 

Kntickke,  DantMh.  AdAlt-Lax.   V.  30 


—     466     — 

trat  1745  als  Mnjtir  in  prcnssische  Dienste,  erfreute  sich  der  hohen 
Ounst  des  Königs  Friodricli  II.  u.  starb  1787  als  k.  pr.  Generallicnte- 
nant  a.  D.  auf  seinem  Gute  Mon-rei>os.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria 
Anna  Grf.  v.  Schwerin,  einer  Schwester  des  Ober-Stallmeisters  u.  Staats- 
minist^rs  Gr.  v.  Schwerin,  cntsprossten  vier  Söhne,  von  welchen  Rupert 
Sdpio  IV.  1804  als  k.  pr.  Major  starb  u.  Caesar  Scipio  noch  1812  als 
k.  pr.  Kanimerhcrr  lebte. 

Leu,  Sehvci/  Lexiron.  XII.  8.  36-41.  —  Map,  HUt.  milit.  de  U  Suitse,  TU.  8.  tf6~S9 
und  8.  473—77.  —  Lutz.  Nicroln^  deiikw.  tichwcixor,  8.  294-96.  —  Lexicou  aller  B«ld«a 
ete.,  II.  K.  »91.  —  N.Pr.  A.-L.  IM.  H.  ilS  iiml  t«  und  ▼.  fl.  304:  giebt  das  Wappen  de«  Oe- 
nar  iieiituluK.  GeiUillinmnif,  bour'^iMtjji  de  Bitu«,  l>allif  de  Lautianoe,  Tpm  17.  Febr.  ittS.  •— 
Freiherr  v.   L^Jehur,  11,  S.  24. 

)  Lentz,  Leutzou  (in  Silber  drei  grüne  Zweige  unter  einander,  welche 

mit  zwei  von  Kotli  und  Schwarz  gcschachteu  Querbalken  belegt  sind). 
Ein  in  der  Ncuiiiiirk  und  in  Pommern  begütert  gewordenes  Adelsge- 
schlecht. Dasselbe  sass  bereits  1637  zu  Carwitz  unweit  Dramburg, 
brachte  mehrere  andere  Güter  an  sich ,  war  namentlich  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  zu  lloggow  bei  Saatzig  gesessen  uud  hatte  in  der 
Nfihe  dieses  Gutes  noch  1838  den  Sitz  Batow  inne. 

N.  I»r.  A.-L.  HI.  S.  -.'17.  -  F,  eiherr  p.  Lfdebto,  II.  H.  24  u.  lü.  8.  3üO.  —  Ji«6jnM*«r. 
III.   IfiS.  —  l'otiimorsrii.  W.-H.  IV.  27. 

Lentz  (im  durch  einen  silbernen  Querbalken  getheilten,  oben  blauen, 
unten  rothen  Schilde  ein  goldenes  Füllhorn ,  aus  welchem  drei  purpur- 
farbene Rosen  am  braunen  Stengel  mit  meergrünen  Blättern  hervor- 
ragen). Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  21.  Octob.  1786 
für  Joliann  Friedrich  LiMitz,  k.  pr.  Miyor  im  Husaren-Regim.  v.  Eben, 
und  für  die  fünf  adoptirten  Kinder  desselben.  —  Der  Empfänger  des 
Diploms  war  später  Oberst  u.  Commandeur  des  genaimten  Regiments 
u.  trat  1 793  aus  dem  activen  Dienste.  Zu  seinen  Nachkommen  gehörte 
der  Oberstlieutenant  v.  L.,  Commandeur  des  1.  Bat.  d.  2.  G^urde-Land- 
wehr-lleg. ,  welcher  sich  1853  mit  Elisabeth  v.  d.  Marwitz  vormfihltc. 

IleUhach.  II.  S.  30.  -  N.  Prouss.  A.-L.  III.  8.  -J  u.  8.  217.  —  Freihtrr  v.  Ledebur,  II. 
S.  %S.  ->  W.  B.   der  l'nutm.  Monarch.  HI.  9».  --.KnetcHe,  IV.  8.  S&2. 

Lontz  (Schild  geviert :  1  u.  4  ein  geharnischter  Mann  und  2  u.  3 
ein  Steinbock).  Rcichsadelsstand.  Diplom  von  1652.  Ein  in  Oester- 
reich  u.  in  Preussen  wohidiaft  gewesenes  Geschlecht. 

Freift.  p.   h'rohrtr,  II.  S.  2:V2.        N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  217.    —  Frttih.  r.  Udtbwr,  II. 

«  Ti<)ntz ,  Lenz.     VAw   aus  Schwaben  stammendes  Adelsgeschlccht, 

welches  nach  Regensbnrg  u.  auch  nach  Schlesien  kam.  Der  erste  Sprosse 
des  Geschlechts,  welclier  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  aus  Württemberg 
nach  Schlesien  kam,  war  Christian  Albrecht  v.  Lenz  (Lentz)  und  Carla- 
feld, des  Herzogs  Clirislian  nrich  von  Württemberg-Oels  Hofrath  und 
HoQunker,  welcher  mehrere,  das  württemberg-ölsische  Haus  betreffende, 
genealogische  Schriften  hinterlassen  hat.  Derselbe  hatte  aus  seiner  Ehe 
mit  Johanna  Eleonora  v.  Felde  mehrere  Kinder, 

SinupiuA  II.  K.  IVt  und  D.s^ollion  Olüuuitraph.  I.  8.  611.  —  N.  Pr.  A.>L.  IIL  8.  217.  — 
Freiherr  r.  L'-ät'bvr.  II.  M.  25. 

Lentz,  Lenz  (Schild  quer  getheilt:  oben  in  Silber  zwei  goldene, 
sechseckige  Sterne ,  auf  jeder  Seite  einer  u.  unten  in  Blau  ein  recht»- 
stohender,  silberner  Strauss,  welcher,  im  Schnabel  ein  Hufeisen  haltend, 


—    467    — 

mit  Kopf  und  Hals  in  das  obere  Feld  ragt,  somit  von  den  beiden  Ster- 
nen beseitet  ist).  Knrbayerischcr  Adels^nd.  Diplom  vom  12.  Jan'. 
1753  fOr  Johann  Baptlsta  Lenz,  knrbayer.  Legationsrath.  —  Der 
Stamm  bltthte  fort  n.  mehrere  Sprossen  desselben  traten  in  die  kur-  n. 
k.  Sachs,  so  wie  in  die  k.  pr.  Armee.  Johann  Nepomuck  Carl  v.  Lenz, 
korsächs.  Capitain  im  lnf.-Regim.  Gr.  v.  Brühl,  starb  1787  zn  Görlitz; 
drei  Glieder  der  Familie  standen  1806  in  der  westphälischen  Fflsilier- 
Brigade  und  von  denselben  erhielt  der  Erste  1815  den  Character  als 
Capitain  u.  war  1827  Salzfactor  zn  Greifswald,  der  Zweite  starb  1818 
als  Capitain  und  Kreisofficier  bei  der  Gensdarmerie  u.  der  Dritte  trat 
1820  als  Capitain  u.  Kreisofficier  bei  der  Gensdarmerie  aus  dem  activen 
Dienste;  ein  v.  Lenz  war  1887  k.  sächs.  Major;  Carl  Oscar  v.  L.,  geb. 
1814,  wurde  1854  Msgor  im  k.  sächs.  8.  Infant-Bataill.  und  Wilhelm 
Heinrich  Otto  v.  L.  k.  sächs.  Hauptmann.  —  Nach  dem  Tode  des  k. 
bayer.  Kämmerers  Xaver  Grafen  Hrzan  v.  Harras  war  das  in  der  Ober- 
lausitz unweit  Loebau  gelegene  Gut  Ober-Strahwalde  in  die  Hand  der 
demselben  verwandten  Familie  v.  Lenz  gekommen. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  6.  217.  ~  Dresdner  Cal.  i.  Oebr.  f.  die  Beeid.,  1847.  8.  168.  —  FrHk. 
V.  Ledebur,  II.  8.  25  u.  II.  8.  300.  —  Turof,  I.  237.  ~  W.-B.  d.  Sfichs.  RUat«n.  VIII.  S.  ~ 
Km§*€kk4,  I.  8.  266  und  67. 

Lentoke  (Schild  quer  getheilt:  oben  silbern  u.  damasdrt  mit  einem 
rothen  Querbalken  u.  unten  in  Silber  drei,  2  u.  1,  Eimer).  Altes  Adela- 
geschlecht  der  Mark-Brandenburg  aus  dem  gleichnamigen  Stammsitie 
im  Kr.  Ost  -  Havelland ,  welcher  der  Familie  schon  1541  und  noch  bis 
1844  zustand.  Dieselbe  wurde  auch  in  Ostpreussen  begütert.  — Qwrg 
Ludwig  V.  L.  starb  1793  als  k.  pr.  Oberst.  Der  Ritterschaftsrath  v.  L. 
war  1839  Herr  auf  Statzen  unweit  Angerburg  u.  ein  v.  L.  besass  1887 
Klothainen  im  Kr.  Heilsberg.  —  Ein  v.  L.,  k.  preuss.  Major  a.D.,  war 
1824  Postmeister  zu  Gumbinnen  n.  zwei  Glieder  der  Familie  standen  in 
der  zweiten  warschauer  Brigade. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  305.    -  Freiherr  r.  LetUbur,  11.8.  2&. 

•  Leo  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Silber  ein  rother  Löwe  u.  2  a.  3 
in  Blau  ein  mit  drei  goldenen  Sternen  belegter,  schräglinker  Balken). 
Reichsadelsstand.  Diplom  von  1630  ffXr  Jeremias  L. ,  kaiserl.  Hofkd* 
lerschreiber.  —  Der  Stamm  ist  fortgesetzt  worden  u.  ein  v.  Leo  stand 
1833  als  Lieutenant  im  29.  k.  pr.  lnf.-Regim. 

Freih.  9.  UdUbmr,  11.  8.  25  und  111.  8.  300. 

Leo  V.  Löwenberg,  Freiherren.  Erbländ.-6sterr.  Freihermstand. 
Diplom  vom  13.  Juli  1641  f&r  Peter  Reinhard  v.Leo,  steiermärkischen 
Regierungsrath,  mit  dem  Prädicate :  v.  Löwenberg. 

Sekmutt,  II.  8.  403. 

Leo  y.  Löwenmath,  Edle.  £rbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1794  fOr  Joseph  Leo,  Buchhalter  zu  Wieliczka,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Löwenmuth. 

Megerle  v.  Müklfelds  8.  219. 

Leobenegg,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freihermstand.  DifAon» 
von  1745  für  Christoph  Valentin  v.  u.  zu  Leobenegg,  Landrechts -Bei- 
sitzer in  Kärnten.  ..  . 

Mtg^rUp,  am\f0td,  Srg.-Bd.  8.  T4.  ,  .« 

30* 


—     468     — 

Leon,  Ritter  u.  Edle  und  Freiherren.  ErbL-österr.  Ritter-  and 
Freiberrnstand.  Ritterdiplom  vom  24.  Aug.  1735  für  Thomas  Leon, 
mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  und  Freiherrndiplom  von  1 746  fiftr  Anton 
Ktter  V.  Leon.  —  Ein  Ür-Enkel  des  Thomas,  Franz  Seraph  Maximilian 
Joe^h  Edler  und  Ritter  v.  Leon ,  k.  bayer.  Kämm. ,  Hauptmann  im 
7.  Linien-Infant.-Regim.'  u.  Landstand  in  Kärnten,  geb.  1790,  ¥nirde 
in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen. 

V.  Ijanff,  Buppl.  8.   119.   —   M^gtrU  v.   Mühl/^Mt  Brg.-Bd.  8.  74  und  170.  —  Supplem.su 
akbm.  W.-H.  IX.  5:  Freih.  v.  L.  —  W.-H.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  6«:  R.  und  E.  t.  L. 

Leonarde,  Edle  nnd  Ritter.  Erbl.  - österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1786  für  Andreas  Leonarde,  k.  k.  Oberlieutenant,  mit  dem  Prädi- 
cate :  Edler  v. 

Magerte  9.  Müht/eld,  Brgäns.-Bd.  8.  170. 

Leonhardi,  Freiherren  (Schild  gcviert:  1  u.  4  in  Gold  ein  halber, 
vorwärtssehender,  schwarzer  Mohr  mit  blau  -  silberner  Kopfbinde,  Per- 
len in  den  Ohren  u.  um  den  Hals  u.  mit  einem  Leibschurze  von  blauen, 
weissen ,  goldenen  und  rothen  Federn ,  welcher  in  jeder  aufgehobenen 
Hand  einen  roth  gefiederten,  mit  der  Spitze  abwärts  gekehrten  Pfeil  hält 
u.  2  u.  3  in  Blau  ein  einwärtsspriiigeudcr ,  goldener  Löwe).  Reichs- 
fireihermstand.  Diplom  vom  15.  März  1794  für  Johann  Peter  v.  Leon- 
hai^di,  k.  k.  w.  Rath,  Senior  des  Bürgerausschusses  der  51  in  der  Reichs- 
stadt Frankfurt  a.  M.  etc.  —  Ein  aus  dorn  Waldeckischen  stammendes 
Adelsgeschlecht,  welches  im  Anfange  des  17.  Jahrb.  mit  einem  ritter- 
aehaftlichcn  Burglehn  zu  Mengeriugshausen  ansässig  war  und  nach  der 
Mitte  des  18.  Jahrb.  nach  Frankfurt  a.  M.  kam.  —  Freih.  Johann  Pe- 
ter, geb.  1747  u.  gest.  1830,  vermälilt  mit  Susanna  Elisabeth  Heyder, 
gest.  1804,  während  der  Zeit  des  Grossherzogthums  Frankfurt  Präsi- 
dent desDepartementalrnths,  stiftete  aus  sämmtlichen  im  sonstigen  Can- 
ton  Mittelrhein,  Wetterauer  Bezirks,  ihm  zustehenden  Besitzungen, 
welche  später,  1804,  unter  hessen  -  darmstädtische  Hoheit  kamen,  ein 
Fideicomraiss,  dessen  Hauptsitz  Gross -Karben  im  Regierungsbezirke 
Friedberg  des  Grossh.  Hessen -Darmstadt  ist.  Von  ihm  stammten  die 
Freiherren  Friedrich  Jacob  u.  T^udwig  Carl.  Vom  Freiherren  Friedrich 
Jacob,  geb.  1778  und  gest.  1839,  kurhess.  Geh.  Legat.-Rathe  und  Ge- 
sandten am  deutschen  Bundestage ,  entsprossten  aus  der  Ehe  mit  Au- 
gusta  Franzisca  Baronesse  Du  Fay,  gest.  1852,  zwei  Söhne:  Freiherr 
Wilhelm,  geb.  1812  u.  gest.  1856,  Doct.  J.U.,  grossh.  hess.  Kammerh., 
Geh.  Ijegat.  -  Rath  und  Gesandter  am  h.  nassau.  Hofe  u.  bei  der  freien 
Stadt  Frankfurt,  venu,  mit  Augusta  Freün  v.  Düngern  —  u.  Freiherr 
Ludwig,  geb.  1825,  Senior  der  Familie,  Dr.  J.  U.  et  philos.,  grossherz. 
hess.  Kammerherr  u.  Geschaftsti-äger  bei  der  freien  Stadt  Franl^furt 
a.  M. ,  verra.  1853  mit  Luise  v.  Bennigsen,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einer  Tochter,  Auguste,  geb.  1855,  ein  Sohn  stammt,  Moritz,  geb.  1856. 
—  Freih.  Ludwig  Carl,  geb.  1781 ,  Herr  der  Herrschaften  Platz,  Erd- 
reichsthal etc.,  Landmann  im  Herrenstande  des  Kgr.  Böhmen  nnd  der 
einverleibten  Länder,  vermahlte  sich  mit  Anna  Mülhens,  gest.  1825. 
Aus  dieser  Ehe  entsprossten ,  neben  drei  Töchtern ,  drei  Söhne :  Freih. 
Hermann,  geb.  1809,  Doctor  u.  a.  o.Prof.  der  Philos.  an  der  Universität 


—     469     — 

Prag,verin.  1841  mitSidonie  Krause,  geb.  1810,  Freih.Carl,  geb.  181  ö, 
k.  k.  Oberst,  verm,  1847  mit  Elisa  Freiin  v.  Stratimirowics  u.  Freiherr 
Ludwig,  geb.  1819,  k.  k.  Hauptmaun  a.  D.  venu.  1845  mit  CatharlDa 
Mellinger.  Die  Freiherren  Carl  u.  Ludwig  haben  durch  je  zwei  Söhne 
den  Stamm  fortgesetzt. 

GeneAl.  TMchcnb.  d.  freih.  Häuser,  1848    S.  S87~39    und  1862.  8.  457—59.    —  Soppl.  in 
Siobtn.  W.-B.  XI.  20.  —  Eneschk^,  I.  S.  267  und  68. 

Leonhardi  (Schild  geviert:  1  in  Blau  ein  nach  der  rechten  Seite 
gestelltes,  silbernes  Kameel ;  2  in  Silber  ein  einwärtsgekchrter,  nur  mit 
einem,  von  Silber  u.  Roth  gestreiften  Schurze  bekleideter  Bogenschütze, 
welcher  in  den  Händen  einen  gespannten  Bogen  mit  aufgelegtem  Pfeile 
hält ;  3  in  Silber  ein  einwärts  gekehrter  Mohr  mit  blau-rothem  Schurze, 
welcher  die  Rechte  in  die  Seite  setzt  u.  mit  der  Linken  eine  Keule  ab- 
wärts hält  u.  4  in  Blau  auf  wogendem  Meere  ein  einwärtssegeludes,  sil- 
bernes Schiff  mit  drei  silbernen  Masten  u.  mit  rother,  mit  einem  silber- 
nen Kreuze  bezeichneter  Flagge).  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kur- 
sächs.  Reichs- Vicariate  vom  3l.  Juli  1790  für  Carl  August  Leonhardi, 
kursächsischen  Fahnenjunker.  Derselbe  stieg  in  k.  sächs.  Militairdien- 
sten  zum  Obersten  u.  wurde  1836  Commandeur  der  Halbbrigade  leich- 
ter Infanterie  u.  hintcrlicss  aus  der  Ehe  mit  einer  Tochter  des  Profes- 
sors der  Philosophie  an  der  Universität  Leipzig  M.  Seydlitz  drei  Söhne: 
Bernhard  August  Alban  v.  Leonhardi,  k.  sächs.  Major,  verm.  1842  mit 
Ferdinandine  Grf.  v.  Mengersen,  Hermann  August  Otto  v.  L.,  k.  sächs. 
Hauptmann  u.  August  v.  L.  k.  sächs.  Auditeur. 

Handschriftl.  Notiz.  —  TyrojF,  I.  210.  —  W.B.  d.  Sicht.    StJUt.  V.  62.  —  Knesckke,  tt. 
8.  276. 

Leonhardi  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Gold  ein  rechtsgekehrter, 
rother  Löwe  und  2  u.  3  in  Blau  ein  schrägrechts  gelegtes  Schwert  mit 
goldenem  Griffe).  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kursächs.  Reichs  -  Vi- 
cariate vom  1.  Juni  1792  ftlr  Johann  Georg  Heinrich  Leonhardi,  Major 
im  kursächs.  Infant.-Regim.  v.  Boblick.  —  Der  Stamm  wurde  fortge- 
setzt, blüht  aber  im  Königr.  Sachsen  nicht  mehr ,  doch  sollen  Sprossen 
desselben  noch  im  Auslande  leben. 

Hamlschriftl.  Notie.  —  Tyroff,  I.  208.  —  W.-B.  d.  Saoh'..  SUat.  VI.  59.  —  Kneschkg,  fl. 
8.    277. 

Leonrodt,  Leonrod,  auch  Freiherren  und  Grafen  (in  Silber  ein 
rother  Querbalken).  Böhmischer  Freiherren-  und  Reiclisgrafenstand. 
Freiherrn  -  Diplom  von  1733  für  Emanuel  Ludwig  v.  Leonrodt  und 
Grafendiplom  für  Denselben  als  k.  k.  und  kurbayer.  Kämm.,  eichstedti- 
schefi  Geh.-Rath  u.  Jjbtruchsess ,  so  wie  Erbktichenraeister  des  Hoch- 
stifts Eichstädt  u.  für  den  Vetter,  Ludwig  Benno  v.  L.,  k.  k.  Kämm.  — 
Altes ,  zur  ehemaligen  freien  Reichsritterschaft  in  Franken  gehörendes 
Geschlecht,  nach  dem  Grafendiplome  entsprossen  aus  dem  Stamme  der 
Grafen  v.  Löwenrod  u.  nicht  zu  verwechseln  mit  der  alten  rheinländi- 
schen  Familie  v.  Leerodt,  s.  S.  434.  —  Dasselbe  besitzt  noch  jetzt  die 
Stammgtiter  Leonrod ,  Neudorf  und  Diedenhofen  im  Bibertgrande  des 
sonstigen  Rittercantons  Altmfihl  u.  tritt  urkundlich  schon  im  11.  Jahrb. 
unter  der  dortigen  Ritterschaft  auf.  —  Wilhelm  v.  u.  zu  Leonrodt,  der 
erste  gemeinschaftliche  Ahnherr  des  Geschlechts,  besiegelte  1150  < 


—    470    — 

Tertrag  des  Klosters  Heilsbronn.  Mit  demselben  n.  seiner  Hansflraii, 
rfner  v.  der  Tann,  beginnt  die  fortlaufende  Stammreihe.  Sprossen  des 
Stammes  schworen  vielfach  in  den  Hochstiften  Aagsbnrg,  Bamberg, 
Eichstädt,  Ellwangen,  Fulda,  Passau  und  Wtkrzburg  auf;  im  Stifte  zu 
Eicbstädt  schon  1266  u.  dann  ununterbrochen  bis  zu  dem  Ende  des- 
selben u.  zwar  oft  in  der  Wtirde  des  Dompropstes.  Eben  so  war  das 
Grescblecht  im  deutschen  Orden  vielfach  vertreten  u.  schon  1467  war 
Simon  v.  L.  Statthalter  der  Bailei  Franken  u.  Commandant  von  Ulm. 
Albrecht  v.  u.  zu  L.  erhielt  1300  für  sich  u.  seine  Nachkommen  die 
Erbschenkenwtirde  des  Burggrafenthums  Ntimberg  u.  ein  anderer  die- 
ses Namens,  Hofineister  zu  Eichstädt,  1538  das  Erbtruchsessen -  and 
Brbküchenmeister-Amt  im  Fürstenthum  Eichstädt ,  welches  der  Senior 
der  Familie  bis  zur  Auflösung  des  h.  r.  Reichs  verwaltete.  —  Die  Fa- 
milie war  nicht  nur  mit  den  ältesten  Rittergeschlechtem  in  Franken, 
Bayern  u.  Schwaben  versippt  u.  verschwägert ,  sondern  stand  auch  in 
verwandtschaftlicher  Beziehung  zu  Dynastengeschlechtem ,  namentlicb 
m  den  Markgrafen  v.  Bnrgau,  den  Landgrafen  zu  Leuchtenberg  u.  den 
Herren  v.  der  Sülzburg.  —  Wilhelm  Georg  v.  u.  zu  L. ,  welcher  in  der 
ersten  Hälfte  des  16.  Jahrb.  lebte,  erwarb  mit  seiner  Gemahlin,  Maria 
T.  Westemach,  zu  dem  Familienbesitz  auch  die  Herrschaften  Trugenho- 
fen  und  Dischingen,  auf  welchen  sich  besondere  Linien  bildeten,  die 
aber  später  wieder  ausgingen.  —  Das  oben  erwähnte  Grafendiplom  war 
nach  dem  Wortlaute  desselben  eigentlich  nur  ein  Erneuerungs  -  Diplom 
des  den  Empfängern  als  Abkömmlingen  von  den  Grafen  v.  Loewenrod 
ohnedies  gebührenden  Grafenstandes.  —  In  neuerer  Zeit  hat  sich  die 
Familie  nur  des  freiherrlichen  Titels  bedient.  —  Der  jetzige  Bestand 
der  Familie  ist  folgender:  Freih.  Stephan,  geb.  1811  —  Sohn  des 
1859  verstorb.  Freih.  Ludwig,  eines  Sohnes  des  1778  verst.  Freiherrn 
Carl  aus  der  Ehe  mit  Therese  Freiin  v.  Reuss,  verm.  mit  Rosa  Freiin 
V.  Stengel  —  k.  bayer.  Kämm.  u.  Regierungsrath  zu  Würzburg.  —  Die 
fünf  Brüder  desselben  sind  die Treiherren :  Carl,  geb.  1814,  k.  bayer. 
Kämm,  und  Major,  verm.  mit  Caroline  Melzl  v.  Hohenthann;  August, 
geb.  1819,  k.  bayer.  Kämmerer,  Major  etc.;  Joseph,  geb.  1822,  kön. 
bayer.  Kämm.  u.  Major,  verm.  mit  Olga  Freiin  v.Schaezler,  geb.  1828; 
Franz,  geb.  1827,  Pfarrer  zu  St.  Zeno  bei  Reichenhall  u.  Leopold,  geb. 
1829,  k.  bayer.  Kammeijunker  u.  Bezirksgerichts-Assessor  zu  Nürn- 
berg, verm.  1860  mit  Rosa  Freiin  v.  Welser,  geb.  1839. 

Matth.  a  Bappenknm,  Tract.  de  origine  Dd.  de  Caiatln,  eap.  105.  —  6f€Uth^,  I.  A.  117S 
•od  77.  —  Biedermann,  Canton  Altmubl,  Tab.  48-68.  —  Stru9§t  hiator.  politisch.  A^ftbiT.  I. 
8.  fSJ.  -  Salwer,  8.  388.  —  v.  Lang,  8.  178  und  74.  —  Freiherr  t.  Ledebur,  U.  8.  25.  — 
Oeoeal.  Tasebeob.  der  fireih.  Hiuser,  1856.  8.  394—96.  —  Siebmaoher ,  I.  105:  ▼.  Leonrodt, 
Ffinkiseh.  —  t.  Medimg,  II.  8.  337  a.  3H.  —  Suppl.  su  Siebm.  W.-B.  HI.  1  :  Gr.  v  L.  so 
Mtiklorf  a.  VI.  21 :  Freib.  v.  u.  in  L.  —  W..B.  d.  Kirr.  Bayern .  III.  4S  und  v.  Wötckem, 
▲Teilung  3. 

Leopold.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  18.  Sept. 
1753  für  die  drei  Gebrüder  Leopold:  Emanuel  Christian,  Ludwig  Ge- 
org and  Wilhelm  Alexander,  sftmmtlich  in  k.  preuss.  Militairdiensten. 
Dieselben  waren  die  Söhne  des  k.  pr.  Majors  Leopold  im  Cuirassier- 
Regim.  v.  Manstein.  Emanuel  Christian  v.  Leopold  starb  als  Oberst- 
lieutenant 29.  Mai  1786  ohne  Nachkommen;  Ludwig  Georg  v.  L.  fiel 


—     471     — 

als  Lieutenant  1757  bei  Collin  u.  Wilhelm  Alexander  v.  L.  war  Stan- 
darten-Junker. —  Das  Geschlecht  ist  ausgegangen. 

9.  HtUbach,  n.  8.  30.  —  N.  Freutiä.  A.-L.  I.  8.  43  und  V.  8.  üQi.  — Freiherr  9.  Led^bur* 
n.  S.  25.    —    W.-B.  d.  Preu68.  Mod.  III.  83. 

Leopi*eehting,  Lenprechtin^ ,  Freiherren  (Schild  geviert  mit 
Mittelschilde.  Im  rothen  Mittelschildc  auf  einer  rechten  schwarzen 
Stufe  ein  rechtsgekehrter,  gekrönter,  doppeltgeschwoifter ,  goldener 
Löwe.  1  in  Silber  eine  rechte  und  4,  ebenfalls  in  Silber,  eine  linke, 
schwarze  Stufe  (Staffel)  u.  2  u.  3  in  Silber  ein  abgekürzter,  gestürzter, 
schwarzer  Sparren).  Reichsfreiherrnstand,  in  Kur-Bayern  ausgeschrie- 
ben. Freihermdiplom  von  1652  ft\r  Hans  Rudolph  v.  Leoprechting, 
Domherrn  zu  Freising,  u.  für  den  Bruder  desselben,  Georg  Bernhard 
V.L.,  Oberstlieutenant  im  kui'bayerischen  Dragoner-Regimente Bartheis, 
so  wie  für  den  Sohn  des  Letzteren,  Heinrich  Balthiisar  V.L.,  Fähndrioh 
im  genannten  Regimente,  oder  nach  einer  anderen  Angabe  vom  1.  Jaa. 
1685  für  Hans  Rudolph  v.  Leuprechting ,  Domhen*n  in  Freising  u.  für 
Hans  Georg  Wolfgang  v.  L. ,  Herrn  auf  Altransbcrg  u.  kurbayer.  An- 
erkennung des  Freiherrnstandes  der  Familie  für  Dieselben  vom  S.April 
1694.  —  Der  Ursprung  dieses  alten,  edlen  Geschlechts,  eines  der  wo- 
nigen noch  blühenden  Geschlechter  Alt  -  Bayerns ,  welche  von  dem  ein- 
geborenen Adel  urkundlich  abstammen,  verliert  sich  unter  den  Gemein- 
Freien  Alt -Bayerns  auf  seinem  angestammten  und  noch  heute  ihm 
zustehenden,  adeligen  Sitze  und  Sedelhofe  Leoprechting  im  Gerichte 
Neumarkt  an  der  Rott.  Der  Name  selbst  hat  die  ganze  Entwickelung 
des  bayer.  Dialects  durchgemacht  u.  spiegelt  in  den  noch  lebenden  For- 
men Leu-,  Leo-,  Lui-  u.  Loiprechting  sich  die  Geschichte  derselben  mit 
ihren  Stufen  u.  liaftend  gebliebenen  Ucbcrgängen  ab.  Der  Eigenname 
Luitperaht  bedeutet  einen  im  Heergefolge  Strahlenden,  oder  durch 
seine  Leute  Ansehnlichen  und  grub  bei  Besitzergreifung  des  Landes 
durch  die  Deutschen,  welche  jedenfalls  erst  nach  500  n.  Christ,  ge- 
schehen, einer  der  mit  solchem  Wunsclmamen  begabten  Männer  sdm 
Gedächtniss  der  Art  in  sein  Eigen.  Es  dürfte  wegen  Seltenheit  dieses 
Namens  hier  ein  Mag  des  Adelsgeschlechtes  als  möglich  angenommen 
werden.  Nach  allen  bis  jetzt  bekannten  Urkunden  blieb  die  Familie  auf 
Leoprechting  im  altüberkommenen  gemein  freien  Stande  bis  zum  Jahre 
1345,  in  welcher  verhält nissmässig  sehr  späten  Zeit  sie  das  bis  dahin 
freieigene  Leoprechting  den  Grafen  Orttenburg,  gegen  Empfang  von 
Schloss  und  Iloftnark  Panzing,  zu  Lehen  auftrug.  —  In  den  alten  Ur- 
kunden u.  Seelgeräthen  der  Klöster  Raitenhaslach,  St.  Veit,  Seemanns- 
hausen, St.  Zeno,  Baumburg,  Vormbacli,  Aspach,  Fürstenzell  u.  Secli- 
genthal  erscheinen  Mitglieder  dieses  Hauses  viellUltig ,  s.  Monumcnta 
Boiica,  Vol.  IL ,  IH.,  IV.,  V.  u.  XV. ,  u.  zuerst  Heinrich  v.  Leupreci- 
ting,  welcher  1199  gestorben  u.  in  Raitenhaslach  bei  seinen  Vorältern 
begraben  worden  ist.  Auch  nennt  Buchner,  Geschichte  von  Bayern,  V. 
S.  276,  die  Lewprachtinger  unter  den  ältesten  Landständen  Nieder- 
bayerns. Die  Familie  theilte  sich  schon  fi-ühzeitig  in  viele  Linien,  untär 
welchen  eine  auch  ein  anderes  Wappen:  in  Silber  einen  gestürzten, 
schwarzen  Sparren,  i'ülirte.     Die  Veranlassung  ist  unbekannt,  d(|f^ 


—     4Tf     — 


^f^tsrr«!»  Vitium  meI  m  le.  J^iirl.  rL  ^k-ft-rüsercäfi. 

4k  4jrte  iifr^-gwt^.»r;a  A^tltm  4«%  Stasobem  4^-- 
liim:  4m  Hjan  Wotfiarjr  t.  L.  bm^  •«•«r'n  Forsctear?^  iikaeilkh 
4k  f^MkfM.  Mdi  ^iUHtt  41«  43tfü  r^rznctoft«.  «ifex  ia$«Akrce  Er- 
Mmnht  ^'m  i,  K<^5  ftotik  iiHte-  ia  Fnur-  —  I^  4«r  tar^iiR^a  Sff- 
U»  »i  fkrdit4!r^;k4«tt.  FrtiHiMr.  ß/^^^Kbvrr  tV:.  ia  lajfrägfcea  XjI- 
th^^T'  v>  wwr  im  5k.  (rt^nir'»  -  Or4«  bit  die  FaafEe  Ti«iah3f  x«%^ 
^elhr^/re»  «n4  za  «IW  2>it  ibre  rciftf^9i«i2kat  pr>Mn.  —  Bn-nbird 
f>!9V|^«:dMiof^  rwfScTU  TOD  1446  bi§  147.^  ab  g?f^rtrter  Propft  z« 
lfcTeMi»!4i|a4#m  a,  wirf  ab  zwrtt«-  Stifter  «fie««r  AM«  T*r?hrt.  —  Der 
•idhit«  alli|f«!iam«  ScaaDBTatcr  der  in^njnn  Freft^nm  t.  L.  ht :  Mar- 
lia  ^,  L.  xm  I^eaprwehüng.  feaL  1548 .  wekher  Kir  s«ni«r  erstoi  Ge- 
flMfaKn .  Anna  ▼.  \jM$ßnn .  der  Gritaider  der  iheren  Linie  zn  Obere!- 
Usnh^th  a.  MItKfa  a.  nit  der  zweiten  Geaiahfin.  Felidtjs  T.Pelkhoreii. 
Ertnn  von  Mooi«tlienninir.  Gründer  d^  jtnreren  Linie  za  Ahrandsberg 
warde.  Ein  Enke!  erster  Ehe  war  Elias  t.  L.  zam  Tbrain  anf  Ober- 
eüenbairfa.  gest.  1617.  renn,  mit  Walparga  t.  Seblammersdorf.  Ton 
den  rieten  Kindern  des^Iben  wnrde  Hans  Georg  t.  L.  zn  Oberellenbach, 
iM^ltKh  n.  Steinberg.  Term.  mit  Margaretha  t.  Siggenhansen.  der  Stif- 
ter AfiT  darcb  seine  Enkel .  Hans  Bernhard  n.  Wolfgang  Christoph  — 
Söhne  de»  Hans  LoT^nz  ans  zweiter  Ehe  mit  Sara  v.  Satzenhofen  —  in 
zwei  Aeste  zerfallenen  älteren  Linie.  Martins  Enkel  ans  zweiter  Ehe, 
Hans  Georg  t.  L.  anf  Moosthenning .  Termählt  mit  Sophie  v.  Hinters- 
kirchen, gründete  die  jüngere  Linie  zn  Altransberg  n.  Ton  ihm  stieg 
diese  Linie  nach  Angabe  Einiger,  wie  folgt,  herab:  Wolfgang  Christoph 
T.  L.  zn  Steinberg.  Oberst  n.  Commandant  im  30jahrigen  Kriege  (zar 
Zeit  diplomatisch  noch  nicht  festgestellt) :  —  Hans  Wolfgang  v.  L., 
gest.  1689 ,  Erwerber  der  Herrschaft  Altrandsberg.  Pfleger  and  Land- 
richter in  KeQheim ;  Maria  Schohistika  t.  Faber;  —  Hans  Georg WoK- 
gang.  gest.  1717.  Kämm..  Landeshauptmann  nnd  Landrichter  in  Kell- 
heim: Dominica  Freiin  v.  Giese,  Erbe  Ton  Lohe  n.  Menning;  —  Hein- 
rich Christoph,  gest.  1764,  knrbayer.  nnd  knrcöln.  Kämm.:  Elisabeth 
Fn»iin  v.  Kaeckh  zn  Manerstetten ;  —  Wilhelm  und  Xaver,  (Jeb rüder. 
s.  unten.  Aus  den  langen  Stammreihen  der  Familie  mögen  hier  nur 
die  Nachstehenden,  welche  die  neue  n.  neueste  Zeit  betreffen ,  einen 


—     478     — 

Platz  finden:  Aeltere  Linie,  zu  Ober -Ellenbach  und  Döltsch :  Aeltorer 
Ast :  Hans  Bernhard  Freih.  v.  L. :  Caecilie  Maria  Franzisca  v.  Hanzeo- 
berg;  —  Wilhelm,  gest.  1765,  kurpfölz.  w.  Geb.-Rath  u.  Pfleger  in  Al- 
lersberg: Franzisca  v.  Myhlen  a.  d.  H.  Kleinbüche,  geit.  1748;  — Jo- 
seph, gest  1811 ,  Herr  zu  Leoprechting  und  Penziog,  zu  Altwiesloch, 
Bayerthal  u.  Rohrbach,  kurpfälz.  Kämm,  und  Geh.-Rath,  Präsident  ta 
Heidelberg ,  Pfleger  in  Allersberg  und  Oberamtmann  in  Mosbach :  C»- 
tharina  Freiin  v.  Oberndorff,  gest.  1843 ;  —  August,  geb.  1789,  Senior 
des  freiherrl.  Gesammthauses,  Grundherr  zu  Altwiesloch  und  Bayerthal 
in  Baden,  k.  bayer.  Major  k  la  suite :  erste  Gemahlin  Anna  Baronesse 
Petit  des  Landes  et  de  Maubuisson,  gest.  1833  und  zweite  Gemahlin: 
Emma  Freiin  v.  La  Roche,  Edle  Herrin  v.  Starkenfels,  gen.  v.  Vult6c. 
Aus  der  ersten  Ehe  stammten  die  Freiherren  Carl  u.  Franz.  Fi*eiherr 
Carl.  geb.  1818  u.  gestorb.  Ende  Januar  1864,  Herr  auf  Leuprechting 
(in  der  21.  Generation)  k.  bayer.  Kämmerer,  einer  der  gründlichsten 
bayerischen  Geschichtsforscher  u.  der  grössten  Kenner  der  Genealogie 
und  Heraldik  des  bayerischen  Adels,  welche  Studien  durch  den  frahen 
Tod  desselben  den  empfindlichsten  Verlust  erlitten  haben,  vermählte 
sich  1848  mit  Franzisca  Grf.  Erdödy  v.  Monyorökerek  und  Monoszl6, 
geb.  1821,  Mitbesitzerin  der  Herrsch.  Lyublanicza,  Oberess,  Galdovo, 
Csaszärv&r  und  Kuzminecz  in  Croatien,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  ent- 
spross:  Ernst,  geb.  1849.  —  Freih.  Franz,  geb.  1821 ,  grossherz.  bad. 
Kammerherr,  vermählte  sich  1858  mit  Adolphine  Freiin  v.  Gohr,  geb. 
1834.  —  Jüngerer  Ast:  Freih.  Wolfgang,  gest.  1741  ,  —  Bruder  des 
obengenannten  Hans  Bernhard  —  kurpßUzischer  Ober -Burggraf  zu 
Heidelberg  und  Oberst  des  General  Lamari'schen  Regiments:  Catharina 
Zollner  v.  Brand,  geb.  1686;  —  Bernhard,  gest.  1780,  kun^fölz-  Haupt- 
mann :  zweite  Gemahlin :  Xaveria  Freiin  Adelmann  v.  Adelmansfelden, 
gest.  1814;  —  Joseph  (T.),  gest.  1851,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Appellat.- 
Gerichta-Rath  zu  Neuburg  a.  d.  Donau :  Anna  Freiin  v.  Weweld ,  geh 
1786;  —  Freih.  Joseph  (IL),  geb.  1818,  k.  bayer.  Kämm,  und  liand- 
richter  zu  Göppingen  im  Württembergischen.  Der  Bruder  des  Letzte- 
ren, Freih.  Christoph,  ist  k.  bayer.  Major.  Von  dem  Bruder  des  Frei- 
herrn Joseph  1.,  dem  1841  verstorbenen  Freiherrn  Ferdinand,  k.  bayer. 
Kämm.,  Geh.  Legat. -Rath,  Husaren-Major  etc.  aus  der  Ehe  mit  Elisa- 
beth v.  Drechsel  stammt:  Freih.  Heinrich,  geb.  1815,  k.  bayer.  Major, 
verm.  1844  mit  Josepha  Hörhammer,  geb.  1817,  aus  welcher  Ehe, 
neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn  lebt:  Maximilian,  geb.  1846.  —  Jün- 
gere Linie  zu  Altrandsberg:  Aelterer  Ast:  Freiherr  Ileinrich Christoph, 
gest.  1764,kurcöln.  u.  kurbayer.  Kämm.:  Josepha  Elisabeth  Freiin  v. 
Käckh  zu  Mauerstetten ;  —  Wilhelm  auf  Altrandsberg  zu  I^ohe  und 
Menning,  gest.  1773,  kurbayer.  Kämm.:  zweite  Gemahlin:  Benigna 
Grf.  V.  Etzdorff,  verm.  1761  u.  gest.  1799 ;  •—  Xaver,  gest.  1835,  Herr 
zu  Altrandsberg,  Lohe  und  Menning,  k.  bayer.  Kämm.,  Regierungsrath 
in  Straubing  etc. :  Philippine  Freiin  v.  Vergor,  gest.  1825;  —  Freih. 
Maximilian,  geb.  1799,  quiescirtor  Kreis  •  und  StÄdtijerichts  -  AsseMOr 
zu  Straubing:  Leopoldine  Freiin  v.  Pfetten  zu  Ambach,  geb.  1810  i* 
verm.  1836.   Vom  Freiherm  Maximilian  stammt,  neben  einer  looMi 


—     474     — 

FiTÜn  Joseptaa,  verm.  Frau  v.  Abel,  geb.  1S4Ö,  ein  Sohn:  Marqimrd, 
geb.  1839,  k.  bayer.  Lieutenant.  —  Jüngerer  Ast:  Xaver,  geb.  1727 
—  Bruder  des  Freiherm  Wilhelm ,  s.  oben ,  —  Herr  auf  Irlbach  nnd 
Trieching,  kurbayer.  Kämm. :  Josepha  Freiin  v.  Gelpöckh  zu  Arnbach ; 
Heinrich,  gest.  1813,  Herr  auf  Irlbach  u.  Trieching,  k.  bayer.  Kämm., 
Major  h  la  suite  etc. :  Anna  Freiin  Notthaft  v.  Weissenstein ;  —  Freih. 
Carl,  geb.  1803,  Herr  zu  Irlbach,  k.  bayer.  Oberst  etc.  Die  drei 
Schwestern  desselben  vermählten  sich  in  die  Familie  der  Grafen 
V.  liösch-Hilkertshausen  zu  Stein,  v.  Drechsel  u.  der  Grafen  Basselet 
V.  La  Bosee. 

Wig.  Mund.  III.  8.  45T.  —  Spener,  I.  8.  96.  —  Wmtng ,  bayerische  Topographie,  tn 
allen  vier  B&ndeo.  —  Bueelini,  III.  S.  334.  ->  Zedier.  XVIl.  8.  536.  —  Ei»»ingeT v.Eitwnß, 
bayer.  Lowe,  II.  8.  390. —  v.^an^.  8.  174  u.  175.  —  Jahrb.  d.  deutsch.  Adels,  III.  8.  368.  — 
Ca$t.  Adelsb.  d.  Qrossb.  Baden,  8.  Vi9.  —  9.  CronenftU.  Ahuentalela,  Tab.  45.  —  Oeueal. 
Tasclicnb.  der  freiherrl.  Häasor,  1848.  8.  229— .34.  1853.  8.  256-68  uud  1862.  8.  462—66.  - 
mtbmaeken  I.  80:  t.  Loubrechtlng,  Bayerisch.  —  Tyroff,  III.  49.  —  Dor»t,  Allgmn.  W..B. 
11.  Tab.  235-37  u.  8.  12^-25.  —  W.-B.  des  Königreich  Bayern,  UI.  49  und  ».  Wölck9m, 
Abth.  8.  8.  135  u.  86.  —  r.  Hefner,  bayer.  Adel,  II.  48  u.  8.  44.  —  Kneeakke,  l.  8.  268—70. 

Lepaner.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1759  für 
Andreas  Lepauer ,  Oberlieut.  im  k.  k.  Husaren -Regim.  Desseöffy  de 
Csemek,  wegen  40jähriger  Dienstzeit. 

M^gt^le  V.   Mühl/eld,  8.  219. 

Le-Payen  ▼.  Götzenstein,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1784  für  Franz  Ludwig  Le-Payen,  k.  k.  Hauptmann,  mit 
dem  Prädicate:  v.  Götjsenstein. 

Megerle  p.  Mühl/eld,  ErR.-Bd.  S.  170. 

Lepel,  Lepeli,  auch  Grafen.  Grafenstand  des  Königr.  Preussen. 
Diplom  vom  26.  Aug.  1749  für  Friedrich  Wilhelm  (I.)  v.  Lepel  u.  vom 
16.  März  1838  für  Friedrich  Wilhelm  (II.)  v.  Lepel,  k.  pr.  General- 
major. —  Altes,  schon  im  14.  Jahrh.  in  Pommern  bekanntes  u.  begtt- 
tertes  Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1572  in  Meklenburg  an  der 
üeberweisung  der  Klöster  Theil  nahm,  im  17.  Jahrh.  nach  Dänemark 
nnd  später  in  die  Mark  Brandenburg  kam  u.  in  neuer  Zeit  auch  nach 
Kurhessen  gelangte.  —  In  Pommern  sass  dasselbe  auf  der  Insel  Use- 
dom schon  1357  zu  Carnin,  1358  zu  Gnitz,  1372  zu  Gellentin,  1385 
zu  Pinnow  unweit  Greifswalde  etc.  u.  hatte  im  15.  u.  16.  Jahrh.  und 
später  mehrere  andere  Güter  im  Besitze.  In  Meklenburg  waren  Gram- 
bow  im  Amte  Lübs,  Fincken  im  Amte  Wredenhagen,  Niederkmg  bei 
Rostock,  Recknitz  im  Amte  Stavenhagen  etc.  alte  Güter  der  Familien,  in 
der  Mark  Brandenburg  war  dieselbe  1 749  zu  Frauenhagen  u.  Kuhweide 
unweit  Angermünde  begütert  u.  war  noch  in  neuer  Zeit  zu  Friedenthal  im 
Kr.  Nieder-Bamim.und  zu  Bellevue  bei  Cöpenick  angesessen.  —  Zabel 
L.  lebte  um  1305  zu  Zeiten  des  Herzogs  Bogislaus  Y.  in  Pommern; 
Hans  L.  wurde  1461  von  den  Anclamem  in  einer  Fehde  mit  den  v. 
Schwerin  gefangen  u.  Brüning  L.  diente  dem  Herzoge  Bogislaus  X.  -^ 
Später  standen  viele  Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  preuss.  Armee. 
Otto  Gustav  V.  L.  —  ein  Sohn  des  Joachim  v.  L. ,  Herrn  auf  Papart 
bei  Greiffenberg,  ans  der  Ehe  mit  Dorothea  v.  Manteufel  —  starbl736 
als  k.  pr.  Generalmfgor ,  Chef  eines  Cnirassier- Regiments  und  Gouver- 
neur von  Cüstrin  u.  Caspar  MatÜiias  (II.)  v.  L.  —  ein  Sohn  des  Caspar 


—    476     — 

Matthias  (L.),  Landraths  o.  Herrn  auf  Netzelkow  —  erhidt  1745  ab 
Major  das  Commando  eines  Grenadier -Bataillons  und  nahm  1747  den 
Abschied.  Ein  pens.  Oberstlicntenant  v.  L.,  welcher  sich  als  Mi^or 
1806  bei  der  Belagerung  von  Breslau  sehr  ausgezeichnet  hatte,  starb 
1819  n.  der  Generalmajor  v.  d.  A.  ?.  Lepel  war  1837  Adjutant  dea 
Prinzen  Heinrich  von  ?Voussen.  Um  letztere  Zeit  war  von  der  hessi- 
schen Linie  Georg  Ferdinand  v.  L.  knrhessischer  Ober-Kammerherr  n. 
Minister  der  auswärtigen  Angelegenheiten  und  Friedrich  Wilhelm  Carl 
Emil  V.  L.  kurhess.  Generalm^or,  General-Adjutant  u.  General-Inten- 
dant der  kurprinzlichen  Schauspiele  —  Der  oben  genannte  Graf  Frie- 
drich Wilhelm  (I.)  war  ein  Sohn  des  Generalmajors  Otto  Gustav  v.  L. 
Derselbe  setzte  die  gräfliche  Linie  fort,  doch  ist  diese  um  1832  mit  dem 
Grafen  Wilhelm  Heinrich  Ferdinand  Carl  wieder  ausgegangen.  Graf 
Friedrich  Wilhelm  IL  starb  9.  Jan.  1840  ohne  Nachkommen.  —  In 
neuer  Zeit  war  ein  v.  Lepell  Herr  auf  Görmitz  und  Netzelkow  im  Kr. 
Usedom-Wollin ,  Georg  v.  L.  Herr  auf  Neuendorf  in  demselben  Kreise 
u.  F.  W.  V.  L.  Herr  auf  Wieck  im  Kr.  Greifewald. 

Mierael,  8.  800.  ->  9.  FrUtbuer,  Mr.  6t.  —  OauAe,  I.  8.  1187  «.88.  —  9.  Bekr,  t.  y. 
8.  1627.  —  Ditnemann,  vom  Johann. -Ord.  8.  184  Nr.  4.  —  Brüag^tnannt  I.  8.  160.  —  Allg. 
Oeneal.  u.  StaaUhandb.  I.  S.  651  nnd  &8.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  N.  4t,  U\.  8.  218  ood  19  n.  ▼. 
8.  30&.  —  F)reik.  r.  d.  Kmtsthtck,  8.  190.  —  Fr4ihtrr  v.  Ltd^bur ,  D.  8.  25  o.  II!.  8.  800. 
—  8iebmaeh0r,  in.  168.  -  0.  Meding,  l.  8.  824  and  95.  —  Durchl.  Walt,  III  »9:  Or.  t.  L. 
->  L»xle.  orer  adal.  Panil.  i  Dmamark,  I.  8.  824  a.  Tab.  69.  Nr.  80.  —  W.-B.  der  Preiisa. 
Mooaroh.  I.  67.  -  Meklenb.  W.-B.  Tab.  30.  Nr.  112  u.  8.  4  u.  27.  —  Pomm.  W.-B.  I.  Tnb.  49. 
-.  W.-B.  d.  8Sch8.  Staat.  III.  82 :  Freib.  ▼.  L. 

Lepin.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1713  fÄr  Johann 
Michael  Lepin,  Bürgermeister  zu  Lüben. 

Mfgerle  r.  MüAI/eld,  BrgSus.-Rd.  9.  3.SS. 

Leporin.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1786  für  Frie- 
drich Leporin,  k.  k.  Hauptmann  bei  Fürst  Czartorisky  Infant. 

Meynlf  9.  Mükl/tld,  Rrg.  Bd.  8.  :t.S8. 

^  Leps,  Lepsch  (in  Roth  ein  silberner,  von  zwei  cinwärtsgekehrten, 

goldenen  Halbmonden  begleiteter  Pfahl).  Ein  früher  zu  dem  Adel  in 
Ostpreussen  u.  in  Liefland  zählendes  Geschlecht,  welches  zu  Korschellen 
bei  Heiligenbeil,  zu  Schugsten  unweit  Fischhausen ,  so  wie  im  Tapiaa- 
schen  u.  1611  in  Liefland  zu  Newe  begütert  war.  —  Siegmund  v.  Leps 
war  schon  1652  u.  noch  1688  kurbrandenb.  Stallmeister  u.  Hofjunker 
u.  Otto  Friedrich  v.  L. ,  gest.  1747,  k.  pr.  General  der  Infant. ,  diente 
52  Jahre  in  der  Armee.  Der  Stamm  ist  erloschen  und  wohl  mit  dem 
Letztgenannten. 

N.  Pr.  A.-L.  in.  8.  219.  -  F^gih.  9.  Ltdtbur,  U.  8.  26. 

Lerch  y.  Dirmstein.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches 
den  Beinsunen  von  dem  demselben  zustehenden  Rittergnte  und  Schlosse 
Dirmstein' führte.  Die  Stammreihe  beginnt  Humbracht  mit  Jacob  Ler- 
chel,  welcher  um  1280  sich  eine  Störckel  v.  Dirmstein  zur  Hausfran 
nahm ,  die  ihm  Gut  und  Schloss  Dirmstein  zubrachte.  Von  den  Nach- 
kommen war  Caspar  I..  welcher  bis  gegen  dio  Mitte  des  16.  Jahrb.  im 
Heere  des  K.  Carl  Y.  gedient  hatte,  später  Amtmann  zu  Frauenstein  tt. 
zuletzt  Vicedom  zu  Mainz.  Von  ihm  stammte  Caspar  IL  ,  welcher  n 
Anfange  des  17.  Jahrb.  des  rheinischen  Ritterkreises  Ganoi  und  Wm- 


—     476   — 

gaaes  Hauptmann  and  Director  war  und  1626  ein  bald  sehr  selten  ge- 
wordenes Werk  von  dem  unmittelbaren  Reichsadel  herausgab.  Um 
dieselbe  Zeit  lebte  auch  Christoph  Lerch  v.  Dirmstein  (Dfirnstein)  als 
kurpföbrischer  Kammerjunker.  Später,  1698,  ist  mit  dem  Enkel  Cas- 
.par'sll. :  Hugo  Eberhard  L.  v.  D.,  der  Mannsstamm  des  alten  Geschlechts 
erloschen.  • 

Bmmbraekt,  Tab.  97.  —  Oauk«,  I.  R.  1188   und   89.  -*  v.  HalMein,  f.  8.  353.    — '  Sie^ 
macher,  I.  133:  L.  v.  D.,  Rhciiilindisch.  —    p.  Miding,  I.  8.  326—27. 

Lerch  v.  Lerohenstamm.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1796  für  Johann  Jacob  Lerch,  k.  k.  Capitain  -  Lieutenant  im  In- 
fant.-Regimente  Ulrich  Graf  Kinsky ,  mit  dem  Prädicate :  v.  Lerchen- 
0tamm. 

MegtrU  9.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  368. 

I  Lerchenfeld,  Freiherren  und  Grafen.   Reichsireiherrn -  n.  Gra- 

fenstand. Freiherrndiplom  vom  22.  Febr.  1653  ftlr  Georg  Conrad  v. 
Lerchenfeld  auf  Ammerland ,  ünterprennbcrg  u.  Aham  u.  dessen  Vet- 
tern, Georg  Christoph  v.  L.  aus  der  oberprennberger  u.  Georg  Caspar 
V.  L.  aus  der  köferinger  Linie,  u.  für  das  ganze  Geschlecht  u.  Grafen- 
diplome vom  20.  März  1698  für  Franz  Adam  Freih.  v.  Lerchenfeld, 
bisohöfl.  augsburg.  Geh.-Rath  u.  Oberhofmarschall  und  vom  31.  März 
1770  für  Max  Emanuel  Franz  Freih.  v.  L.,  früher  General- Adjutanten 
des  Prinzen  von  Sachsen-Hildburghausen  u.  zuletzt  kurbayer.  w.  Geh.- 
Rath,  Generallieutenant  u.  Capitain  en  Chef  der  Trabanten-Leibgarde. 
—  Altes,  bayemsches  Rittergeschlecht,  als  dessen  Ahnherr  Ledung 
Lerchenfeld,  welcher  um  1070  lebte  u.  den  ehemaligen  Burgstall  in 
Lerchenfeld  an  der  Strasse  zwischen  Regensburg  und  Straubing  besass, 
angenommen  wird.  Diese  Besitzung  wurde  bei  dem  Einfalle  der  Ungarn 
zerstört  u.  die  Familie  wendete  sich  später  nach  Regensburg  und  Strau- 
bing, wo  sie  zu  den  ersten  Patricier -Geschlechtern  zählte.  —  Bucelini 
filngt  die  Stammreihe  mit  Ludwig  Lerchenfelder  an  u.  giebt  dieselbe 
bis  nach  der  Mitte  des  17.  Jahrhunderts.  Zu  den  Besitzungen  des  Ge- 
schlechts gehörte  schon  1410  Gabelkoven  u.  Caspar  v.  L.,  gest.  1589, 
h.  bayer.  Regier.-Rath,  erwarb  Köfering  u.^Prennberg,  in  Folge  welcher 
letzteren  Erwerbung  durch  kaiserl.  Diplom  vom  26.  Apr.  1587  zu  dem 
Stammwappen :  (in  Roth  ein  breiter,  oben  anstossender,  silberner  Spar- 
ren, in  welchem  frei  eine  Lerche  von  natürlicher  Farbe  fliegt)  das 
Wappen  der  erloschenen  v.  Prennberg :  (in  Silber  drei  grüne ,  unten 
geöffnete,  au  einander  stossende,  brennende  Berge)  gesetzt  wurde.  Cas- 
par V.  L.  theilte  die  sämmtlichen  Stammgüter  unter  seine  fünf  Söhne, 
welche  die  fünf  Linien  Lerchenfeld  auf  Ober -Prennberg,  L.  auf  Unter- 
Prennberg,  ausgestorben  1652,  L.  auf  Gabelkoven,  erloschen  1649,  L. 
auf  Weichenberg,  ausgegangen  1597  u.  L.  auf  Köfering  gründeten.  — 
Die  Abstammung  der  jetzigen  Sprossen  des  gräflichen  Hauses  aus  den 
beiden  noch  blühenden  Linien  zu  Ober-Prennberg  und  zu  Köfering  er- 
giebt  sich  aus  folgenden  absteigenden  Stammreihen :  I.  Lerchenfeld  auf 
Ober-Prennberg:  Wilhelm  Carl  Freih.  v.  Lerchenfeld,  gest.  1739,  kur- 
bayer. Kämm.,  General -Feld-Wachtmeister  u.  Regimentschef:  erste  Ge- 
mahlin: Maria  Margarethe  Freün  v.  und  eu  Per&bl,  gest  1730 ;  — 


—     477     — 

Max  Emanael  Franz  Graf  v.  L.,  s.  oben,  gest.  1792,  kurbayer.  Kämm«, 
w.  Geh.-Rath,  Generallieutenant  etc. :  zweite  Gemahlin :  Franzisca  Freiin 
V.  Leoprechting,  verm.  1779;  —  Gr.  Anton  Joseph,  gest.  1840.  kön. 
bayer.  Kämm.  u.  Stadtgerichts  -  Director  zu  München :  Gatharina  Pfi- 
ster,  verm.  1834;  —  Gr.  Alphons,  k.  bayer.  Lieutenant  im  1.  Cuirass.- 
Regim.  Prinz  Carl.  —  Von  den  beiden  Brüdern  des  Grafen  Anton  Jo- 
seph wurde  der  Eine:  Gr.  Maximilian,  geb.  1788,  kön.  bayer.  K&mm., 
General-Lieutenant  u.  Seconde-Lieutenant  in  der  Hartschier-Leibgarde 
und  von  dem  Anderen,  dem  1804  verstorbenen  Grafen  Philipp,  kön. 
bayer.  Kftmm.  und  quiesc.  Präsidenten  de»  Appellations- Gerichts  von 
Ober-Bayern,  stammte  aus  der  Ehe  mit  Thcrese  Grf.  Lodron-Laterano, 
gest.  1845:  Gr.  Maximilian  (Tl.),  gest.  1847,  kön.  bayer.  Kämm,  und 
Oberlieut.  ^  la  suite,  der  sich  1851  mit  Emilie,  Tochter  des  zu  München 
verst.  Isaac  Gookson  Esq.,  Herrn  auf  Meldon-Park  in  Northumberiand, 
vermählt  liatte.  —  H.,  Lerchenfeld  auf  Köfering:  Graf  Philipp  Ernst, 
gest.  1746  —  Sohn  des  Grafen  Franz  Adam,  s.  oben  —  kurbayerisch. 
Kämm,  und  Regierungsrath :  zweite  Gemahlin :  Maria  Walpurga  Grf. 
y.  Trauttmansdorff,  gest.  1770 ;  —  Philipp  Nerius,  gest.  1800,  kurpfid»- 
bayer.  Kämmer.,  wirkl.  Geh.-Rath  u.  Gesandter  in  Regensburg:  Maria 
Theresia  Grf.  v.  Nessehrode  -  Erishoveu ,  verm.  1764;  —  Maximilian, 
geb.  1772 ,  kurbayer.  Kämm.,  w.  Geh.-Rath  u.  Gesandter  am  kursächs. 
Hofe:  Maria  Anna  Freiin  v.  Groschlag,  geb.  1775;  —  Maximilian  Jo- 
seph, gest.  1859,  erbl.  Reichsrath  der  Krone  Bayern  (mit  dem  1845 
errichteten  Familien -Fideicommiss  ist  in  Folge  königl.  Verleihung  die 
erbliche  Reichsrathswürde  der  Krone  Bayern  verliehen) ,  k.  bayerisch. 
Kämm.  u.  a.  o.  Gesandter  am  k.  k.  Hofe  zu  Wien  etc.:  Isabella  Grf.  v. 
Waldbott-Bassenhcim ,  geb.  1817  u.  verm.  1835;  —  Ludwig  Graf  v. 
liPrchenfeld-Küfering,  geb.  1837,  erbl.  Reichsrath  der  Krone  Bayern 
u.  k.  bayer.  Kämmerrer.  Die  Geschwister  desselben  sind ,  neben  einfer 
Schwester,  Grf.  Maria,  geb.  1836,  verm.  1857  mit  Heinrich  Grafen  v. 
Waldeck  u.  Montfort,  die  Grafen  Hugo,  geb.  1843  u.  Maximilian,  geb. 
1846.  —  Der  freiherrliche  Stamm  blüht  jetzt,  nachdem  die  vom  Frei- 
herm  Johann  Wilhelm  —  drittem  Sohne  des  Freih.  Georg  Conrad ,  8. 
oben  —  gestiftete  Linie  von  Unter- Prennberg  zu  Siessbach  in  vierter 
Generation  im  Mannsstamme  3.  Juni  1832  mit  dem  Freiherrn  Franz, 
Herrn  zu  Unter-Prennberg,  Taufkirchen,  Riegcrting  u.  Viechhansen,  k. 
bayer.  Kämm,  etc.,  erloschen  ist,  nur  noch  in  der  ahamer  (früher  am- 
merlandcr  Linie,  welche  in  die  ältere  u.  jüngere  Linie  zu  Heinersrenth 
geschieden  ist.  Die  absteigenden  Stammreihen  dieser  beiden  Linieo 
sind  folgende:  Aeltere  Ahamer  Linie:  Georg  H. ,  gest.  1528,  gemein- 
samer Stammvater  aller  jetzt  lebenden  Freiherren  und  Grafen  v.  L. : 
Ursula  Schrenck  v.  Emmating;  —  Georg  JH.,  gest.  1569,  fürstl.  bayer. 
Rath  zu  München,  Stifter  der  ausgebreiteten  und  vielfach  verzweigten 
ammerlandcr  Linie :  Felicitas  LigsiUz  v.  Ascholding ;  —  Caspar  fÜrstL 
bayer.  Ilofrath,  Truchsess  und  Kastner  zu  München,  erhielt  17.  Febn 
1587  vom  Herzoge  Wilhelm  die  Edelmannsfreiheit  und  niedere  Ge- 
richtsbarkeit :  Maria  Weiller  v.  Garatzhausen ;  —  Johann  Albrechti 
gest.  1620,  kurbayer.  General-Kriegs-Commissar,  Hofkammerralh.  «fce. 


Il 


—     478     — 

bekommt  durch  kaiserl.  Diplom  vom  1.  Febr.  1616  zu  seinem  ange- 
stammten Waiden  das  Wappen  des  erloschenen  Geschlechts  der  Her- 
ren V.  Prennberg:  Maria  Jacobe  Rehrling  v.  Haltenberg;  —  Freiherr 
i^  V.   Georg  Conrad,  s.  oben ,  gest.  1 689 ,  knrbajer.  Kämm,  and  Revisiaiia- 

Rath,  erwarb  1679  Aham  und  verkaufte  dagegen  1681  Ammeriaad: 
Maria  Helene  Neckher  v.  Neckerstetten;  —  Franz  Benno,  gest.  1700, 
kurbayer.  Kämm.  u.  Pfleger  zu  Stadtamhof,  Stifter  der  jetzigen  ahamer 
Linie:  Maria  Elisabeth  Freiin  y.  Muggenthal ;  —  Georg  Leopold,  gest. 
1722,  kurbayer.  Kämm,  und  Hofratlr,  auch  Hauptpfleger  und  Kastner 
zu  Kronnburg :  Adelheid  Freiin  v.  Ow ;  Ferdinand  Joseph  Carl  Maria, 
gest.  1776,  Herr  auf  Aham,  Loizenkirchen,  Rädlkofen  etc.,  kurbayer. 
Kämm.,  w.  Geh.-Rath  etc.:  Maria  Franzisca  Freiin  v.  Besänge;  —  Jo- 
seph, gestorb.  1838,  Herr  auf  Aham  etc.,  k.  bayer.  Kämm,  und  quiesc. 
Forstmeister:  erste  Gemahlin:  Anna  Maria  Freiin  v.  Dachsberg-,  gest. 
1809;  —  Maximilian,  gest.  1854,  k.  bayer.  Kämm,  und  quiesc.  Geh. 
Secretair  im  Kriegs-Ministerium :  Philippine  Freiin  Tänzl  v.  Trazberg, 
gest.  1844;  —  Otto,  geb.  1817,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Vice-Oberst-StaU- 
meister:  Ottilie,  Freiin  v.  Gumppenberg;  geb.  1819  u.  yermählt  1847. 
Von  Letzterem  stammen  fänf  Töchter  und  ein  Sohn:  Luitpold,  geboren 
18Ö6.  —  Der  Bruder  des  Freih.  Otto:  Freih.  Maximilian,  geb.  1822, 
Herr  der  Herrsch.  Ering,  Frauenstein,  Stubenberg,  PiUham,  Malching 
n.  Grafensee,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Hauptmann  ä  la  suite,  vermählte  sich 
1851  mit  Elisabeth  Grf.  v.  Paumgarten-Ering,  geb.  1833,  aus  welcher 
Ehe,  neben  einer  Tochter,  ein  Sohn,  Franz,  geb.  1860,  entspross.  Auch 
leben  noch  mehrere  Nachkommen  des  Freiherrn  Joseph.  —  Jüngere 
ahamer  Linie,  auf  Heinersreuth :  An  die  erwähnte  Stammreihe  der 
älteren  ahamer  Linie  von  Georg  U.  bis  zu  Georg  Leopold  schliesseo 
sdch  nachstehende  Glieder  an:  Franz  Xaver,  gest.  1783,  kurbayerisch. 
Kämm. ,  Pfleger  zu  Krayburg  u.  Herzog  -  Kastner  in  Ingolstadt:  Maria 
Anna  Freiin  v.  Lützelburg;  —  Maximilian  Joseph  Adam,  gest.  1805, 
knrbayer.  Kämm.,  Hofrath  und  Herzog -Kastner  in  Ingolstadt:  Maria 
Anna  Sophie  Freün  v.  Eyselsberg,  gest.  1824;  —  Maximilian  Emannel 
Franz,  gest.  1843,  k.  bayer.  Kämm.,  Staats -Minister  u.  Bundestags- 
G^esandter,  erhält  vom  Könige  Maximilian  I.  von  Bayern  das  Schloss 
Heinersreuth  im  Landgerichte  Stadtsteinach  in  Oberfranken  als  Lehn : 
erste  Gemahlin:  Luise  v.  Hailbronner,  gest.  1834;  — Gustav,  geb.  1 806, 
k.  bayer.  Kämm.  u.  Staatsrath  im  ausserord.  Dienste:  Elisabetha Rohle 
V.  LiUenstern,  gest.  1846.  —  Von  den  beiden  Brüdern  des  Freiherm 
€histav:  Ludwig  u.  Elmst,  hat  Freih.  Ludwig,  gest.  1848,  k.  bayerisch. 
Kammerjunker  u.  Bezirksrichter  zu  Franknnthal,  aus  der  P]he  mitEmilie 
Schweitzer,  neben  drei  Töchtern,  einen  Sohn^  Maximilian,  geb.  1842, 
hinterlassen,  Freih.  Ernst  aber,  geb.  1816,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Regie- 
rungs-Präsident von  Schwaben  und  Neuburg,  vermählte  sich  1841  mit 
Babette  Bronzetti,  geb.  1812,  aus  welcher  Ehe,  neben  sechs  Töchtern, 
ein  Sohn,  Carl,  geh«  1852,  entspross. 

Buctlini,  Tom.  IV.  -  tfowA«,  I.  S.  1189.  -  9.  Lang.  8.  44  m.  45.  -  Alldem.  Gcneal.  u. 
SUats-Handh.  1S24.  I.  8.  652.  —  Deutsche  Grafenhiaser  der  Gegenwart,  11.  8.  27-29. —  Gen. 
TMcheab.  der  grifl.  Häosar,  1»63.  S.  «95  u.  96  u.  hiaior.  Uaiitfb.  su  Demselben.  8.  50tt.  — 
Oooeal.  Taaohenb.  d.  freib.  Hiuser«  1854.  8.  801—307.  Ib65.  8.  334-^9  n.  186S.  8.  459-62. 
—  euppl.  ftii  «IM«.  W.^B.  U.  6:  er.  t.  L.  o.  Tl.  M:  Fv-H.    v.  L.  h.  VOI.  I:  Gr.  ▼.  L.- 


—    479    — 

TrenDberg.  -  Tp'of^  I.  79  u.  Siebtnkffi,  I.  2.  Abtohn.  Hit  14.  8.  37.  —  W.-B.  deg  KSaigr. 
Bayern,  III.  69:  Mr.  ▼.  L.-Rrennberg  uud  III.  49:  F.-H.  v.  L.  and  •.  Wolekn^,  Abth.  1. 
u«d  3. 

f  Lerchenfeld  (in  Roth  eine  zum  Fliegen  sich  anschickende  Lerohe 

u.  auf  dem  gekrönten  Helme  ein  rother  n.  ein  silberner  AdlerflOgel). 
Adelsstand  des  Kgr.  Polen.  Diplom  vom  26.  Mai  1685  für  Friedridi 
Lerchenfeld.  —  Ein  zu  dem  Adel  in  Westprcusson  gehörendes  Ge- 
schlecht ,  welches  in  den  Kreisen  Conitz ,  Stuhm  und  Bereut  begütert 
wurde  imd  noch  in  neuester  Zeit  zu  Borkau  im  Kr.  Karthaus  sass. 

Freik.  ».  L^dehur,  II.  8.  i6. 

^  LerMier,  avch  FreiherreiL  Altes ,  hessisches ,  aus  Felsberg  (dem 

kurhcss.  Amte  dieses  Namens  an  der  Edder  und  Schwalm)  stammendes 
Adelsgeschlecht,  welches  schon  1521  einen  kaiserlichen  Wappenbrief 
erhielt  u.  168i  in  den  Reichsadelsstand  erhoben  wurde.  —  Mehrere 
Glieder  des  Stammes  zeichneten  sich  in  hessischen  Diensten  sehr  aa& 
Jacob  Lersner,  geb.  1504,  warVice-Cander  und  der  Bruder  desselben, 
Heinrich  L.,  gest.  1613,  ein  in  der  Geschichte  seiner  Heimath  sehr 
ausgezeichneter  Mann,  war  1542  Canzler.  Der  Sohn  desselben,  Her- 
mann V.  L.,  gest.  1613,  wurde  1559  in  die  altadelige  Ganerbschaft  des 
Hauses  Alton -Limpurg  zu  Frankfurt  a.  M.  aufgenommen,  welchem 
Hause  die  Nachkommen  noch  jetzt  angehören.  —  Heinrich  Ludwig 
V.  L. ,  gest.  1696  und  Philipp  Ludwig  v.  L. ,  nebst  den  Söhnen  des 
Philipp  Christian  v.  L.,  erhielten  yom  Landgrafen  Carl  zu  Hessen  das 
marburger  u.  grabensteiner  Lehen,  so  wie  von  Ludwig  Grafen  zu  Nas- 
sau das  nordenstadter  Lehen.  Achilles  August  v.  L.,  gab  1706  die 
bekannte  frankfurter  Chronik  heraus  u.  brach  mit  derselben  die  Bahn 
zu  der  Geschichte  Frankfurts.  Friedrich  Maximilian  v.  L.,  k.  k.  Batb, 
geb.  1736,  kam  1767  in  den  Rath  u.  war  1789  u.  1798  alter  Bürger- 
moister.  —  Die  jetzt  allein  noch  blühende  Linie  der  Familie  stammt 
von  Carl  Ludwig  Freih.  v.  Lersner,  geb.  1777  und  gest.  1847,  grossh. 
hessisch.  Kammerherm  u.  Obersten,  welcher  sich  mit  Auguste  Wilhel- 
mine Helene  du  Bos  Freiin  du  Thil  vermählt  hatte. 

N.  Oennal.  Handb.  1777.  8.  *i79.  1778.  H.  333  and  Nacbtr.  M.  I&3.  —  Siebmaeher,  I.  fit: 
Die  Lersner,  Frankf.  a.  M.  adel.  Fatrie.  —  PiankfarUr  Oalcoder:  Wappm  das  Priedr.  Uaaü- 
mtlian  t.  L.  —  Suppl.  su  8i«bm.  W.-B.  II.  33:  v.  L.  —  Kue$chke ,  111.  S.  :(9l  nud  99.  — 
0.  Hefner.  Praokftirt.  Adel. 

Losch  ▼.  Mühlheim,  auch  Freiherren  (in  Silber  drei  in  Gestalt 
eines  Schächerkreuzes  mit  den  Spitzen  zusammengestellte  rothe Herzen). 
Altes,  schon  im  Anfange  des  18.  Jahrh.  bekanntes,  hessisches  Adelsge- 
schlecht, welches  zuerst  in  Mühlenheim,  oder  Mühlheim,  dem  späteren, 
schon  seit  vier  Jahrh.  den  Freiherren  Schenck  zu  Schweinsborg  jünge- 
rer Haupt-Linie  zu  Hermannstein  zustehenden  Sitze  Hermannstein  bei 
Wetzlar  sass  Nach  dieser  Zeit  waren  die  Losch  namentlich  zu  Vetz- 
berg,  Rodlieim,  Lützcllindcn ,  Crofdorf ,  Hof-Schmitte  u.  Königsberg, 
sämmtlich  bei  Giessen,  so  wie  zu  £rda  begütert  u.  hatten  ausserdem  in 
jenen  Gegenden  mehrere  Besitzungen ,  Gefidle  etc.  theils  in  allodialer, 
theils  feudaler  Eigenscliaft  inne.  Der  grösste  Theil  dieses  Vermögeng 
war  noch  im  30jährigen  Kriege  Eigenthum  des  Gesammtgcschlechts, 
welches  mit  den  Grafen  v.  Lösch  zu  Hilkerthanseu  in  Bayern  nicht  ver- 
wechselt werden  darf.  Dasselbe  gehörte  su  der  he8ai8chen,Bitt0r8olMil^ 


—    480     — 

nachher  zu  den  Vasallen  der  Barg  und  Herrschaft  Beilstein,  so  wie  zu 
den  Ganerben  der  Burg  Yetzberg  bei  Giessen.  Gerlach  Lesch  war 
von  1240  bis  1252  u.  Gerhard  L.  1269  Bargmann  zu  Calsmant  bei 
Wetzlar.  Ein  anderer  Gerlach  L.  war  von  1279  bis  1283  Reichs- 
oberförster aber  den  wetzlarer  Wald  Aberschitz.  Hermann  L.  kommt 
1292  als  Bürger  der  Reichsstadt  Wetzlar  vor  u.  ein  anderer  Hermann 
1322  als  Ritter  zu  Gleissberg  bei  Giessen.  Die  bekannte  spätere  ab- 
steigende Stammreihe  ist  folgende :  Heinridi  Lesch  v.  Mflhlheim :  Cuni- 
gunde  V.  Rodheim;  —  Marx  Andreas,  lebte  1538  u.  starb  gegen  Ende 
des  16.  Jahrb.,  Voigt  der  Reichsstadt  Wetzlar,  hess.  Oberst  und  Amt- 
mann zn  Königsberg :  Marie  v.  Trohe ;  —  Hans  Hermann,  gest.  1 625 : 
Margaretha  v.  Nordeck  zur  Rabenau;  —  Balthasar  Engelbrecht:  Anna 
Ursula  Faust  v.  Stromberg;  —  Johann  Balthasar:  Anna  Christine  v. 
Knoblauch;  —  Johann  Gottfried:  Catharina  Elisab^h  v.  Habel;  — 
August  Ernst,  holländ.  Hauptmann:  Catharine  Elisabeth  v.  Scbmidtr 
borg;  —  Friedrich  Carl  Ludwig,  gest.  1788,  hessisch  Oberst:  Eleonore 
Freiin  Lesch  v.  Mühlheim;  —  Georg  Friedrich,  gest.  1807,  h.  nassaa- 
ischer  Oberlieutenant:  Magdalene  Collin,  geb.  1784  und  verm.  1805; 
—  Edward  Freih.  L.  v.  M.,  geb.  1806  :  Charlotte  Uhlendorf  aus  Dräns- 
feld,  gest.  1839;  —  Freiin  Helene,  geb.  1834  n.  Frein  Charlotte,  geb. 
1839,  Geschwister.  —  Eine  jüngere  Linie  des  Geschlechts  stammte  von 
dem  jüngeren  Sohne  des  Johann  Balthasar,  s.  oben,  dem  Freiherm  Au- 
gust Ullmann  L.  v.  M.  Dieselbe  ist  im  Mannsstamme  im  März  1815 
mit  Carl  Ludwig,  grossh.  hess.  Hauptmanne  und  im  weiblichen  Stamme 
12.  Jan.  1846  mit  Wilhelmine,  verm.  mit  Friedrich  Heinrich  Freiherrn 
V.  Dungern,  gänzlich  erloschen. 

Gen.  Handb.  der  freih.  H&uaer«  1857.  6.  426-88  ii.  1860.  H.  477. 

Leschicz,  Leschitz,  Leschke,  Leschkan.  Ein  zu  dem  polnischen 
Stamme  Leszczyc  zählendes  Geschlecht ,  welches  aus  Polen  nach  Schle- 
sien kam  und  1500  und  noch  1606  zu  Schwentroschine  unweit  Militsch 
sass.  —  Ob,  wie  Gauhe  vermutiiet,  Martin  v.  Leschkau,  kursächs.  Haupt- 
mann u.  von  1649  bis  1653  Commandant  der  Festung  Königstein  und 
David  V.  Leschkau,  kursächs.  Oberst-Wachtmeister  und  ebenfalls  Com- 
mandant der  genannten  Festung,  welcher  1673  Oberstlieutenant  wurde, 
wirklich  zu  diesem  Geschlechte  gehört  habe ,  muss  dahin  gestellt  blei- 
ben.  Beide  werden  übrigens  auch  Letschkau  genannt. 

Okoisky,  r.  8.  82.  -  Sinapiut,  T.  8.  585  a.  II.  8.  778.  —  Oauhe  ,  II.  8.  619  uud  90.  — 
Freiherr  v.  Ledebur,  II.  S.  20.  —  Siebmachert  I.  58 :  v.  Leschits  ,  8cfale«iseh.  ~  Spener, 
8.  298.  ~  9.  Meding,  fll.  8.  H94  a.  95. 

LefMshkorault ,  Freiherren.  Ein  in  Schlesien  u.  Mähren  vorge- 
kommenes, ursprünglich  aus  Lothringen  stammendes  Geschlecht,  aus 
welchem  Sprossen  in  die  k.  k.  Armee  kamen.  Franz  Carl  Freiherr  v. 
Tieschkurault  auf  Stabelwitz  u.  Nicolwitz  in  Mähren ,  so  wie  auf  Gross- 
Auschker  im  Wohlauschen  war  um  1722  als  des  Weichbildes  Ohlau 
Deputatus  Ordinarius  ad  conventus  publicos  zu  Breslau.  Derselbe  war 
mit  einer  Freiin  v.  Gruttschreiber  vermählt,  doch  ist  nicht  bekannt, 
dass  er  den  Stamm  fortgesetzt  hat. 

Sinapfua,  U.  8.  S66. 

Leschwitz,  Löschwits  (in  Silber  ein  springende«,  rothes  Einhorn). 
Altes,  v.  Siebmacher  ssnm  fränkischen,  von  v.  Hattstein  zum  rheinlän- 


—     4&1     — 

dischen  n.  elsassischen  Adel  gerechnetes  Geschlecht.  Dasselbe  gehörte 
zu  der  reich sfreien  fränkischen  Ritterschaft  des  Cantons  Gebürg.  — 
V.  Meding  hat  das  Wappen  auch  nach  einer  alten  Stammbuchszeichnung 
mit  der  Unterschrift :  Gerardus  de  Löschwitz  beschrieben. 

V.  Hatt»tein,  [1.  8.  I0f>.  —  Biedermann,  Canton  Oebfirg.  ^  Siebmachfr.  I.  109:T.LM6h- 
wits,  Fränkisch.  —  9.  Meding,  III.  8.  3^b.  —  8uppl.  xu  Siebm.  W.-B.  V11.23. 

Lesczinski.  Johann  Jacob  v.  Lcsczinski  —  aus  einem  polnischen, 
zum  Stamme  Nalcncz  gehörenden  Geschlcchte  stammend  —  k.  preiu». 
Hauptmann  im  Inf-Regim.  v.  Saldem ,  erhielt  für  seine  zum  Militäir- 
dienstc  bestimmten  Stiefsöhne,  Christian  Wilhelm  Leopold  und  August 
Ludwig  Ferdinand  Laband,  30.  Sept.  1747  die  königl.  Erlaubniss,  dass 
sie  Namen  u.  Wappen  der  v.  Lesczinski  führen  dürften.  —  Der  ältere 
starb  1827  als  k.  pr.  Major  a.  D.  u.  Kreis-Brigadier  bei  der  GensdV- 
merie  u.  der  jüngere  schon  1819  als  pens.  Major  im  Pontonier-CJorps. 
Von  den  Nachkommen  Beider  haben  Mehrere  in  der  k.  pr.  Armee  ge- 
standen. 

V.  Hellbach,  II.  8.  32:   abweichende  Angaben.  —  N.  Pr.  A.-L.  I.  8.  47.  —  N.  Pr.  A.-L.  V. 
8.  305.  -   Freiherr  9.  Ledebur,  II.  8.  26. 

Lesecque  (in  Silber  drei,  2  u.  1 ,  mit  der  Schärfe  rechtsgekehrte, 
blau  angelaufene  Aexte).  Ein  in  der  Person  des  Joseph  v.  Lesecque, 
laut  Eingabe  d.  d.  Düsseldorf,  11.  Sept.  1829,  in  die  Adelsmatrikel 
der  preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  148  der  Classe  der  Edelleute  ein- 
getragenes Geschlecht. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  306.     -    Freih.    9.  Ledebur,  H.  8.  26.  -    W.-B.  d.  Freu».  RheinproT. 
1.    Tab.  71.  Nr.   141  u.  8.  69. 

Leski,  V.  He8elicht--Le8ki  (in  Roth  zwei  silberne  Windhunde  mit 
goldenen  Halsbändern  u.  mit  den  Rücken  gegen  einander  aufgerichtet). 
Ein  zu  den  alten  preussischen  Landesrittern  gehörendes  Geschlecht. 
Franz  Leski  war  1463  polnischer  General,  Paul  L.  1478  poln.  Oberst, 
Johann  L.  1511  poln.  Kron-Referendar  u.  Adalbert  Stanislaus  L.,  gest. 
1758,  zuerst  Abt  des  Cisterzienser  Klosters  in  Pelplin  u.  später  Bischof 
von  Culm.  —  Das  Geschlecht  war  früher  in  Westpreussen  bei  Thorn  u. 
Graudenz  begütert  u.  sass  in  Ostpreussen  noch  1784  zu  Czersin  und 
Klein-Nappem  unweit  Osterode. 

Freih.  v.  Ledehur,  11.  8.  26  und  27. 

Leslie,  auch  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  K.  Ferdi- 
nand m.  (1637—1658)  für  Walther  v.  Leslie,  k.  k.  Gcneral-Feldmar- 
schall,  Geh.-Rath  etc.  —  Altes,  aus  Schottland  stammendes  Adelsge- 
schlecht, welches  in  der  Heimath  mit  mehreren  Prädicaten  denBaronen- 
u.  Grafenstand  erhielt.  Walther  Graf  v.  L. ,  ein  Sohn  des  Johann  L., 
Barons  von  Balgvhene,  trat  jung  im  30jährigen  Kriege  in  die  k.  k.  Ar- 
mee u.  stieg  zu  den  obengenannten  hohen  Würden.  Derselbe,  gestorb. 
1667,  hatte  sich  mit  einer  Prinzessin  v.  Dietrichstein  vermählt,  hinter- 
liess  aber,  in  Kärnten  reich  begütert,  keine  Nachkommen.  Sein  Erbe 
war  der  Sohn  seinem  Bruders ,  Jacob  Graf  v.  Leslie ,  welcher  ebenfaUs 
als  k.  k.  Feldmarschall ,  nachdem  er  in  Ungarn  siegreich  gegen  die 
Türken  gewesen,  1685  starb.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Theresia 
Fürstin  v.  Liechtenstein  entsprossten  zwei  Söhne :  Wilhelm  Graf  Leslie, 

Kn99ckk€,  Deuuob.  AdeU-Lez.  Y.  81 


—     482     — 

gest  1727.  zuerst  Biscbof  zq  Waitzen  in  Ungarn  u.  spSter  za  Laibacfa 
u.  Johann  Ernst  Graf  L.,  innerösterr.  Hof- Kammer -Präsident  und  seit 
1722  k.  k.  Geh.-Rath,  welcher  seinen  Stamm  durch  die  beiden  Söhne, 
die  Grafen  Joseph  u.  OarU  fortsetzte,  welche  sich  1719  als  k.  k.  Käm- 
merer mit  Töchtern  aus  dem  fürstlichen  Hause  v.  Eggenberg  vermählten. 
Die  gräfliche  Linie  Leslie ,  aus  welcher  Gr.  Leopold,  gest.  1774,  auch 
Herr  auf  Cudowa,  Jacobowitz  etc.  in  Schlesien  war,  blühte  noch  in  das 
19.  Jahrb.  hinein,  bis  dieselbe  im  Mannsstamme  22.  Febr.  1802  mit 
Anton  Gr.  v.  Leslie,  welcher  in  Steiermark  begütert  war,  erloschen  ist. 

—  Sprossen  des  Stammes  dienten  im  30jährigen  Kriege  auch  in  der 
schwedischen  Armee.  Von  diesen  ging  Ludwig  L.  wieder  nach  England 
zurück  u.  erhielt  den  Titel :  Graf  v.  Levin,  Alexander  L.  aber,  gestorb. 
1661  alsk.  russ.  General,  bekam  1631  vom  Könige  Gustav  Adolph  in 
Pommeni  das  Gut  Löcknitz  unweit  Randow.  —  In  neuer  Zeit  haben 
noch  mehrere  Glieder  der  Familie  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden. 
Ein  Major  v.  L.  im  Regim.  v.  Hagken  starb  1809  und  hinterliess  drei 
Söhne.  Der  eine  derselben  starb  1821  als  Capitain,  der  zweite  1852 
als  Oberstlieutenant  a.  D.  u.  der  dritte  1822  als  pens.  Capitain. 

Oamhe  ,  I.  8.  tl90  und  91  u.  II.  8.  622— '>5.  —  Jodler,  XVI,  8.  475-S2.  -  Strffmuc,  II 
8.  416.  —  N.  Preuas.   A.-L.   III.  8.  2iO.  ~  Frttih.  o.  Ledebur,  II.  S.  27.  —  SUbmuchfr,  IV.  7 

—  Suppl.  «u  Siebm.  W.  B.  I.  21:  v.  L. 

Lessel,  Lessl.  Altes,  ursprünglich  böhmisches  Adelsgeschleoht. 
welches  später  nach  Polen  u.  Schlesien  kam.  In  Polen  zählte  dasselbe 
zu  dem  Stamme  Grabie  u.  schrieb  sich  nach  den  ihm  zustehenden  Gü- 
tern :  Lessel-Radzinsky.  Lessel-Wabiensky  etc.  u.  in  Schlesien .  wo  die 
Familie  schon  1473  zu  Borschen  u.  Diebau  unweit  Steinau  u.  1554  zu 
Badzina  bei  Poln.  Warteiiberg  sass  u.  später  mehrere  andere  Güter  er- 
warb u.  die  Häuser  Gross-Peterwitz ,  Popschütz,  Michelsdorf,  Langen- 
dorf,  Wembowitz  etc.  entstanden,  kam  dieselbe  früher  auch  unter  dem 
Namen :  Lassal  und  Lassil  vor.  —  Nicolaus  Lesslaw  war  1446  Haupt- 
mann des  Herzogs  Conrad  HI.  zu  Gels  u.  Conrad  v.  Lessei  wurde  Gross- 
prior des  Johanniter-Ordens  in  Deutschland.  —  Noch  in  diesem  Jahrb. 
war  die  Familie,  welche  in  Ostpreussen  1784  zu  Kownatken  unweit 
Neidenburg  begütert  war,  in  Schlesien  angesessen  u.  von  den  Gliedern 
derselben  haben  Mehrere  in  der  k.  pr.  Armee  gestanden.  Zwei  Brüder, 
der  Oberst  v.  Lessei,  Commandeur  des  1.  Ouirassier  -  Regiments ,  treb. 
1752  in  Schlesien  u.  der  Mjyor  v.  L.  im  11.  Infant.-Regim.  fielen,  so 
wie  der  Major  v.  Lessei  im  23.  Infanterie  -  Regimente,  im  Feldzuge  von 
1813  u.  Söhne  derselben  dienten  später  in  der  Armee. 

Orypkiu»,  von  Ritterorden,  8.  45.  —  Sinapius,  I.  S.  583  u.  II.  8.  776  u.  77.  -  C,otth»\ 
11.  8.  «0  und  II.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  220  und  21.  —  Freiherr  r.  Udebtir,  II.  8.  27.  - 
Siebmaeher,  I.  68:  Die  Lasiel,  Srhlesisch.  —  p.  Meding^  111.  8.3%. 

Lesagewang,  Leagewang,  auch  Grafen  (in  Roth  drei  in  ein 
Schächerkreuz  gestellte,  geharnischte  Arme  u.  in  der  Mitte  derselben 
eine  weisse  Rose).  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  K.  Leopold  I.  um 
den  Anfang  des  18.  Jahrb.  f)ir  Hans  Caspar  v.  Lessgewang,  k.  poln.  u. 
kursächs.  Kammerherrn,  Kammer-  u.  Bergrath  etc.  —  Eins  der  älte- 
sten u.  angesehensten  prcussischen  Rittergesclilechter,  welches  noch  im 
17.  u.  18.  Jahrb.  ansehnlich  begütert  war  u.  sich  namentlich  aus  den 


—     483     — 

Häusern  Kusitten  ii.  Liesken  ausj?ebreitet  u.  auch  in  Polen  und  Ungarn 
das  Indigenat  erhalten  hatte.  —  Melchior  v.Lessgewang  erschien  1560 
nebst  Anderen  vom  Adel  als  Deputirter  auf  dem  Landtage  zu  Königs- 
berg u.  Dietrich  v.  L. ,  welcher  sich  schon  im  30jährigen  Kriege  im  k. 
k.  Heere  ausgezeichnet  hatte,  war  1655  in  der  Reiterei  des  grossen 
Kurfürsten  Oberst.  Dietriches  Enkel,  der  obengenannte  Graf  Hans  Cas- 
par, kommt  noch  1733  als  kursächs.  Geh. -Rath  u.  Kreis  -  Hauptmann 
des  erzgebirgischen  Kreises  vor,  doch  ist  nicht  bekannt,  dass  er  die 
gräfliche  Linie  fortgesetzt  habe.  Andreas  v.  L.  war  1738  k.  pr.  Geb.- 
Rath  u.  Ober -Hofrichter  u.  Johann  Friedrich  v.  L.  starb  1760  als  k. 
pr.  Geh.  Staatsminister.  —  Noch  1796  sass  die  Familie  zn  Kusitten  un- 
weit Preuss.  Eylau. 

ffarrtnoch.  Alt.  u.  Neaes  Preusnen,  8.  444  u.  ErlSotcrtert  PreQ.H«en.  IV.  8.910.  —Gauht^ 
II    S.  «^20  nud  21.  —   N.    Pr.  A.-L.  Jll.  8.  220.   —  Freih  9.  Udebur.  11.  S.   26. 

Lessing  (in  Gold  der  Kopf  u.  Hals  eines  rechtssehenden,  schwar- 
zen Adlers).  Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  2.  Dec.  1826 
ftir  Heinrich  August  Lessing,  k.  sächs.  Generalmajor.  Derselbe,  ein 
Seiten  -  Verwandter  des  grossen  Gotthold  Ephraim  Lessing  ,  starb  im 
90.  Lebensjahre  23.  Aug.  1851  u.  hinterliess  zwei  Söhne:  Carl  Rudolph 
V.  L.,  Herrn  auf  Baunach  und  kön.  Landrath  des  sorauer  Kreises  und 
Wolff  V.  L.,  Regier.-Rath  in  Posen.  Ein  dritter  Sohn,  Curt  v.  L.,  war 
schon  1835  als  Lieut.  im  k.  pr.  3.  Husaren-Regimente  gestorben. 

HsnilMchrifti.  Notix.  —  N.  Preuss.  A.-L.  V.  8.  :{06.    —   Freih.  ».  Ledebur ,    II.    8.    27   ■. 
MI    S    300.  -  W.  B.  d.  SärlH.  Staat.  IV.  rtO. 

Leasmoii ,  v.  der  Lessmon ,  Lessmen.  Altes  bremen-  u.  verden- 
sciies  Rittergeschlecht,  welches  entweder  den  Grafenstand  erhalten, 
oder  doch  wenigstens  eine  Grafschaft  besessen  hat,  denn  die  Grafschalt 
Lessmon,  zu  welcher  das  Amt  Vieland  im  Bremenschen  gehörte  und 
welche  an  das  Er/stift  Bremen  kam ,  hatte  wahrscheinlich ,  so  wie  das 
Geschlecht  selbst,  den  Namen  von  der  unweit  Bremen  gelegenen  alten 
Burg  Lesmona  erhalten.  —  Martin  v.  der  Lessmen  lebte  am  1412.  — 
Nach  Allem  erlosch  der  Stamm  noch  im  15.  Jahrhunderte. 

Mnx/,ar»l.  Hrrm.-Vml.  Uittorsaül,  8    344.   -  r    Unding,  III.  8.  39.'»    und  %. 

LeHsner,  Ritter  und  Edle.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
1804  für  Martin  Lessner,  k.  k.  Rath  und  Feld- Medicamentenregie- 
Ober-Dircctor,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v. 

»f^fffrlf  r.   Mühlfeld,  8.   127. 

^  Lest  (Schild  quergetheilt:  oben  in  Silber  zwei  neben  einander- 

stohende  rothe  Rosen  u.  unten  in  Blau  eine  silberne  Rose).  Altes, 
schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches  im  15.,  16.  n.  17.  Jahrh.  in  Schle- 
sien ansehnlich  begütert  war  ti.  namentlich  zu  Holstein,  Langenau  und 
Welkersdorf  bei  Löwenberg,  zu  Kauffungen  unweit  Schönau,  zuParchati 
bei  Lüben  etc.  sass.  —  Hans  v.  Lest  commandirte  1469  mit  Abrahani 
Burggrafen  zu  Dohna  die  vom  Könige  Casimir  IV.  in  Polen  nach  ün- 
j?arn  geschickten  Truppen ,  unter  welchen  sich  über  vierhundert  vom 
schlesisclien  Adel  befanden;  Adam  v.  L.  baute  1513  das  von  den  Hw- 
siton  142(5  zerstörte  Schi oss  Holstein  wieder  auf;  Heinrich  v.  L.  auf 
Parchau  war  1553  Landes-Hauptmann  der  freien  StandeBherrsehail 

31* 


—     484     — 

Wartenberg,  Hans  Arnold  v.  L.  auf  Bischofswalde,  fttrst-bischöfl.  Rath 
n«.  Hofrichter  zu  Breslau,  u.  Adam  U.  v.  L.  1587  kais.Rath  und  später, 
1613,  Amts-Verwalter  der  Ftirstenthtiraer  Schweidnitz  u.  Jauer.  Mel- 
chior V.  Lest  kommt  1654  als  kais.  Rath  und  Landes -Canzler  der  ge- 
nannten Fttrstenthttmer  vor  und  um  dieselbe  Zeit  war  Hans  Wolff  v.  L. 
auf  Rostersdorff  des  wohlauschen  Fürstenthums  Landes- Aeltester ;  Hans 
Heinrich  v.  L.,  herz,  sachs.-wcim.  Rath  u.  Kammeijunker  und  Herr  auf 
Ober-Rengersdorf  bei  Rothenburg,  wurde  kursächs.  Kammerherr  und 
Hofmeister  und  stai'b  1664;  Melchior  Wilhelm  v.  L.  fiel  1665  in  einem 
Zweikampfe  und  Abraham  Ludvdg  v.  L.  auf  Ober-KaufTungen  schloss 
5.  Aug.  1689  dra  Mannsstamm  des  alten  Geschlechts.  Derselbe,  verm. 
1687  mit  einer  v.  Nimpsch  a.  d.  H.  Leipe,  hinterliess  zwei  Töchter, 
von  welchen  später  Catharina  Hedwig  v.  L.  die  Gemahlin  des  Johann 
V.  Rosenpusch  u.  Zauche  auf  Ober-Leipe  wurde. 

J.  A.  LucitUt  Leichenpredigt  «uf  H.  ▼.  Lest,  liurüichs.  Kainmerhemi,  lti64.  —  Lucae^ 
•ehles.  Denkwärdfgk.  8.  124.  H63  a.  1815.  —  Sinapius ,  T.  S.  5S3  und  II.  8.  177  and  78.  — 
eaube,  I.  8.  U91  und  99.  —  Zedier,  XVI.  8.  4«)S-91.  —  N.  Freuss.  A..L.  III.  8.  221   u.  n. 

—  Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  27.  —  Siebmaeher.  I.  59:  v.  Lest,  Schlesisch.  ~«.  Meding,  fll. 
8.  S96  u.  97. 

Lestwitz,  LesBwitz,  auch  Freiherren.    Böhmischer  Freiherm- 
stand.  Diplom  vom  5.  Octob.  1667  für  Johann  Heinrich  v.  Lestwitz. 

—  Eins  der  ältesten,  angesehensten  u.  begütertsten  schlesischen  Adels- 
geschlechter, welches  aus  Polen,  wo  dasselbe  zu  dem  alten  Stanune  No- 
wina  zählte,  nach  Schlesien  kam  u.  eines  Stammes  u.  Wappens  mit  der 
alten  schlesischen  Familie  v.  Wandritsch  war.  Dasselbe  breitete  sich 
nach  und  nach  in  vielen  Häusern ,  namentlich  den  Häusern  Sulkau  und 
Langendorf,  Schlaube,  Wantritsch  etc.  aus  und  kam  besonders  im 
18.  Jahrb.,  in  dessen  Anfange  die  Familie  schon  zu  Gross-  und  Ober- 
Tschimau,  Katschkau,  Sulkau,  Neu-EUguth,  Neu-Sorge,  Gross- Wierse- 
witz,  Kaltebortschen  etc.  sass,  zu  grossem  Grundbesitze.  —  Stephan  v. 
Wandritsch  war  um  1264  einer  der  treuesteu  Räthe  des  Herzogs  Hein- 
rich des  Fetten  zu  Breslau ;  Fritzko  de  Wandritsch  tritt  1 288  in  der 
Gründungs  -  Urkunde  des  Hospitals  St.  Nicolaus  zu  Liegnitz  als  Zeuge 
auf;  Hans  kommt  mit  dem  Namen:  v.  Lestwitz  zuerst  1378  als  Herr 
auf  Alt-Wohlau  vor;  Johann  v.  L.,  genannt  Wandritsch ,  Herr  auf 
Kaltebartschen  befand  sich  1552  auf  dem  Fürstentage  zu  Breslau  und 
im  Anfange  des  18.  Jahrh.  war  Adam  Melchior  v.  L.  reich  begütert. 
Später  sind  Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  preuss.  Armee  zu  hohen 
Ehrenstellen  gelangt.  Johann  Georg  v.  L.  starb  1767  als  k.  preuss. 
Generallieutenant.  Derselbe  war  mit  Aima  Helena  Freiin  v.  Kottwitz 
vermählt  u.  aus  dieser  Ehe  entspross  Johann  Sigismund  v.  L.,  gestorb. 
1788  als  k.  pr.  Generalmajor.  Derselbe  hatte  sämmtlichen  schlesischen 
Kriegen  mit  Auszeichnung  beigewohnt ,  trug  namentlich  wesentlich  zu 
der  für  die  preuss.  Armee  so  günstigen  Wendung  der  Schlacht  bei  Tor- 
gau bei  u.  erhielt  vom  Könige  Friedrich  H.  1763  für  seine  treuen,  tap- 
feren Dienste  das  aus  acht  Dörfern  bestehende  Amt  Friedland  im  Ober- 
Bamimschen  Kreise  zum  Mannlehen.  Aus  seiner  Ehe  mit  Catharine 
Charlotte  v.  Treskow  a.  d.  H.  Schiagentin  stammte  nur  eine  Tochter, 
Charlotte  Helene  v.  Lestwitz ,  welche  sich  mit  Einem  v.  Borcke  ver- 
mählte, nach  einiger  Zeit  aber  geschieden  wurde  u.  mit  königl.  Erlaub- 


t 


—     485     — 

niss  vom  3.  März  1788,  unter  Beibehaltung  des  v.  Lestwitzschen  Wap- 
pens, nebst  ihrer  einzigen  Tochter,  Henriette  Charlotte,  den  Namen: 
V.  Friedland  annahm.  Henriette  Charlotte  v.  Borcke,  genannt  v.  Fried- 
land, auf  Cunersdorflf,  Amt  Friedland  u.  Gross  u.  Klein -Behnitz,  starb 
1848  als  Wittwe  des  1834  verstorbenen  k.  pr.  Staatsraths  PeterGrafen 
V.  Itzenplitz.  zu  dessen  angestammtem  Wappen  1815  bei  Erhebung  in 
den  Grafenstand,  u.  zwai*  als  linke  Schildeshälfte,  das  lestwitj^che  Wap- 
pen gekommen  war.  —  Der  Mannsstamm  des  v.  lestwitzschen  Geschlechts 
blühte  noch  in  das  19.  Jahrb.  hinein,  erlosch  aber  27.  Aug.  1803  mit 
Carl  Rudolph  v.  Lestwitz,  Herrn  der  Herrschaft  Gross- Tschimau  im 
Kr.  Wohlau  etc.,  welcher  testamentarisch  seine  grossen  Besitzungen  zu 
dem  1815  im  Schlosse  zu  Gross-Tschimau  eröffneten  Fräuleinstifte,  so 
wie  zu  anderen  milden  Zwecken  bestimmte. 

Sinapius,  I.  8.  586—^2  u.  U.  8.  778.  —  Qauhe,  I.  H.  1192—94.  —  N.  PreuM.  A.-L.  III. 
8.  22d  nud  23.  —  Freih.  9.  Ledehur,  U.  8.  27  und  28.  —  Siefnnacher,  I.  M  :  t.  Lestwht . 
Schlesisch.  —  r.  Meding,  lU,  8.  397  und  98. 

Letelen.  Ein  früher  zu  der  mindenschen  Ritterschaft  gehörendes 
Adelsgeschlecht. 

Ztdler,  XVII.  8.  503. 

Lepgast.  Lüneburgisches,  im  13.  ii.  14.  Jahrh.  vorgekommenes 
Rittergeschlecht. 

Hartnberg,  HiRtor.  ercles.  Gaodersh.  Diss.  X.  8.  1568.  —  Zedier,  XVIT.  8.  605. 

Leth  (in  Blau  ein  goldener  Querbalken).  Reichsadelsstand.  Di- 
plom vom  6.  Febr.  1791  fftr Erhard  Leth,  filrstl.  salm-kyrburg.  Hofratii 
u.  Landschreiber,  wegen  seiner,  bei  dem  Durchzuge  kaiserlicher  Trup- 
pen nach  den  Niederlanden  geleisteten  eifrigen  Dienste  als  filrstl.  salm- 
kyrburg.  Deputirtcr.  Derselbe,  geb.  1763  zu  Ganghofen  in  Bayern, 
setzte  den  Stamm  fort,  welcher  im  Grossh.  Baden  blüht  u.  ganz  ver- 
schieden von  der  dänischen  Familie  v.  Leth  ist.  Letztere,  aus  welcher  in 
der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  ein  Sprosse  k.  dftn.  Kammerherr  war, 
führt  in  Blau  einen  rechtsgekehrten ,  aber  linkssehenden  Löwen  mit 
aufgeworfenem  Schweife,  welcher  in  der  linken  Pranke  aufrecht  ein 
Schwert  hält,  s.  Lexic.  over  adel.  Famil.  i  l^anmark,  I.  Tab.  58. 

(kut,  Adelsb.  d.  GrosHh.  Baden,  Abtheil.  3.  —  Freih.  v.  Ledeöur,  IH.  8.  .300. 

Leth  T.  Lethenan,  Edle  und  Ritter.  Erbländ.-österr.  Adels-  und 
Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1792  für  Johann  Peter  Leth ,  bürger- 
lichen Tuchhändler,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Lethenau  u.  Ritterdi- 
plom filr  den  Sohn  desselben,  Anton  Christian  Edlen  Leth  v.  Lethenau, 
ebenfalls  bürgerlichen  Tuchhändler. 

MegerU  9.  Mühlf^ld,  8.  819  n.  RrgSna.-Bd.  8.  170. 

Lethmate,  Lettmate,  Letmate,  auch  Freiherren.  Reichsfrei- 
herrnstand,  in  Kur  -  Brandenburg  anerkannt.  Diplom  von  1697  für 
Caspar  Friedrich  v.  Lethmate ,  kurbrandenb.  Obersten  und  Anerken- 
nungsdiplom vom  15.  Octob.  1698.  —  Altes,  schon  im  13.  Jahrh.  vor- 
gekommenes, westphälisches  Adelsgeschlecht,  welches  Einige  für  ein 
ursprünglich  niederliUidisches  halten,  doch  kam  dasselbe  wohl  aus  West- 
phalen  nach  Brabant  u.  dann  wieder  nach  Westphalen.  Das  Stammhaus 
Lethmate  im  jetzigen  Kreise  Iserlohn  stand  der  Familie  mit  Elsey  schon 


'-t- 


—     486     — 

1242  zu  u.  in  demselben  Jahre  kommen  die  I^ethmate  als  ßargmänner 
zu  Limburg,  1243  aber  als  Burgmäimcr  zu  Altena  vor.  In  näclister  a. 
späterer  Zeit  brachte  das  Geschlecht  in  Westphalen  mehrere  Güter  au 
ach  und  wurde  in  der  2.  Hälfte  des  17.  Jalirh.  auch  mit  Gütern  ange- 
sessen ,  welche  jetzt  zur  Provinz  Sachsen  gehören.  —  Caspar  v.  L., 
gest.  1678,  k.  schwed.  Generalmajor  u.  Kriegsrath,  war  Pfandinhaber 
des  Amtes  Stassfurt.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Johanna  Gerbrecht  v, 
Baumgarten  a.  d.  H.  Bernburg  in  der  Grafschaft  Hoya  entspross  der 
oben  genannte  Freih.  Caspar  Fiiedrich,  geb.  1652  zu  Gerbstädt  ina 
Mansfeldschen,  später  k.  prcuss.  Generalmajor  u.  Herr  auf  Brachwitz, 
Schaafsee  u.  Stedten,  verm.  mit  Sabina  Christophora  Brand  v.  Lindau, 
aus  welcher  Ehe,  neben  fünf  Töchteru,  sieben  Söhne*stanuntcu,  welche 
meist  jung  starben.  Nach  Gauhe  soll  nur  ein  Sohn ,  welcher  später  als 
k.  k.  Hauptmann  im  Duell  blieb,  den  Vater  tiberlebt  haben,  während 
Freih.  v.  Ledebur  annimmt,  dass  mit  dem  Freiherrn  Caspar  Friedrich 
19.  Juli  1714  das  Geschlecht  erloschen  sei.  —  Von  der  adeligen  Linie 
war  Johann  Caspar  v.  Lethmate  noch  1687  Domherr  zu  Münster. 

Gauhe,  I.  8.  1194  und  95.  -  c.  St^in^n,  westph.  Gesch.  IV  Ö.  I37ü  u.  Tab.  VII.  Nr.  l. 
n.  Tab.  LV[.  Nr.  11.  —  N.  Vr.  A.-L.  I.  S.  36  u.  III.  S.  22.3  und  24.  —  Freiherr  e. Ledebur, 
IL  8.  28.  —  Siehinacher,  I.  191:  v.  Lethraatc  Wf.stplialisoh.  —  r.  Meding.  If.  8.  ;<3.s_40  ; 
V.  L.  u.  F.  U.  V.  L.  —KneiChke,  IV.  8.  2.S2-56. 

Lette w  (in  Blau  ein  durch  einen  rothen  Querbalken  gesteckter, 
gebrochener  Anker).  Altes,  pommernsches  Adelsgeschlecht,  welches  in 
Pommern  und  in  der  Mark  Brandenburg  zu  grossem  Grundbesitz  ge- 
langte u.  noch  jetzt,  namentlich  im  Kreise  Ftirstenthum  Camuiin,  sehr 
ansehnlich  begütert  ist.  Der  frühere  Name  desselben  war:  Vorbeck  u. 
in  neuer  Zeit  haben  einige  Sprossen  des  Stammes  diesen  Namen  wieder 
an  den  Namen:  Lettow  angehangen  u.  sich  Lettow-Vorbeck  geschrieben. 
—  Paul  Vorbeck,  erbgosessener  Sohn  des  Erdmann  V.  auf  Gross-  und 
Klein-Schwirsen  (welche  Güter  schon  1290  der  Familie  gehörten)  Dra- 
wehn,  Plötzig,  Pritzig  u.  Rochow,  bekam,  nachdem  er  aus  langen  Kriegs- 
diwisten,  welche  er  in  Litthauen  dem  Grossfürsten  geleistet  hatte ,  zu- 
rückgekommen war,  den  Namen  Lettow,  welchen  die  Nachkommen  bei- 
behielten. Henning,  Jacob  und  Ulrich  Gebrüder  v.  Lettow  erklärten 
mit  Anderen  vom  Adel  im  Namen  der  Stadt  Stargard  der  Stadt  Stettin 
den  Krieg;  Georg  v.  L.,  I.  U.  D.,  war  gegen  Ausgang  des  in.  Jalirh. 
Assessor  des  kaiserlichen  Kammergerichts  zu  Speier;  Georg  v.L.  kommt 
1650  als  fürstl.  hessischer Vice-Canzler  vor;  Georg  Heinrich  v.  L.  lebte 
nach  1701  als  k.  pr.  Consistorialrath  u.  Pastor  Primarius  zu  Treptow 
und  Johann  Ernst  v.L.  1722  als  Vice- Director  des  pommcrnsclien 
Commissariats  u.  Regicrungsrath.  —  Später  haben  bis  auf  die  neueste 
Zeit  mehrere  Glieder  der  Familie  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden  u. 
sind  zu  hohen  Würden  gelangt.  Ewald  Georg  v.  L.  —  ein  Sohn  des 
Landraths  u.  Herrn  auf  Dämmen  v.  L.  —  wurde  k.  pr.  Oberst,  erhielt 
später,  zum  Felddienste  nicht  mehr  tauglich,  ein  Garnison-Regiment  und 
starb  1777  auf  seinem  Gute  Klenzin;  Heinrich  Wilhelm  v.  L.  a.  d.  IL 
Klein-Karzeuburg  starb  1793  als  Generalmajor  a.  D.,  Carl  Ej*nst  v.  L. 
1826  ebenfalls  als  Generalmajor  a.  D.  u.  Georg  Wilhelm  v.L.  1842  als 
Geuerallioutenant  a.  D.  —  In  neuester  Zeit  war  Carl  Wilhelm  v.  L. 


—     487     — 

Hauptmann  a.  D. ,  Herr  auf  Wangeritz  unweit  Naugard,  Carl  August 
Wilhelm  v.  L.  Herr  auf  Hohenborn,  Klein-Karzenburg  a  u.  d  und  Dra- 
wehnc  a  im  Kr.  Fürstenth,  Cammin ,  Clemens  v.  L.  Hen*  auf  Mtthlen- 
kamp  u.  Klein-Karzeuow  b  ebenfalls  im  genannten  Kreise,  Friedrich  v. 
L.  Herr  auf  Klein-Karzenburg  c.  u.  ein  v.  L.  Herr  auf  Gross-Reetz  im 
Kr.  Rummelsburg.  Den  Erben  des  Bruno  v.  Lettow  gehörten  die  Grtt-^ 
ter  Ribbecard  u.  Ravenhorst  u.  andere  v.  lettowsche  Erben  sassen  zu 
Starpel  im  Kr.  Züllichau-Schwiebus.  —  Noch  sei  erwähnt,  dass  nach 
Abprang  des  pommernschen  Geschlechts  v.  Pomeiske  in  den  ersten  Jahr- 
zehnten des  19.  Jahrh.  ein  Zweig  der  Familie  v.  Lettow  zu  dem  ange- 
stammten Namen  u.  Wappen  Namen  u.  Wappen  der  v.  Pomeiske  hinzu- 
fügte,  doch  ist  dieser  Zweig  mit  Ewald  Georg  Friedrich  v.  Lettow -Po- 
meiske schon  29.  Sept.  1840  wieder  erloschen,  worauf  laut  Diploms 
(1.  d.  Berlin,  20.  Jan.  1845  Otto  Friedrich  v.  Schwerdtner  auf  Ilken- 
dorf  bei  Nossen  f&r  sich  und  die  im  Besitze  des  Gutes  Gross-Pomeiske 
(im  Kr.  ßütow)  ihm  folgenden  Nachkommen  die  Erlaubniss  erhielt,  sich 
V.  Schwerdtner-Pomeiske  schreiben  u.  mit  dem  angestammten  Wappen 
das  Pomeiske'sche  führen  zu  dürfen. 

Micrael,  L.  VI.  —  Oauhe,  T.  8.  1I9A  n.  96.  —  Brügg^nann.  Hptst.  2.  —  N.  Pr.  A.-L. 
III.  S.  224  u.  26.  -  Freih.  p.  Ltdebui  ,  II.  8.  28  iiud  2i)  u.  Ilt.  N.  30(f.  -  SUbmacktr,  II. 
72  u.  V.  170.  -  Pomiii.  W.-B,  I.  44  niid  47.  —  W.  -  B.  d.  Prens».  Monareh.  IH.  84:  r.  L«t- 
towPümeiske. 

f  Lenbel.   Altes,  schlesisches,  schon  im  14.  Jahrh.  im  Glogau-Oels- 

und  Liegnitz'schen  vorgekommenes,  später  aber  erloschenes  Adelsge- 
schlecht.   Conradus  de  Lobyl,  Ritter,  tritt  urkundlich  1311  auf. 

Sinapiu.1,  I.  S.  592  u.  II.  8.  778.  —  Siwhfnacher,  I.  Mt  Die  Lenbel,  SehlMisoh.  —  9.  Mg' 
•lin.j,  111.  «.  398. 

\  Leublflng,  Leibelfing,  Grafen.   Reichsgrafenstand,  in  Kur-Bayem 

anerkannt.  Diplom  um  1689  für  Franz  Pangraz  Herrn  v.  Leublfing  za 
Rhain  u.  Haidhausen  u.  von  1696  für  Paul  Christoph  Freih.  v.  Leubl- 
fing, so  wie  Anerkennungsdiplom  für  Ersteren  vom  17.  Jan.  1691  und 
für  Letzteren  vom  17.  Jan.  1701.  — Altes,  bayerisches  Rittergeschlecht, 
dessen  Stammreihe  Bucelini  schon  im  9.  Jahrh.  mit  Woldemar  L.  be- 
ginnt. —  Ulrich,  Seyfried's  L.  Enkel,  war  fürstl.  bayer.  Hofmarschall 
u.  sein  Sohn,  Ulrich  II.  erhielt  dieselbe  Würde  und  brachte  um  1311 
(las  Erbtruclisessen-Amt  von  Bayern  in  die  Familie.  Johann  v.  L., 
Landmarschall  der  Provinz  Neuburg,  starb  1577  u  der  Enkel  dessd- 
ben,  Carl  August  v.  L.,  kurbayer.  Kämm.  u.  Hofrath,  kommt  1686  zu- 
erst mit  dem  freiherrlichen  Titel  vor.  —  Der  Stamm  breitete  sich  ia 
mehreren  Linien  aus  und  eine  derselben  kam  1642  aus  Bayern  nach 
Franken,  erwarb  die  reichsunmittelbaren  Herrschaften  Frankenthal  u. 
Unt^r-Erlbacli  und  gehörte  in  Folge  dieses  Besitzes  zum  Rittercanton 
Altmühl.  Alle  diese  Linien  sind  spftter  wieder  bis  auf  die  ältere  rai- 
iiersche  Linie  ausgegangen,  weiche  jetzt  in  der  Nachkommenschaft  des 
Grafen  Paul  Christoph,  s.  oben,  fortblüht  u.  2.  Nov.  1817  in  die  Gra^ 
fenclasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  worden  ist. 
Die  bish(^r  in  der  genealogischen  Literatur  noch  nicht  bekannt  gewe- 
sene, an  die  jetzigen  Glieder  des  gräflichen  Hauses  sich  anschliessende 
Stammreihe  ist  folgende:  Graf  Paul  Christoph:  Uairahausen;  —  Fram 


—    488    — 

Ignaz:  Pruckberg;  —  Joseph  Ferdinand:  Spaur;  —  Carl  Theodor: 
Müller  -  AI  tammcrthal;  —  Joseph,  gest.  1853,  k.  bayer.  Oberst:  Wil- 
helmine Freiin  v.  Münch-Bellinghausen,  verm.  1817  u.  gest.  um  1860; 
—  Graf  Maximilian ,  geb.  1819,  k.  bayer.  Kämm,  und  Hauptmann  im 
General -Quartiermeister -Stabe,  jetziges  Haupt  des  gräflichen  Hauses: 
Auguste  Glony.  Die  vier  Brüder  des  Grafen  Maximilian ,  neben  einer 
Schwester:  Grf.  Franzisca,  geb.  1830,  die  Grafen.  Theodor,  geb.  1821, 
k.  bayer.  Kämm.,  Alexander,  geb.  1824,  Clemens,  geb.  1826  und  Carl, 
geb.  1828,  stehen  sämmtlich  in  k.  bayer.  Militairdiensten. 

flandachriftt.  Notix.  —  Bucelini,  T.  IV.  —  Oauht ,  l.  S.  11%.  —  Biedermann  ^  Canton 
AltmuhJ,  Tab.  61-68.  -  N.  Geiieal.  Handb,  1777.  8.  122  und  23  u.  1778,  8.  l33.  —  r.  L<ing, 
Suppl.  8.  %3  und  34.  —  Deutsch.  Grafenh.  d.  Oegenw.  It.  8.  29  u.  30.  —  Qeneal.  Taachenb. 
d.  grafl.  Häuser,  1862.  8.  496  u.  97  u.  histor.  Ilaudb.  zu  demselben,  8.  513.—  SiebmacMer^l. 
78:  V.  Lenbelfing,  Bayerisch  u  II.  37:  P.-H.  v.  L.  —  8uppl.  zu  Siebna.  VV.-B.  IV.  17:  Oraf 
▼.  L.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern.  IX.  84. 

Lenbnitz,  Leibnitz,  Leipnitz  (in  Blau  ein  goldener,  die  Homer 
nach  oben  kehrender  Mond  mit  nach  links  sehendem  Gesichte ,  unter 
welchem  drei,  2  u.  1,  sechsstrahlige  goldene  Sterne  schweben).  Altes, 
sächsisches  Adelsgeschlecht,  welches  nach  Einigen  schon  1435  in  dem 
gleichnamigen  Stammhanse  im  Meissenschen :  (Leubnitz  unweit  Dresden) 
blühte,  nach  Anderen  aber  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrh.  vom 
K.  Rudolph  n.  in  der  Person  des  Paul  Leubnitz,  eines  Meissners,  wel- 
cher sich  als  kais.  Kriegs-Oberst  gegen  die  Türken  ausgezeichnet,  wo- 
mit maD  die  Wappenbilder  in  Einklang  gebracht,  erhalten  haben  soll. 
Erstere  Annahme  ist  wohl  die  richtige,  denn  es  kommt,  abgesehen  von 
Anderem,  1428  ein  Heinrich  Leubnitz  als  Domherr  zu  Meissen  und  als 
des  Kurfürsten  Friedrich  IL  zu  Sachsen  Notarius  u.  1437  als  Canzler 
vor,  auch  gehörte  der  genannte  Paul  Leubnitz,  nach  neueren  Forschun- 
gen, nicht  in  diese,  sondern  in  die  Familie  Leibniz,  s.  S.  444.  —  Von 
der  Mitte  des  17.  Jahrh.  an  erwarb  die  Familie  in  Kursachsen,  nament- 
lich in  der  Ober-Lausitz,  bedeutenden  Grundbesitz,  war  auch  im  Meis- 
senschen u.  im  Voigtlande  angesessen  u.  blühte  durch  das  18.  Jahrh. 
hindurch  in  vielen  Sprossen,  von  welchen  Mehrere,  nach  Gauhe  und  v. 
üechtritz,  in  kursäcbs.  Hof-,  Staats-  und  Militairdiensten  zu  hohen  Eh- 
renstellen gelangten.  Im  19.  Jahrhund,  nahm  das  Geschlecht,  dessen 
Stammsitz ,  Nieder  -  u.  Mittel-Friedersdorf  in  der  Oberlausitz  ,  der  Fa- 
milie geblieben  war,  an  Sprossen  immer  mehr  ab  u.  ging,  so  viel  be- 
kannt, in  der  Lausitz  aus.  Doch  war  dasselbe  noch  1840  zu  Bomsdorf 
im  Voigtlande  gesessen,  auch  gehörte  in  neuester  Zeit  das  Gut  Rakith 
unweit  Wittenberg  der  Frau  Emilie  Auguste  v.  Schlieben,  geb.  v.  Leip- 
nitz u.  dem  Gemahlc  derselben,  dem  Major  a.  D.Friedrich  v.  Schlieben. 

Jriiai»/A,  8.  526:  Leibnits,  weiland  auf  Liebenaa.  —  Oauke ,  I.  8.  1196—98.  —  v.  Uech- 
irit»,  diplom.  Nachricht.  V.  8.  93:  Nachr.  a.  d.  Kircbenbb.  cu  Friedersdorf,  Budissin,  Dres- 
den u.  Coldite.  —  N.  Pf.  A.-L.  V.  8.  306.  -  Freih.  v.  Ledehur,  11.  S.  29.  —  v.  Meding,  III. 
8.  398  u.  99.  —  Suppl.  su  8iebm.  W.-B.  IX.  30.  —  Tyroff,  l.  261.  —  W.-B.  d.  Säcb».  btaat. 
Vn.  87. 

Lenohtenberg,  Landgrafen  (in  Silber  ein  blauer  Querbalken). 
Altes  Grafengeschlecht  in  Bayern,  aus  welchem  Johann  Landgraf  v. 
Leuchtenberg,  der  Bruder  der  Mutter  des  letzten  Grafen  v.  Hals,  nach 
dem  1375  erfolgten  Erlöschen  der  Grafen  v.  Hals,  vom  K.  Wenzel  mit 
der  erledigten  Grafschaft  Hals  belehnt  wurde.  Der  Stamm  erlosch  1646 
mit  Maximilian  Adam  Landgrafen  v.  Leuchtenberg,    K.  Joseph  I. 


—    489    — 

schenkte,  zur  Zeit  der  bayerischen  Achtserklärung,  1708,  die  L^nd- 
grafschaft  Leuchtenberg  dem  Fürsten  v.  Lamberg.  doch  kam  sie  wieder 
1714  an  Kur-Bayern  zurück,  welchem  Hause  dieselbe  schon  zuvor  zu- 
gestanden hatte.  —  In  neuer  Zeit,  1817,  verlieh  König  Maximilian  I. 
von  Bayern  die  ehemals  unter  die  unmittelbaren  Reichslehen  gehörige 
liandgrafschaft  Leuchtenberg  in  der  Ober-Pfalz  nebst  dem  ehemaligen 
Ilochstifte  Eichstädt  als  bevorzugte  Standesherrschaft  seinem  Schwie- 
gersohne, dem  ehemaligen  Vice -Könige  von  Italien  etc.,  Eugen  Beau- 
harnois ,  welchem  für  sich  u.  seine  Nachkommenschaft ,  durch  eigene 
Urkunde,  Titel,  Namen  u.  Wappen  eines  Herzogs  v.  Leuchtenberg  und 
Fürsten  v.  Eichstädt,  so  wie  auch  für  seine  Person  das  Prädicat:  Kö- 
nigl.  Hoheit  ertheilt  wurde. 

Imhof,  H.  f?.  §.  1.1  -  //übner,  11.  Tab.  579.  -  Zedier,  XVII  S.  M7-66.  —  BütcMng, 
KrdbMchr.  III.  2.  S.  17S0,  5.  Aiiflago.  —  Si^hmocher,  I.  »:  Laiidtgr.  Leurhtenbertc.  —  8pt- 
ner.  Bist.  IihIkii.  8.  215.  —  v.    HetHng.  III.  8.  3i»9  ui»d  400. 

Lenchtenberg,  Lencht«nbnrj^,  Herren  (Schild  von  Silber  u.  Roth 
der  Länge  nach  getheilt  mit  zwei  schrägrechten  gegen  einander  etwas 
vci'schobencn  Balken  von  gewechselten  Farben).  Altes,  thüringisches 
Dynastengeschlecht,  eines  Stammes  u.  Wappens  mit  den  1 289  mit  Otto 
Grafen  v.  Arnshaugk  ausgestorbenen  Grafen  v.  Amshaugk  aus  der  Li- 
nie Lobdeburg  -  Arnshaugk ,  welches  eine  an  der  Saale  gelegene  Herr- 
schaft mit  einem  auf  einem  hohen  Berge  oberhalb  Jena  erbauten  Sichlosse 
besass.  im  Anfange  dos  14.  Jahrb.  aber  das  Schloss  Leuchtenburg  mit 
Kahla,  Roda  u.  Zubehör  an  die  Grafen  v.  Schwarzburg  verpfändete. 
Von  Letzteren  gelangte  die  Leuchtenburg  ebenfalls  durch  VerpfÄndung 
1378  an- Heinrich  den  Jüngeren  v.  Witzleben  u.  an  dessen  Schwager, 
Heinrich  v.  dem  Paradiese,  welche  mit  ihrem  Landesherrn,  dem  Märk- 
grafen Friedrich  dem  Streitbaren  von  Meissen,  1392  in  Fehde  kamen. 
Der  Markgraf  nahm  nach  lOtägiger  Belagerung  die  Veste  Leuchten- 
burg, welclie  seitdem  im  Besitze  des  meissenschen  Fürstenhauses  blieb. 
Landgraf  Wilhelm  HI.  übergab  dieselbe  den  Brüdern  Apel  und  Bern- 
hard V.  Vitzthum,  welche  die  1448  noch  mehr  befestigte  Burg  zum 
Raubiicstc  machten  U;  so  wurde  denn  diese  1452  von  Neuem  durch  Be- 
lagerung zur  Uebergabe  gebracht.  —  Jetzt  gehört  die  Leuchtenburg, 
eine  Straf-,  Irren-  u.  Kranken  -  Anstalt,  mit  Kahla,  Roda  etc.  zu  dem 
Herzogthume  Sachsen -Altenburg. 

Leuhftrd,  Tnh.  Comit.  in  Mcncke.  J».  R.  G.  Ifl.  8.  191«.  —  p.  Fnlkemntein,  thiiiinglseh. 
Chronik,  11.  S.  957.    —    Saxonia ,  Museum  fTir  sächnisrhe  Vaterland.ikuude ,  V.  Nr.  9.  H,  45 

und  4f>. 

Leuenberg,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  29.  Dec. 
1654  für  Fabrici  v.  Leuenberg. 

».  Hellbach,  II.  8.  35  nach:  ATemann,  Kirchenhergischc  Historie,  8.  ll-S. 

Leupold,  Leupoldt  (Schild  quer-  und  in  der  oberen  Hälfte  der 
Länge  nach  getheilt,  Sfeldrig.  1 ,  rechts  oben,  in  Silber  ein  aufwach- 
sender, goldener  Löwe ;  2 ,  links  oben,  in  Roth  ein  silberner  Anker  und 
3,  untere  Hälfte,  in  Schwarz  ein  goldener  Querbalken).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  von  1829  für  August  Gotthelf  Leupold ,  Herni 
auf  Klein-Düben  beiSorau,  so  wie  für  den  Bruder  desselben,  Ferdinand 
Adolph  L.  u.  die  Schwester  Luise  Leupold.  —  Die  Familie ,  nicht  zo 


—     490     — 

verwechseln  mit  dem  ebenfalls  prenssischen  Adelsgeschlechte  v.  Leo- 
pold, 8.  S.  470 ,  hat  fortgeblttht  und  später  auch  die  Güter  Granstein, 
Horlitza  u.  Reuthen  im  Kr.  Spremberg  an  sich  gebracht.  Dieselbe  ist 
aach  nach  Sachsen  gekommen  u.  Carl  Christian  August  y.  Leupoldt  ist 
jetzt  Associe  der  Kramer -Firma  Carl  Böttcher  in  Leipzig.  Die  Güter 
Reuthen  o.  Horlitza  besass  in  neuester  Zeit  August  v.  Leupoldt. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  806.  —  />-«A.  r.  b«dehwr,  11.  8.  29  u.  80  u.  III.  8.  801.  -  W.-B.  d. 
Pr.  Monarch.  III.  84. 

Lenpr«ehtiiig,  Freiherren,  s.  Leoprechting,  Leuprech- 
ting,  Freiherren,  s.  S.  471 — 74. 

Lenschner,  Lenschner  und  Pflanmdorffl  Böhmischer  Adelsstand. 
Diplom  Yom  29.  Dec.  1661  für  Christoph  und  Ernst  Lenschner.  Die 
Familie  sass  bereits  1653  zu  Strehlitz  im  Oelssischen,  1663  zu  Klein- 
Jaenowitz  im  Liegnitzschen  und  noch  1720  zu  Kaschewan  im  Wohlau- 
schen.   Später  ist  dieselbe  erloschen. 

Stnapim,  II.  8  77«.  -  Z«dter,  XVD  S  662.  -  p.  fhühach,  n.  8.  35.  -  Freih.  9.  Le- 
debw,  II.  8.  30. 

Lentenpeckh,  Levttenpeckhen,  Lentenbach,  Lenttenbach.  Altes, 
bayerisches,  schon  1138  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  den 
Sitz  Leutenbach  an  der  Abenst  inne  hatte.  Dasselbe  starb  1527  mit 
Leonhard  Lentenpeckh  aus. 

Wig.  Hund,  I.  8.  263—66.  —   Zedier,  XVII.  8.  666. 

Lenter  v.  Thannenberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von 
1726  ftlr  Anton  Leuter,  königl.  Richter  zu  Jung-Bunzlau  u.  für  Franz 
Wenzel  Leuter,  böhmischen  Wirthschafts-Inspector,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Thannenberg. 

Megerle  «.  JHÜhlfeld,  Rrg.  Bd    R    858. 

Lenth.  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  25.  Mai  1629  ftir  Claus 
liCuth  aus  Hachenburg  u.  für  die  beiden  Söhne  desselben ,  Dr.  Martin 
Leuth  u.  Adam  liCuth.  —  Der  Stamm  ist  bald  wieder  ausgegangen. 

Handscbriftl.  Notiz.  -  Kn^»chke,  IV.  8.  256. 

Leuthner.  Reichsadelsstand.  Diplom  im  kurpfälzischen  Reichsvi- 
cariate  vom  7.  Sept.  1790  fllr  D.  Anton  Johann  Nepomuck  Leuthner, 
Besitzer  des  1725  vom  Kurfürsten  Maximilian  Enianuel  von  Pfalz- 
Bayern  zu  einem  Rittersitze  erklärten  Gesundbados  Marienbrunn  etc. 
Derselbe,  geb.  1740,  hatte  1789  das  mtlnchener  Patriciat  erlangt  und 
wurde  als  k.  bayer.  Medicinalrath,  Leib-.  Stabs-  und  Ilofkrankenhaus- 
Medicus,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel,  in  dieselbe  eingetragen.— 
Der  Stamm  wurde  fortgesetzt;  ein  Sohn  des  Diplomsempfängers,  Franz 
Xaver  Joseph  v.  Leuthner,  trat,  wie  der  Vater,  1810  als  medicinischer 
Schriftsteller  auf. 

p.  Lang,  8.  429  u.  30.  -  W.-B.    de»  Köuigr.  Bayern,  VI.  87. 

Lenthorst,  Leithorst.  Altes,  hessisches  und  braunschweigisches 
Adelsgeschlecht,  welches  auf  dem  Eichsfelde  begtitert  wurde.  Ein 
Stammregister  desselben  ist  durch  v.  Steinmetz  bekannt  geworden. 

Sp-  ner,  I,  8.  165.  —  Thomas  v.  Steinmet*,  Umpruiix  0.  Fortgang  de»  adoHgeti  U6in(>rM 
T.  (J.^tjtr  etc.  nouiogen,  1701  8  80  o.  ff.  —  Zedier,  XVII.  8.678.  -  H^u//,- Rirbsfeldische« 
(Jrkuodt^nbach,  GSttingen.  1819.  8.  16.  —  Freik,  e.  ledebur,  H,  8.  30. 


—   «1   -- 

Leatkireh^r  zu  Rotenbach.  Ein  im  15.  Jahrh.  zu  dem  schwäbi- 
schen Adel  zählendes  Geschlecht. 

Joh.  Philipp  Vatte,  de  pac«  Itnpcrii  public«,  Libr.  V.  H.  'jm.  WJ  u.  385.  —  Zedier,  XVU 

8.  6%. 

Leutner.  Ein  im  15.  Jahrh.  unter  dem  österreichischen  Adel  auf- 
gezähltes Geschlecht. 

Zedier,  XVII.  8.  688. 

Leutner,  Lentner  sn  Wildenbnrg.  Reichsadelsstand.  Diplom 
vom  13.  Juli  1720  für  Joseph  Leutner,  Bergwerks -Verweser  zu  Stör- 
zing  in  Tirol.  Der  Vater  desselben,  Berggerichts -Anwalt  u.  Einfahror 
zu  Störzing,  hatte  1660  am  Telferberge  ein  Bergwerk  von  guter  Hoff- 
nung gefunden.  —  Der  Stamm  blühte  fort  u.  ein  Ür-Enkel  des  Joseph 
V.  Leutner:  Joseph  Jacob  v.  L.,  geb.  1757,  Beamter  bei  der  k.  bayer. 
General-Forstadministration  in  Mtlnchen,  wurde  mit  dem  Sohne  seines 
verstorbenen  Vetters,  des  k.  bayer.  Hauptmanns  Johann  Baptist  v.  L. : 
Joseph  Georg  Johann  v.  L.,  geb.  1805,  nach  Anlegung  der  Adelsmatri- 
kel des  Kgr.  Bayern,  in  dieselbe  eingetragen. 

v.Lang,  8.  430.  —  W.-B.  d.  Kgr.  lUyern.  VI.  88. 

Lentruin,  Leatnun  v.  Ertingen,  Freiherren  und  Grafen.  Reichs- 
freiherrn  -  u.  sardinischer,  für  das  h.  r.  Reich  vom  K.  Joseph  H.  aner-* 
kannter  Grafenstand.  Grafendiplom  vom  19.  März  1781  für  Carl  August 
Emanuel  Freih.  v.  Leutrum,  k.  k.  Kämmerer  u.  k.  sardinisohen  Gene- 
ral-Lieutenant. —  Eins  der  ältesten ,  schwäbischen  Adelsgeschlechter, 
dessen  Stammsitz  die  längst  in  Ruinen  liegende  Burg  Ertingen  bei  dem 
gleichnamigen  Dorfe  in  Ober-Schwaben,  im  ehemaligen  Vofdcr-Oester- 
reich  und  jetzigen  Kgr.  Württemberg,  Ober-Amts  Riedlingen,  war.  Auf 
dieser  Burg  sass  schon  zu  Anfange  des  13.  Jahrh.  das  nach  derselben 
sich  ,,Ertingon''  nennende  Rittergeschlccht.  dessen  alemannischer  Vor- 
name „liUtram''  oder  Luitram  im  15.  Jahrh.  der  Familienname  u.  spä- 
ter in  ,, Leutrum"  umgeändert  wurde.  Burg  u.  Freihof  Ertingen  wurden 
1 157  von  Paul  Lutram  v.  Ertingen  an  das  Stift  Buchau  verkauft.  Der 
genannte  Paul,  gest.  1486,  Schultheiss  zu  Pforzheim,  etc.,  welcher 
1466  für  ein  dem  Markgrafen  Christoph  I.  von  Baden-Durlach  gemach-, 
tes  Darlehn  die  Burg  Liebeneck  u.  das  Dorf  Wurm  als  Pfandschaft  er- 
hielt, wurde  in  zweiter  Ehe  mit  Barbara  v.  Königsbach,  gest.  1491, 
der  nähere  Stammvater  der  Familie  u.  dem  ältesten  Sohne  aus  dieser 
Ehe,  Ludwig  I.  L.  v.  E. ,  gest.  1514,  wurde  die  erwähnte  Pfandschaft 
1499  in  ein  badensches  Erb-  und  Kunkellehn  verwandelt.  —  Von 
1300  bis  1454  gehörte  die  Familie  zu  den  Geschlechtern  der  Reichs- 
stadt Esslingen  u.  mit  einem  jüngeren  Zweige  seit  1279  zu  denen  der 
Reichsstadt  Biberach,  welcher  Zweig  mit  Sigmund  v.  E. ,  dortigem 
ßftrgermeister .  1440  ausstarb.  —  Die  Stammreihe  des  Geschlechts 
kann  bis  1208  ohne  Unterbrechung  zui*ückgeführt  werden  u.  von  die- 
ser Zeit  an  ist  die  Reichsunmittelbarkeit  desselben,  neben  gräfl.  war- 
tensteinscher  und  markgräfl.  badenscher  Vasallenschaft,  urkundlich  er- 
wiesen. Die  Sprossen  des  Stammes  nahmen  an  dem  1488  gestifteten 
schwäbischen  Bunde,  so  wie  an  der  1496  erneuerten  8t.  Georgen- 
schildes-Einung  Theil  und  waren  der  schwäbischen  Reicharitterschaft 


—     492     — 

des  Cantons  Neckar-Schwarzwald,  vom  Anfange  derselben  bis  znr  Auf- 
lösung, einverleibt.  Jetzt  gehören  die  beiden  blühenden  Linien  zu  der 
Ritterschaft  des  Kgr.  Württemberg  und  zwar  die  freiherrliche  zu  der 
im  Neckar-Kreise  und  die  gräfliche  zu  der  im  Donau -Kreise.  Erstere 
Linie  zählt  übrigens  zu  den  badenschen  Grundherren  unter  der  Murg, 

—  Die  genannten  beiden  Linien :  die  ältere,  ernestinische,  freiherrliche 
und  die  jüngere,  carolinische,  gräfliche  Linie  stammen  ab  von  den  bei- 
den Söhnen  des  in  der  5.  Generation  von  Paul  L.  v.  E.,  s.  oben,  ent- 
sprossenen, 1649  verstorbenen  Philipp  Christoph  L.  v.  E.,  baden -dur- 
lachschen  Geh.-Raths  u.  Obervoigts,  Herrn  zu  Dürn,  Druden,  Domeneck, 
Kiesselbronn,  Bauschiott,  Niesern,  Liebeneck  und  Wurm ,  aus  der  Ehe 
mit  Anna  Elisabeth  Horneck  v.  Hornberg :  Ernst  Friedrich  I.  u.  Carl, 
bad.  durl.  Forstmeister.  —  Die  absteigende  Stammreihe  der  älteren 
Linie  ist  folgende:  Ernst  Friedrich  I.,  gest.  1703,  baden-durlachscher 
Geleitshauptmann,  Herr  zu  Liebeneck,  Wurm  u.  Niefem:  Anna  Freiin 
vom  Stein;  —  Ernst  Ludwig,  gest.  1734,  Ritter -Director  des  Cantons 
Neckar- Schwarzwald.  kais.  Rath,  baden-durlachscher  Geh.-Rath ,  Herr 
zu  Kilchberg,  Kressbach  etc. :  Friederike  Juliane  Freiin  v.  Stockheim, 
gest.  1743;  —  Philipp  Christoph,  gest.  1788,  Ritter-Rath  des  Cantons 
Neckar-Schwarzwald,  bad.-durl.  Geh.-Rath,  Ober-Hofmeister  etc. :  Ma- 
ria Elisabetha  Friederike  Freiin  v.  Rottberg,  gest.  1748 ;  —  Carl  Lud- 
wig Philipp,  gest.  1796,  Ritter-Rath  des  Cantons  Neckar-Schwarzwald, 
bad.-durl.  Ober-Hofmeister  etc. :  Antonia  Freiin  v.  Bothmer,  gest.  1820 ; 

—  Carl  Ludwig  Friedrich,  gest.  1852,  grossh.  bad.  Kammerherr:  erste 
Gemahlin:  Luise  v.  Bremer,  gest.  1819 ;  —  Freih.  Adolph,  geb.  1817, 
Majoratsherr  auf  den  beiden  Rittergütern  Nippenburg  u.  Ünter-Riexin- 
gen  u.  auf  den  beiden  Höfen  zu  Hemmingen  u.  dem  Hofe  zu  Mauer  im 
Kgr.  Württemberg ,  Grundherr  auf  Heidach ,  Wurm  u.  Wolfgarten  im 
Grossh.  Baden,  k.  württemb.  Kammerh.  u.  Legat.-Rath  a.  D. ,  jetziges 
Haupt  der  älteren,  emestin.,  freih.  Linie:  Emma  Freiin  Taets  v.  Ame- 
rongen,  geb.  1830  u.  verm.  1850.  Aus  der  Ehe  des  Freiherrn  Adolph 
stammen,  neben  einer  Tochter,  Adela,  geb.  1857,  zwei  Söhne:  Gerhard, 
geb.  1851  u.  Norwin,  geb.  1859.  —  Aus  der  zweiten  Ehe  des  Vaters 
des  Freih.  Adolph,  des  Freih.  Carl  Ludwig  Friedrich,  mit  Frida  Freiin 
v.  Lotzbeck  entsprosste ,  neben  zwei  Zwillingsschwestern ,  von  welchen 
Natalie,  geb.  1825,  seit  1852  mit  Joseph  Rassler  v.  Gamerschwang,  k. 
württ.  Obersten  a.  D.,  vermählt  ist,  ein  Sohn:  Freih.  Otto,  geb.  1835, 
k.  k.  Lieutenant.  —  Aus  der  jüngeren,  von  Carl  L.  v.  E.,  s.  oben,  geb. 
1618  u.  gest.  1689,  gegründeten  Linie  war  Carl  Magnus,  geb.  1680  u. 
gest.  1739,  erst  k.  schwed.  Generalmiyor  u.  später  k.  k.  General-Feld- 
marsch.-Lieut. ;  Carl  Siegmund  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1692  u.  gest. 
1755,  k.  sardinischer  General  und  Gouverneur  der  Provinz  und  Stadt 
Cnneo  u.  Carl  August  Emanuel,  geb.  1732  u.  gest.  1795,  k.  k.  Kämm, 
und  ebenfalls  k.  sardinischer  General  u.  Regiments-Inhaber.  Letzterer, 
welcher,  wie  oben  angegeben,  die  sardinische  Grafenwürde  erhielt,  hin- 
terliess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Josepha  Honorie  Grf.  v.  Waldburg- 
Wolfegg- Waldsee,  gest.  1835,  drei  Söhne,  die  Grafen  Victor  Carl  Ema- 
nuel, Joseph  Emanuel  Ludwig  und  Qonens  Friedrich  Maximilian. 


—     493     — 

Durch  die  beiden  Ersteren  entstanden  die  zwei  Linien,  in  welchen  das 
gräfliche  Haus  jetzt  blüht :  die  ältere  Linie  in  Württemberg  und  die 
jüngere  Linie  in  Preuss.  Schlesien.  Vom  Grafen  Victor  Carl  Emanuel, 
gest.  1842,  k.  württ.  erstem  Kammerherrn,  Intendanten  der  k.  Capelle 
etc.  stammt  aus  der  Ehe  mit  Johanna  v.  Schad  zu  Mittel  -  Biberach, 
gest  1851  :  Graf  Hugo,  geb.  1814,  k.  württ.  Kammerh.,  w.  Staatsrath 
und  Mitglied  des  k.  Geh.-Raths.  Die  beiden  vermählten  Schwestern 
desselben  sind:  Mathilde  Freifrau  v.  Linden,  geb.  1815  und  Pauline 
Freifrau  v.  Habermann -ünsleben ,  geb.  1820.  —  Vom  Grafen  Joseph 
Emanuel  Ludwig,  gest.  1851 ,  Herrn  auf  Elbel- Stöckele.  Tschirnhaus 
und  Antheil  von  Kauifiing  in  Schlesien  unweit  Schönau,  k.  preuss.  Major, 
entspross  aus  der  Ehe  mit  Agnes  Grf.  v.  Magnis,  gest.  1841,  das  jetzige 
Haupt  der  jüngeren  gräfl.  Linie:  Graf  Victor,  geb.  1820,  k.  preuss. 
Landwehrlieut.  a.  D.  —  Die  beiden  Brüder  desselben  sind,  neben  zwei 
Schwestern,  Cäcilia,  geb.  1826,  barmherzige  Schwester  zu  Gratz  und 
Octavia  verw.  Grf.  v.  Magnis:  Gr.  Rudolph,  geb.  1823,  k.  k.  Rittm.  in 
d.  A.,  verm.  mit  Emerica  Schytra  v.  Ehrenheim,  geb.  1833,  aus  welcher 
Ehe  neben  zwei  Töchtern,  ein  Sohn  stammt:  Rudolph,  geb.  1856  und 
Graf  Emanuel,  geb.  1836. 

BurgermeUttTt  vom  schw&bischeu  Keichsadvi,  8.  145  u.  8.  604.  —  üauhe,  I.  8.  tl9!>  ii. 
1200.  "  9.  Hattstein,  11  r.  8.  388.  —  Zidlw ,  XVff.  8.  B89.  —  Biedermann,  Cauton  OtUn- 
wald,  Tab.  76  und  85.  —  N.  (Jeneal.  Haodb.  1778.  8.   133.    ->  N.    Pr.   A.-L.  III.  8.  XiS— 37. 

—  Gast,  Adelsb.  d.  Kgr.  Wurttemb.  8.  255—64  und  Adelsb.  d.  Hrossh.  Radeu  Abth.  2.  — 
Deutsche  Grafeoh.  d.  Oeg<*nw.  II.  H.  31—38.  —  Freiherr  9.  Ledeöur,  11.  8.  30  u.  111.  S.  .%01. 

-  Goiieal.  Taschenb.  d.  treih.  H&ttPer,  1857.  8.  431—86  u.  1861.  8.  426  und  27  uud  (Jeueal. 
Tascheiib.  d.  gr&fl.  Häuser,  1.^2.  8.  497  und  9S  u.  hUtor.  Handh.  su  deuselben,  8.  514.  — 
Sitbniacher,  1.  119:  Die  Leuterman  v.  Krtiogen,  8chw&bi«eh.  —  Tprof ,  1.  43:  F.  H.  v.  L. 
und  Siebenkte».  I.  8.  49.  —  Suppl.  tu  8iebm.  W.-B.  l\.  12:  F.  H.  v.  L.  -  Schlesisch.  W.-H. 
II.  40  :  Gr.  v.  h. 

*  Leutsch  (im  von  Silber  u.  Grün  quergetheilten  Schilde  ein  ausge- 

rissener, grünender  Lindenbaum,  dessen  Stamm  von  natürlicher  Farbe 
in  der  unteren,  grünen  Schildeshälfte  rechts,  wie  links,  von  einer  sechs- 
blättrigen, silbernen  Rose  beseitet  ist).  Altes,  sächsisches,  seit  Ende 
des  15.  Jahrh.  vorkommendes  Adelsgeschlecht,  nach  Einigen  eines 
Stammes  mit  der  alten  meissenschen  Familie  v.  Lindenau ,  wofür  aller- 
dings die  Aehnlichkeit  des  Wappenschildes  spricht,  da  letztere  Familie 
im  von  Silber  und  Grün  quergetheilten  Schilde  einen  ausgerissenen, 
grünenden  Lindenbaum  führt,  welcher  unten  am  Stamme  auf  jeder 
Seite,  so  wie  auch  unter  der  Wurzel  von  einer  fünfblättrigen ,  golden- 
besamten, rothen  Rose  begleitet  ist.  —  Als  altes  Stammhaus  des  Ge- 
schlechts V.  Leutsch  wird  der  Sitz  Sograu  im  Altenburgischen  aufgeführt, 
doch  war  wohl,  da  die  Annahme,  dass  die  Familien  v.  Lindenau  und  voü 
Leutsch  eines  Ursprunges  wären,  viel  für  sich  hat,  das  Dorf  Leutsch  bei  Leipr 
zig  der  eigentliche  Stammsitz  der  Familie.  Das  genannte  Dorf  liegt  nahe 
bei  Lindenau,  welches  allgemein  als  Stammhaus  der  Familie  v.  Linde- 
nau  angenommen  wird  und  bis  1519  in  der  Hand  derselben  blieb.  Lin- 
denau und  Leutsch  gehörten  früher  zusammen,  wie  Ersteres  noch  jetzt 
ein  Filial  von  Letzterem  ist  und  so  liegt  die  Vermuthung  wohl  sehr 
nahe,  dass  eine  Linie  der  Familie  v.  Lindenau,  welche  zu  Leutsch  sass, 
sich  nach  dieser  Besitzung  nannte  u.  das  Stammwappen,  wie  angeführt, 
veränderte.  —  Von  1500  an  besass  die  Familie  das  Gut  Seegrehna  im 
ehemaligen  Karkreise,  erwarb  dann  in  den  jetzigen  Kreisen  der  Provinx 


—     494     — 

Sachsen:  bei  Calbe,  Wittenberg  u.  Eckartsberga  mehrere  Besitzongen 
und  warde  im  17.  Jahrh.  auch  im  Weimarischen  and  namentlich  in 
Schlesien,  wo  der  Stamm  sich  weit  ausbreitete,  in  den  Kreisen  Trebnitz, 
Oels  etc.  angesessen.  —  Sinapius  nennt  zuerst  die  Domina  Ursula  v. 
Leutsch,  letzte  Aebtissin  des  Klosters  Geringswalde  im  Meissenschen. 
welche  1554  starb.  Mit  Hans  Friedrich  v.  L. ,  welcher  lö23  Brokot- 
schine  im  Trebnitzischeu  an  sich  brachte  und  Hofmeister  am  herz.  Hofe 
zu  Oels  war,  kam  die  Familie  nach  Schlesien.  Von  den  Söhnen  des- 
selben hiöterliess  Friedrich  v.  L.  auf  Brokotschine ,  Rath  des  Herzogs 
Carl  Friedriclf  znOels  u.  Münsterberg,  keine  Nachkommen,  ein  anderer 
Sohn  aber,  Hans  Ernst  v.  L. ,  welcher  noch  1665  lebte,  setzte  den 
Stamm,  verm.  mit  einer  v.  Falkenberg,  so  wie  einer  der  Söhne  ans  die- 
ser Ehe,  Joachim  Ernst  v.  L.,  verm.  mit  einer  Freiin  v.  Zedlitz,  durch 
zahlreiche  Nachkommen  fort.  —  Ans  der  sächsischen  Linie  war  Hans 
August  V.  L.  auf  Mark  -  Vippach  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh. 
fürstl.  Sachs.  Hofmarschall  zu  Weimar  und  starb  1678  als  Oberst  und 
Commandant  zu  Heldrungen.  Der  Sohn  desselben ,  August  v.  L. ,  gest 
nm  1710,  kommt  zuletzt  als  f.  sachsen-gotiiaischer  Kriegsrath  und  Ge- 
neralmajor vor.  —  Später ,  im  vorigen  und  jetzigen  Jahrhunderte ,  ha- 
ben mehrere  Sprossen  der  Familie  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden, 
von  welchen  hier  Christian  Carl  Wilhelm  v.  L.,  gest.  1798  als  General- 
major a.  D.  und  zwei  Brüder  v.  L.  genannt  sein  mögen,  welche  als  Ma- 
jore a.  D.,  der  ältere  1832,  starben.  Söhne  Beider  standen  ebenfalls  in 
der  Armee.  —  Nach  Hannover  kam  die  Familie  um  1816  mit  dem 
Vice-Präsidenten  v.  L.  u.  Dr.  E.  L.  v.  L.  wurde  Professor  der  Philo- 
sophie an  der  Universität  Göttingen.  —  In  neuester  Zeit  wurde  Eduard 
V.  L.  als  Herr  auf  Ottwitz  im  Kr.  Strehlen,  Prov.  Schlesien,  aufgeführt. 

Sinapiu».  1.  8.  o^2  a.  II.  8.  778  und  79  untt  Üess.  Olsuogr.  I.  S.  311—19.  —  dauhe,  I. 
8.  1300  und  1201.  —  Zedlrr,  XVII.  S.  «yi.  —  N.  Pr^iUts.  A.  L.  III.  S.  227  und  28.  -  Fr^ih. 
V.  d.  Knesehrck.  H.  191.  —  Fr*'ifi.  v.  Lfd^bur^U.  8.  .10  u.  III.  8.  »Ol.  —  Siebmachfr,  I.  I.S3: 
V.  L.  MeiHnDinrli.  —  ».  Meding,  \.  8.  328.  —  Kaieud*>r  de«  K.  u.  ReirhHkaminerg'-r  tu  Weu- 
lar:  Friedrich  .Au^cust  v.  L.,  von  Kur-Sach.seii  prÜM  Aü^e.ssur ;  jur.  1791.  —  W.-B.  df»  Kgr. 
Hannov.  C.  54  und  8.  9  und  lü.  —  8chle«i.<ioh.  W.-B.  Nr.  511.  —  Kifuchke,  ITT.  8.  293-95. 
-    W.-B.  d.  SÄcbn.  .Staat.  XI.   HI,  —  r.   Hefner^  hamiov.  Adel,  Tab.  20. 

Leuzenbmnn.  Ein  früher  zu  dem  fränkischen  Adel  zählendes 
Geschlecht,  welches  der  Ritterschaft  des  Canton  Ottenwald  einver- 
leibt war. 

nifd^rmann.  Canton  Ottenwald,  Tab.  385. 

Leuzendorifer  v.  Lensendorf,  Ritter  und  Lenzendorf  Canpo  di 
Santa  Lncia,  Freiherren.  Erbländ.-österr.  Ritter-  u.  Freilierrnstand. 
Bestsltigungsdiplom  des,  der  Familie  zustehenden  alten  Uittorstaudes 
vom  15.  Juni  1807  für  Maximilian  Carl  Leuzendorffer  v.  Leuzendorff, 
Herrn  der  Herrschaften  Weitenstein  u.  Jamnig  in  Steiermark  u.  Frei- 
hermdiplom vom  19.  Nov.  1850  für  die  hinterlassene  Wittwe  des  am 
6.  Mai  1848  im  Treffen  bei  Santa  Lucia  gebliebenen  k.  k.  Oberstlieu- 
tenants Johann  Nepomuk  Ritters  v.  Leuzendorf :  Maria  Angelica  geb. 
Richter  v.  Binnenthal  n.  fftr  die  Kmdor  derselben,  Jolianna  (geb.  1842), 
Arthur  (geb.  1844)  und  Robert  v.  L.  (geb.  1845)  mit  dem  Prädicate: 
r'ampo  di  Santa  Lucia.  —  Altes,  bayerisches  Rittergeschlecht,  welches 
1333  nach  Steiermark  auswanderte.  Der  Stammsitz  lag  wahrschein- 
lich in  der  heutigen  Ortschaft  Lenzendorf  im  bayerischen  Langeriehte 


—     4d6     — 

Ebern .  doch  fehlen  sichere  Nachrichten  über  den  Ursprung  des  Ge- 
schlechts, da  die  ältesten  Familienpapiere  in  früheren  Kriegen  verloren 
gingen.  Die  Sprossen  der  Familie  schrieben  sich  früher  bald :  v.  Lea- 
zendorf,  bald  Leuzendorfer  und  sind  schon  seit  Jahrhunderten  in  Stei- 
ermark angesessen.  Die  fortlaufende  Stammreihe  beginnt  mit  Johann 
Leuzendorfer,  welcher  einen  Sohn,  Sigmund,  hatte,  der  Bürgermeister 
zu  Leoben,  Verwalter  des  Marschall -Amtes  der  Städte  und  Märkte  iii 
Steiermark  und  zuletzt  Ton  1601  bis  1628  kais.  Commissar  bei  den 
Eisenwerken  in  Vordemberg  war.  Durch  kaiserliches  Diplom  vom 
12.  Nov.  1629  erhielten  die  sechs  Söhne  desselben,  Wolf,  Hans,  Sig- 
mund, Martin,  Christoph  und  Jacob  L.,  die  Erlaubniss,  freie  Land-  und 
Lehensgüter,  Schlösser,  Herrschaften  etc.  im  h.  r.  Reiche  und  in  den 
österr.  Erblanden  zu  erwerben  u.  sich  danach  zu  schreiben.  —  Die  Fa- 
milie erhielt  27.  Nov.  1690  in  der  Person  eines  Sohnes  des  Hans  L.: 
Johann  Simon,  gest.  1702,  die  steiermärkische  Landmannschaft. — 
Martin  L..  der  Vierte  der  oben  genannten  sechs  Brüder,  war  1635 
Besitzer  der  Herrschaft  Krottendorf  in  Ober-Steiermark  und  1637  Bür- 
germeister zu  Leoben.  Der  Sohn  desselben,  Franz  Christoph,  übernahm 
1673  die  Herrschaft  Ober-Krottendorf.  Letzterer,  kaiserl.  Ralh,  Amt- 
mann u.  Waldmeister  in  Vordemberg,  war  der  Vater  des  Joseph  v.  L., 
geb.  1679,  der  Grossvater  des  Johann  Jacob  Ritters  v.  L.,  geb.  1711 
und  der  ürgrossvater  des  oben  genannten  Maximilian  Carl  Ritters  V.L., 
geb.  1761,  welcher  als  Inhaber  der  Herrschaften  Weitenstein  u.  Jara- 
nig  13.  Nov.  1807  in  die  steiermärkische  Landmaimschaft  aufgenom- 
men wurde.  Der  vierte  Sohn  aus  seiner  Ehe  mit  Elisabeth  v.  Kircher 
war  der  oben  erwähnte  k.  k.  Oberstlieutenant  Johann  Nepomnk  Ritter 
V.  L.,  welcher,  wie  angegeben,  im  Treffen  bei  Santa  Lada  den  Ehren- 
tod starb,  als  er  an  der  Spitze  des  von  ihm  commandirten  BatailloBß 
den  Feind  stürmend  angriff.  In  Anerkennung  solcher  Verdienste  er- 
hielten die  Wittwe  und  die  hinterlassenen  Kinder  den  Freihermstand. 

Meierte  9.  Mühl/tild,  S.  187.  -  Schmnit,  IT.  K.  41».  -^  Kmtachke,  IV.  S.  357.   -  0«jieBl. 
Ta^chenü.  der  freih.  liäuser,  lä.%5.  8.  ;it2-44  und  i^%.  8.  466. 

Leveling,  Ritter.  Reichsadels-  und  Ritterstand.  Diplom  im  kur- 
pfälzischen Reichsvicariate  vom  10.  Sept.  1790  für  D.Heinrich  Palmaz 
Leveling,  Hofrath  und  Professor  der  Medicin  an  der  Universität  Ingol- 
stadt. Derselbe,  geb.  1742  n.  gest.  1798,  aus  einer  rheinländischen 
Familie  stammend  und  zu  seiner  Zeit  durch  seine  Scliriften  als  medid- 
nischer  Statistiker,  Anatom  und  Pliysiolog  bekannt,  pflanzte  den  Mannsr 
stamm  durch  vier  Söhne  fort,  welche  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel 
des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen  wurden.  Dieselben  waren; 
Heinrich  Maria  Ritter  v.  L.,  k.  bayer.  Hofrath  und  Lehrer  der  Arznei- 
wissenschaft auf  der  Universität  Landshut,  ein  sehr  kundiger  Anatom 
und  Physiolog;  D.  Peter  Theodor  Ritter  v.  L.,  geb.  1767,  k.  bayer. 
Rath  und  Landgerichts  -  Physicus  zu  Göppingen ,  im  Besitze  des  I^i&e 
eines  sehr  umsichtigen  Arztes  und  Chirurgen ;  Franz  Carl  Ritter  v.  L^ 
geb.  1770,  k.  k.  Rath  in  Wien  und  Carl  Anton  Ritter  v.  L.,  geb.l786, 
k.  bayer.  Mauth-Controleur  in  München. 

r.  Lang.  8.  429.  —  W-B.  d.  Kgr.  Bayern,  VI.  98.  —  v.  Hti/ner,  b«yi>r.  Adel,   Tftb.  110. 
oiid  8.  93.   -  Knfckkt,  in.  S.  »»  dad  96. 


—     496     — 

Leyen.  Ein  früher  zu  dem  Adel  in  den  Herzogthümern  Schleswig 
und  Holstein  gehörendes  Geschlecht,  welches  mit  Haus  v.  Leven  in  der 
ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  erloschen  ist. 

C.  Dankwetth,  LftndeM-B.>sehr.  v.  Schlpsw.    ii.  Hol.st<>tn.  16.S0.  I.  s.  10.  -    Zedier,  XVQ. 
8.  6U6. 

Leyeneur  v.  Grtinwall,  Ritter  u.  Freiherren.  Alter,  böhmischer 
Adel.  Ritterstandsdiplom  von  1705  für  Heinrich  Leveneur  v.  Grünwall, 
böhmischen  Kammerrath  u.  für  den  Bruder  desselben,  Johann  L.  v.  G.  u. 
Freiherrndiplom  von  1727  für  Johaim  Ritter  L.  v.  G.  und  für  die 
Söhne  seines  verstorbenen  Bruders :  Johann  Wenzel.  Franz  Joseph  und 
Leopold  Ritter  L.  v.  G. 

Utyet'le  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  8.  74  u.  170.  —  Tyrof,  II.  292;  Kitt.  u.  I^.  H. 

Leyenstede.  Altes,  Itineburgisches,  im  13.  Jahrh.  schon  vorge- 
kommenes, später  aber  erloschenes  Adelsgeschlecht. 

Harenftetff,  Hintor.  Gandemh.  Dia».  X.  «.  152.1.  —  Zedier,  XVU.  8.  MT. 

Levetzow,  Leve«ow,  Lewetzay,  auch  Grafen.  Dänischer  Gra- 
fenstand. Diplom  vom  13.  März  1751  für  Cliristian  Friedrich  v.  Le- 
wetaow,  k.  dänischen  Generaliieutenant.  —  Altes,  ursprünglich  meklen- 
burgisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen,  schon  1262  vorge- 
kommenen Stammsitze  im  meklenb.-schwer.  AmteNeu-Kahlden,  welches 
in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  nach  Holstein  und  Dänemark,  so 
wie  später  nach  der  Alt-  u.  Neumark  kam  u.  zu  ansehnlichem  Güterbe- 
sitzc  gelangte.  —  Urkundlich  tritt  das  Geschlecht  bereits  1266,  1275, 
1294  etc.  auf.  Johannes  de  Levezau,  Miles,  erscheint  1305  und  Hen- 
ricus  Levezow  1375  als  Zeuge  in  Urkunden  der  Stadt  Güstrow  u.  1523 
unterzeichnete  die  Familie  die  Union  des  meklcnburg.  Adels.  Dieselbe 
brachte  im  Schwerinischen  und  Strelitzischen  ansehnliche  Güter  an  sich 
und  breitete  sich  namentlich  aus  den  Linien  Marckow-MistorfF,  Schor- 
rentin  und  Lunow  weit  aus.  Die  schorrentinische  Linie  war  mit  dem 
Landmarschall- Amte  in  Wenden  belehnt,  ist  aber  später,  wie  die  lunow- 
sche  Linie,  wieder  erloschen,  die  Linie  Marckow  -Mistorflf  aber  hat  dau- 
ernd fortgeblüht  und  ist  im  18.  Jahrh.  auch  in  den  Marken  ansässig 
geworden.  Nach  Dänemark  kam  das  Geschlecht  im  17.  Jahrhundert 
mit  Hans  Friedrich  v.  Levezau,  welcher  26.  Apr.  1670  naturalisirt 
wurde ,  in  der  dänischen  Armee  zum  Generallieutenant  stieg ,  in  Nord- 
Jütland  in  der  Gegend  von  Alburen  mehrere  grosse  Güter  kaufte  und 
seine  Linie  in  Dänemark  fortsetzte.  Aus  dieser  Linie  wurde ,  s.  oben, 
Christian  Friedrich  v.  L.,  —  ein  Enkel  des  Hans  Friedrich  v.  L.  u.  Sohn 
des  Theodosius  v.  L.  zu  Oxholm  —  k.  dän.  Generaliieutenant ,  in  den 
dSlnischen  Grafenstand  erhoben,  doch  starb  derselbe,  ohne  die  gräfliche 
Linie  fortgepflanzt  zu  haben,  17.  Apr.  1756.  —  Dagegen  gelangte  der 
Bdelige  Stamm  in  weiteren  Nachkonunen  des  Hans  Friedrich  v..L.  in 
Dänemark  zu  hohem  Ansehen  und  hohen  Würden  und  noch  nach  An- 
fange dieses  Jahrh.  war  Siegfried  Victor  Rabe  Levetzow,  k.  dän.  Geh.- 
Confer.-Rath  und  Kammerh.,  Albrecht  Philipp  Levetzau  k.  dän.  Geh.- 
Rath ,  Kammerherr  und  Domdechant  zu  Lübeck  und  Theodosius  Leve- 
tzau ebenfalls  k.  dän.  Geh.-Rath.  —  Eben  so  blühte  in  mehreren  Gliedern 
der  Stamm  in  Meklenbiirg  fort  u.  Sprossen  desselben  standen  bis  auf  die 


—     4Ö7     — 

neueste  Zeit  in  hohen  Staats-  und  Hoftmtern.  Der  Geh.  -Rath  v.  Leve- 
tzow  war  1840  Präsident  des  Kammer-  und  Forst-CoUegiums  und  Prä- 
sident der  Schuldentilgungs-Commission;  um  dieselbe  Zeit  war  ein  y.  L. 
Hofinarschall  am  grossh.  meklenb.  schwer.  Hofe  und  später  wurde 
Theodor  Dietrich  v.  L.  Staatsminister  und  Vorstand  des  Ministerium 
der  Finanzen.  —  Auch  blieb  die  Familie  in  der  Alt-  und  Neu-Mark 
begütert.  In  neuester  Zeit  war  Alexander  Carl  v.  L. ,  lüttm.  a.  D.  und 
Domherr  zu  Magdeburg  und  Halberstadt,  Herr  auf  Kläden  bei  Stendal, 
I.angenau  bei  Trebnitz  und  Wengeln  bei  Lüben  und  in  der  Neumark 
im  Kr.  Königsberg  besass  der  Ritterschafts-Rath  v.  L.  das  Gut  Grossow 
und  der  Krcis-Deputirte  v.  L.  das  Gut  Gross- Wubiser. 

9.  FtiUbutr,  Nr.  88.  —  Gauh$,  L  8.  1198  and  99.  —  v.  B«kr,  R.-1I.  S.  1698.  —  Frtik, 
t.  Krohne,  n.  8.  230.  —  Sekmidt,  Beitr.  s.  Oeseh.  d.  deatoch.  Adels,  I.  8.  189  u.  II.  8.  SSI. 
—  N.  Pr.  A.-L.  IV.  8.  458.  -  Fireik,  9.  d.  Kntiebeek,  8  191.  —  Freiherr  9,  Ud^bur,  n. 
ä.  30  uuil  in,  8.  301.  —  8i9bma»her,  V.  154 ;  t.  Levetiow,  Meklenb.  —  v.  WeUpkalen,  Mo- 
nuni.  inedit.,  IV.  Tab.  19,  Nr.  24.  —  v.  Meding,  I.  8.  827.  —  Lexie.  orer  adel.  Famll.  1 
Danmark.  l.  Tab.  58  nnd  8.  897:  t.  L.  und  Tab.  62.  Nr.  136:  Qr.  ▼.  L.  ~  Meklenb.  W.-B. 
Tab.  30.  Nr.  113  und  8.  3  und  27.  —  v.  Htfner,  hannov.  Adel,  Tab.  20. 

Leyinski  y.  Levin.  Erbl.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1767 
für  Franz  Sales  Levinski,  Fiscal- A^juncten  zu  Prag,  mit  demPrädicate: 
V.  Levin. 

Megerl«  9,  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  S59. 

Levit  y.  Felsenstein.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1764  für  Joseph  Levit,  Oberlieutenant  im  k.  k.  Mineur-Corps,  mit  dem 
Prädicate :  v.  Felsenstein.  '  ^ 

MegtrU  9.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.   359. 

Leyitschnigg ,  Leyitschnigg  y.  Glomberg.  Erbl.  -  österr.  Adels- 
und Ritterstand.  Adelsdiplom  von  1815  für  Caspar  Georg  Levitschnigg, 
Advocaten  in  Wien,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  und  Ritterdiplom  von 
1818  für  Denselben  als  Herrschaftsbesitzer,  wegen  Beförderung  des 
Wohlstandes  seiner  Unterthanen  zu  Ober-Stinckenbrunn  und  Stetten, 
mit  dem  Prädicate:  v.  Glomberg. 

MegerU  9.  Mühl/eld,  S.  127  und  219. 

Lew,  Loew,  Freiherren.  Altes,  im  15.  u.  16.  Jahrh.  sehr  ange- 
sehenes, böhmisches  Herrengeschlecht,  aus  welchem  Johanna  Loevin 
V.  Rosmital  und  Blatna  —  wie  sich  dieselbe  schrieb  —  die  zweite  Ge- 
mahlin des  Königs  Georg  Podiebrad  in  Böhmen  vmrde  und  Hans  Lew 
Herr  v.  Rossenthai  und  Blattin  1593  zu  Padua  studirte. 

Sinapiu»,  I.  8.  840.  —  Siebmacher,  U.  26.  -  f.  Meding,  I.  8.  398  and  99. 

Leward,  Lewart  Alter,  polnischer  Stamm,  aus  welchem  auch 
Sprossen  nach  Schlesien  kamen. 

Okoleki,  n.  8.  114.  —  Sinapiue,  II.  8.  1114.  —  Zedier ,  XVU.  B.  695.  —  F^eik,  v.  X#- 
debur  11.  8.  31. 

Lewartow  y.  Lewartowski,  Freiherren«  Erbländ.-Österr.  und 
galizischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom  2.  Sept.  1783  fftr  Paul  Johann 
Lewartow  v.  Lewartowski,  unter  Bestätigung  des  alten  Adels  der  Fa- 
milie. Megerle  v.  Mühlfeld  führt,  neben  dem  Freiherrndiplome,  auch 
ein  Diplom  des  galizischen  Grafenstandes  an,  doch  passen  die  Jahrs^ 
zahlen  nicht  zusammen.  —  Yon  Paul  Johann  Freih.  L.  v.  L.  entq^rosi 

Knetehke,  Deatsch.  Ad«lt-L«s.  V.  82 


—     4Ö8     — 

Freiherr  Michael  and  von  diesem  Freiherr  Johann.  Letzterer  ver- 
mählte sich  mit  Angela  v.  Lapinski,  ans  welcher  Ehe  zwei  Söhne  stam- 
men: Freih.  Carl,  k.  k.  Ck)ntre-Admiral  und  Chef  der  zweiten  Seetion 
bei  dem  Marine-Ober-Commando  zn  Triest  und  Freih.  Heinrich,  k.  k. 
pens.  Mtgor. 

MegerU  9.  Muhl/eld,  Brs.-Bd.  8.  20  u.  74.  —  Oeneal.   Taschenb.  d.  freih.  Hiuser.  18M. 
9.  433  ttod  1861.  S.  4S7  uod  38. 

Lewenau,  Edle.  Erblftnd.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1822 
fär  Ludwig  Lewenau,  Polizei-Obercommissar  a.  D.,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  Y. 

Megerle  v.  Müh{feld,  Brg.-Bd.  8.  869. 

Lewenberg,  Lewenberch,  Löwenberg.  Altes,  Ittnebnrgisches 
Rittergeschlecht,  eiu^  Stammes  und  Wappens  mit  den  y.  Blankenburg, 
8.  Bd.  1.  S.  459,  Campen,  s.  Bd.  n.  S.  203  etc.  Jordanus  Miles  et  Mi- 
nisterialis de  Lewenberch  und  der  Bruder  desselben,  Jusarins,  treten 
urkundlich  1248  auf. 

ßtefent  Campensche  Gesehleehtf-Oesehiehte,  8.  127.  —  v.  Meding,  T.  8.  SS9. 

Lewenberg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  6.  März  1659 
für  Johann  Lewenberg  mit  dem  Bei-  oder  vielmehr  Vornamen :  Thimb- 
ling.  - 

V.  Beltbaeh,  II.  8.  87. 

Lewenbnrg.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  19.  Mai  1674 
für  Valerian  Lewenburg. 

9,  Heübach,  II.  8.  37. 

Lewenstein.  Altes,  rheinl&ndisches  Bittergeschlecht,  dessen  Stamm- 
sitz die  Burg  Lewenstein  oder  Liebenstein  bei  Boppard  war.  Die  Spros- 
sen des  Stammes  waren  Burgmänner  zu  Stemenberg.  Das  Greschlecht 
erlosch  1637. 

FakM,  I.  8.  247  und  n.  8.  87.  -  Freiherr  v.  Ledtbur,  tf.  8.  St. 

Lewersdorff,  Lebersdorff,  Lewesdorff.  Altes,  bayerisches,  im 
12.  Jahrh.  vorgekommenes  Rittergeschlecbt. 

Udltr,  XVII.  8.  697. 

Lexa  y.  Aehrenthal,  aneb  Bitter.  ErbL-österr.  Adels-  und  Rit- 
terstand. Adelsdiplom  von  1 790  fUr  Johann  Anton  Lexa ,  Bürger  zu 
Prag,  mit  dem  Prädicate :  v.  Aehrenthal  und  Ritterdiplom  von  1805 
für  denselben  als  Gutsbesitzer  in  Böhmen« 

MegerU  v.  MüAi/eld,  Erg. -Bd.  8.  171  und  359. 

Ley,  ▼.  der  Ley  (in  Silber  ein  schwarzer,  mit  drei  schwarzen 
Rauten  begleiteter  Querbalken).  Altes,  firüber  zu  dem  Adel  im  Herzog- 
thume  Berg  zählendes  Geschlecht,  welches  bereits  1513  zu  Honsbacb 
unweit  Siegburg  sass,  später  mehrere  Güter  erwarb  und  noch  1744  zu 
Ellingen  bei  Neuwied  angesessen  war. 

Fhhn«,  I.  8.  248.  —  F^ihmr  9.  Lrdebur,  II.  8.  81. 

Ley  (in  Blau  zwei  runde  u.  daran  zwei  viereckige,  offene,  silberne, 
pfahlartig  gestellte  Kettenglieder).  Altes,  in  der  Person  des  Franz  Carl 
Philipp  V.  Ley,  laut  Eingabe  d.  d.  Siegburg,  2.  Decemb.  1880,  in  die 
Adelfimatrikel  der  pDeossiachen  Rheinprovinz  unter  Nr.  178  der  Glaaae 


—     499     — 

der  Edelleute  eingetragenes  Geschlecht  der  GraÜBchait  Mark.  S.  auch 
den  Artikel:  v.  Neuhoff,  genannt  Ley. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  80«.  -  Freiktrr  ».  UiUhur,  II.  8.  81.  -^  ai9bmaek4r ,  IV.  117.  — 
W.-B.  dei  Preusi).  KbetaproTins,  I.  Tab.  72.  Vr.  UZ  nod  8.  169. 

Ley.  Erbländ.  -  österr.  Ritter-  und  Freihermstand.  Ritterdiplom 
von  181 1  für  Erhard  Ley,  Hofrath  der  k.  k.  Hofcanzlei  und  Freiherrn- 
Diplom  von  1805  für  Matthias  v.  Ley  (Loy),  k.  k.  Rittmeister  im  Dra- 
goner-Regimente  Erzherzog  Johann. 

Megtrte  9.  Mükl/ttä,  8.  127  uod  Krg.-Bd.  8.  74. 

Leyden,  Grafen  (Schild  quergetheilt :  oben  in  Silber  ein  rothes 
bis  an  die  Ränder  der  Schildeshälfte  und  an  die  Theilungslinie  reichen" 
des,  breites  Kreuz  und  unten  in  Blau  drei,  2  u.  1,  achteckige,  golden« 
Sterne).  Reichsgrafenstand.  Diplom  im  kurpfälzisch.  Reichs-Yicariate 
vom  24.  Sept.  1790  für  Joseph  Ignaz  Freih.  v.  Leyden,  Herrn  auf 
Schlipsbeim,  kurpfäk.  Minister  und  Gesandten  etc.  und  ftlr  den  Bruder 
desselben,  Franz  Xaver  Freih.  v.  L.  und  für  die  gesammte  Nachkom- 
menschaft. —  Altes,  nach  Annahme  Einiger,  nrsprOnglich  niederländi- 
sches Adelsgescblecht,  welches  sich  auf  die  Zeit  zurQckerstreckt,  in 
welcher  Bayern  Holland  beherrschte.  Die  reichbegüterte  HauptUnie 
des  Stammes  ist  erst  in  diesem  Jahrhunderte  in  der  Stadt  Leyden  aus- 
gegangen. Zweige  der  Familie  kamen  zeitig  unter  dem  Namen ;  de 
Leyde  nach  Lothringen  und  wendeten  sich  von  da  nach  der  Schweiz, 
wo  sie  sich  Leydl  und  Leid!  schrieben.  Aus  der  Schweiz  begab  sich 
Bernhard  Wilhelm  v.  Leydl,  verm.  mit  Maria  Anna  v.  Mülinen,  EXLÄjt- 
fange  des  17.  Jahrb.  nach  Bayern  und  der  Sohn  desselben,  Johann 
Baptist  v.^  L.,  kurpfalzbayer.  Gch.-Rath,  Staatsminister  u.  Yicekansder, 
wurde  15.  Nov.  1678  in  den  Reichsfreihermstand  erhoben  und  erhielt 
10.  Febr.  1688  die  kaiserliche  Erlaubniss,  den  alten  Namen:  Leyden 
wieder  fahren  zu  dürfen.  —  Derselbe  erwarb  ansehnlichen  Grundbesitz 
und  stiftete  das  Fidei-Commiss  Affing.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Bar- 
bara Freiin  v.  Stauding  entspross  Freih.  Joseph  Ignaz ,  Gesandter  an 
mehreren  Höfen  und  DepuÜrter  bei  Kreis-  u.  Reichstagen.  Derselbe 
vermählte  sich  mit  Maria  Anna  Helene  Freiin  Hörwarth  v.  Hohenburg 
und  setzte  durch  seinen  Sohn,  Max  Anton  Joseph,  den  Stamm  fort 
Letzterer  hinterliess  aus  der  Ehe  mit  Maria  Th^esia  Freiin  Krauss 
V.  Sala  u.  Eraussegg  drei  Söhne ,  die  Freiherren  Max  Casimir,  Joseph 
Ignaz  und  Franz  Xaver.  Freiherr  Max  Casimir,  kurbayer.  Kämmerer, 
Geh.  -Rath  und  des  Hof-  und  geistlichen  Raths  Vice-Präadent,  starb 
1772  unvermählt.  Freih.  Joseph  Ignaz,  geb.  1734,  wurde,  nachdem  er 
das  Rittergut  Schlipsheim  im  Canton  Donau  an  sich  gebracht,  1764 
der  freien  Reichsritterschaft  in  Schwaben  einverleibt  und  erlangte  spä- 
ter, s.  oben,  den  Reichsgrafenstand.  Aus  der  Ehe  desselben  mit  Ursula 
Maria  Philippine  Freiin  v.  Weiden  stammten  drei  Söhne,  die  Grafen: 
Max  Anton ,  Max  Joseph  und  Clemens  Wenzeslaus.  Graf  Max  Anton, 
gest.  1821 ,  Herr  zu  Afßng,  Berg,  Mattenkofen,  Rapperszell,  Mozen- 
hofen  und  Kühbach,  kurpfälz.  Kämm. ,  Geh. -Rath  und  Regierungsrath, 
war  in  erster  Ehe  mit  Maximiliane  Grf.  v.  Dachsperg,  Erbin  von  Sehte» 
bürg  und  spät^  mit  Oathadaa  Grf.  ?.  R^sacIhSteinbersg  vermählt.  Aas 

82* 


—    600    — 

der  ersten  Ehe  entspross  Graf  Franz  Xaver  11.^  gest.  1836  ,  k.  bayer. 
Kämm.,  verm.  1826  mit  Melanie  Grf.  v.  Frohberg  -  Montjoye  und  der 
Sohn  desselben»  Graf  Alfred,  geb.  1827  ,  Herr  auf  Schönberg,  trat  in 
die  k.  bayer.  Armee.  —  Graf  Max  Joseph  war  zuerst  Chevalier  de  ju- 
stice im  Malteser- Orden,  vermählte  sich  aber  später  mit  Maria  Anna 
Grf.  V.  Arco,  Frau  auf  Achdorf,  wurde  k.  bayer.  Kämm.,  Präsident  u. 
Generalcommissar  in  Schwaben.  Aus  der  Ehe  desselben  stammt  Graf 
Candid,  geb.  1799,  Weltpriester.  —  Graf  Clemens  Wenzeslaus,  k.  bayer. 
Kämm.,  Appell.-Gerichts-Präsident,  Staats-  und  Reichsrath,  starb  1830 
ohne  Nachkommenschaft.  —  Von  dem  Freih.  Franz  Xaver  —  drittem 
Sohne  des  Freiherm  Max  Anton  Joseph  —  welcher,  s.  oben,  mit  sei- 
nem Bruder  den  Grafenstand  erhalten  hatte ,  entspross  Graf  Johann 
Baptista  Joseph  Max,  gest.  1847,  Herr  auf  Kühbach,  Rapenzeld  und 
Metzenhofen,  k.  bayer.  Rittmeister.  Der  Sohn  desselben,  Graf  Carl, 
geb.  1806,  Herr  auf  Gross-Köllnbach,  k.  bayer.  Kämmerer,  vermählte 
sich  1835  mit  Franzisca  v.  Weling.  —  Das  oben  erwähnte  Grafendi- 
plom war  übrigens  mit  dem  Privilegio  non  Usus  ausgefertigt  worden  u. 
die  Familie  machte  von  dem  gräflichen  Titel  erst  Kraft  Bestätigungs- 
Urkunde  vom  24.  Dec.  1812  Gebrauch. 

V.  Lang,  S.  43  u.  44  :  Qr.  v.  Leiden.  —  DeaUche  Grafeub.   der  Gegeuw.    II.  8.  SS — SS. 

—  Geneal.  Tasch^nb.  d.  gr&fl.  üius.  1858,  8.  445  a.  histor.  Handbuch  sn  demselben,  8.  516. 
•^  W.-B.   de«  Kgr.  Bayern,  I.  67  a.  v.  Wolekem,  Abth.  1. 

Leyen,  v.  der  Leyen  n.  Hohen-Geroldseck,  Grafen  n.  Fürsten 

(Stammwappen :  in  Blau  ein  silberner  Pfahl).  Reichsgrafenstand  und 
Fürstenstand.  Grafendiplom  vom  22.  Nov.  1711  far  Carl  Caspar  Frei- 
herm V.  d.  Leyen,  Herrn  der  Grafschaft  Hohen-Geroldseck  etc.,  kais., 
kurmainz.  -trierschen  u.  ptälz.  Geh.-Kath  und  Fürstenstand  der  Familie 
vom  12.  Juli  1806  bei  Eintritt  des  Philipp  Franz  Grafen  v.  u.  zu  der 
Leyen  u.  Hohen  -  Geroldseck  in  den  Bheinbund.  —  Eins  der  ältesten, 
angesehensten  und  begütertsten  Rittergeschlechter  des  Rheinlandes  aus 
dem  bereits  1357  genannten  Stammsitze  Leyen  bei  Gondorf  unweit 
Kreuznach,  welches  in  älteren  Urkunden  unter  dem  Namen:  v.  Gondorf 
auftritt,  dasErbtruchsessen-Amt  von  Kur-Trier  besass,  1633  denReichs- 
fireihermstaud  erhielt,  1705  vom  K.  Joseph  I.  mit  der  Grafschaft  Ho- 
hen-Geroldseck belehnt  wurde,  wegen  dieser  Belehnung  5.  Apr.  1710 
Au&ahme  in  das  schwäbische  Grafen -CoUegium  fand,  27.  März  1711 
ad  Sessionem  et  Votum  zugelassen  und  dann,  wie  angegeben ,  in  den 
Reichsgrafenstand  und  später  in  den  Fürstenstand  versetzt  wurde.  — 
Von  den  Sprossen  des  Stammes ,  dessen  Stammreihe  Humbracht  schon 
im  12.  Jahrh.  beginnt,  gelangten  Mehrere  zu  den  höchsten  geistlichen 
Würden.  Namentlich  sind  hier  die  Gebrüder  Carl  Caspar  (I.)  und  Da- 
mian  Hartard  v.  d.  Leyen  zu  nennen,  von  welchen  Ersterer  1676  als 
Erzbischof  von  Trier,  Letzterer  1678  als  Erzbischof  von  Mainz  starb. 

—  Die  absteigende  Stammreihe  der  Grafen  und  Füräteü  v.  d.  Leyen  u. 
Hohen-Geroldseck  ist  folgendet  Carl  Caspar  (H.)  erstSr  Graf  v.  d.  L. 
u.  H.-G.,  s.  oben,  geb.  1665  u.  gest.  1739:  Maria  Sophie  Grf.  v.  Schön- 
bom,  geb.  1670,  verm.  1687,  gest.  1742;  —  Friedrich  Ferdinand, 
geb.  1709  u.  gest.  1760,  k.  k.  w.  Geh.-Bafli,  kurtrierscher  Land  -Hof- 
meister u.  kurpfälz.  Amtmann  zu  Neuenahr:  Maria  Charlotte  Auguste 


—     501     — 

Grf.  V.  Hatzfcld-Trachenberg,  geb.  1715,  verm.  1733  und  gest.  1774; 
—  Franz  Carl,  geb.  1736  und  gest.  1775,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  etc.: 
Maria  Anna  Helene  Freiin  v.  Dalberg,  geb.  1745,  verm.  1765,  gest. 
nach  1800;  —  Fürst  Philipp  Franz,  s.  oben,  geb.  1766  u.  gest.  1829: 
Sophie  Therese  Grf.  v.  Schönbom  -  Wiesentheid ,  geb.  1772,  vermählt 
1788  u.  gest.  1810;  —  Fürst  Erwin,  geb.  1798,  Haupt  des  fürstlichen 
Hauses ,  k.  bayer.  Generalmajor  k  la  suite  etc. :  Fürstin  Sophie ,  geb. 
Grf.  V.  Schönborn-Buchheim,  geb.  1798.  —  Aus  der  Ehe  des  Fürsten 
Erwin  stammen  zwei  Söhne:  Erbprinz  Philipp  und  Prinz  Franz.  Erb- 
prinz Philipp,  geb.  1819,  vermahlte  sich  1853  mit  Adelheid  Prinzessin 
V.  Thym  u.  Taxis,  geb.  1829,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  entsprossten, 
die  Prinzessinnen:  Sophie,  geb.  1855,  Maria,  geb.  1857  u.  Julie,  geb. 
1860.  —  Prinz  Franz,  geb.  1821,  trat  in  die  k.  bayer.  Armee.  —  Die 
Besitzungen  des  fürstlichen  Hauses  kamen  nach  Auflösung  des  Rhein- 
bundes durch  die  Schlussacte  des  Wiener  Congresses  erst  unter  öster- 
reichische, durch  Vertrag  von  1819  aber  unter  grossh.  badische  Ober- 
Hoheit.  Dasselbe  wurde  imKönigr.  Bayern  12.  Nov.  1817  inderClasse 
der  Fürsten  immatriculirt 

Humbracht,  Tab  55  und  56.  -  Oauhe,  I.  8.  130S— 4.  —  •.  ffattitein  .  I.  8.  85i— <3.  — 
Zedier,  XVIJ.  S.  710-19.  ~-  Jacobi,  1800,  II.  8.  53.  —  v.  Lang»  Sapplem.  6.  14.  —  Robtnt, 
niederrh.  Ade].  II.  8.  271-80.  —  Masek,  Regenten-Almanach,  8.  81  und  89.  ~  N.  Pr.  A.-L. 
UI.  8.  938—230.  —  Gast,  Adelsbuoli  d.  Grotth.  Baden,  Abth.  1.  —  Fahnt,  I.  8.  947.— l'Vtftf« 
h4rr  9.  Ledebur,  II.  S.  31  und  32.  —  Gotliaisoh.  Hof-Oaleod.  eto.  1836.  8.  149.  1848.  8.  153. 
1662.  8.  156.  —  Siebmacher,  I.  126*  t.  d.  Leyen^  RhelnlXodisoh.  —  Spener.  Histor.  lasiga. 
8.  264  u.  Tab.  11.  —  Fuldaischer  Stifta-Oaleader,  anter  den  Ahnen  des  Boolfkelos  t.  Eben- 
ber-,  gcii.  W.  u.  L.  —  Salver,  8.  400.  502  und  738.  —  v.  Meding ,  I.  8.  330  und  31.  — 
Simon,  Armorial  gen.  Tab.  36.  —  W.-B.  d.  Kgr.  Bayern,  I.  u.  «.  Wölekern,  Ablh.  1. 

Leyen,  v.  der  Leyen  (im  mit  Kreuzen  bestreuten,  schwarzen 
Schilde  ein  Arm  mit  Sackftrmel,  in  der  Hand  einen  Ring  haltend).  Altes 
Rittergeschlecht  im  Trierschen,  welches  in  Urkunden  unter  dem  Namen: 
de  Petra  auftritt  und  mehrfach  mit  dem  im  vorstehenden  Artikel  be- 
sprochenen Stamme  verwechselt  worden  ist.  Die  hier  in  Rede  stehen- 
den V.  d.  Leyen  waren  Burgmänner  von  Saarburg,  Liebenberg  und  Nur- 
burg und  sind  schon  im  14.  Jahrb.  erloschen. 

r.  Hontheim.  »Istor.  Trovir.  H.  Tab.  2.  —  Freih.  v.  Ledebur,  fl.  8.  31. 

Leyen,  auch  Freiherren  (Stammwappen  •  in  Schwarz  ein  den  obe- 
ren Rand  niclit  berührender,  also  abgekürzter,  silberner  Sparren  u.  über 
demselben  in  jedem  Oberwinkel  drei,  2  u.  1,  unter  demselben  aber  in 
der  Mitte  des  Schildes  vier,  1,  2  u.  1,  silberne  Schindeln.  Freiherr- 
liches Wappen:  Schild  geviert  mit  das  Stammwappen  zeigendem  Mittel- 
schilde. 1  u.  4  in  Gold  ein  schwarzer  Adler  und  2  u.  3  in  Schwarz  ein 
goldener  Löwe).  Reichsfreihermstand.  Diplom  vom  14.  Mai  1670  für 
die  Gebrüder  Eberhard,  Wolff  Friedrich,  kais.  u.  kurtriersch.  General- 
Feldwachtmeister,  Geh.  Rath,  Gouverneur,  Connnandanten  u.  Amtmann 
zu  Ehrenbreitstein,  Crafft  Cuno,  kurmainz.  Feldmarsch.-Lieut.,  Gouver- 
neur zu  Coblenz  und  Ritterhaup'tmann  am  Nieder-Rhein  und  Emich  v. 
d.  Leyen.  —  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  welches  in  früher 
Zeit  mit  mehreren  Beinamen:  gen.  Bumbs,  gen.  Cappel,  gen.  Faust,  gen. 
V.  d.  Porten  etc.  vorkommt.  Die  Stammreihe  der  Familie,  welche  im 
Rheinlande  im  15.  Jahrb.  und  später  zu  Argenschwang,  Diebach,  Dun- 
deldorf,  Schmidburg  etc.  begütert  war,  beginnt  Humbracht  mit  Georg 


—     502     — 

V.  d.  L.,  welcher  gegen  Ende  des  13.  Jahrh.  lebte.  Von  den  Nacbkom* 
men  des  um  1340  auftretenden  Philipp  v.  Leyen,  Ritters,  war  Peter 
V.  L.,  gest.  1552,  ftlrstl.  pfälz.  Hofineister  zu  Simmem  und  Amtmann  zu 
Winterburg,  von  welchem  in  der  7.  Generation  von  Philipp  v.  L.  als 
Enkel  —  Söhne  des  1572  verstorbenen  Eberhard  v.  L.  aus  der  Ehe 
mit  Catharina  v.  Dahlheim  —  Peter  11.  kurmainz.  Rath  und  Yicedom 
zu  Mainz  und  Johann  Meinhard,  fOrstl.  nassau.  Rath  und  Ober-Amt- 
mann zu  Idstein,  stammten.  Letzterer  hatte  aus  der  Ehe  mit  Catharina 
V.  Eltz  zwölf  Söhne,  welche  in  der  k.  k.  Armee  standen  und  zu  denen 
die  vier' oben  genannten,  in  den  Freihermstand  versetzten  Gebrttder  ge- 
hörten. Von  diesen  zwölf  Söhnen  waren  sieben  Oberstlieutenants  u. 
Bittmeister;  Crafft  Guno  starb  1683  als  G.-Feldmarschalllieut  ohne 
Nachkommen  und  die  anderen  Vier  setzten  den  Stamm  fort,  nämlich  : 
Hans  Caspar,  Oberstlieutenant,  dessen  Sohn  im  Zweikampfe  blieb;  Wolf 
Friedrich,  s.  oben,  gest.  1681,  venn.  mit  Maria  Juditiii  Freiin  v.  Sickin- 
gen,  aus  welcher  Ehe  Hans  Eberhardt  auf  Argenschwang,  kais.  u.  des 
Reichs,  so  wie  kurmainz.  G^n.-Feldmarschalllieut.  u.  später  Gen.-Feld- 
Zeugm.,  Geh.-Rath,  Yicedom  im  Eichsfelde  u.  Gommandant  zu  Mainz, 
stammte,  welcher  mehrere  Kinder  gezeugt;  Emich,  Oberst  u.  Gomman- 
dant zu  Hanau,  welcher  zweimal  vermählt  war  und  auch  Söhne  hatte 
und  Philipp  Nicolaus,  ebenfalls  Oberst,  von  welchem  Ignaz  Wilhelm  Ca- 
simir entspross,  welcher  als  Amtmann  zu  Ettenhelm,  männliche  Erben 
hinterlassend,  starb.  Doch  blühte  der  Stamm  nicht  lange  fort,  denn  der 
oben  genannte  Freiherr  Hans  Eberhard,  verm.  mit  Isabella  Antonia 
Freiin  v.  Leyen,  aus  welcher  Ehe  nur  eine  Erbtochter,  Anna  Philippine 
Amalie,  stammte,  schloss  1732  den  Mannsstamm,  worauf  sein  Schwie- 
gersohn, Ernst  Friedrich  v.  Ebersberg,  genannt  Weyers,  zu  seinem  an- 
gestammten Namen  und  Wappen  den  Namen  und  das  Stammwappen  der 
Freiherren  v.  Leyen  fttgte,  s.  Bd.  HI.  S.  3  u.  4. 

Bumbraeht,  8.  121.  —  Oauhe,  I.  S.  1201  u.  1202.  ~  e.  HatUUin,  I.  8  354.  -  c.  Hont- 
k«kn,  Histor.  Trevir.  U.  Tab.  10.  —  Genoal.  TMchenb.  d.  frelh.  Hiuser,  1849.  B.  518  ii.  49. 
—  Freiherr    9.  Ledebur,  H.  8.  3?.  —  v.  Mgding,  I.  S.  ZM  und  .12. 

Leyen,  v.  der  Leyen  und  y.  d.  Leyen  zu  Blömersheim,  Frei- 
herren (Stammwappen:  Schild  quergetheilt:  oben  in  Blau  drei  neben- 
einander stehende,  sechsstrahlige,  goldene  Sterne  und  unten  in  Silber 
auf  grünem  Boden  ein  rechtsgekehrter  Kranich,  welcher  in  der  aufge- 
hobenen rechten  Eralle  einen  weissen  Stein  hält  und  freiherrl.  Wappen : 
Schild  geviert  mit  Mittelschilde.  Im  rothen  Mittelschilde  drei,  2  u.  1, 
schwarze  Würfel.  1  u.  4  das  angegebene,  quergetheüte  Stammwappen 
mit  den  Sternen  und  dem  Kraniche  und  2  u.  3  in  Grold  ein  h-eistehen- 
der,  schwarzer,  oben  kuppiger  Berg).  Adels-  und  Freiherrnstand  des 
Kgr.  Preussen.  Adelsdiplom  vom  21.  Nov.  1786  filr  die  drei  Gebrüder 
Conrad,  Friedrich  und  Johann  van  der  Leyen  zu  Crefeld,  sämmtlich  k. 
preuss.  Commerzienräthe  und  Freiherrndiplom  vom  17.  Jan.  (7.  Juni) 
1816  fttr  Friedrich  Johann  v.  d.  Leyen.  —  Von  den  genannten  Era- 
p&ngern  des  Adelsdiploms  starb  Conrad  v.  d.  L.  1797  zu  Crefdd  als 
k.  preuss.  Geh.-Rath.  —  Friedrich  Johann  Freih.  v.  d.  L.  wurde  laut 
Eingabe^  d.  d.  Crefeld,  27.  Juni  1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  preuss. 
Rheinprovinz  unter  Nr.  31  der  Freiherrnklasse  und  Friedrich  Heinrich 


—     503     — 

and  Conrad  v.  d.  L.,  laut  Eingabe  d.  d.  Crefeld,  18.  Joiu  1829,  unter 
Nr.  7  der  Classe  der  Edelleute,  so  wie  Conrad  Isaak  v.  d.  L.  zu  Meer, 
laut  Eingabe  d.  d.  Crefeld,  18.  Juni  und  Haus  Meer,  25.  Juni  1829, 
ebenfalls  unter  Nr.  41  der  Classe  der  Edelleute  einverleibt.  —  In  neue- 
ster Zeit  wurde  Conrad  Freih.  v.  d.  L.  als  Herr  auf  Haua  Meer  im  Kr. 
Neuss  und  Gustav  Freih.  v.  d.  L.  zu  Crefeld  als  Herr  auf  Blömersheim 
im  Kr.  Geldern  aufgeffthrt. 

V.  IhUbach,  II.  8.  .18.  —  N.  Prcuss.  A.-L.  III.  8.  280  und  V.  8.  306.  —  Freiherr  9.  Lt- 
debur.W.  8.  31.  -^  W.-B.  d.  Preuss.  Monarob.  II.  47:  Preih.  ▼.  d.  L.  und  lU.  84  :  v.  d.  L. 
-  W.-B.  der  Preuss.  Rheiaprov.  I.  Tab.  72.  Nr.  144  und  8.  69  und  70:  Freih.  t.  d.  L.  und 
Tab.  73.   Nr.    14&  und  S.  70:  v.  d.  L.  —  KneickU,  IV.  8.  257  und  AS. 

Leykam,  Fpeiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  23.  Febr. 
1788  für  Franz  Georg  v.  Leykam,  kais.  Hofrath  u.  Geh.  Reichs-Refe- 
rendar. Derselbe,  aus  Cöln  stammend,  stand  zuerst  in  kurtrier.  u.  cöln. 
Diensten,  wurde,  23.  Febr.  1750  in  den  Reichsadels-  und  Ritterstand 
erhoben,  Assessor  bei  dem  Kammergerichte  zu  Wetzlar,  dann  Reichs* 
Referendar  und  zuletzt  Con-Commissarius  zu  Regensburg.  Aus  seiner 
Ehe  mit  Maria  Theresia  v.  Wamesius  stammten  ftlnf  Söhne  und  drei 
Töchter.  Von  Letzteren  vermählte  sich  Maria  Christine  mit  Franz  Lud- 
wig Freih.  Burkhard  v.  der  Klee,  Maria  Theresia  mit  Joseph  Freih. 
Dietrich  v.  Schönhofer  und  Maria  Anna  mit  Peter  Ignaz  Freih.  Mar- 
schall V.  Perglas,  k.  k.  F.  M.-Lieutenant.  Von  den  Söhnen  sind  näher 
bekannt  die  Freiherren:  Werner,  Franz  und  Ambrosius.  Freih.  Werner, 
geb.  1766,  war  Grossh.  badisdi.  Kämm,  und  fürstl.  thurn-  u.  taxi- 
schcr  Geh.-Rath  und  Hofinarschall  und  wurde  nach  Anlegung  der  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen.  Freih.  Franz,  Herr 
auf  Elsum  bei  Heinsberg  und  Weiler  bei  Euskirchen,  grossh.  hess.  Geh.- 
Rath  und  Gesandter  am  k.  preuss.  Hofe,  war  mit  Maria  Freiin  v.  dem 
Putz  vermählt,  aus  welcher  Ehe  Freiherr  Franz  (ü)  grossh.  hess.  Hof- 
Kammerherr,  entspross,  welcher,  laut  Eingabe  d.  d.  Düsseldorf,  30.  Juni 
1829,  der  Adelsmatrikel  der  preuss.  Rheinprovinz,  unter  Nr.  44  der 
Classe  der  Freiherren,  einverleibt  wurde.  Aus  der  Ehe  des  Letzteren 
mit  Caecilie  Limpcns  v.  Chevremont,  verm.  1812,  stammt  Freih.  Franz 
Werner,  welcher  in  neuester  Zeit  als  Herr  zu  Elsum  und  Weiler  aufge- 
führt wird.  Freih.  Ambrosius,  grossh.  bad.  Kämmerer,  hatte  aus  der 
Ehe  mit  Antonia  Pedrella  von  Palermo  mehrere  Kinder.  Eine  Tochter 
aus  dieser  Ehe,  Antonia  Freiin  v.  L.,  geb.  1806  u.  gest.  1829,  war,  zur 
Gräfin  v.  Beilstein  erhoben,  seit  1827  die  zweite  Gemahlin  des  k.  k. 
Staats-Canzlers  Clemens  Wenzel  Fürsten  v.  Mettemich-Winneburg.  — 
In  der  k.  k.  Armee  stand  in  neuester  Zeit  Anatolius  Freih.  v.  Leykam, 
Oberst  und  Commandant  des  11.  Ühlanen-Regiments. 

e.  Lang,  S.  17S  und  76.  -  MegerU  9.  Mükl/eld,  Erg-Bd.  8.  74.  —  N.  Preuss.  A.-L.  V. 
S.  307.  -  Qen.  Tasehenb.  d.  freih.  HKaser,  1849.  8.  J»49,aDd  50.  —  Freiherr  9.  Udebur^U. 
8.  32.  —  Csleod.  d.  K.  u.  Keichtksmmerger.  sa  Wetslsr :  Wsppen  des  Frsns  Georg  t.  Lej- 
ksmm.  —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  X.  90:  t.  Leykam.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Mon.  VI.  64.  — 
W.-H.  d.  Kgr.  Bayern.  TH.  .SO  d.  v.  Wolckem^  Abtheil.  3.  —  W.-B.'d.  Preuss.  Rheinprovius, 
T.  Tab.  73.  Nr.  146  u.  8.  70  und  71.  —  W.-B.  d.  Oesterr.  Monsreh.  XI.  69.  —  r.  tiefner, 
bsyr.  Adel,  Tab.  43  u.  8.  44.  -~  Knetekkt,  III.  8.  996—9«. 

Leykanff  v.  RoBeneweig.  Erbländ.-Osterr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1772  für  Arnold  Leykauff,  k.  k.  Hauptmann  und  Rechnungsführer 
des  slavonischen  Gradiscaner- Regiments,  mit  dem  Prädicate:  v.  Ro- 
senzweig. 

Megerle  e.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  S59. 


—     504     — 

Leyrits,  Edle.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1772  für  Johann 
Friedrich  Leyritz,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant.-Reg.  Gr.  ForgAcs  und 
fftr  den  Bruder  desselben,  Christian  Leopold  Leyritz,  Quartiermeister 
bei  der  Artillerie  des  fränkischen  Kreises,  mit  dem  Prädicate:  Edle  v. 
—  Der  Stamm  hat  fortgeblttht.  August  Edler  v.  Leyritz  war  in  neue- 
ster Zeit  k.  k.  Major  im  9.  Husaren-Reg.  u.  Friedrich  Edler  v.  L.  Ober- 
lieuten.  im  7.  Kürassier-Regiment. 

Megtrlt  9.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  S  359.  —  Milit.-Schein.  d.  Ocsterr.  Kaiserih.  —  SuppL  si 
Siebm.  W.B.  X.  36. 

Leyser,  Leysser,  auch  Freiherren  und  Grafen.  Reichs-Adels- 
Freiherm-  u.  Grafenstand.  Adelsdiplom  vom  22.  (10.)  Dec.  1590  für 
D.  Polycarpus  Leyser,  Coadjutor  und  Superintendenten  zu  Braun- 
Bchweig.  Bestätigungsdiplome  des  der  Familie  zustehenden  alten  Adels 
vom  K.  Carl  VI.  für  D.  Augustin  v.  Leyser,  kursächs.  Hofrath,  Prof. 
der  Rechte  und  Ordinarius  der  Jnristen-Facultät  in  Wittenberg,  in  Kur- 
sachsen 1.  Febr.  1740  amtlich  bekannt  gemacht;  vom  K.  Joseph  11. 
fftr  die  Gebrüder  Johann  Gottlieb  L.  kursächs.  OberrConsistorial-Rath 
und  für  den  Bruder  desselben,  Johann  Gotthelf  L.,  Kauf-  und  Handels- 
herrn in  Leipzig,  in  Kursachsen  amtlich  bekannt  gemacht  11.  Mai  1771 
und  vom  18.  Octob.  1776  fftr  August  Polycarp  L.,  kursächs.  Hof-  und 
Justitienrath,  mit  Beilegung  der  Qualität  eines  Reichsritters  und  des 
Prädicats:  Edler  v.  Leyser,  in  Kursachsen  notificirt  24.  Nov.  1779  und 
Freihermdiplom  im  kursächsischen  Reichs -Yicariate  vom  25.  Sept. 
1790  für  Letztgenannten  August  Polycarp  Edlen  v.  L.  als  kursächs. 
Hof-  u.  Justitienrath  u.  Geh.  Cabinets-Secretair,  auch  Herrn  auf  Roth- 
Wemsdorf  u.  Zehista.  —  Altes,  nach  Graf  v.  Wurmbrand  ursprünglich 
aus  Steiermark  und  Kärnten  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  schon 
seit  dem  Anfange  des  15.  Jahrh.  in  Oesterreich  die  Schlösser  Ober-  u. 
Nieder-Leys  besass  und  dann  zu  Cronsegg  (Kransegg)  Feueregg,  Forch- 
tenegg,  Schiltem,  Waldegg,  Weinburg  und  Wildau  begütert  wurde. 
Johannes  Leysser,  Castellan  in  Waldstein,  tritt  urkundlich  1411  auf  und 
ebenso  1431  Erasmus  L.,  Abt  zu  Zwetthal  in  Oesterreich.  Später,  1529, 
zeichneten  sich  bei  der  Belagerung  Wiens  Siegmund  L.  als  Oberst,  Ul- 
rich L.  als  Zeugmeister  und  noch  drei  andere  Sprossen  des  Stammes 
als  Hauptleute  durch  Tapferkeit  aus.  Die  steiermärkisch  -  kärntner 
Hauptlinie  wurde  1642  in  den  Freihermstand  versetzt  und  David  L. 
brachte  in  die  Familie  das  Erb-Arsenal-Herrn-Amt  in  Steiermark,  wel- 
ches später  an  die  Freiherren  Khisel  v.  Kaltenbrann  kam,  auch  soll, 
nach  Angabe  Einiger,  ein  Zweig  dieser  Hauptlinie  den  Grafenstand  er- 
'  halten  haben,  doch  fehlen  über  diesen  Zweig  und  das  Grafendiplom  ge- 
naue Nachrichten.  Das  Stammwappen  der  Steiermark. -kärntner  Fa- 
milie Leyser  waren  im  schwarzen  Schilde  mit  schmaler,  goldener  Ein- 
fEissung  zwei  neben  einander  aufgerichtete,  mit  den  Hörnern  auswärts 
gekehrte  goldene  Halbmonde  und  dieses  alte  Familienwappen  wurde 
auch  dem  Ahnherrn  der  späteren  sächsischen  Linie  des  Geschlechts,  Po- 
lycarpus Leyser,  im  Diplome  von  1690,  s.  oben,  bestätigt  und  es  ist 
sonach  ein  Zusanmienhang  seiner  Familie  mit  dem  alten  steiennärk.- 
kärntner  Geschlechte  dieses  Namens  anzunehmen.  Derselbe,  zu  seiner 


—     ÖOÖ     — 

Zeit  als  Theologe  in  hohem  Ansehen  ^hend,  war  1552  za  Wimmen- 
den im  Württembergischen  geboren  und  starb  1610  als  korsächs.  Ober- 
Hofprediger  zu  Dresden.  Zu  seinen  Nachkommen  gehörten  die  sämmt- 
lichen  oben  genannten  Empfänger  der  Bestätigungsdiplome  des  Adels 
der  Familie.  —  Von  den  Sprossen  der  sächsischen  Linie  sind  Viele  in 
Kur-Sachsen  im  Staatsdienste  zu  hohen  Ehreustellen  gelangt,  auch  kam 
die  Familie  nach  Preussen  und  Hannover.  Georg  Friedrich  v.  L.  war 
gegen  Mitte  des  18.  Jabrh.  k.  preuss.  Commissions-Rath,  Bürgermeister 
der  Stadt  Magdeburg  und  Syndicus  der  dortigen  Collegiatstifte  zu  St. 
Sebastian  u.  zu  St.  Gangolf;  Friedrich  Wilhelm  v.  L.,  ein  sehr  kundi- 
ger Botaniker,  schrieb  1761  eine  „Flora  Hallensis*'  und  Polycarp  Frie- 
drich V.  L.  starb  1795  als  k.  grossbritann.  Leibarzt  zu  Hannover.  — 
In  der  k.  sächs.  Armee  commandirtc  der  Generalmajor  v.  L.  von  1815 
bis  1821  das  2.  leichte  Reiter- Regiment  und  trat  dann  ä  la  suite  der 
Armee.  Ein  Sohn  des  obengenannten  Commissions-Rathes  Georg  Frie- 
drich v.  L. :  Johann  Gottlieb  v.  L.,  Herr  auf  Gersdorf,  gest.  1780,  war 
kursächs.  Kriegsrath  und  von  ihm  stammte  August  Polycarp  v.  L.,  gest. 
1820,  k.  sächs.  Premierlieut.  in  d.  A.  Derselbe  war  in  erster  Ehe  mit 
Eva  Magdalena  v.  Diepow  a.  d.  H.  Görigh  und  in  zweiter  mit  einer  v. 
Nostitz  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten,  neben  einer  Toch- 
ter, Auguste,  zwei  Söhne  August  Ernst,  geb.  1789  u.  Julius  Eduard, 
geb.  1794.  Ersterer  nahm,  nachdem  er  zehn  Jahre  im  k.  sächs.  Dra- 
goner-Regimente  Prinz  Albrecht  gedient,  als  Hauptmann  den  Abschied, 
bewirthschaftete  mehrere  Jahre  das  vom  Major  v.  Hohenstein  geerbte 
Rittergut  Dittmannsdorf  i.  d.  Oberlausitz,  vermählte  sich  1811  mit 
Amalie  v.  Oppen  a.  d.  H.  Sglietz  und  übernahm  später  das  Rittergut 
Sglietz  im  lübbenei  Kreise,  als  dessen  Besitzer  u.  Landesdeputirter  im 
genannten  Kreise  derselbe  noch  in  neuester  Zeit  aufgeführt  wurde. 
Seine,  1825  verstorbene  Gemahlin  hinterliess  ihm,  neben  zwei  Töch- 
tern, fünf  Söhne.  Aus  seiner  zweiten  Ehe  mit  Charitas  v.  Tietzen-Hen- 
nig,  gest.  1837,  stammten  Friedrich  v.  L.,  geb.  1800,  welcher  bis  1832 
im  k.  pr.  Regim.  K.  Alexander  stand  und  später  das  Rittergut  Cotta 
bei  Pirna  besass  und  Leonta  v.  L.,  geb.  1809,  verm.  mit  v.  Scheicher 
auf  Tocksdorf  bei  Forste.  —  E.  P.  Freih.  v.  L.,  k.  sächs.  Oberlieut. 
a.  D.,  lebte  in  neuester  Zeit  in  Dresden. 

Gr.  9.  Brandt»,  Nr.  M.  —  flV  r.  Wurmbrand »  B,  Mi.  —  S«i/erf.  ad«l.  SUnmUf. 
II.  Nr.  10.  —  Gauh€.  1.  8.  1204  a.  5  —  J.  A.  LaurentitUy  Denk-  u.  Bhr«nin«l  Angutt  t.  Ley- 
sers,  Leipsig,  1743.  —  Zedier,  XVII.  8.  735.  —  Freih.  9.  Krohne,  II.  8.  233.  -  Weidlieh, 
Oesebichte  d.  Rechts,  8.  587.  —  Hamburg.  Corretpoodeat,  Jahrg.  1795.  Mr.  78.  •— N.Preusit. 
A.-L.  ril.  8.  330  u.  31  n.  V.  8.  307.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  II.  8.  Z:i. -^  Siebmaoher,  I.  48*: 
Die  Leiser,  Ateieriseh  und  IV.  15 :  Fretb.  t.  L.  —  Spener,  Lib.  I.  c.  52.  —  Suppl.  f u  Mfebm. 
W.-H.  IX.  20.  —  Tyrof,  I.  32i:  Preib.  ▼.  L.  u.  373;  t.  L.  —  W.-B.  d.  Sftebs.  Staut.  I.  57  : 
Freih.  ▼.  L.  u.  II.  87:  v.  L.  —  Knetchke,  III.  8.  298  und  99. 

Leyter  v.  Waidbarg  und  Göring.  Erbländ.-österr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1701  filr  Johann  Venerand  Leyter,  Gutsbesitzer  in  Tirol, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Waidburg  und  Göring. 

Magerte  9.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  H.  359. 

Lezaack.  Ein  in  der  Person  des  Johann  Philipp  Victor  Bartho- 
lomäus Joseph  V.  Lezaack,  laut  Eingabe  d.  d.  Düsseldorf,  18.  Sept. 
1829,  in  die  Adelsmatrikel  der  Preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  143  der 
Glasse  der  Edellente  eingetragenes  Geschlecht.  In  neuester  Zeit  wurde 


—     Ö06     — 

Frau  Constanze  v.  Leiack,  geb;  v.  KjUnMuni  za  Dttartdorf^  als  Be- 
sitzerin der  Guter  Anger,  Hansmannshansen  und  fimcken  im  Kr.  Dtts- 
seldorf,  aufgeführt. 

Nw  Pr.  A.-L.  y.  8.  S07.  --  Fteih.  9.  Ud^bur,  H.  8.  tfl.  -  W.-B.  d.  Ptmm.  WMkw^tw, 

I.  Tab.  74*  Nr.  147  uod  8.  7«. 

^  Lesodt.    Ein  zo  dem  Adel  in  der  RheinfKrovinz  gehörendes  Ge- 

schlecht, aus  welchem  1839  Clemens  August  y.  Lezodt  zu  Aachen 
lebte.  — 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  906. 

Lesaiiii,  Freiherren.  Erbl.-österr.  I<Veihermstand.  Dipkm  von 
1767  fBr  Joseph  Lezzini,  k.  k.  Obersten  nnd  (Kommandanten  des  Cari- 
städter  Szlniner-RegimenU. 

Mtgtrle  9.  Müklfeld,  arK.-Bd.  8.  74. 

^  Lhotsky,  Lhotsky  v.  Preny  (in  Blan  ein  halbes,  goldenes  Elin* 

hom  auf  einer  Krone).  Altes ,  mährisches ,  später  nach  Schlesien  ge- 
kommenes Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwechseln  mit  der  mftbrisch- 
schlesischen  und  böhmischen  Familie  Lotsky  u.  Masanizowsker.  Witko 
Lhotsky  war  146(1  Herr  auf  Piniowicz  und  Pteny  in  Mähren  und  von 
demselben  stammte  Johann  Lhotsky  v.  Preny  auf  Piniowicz,  Landge- 
richts-Assessor  im  ölsischen  Ereisq.  Von  den  späteren  Nachkommen 
'  ^  besass  Wilhelm  Bernhard  y.  Lhotsky,  des  Fflrstenthums  Teschen  Lan- 

desgerichts-Assessor,  1719  das  Gut  Gedau  im  Teschenschen.    Später 
»  kommt  das  Geschlecht  nicht  mehr  vor. 

Paprociu»,  Rp«c.  Mor.  8.  S82.  —  Sinapiut  I.  8.  594  u.  II.  8.  972.    —  Oauht,   I.  8.  6» 
im«  «e.  —  Zedier,  XVB.  8.  745.  —  FrHk^rr  9,  Ledebur,  IIl.  8.  33.  —  v.  Jfodtuf ,  U.  8.  M8l 

«  Liigno.  Im  Königr.  Preussen  anerkannter  Adelsstand.   Anerken- 

nungsdiplom yom  2.  Septemb.  1820  fOr  den  königlichen  Bibliothekar 
Alvar  Augustin  de  Lidgno. 

N.  Pr.  A..L.  V.  8.  308.  -  Freih.  ».  Ltdebur,  n.  8.  .^2.  —  W.-B.  d.  Pr.  Mooftreh.  Itl.  85 

^  Liaukama,  Liankema,  Liankems.  Ein  zu  der  alten  westphälischen 

Bitterschaft  yon  Bucelini,  y.  Steinen  etc.  gezähltes  Ritttergeschlecht 

BueMni,  III.  -  Zfdl4r,  Zyil.  8.  750, 

Lil^cher,  Ritter.  Erbländ.  -  österr.  Ritterstand.  Diplom  yom 
24.  Juli  1802  für  Franz  v.  Libisoher,  Ganonicus  der  Kathedralkirche 
zu  Brunn. 

Hudtebciftl.  Notii. 

Lichem.  Erbl. -österr.  Adelsstand.  Diplom  yon  1785  fär  Joseph 
Lichem,  k.  k«  Oberlieutenant  im  Infant.-Regim.  Graf  Migazzi. 

Megerle  9.  Mukl/eld,  Erg.  Bd.  8.  3<0. 

^  Lidinowsky,  auch  Freiherren,  Grafen  n.  Fürsten.    Böhmischer 

Freiherm-  und  Grafen-  u.  preussischer  n.  Reichs-Fürstenstand.   Frei- 
herren-Diplome  yom  12.  (18.)  Aug.  1702  für  Franz  Bernhard  Lich- 
yowsky  y.  Woschtitz  und  fQr  den  Bruder  desselben ,  Maximilian  Ladis- 
*  laus  L.  y.  W.,  mit  dem  Prädicate:  Freiherren  y.  Lichnowsky,  Herren 

^  y.  Woschtitz  u.  von  1707  für  Maximilian  Ladislaus  L.  v.  W.,  mit  dem- 

selben Prädicate;  Grafendiptom  yom  5.  März  1727  für  den  genannten 
Franz  Bernhard  Freih.  L.  y.  W.  als  Landeshauptmann  zu  Troppau  und 


—     607     — 

preussisches  Fürstendiplom  yoid  30.  Jan.  1773  fUr  Johann  Carl  Grafen 
Y.  Lichnowsky  auf  Kuchelna,  Grabowka,  Lubom,  Niebotschau  etc..  k.  k. 
Geh.-Rath  und  Reichsfürstendiplom  von  1774  für  Denselben,  so  wie 
erbländ.-österr.  Fürstongtand  für  Eduard  Fürsten  v.  L.  —  Altes,  reich- 
begütertes, schlesisches  Bittergeschiecht,  welches  Einige  von  dem  Hause 
Granson  in  Burgund,  Andere  von  dem  Stamme  Pilawa  in  Polen  herlei^ 
ten.  Was  die  letztere  Abstammung  betri£Ft ,  so  stimmen  allerdings  die 
Wappen  nicht,  denn  der  Stamm  Pilawa  führt  in  Blau  ein  silbernes, 
dreifaches  Kreuz,  welchem  auf  der  rechten  Seite  der  unterste  Arm  fehlt 
und  das  Wappenbild  der  liichnowsky  sind  nach  Paprocius  in  Roth  zwei 
zusammengebundene  Weintrauben,  jede  mit  einem  langen  Stiele,  oder 
wie  Neuere  sagen,  zwei  neben  einander  gestellte  Weinreben,  doch  giebt 
Okolski  an ,  dass  die  aus  Sendomir  in  das  angränzende  Schlesien  ge- 
kommenen Zweige  der  Lichnowsky  das  Wappen  geändert  und  statt  des 
Kreuzes  die  Weintrauben  angenommen  hätten.  —  In  Schlesien  kam  da^ 
Geschlecht  schon  im  14.  Jahrh.  vor.  Später,  1550,  war  Petrus  L.,  ein 
angesehener  Edelmann  im  Troppauschen,  mit  einer  Kobilkowna  u.  Ko- 
bily  vermählt.  Von  den  Nachkommen  tritt  in  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  Jahrhund.  Carl  Maximilian  L.  v.  Woschczyc,  Herr  auf  Kuchelna, 
Pyschz,  Borutin,  Sczepankowitz,  Köberwitz,  Strandorf  etc.  in  Schlesien, 
so  wie  auf  Treppein,  Liebthal  undBriesnitS  in  der  Neumark,  als  fürstl. 
liechtensteinscher  Landrichter  im  Fürstenthume  Troppau  auf.  Derselbe 
war  in  erster  Ehe  mit  einer  v.  Moschewska  und  in  zweiter  mit  einer 
V.  Bludowska  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe  stammten  die  Freiherren 
Franz  Bernhard  und  Maximilian  Ladislaus ,  s.  oben.  Freiherr  Franz 
Bernhard  besass  die  väterlichen  Güter  im  Troppauschen  und  Jägern- 
dorfschen,  war  Landeshauptmann  u.  setzte  in  der  Ehe  mit  einer  Freiin 
V.  Dambrowka  den  Stamm  durch  zwei  Söhne  und  zwei  Töchter  fort. 
Freih.  Maximilian  Ladislaus  auf  Eckersdorf  im  Namslanschen ,  ein  für 
seine  Zeit  guter  Dichter  und  ausgezeichneter  Redner,  war  mit  einer 
V.  Schmettau,  verw.  v.  Beyer  vermählt,  ohne  Nachkommen* zu  haben. 
—  Von  den  Söhnen  des  Freiherrn  Franz  Bernhard  erhielt  der  Aeltere, 
Freih.  Franz  Leopold,  die  Besitzungen  der  Familie  im  Troppauschen, 
namentlich  Stadt  und  Herrschaft  Odrau,  Mankendorf,  Heinzendorf  etc., 
der  Jüngere  aber  Kuchelna,  Pyschz,  Borutin  etc.  —  Von  der  neumär- 
kischen Linie  besass  zu  Anfange  des  18.  Jahrh.  Wilhelm  Ferdinand  L. 
V.  W.  die  Güter  Treppein ,  Liebethal  etc.  bei  Crossen.  Der  Sohn  des- 
selben, Johann  L.  auf  Treppein,  vermählte  sich  mit  einer  Verwandten, 
einer  Freiin  v.  Lichnowska  und  Kuchelna  und  setzte  die  Linie  in  der 
Mark  fort.  —  Aus  der  schlesischen  Linie  erlangte  ein  Enkel  des  Frei- 
herm  Franz  Bernhard :  Graf  Ferdinand  Carl  Johann ,  wie  oben  ange- 
geben, den  Fürstenstand.  Derselbe,  gest.  1788,  war  mit  Charlotte  Ca- 
roline Grf.  V.  Althann.  gest.  1800,  vermählt  und  aus  dieser  Ehe  ent- 
spross  Fürst  Carl,  gest.  1814,  verm.  mit  Christiane  Grf.  v.  Thun,  gest 
nach  1840.  Der  Sohn  de^  Letzteren,  Fürst  Eduard  ,  verm.  1813  mit 
Eleonore  Grf.  v.  Zichy,  geb.  1795,  starb  1845  und  es  folgte  ihm  der 
ältere  Sohn,  Fürst  Felix,  geb.  1814  und  nach  dessen  18.  Sept.  1848 
zu  Frankfurt  a.  M.  erfolgten  Tode  der  zweite  Sohn ;  Fürst  Carl ,  geb. 


—     508     — 

1820,  fftnfter  Fürst  y.  Lichnowsky,  Graf  zu  Werdenberg,  Edler  Herr 
y.  Woscbütz,  k.  pr.  lUttin.  k  la  snite ,  erbl.  Mitglied  des  Herrenhauses, 
Herr  der  Majoratsherrschaften  Krzizanowitz ,  Enchelna.  BolaUtz  und 
Grabowka  in  Pr.  Schlesien,  so  wie  der  Allodial- Herrschaft  Grätz  in 
österr.  Schlesien,  yerm.  1859  mit  Maria  Prinzessin  y.  Croy-Dfllraen, 
geb.  1837,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Prinz  Carl  Maximilian,  gebof^ 
1860,  entspross.  Die  beiden  Brüder  des  Fürsten  Carl,  neben  zwei 
Schwestern,  Leocadia  Grf.  Viczay  de  Vicza,  geb.  1816  und  Antonia 
Fürstin  y.  KheyenhüUer-Metsch,  geb.  1818.  sind:  Graf  Robert,  geb. 
1822,  Hausprälat  Sr.  päpstlichen  Heiligkeit  etc.  und  Graf  Othenio,  geb. 
1826,  k.  k.  Kämm.  u.  Major  in  d.  A.  —  Von  dem  Bruder  des  Pursten 
Carl,  dem  1836  yerst.  Grafen  Wilhelm  Adolph,  stammt  Graf  Wilhehn 
Carl,  geb.  1793,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath,  F.  Z.  M.  u.  2.  Inhaber  des 
11.  Inf.-Regim.  —  Aus  den  adeligen  Linien  der  Familie  haben  bis  auf 
die  neueste  Zeit  mehrere  Sprossen  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden. 
Ludwig  Ferdinand  y.  L.,  Oberst,  wurde  1763  Commandant  von  Glogau; 
Stephan  L.,  geb.  1724  in  Polen,  starb,  nachdem  ihn  König  Friedrich H. 
als  Regiments-Commandeur  sehr  geschätzt  hatte,  als  Generallientenant 
1796  unyermählt;  ein  Major  y.  L.  starb  1810  im  Pensionsstande  und 
ein  y.  L.  war  1828  Oberstlieutenant  im  18.  Landwehr-Regimente. 

Paproeius,  6.  445.  —  OkoUki,  II.  8.  41S.  —  Seifert,  Qeneal.  adel.  Kit.  a.  Kind.  8.SS8. 
~  Sinapius,  IT.  8.  36ß— 68.  -  Oeuthe ,  I.  8.  1205  und  6.  —  ZecUer,  XVII.  8.  894.  ~  Me- 
gerle  v.  Mükl/eld,  Ergins.-Bd.  8.  20  a.  74  u.  75.  —  Geneal.-histor.  sUtht.  Almanach,  Wei- 
mar. 1832.  8.  449.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  231—83  and  VI.  8.  65.  —  Freiherr  v.  Ledthnr,  Tl. 

8.  3.H.  -^  Goth.  gen.  Hofcal.  1836.    8.  150,  1848.  ^8.    153.  1849.  8.    149.    n.    1862.    8.    157.    — 

9.  Meding,  HI.  8.  400:  y.  L.  ->  Sappiem.sii  Siebm.  W.-B.  VIII.  3:  Gr.  t.  L.  —  W.-B.  der 
Preuss.  Monarch.,  I.  8 :  Fürst  y.  L. 

Lichtenau,  Liechtenan  (im  Schilde  unter  einem  Schildeshaupte 
ohne  Bild  ein  schrägrechter  Balken).  Altes,  schwäbisches  u.  bayerisches 
Adelsgeschlecht ,  welches  besonders  im  Hochstifte  Augsburg  yorkam. 
Conrad  y.  Lichtenau ,  Abt  zu  ürsperg  und  unmittelbarer  Reichsstand, 
durch  sein  „Chronicon"  später  bekannt,  starb  1240  und  Heinrich  V.L., 
seit  1505  Bischof  zu  Augsburg,  i.  J.  1517.  Derselbe  soll  nach  Hübner 
der  Letzte  seines  Stanunes  gewesen  sein,  doch  kommt  noch  1633  Johann 
Benno  y.  Lichtenau,  welcher  wohl  zu  dieser  Familie  gehörte,  als  kor- 
bayer.  Oberstwachtmeister  und  Commandant  zu  Regensburg  vor. 

BüXmer,  Bist,  polit.  P.  VH.  8.  370.  —  Gauhe,  II.  8.  6S6.  —  Zedier,  XVII.  8.  845.  — 
Siebmacher,  1.  121:  t.  Liechtenan«  Schw&biseh. 

Lichtenau,  Gräfin  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  in  Sil- 
ber ein  an  die  Theilungslinie  angeschlossener,  halber,  schwarzer,  preussi- 
scher  Adler  und  links  in  Blau  eine  in  der  Mitte  schwebende,  goldene 
Königskrone).  Grafenstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  28.  Apr. 
1794  für  die  verheirathet  gewesene  Kämmerin  Rietz,  geb.  Encke,  Mut- 
ter des  Grafen  und  der  Gräfin  y.  der  Mark,  s.  den  betreffenden  Artikel, 
mit  dem  Namen:  Gräfin  y.  Lichtenau  nach  dem,  ihr  yom  Könige  Frie- 
drich Wilhelm  H.  von  Preussen  geschenkten  Gute  dieses  Namens  im 
Kr.  Friedeberg  der  Neumark.  Dieselbe  starb,  nach  einem  sehr  be- 
wegten Leben,  1820. 

Apologie  der  Grf.  t.  Lichtenau,  Breslau  1806.  —  e.  JfeUback,  U.  8.  40.  —  N.  Pr.  A.-L. 
in.  8.  4  u.  m.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  Q.  8.  88.    —  W^B.  d.  Preuss.  Monarch.,  I.  67. 


—     509    — 

Lichtenbeek.  Ein  durch  Besitz  eines  Gutes  zu  Yeckenstedt  £rüber 
zu  der  Wernigeroder  Ritterschaft  zählendes  Geschlecht. 

DeliuM,  Bcitr.  i    Gesch.  d.  deutsch.  Gebiete,  II.  8.  93.    —    Pfeift.  9.  Ltdebur.  II.  S.  38. 

Lichtenberg,  Herren  (im  silbernen  Felde  mit  breiter,  rother  Ein- 
fassung ein  schwarzer  Löwe).  Altes,  elsassisches  Herrengeschlecht  aus 
dem  Stammschlosse  gleichen  Namens  im  Nieder-Elsass  auf  einem  hohen 
Berge,  eine  Stunde  von  Ingweiler,  aus  welchem  mehrere  Bischöfe  her- 
vorgingen. Conrad  war  von  1273  —  1299  Bischof  zu  Strassburg,  Si- 
botho  von  1302  bis  1314  zu  Speier,  Hermann,  von  1333  bis  1335  zu 
Würzburg  und  Johann  von  1353  bis  1365  zu  Strassburg,  —  Nach  Er- 
löschen des  Mannsstammes  mit  Ludwig  Herrn  in  Lichtenberg  kam  1480 
durch  Vermählung  der  beiden  Erbtöchter  die  eine  Hälfte  der  Herr- 
schaft Lichtenberg  an  die  Grafen  zu  Hanau  und  die  andere  Hälfte  auf 
gleiche  Weise  an  die  Grafen  zu  Zweybrficken.  Es  vermählte  sich  näm- 
lich die  eine  Erbtochter,  Anna,  mit  Philipp  I.  Gr.  zu  Hanaa  und  die 
andern,  Elisabeth,  mit  Simon  Wekerus  Gr.  in  Zweibrücken. 

Dorchl.  Welt,  Aasg.  Ton  1710.  II.  im  Art.  Gr.  t.  Uansn,  8.  87  uad  28.  -  Trier,  S.  476 
uad  77.  —  Hühner,  Bist.  P.  7.  Ind.  -   Oauhe,  I.  8.  1207  und  II.  8.  626  und  627. 

Lichtenberg,  Liechtenberg»  Freiherren  und  Grafen  (Schild  ge- 
viert:  1  u.  4  in  Silber  ein  einwärts  gekehrter,  gekrönter,  blauer  Löwe 
mit  doppeltem  Schweife:  Schwab,  Schwaben  und  2  u.  3  ebenfalls  in 
Silber  ein  einwärtsgekehrter,  gekrönter,  rother  Vogel  mit  ausgebrei- 
teten Flügeln :  Liechtenberg).  Reichsfreiherm-  und  Grafenstand.  Frei- 
hermdiplom von  1660  für  Wolf  Andreas  Schwab  v.  Lichtenberg  und 
Grafendiplom  von  1680  ftlr  den  Sohn  desselben,  fr^^nz  Bernhard  Freih. 
V.  L.  —  Altes,  ursprünglich  fränkisches,  von  der  schon  im  13.  u.  14. 
Jahrb.  vorgekommenen  Familie  der  Schwaben,  Swaben,  stammendes 
Adelsgeschlccht,  welches  vor  länger  als  300  Jahren  nach  Oesterreich 
kam  und  besonders  im  Herzogthume  Krain  begütert  wurde.  Johann 
V.  Schwab  vermählte  sich  1540  mit  Margaretha  Liechtenberg,  der  Letzten 
ihres  alten,  früher  in  Oesterreich,  Kärnten,  Krain  und  Tirol  sehr  aus- 
gebreitet gewesenen  Stammes  und  brachte  die  Erbgüter  seiner  Gemahlin, 
so  wie  den  Namen  derselben  an  sein  Geschlecht.  —  Johann  Joseph 
Schwab  V.  Lichtenberg,  k.  k.  Oberst,  wurde  1575  von  den  Türken  ge- 
fangen und  starb  in  Constantinopel ;  Freiherr  Wolf  Andreas,  s.  oben, 
fiel  1673  in  einem  Treffen  und  von  seinen  Enkeln,  den  Söhnen  des  oben- 
genannten Grafen  Franz  Bernhard :  Georg  Sigismund  und  Georg  Gott- 
fried, wurden  zwei  noch  bestehende  Linien  gestiftet.  Die  von  Georg 
Sigismund  absteigende  Linie  schied  sich  später  in  die  Aeste  zu  Einödt 
und  zu  Smuck,  von  welchen  Ersterer  1.  März  1851  mit  dem  Grafen  Jo- 
hann Baptista  erlosch,  und  Letzterer  noch  blüht,  die  von  Georg  Gott- 
fried gestiftete  Linie  aber  trennte  sich  in  die  Aeste  zu  Schneeberg  und  Or- 
tenegg V.  Hallerstein,  welche  Beide  dauernd  fortgesetzt  worden  sind. 
Eine  dritte  Linie  erlosch  1810  im  Mannsstamme.  Ausser  den  gräflichen 
Linien  blüht  auch  noch  eine  freiherrliche,  deren  Sprossen  sich  Frei- 
herren V.  Liechtenberg  und  Janeschütz,  Janessitsch,  Janeschitsch,  schrei- 
ben. Was  diesen  Beinamen  anlangt,  so  erhielt  Franz  Xaver  Freih.  v.  Lich- 
tenberg, Kreishauptmann  in  Krain,  1781  die  kaiBerliche  Erlaabniss, 


—     510     — 

den  Namen  und  das  Wappen  seines  Stiefbruders,  des  gewesenen  krai- 
nerischen  Landraths  Joseph  Freih.  t.  Janeschitsch,  mit  seinem  Namen 
u.  Wappen  verbinden  zu  dürfen.  Die  genannten  Aeste:  von  Smuck, 
Schneeberg  u.  Ortenegg  v.  Hallerstein  werden  in  neueren  Angaben  des 
Personalbestandes  des  gräflichen  Hauses  unter  den  Namen :  Linien  auf- 
geführt. —  Haupt  der  ersten  Linie :  von  Smuck  ist :  Graf  Franz,  ge- 
nannt Siegfried,  geb.  1802  —  Sohn  des  1832  verstorbenen  Grafen  Jo- 
hann und  der  1806  verstorbenen  Agnes,  geb.  Zdenscai  de  Zabromizt- 
gara  —  Besitzer  der  Gater  Liechtenberg  und  Smuck  in  Krain  und  des 
Seniorats,  Landstand  und  k.  k.  Hauptmann  in  d.  A.,  verm.  1837  mit 
Anna  (Jrf.  Auersperg  zu  Thum  am  Hart,  geb.  1812,  aus  welcher  Ehe, 
neben  drei  Töchtern,  drei  Söhne  stammen,  die  Grafen:  Victor,  geb. 
1837,  Albert,  geb.  1848  und  Emanuel,  geb.  1851.  —  Haupt  der  zwei- 
ten Linie:  von  Schneeberg  ist:  Graf  Nicolaus,  geb.  1789,  k.  k.  Kämm, 
und  Geh.-Rath,  2.  Inhaber  des  8.  Husaren-Regim.  und  General  d.  Ca- 
val.  in  d.  A.  Ton  den  Brüdern  des  Grafen  Nicolans  ist  Graf  Carl,  geb. 
1796,  k.  k.  Oberlieut  in  d.  A.  und  von  dem  1841  verstorbenen  Grafen 
Maximilian,  genannt  Mordaxt  als  Adoptivsohn  des  als  Letzter  seines 
Stammes  und  Namens  verstorbenen  Joseph  Freih.  v.  Mordaxt,  stammt 
aus  der  Ehe  mit  Caroline  Freiin  v.  Lazarini,  geb.  1812  u.  verm.  1832, 
neben  einer  Tochter,  Thecla,  geb.  1839,  ein  Sohn,  Graf  Arthur,  geb. 
1832,  k.  k.  Rittm.  —  Haupt  der  dritten  Linie:  Ortenegg  v.  Hallerstein 
ist:  Graf  Johann,  geb.  1808  —  Sohndes  1839  verst.  Grafen  Beiyamin  — 
k.  k.  Major  in  d.  A.,  verm.  1841  mit  Wilhelmine  Strobel  v.  Aiüierwald, 
geb.  1822,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne  stam- 
men: Carl,  geb.  1843  und  Albert,  geb.  1845. 

Gauhe,  I.  8.1207  und  8.  —  ZedUr ,  XVI I.  8.  864.  -  Ufegert«  v.  MüM/eld  ,  S.  66.  — 
OeuKch.  Orafenh.  d.  Gegenwart,  11.  8.  85  und  36.  —  Oen.Tatcheiib.  der  grifl.  HluMr,  H69. 
8.  498—500  u.  histor.  Bandb.  zu  Demselben,  8.  520.  —  Tyrof ,  II.  52  u.  W.-B.  d.  österr. 
Monarch.  XIV.  75  :  Fre{h.  ▼.  L.-Janesehitsrh. 

Lichtenberg  (in  Blau  zwei  neben  einander  stehende  Gemshömer, 
oder  nach  Ahnentafeln  auch  wohl  in  Silber  zwei  schwarze  Steinbock- 
hörner).  Eins  der  ältesten  und  ansehnlichsten  thüringischen  u.  fränki- 
schen Rittergeschlechter,  aus  welchem  Heinrich  v.  Lichtenberg  1405 
seinen  Landesherren,  den  Markgrafen  Friedrich  und  Wilhelm  zu  Meissen, 
Fehde -Briefe  sendete.  —  Die  Gotha  diplomatica  beginnt  die  fortlau* 
fende  Stammreihe  des  Geschlechts  mit  Maximius  v.  L.,  weicher  in  Gotha 
1398  mit  dem  Holze  unweit  Ilmenau  beliehen  wurde.  Der  Sohn  des- 
selben erhielt  1440  zu  Weimar  den  Rittersitz  Yippach-Edelhausen,  auch 
Fiedelhausen  genannt,  zu  Lehen  und  die  Nachkommen  bekamen  1509 
das  Gut  Wölfis  im  Gothaischen.  —  Hans  Christoph  v.  L.  zu  Fiedelhau- 
sen trug  1655  bei  dem  Leichen-Conduct  des  Herzogs  Bernhard  zu  Wei- 
mar die  Fahne  des  Herzogthums  Berg.  —  Der  Stanmi  blühte  fort.  Lud- 
wig Ernst  V.  L.  wurde  1773  Lieutenant  im  k.  pr.  Inf.-Regim.  v.  Krockow 
und  der  Sohn  desselben,  Carl  v.  L.,  Verfasser  einiger  strafrechtlichfsn 
Schriften,  war  in  neuer  Zeit  Kreisgerichts-Rath  zu  Torgau.  —  Die  Fa- 
milie war  1820  zu  Reicheishof  bei  Schweinfurth  u.  1824  zu  Schemeck 
bei  Coburg  angesessen. 

^     9.  QMchmutHn,  Nr.  61.  —  Gmtht,  t.  8.  1(08  «.  7.  ^  Z§dUr,  XVII.  fl.  8«3.  —  Stdtn-, 
8.  266.  -  Freiherr  9.  Ledebur,  li.  8.  SS. 


—     511     — 

Lichtenberg,  Liechtenberg  (im  vob  Blaa  nnd  8ili)er,  oder  aaeh 
oben  von  Blan  und  Silber,  unten  aber  von  Schwarz  und  Silber,  jedes- 
mal in  drei  Reihen  geschachten  Schilde  ein  schmaler  rother  Quer-Bal* 
ken).  Altes  tiroler  Rittergeschlecht,  aus  welchem  bis  1311  Johann 
V.  Lichtenberg  Castrensis  des  Abts  zu  Fulda  war.  Der.  Mannsstamm  er- 
losch in  Tirol  1450  und  durch  die  Erbtochter,  Verena  v.  L.,  welche  mit 
Johann  v.  Spaur  vermählt  war,  kam,  als  1463  der  Freiherrnstand  in 
die  Familie  v.  Spaur  gelangte,  das  Lichtenbergsche  Wappen  in  das  tor 
Freiherren  und  späteren  Grafen  v.  Spaur  und  zwar  als  2.  u.  3.  Feld. 

Sehannat,  S.  129.  —  Dnrchlaucht.  Welt,  I.  Abth.  3.  8.  Sri:  Spavr.  >  Siehmacktr,  lll.  IM: 
Liechtenbtfrg,  Tirolisch.  -  v.  Mtding,  III.  8.  400  u.  401. 

Lichteneck.  Altes,  schwäbisches,  auch  nach  Oesterreich  gekom- 
menes, längst  schon  erloschenes  Adelsgeschlecht 

ZedUr,  XVII.  8.  87». 

Lichtenfels  (in  Blau  ein  aufgerichtetes,  silbernes  Beil  mit  goldenem 
Stiele  und  ein  die  Sachsen  rechtskehrender,  goldener  Adtosflflgel  neben 
einander).  Altes,  sdiwäbisches  Adelsgeschlecht,  dessen  Namen  und  Wap- 
pen unter  den  Ahnen  des  1727  verstorbenen  Ignaz  Theobald  v.  Rei- 
nach, Gapitnlars  zu  Wllrzburg,  vorkommt. 

9,  HatMHn,  II.  8.  367:  Relnftchiscb«  Stamnui/el.  —  Salttr.  6.  6M  :  Hiit  dem  nsHchUfM 
Namen :  Liehienetein.  —  e.  Meding,  III.  8.  401  nnd  2. 

Lichtenfels,  Peithner  v.  Lieirtenfels,  Freiherren  (Schild  geviert: 

1  u.  4  von  Silber  u.  Roth  quergetheilt  mit  einem  achtendigen  Hirsch 
von  gewechselten  Farben,  welcher  von  einem  grttnen,  aus  der  unteren, 
linken  Schildesecke  hervorragenden  Dreihflgel  nach  der  rechten  Seite 
springt  und  zwischen  dessen  Greweih  ein  hohes,  rothes  Kreuz  steht  und 

2  u.  3  von  Blaa  und  Gk>ld  quergetheilt,  mit  einem  aufsteigenden,  schrof- 
fen Felsen,  über  welchem  eine  goldene  Sonne  strahlt).  Erbländ.-österr. 
Freiherrnstand.  Diplom  vom  12.  März  1852  für  Thaddäus  l^ithnw, 
Ritter  v.  Lichtenfels,  k.  k.  w.  Greh.-Rath,  Dr.  d.  Rechte  etc.  —  Ein  ur- 
sprünglich aus  Tirol  stammendes  Oesdilecht,  aus  welchem  Augustin,  An- 
dreas, Peter  und  Bartholomaeus,  die  Peithner,  laut  Diploms  d.  d.  Inns- 
bruck, 4.  Nov.  1609  vom  Erzherzoge  Maximilian  von  Oesterreich  ein 
adeliges  Wappen  (im  von  Silber  und  Roth  quergetheilten  Schilde  der 
emporspringende  Hirsch)  nebst  Kleihod  und,  als  tirolische  Landmänner, 
die  Lehenfähigkeit  erhielten.  —  Ein  in  Tirol  gebliebener  Zweig  der 
Familie  wurde  1742  mit  dem  Prädicate:  v.  Stemfeld  in  den  Reichs-  und 
erbländ.-österr.  Ritterstand  versetzt  und  ein  anderer  Zweig,  welcher  sidi 
im  30jährigen  Kriege  in  der  Stadt  Gottesgab  in  Böhmen,  an  der  sächs. 
Grenze,  niedergelassen  hatte,  trieb  Bergbau.  Aus  diesem  Zweige  wnr* 
den  Johann  Thaddaeus  Peithner,  k.  k.  Hofrath  der  montanistischen  Ho^ 
kammer  und  der  Bruder  desselben,  Joseph  Wenzel  P.,  k.  k.  Bergrath 
und  Oberamts-Yerwalter  zu  Joachimsthal,  vorzüglich  wegen  des  von  Er- 
sterem  verfassten  Werkes:  Versuch  über  die  natürliche  u.  politische  Ge- 
schiclite  der  böhmischen  und  piährischen  Bergwerke,  durch  Diplom  vom 
1.  Dec.  1780,  mit  dem  Prädicate:  v.  lichtenfels,  in  den  erbländ.-österr. 
Ritterstand  erhoben  und  zwar  mit  dem  oben  angegebenen  W{q[)pen.  Der 
Sohn  des  Johann  Thadda^is:  Thaddaeus  Peithner  Bitter  v.  Llohtenielfli 


—     512     — 

war,  wie  sein  Vater,  k.  k.  Hofrath  bei  der  Hofkammer  'fOr  Mftnz-  und 
Bergwesen.  Letzterer  war  mit  Maria  Gayer  Freiin  v.  Bhrenberg  ver- 
mählt und  aas  dieser  Ehe  entspross :  Freiherr  Thaddaens.  s.  oben,  geb. 
1798,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  Reichsrath  etc.,  verm.  in  erster  Ebe  1827 
mit  Anna  Kurzweil,  gest.  1834  nnd  in  zweiter  1836  mit  Jobanna 
Schwarz,  geb.  1813.  Ans  der  ersten  Ehe  stammt  Freih.  Victor  Ema- 
nnel,  geb.  1832,  Doctor  der  Medicin  u.  Chirnrgie,  Mitglied  der  Gesell- 
Schaft  der  Aerzte  in  Wien  und  aus  der  zweiten  Ehe,  neben  einer  Toch- 
ter, Maria,  geb.  1836,  drei  Söhne:  Wolfgang,  geb.  1840,  Thaddaens. 
geb.  1846  und  Oscar,  geb.  1852. 

MegtrU  v.  Müh{fetd,  S.  135.  -  Geaeal.  Tascheub.  der  freih.  HSuser,  1869.  8.  434  u.  U 
uud  1662.  S.  466  and  67. 

Lichtenbayn,  Licbtenbaiii,  früher  aucb  Licbtenhahn  (in  Roth 

ein  silbernes  Kammrad  mit  acht  Zacken,  welches  in  der  Mitte  eine  kleine, 
runde  Oe£fnung  hat).  Altes,  thüringisch-sächsisches  Adelsgeschlecht  aus 
dem  schon  1212  vorkommenden,  gleichnamigen  Sitze,  dem  vom  weima- 
rischen Gebiete  ganz  umschlossenen  sachsen-meiningischen  Dorfe  Lidi- 
tenhain  in  der  nächsten  Nähe  von  Jena.  —  Sprossen  desselben  wiu*en 
schon  1205  auf  dem  auf  dem  Culmberge  gehaltenen,  meissnischen  Land- 
tage und  Heinrich  v.  L.,  Ritter,  tritt  1309  u.  1315  in  Jenaischen  Ur- 
kunden auf.  —  Die  Familie,  aus  welcher  schon  zur  Zeit  des  deutschen 
Ritterordens  ein  Zweig  nach  Ostpreussen  und  Pommern  gekommen  war, 
wurde  Im  Laufe  der  Zeit  zu  Draschwitz,  Ezolshain,  Gleina  u.  Ostrau 
unweit  Zeitz,  so  wie  im  Kurkreise  zu  Werchau  bei  Schlieben  begütert 
und  über  vierzig  Lehnsbriefe  und  andere  Urkunden  sind  ans  den  Jah« 
ren  1433 — 1651  bekannt.  —  Von  den  späteren  Sprossen  des  Stammes 
war  Nicol  v.  L.  1530  mit  dem  Kurfürsten  Johann  dem  Beständigen  zu 
Sachsen  auf  dem  Reichstage  zu  Augsburg.  Valentin  v.  L.  auf  Ezols- 
hain w^ersetzte  sich  1542  der  Einsetzung  des  lutherischen  Bischofs 
Nicolaus  V.  Amsdorff  zu  Naumburg,  weshalb  seine  Güter  eingezogen 
wurden ;  Georg  Friedrich  v.  L.  auf  Gleina  starb  1656  und  mit  ihm  soll 
die  thüringische  Linie  ausgegangen  sein.  Balthasar  Rudolph  v.  L.  war 
1719  Vice-Ober-Hofrichter  zu  Leipzig  und  um  dieselbe  Zeit  besass  Va- 
lentin Friedrich  v.  L.,  kursächs.  Kriegs-Commissar,  das  Gut  Werchau, 
Später  haben  mehrere  Glieder  der  Familie  in  der  k.  preuss.  und  in  der 
kur-  u.  k.  Sachs.  Armee  gestanden.  Georg  Ludwig  v.  L.,  k.  preuss. 
Oberstlieutenant,  starb  1811  als  Gommandeur  des  ostpreuss.  Jägerregi- 
ments und  Christian  v.  L.,  k.  sächs.  Oberst  a.  D.,  starb  7.  Nov.  1833.  — 
In  neuester  Zeit  war  Frau  v.  Stein,  geb.  v.  LichtenhaTn,  Mitbesitzerin 
des  Gutes  Reuden  bei  Zeitz. 

AlbintUt  Wertherotche  Historie,  6.  66.  —  Beyer,  Qeogr.  Jenen«.  8.  385.  -^  Wtch,  Dresd- 
ner Chronik.  8.  430.  —  v.  Stektndorff,  Bist.  Luth.  S.  329.  —  Knauth,  8.  527.  —  GcMhe, 
I.  8.  1808  und  9.  —  Zedier,  ^VII.  8.  873.  —  Atemannt  Kirohberg.  Historie.  8.  31.  216  nnd 
225.  -  N.  Pr.  A.-L.  \\\.  8.  234.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  II.  8.  33.  —  Siebmaeher,  I.  149  : 
T.  Liechteuhan,  Meissuiseli.  —  v.  Meding,  I.  8.  538.  -  W.-B.  d.  SIehs.  8Uat.  VII.  88. 

Licbtenstein,  Herren  nnd  Fürsten,  s.  Liechtenstein,  Lich- 
tenstein. 

Lichtenstein,  auch  Freiherren  (Schild  von  Silber  und  Roth,  auf 
jeder  Seite  durch  drei  kleine  Spitzen  geviert,  ohne  Bild).  In  die  Frei- 
herren-Glasse  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bajem  25.  Nov.  1827  ein- 


—     613     — 

getragen.  —  Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  zu  der  reichs- 
ft-eien  Ritterschaft  im  Canton  Baunach  gehörte  u.,  namentlich  im  Bam- 
bergischen und  Coburgischen  angesessen ,  zu  Bischwend ,  Geyersberg, 
Heiligendorf,  Herbelsdorf,  Lahm  (Lahne)  im  Itzegrunde,  Lichtenstein, 
Meschenbach,  Püllsdorf,  Ünter-Elldorf  und  Wiesen  begütert  war,  auch, 
zeitig  nach  Ostpreussen  gekommen,  die  Güter  Davidshoff  und  Schön- 
Damerau  unweit  Orteisburg  und  Wilken  bei  Pr.  Eylau  an  sich  gebracht 
hatte.  —  Nach  Hönn's  Coburg.  Chronik  soll  der  Stamm  schon  im 
11.  Jahrb.  vorgekommen  sein.  Apel  v.  L.  lebte  um  1304  und  Heinrich 
V.  L.  auf  Schloss  Hohenstein  1466;  schon  vorher,  1402,  wurde  Conrad, 
oder  nach  Anderen  Cuno  v.  L.,  geblieben  1410  in  einer  Schlacht  mit 
den  Polen ,  Oberster  -  Spittler  und  dann  Gross -Comthur  des  deutschen 
Ordens;  Apel,  Heinrich,  Matthias,  Hermann,  Peter  u.  Dietz  v.  L.  waren 
um  die  Mitte  des  15.  Jahrb.  Assessoren  des  Hofgerichts  zu  Coburg  und 
Hans  V.  L.  wurde  1550  Hofrichter  zu  Coburg,  Veit  v.  L.  zu  Gereuthu. 
Moltenbrunn  1603  Hofrath  und  Johann  Georg  v.  L.,  Oberstiieutenant, 
1615  Commandant  zu  Coburg.  Adam  Heinrich  v.  L.  auf  Lahm,  Lich- 
tenstein, Wiesen,  Heiligendorf,  Geyersberg  etc.,  k.  k.  w.  Rath,  war 
1729  des  Orts  Baunach  Ritterrath.  Der  Stamm  blühte  dauernd  fort  u. 
kam  in  neuer  Zeit  auch  nach  Preussen ,  wo  Carl  August  Freili.  v.  L. 
1845  zu  Berlin  afs  Mitglied  der  königl.  General-Musik-Direction  starb. 

Gauhe.  I.  8.  1211  und  12.  —  v.  Hattttrin,  lU.  8.  297.  -  24dl€r ,  XVQ.  8.  905— a.  — 
Riedtrmann,  Caiitnn  Rauii«rh,  Tab.  97—101.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  30&.  —  Freih.  ».  Ledt^ 
bur.  I.  8.34  und  III.  8.  301.  —  Siebtnaeher,  I.  100:  v.  Lieohteiistein,  Pr&nklseh.  —  e.  jlf#- 
fiing,  1.  8.  5.')3  und  ü.  8.  729.  —  Suppl.  su  Siebm.  W.-B.  II.  17:  ▼.  Liehtenstein  auf  Lahm, 
F.-H.  —  Tffrof,  l.  14t>. 

Lichtenstein.  Dänischer  Adelsstand.  Diplom  vom  17.  Dec.1777 
für  Johann  Peter  Lichtenstein,  k.  dän.  Oberstlieutenant  und  Yice-Gou- 
verneur  von  Trauquebar.  Derselbe  war  ein  Sohn  des  herz,  braunschw. 
Hofraths  u.  Gerichtsschultheissen  zu  Helmstedt  Joachim  Dietrich  Lich- 
tenstein. Mit  dem  Sohne  des  Diploms -Empfängers,  Franz  v.  Lichten- 
stein, k.  dän.  Regierungsrath ,  starb  das  Geschlecht  1802  wieder  aus. 

Lexic.  over  adel.  Pamilier  i  Danmark,  I.  Ult.  4.  Tab.  18. 

Lichtenstern,  Beisner  v.  Lichtenstem,  Freiherren  (Schild  ge- 
viert:  1  und  4  in  Roth  ein  sechsstrahliger,  goldener  Stern  und  2  u.  3 
in  Gold  ein  einwärts  gekehrter,  zum  Streit  geschickter,  doppelt  ge- 
schwänzter, gekrönter,  rother  Löwe).  Kur-Bayerischer  Freiherrnstand. 
Diplom  vom  9.  März  1753  für  Franz  Ferdinand  Joseph  Alojs  Reisner 
v.  Lichtenstern,  kurbayer.  Hauptpfleger  der  Landgerichte  Treswitz  und 
Tännersberg,  wegen  treuer  Anhänglichkeit  an  das.  kurfürstliche  Haus 
während  des  österr.  Successionskrieges,  unter  Bestätigung  des  früheren 
adeligen  Wappens.  —  Ein  aus  Bayern  stammendes  Geschlecht,  nicht 
zu  verwechseln,  wie  schon  das  Wappen  ergiebt,  mit  der  ebenfalls  aus 
Bayern  entsprossenen,  1638  in  den  Freiherrnstand  versetzten  Familie 
v.  Liechtenstern,  s.  unten  den  betreffenden  Artikel.  Der  Stammvater 
des  hier  in  Rede  stehenden  Geschlechts  ist  N.  Reisner,  Geh.-Secretair 
und  Hofrath  des  Herzogs  Maximilian  L,  nachmaligen  Kurfürsten  von 
Bayern.  Derselbe  lebte  zu  Ausgange  des  16.  und  im  Anfange  des 
17.  Jahrh.  in  München  und  war  zweimal  vermälilt,  in  der  einen  Ehe 
mit  einer  v.  Eyb.  Von  seinen  fünf  Söhnen  traten  vier  in  den  geistlichen 

Kntsehke,  Deutsch.  Adela-Lttx.    V.  33 


_    614     -- 

Stand,  der  fbBfte,  Christoph  Reisner,  geb.  1590  u.  geift.  1656,  würde 
hayer.  Pfleger  and  Salzbeamter  m  Stadt-  am  -Hof  bei  Regensburg, 
Richter  zn  Salem  und  Zeitlam,  Bramrerwalter  tsa  Weichs  and  zBlettt 
her2.  bayer.  Rath.  Derselbe  erhielt  mit  seinem  geistlichea  Bttider  toib 
Herzoge  Maximilian  I.  23.  Ang.  1613  ein  Famüienwappesi  «nd  warde 
später,  ö.  Sept.  1653,  zur  weiteren  Belohnung  d^  vielÜEKihen,  tre«eB 
Dienste,  welche  er  dem  deutschen  Reiche  und  dem  Kurhalise  Bajctli 
lange  Jahre  geleistet,  mit  dem  Prfidicate :  ▼.  Liditrastein,  und  unter  Ver- 
mehrung des  Wappens,  in  den  Reichsadelsstand  erhoben.  Aus  seiner 
dritten  Ehe  mit  Anna  y.  Eyerl  zu  Hötzing,  gest.  1692,  stammte  Franz 
Sigismund  R.  v.  L.,  gest.  1708.  Derselbe  kaufte  1670  die  im  Hefzog- 
thume  Neuburg  gelegene  Hofoiark  Hautzendorf,  Hess  sich  daselbst  nieder 
und  vermählte  sich  mit  Maria  Euphrosyne  v.  Wolfewiesen.  Von  sieben 
Kindern  wurden  nur  drei  grossjährig,  nämlich  zwei  Töchter,  Maria  Ca- 
tharina  Eva  Theresia  Freifrau  v.  Klöckh  und  Maria  Johanna  vermählte 
V.  Erkenbrechtshausen,  und  ein  Sohn :  Franz  Christoph.  Letzterer,  gest. 
1745,  wurde  1708  korbayerischer  Pfleger  der  obetpfälz.  Landgerichte 
Treswitz  und  Tännersberg  und  vermählte  sich  in  demselben  Jahre  mit 
Anna  Gatharina  Corona  Freiin  v.  Asch  zu  Asch  auf  Obemdorf.  Später 
erkaufte  er  das  Hammergut  Altenweiher  im  Amte  Vilseck  und  erhielt 
1738  die  landesherrliche  Erlaabniss,  die  Verwertung  der  genannten 
Aemter  auf  seinen  Sohn,  Franz  Ferdinand  Joseph  Aloys,  überzutragen, 
von  dessen  beiden  Schwestern  Maria  Anna  Eleonore,  welche  das  Ritter- 
gut Hütten  im  Sulzbachschen  erworben,  1797  unvermählt  starb  und 
Maria  Euphrosyne  sich  mit  dem  Schulthcissen  zu  Neumark  in  der  Ober- 
mark Freih.  v.  Raydtenstein  auf  Bodenstein  vermählte.  Franz  Ferdinand 
Joseph  Alois  R.  v.  L.,  gest.  1763,  brachte,  wie  oben  angegeben,  den 
Freihermstand  in  seine  Familie  und  erkaufte  von  dem  Freiherm  v. 
Junker  die  Hofmark  Woppenhof  in  der  Landgrafischaft  Leuchtenberg. 
Aus  seiner  Ehe  mit  Maria  Elisabeth  Franzisca  Freiin  v.  Rummel  a.  d. 
H.  Waldau,  gest.  1790,  hinterliess  er  eine  Tochter,  Maria  Eleonore, 
verm.  mit  Cs^l  Freiherrn  v.  Knorr,  Migoratsherm  auf  SoUstädt  im  Eichs- 
felde und  k.  k.  Obersten  und  einen  Sohn:  Franz  Marquard  Joseph,  gest. 
1807,  von  1772  bis  1802  kurbayerischen  Hauptpfleger  der  Landgerichte 
Treswitz  und  Tännersberg,  verm.  1778  mit  Maria  Franzisca  Freiin 
Meiohsner  v.  Alkoven,  gest.  1807.  Von  dem  Sohne  aus  dieser  Elie :  Carl 
Reisner  Freih.  v.  Lichtenstern,  geb.  1776,  seit  1814  Besitzer  des  müt*- 
terlichen  Stammguts  Neusaat  und  Haindorf,  k.  bay^r.  w.  Rath  und  Land- 
richter zu  Neustadt  an  der  Waldnaab,  stammen  aus  der  Ehe  mit  Maria 
Anna  Horsüg,  Tochter  des  kurbayer.  Raths  und  Pflegers  Horstig  zu 
Pleistein,  neben  zwei  Töchtern,  Adelheid,  verm.  Frau  v.  Korb,  geb. 
1811  und  Amanda,  verm.  Frau  v.  Paur,  zwei  Söhne,  die  Freih.  Cari 
und  Anton.  Freih.  Carl,  geb.  1804,  k.  bayer.  Kammerjunker  und  Land- 
richter zu  Regenstanf,  vermählte  sidi  mit  Caroline  v.  Stuber  und  Freih. 
Anton,  gebw  1814,  k.  bayer.  Rittm.,  1844  mit  Franzisca  Freiin  Voith 
V.  Voithenberg,  geb.  1823.  Aus  der  Ehe  des  Ersteren  leben  drei  und 
aus  der  des  Letzteren  fünf  Kinder, 

eeiMal.    Taachdnb.  d.  freih.  H&u8«r,  1M8.  S.  8M— 89  h.  1S6S.  S.  467. 


—   ölö   — 

LichteHthunii,  Freiherren,  s.  Aschaner  v.  Lichtentburm, 
Bd.  I.  S.  120. 

Lichtentham,  Freiherren.  Ein  früher  in  Krain  vorgekommenes, 
freiherrliches  Geschlecht. 

ValvtuoTy  Ehre  d.  Hers.  KralD.  IX.  8.  107.  —  Zedier,  XVD.  S.  911. 

Lichtfüss.  Adelsstand  des  Königr.  Polen.  Diplom  von  1527  fOr 
Aegidias  Lichtfhss,  Barggraf  der  Stadt  Thorn.  Derselbe  stammte  aus 
einem  alten  thorner  Patriciergeschlechte ,  welches  in  Westpreussen  zu 
Wiedersee,  Leistenau  und  Toporziesco  unweit  Graudenz  und  zu  Gnias- 
dowo  bei  Thom  begütert  wurde. 

Freiherr  9.  Ledebur,  U.  8.  34. 

Lichtner  v.  Lichtenbrond,  Edle.  Erbländ.  -  Osterr.  Adelsstand. 
Diplom  vom  5.  Juli  1842  für  Johann  Lichtner,  k.  k.  pens.  Capitain- 
Lieutenant,  mit  dem  Prädicate:  Edlör  v.  Lichtenbrand.  —  Der  Stamm 
wurde  fortgesetzt.  In  neuester  Zeit  war  Laurenz  Lichtner  Edler  zu 
Lichtenbrand  Hauptmann  im  k.  k.  22.  Inf. -Reg. 

Handschriftl.  Notls.  —  Miliuir-Schemat.  d.  Oegt«rr.  Kaisertb. 

Lichtstock.  Ein  früher  zu  dem  steiermärkischen  Adel  gezähltes 
Geschlecht. 

Siebmaeher,  V.  64. 

Lickefeld.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1737  fttrNiclas 
Justus  Lickefeld,  Amts-Secretair  zu  Glogau. 

Megerle  v.  Mühlfeld^  Brg«ns.-Bd.  8.  3«).  —  Freih,  9.  Ledebw,  II.  8.  34. 

Lideritz,  s.  Lüde  ritz. 

Lidl.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1728  für  Joseph  Lidl, 
Wechsel-Negocianten. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8. 360. 

Liebe  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Gold  ein  schrägrechter,  schwarzer 
Balken,  mit  drei  goldenen  Kleeblättern  belegt  u.  2  und  3  in  Roth  eine 
weisse  Rose).  Ein  früher  zu  dem  sc&lesischen  Adel  zählendes  Geschlecht, 
dessen  Ahnherr  nach  Sinapius  der  1569  in  Meissen  geborene  Hans 
V.  Liebe  auf  Neuhof  und  Allerheiligen  unweit  Oels ,  Rath  des  Herzogs 
Carl  II.  in  Münsterberg  u  Oels ,  war.  Von  demselben  stammten  drei 
Söhne :  Johann  Georg  v.  L.,  k.  k.  Rittmeister,  Heinrich  v.  L.,  k.  schwed. 
Oberstlieutenant,  in  einem  Treffen  1634  geblieben  und  Wenzel  v.  L. 
auf  Neuhof  und  Allerheiligen,  welcher  in  Jena  studirt  hatte.  Von  Letz- 
terem entsprossten  zwei  Söhne :  Johann  Georg  und  Wenzel  U.  Johann 
Georg,  k.  schwed.  Oberst,  verunglückte,  als  er  aus  Schweden  nach 
Schlesien  zurückkehren  wollte,  bei  Stralsund  auf  der  See,  Wenzel  H. 
aber  setzte  den  Stamm  durch  einen  Sohn,  Christian  Friedrich  v.  L.  auf 
Neuhof,  so  wie  auf  Ellguth  und  Eotzobenitz  im  Teschenschen  fort, 
welcher  1716  in  Wittenberg  studirte.  Derselbe  vermählte  sich  später 
mit  Helena  Catharina  Freiin  v.  Marcklowski  und  hatte  vier  Kinder^ 
welche  aber,  bis  auf  eine  Tochter,  Anna  Ohristina,  jung  starben  und  so 
ging  mit  ihm,  so  viel  bekannt,  der  Mannsstamm  des  Geschlechts  aus. 

Sinapiu»,  I.  8.  594  iwd  It.  8.  779.  —  ehiuhe,  I.  8.  lilS.  —  M.  Fr.  i..-L.  UI.  8.  884  «. 
35.  —  Freiherr  r.  Ledebur,  U.  8.  34.  —  Siebmaoher ,  AV ,  114:  t.  L.  oomt  den  OMdtKen. 
9.  Meding,  III.  8.  408   ond  4. 

38* 


—     616     — 

Liebe  (in  Silber  drei ,  2  u.  1 ,  rothe  Rosen).  Adelsstand  des  Her- 
zogfhums  Braunschweig.  Diplom  vom  25.  Apr.  1855  far  den  berzi^l. 
braunscbw.  Geschäftsträger  und  Geb.  Legationsrath  Dr.  Liebe  in  Ber- 
lin und  zwar,  um  demselben  „einen  vorzttglicben  Beweis  landesherr- 
lichen Wohlwollens  zu  geben  und  ihm  eine  öffentliche  Anerkennung 
seiner  durch  stets  regen  Diensteifer  und  ausgezeichnete  Kenntnisse  und 
Fähigkeiten  gleich  rühmlichen  amtlichen  Thätigkeit  zu  verieiben'S  f&r 
sich  u.  seine  jet^gen  und  zukünftigen  rechtmässigen,  ehelichen  Nach- 
kommen. 

KMSchke  ,  IV.  S.  2.'i9 :  nach  handHchriftl.  AtHsage    aus  dem  Diplom«. 

Liebe,  Edle  v.  Kreuzner.  Erbl.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1781  für  Anton  Liebe,  k.  k.  Militair -Verpflegs  -  Ober  -  Verwalter ,  mit 
dem  Prädicate :  Edler  v.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  mehrere 
Sprossen  desselben  traten  in  die  k.  k.  Armee.  In  neuester  Zeit  war 
Anton  L.  Edler  v.  K.,  Oberlieut.,  Inspect.-Of&cier  im  Gamison-Spitale  ' 
zu  Innbruck ,  Joseph  und  Anton  L.  Edle  v.  K.  dienten  im  27.  Inf.-Re- 
gim.  etc. 

MfgerU  9.  Mühl/eld,  8.  219.  -  Militalr-Schematism.  d.    östprr.  Kaiterth. 

Liebe  v.  Liebendorf.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom 
30.  Mai  1663  für  Georg  Adam  Liebe,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lie- 
bendorf. 

V.  Hellbaeh,  II.  S.  42. 

Liebeherr.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1727  für  Matthias 
Heinrich  Liebeherr,  Bürgermeister  zu  Stettin.  Derselbe  kaufte  1745 
von  den  Gebrüdern  v.  Steinwehr  das  Gut  Woitsik  an  der  Plöne,  unweit 
Pyritz,  welches  allodificirtes  Gut  seine  Wittwe  bis  zu  ihrem  1757  er- 
folgten Tode  besass,  worauf  es  an  ihre  beiden  Söhne  fiel.  Der  ältere, 
August  Wilhelm  v.  Ji.,  überliess  es  aber  durch  Vergleich  von  1762  sei- 
nem Bruder,  dem  Landschaftsrathe  Carl  Albrecht  v.  L. ,  ganz.  Letzte- 
rer besass  eine  sehr  ansehnliche  Bibliothek  mit  vielen  gedruckten  und 
geschriebenen ,  die  Provinz  Pommern  betreffenden  Nachrichten  nebst 
einem  grossen  Wappenbuche,  welche  Sammlungen  Biilggemann  für  sein 
Werk:  Beschreib,  des  pr.  Vor-  u.  Hinter-Pommern,  Stettin  1779 — 84, 
benutzen  konnte.  —  In  der  Person  des  Carl  Friedrich  v.  Liebeherr  auf 
Steinhagen  erhielt  die  Familie  1816  durch  Reception  die  Rechte  des 
eingeborenen  meklenburgisclien  Adels.  —  Zahlreiche  Sprossen  des 
Stammes  traten  in  die  k.  preuss.  Armee.  Ein  Enkel  des  obengenannten 
Matthias  Heinrich  v.  L.  war  1806  Stabscapitain  im  Regim.  v.  Treskow 
und  zuletzt  Major  von  d.  A.  u.  Postmeister  zu  Braunsberg,  der  Bruder 
desselben  aber,  der  Major  und  ehemalige  Commandant  des  ersten  kur- 
märk.  Landwehr-Regiments  v.  L.,  starb  1824.  In  neuer  Zeit  stand  ein 
V.  L.  im  Reg.  K.  Alexander  Grenad. 

Brüggemann,  I.  8.  I6l  —  N.  Preusa.  A.-L.  III.  8.  235  u.  S6.  —  Freiherr  e.Ledebur,  tl. 
8.  ^4  iiud  ni.  M.  301.  -  Ifeklenb.  \V  .R.  Tab.  31.  Nr.  114  a.  8.  8  q.  27.  —  Homro.W.-B.  lU. 
Tab.  19  u.  P.  61.  ~  Kneachke,  I.  8.  «70  und  71. 

Liebenan  (in  Schwarz  zwei  gekreuzte,  mit  den  Stürzen  nach  oben, 
mit  den  Mundstücken  nach  unten  und  auswärts,  das  eine  rechts,  das 
andere  links,  gelegte ,  goldene  Hifthörner,  zwischen  deren  Stürzen  ein 


—     517     — 

sechsstrabliger,  goldener  Stern  schwebt).  Altes,  meissensches  Adelsge- 
schlecht, welches  nach  Einigen  aus  Schwaben  nach  Sachsen  gekommen 
sein  soll,  wofür  das  Wappen  nicht  spricht,  s.  unten,  nach  Anderen  aber 
ein  eingeborenes  ist  und  wohl  aus  dem  Sitze  Burgliebenau  bei  Merse- 
burg stammt.  Dasselbe  kommt  schon  im  13.  Jahrh.  vor.  Bartholomaeus 
de  Lybennowe  erscheint  urkundlich  bereits  1231  u.  die  GebrüderHein- 
rich,  Richard  und  Bartholomaeus,  Mönche  im  Kloster  Altenzelle  bei 
Nossen,  treten  1279  als  Zeugen  auf.  —  Die  Familie  war  von  1490  bis 
1694  zu  Krumhermsdorf  bei  Stolpen,  1639  zuLangen-Allersdorf,  1671 
zu  Zehista,  1752  zu  Leissenau,  1780  zu  Langen-Wolmsdorf  und  noch 
1801  zu  Schmiedeberg  bei  Wittenberg  gesessen.  —  Von  den  Sprossen 
des  Stammes  haben  viele  früher  in  kur-  so  wie  in  neuer  Zeit  in  k.  sächs. 
Diensten  gestanden.  Christoph  v.  L.  auf  Krumhermsdorf  u.  AUersdorf, 
kursächs.  Kammeijunker,  war  1639  Ober-Forst  und  Wildmeister;  ein 
Bruder  desselben,  Johann  Siegmund  V.L.,  kursächs.  Geh.  Kriegsrath  u. 
Kammerherr ,  Oberst  der  Artillerie ,  Ober  -  Commandant  der  sächs.  Fe- 
stungen, wie  auch  Ober-Inspector  der  Fortificationen  und  Amts-Haupt- 
mann zu  Pirna,  starb  1671 ;  Johann  Haubold  v.  L.,  war  1713  kursächs. 
Rittmeister  und  von  den  beiden  Söhnen  desselben  stai'b  Johann  Adolph 
1760  als  kursächs.  Generalmajor.  Johann  Haubold  v.  L.,  ebenfalls 
kursächs.  Generalmajor,  starb  1792.  Friedrich  Christian  v.  L.,  k. 
Sachs.  Oberst,  war  von  1815  bis  1832  Commandant  des  3.  Linien-In- 
fanter.-Regiments ;  Wilhelm  v.  L.  trat  1834  als  Oberlieut.  d.  Reiterei 
aus  dem  activcn  Dienste  und  Friedrich  August  Carl  v.  L.,  seit  1848 
Hauptmann,  wurde  später  Major.  —  Die  von  Siebmacher,  V.  124  zum 
schwäbischen  Adel  gerechnete  Familie  v.  Liebenau  ist  dem  Wappen 
nach :  in  Gold  ein  blaues,  fünfendiges  Geweihe ,  welches  zu  einer  Run- 
dung zusammen  gebogen  ist,  von  dem  hier  in  Rede  stehenden  Geschlechte 
ganz  verschieden.  Sinapius,  ü.  S.  780,  legt  letzteres  Wappen  der  im 
15.  Jahrh.  in  Schlesien  vorgekommenen  Familie  v.  Liebenau,  Libenow, 
bei,  aus  welcher  Petzko  de  Liebenow,  Miles,  1437  ein  Ritter  am  Hofe 
des  Herzogs  Bolko  zu  Münsterberg  war.  —  Dagegen  sind  dem  Wappen 
nach  die  seit  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  in  Preussen  vorgekom- 
menen V.  Liebenau  eines  Stammes  mit  der  sächsischen  Familie  dieses 
Namens.  Reinhold  L.  erhielt  9.  Jan.  1659  den  Reichsadel,  welchen 
KurfÄrst  Friedrich  Wilhelm  zu  Brandenburg  29.  Juli  1659  anerkannte 
und  von  den  Nachkommen  erlangten  die  Söhne  des  1775  verstorbenen 
Hauptmanns  Ludwig  Wilhelm  V.  L. :  Georg  Ludwig,  gest.  1795,  und 
Heinrich  Wilhelm,  Beide  Lieutenants  im  Cuirassier-Regimente  v.  Va- 
sold,  mit  ihren  Vettern,  Carl  Friedrich  u.  Albrecht  Friedrich,  23.  Juli 
1764  ein  Emeuerungsdiplom  des  ihnen  zustehenden  Adels.  —  Vonden 
preussischen  Linien  stand  bis  1820  ein  Major  v.  L.  bei  dem  9.  Garni- 
son-Bataillon u.  ein  Sohn  desselben  warl837Hauptmanniml3.  Infant.- 
Regimente. 

Knauth.  8.  527.  —  Schlegel.  Tract.  de  Cella  Vet.  dition.  MSun  8.  50  nnd  56.  —  Oaukt, 
r.  8.  1218.  —  N.  Pr.  \.-L.  lll.  8.  286.  —  F^eih.  9.  l^ttebw,  II.  8.  84.  —  Tyrof,  III.  41. 
—  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.  tU.  85.  —  W.-B.  d.  8ächs.  Staaten ,  U.  88.  —  £n4*chk€,  l, 
8.  271  nnd  79. 

Liebenau,  s.  Liebentantz  v.  Liebenau. 


—     618     — 

Liebenberg.  Adelige  Geschlechter  in  Krain,  Kirnten,  Oesterreidi 
und  Tirol,  wahrscheinlich  nicht  eines  Stammes,  doch  bisher  nicht  genao 
von  einander  geschieden. 

zedier,  XVII.  8.  97S— 980. 

Liebemeck,  Seholtz  v.  Liebeneek.  Ein  ans  Bayern  nach  Schlesien 
gekommenes,  ursprünglich  den  Namen  Scholtz,  oder  Scholz  fütiirendes 
Adelsgesehlecht,  welches  im  Lemberg-Jauerschen  zu  Nieder- Tbiemen- 
dorfr  gesessen  war.  Das  genannte  Gut  besass  nach  Anfange  des  18.  Jahrh. 
Wilhelm  Heinrich  Scholtz  v.  Liebeneck. 

Sinapiu«,  U.  8.  780.  —  Oau^e,  I.  8.  121«  uad  18:  im  Artikel:  Liebe.   —  ZkOer.  XYU. 
8.  980.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  II.  8.  34.  —  SiebmaeA^,  II.  57. 

Liebeneek,  Ludwig  v.  Liebeneck.  Böhmischer  Adelsstand.  Di- 
plom vom  3.  Aug.  1725  für  Johann  Adam  Ludwig,  Arzt  zu  £ger,  mit 
dem  Prädicate :  v.  Liebeneck. 

MegerU  9.  Mühlfeld,  Erg. -Bd.  S.  365 :  Ludwig  v.  LUbencek.   —  9.  Hellbach  .    n.  t.  43 . 
—    Freiherr   9.  Ledebur,  11.  8.  34. 

Liebenekh,  Liebeneck,  Edle  und  Ritter.  Reichsritterstand.  Di- 
plom von  1729  fftr  Johann  Ludwig  Peter  v.  Liebenekh ,  mit  dem  Prä- 
dicate :  Edler  v. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  8.  197.  —  Freih.  9.  Ledebur ,  II.  8.  34. 

Liebenfeld.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  27.  Dec.  1656 
fttr  Wolter  Liebenfeld. 

9.  Hellbaeh,  H.  8.  43. 

Liebenfels.  Altes,  schwäbisches  und  rheinländisches  Adelsge- 
schlecht, welches  noch  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrh.  bekannt 
war.  — 

Qauhe,  I.  8.  1213  :  im  Artiltel :  Liebe.  —  v.  Hattüeiih  HI.  8.  907—314.  —  Z4dl9r,  XVII. 
8.  980.  —  Siebmacher,  V.  Sappl.  18.  —  9.  Meding,  lU.  8.  404. 

Liebenroth.  Altes,  thüringisches  Adelsgeschlecht,  wohl  aus  dem 
schon  1270  vorgekommenen  Stammsitze  Liebenrode  bei  Nordhausen. 
Die  Familie  vrar  1600  u.  noch  nach  An^etnge  des  18.  Jahrh.  zu  Gatter- 
stedt  bei  Querfurth  gesessen.  —  Carl  Wilhelm  v.  Liebenroth  wurde 
1836  k.  pr.  Generalmajor  u.  Inspecteur  im  Ingenieur-Corps.  —  Früher 
haben  auch  Sprossen  des  Stammes  in  der  sächsischen  Armee  gestanden. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  308.   -  F^eih.  v.  Ledebur,  11,  8.  34.  —  W.-B.  d.  Sich«.  Staat.  X.  5S. 

Liebenstein,  Freiherren  (Schild  von  Silber  und  Schwarz  viermal 
quer  gestreift  und  auf  dem  Helme  zwei  Büffelshömer  jedes  eben  so  ge- 
streift. Die  Eschenbacher  Linie  führt  schon  seit  länger  als  hundert 
Jahren,  statt  der  schwarz-silbernen  Helmdecken,  einen  schwarz-silbernen 
Wappenmantel,  der  in  seiner  inneren,  silbernen  Seite  hermelinartig  mit 
schwarzen  Punkten  besetzt  ist).  Eins  der  ältesten,  schwäbischen  Ritter- 
geschlechter, welches,  zu  grossem  Ansehen  und  reichem  Grundbesitz  ge- 
langt, der  unmittelbaren  freien  Reichsritterschaft  des  Cantons  Kocher 
einverleibt  wurde  und,  auch  in  die  Rheinlande  gekommen  u.  in  denselben 
begütert,  zu  der  rheinischen,  reichsfreien  Ritterschaft  gehörte.  —  Die 
ordentliche  Stammreihe  des  Geschlechts  beginnt  —  abgesehen  von  den 
alten  Sprossen  des  Stammes  nach  den  Angaben  eines  Georg  Rüxner, 
Seb.  Münster  etc.  —  mit  Albrecht  L,  Ritter,  gest.  1261,  dem  Sohne 


—     519     ~ 

Reinhards  ▼.  L.,  w^cber  nach  Anfange  des  13.  Jahrb.  das  Scbloss  Lie- 
benstein am  Neckar,  zwischen  Lauffen  und  Heilbronn,  erbaute  und  mil 
seinen  Geschwistern,  Beringer  und  Gertraud,  Hausfrau  des  Ritters  Ra- 
dinger Schilling  v.  Canstadt,  urkundlich  1248  einen  Jahrestag  für  scineii 
Vater  mit  einem  Hofe  zu  Glattbach  und,  mit  Einwilligung  seines  Sohnes^ 
seiner  Töchter  und  Schwiegersöhne,  1261  das  Kloster  zu  Yxingen  bei 
Liebensteio,  wo  sich  bis  1666  das  liiebensteinscbe  Erbbegräbnlss  fand> 
stiftete.  Derselbe  war  mit  Adelheid  v.  Stcrnfels  vermählt  und  von  seinen 
Enkeln,  Ritter  Conrad  I.,  gest.  1368,  verm.  mit  einer  Hofwarth  v.  Kireh- 
heim  und  Ritter  Albrecht  HI.,  verm.  mit  einer  v.  Urbaoh,  stammten  die 
folgenden,  längere  Zeit  in  Schwaben  blühenden  vier  Linien  ab:  die  Ott* 
marsheimer  Linie,  gegründet  von  Bernhard  I.,  gest.  1516,  Urenkels  Con- 
rad I.  u.  verm.  mit  einer  v.  Bernhansen,  erloschen  im  Mannsstamme  mx 
Ende  des  16.  Jahrb.  mit  dem  Urenkel  des  Stifters,  Hans  Moritz,  verm. 
mit  Elisabeth  v.  Thalheim;  die  Heinrichs-Linie,  gestiftet  von  Heinrich I.^ 
gest.  1517,  einem  zweiten  Urenkel  Conrad's  I.,  verm.  in  erster  Ehe  mit 
Elisabeth  Ehrer  v.  Heilbronn  und  in  zweiter  mit  Regula  v,  Eltershofen, 
ausgegangen  im  Mannsstamme  im  letzten  Viertel  des  16.  Jahrb.  mit  des 
Stifters  Enkel,  Franz  L,  verm.  in  erster  Ehe  mit  einer  v.  Aichholzheim 
und  in  zweiter  mit  Dorothea  Eechler  v.  Schwandorf;  die  Linie  des 
Obem-Hauses,  gegründet  von  Peter  H.,  gest.  1471, Urenkel  Albrecht's  HI., 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Margarethe  v.  Hohenrieth  und  in  zweiter  mit 
Agathe  v.  Kaltenthai,  ausgestorben  im  Mannsstamme  um  1650  mit  dea 
Stifters  Nachkommen  in  5.  Generation,  Friedrich  Albrecht,  verm.  mit 
Isabelle  v.  Degenfeld,  und  Linie  des  Untem-Hauses,  gestiftet  von  Con- 
rad HJ.,  einem  zweiten  Urenkel  Albrechts  IH.,  verm.  mit  Irmia  v.  Neuen- 
hans, welche  Linie  dauernd  fortgeblüht  hat.  Von  anderen  Enkeln  des 
Albrecht  L,  Hans  I.  und  Engelhardt  I.,  welcher  Letztere  mit  einer 
V.  Sturmfeder  vermählt  war,  entspross  zweifelsohne  die  spätere,  schon 
oben  erwähnte  rheinische  Linie,  welche  auf  dem  wohl  von  ihr  erbauten 
Schlosse  Liebenstein  am  Rheine  bei  Boppard  sass.  —  Die  Linie  des 
Unteren  Hauses  schied  sich  nach  Erlöschen  der  drei  anderen  oben  er- 
wähnten, schwäbischen  Linien  und  nachdem  1524,  1535  und  1666 
pacta  successoria  festgestellt  worden  waren,  welche  den  Besitz  der  Fa- 
milie für  unverkäuflich  und  nur  auf  den  Mannsstamm  vererblioh  be- 
stimmten, durch  die  Söhne  und  Enkel  Philipp  Conrads  I.,  gest.  1658^ 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Anna  Elisabeth  Thumb  v.  Neuburg  und  in 
zweiter  mit  Catharina  Anna  v.  Starschädel,  in  drei  Seitenlinien :  in  die 
Steinbacher  Linie,  gegründet  von  Philipp  Conrad  H.,  Sohne  des  Philipp 
Conrad  L,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Johanna  Veronica  v.  Ow,  in  zweiter 
mit  Catharina  v.  Mühlenheim  und  in  dritter  mit  Maria  Eva  v.  Ow,  aus- 
gestorben im  Mannsstamme  1751  mit  des  Stifters  Sohne,  Philipp  Con- 
rad in.,  verm.  mit  Maria  Ursula  v.  Schönberg;  in  die  noch  blühende 
Eschenbacher  Linie,  gestiftet  von  Friedrich  Ludwig,  gest.  1714  —  einem 
Sohne  des  1695  verstorbenen  Bruders  des  Philipp  Conrad  H.,  des  Phi* 
lipp  Albrecht  und  dessen  zweiter  Gemahlin,  Sophie  Margaretha  v.  Jaxt<- 
heim  —  verm.  mit  Elisabeth  Philippine  v.  Frohenstein  zu  Adelmanns- 
felden und  in  die  Linie  zu  Jebenhausen,  gegründet  von  dem  debenten 


—     520     — 

Sohne  des  Philipp  Alhrecht  aus  zweiter  Ehe,  Friedrich  Reinhardt,  gest 
1733,  verm.  mit  Maximiliane  Charlotte  Gremp  v.  Freudenstein,  welche 
Linie  im  Mannsstamme  1827  mit  des  Stifters  Enkel,  Maximilian  Wil- 
helm Friedrich,  ausging.  —  Die  Eschenbacher  Linie  schied  sich  im  An- 
fange des  19.  Jahrh.  durch  die  Enkel  des  1764  verstorbenen  Friedrich 
Maximilian,  eines  Sohnes  des  Friedrich  Ludwig,  s.  oben,  verm.  mit 
Maria  Margaretha  Schilling  v.  Canstadt,  in  einen  holländ.-ostindischen 
Zweig,  gestiftet  von  Carl  Friedrich  Ludwig,  gest.  1810,  verm.  mit  einer 
V.  dem  Bussche  und  in  einen  deutschen  Zweig  (die  eigentliche  Stamm- 
linie), gestiftet  von  Ludwig  August  Friedrich,  gest.  1824,  verm.  mit 
Luise  Henriette  Weimar.  —  lieber  die  früheren  Sprossen  der  Familie 
giebt  der,  die  Geschichte  derselben  betreffende  Artikel  in  den  geneal. 
Taschenbb.  der  freih.  Häuser  mehrere  interessante  Nachweise.  Dieser 
Artikel  fahrt  zuerst  die  Familienglieder  auf,  welche  auf  Turnieren  ge- 
wesen sein  sollen,  nennt  die  in  einer  alten  Familienchronik  als  Ritter 
Genannten,  geht  dann  auf  die  in  Hoch-  und  anderen  Stiften  bekannt  Ge- 
wordenen, sowie  auf  weibliche  Personen  in  geistlichen  u.  weltlichen  Stif- 
ten, Aebtissinnen  und  Priorinnen,  über,  erwähnt  diejenigen,  welche  in 
früher  Zeit  der  Gesellschaft  des  „Leithundt  am  Kranz"  zuzählten  und 
welche  an  der  Erneuerung  des  alten  St.  Jürgen-Schilds  Theil  nahmen 
und  berücksichtigt  zuletzt  die  historisch  denkwürdigen  Mitglieder  der 
Familie.  Die  Zahl  der  Genannten  ist  zu  gross,  als  dass  hier  mehrere  an- 
gefahrt werden  könnten  und  so  genüge  es  denn  anzugeben,  dass  Johann 
V.  Liebenstein,  gest.  1508,  1497  Domdechant  zu  Mainz  und  1504  Erz- 
bischof und  Kurfürst  zu  Mainz  wurde  und  dass  in  neuer  Zeit  X«udwig 
August  Friedrich  v.  L.,  gest.  1824,  grossh.  bad.  Kämmerer,  Kreis- 
director  undStaatsrath,  in  den  ersten  Jahren  des  Bestehens  der  bad.  zwei- 
ten Ständekammer,  namentlich  durch  seine  musterhafte  Rede  über  die 
Pressfreiheit  zu  hohem  Ansehen  gelangte.  —  Die  meisten  weltlichen 
Glieder  der  Familie  waren  früher  in  Württemberg  bedienstet,  andere 
Sprossen  des  Stammes  kommen  als  kaiserliche  und  Ritter-Räthe  des  Can- 
tons  Kocher  vor  und  Viele  bekleideten  auch  die  kurmainzische,  kurtrier- 
sche,  württembergische,  badensche  u.  speyerische  Kammerherren- Würde, 
oder  auch  andere  Hofwftrden.  —  Der  Besitzstand  der  Familie  war  früher 
sehr  bedeutend,  sowohl  an  Allodien,  als  an  Lehen,  doch  wurde  später 
viel  veräussert  und  so  blieb  als  Besitz  für  die  neue  Zeit  nur  Folgendes 
übrig:  von  Jebenhausen  die  eigcnthümlichen  Gebäude,  Liegenschaften 
und  Waldungen;  von  Utishausen  ein  grosser  Hof,  aus  den  eigenthüm- 
lichen  Gebäuden  und  Liegenschaften  bestehend ;  die  Ablösungs-Sumrae 
der  württembergischen  Lehen  zu  Stadt  und  Dorf  Laussen ;  die  Ueber- 
reste  der  Surrogatsummen  und  die  Ablösungs-Summen  der  im  jetzigen 
Jahrhunderte  abgelösten  verschiedenen  Gerechtigkeiten.  —  Der  neuere 
Personalbestand  der  in  die  ehemalige  Eschenbacher  und  Jebenhäuser 
Linie  zerfallenden  Familie,  deren  erstere  Linie  sich  in  zwei  Zweige,  den 
holländisch -ostindischen  und  den  deutschen,  s.  oben,  geschieden  hat,  ist 
folgender:  Ehemalige  Eschenbacher  Linie:  Holländisch -ostindischer 
Zweig:  Freih.  Ludwig  Wilhelm  Friedrich  Carl,  geb.  1799  —  Sohn  des 
1770  geborenen  u.  1810  verstorbenen  Freiherrn  Carl  Friedrich  Ludwig, 


—     531     — 

s.  oben ,  Inhabers  einer  Befehlhabersstelle  zu  Batavia  auf  der  Insel  Java 

—  lebt  auf  der  Insel  Sumatra,  ist  vermählt  u.  hat  Kinder.  —  Deutscher 
Zweig  (im  Kgr.  Württemberg):  Freiherr  Carl.  geb.  1816,  s.  oben,  — 
Sohn  des  1781  geborenen  und  182^ verstorbenen  PYeiherrn  Ludwig 
August  Friedrich,  grossh.  bad.  Kammerh.,  Staatsraths  und  Kreis-Direc- 
tors  —  verm.  1850  mit  Pauline  Rapp.  gest.  1856,  aus  welcher  Ehe  eine 
Tochter  stammt:  Freiin  Gamilla,  geb.  1851.  Der  Bruder  des  Freiherrn 
Carl,  Freiherr  Gustav  Adolph,  geb.  1824.  Herr  auf  Rieden  im  Land- 
gerichte Bregenz  am  Bodensee,  ist  vermählt  seit  1852  mit  Maria  Anna 
Henriette  Emilie  v.  Orlando,  geb.  1830  u.  aus  dieser  Ehe  entsprossten 
zwei  Töchter,  Luise,  geb.  1857  und  Theresia,  geb.  1858  und  drei  Söhne: 
Gustav  Adolph  (IT.),  geb.  1853,  Albrecht,  geb.  1854  und  Gari,  geb. 
1855.  —  Jebenhäuser  Linie.  Dieselbe  ist  im  Mannsstamme  1822  mit 
dem  Freih.  Carl  Ludwig  Friedrich  erloschen  und  es  lebt  nur  aus  seiner 
Ehe  mit  Amalie  Freiin  v.  Lupin  eine  Tochter:  Mathilde,  geb.  1803  und 
verm.  1823  mit  Johann  Grafen  v.  Sontheim,  k.  württ.  General-Lieut.  a. 
D.,  Wittwe  seit  1860. 

Gauhe,  I.  8.  t'.'U:  nach  BurgcrmeiMti^r  vom  scliwül*.  Kcirhnndel.  —  r.  HatMrin,  im  Kc» 
gist.r.  —  Zedier.  XVII.  8.  »S4.  —  Freih.  w.  Krohne,  W  S.  .:h'-.'i2.  —  N.  geiioal.  HmidlMi.l., 
1777,  S.  123  n.  1778.  S.  135.  —  Hader,  R.  R.  Mngar.ln,  IM.  IV,  V.u.  VI.  -  (Jeii.  ThscIk-iiI». 
der  ir.ih.  IJäuHer.  1859.  S.  436-46,  1860.  8.  184:  8lainriiur«lii  inid  Wappen  und  18«i.  S.  468 
und  6'.».  —  Siebmacher,  l.  112:  v.  Llt'bcn«t«>fn.  Srliwahisrh  \i  ViA  :  v.  L.,  Hhelnlfindisrh.  — 
9.  Meding,  U\.  8.  404  und  40S.  —  Tyrof,  I.  90:  F.-H.  v  L.-  VV.-B.  d.  Kgr.  Württemberg, 
Nr.  167  und  8.  44.  —   Knenchke,  U.  8.  277  u.  27?«. 

Liebenstein.  Ein  in  alter  Zeit  im  Herzogthum  Krain  vorgekomme- 
nes Rittergcschlecht,  nach  Allem  verschieden  von  der  schwäbisch-rhein- 
ländischen  Familie  dieses  Namens. 

Valvagor,  Khrt'  des  HirxoKth.  Craln,  IX.  S.  110. 

Liebenstet,  Liebstedt,  Llbsted.  Altes,  schon  1221  vorgekommenes, 
thüringisches  Adelsgeschlecht  aus  dem  Stammhause  Liebstedt  unweit 
Weimar,  welches  zu  dem  adeligen  Patriciate  der  Stadt  Erfurt  gehörte. 

—  Ludwig  V.  Liebstedt  tritt  1285  als  Zeuge  in  einer  Untersuchung  der 
edlen  Herren  v.  Blankcnhain  und  des  Grafen  v.  Orlamttnde  auf. 

Zedier.  XVII.  s.  987.  -   N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  308. 

Liebentantz  y.  Liebenan  oder  Libenan.  Böhmischer  Adels-  oder 
Ritt^rstand.  Adelsdiplom  von  1735  för  Michael  Gottlieb  Liebentantz, 
Rath  im  Breslauer  Magistrats-CoUegium,  mit  dem  Prädicate:  v.  Libenau 
und  Ritterdiplom  von  1739  far  Denselben.  —  Der  Empfänger  dieser 
Diplome  war  der  Sohn  des  1730  verstorbenen  Archidiacon  u.  Senior 
der  St.  Maria-Magdalena-Kirche  zu  Breslau.  —  Dass  der  Stamm  fört- 
gebltiht,  ist  nicht  bekannt. 

Megerle  9.  Mühl/eld,  Rrg.-Bd.  8.  171  und  360.  —   Freih.  9.  Ledtbur,  II.  8.  34. 

Liebtbal,  Liebenthaler,  Liebentbal  (in  Silber  ein  schrägrechter, 
von  Roth  und  Silber  geschachter  Balken).  Altes,  schlesisches  Adelsge- 
schlecht aus  dem  Stammhause  Liebenthal  unweit  Löwenberg,  aus  wel- 
chem Jutta  oder  Judith  v.  L.  mit  ihrem  Sohne  1221  auf  ihrer  Besitzung, 
welche  sich  1291  zu  einer  kleinen  Stadt  formte,  ein  jungfräuliches  Stift 
vom  Orden  des  St.  Benedicti  gründete.  Jutta  war  die  erste  Aebtisain 
und  ihr  Sohn  der  erste  Propst  des  neuen  Klosters,  dessen  Eigenthum 
der  Ort  Lieben thal  nebst  mehreren  Schlössern  und  Dörfern  war.  Der 
alte  Stamm  erlosch  mit  Catharina  v.  Liebthal,  welche  sich  1450  m^ 


—   wa   — 

Christoph  V.  Hohberg  vermählte  und  atoErbtodlter  ihrem  Ckmabl  Giers- 
dorf unweit  Hirschberg  nebst  den  andern  Gfttem  der  Familie,  welche 
derselben  noch  nach  Gründung  des  erwähnten  Klosters  yerfolieben  waren, 
zubrachte.  Diese  Vermählung  wurde  einer  der  Grundpfeiler  des  spä- 
teren Reich  thums  des  Hochbergischen  Hauses.  —  Neben  dem  oben  an- 
gefahrten Wappen  giebt  Siebmacher,  I.  ö 7. Nr.  9.  unter  den  Scfalesischee 
mit  dem  Namen:  Die  Lübthaler  noch  ein  anderes,  nämlich  in  Gold  drei, 
2  u.  1  links  gekehrte,  schwarze  Schweinsköpfe,  über  welches  Wappen 
weitere  Angaben  fehlen.  Der  im  nachstehenden  Artikel  erwähnten  Fa- 
milie scheint  dasselbe  nicht  angehört  zu  haben. 

SinapitUt  I.  8.  595.  -  Oauhg,  I.  8.  12U.  ->  N.  Pr.  A.-L.  lU.  B.  237.  —  Si^&uuuker,  l. 

57.  Nr.  10:  Die  Liebdaler,  Schlesisch. 

Liebenthal.  Ein  früher  zu  dem  Adel  in  der  Neumark  und  in  Pom- 
rnei-n  zählendes  Geschlecht,  welches  bereits  1373  zu  Neuenburg  bei  Sol- 
din, 1550  zu  Rehnitz  ebenfalls  bei  Soldin,  1576  zu  Cunow  u.  Schwochow 
unweit  Pyritz,  1590  zu  Craatzen,  1619  zu  Batow,  und  1644  zu  Pitzer- 
witz,  sämmtlich  bei  Soldin,  sass  und  noch  1704  zu  Neuenburg  und  1730 
zu  Craatzen  begütert  war. 

N.  Pr.  A.-L.  8.  238  -  Freiherr  v.  Ledebur.  II.  S.  34  und  35. 

Liebenzeil,  Liebenzell,  genannt  Kimkom.  Ein  früher  zu  dem 
Adel  im  Elsass  gehörendes  Geschlecht. 

Zedier,  XVII.  8.  992. 

Lieber.  Ein  früher  in  Tirol  blühendes  Adelsgeschlecht.  Auch 
führte  ein  Ulmer  Patricier-Geschlecht  diesen  Namen. 

Spener,  8.  173.  —  Zedier,  YVH.  8.  992  und  98. 

Liebermann,  Liebermann  y.  Soiuiemberg.  Ein  früher  in  Pommern, 
später  in  Schlesien  begütertes  Adelsgeschlecht,  welches  sich  in  Pommern 
auch  Liebermann  v.  Sönnenberg  nach  einem  inOstpreussen  unweit  Fried- 
land gelegenen  Gute  schrieb  und  schon  1648  zu  Gross-Chrien  bei  Stolpe 
angesessen  war.  —  Johann  Ludwig  v.  L.  erwarb  1717  das  ehemals  alte 
Lettowsche  Lehn  Chorow  im  Kr.  Rummelsburg,  verkaufte  es  aber  sp&ter 
wieder  an  Adam  Joachim  Gr.  v.  Podewiis.  —  In  Schlesien  wurde  die 
Familie  im  Glogau'schen  1755  zu  Wettschütz  begütert,  besass  nach  An- 
fange des  19.  Jahrb.  und  später  die  Güter  Baunau,  Reihe  und  Samitz 
und  brachte  auch  die  Dalkauer  Güter  zwischen  Glogau  und  Neustädte! 
an  sich.  —  Ein,  in  der  genealogischen  Literatur  bekannt  gewordener 
Stammbaum  der  Fanülie,  aus  welcher  mehrere  Sprossen  in  k.  preuss. 
Staats-  und  Militairdienste  traten,  beginnt  mit  Johann  v.  L.,  Referendar 
in  Stolpe,  verm.  mit  Pauline  v.  Heydebreck.  Von  den  Nachkommen  des 
selben  war  Georg  Matthias  v.  L.  k.  pr.  Oberstlieutenant  im  Füsilier- 
Regimente  de  Camas  und  Herr  auf  Wettschütz.  Aus  seiner  Ehe  mit  Do 
rothea  Elisabeth  v.  Bojanowski  entspross  August  Gottlob  v.  L.,  gest. 
1803,  Herr  auf  Dalkau,  Reihe,  Samitz,  Baunau  etc.,  von  welchem,  verm. 
mit  Caroline  v.  Stosch,  als  ältester  Sohn  August  v.  L.,  geb.  1791 
und  1840  k.  pr.  a.  o.  Gesandter  und  bevollmächt  Minister  am  k.  russ. 
Hofe,  stammte.  Eine  Schwester  desselben  war  mit  dem  Major  v.  Niebel 
schütz  vermählt.  —  Enkel  des  genannten  Georg  Matthias  v.  L.  waren 
Eduard  v.  L.,  Mf^or  im  1.  k.  pr.  Uhlanenregimente  und  Eugenia  v.  L., 


—   ö2a  — 

Wittwe  des  1813  gestorbenen  pens.  Oberstlientenants  im  k.  pr.  Inge- 
nieurcorps V.  Loos.  —  In  neuester  Zeit  wurden  die  Gebrüder  Ernst  und 
Wilhelm  v.  Liebermann  als  Herren  auf  Dalkau  genannt. 

N.  Pr.  A.-L.  TU.  8.  236  und  87.  —  Freih.  v.  Ledebttr,  U.  8.  35.  —  Schlesrscbes  W.-B. 
Bd.  II. 

Liebert  v.  Liebenbofea,  Ritter  und  Edle  nad  Freiherren.  Reichs- 
ritter-  und  Freiherrnstand.  Ritterdiplom  von  1753  für  Benedict  Adam 
Liebert,  Patricier  zu  Augsburg^  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  Lieben- 
hofen  und  Freiherrendiplom  vom  28.  Juni  1770  für  Denselben.  Der 
Empfänger  dieser  Diplome  starb  als  k.  bayer.  Finanzrath  und  Banquier 
zu  Augsburg  und  sein  Sohn,  Peter  Adam  Freih.  L.  v.  L.,  geb.  1759, 
ebenfalls  Banquier  zu  Augsburg,  wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel 
des  Kgr.  Bayern  in  die  Freihermclasse  derselben  eingetragen.  —  Nach 
V.  Hofner  gehörte  die  Familie  zu  den  Patricier-Geschlechtem  der  StUdte 
Augsburg,  Ulm  und  Memmingen,  schrieb  sich  in  älterer  Zeit  auch  Lieber, 
s.S.  522, und  kommt  unter  diesem  Namen  schon  1263  in  Augsburger  Ur- 
kunden vor. 

V.  Lang,  8.  176.  —  Snppl.  tn  Siebm.  W.-B.  IX  5:  Freih.  v.  L.  u.  X.  SO;  L.  Kdler  v.  f*. 
Ritter.  —  W.-B.  de»  KoDigr.  Bayern,  III.  SQ  und  v.  Wolcktrn,  Ablh.  3.  8.  13»  und  140  — 
0.  Hefn^r^  bayer.  Adel,  Tab.  44  und  8.  45;  das  tro|h.  und  dni  Stamm wappcn.  —  Kntschkt^ 
ni.    8.  299  und  300. 

Liebetran  t.  Maixdorf.  Erbländ.-^^storr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1778  für  Johann  Baptist  Liebetrau,  k.  k.  Hauptmann  im  Infanterie-Re- 
gimente  Joseph  Graf  v.  Colloredo- Walsee,  mit  dem  Prädicate :  v.  Maix- 
dorf. —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  In  den  letzten  Jahren  war  Leopold 
Y.  Meixdorf  Hauptmann  1.  Ol.  im  k.  k.  65.  Infant. -Regim. 

Megerle  ».  Mühlfeld,   Erg.-Bd.  8.  360.  —  Uilit.-Schemati9m.  d.  Sstecr.  Kaiserthttma. 

Liebhaber  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Blau  zwei  neben  einander 
stehende,  goldene  Lilien  und  2  u.  3  in  Silber  zwei  rothe  Querbalken). 
Reichsadelsstand.  Diplom  vom  17.  August  1752  für  Erich  Daniel  Lieb- 
haber ,  Auditor  in  der  Rathsstube  bei  der  hannoverischen  Justizcanzlei. 
Die  Erhebung  in  den  Adelsstand  wurde  28.  Juni  1753  in  Hannover  amt- 
lich bekannt  gemacht.  Der  Empfänger  des  Diploms  starb  1801  als  h. 
braunschw.  Geh.  Justiz-  u.  Regierungs-Rath.  —  Der  Stamm  hat  fortge- 
blüht. Ein  V.  Liebhaber  ist  jetzt  Hauptsteueramts-Assistent  zu  Braun- 
schweig. 

Handschriftl.  Hotis.  —  Frtih.  9.  d.  Ktu$eheoh,  8.  192. 

Liebhart.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1785  ftlr  An- 
ton Liebhart,  innerösterr.  Gubernial-Kanzlisten  und  Trivialschulen-Yisi- 
tator  zu  Graz. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Krg.-Bd.  63.  60. 

Liebhans  v.  Liebenhaagen.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1739  für  Sebastian  Liebhaus,  innerösterreichischen  Registratur- Actjunc- 
ten,  mit  dem  Prädicate :  v.  Liebenhausen. 

MegerU  w.  Mühlßld,  Brg.-Bd.  8.  360  and  61. 

Liebig,  Freiherren  (in  Roth  ein  schrftgrechter,  silberner  Balken, 
belegt  mit  einem  grünen  Eichenzweige  mit  drei  Eicheln  und  sieben  Blät- 
tern).   Freihermstand  des  Grossh.  Hessen -Dannstadt.    Diplom  vom 


l  _     524     — 

i 

'  29.  Dec.  1845  für  Jastns  Liebig«  Doctor  der  Philosophie  und  Professor 

der  Chemie  an  der  Universität  zu  Giessen.  Derselbe,  geb.  1803  zu  Darm- 

^  Stadt,  welcher,  später  an  die  Universität  Manchen  bemfen,  18.  Dec.  1852 

das  bayrische  Indigenat  erhielt,  ist  mit  Henriette  Moldenbauer  aus 

t  Dannstadt  verinälilt,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Freiin 

Agnes,  verm.  1853  mit  Moritz  Carriöre,  Dr.  phil.  und  Prof.  an  der  üni- 

•  versität  München  und  Freiin  Nanny,  zwei  Söhne  stammen,  die  Frei- 
herren :  Georg,  Dr.  medic.  u.  Hermann. 

!  Genial.  Taschenb.  der  freih.  Hftaser,  1856.  8.  40.^  und  6  und  1857.  8.  4S7.  —  «.  Hefmtr, 

bayer.  Adel,  Tab.  44  und  8.  45.  -  Kiu$chk«,  II.  8.  *i78  and  79. 

Liebknecht  v.  KJeean.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1781 
j  für  Casimir  Liebknecht,  Rittmeister  im  k.  k.  Dragoner-Regimente  Hei^ 

zog  von  Sachsen-Coburg,  mit  dem  Prädicate:  v.  Kleeau. 

Megerle  r.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  361. 

*  Lieblein.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1761  fftr  Jo- 
hann Lieblcin,  Secretair  der  böhmischen  Repräsentation  und  Kanuner, 
wogen  Einführung  der  Wasserfahrt  nach  Dresden  und  Bekleidung  des 

,  Directorats  der  diessfälligen  Schifffahrts-Compagnie. 

*4  MegrrU  c.  Mükl/^ld,  8.  220. 

;  Lieblein  y.  Liebenstein.   Erbl.-österr.  Adelsstand.    Diplom  von 

1790  für  Christoph  Conrad  Lieblein,  jubilirten  Färberei-  und  Plan- 
tagen-Director,  mit  dem  Prädicate :  v.  Liebenstein. 

/  Megerle  v.  Müklfeld,  Rrg.-Bd.  8.  361. 

i  Liebmann  Edle  v.  Liebenberg.  ErbL-österr.  Adelsstand.  Diplom 

\  von  1817  für  Israel  Liebmann,  Grosshändler  in  Wien,  mit  dem  Prädi- 

cate: Edler  v.  Liebenberg. 

Megerle  w.  Mühlfeld.  8.  220. 

^  Liechtenstein,  Herren  (Schild  von  Gold  und  Roth  quer  getheilt, 

ohne  Bild).    Eins  der  ältesten,  angesehensten  und  begütertsten,  öster- 
reichischen Herrengeschlechter,  welches  schon  im   10.  Jahrhunderte 
i  unter  den  ritterlichen  Familien  der  österreichischen  Erblande  vorkommt 

•  und  dessen  Ursprung  gewöhnlich  um  1083  von  dem  italienischen  er- 

r  lauchten  Hause  Este  hergeleitet  wird.   Aus  dem  Stamme  desselben,  ans 

welchem  Veit  Lichtenstein  er,  Herr,  1413  dem  Costnitzer  Concil  nach 
dem  bekannten  Wappenbuche  desselben  beiwohnte,  ist  später  das  fürst- 
liche Haus  Liechtenstein  hervorgegangen,  welches  bekanntlich  zu  den 
regierenden  und  souverainen  Familien  und  dessen  Haupt  zu  den  Ftlrsten 
des  deutschen  Bundes  zählt,  demnach  in  andere  Werke,  als  in  ein  Adels- 
lexicon  gehört.  Hier  sei  nur  in  aller  Kürze  angegeben,  dass  Hartmanns 
»  Söhne:  Carl,  Maximilian  und Gundaccar,  Ersterer  vomK.  Matthias  1618, 

Letztere  vom  K.Ferdinand  II.  13.  Sept.  1623  in  den  Reichs-Fürstenstand 
erhoben  wurden.  Fürst  Maximilian  starb  ohne  Nachkommen,  die  Für- 
sten Carl  und  Grundaccer  aber  stifteten  nach  ihrem  Namen  benannte 
Linien,  doch  blüht  jetzt  nur  noch  die  Gundaccarische,  da  die  Carolini- 
sche Linie  mit  dem  Ftlrsten  Johann  Adam  Andreas  zu  Liechtenstein, 
Herzog  zu  Troppau  und  Jägemdorff,  16.  Juni  1712  im  Mannsstamme 
erloschen  ist. 

Di«   uhlreiehcii,  das  fürstliche  Haus  LiecbtensUin   «bbandeladeu  Werke.  —  Sitbrnacher 
1.  S7.  Liechtenstein,  Freih.  —  t.  Medimg.lU.  S.  405-407. 


—     525     — 

Liechtenstein,  Lichtenstein,  Herren  (in  Silber  zwei  schrä^echte, 
schwarze  Balken).  Altes, steierroärkisches  und  kämtner  Herrengeschlecht, 
dessen  Stammreihe  Bucelini  von  942  an  bis  zn  seiner  Zeit  angiebt.  Das- 
selbe besass  das  Erbkftmmerer-Amt  in  Steiermark,  so  wie  das  Erb- Mar- 
schall-Amt in  Kärnten  und  ist  vor  1717  ausgegangen,  da  nach  Büsching, 
Erdbeschreibung,  5.  Aufl.  3  Th.  1.  B.  S.  397,  die  Grafen  v.  Wilden- 
stein seit  1717  das  Erbkämmerer- Amt  in  Steiermark  bekleideten. 

Hühner,  III.  Tab.  748  nach  Bucttlini  ril.  —  Oauhe ,    I.   S.    I2l0  uud  11.  —  Schmuti,  U. 
S.  424— 2S.   -  Siebmaeher,  llt.  81;  v.  L.  Sttlenaarkiscl..  —  r.  .Vedintf.  I.  8.  :534. 

Liechtenstern ,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Blau  ein 
silberner  Sparren,  begleitet  von  drei,  2  u.  1 ,  silbernen  Sternen  und  2  u. 
3  in  Schwarz  ein  rechtsgekehrter,  goldener  Löwe).  Kurbayerischer 
Freihermstand.  Diplom  vom  1.  März  1638  f(lr  die  GebrUder  Johann 
Georg,  Johann  Christoph  und  Franz  v.  Liechtenstern.  —  Ein  nach  Fa- 
milienüberlieferungen von  den  alten  fränkischen  und  rheinländischen 
Dynasten  v.  Weinsperg  abstammendes  Geschlecht ,  als  dessen  Stamm- 
vater der  Sohn  Engelhards  v.  Weinsperg  u.  Luitgards  Schenckin  v.  Lim- 
purg:  Friedrich,  genannt  wird.  Derselbe,  gest.  1269  zu  Heilbronn,  ver- 
mählte sich,  nachdem  er  im  Kriege  dem  K.  Otto  IV.  u.  dem  K.  Frie- 
drich II.  gedient,  1224  mit  Hildegarde  v.  Lichtstock-Liechtenhaim  und 
erhielt  durch  Diplom  d.  d.Ulm,  am  Montage  vor  dem  h.  Pangraz-Tage, 
1226  die  kaiserliche  Erlaubniss,  das  Wappen  seiner  Hausfrau,  unter 
Veränderung  seines  Namens  in  den  Namen:  Liechtenstern,  anzunehmen. 
~  Von  den  Nachkommen  erlangte  Ludwig  v.  L  ,  gest.  1574 ,  Oberst 
der  Reiterei,  vom  K.  Carl  V.  1542  eine  Erneuerung  seines  Adels  mit 
Wappenvermehrung  und  später,  1584,  erhielt  Ludwigs  Sohn:  Christoph 
Caspar  v.  L. ,  kurpfälz.  Rath  und  Ober -Pfleger  zu  Stadt  am  Hof  ein 
abermaliges  Erneuerungsdiplom  des  alten  Adels.  Von  Letzterem  stamm- 
ten die  oben  genannten ,  in  den  Freihermstand  versetzten  Brüder,  von 
welchen  der  ältere,  Freih.  Johann  Georg,  den  Stamm  durch  mehrere 
Söhne  fortsetzte.  Von  diesen  Söhnen  begab  sich  Freih  Franz  Peter, 
nachdem  er  in  bayerischen  und  später  in  polnisch -sächs.  Diensten  ge- 
standen, nach  Eisenstadt  in  Ungarn,  wo  er  sich  mit  Susanna  v.  Rom- 
mer  vermählte.  Von  den  Söhnen  desselben  stand  Freih.  Matthias  Jo- 
seph, geb.  1736,  in  der  k.  k.  Armee  u.  aus  seiner  Ehe  mit  Anna  Huber 
V.  Hubersberg  stammte  Freili.  Joseph  Marius,  geb.  1765.  Letzterer, 
in  Wien  erzogen,  erwarb  sich  durch  Liebe  zu  den  Wissenschaften  sehr 
schätzbare  Kenntnisse  in  der  Geschichte  und  Länderkunde,  welche  er 
später  in  mehreren  lehrreichen  Werken  niederlegte.  Derselbe,  am 
Abende  seines  Lebens  nach  Berlin  gekommen,  wo  er  um  1835  starb, 
war  zweimal  vermählt  und  z^ar  in  erster  Ehe  mit  Elisabeth  Soller, 
aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  entspross,  Freih.  Maximilian  Joseph  Leopold, 
welcher  in  die  k.  k.  Armee  trat  u.  in  zweiter  mit  Josephine  Charlotte 
Elisabeth  Freiin  v.  Tschammer  u.  Osten,  aus  welcher  Ehe  drei  Kinder 
stammten,  von  welchen  Freih.  Theodor  Philipp  Joseph  bis  1847  als 
Premierlieutenant  im  k.  pr.  27^  Infant.  «Regim.  stand.  Derselbe  war 
zugleich  bei  der  Cadettenanstalt  zu  Berlin  commandirt  und  hatte  sich 
durch  mehrere  ausgezeichnete  Kartenwerke  einen  Namen  gemacht. 

yaterUlien  lur  Biotfraphle,  Sebiwebftrg,  1823.  —  N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  Sil»  906  10:  nach  Fa- 
mUienpapieren.  —  Freik.  9.  Ledebur,  II.  8.  S5. 


—     5M     — 

^  Lieefatenstem,  Ritter  maä  Sdlew   Krbl.-4sterr.  Adeis-  imdKtter- 

stand.  Adelsdiplom  von  1770  für  Johann  Baptist  Liechtenstem,  wegen 
Beförderung  des  Ackerbaues  und  Erhebung  der  Landwirthschafb ,  mit 
dem  Prftdicate:  Edler  y.  und  Ritterstandsdiplom  von  1771  fftr  I>en- 
selben. 

Mtgwrle  9.  MüklfeM,  8.   128  iiad  '2tO. 

Liechtstock  xu  Lieehtenlieim.  Erbl.-dsterr.  Adelsstand.  Diplon 
von  1710  für  Franz  Leopold  Liechtstock,  mit  dem  Prädicate:  zu  Liech- 
tenheim. 

MtgtrU  V.  Uühlfeld,  Krg.Bd.  8.  361. 

Liedemajin,  Ritter.  Erbländ.-Österr.  Ritterstand.  Diplom  von 
181Ö  für  Samuel  v.  Liedcmann,  Hofrath  der  k.  k.  Hofkammer. 

Meyerle  r.  Hühl/etä,  Krg.-Kd.  8.  171. 

^  Liederer  v.  LiederBcrom,  Lieders  v.  Liederskron.   ErbL-österr. 

*  Adelsstand.  Dii^om  vom  6.  Dec.  1766  für  Johann  Wilhelm  Liederer, 
k.  k.  Hauptmann  und  Quartiermeister  im  Infanterie-Regimente  Herzog 
Carl  von  Lothringen,  mit  dem  Prädicate :  v.  Liederscron.   Der  Stamm 

j:  hat  fortgebltüit.   Ein  Enkel  des  Diplom-Empfängers,  Carl  Leopold  Lie- 

.  ders  V.  Liederskron,  geb.  1786,  Doctor  der  Rechte  zu  Erlangen,  wurde 

in  die  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen  und  in  den  letzten 

Jahren  war  Johann  Liederer  v.  Liederskron  Hauptmann  1.  CL  im  k.  k. 

/  26.  Infant. -Reg. 

-i  V.  Lang,  Suppl.  8.  lao.  —  MegerU  t.  Müklfeld,  8.  220.  —  UUit.-8cii«m«t.  d.  ötteireieli. 

«•  Kaiserth.  -  W.-B.  d.    Kgr.  Bayern,  VI.  91. 

i  Liedl.    Böhmischer  Adelsstand.    Diplom  von  1739  für  Johann 

Wenzel  Liedl,  Secretair  der  k.  k.  Hofcanzlei. 

Megeri«  ».  Müht/eld,  Brg.-Bd.  8.  361. 

«  Liedlan,  Liedlau  v.  Ellgatt,  auch  Freiherren.  Böhmischer  Frei- 

hermstand. Diplom  von  1720  für  Heinrich  Daniel  v.  Liedlau,  Herrn  auf 
Göllschau,  Conradsdorf,  Ueberschaar,  Gr.  Janowitz,  Sabitz,  Tschirbs- 

\  dorff  etc.,  des  Fürstenthums  Lieguitz Landesältester  u.  des  haynauißchen 

Weichbildes  königl,  Land-Hof-Richter.  —  Altes,  schlesisches  und  böh- 
misches Adelsgeschlecht,  welches  seit  Anfange  des  14.  Jahrh.  näher  be- 
kannt ist,  dessen  Name  aber  schon  in  früherer  Zeit  genannt  wird.  Mat- 
thias de  Liedlau  pflanzte,  der  Sage  nach,  1187  die  kaiserliche  Fahne 
l'^riedrichs  I.  auf  die  erstürmten  Mauern  von  Halle  und  soll  dafür  auf 
den,  auf  dem  Helme  des  Schildes:  (in  Blau  drei  silberne  ins  Schächer- 
kreuz  gestellte,  mit  den  Ringen  in  einander  greifende  Schlüssel)  sitzen- 

;  den  Fuchs  die  drei  blau  und  silbernen  Hahnenfedern  erhalten  haben  u. 

Conrad  v.  Liedlau,  gest.  1250,  zog  mit  dem  K.  Friedrich  11.  in  das  ge- 
lobte Land  u.  vermählte  sich,  glücklich  zurückgekehrt,  mit  einer  reichen 
Freiin  v.  Waldstein  aus  Böhmen,  wodurch  die  Familie  zu  hohemWohl- 
stande  gelangte.  —  Henricus  de  Liedlau  lebte  1308  am  Hofe  des  Her- 
zogs zu  Glogau  u.  von  den  Nachkommen  desselben  bekleideten  Viele 

*  hohe  Stellen  an  den  Höfen  der  Plasten.  Das  Geschlecht  sass  im 
16.  Jahrh.  zu  Auras,  Zedlitz,  Nechlau,  Ellgut,  Adelsdorf,  Putschlau  etc. 
u.  breitete  sich  dann  namentlich  aus  den  Häusern  Auras,  Ellgut,  Adels- 
dorf und  Göllschau  aus.   Besonders  reich  war  das  Haus  Göllschau  be- 


—    537    — 

gütert.  In  Böhmen  (hatte  im  17.  Jahrh.  die  Familie  noch  die  Herr- 
schaften Königshain  bei  Trautenau,  Betschanowitz,  Persanowitz,  Spaun- 
berg  etc.  —  lieber  mehrere  Sprossen  des  Stammes  hat  Sinapius  nach 
einem  von  Georg  Paul  v.  LiedÜau  1666  zusammengestellten  Familien- 
Manuscripte  genaue  Nachrichten  gegeben.  —  Der  oben  genannte  Frei- 
herr Heinrich  Daniel,  gest.  1721  im  80.  Lebensjahre,  war  ein  Sohn  des 
Heinrich  v.  Liedlau ,  Herrn  auf  Conradsdorf  und  Tschirbsdorf  aus  der 
Ehe  mit  Anna  Maria  t.  Stange  a.  d.  H.  Kunitz.  Derselbe  hatte  sich 
1668  mit  Ursula  Magdalena  v.  Hund  a.  d.  H.  Hausse,  gest.  1699,  ver- 
mählt, aus  welcher  Ehe  vier  Söhne  und  drei  Töchter  entsprossten.  Die 
Töchter  und  ein  Sohn  starben  vor  dem  Vater,  drei  Söhne  aber  lebten 
noch  als  Sinapius  schrieb  u.  zwar:  Freih.  Hans  Sigismund  auf  Gross- 
Janowitz  u.  Dohnau,  des  liegnitzschen  Fürstenthums  im  andern  Kreise 
Landesdeputirter,  verm.  mit  Barbara  Freiin  v.  Morawitzky  auf  Burg 
Branitz,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  welcher  starb  u.  zwei  Töchter,  Ur- 
sula und  Juliana,  stammten;  Freih.  Heinrich  Daniel  auf  Ober-Göllschau 
u.  Tschirbsdorf,  des  liegnitzschen  Fürstenthums  im  haynauschen  Weich- 
bilde Deputirter,  verm.  mit  Brigitta  Freiin  v.  Zedlitz  und  Hohenliebe- 
thal ,  welche  einen  Sohn ,  Freih.  Heinrich  Gottlieb  und  eine  Tochter 
Anna  Magdalena,  gebar  und  Freiherr  Wolf  Caspar  auf  Conradsdorf  u. 
Ueberschaar,  des  liegnitzschen  Fürstenthums  im  haynauischen  Weich- 
bilde königl.  Land-Hof-Richter,  verm.  mit  Helena  Juliana  v.  Sack  und 
Lübichen  auf  Sabitz  etc.,  aus  welcher  Ehe  1721  eine  Tochter,  Anna 
Magdalena,  geboren  wurde.  —  Der  Stamm  blühte  —  nach  den  vorste- 
henden Angaben  in  den  Nachkommen  des  Freiherrn  Heinrich  Gottlieb 
—  noch  weit  in  die  zweite  Hälfte  des  18.  Jahrh.  hinein  und  sass  noch 
1791  zu  GöUschau,  Bärsdorf,  Kunzendorf  und  Rosnig.  Der  letzte  Frei- 
herr V.  Liedlau  starb ,  so  viel  bekannt ,  in  Folge  eines  unglücklichen 
Falles  in  das  Feuer  seines  Kamins,  doch  ist  das  Todesjahr  genau  nicht 
aufzufinden.  IMe  bedeutenden  göllschauer  Güter  gelangten  durch  Ju- 
liane Elisabeth  Freiin  v.  Liedlau  an  den  Gemahl  derselben ,  Ludwig 
Conrad  Gr.  v.  Gessler  auf  Kühen,  kamen  aber  nach  dem  Tode  dessel- 
ben in  fremde  Hände.  Der  ganze  liedlauschc  Stamm  erlosch  11.  März 
1796  mit  Sophie  Juliane  Freiin  v.  Liedlau,  verm.  mit  dem  k.  pr.  Geh.- 
Rathe  Freih.  v.  Schweinitz  auf  Klein-Krichen,  Alt-Rauden  etc. 

Smapiiu,  I.  R.  69ft-äO0  n.  II.  8.  368  u.  69.  —  Oauke,  I.  8.  12t4— 16.  —  Zedter,  XVII. 
8.  101&-19.  -  Schlesiflehe  Provioiial-Blfitter,  17»6.  Aprilstück,  8.  119.  -  N.  Pr.  A.-L.  III. 
8.  »48-ÄO.  —  Freih.  v.  Ledebur,  II.  8.  35.  —  Siebmacher,  I.  51 :  v.  Liedlau,  Srhietisch.  — 
t.  Meding,  I.  8.  385. 

Lie^itz,  Fürstin,  s.  den  Artikel:  Harrach,  Grafen,  Bd.  IV. 
S.  208. 

Lielien,  s.  Lilien. 

^  Liepe ,  v.  d.  Liepe  (im  Schilde  ein  querliegender  Pfeil  mit  zwei 
Haken).  Altes ,  früher  in  Meklenburg  und  Neu- Vorpommern ,  nament- 
lich zu  Stralsund  begQtertes  Adelsgeschlecht.  Claus  v.  d.  Liepe  kommt 
urkundlich  1416  vor;  Johann  v.  d.  L.  war  1429  Bürgermeister  zu 
Stralsund;  Matthias  v.  d.  L.,  ebenfalls  Bürgermeister  zu  Stralsund, 
besass  1450  das  Qttt  Selvits  im  KirohBid^  Zirkow  auf  Rügen  u.  Erich 


—     528     — 

und  Gregorius  v.  d.  L.  waren  1591  Herren  auf  Lebmhagen  n.  Quitzua 
unweit  Grimme. 

Freih.  v,  Led^hur.  11.  8.  36.    -  p.  A/eding ,    I.    8.   33S :  naoh  dem  MB.  «bneg.  ia<*kleab. 

Familien. 

Liepe,  v.  d.  Liepen,  v.  d.  Lippe  (im  Schilde  ein  rechtsgekehrter 
doppeltgeschweifter  Löwe  und  auf  dem  Helme  drei  Straussenfedem). 
Altes,  im  Brandenburgischen,  namentlich  auf  dem  Teltow,  begütert  ge- 
wesenes Adclsgeschlecht,  welches  schon  1365  zu  Cöpenick  u.  1375  zu 
Blankenfelde,  Uohenstein,  Gr.  Klenitz,  Reichenow  und  Waltersdori 
sass  und  1375  auch  in  der  Altmark  zu  Wendenmark  unweit  Osterburg 
und  später  in  Ostpreusson  bei  Pr.  Eylau  angesessen  war.  Dasselbe 
kam  auch  nach  Dänemark,  wo  es  auch  v.  d.  Lippe  geschrieben  wurde. 
Im  Brandenburgischen,  wo  die  Familie  mehrere  Güter  erworben  hatte, 
war  dieselbe  noch  1781  zu  Blankenfelde  u.  1785  zu  Brusendorf  und  zu 
Glasow  begütert.    Später  ist  der  Stamm  erloschen. 

V.  d.   Hagen.  Beschreib,    dtr  SUdt  Tttitow  ,    8.  8.    —    Freih.    o.  Ledehur .    II.    «.  35.  - 
Lexlc.  over  adH.  Paroil.  i  Daninark,  I.  Tmb.  hd  u.  8.  384.  —  v.   Meding,  I.  S.  38<S. 

Liepupe  v.  Friedenstein.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1734 
für  Johann  Franz  Liepure ,  böhmischen  Kammerrath  u.  OberstmQnz- 
meisteramts-Coadministrator,  mit  dem  Prädicate :  v.  Friedenstein. 

1        Megtrle  p.   Mü/d/eld,  Brg.-Bd.  8.  36t. 

Liera  v.  Bouckhoyen ,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  von 
1640  für  Engelbert  v.  Liera  und  Immersele,  Vicomte  v.  Alost,  Herrn 
auf  Hammelghem  und  Laon  und  Baron  v.  Bouckhoven.  Derselbe ,  aus 
einem ,  zur  Zeit  der  Ausstellung  des  Grafendiploms  schon  über  vier- 
hundert Jahre  bekannten,  alten,  brabantner  Adelsgeschlechte,  aus  wel- 
chem mehrere  Sprossen  zu  hohem  Ansehen  in  Staats-  u.  Kriegsdiensten 
kamen,  stammend,  setzte  den  Stamm  fort. 

BuUena,  L'Krectioii,  8.  7.  —   Gauhe,  I.  8.   I2l(>. 

Lierdt.  Altes,  aus  Hennegau  u.  zwar  aus  Doornik  an  der  Scheide 
stammendes  Adelsgeschlecht ,  dessen  Adels  -  und  Wappenrecht  Florian 
Drosdorf  v.  Drosdowitz  als  Hof-Pfalzgraf  1625  erneuerte.  Der  Letzte 
des  Stammes  war  wohl  der  1788  als  Reichsstadt-Rotenburgscher  Land- 
Commissar  verstorbene  v.  Lierdt. 

f>     Hellbach    II.  8.  4C. 

Liepes  V.  Wilkau,  Liers.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  11.  Juli  1744  für  Otto  Gottfried  Lieres,  Herrn  auf  Wilkau  bei 
Schweidnitz  u.  k.  preuss.  Commcrzienratli  in  Breslau,  mit  dem  Zusätze: 
V.  Wilkau.  Derselbe  setzte  den  Stamm  fort  und  seine  Nachkommen  er- 
warben sehr  ansehnliche  Besitzungen,  namentlich  die  Herrschaft  Königs- 
berg oder  Kiensberg  mit  dem  einst  festen  Bergschlosse  Ktinau  bei 
Schweidnitz,  Dittmannsdorf ,  Waldvorwerk,  Bärzdorf,  Hausdorf,  Ste- 
phanshain, Lübchen  etc.  —  Der  Stamm  blühte  in  vielen  Sprossen  fort, 
von  welchen  nachstehende  sechs  in  neuester  Zeit  in  Schlesien  begütert 
waren:  Carl  Friedrich  Otto  v.  Lieres,  k.  pr.  Rittm.  a.  D.  auf  Dürr- 
Jentsch  und  Pasterwitz  im  Kr.  Breslau ;  Otto  Emil  v.  L. ,  k.  pr.  Lieut. 
a.  D.  u.  Landesültester,  auf  Gallowitz  u.  Reppline,  ebenfalls  im  Kreise 
Breslau;  Rudolph  v.  L.,  k.  Landrath  strehlener  Kreises,  auf  Bäi-zdorf 


—     529     — 

mit  Plohmühle  im  Kr.  Strehlen;  Constantin  V.L.,  k.  preuss.  Lieutenant, 
auf  Tschirnau  im  Kr.  Neumarkt;  Theodor  v.  L..  k.  pr.*Rittm.,Lande8- 
A ältester  u.  Polizei-Districts-Commissarius,  auf  Stephanshain  im  Kreise 
Schweidnitz  und  Benno  v.  L.  auf  Wilkau,  ebenfalls  im  Kr.  Schweidnitz. 

r.  HtUbach,  H.  8.  46.  —  N.  Pr.  A.  L.  I.  8.  41  und  III.  8.  »51.  -  Fr9ik.  v.  Udebur, 
II.  8.  35  und  36  u.  III.  8.  801.  -  W.-B.  der  PreaM.  Monareh.  III.  85.  —  SchlesUcbea  W. 
B.  Nr.  61.  —  KntKhk«,  \,  8.  372. 

'  Lieser,  Ritter.  Reichsritterstand.    Diplom  vom  29.  März  1775 

für. Johann  Lieser,  kurcöln.  Hofkamroerrath. 

Roben»,  Niederrhein.  Adel,  I.  8.  *204  u  ff.  giebt  das  Diplom  im  Aosiuge.  —  N.  Preuss. 
A.-f,.  V.  8.  »11.  —  Frtih.  V,  Ltdebur,  U.  8.  86. 

Lieske,  Richter  v.  d.  Lieske.  Reichsadelsstand.  Diplom  zu  An- 
fange des  19.  Jahrh.  för  Christian  Friedrich  Ferdinand  Richter,  Herrn 
auf  Lieske  mit  Ossling  in  der  Oberlausitz.  —  Ein  k.  sächs.  Reg.-Rath 
Richter  v.  Lieska  starb  vor  mehreren  Jahren  in  Dresden. 

Freih.  v.  Ledebur,  ü.  8.  86. 

Leisskirchen,  Liskirchen,  Liesskirchen.  Altes,  regensburger  u. 
cülnisches  adeliges  Patriciergeschlecht ,  welches ,  der  Sage  nach ,  schon 
unter  dem  K.  Trajanus  nebst  anderen  14  vom  Adel  an  die  Donau  und 
den  Rheinstrom  gekommen  sein  soll.  —  Zu  Anfange  des  16.  Jahrhund. 
kamen  einige  Sprossen  des  Stammes  nach  Meissen  und  Hessen  sich  in 
Freiberg  nieder.  Georg  Liesskirchen,  gest.  1555,  sass  mit  einigen  An- 
deren vom  Adel  im  Rathe  der  Bergstadt  Freiberg.  Später  ist  der  Name 
des  Geschlechts,  dessen  Erbbegräbniss  in  der  St.  Peterskirche  zu  Frei- 
berg war,  nicht  mehr  anzutreffen. 

Knatah,  S.  .S'i?  u.  28:  nach  d«r  c51n.  Chronilt.   —  D.  MoUer,  Chronie.  Freyb.  I.  8.  140. 
und  183.  -    Gauhe,  U.  8.  638. 

Lieth,  s.  Lith,  v.  der  Lith. 

»  Lietzen  (in  Blau  ein  silberner,  mit  den  Hörnern  nach  oben  ge- 

kehrter Halbmond  und  über  demselben  zwei  abwärts  gekehrte,  schräg 
gestellte  Pfeile  und  zwischen  denselben  ein  goldener  Stern).  Altes,  bran- 
denburgisches und  pommemsches  Adelsgeschlecht,  welches  auch  in 
Schwaben  und  Ostpreussen  begtltert  wurde  u.  welchem  Micrael  den  frei- 
herrlichen  Gharacter  beilegt.  Im  Brandenburgischen,  wo  unweit  Teltow 
ein  Sitz  Lietzen,  welcher  wohl  als  Stammhaus  anzunehmen  ist,  liegt, 
sass  die  Familie  bereits  1500  zu  Glienicke  u.  Wilmersdorf,  ebenfalls 
bei  Teltow  und  in  Pommern  waren  Mickrow  und  Wutzkow  unweit  Stolpe 
schon  1621  in  der  Hand  des  Geschlechts,  welches  später  auch  mehrere 
andere  Güter  an  sich  brachte.  In  Ostpreussen  besass  dasselbe  1727 
Scharschau  bei  Rosenberg,  zu  welchem  ebenfalls  andere  Besitzungen 
kamen  und  in  Schwaben  hatte  die  Familie  1737  Alt-Wissloch  und  Bo- 
nerthal  inne.  Was  den  weiteren  Besitz  betrifft,  so  besass  der  Stamm 
im  Brandenbnrgischen  noch  1686  Alt-Golssen  bei  Lockau,  in  Pommern 
1787  Bonkow  und  Gliesnitz  und  1796  Schmelz,  sämmÜich  im  Kr.  Stolpe 
und  in  Ostpreussen  noch  1801  Gross-Maransen  im  Kr.  Osterode  und 
Gross-Maulen  im  Kr.  Braunsberg.  Neuere  Besitzungen  sind  nicht  be- 
kannt. 

Micrael,  VI.  -  Gauhe,  I.  8.  1285  im  Artikel:  Litsao.  ->  F^eik,  9  Udehur,  If.  8.  36. 
—  Siebmacher,  111.  170.  —  Pomm.  W.-B.  II.  Tab.  58. 

Knuokke,  Deaueh.  Adelt-Lcs.  ▼.  34 


—     Ö80     — 

Lieven,  Froilierren,  Grafen  und  Fürsten.  Schwedischer  Frei- 
herren- und  Gi:2*t'»i-^  Reichsgrafen-  und  russischer  Fttrstenatand.  Reichs- 
grafcndiplom  von  1789  für  Georg  Wilhelm  Friedrich  Thaddaeus  Philipp 
V.  Licven  aus  dem  Hause  Börsen  in  Curland  und  Fürstendiplom  vom 
3.  Sept.  1826  für  Christoph  Andrejewicz  Gr.  v.  Lieven,  k.  russisch.  Ge- 
nerallieutenant. -  -  Das  älteste  und,  wie  ansrenommen  wird,  das  einzige 
in  neuer  Zeit  noch  blühende,  eingeborene  livlsche  Adelsgeschlecht  Lief- 
und  Curlands,  welches  in  der  zweiten  Hälfte  des  1 7.  Jahrh.  nach  Schwe- 
den und  im  18.  Jahrh.  nach  Russland  kam.  In  Schweden  gelangte  die 
Familie  zu  hohen  Ehrenstellen  und  Würden  u.  erhielt  den  Freiherren-  u, 
Grafenstand.  Es  wurden  nämlich  Reinhold,  Berndt,  Otto  u.  Jürgen  v.  Liwe 
24.  Sept.  1653  luden  Freiherrnstand  u.Hans  Hindrich  v.  Liewen  3 1 .  Dec. 
1719  in  den  Grafenstand  erhoben.  Ein  Freih.  v.  Lieven,  k.  schwedischer 
Generalmajor,  zeichnete  sich  im  Kriege  gegen  Polen,  besonders  1707  bei 
der  Belagerung  von  Thorn.  rühmlichst  aus.  Job.  Helmerich  oder  Heinrich 
Graf  V.  Lieven  wurde  1721  schwedischer  Reichsrath  und  starb  als 
solcher  1733,  auch  war  Bernhard  Gr.  v.  L.  1730  mit  derselben  Würde 
bekleidet  Später,  1740,  wurde  ein  Graf  v.  Lieven  k.  schwed.  General 
en  Chef  und  1743  erhielt  der  k.  russ.  Generalmajor  Freih.  v.  L.  das 
Mitcommando  über  die  Landtruppen.  —  Der  obengenannte  in  den 
ReichsgrafeiLstand  versetzte  Graf  v.  L.  stammte  aus  dem  Zweige  der  Fa- 
milie, welcher  sich  seit  1507  in  Kurland  auf  dem  Majorate  Bersen  im 
Kirchspiele  Dohlen  fortgepflanzt  hatte  und  Fürst  Christoph  Andrejewicz 
gehörte  zu  dem  s.  g.  russischen  Zweige  des  Geschlechts.  —  Die  reichs- 
gräfliche Linie  ist  nach  der  Mitte  des  19.  Jahrh.  mit  dem  Sohne  des 
Empfängers  des  Grafendiploms,  s.  oben:  Georg  Thaddaeus  Philipp  R.- 
Grafen und  Ritter  v.  Lieven  im  Mannsstamme  erloschen.  Derselbe,  geb. 
1771,  k.  k.  Kämm.,  k.  bayer.  Generalmajor  und  Majoratsherr  auf  Bersen 
in  Curland,  hatte  sich  mit  Julie  v.  Löwenstern  a.  d.  H.  Wolmarshoff  in 
Liefland  vermählt,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  entsprossten :  Grf. 
Adele,  geb.  1806,  Erbmajoratsfrau  auf  Bersen,  verm.  mit  Anton  Eduard 
Gr.  v.  Königsfels,  k.  russ.  Kammerjunker  und  Erbherrn  auf  Blankenfeld 
in  Curland  und  Grf.  Sophie,  geb.  1'808,  welche  als  Gemahlin  des  Erb- 
majoratsherrn  auf  Lesten  in  Curland:  Paul  v.  Fircks  gestorben  ist. 

Hühner^  lu  d<»n  Supplem.  —  Oauhc,  \\.  8.  1647  und  4S,  —  Doiitsrhe  Grafenhänsor  <f?r 
Gegenwart,  U.  8.  87.  —  Freih.  v.  Ledebur  ,  III.  8.  »Ol.  —  Geneal.  Ta«chenb.  d.  graflichen 
Häuser,  1838.  S.  3ir.  und  1857.  S.  ico  u.  hiaior.  Handl».  xu'  D<-inscIb"n  ,  8.  521.  —  AVimW, 
Curl.  W.-B.  29.  —  Cgdercrona,  fivfa  Rikf»  etc.  Frfherrar,  Tab.  7.  Nr.  40  und  Grefwar, 
Tab.  12.  Nr.  67. 

Ligertz,  Ligerz.  Ein  früher  zu  dem  fränkischen  Adel  zählendes 
Geschlecht. 

r.  Haustein,  III.  8.  815.  —  Snpp\.  eu  Siobra.  W.-B.  IV.  17. 

Ligne,  Grafen  und  Fürsten.  Reichsgrafen-  undFürstenstand.  Gra- 
fendiplom von  1549  für  Jacob  Baron  v.  Ligne,  kaiserl.  ehemaligen  Ab- 
gesandten an  den  päpstlichen  Hof  und  Fürstendiplom  von  1 602  für  La- 
moral  Grafen  v.  Ligne,  Grand  von  Spanien,  Erzh.  Albert's  Staatsrath, 
Gouverneur  von  Artois  etc.  —  Altes,  sehr  berühmt  gewordenes,  nieder- 
ländisches Herrengeschlecht,  eines  Stammes  mit  den  Herzogen  von  Arem- 
berg  und  Croy,  dessen  Stammhaus,  das  Bergschloss  und  das  Städtchen 


—    681     — 

Ligne  in  der  Provinz  Heimegan,  zwei  Meilen  von  Ath  liegt  —  Das  üftrst- 
iiche  Haus  ist  in  Oesterreich,  Galizien,  Belgien  und  Frankreich  rcieh 
bogfitert :  die  demselben  für  Fagnolles  vom  Reichs-Deputations-Hanpt^ 
Schlüsse  1803  zugetheilte  Herrschaft  Edelstetten  als  Gra&chaft  wanie 
gegen  eine  Annuität  dem  Hanse  Esterhdzy  überlassen.  —  Die  abstei-* 
gende  Stammreihe  der  Fürsten  v.  Ligne  ist  folgende :  Fürst  Claudios  La«- 
moral,  gest.  1679  —  Sohn  des  1622  verstorbenen  Fürsten  Fiorentitw 
und  Enkel  des  ersten  Fürsten  Lamoral  —  k.  span.  General,  Staats-  vnd 
Gt^h.-Rath  etc.:  Maria  Clara  Prinz,  v.  Nassaa-Siegen; —  Heinrich  Ernst, 
gest.  1702.  Gouverneur  und  General-Capitaine  desHerzogth.  Limburg: 
Johanna  Monice  de  Arragon  j  Benavides,  gest.  1691 ;  —  Claudius  La^ 
moral,  gest.  1776,  k.  k.  w.  Geh.-Rath,  Gener.-Feldmarsch.  etc.:  EUsa*- 
btth  Alexandrine  Charlotte  Prinzessin  zu  Salm,  gest.  17S9;  -—  Girl 
Joseph,  gest.  1 814,  zu  seiner  Zeit  als  Soldat,  Staatsmann  und  geistreicfaer 
Schriftsteller  sehr  bekannt  und  berühmt,  inrmiediater  Reichsgraf  v.  Fag^ 
nolles  im  nioder-rhein.-westphälischen  Kreise  und  im  weitphftlisdieD 
Grafencollegium  seit  1786  u.  1788,  erster  Pair  von  Fknideili,  Pair, 
Marschall  und  Senechal  von  Hennegan,  Pair  von  Namur  mud  Artois, 
k.  k.  w.  Kämm.,  General-Feldzeugmeister  und  Inhaber  eines  waUomBcbeB 
Infanter.-Regiments :  Maria  Francisca  Xaverie  Prinzessin  v.  Liechten^ 
stein,  geb.  1739,  lebte  noch  im  Anfange  des  19.  Jahrb.;  —  Ludtdg  La- 
moral, gest.  1813,  Erbprinz:  Luise  Gräfin  v.  Duras,  in  zweiter  Ehe  Verm. 
1815  mit  dem  Grafen  d'Oultremont;  —  Fürst  Eugen,  geb.  1804,  Pri«* 
von  Amblise  und  Epinoy,  Grand  von  Spanien  1.  Cl,,  k.  k.  Kämm.,  Prä- 
sident des  Senats  von  Belgien;  erste  Gemahlin:  Amalie  Marchete  de 
Conflans,  gest.  1833;  zweite  Gemahlin:  Natalie  Mardiese  v.  IVaz^gldefts 
gest.  1835  und  dritte  Gemahlin:  Hedwig  Prinzessin  v.  Lubomirska,  geb. 
1815.  Aus  der  ersten  Ehe  stammt  Prinz  Heinrich,  geb.  1824,  verm. 
1851  mit  Margaretha  Grf.  v.  Talleyrand-Pörigord,  geb.  1851,  aus  wel* 
eher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  drei  Söhne  leben,  die  Prinzen :  Ludwig, 
geb.  1854,  Ernst,  geb.  1856  u.  Eugen,  geb.  1858;  aus  der  zweite*  Ebe 
entspross  Prinz.  Natalie,  geb.  1835,  verm.  1853  mit  Rudolph  Erbprinzen 
V.  Croy-Dülmcn  und  aus  der  dritten  Ehe  stammen,  neben  einer  Tochter, 
die  Prinzen  Carl.  geb.  1837  u.  Eduard,  geb.  1839. 

Hübner,  I.  Tab.  240  und  desirlben  Hlstor.  Pol.  VI.  8.  781.  —  ßutkena,  Tropi.  de^rml. 
I.  s.  2;*0.  —  r.  Sommeraberff  ,  Tab.  geueal.  I.  8.  109.  —  Qauhe ,  II.  8,  ftl9-S6  —  Jmeokit 
1800.  r.  K.  384-86.  —  AW^ifva.  Getieal.  ii.  SUatshaiidb.  1994.  t.  8.  330  n.  Sl.  —  Ma»tk,  8.  M, 
—  (ieiieal.-histor.-sutist.  Almanaeh,  Weimar,  1833,  S  449  und  &0.  —  OotbalaeAar  gMoaUaA. 
HofrakMidcr.  18:{ß.  .S.  t.M,  1H48,  8.  1.S5  1861.  8.  155  und  1S62.  S.  1.^8  und  5d.  —  Suppl.  su 
Hiebra.  W.B.  [.  19:  Fürst  ?.  L.  und  31:  Ligne  Prlnst  t.  B«rbaneon.  •>  Tfrof,  11.  IM. 

Ligthowler,  Lightowler,  Edle  yon  Stahlberg.  Erbländ.-österr. 
Adelsstand.  Diplom  von  1795  für  Thomas  Ligthowler,  Fabrikanten,  mit 
dem  Prädicate :  Edler  v.  Stahlberg.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt 
In  neuester  Zeit  war  Gottfried  Lightowler  Edler  v.  Stahlberg  Major  in 
der  k.  k.  Armee. 

Mcgerle  9.  A/ükl/eld,  Erg.-Bd.  8.  361.  —  Militalr-Sclieinai.  d.  Oeslerr.  Ealwrtk. 

^  Lil^enau,  Freiherren  (Schild  geviert,  mit  einem  gekrönten,  gol- 

denen, einen  schwarzen  Adler  zeigenden  Mittelschilde.  1  und  4  in 
Schwarz  ein  rechtsgekehrter,  doppelt  geschweifter,  goldener  Löwe  und 
2  u.  3  in  Blau  ein  sehrflgrechter,  silbepner  Balken,  begleilet  Ton  zwei 

34* 


—     532     — 

silbernen  Lilien,  der  einen  rechts  nnten  und  der  anderen  links  oben). 
Böhmischer  Freihorrnstand.  Diplom  vom  29.  Dec.  1666  fiir  Wilhelm 
Wenzel  v.  Lilgenau,  Herrn  auf  Pranss,  llanchwitz,  Gollschau,  Gorkan, 
Plottiiitz,  Neudorf,  Haltauf  u.  Rudelsdorf  im  Briegischen,  so  wie  auf 
Oyas  und  Ilüncrn  im  Liegnitzschen,  Landeshauptmann  und  Kammej- 
Director  zu  Bdeg  etc.  —  Als  Stammvater  dioses  schlesischen  Geschlechts 
wird  Johannes  Jonas  v.  Lilgenau,  Herr  auf  Haltauf  u.  Eulendorff  im 
Strehlenschcn,  Kammcrrath  des  Herzogs  Georg  H.  zu  Brieg  und  Rath 
und  Kammerpräsident  des  Fürsten  Johann  Georg  zu  Liegnitz  und 
Brieg  etc.  genannt,  welcher  wohl  um  1584  den  höhmischen  Adelsstand 
in  seine  Familie  brachte.  Derselbe  hinterliess  zwei  Söhne.  Von  dem 
älteren  Sohne  stammte  Friedrich  v.  L.,  gest.  1690,  erst  fürstl.  Briegi- 
scher  und  später  k.  k.  Forst-  und  Jägermeister  zu  öhlau  und  verm.  in 
erster  Ehe  mit  einer  v.  Börstel  aus  dem  Anhaltschen  und  in  zweiter  mit 
Anna  Margaretha  v.  Wirsewinsky,  aus  welcher  zweiten  Ehe  zwei  Sohne 
entsprossten :  Georg- Wilhelm  v.  L.,  k.  k.  Hauptmann  im  Infant.-Regi- 
mente  Herzog  zu  Braunschweig  Bevern  und  Friedrich  Erdmann  v.  L., 
gest.  1719  als  k.  k.  Grenadier-Lieutenant.  Der  jüngere  Sohn  des  oben 
genannten  Johannes  Jonas :  Cyprian  Jonas  v.  L.,  Herr  auf  Eulendorff, 
war  1639  Hofmarschall  des  Herzogs  Christian  zu  Brieg  und  wurde  1648 
in  den  Palmen-Orden  der  Fruchtbringenden  Gesellschaft  unter  dem  Namen 
des  „Reichenden'*  aufgenommen.  Derselbe  hinterliess  drei  Söhne :  Wil- 
helm Wenzel,  Friedrich  und  Gottfried  v.  L.  Wilhelm  Wenzel  brachte, 
s.  oben,  den  Freiherrnstand  in  seine  Familie.  Derselbe,  gest.  1693, 
erst  kurbrandenb.  Obcrstlieutenant  u.  dann  k.  k.  Kämm.,  Ober-Amts- 
Rath  in  Ober-  u.  Niederschlesien  etc.  erhielt  1688  vom  Herzoge  zu  Brieg 
die  zu  Lehn  eröffiieten  v.  Borschnitzischen  Güter,  die  Herrschaft  Prauss 
und  die  dazu  gehörenden  Dörfer  bei  Nimptsch  im  Briegsclien  Fttrsten- 
thume.  Aus  seiner  Ehe  mit  Charlotte  v.  d.  Groben  stammte  eine  Tochter, 
Freiin  Marie  Luise  (nach  Anderen :  Aloysia  Wilhehnine),  welche  sich 
mit  Johann  Joachim  Grafen  v.  Zierotin,  mährisch -schlesischer  Linie, 
vermählte  und  ein  Sohn,  Freiherr  Ludwig  Reiuhold.  Letzterer,  Herr 
auf  Preuss,  Oyas,  Hünem  etc.  hatte  aus  der  Ehe  mit  Maria  Chariotte 
Susanna  Grf.  v.  Hochberg  und  Fürstenstoin,  welche  sich  nach  seinem 
Tode  wieder  an  den  Grafen  v.  Gianniui  in  Wien  vermählte,  nur  eine 
Tochter.  —  Friedrich  v.  L.,  zweiter  Sohn  des  Cyprian  Jonas  v.  L.,  war 
Herr  zu  Neuen  im  Breslauischen  und  Land-Commissarius  im  breslaui- 
sclien  Fürstenthume  und  der  Bruder  desselben,  Gottfried  v.  Ij.,  s.  oben, 
Herr  auf  Eulendorff,  liandcommissar  des  briegschen  Füi-stenthums,  war 
mit  einer  v.  Ostrobowski  aus  Preussen  vermählt,  aus  welcher  Ehe  drei 
Söhne  entsprossten,  von  welchen  licopold  und  Bogislaus  als  Officiere  im 
k.  k.  Dragoner-Regimente  Graf  Schlick  in  Ungarn  starben  und  Gott- 
fried, früher  Fähnrich  im  k.  k.  Inf.-Regimente  Herzog  zu  Holstein-Beck, 
später  Brigittiner-Möncli  zu  Cöln  am  Rheine  war.  —  Nach  dem  Testa- 
mente des  Freilierrn  Wilhelm  Wenzel  kam  die  Herrschaft  Prauss,  nach 
dem  ohne  männliche  Erben  criblgten  Tode  seines  Sohnes,  des  Freiherm 
Ludwig  Reinhold,  an  seine  Tochter,  die  obengenannte  Gräfin  v.  Zierotin, 
deren  Sohn,  Johann  Ludwig  Gr.  v.  Zierotin,  S.Apr.  1740  die  kais.  Er- 


—     533     — 

laubniss  für  sich  u.  seine  Nachkommen  erhielt,  den  Namen:  Grafen  und 
Herren  v.  Zierotin,  Freiherren  von  Lilgenau  anzunehmen  und  mit  dem 
angestammten  Wappen  das  Wappen  der  Freihen*en  v.  Lilgenau  zu  ver- 
binden. Letzteres  Wappen  nimmt  jetzt  die  linke  Schildeshälfte  des 
Wappens  der  Grafen  v.  Zierotin  ein.  DieFideicommiss-HerrschaftPrauss 
gehört  zu  dem  Besitze  der  Grafen  v.  Zierotin. 

Sinapiui,  II.  8.  369  und  70.  ~  Gauh«,  I.  8.  217  und  18.  —  Zedier,  XVII.  8.  1195—97. 
N.  Preii-js.  A.-L.  III.  S  253  und  54.  —  Freiherr  v.  Ledehur,  II.  8.  36.  —  Nächstdem  die 
Schriften  über  die  Grafen  v.  Zierotin,  Freih.  ?.  Lilgenau. 

Lilgenau,  Freiherren  (im  von  Roth  und  Blau  quergetheilten  Schilde 
ein  aus  grünem  Boden  oder  grüner  Aue  zwischen  acht  grünen  Blättern 
aufwachsender  Stengel  mit  drei  goldenen  Gartenlilien  und  eine  auf  der 
linksstehenden  Lilie  sitzende,  natürliche  Lerche).  Im  Königreiche  Bayern 
anerkannter  Freiherrnstand.  Anerkennungsdiplom  vom  14.  Mai  1822 
für  Carl  Joseph  Freih.  v.  Lilgenau,  k.  bayer.  Kämm.  u.  Major  ä  la  suite 
u.  filr  die  Nachkommenschaft.  —  Altes,  ursprünglich  aus  der  Mark  Bran- 
denburg stammendes  Adelsgeschlecht,  welches,  auch  Lillingau  geschrie- 
ben, aus  der  Mark  nach  Schlesien,  von  da  in  das  Voigtland  und  später 
in  die  Ober-Pfalz  kam,  wo  bei  einem  im  Anfange  des  18.  Jahrh.  ent- 
standenen Brande  im  Schlosse  Közersdorf  die  meisten  Familien-Papiere 
vernichtet  wurden,  weshalb  auch  Genaues  über  das  Freiherrndiplom 
nicht  angegeben  werden  kann,  doch  ist  auf  Grund  einiger  noch  vorhan- 
denen Urkunden  die  der  Familie  zustehende  freiherrliche  Würde  er- 
wiesen worden.  —  Erdmann  v.  Lilgenau  war  1675  Ritterhauptmann 
desCantons  Waldeck.  Nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  desKgr.  Bayern 
wurden  in  dieselbe  eingetragen  die  Gebrüder:  Johann  Nepomuck  Chri- 
stoph V.  L.,  geb.  1743,  k.  bayer.  Kämm,  und  Generalmajor  in  Ingol- 
stadt und  Andreas  Christoph  Johann  v.  L.,  geb.  1747,  k.  bayer.  geist- 
licher Rath,  Mitglied  der  Academie  der  Wissenschaften  in  München, 
Districts-Inspector,  Dechaiit  und  Pfarrer  zu  Aichach.  —  Der  obenge- 
nannte Carl  Joseph  Freih.  v.  Lilgenau,  geb.  1787,  vermählte  sich  1817 
mit  Caroline  Freiin  v.  Linker-Lützenwiek,  geb.  1789,  aus  welcher  Ehe 
zwei  Söhne  stammen,  die  Freiherren:  Carl  Theodor,  geb.  1818  und  Cle- 
mens Wenzel,  geb.  1830.  Freih.  Carl  Theodor,  k.  bayer.  Kämmer.  und 
Landgerichts- Assessor,  ist  seit  1853  vermählt  mit  Anna  v.  Arvay,  geb. 
1834,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne  leben:  Clemens  Wenzel,  geb.  1854 
u.  Carl  Wenzel,  geb.  1857. 

Biedermann.  Ritter»rhnfi  im  Vnigtlande.  --  r.  Lang^  8.  450  u.  51.  —  t>ene&l.  Tasehenb. 
d.  i'reih.  Häuser,  1H57.  8.  437  nnd  3S  und  1862.  8.  46». 

Lilien,  auch  Freiherren  (Stammwappen:  in  Silber  drei,  2  und  1, 
schwarze  Lilien.  Im  fi'eiherrlichen  Wappen  ist  der  Stammschild  von  einer 
von  Silber  und  Roth  22  mal  gestickten,  breiten  Leiste  umgeben).  Reichs- 
freiherm-  und  preussischer  Freihermstand.  Reichsfreiherrndiplom  vom 
24.  Dec.  175ß  für  Franz  Michael  Florentin  v.  Lilien,  kurbayerischen 
Kämmerer,  Fürstl.  Thurn-  u.  Taxischen  Geh.-Rath  und  General-Inten- 
danten sämmtlicher  Reichs-  und  Niederländer  Posten  und  preussische 
Freiherrendiplome  vom  15.  Octob.  1840  für  Felix  v.  L.,  Landrath  des 
Kreises  Arnsberg  u.  Herrn  auf  Echthausen  Oster-  und  Wcsteriiaua  und 
vom  24.  Juli  1854  für  Franz  Joseph  v.  L.,  Herrn  auf  Opherdi(*e, 


—     tSi     — 

k.  pr.  KammeriL  niid  Erbsfiteer.  —  Altes,  westpbfillaefaeB  Adelagescfaledit, 
weiches  zu  den  sieben  Erbsälzern  zu  Verl  (im  jetzigen  Kreise  Arnsberg 
<ler  Provinz  Westphalen)  gehört,  welcbe  bereits  zu  der  Zeit  des  K.  Carl 
d.  Grossen  die  Salzkothen  in  der  Stadt  Werl  besassen.  Erzbischof  Con- 
rad zu  Göln  bestätigte  1246i  diese  Familien,  nebst  den  alten  Privilegien, 
in  ihrem  Besitze  und  dieselben  besassen  die  Salinen  bis  in  die  zweite 
Hielte  des  14.  Jahrhunderts.  Nachdem  aber  letztere  vom  K.  Carl  lY. 
1356  durch  die  goldene  Bulle  den  Landesherren  zugesprochen  und  zu 
d^üi  Landeßregalien  gezogen  wurden,  machte  Erzbischof  Friedrich  m. 
zu  CöUj  (aus  der  Familie  Sarwenden)  1370  die  Salinen  zehentbar.  1382 
wurden  den  Erbsälzem  die  alten  Privilegien  vom  Landesherren  ander- 
weit bestätigt,  doch  gingen  noch  in  demselben  Jahre  durch  die  grosse 
Feuersbrunst,  welche  die  Stadt  Werl  betraf,  die  besten  Nachrichten  und 
Urkunden  der  Erbsälzer-Familien  von  Kaisern  und  Königen  verloren 
und  so  wandten  sich  dieselben  später  an  den  K.  Sigismund,  welcher  durch 
Diplom  von  1432  ihre  alten  Privilegien  bestätigte,  und  auch  bezeugte, 
dass  sie  nicht  nur  von  gutem,  alten  Stamme,  herkämen,  sondern  auch 
d^n  römischen  Kaisern  und  dem  heiligen  Reiche  oft  u.  mannigfaxrh,  ohne 
Gut  und  Blut  zu  8c|ionen,  gedient,  auch  verschiedene  ihrer  Vorältem  an- 
sehnliche Civil-  und  Militairän^ter  bekleidet  hätten.  1708  bestätigte  am 
15.  April  K.  Joseph  L  den  noch  übrigen  Geschlechtern  der  Erbsälzcr 
ijiren  ^n,  ritterbürtigen  Adel  aufs  Neue,  auch  führen  dieselben  ein 
gemeinschaftliches  Wappen,  nämlich  einen  gekrönten,  schwarzen  Schild, 
in  dessen  Mitte  der  goldene  Reichsapfel  schwebt,  begleitet  zu  beiden 
Seiten  und  unten  von  je  einer  silbernen  Streit-  oder  s.  g.  Baukolbe. 
Spftter  erhielt  noch  besonders,  s.  oben,  die  Familie  v.  Lilien  den  Frei- 
hprrnst^nd.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  kommt  Johann  v,  L. 
1382,  Hermann  1431  und  ein  anderer  Hermann  1516  urkundlich  vor, 
doch  beginnt  die  sichere  Stamun-eihe  erst  mit  Johann  v.  L.,  gest.  1580 
und  mit  dem  gleichnamigen  Sohne  desselben,  welcher  1608  starb  und 
mit  Anna  v.  Papen  vermählt  war.  Der  Sohn  des  Letzteren,  Diedrich 
v.  li.,  war  Bürgermeister  zu  Werl  und  zweimal  veimählt,  in  erster  Ehe 
mit,  Maria  v.  KJeinsorgen  und  in  zweiter  mit  Catharina  v.  Brandis.  Aus 
d^r  ersten  Ehe  stammte  ein  Sohn,  Johann  III.  und  aus  der  zweiten  eben^ 
fallfi  ein  Soh^,  Hennann  Franz,  welche  Beide  Stifter  zweier  noch  blühen- 
den Hauptlinien  wurden.  Die  ältere,  westphälische  Hauptlinie  uiufasst 
die  Nachkommenschaft  Johanns  HI.  v.  L.,  verm.  mit  Elisabeth  v.  Ben- 
ditten.  Der  Sohn  aus  dieser  Ehe  Gerhard  Franz,  gest.  1725,  verm.  mit 
Johanna  Clara  v.  Arensberg,  hinterliess  drei  Söhne :  Caspar  Hermann, 
Franse  Michael  Florentin  und  Johann  Florentin.  Caspar  Hermann  v.  L., 
geb,  1691  und  gest.  1772,  stiftete  mit  seiner  ersten  Gemahlin,  Maria 
Franziaca  v.  Brandis,  die  noch  blühende  Linie  zu  Opherdicke  in  West- 
pttalen;  von  Franz  Michael  Florentirf,  geb.  1696,  seit  1756,  s.  oben, 
Freiherr^  stammte  durch  seineu  Sohn  Alexander,  geb.  1742,  die  theil- 
weise  in  den  österr.  Erblanden  ansässig  gewesene,  im  Mannsstojume 
6.  Oct  1846  mit  dem  Freih.  Cari,  k.  k.  Kämm.  u.  Hofrath  der  Hof-  u. 
Slaatacanzldi^  Horrn  auf  Hohenbruck  in  Steiermark,  erloschene  hohen- 
hrocker  Linie  und  dwxh.  seinen  Sohn  Christoph,  geb.  1748  die  Linie 


—     535     — 

zu  Borg  und  I^ahr  in  Westphalen  und  Johann  Florontin,  geb.  1698, 
wurde  der  Ahnherr  der  jüngeren  Speciallinie  der  älteren  Hauptlinie.  — 
Die  jüngere,  jetzt  in  Bayeni  ansässige  Hauptlinie  umfasst  die  Nach- 
kommcnscliaft  des  Hermann  Franz  v.  L.,  geb.  1642  und  gest.  1706, 
vorm.  mit  Anna  Susanna  v.  Papen.  Der  Sohn  desselhen,  Hermann  Flo- 
rentin,  gest.  1733,  Kämmerer  zu  Werl^  wai-  mit  Johanna  Maria  ?.  Papen 
vermählt  und  aus  dieser  Ehe  entspross  Hermann  Caspar  v.  L.,  dessen 
Nachkommen  jetzt  unter  dem  Namen  der  Linie  zu  Waldau  vorkommen. 

—  Der  neuere,  demnach  in  fünf  Linien :  die  Linie  zu  Opherdicke,  die 
im  Mannsstamme  erloschene  ältere  Linie,  die  Linie  zu  Borg  und  Lahr, 
die  jüngere  Linie  und  die  Linie  zu  Waldau  gctheilte  Personalbestand 
des  noch  in  vielen  Gliedern  blühenden  alten  Stammes  ist  aus  den  geneaL 
Taschenbb.  der  freih.  Häuser  zu  ersehen. 

Freih.  v.  Krohne,  l\.  S.  252  und  53.  —  v.Lang,  8.  176  und  177  und  431.  —  N.  Pr.A.-L. 
III.  8.  2S4  und  hb.  —  Freih.  w.Ledtbur,  II.  8.  37.  —  Geneal.  T«schenb.  der  freih.  Häuser, 
1849.  8.  252-59.  1853.  8.  2r,4— 70  und  1855.  8.  344-48.  -  8uppJ.  zu  Siebm.  W.-B.  III.  81 
und  X.  5.  —  Tyroff,  I.  181 :  v.  L.  u.  Freih.  t.  L.  u.  Siebenk»es,  I.  8.  104—6.  —  W.-B.  de« 
Kgr.  Bayern.  III.  51  u.  e.    Wölckrrn,  Abthi'il.  3:  Froih.  v.  L.  und  VI.  91  :  Lilien  auf  Waldau. 

—  V.   Hefner,  bayt?r.  Adel,  Tab.  44  und  8.  45.  —  Kaeuchke,  I.  8.  272—74. 

Lilien  (in  Blau  eine  silberne  Lilie  und  auf  dem  Helme  ein  wach- 
sender Pegasus).  Im  Königr.  Preussen  bestätigter  Adelsstand.  Bestäti- 
gungsdiplom vom  24.  Mai  1704  ftlr  Georg  II.  v.  Lilien,  Oberstlieutenant 
bei  der  k.  preuss.  Garde.  —  Ein  früher  zu  dem  begüterten  Adel  in  der 
Mark  Brandenburg  und  im  Markgrafenthum  Bayreuth  zählendes  Adels- 
geschlecht, welches  zu  Satzke,  Weitzendorf  etc.  sass  und  von  der,  im 
vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie  ganz  verschieden  war.  Nach 
einer  um  1679  gedruckten  Abhandlung :  de  Liliis  celebribus  wird,  wäh- 
rend Andere  einen  Matthaeus  Lilien  als  Ahnherrn  des  Geschlechts  nen- 
nen, als  Stammvater  Sebastian  v.  liilien,  Kriegsoberst  des  K.  Carl  IV., 
aufgeführt,  welcher  1592  eine  kaiserliche  Erneuerung  seines  Adels  er- 
halten habe.  Nach  seinem  schon  1604  erfolgten  Tode  mussten,  wie 
angegeben  wird,  seine  hin terlassenen Kinder  nur  im  btlrgerlichen  Stande 
erzogen  werden.  Von  diesen  Nachkommen  Sebastian's  war  Georg  Li- 
lien, gest.  16^)6.  Propst  zu  St.  Nicolai  in  Berlin  und  von  ihm  stammten 
zwei  Söhne  Caspar  u.  Georg  IL,  welchen  durch  kaiserliches  Diplom  der 
von  den  Vorfahren  geführte  Adel  bestätigt  wurde.  Caspar  v.  L. ,  gest. 
1687,  Herr  auf  Weitzendorf,  stand  am  Hofe  zu  Bayreuth  in  grossem 
Ansehen,  war  Doctor  der  Theologie,  Ober  -  Hof  -  Prediger  etc.,  zuletzt 
markgr.  brandenb.-bayTeuthscher  Geh.  Raths-Präsident  und  hinterliess 
etliche  Kinder.  Georg  IL  v.  L. ,  Herr  auf  Satzke  (Zaatze  in  der  Ost- 
Priegnitz),  diente  in  der  kurbraridenb.  und  k.  preuss.  Armee  von  unten 
herauf,  stieg  von  Ehrenstufe  zu  Ehrenstufe  und  starb  22.  Juni  1726  als 
Gencrallieutenant  und  Gouverneur  von  Geldern ,  ohne  Nachkommen  zu 
haben.  —  Nach  dem  Bildnisse  des  Caspar  v.  Lilien  führte  derselbe  ein 
vermehrtes  Wappen :  Schild  quer  gethcilt :  oben  in  Blau  ein  schwarzer 
Adler  und  unten  der  Länge  nach  getheilt  und  in  jedem  goldenen  Theile 
eine  silberne  Lilie.  Auf  dem  Schilde  standen  zwei  Helme :  der  rechte 
trug  einen  aufwachsenden  Löwen  u.  der  linke  ein  aufwachsendes  Pferd. 

Porst,  Theolog.  honiil.  8.  h'j7.  —  Forlü:<s.  8ammlunp  vou  tlieologischen  Sachen»  I7t7. 
8.  I0h6— 9U.  1728.  8.  388  und  1729.  8.  ti31— iH.  -  (Sauhty  II.  8.  636  uod  37:  nach  dem  M8, 
Gencal.  -  N.  Preuss.  A.-L.  UI.  S.  -'55.  -  Freih.  v.  ledebur,  II.  8.  36.  —  W.-ß.  der  Pr. 
Monarch.  III.  85. 


—     536    — 

'  Lilien  (in  Blaa  die  linke  Hälfte  einer  silbernen  heraldischen  Lilie 

und  anf  dem  Helme  ein  achteckiges,  blanes  Schirmbret ,  belegt  mit  der 
halben  Lilie).  Ein  noch  1728  vorgekommenes  Patriciergeschlecht  der 
Stadt  Thom. 

Freih.  v.  Ltdebur,  III.  8.   301.  .^ 

Lilienanker.  Schwedische!^ il6di. In  nener  Zeit  in  Nea  -  Vorpom- 
mern begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht.  Johann  v.  Lilienanker,  kön. 
schwed.  Accise-Commissar  nnd  Land-Fiscal  starb  1713  and  hinterliess 
zwei  Söhne:  Johann  Carl  und  Siegmund  Gottlieb  v.  L.  Der  Stamm 
blühte  fort  und  noch  1834  besass  die  Familie  im  Kr.  Franzbarg  die  Gü- 
ter Altenwildorf ,  so  wie  1836  das  Gut  Daskow  im  Reg.  Bezirke  Stral- 
sund. — 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  255.  —  Freiherr  v.Ledebur,  II.  8.    37  a.  III.  8.  801. 

Lilienberg.  Altes,  zu  dem  Adel  im  Herzogtham  Erain  früher  ge- 
hörendes Adelsgeschiecht,  welches  im  15.  Jahrb.  erloschen  ist. 

Zedier,  XVI I.  8.  1312. 

Lilienberg,  Brantschner  v.  Lilienberg,  Ritter.  Böhmischer  Rit- 
terstand.  Diplom  von  1656  für  Ezechiel  Brautschner  v.  Lilienberg. 

9.  HeUbaeh,  II.  8.  47. 

Lilienbnrg,  Freiherren.  Schwedischer  Freiherrnstand.  Diplom 
vom  ft.  Jan.  1680  filr  Johann  Jacob  de  Marchant«  mit  dem  Prädicate: 
V.  Lilienburg.  Derselbe  stammte  aus  einem  französischen  Adelsge- 
schlechte  und  hatte  sich  mit  Juliane  Prinzessin  von  Hessen  -  Eschwege 
vermählt.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  u.  wurde  im  Bremenschen  be- 
gütert, ist  aber  1817  mit  dem  Freiherrn  Carl  Friedrich  v.  Lilienburg 
erloschen. 

Freih.  9.  <U  Knesebeck,  8.  198. 

Lilieqtyron,  Freiherren.  Reichsfreiherrnstand.  Diplom  vom  5.  Juni 
1673  für  Andreas  Pauli  v.  Liliencron,  k.  dänisch,  und  herz,  schlesvvig- 
holsteinischen  w.Rath  u.  residirenden  Minister  am  k.  k.  Hofe  zu  Wien. 
Derselbe  hiess  früher  Andreas  Pauli,  kam  1 654  als  Gesandter  nach  Re- 
gensburg, erhielt  2.  Mai  1654  den  Reichsadel  mit  dem  Prädicate :  v.  Li- 
liencron ,  war  dann  einige  Zeit  General  -  Schultheiss  bei  dem  Kriegsge- 
richte zu  Copenhagen,  wurde  um  1673  Minister-Resident  zu  Wien  und 
starb,  vier  Söhne  hinterlassend,  1700  als  k.  dän.  Reichsratb  u.  Kanzler 
der  Herzogthümer  Schleswig  und  Holstein.  —  Von  den  Söhnen  war  der 
Eine  1740  Herr  auf  Wolfshagen,  k.  dän.  Geh.-Rath  etc.  —  Der  Stamm 
hat  fortgeblüht  und  ist  in  neuer  Zeit  in  die  herz,  sächs.  Lande  ernesti- 
nischer  Linie  gekommen.  Die  jetzigen  Glieder  der  Familie  stammen 
von  dem  1846  verstorbenen  Freiherrn  Ludwig  Carl  Christoph  k.  dän. 
Kammerh.  und  Oberstlieutenant  aus  der  Ehe  mit  Juliane  Grf.  v.  Luck- 
ner,  geb.  1788  und  das  jetzige  Haupt  des  freiherrl.  Hauses  ist:  Frei- 
herr Friedrich,  geb.  1806,  h.  Sachsen -altenb.  Consistorial  -  Präsident, 
verm.  in  erster  Fhe  mit  Emilie  Dumreicher,  gest.  1842  und  in  zweiter 
1849  mitRosa  Grf.  v.  Baudissin,  geb.  1827,  aus  welcher  Ehe  eine  Toch- 
ter, Freiin  Freya,  geb.  1850,  lebt.  Die  beiden  Brüder  des  Freiherrn 
Friedrich  sind  die  Freiherren  Ferdinand  u.  Rochus.  Freih.  Ferdinand, 


—     537     — 

geb.  1807,  vermählte  sich  1837  mit  Henriette  v.  Brockdorff,  geh.-1808 
u.  aus  dieser  Ehe  stammen ,  neben  einer  Tochter ,  Freiin  Juliane ,  geb. 
18.S8.  zwei  Söhne,  die  Freiherren  Carl.  geb.  1840  und  Magnus,  geb. 
1846.  Freih.  Rochus,  geb.  1820,  herz,  sachs.  meining.  Kammerherr  u. 
Cabinetsrath,  ist  seit  1851  verm.  mit  Luise  Tutein,  geb.  1826  und  aus 
dieser  Ehe  entsprosste,  neben  drei^^^Jöhtern,  Hedwig,  geb.  1854,  Fer- 
nanda,  geb.  1856  und  Else,  geb.  l857,  ein  Sohn,  Ferdinand,  geb.  1852. 

VMfinger,  TIF    S    2<W  u.  505.  —  Gauht,  \\.  8.   Iß49     -    Z^mi-r,    XVII.  S.   ISH.   -   Gt- 

neKl.  Taschenb.  d.  frrih.   H&uü.  1859.  8.  447  und  48.   1861.  S.  430    und    31    und    I8(i2.    8.  469 

und  70  -  Siebmach^r,  III.  153:  v.  L  —  W.-B.  d.  Sachs.  Staatni,  IX.  20  u.  X.  9:  Freih. 
V.  L. 

Lilienegg,  Freiherren.  Böhmischer  Freiherrenstand.  Diplom  von 
1710  fflr  Johann  Wolfgang  v.  Lilienegg  auf  Zaumgarten  bei  Breslau, 
schlesischen  Kammerrath. 

Siuapim.  II.  8.  370.  —     hfeg^rle  r.   MühlfeUJ,  Hrg-Bd.  8.  75. 

Lilienfeldtf  Stösser  Edle  v.  Lilienfeldt  (Schild  geviert  mit  Mit- 
telschilde. Im  von  Schwarz  und  Gold  quorgothoilten  Mittelschildo  ilor 
Rumpf  eines,  einen  Hammer  haltenden  Mannes.  1  und  4  in  Gold  der 
schwarze  kaiserl.  Doppeladler  und  2  u.  3  eine  Lilie).  —  Gottfried  Stös- 
ser Edler  v  Lilienfeldt,  Herr  auf  Dölkau  und  Zweymen  bei  Merseburg 
u.  k.  pr.  Geh.-Rath,  starb  4.  Sept.  1603. 

Frfih.  V.   L^'dfihur.U.  8.  37. 

Lilienfeld,  s.  Hantke  v.  Lilienfeld,  Bd.  IV.  S.  192. 

Lilienheim,  Gerhard,  Gerhardt  v.  Lilienheim.  Ein  dureh  den 
herz.  Sachs.  Staatsminister  Moritz  Gerhardt,  welcher  den  Reichsadel 
mit  dem  Prädicate:  v.  Lilienheim  erhalten  hatte,  nach  der  Mitte  des 
17.  Jahrb.  in  Ober-Sachsen  bekannt  gewordenes  Geschlecht.  —  lieber 
die  Staats- Verrichtungen  des  Moritz  G.  v.  L.  giebt  Müller  in  denAnnal. 
Saxon.  Mehreres  an. 

Ganh*!,   FI.  8.   1651. 

Lilienhof,  Lilienhoff  v.  Adelstein,  s.  Adelstein,  Lilienhof 
V.  Adelstein,  Bd.  I.  S.  14. 

Liliensparre.  Schwedisches  Adelsgeschlecht .  aus  welchem  Peder 
och  Arwed  Lilliesparre  af  Fylleskog  und  Steen  Lilliesparre  af  Krage- 
stad  1625  in  das  Ritterhaus  zu  Stockholm  eingeffthrt  wurden.  Später, 
1640,  war  Johann  v.  Liliensparre,  k.  schwed.  Obei-st,  Commandaut  zu 
Wismar.  —  Der  Stamm  ist  erloschen. 

Gauh«,  IL  S.  WM.  —  Cedercrona,  Scea  Rikea  etc.  Tab.   5.  Nr.  41  und  Tab.  8.    Nr.  68. 

Lilienstedt,  Lillienstedt,  Grafen.  Schwedischer  Grafenstand. 
Diplom  vom  31.  Dec.  1719  filr  Johann  liillienstedt ,  königl.  u.  Reichs- 
rath  in  Schweden.  Derselbe  wurde  1720  in  das  Ritterhaus  zu  Stock- 
holm eingeführt.  —  Die  Familie  war  bis  1732  in  Schwedisch-Pommem 
im  franzburger  Kreise  zu  Divitz ,  Frauendorf ,  Gätkenhagen ,  Spolders- 
hagen  und  Wobelkow  begütert. 

Gau/if  ,    II.  S.  1650.  —  Freiherr  o.  Ledebur^  111.  8.  301.  —  Cedercrona,  Svea  RikesW. 
Grpfwar,  Tab     Vi.  Nr.  72. 

Lilienstem,  s.  Rtihle  v.  Lilienstern. 


—     ÖS8    ^ 

Liliemtröm,  Lilljeslaröm.   Schwedischer  Adelsstand.   Diplom  vom 

12.  Mai  1636  für  Johann  Nicodemus  Lilljeström  und  vom  18.  Angust 

1647  für  den  Bruder  desselben.  Clas  Danckwardt  (Nicolaus Dankwerth). 
Beide  Brüder  erhielten  ein  und  dasselbe  Wappen:  Schild  geviert:  1  u. 
4  in  Silber  ein  schräglinks  fliessender,  blauer  Strom  und  2  n.  3  in  Blau 
eine  silberne  Lilie  und  Ersterer  irlrrde  1638,  Letzterer  1652  in  das 
Ritterhaus  zu  Stockholm  eingeftthrt'Johann Nicodemus  v.L.  starb  1657 
als  Herr  auf  Eka,  Boe  und  Eiken,  pommerscher  Regierungs  -  Präsident 
und  Vicekanzler  der  Academie  zu  Greifswald  und  Nicolaus  Danckwerth 
V.  L.  später  als  k.  schwedischer  Generalmajor  und  Landhöfding  zu 
Colraar.  Der  Stamm,  in  Pommern  im  uckenntinder  Kreise  2u  Berends- 
hof.  Karlshof,  Luckow,  Mönkeberg;  Vogelsang  und  Warsin  1651  und 
noch  1723  gesessen,  wurde  fortgesetzt  und  mehrere  Sprossen  desselben 
haben  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden.  Der  Generalmajor  v.  Lilien- 
stnnn  war  1843  Commandeur  der  ersten  Landwehr-Brigade  zu  Königs- 
berg in  Pr. 

(iauhe,  II.  8.   1650  und  r.l.   -  N.  Pr.    \.-L.  V.  8.  .340.    -   Freih.v.  Led<fhitr,  11.  S.  37  u. 
III    .^.  .101.  —   Cedercrona.  Srfu   liiles  W.   «idd.  Tab.  27.  Nr.  241  und  Tab.  4«.  Nr.  895, 

;  Lilienthal  (Schild  der  Länge  nach  getheilt :  rechts  in  Silber  zwei 
über  einander  stehende,  heraldische,  blaue  Lilien  und  links  in  Gold  vor 
zwei  gekreuzten ,  silbernen  Pfeilen  ein  frei  aufrecht  gestellter ,  rotber 
Hammer,  dessen  silberner  Stiel  in  der  Mitte  mit  einem,  die  Hörner 
aufwärts  kehrenden,  silbernen  Halbmonde  belegt  ist.  Der  gekrönte 
Helm  trägt  zwei  Büffelshörner,  in  deren  Mündungen  je  eine  blaue  Lilie 
der  rechten  Schildeshälfte  steckt.  Das  rechte  Hörn  ist  von  Silber  und 
Blau  und  das  linke  von  Silber  und  Roth  quer  getheilt  und  zwischen  den 
beiden  Hörnern  schwebt  der  Halbmond  der  linken  Schildeshälfte.  Die 
Helrodeckeu  sind  rechts  blau  und  silbern  und  links  roth  und  silbern). 
Adelsstand  des  Königr.  Schweden.  Diplom  von  der  Königin  Christina 
vom  30.  März  1654  für  „Johan  Mejcr'*  deutschen  Secretair  bei  dem 
k.  schwedischen  General-Commerz-Collegio  zu  Riga,  mit  dem  Prädicate : 
V.  Lilljenthal  (Lillienthal,  Lüienthal)  und  unter  geringer  Veränderung 
und  mit  Vermehrung  des  von  den  Vorfahren  geführten  Wappens.  — 
Der  Empfänger  des  Adelsdiploms ,  aus  einer  deutschen  Familie  stam- 
mend, welche,  wie  aus  diesem  Diplome  sich  ergiebt,  firüher  einen  kai- 
serlichen Wappenbrief  erhalten  hatte,  trat  in  schwedische  Dienste,  war 

1648  Secretair  bei  der  schwedischen  Gesandtschaft  an  den  König  Jo- 
hann Casimir  in  Polen  u.  an  den  Czar  Alex^j  Mich^Uowitsch  von  Russ- 
land, wurde  1649  Notarius  publicus  in  Riga,  erhielt  1653  das  obener- 
wähnte, bei  Erlangung  des  Adels  noch  vei*waltete  Secretariat,  kam 
1664  als  k.  schwedischer  Resident  nach  Moskau,  wurde  1667  Burg- 
graf zu  Narwenförd  und  im  folgenden  Jahre  im  Ritterhause  zu  Stock- 
liolm  eingeführt  und  starb  1674.  —  Der  Stamm,  welchen  der  in  An- 
gabe der  ausgegangeneu  Geschlechter  möglich  genau  verfahrende  Ce- 
dercrona  1746  als  bestehend  angab,  hat,  wenn  auch  v.  Stierman  1754 
diese  Ansicht  nicht  theilte,  fortgeblüht  und  ist  nach  Anfange  des 
19.  Jahrh.  nach  Deutschland  mit  Johann  August  Julius  v.  Lilienthal 
gekommen.  Derselbe,  geb.  24.  Juni  1787,  verlebte  seine  ersten  Jugend- 


—     539     — 

jahro  in  Stockholm,  kam  dann  nacb  CopenTiapron  nn<1  1803  nachPrens- 
soii.  wo  er  Militainliciistc  nahm,  wohnte  den  Fchlzüj^on  von  1818.  14 
und  15  bei,  nahm  an  den  hervon*aj?cndfitcn  Kämpfen  die*^er  Jahre  th«1- 
tipren  Antheil.  empfinj?  mehrere  lebensfrefilhrliehe  Wunden  und  starb 
spüter.  19.  Apr.  1849,  als  Beamter  des  Oberiandesprerichts  zuArnsberpf. 
—  Das  jetzige  Haupt  der  Familie  ist  der  filtere  Sohn  desselben:  Lud- 
wig Theodor  Balduin  v.  Lilienthal  in  Elberfeld.  geb.  1828,  welcher  den 
Mannsstamm  durch  zwei  Söhne:  Carl  v.  L.,  geb.  4853  n.  Walther  V.L., 
geb.  1856,  fortgesetzt  hat. 

Ilnndschriftl.  Nntix.  —  MntrikH  ftfw<>r  Sirea  /f »J{-»f*.  Ritldersknp  orh  Adel  von  A.  A.v.  Sti^r- 
man.  Storkholra.  \1S\.  Bd.  I.  S.  5KS  und  M:  Nr.  7S7.  -  Mnirikfl  6fver  fiuta  Rik^x .  «id- 
<l«T.«kBp  orh  Adel.  Stockholm.  IRl«.  S.  V49  ;  Nr.  7'i7:  v.  LilliiMithal  —Odercrona.  Sir^ri;fet 
Riies  Riddrrsknps  orli  Ad<'l«  Wap.Mibok.  Stockholm  1746.  Uidil^r»  och  AHtilsman.  TbI»  S'i. 
Nr.  78«  II.  S.  17:  v.  hilljfiithal.  -  «phwedUchPs  Wappciib  ic  .  N«»iio»t*  Aiii«',;abc:  St«»rkIiolm. 
l«r!0.    Xr.   7.16. 

Lilienthal  (in  Gold  ein  grünes  Thal  nut  drei  Lilienblumen).  Ein 
in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  in  Schlesien  ansässig  geworde- 
nes Adel'^geschlecht,  aus  welchem  Johann  Maximilian  v.  Lilienthal 
1720  zu  Mcttkau  bei  Neumarkt,  zu  Stosehendorf  bei  Reichenbach  u.  zu 
Strachau  bei  Nimptsch  begütert  war.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt, 
kam  nach  Pommern  und  mehrere  Sprossen  desselben  traten  in  die 
k.  preuss.  Armee.  Ein  v.  Lilienthal,  Ilanptmann  a.  D.,  war  1857  Herr 
auf  Ilindrichshagen  im  Kr.  Greifswald  und  in  der  Rangliste  von 
1861  sind  vier  Glieder  der  Familie  aufgeführt:  v.  L.,  Platzmajor  in 
Colberg;  v.  L. ,  Artilleric-Ofllcier  vom  Platz  in  Thorn;  v.  L.,  Haupt- 
mann bei  der  westphälischen  Artillerie-Brigade  Nr.  7  in  Cöln  und  v.  L., 
Prem.-Lieut.  im  2.  westphäl.  Inf. -Reg.  Nr.  15  in  Minden.  Auch  war 
im  letztgenannten  Jahre  Sophie  v.  Lilienthal  Conventualin  in  dem  adeli- 
gen Fräuleinstifte  zu  Barth,  Reg. -Bez.  Stralsund.  —  Noch  sei  hier 
erwähnt,  da^s  mehrere  Familien  bei  ihrer  Standeserhebung  das  Prädi- 
cat:  V.  Lilienthal  erhielten.  Nachdem  1719  Dechant  Johann  Wenzel 
Dietrich  den  böhmischen  Ritterstand  mit  diesem  Prädicate ,  s.  Bd.  H. 
S.  492  erhalten  hatte,  wurde  1796  zuerst  der  k.  k.  Rittmeister  Wenzel 
Krametz,  s.  S.  264  und  dann  der  k.  k.  Rittmeister  Michael  Leisser, 
s.  S.  453.  in  den  erbländ.-österr.  Adelsstand,  so  wie  1797  der  Advocat 
Wenzel  Wunschheim  in  Eger,  wegen  Vertheidigung  der  Rechte  der 
Krone  Böhmen,  in  den  erbländ.-österr.  Ritterstand  mit  dem  Prädicate: 
V.  Lilienthal  erhoben.  Von  den  Nachkommen  des  Letzteren  standen  in 
neuester  Zeit  Wilhelm  und  Adolph  Rittor  Wunschheim  v.  Lilienthal  als 
Hauptleute  in  der  k.  k.  Armoe. 

Freih.  v.  Le,lflnn\   II.  8    37.  —  fiuppJ.  au  8ifbni.  W.-H.   XI.  '24. 

Lilienwald,  Ritter  und  Edle.  Erbländ.-österr.  Rittcrstaud.  Di- 
plom von  1807  für  Georg  Procop  Edlen  v.  Lilienwald,  Arzt  u.  Absatz- 
Postmeister  zu  Iglau. 

Mf(ferle  F.    MühlfHd,  Er«. -Bd.  8.  171. 

Lill  V.  Lilienbach ,  Edle.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1819  für  Josei)h  Lill,  k.  k.  Gubernialrath  und  Districtual-Berggc- 
richts-  und  Salinen-Vorsteher  zu  Wieliczka ,  mit  dem  Prädicate :  Edler 
v.  Lilienbach.   Derselbe  setzte  den  Stamm  fort.    In  neuester  Zeit  war 


—     540     — 

Emerich  Lill  Edler  v.  Lilienbach  Lieutenant  im  k.  k.  28.  Infanterie- 

Regimcnte. 

Megerle  v.  Mühlfeld.  8.  2'iO.  —  MiiiUir-Scheniat.  d.  österr.  Kaiserih. 

Limbach,  Limpach,  auch  Freiherren.  Ein  früher  zu  dem  öster- 
reichischen Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  sich  auch  Spaan  v.  Lim- 
pach nannte.  Die  Stammreihe  beginnt  mit  Martin  Spaan  v.  L.  um  1490 
und  ein  Urenkel  desselben,  CarlS.  v.  L.,  war  zu  Anfange  des  17.  Jahrh. 
mit  einer  v.  Stockkiyiimer  vermählt.  —  Die  freiherrliche  Linie  wird 
schon  mit  Albert  v.  L.  um  1371  begonnen  und  es  gehörte  zu  derselben 
wohl  Carl  v.  Limbach,  oder  Lempach,  welcher  1638  als  k.  k.  Oberst  in 
der  Schlacht  bei  Witten wey er  fiel. 

Fucflini,  III.  —   Gauhe,  I.  8.   r2l9.  —  Zedier.  XVII.  8.  1317. 

Limbach,  Limpach,  3(ant  y.  Limbach  (in  Roth  acht  an  einem 
Ringe  in  der  Mitte  des  Schildes  zusammenlaufende,  goldene  Lilienstäbe). 
Altes,  rheinländisches  Adelsgcsclilecht,  dosson  Stammreihe  Hunibracht 
mit  Friedrich  v.  Limbach.  Ritter,  welcher  1377  gestorben,  beginnt.  Der 
Sohn  desselben,  Hermann  v.  L.,  wird  als  Herr  Mant  aufgeföhrt  u.  alle 
Nachkommen  desselben  kommen  mit  dem  Namen  Mant  v.  Limbach  vor, 
weshalb  es  v.  Meding  für  glaublich  hält,  dass  dieser  Zusatz  des  Ge- 
schlechtsnamens von  jenem  Taufnamen  herzuleiten  sei.  Johann  Mant 
V.  L.  war  1483  Prior  und  1504  Abt  zu  Rommerstorff  und  mit  den  Kin- 
dern des  Bruders  desselben,  Sebastian,  von  welchen  Thomas  Mant  v.  L. 
noch  1557  lebte,  schliesst  Humbracht  die  Stammreihe,  ohne  dass,  Tho- 
mas als  der  Letzte  des  Stammes,  welcher  er  wohl  war,  genannt  wird. 

Humbracht,  Tab.  240.   -   Gauhe.  I.  S.  1219.  -   Zedier,  XVII.    8.    1237.  -  r.  Meding,  I. 
S.   859  :   Munt  v.  Liinbnch. 

Limbach.  Ein  frflher  zu  dem  meissenschen  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht, als  dessen  Stammsitz  das  unweit  Cliemnitz  liegende  Dorf  Lim- 
bach angenommen  wird.  Hans  v.  Limbach  war  1494  fürstl.  sächs.  Reiit- 
mcister  in  Weimar  und  Wolifgang  und  Andreas  v.  L.  verkauften  als 
Anhänger  der  protestant.  Lehre  1524  ihre  Gtlter  im  Meissenschen.  — 
Wahrscheinlich  gehörte  die  um  diese  Zeit  in  Franken,  im  Würzburgi- 
schen und  Fuldaischen  begütert  gewesene  Familie  v.  Limbach  zu  dem 
hier  in  Rede  stehenden  Stamme. 

Gauhe,  I.  8.  l'il'.»    und  20  nnch   Müller.  KaiiaX.    8axon.  ii.  v     Seche ndor ff .  Ilis^ur.  Lutb. 
üb.  3.  —  Zedier,  XVII.  8.   1237. 

Limbeck  v.  Lilienau,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom 
von  1794  für  Maximilian  Matthaeus  Limbeck,  Bürgermeister  zu  Eger 
und  für  den  Bruder  desselben,  Ferdinand  Thaddacus,  böhmischen  Land- 
rechts-Registrator,  mit  dem  Prädicate :  Edle  v. 

Megerle  r.  Mühlfeld.  8.  128. 

Limbeck  v.  Lobenfels.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1783 
für  Joseph  Franz  Linibeck,  k.  k.  Rittmeister  bei  der  Kremser  Monturs- 
Commission,  mit  dem  Prädicate:  v.  Lobenfels. 

Me<,erle  o.  Mühlfeld,  Erg.  Bd.  8.  362. 

Limburg-Styrum,  Grafen  (Schild  goviert,  mit  Mittelschilde.  Im 
silbernen  Mittelschilde  ein  rother,  mit  drei  goldenen  Pfählen  belegter 
Querbalken :  Herrschaft  Gehmen.  1  in  Silber  ein  rechtsgekehrter,  dop- 


—    541     — 

I 

polt  geschweifter,  gekrönter  rother  Löwe:  Wappen  der  Ilerzoge  von 
Limburg ;  2  in  Roth  ein  rechtsgekehrter,  gekrönter,  doppolt  geschweifter, 
silberner  Löwe  :  Grafschaft  Bronchorst ;  3  in  Gold  zwei  über  einander 
gestellte,  rechtsgekehrte,  gehende,  rothe  Löwen:  Herrschaft  Wisch  niul 
4  in  Roth  drei,  2  und  1,  goldene,  byzantinische  Pfennige:  Herrschaft 
Borckcioe).  Altes,  zu  den  Reichsgrafen  des  ehemaligen  westphälisclien 
Collegiums  gehörendes  Geschlecht,  eines  Stammes  mit  den  alten  Grafen 
V.  der  Marck,  welches  die  alten  Grafen  v.  Altena  und  v.  d.  Marck  als 
ihre  Ur-AhnheiTen  erkennt  und  sich  in  drei  Linien :  die  Bronchorsti- 
sche  oder  Borckeloische.  die  Gehmensche  und  die  Styrumsche  Linie  f(e- 
schieden  hatte.  —  Aeltere  Annahmen  über  die  Genealogie  und  Qe- 
schichte  des  Gesammthausos,  welche  sich  in  der  „durchlauchtigen  Welt" 
und  anderen  Werken  finden,  ergeben  Folgendes:  Graf  Eberhard  v.  Al- 
tena hatte  drei  Söhne:  Friedrich,  Eberhard  IT.  und  Adolph,  Letzterer 
war,  wie  der  Bruder  seines  Vaters,  Bruno,  Erzbischof  zu  Cöln.  Frie- 
drich setzte  durch  seinen  Sohn  Adolph  IV.  die  Grafen  v.  Altena,  die 
sich  später  v.  der  Marck  nannten,  fort  und  es  entsprossten  aus  den- 
selben die  Herzöge  von  Jülich,  Cleve  und  Berg,  von  Bouillon  und  die 
Fürsten  v.  Sedan  und  Aremberg.  Eberhard  II.  besass  die  Schlösser  Nien- 
brugge  a.  d.  Lippe  u.  Isenberg  a.  d.  Ruhr  u.  von  ihm  stammte  unter  An- 
deren Friedrich  IL,  welcher  den  Erzbischof  von  Cöln  Engelbert  umbrachte 
und  deshalb  von  dem  Erzbischof  Heinrich  zu  Cöln  von  Land  und  Leuten 
vertrieben  wurde.  Seine  Söhne  aus  der  Ehe  mit  der  Schwester  Hein- 
richs Herzog  v.  Limburg,  Margaretha:  Theodorich  und  Friedrich  (III.), 
wurden  von  ihrem  Oheime  aufgenommen  und  da  die  väterlichen  Schlösser 
theils  zerstört,  theils  weggenommen  worden  waren,  Hess  der  Herzog  den- 
selben an  der  Leine  in  Westphalen  auf  einem  hohen  Berge  ein  neues 
Schloss  erbauen,  welches  den  Namen :  Hohen-Limburg  oder  Nien-Lim- 
borch  erhielt.  Aus  Dankbarkeit  legte  Theodorich,  welcher  nach  diesem 
Schlosse  der  erste  Graf  von  Limburg  hiess,  sein  vüterliches  Wappen : 
eine  Rose,  ab  und  nahm  den  limburgischen  Löwen  an,  welchen  er  auf 
seine  Nachkommen  fortpflanzte.  Von  Theodorichs  Enkel,  Heinrich, 
einem  Sohne  Theodorichs  (IL),  entspross  Johann  I.  und  von  diesem 
stammten  zwei  Söhne :  Theodorich  III.  und  Johann  11.,  welche  den  Stamm 
in  zwei  liinien,  die  limburgische  und  styrumsche,  schieden.  Die  lim- 
burgische Linie  starb  in  der  vierten  Generation  um  1508  mit  Johann  HI. 
ans  und  Limburg  kam  mit  der  halben  Herrschaft  Broich  an  die  Grafen 
V.  Falckenstein.  Johann  11.,  Stifter  der  styrumschen  Linie,  hatte  dau- 
ernde Nachkommenschaft.  Von  seinem  Enkel,  Theodorich  VI.,  einem 
Sohne  des  1391  verstorbenen  Theodorich  IV.,  stammte  Eberhard  IH., 
gest.  vor  1426  und  von  diesem  Wilhelm  L,  gest.  1493.  Von  Letzterem 
entspross  Adolph,  gest.  1505  und  von  diesem  Georg,  gest.  um  1552, 
welcher  durch  Vermahlung  mit  Irmgard  v.  der  Wisch  die  reiche  Erb- 
schaft derselben,  die  väterliche  Herrschaft  Wisch  und  auch  die  Graf- 
schaft Bronchorst  mit  der  Herrschaft  Borckeloe,  welche  ihr  nach  dem 
Tode  des  Sohnes  ihrer  Mutter-Schwester,  des  Grafen  Jodocus,  durch 
gerichtlichen,  1616  von  der  Kammer  zu  Speyer  bestätigten  Ausspruch 
der  Staaten  von  Geldern  zuerkannt  worden  war,  erlangte.   Der  Sohn 


—     642     — 

aus  dieser  Elie,  Ilermana  Georg,  gest.  1570,  vermählte  sich  mit  Maria 
Grf.  V.  Iloya  und  aus  dieser  Ehe  entspross  unter  anderen  Kindern  Jo- 
docus  (Jobstj  Graf  v.  Limburg'  in  Styruni  und  Bronchorst,  Herr  in 
Wisch  und  Borckeloe,  gest.  KiK»,  welchem  seine  Gemahlin,  Maria  Grf. 
V.  Scliaund)urg.  auch  die  Herrschaft  Gehmeu  im  Stifte  Münster  zu- 
brachte. Di'rselbe  hinterliess,  neben  zwei  Töchtern,  fünf  Söhne:  Georg 
Ernst  von  Lichtenfort  u.  Wisch,  Hermann  Otto,  gest.  1644,  Johann 
Adolph,  Willlehn  Friedrich  und  Bernhard  Albrecht.  Johann  Adolph  nnd 
Wilhelm  Friedrich  starben  ohne  Nachkommen;  Georg  Ernst  belcani  in 
der  Erbtheilung  die  iierrschafteu  Wisch,  Lichtenfort  und  Wildenborg 
und  die  einzige  Tochter  aus  erster  Ehe  mit  Magdalena  Grf.  v.  ßentlieiro, 
Maria  Elisabeth,  vermäblte  sich  nnt  Heinrich  Fürsten  von  Nassau- Siegen; 
Bernhard  Albrecht  hatte  von  seiner  Gemahlin,  Anna  v.  Bergues,  nur 
drei  vermählte  Töchter,  Hermann  Otto  aber  hatte,  ausser  einer  Tochter, 
Sophie  Elisabeth,  welche  sich  mit  Ferdiuand  Gottfried  Grafen  v.  Vehlen 
vermählte,  drei  S()hne:  Moritz  v.  Styrum,  gest.  irv64,  Adolph  Ernst 
V.  Gehmeu,  gest.  1()57  und  Otto  in  Bronkhorst  und  Borkeloe,  gest.  1(579, 
welche  die  Stifter  der  obengenannten  drei  Linien  des  Stammes  wurden. 
Die  letztere  Angabe  ist  der  sehr  genauen  Stammtafel  entnommen,  welche 
sich  in  Hopfs  neuem  Werke  tindet  und  beginnend  mit  Friedrich  I.  von 
Berg-lsenburg,  gest.  1226  und  mit  den  Söhnen  desselben,  Dietricli  L 
von  Limburg  (1242 — 1297)  und  Friedrich  U.  von  Limbm*g  (1242),  in 
Folge  neuerer  Forschungen  die  Anfänge  des  Geschlechts  genauer  an- 
giebt,  als  es  früher  möglich  gewesen  ist,  doch,  wollte  man  diesen  For- 
schungen folgen,  zu  weit  führen  würde.  Es  genüge  hier  nach  Hopf  nur 
die  neuere  Zeit  zu  berücksichtigen.  Die  Nachkommenschaft  der  oben- 
genannten Moritz  von  St)  rum  uml  Adolph  Ernst  von  Gehmen  ist  er- 
loschen und  es  blüht  nur  noch  die  des  Otto  in  Bronkhorst  und  Borkeloe. 
Von  den  rier  Söhnen  desselben:  Georg  Albrecht,  gest.  1690,  Friedrich 
Wilhelm,  gest.  1724,  Lieutenant- Admiral  von  Friesland,  Groningen  und 
Omerland,  Adolph,  gest.  1676  und  Otto  Christoph,  gest.  1673,  setzte 
nur  Friedrich  Wilhelm  den  Stamm  fort.  Von  ihm  entsprossten  zwei 
Söhne  :  Friedrich  Heinrich,  gest.  1740  und  Otto  Ernst  Gelderich  v.  Bor- 
keloe. Letzterer,  geb.  1685  u.  gest.  1766,  Herr  zu  Borkeloe,  war  verm. 
mit  Anna  Lucia  van  Klinkenberg  van  Echten,  aus  welcher  Ehe  drei 
Söhne  stammten:  Friedrich  Wilhelm,  Albert  Dominicas  und  Leopold, 
von  welchen  die  beiden  ersten  den  Staimn  fortpflanzten,  der  Letztere 
aber  1748  ohne  Nachkommen  starb.  Von  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1723 
u.  gest.  1747,  Kammerh.  des  Trinzen  von  Oranien  und  Titular-Ritt- 
meistcr,  entspross  Friedrich  Theodor  Ernst,  geb.  1747  u.  gest.  1808, 
Oberst  der  k.  franz.  Garde  und  von  diesem  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1774 
und  gest.  1858,  pens.  niederländischer  Generallicutenant  im  Haag,  Vater 
des  jetzigen  Hauptes  der  ersten  Linie  des  noch  blühenden  Stammes. 
Von  Albert  Dominicas,  geb.  1725  u.  gest.  1776,  Obersten  der  Infanterie, 
stannnten  fünf  Söhne:  Otto  Ernst  Gelderich,  Samuel  Johann  I.,  Friedrich 
Albert,  Leopold  Carl  u.  Wilhelm  Bernhard.  Von  diesen  starb  Friedrich 
1817  und  Wilhelm  Bernhard,  Capitain  in  der  holländ.  Garde,  blieb 
1793  Inder  Schlacht  bei  W  erwich  in  Flandern,  Beide  ohne  Nachkommen : 


—     648     — 

die  anderen  drei  setzten  (Ivu  Stamm  fort.  Otto  Ernst  Gelderich.  ^vh. 
1752  und  gest.  1826,  war  Generallieutenant  und  Gouverneur  der  Ucsi- 
denz  Leeuwarden  und  von  ihm  stammt  das  Uaupt  der  zweiten  \A\\U\ 
Samuel  Johann  I.,  geb.  1754  und  gest.  1824,  war  k.  niederl.  Genoral- 
major und  Mitglied  der  ersten  Kammer  und  von  ihm  entspross  das  jet/ijije 
Haui)t  der  dritten  Linie  und  Leopold  Carl  L,  geb.  1758  u.  gest.  l."^4n, 
war  k.  niederl.  General  en  chef  der  Infanterie  und  Gouverneur  #dcr  K» - 
sidenz  Haag.  Von  ihm  entspross  Wigbold  Albert  Wilhelm,  geb.  ITSti 
u.  gest.  1855,  Oberhofmarschall  unter  König  Wilhelm  IL  und  von  diesem 
das  jetzige  Haupt  der  vierten  Linie.  Von  dem  jetzigen  Pcrsonalbest  uide 
des  gräfl.  Hauses  sei  hier  nur,  unter  Verweisung  auf  das  Weitere  in  den 
Taschenbb.  der  gräfi.  Häuser,  folgendes  angeführt:  Erste  Linie:  Frie- 
drich Adrian  Graf  v.  Limburg-Styrum,  geb.  1804  —  Sohn  des  obenge- 
nannten Gr.  Friedrich  Wilhelm  —  Herr  auf  Gross-Peterwite  u.  Koslau 
im  Kr.  Neumarkt  in  Pr.  Schlesien,  k.  niederl.  Kammerh.  und  Legatious- 
Rath.  Aus  zweiter  Ehe  mit  Johanna  Ebers  stammen,  neben  einer  Tocliter 
Anna,  verm.  Frau  v.  Köckritz  v.  Friedland,  zwei  Söhne:  Gr.  Friedrich, 
geb.  1835,  Attache  bei  der  k.  pr.  'Gesandtschaft  in  Wien  und  Gr.  Victor, 
geb.  1841.  —  Zweite  Linie :  Gr.  Samuel  Johann  IL,  geb.  1797  —  Sohn 
des  Gr.  Otto  Ernst  Gelderich,  s.  oben  —  k.  niederl.  Schiffs-Capitain  und 
Mitglied  des  hohen  Militair-Gerichtshofes,  verm.  1835  mit  Erailie  Ba- 
ronin Quarles  v.  Quarles.  Die  Brüder  desselben,  die  Grafen :  Friedrich 
Govert,  Ludwig  Gaspar  Adrian  und  Albert  Otto  Ernst,  haben  durch 
viele  Sprossen  die  Linie  fortgesetzt.  —  Dritte  Linie :  Graf  Peter  Hein- 
rich, geb.  1792  —  Sohn  des  Gr.  Samuel  Johann  I.,  s.  oben  —  Hof- 
marscliall  des  Prinzen  Friedrich  der  Niederlande.  Aus  der  zweiten  p]he 
desselben  mit  Alting  Libcrg,  gest.  1844,  stammt:  Graf  Samuel  Jo- 
hann in.,  geb.  1833  und  aus  der  dritten  mit  Ellen  Miss  Drayton  Graf 
Edmund,  geb.  1849.  Von  den  Brüdern  des  Grafen  Peter  Heinrich 
haben  die  Grafen  Wilhelm  Bernhard  und  Otto  Leopold  durch  mehrere 
Kinder  die  Linie  fortgepflanzt.  —  Vierte  Linie:  Graf  Leopold,  geb.  1818 

—  Sohn  des  Grafen  Wigbold  Albert  Wilhelm,  s.oben  —  Herr  von  War- 
mond, k.  niederländ.  Kammerherr.  Aus  der  ersten  Ehe  desselben  mit 
Adolphine  van  der  Wyck,  gest.  1849,  stammen,  neben  zwei  Töchtern, 
zwei  Söhne,  die  Grafen  Wigbold,  geb.  1845  und  Heinrich,  geb.  1847. 
Von  dem  Bruder  des  Grafen  Wigbold  Albert  Wilhelm,  dem  1851  ver- 
storbenen Grafen  Otto  Johann  Herbert,  lebt  eine  zahlreiche  Nach- 
kommenschaft. 

fmhü/,  Lih.  9.  Cap.  6.  §.  4.  —  Lucae  GrafnnsaaU  Tob.  79-99.  —  Dnrrhl.  Well,  Aiw- 
gabc  von  1710,  11.  8.  688—91*.  —  JJühnfr  ,  U.  Tab.  416—19.—  (innhe,  U.  8.  11^6-30.  — 
Zcr/f^fr,  XVII.S.   1233-41.  —   Riedermann,  Grafen,  Nr.  18.    —  Jacobi,    1800.  11.  S.    103-105. 

-  Allgein.  (Joncal.  u.  Suatshajulb.  1S24.  I.  S.  6.S8.  —  Hopf,  liLstor. -«oneal.  Atlas.  Bd.  I. 
Gotha,  Ix.-!«,  8.  40_>  iinil  403  ;  «lobt  «Mne  vollstaiuligc  Slammiafel.  —  Gen.  Tasrhenl».  «1.  «räfl. 
Häuser,  IS.-iS.  S.  448,  1H59.  ».  489—97:  theilt  die  Hopfuch«  Summtafel  mit  u.  lH«i2.  S  .'»«M)— 
— r>05  —  Sicbmachfr  ,  I.  17:  Liiubiirg,  Grafen.  —  Spen^r,  S.  488  und  492  und  Tal».  \'.\.  — 
p.  Mrding.  II.  *^  810—42.  —  8appl.  xu  Siebm.  W.-B.  111.  12  und  VIII.  1:  Fürst  v.  LinipurK 
und  DrtinkhoTflt. 

Limburg,  Schenck  v.  Limburg,  s.  Limpurg,  Schenck  v.  Lim- 
purg,  Grafen  u.  Herren. 

Limburger,  Edle  und  Edle  v.  Limburger,  Freih.  v.  Ehrenfei». 
Adels-  n.  Freihermstand  des  Kgr.  Sachsen.   Adelsdiplom  vom  16.  Juni 


—     544     — 

1810  für  Christian  Gottlieb  Liinburger,  k.  Sachs.  Eammeirath  n.  Kauf- 
und Handelsherrn  in  liCipzig ,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v.  und  Frei- 
herrudiplom  vom  19.  Aug.  1815  für  Denselben  als  k.  sfichs.  Kammer- 
rath  und  Senator  zu  Leipzig,  aus  höchsteigener  Bewegung  und  mit 
Vermehrung  des  Wappens  und  mit  dem  Namen  :  Edler  v.  Limburger, 
Freiherr  v.  Ehrenfels.  Der  Mannsstamm  wurde  nicht  fortgesetzt ,  aber 
die  drei  Niclitcn  und  Adoptivtöchter  des  Diploms -Empfängers,  die 
Schwestern  Tölpe :  Johanna  Theodore  Emilie  Tölpe,  Johanna  Theodore 
Luise  T.  und  Johanna  fheodorc  Julie  T.,  erhielten  im  März  1818  ein 
k.  Anerkennungsdiplom  als  Edle  v.  Limburger,  Freiinnen  v.  Ehrenfels. 

Handücbrini.  Noti/eii  iiacli  den  DipSoineii.  —  Ihirnt.  Allg<m  W.-R.  \\.  Tab.  I€t  r  Edle 
V.  L.  Freih  v.  K.  und  T»b.  I«3:  Kdl.  v.  L.  und  S.  »U  ?8  -  W.-B.  d.  Säcliti.  fitaat.  1 1. tfO : 
Fr«'ih.   und  Wi  :   V..   v,    I,.     —    Kaenchke,   III.  S.  301  und  i. 

Limpacher  v.  Lippach,  Ritter.  Böhmischer ,  alter  Ritterstand. 
Diplom  von  1730  für  Franz  Limpacher  v.  Lippach,  k.  k.  GränzzoUbe- 
reiter. 

UegerlA  r>.   Mühlfeld,  Er-, -Bd.  S.   171. 

LimpKck,  Limpeck,  Freiherren.  Kurbayerischer  Freihermstand. 
Diplom  vom  1.  Apr.  1721  für  Johann  Ferdinand  v.Limpöck,  kurbayer. 
Rath,  Truchsess.  Kastner  u.  Mauthner  zu  Kelheim.  — Derselbe  stammte 
aus  einem  straubinger  Geschlechte,  in  welches  Wolfgang  v.  Limpöck, 
Bürgermeister  zu  Straubing,  1636  den  Adel  gebracht  hatte.  —  Die 
Stammreihe  der  Familie  stieg,  wie  folgt  herab:  Anton  Freih.  v.  Lim- 
pöck aufRiekofen,  Sohn  des  Freiherrn  Johann  Ferdinand :  N.  Freiin 
V.  Pechmann ;  —  Freih.  Joseph  Maria  Anton  auf  Riekofen ,  geb.  1 768 
und  gest.  1815,  k.  bayer.  Kämm.,  Regierungs-Rath  und  Landrichter 
zu  Straubing:  Wilhelmine  Grf.  Törring  -  Jettenbach  -  Ränckham ,  gest 
1812 ;  —  Clemens  Freih.  v.  L.,  geb.  1802,  k.  bayer.  Kämm,  und  pens. 
Appellations-Gerichtsrath  zu  Regensburg,  verm.  1828  mit  Caroline  Grf. 
v.  Seinsheim,  Freiin  zu  Sttching,  gest.  1858,  aus  welcher  Ehe,  neben 
einer  Tochter,  Grf.  Clementine,  geb.  1837,  ein  Sohn  stammt:  Freiherr 
Friedrich,  geb.  1830,  k.  bayer.  Rittmeister.  Die  Schwester  des  Freih. 
Clement,  Freiin  Anna,  geb.  1803,  vermählte  sich  mit  Wilhelm  v.Melzl, 
k.  bayer.  Forstmeister. 

r.  Lang,  8.  177.  —  (leneal.  Taschonl>.  d«>r  fn-ili.  Häuser,  1868.  M.  389  und  90  und  1860. 
S.  431.    -     W-B.  d.  Kgr.  Biiycrii.  III.  61  und  r.    Wolckfrn,    Abtii.  8. 

Limpmn,  Ritter.  Reichs -Ritterstand.  Diplom  vom  20.  October 
17Ö3  für  Johann  Georg  Dominicus  Limprun,  kurbayer.  Münz-  u.  Berg- 
rath.  Derselbe,  ein  Sohn  dos  Brauvcrwaltcrs  in  üntervichtach  Johann 
Georg  Limprun,  war  bei  Erlangung  des  Ritterstandes  an  den  k.  k,  Hof 
wegen  des  Münzwesens  abgeordnet.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt 
und  zwei  Enkel  des  Diplom -Empfiingers,  die  Gebrüder  Joseph  Anton 
Ritter  v.  L. ,  geb.  1741,  quiesc.  Ilotkastner  von  Kelheim  und  Anton 
Wendelin  Ritter  v.  li.,  geb.  1744,  k.  bayer.  Hof-Kammerrath  und  ehe- 
maliger Cabinets- Administrator  zu  Schleisheim,  wurden  nach  Anlegung 
der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe  eingetragen. 

r.    Lang,  S.  1.11  u.  .V2.   -  Nnppl.  /u  Si,lini.  W.-B.  IX.  20.  -  W.-H.  d.   K^^.  Bayern.  VI.  92. 

Limpur^,  Hchencken  v.  Limpnrg,  Grafen  and  Herren  (Schild 
geviert:  1  u.  4  in  Roth  vier  aufsteigende,  silberne  Spitzen:  Wappen 


—     545     — 

der  Herzöge  in  Franken  und  2  und  3  in  Blau  fttnf ,  3  und  2 ,  silberne 
Heerkolben.  In  der  Mitte  der  vier  Felder  liegt  ein  goldener  Ppcal  mit 
Deckel  nach  alter  Art :  Zeichen  des  Erbschenken- Amts  des  h.  r.  Reichs). 
—  Altes,  von  den  Grafen  und  Herzogen  in  Franken  stammendes  Ge- 
schlecht, welches  sich:  Herren  v.  Limpurg,  des  h.  r.  R.  Erbschenke  u. 
Semperfreie  schrieb  und  sich  in  zwei  Hauptlinien ,  die  Gailendorfische 
und  Speckfeldische,  schied.  Die  letztere  Linie  zerfiel  in  zwei  Aeste,  den 
Sontheimischen  und  den  Einersheimischen.  —  Gottfried,  Herr  von  Lim- 
purg,  lebte  im  13.  Jahrb.  und  kommt  schon  als  des  h.  r.  Reichs  Erb- 
schenk vor,  wie  auch  Ulrich  Herr  v.  L.  um  1260,  mit  derselben  Würde 
bekleidet,  urkundlich  erscheint  Als  näherer  Stanunvater  wird  Frie- 
drich Herr  v.  Limpurg  genannt,  welcher  1414  starb.  Aus  seiner  Ehe 
mit  Elisabeth  Grf.  v.  Hohenlohe ,  welche  ihm  die  Herrschaft  Speckfeld 
zugebracht  hatte,  entsprossten ,  neben  anderen  Söhnen,  welche  ihre 
Dienste  der  Kirche  widmeten,  die  Gebrüder  Conrad  und  Friedrich  H., 
von  welchen  Ersterer  die  Gaildorfische  und  Letzterer  die  Speckfeldische 
Hauptlinie  stiftete,  welche  zu  den  Reichsgrafen  des  ehemaligen  fränki- 
schen Grafen-CoUegiums  gehörten.  Die  Gaildor&che,  die  Nachkommen- 
schaft Conrads  umfassende  Linie  blühte  in  der  6.  Generation  noch  in 
den  Söhnen  Albrechts  und  der  Freiin  Amalia  v.  Roggendorf:  den  Brü- 
dern Joachim  Gottfried  und  Johann  Wilhelm,  gest.  1655,  erlosch  aber 
im  Mannsstamme  12.  Mai  1690  mit  dem  Sohne  des  Letzteren  aus  der 
Ehe  mit  Maria  Juliana  Grf.  v.  Hohenlohe-Jjangenburg,  dem  Grafen 
Wilhelm  Heinrich,  venu,  mit  fllisabeth  Dorothea  Grf.  v.  Limpurg.  Nach 
Wilhelm  Heinrichs  Tode  entstanden  wegen  seiner  Besitzungen  unter  den 
Töchtern  desselben  und  der  Speckfeldischen  Linie  grosse  Streitigkeiten, 
welche  im  Dec.  1690  durch  kaiserliche  Commission  und  Recess  so  ge- 
hoben wurden,  dass  die  Speckfeldische  Linie  die  Aemter  Schmiedelfeld, 
Groningen  und  Waltzen  mit  der  Hälfte  von  der  Stadt  Gaildorf  und  dem 
verfallenen  Mannslehne,  die  Töchter  dagegen  die  andere  Hälfte  von 
Gaildorf  mit  dem  dazu  gehörigen  Amte  und  die  anderen  ins  Erbe  ge- 
kommenen Güter  erhielten.  —  Die  Speckfeldische  Hauptlinie  stieg  von 
Friedrich  H.,  s.  oben,  herab.  Derselbe  lebte  um  1474  und  durch  die 
Söhne  seines  Enkels,  Friedrich  HI. :  Eberhard  und  Heinrich,  schied  sich 
diese  Linie  zuerst  in  den  Speckfeldischen  und  Sontheimschen  Ast.  Letz- 
terer erlosch  mit  Heinrichs  Enkel :  Heinrich  Casimir,  13.  Mai  1676, 
Ersterer  aber  blühte  fort  u.  trennte  sich  durch  Georg  Friedrichs  (gest. 
1651)  Söhne:  Vollrath,  geb.  1641  und  Georg  Eberhard,  in  zwei  neue- 
Aeste,  welche,  da  Vollrath,  der  erst  zu  Marck-Einersheim  sass,  nach 
Abgang  der  Gaildorfschen  Linie  zu  Sontheim,  Georg  Eberhard  aber, 
früher  zu  Sommerhausen,  später  zu  Marck-Einersheim  residirte,  den 
Namen  Sontheim  und  Einersheim  führten.  Der  Ast  zu  Einersheim  er- 
losch 11.  April  1705  mit  Georg  Eberhard,  k.  pr.  Generahnajor  u.  Ober- 
sten zu  Fuss,  welcher  drei  Töchter  hinterliess,  und  der  Sontheimsche 
Ast  und  mit  ihm  der  ganze  Mannsstamm  des  alten  Hauses  starb  19.  Aug. 
1713  mit  dem  Grafen  Vollrath  aus,  wenn  auch  derselbe,  neben  acht 
Töchtern,  drei  ganz  jung  verstorbene  Söhne  gehabt  hatte.  —  Die  Reichs- 
lehen der  Familie  kamen  an  Eur-Brandenburg,  die  übrigen  aber  an 

KH€90hkt,  DeuUeh.  Adeli-L«x.  V.  '  35 


—     Ö46     — 

Württemberg  und  Würzborg  und  die  bedeutenden  Allodialherrscbaften 
an  die  Erbtöchter  des  Uauses.  Ein  Tlieil  der  eheitialigen  Reicfasgraf- 
schall  Lirapurg  steht  unter  Oberhoheit  der  Krone  Bayern  u.  gehört  dem 
gräfl.  Rechtemschen  Hause;  die  Hälfte  von  Gk)llhofen  steht  dem  fürst- 
lichen Hause  Löwenstein-Werthheim  zu  u.  der  unter  württembergiseber 
Oberhoheit  stehende  Theil  gehört  theilweise  der  Krone  Württemberg, 
Solms-Braunfelss- Assenheim  und  Rödelheim ,  Isenburg,  Waldeck,  Col- 
loredo-Mansfeld ,  Löwenstein-Werthheim  u.  den  Grafen  v.  Pückler  mid 
Limpurg. 

Spener,  8.  dl8  u.  Tab.  9.  u.  8.  263.  —  Darahiaacht.  Welt,  Ausg.  von  1710.  U.  8.579—80. 
—  Hühner,  U.  Tab.  610—14.  -  SchanncU,  8.  122.  —  Gauhe,  II.  8.  1769.  -  ZedUr,  XVII. 
8.  1930—96.  —  C.  F.  Schopf,  Nachrichtea  vom  Hause  der  Seraperfreycn  and  Brb  -  Auipl- 
achenken  der  Limpiirge.  Schweinfurt,  175t.  —  J.  Ph.  H.  Pre»cker^  geprüfte  Nachr.  rar  Be- 
richtig, d.  Oesch.  d.  uralten,  io  seinem  männlichen  Stamme  ausgestorbenen  Hau«es  der  S.- 
Srbschenken  u.  8emperfreien  zu  Limpurg.  Frankfurt  und  Leipzig,  1775.  —  Sal9€r,  8.  IM. 
Tab.  2.  Nr.  4.  Tab.  17.  Nr.  6.  Tab.  21.  Nr.  82  und  8.  261.  275.  2S5  and  295.  —  Wenek^  hei 
aische  Landesgesch.  I.  8.  402.  —  Siebmacher^  1.19:  Schenckn  v.  Limparg,  Herren  and  Frei- 
herren. —  «.  Meeting,  III.  8.  572-76. 

Limpurg.  Eins  der  ältesten  und  angesehensten,  erloschenes, 
adeligen  Patriciergeschlechter  der  Stadt  Frankfurt  am  Main,  dessen 
Namen  die  weitverzweigte,  reiche  Ganerbschaft  des  Hauses  Alten-Lira- 
purg,  deren  Mitgliedern  ein  eigenes  Ehrenzeichen  verliehen  worden  ist, 
fahrt.  Eine  ausfahrliche  Nachricht  ttber  diese  Granerbschaft  hat  zuerst 
Albrecht  in  dem  unten  angefahrten  Werke  gegeben  und  ein  Mitglied 
derselben,  August  Freih.  Boltog  v.  Brüsken,  Dr.  der  Rechte,  erster 
Senats-Secretair  u.  Canzlei-Rath  zu  Frankfurt  a.  M.,  hat  schon  seit  meh- 
reren Jahren  an  einer  ganz  genauen  Geschichte  dieser  in  die  Verhält- 
nisse so  vieler  Adelsfamilien  eingreifenden  Stiftung  gearbeitet,  doch  ist 
derRedacüon  nicht  bekannt,  dass  dieselbe  im  Buchhandel  erschienen  sei. 

O.  Fr.  Albrecht,  geneal.  Handbuch  der  Freiherren    und    Adligen   des    heil.    r5m.  Reielui. 
Frankf.  1775.  —  v.  Hefner,  Frankfurter  Adel. 

Limpurg.  Ein,  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  zu  dem  schle- 
sischen,  begüterten  Adel  zählendes  Geschlecht,  in  welches  Johann  v.  Lim- 
purg, Herr  der  Rittergüter  Mahlendorf  und  Kaundorf  im  Neisseschen, 
den  Adel  gebracht  hatte.  Derselbe  war  aus  Duisburg  im  Clevischen  ge- 
bürtig, wo  der  Vater  das  Amt  eines  Holzgrafen  verwaltete,  weshalb  auch 
der  Sohn  den  Beinamen:  Holzgraf  erhalten  hatte,  kam  der  Handlung 
wegen  nach  Breslau,  liess  sich  als  Kaufmann  in  Neisse  nieder,  wurde 
reich,  kaufte  die  obengenannten  Rittergüter  und  hinterliess  nur  einen 
einzigen,  gleichnamigen  Sohn  und  Erben,  welcher  den  Studien  und  der 
Landwirthschaft  oblag  und  später,  1633,  zu  Breslau  starb. 

SinapiuA,  II.  S.  780  und  81.  —  Gauke,  I.  8.  638.  —  Freih,  r.  Ledebur,  U,  8.  37. 

Linck.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1761  ftlr  Jo- 
hann Nepomuk  Linck,  k.  k.  Salztransports-Officier  und  Einnehmer  zu 
Neutitschein  in  Mähren. 

Mtgerle  9.  Mühlfeld,  8.  221. 

Lincke.  Ein  früher  zu  dem  anhaltschen  Adel  zählendes,  in  der 
zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  erloschenes  Geschlecht.  Die  Letzte  des 
Stammes  war  mit  einem  v.  Zanthier  vermählt. 

Vol.  König,  H.  8.  120.  —  Zedier,  XVH.  8.  1S06. 

Lincke  (Schild  der  Länge,  nach  getheilt:  rechts  in  Gold  ein 


—      547     — 

schwarzer  Bär,  welcher  einen  in  der  linken,  schwarzen  Schildeshälfte  be- 
findlichen goldenen  Zweig  hält.  —  Ein  im  17.  u.  im  Anfange  des 
18.  Jahrh.  in  Schlesien  begütertes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  sass  1645 
zu  Bettlern  im  Breslauischen,  dann  zu  Johnsdorf  unweit  Grottkau  und 
1700  zu  Nieder-Beerberg  bei  Lauban.  Johann  Daniel  v.  L.  war  noch 
1766  Rathsmann  zu  Neisse. 

Sinapiu»,  II.  8.  781.  —  Zedier,  XVI F.  8.  1305.  —  N.  Pr«ass.  A.-L.  V.  8.  812.  -  Freik. 
V.  Ledebur,  H.  8.  37  und  88. 

Lincken.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1768  für  Georg 
Lincken,  k.  k.  Grenadier -Hauptmann  im  Dragoner-Regimente  Gr. 
Kolowrat. 

Meyerle  v.  Mühlfald,  8.  221. 

Lincken  (Schild  von  Roth  und  Gold  durch  einen,  von  Silber  und 
Schwarz  quergetheilten  Querbalken  getheilt).  Ein  in  Ostpreussen  im 
Kr.  Jühannsburg  mit  dem  Gute  Gutten  begütert  gewesenes  Adels- 
geschlecht. 

Freih.  9.  Ledebur,  II.  8.  8»  u.  Ul.  8.  801. 

Linckersdorff,  Linkersdorff  (Schild  quergetheilt :  oben  ein  Dorf 
mit  Kirche  u.  unten  in  Blau  ein  aufwachsender,  in  der  rechten  Pranke 
eine  Lilie  emporhaltender,  goldener  Löwe).  Ein  aus  Württemberg 
stammendes,  nach  Preussen  gekommenes  Adelsgeschlecht.  Johann  Ja- 
cob V.  Linckersdorff  kam  1766  aus  Württemberg  nach  Preussea,  trat 
in  die  k.  Armee,  wurde  1779  Generalmajor  und  starb  1785  mit  Hinter- 
lassung von  vier  Söhnen,  die  ebenfalls  in  der  k.  pr.  Armee  standen.  Von 
diesen  starb  der  eine  1806  als  Major  und  ein  Anderer  1807  als  Platz- 
major in  Stettin.  Später  fanden  sich  in  den  Armeelisten  auch  Enkel 
des  obengenannten  Generalmajors  v.  L.  und  zu  diesen  gehörte  August 
Friedrich  Albrecht  v.  L.,  Major  a.  D.,  welcher  15.  Jan.  1849  starb. 

N.   Pr.  A.-L.  III.  8.  256  und  V.  8.  311.   -  Freiherr  9.  Udebur,  n.  8.  3. 

Lindainer,  Lindeiner  (in  Silber  auf  einem  schwarzen  Dreihttgel 
ein  grüner  Liwdenzweig).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  welches 
sich  aus  den  Stammhäusern  Schleibitz  bei  Oels  und  Rosen  unweit  Op- 
peln  ausgebreitet  hat.  —  Friedrich  Lindainer,  Erbgesessener  auf  Schlei- 
bitz, lebte  um  1590  und  Rudolph  Josua,  gest.  1666  u.  Wilhelm  Gideon 
V.  L.  werden  in  Lucae  Schlesischer  Chronik  als  qualificirte  Edelleute  ge- 
rühmt. Friedrich's  Sohn,  Georg  Ernst  v.  L.,  geb.  1592  und  gest.  1658, 
Landesbestallter  im  Fürstenthume  Oels,  Herr  auf  Schleibitz,  hatte  drei 
Söhne,  von  welchen  nur  der  gleichnamige  jüngste  Sohn  den  Stamm  fort- 
setzte. Derselbe  war  Herr  auf  Schleibit^z  und  Lorenzberg  bei  Strehlen 
und  hatte  sich  mit  Anna  Elisabeth  Freiin  v.  Kittlitz  und  Mechwitz  ver- 
mählt, aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  vier  Söhne  stammten,  von 
denen  der  zweite,  Ernst  Julius,  als  Volontär  im  kaiserl.  Heere  1717  vor 
Semlin  starb.  —  Der  Stamm  hat  fortgeblüht  und  mehrere  Sprossen  des- 
selben haben  in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden.  Zu  diesen  gehörte 
auch  1837  der  Mggor  v.  L.  im  7.  Landwehr-Regimente,  dessen  Sohn, 
Gustav  V.  L.-Wildau,  verm.  mit  Caroline  Grf.  v.  Rödem,  k.  pr.  Major 
a.  D.  u.  Landes-Aeltester  des  Kr.  Neisse,  jetzt  Herr  auf  Giersdorf  un- 
weit Neisse  ist. 

Sinapitts,  I.  8.  600  ond  «Ol  und  IL  8.  781  ud  Dett«Ib«B  Olsnogr.  I.  8.  9i8-ftl.  — 
Gauhe,  1.  8.  1220.  —  Ztdltr,  XVU.  8.  131».  —  N.  Pr.  A.-L.  lU.  8.  256.  —  Frtik  t .  L4d€- 
but,  n.  8.  88. 

35* 


—     648     — 

Lindan,  Lindow.  Grafen  (in  Silber  ein  goldener  Adler).  Altes 
Grafengeschlecht  aus  dem  Hause  der  Grafen  v.  Amstein  im  Mansfeldi- 
schen,  welches  den  anhaltschen  Staaten  angehörte.  Das  Stammschloss 
mit  den  dazu  gehörigen  Gütern,  welche  einst  die  Grafschaft  Lindan  bil- 
deten, versetzte  Albrecht  der  Aeltere  Graf  y.  Lindau  schon  1370  u. 
1372  an  die  Fürsten  v.  Anhalt  und  Albrecht  der  Jüngere  Graf  ▼.  L. 
überliess  1457  den  beiden  Fürsten  Adolph  und  Albert  von  Anhalt  die 
Grafschaft  als  Eigenthum  mit  dem  Vorbehalt  des  Wiederkaufe,  des  Titels 
u.  einiger  Lehnstücke.  Ausser  diesen  Besitzungen  in  Anhalt  besass  das 
Geschlecht  auch  die  Grafschaft  Ruppin  in  der  Mittelmark,  welche  Mark- 
graf Albrecht  einem  Grafen  v.  Lindau,  der  tapfer  unter  dem  K.  Lothar 
gegen  die  Wenden  gefochten,  zum  Lehn  gab.  Die  Grafen  v.  L.  erbauten 
das  Schloss  Alt-Ruppin  und  gründeten  das  Nonnenkloster  Lindau  (Lin- 
dow), welches  noch  als  Fräuleinstift  besteht.  Mit  Wichmann  Grafen 
V.  Lindau,  Herrn  zu  Ruppin  —  einem  Sohne  des  1507  verstorbenen 
Grafen  Joachim  und  der  Margaretha  Gräfin  v.  Hohenstein,  gest.  1508 
—  erlosch  im  21.  Lebensjahre  1524  am  Sonntage  Oculi  das  alte  gräf- 
liche Haus  sehr  plötzlich  und  die  Grafischaft  Ruppin  fiel  unter  der  Re- 
gierung des  Kurfürsten  Joachim  I.  zu  Brandenburg  der  Krone  anheim. 
Letzterer  wollte  auch  mit  Gewalt  die  versetzt  gewesene  Grafschaft  Lin- 
dau einlösen,  erreichte  aber  seine  Absicht  nicht  und  später,  1577,  über- 
liess Kurfürst  Johann  Georg  zu  Brandenburg  die  genannte  Grafechaft 
dem  Hause  Anhalt  als  rechtes  Mannslehn. 

Dietrich,  historische  Nachr.  von  den  <3rafen  v.  Lindau,  Herren  au  Ruppin,  Berlin,  17^&.  - 
Gauh€y  II.  8.  689.  —  Zedier,  XVII.  8.  1313.  —  Siebmacher,  111.  »5. 

Lindau  (in  Roth  ein  schrägrechter,  silberner  Balken,  welcher  oben 
in  der  Ecke  mit  einem  aufwärts  gekehrten  schwarzen  Blatte  an  einem 
kurzen  Stiele  belegt  ist).  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  dessen 
Stammreihe  Humbracht  um  1298  mit  Conrad  v.  Lindau^eginnt.  Das- 
selbe sass,  im  Mainzischen  u.  Nassauiscben,  besonders  im  Rbeingaue, 
begütert,  zu  Armenruh,  Eltvil,  Frauenstein,  Lindau,  Rheinberg  u.  Wal- 
luff.  Gonrad's  Sohn  starb  1334  als  Vicedom  im  Rheingau  und  des  Letz- 
teren Enkel,  Siegfried,  bekleidete  1397  dieselbe  Würde.  Um  diese  Zeit 
führte  die  Familie  ein  doppeltes  Wappen,  Georg,  Ritter,  siegelte  1378 
mit  einem  Petschafte,  welches  den  Schrägbalken  oben  mit  einer  Lilie 
belegt,  zeigte,  Heinrich  aber,  von  welchem  die  späteren  Sprossen  der 
Familie  abstammten,  führte,  wie  oben  angegeben,  1470  das  schwarze 
Blatt.  Von  den  Nachkommen  hatte  Philipp  Wilhelm  v.  L.,  kurmainzi- 
scher  Stallmeister,  einen  gleichnamigen  Sohn,  welcher  1644  in  einem 
Zweikampfe  fiel  u.  ein  Sohn  des  Letzteren,  der  ebenfalls  Philipp  Wil-^ 
heim  hiess  und  deutscher  Ordensritter  war,  blieb  1664  in  einem  Treffen 
bei  St.  Gotthard  in  Ungarn.  Mit  dem  Genannten  ist,  wie  angenommen 
wird,  das  Geschlecht  in  den  Rheinlanden  ausgegangen,  doch  lebte  um 
dieselbe  Zeit  ein  Sprosse  des  Stammes  als  fürstl.  hessen  -  kasselscher 
Forstmeister  zu  Spangenberg,  welcher  seine  Linie  fortsetzte.  Georg 
Christian  v.  L.  war  1704  Hauptmann  unter  den  rheinischen  Kreis- 
Truppen  und  ein  Freiherr  v.  Lindau  kommt  noch  1736  als  Ober-Hof- 
Marschall  am  hessen-kasselschen  Hofe  vor.   Nach  Abdrücken  von  Pet- 


—     549     — 

Schäften,  welche  einer  späteren  Zeit  angehören  und  von  welchen  da'^ 
eine  Löwen  als  Schildhalter  zeigt,  hat  der  Stamm  weiter  fortgehlüht,  doch 
fehlen  Nachrichten  über  dieses  Fortblühen. 

Humbraeht,  Tal».  286.  —  Oaukn ,  I.  8.  1220  und  21.  —  Zedier,  XVII.  S.  1858—57., 
r.  Bodmann,  Kheingauiftche  Alterthümer,  I.  8.  331—88.  —  FVeih,  v.  Ltdtbur  ^  El.  8.36.  — 
Siebinacher,  I.  125:  v.  Liiidan,  Khehiländisch.  —  v.  M«ding,  III.  6.  408  uod  409. 

Linde,  v.  der  Linde,  auch  Freiherren  (in  Roth  ein  schrägrechts 
gelegter,  goldener  Lindenast,  oben  mit  drei  und  unten  mit  zwei  Blättern). 
Schwedischer  Freiherrnstand.  Diplom  vom  14.  Mai  1653  für  Lorenz, 
Erich  und  Jacob  v.  d.  Linde.  —  Altes,  preussisches  Rittergeschlecht, 
aus  welchem  Gottfried  v.  d.  L.  1374  Obermarschall  des  deutschen  Or- 
dens und  Nicolaus  v.  d.  L.  1577  Burghauptmann  von  Danzig  war.  Die 
Familie  sass  in  Ostpreussen  1572  zu  Glassberg,  Klanau,  Mariensee 
und  Pomlau,  sämmtlich  unweit  Carthaüs,  wurde  auch  im  Erme- 
lande  und  im  Ostcrodeschen  angesessen,  und  kam  nach  Schlesien,  wo 
dieselbe  im  Breslauischen  begütert  ¥rurde,  so  wie  nach  Schweden.  In 
Schlesien  starb  1679  zu  Breslau  Petrus  v.  d.  Linde,  ein  Sohn  des  Jo- 
hann Georg  V.  d.  L.  —  Die  Familie  blühte  in  Preusscn  fort  und  mehrere 
Sprossen  derselben  haben  bis  in  neue  Zeit  in  der  k.  pr.  Armee  gestan- 
den. Ein  V.  d.  L.,  1806  Capitain  im  Regim.  v.  Besser,  war  zuletzt 
Oberstlieutenant  und  Commandeur  des  1.  Gamisonsbataillons ;  ein  An- 
derer V.  d.  L.,  1806  Capitain  im  Regim.  v.  Natzmer,  wurde  später  Major 
in  der  westphälischen  InvaUden-Compagnie  und  ein  jüngerer  Bruder 
desselben  schied  1826  als  Oberstlieutenant  aus  dem  16.  Infant. -Regi- 
mente.  —  Ein  früher  im  Stifte  Gandersheim  begütert  gewesenes  Adels- 
geschlecht, welches  Harenberg,  Diss.  XU.  S.  883  u.  Diss.  X.  S.  1460 
u.  1568,  erwähnt,  gehörte  wohl  nicht  zu  dem  hier  in  Rede  stehenden 
Stamme. 

Sinapitu,  II.  S.  781.  -  Zedier,  XVH.  8.  1863  und  64.  ~  N.  Pr.A.-L.  III.  8.  257  u.  58. 
—  Freiherr  w.  Ledebur,  II.  8.  88.  —  Siebmaeher,  III.  167:  v.  d.  L.,  PreuMiseh,  nndV.  Zu- 
satz 15. 

Linde  v.  Linden,  Freiherren.  ErbL-österr.  Freiherrnstand. 
Diplom  von  1791  für  Joseph  Chevalier  Linde,  k.  k.  Obersten  im  Regi- 
mente  Graf  Kaunitz-Rietberg  Infanterie,  mit  dem  Prädicate:  v.  Linden. 

Megerle  w.  Mühlfeld,  Brg&ns.-Bd.  8.  75. 

Lindeck,  Lindegg.  Eine  früher  zu  den  österreichischen,  steier- 
märkischen  und  krainer  Rittergeschlechtern  gehörende  Familie,  deren 
Stammreihe  vom  15.  Jahrh.  an  bis  gegen  die  Mitte  des  17.  Jahrh.  be- 
kannt ist. 

Bueeliniy  I.  8.  1«6.  —  Lasiua,  Wiener  Chronik.  IV.  8.  29.  —  Valwaeor,  XV.  8.  845.  - 
Gauhe,  I.  8.  1222  und  23 :  im  Artikel  Lindau.  —  Zedier,  XVn.  8.  1365. 

Lindelbach.  Fränkisches,  erloschenes  Adelsgeschlecht,  welches 
durch  seinen  Besitz  zu  der  reichsfreien  Ritterschaft  des  Cantons  Steiger- 
wald gehörte. 

Biedermann,  Canton  Steigerwald,  Tab.  228. 

^  Lindeman,  Lindemann,   anch  Freiherren  nnd  Lindeman-Jnst 

(Stammwappen:  Schild  quergetheilt:  oben  in  Roth  ein  aufwachsender, 
rechtssehender,  goldener  Adler  und  unten  in  Gold  ein  aufrechtstehen- 
des, grünes  Lindenblatt,   Das  freiherrliche  Wappen  zeigt  das  Stamm- 


—     550    —       ' 

• 
Wappen,  doch  ist  der  Schild  mit  einer  breiten,  flohwarzen  EinfassaBg, 
welche  mit  18  goldenen  Kugeln  belegt  ist,  versehen).  Reichs- Adete- 
und  Freiherrnstaud  und  Freiherrnstand  des  Kgr.  Sachsen.  Adelsdiplom 
von  1563  fttr  D.  Laurentius  Lindemann,  Herrn  auf  Gross-Sedlitz,  kur- 
sÄchs.  w.  Geheim-Rath ;  Emeuerungsdiplome  des  der  Familie  zustehen- 
den, alten  Adels  vom  24.  Apr.  1783  für  Gottfried  Ferdinand  Linde- 
mann, kursächs.  Hof-  und  Justitienrath,  amtlich  in  Kursachsen  bekamt 
gemacht  13.  Sept.  1783;  vom  11.  Juli  1784  für  Levin  August  Linde- 
mann, kursächs.  Commissionsrath  und  Haupt-Sabs-Licent-Eannehmer  zu 
Freiburg,  amtlich  in  Sachsen  bekannt  gemacht  12.  Oct  1784  and  vom 
31.  Juli  1790  im  kursächsischen  Reichsvicariate  für  Friedrich  August 
Ferdinand  L.,  kursächs.  Finanzrath  und  für  den  jüngeren  Bruder  des- 
selben, Friedrich  Carl  Adolph  L. ;  Reichsfreiherrndiplom  für  Gottfried 
Ferdinand  v.  Lindemann,  kursächs.  Hofrath  bei  der  Landesregierung 
u.  k.  Sachs.  Diplom  vom  29.  Mai  1824  für  Ferdinand  Wilhelm  Freih. 
V.  Lindeman,  k.  sächs.  Major,  mit  der  Erlaubniss,  das  Prädicat  ,  Jost" 
anzunehmen  und  das  freiherrlich  Just'sche  Wappen  (Schild  der  Länge 
nach  getheilt :  rechts  in  Gold  ein  die  Mitte  des  Feldes  durchziehender, 
schräglinker,  mit  einem  einwärtsgekehrten,  grünen  Palmzweige  belegte, 
blauer  Balken  und  links  in  Blau  zwei  schrägrechte,  silberne  Balken, 
jeder  mit  einem  Palmzweige,  wie  in  der  rechten  Feldeshälfte,  belegt) 
mit  dem  angestammten  Wappen  zu  vereinigen  und  Beides  nach  dem 
Rechte  der  Erstgeburt  fortfilhren  zu  lassen.  —  Der  Ahnherr  der  Fa- 
milie, der  obengenannte  Dr.  Laurentius  v.  L.,  stand  unter  den  Kur- 
fßrsten  Moritz  und  August  zu  Sachsen  den  Staatsgeschäften,  namentlich 
von  1563  bis  1577,  vor,  bediente  sich  aber,  wie  seine  nächsten  Nach- 
kommen nur  wenig  des  Adels,  welcher  später  ganz  abgelegt  wurde. 
Nach  den  erwähnten  Emeuerungsdiplomen  des  alten  Adels  blühte  der 
Stamm  in  Sachsen  in  mehreren  Linien  fort  und  Sprossen  derselben  stan- 
den in  k.  sächs.  Militair-  und  Civildiensten.  Ein  v.  L.  starb  vor  meh- 
reren Jahren  in  Dresden  als  k.  sächs.  Oberst  a.  D.  —  Freih.  Ferdinand 
Wilhelm,  s.  oben,  gest.  1832  als  k.  sächs.  Oberstlieutenant,  hatte  sich 
mit  Christiane  Wilhelmine  Sophie  v.  Beulwitz  vermählt,  aus  welcher  Ehe 
fünf  Söhne  entsprossten  und  zwar:  Ferdinand  Freih.  v.  Lindeman- Just, 
geb.  1817,  k.  k.  Hauptmann  ind.  A.;  Bernhard  Freih.  v.  L.,  geb.  1818, 
k.  russ.  Professor  zu  Novo- Tscherkask,  verm.  1849  mit  Natuschta 
V.  Weymar,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  ein  Sohn  stammt: 
Wladimir,  geb.  1857 ;  Oscar,  geb.  1820,  k.  sächs.  Hauptmann  im  2.  Inf.- 
Bataill.,  verm.  1851  mit  Elise  Trinks,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn  lebt: 
Ferdinand  Carl,  geb.  1856;  Freih.  Alexander,  geb.  1821,  k.  sächs.  Haupt- 
mann im  5.  Inf.-BatailL,  verm.  1852  mit  Wilhelmine  v.  Schirnding, 
aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne  entsprossten :  Ferdi- 
nand, geb.  1855  u.  Georg,  geb.  1856;  Freih.  Richard,  geb.  1824,  k. 
sächs.  Oberüeut.  a.D.u.  Freih.  Bruno,  geb.  1825,  Premierlieut.  im  herz, 
anhaltschen  Füsilierbataill.  in  Bernburg,  verm.  1859  mit  Helene  Dietze. 

Gauh0,  n.  8.  1656.  -  /V#M.  9.  Ledebur,  il.  8.  S8  n.  III.  R.  SOI.  —  Oeneal.  Tatchenb. 
d.  freih.  HSuser,  1854.  8.  814  and  15  und  1962.  S.  470  and  71.  —  Tyrof  y  I.  178:  ▼.  L.  und 
285:  Freih.  ▼.  L.  ~  W.-B.  d.  S&chs.  8tMt.  IV.  14  :  Prelh.  ▼.  L.-Jast  und  V.  64:  v.  L.  — 
Knsschke,  III.  8.  909—804:  v.  L.  and  Freih.  ▼.  L.^utt. 


—     551     — 

Lindemann,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1795 
für  Johann  Lindemann,  jubilirten  Militair-Verpflegs- Verwalter,  wegen 
41  jähriger  Dienstleistung,  mit  dem  Prädicate;  Edler  v.  —  Der  Stamm 
wurde  fortgesetzt.  Leopold  Edler  v.  Lindemann,  k.  k.  Oberst,  war  1856 
Platz-Oberst  zu  Triest. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  S.  221.  —  Mitit.-Schemati.sinns  d.  Oesterr.  Kaiserth. 

Lindemann  v.  Lindesheimb,  Freiherren.  Reichs-Freiherrnstand. 
Diplom  von  1723  für  Georg  Anton  v.  Lindemann,  k.  k.  Oberstlieute- 
nant, mit  dem  Prädicate :  v.  Lindenheimb. 

Mtfjfrle  V.  mhl/fld,  Krg.-Bd.  8.  75. 

Lindemayer  v.  Lindenthal.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1772  für  Ludwig  Lindemayer,  k.  k.  Hauptmann  im  Inf.-Regimente  Graf 
V.  Ferraris,  mit  dem  Prädicate:  v.  I^indenthal. 

MegerU  v.  Mühtfeld,  Krg.-Bd.  8.  862. 

Linden,  Freiherren  und  Grafen  (in  Roth  ein  goldenes,  den  Schild 
ganz  überziehendes  Kreuz).  Reichsfreihermstand  im  Königreiche  Würt- 
temberg bestätigt  u.  Grafenstand  des  Kgr.  Württemberg.  Freiherm- 
diplom für  Johann  Heinrich  v.  Linden,  kurmainz.  Geh.-Rath  u.  Chef 
der  Finanz-Verwaltung ;  Bestätigungsdiplom  für  die  Nachkommenschaft 
desselben  vom  1.  Jan.  1808  und  Grafendiplome  von  1844,  1850  und 
1852.  Altes,  niederländisches  Adelsgeschlecht,  welches  schon  im  Mit- 
telalter in  Brabant  in  der  Gegend  von  Hex  begütert  war,  zn  dem  Stanune 
der  Grafen  und  Heiren  zu  Aspermont,  s.  Bd.  I.  S.  126,  Dermal,  Lin- 
den und  Beckheim  gehörte,  durch  spätere  Besitzungen  zu  Baindt,  Burg- 
berg, Horb,  Neunthausen  und  Nordstetten  zu  der  reichsunmittelbaren 
Ritterschaft  in  Schwaben  und  zwar  zum  Ritter-Canton  Neckar-Schwarz- 
wald zählte  und  1806,  bei  Aufhebung  des  deutschen  Reichsverbandes, 
zu  der  württembergischen  Ritterschaft  kam.  —  In  Folge  der  um  die 
Mitte  des  17.  Jahrh.  in  den  Niederlanden  ausgebrochenen  Unruhen 
wendete  sich  um  1650  Peter  v.  Linden  nach  Deutschland  und  kaufte 
sich  in  der  Gegend  des  mittlem  Mains  an,  wodurch  die  Familie  unter 
die  freie,  reichsunmittelbare,  schwäbische  Ritterschaft  im  Canton  Neckar- 
Schwarzwald  aufgenommen  wurde.  Der  Urenkel  Peter's :  der  obenge- 
nannte Johann  Heinrich  Freiherr  v,  Linden,  gest.  1796,  brachte  meh- 
rere Rittergüter  an  sich  und  seine  beiden  Söhne  schieden  den  Stamm  in 
zwei  Hauptlinien;  es  stiftete  nämlich  der  ältere  Sohn,  Franz  Damian, 
geb.  1745  und  gest.  1817,  grossh.  frankfurtscher  Staatsrath,  die  ältere 
oder  Nordstetter  Linie,  der  jüngere  Sohn  dagegen,  Franz  Joseph  Ignaz  L, 
geb.  1760  u.  gest.  1836,  k.  württemb.  Staatsrath  und  Regierungs-Prä- 
sident, die  jüngere,  oder  Neunthauser  Linie,  in  welche  Beide  auch  der 
Grafenstand  gekommen  ist  und  deren  absteigende  Stammreihe  bis  auf 
die  Stifter  dieser  beiden  Linien  folgende  ist :  Hans  Peter  v.  L.  —  Sohn 
des  Peter  v.  L.  — :  Margaretha  v.  Landsee;  —  Hans  Leonhard  v.  L., 
geb.  1682:  Margaretha  v.  Kirstein  a.  d.  H.  Mossbach,  geb.  1682;  — 
Freiherr  Johann  Heinrich,  geb.  1719,  n.  gest.  1796,  kurmainz.  Geh.- 
Rath:  Ursala  Elisabetha  v.  Escherich,  geb.  1723;  —  Franz  Damian 
und  Franz  Joseph  Ignaz  I.,  Gebrüder.  —  Die  ältere,  Nordstetter  Linie 
blüht  jetzt  im  gräflichen  Zweige  noch  in  der  Person  des  Philipp  Hein- 
rich Grafen  v.  Linden  —  Sohn  des  Staatsraths  Franz  Damian  Freih. 


—     652    — 

V.  L.  —  grossh.  hess.  Kammerherrn  etc.,  venn.  1845  mit  Anna  Freiin 
V.  Nordeck  zur  Rabenau,  geb.  1822,  welchem  als  grossem  Freund  und 
Kenner  der  Grenealogie  die  Redaction  zu  yielfacbem  Danke  verpflichtet 
ist.  Der  freiherrlicbe  Zweig  der  älteren  Linie  ist  mit  dem  Freiherm 
Franz  Joseph  Ignaz  U.  —  Bruder  des  Grafen  Philipp  Heinrich,  geb.  1 785. 
k.  wtirttemb.  Kammerherrn  u.  Geh.-L^gationsrathe  a.  D.  29.  Oct.  1859 
erloschen.  —  Die  jüngere,  Ncunthauser  Linie  blüht  in  der  Nachkommen- 
schaft des  Freiherm  Franz  Joseph  Ignaz  I.  in  zwei  gräflichen  und  Änf 
freiherrlichen  Aesten.  Haupt  des  ersten  gräflichen  Astes  ist:  Graf  Ed- 
mund L,  geb.  1798  —  Sohn  des  1760  geborenen  und  1836  verstor- 
benen Freiherm  Franz  Joseph  Ignaz,  k.  württemb.  Kammerh.,  Geb.- 
Raths  u.  Regicmngs-Präsidenten  etc.  aus  erster  Ehe  mit  Anna  Maria 
Freiin  Gedult  v.  Jungenfeld  —  Herr  auf  Burgberg  etc.,  k.  württ.  pens. 
Generalmajor,  verm.  1826  mit  WiDielmine  Freiin  Fuchs  v.  Bimbach  und 
Dornheim,  geb.  1808,  aus  welcher  Ehe  drei  Söhne  stammen:  Heinrich 
Graf  v.  Linden,  genannt  v.  Weickmann- Frauenberg,  geb.  1829,  k. 
württ.  Hauptmaim  a.  D.,  erhielt  fftr  sich  und  seine  Nachkommen  13.  Dec. 
1859  von  Sr.  M.  dem  Könige  v.  Württemberg  die  Bewilligung,  seinem 
Namen  und  Wappen  den  Namen  und  das  Wappen  der  Familie  v.  Weick- 
mann-Frauenberg  beizuftlgen,  verm.  1860  mit  der  Erbtochter  Justine 
V.  Weickmann-Frauenberg;  Gr.  Edmund  H.,  geb.  1833,  k.  k.  Rittm. 
u.  Gr.  Carl,  geb.  1838.  —  Haupt  des  zweiten  gräflichen  Astes  ist:  Graf 
Franz  de  Paula  Friedrich,  geb.  1800.  —  Bmder  des  Grafen  Edmund  L 
—  k.  württemb.  Kammerh.,  Staatsrath  u.  a.  o.  Gesandter  u.  bevolbn. 
Minister  an  den  k.  Höfen  zu  Berlin,  Hannover  und  Dresden,  verm.  1832 
mit  Maria  Freiin  v.  Hügel,  geb.  1807,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer 
Tochter,  Pauline  vermählten  Freifrau  v.  Bülow,  geb.  1833,  ein  Sohn 
stammt:  Gr.  Eberhard,  geb.  1836,  k.  württ.  Justiz-Referendar  bei  dem 
Gerichtshofe  zu  Ellwangen.  —  Die  fünf  freiherrlichen  Aeste  der  jün- 
geren Linie  umfassen  die  fünf  Brüder  der  Grafen  Edmund  I.  u.  Franz 
de  Paula  Friedrich,  die  Freiherren  Carl,  Joseph,  Emst,  Ludwig  und 
Hugo  und  die  Nachkommen  derselben  Freih.  Carl,  geb.  1801,  Herr  auf 
Hausen  im  bayer.  Landger.  Neu-lTlm,  k.  württemb.  Kammerherr,  Re- 
gier.-Director  zu  Ludwigsburg  etc.,  vermählte  sichjin  erster  Ehe  mitChar- 
lotte  Freiin  v.  Palm,  gest.  1844  und  in  zweiter  1852  mit  Mathilde  Grf. 
Leutrum  v.  Ertingen,  geb.  1815.  Aus  der  ersten  Ehe  entspross,  neben 
einer  Tochter,  ein  Sohn,  Freih.  Carl,  geb.  1836  und  aus  der  zweiten 
ebenfalls  ein  Sohn,  Hugo,  geb.  1854.  —  Freih.  Joseph,  geb.  1804,  Herr 
auf  Neunthausen,  k.  württ.  Staatsminister  des  Innem,  vermählte  sich 
1830  mit  Emma  Freiin  v.  König- Warthausen,  geb.  1810,  aus  welcher 
Ehe,  neben  drei  Töchtem,  ein  Sohn  lebt:  Freih.  Richard,  geb.  1831, 
k.  württ.  Oberlieutenant.  —  Freih.  Ernst,  geb.  1806,  k.  bayer.  Kämm, 
und  Major  k  la  suite,  vermählte  sich  1834  mit  Amey  Spurier,  geb.  1815, 
aus  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  zwei  Söhne  entsprossten :  Freih. 
Alphons,  geb.  1841,  k.  k.  Oberiieut  u.  Freih.  Adbemar,  geb.  1845.  — 
Freih.  Ludwig,  geb.  1808,  Oberst  im  Dienste  der  schweizerischen  Eid- 
genossenschaft, verm.  sich  1837  mit  Marianne  Tscharaer  vom  Roth- 
hauss,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  ein  Sohn  stammt ;  Freih. 


—     553     — 

Hugo  n.,  geb.  1841.  Freih.  Hugo  L,  geb.  1812,  k.  württ.  Kammerh. 
u.  Major  a.  D.,  vermählte  sich  1846  mit  Fanny  a.  d.  H.  der  Baronets 
Affleck  zu  Dalham,  aus  welclier  Ehe  zwei  Töchter  leben. 

Gatthe,  I.  8.  WlA.  ^  J.  W.  K.SteiMr,  Geschichte  deii  Freigeridits  Aixentu.  —  K.  Würt- 
temb.  KcKier.  Blalt.  I8üv*<  Nr.  1.  1823.  Kr.  20  etc.  —  J.  D.  O.  M^mminyer,  lopopr.  Beschr. 
V.  Württemb.  2.  Aufl.  AuKsburg.  1828.  Abtheil.  4.  —  Cait ,  Adehb.  d.  Krt.  Wnrtlciober«, 
8.  364-6S.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  260-62.  —  Deut«ihe  Grafenh.  d.  Geg.-nw.  II.  8.  3h  u.  39. 

—  Ooneal.  Taschcnb.  d.  grSfl.  Hfiuser,  18ti*2.  8.  606  und  7  und  hiHtor.  Haiidb  zu  demselben, 
S.  5r2  und  1U5.  —  Oeneal.  Tasehenb.  d.  freih.  Uiu5ier,  1854.  8.  31.S-17  u.  IStil.  S. 432-34. 

—  W.-B.  d.  Kur.  Würtl.>mb. :  Freih.  v.  L. 

I  Linden,  v.  der  Linden,  Freiherren  und  Grafen  (in  Roth  ein  gol- 

denes Schildoshaupt .  belegt  mit  drei  rothen  Schlägeln).  Spanischer 
Baronenstand.  Diplom  von  1663  fQr  Philipp  v.  der  Linden,  Gross- 
Forstmeistcr  des  Horzogthums  Brabant.  mit  dem  Prädicate:  Baron 
v.  Hoogvorst.  Altes,  niederländisches  Adelsgeschlccht,  nach  dem  Ba- 
ronendiplom von  den  alten  Herzogen  von  Burgund  stammend,  aus  djßm 
IV2  Stunde  von  Loewen  auf  der  Strasse  nach  Tirlemont  liegenden, 
gleichnamigen  Stammsitze,  welcher  schon  längst  aus  der  Hand  der  Fa- 
milie kam.  —  Johann  van  der  Linden,  Herr  zu  Mameffe,  wurde  vom 
K.  Carl  V.  1544  zum  Ritter  geschlagen  und  zu  dem  Nachkommen  des- 
selben gehörte  der  obengenannte  Baron  Philipp,  dessen  Vater  u.  Gross- 
vator  ebenfalls  Gross -Forstmeister  des  Herzogthums  Brabant  gewesen 
waren.  Die  Familie  erlangte  selir  bedeutende  Besitzungen  und  kam  zu 
grossem  Einflüsse,  namentlich  in  Brabant.  Die  Herrschaft  Hoogvorst, 
nach  welcher  das  Geschlecht  das  Prädicat  erhielt,  liegt  zwei  Stunden 
von  Brftssel.  Drei  Glieder  der  Familie,  theils  Brüder,  theils  Kinder  des 
erwähnten  Ritters  Johann  v.  d.  Linden  und  seiner  Gemahlin,  Catharina 
V.  Marneife,  kamen  in  der  Mitte  des  16.  Jahrb.  im  geistlichen  Stande 
zu  hohen  Würden.  Carl  v.  d.  L.  war  Abt  zu  Perk  bei  Löwen,  Johann 
Abt  zu  St.  Gertrud  zu  Löwen  u.  Anton  Prior  in  der  Abtei  zu  Villers. 

—  Ignaz  V.  d.  Linden,  Baron  v.  Hoogvorst,  Graf  v.  Hombeck,  besass 
1730  die  Herrschaft  Wachtendonck  im  Geldemschen  und  Adrianus  Gr. 
V.  Linden,  Burggraf  von  Nimwegen,  und  Ober- Amtmann  zu  Grave  und 
in  der  Landschaft  Cuyck,  kommt  1738  zugleich  als  Abgeordneter  von 
Geldern,  wo  die  Familie  auch  1782  zu  Sevelen  und  Wankkum  sass,  in 
der  Versammlung  zu  Haag  vor.  Zur  Zeit  des  Bestands  des  gesammten 
Königreichs  der  Niederlande,  noch  1830,  gehörte  das  Geschlecht  zur 
Ritterschaft  in  Brabant.  —  Die  nach  dieser  Zeit  lebenden  Familienglie- 
der stammten  von  N.  Freiherm  v.  Hoogvorst,  in  erster  Ehe  vermählt 
mit  der  Erb-  u.  einzigen  Tochter  des  k.  k.  Kämm.  Gr.  Gage  aus  dem 
Geschlechte  der  Lords  Gage  und  aus  der  zweiten  mit  einer  Grf.  v.  Roose. 
Aus  der  ersten  Ehe  entsprossten  zwei  Söhne :  Emanuel  Freih.  v.  Hoog- 
vorst, Graf  V.  Hombeck,  Chef  der  Btlrgergarde  zu  Brüssel  etc.,  verm. 
mit  einer  Freiin  v.  Wal  v.  Aretinne,  in  welcher  Ehe  vier  Kinder  ge- 
boren wurden  und  Freih.  Joseph,  Maltheserritter,  verm.  in  kinderloser 
Ehe  mit  Maria  Grf.  d'Argenteau.  Aus  der  zweiten  Ehe  stammt,  neben 
zwei'  Töchtern,  von  welchen  sich  Freiin  Ludovike  mit  Friedrich  Freih. 
V.  Secus  vermählte,  ein  Sohn:  Freih.  Karl,  in  kinderloser  Ehe  verm. 
mit  der  Wittwe  des  Constant  Freih.  v.  Hoogvorst,  geb.  Moretus. 

E.  Ch.  Butk^na,  Annales  Oenealoglqnes  etc.  Antwerpen,  1626.  ->  L'ErecUoa  de  tontes 
le*  terrea  du  Brabant ,  6.  70.  —  Omthe,  I.  8.  1228.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  260.  —  Freiherr 
*.  Ledebur,  II.  8.  88. 


—     554    — 

^  Linden  (in  Schwarz  ein  goldenes  Andreas^enz).  Altes,  niedenrhei- 

nisches  Adelsgeschlecht,  welches  1382  zu  Polheim  und  Uerdingen  un- 
weit Crefeld  sass.  Dem  Stamme  nach  war  dieses  Geschlecht  wohl  das- 
selbe, welches  mit  dem  Erbschenkenamte  von  Geldern  bekleidet  war. 

Freth.  w.  Ledebur,    ü.  8.  8S. 

Linden,  Linde  (Schild  quergetheilt  mit  drei  Lindenblättem). 
Altes,  in  Urkunden  des  13.  bis  16.  Jahrhunderts  mehrfach  vorkommen- 
des, iiiedersächsisches  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Ludolph  v.  Linden 
1517  zu  Derneberg  im  Hildesheimischen  angesessen  war  und  welches 
in  derselben  Gegend  noch  1740—1787  Zehnten  zu  Woltorf  und  Rode- 
kampf besass.  Diese  Zehnten  hatte  ein  Sprosse  des  Geschlechts,  N.  v.  L., 
von  Jobst  Edmund  v.  Brabeck  auf  Söder  bei  Hildesheim  erhalten.  Der- 
selbe hinterliess,  neben  einer  Tochter  zwei  Söhne,  Maximilian  v.  L., 
welcher  um  1795  k.  k.  Oberst  war  und  später  ohne  Nachkommen  starb 
und  Jobst  Edmund  v.  L.,  k.  preuss.  Hauptmann.  Letzterer  verkaufte 
1787  seine  Besitzungen  im  Hildesheimischen,  lebte  dann  erst  von  seiner 
Pension  in  Berlin,  spüter  aber  in  St.  Petersburg,  wo  er  1791  starb. 
Von  ihm  stammten  eine  Tochter  und  fftnf  Söhne :  Joseph  v.  L.,  erst  m 
k.  preuss.,  später  in  k.  englischen  Militair-Diensten ;  Friedrich  Adolph 
V.  L.,  1795  k.  pr.  Lieuten. ;  Friedrich  Wilhelm  v.  L.,  1795  ebenfalls 
k.  pr.  Lieut.,  war  1806  Gefangener  in  Nancy,  vermählte  sich  später 
mit  N.  Lippold,  lebte  in  Stargard  und  hinterliess  drei  Söhne :  Friedrich, 
geb.  1819,  Carl,  geb.  1824,  und  Heinrich,  geb.  1826;  Edmund  v.  L., 
k.  preuss.  Hauptmann  a.  D.  und  Oberzoll-Einnehmer  und  Salzfactor  zu 
Löwenberg  in  Schlesien,  verm.  mit  N.  Bischoflf,  aus  welcher  Ehe,  neben 
zwei  Töchtern,  drei  Söhne  stammten:  Joseph,  geh.  1813,  Ferdinand, 
geb.  1817  und  Edmund,  geb.  1828  und  Adolph  Ludwig  v.  L.  stand 
erst  in  k.  preuss.,  dann  in  k.  k.  und  später  wieder  in  k.  pr.  Militair- 
diensten  und  ging  endlich  nach  Amerika. 

N.  Preiw».  A.L.  jJL^^Sg  und  63.  —  Freiherr    v.  Ledebur,  II.  8.  S9. 

Linden  (in  Blau  eine  grüne  Linde).  Altes,  aus  dem  Grossherzog- 
thume  Florenz  nach  Bayern  und  aus  Bayern  nach  Schlesien  gekommenes 
Adelsgeschlecht,  welches  sich  zuerst  von  seinem  alten  Stammsitze  Linda 
bei  Florenz  t.  Linda  nannte  u.  in  Bayern  zu  Ehingen,  Pepingen,  Traun- 
hausen  etc.  sass.  —  Leopold  v.  Linden  —  ein  Sohn  des  Rudolph  v.  L., 
Herrn  auf  Ehingen  und  Traunhausen,  kurbayer.  Obersten,  aus  der  Ehe 
mit  Ursala  v.  Beiheim  und  Paar  —  k.  k.  Rittmeister,  vermählte  sich  in 
Schlesien  mit  einer  v.  Rothkirch  und  Samitz.  Aus  dieser  Ehe  entspross 
Leopold  Friedrich  v.  L.,  Herr  auf  Scharfenort  bei  Goldberg,  kaiserl. 
Dragoner -Hauptmann,  vermählt  mit  Dorothea  Elisabeth  v.  Gersdorf 
und  von  ihm  stammte  Ernst  Leopold  v.  L.  auf  Scharfenort,  k.  dänischer 
Officier.  Derselbe  zog  mit  den  dänischen  Hülfsvölkern  nach  Ungarn 
und  Siebenbürgen  und  fiel  als  der  Letzte  des  Manns-Stammes  6.  Apr. 
1706. 

SinapiM  11.  8.  7M1.    ^  Gauhe,  I.  8.  1222  und  23.  ~  Zedltr^  XVII.   8.    1871.    -  N.  Pr. 
A.-L.  III.  S.  259.  -   Freiherr  9.  Ledebur,  II.  8.  89.  —  8igbmacher,\n.  167  u.  V.  ZnsaU.  15. 

Linden  (Schild  zweimal  der  Länge  nach  getheilt,  somit  drei  Pfähle  : 
1,  rechts,  in  Roth  ein  aufrecht  gestellter,  goldener  Merkurstab;  2,  in 


—     565     — 

der  Mitte  eine  grünbelaubte  Linde,  mit  drei  Wurzeln  und  3,  links,  in 
Gold  ein  von  Roth  und  Silber  in  vier  Reiben,  jede  zu  vier  Feldern,  ge- 
schachter Querbalken).  Ein  reich  in  Pommern  begütert  gewordenes 
Adelsgeschlccht,  welches  in  Schweden  den  Adel  erhalten  hatte.  Aus 
demselben  erhielt  Christian  v.  L.,  k.  schwedischer  Commerzien-Com- 
missar,  12.  Juli  1705  die  Güter  Broock,  Hohen-Bflssow,  Buchholz,  Sie- 
den-Btissow  und  Teilin  zu  Lehen  und  sein  Sohn,  Carl  v.  L.,  verm.  mit 
einer  Schwester  des  Gen.-Feld-Marsch.  v.  Schwerin,  erbte  später  diese 
Lehen.  Letzterer  hatte  drei  Söhne,  Christoph  Bogislav,  Detlev  Gustav 
Friedrich  und  Carl  Friedrich,  welche  durch  Vergleich  von  1 733  das 
Erbe,  wie  folgt,  theilten:  Christian  Bogislav  v.  L.,  gest.  1779  als  k. 
preuss.  Generalmajor  a.  D.,  verm.  mit  Henriette  Sophie  v.  Rohr,  wurde 
Herr  der  Güter  Broock,  Hohen-Büssow  u.  Buchholz,  Detlev  Gustav  Frie- 
drich V.  L.,  k.  preuss.  Kriegsrath,  bekam  die  Güter  Sieden-Büssow  und 
Tellin  u.  Carl  Friedrich  v.  L.  erhielt  die  Güter  Wietzow  u.  Bartow,  Da- 
berkow,  Pritzenow,  Tützpatz  etc.  Nach  dem  Tode  des  Kriegsraths  v.  T/. 
kamen  Sieden-Büssow  und  Teilin  an  den  Generalmajor  v.  L.  Letzterer 
sowohl  als  Carl  Friedrich  v.  L.,  gest.  17^5  als  TiCtzter  des  Manns- 
stammes, hinterliessen  keine  Söhne  und  so  fielen  die  gesammten  Güter 
an  einen  Neffen  des  Generalmajors  v.  Linden :  Friedrich  Georg  Christian 
V.  Heyden ,  Prälaten  des  Domstifts  zu  Camin ,  welcher  als  Erbe  des 
1785  von  Carl  Friedrich  v.  Linden  gestifteten  Fidei-Commisses, 
3.  Jan.  1786  die  königliche  Erlaubniss  zur  Annahme  des  Namens: 
V.  Heydon-Linden,  unter  Vereinigung  der  Wappen,  erhielt,  s.  Bd.  IV. 
S.  358  u.  59. 

N.  Pr.  A.-L.  lU.  S.  258.  •>  Frtih.  v.  Ltdebur,  Tl.  S.  SR  und  39  und  III.  6.  301. 

Lindenan,  auch  Grafen  (Schild  von  Silber  und  Grün  qiiergetheilt 
mit  einem  ausgerissenen,  grünenden  Lindenbaum,- der  unten  am  Stamme 
auf  jeder  Seite,  so  wie  auch  unter  der  Wurzel  von  einer  fünfblättrigen, 
rotlicn  Rose  mit  goldenen  Saamen  begleitet  ist).  Reichsgrafenstand. 
Diplom  vom  November  1764  für  Heinrich  Gottlieb  v.  Lindenau,  kur- 
sächs.  Geh.-Rath  u.  Ober-Stallmeister,  Herrn  auf  Machern  etc.  —  Altes, 
meissen'sches  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen  alten,  schon  1216 
vorgekommenen  Stammsitze  in  der  Nähe  von  Leipzig,  dessen  zweite 
Hälfte  zu  der  schon  früher  erkauften  ersten  Wolfgang  v.  Lindenau  1519 
dem  Rathe  der  Stadt  Leipzig  käuflich  überliess.  Die  Familie,  aus  welcher 
nach  Allem  das  Geschlecht  der  v.  Leutsch  hervorgegangen  war,  erwarb 
1530  den  schönen  Rittersitz  Machern  zwischen  Leipzig  und  Würzen 
und  war  schon  um  diese  Zeit  mit  Ereyschau,  Gossen,  Ammelsha3ni,  Döl- 
lingen,  Eulenfeld,  Gotha,  Gr.  Hermsdorff,  Kobershayn,  Neukirch,  Otten- 
dorf, Polenz,  Schmorkau,  Tammenbajm,  Zeititz  etc.  in  der  Umgegend 
von  Leipzig,  Delitsch,  Torgau,  Meissen  etc.  begütert,  zu  welchem  Be- 
sitze später  auch  verübergehend  Besitz  in  Schlesien,  Pommern,  Ost- 
preussen  und  in  der  Provinz  Brandenburg  kam.  —  Dietrich  v.  Linde- 
nouve  tritt  urkundlich  bereits  1181  und  Heinrich  v.  Lindenow  1216  in 
einer  Urkunde  des  Klosters  Zelle  als  Zeuge  auf.  Achatium,  Licent.  De- 
cretorum  zählt  Spangenberg  um  1400  unter  den  Gelehrten  vom  Adel 
auf;  Albrecht  v.  L.  war  1451  mit  Anderen  vom  Adel  auf  dem  Landtage 


—     556     — 

zu  Grimma  und  ein  Anderer  dieses  Vornamens  nm  1522  knr^U^hs. 
Ober-Schenk;  Wolf  v.  L.  reiste  1530  mit  D.  Luther  auf  den  Reichstag 
nach  Augsburg  und  starb  daselbst ;  Sigmund  t.  L.,  Dom-Dechant  zu 
Merseburg,  befand  sich  auf  dem  genannten  Reichstage  im  Comitate  des 
KurAlrsten  Joachim  I.  zu  Brandenburg  und  starb  später,  1544,  als  der 
letzte  katholische  Bischof  zu  Merseburg ;  ein  anderer  Sigmund  v.  L., 
Domdechant  zu  Merseburg,  verrnfthlte  sich  1545  und  D.  Luther  hielt 
ihm  selbst  die  Hochzeits-Predigt;  Hans  v.  L.,  kursächs.  Appellations- 
Rath,  wurde  1570  Ober-Aufseher  der  Grafschaft  Mansfeld;  Wolff  v.  L. 
war  1685  der  Kurfttrstin  Wittwe  Magdalena  Sibylla  zu  Sachsen  Ober- 
Küchenmeister  und  nach  dem  Tode  derselben  iursächs.  Ober-Land- 
Fischmeister;  ein  anderer  Wolff  v.  L.  starb  1710  als  Amts-Hauptmann 
zu  Leipzig  und  Würzen  mit  Hinterlassung  von  fünf  Söhnen  und  Johann 
Georg  V.  L.  auf  Polenz  war  1713  fftrstl.  Sachsen -gothaischer  Ober- 
Stallmeister.  —  Der  Stamm  blühte,  wie  namentlich  v.  üechtritz  ange- 
geben hat,  fort  und  von  den  mehreren  Häusern  kam  besonders  das  Haus 
Machern  zu  Ansehen,  von  welchem  hier  nachstehende  Stammreihe  einen 
Platz  finden  mag :  Wolff  v.  L.  auf  Machern :  fünfte  Gemahlin :  Eva 
Maria  v.  Warnsdorf  a.  d.  H.  Schreibersdorf;  —  Gottfried  Anselm  v,  L. 
auf  Machern,  gest.  1749:  Christiane  Elisabeth  v.  Ziegler  u.  Klipphau- 
sen, gest.  1774;  —  Graf  Heinrich  Gottlieb  auf  Machern,  s.  oben,  gest. 
1789:  Auguste  Charlotte  v.  Seydewitz,  verw.  v.  Kühlewein,  gest.  1764, 
Frau  auf  Rasch  witz  und  Auerbachs  Hof  zu  Leipzig;  —  Graf  Carl  August, 
Herr  auf  Machern  bis  1802.  gest.  11.  Aug.  1842  als  k.  pr.  General- 
lieutenant a.  D.  und  als  Letzter  des  Mannsstammes  der  gräflichen  Linie. 
—  Von  neueren  Familiengliedern  mögen  hier  nur  genannt  sein:  Carl 
V.  L.,  früher  in  k.  pr.  Diensten,  gest.  1818  als  k.  k.  Feldmarschall- 
Lieutenant  und  Bernhard  August  v.  L.  auf  Windischleube  u.  Pohlhof 
bei  Altenburg,  gest.  185.,  resignirte  1843  als  k.  Sachs.  Staatsminister 
u.  Präsident  des  Gesammtministeriums.  Derselbe,  sehr  berühmt  als  Ge- 
lehrter und  früherer  Director  der  Sternwarte  auf  dem  Seeberge  bei 
Gotha,  erwarb  erst  durch  viele  Werke  den  Ruf  eines  der  grössten  Astro- 
nomen seiner  Zeit  und  später  den  Ruf  eines  der  ersten  Staats-Männer 
Deutschlands.  Seine  Verdienste  um  die  Herzogthümer  Sachsen-Gotha 
und  Altenburg,  so  wie  um  das  Königreich  Sachsen  waren  die  grössten 
und  sein  Name  wird  in  diesen  Staaten  bis  auf  die  spätesten  Zeiten  im 
dankbarsten  Andenken  fortleben.  —  Von  den  Sprossen  der  Familie  in 
neuester  Zeit  wird  ein  v.  Lindenau  mit  dem  freiherrlichen  Character  als 
Herr  auf  Ostrawe  und  Pluskau  im  Kr.  Wohlau,  Prov.  Schlesien,  und 
Julius  Wolf  v.  L.,  k.  Sachs.  Kammerh.  u.  Hauptmann  a.  D.,  aufgeführt. 
Noch  sei  hier  erwähnt,  dass  August  Gottlieb  v.  Petrikowski,  k.  sächs. 
Major  a.  D.,  mit  k.  Erlaubniss  1830  Namen  und  Wappen  seines  in  dem- 
selben Jahre  ohne  männliche  Erben  verstorbenen  Schwiegervaters,  des 
k.  sächs.  Kreisoberforstmeisters  Gottlob  Heinrich  v.  Lindenau  auf  Po- 
lenz  ,  mit  seinem  angestammten  Namen  u.  Wappen  vereinigte. 

Knauth,  8.  527.  —  Vol.  Konig,  HI.  8.  727—89.  —  Gauhe,  I.  «.  1228-25.  -  Z«dUr.  XVIf. 
8.  1375— 13A0.  —  M.  8.  Sehneidsr,  Naehr.  voa  d.  adel.  v.  Llndenauitehen  Oetohlechte  &lt«- 
rer  Linie  zn  Machern  und  Poleni  In :  Klotseh  uud  Orundig't  Sammlungen  sur  s&chsischen 
Oetetaichte,  VI.  8.  169-220  nod  VII.  8.  344—359.  -  *.  U§eMrit9,  dipl.  Nachr.  II.  8.  64—66 


—     557     — 

au4  dem  KIrchenb.  su  Machern,  von  149S — 1776.  aas  dem  Kircheob.  tu  Kobershayn  etc.  von 
lfill-1792  und  V.  8.  10*i-5.  —  Jacobi,  1800,  II.  8.  865.  —  Allg.  geneal.  nnd  8Uats-Handb. 
1884,  I.  8.  683.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  263  und  64.  —  ß^tik.  9.  Ltdebur,  U.  S.  39  und  III. 
8.  301.  —  Siebnutcher,!.  159:  v.  Lindenaw,  Meissnisch.  —  Brotuf^  lleraeburg.  Chronik:  in 
der  Dedication.  —  Albinwi,  Werthensch«  Hiiitorie,  8.  66.  —  v.  Meding,  I  8.  886  und  37.  - 
8nppl.  SU  8iebm.  W.-B.  Hl.  2:  6.  v.  L.  —  W.-B.  d.  8&chs.  Staat.  I.  37  :  Or.  v.  L.  und  V. 
64:  V.  li. 

Lindenan,  Lindenow  (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts 
von  Silber  und  Roth  viermal  quer  gestreift  und  links  in  Roth  ein  au 
die  Theilungslinie  angeschlossener,  den  Rand  des  Schildes  oben  und 
unten  berührender,  geradestehender,  brauner  Lindenzweig,  welcher 
rechts  gar  nicht,  links  aber  dreimal  geastet  ist  und  gleich  anter  jedem 
Aste  drei  kleine,  grüne  Lindenblätter  an  einem  langen,  gi'ünen.  in  Form 
eines  Kleeblattes  zusammengefügten  Stiele  trägt).  Ein  zu  dem  däni- 
schen Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  Val.  König  u.  Gauhe  muth- 
masslich  von  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie  her- 
leiteten, für  welche  Annahme  aber  die  Wappen  durchaus  nicht  sprechen, 
—  Otto  Lindenow,  Danus,  studirte  1593  zu  Padua.  Hans  v.  L.  der 
Aeltere  war  von  1624  bis  1639  k.  dän.  Geh.-Rath  und  Präsident  zu 
Callundburg  und  wurde  dann  Reichsrath.  Derselbe  hatte  sich  um  die 
Studien  des  berühmten  dänischen  Historikers  Suaningius  in  der  Jugend 
sehr  verdient  gemacht.  Der  gleichnamige  Sohn .  Hans  v.  L.  der  Jün- 
gere, erhielt  nach  dem  Vater  die  genannte  Präsidenten-Stelle  und  war 
wohl  der  Hans  v.  L.,  welcher  1654  als  Admiral  der  k.  dänischen  Flotte 
vorkommt.  —  Nach  in  grösseren  Sammlungen  sich  findenden  Siegeln, 
doch  mit  gewechselten  Feldern,  hat  der  Stamm  aoch  in  die  zweite  Hälfte 
des  18.  Jahrb.  hinein  geblüht. 

Suaningius,  Chronol.  Dan.  8.  194.    -    Val.  Konig,  III.  8.  780.  —  Gauh^,  I.  8.  l'i'ift    und 
II.  8.   lKfi7.  -   9.  Mtding,  I.  8.  337u.  SS.  —  Lezie.  over  adel.    Famil.  i  Danmark,  I.  Tab.  58. 

Lindenbeck  (in  Silber  ein  belaubter  Lindenbanm).  Ein  früher  zu 
dem  meklenburgischen  Adel  zählendes  Geschlecht,  welches  von  1506 
bis  1621  vorkommt. 

V.  Meding,  II.  8.  342  :  nach  dem  M.  9.  abgeg.  Mekleob.  Familien. 

^  Lindenberg  (in  Silber  ein  nach  der  rechten  Seite  aufspringender, 

rother  Edelhirsch  mit  einem  Fischschwanze).  Brandenburgisches  Adels- 
geschlecht, welches  bereits  1574  zu  Marzahn  im  jetzigen  Kr.  Nieder- 
Barnim,  1616  zu  Wölmsdorf  im  Kr.  Jüterbock-Luckenwalde  und  1625 
zu  Beeskow,  Burglehn,  sass.  Dasselbe ,  früher  auch  zu  dem  erfurter 
adeligen  Patriciat  gehörig,  ist  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrh.  er- 
loschen. —  Ein  Adelsgeschlecht  dieses  Namens  blühte  auch  in  St.  Gal- 
len. Das  Stammschloss  desselben  führte  seinen  Namen,  lag  bei  Ober- 
Büren  und  mehrere  Sprossen  des  Stammes  waren  Gutthäter  des  Klo- 
sters Tännicon ,  wo  auch  das  Erbbegräbniss  war.  Später  sollen  auch 
Familienglieder  nach  Oesterreich  gekommen  sein ,  doch  fehlen  nähere 
Nachrichten. 

N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  264  nnd  V.  8.  311.  —Freiherr 9.  Ledebur,  II.  6.  39. 

Lindenboom.  Ein  in  Brabant  vorgekommenes  Adelsgeschlecht. 
Carl  V.  Lindenboom,  Generalmajor  der  Staaten  von  Holland,  herzogl. 
Sachs,  hildburgh.  Geh.-Rath  n.  Drost  der  Stadt  und  Grafschaft  Guylen- 
burg,  starb  1717.  Wahrscheinlich  hatte  derselbe  in  Folge  seiner  Ver- 
dienste den  Adel  erhalten.  ^ 

Qauhi,  II.  8.  165»  and  56.  -  T^og,  I.  8».  ~  Soppl.  ta  Sieba.  W.-B.  lU.  le. 


—     568     — 

Linden brocli,  Lindenbrog,  Lindebmch.  Altes  niedersächsisches, 
schon  1301  im  kedinger  Lande  bekanntes  Adelsgeschlecht,  dessen  Adel 
1520  vom  Erzbischofe  zn  Bremen  anerkannt  und  bestätigt  wurde. 

Mushard.  Monum.  uobil.  Rreai.,  8.  344.  —  Zedier,  XVII.  S.  iaH3-86.  —  J,  H,  r.  SetUn, 
Urxpniiig  der  berühmten  Liiideubrogi«trhen  Familie  in  Hamburg  aus  dem  Uenogth.  Breraco 
In  der  6.  Sftmml.  d.  Bremen  und  Verdenschen  Merkwürdigkeiten.     Bremco,    1761.  8.  A'I"*. 

Lindenfels,  Lindenfelss,  auch  Freiherren  (in  Silber  ein  schräg- 
rechter,  mit  drei  silbernen  Sternen  belegter,  schwarzer  Balken;.  Im 
Kgr.  Bayern  anerkannter  Freiherrnstand,  auf  Grund  des  durch  Urkun- 
den von  1705  herab  erprobten  frei  herrlichen  Prädicats.  Die  Einver- 
leibung in  die  Klasse  der  Freiherren  des  Kgr.  Bayern  erfolgte  24.  Octob. 
1812.  —  Altes,  schwäbisches  und  fränkisches,  nicht  mit  der  rheinlän- 
dischen  Familie  Mosbach  v.  Lindenfels'  zu  verwechselndes  Greschlecht 
aus  dem  alten  zum  Canton  Ottenwald  gehörigen,  aber  schon  zeitig  an 
die  Markgrafen  von  Baden  vertauschten,  gleichnamigen  Stammsitze. 
Dasselbe  war  in  den  ältesten  Zeiten  am  Rheine  und  in  Schwaben  und 
seit  Anfange  des  17.  Jahrh.  in  Franken  und  im  Herzogth.  Sulzbaeh  an- 
gesessen und  gehörte  durch  den  Besitz  der  Rittergüter  Nairitz,  Wei- 
denberg ,  Windischen ,  Leibach  etc.  zu  dem  Ritter-Canton  Gebürg ,  so 
wie  durch  andere  Güter  zu  dem  Canton  Altmtihl.  Die  ordentliche 
Stammreihe  der  Familie  beginnt  Biedermann  mit  Philipp  v.  L.  u.  führt 
dieselbe  bis  zu  seiner  Zeit  fort.  Billungen  v.  L.  tritt  urkundlich  1151 
als  Stifter  des  Klosters  Brombach  und  1170  nochmals  als  Wohltbäter 
dieses  Klosters  auf;  Hertwich  v.  L.  beschenkte  1195  die  Abtei  Lorch 
und  eben  so  Ulrich  v.  L.  und  seine  Hausfrau  Cunigunde.  Johann  v.  L. 
gründete  später  das  Stift  Kaysersbrunn  u.  Johann  II.  v.  L.  war  Domherr 
zu  Worms;  Johann  III.  wurde  1478  Propst  zuSchonau  bei  Heidelberg; 
Stephan  IL,  gest.  1566  war  Obervoigt  der  Grafschaft  Hechingen  und 
mit  Sabina  v.  Rechberg  a.  d.  H.  Hohen-Rechenberg  vermählt;  Philipp 
V.  J^. ,  erst  pfälz.  Hofmeister  zu  München ,  dann  Obervoigt  zu  Hohen- 
zollern  und  zuletzt  Hofmeister  zu  Ober-Sttlzburg,  war  mit  Anna  Grf. 
v.  Hohenzollern ,  gest.  1565,  vermählt;  Hans  Caspar  sen.  v.  L.,  gest. 
1573,  —  ein  Sohn  des  Stephan  IL  —  deutschmeisterischer  Rath  zu 
Mergentheim ,  verm.  mit  Anna  v.  Sickingen  a.  d.  H.  Landstuhl ,  wurde 
der  nähere  Stammvater  der  jetzigen  drei  Linien  des  Stammes;  Georg 
V.  L.,  württ.  Rath  und  Oberamtmann  zu  Heinsheim  und  Ober- Wonnen- 
thal, vermählte  sich  1560  mit  Maria  v.  Falken  und  Hans  Walther  v.  L., 
gest.  1605,  kurbayer.  Geh.-Rath  und  Oberst-Kämm.  zn  München,  hatte 
eine  v.  Dünheim ,  Schwester  des  Bischofs  zu  Speyer,  zur  Gemahlin.  — 
Was  spätere  Farailienglieder  anlangt,  so  schlössen  die  Gebrüder  Jobst 
Bernhardt,  Hans  Walther  und  Wolf  Ernst  v.  L.  16.  Juni  1658  einen 
Familienvertrag,  welcher  20.  Aug.  1664  die  kaiserliche  Bestätigung 
erhielt  und  in  welcher  dieselben  als  Fränkische  vom  Adel,  dem  h.  rftm. 
Reiche  immediate  unterworfen,  anerkannt  wurden.  Wolf  Ernst,  geb. 
1644,  war  k.  franz.  Oberstlieutenant  und  Commandant  eines  Reiter-Re- 
giments und  Jobst  Bernhardt  jun.,  fürstl.  bayreuth.  Geh.-Rath  u.  Amts- 
hauptmann zu  Wunsiedel;  Carl  Christian,  geb.  1667,  kommt  als  kur- 
pfälz.  Kammerh.  und  Oberst  vor;  Christian  August,  geb.  1682,  war 
markgr.  brandenb.  Oberstforstmeister  und  schwarzb.  rudolst.  Geh.-Rath, 


—     Ö59     — 

Leo  Bernhardt,  geb.  1678,  markgr.  brandenb.  Geh.-Rath  u.  Kammer- 
Präsident  in  Bayreuth  und  Christian  Carl  v.  L.,  geb.  1721,  markgräfl. 
bayreuth.  Minister.  —  Die  von  dem  obengenannten  Hans  (^aspar  sen. 
V.  L.  stammenden,  jetzt  blühenden  drei  Linien  des  Geschlechts  sind: 
die  Thumsenreuther-,  Reisslasser-  und  Wolframshofer  Linie.  Das  Haupt 
der  Thumsenreuther  Linie  war  in  neuester  Zeit:  Freih.  Wilhelm,  geb. 
1749  —  Sohn  des  1837  verstorbenen  Freih.  Friedrich  auf  Thumsen- 
reuth,  Altenstadt,  Lehen,  Steinbach,  Neuenreuth  und  Laineck  aus  der 
Ehe  mit  Caroline  v.  Flotow.  gest.  1850  und  Enkel  des  1738  geborenen 
Freih.  Heinrich  Wilhelm  auf  Kötzersdorf,  Laineck  und  Göppmannsbühl 
—  k.  bayer.  Generalmajor  und  Brigadier,  verm.  1823  mit  Friederike 
Erdinger,  aus  welcher  Ehe  neben  drei  Töchtern ,  von  welchen  Freiin 
Sophie,  geb.  1833.  sich  mit  Gustav  v.  Bezold,  k.  bayer.  Bezirks -Ge- 
richts-Assessor, vermählte  ,  drei  Söhne  entsprossten :  Freih.  Friedrich, 
geb.  1825,  k.  bayer.  Hauptmann,  Freih.  Gustav,  geb.  1829,  k.  bayer. 
Hauptmann  und  Freih.  Carl,  geb.  1831,  k.  bayer.  Appell. -G^r.-Assess. 
Die  drei  Brüder  des  Freih.  Wilhelm  sind  die  Freih.  Carl ,  Gustav  und 
Julius.  Freih.  Carl,  geb.  1802  ,  Errichter  und  Besitzer  des  Famiiien- 
Fideicommisses  ftlr  die  Thumsenreuther  Linie,  bestehend  aus  den  Rit- 
tergütern Thnmsenreuth,  Altenstadt  und  Lehen ,  k.  bayer.  Kämm,  und 
Regier. -Director  (Kammer  d.  Innern),  verm.  1838  mit  Marie  Freiin 
Holzschuher  v.  Harrlach,  geb.  1817,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter 
und  ein  Sohn  leben.  Freih.  Gustav,  geb.  1805,  Mit-Elrrichter  und  Be- 
sitzer des  Familien-Fidei-Commisses,  ist  k.  k.  Kämm,  und  Oberst  a.  D. 
und  vom  Freih.  Julius,  geb.  1808,  k.  bayer.  Kämm,  und  Regier.-Rath, 
verm.  1837  mit  Elise  v.  Elbracht,  geb.  1809,  stammen,  neben  vier 
Töchtern,  drei  Söhne,  von  welchen  der  älteste,  Freih.  Otto,  geb.  1837, 
als  Oberlieutenant  im  k.  k.  Cürassier-Regim.  Nr.  6  steht.  —  Haupt  der 
Reisslasser  Linie  war  in  neuester  Zeit:  Freih.  Carl,  geb.  1793  —  Sohn 
des  Freih.  Friedrich  Carl,  gest.  1817,  Herrn  auf  Rcisslass,  k.  nieder- 
länd.  Majors  u.  grossh.  bad.  Kanmierberm,  ans  der  Ehe  mit  Marianne 
Freiin  Trütschler  v.  Falkenstein,  gest.  1836  —  Gutsherr  auf  Reisslass 
u.  Alt-Neuhaus,  k.  bayer.  Kämm.,  Generalmajor  etc.,  verm.  1834  mit 
Ludovica  Freiin  v.  Aretin,  geb.  1802,  ans  welcher  Ehe,  neben  einer 
Tochter,  zwei  Söhne  entsprossten:  Freih.  Carl,  geb.  1836,  k.  bayer. 
Lieutenant  u.  Freih.  Friedrich,  geb.  1841.  —  Das  Haupt  der  Wolf- 
ramshofer, kathol.  Linie  ist:  Freih.  Ferdinand,  geb.  1818,  k.  bayer. 
Hauptmann  a.  D.  und  der  Bruder  desselben  ist,  neben  zwei  Schwestern, 
Freih.  Franz,  geb.  1826,  ebenfalls  k.  bayer.  Hauptmann.  —  Aus  der 
Ehe  des  Bruders  des  Freih.  Anton,  des  1842  verstorbenen  Freih.  Fer- 
dinand, Herrn  auf  Wolframshof- Weha  und  Höflas,  k.  bayer.  Hauptmanns 
ä  la  suite,  verm.  1818  mit  Theresia  Grf.  v.  Armansperg,  gest.  1858, 
stammen  zwei  Töchter  und  drei  Söhne,  die  Freiherren :  Ado^h,  geb. 
1819,  k.  bayer.  Hauptmann,  August,  geb.  1821  u.  Ludwig,  geb.  1823, 
k.  bayer.  Hauptmann  —  Eduard  Freih.  v.  liindenfels,  k.  sächs.  Ritt- 
meister a.  D.,  verm.  mit  Maria  Hebenstreit,  starb  31.  März  1862  zu 
Dresden. 

Buetlini,  II.  8.  US.  —  Qu»k€,  1.  8.  1236  oad  >6.  —  t.  SaUtMu,  IlL  8.  316—18.  — 
Zedier,  XVII.  8.  1366-93.  —  BUdumumn,  Caatott  Oetoftr«.  Tab.   141—31  a.  Cant.  Altafibl, 


—     560     — 

Tab.  48.  —  Salver,  8.  306  and  307.  —  v.  Lang.  S.  17S.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.264  und  65. 
—  Freiherr  v.  Ledebur,  U.  S.  39.  —  Ooneat.  Tasehenb.  d.  freih.  Hiaser.  |H6i.  8.  434- 39b. 
186?.  8.  471-73.  —  e.  Medinf,  II.  8.  34:?  und  43.  -  Suppkm.  su  Mebm.  W.-B.  IV.  17.- 
Tfrof,  I.  43  und  Siebenkee»,  I.  S.  59  and  60.  —  W.B.  d.  Kgr.  Bayern.  III.  b%  u.  r.  WSt- 
ckern,  Abth.  3.  —  W.-B.  d.  Siebs.  8Uat.  III.  33. 

LindMihain  und  Freyenberg,  Edle  nnd  Ritter.  Erbl. -österr. 
Ritterstand.  Diplom  von  1814  für  Johann  Baptist  Edlen  v.  Linden- 
hain  und  Freyenberg,  k.  k.  Gubernial-Rath  und  Kreisbauptmann  zu 
Hradisch.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt.  In  neuester  Zeit  war  Frie- 
drich Ritter  v.  Lindenhain  und  Freienberg  Oberlieutenant  im  k.  k. 
5  7.  Infant. -Regimente. 

Megerle  v.  Müfd/eld.  Krg.-Bd.  8  171.   -   Milit-Srhem.  d.  Oosterr.  KaUertb. 

Lindenbeim.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1705  för  Jo- 
bann Jacob  V.  Lindenheim,  mit  Bestätigung  des  von  dem  Fürsten  v.  Eg- 
genberg erhaltenen  Adels. 

Megerle  0.  Mühlfeld,  Erg&nz.-Bd.  S.  361. 

Lindenkampf  (in  Silber  zwei  ins  Andreaskreuz  gestellte,  schwarze 
Anker).  Reichsadelsstand.  Diplom  vom  23.  Aug.  1803  fttr  Franz  Theo- 
dor Olfers  zu  Münster  u.  für  die  Gattin  desselben,  Maria  Elisabeth  Lin- 
denkampf, unter  Beilegung  des  angegebenen  Wappens  fQr  Letztere.  Das 
erwähnte  Diplom  erhielt  25.  Mai  1825  die  königl.  Anerkennung. 

Freiherr   v.  Ledebur,  III.  8.  301  und  2. 

Lindenowski.  Im  Kgr.  Preussen  bestätigter  Adelsstand.  Bestä- 
tigungsdiplom vom  21.  Dec.  1799  (nach  einer  von  der  gewöhnlichen 
Annahme  verschiedenen  Angabe  von  1789)  für  Johann  Christian  v.  Lin- 
denowski, k.  preuss.  Kriegsrath  und  Residenten  zu  Danzig.  Der  Em- 
pfänger des  Diploms,  nach  demselben  abstammend  von  dem  im  17.  Jahrh. 
lebenden  Laurenz  v.  Lindenowski,  Herrn  auf  Bogschütz  im  Oelsischen, 
später  Stadtpräsident,  Oberbürgermeister  zu  Danzig  und  Geh.-Kriegs- 
>ath,  war  zweimal  vermählt.  Aus  der  ersten  Ehe  mit  einer  v.  Bandemer 
stammten  zwei  Töchter,  während  die  zweite  mit  einer  v.  Scharden, 
welche  6.  Nov.  1807  als  Wittwe  starb,  kinderlos  blieb. 

Sinapiua,  II.  8.  783  und  Desselben  Olsnograpbia,  1.  8.  936.  —  «.  HeUbach,  II.  8.  53  u. 
54.  __  N.  Pr.  A.-L.  III.  S.  5  und  »65  und  V.  8.311.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  11.  8.  39  und 
40.  —  W.  B.  d.  Preuss.  Monarch.,  III.  86.  —  Kneschke,  IV.  8.  260. 

Lindenthal,  Kabisch  v.  Lindenthal  (in  Blau  ein,  mit  drei  neben- 
einander gestellten,  fünfblättrigen,  rotlien  Rosen  belegter,  silberner 
Querbalken).  Freiherrnstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  16.  Nov. 
1825  für  Ludwig  Heinrich  Kabisch,  Med.  Baccal.  etc.,  mit  dem  Prädi- 
cate:  V.  Lindenthal.  Derselbe,  gest.  1858,  gebürtig  aus  dem  sächs.  Erz- 
gebirge, trat  jung  in  den  Banner  freiwilliger  Sachsen,  wurde  später 
Ofldcier  in  der  Landwehr,  übernahm  nach  Entlassung  derselben  das 
Amt  eines  städtischen  Baumeisters  in  Grimma,  gab  dasselbe  ab,  um  sich 
in  Leipzig  der  Medicin  zu  widmen,  vermählte  sich  hier  mit  einer  Tochter 
des  reichen  Oberhofgerichtsraths  Kees  auf  Zöbigker  u.  nach  dem  Tode 
derselben  mit  ihrer  Schwester,  kaufte  den  schönen  Rittersitz  Gautzsch  bei 
Leipzig  und  lebte  den  Wissenschaften,  namentlich  der  Geschichte  und  den 
historischen  Hülfswissenschaffeen  und  vor  Allem  der  Genealogie  u.  He- 
raldik, io  welchen  er  als  fleissiger  Forscher  und  Sammler  sehi*  bekannt 
wurde.   Seine  unter  den  günstigsten  Verhältnissen  zusammengebrachte 


—    661     — 

Bibliothek  mit  werthvollen  Sammlungen  und  vielen,  grossen  Fleiss  ver- 
rathenden  Manuscripten  ist  1859  in  Leipzig  unter  den  Hammer  ge- 
kommen und  leider  zerstreut  worden,  da  der  einzige  Söhn  aus  erster 
Ehe  an  geistiger  Störung  litt.  Letzterer ,  Jacob  Friedrich  Eugen  Ka- 
bisch  Freilierr  v.  Lindenthal,  schloss  30.  Jan.  1862  den  Stamm. 

Handschriftl.  Notis.  —  W.-B.  d.  SÜnbs.  fiUaten,  IV.  15.   —  Ktuachke,  I.  8.  274. 

Lindequiest  (in  Silber  auf  grünem  Boden  eine  Linde,  welcher  der 
Gipfel  fehlt).  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1792  für  OlofLindequist, 
k.  schwed.  Artillerie-Major.  Die  Familie  war  in  den  letzten  Jahrzehnten 
mit  Schweickwitz  auf  Rügen  begütert  und  blüht  noch  jetzt  in  Preussen. 

Frfiiierr  9.  L^debur,  II.  8.  40  ond  III.  8.  30'i.  —  Pommernsch.  W.-B.  IV.  Tab.  4. 

Linder  v.  Bienenwald.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
181 1  für  Franz  Linder,  k.  k.  Hauptmann  im  Inf. -Reg.  Freih.  v.  Kerpen, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Bienenwald.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  u.  in 
neuester  Zeit  war  Eduard  Linder  v.  Bienenwald  Hauptmann  1.  Cl.  im 
24.  Inf.-Regim. 

Megfrte  v.  Mühlfeld,  8.  221.  —  Milit.-Soheaut.  d.  Oesierr.  KaiHerth. 

Linder  v.  Linden,  Freiherren.  Erbländ.  -österr.  Freiherrnstand . 
Diplom  von  1791  für  den  k.  k.  Obersten  im  Inf. -Reg.  Gr.  v.  Kaunitz- 
Rietberg  v.  Linder,  mit  dem  Prädicate:  v.  Linden. 

Megffl«  V.  Müklfeld,  H.  6H. 

Linder  v.  Lindenthal.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  von  1732 
für  Franz  Anton  Linder,  Cameral- Administrator  zu  Neuholz  in  Schle- 
sien, mit  dem  Prädicate.  v.  Lindenthal. 

Mtgtrle  9.  AfiUl/etld,  Brg.-Bd.  8.  SHS. 

Lindem  (im  Schilde  zwei  Lorbeerzweige).  Ein  zu  dem  Adel  im 
Kgr.  Preussen  zählendes  Geschlecht,  ans  welchem  Sprossen  in  der  k. 
Armee  standen.  —  Ein  v.  Lindem  war  1827  Oberst  und  Gommandant 
des  2.  Bataill.  des  26.  Landwehr -Regiments  und  lebte  später  im  Pen- 
sionsstande zu  Burg  bei  Magdeburg  und  ein  Sohn  desselben  war  1855 
Rittmeister  im  11.  Husaren-Regimente. 

N.  Pr.  A.-L.  in.  8.  ««6.  —  Freiherr  9,  Ledebur,  O.  8.  40. 

Lindesheimb,  Freiherren.  Reichsfreihermstand.  Diplom  vom 
17.  Apr.  1723  für  Georg  Anton  v.  Lindemann,  k.  k.  Oberstlieutenant 
im  Infant.-Regim.  Gr.  v.  Wilczek,  mit  Besserung  und  Vermehrung  des 
alten  Wappens  und  der  Erlaubniss,  sich  schreiben  zu  dürfen:  Reichs- 
Freih.  v.  Lindesheimb.  —  Der  Empfänger  des  Diploms  hatte  sich  in 
den  französischen  Kriegen,  bei  Aufständen  in  den  deutschen  u.  welschen 
Reichslanden,  so  wie  auch  in  Ungarn,  besonders  aber  gegen  die  Türken 
bei  Temeswar,  wo  er  bei  dem  Sturme  ein  Bataillon  von  dem  Regimente 
Graf  Heister  befehligte ,  tapfer  und  muthvoll  hervorgethan  und  wurde 
deshalb  in  den  Freiherrnstand  versetzt.  Das  allein  richtige  Wappen 
nach  dem  Diplome  hat  nur  Dorst  gegeben. 

Zedier,  XVII.  8.  139«    —  Dorst,  Allgera.  W  -B.  II.  Tab.  V44  ond  8.  186— 8«. 

liindheim  (Schild  geviert :  1  u.  4  in  Silber  ein  grüner  Linden- 
baum  und  2  und  3  in  Roth  ein  einwärtsschreitender,  aber  auswärts- 
sehender,  geflügelter,  goldener  Löwe  mitaofwftrtsgesclüagenemSchweife, 

Xneeehk«,  DeoUob.  Adelt-Lez.  V.  36 


—    «63    — 

oder  wohl  richtiger  ein  Greif,  ein  goldener  Lindwurm.  Aas  dem  ge- 
krönten Helme  wachst  ein  grüner  Lindenbauro  empor,  rechts,  wielildD^ 
von  einem  sechsstrahligen  Sterne  beseitet).  Reichsadelsstand.  Diplom 
um  1733  für  Johann  Jost  Lindheimer,  k.  k.  Rath  and  Mitglied  der 
ständigen  Bürgcr-Repräscutation  zu  Frankfurt  a.  M.  u.  für  den  Broder 
desselben,  Cornelius  Lindheimer,  fttrstl.  hessisch,  and  anderer  Stände 
Rath  und  Procurator  bei  dem  Reichskammergericbte  zu  Wetzlar,  anter 
Abänderung  des  bisherigen  Familiennamens  in :  v.  Lindheim.  —  Euo 
aus  Frankfurt  a.  M.  stammendes  Geschlecht,  welches  daselbst  no<A  zi 
Ende  des  18.  Jahrh.  das  Bürgerrecht  besass.  —  Von  den  Söhnen  des 
obengenannten,  1662  geborenen  und  1744  gestorbenen  Johann  Jost 
V.  Linhheim  trat  Johann  Gotthard  v.  L.  in  hessen  -darmstädtische,  Ge- 
org Melchior  v.  L.  aber  in  holländische  Dienste.  Ersterer ,  verm.  mit 
Anna  Maria  Mehlin  aus  Frankfurt,  starb  1779  als  ftlrstl.  hess.  darmst 
Generalmajor  und  Commandant  von  Darmstadt  und  hinterliess  zwei 
Söhne,  von  welchen  Friedrich  v.  L..  geb.  1745,  erst  in  herz,  wfirttemb. 
Hof-  u.  Militairdiensten  stand  u.  später  markgr.  badischer  Migor  vrorde, 
Philipp  V.  L.  aber,  geb.  1747,  verm.  mit  Luise  v.  Werner,  einer  Toch- 
ter des  hess.  darmst.  Generalliont.  v.  Werner,  aus  hessischen  Diensten 
in  die  k.  preuss.  Armee  übertrat,  1798  TIauptmann  im  k.  pr.  Reghnente 
v.  Hausen  war  und  den  Stamm  in  Preussen  fortsetzte.  —  Der  obenge- 
nannte, in  holländische  Dienste  getretene  Georg  Melchior  v.  L.  hatte 
einen  Sohn,  Johann  Georg  v.  L.,  welcher  Hauptmann  in  holländischen 
Diensten  ¥nirde  und  eine  Tochter,  Johannette  Rosine  Salome  v.  L.,  geat 
1794,  welche  mit  dem  holländischen  Ilauptmanne  Wilhelm  Heinrich 
V.  Niexener  vermählt  war  u.  deren  einzige  noch  lebende  Tochter,  Hen- 
riette Helene  verw.  v.  Ziegesar,  in  Frankfurt  a.  M.  wohnt,  —  Philipp 
V.  L.,  s.  oben,  trat  als  Major  aus  der  activen  preuss.  Armee  and  starb 
1825  als  Postmeister  zu  Graudenz.  Von  seinen  drei  Söhnen  starb  der 
ältere  1816  als  Major  und  Commandeur  des  Gamison-Garde-Bataillons 
zu  Spandau  and  der  zweite  als  Capitain  und  Commandeur  eines  Jftger- 
Detachements  an  den  im  Feldzuge  des  Frühjahrs  1814  erhaltenen  Wun- 
den. Der  dritte  Sohn  stieg  zum  Generalüeutenant,  commandirenden 
General  des  VL  Armeecorps  etc. 

N.  Pr«iMH.  A.-L.  III.  S.  265  und  66.    -    Freih.  v.    Udibur,  II.  8.  40.  —  KntMCkke,  IV. 

S.  261  und  61'. 

Lindheimer  auf  Wildenberg.  Adelsstand  des  Kgr.  Bayern.  Di- 
plom vom3.  Sept.1814  über  Eitheilung  des  Adelsrechts  ftlr  G«org  Lind- 
heimer, k.  bayer.  liOgationsrath  u.  Landwehr-Major.  —  Der  Vater  des- 
selben besass  schon  das  adelige  Gut  Münster  bei  Stein  im  Elsass  and 
der  Empfänger  des  Diploms  hatte  das  adelige  Gut  Wildenberg  erworben. 

V.  Lang,  8.  432.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bftyorn,  VI.  9.1. 

Lindholtz.  Erloschenes,  berliner  Patriciergeschlecht,  aus  welchem 
Caspar  Lindholtz,  Erbgesesseu  auf  Bukow  bei  Teltow,  kurbrandenb. 
Oberstwachtmeister,  6.  Juli  1628  starb. 

Freiherr  9.  Ledehur,  II.  8.  40. 

Lindinstrut.  Hessisches,  im  14.  Jahrh.  vorgekommenes  Adels- 
geschlecht. 

f.  aencktnbm-g,  Ajinal.  Hass.,  Coli.  VH.  8.  IIS.  •>  ZtMer,  XVfl.  8.  140t. 


—     668     — 

Lindl,  Edle  u.  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1720 
fttr  Johann  Joseph  Lindl,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  171. 

Lindner  (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Schwarz  ein  bekränzter,  wilder 
Mann,  in  der  Rechten  einen  entwurzelten  Lindenbaum  haltend  und 
2  u.  3  in  Roth  ein  auf  einen  Felsen  springendes  Einhorn).  Ein,  früher 
zu  dem  schlesischen  Adel  zählendes  Geschlecht,  welches  1^11  zu  Grün- 
eiche und  Romberg  im  ßreslauischen  und  noch  1720  zu  Kachel  imTreb- 
nitzischen,  zu  Scharfenort  im  Goldbergschen  und  zu  Strachwitz  im  Lieg- 
nitzischen  sass.  Tobias  v.  Lindner  und  Grüneiche,  Herr  auf  Romberg, 
war  1587  Rathsherr  zu  Breslau  und  starb  14.  Mai  1611.  — •  Freih. 
V.  Ledebur  vermuthet,  dass  diese  Familie  das  auch  in  der  Oberlausitz 
vorgekommene  Geschlecht  dieses  Namens  gewesen  sei,  aus  welchem 
Franz  Lindner  29.  Mai  1546  einen  kaiserlichen  Wappenbrief  er- 
halten hatte. 

Hen«l,  Sllesiogr.  renovata,  S.  767.  —  Sinapius,  II.  8,  7SS.  —  Z€dltr ,  XVII.  8.  1403.    — 
N.  Pr.  A.-U  III    8.  266.  —  FreiAerr  9,  Ledebur,  II.  8.  40.  —  Siebmacher,  IV.   117. 

Lindner,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom  3.  Aug. 
1715  für  Hermann  Lindner,  Capitain-Lieutenant  der  breslauer  Stadt* 
garnison.  —  Der  Sohn  desselben,  Christian  Friedrich  v.  Lindner,  st^rb 
1744  als  Oberstlieutenant  im  k.  preuss.  Infanter.-Regim.  v.  Bardeleben 
und  hinterliess  einige  Söhne,  welche  Officiere  in  der  k.  preuss.  Arme^ 
waren. 

M^g^ri«  V. Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  117.  —  v.  HeUbaeh.  II.  8.  64.  —  N.  Pr.  A.L.  Ilf.  8.  366. 
-   Freiherr   v.  Ledebur,  II.  8.  40. 

Lindner  (in  Silber  drei,  2  u.  1,  kleine,  blaue  Schilde:  1  schräg 
rechts  getheilt:  unten  in  Grün  ein  links  gekehrter,  silbern  geharnischter 
Arm,  in  der  Hand  eine  weisse  Schreibfeder  haltend  und  oben  in  Silber 
ein  schräg  linksgestellter,  mit  der  Spitze  nach  unten  gekehrter  Pfeil; 
2  in  Silber  eine  schrägrechts  aufsteigende,  dreistufige,  rothe  Treppe, 
hinter  welcher  ein  gekrönter,  schwarzer  Adler,  dessen  Brust  mit  dem 
königl.  Namenszuge :  F.  H.  belegt  ist,  emporwächst  und  3  von  Silber  a. 
Roth  quergetheilt  mit  einem  goldenen,  mit  einem  nach  rechtsgekrümmten 
Fischschwanze  versehenen  Greife).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Di- 
plom vom  29.  Nov.  1773  für  die  drei  Gebrüder  Johann  Ferdinand  Frie- 
drich Linduer,  k.  preuss.  Rittmeister  im  Husaren-Regimente :  v.  Werner, 
Carl  Heinrich  L.,  k.  pr.  Capitain  bei  dem  Ingenieur-Corps  und  Gustav 
Heinrich  L.,  k.  pr.  Cornet  im  Husaren-Regimente  v.  Podjursky.  —  Jo- 
hann Friedrich  Ferdinand  v.  Lindner  trat  später  in  die  k.  russische 
Armee,  nahm  als  General  der  Cavallerie  den  Abschied,  kaufte  1804  in 
Schlesien  das  Gut  Kammerswaldau  bei  Hirschberg  und  starb  um  1812. 
Carl  Reinhold  v.  L.  wurde  1803  Generalmajor  und  starb  a.  D.  1828. 
Ueber  Gustav  Heinrich  v.  L.  fehlen  weitere  Nachrichten. 

V.   Uellhach,  II.  8.  54.  —  N.  Preuss.  A.-L.  I.    8.  46   und  III.  8.  366.  —  Freiherr   v.  Le- 
debur, n.  S.  40.  —  W.-B.  der  Preuss.  Mon.  III.  86.  -  Kneschke.  IV.  8.  S69  und  6S. 

Lindner  v.  Stolzer* (Schild  der  Länge  nach  getheilt:  rechts  quer- 
getheilt: oben  in  Gold  zwei  neben  einander  stehende  Stelzen  u.  unten 
in  Blau  ein  goldener  Stern  und  über  demselben  ein  gestürzter  Halb- 
mond und  links  in  Silber  auf  grünem  Boden  ein  grüner  Lindenbaum). 

36* 


—    664    — 

• 

Adelsstand  des  Kgr.  Sachsen.  Diplom  vom  11.  (21.)  Aög.  1813  ftr 
Dr.  Stolzer  in  Görlitz ,  Herrn  auf  Niederholtendorf  in  der  Oberiansitz. 

—  In  neuester  Zeit  wird  Fingal  August  Lindner  v.  Stolzer,  k.  prenss. 
Lieut.  a.  D.  als  Herr  auf  Nieder  -  Steinkirch  bei  Laubau  genannt  — 
Sonst  sehr  genaue  Angaben  über  die  sächsischen  Erhebungen  nennen 
den  Empfänger  des  Adelsdiploms  nur :  Dr.  Stolzer  —  vielleicht  ist  det 
Name :  Lindner  v.  Stolzer  durch  Adoption  entstanden. 

Haiidschriftl.  NoUt.  ->  Freiherr  9.  Ledtbur,  Hl,  8.   303.  —  Scblesiteh.  W.-B.   Nr.  418. 

Lindow,  Grafen,  s.  Lindau,  S.  548. 

Lindstedt.  Altes  Adelsgeschlecht  der  Altmark  aus  dem  gleichna- 
migen, der  Familie  schon  1319  zugestandeneu  u.  verbliebenen  Stamm- 
sitze unweit  Gardelegen,  welches  sich  Lindstedt  zu  Lindstedt  oderLind- 
stetten  und  Linstetten  schrieb.  Dasselbe  war  zeitig  auch  in  Vor  «Pom- 
mern u.  in  der  Uckermark  u.  später  auch  in  der  Mittelmark  angesessen 
und  zwar  in  Pommern  im  Wolgastschen,  in  der  Uckermark  ansschliesB- 
lich  im  Prenzlower-  u.  in  der  Mittel-Mark  im  Ober-ßarnimschen  Kreise. 

—  Heinrich  L.  nahm  1478  als  h.  pomm.  Oberst  die  Stadt  Vierraden 
ein  und  um  dieselbe  Zeit  lebte  auch  Henning  L. ;  Achim  war  unter  Her- 
zog Heinrich  zu  Braunschweig  1492  bei  der  Belagerung  von  Brann- 
sohweig  und  Christoph  v.  L.  kommt  1606  als  pommerischer  Landrath 
.vor.  —  Von  den  späteren  Sprossen  des  Stammes  sei  hier  namentlidi 
genannt  Daniel  Georg  v.  L.,  geb.  1705  —  ein  Sohn  des  Joachim  An- 
dreas V.  L. ,  Herrn  auf  Lindstedt  —  welcher  mit  einer  v.  Pieverling 
vermählt  war,  sich  in  den  Schlachten  bei  Prag  und  Collin  sehr  ausge- 
zeichnet hatte,  1758  Generalmsgor  wurde  und  1764  starb.  —  Die 
uckermärkische ,  zuletzt  noch  zu  BröUin  gesessene  Linie  des  Stammes 
ging  1738  aus  und  die  altmärkische  Stammlinie  erlosch  16.  Mai  1804 
mit  Werner  Christoph  Heinrich  v.  Lindstedt  auf  Lindstedt.  Der  Stamm- 
sitz kam  durch  die  Erbtochter  an  die  v.  Rinow. 

MieraeU  Lib.  6.  -  Gauhe,  I.  8.  1326.  —  VansHa  adel.  Pommern,  Colb.  174).  8.  985.  - 
Orundmann,  8.  45  —  N.  Pr.  A.-L.  If.  8.  267  —  Fr9ih.  r.  Ud*bwr,  U.  8.  40  und  41  mitf 
111.  8.  303.  —  Siebmacker,  Ul.  166:  v.  L.,  Pomm«risch.  —  9.  Mtding ,  II.  8.  84S  :  unter 
dem  unrichtigen  Namen:  ▼.  Lindenfels.  —  Pommersehes  W.-B.  V.  Tab.  16. 

Lindt  (Schild  geviert:  1  und  4  in  Silber  eine  rothe  Stufe  und  2 
und  3  in  Silber  auf  grünem  Hügel  ein  brauner  Zinnen- Wartthurm.  Auf 
dem  gekrönten  Helme  eine  aufwachsende ,  rothbekleidete  Jungfrau  in 
der  Rechten  einen  goldenen  Ring  mit  blauem  Steine  emporhaltend). 
Reichsadelsstand.  Diplom  um  1780  Dir  Anton  Franz  Hermann  Lindt, 
kursächs.  Oberst.  Derselbe,  aus  Frankfurt  a.M.  gebürtig,  wurde  1784 
General-lnspecteur  der  Infanterie,  1786  Chef  eines  Infant. -Reg.  u.1799 
General  der  Infanterie.  Ein  Sohn  desselben,  Carl  Adolph  Valentin  v.L. 
trat  1834  als  Msgor  aus  der  k.  sächs.  Armee,  lebte  dann  in  Dresden 
und  ist  später  gestorben.  Die  Schwester  desselben ,  Antonie  v.  Lindt 
lebte  noch  1862  in  Dresden.  —  Was  das  Wappen  anlangt,  so  ist  die 
rothe  Stufe  in  Silber  im  1.  und  4  Felde  u.  die  Jungfrau  auf  dem  Helme 
dem  Wappen  der  alten  kärntuer  Familie  v.  Lindt  angehörig,  s.  Sieb- 
macher,  I.  45. 

Uandtchriftl.  NoUt.  —  Tyrog ,  I.  247.  -  W.-B.  d.  Säolis.  SUftMo,  V.  65.  —  KntMCkkt, 
II.  8.  »7». 


—     565     — 

Lingauer  v.  Lindenthal.  Erbländ.  -  österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1811  für  Georg  Lingauer,  k.  k.  Oberstwachtmeister,  mit  dem  Prä- 
dicate:  v.  Lindenthal. 

Megerle  v.  Mühi/Hd,  8.  221. 

Lingelshelm.  Altes,  elsasser  Adelsgeschlecht  aas  dem  gleich- 
namigen Schlosse  bei  dem,  eine  Meile  von  Strassburg  eatfernten  Flecken 
dieses  Namens,  welches  Schloss  schon  1262  von  den  Strassburgern  zer- 
stört wurde.  Die  Familie  lebte  dann  in  Strassburg.  Georg  Michael 
Lingelsheim  ,  gebürtig  aus  Strassburg,  war  1620  Präceptor  des  Kur- 
ftlrsten  Philipp  Wilhelm  von  der  Pfalz,  wurde  später  kurpfälz.  Rath  u. 
stand  zu  seiner  Zeit  in  dem  Rufe  grosser  Gelehrsamkeit.  —  Um  die 
Mitte  des  18.  Jahrh.  stand  ein  v.  L.  als  Oberstlieutenant  in  holländ. 
Diensten.  Derselbe  war  mit  einer  Gräfin  zu  Solms-Hungen  aus  einer 
Nebenlinie  der  solms-braunfelsischen  Hauptlinie  vermählt  und  aus  die- 
ser Ehe  stammte  Friedrich  v.  L.,  geb.  1757  zu  Hungen  u.  gest.  13.  Jan. 
1835  als  k.  preuss.  Generallieutenant  und  Commandeur  des  Cadetten- 
corps.  Derselbe  hatte  zwei  in  der  Armee  stehende  Brüder,  von  welchen 
der  jüngere  als  k.  pr.  Oberstlieut.  in  d.  A.  1822  starb.  Derselbe  soll 
Kinder  hinterlassen  haben,  doch  wird  das  Geschlecht  als  erloschen  be- 
zeichnet. 

XSnigho/er,  OhroDik  von  fitraatburg«  8.  252.  —  Tromdorf ,   oeae  and    alte  Qeo^aphie, 
rV.  8    231.  —  N.  Pr.  A.-D.  UI.  8.  267  und  68.  —  FrMhtrrt.  Udebur,  II.  8.  41. 

Lingenthal,  Zachariae  v.  Lingenthal.  Adelsstand  des  Grossh. 
Baden.  Diplom  von  1842  ftlr  D.  Carl  Salomo  Zachariae,  grossh.  bad. 
Geh.-Rath  und  o.  ö.  Professor  des  philosophischen  Rechts,  des  deut- 
schen Staats-  so  wie  des  Kirchen-  u.  Lehenrechts  an  der  Universität 
Heidelberg,  mit  dem  Prädicato :  v.  Lingenthal  und  zwar  für  die  Nach- 
kommen nach  dem  Rechte  der  Erstgeburt.  Der  Empfänger  des  Diploms, 
geb.  1769  zu  Meissen,  starb  1843  mit  dem  Rufe  einer  der  grössten  Ju- 
risten und  der  berühmtesten  Lehrer  seiner  Wissenschaft  gewesen  zu 
sein.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  gehört  durch  Besitz  der  säch- 
sischen Parzelle  von  Grosskmehlen  p.  r.  zu  dem  im  Kgr.  Sachsen  be- 
güterten Adel. 

Ccat,  Adflsb.  des  Grossh.  Baden.  Abth.  3.  8.  347.   —   Dor»U  Allgem.  W.-B.  I.  Tab.  138 
und  8.  166  nnd  G7.  —  Knenehkt,  I.  8   S74  und  75. 

Linger.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  12.  März 
1705  für  Christian  Linger,  k.  preuss.  Major  im  Artilleriecorps  und 
Adels-Emeuerungsdiplom  vom  3.  Dec.  1 787  für  Peter  Salomon  v.  Linger, 
k.  pr.  Oberstlieutenant  der  Artillerie.  Christian  v.  L.  —  ein  Urenkel 
des  k.  k.  Oberstlieutenants  Wilhelm  Heinrich  L.,  Enkel  des  kurbrandenb. 
Capitains  und  Zeugmeisters  bei  der  Artillerie  Martin  Ferdinand  L.  und 
Sohn  des  kurbrandenb.  Zengmeisters  bei  der  Artillerie  Salomon  L.  — 
war  mit  Elisabeth  Graefe  vermählt  und  starb  1755  als  k.  pr.  General 
d.  Infant,  und  Chef  der  gesammten  Artillerie,  mit  Hinterlassung  von  fünf 
Kindern.  Der  genannte  Peter  Salomon  v.  L.  war  ein  Enkel  des  Generals 
Christian  v.  L.  —  Die  Familie  war  in  der  Uckermark  im  angermflnder 
Kreise  zu  Alt-Künckendorf  1720  u.  noch  1788  und  1767  zu  WoÜitz 
und  Klein-Ziethen  gesessen.  —  Yon  den  späteren  Sprossen  des  Stammes 


—     666     — 

haben  mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee  gedient  und  noch  in  nener  Zeit 
standen  drei  Brüder  v.  L.,  der  eine  als  M^jor,  der  andere  als  Capitain 
und  der  dritte  als  Premierlieutenant  in  der  k.  pr.  Artillerie. 

9.   ffellbae/i,  II.  8.  hb.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  3  und  8.  2ftS   aud  69.    —  AreiA.  p.  Ledt- 
bur,  n.  8.  41.  —  W.-B.  d.  Pr.  Monarch.  111.86  und  87.    —  Kn«9chke,  I.  8.  *75. 

Linghen,  Edle  v.  Ehrenstreit.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1763  far  Franz  Joseph  Linghen,  Fähnrich  im  k.  k.  Infant. -Regira. 
Graf  Y.  Harrach,  mit  dem  Prädicate:  Edler  v.  Ehrenstreit. 

Megerle  v.  Mühl/eld,  8.  221. 

Lingk  (in  Blau  ein  geharnischter  Arm,  in  der  Faust  ein  Schvert 
haltend).  Ein  zu  dem  Adel  in  Ostpreussen  zählendes  Geschlecht,  welches 
im  Ermelande  zu  Bögen  unweit  Pr.  Eylau,  zu  Miggenwalde  bei  Moh- 
rungen  und  1765  und  noch  1820  zu  Dietrichsdorf  und  Elditten  bei 
Heilsberg  gesessen  war.  —  Die  Gebrüder  Melchior,  Balthasar  und  Leon- 
hard  Lingk  hatten  23.  März  1573  einen  Wappenbrief  erhalten.  — 
Sprossen  des  Stammes  haben  noch  in  neuer  Zeit  in  der  k.  preuss.  Armee 
gestanden.  Ein  v.  L.  war  1828  Major,  der  Sohn  desselben  lebte  als 
Oberstlieutenaut  a.  D.  in  Breslau  und  der  Sohn  des  Letzteren,  Mor- 
ümer  v.  L.,  war  Premierlieutcnant  im  11.  Inf.-Regimente. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.  312.  —  Freih.  ».  Ledebur,  U.  8.  41. 

Linhart,  Ritter.  Erbländ.-österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1811 
für  Franz  Anton  Linhart,  ersten  Kreis-Commissar  zu  Teschen  und  Herrn 
auf  Wazan  in  Mähren. 

Meg€rl€  ».  Mühlfeld,  8.  It8. 

Linken.  Ein  früher  zu  dem  im  Anhaltschen  begüterten  Adel  ge- 
hörendes Geschlecht.  Georg  v.  Linken,  Herr  auf  Klein- Wülcknitz,  geb. 
1616,  starb  21.  Aug.  1656  als  Letzter  des  Mannsstammes  und  mit  der 
Tochter  desselben,  Anna  v.  L.,  verm.  mit  Christoph  Albrecht  v.  Zan- 
thier,  ging  später  auch  der  Name  der  Familie  aus. 

Freiherr  v.  Ledebur,  II.  8.  41. 

Linker,  Linker-Lützenwiek,  Freiherren  und  Grafen,  Lynoker 
und  Wegner»  genannt  v.  Lincker  und  Ltitzenwick,  Freiherren  (Stamm- 
wappen der  katholischen  Linie :  Schild  durch  euicn  abgekürzten,  rothen 
Sparren  quer  getheilt:  oben  in  Blau  ein  rechtssehendes,  auf  dem  Sparren 
stehendes  Lamm  und  unten  in  Silber  ein  schwebender,  offener,  goldener 
Granatapfel  mit  zwei  grünen  Blättern.  Stammwappen  der  protestanti- 
schen Linie :  Schild  durch  einen  schrägrechten,  schwarzen  Balken  ge- 
theilt :  oben,  links,  schreitet  in  Blau  auf  dem  Balken  ein  silbernes  Lamm 
nach  rechts  und  unten,  rechts,  schwebt  in  Gold  eine  gestürzte,  schwarze 
Muschel).  Reichs-,  Ritter-  und  Freiherrnstand  und  erbländ.-österr. 
Grafenstand.  Adels  -  Emeuerungs  -  und  R.  -Freiherrndiplom  von  1 658 
für  Conrad  Linker,  katholischer  Linie,  Herrn  auf  Däberthausen  u.  hes- 
sen-darmstädt.  Kammerrath,  mit  dem  Zunamen:  Lützenwiek;  Reichs- 
ritterdiplom vom  7.  Qct.  1688  für  Nicolaus  Christoph  Lyncker,  prote- 
stantischer Linie,  h.  8achs.-weim.  Geh,-Rath,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. ; 
R.-Freiherrndiplom  vom  7.  Aug.  1 700  far  denselben  als  h.  sachs.-weim. 
Consistorial-Präsident  und  Grafendiplom  von  1816  itlr  Clemens  Wenzel 


—  •«67    — 

Freiherrn  v.  Linker,  katholischer  Linie,  Herrn  der  Herrschaft  Schlüssel- 
burg in  Böhmen,  k.  k.  Kämmerer  und  Adjutanten  der  böhmisch-adeligen 
Leibwache  im  Feldzuge  1812  und  1813.  —  Altes,  aus  Ober-Hessen  und 
der  Wetterau  stammendes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  bereits  in  der 
ersten  Hälfte  des  1 4.  Jahrb.,  zu  welcher  Zeit  die  Familie  schon  als  adelig 
galt,  Heintze  Linker,  geb.  1286,  als  Praetor  oder  Stadtschultheiss  in  der 
Reichsstadt  Wetzlar  vorkommt.  David  L.  erwarb  nach  Einigen  schon 
gegen  Ende  des  14.  Jahrb.,  nach  Anderen  im  15.  Jahrb.  Schloss  und 
Rittergut  Daeberthausen  in  der  Grafschaft  Holzapfel.  Im  Laufe  des 
15.  Jahrb.  war  Daniel  L.,  Herr  auf  Daeberthausen  und  vermählt  mit 
Catharina  Schenck  zu  Schweinsberg,  Officier  in  landgräfl.  hessischen 
Diensten.  Demselben  folgte  Conrad,  geb.  1575,  Herr  auf  Däberthausen 
hessen-darmstädt.  Kammerrath,  welcher  der  nähere  Stammvater  der 
namentlich  in  Böhmen  ansässig  gewordenen,  katholischen,  lützenwieker 
Linie  wurde.  Derselbe ,  sehr  gebildet  und  früher  mit  mehreren  Ge- 
sandtschaften betraut,  erlebte  den  ganzen  SOjährigenKrieg,  erlitt  grosse 
Verluste  und  besonders  wurde  das  alte  Stammgut  Daeberthausen  ganz 
verwüstet.  Doch  hob  nach  dem  Frieden  die  Familie  sich  sehr  bald 
wieder  und  Conrad  erhielt,  wie  oben  angegeben,  noch  eine  Adels- Er- 
neuerung. Der  ihm  ertheilte  Zuname :  Lützenwiek  war  der  Name  einer 
Familie,  welche  mit  den  Linkern  seit  alter  Zeit  in  genauer  Freund- 
schaft gelebt  hatte  und  der  Letzte  des  Stammes,  ein  deutscher  Ordens- 
ritter ,  hatte  gebeten ,  den  Namen  Lützenwiek  fortzuftkhren.  Freiherr 
Conrad  binterliess  drei  Söhne,  von  welchen  der  jüngere,  Borchard, 
s.  unten,  den  Stanmi  fortsetzte.  —  Die  protestantische,  noch  jetzt  frei- 
herrliche ,  flurstädt-dammersche  Haupt-Linie  hat  mit  der  katholischen, 
lützenwieker  Linie  einen  und  denselben  Ursprung :  die  erste  Nacliricht 
über  dieselbe  leitet  ebenfalls  nach  Oberhessen  und  sie  führt  dasselbe 
Hauptwappenbild ,  das  weisse  Lamm  in  Blau ,  wenn  auch  die  anderen 
Bilder  verändert  worden  sind.  Die  Abzweigung  beider  Linien  von  ein- 
ander muss  sehr  früh  geschehen  sein.  Wahrscheinlich  bildet  die  lützen- 
wieker Linie  den  älteren  Stamm  der  Familie,  denn  dieselbe  besass  dau- 
ernd den  Stammsitz  Daeberthausen  und  der  Ahnherr  war  wohl  ein 
jüngerer  Bruder  des  Freiherrn  Conrad.  —  Der  Gründer  des  hohen  An- 
sehens, in  welches  die  protestantische  Linie  gekommen,  war  Nicolaus 
Christoph  Lyncker  —  ein  Sohn  des  1678  verstorbenen  Aegidius  L., 
landgr.  hess.  Kriegscanzlei-Secretairs  und  später  Ober-Einnehmers  der 
üniversitäts-GefäUe  zu  Marburg  und  Giessen  aus  der  Ehe  mit  Christine 
Eleonore  Ulner  —  einer  der  berühmtesten  Rechtsgclehrtcn  gegen  Ende 
des  17.  und  im  Anfange  des  18.  Jahrb.  Derselbe,  geb.  1643  zu  Mar- 
burg und  gest.  1726  zu  Wien,  Herr  auf  Dammer  in  Schlesien  im  Kr. 
Oels- Bernstadt,  auf-  Flurstädt  bei  Apolda  im  Weimarischen  und  auf 
Kötschau  unweit  Ltitzen  im  Stifte  Merseburg,  seit  1707  kaiserlicher 
Reichshofrath  auf  der  Herrenbank  etc. ,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Marga- 
retha  Barbara  Widmarkter,  gest.  1696,  neben  drei  Töchtern,  von  wel- 
chen sich  die  älteste  Maria ,  mit  einem  v.  Hendrich  und  die  jüngste, 
Philippine  Henriette,  mit  Johann  Friedrich  v.  Lossow  vermählte  ,  drei 
Söhne,  von  denen  nur  der  älteste.  Freih.  Ernst  Christian,  s.  unten,  den 


—    868  •  — 

Stamm  fortsetzte.  —  Was  die  katholische,  später  gräfliche  u.  gewöhn- 
lich Lipker-Ltitzenwiek  geschriebene  Haupt-Linie  anlangt,  so  hinter- 
liess  Freiherr  Burchard,  s.  oben,  gest.  1702,  drei  Söhne,  von  welchmi 
nur  der  ältere,  Freih.  Johann  Jacob  ,  gest.  1730,  Herr  auf  Dennstädt, 
kurmainz.  Geh.-Rath,  verm.  1705  mit  Susanna  Josepha  Felicia  v.  Gu- 
denus,  den  Stamm  fortsetzte.  Von  dem  jüngeren  Sohne  desselben,  dem 
Freih.  Philipp  Wilhelm  Albrecht,  geb.  1710,  Herrn  auf  Romsberg, 
Wasserau,  Nieder-Tiefenbach,  Dennstädt  etc.  k.  k.  n.  kurmainz.  Geb.- 
Rath,  auch  kurmainz.  Principial-  u.  Reichs-Directorial-Gesandten,  ver- 
mählt mit  Maria  Anna  Benigna  Freiin  v.  Reischach,  entspross  Freiherr 
Johann  Franz,  geb.  1753,  k.  k.  u.  kurtrierscher  Geh.-Rath  und  zu  An- 
fange des  19.  Jahrb.  kurtrierscher  Gesandter  auf  dem  Reichstage  zu 
Regensburg  und  von  demselben  stammt  aus  der  Ehe  mit  Margaretba 
Freiin  Kossorz-Malowetz  v.  Malowitz  Graf  Clemens  Wenzel,  s.  oben, 
geb.  1785,  Besitzer  der  Allodial-Herrschaft  Schlüsselburg  im  Kr.  Pra- 
chin  in  Böhmen,  verm.  1836  mit  Anna  v.  Arvay.  Die  Schwester  des- 
selben. Freiin  Caroline,  geb.  1789,  ist  seit  1817  vermählt  mit  Carl  Jo- 
seph Freih.  v.  Lilgenau,  k.  bayer.  Kämmerer  und  Major  ä  la  suite.  — 
Die  protestantische  Haupt -Linie,  welche  die  Nachkommenschaft  des 
Freiherrn  Nicolaus  Christoph,  s.  oben,  umfasst  und  gewöhnlich  Lyncker 
geschrieben  wird ,  blüht  in  einer  älteren ,  schlesischen  und  einer  jünge- 
ren, vormals  thüringen'schen  Special-Linie,  von  welchen  die  erstere  in 
einen  älteren,  dammerschen  und  in  einen  jüngeren ,  brandenburgischea 
Zweig  geschieden  ist.  Das  Wichtigste  über  die  genealogischen  Verhält- 
nisse dieser  jtlngeren  Hauptlinie  ist  Folgendes:  Freih.  Ernst  Christian, 
s.  oben,  —  ältester  Sohn  des  Freih.  Nicolaus  Christoph  —  geb.  1685 
und  gest.  1750,  war  zuerst  h.  württemb.  Geh.  Legationsrath ,  wurde 
1714  zum  Reichs-Hofrathe  expectivirt,  später  aber  markgr.  brandenb.- 
ansbachscher  Geh.-Rath  u.  Justizraths-Präsident,  auch  Ober-Amtmann 
zu  Burg-Thann.  Derselbe  vermählte  sich  2.Apr.  1725  am  88.  Geburts- 
tage seines  Vaters  zu  Wien  mit  Wilhelmine  Elisabeth  Freiin  v.  Secken- 
dorf,  ans  welcher  Ehe,  neben  drei  Töchtern,  sechs  Söhne  entsprossten, 
von  welchen  letzteren  nur  der  dritte,  Freih.  Job.  Ludwig  Ernst  und  der 
vierte,  Freih.  Heinrich  Ferdinand  Christian,  dauenide  Nachkommenschaft 
hatten.  Freih.  Job.  Ludwig  Ernst,  geb.  1731  u.  gest.  1800,  erst  in  würt- 
temb., dann  in  brandenb.-cuhnb.  u.  später  während  des  ganzen  7jährigen 
Krieges  in  k.  pr.  Diensten,  verm.  in  erster  Ehe  1765  mit  Charlotte  So- 
phie Freiin  v.  Prittwitz  a.  d.  H.  Höningen  und  in  zweiter  1781  mit  Ju- 
liane Catharina  v.  Keltsch,  starb  als  Besitzer  des  Familiengutes  Dammer 
und  Landrath  des  Kr.  Oppeln  und  von  ihm  stammt  die  noch  blühende 
ältere,  schlesische  Linie  der  Freih.  v.  L.,  deren  älterem  Zweige  noch 
jetzt  das  Gut  Dammer  zusteht.  Aus  der  ersten  Ehe  des  Freili.  Johann 
Ludwig  Ernst  entsprossten  drei  Töchter  u.  zwei  Söhne  und  aus  der 
zweiten  ebenfalls  zwei  Söhne.  Die  beiden  Söhne  erster  Ehe  waren: 
Freih.  Carl,  geb.  1765  und  gest.  1846,  Herr  auf  Seifersdorf  und  Land- 
schaftsrath,  verm.  mit  Amalia  Eleonore  v.  Jordan  und  Freih.  Friedrich, 
geb.  1773  u.  gest.  1852,  k.  pr.  Rittm.  a.  D.,  verm.  zuerst  mit  Caroline 
V.  Koschützky  und  später  mit  Henriette  v.  Skrbensky.   Die  Nachkom- 


—     569    — 

menschaft  der  cbengenannten  beiden  Brüder  ist  noch  jetzt  in  Schlesien 
begütert  und  besitzt  das  Gut  Dammer.  Von  den  beiden  Söhnen  aus  der 
zweiten  Ehe  des  Freih.  Johann  Ludwig  Ernst  setzte  nur  der  ältere, 
Freih.  Ernst,  geb.  1782  und  gest.  1846,  k.  pr.  Major  in  der  Gendar- 
merie, verm.  mit  Emilie  v.  Holtzendorif,  den  Stainm  fort  und  es  stammt 
von  ihm  der  jetzt  in  Posen  und  der  Mark  Brandenburg  gesessene  Zweig 
der  schlesischen  Linie  ab.  —  Die  jüngere,  vormals  thüringische  Linie 
deren  jetzt  allein  noch  blühender  Zweig  nach  Litthauen  versetzt  worden 
ist,  gründete  Freih.  Heinrich  Ferdinand  Christian  —  vierter  Sohn  des 
Freih.  Ernst  Christian,  s.  oben —  geb.  1732  u.  gest.  1811,  fürstl. 
schwarzb.-sondersh.  Kanzler  und  Consistorial-Präsident,  welcher  1802 
mit  Flurstaedt  und  Kötzschau  mitbelehnt  wurde.  Aus  seinen  zwei  Ehen 
u.  zwar  aus  erster  mit  Luise  v.  Schnell  und  aus  zweiter  mit  Johanna 
Caroline  v.  Tümpling  pflanzte  nur  der  zweite  Sohn  zweiter  Ehe,  Freih. 
Emil,  geb.  1777,  k.  pr.  Hauptmann  a.  D.  u.  k.  Landrath  des  Kr.  Gum- 
binnen,  verm.  1800  mit  Luise  v.  Plaeseler,  gest.  1851,  seine  Linie  fort, 
welche' noch  bis  vor  einigen  Jahren  die  thüringischen  FamiliengOter  be- 
sessen hat.  —  Der  neueste  Personalbestand  der  älteren  und  jüngeren 
Speciallinien  der  protestantischen  Hauptlinie  findet  sich  in  den  geneal. 
Taschenbb.  d.  freih.  Häuser.  Die  Häupter  dieser  Linien  sind :  Aeltere, 
oder  schlesische  Linie:  Aelterer,  dammerscher  Zweig:  Freih.  Julius 
Carl  Gottlieb,  geb.  1801  —  Sohn  des  Freih.  Carl,  Herrn  auf  Seifers- 
dorf, 8.  oben  —  Mitbesitzer  von  Damraer,  k.  pr.  Prem.-Lieut.  a.  D. 
Von  den  Brüdern  des  Freih.  Carl  haben  die  Freih.  Friedrich,  s.  oben, 
Arthur  und  Lothar  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft.  —  Jüngerer, 
brandenburgischer  Zweig:  Freih.  Lothar,  geb.  1809  —  Sohn  des  Freih. 
Ernst,  s.  oben  —  k.  pr.  Oberst  u.  Commandeur  der  niederschles.  Ar- 
tillerie-Brigade Nr.  5,  verm.  in  erster  Ehe  1838  mit  Agnes  Amous  u. 
in  zweiter  1838  mit  Caroline  v.  Bischoffswerder,  aus  welcher  Ehe  je 
eine  Tochter  lebt.  Von  dem  Bruder  des  Freih.  Lothar,  dem  Freih.  Hein- 
rich, geb.  1810,  k.  pr.  Oberst-Lieut.  stammen  aus  der  Ehe  mit  Elise 
Hübner,  verm.  1836  drei  in  der  k.  pr.  Armee  stehende  Söhne,  die  Frei- 
herren :  Ernst,  Lothar  und  Max.  —  Jüngere,  vorm.  thüringische  Linie: 
Freih.  Horst  Wolf  Gustav,  geb.  1813  —  Sohn  des  Freih.  Emil,  s.  oben 

—  Herr  des  väterl.  Guts  Nemmersdorf  im  Kr.  Gumbinnen,  verm.  1843 
mit  Albertine  Burghard,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern  ein 
Sohn,  Horst,  geb.  1845,  stammt.  Von  den  Brüdern  des  Freiherrn  Horst 
Wolf  Gustav  hat  Freih.  August  Crescentius,  geb.  1825,  Herr  auf  Tilse- 
wischken,  k.  pr.  Lieut.  a.  D.,  verm.  1846  mit  Maria  Burchard,  fünf 
Söhne  und  Freih.  Nicolaus,  geb.  1827,  Herr  auf  Neuhof-Lasdehnen, 
k.  pr.  Prem.-Lieut.  a.  D.,  verm.  1853  mit  Maria  Bodendorf,  zwei  Söhne. 

—  lieber  die  Freiherren  v.  Wegner,  genannt  v.  Lincker  und  Lützenwick, 
s.  den  betreffenden  Artikel  unter  Wegner,  gen.  v.  L.  u.  L. 

Sinapiu»,  II.  8.  374—76.  —  Oauhe ,  II.  8.  1679—74.  —  Estor,  In  den  Marburs.  Beitr. 
BOT  Gelehrs.  I.  8t.  1.  S.  146  und  ff.  mit  Reoeal.  Tabelle.  —  F.  W.  Strieder,  hess.  Gelehrt,  a. 
Schriftst.  Gesch.  IX.  8.  179—185.  —  HSrsohelmann^  gen.  Adelsh.  I  8.  11—16:  mit  WappM 
and  Gosohlechtstafeln  and  Desselben  Stamm-  und  Ahnentaft-lu,  49.  —  N.  Geneal.  Handbaeh, 
1777.  8.  380  and  81  und  1778.  8.  137  und  138.  -  0.  HeUbach,  N.  Chr.  Reiehs-Hofrath  ▼.  Lto- 
ker.  Risenaeh,  1789  und  1795.  S.  134—64  :  Adels-  and  Freih.-Diplom.  —  MtgerU  v.  JfvAI- 
/«M,  8.  24.  -  M.  Preuss.  A.-L.  IQ.  8.  331  and  S8.  —  Deutsche  Grafenh.  der  Öegeow.  IL 
8.  40  und  41.  —  Frtiktrr  9.  L^dibur,  ü.  8.  66.    -  Geneal.  Tasebenb.  d.  gr&fl.  Blnt.  1859, 


—     570    — 

S.  496— Mt  und  1662.  8.  507  und  hkitor.  Hudb.  »  demMibeo,  8.  5»8.  —  ^mmU  Taseke^ 
der  frcih.  Hiiuser,  1869.  8.  469—78  und  1861.  8.  4J9— 62.  —  Suppl.  su  Siebm.  W.-B.  U.  14 : 
Preih.  v.  L.  —  Tyroff,  I.  90:  Frh.  v.  L.  uud  L.  (kath.  l.inie)  und  Sitbtnketä,  I.  S.  49  m«4 
60  und  II.  2t:  F.-H.  v.  Lynckor  (protest.  Linie)  uud  344.  N.  2:  F.-H.  v.  L.  StammwnppM 
and  Nr.  3:  ▼ermehrtes  Wappen.  —  W.-B.  d.  8&ohs.  Staaten,  II.  27:  P.-H.  v.  Lynker  und  IIL 
ai  :  F.-B.  ▼.  U  und  L. 

Linkersdorf,  s.  Linckersdorf,  S.  547. 

Linnenfeld.  Beichsadelsstand.  Diplom  vom  12.  Dec.  1792  für 
David  Christoph,  Besitzer  einer  Leinwand-Handlung  und  Herrn  des  Ritr 
tergutes  Mittel-Oderwitz  unweit  Zittau  in  der  Oberlausitz,  so  wie  Herrn 
auf  Krieschendorf,  mit  dem  Namen :  v.  Linnenfeld.  —  Der  Stamm  hat 
in  mehreren  Sprossen  fortgeblüht  und  wurde  auch  zu  Oelsa  u.  Förtgen 
bei  Rothenburg,  zu  Berna  bei  Lauban  und  zu  Nieder-Grope  unweit 
.  Sagan  angesessen  und  Glieder  der  Familie  traten  in  die  k.  sächs.,  k.  pr. 
u.  k.  k.  Armee.  In  neuester  Zeit  lebten  in  Dresden:  C.  A.  v.  L.,  Ritter- 
guts-Besitzer, Gst.  W.  Christoph  v.  L.,  k.  pr.  Lieutenant  a.  D.  und 
Jeanette  Charlotte  v.  L.,  Wittwe  des  k.  sächs.  Rittm.  v.  L.  und  Ludwig 
v.  L.  wurde  k.  k.  Lieutenant. 

Freiherr  r.  Ledebur,  II.  8.  41  und  III.  8.  302.  —  Tffrof,  l.  237.    —   Schlesisch.    W.-B. 
Wr.  261.  —  W.-B.  der  8Soh8.  SUat.  VI.  60.  —  Kneschke,  II.  8.  279    und  80. 

Lins,  Linas  v.  Domdorff,  Linsen.  Zwei,  frflher  unter  dem  schwä- 
bischen Adel  aufgeführte  Geschlechter,  welche  wohl  eines  Stammes 
waren. 

Zfdter,  XVO.  8.  H50  und  54. 

Linsee,  Ritter  und  Edle.  Reichs-  und  erbl.-österr.  Ritterstand. 
Diplom  von  1729  für  Johann  Joseph  Linsee,  Landschafts-Secretair  ia 
Kärnten,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Megetlt  9.  Müklfeld,  8.  12S. 

Linsing  v.  Linsingburg.   Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 

1709  für  Peter  Linsing,  Arzt  und  Professor  in  Innsbruck  und  fÄr  den 

Bruder  desselben,  Franz  Linsing,  mit  dem  Prädicate:  v.  Linsing- 
burg.  — 

Megerle  ;\Müklfeld,  Rrg.-Bd.  8.  S62. 

Linsingen,  auch  Freiherren  und  Grafen  (in  Roth  drei  blaue  Quer- 
balken, von  welchen  der  obere  und  mittlere  mit  drei  neben  einander 
stehenden  silbernen  Kugeln,  der  untere  aber  mit  einer  solchen  Kugel  be- 
legtist Die  Siebmachersche  Declaration  nennt  die  Wappenbilder  „Schacl- 
lein.'*  Das  freiherrl.  Wappen  wird  neuerlich  auch,  wie  folgt,  angegeben : 
in  Roth  drei  silberne  Querbalken,  die  beiden  obern  sind  je  von  drei, 
1.  1.  u.  1,  die  schmale  Seite  zeigenden,  blauen  Linsen  und  der  untere 
von  einer  solchen  Linse  belegt).  Reichsfreiherrn-  und  Grafenstand  des 
Kgr.  Preussen.  Freihermdiplom  von  1784  für  die  Gebrüder:  Ernst 
Adolph  v.  Linsingen,  k.  preuss.  Kammerherm  und  Major  und  August 
Christian  Wilhelm  v.  L.,  holländ.  Oberstlieutenant  und  Grafendiplom 
vom  17.  Jan.  1816  für  Carl  Freiherrn  v.  Linsingen,  k.  hannöv.  General 
der  Cavallerie.  —  Altes,  ursprünglich  hessisches  Adelsgeschlecht  aus 
dem  gleichnamigep,  unweit  Ziegenhain  liegenden,  schon  1232  der  Fa- 
milie zugestandenen  Sitze,  weiches  in  der  Wetterau,  auf  dem  Eichsfelde, 
in  Thüringen,  im  Braunschweigischen  und  in  ne  uer  Zeit  im  Limburgi- 


—     571     — 

sehen  u.  in  Pommern  sesshaft  wurde  und  aus  welchem  viele  Sprossen 
sich  nadi  Sachsen,  Hannover,  Preussen  etc.  wendeten.  Dasselbe  besaas 
das  Erbtruchsessen-Amt  der  alten  Grafen  v.  Ziegenhain,  sass  schon  1241 
auf  dem  Schlosse  Jesberg  bei  Fritzlar  und  später  auch  auf  dem  Schlosse 
Densberg  an  der  Gilsa.  Die  hessische  Stammlinie  starb  26.  Oct.  1721 
mit  Ludwig  Eitel  v.  Linsingen  aus,  welcher  noch  den  genannten  Sitz 
und  das  Schloss  Jesberg  inne  hatte,  doch  blühte  die  von  dieser  Haupt- 
linie stammende  Linie  auf  dem  Eichsfelde,  welche  bei  Heiligenstadt  etc., 
zu  Birkenfelde,  Burgwalde,  Hessenau,  Rengelrode,  üdra  etc.  und  später 
auch  in  Thüringen  bei  Sangerhausen  zu  Agnesdorjf  und  Questenberg,  im 
Schwarzburgischen  zu  Sittendorf  und  Tilleda  etc.  begütert  wurde,  fort. 

—  Aus  der  nach  Hannover  gekommenen  Linie  war  1806  der  k.  preuss. 
Major  V.  L.  Commandeur  des  Infanterie -Regim.  v.  Tschammer.  Der- 
selbe hatte  zwei  Söhne,  von  denen  der  ältere  1807  als  Capitain  seinen 
Abschied  nahm  und  später  in  Tilleda  lebte  und  der  jüngere  1826  als 
Oberstlieutenant  aus  dem  activcn  Dienste  schied.  Später,  um  1840, 
dienten  noch  andere  Familienglieder  in  der  k.  preuss.  Armee  und  unter 
diesen  der  Capitain  v.  L.  im  25.  Inf.-Regim.  —  Von  den  obengenannten 
Empfängern  des  Freiherrndiploms  von  1784  starb  Ernst  Adolph  v.  L.  ohne 
Nachkommen,  Freih,  August  Christian  Wilhelm  aber  hatte  mehrere  Söhne. 
Zu  diesen  gehörten  Freih.  Christian  Carl,  k.  sächs.  Mgyor  a.  D.,  welcher 
1821  aus  dem  activen  Dienste  trat  u.  vor  mehreren  Jahren  in  Dresden 
starb;  Alexander  Gottlob  Carl,  als  k.  sächs.  Major  1838  pensionirt  u. 
Freih.  Lebrecht  Carl,  k.  pr.  Oberstlieutenant,  gest.  18Ö9.  Letzterer, 
welcher  1857  mit  dem  Major  Gottlieb  Bernhard  Heinrich  und  dem 
Major  Alexander  Gottlob  Carl  als^Besitzer  des  Gutes  Sittendorf  bei 
Sangerhausen  aufgeführt  wurde,  hat  neben  einer  Tochter,  zwei  Söhne, 
die  Freih.  Bernhard  und  Bodo ,  hinterlassen.  —  Freiherr  Carl  Gustav 
Otto,  welcher  als  k.  sächs.  Major  1848  den  Abschied  genommen,  lebt 
in  Dresden.  —  üeber  die  gräfliche  Linie  giebt  einige  nähere  Auskunft 
das  geneal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser.  —  Der  Empfänger  des  Grafen- 
diploms, gest.  5.  Sept.  1830,  stammte  aus  der  von  Georg  Adam  v.  L. 

—  einem  Nachkommen  des  Friedrich  v.  L. ,  welcher  1468  Güter  auf 
dem  Eichsfelde  erworben  hatte  —  gestifteten  eichsfeldischen  Linie,  ge- 
nannt vom  steinernen  Hofe  zu  Birkenfelde  und  Eldra. 

Th.  9-  Steinmet:,  Gesch.  der  Herren  t.  UssUr  neb«t  Bekehr,  der  Ritternch.  des  Biehs- 
feldes.  Oöttingen,  1701.  Im  Anhange.  —  v.  Hattutein  III.  Supp).  S.  98.  —  Zedltr ,  XVn. 
8.  1457  und  6».  —  Freiherr  v.  Krohne,  IL  8.  258-78.  —  A.  E.  v.  Liiuingen  ^  Qeschlechts- 
folge  der  Farn.  v.  Llnsiiigen,  Erfurt,  1774.  —  Ä.  geneal.  Handbuch,  1777.  8.  381—88.  ii.  1778. 
8.  189—45.  —  Hörschelinann .  Ooscblechtsfolge  der  Herren  v.  Linsingen,  Coburg,  1786.  — 
Wtnck,  hess.  Landesgesch..  II.  ürli.  von  1248.  —  Schmidt,  Beitr.  «ur  Geschichte  d.  Adels, 
r.  8.  177  and  II.  8.  331  und  3*i.  —  Rommet,  Gesch.  «v.  Hessen,  IL  Anmerk.  6.  231  und  IV. 
Anmerk.  8.  494.  -  (Bann.)  Vaterl.  Archiv,  1880.  IL  8.  313.  -.  N.  Fr.  A.-L.  V.  8.  3lS.  — 
Frtih.  V.  d.  Kntseheck,  8.  193.  —  Freiherr  e.  Ledebur,  IL  8.  41.  —  Geo'^al.  Taschenb.  der 
nifl.  Uios.  1858.8.  452.  u.  histor.  Handb.  %xx  demselben,  8.  524.  —  Gen.  Taschenb.  d.  freih. 
Hluser,  1856.  6.  409  und  1857.  8.  441.  —  Siebmacher,  I.  135:  v.  L.,  Hessisch  und  189: 
V.  LInsing,  Braunschweigisch.  —  W.-B.  d.  Preuss.  Monarch.,  L  89:  Gr.  v.  L.  —  W.-B.  des 
Kgr.  HaDDOv.  A.  14  und  8.  10 :  Gr.  v.  L.  —  W.-B.  d.  8iohs.  Staat.  IIL  8«  :  F.  H.  v.  L.  Q. 
VII L  6:  V.  L.  —  r.  Hefner,  hannov.  Adel,  Tab.  20  und  21. 

Linstow.  Altes,  meklenh.  Adelsgeschlecht  aus  dem  gleichnamigen, 
der  Familie  schon  1852  zugestandenen  Stammsitze  im  Amte  Lfihz  des 
Grossh.  Meklenb. -Schwerin,  welches  sich  dann  aus  den  Häusern  Lttt- 
gendorf  und  Gartz  ausbreitete,  1523  die  Union  d^  meklenb.  Bitter-* 


—     572    — 

Schaft  unterschrieb  und  mehrere  Güter  im  Meldenbnrgischen  an  sich 
brachte.  —  Magnus  Linstow,  Eqaes  Megapol.,  kommt  in  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jahrh.  vor  u.  zwei  Gebrüder  v.  L.  kamen  nach  Anfange 
des  18.  Jahrh.  an  den  k.  dänischen  Hof.  Der  eine  derselben.  Eggen 
Christoph  y.  L.,  wurde  später  k.  dän.  Staatsrath  und  Amtmann  zu  Hol- 
ding und  war  1738  Ober-Hofineister  der  Prinzessin  Charlotte  AmaJit 
von  Dänemark,  auch  kam  eine  Linie  des  Stammes  ins  Bremensche  und 
wurde  zu  Thedinghausen  gesessen.  Letzteres  Gut  stand  1720  einem 
Oberstlieutenant  v.  L.  zu,  dessen  Vater  holländischer  Generalmigor  ge- 
wesen war.  —  Mit  Georg  Ludwig  Rudolph  v.  Linstow,  welcher  1807 
als  k.  pr.  Generalmajor  starb,  ist  die  Familie  auch  nach  Preussen  ge- 
kommen. Von  zwei  Söhnen  des  Letzteren  blieb  der  jüngere  1806  bei 
Auerstaedt  und  der  ältere  lebte  später  als  Oberstlieutenant  a.  D.  in 
Breslau;  auch  war  1837  ein  v.  L.  ältester  Capitain  im  k.  pr.  10.  Inf.- 
Regim.  —  In  Meklenb.  war  noch  1780  das  Gut  Teschendorf  im  Amte 
Ribnitz  in  der  Hand  der  Familie. 

9.  PrttMhuer,  Kr.  88.  —  Qauhe,  I.  8.  1226  und  27.  —  «.  Behr,  R.  U.  8.  1629.  —  A-cO. 
9.  Krohfte,  U.  8.  278.  —  Lexic.  over  adel.  Fainil.  i  Danroark.  I.  Tab.  68.  Nr.  80  nnd  8.SS4. 
—  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  269  nnd  70.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  H.  8.  41  n.  4«.  —  Siebmacker, 
V.  1.S4  :  V.  Linston,  Meklenburgiach.  —  v.  Weatphalen,  monum.  inedlt.  III.  Tab.  6:  Siegel 
von  1387.  -  V.  Meding,  HI.  8.  409—11.  -  Meklenb.  W.-B.  Tab.  81.  Nr.  lUund  8.  3  andS7. 

Lintelo,  auch  Freiherren  und  Grafen.  Haichsfreiherm-  u.  Gra- 
feustand.  Freihermdiplom  von  1627  für  den  k.  k.  Obersten  v.  Lintelo 
und  Grafendiplom  von  1664  für  Georg  Maximilian  Freih.  v.  Lintelo«  — 
Altes,  in  Wes^)halen  nach  münsterschen  Urkunden  im  15.  Jahrh.  vor- 
gekommenes Adelsgeschlecht,  welches  schon  1266  zu  Lintloe  sass  und 
zu  welchem  wohl  die  v.  Lintelo  g^örten,  die  im  13.  u.  14.  Jahrh.  in 
lüneburgischen  Urkunden  zu  Bleckede  begütert  waren.  Dasselbe  kam 
auch  ins  Clevesche  und  in  das  Zütphensche,  wo  dasselbe  bereits  1409 
zu  Walvert  und  noch  1736  zu  Eze  angesessen  war.  —  Bucelini  beginnt 
die  Stammreihe  mit  einem  Anonymus  um  1480.  Derselbe  wurde  der 
Aeltervater  des  Eberhard  v.  L.  zu  der  Eze  und  Marlis,  von  dessen  Ur- 
enkeln N.  Freih.  v.  L.,  Herr  von  Eze,  nach  Anfange  des  18.  Jahrh. 
Drost  zu  Lochum  und  Bredevort,  so  wie  Deputirter  zu  Äem  Rathe  der 
General-Staaten  von  Holland  war  und  1711  sich  als  a.  o.  Gesandter  am 
k.  prcuss.  Hofe  zu  Berlin  aufhielt.  —  1736  befand  sich  im  Rathe  der 
Generalstaaten  wegen  Geldern  Christian  Carl  Freih.  v.  Lintelo,  so  wie 
wegen  Groningen  E.  F.  Baron  v.  Lintelo. 

Bucelini,  I.  8.  206.  —  Oauhe,  I.  6.  1227.  —  Fahne,  I.  8.  249.  —  Freiherr  9.  Ledebur, 
II.  8.  42  und  III.  8.  302.  —  Siebmacher,  U.  111. 

Linien,  Rechenberg,  genannt  Linten.  Ein  zu  dem  kurländischen 
Adel  zählendes  Geschlecht,  aus  welchem  ein  1731  geborener  Sprosse 
in  die  k.  preuss.  Armee  trat  und  1819  als  Oberst  starb.  Der  Sohn  des- 
selben starb  1817  als  Premier-IJeutenant  u.  die  Tochter  1838  als  Stifts- 
Dame  im  Fräulein-Stifte  zum  heiligen  Grabe  in  der  Ost-Priegnitz. 

M.  Pr.  A.-L.  V.  8.  312.  —  Freih.  ».  Ledebur  ,  II.  8.  42.  —  Neimbt,  Curlandisch.  W.-B. 
Nr.  29. 

Lintheim.  Altes,  früher  zu  dem  hessischen  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  schon  1305  vorkam. 

Udl^,  XVn,  S.  1466. 


—    578    — 

Lintnem.  Eurbayerischer  Adelsstand.  Diplom  vom  12.  Febr.  1722 
für  Thomas  Lintnern,  kurbayerischen  Obersten  der  Artillerie.  Derselbe 
hatte  den  Stamm  fortgesetzt  und  zwei  seiner  Enkel ,  die  Gebrüder : 
Clemens  v.  Lintnern,  geb.  1751,  k.  bayer.  pens.  Kriegs-Secretair  in 
München  und  Joseph  v.  Lintnern,  geb.  1761,  k.  bayer.  Hauptmann 
1.  OL,  wurden  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in 
dieselbe  eingetragen. 

r.  Lang,  8.  433.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayeru,  VI.  94. 

Lintor£f.  Altes  Adelsgeschlecht  der  Mark  Brandenburg,  aus  wel- 
chem Conrad  v.  Lintorflf  1438  zum  Bischöfe  von  Havelsberg  erwählt 
wurde  und  als  solcher  1443  starb. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8,  313. 

Lintzenich.  Altes,  niederrheinisches  Adelsgeschlecht  aus  dem 
gleichnamigen,  schon  1255  der  Familie  zugestandenen  Stammsitze  bei 
Lechenich,  welches  1450  zu  Hasselhof  bei  Aachen  und  1460  zu  Gürze- 
nich  bei  Düren  und  noch  1700  zu  Schakum  bei  Linn  unweit  Crefeld  ge- 
sessen war. 

Fahne,  I.  8.  250.  -  Frtiherr  r.  Ledebur,  II.  8.  42. 

Linxweiler,  Linxweiler  und  Ottweiler.  Ein  aus  dem  Trierschen 
stammendes,  von  dem  Gute  Ottweiler  den  Beinamen  führendes  Adels- 
geschlecht, aus  welchem  die  Gebrüder  Anton,  Valentin  und  Peter  Wil- 
helm V.  Linxweiler  und  Ottweiler  nach  Schlesien  kamen.  Beide  waren 
kaiserliche  Truchsesse  und  Anton  v.  L.  u.  0.  1710  Eoimmer-Burggraf 
des  Für^tenthums  Liegnitz. 

HeneL  silesiogr    renov.  8.  773  mit  dem  anrichtigen  Namen  :  Leugsweil.  —  Sinapius,  If. 
8.  784.  —  Zedier,  XVU.  8.  1474.  —  Fteih.  v.  Ledebur,  U.  8.  42. 

Linxweiler.  Erbl.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1740  für  Jo- 
hann Ernst  Linxweiler,  k.  k.  Ericgs-Commissar  in  Böhmen  und  flir  den 
Sohn  seines  Bruders:  Johann  Ignaz.  —  Der  etwaige  Zusammenhang 
dieser  Familie  mit  dem  im  vorstehenden  Artikel  erwähnten  Geschlechte 
muss  dahin  gestellt  bleiben. 

Megerle  9.  Mühi/eld,  Brg.-B4.  8.  362. 

Linz  y.  Seokenberg,  Ritter.  Erbl.-österr.  Ritterstand.  Diplom 
von  1811  für  die  Gebrüder:  Maximilian  Linz,  gewesenen Canzlisten  bei 
dem  mährischen  Gubemium  und  Anton  Linz,  Ober-Postamts-Controleur 
zu  Brunn,  mit  dem  Prädicate :  v.  Seckenberg. 

MegerU  ».  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  172. 

Lippa,  Lyppa,  Lippa  v.  Kozarzow,  L.-Koczarczow  (in  Roth  ein, 
aus  einer  im  Schildesfusse  schwebenden,  königlichen  Krone  halb,  bis  an 
die  Hinterbacken,  hervorspringender,  nach  rechts  sehender  Bock  oder 
Steinbock  von  natürlicher,  grauer  Farbe  und  mit  goldenen  Hörnern). 
Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  17.  Apr.  1590  für  Niklas,  Georg 
und  Johann  Kosarz,  Thomas  und  Elias  Skrzeczek  und  Georg  und  Sa- 
muel Lippa,  sämmtlich  Vettern,  mit  dem  Namen :  Lyppa  v.  Kozarzow. 
Der  zuerst  genannte  Georg  Kosarz  war  zur  Zeit  der  erfolgten  Adels- 
verleihung Propst  zu  St.  Polten  in  Nieder-Oesterreich.  —  Die  Lyppä 
V.  Kozarzow  stammen  aus  Ober-Schlesien,  dem  früheren  Her^ogthum 
Oppeln,  waren  daselbst  ansässig  und  die  Nachkommen  sind  es  noch  jetzt. 
Johann  Georg  L.  v.  K.^war  von  1638  bid  zu  seinem  Tode,  1688,  Herr 


—    074     - 

des  Bittergates  Radoschaa  bei  Cosel  und  k:  k.  Kreishauptmann  der 
Herrschaft  Cosel.  Demselben  folgte  im  Besitze  von  Radoschau  sein  Sdm 
aus  zweiter  Ehe  mit  Anna  Catharina  v.  Polku:  Carl  Anton,  gest.  1741, 
verm.  in  erster  Ehe  mit  Maria  Florenüne  v.  Larisch-Gross-Nimbsdorl 
Aus  dieser  Ehe  entspross  Joseph  Matthias  L.  v.  K.,  gest.  1776,  Herr 
auf  Radoschaa  bis  1774,  zuerst  Kreishauptmann  der  Herrscbaft  ood 
des  späteren  Kreises  Cosel  und  später  k.  k.  erster  Kreis-Director  dei 
Neu-Sendecz'schon  Kreises  im  Kgr.  Galizien.  Aus  seiner  Ehe  mit  Maria 
Josepha  v.  Larisch  a.  d.  H.  Scheidt,  gest.  1790,  stammten. fänf  Söhne 
and  fOnf  Töchter.  Von  den  Söhnen  blieben  drei  am  Leben:  Joseph  Jo- 
hann Nepomuk,  Guido  Ferdinand  und  Adalbert  Johann  Joseph.  Jos^ 
Johann  Nepomuk,  geb.  1745  u.  gest.  1808,  stand  erst  in  k.  k.,  später 
in  kursächs.  Diensten  als  Ofßcier,  war,  nachdem  er  den  Abschied  ge- 
nommen, von  1781-— 86  Herr  auf  Nieder-Radlin  bei  Loslaa  nnd  tob 
1786  bis  zu  seinem  Tode  Herr  auf  Schwintochlowic  (Swientochlowie) 
bei  Beothen.  Aas  seiner  Ehe  mit  Antonie  y.  Janoschowska,  gest.  1807, 
entsprossten,  neben  fünf  Töchtern,  acht  Söhne  und  zwar  folgende:  La* 
zarus,  gest.  1844,  Herr  auf  Niedermarklowitz  bei  Loslan,  k.  pr.  Haopt- 
mann  in  d.  A.  und  Landesältester  des  rybnicker  Kreises,  verm.  mit 
Chariotte  v.  Schweinichen  a.  d.  H.  Rzuchow,  aus  welcher  Ehe,  neben 
vier  Töchtern,  zwei  Söhne  geboren  wurden:  Rudolph,  Herr  auf  Kletzseh- 
kau  bei  Schweidnitz,  k.  preuss.  Major  in  d.  A.,  in  erster  Ehe  mit  einer 
V.  Mikusch  und  in  zweiter  mit  einer  v.  Schickfuss  vermählt  u.  Victor, 
k.  preuss.  Lieut.  in  d.  A.,  venu,  seit  1861  mit  Mathilde  v.  Gröling;  — 
Anton  Johann  Nepomuk,  gest.  1792 ;  —  Joseph  Benedict  Johann  Ne- 
pomuk, geb.  1788  u.  gest.  1817  als  k.  k.  Rittmeister;  —  Rudolph  Ne- 
pomuk, geb.  1789  u.  gest.  1860,  k.  k.  Major  in  d.  A.,  verm.  mit  Jo- 
hanna Schmidt,  aus  welcher  Ehe  vier  Söhne :  Hermann,  Oscar,  Jalios 
and  Rudolph  stammen;  —  Guido  Felix,  geb.  1790,  k.  pr.  Lieutenant 
im  neumärkischen  Dragoner-Regimente,  geblieben  14.  Oct.  1813  im 
Cavallerie-Gefechte  bei  Liebertwolkwitz.  —  Michael  Felix,  geb.  1794, 
geblieben  als  Officier  der  polnischen  Armee  im  Feldzage  /812;  —  Bern- 
hard Johann  Nepomuk,  geb.  1798,  k.  preuss.  Oberstlieutenant  in  d.  A., 
verm.  seit  1845  mit  Agathe  Mariane  Elisabeth  v.  Goetz  a.  d.  H.  Hohen- 
bucka,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  ein  Sohn,  Bernhard 
Adolph  Joseph,  geb.  1846,  lebt  —  und  Carl  Joseph  Nepomuk,  geb. 
1800,  Herr  auf  Ober-Goldmannsdorf  im  Kr.  Pless^  k.  preuss.  Lieut. 
a.  D.  und  Landes- Aeltester  des  Kr.  Pless,  verm.  in  erster  Ehe  mit^inar 
v.  Gusnar  und  in  zweiter  mit  einer  v.  Mikusch.  aus  welchen  Elien  mehrere 
Binder  leben  und  zwar  namentlich  aus  erster  Ehe  ein  Sohn,  Ferdinand. 

—  Guido  Ferdinand,  geb.  1746,  s.  oben  —  Sohn  des  Joseph  Matthias 

—  starb  1818  unvermählt  als  k.  k.  Feldmarschall-Lieutenant  und  der 
Bruder  desselben,  Adalbert  Johann  J.  Nepomuk  starb  als  k.  k.  p^is. 
Staabs-Officier.  —  Nach  obigen  Mittheilungen  blüht  der  alte  Stamm 
jetzt  noch  in  den  beiden  Brüdern  Bernhard  Johann  Nepomuk  und  Carl 
Joseph  Nepomuk  mit  den  Nachkommen  Beider  und  mit  den  Nachkommen 
der  verstorbenen  Brüder:  Lazarus  und  Rudolph  Nepomuk.  —  Noch  sei 
erwähnt,  dass  der  Name  der  Familie :  Lyppa  y,  ^ozi^kow  seltett  so  voll- 


—     Ö70     — 

ständig  geschrieben  vorkommt,  weil  sich  die  meisten  Nachkommen  des 
Stammes  nur  v.  Lippa  oder  v.  Lippe  schrieben  und  schreiben. 

HaDdtchrini.  Notiseii  nach  F«miliciipapieren.  —  N.   Pr.   A.-L.  III.   8.    271.    —    Freiherr 
r.  Ledebur,  Tl.  8.  43  nnd  III.  8.  302.  —  Sehlesiseh.  W.-R.  Nr.  Si4. 

Lippe,  Edle  Herren,  Grafen  n.  Fürsten  (gräfl.  Wappen :  Schild 
geviert:  1  u.  4  in  Silber  eine  fanfblättrige,  golden  besaamte,  rothe  Rose: 
Stammwappen  und  2  und  3  in  Roth  auf  einem  fünfspitzigen,  goldenen 
Sterne  eine  rechtsgekehrte,  silbern  und  schwarz  abwechselnd  tingirte 
Schwalbe:  Swalenberg).  —  Altes,  in  den  beiden  Hauptlinien  fürst- 
liches Dynastellgeschlecht  welches  den  Namen  wohl  Yon  dem  Flusse 
Lippe  trägt,  an  dessen  Ufern  noch  jetzt  Besitzungen  des  Stammes  sich 
finden.  Dasselbe  kann  die  Abstammung  von  Hermann  L,  welcher  mit 
seinem  Bruder  Bernhard  1129  urkundlich  auftritt,  in  ununterbrochener 
Reihe  nachweisen.  Bernhard  H.  Edler  Herr  zur  Lippe,  welcher  um 
1184  lebte,  baute,  unter  kaiserlichen  Pririle|^en,  auf  seinem  weiten 
Allodial-Besitze  Städte  und  Schlösser  und  seine  Nachkommen  regierten 
das  Land  als  unmittelbares  Rachsgebiet  Den  Grafentitel  nahm  der 
Stamm,  als  alter  Dynasten-Adel  mit  lehnfreiem,  reichsunmittelbarem 
Grundbesitz,  ungeachtet  zweier  seit  Jahrhunderten  schon  besessenen 
Grafschaften,  erst  im  16.  Jahrh.  an  und  gehörte  dann  zu  den  Grafen 
des  H.  R.  R.  des  westphälischen  Collegium.  —  Der  nächste  Stammvater 
der  späteren  und  jetzigen  Linien  war  Graf  Simon  VI.,  gest  1613,  wel- 
cher vier  Söhne:  Simon  VH.,  Otto,  Hermann  und  Philipp  hinterliess. 
Das  Testament  von  1597  sprach  dem  Grafen  Simon  YU.  die  Regierung 
und  Landeshoheit  mit  Substitution  des  nächstfolgenden  Bruders  etc.  zu, 
die  anderen  nachgeborenen  Brüder  erhielten  gewisse  Aemter  und  Güter, 
welche,  nach  Erlöschen  des  Mannsstammes,  halb  an  die  regierende  Linie 
und  halb  an  die  anderen  Erben  gelangen  sollte.  —  Hermann  starb  1620, 
worauf  Simon  YH.  und  Otto  denselben  beerbten,  Rudolph  aber  jährliche 
Renten  bezog.  Die  genannten  Brüder  stifteten  nun  drei  Linien :  Si- 
mon Vn.  wurde  regierender  Herr  und  gründete  die  ältere,  oder  Det- 
moldsche  Hauptlinie,  welche  das  Hanptland  und  aus  dem  Erbe  Her- 
manns die  Aemter  Swalenberg  und  Oldenburg  erhielt,  Otto  gründete 
die  brakesche  Linie,  zu  deren  Besitz  die  Aemter  Brake,  Blomberg  und 
Bamtmpp  und  aus  dem  Nachlasse  Hermann's  das  Amt  Schlieder  ge- 
hörten, Philipp  aber,  welcher  zu  seinem  Antheile  die  Aemter  Lipperode 
und  Alverdisser  bekommen  hatte,  pflanzte  die  Schaumburg-Lippesche 
oder  jüngere  Hauptlinie.  Die  Brakesche  Linie  starb  1709  mit  Ludwig 
Ferdinand  aus  und  ihre  Besitzungen  wurden  zur  Hälfte  unter  die  an- 
deren beiden  Hauptlinien  getheilt.  Sonach  blühten  noch  zwei  Haupt- 
linien :  die  ältere  oder  Detmold'sche  und  die  jüngere  oder  Schaumburg- 
Lippe'sche.  Aus  ersterer  entspross  ein  erbherrlicher  Nebenast  in  zwei 
Zweigen :  Lippe-Biesterfeld  und  Lippe-Weissenfeld.  —  Von  der  Schaum- 
burg-Lippe'schen  Hauptlinie  erlosch  1777  im  Mannsstamme  mit  Wil- 
helm Friedrich  Ernst  der  Aeltere,  von  Philipps  älterem  Sohne:  Frie- 
drich Christian,  gestiftete  Ast:  Schaumburg  Lippe-Bfickeburg  und  der 
Jüngere :  Schaumburg-Lippe- Alverdissen,  folgte  in  dem  Besitz  des  äl- 
teren Astes,  worauf  die  Detmold'sche  Hauptlinie  die  Aemter  BJoBiberg 
«od  Schlieder  beaoq^mchte.  Durch  Erkenntnisse  des  Reichehdirithi 


—    676     — 

von  1789  gelangte  das  Amt  Schlieder  an  die  Detmold'sche  Haupttinie, 
das  Amt  Blomberg  aber  blieb  bei  der  Linie  za  Bückeburg,  welche  1812 
auch  das  Amt  Alvcrdisseu  an  die  Detmold'sche  Hauptlinie  abtrat.  — 
Was  die  Hauptlinie  Schaumburg- Lippe  anlangt,  so  war  Philipp's  — 
jüngsten  Sohnes  Simons  VI.  —  Schwester,  Elisabeth,  mit  dem  Grafen 
V.  Holstein-Schaumburg  vermählt  und  mit  dem  Sohne  aus  dieser  Ehe, 
Otto,  erlosch  1640  der  Mannsstamm  der  Grafen  y.  Holstein-Schaum- 
burg.^Otto's  Mutter,  Elisabeth,  nahm  als  einzige  Intestat-Erbin  für  sidi 
und  ihren  Bruder  Philipp  die  Grafschaft  Schaumburg  in  Besitz,  dock 
wurde  dadurch  mit  Hessen  -  Casscl  ein  Rechtsstreit  heryorgemfen, 
welcher  durch  Vergleich  1647  dazu  führte,  dass  Hes^en-Gassel  die  halbe 
Grafschaft  Schaumburg  bekam,  mit  der  anderen  Hälfte  aber  Philipp 
Graf  V.  d.  Lippe  für  sich  und  seine  Nachkommen  belehnt  wurde.  — 
Beide  Haupüinien,  welche  auf  der  Reichsyersammlung  im  FOrstenrathe 
an  der  reichsgräflich-westphälischen  Curiatiy  Stimme  Thml  hatten  und 
westphälische  Reichsstände  waren,  führen  die  fürstliche  Würde:  die  äl- 
tere, Detmoldsche,  obgleich  dieselbe  den  Reichsfttrstenstand  schon  1720 
erlangt  hatte,  erst  seit  1789,  nachdem  die  reichsfürstliche  Wftrde  filr 
den  Fürsten  Friedrich  Wilhelm  Leopold  und  für  den  Bruder  desselben, 
Casimir  August,  erneuert  und  bestätigt  worden  war  und  die  jüngere  sdt 
18.  Apr.  1807,  an  welchem  Tage  beide  regierende  Häuser  Lippe  dem 
Rheinbunde  beitraten.  Das  in  Folge  des  früheren  Djuastenstandes  ge- 
führte Prädicat:  Edle  Herren,  hat  der  Stamm  neben  dem  fiirstlidien 
oder  gräflichen  Titel  stets  beibehalten.  Seit  der  Gründung  des  deut- 
schen Bundes  gehören  beide  regierende  Häuser  zu  den  Mitgliedern  des- 
selben. —  Die  den  gräflichen  Titel  führende,  erbherrliche  Linie :  Lippe- 
Stemberg-Swalenberg  zählt  zu  der  älteren  oder  Detmoldschen  Haupt- 
ünie  und  zerfUUt  in  zwei  Zweige:  den  älteren:  Lippe-Biesterfeld  und 
den  jüngeren:  Lippe- Weissenf eld.  —  Die  erbherrliche  Linie  Lippe- 
Stemberg-Swalenfeld  stiftete  Jobst  Hermann  —jüngster  Sohn  Simons  VH. 
aus  zweiter  Ehe  —  welcher  durch  Vergleich  von  1667  mehrere  Be- 
sitzungen in  den  Aemtem  Swalenberg,  Oldenburg  und  Stoppelberg  be- 
kam, dessen  Nachkommenschaft  aber  weitere  Ansprüche  machte,  die 
nach  langem  Rechtsstreite  1762  endlich  so  beigelegt  wurden,  dass  das 
gräfliche  Haus  jährliche  Geldrenten  von  dem  fürstl.  Hause  erhielt.  Durch 
zwei  Söhne  Rudolph  Ferdinand's :  Friedrich  Carl  August  und  Ferdinand 
Ludwig,  entstanden  zwei  Zweige:  es  gründete  nämlich  Ersterer  den 
älteren  Zweig:  Lippe -Bicsterf eld  und  Letzterer  den  jüngeren:  Lippe- 
Weissenfeld,  doch  sind  die,  diese  Namen  yeranlassenden  Besitzungen 
schon  längere  Zeit  in  andere  Hand  übergegangen.  —  lieber  die  beiden 
Lippe'schen  fürstl.  Häuser  geben  die  neueren,  die  deutschen  Fürsten- 
häuser betreffenden  Werke  nähere  Auskunft,  während  ältere  genealog. 
Nachweise  in  den  alten  bekannten  Schriften  zu  suchen  sind.  —  Die  ab- 
steigenden Stammreihen  der  zunächst  in  dieses  Werk  gehörenden  erb* 
herrlich  lippeschen  Linien,  deren  Glieder,  unter  Beibehaltung  des  alten 
Prädicats  des  Stammes:  „Edler  Herr",  sich  Grafen  und  Edle  Herren 
zur  Lippe  schreiben,  sind  folgende:  Lippe-Biesterfeld:  Friedrich  Carl 
August,  gest  1781  —  älterer  Sohn  des  1726  yerstorbenen  Radoli^i 


—     677    — 

Ferdinand  — ;  Barbara  Eleonore  Grf.  v.  Solms-Baruth  u.  Tecklenbnrg, 
gest.  1744;  —  Carl  Ernst  Casimir,  gest.  1810,  früher  h.  wtlrttemb. 
Oberst  nnd  General-Adjutant,  später  k.  württemb.  Kammerherr:  Fer- 
nande Henriette  Dorothea  Grf.  zu  Bentheim-Tecklenburg,  gest.  1779; 

—  Wilhelm  Ernst,  gest.  1840:  Modesta  Christina  Dorothea  v.  Unruh, 
verm.  1803 ;  —Julius,  geb.  1812,  Herr  aufSchloss  Bentschen,  Prov.  Po- 
sen etc. :  Adelheid  Grf.  zu  Castell  älterer  Linie,  geb.  1818  u.  verm.  1889, 
aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  u.  acht  Söhne  entsprossten.  Die  Brüder  des 
Grafen  Julius  sind  die  Grafen  Hermann,  geb.  1818  und  Leopold,  geb. 
1821,  auch  leben  noch  Nachkommen  des  1844  verst.  Grafen  Carl,  eines 
Bruders  des  Grafen  Wilhelm  Ernst.  —  Lippe -W^issenfeld:  Ferdinand 
liUdwig,  —  jüngerer  Sohn  Rudolph  Ferdinands  und  Bruder  Friedrich 
Carl  Augusts — Stifter  des  Zweiges,  gest.  1791:  Ernestine  Henriette 
Grf.  zu  Solms-Baruth,  gest.  1769;  —  Friedrich  Ludwig,  gest.  1791 : 
erste  Gemahlin :  Maria  Eleonore  Grf.  v.  Gersdorf  zu  Baruth,  gest.  1772; 

—  Ferdinand,  gest.  1846,  Herr  auf  Sassleben  und  Baruth,  k.  pr.  Lieut. 
a.  D.:  Eleonore  Gustave  Freiin  v.  Thermo,  geb.  1789,  verm.  1804;  — 
Gustav,  geb.  1805:  Ida  Grf.  zur  Lippe,  geb.  1819,  verm.  1843,  aus 
welcher  Ehe  drei  Söhne  stammen,  die  Grafen:  Ferdinand,  geb.  1844, 
Georg,  geb.  1850  u.  Ernst,  geb.  1856.  Von  dem  Bruder  des  Gr.  Gustav, 
dem  Grafen  Hugo,  geb.  1809,  verm.  1851  mit  Wilhelmine  FreünSchenck 
V.  Geyern,  geb.  1830,  entspross  ein  Sohn,  Gr.  Erich,  geb.  1853.  — 
Von  den  Brüdern  des  Grafen  Ferdinand,  dem  1859  verstorbenen  Grafen 
Christian,  verm.  in  erster  Ehe  mit  Friederike  Grf.  v.  Hohenthal,  gest. 
1827,  und  dem  1860  verstorbenen  Grafen  Ludwig,  verm.  mit  Auguste 
Grf.  v.  Hohenthal.  gest.  1856,  lebt,  so  wie  von  dem  1808  verstorbenen 
Grafen  Carl  Christian  —  einem  Bruder  des  Grafen  Friedrich  Ludwig, 
s.  oben,  —  eine  zahlreiche,  im  Gothaischen  geneal.  Taschenbuche  genau 
aufgeführte  Nachkommenschaft. 

Joh.  Pidfrit,  Chrunic.  Lipp.  Kintelu,  1627.  -  Durchl.  Welt,  Aasg.  von  1710.  U.  8.  650 
—67.  —  Jacobi,  1^00.  1.  8.  499  und  500  and  II.  8.  106—108.  —  Qeo.-hift.-8Uit.  Almaoaoh, 
Weimar,  188«.  8.  180—85  und  8.  256-5S.  —  N.  Pr.  A.-L.  HI.  8.  271—76.  —  Deutsche  Gr»- 
fenh.  der  Oegenw.  II.  8.  42-46.  —  Goth.  Qeoeal.  Hofcaleod.  18S2.  8.  69.  iSH.  8.  80—84. 
184^.  8.  39  und  R.  44  und  1962.  8.  36—41  und  78  u.  79.  —  Siebmacher,  L  17.  suder  Lipp«, 
Grafen  und  VI:  Gr.  und  Herren  der  westphil.  Bank,  Nr.  8.  —  Spener,  Hiat.  Ins.  8.  331  a. 
22.  —  Trier,  S.  667  und  68.  —  0.  Meding,  I.  8.  338—41.    —   W.-B.  d.  Siebs.  Staaten,  I.  88. 

Lippe,  T.  der  Lippe  (in  Silber  zwei  übereinander  gestellte, 
schwarze  Turnierskragen  von  fünf  und  vier  Lätzen.)  Altes,  westphäli- 
sches,  in  der  Gegend  um  ßrackel  und  im  Lippeschen  ansässig  gewor- 
denes Adelsgeschlecht,  welches  nach  Einigen  bereits  1232  zn  Rol&en, 
1414  zu  Steinheim,  1550  zu  Wintrup  etc.  sass  und  sich  später  noch 
namentlich  aus  dem  Hause  Wintrup  ausbreitete.  Sprossen  des  Stammes, 
welcher  auch  ans  der  morganatischen  Ehe  des  zu  Ausgange  des  15.  Jahrh. 
lebenden  Grafen  Bernhard  mit  Margaretha  v.  Reden  hergeleitet  wird, 
gehörten  den  Hochstiften  Paderborn,  Hildesheim  etc.  ah.  Victor  Adolph 
v.  d.  Lippe,  Herr  zu  Vinsebeck,  war  1739  Domherr  zu  Paderborn  und 
Adolph  Franz  Friedrich  v.  d.  L.  Domherr  zu  Hildesheim.  Die  Familie, 
die  im  30jährigen  Kriege  auch  nach  Dänemark  gekommen,  war  noch 
1780  zu  Bellerberg  und  Istrupp  im  Lippeschen  und  zn  Yinsebeck  und 
Wintrup  unweit  Brackel  begütert  und  noch  1800  war  Wilhelm  Anton 
▼.  d.  Lippe  zu  Wintrup.  Domcapitolar  in  Münster,  SnbcoBtOB  minor  iL 

KauechUy  Dentsoh.  Ad«U-L«x.   V.  87 


—    578    — 

Archidiac.  zu  Wenterswick,  auch  Propst  ad  8t.  Lndgenun  in  Mtnster 
und  ad  St.  Remigiam  zu  Borken. 

J.  Pid«rüy  OhroB.  eom.  LIpp.  334.  >-    Oaukt^  I.  S.  1997  n.  98.  -^  N.  Prevtf.  A.^.  DL 

8.  276.  —  Freiherr  9.  Ledebur,  U.  8.  49  and  43.  —  8i«bmack4r,  I.  173:  ▼.  4.  Upp«,  8«eb- 

sivch.  —  Harenbtrff,  Htstor.  dipl.  Oanderh.  Tab.   39.  Nr.  20:  Sigill.  Johanai«  t.  d.  Lippe. - 

SilOTf  Ahnenprobe,  Tab.  7.  —  IConiter  SUfLsealender  von  V^i.   —  ».  Madimg,  \,  8.  Sil. 

Lippe  (in  Blau  drei  im  Schildesfusse  aus  grünem  Hügel  nebenein- 
ander aufwachsende,  goldene  Aehren).   Reichsadelsstand.    Diplom  Ton 

1805  für  Ehrenfried  Lobegott  Lippe,  Herrn  des  Rittergutes  Cunner»- 
dorf  bei  Camenz.  —  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  in  neuester  Zeit 
lebt  C.  Ed.  V.  Lippe,  Particulier,  in  Dresden. 

W.-B.  d.  Sachs.  Staat.  VIII.  7.  —Kneichke  ,  IV.  S    268:  nach  haodschriftl.  Notla. 

Lippe  von  Fichtenheim.   Erbl.-österr.   Adelsstand.   Diplom  von 

1806  fnr  Martin  Lippe,  pens.  k.  k.  üfficier,  mit  dem  Prädicate: 
V.  Fichtenheim.  Der  Stamm  hat  fortgeblüht.  Franz  Ritter  Lippe 
V.  Fichtenheim  war  1856  Platz-Hauptmann  1.  Cl.  zu  Bologna. 

Megerl«  9.  Mühlfeld,  8.  221.  —  Milit.-Schemat.  des  Oesterr.  Kaiscrth. 

Lipperheide.  Altes,  westphälisches  und  niederrheinisches  Adels- 
geschlecht aus  dem  gleichnamigen ,  bei  Essen  gelegenen  Stammsitze, 
welches  1578  zu  Schorlingen  bei  Waldorf  unweit  Bonn,  1600  zu  Stein 
und  zu  Hege,  so  wie  zu  Bermen  bei  Essen,  1680  zu  Biorst  unweit 
Vechte  und  noch  1690  zu  Bermen,  ebenfalls  bei  Essen,  sass.  Nach 
dieser  Zeit  ist  der  Stamm  erloschen. 

9,  Steinen,  HI.  8.  1509.  -  Fahne,  l.  8.  -.  -  Freiherr  v.  Ledebur,  II.  8.  43. 

Lipperode ,  Lippirade.  Altes,  westphälisches  Rittergeschlecht  aus 
dem  gleichnamigen  Stammsitze  bei  Lippstadt,  welches  noch  im  18.  JahrL 
vorkam,  dann  aber  ausgegangen  ist. 

Zedier,  XVII.  8.  1559.  —  Freih.  c.  Ledebur  ,  II.  8.  43. 

Lippert.  Ein  im  Sachsen- Altenburgischen  im  16.  Jahrh.  begütert 
gewesenes  Adclsgeschlecht. 

Zedier,  XVn.  8.  1605  und  6. 

Lippert.  Reichsadelsstand.  Diplom  von  1706  für  Christoph  Lip- 
pert, nieder-österr.  Regierungs-Secretair. 

Megerle  v.  Jtühlfetd,  Erg.-Bd.  8.  363.—  Siippi.  tu  Sicbm.  W.-B.  II.   34. 

Lippert,  Ritter  und  Edle.  Reichsritterstand.  Diplom  von  1716 
ftbr  Johann  Leo  Lippert,  Secretair  des  k.  k.  Feldmarschalls  Gr. 
V.  Montecucoli,  mit  dem  Prädicate :  Edler  v. 

Megerle  r.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  8.  172.      * 

Lippert  t.  Kronwall,  Edle.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom 
mit  dem  Prädicate:  v.  Kronwall.  Philipp  Lippert  Edler  v.  Eronwall» 
k.  k.  Generalmsgor  in  d.  A.,  lebte  in  neuester  Zeit  in  Prag. 

Handachriniiehe  Notis. 

Lippert,  Edle  auf  Tandem.  Kurpfälz.  Adelsstand.  Diplom  vom 
12.  Febr.  1770  für  Johann  Caspar  Lippert,  kurpfölz.  Revisions-  und 
Commerzienrath  und  Secretair  der  historischen  Classe  der  Academie 
der  Wissenschaften,  mit  dem  Prädicate :  Edler  auf  Tandem.  Derselbe, 
später  Geh.  Rath ,  hat  den  Stamm  fortgesetzt  und  sein  Sohn ,  Johann 
^eodor  Idpperl,  Edler  a«f  Tand€arn,  g«b.  1768,  k.  bayer.  Hofkam- 


—    «7«     — 

imenrath,  qttiesc.  Retitbeftmier  zu  Bain  imd  Inhaber  des  Gtum  HhhAem, 
wurde  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  dieselbe 
eingetragen. 

V.  Lang,  S.  43S.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VI.  94. 

^ippiff*  Eorbrandenburgischer  Adelsstand.  Diplom  vom  10.  Dec. 
1673  fftr  die  Gebrüder  Georg  Friedrich  und  Paul  Lippig,  Ersterer  Ca- 
pitain,  Letzterer  Lieutenant  in  kurbrandenburgischen  Diensten. 

N.  Pr.A.-L.  y.  8.  313.  -  Freih,  v.  Ltdebur ,   II,  8.  43.   —  W.-B.  der  Preota.  Monareh. 
lU.  87. 

Lippitz,  Lippizsch.  Ein  im  16.  Jahrh.  in  der  Ober-Lausitz  vor- 
gekommenes Adelsgeschlecbt,  welches  sich  Lippizsch  schrieb  tmd  1551 
zu  Weissig  (Weissag)  sass.  Ein  Dorf  Weissig  liegt  bei  Baozen,  ein 
anderes  bei  Camenz,  auch  ftihren  diesen  Namen  mehrere  andere  sädi- 
STsche  Dörfer.  Nicht  unwahrscheinlich  ist,  dass  die  in  d^r  zweiten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  in  Ostpreussen  blühende  Familie  V.  Lippittf, 
welche  1785  zu  Gedau  unweit  Heiligenbeil  begütert  war,  ans  dem  lip- 
pizschen  Stamme  hervorgegangen  ist. 

Freiherr  9,  Ledehur,  IT.  8.  43. 

I  Liptay.  Ein  aus  Ungarn  nach  Preussen  gekommenes  Adelsge- 

schlecht, welches  nach  Angabe  Einiger  ursprünglich  Meklenborg  aag^ 
hört  haben  soU.  Nach  Preussen  kam  dasselbe  mit  Samuel  v.  Liptay, 
welcher  als  Oberstlieutenant  1757  den  Abschied  nahm.  Fünf  sein^ 
Söhne  standen  später  in  der  k.  preuss.  Armee  und  von  denselben  starb 
der  Eine  1808  als  Major.  —  Ein  k.  k.  Feldmarschall-Lieutenant  starb 
17.  Febr.  1800  zu  Padua  u.  August  Lipthay  de  Esfaltid  stand  in  neu-^ 
ester  Zeit  als  Rittmeister  in  der  k.  k.  Armee. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  277  —  Freiherr  v.  Ltdelntr.  11.  8.  43.  —  Millt-Sehemat.  der  6»UStt, 
Kiüaerthuma. 

Lisberg,  Lissberg,  Lisperg.-  Altes,  erioschenes,  hessisches  und 
fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  dem  Ritter -Canton  Steigerwald 
einverleibt  war. 

Zedier,  XVIT.  8.  1614.   —  Biedermann,  Oanton   8t«iger«rald.  Tab.  «9— St.  —  Röntmti, 
heasiacbe  6eacbiohte.  I.  8.  251,  U.  8.  178.  202.  215.  119  und  a.  t.  a.  O. 

Lischka.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1780  fiir  Jo- 
seph Lischka,  k.  k.  Hof-Commissionsrath. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  6.  121. 

Lischka  v.  Rothenwald.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vcmH 
2B.  Nov.  1662  für  Heinrich  Lischka,  mit  dem  PrAdicate:  v.  Bothenh 
wald.  — 

r.  MeUbaeh.  U  8.  67  and  M.  » 

Liskircben,  Lyskirclieii,  Lysolplikircheii.  Eins  der  angesehen- 
sten, ritterlichen,  cölnischen  Stadtgcschlechter,  welches  bereits  1290 
Äe  GrafiBchait  über  die  Oversburg  in  Cöln  hatte  und  1S27  zu  Stom- 
meln  im  Landkreise  Cöln,  1672  zu  Tronsdorf  unweit  Siegburg  u.  KTBÖ 
m  Niederhansen  bei  Waldbrocl  begütert  war.  —  Der  Name  des  Ge- 
schlechts ist,  nachdem  der  Mannsstamm  erloschen,  mit  Maria  Felicitas 
V.  Liskirchen,  gest.  27.  Juni  1W8  als  Aebtissin  zu  Fttssenich,  ansgd^ 
gangen. 

87* 


—    680    — 

LlBsen,  Li88a.  Ein  im  13.  a.  14.  Jahrh.  so  dem  meisseofldMi 
Adel  zählendes  Geschlecht,  welches  von  1254 — 1349  Torkam. 

Zedier.  XVU.  8.  16«. 

Lissow.  Ahes,  pommernsches  Adelsgeschlecht,  von  Ificrael  als 
ein  Geschlecht  der  Freyen  aofgeftlhrt,  ans  dem  gleichnamige  SUmm- 
hause  im  Lauenbnrg-ßütowschen.  Dasselbe  war  1615  zn  Dzincelitz  v. 
1618  zu  Kompsow  angesessen  and  hatte  Dzincelitz  nnweit  Lauenbug 
noch  1671  inne. 

Micrael,  8.  .SOI.  —  Oauh^,  I.  8.  1285:  in  Artikel  LiiUaa  —  Zedier,  XVO.  8.  U».  - 
Freih.  e.  Udebur,  11.  8.  43.  —  Siebmacher,  V.  170.  —  ».  beding,  U.  8.  344.  —  Poiukt. 
W.-B.  V.  *57. 

List,  Listen.  Altes,  lausitzisches  und  schlesisches  Adelsgeschlecht 
welches  bereits  1299  zu  Schollen  bei  Luckan  und  1530  zu  Scheidelwitz 
bei  Brieg  sass  und  auch  sehr  zeitig  in  der  Grafsdiaft  Hoya  begfttert  ge- 
wesen sein  soll.  —  Die  Familie  brachte  später  in  der  Lausitz  dieGflter 
Komptendorf,  Casel  oder  Kahsel,  Drieschnitz,  Zemitsch,  Radeis,  Schhui- 
roth  etc.  an  sich  und  war  auch  1700  in  Schlesien  zn  Mühlbach  anweit 
Sagan  gesessen.  Von  den  Sprossen  des  Stammes  traten  mehrere  in  die 
k.  preuss.  Armee.  Ein  Capitain  v.  L.  starb  1808  u.  ein  Anderer  1818 
als  Major  a.  D.  Ein  Bruder  des  Letzteren  war  Hauptmann  im  Infant- 
Regim.  v.  Lette w  und  später  im  2.  pommer.  Landwehr-Regimente  und 
in  neuester  Zeit  wird  Friedrich  Wilhelm  Carl  v.List,  kipr.  laentenaat, 
als  Herr  auf  Kahsel  bei  Ck)ttbus  aufgeführt. 

SinapiuM,  I.  8.  601  und  II.  S.  784.  -  Zedier.  XVU.  8.  16S0  und  81.  —  N.  Pr.  A.-L.in. 
8.  tn.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  II.  S.  43  and  44.  —  Siebmacker,  1.  SS  :  Die  Listen,  8«Mt- 
•iteh.  —  Spener.  8.  1S7. 

Lith,  V.  der  Lith,  Lieth,  Lyth.  In  Kur-Brandenburg  anerkannter 
Adelsstand.  Anerkennungsdiplom  vom  22.  Nov.  1698.  —  Altes,  bre- 
mensches  Adclsgeschlecht ,  welches  bereits  1219  Burgleben  zn  Beder- 
kese  besass,  vom  14.  Jahrh.  an  im  Brcmenschen  mehrere  Gtlter  erwarb 
und  vom  16.  Jahrh.  an  auch  in  anderen  hannoverischen  Landestheilen, 
so  wie  im  Lauenbnrgischen,  wo  schon  Kuddeworde  der  Familie  1500 
zustand,  begütert  wurde.  —  Friedrich  und  Segebado  v.  d.  Lith  huldig- 
ten 1219  dem  damals  neuerwählten  Erzbischofe  zu  Bremen;  Heinrich 
war  1428  Drost  des  Schlosses  Stotel;  Jürge  kommt  1640  als  Präsident 
der  bremenschen  Ritterscliaft  vor  und  um  dieselbe  Zeit  stand  Claus  als 
Oberst  in  der  k.  k.  Armee.  Letzterer  hatte  zwei  Söhne:  Franz  und 
Clanss  n.  Franz  stand  in  k.  k.  Diensten  und  von  demselben  stammte 
Maximilian  Albrecht,  k.  k.  Oberst,  welcher  den  Freihermstand  erhielt, 
doch  ist  nicht  bekannt,  dass  er  seine  Linie  fortgesetzt  habe.  Von  Claus  IL 
entspross  Tido  Heinrich,  Bürgermeister  zu  Bremen,  dessen  Söhne,  Jo- 
hann, k.  preuss.  Hof-  und  Kammerrath,  des  jerichowschen  Kreises  und 
der  Stadt  Burg  Director  u.  Kriegscommissar  u.Albert,  gest.  1718,  ersth. 
kurLRath,  später  k.russ.  geh.Kriegsr.  u.  Oberkriegscommissar  u.  zuletzt 
k.  poln.  Gesandter  am  k.  pr.  Hofe,  den  Stanmi  durch  mehrere  Kinder 
fortsetzten.  — Aus  der  bremenschenHauptliniewar  1712  Sebastian  v.  d. 
Lith,  Herr  auf  Nieder-Ochtenhausen,  Assessor  bei  dem  hohen  Tribunal 
zu  Wissmar  und  Johann  Amd  —  ein  Sohn  des  Gördt  v.  d.  L.,  Präsi- 
denten der  bremenschen  Ritterschaft  —  Herr  auf  Ritterhude,  Elmlohe 
etc. ,  Domherr  zu  Naumburg  und  Merseburg,  und  schwedischer  Land- 
rath  im  Herzogthnme  Bremen.   Später,  um  1731,  lebte  Sebastian  y.  d. 


—    581     — 

L.  als  kurhannov.  Regierungs-Canzlei-Oonsistorial-  und  Hof-Gerichts- 
Rath  zu  Stade.  —  Die  bremische  Linie,  welche  noch  1777  zu  Alfetedt, 
Eickhoff ,  Elmlohe ,  Fickemühlen ,  Preudenthal ,  Lessen  und  Stemmer- 
mühle sass,  ging  um  diese  Zeit  aus  und  man  hielt  das  ganze  Geschlecht 
fttr  erloschen,  doch  meldete  sich  zu  den  Lehen  des  Letzten  der  bremen- 
schen  Linie  einAgnate  aus  einem  entfernten  Lande  und  es  entstand  ein 
Rechtsstreit,  der  1791  noch  fortdauerte,  dessen  Ausgang  aber  nicht  be- 
kannt ist.  Aus  einer  ins  Ansbach'sche  gekommenen  Linie  stammte  der 
1752  in  Ansbach  geborene  k.  preuss.  Major  u  Commandeur  des  Garde- 
Grenadierbataillons  V.  d.  Lith,  welcher  1819  im  Pensionsstande  starb. 

Muthartt,  8.  851.  -  Gaiihe,  J.  8.  1229-80.  -  Zedier,  XVII.  8.  1657-64.  —  N.  Pr.  A  .- 
L.  III.  8.  277  und  78.  ->  Freiherr  v.  Ledebur.  II.  8.  44.  —  r.  Meding,  II.  8,  345  and  III. 
8.  840  und  41.   —  Suppl.  lu  Siebm.  W.-B.  V.  17.  —  W.B.  d.  Preuss.  MonArch.  III.  87. 

Litschko  y.  Nitschko.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von 
1760  fttr  Wenzel  Litschko,  Hauptmann  im  k.  k.  Infant.  - Regim.  Fürst 
V.  Waldeck,  mit  dem  Prädicate:  v.  Nitschko. 

MegerU  «.  Mühlfeld,  8.  281. 

Littighof ,  Lietigfaoff,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
▼on  1 702  fttr  Wenzel  Ignaz  Plunder ,  fflrstl.  liechtensteinschen  Amts- 
Secretair  zu  Troppan,  mit  dem  Namen  y.  Lietighoff. 

MegerU  v.  Mühlfeld.  Erg.-Bd.  8.  190. 

Littrow.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  fttr  Joseph  Johann 
Littrow,  Professor  der  Astronomie  an  der  Universität  Wien.  Derselbe, 
geb.  1781  zu  Bischofteinitz  in  Böhmen,  einer  der  ersten  und  thätigsten 
Astronomen  Deutschlands,  bei  den  Fachgenossen  durch  seine  wissen- 
schaftlichen Werke  und  in  weiten  Kreisen  durch  ausgezeichnete  popu- 
laire  Schriften  sehr  bekannt  und  berühmt,  hat  den  Stamm  durch  meh- 
rere Söhne  fortgesetzt.  Zu  diesen  gehören:  Carl  Ludwig  v.  L. ,  Di- 
rector  der  Sternwarte  zu  Wien,  als  gründlicher  und  fleissiger  Astronom 
in  hohem  Ansehen  stehend;  Franz  v.  L. ,  Hauptmann  1.  Gl.  im  k.  k. 
General-Quartiermeister-Stabe  und  Heinrich  v.  L. ,  bekannt  durch  sein 
Werk:  Handbuch  der  Seemannschaft,  Wien,  1859,  k.  k.  Fregatten- 
Capitain. 

HandBehrilU.  Rotis. 

Littwag.  Altes,  erloschenes,  fränkisches  Adelsgeschleoht,  welches 
dem  Reichsritter-Ganton  Altmühl  einverleibt  war. 

Biedermann,  Oftoton  AltmfilU,  Tab.  225. 

Liubibratich  v.  Trebinya,  Freiherren.  Reichsfreihermstand.  Di- 
plom vom  26.  Jan.  1760  fttr  Hieronymus  v.  Liubibratich,  k.  k.  Obersten 
und  Commandeur  des  slavonisch-gradiscaner  Gränz-In&mt-Regiments, 
wegen  seiner  ausgezeichneten  Verdienste  in  den  früheren  Feldzügen  in 
Italien ,  Frankreich  und  namentlich  wegen  des  damaligen  (siebeiyäh- 
rigen)  Krieges,  mit  dem  Prädicate:  v.  Trebinya.  Derselbe,  aus  einem 
alten  Geschlechte  Dalmatiens,  wo  die  Vorfahren  schon  1010  als  Conti 
de' Liubibratich  berühmt  gewesen  sein  sollen,  in  der  16.  Generation 
nach  einem  in  den  Händen  der  Familie  befindlichen  Stammbaume  stam- 
mend, starb  1785  als  k.  k.  Feldmarsch. -Lieutenant  und  Müitalr-QOT- 
verneur  zu  Cremona  mit  Hinterlassung  eines  einzigen  Sohnes ,  weichet* 


ervt  fc.  k.  aubsoffieier  war,  naoh  dem  Tttrkeokri^gt  tob  17dS  sber  in 
k.  k.  Cinl-Staatsdienste  trat,  in  welchen  er  im  43.  Leben^ahre  za  Go- 
moTU  in  Ungarn  starb.  —  Von  ihm  ent^ross  Freih.  Alexander,  1858 
k«  k,  Oberlieutenant  und  Hafen-Detachements-Commandant  des  k.  k. 
Flotillen- Corps  zu  Pavia,  weleher  den  Stamm  durch  vier  Söhne,  di» 
S>eihem$9  Peter,  Alexander  IL,  Paul  Heinrich  und  Aloys  Clemens  fort- 
setzte. 

MtMtrU  «.  Müklftkit  S-  66  and  67.    —  Oeoeftl.   TMobeab.  d.  £r«ih.  Bftattr,  t8S7.  8.  441 
•Bd  43  Q.  18S8.  8.  m  a.  1M8.  8.  551. 

Livingstoii,  Levinggton,  Grafen.  Böhmischer  Grafenstand.  Di- 
plom von  1741  für  Wilhelm  Freih.  v.  Livingston,  k.  k.  Oberstlieu- 
tenant 

MtgerU  v.  Müh{feld,  Erg.-Bd.  S.  31.  -  Suppl.    sa  Siebm.  W.-B.  II.  1:  Gr.  LeTingston. 

Livixzani,  Grafen.  Ein,  1^  der  Person  des  Alphonsns  Yincentiiis 
Grafen  v.  Livizzani,  k.  bayer.  Kämmerers,  Capitulars,  Comthurs  und 
Schatzmeisters  des  Ritter -Ordens  vom  h.  Georg,  Generalmi^ors  und 
Gornets  der  königl.  Leibgarde,  (geb.  1753),  nach  nachgewiesenem  htu- 
dertjthrigen  Besitzstande,  5.  Febr.  1814  in  die  Grafenclasse  der  Adels- 
matrikel des  Kgr.  Bayern  eingetragenes  Geschlecht. 

«.  Lang,  Suppl.  8.  94  «.  Sft.   -^  Suppl.  in  8i«bin.  W  -B.    VII.  i.    -^  W.-B.    d—   R6iilgr. 
Bayern,  I.  70  und  v.    Woickem,  Ab^b.  1. 

I^ixfeld.  Bheinlftndisches,  aofi  dem  Hcmiburgischen  stammendes 
Adelsgeschlecht,  welches  bereits  1570  im  Homburgischen  und  seit 
1632  in  den  hannoverschen  Landen  auftritt. 

Mmhar4,  8.  379  und  7S.  —  Zedltr,  XVn.  8.  1738.  -  Xoböe,  Qeaeh.  des  Heraogth.  Bre- 
men, I.  8.  998.  —  Freih.  v.  d.  Knesebtek,  S.  194. 

Lixfeldt.  Beichsadelsstand.  Diplom  von  1737  fQr  Aujselm  Franz 
Benedict  Lixfeldt,  Postmeister. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.36.1.  -  Suppl.  xu  Siebm.  W.-B.  V.  17. 

Liüi  V.  Bosenau.  Erbländ.-österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1741 
ftr  Peter  Lizi,  ober-österreichischen  Begiments*Advocaten  und  Stadt- 
a^^iber  und  Syndicus  zu  Insbruck,  mit  demPrädicate:  v.  Kosenau. 

Megerle  v.  Müklftld,  Erg.-Bd.  8.  363. 

Liznick.  Altes,  sächsisches,  im  Stifte  Naumburg  begfltert  gewe- 
senes Adelsgesohiecht ,  wetehes  um  1375  erloschen  ist.  Schwarz  hat 
dasselbe  in  dem  Progr.  de  priscis  dominis  burggraviisue  Lelanieü, 
Altd.  1725,  zu  diesem  alten  Hause  gerechnet,  doch  gehörte  es  nicht 
zu  demselben. 

■P'nt^t  Verttoh  einer  Htttor.  der  abgestorbenen  Herren   ?.  Lisnik   in    Desselben  Beilr. 
M  HiafcOT.    d.    Sich«.  Lande,  II.  8.  Hl~75. 

Lob,  ErbÜtad.  -österr.  Adelsstand.  Diplom  far  die  Gebrüder  Jo- 
haciu  Qeorg  Peter  und  Paul  Lob,  Licentiaten  der  Rechte. 

Me^erif  v.  MüHlel^,  Hrg.-Bd.  8.  363. 

Lobdaburg-Bnrgau,  v.  derLobdebnrg,  Herren.  (Schild  der  Länge 
nach  getb^t:  rechts  {Coth  und  links  Gold  und  über  den  ganzen  Schild 
ein  scbrü^echter  Balken,  rechts  silbern  und  links  roth.)  Eins  der  U- 
teotoi  thüringischen  Dyns^ten-  und  Grafengeschlechter,  nach  v,  Falokea- 
9teiJA  die  Hftiijpttinie  der  alten  Grafen  v.  Arnshaug,  Bnrgau,  Leuchten- 


—     583     — 

berg  etc.  Der  Stamm  sass  auf  den  drei  StammBchlOssem  Ober-,  Mittd- 
ond  Nieder-Lobdebnrg  mit  der  zu  denselben  gehörenden  Herrschaft  an 
der  Saale  unweit  Jena,  wurde  urkundlich  bald  Lobde-,  bald  Lobda-, 
bald  Lodenburg  etc.  geschrieben  und  die  Sprossen  desselben  heissen  in 
alten  Briefen :  Oheime  der  Landgrafen  in  Thüringen  und  Markgrafen  in 
Meissen.  —  Hermann  Graf  v.  Lobdeburg,  welcher  um  1172  lebte,  war 
mit  Christina,  Tochter  des  Markgrafen  Albrecht  zu  Meissen,  vermählt ; 
Otto  I.  war  von  1207  bis  1223  und  Hermann  IL  von  1225  bis  12Ö8 
Bischof  zu  Würzburg;  Albrecht  kommt  1267  als  Domherr  zu  Würzburg 
vor  und  Albrecht  U.  und  Johann  Gebrüder  v.  Burgau,  Herren  zu  Lobde- 
burg, lebten  1374.  —  Gegen  die  Mitte  des  15.  Jahrb.  ging  das  Ge- 
schlecht mit  Hans  Herrn  v.  Lobdeburg  zu  Burgau  aus  und  Schlösser  und 
Herrschaft  Lobdeburg  kamen  1447  an  die  Landesherren,  den  Kur- 
fürsten Friedrich  den  Sanftmüthigen  und  den  Herzog  Wilhelm  Gebrüder 
zu  Sachsen. 

Atbinua,  Historie  der  Qr.  «od  Herren  v.  Werthero,  8.  66.  —  ».  Falokemitin,  thnrfDgiach« 
Chronik,  U.  Bd.  IV.  Clas«e  XV.  Cap.  374-81.  —  Hühner,  Hi«tor.  Polit.  vn.  8.  165  a.  66. 
—  Oaufte,  II.  8.  641—48.  —  Zedier,  XVDI.  8.  10.  —  Satner ,  8.  118.  —  v.  Meding ,  H. 
8.  345. 

Lobeok  (Schild  genert,  mit  goldenem,  einen  Hirsch  zeigenden 
Mittelschilde.  1  u.  4  in  Blau  ein  Kranich  und  2  u.  3  in  Roth  ein  Eichen- 
zweig mit  drei  Eicheln).  Ein,  zu  dem  in  Neu-Vorpommem  begüterten 
Adel  zählendes  Geschlecht,  welches  1836  zu  Klein-Kedingshagen  im 
Kreise  Franzburg  sass.  —  Ein  Lieutenant  v.  Lobeck  stand  1855  im 
k.  pr.  11.  Infanterie-Regimente. 

Freih.  v.  Ledebur,  11.  8.  44  n.  Ili.  8.  303. 

Lobecke  (im  Schilde  ein  den  rechten  Yorderlauf  zum  Fortschreiten 
aufhebender,  sonst  stehender  Hirsch  ohne  Decke).  Altes,  lüneburgisches, 
aus  der  Familie  v.  Meding  hervorgegangenes  Adelsgeschlecht.  Johann 
V.  Meding,  welcher  urkundlich  1294  vorkommt  und  dessen  Nachkom- 
menschaft bis  in  das  15.  Jahrb.  blühte,  nannte  sich  zuerst  v.  Lobeck, 
vielleicht  nach  dem  Orte  seines  Aufenthalts,  wie  diess  in  damaliger  Zeit 
nicht  ungewöhnlich  war.  —  Johann  und  Wipert  v.  tobecke  lebten 
noch  1417. 

9.  Meding,  I.  8.  341  und  4S. 

Lobecke  (im  Schilde  drei  vorwärts  gekehrte  Widderköpfe).  Bre- 
misches, im  14.  Jahrb.  vorgekommenes  Adelsgeschlecht,  welches  von 
dem  adeligen  Geschlechte  der  v.  Düring  herj^estammt  haben  soll.  Mus- 
hard  erwähnt  dasselbe  nicht. 

9.  Meding,  I.   8.   342. 

Lobenhansen,  Gräfin.  Grafenstand  des  Egr.  Württemberg.  Diplom 
vom  10.  Jun.  1856  für  Anna  Therese,  Tochter  desk.  rdSs.  Oberst-Lieute- 
nants V.  Landzert  (geb.  1823),  in  morganatischer  Ehe  1856  vermählt 
mit  Heinrich  Prinzen  von  Hohenlohe-Kirchberg,  mit  dem  Namen :  Grf. 
V.  Lobenhausen,  Wittwe  seit  1859. 

Oeneal.  Taschenb.  der  grlfl.  H&aser.  1858.  8.  453  und  186t.  8.  S08. 

LobenthaL  Reichsadelsstand.  Diplom  gegen  die  Mitte  des  18.  Jahr- 
hunderts fär  Stephan  Schumann,  gräfl.  stolberg'schen  Kanzler  zu  Wor- 


—    684    — 

nfaigcorode,  mit  dem  Namen:  v.  Lobenthal.  Yon  demselben,  froher  Hof- 
rath  in  Gedern,  entspross  Cari  Friedrich  Lndwig  v.  L.,  welchernm  1775 
als  Geh.-Stiftsrath  zu  Quedlinburg  starb.  Von  den  Söhnen  desselbei^trat 
der  eine  als  Major  und  Kreis-Brigadier  bei  der  Gensdarmerie  1820  ans 
der  k.  preuss.  Armee  und  ein  anderei",  Friedrich  Ludwig  Carl  v.  L.,  geb. 
1766,  starb  14.  März  1821  als  k.  preuss.  Generalmigor  und  Comman- 
dant  von  Magdeburg  und  Herr  auf  Alt-Eäcklitz  unweit  Osterburg  in  d^ 
Altmark. 

N.  Pr.  A.-L.  ni.  8.  278  und  79.  >-  Freih.  r.  Led€bur,  IL  8.  46. 

Lobgesang  V.  Lerchenheim,  Edle.  Erbländ.-Osterr.  Adelsstand. 
Diplom  von  1760  für  Valentin  Ignaz  Lobgesang,  Landes -AdvocatcB 
und  Kammer -Procurators  Adjuncten  in  Mähren,  mit  dem  Prädicate: 
Edler  v.  Lerchenheim. 

MefftrU  9.  Mühlftld,  8.  m. 

^  Lobkowitz,  Fürsten  und  Freiherren  (Wappen  der  Freiherren 

V.  Lobkowitz:  Schild  geviert:  1  und  4  von  Roth  und  Silber  querge- 
theüt  (Stammwai^en)  und  2  und  3  in  Silber  ein  schräglinks  gestellter, 
schwarzer  Adler  mit  einer  silbernen  Querleiste  auf  der  Brust  (die  Sieh- 
machersche  Declaration  sagt:  „mit  einem  weissen  Böglein  an  der  Brust 
und  Neuere  haben  einen  Halbmond  angenommen):  Vermehrung  des 
Wappens  bei  Erhebung  in  den  Herrenstand  durch  K.  Friedrich  lü. 
Das  fürstliche  Wappen  ist  einmal  der  liänge  nach  und  zweimal  qnerge- 
theilt,  somit  sechsfeldrig  und  hat  einen  Mittelschild  mit  dem  freiherr- 
lichen Wappen).  Reichs-  Freiherrn-  und  Fürstenstand.  Freiherrndiplom 

.  vom  Freitage  vor  St.  Oswaldi-Tag  1459  für  die  Gebrüder  Nicolaus  ü. 
u.  Johann  v.  Lobkowitz  und  Fürstendiplom  vom  17.  Aug.  1624  für 
Zdenco  Adalbert  Herrn  v.  Lohkowitz.  —  Eins  der  ältesten,  vornehmsten 
und  begütertsten  Herrenstandsgeschlechter  Böhmens,  nach  Angabe  meh- 
rerer Geschichtsschreiber  von  den  alten  Herzogen  dieses  Landes  stam- 
mend. Dasselbe  führte  noch  um  861  den  Namen:  Herren  v.  Lobetz^ 
erbaute  aber,  nachdem  das  Stammschloss  Lobetz  zerstört  worden  war, 
ein  neues  Schloss  mit  dem  Namen  Lobkowitz,  drei  Meilen  von  Prag, 
und  nannte  sich  nach  demselben.  Das  genannte  Schloss  überliess  K.  Ru- 
dolph n.,  nachdem  Ladislaus,  Herr  zu  Lobkowitz,  k.  böhmischer  Oberst- 
Landrichter  und  Georg  Herr  zu  L.  auf  Dux,  k.  k.  Geh. -Rath  und 
Oberstburggraf,  1594  in  kaiserliche  Ungnade  aus  unbekannter  Ursache 
gefallen  waren,  1602  dem  Fürsten  Sigismund  Bathori  von  Sieben- 
bürgen. —  Johann  v.  Lobkowitz,  in  der  zweiten  Hälfte  des  14.  Jahrh. 
Hofmarschall  des  K.  Wenzel,  stiftete  durch  seine  Söhne,  Nicol  und 
Peter,  zwei  Linien  des  Stammes,  die  Hassensteinische  und  die  Popeliche 
Linie,  von  denen^ie  erstere  im  17.  Jahrh.  wieder  ausstarb.  Der  Stifter 
der  Popelichen  Linie,  Peter,  gründete  durch  seine  Enkel,  Ladislaus  I. 
und  Theobald,  die  Nebenlinien  zu  Chlumetz  und  Bilin,  von  denen  letz- 
tere, welche  nur  den  gräflichen  Titel  ftthrte,  1722  mit  dem  Grafen  Ul- 
rich Felix  ganz  erloschen  ist:  später  blühte  sonach  nur  allein  noch  die 
Chlumetzische  Nebenlinie  der  Popelichen  Hauptlinie,  welche  den  Bei- 
namen Popel  abgelegt  hat.  Diese  Chlumetzische  Linie  gelangte  in 
der  Person  des  Ladislaus  11.  durch  K.  Maximilian  II.  zum  Besitze 


-  am  - 

der  in  der  Oberpfalz  gelej^enen ,  unmittelbaren  ReicheherrBchaft  Nen- 
staedl  (Neustadt  an  der  Waldkerbe  im  Nord^au),  welche  vom  K.  Fer- 
dinand m.  1641  zur  geforsteten  Grrafschaft  Stenistein  erhoben  worden 
war  und  1742  die  Kreisstandschaft  im  bayerischen  Kreise  erlangte. 
Der  Sohn  des  Ladislaus  II. ,  Zdenco  Adalbert ,  s.  oben ,  erhielt  den 
Reichsfftrstenstand  u.  der  Sohn  des  Letzteren ,  Fürst  Wenzel  Eusebius, 
gest.  1677,  k.  k.  Geh.-Rath  etc.  wurde  12.  Octob.  1654,  wegen  der 
Grafschaft  Sternstein,  als  Reichsstandschaft  auf  dem  Reichstage  in  den 
Reichsftlrsten  -  Rath  mit  einer  Virilstimme  aufgenommen.  —  Derselbe 
hatte  1646  vom  K.  Ferdinand  III.  die  Herrschaft  oder  das  spätere 
FOrstenthum  Sagan  erkauft,  welches  aber  wieder  1785  an  das  Hau9 
Biron  vorkauft  wurde,  wie  auch  später,  1807,  die  Grafschaft  Sternstein 
durch  Verkauf  an  die  Krone  Bayern  kam,  die  Majoratsherrschaft  Raud- 
nitz  an  der  Elbe  in  Böhmen  aber  war  vom  Kaiser  Joseph  TT.  3.  Mai 
1786  zu  einem  Herzogthume  erhoben  worden  und  neben  derselben,  von 
welchem  das  ganze  Geschlecht  den  Titel  führt ,  besitzt  das  fürstliche 
Haus  die  Herrschaften  Bilin ,  Chlumetz ,  Entzowan .  Pistebritz ,  Liebs- 
hausen, Melnik.  Mühlhausen,  Neundorf,  Eisenberg,  Rozdialowitz,  Sed- 
lecz,  Drhowel  und  üntorberzkowitz  nebst  mehreren  anderen  Gütern  in 
Böhmen.  —  Durch  die  Enkel  des  Fürsten  Wenzel  Eusebius,  die  Für- 
sten Philipp  und  Georg  —  Söhne  des  1715  gestorbenen  Fürsten  Fer- 
dinand August  Tieopold  —  schied  sich  der  St^mm  in  die  beiden  noch 
blühenden  Linien  des  fürstlichen  Hauses,  die  erste  und  zweite  Linie, 
deren  Stammreihen  folgende  sind:  Erste  Linie:  Fürst  Philipp,  geb. 
1680  und  gest.  1734,  k.  k.  Geh.-Rath  u.  der  Kaiserin  Elisabeth  Oberst- 
Hofmeister:  zweite  Gemahlin:  Maria  Wilhelmine  Grf.  v.  Althann,  geb. 
1704,  veim.  1721  und  gest.  175^,  in  zweiter  Ehe  verm.  mit  dem  1747 
verstorbenen  Gundaccar  Ludwig  Grafen  v.  Althann :  —  FHlrst  Ferdi- 
nand, geb.  1724  und  gest.  1784,  k.  k.  w.  Kämm.:  Gabriele  Maria, 
Tochter  des. Fürsten  Ludwig  Victor  von  Savoyen-Carignan,  geb.  1748, 
verm.  1769  und  gest.  nach  1825;  —  Fürst  Franz  Joseph  Maximilian, 
geb.  1772  und  gest.  1816:  Maria,  Tochter  des  Fürsten  Johain  Nepo- 
mukV.  Schwarzenberg,  geb.  1775  und  verm.  1792 ;  —  Fürst  Ferdinand, 
geb.  1797,  Herzog  zu  Raudnitz,  geforsteter  Graf  zu  Sternstein,  Oberst- 
Erblandschatzmeister  im  Kgr.  Böhmen,  k.  k.  w.  Geh.-Rath  und  Kämm., 
erbl.  Reichsrath,  Herr  der  F.-C.-H.  Raudnitz,  Hoch  -  Chlumec ,  Bilin, 
Liebshausen,  Eisenberg-Neundorf,  Enzowan,  Mühlhausen  und  der  Gü- 
ter Brosan,  Mireschowitz,  Schreckenstein  etc.  in  Böhmen  so  wie  derAl- 
lod.  Herrsch.  Libeschitz  in  Böhmen ,  Pfannberg  und  des  Gutes  Weyer 
etc.  in  Steiermark,  verm.  1816  mit  Fürstin  Marie,  geb.  1808,  Toch- 
ter des  1819  verst.  Fürsten  Moritz  v.  Liechtenstein ,  aus  welcher  Ehe, 
neben  zwei  Töchtern,  Pr.  Leopoldine,  geb.  1835  und  Pr.  Marie,  geb. 
1841 ,  verm.  1860  mit  Gebhard  Lebrecht  Gr.  Blücher  v.  Wahlstatt, 
ein  Sohn  entspross:  Pr.  Moritz,  geb.  1831.  Derselbe  vermählte  sich 
1857  mit  Pr.  Maria  Anna,  geb.  1839,  des  verst.  Fürsten  Friedrich 
Kraft  Heinrich  v.  Oettingen-Wallerstein  Tochter,  aus  welcher  Ehe  22. 
und  23.  Januar  1858  geboren  wurden  Pr.  Maria  und  Pr.  Ferdinand 
Zdenko.    Die  vier  Brüder  des  Fürsten  Ferdinand,  neben  fünf  Schwe- 


—    8»ft    — 

Stern:  Pr.  Gabri^,  verw.  Fflrstin  v.  kaenperg^  Pr.  Etoonore  ycniL 
Füntin  y.  Windisch-GraeU,  Pr.  Therese,  Pr.  Anna,  venn.  Grf.  v.  Har- 
radi  u-  d  Pr.  Sidonie,  verm.  Grf.  P41ffy,  sind  die  Prinzen:  Johann,  Jo- 
seph, Ludwig  und  Carl.  Prinz  Johann,  geb.  1799,  k.  k.  Kämm,  und 
Miyor  in  d.  A.,  Herr  der  Herrschaft  Zieltsch  und  des  Gntes  Plan,  £rb6 
der  gräflich  v.  Wrtby'schen  Herrschaften  Kooopischt,  Zinkau,  Nek- 
mirz  und  Krzimitz  in  Böhmen,  vermählte  sich  1834  mit  Caroline  GrL 
Wrbna,  geb.  1815  und  gestorben  1843,  aus  welcher  Ehe,  neben  drei 
Tdühtem ,  Prinzessin  Caroline ,  vermählte  Freifrau  Schenk  v.  Stauffeu- 
berg,  Pr.  Maria,  verm.  Erbf^räfin  v.  Harrach  u.  Pr.  Johanne,  zwei 
Söhne  stammen:  Pr.  Franz,  geb.  1839  u.  Pr.  Bugen,  geb.  1842.  — 
Pr.  Joseph,  geb.  1803,  k.  k.  Geh.-Rath,  General  der  Cavall.  ad  hon. 
in  d.  A.,  zweiter  Regim. -Inhaber  des  4.  Cür.-Reg.,  Herr  der  Herrsch, 
ünterbcrzkowitz  u.  d.  Gflter  Strizem,  Cittow  u.  Daniowes  in  Böhmen, 
vermählte  sich  in  zweiter  Ehe  1 848  mit  Pr.  Sidonie,  geb.  1828,  Tochter 
des  1842  verst.  Fürsten  August  Longin  v.  Lobkowitz  und  aus  dieser 
Ehe  entsprossten,  neben  vier  Töchtern,  zwei  Söhne:  Pr.  Ferdinand,  geb. 
1850  u.  Pr.  Zdenko,  geb.  1858.  —  Pr.  Ludwig,  geb.  1807,  k.  k.  Rittm. 
in  d.  A.,  Herr  der  Herrsch.  Gr.  Meseritsch,  Frischau  u.  des  Guts  Zhorz 
in  Mähren,  vermählte  sich  1837  mit  Pr.  Leopoldine,  geb.  1815,  Tochter 
des  1819  verst  FtUrsten  v.  Liechtenstein,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei 
Töchtern,  zwei  Söhne  leben :  Pr.  Rudolph,  geb.  1840,  k.  k.  Oberlieute- 
nant in  der  Garde-Gensdarmerie  und  Pr.  Ludwig,  geb.  1843.  —  Pr. 
Carl,  geb.  1814,  k.  k.  Geh.-Rath,  hat  sich  1856  verm.  mit  Pr.  Luise, 
geb.  1838.  Tochter  des  R.-Freih,  Georg  Philipp  v.  Redwitz -Wilden- 
roth. — -  Zweite  Linie:  Fürst  Georg,  geb.  1686  und  gest.  1753,  — 
Halbbruder  des  Fürsten  Philipp,  s.  oben  —  k.  k.  Geh.-Rath,  General- 
Feldmarschall -Lieutenant  etc.:  Caroline  Henriette  Grf.  v.  Waldstein, 
geb.  1702,  verm.  1717  u.  gest.  1780;  —  Fürst  August  Anton  Joseph, 
geb.  1729  u.  gest.  nach  1800,  k.  k.  Kämm.  u.  w.  Geh.-Rath,  Oberst- 
Landmarschall  in  Böhmen  etc. :  Maria  Ludmille  Grf.  v.  Czernin,  geb. 
1738,  vorm.  1753  u.  gest.  1790,  Frau  auf  M6hiik,  Bischitz,  Czecelitz 
u.  Schopka  in  Böhmen;  —  f^st  Anton  Isidor,  geb.  1775  u.  gest  1819, 
Herr  auf  Drohwle,  Melnik,  Schopka  etc.  k.  k.  Känunerer:  Maria  Anna 
Antonie  Pr.  Kinsky,  geb.  1779  und  verm.  1796;  —  Fürst  August  Lon- 
gin, geb.  1797  u.  gest.  1842,  k.  k.  Kämm.,  Geh.-Rath  und  Präsident 
der  Hofkanuner  für  Münz-  und  Bergwesen :  Pr.  Bertha  v.  Schwarzen- 
berg,  geb.  1807  u.  verm.  1827;  —  Fürst  Georg  Christian,  geb.  1835, 
Herzog  zu  Raudnitz,  Herr  der  Herrsch.  Melnik,  Drhowic  und  Rozdia- 
lovic,  der  Güter  Sedlec,  Cizova,  Strazovic,  Schopka  u.  Skubrov,  k.  k. 
Kreis -Commissar  extra  statum  in  Böhmen.  Die  drei  Schwestern  des- 
sdben  sind:  Pr.  Sidonie,  verm.  mit  Joseph  Prinzen  v.  Lobkowitz,  s.  oben, 
Pr.  Polyxene  vermählte  Grf.  v.  Esterh4zy-GaUntha  u.  Pr.  Rosa ,  ver- 
mählte Grf.  V.  Neipperg.  —  Die  noch  im  Kgr.  Bayern  blühende,  in  die 
Freihermklasse  der  Adelsmatrikel  3.  März  1840  eingetragene  freiherr- 
liche Linie  des  Stammes  ist  ein  Zweig  der  Popelischen  Hauptlinie  und 
somit  eines  Stanmies  und  Wappens  mit  den  Ftbrsten  v.  Lobkowitz.  Die- 
selbe kam  zu  An&nge  des  17.  Jahrh.  aus  Böhmen  nach  Curland  und 


—    »87    - 

von  da  muh  ßacbsen  uüd  Bayern  and  es  liegt  folgende  Stammreihe 
dieser  Linie  vor :  Albrecht  Theodor  Freih,  v.  Lobkowitz  f  Franzisca 
V.  Dynowsky ;  —  Freih.  Franz  Simon,  gest.  1799,  kursächa.  Rittmeister: 
Maria  Johanna  v.  Wallwitz:  -  Freih.  Lorenz  Ludwig,  gest.  1852, 
k.  bayer.  Regier.-  und  Forstrath :  Apolonia  Geuser :  —  Freih.  August 
Alexander  Ludwig,  geb.  1807,  k.  bayer.  Hauptmann.  Die  vier  Brüder 
desselben  sind:  Freih.  Franz  Caspar,  geh.  1813,  k.  bayer.  Kämm.,  Mi- 
nisterial-Rath  und  Bank-Gommissär,  verm.  1848  mit  Thereee  Marie 
Schmid,  geb.  1817;  Freih.  Joseph  Carl,  geb.  1818,  k.  bayer.  Aufechlagd- 
Bearater;  Freih.  Albrecht,  geb.  1823,  k.  bayer.  Revierförster,  venu- 
1860  mit  Cordula  Kern,  geb.  1833,  aus  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Franz 
Xaver,  geb.  1861,  entspross  und  Freih.  Ludwig,  geb.  1827,  k.  bayer. 
Regierungs- Accessist.  —  Ein  Sohn  des  obengenannten  Freih.  Franz 
Simon,  kursächs.  Rittmeisters,  war  wohl  auch  der  k.  sÄchs.Oberst  Freih. 
V.  Lobkowitz,  welcher  von  1823  bis  1825  das  1.  Linien-Infiant.-Rcgim. 
commandirte  und  dann  aus  dem  activen  Dienste  trat. 

BcUbin,  Iir.  P.  II.  S.  90  und  2S8  und  IV.  8.  258  .  t>74  und  396.  -  Sinaphu.  11.  S.  Ul 
— 4S.  —  Hühner  I.  Tab.  289.  —  F.  W.  v.  SommerMherg ,  BWoaiic.  n»r.  scrIpt.  II.  178»;  dfe 
betten  Summtafeln  der  Familie.  —  Oauh« ,  I.  A.  12^0—41.  —  ZuHlfr,  XVIII.  8.  M~4.V  — • 
Jacohi,  1800.  I.  8.  891-93.  —  Allgem.  genf^al.  und  Ktajit^-Handburh,  1824.  I.  8.  S31— .^4.  — 
Mtuch.  8.  87.  —  Oen.rhist.-atat.  Almanaeb  .  Weimar,  18.12.  8.  8t8-S0.  -  N.  Pr.  A.-L.  IV. 
6.  400  und  7.  —  Qoth.  geneal.  HofOAl.  1836.  8.  154.  1848.  8.  1.S6  und  1862.  8.  159— <2.  — 
6en«al.  Ta.<trhepb.  der  freih.  HSuter,  1859.  8.  450  und  51  und  I8€2.  8.  474.  —  Si^hmacker,  T. 
32:  Di«  Poppet  t.  LobeowiU,  H«rreo.  —  8nppl.  xa  Biobro.  W.-B.  VI.  It:  Ftt.  v.  l*-  —  TV' 
rojT.  II.  42 :  Fst.  ▼.  L. 

Locatelli,  Freiherren  und  Grafen.  Erbländisch-österr.  Freiberm- 
u.  Grafenstand.  Freiherrndiplom  vom  20.  Mai  1647  f&r  Johann  Baptist 
V.  Locatelli  und  für  die  beiden  Söhne  desselben,  Andreas  und  Anton 
V.  Locatelli,  mit  dem  Prädicate :  v.  Eulenburg  und  Schönfeld  und  Gra- 
fendiplom von  1816.  Nächstdem  kamen  noch  zwei  Freiherrendiplome 
in  die  Familie:  es  erhielt  nämlich  Johann  Baptist  v.  Locatelli,  k.  ,k. 
Kammerdiener,  1702  den  Reichs-  und  erbländ.-östcrr.  FreiherrU'  und 
Franz  Carl  v.  Locatelli  1709  den  erbl.-österr.  Freihermstand.  —  Altes, 
ursprünglich  aus  Bergamo  stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  schon 
1229  vom  K.  Friedrich  II.,  Könige  von  Neapel  und  Sicilien,  den  Adel 
erhalten  haben  soll  und  aus  welchem  die  obengenannten  Empfänger 
des  Freihermdiploms  8.  März  1634  eine  Adehbestätignng  mit  Ver- 
mehrung des  Wappens  und  mit  Verleihung  des  Prädicats :  v.  Eulenburg 
erhielten.  —  Als  näherer  Stammvater  der  jetzigen  Freiherren  v.  Loca* 
telli  wird  Jacob  Freih.  v.  L.  genannt,  welcher  mit  Caedlie  Grf.  v.  Thnra- 
Hofer  und  Valsassina  vermählt  war  und  3.  Sept.  1787  görzer  Landstand 
wurde.  —  Das  Haupt  der  freiherrliehen  Linie  war  in  neuer  Zeit:  Frdib« 
Georg,  geb.  1796,  verm.  1825  mit  Ernöstine  Grf,  Strassoldo,  Freiin 
auf  Villa  nuova,  geb.  1806,  aus  welcher  Ehe,  neben  vier.  Töchtern,  von 
welchen  zwei  mit  Grafen  v.  Del  Mestri  vermählt  waren,  zwei  Söhne 
stammen:  Freih.  Michael,  geb.  1843  u.  Freih.  Anton,  geb.  1845.  ~ 
Haupt  der  gräflichen  Linie  war  in  neuer  Zeit:  Graf  Hermann,  geb.  1800 
—  Sohn  des  ersten  Grafen  v.  Locatelli —  Herr  der  Herrschaft  Immen- 
dorf und  Landstand  in  Nieder-Oesterreich,  verm.  mit  Friederike  Grf. 
V.  Königsegg- Aulendorf,  geb.  1799.  Aus  dieser  Ehe  stammen  ein  Sohn, 
Hermann  ^.),  geh.  1825,  k.  k.  Oberlientenant  in  d.  A.  n«  zw«i  Töchter; 


-_     588    — 

Grf.  Hfiria,  geb.  1826  u.  Gr.  Aloysia,  ge*.  1829,  verin.  1847  mit  Maid- 
milian  Gr.  de  la  Fontagna  a.  v.  Harnoncour-TJnyerzagt. 

MtgTle  V.  MSktfeld,  8.  67  aad  Krg.-Bd.  8.  7S.  —  Deotsehe  Qr«fieobia«er  der  Gefenv. 
III.  8.  n6  «nd  S7.  —  G«n.  Tasdienb.  der  grifl.  HIttBer,  t8S4.  8.  454.  1M8»  8.  453  a.  bteloc. 
herald.  Hnndb.  ca  Demselben,  8.  528.  —  Oeoeal.  Tasehenb.  der  freib.  Hinter,  186S.  8.  }71. 
1858.  8.  817  und  18  und  18&6.  8.  851. 

Locella,  Freiherren.  Italienischer-  u.  erbländ.-österr.  Frelherrn- 
stikud.  Diplom  des  italienischen  Freihermstandes  vom  20.  Dec.  1749 
Mr  Benedict  v.  Locella ,  k.  k.  Hofkaromerrath ,  mit  dem  besonderen 
Pri\ileglum,  dass  jeder  Senior  der  Familie  über  seinem  Wappen  die 
Grafenkrone  führen  dürfe  und  Diplom  des  erbländ,-österr.  Freiherm- 
standes vom  29.  Sept.  1764  fQr  Denselben.  —.  Altes,  aus  Ober-Italien 
stammendes  Adelsgeschlecht,  welches  seinen  Namen  von  dem  Orte  Lo- 
cello ,  hinter  Calviso  bei  Finale  marina  im  Sardinischen  herleitet.  Der 
genannte  Ort  wurde  von  den  Vorfahren  der  Familie  oft  aufgesucht,  um 
vor  den  Sarazenen ,  welche  in  den  GewÄssem  von  Finale  kreuzten, 
sicher  zu  sein.  Der  Ankauf  der  Besitzung  Piano,  welche  jetzt  noch  der 
jüngeren  Linie  des  Stammes  zusteht ,  fesselten  das  Geschlecht  mehrere 
Generationen  hindurch  an  das  Markgrafenthum  Finale.  Von  den  Nach- 
kommen war  Bartholomaeus,  geb.  1644,  k.  spanischer  Rath  und  verm. 
mit  Maria  de  Cerosola.  Aus  dieser  Ehe  entspross  Benedict  v.  L.,  geb. 
1676,  welcher  1744  als  k.  k.  Rath,  italienischer  Postreferent  und  Se- 
,cretair  der  italienischen  Hofcanzlei,  von  der  K.  Maria  Theresia  das  In- 
colat  von  Böhmen  und  die  Bestätigung  des  vierhundertjährigen  Adels 
seiner  Familie  unter  Verleihung  des  böhmischen  Ritterstandes  erlangte 
und  später,  s.  oben,  den  Freiherrnstand  erhielt.  Mit  seiner  Gemahlin, 
Theresia  v.  Fellner,  hatte  er  drei  Kinder,  von  welchen  der  ältere  Sohn, 
Ernst  (I.),  den  Stamm  fortsetzte,  welcher  sich  durch  die  beiden  Söhne: 
Ernst  n.  und  Carl  in  eine  ältere  und  Jüngere  Linie  schied.  Die  abstei- 
gende Stammreihe  dieser  beiden  Linien  ist  folgende:  Aeltere  Linie: 
Freih.  Ernst  (I.),  geb.  1723  und  gest.  1802,  Herr  auf  Kojatek  und 
Schar  ditza  in  Mähren,  Strebersdorf  in  Oestcrreich  und  Piano  in  Sardi- 
nien: N.  Grf.  V.  Osteschau;  —  Freih.  Ernst  (E.),  geb.  1758:  Maria 
V.  Slawik;  —Freih.  Eduard,  geb.  1793:  Antonia  Freiin  v.  Locella, 
jüngerer  Linie,  geb.  1796  ;  —  Freih.  Otto,  geb.  1826,  k.  k.  Statthalte- 
rei-Secretair.  —  Jüngere  Linie:  Freih.  Ernst  (L),  s.  oben;  —  Freih. 
Carl,  gest.  1822,  Herr  auf  Kojatek  etc.:  Helene  Freiin  v.  Karwinsky; 
—  Freih.  Ernst  (HI.)  geb.  1793,  gest.  1849,  Herr  auf  Piano:  erste 
Gemahlin:  Johanna  Freiin  Karg  v.  Bebenburg,  gest.  1841  und  zweüe 
Gemahlin:  Caroline  Freiin  Karg  v.  Bebenburg,  geb.  1810  und  verm. 
1843;  —  Freih.  Carl,  geb.  1823,  Herr  auf  Piano,  k.  k.  Kämm,  und 
pens.  Rittmeister:  Anna  Maria  Freiin  v.  Tinti,  geb.  1832  und  vermählt 
1856.  Der  Halbbruder  des  Freih.  Carl  ist:  Freih.  Ernst  (TV.)  geb. 
1844.  — 

Mtgtrlt  9.- Mühlf^ld,  8.  67  und  Brg.-Bd.  8.  172.  —  Oeneal.  Tasohenb.  der  freih.  Hliuer, 
1854.  8.  818—80  und  1862.  8.  475  qnd  76. 

Loch,  T.  und  sn  Loch,  s.  Loch n er. 

Lochaii,  T.  der  Lochau,  v.  der  Lochaw  (in  Silber  ein  schwarzer 
aufrechtstehender  Bär).   Altes,  anhaltsches  u.  niederlausitzisches  Adels- 


—    689    — 

geschlecbt,  nicht  zn  verwechseln  mit  der  brandeabarg-magdehnrgischen 
Familie  v.  Lochow.  Das  Stammhaas  des  Geschlechts  ist  in  der  jetzigen 
Provinz  Sachsen  zu  suchen,  doch  muss  dahin  gestellt  bleiben,  ob  das 
heutige  Annaburg ,  welches  früher  Lochau  hiess,  oder  eins  der  Dörfer 
dieses  Namens  im  saal-  und  wittenberger  Kreise  der  eigentliche  Stamm- 
sitz gewesen  ist.  —  Burchard  v.  L.  war  um  1 130  K.  Lothars  Geh.-Rath 
u.  Statthalter  in  Ostfriesland;  Berthold,  Abt  zu  Bremen,  wurde  1191 
Bischof  in  Liefland;  Peter  kommt  im  Anfange  des  14.  Jahrh.  als  Land- 
vogt in  der  Oberlausitz  und  Friedrich  1343  als  Landes -Hauptmann  in 
der  Altmark  vor  und  Martin ,  Doctor  und  Professor  der  Theologie  zu 
Leipzig  und  General-Commissarius  des  Cistercienser-Ordens,  starb  spä- 
ter, 1522,  als  Abt  zu  Zelle.  Noch  im  17.  Jahrh.  war  die  Familie  im 
Anhaltschen  zu  Gohrau  und  Rehsen,  so  wie  im  18.  Jahrh.  in  der  Lau- 
sitz zu  Dobbrikow  bei  Luckenwalde  u.  zu  Tschoma  bei  Forsta  gesessen. 

—  Von  den  Sprossen  des  Geschlechts  haben  Mehrere  in  der  fc.  preuss. 
Armee  gestanden.  Von  denselben  mögen  hier  nur  genannt  sein:  Ale- 
xander Erdmann  v.  d.  Lochau,  gest.  1800  als  k.  preuss.  Generalm^or 
i(.  D.  u.  Carl  Christian  Gottiüeb  v.  d.  L.,  k.  pr.  Hauptmann  a.  D.,  gest. 
14.  Jan.  1845  im  89.  Lebenswahre.  Auch  gehörte  zu  diesem  Stamme 
Charlotte  v.  der  Lochau,  Wittwe  des  k.  Sachs.  Geh.-Raths  v.  Borgsdorff, 
gest.  12.  Mai  1863. 

Beokntann,  Anhaltsche  Bistor.,  VII.  Tab.  B.  Nr.  10.  —  SeHtgtl,  de  CelU  veteri  ditioa. 
Mlsnie.  8.  110.  —  Grosser,  Lsas.  Merkw.  III.  S.  38.  —  Gauhs ,  l.  8.  1241-43.  —  ZedttTy 
XVUI.  6.  96  und  97.  —  N.  Pr.  A.-L.  UI.  8.  279  «od  80:  mengt  die  FftmUieo  t.  d.  Uochaa 
and  T.  Lochow  nnter  einander.  —  Frtih.  v.  Ledebur^  II.  8.  46.  —  v.  Meding,  II.  8.  346.  — 
W.-B.  der  Sächsischen  Htaaten,  X.  54. 

Lochau,  Lochaw  (in  Silber  drei,  2  u.  1,  Mannsköpfe  mit  aufge- 
setzten Barten  und  zur  Seite  gestumpftem  Haar  u.  runden,  sUbemen, 
oben  spitz  zugehenden,  den  Sturmhauben  nicht  unähnlichen  Mützen). 
Altes,  brandenburgisches  Adelsgeschlecht,  nicht,  wie  mehrfach  geschehen, 
zu  verwechseln  mit  der  Familie  v.  d.  Lochau,  welches  auch  im  Magde- 
burgischen, Mansfeldischen  und  Anhaltschen  begütert  wurde.  Dasselbe 
sass  bereits  1375  zu  Groningen,  Liepe  und  Zachow  im  jetzigen  Er. 
West -Havelland  und  erwarb  später  mehrere  Güter  im  Brandenburgi- 
schen, auch  kommt  schon  im  17.  Jahrh.  ein  Gut  im  eben  genannten 
Kreise,  so  wie  ein  Vorwerk  im  Kr.  Jüterbogk- Luckenwalde  mit  dem 
Namen  des  Geschlechts  vor.  Im  Magdeburgischen  war  die  Familie  be- 
reits 1458  zu  Bergzau  und  1480  zu  Kützkow  u.  später  zu  Ferchland, 
Derben,  Seedorf  etc.  angesessen,  hatte  im  Anhaltschen  1589  Besitz  zu 
Bosslau  und  im  17.  Jahrh.  zu  Zeitz,  so  wie  im  Mansfeldschen  1684  das 
Gut  Belleben.  —  Ludwig  v.  L.,  Herr  auf  Zeitz,  war  1616  Dom-Dechant 
und  Thesaurarius  zu  Magdeburg  und  Dompropst  zu  Brandenburg  und 
Cuno  V.  L.  1617  Domherr  zu  Magdeburg  und  Dompropst  zu  Havelberg« 
Später  haben  mehrere  Sprossen  des  Stammes  in  der  k.  preuss.  Armee 
gestanden  und  in  neuester  Zeit  war  ein  v.  Lochow  Herr  auf  Lübnitz  L 
u.  U.  im  Kr.Zauche-Belzig  u.  Ferdinand  Heinrich  Ewald  v.  L.,  k.  preuss. 
Lieutenant,  Herr  auf  Petkus  und  Kaltenhausen  im  Kr.  Jüterbogk- 
Luckenwalde. 

Eiler,  BelUiger  Chronik,  8.  981—283.    Nene  Auflage,  8.  5119—26.  —  Gauhe,  I.  8.  1249. 

—  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  979.  —  F^reih,  9.  Ledtbwr,  II.  8.  46.  -  »«»macAM-,  I.  176:  ▼.  Lo« 
elMw,  M&rkiseb.  -  «.  M9dimg,  O.  8*  MA  aad  46. 


Locher  ▼.  LiRdenliediD,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
yon  173 9. für  Franz  Anton  Locher  v.  Lindenheim,  k.  k.  Hauptmann. 
—  Der  StÄmrar  hat  fortgebloht  und  in  neuester  Zeit  war  Ferdinand 
Locher  v.  Lindenheim  k.  k.  Verpflegs-Official  2.  CI. 

MegerU  v.  Mühlfeld,  Brg.-Bd.  8.  172.  ->  llil1t.-6cbeinBt    d.  5sterre{eli.  Kaisertli. 

Lochhansen,  Lochausen.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  10.  Juli  18Ö3  fftr  Hermann  Werner  Gottlob  Lochhausen,  k.  preuss. 
Geh.-Rath  zu  Hildesheim.  Der  Stamm  wurde  fortgesetzt  und  blüht  wie 
in  Preussen,  so  auch  im  Kgr.  Hannover.  —  Ein  Major  v.  Lochhausen 
commandirte  1839  das  2.  Bataillon  des  k.  pr.  30.  Landwehr-Regiments. 

P.  HeUbach,  U.  S.  60.  -  N.  PreuM.  A.-L.  V.  8.  46.  ~  W.-B.  der  Prcuss  Mon.  U\.  S7. 
^  W..B.  d«t  Kgr.  Baimovpt,  F.  4  und  8.  10.  —  Kneachki,  I.  8.  27«.  —  9.  Htfn^Ty  haanov. 
iulel,  Tab.  21. 

Lochinger,  Lochingen  y.  Arohshofen.  Fränkisches,  dem  Rittar- 
.canton  Ottenwald  einverleibt  gewesenes,  mit  Christoph  Heiniich  v. 
•Lochinger  1688  erloschenes  Adelsgeschlecht. 

«.  BtMmtim,  lli.  S.  ;>lä— 21.  -^  ßieäemuum,  Canton  Ottenwald,  Tab.  386  uodS. 

L^okmaMi.  Ein  zu  dem  schweizerischen  Adel  gehörendes  (je- 
seh'lecht,  wekhes  nach  Preussen  gekommen  war.  —  Johann  Conrad 
r,  Loehmann,  Rittmeister  im  k.  pr.  Husaren -Begimente  v.  BeUing, 
starb  24.  Sept.  1773  und  ein  anderer  Sprosse  des  Stammes,  früher 
Pagen-Hofmeister  bei  dem  Markgrafen  Carl  von  Brandenburg-Schwedt, 
starb  17.  Aug.  1779  als  ZoH-Director  zu  Fürstenwalde. 

N.  Pr.   A.-L.  V.  8.  3l3.  -   Freih.    v.  Ledehur.  II.  8.  46. 

Lochner  v.  Hüttenbach,  auch  Freiherren  (Schild  der  Länge  nach 
von  Roth  und  Blau  getheilt  und  mit  einem  silbernen  Querbalken  belegt). 
Altes,  fränkisches  Adelsgeschlecht,  welches  durch  seine  Besitzungen 
namentlich  dem  Reichs -Rittercanton  Gebürg  einverleibt  war  und  nach 
Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  in  die  Freihermclasse  der- 
selben eingetragen  wurde.  Dasselbe  hiess  früher :  Lochner  v.  Loch,  in 
der  ältesten  Zeit  aber  v.  Loch.  Das  ursprüngliche  Stammhaus  war  das 
zwischen  Wiesentfels  und  Freienfels  an  der  Wiesent  gelegene  Schloss 
Loch,  von  welchem  nur  noch  Spuren  und  das  Dorf  gleichen  Namens 
vorhanden  sind.  Dieses  Stammhaus  verkaufte  Pancratius  Lochner 
V.  Loch  und  Weyher  an  die  Grafen  und  Herren  v.  Giech  und  die  Be- 
sitzung Weyher  an  die  Herren  v.  Aufsess,  kaufte  aber  dagegen  Winter- 
stefn  und  später,  1528,  von  dem  Letzten  v.  Seckendorf-Aberdar  zu 
Gänsehof  das  Rittergut  Hüttenbrtch,  von  welcher  Zeit  an  die  Familie 
sich  ,, Lochner  T.  Hüttenbach"  schrieb.  Während  des  Interregnums  be- 
gab sich  eine  Linie  des  bessern  Schutzes  und  Schirmes  wegen  nach 
Nürnberg  und  ging  daselbst  zu  Rathe,  verliess  aber  später  wieder  diese 
Stadt  und  die  Rathsfähigkeit  und  wohnte  auf  ihren  zum  Canton  Gcbttrg 
gehörenden  Gütern.  —  Der  nächste  gemeinschaftliche  Ahnherr  der 
Später  in  der  Linie  zu  Lindenberg  mit  den  Aesten  zu  Kaiwitz  und 
Theuem  und  in  der  Linie  zu  Lintach  blühenden  Familie  war  Rochus 
Lochner  v.  Hüttenbach  auf  Htittenbach,  verm.  mit  Magdalene  v.  Stetten, 
aw  welcher  £he  zwei  S6bne  stanunten:  Liborius  Georg  Sebastian  und 
Georg  Friedrich.   Liborius  Georg  Sebastian  L.  v.  H.  zu  Httttenbadi, 


—    591     — 

Appenfeld,  Stechendorf,  Königsfeld,  Kainach  etc.,  fttntl.  bamberg.Eam- 
merjnnker,  vermählte  sich  am  1670  mit  Anna  Maria  Anfeess  y.  Wflsten- 
stein  and  wnrde  durch  seine  Söhne:  Christoph  Lndwig  nnd  Christoph 
Heinrich  der  Stammvater  d^  Linien  von  Lindenberg  mit  den  Aesten 
za  Kaiwitz  und  Theuern,  Oeorg  Friedrich  L.  v.  H.  aber  «rhielt  durch 
Vermählung  mit  Sophie  Magdalene  Mendl  v.  Steinfels  das  Kittergut 
Lintach  nnd  gründete  die  gleichnamige,  1733  mit  Sophia  Snsanna  L. 
V.  H.,  vermählten  Freifrau  v.  Freudenberg,  wieder  erloschene  Linie.  — 
Der  genannte  Christoph  Ludwig  L.#.  H.,  geb.  1677  u.  gest.  1760, 
Herr  auf  Lindenberg,  Trepsau  und  Riegelstein,  fürstl.  bamberg.  Amt- 
mann in  Holl  und  Weischenfeld,  vermählte  sich  1703  mit  Sophie  Luise 
Charlotte  Pfreumdtner  v.  Brück  und  hatte  aus  dieser  Ehe  zwei  Söhne 
Johann  Christian,  von  welchem  die  Linie  zu  Lindenberg  und  Philipp 
Carl  Marquart,  verm.  mit  Sophia  Amanda  v.  Buseck,  Erbin  von  Kai- 
witz, von  welchem  der  Ast  zu  Kaiwitz  herabstieg.  —  Christoph  Hein- 
rich L.  V.  H.«  s.  oben,  Bruder  des  Christoph  Ludwig,  Herr  auf  Theoera, 
färstl.  bamberg.  Amtmann  in  Vilsseck,  vermählte  sich  1709  mit  Maria 
Renata  v.  Frendenberg  zu  Fronhof  und  durch  ihn  wnrde  der  Ast  si 
Theuern  gegründet,  welcher,  wie  der  Ast  zu  Kaiwitz  im  ManaBStamme 
erloschen  ist.  Was  den  Ast  zu  Kaiwitz  anlangt,  so  sehloes  denselben  la 
Mannsstamme  1825  Freih.  Christian  Adam  (I.)  —  Sohn  des  obenge- 
nannten Philipp  Carl  Marquart  —  Herr  auf  Kaiwitz  u.  Lintacb,  k.  bayer. 
Kämm.,  fürstl.  bamberg.  Geh.-Rath  und  ReisemarschaU,  welcher  Lin- 
tach als  Fideicommiss  auf  die  lindenberger  -Linie  vererbte.  Derselbe 
hatte  sich  1792  mit  Amalia  6rf.  Holnstein  aus  Bayern,  geb.  1775,  ver- 
mählt u.  aus  dieser  Ehe  entspross :  CarolÜe  verw.  Freifrau  v.  Hirsch- 
berg, geb.  1805,  Erbin  von  Kaiwitz.  —  Der  Ast  zu  Theuern  starb  im 
Mannsstamme  aus  mit  Christian  Adam  (H.)  —  einem  Sohne  des  Joseph 
Christian  Sebastian  aus  der  Ehe  mit  Maria  Eleonore  Freiin  v.  Podewils 
und  Enkel  des  Christoph  Heinrich,  s.  oben  —  Herrn  auf  Theuern,  Rö- 
delmeier,  Qnerbach  und  Salzburg,  .welcher  aus  der  Ehe  mit  einer  Freün 
V.  Bibra  mehrere  Töchter  hinterliess,  von  welchen  zuletzt  noch  lebte: 
Freün  Sophia,  früher  Stiftsdame  zu  Nieder-Münster,  später,  seit  1814, 
verw.  6rf.  v.  Hirschberg  und  seit  1850  wieder  verw.  Hauptsäanin  Crer- 
hard.  —  So  blüht  denn  nur  noch  die  Linie  von  Lindenberg,  wdehe  seit 
1825,  nach  Anfall  des  Fidei-Commiss-Gutes  Lintach,  s.  oben,  sieh  Linie 
zu  Lintach  nennt.  Die  absteigende  Stammreihe  ^eaer  Linie  ist  fiolgemde: 
Johann  Christian,  s.  oben;  —  Carl  Dietrich,  geb.  1741  xl  gest  1794: 
Christiane  Philippine  Marie  Freün  v.  Wiesenthan  a.  d.  H.  Wiesenthaa; 
—  Freih.  Friedrich,  geb.  1771  u.  gest  1826,  k.  bayer.  Kämm,  und 
Regier. -Director  in  Bayreuth:  Anna  PhiUppine  Freün  v.  Redtwitz  a. 
d.  H.  Redtwitz;  —  Freih.  Joseph,  geb.  1800,  Herr  auf  Hüttenbach  und 
Riegelstein,  k.  bayer.  Kämm,  und  pens.  Postbeamter,  verm.  1825  mit 
Justina  v.  Tannstein,  genannt  Fleischmann,  geb.  1802,  aus  welcher  Ehe 
vier  Söhne  stammen,  die  Freiherren  Georg,  Cari,  Anselm  und  Christian. 
Freih.  Georg,  geb.  1827,  Majoratsherr  zu  Lintach,  k.  bayer.  Lieutenant 
k  la  suite,  vermählte  sich  1851  jnit  Ijfathüde  Freiin  Gugel  v.  Brandt 
imd  DiepoUsdoif,  gab*  1880,  ans  wekher  Ehe,  neben  «ner  Tochter, 


—     592     — 

&nf  Söhne  entsprossten :  Joseph,  Franz,  Christian,  Friedrich  und  Phi- 
lipp. —  Freih.  Carl  wurde  geboren  1829;  Freih.  Anselm,  geb.  1831, 
k.  bayer.  Ober-Postamts-Beaniter  zu  Regensburg,  vermählte  sich  1858 
mit  Sophie  v.  Schlaegel,  geb.  1834,  aus  m^elcher  Ehe  ein  Sohn:  Maxi- 
milian, geb.  1859,  lebt  und  Freih.  Christian  (U.),  geb.  1833,  k.  bayer. 
Kammerj.  u.  Lieutenant,  yermählte  sich  1860  mit  Adelheid  Freiin 
Hcusslein  v.  Eussenheim,  geb.  1837.  —  Der  Bruder  des  Freih.  Joseph: 
Freih.  Christian  (I.),  geb.  1808,  Mitherr  auf  Hüttenbach  und  Riegel- 
stein, hat  aus  zweiter  Ehe  mit  ^na  Blass,  verm.  1852,  neben  zwei 
Töchtern,  zwei  Söhne:  Hermann,  geb.  1852  und  Joseph,  geb.  1857. 

9.  HatMein  ,  111.  8.  322  und  26.  —  Bieäemumn  ,  Canton  Ge borg,  Tab.  162—66.— 
9.  Lang,  S.  179.  —  (ieneal.  Tascheub.  der  freih.  Haaser,  1864.  8.  .320— *i2.  1866.  S.  353. 
\9h6.  8.  410  ond  1861.  8.  441-44.  —  Siebrruxcker,  I.  107  :  Die  Lochn«r  v.  Hipenbach.  Fiäa- 
kisch  :  der  Querbalkeu  ist  mit  xwei  Kosen,  die  rechte  rotb,  die  linke  blau,  belegt.  —  v.  Ot- 
ding,  U.  8.  346  und  47.  —  Tj/rof,  I.  43:  F.  Hn.  Lochncr  v.  Hättenbach.  —  W.-B.  d.  Kft. 
Bayern,  111.  b'i  aDd  v.    WöUskern,  Abth.  3. 

Loekhürd,  Lockhart -Wischeart  de  Lee  und  Comwarth«  Frei- 
lierren  und  Grafen.  Erbländ.-ö8terr.  Freiherm-  und  Reichsgrafenstand. 
Freiherm-Diplom  von  1762  für  Jacob  v.  Lockhard,  k.  k.  OberstUeote* 
nant  im  Infanterie-Regimente  Fürst  y.  Waldeck  und  Grafendiplom  von 
1783  fOr  Denselben,  unter  dem  Namen:  Jacob  Freih.  Lockhart- Wische- 
art de  Lee  et  Comwath,  als  k.  k.  Kämm,  und  General-Feldwachtmeist» . 

MegerU  v.  Mühl/eld,  8.  67  ond  Erg.-Bd.  6.  21. 

Lockstaedt,  Lockstedt,  Lochstädt.  Altes,  aus  der  Altmark  stam- 
mendes, nach  Pommern  und  später  auch  nach  Ostpreussen  gekommenes 
tmd  begütert  gewordenes  Adelsgeschlecht.  Dasselbe  war  bereits  1394. 
nachdem  es  schon  1379  zu  Molstow  begütert  gewesen ,  schlossgesessen 
zu  Woldenburg  u.  Justin  bBi  Regenwalde,  erwarb  im  15.  Jahrh.  Mas- 
kow  und  Sabow  unweit  Naugard,  brachte  dann  in  den  folgenden  Jahrh. 
mehrere  andere  Güter  an  sich  und  kam  auch  nach  der  Mitte  des 
18.  Jahrh.  in  Ostpreussen  um  Tilsit  zu  Grundbesitz.  —  Die  alten  Lehne 
der  Familie:  einen  Theil  von  Gr.  Sabow  und  Maskow  und  Klein -Lei- 
stikow  hatte  Henning  v.  L.  1430  von  den  Grafen  v.  Eberstein  gekauft 
u.  auch  Hindenburg  erhsdten.  Diese  vereinigten  Güter  besass  um  und 
nach  der  Mitte  des  18.  Jahrh.  Adolph  Heinrich  v.  L.,  k.  pr.  Major. 
Nach  seinem,  1765  erfolgten  Tode  fielen  diese  Besitzungen  au  seine 
drei  Söhne.  Der  Hauptmann  Christoph  Heinrich  v.  L.  erhielt  Maskow, 
Garl  Friedrich  v.  L.  Hindenburg  und  Johann  Adolph  v.  L.  Klein -Lei- 
stenau  und  einen  Theil  von  Sabow.  Der  Erstere  dieser  Söhne  starb 
ohne  Nachkommen ,  und  der  Letztere  erbte  Maskow.  Carl  Friedrich 
hatte  einen  Sohn,  Philipp,  welcher  später  Herr  auf  Hindenburg  wurde. 
Ein  Theil  dieser  Güter  blieb  noch  bis  auf  neuere  Zeit  in  der  Hand  der 
Familie,  in  welcher  Zeit  der  Landschafts -Deputirte  v.  L.  zugleich  den 
Rittersitz  Carow  bei  Regenwalde  besivss.  liCtzteres  Gut  hatte  die  verw. 
V.  Lockstaedt,  geb.  v.  Weyher,  dem  Sohne  ihrer  Stieftochter,  Philipp 
Ludwig  V.  L.,  vermacht,  welcher  nach  einem  Vergleiche  von  1778  das- 
selbe in  Besitz  nahm.  —  Von  den  Sprossen  des  Stammes  standen  mehrere 
in  k.  pr.  Diensten.  Ein  v.  L.,  früher  Major  im  1.  Husaren  -  Regimente, 
starb  1819  als  Oberstlieutenant  a.  D.  und  Eduard  v.  L.  1833  als  Ober- 
landesgerlchts-Rath  zu  Insterburg.  —  In  neuester  Zeit  wurde  der  Land* 


-^    898    — 

schaftsrath  a.  D.  v.  Lockstaedt  als  Herr  auf  Hohenwalde  im  Kr.  Pyritz 
aufgeführt. 

Micrael,  VI.  S.  501.  —  Genoal.  Beschreib,  des  adel.  Oeschl.  v.  Lockstadt  ia  Pommern, 
1744.  -  Brüggemann,  1.8.  161.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  -'80.  —  Frfi/,.  p.  Ledebur,  II.  8.  46 
und  47.  —  Siebmacher,  V.  17ü.  —  Pomm.  W.-B.  11.  Tab.  43  u.  8.  112.  —Kneachke,  I.  8.  276 
utid  77. 

Locqnenghien,  Locqnenghien  v.  Melsbroeck,  Freiherren.  Spa- 
nischer Baronenstand  mit  dem  Prädicate:  v.  Melsbroeck  vom  17.  März 
1659  für  Carl  v.  Locquenghien,  Ritter,  Herrn  auf  Melsbroeck,  Roos- 
beeck  etc.  —  Altes,  schon  im  11.  u.  12.  Jahrb.  vorkommendes  Adels- 
geschlecht aus  der  Bretagne ,  welches  sich  fi'üher  de  Loudefort  et  de 
Locquenghien  schrieb.  Die  Familie,  in  deren  Hand  die  ununter- 
brochene Stammreihe  vom  Anfange  des  11.  Jahrhunderts  sich  be- 
findet, kam  aus  der  Bretagne  nach  Brabant  und  Peter  v.  L.,  gestorben 
1539,  Ritter,  erster  Vorschneider  des  K.  Maximilian  I.  und  Haushof- 
meister u.  Rath  des  K.  Carl  Y.,  legte  fQr  sich  und  seine  Nachkommen 
den  Namen :  de  Loudefort  ab  und  hatte  sich  zuerst  in  Belgien  nieder- 
gelassen. Ein  Urenkel  Peter's,  Jacob  deL.,  gest.  1652  —  Sohn  des  An- 
ton de  L.  und  Enkel  des  Johann  v.  L. ,  welcher  1564  die  Herrschaft 
Melsbroeck  unter  der  Bailei  Campenhout  erworben  —  wurde  der 
nähere  Stammvater  der  späteren  Freiherren  v.  L.  Derselbe ,  dessen 
Bruder  Carl,  gestorb.  1670 ,  wie  oben  angegeben ,  den  spanischen  Ba- 
ronenstand in  die  Familie  gebracht  hatte,  zog  um  1620  aus  Brabant, 
wo  der  Stamm  jetzt  nicht  mehr  blüht,  nach  den  Rheinlanden,  erhielt 
1622  von  dem  Prinzen  Wolfgang  Wilhelm  Herzog  von  Bayern,  von 
Neuburg,  Jtdich,  Cleve  und  Berg  die  Stelle  eines  Ammans  von  Wilhelm- 
stein und  Eschweiler  und  wurde  1644  Drost  von  Ravenstein.  Von  ihm 
stieg  die  Stammreihe,  wie  folgt,  herab:  Jaöob  Ludwig  Baron  v.  L.,  ge- 
storb. 1706  —  Sohn  aus  Jacob's  erster  Ehe  mit  Anna  v.  der  Arck, 
Erbtochter  zu  Laach  —  Herr  von  Laach:  Anna  Eleonore  v.  Gevertz- 
han  zu  Attenbach  u.  Hemraerich,  gest.  1735  als  wiedervermählte  Frau 
V.  Mosbach,  gen.  Breidenbach ;  —  Baron  Heinrich  Wilhelm ,  Herr  von 
Laach  etc.:  Anna  Sibylle  v.  Brackel,  verm.  1719;  —  Baron  Jacob 
Moritz,  geb.  1732,  Herr  v.  Laach,  kurpfälz.  Hauptmann :  Judith v.Dorth, 
^st.  1835;  —  Freih.  Joseph,  gest.  1851,  Herr  von  Laach  etc.,  wurde, 
laut  Eingabe  d.  d.  Elsen,  Reg.-Bez.  Düsseldorf,  12.  Juni  1829  in  die 
Freiherrnclasse  der  Preuss.  Rheinprovinz  unter  Nr.  33  einverleibt: 
Maria  Anna  Baronin  v.  Olne,  geb.  1790;  —  Freih.  Ernst,  geb.  1820 
zu  Elsen  bei  Düsseldorf.  Die  drei  Brüder  des  Freih.  Ernst,  neben  einer 
Schwester,  Freiin  Josephine,  geb.  1824,  sind:  Freih.  Constantin,  geb. 
1822,  k.  preuss.  Premierlieut.  bei  der  Landwehr  a.  D. ;  Freih.  Theodor, 
geb.  1826,  k  preuss.  Rittm.  und  Escadrons- Chef  im  Husaren -Regim. 
Nr.  10,  verm.  mit  Therese  Grf.  v.  Stolberg  -  Stolfierg  a.  d.  H.  Soeder, 
geb.  1833  und  Freih.  Joseph,  geb.  1829,  k.  preuss.  Premier-Lieut.  im 
Ühlanen-Reg.  Nr.  5. 

Gauhe,  I.  8.  1243,  nach  :  Butkem,  l'ISrerMou  de  toutes  les  terres  du  Brabant  —  N.  Pf. 
A..L.  V.  8.  313.  —  Fahne,  11.  8.  «9.  —  Freih.  ».  Lwdebur,  II.  8.  47.  —  Gen.  Taacheiib.  der 
lirefh.  Häuser,  1859.  8.  4M— 60  und  1862.  8.  476.  —  W.-B.  der  Preus«.  Rhefnprov.  I.  Tab.  74. 
Nr.  146  und  8.  7'i.  —  Kneschke,  II.  8.  *i80  und  81. 

Locqnet,  Grafen,   Rcichsgrafenstand.   Diplom  von  1722  f&r  An- 
ton  Locquet  Ritter  und  Herrn  vonimpel,  in  Anerkennung  der  dem 

KM4»chk4,  Deuuch.  AdeU-LM.  V.  39 


—     994^    ^ 

Erzhause  Oesterreich  geleisteten  Dienste.  Der  Empfänger  des  Diploms 
stammte  aus  einem  alten,  brabantner  Rittergeschlechte. 

Butkens,  Troph.  de  Brabant,  Suppl.  8.     37. 

I  Lode,  Loden,  Lohden  (in  Roth  drei  goldene  Löwenköpfe).   Altes, 

pommersches  Adelsgeschlecht,  welches  reich  begütert  war  und  mit  der 
in  Curland ,  Estbland ,  Liefiand  und  auf  der  Insel  Oesel  angesessenen 
Familie  v.  Lohde,  Lode:  in  Roth  drei  schwarze  Bärentatzen,  nicht 
eines  Stammes  war.  Dasselbe  besass  schon  im  15.  Jahrh.  die  im  Kr. 
Fttrstenthum  Cammiu  gelegenen  Güter  Bublitz,  Gust,  Borkenhagen, 
Kaltenhagen  und  Schulzenhagen  und  noch  im  Anfange  des  18.  Jahrh. 
war  Jacob  Christoph  v.  Lode  im  ueu-steitinor  Kreise  zu  Falkenheyde, 
Gramenz,  Janikow,  Lübgust,  Lütken-Krummbock,  Schwartow,  Steuer- 
bürg,  Storckow,  Zechendorf  und  Zuchen  angesessen.  —  In  sehr  früher 
Zeit  war  die  Familie  auch  nach  Liefland  gekommen,  wo  Heinrich 
V.  Lode  schon  1260  in  einer  den  deutschenOrden  betreffenden  Urkunde 
auftritt.  Das  oben  genannte  Rittergut  Bublitz  stand  1512  den  Gebrü- 
dem Henning  und  Simon  v.  Loden  zu.  Letzterer  war  HoQunker  des 
Herzogs  Bogislaus  X.  und  verlor  durch  die  Colberger  sein  Leben.  — 
Aus  der  liefländischen  Linie  brachte  Otto  v.  L.  1610  durch  Yermähluog 
mit  der  Wittwc  dos  Johann  Breitenbach  auf  Mexkül  dieses  Gut  an 
seine  Familie  und  ein  Enkel  desselben.  Reinhold  v.  L.,  war  1683  Herr 
auf  Mexküll.  Wahrscheinlich  ist  dieser  Reinhold  derselbe  ,  welcher 
1690  unter  den  liefländischen  Landräthen  aufgezählt  wird.  Johann 
Wilhelm  v.  L.  lebte  noch  1733  als  k.  schwed.  Oberst  in  Liefland.  — 

Cosmut  c.  Simmern^  Beschr.  v.  Pomm.,  8.  1193.  —  WuUtraek ,  Beschr.  ▼.  Pommera, 
8.  118  und  602.  —  Micrael,  Hb.  HI.  8.  494  lind  Mb.  6.  —  Acta  Bornia.,  IH.  P.  X.  8.  734. 
— -  Gauhe,  II.  8.  643  and  44.  —  BrügjyemanH,  1.  Abschn.  3  ond  II.  S.  &80.  —  Hupel^  Mat«- 
rial.,  1789,  8.  187.  —  N.  Fr.  A.  L.  III.  8.  280  and  81.  -  Firtih.  v.  Udebur,  U,  8.  47.  — 
Pomm.  W.-B.  V.  16. 

Lodeck  v.  Angnstenborg.  Erbländ.-Österr.  Adelsstand.  Diplom 
von  1818  für  Joseph  Lodek,  k.  k.  Oberlieutenant  im  Inf.-Regim.  Erzh. 
Ludwig,  mit  dem  Prädicate:  v.  Augustenburg. 

Megerle  v.  Mähl/cld,  S.  222. 

Loder.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  27.  Nom. 
1809  für  D.  Justus  Christian  Loder,  k.  preussisch.  Geh.  Medic. -Rath, 
Professor  ,  Leibarzt  etc.  Derselbe,  geb.  1753,  ein  Sohn  des  Pastors 
und  Consistorial -Assessors  Loder  zu  Riga,  studirte  in  Göttingen, 
wurde  1778  Doctor  der  Medicin  und  bald  nachher  Professor  an 
.  der  Universität  Jena,  zu  deren  berühmtesten  Lehrern  und  Practi- 
kern  derselbe ,  zu  hohem  Rufe  durch  sein  grosses  Werk :  Anatomische 
Kupfertafeln,  Weimar,  1794—,  1804  gelangt,  bis  1803  zählte,  in  wel- 
chem Jahre  er  einem  Rufe  nach  Halle  folgte.  Nachdem  Halle  an  daa 
Kgr.  Westphalen  gekommen,  lehnte  er  den  Antrag,  in  westphälische 
Dienste  zu  gehen,  ab,  wurde  1808  k.  pr.  Leibarzt  zu  Königsberg  und 
privatisirtc  später  zu  St.  Petersburg  und  Moskau.  Die  Angabe,  dass  sein 
Adel  sich  auf  ein  k.  russisches  Diplom  gegründet,  ist  unrichtig,  wie 
obige  Angabe  ergiebt.  1810  wurde  v.  Loder  k.  russ.  Staatsrath  und 
Leibarzt  u.  wählte,  da  ihm  erlaubt  worden  war,  seinen  Wohnsitz  be- 
liebig zu  bestimmen,  Moskau  zu  demselben,  wiriUe  hier  sehr  thätig  iAs 


—    SM    — 

die  SpHftler  ete.,  errichtete  auf  kaiderli^he  kosten,  1818,  das  grosse 
anatomische  Mnseum,  lehrte  als  Ehren -Professor  an  der  Universität, 
wnrde,  ohne  eigentKch  zn  prakticiren,  als  Hausfreund  von  den  höchsten 
und  reichsten  Famihen  Moskaus  zu  ärztlichen  Berathungen  gezogen  und 
starb  16.  Apr.  1832,  nachdem  er  durch  Wissenschaft  und  Kunst  zu 
hohen  Ehren  und  grossem  Reichthum  gekommen  war.  Ein  Sohn  ans  der 
Ehe  mit  einer  Tochter  des  einst  so  berühmten  göttinger  Arztes  u.  Chi- 
rurgen, August  Gottlieb  Richter  (gest.  1812),  Dr.  Edward  v.  Loder, 
starb  schon  1813.  Ob  der  Stamm  weiter  fortgeblttht,  ist  nicht  auf- 
zufinden. 

V.  BeUboeh,  D.  61.  —  R.  PrtuM.  A.-L.  ni.  S.  ft  und  8.  »81-4M  (ein  melirflch  iateiea- 
•uitcr  Artikel)  and  V.  8.  813.  ~  Frtihtrr  v.  Ledebur,  U.  8.  47.  ^  W.-B.  der  PreuM.  Mo- 
narch, in.  bS.  —  Kn€tehk9,  lY.  S.  S63  ond  64. 

Lodgmann  v.  Auen,  Ritter.  Böhmischer,  alter  Ritterstand.  Diplom 
von  1734  für  Franz  Wilhelm  Lodgmann  v.  Auen,  Wirthschaftshaupt- 
mann  in  Böhmen. 

MegerU  v.  Mühl/eld,  Erg.-Bd.  8.  172. 

Lodi  y.  Cravi,  Ritter.  Erbl.-Österr.  Ritterstand.  Diplom  von  1786 
f&r  Maria  Octavius  Lodi,  k.  k.  Mi^or,  mit  dem  Prädicate :  v.  CarvL 

MtffrU  e.  MüMfeld,  Erg.-Bd.  8.  173. 

Lodron-Laterano,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  vom  6.  Ajnt. 
1452  fOr  die  Gebrüder  Peter  und  Georg  Grafen  v.  Lodron-Laterane,. 
unter  Erhebung  der  Besitzungen  von  Lodron  und  Gasteil -Romano  zu 
Reichgrafschaften  und  Erklärung  derselben  fflr  die  Besitzer  als  Feudum 
obligatum  und  Bestätigungsdiplom  des,  der  Familie  zustehenden,  alten 
Reichsgrafenstandes  vom  27.  März  1714.  —  Die  Grafen  v.  Lodron, 
deren  Name  auch  Ladron-Ladrone,  Lodro,  Lotronechi,  Loteron,  La- 
teran und  Laterano  gesehrieben  wurde,  leiten  sich  von  der  berühmten 
römischen  Familie  der  Lateranenser  und  zwar  zunächst  von  dem  Consut 
Plautius  Lateranus  her,  dessen  Söhne,  Aemilius  und  Paris,  Rom  ver- 
liessen  und  sich  nach  Tirol  in  die  Gegend  bei  dem  See  dldro  im  Trien- 
tischenwendeten,in  welcher  die  Grafechaften  CasteU-Romano  und  Lodron 
liegen :  eine  Abstammung,  welche  stets  von  dem  römischen  Senate  und 
von  den  Päpsten  als  richtig  anerkannt  wurde.  Die  Familie  besaes  schon 
in  froher  Zeit  das  aus  zwölf  Dörfern  bestehende  Thal :  Talle  di  Yestino 
als  unmittelbares  Land  ohne  Belehnung  u.  ohne  jede  Abhängigkeit  und 
schon  in  der  zweiten  Hälfte  des  12.  Jahrh.  soll  vom  K.  Friedrich  I.  Syl- 
vester Lodron,  genannt  der  Held,  in  den  Grafenstand  erhoben  worden 
sein.  Paris  Otto  L.  ging  mit  der  Republik  Venedig  ein  Bündniss  ein, 
befehligte  1438  u.  39  die  Kriegsmacht  derselben,  schlug  den  Herzog 
von  Mailand  und  gab  den  Yenetianem  die  eroberten  Länder  zurück, 
wofür  diese  mit  der  Familie  Lodron  in  Defensiv- u.Offensiv- Allianz  traten, 
alle  Sprossen  des  Geschlechts  für  venetianische  Edle  erklärten  und  Paris 
Otto  mit  der  Grafschaft  Zimmberg,  welche  bei  dem  Stamme  verblieben 
ist,  belehnten.  Später  wurden  die  Grafen  v.  Lodron  von  den  Yenetianem 
wie  Bundesgenossen  behandelt,  erlangten  im  Laufe  der  Zeit  die  Land- 
standsschaft in  Tirol,  Kärnten  und  anderen  österreichisdien  Landen  und 
wanm  in  den  Grafediaften  Lodron  und  CasteU-Romano,  so  wie  in  den 

38* 


zwei  dazu  erworbenen  Herrschaften  Castellano  und  Castellnuovo  Con- 
domibi.  —  Die  oben  genannten  Grafen  Peter  und  Georg  wurden  die 
Stifter  zweier  Linien.  Aus  der  Peter'schen  Linie  entspross  Graf  Paris, 
gest.  1653  als  Erzbischof  von  Salzburg,  welcher  aus  seinen  Reichthfl- 
mei-n  für  seine  Linie  zwei  Majorate  gründete,  denen  K.  Ferdinand  IL 
das  Erb-Landmarschallamt  von  Salzburg  verlieh.  Als  später  die  Peter- 
sche  Linie  erlosch,  verglich .  sich  die  Georgische  Linie  dahin,  dass  die 
in  Böhmen  gebildete  Speciallinie  die  Primogenitur-Majorats-Güter  mit 
dem  salzburgischen  Landmarschall- Amte  und  die  fortlaufende  Regierung 
erhielt,  die  Besitzer  des  Secundogenitur-Majorats  dagegen  auf  die  Re- 
gierung der  Grafschaften  Lodron-Laterano  und  Castell-Romano  Verzicht 
leisteten  und  die  Privilegien  des  Landmarschall -Amtes  bei  den  Migo- 
raten  gemeinschaftlich  sein  sollten..  Der  Senior  der  Familie  solle  jedes- 
mal auch  Chef  der  ganzen  Familie  sein  u.  wenn  derselbe  von  der  die 
Grafschaften  Lodron  und  Castell-Romano  besitzenden  Linie  sei,  auch 
die  Regierung  führen.  Der  Inhaber  des  Primogenitur  -  Majorats  hat 
übrigens  der  Stiftung  gemäss  für  die  Regierang  der  Herrschaften  Castel- 
lano und  Castelnuovo  jährlich  an  die  Agnaten  sechstausend,  auf  die  Herr- 
schaft Gmünd  radicirte  Gulden  zu  zahlen.  —  Zu  der  Zeit  Hübners  wurde 
die  Familie  in  vier  Linien :  die  tirolische,  böhmische,  bayerische  und 
steiermärkische ,  geschieden.  Später  führte  man  die  Sprossen  des 
Stammes  in  folgenden  Abtheilungen  auf:  Primogenitur -Majorats -Linie 
zu  Salzburg;  Secundogenitur-Majorats-Linie,  genannt  delCaffaro:  erster 
Ast,  erloschen  im  Mannsstamme  1824  mit  dem  Grafen  Hieron3rmus  Paris 
und  zweiter  Ast;  Linie  in  Bayern:  erster  Ast,  oder  Lodron-Haag,  zweiter 
Ast:  Lodron -Fürth.  Von  den  beiden  Zweigen  des  letzteren  Astes  ging 
der  ältere  im  Anfange  des  18.  Jahrh.  aus,  der  jüngere  aber,  die  Pettauer 
Linie  näherte  sich  dem  Erlöschen  (erloschen  später  mit  dem  1766  ge- 
borenen Grafen  Joseph)  und  Linie  zu  Freudenstein  in  Trient.  Die  neuere 
Eintheilung  des  Stammes  ist  folgende:  Primogenitur -Majorat:  Primo- 
genitur-Majoratslinie :  erster  Ast,  Primogenitur;  zweiter  Ast :  die  bayeri- 
sche Linie,  Lodron-Haag;  Freudensteiner  Speciallinie.  —  Secundoge- 
nitar.  —  Das  Primogenitur-Majorat  besitzt  seit  1637  das  Erblandmar- 
schall-Amt in  Salzburg  und  die  Herrschaften  Castellono  u.  Castelnuovo 
in  Welschtirol,  so  wie  die  Grafschaften  Gmünd,  Sommeregg  u.  Rauchen- 
katsch  in  Kärnten,  die  bayerische  Linie  die  Hofmark  Maxirein  in  Ober- 
bayern, die  Freudensteiner  Linie  die  Herrschaft  Freudenstein  in  Süd- 
tirol u.  das  Secundogenitur- Majorat  die  Grafechaften  Lodron,  Castell- 
Romano  und  Zimmberg,  die  Herrschaften  Valle  di  Vestino,  Hinunelberg 
und  Bieberstein,  die  Hofmärkte  Lamboting  und  Wolkersdorf  und  die 
Schlösser  St.  Giovanni,  Laterano  u.  St.  Barbara.  —  Leicht  zu  über- 
sehende Stammreihen  der  jetzigen  Sprossen  des  Gesammtgeschlechts, 
welche  genau  die  neuesten  Jahrgg.  des  gen.  Taschenb.  der  grl^chen 
Häuser  ergeben,  finden  sich  in  dem  Werke:  Deutsche  Grafenhäuser  der 
Gegenwart.  Aus  dem  neuesten  Personalbestande  der  Familie  mögen 
folgende  Angaben  hier  genügen:  Primogenituii-Majorat:  Primogenitur- 
Majoratslinie :  Erster  Ast:  die  Primogenitur:  GrafConstantin,  geb.  1806 
-r-  Sohn  des  1823  ver8toi1)enen  Grafen  Hieronymua,  k.  k.  Geh.-Rath8^ 


—     597   .— 

ans  der  Ehe  mit  der  1841  gest.  Caecilia  Grf.  v.  Rosenberg  —  Besitzer 
des  Familien- Primogenitur -Fideicommisses  in  Kärnten  und  Tirol  etc. 
k.  k.  Kämm.,  Oberst -Erblandmarschall  im  Herz.  Salzburg  etc.,  verm. 
1832  mit  Luise  Grf.  v.  Ugarte,  geb.  1803,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter 
stammen:  Maria  verm.  Grf.  Podstatzky-Lichtenstein,  geb.  1833,  Luise 
verm.  Grf.  v.  Beroldingen,  geb.  1835  und  Grf.  Antonie,  geb.  1839.  — 
Zweiter  Ast:  Bayerische  Linie:  Graf  Theodor,  geb.  1828  —  Sohn  des 
1836  verst.  Grafen  Carl  (I.)  aus  der  Ehe  mit  Emilie  Freiin  v.  Kreiser, 
geb.  1800.  Die  beiden  Brüder  des  Grafen  Theodor  sind  Graf  Philipp, 
geb.  1830,  k.  bayer.  Oberlieut.  im  Kuir.-Beg.  Nr.  1.  u.  Graf  Carl  (IL), 
geb.  1832.  —  Von  dem  Bruder  des  Grafen  Carl  (I.),  dem  Grafen  Cle- 
mens, geb.  1789,  verm.  1817  mit  Maximiliane  Prinzessin  v.  Hohen- 
zollem-Hechingen,  geb.  1787,  verw.  Grf.  v.  Waldburg-Zeil- Wurzach, 
stammt,  neben  einer  Tochter,  ein  Sohn:  Graf  Constantin,  g^.  1824, 
verm.  1861  mit  Ida  v.  Schroeter,  geb.  1828.  —  Freuden steiner  Spe- 
ciallinie: Graf  Cari,  geb.  1840  und  Graf  Ernst,  geb.  1842:  Söhne  des 
1842  verstorbenen  Grafen  Paris,  Herrn  der  Heri'schaft  Freudenstein  in 
Südtirol,  aus  der  Ehe  mit  Ferdinande  Grf.  v  Bissingen -Nippenburg, 
gest  1842.  —  Secundogenitur- Majorat:  Hubert  Graf  zu  Lodron,  Ca- 
stell- Romano  und  Zimmberg,  Herr  des  Valle  di  Vestino,  zu  Himmel- 
berg etc.,  geb.  1845  —  Sohn  des  1860  verstorbenen  Gr.  Carl  aus  der 
Ehe  mit  der  1849  verst.  Theresia  Freiin  v.  Gumppenberg  und  Enkel 
des  Grafen  Aloys,  gest.  1827,  verm.  mit  Maria  Grf.  v.  Platz,  geb.  1789. 
—  Der  Bruder  des  Grafen  Hubert,  neben  zwei  Schwestern :  Thecla  verm. 
Grf.  V.  Attems,  geb.  1836  u.  Gr.  Anna,  geb.  1842,  ist:  Gr.  Albert,  geb. 
1847.  —  Von  den  beiden  Brüdern  des  Grafen  Carl,  den  Grafen  Caspar 
und  Aloys,  hat  sich  Graf  Caspar,  geb.  1815,  k.  k.  Kämm,  und  Ober- 
Landesgerichtsrath  bei  dem  Landesgerichte  zu  Gratz,  vermähltl841  mit 
Caroline  Freiin  v.  Enzenberg  zumFreyen-  und  Jöchelsthurm,  gest.  1859, 
ans  welcher  Ehe  zwei  Töchter  leben  und  Gr.  Aloys,  geb.  1819,  ver- 
mählte sich  1852  mit  Laetitia  Freiin  v.  Sennyey. 

Qr.  9.  BrandU,  H.  8.  40.  —  Valvasor.  XV.  8.  45S.  —  Hühner,  III.  Tab.  811-816.  — 
Oiiuhe,  I.  S.  1136-38.  —  Zedier,  XVIII.  8.  145—48.  —  Freih.  v.  Krohn«,  II.  8.  «85-87.  — 
Jaeobi,  1900,  II.  8.  265-68.  —  t.Lang,  8.  46  und  47.  —  Schmitt»,  II.  8.  449.  —  v.  Schöne- 
feld,  Adels-SchematisTO.  I.  8.  211.  —  Allgem.  Oeneal.  n.  Staatshandb.  1834.  1.  8.  661—66.  — 
Deutsche  Grafenb&user  der  Gegeowart,  II.  8.  47—50.  —  Gen.  Tascheub.  d.  graflichen  H&us., 
186«.  8.  508— .Ml  n.  histor.  Handb.  so  Demselben,  8.  529.  ~  Siebmaeher.  I.  18.  —  Rnppl. 
sa  8iebm.  W.-B.  VII.  3.  -  Tyrof,  II.  170  und  SiebenkeeM,  I.  8.  143-50.  —  W.-B.  des  Kgr. 
Bayern,  I.  71:  Gr.  Lodron-Haiig  n.  v.    JH'olckfrn,  Ahth.  1. 

Lody,  Freiherren.  Ein  in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  und  in  der 
ersten  des  18.  Jahrh.  in  Schlesien  vorgekommenes  freiherrl.  Geschlecht. 
Ein  aus  Schweden  stammender,  wohl  zu  der  Familie  v.  Lode,  s.  S.  594, 
gehörender  Baron  Lody  war  in  k.  k.  Dienste  getreten ,  hatte  sich  in 
Deutschland ,  so  wie  in  Ungarn  gegen  die  Türken  ausgezeichnet  und 
nach  geendigtem  Kriege  eine  verwittw.  v.  Pannewitz  in  Breslau  gehei- 
rathet  und  war  dann  unter  die  schlesischen  Freiherren ,  mit  Francken- 
thal und  Mislawitz  im  Militschen  begütert,  aufgenommen  worden.  Die 
genannten  Besitzungen  hatte  noch  1730  ein  Nachkomme  desselben  inne, 
welcher  mit  einer  v.  Wiedebach  vermählt  war. 

Sinapiw.n.  8.371.  —  Oauhe,  II.  8.  644  und  45,  —  Z«(fl«r.  XVUi.  8.  148.  —  Freiherr 
«.  Itedebur^  U.  8.  47. 


—  ijoe   — 

Log,  Loa- Wifwen,  Freilierreii  nnd  GraHen  «nd  Freik.  ▼.  JjoS, 
Grafen  v.  Winkßlhaiuien  (Stammwappen :  in  Silber  ein  schwarzer  Kes^ 
seihaken  oder  ein  schwarzes  Fasseisen,  an  beiden  Seiten  sechsmal,  drei- 
mal rechts  nnd  dreimal  links ,  gehakt).  Reichsfreiherm-  nnd  Grafen- 
stand des  Kaiserreichs  Frankreich  und  des  Kgr.  Prenssen.  Freiher-n- 
diplom  vom  20.  Oot.  1629  fftr  Degenhard  Bertram  v.  Lo^,  Herrn  xu 
Wissen  in  Gekiem,  knrbrandenb.  Kammerherm;  GrafendH>lom  des 
firaazöaischeii  Kaiserreichs  vom  15.  Juni  1808  fQr  Gerhard  Anton  Ed- 
mund iisverus  Freih.  v.  Lfoe,  Senator  des  Kaiserreichs  etc.  mit  Verer- 
bung des  Reicfasgrafenstandes  nach  Ordnung  dtf  Erstgeburt  u.  mit  dem 
Prädicate:  Gr.  v.  Imstenrod  (Imsteurath  im  Limburgischen)  n.  preuss. 
Grafendiplom  vom  15.  Oct.  1840  für  Friedrich  €arl  Freih.  v.  Lo€, 
Herrn  auf  Wissen,  Alten-Yehlar  u.  Adendorf,  ebenfalls  nach  demReehte 
der  Erstgeburt.  —  Eins  der  ältesten  u.  angesehensten  rheinländischen 
Adelsgeschlechter,  nach  Allem  celtisch- germanischen  Ursprunges,  des- 
sen Beiname  „Wissen^Won  der  gleichnamigen,  der  Familie  8eitl461  zn- 
«tehenden  Besitzung  wohl  erst  im  Anfange  des  16.  Jahrh.  zu  dem  Na- 
men hinzugekommen  ist.  Walter  v.  Loa  tritt  urkundlich  1181  nnd 
Gerard  v.  L.  1200  auf,  doch  beginnt  die  forüaufende  Stammreihe  der 
Linie:  Loö-Wissen  —  die  Zweige  von  Loö  zu  Demenberg,  Knippen- 
berg.  Holte,  Overdeick,  Steinhaus,  Loa,  Funderen,  Stade  etc.  sind  lä^^ 
wieder  ausgegangen  — «rst  um  1359  mitWessel  v.L^,  Herrn  zu  Marie 
etc.  u.  genaue  Nachrichten  Ober  diese  Stamno^eihe  hat  Fahne  gegeben. 
In  der  siebenten  Generation  von  Wessel  v.  Lo6  stammte  Wessel  HL, 
Herr  zu  Loö,  WUbne  nnd  Konradsheim,  eleviscber  Kammer -Präsident, 
venu,  mit  Sophia  v.  Haes,  Erbtochter  zu  Konradsheim,  aus  welcher  Ehie 
Freih.  Degenhard  Bertram,  s.  oben,  entspross,  ywol  welchem^  Term. 
mit  Anna  Franzisca  Fraün  v«  Nesselrode  za  Ehreshofen,  die  Stamm- 
reihe, wie  f(^gt,  beral^stieg:  Freih.  I^lipp  Christoph,  Ben*  zu  Wusaen« 
Konradsheim,  Meer^  Ohel,  Imsterath  etc.,  kurpfab-nenbong.  Gch.-RaUi« 
aufgeschworen  bei  der  clevischen  Ritterschaft  1691 :  Anna  Maria  The- 
resia V.  Winkelhausen  zu  Kalkum ;  — .  Freih.  Johann  Joseph  Adolph 
Alexander  zu  Wissen  etc.,  aufgeschworen  im  Clevischen  1711  und  im 
Jülichschen  1718:  Maria  Anna  Catharina  Freiin  v.  Wachtendonk  zn 
Germenseel;  —  Freih.  Franz  Carl  Christoph,  Herr  zu  Wissen,  Meer, 
Imstenrath  etc.,  Landhofmeister  des  Herz.  Jülich,  Geh.  Rath  und  Amt- 
mann zu  Miselx,  aufgeschworen  im  Jttlichschen  1743  u.  im  Cleveschen 
1745:  Maria  Alexandrina  Maximina  Grf.  v.  Horrion-Kolonster ;  — 
Graf  Gerard  Anton  Edmund  Assverus,  geb.  1749,  s.  oben,  Herr  zu 
Wissen  etc.,  Puffendorf ^  Rathheim,  Buschfeld  und  Waldorf,  früher  k. 
preuss.  Major,  seit  1804  k.  franz.  Staatsrath,  seit  1806  Senator  etc,; 
Alexandrine  Adolphine  Maria  Grf.  v.  Merveldt;  —Graf  Friedrich  Carl, 
geöt.  1849,  s.  oben,  da  der  Vater  ein  Majorat  nicht  gestiftet,  schrieb 
sich  derselbe  bis  1840  nur  Freiherr),  Herr  zu  Wissen  etc.:  erste  Ge- 
mahlin :  Luise  Grf.  v.  Wolff-Mettemich,  gest.  1837.  —  Graf  Maximilian, 
geb.  1817,  Herr  der  F.-C.-Güter  Wissen  undAlt-Vehlar  und  des  Gutes 
Adendorf,  k.  preuss.  Kammerh.,  verm.  1854  mit  Therese  Grf.  v.  Arco, 
geb.  1835,  ans  welcher  Ehe  ein  Sohn,  Maximilian  Hubert,  geb.  1855, 


—     699     — 

itBimat.  Die  beiden  BrOder  des  Grafen  Maximilian  sind ,  neben  einer 
Schwester,  Mathilde  verm.  Marquise  v.  u.  zu  Hoensbroech,  geb.  1821, 
Freiherr  Friedrich  Anton,  geb.  1820,  verm.  1856  mit  Anna  Grf.  v.Ro- 
biano,  geb.  1828  und  Freih.  Felix,  geb.  1825,  k.  preuss.  Landrath  des 
Kr.  Cleve,  verm.  1850  mit  Walburga  v.  Groote,  geb.  1831,  aus  welcher 
Ehe  ein  Sohn,  Joseph  Hubertus,  geb.  1855,  entspross.  —  Der  freiherrl. 
Stamm  hat  nächstdem  in  mehreren  Sprossen  fortgeblüht  und  in  neuer 
Zeit  waren  begütert :  die  Erben  des  Freih.  Max ,  Herrn  auf  Allner  im 
Siegkreis  und  Marienwasser  im  Kr.  Geldern :  Walter,  Ferdinand,  Otto, 
Clemens  und  Max  Freih.  v.  L. ;  Clemens  Freih.  v.  L.  auf  Wissen  im 
Siegkreis;  N.  Freih.  v.  L.  zu  Troisdorf,  Herr  auf  Konradsheim  im  Kr. 
Euskirchen  und  Otto  Napoleon  Freih.  v.  L.  zu  Mheer ,  Prov.  Limburg 
in  Holland,  Herr  z^  Burg  Arloff  im  Kr.  Rheinbach.  —  Was  die  Frei- 
herren ?.  Lo€,  Grafen  v.  Winkelhausen  anlangt,  so  nahm  Friedrich 
Christoph  Freih.  v.  Lo€ ,  kurpfälz.  Generallieutenant ,  Gouverneur  von 
Düsseldorf  etc.,  verm.  mit  Anna  Maria  Theresia  Freiin  v.  Winkelhausen, 
einer  Schwester  des  Philipp  Wilhelm  Johann  Freih.  v.  Winkelhausen, 
mit  dessen  Sohne  Franz  Carl  Grafen  v.  Winkelhausen  1737  dieses  alte 
rheinländische  Geschlecht  erlosch,  nach  dem  Tode  des  Letzteren,  zu 
seinem  Namen  und  Wappen  Namen  und  Wappen  der  Gr.  v.  Winkel- 
hausen; (Schild  geviert:  1  u.  4  in  Silber  ein  schwarzes  Theer- Kranz- 
Eisen:  Stammwappen  und  2  und  3  in  Roth  ein  rechts  aufgerichteter 
Hase)  an  und  zwar  mit  der  Bestimmung,  dads  die  zweite  Linie  der  Frei- 
herren V.  Loö  sich  Freiherren  v.  Lo6,  Grafen  v.  Winkelhausen  schrei- 
ben und  das  vereinigte  Wappen  führen  solle.  Freiherr  Friedrich  Chri- 
stoph setzte,  da  er  Nachkommen  nicht  hatte,  seinen  Neffen,  den  Freih. 
(and  späteren  Grafen)  Gerhard  Anton  Edmund  Assverus,  s.  oben,  zum 
Erben  ein. 

Reimann,  Histor.  litrr.  Keneal.  Seot.  II.  8.  98.  —  Zedier,  XVin.  6.  149.  —  v.  Steinen, 
Tab.  4.  Nr.  4.  —  Vetter,  bergisehe  Ritteraohaft,  8.  46.  —  Robene,  Element.  Werk,  I.  ii  and 
Detaelbcn  niederrbein.  Adel,  II.  8.  18.  —  p.  Lang,  6.  179.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  884  und 
85.  ~  Dpuuche  Grafeoh.'dtr  Qegenw.  Ilf.  8.  9S8— 30.  ~  F)reih.  e.  Ledebur,  II.  8.  47  a.'4d. 
—  Geoeal.  Tasehenb.  d.  grifl.  HInaer,  1862.  8.  519  und  histor.  Handbach  eu  Demselben, 
8.  538.  —  Siebmacher,  iV.  189.  —  W.  -  B.  der  Pr.  Rheinprov.  1.  Tab.  75.  Nr.  149  und  8.  72 
nnd  73.  —  W-B.  d.  Kgr.  Bayern,  III.  58  und  v.    Wölckem,   Abth.  8. 

Löbbecke  (in  Gold  drei  schwarze  Schildchen).  Adelsstand  des 
Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Octob,  1840  fftr  Carl  Eduard  Löb- 
becke, Herrn  auf  Mahlen  im  Kr.  Trebnitz  u.  k.  pr.  Geh.  Commerzien- 
rath.  Derselbe,  aus  einem  alten  Patriciergeschlechte  der  Stadt  Iserlohn, 
welches  schon  früher  das  angegebene  Wappen  föhrte,  stammend,  er- 
warb im  Laufe  der  Zeit  noch  mehrere  Rittergüter  in  Schlesien  u.  steht 
jetzt  an  der  Spitze  grosser  merkantilischer  Unternehmungen :  Eisen- 
bahnen, Hüttenwerke  etc.  Aus  seiner  Ehe  mit  Sophie  y.  Schwartz 
stammt  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft :  nämlich,  neben  zwei  Töch- 
tern: Luise  vermählten  Freifrau  v.  Münchhausen  u.  Valesca  vermählten 
Frau  V.  Lücken,  sechs  Söhne:  Wilhelm  v.  L.,  Herr  auf  Rückers  yn  Kr. 
Glatz,  verm.  mit  einer  v.  Schölten,  Hugo,  vermählt  mit  einer  v.  Lind- 
heim, Carl,  Edmund,  verm.  mit  einer  v.  Tümpling,  Franz  u.  Alfred  v.  L. 

Handsehriftl.  Notis.  —  9.  Steinen,  I.  8.  993.  Tab.  19.  5.  —  N.  Pr.  A.-L.  VI.  8.  143.  — 
jy-«iA.  9.  Ledebur,  n.  8.  44  and  IIT.  8.  302  und  303.  —  Bauer.  Adr«asb.  1857.  8.  134. 

Loebell,  LeubeL,  USU^l,  genannt  Lenbel  (Schild  der  Länge  nach 


—     600     — 

getheilt :  rechts  von  Schwarz  and  Silber  schrägrechts  getheilt  und  Ma 
Roth  ohne  Bild).  Altes,  schlesisches  Adelsgeschlecht,  nicht  zu  verwedi- 
seln  mit  dem  in  Oesterreich  vorgekommenen  Freiherren  v.  Löbl  nnd 
der  pommerschen  Familie  v.  Lepel,  Lepell,  s.  S.  474  u.  75.  —  Dasselbe 
sass  bereits  1368  zu  Beltsch  und  Sandewalde  im  Gahrauschen,  1450  za 
Dober  im  Saganschen,  1460  zu  Soritz,  1505  zu  Obemigk  unweit  Treb- 
nitz  und  1506  zu  Koischkau  bei  Liegnitz.  Später  kam  die  Familie  nach 
Cnrland  u.  Polen.  In  Curland  erhielt  dieselbe  17.  Febr.  1645  und  in 
Polen  23.  März  1676  das  Indigenat.  In  Curland  war  das  Geschlecht  im 
18.  Jahrh.  zu  Strusseln,  Rinkuln,  Sahlingen  u.  Sachten  und  noch  1807 
zu  Puhnen  begütert.  —  Von  den  Sprossen  der  Familie  haben  mehrere 
in  der  k.  preuss.  Armee  gestanden.  Aus  zwei  verschiedenen  cnrländi- 
schen  Linien  stammten:  Carl  Georg  v.  Loebell,  gest.  1841,  k.  preuss. 
Generallieutenant,  Chef  der  Gensdarmerie  und  Commandant  von  B^lin 
und  Ernst  Friedrich  Christoph  v.  L.,  gest.  15.  Dec.  1845,  k.  pr. 
Generallieutenant  a.  D. 

Sinapius,  f.  8.  .^93  und  II.  8.  778.  —  N.  Pr.  A.-L.    Ilf.    S.   286  und  V.   8.  8tS  and  14. 
—  Frfiih.  0.  Ledebur,  II.  8.  44.  —  8i>bmacher,l.  66:  Die  Leabel,  SehlesUeh. 

Loeben ,  auch  Freiherren  nnd  Grafen  ( Stamm-  u.  gräfliches 
Wappen :  Schild  quer  getheilt :  oben  in  Blau  ein  aufwachsender,  nackter 
Mohr,  die  Arme  etwas  aufgezogen,  doch  sonst  am  Leibe  herunterfallend 
und  so  gekehrt,  dass  man  das  Inwendige  der  Hände  sieht  und  um  d^ 
Kopf  mit  einer  rothen  Binde,  deren  beide  Enden  links  ins  Feld  fliegen 
und  unten  von  Roth  u.  Silber  in  fünf  Reihen,  die  ersten  jede  von  sechs 
oder  acht  Steinen,  geschacht  und  fireiherrl.  Wappen :  Schild  der  Länge 
nach  und  rechts  quer  getheilt,  dreifeldrig:  1.  rechts  oben,  in  Silber  ein 
schwarzer,  einfach  gekrönter,  zweiköpfiger  Adler,  auf  der  herzförmig 
durchbrochenen,  silbernen  Brust  mit  dem  Namenszuge  F.  III.  belegt; 
2,  rechts  unten,  in  Schwarz  zwei  silberne  Querbalken  und  3,  linke  Schil- 
deshälfte, das  Stammwappen).  Reichsfreiherm-  und  Grafenstand.  Frei- 
herrndiplom von  1642  für  Johann  Friedrich  v.  Loeben,  kurbranden- 
burgischen  Oberhauptmann  und  Verweser  der  Herzogthümer  Crossen  u. 
Zttllichau  und  Grafendiplom  im  kursächs.  Reichsvicariate  vom  10.  «Juli 
1790  für  Otto  Ferdinand  v.  Loeben,  kursächs.  Geh.-Rath  u.  Conferenz- 
roinister.  —  Eins  der  ältesten,  angesehensten  Adelsgeschlechter  in  Sach- 
sen, Schlesien,  den  Lausitzen,  der  Mark  Brandenburg,  im  Magdeburgi- 
schen etc.,  welches,  ganz  abgesehen  von  einer  alten,  wohl  durch  das 
Wappen  entstandenen  Familiensage,  nach  der  Daniel  Lost  723  sich  mit 
einer  afrikanischen  Königin  in  ein  sehr  gewagtes  Schachspiel  eingelassen 
haben  soll,  Aeneas  Sylvius,  Annal.  Bojem.,  aus  Mähren  und  zwar  aus 
dem  Stammsitze,  dem  Schlosse  Loben-  oder  Löwenstein  bei  Znaim,  her- 
leitet. —  Johann  v.  L.  wurde  um  1203  am  Hofe  des  Herzogs  Heinrich 
des  Bärtigen  in  Schlesien  und  Mähren  Hofmeister  der  Herzogin  Hedwig. 
Melcfltor  v.  L.  war  um  1474  der  schlesischen  Fürsten  und  Stände  Feld- 
oberst gegen  die  Polen  und  später  Landesältester  im  Fflrstenthume 
Glogau  und  ein  anderer  Melchior  v.  L.  konmit  1488  als  erster  Land- 
voigt der  Nieder -Lausitz  vor.  —  Die  Familie  breitete  sich  namentlich 
in  Schlesien,  den  Lausitzen  und  der  Mark  Brandenburg  aus,  der  Grund- 


—     601     — 

beiftx  wurde  bedeutender  u.  es  entstanden  im  Laufe  der  Zeit  mehrere 
Linien  und  Häaser  des  Geschlechts.  Als  Stammvater  d^  schlesischett 
Linie,  welche  meist  als  Hauptlinie  aufgeführt  wird,  —  doch  ist  frOher 
in  Schlesien  noch  eine  Familie  dieses  Namens,  welche  auch  Lobe  ge- 
schrieben wurde  und  in  Schwarz  drei  Löwenköpfe,  von  welchen  der 
untere  durch  einen  silbernen  Querbalken  von  den  beiden  oben  abge- 
sondert war,  führte  (Siebmacher,  II.  49 :  Lobe,  Schlesisch)  vorgekom- 
men, —  wird  der  erstgenannte  Melchior  v.  L.  angenommen.  Als  Stamm- 
gtlter  dieser  Linie,  welche  das  Schloss  u.  Städtchen  Loeben  bei  Neisse 
erbaut  haben  soll,  werden  Drehnow  u.  Nickern,  Kurtschow,  Schönfeld 
und  Merzdorf  im  Crossenschen,  Klein-Rosen  im  Striegauschen  und  Kon- 
topp im  Glogauschen  aufgeführt.  Die  oberlausitzische  Linie,  welche  das 
Städtchen  Schönberg  und  die  Güter  Ober-  u.  Nieder-Halbendorf,  Küpper, 
Mengelsdorf,  Colmen,  Holscha,  Briesnigk,  Kayna  etc.  besass,  stammte 
von  der  schlesischen  Hauptlinie  und  beginnt  mit  Georg  v.  L.,  gest.  1651, 
Herrn  auf  Schönberg,  kursächs.  Rath  und  Landvogte  in  der  Oberlausitz. 
Die  niederlausitzer  Linie  wird  von  dem  oben  erwähnten  Landvogte  der 
Niederlausitz  Melchior  v.  L.  hergeleitet  und  war  zu  Aratitz,  Krieschow, 
Wiesendorf  etc.  gesessen.  Im  Brandenburgischen  standen  Blumberg, 
Dalewitz,  Falkenberg  etc.  und  im  Magdeburgischen  schon  im  14.  Jahrb. 
BoUensdorf  der  Familie  zu.  Li  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  war 
das  Geschlecht  auch  in  Ostpreussen  zu  Gaynen,  Jablonken,  Kowalken, 
Laxdoyen.  Nossutten  und  Ribben  begütert  und  erwarb  in  Pommern  das 
GutRochow  unweit  Rummelsburg.  —  Freiherr  Johann  Friedrich,  s.  oben, 
gehörte  zu  der  schlesischen  Hauptlinie,  war  von  dem  Kurfürsten  Georg 
Wilhelm  zu  Brandenburg  mit  wichtigen  Gesandtschaften  betraut  worden 
und  erhielt  in  Folge  einer  solchen  an  den  k.  k.  Hof  den  Freihermstand. 
In  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrb.  wurden  zwei,  in  der  ersten  des 
18.  Jahrh.  vier  Freiherren  v.  Loeben  zu  Sonnenburg  zu  Rittern  des 
Johanniter-Ordens  geschlagen  und  zwar  1652  Freih.  Johann  Friedrich 
(Commendator),  1658  Freih.  Maximilian  (Commendator),  1728  Freih. 
Friedrich  Wilhelm  und  Freih.  Heinrich  Otto,  1731  Freih.  Wolf  Chri- 
stoph und  1737  Freih.  Friedrich  Adolph.  In  den  letzten  Jahrzehnten 
der  zweiten  Hälfte' des  18.  Jahrh.  kommen  Freih.  v.  Loeben  nicht  mehr 
vor.  —  Der  Grafenstand  kam  in  die  oberlausitzische  Linie  der  Familie, 
aus  welcher  Graf  Otto  Ferdinand,  s.  oben,  stammte.  Derselbe,  geb.  1741 
und  gest.  1804  —  ein  Sohn  des  1750  verstorbenen  Wolf  Christian  Al- 
brecht V.  Loeben,  Herrn  auf  Mengelsdorf  und  Biesig,  kursächs.  Kam- 
merherrn und  Landeshauptmanns  in  der  Oberlausitz  und  der  1778  ver- 
storbenen Hedwig  Elisabeth  Sophie  Vitzthum  v.  Eckstädt  und  Enkel 
des  1697  verstorbenen  Georg  Friedrich  v.  L.  auf  Mengelsdorf,  Küpper 
u.  Colmen.  verm.  mit  Eva  Sophie  v.  Schönberg,  gest.  1740.  —  Herr 
auf  Gerlachsheim  und  Nieder -Rudelsdorf,  kursächs.  Cabinetsminister, 
w.  Geh.-Rath  etc.  war  in  zweiter  Ehe  seit  1778  venpählt  mit  Caroline 
V.  Greiffenheim,  geb.  1760,  aus  welcher  Ehe  als  jüngster  Sohn  ent- 
spross:  Graf  Albrecht,  geb.  1800,  Herr  auf  Nieder-Rudelsdorf  bei  Gör- 
litz, Landesältester  u.  Vorsitzender  des  Communal-Landtags  des  Mark- 
grafenth.  Oberlausitz,  Mitglied  des  k.  preuss,  Herrenhauses  auf  Lebens- 


—     6M     — 

seit,  venu.  1828  ndt  Maria  Grf.  n.  Edlen  Herrin  m  Uppe-BiertetMA* 
Weisaenfeld  a.  d.  H.  Teicfanitz  bei  Bautzen,  geb.  1610.  —  Die  aiM- 
reichen,  im  Lanfe  der  Zeit  in  der  Hand  der  adeligen  Linien  des  SCaamei 
gewesenen  Besitzungen  hat  Fr^err  y.  Ledebur  dAr  genau  xusammen- 
gestellt.  Von  den  FamiliengUedern  standen  mehrere  in  EhrenstelKm  der 
Markgrafenth.  Ober-  und  Nieder-Lausits,  in  kur-brandenbnrgiachen  und 
k.  preussischen,  so  wie  in  kursftch^chen  o.  spater  bis  auf  die  neueste 
Zeit  in  k.  sächs.  Staats-  und  Militairdiensten.  Ernst  Wolf  v.  L.,  k.  sftdM. 
Rittm.  a.  D.  und  Ober-Post-Rath,  starb  um  1846  u.  um  dieselbe  Zeit 
lebte  cdn  Bruder  desselben,  Wolf  Carl  v.  L.,  k.  sftchs.  Hauptm.  a.  D. 
als  Ober-Steuer-Inspeetor  in  Leipsdg.  In  neuester  Zeit  w6hnt  Alexander 
V.  L.,  k.  sachs.  Oberstlieuten.  a.  D.  in  Dresden;  Robert  v.  L.,  k.  sfteks. 
Oberstlient.,  ist  dienstleistend  im  Kriegsministerium  und  Paul  Wolf, 
Richard.  Wolf  Alexander  Lothar,  Max  Ernst  und  Wolf  Edmund  W. 
V.  Loben  stehen  als  Officiere  in  der  k.  sachs.  Armee. 

JiumpUr,  Kmctn.  Ten  dem  alteo  Oetohleciite  and  Wmppan  der  ▼.  Ldbeo,  s«  Prag  l€lf 
auü  deo  Kittcrbücberii  gesosen  durch  Siegmuad  ▼.  Loeben.  Gaben,  1661  andl688.  — XnmUh. 
8.  5/8.  "  Sinapiu*,  I.  8.  003—7  oad  II.  8.  371  a.  786.  —  &muk9 ,  I.  8.  1S«4*M.  —  Dihk 
mar,  8.  11.  Nr.  31.  —  Dienemann,  8.  187,  Nr.  19.  —  Zedier,  XVIII.  6.  ISS.  —  Ehreo-  oM 
Liebesdenkmal  auf  W.  Chr.  A.  9.  Loeben ,  GörliU,  1753:  Ahneniafrl  too  tt  Aboea.  — 
0.  l'echtrit»,  dipl.  Nachr.,  U.  8.  69.  Nachr.  aat  Tersch.  Kirohenbb.  tod  l<t&— IfSS.  —  J«eoM. 
1H06.  II.  8.  269.  -  Allgem.  Geneal.  a.  SUatshaodb.  1824,  I.  8.  6«6.  -  N.  Praoaa.  ▲.-L.  UI. 
8.  2B6~289.  —  Deutsche  Grafeah.  der  Oegenw.  II  8.  51-53.  —  Fireikerr  «.  Led^^mr,  TL 
8.  44  und  45  ii.  HI.  8.  303.  —  Qeneal.  Taschenb.  d.  «rfl.  H&nar,  1M4.  8.  50t  «nd  hiiftor. 
Handbuch  sa  Demselben,  8.  526.  —  Siebmaeher,  I.  166:  ▼.  L.,  Slchsisch.  —  Magdebargtr 
8tift«cml«Bder  tmi  1724 :  Onrt  Uildebrand  Ii.-Fr«ih.  v.  L.  -«  a.  M^dinf  ,  IL  S.  847-^^  - 
Suppl.  SU  Sicbm.  W.-B.  I.  2.  -  Tyr<r€ ,  I.  S31.  —  Sehlaaisohes  W.-B.  Nr.  S88.  —  W..B.  d. 
8lchs.  »taacen,  T.  99 :  Or.  t.  L.  und  VUI.  8  t  ▼.  L. 

Löbenstein,  Löbenstein,  genannt  Vttlekel,  Freikwren  (in  Gold 
drei  rothe  Querbalken).  Ein  zu  dem  in  der  prenss.  Ober-Lausitz  und  in 
Schlesien  begfltert  gewordenen  Adel  gehörendes,  freiherrliches  Ge- 
schlecht. —  Ans  demselben  entspross  Ursnla  t.  Löbenstein,  genannt 
Völckel,  welche  mit  dem  näheren  Stammvater  der  v.  Houwaldschen  Fa- 
milie: Christoph  v.  Houwald,  gest.  1661,  s.  Bd.  IV.  S.  498,  yermÄhlt 
war.  —  In  neuer  Zeit  besass  Robert  v.  L.  die  Güter  Ober-  und  Nieder- 
Wartha  im  Kr.  Hoyerswerda  etc.,  welche  spater  an  den  einzigen  Sohn 
desselben,  den  Freih.  v.  L.,  Lieut.  im  k.  pr.  18.  Landwehr-Regimente, 
gelangten.  Den  Erben  desselben  aus  der  Ehe  mit  N.  v.  Muschwitz  stan- 
den 1857  die  Güter  Geislitz,  Lohsa,  Litschen,  Ralzen  und  Wartha, 
sftmmtlich  im  Kr.  Hoyerswerda,  zu.  —  Louise  Freiin  v.  Loebenstein, 
geb.  1812,  Herrin  auf  Lindenau  und  Tettau,  ist  seit  1833  ndt  Bocbns 
Ernst  Fürsten  zu  Lynar  vermählt. 

N.  Pr.  A.-L.  in.  8.  289.  —  Freih,  a.  Ledebur,  II.   8.  45  n.  III.  R.  803.   —  SehlaaUehat 
W.-B.  Nr.  858.  —  W.-B.  d.  S&ohs.  Staaten.  X.  10. 

Loebenstein.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  15.  Jdi 
1839  für  Alexander  Robert  Loebenstein,  Gutsbesitzer  auf  Lohsa  u. 
Ueuten.  im  k.  pr.  32.  Landwehr-Regimente. 

Haadsehriftl.  Hotls.  —  Freiherr  a.  Ledebur,  II.  8.  45  and  4«. 

Loebl,  FMiherren  (Schild  geviert:  1  u.  4  von  Gold  und  Schwan 
der  Länge  nach  getheilt  mit  einem  Baumstamme  von  gewechselten 
Farben  und  oben  links  begleitet  von  einem  goldenen  Sterne  und  2  u.  3 
in  Roth  eine  auf  einem  nach  der  rechten  Seite  gekrümmten,  grün^ 
Zweige  dtBende,  rechts  sehende,  weisse  Tanbe).  Altes,  österreidiischea 


—   6oa    — 

Hmrenstandsgesehlecht,  welches  nach  der  Mitte  des  16.  Jahrh.  in  Oester- 
reich  vorkam  and  welches  Einige  aus  dem  Elsass,  Andere  ans  Schwaben 
nnd  noch  Andere  aus  Schlesien  hergeleitet  haben.  Letztere  Annahme 
ist  wohl  die  richtige:  es  bltthte  nftmlich  in  Schlesien  ein  adeliges  Ge- 
schlecht T.  Loebel,  welches  mit  dem  schlesischen  Geschlechte  v.  lienbol 
oder  Löbel,  genannt  v.  Leubel,  s.  S.  599  u.  600  nicht  zu  verwechseln  ist. 
Conrad  Loebel,  Bitter,  war  1311  herz,  glogauscher  Rath;  ein  anderer 
dieses  Namens,  Ritter^  verkanfte  1360  das  Haus  und  Schloss  Sendowel 
mit  dem  Dorfe  Belkaczov  n.  Zubehör;  Nicol  L.  lebte  1486  und  Victor 
Loebel,  Kaie  genannt,  sass  noch  1505  zu  Obemick  im  Oelsischen. 
Später  zog  wohl  die  Familie  nach  Oesterreich,  wo  zuerst  Johann  Freih. 
V.  Löbl  auf  Schloss  Greinburg  genannt  wird.  Derselbe,  kais.  Rath  und 
Ober-MOnzmeister,  setzte  den  Stamm  fort  und  ein  Enkel  desselben  war 
Freih.  Hans  Jacob,  k.  k.  Geh.-Rath  und  Landeshauptmann  in  Ober- 
OesteiTeich,  welcher,  ein  eifriger  Katholik,  1602  starb.  Von  ihm  stammte 
Freih.  Haas  Christoph,  Herr  auf  Greinburg  und  Treissdorff,  welcher  in 
der  Mitte  des  17.  Jahrh.  k.  k.  Kriegsratäi,  Generalmajor  und  StAdt- 
Oberst  zu  Wien  war.  Mit  demselben  hören  die  Nachrichten  über  die 
Familie  auf. 

G€tt$he,J.  8.  1249  und  60:  Hn  Artik«!:  Loben  und  II.  6.  «45.   —  ZtdUr ,   XVIli.  8.  155. 

—  Siebmachevt  I.   22 :  Die  Loebl,  Freiherren. 

Loedden.  Em,  soviel  bekannt,  westphäHsches  Adelsgeschlecfat, 
welches  mit  Christoph  Hans  v.  Loedden,  Herrn  auf  Nieabergk,  1665 
erloschen  ist. 

Freiherr  v.  Ledehur,  II.  8.  47. 

}  Loefen  (in  Silber  jßin  mit  drei  silbernen  Wecken  belegter ,  blauer 

Querbalken).  Kurpfälzischer  Adelsstand.  Diplom  vom  22.  März  1604 
für  B.  Michael  I^oefenius,  kurpfälz.  Geh.-Rath.  Der  Stamm  erwarb  in 
der  Ober -Pfalz  die  Güter  Eschershofen ,  Heimhof,  BornstÄdt,  Eber- 
mannsdorff,  Laber  und  ünzcnhofen.  Die  kathol. ,  pfälz.  Linie  erlosch 
1801  mit  Nepomuk  Jacob  v.  L.,  die  1664  mit  Otto  v.  L.  ins  Branden- 
burgische gekommene  preuss.  Linie  aber  wurde  fortgesetzt  und  1855 
standen  in  der  Armee  acht  Officiere  dieses  Namens.  Der  Senior  der 
Familie .  welche  1 79-5  auch  das  Gut  Saalhom  bei  Calbe  besass ,  war 
zur  genannten  Zeit  Heinrich  v.Löfen,  k.  preuss.  Major  a.  D. ,  Herr  auf 
Vf  ippra  im  Kr.  Sangerhausen. 

N.  Pr.  A.-L.  lU.  S.  289.  -  n-eih.  e.  Udehur,  Xl.  8.  48.  —  Siebmaehtr ,    III.  1S7:   mH 
dem  nnricbtigen  Namen:  Laffen.  »  DorBt,  Allgein.  W.-B.  I.  Tab.  68  und  8.  68. 

Ldffelholz  y.  Colberg,  Rolberg,  Freiherren.  Reichsfreiherm* 
stand.  Diplom  von  1708  fOr  Georg  Wilhehn  v.  Lölßelholz,  k.  k.  Feld- 
marscball-Lieutenant  und  von  1715  fär  Johann  Sebastian,  Georg  Sig- 
mund und  Sigmund  Jacob  Löffelholz  v.  Colberg  (Löffedholtz  v.  Kollberg). 

—  Altes,  nach  einer  Familien-Ueberlieferung  in  sdhr  frUher  Zeit  ans 
Sachsen  in  das  Bambergische  eingewandertes  Adelageschiecht .  welches 
sich  in  Hollfeld  niedergelassen  und,  frflher  Sachs  genannt,  von 
einem  daselbst  erworbenen  Besitzthame ,  dem  Hoibse :  Löffel  am  Hols, 
den  Namen  Löffelholz  angenommen  haben  soll  o.  erst  spä;ter  nach  Bam- 
berg selbst  kam.  Auf  die  froheren  Besitzungen  und  den  Aufeuthalt  am 
Hollfeld  weisen  spätere  Lehnforiefe,  Anbeichniingai  iber  dortige  fromme 


—     604     — 

Stiftangen  nnd  der  Name  Löffelholz  hin,  welchen  noch  heute  ein  Feld- 
district  daselbst  führt.  —  Gewissere  Nachrichten  über  das  Geschlecht 
sind  vom  13.  Jahrh.  an  bekannt.  Der  älteste  bekannte  Stammvater, 
Fritz  Löffelholz,  geb.  1229,  starb  zu  Bamberg  im  109.  Leben^ahre. 
Derselbe  und  seine  Nachkommen  verschwägerten  sich  mit  den  angeseh- 
enen Geschlechtem,  welche  von  Conrad  v.  Amberg  stammten  u.  daher 
dem  Stadt-Regimente  zu  Bamberg  vorstanden ,  weshalb  die  Löffelholze 
zu  gleichen  Rechten  gelangten.  Als  die  zunehmende  weltliche  Macht 
der  bamberger  Bischöfe  die  alten  Rechte  der  bambergischen  Edelbflr- 
ger  sehr  schmälerten  und  Unruhen  entstanden,  zogen  die  Löffelholze 
mit  Anderen  ihres  Standes  aus  Bamberg  nach  Nürnberg,  wo  sie  einen 
neuen  Besitzstand  sich  gründeten  und  sofort  den  Rathsgeschlechtem 
beigezählt  wurden.  Der  Erste,  welcher  in  Nürnberg  zu  Rathe  ging,  war 
Hans  li.  und  von  seinen  Nachkommen  setzten  die  älteren  Söhne  Wil- 
helms L.,  Ritters:  Johann  und  Wolfgang,  den  Stamm  in  Nürnberg  fort 
und  gründeten  die  noch  blühenden  beiden  Hauptlinien,  die  ältere,  Wil- 
helmische und  die  jüngere,  Thomasische  Linie.  Von  Wilhelms  jüngeren 
Söhnen  starb  Georg  als  Dompropst  des  Hochstifts  Passau  und  Thomas 
als  h.  bayer.  Rath  und  Pfleger  zu  Braunau.  Letzterer  zog  1472  mit 
Herzog  Heinrich  zu  Sachsen  zum  heiligen  Grabe  und  wurde  später, 
1490,  vom  K.  Maximilian  I.  vor  Stuhlweissenburg  zum  Ritter  geschlagen. 
NSchstdem  ehrte  der  Kaiser  die  von  Thomas  dem  Reiche  und  nament- 
lich seinem  Schwager,  dem  Herzoge  Albrecht  in  Bayern,  treu  geleisteten 
Dienste  dadurch,  dass  er  2.  Aug.  1515  das  alte  Stammwappen  der  Löf- 
felholze :  in  Roth  ein  rechts  schreitendes  weisses  Lamm,  mit  dem  Wap- 
pen des  erloschenen,  alten,  berühmten,  bayerischen  Riltergeschlechts 
der  Judmänner  v.  Affeking :  in  Silber  ein  schrägrechter,  blauer  Balken, 
belegt  mit  drei  mit  den  Spitzen  in  einander  steckenden,  silbernen  Joden- 
hütlein  (Feld  1  u.  4  das  Stammwappen  und  2  u.  3  Judmann),  vermehrte 
und  den  alten  Adel  der  Familie  bestätigte.  Schon  vorher,  1607,  hatte 
Herzog  Albrecht  Schloss  und  Gut  Colberg  bei  Alt-Oettingen  dem  Tho- 
mas L.  geschenkt,  welcher  sich  seit  dieser  Zeit  nach  diesem  Sitze  schrieb. 
Auf  die  kaiserliche  Anerkennung  des  Adels  und  die  Vermehrung  des 
Wappens  legte  übrigens  auch  der  Hauptstamm  in  Nürnberg  Gewicht, 
schrieb  sich  nun:  Löffelholz  v.  Colberg  und  führte  das  vermehrte  Wj^- 
pen.  —  Die  bayerische  Linie  erlosch  bald  wieder  und  eben  so  auch  ein 
nach  Rothenburg  a.  d.  Tauber  ausgewanderter  Zweig,  die  nürnberger 
Linien  aber  blühten  fort  und  aus  denselben  gingen  viele  ausgezeichnete 
Staatsmänner  und  tapfere  Krieger  hervor.  Freih.  Georg  Wilhelm,  s.  oben, 
welcher  wegen  seiner  vielen  glänzenden  Waffenthaten  den  Freiherm- 
stand und  wegen  derselben  eine  darauf  bezügliche  Wappenvermchrung 
(eine  zwischen  Feld  3  u.  4  eingepfropfte,  blaue  Spitze,  in  welcher  drei, 
2  u.  1,  goldene  Halbmonde,  die  oberen  mit  den  Sicheln  auswärts  ge- 
kehrt, der  untere  gestürzt)  erhalten  hatte,  starb  1719  als  k.  k.  Feld- 
zeugmeister, Hof-Kriegsrath,  Commandant  zu  Ofen  und  Commandiren- 
der  des  dortigen  Districts.  Eine  gleiche  Auszeichnung  erhielten  auch 
durch  kaiserliches  Diplom  vom  29.  Juli  1715  die  Gebrüder  Johann  Se- 
bastian, Georg  Sigmund  und  Sigmund  Jacob  L.  v.  C.  für  sich  und  ihre 


—     606     — 

Nachkommen  und  nach  dem  Aussterben  derselben  wurde  der  Reichs- 
freihemistand  auf  die  Vettern  und  Lebnserben,  demnach  auf  das  ganze 
Geschlecht  tibergetragen.  Nach  Unterwerfung  der  Reichsstadt  Nürn- 
berg unter  die  Krone  Bayern  gelangten  die  im  nürnberger  Gebiete,  in 
den  Fürstenthümern  Bamberg  und  Würzburg  u.  in  den  Markgrafech. 
Brandenburg- Ansbach  und  Bayreuth  gelegenen  Besitzungen  der  Familie 
an  Bayern  und  das  Geschlecht  wurde  1808  auf  Grund  urkundlicher 
Nachweise  des  hergebrachten  Reichsfreiherrnstandes  in  die  Freiherm- 
classe  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern  eingetragen.  —  Die  Fami- 
lie blüht  noch  in  den  schon  obengenannten  zwei  Hauptlinien ,  der  älte- 
ren, Wilhelmischen  und  der  jüngeren,  Thomasischen  Linie.  Erstere 
hat  zwei  Zweige,  den  älteren,  Hans  Friedrichischen  und  den  jüngeren, 
Hans-Paulischen  Zweig,  welcher  letztere  sich  in  zwei  Aeste  geschieden 
bat  Die  jüngere.  Thomasische  Linie  bietet  Unterabtheilungen  nicht 
dar.  —  Ueber  den  neueren  Personalbestand  mögen  folgende  Angaben 
genügen :  Aeltere,  Wilhelmische  Hauptlinie :  Aelterer,  Hans  Friedrichi- 
scher Zweig:  Freih.  Friedrich,  geb.  1807  —  Sohn  des  1818  verstorbe- 
nen Freiherrn  Georg  Wilhelm  Friedrich  aus  der  Ehe  mit  der  1849 
yerstorbenen  Anna  Elise  Sophie  v.  Königsthal  —  k.  bayer.  Revierför- 
ster zu  Licbtenhof  bei  Nürnberg,  verm.  1833  mit  Barbara  Freiin  v.  Ho- 
rix,  geb.  1812,  aus  welcher  Ehe,  neben  vier  Töchtern,  drei  Söhne 
stammen,  die  Freih.:  Friedrich  (U.),  geb.  1833;  Adolph,  geb.  1836,  k. 
bayer.  Lieutenant  und  Eduard,  geb.  1839,  ebenfalls  k.  bayer.  Lieute- 
nant. Die  beiden  Brüder  des  Freiherm  Friedrich  sind  die  Freiherren 
Wilhehn  und  Gotthold.  Freih.  Wilhelm,  geb.  1809,  Dr.  phil.,  fürstl. 
öttingen-waDei-stein.  Dominial-Canzlei-Rath,  Vorstand  des  Archivs  etc., 
vermählte  sich  1836  mit  Mathilde  Freün  v.  Holzschuher,  geb.  1817, 
aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter  und  vier  Söhne  entsprossten,  die  Frei- 
herren: Eugen,  geb.  1839,  Rudolph,  geb.  1840,  Hermann,  geb.  1842 
und  Wilhelm,  geb.  1847.  Freih.  Gotthold,  geb.  1817,  k.  bayer.  Land- 
gerichts-Assessor,  hat  sich  1858  mit  Julie  Wucherer  vermählt.  — Jün- 
gerer, Hans  Paulischer  Zweig:  Freih.  Carl,  geb.  1810,  —  Sohn  des 
1845  verstorbenen  Freih.  Ludwig  —  verm.  1837  mit  Luise  v.  Furten- 
bach, verw.  Freifrau  Löffelholz  v.  Colberg,  aus  welcher  Ehe  zwei  Söhne 
leben,  die  Freiherren  Ludwig,  geb.  1838  und  Carl,  geb.  1840,  königl. 
bayer.  Lieutenant.  Der  Bruder  des  Freih.  Carl,  neben  zwei  Schwestern : 
Freih.  Ludwig,  geb.  1815,  k.  bayer.  Hauptmann  der  Artillerie,  ver- 
mählte sich  1860  mit  Luise  Freiin  v.  Crailsheim -Fröhstockheim,  geb. 
1831.  —  Der  zweite  Ast  ist  im  Mannsstamme  mit  dem  Freiherm  Carl 
Friedrich  Wilhelm  20.  Dec.  1833  erloschen  und  es  lebt  nur  noch  die 
Wittwe:  Luise,  wieder  verm. Freifrau  Loeffelholz  v.  C,  s.  oben,  u.  eine 
Tochter  Freiin  Caroline,  geb.  1833.  —  Aus  der  jüngeren.  Thomasi- 
schen Hauptlinie  wurde  in  neuester  Zeit  einzig  noch  aufgeführt:  Freih. 
Wilhelm,  Herr  auf  Gibitzenhof,  geb.  1797  —  Sohn  des  1800  verstor- 
benen Freiherren  Georg  Gottlieb  Wilhelm  aus  der  Ehe  mit  Charlotte 
Freiin  v.  Vockeln  —  Geschlechts-Aeltester  und  Administrator  der  Fa- 
milienstiftung,  verm.  1830  mit  Maria  Freün  Buirette  v.  Oehlefeld.  ge- 
storben 1839. 


-*    CM    — 

OtmJkt ,  n.  8.  646—47.  •>  Biedermmm,  WVtnbm%et  Piitrie.,  Tab.  S99— SS€.  —  9.  gwiirt. 

Handb.  1777.  6.  298—94  und  1778.  S.  aSS.  —  r.  Lang,  8.  179  and  80.  —  GenMl.  TMchcal». 
d.  frelh.  Bluser,  1857.  8.  447—53  and  1861.  S.  446—49.  —  Siebmaeher,  1.  908:  Die  L8M- 
hohl,  Rürnb.  mML  Patric.  —  Jungendr §i ,  fiioleit.  t«r  Heraldik,  N6rob.  1789.  8.  184.  L. 
V.  Kohlberg  oiid  Tab.  V.  Nr.  41.  —  T^rof,  I.  35  :  F.-H.  L.  v.  C.  —  Suppl.  aa  Aiebm.  W.- 
B.  II.  10.  —  W..B.  d.  Kftr.  Bayern,  III.  &S  a.  v.  Wölekern,  Abth.  S.  8.  U7  a.48.  — v.  B^mtr, 
bayer.  Adel,  Tab.  45  oud  46.  —  Äntsokke,  I.  8.  277  und  78. 

Löffler  y.  Friedeberg,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom 
von  1717  für  Johann  Anton  Löffler,  mit  dem  Prftdicate:  v.  Frie- 
deberg. 

MegerU  §.  Uühlfetd,  Brg.-Bd.  8.  172. 

LölineyBeii,  ancb  Freiberren  (in  Gold  ein  schwarzer  Adlerskop^ 
von  einem  Pfeile  schräglinks,  die  Spitze  nach  nnteo,-  dorchsdiocssen). 
Freiherrnstand  des  Herzogtbmim  Braunschweig.  Durch  landeBberrlielM 
Declaration  des  Herzogs  Wilhelm  v.  Brannscbweig  Tom  3.  Febr.  1852 
ist  dem  Kammerrathe ,  jetzigem  Geh.  Legations-Rathe  n.  herz,  brann- 
schweigischem  n.  herzogl.  nassanischem  GeschSitsträger  am  k.  prems. 
Hofe,  August  Friedrich  Adalbert  t.  Löhneysen,  älterer  Linie,  fikr  mck 
und  seine  Nachkoramensehaft  der  Freihermstand  ertheUt  worden.  — 
Altes  Adelsgeschlecht  ans  der  Ober -Pfalz,  in  welcher  dasselbe  za  Wi- 
tzelsreith  nnd  Schönweide  bei  Amberg  sesshaft  war  und  sich  friha' 
„Leneis,  Löhneyss^'  nannte.  Der  älteste  bekannte  Stammvater  ist  Ja- 
cobL.,  welcher,  verm.  mitRebecca  v.Pfründiier,  zu  Ende  des  14.  Jahrh. 
lebte.  Die  Familie  wandte  sich  früh  dem  Protestantismus  zu.  Seibold 
Löhneis  führte  1545  nebst  Veit  Giech  dem  Kurfürsten  Johann  Friedridi 
dem  GrossmtHhigen  zu  Sachsen  einen  Zug  Bewaffneter  zo  und  Georg 
Engelhardt  Löhneyss,  geb.  1552  und  gest.  1622  —  ein  Sohn  des  Ja* 
cob  L.  und  der  Barbara  v.  Wallenrodt  a.  d.  H.  Markschorgest  —  kan 
1585  zu  dem  Herzog  Heinrieh  Julius  Ton  Braonschweig,  Bisehof  tod 
Halberstadt,  als  fftrstl.  Stallmeister,  wurde  1596  Berg-Hauptmann  des 
Harzes  nnd  erwarb  sich  um  die  Auifhahme  des  Bergbaues  die  grOsston 
Verdienste.  Eine  zu  seinem  Gedächtnisse  auf  dem  Harze  geschlagene 
Denkmünsre  ist  eine  grosse  Seltenheit  in  Sammlungen.  Ders^be,  dessen 
Nachkommenschaft  dauernd  fortgeblüht  hat,  kaufte  1589  u.  1605  von 
Ludwig  V.  d.  Asseburg  die  Güter  Remlingen  und  Neindorf  unweit  Wol- 
fenbüttel ,  welche  noch  im  Besitze  der  aus  seiner  Ehe  mit  Catharina 
V.  Wurmb  stammenden  Nachkommen  sind.  In  der  Ober -Pfalz  ist  die 
Familie  schon  vor  1643  erloschen  u.  die  dortigen  Güter  sind  in  andtre 
Hand  gekommen.  —  Der  genannte  Berghauptmann  v.  L..  zu  seiner 
Zeit  ein  bekannter  Gelehrter,  Staats-  und  Hofinann ,  weicher  oft  ,,der 
Hütten  Nieder-Sachseiw'*  genannt  wurde,  legte  bei  seinem  zu  Remlin- 
gen gebauten  Schlosse  eine  Druckerei  an,  in  welcher  er  seine  Werice : 
Della  Cavalleria,  gründlicher  Bericht  von  Allem,  was  zur  Reutterey  ge- 
hörig etc.  (zuerst  Groningen,  1580)  Remlingen,  1609  und  1622;  Be- 
richt vom  Bergwerk,  1618  und  Aulico- Politica ,  von  Erziehung  u.  Inr 
formation  junger  Herrn,  von  Ampt,  Tugend  und  Qualität  der  Fürsten 
etc.  Remlingen,  162^  mit  grossem  typographischen  Aufwände  u.  vieles 
selbst  angefertigten  Zeichnungen  u.  Holzschnitten  drucken  liess.  Diese 
jetzt  selten  gewordenen  Werke  sind  für  den  damaligen  Stand  der  Wh- 
senschaften,  namentlich  des  Bergbaues  und  auch  sonst  noch  tmBMrvoft 


—     607     — 

Interesse.  Die  Aniico^Politics.  enthiU  auch  eine  grosse  Abbildung'  des 
Leichenbegängnisses  Herzogs  Heinrich  Julias  von  Brannsehweig  am 
4.  Octob.  1613L  und  aller  dabei  fungirenden  Personen  und  Tor  dem 
ersten  Buche  findet  sich  das  Bild  des  Verfassers  mit  den  Wappenscbil- 
den  seiner  sechszehn  Ahnen  aus  angesehenen,  fränkischen  Geschlech- 
tem :  Wallenrodt ,  Franckenreuth ,  Guttenberg ,  Krebs ,  Hirschberg, 
Godsfeld,  Lentersheim,  Reitzenstein ,  Schaumberg^  Pfründner,  Sparen- 
eck, Hirschscheider,  Gross,  Zewitz  und  Lüchow,  als  Beweis  seiner  rit^ 
terlichen  Abkunft,  dargestellt.  Er  selbst  schrieb  sich  einfach :  „Löh- 
neyss,"  erhielt  aber  von  der  fürstlichen  Canzlei  zu  Wolfenbüttel  stets 
das  Prädicat:  Wohlgeborner  und  Gestrenger.  —  Bei  der  Belagerung 
Wolfenbfittels  im  30jährigen  Kriege  wurde  1626  das  Schloss  und  die 
Druckerei  zu  Remlingen  erst  durch  die  Kaiserlichen  und  dann  durch 
die  Dänen  zerstört.  Die  Familie  floh  zu  Verwaadtea  naeh  Prcussen  u. 
konnte  erst  1644  wieder  zu  dem  Besitze  ihrer  Güter  gelangen.  1653 
theilte  sich  dieselbe  in  die  Linien  zu  Beinlingen  und  Neindoff.  Zu  der 
Ersteren  Linie,  welche  1774  erlosch,,  gehörten  unter  Anderen :  Wolf 
Ernst  Y.  L. ,  unter  Herzog  Christian  von  Brannsehweig  im  30jahrigeo 
Kriege  fechtend  und  Franz  Ulrich  v.  L.,  kais.  Hauptmann,  venn.  mit 
Maria  Isabella  t.  Gemmingen,  gefallen  1741  im  70.  Lebensjahre  im 
Zweikampfe  vor  Philippsburg  und  der  Sohn  desselben,  Carl  Heinrich 
▼.  L.,  geblieben  1742  im  italienischen  Feldzuge.  —  Zu  der  neindorfer 
Linie  zählten :  Heinrich  Friedrich  V.L.,  Hauptmann  im  kurbayerischen 
Leib-Begimente ,  fiel  1695  beim  Sturme  von  Namur;  Thedel  Georg 
T.  L. ,  gest  1751  als  herz,  brannschw.  Ober -Forstmeister  und  Ritter- 
sehafts-Depntirter;  Philipp  Ernst  v.  L.,  h.  brannschw.  Officier,  blieb 
1769  in  der  Schlacht  bei  Bergen ;  Albrecht  Daniel  v.L.  war  1776 — 82 
h.  braunsckw.  Hauptmann  bei  dem  englischen  Hülfscorps  in  Amerika  a. 
August  Rudolph  Heinrich  v.  L.,  gest.  1811 ,  h.  brannschw.  Oberforst- 
lad  HoQägermeister  a.  Schatzrath.  Letzterer,  verm.  mit  Lnise  v.  Yelt- 
heim  a.  d.  H.  Destedt,  gest.  1766,  ist  der  gemeinschafbliehe  Stammva- 
ter der  beiden  «jetzt  blühenden  Linien  und  zwar  durch  seine  Söhne,  von 
denen  Carl  August  Friedrich  v.  L.,  geb.  1765  und  gest.  1827,  herzogl. 
brannsdiw.  Kammer-Director,  die  ältere,  und  August  Friedrich  Albrecht 
V.  L.,  gebi  1766  und  gest  1818  ,  h.  brannschw.  Ober-Forstmeister  die 
jüngere  Linie  gestiftet  haben.  Letztere  Linie  besitzt  die  Rittergüter 
Neindorf  und  Remlingen.  —  Von  dem  Stifter  der  älteren  Linie  ent- 
sprosa  August  Friedrich  Adalbert  Freih.  ▼.  Löhneysen,  geboren  1804^ 
s.  oben,  herzogl.  braunschweigischcr  Kammerratii  und  Geh.  Legat.- 
Rath ,  herz,  braunschweigischcr  und  herz,  nassauischer  Geschäftsträger 
am  k.  preussischen  Hofe  etc.,  vermählt  1832  mit  Emma  Grf.  Schlitz 
V.  Gtiertz-Wrisberg ,  geb.  1812,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töch- 
tern, Freiin  Helene,  geb.  1838  u.  Freiin Eugenie, geb.  1842,  zwei  Söhne 
leben :  Freih.  Hilbert,  geb.  1833,  k.  k.  Oberlieut.  im  7.  Ühlanen-Reg.  u. 
Freih.  Heinrich,  geb.  1848.  Die  Schwester  des  Freih.  A.  Friedrich  A., 
Freiin  Adolphine,  geb.  1799,  ist  Domina  des  Klosters  St.  Crucis  vor 
Brannsehweig.  —  Die  jüngere,  nur  das  adelige  Prädicat  führende  Linie 
stwBunt  ^on  August  Friedrich  Albrecht  v.  L.,  s.  oben.  Von  seinen  beid^ 


—     608     — 

Söhnen  ist  Adolph  t.  L.,  geh.  1801,  Herr  auf  Neindorf  n.  Remlingen, 
in  neuester  Zeit  ohne  Nachkommen  gestorben  und  die  genannten  bei- 
den Güter  stehen  jetzt  dem  jüngeren  Sohne:  Friedrich  v.  L.,  geb.  1812, 
zu.  Derselbe  vermählte  sich  1843  mit  Aiine  Bomtrftger  und  aus  dieser 
Ehe  stammt,  neben  zwei  Töchtern,  Marie,  geb.  1849  n.  Aiine,  geb. 
1853,  ein  Sohn:  Engelhai-d  v.  L.,  geb.  1844.  Die  vier  Schwestern 
Adolph's  u.  Friedrich's  v.  L.  sind:  Bertha  verm.  Frau  v.  Thielau,  geb. 
1805,  Marie,  geb.  1806,  Chanoinesse  zu  Steterburg,  Luise,  geb.  1810 
u.  Adplphine  vermählte  Frau  v.  Hohnhorst,  geb.  1815. 

HaiidKcbr.  N.  —  Meriun,  Topograph,  d.  H.  Braouscbw.  «  LuD«b.  1SS4.  8.  17ft.  —  ffömn,  Co- 
burg. Chrou.,  1.  8.  1&6.  -  Oauhe,  1.  8.  1260  und  51.  —  Zedier,  XVlll.  8.  167.  —  Freth. 
w.  Ledebur,  11.  8.  49.  —  Freih.  p.  Leopreehtingf  des  Fr«ib.  Akzaoder  Saarxapff  aod  »eiae« 
Gcschl.  Ueimgaog,  Müiicheu,  1861.  S.  Sl.  —  (ieneal.  Taschenb.  d.  fr«ih.  Uiot«,  lt»68.  8.  400 
-<  uud  1>62.  s.  47»  und  7ti.  —  Siebniacher,  I.  M:  Die  Leueysen  ,  Bayerisch.  —  W.-B.  das 
Kgr.  Uaiinov.  C-  18  oiid  8.  10.  —  v.  Hefne»-,  haonov.  und  brauoschw.  4del,  Tab.  21. 

Lölir,  Freüierren.  Erbl.  -  österr.  Freiherrnstand.  Diplom  vom 
26.  Sept.  1772  für  Johann  Friedrich  v.  Löhr,  k.  k.  Staatsrath.  —  Ein 
ursprünglich  aus  Mainz  stammendes  Geschlecht,  aus  welchem  Werner 
Löhr,  Stadtschultheiss  zu  Mainz,  mit  seinen  Agnaten  13.  Juni  1521 
den  Beichsadelsstand  erhielt.  Von  den  Nachkommen  erlangten  durch 
kaiserliches  Diplom  vom  19.  Apr.  1728  die  Gebrüder,  Johann  Friedrich 
Werner  Löhr,  kurmainz.  Hof-  und  Revisionsrath  (später  Geh.-Raih  und 
Gresandter  am  oberrheinischen  Kreise)  und  Anselm  Franz  Joseph  L., 
kurmainz.  Uofkammerrath  u.  Reichspostmeister  zu  Wetzlar,  unter  Be- 
stätigung des  ihnen  zustehenden  Reichsadels  und  Wappens,  den  Reichs- 
ritterstand mit  dem  Prädicate:  v.  Löhrbach,  welches  dieselben  aber  nie 
führten.  Von  Anselm  Franz  Joseph  Ritter  v.  Löhr  stammte  aus  der  Ehe 
mit  Maria  'Anna  Beaurieux  v.  Schönbach  Freiherr  Johann  Friedrich, 
s.  oben,  welcher  1769  in  das  Consortium  der  reichsunmittelbaren  rhei- 
nischen Ritterschaft  aufgenommen  wurde  und  1768  das  Incolat  von 
Böhmen,  so  wie  1794  die  Landmannsschaft  in  Nieder -Oesterreich  er- 
langte. Von  ihm  entspross  Freih.  Johann  Friedrich  II.,  geb.  1771  und 
gest.  1838,  k.  k.  Känun.,  innerösteir.  Gubemiabrath  und  Kreishaupt- 
mann zu  Klagenfurt,  welcher  sich  1789  mit  Maria  Le«poldine  Freiin 
V.  Hingenau,  verw.  Grf.  v.  Wurmbrand,  geb.  1789  vermählte,  Nach- 
kommen aber  nicht  hinterliess.  —  Von  dem  Bruder  desselbrä,  dem 
1774  geborenen  und  1837  verstorbenen  Johann  Freih.  v.  Loehr,  k.  k. 
Kämm.  u.  nieder-österr.  Regier.-Rathe,  stammt  aus  der  Ehe  mit  Maria 
Theresia  Freiin  v.  Störck,  gest.  1847,  neben  einer  Tochter,  Theresia, 
geb.  1806,  ein  Sohn,  Freih.  Carl,  geb.  1809,  k.  k.  Migor  in  d.  A. 

Megerte  r.  Mühlfeld,  8.  67.  —  Oeneal.  Taschenb.  der  freih.  Hioser,  1848.  8.  334—96  a. 
1863.  8.  554.  —  Tyroff,  II.  270.  —  W.B.  der  österr.  Monarch.  XI.  75.—  HfrtU  I.  8.87—89. 
—  Knftchke,  I.  S.  !>7y  und  280. 

Löllhoefel  v.  Löwensprung.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom 
vom  1.  Jan.  1713  fllr  Georg  Friedrich  Loellhoefel,  k.  preuss.  Hofirath 
und  Euvoye  extraordinaire  in  Warschau,  so  wie  für  die  Brüder  und 
Vettern  desselben,  mit  dem  Prädicate:  v.  Löwensprung.  —  Die  Familie 
wurde  in  Ostpreussen,  Pommern  und  Schlesien  begütert  und  sass  in  Ost- 
preussen  1720  zu  Friedrichsheyde  im  Kr.  Oletzko  und  Stirnlauken  im 
Kr.  Pillkallen,  in  Pommern  1766  u.  noch  1784  zu  Bolkow  im  Kr.  B^- 
gard,  so  wie  im  Kr.  Fttrstenth.  Canunin  zu  Gissolk,  Schwellin  und  VoMto 


—     609     — 

kow  und  in  Schlesien  1781  zu  Allgersdorf  im  Kr.  Münsterherg.  —  Von 
den  Sprossen  des  Stammes  standen  mehrere  in  der  k.  preuss.  Armee.  — 
Friedrich  Wilhelm  Löllhöfel  v.  Löwensprung,  geb.  1717  u.  gest.  14.  Feh. 
1 780  —  dn  Sohn  des  k.  preuss.  Kriegs-  u.  Domainenraths  Georg  Al- 
brecht L.  V.  L.  aus  der  Ehe  mit  Anna  Regina  v.  Schröt^^rn  —  Herr  auf 
Schwellin  und  Voldekow,  vermählt  in  kinderloser  Ehe  mit  Luise  v.  Brö- 
sigke,  stieg  bis  zum  Generallieutenant;  Otto  Friedrich  L.  v.  L.,  geb. 
1743  —  ein  Sohn  des  Kriegs-  u.  Domainenraths  Otto  v.  L.,  starb 
unverm.  1783  als  k.  pr.  Oberstlieutenant  und  Johann  Christoph  L.  v.  L. 
starb  als  k.  pr.  Generalmajor  a.  D.  30.  Sept.  183(). 

Biograph.  Lexic.  aller  Helden  etc.  II.  S.  Ail  iiml  2S.  r.  HeW.ach  II.  S.  r,;i.  —  N.  Pr. 
A.-L.  \.  S.  38,  III.  8.  »iW  u.  V.  S.  814.  —  Fre.ih.  t.  Ledfhut'.  II.  S  .SO.  -  \V.  B.  «I.  Pmu»». 
Mouarch..  III.  S5. 

Lo^n,  Freiherren  (Schild  geviert:  1  eine  silberne  Rose:  Land 
Loän,  2  drei  neben  einander  stehende  Hermeline:  mit  dem  llausoLooz- 
Corswaren  gemein;  3  drei,  2  und  1,  Kugeln:  Herrschaft  Biirg-Loön  u. 
4  drei,  2  u.  1  Kornähren.  Dieses  Wappen  führt,  ahgosohen  von  man- 
chen Varianten ,  zu  welchen  namentlich  folgende  geluirt :  1  drei  Her- 
meline; 2  in  Roth  drei  goldene  Aehren;  3  in  Roth  eine  silberne  Rose 
und  4  in  Gold  drei  rothe  Kugeln,  die  Familie  schon  über  250  Jahre). 
Reichsfreihermstand.  Diplom  vom  28.  März  1(*)35  fürJost  v.  LoOn.  — 
Eins  der  ältesten  und  vornehmsten  Adelsgeschlcchter  iler  Niederlande, 
welches  urkundlich  Loön,  Loon ,  Lohne,  Lon ,  Lön,  Lohen,  Loe,  Loez, 
I/Ooz  geschrieben  wurde  und,  verbreitet  in  mehrere  Familien,  nach 
Mantelius ,  Historia  Lossenii ,  Leodii ,  1717,  nur  einen  und  denselben 
Stamm  ausmachte.  Der  letzte  Sprosse  des  Mannsstammes  starb  1361, 
die  Töchter  aber,  welche  sich  theils  schon  vorher,  thoils  nachlier  mit 
den  Häusern :  Dürns,  Agimont,  Rumen.  Heinsberg,  C'orswarem  und  Ha- 
mel  verbanden,  setzten  den  angestammten  Namen  fort.  Aus  dem 
Hause  Corswarem  und  Hamel  blühen  noch  die  Grafen  und  Freiherren 
V.  Loßn  in  Nord-HoUand,  die  Fürsten  und  Herzoge  von  Corswarem  und 
die  hier  in  Rede  stehende,  in  zwei  Linien  blühende  Familie ,  deren  un- 
unterbrochene, weit  hinauf  nachzuweisende  Stammreihe  gewöhnlich  mit 
Theiss  V.  Loön ,  welcher  um  1389  im  Geldernlande  lebte,  begonnen 
wird.  Von  den  Nachkommen  war  der  nähere  Stammvater  des  Ge- 
schlechts: Goddart  v.  Loön,  welcher  im  Anfange  des  17.  Jahrb.  in 
Folge  der  Religionsstreitigkeiten  die  Niederlande  verliess  und  sich  nach 
Cöln  begab.  Von  ihm  stammte  Freiherr  Jost.  s.  oben,  vcrmnhlt  mit 
Anna  Lumen  de  la  Mark  und  aus  dieser  Ehe  entspross:  Freiherr  Jo- 
hann, verm.  mit  Anna  v.  Jordan,  von  dessen  zwei  Srdinen  der  Aeltere, 
Michael ,  verm.  mit  Maria  v.  Passevant ,  den  Stamm  fortsetzte.  Der 
Sohn  des  Letzteren,  Johann  Michael,  k.  preuss.  w.  Geh.  Rath,  auch  als 
Schriftsteller  bekannt  und  seit  1753  Präsident  von  Tecklenbui'g  und 
Lingen,  hatte  aus  der  Ehe  mit  Maria  v.  Lindheim  sieben  Kinder,  von 
denen  die  Brüder  Johann  Wolfgang  und  Johann  Just  die  Stifter  zweier 
Linien  wurden.  —  Die  absteigenden  Stammreihen  der  Familie,  welche  im 
Tecklenburgischen  den  Sitz  Cappehi  an  sich  brachte,  sind  folgende: 
Erste  Linie:  Freih.  Johann  Wolfgang.  geb.  1732  und  gt»st.  1783,  Mit- 
glied der  ganerbschafUichen  and    adeligen  (lesellschaft  der  Häuser 

Kn€9Chke,  Deutoch.  Adels- Lex.  V.  39 


—     610     — 

Frauenstein  zu  Frankfurt  a.  M. :  Alhertine  v.  Clotz  -  Osthelm,  vermählt 
1757;  —  Freih.  Carl,  geb.  1763  und  gest.  1836:  Julie  Hertens;  — 
Freih.  Julius,  geb.  1816,  Herr  auf  Walzen  bei  Neustadt  in  Oberschle- 
sien, verm.  1848  mit  Adelheid  Grf.  v.  Seherr-Thoss,  geb.  1816,  aus 
welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Agnes,  geb.  1856,  zwei  Söhneleben  : 
Waldemar,  geb.  1849  und  Ernst,  geb.  1851.  —  Zweite  Linie:  Freih. 
Johann  Just,  geb.  1737  und  gest.  1803,  Herr  auf  Cappeln:  Agnes, 
gest.  1799  ,  Tochter  des  Fürsten  Leopold  Maximilian  v.  Anhalt -Des- 
sau; —  Freih.  Leopold,  geb.  1780,  h.  anhält.  Kammerherr,  verm.  in 
erster  Ehe  1803  mit  Charlotte  v.  d.  Marwitz,  gest.  1811  u.  in  zweiter 
1812  mit  Charlotte  Grf.  v.  Reedern,  gest.  1847.  Aus  der  ersten  Ehe 
stammten  Freiin  Eveline,  geb.  1805,  Hofdame  am  h.  anhaltschen  Hofe 
und  Freiin  Charlotte,  geb.  1806,  verm.  1842  mit  Franz  v.  Ivemois,  k. 
pr.  Oberstlieut.  z.  D.  —  Von  dem  Bruder  des  Freiherrn  Leopold, 
dem  Freiherrn  Friedrich,  geboren  1787,  herzogl.  anhaltschem  Ober- 
Hofmarschall  ,  lebt  aus  der  Ehe  mit  Albertine  v.  Hedemann ,  geboren 
1792  und  verm.  1815  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft,  nämlich, 
neben  zwei  Töchtern,  Freiin  Agnes,  geb.  1822,  Stiftsdame  zu  Mosigkan 
und  Freiin  Adelheid,  geb.  1830,  Hofdame  am  h.  nassau.  Hofe,  drei 
Söhne,  die  Freiherren:  Leopold  (IL),  Hugo  und  August.  Freih.  Leo- 
pold (H.),  geb.  1817,  k.  pr.  Oberst,  Fingeladjutant  Sr.  M.  d.  Königs 
und  Militair-Bevollm.  am  k.  russ.  Hofe,  verm.  sich  1842  mit  Grabriele 
Freiin  v.  Bülow,  gest.  1854,  aus  welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Therese, 
geb.  1846  und  Agnes,  geb.  1851  und  ein  Sohn,  Freih.  August,  geb. 
1843,  k.  pr.  Lieutenant,  stammen.  —  Freih.  Hugo,  geb.  1819,  Herr 
auf  Krangen  bei  PoUnow  in  Pommern,  Mitglied  der  adel.  Gesellsch.  d. 
Hauses  Frauenstein  zu  Frankf.  a.  M.,  vermählte  sich  in  erster  Ehe  1850 
mit  Bertha  Freiin  v.  Htinerbein,  gest.  1857  und  in  zweiter  1859  mit 
Alexandra  v.  Oppen,  verw.  v.  Bonin,  aus  welchen  Ehen  je  ein  Sohn  ent- 
spross  und  zwar  aus  der  ersten:  Friedrich  Wilhelm,  geb.  1851  u.  aus 
der  zweiten:  Johann  Michael,  geb.  1860.  —  Freih.  August,  geb.  1828, 
h.  anhaltsch.  Kammcrh.,  Hauptmann  und  Adjutant  S.  H.  des  Erbprinzen 
von  Anhalt,  vermählte  sich  1852  mit  Maria  v.  Salza  a.  d.  H.  Lichtenau- 
Wingendorf,  geb.  1831,  aus  welcher  Ehe,  neben  einer  Tochter,  Maria 
Christine,  geb.  1855,  ein  Sohn  stammt:  Friedrich,  geb.  1859.  —  Von 
den  früheren  Sprossen  des  Geschlechts  standen  mehrere  in  der  k.  pr. 
Armee.  Nächstdcm  war  1805  Ernst  Heinrich  Christian  v.  L.  k.  pr. 
Justizrath  und  Commissarius  perpetuus  principalis  zu  Breslau. 

N.  6«nea].  Haiidb.  1777.  8.  294  und  95,  1778.  8.  341  und  Nachtrag  8.  154  nad  55.  —  N. 
Pr.  A.-L.  III.  8.  391  —  Frrih.  r.  Udebur,  U.  8.  48  und  \l\.  8.  303.  —  Geneal.  Taschenb. 
der  freih.  U&user,  1855.  8.  355-57  und  1862.  8.  477  und  78.  —  Suppl.  zu  Siebm.  W.-B.  XII. 
35 ;  V.  Loen,  ehemals  auf  Seevenheim  und  Craneuborg  in  Geldern  und  spater  auf  Cappeln  io 
Westph.  ^  "^ 

Loön  (im  Schilde  üher  einem,  oder  auch  mehreren  schwarzen  Quer- 
balken zwei,  auch  drei  rechts  gekehrte,  gestümmelte,  schwarze  Raben 
oder  Enten).  Ein  früher  zu  dem  niederrheinischen  u.  westphälischen  Adel 
zahlendes  Geschlecht,  wohl  aus  dem  Stamme  der  im  14.  Jahrh.  erlo- 
schenen Dynasten  v.  Lo6n,  welches  zu  Lohn  bei  Stadt  u.  Südlohn  an- 
weit Ahaus,  zu  Iking  im  Kirchspiele  Südlohn  1579  und  zu  Hiesfeld  oder 
Panmühle  1657  u.  noch  1670  begütert  war.  Dasselbe  war  auch  in  den 


—    611     — 

Niederlanden  zu  Enschede,  Roosbeck  etc.  angesessen  und  ist  wohl  mit 
Friedrich  Ernst  v.  Loön,  durch  welchen  30.  April  1741  das  Lehngut 
Gotterswick  im  Clevischen  erledigt  wurde,  erloschen.  Uober  einen  Zu- 
sammenhang mit  der  im  vorstehenden  Artikel  besprochenen  Familie 
fehlen  genaue  Angaben. 

Freiherr  V,  Ltdebur^  U.  8.  48.  —  r.  Steinen,  Tab.  40  Nr.  2.  —  Suppl.  su  Siebm.  W.-B. 
XII.  25:  Loen,  Freih.  fu  Kosübeck  in  den  Niederlanden  so  wie  zu  Lot*u  und  Paulmoblen  Im 
Clevesehen  und  zu  Gotteswick  In  Westphalen. 

Loen  (in  Grold  ein  schwarzes  Einhorn  oder  auch  Schild  geviert: 
1  und  4  in  Schwarz  drei  goldene  Sparren  und  2  u.  3  in  Gold  ein  rechts 
gekehrtes,  schwarzes  Einhorn).  Altes,  in  Westphalen  und  am  Nie- 
derrhein begütert  gewesenes  Adelsgeschlecht,  dessen  Sprossen  schon 
1240  Burgmflnner  zu  Ruthen  unweit  Lippstadt  waren  und  welches 
1556  zu  Menden  bei  Iserlohn,  1644  zu  Olpe  bei  Eslohe,  1650  zu  Bor- 
genschede,  Herzford  bei  Lingcn,  Hüls  und  Schweppenburg  und  noch 
1702  zu  Uffeln  und  1712  zu  Ratli  sass.  —  Zu  diesem  Geschlechte  ge- 
hörte Johann  Bernhard  v.  Loön,  geb.  1700,  welcher  im  December  1766 
als  k.  preuss.  Generalmajor  a.  D.  starb. 

V.  Steinen,  I.  S.  243.  —  N.  Preuss.  A.-L.  III.  s.  291.  —  Freih.  r.  Led^bur,  R.  S.  4«.  — 
Suppl.  zu  Siebmachers  W.-B.  XU.  25:  v.  Lovn  zu  Borg  Bnshede  and  Herzvfort  in  West- 
phalen. 

Loener  v.  Laurenburg.  Altes,  rheinländischcs  Adelsgeschlecht, 
dessen  Stammreihe  Humbracht  um  1400  mit  einem  Anonymus  beginnt. 
Der  Enkel  des  Letzteren,  Siegfried  L.  v.  L.,  wurde  1446  Abt  zu  Am- 
stein,  dessen  Bruder  den  Stamm  fortsetzte.  Die  fortlaufende  Stammreihe 
bis'zu  seiner  Zeit  hat  Humbracht  gegeben. 

Humbracht,  Tab.  57.  -    Oauhe,  I.  8.    1251.  —  v.  Meding,  II.  8.  :M». 

Loeper.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  2-  Sept. 
1786  für  Johann  Caspar  Loeper,  k.  pr.  Regierungs- Assessor  u.  GKits- 
besitzer  in  Pommern.  Derselbe  hatte  nach  dem  Testamente  des  k.  pr. 
Hofraths  Johann  Wilhelm  Loeper  in  Halle  vom  3.  Apr.  1773  die  1742 
von  dem  k.  pr.  Geh.  Tribunalrathe  Johann  Friedrich  Loeper  erkauften 
alten  v.  Borckeschen  Güter  Stramehl,Wedderwill,  Zachow  und  Schmo- 
row  unweit  Regenwalde  geerbt  und  wurde  später  General-Landschafts- 
rath.  —  Der  Stamm  blühte  in  vielen  Sprossen  fort  und  braclite  viele 
Güter  an  sich.  Ein  Hauptmann  v.  L.  besass  1837  das  Gut  Schmorow 
und  der  Major  a.  D.  v.  L.  das  Gut  Stölitz ;  der  Landschaftsdeputirte 
V.L.  war  Herr  auf  Strahmehl  u.  der  General-Landschaftsrath  v. L.Herr 
auf  Wedderwill.  Später,  1857 ,  wurden  unter  dem  begüterten  preuss. 
Adel  genannt:  v.  L. ,  Mjyor  a.  D.  auf  Stölitz  bei  Greifenberg  unweit 
Stettin;  v.  L.  auf  Strahmehl;  Georg  v.  L.  auf  Krampe  im  Kr.  Arns- 
walde  und  v.  L.,  Lieutenant,  auf  Gaffron,  Mitbesitz,  im  Kr.  St-einau. 

9.  HeUbach,  II.  8.  68.  —  N.  Pr.  A.-L.  III.  8.  8  und  291  nnd  V.  8.  814.  —  Freiherr 
9.  Ledebur,  II.  8.  51  u.  Kl.  8.  304.  —  W.-B.  d.  PreuiS.  Monarch..  IH.  AS.  —  I'ommemHeli. 
W.-B.  III.  8.  53  und  54  nnd  Tab.  IK.   -  Kn^xchke.  I.  8.  280. 

Loesch.  Adelsstand  des  Königr.  Preussen.  Diplom  von  1863  für 
Conrad  Lösch,  k.  preuss.  Gerichts  -  Assessor  a.  D. ,  Lieutenant  im  5. 
schweren  liandwehr-Reiter-Reg. ,  Kreisdeputirten  u.  Rittergutsbesitzer 
auf  Ober-Stephansdorf,  Kr.  Neumarkt  in  Schlesien. 

Handschriftl.  Notis. 

39* 


—     612     — 

Loesch,  Loesch  zn  Stein,  Grafen.  Reichsgrafenstand.  Diplom  im 
knrpfälzischeii  Reichsvicariate  vom  16.  Sept.  1790  fttr  Maximilian  Jo- 
seph Freiherrn  v.  Loesch -Hilkertshansen.  —  Altes,  fränkisches,  ur- 
kundlich schon  1257  vorkommendes  Adelsgeschlecht.  Wilhelm  Loesch 
kam  nach  Einigen  aus  Franken ,  nach  Anderen  aus  Oesterreich  um 
1470  nach  Bayern,  worauf  sich  die  Nachkommen  desselben  in  diesem 
Lande  ausbreiteten ,  zu  ansehnlichem  Grundbesitz  gelangten  und  auch 
zu  den  Patriciern  zu  Rotenburg  an  der  Tauber  gehörten.  Wilhelms 
Sohn,  Augustin,  bayer.  Canzler  und  berühmt  wegen  treuer  Anhänglich- 
keit an  den  Glauben  der  Väter,  erwarb  1518  das  spätere  Stammgut 
Hilkertshausen  (Hülgartshausen),  —  nach  Bucelini  kommt  Wilhelm 
Loesch  V.  Hilgartshausen  schon  um  1440  vor.  —  Augustinus  Sohn, 
Leo,  Domherr  zu  Freysing  und  Passau  und  Propst  zu  Moosburg  und 
Isen,  wurde  1552  Fürstbischof  zu  Freysing  u.  bekleidete  diese  Würde, 
wie  unruhig  die  Zeit  auch  damals  war,  sieben  Jahre  mit  grossem  Ruhme. 
Leo's  Neffe,  WiUielm  (U.)  L.  war  um  1565  fürstl.  bayer.  Rath  u.  der 
Sohn  desselben,  Wolfgang  Wilhelm,  k.  bayer.  Kämm,  setzte  den  Stamm 
fort,  in  welchen  2.  Nov.  1653  der  Reichsfreiherrnstand  kam,  bei  wel- 
cher Erhebung  das  Wappen  der  Familie  v.  Köckeritz  (Feld  2  und  3  des 
freiherrl.  und  griifl.  gevierten  Schildes)  in  das  Wappen  der  v.  .Loesch 
gelangte.  —  Graf  Maximilian  Joseph  hinterliess  zwei  Söhne,  die  Grafen: 
Maximilian  P^manuel  und  Carl.  Vom  Grafen  Maximilian  Emannel,  geb. 
1773  und  gest.  1840,  k.  bayer.  Kämm.,  verm.  1816  mitJosepha  Freiin 
v.  Leuprechting  zu  Irlbach,  geb.  1793,  entspross  das  jetzige  Haupt  der 
Familie:  Graf  Maximilian ,  geb.  1819.  Die  beiden  Brüder  desselben, 
neben  drei  Schwestern:  Grf.  Anna,  verm.  Grf.  v.  Hundt,  geb.  1817, 
Grf.  Luise,  geb.  1822  und  Grf,  Caroline  verm.  Landrichter  Moser,  geb. 
1829,  sind :  Gr.  Ludwig,  geb.  1820,  k.  bayer.  Hauptmann  u.  Gr.  Hein- 
rich, geb.  1824,  ebenfalls  k.  bayer.  Hauptmann.  —  Graf  Carl,  s.oben, 
geb.  1790  und  gest.  1843,  k.  bayer.  pens.  Hauptmann,  war  mit  Julie 
Greineder  vermählt,  aus  welcher  Ehe  Grf.  Julie,  geb.  1831  und  Graf 
Max,  geb.  1834,  k.  bayer.  Lieutenant,  stammen. 

Buc€lini,  I.  8.  207.  —  Gauhe,  I.  8.  1251.  —  v.  Lang,  S.  47.  —  Deutsche  Grafiah.  d.  Qe- 
vinw.  II.  8.  r»!  und  bS.  —  Qeiieal.  Taschenb.  d.  gräfl.  Häuser,  1864.  8.  504  unter  Berafnng 
«of  1863,  8.  515  und  histor.  Handh.  tu  demselbeo,  8.  532.  —  Sifbmacher,l.  82  :  Die  LeschM 
V.  Hilckht-rtxhausn,  Bayerisch.  —  Supplem.  wi  ölebm.  W.-B.  VII.  5 :  F.-H.  v.  L.  —  W.-B. 
d.    Kgr.  Bayorn,  I.  72:  Gr.  Lösch  zu  Stelu  u.  v.Wolckern,  Abtb.  1. 

Loesch,  Lesch  v.  Müllenheim.  Ein  früher  zu  dem  Adel  in  Ober- 
Hessen  gehörendes  Adelsgeschlecht,  welches  auch  einige  Lehen  vom 
Hause  Nassau  erhalten  hatte. 

Gauhe,  I.  8.  1251. 

Loeschebrand  (in  Silber  drei  über  einander  gelegte,  geastete, 
schwarze  Brände).  Altes  Adelsgeschlecht  der  Mark  Brandenburg,  wel- 
ches namentlich  im  Beeskow-Storkowschen  ansehnliche  Güter  erwarb 
und  bereits  1400  zu  Silberberg,  1436  zu  Görsdorf,  1492  zu  Sarow, 
1554  zu  Pieskow  und  1600  zu  Cölpin,  Reichenwalde  und  Storkow  sass 
und  dann  auch  anderen  Besitz,  besonders  Boilersdorf  im  Kr.  Ober-Bar- 
nim^ an  sich  brachte.  — Von  den  Gliedern  der  Familie  dienten  mehrere 
in  der  k.  preuss.  Armee.   Ein  v.  L. ,  Major  und  Commandeur  des  Ee- 


—     613     — 

giments  Gensd'armerie  uiid  Canonicus  des  Stiftes  Peter  und  Paul  zu 
Halberstadt,  starb  1819.  Derselbe  war  mit  einer  Grf.  v.  llertzberg 
vermählt  und  ein  Sohn  aus  dieser  Ehe  war  schon  1807  als  k.  preuss. 
Rittmeister -gestorben.  —  In  neuester  Zeit  waren  als  Gutsbesitzer  im 
Kr.  Beeskow- Storkow  aufgeiülirt:  Otto  Friedrich  Bernhard  Eduard 
V.  Löschebrand,  Landrath  a.  D.,  Herr  auf  Selchow  und  Sauen  und  Carl 
Wilhelm  Erdmann  v.  L.,  Herr  auf  Saarow  und  Silberberg. 

N.   Pr.  A.-L.  III.  8.  291  uud  92.  -  Freiherr  9.  Ledebur,  U.  8.  61.  —  Bauer,  Adressb., 
1857.  8.  135. 

Loeschenkohl,  Freiherren.  Erbl.-österr.  Freiherrnstand.  Diplom 
von  1758  fllr  Johann  Christoph  v.  Loeschenkohl,  k.  k.  Ilofrath  und 
Canzlei-Director,  wegen  seiner  Gesandtschafcsdienste  am  k.  poln.  und 
kur Sachs.,  so  wie  später  am  k.  spanischen  Hofe. 

Megerle  9.  Mühlfeld,  8.  67. 

Loescher.  Ein  früher  in  Sachsen  vorgekommenes  Adelsgeschlecht. 
D.  Anton  Günther  v.  Löscher,  Herr  auf  Hindeuburg  bei  Calau,  Rothe- 
mark  bei  Wittenberg  und  Seilerhausen  bei  Leipzig,  war  1666  merse- 
burgischer Ober-Amts-  und  Consistorialrath  und  hatte  wohl  den  Adel 
in  seine  Familie  gebracht.  —  Um  1712  war  der  k.  poln.  und  kursächs. 
Generalmajor  Lescher  Amtshauptmaun  zu  Senftenberg. 

Preik.  9.  Ledebur,  II.  8.  51  und  52. 

Loesecke  (in  Blau  ein  von  der  rechten  nach  der  linken  Seite  ein- 
gebogener, geharnischter  Arm,  welcher  in  der  Faust  ein  mit  der  Spitze 
nach  oben  und  rechts  stehendes  silbernes  Ritterschwert  führt).  Altes, 
sächsisches,  seit  der  Mitte  des  17.  Jahrhunderts  in  Hannover  blüh- 
endes Adelsgeschlecht,  welches  nach  Familien -Ueberlieferungen  von 
der  alten,  berühmten,  sächsischen  Familie  v.  Locser  stammt. 
Günther  v.  Loeser,  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts 
lebend,  kursächs.  Hofmeister  und  Erbmarschall  auf  Schloss  Pretzschim 
Kurkreise,  hinterliess  zwei  Söhne,  Johann  und  Thamm  (Damm).  Johann 
war  herz,  bayer.  Oberst  und  musste  sich  mit  seinem  jüngeren  Bruder, 
Thamm,  wegen  des  Erbschlosses  Pretzsch  in  einen,  mit  vielem  Ungemach 
verbundenen  Process  einlassen,  in  dessen  Folge  Johann  Sachsen,  ver- 
liess  und  sich  nach  Dachau  in  Bayern  begab,  wo  er  sich  einen  Rittersitz 
erwarb.  Derselbe,  bei  dem  Herzoge  Sigmund  von  Bayern  in  hoher  Gunst 
stehend  und  seiner  vorzüglichen  Geschicklichkeit  wegen  auch  oft  mit 
Gesandtschaften  betraut,  nahm  den  Namen:  „Loesecke''  an  und  erhielt 
wegen  vielfacher  Beweise  seiner  Tapferkeit  als  Auszeichnung  die  Er- 
laubniss,  das  Ritterschwert  im  Wappen  zu  fuhren.  Er  starb  1497  zu 
Dachau  und  hinterliess  drei  Söhne:  Johann  II.  in  k.  schwedischen 
Diensten,  Wilhelm,  Obersten  in  k.  dän.  Diensten  und  Albrecht,  kur- 
sächs. Canzler  und  Hofgerichts-Assessor  zu  Wittenberg.  Letzterer  ver- 
kaufte das  väterliche  Gut  zu  Dachau,  begab  sich  auf  das  Rittergut  Tre- 
bitz  in  Sachsen  und  starb  13.  Juli  1575  zu  Hilgertshausen.  Der  Sohn 
desselben,  Wilhelm,  kaufte  sich  zu  Ravensberg  ein  grosses  Gut  und  von 
ihm  entspross  in  der  Ehe  mit  Eva  Hasla  v.  Castilitz  ein  Sohn,  Conrad 
Friedrich,  welcher  Oberhanptmann  zu  Lindau  im  Fürstenthume  Anhalt- 
Zerfost  war  und  sich  mit  einer  v.  Knicken  vermählt  hatte.  Aus  dieser 


—     614     — 

Ehe  stammte  Johann  David  v.  Loesccke,  mit  welchem  die  Familie  um 
die  Mitte  des  17.  Jahrh.  in  die  hannoverschen  Lande  kam.  Derselhe, 
zwischen  1666  und  1686  Drost  zu  Marienwerder,  hinterliess  drei  Söhne 
und  unter  diesen  den  kurhraunschw.-lttneh.  Obersten  und  Chef  des  Leib- 
Cuirassier-Regiments  v.  Bttlow:- Johann  Albrecht  v.  Loesecke.  Derselbe 
rettete  in  der  Schlacht  bei  Oudenarde  an  der  Scheide  O.Juli  1708  dem 
damaligen  25jährigen  Kurprinzen,  nachmaligem  Könige  von  Grossbri- 
tannien Georg  II.,  das  Leben,  wobei  er  das  seinige  einbOsste.  Der  Kur- 
prinz hatte  sich  nämlich  an  die  Spitze  des  Leibcuirassier-Regiments  ge- 
setzt, als  dasselbe  die  französische  Cavallerie  angriff.  Während  das  Re- 
giment choquirte ,  wurde  das  Pferd  des  Kurprinzen  von  einer  Kugel 
getroffen  und  stürzte.  Der  Kurprinz  war  in  grosser  Gefahr,  von  der  im 
Handgemenge  begriffenen  Cavallerie  tiberritten  zu  werden.  In  diesem 
fttr  den  Kurprinzen  höchst  gefährlichen  Augenblicke  sprang  der  Oberst 
Johann  Albrecht  v.  L.  vom  Pferde  und  half  dem  Kurprinzen  auf  das 
seine  —  eine  Hilfeleistung,  deren  Andenken  das  im  königlichen  Schlosse 
zu  Hannover  befindliche  prächtige  Gemälde:  „die  Schlacht  bei  Ouden- 
arde" erhalten  hat  —  aber  als  er  gerade  hiermit  beschäftigt  war ,  er- 
hielt er  eine  Schusswunde ,  welche  ihn  zu  Boden  warf  und  an  welcher 
er  am  folgenden  Tage  zu  Oudenarde  starb ,  wo  er  mit  grosser  militäri- 
scher Feierlichkeit  beerdigt  wurde.  Der  Kurprinz  setzte  den  nachge- 
lassenen Kindern  des  wackern  Obersten  eine  Pension  aus.  Johann  Al- 
brecht V.  L.  war  vermählt  mit  Philippine  v.  Roth  a.  d.  H.  Bro(^elohe 
und  hinterliess  mehrere  Söhne,  welche ,  wie  auch  deren  Nachkommen, 
ihrem  Landesherren  als  Officiere  dienten.  Die  Sprossen  des  alten  Stam- 
mes haben  überhaupt  bis  auf  den  heutigen  Tag  ihre  Dienste  dem  Kriege 
geweiht  und  ihrer  Familien -Devise:  ,,Deum  cole,  regem  serva"  Ehre 
gemacht,  indem  sie,  bei  christlichem  Wandel  und  treuester  Anhänglich- 
keit an  das  angestammte  Fürstenhaus,  ritterliche  Tugenden  in  sich 
vereinigten  und  daher  in  hoher  Achtung  stehen.  —  Als  die  kurbannov. 
Armee  1803  durch  die  Convention  von  Suhlingen  und  Artlenburg  auf- 
gelöst wurde ,  traten  mehrere  Glieder  der  Familie  als  Officiere  in  die 
englisch  -  deutsche  Legion ,  in  welcher  dieselben  ihrem  Namen  neuen 
Ruhm  erwarben.  Joachim  Christian  Andreas  v.  L.  commandirte  als 
Oberstlieutenant  das  zweite  Linien-Bataillon  der  engl.-deutschen  Legion 
und  fand  10.  Nov.  1807  auf  der  Rückfahrt  von  Copenhagen  nach  Eng- 
land, bei  dem  Untergange  des  Transportschiffes :  ,,the  Salisbury"  seinen 
Tod  in  den  Wellen  der  Nordsee.  Anton  Johann  Ludwig  v.  L.  blieb 
1808  in  Portugal.  Der  Bruder  desselben,  Wilhelm  Conrad  Friedrich 
V,  L. ,  diente  ebenfalls  in  der  englisch -deutschen  Legion  im  7.  Linien- 
Bataillon  als  Compagnie-Chef,  zeichnete  sich  bei  Copenhagen  und  meh- 
reren Gelegenheiten  im  Kriege  auf  der  pyrenäischen  Halbinsel  aus  und 
starb  später,  1822,  als  k.  hannov.  Major  zu  Lüneburg.  Von  seinen 
Söhnen  stand  noch  in  neuester  Zeit  Sidney  Hans  v.  L.  als  k.  hannov. 
Major  im  7.  Infant.  -  Reg. ;  ein  anderer  Sohn,  Percy  Augustus  v.  L.,  k. 
hann.  Hauptm.  a.D.,  wurde  in  Schlesien  begütert  und  der  jüngste  Sohn, 
Magnus  Frederick  Baker  v.  L.,  Herr  auf  Gneversdorf  bei  Travemfinde 
etc.,  k.  hann.  Hauptmann  a.D.,  ist  in  den  Fürstenthümem  Lübeck  and 


—     615     — 

Lüneburg  angesessen.  —  Anton  Enist  v.  I^.,  welcher  noch  einen  TheU 
des  7jährigen  Krieges  mitmachte  und  in  dem  Revolutionskriege  gegen 
die  Franzosen  kämpfte  und  mehrfach  verwundet  wurde,  starb  1828  als 
k.  hannov.  Oberst  und  Commandant  von  Lüneburg.  Die  beiden  Söhne 
desselben  dienten  ebenfalls  in  der  englisch  -  deutschen  Legion ,  nämlich 
Wilhelm  Christian  Friedrich  v.  L.,  welcher  nach  Auflösung  der  Legion 
k.  hannov.  Verwaltungs  -  Beamter  wurde  und  Georg  Carl  August  v.  L., 
welcher  in  die  k.  hannov.  Armee  übertrat  und  1858  als  ObersUieute- 
nant  pensionirt  wurde.  Ausser  den  Genannten  dienten  in  den  letzten 
Jahren  in  der  kön.  hannov.  Armee  noch  drei  Brüder :  Adolph  Georg 
Friedrich  v.  L. ,  Oberstlieutenant  und  Commandeur  des  1.  Jäger -Ba- 
taillons. Georg  V.  L. ,  Hauptmann  im  6.  Inf.  -  Regim.  und  Carl  Ernst 
Ludwig  V.  L.,  Hauptmann  im  3.  Inf.-Regimente.  Auch  wurden  Fräul. 
Eleonore  v.  L.  als  Stiftsdame  zu  Ebstorf  im  Lüneburgischen  u.  Fräul. 
Charlotte  Georgine  v.  L.  als  Stiftsdame  zu  Marienwerder  bei  Hannover 
aufgeführt. 

L'histoire  du  prince  Kugeoe,  Amsterd.  1740.  Liv.  9.  8.  374.  —  Frtih,  v.  Krohne  ^  U. 
8.  166  und  384.  —  r.  WtMtl,  Oeach.  d.  Erricht.  der  kurbraunsohw.  lüneb.  Truppen.  1786. 
6.  221  und  A.  —  v.  Bibra,  Georg  III.,  sein  Hof  und  seine  Famil.  ISiO.  Abth.  1.  8.  22.  — 
TA«  Stary  Monday  Sept.  4.  1820.  —  Allg.  Aaaeig.  der  Deutschen.  1823.  Nr.  172.  8.  1977  a. 
Nr.  280  8.  8932  und  1824.  Nr.  317.  —  D.  Albr.  Hüne,  Gesch.  des  Kgr.  Hannov.  und  Hern. 
Braanschw.'Lfineburg,  IT.  Abth,  1.  8.  371.  —  Minerta,  Journ.  hiHt.  und  polit.  Inh.  von  Brao, 
1880  Nov.  8.  25^—62.  -  N.  Nekrol.  d.  Deutschen,  1828.  I.  S.  184  u.  1832.  II.  8.  570  Nr.  286 
und    8.  638.  Nr.  269.    —  BeamUh,  Gesch.  der  engl.-dcutsch.  Legion,  1832.  I    8.  135  nnd  A. 

—  Vaterl.  Archiv  des  histor.  Vereins  fiir  Niedersachseu.  Jahrg.  1885.  8.  869—79.  —  Ha9«' 
mann,  hannov.  Gesch.  11.  8.  215  und  16.  —  Dr.Koebett  der  Untergang  des  englischen  Trans- 
port-Schiffes :  the  Salisburg,  X^^A.  —  Dr.  RfnnfTy  hannov.  Militairfreund.  1837.  6.51.  275  e(o. 

—  Frtih.  V.  d.  Kaeaebeck,  8.  194  —  Freih.  v.  Led^bur,  H.  8.  62.  —  W.-B.  des  Kgr.  Han- 
nov. F.  10  und  8.  10.  —  Kneschke,  II.  8.  231.  —  v.  Hefner,  hannov.   Adel,  Tab.  21. 

Loeser,  auch  Grafen.  Reichsgrafenstaud.  Diplom  im  kursächs. 
Reichsvicariate  vom  11.  Sept.  1745  für  Hanns  v.  Löser,  Herrn  auf 
Reinharz,  Clöden  und  Meuro,  der  Kur  Sachsen  Erbmarschall,  k.  poln. 
und  kursächs.  Conferenz-Minister,  w.  Geh.  Rath  etc.  —  Eins  der  älte- 
sten und  angesehensten,  sächsischen  Adelsgeschlechter,  welches  das 
Erb-Marschall-Amt  der  Kur  Sachsen  erhalten  hatte  und  sich  meist,  das 
adelige  Prädicat  weglassend,  einfach :  „Loeser"  schrieb.  Die  Angabe, 
dass  dasselbe  nach  Peccenstein  früher  Rehfeld  oder  nach  Fabricius: 
Coblenz  oder  Cobolentz  geheissen  und  dass  Einer  des  Stammes  1313 
den  Herzog  Rudolph  zu  Sachsen  und  den  Markgrafen  Friedrich  von 
Meissen  aus  der  Gefangenschaft  des  Markgr.  Waldemar  zu  Branden- 
burg, so  wie  später,  1346,  genannten  Herzog  Rudolph ,  nachdem  er  in 
der  Schlacht  bei  Crccy  von  den  Franzosen  gefangen  worden ,  durch 
List  gerettet  u.  deshalb  den  Namen  „Loeser'*  erhalten  habe,  gehört  in 
das  Gebiet  der  Sagen,  was  sich  schon  daraus  hinreichend  ergiebt,  dass 
die  Loeser  schon  früher  bekannt  waren  und  urkundlich  wenigstens 
schon  1325  vorgekommen  sind.  Dass  übrigens  Sprossen  des  Stammes,  un- 
terWeglassung  des  Geschlechtsnamens,  sich  „Rehfeld"  nannten,  steht  fest, 
doch  führten  dieselben  diesen  Namen  von  dem  ihnen  zustehenden  Ritter- 
sitze Rehfeld  unweitTorgau.  —  Die  ordentliche  Stammreihe  der  Familie 
beginnt  mit  MagnusLoeser,  welcher  1325  einen  Lehnbrief  über  Pretzsch 
erhalten  haben  soll.  Von  demselben  stammten  Johann ,  Conrad  und 
Günther  (I.),  welche  in  einem  Lehnbriefe  von  1361  erwähnt  werden. 
Johannas  Nachkommenschaft  erlosch  bald ,  Günther  (I.)  war  Propst  zu 


—     616     — 

Kemberg,  Conrad  aber  setzte  den  Stamm  durch  drei  Söhne  fort:  Mat- 
thias, Günther  (iL)  und  Williclm.  Matthias,  Propst  zu  Kemberg  u.  kur- 
sächs.  Ganzler,  war  1422  der  Vornehmste  unter  den  Gesandten,  welche 
dem  K.  Sigmund  die  erledigte  Kur  Sachsen  anzeigten  und  soll  nicht 
wenig  dazu  beigetragen  haben,  dass  dieselbe  dem  Markgrafen  von  Meis- 
sen  übertragen  wurde.  Die  Binder  Günther  (ü.)  und  Wilhelm  stifteten 
zwei  Hauptlinien,  nilmlich  die  zu  Pretzsch  und  die  zu  Ahlsdorff  u.  Lebosa. 
Der  Stifter  der  pretzscher  (pretscher)  I anie :  Günther  (Tl.),  war  herzogl. 
Sachs.  Ilofineister  und  die  Linie  desselben  stieg  in  Kursachsen,  wie  folgt, 
herab:  Damm  (L)  auf  Pretzsch,  kursächs.  Geh.-Rath,  wurde  1420  mit 
dem  Erbmarschall- Amte  beliehen:  —  Hans  (L)  kursächs.  Geh.-Rath; 
—  Heinrich  zu  Pretzsch,  Erbmarschall  und  Landvogt  zu  Sachsen,  gest. 
1493,  hatte  sieben  Söhne;  —  Hans  (IL),  gest.  1541,  früher  Kriegs- 
Oberst  des  K.  Maximilian  L;  —  Hans  (HL),  gest.  1580,  kursäehsisch. 
Hof-  und  Landrath,  Vice -Hof- Richter  zu  Wittenberg ,  Commissarius 
perpetuus  der  Universität  etc. ;  —  Hans  (^V^)  auf  Pretzsch ,  Erbmar* 
schall ;  —  Wolff  auf  Sahlis,  gest.  1604,  Ober-Steuer-Einnehmer,  Ober- 
Hof- Gerichts -Assessor  und  Inspector  der  Landesschule  Grimma;  — 
Hans  (V.)  auf  Sahlis .  Pretzsch  ,  Nentkersdorff  etc. ,  gest.  1644 ,  Ober- 
Steuer-Einnehmer  und  Director  der  Ritterschaft  des  Fürstenthum  Al- 
tenburg; —  Curt  auf  Sahlis,  Nenckersdorff,  Rcinharz  etc.,  gest.  1670, 
kursächs.  Rath,  Kammcrh.,  Ober-Steuer-Einnehmer,  Erbmarschall  und 
Landschafts-Director  von  Altenburg;  — Heinrich  auf  Clöden,  Reinharz 
und  Meuro,  gest.  1705,  k.  poln.  und  kursächs.  Kreis -Steuer -Einneh- 
mer des  Kurkreises  und  Hofgerichts- Assessor  zu  Wittenberg :  Elisabeth 
V.  Dieskau  a.  d.  IL  Zscheppline,  geb.  1682  und  verm.  1700;  —  Hans, 
erster  Graf,  geb.  1704,  s.  oben.  gest.  1763,  verm.  mit  Caroline  Freiin 
V.  Boyneburg,  geb.  1712,  verm.  1730  u.  gest.  1776,  aus  welcher  Ehe 
neben  fünf  Töchtern,  drei  Söhne  stammten.  Zu  den  Töchtern  gehörten 
Grf.  Friederike  Luise,  geb.  1734;  Grf.  Johanna  Mariane  Friederike, 
geb.  1741,  verm.  1777  mit  Friedrich  Ludwig  Gr.  zu  Solms- Wildenfels, 
kursächs.  General  d.  Infant. ,  Wittwe  seit  1792;  Grf.  Auguste  Amalie, 
geb.  1743,  verm.  1767  mit  Johann  Adolph  Gr.  vom  Loss,  kursächs. 
Cabinets-Minister;  Grf.  Wilhelmine  Henriette,  geb.  1744  und  Grf.  So 
phie  Josephe,  geb.  1754,  verm.  1777  mit  Eberhard  Sylvius  v.  Fran 
kenberg,  h.  sachs.  gothaisch,  und  altenb. Oberhofmarschall  und  w.  Geh 
Rath,  Wittwe  seit  1707.  Die  drei  Söhne  des  Grafen  Hans  waren:  Graf 
Adolph  Ludwig,  geb.  1740,  kursächs,  Kammerjunker  und  Oberst  a.D. 
Graf  Carl  August,  geb.  1748,  Herr  auf  Reinharz,  Meuro  und  Groswig 
kursächs.  Geh.  Rath,  der  Kur  Sachsen  Erbmarschall  u.  erster  Landsch 
Ober-Steuer-Einnehmer,  kursächs.  Oberst  a.  D.,  verm.  1785  mit  Frie- 
derike Auguste  Henriette  v.  Rex,  geb.  1767  u.  Graf  Hans,  geb.  1749, 
kursächs.  Hauptmann  a.  1).  —  Die  genannten  drei  Grafen  v.  L.  lebten 
sfijnmtlich  noch  zu  Anfange  des  19.  Jahrb.,  doch  ist  in  den  ersten  Jahr- 
zehnten desselben  später  der  Mannsstamm  der  gräflichen  Linie  ausge- 
gangen. —  Die  liinie  zu  Ahlsdorff  und  Lebusa  stiftete,  s.  oben,  Wil- 
helm Loeser  auf  Hcmsendorf ,  dritter  Sohn  des  Conrad  L.  Wilhelm'a 
Enkel,  Matthias  L.,  Oberhauptmann  der  Aemter  Schlieben,  Schweinlt», 


—     617     — 

kaufte  das  Gut  Ahlsdorff  im  Knrkreise,  vier  Meilen  von  Wittenberg,  zu 
welchem  später  liCbusa  bei  Schweinitz,  Kittlitz  bei  Kalau,  Görsdorff  bei 
Schweinitz  etc.  kamen.  Ein  Enkel  des  Letzteren ,  Matthias  IT.  auf  Le- 
busa, Ahlsdorff  etc.,  Hofgerichts-Assessor  zu  Wittenberg,  Amts-Haupt- 
mann  zu  Schlieben ,  Seyda  etc..  besass  auch  L525  Hartmannsdorf  bei 
Torgau  (das  frühere  Rehfeld  unweit  Ahlsdorff  und  Hertzberg) ,  beför- 
derte 1531  den  s.  g.  grimmaischen  Machtspruch  und  starb  1536  mit 
Hinterlassung  zweier  Söhne,  Wilhelm  u.  Wolff  L. ,  welche  zwei  Zweige 
dieser  Hanptlinie  gründeten.  Von  den  Enkeln  Wilhelms  blieb  Eu- 
stachins  L.  auf  Ahls-  und  Hartmannsdorf,  1632  Commandant  zu  Frei- 
berg und  dann  kursächs.  Generalmajor,  1634  in  einem  Zweikampfe  mit 
dem  Herzoge  Franz  Carl  v.  Sachsen-Lauenburg  u.  der  Sohn  desselben, 
Wolfgang  Heinrich  L.,  Hofgerichts-Assessor  zu  Wittenberg  und  des  Kur- 
kreises Ober-Steuer-Einnehmer,  starb  1699  als  der  letzte  dieses  älteren 
Zweiges  der  ahlsdorfer  Linie  ohne  männliche  Erben,  worauf  die  Besitz- 
ungen durch  Heirath  an  einen  Oberstlieutenant  von  Seiffertitz  kamen. 
Von  Wolff,  Wilhelms  Bruder,  Herrn  auf  Lebusa,  Kropstaedt  etc.  stammte 
als  Enkel  Wilhelm  H.  auf  Kropstaedt  bei  Wittenberg ,  dessen  Söhne, 
Georg  Heinrich  auf  Kropstaedt  und  Wolf  Magnus  den  Stamm  fortsetz- 
ten. Von  Georg  Heinrich  ent«pross  Eustachius  auf  Rudisdorf  und  von 
diesem  Jobst  Heinrich  und  Eustachius  Friedrich ,  von  Wolff  Magnus 
aber  stammte  Wolff  Daniel,  welcher  später  den  jüngeren  Zweig  zu  Le- 
bnsa schloss. 

P^ken»t€in,  Th^ntt.  Saxon.  \.  8.  175- HR.  —  Knauth ,  S.  5W.  —  Valent,  König,  II. 
8.  677— 6'i'i  und  desj,'i-u  gerical.  Tabellen  d«r  U\  Ahii^n  ThoiDas  Locsers,  Clieronttz,  17l5.  — 
Nachrichten  vom  IJrspruuge  und  tapfern  Thateu  der  v.  Loe<ier  in  CiiiIoh.  .Saxon.  17.*4.  Nr.  Vt 
und  8.  3.3<).  -  Hörn,  aohsische  Handbibliothek,  I  S  68  und  tf.  -  Gauhn ,  I.  P.  l2.'>2— SS. 
—  Zttdler,  XVIir.  S.  20.1—9.  -  Freih.  p.  Krohne,  II.  8.  2HI— 8i  nud -^38  und  30.  -  v.U€Ch' 
fritx,  dJplom.  Narhrirht.  V.  S.  106—109:  ans  dem  reinha'-xer  Kirchenbnche  von  1(^65-1777. 
~  Jacobi,  1800,  II.  6.  270.  —  Allg.  treneal.  und  Stants-IIandb.  1824.  I.  8.  6ti7  und  fiS.  — 
Fr9ih.  V.  L^debur ,  II.  8.  52.  —  Siehmacher,  I.  155:  Die  Loser,  Mei.«)snisch.  —  Suppl.  xu 
Siebm.  W.-B.  V.  23:  v.  L.  —  W.-B.    d.  Sacb!».  Staaten,  I.  40:  Gr.  v.  L. 

LoeBsl,  Ritter.  Reichsadels-  u.  Ritterstand.  Diplom  im  kurpfiUz. 
Reichsvicariate  vom  17.  Sept.  1 790  für  Johann  Baptist  Loessl,  Landrich- 
ter, Kastner  u.  Lehenpropstamts- Verweser  zu  Ilaag  und  für  den  ältesten 
Bruder  desselben ,  Johann  Andreas  L. ,  kurpföbs.  Hofkammerrath.  — 
Der  genannte  Hauptempfanger  des  Diploms,  Johann  Baptist  v.  L.,  geb. 
1746,  wurde  als  k.  bayer.  Rentbeamter  in  Haag,  mit  dem  Sohne  seines 
verstorbenen  Bruders:  Franz  v.  Loessl,  geb.  1786,  Kauf-  und  Handels- 
herrn zu  Memmingen,  nach  Anlegung  der  Adelsmatrikel  des  Kgr.  Bayern 
in  dieselbe  eingetragen. 

r.  Lang,  H.  4S3  nnd  34.  —  W.-B.  des  Kgr.  Bayern,  VT.  97. 

Löthen.  Ein  früher  zu  dem  ostpreussischen  Adel  zählendes  Ge- 
schlecht, dessen  Namen  ein  Gut  im  Kr.  Mehrungen  führt  und  welches 
mehrere  Güter  in  den  Kreisen  Friedland ,  Gerdaucn,  Neidenburg,  Kö- 
nigsberg und  Fischhausen  an  sich  brachte,  später  aber  erloschen  ist. 

Freiherr   v.  Ledehur,  III.  S.  304. 

Loetzen.  Ein,  früher  zu  dem  in  Ostpreussen  begüterten  Adel  ge- 
hörendes Geschlecht,  welches,  in  den  Kreisen  Wehlau,  Friedland,  Fisch- 
hausen  und  Tilsit  gesessen,  wieder  erloschen  ist. 

l^tfM.  V.  Ltd€bur,  m.  8.  804. 


—     618     — 

Loew  r.  Gilenberg.  Erbl.-  österr.  Adelsstand.  Diplom  von  1765 
für  D.  Anton  Rudolph  Loew,  Ar/t  u.  Physicus  zu  Graz ,  mit  dem  PrÄ- 
dicate:  v.  Gilenberg. 

Mtgerlt  v.   Mühl/fld,  Krg.-Bd.  8.  363. 

Loew  V.  Löwenstern,  s.  Loewenstern. 

Loew  V.  Loo,  Ritter.  Böhmischer  Ritterstand.  Diplom  vom 
7.  Sept.  1680  für  ßoguslav  Ferdinand  Loew  v.  Loo. 

r.   BeUbach,  II.  8.  64. 

Loew  V.  Rozmital,  Loewe  v.  R. ,  Freiherren  (Schild  geviert:  1 
und  4  in  Silber  ein  rother  Löwe  und  2  und  3  in  Gold  ein  Bären-  oder 
Schweinskopf).  Altes,  böhmisches  Rittergeschlecbt ,  welches  nach  Bai- 
bin von  den  ehemaligen  Herreu  v.  Hasenburg  in  Böhmen  stammte. 
Hagecius.  böhm.  Chron..  nennt  als  Ahnherrn  desselben  einen  Böhmen. 
Bivoy,  welcher  758  ein  mit  eigener  Hand  gefangenes,  lebendes,  wildes 
Schwein  seinem  Ftlrstcn  tiberbracht  haben  und  darauf  eine  wilde  Sau 
ins  Wappen  erhalten  haben  soll.  Den  Nachkommen  habe  dieses  Wap- 
pen König  Przemislaus  1225  mit  einem  Löwen  vermehrt,  worauf  sie 
sich  Loew  genannt  und  als  Beinamen  den  Namen  des  im  prachenser 
Kreise  gelegenen ,  ihnen  zustehenden  Rittersitzes  Rozmital ,  zu  welchem 
später  auch  das  Schloss  Blatna  im  saatzer  Kreise  u.  Ruttowitz  in  Mäh- 
ren etc.  kam,  angenommen  hätten.  —  Zdencko  Loewe  v.  Rozmital  wird 
1426  unter  den  böhmischen  Herren  genannt  und  um  1465  war  Leon 
Loewe  v.  Rozmital,  dessen  Reisebeschreibung  ins  gelobte  Land  in  meh- 
rere Sprachen  übersetzt  wurde,  bekannt.  Von  demselben  entspross 
eine  Tochter,  Johanna,  welche  die  Gemahlin  des  Königs  Georg  von  Po- 
diebrad  in  Böhmen  ^vurde  und  ein  Sohn:  Zdencko  (H.),  welcher,  nach- 
dem er  lange  oberster  Landrichter  in  Böhmen  gewesen,  noch  1522  als 
Oberstburggraf  in  Böhmen  vorkommt.  Derselbe  setzte  den  Stamm  fort 
und  sein  gleichnamiger  Enkel,  oberster  Hauptmann  in  Mähren,  hatte 
eine  zahlreiche,  noch  nach  Anfange  des  19.  Jahrb.  blühende  Nachkom- 
menschaft. In  ft-üherer  Zeit,  1495,  war  das  Geschlecht  auch  im  Besitze 
der  Herrachaft  Militsch  in  Schlesien  gewesen. 

Ralbin,  Tab.  Stemm.  P.  II.  -   Gauhe,  1.  8.  1259.  —  Zedier,  XVIII.  8.  «U.  —  Freiherr 
9.  Ledebur.U.  8.  54.  —  Siffmiachfr,  II.  26. 

Loew,  Loew  v.  und  zu  Steinfnrth,  auch  Freiherren  (im  blauen, 
mit  kleinen,  goldenen  Kreuzen  bestreutem  Feld  ein  stehender,  silberner 
Kranich  oder  nach  einer  neuen  Angabe:  in  Blau  ein  mit  der  rechten 
Klaue  einen  schwarzen  Stein  haltender,  roth  bewehrter ,  silberner  Kra- 
nich, welcher  zu  beiden  Seiten  von  je  drei  silbernen  Dolchen  mit  golde- 
nen Griffen  und  unter  dem  aufgehobenen,  rechten  Beine  von  einem  der- 
gleichen Dolclie  begleitet  ist).  Eins  der  ältesten  und  angesehensten 
rheinländischen  Adelsgeschlechter,  dessen  Name  schon  1265  urkundlich 
vorkommt,  doch  wird  die  fortlaufende  Stammreihe  von  Humbracht  erst 
um  1311  mit  Erwin,  genanntliOewe,  Ritter,  begonnen.  Die  Söhne  Er- 
wins: Wilhelm  und  Giibrecht  nannten  sich  schon  Loewen  v.  Steinfurth, 
vermuthlich  von  ihrem,  in  der  Wetterau  gelegenen  Rittersitze  dieses 
Namens.  —  Die  Familie  war  früher  reichsfrei ,  gehörte  zur  mittelrhei- 
nischen  Reichsritterschaft  und  kam  1806  unter  grossh.  hess.  Hoheit, 


—     619     — 

Dieselbe  hatte  früher  Thoil  an  der  1 806  mediatisirteii  Burggrafechafb 
Friedberg  und  lieferte  auch  mehrere  Bnr^prrafen,  d.  h.  Souveraine,  die 
von  den  Burgnianuen  gewählt  wurden.  Früher  bildete  das  Geschlecht 
mit  den  Grafen  und  späteren  Fürsten  v.  Isenburg- Büdingen  und  der 
Burg  Friedberg  die  Ganerbschaft  Staden,  welche  1817  getheilt  wurde. 

—  Von  den  älteren  Sprossen  des  Geschlechts  waren  Emich  1400,  Eber- 
hard n.  1480,  Ludwig  1509  und  Conrad  1617  Burggrafen  zu  Fried- 
berg. Eberhard,  Herr  zu  Steinfurth,  Staden  und  Florstadt,  starb  1701 
und  hinterliess  sieben  Söhne,  von  denen  der  Eine,  Johann  Friedrich, 
Rittmeister  der  k.  grossbrit.  blauen  Garde,  1703  starb,  ein  anderer, 
Johann  Freih.  L.  v.  St.,  erst  h.  meklenb.  Geh.Rath  und  Obermarschall 
und  später  hessen-darmst.  Geh.  Rath,  Ober -Amtmann  zu  Nidda  u.  Re- 
giments-Burggraf zu  Friedberg  und  ein  dritter  fürstl.  schweinitzischer 
Kammerrath,  Oberhauptmann  der  Domainen  und  Ober- Jägermeister 
wurde.  Später,  1720,  war  der  kurbraunschw.-lttneburg.  Oberst,  Freih. 
V.  L.  -  St.  Senior  des  in  der Wetterau  noch  ansehnlich  begüterten  Stam- 
mes ,  welcher  dauernd  fortgesetzt  wurde  und  jetzt  in  zwei  Linien .  der 
älteren  und  jüngeren  bltUit,  von  denen  erstere  die  Nachkommenschaft 
des  1842  verstorbenen  Freih.  Maximilian  und  letztere  die  Nachkom- 
menschaft des  1811  verst.  Freih.  Georg,  verm.  mit  Luise  v.  Biedezum 
Fürstenstein,  geb.  1778,  in  sich  begreift.  —  Aus  dem  neuesten  Perso- 
nalbestande reiche  Nachstehendes  hin:  Aeltere  Linie:  Freih.  August, 
geb.  1832  —  Sohn  des  Freiherrn  Maximilian,  s.  oben,  —  geb.  1832. 
Der  Bruder  desselben  ist:  Freih.  Oscar,  geb.  183ß,  k.  k. Lieutenant  im 
Uhlanen-Regim.  Carl  Graf  Wallmoden -Gimborn  und  von  dem  Bruder 
des  Freih.  Maximilian:  Freih.  August,  geb.  1819,  grossh.  hess.  Kam- 
merherrn und  Rittmeister  i\  la  suite,  verm.  1840  mit  Adelheid  v.  Pape, 
geb.  1820,  stammen  zwei  Töchter:  Sophie,  geb.  1848  und  Adelheid, 
geb.  1849  und  zwei  Söhne:  Erwin,  geb.  1841  u.  Gilbrecht,  geb.  1851. 

—  Jüngere  Linie:  Freih.  Wilhelm,  geb.  1805  —  Sohn  des  Freih.  Ge- 
org, 8.  oben  —  grossh.  hess.  Kamraerh..  verm.  1833  mit  Fanny  v.  Kopp, 
geb.  1811,  aus  welcher  Ehe  drei  Töchter  leben:  Agnes,  geb.  1835, 
verm.  1853  mit  Arnold  v.  Biegeleben,  grossh.  hess.  Minister-Resid.  am 
k.  pr.  Hofe;  Emma,  geb.  1837  und  Adelheid,  geb.  1842.  —  Von  den 
Geschwistern  des  Freih.  Wilhelm  vermählte  sich  1831  Freiin  Luise, 
geb.  1807,  mit  Friedrich  Gr.  v.  Reventlow  auf  Starzeddel  i.  d.  Lausitz 
u.  Freih.  Hermann,  gest.  1842,  hinterliess  eine  Wittwe:  Freifrau  Adel- 
heid, geb.  Freiin  Schenck  zu  Schweinsberg.  geb.  1813  und  eine  Toch- 
ter, Freiin  Luise,  geb.  1839,  verm.  1857  mit  Bernhard  Freih.  v.  Stein 
zu  Nord-  und  Ostheim,  k.  bayer.  Landgerichts  -  Assessor.  —  Von  dem 
Bruder  des  Freiherrn  Georg:  Freih.  Philipp,  gest.  1841  und  verm. mit 
Wilhelmine  Freiin  v.  Canstein,  gest.  1825,  entsprossten  drei  Söhne,  die 
Freiherren  Carl,  Wilhelm  (IL)  u.  Ludwig.  Freih.  Carl,  geb.  1796,  herz, 
nass.  Kammerh.  u.  k.  pr.  Ober  -  Forstm. ,  Schlosshauptmann  des  Burg- 
grafiats  Friedberg,  verm.  sich  1829  mit  Thecla  Grf.  v.  Oberg  a.  d.  H. 
Duttenstedt,  geb.  1804,  aus  welcher  Ehe,  neben  zwei  Töchtern,  Freiln 
Anna,  geb.  1833  und  verm.  1853  mit  Friedrich  Freih.  v.  Preuschen, 
grossh.  hess.  Kammerh.  u.  Kriegsrath  u.  Freiin  Marie,  geb.  1839,  em 


—     620     — 

Sohn  stammt:  Freih.  Gustav,  geb.  1836,  grossh.  hess. Kammer}.,  verm. 
1860  mit  Henriette  Freiin  v.  Langsdorff,  geb.  1838.  —  Freih.  Wil- 
helm (n.),  geb.  1800  u.  gest.  1855,  grossb.  hess.  Kammerh.  und  Major 
a.  D..  hatte  sich  1847  mit  Elisabeth  Seidel,  gest.  1856  vermählt  und 
Wnterliess,  neben  einer  Tochter,  Amalie.  geb.  1852,  einen  Sohn,  Phi- 
lipp, geb.  1849.  —  Freih.  Ludwig,  geb.  1803,  herz,  nassan.  Kammerh. 
und  Hofgerichts  -  Director ,  ist  venu,  mit  Emilie  Roux,  geb.  1808,  aus 
welcher  Ehe  zwei  Töchter,  Thecla.  geb.  1843  u.  Marie,  geb.  1849  und 
ein  Sohn,  Freih.  Erwin,  geb.  1833,  herz,  nassau.  Oberlieutenant,  ent- 
sprossten. 

Bumbracht,  Tab.  5».  -  Schannat,  8.  99.  ~  Gauhe,  I.  8.  12.^9  u.  60.  —  v.  HaUtUin,  I. 
8.  3K4-69.  —  Z€dler,  X(U.  8.  S32.  —  Rrtor,  Ahnenprobe,  Tab.  10.  —  N.  Geneal.  Handboch, 
m?.  8.  Wh  und  1778.  8.  US.  -  Wenclf,  hess.  Land.  Gesch.  II.  Urk.  v.  1X65.  ~  Fnihtrr 
p.  ä.  Kneiebtokt  8.  195.  —  Freiherr  v.  Ledebur,  II.  S.  55.  —  Oeneal.  Taachenb.  d.  freUierrl. 
Unser.  1856.  8.417  und  18.  1858.  8  403-6  und  I8«n.  8.  4.'iO-53.  —  SUbmacher,  V.  126: 
L.  V.  8t.,  Niederrheiiiistrh.  -  t.  Mtding ,  T.  8.  »48.  —  Suppl.  au  8iobm.  W.-B.  IV.  17.  — 
V.  Hefn^r^  nassau.  Adel.  Tab.  8  und  S.  8:  Freih    L.  v.  St. 

Loewe,  Loewen  v.  Erlsfeld.  Ritter.  Ein  zu  dem  in  Böhmen  be- 
gütert gewordenen  Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  den  Reichs-  u. 
erbl.-österr.  Ritterstand  erlangt  hatte  und  zu  Logewitz ,  Modletitz  etc. 
sass.  Dasselbe  war  namentlich  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahrb.  be- 
kannt geworden ,  zu  welcher  Zeit  Johann  Joseph  liOew ,  Reichsritter 
V.  Erlsfeld,  königl.  Hauptmann  des  caurzimer  Kreises  war. 

Gauh«,  II.  8.  647. 

Loewe.  Ein  früher  zu  dem  schlesischen  Adel  zählendes  Geschlecht, 
welches  zu  Kuntzersdorf,  Wiednitz  unweit  Hoyerswerda  und  zu  Zachar- 
zowitz  im  Oppelnschen  begütert  war.  —  Elias  v.  Loewe  zu  Kuntzersdorf 
war  im  17.  Jahrb.  mit  Maria  v.  Kunitz  vermählt  und  ein  Antheil  von 
Zacharzowitz  war  noch  1720  in  der  Hand  der  Familie. 

Sinapiua,  II.  8.  791.  —    Gauhe,  11.  8.  657.   —  Freiherr  e.   Ltdebur,  II.  8.  54. 

Loewe,  Loewen,  auch  Freiherren  und  Grafen.  Ein  im  17.  und 
18.  Jahrb.  in  Meklenburg,  Lief-  und  Esthlaud,  Schweden,  Russland  u. 
Polen  durch  mehrere,  in  hohen  Ehrenstellen  stehende  Sprossen  bekannt 
gewordenes  Adelsgeschlecht.  —  Ein  Freih.  v.  Loewe  war  1706  am  h. 
meklenb.  Hofe  Geh.  Rath  u.  Ober-Marschall  und  ein  Anderer  h.  Oberst, 
Ober-Jägermeister  und  Hauptmann  über  die  herzoglichen  Domainen.— 
In  Esthland  waren  Freiherren  v.  Ti.  zu  Lahde,  Mölby  u.  Seyer  1630  u. 
noch  1710  gesessen.  Ein  Baron  v.  Loewe  war  1733  k.  russ.  General 
und  Gouverneur  zu  Reval  und  ein  Sohn  desselben  wurde  1734  Haupt- 
mann der  liefländischen  Ritterschaft.  —  Der  k.  schwed.  Präsident  im 
Admiralitäts-Collegium  v.  L.  starb  1741  zu  Stockholm  u.  die  schwedische 
Linie,  in  welche  auch  der  Grafenstand  gekommen  war,  hatte  in  Schwe- 
disch-Pommern  vor  1777  noch  Grundbesitz.  —  Johann  Friedrich  Ba- 
ron V.  Loewen,  gest.  als  poln.  Oberst  a.  D.  2.  Mai  1799  zu  Berlin,  ge- 
hörte wohl  zu  dem  hier  in  Rede  stehenden  Stamme  und  vielleicht  auch 
der  1845  zu  Langensalza  angestellt  gewesene  Steuerrath  v.  Löwen. 

Gauht,  II.  8.  «47  u  48.  —  Freiherr  v.  Ledebur ,  11.  8.  54  und  65  und  IH.  8.  304.  — 
Schwedisches  W.-B.  Ridd,  liU  und  Prih.  33. 

Loewe  (in  Roth  ein  goldener  Löwe,  welcher  in  der  rechten  Pranke 
ein  Schwert  hält).  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  9.  Sept. 


—     621     — 

1780  für  Samuel  Loewe,  Lieutenant  im  k.  preuss.  Grenadier  -  Bataillon 
V.  Gillern. 

V.  Hellbach,  II.  S.  64.   —  N.  Prcuns.  A.-L.   I.    8.  48    und  V.  8.  314.  —  Freiherr   t.  Li- 
debur,  IJ.  8.  55.  —  W.-B.  der  Preuss.  Mou.  III.  88. 

Löwenberg  (in  Silber  ein  blauer  Querbalken  und  vor  demselben 
ein  durch  das  ganze  Schild  reichender,  rother  Löwe).  Ein  aus  Tirol 
hergeleitetes  Adelsgeschlecht,  aus  welchem  Georg  v.  Löwenberg,  Herr 
auf  Boicke,  1660  Stadtmajor  zu  Stettin  und  mit  Sara  Schlitzing  aus  Gr. 
Gloguu  vermählt  war,  nachdem  er  von  einer  v.  Möllitz  Wittwer  gewor- 
den. —  Ein  ganz  anderes  Geschlecht  war  unstreitig  der  im  18.  und 
14.  Jahrh.  in  der  Mark  Brandenburg  vorgekommene,  noch  1375  zu 
Kl.  Machenow,  Levenberg,  Steinbeck  und  Tuchen  begütert  gewesene 
Stamm  v.  Loewenberg.  —  Friedrich  Siegmund  v.  Loewenberg,  k.  jMr. 
Hauptmann,  welcher  1782  im  Saganschen  lebte,  gehörte  wohl  zu  der 
schlesischen  Familie  v.  Lemberg,  welche  sich  nach  der,  sonst  den  Na- 
men Lemberg  führenden  Stadt  Loewenberg  genannt  hatte. 

N.  Pr.  A.-L.  V.  8.314.  -  Freih.  v.   LeJebur,  U.  8.  55. 

Loewenberger,  Loewenberger  v.  Schönholz  (in  Silber  ein  ge- 
krönter, rother  Löwe).  Im  Kgr.  Preussen  anerkannter  Adelsstand.  An- 
erkennungsdiplom vom  19.  Nov.  1736  für  die  gesammte  Familie.  Zahl- 
reiche Sprossen  derselben  haben  bis  auf  die  neueste  Zeit  in  der  k.  pr. 
Armee  gestanden.  (Christian  Ludwig  L.  v.  Seh.  wurde  nach  dem  7jäh- 
rigen  Kriege ,  wegen  vielfach  erhaltener  Wunden ,  als  Grenadier-Capi- 
tain  in  der  Grafschaft  Mark  im  Forstfache  versorgt  und  starb  nach 
60jährigen  Militair-  und  Civildiensten.  Von  den  Brüdern  desselben  trat 
Friedrich  Wilhelm  L.  v.  S.  aus  k.  preuss.-  später  in  hessen - casselsehe 
Dienste  und  Carl  Anton  L.  v.  S.  stand  als  Capitain  bei  der  Artillerie. 
Carl  Ludwig  Gottlob  L.  v.  S.  starb  1789  als  Generalmajor  a.D.  u.  Jo- 
hann Matthias  Christian  L.  v.  S.  —  ein  Sohn  des  obengenannten  Chri- 
stian Ludwig  L.  V.  S.  —  17.  Jan.  1846  als  Oberst  ä.  I). 

Kiuter,  Opusc,  XVI.  8.  37:  Angaben    von    l(>80   über  die  Familie.    —   N.  Vr.  A.-L.  III. 
S.    292.  -   Freiherr  v.  Ledebur,  11.  S.  35. 

Loewenbnrg,  Grafen.  Im  Kaiserthumc  Oesterreich  bestätigter 
Grafenstand.  Bestätigungsdiplom  von  1709  für  Friedr.  Grafen  v.  Loe- 
wenburg,  k.  k.  Feldmarschall-Lieutenant. 

Megerle  v.  Mühlfeld,  Erg.-Bd.  6.  21. 

Loewencron,  Ritter,  s.  Scholtz  v.  Loewencron,  Ritter. 

Loewendahl,  Freih.  und  Grafen:  Gr.  v.  Danneskiold-Loewen- 
thal  (Schild  geviert :  1  und  4  in  Roth  ein  gekrönter,  goldener  Löwe, 
welcher  ein  mit  einem  rothen  Kreuze  belegtes  silbernes  Panier  hält  u.  2 
u.  3  in  einem  goldenen  Schildesfusse  drei,  2u.l  rothe  Herzen  u.  darüber 
in  Blau  eine  silberne  Burg).  Dänischer  Freiherm-  und  Reichsgrafenstand, 
anerkannt  in  Dänemark.  Freiherrndiplom  vom  1.  Mai  1682  für  Wol- 
demar  (I.)  v.  L.;  Grafendiplom  im  kursächsischen  Reichs- Vicariate  vom 
28.  Febr.  1741  für  den  Sohn  desselben,  Woldemar  (II.)  Freih.  v.  Loe- 
wendahl,  k.  russ.  General  en  Chef  und  Gouverneur  zu  Reval  u.  für  die 
beiden  Töchter  aus  erster  Ehe  mitTheodora  Eugenia  Freiin  v.  Schmet- 
tau  and  dänisches  Anerkennungsdiplom  des  Grafenstandes  von  1798, 


—     622     — 

mit  dem  Genüsse  der  Vorzüjje  des  danneskioldschcn  Geschlechts  u.  dem 
Namen:  Gr.  v.  Danncskiold-Locwendahl.  —  Ein  aus  dem  Stamme  der 
Könige  von  Dänemark  hervorj^egangenes  Geschlecht.  Ulrich  Friedrich 
Graf  V.  Oüldenlüw,  Launvigon,  Jarlsbcrg  und  Herzhorn,  Vicekönig  von 
Norwegen  etc.,  gest.  1704  —  natürlicher  Sohn  des  Königs  Friedrich III. 
von  Dünemark  —  zeugte  mit  der  ihm  versprochenen ,  aber  nicht  ange- 
trauten Sophie  V.  Uhren,  einer  Tochter  des  k.  dän.  Oher-Hofmarschalls 
V.  Uhren,  einen  Sohn,  Woldemar  (I.),  welcher,  s.  oben,  den  Freiherm- 
stand erhielt  und  als  Herr  auf  Elstcrwerda  etc.  k.  poln.  und  kursächs. 
Ober-Hofmarschall,  Cabinetsminister  u.  w.  Geh.-Rath  1740  starb.  Aus 
seiner  ersten  Ehe  mit  Dorothea  v.Brockdorf,  verm.  1687  u.  gest.  1706, 
entspross  Woldemar  (H.)  erster  Graf,  s.  oben,  geb.  1700,  erhielt  für 
sich  und  seine  Familie  1745  das  Indigenat  in  Frankreich,  wurde  1747 
Marechal  de  France  u.  starb  1755  zu  Paris.  Aus  seiner  zweiten  Ehe  mit 
Barbara  Magdalena  Elisabeth  Grf.  v.  Szembeck,  gesch.  Grf.  v.  Branicka, 
geb.  1709,  verm.  1736  und  gest.  1762,  stammte  Graf  Woldemar  (Dl.), 
geb.  1740,  in  Dänemark,  s.  oben,  als  Graf  v.  Danncskiold-Löwendahl 
anerkannt,  früher  k.  franz.  Marechal  de  Camp,  seit  1797  k.  dänischer 
General-Major.  Derselbe  hatte  sich  1772  mit  Charlotte  de  Bourbon, 
legitimirten  Tochter  des  verst.  Grafen  v.  Charolois  vermählt ,  aus  wel- 
cher Ehe,  neben  zwei  Töchtern:  Grf.  Franzisca,  s.  1794  vermählte  Grf. 
V.  Schimmelmann  und  Grf.  Laura,  ein  Sohn  entspross:  Graf  Wolde- 
mar (IV.)-  geb.  1773,  k.  dän.  Kammerh.  und  seit  1793  Lieutenant  der 
Garde  zu  Fuss.  Dass  der  Stamm  fortgesetzt  worden  sei ,  ist  nicht  auf- 
zufinden. 

Oeiieal.  Narhr.,  Bd.  XIV.  S.  18'>.  -  Gauhf.  I.  8.  1L'60  und  Hl  und  II.  8.  ft49.  —  FrHh. 
9.  KroJtne,  II.  S.  2S4  und  85.  —  LpxIc.  ovpr  adol.  Famil.  i  Danmark,  I.  8.  837,  —  Jacobi, 
1800.  I.  8.  75—77.  —  Freih,  v.  Uilebur,  U,  8.  55.  --  Tyroff,  II.  125 :  Gr.  v.  L.  —  Suppl. 
tu     Siobin.  W.-H.  I.  7. 

Loev^endahl.  Altes,  rheinländisches  Adelsgeschlecht,  von  welchem 
Humbrach t  eine  Stammtafel  zw^ar  nicht  gegeben  hat,  aber  dessen  Name 
von  ihm  in  den  geneal.  Tabellen  vieler  der  ältesten  rheinländischen  Fa- 
milien in  Folge  von  Vermählungen  genannt  worden  ist.  —  Johann  v. 
Loewendahl  war  1376  Abt  des  Klosters  St.  Cornelii  ad  Indam. 

Bucelini,  (icitnan.  «arr..  II    S.  Iß7.  —   (iauhr,  I.  8.  TiOO. 

Loevs^eneck,  Schöps  v.  Loeweneck.  Rcichsadelsstand.  Diplom 
im  kursächs.  Reichsvicariate  vom  21.  Octob.  (26.  Dec.)  1711  fOr  Jacob 
Schöps,  kursächs.  Obersten,  mit  dem  Prädicate:  v.  Loeweneck.  —  Der- 
selbe stammte  aus  einer  lausitzischen  Familie,  in  welche  Andreas  Schöps 
einen  kaiserlichen,  zu  Linz  15.  März  1604  ausgestellten  Wappenbrief 
gebracht  hatte.  Das  eilheilte  Wappen  wurde  durch  kaiserliches  Diplom 
vom  12.  Nov.  1612  für  die  Gebrtider  Andreas,  Michael,  Christoph  und 
Thomas  u.  die  Gevetter  Jercmias  u.  Samuel  Schöps  verbessert.  v.Lang 
giebt  ein  Adelsdiplom  vom  11.  Octob.  1601  an  und  zwar  für  alle  Ge- 
brüder und  Vettern  Schöps  zu  Bunzlau  und  Lombcrg ,  so  wie  ftlr  An- 
dreas Schöps,  Syndicns  zu  Budissin  und  führt  das  Diplom  von  1711  als 
Adels-Erneuoruiigsdiplom  auf.  —  Von  den  Nachkommen  des  Obersten 
Jacob  Schöps  v.  Loeweneck  führte,  auf  Befehl  des  Königs  Friedrich  IT., 
der  k.  preuss.  Oberst  und  Commandeur  des  v.  Ziethenschen  Husaren- 
Begiments  S.  v.  L.  nur  das  Prädicat:  v.  Loeweneck  als  Familiennamen« 


—     623     — 

—  Ein  Sohn  des  Lctztoron.  Fnedrü'h  Sieirniiunl  Mairnus  v.  Loewonock. 
geb.  1772.  stand  ls()(i  als  liittmeistrr  im  k.  pivuss.  Hnsiuvn-Keginicnte 
V.  Rndorf,  trat  sjiütor  in  k.  haver.  Dion^ti'.  wunlr  in  dit»  Adelsnuitrikel 
des  Künigr.  Bayern  antVr«'nniiinion.  \\ar  norli  is2r>  Major  im  4.  Chev. 
leg.  Rcgimente  und  h'bto  dann  als  OherstlicMitcnant  a.  l). 

r.  Luit'j,  S.  4:il.  -    N.  Pr.MiN«;.  A.I..   MI.  S.  i'VJ.    -     Fnif..    v.    I.^.hhur  ,  II.  S.   i:.,'i.  — 
W.-B.  dev  K^r.  Ba>orti.  Vi.  9s. 

Loeweue^^,  Kitter.  BölimischerRitti'rstand.  Diplom  vom  0.  Apr. 
1713  für  G.  Kdlon  v.  Loo\vtMiog«r. 

r.  IltUharh.  II.  S.  r..'.. 

Loeweneg^.  Krbl.-östcrr.  Adelsstand.  Bostativrnngsdiidom  von 
1722  fllr  Johann  Michael  v.  I.oewiMiogg.  fürstlich  brixnerischen  Hof- 
Rath.  — 

Ueyerl^  v.  ifüf.l/^hi,  Kru.-H<i.  S.  ,S..4. 

►  Loewenfeld,  Hiiii^ui*  v.  lioewcnfeld  (in  Blau  über  einer  Zinnen- 

maiier  ein  aufwachsender.  Lcoldener,  in  der  Pranke  einen  Pfeil  haltender 
Löwe).  Reidisadelsstand.  Diplom  vom  1.  (10.)  Dec.  14«)")  für  Wen- 
ceslaus  Löwenfeld,  kaisorl.  Oberstlientenant  mit  dem  Namen:  llungar 
V.  LoewcMifeld.  —  Kin  früher  zu  dem  schlesisehen  Adel  gehörendes  Ge- 
schlecht, welches  aus  dem  l^atriciergeschlechte  dieses  Namens  in  der 
ehemaligen  Reichsstadt  Tim  stannnti'.  Albertus  Loewenfeld,  ein  Sohn 
des  Rupertus  L.,  war  lo3(>  Syiulicus  hi  lim  und  vim  dem  gleichnami- 
gen Sohne  desselben,  welcher  13(li»  als  königl.  Secretair  zu  Ofen  vor- 
kommt, entspross  der  obengenannte  AVeiiceslaus  L. .  welcher ,  als  ihn 
die  Seinigen  aus  rngarn  nach  Hause  gerufen  hatten,  insgemein  nur 
Hungar  genannt  wurde.  Von  den  Nachkonnnen  zeichnete  sich  Johann 
Hangar  v.  Loewenfeld  als  k.  k.  Oherstwachtmeister  gegen  die  Türken 
sehr  aus  und  erhielt  deshalb  1073  eine  AVapiienvermehrung,  welche 
durch  kaiserl.  Diplom  von  1507  bestätigt  wurde.  Johann  Thmnas  Hun- 
gar v.  Loewenfeld  wurde  als  k.  k.  Hauptmann  l()i)l  von  den  Ttlrken 
gefangen,  blieb  bis  zum  Friedensschlüsse  in  türkischer  Gefangenschaft 
und  starb  später.  1717,  in  Schlesien  ohne  Nachkommen.  Nach  Allem 
ist  mit  ihm  das  (ieschlecht  in  Schlesien  erloschen,  in  Mähren  soll  es 
nocli  in  neuer  Zeit  zuCiaya  begütert  gewesen  .sein. 

Siaapius  .   I.  S.  i.lS.  -     iiouln  .    1.    S.    :il(» i<l    "i    und   II.    S.   1-J17.    —   /.eiUr  .  XVIU. 

8.    '23!».  —  N.   l'r.    A.-L.  IM.    S.  2i»a.  —    Fi^ih^rrt.  l.'.Uhiir.  W.  N.  ;i5. 

Loewenfeld ,  ßöheimh  v.  Loewenfeld ,  Ritter.  Böhmischer  Rit- 
terstand. JJiplom  vom  11.  Sept.  I(i8()  für  Johann  Wolfgang  Böheimb, 
mit  dem  Prädicate :  v.  Loc^wcnfcld. 

1».  Ilellhac/i,  II.  S.  »".5.         Fr^ihrn    c.  L^fU-t-nr,  W.  S.  .Ofi  und  5«. 

Loewenfeld,  Nessel  v.  Loewenfeld  (Schild  schrägrechts  gctheilt: 
oben ,  links ,  in  Roth  ein  silberner ,  «Irei  Nesselblätter  haltender  Löwe 
und  unten,  rechts,  in  Blau  eine  Lilienblumo  an  grünem  Stiele).  Reichs- 
adelsstand. Dijdom  vom  27.  Apr.  l(;4r>  für  die  Gebrüder  Jtdiann  Da- 
niel und  Jacob  Nessel,  mit  dem  Prädicate :  v.  Loewenfeld.  —  Von  den 
Spros.son  der  Familie  haben  mehrere  in  der  k.  prenss.  Armee  gestanden. 
Anton  V.  Loewenfchl,  18()()  Major  im  Mus(juetier-Bataill.  des  Regim. 
V.  Malchitzki,  starb  1810;  Wilhelm  v.  L.  war  1827  Oberst  und  zweiter 


—     624     — 

Comniandant  von  Torj^au  u.  ein  v.  L.  stand  1855  als  Major  im  Garde- 
Reserve-liifant.-Regimonte. 

Pantheon  di«'«  Preiiss.  II^-Tt-s.  I.  S.   1.'.'.  N.  Vr.  K.  L.   IH.  S.  293.    —    Frrik^rr  r.  Le- 

debur,  II.  R.  äü.  —  SUhmad.er,  IV    WM  ii.  V.  '>\\\. 

LoeweufelM,  Naso  v.  Loewenfels,  Ritter.  Böhmisclier  Ritter- 
stand. Diplom  vom  1.  Juli  \i'A\\)  für  Matthaous  Maximilian  Naso  v.Loe- 
wenfels.  —  Ein  früher  /u  dorn  .sclilosischon  Adel  zählendes  (Geschlecht, 
dessen  Ahnherr  der  zu  seiner  Z<*it  als  Historiker,  Jurist  und  Dichter 
bekannte  K]diraim  Ignaz  Naso  war,  welcher,  jy^ebürtig  aus  Bunzlau. 
Amtsadvocat  und  Studtvoigt  zu  Schweidnitz  war  und  daselbst  um  1*)52 
lebte.  Er  gab  1()G7.  wo  er  schon  an  das  Oberamt  zu  Breslau  versetzt 
¥fordcn  war,  den  ,, Phönix  Redivivus'"  der  P'ürstenthtimer  Schweidnitz 
und  Jauer.  den  ..Prodromus  Ilistoriae  Silesiae'*  u.  andere  Werke  her- 
aus und  hatte  mit  dem  Prildieate :  v.  Loewenfels  16(}7  den  böhmischen 
Adelsstand  erhalten.  Von  seinen  Söhnen  wurde  Joseph  Naso  Prior  des 
Benedictinerklosters  zu  Braunau  in  Böhmen  und  Matthias  Max  N.  v.  L. 
erlangte,  wie  angegeben,  den  Ritterstand. 

Jiichfr ,  fiiinpend.  <T«4|('hrtcn-L>'xi('on ,  AusKuht-  v<in  1720.  II.  S.  'J-^iS.  —  Simtfriu* ,  II. 
8.  7S>3.  —  (/fiwA*,  II.  S.  Ii;65.  —  N.  er.  A.-L.  III.  8.  L'9.^  iiud  1*4.  -  Frfihtirr  r.  Letlebi/r, 
II.  8.  iiB  uml  IM.  S.  MU. 

Loewenheiinb ,  Seultetus  v.  Löwenheimb.  Brdimischer  Adels- 
stand. Diplom  vom  29.  Mai  16<)G  für  Christian  Scultetus.  mitdemPrä- 
dicate:  v.  l^oewenheimb.  Derselbe  stammte  aus  der  bekannten  Gelebr- 
ten-Familie,  in  welche  schon  vorher  vom  K.  Rudolph  II.  durch  Diplom 
für  Bartholomaeus  Scultetus.  der  Adel  gekommen  war. 

JOeher,  Comi».  OHehrt.-LrxIr.  II.  S.  lüU  und  15.  —  r.   HfUOacf,,  11.  S.  Üb. 

Loewenherz- Hruby  und  Geleny,  Freih.,  s.  Hruby-Geleny, 
Freih.,  Bd.  IV.  S.  503. 

Loewenhoff.  Böhmischer  Adelsstand.  Diplom  vom  5.  Oct.  1673 
fftr  Andreas  Burghard  Loewenhoff. 

r.  HfUfnichy  II.  8.  6.S  lind  HO. 

Loewenich.  Adelsstand  des  Kgr.  Preussen.  Diplom  vom  19.  Aug. 
1789  für  Peter  liOewenich,  k.  pr.  (»eh.  Kammerratli  undAssocie  seines 
Schwiegervaters,  des  k.  pr.  (Jeh.  rommerzienraths  Johann  v.  d.  Leyen 
zu  Crefeld.  —  Die  (lemahlin  des  Diploms-Empfängers.  P.  v.  Loewenich, 
geb.  v.  d.  Leyen,  wurde,  laut  Eingabe  <l.  d.  Crefeld,  25.  Juni  1829,  in 
die  Adelsmatrikel  der  Pr.  Rheinpn)vinz  unter  Nr.  12  der  Classe  der 
Edellcute  eingetragen. 

p.  lUllhuch,  n.  S  66.  —  N.  er.  A.-L.  III.  S.  294  und  III.  S.  314.  —  Frtik.  t.  Ledehur, 
II.  .S.  .S6.  —  W.-It.  d.  l'r.  Miniarcli.  111.89.  —  W.-B.  d.  ermiss.  Ulicinprov.  I.  Tab.  75, Nr.  IM 
und  8.  73.  —  Kneschke,  IV.  fl.  264  und  65. 

Loewenkhiu,  d'Orville  v.  Loewenclau,  Freiherren.  Ein  ur- 
sprünglich französisches ,  nach  Schweden  gekommenes  und  daselbst  in 
den  Freiherrnstand  erhobenes  Geschlecht .  welche.^  sp.lter  in  Pommern, 
im  Halberstädtschen  und  Anhaltschen,  in  der  Oberlausitz  und  neuerlich 
auch  in  Westpreussen  begütert  wurde.  Die  Familie  sass  in  Pommern 
iKjreits  ir)7(5  zu  (!unow  unweit  Randow  und  später.  1778,  zu  Roggow 
bei  Regenwahle  und  (Ir.  u.  Kl.  Wachlin  bei  Naugard  u.  183(5  zu  Trep- 
tow a.  R.  bei  Greiffenberg;  im  UalberstiUltsclien  1773  und  noch  1808 


zu  Groningen  unweit  Oseliersleben :  im  Anlialtschoiil777  zu  Reinstedt; 
in  der  Oberlausitz  oboiifalis  1777  bis  171M)  zu  ranupwit/  bei  IJautzen 
und  1830  zu  Wiednit/  bei  II03 irswerda ,  in  Sachson  IS47  zu  (Iross- 
Pössna  beiLei])zig  uud  iiiWcstpreussen  1S54  zu  (iura  im  Kr.  Neustadt. 
—  Ein  Freiherr  d'O.  v.  L.  war  1700  k.  schwed.  a.  o.  Gesandter  am  k. 
dänischen  Hofe.  —  Is;iai-  dChville  v.  L«KWiiiclau  lebte  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jahrh.  in  rraiikfurt  a.  M.  und  eine  Tuihter  desselben, 
Helene,  geb.  1724.  Vi-rm.  sich  174?=^  mit  Woll^ang  Freih.  v.  IHesch  auf 
Neschwitz,  Ilolseha,  leliijrau.  Zesdia  etc..  k.  k.  Katli  u.  kursüchs.  Geh. 
Rath.  —  Zwei  Gebrüder  v.  L.  standen  18nt»  im  k.  preuss.  Cuirassier- 
Regim.  v.  Quitzow  als  Lieuttnants.  DerAcltere  erhielt  ISO-^^  den  Cha- 
racter  als  Kittmeister,  war  1-^14  Lazaretli-(  ommandant  in  Magdeburg 
und  soll  durch  Adojition  den  Namen:  d'Orvilk*  v.  h.  erhalten  haben, 
was  wohl  unrichtig  ist.  da  div  Familie  sich  ja  immer  d'Onille  v.  Loe- 
wcnklan  nannte  u.  schrieb,  tlerJünircro  trat  in  k.  westphälisehe  Dienste 
und  starb  1^0.^.  —  Der  k.  jireu-s.  Regier,  und  Foi-strath  d*0.  v.  L., 
gest.  1842.  hinterlii'ss  zwi-i  Söhn»',  vim  welchen  der  Kine,  LeoiK)Id. 
Oberlandesgerichts- Referendar  zu  Nanmburir  wurde .  »ler  Antlerc  aber, 
Hugo.  1854  Prcm.-Lieut.  im  k.  jhvu^^.  Garde- Jäirer-Rataill.  war.  — 
In  neuester  Zeit  wohnte  in  Dresden  Eleun.  Jul.  Charl.  d*0.  v.L..  Wittwc 
des  k.  pr.  Rittni.  d*0.  v.  L..  so  wie  Richard  Baron  dO.  v.  L. 

GauA^.  n.  S.  Ii;«4.  —  lii.iri-'naHH.  I.  S.  {t'X.  --  N.  l'r.  A.-L.  ill  S.  2:»4.  —  Frtiktrr 
B.Lfd^hur,  II.  S.  .'nl  II.  S.  l«:i<  umt  III.  S.  3(M.  —  »uy^i-  z"  Si'»'in.  W.-U,  V.  30.  —  W.-B. 
d.  fluch«.  Stiat. 

•  Loewenstaedt,  Loewenstädt  und  Ronnebar^.  Kiu  früher  zu  dem 

schlcsischen  Adel  gehörendes  Geschlecht,  welches  im  Breslauischen  an- 
gesessen war.  Dasselbe  stand  mit  der  schwedischen  Familie  der  Freih. 
V.  Loewenstaedt  in  keiner  Verbindung. 

Sina/tiut.  11.  S.  ''.-'J.   —  fi-iuh^,  II.  S.  106.''.  —  Suppl.  iii  Si-M-in.  W.-B.  I.  S:  v. L<>ew«n<tett. 

•  Loewenstein,  Grafen  und  Fürtsten  (Stamm-  und  Hanptwappen: 

in  Silber  ein  rother.  ^'ekrönter  Löwe  auf  einem  vierfachen  Preisen  von 
natürlicher  Farbe).  Reichs-Grafen-  u.  Fürstenstand  u.  Ftirstenstand  des 
Königreichs  Baye-rn.  Grafi'ndiidom  von  14!»4  für  Ludwig  Grafen  v.Loe- 
wenstein;  Reidisfilrstendiplom  vom  3.  Ajn*.  1711  für  Maximilian  Carl 
Gr.  v.  Loewenstiin-\Vertlieim  Jün^^fcnr  Linie,  nach  dem  Rechte  der 
Erstgeburt  und  Au'jfiehnung  der  Fürstenwürde  auf  alle  Nachkommen 
vom  8.  Jan.  1712  und  Fürst t'ndipl««m  des  Kt^r.  Bayern  vom  19.  Nov. 
Iftl2  für  Friedrich/'arl  Gottlob  Gr.  v.  L.-W'..  Aelterer  Linie  und  zwar 
caroliiiischer  Speciallinie,  k.  preuss.  Ilauptm.  a.  D.  —  Die  in  Franken 
und  Schwaben  reichbepüterten  alten  Grafen  und  Dynasten  v.  Loewen- 
stein  erloschen  um  die  Mitte  des  15.  Jahrh.  u.  der  letzte  Graf,  Ludwig, 
verkaufte  seine  Grafschaft  an  den  Kurfürsten  Philipp  v.  der  Pfalz,  wel- 
cher dieselbe  dem  Sohne  seines  Oheims,  Kurfürstin  Friedrich  des  Sieg- 
reichen, aus  rechtmassiger,  doch  ungleicher  Ehe  mit  Clara  v.  Dettringen 
(Tetten),  verm.  14G2,  Ludwig  fl.j .  überliess.  Letzterer,  weicherden 
Namen:  Graf  v.  LOwenstein  angenommen,  wurde  Reichsgraf,  s.  oben  u. 
sein  Enkel.  Ludwig  H.,  erlangte  nicht  nur  durch  seine  Gemahlin,  Anna 
Grf.  V.  Stolberg,  die  Grafschaft  Wertheim  und  gegründete  Ansprüche 
aaf  die  Graf-  und  Herrschaften  der  vormaligen  Grafen  v.  Rochefort, 

Mnuehkt,  DratKh.  Adelt-L«z.  V.  40 


—        Cy2i^       — 

BOiHlern  gillndctf»  nncli  «UircU  steine  Siilinc:  Cliristoph  r.nd\%1g.  grst. 
liMH  uikI  Joliaiin  ThrfMloncus,  HQSt  Hi44,  die  heidi^n  noch  Muhemlen 
Ilaiiptlinirn  «los  StnmnHs:  dir  liUoro.  i-vungolincho  Linio  zu  Vlrnelmrjr 
üihI  <lif!  jüu^oro,  katliol:sc")ie  TJuie  zn  Hoeliofurt,  welche  jot^rt  mit  *1f»m 
Namen :  liOf woiistein -  Wi^rtliPim -  Fnnirleiil>er«r  timl  l.oewenstein  -V 
hoim-Iln(^b<^f<^rt  oder  Kt^sonlior^  atitf^f^^ffilirt  w**rdfii.  Die  {iltcro,  ov.i 
lisclif ,  frrtxdünhergiscljp  IJiiie  hioss  früher  LoeweristoiTi-Vinielinrg.  well 
d(*r  Stifter  dorselbon ,  Cljrist  oph  Ludwig ,  diireli  Verrnäbluiig  Herr  der 
Herrschaft  Virnoharg  nn  der  Eifol  geworden  war.  Sie  erhielt,  wie  aü- 
gegebeo,  den  haymschoii  Fflrsteustand ,  war  durch  den  Deputatious- 
liecCBS  von  1803  fi)r  den  Verlust  deCitransrhenaniseben  A'irnebiirg  dnrch 
tbis  würzbtirgi^cbr  Amt  Freuilenbi  rj^,  dnreb  die  KlOster  GrOniin  niirt 
Triefenstein  »nd  tlureb  die  f  »rirjer  I^fontfeld  und  Itfuiciibcrg  eut schädigt 
worden  nnd  bt^sitzt  auch  einen  Antheil  an  der  Grafschaft  Lijnbnrg.  Die 
gesummten  Besitzungen  stehen  nnt^T  derObcrhoboit  von  Bayern,  Würt- 
tt-mberg  und  I?aden.  Die  Linie  selbst  hatte  m'h  in  zwei  Speciallinicn 
oder  Aeste :  die  Vollrathsebe  und  die  Tarlsidie  ^ijeeiallinie  lt* 
von  welchem  letztere  in  neuer  Zeit  mit  dem  Füi-sten  Carl  I 
geb.  17S1  und  dem  TSrador  desselben,  dem  I'rinzen  Philipp,  geb.  178 
wieder  au^igegangen  ist*  —  Die  jüngere,  katholisehe  Hauptlinie.  Jet 
Loeweustein-Wertheim-Uoserdjerg.  biess  sonst :  Loewenstein-nochefort. 
weil  der  Stifter  derselben.  Jobann  Theodor,  von  seiner  Mutter  diefiraf- 
ftehaft  Kacbelbrt  in  den  Niederbinden  t^eerbt  hatte.  IHese  Linie  ist 
nieht  allein  in  Bayern.  Ha  den.  Ilej^sen  nnd  Wflrttendierg  begütert.  "Son- 
dern besitzt  aneb  die  gr<»sseii  llerrsebaftrn  Il.iid,  Pernarditz,  Fdseb. 
Widlit/,  Zehnn .  Weseritz,  Scliwanberg,  Unltensteiu  nnd  Slaipaeh  in 
BebnifiL  Die  M*'di:itg(iter  bestelu^n  ans  drin  Amte  Abstatt,  der  Hälfte 
fler  ürafscbatten  Wi'rtheirn  und  T?reu!>erg ,  den  Herrschaften  Halntz- 
beim  und  Hosenberg,  dem  Amte  J^rfhenfels  mit  Widdern  und  Tbalheim 
dem  Amte  Uenbacb  am  Main  und  den  Abteien  Bronnl»ach  nnd  Neti- 
Stadt.  —  Die  illtere  Linie  gehörte  bis  zur  Auflösung  des  h.  r.  Reichs, 
so  wie  die  jüngere  bis  zur  Erbingung  des  Plirstenstandes  zu  den  l^cichs- 
grafen  des  frilnkiseben  ('ollegiunis.  Jetzt  besitzt  das  Hans  Loew(*nstein 
das  Dbersterbksimmerey-Ami  des  Kgr.  Württemberg,  welches  jedesmal 
der  Senictr  der  beiden  Linien  verwaltet.  —  Ans  dem  neuesten  Persoiial- 
bestiuide  des  Oesammibaiises  mögen  nachstehende  Angaben  genügen : 
Aeltere  Linie:  LoewensteiikWertheim-Freudenberg  (zur  sonstigen  voU- 
ratbschon  Speciallinie  gehörig):  Fftrst  Adolph,  geb.  1H05  —  Sohn  d 
tH55  verst4^rbenen  Fürsfen  Georyr  ans  erster  Fhe  mit  Ernestine  <i 
V.  Fitckler  und  Liinpurg,  gest.  1*^24  —  erbL  Reiehsrath  des  Königr 
Dayern.  k.  bayer.  rdierstlieut.  h  In  suitc.'verm.  D^31  mit  Für8tin  Ca* 
tbarina,  geb.  Freiin  v.  Adler?b(U-sl ,  geb.  Ifi(>7,  aus  web'ber  Ehe  eine 
Tochter  entspross:  Pr.  Krnestino.  geb.  1S38.  —  Von  dem  Bruder  des 
Füi^sten  Georg,  dorn  1H47  verstorbenen  Prinzen  Wilhelm,  stammen  aiw 
der  Ehe  ndt  Dorothea  Freiin  w  Kaldden  a.  d,  H.  Malzin,  gest.  1860, 
zwei  Sühne,  die  Prinzen  Wilhelm  luid  Leoi)old.  Pr.  Wilhelm  ,  geboren 
1*^17,  k.  prenss,  Gesandter  u.  bev.  Min.  nm  k.  bayer.  Hofe,  vermöbllc 
^ich  1852  ant  Olga  Clara  ürf.  v.  Schönburg-t^lauchau.  Penig  u.  Wecb- 


—     f?27     — 


Aittl«rc'T    7,im  . 


sellinrg.  ge-h.  1^31  *  aus  wolcbcr  Ebe  fünf  Sölmc  Iclien,  die  Piwon: 
Ernst, ^oli,  1854.  AltVoiK  rrob.  1855.  Vollrath.  ffeb,  1856,  Ctirl,  jrc»b, 
lHn8  iiikI  Friodricb.  geb.  l^m,  —  Pr.  LeopoUL  fivh.  lf^27,  ist  k.  pr. 
ravall-t)fticirr  hei  dem  1,  Auf|febote  d,  2,  Üataillons  vorn  2.  Gftrde- 
L»Tnlw.-Reg.  —  Jünsrerc  Lini«*:  Lowenstein-Weitheini-Roeliefort  oder 
Rosenberj^;  Fürwt  Carl.  geb.  1R34  —  Sohn  dr?  1838  verstorbenen 
ErT»pr,  Constnntin  aus  der  Ehe  mit  Ajtmes  Pr.  v.nohenlohe-Lan^nihnrg, 
grst,  1835  —  toljyrt  1849  s.  (rrossvatrr,  dem  Fürst-en  Darl  ThomiiR. 
vorm.  1859  mit  Adelheid  Pr.  zu  Isenlmrtj-IJirstein .  f<ost.  18H1,  aas* 
Holdier  Ehe  eine  Toehter.  Pr.  Mann  Anna  Ajines,  geb.  J8*51,  Htammt. 
Hie  IIalbgcsch\^ister  des  Fürsten  Carl  Thomas  sind:  Pr.  August,  geb. 
1808,  k.  k.  Hrttni.  in  d.  A.  u.  Pr.  Franz,  geb.  1810,  k.  k.  Riltm.  in 
der  A. 

/f.    TA,    Lfftflhtn^  8tcmm.  Lcb^irimiiu.    etc,     Pr*iirnr  K»a4.     —    PmchJ,  Welt »  Ahmk.    von 
|7tÜ.  IL  H.  &M— V^S.  ~   f*Ar.  Jite.  Kr^mrr,  vou    di*n  ruHp»-»!,  Gr.    v,  LöweitiK^ia    fiUrti^r    iituf 
lÜHtor.    rr  Cornmont.    #0041.  Tlie.itK  Pnfst.    I,  8.   T/O,  —   Kiif'*r\  Vf>in   |?r- 
tJr,   y,  Lot^iM'ini^ifi  niu\  Wi-rtltrJiiti,  inU  Er<<Mil<i«iHiE  ^lllet  wjclitl^«**»» 
klt-im    ^(hriftpii,  I    .S.    ti^J— 77    niid    oh«n    dA4i<tb>«t .    S,    H77-».?>'); 
i'tiinrium.  H    n*ii«>i*L  \\\    ifi  s{i'n«>r    HihmIi    Iij  Lrisi^i-nmL   tt  W«.frli»'iin 
;'41— I«    —   tiifttfnffann  ,  Caiiinn    DUphwuUI    «m  Suiipluni. ,  w^ii'n  tli-r 
Ja<*<ibK  13*HV   I-  >».  4M   -AB  nn<!   IL  H.  *<n    <mm|  &L    —   f,    t*»nj;.  S.  .^ 
iinti  tv  iiurt  «oppi,  B.   fl  uiifi  I.V  —  Mifgirrli^  e,   Xfü.ftifH4t  N,  6.   —    Alt»:.  K«?n'-'^l.-  mM»  NlAal«* 
Hau<11>.    IA:/L   t.  R,   IM^—IH  ,MWl   H.  6GH^  ^  (^divcüI    hHtor    «Utiül.  Almitnitrl).   lÜflS,  8.  .H.^)'.M 

Atm.  r  '  riotH.  lh»rrAl<iii«1.  tH;iii  H.  \m^  ]e47.  »,  LW,  l»i^.  f).  I.VJ  und  Ifil  ,  Xf^hi,  H.  11^ 
iMiit  lA.  r^6»  S.  114  unU  \n:t*j  «.  jjf.  —  Sithmtut^rr,  \*  !(*»  Lo«r«n«lFtn,  Ornft^i.  —  Tif^'it . 
et.  r.M'-Si,  —  hiipr.!-  «u  SIeJn»  W.'B.  VI-  I,  -*  Tyro/,  IL  lOÄ :  Gr.  »,  L.-W.  VolIrMh.  L. 
3A1*i  V4,||r.  L.  tonicrct  Wrtppi'n  tiud  1*79.  F^t.  v.  L,  W  —  W.-B,  dc^«  Kijr.  Ha>i»ru,  I,  7  i»nd 
».    Ww^tf*««,  Al>th.   1,  -  W.  H,   <],  K)fT  wnrtt<ral>.  :  Fsi,   v,   L, 

Lof'weiisteiiif  LoewoDstein»  genannt  Ratideck  (SebÜd  geviert :  1 
ntid  4  in  Schwarz  ein  gekrönter,  dniipnltgeschwoiftcr ,  silberner  L5we 
und  2  und  3  in  Silber  ein  rother  Qnerlialkon .  bej?leitet  oben  von  sfwei 
und  unten  von  einer  rothen  Lilie,  oder:  1  u.  4  in  Schwarz  ein  j^oldener 
LAwe  und  2  und  3  ein  schwarzer  Qnerl>alkon  nrid  über  und  unter  dem- 
selben von  Schwarz  und  Silber  drei  mal  pfablwei^e.  njit  ^'eweehselleu 
Farben,  get heilt).  Altes,  rheirdündisches,  im  l'rierscbeu  n.  in  drr  Ubr^in- 
pf'nlz  begütert  gewesenes  Adelsge^chlccht.  dessen  Stnmmreilie  vom  An- 
fange des  13.  bis  m  Ende  des  Ifi.  Jabrhnnd.  Hunibrneht  gegeben  hat. 
Dasselbe  sass  Ijereits  1259  zu  Loewenstein,  1282  zu  MannweÜer  und 
1295  zu  Randerk.  brachte  spütcr  Resitz  zu  Breda!,  Alt^ey  und  SttHn- 
<'allent>|s  «n  sieb,  war  noeh  1620  zu  Cnlmesweiler  und  Kppelhorn  un- 
weit OHweiler  begütert  und  hatte  mehrere  Beinamen  angeiiomnien  und 
^ich:  Loewonfttdn.  genannt  Randeck.  gen.  T.emel/um  oder  rume^^sum. 
gennnnt  Grigeshausen,  geiL  Wallidi  mul  Brenner  v,  JiOewenstoin  ge* 
8(di rieben.  Von  den  8pros.sen  des  Stammes*  kamen  niehret*e  zu  geist- 
lichen Würden  und  Cbristapb  v.  L.,  gen.  R. ,  starb  1546  als  Johann. - 
Ordens-i^onithur  m  Mainz.  Franlcfurt,  Wesel  etc.  und  General-Recep- 
tor  in  Ober-Deut^chlaud.  Mit  Hans  Wolf  v.  Loewenstein,  gen.Randeek 
zu  Steincallenfets  ist  1664  der  alte  Stamm  erloschen, 

Bumhraühf,  Tft»..  ^<^  «od  ^7.  —  Gaafn',  L  S,  12(0  und  »>2  ^  f.  ß&tfH^m,  1.  ».  .170—72 
—  Fttttf,  Mmauptohe,  8,  *i»8  und  T«b.  l.  —  Freiherr  ü.  L*4*l>tir,  11.  S.  ftH,  —iSiibmaeher, 
IL  103  Nr.  9;  llrfniter  v.  L.  und  Nr.  6,  ^  Fuldafsrhcr  ätin4eal,Mii)tor  d«n  Ahnen  dl««  Hm. 
innedfr^i  «.  ZtrcL  —  e.  Medin^.  L  8.  341-16.  -  8uppL  lu  Mlt^bra,  W    B.  VI,  39. 

Lo^wenMeln ,  Loewenstein  «n  fjoewenateln  (Schild  von  Silber 
ixnü  Roth  quergetbeilt  mit  einem  gekrönten,  doppelt  geschweiften  Lö- 

40  ♦ 


—     62 

wen  vou  gewecliselter  Farbe).  Altös,  üicdorhcssiscbe^  Adcl&gesciüecht, 
tuiü$  dem  gleichrmun^t^n ,  lüngst  iu  Ruinen  liog6iide*ri  StuininschUisw»  iin 
der  Schwaln» .  zu  weldiein  eine ,  der  loi*werist.oiiische  Grund  genaunie 
(fe^icnd  mit  nelcu  l>orfflchaftoii  gohürte.  Von  den  Sprossen  des  Stam- 
me"^ kamen  Viele  in  land^rr.  hessisdien  rivil-  und  Militairdiensten  zu 
Khrcnstellen,  —  Nach  Gaulie  gehiirte  wuld  rM  diesem  Stamme  Cliri- 
'Ao\ü\  Dietridi  v.  Lüewenr^Lein.  uru  1715  (TelL-Itatli  am  h,  siidis.-iöerse- 
burg.  Ilofn,  welclier  an  diesen  Hof  1711  mit  der  Iler^^ogin  Henriette 
Charlotte,  gcb*  Pr.  zu  Nassiiu-Idstein  gekommen  war. 

li««ni«iifin  »11  Lcwi'iitU'in,  li«<»»i»cli, 

Loewensteiti,  Loeweneteiii,  ^en.  8cliweiuÄberg  oder  Schwein»- 
btirg  (Sdiild  von  Silber  und  Eotb  scbrä^ljnks  getbcilt  mit  vier  rniben 
Zinnen).  Altes,  bessiscbes  Addsgeseblet'lit,  ans  welchem  nadi  Schan- 
nat  ,,\Vpruher  T.ewcnstein  zu  Sdminsburg'*  sdion  1311  vorkomniL 

S^tiifnn<4v  S.  U?'  —   Sivftma''fitir^  I.  1.15  Kr.  10:  tUe  Lewe*i«(«in«   genAont  6ch«rehi«bMg, 
He«iiNch.  —  w.  Mfünp,  !,  S.  dIB  und  47. 

Locwen^tern ,  s.  Knnckel  \\  Lo  ewenstcni,  S*  329  uiidSO. 

Loeweii^loriiT  s.  Riedel  v.  I*oewensteru. 

Loewenstarn,  ApoUes  (AppelleHi  v.  Loewenstoru.  Dtihmbclier 

Add5Ät;ind,  Uiidom  vnm  K,  Fr«rdinand  IlL  für  Mattbacus  Appell^S^ 
Herrn  auf  Langenbof  im  Odsistben .  knis,  Ruth  und  des  Herzoge  aru 
MOnslerberg-Ods  Canniirr  -  Dircetor  und  Regierungs-RaUi.  Derselbe, 
geb.  J604  iti  Ober-Sddesien  und  gest.  Ifi48  zu  Brot^biu,  war  zu  «meiner 
Zeit  als  Dichter,  namenUich  vieler  Odeu  und  geistlicher  Gesänge»  sehr 
bekannt  und  gesdiätzt. 

SiH<Mpiur .  [.  »,  ^^lt?  mal  ».  -  JCcfitr  ,  Comp.  Oelphrl.  Lvulc.  I.  S,  1»4.  —  W«$$4U  tM-] 
dtrDfrhttT  HiNtnritf,  ri.  t*.  U  und  »7.  —  Üttuhe  ,  If,  S.  JÖSB,  -  Frfihft-r  t.  Udmbw*  ^  lU* 
8,  &a. 

Loevveustem  (im  Schilde  ein  gekrönte-r,  goldener  Löwe  vor  einem 
blauen,  oben  von  zwei  blauen  Sternen  bef^leiteten  Querbalkeu)*  Schwe- 
disdi  *  curlündisdies  Adeltsgescblcclit,  weldies  bereits  lti6P  und  fspAter 
zu  Antzen,  1708  zu  Bnnekenhoff  und  1708  zu  Knckatz  und  Wablen- 
hoff  sass.  —  Zu  diesem  (ieschleehte  gehörten  wtdd  die  in  der  k.  pr 
Armee  vorgekommenen  Oftidere  diei*eb  Nanitvüs.  Ein  Capitain  v,  I#oe- 
%vGnsteru  ntand  1795  im  RegiuL  v.  Manstcin  und  ein  Capitaifi  ¥•  L. 
ISOfi  im  Regim.  v.  Sdienck,    Letzterer  stai-b  1.  Sept.  1809. 

Frtihßrr  p,   tftMur.  H    S.  .^H, 

Loeweutbal,  Freiherren,  s.  Schaller  (Skalier)  v,  Lot^wn* 
thal,  Freiherren, 


Druck  ?on  C.  K.  SIIi«tt  io  L«i^»|,