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ProC Ur. Krfij<t llriiirieh KiiesrljLf«
[Kalb LucweuthalJ
I j't].i/.iu' .
\ »i Uji von FritMi] irii ^ -müI
1864.
däm^^mi
Kalb (im von Roth und Silber llnial (iiicr j<ostroifton Schilde ein
springendes Kalb, welches eine mit drei StraussenrediM-ii Koschmttckte
Krone trägt). Altes, thilringisches Adels«j:eschleclit , nicht zu verwcch-
solu mit der alten , altmiirkischen Familie v. Kalben , Kalbe , welches
schon im 15. und den folgenden Jahrhund, den Rittersitz Kalbsrieth im
Sachsen -weimarschen Amte» Allstedt besass u. auch zu Waltershausen
bei Gotha begütertwar. — Von den Sprossen des Stammes sind besonders
die Brüder Ferdinand und Heinrich v. Kalb zu neniien. Krsterer, h.
Sachs. -weim. Geh.-Uath und Träsident, war in den letzten Jahrzehnten
tles vorigen Jahrb. (loethes Vorgänger im s.->\eim. Staatsdienste, IjCtz-
terer stand in der k. französischen Armee und vermählte sich mit der
Schwester der Gemahlin seines Hrudei^s, der ginstreichen Charlotte
Marschalk v. Ostheim, gest. 1813, welche durch Schillers und Jean
PauFs Leben in weiten Kreisen bekannt geworden ist. Beide Brüder
setzten den Stanun fort, doch tinden sich genaue Xachrichteu über das
Fortblühen der Familie nicht vor.
Uör»chelinann, neiieal. AdcMnst. I. S. «y n. ff. - Freih. r. Äiu/me, 11. 8. 1G5. — N.Pr.
A.-L. m. 8. 52. u.V. 8. 2r,3. — Freih. v. Udebur. I. S. 407.
Kaibacher. Krbländ. -österr. Adi'lsstand, im Kg^. Preussen er-
neuert. Erneuer ungsdiplom vom 10. Juli 1719 für Carl Benedict v. Kal-
bacher, fürstbischöfi. breslau'schen Kammerrath. Dei-selbe gehörte zu
einem angesehenen österreichischen Geschlechte, aus. welchem Franz
Nicolaus kalbacher, Hauptmann auf dem Schlosse Stahremberg im Wie-
ner Walde, dasselbe 1(>S2 auf das Tapfei-ste gegen die Türken verthei-
digt und später den Adel erhalten hatte. — Von den Nachkmnmeii des
Carl Benedict v. K. brachte Ferdinand v. K. das Gut Borkendorf un-
weit Neisse an sich und Ignaz v. K. war Regierungs-Assistent u. Justiz-
Comraissarius bei der fürstl. liechtensteinschen Landes-Amts-Regierung
k. preuss. Antheils in I.eobschütz und ein Sohn de^ Letzteren 1845
Justiz-Commissar bei dem liechtensteinschen Fürstentliums-(Tericlite zu
Leobschütz.
Freih. v. Kruhne. II. 8. l(i<i. — r. Hellhach, 1. 8. CSD. — N. Pr. A.-L. I. 8. 42 u. III.
8. 53. — Fr*ih. v, Ledehur, l. 8. 407. - W. - B. •!. Prolins. Moii. III. «2. -^ Knexchke , III.
8. 24.3 u. 244.
Kalben, Kalbe, Calbe, Caliie (in Roth drei silberne Sterne). Altes
Adelsgeschlecht der Altmark, welches schon im 13. u. 14. Jahrb. und
später in derselben begütert war, bereits im 14. Jahrb. im Rathe der
Stadt Lübeck, wo die Familie später zu der adeligen Zirkelgesellschafl
gehörte, sass u: im 17. u. 18. Jalirh. auch in UolstCin Güter erwarb.
KH€iChk€t Deutsch. Adols-Lez. V. 1
- ' - v*
Die Familie, aus wclchor mehrere Sprossen in der k. preuss. Armee
standen, hatte in der Altmark nocli 1 803 Schüplitz und Schniorr und
1812 Rönnebeck inne und ein v. Kalben, k. preuss. Rittmeister a. D.,
war 1857 Herr auf Vienau im Kr. Salzwedel,
N. Pr. A.-L. III. 8. 53: im Aitikel: v. Knib. — Freih. v. Letlebur, I. 8. 407.
Ralchber;^, Kalehe^ger v. Kaldilierja: , aucli Freiherren. Erb-
lÄnd.-österr. Adels- u. Freiherrnstand. Adelsdiplom von 1 760 für Joseph
Kalchegger, zu Krieglach in Steiermark, mit <iem Priiclicate : v. Kalch-
berg und Freiherrndiplom vom 6. Juni IHoO für Wilhelm v.Kalchberg,
k. k. Hauptmann u. Schlossherg-Commandanten zn GraU u. von ISfil
ftlr den k. k. Unterstsiatssecretair im Finanzministerium u. Geh.-Rath
Franz Ritter v. Kalchberg. — Die landstilndische Familie der Kalch-
egger V. Kalchberg stammt nach dem geneal. Taschenb. d. freih. Hüu-
ser aus dem Mürzthale der obern Steiermark vom Schlosse Pichl,welches
darch Vermählung des Joseph Erhard K. v. K. mit Anna Maria Freiin
V. La Marre, verw. Freifrau v. Gablkhoven, in den Besitz der Familie
kam. Nach dem Tode dei*solben vermählte sich Joseph Erhard , gest.
1778, in zweiterEhe mit Catharina v. Summerstorff. gest. 1822, welche
ihm zu seinen Gütern : Pichl , Zehentgi-ub u. Töls noch das Gut Som-
merhof zubrachte. Derselbe hinterliess eine zahlreiclu^ Nachkommen-
schaft, welche zu hohem Ansehen gelangte. Joseph v. Kalchberg er-
warb mit den Gütern Neudegg und Pepeiisfeld in Krain die krainer
Landmannschaft und st^irb als k. k. Rath und Verordneter des Ritter-
Btandes; Johann Nepomuk v. K., als Schriftsteller bekannt, war Ver-
ordneter u. Ausschussrath des sf eiermilrkischen Ritterstandes ; Dr. Jo-
seph Abund V. K., früher k. k. Vice-Präsiddiit desGubemiums von Ga-
lizien, erhielt vor 1859 den Freiherrnstaiul und wurde in neuester Zeit
k. k. Sectionschef im Handelsministerium; Franz Ritter v. K., früher
ebenfalls k. k^Sectionschef im Handelsministerium etc., erwarb für sich
u. seine Nachkommenschaft das krainer Incolat u. wur<le, wie oben an-
gegeben, 1861 als k. k. rnterstaatssecretair im Finanzministerium in
den Freiliermstand erhoben; Aloys u. Eduard v. K. dienten als Ritt-
meister u. 'Hermann v. K. als Hauptmann in der k. k. Armee. — Freih.
Wilhelm, s. oben, geb. 1807, — Sohn des genannten, 1840 verstor-
benen k.*k. Rittmeisters u. Postmeisters zu Gratz Aloys v. K. aus der
Ehe mit Catharina Freiin v. Mascon n. Enkel <les Joseph Erhard v. K.
— lebte in neuester Zeit als k. k. pens. Major der ersten Arderen-
Leibgarde.
MfgerU t». MühlJeUl, H. 2»7. — (;tiiial.- Ta.Hih.nb. <l. fr.ilii;rrl. n5ii*«r, H.SS. « 5!H)-295
awl 1861. H. 346.
\ Kalckrenth, Kaikreuth, auch Fiviherren u. Grafen. Böhmischer
Freiherrn- und Grafenstand des Kgr. Preussen. Freiherrndiplom vom'
81. Aag. 1678 fllr Carl Friedrich v. Kalckrenth u. Grafendiplom von
1786 für die Gebrüder Hans Ernst v. K., UeiTu auf Siegersdorf. und
Friedrich Adolph v. K., k. preuss. Generalmajor u. Regimentschef. —
Eins der ältesten u. vornehmsten schlesischenAtlelsgeschlechter, welches
seit dem 14. Jahrb., in welchem um 1342 Themo Kalcrüte des Herzogs
Wenzeslaus zu L^egnitz u. dessen Bruders Ludwig I. Kanzler war, näher
— 3 —
bekannt ist: die terscbiodcnon Angaben über den 1/i-sprung desselben
gehören in das weite Reich der Saji:eii u. mögen hier übergangen sein.
Der Name warde frülier Calcrnte , Kalckrflte , Ivah'kreuter nnd vom
16. Jahrb. an Kalckreuth geschrieben n. von h^tzterer Zeit an breitete
sich der Stamm immer weiter ans, kam in Nieder-, Mittel und Ober-
Schlesien zu bedeutendem (iüterbesitz u. wurde auch in der Mark Bran-
denburg, in den Lausitzen, in Polen, wo Adam u. Carl v. K. 1676 das
polnische Indigenat erhielten, etc., angesessen. — J)ie freiherrliche Linie
hatte im Troppauschen mehrere Güter inne und besass noch 1750
Tsdirsehkowitz, ist aber dann erlosclien. — Zalilreiche Glieder der
Familie gelangten, namentlich in der k. preuss. Armee, zu hohen Ehreu-
stellen und über Mehrere cb'rselben geben das bi()grai)h. Lexic. aller
Helden ct€. u. das Pantheon d. preuss. Heeres Auskunft. — Der gräf-
liche Stamm blüht durch die Nachkommeuschaft der beiden obenge-
nannten Kmpfanger des Grafendiploms in zwei Linien, von denen die
erste die Nachkommen des Grafen Hans Krnst, die zweite die des
Grafen Friedrich Adolph umfasst. I. Linie. Von dem Grafen Hans
Ernst, geb. 1728 u. gest. 17i)2, entsprossten aus der Ehe mit einer
Tochter des k. preuss. Staatsministers v. Schlaberndorf die Söhne: Graf
Hans Wilhelm Adolph u. (iraf Ludwig. Graf Hans Wilhelm Adolph,
geb. 1766 und gest. 1830. war mit Catharina Grf. v. llaugsvitz, gest.
183?), vermählt, und von demselben stammte als ältester Sohn: Graf
.Ylfred L , geb. 1803 u. gest. 1851, Herr der Ileri-schaft Siegersdbrff
bei Freistadt in Schlesien etc. , verm. mit Leontine v. Goi*szkowska, aas
welcher Ehe, neben einer Tochter, Hedwig, geb. 1812, drei Söhne leben:
Alfred H., geb. 1842, Theobahl, geb. 18U> u. Kurd, geb. 1847. Die
Gesclmster des Grafen Alfred 1. sind: Grf. Eusebia, geb. 1814, verm. j^^
1835 mitCamillo Freih. v. Seebach, h. saclis.-cob.-goth, w. Qeh.-Rath^-
u. Minister u. die beiden Brüder: Graf Artbur. geb. 1819, Herrauf
Hackpfüifel bei Sangerhausen, Kreis<leputirter und k. pr. Prem.-Lieut.
a. I)., verm. 1846 mit Maria v. Seebach a. d. IL Cammerforst, geb.
1824, aus welcher Ehe eine Tochter u. ein Sohn leben — u. Graf Ed-
win, geb. 1822. früher k. k. Rittm. u. später (ieneralstabs-Officief des
Kön. Franz H. beider Sicilien. — Vom Grafen Ludwig, s. oben, geb.
1771 u. gest. 1847, k. pr. Generalmajor, verm. mit Jeannette v. Unruh,
vcrw. V. riuchholz, stammt, neben zwei Töchtern, ein Sohn: Graf Richard,
geb. 1808, k. pr. Kammerh., Oberst etc., vermählt 1845 mit Valesca
V. Freysleben, geb. 1825, aus welcher Ehe zw(*i Söhne u. zwei Töchter
entsprossten. — H. Linie. Das Haupt derselben ist jetzt: Graf Stanis-
lau3, geb. 1820 — älterer Sohn des 1857 verstorbenen Grafen Wilhelm
aus zweiter Elic mit Luise v. Stechow. gest. 1840 u. Enkel des 1818
verstorbenen Feldmarschalls Friedrich Adolpli Gr. v. K. — * grossherz.
Sachs. Kammerb., k. pr. Lieut. a. I)., Professor der Landschafts-Malerei
u. Director der Kunstschule zu Weimar, vermählt mit Anna Eleonore
Caucr, geb. 1820, aus welcher Ehe, neben fünf Töchtern, zwei Söhne,
Leopold, geb. 1855 u. Hans Wolf Carl, geb. 1860, entsiyrossten. Der
Bruder des Grafen Stanislaus ist: Graf Maximilian, geb. 182() und ein
Bruder des verstorbenen Vaters, des Grafen Wilhelm, ist: Graf Frie-
— 4 —
drich, geb. 1700. k. prouss. lUttm. a. I). — Der addige Stamm war in
neuester Zeit noch in den Provinzen Schlesien. Posen und Brandenburg
begütert n. nach Bauer waren folgende Sjn-ossen desselben 1857 im
Küiiigr. Preussen angesessen: Adolph v. K., Herr auf Dietzdorf im Kr.
Neumarkt; Kduard v. K.. Rittni. a. I)., IleiT auf Bielsko u. Mochocin
im Kr. Birnbanm; Sigismund Leojiold v. K.. Herr auf Kurzig im Kr.
Meseritz; Wilhelm Ferdinand Heinrich v. K. , Major a. 1)., Herr auf
Obcr-Göi-tüig u. Weissensee im Kr. Meseritz; Krnst Ehrenfried v. K.,
Herr auf Gamst im Kr. Meseritz und ein Lieutenant v. K.. Herr auf
StentschH. im Kr. Züllichau-Schwiebus.
SiHapiu9, l. S. 49t-4f»H ii. 11. S. Rli; n. S. 710-711». - (fatih^, I. S. JCil-ilM. — Blo-
graph. Li'xi'oii alh-r lloidcn ii. Mjru:iir|((>rtoii<'ii <'ti'. II. 8. 225- -22U. — l'aiithfoii des Prou.Hs.
Hcerw, r. S. Vl\f u. U. S. I. -- c. llHthach. I. S. WM. - N. l»r. A.-L. Ilf. S. 55—59. -
DeutMcho (Jrnfi-iih. il. (;^h«iin\. I. S. 4U- Al'A. — Freiherr v. Ledt'bur. I. S. 407—10» und
Iir. 6. 2b4. - (ffiicil. Tns<li<-nlf. li. ^riitl. nriii>er. 18>.2. S. 1(i2— 404 ii Iiiütor. Handb. zu dem-
selben, S. :iS7. — Siehvmcher, I. «:i : l»l<' Kalokn-uter. .SrhlcHiscIi u. Suppl. I. 8. v. Kalrk-
rsth. — r. MetÜHy, I. S. 'J6S und 'ZM. — W.-B. drr rnMiss. Mon.nrcli. 1.54: ür. v, K. —
8ehle8l«cli<»s W.-H. Nr. 3«' : (Jr. v. K. u. Nr. .HO: v. K.
I Kakk.steiii , Kalkstein. Altes, zu dem Adel in Ost- und West-
preussen zahlendes Geschlecht . welches auch in die Lausitzen , nach
Schlesien, Polen etc. kam. v(^rschiedene Beinamen : Kalckstein-Stolinski.
K.-Kobilinski u. K.-Gslowski führte u. noch jetzt in Ost- u. Westpreus- ,
sen u. in der Prov. Posen ansehnlich begütert ist. — Der Ursprang
der Familie liegt im Dunkel: dieselbe soll nach Preussen in den easten
Jahrzehnten des 15. Jahrb. mit Christian v. K., welcher von dem deut-
schen Orden mit Wogau bei Preuss. Kylnn belehnt wurde, gekommen
sein, doch machte sich das Geschlecht erst gegen Knde des 10. Jahrb.
n. später bekannter u. kam im 18. Jahrb. durch zwei Sprossen, welche
in der k. preuss. Amiee zu der hrx'bsten Würde emporstiegen, zu be-
'^8ondereu\ Ansehen. Ghristoidi Wilhelm v. K.. geb. I(i82 — ein Sohn
des k. poin. Obersten u. Herni auf Knauten u. W'ogau Cliristoph Al-
brecht V. K. aus der Plhe mit Maria Agnes v. Lehwald — starb 1759
als k.'j)reuss. General-Fehbnai-schall. Derselbe war mit Christophore
Eva Lucretia Brand v. Lindau vermählt u. von ihm entspross als jüng-
8ter5obn Ludwig Carl v. K. Let/tiTer. geb. 1725, stieg in der k. pr.
Armee immer höher, wurde 1708 ebenfalls General-Feldmarschall und
starb 1800, ohne aus zwei Fhen Nachkommen zu hinterlassen. Ausser
den '^ Genau Uten, zu denen noch der 1807 verstorbene (ieneralmajor
a.' D. V. K. zu rechnen ist. haben bis anf die neueste Zeit ^^ele Glieder
der Familie in der k. prenss. Armee gestanden. — Die in die Hand der
Familie gelangten (iüter hat Freih. v. Ledebur möglichst genau ange-
geben. Der Besitz in Ost- und Westi)renssen und im Pofienschen war,
wenn auch im Laufe der Zeit wechselnd, innner umfänglich ; in der Nie-
derlansitz bcsass die Familie noch 1<)(»7 Oegeln bei Guben und gegen
Ende de» 3^7. u. im Anfajige des 18. Jahi-h. hatte im Breslanischen die
Güter Schälkau u. Blankenau nach Sinai»ins ein Freiherr v. Kalckstein
inne, dessen Sohn, Freih. Anton, um 1720- Provincial des Minoriten-
Ordens«in Böhmen imd Schlesien war , auch sass in neuer Zeit das Ge-
schlecht in Westphalen 1822 u. noch 1M57 zu Capi)eln im Teklenbur-
gisolien u. 1848 zu Severinghausen im Kr. Beckum und besitzt auch
osnabrückscbe Lehen. — Nach Bauer, Adressb. 1857., S. 104, waren
im Kgr. Preussen begütert: Alexander Andreas v. Kalcksteiii, Herr auf
Romitten u. Wogau im Kr. l^r. I':ylaii: Hernhanl v. K.. Major a. 1). in
Westphalen, Herr auf Sclniltittcu im Kr. l»r. Kylau ; Stniiislau^ v. K.,
Herr auf Klonnowken im Kr. Pr. Stargardt ; ein v. K.. Herr auf Nogath
im Kr. Graudenz; der Kreisdeputirte v. K., Herr auf Klecztsvo, Kont-
ken, MIezewo u. Wengoni im Kr. Stulim; ein v. K., Herr auf Plusko-
wenz u. Kuszwalli im Kr. Tlioni; l'erdinand v. K., Herr auf Mieleszyn
im Kr. Gnesen u. Sta>^1any im Kr. VVougrowitz und Frau v. Kalckstein-
Oslowska, Herrin auf Schöntiiess im Kr. Bereut.
fftnet , Sileüiogr. ren. 8. 77.>. — Sinapinit, H. s. 7i:>. — Uauhe, II. 8. 60ti -509. —
Dienemann, Narhr. v. Johnnnilcr-Ordi'n, S. IG**. Nr. 13 S. ;M5. Nr. 63 u. S. 414. — N. Pr.
A. L. ni. 8. ö;»— 62. — Freih. r. d. Kn^'üfhfck, S Irt6. — Frcih. r. Ledehur, I. S. 409 and
III. S. 'JS4. — r. Mfdhuj, I. S. 260. — Supi»!. zu Sirl»rn. W.-B. I. 7.
^Kaldenbaeli. Altes, früher zu dem Adel im Herzogtli. Berg gehö-
rendes Geschlecht, welches zu Ober- u. Unter- Kaldenbach, jetzt Kol-
lenbach, im Kr. \Vipi)erfürth sass, lO.SH in demselben Kr. zu Scheid u.
zu Overbach im Kr. Uckerath begütert war und zu Scheid noch 1680
vorkam.
Fahne, II. 8. 72. — Freiherr v. Ud^hur, 1. S. 40'.» u. 410.
Kaldenberg. Kin erloschenes cölnisches Patnciergeschlecht, aus
welchem Johann Gerhard v. K., kurpfaizischer Rath, noch 1770 lebte.
Fahne, I. S. 212. — Freih. v. Ledebur , I. S. 410.
KaldtHchmied , Kalt.sclimied , KaltMcbmidt v. Eiseiiber^i^, Frei-
herren. ReichsfreiheiTiistand. Diplom vom 21. Mai (23. Oct.) 1659
für Johann Baptist Kaldtschmied v. Eisenberg, Doctor der Rechte,
kais. Reichshofrath und des Erzberz. Leopold Wilhelm , Bischofs zu
Strasburg, Passau und Olniütz Geb.-Rath u. Hofcanzler. Derselbe, aas -
Elsass gebürtig u. 1662 gestorben, hatte als herzogl. meklenburg. Rath
7. Febr. 1633 den Reichsadel mit dem Prädicate: v. Eisenberg er-
halten, war 1647 unter liie ni(Mleröstcrr. neuen Ritterstandsgeschlechter
aufgenommen worden u. hinterliess seinen zwei Söhnen, den Freiherren
Johann Baptist dem Jüngeren u. Michj\el Paris, Schloss und Herrschaft
Plankenberg und Leobersdorf in Niederösterreich, so wie die olmützer
Lehngüter ('horin u. Lauczka. Letzterer starb unvermählt , Ei*sterer
aber setzte den Stamm fort, welcher, reich an Sprossen, über welche
Wissgrill sehr genaue Nachricht giebt. forthlühte. (regen Ende des
vorigen Jahrb. war noch Freih. Johann Nei>omuk (welcher als fünfter
Sohn von dem Freih. Otto Ferdinand, sechstem Sohne des Freih. Jo-
hann Baptist des Jüngeren, stammte) Besitzer des T.ehngutes Chorin.
Derselbe, geb. 1720, k. k. Kämm., des Ffirsten Erzbisch, zu Olratttz
Rath u. des fürstl. Lehenrechts Beisitzer bis 171)2, lebte dann auf dem
genannten Gute u. hatte aus der Ehe mit Maria Anna Grf. v. Oudaille,
neben einer Tochter, Freiin Maria Anna, \\o\chc sich 1788 mit Johann
Baptist Freih. v. Forgatsch, k. k. Gubern.-Rathe etc. vermählte, einen
Sohn, den Freih. Ferdinand Hyacinth, geb. 1764, welcher 1789 als
k. k.Oberlieut<jnantausdem acti von Dienste traten., wie Wissgrill hörte,
mit einer Grf. v. Chorinski sich vermählt haben sollte. Eine Mittheilung
im gwieal. Taschenl). d. freih. Häuser erwähnt diesen Sohn nicht, nennt
dett iVeiherm Johann Nepomuk : Johann W'olf und giebt an, dass der-
— 6 —
selbe den Mannsstamm pjcsclilosscn habe , w orauf von der genannten
Tochter das Gut Cliorin an ihren Gemalil und ilire Kinder vererbt
worden sei.
WisMgrül, V. 8. 13— is. - Oonoal. Tisi-lK'iil». d. freili. Iliuscr. 1841>. 8. 525. — Suppl.
tu Siebm. ^j^-B. II. 11 : Hanm KHichschmldt v. Kyseiibcrjs.
Kalfnberg , Kahlenberg , Snlzer v. Kaienberg (in Schwarz ein
goHener Querbalken, oben von zwei rothen u. unten von einer silbernen
Rose begleitet). Eins der ältesten Adel§geschlechter der Mark Bran-
denburg, nicht zu verwechseln mit dem ursprünglich westphaiischen.
später in Hessen , den Lausitzen und Dtlnemark blühenden Geschlechte
V. Calenberg, Callenberg, s. Bd. 11. S. 197 u. 198. — Pie erste sichere
Urkunde über das Gesclilecht v. Kaienberg findet sich in dem auf Be-
fehl des K. Carl IV. 137.5 entworfenen Landbuche von sümmtlichen
Grütern u. deren Besitzern in der Mark Brandenburg, in welchem Heynze
Kaienberge als Herr auf Barnewitz u. Busehow im Havellande genannt
wird. Die Familie, deren Namen ein Gut bei Angermttnde erhielt,
blühte fort, war im 15., 1(5., 17. und noch im 18. Jahrb. in der Mark
firandenburg mit mehreren Gütern angesessen, nahm aber dann an
Sprossen ab u. Alexander Willielm v. K. , k. preuss. Oberst und Com-
mandeur des Ftisilier-Regim. v. Kichmann, verm. 1774 mit Amalie Luise
Henriette v. Ilotberg a. d. H. Petershain in der Xiederlausitj?, hatte aus '
dieser Ehe nur einen Sohn: Alexander Wilhelm v. K., geb. 1775. Der-
selbe diente bis zum Hauptmann in der k. preuss. Armee, trat dann,
1806, in badische Dienste über, stieg in denselben immer höher, wurde
endlich General u. starb 26. Sept. 1858 im Pensionsstande bei seiner
eiiudgen Tochter, der Gemahlin des k. russ.LegationsrathesA. v. Stnive,
zu Bern in der Schweiz. Da er der Letzte u. einzige münnliche Träger
des Namens v. Kaienberg war u. sein altes Geschlecht nicht gern er-
löschen sah, so unterzeiciinete er wenige Tage vor seinem Tode ein Do-
cnment, u. zwar im Beisein des grossh. badischen Minister- Residenten in
der Schweiz Ferdinand v. Dusch, wodurch, nachdem dasselbe von den
betreffenden Behörden anerkannt u. bestütigt worden war, der eidge-
nossische Stabsmajor Julius v. Sulzer 'aus Winterthur — Sohn des
Gutsbesitzers David v. Sulzer aus der Ehe mit Franzisca Freiin v. Lüt-
gendorf von Leinburg — auf den ausdrücklichen Wunsch des Generals
V. Kaienberg u. dessen Familie vom 10. Sept. 1858 an den Namen u.
das Wappen derer v. Kaienberg anzunehmen und fortan zu führen er-
mächtigt worden ist.
Bftndsrhriftl. NntiE. au« F'aniilicniiarlirir.liicii. — Angrlms ^ mark. Chronik , 8. .19. —
Oauh€t II. S. 55. — Th. l'h. p. 4. Hagen, fU'srhr. dos ({e«ihl. ». Willmeradorf, 8. 2«.». —
Frtik, V. Ledebnr, I. 8. AW. — r. AfediftQ , I. 8. 267. - Snpni. «u Sielun. W.-H. VI. 18. -
T^f, I. 38.
Kalenberger (in Blau ein steiler, spitziger Fels oder kahler Berg).
Eins der ältesten landsässigen Adelsgeschlechter in Niederösterreich,
welches auch Kalnpercher, Khallni)erger, Kahlnperger etc. geschrieben
wurde. — Zuerst treten Dietricus de Monte Calvo et Chunradus frater
soos urkundlich 1280 auf und Wolfgang Kalenberger v. Kahlenberg,
kais. Ober-Forst- und Waldmeister in OesteiTcich, welchem K. Maxi-
milian!. 1517 seinen neuerbauten Hof in Ileidcrsvelden zu einem j
Edelmannssitze erhob, war noch 1532 in seinem Amte.
WwgrUt, V. 8. 12 q. 13.
— 7 —
Kalina v. Jaethenstein , s. Calina v. Jacthenstein, Bd. Ü.
S. 196.
Kalinovich v. Dorian. Erbläiid.-österr. Adelsstand. Diplom von
1772 für Georg Kalinovicl», Stadtricbter zu Temeswar u. für den B^-
der desselben, Johann K., mit dorn Prädicate v. Dorian.
MegerU r. Uühlfeld, R. 207.
^ Kalinowski, anch Grafen. Erbl. -östen\ Grafenstand. Diplom
von 1818 für Severin v. Kalinowski. — Altes, scblesisches u. polnisches
Adelsgeschlecht, welches schon im 13. Jahrb. in Schlesien vorgekom-
men sein soll n. vom 14. Jahrb. an in Polen sicli weit ausbreitete u. zu
grossem Ansehen kam. Dasselbe besass später in Schlesien die Ritter-
güter Gross-Kalinow u. Kalinowiz im Oppelnschen u. nahm von ersterem .
Gute auch den Beinamen Kaliiiow au. Der Stamm blühte fort und sass
1720 zu Heuduk u. Lagewnick unweit Beuthen u. noch 1830 u. 1854
zu Ililbersdorf im Kr. Falkenberg , auch war im letztgenannten Jahre
im Posenschen Hermann v. Kalinowski Herr auf Piscin im Kr. Brom-
berg. Von den Sprossen des Stammes standen bis auf. die neue Zeit
mehrere in der k. preuss. Armee. — Dass Graf Severin seine Linie
fortgepflanzt, ist nicht bekannt.
Okohki, I. 8. 515. — Simipius, I. 8. 491» u. II. 8. 712 u. 713. — Oauhe, H. 8. 509— All.
Jikfitrl'' r. Mühlf^ld, 8. 22. - N. Pr. A.-L. III. S. 54. - Freih. v. Ledebur, I. 8. 410 a.
mTK. 2M. - Hclilesindi. W-.B. Nr. 369.
Ralisch (Schild der Länge nach getheilt u. silbern : rechts drei in
einen Triangel gelegte Schiffsanker — also wohl 1 u. 2 — u. zwischen
denselben drei Sterne und links drei schrilgrechte , schwjvrze Balken:
nach dem N. Pr. A.-L.). Schlesisches, aus dem Fürstenthume Brieg
stammendes Adelsgeschlecht, welches im Wohlauschen u. Wartenberg-
schen ansässig wurde. Adam v. Kaiisch hatte bei der Stadt Wohlaa
einigen Grundbesitz und stai'b 1641 mit Hinterlassung dreier Söhne:
Adam . Johann Heinrich und (rottfried v. K. , von welchen die beiden
Ersteren den Stamm fortsetzten. Von den Nachkommen war um 1720
Gottfried Wilhelm v. K. Herr auf Buckowine bei Wartenberg u. Land-
Hofgerichts-Beisitzer. Derselbe war mit einer v. Wuttgenau vermählt
und liatte sechs Söhne, von denen zwei in landgräfl. hessen-casselsche
Militairdienste traten. In neuer Zeit war 180() Carl v. Kaiisch Post-
meister zu Frankenstein u. ein v. K., trüber Rittm. im Dragoner-Regim^
V. Prittwitz, starb 1800 als pens. Major.
Sifuipim, II. 8. 715. — N. I'r. A.-L. III. 8. hh. - Freiherr t. Ledebur, 1.8.410.
Kalitsch, auch Freiherren (in Gold ein nach der rechten Seite
laufender, rückwärts sehender u. im Maule ein Huhn haltender Fuchs).
Altes, anhaltsches Adelsgcschlecht, welches schon in sehr früher Zeit
vorgekommen sein soll, doch ist dasselbe erst seit der ersten Hälfte des
16. Jahrb. näher bekannt. Die Familie wurde 1542, zu welcher Zeit
Andreas Georg u. Hans v. Kalitsch lebten, mit Döbritz, Nutha u. Ha-
gendorf, welche Güter in der Hand derselben verblieben sind, beliehen,
auch sass das Geschlecht nächstdem schon im 16. Jahrb. zu Görtzig,
Biendorf, Biestorff, Oster -Nienburg u. Edderitz und im 17. Jahrb. zu
Gnetsch, Riessdorff n. Gross -Wttlknitz, so wie auch noch zu Biestorff
u. Edderitz , auch trägt im Magdeburgischen im Kr. Jerichow I. ein
Gut den Namen der Familie. In neuer Zeit ei'^-arb dieselbe im Kgr.
Sachsen Kühnitzsch. Zwochau u. Watzscliwity. bei Würzen u. im Orossh.
Sachsen-Weinmr Breitenheerda u. Tiinnicb im Justiz-Amte Blancken-
hiyn. — Nach wohl aus der Familie selbst gekommenen Angaben im
N. Preuss. Adels- liexic. lebten 1839 nur noch zwei Freiherren v. K.
mit ihreh Familien als rechte Vettern. Der ültere derselben , Freiherr
Ludwig, k. ])reuss. Ober-Forstmeister a. I).. war Herr der obengenann-
ten Güter im Kgr. u. im Grossh. Sachsen u. der jüngere : Freih. Frie-
drieb, h. anhalt-dessau. Landrath u. Kammerherr, besass die Rittergüter
Döbritz, Nutha u. Tlagendorf im Herz. Anhalt -Dessau. Freiherr Lud-
wig ist vor mehreren Jahren verstorben. Derselbe war verm. mit Ca-
roline V. Linsingen, gest. 2. Apr. lft()3 u. hat, neben einer Tochter,
Freiin Hedwig, verm. Frau v. Klitzing, einen Sohn. Carl Ludwig Ru-
dolph Freih. v. K., Ileri'n auf Kühnitzsch, Tihmich etc., grossh. sachs.-
wcim. Kammerherrn etc., hinterlassen. — Freih. Friedrich, s. oben,
vermählte sich mit Auguste v. Drais u. aus dieser Ehe entsprossten,
neben zwei Trichtern, Freiin Caroline u. Freiin Luise, verm. Frau v.Al-
vensleben, drei Söhne, die Freih. Ferdinand, Hermann u. Richard.
Beckmann,' Anhilt. Hhtor. VII. Cap. II. N. '2^ u. 233 ii. Tah. R. Nr. .S. — Gauhe, I.
8, 958. - N. Keiu'al. Hniidl». 1777. 8. 2G2 ii. L'f^.t. — N. l't. A.-L. III. 8. 56 u. V. 8. 263 u.
»64. — Frtiherr r. Ledeh„r . I. S. 410 und 111. 8. 2«4. - W.-B. der Sachs. Staat. IX. 18:
Freih. T. K.
Kalkhof, Freihen*en. Reichsfreihemistand. Diplom vom 21. Aug.
1794 für Anton Moritz Kalkhof, k. k. Hofrath und Reichsreferendar.
Derselbe, aus einer rheinischen Familie in der Gegend bei Manheim.
aus welcher ein Zweig noch jetzt im Grossh. Baden begütert ist, stam-
mend, hinterliess einen Sohn, Anton Freih. v. K. , geb. 1779, gewes.
k. k. Director des Ai'chivs etc., k. k. Legationsrath , verm. mit Luise
Freiin v. Dangries, aus welcher Ehe zwei Töchter, Freiin Laura und
Freiin Alphe, verm. mit Eduard Freih. v. Valois, k. württemb. Rittm.,
Wittwe seit 1857, n. ein Sohn, Freih. Emil, k. k. Rittm. im 8. Cuirass.-
Reg., entsprossten.
Megerl/r. Ifühl/ehl, F.r^niii.-Bd. S. 6i). — (Jen Taschcnb. d. frHh. Ilfias^r, 1853. 8. 2?.\
■. S3S a. 1862. 8. 4(i5. -^ 8u|)|il. xn Siehm. W.-B. XI. Ii*. — W.-B. d. Orstcrr: Mon. XI. 40.
^ Kneschke, II. 8. '.'87.
^ Kall. Adelsstand des Kgi\ Preussen. Diplom vom 9. Juni 1792
ftlr Friedrich Georg Kall, k. pr. Major u. Escadronchef im Bosniaken-
Regimcntc. Derselbe, ein geborener Pfölzer, starb 1812 als pens. Ge-
.»eralmajor. Seine Söhne Helen im Feldzuge 1«13: der ültere als (-hef
der Garde - Kosaken -Escadron, der jüngere als Major des 2. Ilusaren-
regimentes. Später, 1837, standen Enkel des Generalmajors v. K. in
<ler k. pr. Armee. — Die Familie >vurdc in Ostpreussen zu Kranz, Len-
keninken u. Thengen begtttert und das KiUmergut Lenkeninken im Kr.
Insterburg gehörte 1^57 zu dem Nachlasse einer verw. Frau v. Kall.
9. Hellhach. I. 8. 632. — N. ProusH. Prov.-BI., VII. Hft. 1. 8. «s. — N. Pr. A.-L. III.
8. 62 u. V. 8. 2r,4. — Fteihtrr v. Ledebur, I. 8. 410. — W.-B. d. PronM. Monarch. III. 63.
— Knetchk«, I. 8. 229.
Kallabichs v. Kallaborn. Erbl.-üsten*. Adelsstand. Diplom von
1769 ftlr Marcus Kailabichs, k. k. Hauptmann bei dem Gradiscaner-
Infant.-Regim., mit dem Prädicate: v. Kallaborn.
3legert€ v. liühl/elti, Erg&ni.-Bd. 8. 333.
— 9 —
Rallinich v. Zierfeld, anch Edle nnd Ritter. Erbländ.-österr.
Adels- u. Ritterstand. Adelsdiplom von 1767 fiir Johann Kallinich, k. k.
Oberstlieutenant, mit dem Prüdicato: v. Zierfold und Rittordiplom von
1816 ftlr Anton Kallinich PMlen v. Zierfcld (Zicrnfeld), k. k. Ilafen-
Capitain zu Triest.
Meyerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 160 ii. 8. 333.
Kalliwoda v. Falkenstein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1761 für Johann Wenzel Kalliwoda, k. k. Fcldartillerie-Feuerwer-
ker, wegen 38jflhriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: v. Fal-
kenstein.
MegerU v. Mühlfeld, 8. 207.
Kahn. Ein zu dem Adel im Ilerzogth. Rraunschweig zählendes
Geschlecht, welches, nach Freiherr v. d. Knesebeck, als Patricierge-
schlecht der Stadt Braunschweig sehr froh vorkommt und aus welchem
Johann Georg v. K. zu Braunschweig 1. Sept. 1744 den Reichsadel
erhielt. Das N. Preuss. Adels - Lex. giebt das Geschlecht als eine ur-
sprünglich brandenburgische Familie, welche sich 1680 nach Braun-
schweig begeben habe, wo Anton Heinrich v. K. 1700 h. braunschweig.-
wolfenb. Rath wurde und wo der Stamm sich in mehreren Zweigen
ausgebreitet und ansehnliche Lehngtiter, namentlich Bodenseel unweit
-CWvörde, erworben habe. — Eine, die zu den Lehen der Familie ge-
hörige Mühle zu ROningen betreffende, von der fürstl. Canzlei zu Wol-
feubüttel 8. Mai 1806 erlassene Vorladung, welche sich in dem ge-
nannten Adelslexicon abgedruckt findet, ist für die genealogischen Ver-
hältnisse der Familie in der zweiten Hälfte des vorigen u. im Anfange
des jetzigen Jahrh. von besonderer Wichtigkeit. In derselben wird zu-
erst als ältester Sohn des fürstl. hess. Hofraths Johann Georg v. K. der
fürstl. hessen-homburgsche Geh.-Rath Johann Heinrich t. K. und als
jüngster Sohn der in holländischen Diensten gestandene Oberstl. Hein-
rich Conrad v. K. genannt, an welche sich die Namen der Nachkommen
anderer, verstorbener Sprossen des Stammes u. dann schliesslich die
Namen der damals belehnten Familienglieder anreihen. Letztere warerf
folgende: Johann Brandan Friedrich v.K., Pastor zu Bctmar; Heinrich
Bernhard v. K., Drost zu Riddagshausfen ; die Gebrüder Johann August
u. Franz Georg v. K., Ersterer Kriegsrath, Letzterer Rittm. zu Braun-
schweig und Johann Christian August v. K. , badischer Kammerk, ujid
Landvoigt zu Lörrach. — Die Familie, welche gegen Ende des vorigen
Jahrh. auch in der Altmark zu Bödenseil im Kr. Gardelegen u. dann zu
Bussen bei Salzwedel begütert wurde, hat auch in neuer Zeit, im Braun-
schweigischen u. Hildesheimschen angesessen, in mehreren Sprossen
fortgeblüht.
Rthtmeifr, braiiiischw -lüiieb. Chron. 8. 1780. — N. Pr. A.-L. V. 8. 264 n. 2(55. — Frtfih,
r. d. Knesebeck, S. 167. Freih. v. Ledebur, I. 8. 410 iiixt III. 8. 284. — W.-B. d. Kgr.
HannoT. D. 3 und 8. 8, — v. Hefner, bmmov.brHuiMrhw. Adel, Tab. 17 ii. 8. 15.
Kallmünzer v. Kallmünz. Erblünd.-östorr. Adelsstand. Diplom
von 1811 für Stephan Kallmünzer, k. k. Oberetlieut. und temeswarer
Garnisons- Artillerie- Co mmandanten, mit dem Priidicate: v. KaH-
mflnz:
MegerU v. MjAlfld, 8. 307.
— 10 —
KalnaBsif Kalnassy r. Kalnasz. Ein ungarisches Adelsgesehl echt,
aus welcliem mehrere Sprossen in die Armee des Königs Friedrich II.
von Preussen traten u. welches 1784 in Ostpreussen zu Ganglau und
Kutzborn im Kr; AUenstein begütert war. Ein v. K. starb 1823 als k.
pr. Oberstlieutenant.
N. Pr. A.-L. 111. R. 62. — Frfih. v. Ledebur, \. 8. 410.
Kainein, Grafen. Grafenstand des Kgr. Preussen. Diplom vom
19. Sept. 1786 für Friedricli Stanislaus Leopold v. Kainein, Herrn auf
Kilgis etc. — Eins der allerilltesten Adelsgeschlechter Ostpreussens,
welches nach Hartknoch schon vor der Eroberung Preussens durch die
deutschen Ritter im 13. Jahrh. geblüht haben soll. Friedrich v. K.
kommt 1 440 als Landrichter in Preussen vor u. von den Nachkommen
desselben starb Albrecht — ein Sohn Caspars v. K., Herrn auf Kilgis,
Park, Lindenau u. Strauben, aus der Ehe mit Susanna v. Wietmansdorf
— 1683 als Oberburggraf u. Ober - Regimentsraf h in Preussen. Von
Letzterem stammten vier Si*)hne: Johann Albrecht v. K. , kurbrandenb.
liand- u. Oberappellationsgerichtsrath , Wolf Heinrich , k. diln. Oberst.
Georg Friedrich, gest. 1703, k. pr. Geh.- u. Ilofgerichtsrath, u. Frie-
' drich Wilhelm, Oberforstmoistcr im HalberstiUltschen. — Des genannten
Albrechts Bruder, Heinrich v. K., kurbrandenb. Landratji undOberst-
iieutenant der Cav. , verm. mit Judith Margaretha v. Lehndorf, hatto^
einen Sohn, Johann Georg, k. pr. liandrath, Tribunalrath, Oberkassott-"
herr u. Amtshauptmann zu Rastenburg u. verm. mit Maria Luise Schack
V. Wittenau. Aus dieser Ehe entspross Cai'l Erhard, gest. 1757, kön.
preuss. Generallieutenant u. Regimentschef, verm. mit Sophie Fink
V. Finkenstein, gest. 1756 u. von Letzterem stammte Graf Friedrich
Stanislaus Leopold, s. oben, welcher 1818 als Obermarschall des Kgr.
Preussen starb. Aus der Ehe des Sohnes desselben, des ebenfalls 1818
verstorbenen Grafen Leopold Christian Wilhelm, k. preuss. Oberstlieut.
a. D., mit Caroline v. Borcke, gest. 1851, Oberhoftneisterin I. K. II.
der Frau Prinzessin Carl von Preussen, entspross Graf Leoi)old, geb.
•1792, Herr auf Kilgis etc. im Kr. Pr. Eylau, k. preuss. Kammerherr.
Der Bruder desselben ist: Graf Natango, geb. 1803, Besitzer des Rit-
terguts Domnau im Kr. Friedland, verm. in erster Elie mit Emilie
V. Knobeisdorf, gest. 1830 und in zweiter mit Clara Grf. zu Dohna-
Schlodien, geb. 1814. Die aus der ersten Ehe stammende Tochter,
GH. Emilie, geb. 1830, vermählte sich 1850 mit Ludwig Gr. zu Dohna-
Schlobitten. Herni auf Bothkeim, aus der zweiten Ehe aber entspross-
ten, neben zwei Töchteni, Gi-f. Clara, geb. 1836, verm. 1855 mit Ge-
org Gr. V. Lehndorf, Herrn auf Haselhorst u. Grf. Malwina, geb. 1838,
verm. 1800 mit Edwin v. Knobloch, k. pr. Rittm., zwei Söhne: Graf
Carl, geb. 1839, k. pr. Lieut. im Cuir.-Reg. Nr. 3 u. Graf Natango (H.),
geb. 1846.
Oatthe, H. S. 514 und S. tß03. — Dieneniann, Nnchr. vom Johami.-Ürd. S. 341 u. 392.
— N. Fr. A.-L. irr. S. 62 u. 6.3. — neutsche Grafeuh. d Gegenw. I S. 414 u. AXh.—FrHh.
V. Ledebur, I. 8. 410 u. 411. — Gen. Taschenb^ d. grRfl. HÄusCr 1502. 8. 404 u. 40». uud
histor. Ilandb; au deinsellien, « BS«. — Suppl. zu Siebra. W.-B. VI. 16: v. K. — W.-B. 4.
preuss. Mou. 1. 55: Gr. v. K.
Kälnoky, Grafen. Die Grafen v. Kälnoky stammen-aus einem der
ältesten u. angesehensten siebeubürgischen Adelsgeschlechter, dem der
— 11 —
fernes v. Hidveg, welches eines Stammes mit den Grafen Mikes v. Hid-
^reg ist. Von den ßiüdern Ladislaus und Mikos, die um 18H6 lebten,
wurde Ersterer der Stammvater der Nenies, Letzterer der Mikos. Der
Urenkel des Ladislaus, Valentin, erhielt wegen seiner, 1472 dem Kö-
nige Matthias Hunnmdy Corvin bewiesenen Treue den Zunamen: Ne-
mes (Edel) u. von dem jüngeren Solme desselben, Niclas, stammte An-
dreas, welcher sich in Kalnök in der beregher (respanschaft niederliess
u. dadurch den Zunamen: Kdlnoky, d. h. von Kalnök, welcher später
Familienname wurde, erhielt. — Der Stamm wurde in zahlreichen
lern fortgesetzt u. blüht jetzt in zwei Linien, der mährischen u. der
' «Äebenbürgischen. Haupt der mährischen Linie ist: Gustav Graf Kk\-
noky v. Korüspatak, geb. 1800, Herr der Fideiconmi.-Ilerrsch. Letto-
witz mit dem Gute Zlatipka im Kr. Brunn und der Allodialherrschaft
Prödlitz mit dem Gute Ottaslawitz im Kr. Olmtttz, k. k. Känmi. u. Qber-
lieüt. in d. A., verm. 1827 mit Isabella Grf. v. Schrattenbach, geb. 1809,
Besitzerin der Herrschaft Prikllitz in Mähren, u. Bussa und Szabatka in
^Ungarn, aus welcher Ehe, neben sechs Töchtern, fünf Söhne stammen,
die Grafen: Sigismund, geb. 1828, k. k. Mnjor, Sandor, geb. 1830,
k.k: Rittm., Gu8tav,geb. 1832, k. k. Rittm., Bela, geb. 1839, k. k. Ober-
lieut. a. Hugo, geb. 1844. — Die siebenbürgensche Linie umfasst die
NaäUcommenscliaft des 1833 verstorbenen Grafen Johann, k. k. Kämm,
u. Qiefteralmajors, aus der Ehe mit Barbara Freiin Josika v. Branyitska,
so wie die des verstorbenen Grafen Adam aus der Ehe mit Anna
v. Thalerz. Zu der crsteren gehören die Gebi-üder : Gr. Paul, geb. 1814,
k. k. Kämm. u. Statthalterei-Rath in Siebenbürgen, Gr. Emmerich, geb.
18231,0. Gr. Felix, geb. 1824, k. k. Major u. zu der Letzteren: Graf.
DiibaXK Obergespan des haromszeker Comitats.
'BJmtiky, Steromatogr. H. 8 206. ~ DoutMcho Grafenli. d. Oeitenw. fll. 8. 1S3 u. 1S4.
— Gcneal. TMrhenli d. grnfl. Häuser. 1862. 8. 405 u. 406 u. histor. Handb. zu denselben,
8. 389. — Tyrof, II. 235.
KalgQw , Calsow. Altes Patriciergeschlecht der Stadt Colberg,
aus welchem Christian Kalsow 20. Nov. 1636 den Reichsadelsstand er-
hielt, nachdem der Adel der Familie schon vorher, 30. Jan. 163&, kur-
brandenburgischer Seits anerkannt worden war: eine Anerkennung,
welche 22. Apr. 1664 erneuert wurde. — Von Carl Ferdinand v. K.,
Herrn der pommernschen Güter Barskewitz, Blankenhagen , Patzig,
Rützenow u. Snckow, stammte aus der Elie mit Anna Liiise v. Dewitz:
Cliristian Ludvvi^j: v. K., welcher alsk. preuss. Generallieutenant 1. Oct.
1766 auf seinem Gute Zollen bei Soldin in der Neumark starb, ohne,
zweimal vermählt, zuerst mit Maria Luise v. Herold u. später mit einer
V. Wedel, Nachkommen zu hinterlassen. Derselbe, wohl der Letzte
seines Geschlechts, hatte die genannten Güter in Pommern von seinem
1739 ebenfalls kinderlos verstorbenen Bruder, Balthasar Ferdinand
V. K., ererbt. Dieselben wurden 1740 allodilicirt ü. 1762 an den Kauf-
mann Wesenberg zu Treptow verkauft.
Ht »r. A.-L. 111. S H:: u. ^4 u. V. 8. 265 u. 266. Frei/,, r. Ledebur, I. 8. 411 u. I1I.S.2H4.
^?^-yÄalt V. Kalt«nber^. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
yÄl ihr Joseph Kalt, k. k. Oberlieutenant im Dragoner -Regim. Her-
jtigjr. Savoyen, mit dem Prädicate : v. Kaltenberg.
^Ahgerle v, Mühlfeld, Erg. -Bd. 8. 833.
— 12 —
Kaltenborn nnd Stachan, anch Freiherren. Tni Kgr. Prcuaseil
anerkannter Freiherrnstand. — Altes tliüringiscli-nieissnisclies and
schlesisclics Adelsgcschlecht , dessen etwaige Auswanderung aus Thü-
ringen u. Meissen nach Schlesien sehr früh stattgefunden hahen müsste,
da nach 1400 urkundlich Glieder der Familie in Meissen u. Thfiringen
nicht mehr vorkommen u. solche erst Ausgangs des 17. Jahrh. inOhor-
sachsen wieder auftreten. Nach einer Familiensagc soll das Geschlecht
ein ursprünglich schlesisches sein und Adel und Wappen vom K. Hein-
rich II. 1015 an Konrad Ulrich Kaltenborn unter Belehnung mit Schleif
Stachau im Nimptschen verliehen worden sein , zu welcher Belehnonj^
Markgraf Gero zu Brieg noch als Geschenk die Allodialgüter Tschöplo-
witz u. Wasserjentsch hinzugefügt habe. Wie die Sage erzählt, soll
Conrad Ulrich sich durch Erschlagung des polnischen Statthalters Ze-
rotin auf Schloss Stachau um die Vertreibung der Polen aus Schlesien
(1015) besonders verdient gemacht haben. — In Schlesien theilte sich
in filteren Zeiten die Familie Kaltenborn — das Wechseln der Endung
„born'" in „brunn, brunnen, bron, brennen'' im Namen der Familie war^
wie schon Sinapius bemerkt, früher eben so zufällig , als häufig — in
zwei Linien : Kaltenborn aus dem Hause Stachau u. Kaltenboni a. Ü. H.
Sadewitz. Die sadewitzer Linie erlosch um 1600 im Mannsstaaune.
Die stachauer Linie nannte sich seit alter Zeit : Kaltenborn u. Standiau,
oder Kaltenborn a. d. H. Stachau, später aber Kaltenbom-StachJiu u.
ihr gehören alle jetzt bekannten Sprossen des Stammes an , welche in
zwei Speciallinien, der älteren u. jüngeren, s. unten, aufgefülirt werden.
— Ohne besonderen Gnind nennt sich die jüngere derselben und ganz
neuerlich theilweise auch die ältere vorzugsweise gern : v. Kaltenborn-
Stachau, die ältere noch gewöhnlicher: Kaltenborn v. Stachajfct : Der
zweite Beiname : Ratibor wird selten hinzugesetzt. Am gebräuchtifcfisten
ist der Kürze wegen der einfache Name : v. Kaltenborn. — Den Frei-
herrnstand, mit dem Prädicate: v. Stachau u. Ratibor, erhielten vom
K. Ferdinand III. die drei Söhne des Caspar v. K. und St. auf Stachau
a'as der Ehe mit Barbara v. KrockwitJz: Wenzel v. K. u.St. (geb. 1602
u. wohl ohne Nachkommen um 1650 gestorben) auf Rossnochau und
Rosswadza im Ratiborschen, kais. oberster Proviantmeister in Schlesien
u. der Fürstenthttmer Oi)peln n. Ratibor Steuer-Einnehmer, Georg v. K.
u. St. auf Rosswize u. Benihard v. K. u. St. auf Plotwitz und Siegroth.
— Die jetzt im Kgr. Preussen und in Kurhessen vorkommenden Fami-
lienglieder stammen von dem ebengenannten Freih. Georg, vermählt mit
Hedwig v. Bavorin. Der gleichnamige Sohn desselben, gest. 1671, war
Herr auf Tzschöppelwitz u. Wasserjentsch u. der Fürstenth. Oppeln u.
Ratibor Ober-Iiand-Commissair und aus seiner Ehe mit P>a v. Rediger
entspross Wilhelm Gustav v. K. u. St., gest. 1725 als h. sachs.-merseb.
Get.-Rath u. verm. mit Anna Elisabeth v. Gustedt, dessen Sohn, Chri-
stian Wilhelm, gest. 1762, kursächs. Oberst, vorm. mit Catharina Wil-
helmine v. Wolfferwiorf, zwei Söhne hatte: Carl Wilhelm, gest. 1814,
Ir. Sachs. Capitain und Rudolph Wilhelm, gest. 1818, kurlu^ss. Ma|oPi.
welche die georgsche Linie in eine ältere u. jüngere Spcciallinie acÜd^ •
den. Eine andere vom Freih. Georg stammende, von dem Sohne.diW-
— 13 —
selbeti, Georg Matthias, goj^nindete Linie erlosch mit dem Urenkel
Wilhelm Gustav, welcher 1722 als h, sachs.-merseb. Page starb. —
Fteih. Bernhard, s. oben, verm. mit Eva v. Falkenstein, hatte einen
tSJftii, welcher 1738 k. dün. Oberst war und eine besondere Linie in
Schweden stiftete, die dauernd fortgeblflht hat. Von einem anderen
Sohne des Freih. Bernliard: Georg Albrecht, gest. 1717, Herrn auf
^patrowine bei Oels u. h. württ. - ölsschen Rath, stammte Gustav Maxi-
■tajfelcher 1719 als h. württ.-ölsscher Kannnerjunker vorkam u. von
def Jpfet in Oesterreich blühenden Familie v. Kaltenborn, s. unten, als
Stammvater genannt wird. — Der neueste Personalbestand der ge-
sammten Familie findet sich nrit einer sehr sorgsam bearbeiteten, ge-
schichtlichen Febersicht, welcher auch die vorstehenden Angaben ent-
nommen sind , möglichst genau in den geneal. Taschenbb. der freih.
Häuser u. so mag denn hier Folgendes über den Mannsstamm gentigen.
Haupt der alteren Speciallinie ist: Carl Freih. v. K. u. St., geb. 1817
— Sohn des 1857 verstorbenen Freih. Hans (-arl, k. pr. Hauptm. a.D.,
aus der Ehe mit Marie Kitscher, geb. 1787 u. Knkel des Freih. Carl
"* Wilhelm, Stifters der Linie — Dr. juris u. Prof. an der Universität zu
Königsberg, verm. 1854 mit Hermine (Jronau, geb. 1828, aus welcher
Ehe, neben zwei Töchtern, ein Sohn, Konrad, geb. 1859, stammt. Der
Bruder des Freih. Carl, Freih. Rudolph , geb. 1819, Landwirth zu
Wilkau bei Breslau, verm. in erster Ehe mit Henriette Protze, gest.
1857 u. in zweiter Ehe 1858 mit Alwine Polst, hat aus letzterer Ehe
4tei Töchter. — Qp!P^ der jüngeren Speciallinie ist: FreDi. Friedrich
-S«-Sohn des StUM» der Linie, des Freih. Rudolph Wilhelm, s. oben,
aus der Ehe mit Amalie Treusch v. Buttlar, gest. 1844 — k. pr. Ma-
jor a. D., verm. in erster Ehe 1835 mit Caroline Voigtel, gest. 183() u.
in zweiter 1838 mit Adolphine v. Kot^e, geb. 1818. Aus der ersten
Ehe stammt Freih. Hans, geb. 1836, k. pr. Prem. -Lieut. und aus der
zweiten, neben drei Töchtern, ein Sohn Friedriah (H.), geb. 1847. Der
Bruder des Freih. Friedrich: Freih. Georg, kurhess. Generalmajor a. D.,
ist B^t Auguste V. Baumbach, geb. 1812, vermählt u. aus dieser Ehe
ent^rt)ssten zwei Töchter u. drei Söhne, Freih. ftudolph , geb. 1841,
kurhess. Gardelieutenant, Ernst, geb. 1844 u. Louis, geb. 1846. —
Die in Oesterreich blühende Familie v. Kaltenborn behauptet von dem
obengenannten Freih. Gustav Maximin , später kurtrierschen Kammer-
herrn, abzustammen. Die Nachkommen führten weder den adeligen,
noch freih. Titel. Ein Urenkel, Joseph, geb. 1781 zu Coblenz, trat
1795 als Cadet in die k. k. Armee, stieg bis zum Major u. wurde 1826
für 30jährige treuo und vorzügliche Dienste aufs Neue in den erbländ.-
• österr. Adelsstand erhoben. Zwei Söhne desselben, Adalbert u. Victor
V. Kaltenborn, waren bereits 1857 k. k. Hauptleirte 1. Cl.
Sinapiw>, I. 8. $00 a. 501 und IT. 8. 713 u. 714 u. dMlelhw Olanograph. I. S. 818. —
Gäuh^, I. S. 9.S3 u. 054. — N. Preuss. A.-L. 111. 8. 64. — JHW- •- letUbur, I. 8. 411. —
Geneal. Tascheiil», der fr-^ih. Häuser. 1857. 8. 359-364. u. iStf. B. 406—407. — Sifbrnacfier,
I. 5S : r. Kaldenbriin, SchlcHisch u.V. 70. — Spener, Uistor. Inülgn. 8. 286. — p. Meding,\\.
8. 284 n. 2K5.
Kaltoiibrnniier v. Qnell im Brnnn. ErbUlld.-ö8terr. Adelsstand.
Diplom von 1818 für Jacob Kaltenbrunner, k. k. Artillerie-Hauptmann,
mit dem Prüdicate: v. Quell im BroniL I)eF Btamm liil fortgeblül)t. In
— 14 —
neuester Zeit war Wenzel Kaltenbruimcr v. Quell im Brunn OberBeute-
nant im k. k. 2. Infant. -Regim.
M^fl^fU 9. Muhtfeld, S. 207.
» Kaltenhof , Kalteiilioir, Kaldönhof. Altes, sclilesisches AddB^'
schlecht, welches 1503, in welchem Jahre die Söhne des Ileintze Kftl-
denhof: Georg, Maczke, Jan u. Mickolay lebten, zu Schönau im Oels-
sischen sass. In der ersten Hiilfte des 17. Jahrb. schrieben sich zwel„
Brüder: Hans auf SeifFersdorf im Neissischen , k. schwed. u. spftter k.
dän. Oberst, welcher, nur eine Tochter hinterlassend, 1638 zu^ffiäimar
starb u. Stäche, h. meklenb. schwer. Ilofmarschall u. Hofmeister, nacli
einer Besitzung in Mähren : v. Kaltenhoff und Mallio und später, 1082.
starb Nicolaus Otto v. Kaltenhoff als h. württ. - ölsischer Rath u. Hof-
marscliall. Mit demselben oder bald nach ihm ist der Stamm wohl er-
loschen.
SinapiuM, I. S. 501 u. II. S. 714. — Gauhe , I. 8. 954. ii. 955. — Freik.'v. Ledebur, I.
S. 411. — Siebmacher, I. 71: v. Kaldenhof, Schlesisch. — ». Aleding, II. 8. 286«. 286.
#
Kaltenthai, Kaldenthal. Altes, schwäbisches Adelsgeschlccht,
welches zu der freien Reichs -Ritterschaft am Kocher gehörte. Jacob
V. K. war 1530 Hofrichter u. Mitregeut von Württemberg u. Balthasar
V. K., bischöfl. augsburgischer Rath, wohnte 1546 dem Religions-Col-
Joquium in Regensburg bei ; Philips Hans v. Kaltenthal u. Jacob v. Kal-
tentall lebten nach Autographen 1 600 : Georg Wolff v. K. , Herr zu
Aldingen, war 1729 der schwäbischen Reichs -Ritterschaft am Kocher
Ritterrath u. Ausschuss u. ein v. K. wird 1734 nfj^ßßm freiherrlich
Titel als Ober^Kreis-Gommissar u. Director der ^ffilpftischen Reii
Ritterschafts -Gasse genannt. Später sind, so viej tÄannt, Träger des
Namens des Geschlechts nicht mehr vorgekommen, wenn auch noch das
Wappen desselben wiederholt abgebildet wurde.
Gauh^, I.'S. 955 u. 956 nach Bnrgerinoister. 9. Sechendorf, Htsior. Lath. Lib. .1. §. 131
und CrusiiM, Auiial. Suev. II. — r. HcUtstein, HI. Suppi. 8. 78—83. — Salver, 8. iH4, —
ai€bmacher, I. 111: v. Kaldettthal. — v. Meding, I. 8. 267 u. 368. — Suppl. zu Siebm. W.-
B. VII. »9. - Tyrof, 1. 83.
Kalve zKm Schenckenberge. Ein im Lauenburgischen W^e-
kommenesAdekgescblecht, dessen Wappen von 1568 sich in derÄlnd-
lichen Nachricht von dem an die Stadt Lübeck 1359 vQrpfMdeten
Dominium Mölln, Tab. 7. findet.
r. Meding. Tl. 8. 286.
Kamecke, Kaa|i&e, auch Grafen. Grafenstand des Kgr. Preus-
sen. Diplom vom 28. Juli 1740 für Friedrich Paul v. Kamecke, Bitt-
meister im k. preuss. Reginiente Gensdarmes u. später k. SchlosslÄSlpt-
mann. — Eins der ältesten Adelsgeschlechter Pommerns, welclies schon
in der zweiten Hälfte des 13. Jahrb. vorkam u., wie Einige annehmen, •
aus dem Hause der ifüten Grafen v. Gapri oder Gapris in Italien stam-
men soll. Dasselh^-fttther auch Kamke, Kamike u. Kamnick geschrie-
ben, breitete sich inii&er weiter aus, wurde an Sprossen und Gütern
reicher, erwsirb zu dvm in Pfyminf rn immer bedeutenden Grundbesitze
. später auch (inter in der ^lark Binndenburg u. in Ost- u. Westpreus-
sen, war vfn- übergehend nndx in Hannover, im Posenschen etc. angc-
BCSSQH u. ist noch jetKt. in Pommern in den Kreisen Fürstenthum Ca-
— 15 —
min, Schlaw^T. Rnmmelsburg ansehnlich begütert. — Urkundlich tritt
zuerst Peter (1.) Kameke, Ritter, auf, welclier 1266 auf seinem Stamm-
schlosse Kameke (später Camminke) auf der Insel Usedom lebte. Von
den Nachkommen desselben war Peter III. der vornehmste Ratli des
Herzogs Johann Friedrich iil Pommern; Peter IV. , gest. 1615, be-
kleidete 42 Jahre lang bei mehreren pommernschen Herzögen die Würde
eines Geh.-Raths , Hofmarschalls u. Schlosshauptmanns u. später sind
jiahlreiche Sprossen des Stammes in kufbrandenburgischen u. kön. pr.
Hof-, Staats- u. Kriegsdiensten zu hohen Ehrenstellen gelangt. Zu den-
selben gehörten namentlich die Vettern Ernst Bogislaus v. K. und Paul
Anton V. K. Ernst Bogislaus v. K. a. d. H. Friedi'ichsfelde, geb. 1674,
gest. 1726, Herr auf Cordeshagen u. Ilohenfelde, wurde 1709 k. pr.
Kammerherr u. Obermarschall u. später Ilofkammer-Prilsident, Ober-
Domainen-Director, Generalpostmeistcr , Protector der k. Akadeuiie
der Künste u. Amtshauptmann zu Bublitz. Während seiner Oberleitung
der k. Domainen wurden die auf Erbpacht überlassenen k. Aemter und
Güter wieder in Zeitpachtungen verwandelt, wodurch dem landesherr-
lichen Interesse u. den Einkünften der Krone bedeutender Vorschub ge-
leistet wurde. Paul Anton v. K.,a. d. Hause Stramin, geb. ebenfalls
1674, Herr auf Strachmin, Tucheband, Proetzel etc. , erfreute sich der
besonderen Gnade des Königs Friedrich I. von Preussen, wurde schon
im 22. Jahre Hauptmann u. Compagniechef der k. Leibgarde, erhielt
1706 die Stelle eines Grand maitre de la Garderobe u. k. Generalad-
jntanten, so wie die Amtshauptmannschaften Mühlcnhof u. Mühionbeck
u. wurde 1712 mit der Würde eines Grand mattre de la maison royale
oder eines Oberbofmeisters des k. Hauses bekleidet. Nach dem Tode
des Königs, unter welchem er auch Oberst der Leibgarde gewesen, trat
er als Generalmajor d. Inf. in die k. pr. Armee ein, führte ein von ihm
selbst errichtetes Regiment 1715 gegen die Schweden und bewies vor
Stralsund die grösste Tapferkeit, musste*aber Krankheitshalber schon
1716 seine Entlassung nehmen u. starb 1717 im 44. Lebensjahre zu
f Strachmin. Aus seiner zweiten P]he mit Ilsa Anna v. Brunnow stammte
Graf Paul Anton, s. oben, von dessen Sohne, dem Grafen Alexander
Hermann, gest. 1806, k. pr. Ober-Finanz-Kriogs- und Domainenrathe,
aus der VAie mit Amalie Wilhelmine Grf. zu Lynar : Graf Rochus Emil
Albert ent^pross. Letzterer, gest. 1848, war zweimal vermählt: in
erster Ehe 1796 mit Caroline Grf. Truchsess zu Waldburg, preussi-
scher Linie, später* geschieden und als wieder vermählte Freifrau
V. Wrangel 1816 gestorben u. in zweiter mit Dorothea, Tochter des k.
preuss. Hauptmanns Burger. Aus der ersten Ehe stammte Graf Albert
Friedlich Ernst, gest. 11. Jan. .1841, k. preuss. Kammerh. und Lega-
tionsrath , nach dessen Tode mchrfach^ijiflMnommen worden ist, dass
die gräfliche Linie erloschen sei , doiA^^ljß^ damals noch der Vater,
auch entspross aus dessen zweiter Ehe lein Sohn: Graf Georg, geb.
1817, neuerlich Premierlieutenant in fürstl. reuss. Diensten (Jäger- Ab-
theilung), verm. 1841 mit Emma, des verst. k. sächs. Majors Alexander
Roos Tochter, aus welcher Ehe, jieben einer Tochter, Caroline, geb.
1852, zwei Söhne stammen: Arthu», geb. 1843 u. Hugo, geb. 1844. —
— 16 —
Der adelige Stamm des Geschlechts hat in mehreren Äisem fortge-
blüht u. Sprossen desselben stehen die Güter zu, welche dieFamilie noch
jetzt im Kgr. Preussen besitzt. In neuester Zeit war ein v. K., Ober- ^ '
Landesgerichts-Rath a. D. , Herr auf Thunow, Geritz, Streckenthin im ^
Kr. Fürsteuth. Camin und auf Misdow und Worbelow im Kr. Schlawe,
Friedrich Ricliard v. K. war Herr auf Lustebuhr im Kr. Fürst. Camin,
Carl Johann Ludwig v. K., Herr auf Varchminshagen A. in demselben ^
Kreise u. ein v. K., Landratli a. D., Herr auf Egsow im Kr. Schlawe;
Gebr. v. K. besassen Kratzig im Kr. Fürst. Camin u. ein v.K. war Herr
auf Varchmin, Varchminshagen (Anthcil) u.Bitzicker im Kr. Fürstenth.
Camin u. auf Klcin-Rheetz im Kr. Rummelsburg.
Micratfl, Lib. (>. — Qauhe, T. 8 9ö6. — Brüggtmann, I. Hptst. %. — Allg. gcneal. und
Staatsbundb. 1S24. I. «. 616 u. 617. — N. Pr. A.-L. III. 8. 64—67. — Deutsehe ürafenh. d.
Oegenw. Hl. H. 185—1^7. — Freih. 9. Ledebur. I. 8. 411 ii. 412 u. III. 8. Ü84. — Gencal.
Taschenb. d. grifl. Haus. 1862. 8. 406 u. 407 und histor. Handb. zu demselben, S. 390. —
Siebmacher, III. 156: v. K., Pomm. — W.-B. d. Pr. Monarch. I. 55: Gr. v. K. — Pomm.
W.-B. t Tab. 21 : v. K.
Kameitsky v. Elstibors. Altes, böhmisches Adelsgeschlecht,
welches die Güter Elstibor, Eybochowan, Kameyk, Praskowitz, Tscher-
nosek etc. erwarb. — Wilhelm Borseck K. v. E. starb 1684 als mark-
grüä. braudenb.-onolzb. Rath u. Haushofmeister u. noch 1725 war das
Geschlecht zu Rückingen im jetzigen fürstl. isenburg. Gerichte Langen-
sebold in Kurhesseli begütert.
Freih. v. Ledebur, I. 8. 412. — r. Meding, I. 8. 26S. — Tyrof, iL 294.
Kameniezeck v. Steinan. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom
von 1769 für Martin Kameniezeck, k. k. Feld- Artillerie-Stückhaupt- mti
mann, mit dem Prädicate: v. Steinau. ^^,
MeyerU v. Mühlftld, Ergauz.-Bd. 8. 898.
Kamer, Kammer. Altes, bayerisches, von 1042 — 1420 vorge-
kommenes Adelsgeschlecht.
- Wig. Hund, I. 8. 238—240. — r. Meding, II. 8. 287.
Kamera w. Altes, bayefisches Adelsgeschlecht, dessen gleichnami-
ges Stammhaus am Renng lag u. welches von 1042 bis 1494 blühte. ^
Wig. Hund, I. 8. 246-251. ^^.
Kamerberg. Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, welches von 10801.^. -^
1)is 1503 genannt wurde. Dasselbe soll von dem im vorstehenden Ar-
tikel aufgeführten Geschlechte abgestammt haben.
Wig. Hund. I. 8. 251-253.
Kamerer v. Kamersbnrg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1778 für Johann Joseph Kamerer, Doctor der Rechte, mit dem Prädi-
cate : v. Kamersburg.
Megerle v. Mühlfeld, Erg&nc.-Bd. 8. 333.
Kaminski, s. Stein v. Kaminski.
Kammel v. Kampfliiiil.r; Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom
vom 8. Apr. 1847 für WeÄÄlfKammel, k. k. Oberlieutenant u. Second-
Wachtmeister in der k. k. Trabanten - Leibgarde , mit dem Prädicate:
V. Kampfthal. Der Stamm ist fortgesetzt worden. Carl K. v. K. war in
neuester Zeit k. k. Jügerhauptmann 1. Gl. und Wenzel K. v. K. k. k.
Liest. N
Haudschriftl. Noiis.
^
— 17 —
I Kammerl. Ein unter die Landesmitglieder des niederösterr. Rit-
terstandes aufgenommenes Adelsgeschlecht , aus welchem Georg Kam-
merl, zu Wielanz begütert, 1552 in den Gült- Acten vorkommt. Das-
selbe warum 1570 schon ausgestorben.
WiMffrül, V. S. 18 u. 19.
Kammerloher ,8.Cammerloherauf Ober- u. Unter-Schönreuth,
Ritter, Bd. n. S. 201.
Kampenhansen , s. Campeuhausen, auch Freiherren,
Bd. n. S. 205.
Kamper, Camper. Ein früher den begüterten Landleuten des
niederösterr. Ritterstandes einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht , aus
welchem Ulrich Camper oder Camper zu Scharffeneck bereits 1476
vorkommt. Wolfgang Kamper zu Scharffeneck erhielt 1502 vom K.
Maximilian 1. das veste Haus u. den Sitz Scharffeneck hinter Baden an
der Schwächat zu Lehen ; Christoph Kamper v. Scharffeneck zum Wt-
terhof wird 1553 in den Gültacten genannt u. des Wolf Christoph Cam-
per hinterlassene Tochter, Maria, war um 1641 mit Johann Nicolaus
Sigmar v. Schlisselberg vom Ritterstande in Oesterreich o!^ der Enns
vermählt. Nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen.
WUsgrilt, V. 8. 11».
Kamper v. Siegersbnrg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von
1 706 für Johann Leopold Kamper, Arzt zu Breslau, mit dem Prädicate :
V. Siegersburg. . .
MegerU v. Mühl/eld, Krg.-Bd. 8. 333 u. 334. — Freiherr v. Ledebur, I. 8. 413.
Kampf y. Mansberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
*1758 für Friedrich Anton Kampf, k. k. Oberstlieutenant im Inf. -Reg.
Herz. Ludwig zu Braunschweig -Wolfenbüttel, mit dem Prädicate:
'■ T. Mansberg.
MeTgerU 9. MKht/eld, 8. 207.
1^- : ' Kapipferbeck. Ein aus der niederländischen Provinz Ober-Tssel
^flteinmeiifdes Adelsgeschlecht, welches sich im 16. Jahrb. in Lübeck nie-
deriiess. Heinrich v. Kampferbeck war Stiftsherr und Senior zu St.
Gangolph in Magdeburg u. der Sohn desselben, Heinrich Bernhard v. K.,
geb. 1664, starb 1720 als k. dän. Tribunals- Kanzelei- u. Regier.-Rath
• in Ponmiem u. Rügen.
Freih. r. Ledebur, I. 8. 413. * y^j^
^ Kamplack. Ein fi'üher zu dem begüterten Adel in Ostjjjjm^n
zählendes Geschlecht , dessen Namen ein Gut im Kr. Rastenbu^ ÜÜfirt.
Ausser demselben erwarb die Familie Cammerlack u. Zanderlacken im
Kr. Labiau, Sausgalben im Kr. Heidekrug, Stephanswalde im Kr. Oste-
rode etc.
Freih, 9. Ledebur, I. 8. 413.
I Kamptz, Campz, Camtze. Altes, seit Anfange des 15. Jahrhund,
näher bekanntes, meklenburgisches Adelsgeschlecht, welches dann nach
Pommern kam, wo dasselbe noch im 17. Jahrh. angesessen war und im
18. vorübergehend auch in Sachsen, so wie im 19. in der Neumark u.
neuerlich in Schlesien begütert wurde. — Der von Micrael angiftöm-
mene Ursprung der Famüie aus Frankreich sclieint ohne besonderen
I IXeotsoh. AdeU-Lez. V. 2
— 18 —
historischen Halt zu sein und diese Annahme ist vielleicht , wie schon
Gauhe vermuthete , durch das Wappen : in Roth eine silberne, oder in
Silber eine rothe Lilie, hervorgerufen worden. — Das Geschleclit sass
in Mekienburg bereits 1404 zu Gross- u. Klein-Dratow, 1406 zu Gutow,
1444 zu Lanckwitz u. Rambow u. 1450 zu Gross- u. Klein-Plasten, er-
warb im 16., 17. und 18. Jahrh. mehrere andere Güter und kam noch
1789 zu Plasten, 1791 und später zuDratow. 1801 zu Sophienhoif und
1811 zu Gudow vor. Das Stammhaus in Pommern war Pentin unweit
Greifwalde, welches Gut noch 1640 der Familie zustand. — Von den
Sprossen des Stammes sind Mehrere in Mekienburg u. Preussen zu ho-
hen Ehrenstellen gelangt. August Ernst v. Kamptz starb 1817 als k.
pr. Generalmajor u. Carl Albert Christoph Heinrich v. K., geb. 1769
zu Schwerin u. gest. 1849, k. preuss. Geh. Minister, Justizminister etc.,
brachte in seiner hohen Stellung u. als einer der thätigsten juristischen
Schriftsteller dem alten Stamme neuen Glanz. Von den neueren Fami-
liengliedern in Mekienburg ist namentlich Adoli)h Friedrich Christian
V. K., welcher noch 1 859 grossh. meklenb.-strelitz. Oberhofmeister war,
zu erwähne^, auch stand in den letzten Jähren nach dem Militair-Sche-
mat. d. österr. Kaiserth. Ludwig Kamptz v. Dratow als Rittmeister im
k. k. 6. Dragoner-Regimente. — Was noch den neueren Besitz der Fa-
milie im Kgr. Preussen u. zwar in Schlesien anlangt, so gehörte 1857
das Gut Schiatzmann im Kr. Glogau in das Erbe des k. preuss. Majors
a. D. V. K. u. Eduard v. K., k. preuss. Hauptmann a. 1). war Herr auf
Nieder-Harpersdorf im Kr. Goldberg-IIainau.
Micrael, 8. 338. — v. Pritzbuer, Nr. 63. - Gauhe, I. 8. 320. - p. Behr, ttcr. Meckl.
L. 8. 8. 1609. — N. Pr. A.-L. III. S. 68 u. 69. — Freih. r. Lfdebur, I. S. 413 u. IlT. 8.284.
— Siebmacher, III. 16S: Die Camzcn, PommcrKHch. — v. Westphalen, Mon. ined. IV. Tab. 20.
Nr. -90: 81^. Dietcrlci Kampren von 1540. — e. Meding, I. 8. 26S u. 269. — Mekleob. W.B.
Tab. 24. Nr. 86 u. 8. 3 n. 24. — Mosel», Mekloiib. A<hl etc. Schwerin, 1858. 8. 16.
Kandier , Ritter. Reichsadels- und Ritterstand. Diplom im kur-
pfälz. Reichsvicariate vom 2. Sept. 171)0 für Caspar Kandier, kurpfälz.
Hofr.und Prof. der Rechte zu Ingolstadt, zur Belohnung der wider die
Hluminaten in Ingolstadt gefülirten Untersuchung. Derselbe wurde als
k. bayer. Hofrath etc. später in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern ein-
getragen.
V, Lang, 8. 897. ~ W.-B. des Kgr. Bayern, VI. 43.
Kandorffer. Steiermärkisches Adelsgeschlecht, welches von der
Mitte des 14. Jahrh. an bi^ gegen die Mitte des 17. Jahrh. blühte. Um
letJj|||f;9,.Zeit erlosch dasselbe mit Andrä K.
^W&itku, II. 8. 187.
Raniball. Ein früher zu dem landsässigen niederösterr. Ritter-
stande gehörendes Geschlecht. Andreas Kanibal , dessen Vater mit K.
Maximilian I. aus den Niederlanden nach Oesterreich kam , erhielt als
kais. Oberst u. Arquebusirer-Gardq-Hauptmann 1542 die Erneuerung
u. Bestätigung seines alten Adels und Wappens. Der Sohn desselben,
Balthasar K., war 1560 und 1568 mit Hauskirchen begütert und dem
landsässigen adeligen Geschlechtern einverleibt. Von seiner etwaigen
Nachkommenschaft ist nichts bekannt. Nach Friedeshaim , Verzeichn.
der 1{, Oest. lands. adel. Geschlechter, ist der Stamm 1595 erloschen.
Wittgrill» y. 8* 19 u. 20.
i
— 19 —
Ranig, Canig. Reichsadelsstand. Diplom von 1804 für Johann
Kanig, Herrn anf Milstrich in der Oberlausitz. Derselbe, gest. 1821,
war vermählt mit Johanna Christina Lehmann, gest. 1824, Besitzerin
des Freigutes Canitz-Cliristiiia lipi liautzen »l pflanzte das Geschlecht
durch drei Söhne u. drei Tochter fort. — Dor Stamm liat weiter fort-
geblübt
Kn€9ehk4,tV. 8. 20& ii. iOü, - W,-B. ü SlfilWi -ftlutt?}!, Vit. 7'i.
Ranischbaner v. Uuch^tnried , s. Ra GB i s eh b a u c r v. H o ch e n -
ried,Bd. IV. S. 617.
Ranitz,s. Canit/, Kauitz. anrh Freihorreu u. Grafen,
Bd. U. S. 208—210.
Rannacher. Ein in Ostprcussen begütert gewesenes Adelsgeschlecht,
welches aus dem Nassauischen stammen soll. Dasselbe war bereits
1540 zu Beeslack und Sporgeln im Kr. Rasteburg, zu Blandau im Kr.
Gerdauen u. zu Gross-Schwansfeld im Kr. Friedland angesessen, erwarb
im Laufe der Zeit mehrere andere Güter und kam noch 1720 zu Bees-
lack u. 1752 zu GHthenen u. Winckeldorff im Kr. Rasteburg vor. —
Von den Sprossen des Stammes haben Mehrere iu der k. pr. Armee
gestanden. Ernst Ludwig v. K. starb 1760 als Generalmajor, Chef eines
Inf. -Reg. etc.; ein v. K. starb 1821 als Major und Commandeur des
3. Bataill. vom 3. Landwehrregim. u. ein v. K. war noch 1843 Haupt-
mann im 10. Inf. -Reg.
N. Pr. A-L. III. 8. 70. — Freih, v. ledebur , I. S. 413 und 414.
Ranne, Rannen, auch Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom
von 1676 für Christian Ernst v. Kanne, kursächs. Oberhofmarschall,
Gteh.-Rath, Ober-Kämmerer etc. Eine andere Angabe über das Diplom
3. mriten. — Altes, westphälischcs Adclsgesclilecht, aus welchem Johann
R. bereits 1320 urkundlich vorkommen soll u. Bernhard v. K. 1405 in
• einer schaumburgischen Urkunde auftritt. Dasselbe war schon 1400
unweit Höxter mit Löwendorf u. 1555 mit Bruchhausen begütert, er-
warb später in Westphalcn mehrere andere Güter, kam im 16. Jahrh.
nach Sachsen und wurde im damaligen Kurkreise mit Clöden, Jessen,
Gentha etc. angesessen, gelangte im 17. Jahrh. auch in Franken u. im
Rheinlande zu Güterbesitz u. gcliörto in neuer Zeit auch zu dem in der
Oberlausitz begüterten Adel. Die Angabc Knauth's, da^s die Familie
ihren Ursprung aus Italien haben solle u. „etwa von denen Caniis" he#
stamme, ist olnie historisclicn Halt u. erledigt sich auch durch die von
Knauth beigefügten Worte : „wiewohl das Wappen deutsch." — Jobst
V. K. , später Herr auf Clöden , Kammerjunker des Kurftii*sten Johann
Friedrich I. zu Sachsen, wurde, nach Peccenstein, mit Letzterem 1547
bei Mühlberg gefangen. Von Jobst's Enkel, Arnold, auf Cloeden etc.,
gräfl. lippeschem Amtmanne zu Horneck , stammte Bernhard Ludolph,
kursächs. Kammerjnnker, u. von diesem der obengenannte Freih. Chri-
stian Ernst V. K., welcher 1677 u., wie Gauhe angiebt, ohne Söhne zu
hinterlassen, starb. Demselben soll, wie Val. König erzählt, die Erhö-
hung seines Standes' schon früher wiederholt vom K. Leopold L ange-
boten, doch von ihm aus Bescheidenheit abgelehnt worden sein. Das
geneal. Taschenb. der freih. Häuser nimmt das Diplom vom 23. Nov.
2*
— 20 —
1672 an u. nennt, der gewtihnlicfien Annahme ganz entgegen, den Em-
pStlger Hen"n auf S^orb. ^teiiiach, Haseuberg etc., k. k. General, vor-
stoienden Kriegsrath, Gesandten etc., doch ist diese Angabe nicht zuver-
lässig, was schon daraus erli eilt, das*; Freib, Cliristian Ernst auch als
Bitter des säclis. Falkcnürdeiis aiifgefflln-t ist, welchen Orden ja be-
kanntlich If erzog Ernst August zu Sachsen -Weimar erst am 2. August
1732 mit k. k, Genehmii,niiig goi^tifet hat. - - Hat übrigens Freih. Chri-
stian Ernst (lt!U Staiinii nicht fiirtgrsctüt, so muss das Freihermdiplom
alcli weiter, als auf ihn [erstreckt haben, tiotm die neuerlich in Sachsen
vorgekommenen Glieder der Familie, wek ho in der Oberlausitz- das Gut
RosenlLiin Im] Löbau erworben hatte, führten den freiherrl. Titel und
das fnihrnlii'he gevierte Wappen, auch wnrde im Kgr. Preussen dem
Gutsbesitjier Clemens August v. K. siuF Hnuhhauseu für sich und seine
Nachkommen, so wie dem Bruder seines Vaters, dem Domherren Felix
V. K.,laut k. Cabinets- Ordre vom 10. Juli 1847, die Fortführung des
freih. Prädicats gestattet. — Der zuletzt in Sachsen bekannte Sprosse
des Stammes, Wilhelm Ludwig Freih. v. Kanne, Oberstlieut. im k. sächs.
Leib-Infant.-Regim.^ trat 1841 aus dem activen Dienste u. starb 1854..
— In neuester Zeit werden mit der Angabe : „Aus der sächsischen Linie"
folgende Glieder der Familie aufgeführt: Ludwig R. -Freih. v. Kanne,
k. k. Kreis-Commissair bei der Kreisbehörde zu Lemberg , verm. mit
Franzisca, des Joseph Rittei-s v. Korczynski Tochter, aus welcher Ehe
ein Sohn, Freih. Alfred, Dr. der Rechte und k. k. Concepts-Practicant
bei der ost-galizischen Kammer-Procumtur , stammt. Der Bruder des
Freiherm Ludwig, Freih. Rudolph, k. k. Kreis-Commissair bei der
Kreisbehörde zuWadowice im krakauer Verwaltungsgebiete, vermählte
sich 1845 mit Anna Freiin Henniger v. Seeberg, geb. 1818, aus welcher
Ehe ein Sohn , Freih. Rudolph , entspross. — Das obenerwähnte Gut
Bruchhausen bei Höxter gehörte 1857 in das Erbe des um diese Zeit
verstorbenen Freih. Clemens August.
Knauth, 8. 520 u. 521. - Val. König, IH. S. 514-524. — Gauhe, I. 8. 957. — N. Gen.
Handb. 1778. Nachtrag, 8. 70 u. 71. — N. Fr. A.-L. III. 5. 70. — Frttihtrr t. Lmleöur, I.
8. 414 u. III. 8. 285. — Geneal. Tascheab. d frcib. Uaiisor, 1S59. 8. 347—349 ii. 1861. S. 346.
— Siebutacher, III. 184: v. Kannen, Westphälisch. — v. Westp/mlen, Mouum. iued. IV. Tub.
20: Nr. S9; Siegel von l620. - 9. Medina, I. 8. 269 u. 270. - Ti/rof, I. 16: F.-Hrn. v. K.
— Suppl. zu 8iebm. W.-B. VII. 18: P.-iln. v. K. — W.-B. d. 8äch«. Staaten, III. 27: Freih.
V. K. u. VII. 73: v. K. - Kneschke, HI. S. 245—247.
i^ Kannegiesser , auch Ritter u. Freiherren , s. Cannegiesser,
Kannegiesser, Bd. II. S. 211.
Kannenberg, auch Freiherren. Altes, märkisches Adelsgeschlecht,
welches schon unter K. Heinrich I. 926 in die Marken gekommen sein
soll. Dasselbe erwarb in der Altmark, in welclier auch das gleichnamige
Stammhaus liegt, in den jetzigen Kreisen Osterburg u. Stendal bedeu-
tenden Grundbesitz, sass schon im 14. Jahrb. zu BelHngen, Iden, Lich-
terfelde u. Wasmerlage u. noch 1762 zu Arensberg, Barsberge, Berge,
Beverlake, Busch, Iden, Kannenberg, Krumke u. Raebel u. war auch in
Schlesien, im Fürstenthume Minden , in welchem das Erbmarschallamt
in die Familie kam u. in der Grafschaft Mansfeld begütert geworden.
Von den früheren Sprossen des Geschlechts standen schourbei den ersten
Kurfürsten zu Brandenburg mehrere in grossem Ansehen und hohen
— 21. —
Aemtern und von den späteren wurde nm^tlich Cliristctph v. K. be-
kannt. Derselbe, gest. 1673, Herr auf Du^i^T Kaiuienberg etc. m dor
Altmark u. auf Himmelreich imMindensclien. kurbrandotib.ßeli, lüieL^B-
rath, Generallieut. der Cavall., Gouvennur dor Festung Mmden etc.,
erhielt 1666 das schon oben erwähnte ErbniarscUallumt des Flirrte n-
thums Minden. Ein Sohn desselben, Friedrieii Wilhelm (T.), gest. 1 714
als kursächs. u. k. poln. Kammerherr, kommt mit dem freiherrl, Titel
vor u. war durch Vermählung mit Barbara Helena Freiin v. Bibran und
B^issicht um 1670 Besitzer des freien königl. Burglehns Rommenau
HS JBreslauischen geworden. Von Letzterem stammte Freiherr Frie-
drSdi "Wilhelm ( IL), 'früher k. pr. Oberst u. Chef eines Dragoner-Regi-
ments n. später Oberhofmeister der Königin Elisabeth Christine. Der-
selbe, so viel bekannt, der Letzte des Mannsstammes, starb 22. Mai
1762 u. hinteVliess aus der Ehe mit Charlotte Albertine Grf. v. Finken-
stein eine einzige Tochter, Friederike Wilhelmine Sophie Freiin v. K.,
welche mit dem k. preuss. Generalniajor Henning Alexander v. Kahldeu
vermählt war u. mit welcher 19. März 1816 auch der Name des alten
Geschlechts ausging.
Sinapiu». U. 8. 346. - r/owAe, I. S. 958. — N. Pr.A.-L. m. S. 70— 72. — Freifi. 9. U-
Hthur, I. 8. 414. — Siebmacher, r. 175 u. V. 145. — v. Mttding^ I. 8. 270.
Kannengiesser (in Schwarz ein oben u. unten gezinnter, silberner
Querbalken). Ein mit Gottfried K. 1632 erloschen6s cölnisches Patri-
ciergeschlecht. Dasselbe ist nicht mit den Familien Cannegiesser und
Cannengiesser, s. Bd. TT. S. 211 zu verwechseln.
Fahne, I. 8.213. - Frfih. v. Lrdebur, 1. S.414.
Kannewui-if, Kannenwnrif. Altes, ursprünglich thtlringisches
Adelsgeschlecht aus dem schon 1221 vorgekommenen, gleichnamigen
' Stammhauseim jetzigen Kreise Eckartsberga der Prov. Sachsen. — Hein-
rich v. K. hatte urkundlich L319 das .Gericht zu Trebra unweit Nord-
hausen von dem Landgrafen Friedrich in Tliüringen zu Lehn u. bereits
1390 standen der Familie Pfanncrgtitcr zu Halle zu. Dieselbe war 1448
zu Gehofen bei Saugerliausen, 1500 u. !SMi^ zu Nieder-Beuna unweit
Merseburg und zu Schnellroda bei QT|ftnRLttDd noch 1700 zu Gleina
ebenfalls bei Querfurt gesessen u. hatte «DÖS^t^retzschendorf im Erzge-
birge an sich gebracht. — Georg v. K. kommt 1545 als kursächs. Hof-
marschall vor; Hans Caspar war 1614 kursächs. Kammerjunker und
Hans auf Pretzschendorf lebte 1696 als kursächs. Hauptmann und hatte
den Stamm durch einige Söhne fortgesetzt. — Im 18. Jahrh. kam die
Familie nach Preussen, wo dieselbe fortblühte. Heinrich Gottlieb v. K.
starb 1799 alsk. pr. Generallieutenant, Director des 1. Departements
vom Oberkriegs- Collegium u. Kriegsminister u. hinterliess aus der Ehe
mit einer v. Glasenapp mehrere Kinder , von welchen die eine Tochter
die Gemahlin des nachmaligen Staatsraths Freili. v. Rhediger wurde.
— Zu den in ntsuerer /leit vorgekommenen Sprossen des Stammes ge-
hörte der k. pr. Major a. D. u. Landrath des ostpr. KreisesLyck v.K.,
welcher 1836 mit Hinterlassung einer Wittwe, Cliarlotte v.Pfüel, eines
Sohnes, Rudolph v. K., und dreier Töchter starb. — Nach Bauer,
Adressbuch 1857. S. 105 war der k. pretisa. Hauptmann a. D. v. K.,
^_ .^^^^^ — 22
wohl der genifi^ Hu^ph ''v. E. , Herr auf Baitkowen im Kreise
Lyck.
Gäuht, I. S* 06S ü. 9^^. — ^. Pr. A.-L. III. 8. 72 u. 73. — f)reih. 9. Ledebur, h 8. 414.
Stättmmhert l. ISB : Die K*niiHWür| t, Meissnisch. — 0. M«ding, I. 8. 270 u. 271.
Eautheii, Ein crlos^lienes, in Ostpreussen begütert gewesenes
Adelsgescblecht, welehcs zu Dosnitten, Höfen u. Kanthen im Kr. Preuss.
Eolland und zu Sauckeii ini Kr. Mehrungen angesessen war. In den
ersten Jahrzehnten des 18. Jahrh. lebte Albrjecht v. Kanthen auf Kan-
then u. der Sohn desselben, Christoph Albrecht v. K., stand 1727 im
k. pr. Inf. -Reg. v. Beschefer. ^ ^j^^-
Freih. ü. Ledebur, J. ~ " ' ■ ^ ■
Kapaun v. Schwogkau oder Swoykow, Capaun, Kapi
hann, auch Freiherren. Böhmischer Freiherrnstand. Dii^oi&'^^^j^
27. Juni 1644 für die drei Brüder Kapaun v. Swoykow: Albert Weickard,
Heinrich u. Jaroslaus und für den Vetter derselben, Albert Zdenko K.
V. S. — Altes böhmisches Rittergcschlecht, aus welchem Johann K. als
Landrichter in Böhmen schon 1160 vorkommt u. Jaroslav K. 1355 den
K. Carl IV. aus den Händen der ihn umringenden Pisaner rettete. Die
fortlaufende Stammreihe der Familie beginnt mit Ztibor K. auf Swoy-
kow u. Kaczicz, welcher mit Catharina Litenska vermählt war u. dessen
Sohn, Johann K. v. S., 1499 starb. In die Nachkommenschaft desselben
kam, wie angegeben, der Freiherrnstand und ein Sprosse der Familie
war in Schlesien 1650 mit Schraebsdorf im Kr. Fraukenstein begütert.
Der Stamm blühte fort u. noch in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrh.
• hinein, erlosch aber dann mit den beiden Söhnen des Freih. Albert aus
der Ehe mit Johanna Glatz v. Althaus : Johann Joseph Albrecht und
Wenzel Ignaz, welche Beide Nachkommen nicht hinterliessen. Freiherr
Wenzel Ignaz. geb. 1768, k. k. Kämm. u. Major, verm. mit Maria Jo-
sepha Eleonore Grf. Engl v. Wagrain, starb 21. Nov. 1820 und Freih,
Johann Joseph Albrecht, geb. 1764, k. k. Kämm. u. Appellationsrath
zu Prag, verm. mit Maria Anna Ilaugwitz v. Biskupitz, schloss 21. Oct.
1821 den alten Stamm.
Baibin, Tabular. 8temmat. P«' n|^ H^ Bpitom. rcr. ßohem. 8. 599. — Oauhe, I. 8. 959.
"' "^ . - ... i... w^^^^ _ _ ...
— N. Preuss. A.-L. III. 8. 73. QjpliaV Tun In iili d. freih. Häuser, 1R48. 6. 440 ii. 441.
— Freih. v. Ledebur, I. 8. 41&(^8«inl. zu Siebm. W.-B. Vf. 22. — Tyro/T, U. 289. Kit-
ter K. V. 8. u. F.-H. K, T. 8. V ^^
Kapelle, Kopelle. Ein früher in Schlesien vorgekommenes Adels-
geschlecht, welches schon 1450 das Gut Tuchen im Wohlauschen be-
sass und später erloschen ist. Sinapius glaubte, dass dasselbe mit der
auch in der Mark Brandenburg vorgekommenen Familie Kapeil, s. C a-
pellen, Capelle, Kapellen etc. Bd. II. S. 215, in Verbindung ge-
standen habe, doch nahm schon Gauhc, u. wohl mit Recht, eine solche
nicht an.
Sinapius, II.'S. 741. — Gauhe, I. 8. ^60: im Artikel: Käpell.
Kapfensteiner. Altes ,' bereits 1326 vorgekommenes, steiermär-
kisches Adelsgeschlecht, welches 1458 mit Hans K. erlosch.- Die Güter
kamett an die v. Holzapfel u. v. Schüssler.
9. Beübaoh, I. 8. 635.
Kapff (Schild quer getheilt: oben in Roth ein wachsender, silber-
ner Stier und unten in Silber sechs schrüglinke, schwarze Balken. Auf
dem Helme zwischen zwei schwarzen Bttffelshörneni^eir aufwachsende
Stier). Ein vom Freih. v. Ledebur aufgeführtes Adöhgeschlecht , ans
welchem ein Sprosse,, der k. pr. Premierlieut. a. D. v. Kapff, 1850
Kanzlist bei dem Stadt - und Kreisgerichte zu Danzig war. Mit einem
ähnlichen Wappen: Schild quer getheilt: oben in Silber ein aufwach-
sender, rother Stier; unten von Silber u. Roth schrägrechts gerautetu.
auf dem Helme zwischen zwei silbernen Bnffelshörnem ein aufn'achsen-
der, rother Stier, blüht jetzt in Bayern ein gleichnamiges Geschlecht.
.'if- Harfäschrifil. Notit. — F^eih. ». LetUhur, I. 8. 415. .
KaphengHt. Altes Adelsgcschlecht der Mark Brandenbiu'g, welches
■ tri dar West-Priognitz bereits 1-414 zuBresch. IfiHt zu Gühlltz w, 1685
ani Beetz angesessen war, in der West-Priegnitz, so wie in der Umgegend
von Ruppin u. Lebus später mehi'cre andere GOti r oii sidi braclite \\.
auch in der Altmark u. in Pommern Grundbesit:*! i rwiü*b, Ln dpr Alt-
mark war bereits 1741 Altenzaun unweit Osterbarg iik dnr TImtuI der
Familie u. in neuerer Zeit gelangten in dieselbe die unten genannten
Güter in Pommern. Von den Sprossen des Stammes traten Mehrere in
die k. pr. Armee. Der Oberst im Husaren-Reg. Schimmelpfennig v. d.
Oye V. K. starb 1824 und der Oberstlieut. im lieib-Carab.-Reg. v. K.
1818. Ein Major v. K. stand 1837 im Gardehusaren -Regim. und ein
Anderer war als Major dem 3. Uhlanen-Reg. aggregirt etc. Als begü-
tert im Kgr. Preussen wurden 1857 genannt: der Major a. D. v. K.,
Herr auf Kohlow im Kr. Sternberg, Reg. -Bez. Frankfurt, ein v. K. Herr
auf Grambow im Kr. Cammin u. Ernst Rudolph v. K., Landschafts-De*^"
putirter, Hen* auf Stoikow im Kr. Fürstentbum Cammin.
N. Pr. A.-L. ril. 8. 73. — Freiherr v. Ledehur . I. S. 415 und MI. 8.tj85. — Bautr,
Adressb. 1857. 8. 105.
Kapler. Ein früher zu demschlcsischen Adel gehörendes Geschlecht,
welches von neueren Scbriflstelh^ni nicht genannt worden ist.
Sinupius, I. 8. hitj. — Siehmuchcr, U7I: DIq Kapler, Sclile<«i-»rh. — i». Meding , II,
8. 287 n. 288.
Kapliei*», Grafen. Eins der ältesten u. angesehensten böhmischen
Grafenhüuscr, dessen Ursprung Baibin in eine sehr frühe Zeit gesetzt
hat. Dasselbe schied sich zeitig durch Kaibog- K. in die Linie zu
3ulewitz u. durch Suchoslau K. in die Linie zu Milessow. Das Stamm-
haus der letzteren Lini^ im Icutmeritzer Kreise blieb gegen 800 Jahre
im Besitz derselben, bis Carl K. dasselbe 1600 an Caspar Zdencko K.
V. Sulewitz verkaufte, welcher das Schloss Milessow von Grund aus neu
aufbaute und sich nun Kapliers zu Milessow nannte. Derselbe starb
1686 als k. k. Generiü-Feldzeugmeister und Präsident des Hof-Kriegs-
Raths, nachdem er Naclikommen im dritten öliede erlebt hatte. Doch
erlosch in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrb. der Stamm und durch
Adoption gelangte als Beiname der Name Kapliers und die Herrschaft
Milessow an Fraiiz Leopold Grafen Hrzan v. Hurras, s. Bd. IV, S. 504.
Baibin, TabuUr. Stouimatogr. F. U. u. Upit. rer. bohem. 8. 82. — Oauke, I. S. 960-968.
Kappe], Kappen, s. Cappel, Bd. H. S. 214 u. 215.
Kappeller, Kappeller zu Oster- ii. Gatterfelden. Erbländ.-österr.
Adelsstand. Diplom von 1726 für Joseph Kappeller , k. k. Bergrichter
I
I
— 24 -^
%
n, Verweser zu Imbst in Tirol, mit dem Prädicate : zn Oster- u. Gatter-
felden. — Der Stamm blühte fort und zwei Urenkel des Diploms-Em-
pfängers, die Brüder : Anton Franz Aloys v. K. , geb. J767 , Secretair
bei der k. bayer. Bergwerks- Administration u. Joseph Carl v. K., geb.
1772, k. bayer. Appellat.-Gerichts-Expeditor zu Burghausen, wurden
in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
9, Lang, S. 397. — MegerU o. Mühlfeld, Erg&os.-Bd. 8. 334. -«- W.-B. d. Kgr. Bayern«
VI. 43.
Kain>ell6r v. Miithamberg. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplon||E.'
vom 14. Dec, 1844 for Anton Kappeller, k. k. Lieuten. im Infant. -R<^/
Nr. 0, mit dem Plrü fliehte : v. Muthamberg. Der Stamm ist fortgeswt
worden. Anton «. ^Vilhelm K. v. M. standen in neuester Zeit als Lieu-
tetiants in der k. k. Armee.
R&niss V. Omlnzberg. Galizischer Adelsstand. Diplom von
1801 füi- Job arm Karoirz, ndt dem Prädicate: v. Gränzberg.
MegerU v. Mühlfeld, Ergänz. -Bd. 8. 334.
Karbe. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Oet. 1840
für den Rittergutsbesitzer Karbe, Herrn auf Staffclde u. Pargow im Kr.
Randow, Prov. Pommern.
N. Pr. A.-L. VI. S. 143. — Frtih. t. Ledebur, 1. 8. 415 und 111. 8. 285.
Karchesy, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1777
fllr Ignaz Jacob Karchesy, mährischen Landesadvocaten „ mit dem Prä-
dicate : Edler v.
Megerle v. Mühtfeld, Erg.-Bd. S. 384.
Karchow. Altes, meklenburgischcs Adelsgcschlecht, welches um
1471 mit Arend v. Karchow erloschen ist.
9. M€ding, I. 8. 271 nach dem Ms. abgegangener meklenb. Familien.
, • Kardorff. Eins der ältesten meklenburgischen Adelsgeschlechter,
welches, wohl zu dem eingeborenen Adel gehörend, vom Anfange des
13. Jahrh. vorkommt und seit der ersten Hälfte des 17. auch zu dem
Adel im Kgr. Dänemark zählt. — Der Name der Familie wurde in al-
ten Urkunden Kercthorp, Kerkdorp, Kerichdorpe, Kergdorpe u. Kerch-
dorp, 1448 auch Karkthorp und erst gegen Ende des 16. Jahrh. hin
und wieder Kardorff geschrieben. — Der erste be_kannt gewordene
Kercthorp war Radolfus de Kercthorp, welcher. 1201 lebte, doch be-
ginnt die fortlaufende Stamrareihe erst Friedrich Kerkdorp , Ritter,
welcher urkundlich von 1275—1306 auftritt. — Im Laufe der Zeit
breitete sich der Stamm, wie die von Masch mit dem grössten Fleisse
zusammengestellte, eben so vollständige, als leicht zu übersehende
- Stammtafel ergicbt, weit aus, gelangte zu bedeutendem Grundbesitz,
welcher jedoch später durch den 30jährigen Krieg sehr litt und schied
sich zunächst in die beiden Hauptlinien zu Grantzow.und Wöpkendorf.
Die Hauptlinie zu Grantzow starb mit Moritz Heinrich v. K., Herrn auf
Grantzow und Remlin 1736 aus, nachdem derselbe seine Güter schon
den nächsten Agnaten, den v. K. a. d. H. Wöpkendorf überlassen hatte.
Nach Erwerb dieser Güter theilte sich die wöpkendorfer Hauptlinie in
die Häuser Grantzow und Pannekow. Das Haus Grantzow schied sich
— 25 —
in die Linien zu Grantzpw und Remliri, das Haus Pannekow aber in die
beiden Linien Steinhorst und ßöhlendorf und in diesen \ier Linien blühte
der Stamm fort. — Der nächste gemeinschaftliche Stammvater der neue-
ren Sprossen dieser Linie war Christoph Friedrich v. K. auf Wöpken-
dorf etc. — Sohn des 1677 verstorbenen k. dän. Oberstlieut. Hermann
V. K. aus zweiter Ehe mitMargarethav.Koss — welcher in k.k. Dienste
trat und diese um 1700 als Capitain verliess. Derselbe, gest. 1730, war
vermählt mit Maria Elisabeth v. d. Luhe, gest. 1758 und seine bis auf
die neueste Zeit dauernde Nachkommenschaft ist in der erwähnten
Stanuntafel auf das genaueste angegeben. — Von den Gliedern der Fa-
milie sind Mehrere namentlich in k. dän. Militair- und Staatsdiensten
zu hohen Ehrenstellen gelangt und andere haben in Meklenburg dem
Stammlande nach Kräften genützt.. — Alles Weitere über die Familie
ergiebt das treffliche Werk von Masch, dessen Bearbeitung Frie Mch
Franz Elisas v.KardoriT, geb. 1816, Herr auf Remlin, -veranlasst und
in jeder Beziehung unterstützt hat. Ausser Remlin besitzt die Fami-
lie in Meklenburg auch die Güter Grantzow und Böhlendorf. Als Herr
auf Grantzow wird in neuester Zeit Friedrich Wilhelm Carl v. K., geb.
1816 und verm. 1845 mit Sophie Emilie Caroline v. Randow, geb.
1827 aufgeführt und als Herr auf Böhlendorf wird genannt: Friedrich
Ernst V. K., geb. 1791 — ältester Sohn des k. dän. Generallieutenants
August Nicolaus Carl v. K. — k. dän. Major und Kammerherr, verm.
ISao mit Sophie Juliane Grf. Juel-Wind-Frys, aus welcher fehe, neben
zwei Töchtern, vier Söhne entsprosstcn. — Zu der obengenannten
steinhorster Linie gehört jetzt Friedrich Carl Ludwig v. K., geb. 1812
— i^wdtcir Sohn «Ifs \\ ilkelm Friedrich Leopold v. K. auf Penzlin —
grossh. mekleiib. atrelitsj. Kammerherr und Regierungsrath.
r. FriUbttfr, S. «9. — Uauh^, I. 8. 962. — r. Behr , H. If. 8. 1623. — Lexicon o?er
ad«l. Fftwill. i. DnuinflTk, 1. s. ."'< n. Tnb. 51. Nr. 84. — G. M. C. Masch, Geschichte oud
L*rkuji4«ii d(-r FViiititi^ v, ltiiirr(«>rff, Schwerin, 1850. — Frrih. v. Ledibur, I. S. 415 und 41R.
- m^fyniaeAfn 111. f^J v* KJriidorff, Meklenb. — v. Meding, I. 8. 271. — Meklenb. W.-B.
T»tt. %*. Nr. isa » « 3 u. 'Jl - Knenchke, H. S. 217-239.
Karg \\ Bobenbiiri^, Freiherren (in Silber ein rother, gemauer-
ter Qa**rhalkfni sm\ dr^ i Schichten, aus dem sich neben einander zwei
roth(! Zinnenthiirnif rrln^ben). Reichsfreiherrnstand. Diplom vom
1\\, Nov. \}\m für Joli;nin Karg v. Bebenburg, kurcölnischen Geh. Rath
und Grosbkan/kT, mit tkiri Prädicate: v. Kirchschletten (einem Ritter-
guts in der Obi^riifsilz) und Ausdehnung des Freiherrnstandes auf die
NiirhkoTOjncn sdat's Bitidors, Hieronymus Carl K. v. B., vom 15. Dec.
1731, — Ein in Bayern imd Qesterreich in vielen Sprossen blühendes
üesichlcclit. hw Briidor Thomas und Hans Karg erhielten 14. Juni
1594 einen kaiserl. Wappenbrief. Der Enkel des Letzteren, Friedrich
Karg (Karck), ^iirde 17. Juni 1615 in den Reichsadelsstand erhoben
und sein Sohn, Johann K., dessen Mutter, Regina v. Bebenburg (Boi-
benburg), die Letzte ihres durch kaiserliches Diplom von 1497 geadel-
ten, mit der alten fränkischen Familie v. Bebenburg, s. Bd. I. S. 248,
nicht zu verwechselnden Gescjilechts war, bekam ein Bestätigungsdiplom
des ihm zustehenden Reichsadels vom 21. Nov. 1621, mit dem Prädi-
cate : V. Bebenburg. — Freih. Johann K. v. B., s. oben, war Canoni-
CU8 des CoUegiat-Stiftes St. Gangolf zu Bamberg und treuer Anhänger
l
, _ 26 —
des in die Reichsacht erklärten Kurftlrsten Joseph Clemens a. d. H.
Bayern, mit dem er nach Frankreich flüchtete und bei der Rückkehr
die Würde eines Geh. Raths und Grosskanzlers erhielt. Freih. Hiero-
nymus Carl, s. oben, gest. 1723, waf kurmainz. und fürstl. baraberg.
Geh. Rath und Hofkanzler und hatte 11. Aug. 1709, unter Bestätigung
seines alten Adels, den Reichsritterstand erhalten. Derselbe hatte aus
der Ehe mit Maria Anna v. Rehm zwei Söhne, die Freiherren Georg
Joseph und Georg Carl, welche zwei noch blühende Linien, die ältere
fränkische Linie und die jüngere, bayerisch-österreichische Linie, wel-
che letztere sich in zwei Speciallinien, die bayerische und die österrei-
chische schied, stifteten. Die Stammreihe der älteren, fränkischen Li-
nie ist folgende: Freih. Georg Joseph, gest. 1779, Herr auf Kirch-
schletten, fürstl. bamber^. Geh. Rath, Kanzler und Rechts-Deputirter
bei dem Reichs-Kammcrgerichte zu Wetzlar: Maria Magdalena Freiin
V. Leoprechting, ge^t. 1771; — Freih. Ferdinand Friedrich, gest.
1797, k. k. Major a. I).: Maria Magdalene Seidl v. Adlerstern, gest.
1837; — Freih. Ludwig (I.), gest. 1848, k. k. Oborstlicut. : Clemen-
tine Grf. v. Liechtenberg, geb. 1801; — Freih. Ludwig (IL), geb. 1832,
k. k. Hauptmann: Caroline Froiin v Lazarini, geb. 1832 und verm.
1858. Von denselben stammt, neben einer Tochter, Clementine, geb.
1861, ein Sohn, Carl, geb. 1859. •— Der Bruder des Freih. Ludwig
(IL), Freih. Emil, geb. 1834, ist k. k. Hauptmann in d. A. — Die jün-
gere, bayerisch-österr. Linie umfasst die Nachkommenschaft des Freih.
GeoKg Carl, s. oben, gest. 1747, Herrn auf Weilersbnrli, Riicli, Gnis-
mannsdorf und Hochdorf, kurtrier. Geh. Raibs ctc, nus zweiter Elin imt
Maria Rosalia Freiin v. Nesselrode^Ehrcsliofün, gest. 1760, aus wekhor
Ehe zwei Sölme, die Freiherren Ludwig und Franz Xai^cr, (»ntspröss-
ten, welche die oben erwähnten zwdSpoi^iallinipTi stiftet4?n. Die8tamm-
reihe der bayerischen Speciiillinie ist loluTinlr: FrdlL Ludwig, gub.,
1744, kurpfälz. Kämm, und Obenuntiiiiuin /m Brück und Kütz: Marial
Theresia v. Hannakam zu Trausniz; — Froih. Joärpb, t^osl, 1Hü9, k*J
bayer. Kämm. : Maria Reisner v. LicbteHStern. verjn. 17117; — FrelliJ
Theodor Marquard, gest. 1846, Hrrr aiif Hnchdorf, Hiihentreswib: u^J
Kaltenthal, k. bayer. Kämm.- u. J'nlixri-hin i fnr m Mfinchcn: Lnii»e
v.Paur zu Waffenbrunn, Lebendort u, üoti in;;, guli. ni^VUi.vhrnu 1820;
— Freih. Clemens, geb. 1825, k. bayer. Känini. nnd Hatb bei deiaj
Handels-Appell.-Gerichte zu München, verm. lHi"i7 mit ßriitm IkHen«
V. Handel, geb. 1837. Die beiden Brüder doi> Freiherrn riomen^ sind.
neben zwei Schwestern, Freih. Frnii/. k. k. TJeut. und Frjnh. Josoiih.
geb. 1833. — Die österr. Speciallinie stieg, wie nachsteht, herab: Freih,
Franz Xaver (L), gest. 1808, k. k. Kämm., Geh. Rath etc. : Anna Hen-
nevogel v. Ebenburg, gest. 1805; — Freih. Franz de Paula, gest. 1860,
k. k. jub. Appell.-Ger.-Rath : Caroline del Caretto, Grf. v. Millesimo.
gest. 1856; — Freih. Franz Xaver (H), geb. 1809. Der Bruder des-
selben, neben zwei Schwestern, ist Freih. ^Johann, geb. 1827. — Von
dem Bruder des Freih. Franz de Paula, dem 1857 verstorbenen Freih.
Johann Nepomuk, k. k. Statthalterei-Rathe, leben aus der Ehe mit Kitty
Miss Richardson, geb. 1798 und verm. 1821, drei Söhne, die Freiher-
• — 27 —
ren: Johann, geb. 1822, k. k. Rittm. in d. A., verm. 1855 mit Caroline
V. Duras, geb. 1832, (aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, ein Sohn,
Johann Friedrich, geb. 1859, entspross), Georg, geb. 1825, k. k. Rittm.
und Escadrons-Commandant und Heinrich, geb. 1831, ebenfalls k. k.
Rittm.
Oauhe, I. 8. 964 u. 966 : Karrig, Karg v. Bebenburg. — Biedermann, Canton Gcbörg,
I. Verxeichn. — o. LaWg, S. 164 und 165. — Geneal. Tanchonb. d. freiherrlich. Häuser, 1948. '
8. 196-301. 1855. 8. 292— 21W u. 186». 8. 407—409. - Freik. 9. Ledebur, I. 8. 416. - 8uppl.
SU Siebm. W.-B. VI. 15. — Tyrof, I. 209. — W.-B. d. Kgr. Bayern, III. 87 und 9. Wolckern,
Ablheil. 3. -f*
Karger. Ein zu dem Adel im Kgr. Preussen gehörendes Ge-
schlecht, welches 1773 in Westpreussen mit Czyste im Kr. Culm und in
Schlesien 1774 mit Gttrkwitz im Kr. Militsch angesessen war und aus
welchem mehrere Sprossen in k. pr. Militair- und Civildiensten standen.
Ein V. K., k. pr. Major a. D., starb 1813 und ein Anderer 1827 als
Oberst und Commandeur des 9. Landwehr-Regiments. Später war ein
Capitain v. K. Platzniajor zu Königsberg und ein v. K. Justizrath bei
dem Ftirstenthumsgerichte in Neisse, auch war 1837 ein Forstmeister
V. K. in Danzig angestellt.
N. Pr. A.-L. III. 8. 75 — Freih. v. Ledebur, I. 8. 416.
Karger, Edle. Erbländ. -Osten*. Adelsstand. Diplom vom 27. Sept.
1841 filr Leopold Karger, k. k. Oberstlieutenant im Inf. -Reg. f^reih.
V. Bianchi, mit dem Prädicate : Edler v. Derselbe war später k. k. Ge-
neralmajor in d. A.
Handschriftl. Notiz.
Kiiijy^er, Edle \\ Dioistem.. Erbl. österr. Adelsstand. Diplom v.
II, ilärz 184i> für Dr. Anton Karger, k. k. Rath und dirigirenden
StäHiüldar^t in ffalizi^^n. mit dem Prädicate: Edler v. Dreistern.
KurliDg, Freiherrri!» Erbländ.-österr. Freihermstand. Diplom
vom 24. Mni 15(iO liir Jnhann v. Karling, Herrn zu Neudorf und Baum-
garten und Pfa»iilii(*rr /w jStein,| niederösten\ Iloflvammerrath etc. für
Sieb und t\m j^an/c (ir-^thlccht. — Die Karlinger, Charlinger oder
V* Kiüliug, Kliarlin^, l;ittiT, waren ursprünglich Tiroler von altem Adel,
hatten schuii mi\ (2!in \\n Obcr-Innthale ihren Edelsitz und besassen
134eJ die £!prr!6rliftf\rti llertcnberg, St. Petersberg und Fragnstein.
Berahard Kuiürigi^r. 1474 kais. Pfleger auf dem Schlosse Stein an der
ihtmni m\i\ \\y\i 14 77 — 1486 Bürgermeister der Städte Krems u. Stein,
erhittit l478seaTien alton\Vai)pen-SchildvonGold u. blau der Länge nach
gethc'ilt* niif f iiiir Lilie vrio gewechselten Farben, erneuert und bestä-
Ml^i [)rf^«'llie vvnr mit ]V[n na Magdalena Pilgermann vermählt und aus
dieser Ehe stammte Wolfgang v. Karling, Ritter, kais. Rath und von
1498 — 1512 ebenfalls landesfürstl. Pfleger zu Stein. Derselbe erlangte
dann Schloss und Herrschaft Stein pfandweise, kaufte 1525 die Herr-
schaft Neudorf und sass 1530 und 1535 auf dem niederösten*. Landtage
zu Wien und starb 1542. Aus -seiner Ehe mit Catharina Lang ent-
sprossten die Söhne Christoph v. K., welcher um 1546 ohne Nachkom-
men starb und der obengenannte Freiherr Johann. Derselbe, gest. 1576,
hatte aus erster Ehe mit Margaretlia v. Rauhenberg zwei Söhne und eine
Tochter, Martha, und aus der zweiten mit Amalia Herrin v. Strein drei
— 28 —
Söhne und vier Töchter. Freiin Martha vermählte sich 1564 mit Georg
V. Velderndorf und starb 1621 als Wittwe im hohen Alter. Von den
Töchtern aus zweiter Ehe vermählte sich Benigna mit Christoph v.Hauns-
perg, Anna mit Ehrenfried Ilerm zu Puechhaim und Judith mit einem
Freih. v. Listhy. Von den Söhnen überlebte Freih. Johann der Jün-
gere, aus der zweitenEhe des Vaters stammend, alle seine Brüder. Der-
selbe war 1592 und 1597 niederösterr. Landrechts-Beisitzer und schloss,
aus der Ehe mit Anna Herrin v. Strein zu Schwarzenau zwei Töchter :
Amalia und Catharina, hinterlassend, 1605 den Mannsstamm c^es Ge-
schlechts. — Bei Erhebung der Familie in den Freiherrnstand war ein
ge\iertcr Schild verliehen worden : 1 und 4 die Lilie des Stammwap-
pens und 2 und 3 in Scliwarz zwei gekreuzte, goldene Pilgerstäbe : das
ererbte Pilgermannsche Wappen, s. oben.
Gr. V. ItnindU, II. K. M. - WimgrÜl, V. 8. 20—22.
Karlspach (im Sclülde ein alter, mit einer hinten etwas überste-
henden runden Mütze bedeckter Menschen- wahrscheinlich Frauenskopf
mit Halse). Altes, fränkisches, zum fuldaischen Lehnshofe gehörendes
Adelsgeschlecht, ans welclieni die Gebrüder Hermann und Theodor 1334
lebten und Wolffgang, welcher zuletzt vorkommt, 1615 mit der Burg
Eschenbach beliehen wurde. Die hier in Rede stehende Familie, wel-
che von dem ebenfalls fränkischen, schon 1550 zu den fiddaischen
Lehnsleuten zählenden, ein ganz anderes Wappen, nämlich in Roth ei-
nen silbernen Wolf führenden Geschlechte der Wölffe v. Karspach ganz
verschieden war, ist vor 1637 erloschen, denn in diesem Jahre folgte,
wie Schannat ausdrücklich angiebt, in dem Karlspach' scheu Lehen zu
Burg Eschenbach Hartmann Wolff v. Karspach: ein Fall, der bei so
gleich lautenden Namen zu der Vermuthung führen könnte, dass zwei
verschiedene Ges6hlechter ein und dasselbe gewesen wSü'eii;
Schannat, 8. US u. 190. - o. Meding, U. 8. 288 u. %m i t. Karhpli^li ui;itl Ö^S W^lif
V. Karspach.
Kamitzki, Karnizky, Kamitzky, geriLinut Rrn^chnitzk^i Altes,
dem polnischen Stamme Wczele einverleibt jievvcsenoÄ Adel^ges€blccJtt»
welches zeitig nach Schlesien kam und schon 1347 äü Pomihwitü Im
jetzigen Kr. Steinau und 1500 zu Miestitz im Kr. Ki»s<il sass und s]»Wter
.auch mit Konradsdorf, Tschirbsdorf etc. begfltiit wurde. iJ-ii^MclIic* ist.
im Mannesstamme mit Georg Ernst v. Kamitzky aus Pafelsclmewe (Vü-
welschöwe) unweit Wohlau 14. Jan. 1706 erkittchou und die Letzte ih-
res Stammes, Helena Sophia v. K., Herrin auf Paweliichöwe, vermählte
sich 1717 mit Friedrich Gottlieb v. Debschiitz.
Sinapiu», T. 8. 202 u. 203 u. Tl. 8. 716 u. 717 — Oauhe, I. 8. 963 u. ü. 8. 516 u. 617.
— N. Pr. A.-L. ni. 8. 75 u. 76.— Freiherr v. Ledebur, I. 8. 416. — Siebmach^r , I. 73;
Die Kamitzky. Scbleiiisch u. U. 51 ; v. Kroschniuky-Kariiiuky. — v. Meding, U: 8. 2S9.
Karnitzki v. Ehrensiun. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
vom 19. Nov. 1842 ftlr Valentin Karnitzki, k. k. Rittmeister, mit dem
Prädicate: v. Ehrensinn.
HaiidMchviftl. Notix.
i Karpfen, Karpffen, Karpen. Altes, nur, dem Namen und Wappen
nach bekanntes, von Siebmacher und v. Hattstein zum schwäbischen
Adel gerechnetes Geschlecht, welches nach Estor im deutschen Orden
— 29 —
aufgenommen war. v. Meding sah das Wappen desselben mit dem Na-
men V. Karpen an einem alten Familienkasten mit einigen anderen Wap-
pen yom Sächsischen Adel, doch ist nicht aufzufinden, däss die Famitie
in Sachsen vorgekommen sei.
Esior^ Ahoeuprobe. 8. 65. — Siebniacher, I. 120: v. Karpfen, Sohwtbiseh. —9.Medf*g^
H. S. 290 u. 291.
Karras, Carras. Eins der ältesten sächsischen Rittergeschlechter,
welches schon im 13. und noch im 15. Jahrh. zu den angeschensten des
Landes gehörte. Dasselbe, früher Cares, Karis, Caras geschrieben,'%ar
im Elbthale zwischen Meissen und Dresden zu Colin, Zschaschendorf,
Cosswig etc. sowie zu Reinhardtsgrimma bei Dippoldiswalde angesessen
und von den Sprossen des Stammes waren auch Einige Landvögte zu
Pirna gewesen. — Knauth vermuthete, dass das Geschlecht wohl erlo-
schen sei, doch hatte dasselbe in der Niederlausitz, in welcher ein den
Namen des Geschlechts führendes Gtit unweit Lübben liegt, schon 1500
mit Graupe bei Luckau und 1520 mitSöhönfeld bei Calau begütert, fort-
geblüht und war später in- den Besitz mdajtrer dortigen Güter gelangt,
zu denen namentlich in der Umgegend von Luckau Jetsch, Schenken-
dorf, Drahnsdorf (Dransdorf), Crossen etc. zählten, auch war ein Zweig
nach Schlesien gekommen, welcher sichKaras v. Rohmstein schrieb, aus
welchem Caspar K. v. R., geb. 159rzu Ujest im Oppelnschen, 6. Jan.
1646 zu Breslau als Domherr zu Breslau, Propst zu Olmtitz und fürst-
bischöfl. Rath starb. — Sehr genaue Nachrichten über die Familie vom
16. Jahrh. an hat v. üechtritz aus den Kirchenbüchern 'zu Crossen, Mer-
seburg, Dresden, Zörbig, Oderin und Dransdorf gegeben. Dieselben be-
ginnen mit Nicol v. Karras auf Crau^ und Schönfeld, welcher um 1520
lebte und mit Aemilia t. Nischwitz vermählt war. Von ihm entspross
Erasmus und. von diesem aus der Ehe mit Ursula v.Körbitz Georg Adam
auf Ober-Horka, Wachtmeister-Lieutenant in der kursächs. Leibgarde,
in erster Ehe verm. mit Martha v. Gersdorf. Der Sohn aus dieser Ehe,
Caspar Ernst, gest. 1678, Herr auf Crossen und Jetsch, erst k. k., spä-
ter k. schwed. Oberstwachtmeister, hatte aus zweiter Ehe mit Christine
V. der Drossel sechs Söhne, von welchen drei, Caspar Siegfried, Hein-
rich Ernst und Jobst Heinrich, den Stamm fortsetzten. Caspar Sieg-
fried, gest. 1707, Herr auf Crossen und Tromsdorf, Landesgerichts-
asseasor und Landsyndicus in der Niederlausitz, war mit Anna Catha-
nira t. Klitzing vermählt und von den drei Söhnen desselben war dei^
älteste, Hans Heinrich (I.), gest. 1714, Herr auf Crossen, Drahnsdorf,
Liedekahle und Golssen, nach dem Tode des Vaters, ebenfalls Land-
syndicus der Niederlausitz. Aus der Ehe des Letzteren mit Catharina
Elisabeth v. Stutterheim entspross Hans Heinrich (IL), Herr auf Cros-
sen etc., Ober-Steuereinnehmer in der Niederlausitz, aus dessen Ehe
mit Eva v. Stutterheim, neben sieben Töchtern, ein Sohn , Gottlob,
Kreis-Steuereinnehmer zu Luckau, stammte, welcher 1767 ohne männ-
liche Nachkommen starb. — Heinrich Ernst, s. oben, gest. 1716, Herr
auf Jetsch, früher kurbrand. Rittm., war in erster Ehe verm. mit Anna
beth V. d. Dhame und aus dieser Ehe entspross Siegmund Ernst,
1743, Herr auf Jetsch, welcher aus der Ehe mit Ursula Elisabeth
Schönnermark nur eineTochter, Aemilia Christiane, hinterliess, wel-
— 30 —
che die Gemahlin des Ltondesdeputirten in der Niederlausitz Jaa,jdiim
Wilhehn v. Schliehen auf Oderin wurde. — Jobst Heinrich,, s. olKen,
gest. 1718, Herr auf Schenkendorf, h. sachs. merseb. OberstallmeiBter,
hatte aus zweiter Ehe mit Johanna Helene v. Weisen a. d. H. Wallent-
dorf sechs Sohlte, von welchen zwei jung starben, Johann Gottlob 1745
bei Kesselsdorf fiel und Heinrich Caii, kursächs. Capitain, 1747 starb,
Hans Ernst aber und Moritz Erdmann den Stamm fortsetzten. Von
Haus Ernst, gest. 1757, Herrn auf Schenkendorf, kursächs. Major und
später h. sachs. weissenf. Hausmarschall, entspross nur ein Sohn, Jo-
hann Heinrich Wilhelm, welcher jung starb, von Moritz Erdmann aber,
gest. 1770, kursächs. Amtshauptmanne zuZörbig, verm. mit Luise Ama-
lie V. Ende, stammten drei Söhne : August Ludwig, gest. 1785, kur-
sächs. Finanz-Secretair, August Friedrich Erdmann, gest. 1772, kur-
sächs. Lieutenant und Christian Heinrich Gottlob, geb. 1750, welcher
1792 kursächs. Lieutenant bei dem adcligeS Cadettencorps zu Dresden
war. Mit Letzterem ist wobl,,so viel bekannt, um 1800 der Manns-
stamm des Geschleclits erlosdien.
Sinapius, II. 8. 715. — Gauhe, l. S. 963 und 964. — #^ üecfUrit», diplom. Nachr.^ IV.
8. 70-79. — N. Pr. A.-L. III. 8. 76. — Freih. •. Ledebur, 1.8.416. —Siebmaeher, I. 159 r
V. Karas, Meissnisch. - 0. Meding, I. 8. 271 u. 272. — Kntichkt, IV. 8. 206—309.
Karspaeh, s. Wolff v. Karspach.
Karst V. Karsteuwerth. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1819 für Johann Georg Karst, k. k. jubilirten Verpflegs-Amtsrath, we-
gen 44jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: v. Karstenwerth.
Megerle 9. Mühlfeld, 8. 208.
Karstedt, Karstede. Eins #er ältesten Adelsgeschlechter der
Mark Brandenburg, welches nach Angelus 926 in dieselbe gekommen
sein soll. Die Familie wurde namentlich in der Priegnitz , in welcher
ein, den Namen des Geschlechts führender, schon 1271 vorkommender
Sitz liegt, ansehnlich begütert, sass auch bereits 1305 zu Losenrode u.
1428 zu Seehausen im jetzigen Kreise Osterburg der Prov. Sachsen u.
kam auch nach Meklenburg, wo Jochim v. Karstede 1564 lebte, so wie
neuerlich nach Schlesien. . — Der Stamm blühte fort u. besitzt ein gros-
ses, 1808 gestiftetes Majorat, welches aus den Gütern Fretzdorf und
Herzsprung in der Ost-Priegnitz, Kaltenhof u. Klein-Linde in der West-
Priegnitz u. dem Rittergute Rossow in Meklenburg-Schwerin besteht.
Als Inhaber desselben wird in neuester Zeit Carl Otto Sigismund v. Kar-
stedt, k. pr. Prem.-Lieut. a. I).. Mitbesitzer der schlesischen Güter
Nieder-Gläsersdorf u. Hummel im Kr. Lüben genannt , auch war der
vor 1857 verstorbene k. pr. Regier.-Rath v. K. Herr auf Gross-Tschacks-
dorf unweit Sorau.
Angelus, m&rk. Chroii., 8. 39. — Oauhe, I. 8. 9f.5. - N. Pr. A.-L. HI. 8. .sa. ^ Freih.
V. Ledebur, I. 8. 416 u. 17 u. III. 8. 286. — Siebmacher, I. 176: mit dem unrichtigen Na-
men: ▼. Ronstet, Ifarkisrh. — v. Meding, I. 8. 272 ii. '^73.
Karthanseii. Altes, westphälisches, früher in der Grafschaft Mark,
namentlich im jetzigen Kreise Altena angesessenes Adelsgeschlecht,
welches zu Karthausen u. Vahlefeld im Kirchspiele Halver, zu BadiuR-
hagen, Masthoven etc. sass u. Badinghagen noch 1684 inne hatte, daj
aber erloschen ist.
t^Hh. 9* Udthur, I. 8. 417. — v. StHmn, Tab. 40. Nr. 8.
— 31 -
Ka^rwat, Karwatt (in Blau über einem goldenen Sterne ein gol-
dener flalbmond, -aatechen dessen nach oben gekehrten Hörnern ein
goldenes Kreuz ittflHJ^ Ein seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrh.
zn dem anBässig^^^Hnüssischen Adel gehörendes , dem polnischen
Stamme- MardeHd9|pKibtes Geschlecht , in dessen Hand in neuester
Zeit die Güter Ja9S%>wo , Wychulec und Koszyrog im Kr. Strasburg
waren. -
Freih. 9. Ledfbur, I.-0. 4l7.
Karwath, Charwath, auch Freiherren und Grafen (Stammwap-
pen: in Blau drei übereinander fliessende Wasserströme. Gräfliches
•Wappen : Schild geviert mit rothem, den Kopf u. Hals eines gekrönten,
goldenen Greifs zeigenden Mittelschilde. 1 und 4 in Gold eine blaue
Lilie u. 2 u. 3 das Stammwappen). Böhmischer f^eiherrn- u. Grafen-
stand. Freihermdiplom vom 6. Nov. 1702 für Johann Franz v. Karwath
u. Grafendiplom vom 16. März 1715 (nach einer ahderen Angabe vom
16. Apr. 1716) für denselben. — Altes, ursprünglich ungarisches
Adelsgeschlecht, welches von den Herren v. Slawata, deren Besitzungen
zwischen den drei Flüssen Theis, Sau und Donau , (welche auch das
Stammwappen darstellen soll) lagen, abstammte. Dasselbe, über welches
Paprocius nähere Auskunft giebt, kam auch nach Schlesien und sass
bereits 1593 zu Tworkau bei Jägerndorf. Johann Ferdinand v. Ch.,
kais. Oberstwachtmeister des holstein. Cuirassier-Regim. , Hess sich in
Maywaldau bei Hirschberg nieder und baute das schöne dortige Schloss.
Von ihm entspross der oben genannte Graf Johann Franz, k. k. Kam-
merherr, welcher als Herr auf Majrw^au, Eichberg, Schildau etc.
30. Mai 1730 starb. Der Sohn desselben aus der Ehe mit Catharuia
Caroline Grf. v. Henckel-Donnersraark, Graf Franz Maximilian, starb
in der Blüthe seiner Jahre u. schloss den Stamm.
Paproeiu», Specul. Iforav. 8. 106. — Sinapius, II. S. 118 u. 119. — Gauhe , 11. 6. hn
D. 518. — Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 10 u. 69. — N. Pr. A.-L. 11 1. 8. 77. — Freiln-rr
f. Ltdebur, 1. 8. 417. — Dor»t, Allg. W.-B. U. 8. 51—54 u. Nr. 183.
ELarwinski, Karwinsky v. Karwin, auch Freiherren. Erbländ.-
österr. Freiherrustand. Diplom vom 6. Aug. 1813 für Johann Nepomuk
Wenzel Karwinski v. Karwin , k. k. Generalmajor. — Altes , ursprüng-
lich polnisches, zu dem Stamme Kitlicz gehörendes Adelsgoschlecht,
welches aus Polen nach Schlesien und später auch nach Böhmen kam.
Das Stammschloss Karwin liegt im jetzigen oppelnschen Kreise Ober-
schlesiens u. die Familie war auch im Teschenschen mit Tscharnowitz
angesessen. — Pertzick Karbinski kommt 1445, Niclas Karwinski v. Kar-
win 1530 u. Peter v. Karwintzki auf Karwin 1572 als der Fürsten zu
Teschen Land- und Regierungsrath vor. Johann Joseph K. v. K. war
1 709 k. Hauptmann des schlauer Kreises in Böhmen. Von den späte-
ren Sprossen des Stammes haben Einige in der k. prouss. Armee ge-
standen u. noch 1823 war ein v. K., k. pr. Hauptmann, Rendant bei
dem Train -Bataillon in Graudenz. — Ein Sohn des obengenannten
Freih. Johann Nepomuk Wenzel, Wilhelm Friedrich Freiherr K. v. K.,
k. bayer. Kämm., früher k. spanischer Berghauptmann in Mexico^ wurde
in ^^j^delsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen. — Der Stanun hat
wie im Freiherrnßtande fortgeblüht u. in neuester Zeit war
— 32 —
Edmund Ritter Karwinski v. Karwin Hauptmann im k. k. 4. J^-Reg.
u. Jacob Freih. y. Karwinsky Hauptmann im k^MM^. Int-^pe^.
Sinapius, I. 8. 502. — Gauhf, I. 8. 966: KarwiotsU« j|^^B|Ü^elüM/OhTon. u. »i-
napiu» I. u. JI. — p. Lang, 8uppl. 8. 52. — MegtrU^, ^f^^^OHt** -^M. 8. 69« — N.
Pr. A.-L. 8. 77 u. 78. — Freih. v. Ledebur, I. 8.417.- i^^H^HT 76 -Die Karwinsker.
Schleswch. — 0. Meding, U. 8. 291. — W.-B. d«s Kgr. 9|^^H;37 und v. Wotckem,
Abth. 8: Freih. K. v. K. — v. He/ner , bayer. 4d«l, TabniiPV42. — Knenchke , IV.
8. ^09-811. T ^
Kaschnitz v. Weinberg, Ritter und Freilierreii, Böbmischer
Ritter- u. erbländ.-osterr. Freihermstand. Ritterdiplom von 1701 für
Johann Kaschnitz v. Weinberg, k. k. KriegszfAlämts- Verwalter in Mäh-
ren u. Freihermdiplom von 1786 fttr Anton Valentin Kaschnitz v. (zu)
Weinberg, mährischen Gubernialrath u. Cameralgüter-Oberdirector.
MtgerU v. Mühlfeld^ S. 62 u. Erg.-Bd. 8. 160.
Kaspis. ErbUtad.-österr. Adelsstand. Diplom vom 8, Febr. 1645
für Jacob Kaspis j:^lzburgischen Stadtammann und Stadtbaumeister.
Der Vater desselbCTT,' Martin Kaspis, hatte 1598 einen kaiserlichen
Wappenbrief erhalten u. sein Sohn, Matthias v. Kaspis , salzburgischer
Geh.-Rath u. Reichstagsgesandter, erhielt 1696 ein Bestätiguagsdiplonl
des dem Vater verliehenen Adels. Der Stamm blühte fort und zwei in
Salzburg lebende Brüder, Nachkommen des Jacob v. K. in der vierten
Generation : Johann Nepomuk v. K., geb. 1804 u. Rupert Leopold Aloys
V. K., geb. 1811, wurden in die Adelsmatrik^l des Kgr. Bayern einge-
tragen.
V. L(^ng, 8. 89b. — W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 44.
Kassler. Ein früher in Tirol vorgekommenes Adelsgeschlecht,
welches aus dem augsburger Ifctriciate nach Tirol gekommen sein soll.
Or. V. Brandts, II. 8. 69.
Kast, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. In neuester Zeit
standen in der k. k. Armee: Levelin Freih. v. Kast, Rittm. im 9. Hu-
saren-Reg. u. Arthui* Freih. v. Kast, Rittm. im 9. UlUanen-Reg.
Militair-Schemat. d. osterr. Kaiserthums.
Kast V. Kastenberg. Erbländ.-österr.' Adelsstand. Diplom von
1775 für Anton Kast, Rittmeister im k. k. Dragoner-Regim. Herzog
V. Savoyen, mit dem Prädicate: v. Kastenberg.
Megerle v. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 334.
Kastner v. Teschenthal, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1810 für Johann Kastner, herz, teschenschen Cameral-Administra-
tor, mit dem Prädicate : Edler v. Teschenthal.
MegerU v. Mühl/eld, Ergäus.-Bd. 8. 334.
Katlenborg, Grafen, s. Catlenburg, Grafen, Bd. II. S. 243.
Käthen. Adelsstand des Kgr. Schweden. Diplom vom 3. Nov.
1692 fürGottfriedKathen. — Ein aus Stralsund stammendes Geschlecht,
welches in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. auf Rügen u. später auch
in anderen Gegenden Pommerns ansässig wurde u. aus welchem meh-
rere Sprossen in k. preuss. Militair- u. Staatsdiensten gestanden haben.
Dasselbe sass zu Schönwalde u. Breiteufclde im Kr. Naugard, zu Arbs-
hagen im Kr. Franzburg und zu Götemitz auf Rügen etc. — Ein v. K.,
k. pr. Capitain im Dragoner-Reg. der Königin blieb im Feldzug^J^gO^ ;
ein Sprosse des Stammes war 1837 k. pr. Oberförster zu Pog
— 33 —
im Regier.-Bez. Stralsund und ein anderer Assessor bei dem Ober-Ap-
pell.-Gerichte in Greifswalde ; Johann Gottlieb Christian v. K. , k. pr.
Hauptm. a. D., war damals Herr auf Breiten u. in neuester Zeit kommt
Wilhelm v. Käthen als Herr auf Götemitz vor.
N. Pr. A.-L. III. 8. 78. - Ffih. v. Ledebur, I. 8. 417 u. UI. S. 285. — Soea Rikei
Wapenbok, Tab. 43. — Pomm. W.-B. 111. Tab, 4Ü u 8. 182 ii. 133. — Kne$chk«. l: 8. 229.
Ratsch. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 18. Jan. 1705
fOr Christoph Katsch, k. pr. Geh. Hof- u. Kammerger.- und Kriegsrath,
General -Auditeur etc. Derselbe, geb. 1665, aus einem halleschen
Pßlnnergeschlechte stammend, starb, ohne Nachkommen zu hinterlas-
sen, 1729 2As k. pr. w. Geh. Staatapainister, General- Auditeur u. Herr
auf Döberitz u. Verbitz im Brandenburgischen.
V. IleUbaek, I. 8. 638. — N. Pr. A.-L. I. 8. 87,111. 8. 78 u. V. 8. 2«6. -FreiAerr ». Le-
d4bur, l. 8. 417 u. 418. — v. Dreyhaupt, Beschr. d. H. Magdeburg, Tab 27. — W.-B. der
Preaaa. Monarch., UI. 63.
Katte, Katt, aoph Grafen (Stammwappen: in Blau eine springende,
im Maule eine Mau§ haltende , silbergraue Katze). Grafenstand des
Kgr. Preussen. Diplom vom 6. Aug. 1740 für Hans Heinrich v. K., k.
preoss. ffeneral-Feldmarschall. — Eins der ältesten und angesehensten
Adelsgeschlechter der Mark Brandenburg , -welches in dieselbe unter
K. Heinrich I. aus den Niederlanden gekommen sein soll und sich d^n
zeitig im Magdeburgischen u. Bremenschen , in Schlesien etc. ausbrei-
tete. Im Magdeburgischen, in welchem die Familie u. zwar im jetzigen
Kreise Jerichow U., sölir ansehnlich begütert wurde, sass dieselbe be-
reits 1342 zu Vieritz, 1376 zu Redekin u. 1380 zu Wust u. Zolchow.
Im Bremenschen lebte nach Mushard schon 1312 Hermann Katten,
Ritter , und die Nachkommenschaft blühte mehrere Jahrb. im Lande
Kedingen u. war, 1500 zu Marne u. 1657 zu Niendieck begütert, auch
nach Dänemark und Schweden gekommen, in Schlesien aber war schon
1385 Petrus K. Herr auf Rosenau bei Pitschen unweit Creuzburg. —
üeber den späteren Güterbesitz der Familie im Magdeburgischen und
Brandenburgischen, in der Altmark, in Ostpreussen und in Pommern
giebt Freih. v. Ledebur genaue Auskunft. — Von den Sprossen des
Stammes sind viele in k. pr. Militair- u. Staatsdiensten zu den höchsten
Ehrenstellen gelangt. Graf Hans Heinrich, s. oben, geb. 1681 zu Wust
— ein Sohn des Hans v. K., h. sachs. -Coburg. Hofmarschalls u, Herren
auf Wust, Scharlibbe u. Camern, aus der Ehe mit Auguste v.-'tschiÄli-'
mer — k. preuss. General - Feldmarschall etc., starb 1^41. Aus der
ersten Ehe desselben mit Dorothea Sophie Grf. v. Wartensleben, gest.
1706 — Tochter des k. pr. General- FeldmarschaUß Alexander Her-
mann Gr. V. Wartensleben — stammte als einziger Sohn Hans Hermann
v. Katte , k. pr. Lieut.^ der bekannte, unglückliche Jugendfreund des
ren Königs Friedrich H.. von Preussen, welcher, als Opfer seiner
schalt mit dem dift^gen Kronprinzen, einem von dem Könige
rieh Wilhelm I. v^Mp&rften Spruche des Kriegsgerichts 6. Nov.*
ITfläOf' verfiel. Graf Hansl^lnrich hatte in zweiter Ehe mit Elisabeth
V. Bredow, gest. 1736, den Stamm fortgesetzt, doch starb der Letzte
seiner Söhne 1748 und mit demselben erlosch der Mannsstamm der
gräflichen Linie. — Heinrich Christoph v. K. — ein älterer Bruder des
MM$9Ckk$, Deattelu Ad«U-L«z. V. 3
— 34 —
Grafen Hans Heinrich — starb 1760 als k. pr. w,^eh. Staats- ojid
Kriegsrath, Vice -Präsident u. dirigirender Minister bei dem General-
Directorium, Chef des 6. Departements etc. Aus seiner Ehe mit Ursula
Dorothea v. Möllendorf stammten die drei Brüder: Johann Friedrich
V. K., gest. 1764 als k. pr. Generallieutenant a. D.; Bemdt Christian "
V. K., gest. 1778, Herr auf Wust und Lütchen-Mangelsdorf, k. preuss.
Generalmigor a. D. u. ehemaliger Chef eines Dragoner-Regiments und
Carl Aemilius v. K., gest. 1757, k. pr. Oberst u. Chef eines Dragoner-
Regfments. Von den späteren Sprossen des Geschlechts wurde ein
V. K. 1792 Generalmajor und Chef des k. pr. Drag.-Regim. Nr. 4 und
starb 1813 als Generallieutenant; Qpttfned Friedrich Bodo v. K. starb
1833 als k. pr. Oberst a. D. u. Frieorjich Carl v. K. a. d. Hause Zolchow,
früher ein treuer Waifengefährte des Herzogs Friedrich Wilhelm zu
Braunschweig, starb 1836 als k. pr. Oberstlieutenant a. D. auf seinem
Gute Neuen-Keitsche bei Genthin. Ein Bruder de^etzteren, Friedrich
Wilhelm Gottfried v. K. , war 1837 k. pr. OberstUeut. u. Commandeur
des Garde-Dragoner-Regiments. — In neuester Zeit kommt dioFamilie mit
Roskow im Kr. Westhavelland. Pro v. Brandenburg u. mit 13 Gütern im
Kr. Jericl^ow H., Prov. Sachsen, angesessen vor. Die Besitzer dieser Gü-
ter-nyaren 1857 folgende : Albert v. K. auf Roskow, Vieritz, Marquede
ui^Buckow ; Bodo v. K., k. pr. Major, auf Altenklitsche mit Alt-Bel-
lin und auf Sydow ; Rudolph v. K. auf Wilhelmsthal, Herr auf Neuen-
Klitsche u. Mahlitz ; Otto v. K., k. pr. Prera.-Lieut. a. D., auf Camern
und Scharlibbe; Albrecht Ludwig v. K., k. hannov. Drost in Hildes-
heim, auf Stockeisdorf; Hans Emil v. K. au{ Wust u. Alexander v. K.
auf Zolchow.
Muihard, S. 320. — Sinapiu», \. 8. 504. — Qauhe, I. 8. 966 a. 967 u. Tl. 8. 1608 and
1604. — Dienemann. 8. 166. Nr. 3. und 8. 841.. Nr. 45. — ». Steinen, IV. S. 538. —
M. Pr. A.-L. III. 8. 78-A3. — Freih. v. d. Kne$€beck, M. 167. — #>eiA. «. Ledebur, 1.8. 418.
— Si€bmaeker, I. 174: Die Katsen, Märkisch. — 9. Medina, IT. 8. 991 u. 292. — W.-B. der
Preuss. Monarch. I. 56: Ur. ▼. K. — Pommernsch. W.-B. ll. Tab. 65.
Katterbach. Altes, rheiuländisclies, zu Anfange des 19. Jahrb.
erloschenes Adelsgeschlecht, welches bereits 1510 Dürresbach im Kr.
Uckerath, Eulenbroch im Kr. Mühlheim, Forstbach im Kr. Düsseldorf
und Rotzekowen im Kr. Opladen pnd noch 1802 Diependahl im Kr.
Waldbroel besass, nachdem dasselbe im 17. und 18.' Jahrb. mehrere
andere G(fiter an sich gebracht hatte.
Fahne, f. S. 214. - Freih. v. Ledebur, l. S, 418.
Katze, y. der Katze. Ein im Lauenburgischen noch in der zweiten
Hälfte des 17. Jahrb. vorgekommene^, später erloschen b6zeichnetea
Adelsgeschlecht
Brüggeniunn, I. Hpt/t. 9. — N. Pr. A.-L. lil. 8. 82. — freih. v. Udebur, III. 8. sA.
Katze; Katzen (in Silber auf grüneip Hügtl eine sitzende Ki
auf dem ^(Jime zwei gegen einander sprin^f^de Katzen). Ein
«aachers %.-B. unter dem fränkischen A^l aufgeführtes Gesclj
über welches zuverlässige Nachrichten fehlen. Vielleicht gehör
selbe zu dem Geschlechte v, Katte , dessen Wappen Siebmacher auch
mit dem Namen : Die Katzen, Märkisch, gab, doch trägt die Katze im
Maule keine Maos, auch iät der HeUnschmack verschieden, da die
scHF
— 35 —
y. Katte auf dem Helme die Katze des Schildes bald sitzend, bald aul-
wachsend, bald vor acht Nelken sitzend führten.
Siebmaeh«r, V. 101.
Katzenberger, Edle v. Katzenberg. Erbländ.-Österr. Adelsstand.
Diplom vom 6. Mai 1843 für Franz Katzenberger, Major im k. k. Sap-
peur- Corps, mit dem Prädicate: Edler v. Katzenberg. Der Stamm
wurde fortgesetzt u. Ferdinand K. Edler v. K. steht als Lieuten. in der
k. k. Armee. ' •
Handsolir. Notis.
Katzendorfer^ Ein früher zu dem steiermärkischen Adel gehö-
rendes Geschlecht, welches sich nach dem Dorfe dieses Namens schrieb
u. aus welchem Joerg K. mit mehreren Steiermärkem 1486 bei der
Krönung des nachmaligen K. Maximilian I. zum römischen Könige zum
Ritter geschlagen wurde.
Seimut», II. 8. 803.
Katzenellenbogen, Grafen (in Gold ein aufgerichteter, blau ge- .
krönter, rother Leopard). Altes Grafen- u. DTuastengeschlecht, welcbea
namentlich am Rheine u. an der Lahr reich begütert war und welchem
auch die Grafschaft Dietz gehörte. Der Stamm erlosch 1479 mit tfem
Grafen Philipp, dessen Tochter u. Erbin mit dem Landgrafen Heinrich
zu Hessen-Marburg vermählt war, welcher Letztere in den Besitzungen
des'Grafen Philipp folgte. Als 1500 der Sohn des Landgrafen Heinrich,
Wilhelm» ohne Erben starb, wollten die beiden Schwestern desselben,
von welchen die Eine an Johann Herzog zu Cleve, die Andere an Jo-
hann Grafen zu Nassau-Dillenburg vermählt war, in den katzeneUenbo-
genschen Grafschaften succediren , doch hatte Landgraf Wilhelm mit
seinen Agnaten einen Vergleich gemacht, dass diese die. Grafschafben
bekommen sollten u. so entstand d^n ein langwieriger Streit, welcher,
nachdem Cleve an Nassau seine Ansprüche verkauft hatte, so entschie-
den wurde, dass Hessen die Grafschaft Katzenellenbogen behielt, Nas-
sau aber die Grafschaft Dietz u. eine Geldentschädigung erhielt. Ueber
die späteren staatlichen Verhältnisse der Grafschaft Katzenellenbogen,
welche in eine obere u. niedere Grafschaft getheilt war^giebtWenk die
genaueste Nachricht. Die obere Grafschaft wurde der Stamm des jetzi-
gen Grossh. Hessen u. der Provinz Starkenburg und die niedere Graf-
schaft ist seit 1815 ein Theil des Herz. Nassau.
Wgnk, hessische LandesgeschiehU, I. 8. 18^-612. — Siebmaeher, .II. 90. — IW«r,
*». 405 «.40«. ^
KatzeneUenbogen, s. Knebel v.Katzenellenbogen, Katzen-
einbogen. ^ •
Katzenstein (in Roth ein dreihügeliger, goldener B^g, unten in
^nenlä^albzirkel so ausgerundet, dass man das rothe Feld sieht u. auf
dp|D nuttleren Hügel^eine sitzende, golden gekrönte , silberne Katze,
oder in Roth ein aus dem Boden des Schildes aufwachsender , goldener
Dreiberg auf dessen beiden äusseren Hügeln eine gelnDnte Katze auf-
springt, welcher um den Leib ein goldenes Band befij|^ ist, an dem
eine zur Rechten schräg in die Höhe stehende, lange," goldene Kette be-
festigt ist). Altes, schwäbisches Adelsgeschlecht, von welchem, nächst
3*
— 36 —
dem Wappen, nur bekannt ist, dass Joerg v. K. 1414 dem costnitzer
Concil beiwohnte.
Siebmacher, II. 90: v. K., Schwäbisch. — v. Meding, III. S. 318 u. 31«: auch nachdem
W.-B. des costnitzer Concils.
Katzenstein, Kazenstein, Kazensteiner (in Gold eine gegen einen
Felsen; hinauf springende, schwarze Katze). Altes, längst erloschenes
Adelsgeschlecht in Krain, welches auch in Niederösterreich begütert
war. Diepold v. Kazenstein erhielt 1318 von Hermann Gr. v. Heünburg
einige Lehenstticke und Johann Kazensteiner zum Mugelhof lebte 1490
in der Ehe mit Sara Strein. — Die Stammherrschaft Kazenstein in Krain
brachten im 16. ^Jahrh. die Freiherren v. Katzianer mit dem Wappen
an sicl^
WiBugriÜy V. 8. hl aud h\S.
Katzer v. Lindenheim und Freyenberg, Edle. Erbländ.-österr.
Adelsstand. Diplom von 1792 für Johann Baptist Katzer, k. k. mäh-
risch-schlesischen Gubernial-Secretair, mit dem Prädicate : Edler v. Lin-
denheim u. Freyenberg.
Megerle v. Mühlfeldy 8. 208.
' Katzianer, Kazianer v. Katzenstein, Freiherren und GrafBn.
Erbl.-österr. Freiherrn- undReichs-Grafenstand. Freiherrendiplom vom
12. Jan. 1615 fl^ die Gebrüder Katzianer v. Katzenstein: Jörge Bal-
thasar, Weickhardt, Wolff, Jacob und Hans Sigmund und Grafendi-
plom vom 28. Mai 1665 für Hans Jacob Freih. K v. K. und für das
ganze Geschlecht. — Altes, ursprünglich dem Herzogthum Krain ange-
hörendes Adelsgeschlecht, welches später nach Steiermark und Oester-
reich kam. Dasselbe nahm den Beinamen Katzenstein von einem in
Oberkrain gelegenen Schlosse an, über dessen Erlangung sich verschie-
dene Angaben finden. Nach Valvasor erhielt dieses Schloss um 1340
Georg Katzianer durcji Vermählung mit der Wittwe eines v. Rain und
gab demselben, statt des damaligen Namens Vigaun, den Namen Katzen-
stein, nach einer anderen Angabe aber brachte im 16. Jahrb., nach dem
Erlöschen des alten krainer Adelsgeschlechtes v. Katzenstein oder Kat-
zensteiner, diefl'amilie Katzianer Schloss und Herrschaft Katzenstein an
sich. In Steiermark kommt die Familie, welcher in Krain auch die Herr-
schaft Flöding zustand, seit 1446 vor undbesass die Herrschaften Ro-
geis, Wildhaus, Wetzeisdorf, Spielfeld, Kirchberg a. d. Raab und Lu-
kaufzen, so wie später in Oberösterreich zu verschiedenen Zeiten die
HerrschaÄdriNberbach, Wayer, Wolfstein, Bernau, Haiding, Michl-
grub^Steinllamund Lichtenegg. — Die obengenannten Empfänger des
Freiherrendiploms waren Söhne des Joerge Andreas K. v. K., Erzherz.
Raths- und Vicedoms in Krain. Freih. Joerge Balthasar wurde Ober-
Amts-Präsident in Krain ,* Freih. Weickhardt wr inner-östepr! Hof-
kriegsrath, Freih. Wolif Jacob liess sich inOesterrcich nieder undFreih.
Hans Siegmunit^. k- Kämmerer und nieder-österr. Regierungsrath,
wurde 1*629 ud^felie Herrenstände in Obcr-Oesterreich aufgenommen.
Graf Hans Jaco^JP oben, welcher mit dem Grafenstande auch das Oberst-
Erb-Silber-Kämmereramt in Krain in die Familie gebracht hatte, war
ein Sohn des genannten Freiherm Weickhardt. — Von den beiden
— 87 —
Linien, in welche der Stamm sich geschieden hatte, erlosch die Oester-
reichische Linie mit dem Grafen Christoph Adam und der Tochter des-
selben, Maria Franzisca Beata, welche sich 1707 mit Otto Sigmund
Freih. Hager v. u. zu Allentsteig vermählt hatte, die steierische Linie
aber erlosch im Mannsstamme 10. Dec. 1823 mit dem Grafen Joseph,
welcher uur zwei Töchter hinterliess : Grf. Caroline, geb. 1775 u. verm.
1803 mit Carl Johann Gr. v. Goöss und Grf. Josephe, geb. 1778, verm.
1802 mit Joseph Gr. v. Kottulinsky und gest. 1851. — Das Stamm-
wappen der Familie war in Gold eine aufspringende , schwarze Katze,
welche in dem öfeldrigen Schilde mit Mittelschilde des gräflichen Wap-
pens einwärts springend Feld 1 u. 6 einnahm.
Val9a$or, Ehre des Herz. Crain, Lib. 9. 8. 12. 30. 77 u. 298. — frtih. r. Iloheneokrl'
S. 487—494 u. T06 u. 11. Suppl. S. 27. - Hübner, III. Tab. 898. — Oauhc, I. S. 967 u. 968
u. II. 8. 602—504. — Schmutz, II. S. 203 u. 204. — Deutsche Gwrfenh. der Qtgenwart, Itt.
8. 192 u. 193. — G<*ncA|. Tasrhenb. d. gräÜ. linuüor, 1862. S. 416 u. histor. IIaiidb.su dem-
selben, 8. 399, - Sappl. rii siehm. W.-B. I. 1, Nr. 7: Gr. KEuiiiner u. VIII. 18. Hn. v. Kat-
siaoer t. KaUeostein a. Flettnick.
Katzler, Katzeier (Schild geviert : 1 und 4 von Gold und Schwarz
quergetheilt mit einer links springenden, um denLc\}) ein goldenes Band
mit Ringe tragenden Meerkatze und 2 und 3 in Blau ein schrilgrechter,
mit drei Pfeilspitzen belegter, goldener Balken). Ein seit der ersten
Hälfte des 17. Jahrh. in Norddeutschland vorkommendes Adelsge-
schleeht, welches nach einer in der Familie fortgq)flaiizten Ueberliefe-
rung den Ursprung auf Tirol zurückführt und in den letzten 50 Jahren,
wie Freih. v. Ledebur angiel)t, das frühere Wappen : zwei gegen ein-
ander aufgerichtete, durch einen geasteten Stab getrennte Katzen, ge-
gen das oben angegebene Wappen vertauscht hat. Dieses Wappen ist
das von Siebmachcr, I. 42 gegebene der tiroler Familie v. Katzelohr,
aus welcher die Gevettern Benedict und Casper Katzelohr dasselbe durch
kaiserlichen Wappenbrief vom 3. Sept. 1583 erhielten. — Von den
Sprossen der Familie wird zuerst Joseph v. Katzler genannt, welcher
für den Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg ein Reiter-Re-
giment warb und Oberst desselben wurde, später aber in kurpfälzische
und zuletzt in holländische Dienste trat, in welchen er alä^ Brigadier
starb. Wilhelm Ludwig v. K., wohl der Sohn des Joseph v. K,, war
Hauptmann in holländischen Diensten und mit Helene Christine v. Bers-
wordt vermählt, aus welcher Ehe Nicolaus Andreas v. K., geb. 1696,
stammte, welcher 1760 als k. pr. Generallieutenant a.D. starb und aus
der Ehe mit Maria Cunigunde v. Bardeleben a. d. H. Ribbeck mehrere
Kinder hinterliess. Zu seinen Nachkommen gehörte Friedrich Geoi^g
V. K., geft. 1765 in Westphalen — ein Sohn des k. pr. Oberforstmei-
sters und Majors a. D. v. K. aus der Ehe mit einer v. Versen— welcher
als k. pr, Generallieutenant a.D. 1834 starb. Ein gleichnamigdl*Sohn,
sowie ein Neffe desselben standen um diese Zeit und später, üm^r k.
preoss. Armee,^.— Die Familie, welche in Westphalen bereits 1660
und noch 1770*3||i Grimminghausen im Kr. Altena sass, war im 18.
Jahrh. imd in-^^Rersten Hälfte des 1^9. namentlich in Pommern an-
sehnlich begftterl und ist auch nach Schlesien gekommen, wo in neue-
st6i;Zeit L^äK V. Katzeier, k. pr. Kammerherr und Hauptm. a. D.,
ab^Berr|»n^&z im Kr. Steinau aufgeführt wurde.
'•Ä. Pr. k.'VPWi. 8. 82—84. - Freiherr v. Ledebur, I. 8. 418 a« UI. S. 285.
— 38 —
Katcmann, Katcmann v. Engellis. Altes, hessisches Adelsge-
Bchlecht, welches zn dem Fuldaischen Lehnshofe gehörte.
ßokannat, S. US. — Siebtnaeker , \. 143: Die KAlxmnnn, Hessisch. — r. Mfding , I.
8. S78 : Katsmiinn t. Kngelllt.
Kamffberg, Kanfberg, Kanftnann t. Kanfberg (Schild geviert:
1 und 4 in Schwarz ein rechtsgekehrter, goldener Löwe und 2 nnd 3 in
Roth sechs, 3 und 3, aufgerichtete silberne Spitzen). Reichsadelsstand.
Bestätigangsdiplom von 1707 für Johann Caspar v. Kaufmann, k. k.
Rath und Commissar zu Nordhausen und Mühlhausen, unter Beilegung
des Namens : v. Kauffberg. — üeber die früheren Verhältnisse der Fa-
milie fehlen genaue Nachrichten. Ein ganz gleiches Wappen, niar dass
der LÄwe im 1. und 4. Felde in der rechten Vorderpranke einen gol-
denen Ring emporhält, giebt Siehmacher III. 95 unter den böhmischen
Geschlechtem mit derUeberschrift: Die Kaufmann und v. Hellbach sa^,
dass die Familie bis 1707 Kaufmann v. Löwenfeld geheissen habe. Der
nächstdein von v. Hellbach vermuthete Zusammenhang der Familie mit
dem aus Schwaben nach Tirol und Oesterreich gekommenen Ritterge-
Bchlechte v. Kauffmann, s. den betreffenden Artikel, Btüzt sich nur dar-
auf, dass das 2. und 3. Feld im Wappen der v. Kauffberg allerdings
eine Aehnlichkeit mit der unteren Hälfte dieser Felder im Wappen der
Ritter v. Kauffmann hat: eine Aehnlichkeit, welche aber auch einen an-
dern Grund als Stammverwandtschaft haben kann. — Von den Nach-
kommen des Johann Caspar v. Kauffberg trat Friedrich August v. K.,
um 1743 !m Sö}iwafzb\irg'schen geboren, im 30. Jahre in die k. pr.
Armee, stf eg tn derselben bis zum Generalmajor und starb 1808 auf
seinem Gute bd^Danzig. Christian Wilhelm Friedrich Caspar v.K. war
1840 Fürstl. Sffiwllrzb.-Sondersh. w. Geh. Rath und Kammerpräsident
und um dieselbe Zeit ein v. K. Jnstizamtmann zu Stolberg. — Die Fa-
milie erwarb in Thüringen Döllstedt im Gothaischen und Berjga unweit
Sangerhausen. Letzteres Gut besass 1857 Günther v. K., k. pr. Kreis-
gerichtsra|};h in Eisleben.
Z^dltr, XV. 8. 2A7 u. 269. - UegerU v. Mühlftld. Brgäiis.Bd. 8. 334. — v. HeUbach,\,
8. «.19 B. 640. — N. Fr. A.-L. III. 8. 84. — F^eih. v, L^debur, I. 8. 418 d. 419. — Suppl.
10 Stobm. W..B. VU. 12. — W.-R. d. Sirhs. 8Uatcn, II. 78. — Knesehke, II. 8. 289 n. 240.
Kauffmann, Ritter. (Schild geviert und in allen Feldern roth : 1
und 4 ein aus dem äusseren Rande des Feldes hervorkommender, ein-
wärts gekehrter, weiss beWeideter Mannsarm, in der Hand einen gros-
sen eisernen Hammer emporhaltend und 2 und 3 quer getheilt: oben
ein goldener Ring mit einem Smaragd und unten im Rothe» mit abge-
schnittenen halben Rauten oder Spitzen, welche abwärts gekehrt sind,
in zw^ Reiben unter einander belegt. So schreibt Wissgrill, ohne die
Fariben äer Rauten anzugeben, die Siebraachersche Declaration aber
sagU^llmSesii mit roth und goldenen versetzten Wecken^!).f Reichsritter-
fitand^^^^^ von 1530 för Johann Kauffmann, D^BRechte, Rath
und Itegeüten im Regiment dei\J^iederösterr. Land^^Hferrn zuRäs-
sing nnd Air die ganze Familie. — Ein dem nieddM^H^ischen, al-
ten Ritterstande einverleibt gewesenes Geschlech^BH^tammvater,
Osswald Kauffmann, aus Schwaben nach Schwaz inTSd kam, wo er
noch ,1444 lebte. Der Sohn desselben, Eberhard K., wofcite zu Stört-
— 89 —
i
zing in Tirol und soll 1469 vom K. Friedrich m. eine Verbesserung
und Bestätigung seines altadeligen Wappens erhalten haben. Derselbe
hatte aus der Ehe mit Cordula v. Franking drei Söhne : Ulrich, Wolf-
gang und Johann, welcher Letzterer, wie angegeben, den Ritterstand
in die Familie brachte. Die Linie desselben erlosch schon mit dem
Sohne, Georg Christian K. zu Rässing, welcher 1643 des niederösterr.
Landrechts Beisitzer war, die Nachkommenschaft Wolfgangs aber, wel-
cher 1516 ftlrstl. freysing. Pfleger zu Waidhofen wurde und 1526 nicht
mehr lebte, blfihte noch in die zweite Hälfte des 17. Jahrb. hinein. Von
WolfgtBgs beiden Söhnen setzte Eberhard IL, Herr zu Jaidtendorf, das
Geschlecht fort und von demselben stieg die Stammreihe, wie folgt,
herab,: Johann Eustach, gest. 1569, Herr zu Jaidtendorf und Rässing;
— Hans Christoph, gest 1610, Herr zu Jaidtendorf, Rässing und Ain-
ödt ; — Wolf Christoph, gest. 1639, Herr zu Jaidtendorf und Ainödt
und Wolf Dietrich, Herr zu Jaidtendorf, welcher, nachdem seine zwei
Söhne jung vor ihm gestorben waren, 1665 den Mannesstamm des Ge-
schlechts schloss. Von seinen Töchtern vermählte sich Eva Sophia
verw. Freifrau v. Gienger in zweiter Ehe 1668 mit Johann Ferdinand
V. Veldemdorf zu Neudenstein und Catharina Regina verw. Freifrau
v. Gabastarb 1709.
BuetUni, III. — WüMgriU^ V. S. «6—30
Kjmihnaiiii (in Silber auf grünem Boden eine Justitla in rOtbem,
mit goldenem Gartel uuigebenen Ober- und blauem Unterkleide, die
Augen mit einer roth-silbemcn Binde verbunden und in der Rechten
ein Schwert, in der Linken eine Waage haltend). Adelsstand dei Kgr.
Württemberg. Diplom vom 2. Jan. 1807 für Johann Friedrich Kanf-
mann^k. württemb. Geh. Rath etc. Deftelbe, gest. 1809', hinterliess,
neben zwei Töchtern, drei Söhne : Friedrich v. K., Ober-Amtmann zu
Urach, Carl Philipp v. K., gest. 1836 als k. württ. Staatsrath und Ar-
chiv-Director und Ludwig v. K., k. württ. Kammeral-Verwalter und
Rath. Von denselben setzte Carl Philipp v. K. den Mannsstamm durch
einen Sohn, Friedrich, geb. 1801, fort, welcher 1844 'Revierförster in
Hochstett war.
Cml^ Adelsbach d. Kgr. Württemberg. 8. 432—434. — W.-B. d. Kgr. Wurttemb. Nr. SOI
u. 8. 50. — Kn€*ckke, II. 8. 240 u %A\.
KAufmann, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1774
für Carl Gottfried Kauftnann, k. k. Pontonier-Oberlieutenant, mit dem
Prädicate : Edler v.
M€§tU V. Mükl/tld, pPrt(äni.4M. 8 334 u. tii. *
Kamftnann, KaufTmann. Reichsadelsstand. Diplom vom 5. Apr.
1784 für Johann Dietrich Kaufmann, hannover. Oberamtmann zu Ratze-
burg. Dia^Nachkommenschaft desselben blühte 1840 in zweiter und
dritter Giuration im HannoveÄchen, doch findet sich das Wappen in
den neuer^das Kgr. Hannover betreffenden Wappenirtrken nicht
Freik. V. d. Kuft€b4ek, 8. 166. K
I igii.^ftw<inii. Im Kgr. fteussen emeu^fter Adelsstand. Diplom y.
7. MärzlSOÖ für Dani|l Friedrich v. KaufmiHpi, k. pr. Hofrath und
Bürg^fmelster sa Sch^penbeil in (Mpreussen, mit Best&tigung des
I - *o -
Wappens seiner Vorältern. — Anna Maria v. Kauftnann, geb. v. Stem-
berg lebte 1806 auf ihren Gütern Loyden und Pilwen im Kr. Pr. Ey-
lau, welche noch 1820 in der Hand der Familie waren.
Fr€ih. 9. Ledebur, I, S. 419. - W.-B. d. Pr. MooÄrch. III. «4.
Kauftnann v. Wtirtenthal. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1787 für Georg Balthasar Kaufmann, k. k. Oberlieutenant, mit dem
Prädicate ; v. Würtenthal.
Mefferle e. Mühl/eld, Brg.-Bd. S. 835.
Kanfinänns, Kauftnann (Schild geviert : 1 und 4 in Roth die auf
einer weiss geflügelten, blauen Kugel stehentfe , ihr SeegeltuA über
sich haltende Fortuna und 2 und 3 in Blau drei, 2 und 1, goldene
Sterne). Reichsadelsstand. Diplom vom 27. Sept. 1773 für die Gebrü-
der Kaufmanns: Johann Friedrich, Capitain, Georg Christoph, Oberst-
lieutenant und Joachim Adolph, Capitain. Dieselben standen theils in
Hannov., theils in Gothaischen Militairdiensten und die Erhebung in den
Adelsstand wurde in Hannover 23. Nov. 1773 amtlich bekannt gemacht.
Fireih. V. Krohne, 11. 8. 166 u. 107. — Fraih. v. d. Knesebeck, 8. 168. — Freiherr w. Le-
d$bur, I. 8. 419. - v. Meding, I. 8. 273 u. 274. — Tyroff, II. 220.
Kanftingen,iLaaffiingen, Kanfting, Kanffnng. Eins der ältesten,
meissnischen Rittergeschlechter, wie Knauth sagt : „weiland reich ange-
sehen durch Meissen und Thüringen", dessen Name in der sächsischen
QetBChichte dui-ch den von Kunz v. Kauffungen in der Nacht vom 7. und
8,-^oder nach einer anderen Annahme vom 6. zum 7.) Juli 1455 ge-
wagten Raub der beiden Söhne des Kurfürsten Friedrich IT. des Sanft-
müthigen, der Prinzen Ernst und' Albrecht, ein trauriges Andenken er-
langt hat. Der Besitz des Geschlechts, dessen Stammhaus der schon
im Anfange lies 13. Jahrh. verkommende, gleichnamige Sitz zwischen
Penig und Waidenburg, Wolkenburg gegenüber, war, lag meist im'Pleis-
nerlande, namentlich in der damals reichslehnbaren Herrschaft Waiden-
burg. Die Kauffungen besasson das Stammhaus, Waldsachsen, Callen-
berg etc., hatten im waldenburgischen Kloster Remsa das Erbbegräb-
niss, waren erbliche Castellane, oder Burghauptleute zu Waidenburg
und hatten noch 1357 selbst Waidenburg und 1443 Wolkenburg un-
terpfändlich inne. Conrad K. war 12^8 Abt des Remsa'schen Mutter-
klosters Bürgel unweit Jena, eine Würde, welche auch Heinrich (HI.)
1431 bekleidete; Heinrich (I.) wird 1283 als „Dominus", also als
Reichsfreier auiigeführt, Heinrich (H.) kommt 1355 als Propst des Ber-
ger-Klosters von Altenburg vor und Elisabeth, Schwester des Kunz v.K.,
•war Aebtissin des Klosters Frankenhausen bei Crimmitzschau, welchem
Kloster Kunz mit einem Heinrich K. gemeinsam 1443 einen Theil von
Waldsachsen schenkte, lieber die Abstammung des Kunz (der abge-
kürzte Vorname: Conrad) v. K. fehlen genaue Nachrichten. Erich,
Dietrich und Hanns v, K. stifteten 1441" den MagdalenalW^j^ Remsa.
Die beiden Letztere|i waren entschieden ältere Brüder ^ei^aunz, und
Erich gilt bald für den Vater, bald*für den ältesten Bruder. Im erste-
ren Falle wäre Erichs H4il|[^u die Schi^Per der beiden meiasnist^i^n
Bischöfe Dietrich und Q^ar v. Schönberg gewesen, denn dieselben gel-
ten für die Oheime des Kunz, ireMKher eine Schwester der Fiingia||]i auf
— 41 —
GnandsteinundWolftitz, von denen Hildebrand v.Einsiedel, gest. 1461,
als Hoftnarscliall am kursächs. Hofe grossen Einfluss besass, zur Gemah-
lin hatte. Angaben über das bewegte Leben, welches Kunz v. K. v&n
1446 an führte, über die Veranlassungen zu dem Raube der Prinzen
und über den Raub selbst gehören nicht hierher : Kunz wurde am 14. Juli
1455 zu Freiberg und der Bruder desselben, Dietrich v. K., welcher am
Prinzenraube zwar nicht Theil genommen, von demselben aber gewusst
hatte, 31. Juli 1455 zu Altenburg enthauptet. Callenbeyg kam durch
Wiedervermählung der Wittwe Dietrichs zunächst an die v. Tauben-
heira und gehört jetzt dem fürstl. Hause Schönburg- Waidenburg und
die übrigen Besitzungen im Rchönburgischen verkaufte Jobst v. K. 1493 *
an das Schönburgsche Geschlecht. Das Stammhaus Kaufiingen steht
nach manchem Besitzeswechsel schon lange dem gräflichen Hause v.Ein-
siedel zu, und von der einstigen Burg findet sich keine Spur mehr. —
In der zweiten Hälfte des 16. und fiin Anfange des 17. Jahrh. war die
meissnische Linie des Geschlechts noch im Reussischen begütert und
sass zu Langen-Wetzendori, Weissendorf, Bömsdorf und Hirschau.
Hans Moritz v. Kauffungen, Herr auf Böuisdorf, war gräfl. reuss'scher
Rath zu Greiz, welchen Posten auch der Sohn desselben, Hans Heinrich
V.K., Herr auf Hirschau und Weissendorf, welcher zugleich Ober-Steuer-
Einnehmer war und noch 1603 lebte, verwaltete; Der Stamm wurde
noch fortgesetzt, doch nahm später der Wohlstand der Familie mehr
und mehr ab und der letzte Kaufungen der meissnischen Linie, Frie-
drich August Albrecht, starb als gräfl. schönburg'scher Gesellschafts-
cavalier. 1807 zu Wechselburg. — Das namentlich im 15. und 16. Jahrh.
in Schlesien, der Grafschaft Glatz und in Böhmen zu Chlumb vorgekom-
mene Rittergeschlecht Kauffungon oder Kauffung war wohl , wie auch
Sinapius glaubte, ein Zweig des meissnischen Stammes, wenigstens ist
nur ein Wappen der Kauffungen bekannt: Schild vou Gold und Roth
durch einen zweimaligen Spitzenschnitt schräg getheilt, oder, wie die
Siebmachersche Declaration sagt: ,1bin gespitzt abgetheilter Schild,
oben gelb, unten roth.'' — In der Grafschaft Glatz sass Sigismundv. K.
auf dem zwischen Reinerz und Lewin hochgelegenen, festen, früher Land-
friede genannten Schlosse Hummel, welches der Vater desselben von dem
Herzoge Heinrich zu Münsterberg zu Lehen erhalten hatte. Derselbe,
ein gefährlicher Raubritter, trotzte auf seinen grossen Anhang bjyiend,
der Krone Böhmen und dem Kaiser, ward aber in einer Fehde 1534
gefangen und bald darauf zu Wien enthauptet Hildebrand v. K., oatii
Angabe Einiger Sigmunds Vater, legte 1470 das grosse, aus vielen Aft-*
'theilen und Rittersitzen bestehende, bei Schönau unweit der Quellen der
Katzbacfa, liegende Dorf Kauffung an, bei welchem man auf einer An-
höhe noch jetzt die Trümmer einer alten, unter dem Namen „dasRaub-
schloss" bekannten Burg sieht, welche ein Verbindungsschloss der mei»i
nischen und glatzer Kauffungen gewesen sein soll. Ein anderer Hilde-
brand, Herr auf Landsberg im Oppelnschen, war 1495 fürstl. Rath zu
Oels und H«iiirich v. K. 1499 Mann — Rechts-Beisitzer zu Glatz^.Sigis-
mund V. Kund Chlumb, wie Sinapius sagt: ein Vornehmer vofii Adel
in Schlesien, besass ein Familienhaus in Frankenstein und starb 1573.
— 4ä -
Derselbe war mit Apollonia v. Abschatz, gest. 1578, vermählt. Später,
1J^2, war ein v. K. k. prouss, Rittm., Herr auf Kralcowahne unweit
Trebnitz und- noch im 7. Jahrzehnt des 18. Jahrh. war Birkholz un-
fern Schweidnitz im Besitze der Familie. — Welcher Linie des Stam-
mes die Besitzungen zustanden, welche, wie folgt, Freih. v.Ledebnr an-
führt: „In der Provinz Sachsen imKr. Calbe: Barby 172(5 und Ro-
senburg 1740 und in Brandenburg : Herzsprung (Ost-Priegnitz, 1745,
1800 und Möthlow (West-Havelland, 1706. 1730" muss dahin gestellt
bleiben.
6%'örp Aetureua, Glaciogrnphi«, 16'20. I.ib. irr. Cap. 8. «. 242 u. 243. — Knauth, 8. 521
II. liTJ. — W. E. Tentelt von dem kanfTuiiitiaclien Knub der üärhs. l'rinxen, Gotha, 170(>. —
Sinapiui, ,\. S. 504 u. 5. u. II. 8. 7tS n, H. — Gauhe , I 8. 9«8— 970: nnch MüUt y Ann.
Siix., Albinu». loeiüsn. Laiuti-hrouik, Spangenbertf, mhuitStlö. Chron., c. 333, Paol Mart. Sa-
gitlaiius, Tract. de pln^iio Kauffiingi, D Adam Rechtnhfrg, de raptii Eriie.sti et %lbcrtj und
Scftötfy^n, Progr. 11, tic. 1736. — Dr W. TriU^r, s«ohs. Pr!ii«euranb. Pranicr. a. M. 174t.
— N. Pr. A.-L. III. 8. 84 und 85. - Dais Vaterland der Saclinen. Dresden. 1844, III. Lief. 10.
8, 41-«»45. — Freih. r. Lrdehur, 1. 8. 419. — Siehmacher, \. 153: v. Kaiifnngen Melssni'ich.
Rauke y. Dreilieben. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom ^om
5. Juni 1841 fftr Lorenz Kauke, k. k. pens. Lieutenant, wegen mehr
als 32jährigen, ununterbrochenen und wohl verhaltenen Militairdienstes,
mit dem Prädicate : v. Dreilieben.
HaudMchrifil. Notix.
Kanlbars, Kaulbärs, Kanlbarsch, auch Freiherren. Schwedischer
Adels- und Fi:eiherrustanü. Adelsdiplom von 1653 für Johann Kaul-
barsch in Pommern und Freiherrndiplom vom 21. Nov. 1751 för den
Urenkel desselben, Johann Friedrich v. Kaulbars, Gutsbesitzer in Pom-
mern. — Von den Nachkommen nahm ein v. Kaulbärs 1808 als k. pr.
Premierlieut. den Abschied. Derselbe war 1820 k. poln. Capitain bei
der Gai'de und ein Sohn von ihm stand später als Officier bei der k.
russ. Pionnier-Garde.
N. Pr. A.-L III. S 85. - V.eih.v. Led^f-nr. I. 8 419. — Schied W.-B. Tab il.
Kaulla. Adelsstand des Fürstenth. HohenzoUern-Hechingen. Di-
plom vom 29. Nov. 1841 för Josjjph Kaulla, Banquier in München.
FrHherr v. Ledebur, III. S. 2S5.
Kannitz , Kannitz-Rietberg , Kaanitz-Rietberg-Qnestenberg,
Grafen und Fürsten. Böhmischer- und Reichsgrafen- und böhmischer-
und Reichsfürstenstand. Böhmisches Grafendiplom vom 16. Mai 1640,
nach Anderen von 1642, für I^eo Wilhelm Freih. v.Kaunitz, Mährischer
Linie", Reichsgrafendiplom vom 25. Nov. 1682 für den Sohn desselben,
Dominicus Andreas Gr. v.'Kaunitz, sowie für divs ganze Geschlecht, un-
.t^ Bestätigung des alten GrafensUndes und Bestätigungsdiplom des
Reichsgrafenstandes voni 17.Dec. 1700 für Johann Wilhelm Gr.v.Kau- ^
nitz, Böhmischer Linie, ^kirn zu Neuschloss, Böhmisch-Leipa, Wossow *
undHausska. Böhmischeg%ndReichsfOrstendiplom, Ersteres von 1763,
ilBtzteres vom 8. April 1764. für We&zel Anton Joseph Gr. v. Kaunitz-
Rietberg, k. k, Geh. Rath, Staats^feind Conferenz-Minister, Hof- und
Staatskanzler etc. nach dem Rechte der Erstgeburt. — Eins der älte-
sten, reichsten, berühmtesten und angesehensten Rittcrgeschlechter in
Böhm«! und Mähren, dessen späterer Stammsitz das Bergschloss und
die kleine Stadt Kaunitz am Flusse Uga, 2 Meilen von Brunn, wurde.
Dasselbe entspross nach Baibin ans dem alten, weit ausgebreiteten, böh-
. — 4S -
mischen Ritterstamme, dessen Abkömmlinge zwei weisse Sceblumen-
pflanzen im Wappen führen und dessen Linien sich in verschiedene Ge-
schlechter schieden, welche von ihren Schlössern und Besitzungen sich
die Namen : Martinicz, Stooss, Kaunitz, Richnow, Talemberg, Augcz-
deczky etc. beilegten. — Svislans Kauniz wird schon 949 und Hinko I.
nm 965 genannt und Otto I., um 1140 Feldoberster des Herzogs Con-
rad V. Znaym, wendete sich nach Mühren, erbaute das Schloss Kaunitz
und pflanzt« mit Gutta' v. Dürmholz den Stamm in Mähren fort. Von
seinen Nachkommen brachte Ulrich V., geb. 1569 und gest. 1617, kais.
Kämmerer und Landrath in Mähren, den Freiherrnstand in die Fami-
lie und wurde, in erster Ehe verm. mit Apollonia Grf. v. Waldstein,
gest. 1597, und in zweiter mit Ludomilla Freiin v.Rupau, verm. 1598,
der Stammvater der beiden späteren Hauptlinien des Geschlechts, indem
von seinen Söhnen, Freih. Friedrich, geb. 1597, Landrechts-Beisitzer
in Böhmen und verm. mit Maria Eusebia Freiin v. Gesyma-Austri, die
ältere, böhmische Linie und Leo Wilhelm, geb. 1614, k. k. Kämm.,
Geh. Rath und oberster liandrichter in Mähren, die jüngere, mährische,
später fürstliche Linie stiftete. Die ältere, hölimischo Linie hat dauernd
fortgebltlht und der Sohn dfes Stifters derselben, Rudolph, gest. 1689,
Herr der Herrschaften Neuschloss, Böhmisch-Leippa und Messeritsch,
k. k. Geh. Rath und Oberst-Landjägermeister in Böhmen, verm. mit
Elisabetha Grf. v. Waldstein — einziger Tochter des Albert Wenzel
?. Waldstein Herzogs von Friedland etc. aus der Ehe mit Catharina
Grf. V. Harrach — kommt als erster Reichsgraf dieser Linie vor, da
das oben erwähnte Diplom von 1682, wie angegeben, auf die gesammte
Familie aus edehnt wurde : es muss daher dj^ Diplom von 1700, s, oben,
nur ein Bestätigungsdiplom des Reichsgrafenstandes, und zwar, wie an-
genommen wurde, für den Sohn des Grafen Rudolph, den Grafen Jo-
hann Wilhelm, gest. 1721, gewesen sein. Die bis auf die neueste Zeit
fortlaufende Stammreihe der älteren, böhmischen Linie, welche in Mäh-
ren mit den F.-C.-Herrschaften Üngarisch-Brod, Austerlitz und Jaro-
mierzitz und anderen Gütern, sowie in Böhmen mit den F.-C.-Herrschaf-
ten Neuschloss undBöhmisch-Leipa, derAllod.-HerrschaftBrzezno, dem
F.-C.-Gute Hauska etc. angesessen ist, findet sich in dem Werke: Deut-
sche Grafenhäuser der Gegenwart und in Bezug auf den jetzigen Perso-
nalbestand giebt das geneal. Taschenb. d. grfl. Häuser vollständige Aus-
kunft. Das Haupt der Linie ist: Graf Albrecht, geb. 1829 — Sohn des
1852 verstorbenen Grafen Michael aus der Ehe mit Eleonore Grf. Wo-
racziczky-Bissingen, geb. 1809 und verm. 1828 — erbl. Mitglied des
Herrenhauses des Reichsraths, k. k. Kämm, und Oberlieut. in d. A.,
verm. 1854 mit Elisabeth Grf. v. Thun und Hohenstein, geb. 1831,
aus welcher Ehe eine Tochter, Grf. 3f Brie, geb. 1855, stammt. Die
sechs Brüder des Grafen Albrecht sind, neben zUfei Schwestern, die Gra-
fen: Rudolph, Heinrich, Ferdinand, Georg, Eugen und Wenzel und von
den GfUh^wistem des Grafen Michael leben, neben zwei Schwestern,
zwei Brüder, die Grafen Edoarä und Carl. — Der Stifter der jüngeren,
mährischen Lime, Freih. Leo Wilhelm, wurde, s. oben, 1642 in den
bMoniadieD Oraüslifttand versetzt nnd der Sohn desselben, GnOTDomini«
I •
— 44 —
cus Andreas, gest. 1705 als k. k. Geh.-Rath, Reicbsvicekanzler etc. er-
hielt 1682 das obenangefahrte, aaf die ganze Familie ausgedehnte
Reichsgrafendiplom. Von ihm stammte Graf Maximilian Ulrich, gest.
1746, k. k. Geh.-Rath, Landeshauptmann in Mähren etc., welcher durch
Vermählung mit Maria Ernestine Francisca Grf. v. Ostfriesland und Riet-
berg, geb. 1687 und gest. 1758, Erbtochter des Ferdinand Maximilian,
letzten Grafen v. Rietberg, die Grafschaft Rietberg in Westphalen und
Ansprüche auf die JBerrschaften Esens, Stedesdorf u. Wittmund in Ost-
friesland an sein Geschlecht brachte. Von den 11 Söhnen des Letzteren
setzte nur der zweite den Mannsstamm der Linie fort. Derselbe, Graf
Wenzel Anton Dominik, geb. 1711 und gest. 1794, k. k. Staats- und
Conferenz-Minister, Oberster Hof- und Staatskanzler etc. wurde, s.oben,
in deiji. böhmischen und Reichsfürstenstand erhoben, in welchem ihm der
ältere feohn aus der Ehe rAlt Maria Ernestina Grf. v. Starhemberg:
Fürst Ernest Christoph, geh, 1737, folgte^ welcher 1797 ohne männli-
che Nachkommen starb, worauf der Bruder, Dominik Andreas, die Für-
stenwürde annahm. Derselbe, geb. 1739 und gest. 1812, hatte, nach-
dem er von Johann Adam, letztem Gr. v. Questenberg, verm. mit Ma-
ria Antonia Grf. v. Kaunitz, einer Schwester des Fürsten Wenzel An-
ton Dominik , durch Testament von 1752, als seiner Tante substituirt,
zum Erben des gesammten Questenbergischen Vermögens mit -der Be-
dingung unter k. k. Consens eingesetzt worden, dass er und seine Nach-
kommen auch Namen und Wappen der Questenberg führen sollten,
1761 den Beinamen Questenberg angenommen und sich Kaunitz-Riet-
berg-Questenberg geschrieben. Mit seinem Sohne Aloysius, Fürsten zu
Kaunitz-Rietberg und ör. zu Questenberg, geb. 1774 u. gest. 15. Nov.
1848 , ist der Mannsstamm erloschen und es leben aus seiner Ehe imi
Franzisca Grf. Ungnad v. Weissenwolf, gest. 1859, drei Töchter: Gri
Caroline,;geb. 1801, in erster Ehe verm. mit Anton Gundaccar Grafen
V. Starhebberg, k. k. Generalmaj., gest. 1842 u. in zweiter, 1860, mit
Peter d'Alcantara Carl Fürsten v. Arenberg ; Grf. Leopoldine , geb.
1803 , verm. 1820 mit Anton Fürsten Palffy v. Erdöd u. Grf. Ferdi-
nande, geb. 1805, verm. 1822 mit Ludwig Gr. Kdrolyi, k. k. Geh.-Rath,
geschieden.
Baibin, Epitom. rega. Bohem. 8. 244 u. 458. — Sinapius, I S. 443—446 uod U. S. 119
8. liO. —Hubner, IL Tab. 430 u. III. Tab. 989. — Gauh« , I. 8. 970—972. — Wissgrill, V.
8. 30—44. mit 8 AhnenUfeln. — Jacohi, IHO«», I. 8.485—487 u. II. 8. 102. - Megerle v. Mühl-
/«Id. 8. 22 u. Erg.-Hd. 8. 3 u. 4. — Allgem. geneal. Reichs- u. StaaUhandb., 1824. I. 8. 313
—820 u. ßlTohd 618. — Deutsche Grafenh. d. Qegcnw. I. 8. 411 u. 423. — Freih. p. Le-
debur, 1. CuNt) und 420. — Ooth. goneal. Tajtchenb. 1862. 8. 148 unter Berufung auf den
goth. gen. B|4^fcal. 1836. 8. 1.14. 1848. 8 148 u. 1849. 8. 140. — Geneal. Taschenb. d. gräfl.
H&user. 18(C|. 8. 415 u. 416 u.^histor. Handb. zu demselben, 8. 396. — Sitbrnaeher, III. 84
U. IV. T u. %upplem. Vi. 10 und VIII. 3: Gr. v. K. u. IX. 1: Pst. v. K. — Tyroff^ II. 266:
Gr. V. K böhm. u. m&hr. Linie u. Gr. ▼. K.-Rietberg u. 277: Fst. K.-R.
Kanthen, Kantten auch Freih. u.. Grafen. Reichs- und erbländ.-
Osterr. Freiherrn- u. Grafenstand. Freiherrndiplom vom 20. Aug. 1737
filr Thaddae Adam Christoph v. Kauthen Herrn der Herrsch. Freyling,
Burg Enns u. Kirchberg und für seine Schwester, Maria Anna v. Kau-
then, u. Grafendiplom von 1760 für denselben als Herrn der genannten
Herrschaften u. k. k. Landrath in OeStTO'eich ob der Enns. — Oester-
reichisches Adelsgeschlecht, aus welchem Johann Georg v. K., kais.
Mauthei&iiehmer zu Linz, 1646 den BitterBtandsgeschlechtern der ober-
_ 46 —
österr. Landschaft einverleibt wurde. Von seinen vier Söhnen aus der
Ehe mit Eva Regina v. Seean : Johann Maximilian , JoTiann Placidus,.
Johann Christian und Johann Constantin , setzte nur Johann Cliristian
V. K. auf Kirchberg u. Freyling, welcher 1688 nicht mehr lebte, in der
Ehe mit Maria Anna v. Hannekamp den Stamm durch einen Sohn, Ge-
org Christian, fort. Letzterer, gest. 1712, Itk bölim. Appellationsrath
zu Prag, war mit Maria Catharina v. Rummorskirchen vermählt u. aus
dieser Ehe entsprosste der oben genannte Freiherr und spätere Graf
Thaddae Adam Christoph. Derselbe war von dem Bruder seines Gross-
vaters Johann Constantin v. K., s. oben, 1713 an Kindesstatt angenom-
men u. zum Universalerben eingesetzt worden, blieb unvermählt und
schloss, nachdem er seine Güter seinem Vetter, Franz Wenzel Freih.
V. Ranunerskirchen, vermacht hatte, 8. Dec. 1768 sein Geschlecht. Die
Schwester, Freiin Maria Anna, s. oben, Gemahlin des Joseph Erasmus
Grafen v. Zucker, war wohl ohne Nachkommen vor ihm gestorben.
FrHk. 9. Hohtneek, 1. 8. 495 u. 706. — Qauhf, II. S. 619. — Wisxgrilt, V. S. 46>47.
- MtgtrU V. Müklftld. 8. 63: Freih. v. Kautten. ^
Kautsch, Freiherren. Erbländ.-Österr. Freihen-nstand. Diplokl'*
von 1764 f&rignaz v. Kautsch, k. k. Oberstlieutenant und Premier-^
Wachtmeister bei der adeligen Arcierengarde.
MegtrU v. MüJU/eld, Rrg.-Bd. 8. 69.
> KATanagh, Kawanagk, Kawanagg, Freiherren nnd'j
Erbländ. - österr. Grafenständ. Diplom von 1768 für Johanöl
Freih. v. Kavanagh. — Ein aus Frankreich nach Oesterreieih^
menes Baronengeschlecht, welches unter die niederösterr. Herrmisiaiids-
geschlechter aufgenommen wurde und zwar zuerst 1723 in der Person
^es Dermituis Freiherm v. Kavanagh, Erbgrundherm zu Ferus, Herrn
ßxk Indiz in Böhmen u. zu Hauskirchen in. Niederösterreich, k. k. Käm-
merers u. Gen. - Feldm. - Lieutenants. Derselbe — ein Sohn Gerards
Baron v. K. aus der Ehe mit Brigitte Fitz -Patrick — war mit Clara
Felicitas Barone Kavanagh a. d. H. Kavanagh de Garrehil vermählt u.
aus dieser Ehe entspross Freiherr Mauritius, später Graf v. K., k. poln.
IL kursächs. w. Kämm, und Generalfeldmarschall, Herr zu Hauskirchen
u. Indiz, welcher aus der Ehe mit Lucilla O'Rurke de Breisne nur eine
Tochter, Christiane Elisabetha Felicitas, hinterliess. Dieselbe vermählte
sich mit Carl Freih. v. Kavanagh Baron de Borris et Bailiane, k. k.
Kämm. u. Generähnajor u. aus dieser Ehe stammte Graf Johann Bap-
tist, s. oben, Herr zu Indiz u. Hauskirchen, k. k. Kämm., welcher 1776
dem niederösterr. Herrenstande einverleibt wurde. Der Sohn desselben,
Moritz Ignaz Gr. v. K., Herr zu Indiz und Hauskirchen, k. k. Kämfii.,
Gen. - Feldm. -Lieut. u. Oberst und Lo^ber eines Cuirassier-Regiments
lebte nach nach Anfange dieses Jahrhunderts. Weiteres über das Fort-
biflhen des Geschlechts ist nicht aufzufinden, nur sei noch erwähnt, dass
Megerle ?. Mühlfeld zwei in dasselbe gekommene Diplome des alten
böhmischen Ritterstandes und zwar,* wie folgt, aufführt: von 1728 für-
Mauritius v. Kavanagh, s. oben, k. k. Gen.-Feld-Zeugm. und von 1737
für Johann v. Kawanagk. ^-^
WissgHU, V. S. n and 26. — Megerle 9. Müh/eki, Brg&nx.-Bd. 8. 17 nl' 160. — Suppl.
n Siebm. W.-B. VI. 4; Gr. Kawanagg.
— 4« —
Kay, s. Kyau.
Kaymnnd v. Kellersperg, Freiherren. Erbl.-bsterr. Freiberm-
stand. Diplom von 1728 für Jojbann Bernhard und Andreas Kaymund
V. Kellersberg, Vettern.
Mey^rlf r. Mühlfeld. Ern.-Bd. 8. 69.
I Kayn, Kain, auch Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom De-
cember 1636 fftrMelcbiOT v. Kain, kais. Reichshofrath. — Altes, meis-
sensches, meist im Stifte Naumburg begütert gewesenes Adelsgeschlecht,
dessen Stammsitz wohl Kaina bei Zeitz war und welches zu Rehmsdorf,
Takaü, Mutschau, Neuhöfen, Predel, Zangenberg etc. sass. "Albrecht,
Heintze, Siverd undBerld v. Koyne wurden 1405 mit Remsdorff(Rehms-
dorf) beliehen, jedoch beginnt Val. Koenig die ordentliche Stammreihe
erst mit Hans v. Kayn auf Takau etc., welcher 1495 das Rittergut
Mutschau kaufte. Ein Urenkel desselben, Hans H., war Herr ^uf
Rehms.dorf und Predel und von seinen Söhnen setzte Heinrich ajif
Rehmsdorf den Stamm foA. Von Letzterem entspross Hans IV. auf
Rehmsdorf, fürstl. sächs. Hof-Justitien- und Consistorial-Rath und
Stifts-Hauptmann und Landschafts^Director zu Naumburg und von die-
sem stammte Carl Gottfried v. K., welcher 1715 als k- poln. und kur-
•sftchs. Capitain starb und zwei Söhne hinterliess. — In der ersten Hälfte
des 18. Jahrb. stand auch in grossem Ansehen: Georg Rudolph v. K.
auf Auligk bei Pegau, fürstl. sachs. und zeitz. Vicecanzler, Consistorial-
Prä8J4e1at und Oberhof-Gerichtsassessor zu Leipzig, welcher 1715 be-
voll<gk6esandter wegen der Lehns-Empfängniss am k. k. Hofe war,
X 172owstl. anh.-zerbst. Geh.-Rath, Vice-Canzler und Consistorial-Prä-
sident wurde u. nach einigen Jahrfen starb. — In der zweiten Hälfte des
18. Jahrh. wurde der Stamm an Sprossen ärmer und v. Meding sagte
1791, dass derselbe auf den Abgang stehe, doch soll das Geschlecht,
ohne dass Näheres bekannt ist, noch 1808 vorgekommen sein. — Was
noch den oben erwähnten Grafen Melchior anlangt, so gehörte derselbe
zu dem Hause Predel. Wissgrill schreibt den Namen: Melchior Kain
von Predel auf Wolkenstein und sagt, dass er aus Steiermark, seiner
Abkunft nach aber aus Meissen, nach Oesterreich gekommen sei. Nach-
dem derselbe die Güter Azgerstorf und Giesing gekauft, ¥^rde er 1617
als niederösterr. Landmann unter die alten Ritterstandsgeschlechter auf-
genommen, erwarb um 1623 die Herrschaft Hof an der March und er-
langte als Graf 1639 die Aufnahme in den niederösterr. Herrenstand.
Aus zweiter Ehe mit Rosina Freiin v. Saurau stammten zwei Söhne, die *
Grafen Ferdinand Sigismund und Johann Franz, von welchen Letzterer
3Q. Nov. 1709 zu Wien starb. Von dnem Weiterblühen des Geschlechts
in Oesterreich ist nichts aufzufinden.
Val. Konitj, gen.-histor. Beschr. der t. Kay», 2 Bogen. -> Qauhtt \. 8.973 u. 974. —
Estor, Ahueoprobe, 8. 401. — Wimgrill, V! 8. 4 n. 5 : Kain, Gral^i. .«— Frrih. ». L«dgbur,
I. S. 4.'0. — Siebmache/, I. 15«> : t. Kain, Meissnisrh. -- v. MeiHng. TU. 8. 319 u. 320.
Kayser (Schild der Länge nach von Roth und Silber getheilt und
in jeder Hälfte drei unter einander stehende Rosen von gewechselten
•Farben). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 28. Febr. 1731
för Catharina Juliana Kayser bei Gelegenheit ihrer Vermählung mit
dem damaligen k. pr. Major v. Hautcharmoi.
V. Hellbach, I. 8. -643. — N. Pr. A.-L. V. 8. S67. — Freih, v. LßtMur, .1. 8. 4J0.
— A7 —
Kayser, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1768
fär Joseph Kayser, ftirstl. Batthyänischen Rath, mit dem Prädicate:
Edler v.
MegerU ». Müktfetd, 8. 208.
Kayser, Edle. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1796
för Joseph Kayser, k. k, MäJSrln Iglau, mit dem Prädicate : Edler, v.
Megerle ». Mihl/*ld, S. 208. •
Kayser v. Kajrsersberg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1715 für Johann Kayser, Notar zu Obermaiss, mit dem Prädicate:
V. Kaysersberg.
Mrg^rU w. Mühl/fld, ErK^Bd. 8. 334.
Kayser v. Kaisersheimb. Reichs-Adelsstand. Diplom von 1710
Üt Jiohann Thomas Kayser, Oberstwachtmeister im k. k. Cuirassier-
fieguxiBDte Graf Mercy, mit dem Prädicate : v. Kaisersheimb.
Meg«rU w. Mühl/eld, Rrg..Rd. S. 835.
Kayserlingk, Kayserling, s. Keyserlingk, Keyserling,
Freih. and Grafen.
Keber. Adelsstand des Kgr. Prenssen. Diplom vom 3. Nov. 1840
ftrden Oberlandesgerichts- Vice-Präsidenten Dr. Kleber zu Königsberg.
Derselbe war 1845 Präsident zu Insterburg.
Pireih. 9. Lrdebur, I. 8. 420.
Kechler, Kechler v. Schwandorf, Freiherren (in Roth ein nach
der rechten Seite mit Kopf und Schwanz' gekrümmter, goldener Kar-
pfen). Altes, schwäbisches Adelsgeschlccht, welches nach der Vermu-
thiug Einiger aus dem alten Rittergeschlechte der Karpfen zu Hohen-
karpfen stammen soll. Timon Kechler wird 1287 unter den Ministeria-
len der Grafen v. Hohenberg genannt und ein Nachkomme desselben,
Timon der Jüngere, welcher mit seinem Bruder, Benz, 1 346 zu Frank-
furt bei der Krönung des K. Carl fV. war, erhielt vom Kaiser den Rit-
terschlag. Die Brüder Melchior und Hans waren um 1415 Ritter des
deutschen Ordens und Letzterer wurde später Comthur zu Osterrode in'
Ostpreussen und gleichzeitig mit denselben lebte in Schwaben Geovg
Andreas v. K. alsJohanniteiritter und Commandeur zuVillingen, Rolir-
dorf und Däzingen. — Die fortlaufende Stanmireihe der Familie be-
ginnt Bucelini mit Bernhard K. v. Schwandorf, welcher um 1460 lebte.
Derürenkel desselben, Hans Caspar, gest. 1575, früher markgräfl. bad.
Obervogt zu Oberzeil und später h. württemb. Oberhof marsch all unter
dem Herzoge Ludwig dem Frommen, hinterliess aus drei Ehen sieben
Söhne, von denen der zweite, Johann Caspar, durch seinen mifc Agnes
V. Frauenberg erzeugten Sohn, Melchior, welcher 1653 noch lebte, der
nähe^iCißtammvater der Familie geworden ist. — Zu dem ältesten Be-
sitzthume der FamiA gehört der, dem ehemaligen schwäbischen Reichs-
ritter-Canton "NÄ&r- Schwarzwald einverleibt gewesene Rittersitz
Schwandorf im jetzigen Oberamtsbez. Nagold des Kgr. Württemberg,
welchen das Geschlecht von den Grafen v. Hohenberg und nach Er-
löschen derselben von dem regierenden Hause Württemberg zii Lehen
trug und noch jetzt mit den Dörfern Ober- und Unterthalheim besitzt,
s^uch hatte nach Freih. #Iiedebur die Fadfiie im 19. Jahrb. in Ost-
— 48 —
fr
][)reussen mehrere Güter inne. — Die jetzigen zahlreichen* Sprossen
der Familie, deren Freihermstand im Kgr. Württemberg anerkannt ist,
gehören zu der Nachkommenschaft des Freiherm Carl Adolph Theo-
dor, geb. 1751 und gest. 1806, k. württemb. Rittmeisters, aus der Ehe
mit Caroline v. Reischach, gest. ebenfalls 1806 und, nächst Cast, geben
über dieselben die geneal.Taschenbb. f, ftih.fiäuser genaue Auskunft,
so dass hier folgendes genügen mag: Haupt der Familie. ist: Victor
Freih. Kechler V. und zu Schwandorf, geb. 1829 -^ Sohn des 1835 ver-
storbenen Freih. Gustav Tl., k. württ. Revier^rsters zu Herrenalb, aus
der Ehe mit Caroline v. Pach, Enkel des Freih. Gustav I. und Uren-
kel des Freih. Carl Adolph Theodor, s. oben. -^ (1861J k. württ.Ober-
idbt. Die beiden Schwestern desselben sind: Freiin Caroline, geb.
1828 und Freiin Adelheid, geb. 1833. — Vom Freiherm Gustav*^,
stammt Freiherr Emil, geb. 1815 — Bruder des Freih. Gustav II. -^
verm. 1841 mit Johanna Kausler, geb. 1818, aus welcher Ehe, neben
einer Tochter, drei Söhne: Eugen, geb. 1842, Emil, geb. 1843 und Al-
bert, geb. 1848, entsprossten, auch leben mehrere Nachkommen der
verstorbenen Brüder des Freih. Gustav I., des Freih. Ernst Carl Adolph,
k. württ. Oberstlieutenants und des Freih. Carl Wilhelm Ludwig, k.
württ. Hauptmanns.
Oauhe, I. S. »75 u. 976: nach Bucelini, P. IV. u. Burgerm«i*ier. — C%u<,. AdeUbuch d.
KSuigr. Würtlemb. 8. 242—445. — Freih. v. Ledebur, I. 8. in uod lU. 8. 285. - Geneal.
Taschenb. d. freib. Häuser, 1860, S. 402 und 1861. S. 848—350. — Sißbmaehtr^ I. HO : Die
Kechler, Schwäbisch. — W.-B. d. Kgr. Württemb. Nr. 107 u. 8. 82. — Knesehke, U. 8. 341
u. 942.
Keck V. Schwarzbach, K. v^ Schwartzbach (in Schwarz ein
rechtsgekehrter, doppelt geschweifter, goldener Löwe). Altes, ursprüng-
lich böhmisches Adelsgeschlecht, welches früher Khekh und Kheck ge-
schrieben wurde. Hans Khekh erhielt, wegen seiner, dem K. Maximi-
liaüi 1 treugeleisteten Kriegsdienste, mit seinem Sohne Michael, wegen
der Verdienste, welche sich derselbe bei dem Oberbauschreiberamte am
königl. Schlosse zu Prag erworben, vom K. Ferdinand I. von Neuem
* einen erblichen Wappenbrief d. d. Prag, 2. Nov. 1561 und später be-
stätigte K. Rudolph U., laut Majestätsbriefes d. d. Prag, 12. Sept. 1580,
dem genannten Michael Kheck, welcher sich als Bauschreiber des kö-
nigl. Schlosses zu Prag sehr treu und tüchtig bewiesen und sich sonst
auch im Kriege u. Frieden sehr verdient um das kaiserliche Haus ge-
macht hatte, den uralten Adel aufs Neue u. zwar unter Verbesserung
des Wappens u. Verleihung mehrerer Privilegien. — Ein in dem Neuen
Preuss. Adelslexicon, s. unten , die Familie betreffender Artikel bringt
dieselbe in genealogischen Zusammenhang mit dem nürnberger Patri-
ciergeschlechte der Behaim v. Schwarzbach, welches, s. Bd. I. S. 273
und 274: Beheim, Behaim, Freih. v. Schwarzbach, nach Einigpan aus
Böhmen und zwar aus der Gegend an der Schwarz^ stammen und von
derselben den Beinamen angenommen haben soUl^pricht auch gegen
einen derartigen Zusammenha!tig, wie schon Freih. v. Ledebur angege-
ben, die gänzliche Verschiedenheit der Wappen beider Familien und
stinmit auch Mehreres in jenem Artikel nicht mit anderen Annahmen,
so ist doch derselbe, welcher sich zweifediotoe auf in der Familie fort-
gepüanzte Nachrichten stützt, namentlich ^P|toig auf die späteren ge-
^ - 49 - _
nealogischen Verhältnisse des Geschlechts zu wichtig, als dass auf den-
selben hier nicht Rücksicht genommen werden sollte. Nach diesem
Artikel war der zu seiner Zeit u. noch später wegen seiner grossen
nautischen Gelehrsamkeit so berühmte Seefahrer u. Kosmograph Mar-
tin Behaim, Ritter, gest. 1506, s. Bd. II. S. 273, nicht wie sonst allge-
mein angenommen wird, 'zu Nürnberg, sondern zu Kramlau im prachi-
ner Kreise Böhmens geboren u. hatte nicht nur einen, historisch festge-
stellten, gleichnamigen Sohn, welcher 1519 in der Katharinenkirche zu
Nürnberg den Todtenschild seines Vaters aufhängen Hess, sondern auch
noch einen zweiten, Johann welcher ganz besonderen Schicksalen unter-
worfen war. Derselbe wandte sich wieder nach Böhmen, stand bei den
K. Maximilian I. u. Ferdinand I. in vorzüglicher Gunst, führte zuerst
den Beinamen Keck, oder Kheck und soll ihn deshalb erhalten haben,
„weil er sich als ein Ruhmdürstiger Edler unter den Helden kecklich
hervorgethan habe.'' Von ihm stammte Michael Kheck, s. obön, welchen
der in Rede stehende Artikel als kais. Geh.-Rath u. ObeiP-JBaumefster
aufführt. Derselbe, gest. 1591, hatte aus der Ehe mit Judith v. Pil-
gram drei Söhne, von denen Johann, geb. 1563 u. gest. 16X6 , Dom-
dechant zu Magdeburg, verm. in erster Ehe mit Sabina v. Holzhausen,
den Stamm fortsetzte u. von ihm steigt die Stammreihe, wie folgt, herab :
Hans Albrecht, geb. 1602, Herr auf Neu-Gattersleben im Magdeburgi-
schen: N. N. V. Blankenheira; — Hans Caspar, stand in der kursächs.
Armee u. fiel 1686 vor Stuhl-Weissenburg : Regina v. Lest auf Holstein
bei Löwenberg in Schlesien; — Johann George, geb. 1686 und gest.
1742, kursächs. General-Stabs-Quartiermeister : erste Gemahlin: Frie-
derike v. Bendeleben ; — Hans Caspar, geb. 1724 u. gest. 1809, kursächs.
Capitcdn u. Flügeladjutant bei dem Prinzen Xaver, erbte das Gut Mil-
denau bei Sorau in der Nioderlausitz : erste Gemahlin: Amalie v. Lin-
denau; — Hans Carl Heinrich , geb. 1766 u. gest. 1846, k. preuss.
Hauptmann in d. A. u. Landrath des sorauer Kreises: erste Gemahlin:
Amatie v. Lindenau, eine Cousine desselben; — die Gebrüder: Hans
Heinrich, geb. 1794, k. preuss. Rittmeister a.D., Hans Gustav Adolph,
geb. 1800, Justizrath zu Jauer u. Carl Hermann, geb. 1806, k. preuss.
Major in Görlitz u. Führer des II. Aufgebots, in welchem Letzteren die
Redaction einen Kenner u. Freund der Genealogie u. Heraldik verehrt.
Der Bruder des Hauptmanns u. Landraths Hans Carl Heinrich : Hans
August K. V. S., geb. 1767 u. gest 1801, kursächs. Lieutenant, hatte
aus der Ehe mit Auguste v. Sternstein einen Sohn : Hans Gottlob Wil-
hehn, geb. 1792, welcher k. sächs. Hauptmann in d. A. und Rentamt-
mann der Fürstenschule zu Meissen war und aus dessen Ehe ein Sohn
entspross: Hans August K. v. S., geb. 1828. — Was noch, ausser den
genannten Gütern, den Grundbesitz der Familie anlangt, so sass dieselbe
um 1830 zu Gosda.bei Calau, 1839 zu Welzow bei Sprembergu. 1846
zu Ueberschau bei Liegnitz.
Oauk«, U. 8. 52 u. 63. — N. Pr. A..-L. III. 8. 89 u. V. S. 409--412. — Freih. v. Lt-
debur, I. 8. 490 u. m. 8. 285. — Dorst, allgem. W.-B I. Nr. 8» u. 83 a. 8. 94—96. ~ W.-
B. d. tSeltt. SUaten, 11. 77. ~ Sneackk«, I. 8. 230.
Keer, v. der Keep, Khere, Kere. Altes, fränkisches, mit Richard
v. der Keer , Bompropst zu Wünburg, 14. Febr. 1583^ erlowAenes
- 50 - ^
Adelsgeschlecht, welches von dem 1643 ebenfalls ausgegangenen Ge-
schlochte der Truchsesse v. Henneberg abstammte : es bajite nämlich
Albrecht, ein nach geborener Tnichsess v. Henneberg, welcher 1270
lebte, ein Sclüoss zu Henneberg auf dem Berge an der Keer , änderte
seinen Namen u. stiftete das Geschlecht v. der Keer. Dasselbe war dem-
fränfajtechen Kittercanton Baunach einverleibt u. führte in den verschie-
denen ]ult|ji|h, in welche es sich schied, die Beinamen f zu Einhartshan*
sen, Elling«hausen, Frankenburg, Keer u. Rossheide , Rossdorf, Ross-
held u. Schweickerhausen.
Biedemtann, Caiitou Baunach, Tab. 22&— 2t4. — ScUoer, 8. 14B. 40Ö u. 40«i. — 4W«6-.
macher, II. 72: v. Keher. Fränkisch. - 0, Meding, III. 8. .121-32.^.
Keess, auch Ritter. Erbl.-österr. Adels- u. Reichs- u. erbl.-österr,
Ritterstaud. Adelsdiplom von 1753 für Johann Geosg Keess, Doctor
der Rechte u. niederösterr. Regimentsrath, mit dem Prädicate : Edler v.
u. Rittcraiaadsdiplom vom 2'J. Dec. 1764 filr den Sohn desselben, Franz
Bernhard EMgen v. Keess, Döctor der Rechte, niederösterr. Regierungs-
rath u. Canzlei-Director der niederösterr. Landrechte, wegen 21jähri-
ger Diei^eistung. Ersterer, gest. 1754, war mit Anna Clara v. Orelli
vermählt, Letzterer, gest. 1795 als k. k. Geh.-Rath u. Vice - Präsident
des niederösterr. Appellations -Gerichts, besass den Thurnhof zu Brun
am Gebirge, die Grundherrlichkeit zu Wendung u. Pockfliess , so wie
mehrere grilfl. zinzeudorf-i)ottendorfsche u. hardeggsche Lehen und war
1765 als niederösterr. Landinann unter die neuen Ritterstandsgeschlech-
ter aufgenommen, 1773 aber in den alten Ritterstand gesetzt worden.
Aus seiner ersten Ehe mit Regina v. Wallner, gest. 1776. entsprossten
sieben Kinder, über welche, so wie über die zahlreichen Nachkommen
des den Mannsstamm fortsetzenden Sohnes, Franz Georg, Wissgrill
möglichst genaue Nachrichten bis nach dem Anfange dieses Jahrh. giebt.
Franz Georg Ritter v.K., gest. 1799, früher niederösterr. Land- u. Re-
gier.-Rath, später k. k. w. Hofi'ath u. Truchsess, war verm. mit Ernes-
tina V. Albrechtsburg, gest. 1801 , welche ihm sieben Söhne und fllnf
Töchter geboren hatte, von denen einige jung starben. Von den Söh-
nen starb Bernhard , k. k. Oberstlieutcnant u. General- Adjutant , Ende
Dec. 1800 an der bei dem Uebcrgange des französ. Heeres über den
Mincio-Fluss erhaltenen Wunden; Ignaz Joseph wurde 1801 Verord-
neter des niederösterr. Ritterstandes, Stephan war um diese Zeit in der
k. k, böhm. -österr. Hofcanzlei angestellt, Georg beifand sich auf der
k. k. theresianischen Ritter- Academie und Ernest war Lieut. bei dem
k. k. Husareu-Regim. Freih. v. Kienmayer. — Der Stamm hat fortge-
bltlht u. in neuea4er Zeit war Georg Ritter v. Keess Hauptmaim im k. Jk.
Genie^Stabe.
Wissgrill, V. 8. .'i9-(i|, — MfiggrU v. Mühlfeld, S. 123 ■. Erg -Bd. 8. .135.— Kneaehk«
III. 8. 247 u. 248. •
KefPenbrinck, Keffenbriitck-Griebenow, Grafea u. Keffenbrinck-
Ascheraden , Freih. — Altes , wcstphälisches AdelsgieSchlecht, welches
früher im Stifte Münster an der ostfriesischen Gränze die Güter Kef-
fenbrinck u. Reha besass. Als in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. der
Heraog von Alba die deutschen Gränzen überschriti^ verliess Gerhard
v^ K.,i^erm. mit einer y. Reyerhahn,iüe genannt^. Qttter, welche ganz
<ä
— 5i -^
Tcrvrüstet worden waren und begab sich nach Schweden, wo sein Sohn,
Johann , das grosse Gut Bratalla an sich brachte. Durch zwei Söhne
des Letzteren schied sich das Geschlecht in zwei Linien: es stiftete
nämlich der ältere Sohn , Axel Johann , die Keffenbrinck'sche - und der
jftngere, Anton Johanngiie Rehnschild'sche Linie. Letztere erhielt 1639,
Erstere in 'der Person des Andreas v. K. (Kewenbrinck) 19. Octob.
1650 den Adelsstand des Kgr. Schweden u. Andreas v. K. wurde noch
!m letztgenannten Jahre in das Ritterhaus zu Stockholm eingeführt. Be!
Aufnahme in den schwedischen Adel hatte derselbe für das ursprüng-
liche alte Familienwappen : in Silber auf grünem Rasen ein nach rechts
springender, zehnendiger Hirsch, ein verändertes Wappen erhalten.
Ufanlich : Schild quer getheilt : oben in Blau drei neben einander steh-
ende, feuerspeiende, grüne Berge u. unten der Länge nach getheilt:
rechts von Gold und Blau in fünf Reihen, jede zu fünf Feldern, ge-
schacht und links in Roth eine an die Theilnngslinie angeschlossene,
halbe, silberne Lilie. Die keffenbrincksche Tanie wendete sich nach der
Mitte des 17. Jahrl^ aus Schweden nach Pommern u. erwarb die Güter
Plestlin (Prestlin) bei Demmin u. Primen bei Anclam und kam später
auch in den Besitz der Güter Griebenow, Creutzmannshagen , Willers-
hosen etc. — Martin Heinrich v. K., Herr auf Plestlin nnd der Bruder
desselben Julius Friedrich v. K. , Chef u. Präsident der pommernschen
Regierung zu Stettin, erhielten 18. Juli 1744 ein Anerkennuugsdiplonf
ihres alten Adelsstandes u. zwar mit der Erlaubniss, das ursprüngliche
Wappen der Familie , s. oben , wieder führen zu dürfen. — Was die
Grafen v. K. -Griebenow anlangt, so wurde Ehrenfried v. K. 20. März
(21. Juni) 1847 unter dem Namen': v. Keffenbrinck-Griebenow in' den
Grafenstand des Kgr. Preussen mit der Bestimmung erhoben , dass der
jedesmalige Besitzer der Familien - Fidei - Commissgüter Griebenow,
Creutzmannshagen, Willershusen u. Rieht diesen Namen u. den gräf-
lichen Titel führen solle. Graf Ehrenfried, geb. 1786, Herr der ge-
nannten Fideicommissgüter, hatte sich 1817 mit Jeanette Freiin Schoultz
v. Ascheraden a. d. H. Nehringen, gest. 1855, vermählt, aus welcher
Ehe, neben einer Tochter, Caroline verw. Grf. v. Bohlen, drei Söhne
stammen: Ludwig, geb. 1820, Ernst, geb. 1824 und Axel, geb. 1826,
Herr auf Wendisch - Baggcndorf . — In Bezug auf die Vereinigung der
Namen: Keffenbrinck u. Ascheraden ist folgendes bekannt: durch Erb-
fdge in den Besitz der freiherrlich v. ascheradenschen Güter Nehrin-
gen, Dorow, Camper u. Rodde getreten, wurde dem k. preuss. Rittmei-
ster a. D. Wilhelm v. Keffenbrinck, geb. 1823 und verm. 1857 mit
Auguste Grf. v. Kielmansegge, geb. 1835, durch Cabinotsordre vom
Juli 1860 von S. M. dem Könige Wilhelm I. von Preussen, 4ainaligeill
Prinz-Regenten, der mit dem Besitze der genannten Güter terbundene
freiherrlich v. ascheradensche Stand u. Namen, somit als: Freih. v. Kef-
fenbrinck - Ascheraden , so wie die Freiherrenkrone über dem Schilde
des Famüienwappens verliehen. — Das oben erwähnte Gut Plestlin in
Pommern besass in neuester Zeit Philipp v. Keffenbrinck "Inf Lüsewitz
bei Rostock.
Brüggemanm, l. 8. 153. — N. Pr. A.-L. III. 6. 89 u. 90 u. V. S. 267. — Deutsohe .^ir
fenh. d. Qegcnw. UL 8. 785 a. 788. — lireih^rr v. LedUbitr, I. 8. 420 n. 421 u. III. 8. M5.
4*
• _ 52 —
— Geoeal. Taüctienb. d. gräfl. Häuser, 1S62. S. 416 ii. histor. Taschoub. xu dfmselben S. 400.—
Oeneal. Taarheub. d. freiberrl. Häuser, 1862. 8.410 u. 411. — St>ea Kik. Wapiib. Tab. 17.
Nr. 9: Wappen yon 1650. — Meklenburg. W.-B. Tab. 25. Nr. SU u. S. 25. — Kmttekke,
II. 8. m-$44.
Kegeth. Reichsadelsstand. Diplom voml5.Nov. 1708fÜrAagustin
Kegeth, Oberricliter in Windsheim. Ein Ur-Urenkel desselben, Johann
(}o£tlieb V, Kegeth, geb. 1773 , vormaliger Ratlis- Assessor in Rothen-
burg, wurde bei Anlegung der Adelsmati-ikel de? J^. Bayern in die-
selbe eingetragen.
9. Lang, 8. 39S. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 44.
Kegler, Kegeler, Kögeler, Kögler. Ein im 18. und noch im An-
fange des 19. Jahrb. in Ostpreussen begütertes Adelsgeschlecht, welches
Freih. v. Ledebur mit der Familie der Freih. Kechler v. Schwandorf,
s. den betreffenden Artikel, in Verbindung gebracht und dem gemäss
statt des in Bd. I. seines Werkes angegebenen Wappens : im Schilde
ein mit den Vordei-pranken einen Kegel haltenden Löwen, in Bd. in.
das Wappen der Kechler v. Schwandorf: in Roth ein mit Kopf und
Schwanz nach der rechten Seite gekrümmter Kaijpfen, angeführt hat
Soviel bekannt, schrieb sich die ostpreussische Familie Kegler nur wie
angegeben, nicht aber Kechlfer oder Kechler v. Schwandorf und so
könnte wohl dieselbe ein anderes Geschlecht sein, weshalb Nachstehen-
des über dieselbe hier einen Platz finden mag: im Anfange desl8.Jahrh.
war ein v. Kegeler Herr auf Reuschendorff unweit Sensburg. Von sei-
nen Söhnen war Johann Gottfried v. K., welcher als k. pr.Mjyor starb.
Herr auf Rogallen unweit Lötzen, der jüngste aber, Friedrich Wilhelm
V. K., folgte dem Vater im Besitze von Reuschendorff und hatte aus der
Ehe 'mit Luise v. Krösten, neben zwei Töchtern vier Söhne, von wel-
chen letzteren wieder der jüngste, Carl Albrecht, geb. 1738, dem Vater
im Besitze des Familienguts folgte und Johann Ludwig als k. pr. Offi-
cier 1757 in der Schlacht bei Prag fiel. Noch 1820 schied ein v. K,
aggr. Capitain im 22. Inf.-Regim., aus dem activen Dienste der k. pr.
Ännee. Klein- und Gross-Rogallen war noch 1805 in der Hand der
Familie.
»r Pr. A.-L. V. 8. 267.
Kehler (in Blau ein hinter einem grünen Hügel aufwachsender,
goldener Löwe, welcher einen Vogel vor sich hält). Erbländ.-österr.
Adelsstand. Diplom von 1740 fttr Gottfried Kehler, Bürgermeister zu
Schweidnitz. Derselbe, gest. 1754, setzte den Stamm fort und in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrh. besass die Familie das Gut Anisdorf bei
Liegnitz. Von den Sprossen des Stammes haben bis auf die neueste
Zeit Mehrere in k. pr. Militair- und Staatsdiensten gestanden. Carl
WilhelmLudwig v.K., gest. 1838, früher zweiter Commandant zu Erfurt,
war später Cteneralmajor a. I). ; und der Bruder desselben, welcher frü-^
-her das 9. Husarenregiment commandirte, starb 1847 ebenfalls alsGe-*^
neralmajor a. D. und ein v. K. war 1853 Polizei-Präsident in Breslau.
— Das Geschlecht ist nicht mit den Familien v. Köhler und v. Keler,
8. die betreffenden Artikel, zu verwechseln.
.» i^^*- •• -^oA««. "• S. 167. — Megerle 0. Mühlfeld» Erg.-Bd. 8. 335. - N. Pr. A.-L.
IB. •. 90. - Freiherr 9, Ledsömr, I. 8. 481.
— 68 *^c;
Kehrberg, Rerberg, Kereberg. Ein schon im 14. Jahrh. in der
Priegnitz und in Meklenburg begütert gewesenes Adelsgeschlecht, wel-
ches nach V. Meding Im Mannsstamme 1673 mit Henning y. Kerberg
erloschen sein soll und dessen Name mit Ilsabe Catharina v.K. 11. Apr.
1742 ausgegangen ist. Ein, den Namen der Familie tragendes Gut,
welches bereits 1433 und noch 1683 derselben zustand, liegt in der
Priegnitz und in Meklenburg war das Geschlecht meist um den Mü-
ritzer See begütert.
F)reih. v. Ledetmr, I. 8.421. — r. Wttntphalen, Monam. Ined. T. 8. 6. — ». Meding, L
8. 274. — Lisch, in den roekleiib. Jabrb. X. 8. .S3: ältere Hiegdl.
Keil (im Schilde ein mit drei Rauten oder Wecken belegter, schräg-
linker Balken)». Beichsadelsstand. Diplom von 1720 fftr Johann Philipp
Keil, k. k. Rath und Commissions-Canzlei-Director zu Regensburg. Die
in der Grafschaft Miinsfeld vorgekommenen : Johann Jacob v. Keil,
Herr auf Augsdorff, gest. 1750 und der Sohn des Bruders desselben,
Carl Gottwald v. K., welcher 1751 Herr auf Ermsleben war und welche
das angegebene Wappen führten, sind vermuthlich Nachkommen des
Diploms-Empfängers.
MfgerU 9. Mühlfeld, Rrg. Bd. 8. 335. - N. Pr. A.L. V. 8.567. - F^eik, 9. Ledebur, I.
8. in. '
Reissler, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom v. 9. März
1846 für Anton Kcissler, k. k. pens. Obersten, mit dem Prädicate : Ed-
ler V. '
Haadschr. Notis.
» Keltb, Freiherren und Grafen (Schild silbern, ohne Bild, mit ro-
them, drei goldene Pfähle zeigenden Schildeshaupte). Eins der älte-
sten und angesehensten, schottländischeu Geschlechter, welches schon
1010 die Erbmarschallswttrde erhalten hatte und welches im vorigen
Jahrhunderte namentlich durxih zwei Brüder bekannt geworden ist. Ja-
cob Graf Marishall von Schottland, Lord Keith und Altreej oder wie
derselbe sich schrieb: Jacob Keith, geb. 1696 in Schottland — ein Sohn
des Grafen Wilhelm Marishall liOrd Keith und Altree ans der Ehe mit
Lady Maria Drumond, Tochter des Grafen Perth — früher als Anhänger
des Prätendenten von Grossbritannien k. span. Oberst, später k. russ.
General en Chef der gegen die Schweden fechtenden Truppen, trat,
nachdem er 1749 von seinem Bruder, der zu den gi'össten Verehrern
und zu den Freunden des Königs Friedrich IL von Preussen gehörte,
besucht worden war, als GentTalfeldmarschall in die k. pr. Armee,
wurde 1 749 Gouverneur von Berlin, kam später durch die ersten Jahre
des siebeiyährigen Krieges zu hohem Ruhme und fiel am 14. Oct. 1758
in der Schlacht bei Hochkirch. Der erwähnte Bruder desselben, Georg
Graf Marishall v, Schottland, liOrd Keith und Altree, gewöhnlich Lörd
Marshall genannt, war von 1754 bis 1766 Gouverneur von Neufchatel
und Valengin und starb als k. pr. Staatsminister 25. Mai 1778 zu Pots-
dam. — Eine andere Linie des alten schottischen Stammes Keith kam
aus Schweden &aäi Pommern. Andreas Keith Lord und Baron v. Ding-
wall, verliess "^J^S Schottland und wurde 1593 in die schwedische
ReichsritterschjS' als Fr^err aufgenommen. Der Sohn seines Bru-
* -.ir*- 64 —
V ■ ■ -
ders, Georg Keith Herrn zu Edmistone : William Reith, war schwedi-
scher Reiehsritter und Freiherr und der Sohn des Letzteren, Jotakon
Christoph Freih. v. Keith und die Nachkommenschaft desadben wurde
in Pommern mit Wuseowke, Peberow, Reinfeld und Gr. Born, in der
Mark Brandenburg mit Melirow und in Ostpreussen mit Kaigen, Schfil-
tjen und Moritten angesessen. Die späteren Sprossen dieser Linie, wel-
che das Wappen ganz so führten, wie es der ^eldmarschall Keith ge-
führt hat, kommen nur mit dem adeligen Prädicate vpr. Ein v. Keith,
welcher 1772 k. pr. Kammerherr wurde, lebte in Berlin, Franz Hein-
rich V. K., k. pr. Lieutenant, besass einen Antheil des Gutes Gr. Born
und Anton Ludwig v. K. verwaltete 1806 den Posten feines Feuer-Bür-
germeisters zu Landshut in Schlesien und Söhne desselben standen
noch später als Subaltern-Officiere in der k. pr. Armee.
N. Pr. A.-L. m. 8. »0—9« — Freik. 9. Ledehur, I. 8. 421.
Kelberhardter, Kälberharter. Altes, österreichisches Geschlecht
vom Ritterstande, welches zu Kelberharts, Grafenwerd und Stranner-
storf sass. Zuerst tritt Hartwich oder Hertwich, insgemein Hertl Kel-
berharter, als des Herrn Friderich v. Walsee Amtmann zu Eyratsfeld
1389 auf und Georg, Johann und Bernhard die Kelberhardter zu Gra-
fenwerd erhielten noch 1559 einige grilfl. Hardeggsche Lehengüter und
Zehnten. Dieselben waren die Letzten des Geschlechts.
Wistgrill, V. 8. 66 u. 66.
Keler (Schild geviert : 1 und 4 in Blau eine Weintraube und 2
und 3 in Gold ein Palmzweig). Ein in neuer Zeit in Schlesien vorge-
kommenes Adelsgeschlccht, verschieden von der Familie v. Kehler, s.
S.62. — Ein v. Keler war 1845Wirthschafts-Inspector in Schön-Johns-
dorf unweit Münsterberg.
Freih. v. Ledfbur, II l. 8. iSb.
Kellenbach, Braun v. Kellenbach (Schild quergetheilt : oben in
Blau ein nach der rechten Seite schreitender, silberner Leopard und
unten Silber, ohne Bild). Ein, gegen die Mitte des 17. Jahrb. erlosche-
nes Adelsgeschlecht der Rheiupfalz, dessen Stammsitz unweit Sinmiern
der Familie schon 1261 und noch 1629 zustand und welches auch 1512
zu Ingweiler und 1591 zu Meissenheim sass. Die ordentliche Stamm-
reihe hat Humbracht 1369 mit Claus v. Kellenbach angefangen und bis
1638 fortgefülirt. — Dem Schilde nach, von den Farben und dem
Helmschmucke abgesehen, gehörte die Familie wohl zu den Stammge-
nossen des 1775 erloschenen freiherrlichen Geschlechts v. Stein-Kallen-
fels, dessen Namen und Wappen die nahverwandte Merxheimer Linie
der Vögte und Herren v. und zu Hunoltstein erbten. Im Stein-Kallen-
fols'schen Wappen schreitet in der oberen Hälfte der Leopard in Grün
und die untere ist golden und ledig.
HumbraeM, Tab. 166.— Qauh«, I. 8 :)76. — 9. Hattsfein, III. 8uppl. 8. 87 n 88. —
Fireih. 9. Ledehur , l 8. 422. — 9. Meding, H. H. 296.
> Kellenbaeh (in Blau auf grünem Boden ein geharnischter Ritter,
auf dem offnen Helme mit drei silbernen Straussenfedem, in der Rech-
ten eine auf den Boden gestellte Hellebarde haltend und die Linke in
die Seite stemmend). Adelsstand des Kgr. Württemberg. Diplom vom
— ÖÖ — <
11. Aug. 1818 für Christian Ludwig Joseph Kellenbach, k. wörttemb.
Obersten und CJommandanten iles Infant. -Regim. Nr. 8. Derselbe, geb.
1773 zu Stuttgart, trat 1828 als Genoralmajoi- aus^dem .activon Dienste.
Aus seiner Ehe mit Friederike Anastasie Weysser entsprossten zwei
Sdhne: Carl v. K., geb. 1807, welcher in k. württ. MHitairdienste trat
und Julius v. K., geb. 1813. .
Ca$t, Adeltb. d. Kgr. Württcnberg. 8. 434. — W.-B d. KKr. Württtfmb. Nr. 302 uad
8. 50. — Kmescftkr, II. 8. 244.
Keller, PreiheiTen'uiid Grafen (Schild quer getheilt: oben in
Blau drei, 2 und 1, schwarze, rechtssehendc Adlerköpfe mit goldenem
Schnabel und roth ausgcschlagener Zunge und drei, 1 und 2, goldene,
sechsstrahlige Sterne und zwar so, dass der eine Stern oben zwischen
den zwei oberen Adlerköpfoii steht, die beiden unteren Sterne. aber den
unteren Adlerkopf zwischen sich haben. Unten rulit in Roth auf grü-
nem Rasen ein ausgestreckter, rechtsgekehrtcr und vorwärts sehender,
silberfarbener Löwe). Grafenstand des Kgr. Preus-sen. Diplom vom
29. Nov. 1789 füi* Dorotheus Ludwig Christoph v. Keller, k. preuss.
bevoUm. Minister und a. o. Gesandten am k. k. Hofe zu Wien. — Der
nähere Stammvater der Familie war (^hristopli Dietrich v. Keller, geb.
1699 zu Tübingen und gest. 1766, Herr auf Stedten bei Erfurt, erst
h. wtirtt. Geh.-Rath und spilter h. sachs. goth. Geh.-Rath und Staate-
minister. Derselbe wurde als h. württemb. Geh.-Rath und Gesandter
am k. k. Hofe zu Wien 14. Sept. 1737 in den Adelsstand erhoben,
stammte aus einer Familie, welche, wie das Adelsdiplom angiebt, im
Herzogthnme Wtirttembcrg „bereits seit viden Jalirh. in gutem Anse-
hen gestanden hatte'', war ein Sohn des Friedrich Heinrich Keller, wel-
cher, früher h. württemb. Oberstlieuteiiant, Kriegsrath und Comman-
dant der Feste Ilohen-Tübingon, von 1709 bis 1732 als Oberamtmann
in Merklingen lebte und hinterliess seiner Wittwo, Auguste Freiin
V. Mauchenheim, gen. v. Bechtoldsheim, gest. 1781, sechs Töchter und
zwei Söhne, von denen der ültere, Dorotheus Ludwig Christoph, s. oben,
die gräfliche, der jüngere, Ludwig Fri(>drich Heinrich Ferdinand, s.
unten, die ftreihcrrliche Linie fortsetzte, (iraf Dorotheus r^udwig Chri-
stoph, gest 1827, k. pr. Staatsminister etc. war vermählt mit Amalie
Grf. zu Sajn-Wittgenstein und aus dieser Fihe entsprossten fttnfSöhne :
Gr. Theodor, geb. 1791, Besitzer der Rusculoffschen Güter in Weiss-
Russland, k. russ. Oberst a. D., verm. 1813 mit Sophie Grf. v. Borcb,
geb. 1795; Gr. Adolph, geb. 1791j grossh. sächs. Kammerh. u. Forst-
meister a. D. ; Gr. Eduard, geb, 1796, k. poXandrath und Rittm. im
9. Landwehr-Husaren- Reg., verm. 1821 mit äj|fuste Wilhelmine Reich ;
Gr. Alexander, geb. 1801, Herr der Güter MÄBisburg und Stedten bei
Erfurt, k. pr. w. Geh.-Rath, Major a. D. und Ober-Schlosshauptmann,
verm. 1838 mit Jenny ÖjJi,Jpi. Stolberg -Wernigerode, geb. 1813 nn^
Gr. Gustav, geb. 1805, K^RT*' Kammerh/," Oeh. Regier. -Rath und El-
senbahn-Commissarius, vicÄ'^hi erster Ehe 1835 mit Mathilde v. Bas-
sewitz, gest. 1847 und in zweitcnr 1849 mit Mathilde v.Grolmann, geb.
1813. Von diesen Brüdern hahin die Grafen Theodor, Eduard, Alex-
and^ und Gustav eine zahlreicne, im geneal. Taschenb. d. gräfl. Hau-
— 56 —
ser möglichst genau angegebene Nachkommenschaft. — Der Stifter der
jüngeren, den freiherrlichen Titel führenden Linie des Greschlechts war,
wie oben angegeben, der zweite Sohn des Staatsministers Christoph
Dietrich v. Keller: Freih. Ludwig Friedrich Heinrich Ferdinand, geb.
1760 und gest. 1835, früher h. nassauischer Major und später k*pr.
Landrath des mansfelder Kreises a. D. Derselbe hatte sich 1786. mit
Auguste Freiin v. Niebecker vermählt, welche Besitzerin des sächs. Rit-
tergutes Kitzscher bei Borna war und 1832 starb und aus dieser Ehe
setzten drei Söhne, die Freih. Franz, Carl und Emil, den Stamm fort.
Freih. Franz, gest. 1842, k. pr. Hauptmann, hatte aus der Ehe mit
Emilie Damerow einen Sohn: Ludwig, welcher 1859 als k. pr. Lieut.
zur See I. Cl. ohne Nachkommen starb; Freih. Carl, gest. 1843, Herr
Ulf Kitzscher mit Haubitz, grossh. sachs. weim. Major a. D., war mit
Wilhelmine v. Nitzschwitz a. d. H. Königsfeld vermählt und hinterliess
drei Söhne, die Freiherren: Alexander, gest. 1854, Dr. med. undpract.
Arzt in Leipzig, Heinrich, geb. 1825, k. sächs. Oberlieutenant in d. A.
und Georg, geb. 1832, k. sächs. Oberlieut., von denen die beiden Er-
steren den Stamm fortgesetzt haben — und Freih. Emil, geh- 1798, k.
pr. AppelL-Ger.-Rath zu Insterburg, verm. in erster Ehe mit Amalie
v. Watzdorf, geb. 1827 und in zweiter 1849 mit Hedwig v. Mayer,
geb. 1824, aus welcher zweiten Ehe zwei Söhne, Ludwig, geb. 1851
und Hans, geb. 1852, stammen. Weitere Nachrichten ergeben die
Taschenbb. d. freih. Häuser.
N. Preuss. A.-L. HT. 8. 9S Q. 9S. - Deutsche Grafenh. d. Qegenw, I. 6. 421—423. -
Freiherr v. Ledebur , l. 8. 422. — Geneal. Tascheiib. d. grill. Häuser. 1862. 8.419—421 n.
histor. Haiidb. tu Demselben, 8. 402 u. 1115. — Geneal. Taschenb. d. Areiherrl. Blas. 1854.
8. 269-27«. 1855. 8. 295 u. 296 n. 1862. 8. 411—413. — W.-B. d. Preus». Mm. I. 57: Gr.
V. K — W.-B. d. Sachs. Staat. V. 14 : Freih. v. K.
Keller, Freiherren, s. Kellern, Keller, Freiherren.
, Keller, Freiherren (Schild geviert : 1 und 4 in Silber eine rothe
Raute und 2 und 3 in Blau ein schräglinks, mit dem Griffe nach unten,
mit dem Barte nach oben und links, gelegter, goldener Schlttssel). Frei-
herrnstand desKgr. Preussen. Diplom vom 26. Juli 1765 für Johann
Georg Wilhelm v. Keller, k. pr. Oberst. Derselbe, geb. zuDmenau, ein
Sohn des Georg Reinhard v. K., zuerst Director der B^g- und Hütten-
werke zu Ilmenau in der Grafschaft Henneberg und später k, k. Berg-
hauptmann zu Orsowa in Ungarn und ein Enkel des aus Pommern stam-
menden Georg V. K., welcher, in holländischen Diensten stehend, als
Untergouverneur nach Batavia bestimmt war, aber auf der Reise dahin
• starb — stieg später zum Generallieutenant und Gouverneur von Stet-
tin und ist 20. Nov. 1785 verstorben. Ein Nachkomme desselben war
1857 in Schlesien mit Heidau im Kr. Wohlau angesessen. — Die Raute
im 1. und 4. Felde des Wappens ist das Wappen der pommerschen
Familie v. Koller, von welolifer abzustammenFreih. Johann Georg Wil-
helm behauptete, doch wärÄlÄach Freih. T. Ledebur das Richtigere die
Abstammung von der schweizerischen Familie Keller und die rothe
Kugel in Gold: Siebmacher, I. 201; Die Keller, Schweizerisch, ge-
wesen. -'*'■
* i.
N. Pr. A.-L. 1. 8. 44 n. III. 8. 92. — Freih, 9, ledebur, I. 8. 422 nnd UI. 8. 285. —
W.-B. d. Preuss. Mon. U. 44. — Scbles. W.-B. Nr. 444. — Xn^kie, I. S.ltl'.
— 87 — .
Keller. Altes, magdeburg'sches Patriciergeschlecht, aus welchem
Claus V. K. 1344, Gerike v. K. 1452 und dessen gleichnamiger Sohn
1466 Bürgermeister zu Magdeburg waren. Ob mit demselben die v. Kel-
ler zusammenhingen, welche bis in die neueste Zeit ein Gut zu Vecken-
stedt im Kr. Osterwieck der Provinz Sachsen und zu Wernigerode be-
sassen, lässt Freih. v. Ledebur dahin gestellt sein.
DtHu$, Beitr. •. Gesoh. deutsch. G«b. fl. H. 92 u. 93. — Freih. 9. Ledubur, I. 8. 43S.
ELeller (im Schilde zwei silberne, aufrecht stehende Schlüssel).
Altes, nach G|^uhe im Stifte Merseburg mit Bunau (Beuna) und Hain-
spitzen begütert gewesenes Adelsgeschlecht. Das N. preuss. Adelslexi-
cön schreibt dasselbe : Keller v. Bünau und sagt, dass es im 17. Jahrh.
erloschen sei.
Oauhe^ I. 8. 976. — N. Pr. A.-L. lir. 8. 976.
Keller. Ein früher zu dem schlesischen Adel gerechnetes Ge-
schlecht, aus welchem Philipp Dietrich v. K., Herr auf Kryschanowitz
und Raake im Trebnitz'schen, 1670 als kais. Ober-Kriegs-Co'mmissar in
Sddesien lebte und Georg Adam Joseph v.K. 1723 Domherr zu St. Jo-
hattn in Breslau war.
JV#/*. V. Ledfbur, \. S. 42*>.
Keller. Zwei in Ostpreussen früher begüterte Familien, von de-
nen die eine, angeblich aus Westphalen, 1727 zu Hanswaldc und Pr.
Mark im Kr. Mohrungen sass, auch Modjen. im Kr. Pr. Eylau und Spit-
tels im Kr. Pr. HoJland an sich gebracht und der k. pr. Armee mehrere
Officiere gegeben hatte, die andere aber, welche aus Ungarn stammen
sollte, 1775 und noch 1794 zu Kobulten im Kr. Orteisburg angesessen
war. — Zu einer Familie dieses Namens ^ Strasburg in Westpreussen
gehörte der in den Listen der k. preuss. Armee mit dem adeligen Prä-
dicate aufgeführte Adolph v. Keller. Derselbe, geb. 1785, Sohn bür-
gerlicher Aeltern : des Adolph Keller aus der Ehe mit Elisabeth Ner-
lich, war 1806 Seconde-Lieutenant im Regim. Oranien und wurde
10. Sept. 1809 als Officier bei dem v. Schiirschen Freicorps zu Wesel
erschossen.
Freik. 9. Ledebur, I. 8. 422.
Keller (Schild quergetheilt : oben in Gold zwei schrägrechte,
schwarze Balken und unten in Roth zwei aufrecht gestellte, mit den
Barten einander zugewendete, silberne Schlüssel). Ein in der Person
des C. W. A. V. Keller, laut Eingabe, Solingen im Januar 1830, in die
Adelsmatrikcl der Preuss. Rheinprovinz unter Nr. 163 der Classe der
Edelleute eingetragenes Geschlecht. Ein v. Keller w*ar Bürgermeister
zu Solingen und Chr. v. K. Vice-Präsident des Fabriken-Gerichts zu
Solingen.
Frfih, «L Ledebur, T. 8. 4«». — Suppl. »ii SIehra. W. - B. XI. II. — W. -B. der Preuss.
RheinproT. I. Tab. 64. Nr. 127 u. 8. 6t u. 62.
, Keller (in Gold ein schwarzer Steinbock). Im Königr. Preussen
anerkannter Adelsstand. Anerkennungsdiplom von 1852 für Dr. Frie-
drich Ludwig V. Keller, k. preuss. Justizrath und Professor an der Uni-
versität Berlin, Herrn auf Kniegnitz im schlesischen Kr. Lüben. Der-
selbe hatte seine Abstammung aus einem alten, adeligen Patricierge-
schlechte der Stadt Zürich nachgewiesen.
Frtih. 9. Ltdfbur, I. 8. 422 u. 423. — Bauer ^ Adressb. lS57. 8. 108. — Siebmacher» I.
203: Die KeUer. flehweiserisch.
^ — Ö8 —
Keller v. Felsenstein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom Ton
1776 für Jacob Ulrich Keller, Arzt und Physicus des Folnenser Comi-
tats, mit dem Prädicate: v. Felsenstein.
Megerle 9. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. .134.
Keller y. Schlaitheim, Keller v. Schieitheim, aneh Freiherren
V. nnd za Isenbarg. (Stammwappen in Roth zwei ans einem goldenen
Dreiberge aufwachsende, geharnischte Arme, welche einen den Ring
rechts, den Bart links kehrenden silbernen Schlüssel halten). Altes, aus
dem schweizerischen Canton Thurgau stammendes, schwäkisches Adels-
geschlecht, welches von Alters her das Erbschenken- und Kellermeis-
ter-Amt der gefüreteten Abtei Reicbenau besass, sich in Folge dieses
Amtes das Verdienst erwarb, die besten Weinsorten vom Rheine auf
(Jiese Insel verpflanzt zu haben, schon zu Anfange des 1 8. Jahrb. mit
dem freiherrlichen Titel auftritt und den Beinamen Schlaitheim von
dem gleichnamigen Flecken im Cantone Schafhausen angenommen
hatte. — Hans Heinrich K. v. S., kais. Rath und Oberst im 30jährigeii
Kriege, Hess sich, nachdem or sich mit einer verw. Grf. v. Hohenzojlleni
vermählt, in Schwaben nieder und sein gleichnamiger Sohn kommt als
Freiherr mit dem Prädicate : zu Isenburg und Nordstetten vor. Der-
selbe war noch 1717Director der schwäbischen freien Reichsritterschaft
ani Neckar und k. k. Kämmerer und Georg Joseph Freiherr v. Keller
starb 1721 als kais. Reichs-Hofrath. — Der Stamm blühte in der frei-
herrl. und in adeligen Linien fort. Joseph Adam Anton Wilibald Kel-
ler V. Schieitheim, geb. 1756, k. bayer. Kämm, und vormaliger fürstl.
kemptischer Hof- und Regier.rRath und Hofmarschall, wurde nach An-
legung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in die Adelsclasse eingetra-
gen und 1821 ist die Familie auch der Classe der Freiherren unter dem
Namen Keller v. Schieitheim. Freiherren v. und zulsenburg einverleibt
worden. — In neuester Zeit war Fridolin Keller v. Sclüeitheim k. k.
Feldkriegs-Co mmissariats- Adjunct.
Oauhf, 8. 977 ; nnch Bürgermeister, vom schwäb. Keichsadel. — v. Lang, 8. 399. —
Siehruaefter, I. 201: Die Keller v. Sclilatheim, Schweizeriich. — 8uppl..EU Siehm. W.-K. II.
13: K. V. S. Freih. zu J. — Tyrof, II. ?♦ : F.-)\. v. K. — W.-B. «1. Kgr. Boyern, V|. 45:
K. ▼♦ 8. u. X. 1: K. V. 8. Froih. v. u. ru J. — v. Hefner, bayer. \dHl, Tab. 58 u. 8. 5«:
V. 8.; K. v., Freib. v. J.
Kellerberg (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Silber zwei
rothe und links in Roth zwei silberne, gegen einander gekehrte Adlers-
flügel). Altes, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. mit Caspar v. Kel-
lerberg erloschenes, steiennärkisches Adelsgeschlecht. Die einzige Erb-
tochter, Anna v. Kellerberg, war mit Ulrich Khevenhüller, Ritter, gest.
1494, vermählt und das angegebene Wappen kam nach Erhebung des
Khevenhflllerschen Geschlechts in den Herrenstand durch Diplom von
1566 und 1572 in das Khevenhüllersche Wappen.
Wiaagrill, V : im Artikel Khevenhäller, 8. 77 u. iOl.
Kellern, Keller, Freiherren (Schild schräglinks getheilt : rechts,
oben, in Gold ein schrägrechter, blauer, mit drei goldenen Sternen be-
legter Balken, aus welchem an beidenSeiten ein ausgebreiteter, schwar-
zer Adlersfltigel hervorragt und links, unten, in Silber ein aus einem
giilnen Hügel aufsteigender, rother Löwe). Reichsfreihermstand. Di-
plom von 1716 für Georg Joseph Edlen v. Kellern — Megerle v.Mühl-
— 5» —
fdd schreibt: Georg Joseph Keller — kais. w. Reichshofrath. Beweibe
war 1711 als Herr des Guts uud Edelsitzcs Velbn unter die neuen
niederösterr. Ritterstands-Geschlechter aufgenommen worden und starb
6. Sept. 1721 als zweiter bevollmächtigter Minister bei der nordischen
Friedonshandlang zu Braunschw^g. Aus seiner Ehe mit Maria Anto-
nie Rascher V. Wegeregg stammten zwei vor ihm jung gestorbene Söhne
and zwei Tochter.
WimgHU, V. 8. 67. - Megerlt 9. Mühlfeld, BrgfiDS.-Bd. 8. «d.
Kellern, Freiherren (in Rbth ein schräg rechts gelegter, mit dem
Barte aufwärts gekehrter, eiserner Schlüssel). Reichsfreiherrnstand.
Diplom vom 18. Aug. 1725 für Arno Heinrich Edlen Herrn v. Kellern,
k. k. w. Hofkammerrath. Derselbe, gest. 1737, angeblich aus einem
westphälischen Adelsgeschlechte stammend, war als lerr desGutesRos-
saz 1714 unter die neuen niederösterr. Rittergeschlechter aufgenommen
worden und hatte, in erster Ehe verm. mit Maria Theresia Josepha
Freiin V. Gudenus, gest. 1715 und in zweiter mit Maria Charlotte Freiin
V. Brendel, aus beiden Ehen mehrere Kinder. Aus der ersten Ehe ent-
sprossten drei Söhne: Freih. Wenzel Joseph, kais. Truchsess und nie-
derösterr. Regimentsrath . verm. 1734 mit Elisabeth Susanna Freiin
V. Berlepsch u. gest. 1746 ohne Nachkommen; Freih. Carl Joseph, k.
Ungar. Hofkammerrath zu Pressburg u. Freih. Joseph Anton, welcher
1739 Domherr zu Breslau war. In späterer Zeit ist das Geschlecht in
Oesterreich nicht mehr vorgekommen.
WhtgriU, V. 8. 68.
Kellersperg, Freiherren (Schild geviert, mit rothem Mittelschilde,
in welchem eine goldene Biene gerade aufwärts fliegt. 1 u. 4 in Schwarz
ein goldener, einwärts springender Löwe, welcher statt der Krone mit
einem Lorbeerkranze bedeckt ist u. in der rechten Pranke eine blaue
Kugel emporhält u. 2 u. 3 in Blau über einem im Grunde fliessenden
Wasser ein schräglinks schwebender, mit dem Barte aufwärts gewende-
ter u. von zwei goldenen Sternen begleiteter Schlüssel mit durchbroche-
nem, kleeblättrigen Griffe). Erbländ. - ösferr. Freiherrnstand. Diplom
vom 1. Apr. 1779 für Ignaz v. KcUersperg auf Gross-Söding, k. k. Ritt-
meister im Cuirass.-Regim. Herz. v. Modena. Dieses Diplom wird auch
als Bestätigungsdiplom des 9. Aug. 1728 in die Familie gelangten Frei-
hermstandes mit Wappenvermehrung aufgeführt. — Altes , steiermär-
kiaches Adelsgeschlecht, welches nicht mit der längst erloschenen, steier-
märkischen Familie v. Kellerberg, s. den betreffenden Artikel, zu ver-
wechseln ist. — Georg Keller , innerösterr. Buchhalterei - Verwandter,
erhielt d. d. Grätz 12. März 1567 von dem Erzherzoge Carl v. Oester-
reich einen Wappenbrief u.'der Sohn desselben, Caspar Keller, K. Fer-
dinands n. Hofpfennigmeister, 21. Febr. 1625 den Adelsstand, Johann
Caspar KdÜk* aber 22. Jan. 1666, mit dem Prädicate: v. Kellersperg,
den Ritterstand. Letzterer war mit Anna Catharina v. Gundorf ver-
mählt u. von ihm stieg die Stammreihe, wie folgt, herab : Caspar Ernst
Ritter K. v. K.; Maria Barbara v. Haidegg; — Freih. Ignaz, s. oben,
geb. 1714: Maria Walburga v. Wahrendorf, verm. 1767; — Freiherr
Ernst, geb. 1769 u. geet. 1842, Herr auf Altenburg, Gross-Söding und
— 60 —
SVauheim: Theresia Freiin v. Dienersperg, geb. 1773 u. verm. 1791;
— Freih. Joseph, geb. 1792, jetziges Haupt der Familie, Herr der
Majoratsherrschaften Gross - Söding, Altenburg und Pichling in Steier-
mark, k. k. Kreis-Commissair in Pension, verm. 1821 mit Anna Edlen
v.Warnhausen, geb. 1797, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, The-
resia verm. Grf. v. Busseul, geb. 1826, ein Sohn stammt: Freih. Ernst,
geb. 1822, Herr der Majoratsherrschaft Frauheim in Steiermark, Vice-
Prftsident bei der k. k. Statthalterei für Böhmen, verm. 1858 mit Leonie
Herrin u. Grf. v. Schärffenberg , geb. '1838, aus welcher Ehe, neben
einer Tochter, Emestine, ein Sohn, Caspar, geb. 1861, entspross. —
Von dem Bfuder des Freih. Joseph, dem 1855 verstorbenen Freih. Lo-
renz, Präsidenten des k. k. Landesgerichts zu Innsbruck, stammt aus
der Ehe mit Elvira Turrati de Tomeri, gest. 1844, neben zwei Töch-
tern, ein Sohn: Freih. Alexander, geb. 1834, Dr. Jur. u. Adjunct bei
dem k. k. triester Landesgerichte, verm. 1859 mit Marie Rodari.
MegerU ». Mühl/eld, RrgÄnx.-Bd. 8. 70. — Schmutz, II. 8. «07. — Oeneal. Tascheub. d.
freih. Häuser, 18^3, 8. 236 u. 237 ii. 1862. 8. 413 u. 414.
Kellner (in Schwarz eine, aus demSchildesfusse aufsteigende, weisse
Mauei*, oben mit drei zweifachen Zinnen, an welcher in der Mitte eine
rothe Rose hängt u. über welcher drei neben einander stehende, sil-
berne Lilien schweben). Ein aus Franken u. Schwaben nach Frank-
furt a. M. gekommenes Adelsgeschlecht, welches in das dortige adelige
Patriciat u. in die Ganerbschaft des Hauses Alten -Limpnrg aufgenom-
men wurde. Dasselbe ist in den ersten Jahrzehnten nach der Mitte des
18. Jahrb. erloschen u. Namen u. Wappen sind an die freiherrliche
Familie v. Günderode gekommen, u. zwar an einen Zweig der jetzigen
älteren Speciallinie dieses Geschlechts. Es nahm nämlich Hector Wil-
helm (II.) Freih. v. Günderode, geb. 1755 u. gest. 1786, markgr. ba-
disch. Kämm. u. Regier. -Rath — ein Sohn der Tochter des Wilhebn
Ernst v. Kellner: Susanna Maria, Gemahlin des Johann Maximilian
Freih. v. Günderode ^— als Beinamen den Namen des erloschenen Ge-
schlechts V. Kellner an u. vereinigte mit seinem Wappen das v. Kell-
ner'sche Wappen. Der Stamm der Freih. v. Günderode, gen. v. Kell-
ner hat fortgeblüht, s. Bd. IV. S. 95:
N. genenl. Handb. 1777. 6. 263. — Siebmacher, I. 211: Die Kellner, Fraukf. a. M. adel.
Patric. — Knetchke, IV. 8. 161 u. 162; Wappeu d. Freih. v. Günderode, gen. r. Kellner u.
S. 163.
Kellner, Edle. Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 14. Mai
1817 für Ruppcii; Heinrich Kellner auf Stainach, k.bayer. quitt. Haupt-
mann im 4. Linien -Infant. -Begim. Derselbe wurde 20. Juni 1817 in
die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
«. Lang, 8uppl. 8. 115. — W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 45.
Kellner. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom voii 1822 für
Christoph Kellner, k. k. Hauptmann im 2. Gamisons-BataaRi.
Meyer le t. Mühlfeld, Erg. -Bd. 8. 335.
Kellner v. Köllenstein, Freiherren (Schild geviert: 1 in Roth
ein rechtsstreitender, goldener Löwe, in der rechten Vorderpranke ein
über sich gezücktes Schwert haltend; 2 u. 3 von Gold u. Schwarz sechs-
mal der Länge nach gestreift, mit einem schwebenden, fünfziimigen,
— 61 — >
silbemen THurme mit verschlossenem Thore u. zwei Fenstern neben
einander u. 4 in Blau auf grünem Hügel ein Weinstock mit vier Trau-
ben, an jeder Seite zwei). Erbländ. - österr. Freiherrnstand. Diplom
Tom 22. Juni 1853 für Friedrich Kellner v. Köllenstein, k. k. w.Geb.-
Rath, Feldmarschall-Licutenant im Adjutanten-Corps, General -Adjutan-
ten Sr. M. des Kaisers u. Königs etc. Derselbe, geb. 1802, neuerlicli
aufgeführt als k. k. w. Geh.-Rath, F.-M.-L., Oberlieutenant der Ersten*
Arderen-Leibgarde, Inhaber des 41. Infant. -Reg. etc. — Sohn des am
14. Aug. 1822 in den erbl.-österr. Adelsstand erhobenen Johann Chri-
stoph Kellner v. Köllenstein aus dem Fürstenthume Schwarzburg - Son-
dershansen u. der Josepha* Troyer v. Aufkirchen aug. Fiume — ver-
mählte sich 1831 mit Elisabeth v. Skerbinek, geb. 1806 , aus welcher
Ehe, neben zwei vermählten Töchtern, zwei Söhne stammen; Freiherr
Friedrich, geb. 1834, k. k. Rittm. u. Escadrons-Commandant bei Graf
Clam-Gallas Uhlanen Nr. 10 u. Frcih. Carl, geb. 1837, k. k. Haupt-
mann bei Freih. v. Rossbach Inf. Nr. 40.
Oeneftl. Tascbeob. d. freih. H&uacr, 1856. 8. 346 ji. 347 a. 186i. 8. 414.
Kellner v. Zinnendorf (Schild geviert: 1 und 4 in Gold auf einem
grünen Dreiberge ein rechtsgekehrter, grüner Papagay mit rothem
Halsbande und 2 und 3 ebenfalls in Gold eine aus dem Feldesfussc auf-
steigende, schwarze Mauer mit drei Zinnen). Ein von Siebmacher be-
reits 1605 zum schwäbischen Adel gerechnetes, näher aber nicht be-
kanntes Geschlecht. — Nach Freih. v. Ledebur machte Johann Wil-
helm Kellner v. Zinnendorf in Beziehung auf die Erbfolge in sein Fi-
dei-Commiss, seinen Namen und Wappen 13. Dec. 1713 ein Testa-
ment, auf Grund dessen die Gebrüder Friedrich Wilhelm und Johann
Wilhelm Ellenberg, Söhne seiner Tochter, Sophie Wilhelmine Kellner
V. Zinnendorf, verm. mit dem k. pr. Kriegsrathe, Pfänner und Herrn
auf Erdebom im Mansfeldschen Ellenberg, 12. März 1763 darum
baten, ihnen. den Adel unter dem Namen: Kellner v. Zinnendorf, sonst
Ellenberg genannt, zu ertheilen, worauf jedoch am 8. Oct. 1768 ab-
schläglich beschieden wurde. Dagegen sagt v. Hellbach, H. S. 826 :
„Zu Berlin unter dem 8. Oct 1768 erhielten die Gebrüder EUenber-
ger, von denen der eine, Johann Wilhelm, G^neralchirurgus der preuss.
Armee war, die Erlaubniss, den Namen ihres Erblassers Kellner v. Zin-
nendorf zu führen" und in den im N. preuss. Adelslexicon mitgetheilten,
gesammelten Notizen über die Erhebungen und Anerkennung des
Adels ete. findet sich Bd. I. S. 45 in Bezug auf das Jahr 1768 auch
angegeben: „Kellner v. Zinnendorf, General-Feldstabsmedicus, den
8. Oct Annahme des Namens und Wappens." So muss denn dahin ge-
stellt bleiben, ob die Angabe des ersteren Werkes oder die der letzte-
ren Werke die richtige ist.
iMk. ». L€debur, 1. 8 423 n. HI. 8. 285. — Siebmaeher, I. 120: Die KeUner v. Zln-
oeMfif» Schwäbisch.
&elt8ch. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, dessen Namen ein
Gut unweit Gross-Strehlitz führt. Als Stammhaus desselben wird Riem-
bergbei Auras im Wohlauschen, welcher Sitz der Familie schon 1502
zustand, genannt — Später wurde das Geschlecht zu Pielau, Backe,
— 62 —
Wischegrade, Stampen und Pangau im Oelsischen begütert und erwarb
im Laufe der Zeit Besitzungen im Trebnitochen etc. Hans Keltz zeich-
nete sich nach Sinapius 1505 und 1513 in Landesangelegenheiten und
Sigismund v. Keltzsch und Riemberg, gest. 1544, Herr auf Pi<?lau und
Racke, als- der schlesischen Fürsten und Stände Capitaih in Ungarn aus;
Bttlthasarv. Keltsch, Herr zu Wischegrade, war 1620 Landes- Ausschuss
des Oelsischen Fürstenthums ; Sigismund, Herr zu Wischegrade und
Stampen, kommt 1666 als des genannten Fürstenthums Landesältester
und Land-Hof gerichts- Assessor vor und von Letzterem stammten drei
Söhne : Balthasar auf Nieder- Alt Wohlau und später auf Ober-Strehlitz,
1693 des wohlauschen Fürstenthums Landes-iieltester und H. wttrttemb.
ölsischer Kammerrath, Georg Sigmund auf Stampen und Otto Heinrich
V. K. auf Pangau. — Der Stamm blühte fort. Ein v.K. fiel im Feldzuge
von 1806 als k. pr. Oberstim Cuirassier-Regimente Or. Henckel v. Don-
nersmarck und ein Neffe desselben, der Landesälteste v. K. auf Skar-
sine, Dobrischau etc., war gegen die Mitte des jetzigen Jahrb. Haupt der
Familie und hatte aus der Ehe mit einei?" v. Blacha eine zahlreiche Fa-
milie. Von den Söhnen wjir Ernst v. K. und R. 1837 Justiz-Rath und
Landschafts-Syndicus zu Breslau und Julius v. K. und R., welcher sich
1831 mit Natalie Grf. v. Dyherrn vermählte, war noch in neuester Zeit
Herrauf Skarsine und h. braunschw. Justizrath und Kammerdirector
des Fürstenthums Oels. Andere Söhne aus diesem Hause standen in der
k. pr. Armee. Otto v. K., k. pr. M^gor a. D., war 1857 Herr auf Kurz-
witz im Kr. Oels und ein v. K. Herr auf Malschöwen im Kr. Ortelsbuj*g,
Prov. Ostpreussen.
Sinapius, l. S. SOS u. 60fi. - Oaufie, 1. 977 u. 978. — N Pr. A.-L. Hl. 8. 93 u. 94. —
Freik. ». Ledebur. I. 8. 423. — Siebmacher, I. 66 : v. Keltsch, Schlesisch. — Spener, Thor.
IiiüigD. S. 280. — V. Mediny, HS, 296 ii. V97. - Kneschke, U. 8. 345.
Kemnater. Altes, früher zu dem Adel iih Fürstenthum Coburg ge-
hörendes Geschlecht aus dem Stammhause Kemnaten bei Mönchrödcn
[im h. coburgschen Amte Neustadt], welches zu Neuhaus, Mönchröden,
Moggenbrunn und Lind sass und sich auch Truchsessen v. Kemnater
nannte. Henricus Kemnater wurde schon 112^4 Abt zu Fulda. Die Fa-
milie stand früher im Ansehen, nahm aber ein traunges Ende, denn
Hans Eitel v. Kenmater, der Letzte seines Geschlechts, erstach seinen
einzigen Sohn und Stammhalter mit einem Messer und wurde 1 600 zu
Coburg im 64. Lebenfi^ahre enthauptet.
HönH, Coburgttche Chronik, 11. 8. 2:9. — Gaah«, I. H. 978.
i Kemnitz, Remnicz (in Gold ein Stück eines schwarzen Wagen-
rades von drei Speichen», mit drei braunen Schilfkolben besetzt). Al-
tes, aus Polen nach Schlesien gekommenes Adelsgeschlecht, eines Stam-
mes mit den v. ßlanckenstein, s. Bd.I. S.457 und 458 und v. Stentzschf
welches auch in einer Linie den Beinamen Stenschowsky führte und aus
welchem mehrere Sprossen Würden und Ehrenstellen an den Höfen der
plastischen Herzöge bekleideten. — Wolneramus de Keranicz lebtö um
1312; Nicol de Chemenitz wird 1437 in einer die Stadt Frankenstein
betreffenden Urkunde genannt und Paulus Kemnitz, Altarista Vratisla-
viensis, wurde 1483 in der Peter- und Paulkirche zu Liegnitz beerdigt.
Bis 1500 sass das Geschlecht zu „Stroppea'' in Schlesien. Der Stamm
— 63 —
blflhte noch in die 2. Hälfte des 18. Jahrh. hinein. Johann Friedrich
V. K., kursächs. pens. Oberstlieut., lebte 1778 ^uWölffnitz bei Dresden.
Sinapius, I. 8. &06. — N. Pr. A.-L.' III. 8. 94 n. 95. - Siebmaeher, I. fiA : ▼. Keinnits,
8obi*t8isch. — V. Meding. II. 8. 297.
Kemnitz (in Roth ein schfSgrechter, mit drei rothen Rosen be-
legter, silberner Balken). Eine nach Freih. v. Ledebur angesehene
Beamten-Familie aus der Provinz Brandenburg, in Pommern und zu
Halle, deren Adel im Kgr. Preussen durch Diplom vom 16. Juni 1804
erneuert wurde. Die Familie, aus welcher Bogislaus Philipp v. Kem-
nitz von dem Kurfttrsten Friedrich Wilhelm zu Brandenburg 1648 mit
einem Freisassenhofe zu Taugermtinde in der Altmark belehnt i^orden
war, auf welcher Besitzung derselbe seine „Geschichte der schwedischen
Kriege" schrieb, war im Brandenburgischen bereits 1698 mit Biesdorf,
Reinekendorf, Rudersdorf und Wartenberg, sämmtlich im jetzigen Kr.
Nieder-Bamim, begütert. — In neuester Zeit war Julius v. Kemnitz, k.
pr. Lieut. a. D. Herr auf Rajoch im Kr. Calbe a. d. Saale.
N. Pr. A.-L. V. 8. 267 u. 268. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 423 u III. 8.285. - r. Drey
kaupt, Begehr, d. Heri. Maj^deburg, Tab. 27.
Kempen v. Fichtenstamm, auch Freiherren. Erbl.-österr. Adels-
stand. Diplom von 1816 für Heinrich Kempen, k. k. Rittmeister, we-
gen 46jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate : v. t^ichtenstamm.
Später ist auch der Freihermstand in die Familie gekommen. — In
neuester Zeit war Johann Freih. Kempen v. Fichtenstämm k. k. Geh.-
Rath, Feldmarschall-Lieutenant, zweiter Inhaber des Inf.-Reg. Erzh.
Franz Ferdinand d'Este, Nr. 32 etc. und Heinrich Kempen v. Fichten-
stamm Hauptm. 1. Cl. im k. k. 2. Feld-Artill.-Regim.
Meg^le 9. Mihlfeld, 8. 'i08. '— Milit.-Schemat. d. Oesterr. Kaiserth.
Kempen. Ein in Ostpreusseu früher zu Falkhorst und Neu-Mün-
sterberg im Kf . Pr.-Holland begütert gewesenes Adelsgeschlecht, über
welches aber, so wie über eine gleichnamige, ebenfalls in Ostpreusson
vorgekommene Familie, alle näheren Nachrichten fehlen.
Freih. 9. Ledebur, I. 8. 423.
Kempendorf. Ein zu dem Adel in Ostpreußsen und in Pommern
früher zählendes, später erloschenes Geschlecht. Dasselbe sass in Ost-
preusseu zu Schmügwalde unweit Osterode und in Pommern bei Saat-
zig 1658 zu Zarzig und 1680 zu Sassenhagen.
Freih. 9. Ledebur, I. 8. 423 u. III. 8. 285.
Kempf, Kempfen y. Angret, K. y. Angreth, Freiherren. (Schild
geviert mit rothem, zwei gekreuzte, oben und unten mit ^.uswärts ge-
kehrten, doppelten Haken versehene Kampfkeulen, oder Streitkolben
zeigenden Mittelschilde : Stammwappen. 1 und 4 von Schwarz und Gold
der Länge nach getheilt, mit einem Adler von gewechselten Farben und
2 und 3 in Süber ein aufsteigender , gekrönter , rother Löwe. Der
Schild dea $tammwappens kommt auch silbern und die Kampfkeulen
roth vor.) ErbL-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 23. Juni 1759 für
Bernhard Dismas, K. v. A. k. k. w. Hofrath, Artülerie-Haupt-Zeuganafc-
Referendar u. Kanzleidirector u. für den Bruder desselben, Ignaz Yit^
IL. y^^A., k« k. Hofrath und w; Referendar im Bergwesen bei der k.''
— 64 —
Hofkammer. Dieselben stammten aus dem alten, seit einigen Jahrhun-
derten iniElsass, in den Rheinlanden und in Schwaben bekannten Adels-
geschlechte der Kempfen v. Angret. Freih. Bernhard Dismas, gest. 1764,
wurde als Herr des Gutes Leopoldstorf, insgemein Loiperstorf, 1759
unter die neuen HerrenstandsgeschlecTlter als niederösterr. Landmann
aufgenommen und eingeführt, hinterliess aber aus seiner Ehe mit Anna
Margaretha Theresia v. Serdagna, «gest. 1785, keine Nachkommen.
Das Gut Leopoldstorf erbte der Neffe, Raymund Freih. v. Serdagna. —
Freih. Ignaz Franz starb 1767 und hinterliess nur eine einzige Tochter,
Theresia, welche mit Ludwig Edlen v. Röddersthal, k. k. Truchsess,
Bergrji^h und Oberbergmeister-Amts-Administrator in Mahren vermählt
war. — Andere spätere Sprossen des Stammes sind nicht bekannt.
r. Uattstein, II. 8. 169 u. 170 u. Suppl. 8. 31—36. — Wiugrill, V. 8. 69 u. 70. — U«-
fferte v. Mühlfeld, 8. 62. — Suppl. su Siebm. W.-ß. IV. 16: K. v. Aogreth, Staromwappen.
Kempf V. Mansberg. Erbländ.-österr. Adelsstand.^ Diplom von
1758 für Friedrich Anton Kempf, k. k. Oberstlieutenant, mit dem PrÄ-
dicate : v. Mansberg.
Megerle 9. Mühl/eld, Erg.-Bd. R. 336.
Kemphen (im von Blau und Gold durch einen schrügrechten Zin-
nenschnitt getheilten Schilde ein entblösster, in der Faust eine Keule
haltender Arm). Adelsstand des Kgr. Schweden. Diplom vom 13.0ct.
1679 für Jacob Kemphen, k. schwed. Capitain, wegen heldenmtithiger
Vcrtheidigung des Passes von Damgarten. — Die Familie warin der Ge-
gend von Stralsund begütert, auch sass eine Linie derselben um die
Mitte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. in Ostpreussen zu Siw-
ken und Biestern im Kr. Lötzen und zu Gollubien bei Oletzko. — Von
den Sprossen des Stammes haben mehrere in der k. schwed. und preuss.
Armee gestanden. Von denselben ist namentlich zu nennen: Johann
Carl Jacob v. Kemphen a. d. H. Biestern, gest. 14. Mäj-z 1833 als k.
pr. Generallieutenant a. D.
N. Pr. A.-L. III. S. 96. — Freih. v. Ledebur, I. H. 433. — Svfa Rik. Wap«ab., Tab. 8.
» Kempinski, auch Freiherren. Altes, polnisches, dem Stamme Nie-
sobia einverleibtes Adelsgeschlecht, aus welchem in der zweiten Hillfte
dös 15. Jahrh. eine Linie sich anfangs in Oesterreich niederliess und
dann nach Franken ins Coburgsche kam. Dieselbe führte den freiherr-
lichen Titel : zu Schwisiz und wurde in den fränkischen Reichsritter-
Canton Rhön und Werra aufgenommen. — Von Nicolaus Kempinski
Freih. zu Schwisiz, Herrn aufLimberg, gest. 1664 — einem Enkel des
Lorenz Kempinski Freih. zu Schwisiz und dem Sohne des Caspar K.
Freih. zu S., .welcher 1587 als des Erzherzogs Maximilian Dapiferorum
Praefectus vorkommt — entsprossten : Anna Maria Freiin v. Schwisiz u.
Altenhof en zu Limberg, welche sich mit Heinrich Balthasar v. Kippen-
heim vermählte; Johann Rudolph, welcher noch zu Gauhes Zeiten zu
Weitersroda bei Hildburghausen lebte und Susanna Elisabeth, welche
sich 24'. Mai 1688 mit dem Herzoge Albrecht zu Sachsen-Qpburg ver-
mählte, 3. Aug. 1689 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde und
^Dec. 1717, ohne Nachkommen zu hinterlassen, starb.
>C\Okohki, Orb. Pol. II. 8. 477. — Tentiet, Curieui. Bibliothek, I. 8. 108«. — HÖnn, Co.
burg. Ctiroo. II. — Sti/ert» adel. Stammt. IL 6. - Gauhtt 1. 6. 978—980. —9,JiatUt9in, If.
— 66 —
Suppl. S. S7. — Biedermann, Cant. RliSn-Werra, Tab. 290—393. - Möller, Denkwfird. a. d.
Gesch. d. deutseh. Adels, 8. 332. ^ Freih. 9. Ledebur, l. 8. 423. — Suppi. su Siebm. W.-
B. IV. 16: F.-H. v. Kempiusky. .
Rempis (in Blau eine silberne, querliegende Wolfsangel). Reichs-
adelsstand. Diplom von 1569 für Peter Kempis, Herrn auf Sonnenburg
bei Bonn. — Ein in der Person des Philipp v. Kempis , laut Eingabe
d. d. Haus Kendenich, 19. Juni 1829, in die Adelsmatrikel der Preuss.
RhQüiprovinz unter Nr. 14 der Classe der Edelleute eingetragenes Ge-
schlecht. Philipp V. K. wurde noch in neuester Zeit als Herr auf Ken-
denich im Kr. Cöln u. auf Arenburg im Kr. Düren aufgeführt. — Die
brüsseler Linie des Geschlechts, welche la France, la Haye, Mussin u.
Risoir 1720 besass, ist 1775 ausgestorben.
Fahne. I. 8. 215. — Freiherr 9. Ledebur, I. 8. 423. - W.-B. d. Preuss. Rbelnprov. I.
Tab. 64. Nr. 128 n. 8. 62.
Kempter. Erbl.-österr. Adelsstand.* Diplom vom 2. Aug. 1668
für Georg Kempter. Ein,Ururenkel desselben, Peter Johann Nepomuk
V. Kempter, geb. 1751, ehemaliger fürsU. brixen'scher Hofraths-Secre-
tair in Brixen, wurde in die Adelsmatrikel des Königr. Bayern einge-
tragen.
V. Lang, Sappl. 8. ItS. — W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 46: v. Kempter auf Rigburg.
Kemptner. Reichs- u. erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom
20. Aug. 1586 für Maximilian Kemptner. Derselbe, ein Oesterreicher
und nach dem Adelsdiplome Erzherzogs Ernst zu Oesterreich vieljäh-
riger, treuer Hofdiener, hatte aus der Ehe mit EvaCatharina Roll drei
Söhne, Ernst, Georg u. Maximilian u. mehrere Töchter, von denen sich
Margaretha mit Vincenz Freih. v. Muschinger vermählte. Von den Söh-
nen wurde der jüngste, Maximilian v. Kemptner auf Strandt, 1630 un-
ter die neuen niederösterr. Ritterstandsgeschlechtef aufgenommen.
Derselbe von 1637 bis 1658 w. niederösterr. Regimentsrath, zog sich
dann auf seine kurz vorher erkaufte Herrschaft u. Burg Garsch zurück
u. starb 1663 ohne männliche Nachkommen. A^^s seiner Ehe mit Ma-
ria Elisabeth Jonas v. Lickenau überlebten ihn zwei Töchter : Marga-
retha , verm. mit Ernst Albrecht Freih. v. Oppel u. Maria Elisabeth,
verm. mit Sebastian Helfried Freih. v.*Wopping.
Wieegntl, V. 8. 70 u. 71.
Kendler, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1808 für
Ignaz Kendler, k. k. Münzmeister zuPrag, wegen 45jähriger Dienstleistung,
mit dem Prädicate: Edler v. — Der Stamm hat fortgeblüht und in
neuester Zeit war Franz Edler y. Kendler Major im 15. k. k. Gendar-
merie-Regimente. ^
MegerU 9. Mükiftld, 8. M». *^ lill|l»-6elietfiat. d. Oesterr. Kaiserth.
BLenitz (in Silber an^f I^PRnem Boden ein grüner Baum, vor welchem
ein Hirsch nach der rechten Seite läuft). Ein in der Uckermark u. in
Pommern begütert gewesenes Adelsgeschlecht, nicht zu verwechseln
mit den v. Könitz im Mansfeld'schen u. den Freih. v. Könitz in Bayern
und Thüringen. Dasselbe sass in der Uckermark 1724 zu Welletz im
Kr. Angermünde, so wie in Pommeni noch 1784 zu Gross Pobloth im
Kreise Fürstenthum Camin u. 1798 zu F^lkenberg im Kr. Pyrite. —
Zu diesem Geschlechte gehörte Christian Ludwig v. Kenitz, welcher
1784 k. pr. Generalmajor u. 1790 Generallieutenant wurde.
BrügggmoKn, I. 6. 157. — Freih, v. Ledebur, I. 8. 423 u. III. 8. 28«.
Knuchkt, Deutseh. Adels-Lez. V. 5
— 66 —
Kenzingen. Altes, rheinländisches , nach dem gleiclmamigen
Schlosse an der Elz genanntes Adelsgeschlecht , aus welchem Nicolaus
V. Kenzingen 1333 zum Bischöfe zu Costnitz erwählt wurde. Derselbe,
gest. 1344, Hess bei der grossen, 1343 stattgehabten Theuerung in
seinem Stifte täglich dreitausend Arme speisen und erhielt daher den
Namen; Vater der Armen. Bald nach seinem Tode erlosch das Geschlecht.
Die Güter desselben kamen als erledigte Lehen an die v. Usenberg u.
als diese 1652 mit Friedrich Richard Freih. v. Usenberg. dessen
Schwester, Anna, mit Heinrich V. Markgrafen zu Baden vermählt war,
ausstarben, an Letzteren.
Oauhe, II. vS. 521 u. 522 u. S. 122« im Artikel: Usenberg.
Kenzinger v. oder du Verger. Reichsadelsstand. Diplom von
1767 fllr Johann Anton Kenzinger, k. k. Oberstwachtmeister, mit dem
Prädicate : v. oder du Verger.
MegerU 9. Mühlfeld. Erg.-Bd. 8. 336.
Keppel (im Schilde fttnf schrägrechts^an einander gestellte Wecken).
Altes, westphälisches Adelsgeschlecht , welches namentlicb im Münster-
lande vorkam. Dasselbe, wohl eines Stammes mit dem alten, westphÄ-
lischen, ebenfalls im Mtinsterlande angesessenen Geschlechte v. Langen,
welches dasselbe Wappen führte, sass 1579 unweit Ahaus zu Blick und
Kiskamp u. erlosch später.
Freiherr r. Ledehur, I. 8. 424.
Keppel, auch Freiherren (in Roth drei, 2 u. 1, silberne Muscheln).
Altes, frtiher zu dem Adel im Herzogthume Geldern gehörendes jGe-
schlecht aus dem gleichnamigen Stammschlossc in der Herrsch aftVorst,
welches gegen Ende des 17. u. im Anfange des 18. Jahrhunderts durch
Arnold Justus v. Keppel zu hohem Ansehen kam. Derselbe, gest. 1718,
erfreute sich der grössten Gunst des Königs Wilhelm ITT. von Gross-
britannien, wurde zum Grafen v. Albemarle u. zum Pair ernannt und
war später der Generalstaaten General, Gouverneur zu Horzogenbusch
etc. Aus seiner Ehe mit einer v. Gravenmoer stammte Wilhelm Anna-
Graf V. Albemarle, Pair von Grossbritannien, früher k. grossbrit.Oberst,
welcher, verm. mit einer Herzogin v. Richemond, seine Linie mit fftnf
Söhnen fortsetzte. Der Bruder des Arnold Justus v. K., Grafen v. Al-
bemarle: Jan Rabi Freih. v. Keppel, gest. 1733, der Generalstaaten
Generallieutenant etc., faJAterli^ einen Sohn, welcher der General-
staaten Oberst der Garde zu Pferde war. Um diese Zeit blühte auch
noch im Herzogthume Geldern der adWIig^ Stamm des Geschlechts,
welcher später nicht mehr genannt wurde. ' '
Gauhe, I. 8. 980. — Siippl. zu 8ie»>m. W.-B. II!. 7: Die Herren v. Koppel. - Tyrofft I.
69: F.- Hin v. Koppel.
Kerekering, Rerkering, Kerckerinck , Kerkerinck, K. - Borg n.
K. zu Stapel, Freiherren (in Grün ein schrägrechter, mit drei rothen
Rosen belegter, silberner Balken. Nach Annahme Einiger soll nur die
Linie K.- zu Stapel den Schild grün, die Linie K.-Borg aber den Schild
blau führen). Altes, westphälisches, zu dem Adel im Münsterlande u.
zu den niünsterschen Erbmännern gehörendes Geschlecht, welches be-
reits 1340 Darfeld, 1413 Uhlenbrock, 1490 Borg u. Bispinghof, 1600
— 67 —
Stapel etc. besass u. in zwei Linien , der zur Borg u. zu Stapel fortge-
setzt wurde. — Von den Sprossen des Stammes waren Mehrere Dom-
herren in den Hochstiften Hildesheim, Paderborn, Osnabrück u. Münster
u. die Familie gelangte zu hohem Ansehen. — Die Linie zu Stapel ist
mit Johann Friedrich Freih. v.Kerkerinck zu Stapel erloschen u.Name
und Wappen sind durch die Erbtochter , Freiin Maria Theresia , geb.
1786, welche sich 1801 mit Ernst Freih. Droste zu Httlshoff vermählte,
mit kaiserlicher Erlaubniss vom 6. Februar 1802, auf Letzterem über-
gegangen, s. den Artikel: Droste zu Hülshoff, Freiherren,
Bd. II. S. 585 u. 586. Die Linie der Freiherren v. K.-Borg hat fort-
geblüht und der Sitz Borg im Kr. Münster steht der Familie noch <
jetzt zu.
Lauen-sfein, Hildexh. HIstor. 8. 240. — Oauh^, II. 8 .122. — r. Hattstein, l. 8. H.35. --
M. Prcusi. A.-I.. III. 8.96. — Fr^ih. v. Lfdfbur, I. 8. 434. — Osnabrückscher 8tiftscalend«r
von 1773. — Mi'in<atcr.«cher Stiftscalender von 1784. — t. Meding ^ I. 8. 408. — 8nppl. xu
8iebin. W.-B. IV. 16: F.-H. v.JCerkeriug (Schild grün). - W.-B. d. Preuss. Rheinprovins.
11. Tab. 29. Nr. 57 u. 8. 1.39: v. K. (Schild blau).
Kerckering (in Gold ein schwarzer, gekrönter Löwe). Ein eben-
falls aus Münster stammendes Adelsgeschlecht, welches schon im
13. Jabrh. zu den angesehensten Familien Lübecks gehörte und später
in der Umgegend u. in Holstein begütert wurde.
Frtih. 9. Ledebur. I. 8 424. — Siebmacher. III. 194.
Kerekes, Freiherren. 'Erbländ. - österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1761 für Sigmund v. Kerekes, k. k. Obersten des Inf. -Reg. Freih,
Haller v. Hallerstein.
Megerle e. Mühlfeld, 8. 62 — r. Schönfeld, Adelsschemat . I. 8. 20S: SUmmtafel dM
Sigmund Freih! v. Kerckea.
Kerig. Cölnisches Patriciergeschlecht , welches 1791 mit Philipp
Jacob Joöeph v. Kerig, Herrn auf Elsum im Kr. Heinsberg, erloschen ist.
Fahne, 1. S. 217. — Fr*<ih. v. Lrdfhur, I. S. 4J4.
Kerkow. Altes, märkisches, schon seit dem 13. Jahrb. bekanntes
Adelsgeschlecht, welches in der Altmark u. im Magdeburgischen, in der
Ucker-, Mittel- u. Neumark u. in Pommern ansehnlich begütert war u.
zwar besonders in der Alt-, Ucker- u. Mittelmark vom 13. Jahrh. an
bis in das 17. Jahrh. Den Namen desselben führen vier Güter: Ker-
kau im Kr. Osterburg der Altmark (1225), Kerkow im Kr. Anger-
münde der Uckermark (1252), Kerkow im Kr. Ruppin der Mittelmark
(1271) u. Kerkow im Kr. Soldin der Neumark. — Im 18. Jahrh. sass
die Familie in der Uckermark 1712 zu Gollraitz im Kr. Prenzlow,
welche Besitzung derselben schon 1375 zugestanden hatte und in der
Neumark noch 1796 zu Pammin im Kr. Arnswalde, auch war später,
1803, in Pommern Ristow im Kr. Beigard in der Hand des Geschlechts,
dessen Name noch in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrh. in den
Listen der k. preuss. Armee vorkam. Ein v. Kerkow, bis 1806 Com-
mandeur des 3. Musketierbat. des Regiments v. Arnim, starb 1818 als
Oberstlieutenant im Pensionsstande; ein v. K., Major u. Cojnmandeur
des k. pr. Cuirassierregiments v. Wagenfcld, wurde 1806 pensionirtu.
starb 1809 u. ein Sohn des Letzteren stand noch um 1820 im l^Cuiras-
sier-Regimente. — Neuerlich wird angenommen, dass der Stamm er-
loschen sei.
N. Fr. A.*L. IIL 8. 96 q. »7. — Freih. ». Led9bwr, I. 8. 484 u. 111. 8. *286.
— 68 —
Kern , Freiherren (Schild geviert, mit silbernem, eine goldene
Krone zeigenden Mittelschilde. 1 u. 4 in Gold eine schwarze, golden
verzierte Anhängetasche u. 2 u. 3 in Schwarz ein gekrönter , doppelt-
geschweifter, goldener Löwe). Kurbayerischer Freihermstand. Diplom
vom 22. Nov. 1768 für Joseph v. Kern, mit Beigabe des altershaim-
sehen Wappens , wegen der ürgrossmutter des Diploms -Empfängers.
Derselbe, geb. 1730, wurde als Herr auf Zellerreuth u. Teuffenbach,
k. bayer. Kämm. , Truchsess und ehemaliger Kastner u. Mauthner zu
Traunstein , bei Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in die
Freihermclasse derselben eingetragen.
9, Lang, 8. 165. — W.-B. d. Kgr. Bayern, III. 38 ii. v. Wotektrn, Abth. 3.
Kern, Edle auf Höhenrhain , Ritter (Schild geviert: 1 u. 4 in
Gold ein einwärts gekehrter, schwarzer Bär u. 2 u. 3 Blau, durch einen
goldenen Querbalken getheilt; oben neben einander drei goldene
Aehren, die seitlichen auswärts gekehrt u. unten, ebenfalls neben ein-
ander, drei silberne Sterne). Reichs-, Adels- u. Rittersstand. Diplom
im kurbayer. Reichsvicariate vom 10. Sept. 1745 fftr Joseph Anton
Kern, kurbayer. Hofkammerrath u. Director sämmtlicher kurfftrstl.
Brauhäuser in Baiern. Der Stamm wurde fortgesetzt u. zwei Söhne
des Diplomsempfängers: Cajetan Anton, geb. 1751 , k. bayer. quitt.
Hauptmann u. Anton Joseph Franz de P^aula, geb. 1754, k. bayer.
pens. Stabs-Capitain u. ein Enkel: Adam Adolph, geb. 1780, k. bayer.
Lieutenant, wurden bei Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
in dieselbe eingetragen.
9. Lang, S. 399. — Snppl. zu Siebm. W.-B. VII. 7: v. Kern. — W.-B. d. Kgr. Bayem,
VI. 46.
Kern (Schild quer getheilt : oben in Schwarz ein rechts gekehrter,
goldener Greif u. unten durch eine aufsteigende Spitze getheilt. In der
silbernen Spitze auf grünem Hügel ein Einhorn u. rechts u. links in
Roth drei goldene Kornähren. Ein in Schlesien u. in der Mark Bran-
denburg ansässig gewordenes Adelsgeschlecht , welches aus Oesterreich
nach Schlesien gekommen sein soll. Dasselbe sass in Schlesien bereits
1664 zu Leipe bei Grottkau u. 1723 zu Ludwigsdorf bei Neisse u. in
der Mark Brandenburg zu Anfange dieses Jahrh. zu Wiesenwerder u.
Lowitz im Kr. Arnsvwilde. — Von den Sprossen des Stammes standen
zwei Brüder 1806 im k. preuss. Regimente v. Pelchrzim , der ältere
nahm 1809 als Lieutenant den Abschied u. war 1814 Lazareths - In-
spector zu Ottraachau, der Jüngere war 1827 Capitain u.später Major
im 19. Inf. -Reg. — Das Gut Leipe ist im Besitze der Familie geblieben
u. in neuester Zeit wurde Albert von Kern als Herr desselben genannt.
N. Pr. A.-L. Iir. 8. 97 u. V. R? 268. — Fir«ihtrr 9. Ltdebur, I. 8. 424 a. 425 und lU.
8. 286. — Siebmaeher, Ul. 58. — Schle«. W.-B. Nr. 370.
Kern, Kem-Kernried (in Roth ein schrägrechter, goldener Balken,
welcher im oberen linken Winkel des Feldes von einem sechsstrahligen,
goldenen Stern begleitet ist. Die alte, schweizerische Familie Kern
V. Kernried führte dasselbe Wappen , nur war der schrägrechte Balken
u. der 'Stern silbern). Adelsstand des Königr. Bayern. Diplom vom
16. Nov. 1845 für Georg Gustav Ludwig Kern, k. bayer. Oberstlieu-
tenant u. Geniedirector in Augsburg. Derselbe, gest. 1857 als k. bayer.
-r 69 ~
Ingenieur-Oberst, hinterliess zwei Söhne : Robert v. Kern-Kemried , k.
bayer. Kanunerjunker u. Hugo v. K.-K., kön. bayer. Bauljeamter. —
Die Familie schreibt sich v. Kern - Kemried u. stammt nach Angaben
derselben aus dem alten, schweizerischen AdelsgeschlcchteJiern v. Kem-
ried, welches ursprünglich Unterwaiden angehörte, dann in den Canton
Bern kam und in demselben auf dem Schlosse Kemried bei Burgdorf
sass, welches 1318 von den Bernern zerstört wurde. Später kam diese
Familie unter den Rathsgeschlechtem der Städte Bem, Zürich und
Schaffhausen vor, von wo sie sich in das Reich wendete.
HaDdMbriftl. Notis. — Dorat, Allgem. W.-B. IV. Nr. SS9 u. 8. 127 u. 128. — p. Hefntr
bayer. Adel. Tab. lOS u. 8. 88. — Kneschke, I. S. «31 u. 232.
Kemer, Freiherr. Freihermstand des Kgr. Württemberg. Di-
plom vom 23. Octob. 1812 für Carl Friedrich v. Keraer, k. württemb.
Generalmajor, Staatsrath u. provisorischen Chef des gesammten Hütten-
q. Bergwesens. Derselbe, geb. 1775 — ein Sohn des h. württ. Regie-
nmgsraths u. Oberamtmanns Kemer zu Ludwigsburg — war 1812 im
rassischen Feldzuge Chef des Generalstabes, musste aber 1813 in Folge
seiner durch diesen Feldzug sehr angegriffenen Gesundheit aus dem
activen Dienste der Armee treten u. war später Geh. - Rath , Präsident
des Bergraths etc. Aus seiner Ehe mit Christiane Wekherlin entspross
nur eine Tochter, Freiin Caroline, geb. 1810, welche sich 1834 mit
dem damaligen Hauptmann des k. württ. Generalquartiermeisterstabs
Fidel Carl Friedrich v. Bauer vermählte.
Ctut, Adelabuch d. Kgr. Wärttemberg, 8. 434 u. 435. - W. -B. d. Kgr. warttemberg
Nr. lOS a. 8. 32. — Kneachke, 11. 8, 246.
Kemdlmayer v. Ehrenfeld, Ritter. Erbländ.-Österr. Adels- und
Ritterstand. Adelsdiplom vom 27. Sept. 1759 für Anton Joseph Kemdl-
mayer, wegen der Verdienste seiner Vorältern u. seiner Verwendung
bei dem Bancalfache, mit dem Prädicate: v. Ehrenfeld u. Ritterstands-
diplom vom 29.Dec. 1760 fllr Denselben.
MegerU 9. MühlfeM, 8. 124 u. 208. — KMschkt, IV. 8. 811.
Kemn. Reichsadelsstand. Diplom von 1719 für Johann Michael
Kemn, Proviant-Obercommissar zu Kaschau.
MegerU 9. Mühl/eld, Brg&ns.-Bd. 8. 336.
Kempam , Kembi^. Ein in Niederösterreich vorgekommenes
Adelsgeschlecht, aus welchem zuerst Hanns Kempam zu Hasendorf
1422 urkundlich auftritt u. Anton v. Kembam zu Streitwisen noch
1552 als liandmann des Ritterstandes genannt wird. Das Geschlecht
ist zwischen 1556 u. 1560 erloschen.
WiugriU, V. 8. 71.
Kerpen, Freiherren (in Silber ein rother, spitz oder eckig gezo-
gener Querbalken). Altes, rheinländisches Rittergeschlecht aus dem
Stamme der Manderscheidschen Dynasten. Der alte Stamm der Herren
V. Kerpen an der Eiffel erlosch im Mannsstamme mit Otto v. Kerpen,
welcher als Grossmeister des deutschen Ordens 1206 beiAccon in Asien
fiel. Die Schwester desselben, Hildegard, wurde Erbin von Kerpen und
brachte die Herrschaft ihrem Gemahl, Winnemar Herm v. Manderscheid,
zu. Von dem Enkel Beider, Heinrich v. Manderscheid und Kerpen.
entsprossten aus der Ehe mit Irmgard Grf. v. Bettingen zwei SOhnt,
^ - 70 -
Wilkin und Richard, welche die Güter theilten. Wilkin wurde der
Stammvater der späteren Mandersclieide, welche den eckig gezogenen,
rothen Querbalken in Gold führten, Richard aber nannte sich einen
Herrn v. Kerpen und wurde der Stammvater des, das erwähnte Wappen-
bild in Silber führenden Geschlechts der v. Kerpen, welches den Canto-
nen der reichsfreien Ritterschaft am Rheine einverleibt war, in mehreren
Hochstiften aufgeschworen hatte und mit vielen der ältesten, stiftsf&hi-
gen Familien des Reichs venvandt und verschwägert wurde. Der Stamm
blühte durch sechs Jahrhunderte fort und ei*warb am Rheine grossen
Grundbesitz, namentlich die Güt^r Illingen, Schuldburg, Lissingen, Roh-
lingen, Fürfeld, Würzweiler^tc, deren Gesammtbesitz sich in Johann
Freih. v. K. vereinigte, welcher, in zweiter Ehe verm. mitClaudiaFreiin
V. Wiltz, 1611 starb und von welchem die Stammreihe,, wie folgt, herab-
stieg : Freih. Johann Ludwig, kurmainz. Oberstjägermeister und Amt-
mknn zu Lohr : Amia Catharina v. Cronberg ; — Freih. Johann Daniel,
gest. 1684, kurmainz. Kämm., Geh.-Rath und Oberamtmann zu Kraut-
heim: Anna Elisabeth v. Schauenburg; — Freih. Johann Ferdinand,
geb. 1678: Maria Agnes Anna Freiin Spies v. Büllesheim ; — Freih.
Lothar Franz, geb. 1706, kurtrierscher Kämmerer : Maria Charlotte
Mohr V. Wald ; — Freih. Wilhelm und Freih. Franz Georg, Gebrüder
und die Letzten des Mannsstammes. Freih. Wilhelm, k. k. General-
Feldzeugm., Inhaber des 49. Inf. -Reg. etc., starb unvermählt 26. Dec.
.1823 und Freih. Franz Georg, gest. um 1825, kurtrierscher Kämm. u.
Geh.-Rath, Amtmann der Aemter IJlmen, Kochen und Dhaun, hinter-
liess aus der Ehe mit Maria Caroline Freiin v. Hornstein-Göffingen nur
drei Töchter, von welchen sich Freiin Maria Caroline 1801 mit Ferdi-
nand Fürsten v. Kinsky, Freiin Anna Maria 1811 mit Friedrich Carl
Grafen v. Schönbom und Freiin Elisabeth 1822 mit Friedrich August
Grafen v. Brühl vermählte.
Humbracht, Tab. 118, -- Oauhe, T. 8. 981 u.982. — v. ffaftatein, Ilf. Suppl. 8. 89— 9S.
— Satper, S. 614 u. 747. — («eneal. Taschonb. d. freih. Hau«.. H49. 8. 536 u. 527 and 1855.
fi. 744. — FVeih. v. Ltidehur, l. S, 425. — Siefmach^r, \. rJ7: v. Kerpen, Rhelnl&ndisch. —
9. Meding, II. 8. 297. — Suppl. zu Siebm. W.-B. IV. 16 v. K. — Tjfrof, I. 51: F.-Hn. v. K.
u. Siebenkee; I. 8. 46.
Kerriss u. Rosenhaag. Ein früher zu dem schlesischen Adel zäh-
lendes Geschlecht, welches aus dem Cölnischen nach Schlesien gekom-
men sein soll und 1700 zuOlbersdorff und 1715 zu Stoschendorff, beide
Güter unweit Reichenbach, angesessen war.
ainapius, 11. 8 719. - F^eih. 9. Ledebur, I. 8. 425.
Kerschbanmer v. Kerschbanmem. Erbl.-österr. Adelsstand. Di-
plom von 1717 für Anton Kerschbanmer, Pfleger zu Wels in Tirol, mit
dem Prädicate: v. Kerschbanmem.
MegerU 9. Mühlfeld, Krg&us.-Bd. 8. 3.16.
Kerschbanmer v. Freyenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di-
plom von 1775 filr Johann Baptist Kerechbaumer, Landgerichtsschrei-
ber zu St. Laurenz im Pusterthale, mit dem Prädicate: v. Freyfenfeld.
MtgerU v. Mühlfeld, F.rgins.-Bd. 8 ^^6.
Kerschberger. Altes, österreichisches Adelsgeschlecht, welches
auch Kersperger, Chersperger und Kersberger geschrieben wurde und
mehrere Jahrhunderte in Oesterreich ob und unter der Enns blühte.
— 71 —
Die Sprössen desselben waren anfangs adelige Bürger uud Einwohner
der Stadt. Speier und später als Landleute des Ritterstandes mit den
Gütern und Schlössern Stadelkirchen, Vesten-Thal, Böhaimberg, Oedt
und Rnzenhof angesessen. — Dietmar, Ortholf und Heinrich die Edlen
V. Kersberg sollen bereits 1140 unter dem Markgrafen Ottocar zuSteier
gelebt haben und Hanns Kerschberger, Ritter, Herr zu Stadelkirchen
und Vestenthal, welcher aus der Ehe mit Dorothea Stadler keine Nach-
kommen hatte, schloss 1520 den Stamm.
Prt90nkU€bert Anual. Htyrens. S. fil. — Freih. v. Hoheneck, UI. 8. 309. — WiätgrilL
V. 8. 71—78. — Suppl. KU Siebm. W.-B. VII. 20.
Kersdorf, Kerstorf, Kerstorff, Edle, Adelsstand des Kgr. Bayern.
Diplom vom 29. April 1817 für Heinrich Sigmund Kersdorf, Gross-
händler zu München. Derselbe, geb. 1769, wurde 13. Mai 1817 in
die Adelsmatrikel des Kgr. Baiern eingetragen.
V. Lomg, Suppl. 8. 115 u. 116: v. Kersdorf. — VV.-R. d. Kgr. Bayern, VI. 47: v. Kerfl-
torf, Edle.
Kerssenbrock, auch Freiherren. Altes, westphälisches, aus der
Grafschaft Ravensberg stammendes Adelsgcschlecht, welches schon im
14. Jahrb. in Westphalen und im Osnabrtickischen ansässig war, von
1466 an urkundlich mehrfach auftritt und auch Kersenbroeik, Kersen-
bruck, Kerstenbruck, Kärsenbruck, Kerssenbruch, Kassebrock etc. ge-
schrieben wurde. Dasselbe schied sich im IG. Jahrh. in zwei Linien,
in die catholische und in die evangelische Linie. Die catholische Li-
nie, welche sich namentlich aus dem alten Sitze der Familie, dem
Schlosse Brinke im westphälischen Kreise Halle, ausbreitete und aus
welcher mehrere Sprossen in den Hochstiften Paderborn, Osnabrück,
Uildesheim etc. zu hohen geistlichen Würden gelangten, ist erloschen
und laut testamentarischer Bestimmung steht das Fidoicommiss Brinke
mit dem Kerssenbrockschen Namen und Wappen den jetzigen Grafen
V. Schmissing-Kerssenbrock, s. den betreffenden Artikel, zu. — lieber
die älteren genealogischen Verhältnisse der evangelischen Linie hat
Gauhe nach dem bekannten, ihm überl^ßsenen genealogischen Manu-
scripte eines Gönners seiner Arbeiten nähere Nachricht gegeben. Der
Hauptsitz dieser Linie war Bamtrup im Lippeschen und durch die
Söhne des Gerlach v. Kerssenbrock, Franz und Arndt, entstanden die
Häuser Barntrup und Mönchshof (Münchenhoff). Die Nachkommen-
schaft Arndt's, das Haus Mönchshof, erlosch im Mannsstamme mit Jo-
hann Friedrich v. K., Herrn auf Mönchshof und Neu-Asseburg undMöl-
lendorf im Mansfeldschen und k. pr. Landrathe, welcher 1722 im hohen
Alter noch lebte. Das von Franz v. K. gegründete Haus Barntrup
schied sich durch zwei Urenkel des Stifters, Franz Christoph und Phi-
lipp, — Söhne des Raban v. K. auf Wierborn und Barntrup — in die
Häufier Wierborn und Barntrup. Das Haus Wierborn erlosch bald wie-
der, denn von sieben Söhnen des Franz Christoph vermählte sich nur
Franz Caspar, hatte aber keine Nachkommen. Dagegen blühte Philipps
Nachkommenschaft, das Haus Barntrup, fort. Von den 11 Söhnen
Philipps wurde, nach dem Tode der übrigen und der Vettern, ^ Bernd
Simon, landgr. hessen-casselscher Generallieutenant etc. Herr der Gü-
ter Bamtrup, Wierborn und Helbra (letzteres Gut im Mansfeldschen)
— 72 —
imd von 20 Kindern desselben überlebte ihn nur ein Sohn, Gottfried
Friedrich Achatz, welcher — so weit reichen (rauhes Angaben — 1722
zu Rinteln studirte. Derselbe, welchen Siebenkees nicht Gottfried, son-
dern Gottiieb nennt, wurde der nähere Stammvater der späteren Spros-
sen der evangelischen Linie und von seinen beiden Söhnen, welche den
Stamm fortpflanzten: Bernhard Simon, hessencasselschen Kammerherm
und Friedrich August, Domküster zu Minden und Lippeschen Drost
undLandrath, lebte Letzterer noch 1800 und wird vonJacobi, I. S. 160
als Freiherr aufgeführt. — Die Familie hat, begütert im Lippeschen,
in Hannover und in Preussen, dauernd fortgeblüht. Ein v. K. besass
noch in neuer Zeit das Gut Banitrup im Lippeschen ; im Kgr. Hanno-
ver, in welchem auch ein DorfKerssenbrock liegt, zählt das Geschlecht,
dessen ältester lüneburgischer Lehnbrief 1639 ausgestellt ist, durch
Besitz des Gutes Burgdörf zu dem ritterschafllichen Adel der lüne-
burgischen Landschaft und im Kgr. Preussen war 1857 Bernhardv.K.,
k. Landrath, Herr auf Helmsdorf (alter Besitz ^nd Fideicommiss) und
Heiligenthal im Mansfelder Seekreise und Herrmann v. K., k. pr. Ritt-
meister im Garde-Cuir.-Reg., Herr auf Helbra (Fideicommiss), eben-
falls im Mansfelder Seekreise, auch gehörte noch im genannten Jahre
iü Pommern das Gut Beveringen im Kr. Saatzig den Landrath v. Kers-
senbrockschen Erben.
Oauhe, I. S. 982-984. — N. Geneal. Handb., 177S. 9. Naehtr. 8. 14 a. 15. — N. Preuss.
A.-L. III. 8.97 u. 98. — Freih. e. d. Kne»«beck, 8. 168. — Fr€ih, 9. Ledehur, I. 8. 425. —
Siebmaeher, I. 170: v. Kiraenbrouk, S&chsisch a. 187: v. Kerssenbroek , Wettphili«ch. —
w.Mfding, I. 8. 274 u 275. - Tt/roff, I. 51: F.-Hn. ▼. Kerssenbruch n. Siehenkeett l, 8. 19.
a. 20. — W..B. d. Kgr. Hannover, C. 33 u. 8. 8 : v. K. — Vomm. W.-B. III. Tab. 14 : FrAih.
▼. K. — Kneschke t HI. S. 248— 251. — p. He/ner, hannov. a.. braanüchw. Adel, Tab. 17 and
8. 15.
Kerstenstein, s. Kirsthenstein.
Kerstlingerode, Kcrrstlingeroda, Kerslingeroda. Altes, im Göt-
üngenschen zu Bischhausen und Kerstlingerode und auf dem Eichsfelde
bereits 1387 und noch 1553 in und um Heiligenstadt sesshaft gewese-
nes Adelsgeschlecht. Johann Wilhelme. K. starb 24. Sept. 1603 und
Otto Christoph V. Kerstlingeroda schloss 5. Aug. 1641 zu Göttingen
den Mannsstamm. — Das Wappen des Geschlechts ist später, 1726,
als Friedrich Wilhelm Freih. v. Schlitz, genannt v. Görtz in den Reichs-
grafenstand erhoben wurde, in das, demselben verliehene Wappen ge-
kommen und findet sich im 2. und 3. Felde des Wappens der Grafen
V. Görtz (v. Schlitz, geb. v. Görtz).
9. Oltichfnstetn, Nr. 46. •— /. fV. Sehe, Antiquität. Kerstlfngerodanae, Frankf. 17tl4. 4.
— &auhe,\. 8. 984. — Ettor, Ahnenprobe, 8. 401. — Freih. v. d. Knesebeek, 8. 869. —
f^eih. 9. Ledebur, I. 8. 425 u. III. S. 38H. — Siebmacher, I. 179: ▼. K , Braansehwelgfseh.
— Spener, Theor. Insign. 8. 281. — 9. Meding, 11 1. 8. 323 u. 824.
Kesling v. Bergen , Kessling , Freiherren. Im Kgr. Bayern an-
erkannter, von 1717 her nachgewiesener Freihermstand. Carl Ludwig
Philipp Freih. v. Kessling, geb. 1763 und gest. 1848 auf Jetzendorf
und Hilgartshausen, k. bayer. Kämm., Geh.-Rath, Oberstallmeister etc.
wurde in die Freihermclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern einge-
tragenv — Die bekannt gewordene Stammreihe der Familie ist fol-
gende: Johann Friedrich Kesling v. Bergen — Sohn des Friedrich Au-
gust K. V. B., Commandanten auf der Bergfestung Hohentinel im H.
- 78 -
Wttrttemberg, ans der Ehe mitÄimaCatharina v. Reitzenstein — : Ma-
ria Anna v. Gosen; — Freih. Philipp Carl Reinhard, k. franz. Rittm.:
Lnise Sophie Freiin v. Bettendorf; — Freih. Friedrich Carl, geh, 1728,
k. franz. Rittm., erste Gemahlin: Christiane Luise Caroline Freiin
▼. Bettendorf; — Freih. Ludwig — Bruder des Freih. Carl Ludwig
Philipp, 8. oben — k. franz. Oberst: Marie Luise Pauline Baronin Ban-
calis de Pruynes; -— Freih. Carl, geb. 1819, jetziges Haupt der Fami-
lie, Herr auf Wildenberg in Niederbayern, k. bayer. Kammerjunker,
Term. 1849 mit Adelheid Freiin v.Perfall, geb. 1828, aus welcher Ehe
zwei Söhne stammen, Emanuel, geb. 1850 und Carl, geb. 1852. Die
beiden Brflder des Freih. Carl sind : Freih. Ludwig (ET.) und Freih.
Hdnrich, k. franz. Officier.
f. Lang, 8 166. — Oeneal. laschenb. d. freiherrl. Hias«r. 1859. 8. Z^'i u: :ift3 und 1860
8. 407: Freih. Kesling v. Bergen. — W.-B. d. Kgr. Bayern, ITI. .H9 u. «. Wölckern, Abth. 8:
Freih. ▼. Kevlhig. — «. H^/ner, bayer. Adel. Tab. 41 n. 8. 42.
Kespom, Freiherren. Erbländ.-Österr. Freihermstand. Diplom
von 176.4 für Franz Joseph v. Kespom, k. k. Oberstwachtmeister im
Inf.-Regim. Carl Graf CoUoredo.
MefferU t. Mühlfeld, 8. 63.
Kessel, auch Grafen (in Blau ein dasMundstack links kehrendes,
goldenes Jagdhorn und unter demselben drei, 2 und 1, goldene Steme).
Grafenstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 9. Febr. 1774 för Carl
Wilhelm v. Kessel, Gutsbesitzer in Schlesien. — Altes, sächsisches
Adelsgeschlecht, welches bereits 1540 zu Zeutsch im Altenburgschen
und 1588 zu Winzerla im Weimarschen sass und von den ersten Jahr-
zehnten des 17. Jahrb. an sich auch in Schlesien weit ausbreitete und
sehr ansehnlich begtttert wurde. — Aus der unten angeführten genauen
Stammtafel der Familie v. Kessel auf Zeutsch und Winzerla erfiebt
sich absteigend folgende Stammreihe der sächs. Linie des Geschlechts :
Hans der Jüngere, 1574: Christine v. Eichelberg; — Hans Jahn auf
Zeutsch: Eva Barbara v.Bronsart; — Hans Bastian, geb. 1630: Beata
Sophie V. Schleinitz; -- Ludwig Friedrich, gest. 1730: Christine So-
pliie*v. Raschau; — Johann Friedrich, gest. 1764, Oberjägermeister:
Oaroline Luise v. Thflmmel; — Friedrich Carl Wilhelm auf Rausdorf,
geb. 1737 i$A gest. 1796, s. goth. Kammerh. und Oberst: Luise Au-
gaste Freün Bachoff v. Echt; — Ernst Carl Friedrich, gest. 1838, s.
aüenburg. Landjägermeister, verkauft 1799 Zeutsch und Winzerla:
zweite Gemahlin: Sophie Caroline Henriette v. Posadowska; — Hans
Ernst Julius, geb. 1813 und Eduard Mortimer, geb. 1815, Gebrüder.
— W^^die schlesische Linie anlangt, so stammte von Hans dem Jün-
geren, -V. oben, Wolf Christoph auf Knau im Altenburgischen, (1607)
— älterer Bruder des oben genannten Hans Jahn auf Zeutsch --- wel-
cher mit Anna Margaretha v. Etzdorf vermählt war. Letztere wurde
als Wittwe 1721 Hofmeisterin an dem h. münsterb. ölsischen Hofe und
die Söhne derselben, Johann Friedrich und Wolf Christoph, kamen 1727
nach Schlesien. Ersterer starb 1737 im 28. Jahre als Hofinarschall in
Gels und Letzterer, gest. 1761, war fürstl. ölsischer Rath und eben-
falls HoftnarschaD. Den Stamm setzte Wolf Christoph auf Glauche und
Michelwitz fort und zwar durch die Söhne Christoph Wilhelm und Hsos
-- 74 — ,
Georg. Christoph Wilhelm auf Glafiehe und Michelwitz, gest. 1708,
fürstl. oels-württemb. Rath und Hofmarschall, hatte aus der Ehe mit
Anna Isoida v. Mutschelnitz, gest. 1726, fünC Söhne, welche sämmtlich
den Stamm fortpflanzten und von Hans Georg, gest. 1710, h. ölsischen
Regier.- ^nd Landrath stammten drei Söhne. — Die schlesische Linie
hat dauernd fortgeblüht und von den Sprossen derselben zeichneten
sich mehrere in der k. preuss. Armee aus. Zu denselben gehörte na-
mentlich Gustav Friedrich v. Kessel, geb. 1760 zu Klein-EUguth im
Geloschen, welcher 1827 als k. pr. Generalmajpr und Commandant des
Invalidenhauses zu Berlin starb. Dass die gräfliche Linie fortgesetzt
worden sei, ist nicht aufzufinden. — Nach Bauers Adressbuch, 1857
S. 108, war Georg v. K., k. pr. Lieut. a. D., Herr auf Raacke (seit
1743 Fideicommiss) und Pischkawe im Kr. Gels, Eugen Gustav v. K.
Kreis-Deputirter, Herr auf Baesau und Zöbelwitz im Kr. Freystadt
und auf Zeisdorf im Kr. Sprottau und ein v. K., k. pr. Hauptm. a. D.
Herr auf Leschkowitz im Kr. Glogau, auch besass Hedwig v. K., geb.
V. Kleist, Wittwe des Credit-Instituts-Directors v. Kessel, Gber-Glauche
im Kr. Trebnitz.
StnapiuM, I. S. 506— ft09 u. II. 8. ViQ u. 721 u. de««elben OlHaograph. I. 8i 892. —
Gauhf. I. S. 984-986; Kessel, geiiAnnt Tcheiitsch. — 9. HeUbach. 1.8.648. — N. Pr. A.-L.
I. 8. 46 a. III. 8. 98—100. — H. L, 9. d. Oahelen», eUmmUfel d. FamUie ▼. KeM«l auf
Zeuusch u. WinserU, nach Acten u. Urkunden, im 3. Bande der If iltheilungen der Gesch. n.
Alterthnmfirorüchendeii G^sollschaft des Oiterlandcs. — Ffgih. 9, Ledebur^ I. 6. 425 n. 426
tt. 111. 8. 286. - aifibmacher, IV. 106: v. K. — 9. Mtdinff, I. 8. 275 u. «76. - W.-B. d«r
PteasB. Monarch. I. 57; Cr. v. K. — Schlesiseh. W.-B. Nr. 351 u.37l.
Kessel (in Silber fünf, 2, 1 und 2, rothe Rauten). Ein im Lim-
burgschen und Jülichschen früher vorgekommenes Adelsgoschlecht aus
dem Stammsitze Kessel a. d. Maas. Dasselbe war schon in der ersten
Hälfte des 14. Jahrh. an der Maas begütert und hatte den Stammsitz
noch 1640 inne. — Aus einer Linie, welche sich in Antwerpen nieder-
gelassen hatte, erhielt Andreas Melchior v. K. 1725 ein kaiserliches
Erneuerungsdiplom des ihm zustehenden Adels.
Fahne, I. 8. 318. — Freih. 9. Ledebur, 1. 8. 436.
Kessel v. Bergen, Kessler v. Berjy^n (in Gold ein sch^^^
Querbalken, oben von zwei schwarzen Sternen und unten von einem
Stern begleitet). Altes, rheinländi^hes Adelsgesclilechi, oielit ^u ver-
wechseln mit der früher zum fuldaischeTi Lehnbofe gehörenden Fami-
lie V. Bergen, genannt Kessel, s. Bd. I. S. 342. — Dasselbe, dessen
Stammreihe vom 15. Jahrh. an Humbracbt gegeben hat, war im Nts-
3auischen angesessen und Sprossen des Stammes waren auch Triersche
Vasallen und Burgmänner zu Limburg a. d. Lahn, Bald@tiBtein etc^ Das
Greschlecht ist mit Philipp Wilhelm Kessel v. Bergen 14>4d etlo sehen.
BumbraohU Tab. 276. - Qaukt^ I. 8. M7 im Artikel : Kcmlcir \. Sarmnum. — N. Fr,
A.-L. III. 8. 100. - Freih. v. Ledebur, I. 8. 426. - r Mfdfiiif, fl. 8, «^7 u, 395
Kessel, s. Boran, genannt Kessel, Bd. I. S. 563.
Kessel, genannt Bormann, Kessel (in Roth ein silberner Löwe).
Rheinländisches Adelsgeschlecht, welches 1700 im Lippeschen zu Ho-
vedissen und Moshagen und im Jülichschen zu Papeler, sowie 1728 in
der Grafischafb Ravensberg zu Brockhagen im Kr. Halle sass. — Phi-
lipp Abel V. Kessel war mOnsterscher Rittmeister und ein Sohn dessel-
— To-
ben, Ferdiiiand, k. k. Kämm., wurde Reichsgraf, doch istNftheres aber
das Diplom nicht bekannt. — Die beiden Brttdor, Friedrich Arnold und
Werner Dietrich v. K. aus dem Ravensbergschen, standen noch 1770
in dem k. preuss. Infant. -Regim. v. Petersdorf.
F^Hk. V. L«d€bur, T. 8. 426.
Kessel, s. Bottlenberg, genannt Kessel, Freiherren,
Bd. 1. 8. 598 und 599 und Busche-Ippenburg, genannt Kessel, Freih.
und Grafen, Bd. 11. 8. 174.
KeiMiel V. Nurfoiirg, Kessel (in Blau ein silbernes Kreuz). Altes,
rheinländisches Adelsgeschlecht, welches bereits' 1410 zu Nurburg im
jetzigen Xr. Adenau, Prov. Niederrhein, 1464 zu Cuchenheim im Kr.
Rheinbach und 1480 zu Ei*p im Kr. Lechenich, Reg.-Bez. Cöln, sass
und im 15. Jahrb. und später auch andere Güt^r Inno hatte. Dasselbe
ist mit Johann V. Kessel auf Erp , Domherrn zu Hildesheim , 1664 er-
loschen."
Kesselan, Kesslan. Ein im Coburgischen und Hildburghausen-
sehen Torgekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem auch Sprossen in
der k. preuss. Armee standen. Hans Heinrich Melchior v. Kesselau
war 1614 am Hofe des Herzogs Johann Casimir zu Sachsen-Coburg
Kammeijunker und Albrecht Friedrich v. Kesslau, wohl in der zweitien
Hälfte des 18. Jahrb., h. sächs. hildburgh. Geh.-Rath und Präsident.
— Johann Christian Ernst y. Kesslau trat 1734 aus fremden Diensten
in die k. preuss. Armee, wurde 1745 Oberstlieutenant und starb 1753
mit Hinterlassung dreier Söhne, von welchen zwei Officiere in der k.
pr. Armee waren. Von Letzteren wurde Dietrich Wilhelm v. K. 1757
bei Collin schwer verwundet.
Jtfiltor, Anna] Saxon. 8. 187. - Oauke, II. 8. 1<M)4: im Artikel K«sselbcrg. — N. Pr.
▲-L. V. 8. »49. — FirHh. «. Udebur . I. S. 426.
Kesselberg. Altes, firtther zu dem schlesischen Adel zählendes,
ans Polen stammendes Geschlecht, welches im Oelsischen Grütberg und
andere GHlter besass. Beniack v. Kesselberg verschrieb das Stamm-
schloss, die Veste Jaroczyn oder Kesselberg hinter der schlesischen
Standesherrschaft Militsch, 1369 an Herzog Conrad zu Gels und Chri-
stiana V. Kesselberg, verm. mit Romulus v. Borau, gen. Kessel, starb
1591 zu Liegnitz. Später kommt der Name des Geschlechts nicht
mehr vor.
mnmpim, I. 6. 50d a. II. 8. 7tl. — Oauke, II. 8. 1609. — Sitbmacher, 1. 59 : ▼. KMtl-
berg, sohletücb. — r Meding, U. 8. S98.
Kesselboni. Altes, adeliges Patriciergeschlecht der Stadt Erfurt,
dessen gleichnamiger Stammsitz im 15. Jahrb. an die v. der Margare*
then kam. Die Linie v. d. Margarethen-Kesselborn erlosch 1510 mit
G^lach V. d. M.-K., kurmainz. Rath und Vicedoni. zu Erfurt.
H. Pr. A.-L. V. 8. HB n. S23.
Kesseler (Schild geviert : 1 in Roth der rechtsgekehrte Kopf und
Hals eines weissen Stieres mit schwarzen Hörnern, 2 in Gold ein blauer,
von 2 Pfeilen mit rothem Gefieder durchbohrter Querbalken; 3 in GrOn
zwei neben einander aufrecht gestellte, goldene Gburben und 4 in Rotb
- 76 —
ein sechsstrahliger, goldener Stern). Reichsadelsstand. Diplom vom
24. April 1783. Ein in der Person der Frau Anna Maria Catharina
V. Kesseler, geb. v. Proff, mit ihrem Sohne Peter und ihren vier Töch-
tern : Catharina, Theresia, Josephine und Clementine, laut Eingabe,
d. d. Jülich, ^8. Juni 1829, in die Adelsmatrikel der preussischen
Rheinprovinz unter Nr. 63 der Classe der Edelleute eingetragenes Ge-
schlecht. Demselben standen in neuester Zeit die Güter Ahr und Bock
im Er. Jülich zu.
N. Pr. A. - L. V. 8. «69. — F^tih. 9. Ltdebur, III. 8. S86. — W.-B. d. PreoM. Rhein-
proT. I. Tab. «5. Nr. 129 u. 8. 62 a. 63.
Kesseler v. Sonnenfels, auch Ritter. Böhmischer Adels- und Rit-
terstand. Adelsdiplom von 1722 för Gerhard Anton Kesseler, Doctor
der Rechte und Secretair des königl. Tribunals in Böhmen, mit dem
Prädicate: v. Sonnenfels und Ritterdiplom von 1741 für Denselben.
Megerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 161 u. 8. 336.
Kesselstatt, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom 10. Jan.
1776 für Johann Hugo Casimir Edmund Freih. v. Kesselstatt, k. k. und
kurtrierschen Geh.-Rath, kurtrierschen Oberstlandhofmeister etc. —
Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, dessen gleichnamiges Stamm-
schloss in der ehemaligen Grafschaft Hanau lag, doch schon um den
Anfang des 12. Jahrh. aus der Hand der Familie kam, worauf sich die-
selbe aus dem Hanauschen nach den Rheingegenden begab. — Hüm-
bracht beginnt die fortlaufende Stammreihe mit Johann v. K., genannt
Moir, welcher 1377 als kurtrierscher Marschall starb und durch den
ältesten Sohn, Friedrich v. K., kurtrierschen Mundschenken, den Stamm
dauernd fortsetzte. Die Familie erwarb zuerst auf der rechten Rhein^
Seite ansehnliche Besitzungen und Sprossen derselben waren Burgmän-
ner des früher trierschen, jetzt nassauischen Schlosses Montabour, spä-
ter aber wurde das Geschlecht auch auf der linken Rheinseite ansässig
und brachte namentlich das Bergschloss Curalstein bei Clotten an der
linken Seite der Mosel an sich. Vom 14. Jahrh. an entstanden zwei Li-
nien: die ältere zu Clotten, welche im 16. Jahrh. ausging und die jün-
gere zu Föhren, welche auf der Veste Füm bei Trier sass. Aus der
Linie zu Föhren, zu welcher die jetzigen Familienglieder zählen, bilde-
ten sich später zwei Speciallinien : die Linie zu Cröve an der Mosel und
eine zweite zu Clotten, welche beide im 17. Jahrh. erloschen sind. —
Die Familie besass ehemals das Erbkämmerer- und Landhofmeisteramt
'des Erzstifts Trier und der Freihermstand kam in dieselbe 1718 durch
Casimir Friedrich v. Kesselstatt, k. k. Kämm, und Reichs-Hoirath, kur-
trierscher Geh.-Rath etc. und zwar mit Vermehrung des Wappens mit
dem Wappen des alten, rheinländischen Adelsgeschlechts v. Orsbeck,
welches 6. Jan. 1711 mit Johann Hugo v. Orsbeck, Kurfürsten zu Trier,
Bischof zu Speier etc., erloschen war. Vom Freiherm Casimir Friedrich
entspross Freih. Georg und von diesem stammte aus erster Ehe mit ei-
ner Engel v. Enschringen Graf Johann Hugo Casimir Edmund, s. oben,
gest. 1796. Von den drei Söhnen des Letzteren aus der Ehe mit Ma-
ria Catharina Freiin 'Knebel v. Katzenellenbogen den Grafen: Franz
Ludwig, gest. 1841, Carl, gest. 1829 undEdmund, s.unteu, gest. 1840,
— 77 —
hinterliess nnr Graf Carl, k. k. Kämm., verm. mit Therese Ghrf. v. Sta-
dion-Thamihaasen, gest. 1805, durch zwei seiner Söhne, die Grafen
Franz und Clemens, männliche Nachkommen. Graf Franz, gest. 1834,
Domherr der ehemaligen Domstifte Trier und Wttrzhurg, k. k. Oberst
und Kämm., hatte ans der Ehe mit Caroline v. Lambert einen Sohn,
den Grafen Franz Michael Carl, gest. 1848 ohne Nachkommen, wel-
cher erster Majoratsherr des von seinem Grossoheime, dem Grafen Ed-
mund, s. oben, 1834 unter königl. Bestätigung gestifteten Fideicom-
misses und Majorats B^cond und Föhren im Kr. Trier und Dodenburg
im Kr. Wittlich war. Vom Grafen Clemens, gest. 1828, verm. 1825
mit Franzisca Grf. v. Fünfkirchen, geb. 1801, wieder vermählt 1830
mit Georg Gr. v. Stockau, bOhm.-mähr. Landstand etc., stammt Graf
Franz, geb. 1826, welcher als zweiter M^joratsherr seinem Vetter, dem
Grafen Franz Michael Carl, k. k. Kämm, und Rittm. in d. A., verm.
1856 mit Ida Grf. v. Wickenburg, geb. 1834, folgte. — Die Schwester des
Gtafen Clemens, Grf. Cunigunde, geb. 1794, ist seit 1839 Wittwedes
Philipp Grafen V. Stadion-Thannhausen, philippin. Linie. — Das gräfli-
che Haus ist in die Grafenclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
' 10. Juni 1809 und in die Grafenclasse der Adelsmatrikel der preuss.
Rheinprovinz, laut Eii^be der Grafen Clemens und Edmund, d. d. Trier,
30. Mai 1829, unter Nr. 1 eingetragen worden.
Bumbrackt Tab. 199. — Gaatkg, I. 8. 986 u. 987. — v. Hatt$t€in, 1. 8. 897-S40. — Sol-
9«r, 6. 74» a. 749. ~ «. Lang, Snppl. 8. kS. - MegtrU t. Müh^feld, 8. 9:1. — N. Pr. A.-U
IIL 8. lOO^lOt. ~ Faknä, I. 8. 990. - Dentsohe Qrafeoh. d. Gn«nw. I. 8. 494 a. 4t&. —
/>-«a. «. LtiUbur, I. 8. 496. — Qeii«al. TMcheob. der grifl. Hiater, 1862. 8. 491 u. 499 a.
hiator. Handb. ao DanaelbaB, 8. 404. — Sappl. sa Siabm. W.-B. II. 15 : F.-H. ▼. K., Stamm-
wappaa. — Robtm, Slam. Wtrkeh. I. Mr. 48 u. daaaelbeo Niaderrh. Adal, 8. S&7. — Tgroß,
I. 69: F.-H. ▼. K. — W.-B. des Kgr. Bayern, I. 59 n. «. Wdlekern, Abih. 1: Ur. v. K. —
W.-B «. Praaaa. RhaiDprov. I. Tab. 65 a. Nr. 130 n. 8. 69.
KeBsinger. Reichsadelsstand. Diplom im kursächs. Reichsvica-
riate vom 31. Juli 1790 fOr Johann Christian Kessinger, Herrn auf Op-
pitzsch im Amte Oschatz, kursächs. Holzyerwalter zu Groedel etc. —
Der Stamm, aus welchem mehrere Sprossen in die k. sächs. Armee tra-
ten, blflhte fort und erwarb Basslitz bei Hain. Ferdinand August v. K.,
gest. 1861, k. Sachs. Major im Leib-Inf.-Reg., trat 1822 aus dem
activen Dienste und lebte auf seinem Gute Basslitz. — Adolph v. K.
wurde vor einigen Jahren und Curt v. K. 1863 k. sächs. Hauptmann.
Tyrog. I. 170. - W.-B. d. Siebs. SUatao, VI. .^5. - KneteMke, 111. 8. 251.
Kessler, Ritter und Edle. (Schild geviert: 1 und 4 in Gold ein
einwärts gekehrter, rother Greif, welcher in den Klauen einen Pusikan
emporhält und 2 und 3 in Blau drei, 2 und 1, goldene Kessel) oben mit
ringförmiger Handhabe). Reichsritterstand. Diplom von 1725 fOr Jo-
hann Christoph Kessler, k. k. Feldkriegssecretair, mit dem Prädicate :
Edler V.
Jf«0«rla 9. MiA(rald, Br8iiia.-Bd. 8. 161. — Suppl. au Slebm. W.-B. 11. 21 : Dia Kdlan
▼. Kaaalar.
Kessler, Edle v. Fürstentren. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di-
plom vom 23, Nov. 1803 fftr Joseph Melchior Kessler, BQrgermeister zo
Feldkirch, mit dem Prädicate : Edler v. Fürstentreu. Ein Sohn dessel-
ben, Joseph Christoph Alois Kessler Edler v. Fürstentreu, geb. 1782,
k. b^yer» Canzellist bei dem General-Commissariate des Iller-Kreises,
— 78 —
Würde nach Anlegang der Adelsmatrikel des Kgr. Bajem in dieselbe
eingetragen.
e. Lang, 8. 400. — MegerU p. Mühlfeld^ Brgftus.-Bd. 8. 335. — W. B. des Kgr. Skjern,
•VI. 47.
Kessler v. Rosenheim, Ritter. Reichsritterstand. Diplom von
1765 für Andreas Kessler, k. k. Rath, Leibmedicus und Vice-Prasiden-
ten der medicin. Facultät za \¥ien, mit dem Prädicate: v. Rosenheim.
Megrrle v. Mühi/eld, Krgäns.-Bd. 8. IKl.
^ Kessler v. Sarmsum. Altes, rheinländiscbes Adelsgeschlecht, des-
sen Stammreihe Hnmbracht mit Berzo, genannt Kessler, 1317 beginnt.
Von dem Sohne desselben, Folzo, genannt Kessler v. Sarmsheim,
stammte Arnold v. Sarmsurm, welcher um 1386 lebte und von dessen
Enkeln Arnold der Jüngere alsSchultheiss zuSarmsam aufgeführt wird.
Von dem Bruder desselben, Friedrich, entsprossten Heinrich, Propst
auf dem St. Ruprechtsberge bei Bingen und Chorherr zu Schwaben-
heim und Friedrich der Jüngere, dessen Nachkommenschaft noch zu
' Humbraeht's Zeit blühte. Aus derselben war Philipp Heinrich gegen
Ende des 17.^ Jahrb. Oberst der rheinischen Kreistruppen.
• Humbraeht, Tab. iO. GauAe, I. 8. 987.
I Kessler, genannt Sprengseisen, Kessler v. Sprengteisen, Spreng-
eisen (in Blau ein nach der rechten Seite gekehrter, goldener Löwe,
welcher in den Vorderpranken einen in der Mitte durchgebrochenen
Eisenstab vor sich hält. Das obere Stück desselben wird von der rech-
ten Vorderpranke in schräglinker Richtung, das untere von der rechten
Vorderpranke gerade abwärts gehalten. Nach dem Wappenbriefe er^
heben sich in Blau aus dem Grunde des Schildes neben einander drei
erdfarbene, schroffe Berge, auf deren äusseren der Löwe, welcher ein
gesprengtes Eisen [den Ring eines Kessels] hält, steht). „Christian
Wolffgang, Hans und Paul, die Kessler v. Sprengseysen, allesammt (jc-
brüder'S erhielten wegen treuer Trabantendienste etc. vom K. Maximi-
lian n., d. d. Schloss Prag, 20. März 1571, einen erblichen Wappen-
brief. — - Ein aus Böhmen in der zweiten Hälfte des 17, Jahrb. in die
Ober-Lausitz gekommenes Adelsgeschlecht, welches daselbst bis gegen
die Mitte des 18. Jahrb. geblüht hat
Dornt, Allgem. W.-B. II. Nr. 179 11.8. 43 u. 48. — Kneschke, IV. 8. 211-818.
< Kesslitz, auch Freiherren. Böhmischer Freihermstand. Diplom
vom 13. Juni 1704 für Maximilian v. Kesslitz, Landesältesten zu Glo-
gau. — Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches bereits 1590 und
noch 1735 Lettnitz, jetzt Lessen und 1648 Schweinitz im Kr. Grün-
berg, 1728 GoUgewitz, Merzdorf und Salisch imKr. Glogau, 1772 Bo-
gendorf im Kr. Sagan und noch 1772 GoUgewitz und 1796 Schweinitz
besass. — Christoph v. K. war 1591 h. liegnitzscher Kammexjunker ;
Johann v. K. kommt 1627 als Herr auf Lettnitz und ein anderer die-
ses Namens 1648 als Herr auf Lettnitz und Schweinitz vor. Aus der
fpeiherrl. Linie war Carl Freih. v. K., früher des Fürstenthums Glogau
' Landes-Deputirter, 1730 ftlrstl. lobkowitascher Amtsverweser im Für-
stenthume Sagan. — Der Stamm blühte fort. Ein Sprosse desselben,
k. pr. Lieut. a. D. war 1806 Postmeister zu HaynfUi and ein Frei-
— 79 —
herr v. K. stand 1837 als Prera.-Lieut. im k. prenss. 23. Infant. -Re-
giment.
Sinapiu», \. 8. 509 u. II. 8. 347. — Oauhe, I. 8. 987 und 988. — Megerl« t>. Mühlfohi,
Brs&ns.-Bd. 8 70. — N. Pr. A.-L. III. 8. 103. — Ffik. t. Ledebur, I. 8. 486.— SUbmaehfr,
I. 55: V. K., Schlesifch. — v. Meding, II. 8. *iV)8 u. 299.
Kesteloott, Kestelott, Kesteloot. Ein aus den Niederlanden nacli
Ostpreussen gekommenes, mit Bombitken im Kr. Heiligenbeil und Ro-
mitten im Kr. Pr. Eylau ansässig gewordenes Adelsgeschlecht, aus wel-
chem mehrere Sprossen in der k. pr. Armee standen. Zu denselben
gehörte namentlich Ernst Heinrich Leopold v. Kostelott, welcher 21. Oct.
1847 als k. pr. Generalmjyor a. D. starb.
N. Pr. A.-L. ni. 8. 108. — Fir9ih€rr ». Ledebur. I. 8. 426.
Ketel. Altes, zu dem Stammadel der Insel Rügen zählendes Ge-
schlecht aus dem Stamrahause Kettelshagen oder Ketelshagen bei Put-
bus, welches bereits 1451 der Familie zustand. Der Namen wurde frü-
her auch Kettele, Kettle und Kettel geschrieben. — Gauhe's Angabe,
dass das Geschlecht 1709 ^anz erloschen sei, ist unrichtig: dasselbe hat
noch in der ersten Hälfte dieses Jahrb. geblüht. — Urkundlich tritt
die Familie zuerst in der Mitte des 15. Jahrb. auf und zwar mit Curdt
und Berthold v. Ketel. Von liCtzterem stammten vier Söhne, von wel-
chen Antonius^ noch 1570 Herr auf Ketelshagen, den Stamm fortsetzte.
Nach seinem Todd kam Ketelshagen an den Sohn Jürgen I., dessen
Söhne, Heinrich, Ernst, Claus und Jürgen H., später mit dem väterli-
chen Elrbe belehnt wurden. Claus behielt das Stammgut, bis der dreis-
sigjährige Krieg ihn aus demselben vertrieb, doch war gegen Ende des
1 7. Jahrh. Ketelshagen wieder in der Hand der Familie, welche 1756
Salchow im Kr. Greifswalde besass, 1789 Ketelshagen verkaufte und
Müggenburg im Kr.Anclam noch 1803 inne hatte. Später, 1820, lebte
Wilhelm v. Ketel, früher Dragoner-Officier in k. preuss. Diensten, mit
mehreren Kindern inMeklenburg, doch fehlen weitere Nachrichten über
das Fortblühen des Stammes.
Mierael, 8. 494. — Oauke, I. 8. 988. — N. Pr. A.-L. III. S. 103. — Fr^'ih. v. Ledebur,
I. 8. 426 u. 427 — ßietnnacker, III. 156: Die Ketele, Pommcrisrh. — Lubin, Rügenseh«
Chiirte — p. JUedinff, II. 8. 299. — Kn^schke, II. 8. 246 u. 247.
Ketelhodt, Freiherren. Im Fürstenthume Schwarzburg-Rudol-
stadt, sowie im Grossh. Meklenburg-Schwerin 20. Juli 1843 anerkann-
ter Freiherrnstand. — Altes, stiftsmässiges und den freiherrlichen Titel
schon lange, wenn auch früher viele Sprossen denselben wegliessen, füh-
rendes Adelsgeschlecht, welches ursprünglich aus dem zwischen der Elbe
und Spree liegenden Gaue Nesen stammt und sonst sich Kesselhuth und
Kettelhodt schrieb. Dasselbe verbreitete sich aus dem genannten Gaue
nach Westphalen, Meklenburg, Hannover, nach dem Rheine, nach Sach-
sen, der Grafschaft Mansfeld^aud nach Schwarzburg-Rudolstadt und ein
von Schiiiiil mit gross^T (itMiauigki.it zusammengestellter historisch-ge-
neal. Staraiiibaum der Fumilie reicht von 10*i9bisl769, auchhatneuer-
lich ein Glied der Familit^ stdb^t, e. unten, Urkunden und historische
Nachrichtru tilmr deriStaninj ruiti^i'tbt^ilt. — Der erste bekannte Stamm-
vater des Geschlechts ist VredehiT, wf^Icher in Meklenburg um 1069
lebte u. urkuiiillicli Btrenmis »lik^a iürttis Ketelboot, „quia galea, quam
capiti imponebat, erat irmlar lato rotundi aheni" genannt wird. Im
— 80 —
13. Jahrh. tritt die Familie, in Meklenburg mehrfach begütert, auf.
Dieselbe sass 1267 zu Wamekenhagen bei Güstrow, 1270 zu Ketel-
hodtesdorf bei Teterow, 1275 zu Watmannshagen, ebenfalls bei Güs-
trow etc., breitete sich dann aus dem Hause Kambs (Cambse) im jetzi-
gen Amte Schwaan, welches Haus noch gegen Ende des 18. Jahrh. der
Familie zustand, weit aus und Lüdke K.- unterschrieb 1523 die Me-
klenb. Landes-Union. — Im 14. Jahrh. wurde das Geschlecht in der
Grafschaft Mansfeld begütert und blühte in derselben, bis der dahin ge-
kommene Zweig 27. Juli 1738 erlosch. *— Nach Schwarzburg-Rudol-
stadt kam der Stamm mit Christian Ukich. geb. 1701 und gest. 1769.
Derselbe,— einziger Sohn des 1732 verstorbenen Gustav Joachim, Herrn
auf Kambs, h. meklenb.-güstr. Oberstallmeisters aus der Ehe mit Catha-
rina v. Hünemörder — Herr auf Lamphe und Lichstaedt, f. schwarzb.-
rudolst Geh.-Rath, Kanzler und Consistorial-Präsident, Erbschenk der
geftlrsteten Grafschaft Henneberg, hatte sich 1729 mit Maria Catharina
V. Beulwitz vermählt und von seinen Söhnen setzten zwei, Carl Gerd
und Johann Friedrich, den Stamm dauernd fort. Die absteigende Stamm-
reihe desErsteren ist folgende: Carl Gerd v.K., geb. 1738, f.schwarzb.
rudolst. Geh.-Rath, Kanzler und Consistorial-Präsideiit : Auguste Frie-
derike Freiin Bachov v. Echt, geb. 1741, verm. 1763; -^ Freih. Carl
Ulrich, geb. 1773, gest. 1832, fürstl. schwarzb.Kanun^rherr undOber-
Jägerm., wurde 1798 unter die altadelige Ganerbschaft des Hauses Al-
ten-Limpurg zu Frankfurt a. M. aufgenommen: Charlotte Elisabeth
Freiin v.Humbracht, geb. 1780, ¥erm. 1798 und gest. 1851; —'Freih.
Ludwig Carl Gustav, geb. 1799. —jetziges Haupt der Familie — f.
Bchwarzb. -rudolst. Geh. Kammerrath, Kammerh., Erbschenk der gefGLr-
steten Grafechaft Henneberg, Mitglied der Ganerbschaft des Hauses Al-
ten-Limpurg etc. : Thecla v. Berenhorst, gesch. Freifrau v. Richthofen-
Kohlhöhe, geb. 1808 und verm. 1834; — Freiin Katinka, geb. 1835
und verm. 1853 mit Clemens Freih. v. Schauroth, f. schw.-rud. Kam-
merh. und Hauptmann und Freiin Hedwig, geb. 1837 und verm. 1858
mit Anton Freih. v. Humbracht, f. schw.-rud. Kammeijunker und Lieu-
tenant. Der Bruder des Freiherm Ludwig Carl Gustav ist, neben
zwei vermählten Schwestern : Freih. Günther, geb. 1813, Dr. jur., f.
schwarzb. Kammerh. und Ober-Appell.-Ger.-Rath , Mitglied der Gan-
erbschaft des Hauses Alten-Limpurg. — Von dem Bruder des Freih.
Carl Ulrich, s. oben, dem Freih. Leopold Gerd, geb. 1779 und gest.
1822, Herrn auf Schlettwein etc., f. schw.-rud. Kammerh. und Ober- "
Stallmeister, stammt aus der Ehe mit Friederike Freiin v. Beulwitz,
gest. 1840: Freih. Eduard, geb. 1803. Subsenior familiae, Herr auf
Hermannsgrün, Mitbeluhnter der geffSrst. Gr^ifscli. lIciiDcberg mit Her-
mannsfelden und Stedtlingen, grossh, mekkiib.-schwer. Kammerh. etc.,
verm. 1855 mit Friederike Grf. Taube, verw, Freifrau v. Berge, geb.
1808. — Von Johann Friedrich v. K., s. oben, geb. 1744 und gest.
1809, — zweiten] Sohne de^ 1769 verstorboncn Christian Ulrich —
fttrstl. schwarzb. nofmarschaU q. Ober-Stallmeister, entspross aus erster
Ehe mit Friederike v. Sommer uud auB dritter mit Luise y\ Humbracht
eine zahlreiche Nachkommenschaft, über welche Näheres die geneal.
— 81 ~
Taschenb. d. freih. Häuser ergeben. Hier mögen nur einige^Angaben .
genügen. Aus der ersten Ehe des Johann Friedrich entsprossten drei
Söhne: Carl, Ferdinand n. August u. aus der dritten ein Sohn: Ludwig.
Vom Freih. Carl, gest. 1811, Herrn auf Bergen u. f. schw. rtld. Regier.-
Rath, stammen aus der Ehe mit Marianne v. Berbisdorf , gest. 1838,
zwei Söhne: Freih. Max, geb. 1804, vcrm. 1830 mit Mistress Radctiff^
geb. Miss Colletor, leben auf der Insel Jamaica u. Freih. Albert« gjjk
1806, Herr auf Bergen, f. schw.-rud. Geh. Regierungsrath, verm.l8ä7
mit Thecla Freiin y. Eetelhodt, geb. 1817 [einziger Tochter des ISM
▼erstorbenen Freiherrn Ferdinand, s. oben, k. preuss. Majors a. D.,
aus der Ehe mit Friederike Freün v. Schmertzing, geb. 1797 u. verm.
1817], aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, fünf Söhne: Auguffc)
Max, Carl, Ernst und Woldemar, entsprossten. Freih. August, gesfc^
1854; k. k. Kämm. u. Hauptm. in d. A. und später f. schw.-rud. iSof-
marsch'all u. Ober -Hofmeister, hat aus zwei Ehen Nachkommen nicht
hinterlassen, vom Freih^ Ludwig aber ,* gest. 1849, f. schw.-rud. Geh.-
Rath, Regierungsr. u. Steuerpräsidenten, stammen vier Söhne und zwar
ans erster Ehe mit Luise Jockisch v. Scheuereck, gest. 1828: Freiherr
Hugo, geb. 1828, k. k. Oberlieut. im 3. Cuir.-Reg., aus zweiter mit
Emma y. Hacke, gest. 1831 : Freih. Alfred, geb. 1830, k. hannoT. Li-
eutenant im Garde-Reg. u. aus dritter mit Therese Scheller die Freih.
Robert, geb. 1*836 u. Rudolph, geb. 1838.
•. PriUbutr, Nr. 71. - Vol. König, III.* 8. 525—5$. — Gauhe, I. 8. 988 u. 89-».Fal-
kfiuMn, thttiiog. Chron., O. 8. 1375-84. — Sator, 8. 358 — «. Btkr , R. M. 8. 168S. —
Eörscketmamnt Naehrichten von der Ketelbodtschen Familie, Erfurt, 1771 uud Destelb«a
SaoiBil. Koverl. SUnintaf. I. Tab. 38 o. 8aminl. v. Wappen, 8. 64. — ' Firtih. «. Krohn«, IT.
8. 169—75 n.*438. — N. geneal. Handb. 1777. 8. 364—67. — «. U*chtrUs, Qeaehleohtsenihl.
Tab. M. — 9. HtUbaek, I. 8. 649 : nennt noch viele andere Quellen. — Frnh. «. d. Knut-
beek, 8. 169. — Eduard FrHh. r. KeMhold, s. oben, Urkunden u. histor. Naohr. der Fr«ih.
V. K. Famtlie, Schwerin u. Dresden, 1855. — Geneal. Taschenb. d. freiherrl. Hluser, 1856.
8. 347-49. 1857. 8. 365—73: mit 8ummtafel n. 1868. 8. 414—417. — Freih. «. Udebur, I.
8. 487. — «. Meding, I. 8. 876 u. 77 : auch nach «. Wettpkalen, M on. ined. IV. Tab. 19.
Nr. 88 u. 47. — Lexic. ov. adel. Fam. i Danm. T. Tab. 52, Nr. 51 u. 8. 881. — Supplem. so
Siebm. W.-B. I. 18. — Tgrof, I. 180 u. Siebenkee», I. 8. 66-69. — Meklenb. W.-B.Tab.S5,
Nr. 91 und 8. 85. - W.-B. d. Sich«. SUateu, IV. 13: F.-H. v. K. u. X. 44: v. K. —
KiMCkkt, n. 8. 848 «.849.
Kethen (im Schilde eine über denselben schräglinks gelegte Kette
von ftknf Gliedern, deren drei platt liegen, das 2. u. 4. Glied aber in
die Höhe stehen u. die äussern sich im Rande des linken Ober- md
rechten Unterwinkels verlieren). — Altes, früher zu den Yasallen dee
fuldaischcn Lehnhofes zählendes Adelsgeschlecht, nicht zu terwec3^8lili
mit der in Pommern u. in der Neumark ansässig gewordenen FaariHA'
V. EOthen, s. den betreffenden Artikel. — Ortolf v. Kethen wurde 1861
u. zuletzt Johann v. E. 1428 von Fulda belehnt.
aokamnat, 8. 118. — t. Meding, II. 8. 899.
Ketechan (im Schilde drei Mohnköpfe oder Grauat-Aepfel). Ein
nur durch Gauhe näher bekanntes, früher im Anhaltschen u. später im
Fuldaischen ansässig gewesenes Adelsgeschlecht , welches , wie schon
das Wappen ergiebt, von der ebenfalls im Anhaltisrhen vorgiekommonen
Familie v. Kötschau oder Köttschau , auch Közschau ganz verschieden
ist -^ Joachim Dietrich u. Christoph v. Ketschau, zu Delskau lebten an
Anfange des 17. Jahrhunderts. Ersterer wurde kuserl. Rath in Böh-
men, doch ging seine Linie schon mit dem Enkel, JohannWenzel, wieder
, I>Mta«iL AdtU.L«x. V. 6
— 82 —
aus, Cbristoph's Nachkommenschaft aber blühte länger fort u. von den
Enkeln desselben war Adolph v. K. 1578 Herr auf Oster-Nienburg u.
Bisdorif im Anhaltschen. Ein Enkel des Letzteren , Johann Rudolph,
gest. 1668^jhttis. COrass.-Rittmeister , verkaufte 1648 Oster-Nienburg
u. machte Sirfi zu Buttlar u. Wenigen-Taifend im Fuldaischen ansässig.
Der Sohn desselben, Johann George zu Buttlar etc., gest. 1696, fürstl.
fnjdaischer Hauptmann , hinterliess unter Anderen die Söhne : Johann
Philipp auf Obernheim u. Deudisheim in der Pfalz, kurmäinz. Kammerh.,
arstl. fuldaischer Geh.-Rath etc. u. Friedrich, welcher 1737Capitular-
err des Stifts Fulda, Propst zu Michaelsberg, fürstl. fuldaischer Geh.-
Kath etc. war. Von Johann Philipp stammte ein Sohn, Johann Adolph
44albert, geb. 1709. Weiteres über das Fortblühen des Cteschlechts
ii^Dicht bekannt.
Gayhe. I. 8. 992 u. 93.
Kettelhake, Retelhack. Altes, erloschenes, in der Uckermark
u. in Pommern begütert gewesenes Adelsgeschlecht. Dasselbe sass in
der Uckermark zu Strehlow u. Gerswalde im Kr.Templin u. zu Klepets-
hagen im Kr. Prenzlow u. in Pommern im Kr. Demmin zu Leppin und
Yanselow, im Kr. Stolp zu Karstnitz, Rambow und Velsow und im Kr.
Anclam zu Preetzen. Strehlow stand der Familie schon 1463 u. noch
1744 zu u. Karstnitz, Rambow u. Velsow waren noch 1745 in der Hand
derselben.
H. Pr. A.-L. in. S. 103. — Freihfrr r. Udthur, I. 8. 427 u. III. 8.286.
Ketten, v. der Ketten, auch Freiherren. Altes, cölnisches Stadt-
geschlecht, welches nach dem Hause Catena oder Kette in Cöln genannt
wurde. Dasselbe bcsass 1518 Pfaflfenlich im Jülichschen u. 1690 Deu-
denhoven u. zu demselben gehörte 1700 der kais. General-Zahlmeister
Johann Michael Freih. v. d. Ketten.
Frfih. c. L0debur, I. 8. 4'27.
Kettenbarg, v. der Kettenbnrg, auch Freiherren. Altes , Itine-
burgisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen Stammhause im Zel-
leschon, welches im Bremenschen, in Meklenburg u. .in Holstein begü-
tert wurde. Im Bremenschen sass die Familie zu Abbendorf u. in Mek-
lenburg bereits 1621 zu Matgendorf u. Wüstenfelde im Amte Güstrow,
iO' welchem dieselbe gegen die Mitte des 18. Jtihrh. auch Schwezzie u.
yietechow an sich brachte. — Ein Sprosse des Stammes war erst herz.
hfolflt. Geh.-Bath n. Gesandter. am k. k. Hofe u. seit 1735 h. meklenb.
febrer. Präsident des Hofgerichts u. der Justizcanzlei zu Güstrow; ein
^IftMäi. y. d. Kettenburg starb 1738 als k. k. General u. Commandant
z« öurlstadt u. Carl Friedrich Christian v. d. K., gest. 1809, war 1780
markgr. brandenb.-baireuther Kammer -Präsident u. später k. preuss.
Minister. — Die Familie gehört im Kgr. Hannover durch Besitz des
Schlosses Kettenburg und des Gutes Hünzingen im Lüiieburgischen zu
dem ritterschaftlichen Adel der lüneburgischen Landschaft u. ist noch
in Meklenburg u. Frankfurt a. M. angesessen. — August Cuno Freih.
v. d. K., Herr auf Matgendorf etc., grossh. meklenb. -strel. Kammerh.,
vonnühlte sich 1836 mit Thecla Freiin v. Günderrode und ist durch
Jkose Vermählung 1837 Mitglied der altadeligen Ganerbschaft des Hau-
•N Altou-Limpurg in Frankfurt a. M. geworden.
MusAard, 8. 323. — v. Prittbutr, Nr. Ib. ^ Oaukt, I. S. 989. — r. 0«Ar, R.-M. 8. 1624.
— FrHh. t. Krokne, U. 8. 175— 178 u. 438. - Freih. v. d. Kncubeek, 8. 169^ r-
Ltdebur, T. S. 477. — Submaeker, V. 154 : Die Kettenburg, llekleuburgisch. • _
I. 8. 278 u. 279. — Tyroff, Tl. 133. - Meklenb. W.-B. T«b. 75. Nr. 9« u. 8. 5 a. 25.—
B. d. Kgr. HannoT. C. 49 u. 8. 8. — Kuttckkt, III. 8. 254—257. — t. Hefner , lianiiOT. o.
braanschw. Ad«!, Tab. 17 u. 8. 16. .^
Kettig, Kettich (in Roth ein silberner Adler). Altes, erlosciUMB,
rheinländisches Adelsgeschlecht, von welchem Hombracht e^^^
14. Jahrh. anfangende u. bis Mitte des 17. Jahrh. fortlaufende Stamm-
tafel gegeben hat u. welches auch Kettig y. Bassenheim u. Reinsbrunn-
Kcttich geschrieben wurde. Dasselbe , nicht zu verwechseln mit der
Familie v. Kettwig, sass bereits 1357 zu Andernach, 1390 zu Kell,
1412 zu Ringsheim, 1450 zu Bassenheim u. erwarb später auch an
Güter. — Johann v. Kettig wurde 1624 zu Fulda beliehen. Ringsfil
im Kr. Rheinbach stand nach Freih. v. Ledebur noch 1755 der Ttdr
milie zu.
Humbracht, Tab. 240. — SehantM/, 8. 118. — Gauhe, I. S. 989 u. 90. — v. HaUttHu,
in 8t>eeialregi«ter: K. v. Bass^^iibeim. — Fahne, I. 8. 221. — Freih. v. Ledebur, h 8. 497.
— Siebmaeker, II. 108 : Keinsbrunti-Kettig, Rheinlftodisch. - r. Meding, U. 8. 300. .
Kettler, Ketteier, auch Freiherren u. Grafen. Reichsfreiherm-
und Grafenstand. Freiherrndiplom vom 18. Dec. 1670 für Röttjer
V. Kettler, Herrn zu Sitten und Kalbert und Grafendiplom von 1739.
— Altes, westphäliflches Adelsgeschlecht, dessen Stammschloss, dMJkt-
telborg bei Herdringen im Kr. Arnsberg, schon seit Jahrhundert<?n* ver-
fallen ist. Nach dem geneal. Taschcub. der freih. Häuser biess das-
selbe früher : v. Huesten und Sprossen des Stammes kommen schon im
II. Jahrh. in westphälischen Urkunden als erste und angesehenste Va-
sallen der damals mächtigen Grafen v. Arnsberg mehrfach vor. Ein Herr
von Huesten baute zwischen Huesten und Herdringen, zwei Stunden von
Arnsberg, auf einem wüsten Berge hart an der Ruhr das genannte
Stammschloss und soll nach demselben zuerst sich genannt haben. Beide
Namen: Huesten und Ketteier scheinen anfangs von der Familie zu-
gleich geführt worden zusein, bis der Erstere allmälig verschwand, doch
tritt urkundlich noch 1318 auf der Bnrg Hachau bei Arnsberg Ritter
Conrad v. Huesten, genannt de Ketteier, auf. — Röttger Kettler er-
warb 1384, in Folge seiner 1378 geschehenen Vermählung mit Frlde-
rana v. Altena, die Freigrafschaft Assen und das Schloß Hovestadt in
Westphalen. Zwei Enkel desselben, Röttger und Goswin — Söhne von
Conrad K. und dessen Gemahlin, einer Tochter aus dem Dynastenge-
schlechte v.Gehmen—theilten 1440 die väterlichenGüter, während der
dritte Bruder, Conrad, welcher Stammvater der Kettler zu Gerkendal
wurde, Geld erhielt Goswin baute auf seinem Antheile von Assen ein
neues Haus und nahm statt des von Röttger beibehaltenen, ursprüng-
lich silbernen, einen rothen Kesselhaken zeigenden Wappenschildes ei-
nen goldenea Schild an, wodurch zwei Linien : zu Alt- Assen, Röttgers
Nachkommen, und zuNeu-Assen, Goswins Nachkommen, entstanden. —^
Goswins Urenkel, Gotthard HJ., wurde 1559 Heermeister des Ordens
der Schwertträger in Liefland. Derselbe, vom OzarelwanE. von Rass-
land hart bedrängt, begab sich mit allen seinen Ordenslanden, Esth-
land, CorlMid, Semgallen und Liefland, in den Schutz der Krone Polen
und trat 1561 dem Ednige Sigismnnd IL August in Polen Liefland ab,
6*
- ^ -
während er für sich selbst Curland und Semgallen als ein welüiches,
ym Polen zu Lehen gehendes Erbherzogthum aasbedingte. Er wnrde
hierauf vom Könige Sigismund 6. März 1562 zum ersten weltlichen Her-
zog von Curland und Semgallen ernannt, vermählte sich 1566 mit Anna
Hepiogin zu Meklenburg und starb 1587. Die Reihe der von seinen
Nachkommen in Curland regierenden Herzöge war folgende : Friedrich,
gest. 1639, regierte mit seinem Bruder Wilhelm gemeinschaftlich, Ja-
cob, gest. 1682, Friedrich Casimir, gest. 1698, Friedrich Wilhelm,
gest. 1711 und Ferdinand, Bruder des Herzogs Friedrich Casimir und
letzter Herzog aus dem Hause Ketteier, gest. 1737. — Während der
Begierungszeit der Kettler in Curland blühten früher neue andere Zweige
des Stammes, zu Harkotten, Mittelburg, Heeringen etc., reichbegütert
in Westphalen und am Niederrhein, in Lief- und Curland, in Ostpreus-
sen etc., fort, und mehrere Sprossen der Familie gelangten im Dienste
der Kirche in den Domcapiteln zu Hildesheim, Münster, Halberstadt,
Osnabrück etc., so wie in Staats- und Militairdiensten zu hohen Wür-
den. — Die 1739 in den Reichsgrafenstand erhobene, in Curland be-
gütert gewesene Linie erlosch im Mannsstamme 1781 mit dem Grafen
Franz, dessen Erbtochter, Grf. Eleonore, geb. 1777 und gest. um 1852,
in rfsterEhe mit Böttcher v. Ascheberg, in zweiter mit Friedrich Reichs-
ritter V. d. Osten-Sacken und in dritter mit Otto v. Mirbach, k. pr.
Gardecapitain a. D. und Schloss- und Majoratsherm zu Ambothen, ver-
mählt war. Ueber den nach mehrfachen Angaben 3. Mai 1783 verstor-
benen k. k. Generalmajor Friedrich Wilhelm Grafen v. KetUer fehlen
genaue Nachweise. — Von den in neuester Zeit näher bekannt gewor-
denen freiherrlichen Linien umfasst die erste Linie Nachkommen des
Freiherm Röttger in gerader Abstammung. Haupt dieser Linie ist
Freih. Maximilian, geb. 1825 — Enkel des Freiherm Friedrich Fer-
dinand, Herrn auf Ober- Almen im Kr. Brilon und westphälischen Rit-
terschafts-Deputirten, venu, mit Luise v. Lüningk a. d. H. Ostwig und
Sohn des 1831 verstorbenen Freih. Johann Friedrich, k. württ. Kam-
inerherm u. erst k. preuss., später k. russ. Rittmeisters, aus der Ehe
mit Constanze Freiin v. Inn- und Knyphausen, gest. 1856 — k. pr.
Premierlieut.dind Compagnieftthrer im 7. Landw.-M.-Reg., verm. 1855
mit Leontine v. Prittwitz-Gafron, aus welcher Ehe eine Tochter, Mela-
nie, geb. 1857, entspross. Von den Schwestern desselben istFreün Va-
lesca, geb. 1822, mit Eugen Freih. v. Müller, k. sächs. Oberlieut. in d.
A. und Freiin Thecla, geb. 1828, mit Rudolph v. Meier, k. pr. Ha\ipt-
mann, vermählt. — Haupt der zweiten Linie, der Linie zu Harkotten
(alter Besitz und Fideicommiss) ist: Freiherr Clemens — Sohn des 1832
verstorbenen Freih. Maximilian Friedrich aus der Ehe mit dementine
Franzisca v. Wenge-Beck, verw. v. Hanxleben — Herr zu Harkotten
im Kr. Warendprf, Prov. Westphalen, k. preuss. Kammerh. und Lieat.
a. D., verm. mit Antonie v. Korff, aus welcher Ehe eine Tochter, de-
mentine, entspross. Demselben wurde, laut k. preuss. Cabinetsordre v.
20. Nov. 1844, die Fortführung des Freiherm-Prädicats für sich, seine
Geschwister und für die Nachkommenschaft gestattet. Von seinen vier
Brüdern hat Freih. August, gest. 1858, k. pr. Migor, aas der Ehe mit
— 86 —
Cäcilie V. Luck zwei Töchter und einen Sohn hinterlassen ; Freih. 'WH-
derich, Herr zu Thüle in Westphalen, vermählte sich 1838 mit Pau-
line Grf. zu Stolberg-Stolberg, verw. Freifrau Nagel v. Itlingen, aus
welcher Ehe, neben zwei Tpchtem, Luise und Maria, drei Söhne : Frier
drich, Wilhelm und Otto stammen; Freih. Wilhelm, Dr. theol., ist seit
1650 Bischof von Mainz und Freih. Max ist k, pr. Rittm. a. D. Die bei-
den Schwestern sind : Sophie verw. Grf. v. Merveldt und Anna Maria
verw. Grf. v. Galen. — Noch ist anzuführen, dass die Familie im Kgr.
Hannover, duroh Besitz des Gutes Bollen im Osnabrückschen, dem rit-
terschaftlichen Adel der Osnabrückschen Landschaft einverleibt wurde.
SeiftrU «d«l- RUmmtaf., IV. Nr 10. — Hühner^ I. Tab. 98. — Gauhe , I. 8. 990 u. 91.
o. n. 8. 522-527. — v. Hattsttrin, III. 8. 262 u. 63. — 9. Steinen, I. 8. 715 u. Tab. 4. Nr. 8.
ü. Kencal. Haiidb.. 177.H. Nachtr. 8 71^74. — N. Pr. A.-L. III. 8. 103 u. 4. — Freih. t. d.
Knetebeck, 8. 169 a. 70. — Fahne, I. 8. 282. - Freih. v. Ledehur, I. 8. 427 u. III. 8. 296.
— Gencal. TwQhoiib. d. freih. Hius., 1S59. S. 356- .S9 u. l«««!. N. 3.4-56 u. gen. Tasrheob.
d. frrfl. HIqs., 1842. 8 370. 1852. 8. 333 a. 1^5:1. 8. 858. — Siebmaehir, 1.187: Die Ketttt-
1er, Westpbil. — Trier, 8. 597 u. 98. — Halberst. Stiftseal, von 1764. >- lfün.<(ter<«rh. Stiftt-
cal. vo» 1704. - V. Medinff, I. 8. 277-79. — 8uppl. an Siebm. W.-B. U 29. — Tj/rof , I.
IM. - W.-B. d. Kgr. llannov. B. 2 u. 8. 8: P..H. ▼. K. - Kneschke, HI. 8. 251— 54. —
«. Be/ner, hann. u. biauuarhw. Adt-I, Tab. 17 u. 8. 16.
Kettner. Ein aus dem Badenschen stammendes, zu dem ritter-
schaftlichen Adel des Grossherzogth. Baden zählendes Geschlecht, des-
sen nächster Stammvater, Johann Franz v. Kettner, geb. 1767 zuWeu-
kirchen, wo sein Vater markgr. badiscTier Forstmeister war, 1839 als
grossh. bad. Landes-Oberjägermeister zu Carlsruhe starb.
Ca4t. Adelsb. d. Orossh. Baden, 'Abth. 2.
Kettwi^ (Schild von Blau und Gold quergetheilt, mit einem nack-
ten Bogenschützen, welcher unten mit einem Fischschwanze endigt). Ein
vom 16. Jahrh. an bis in die zweite Hälfte des 18. in der Mark Bran-
denburg ansässig gewesenes Adelsgeschlecht, welches nicht mit der al-
ten rheinländischen Familie v. Kettig zu verwechseln ist. Dasselbe be-
sass bereits 1537 BuchoJz bei Stendal, 1541 Graeden und Matschdorf
unweit Stemberg, 1542 Madlitzbei Lebus, und war später auch mit
Ostrow, Zerbow und Pessin begütert. Als Stammvater der Familie wird
D. Wolfgang Kettwig genannt, welcher vermuthlich aus Westphalen
stammte und 1537 Kanzler des Kurftlrsten Joachim U. zu Brandenburg
wurde. Die Nachkommenschaft desselben blühte fort und erlosch um
1780 mit Johann Wilhelm Leberecht v. Kettwig, Herrn auf Graeden
und Matschdorf, k.- pr. Oberstlieutenant.
N. Pr. A.-L III. 8. 104. - Freih. 9. Ledehur, 1.8. 428. — Siebmacher, V. 73. Nachtr.
Ketzgen. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, welches zu dem
aufgeschworenen jülich-cölnischen Adel gehörte, dasErbthürwärter-Amt
von Cöln verwaltete, bereits 1402 zuGeretzhoven unweit Bergheim saas
und später auch andere Güter erwarb. Eberhard Franz v. Ketzgen,
Herr zuEicken, hatte 1667 auf dem Landtage zuHambach aufgeschwo-
ren und Eberhard v. Ketzgen, Herr zuGereshoven und Eusheim, Thftr-
Wärter des Erzstifls Cöln, wurde 1688 kurcöln. Oberstküchenmeister.
Später ist der Stamm erloschen.
Robenn, Niederrhein. Adel, I. 8. 359 u. 60. — N. Pr. A.-L. III. 8. 104. — Faknt , L
8. 223. - ,Freih. r. Ledebur, I. 8. 4)8.
Ketslin. Altes, märkisches Adelsgeschlecht, aus welchem gegen
Ende des 16. Jahrh. Joachim v. Ketzlin zu Eetzlin (jetzt Eösslin in der
— 86 —
Ostpriegnitz) vorkommt. Derselbe hatte drei Söhne, die noch im 17. Jahrh.
lebten : Jacob Bernd, Hans Joachim, Rittmeister und Henning Lippold
▼. K. Joachim v. K., vermählt mit einer v. Bredow, war noch 1610
Herr zu Lüchfeld unweit Ruppin. Später ist das Geschlecht ausge-
gangen.
M. Pr. A.-L. V. 8. 269. - /^«*. r. Ltdebur, I. 8. 4?8.
KeudeU, Keudel. Altes, thüringisch-hessisches, dem ehemaligen
Reichsrittercanton Rhön-Werra einverleibtes Adelsgeschlecht, dessen
ältester, bekannter Stammvater Rudolph im 14. Jahrh. lebte. Derselbe
hatte aus der Ehe mit einer v. Hanstein zwei Söhne, von denen der äl-
tere, Heinrich, Stanmivater der linie zu Falken unweit IVIühlhauseu
und der jüngere, Reinhard, der der Linie zu Schwebda a. d. Werra in
Kurhessen und zuKeudellstein auf dem Eichsfelde wurde. Falken stand
der Familie schon 1400 zu und 'ist später nach Abgang der älteren Li-
nie an die jüngere gelangt. Mit Keudellstein wurde 1433 Hans v. Keu-
deU auf Fürbitte des Landgrafen Philipp zu Hessen von dem Kurfürsten
Conrad HI. zu Mainz belehnt und Schwebda nebst einem Hofe in Tref-
furt erhielt Asmus v. KeudeU 1490 vom Landgrafen' PhiUpp von Hes-
sen zu Lehn. — Aus der KeudeUsteinschen Linie war Wallrab v. Keu-
deU 1736 ältester Vorsteher der adeUgeu Stifte in Hessen, und mit
Heinrich Wallrab v. K., landgr.-hessen-casselschem Generalmajor a.D.,
erlosch 1792 diese Linie, doch wurde, "wegen eines angebüchen alten
Lehnsfehlers, aller Gegenvorstellungen der Familie ungeachtet, die Li-
nie zu Schwebda von Kurmainz mit KeudeUstein nicht belehnt. — Aus
der Linie zu Schwebda hatte sich Johann Caspar v. K., geb. 1678, frü-
her h. braunschw. f orst-Inspector, 1728 in Ostpreussen ansässig ge-
macht. Von den Söhnen desselben blieb Heinrich Ernst v. K. als k. pr.
Major 1768 bei Zorndorf, Heinrich Christian v. K. aber, welcher durch
seinen Schwager, den nachmaligen k. pr. Ober-Präsidenten v. Dom-
hardt, den Generalpacht der Domaine Georgenburg hei Insterburg er-
halten hatte, legte, da damals Adelige Domainenpächter nicht sein durf-
ten, den Adel ab, doch suchten später seine beiden Söhne, Johann Hein-
lich Leopold und Theodor Heinrich Friedrich, k. pr. Amtsräthe in poln.
litthauen, um Wiederaufnahme ihres alten Adels nach und erhielten
14. Juni 1789 ein Adels-Bestätigungs- und Emeuerungsdiplom. Theo-
dor V. K., einer der eifrigsten und grössten Pferdezüchter in Preussen,
kaufte 1794 vom FtU^ten Czartoryski die im damaUgenNeuostprensseu
am Niemen gelegene Herrschaft Nieder-Gielgudischken. Die Söhne bei-
der Brüder standen sämmtUch in der k. pr. Reiterei und ein Nachkomme
wird in neuester Zeit als Hen* auf ßonslacken undPopehnen aufgeführt.
— Auch in Hessen blühte der Stamm in der Linie zu Schwebda und Fal-
lup dauernd fort. Friedrich Wilhelm v.K. war bis 1807 kurhess. Land-
nieder Sohn desselben, Friedrich Caspar bis 1815 kurhess. Ober-
Forstmeister und der Enkel, Rudolph v. K., kurhess. Kanmierherr etc.
später Herr des Lehngutes Schwebda bei Eschwege.
Sohannat, S. 119. — Oauh0, 1. 8. 993 : K. v. Kendeistein. — E^tor, Ahnenprobe, 8. 509
■• T»b. n. ; SUmmbaom der Herrn v. Lutter. — BUd^rmaun» Canton Hhön-Werra. I. Verx.
— H. Pr. A.-L. UI. 8. 104—6. — Freih. v^ Ledebttr, I. 8, 428. — Siebmacher, I. 184: Die
Kradtl, HaMiidu - v. Mtding, Q, 8. 800 n. 1.
— 87 — .
Kenhl, Freiherren. Erbland. -ftsterr. Freihermstand. Diplom von
1752 fQr Carl Gustav v. Keuhl, k. k. Feldmarschall-Lieutenant.
y«gtrle p. MiiJ*iffld. Rrg&iit.-Bd. S. 70.
Ken!, Kenle, Rheni (in Blau zwei gekreuzte, silberne Keulen). 'Al-
tes, schlesisches Adelsgeschlecht, aus welchem Johann Keule 1442 Burg-
graf zu Liegnitz war. Die Familie sass bereits 1506 zu Gross- und
Klein-Pohlwitz imLiegnitzschen, hatte später die Güter Pohlsdorf, Merz-
dorf, Ober-Rengersdorf, Kalthaus, Polk'endorf, Rackwitz und Romolk-
witz inne und war noch 1713 mit Tschammerhof im Münsterbergschen-
begütert. Später ist der Stamm erloschen.
Sinapiu$, I. i<. .MO u. II. S. 7^1. - (iauhf, I. A. 9*iZ u. 94 und II. S. KUX u. 5. — N.
Pr. A -L. III. N H»«. — Frfih. r. L^dehur, I. 8. 4J8 — Sifhmacher, I. 72: v. K»*ul, Scble-
•isch. — r. Ufding. If. S .«Ol u. 30:.'.
Keuler (in Roth zwei gekreuzte Streitkolben oderMorge
Altes, erloschenes, pommcrnsches Adelsgeschlecht, welches, vonMicrael
zum Adel im Stettinischen gerechnet, im Lauenburgischen vorkam. —
So ähnlich das Wappenbild dieser Familie auch dem der v. Keul in Schle-
sien war, so scheinen beide Familien doch nicht. eines Stammes gewe-
sen zu sein.
Mierwt, S. 494. - N. Fr. A.-L. III. 8. 106. — Frtih v. Ledßbur, III. 8. 286. — 8itb-
mae/ter, V. 172: Di«: Keulen, Pummerisch. — v. Meding, II. 8. 301 u. 302.
Kenschber^. Altes, im 14., 15. und 16. Jahrb. in Schlesien vor-
gekommenes Adelsgeschlecht, aus welchem Güntzel v. K. 1342 lebte
und Leuther v. K., dessen Bruder, Christoph, im Auslande lebte, 1456
Wirtsch im Licgnitzischen bejsass. Die Gebrüder Georg und Hato^l|^
waren 1517 Herren auf Rüstern ebenfalls im Liegnitzischen
Y. K. starb 1538 als Aebtissin desKlosters zum h. Leichnam ih
Sinapiut, I. N. .SlO. — Gauhe, II. 8. 637.
Keverber^. Ein in den Rheinlanden im 16. und 17. Jahrh. Yor-
gekommenes Adolsgeschlecht. Ewrhard v. K. sass im 16. Jahrh. zu Al-
dengohr und Elisabeth v. K. von Knett war 1650 Gemahlin des Johann
y. Merode zu Hoifaliz.
FaAn«, II. 8. 78 - FrHk. v. Ledebur, I. 8. 42;).
Keyl. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1713 für Johann Cas-
par Keyl, Raitofficier der schlesischen Karamerbuchhaltung.
Megfrlf ». Mühl/etd, Rrg.-Bd. 8. 336.
Keyserlingk, Key^erlin^, Kayserlingk, Freiherren und Grafen
(Stammwappen: in Silber auf grünem Boden ein grüner Palmbaum).
Anerkannter Freiherrnstand im Kgr. Preüssen und im Kaiserthume
Russland, Reichsgrafon- und Grafenstand des Kgr. Preüssen. Anerken-^^ ^„y^^
nung des Freiherrnstandes von k. preuss. Seite vom 31. März Iffffl^*''-; . /'^
30. Nov. 1844 und 21. Aug. 1854 und von k. russischer Seite ttJÜ / ■•.«jT- -
21. Sept. i853 und 3. April 1862. Reichsgrafendiplom im kursä^t^. .; >v'
Reichsvicariate vom 27. Oct. 1741 für Hermann Carl Freih. v. K.,'1r^*
russ. w.Geh.-Rath und Plenipotentiarius am k. poln. und kursÄchs-Hofe
und Diplome des Grafenstandes des Kgr. Preüssen vom 25. April 1744
für Gebhard Johann Freih. v. K., h. braunschw. Geh.-Rath, v. 8. Febr. ^
1777 für den Bruder des Letzteren: Otto Ernst Freih. v. K., k. poln.
Kammerh. und vom 19. Sept. 1784 fftr Dietrich Carl Frdh.v. K. (Stief-'
. — 88 —
lir^tj^ des Grafen Hermann Carl), h. cnrländ. Canzler, Oberrath etc. —
.\Jtt^ ursprünglich westphälisches Rittergeschlecht aus der Grafschaft
r^cklenborg, in welcher dasselbe zu den Burgmannen des Schlosses Te-
ktueborg gehörte. Der erste bekannte Ahnherr desselben, Johann de
K^a^Unc, Ritter, tritt urkundlich 1226— 1^37 auf und seine Nachkom-
smu, welche auch Keselinck, Kiselinck und Keserlinck geschrieben wur-
den, besassen in der nächsten Zeit mehrere Höfe im Tecklenburgischen
«nd Osnabrückischen. Im 14. Jahrb. wendete sich ein Zweig nach der
Grafechafi Ravensberg und aus dieser um 1492 mit Hermann Eeser-
Magk, Ritter, wcJcher 1502 unter dem Herrenmeister Walter v. Plet-
tenberg in der Schlacht bei Pleskow kämpfte, nach Curland. Der ge-
Jritonte Ritter Hermann ist der nähere Stammvater der heutigen Grafen
jE^jg)Mtttinr&(r T. Keyserlingk. Der ältere Sohn desselben, Johann,
IpSiäete die Okter- und der jüngere, Heinrich, die Usecker Hauptlinie.
IBu der ersteren gehören die Freiherren v. E.-Blankenau und sämmt-
liehe gräfliche Linien, zu der letzteren aber die Freiherren v. K.-War-
wen, K.rGewetzin uiid K.-Funkenhof, s. unten. — Im ehemaligen Her-
zogthume Curland erhielt Johann v. K. auf dem Landtage zu Mitau
30. Juli 1631 für sich und alle seines Stammes die Freiheiten und
Rechte der polnischen Barone und später 1755 erlangte in Meklenburg
Ernst Christoph v. K., Oberstlieutenant, Herr auf Gewetzin, die Rechte
des eingeborenen Adels. — Von den Sprossen des Stammes glänzt in
dgr. Geschichte Curlands, Polens, Russlands und Preussens eine grosse
4<^he sich in Staats- und Kriegsdiensten durch Gelehrsamkeit etc.
Bten. — Üeber die früheren und späteren Besitzungen der Fa-
Freih. v. Ledebur sehr genaue Nachricht. In neuester Zeit
das Gesammtgeschlecht in Curland 16 Güter, in Preussen die
Schaft Rautenburg und 10 Güter, in Litthauen das grosse Gut Mal-
guzen, in Esthland die bedeutende Herrschaft Raykali etc. — Was die
Grafen v. E., s. oben, anlangt, so erlosch die Linie des Grafen Hermann
Carl schon mit dem einzigen Sohne desselben, Heinrich Christian, k.
russ. Geh.-Rathe und Reichshofrathe ; Graf Gebhard Johann stiftete die
Linie zu Rautenburg (Majorat seit 1786 und Grafschaft seif 1787) in
Ostpreussen und Graf Otto Ernst gründete die Linie zu Neustadt in West-
preussen, welche Beide noch blühen, die Linie des Grafen Dietrich Carl
aber erlosch 1845 mit dem Sohne des Stifters, deiQ Gr. Peter, k. preuss.
Oirdecapitain a. D. und kurländ. Ereismarschall, welcher ohne Nach-
kommen starb. — Neben den gräflichen Linien zu Itautenburg
*tnfl Neustadt blühen die vier freiherrlichen Linien zu Blankenau inOst-
len, zu Warwen in Curlsmd, zu Gewetzin in Meklenburg und zu
jnhof in Curland. — Da die Familie zu den gliederreichsten Ge-
ichtem gehört, so muss in Bezug auf den jetzigen Personalbestand
die geneal. Taschenbb. der gräfl. und ' freiherrl. Häuser verwiesen
/WKden und es kann hier nur Einiges über die Häupter der einzelnen
tiiiiien Platz finden und zwar Folgendes: Linie zu Rautenburg: Graf
Otto in., Graf V. Rautenburg, geb. 1802 — Sohn des 1850 verstorbe-
nen Grafen Heinrich — Mitglied des k. pr. Herrenhauses etc., verm.
* iril Enuna I!reün v. Behr a. d. H. Stricken, gest. 1851, aus welcher
_ 8» —
Ehe, neben drei Töchtern, zwei Söhne stammen : Gr. Heinrich, geb.
1831, Erbmigoratsherr auf Rautenbnrg und k. pr. Legations-Secretair
und Gr. Hugo, geb. 1839. — Linie zu Neustadt: Graf Otto, geb. 1818
— Sohn des 1855 verstorbenen Gr. Archibald — Migoratsherr der
Herrschaft Neustadt, k. pr. Kammerherr, Mitglied des Herrenhausesetc.
Aus der zweiten Ehe desselben mitElsbeth v. Alvensleben eotspross ein
Sohn, Alfred, geb. 1857. — Linie zuBlankenau: Freih. Heinrich Adal-
bert Johann, geb. 1814 — Sohn des 1813 verstorbenen Freih. Hein-
rich — k. pr. Major, Gurator des blankenauischen Damenstifts etc.,
verm. mit Ida Henniges. — Linie zu Warwen : Freih. Wilhelm, geb.
1797 — Sohn des 1844 verst. Freih. Franz — Herr auf Warwen, Lah-
nen. Leiten, Rassuten und Dannenhof, verm. mit Catharina v. Borde-
lias, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Sophie Freifrau v. Stempel,
drei Söhne stammen, die Freih. Fedor, geb. 1822, Hwmann, geb. 1882
und Nicolaus, geb. 1835. — Linie zu Gewetzin : Freih. Hugo, geb. 1812,
— Sohn des 1831 verst. Freih. Adolph — k. preuss. Hauptmann. —
Linie auf Funkenhof : Freih. Hermann, geb. 1793 — Sohn des 1821
verst. Freih. Ernst — Dr. der Philos. und gew. Privatdocent an der
Universität zu Berlin, verm. mit Dorothee v. ZQlow, gesch., aus wel-
cher Ehe drei in der k. pr. Armee stehende Söhne entsprossten, die
Freih. Philipp, geb. 1822, Hermann, geb. 1828 undEwald, geb. 1832.
Alles Nähere ergeben die genannten Taschenbttch^r.
ßaukt, II. 8. bl9-n. — V. Bekr, R. It. R. 1683. - Diennnanm, Nachr. t. Joh.-OrdM,
8. 173. Nr. 23. — «. Beübaeh, I. 8. M2. — N. Pr A.-L. \\l. 8.86—88. - Deutsche GnUhak.
der Oegenwart, I. 8. 426—28. — Heinr. Adalb. Jok. Frtih. 9. ^K^ft^tingk , StamaUfila,
Maehriebten u. Urkunden von dem nesehleehte derer v. Keyserlingk, Berl. 18ft3. — F)reikmrr
w. Ltäebur, I. 8. 438 u. 29. — Oeneal. Taachenb. d. freih. Illuter. 1856. 8. 349—55. o. 1881.
8. 417-20. — Oeoeal. Taeehenb. d. grftfl. Hiuser, 1862. 8.422— 27 o. hiaior. Taaehenbvah an
1>cma. 8. 406. — «. Mtding, Hl. 8. 320 u. 21. — Durchl. Welt, III. Nr. 199: Or. t. K. —
8appl. Bii.*«iebai. W.-B. Vf. 17: t. K. - TVro/, I. 100: v. K. a. II. 12.^: Or. ▼. K. — W..B.
4. Pr. Hon. I. 58 u. 59 ; Hr. v. K. — Meklenb. W.-B. Tab. 24. Nr. 89 a. 8. 6 o. 24. t. K.
— W.-B. d. 8leh8. Staaten, III. 28 : P^-H.
Keyssler. Reichsadelsstand. Diplom von 1 764 fftr Ephraim Keyas-
1er, k. k. Hofkriegssecretair.
yeff0rle t. Müklftld, Brg.-Bd. 8. 336. — Snppl. sa Siebm. W. B. XI. 12.
Kfeller Y. Sachsengrttn, Freiherren. Böhmischer Freihermstand;
Diplom von 1745 füt Carl Anton Kfeller y. Sachsengrttn, k. k. Kreis-
hauptmann zu Pilsen. — Der Stamm hat fortgeblüht. Wenzel Freih.
K. V. S. steht als Lieutenant in der k. k. Armee.
MtgerU 9. MühlffUL. Brgiaa.-Bd. 8. 70. ~ Sappl. an Siebn. W.-B. VI. 23: F.-H. r. K.
— Tfrof, II. 291 • F--H. K. t. der Sackseagrfin.
ELhagen. Altes, bayerisches, von 1165 bis 1431 yorgekommenea
Adelsgeschlecht, welches auchKisigerer geschrieben wurde.
Wig. Bund, I. 8. 237 u. 3«.
K^iager, Khager y. Tanburg, Bittor. Erbländ. - Osterr. Ritter-
stand. Diplom vom 18. Aug. 1659 für Johann Baptist Khager v. Tan-
burg, k. k. Rath u. Geh. Hofsecretair, mit Bestätigung der adeligen
Abkunft Derselbe, aus Tirol gebürtig und Herr des Gutes Liesing
wurde 1663 als Landmann unter die niederOsterr. neuen BlHerstands-
Geschlechter aufgenommen. Der Bruder desselben, Maximilian K. v. T.,
war 1661 der österr. geh. Hofcanzlei Archivar n. starb 1670 u. Frans
— 90 —
K. T. T. kam noch 1687 als oberösterr. Hotkammerrath zu
bKbruck \or.
!»iv^«*ü. V. *. n «. 74.
KteL Kin in B<>hmeii n. Schlesien vorgekommenosAdclsgeschlecht,
;U»«leä^tt Alinlierr GiH>rg v. K. genannt wird, welcher 1576 k. böhin.
AwelliitioMsruth war und noch 1589 mit mehreren Gesandtschaften
belniut wurde. >Iiohael v. K. war 1604 ebenfalls k. Appellationsrath
n. Hei^ttinin v. K. wurde 1636 ältester Ober-Amtsrath in Schlesien,
weK'hi' Würde auch Theophilus v. K. 1696 erlangte.
.SiJ».(/*iaM, I. "*. "»tl. -- Gaukf, l. S. 994. — Fr^tikerr 9. Ledebur, I. 8. 4*J9. — r. Afe-
KbAHier v. Loewensfeld. * Böhmischer Adelsstand. Diplom von
n\M< ttU: Oeorg Franz Ludwig Kharner, Stadtrath in Iglau, mit dem
Kv^cate: v. Löweusfeid.
M9j,^rU 9. Mmki/eld, Krg.-Bd. 8. 336.
KlMk«ta, Khantz v. Abendthal, Ritter. Erbländ. - österr. Adels-
sftauU. Adelsdiplom von 1743 für Carl Leopold Khautz, brnnner Post-
x^waiter u. Titular-Kammerrath u. filr den Bruxier desselben, Johann
IMer Khautz, Landschafts -Agenten u. Ritterstandsdiplom von 1754
Mir Krsteren, mit dem Pradicate : v. Abendthal.
M*tf*rl9 9. Mükl/eld, Erg -Bd. 8. 161 q. 337.
Khantz v. Enlenthal. Erbländ.-österr. Adelsstand, mit dem Prä-
^«ato: V. Kulenthal. Carl K. v. E. war 1856 k. k. Generalmajor und
|>tavi1or der Genie- Academie.
|l«ua«chrlftl. Notis.
Khoiner. Edle v. Rehinersperg, Ritter. Erbländ.-österr. Ritter-
^MlaMKt Diplom von 1733 fftr Franz Ludwig Kheiner, Doctor der Rechte,
latl doin l*rfldicate: Edler v. Kheincrsperg. .
.W^«4# 9. MüfUfeld. Krg.-Bd. 8. 161.
Kholhaimer. Eine 1576 in der Person des Joachim Khelhaimer
m Suumrein , gebürtig aus Mähren , unter die niederösterr. neuen Rit-
lt(^rHlaudsgeschlechter aufgenommene Familie. Joachims Sohn, Johann
^Vr^^riE Khelhaimer zu Sumarein, kommt noch 1603 vor. Mit ihm ging
^Vnt Slamui in Oesterreich aus , doch soll noch eine Linie zu Anfange
^^la IS. Jahrh. in Kärnten bestanden haben.
»•vv'i«. V. 8. 74.
Kht^vonhüller, Freiherren, Grafen u. Fürsten. Altes, ursprüng-
Jt\*h a«?* Kranken von den ehemaligen Dynasten und Grafen v. Hohen-
*Mtt »tamnieiules Rittergeschlecht, welches bereits Ober acht Jahrhun-
^Iwil«* i« Krtri\ton u. schon mehrere Jahrhunderte auch in Oesterreich
\^k w, ««tor iWr Ens u. in Steiermark reich bcprüt^rt ist u. dessen fort-
lanft'iidt'StaiUMireiho mit Richaid Khevenhüller, Ritter, beginnt, welcher
am 10510 mit den Dynasten v. Hohenst<»in nach Kärnten zog und das
8ohK*» Atoholborg (Eichelberg) erbaute. Von den Nachkommen wurde
AaiciiHUn K, xn Kicholberg, Landskron u. Hohen-Osterwite, gest. 1519,
kala« KAinm. w, Reiohshofrath, der nächste 'allgemeine Stammvater aller
«I^U^rt^n Sprofisen des Stammes u. die beiden Söhne desselben theilten
Au O^iohlooht in iwel noch jetzt blühende Linien, in die von dem ftl-
— »I —
M
teren Sohne, Christoph, gest. 1557 , absteigende ältöre TMe m Frau-
kenbnrg in Oesterreich ob der Ens u. in die von dem jllni^^eren Sohne,
Sigmund, gest. 1552, gegründete jüngere Tinie zn Hohenosterwitz In
Kärnten. — Christoph's drei Söhne: Johann K., k. k. Geh.-Rath etc.,
Bartholomaeus, k. k. Hofkriegsrath und Landeshauptmann in Kärnten
und Moritz Christoph, Heer zu Biberstein etc. Frankenburger Linie, er-
hielten mit ihrem Vetter, Georg, Erzh. Carl zu Oesterreich Kämm. Vll ;/
Obersthofmeister, und den Brüdern derselben, Osterwitzer Linie, ^^-^^ ' ^
156ß mit dem Prädicate : auf Landskron und Wemberg, Herren mwh
hen-Osterwitz und Carlsberg, den Reichsfreiherrnstand. Freih. Johanit
kaufte 1581 die kais. Herrschaften Frankenburg, Kammer, KogelunA
Rännariedlin Ober-Oesterreich und wurde 15. Juli 1593 in den Reichs-
grafenstand erhoben. Der Bruder des Letzteren, Freih. Bartholomaeus,
erlangte für sich und das ganze Geschlecht 20. Juni 1528 das Oberst-
Erbland-Stallmeister- Amt des Herzogthums Kärnten undam 13. Nov.
1605 wurde auf ihn und seine Nachkommen das Grafendiplom vonl593
ausgedehnt. Später, 23. Juni 1673, wurde Freih. Ehrenreich, Hohen-
Osterwitzer Linie — Urenkel des obengenannten Freiherm Georg —
in den erbl.-österr., und der Sohn desselben, Siegmund Friedrich, k.
k. Geh.-Rath und Staats- und Conferenz-Minister, 6. Jan. 1725 in den
Reichsgrafenstand versetzt und 1757 in das schwäbische Grafencolle-
giom aufgenommen, der Sohn des Letzteren aber, Johann Joseph, k. k.
Geh,-Rath, Conferenz-Minister und Obersthofmeister, welcher, von sei-
nem Schwiegervater Adolph Grafen v. Metsch adoptirt, mit kais, 'ßr-
laabniss vom 24. April 1751 fär sich und seine Nachkommen denNlir
man: KhevenhüUer-Metsch angenommen und mit seinem Wappen d^lB
Wappen der Grafen v. Metsch vereinigt hatte, erhielt 30. Dec, 17W.
den Reichsfürsteiistand nach dem Rechte der Erstgeburt und 3. J^
1775, nach Erlöschen der Fürsten v. Trautson, das Oberst-Erblm*-
Hofmeisteramt das Erzh. Oesterreich unter der Ens. — üeber die ge-
nealogischen Verhältnisse des Gesammthauses hat sich Wissgrill auf 28
Seiten, denen vier Stammtafeln beigegeben sind, sehr genau verbreitet
und nach diesen Angaben ist in dem Werke : deutsche Grafenh. d. Ge-
genw., das Wichtigste leicht übersichtlich dargestellt worden. In Bezug
auf den neuesten Personalbestand der Familie magFolgendes genügen :
Khevenhüller-Metsch : Fürst Richard, geb. 1813 — Sohn des 1837
verst. Fürsten Franz aus dritter Ehe mit Christine Grf. v. Zichy — V.
Fürst zu Khevenhüller-Metsch und Aichelberg, Gr. zu Hohen-Osterwitz
undAnnabüchl, Freih. zu Landskron und Wemberg, Herr auf Carlsberg,
Grafsch. Hardegg, Fronsberg, Prutzendorf, Starrein, Peygarten und
Ladendorf in Nieder-Oesterr., Kammerburg in Böhmen etc., erbländ.
Hofmeister in Oesterreich und Erblandstallmeister in Kärnten, Grand
von Spanien 1: Cl., Magnat in Ungarn, k. k. Kämm, und erbl. Reichs-
rath, verm. 1836 mit AntoniaGrf. v. Lichnowsky-Werdenberg, geb.
1818, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, drei Söhne stammen: die
Grafen: Johannes, geb. 1839, k. k. Oberlieut., Sigmund, geb. 1841, k.
k. Lieut. und Rudolph, geb. 1844. Die Brüder des Fürsten Kichard
shid: Or. Albig, geb. 1814, k. k. KAmm. und Rittm. in d. A. und Ori
; . _ 99 —
Otbihar, geb. 1819, k. k. Kämm, und Rittm. in d. A., verm. 1850 mit
Leontine Freiin Kress y. Kressenstein, geb. 1823, ans welcher Ehe eine
Tochter and zwei Söhne ehtsprossten. — Khevenhaller-Frankenburg :
Hago Gr. KhevenhüUer, Gr. zu Frankenburg, Freih. zu Eichelberg,
Landskron und Wernberg, geb. 1817 — Sohn des 1830 verst. Grafen
Anton ans erster Ehe mit Johanna Freiin Wrazda v. Kunwald, gest.
1823 — Herr der F.-C.-Herrsch. Kammer, des Freisitzes Weyereck
und der Allod.-Herr8ch. üngenach in Ober-Oesterr., Oberst-Erbland.-
Btillm. des H. Kärnten, Magnat von Ungarn und Landstand in Ober-
niid Ünter-Oesterr., Böhmen, Mähren, Schlesien und Kärnten, k. k.
Kämm., verm. 1841 mit Josephine Freiin Brenner v. Felsach, geb.
1817, aus welcher Ehe eine Tochter, Grf.Ida, geb. 1843, stammt. Die
flbrigen noch lebenden Sprossen der Linie K.-Falkenburg sind, soviel
bekannt, weiblichen Stammes.
BueHini, II. 8. 184. — 8fi/wt, Ahnentafela, L Tab. 20. — HüötMr, HI. Tab. 709—11 .
— Gauke, I. ». 994-99. - Jaeobi, IMG, I. 8.481—85 u. U. 8.49. > Wi»»griU, V. 8.75-103.
— MegtrU t. MüklfeUl, 8. 22 u. Krfit» -IM. 8. 4. — Sehnmt*, II. 8. 211. — p. Sehömberg .
Adelschemat. I. 8. 184. — Allg. geneal. o. Staats-Handb. I8i4. I. 8. S90-2.1 u. 619 a 20 —
Dwiltoho Grafenh. d. tiegenw. I. 8. 489-33. — Goth. Holcal. , ISSä 8. 1S6 u. 1<)43. 8. 144
a. g^neal. Tascheub. 184(8. 8. 149 u. 50. — Taaelienb. d. grafl. Häuter. 186'i. 8. 427 u 28 u.
Irittor. Handb. an Demseihen, 8. 410. — SUhmachtr^l 20: F.-H. K. n. V. 15. — Spener,
8. 47S n. Tab. 18. — Durebl. Welt I. 142. — B.Mtding. III. 8 .124—12». - Siippl. xu Sicbin.
W.-B. I. 1 u. IX. 8: Gr. t. K., Vf. t: Partt v. K. o. IX. I : Fürst v. K.-M. - Tyrof , II.
lfd. F. K. li.
Khienast v. Ehrenheimb. Reichsadelsstand. Diplom von 1734
fllr Anton Khienast, k. k.Reichshofkanzlisten, mit demPrädicate: v. Eh-
renheimb.
M^gerU 9. Mühtfeld, Brg.-Bd. 8. 337.
Khisl, Freiherren nnd Grafen. Ein aus dem Herzogthuroe Krain
Aiöimendes, nach Steiermark u. Niederösterreich gekoounenes Adels-
geschlecht, welches anßlnglich Khisl v. Kaltenbrunn hiess und bei der
Landschaft in Oesterreich unter der Ens 1624 dem Herrenstande ein-
vecleibt wurde. Der" Stammvater desselben, Veit Khisl, erhielt durch
kais. Diplom vom 1. Juli 1554 den Adel, War um 1560 Bfirgermeister
2a Laibach , baute den Edelsitz Kaltenbrunn am Laibach und wurde
15. Mai 1569 in den Ritterstand versetzt. Der Sohn desselben, Jo-
hann, insgemein Hans Khissl zu Kaltenbrunn, gest. 1591 , innerösterr.
Kammerpräsident u. Oberst-Erbland-Jägermeister in Krain und in der
windischen Mark, wurde 13. Jan. 1590 mit dem Prädicate: Freiherr
zu Kaltenbrunn u. Ganowiz in den Herrenstand erhoben u. noch in dem-
selben Jahre mit dem Oberst-Erbland-Truchsessen-Amte in Grörz belehnt.
Von den Söhnen des Letzteren wurde Johann Jacob, gest. 1638 , Herr
zu Kaltenbrunn, Khiseleck, Reissnitz etc. in Krain und Steiermark,
Weyerburg in Niederösterreich etc. , k. k. Geh.-Rath , Oberster Käm-
merer etc., nachdem er 1618 die Herrschaft Gottschee in Krain ge-
kauft, mit seinem Bruder, Carl Freih. v. Khisl, k. k. Hofkanunerrath,
19. Dec. 1622, mit dem Titel : Graf v. u. zu Gottschee, in den Grafen-
stand erhoben. Graf Carl starb 1632 ohne Kinder u. da auch Graf Jo-
hann Jacob aus der Ehe mit Maria Freiin v. Tannhausen, verw. Frei-
frau V. Zwickl, keine Nachkommen hatte, so adoptirte Letzterer seinen
Stiefeohn, Georg Bartholomae Freih. v. Zwickl , und machte denselben
so sdnem Universalerben, Georg Bartholomae Graf v. Khial n. Gott-
— 98 —
schee erlangte 11. Febr. 1640 die kaiserl. Bestätigung des Namens u.
Wappen der Khisl, so wie die Erhöhung in den Reichsgrafenstand.
Derselbe, gest. 1656, hinterliess aus der Ehe mit Anna Maria Grf.
Berka drei, durch Vermählung in die Familien der Freih. v. Rindsmaul,
der Gr. v. Trautmjmnstorf u. Gr. v. Brandis gekommene Töchter und
einen Sohn, den Grafen Johann Jacob Bartholomae, Herrn zu Mahr-
burg, Hainfelden etc., k. k. Kämm, und inner -österr. Regierungsrath,
welcher, da aus seiner Ehe mit Carolina Polyxena Grf. v. Montccucolü
nur eine Tochter, Maria Eleonora, entspross, die sich später, 1695, mit
Leopold Joseph Ursin Gr. v. Rosenberg vermählte , durch sein im Fe-
bruar 1691 erfolgtes Hinscheiden auch den zweiten Khislischen Manns-
stamm schloss.
BucelinU Hi. Sect. 1. — Qauh; I. 8. -»99. - WissyriU, V. 8. 103-7. — Sehmuit, tt.
H. Sil u. -ili.
Khistler, Rhistler v. Löbenthom, Freiherren. Reichsfreiherrn-
stand. Diplom im kurbayerischeuReichsvicariate vom 6. Juli 1745 für
Dr. Franz Joseph Reichsritter v. Khistler, gewesenen Residenten in
Wien u. zweimaligen Assessor des Yicariats-Hofgenchts, mit dem Prä-
dicate: Freier u. Edler Herr. — Zwei Enkel desselben, die Brüder:
Joseph Anton. Johann Nepomuk Freih. K. y. L., geb. 1784 und Peter
Johann Franz Freih. K. v. L., geb. 1787, k. bayer. Revisor bei der
unmittelbaren Steuer -Ycrmessongs-Commission in München, wurden
nach Anlegung der Adelsmatrikel des Egr. Bayern in die Freiherrn-
classe derselben eingetragen.
9. Lang, 8. 1^. — W.-B. d. Kgr. Bajon. IJJ. 19 «. v. WoUktm, Abth. %
Khlaindienst, Kleindienst. Ein nur dem Wappen nach bekanntes
Geschlecht, welches zu dem steiermftrkischen Adel gehörte.
Sifbmacher, U. 45; v. KlelndleiMt, Steiarisch. — v. Mtdinot II. 8. 90f: lach nach Bart-
nchen« W.-B.
Khlökhl. ErblAnd.-österr. Adelsstand. Diplom von 1750 für Jo-
hann Carl Khlökhl, Salz-Einnehmer zu Yiscagna in Siebenbflrgen. :
MegerU 9. Mnhlfeld, Br«tai.-B<l. 8. SS7.
Khörbler, Körbler. Ein frOher zu dem steiermftrkischen Adel
zählendes Geschlecht, welches nur dem Namen und Wappen nach be-
kannt ist.
Siehmaehtr, II. 45: ▼. KSrblar, Steterlseh. — t. UMing, Ul. 8. S99 n. SO: auch iiaeli
Baruehens W.-B.; ▼. Kb5rbler.
Khörer, Edle. Erblftnd.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1790 für
Franz Anton Khörer , Bestandinhaber der Herrschaft Oberradkerspurg
in Steiermark, mit dem Prädicate: Edler v.
Megm-le 9. Mük^eld, Erg.-Bd. 8. 337.
KÜiöBsler, Khtfsslem, Edle und Ritter. Reichs- und erbländisch-
österr. Ritterstand. Diplom vom 26. Apr. 1712 für Leonhard Kössler,
k, k. Hofwechsler, mit dem Prädicate: Edler v. — Derselbe besass
einige Zeit das Gut Hinterstorf, wurde noch 1712 als ein niederösterr.
Landes-Mitglied des Ritterstandes unter die neuen Geschlechter aufge-
nommen und hinterliess zwei Söhne , Joseph Ferdinand und Bernhard,
welche' Hinterstorf verkauften und sich nicht mehr zu der Landschaft
hieltei\.
WitaariU, V. 8. t07 o. 108 { Bdle n. Ritter ▼. KhÖMlar. — MtgerU v. Mühiftld, Krg.-Bd.
8. 161; KbÖMlara.
— 94 —
Khokors, Rockorsch. Ein frOhcr zu dem sclilcsischen Adel ge-
hörendes Geschlecht, welches im Oppeluschen hegütert war und aus
welchem Hans v. Khokors 15G2 lehte. Der Stamm ist wohl im 17. Jalirh.
ausgegangen.
Sinapitu^ I. 8. 511. — Siibmaeker , I. 74: ▼. Kockorsch, Scblesisch. - v. Meding, II.
A. SOS.
Kholer. Reichsadelsstand von 1054, in Kurhrandenburg bestätigt.
Bestütigungsdiplom vom 16. Octob. 1699 für Christoph Jonas v. Kho-
ler, kurbrandenb . Hauptmann , dessen Vater den Roichsadel erhalten
hatte. Der Stamm ist wohl im 18. Jahrh. erloschen.
N. Vt. A.-L. V. 8.269. — fV«i7/. ©. Lfdebur, I. S. 430. — W.-B. d. Vr. Mou. 111. Ü5.
Khreninger, Khreninger zu Neidenstein. Erbl. - österr. Adels-
statid. Diplom vom 3. Febr. 1662 für Hans Christoph Khreninger zu
Neidenstein. Ein Urenkel desselben, Cajetan v. K. zu N. , geb. 1774,
k. bayer. Protocollist der Lehen- und Hoheits-Section , wurde in die
Adclsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
9. Lang, 8. 4CiO. - W.-B. d. Kgr. Bayeru, VI. 48 1 v. K. v. u. su N.
Khroe. Altes, frOher zu dem schlesischen Adel zählendes Ge-
schlecht, welches von neueren Schriftstellern nicht mehr genannt wor-
den ist. _ ■
Sinapiut, I. S.&U. - Sigbrnaek^r, I. 74: v: Kbroe, Schlesisch. — r. Meding, fl. S. 303.
Khnen, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom 27. Juli 1640
fftr Matthias, Carl, Balthasar und Leopold, Gebrüder, Freiherren Khuen
V. Belasy, so wie für den Vetter derselben, Jacob Freih. v. Khuen und
von 1688 für Georg Christoph Freih. v. Khuen ans der Linie Aur, k.
k. Kflmm. und Obersten. — Eins der Utesten tiroler Adelsgeschlechter,
weiches sich zeitig in die Linien K. v. Belasy, v. Crandegg, v. Liechten-
berg und v. Aur schied, die sämmtlich von Egon oder Egino I. de Tra-
nino stammten. Derselbe warum 1186 durdli seine Tapferkeit so be-
kannt, dass man ihn, der Sage nach, allgemein den „kuen (khünen) Rit-
ter und seine Nachkommen die Khuen (Kühnen) nannte. — Im 16. Jahrh.
kamen mehrere Sprossen des Stammes aus Tirol in Hof- und Staats-
diensten nachOesterreich und machten sich in diesem Lande ansässig. —
Die von Bucelini bis zu seiner Zeit ziemlich vollständig beschriebene
Stumnireihe hat Wisgrill ergänzt und fortgeführt. — Dem niederösterr.
Herronstande wurden zwei Linien, die freiherriiche und die gräfliche,
vlnvorleibt. Die crstere stiftete Rudolph Khuen v. und zu Behisy und
Hoohtcnbcrg, Freih. zu Nenen-Lembach, ältester Sohn des Jacobs Khuen
de* AoltiTiMi aus der Ehe mit Magdalena Fuchs v. Fuchsberg. Derselbe,
peil» 1581, k. k. Kämm., Geh.-Rath und Oberstallmeister, wurde mit
«rillen Brüdern und Verwandten, Blasius, Johann, Jacob, Caspar ete.,
«*, M^i 1573 in den Freiherren- und 21. Juni 1573 mit dem Titel:
I'Wä, 4U Nouon-Lombach in den Ilerrenstand erhoben und noch im gc-
IMinnlei) Jahre dem neuen HeiTenstande in Niederösterreich als Landes-
«lil(U\Hl einverleibt. Aus. seiner Ehe mit Maria Magdalena Freiin
t. Wl«S' stammte Fn»ih. Johann Eusebius, gest. 1622, k. k. Geh.-Rath,
Q«iieral-Kneg8-rommissair in Böhmen etc., welcher aus seiner Ehe mit
MmtU f^reiin v. Borklia nur eine einzige Tochter und Erbm hinterliess:
— 96 7-
Freiin Maria Franzisca, wclclie sich mit Paul Grafen Pdlflfy v. Erdöd
vermählte, durch^estament von 1656 ihre Herrschaften Neu -Lembach,
Rainpoltenbach, Vesten, Leitten etc. ihrem zweiten Sohne, Johann Carl
Gr. v.Pälffy, erblich hinterliess und die freiherrliche Linie des Stammes
in Oest erreich schloss. — Die gräfliche Linie mit dem Incolate in Nie-
der-Oesterreich und Böhmen pflanzte der fünfte Sohn des obengenann-
ten Jacob Khuen des Aelteren : Freih. Johann Baptist, venn. mit Cuni-
gunde V. Kainach, aus welcher Ehe Freih. Johann Jacob, gest. 1612,
Landeshauptmann an der Etsch und Burggraf zu Meran, entspross. Der-
selbe vermählte sich mit einer sehr reichen Erbtochter, Margaretha
V. Niderthor, welche ihm die väterliche Herrschaft und Veste Neuhauss
bei Terlon in Tirol und andere Güter zubrachte und den grössten Theil
ihres Vermögens, wie auch das Niderthorsche Wappen (in Roth ein
silberner Zinnenthurm mit geöffnetem Thor: Feld 2 und 3 des Wappens
der Grafen Khuen) an ihre Kinder vererbte, von denen die Freiherren
Jacob und Johann Georg die Stifter zweier Linien wurden. Freih. Ja-
cob, gest. 1639, zuletzt k. k. Geh.-Rath und Gesandter am kurbayer.
Hofe, war mit Siguna Margaretha v. Annenberg vermählt und aus die-
ser Ehe entsprossten die drei Söhne : Matthias, Carl Balthasar und Leo-
pold, >Yelche, s. oben, 1640 in den Reichsgrafenstand erhoben und 1640
unter die Geschlechter des alten niederösterr. Herreustandes aufgenom-
men wurden. Den Stamm setzte Graf Matthias, gest. 1659, k. k. Geh.-
Rath, in der Ehe mit Anna Susanna Grf. v. Meggau fort und Wissgrill
hat bis zu Anfange des 19. Jahrh. genaue Nachrichten über die in Oes-
terreich und Bayern vorgekommene Nachkommenschaft gegeben. —
Freih. Johann Georg, s. oben, setzte die in Tirol blühende Linie des Ge-
schlechts fort und über die Nachkommen, welche nach dem Diplome
von 1640 den reichsgräfl. Titel führten, hat ebenfalls Wissgrill bis zu
seiner Zeit genaue Nachweise mitgetheilt. — Die Hauptlinic der Freih.
und Gr. Khuen v. Aur, in welche Freih. Georg Christoph den Reichs-
grafenstand 1688, 8. oben, brachtq, ist mit dem Sohne desselben, dem
Gr. Johann Franz H., kurpfölz. Kämm, und Obersten, 1748 erloschen.
Die einzige Tochter, Grf. Maria Josepha, verm. mit Ignaz Maria Gr.
v. Altems, steierischer Linie, starb 1784, bedienstet als oberste Ilofmei-
st^irin am k. k. Ilofe. — Der Personalbestand der Familie wurde früher
in dem geneal. Taschenb. der gräfl. Häuser in zwei Linien, der tiroler
Linie und der Linie in Ungarn aufgeführt und Erstere in drei Zweige :
1) zu Belasi (Schloss auf dem Nonsberg in Südtirol), 2)' zu Schloss Lich-
tenberg imVintschgau und zu Schloss Englar im Eppan und 3) zu Schloss
Altenburg und Schloss Gandegg im Eppan geschieden,, in neuester Zeit
aber werden vier Linien angenommen: 1) zu Belasi, 2) Linie in Ungarn,
3) zu Schloss Lichtenberg und zu Schloss Englar und 4) zu Schloss Al-
tenburg und Schloss Gandegg und die Häupter dieser Linien sind fol-
gende: Linie zu Belasi: Gr.Eduard, geb. 1834 — Sohn desl857i
Gr. Johann, k. bayer. Generallieutenants a. D. aus der Ehe
V. Mayr. — Linie in Ungarn : Gr. Anton, geb. 1817 — zweite*"
des 1823 verst. Gr. Anton — Herr zu Nustar und k. k. Kämm.,
1847 mitADgelicaFreün v.Igdenozy, aus welcher Ehe, neben drei'
— 96 —
tern, drei Söhne: Carl, Anton und Heinricii entsprossjben. — Linie zu
Lichtenberg und Englar : Gr. Carl, geb. 1800 — Sohn des Gr. Johann
und der Caroline Grf. v. Spaor — k. k. Kämm., verm. 1827 mit Ama-
lia Grf. v. Thun and Hohenstein, aas welcher Ehe, neben einer vermähl-
ten Tochter, fünf Söhne stammen, die Grafen: Arbogast, geb. 1828, k.
k. Kämm, and Oberlieat., Ernst, geb. 1830, Radolph, geb. 1831, k. k.
Concepts-Practicant, Oscar, geb. 1835, k. k.Lieaten. and Leopold, geb.
1842. — Linie za Altenbarg and Gandegg : Gr. Gabriel, geb. 1802 —
Sohn des Gr. Joseph and der Theresia Grf. za Welsperg — Verm. 1837
mit Elisabeth Eyrl v.Waldtgrüessand Siebenaich, aas welcher Ehe drei
Töchter and vier Söhne, die Grafen : Joseph, Edaard, Egon and Bern-
hard entsprossten.
Bueelini, P. U. — Gr. v. BrandU, II. 8. 68. §. 100. — Sptner , S. 210 n.'Tab. 9. —
Jmkof, 8.^6. — Hübner, III. Tab. S67~70. - Wu$griU , V. 8. 106—21. — Sckmutn, U.
8. 2». — Deutoche Orafenh. d. Öegeow.. I. 8. 433—36. — Geneal. Taseheob. d. grf. Hiuaer,
l«ft8.8. 337 a. 38. 1802. 8. 429 u. 30 u. hUtor/Haudb. zu Demselben, 8. 414. — Siebmacher, I.
28: F.-H. KhQD ▼. B. — •. Meding, III. 8. 331—33. — Supplem. aa 8iebm. W.-B. VI. 5:
EJiuen, y. Khuenberg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von
1786 für Johann Jacob Khaen, k. k. Regier.- and Landrechtsexpeditor
and Cameral-Täxator, mit dem Prädicate : v. Khaenberg. •
MegerU v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 337.
Khuenburg, Grafen, s. Kaenbnrg, Ehaenbarg, Grafen.
Khuendorff, Kheindorff. Altes, froher za dem Adel in Steiermark
zählendes, dochnar dem Namen and Wappen nachbekanntes Geschlecht.
Siebmaeher, III. 81: t. Kheindorff, Stelerlach. — v. Meding, III. 8. 330 u. 31 : aueb uaoh
Bartaehena W.-B. : ?. Khueudorff.
Khttrner. Altes, bayerisches, von 1197— -1437 vorgekommenes
Adekgcschlecht.
Wig, Hund, I. 8. 254.
Khnon, Khnon v. Wildegg. Ein in die Adelsmatrikel desGrossh.
Baden eingetragenes, za dem anbegüterten Adel zählendes Geschlecht.
— Johann Jacob Eberhard v.Khaon, gest. 1694, v^arReichsschaltheiss
und Reichsrath in der freien Reichsstadt Rottweil. Der Sohn desselben,
Johann Jacob v. K., stieg in der k. k. Armee bis zam Generalmajor and
wurde bei seinem Aastritte aas dem activen Dienste in den Freiherm-
stand erhoben. Er hatte die Herrschaft Wildegg in Oberschwaben an-
gekauft.
Ca»t, A.delsb. d.-Grossh. Baden. Abtheil. 3.
• Kibling v. Löwenfeld. Erbländisch-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1758 für Johann Kibling, k. k. Hauptmann bei der Invaliden-Com-
pa^nie za Pesth, mit dem Prädicate : v. Löwenfeld.
Megerle v. Mühl/^ld, 8. 205 u. 9.
^eckebnsch (in Silber ein springender Hirsch, dessen Hals von
einem Pfeile durchschossen ist). Altes Adelsgeschlecht der Mark Bran-
bnrg, welches im Lande Teltow 1587 zu Kieckebusch und 1700 zu
' iorf sass. Herwarth v. K. starb 1548 als kurbrand. Oberstlieate-
iid Martin v. K. war 1688 Bürgermeister zu Teltow. — Die Fa-
le ist nicht mit dem, ein ganz anderes Wappen fährenden Geschlechte
Y. Kyckpusch, Kieckbusch, welches in der Niederlaositz, in Schlesien
— 97 -^
und Ostpreussen begütert wurde, s. den betreffenden Artikel, zu Tjr-
wecbseln.
9. der Sagen, Besehreibang der Stadt Teltow, S. 25. — Freih. 9. Ledßbur, I. 8. 490. —
«. Meding, I. 8. 279.
/ Kielmannsegge, Freiherren, in Oesterreich (Schild geviert, But
Mittelsehilde. MittelschUd quer getheilt: oben in Roth zwei gegen ein*
ander aufgerichtete, silberne Löwen und unten von Gold und Schwarz
sechsmal quergestreift. 1 und 4 der Länge nach getheilt : rechts in Sil-
ber eine gekrönte, goldene Säule und an derselben oben Ulli grttner Lor-
beerkranz mit einem nach beiden Seiten abfliegenden, rothen Bande und
links in Roth ein sillTemer Querbalken und 2 und 3 durch einen schrftg-
rechten, goldenen Balken getheilt : unten, rechts, Blau ohne Bild und obei^
links, in Gold ein schwarzer Adler). Reichs- und erbl.-österr. Freiherm-
stand. Diplom vom 12. Juli 1652 für Heinrich Kielmann v. und zu Kiel-
mannsegge, Herrn zu Neudorf, Perkhaim, Schwarzengrüb und Wesetn-
dorf, so wie Erbherm der Herrschaft Gföhl (Gföll) und der einverleib-
ten Waldämter, k. k. niederösterr. Hofkammer-Rath etc. und zwar fttr
sich und alle seine Nachkommen, mit dem Prädicate : Frei- und Erbher- -
ren von Gföhl. — Ein in Oesterreich in zwei Linien begütert geworjd^
nes Adelsgeschlecht. Aus der einen Linie werden zuerst Bartholomae
Kielmann v. Kielmannssegg (wie Wisgrill den Namen schreibt) und An-
dreas K. V. K. genannt. Ersterer, welcher 1579 noch lebte, war, wie
er selbst in einer Hofsupplik von 1576 anführte, Königs Ferdinand L
treuer Hofdiener und später Iiandes-(^ommissar an der welschen Gränze
in Tirol, Letzterer, Andreas K. v. K., welcher aus Tirol gekommen,
gest. um 1588 als k. k. Hofkriegsrath, General und Oberst-Haus-Zeug-
meister in Wien, kaufte 1578 Gut und Schloss Ober-Höflein und wurde
1579 als Landmann unter die alten Ritterstands-Geschlechter in Nieder-
Oesterreich aufgenommen. Von den beiden Löhnen desselben, welche
Ober-Höflein verkauften, starb Johann Friedrich K. v. K. 1611 ohne
Nachkommenschaft und Andreas der Jüngere, k. k. Oberstlieutenantt,
schloss 1616, nur eine Tochter, Anna, hinterlassend, den Mannsstamm
dieser Linie. — Nachher erschienen, wie Wissgrill sagt, aus diesem öe-
schlechte in Oesterreich Heinricli und Johann Baptist K. v. K., Brüder,^
welche durch kaiserliches Diplom vom 3. Oct. 1632 ihr altes adeliges
Wappen, welches ganz verschieden von dem des Andreas K. v. K. war,
verbessert wurde. Johann Baptist K. v. K., k. k.Hofkriegssecretair and
später k. k. Rath, wurde 1640 unter die neuen niederösterr. Ritter-
standsgeschlechter aufgenommen u. von seinen beiden Söhnen starb 1 700
Johann Jacob Heinrich K. v. K. , Reichsritter , Herr des freien Edd-
sitzes Windmühl u. im Rain bei Wien, Med. Doctor, k. k. Hofmedicas
etc. — Heinrich K. v. K., später Freiherr, s. oben, wurde 1630 der
Landschaft in Oesterreich ob der Ens einverleibt und 1631 als Land-
mann in Nieder -Oesterreich unter die neuen Ritterstandsgeschlechter
aufgenommen. Bei Erhebung in den Freihermstand, nach wetehttr
1653 die Einführung in das niederösterr. Herrenstandes-Gremium er-
folgte , wurde das oben beschriebene Wappen verliehen , Weldies Yon
dem ritterlichen Wappen von 1632, s. Wissgrill, ganz abweicht. Freih.
Knetchkty DeotocJi. Adelt-Lez. V. f
— 98 —
Heinrieb war in erster Ehe mit Anna Snsanna Papierer und in zweiter
nflt Anna Maria Freiin v. Unverzagt vermählt. Aus der ersten Ehe
stammte Freih. Heinrich Ulrich, gest. 1682, k. k. General -Feldwacht-
meister, welcher 1668 die Herrschaft Gföll verkaufte. Oh. derselbe Nach-
kommen gehabt, konnte Wissgrill nicht ermitteln. Aus der zweiten Ehe
des Freih. Heinrich entspross Freiherr Heinrich Friedrich, gest. 1708,
k. k. Vice-HoQägermeistor, welcher z^ei Söhne u. zwei Töchter hinter-
liess. Von den Söhnen erschien noch 1 720 Freih. Hans Gottfried, nie-
derösterr. L&ndrechts -Besitzer , auf dem n. öst. Landtage unter dem
Herrenstande und Freih. Heinrich Friedrich II. starb als k. k. Haupt-
maam zwischen 1732 u. 34, die Töchter aber, Maria Anna u. Charlotte
Johanna, wurden in das gräfl. Herbersteinsche Fräulein-Stift 1722 auf-
genommen, starben später unvermählt u. mit ihnen soll nach Wissgrill
in Oesterrcich diese zweite Linie des Geschlechts ganz ausgegangen
sein, was aber nach neuen Angaben in dem geneal Taschenb. d. freih.
Häuser der Fall nicht ist. Es hat nämlich diese Linie fortgeblOht und
aus derselben stammt Carl Freih. v. Kielmaimsegge , Frei- u. Erbherr
V. Gföhl, geb. 1835 — Sohn des 1835 verst. Freih. Franz Carl, k. k.
Landrechts- Auscultanten aus der Ehe mit Maria Barbara Freiin v.Nat-
torp, geb. 1810 — Besitzer der Güter Hainstctten u. Leutzmannsdorf
in Nieder-Oesterr., verm. 1857 mit Maria Freiin v. Werner, geb.1837,
ans welcher Ehe zwei T<"»chter entsprosstcn.
fVeik. r. Hohfneek, I. S. 516. >- Gauhf, I. 8. 1002 n. 3. — Wi»$ffriU, V. 8. 121—86. —
Oraeal. Taurhenb. d. freiherrl. Hnimor. 1857. 8. 375 u. 76. 1859. 6. 359 ii. 60 n. 1861. 8. 366
«. S7. — W.-B. d. DurrhI. Welt, III. Tab. 2ii5 mit der unrichtigen Angabe: Grauen ▼. R.
Kielmansegge, Grafen (Schild geviert mit goldenem, drei schwarze
Querbalken zeigenden Mittelschilde. 1 u. 4 der Länge nach getheilt :
rechts in Silber eine goldene, gekrönte Silule mit Postamente, an
welcher fast in der Mitte ein grüner Lorbeerkranz, mit einem nach bei-
den Seiten abfliegenden , rothen Bande zusammengebunden, hfingt und
links in Roth ein silberner Querbalken ; 2 in Gold auf grünem Boden
ein wilder Mann mit grünem Kranze um Kopf u. Leib , welcher in der
Bechten eine Keule über die Achsel hült und die Linke in die Seite
Memmt o. 3 in Blau drei, 2 u. 1, auf die Spitze gestellte, goldene Drei-
Mdv („Spickel"). Reichsgrafenstand. Diplom vom 23. Febr. 1723 für
OebiUder und Freiherren v. Kielmansegge: Georg liudwig, Carl
it n. Efiut August. Die Erhebung in den Grafenstiind wurde in
*ter 14. Jan. 1726 amtlich bekannt gemacht. — Der Ahnherr
rafeif T. KlislmanBegge war Johann Adolph Kielmann aus Itzehoe,
^ttin-gottorpsch. Geh.-Rath, Kammer- Prfisident u. Hofcanzler,
1 1641 mit dem von der Osterreichischen , im vorstehenden Ar-
^oiifioehenen Familie anerkannten Namen: v. Kielmansegge in
lldmdelsBtand erhoben iRurde. Die Söhne desselben, Johann
*, Friedrich Christian u. Johann Adolph erhielten 8. Mai 1679
tlvfreihemistand und die obengenannten Empfänger des Gra-
m waren die binterlftssenen Söhne des Freihemi Johann Adolph.
Inigreiche Hannover durch Besitz der Güter Rethem im
n; Springe im Calenbergischen zu dem ritterschaftlichen
■siechen nnd calenbergischen Landachaft gehörendes
— 99 -^
gräfliches Geschlecht, welches nach älteren Angaben aus Holstein, nach
neueren aber ursprünglich aus dem Bergischen stammen soll , wo dta-
selbe bereits im 17. Jahrh. bei Düsseldorf zu Hamm u. später zu An-
gern begütert war u. welchem durch Vermählung, s. unten, seit 1831
in Westphalen die grossen Steinschen Standes- und Fideiconunissherr-
schaften Cappenberg im Kr. Lüdinghausen u. Scheda im Kr. Hamm etc.
zustehen. — Der nähere Stammvater der jetzigen Grafen ?. Kielmana-
egge ist Gr. Friedrich (I.), gest. 1800, Landdrost zu Ratzeburg, v(m
dessen Söhnen aus der Ehe mit Charlotte Freiin v. Spörke, gest. 1830,
drei den Stamm fortgesetzt haben, nämlich: Gr. Ludwig (I.), gest. 1850,
k. hannov. Ober-Stallmeister, verm. mit Friederike Gri. v. Wallmoden-
Gimborn, gest. 1826; Gr. Friedrich (H.), gest. 1851, k. hannov^ Ge-
neral d. Inf., verm. mit Friederike Sabine >^ d. Bussche, gest. 1829 u.
Gr. Ferdinand, gest. 1856. k. hannov. Staats- u. Kriegs-Minister a. D.
u. General-Lieut. zur Disp., verm. in erster Ehe mit Auguste v. Schöü-
berg, gesell, u. in zweiter 1818 mit Davide v. Hedemann. — Vom Gra-.
fen Ludwig (I.) entspross Gr. Ludwig (II), geb. 1798, Erbherr auf Gttlt-
zow im Hzgth. Lauenburg, Collow und Hasenthal , Landrath des Hera.
Lauenburg, Mitgl. d. k. pr. Herrenliauses etc., verm. 1827 mit Therese
Freiin vom Stein zu Nassau — Erbtochter des am 29. Juli 1831 ver-
storbenen, berülimten k. pr. Staatsministers Heinrich Friedrich Carl
Freih. v. u. zum Stein — welche als Erbfrau der Standesherrschaften
Cappenberg und Scheda in Westphalen , so wie sämmtlicher Steinschon
Lehen u. Allodialgüter im Hzgth. Nassau u. als Letzte ihres so alten
Stammes 2. Jan. 1863 gestorben ist. Aus der Ehe des Grafen Lud-
wig (H.) stammt , neben zwei Töchtern , Grf. Luise u. Grf. Mathilde,
verm. Grf. v. d. Groben, ein Sohn: Gr. Ludwig (IH.), geb. 1830, Herr
der Fidei-Commlss- u. Standesherrschaften Cappenberg u. Scheda etc.
Der Bruder des Grafen Ludwig (H) : Gr. Eduard, geb. 1804, k. han-
nov. Staatsminister, Minister des kgl. Hauses, der Finanzen u. des Han-
dels, hat aus der Ehe mit Juliane v. Zesterfleth, geb. 1808, vier Söhne,
die Grafen : Alexander, geb. 1833, k. k. Fregatten-Lieut., Thedel, geb.
1836, Herrn auf Wiegersen u. Borrl im Hzgth. Bremen, Oswald, geb.
1838, k, k. Oberlieut. in d. A. u. Erich, geb. 1847. — Vom Grafen
Friedrich (IL), s. oben, entsprossten vier Söhne, welche den Stanam
fortsetzten, die Grafen : Adolph, Georg, Ferdinand u. Carl. Gr. Adolph,
geb. 1796, Herr auf Seestermtihe u. Gross- u. Klein-Colmar in Holstein,
k. hannov. Geh.-Rath , a. o. Mitglied des Staatsraths, Gesandter am k.
grossbrit. Hofe, vermählte sich mit Luise v. Gaymüller, gest. 1837, aus
welcher Ehe eine Tochter stammt: Grf. Helene, verm. mit Lord Arthur
Haj. Gr. Georg, geb. 1800, k. hannov. Regier ,-Rath a. D. hat aus der
Ehe mit Amalie v. Campe, gest. 1856 , vier Söhne , die Grafen: Otto,
Emil, Adolph u. Carl, von welchen der zweite u. dritte in der k. k. Ar-
mee stehen. Gr. Ferdinand, gest. 1845, war mit Maria Freiin v.Wint-
zingerode, gest. 1848, vermählt, aus welcher Ehe eine Tochter, Auguste
verm. Freifrau v. Keffenbrinck -Ascheraden und ein Sohn, Gr. Frie-
drich (HL), geb. 1840, k. bann. Gärdelieutenant , leben und Gr. Cajrl,
geb. 1816, k. liiiaii. Forstmeister, verm. 18.51 mit Julie Grf. v. Kiel-
. • 7* -
— 100 —
mansegge, hat zwei Töchter, Helene u. Georgine. — Vom Grafen Fer-
dinand, s. oben, entspross aus erster Ehe, neben einer Tochter, Grf.
Natalie, geb. 1803, ein Sohn , Gr. Alfred, geb. 1804, venn. mit Luise
Zimmermann, aus welcher Ehe Gr. Lothar, geh: 1837, k. preuss. Lleut.,
stammt und aus der zweiten Ehe des Grafen Ferdinand leben , neben
zwei Töchtern: Helene verm. Frau v. d. Wense und Julie, verm. Grf.
V. Kiebnansegge, s. oben, zwei Söhne: Gr. Adolph, geb. 1819, k. han-
nov. Rittm., verm. mit Mathilde v. Bothmer u. Gr. Eugen , geb. 1830,
k. k. Bittm., verm. mit Caroline Grf. Arz v. Wasegg.
Jfi^Mn^r. 8. 737— S9 (Freih.-Dipl.) a. Tab. 32. — Gauhe, I. S. 1003—6. — Beitr. sar CW.-
Kinh.- a. Gdehrt.-Oeseh. ▼. Schleswig, II. 8. 4. — Freik. t. d. Kntubtck, 8. 170 a. 71. —
FdktUf I. S. 235 a. II. 8. 88. — Deutsche Orafenh. d. Gegenw. I. 8. 436^39..— Freik.v.Lt-
dt^mr, I.'8. 430 — Oeneal. Taschenb. der gr&fl. Hfioser, 1S62. 8. 4Sl>-34 14/bistor. Handb.
M Demselben, 8. 416. — Siebmacher, III. 153: r. K., Holsteinisch u. V. 7: F.-H. ▼. K. —
t. Mwding, l. 8. 280— 8A: F.-U. U» Gr. ▼. K. — W.-B. d. Kgr. Hannover, A. 2. 8. S. a. 9:
•f. Y. K. — W.-B. d. Sachs. SUaten, I. 33 a. XI. 49 : Gr. v. K. — 9. He/ner, haanov. und
braanschw. Adel, Tab. 17 und 8. 16 : Gr. v. K.
Kien, Khien. Erloschenes, altes Ritterstandsgeschlecht iu Nieder-
österreich. Hans, Adam und Simon Khien erhielten durch kaiserl. Di-
plom von 1522 den rittermässigen Adelsstand. Simon Khien zum Edel-
sitz JcflS^torf kommt 1532 und 1550 vor; HansK. vermählte sich 1588
mit Gatharina Lichtenberger und HansK., vermuthlich ein jüngerer die-
ses Niftmens, wurde 1628 den alten Geschlechtem des niederösterr. Rit-
terstandes einverleibt. Das Wappen des Geschlechts konnte Wissgrill
nicht auffinden.
WiugriU, V. 8. 126 u. 27.
Kien (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Gold ein halber,
an die Theilungslinie angeschlossener, gekrönter, schwarzer Adler und
links in Silber auf grünem Rasen ein wilder, um Kopf und Hüften be-
kränzter Mann, welcher in der Rechten einen Kienbaum hält). Adels-
stand des Kgr. Preussen. Diplom vom 11. Febr. 1721 für die Gebrüder
Christoph Ernst Kien, Oberstlieutenant der englischen Garde zu Pferde
und Johann Friedrich Kien, k. pr. Hauptmann bei dem markgr.-ans-
bach. Regimente. Nachkommen derselben sind nicht bekannt.
' ». HeUback, l. 8. 655. — N. Pr. A.-L. I. 8. 88, III. 8. 107 u. V. 8. 270.:-- Freih. e. Lede-
byr, I. 8. 430. — W.-B. d. Prenss. Mon. III. 65.
Kienberger (Schild qaergetheilt von Roth und Silber, ohne Bild).
Altes, österreichisches Ritterstandsgeschlecht, welches in alten Urkun-
den Chienberk, Chienbergk, Chienberger, Khienberger und Kühnberger
geschrieben wurde und von der aus Krain und Kärnten nach Oesterreich
gekoEunenen Familie Küenberg und Küenburg oder Khünburg, welche
in alten Urkunden auch mit dem Namen Küenberg und Khünberch vor-
kommt, ganz verschieden ist. Ulricus de Chienberk tritt schon 1236 und
Sichard v. Chienbergk 1310 urkundlich auf. Die Familie sass zu Vella-
brunn, Mätzeistorf, Stein bei Weissenberg, Enzerstorf etc. — Wolfgang
Khienberger zu Enzerstorf und M^tzdstorf lebte noch nach Anfange des
16. Jahrb. und seine Wittwe, Ottilie Perger, noch 1537 mit ihren Söh-
nen, Sigismund und Maximilian die Kienberger, und mit drei vermähl-
ten Töchtern. Später, 1573, ist, wie v. Friedeshaim angegeben, der
Stamm in Nieder-Oesterreich erloschen.
WisMffTÜl, V. 8. 127—129. j, '
~ 101 —
KieniüE. Ein in der Neumark bereits 1536 ansehnlich begfltertes
Adelsgeschlecht, dessen Namen ein Gut unweit Soldin trägt. Dasselbe
war tioch im 17. und nach Anfange des 18. Jahrh. in der Neumark an-
gesessen. — Der Stamm blühte fort und noch 1846 lebte ein Steuer-
rath V. Kienitzzu Stralsund und ein Lieut. v. K. stand in derk. pr. 1.
Artillerie-Brigade.
Freik. v. Ledebur, I. 8. 430.
Kienle, Ritter. Reichsritterstand. Diplom im kurpfälzischen
Reichsvicariate vom 10. Sept. 1790 fQr Maximilian Anton Kienle. Der-
selbe, geb. 1765, wurde als k. bayer. Zoll- und Maut-Ober-lnspector zu
Stadtamhof, in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
r. Lang, 8. 401 : v. K., Ritter. — W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 49: v. K. , Edle u. ittt«ir,
Kienmayer, Kienmayr, auch Freiherren. Erbl.-Österr. Adels-
und Freihermstand. Adelsdiplom von 1754 fQr Johann Michael Kien-
mayr, Handelsmann in Wien und Freiherrndiplom von 1775 für Michael
Franz v. Kienmayer, k. k.Hofrath undKanzlei-Director bei demObersl-
hofineister- und Oberst-Hofinarschallamte, aus Allerhöchst eigenem An-
triebe. Letzterer war ein Sohn des Ersteren.
MegtrU t. Müäl/eld, 8. 63 u. Brg&nx.-Bd. 8. 3S7.
Kienninger, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom im \aitK
pfälzischen Reichsvicariate vom 24. Sept. 1790 far Greorg Adam v. Kiei-
ninger auf Wackenheim, Windeck und Emschwyer. Derselbe, aus einer
seit 1747 adeligen Familie stanmiend, wurde als k. bayer. Geh. Staats-
rath und Präsident des königl. Kreisgerichts zu Aschaffenburg in die
Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
t. Lang, 8. 167. — Suppl. tu Siebm. W.-B. IX. 19 : v. Kienlnger, Ritter» ~ W.-B. dM
Kgr. BAyem, UI. 40 u. v. Wölekern, Abth. 3.
Kiepe, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom von 1688 fbr
Bodo Wilhelm v. Kiepe auf Imbshausen. Derselbe war ein Sohn des be-
rühmten braunschw.-lüneburg. Canzlers und Oeheimeraths Dr. Justns
Kiepe zu Hannover und das Geschlecht ist mit Bodo Wilhelms Enkel,
Friedrich Wilhelm Freih. v. Kiepe, Amtsvoigt zu Bissendorf, 22. April *
1751 im Mannsstamme erloschen. **.
Maneekt, Biograph. Skiixeu, 8. 41. — F^eih. 9. d. Knesebeck, 8. 171 tt. 172.
Kiesewetter, Kiesenwetter (Schild 'quer gethöilt: obeninBlatf
ein vorwärts sehendes^ nacktes Kind, welches in der Rechten einen ro-
then Apfel emporhält j^d die Linke in di^e Seite setzt und unten inRoih
eine rechtssehende, dreimal gekrfimmte Schlange). Altes, nach Annahme
Einiger ursprünglich aus Schlesien stammendes Adelsgeschlecht, weichet
später imMeissenschen und in der Oberlausitz ansehnlich begütert wurde.
Knauth giebt an, dass die Familie zu Dittersbach und Eschdorf etc. bei
Lohmen gcfsessen sei, Gaulie fügt zu diesen Gütern Leipe und Nieda in
der Oberlausitz und Freih. v. Ledebur nennt sechs un^^zwanzig Besllf^
zungeur von denen 16 im Kgr. Sachsen und 10 in der Provinz Schlesien
liegen, welche im Laufe der Zeit in die Hand des Geschlechts kamen. —
Von den Sprossen des Stammes wird zuerst Otto v.K. genannt, welcher
1349 der. Stadt Görlitz gegen einen Befehder, Ritschet: v. Stackwits,
beistand, bei der Verfolgung desselben bis in das Friedlftndisohe dem
— 102 —
Friedrich v. Bieberstein in die Hftnde fiel und sein Leben einbOsste. —
Im 15. Jahrb. besass Bernhard v. K. in Schlesien das Gut Mögkel und
der Sohn desselben, Noabv.K. im 16. Ochelhermsdorf unweit Grünberg.
Von Letzterem stammte Hieronymus v. K., welcher sich nach Sachsen
wendete, wo er zu hohen Ehren gelangte. Derselbe, Doctor der Rechte
und später Herr zu Dittersbach, Eschdorff, Lopitsch etc., stieg zum knr-
sächs. Kanzler undGeh.-Rath und wurde wegen seiner juristischen Kennt-
nisse von dem Kurfürsten August mit den wichtigsten Staatsgeschäften
betraut, half 1554 den Naumburger Vertrag zwischen dem Kurfürsten
August und dem letzten Kurfürsten der Ernestinischen Linie, Johann
Friedrich I., errichten, war 1569 bei der neuen Fundation der 1502
gestifteten Universität Wittenberg, sowie 1572 bei Ausfertigung der
Gonstitutionum Electoralium beschäftigt etc. Von den späteren Spros-
sen des Stammes gelangten viele in Kursachsen und in der Oberlausitz
ZQ hohen Würden. Hans Christian v. K. wurde 1717 Vice-Pfäsident
dto kursächs. Geh. Kriegsrath-CoUegiums, 1730 General der Armee
und 1733 wirklicher Präsident des Geh. Kriegsrath-Colleg. ; Ernst Lud-
wig V. K., Herr auf Wanscha, seit 1762 kursächs. w. Geh. Kriegsrath,
war später Landesältester des Fürstenth. Görlitz; Ernst Gottlob v. K.,
Hwrr auf Wilke, Bohrau; Nieda und Scheibe, kursächs. Land-Kammer-
rath, starb 1778 als Amtshauptmann des Fttrstenth. Görlitz ; Gottlob
Ernst V. K., Herr auf Werda, kursächs. Major in d. A., war seit 1779
Landesältester des Görlitzer Kreises ; Ernst Carl Gotthelf v. K., Herr
auf Zschillchau etc. wurde um 1808 Ober-Amtshauptmann zu Budisshi
etc. — In neuer Zeit war Ernst Philipp v. K., gest. 1840, verm. mit
Adelheid Grf.* zu Reuss-Schleiz-Köstritz, Besitzer des Majorats Stadt
Reichenbach 'in Schlesien, sowie der Rittergüter Ober- und Nieder-Rei-
dienbach und Oelisch in der k. pr. und k. sächs. Oberlausitz.
Knautk, 6. 522. — Gauhe, T. 8. 1006. — Lausitter Mngiizin, 1769. 1770. 1774 uud 1775
•• m. O. — V. UeektHt», diplotu. Nachr. III. 8. 160-173. — Nr Pr. A.-L. HI. 8. 108 u. III.
8. 270 IL 371. - FrHh. r. Ledebur, I. 8. 431 und HI. 8. 286. — Siehmacher, I. 157: Die
KUaew«tter, lIcitsniMli. — W.-B. d'rr sSrh«!. Staaten, II. 78. — Kneaehke, IL 8. 24t) u. 250.
Kiesew^^ter, Edle v. Wiesenbrnnn. Erbländ.-Österr. Adelsstand.
Diplom vom Ä). Juli 1843 für Raphael Kiesewetter, k. k. w. Hof- und
Hofkriegsratfa, mit dem Prädicate : Edler v. Wiesenbrunn. — Von den
SAhnen desselben war Julius TCiesewetter Edler v. Wiesenbrunn bereits
1856 k. k. Oberst und Guido K. Edler v. W. k. k» Major.
HMdsehrIft. Notfs. .
T»
Riesling, Edle auf Kieslin^tein. Adelsstand des Kgr. Bayern.
D^Iom vom 8. Juli 1810 fftr Wolfgang Kiesling, Glashüttenguts-Inhaber
n Babenstein und für den Bruder desselben, CajetanK., Mitinhaber
dM OlashOttenguts zu Rabenstein, mit dem Prädicate: Edle v.
•• LoMQ, 8. 401. — W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 50.
r KieBslins^Reichsadelsstand. Diplom von 1733 ffir Johann Kiess-
Ung, k. k. HofDdegs-Agenten.
Mf9tH4 9. Miükl/eld, Erg.-Bd. 8. 337.
Kilian. Erbl. ööterr. Adelsstand. Diplom von 1778 fttr Andreas
Jotias Kilian, Postmeister zu Waldshut.
JfiV«rl« t. Mmhtfeid, Brf..Bd. 8. 887.
— • 103 —
Kilian v. Klarenfels. EpM. österr. Adelsstand. Diplom von 1814
für Melchior Kilian, k. k. Grenadier -Hauptmann im Inf. -Reg. Kaiser
Franz I., mit dem Prädicate: v. Klarenfels.
Megtrlt 9. Mühlftld, Erg&os.-Bd. 8. Stf.
Killinger, Freiherren. Im Kgr. Württemberg anerkannter Frei-
hermstand. Anerkennungsdiplom vom 14. Mai 1835. — Ein im Kgr.
Württemberg zu dem ritterschaftlichen Adel gehörendes Geschlecht,
welches , nach Gast , ursprünglich aus den meklenburgischen Landen
stammen soll und auch nach Baden und Bayern kam. — Johann Mel-
chior y. Killinger , des fränkischen Kreises Oberstlieutenant , welcher
für sich und seine Brüder vom K. Carl VI. den erblichen Bitterstand
erhalten, erwarb das Bittergut Eschenau im schwäbischen Rittercanton
Craichgau, verkaufte aber später dasselbe wieder und stiftete ein Fidei-
Commiss-Capital. Der Sohn desselben, Friedrich Christian Georg Freih.
V. K.. geb. 1768 u. gest. 1825, fürstl. hohenlohe-öhringenscher Forst-
meister, vermählte sich 1821 mit Charlotte Freiin v. Berlichingen-Jaxt-
haosen, welche ihm einen Theil des Ritterguts Hengstfeld im Kr. Würt*
temberg zubrachte. Aus seiner Ehe entsprosste, neben einer Tochter,
Freiin Pauline, geb. 1822, ein Sohn, Freih. Carl, geb. 1823, Herr auf
Antheil Hengstfeld.
Gu«, Adelsb. d. Kgr. Württemberg. 8. 845 u. 46 u. Adelsb. d. arotsh. Badeo, 8. SIO.
— Oene«l. TascheDb. d. freih. Hioser. 1860. 8. 413 und 1869. 8. 4'10. — Suppl. ta 8lebm.
VV.B. V. 26 a. IX. 19. - Tyroff, 1. 69. — W.-B. des Kgr. Bayern. X. 83. - KnUüklu , I.
8. 232 n. 233.
Kinast v. Kinasthtff. Ein in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. in
Schlesien vorgekommenes Adelsgeschlecht. Martin K. v. K. zu Neudorf
im Oelsschen stand in Diensten des Herzogs Heinrich Wenzel zu Ods
und kommt 1622 als Capitain-Lieutenant, 1624 als Rittmeister und
1638 als Oberststallmeister vor.
Sinapitu, I. 8. 733 u. 24 u. Desselben Olsnograph. I. 8. 310. 913 a. 619 und II. 8. Sit.
— N. Pr. A.-L. UI. 8. 108. • Freih. v. Ledebur, I. 8. 4SI. — Siebmaektr. IV. 105.
KinckiuB, ELinckhaus. Cölnisches Patriciergeschlecht, aus welchem
Johann Kinckius, Buchhändler, Senator und Stimmmeister zu Cöln, vom
K. Fei^dinand I. nach 1558 den Adel erhielt.
Fahiu, I. 8. 224. — Freiherr 9. Ledebur, I. 8. 431.
Kindermann v. Schnlatein , Ritter. Erbl. österr. Ritterstand."
Diplom von 1777 für Ferdinand Kindermann, Dechanten zu Allerhei-
ligen in Prag, mit dem Prädicate : v. Schulstein.
Megerle v. Mühlfeld, Erg&ns.-Bd. «. 161.
Kindisch, Kintzach. Ein im 16. u. im Anfange des 17. Jahrh. in
der Ober-Lausitz vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches die Güter
Burkau, Döbschütz und Neukirch an sich gebracht hatte und zu Doeb-
schütz unweit Görlitz 1584 und noch 1606 sass.
Freiherr v. Ledebur i L 8. 431.
• Kindler. Ein im 16. u. 17., so wie .in der ersten Hälfte des 18.
Jahrh. in Schlesien blühendes und begütesfr gewesenes Adelsge-
schlecht, aus welchem Fabian v. Kindler, Herr auf Schottwit» im,Brea-
lauschen und Bischkowitz in Nimptschen, k. Eammerrath in Böhmen«
1572 zu Breslau starb und Carl Siegfried v. K. 1705 Herr auf Kort-
- 104 —
n> ^vt Kitteiaa unweit Nimptsch stand der
".*\:« \r»>f Zeit aber ist dieselbe ausgegangen. —
.. >. j:t>i^'he Geschlecht', welclu^s von der Fa-
•:i : •- *ior Nieder-Lausitz verschieden war, ist
n.:»». L >ir.Apius nicht geschieden worden.
S *J?. — '>•'»*• '• Ledebur, I. S. 481.
""^ * '^" ip,iM«*«*f^in. Schild der Lange nach getheilt: rechts
KfwHfc^r "*^^^^ s^'.'nswal quergestreift und links in Schwarz auf
^n Kot). WU' '^\,.^ jji:nrlicher Farbe ein doppelt geschweifter, nach
Mn«»i n^' ^J^ ijirtcvrichteter, goldener Löwe, wolclier mit der rech-
AfT nvhtPTi . ^^jj,-;j^|. mittleren, mit der linken auf der linken Spitze
fiin "'"^^^"^y;,ji,. Auf dem gekrönton Helme steht ein Dreiherg
ffo« '^'T'^ ''l^l ^>^a rechts gekehrter Trappe, welcher in der erhobenen
^ÜMmKUnc ein Schwert aufrecht hJUt ). Böhmischer Adelsstand. Di-
Üm^om K*»- Octobr. 1612 für Sigismund Kindler, des Rathes zu
nuT ^-^mdiciis ond fllr den Bruder desselben, Friedrich Kindler. mit
Sm rriklii'^te : V. Trappenstein. Sigismund K. v. T. wurde später Bür-
Mrmdstcr. 20g sich dann in das Privatleben zurück und starb 1624.
Sie" Tochter desselben, Emerentia Kindler v. Trapi)enstein, vermählte
. - mit Christian v. llartig , Bürgermeister zu Zittau und in Folge
jjMir Vermählung kommt Name und Wappen der Familie Kindler
T^wpW"^**" in den Ahnen- und Stammtafeln der Familien v. Ilartig,
t! Ky««i Freih. v. MantenflFel, Freih. v. Wagner etc. vor.
HandtchrilU. KMlt. — Freih v. Ledfhur, I. 8. 4S2. — Afoneh . W.-B. ZitUiiiscIker Co-
flüwr. der Raihsbibliuthok zu ZltUu). Tnb. 1.1. — Kneschkf, IV. 8. 2i3.
Kta^r •w' oder von Zackenstein. Ein im 16.'u. 17. Jahrb. in
^SiederUiusitz im Cr ubenschen begtUertes Adelsgeschlecht, verschieden
vnB den beiden in den vorstehenden Artikeln besprochenen Familien
Boiler. — Albert Kindler auf Zackenstein , kais. Rath und Ober-Ap-
p(4lifciw-Geritihts-Assessor in Böhmen, später Canzler. dann Landes-
Qgifiwnn und zuletzt Landvoigt in der Niederlausitz, Herr auf Heu-
naÄkif und Treppein, starb 1573 zu Prag. Von demselben stammte
fiMim Kindler v. Zackenstein auf Ilenzendorf u. Treppein, gest.' 1595
•fcCwiler 'des Markgrafenthums Nirder-Lansitz. Letzterer war mit
IftÄO^ V. Schlieben vermählt und setzte, wenn auch Lucae dies
•ngiobt, den Stamm fort. Die Familie besass Treppein noch
Wid Henzendorf noch 1657 imd ist dann erloschen.
ifi**** *'»****®*- Chronik, 8. 58«. — Sinnpiutt, II. 8. 724. - Freih. r. Led^bur, I. 8. 431
Klndt. Adelsstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom 23. Nov. 1816
Wtt Rittergutsbesitzer Kindt auf Ilochkirch etc. — Als Güter der
wie iR^urden später, ausser Hochkirch . Elbersdorf unweit Lohmen,
'^Kuppritz u. Kubschütz in der Oberläusitz anfgef^lhrt.
«•nÜArbrlfti. NoU». - Frgih. r. Udfihut\ I. S. \n u. IK. 8. 2>6 - W^.-B. d. SRchs.
wm . of. -» Knenchkt, IV. 8. 214.
•/^*^^®1» Freiherren. Ein in die Freiherrnclasse der Adelsmatrikel
A i^'- ^*^'^''" i" <^er Person des Georg August Heinrich Freih. v.
«ei ein«etragcnesGeschleclit. Derselbe, geb. 1741, k. bayer. Kämm.
"alUeutenaut, stammte aus einer ursprünglich holländischen
— 106 —
Familie und sein Vater, Au^nist v. K., war im 7jäbrigen Kriege k. k.
Hofcommissair und General- Administrator der in Beschlag genommenen
Preussisch-Westphälischen Provinzen zu Cleve gewesen.
r. Lang. 8. 167. - Siippi. su Siebm. W.-B. X. 18: ?. K. — W.-B. d. Kgr. Bayern, IH.
40: F. K. ». K.
Rinner von Scharffenstein (in Blau ein auf drei weissen Fels-
spitzen stehender, goldener Greif). Altes, im 16. und 17. Jahrb. in
Schlesien im Jllgemdorfschen , und Briegschen angesessen gewesenes
Adelsgeschleeht. — Martin Kinner v. Scharffenstein auf Weissack und
Lodeiütz im Jägerndorfschon , welcher 14 Kinder hatte, starb 1697.
SimnpiuM. I. B. Al'i. — Gauhe^ U. H. M». — Fteih. 9. Ltd^hur, I. 8. 432. — Si*bmaeh€r,
I. (>4 t Die Kiniior v. Scharffiiistein« Schlenisch. — 9. Mtding, II. 8. 301 u. 305.
Rinner von Loewenthnrm. Böhmischer Adelsstand. Diplom für
den Prälaten und Dr. Theol. Aloysius Kinner, Propst zu Allerheiligen
in Prag und früher Hofmeister des Erzh. Carl Joseph, mit dem Prl-
dlcate : v. Tiöwenthurm. Derselbe war aus Reichenbach im SchweMl^
uitzschen gebürtig. Weitere Angaben über das Diplom fehlen. ■,'%^'
Sinapiui, II. 8. 724. — Freih, 9. Ledebur, I. 8. 4.39.
Rinsky, Grafen und Fttnten. Reichsgrafen- und FürstenstäB^
Grafendiplom vom 2. Juli 1628 für Wilhelm Wchinsky, Freiherm; >;
Wchinicz und Tcttau, Herrn zu Teplitz und Fürstenwald und fllt dM
ganze Geschlecht und Bostfltigungsdiplome des der Familie znstehendtB
Grafenstandes v. 31. Mai 1 676 u. 2. Apr. 1687 für Franz Ulricb n. WeniM
Norbert Gr. Kinsky (Enkel des Wenzl Wchinsky Freih. v.Wchinic« n. T*
tau, u. Söhne des Johann Octavian Chinsky, Herrn zu Chinitz u. Tettau)
und Füi-stendiplom nach dem Rechte der<Erstgeburt vom 3. Febr. 1747
far Stephan Wilhelm Grafen Kinsky, Obersten-Landkftmmerer , Land-
marschall und Obersten Land-Hofmeister im Kgr. Böhmen etc. — Eins
der ältesten . angesehensten und begütertsten Geschlechter Böhmens
und Nieder-Oesterreichs, welches in alten Urkunden unter dem Namen
Wchinsky, v.Wchiniz und Tettowa, oder Tettau und Chinsky v. CbinÜi
u. Tettau vorkommt und von dem alten böhmischen Herrenstands-.
Geschlechte der Tettauer , Tettaur v. Tettowa oder Tettau, entspross,
welches nach kaiserlichen Freiheitsbriefen von 1370 und 1378 und
nach Urkunden von Jodocus Markgr. zu Mähren und Brandenburg ?on
1402 und vom K. Wenzel als König von Böhmen von 1415 schon dtr
mals über vierhundert Jahre unter dem böhmischen Adel bekannt war
und dessen Sprossen als alte Reichsritt^r stets angesehen und geachtet
worden waren. — Henniko oder Hinnko v. Wchiniz, des Wilhelm Tet-
taur V. Tettowa Sohn, welcher 'im 14. Jahrb. unt«r der Regierung des
K. Carl IV. lebte, unterschied sich durch den von seinem Gute Wchinii
angenommenen Namen von den übrigen Tettaum und pflanzte den
Stamm der Wchinsky v. Wchiniz. Von den Nachkommen desselben
wurde Wenzl Dlask v. Wchiniz und Tettowa, welcher noch 1530 Vor-
kommt, der Stammvater aller späteren Sprossen der beiden blühenden
liinien des Stammes. Von den beiden Söhnen desselben setzte Jobann,
1597 bei Raab geblieben, das Geschlecht durch die Söhne Wenzel nnd
Wilhelm fort Letzterer, welcher den Grafenstand, s. oben, in die Fm-
— 106 —
milie gebracht, wnrde 1634 mit Waldstein Herzog zu Friedland in Eger
ermordet und seine Linie erlosch schon mit dem Enkel , Wilhelm dem
Jüngeren, Wenzels Nachkommenschaft aber blühte dauernd fort. Von
Wenzel, gest. 1626, stammte ein einziger Sohn, Johann Octavian,
welcher noch 1668 lebte u. k. k. Geh. Rath u. Kämm., Oberster Hof-
canzler n. Oberst-Land-Hofmeister des Kgr. Böhmen etc. war. Von den
beiden Söhnen des Letzteren setzte Wenzel Norbert Octavian\ gest.
1719, den Stunm fort. Derselbe war in erster Ehe verm. mit Anna
Franziska Ort v. Martinicz, gest. 1694 und in zweiter mit Maria Anna
Theresia Freiin v. Nesselrode, gest 1716. Aus der ersten Ehe ent-
sprossten die Grafen Franz Ferdinand und Stephan Wilhelm, welche
zwei Linien gründeten : Ersterer die ältere gräfliche. Letzterer die jün-
gere fftrstliche Linie. Die fortlaufende Stalnmreihe der älteren , gräf-
lichen Linie ist folgende: Graf Franz Ferdinand, gest. 1741, k. k. Geh.
Rath u. Oberst-Hofkahzler des Kgr. Böhmen : Maria Theresia Grf. v.
filnfkirchen, gest. 1729; — Leopold Ferdinand, gest. 1760, k. k. Geh.
u. Ober- Jägermeister in Böhmen: Maria Theresia Marchese v.
gest. 1778 als in zweiter Ehe vermählte Grf. Brechainville ;
s Ferdinand, geb. 1 738, k. k. Kämm. u. Miyor in d. A., lebte noch
ISiM: Maria Christiane Grf. v. Liechtenstein*,. — Leopold Joseph,
gest. 1831, k. k. Kämm. u. Rittm. in d. A. : Therese Freiin v. Puteani,
geb. 1787; — Octavian Gr. Kinsky zu Wchinitz und Tettau, geb. 1813,
jettiges Haupt der älteren gräflichen Linie, Besitzer der Fidei-Commis-
Hdirschaft Chlumetz u. des AUodial - Gutes Krattenau in Böhmen,
Oberst-Erbland-Hofineister in Böhmen etc. , vermählt 1835 mit Agnes
Grf. Schaffgotsch v. u. z. Kynast, geb. 1810. •— Der Bruder des Gra-
fen Octavian; Gr. Johann, geb. 1815, k. k. Kämm. u. Rittm. in d. A.,
vermählte sich 1842 mit Iphigenle v. Dadany de Gj^ulvesz, geb. 1821,
aus welcher Ehe zwei Töchter und drei Söhne, Benko, geb. 1844, Sig-
mund, geb. 1847 u. Eugen, geb. 1850, stammen. — Von den Brüdern
des Grafen Leopold Joseph , s. oben, haben die Grafen Carl und Chri-
stian Nachkommen hinterlassen. Gr. Carl, gest. 1831, Herr der Allod.-
Herrschaft Burgstein u. des AllocI.-Gutes Swoyka, k. k. Kämm. u. Feld-
marsch.-Lleut. war mit Elisabeth Grf. v. Thun u. Hohenstein, geb. 1791
vermählt, und von demselben entspross Gr. August, geb. 1817, k. k.
Rittmeister in d. A. , aus dessen Ehe mit Friederike Grf. Dubsky, geb.
1829 ein Sohn, Franz, geb. 1849, stammt. Vom Greifen Christian,
gest. 1835, k. k. Kämmer., F.M.L. u. Artilierie-Divisionair, entspross
aus der Ehe mit Emestine Baronin Poirot de Biainville, gest. 1861,
Graf Christian (H.), geb. 1822, Besitzer der Herrsch. Matzen u. Angern
in Niederösterr. , k. k. Kämm. u. Oberlieut. in d. ^. , aus dessen Ehe
mit Therese Chrf. v. Wrbna und Freudenthal, geb. 1828 ein Sohn, Ru-
dolph, geb. 1855, lebt. Ueber die weiblichen Sprossen der älteren
Linie ist das gen. Taschenb. d. grfl. Haus, nachzusehen. — Die fürst-
liche Linie stiftete zuerst Graf Stephan Wilhelm, welcher, s. oben,
1747 für sich und den Jedesmaligen Erstgeborenen seiner männlichen
Nachkommen in den Reichsfürstenstand erhoben wurde und zwar mit
Sabstitntion der Nachkommeiiachaft seines Stiefbruders, des Grafen
— 167 —
Philipp Joseph , Sohnes des Grafen Wenzel Norbert Octavian aas zwei-
ter Ehe, 8. oben. Vom Fürsten Stephan Wilhelm, gest. 1749, stammte
aus der Ehe mit Maria Josepha Grf. v. Dietrichstein: Fürst Franz Jo-
seph, welcher, verm. mit Maria Leopoldina Grf. v. Palify, 1752 ohne
Nachkommen starb, worauf die Fürsten würde an den älteren Sohn des
Grafen Philipp Joseph , an den Grafen Franz Ulrich , pjelangte und es
ist somit Graf Philipp Joseph, da die fürstliche Linie Stephan Wilhelms
so bald erloschen , der Stammvater der späteren Fürsten Kinsky, deren
absteigende Stammreihe folgende ist: Fürst Franz Ulrich, gest. 1792,
k. k. w. Geh. Rath, General-Feld-Marschall etc.: Maria Sidonie Grf.
V. Hohenzollern-Hechingen : — Fürst Joseph, gest. 1798, k. k. Kämm.,
gewesener Reichshofrath etc. : Maria Rosa Aloysia Grf. v. Harrach ; —
Fürst Ferdinand Johann Nepomnk, gest. 1812, k. k. Hauptmann in
d. A. : Maria Caroline Freiin ▼. Kerpen ; — Fürst Rudolph , gc»t
1836, k. k. w. Geh. Rath und Kämm., Präses der liandesregierung im
Erzherzogthum Gestenreich ob der Ens: Wilhelmine Elisabeth Grf. v.
Golloredo-Mansfeld, geb. 1804. — Fürst Ferdinand, geb. 1834, k. k.
Kämm. u. erbl. Reichsrath, Rittm. in d. A. etc.: Maria Prinzessin y.
Liechtenstein, geb. 1835 nnd verm. 1856, ans welcher Ehe, neben einer
Tochter, Grf. Wilhclmine, geb. 1857, zwei Söhne stammen: Gr. Carl,
geb. 1858 u. Gr. Rudolph, geb. 1859. — Von dem Bruder desFürtten
Rudolph, dem Grafen Joseph, geb. 1806, Herrn der Herrsch. Kosteietz
am Adler in Böhmen, k. k. Kämm, nnd Oberstwachtm. in d. A. stam-
men aus'der Ehe mit Maria Grf. Czernin v. Chndenitz, geb. 1806, die
Grafen: Friedrich Carl, geb. 1834, Wolfgang, geb. 1836 u. Franz Jo-
seph, geb. 1841, sämmtlich in k. k. Militairdiensten. Auch leben noch
mehrere Nachkommen des Bruders des Fürsten Ferdinand Johann Ne»
pomuc , des mit Therese Grf. v. Wrbna und Freudenthal vermählt ge-
wesenen und 1823 verstorbenen Grafen Franz de Paula Joseph, 8.
Goth. geneal. Taschenbuch. — Die Besitzungen der jüngeren , ftirstl.
Linie bestehen aus den Majorats-Herrsch. Chotzen, Rositz, Aurzetits,
Porzezowitz etc. und den Allodialherrsch. Böhmisch-Camnitz , Rodo-
schin, Hofpossin, Sasena, Zlonitz, Borowintz, Wegwanowitz etc.
Bübntr, H. lab. 97X. ~ Simapitu, U. 8. 121— 9S. - Oauhe, I. 8. 1007-13. - P. J. /Mg».
back, Tabular. geneal. Bobuslai Balbini rontin. et rer. fdit. Priiga«\ 1770. in Iiitroduct. ad
Tabol. geneal. Kinsky etc. — Jacobi, IHOO, 1. R. 475—77 und II. 8. S47. ~ Wiugritt, ▼.
8. lUy-40: mit swei Abnenufelii. — N. gen. Keicht- u. StaatiHaiidb. . 1824. I. 8. Sil— 1&
u. II. 8. 6M u. 24. — Deutsche Grafrnh. d. Qegenw. f. M 440—18. - Fr^ih. 9. Led«bur,t.
8. 43S. — Gen. Tasohenb. d. grall. Hins. 1962, S. 414 -S6 u. htetor. Handb. an DemtalbM.
8. 4l7. — Goth. gen. Hof-Calender iiud geneal. Ta^chenb. 1S36. S. 139. 1S48. S. 146. 185S.
8. 133. 1860. 8. 148 u. 186t. 8. 150—52. — 8uppl. >Q Sietim. W..R. Vf. 9 : Ptt. R und VU
4 : Gr. K. - T^rof, U. 210 : Gr. K.
Klntacher, g^enannt v. Köbke. Adelsstand des Kgr. Preussen.
Durch königl. Cabinetsordre vom 25. Aug. 1855 wurde dem k.pr. Lieu-
tenant im 36.. In£. -Reg. Franz Kintscher, in Folge seiner Adoption durch
den Hauptmann a. D. v. Köbke in Breslau und dessen Gemahlin, geb.
Grf, Y. d. Schulenburg, gestattet, sich für die Folge: Kintscher, geü.
y. Köbke nennen und schreiben zu dürfen.
FV-M'A. t. Ltdtbur, in. 8. 286.
Kintzel, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1725 fftr
Ferdinand Anton Kintzel.
MegerU t. itühlMd, «rgiiis.'.Bd. 8. 181. ,^
— 108 —
Kintzweüer. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, welches schon
1234 zu Kintzweiler, jetzt Einsweiler, anweit Aachen, sass. Der Stamm
blühte im Besitze mehrerer anderen Goterfort und war noch 1650 zu
Fliesteden im jetzigen Kr. Bergheim und zu Haen im Kr. Kempen an-
gesessen, ist aber dann erloschen.
Fahne f I. 8. M4. — Freih. 9. Ltdebur, 1. 8. 4S9.
Kinwang, Kinwangen. Ein Mher mit mehreren Gütern zu dem
Adel in Ostpreussen zählendes, später erloschenes Geschlecht, dessen
Name das Gut Kirwangeu unweit Rastenburg trägt. Caspar v. Kinwang
auf Wangritten bei Friedland starb 1603.
Freih. v, Ledebur, I. 8. 438.
Kippenheim. Altes, elsassisches Adelsgeschlecht, welches das
Schloss und Rittergut Neuweiler in Untor-£lsass und einen adeligen Hof
zu ^trassburg besass. — Albrecht v. Kippenheim, Sohn Albrechts v. K.
des Aelteren, lebte um 1490 und von demselben stanmite Johann Al-
brecht V. K., markgr. -badischer G«h.-Rath etc., dessen Sohn, Hans Ru-
dolph Y. K. Ausschuss der elsassischen Ritterschaft war. Von Letzterem
entspross unter anderen Söhnen Heinrich Balthasar y.K., welcher 1679
als kurpf&lzischer Geh.-Rath und Ober- Amtmann zu Steinthal im 71.
Jahre starb. — Der Stamm ist wohl in^der ersten Hälfte des 18. Jahrh.
erloschen.
Seifert, AhneotnfeK äer ▼. Lcntenheim, — Oauhe,- 1. S. 101S n. 14. — v. HatUtein , II.
8. 171—76. — Siebmachfr, I. 198: v. K., BUaMsisch. — v. Meding, O. 8. 805. — Sappl. tti
Biebm. W.-B. IV. 16.
Kippo y. Mühlfeld. Balthasar Anton Kippo, k. k. Stück-Haupt-
mann zu Gratz, erhielt 1716 die kaiserliche Erlaubniss, sich von der am
Flusse Wien gelegenen, von seinem Vater ererbten, schon 1660 zu ei-
nem freiadeligen Sitze erhobenen und Mühlfeld benannten Polier-,
Schleif- und Mahlmühle Kippo v. Mühlfeld nennen zu dürfen.
MegerU v. MühtfeU, Erg.-Bd. 8. 337 n. 86.
Kirchbach, auch Freiherren. Freihermstand des Kgr. Schweden.
Diplom vom 18. Juni 1720 für Hans Julius v. Kirchbach, Herrn aufPad-
derow» Hohenmühle, Heinrichshagen etc., k. schwed. Generalmajor und
Ober- Jägermeister. — Ein, so viel bekannt, aus den sächsisöhen Her-
zogthümern Emestinischer Linie stammendes, nach Schweden, Pom-
mern , Kursachsen etc. gekommenes Adelsgeschlecht. Dasselbe sass
bereits 1690 zu Lauterbach im Gothaischen und wurde später nament-
lich im Altenburgischen mit Oarlsdorfberg bei Eisenberg, Göritzberg,
Teuritz etc., sowie in Pommern ansehnlich begütert. Die erste Besit-
zung in Pommern war Padderow unweit Anclam, welches der oben ge-
nannte k. schwed. Generalmsoor Hans Julius v. K. 1718 kaufte und zu
dieser Besitzung, welche Letzterer 1748 seinem Sohne, dem Freih. Hans
Friedrich Wilhelm, überliess, kamen im Laufe der Zeit mehrere andere
Güter. Der freiherrliche Stamm blühte in Pommern fort und noch.in
neuester Zeit war Wilhehn Freih. v. K. Herr auf Padderow und Julius
Freih. v. K. Herr auf Hohensee im Kr. Greifswald. — In Kursachsen
kam Hans Cari v. K. um 1740 als Oberberghauptmann vor und mehrere
Sprossen des Stammes haben, wie früher, in kursächs., so auch bis auf
die neueste Zeit in k. sächa. Militair- undCivildiensten gestanden. Hans
— 109 ■ —
Gustav v. K., seit 1794 korsächs. Oberst, stand' im Regim. v. Dehn-
Rothfelser Gbev. legers; Hans Adolph Friedrich y. K. wnrde 1851 k.
sächs^ Oberst und war Director der Militair-Yorraths- Anstalt; Hans Carl
V. K., seit 1849 k. sftchs. Major, commandirte später das 10. Inf.-Ba-
taill. und Hans Adolph v. E., k. sächs. Oberlieut., wurde 1863 Adjutant
des 4. Inf.-Bataill. Auch kommt der Name desGreschlechts in den Listen
der k. k. und der k. preuss. Armee vor: Ferdinand Freih. y. Kirchbach,
k. k. Oberst, commandirte in neuester Zeit das 5. Uhlanen-Regiment
und ein v. K. war k. pr. Oberstlieutenant.
Mrü990mann, I. Spat. ». — N. Pr. A.-L. IIL 8. 10» oad 110. — Freih. v. Ledtbur , I.
8. 43«. — Vomm. W.-B. lU. Tab. 16: v.K. a. F.-H. ▼. K. — W.-B. d. SAebs. SuaUn. V.
&8: V. K.
Kirchbaner. Reichsadelsstand. Diplom im kurpfälz. Reichsvica-
riate vom 4. Juli 1792 für Georg Ferdinand Kirchbaner, Richter des
Klosters Seligen-Porten. Derselbe, geb. 1757, von den Nadelfabrikver-
legem zu Monheim und Rögling stammend, wurde als k. bayer. Rent-
beamter zu Nabburg in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
V. Lang, S. 401. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. SO.
Kirchbanr, Ritter nnd Edle Herren. Reichsritterstand. Diplom
von 1792 für Franz Aloys Thaddaeus Kirchbanr, k. k. Reichshof raths-
Agenten, mit dem Prftdicate: Edler Herr.
MegerU v. Mühl/Hd, Krgins.-Bd. 6. 161.
Kirehberg, Burggrafen sn Kirehberg (Wappen zu Anfange des
17. Jahrb.: Schild geviert: 1 und 4 in Silber ein einwärts gekehrter,
gekrönter, schwarzer Löwe : Burggrafenthum Kirchberg und 2 nnd 8 in
Silber drei blaue Pfähle: GrafschaftKirchberg. Später wurden diePf^le
schwarz gef&hrt). Altes, thfiringisches Grafengeschlecbt aus dem von
der Familie schon 1183 besessenen, auf dem Hausberge bei Ziegenhain
unweit Jena gelegenen, längst in Ruinen zerfiillenen gleichnandgea .
Stammschlosse, von welchem als Rest noch der s. g. Fnchsthurm zu se-
hen ist. — Der in Thüringen reich begflterte Stamm erhielt 1130 vom
K. Lothai^die burggräfliche WOrde, verior aber schon nachdem zu Auh
gange des 13. Jahrb. Burggraf Otto mit seinen drei Söhnen, Otto, Al-
bert und Hartmann, von dem Landgrafen Albert in Thüringen und an-
deren thüringischen Grafen in seinem Schlosse belagert worden war, ei-
nen grossen Theil seiner Besitzungen, hob sich jedoch wieder und blfthte
in vielen Sprossen fort, welche später zu den Reichsgrafen des wes^ihA-
lischen Grafen-CoUegiums gehörten. — Von 1554 bis zu demErlöschoi
des Mannsstammes hatte die Familie die Herrschaft Farnrode im Eis»-
nachschen inne, auch gelangte später an dieselbe die halbe Grafschaft
Sayn, nämlich die Herrschaft Hachenbnrg, auf dem Westerwalde mit
Zubehör, und zwar durch Magdalene Christine Grf. zu Manderscheid-
Blankenheim, Erbin der Herrschaft Sayn-Hachenburg, welche 1673 die
zweite Gemahlin des Georg Ludwig Burggrafen zu Kirchberg wurde. —
Der Stamm blähte noch durch das ganze 18. Jahrb. hindurch und ist im
Mannsstamme 11. April 1799 mit Johann August Burggrafen zuKireh-
berg, geb. 1714, holländ. General der Infant, welcher als Graf zu Sayn-
Hachenburg. 1777 seinem Neffen, 6im Bnrgg^ralen Wilhelm G^rg, ge-
folgt war, erloschen. Das Manndehn Famrode fiel an Sachsen- Weimar-
— 110 —
Eisenach zurück and die Herrschaft Hachenbarg kam an des letzten
Burggrafen Bruders, des Grafen Wilhelm Ludwig, Enkelin, an Bnrggrä-
fin Luise, Gemahlin Friedrich Wilhelms Fürsten zu Nassau- Weil bürg.
/mAo/. Ltb. 9. Oi 14 u. Aa«g. v. Köhler II. S. 99-102. ^ Ducaf, OrafruivaAl, S. 343—45.
— Durchlaucht. Wcji. Ausg.. v. 1710. 11. 8 b»9— 50. — Hübner, H. Tab. 8S9. — r. Falken-
Mt4in. thäriog. Chronik« II. 8. 8&0— 74. >- Gaitke. I. N. 1014 n. Ib. — B. F. Avemonn, Be-
schreib, d. Herren Ueichs- u. Burfgr. v. Kirchberg, Frankf. 1?47. — Jacodi, 1800. U. >. I0:i
n. 484. — r. Hellbach. I. S.65?*: ffihrt noch mehrere Sltere Schriften, Manuscripte etc. an.
— aitkmoi:her, I. 19: ür. ▼. Kirchburgk.
ELirehberg, Grafen. Altes, in Bayern vorgekommenes, an der La-
ber begütert gewesenes, längst erloschenes Grafengeschlecht, von wel-
chem die in Nieder-Oesterreich vom 12. — lö. Jahrh. bekannten alten
Herren und Ritter v. Kirchberg, s. unten, hergeleitet worden sind.
\Vig, Bund, I. 8. 100-102. - Spangenberg, A.d0lsspiegel. I. L. 16. e. 15. — (To^A«. I-
8. 1015.
Kirehberg, Grafen. Alties, schwäbisches Grafengeschlecht, welches
an der Jaxt und bei Ulm begütert war. Die an der Jaxt angesessene
Linie erlosch 1449, die bei Ulm aber ansässige Linie 1510.
Cruiii Aunai. Sueviae, \\\. c. 8. Fol. 393. - - Gauke, I. S. 1016.
Kirehberg, Herren und Ritter (im Schiide ein aufsteigender Löwe).
Altes, in Nieder-Oesterreich vorgekommenes Herren- und Ritterge-
schlecht, welches Gr. v. Wurmbrand für Abkömmlinge der alten Grafen
V. Kirchberg in Bayern, s. oben, hält, von denen einige sich in Oester-
reich sesshaft gemacht hatten : Heinricus de Ghüijchperg tritt schon 1 150
urkundlich auf und Ulrich v. Kirchperg wird 1201 als Gutthftter des
Klosters Zwetl genannt. — Der Stamm blühte noch in die zweite Uälfbe
des. 15. Jahrh. hinein. Friedrich v. Kirchberg tritt 1422 in einem Ver-
gleiche als Zeuge auf, Otto Kirchberger wird 1469 als ed^ester fiitter
von Philibert Hueber, Austria illustr. Nr. 29, aufgeführt und Wolfgang
oder Wülüng v. Kirchberg besass mit seiner Hausfrau Clara Feuchterin
noch 1487 Winsberg (später Winberg) im Isperthale.
. WUigriU, V. 8. 14)— 44.
Kirohberg, Freiherren (Schild geviert : 1 und 4 in Ro^ zwei ge-
kreuzte, goldene Streitkoiben: Stammwappen und 2 und 3 in Silber
sechs, 3, 2 und 1, stehende blaue Eisenhütlein: erloschenes Geschlecht
Karptinger). Erbländ.-österr. Freiherrnstand. Diplom vom 5. Dec.1623
ftbr die Gebrüder Otto Joseph und Carl v. Kirch berg und für die Vettern
derselben, Georg Achatz und Georg Caspar v. Kirchberg. — Altes, aus
dem Erzherzogthume Oesterreich ob der Ens entsprossenes Ritterge-
schlecht, dessen Stammhaus der alte Burgstall Kirchberg, unweit der
landesfürstlichen Waldung amKiernberge, in der Pfarre Schönering, war.
Der Stamm breitete sich sowohl in Oesterreich ob der Ens, als in Nie-
derösterreich in mehreren Linien aus und hatte in beiden österreichi-
schen Landschaften die Schlösser und Herrschaften Egenberg, Kirch-
berg^ Ennsseck, Seissenburg, Viehhöfen, Nussdorf ob der Trasen, Spitz,
Schwallnbach, Brunn über der Crems, Meidling, Haugstorf, Neusidl,
Lanzendorf, Neudeggerhof etc. im Besitze. — Die ordentliche Stamm-
feihe des Geschlechts beginnt mit Ottockar v. Kirchberg, welcher um
1825 lebte. Von seinen Nachkommen in der vierten Generation setzte
SigismundKirchberger v. Kirohberg an Egelberg, Ritter, gest. iunl47ö,
— 111 —
Alberts n. Herzog in Oesterreich Raih^ den Stamm fort and zwei Söhne
aus seiner ersten Ehe mit Barbara Geymann: Wolfgang und Georg,
theilten durch ihre Söhne und Nachkommen das Geschlecht in zwei Li-
nien, in die ältere und in die jüngere. Von dem Stifter der älteren Li-
nie, Wolfgang V. K., der bis um 1498 lebte, stammten in der vierten
Generation die obengenannten, in den Freihermstand erhobenen Gebrü-
der Otto Joseph und Carl t. Kirchberg, welche mit ihren Vettern 1624
als Stände in den niederösterr. Herrenstand aufgenommen wurden, auch
gelangte Freiherr Otto Joseph (gest. 1639) 1627 in den Herrenstand in
Oesterreich ob der Ens und brachte die Erbschenkenwürde des fürsti.
Hochstifts Passau in seine Linie, welche später, 25. Febr. 1698, mit sei-
nem Enkel, dem Freiherm Joseph Ignaz, erlosch. — Zu der jüngeren,
von Georg y. K. absteigenden Linie gehörten die Mitempfänger des Frei-
herrndiploms, die Gebrüder Georg Achatz und Georg Caspar y. K., s.
oben und mit dem Urenkel des Letzteren, dem Freiherm Nicolaus Jo-
seph, geb. 1724, k. k. Lieutenant, welcher 1747 in der Blüthe seiner
Jahre unvermählt starb, ist auch diese Linie im Mannsstamm^ erloschen.
Freik, p. Hoheneck, I. Suppl. 8. 26-&0. — WiugriU, V. 8. 144~1&7. -? Sappl. i. Siebm
W.-B. n. 1: F.-U. «. X. auf 8M«enburg. — Tyrof, I. 16: F. H. v. Kirehberg auf SM-,
senburg.
Kirchegg und Stemback, Freiherren. Böhmischer Freiherren-
stand. Diplom vom 23. Nov. 17O0 (für Christoph Andreas Wenzel
V. Kirchegg und Stembach.
f. Mtübach, I. 8. «59.
Kircheisen. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 6^. Juli
1798 für Friedrich Leopold Kircheisen, k. pr. Kammergerichts- Vice-
Präsidenten und Geh. Ober-Revisionsrath. Derselbe, ein Sohn des
Stadtpräsidenten Kircheisen in Berlin, wurde 1810 k. pr. Justizminister
und starb, hochverdient um den Staat, 1827. Sein einziger Sohn, der
k. pr. Justizrath v. Kircbeisen , hinterliess aus der Ehe mit Philipptne
V. Brösigke nur eine einzige Toqhter, Caroline v. K. , welche sich ipit
Eduard Gr. v.Bethusy-Huc, Herrn der Herrsch. Weziesko etc. vermfililte
und 11. Juli 1851 gestorben ist. *
V. HeUbaeh,\. 8. 669. - N. Pr. A.-i.. HL 8« 110. ~ Frtik. t. Udehur, I. 8. 41H n.
33. - W.-B. d. PreoM Monarch. III. 65. - KutmUt, I. 8. 233.
Kirchenbetter y. RitterskircliaBu Erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1779 fttr Franz Kirchenbetter, Second-Rittm. im k. k.
Cuirassier-Beg. Yoghera, mit dem Prädicate: v. Ritterskircheii.
MegerU «. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 838.
Kirchenpauer t. Kirchdorf. Ein zu dem begüterten Adel im Kgr.
Preussen gehörendes Geschlecht. Eduard K. v. K. , Herr auf Lössnig
unweit Torgan, starb 16. Juli 1863.
Handschriftl. Notls.
KirchejBsen V. Rosenkron, Kireheisen nnd Rosenkron. Böh-
mischer Adelsstand. Diplom vom 12. Juni 1723 üQr Johann Georg
Kirchöysj^en, k. k. Tabak- Appalto-Director in Böhmen, mit dem Prädi-
cate: v.TElosencron. — Der Stamm ist erloschen.
MegerU f. MühUetd, Krg.-Bd. 8. 338. - N. Pr. A.-L. lU. 8. 110. - JV^a. f. Udtbur,
I. 8. 438. .
— 112 —
Kirchhammer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 20. Aug.
1567 für Dr. Lorenz Kirchhammer, niederösterr. Begimentsrath. Der-
selbe kanfte 1572 den freien Sitz das feste Haas u. Gut zu St. Panta-
leon, erschien 1575 auf dem niederösterr. Landtage u. starb ohne
Nachkommen 11. Jan. 1576.
Wingriü, V. 8. IST.
Kirchheim, Eüjrcheim. Ein früher zu dem Fuldaischen Lehnshofe
gehörendes Ade^sgeschlecht, welches später auch zu dem schwäbischen
mid elsassischen Adel gerechnet wurde. Eberhard v. Kirchheim war
schon 1310 Fuldaischer Lehnmann.
Schannat, 8. tl8. — Siebmacher, 11. 97 u. in. 151. — v. Meding, III. 8. SSS.
SLirchhof t. Grünkirch. Ritter. Böhmischer Bitterstand. Diplom
von 1727 für Anton Gottlieb Kirchhof, k. k. CJornet, mit dem Prädicate :
y. Grünkirch. Derselbe, aus einer reichen Kaufmannsfamilie in Lauban
stammend, war Herr auf Ober-Beerberg bei Lauban und lebte zuletzt
in Marklissa, wo er 20. Mai 1750 starb. Dass er Nachkommen ge-
habt, ist nicht bekannt. '
Megerle ». Mühlfeld, Erg»nx.-Bd. 8. 161. - N. Pr. A. -L. V. 8. 271. — Freih •. Lede-
fttir, 1. 8. 433.
SLirchlepsky v. Kirehenstein. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1766 für Georg Anton Kirchlepsky, k. k. Hauptmann im Inf.-Beg.
Leopold Gr. PaMTy, mit dem Prädicate: v. Kirchenstein.
Mfg^rle 9. Mühlfeld, Rrg.-Bd. 8. »38.
Kirchmann. Beichsadelstand. Diplom im Kursächs. Beichsvica-
riate vom 7. Aug. 1790 für Eberhard August Kirchmann, kursächs.
Lieutenant. Derselbe , aus einer hannoverschen Familie entsprossen,
setzte den Mannsstamm fort , welcher in Sachsen ausgegangen ist , in
Preussen aber durch die Söhne des k. sächs. Majors v. K. (wolil des Di-
ploms-Empfängers): Julius V. K. , welcher in k. preuss. Staatsdiensten
Beg.-Yice-Präsident wurde , und Friedrich v. K. fortgeblüht hat.
. N. Pr. A.-L. IV. 8. 399 u. 400. — Freiherr r. Ledehur, I. 8. 483. - W.-B. d. Sitchs
Mflen, X. 4ft. ~ KneAChke, (Ii: 8. 2S7.
Kirchmayer, Kirchmayer za Ragen (Schild geviert: 1 u. 4 in
Blau zwei in Gold gekleidete Arme mit weissen Ueberschlägen , deren
Hände eine oben etwas spitzige, silberne Schaufel ohne Stiel empor
halten uud 2 u. 3 in Schwarz ein unten gewölbter, oben ausgerundeter,
slberner Querbalken). — Die Kirchmayer zu Bagen aus Tirol finden sich
ohne Vornamen und Jahrzahl schon in den älteren Verzeichnissen der
vor Errichtung ordentlicher Matrikeln in Niederösterreich begüterten
Landleute. Später, 1572', war Erasmus Kirchmayer zu Bagen aus
Tirol mit BeinprechtspöUa und 1598 Matthias K. mit dem eben ge-
nannten Gute angesessen. ^Constantin Matthäus K. brachte 1687 Senf-
teneck an sich und derselbe wurde als Herr zu Altkirchen undSenften-
eck für sich und seine Brüder, Elias und Zacharias K., noch 1689 mit
den bei Senfteneck liegenden Zinzendorfechen Lehenstücken belehnt. —
Später kommt der Name de^ Geschlechts nicht mehr vor.
Wissgrill, V. 8. 157 und 56.
Kirchmayer. Beichsadelsstand. Diplom von 1705 für Heinrich
Eberhard Kirchmayer, k. k. Hauptmann.
Megerle p. MühlfeUL, Brgäas.-Bd. 8. 338.
— 113 —
Eirehner. Freiherren. Ileichsfreiherrnstand. Diplom Tom 20*
Octb. 1707 für Miclmel Acliatz v. Kirchner, k. k. Reichshofrath, Der-
selbe wurde im Decüinlier 1707 als niederösterr. Lamiüsmitglied auf-
genommen, doch in die Ständeversaramlung niclit eingeführt.
Kirt'hfitn' V. Lüienkirch. Ein früher 7m dem schlesischen Adel
zälileades Gesclileeltt, welches im Liegnitzst^lien mit Jolmsdorf und Pah-
lowitz begütert war und von 1592 bis 1657 geaannt wird.
Kii-clmer v, Neukirehen. Böhmiacher Adelsstand. Diplom \nou
1731 für Georg Adidbcit Kirchnt-r, mit dem Prädicate : v, Neukirchen.
Kirch»chlager. Rdchsadclsstand, Diplom von 1791 für Leopold
Kirchschlager, k, k. geh. Reichs-Hofcanzlei-Expeditions-Adjuncten,
Kirchatettc^rt KirelistetU^rv.Kirehstetten, Altes^ österreichisches
AdelsgeschJecht, dessen Name achon im 13. Jahrh. in klösterlielien Ur-
kunden vorkooimt und welches Wolf gang I^azius zu den adeligen Ge-
schlccliteni ztihlt, die iu Wien unter den Münzern im 14. Jahrh. sesg-
haft und mit den ansehnlichsten liitterstauds-Geschlechtern Wiens ver-
wandt waren. — DerStannn blühte noch in das 17. Jalirh* hinein. Chri-
stoph Kirchstetter v. Kirchstettenj k. k. Secretair bei der niedcrösterr.
Kammer, vermählte t?'ch 1602 mit Eva Katzler auä altem lUtterstande,
aus welch LT Ehe eine einzige Tochter, Maria K. v. K., stammte. Die-
selbe vermrihlte sich, nach dem Tode ihn^s Vate!"s, 1627 mit Joachim
EnzmQller, niederusterr. Regier.-Secretair, welcher Bpfiter zum Freib.
und Grafen v. Windhag erluiben w^urde und bei seiner Erhebung in den
Derrcnstand das alte Kirclistettcrsche Wappen: in Blau einen goldenen
Greif, welcher ein abgeschnittenes, hulhr-s Kaiimirad vor sich hält, mit
kaiserlicher Erlaubniss seinem Wappen einverleibte. Mit Christoph K.
und seiner Tochter, Maria, ist nach Allem das alte ritterliche Geschlecht
der Kirclistetter v. und zu Kirchstetteu erloschen.
WitMffriU, V. s. 15sS-Ga.
KirchHtetter, Edl«) und Ritter. Reichs- und erbländ.-Österr. Rit-
terstand. Diplom vom \). Aug. 1709 für Johann Eranz Kirchstetter, k.
k. Uofliammerrath, mit dem Prädicate : Edler v. Derselbe lebte itoch
1718 und war mit Anua Bileonora v. Albrecht vermählt, aus welcher Ehe
Johann Matthias Edler v. K. entspross. welcher 1725 niederösterr. Re-
gimentsrath war und aus der Ehe mit Maria Durotbca v. Holly einen
Sohn, Jobami Franz Jacob, hatte, welcher 1759 als k, k. Hof-Secretair
hei der obersten Justi^stelle vorkommt. — Dass die hier in Rede ste-
hende Familie mit dem im vorstehenden Artikel besprochenen alten Ge-
schlechte irgend im Zusammeidiange gestanden, ist wohl nicht anzuneh-
men- Nachdriu Wi^isgriU gesagt, dass, wie angegeben, das alte ritter-
Uche Geschlecht der Kirchstetter v. und zu Kirchstetteu erlosclien, führt
er fort» ,. jedoch wann ferner von diesem Namen hier bekannt'' und führt
nun zuerst den 1700 verstorbenen Dr. Jobann Christian v. Kirchstetter,
k. k. Kath und Kriegsrichter und dann den Johann Franz Edlen v. Kirch-
MntMehktt Dcuucli. Adek-Ler. V. 9
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stetter mit Sohüp und Enkel auf. Das Rittf^nliplom von 1 709 giebt Wiss-
grill zugleich als BeBtatiguiigsriiplom des alten Adels des Johann Franz
Kirclistettcr. — Noch in neuester Zeit kommt der Name v. Kirchi^tetter
im Militair-S^liematismus d. österr. Kaisertli, vor. Hoinfich v. K. ist k.
k. Artillerie-Lieutenant.
Kinnreutb. Reichsadels stand. Bestatijjunizsiliplom desselben von
1709 für Yincenz Mieiiael v. Kinarcuth, Rathsverwandten m Ulmütz.
M^gerlfi r. Müht/rtii Erg -Bd. F.. a^^s.
Kirn (Schild geviert, mit blauem, ein zehnen dip; es, goldenes Hirsch-
geweihe zeigenden Mittelschilde. 1 und 4 in Blau <h'ei. 1 und 2, seehs-
strahlige, goldene Sterne und 2 und H in Roth die untere llsilfte eines
atditsp eichigen, silbernen Rades). Adelsstand de.s Kgr. WürttembeiTa;.
Diplom vom 12. Juni 1836 für die vier Gebrüder Kirn: Franz Anselm
K., geh. 1793, k. württ. Regim.'Quartienneistcr, Wilhelm Fanerich, geh.
1795, Hüttenverwalter auf dem k. Eisenwerke zu (liristophsthal, Carl
Christian K.,geh. 1805, Oberaratmann in Welxheim und Ernst Alex-
ander K., geh. 1811, k. württ. Lieutenant.
CoMt, AdH*höch d. Krt. W6rtt«robPrj5. 8. 436. - W.B. d. K«r. Wiirttemhr*T(j. Nr. 203
ö, S. M> 11. 5J. — KnfMChke, l, 8. ^M,
Kim (in Blau ein goldener, von drei Sternen begleiteter Sparren).
Adelsstand des Kgr. Preusseu. l>ii>lom vom 22. r>ee. 1847 für Wilhelm
Jacob Löhr. k. pr. Ingenlear-Hauptiaann, mit dem Namen : v. Kirn und
mit dem Wappen der v. Kirn, Ders*'llie erhielt auf Ansuelien seines
Olieims. des vormaligen 1l nassauschen Ingenienr-lianptnmnns v. Kirn
zu Kbrenbreitstein , Herrn des Landgutes Besselich bei Col)lenz, dessen
Vater als Ingeiueur-Major 1792 in d«^nReielisritterstand erhoben wurde
und welcher kinderlos war, rlas Adelsdiplom.
Frrih. r. Lfdrhur, I, «. AA\ n \U .S i?!iG.
Kirseh. Reichsadelsstand. Diplom im kursäeksiseben Reichs- Vi-
cariate vom 22. Juni 1792 für Geor^ Wilhelm Kirsch, der Philosophie
Doetor nnd IHreetor des Gjinnamums zu Hof im bayreuthschen Voigt -
lande und fürstL brantlenb.-ansbach.'!>ayr. Hofrath, euin privUogio non-
usus, lielter die Fort.seticung des Slammes ist nichts bekannt.
KirKcdibaiim (in Silber eia rotbes Herz, ans welchem ein Kirsch-
baum mit Früchten aufwächst)- Ein frfiber zii dem schlesischen Adel
zählendes Geschleebt. dessen Ahnljen\ Hans George Kirsebbaum, kais.
Rittm., nach Sinapins vom K. Rndolpb v. Hahshnrg um 127« den Adel
erhalten haben soll. — Wenzel v, K., kaiserl. Oberst, erw;irb UUH die
Gate!" Mittel- und OlH>r-Obt"rau unweit Loben und in den ersten Jahr-
j^rlmten des IS. JaJirlj. war die Familie zu Alt-W(thlau im Wohlanschen.
7M Woidnig im Guhrausehcn nnd zn Klein-Mertinau im Trebnitzschen
gesessen. — Von den Nachkommen des W'enzel v. K. starb Johann
Friedrich v.K., k. pr. Oberstlieutenan! im Regim. v. Saldeni, 29. Sept.
1779 und war vennuthUch der Letzte des Geschlechts.
Simapim, I. 8. »IX — ö««**, l. 8. IH6 uo«t 17. — K. I'r, A , L. V, H. STl, — Freih.
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ELjrgcliUaum, Adelsstand des Kgr. Bayern. Diplom vom 2. Sept.
ISH für Franz Joseph Kii'sclibaiim, k. bfiycr. GelL-Ratb. Derselbe,
ein Sohn des Professon^ Kirsclibauin in Heidelberg und Enkel des Lec-
tors K. in Wetzhir, war fiilher Professor des Eurnpsiisclien Stnntsrecbts
an der k, Kriegssebule zn Paris nnd wurde dann Hofmeister des damali-
gen Kronprinzen Ludwig von Bayern K. II,
Kirschdorf. Ein früher in Ostpreussen mit Compebnon, Gerlachs-
dorf, Kallen, KirsteinsdoH, Warglitten, Wiscbenenetc. in den Kr. Fiseli-
hausen, HeiUgenbeil undiMerode angesessenes Ädelsgeschleehl, weiches
anch unter dem Kamen : Kerssendorf und KoIindoi%, genannt v. Kir-
sch endorff vorkam. — Siegmund v. K. war lfi9^ knrbrandenb.Ratb und
Amtmann zu Schaaker in r)stpreusscn.
N, Pr. A - L. V M, 27'+'. — Freiherr r. Lfd^hur. I. .s. WA.
Kirschenstein, KtrHchenatein-Eriäpin« Reiebsadelsstand von 1 437.
Bestiltigungsdiplom desselben von 1078 für Lndwig v. Kirschetistein.
Ein im 16. und 17. Jahrb. in Ost- und Westprenssen mit mehreren Gü-
tern in den Kreisen Pr, Holland. Kiinij^Äberg, Rasten bur^ und Maiien-
wcrder angesessenes Adelsgeschlecht, welches aueb Kerssenstein und
Kerstenatcin geschrieben wurde. Dasselbe führte in Roth zwei goldene
Hirscbköpfe mit den Hälsen, einen über dem andern und mit einem ähn-
lichen Wappen: Schild durch einen Stanmi der Länge nach getheilt:
rechts zwei lürschkiipfe und links ein Löwe, kam noch 1855 eine Fami-
lie V. Kii'schen stein im Posenschen vor.
Kirschenstein (Schild gcviert : 1 nnd 4 in Roth ein einwärts ge-
kehrter, silberner Löwe und 2 nnd 3 in Silber auf grünem Hügel drei
an Stengeln neben einander aufgerichtete rotlie Kirschen mit grünen
Blättern. — Ein früher zu dem schlesi sehen Adel zählendes Geschlecht,
welches imOelsisciien begütert war. Dasselbe sass lf)90 und noch 1715
zu Prbtelwitz unweit Trebnitz.
Sinapiu*, I. 8. äl2 u. De^üftlben Olsnograpli, I. 8. «24. — Freih, f. £«d«&Hr, f. S. 433.
— SithnuicAer, Ul, öS. — c. Medintj, IL S, 3üi^.
Kiriüchner v. Badenau. Erbl.-Osterr. Adelsstand. Diplom von 1800
für Johann Kirschner, k. k. Seconde-Rittmcister im Regim. Herzog
V. Württemberg Dragoner, mit dem PrätÜcate: v. Badenau.
Kirstein v. Kirstenau. Böhmischer und crbl.-österr. Adelsstand.
Böhm. Adelsdiplom von !70fi für Daniel Kirstein, k. poln. und kursächs*'
Hauptmann, mit dem Prädicate : v. Kirstenau und erbL-r>sterr. Adelsdi-
plom von 1753 für Johann Franz Kirstein, k. k. Directorial-Registra-
turS'Adjnncten, ebenfalls mit dem Prädicate: v. Kir^tenan. — Daniel
K. V. K. war in Schlesien 170H mit Auras im Wohlauscben nnd 17^0
mit Wilkawe im Trebnitzschen begütert. — Der Stamm ist erloschen.
' Kisleben,. KiHsleben. Altes, im Rraunschweigisclien u, in dem an-
grenzenden Lüneburgischen, Halberstädtscben und Altmär kischen be-
gütert gewesenes Adelsgeschlecht, desden gleichnamiges Stammhaus im
8*
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Braunschwei^flidilii schon 1233 vorkommt und welches bereits 1311 im
Lttnebur^'iÄchen zu Anisdoif luif dorn Oelpel , zu Bernau. Uliryetc. sass.
Dasselbe erwarb spater in dtTi genannten Gcjo^enilen mehrere andere Gü-
ter, kam auch nach Anhalt in das Ballenstädtsche und wurde von Sieb-
inneher unter riera Ihürin irischen Adel ant'geff^hrt. — Hurtmami v, Kiss-
b bin war 15H0 im Comitiite des Kurfürsten Johann des Beständigen zu
Sachsen aui* dem Keii hstaM:e zu A^i^sburg: Andrejs v. K. auf Uliry und
Khoden starb 1»>2I als h. biiiehurg. Oberst um! tiauptrnann zu Peters*
hagen; Chri5thin August \. K. lebte HiTO nrii drei Sühnen etc.— Das
Gesclileclit hlilhte n^icli in die zweite llälfto des 18. JakrL. hinein, bis
Christian Vietor v. Kislcbeu, liollündiseker Gberst, 1781 den Manns-
stiunm schloss,
T(.üt|[i^Uc1i. — c MtdinQ, I. S. 2tt5 n. »6 u. II. 8. 729, ^ SuppL Jtu Siebtn. W'.-B. V. 'ih.
KisisHiig f in Blau ein mit den Sicheln nach unten gekehrter, golde-
ner lialbmond uiit Gesieht, wcdcher obtn rechts und links, sowie unten
von einem sechsstriibligen, goldenen Sterne begleitet ist und über wel-
chem eine goblene Lilie schwebtj, Ileichsadelsstand. Bestütigungs- und
Krneuenmgsdiplom desselben vom 15. tSejit. 18(15 für Carl Heinrich
Kii>sling, Herrn auf Radgendorf und Ober-Amts-Advocaten in Zittau,—
Anton Kissling, gest, lfi89, Sohn des Hans Kissling, Gerbers in Zittau,
erhielt, wegen 2 4 jähriger rühmlicher Kriegsdienste im kaiserlichen Heeren
mit seinem Bruder, Johann lüssling, 1541 einen Adels- nml Wappen
brieL welcher, da derselbe UJ08 in Zittau verbrannte, 21. Juli 1625 tili'
die hinterliissenen Srdme und Enkel von Neuem bci»tatigt wurile. — Das
Gesehlecht tiehurte im ganzen 17, und 18, Jahrh. zn den angesehensten
P'ajuilien der Stadt Zittau, bediente sich aber (bs Allels nichts bis der-
selbe J8Ü5^ wie augegeben, bestätigt und erneuert wurde, — Das Ge-
schlecht ist im Mamisst^iiime nicht fortgesetzt worden,
I fi, 4:14, — Uünch, W B. ZiUHOijicher f>c«cl]tfrla> r (Mtiiijsrr d l{Mrh»riaitiutb, zu Zittau),
T*b, 7. — W,-n U. Hiicli*, Maiiteü, IV. Jil, V. Kiei^liu«. — kneactiltt'. }\\ S. 'lU u. 2lÄ.
Kit^^lin^ V. Kiswlingistein. KrbL-üsten-. Adelsstand. Diplom von
1736 für Valentin Kissiing, mit dem rradicate: v. Kisslingstein,
Iftfftrle t, Müf^fffiä, Lri$&ii«.-Brt. H TA',*
Kitscher, Kitzseher {Schild von Silber und Seh wa]*z filufmal quer
getheiltj. Altes, nndssensches Adelsgescblecht, als dessen Stiimmhaus
das gleiclmanuge (rut unweit Borna, welches der Familie bereitg 1460
zustand, angenommen wird. — Johann v, Kitscker, Di^ juris, welchen
lieeheu!>erg, Dissert. de Nobilitate Misniac Literata , Propst der col-
bergschen u, altenbiu";,^schen u. Canonictis der Bomkirchen zu Nauui-
biirg nennt, war zuerst Kath des Herzogs Georg zu Sachsen, trat dann,
1498, in die Dienste des Herzogs Bojiislaus X, in Pommern und wurde
Hufrath u. Domherr zu Camin, verliess über 1505 Pommern wieder,
kehrte nach Sachsen /urOck umi wurde Ratli des Herzogs Heinrich zu
Sachsen, utdidier ibn mit wichtigen (rPsrh;Uten betraute ujid in dessen
Auftrage er noch 15:^1» der Kirchen- Visitation beiwohnte. Zu seiner
Zeit lebten vier Brüder: Jühann v. K,, Protist zu Alteuburg, Georg v* K.,
kmsächs. Ratii, Wolf v. K., kursächs, Kath u. Ober - Stallmeister und
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IljldeliraTid v. K, , wdrlirr %\fh 1513 in Bayern nied^rlfpss und för^tl.
Ratli n. Amtinaiin zu Kosonlinm wiinl^. ITohcr dip NfK^hlcominf^n'^dinit
dos Letzteren gieht Bucolini . lY. 8, 1517, nnlion» Nsielirirltt. Zu dor-
Sflban (jphörte in 0er Mitto des If!, Jnlirli. Clnl^tnpli v, K., llirr niif
Alokanis ti. Ekkhoven, li. bnjer. .Tnjzrrnipistpr , wclclior in Fol^zo dor
Religionsstrc^itifj^keitcn Rnyorn vr^rlie^^s, in Saeli=ion dsis Ont Ternn^^dorf
tibemahm und nndi IßOO kui-TsHdis. Hanpimfinii zn Pirii;i war. — J>rr
Stamm, weldior im Ifi. n. 17. Jalirlj. mdinH-fi Gfilor in dorn dsiTnalij/on
Anito Leipzig n. in der Oberlansitz besas«?. im 17. Jabiii. in SolilrsieB
begütert war n. im 17. n. l^. Jalirb. ^\k]\ in Pommorn Ili^sifziink^f^n
lialtp, wo Lewin Deiiniis \\ Kitsdifr, g<^st. 1741 als k. pr. lliuiptniaitn
mit llinterka^^sung zweier Snlnie. Herr ;inf Briesen bei Sdiiovelb» in wnr.
blübte nneb in das 1*1. Jabrb. binein n. ist, so viel bekannt, mit Gott-
fried Leberecbt V. Kitseber, welcher 1772 k. pr. Hauptmann war und
nocb 1M3. zu Wittenberge in der rriegnitz bogiltt^it, lebte, erloscben.
Knaftth. S.. .%!?2. — W^rafl, H. AHfi n. IflA. — Sinajtm» , t\. 8. 7W. — Val. K''n(ff, TU,
n I7S^*<0. - N, Pr A.-L. V. «. 27>. — Ffi^if*. *» L^,irf>t,r , \ » ^!?4, Si^^foH^tt'Hfr f.
HÄ; V Kit»,*r>»rr. MHiiitl^ch u. V, 70: flfhkuj^i'h. — v\ kii'ding , f. S. 2«« n. ^7. - WH.
KitÄehker, Kitsehke (in Schwarz drei, 2 u. 1, goldene, mit den
Griffen nacb der Mitte zu itiisammoiigestellte Streätkolbeu). Altes,
schlesiscbe«! Ädelsgeschb'ebt, niebt zu verwedisela mit der im vor^t eil-
enden Artikel besprochenen Familie v. Kitseber. Dasselbe war im
Briegscben begütert n. (^onrad Kitsehke (Kitske) v, Kunlitz zu Cbulz-
dorff war 1586 in Brieg bei dem Leichenbegängnisse do>3 Herzogs.
Sinapim, T. S. 5t? «. H*«. 72«, — Frtih, p, Lf4«hur, I. 8. I3f. — Si^bmachtr, J* 66;
Kitt*»L Ein in Schlesien im 17. u. in der ersten Hälfte des 18,
Jabrb. im Oelsischen und Trebnitzscben beglltertes Adelsgesehleebt,
welches bereits 1*U0 zn Xeu-Sorge im Oelsnisdien nnd im Tn-bnitz-
sclien zu TToehkirdi nnd Wiese sass. ^ Vnn Joliann v. K. auf Wiese,
Hoebkirdi n. Neusorge stammte aus der Ehe mit Sui^finna v. Hannold
Hans V, K. aufwiese n. TTocbkirdr, verm. mit Annal^a^ina v.Reihnitz,
Von den Srdinen desselben starb Bernbord Leopold v. K. 17U(^ in k. k.
Diensten und Joachim Wilhelm v. K. und Wiese vermahlte sich 1718
mit Einer v, Koeb u. Gross-Krutseben.
SinupiU4. I. S. M3 it U, K 727, - N, Vr VI., lü. R. 111. - Frfih. v, L^dthur , 1.
S, *:t4, — r. Meding, Jll. P. .131,
KittHtsE, Freiherren. Altes, bereits im 1!^, Jahrb. in der Lausitz,
im 14, in Schlesien und im 15., in welcbem die Familie sdiou mit dem
freiheiTlichen Titel vnrkonunt, in Böhmen und t>st|>reussen nnsil^^sig ge-
wesenes Adelsgeschlecbt, — In der Lausitz waren Kittlitz hei Loebau
und Kittlitz hei Calan alte Stammh.'iuser des Geschlechts. Ei-steres Gut
wird schon 1277 genannt; in der zweiten Hü!fte des 14. Jahrb. hatte
die Familie die Herrschaft Muskau einige Zeit pfandweise inne und sass
zu Baruth bei Bautzen und spfiter, gegen Ende des I«i. Jahrb. uinl im
17,, stand noch Spremberg dem Geschlechte zu. Aus dem Hanse Ba-
ruth st4mimte Jobanu von lültlitz. welcher um 1385 Bischof zu Meissen
wurde und 1408 starb. — In Schlesien waren bereits 1323 Nieder-
— 118 —
Leschen und Malmitz oder MalniU im SprottauSehen in der Hand der
Familie und Jolianncs v, K. war IZB9 Bischof zu Lebus. Später kamen
mobrere andere schlesische Güter in den Besitz des Geschlechts, na-
mentlich auch Otteiidorff im Bnnzlaiisclieii , und der Stamm breitete
sich besonders aus den Hftuseni Maliiütz und Ottendnrft" weit aus. —
In BCdimen hatte die Familie bi^i um die Mitte des 16. Jahrh. die HeiT-
Schaft Räuden innc , und nach Ostprenssen war dieselbe aus Schlesien
1454 mit Sebastian Freili. v, Kittlitz frclanjyrt, von dessen Nachkommen
Heinrich Frtih. v. K. vom Herzo|src Albert in Freussen für treu ge-
leistete Dienste gegen Mitte des 16. Jahrb. Gross- n. Klein-Waldeck un-
weit Pr, Eylau erblich erhielt. Zu diesen GiUern kamen später in Ost-
preusseu nocti viele andere Besilznuf^en und Sprossen der preuss. Linie,
welche später wieder ausging, erhielten hohe Ehrenstelleu. Älbrecht
Freih.v.K., gest. 1604, wurde 1583 Landhofmeister in Preussen n. Chri-
fitoph Freib. v. K* auf WaUleck starb 1657 aln Ober- Marsehall in
Preussen, — In neuer Zeit bat der Stamm wohl nui- im Hause Otten-
dorff tbrt|tfeblüht. über welches das geneal. Taschenb. d. Treib. Hauser
Auskunft giebt , wilbrend f rllher Ober das Haus Malnitz Sinapius bis in
die zweite FJiilfte des 17. Jahrb. sich genau verbreitet hat. Die neuere
Stammreihe des Hauses Ottcndorff ist folgende : Johann Ernst Freib.
von Kittlitz und Otteudorff, gest, 1787, Raths-Semor der Studt Sprot-
tau: Elisdlieth v, Unruh, gest. 1789; — Freih. Christoph Ferdinand
Rudolph, gest. 1822, Herr auf Klein-Tietz bei Liegnitz, k. pr. Regier*-
u. Laiidrath: Dorothea Sopbie v. Paczensky, gest. 1801 ; — Freib.
Friedrich, gest, 1849, k. pr. Oberst: Caroline Erdmutlic Buchwald; —
FreÜL Rudolph , jc^tziges ITaupt der Familie, k. pr. Hauptmann. Der-
selbe hat sich 1856 mit Laura Peiper vermählt, aus welcher Ehe eine
Tochter, Auun, geb. 1859, entspross. Die drei Brüder des Freib. Ru-
dolph sind: Freih. Ferdinand, geb. 1822, k, jar. Ilanptm., Freib. Lud-
wig, geb. 1824. k. pr, Lieut. in der Landwehr und Freib, Franz, geb*
1831, k. pr. Lieutenant. — Die drei Brüder des 1649 verstorbenen
Freih, Fnedricb, s. oben, sind: Frtih. August, geb. 1703, k.pr, Haupt-
mann der Gendanucrie a. D., Freih. Wilbebu, geln 1794. k. pr. Prcm.-
Licut a. D. und Freih. Ferdinand, geb. 1797, k. pr. Major a. D. Von
diesen Brtldern hat Freih. Wilhelm sich 182t:> mit Henriette v. liein-
baben verm. und aus dieser Ehe stajunjeu Freih. Richard, geb. 1829,
Dr. phil. und Oberlehrer an der k. Ritter- Academie zu Liegintz u. Freih.
Robert, geb. 1831, k. pr. Gerichts- Assessor. Auch leben noch Nacli-
konimen von dem Bruder des oben genannten Fretberrn Christoph Fer-
dinand Rudolph, dem Freiherrn Friedrich August. Derselbe, gest.
1825, k. pr. Oberstlieut., vermählte sicli 1798 mit Henriette Freüu v,
Diebitsch, gest. 1835, Halbschwester des k. russ, Feldmarschalls Freih.
V, IMebitsch, aus welcher Ehe zwei Buhne entsprosstcn : Freih. Frie-
dnch Rudolph, k. pr. Oberförster und Freih. Heinrich, k. pr. Haupt-
mann a> D.
Bnlh*H Lit prooemio Tab. ifteirnUAt. p. SS, — ffarfknoeh. Alt, u, tfeiiLSi Ptcusapii, S. 450.
— Lttc<u, AchU?». Chronik, ti. 1717, — Sinapim . I, d. 19a— 20O u. U , N. 318—50 unil 726,
- aauhe, 1. 8, lüiy-22 ii. n, ö. MO— 32. - N. Pp. A-L. IH. S. lU— la. — Frcift, *. Le-
debur, l. 8. 45* ti. Zb, — Oeucal. Twcbeub. d, froih. H&u«. 1BÄ7. B. 375^78, I8S9. B. 361
11. 62. im. 8. 357 II. 5B. - SUbmacher, I. ^ t F.-H. v. K.
— 110 «
Kitzlti;^* Ein zu dem Ade! im Kpfr. Preussen zalilencios Gesdileclit,
ans wekliem seit der 2, Iliilfte dos 18. Jahrlu mehrere Sprossen in der
k. pr. Armee standen and zwar unter Anderen 178B ira Regim. ?.*
Schönfeid drei Brüder, die Lieutenants Carl Gottlieb , Leopold Frie-'
drieh ujid Friedrich Maximilian \\ Kitzin g. — Von den Söhnen des k/
pr. Uauptnianns im ReKim, v. Rfk^hel Carl Friedrich Maxinnlian v. K.
aus der Ehe ndt Friederike Eleonore v. Tigerström war l''^55 Carl
Friedrich Herrmann v, K. Vice - Präsident des Ap]»ell;it..-(Terichts zn
ßromberg und Christian Ernst Theodor v. K. Appellationsgericlitsrath
m Mlinslcr,
Klämpfl V. R<»tteiithiirii, Kitt er und Edle. Erhmnd.-österr. Rit-
terstmuL Diplom von iTt)»; ffir Franz Joseph Klämpfl, Verwalter zu
Sauerhnmn in Steiermark , wegen seiner Wirthscihaftskenntnisse mit
dem Prildicate : Edler v. Eottenthurn*
Meu*rU r. hluhtjHd, 8, 1/4,
Klaetto (im Schilde di*ei, 2 u. 1» Kletten), Ein unter dem preus^
Bischen Adel aufgeführtes Gesehleclit» nicht 7M verwechseln mit der in
Sachsen vorgekoiumenen Familie von Klette. Ein v. K, war nach 1747
Hofmarschall der verw. Johanna Ehsaheth Fürstin zu Anhalt-Zerbst u.
der k. pr. Generallieuten. a. D. v. KUltte stJirh 19. März 1851 und
hinterliess ehje Wittwe, Malwine geh, v. Biinting und eine Tochter,
Amalie v. K.
Frtih. », Ledfbur, I. tf. 435. ,
EJaitiitiger y, Klanberg, Reiclisadelsstand. Diplom von 1722 für
Franz Ferdinand Klaininger, mit dem Prädicate: v. Klanberg.
H*i/trU fl. Mühtf«U, Kr« Bd. S. 33^.
Klammer. Ein früher zu dem Adel im Draunschweig-Lünebur-
gischen gehörendes Geschlecht. l>ie Gebrüder Hans und Conrad Klam-
mer erhielten 145tj vom K, Friedrich 111. einen Wappenbrief, — Baltha-
sar V, Klanuner, ein Enkel des Hans Klammer, war i5H2 Fürstl. Rath
und 1542 Canzler m Zelle. — Der Stamm ist mit BuUhasar^s Enkel,
Hernjaun Balthasar v. Klammer^ Herrn anf Feilte, Winsen und Gunder,
h, braunschw.-lüneb. Gch.-Rathe nnd Grossvoigte zu Zelle, 8. Sept.
1(135 im Mannsstamme t-rloschen.
Mttmckit, BLopraiih. SkiiKeii, H, 10. — SpiH, Vwlerllna, Urlüv. l. ISIS. S. 402. — i^#iA.
Klass. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Novbr.
1786 für Jüliami Heinrich Klass, k. pr. Kriegs- u. Domainenrath. Der-
selbe, spiltcrGch.Obcr-Kriegs-Doniainen-Recbnungsrath u. Director des
4, Senats der Ober-Kriegs-Domain en-Rechnungskaramer, hatte von sei-
nem Schwiegervater v. Ludwig die bei Leipzig gelegenen, fi'üher v. Po-
nickauschen Güter Albershayn , Eicha, 'Erdinannshajm * Fuchsbayn,
Grethen, ivlinga, Naunhof etc. geerbt und auch in der Ober-Lausitz
die Güter Ddbra bei Camenz , Ossling und Trado an sich gebracht. —
Der Sohn desselben, Friedrich Williclra v. Klass, k* pr. Generallieut
a, D., starb 18. Mai 1850.
N. Pr. 4,-U IIL ^. 113 u- V. a. '-'72, - Frtih. t. Ltdtikir, l. 3. 4W. — W.-B. d. Pr.
Mnuftreli. III. e«. -« &w»tkk; ÜI. 8. 16d u. M.
— 120 —
Klebeck, Freiherren. Reichsfreihen-nstand. Diplom vom 22. Juni
1779 für Wilhelm Ernst v, Kleheck. k. k. Generalmajor mid f(ir den
Bruder desselhen, Carl Otto v* Klelieek auf Audrau und Grosshaekeu
oder Dannenthal in Carl and u. Lasdohn-Praulen in Lioflaud* Ordnungs-
ricliter des Windcnschen Kreises in Liefland. — Altes, cur- u. lieflän-
disciies Adelsgeschleclit, welches, ursprünglich aus dem Miinsterlande
stammend, xur Zeil des Ileermeisters Zyse v. Rutenberg, nach Lief-
land gekommen ist. — Die Familie gehört in Curland zu denjenigen,
welchen, gemELsa dem ans dem lleroldie-Departemente des dingirenden
Senats 3* Apr. 1862 ergangenen Ukasc, die Berechtignng 2iir Führung
des Barontitels anerkannt worden ist.
Mupei, MaicriAlltn. I7SS. S. 1t&. - Mtij^rif w. Mühl/fld, Erg-Bd. 8, 70,— Freih. 9. L*-
d*hur, L R. 4^15. — CurlnLnd. Goiivern. :Z«it. vum '2. Juni 1A^2 — N^imbt , GarJänd. W.-B.
TÄb, 'IG. — Schabot, CtiTl. W.'B, : RdrliÄfreil». v, K.
K1el>e1»berg, Grafen, Böhmischer Grafenatajid, Diplom vom 23,
Dechr. 1702 für Niclas Franz Freih. v, Klebelsherg, k. k. Kreishaupt*
mann u. von 1733 für Maximilian Lambert Freih. v. K. — Ein seit dem
17. Jahrh. näher bckaniitea, böhmisches AdelsgeschlecM , welches die
Hen-schaften nnd Güter Thumlmrg, Lihoritü, Getschau, Henschowan,
Tennetitz, Klein-Augezd etc. an sich brachte, den Freiherrnstand mit
dem Prädicate : zu Thnmhurg erhielt, später, wie erwähnt, den Grafen-
Stand erlangte und die aus acht Ortschaften bestellende Fideicoramiss-
Hcrrschaft Trziblitz im Bezirke Lohositz etc. inne hat. — Den Stamm,
über dessen genealogische Verhältnisse Gauhe Mehreres angegeben, hat
dauernd Graf Maximilian Lambert fortgesetzt nnd die von seinem Vater
absteigende Stammreilie ist l'olgende : Johann Ulrich Freih. v. Klebels-
berg und Thumburg: Anna Jacobe Pniggenn v. Grtlneburg und Prug-
genheim; — Graf Maximilian Lambert: Maria Ludmilla Eleonore Grf.
V. Sparr; — Gr. Joscpb Ernst Wenzel: Ludnnlla Juliane Grf. v. Lis-
sau; — Gr. Procop Sigismund: Maria Josepha Grf. v. Ugarte; — Gr.
Johann Nepomuk, gcst 1841. k. k. Kämm., Geh. Rath, General
der Cav. und FestungsgouTcracur von Theresienstadt : Anna Grf. v.
Pejiicsevich ; — Graf Wen zeslans. geb. D^09^ jetziges Hanpt der Fa-
milie, k* k. Kämm., Ohersi in d. A. und vormals Dienstkämm, hei dem
verst. Erzh. Ferdinand dEste. — Die beiden Brftder des Gr. Wenzes-
laus, neben drei Schwestern, sind: Gr, Julius, t^eb. 1811, k. k. Kämm.,
verm. 1842 mit Therese v. Szereday nnd Gr. Franz, geh. 1815, k, k.
Miyor in d. A., verm. 1855 mit Adolphinp Bohusch v. Ottoschütz, —
Als Verwandte des Gr. Wenzeslaus und seiner beiden Brüder werden
in neuester Zeit noch folgende sechs Sprossen der Familie aufgeführt :
Graf Johann, geb. 1791, Sohn des verst. Gr. Maximilian aus der Ehe
mit einer Freiin v. Turha , k. k. Rittm. in d. A. ; die beiden Söhne des
1852 verst. Gr. Willielm, k. k. Kiimm. u. Oberstlieutenants in d. Ä. aus
der Ehe mit Maria Freiin Mac-Enis v. Atter n. Iveagh : Graf Wilhelm
(11) geh. 1808, IleiT auf Berettyo-Fantsika in Ungarn, k. k. Kämm,
u. Rittm. in d. A., verm. 1846 mit Josephine Grf. Khuen, aus welcher
Ehe Äwei Söline stammen: Wilhelm (HI) geb. 1847 nnd Zdenko, geb.
1852 und Gr. Maria Wenzel, geb. 1815, so wie der Sohn des 1850
Yerstorhenen Gr. Franz (Bruder der Grafen Wilhelm (D) und Maria
— 121 —
Wenzel) aus der Ehe mit Rosirxa v. Derra: Graf Franz (H), k. k.
Lieutenant.
Oauk^^ II. B. &33 u. :I3 : auch nach dem Cilend. 6. AdalbcrtL — Magerte ». Uühlf^ld,
Krg.-Rd, S, |H. _ f». Schonf*lH, L 8. 209. — I>«mafh. Grafenh. d, Gt^g^nw. I. 8, 444 u. 45.
— G«fieaL Twcln-nfj, d, Rrfl H£us<^r. IS^'l. S. 43*1— S» u. »ilttnr. Htndb.iu D«i3it»lbou. S. 4M.
— Suppl. ty Sj^bm. W.-B. V[, 4. - T^rvf, IL 212.
Klebes. Er}»irmd.-ÖstGrr. Adelsstand. Diplom von 1 787 itlr Ignaz
Klebes, k. k. Feld kriegs-Commissariats- Officio r,
Mfg^rif p. Mühlfttii. Kr^.-Bd. S. HS?.
Klee. Erbländ.H^sterr. Adels- u. Kitterstand. Diplom von 1579
für Johann Baptist Kiep (insgemein Hans Kj, vorher k. Drejssiger auf
der k. Kronhorrschaft Ungaririch-Altenhurg , und für den Bnider des-
selben, Christoph K. — Joliann Baptist v. K. kanftc mit seinem Bruder
1579 Dorf u, Gut Schwarlorf imwdt Piseaherg und Beide wurden 1580
in Nieder -OpRteiTf-icli als Londlentc iiiiter die neuen Kitterstands- Ge-
sclilechter aufgenommen. Ersterer erwarb 1 582 noch das Gut Treestorf,
welches nach ihm sein Bruder, Cliristoph v. K,, liesass» der 159<^ nach-
dem einige Jalire zuvor Johann Baptist v. K. gestorben, ohne männ-
liche Erben starb.
WiMfirili, V. 8. 162.
Kleefeld, b. Schub art v. Kleefeld,
Elehe v. Fn>hpue/ärj£?. Er bland. -österr. Adelsstand. Diplom vom
19. Mai 1847 für Simon Klebe, k. k. Obersten im Chev.-leg.-Reg. Gr.
Wrbna Nr. 6, mit dem Prüdicate: v. Frohenegg. Derselbe trat später
als k. k, Generalmajor aus dem activen Dienste.
Kleibert, Edle und Ritter, Reichsritter st and. Diplom von 1716
für Peter Friedrich Kleibert, k. k. Reichshofratbs- Agenten, mit dem
Prädicatc : Edler v.
Mffferte e, MÜM/efd, KfR.-Bd. 8. 162.
Kleimayrn, Freiherren {Schild geriert, mit blauem, einen golde-
nen Stern zeigenden Mittelscbilde. 1 u. 4 in Blau ein einwürts springen-
des, silbenies Einhorn und 2 und 3 in Roth eine silberne Lilie). Erb-
länd.-iMerr. Freiherrnstand. Diplom vom 5. Aug. 1852 für Hieron y-
raus Joseph v. Klolnmyrn. k. k. PrÜsidcnten des niederösterr. Mercan-
til- nnd Wechsrd-Geriehts und Vice-Prilsidenten des niederösterr. Land-
rechts, Landstand in Salzburg etc. — Ein mit der bayerischen Familie
V. Kleinmayer nicht zn verwechselndes, zu Anlange des 18. Jahrb. aus
Württemberg nach Salzburg gekommenes Geschlecht, ans welchem die
Gehrader Maximilian Ignaz Kleienmayer, Yice -Domamts- Verweser zu
Friesack und Franz JoseijhK., Pfleger der Herrschaften Saxenburg und
Veldsperg in Ober-Kürnten, 1. Sept. 1703 den rittermässigen Reichs-
a^lel mit dem Namen: v. Kleimayrn erhielten. — Freih. Hieronymus
.Joseph, s. oben. gest. 27. Nov. 1852, — ein Sohn des Franz Tbaddaeus
v. Kleima>Tn, sahburg. Geh. Conferenz-Raths nnd Presidenten der ober-
sten Justizstelle — vermählte sich 1800 mit Maria Anna Grf. v. Platz,
aus welclier Ehe zrwei SiVbne entsprossten, Freih. Hlcronymus, geb.
1808, salzh. Landstand. k. k. Hauptmann, verm. 1858 mit Pauline Popp
V. Böhmstetten, verw. v. Scbweiger-Dlirnstein, geb. 1822 nnd Freih.
Leopold, geb. 1819, salzb, Landstand und k. k. Hauptmann, verm.
— 122 —
184(1 mit Isabelle v* Schicdenhofen, gest. 1858, aus welcher Ehe zwei
Töcliter, Anna und Maria, stammen <
0. liinff, 8.4<i2 u, n. — M^p^rl" e. MuAtf^td. Krpt.-Bd. S. 3,19. — OeapAL Titsdienb, der
irrilx. HrtiM»?r, Iff.SS xS. 2^,7 „ y^ j^i^g. S, 855 u, j« u. lr<6l». S. 42l. - W,-B. ü, K«t. Bay-
ern, vr. ^3: V. K, — A'H^icu*«. r. s. 23J II. as-
Klein (Schild der Lunge nach getheilt: rechts in Gold ein halber,
schwarzer Adler und links quer i^etheilt: ohen in Blau eine iroldene Li-
lie nnd unten in Rotli eine silberne Rose), Adelsstand des K^i\ Preus-
sen. Diplom von 1708 für Johann Kleitu h. nieklenb. Minister, bei Ge-
legenheit der Vermahlung des Königs Fnedrich I. von Preusseu nüt
Sophia Luise Piinzessin ?m Mecklenburg-Gral>o\v. — Mit dein angege-
benen Wappen wurde, unter llrrufung auf Diplom vom 21. Mai 1792,
Jacob Joseph \\ Klein, Ifuit Eingabe d. d. Sieghurg, 2P>. Juni 1829, in
die Adelsmatrikcl der preuss. Rheiiiprovinz in der Classe der EdeUeute
mit Nr. 103 eingetragen
Jit;/t*r. Bcitr. tut jMrhl. Litrrtt. V. S. 24. — w. EfUbach, I. ß, 664. — N, Pr, A.-L. IH.
S. US. - Frtft/t. ff. LfiUhuF, r. 8. IMS «. 36. - W.- H, d«r Prous». Uheiüprflv. t, Tib. 66
Np IRl iK S. I5J.
Klein (Sebild geviert: 1 und 4 in Gold ein einwärts aufspnngen-
des, rothes Einhorn und 2 utul H in Blau auf weissem Boden ein golden
beblütterter Lorbeerbaum, aus dessen Stamme nach rechts und links ein
Ast treibt). Reicbsad eisstand. Diphim im kurbayer. Reichsvicariate
vom 10. Sept. 1745 für Wilhelm Wolfgang Klein, kurpfab. Reg,-Rath
nnd Geh. Conferenz- und Staatssecretair, — Ein Enkel desselben, Jo-
bann Wilhelm Ignaz v. Klein, geb. 1761^ k. hayer. Oberst und Stadt-
commandant in Ansbach, wurde nach Anlegung der Adel sin atrikel des
Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
9. Lanff, «. 403, — W. B. d. Kgr, Brnyi-rii, VI. 5*i, — >. Hffn4r , bftyor. Adel. Tab. T04
und 8. »9 — KnfiChk^. 1, 8, 'iäS.
Klein (Schild der Länge nach von Gold und Silber getheilt, mit
einem ebenso von Schwarz und Roth gethcilteu Doppeladler). Reichs-
adelsstand. Diplom im kursaehsiselicn Reiclisvicariate vom 14. Juli
17[>0 für Anton Klein, kuriifälzJIufgerichtsrath und Geh. Secretairetc.
Der Stamm blühte fort und ist jetzt im Merz. Nassau im Amte Rüdes-
heim begütert.
Klein, Edle. Erbland. -österr. Adelsstand. Diplom von 1818 für
Jobaim Klein, k, k. Ohei-sten im lufant-Reg. Grossherzog von Baden,
mit dem Priidicate : Edler v.
Klein v. KleinKtern. Erhlünd.-österr. Adelsstiind, Diplom von
1777 ftlr Jose}dj Anton Klein, k. k. Ul)erlieuteuant und Rechnungsfüh-
rer im Inf.-Regira. Fürst Esterhazy, mit dem Prädicate: v. Kleinstern.
Kleinan, Kleiiiow* Klenan (im Schilde ein dreiliügeliger, grüner
Berg^ auf welchem eine, auf je der Seite von einer gestürzten, schweben-
den Greifs- oderAdlersklaue begleitete Rosenstaude steht, die oben eine
fünflilüttrige Rose, an deuSeiteu aber \ieleBlütter Imt). Altes, mekleii-
burgisches Adelsgeschleclit, welches mit der Familie v. llagenow, s.
Bd. IV. S. 148 und 149, ein Wappeujfahrte und in den Aemtcra Star-
— 123 —
Esffdt und Stavenhagen begütert war. Dasselbe wendete sich in der
Mitto des 17. Jalirli. nach Iinneniark und atia ihm entspross Anna Ju-
liana v. Kleinau, welche sich 1702 mit Christian Eherhard Ftli'aten zu
Ost-Fliessland verniäliltc und 1727 starb. Von den Brüdern derselben
starb der Eine 1723 als k. däii. Oberst und Commandant zuFHedricbs-
hafeu. Die Fandlie war, wie d jus Wappen ergiebt, gmz verschieden von
dem böhmisch-cisterr, Gescblechte der Grafen v. Klenau,
Kleinberj^er Kdle v* Kleinberg. Erblitnd. -österr. Adelsstand,
Diplom ftlr Johann Kldnberper mit dem PHidit^atR: Edler v. Klräberg.
Derselbe war 18511 k, k, Feldnuirsrb.-TJeut, undFestungs-Commandant
zu Königsgraetz und einSolin, Rudolph K. Edier v.K,, stand als Haupt-
mann im k, k, 5fi. Infant.-Kesnni.
Raini»rhriftJ. Nnlii;,
Kleinbnr^t Freiherren. Alter Reiehsfreihemistand. Bestätignngs-
diplom desselben von 1707 für Faul Carl FreÜL v. Klciidnirg.
Kleindientitr Klaindieui^t, Ein früher in Steiermark vorgekom-
menes rilterhches Geschlecht, aus welchem Christoph Kleindionst, Herr
zii Wachsenegg und Pürkhenstein, ein Sohn des Georg K., inn.-österr,
Kanzlers zu Graz, 1592 als niederösterr. Landmann gleich unter die
alten Rittei-slandes-Geschhchter aufgenommen wurde. Derselbe besass
Schlossund Gut I*ietmanns und kaufte 1611 auch die Herrschaft Wei*
nem. Seine Söhne, Dietrich und Ehreureich v. K., besassen nach sei-
nem Tode lßl8 gemeinseliafttich die Herrschaften Dietmanns und Wei-
nern und erhielten auch die geiiaunten Giitrr in Steiermark zu Lehen.
Ehrenreich v. K. war 1620 Beisitzer des uieder-öBterr. Landraarschall-
gericlits : dass derselbe vermählt gewesen, ist nicht bekannt, Spät4?r,
1631, verkaufte Cliristophs v. K. Wittwe, Regina v.Prank^Weiuern an
Frau Rosiim Poiger v. Puige und Reizenschlag,
Eleindi»rff, Kleiutlorfi Edle. Erblümi-östeiT. Adelsstand. Diplom
von IPOO ffir Nlklas Kleindorff, k. k. Generalmajor und Festungs-Coni-
mandanten in Josephstadt, mit dem Pdidicate: Edler v. ^- Der Stamm
blühte fort und Julius Edler v, Klcindorf war bereits 1856 Hauptmann
1. C!. im k, k. 22. Inf.-Regim.
Mtg*rl€ P. Mühi/itd, S. I^fr9. — ltillt.-fl«hoau.t!«m. d. Oüiterr. Kalflerth.
Kleinfeld, Ernpoeki. Ein früher m dem Adel in Westpreussen
gehörendes Gesclilecht. — Georg v. Kleinfeld war 15R6 Burggraf von
Danzig- — Die Familie besnss das Gut Krupocin an weit Schwetz und
nannte sich von demselben Krupocki.
Kleinmayer in Roth ein silbernes Zelt , in welchem auf grünem
Boden ein roth gekleideter Mann steht , weklier in der Rechten einen
Stab halth Reichsadelsstand. Diplom vom 27. Apr. lOra für Johann
Thomas Klcinniayer, Pfleger zu Irmazhofen. — Die Fairülie hatte 1604
einen kais. Wappenbrief erbalten und ein Ur-Ür-Enkel des Johann
— lU —
Thomas v. K. : Lorenz Xaver v. K. zu Aichach, geh. 1790, wurde in
äw Adels -Matrikel des 'K*^r. Bayorn eingetragen, Bas Geschlecht ist
mit der adeligen und freiheni, Familie v, lOeiniajTn nicht zu ver-
wechseln*
V. Lang, 9. 4(>4, — W,B, tl Kpr. Bsiyern. VI. 53.
Kleiiiinayer. Krhländ. österr. Adelsstand. Diplom von 1TR7 für
Ignaz Kleiiimaycr, Landschafts-BachdJiicker und Buchliändler 7M Kla-
gen fnrt.
Mfgrrie, ü. Müfil/fift, ErR-BiJ. B, :i:tl* u. 40.
Kleinmond. Er])lünd.-5sterr, Adelsstand. Biplom von 1778 für
Andreas Kkinmond, Arzt ii. Sanitütsrath in Steiennark.
Kleinpuiier v. AVeittentlml, Freilicri*en, s. W e i 1 1 e n t h al , W ei-
le ntliaK Freiherren.
Kit^inEclirodf Freilierreu, FreiheiTenstand <les Kgr,- Bayern. Di-
plom vom 10. Fehr. 1R50 für Carl Joseph v. Kleinsehrod . k. hayer.
Slnatsrath im ausseronlentl. Dienste. Präsidenten des Appellations-
Gerichts von Oher-Frankon etc. Derselbe, geh. 1797 zu Wftrzhnrg
ans einer angesehenen Beaniten-Familie des ehenuiligen Fürsten thnmes
Wilrzbnrg — der Vater war grossh. würzh. Landes-Directions-Director
und der Gros.^vater fürsth würzb. Geh. Füith und Hochslifts-Syndicus —
von 1849 bis 1R54 k. hayer. Justizrninister, wurde 1. Jan. 1850 durch
Verleihung des Kronordens geadelt n. erhielt, wie angegeben, in Anerken-
nung seiner Verdienste, mit seine« Abkömmlingen den erhliclien Frci-
}ierrnstand tax- ujid stempelfrei, Frpih. Carl Joseph war in erster IChe
vermählt mitCaroline Grf. Guiot du PonteiL gest. 1851 u. vermählte sich
in zweiter Fhe 1854 mit Ropliie Fr»^iin Wamboltv. Umstadt. geb, 1797.
Aus der ersten Ehe stammt, neben einer Tochter Freiin Mathilde, geh.
1844, ein Sohn, Freib. Heinrich, geh. 1842.
K. hn\^T. Rf"KirtmiK*lj|iiU ¥on t8&», 8. 317, — Orn'^nl. TÄirU^nh, tl. fri'ih. Hüin^r. ISeJl.
fi. SS?, w. lFtr>2. S, 422.
KleinsorjEre, auch Freiherren, Ein aus dem Lippe'scben stammen-
des, angesehenes GescldeeJit, in welches durch zwei Diplome der Reichs*
adelsstand und später der erhländ.-österr, Freiherrnstand gekommen
ist Das erste Adelsdiplom erhielt vom K. Leopold I. Heinrich Bal-
thasar Kleinsorgo , kurbraniienb. Geh. Kammer^'erichtsrath nnrl dieses
Diplom wurde vom Kurfilrs^ten Friedrich III. zn Brandenbnrg 9. Sept.
1698 anerkannt. Das zweite Diplom vom 2. Aug. 1710 erhob die Ge-
selnvister Johann Philipp Wolffgang Wilhelm und Ida Wilhelmiue
Klein sorge in den Reichs- Ade Isstand und Johann v. Kleiusorge, vorder-
österr. Postdirector, erlangte 1792 den erbländ.-osterr. Freiherrnstand.
— Die Familie hesass im Lippeschen den Laubkerbof und den Nieder-
hof zu Vogelhorst bei Lemgo, hatte im 17. u. 18 Jahrb. mehrere Gtiter
in Westphalen inne und war vorübergehend auch in der Uckermark u.
in Pommern angesessen. In Pommern sass dieselbe noch 1803 zu CarB-
bäum unweit Schievelbein.
MfgfrU r> Mühtf^id, Epf,-Bd. H. 70. ^ K. Pr. A.-l#. V. 8, 272. — Fr^ih. f. LtdthWt,
L 8. 486. - W.-e, d. Pt. Mofl. HI. 66,
J
— 125 —
Kleitiwachtert ErbL-usterr, Adelsstand. Diplom von 1748 für
Frauz Bernhard Klein Wächter, k. k. Licnt. u. Auditor;
Kleiwer v. Kleislteini, Ein m dum Adel dt^s Grossh. Baden ge-
hörendes Geschlcdit, ilessen Sünnmvaler Jost'idi Kleiser, fOrstl. Fürsten-
bergscher w. Geh.-Bath war, Ueiii>ellpen, als Hechlsj^^' lehrt in rühm-
lidist lK4taimt, erhob durch Diphiin \om 18. Juli IIJ^G der damalige
ReicbsfürBt Carl Joaehiui v. Fürstenberg, mit den» I'rüdieate: v, Kleis-
heim, in den erblichen Adels- u, Ritterstaad.
K]ei»s> Kin Irülier zu dem Adel in Ostpreusseii zählendes Ge-
schlecht, welches angeblich aus Franken stammte n. uin Osterode, Moh-
runj^en, Neideuburg u. I'r. Holland begütert war.
Kieisti anch Frf?iherren utid Grafen. Grafenstand des Kgr. Preuft-
sen. Diplom vom 3. Juni 1814 für Friedncli Heinrich Ferdinand Endl
V. Kleist, k. preuss. (»enirul der lufjmt. und Kegimentschef etc., in An-
erkennung seiner Heldenthaten im ÜefreiungiHkampfe, mit dem Namen:
Kleist V. Nnllendorf und der Anweisung auf die iJomaine StOtterlingen-
bürg bei Haiberstadt; vom 21. Januar 18:23 für Wilhelm Bogiskv
V. Kleist, k, pr. ersten lloQiigermeister und Major m d.A. mit dem Na-
men; Graf Kleist vom Loss und vom 2tX tJct. 1840 für Ethiard v. Kleist,
Majoriitslni-rn auf Zützen. (Jersdorf, Schenkendorf und Sageritz^ k. \n\
Major der Cav., nach dem Rechte der Erstgeburt. — In die erloschene
rheinische Linie liutte im 17, Jahrb. Ewald v. Kleist den Freiherrn-
staud gebracht, auch führen den freiherrlichetj Titel die beiden BrUder
del verstorbenen Eduard Gr. v. Kleist auf Züt/en und die Geschwister
des jetzigen Majoratsherrn auf Zhtxen ete,, des Gntfen Leopold. —
Nächst dem haben auch drei Sprossen des Stamnses für sielt und ihre
Kachkommen die königl. Erlaubniss erkalten, mit ilirem angeätammten
Namen und Wappen die Namen tmd Wappen der Familien v. Bomstedt,
V. Rüehel und v, Retzow z\x verbinden. Es erhielt nämlich im April
1803 Franz Otto v. Kleist die Erlaubniss, sich Kleist v. Bornstedt zu
nennen ; dem Bruder desselben, Jacob Friedrich v. Kleist, spilter k* pr.
Geuerallieutenant, wiu'dc 1810 als Neffen und Adoptivsöhne des 14, Jan.
1823 verstorbenen k, preuss. Generals <l. Int. a. 1». Ernst Wilhelm
v. IlückeJ gestattet, den Namen Küchel v. KJeist, oder v, Kleist-Rüehel
zu führen und Hans Georg v. Kleist erlangte 11. Juli 1839 die Geneh-
migung zu der Ajmahjue des Namens v. Kleist-Retzow, nachdem mit
Wolf Friedrieh v, Itetzow zu Möthlow 5. Dec. 1^36 der Retzowschc
Mannsstanmi erloschen war, — I»ie Familie v. Kleist ist eins der ülte-
sten, angoseheuslen, an Sprossen und Gütern reiclisten Gescklechter der
preussischen Monarchie, welchem fi*st in idlen Provinzen des Staates,
namentlich in I*onimern und Brandenburg ansüssig und auch iji andern
Ländern, in Sachsen, Hannover, Curland i tc. braute rt wurde. Dasselbe
konmit zuerst in Pommern vor, wo auch im Fürstenth. Cannnscheu Kr.
ein Gut seinen Namen erhielt. Prisj>ehur Kleist, Hen* zu Muttrin und
Püjncn und Georg K,, Herr ^u Dubberow und Tychowj lebten um 1320
— 126 —
und über die Nachkommen, welche in und ;^usser Pommern zn hoben
Ehren gehingten. hat Mii^rool, welcher das GoschlecM pin altes vorneh-
nics im Slettins<:hen und Stiftisclion nennt, viele Nachweise gegeben. —
Sputet wurde der Stamm namentlich durch die Glieder der Familie be-
rühmt^ welche in der k. i)renss. Armee standen. Henning Alexander
T. K. stjirb 1749 nh k. pr. GeneralfeldmarschalK Franz Ulrich v, K., k,
pr, General'Lieutenant und Uegiments-Inhaher, 1757 an den hei Lo-
wositz erhaltenen Wunden, Friedrieh WOhelm Gottfried Arndt v. K.,
Chef eines Husaren-Regiments. 17*i7 im 42, Lehensjahre etc. Hans
t'aspar v. K.. GonunanLieur eines Grenadierbataillons, wurde in der
Schlacht bei Hohenfriedberg 4. Juni 1745 durch eine Kanonenkugel
getödtet und Joachim Erdmann v. K., ebenfalls Commandeur eines Gre-
nudierbataillons, ttidtlich vei'^^^undet 15. Dec. 1745 ans der Schlacht bei
Kesselsdorf getragen; Georg Friedrich v. K„ k. pr. Generalmajor, er-
hielt IB. Juni 1757 hei ColUn schwere Wunden und Friedrich Ludsvig
V. K., k. pr. Generalmajor, blieb, 22, Nov. 1757 im Treffen hei Breslau
durch die ßrust geschossen, auf dem Phitze. — Auch ist der Name der
l'iimilie in der dentschen Literatur rühiidichst bekaunt: Ewald Chris-
tian V. Kleist a. d. Hause Zehlin in Pommern, k. pr. Oljerstwachtraeis-
ter* der liebliclie Sänger des ,,Frilldings^\ verschied 1759 an Wunden,
welche er in der Schbudd bei Kunersdorf erliaUen und Heinrich v. Kleist,
freiwillig gest. 1^11, gehi^rte durch seltene Originalität der Eründuug
und hohen Flug der F*hantasie, verbunden mit Müde und Zartheit, zu
den gi'össten dcntschcn Dichtern seiner Zeit, — Was die oben geuaiui-
ten Empfönger der Grafendiplome und die Nachkonimen derselben an-
langt^ so magj da Näheres die Taschenbb. der grad- Häuser ergehen,
Nachstehendes hier genügen: Friedrich Ferdinand Heinrich Emi! Graf
Kleist V. Nollendorf, ge^^t. 1^^2:5 als k. pr. General-Fcld-Marsehalb war
mit einer v. Retzow vermilhlt und aus dieser Ehe entspross. neben einer
Tochter, der Gemahün des k. pr.Oherstlieutenantsv. Laviere, ein Sohn:
Graf Hermann, geb. 1804. Herr auf Knanten in Gstpreussen, k. pr.
Landratk a. 1>. und Üondierr des Hochstifts Brandenhnrg, venu. 1829
mit Henriette Freiin v.Giistedt, geh. 18ti**. aus welcher Ehe, neben zwei
Trichtern, Grf. Mariane, verm. mit Arthur v. Wulffen , gen. Küch-
meister V. Sternberg und Grf. Thecla, verm. mit Wilhelm Freih. v. Eck-
ardstein. Herrn der Herrsch. LCiwen etc., zwei Sühne stauunen : Gr.
Herrmann (IL), geh. IH^i, k. pr. Lieut. im 3. schweren Landw.-Keit.-
Keg. und Gr. Reimar, geb. 18B7.— Wilhelm Bogislav Gr. Kleist v. Loss,
gest. IBfiO. s. ohen. war in erster Eiie verm. mit Auguste Grf. v. Loss,
gest. 1B2S und in zweiter mit Elisaheth Grf. v, Medenu gest. 1858.
Aus der ersten Efie stanunen die Grafen Bogislav und Ewald, aus der
zweiten die Gr. Wilhehn und Conrad, welche rierllrllder die Herrschaft
Raddatz mit Zuhehru* im Neustettiner Kreise l'ommerns hesitzen. Heu
Kamen und das Wappen der hn Mannsstamme erloschenen griitiichen
Familie vom Loss ffdul nnr cJer äjtcste dieser Bruder: Bogislav Gr.
Kleist V. Loss, ü;eh. 1^24. NiUzHiesser des grfl. Lossisehen Familien-
Fidei-Comm., Herr auf Hirschstein mit Wabaitz im Kgr. Sachsen, Wer-
chau und Kuippelsdorf in der Prov. Sachsen und Mehlsdorf in derProv»
— 127 —
Brandenburg, Doctor der Rcclite. k. sächs. Karamerherr und Minister-
Resident in NeapeL — (Ir. Ewald, geb. 1825, Besitzer der tzscbernti-
witzcr Gfiter ini Kr. Guben und der olbernhauer Güter im silchs. Erz-
gebirge, k. pr. Landratb d. Kr. Guben, vennäblte si<'h 1861 mit Luise
Grf. V. Reventbiw <u d. Hause Starzetbieb ircb. IH3S. — Graf Williebn,
geb, 1H32, besitzt die jaeliow-eicbencr Güter im Neustettiner Kr. Poin-
niems und Gr. Conrad, mh. 1839; ist Besitzer der Herrscb, Gross-Autz
niit Sirniehi in Curhmd luid des HrttergulÄVolkmarsdorf bei Leipzig. —
\hn' den gWitticbcn Titel füllende älteste Sohn des 1852 verstorbenen
Eduard Grafen v. Kleist auf Ztit.zen aus der Kbe mit Luise Grf. v. Ilocb-
berg-FUrstenstein ist: Gr, Leopold, geb. 1830, Mujorat^herr aufZQtzeo,
Gersdiirf, Sclienkendorf und Sageritz, k. pr. FrenL-Lieut. im L Ciarde-
Laudw.-rav.-lteji, Von den GL-sebwistern desselben, drei Scbwestern
und drei Bnuler, venniiblte sich 18.^*7 Freiin Marie, gtb. 1828, mit
dem Fürsten Hans 1 leinrieb XL v. Pless, Grafen v. Ilncbberg, Frbrn.
zu Fürstensteiii und Freiin Hedwig, geb, 182r>, mit Jnlius Freib.
V. d. Decken, die dritte Scbwester ist Freiin Ida, geb. 1838. Die drei
Brüder, die Freih.: Oscar, geb. 1832, Ewald, geb. 1833 und Bogislav,
geb. 1836, sind OfBeiere in der k. jir. Cav. Ytm den beiden Olieimen des
Gr. Leopold ist Xavi-r Freib. v. Kleist, geb, 17*>7, Herr auf Raggatz,
Braiiifttiidt, Klingbi ek etc., k. pr. Kiunmi*rberr n. Gustav Freib. v. K.,
geb. 1801. Herr auf Gollneliau, k. pr. Landratb des scbweinitzer Kr,,
verniilhlte sieb 1824 mit Antonie v. Uel>el, geb. 1803. aus welcher Ehe,
neben drei Tuebtern , ein Sobn . Freih, Gustav, geb. 1832, k. pr. Pre-
mierlieut. , .stammt. — Der adelige St^imm des Geschlechts, welcber
sich im Lauff^ fb^r Zeit in viele Llüiiser gesrbieden hatte, blUbte dauernd
in inelireri-n Mausern fort u. zablreiebe Sprossen aus denselben sind,
wie früher, so aueb bis iiuf die neueste Zeit in k. preuss. Staats- und
Militairdiensten und in anderen Armeen zu hoben Würden u. grossem
Anseilen gelangt. — lieber die früher u. spater in die Hand der Fami-
lie gelangten Besitzungen !iat Freih. v. Ledtdmr die genauesten Na^-b-
weise gegeben. Das Geschlecht, welches auch in der Person des Frie-
drieb August Bendiard Freib. \\ K.. laut Eingabe d, d. Hatis Raüi bei
llerdingen 20. Juni 182!», in die Adelsmatrikel der Preuss. Rbeiupro-
vinz in die Classe der Freiherren unter Nr. 47 eingetragen wurde, ist
noch jetzt, wie sebon oben gesagt, eins der gliederr*Mi:hsten und begü-
tertsten des Preussisehen Adels. Nacb Bauer, Adressbucb, S. ID* — 1 12,
waren 18.57 im Rgr. Prcfussen 31 Glieder der Familie nnt 53 Gütern,
nämlich 5 mit dem gräflichen Tit*d mit 17,3 mit dem freiberrlichcn
Cbaraeter mit 7 mid 23 mit dem adeligen Prädicjite mit 20 Giltern an-
gesessen. Zu Letzteren gcbfiren die den Linien v. KleiRt-Bornst4:'dt u.
V. Kleist- Retzow zustehenden Besitzungen. Im genannten Jidire war
Hennann v. Kleist*Boriistedt, k. pr. Lieutenant, Herr aufNiLSs-Glienke
im Kr. Neu-Stettin n. Piippelliof im Kr. Runnnelsbnrg u. ein k. preuss.
Lieut a. D. v. Kleist-Bornstidt Herrauf Hnhen-Nauen, L u. IV. Qtin-
jorat) im Kr. Westbavelland, Hans ILigo v. Kleist -Uet/ow aber, bia
1858 k. preuss. Ober- Präsident der Rbeinprovinz, wurde als Herr auf
Kieckow u. Klcin-Krössin im Kr. Beigard n. Ferdinand v, Kleist -Ret-
~ 128 —
zow, k. pr. OberstUeQt. a. D., Erbküchenmeister in Hinterpommern, als
Herr auf Gross-Tycliow u, Jobannisberg im Kr. Beigard und Möthlow
im Kr. Westbavellimd aafgefühit.
MictdU «. 4'**. — Oauft^, t. S, WJ^ und 24. — menfmünn. vom Johann. -Ord, 8, 167.
^l■. aa. S. VSe. Nr yS* u. e». .^JL* «r. 3. ~ Brügatmann. I. 2. HpNt. — Mi (it. P»iitkieo« des
Pr. UeerM, I7y7. S. 275~-J'ja. — o. Htgühnch, l, i. üöJ u. U. — N. l'r. A.-L. IV, J* <Aö— SS,
— DeutÄck-" ÜTtfeuli d. (irueow- I. 8. 446—4». — />*iA. p. Ledehar^ L H. läü— :i8 ii. III.
». aS7 u. Ott* — tieueal. Taicbeiib, d, «räß- Hau». l%i, ft. ^3S— 41 u, hjulor. H»u4laucli xu
l>ftia»i.-ltf«u, ä. 4^1. " Sieitinttchir, I. lUV: Die KJeist, ^ürh«. ^ f. M*,iitig , lU 8. 395. —
SupjliL *. Siohin W.n Vü.ä. —liohttu, JSiBintMit. W.jrk, II. 51. — Tyr«/. IJ. ;J2 : F. H. v. K.
— W. B. d, PtfUüs. SlüUJir.-ii., L iy ; Gr. K. v, N. ti. m: Gr. K, v. L lli. Ö6 : v, K -B. u.
l\\ 4t: Küchel v. K. — W.-B. d. Pr«u4*. Khemprov. I. T«li. ÜO. Nr. l3:i tidd S, 1.4. F.-IL
v. K. — W.-ß. d- S4eln. «idmtvu. V* 3: Gr. v. K.-L.
Kleist Adelsstand des Kgr, Preussen, Diplom vom 8. Oct. 1860
für Franz Wübelm Kleist, k. pr. Oberstlieiiteuant und Festungsbau-
Pirector, mit Ertbcilmig des Wappens der alten Famile v. Kleist.
Hftod>iehr. NutiK.
Klemann. Ein frillier zu dem Adel in Westpreusscn zäblendea
Gescbleebt, welches zu Stolzenfeldo unweit Sclilocliau sass. Dasselbe
stammte aus Polen, wo es dem Stamme Broclimtz einverleibt war.
Pfeift, p. Ltäef^ur, I. H. 43'*.
Klemmer v. Klemm ersberg. Erbläud.-östeiT. Adelsstand. Diidom
vou 1775 für Sigmund Anton Klemmer, k. k. Müuzmeister zu Krem-
nitz, mit dem Prädicate : v, Klemmersberg,
Mfyfrle u. Mühif^Ul, h. liOlL
Klemptzeu, Klerapzen (Scbild durch einen silbernen Querbalken
getheilt: oben Scbwarz ohne Bild und unten in Silber fünf blaue, von
dem Balken berabiiänj^cnde Weintraubenj, Altes, in Pommern und in
der Mark Brandenlmrg vorgekoriimenes, mit der Faimlie v. Kremptzow
nicbt zii verwecbaelndes Adrlsgeseldecbt , welches aucb Klempzow,
Klempsz , Klemptze und Clemptz gescluiebeii wurde. iJusselbe besass
14b9 Klemzow unweit Scbicvelbtin , butte im li!, Jalnit. in Pommern
mehrere andere Güter inne und noch 1621 war Pinnovv bei Greifwalde
in der itand der Familie. — Nicolaus v. lilempzeii feitigte 1551 ein
Manuseript mit dem Titel: >,der Pomiischen Fürsten Genealogey *' s.
Hamb. BibL Hist. Cent. IV. S. 132. — Drei Sprossen des Stummes
waren Bürgermeister zu Stolpe.
Micniel, K. 435. ^ Gauhe , \. S. lujl, — fnih. 9. Ltdetatr, III. S, JS3. - Sittnmchtr,
V. 172, ^ &. üfniinff, III. H. 835 u. M. — Ponim. W.-B. IV. L'l.
KJenau, Grafen (in Roth ein von Blau und Silber in drei Reihen,
jede zu sechs, wobl aucb sieben Feldern, gcselmcbter Querbalken und
im unteren Tbeile des Schildes ein schwebendes, rothes Herz). Reichs-
grafenstaad. Diplom von 1630 für Wiiiielm (II) Freih. v. Klenau und
Jannowitz, kaiserL Ruth und Landgerichtsassessor in Böhmen. — Altes
bübmisches liilter- und Ilerrenstandsgesehlecht, dessen ursprünglicher
Is'ame Przibik wiw und welches den, um 1500 den eigentlichen P^ami-
liennamen verdrüngenden Zunamen- v. Kleuowa von dem gkichnamigen
Schlosse im Klattaucr Kreise BObmeus, das Priidicat: Jannowitz aber
von dem in der Nahe von Kleuowa liegenden, <ler Familie ebenfalls zu-
stehenden Bergsehlosse Jauuüwitz angenommen hatte. — Die ordent-
liche Stammreihe beginnt Baibin uüt Johann v. Klenova imd Janno*
mtz, welcher 1500 kais. Rath, Hauptmann der Keustadt-Prag und
— 129 —
Burggraf zu Carlstein war, in welchen Würden ihm sÄn Sohn, Wilhelm,
folgte, welcher zwei Söhne, Przibik und Johann (11) hatte, von denen
Letzterer kais. Rath und Ober-Landschreiber in Böhmen, Ersterer aber
Hauptmann des Pilsener Kreises und Vice - Landschreiber des Kgr.
Böhmen war. Von demselben entsprosste Wilhelm (II), welcher 1623
den Reichs-Freihen-nstand und später, s. oben, den Grafenstand erhielt.
Als seine Enkel werden die Grälen Johann Franz und Franz Anton ge-
nannt. — Der Stanmi blühte fort und kam später namentlich durch
Johann Nepomuk Gr. v. Klenau, geb. 1755 und gest. 1819, k. k. Geh.
Rath, General der Cav., command. General in Mähren und Schlesien
etc. zu hohem Ansehen. Aus der Ahnentafel desselben mögen hier fol-
gende Glieder angeführt sein: Johann Georg Gr. v. Klenau u. Janno^
witz: Maximiliana Maria Anna Grf. v. Klenau; — Gr. Wilhelm Franz:
Susanna Franziska Freiin Hartmann v. Klarstptn; — Gr. Ignaz Sigis-
mund: Anna Leopoldine Grf. v. Schauenburg; — Gr. Wenzel Ignaz
Joseph: Maria Josepha Grf. v. Bredau; — Gr. Johann Nepomuk:
Maria Josepha Tallian de Viseck, verw. v. Somsich de Sard, verm.
1800. — Das alte Gteschlecht ist im Mannsstamme mit Carl Alexander
Gr. Y. Klenau, Freih. v. Jannowitz, geb. 1786, k. k. Kämm, und Major '
in d. A., — wohl einem Neffen des Gr. Johann Nepomuk — 12. Aug.
1846 erloschen, und es wurden später nur noch die Schwester dessel-
ben, Grf. Johanna, geb. 1789, verm. 1810 mit Johann Baptist v. Amira,
k. franz. Obersten, Wittwe seit 1S13 und eine Cousine, Grf. Marie,
geb. 17. Dec. 1800, verm. in erster Ehe mit dem 1833 verstorbenen
Franz Joseph Siegmund Gr. v. Riesch und in zweiter 1835 mit Gustav
Adolph V. Benningsen, k. pr. Generalmajor a. D., aufgeführt.
Baibin, Tab. 8t«mmat. P. Ul. — Seifert, Ahiienufel d. Gr. Wratislau. — Gauhe, I.
S. 1026. — Deutsche Orafenh. d. Gcgi>nv. 111. S. 197 u. 198. — Oeneal. Tascheab. d. f(rfl.
Häuser, 184S. 8. 3&2, 1857. 8. 402 u. histur. Handb. su Demselben, 8. 423. — Supplem. la
Siebm. W.-B. VI. 4. — Tyrof, IT. 267: Kitter v. K. n. J. u. Gr. V. K., Freih. v. J.
I Klenck, Klencke (Schild durch einen schmalen, goldenen Quer-
balken und in der oberen Hälfte durch einen goldenen Pfahl getheil^
dreifeldrig, mit goldenem, einen rechtsgekehrten, schwarzen Löweu
zeigenden Mittelschilde. 1, rechts oben, und 2, links oben, in Silber
eine fünfblätterige, golden besaamte, rothe Rose und 3, untere Schil-
deshälfte , ebenfalls in Silber ein quer gelegter, vierecUger , goldener
Schnallenrand, d. h. eine Schnalle und Doni). — Ein hui Kgr. Hanno-
ver durch Besitz der Gtlter Niensteden \ir§i Francoop \m bremenschen
zu dem ritterschaftlichen Adel der bremenschen Landschaft gehörendes
Geschlecht. — Als Stammvater der Familie wird nach Nachrichten
aus derselben Johann v. Klencke, dei* Rechte Doctor und um 1370
Bürgermeister zu Frankfurt a. M., genannt und der Sohn desselben,
Jürgen Eberhard v. Klencke, soll schon 1407 das Gut Oehrensen in der
Grafschaft Spiegelberg besessen haben. Johann v. Klenck, gest. 1596,
Herr auf Oehrensen, war fürstl. nassau-dillenscher Geh. Rath und der
Ur-Ur-Enkel desselben, Georg Eberhard v. Klenck, Herr auf Achtehof
im Bremenschen, brachte gegen Ende des 17. Jahrb. das Gut Wellinga-
büttel im Lande Hadeln von der Familie v. Kuhla durch Vermählung
an Sich. — Freih. v. d. Knesebeck vermuthet, dass der Stammvater des
Mn€»ehk«, Deatach. Adelt-Lez. V. 9
— 130 —
Geschlechts in d* 2. Hälfte des 16. Jahrh. den Adelsstand erhalten
haben wii-d, und ihm scheint der obengenannte Bürgermeister zu Frank-
furt Johann v. Klcncke nicht historisch begr4lndet zu sein.
NarhrichU'n von dor Familie der H«rnii v. Kleiirke zu Wtrlliiigshiittel. Stade, 1776. S6.
— r. Kof>h^. (;f3rlii(ht<' d. H<mk. UreinMi. I. S, 298 ii. 30i. — r. Ornjitfda, Vatcrl. Literatur.
8. 3ö4. - Freih. v. d. JCneief,eok, R. 17.1. — i». Mcding, II, S H07 u. S. — W.-B. d. Königr.
Hannov., K. 4 u. S. 9. — JCn^sc/ikf, fll. S. 2S9 u. 60. — v. Hefner , haimov. Adel, Tab. 17
u. 8. i»..
Kleiike (in Silber ein schwarzefl Kammfad mit 16 Zacken. Der
Hekn der Linie zur Haemelschcnburg trügt ein mit drei Pfauenfedern
bestecktes, schwarzes Kamnirad, der Helm der Linie zu Thedinghausen
aber das Kanimrad zwischen zwei silbernen Büffelshörnern). Altes,
bremensches und Ittneburgisches Adelsgeschlecht, welches in früher Zeit
Oteneok und Klenckoc geschrieben wurde und urkundlich schon 1231,
in welchem Jahre Theodorus Klenckoc auftritt, 1257 und 1262 vor-
kommt. Nicolaus und Boland Klencke, welche um 1378 lebten, wer-
den von Mushard zuerst genaniit, doch sass die Familie bereits 1290
zu Goedestorff im Hoyaischen und zu Thedinghausen im Braunschwei-
gischen. Im 15. Jahrh. besass dieselbe schon mehrere Güter im Lüne-
burgischen und war auch im Mindenschen angesessen. Im 16. Jahrh.
wurden mehrere Sprossen des Stammes und unter diesen 1562 Ludolph
V, Klencke, Dompropst zu Bremen, im Kloster zu Loccum begraben u.
im 17. war Jost v. K., Domhen* zu Magdeburg, u. der Enkel desselben,
Wücke V. K. Domherr zu Vc^rden. — Der Stamm hat in den Linien zu
TMedingshausen u. zur Haemelschcnburg fortgeblüht. Die erstere Linie
gehört zu dem Adel des Herzogth. Braunschweig und ist im Amte The-
dinghauseu begütert , die letztere zählt im Kgr. Hannover durch Besitz
der Haemelschenburg und des Gutes Langreder im Calenbergschen zu
dem ritterschaftlichen Adel der calenberg'schen Landschaft.
Muahard, S. 324. — Oauhe, I. 8. 1024—26. — Schmidt, Beltr. «. Oisch. *d. Adels, I.
8. 185 u. n. S. 327. — c' Kobbf, Gesch. d. HerstoyrA. Bremen. I. S. 23S u. 30.', — Freiherr
9. d. Knesebeek, S. 173 u. 74. — Freih. v. Ledebur, I. S. 438. — Wappen der Linie
sur Haumelscheubur;;: Siebinacher , I. 185 : Die KIcucken . Brauuschweigiitch. —
». Meding, II. 8. 30«, u. 7. — Siippl. zu Siebm. W. B. VII. L'9. — Tyroff , l. 100. — W.-B.
d. Kgr. Uannov. C. 13 u. S. *). — Kne^chke, \U. 8. 261 u. m. — v. Hefner, hannov. Adel,
' Tab. 17 u. S. 1(5 — Wappen der Linie /. u Thedinghausen: Mushard, 8. 324. —
9. M«ding,\\. 8. 306 n. 7. — W.-B. d. Kur. Hannover, C. 56 u S. 9. — p. Hefner, hannov.
«. braunschw. Adel, Tab. 18 u. S. 16.
Kiengel. Reichsadelsstand. Diplom vom 16. Apr. 16(U für Wolf
Caspar Klengel , kursächs. Ober-Landbaumeister und für die Brüder
desselben, D. Christian K. , kursächs. Consistorialassessor jund Carl K.,
kursächs. Stückjunker. — Die genannten Gebrüder waren die Söhne
des kursächs. Raths- u. Ober-Steuer-Buchhalters Caspar Klengel aus
der Ehe mit Sabina Elisabeth Fischer, Tochter Wolfgang Fischers,
kursächs. Hauptmann der Trabanten-Leibgarde. Wolf Caspar v. Klen-
gel, geb. 1630 u. gest. 1691, Herr auf Naueudorfnind zuletzt kwsächs.
Generalmajor und D. Christian v. K., Herr auf Hohen-Priessnitz, Weis-
sig und Gross- u. Klein-Rösen, später kursächs. Geh. Rath, waren zu
ihrer Zeit, wie sich auch aus Kuauth's Angaben ergicbt, sehr berühmt.
-— Die beiden Söhne des D. Christian v. K- starben jung, Wolf Casi>ar
V. K. aber , verin. mit Maria v. Rex , pflanzte den Stamm durch vier
Töchter und vier Söhne fort, von denen Hans Caspar v. K., früher kur-
sächs. Oberstlieutenant, 1706 als Generalms^or in h. braunschw.-ltne-
— 131 —
borg. Diensten stand, lieber die anderen drei Söhne und die Töchter
giebt Gauhe nach dem Mscpt. genealog. einige Auskunft. — Der bei
Angabe des Diploms genannte Carl K., welchen Knauth und Gauhe
nicht angeführt haben, ist nur dem Namen nach bekannt. — VonJiefc
Sprossen des Stammes haben später mehrere in der kur- u. k. «fpis,
Annee gestanden. Von denselben trat Wilhelm Ernst Adolph v. Klen-
gel, Hauptmann im 3. ^^i^.-Iitf.-Eeg., 1848 aus dem activen Dienste.
Knauth, S. .'i2>. - (itmhe, ll. S. 1605—11. — p, Ü^chfritz, GeschleclitMr». , I. Tab. 49.
— Dreüdner Calend. z. Cehr. t4. Kesid., IS47. 8. W6 u. 1849. S 154. ^^JFrwIh. p. Ltätbttr,
1. «. 438 u. 3». - W.-B. d. Sachs. Staaten, IV. 52. — Kne»cfikr, llf. 8. 263-65.
Klepelshagen, Kleppelsha^en. Altes, früher zu dem Adel in der
Uckermark zählendes, längst erloschenes Geschlecht, aus welchem Jo-
hannes de Klepelshagen schon 1295 urkundlich vorkommt. — Das
gleichnamige Stammhaus im Prenzlower Kreise steht seit 1726 der
Familie v. Arnim zu.'
Grundmann, 8. 44. ~ N. Pr. A.-L. V. S. '-»TS.
Klepping, Rleppinck, Klipping. Ein früher zu dem Adel in der
Grafschaft Mark gehörendes Geschlecht, welches Siebmacher fälschlich
dem märkischen Adel zugerechnet hat. Dasselbe sass 1590 zu Holiog-
hausen und war im 17. Jahrh. zu Dortmund, Iserlohn an der Orla und
Koverstein im Kirchspiele Libberhausen begütert , besass aucfc In der
Stadt Cöln das Haus Polheim und kam noch zu Anfange des 18^ Jahr-
hunderts vor.
Fahne, I. 8. 225. — F, eiherr r. Ledebur, I. 8. 439. — Siebmacher. I. 177: v. KUBttlag.
Märkisch. - r. Meding, TU. S. 330.
Klerff, Edle und Ritter. Reichsritterstand. Dijplom vom 9. Febr.
1716 für Peter Friedrich v. Klei-fT, k. k. Reichshofraths - Agenten mit
dem Prädicate: Edler t. und von 1791 für Christian Wilhelm v. Klerff,
ebenfalls k. k. Reichshofi-aths- Agenten mit demselben Prädicate.
Handschrift!. Noti«. — Megerle v. Mühl/eld, Er«. -Bd. 8. 162.
Rlerschner v. Badenan. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom Yon
1 800 für Johann Klerschner , k. k. Rittmeister im Dragoner-Bcgiiii.
Herzog Friedrich IT. zu Wüiltembcrg, mit dem Prädicate : v. Badenan.
Megerle v. Mühl/eld, Ergäiis.-Bd. 8. 340.
Rlessel, Clesel, Kiessei. Böhmischer Adelsstand. Diplom von
1712 für Gottfried Kiesel, Herrn auf Lendschüti u. Consistorialrath
des Fürstenthums Wohlau. 3
Sinapius, II. 8. 728. - Magerte r. Mühlfld, Krg.-Bd. 8. 340: y. lUessee. — Freih§rr
9. Ledebur. I. S. 439 : t. Kiesel.
Kiessing, Klessüig zn Adelstein. Reichsadels^tand. Diplom
5. Jan. 1768 für Max Carl Kiessinger, Hofkammer-Secretair ,
Namen v. Klfessing. Die fftnf Söhne desselben : Max Ludwig y^ J
sing, geb. 1757, goistlicher Rath ub4 Karrer zu ^attenkirchen, Carl,
k. bayer. Rath u. quiesc. Geh. Secretair, Franz Josi^h, zu Adelstein,
geb. 1763, Franz Xaver, geb. 1768;^. bayer Appellat.-Gerichts-Rath
in Ansbach und Theodor v. Kiessing, geb. 1772, k. J>ayer. Advocat in
Straubing, wurden nach Anlegung der Adelsmatriketjjcs Kgr. Bayern
in dieselbe eingetragen.
». Lang, 8. 4M. — W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 54.
9*
— 132 —
., Klett V. Kletten, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1767 für Johann Klctt, k. k. ünterlieutenant im Inf. -Reg. Marquis
Los-Rios, mit dem Prädicate : Edler v.
Mfyerl^ 9. Mühlf^Ui, Er>i -Bd. S. 310.
• 'P'ip^lette, Klett (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Roth ein
silberner Löwe, welcher in der rechten Vorderpranke eine Klettenstaude
hält und links iii Gold ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber,
schwarzer Adler). Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 20. Nov. 1577
für Balthasar Klett zu Löwenberg in Schlesien. — Die Familie hatte
1571 einen kaiserl. Wappeubrief erhalten und war später im Breslaui-
schen angesessen.
Sinapiu-t, 11. S. 72fi. — Freiherr v. Ledebur, I. S. 439 umi Herirhiiicung (l«s Wappens
111. 8. *J8H. — Dorstt Allgt^m. W.-B. U Tab. 262 u. 8. 162 u. 63.
Klette fin Roth drei, den Haken rechtskehcende, neben einander
aufrecht gestellteWiderhaken und zwischen dem ersten und zweiten und
dem zweiten und dritten je eine Kornähre). Reichsadelsstand. Diplom
im kursächs. Reichsvicariate vom 7. Aug. 1790 für August Friedrich
Klette, kursächs. Capitain im Artilleriecorps.
Haiulscliriftl. Notiz. — Freih. r. Ledehur, I. 8. 4.19.
% BJettenberg und Wildeck. Ein von Gauhe nach einem ihm ein-
gesendeten, doch nicht verbürgten ,, Schema genealogicii'm der Familie
V. Klettenberg u. Wildeck nebst Wappen'' abgehandeltes Adelsgcschlecht
in der Wetterau und der Umgegend. Nach dem erwähnten Schema
genealog. stammte dasselbe von der Patricier-Familie Klettenberg in
K^rp-nkfurt a. ^^L^ud der Beiname: Wildeck scheint der ursprüngliche
OliBchlechtsname g^vosen zu sein. Von Simon v. Wildeck, genannt Sey-
fart, kursächs. Marschall (V), stammte aus der Ehe mit Anna v. Witzle-
beftBlasius v. Wildeck,, gen. Seyfart, kui*sächs. Ratl\ und von diesem,
verm. mit Margarethe v. Bergen, Erasmus v. Wildeck, gen. Seyfart
gegen Ende des .30j«^hrigen Krieges k. schwed. Geh.-Rath und später
Schöffe zu Fraiü\furt a. M. Der Sohn des Letzteren, Johann Erasmus,
nannte sich zuerst: v. Klettcnberg und Wildeck, wie auch auf Rhoda,
war Regiments-Burgmann zu Gelnhausen, kais.Rath und Reichs-Schult-
heiss zu Frankfurt und hinterliess unter anderen Kindern den Sohn,
Friedrich August v.K. undW., welcher 1739 ftli*stL waldeckscher Geh.-
Rath, Canzler etc. ^ar. Um dieselbe Zeit lebte anch Carl Heinrich
V. It. und W., fiirstl. hessischer Ober-Jägermeister. — Soweit gehen
Gauhe's Angaben über die hier in Rede stehende Familie nach der ihm
za Gebote gestandenen, oben erwähnten Unterlage. — Einer anderen,
Qjlj^r nicht bekaimten Familie gehörte, wenn auch in Prankfurt a. M.
g^ioren, Johann TIector Baron v. Klettenberg an. ' Derselbe, 1715
Amtehauptmann von Senftenberg und k. poln. und kursächs. Kammer-
herr, wurde wegen angeblicher Betrügereien als- Alchemist, der den
Stein der Weisen gefunden zu haben'vorgab, 1719 nach deniKonigstein
abgeführt und 1. März 1720 enthauptet.
Oauhe, II. S. S^\ u. H. — Siippl. zu Si.;l.in. W.-B. II. 3.3.
% • Klctzl, Grafen (Stammwappen: in Roth ein natürlicher Weinstock
mit grünen Weintrauben und mit zwei auswärts gebogenen lieben, an
— 133 —
welchen auf beiden Seiten eine .£roldfar])i*,'e Weintraube hängt. Das
Stammwappen zeigt deriMittelschild des mit demselben versehenen vier-
feldrigen grüflichen Wappens). Reichsgrafenstand. Diplom vom9.Dec.
1714 für Johann Reichard Freih.Kletzl v. Ahenach, Herrn der Herrsoll.
Schallaburg, Lichtenberg und Ranzenbach. Die Angabe Megerle V. Mühl-
felds, Erg.-Bd. S. 18, dass Franz Albrecht Klezl Herr und Freih.j5U Al-
tenach und dessen Bruder, Johann Beichard, 1702 den Grafenatand er-
halten habe, ist unrichtig : am 11. Dec. 1702 wurden die Genannten,
welche 15. Juli 1698 in den Reichsfreiherrnstafid erhoben worden wa-
ren, bei den niederösterr. Stünden als Fr.eiherren in den Herrenstand
unter den neuen Geschlechtern aufgenommen. — Altes, aus Elsass, wo
noch im 17. Jahrb. eine Linie des Stammes blühte, entsprossenes Adcls-
geschlecht, welches nach Bayeni und aus Bayern nach OesterreicJj.k«m
und welches durch die Söhne des Johann Caspar v. Kletzl : Fran/ Ru-
dolph und Reichard Augustin und die Nachkommen derselben sich in
zwei Linien schied, von welchen die des Letzteren in OesleiTeich blühte.
Reichard Augustin Kletzl v. Altenach, fürstbisch. -freisingQpscher Hof-
rath und Truchsess, machte sich iu Oesterreich zuerst mit dem Edelsitze
Gasseneck ansllssig und kaufte dann 1(>62 die Herrschaft Schallabufg
und Sichtenberg. Derselbe war 1^59 bei der niederösterr. Landschaft
als Landesraitglied unter die neuen Geschlechter des* Ritterstandes auf-
genommen worden und starb 1670 mit Hinterlassung der obengenann-
ten, aus der Ehe mit Maria Sophie P'ülln v. Griemerzboten kommenden
beiden Söhne: Franz Albert und Johann Reichard. Freih. Franz Alliert,
gest. 1705, Herr zu Hacking, hinterliess auy der Ehe mit Moria Catha-
rina v. Spindler nur eine einzige Tochter, Maria Antoujt, wofehe schon
1715 mit Johann Baptist Grafen und Herrn v. Edling vermählt war.
Graf Johann Reichard, s. oben, gest. 1718, hafte Äüs der Ehe mitFran-
ziscaSidonia Freiin v. Spindler drei "Söhne, von denen Graf Joseph Rei-
chard Albert den Stamm fortsetzte. Derselbe, gest. 1737, hinterliess
aus der Ehe mit Eleonora Leopoldina Freiin v. Gudenus zwei Söhne,
die^j. Grafen Johann Ferdinand Joseph und Johann Christoph Joseph.
Ersterer, gest. 1773, war mit Maria Clara Johaima Grf. v. Uiberacker
vermählt und hatte vier Söhne, von welchen der eine, Reichard Joseph, ^
jung starb, Gr. Friw«, Anton in Salzburg. Ilofdienste und Gr. Franz Chri-
stoph in k. k. Kp£s^|^ste trat, Gr. Ferdinand Joseph aber, gest. 1772,
Canonicus undÖijlfiÄfc^ Reichsstiftes Berchtoldsgaden war. Dass
die Grafen Franz X'nton und Franz Christoph den Stamm forjt^setzt,
ist nicht bekannt. Graf Johann Christoph Joseph, Herr det.HeniifchÄft
Donauhof, empfing 1762 die landesfürstl. Lehen und hat bei sdnera spfc-^
ter erfolgten Tode aus der Ehe mit Maria Josepha Elisabetha Grf. v. Ui-
beracker nur zwei Töchter, Maria Eleonora und Carolina, hinterlassen,
von denen Erstere sich mit Johann Albert Grafen v. u»d zu Clam
vermählte.
WiJisgriU, V. 8. 164-67. ** ^^
Ketzl V. Mannen, Edle (Schild quer getjiöilt: oben in RotSlSn
nach der rechten Seite im Gehen begriffener, silberner Löwe, wetöher
in der rechten aufgehobenen Vorderpranke ein Schwert hält Und unten
— 134 —
in Blau auf grünem Boden zwei dreizinnigc?, weisse Festungsthürme mit
geschlossenen Fenstern und Thoren, zwischen welchen eine silberne Li-
lie schwebt). Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom vom 22. Dcc. 1831
far Wenzel Kletzl, k. k. Rittmeister, mit dem Prädicate : Edler v. Man-
nen. Derselbe, gest. 1856 zu Gratz als k. k. Major, liattc aus der Ehe
mit Antonia v. Kubik mehrere Söhne und Töchter. Von Ersteren stand
Anton Klötzl Edler v. Mannen 1857 als Hauptmann im k. k. 27. Inf.-
Regimente. Von den Töchtern vermählte sich die eine, Eleonore, 1841
mit dem k. k. Rittmeister Wilhelm Freih. v. Lersner und die andere,
Charlotte, später mit dem k. k. Oberstlieutenant Freih. v. Ehrenburg.
Handschrift]. Notu. — Kneschkf, IV. 8. 'i\h ii. 16.
Klendgen, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom im Kur-
pfUssipcdien Reichsvicariate vom 4. Juli 1792 für Jatob Joseph Klend-
gen, teutschordenscher Geh.-Rath und Canzler. Derselbe, geb. 1738
ist als k. bayer. Geh.-Rath und ehemaliger teutschordenscher Geh.-
Rath und Canaler nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
in die Freihermclasse derselben eingetragen worden. In neuester Zeit
stand Anton Freih. v. Kleudgen als Major im k. k. 46. Inf.-Regim.
^ 9. Lang, 8. 167. — W.-B. d. Kgr. Bayern. HJ. 41. u. t. Wolckern, Abtii. 3. — v. Hef-
' IMT, bayer. Adel, Tab. 41 u. 8. 43. — Knetchke, IV. s. 216.
« Klevenow. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 5. Juni
1798 fttr die beiden Brüder, den k. pr. Geh. Finanzrath Klevenow und
den k. pr. Regier.-Director Klevenow. Ersterer ist als Geh. Ober-Fi-
nangrath des ost- und westpreussischen Departements zu Berlin, Letz-
terer als Tlce-Prfisident der Regierung, auch Commissarius und Justi-
tiarias der Bank zn Magdeburg, gestorben. Nächkommen derselben sind
nic)it bekannt.
•. MeUbaoh, I. 8. 665. ~ N. Pr. A.-L. III. 8. 5 and 111 u. V. 8.273. — Fr§ih. v. Le-
dtbur, I. 8. 439. — W.-B. d. Pr. Mon. III. 66.
Kleverfeld, Klöfwerfelt. Ein vor 1777 in Schwedisch-Pommern
vorgekommenes Adelsgeschlecht.
f)reih. V. Ledebur, III. 8. 288. — Svea Rik. Wapenb. Ridd. 44.
k Klewitz. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 10. Juli
1803 für Wilhelm Anton Kle\vitz, k. pr. Geh. Finanzrath. Derselbe,
zuletzt mit dem Ober-Präsidium der Prov. Sachsen betraut, ist als k.
ppa Geh. Staatsminister a. D. 26. Juli 1838 verstorben. Der einzige
Sohn desselben, Carl Wilhelm v. Klewitz, k. pr. Ober-Landesgerichts-
Rath, starb 12. Aug. 1841 auf einei* Reise zn München.
f. BiUbach, I. 8. 665. — N. Pr. A.-L. III. 8. 6, V. 8. 273. u. VI. 8. 61. - Fi^ih. v.Le-
I. 8. 439. — W.-B. d. Prenss. Monarch. III. 67. — Kneschke, I. 8. 235 u. 36.
KHesch. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1729 für Gottfried
Eliesch.
Mtgtrle v. Mühl/eld, Brg.-Bd. 8. 340.
Rliess. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1702 für Johann
Georg Kliess.
Mtjferle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 340.
Rlimberg. Ein von Sinapius unter dem schlesischen Adel aufge-
führtes Geschlecht. Franz v. Klimberg war 1723 königl. Reg.-Rath des
— 185 —
Fürstenthums Wohlan. Der liintorlas«^ene gleichnamige Sohn desselben
lebte im Blödsinn noch 1757.
Gauh*. II. 8. S35. — Freih. p. f.e</,'hur, I. S 4;19
KHmber^, Klimboriu: (im Sdiilde drei neben einander gestellte
Pfeile, welche auf dem Helme zwischen zwei Bttffelshörnern sich wie-
derholen). Ein früher im Wttrttembergischen und Sächsischen vorge-*
kommenes Adelsgeschlecht, als dessen Stammvater Johann v.Klimberg,
wie (rauhe den Namen schreibt, genannt wird. Derselbe, welcher ei-
gentlich Kliraper oder Gliraper hiess und der Sohn eines Predigers aus
Franken war, wurde, nachdem er in fürstl. bayreuthschen Diensten ge-
stAnden, h. Sachs, merseb. Kammerrath und dann, 1707, h. sächs. weis-
senf. Geh.-Rath und Kammer-Präsident. Später erhliet er am li. würt-
terab. Hofe zu Stuttgart dieselben Wftrden, wurde Präsident allef Col-
legien, erlangte den Adel nut dem Namen: v. Klimberg nnd starb am
1727. Von seinen drei Söhnen ans der Ehe mit einer Tochter des fUratl.
Sachs. -altenb. (Kanzlers Zapif starben die beiden jüngeren jung und der.
eine derselben als k. russ. Auditeur, der älteste aber, welche sich nach
einer eigenhändigen, sehr deutlichen Unterschrift von 1787: (Christian
Philipp V. Klimborg schrieb, starb 1743 zu Dresden als k. poln. und
kursächs. Bergrath im 52. TiCbensjabre und hinterliess aus der Ehe mit
der vor ihm verstorbeneu Tochter des kursRchs. Generals Johann Georg
Maximilian v. Fürstenhof, welcher ein natilrHoIier Sohn des Kurfürsten
Johann Georg III. zu Sachsen gewesen seüi. gell , eine einzige Tochteir,
mit welcher der ganze Stamm später erlosch'.
OoHk^. II. 8. 535 n. 26.
Klimiscli v. Klimburg, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Di-
plom von 1796 für Niclas Klimisch, bürgerl. Handelsmann und nieder-
österr. Mercantil- und Wechselgerichts-Rath mit dem Prädicate : Edler
V. Klimburg. Der Stamm hat fortgeblüht. In neuester Zeit war Eugen
Klimiscfr Edler v. Klimburg Rittmeister im k. k. A^futaDten-CorpriET''
Megerle v. Mühlfcld, S. 209. — Mintnir-Schematism
Klimpely, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1795
für Johann Christoph Klimpely, Ober- Amtmanii zu Polna in Böhmen
und für den adoptirten Schwiegersohn desselben, Johann Eyselt, k*- k.
Bancal- und Salzamts -Controleur zu Trautenau, mit dem Pr&dicate :
Edle V.
liegfrlt v. Vüt^fld. Rr« -Bd. S. 340.
Klinekebeil v. Grünwald , s. G rtkn w al d , G r ü n ewa 1 d , Bd. IV.
S. 74 Ä. 75. • *
Rlinckherr y. Festenfels. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1788 für den k. k. Qberslwachtmeister Klinckherr im lufant.-Reg.
Freih. v. Alvintzy, mit dem Prädicate : v. Festenfels.
Megerle 9. Mühlfeld, 8. 209.
RliMcldcht, KMnckielit v. Clingenan, s. Glingenau, Klin-
ckicht v. Clingeniau, Bd. U. S. 289.
RjHinckowström, Klinkowström , av^ Freiherren und Grafen.
Schwedischer ^dels- u. Freiherrn- ü. Q|pB4istand des Kgr. Preussen.
Adelsdiplom yc» 30. Dec. 1684 für Jtiüin KlinckpW, k. schwedisch.
— 136 —
Schlosshauptmann u. Rcgierungsrath zu Strnlsund, mit Zulegung der
Endsylbc: ström; Freiherrudiplom vom 8. Jan. 1759 für die Söhne
desselben , Tbure Leonhard u. Gustave Tbiire v. Klinckowström und
Grafendiplom vom 6. Juli 1798 för Carl Friedrich v. Klinckowström,
k. preuss. Generallieutenant. Wie angegeben, werden gewöhnlich die
in die Familie gekommenen Diplome angeführt , nach Freih. t. Lede-
bur aber erhielten die Söhne des Martin (I.) Klinckow nach einander
mit dem Namen : v. Klinckowström den schwedischen Adel u. zwar Jo-
hann K., k. schwedischer Oberst u. Commandant von Stralsund, 19. Apr.
1678; Martin (11.) K., k. schwed. Schlossbauptmann, Regier.-Rath und
Landrentmeister 30. Dcc. 1()84 u. Balthasar K., hanuov. Generallicu-
tenant, so wie Joachim u. Brandt-K., beide Capitains, 17. März 1691.
— Ein, wie angenommen wird, aus der Uckermark nach Schweden ge-
kommenes Geschlecht, welches in Yor-Pommern bereits 1690 mit En-
gelswacht u. 1718 mit Reinkenhagen begütert war und später in Ost-
preussen im Kr. Friedland die Herrschaft Sehmen und die Güter Ho- .
henfelde , Hoheuberg und Bammeln , im Kr. Gerdauen die Herrschaft
Korcklack-Assaunen etc. an sich brachte. — Graf Carl Friedrich,
s. oben, geb. 1738 zu Greiffenhagen in Vori)ommern, starb 1816 und,
hinterliess zwei Söhne , die Grafen Friedrich u. Carl. Graf Friedrich,
gest. 1856, Herr auf Sehmen etc. war zweimal vermählt: in erster Ehe
mit Friederike Grf. zu Eulenburg -Prassen, gest. 1823 und in zweiter
1834 mit Caroline v. Knobloch, geb. 1792. Aus der ersten Ehe ent-
sprossten Grf. Friederike, geb. 1801 u. Grf. Hedwig, geb. 1816, Her-
rin auf Sehmen, Wittwe des 1859 verstorbenen Gustav Freih. v.Wran-
gel auf Waldburg etc. — Graf Carl, gest. 1844, Herr auf Korcklack
etc. war mit Luise Grf. v. Blumen thal, gest. 1829 , vermfthlt und aus
dieser Ehe stammen die Grafen Victor u. Leonhard. Graf Victor, geb.
1813, jetziges Haupt der Familie, Herr des Gutes Wartnicken , ver-
mählte sich 1839 mit Pauline Grf. Btilow v. Denuewitz, geb. 1815, aus
welcher Ehe, neben drei Töchtern, ein Sohn: Gr. Thure, geb. 1843,
lebt. — Graf Leonhard, geb. 1^18, Herr auf Korcklack , Assaunen etc.,
k. pr. Landrath etc., vermählte sich in erster Ehe 1841 mit Maria Grf.
V. Ptickler, gest. 1850 u. in z^veiter 1854 mit Caecilie v. Below, gebf.
1830. Aus erster Ehe stammen vier Söhne, die Grafen: Leo, geb.
.1844, Clemens, geb. 1846 u. Carl u. Arthur, Zwillinge, geb. 1848. —
Aus dem adeligen Stamme haben mehrere Sprossen bis auf die neueste
Zeit in der k. pr. Armee gestanden. Der k. pr. Generalmajor v. K.
war 1837 Commandeur der 14. Cav. -Brigade; ein v. K. stand als
Hauptmann der k. pr. Artillerie , Ernst Carl Thure v. K. aber , k. pr.
Lieutenant, wurde 1857 als Herr auf Drehnpw im Kr. Grünberg auf-
geführt.
&auhe, I. 8. 1027 u. 28. — Svea Rikes Matrik. II. Stoekholm, 1755. 8. IMS and 111.
Stockholm 1781. R. 89. — v. Hellbach, I. 8. 666 und 67. _ N. Pr. A.-L. Ol. 8. 115—117.
~ F^9ih. V. d. Kn«M«b«ck, 8. 174. — Deutsehe Orafenb. d. Gegdgi^. 1. 8. 449 «.SO. — F^eih.
9. Lfdebur, T. 8. 489 u. 40. — OeneaJ. Tascbenb. d. grifl. Uium^ 186-J. 8. 441 and 43 u.
hisior. Handb. «l Demselbeo, 8. 425. — Schwed. Reichn-W.-B. Tlk. S u. 47. — W.-B. der
Preua«. Mon. I. 81: Gr. v. K. — W.-B. d. Sachs. Staaten, VII. IB( v. K.
Klingen (in Gold ein Anfblättriger, grüner Lorbeerzweig). Altes,
ursprünglich schwäbisches Rittergeschlecht, welches gegen Ende des
— IST —
13. Jahirlu ntch Oesterreich kam n. ans wt>Ichcm zuerst Berchtold der
Chlingen, Bitter, orkundlich 1318 auftritt. Das Gesohlecht besass im
14. Jahth« in Oesterreich unter der Enns ansehnliche Herrschafben a.
Gflter: Ebenflirt, Sebam, Urssendorf, Vestenhof, Rabenst«in, Engel-
stein, Eissgam et<;. «. blQhte noch in das 16. Jahrb. hinein, in welchem
noch I5i6 Georg v. Klingen, HeiT zu Weissenburg a. Rabenstein»^
Zeo^ aifkritt.
Fmgp^r^ Shmasplcgel 4. Bnh. Oi>9terr., B. 370 mit Abbild, d. Wappen«. — WitugriU^ V.
8. 167—70.
> Klingenberg, Herven (Schild quer getheilt von Schwarz und Gold,
ohne Bild). Altes, im 12. u. 13. Jahrh. in Oesterreich ob und unter
der Enns reichbegütertes Dynastengeschlecht, dessen Namen die längst
verfallene , alte Bergveste und die Herrschaft Klingenberg im ehema-
ligen Machlande Oestorreichs ob der Enns erhalten hat. Dominus
Hartwicus ^e Chlingenberch tritt 1242 und Hainrich Herr zu Klingeu-
berg 1 288^ urkundlich auf und Albert , Herr zu Klingenberg , sass noch
1347 zu Grflnberg in Nieder-Ocsterrcich , war mit Anna v. Puechberg
Yormählt und hintorliess die Söhne : Johann , Berchtold u. Conrad , von
welchen Berchtold i Herr zu Klingenberg, das Geschlecht in Schwaben
fortgesetzt haben soll.
Wi**griU, V. 8. l7d,-7«.
Klingenberg, Schütter von Klingenberg. Ein frOher zu dem
landsässigen Adel in Oesterreich ob der Enns. gehörendes Geschlecht,
welches ursprflnglich Schfltter hiess , sich aber spftter nach der im vor-
stehenden Artikel erwähnten Herrschaft KUngenberg nannte. Lorenz
Schotter , gest 1599^, kaufte 1694 die Hemehaft Windhaag u. 1596
die Herrschaft Elingenberg, wurde unter die Landstände in Ober-
Oeilerreiclk anfgenommen und schrieb sich Schfltter v. Klingenberg.
Von* seinen beiden Söhnen aus erster Ehe mit N. Kirchhaymer setzte
Qeörg Scihlllter v. n. zu Klingenberg auf Windhaag u. Kolmfintz den
Stamm iort , über welchen Freih. v. Hoheneck bis 1732 genaue Nach-
richten gegeben bat. Im genannten Jahre lebtei^ 'noch drei Söhne doB
Georg Bndolph Schütter v. u. zu Klingenberg und zwar aus der ersten
Ehe desselben mit einer' v. Jordan die beiden Söhne Johann GustaY
und FerdliHtf Carl und aus zweiter Ehe mit Maria Regina v. Berthold
ein Sohn:.9tanz Rudolph Gottfried.
FirHh. 9. Hoheneck, IT. 8. 389 q. ff. — Oauhe, II. 8. 538.
Klingenberg, auch Freiherren (Adeliges Wi4)pen: Schild qner-
^etheilt: oben in Schwarz sieben, 4 u. 3, silberne Hermelinschwänze
(s. g. Gegenhermeline) und unten Silber ohne Bild. Auf dem Hehne
über einem querliegenden, rothen Kissen ein sechsspeichiges, mit sechs
schwanen Hahnenfedern bettecktes goldenes Rad, Freiherrl. Wappen :
Schfld qnergetheilt: oben,iii Schwarz zehn, 5 n. 6 , goldene Hermelin-
schwftnze n. unten in Silber eine goldene , auf einem grünen, kugeligen
Berge stehende , goldene Glocke. Der rechte Helm trägt das Kissen n.
Rad des adeligen Wappens und der linke zwischen zwei übereck von
Schwarz und €k>ld quergetheilten Büffelshömem einen Pfauenschweif
mit sechs, 3 u. 3, Spiegeln. Reichsfreihermstand. Diplom im kursächs.
— 138 —
Roichsvicariato vom 26. Mai 1741 für Wiclnnanii v. Klingenberg, kiir-
sächs. GenoralJieutonant der ('avallerio etc. Die Erhebung in den Frei-
hermstand wurde in Kursachsen 12. Febr. 1742 notificirt. — Altes,
schMSübisches Adelsgeschleeht , welches nach Bucelini von dem alten,
österreieh. Herrenstandsgeschlochte dieses Namens, s. den betreffenden
Artikel , stammen soll und als dessen Ahnherr der Sohn des Albert
Herrn zu Klingenberg auf Grünberg : ßerchtold Herr zu Klingenberg,
welcher den Stamm in Schwaben fortsetzte, genannt wird. — Dem an-
gegebenen freiherrl. Wappen nach gehörte Wich mann Freih. v. Klingen-
berg zu dem alten schwäbischen Geschlechte dieses Namens, doch felden
weitere, genaue Nachricliten.
Hnndschriftl. Noti/.. - HudUni, IV. s. VÄ\. - p. I/altstein, III. S. 9S desAiihangM. —
Siebmacher, II. yi : v. K.. Scliwähisch. — r. Aledirnj , 1. 8. 289. — Tyroff , II. 71; F.-H.
Klinß;enberg (Schild der Länge nacli getheilt: rechts in Roth ein
an dieTheilungslinie angeschlossener, halber, goldener Adler und links
in Blau ein schräg rechtsliegcnder, dünner und kurzer, oben und unten
abgehauener Kiclionstamin, der an der oberen , links gekehrten Seite
zwei, an der unteren oder rooliten Seite aber ein Blatt hat). Ein früher
zu dem Patriciat der Stadt Lübeck zählendes Geschlecht, welches auch
im Mekleuburgischen begütert war. Paul v. Klingenberg erhielt im
17. Jahrb. den Adel in Dänemark und setzte in diesem Lande den
Stamm fort.
V. Mcdinff, I. S. 2.S9 u. »0: nach den» Ms. nhgcganpener tnekleith. Fumilien.
Klin^enhofer V. Klingenthal , Ritter. Elf bl.-österr. Ritterstand.
Diplom vom 22. Nov. 1755 für Johann Georg Klingenhofer , k. k.
Obersten, mit dem Prädieale : v. Klingenthal.
HandMchriftl. Notis. — Megerlt v. Mühlfeld, 8. 124. - Kmschkc, III. 8. 265.
Klinggräff, Klinggräf. Reichsadelsstand vom 20. Sept. 1715,
im Kgr. Preussen bestätigt und erneuert durch Diplom vom 13. Nov.
1751 für die Gebrüder Johann Samuel K. , k. pr. Geh. Kriegsrath und
Elias Dietrich K., k. pr. Kriegsrath u. Archivarin Königsberg. — Die Fa-
milie, welche in der Ostpriegnitz schon 1689 mit Schrepkau u. im 18.
Jahrb. mit Lindenberg , so wie in der West-Priegnitz mit Werzin be-
gütert war, brachte im 18. u. 19. Jahrh. mehrere Güter in Meklen-
burg, Schlesien und Westpreussen an sich. — Ein Sproise des Stam-
mes war 1837 Doctor d. Medicin u. practischer Arzt zu Marienwerder
und als Besitzerin des Gutes Paläschen im Kr. Stuhm, Prov. Westpr.,
wurde 1857 Frau v. Klinggräf aufgeführt
t. Oundling, Brandonb. Atlas, Anhang, S. 11, >- 9. Behr, R.-M. 8. 1683. — 9. Hellbach,
I. 8. 666. — N. Pr. A.-L. I. S. 42 u. Ul. 8. 114 u. V. S. 273. — Freih. v. Ledebur, I. 8. 440
u. nr. 8. 2S8. - W.-B. d. Preuss. Mon. UI. 67. — Mcklonb. W. - B. Tab. 25. Nr. 93 und
S. 25. — 8chleai«ch. W.-B. Nr. 506.
Klin^liu y, Hatstadt. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1812 für Paul Klinglin, k. k. Rittmeister im Cuirass.-Reg. Prinz Carl
V. Lothringen, mit dem Prädicate: v. Hatstadt.
MeperU v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 340.
KUn^sporR , Klinigsporre , auch Grafen. Grafenstand des Kgr.
Preussen. Diplom vom 23. März 1788 für den k. preuss. Kammer-
herrn V. Klingspom auf Baumgarten und vom 5. Juni 1798 fttr Frie-
— 139 —
drich von Klingsporn. — Ein in diT Person des Stephan v. K. 26. Juli
1633 in den schwcdisclien Ritterstand auff^enommcncs Geschlecht,
welches schon im 17. Jahrh. und später in Ost- n. Westpreosse^ an«
sehnliche Besitzungen erw«arb und auch nach Cnrland kam. — Johann y.
K., Herr auf Gross- u. Klein-ßlankenstein unweit Rastenburg, wurde
1665 vom Kurfürsten Friedfich W ilhelm zu Brandenburg zum Obersten
der Infanterie bestellt und starb 1685 mit Hinterlassung einer zahl-
reichen Familie. Von den Nachkommen desselben wurde ein fjnkel,
Julius Rudolph v. K., 1786 Oberst u. Commandeur des Regiments. y.
Goetzen in Glatz. — Ein Graf v. K. war 1806 Kriegs- n. Domainen-
rath bei der Kammer zu Marienwerder und ein Graf v. K. , Rath bei
der k. Begierung zu Danzig, starb 18. Aug. 1840. Derselbe, soviel
bekannt, der letzte männliche Sprosse des gräfl. Hauses, hinterliess nur
dne Tochter , welche mit einem v. Zeromski auf Jerkewitz in Wesfc-
preusaen vermählt war. — Zwei Freiherren v. Klingspom*standen naeh
1843 ald Lieutenants in der k. pr. Reiterei. — Die Güter Gross-Bauin-
garten und Marienwalde im Kr. Bastenburg waren noch 1820 in der
Hand der Familie.
9. JfeUbaek, f. 8. 666. — N. Pr. A.-L. HI. H. 3 o. & a. 114 u. 15 n. Vf. 8. 61. — f^rHk,
9. Ltdtbur, I. 8. 440. — Schwcd. W.-B., Adcl^nn&nn. T«b. 7. — W.-B. d. Preu««. Mon. I.
60: Ür. 9.K. ' ,
; i Klin^th. Adelsstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom 24. Octbr.
1812 fär Johann Christian Carl Klinguth, k. sächs. Oberamtsregierungs-
rafh in Lttbben und Herr auf Briesnik bei Forste in der NiederlausitK
und zwar „in Erwägung aber seine seitherige Dienstleistung beigelegter
vortheilhiüften Zeugnisse , um demselben ein Merkmal Allerhöchster
Guade und über ihn geschöpfter Zufriedenheit zu geben. ^^ — Ein Sohn
desselben, Fflrchtegott Adolph v. Klinguth, k. sftchs. Hauptmann in der
Armee-Reserve, nahm 1819 den Abschied und lebte noch 1854 auf
dem Gute Gross- Jamno bei Forsta, als dessen Besitzerin 1857 Praa
V. Klinguth aufgeführt wurde. — Ein Lieutenant v. K. stand 1852 im
k. pr. 8. Inf.-Regim.
HaodsehrIfU. Notis. — Ft-eiA. 9. L^dehur. I. 8. 440 o. in. 8. isi. - W.-B. d. S&ohtw
8U«ten. V. 59. " Ätt4»ckke, II. 8. 260.
Rlinkhirt. Fränkisches, dem Rittercanton Ottenwald einverleibt
gewesenes Adelsgeschlecht.
Bitiermann, Caaton Ottenwald, Tab. 3SS u. 83.
^ Klinkow. Altes, nckermfirkisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen Stammsitze bei Prenzhiu. — : Petrus und Johannes de Klinkow
kommen urkundlich 1320 u. 1335 vor.
Orund^Mnm, 8. 44. — N.^r. A.-L. V. 8. t7B.
^ Kiitzing.. Eins der ältesten und angesehensten, märkischen Adels-
geschlechter, welches nach Angelus 926, nachdem die Wenden ver-
trieben, in die Marken gekommen sein soll. Dasselbe breitete sich
weifr aus, gelangte zeitig in der Priegnitz, in der Niedorlaumtz, im Mag-
deburgischen etc. ^ ansehnlichem Grundbesitz und wurde später bia
auf die neueste Zeit ^uch in Pommern, Schlesien, Ostpreossen, Meklen-
bnrg etc. begütert, worüber Freih. v. Ledebur möglichst genaue Aub-
knnft giebt. Der Stamm war immer gliederreich und mehrere Sproseen
— 140 —
desselben gelangten zn hohen Würden und Ehrenstellen. Albert v. K..
Domjffopst zu Hamburg und k. dän. Rath, kam 1477 als Abgesandter
des ^önigs Christian I. an den kursächs. Hof und starb noch in dem-
selben Jahre: Otto und Henning v. K. waren 1492- bei der Belagerung
derSiadt Braunschweig; Lupoid v. K. kommt 1547 als Aratshauptmann
zu Jütcrbogk u. Dahme u. als erzbisch, ma^ebürg. Rath vor; Achilles u.
Andreas v. K. begleiteten den Churfürsten Joachim II. zu Brandenburg
1563,auf dem kaiserl. Wahltage zuFrankf. a. M. u. Christoph v. K., Herr
avf Göllnitz u. Christian v. K. auf Putzkau wurden 1596 unter die Lehns-
vasallen des damaligen Klosters Dobrilugk in der Niederlausitz gezählt.
Hans Caspar v, K. — ein Sohn des Hans v. K. auf Göllnitz aus der Ehe
mit Margaretha v. Sparr a. d. H: Trampe — Herr auf Brieaen, Brah-
mow, Glinick u. Walsleben , zeichnete sich in kursächs. Diensten , na-
mentlich im 30jährigen Kriege aus und wurde Generalmajor und (Siöf
.^|ks Regiments, trat aber 1637 in kurbrandenburgische und 1642 in
h. braunschw.-lüiieburg. Dienste und starb in denselben 1644tals Ge-
nerallicutenant. Sein gleichnamiger Sohn, gest. 1709, Herr auf Rad-
dusch, war k. pr. Landrath und Director des Kr. Cottbus, so wie Land-
richter der Markgr. Niederlausitz. Georg Ernst v. K., aus feiner ostpr.
liinie stammend, k. pr. Generalmajor, starb 1759 an den bei Cunners-
dorf erhaltenen Wundeh und Carl Cuno Friedrich v. K. a. d. H. Sohör-
bus bei Cottbus, k. pr. Generalmajor u. Regimentschef, verm. mit
Johanne Charlotte Wilhelmine Regine v. Wangelin, starb 1785 mit
Hinterlassung mehrerer Kinder. — Später haben ebenfalls mehrere
Glieder der Familie in der k. pr. Annee gestanden, von denen hier nur
ein V. K., welcher 1814 als Oberstlieut. aus dem k. pr. Generalstabe
schied und der Rittmeister a. D. v. K., welcher Herr auf Gresse im
Meklenb.-Schwer. war, genannt sein mögen. Nach Bauer, Adressbuch
S. 112 u. 13 waren noch 1857 neun Sprossen des Geschlechts im Kgr.
Preussen beglUert und zwar: Lebrecht v. K., k. pr. Rittm. a. D. , Herr
auf Dieckow u. Krining im Kr. Soldin, Diedersdorf bei Landsberg a. d.
W. u. Dziembowo im Posenschen ; TiUdwig v. K.*, Herr auf Grasse bei
Saatzig; N. v. K. , Herr auf Zuchow im Kr. Dramburg; Adolph v. K.,
Herr auf Kolzig im Kr. Grünberg ; Ludwig v. K. , Ritt^rschafts-Rath
Herr auf Demerthin in der Ost-Priegnitz ,. Bernsdorf bei Hoyerswerda
u. Chodziesen (Mitbesitz) im Posenschen : Emil v. K., Herr auf Nleder-
Gläsersdorf und Hummel (Mitbesitz) im Kr. Lüben ; Philipp Hans Wil-
helm v. K., Besitzer des Hauses zur Mühlen im Siegkreise, Rheinpr.;
Moritz Richard v. K. . k. pr. Hauptmann , Herr auf Wedelwitz bei De-
litzsch u. ein V. K. , Herr auf Lüben und Klausdorf im Kr. Deutsch-
firone, Prov. Westpreussen.
Angetua, 8. 39 u. .161. — Reinmann, Hl»t. 11t. Qeneal., Sect, 2. 8. 96 und 98. — OrOi'
$er, LausiU. Motkw., III. 8. 4«. — Seifert, Genoal. «del. Klterii und Kinder, Tab. 249. —
Otmhe, I. 8. 102'* u. 29. — Freih. v. Krohne, H. 8. 18«— 187. - N. Ooneal. Handb. 1778.
Nachtr. 8. 151 und 52. — 9. d. Hagen, Beschr. d. adel. Gesehl. v. Brunn, 8. 30 und Tab. O.
— N. Pr. A.-L.lll. 8 117 und 118. — Freih. v. Ledebur, T. 8. 440 u. 41 und III. 8. 288. —
V. Meding, III. 8. 337. — Moklenburg. W.-B. Tab. 26. Nr. 94 u. 8. 25. - Kneschke , n.
8.- 2.M'und h7. ^^
Rloch, Kloch y. Komitz, F^elll^^^ell. Im Kgr. Preussen aner-
kannter Freiherrnstand. Diplom vom 5. März 1805 für Franz Leopold
Kloch V. Kornitz auf Kloch-EUguth. — Altes , schlesisches Adelsge-
— 141 —
schlecht, eines Stammes und Wappens mit der Familie: Guretzky nnd^
Kornitz , Rlmoltowsky und Kornitz und Sobeck y. Kornitz, s. die Ar-
tikel Kornitz u._ Sobeck , deren Beinamen : Kornitz , ein Gut im Rati-
borschen führt. — Nach Paprocius war Nicol Kloch v. Kornitz 1530
Hen- auf Dobränitz (Dobrzenitz) im jetzigen Oesterr. Schlesien und
später ein Anderer dieses Namens Herr auf Bestwin und.Ochab, welche
GQtcr schon 1540 der Familie zustanden. Die Enkel des Letzteren
waren die drei Brüder: Ferdinand Nicolaus K. v. K. u. Bestwin, Herr
auf Golassowitz im Plessischen und 1720 Landrichter der Herrschaft
Pless , welcher den Stamm nicht fortsetzte ; Carl Heinrich K. v. K.,
Herr auf BtO^kow unweit Beuthen,- welcher männliche Nachkommen
nicht hinterliess und Adam Wenzel K. y. K. , Herr auf larzoYnbkowitz
im Plessischen. welcher den Stamm durch zwei Söhne: Georg auf
£fn8torff und Ludwig, fortpflanzte. Der Stamm blühte fort, besaas im
18. itfi^ 19. Jahrh. viele Güter in Schlesien, hatte 1805 und später
Bogusfawitz, Buchwald, Kloch -Ellguth, Kanitz, Neurode und S6hwf|k.
nem inne und sass noch 1851 zu Massel im Trebnitziscben. ^
8inapiu$. 11. 8. 7.10 u. 31. - Qauht, II. S. 539. - v. ffellbach , I. S. 6.7: Kloch «1
Kll0Ht^ ^ N. rf. A.-L. III. S. 6. — Freih. v. Udebur, I. S. 441. - Sitbmacker , U 69 •
Die Olöcben, Schtesisch. - W.-B. d. Preass. Monareh. Tl. 43: Prcih. K. v. R.
Klock (im Schilde ein Fisch). Altes Patriciergeschlecht der Stadt
Augsburg, aus welchem schon 1299 Gonrad Camponator (KlocKer) ur-
kundlich vorkommt. Aus Augsburg wendete sich das Geschlecht nach
Biberaibh, wo zu den Gerechtsamen desselben das Fischrecht gehörte,
auf welches sich das Wappenbild bezieht. Später ist das Geschlecht
nach Baden gekommen.
Catt, Adc'lsb. d. Grossh. Baden, Abth. 3.
Klocke (im Schilde drei, 2 u. 1., Glocken). Ein zu dem Adel im
Kgr. Preussen zählendes Gesclilecht, aus welchem zwei Sprossen, der
eine als Lieutenant im 11. Husaren-Regimente, der andere im 16.Land-
wehr-Regim. 1855 in der k. pr. Armee standen.
Frtfih. r. Ledtbur, I. S. 441 und 42. ' : '♦
Klocker, Klocker, Khlocker. Reichsadelsstand. Diplom vom
12. Juli 1580 für die Brüder Philipp, Jacob u. Carl die Klocker. Er-
sterer war 12. Jahr kaiserl. SumcUer (Sammeiier, Tafeidecker oder
Küch- u. Kellermeister) u. später kaiserl. Sabsh&ndler zu Freistadt und
Letzterer ebenfalls 20 Jahre Tafeidecker bei den Erzherzögen von
Oeslerreich. Die Familie gehörte auch dem Patriziate der Stadt Gör-
litz kn.
Ffik, V, L€d9bur, L 8. 449 n. III. 8. «88. > Dorat, AUgom^HHkll. Tab. i9% nad
S. 185 ^^^^
Klockow. Altes, uckermärkisches AdelsgeMMSR* Wichart v. K.
lebte 1375 u. bewohnte einen Rittersitz im Stammgute Krockow und
Henning t. K. : „des Markgrafen zu Brandenburg Mann^^ verkaufte
1400 dem Jungfrauen-Kloster in Prenzlau zwei Hufen im Dorfe Baum-
garten.
Grundmann, 8. 44. — N. Fr. A.-L. V. S. 27'.
Klöber (in Gold ein mit einem Fische belegter, blauer Querbalken).
Ein in die Adetematrikel des Kgr. Bayern in der Per^a des AlexandflT
. — 1« —
Franz t. Klöber, geb. 17B9, Obersten der Landwehr u. Kaufmanns in
München, eingetragenes, aus Dasseldorf stammendes Geschlecht, dessen
Adel bis auf des Genannten Grossvater, Heinrich Caspar, v. K., um 1714
zurück erprobt wurde. — Zu diesem Stanmie, welcher sich auch y. Klö-
ber u. Uölchbom, Hellchebom und Helchbom schreibt, gehörte auch
Carl Ludwig v. Klöber und Hölchebom^ geb. 1738 und gest. 1795 zu
Breslau als k. preuss, Geh.-Rath und Director der Kriegs- u. Domainen-
kammer. Aus der Ehe desselben mit Charlotte v. Pfeil stammte August
Friedrich y. K. u. H.^ geb. 1792, k. Prof. d. Geschichtsmalerei und w.
Mitglied der Acadcmie, aus dessen Ehe mit Caroline Peicke ein Sohn,
Carl Paul, geb. 1*836, entsproai. — Bichard K. y. U., k. pr. Msgor,
starb 1827 zu Breslau.
V. Lamg, S. 405. — N. Pr. A.-L. III. S. 118 n. 19. ~ F^^k, 9. Ledebur , I. 8. 441. •>
W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 64.
KlöckeL Reichsadelsstand. Diplom im kurpfälzischen Bdchs-
vicsffiate vom 7. Juli J792 für Johann Balthasar Klöckel, Ratft Q. Ge-
itftifitsschreiber zu Erding. Die Söhne desselben: Franz Joseph Ignaz
Johann v. K., geb. 1773, k. bayer. Landrichter in Bosenheim u. Johann
Balthasar Ignaz v. K., geb. 1776, Rechnungs-Commissar bei der königl.
Finanz-Direction in Salzburg, wurden nach Anlegung dcrAdelsmatrikcl
des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
r. Lang, 8. 405. — W.-B. des Ki{r. Bayern, VI. 55.
Klöckl, Erbländ.-östcrr. Adelsstand. Diplom von 1750 Ito Johann
Carl Klöckl, k. k. Salzeinnehmer zu Yiscagna in Siebenbürgen , wegen
32jähriger Dienstleistung.
Mtgerle o. ifühl/eld, 8. 209 u. lU.
Klöden, Klaeden. Altes Adelsgeschlecht der Altmark, dessen
gleichnamiges Stammgut unweit Stendal der-Familie vom 12. bis zur
> Mitte des 18. Jahrb. zustand. Das Geschlecht, aus welchem Johann
V. K. 1604 Senior des Domcapitcls zu Brandenburg war, wurde zeitig
in«ler Altmark, sowie im 17. Jahrb. im Magdeburgischen, wo demsel-
ben schon 1460 Ferchland geholte und in der jetzigen Provinz Bran-
denburg ansehnlich begütert und sass.in der Altmark noch 1852 zu Fal-
kenberg, Ferchlipp und Polkwitz. Näheres ergiebt die sehr sorgsam
von einem Gliede der Familie bearbeitete, unten angegebene Schrift. —
Von den Sprossen des Stammes haben mehrere in der k. preuss. Armee
gestanden. Ein v. K. schied 1617 als Miyor aus dem 17. k. pr. Inf.-
Rcg. und der Brüder desselben wurde 1821 alsCapitain undOfficier bei
derLand-Gend(gnni)rie pensionirtundeinv. K.,' verm.miteiner v. Brause,
starb 1825 als jwlpl Obcrstlieut. d. ^. kurmärk. Landw.-Inf.-Reg.
N. Pr. A.-L. III. 8. 419 tt V. 8. iU. — Dr. K. F. v. Klöd^, Go^rhichte dner altinSr-
kifclittu (der v. Klödenschen) F»milie, lb54 auch mit Abbijduui; alteri-r Skgc-t. — Frtihei-r
p. ledebur, I. B. 443.. — Siefnnacher, III. 141.
Klösterlein. Beichsadelsstand. Diplom vom 13. Aug. 1789 ftlr
Adolph (Carl) Friedrich Klösterlein, kursächs. Hauptmann im Reg. Herz.
Albrecht Chev. leg. Derselbe stindbis 1799 in kursächs. Diensten u. wurde
dann h. brauuschw. comniaudirender Oberst eines Dragoner-Regiments.
— Von den Nachkommen desselben stand 1846 ein Hauptmann v. K.
im k. pr. 24. Iuf.-BegiDL und ein Premierlieat. v. K. im 21. Inf. -Reg.,
— 143 —
auch kommt der Name der Familie noch um die Mitte dieses Jalirh. in
den IJsten der k. sächs. Armee vor.
Haiidaccliriftl. Noliz. — Jucuhi, ISOO, l. S. 2AI. — Dresdii. Cal. ä. Gebr. f. d. Hesidcn«,
1847. 8. 166 u. 1841*. s V>^- ~ Freih. v /.^r/"'»«- . r. S. 11^. - Suppl. km siol.m W,-R XI.
12. — W.-B. d. «äcb». btaaleu, V. bO.
Klötzen. Altes, im 17. Jahrh. erloschenes, märkisches Adelsge-
sdilecht aus dem Stammhause Klötze unweit Gardelegen, welches meh-
rere Güter an sich gebracht hatte und noch 1627 zu Ostinsel und Ro-
chau in der Nähe von Stendal sass.
Frfibfrr 9. Udeöur. I. 8. 443.
Rlompe y.Rronberg. P>bl.-österr. Adelsstiind. Diplom von 1816
für Franz Klompe, Stadti-ichter zu Cronstadt, mit dem Prädicate:
V. Kronberg.
MffftrU V. Mühtf^ldy 8. 310.
Klopmann, Freiherren. Im Kaiserreiche Russland laut Senats-
Befehls vom 21. Sept. 1853 anerkannter Freiherrnstand, auch ist der
Familie in Curland von Neuem, gemäss dem aus dem Heroldie-Depar-
tement des dirigirenden Senats 3. Apill 1862 ergangenen Ukasc, die
Berechtigung zur Führung des Baroncntitels anerkannt worden. — Al-
tes, westphälisches, schon im 13. und 14. Jahrh. im Münsterlande be-
kanntes Adelsgeschlocht, welches sich später in Curland ausbreitete und
die Güter Wüi-zau, Schoi'stedt, Lindenfeld, Lipsten, Puttnetf, Alt- und
Neu-Lassen, Heiden, Willgahlen, Eichenpommusz in Litthauen etc. an
sich brachte. — Der zuerst nach Curland gekommene Sprosse des Ge-
schlechts war Otto V. Klopmann, verm. mit Anna Grf. v. Bentheim und
mit ihm beginnt auch die ununterbrochene Stammreihe der Familie,
welche das Familien- Archiv bis auf die neueste Zeit genau nachweist.
Otto's Söhn, Heinrich, wurde 1509 vom Heerraeister Wolter v. Pletten-
berg als: „Mitgebietiger'' (Comthur) mit Würzau belehnt und später
kamen die obengenannten Güter in die Hände des Geschlechts, dessen
Sprossen die mächtigsten und ersten Landesämter bekleideten. Ernst
Johann v. K. war kurländ. Landhofmeister, Ewald v. K. h. cirl. Ober-
Hofmarschall, Friedrich Sigismund v. K. curl. Landhofmewter «ndPrä-
sident des curl. evang. Consistoriums etc. — Der Stamm blQht jetzt in
vier Linien. Haupt der ersten Linie (früher Haus Würzau) war in neue-
ster Zeit: Freih. Oscar, geb. 1833 — Sohn des 1859 verst. Freih.
Friedrich, Herrn auf Willgahlen aus der Ehe mit Elisabeth v. Brücken,
gen. Fock — k. russ. Garde-Stabs-Capitain und Assessor zu Goldingen.
Der Bruder desselben ist: Freih. Emil, geb. 1839 und der Bnider des
Freiherrn Friedrich: Freih. Edmmid, geb. 1823, Herr auf Puttnen,
vermählte sich 1854 mit Johanna Freiin Schmysing, gen. v. Korff. —
Haupt der zweiten Linie jfilfher Hans zu Schorstädt) ist: Freih. Ernst,
geb. 1794 — Sohn des Freih. Johann Adam Wilhelm — Herr auf Ro-
manow im Gouv. Moskau, k. russ. Rittm. a. D., verm. 1820 mit Olga,
geb. 1802, Tochter des Georg Alexandrowitsch Fürsten Wjäs^sky,
aus welcher Ehe mehrere Kinder leben. — Die dritte Linie besteht aus
zwei Speciallinien. Zu der erstun derselben gehört nur: Freih. Magnus,
geb. 1800 — Sohn destl802 verst. Freih. Alexander — Herr auf Alt-
und Neu-Lassen, kurländ. Kreis-Adelsmarschall, verm. 1825 .mit Jo-
— t44 —
hanna Finck v. Finckenstein, geb. 1809. — Haupt der zweiten Spe-
ciallinie (Haus zu Gräfenthal und Heyden) ist: Freih. Friedrich (11.),
geb. 1825 — Sohn des 1856 verst. Freih. Friedrich (L), GrossTaters-
Bruders-Sohn des Freih. Magnus) aus der Ehe mit Sophie Freiin v. Key-
serlingk, geb. 1797 — Herr auf Grafenthal, k. russ. Stabsrittm. a.D.,
verm. 1860 mit Luise- v. Pfeilitzer, gen. Frank^ geb. 1840. Der Bru-
der desselben, fYeih. Otto, geb. 1828, Herr auf Heyden, ist k. russ.
Prem.-Lieut. a. D. — Haupt der vierten Linie ist: Freih. Julius, geb.
1804 — Sohn des 1806 verst. Freih. Joseph Adam Ferdinand — verm.
1826 mit Mary, geb. 1805, des Thomas Nicolaus Bourke Vicomte auf
Mago in Irland, Tochter, aus welcher Ehe ein Sohn stammt : Freih.
Ferdinand Bourke, geb. 1827, Herr auf Eichenpommusz im Gouvern.
Kowno. — Der Bruder des Freih. Julius: Freih. Eugen, geb: 1805, ist
curländ. Kreis- Adelsmarschall.
Freih. o. Ledebur, I. S. 442. — Geneal. TMchenb. d. freih. Hiuser. 1859. S. 362—64 a.
1861. S. 369-62. — Curl. Oouv. Zeit, vom 2. Juui 1862. — Neimbt, curl&ud. W.-B. 21.
Rlopstein v. Ennsbmck, Freiherm. Erbländ.-österr. Freiherm-
stand. Diplom von 1801 für den k. k. Obersten im Reg. Deutschmeister
V. Klopfstein, mit dem Prädicate: v. Ennsbmck.
Mfgerlt 9. Mühl/eld, S. 62 u. 63.
RloiB, Riesen, Klose v. Klosenberg, finige in Schlesien, wohl
in Folge verschiedener Nobilitimngen vorgekommene Adelsgeschlech-
ter, welche noch nicht genau geschieden sind. Georg Klose v. Klosen-
berg stammte aus dem Schweidnitzschen ; Melchior v. Klosen, vorneh-
mer Bürger und Handelsmann in Breslau starb 1704; Hans Heinrich
V. Klose besass 1720 im Löwenbergschen : Gieshübel, Kleppelsdorf,
Kottenberg und Schellenberg und Hans Caspar v. Klosen war 1740 Herr
auf ^onsberg im Trebnitzschen.
JJenel, Sileslogr. rcii. 8. 773. — Sinapiu», U. 8. 731. — Freih. ». Ledebur. I. 8. 442.
Klose Y. Rlosenau, Ritter und Edle. Erbl.-österr. Ritterstand.
Diplom jH^m 3. August 1778 für Joseph Klose,^ krainerischen Landes-
Hau|äHb^4NRChafbs-Buchhalter, mit dem Prädicate : Edler v. Klosenau.
fiJtiMääm Notix. - Meyerle v. MühlftUL. Ergänz. -Bd. S. 162. ^ Kne»chke, Hl,
Klosemaim, Klossmann. Böhmischer Adelsstand. Diplom von
1701 für die Gebc&der Georg Sigmund, Cail Heinrich, Johann Ernst
und Hieb Friedrich Klossmann — Carl Heinrich v. Klosemann war 1728
Herr auf Tschamikau im Liegnitzischen.
Megerle p. Mühl/eld, Erg.-Bd. S. 341. — Freih. 0. Lebebar, l. 8. 442.
Kloss V. Rlossenbnrg, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1822 für Ferdinand Kloss, k. k. Obirlieutenant bei dem Mähri-
schen Beschäl- und Remontimngs-Departemente, mit dem Prädicate:
Edler v. Klossenburg.
Megerle ». ^«AZ/fW^ Erg.-Bd. S. 341.
Klot, Klot-Trantvetter, Freiherren. Altes, pommernsches
Adelsgeschlecht, welches früher auch Clodt, Klodt, Kloth und Klottge-»
schrieben wurde und in Neu- Vorpommern unweit Greifswalde bereits
1460 mit Nepzin und 1582 mit Radelow, sowie in der Uckermark 1581
— 145 —
mit Lunow bei Angermünde beg^üttüt war. Der Name der Familie ist
später mit d^m Xaiiieii iler Familie Traut vetter vereiiiij^t worden, in
welche Letztire Ik'iTfjiiiiin ( reo rgTraiit vetter 3 L Mai Hi84 den schwe-
djsi;lieJi Adelsstsmd luid idhauii KeinhoUl \\ Trantvetter 2. Milrz 1720
den schwodisclieii Freiherr ustaiid «gebracht hatte und dit^ Freih. v, Klot-
Traiitvetter sind in den Provinzen Ponmieni, Braiidenhurg mid West-
preusseii be^iitert ^^'ewurdeii. Dem Ges<ddet*lde stellt das Majorat Bate-
vitz mit llüheudorf im Kr. Franzlmrg zu nnd als Besitzer desselben
wurde in nenester Zeit Ernst Freili. v, K.-T. genajint. Der Bruder deä-
selbeii, Wilhelm Freih. \\ K.-T., stieg im k. pr, Staatsdienste bis zum
Gerichts-Prüsidenten uikI die einzige Tocbter desselben. Freiin Leonore,
verma.!dte sieh mit Itruno Gr, Neidbardt v. Gneisena^, früher k. pr,
llberstlieut. a. D. und später \u nassauischer Oberstlieutenant und Com-
mandeur des 2. Inf,-Hegim- — Ein zu Seegefelde iuMeklenburg leben-
der Freiiu v, K,-T. wurde 1857 als Herr aut Wm-din, Pr. Brandenb. und
ein Anderer als IteiT auf Brotzen B. irn Kr. Deutsch-Krone, Prov.
Wcstpr., aufgefiiljrt.
8rufjf;ftft4iHH, 1, UijNl, 2. — N. Pr. A,-L.. UL S, 419 u. liO, — Fr$ih. c, Ltdtbar, 1.
a. 443 o. III, ». 2m II. H9. — AVm Rik. WüihhIk, Uldtl. HS»? v. K^V. — FnitirntT, W.-B.
V, 19 X Alte 8i«t{ftl Vüu 141S u. tA3A.
Klotz (Schild geviert: 1 u. 4 in Rotli ein aus dem linken Feldes-
rande herAorkommender. rechtsgekchrter , geliarnisehter ;lrm, wekher
ia der Faust eine Axt schwingt und 2 u, 3 in Gcdd auf p^rünein Buden
ein Baum). Ueiehsadelstand. Diplom vom 8. Sept. 17115 für Heinrich
Friedrich Maximilian Klotz, Besitzer des Gutes ßiesig bei Görlitz. —
Der Stamm hatte lbrtgel>lüht und ein Sprosse desselben stand noch
1847 in k, säcLs. Civildiensten,
Haiiddfbriftl. Notit. — Fr»ih. r. LetUbui% I. S. 443. — W.-B. d. aichi. ßl**teii. TU. 76.
KJutz V, Ro^enhnvß: , Uitttir and Edle und Freiherren. Relchs-
ritler- und erhliiud.-östcTr. Freilierrnstaud, Ritterdiplom von 1764 ftir
Martin Klotz, Mercantilrath zu Botzen , mit dem Prüdicate: Edler v,
Rosenburg und Freiherrndiplom von 1775 für Martin Anton Klotz
Edlen v. Rosen bürg,
» EJüchtzner, auch Freihen'en. Altes^ soviel bislier ermittelt ist n.
wie sich aus Nachstehendem ergiebt , sächsisches Adelsgeschlecht , wel-
, ches ans Sachsen nacli Pohyn kam, im Grossherz, Litthauen und bald
naeldier. zu alter herzoglicher Zeit, in Curland be^itert wurde und sich
in Curland. in Preussen und Sachsen weit ausbreitete. Der Name der
Familie kommt bereits in der zweiten Hälfle des 16. Jahrb. nach An-
gaben vor, welche dem K. Lehnsiircliive zu Dresden entnommen sind.
Casi^ar v. Klüchzner auf Klein-Hückerswalde (unweit Annaberg J wurde
Martini 1553 und Christoph v. Klüchzner auf Klein -Rückerswalde
9, Apr. 1595 beliehen; Christoph v. Klüchzenc^r auf Kuunersdorf im
Amte Scblettau (unweit Grünhain > eniptiug die Delehuung 3, Sept. 1593,
28. Juni 1002 u. 28. Febr. H>12, etc. — Aus den Stammtafeln der
Familie möi^en hier folgende Glieder in absteigender Linie einen Platz
finden: Casi>ar v. Klächtzner, Herr auf Königswalde (bei Grünhain im
Erzgebirge) , in ungarischen Kriegsdiensten : Dorothea v, Pritt-
Jüwchkt, Dcuucli. AdcU-Lei. V. .10
— 146 —
witz: — Tobias v. K. auf Kunnerd«*:irt : Catharina v. Rebentisch : —
Tobias lll) v. K . sr-II 1594 nach PoW ijekominen ?i?in: Dorothea v. d.
Borch ; — Walter v. K.. Capitain . PfantJherr auf Tzyiio"* in Litt hauen,
erhielt 16S5 da> Indisecat in Pfler. : Loi*^ Charlirrp v. Hamirin? a.
d. H. Warda^gpn: — T«^lias Wilhelm v. K.. 'i*:<r. 1727. Herr auf
CzadüS u. kur^üchs. Cai-itairi: Mart'aretha rV» rrmd^ v. Vif^tinffhrif. een.
Scheel a. d. IL Ellem : — Gottharl Walter v. K. u. Ernst Frieiiricli
V. K., Brüder. Frsterer «^tzte den Stamm in Prenssen u. Curland.
Letzterer in Sachsen fort. Gotthänl Walter v. K., Herr auf Estenhof.
war mit N. v. Westerha^en aus d^m Hannoverschen vermihlt u. von
demselben stammte Tarl Lcd^ie v. K.. ef-^t. l^n^, k. pr. Generalmajor,
rerni. mit Charlotte Gn. v. Eulenburg. cest. 1N>2. aus welcher Ehe die
Söhne: Jona^ Casimir und Alexander er.t5pn>s.sten. Letzterer, k. pr.
Oberst u. Chef des 17. Inf.-Reirim.. starb l'^3S und war. nach der An-
zeige seines Schwaeers. d*s k. pr. Generalmajors a. F». Hars v. Hülsen,
der Letzte »eines Namens in Preussen. Jonas Casimir v. K. aber, gest.
1823. k. pr. Rittmeister, war mit Aenese Julie v. Kleist vermählt und
binterliess zwei Sühne : Luilwig Alexander Wilhelm <'>tto v. K. . geb.
1804, k. pr. Garde-Lieiit. a. D. u. Herr auf WiMgund bei Mit,iu. verm.
1833 mit Elisabeth Freiin v. Simolin a. d. H. Gross- I>selden. areb. 1S03,
aus welcher Ehe Arthur Casimir Ferdinand Walter, eeb. 1842. ent-
spross — und Ferdinand Rudolph Otto v. K. . ceb. 1817. k. russ. Ge-
neralniigor u. Flügeladjutant. — Ernst Friedrich v. K.. s. oben, wie
angegeben, zweiter Sohn des Tobias Waller v. K.. wreb. 1 709. Herr auf
Lowiden. setzte die Linie in Sachsen fort. Aus seiner ersten Ehe mit
Margaretha Anna v. Tiesenhausen stammte Benedict Jacob v. K. luid
aus der zweiten mit Eleonon* Susanna v. Sass a. d. H. Wesen in Cur-
land Ernst Benedict v. K.. starb 1>522 als k. silchs. Oberst in d. A. und
a«s seiner Ehe mit Henriette von Berlepsch entspross. neben zwei im
Feld/ugi' von 1812 gehliebenen S<»hnen. Benedict Eugen v. K.. welcher,
ISZCy mit Caroline v. Scliaetzel vermählt, 1849 als k. Sachs. Major im
3. Schützen-Bataill. aus «lom activen Dienste trat. — Ernst Benedict
V. K., geb. 1758 u. gest. iJ^ll», kursäohs. Lieut. a. I).. war mit Hen-
riette Juliane v. Untzer, gi^^t. 18i»9, vermähU u. hintorliess einen Sohn,
Constnntin Benedict v. K. Von Letzterem, geb. 1797 u. gest. 1-^58.
k. BiU^hs. Hauptmann in d. A. und Commandanteu der Communal!;ard(\
M Zittau , entsprossten aus zweiter Ehe mit Sophie Marianm Köder
drei Söhne: Curt Heinrich Constantin. gob. 1833, k. süchs. Ober. -Lieut.
in der Leib-Inf.-Brigado. Arthur Heinrich Constantin. geb. 1 836 und
Rudolph Ueiurich Constantin , geb. 1839. — In Curland ist. gemäss
dem aus dem Heroldie- Departemente des dirigirenden Senats 3. April
1 Bfli) ergangenen Ckase . der Familie die Berechtigung zur Führung'
ilei Baron-Titels anerkannt worden. — Noch ist zu envahnen , dass in
neneHter Zeit der Name und das> Wappen der Familie mit dem Namen
Ml Wappen der Familie v. iler Beoke verbuntlen worden ist. Laut amt-
lluhiM' llükiuuitnuichuüg vom 24. April 1S()3 wurde dem k. sächs. Ober-
IlMUtitiiunt u. Aiijutanton \on d. A. Edmund v. der Becke und dessen
MlNIt^lUii, t^iHiliuo FrlmiiTiko Autt* gvb. v. Klüchtzncr, so wie den
— 147 —
psammten aas deren Ehe K<5l>oren<^n Nachkommeji beiderlei Gesclilechts
gestattet, den iSanien: v, ilor Bocke- Kl ilcliti^nm' anznnehmoti und das
V. Klüchtziierschc Wappen (iem w der Beckes^lien beizufügen.
HM^ajicbrirtl. tiotm. — N. Hr. A.-L, HJ. Ö. JJKJ. - Frtiherr t, Le4*fhar , t. 9, *4,1. —
Cörliiid, G*>uv«n.'ZHtanu vtti» 2. Juiil lHit£3. - Nthnht, CMtlfiiid. W.B. Wr. Jl. — W.-B. tl,
SÄflhs, »tnilen, VIL T7.
KJijiio^ich, KLninavieh v, Kampfber^. Erbltlnd.-österr, Adels-
stand. Diplom von 1802 für Jn bann Kluinovich. k. k. lli^nplmann bei
dem deutscbbannatisclien Ue^tmente. mit dem Priidicate : \\ Kaniptl>erg.
Klütx^w. Altes, uekennJtrkiäcbes Adehgoscblecbt, welches bereits
1375 die noch jetzt der Fandlie anstellenden de delow sehen Güter Imi
Prenzlau inne hatte. Dasselbe ist wohl ans Pommern^ in welchem schon
12fit* ein gleiebnami^er Sitz nnweit Pyntz varkomnit, und nicht, wie das
N.Preuss, Adelj^b^xicon angiebt, ans dem Anbaltscben in die Uckermark
gekommen u. iirachte jn derselben spilter dieCSüter Trampe^ Scbofeld,
Falkenhai;en, Raekow n. Sperren walde, so wie im Ost-Havellande Marekau
an sich. In nenester Zeit wurde die Familie aueh in Sclilesien begütert.
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jabrb, war Heinrich v. K. Herr auf
Dedelow etc. Derselbe binterliess fünf Söhne und drei Ttichter, aus
welchen 1837 die Familie bestand. Voa den Söhnen war damals Her-
mann V, K, k. pr. Hegier.-Referendar n. ein Bruder Lient im 2. Garde-
Landw,-Reg. — Als Besitzer der Güter Dedelow mit Falkenlmgen
wurden 185 7 ilje Gehtlider \. Kltlt^ow und Alfred v. Klützow, Com-
missar.- Landrath des Kr. Landsbuti als Herr auf Krausendorf bei
Landsliut aufgeführt. — Ein Sprosse des Stammes ist jetzt k, pr. Geh,
Beg.'Rath.
KJiix, Klix, aueh Freiherren. Böhmischer Fr eibermstand. Di-
plom von 1712 für Hra^imus Beruliard v. Klüx auf Grossbennersdorf,
Landes-Aeltesteu zu Gros.sgh>^au, — Altes, oberlausitziscbes und scble-
sisches AdeU^a'schleeht welches nach Einigen aus der Oberlausitz nach
Schlesien^ nach Anderen aus Sehlesien in die Oberlausitz kam. Gaubeist
letzterer Meinung und hillt das im Sagani?icben unweit Priehns gelegene
Gut Klüx. webdies später den Grafen v. Pronmitz zustand, für das
Stammhaus, dock war <ler erste Stammsitz wohl das schon 1282 vorge-
kommene Gut KHx ftei Bantzrai. Spater breitete sieb der Stamm aus
mehreren oberbuisit zischen Häusern weiter aus und sass auch gegen
Ende des 17. n. im Anfange des IB. Jahrb. in Schlesien zu Gimmel im
Wohlauschon und zu Alt- uml Neu-Struntz im Glogauscheu. — Hein-
rich V, K. war um 1584 Herr auf Tiirchan hei Zittau. Ein Sohn, oder
nach anderer Augaije ein Enkel desselben, Hans Bernliard v. K.. hatte
die Güter Lehua. Gleiiia und Jauernick inne , war mit Margarctha v.
Ponikau vermählt u. aus dieser Ehe entspross Nicolas Bernhard v. K.,
gest. 1666, welcher zu den väterlichen GtUern die Güter Kuppritz,
Gross-Hennersdorf und Olyer-Bertelsdorf erwarb. Derselbe war mit
Anna Sabina v. Gersdorf a. d. IL Gross-Lllersdoi-f verm. u. von ihm
stammte der obengenannte Freiherr Erasmus Bernhard , Herr auf Gr,-
HeniierBdorf^ Alt-Seidenberg et€., welcher sich durch Erwerb der Güter
10*
b
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Alt- u. Neu-Stnintz zuerst in Schlesien ansässig machte. Ein Bruder des
Letzteren, Wolf Heinrieli v. K., Hen* auf Fniiikentlial. zuerst mit einer
V. Sauerma u. dann mit einer v. Niebelsclnit/ vernifililt, hatte grosse Rei-
sen gemacht u. galt als nehr gi^lehrt u. ein Vetter Beider, Wolf Bernhard
v,K. , erlangte dnrcli seine Genialilin, eine Freiiii v. Kittlit/. das (iut Gimmel
hei Winzig* — Der adelige Stamm hllUite in der Überlansitz ansehnlich
beglitert fort u» zn demselhen j^ehtirle nanientlieh Wolf Wilhelm Ernst
V. K,, gest. 1805. k, pr. Generallieutenant. Von den Söhnen desselhen
starb Joseph Friedrieh Carl v. K. IBlfi als k. pr. Generalmajor und
Franz Carl Friedrich Ernst w K., welcher 1837 als Generallieutenant
pensionirt wurde, bald nach seinem AuÄtrilte aus dem aetivin l>ienste.
— Von den früheren Gliedern der Familie liaben mehrere auch in der
kur~ und k:. siichs. Armee gestanden. Carl August Ferdinand v, K,»
Oherstlieutenant im Leib-Infaut.-Regim., trat 1847 aus dem activen
Dienste u, Taul Wolf v. Klüx wurde 1849 Oberlient. im 5. Inf.-BataiU.
8. TI — (»Jintbvuii de% l'r. He^Tfs. I. S. 65 ii. m. — N. Pr. A.-L. III. «, \\il. — Freiherr
r, Ltdtffiur, 1. Ö. 14». — t. M^dinit , II. 8. HÖH und J»* — W.-B. ü. Sirh?. 8iajit«rt, tf. ?ü.
Klu^ V. Felsenbur^. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplon\ von 1797
för Augustin Klug, k. k. Ai-tillerie-Major u. Bistricts-Commandant in
Tirol, mit dem Prädieate : v< Felsenbnrg.
Kluge (Schild schrägtinks getbeiltr rechts, oben, in Roth ein sil-
berner Greif und hnks, unten, in Blau ein über Wasser schwebender
Anker J, Böhmisclier Pütterstund. Diplom von 172Fi für Christfan
Kluge, kais. Commerzienrath in Tianrtshut, Derstdhe besass Ober- und
Nieder- Adelshach, Frrdiliehsdorf und Zeisherg unweit W^aldenbm-g und
NeU'Lässig u, Liehersdorf bei Landshut — Noch bis i« die ersten
Jahre des 19, Jahrb. bestand in Landshut ein angesehenes Ilandlungs-
hau9, welches die Firma: w Kluge führte. Der letzte Chef desselben
war Ernst Wilhelm V. Khi^e u. ndt ihm seheint d^r Stamm erloschen
zu sein*
MtgtrU t. Müht/gtd, Brg. Rd, S Wl. - N. Tr. A L, UL H. m. — Frtiherr f. Vtdt-
Kluge V. Scharffeneek (Schild von Schwarz und Gnld schräg g©-
schaclit). Ein aus Oesterreich in die *>berlansit/ gekommenes Adeisge-
Bchlecht, Bernhard K. v, S., ein Enkel des Theobald K. v. S*« kais.
Hatiptmanns des Küingsgrätzer Kreises, kaufte in der OberlauBitz das
Gut Mittel-Linda hei Lauhan. Mit dem Sohne desselben, Carl Gustay
K. V. S., welcher als Lieutenant in bolhindischen Diensten 15. Nov. 1703
in der Schlacht hei Speierhach iieL erlosch der Stamm.
Klagen (Schild geviert: 1 in Silber ein aus der rechten oberen
Eck^ des Feldes hervorkommender, nach unten eingebogener und ein-
wärt3 gekehrter, geharnischter Arm, welcher in der Faust ein Schwert
schwingt: 2 und 3 in Schwarz ein einwärts gekehrter, goldener Löwe
und 4 in Roth ein aufrecht gestellter, silberner Anker). — Altes, esth-
tändisches Adelsgcschlecht, aui% welchem sich Walderaar v. Klugen, k.
rtiss, M^jor, nach Vermählung mit Sophie Heiuriette Rühie v. Lilienstem
— 149 —
iß Frankfurt a. M. ansüssi^ injicbto. Von seinen beiden Söhnen starb
der ältere, Ileinrieb w K., als frankfurter Lieutenant und der jüngere,
Carl V. K., liat sieb der Landwirtbscbaft gewidmet.
ll»iid%rhHfil. Nt-iU. — Jin^ifc/.J(/, in. S. 26«,
Kluger v* Teselienberi?. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von
177fJ filr JobaniT Anton Klager, herz, tesclienscben Kamraer-Ober-Re-
genten, mit dem Priiiliente: v. Tesclieiiberg. — Der Stamm hat fortge-
blübt. In neuester Zeit Standern in der k, k. Armee: Adolpb K, ?. T.,
Hinptnmnn 1. Cl im Gener.-Qnart.-Meist. -Stabe; AntonK. v.T.. Rittra.
L Cl. und Adjut. bei der KriLgarArcbivs-Direction imd Anton K. v. T.,
Fregatten-Lient.
M*grrt^ r. MühiffU. S, 'ilO. - llilU.-Srj3<^inftti*iö. d. Ocfterr. Kabertlh
KInky v, Klii^enau. Erblünd.-ÖstoiT. Adelsstand. Diplom von
1817 für CarlKlngy, k. k. ptns.Mi^or, mitdemPrädicate: v.Klngenau,
U^gtrl* p. MüMffh!, Krtf nd. f!. Uli,
Kiniup (f^cbild quer getbeilt: oben Silber obnc Bild und unten
Roth, von rechts unten bis an die Mitte mit einem weissHcben Erdklum-
pen belegt). Alles, aus Schwaben nach Oesterreich gekommenes Ad els-
gescblecbt, welches, auch Chluml», Clum und Khlumbn geschrieben, im
15. und 1<5. Jahrb. in NiedeH>sterreich aiisüssig war. Bksius Cblumb
kommt urkundlich 1471 vor und Berubard und Peter Klumb empfingen
noeh 158tJ einige Hardcggsche Lehen bei Riizbach etc. 1598 zog das
Geschleebt aus Nieder-Oesterreicb weg.
Khiinpp y. Reinheim. ErbL-Österr. Adelsstand. Diplom von 1795
flir Carl Klumpp, Fiscidadjuncten m Lemberg, mit dem Prädicate:
V. Reinheim.
KI1188 Y. Klusentlial. Erbl.-österr. Adelastand. Diplom von 1746
ftlr Joseph WenzeS Kluss, Bri^cken-Amtmami zu Prag» mit dem Prädi-
cate: V, Eüusenthal.
Mtiftrf« ff. Muhl/ftd, Krgäux.'Bd. S. UL
Knape V. Ro8ftenwaIdt. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1701
für Elias Ferdinand Knabe, Güterpiiehter, mit dem Prädicate : v* Eos*
senwaldt.
Mi'fftrUf r. MÜM/fUi, Erg.- Bd. S. »4L
Rimbenau, Freiherren. Altes, zu dem cnrländischen, begüterten
Adel zahlendes Oescldeclit, welchem, gemäss dem aus dem Heroldie-
Departemente dea dirigirenden Senats 3. April 18ß2 ergangenen Ukase,
die Berechtigung zur Ffdirung des Baronentitels anerkannt worden ist.
CurlftOcL Ookivcni -Zeit, vom %. Anm iBi'y'i.
Knaepit$ich, KnapitBch, Edle. Erbl-Österr, Adelsstand* Diplom
von 1775 für Oswald Knaepitsch, Oberpfleger der gräfl. Rosenbetgschen
Ilerrscbaften in Kärnten, mit dem PrJldicate : Edler von. — Der Stamm
hat bis auf die neueste Zeit fortgeldübt. — Fr. v. Knapitach war 1849
Hof- und Gericbta-Ädvocat in Klagenfurt.
MtfitrU 9. Mühlfftd, BrgliiK.-B4. 8. 311.
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Knapp (Schild geviert : 1 and 4 in Silber ein aufwachsender, gold-
geki'önter Kii&he mit braunem, weiss anfgesclilagenera Rocke und weis-
sem Schurze, welcher mit beiden Händen einen braunen Stab vor sich
hält und 2 und B in Blau eine goldene Krone)* Reichsadelsstand. Di*
plom vom 17. März 1777. — Ein in der Person des Karl Joseph Lam-
bert. V. Knapp, ladt Eingabe d. d. Wesel, 14. Jnni 1829, in die Adels-
matrikei der preuss. Rlieinpro^inz in die Classe der Edelleiite unter
Nr. 4 eingetragenes Geschlecht.
JV#fA. i. LedeAvr, l. ft. 444. — W.-B. d. l'roii<^!i. Ubeinprov. 1^ Tdti. 67. Nr. IBS. und
e. «4.
Knappe v, Knappstlidt (Schild der Länge nach getheilt : rechts
in Silber ein schnlglinker, mit drei sechsstrahligent goldenen Sternen
belegter, blauer Balken, welcher oben und uaten von je einem grilnen
Kleeblatte an einem grünen, zweibliittrigen Stiele beseitet ist und links
in Roth ein ans der linken Seliildesseite hervorkommender, blau geklei-
deter Arm, welcher in der Hand aufrecht eine lange Partisane hält).
Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 6. Juli 1798 für vier Stief-
söhne und eine Stieftochter des k, pr. Ober-Amtsregierungs- und Ober-
Consistorial- Präsidenten Carl Ludwig Freih. v. Cocceji zu Glogau, mit
dem Namen : Knappe v: Knappstiidt. Dieselben waren die Kinder des
verstorbenen k. pr. Hofraths Knappe, dessen Wittwe sicli in zweiter Ehe
mit dem genarm ton Präsideuten Freih. v. Cocceji veraiählt hatte. —
Die Tochter wurde die Gemahlin des k. sächs. Kammerherrn v. Pflugk
und die vier Söhne traten sämmtüch in die k. pr. Armee. Der älteste
starb 1823 als Capitain a. D.; der zweite staud bis 1806 im Ftisilier-
Batailh Freih. v. Kloch und lebte später im Privatstande zu Dresden;
der dritte, August Cliristian K. v. K., wnirde 1838 als k. pr. General-
major pensionirt und der jUngstc stand als Major im 12. Landwchrre-
giraente. — Der Stamm hat in Preiissen und Sachsen fortgebltiht. Ein
K. V. K, war 1854 Hauptmann im k. pr. 34. und ein Anderer im 24.
Inf.-Regimente und im k. sächsischen Staatsdienste steht jetzt: Gustav
Moritz K. V. K. als Bezirks-Gcriclitsrath zu L^xpiig.
tf, BHlbitch,]. H. tJfiS El. 69. - N. Pr. A.-L. UL S. 12'i. - Frtik. p. LtHfffur, I. 8. 441
ü. in. 8. '2^9, — W,-B. ü. PrriisH. Mfnaarch, III. 07. - fii-blCÄiiidu W.-B. Nt. S43. — W,-B.
<J*r »leim. 9t«AtPii, VII, 78 «. X. V,K — Kn*:*chk*', V, R, SM w. 37
Kultier. Erbländ.-österr, Adelsstand. Diplom von 1 758 fllr To-
bias Ambrosius Knauer, wegen geleisteter Militairdienste.
Knauer \\ HaHenfels. Ein früher zu dem ech lesischen Adel ge-
hörendes Geschlecht, welches im Jauerschen und Lieguitzischen begü-
tert war. — Johann K. v. H., gest. I*i45, stand in färstl.-liegnitzischeu
Cameraldiensten«
Hunel, mm\t}^t, r#iiov. 8. 7&fi. — Sinapimi, \\, 8. 1?%, - Frtih, e.Ltdebur, 1. S. 444.
^ Siffhmachitr, V% TL
Knaut, Knauth (in Roth drei, 2 und 1, silberne Jagdhörner, an
den Stürzen golden beschlagen, welche in der Mitte dos Schildes, ohne
sich zu berühren, mit den Mmulstücken zusammenkommen r nach einem
alten, illuminirten Wappenbuche eines Ungenannten auf der h. braun-
8chw. Landesbibliothek zu WolfenbüttelJ. Altes Rittergeschlecht in
J
— 151 ~
Möissen und Thtiringeii» welche» bereits im 13. Jahrh. bei dem Land-
grafen in Thüritigen uud Markgrafen zu Meissen Albr^clit und dem
Sohne desselben, Friedrich «lern Gebissenen, im grössten Ansehen stand
und am welchem später einige Sprossen als Vicarii und Praepositi des
Hochstifts Meissoii auf JjLiftischen Moiiumenlen und in Lehjisbnefen der
alten B»irggrafen zu Meissen vttrkoni^aien. — \\ Heübach giebt nach
Müller au, tlasä das Cfeschlecht im 15. Jahrli. erloschen sei: eine wohl
richtige Angabe, gegen welche Freih. v. Ledebnr aber anführt, dasä
noch 1546 Ulrich Knaut zur Stnlbergschen Ritterschaft und 1560 An-
ton und Philipp K. zu Osternnmdra, sowie die Erben des Ulrich K. zu
Agnesdorf, s. DeliuB Geschiclit^.^ deutscher Gebiete, n. S. 38 und 116,
zu den Stolbergschen Laudstüudcn geziilitt worden wären. Allerdings
ist im lö. und li>, Jafirh. im Stolhergsfhen eine Familie Knut oder
Knaut vorgekommen, doch stammte diese aus einer der beiden alten
pommeruHchen Familien Knutli oder Knut. s. die betreffenden Ärtikelj
aus welcher sich , wie Gauhe nach Zeitfuchs, Chronik, S. 365 , angiebt,
nachdem sich ein Graf lu Stolberg mit einer Freiin v. Putbns aus Pom-
mern vermühlt liatte , einige Sprossen, zu welchen Ulrich Knut, 1490
SchlQ8shau|itmannzu Kelbra und lleuirich Knut^ 1 41*2 grätl. stolbergseber
Marschall, geholten, in das StolbergÄche wendeten. — Ob zu der frü-
her Stolbergsehen Familie dieses Xamens Caspar Siegmuud v. Knaut»
k. pr. Lieut a. D., gehört Labu, welchen Freüi. v. Ledebur nennt und
welcher noch 1771, aber nicht mehr 1773, einen Antheil des Gutes
Cantow un Kr. Riippin besa^s^ moss dahingestellt bleiben. Führte der-
selbe, wie wahrscheinlich ist, dae im Adelslex^ieon der preuss. Monarchie
angegebene Wappen : im Scbildesfusse ein, mit einem nach unten ga*
kehrten Büg<^l versehener Qnerhalken, über welchen ein gekrönter Ad-
ler mit zumFlugi^ erhobenen Flügeln geht — ein Wappen, welches wohl
nicht das eines alten Ge^^chlerbts ist, — so gehörte er idcht zu der aus
Ponnnern Ins Stolhergsehe gekommenen Familie, deren Wappen, ihrem
Ursprünge nach, das Wappen einer der beiden pommernschen Familien
dieses Namens, entweder in Silber zwei gekreuzte Kcsselhaken, oder in
Blau ein goldener Pocal gewesen sein muss,
Knauth , 8. J2^i u. 23, — tf«*«A< ,1. 8. 104*. - r, Httlbach , I. S. W^ «»eil MiTM*r,
Di*nkwurfU«Jt., S. h^i ii. 63 - Ä-#iA. 9. Udebur, L B. 4U. - 9. Mtdifty, Hh 8. 340,
Knebel (in Silber eine rothe Mauer), Altes, sächsisches Adelsge-
schlecht, aus welchem um 1518 Tyle v. K, und die Sühne desselben,
Tyle und Moritz, in einer Fehde zu Altstaedt in ThüriJigen sich befan^
den. Später war dasselbe in d(T Oberlausitz zu Geredorf, Gross-Schü-
nau und Hainewalde begütert und kam dann nach OstpreusseUf wo die
Familie mehrere Güter an sich brachte, von welchen Zacherow im Kr.
Fischhausen derselben schon 1662 und Borken im Kr. Johannisburg
noch 1775 zustaüden,
Knebel (in Silber ein sclirägr echter, rother Balken, welcher mit
drei ftinfblattrigen, silbernen, golden besaamten Rosen belegt ist). Im
Kgr. Preussen erneuerter Adelsstand. Erneucrungs -Diplom vom 15,
Jan, 1757 fidr Johann Georg Friedrich Knebel, markgrOfl.Anspachschen
— 162 —
w. Geh.-Rath, In AncrlveiTiting der Verdienste, welche sich derselbe als
Comitial-Gesandter auf dem Reichstage m Regenslnirg lim das Kgr.
PreuBsee erworben hatte und mit dem aDgegebeiicn Wappeii. — Der-
selbe stammte aut? einer ursprlinglich niederliiiidischen Adelsfamilie, aus
welcher im Iß* Jahrb. in Folge der Religionsstreitiglveitcii drei Brüder
nach dem Aiispacbscben sich hegebeti und den Adel aligelegt hatteiu —
Eh) Bruder des Johann Oeorg Friedncli v, Knebel, welclier k. k. Oberst
war, erhielt 1759 ein kaiserb Ädelserneueningsdiploin und nahm zum
Andenken an die envähnten drei, ans den Niederlanden ausgewanderten
Brtlder ein Kleeblatt in sein Wappen auf. Es wurde uämlieh der Schild
gevicrt : 1 und 4 in Silber der bescliriebene, mit den Rosen belegte
Querbalken und 2 und 3 in Blau ein goldenes Kleeblütl und so föhrte
noch 1842 ein Enkel des Obersten v. Knebel, der k. pr. Landrath im
Drambnrger Kreise v. K, auf Sarranzig, das Wappen. — Yon den Söh-
nen des Johann Friedrich v.K. starb der eine, FdedrichChristianv. K,,
1B02 als k, pr. Generalmajor, ein anderer, Lebrecktv. K.^ fr über Com-
uiandeur ehies Grenadierbataillons, 1823 als k. pr. Oberst a. I>. und
der älteste, Carl Ludwig v. K,, geb. 1744 auf dem Schlosse zu Waller-
stein im Oettingcnschen, auf weleliem der Vater damals als forstlicher
Cauzlcr wohnte, am 23, Febr. 18B4 zu Jena im 90. Lebensjahre. Der-
selbe, verm, mit Luise \\ Rudorff unil bertibmt uh Dichter und Ueber-
setzer, namentlich dos Propertius und Lucrez, stand im innigsten Ter-
eine mit den grössteu Geistern Deutsehlands seiner Zeit, mit Göthe,
Herder, Wieland, Schiller u. A* und überlebte alle Glieder des um die
deutsche Sprache und Literatur so iioch verdient gewordenen weimari-
schen Dicbterkreises.
», HtUhoßh, t. ß. 6öy. — N. Cr. A.-L.l, S, +a, u. m. «, ta-i n, ai. - FiHh, t, Ltdebur,
I, S. AiA n. Ah. — HupT'L mu Hicbm. W. - B. Vlh I^ ; djiü einfache W. imd X. 10 ; dAs vor-
mehrto W. — Titrof, 1. 33. — eOmrae^r. W.-B I. Tai.. 37 u. ä. \m. — Kn^xchk^, \, 8. 237.
Kuebel-Dtiheritz (Schild geviert: 1 und 4 in Silber ein sclirög-
reehter, rolher mit drei silbernen, golden besaamten Rosen belegter BaU
ken : Knebel und 2 und 3 in Koth zwei mit den Spitzen nach unten ge-
gen oder an einander, also scJiriigrechts nml schräghnks gelegte, sil-
berne Zeltniigcl, oder, wie Anderesagen, ein silbernes Wagensprit: Dö-
beritzj« — Carl Ad<dph Friederich Ludwig v, Knebel, k. pn Lieutenant
— zweiter Sohn des k, pr, Generalmajors Georg Friedricli Christian
V, K. und Enkel des Geli.-Raths Johann Georg Friedrich v. K., s, i\eA\
vorstehenden Artikel — wurde von dem k.preuss.OheMlieütenant Lud-
wig Christoph Georg v. D5ber!tz, dem Letzten seines alten Stammes,
Henii anf Dalow, Friedrichsdorf etc., s, den Artikel: Düberitz, Bd, IL
S. 520, adoptirt und erhielt L5. Oet. 180(i die königl. Erlaubniss, sei-
nem angestammten Namen und Wappen den Namen und das Wappen
der Familie v. Döberitz zusetzen zw dürfen. — Der Stamm hat fortge-
blüht und in neuester Zeit war im Kr. Dramhurg Georg Philipp Albert
V. Knebcl-Düberitz, k. pr. Regier.-Kath a.D. lUrr anfDalow und Zühl-
hagen, ein v. K.-D. Herr auf Dietersdorf, Gr. GrUnow und Fricdrichs-
dorf und ein Anderer v. K.-D., k, Landrath Neumarkter Kreises, ilerr
aaf Klebow.
{4. Pt. a.-L. in. 8. 123. — Fi-Axh, w. L*d€bur, t. 8. «5 «. UU 8. 289. -* W.-B. d. Vu
Mon. m, G7, — Pomin, W,.fl. I. Tab. 38 u, 8, H>3. — KimcKke, I. 8. »38.
— 153 —
Knebel t, KatEetielnbo^en, mich Fi-eiherren (Schild geviert : 1
utid 4 in Silber ein rotlierScliili] und in der rechten Oberwke ein rotlaer
King; 2 und 3 in Schwarz ein güldener Querbalken, (ihen von zwei, un-
ten von einer silbernen Kngel begleitel). Altes, rheiiiblndisebes Adels-
jjeschlecbt welches im Rlioingane, ia der Rheinpfalz undiniMairiziselien
begfitert war und auch ?m den trierscheri nnd eölHiseben Vasallen ge-
!i5rt.e. — Die Stamnireihe der Familie lie^^nnl Tlninbraebt mit Werner
Knebel, Ritter, gest. 1209. Von den Njiclikommen desaelbeii war Wer-
ner IL, gest. 13li9. wek'herzuerst den Beinamen : Katzeneinbogen fahrte,
Vicedom zu Neustadt bei Speier nnd Landvoigt im Speier-Gaue; Die-
tiicb K. V. K. war 1H77 nnd Weriier K. v, K., gest. 1397, Burggraf zu
Straleck bei Bacharach imweit St. Goar; Gerhard K. v. K. konmit 1407
und noch I44*j als Schultheiss zu Bacbarach vor; Dam K. v. K> war
157«! Assessor bei dem Kammergenchtc ;^u Speier und Johann Eberhard
K. V. K. 1H30 Amtmann zu Bacharack. Des genannten Dam's Enkeln
Freib. Jobann Fliilipp, knrmainz, Ratb, Oberamtmann zu Höekst nnd
Ilüflieim und Hanptmann tler oberrheiniseben Uittersehafr. starb 11)59
und hinterliess unter amleren Söhnen zwei: Joliann Anton, welcher 1705
Bischof zn Eichstiidt wurde nnd 1725 starb und Philipp Chrifitopii, kur-
mainz. Geh -Ratk, Ilof-Marscliall n. Vieedom, Oberamtmaim zu Bockel-
heim, der freien Reichsrittei*sehnft am Kliein, in Schwaben und Franken
rienoralilirector und Ritterbanptmann am Rhein, welcher 1714 starb
und vier Srdme hinterliess, von denen Franz Gottfried Anton knrmainz.
Polizei*Prüsident , Domherr und fftrstl, eiehstüdt. llofratbs- Präsident
w^r. — Später, gegen Ende des IB. Jahrb., ist der alte Stamm erloschen.
Humttracht, Tüh.Äl u. 51. — r. Wttfjtfein, l. S. 341— i4. — Oauhe, L R. 1030 u. 31. —
N, Pr. A.-L. tu. S. J22. - Fuhm, K », m. — Freih, p. L^d^bur, i. 8,444. - ^ifbnmch^r,
r VH: tm KnßljeL RbeinlRjicHflrh. — Suppl. rii HkUfn. W. B. IV. t6r Fr -H. K. w. K, —
Fyr«^/, 11. 7r F.-H. K. v. K. — Bodmann, Kh^ng, Alterthiiaie^r: SicKel vchi 1965.
Knebel v. Treuenschwenlt, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand
mit dem Prädicate v. Treuenschwerdt. — Albert K* Ritter v. T. war
lR5rj k- k. Oberstlieut. im Adjutanten corps und Ferdinand K. Ritter
V. T., k. k. Major, Platz-Commandant zu llermamistadt.
H»Qd»clirim. NoÜÄ.
Rneliem. Altes, westphälisches, namentlich im OsnabrlU^kschen,
im Oldenburgisclien und im Emslande begütert gewesenes Adelsge-
schlecht, welches schon 127t) zu Beveim unweit Wahren dorf und noch
155B zn Horst bei Fürst enau, zu Schulenburg und Sögein, sowie 1582
zn Bresendorf sass. — Johann v. K. war 1522 —1530 und Otto v. K.
lofil Domherr zu Minden nnd Claus v. K. gehörte im letztgenannten
Jahre zu der Mindenschen Ritterschaft. — Der Stamm ist zu Ende des
16. oder im Anfange des 17. Jahrh. erloschen.
Fr9ik, p. Ltd4bur, I. S. 44». — Sithtnack^r^ l. 191: t. Kti^hetn* W«stphiUftcJi, — 9.tf«-
dimg, I. 8. VÖO. — KuiipL au aiebm. W.-B. V. 28 .
Kneisen. Reichsadelsstand. Diplom vom 5. Febr. 1B04 für D.
Heinrich Angust Kneisen in .Lüneburg, Ober-Commerz-Commissar und
Dechanten des Stifts Bardowick. Die Erhebung der P'amilie in den
Adelsstand wurde in Hannover 24. Jan. 1815 amtlich bekannt gemacht,
— Bas Geschlecht gehörte im Kgr. Haimover durch Besitz eiuea Guteg in
— 154 —
Hoya m dem ntterschaftlichen Adel der Hoyaschen Landschaft und ist
2B, März 1847 im Mannsstamra erloschen.
Sptft, Vat^rL Arfhiv Bd. IV. Hanacivur, I U. Ä. 415, ^ Frtih, f. rf. JC»i««6*ct, 8- 176.
— W,-B, «L Kfjrr, Hmnuiver, K. S u S. 3. — hneichke, Vf. 9. 2lS u, 17: — r. fftfnfr, tian-
iiov. Adi'l, Tal». 1«^ u. S, t<S.
Kjiei^L Eid dem nioderfisterr. Ritterstande einverleibt geweseneB
Ädelsffeschlecht, — - Heinricli Wolfgang Kne}^l, Hen* des (intes Hack-
in^, k. k. Hofkriegs-Secretair, wekher 1574 nicht mehr lehte , war in
zweiter Ehe mit Anna Krack\\itKer vermählt und aus dieser Ehe stammte
Hans Wolfgang Knei^l. Derselbe war 1591 mit llaekiu^c he^Utert,
wurde 1595 der Landschaft Viertel - Hauptmann im Viertel unter
Wiener- Wald, und als stdcher 1597 in den niederösterr, Ritterstnnd
unter die nenen CTeschlecliter aufgenommen, war dann lßl2 Verord*
neter und noch 1622 Rittei'stands-Äusschuiäa. Aus geiner Ehe mit Ele-
onore V. Sachwitz cntsprossten zwei 8öhne : Heinrieb Christoph und
Wolf Gottfried Kneisl zu Hackiug, welche 1628 noch lebten. Spüter
ist der Stamm erloschen.
Whs,jriU. V. 8. 174,
Kne»ebeck , v. dein Knesebeck , Freiherren. Eins der lltesleil
und angesehensten lünebnrgischen und markhraiidenbur^schen RitlOP-
geschlecliter, welches den Namen von dem nrknndlcih 131(J and 1402
in der Hand der Familie befindlich gewesenen, jetzt k. Hanno v. Amte
Knesebeck fahrt, im Lanfe der Zeit sich weit ausbreitete , zu p"08sem
Grundbesitz gelangte und reich an berühmt gewordenen Sprossen ist.
Dasselbe soll, nach Pfeflinger, mit den ebemaligen Grafen v. Wildberg
in Franken eines Stammes sein . stand aber schon im 13. JabrU. unter
dem Namen Knesebeck in grossem Ansehen. Bodo de Knesebecke tritt
1244 in *einer Urkunde der Markgrafen Johann und Otto zu Branden-
burg als ritterbtirtiger Zeuge anfi Paridamns. niiles, dietus de Knese-
becke, dotirte 1281 einen Altar zu St* Spiritua im Kloj?ter Distorf In
der Altmark und Boldewinus et Partdatn fratres de Knesebeck verkauf-
ten 1283 das Gut Mackstorf dem Kbster Dambeck in der Altinark.
Seit dieser Zeit liegt die Genealogie der Familie in ununterbrochener
Reihe durch vierzehn Generationen bis auf die Gegenwart juristisch er-
weisUch vor. — Um 13 DJ theilte sich die Familie, wie Pfeftinger an-
giebt, in zwei Hauptlinien, die märkische und laneburgische. Die er-
stere, von dem genannten Paridam absteigende Linie schied sieh durch
die Söhne desselben , Hempo und Boldewin , in die Häuser T)dsen und
Colborn, die letztere aber, die 1 line burgig ch e , in die Hiiuser Langen-
apel und Witting. — ^ 1338 schloss das Geschlecht eine Uebereinkunft
mit dem Markgrafen Ludwig dem Aelteren zu Brandenburg mit dem
Versprechen , demselben zehn Mann mit Helmen und vierzig Mann mit
Gleven (Lanzen) zu stellen und ihm auch sonst mit allen seinen Schlös-
sern und Vesten beizustehen. -- 1374 wurden Werner \\ d. K., Ritter
Ludolphs V, d. K. Sohn, aus dem Hause Langenapel. von dem Herzoge
Albrecht zu Sachsen u. Lüneburg mit dem Erbkämmerer-Amte der
nerrschaft Lüneburg, welches ihm von seinem Aelter-Vater, Herrn
Werner v. dem Berge, Ritter, angeiixllen war, beliehen. 1380, 1388,
1412) 1430 u. 1444 gehörten die Häuser Tylsen, Langenapel undEol-
— 155 —
born, öiit don Familien v, Alvenslehen, Bartensleben , Bismark, Jagow,
Platin , Sclionk und v. d. Schalen bar jj m dvn acht schlossgespssont'ii
Goschlecbtcni der Altmark, welche unmittelbar unter dera Landeshaapt-
iiianue standen und von den Kaisero and den Markgrafen, als zum
Horrenst^nde gidiöreiid, das Prädicat: Edle bekamen, während der
flhrige Adel des Landes nur mit: Veste angeredet wurde » auch hatte
im 15. Jahrh* das Haus Tylsen mit den v, d. Schulenburg auf Beti^en-
dorf, den v. Alvensieben auf Kalbe und dem Rathe der Altstadt Salz-
wedel von dem Markgrafen zu Brandenburg das Recht, Pfennige zu
schlagen , erworben and übte dasselbe lanciere Zeit ans. — Was das
Wappen der Fanulii? anlangt, m giebt Pfeftin^ei^an , dass bei der er-
wähnten Theilung des Geschleehts nni 1310 das Wappen dreierlei Art
gewesen sei. Die fingst ausgestorbenen Herreu v. d. K. in Westpfialeu
und den Niederlanden hätten einen Mannskopf geführt, die Tylsische
und Colbonisehe Linie aber eine Greifsklane und die Langenapelsche
u. Wittinerisehe ein Eiidiorn, 1H44 hätten die genannten vier Liuieu,
mit Einwillij^nng der brandenburgischen und braunschweig- hlnehur-
gischeu hohen Herrschaften, die Wappen vereinbaret, aueli die ge-
sammtG Hand in der Lehnsfolge ihrer Guter erhalten und, mit Beibe-
haltung der sechs Hahnenfedern und dreier Fahnen (welche Johann v.
d. K. , als K. Rudolph L 1275 den böhmischen König Ottocar bekrie-
get , erobert u, dieselben vom Kaiser als Zeichen des Sieges und der
Tapferkeit auf dem Helm verehrt erli alten habe) auf dem Helme, den
Schild ge viert und in das 1, ii, 4. Feld ein Finhorn und in daa 2. u, B.
eiiie Greifsklaue gesetzt. Abgesehen von den vielen bekannt gewor-
denen Varianten des Wappens sei hier nur angeführt, dass jetzt das-
selbe nach dem W, B. des Kgr. Hannover, wie folgt, geführt wird:
Scldld geviert.: 1 u, 4 in Silber eine gegen die rechte Seite aufwärts
gekehrte, rothe Greifsklaue nnd 2 u. B ebenfalls in Silber ein rechts-
gekehrtes , rothes Finhorn* Auf dem Schilde steht ein , mit einem von
Silber und Rotli gewundenen Wulste bedeckter Helm , welcher fünf
nebeneinander stehende, abwecliselnd schwarze nnd silbenie, nach links
gekelirte Hahnenfedern, von denen die erste reclitssteb ende die grösate,
die fitnfte, links stehende die kleinste ist und hinter denselben drei links
gekehrte, aufgerichtete Fahnen an goldenen Stangen trügt, von welchen
die mittlere silbern, die äusseren ober rolh sind. ^- Da ftbrigens frfdier,
wie angegeben, das Wappenbild tbeils eine Greifsklaue, theils ein Ein-
horn war, 90 meint Freih* w Ledebur, dass eigentliek wold ursprdng-
Uch zwei dem Stamme, wie dem Wappen nach verschiedene Familien
anzunelimen wiiren , von denen die eine, die s* g. weisse Linie, die
Greifenklaoe, sich der Abstammung nach an die v, Gartow , Jeetze,
Kerkow etc. anschliessend, ftilute, die andere aber mit dem Einhorn,
die s.g. schwarze Linie, mit denen v. Resdorff, Betzdorf etc. zusammen-
falle, 8. Märkische Forschungen, HI. 8. 99 a. 339 n. hat es, wenn auch,
wie erwähnt. Beide sich 1B44 als aus gemeinsamer W^urzel ent^sprossen
anerkannt hätten und das unten angefahrte Urkunden- u. Regeatenwerk
seiner Ansicht niclit sei, nichts desto weniger für gerathon gehalten, die
Güter nach jener Wappensondcrong zu tremien imd fühjt demnach in
— 156 —
seinem so mtlhaamcii Werke zuerst die Göter der weissen n. dann der
sclmarxen Linie auf und zwar in der Altinark . in der jetzigen Provinz
Broiidenburi?, im Kgr, Hannover nml im IJerzo stimme Braunschweig,
iu_Meklenl>urg, in der Rlitinprovinz ek". — Zahlreiche Sprossen der
hine1)urgischen Hauptljnie, deren GHeder im Kgr. Hannover durch Be-
sitz dreier Gnter zu Wittingen, zweier Guter in Tolhorn, Corvin und
WoKerstorf und zweier imnmtriculirter Streulehne iin iJhiehurgischen
zu dem ritterschafthclien Adel der Itinehn raschen Landschaft, gehören,
Sinti in hannov. u. hrauu^^chw. Diensten zu hohen Ehrenstellen gelangt
und von denselben ist hier ninnentlitdi t\ W* B. F\ Freili. v. dorn Kne-
seheck, k. hannv. Geh. Jnstizrfith ete. zu nennen, dessen tiefem Insto-
rischen und geneaU>inse]K'n Wissen und grossem Fh'isse die hetreffende
Literntur die genauesten Nacln'iditen üher den Adel des Kgr. Hannover
verdanlit. Niichst demselben sei hier noek erwähnt : Ernst Julius Georg
V, d. K,, k. hanjiov. Generalmajor u. Gesandter und l*ev. Minister an
dem königl, bayer. u. k. württemlh Hofe. Ehen so sind viele Sprossen
der niiirkischen Hauptlinie in knrhrandenburgischen undk. preuss. Hof-
Staats- u. Militairdienslen zu hohem Ansehen gekommen. Von den in
der k. pr. Armee gestandenen Pamiliengliedern erhielt Carl Fiiediich
\\ d, K.. k. preuss. General der Infanterie u. kOnigl. General- Adjutant,
vom Könige Friedrich Wilhelm HL von Prenssen , 18. Aug. 1823, für
sich und seine Erben, zur Anerkennung und zur Belohnung der Ver-
dienste, welche derselbe um die Preuss* Monarchie sich erworben und
wegen der dem Könige und dem königh Hause in verhängnissvollen
Zeiten bewiesenen Anhiinglichktnt , nh Dotation das Klostergut Roder-
hof hei Haiherstadt zu dem veranschlagten Ertrage von viertausend
Thalern und später noeh einen Tlieil des daranstossenden Huywaldes
zur Arroridirung des Parks hei dem Schlosse. Aus seiner Ehe mit einer
V, Klitzing, verw» v. Werdeck, stammt ein Sohn , Alfred , b. unten , und
aus der Ehe seines Stiefbruders . Wilkelm \\ d, K. , Herrn auf Löwen-
bniek u, Jühnsdorf, k, pr. Hauptmanns a. D, , mit Minette w Bredow
entsprossten zwei Söline, Eugen oüd Leo, 9. unten. Im Rheinlande he-
saesen die Freiherren v, Mylendonek v. d, Knesebeck (im gevierten
Knesebeckschen Wappen ein ge vi e rt e r Mittel sein Id: 1 u. 4 in Gold drei
scbwarze Querbalken u. 2 u. 3 in Gold ein schwarzer Drache! im Kreise
Gladbach 1773 Millendonck und 1810 Frohnenburg n. Hürstchen,
welches letztere Gut noch 1836 der Familie zustand. In Meklenhurg,
wo schon 1374 das Geschlecht zu Dumitz, 1042 zu Badikau u. Gresse,
so wie 1700 zu Dambeck begütert war, wurden von der eingeborenen
mekleuburgischen Ritterschaft 1772 die Indigenatsrechte des Majors
Carl Boldemn v. d. K. auf Oberhoff und des Oherhauptmanns Wilhelm
Friedrich v. d, K. auf Gresse anerkannt. — In neuer Zeit waren im
Kgr. Prensseu sechs Sprossen des Geschlechts begütert und zwar: Al-
fred V. d. K., 8. oben, k. pr, Rittmeister a. D. Herr auf Tillen im Kr.
Sabwodel, Kai'we im Kr. Nea-Ruppin, RöderUof im Kr. Haiherstadt,
etc.; Eugen v, d. K.. s, oben, k, pr. Justiznih a. D. . Herr auf Eüwen-
bruch im Kr, Teltow; Leo v. d.M., s. oben, Herr auf Jtihnsdorf im Kr.
Teltow ; Albert v. d, K. , k* pr. Prera.-Lieut. a. D., Herr auf Langen-
i
-- 157 —
apel lind Döfe im Kreise Siilzwedel; ein v. d, K, , Herr auf Fllrstenau
B. im Kr. Ariiswalde ii. ein Anderer v, d. K., Herr iiiif Butow im Kr»
Saatzi;j. Von die*^eij Gtiteni waren TiUoii scIhjb 13ü1, Diire 1375 u>
Langonapel 1407 in der Hand der Familie.
II--M. 8. 16)4. — J^rfifi. w. Aro'me, IK8. IHT— tW. — Frtihirr ** ihm Knesebgck. rli« Fiini-
tJe f. d. Kiirschfck, Uottiiti;»», il^U. Mit neJ»r vathUtiiÜK^r Literatur. — A'fk*#r, d** Lclm-
fblffr«rht der F*milie t. d. K. «« Tyben auf di« GrmfHrh. Ho'-ra. Frankf. ». M, 1815. —
N. l*r. A.-L. Ml, S. 12:^—3^, - Fr^iJ*. *. rf A^n^-^j-ftifci, lii^lor, TÄtchiMih, eic. «. US— 78.
Urkdiiden iiiid Hept-sti!'« i. Öt?STh d. *, *L K., HannuT. 184§ : mH viftJ»?!! üttcron Kieseln, —
Fffih. w.Ltdtbur^ I, ri. 445 utid 4t;. — Siebmachfr. I, 174: v. Kii<*!tut]|>rk , Mirkitfeli ; L IB6:
?. KiK»obi.rklnMj . Briiiinsfh*. und IlT. 4t: Braudenburg, — r, ^f^dinff , U. 8. SM— 1», —
fiiippl. XII Skbni. W,-B II, iH. — W,-U. il, Pr-uiPi. Uhoiuprov,, Jl, Tatj. 30. Pfr. 59 «. S. IS9.
— U^^klenb, W. B.. Tab. 2in Nr. »^ u. «. 2A. — W,-B. li. Kttr. Hftiiiiover, C. "22 nud S, 9. —
Kn*Khkf^, II. S. 252—55. — c. It^fntr, hannov. AdeJ, Tab. IS vl. M. HJ.
Kneserich v* Ki!4?seiii'«ich. Erblilnd.'österr. Adelstand. Diplom
von 1775 für Tlimiias Kiieseri^h , k. k. Hauptmann bei dem Liccaner-
lnf.-Rog., mit dem Priidicate : v. Knesenreich.
Mttffrit r. MühUHd, EriJiini.-Hd. 8. 341 a. 4«.
Kneserii'li v. Lersheim. Erld, - österr. Adelsstand. I>ijvlom von
181*5 für Snmiiel Kneserirli, k. k. peiis. OberstHeutenant, mit dem Prä-
dicftte: v. Lerslieim. Der Stamm hat fortgelvlükt Joseph K, v. f.. war
1856 k. k. Üher-Kiiegs-Commissiir 1. Cl. hei dem Ämico-Obereom-
maiido.
Mfff^rtt », mkSftflft, ErK. Bd. K 342, - !Hini,-acbooiat li. OeNtarr. Kth.
Kness V. KneHHenhof. Erhl.-5sterr, Adelsstand. Diplom von 170fi
fÄT N. Kness, mit dem Prädicate : v. Knessenhof.
»ftfftrlä «. Mühi/Hd, Krprntii.-Bd, fl. MX
KiiieUaudl v. Ehrenzweig. Er! diiad, -österr, Adelsstand. Diplom
von 1758 fflT Joliarni Thaddaeus Kniebandl, llathsmann zu Olmtltz,
wegen seiner Anszoichnnng hei der Belagerung von Olmütz durch die
Preuasen, mit dem Prädiciite: v. Ehrenzweig.
Kniehe Knieehen^ Ritter und Freiherren {Stammwappeii : Scliild
der Länge nnch frrtheilt : reehts in Koth eine weisse, halbe Lilie und
links in Silher eine rot he Rose). Ihlh misch er alter Ritter- n. F reihe rrn-
»tand. Bitterdiplom von 172S für Arnold Joseph v. Kniehen, kais.
Hofrath und Freilierrndiplom von 1736 ffJr denselben als llolVath der
bc'>hmischen Hofcan/lei. Derselbe, früher Oberamtsratb iu Sehleslen —
ein Sohn des ltJ83 verstorbenen Rudolph Gottfried v. Kniehen, anfan^is
Fürstl. Anhalt, u, später k. k. Regiernngsraths des P'ürstenthnms Lieg-
nitz und Enkel des zw seiner Zeit sehr beiilhmten Reehtsgelelirten An-
drejs Knichen , Herrn auf Treckleben im Anhaltscben , welcher, geh.
1564 zu As<3hers!ehen u, gest, 1621, erst des Herzogs Ernst zu Sachsen
Geh, Rath imd Canzler zu Eisenacli. dann h. braunseJiweigi^clier, später
kurhrandenb. Geh. ILath und zuletzt Fürstl. Anhalt- Zerbst. Canzler
war und vom K. Rudolph IL den Reiidisadel erhalten hatte — setzte
seinen Stamm dujeli einen Sohn, den Freih. Joseph Franz fort. Von
den P>rfidern des Freih. Arnohl Jose]di blieb rtiristlan Wilhelm v. K.,
k. k. Rittm, , 168 4 vor Belgrad, Joliann Georg v. K, war k. franz.
Oberst-Wachtmeister in einem sehweizer. Regimente n. Friedricli Le-
brecht V, K. zeidinete sich 1722 als k. k. Rittm, in Ungarn aus.
— 158 —
B^eknmnH, AiiIiaU. Kl»tor. VTU. G«p.3. - SLhu^iu*, I. 8. Sil niid Ifi. «nil Ff. S. 78S. ^
Gauhe, t. K, Itjy* u. Ä5. — ./«^f-r, B*ilT. «, jiirisL Binirrnpli. Bd. 111. — Merjerl« r. J/iW-
/pW. Krg.-l*t. S. 71 u. löl. - Frtik. 9, UiUhur, I- i*. «6 n. 47, — », M^ding, IJI. R. »7
ti. 3». - SuppL *u aU-biii. W.-B. IL 12 j F.-H t. K.
Kniesteilt, Kniestiidt, aueli Fifnlieri^en. Altes, urspriin^/licb bil-
rlesheimisches Adelsgföcklccht iins dem f^kichnaiiiigeii, unweit Hildes*
heim liegendm Bergsclilosse, welclies iiuoli iü die Rheiiüaiide kam iiiid
seit zweihundert Jultreu in Württeiiiherg hegütert ist. — Ai'uobahl K.,
Ritter, lebte 1149 am Hofe des Herzogs Heinrieh des Löwen zu Bniuii-
sieb w ei g und hegleitete denselben auf allen seinen Ztl*s'en gr gen Bayeni
und Ocsterreicb. Derselbe hiiilerliess zwei Sühne. Bcrtold n. Friedrich,
von denen Ph-sterer einen Sohn, Achill, Letzterer aber moln-ere münn-
licbe ^Nachkommen luitte, die sich fast ausscbliesiiiicb dem Dienste des
braunschweig. Hauses, die ersten Staats am ter bekleiilend , widmeten,
auch waren metirere S]>rosseö des Stammes Capituiiiren u. Domherren
des Uochstifts HildesheiuL — Durch die beiden Söhne des 1491 ver-
storbenen h. hniunschw. Kümmerers, Stallmeisters u* Grossvogt^ Hein-
rich V. K.: Arndt und Hans, stdiied sich das Gescklecht in zwei Haupt-
linien* Arndt stiftete die Braunschweiger- oder die noch blühende
Burgdorferi Hans die schwäbische Lhiie. Des Hauses Urstamm, die
Burgdorfer Linie, blühte im Besitze des envilbnteu Stammsitzes kräftig
fort u. denselben besass noch nach 1837 der k. pr, Kmnmerberr v. K.
— ^ Aus der schwäbischen Linie verpflanzte Lenn v. K.» ein Urenkel
des genannten Hans v. K. , seinen Stamm nach Württemberg , wo der-
selbe 1672 als h, Stallmeister u, Kammerjunker Dienste nahm, den Rit-
iprsitz Ueutingsheim erwarb u. 17QG Buig u. Dorf Rübgarten kaufte,
wodurch er sich und seiner Familie Aufnabme unter die unmittelbare
freie, scliwäbischc Reichsritterschaft und zwar wegen Ileutingheim bei
dem Rittercanton Kocher, wegen Rübgai'ten bei dem IliUercanton
Neckarscbwarzwald verschaffte. Nach 50jährigen Staatsdiensten , in
welchen er sich melirfach um seilt neues Vaterkind verdient gemacht,
starb er 1719 als Obenogt u. Oberst -Stallmeister und hinterkess aus
erster Ehe mit Anna v. Wacheiidorf einen einzigen Sohn , Frie<kich
Ludwig. Derselbe, geb. 1684, starb als k. württemb. Gck.-Rath und
Dberst - Stükmeister mit Hinterlassung von fünf mit Cbaiiotte Sophie
Freiin v. GeTumingen-Hochberg, gesL 1743, erzeugten Sühnen: Levin
Uriel, Christian Wilhelm, Eberhard, Ludwig Friedrieb Alexander und
Eberhard Friedrich, Von diesen Sohntm starb der älteste, Levin Uriel,
geb. 1716, badisch. Kannnerjunker u. der jüngste, Eberhard Friedlich,
früdizeitig u. zwar Ersterer 1756, nachdem aus seiner Ehe mit Magda-
lena V. 'Wiederbold ilrei Söhne lebten: Friedrich Ludwig üriel, gest
1780 als h. wüj*tt Rittm., Friedrich Carl Eberhard, gesL 1784 als k
wüitt. Regier ungsrath n. Carl Ludwig Christoph, gest. 1815, grossU.
bad. Geb.-Rath. Von den übrigen Sühnen war Chri&tian Wilhelm, k,
pr. Mjxjor d, Cav., em tiipferer Waffengefiihrte u. Freund des Herzogs
Friedrich L Eugen v. Wilrttemberg; Eberhard, gest. 1794, war herz,
württemb. Staütsminister und Kammeri>räsident, Ritterhauptmann der
Schwab, Ritter se hall in den Cantonen am Neckar, Schwiirzwald und in
der Ortenan, auch Ritterrath des Cantous Kocher u, Ludwig Friedrich
J
— 159 —
Alexjinder starb 1779 als lljuiptDiann in holländ. I>ienst^?n. TJio Toch-
ter des Letzteren, Eberliai'dine, war mit dem h. wtlrttpmlv. GetK^FÄl-
major Fvmu Carl Freili. v. Schacht vennählt u. drr am die*^or Ebc
stammende Sohn, Frau/ (Jarl Eberhard Freih. v, Schacht, spiiter U.
württ. Gelh-Ratb iL über-OremonieniTieister, nahm in Fol^o eines mit
seinen mütti rUcbeii Oheimoii, (die unvermübtt st^irben) errichteten Fa-
milie nvertraic^^ vmn lI.Nov* 1784 den Namen n. das Wappen .,v. Knie-
fitedt*' im, welchen er mitAUerhüehster <ienelimif:jQn^ vom 6.Dec. 1815
nach dem Schhrs>e Scbaubek l^ei Klpinhntwar noch den Beinamen:
V. Schaubck beifllj^te. Die später vnrgekt>mmenen FiTiherrcn v, Knie-
^edt sind demnach Ahkr»mmlinKe aus dem weibliehen Stanime der ü]-
teren. Nach Cast besass die Familie 1844 im Kgr. Württemberg ausser
dem obengenannten Ritteri^ute Heulingsheim im *). A* Ludwigsburg,
seit 1766 auch das Kittergut Schanbek mit dem Stüdtchen Kleitihotwar
im 0. A. Marbach. Haupt der Familie war faidwig Freih, w Kniestcdt-
Schaubeek , geb. 17^5 — Sohn des Freih. Franz Carl Eberhard —
Besitzer des Rittergut?^ zu llenting^heirn u. der Sohn de,s Brndtir^ des-
selben, des 1884 vcrstorheiieu Freiberrn Carl, k. württ. Kammer Ijerrn,
aus der Ehe mit Josephine Freiin v. Drüselle: Freiherr Carl (IL) , geh,
1828^ hatte dureh Vertrag vom 28, März 1837 das Rittergut Schau-
bek erhalten,
tfttnfbrackt. Tili. JiU otid IS. — Setftrt, KiiicsledUchfl AbnentafrU K^genjburg, 1711.^
Gauhe, L S, U>3$. - Frtih.w. Ktohne, IL H. 190-U3, - N. G«a«Ml, Mwidb. 177J. S. lll-llü
unÜ 177*, ». ia*— »7. — &tf#r, HoHse« öbuT ile PtmiU« ▼. Knieiledt. Hluttgiirt. 1»1S. —
N, Pr. A.^L. lU. M. las. - Cisst, Adolsb, dej KRr. Wurttsrnb. 8. 3lfi— ♦». — Frtift *. If
dt^ur, 1. R, 447, — Sif^macher, l. 1*0: v. K, aj^i^rbsiich. — Ruppl, tti Siffbm, W,.B. IL
14: ^.'H. v> K* - Tjfrof, 1. lö : P.-H. v. K. - W, B, d Kfr, Württ^-mb- : ¥,H. v. K. s
Kniffgc, Fr^ilierreii. Reicbsireiherrnstand. Dii>lom vom 19. Juni
1665 für die Gebrüder Fnedrieb Ulneh v. Knigge, k* k. Obersten und
kurcrdn, Kamnierhen^n und Johst Hilmar v. K., k. k. Gen. Feldmar-
scballieutenant und Commandanten von ftlogau, — Altes, ursprünglich
wohl ans denj Bremenschon stammendes Adelsgesehlccbt, welches schon
in Mindensehen llrkunden de«i 13. Jahrb. und zeitig im Lttnehiirgischen
vf I r k 0 n mi t , wo d er U 1 1 es I e bek an n te ca 1 e 1 1 her gi sei i e Lidi n bri ef 1 H l) 0 au s-
gestellt worden ist. Das^selbe verkaufte, nach Mashard, die Güter im
Bremeuftchen 14R0 und machte sich ganz im Braunsehweigischen an-
sässig, — Otto und Hermann IL lebten 1353 und Heinrich und Haus
K. kommen 1373, nach l*feflinger, urkundlich ala Zeugen vor. Später,
um 1650, war Jacob v, K. k. schwed. General- Lieutenant. — Der freib.
Stamm wurde durch den Sohn des Freih. Friedrich Ulrich, 3. oben»
ÄJaximiban Friedrich ('asimir Freih. v. K. fortgesetzt, welcher, früher
b. curländ. Öber-HofmarscliaLl, später im >Iansfcldselien zu Friech-ichs-
rode sass uud rierSöhno hatte, von weichen der eineb.braunscbw. wol-
fenb. Geh.-Rathi der zweite k. grossbrit. und kiu'braunscbw. Land- und
Schatzratb war, der dritte aber, Jobann Sigismund, ala Oberstwacht-
meister und der jüngste als Rittmeister in k, poln* und kni^iichs. Dien-
sten stand. — Der Stanun, welcher 1681 im jelzigen Kr. Züüichau-
Sch^riebus der Prov. Brandenburg 7u ninnkensee, Bhinkfeld, Goldhach
und Schwiebus, sowie in Schlesien zu Knttlan im Glogauscheu uud in
Curland 1721 eu Bixteu begtltert war, hat in Curland, so wie in Hau-
— 160 —
nover in eleu Nacliknmmen des Freilierrü Friedrich tJlrich ftvrtgebltiht
und zäldt im Kgr. llantiover diirrb Besitz zweier Giiter in Bredenlieck
und Leveste und tines ihiie^ in Pattensen im ('alenbergiscben m dem
ritterschafllicliefiÄdel der Cülenliergiscben LandsdiafL — Zu den Spros-
sen des Gescldeülds in Hannover geJiörte Freili. Adam Franz Friedrich
Ludwig, der Verfasser des hekannten Werkes: IJeher den Umgang mit
Menschen, erste Ausgabe. Hannover 1788, welcher, seit 1700 kurlnin-
nov. Überliaiiptniann und erster Scliolarch der Donischule z\i Bremen,
179t> starb. — Ini Kgr. Preusseu war noch in neuester Zeit EnistFreih.
V. Knigge. k. bannov. Kaimjierherr zu Hannover, im mansfelder Gebirgs-
ki'eise mit Eusdorf, liarkerode und Pfersdorf begütert.
Mujftard, 8. .Vi 7, — S'f/^rf, r^etit auf cinnrid^^r ftlg' tidc AiMnu, Tal i. 21.— Sinaffius, U.S. 3&2,
— PfefßH,jtr, T. S. 103«.— fiauht:, l. «, ItCiB. — Entur. 8, 517 ii. TMt.,7. — Schmidt. B^ltr. «.
(icjch. dp« Adels. I. 8. \1\< u. n, S. 821» ü. 80. — Frtih. *. d. An***fttfcJt, S. 178 uud 75. —
Freih. v, Lfdebur, I, S. i47. — Sifbmach^r, I, ISA: t. KcilggQii. Braiiusobw. — w. Meding^
I. 8. »30-ya a. U, 8. 72»! fjarti Orupen, hanno?. Alterth. «. »«*: yi«r Siegel vt>rj ISW,
Pliil. CaruL L. B. rte KuJgt(« D[*i. de Natura et todole Gas trorum in Gerio4Bia etc. — ATetw-AI,
Curlliid. W.-B. Tab. 22. — W,-B. d, KGuigr. HainiavfT. B. 1. siud 8, 9. — JSr»»«tfAJt*. U. 8.
256— Äd. — «. Nf/Htr, hHunot. AdtJ, Tftb. It« ucid S. 16.
Knipfer, Edle. Erbb-iisterr. Adelstand. Diplom von 1817 für
Thomas Knipfer, k. k. Platzmajor zuArad, mit demPrädicate: Edler v.
Mffffrte v. MÜhlftid, S. 210.
Kuippenburg. Altes, westphäbsclies Adelsgescldeeht aus dem
schon 1348 vorgekonniKMieii und noch 1570 in der Hand der Familie
gewesenen gleich rmuiigen Stamni^^itze unweit Recklinghausen. Dasselbe
hatte nocli 1646 Emmingliofen bei Soest inne und ist dann erloschen.
Freih. t. Lfdeitur, I. 8, 4il. ^ Sitimmchsr, Tl. 112.
Knjppiiiek, Rnjppiiijj:'^ Knippiti. Altes, westphälisches Adelsgc-
schlecht, welches besonders in der Grafschaft Mark mehrere Güter an
wich gebracht hatte. Dasselbe saas bereits 1 430 zuLohaus unweit Hamm
und war noch 1085 zu Sengerhof bei Soest begütert. — HeLimch v. K.,
Brost zu Hamm, lebte 1544 in Cleve und der gleichnamige Sohn des-
selben wurde 1565 mit den Gütern Stockum. Lohaus etc. belehnt Im
letztgenannten Jahre starb auch Dietrich v, K., tHrstL clevescker Rath.
— Nach 1085 hl der Stamm erloschen.
N. Pr. A.'L. V. S, ^74: v, Knlppiu. — Fr*ih4rr v. Ledtbw, L 8. 447. - SitÖfMCher ,
II. riO : V. Kuip()iDik. WompiiiHisrJi, - p.Sifttn^n, Tab. SS. Hr. 3. — ü Miding, Jl. 8. 3U:
Knobelsdorff» aneh Freilierren (Schild von Blau und Silber ge-
viert, ohne Bild, mit rotbemMittels^childe und in demselben ein. mit drei
ßchrilgrechten, sühernen Balken belegter, blauer Querbalken). Reichs-
freiberrn- und Freilierrnstand des Kgr, Preussen, — ^ Ileichsfreiberrn-
diplom vom 27. Jan. lOlH* für Johann Tobias v. K., Herrn auf Hert-
wigsdorff etc., Beisitzer des kiuii^i Mann-(iericiits des Fürstenth. Glo-
gan und Landes- Aeltesten des freistiidtcr Kreises und preuss. Freiherm-
diplom von 18L'> für Heinricli v. K. a, d. H. Zeisd*)rf bei Sprotüiu. Poh-
schilt/er Linie, Herrn anfStreiitz im Posenschen. sowie vom ß. Mai 1856
ftir den k. pr. Oberstlieutenant Wilhelm v. K*, persönlichen Adjutanten
des Prinzen Friedrich v. Prenssen. — Altes schlesisches Adelsgeschlecht,
welches sieb aus deu Ihluserii Rllckersilorf im Saganschen, Boliersdorf
im Crossenschen, Mosen undLeiuitz im Glogauschen, sowie später Hert-
wigsdorff ebenfalls im Glogauschen, Leisersdorf im Liegnitzscben etc.
— 161 —
weit ausbreitete, in Sclilesieo, deö Marken, der Ober- und Niederlau-
sitz, in PiimnuTn und Ostiireussen. in den NiedtThmden etc. gi*ossen
Grundbesitz erwarb und aus welchem Yit'leS|irosäi^u, sitwie frtiber. aucb
bis aufdte iieut^ste Zvit zu Imbeii Ebrenstellen und Wi'inleii gelaugten.
— Die güiiam.'ren Nachrirbten Whvv die F:Liiiilie brxiniKn naeli Anfange
des 15, Jabrh, Kartscbe Kllnbel^dortf war 14Ii> b. glujjjauisclier Hof-
Biarscball und Mekbior K. 1510 Landes- Aeltister im Fürstenth. ff lo-
gau: Eustadiius \\ K. f^tarb 1571 als OfBcialis* und Dechant zu Bres-
lau, Maximilian v. K*, Herr ailf Koppen, war 15lM> königfi. Kamnieirath
in Seblesien unil Laiidesbanidniann desScInvielais'scben Weicbbildes and
mehrere andiTe spütert^ Olirdt r der Faniiüo werden '^ou Sinapius und
Gauhe genannt- — Freih. JnJiaan TobiiiÄ, s. oben, gest. 1717, besass
in Sclilesien zwOlf anselinliclie tiater and binterliess aus der Ehe mit
Hedwig Elisabeth Freiin \\ Stos^d» sieben Hrihne, docb ist die von ihm
gegründete freibeiTliehe schon um 17HB erloschen. Die Ton dem Freib.
Heiurich, s. oben, gestiftete Linie bat. wie unten aniiegeben. fortgeblübt
und wird jt'tzt als schlesisclie Linie aufgeführt, wäliread eine andere Li-
nie die niederländisehe Linie heisst. Dieselbe stitlete Friedrich Wilhelm
Ernst V. K.» gest. 182i>, k. pr. (ienerallirut. a. 1>. etc., welcher sich
1791 mit Jeamiette, ^est. IS^Mi, Tochter des hollüiid. Gesandten Frie-
drich Gysbert Haron van Dedrm tut de (telder, vcrmühlte. Durch diese
Vermiiblnng siedelte diese Linie tbeilweise uiicb dem K^r. der Nieder-
lande übet', wo dieselbe in der Provinz Over-Yssel begütert ist und ihre
Mitglieder, durch köaigl, Dccret vom 18. April 1837 als ,, Barone*' an-
erkannt, seitdem auch unter ilie Hitlcrschaft von ther-Yssel aufgenom-
men worden sind. Dasjctzi^n^ Ibnipt diej^er Linie, Freih. Wilhelm, er-
Uelt, s. oben, auch den Freiherrnstanil des K.^r. Preussen. — Näcbst-
dem ist hier an/uiühren, dass dir 1S48 verstorbene k. preuss. Oberst-
Beut. a. D, Carl Leopold Wilhelm v. K. von seiner GenuiMiu, Fran-
adsca \\ Brenkenb^dT, in Fol^e krmigl Erlaubniss vom 19. Juli 1843 für
sich und seine Nachkommen den Beinamen: Brenkenbidf annahm und
^ich V. KnobelsdortT'Brenkeaboft' schrieb. ^ Die vielen im Laufe der
Zeit in die llaud der Famdir* gebnigten Besitzungen hat Freih. vj.ede-
bur mit grosser Sorgfalt znsammengesteilt, — Von den Sjvrossen des Ge-
schlechts haben eine grosse Zuld in der k. pr. Armee gestunden untlsich
ausgezeichnet: noch IBOB standen siebzehn Glieder der Familie im k.
pr. Heere, von welchen mehrere später in Schlachten den Tod fanden
und andere iniBelrinungskampfe Ebremieicben erwarben. Caspar Fried-
rich V, K.^ (Jbei*st nnd ('bef eines Garnison-Regiments, starb 1748, Carl
Ludwig V. K., Generalmajor, 178*1, Alexander Friedrieb v. K.,General-
Feldmarscbidl, 1799, N.v, K., Generalmajor und Commandant von Stet-
tin. LS07. Friedrich Wilhelm Ernst, Stifter der niederbind. freih. Linie,
Generallientenant a.D. und frtdierGesandter an mehreren Höfen, 1820,
N. V. K,y Generalmajor, lH:>(j etc. — Aus früherer Zeit sei hier noch
genannt: Hans Geurg Wenzel v. K,, gest. 1753. ein anerkannter Mei-
ster in der Baukunst, welchem sein königlicher Beschützer, Friedrich ö.,
in den Memoiren der Acailemie, (Bd. VIII. S. 1) ein Eli renged acht uiss
gesetzt hat nml aus neuerer Zeit der k. pr. Ober-StaUin. v. K., welcher
J(n€*cJtke, D«ttUcJi. Ad«li-L«x. V. 11
— 162 ^
noch nach 1840 lebte, — Was den neueren Besitz der Faiiiilie anlsiagt«
so war 1857 Ernst Friedrich Willielru v. K., Lund'^rlK^tts-iHrect^r a.B,,
Herr auf Lüttnitz' im Kr. tirüiibirg; Arthur v. K,, Lieut., Kreisdepiit.
und Laiides-Aelteiitrr, Herr auf Hoehelsdort *iuil Schloiu im Kr. Grün-
berg und Dbra mit Krutthi im Kr, Bomst: Krdmuuu v. K,, Herr auf
Zwi|>peudorf im Kr. Sorau; Knist PYiodrich v. IL, Herr auf Schön eich p
im Kr, Nieder-Barnini ; Lariilscliaftsrath v. K.-Brenkenhotf , Herr auf
Schmelzdorf im Kr. Ue^^enwahle : Miijur a. D, \, K.-Breukenlmtf, Herr
auf Mansfelde im Kr. Friedehcrg der Neunuirk; Marie t. K., geb.
V. Zschock, Besitzerin des Gutes Wutnchdail' im Kr. Zülliehau-Scbwie-
bus und Freifrau v- K., Besitzerin des (hites Klein- Pugal im Kr. Woh-
lau, — Die in letzter Zeit bekannt gewordenen Glieder der beiden frei-
herrlichen Linien sind fnlgeiide: Schlesjschc IJaie : Freih. Kdaard, geb.
179*3 — Scihn des 1831 verst. Freih, Heinrich aus der Ehe mit der 1845
verst. Wilhelmine v. Düsterkih — k. pr. Kammerh. , vernu mit Auguste
V, Oheirah, aus welcher Ehe, neben zwei Töelitern, ein Solnu Freih.
Heinrieh, geh, 183H, k. pr, Lient», stammt. Die beiden Brtlder des
Freih- Eduard sind: Freih. Adolph, geb. 1797, k. pr. Oberst a, I>.,
venu, mit Julie v, Rabe, aus welcher, neben einer Tochter, ein Sohn,
Freüi. Carl, geb. 1839, entspross — und FreiJi. Wilhelm, geb. 1800,
k, pr. Stallm. für die Pruv. Schlesien, verni. 183f) mit Anna v. Schatter,
Herrin auf Klein^Pogul^ aus welcher Ehe vier Tochter leben. — Nie-
derländische Linie: Freih. Wilhelm, geb. 1802, — Solm des 1820 ver-
storbenen k, pr. Generiillieat. Friedrich Willi elm Ernst v, K, — Herr
auf Njenhuis, k. pr. Oberst. — Der BruiKr desselben ist Freih. Fried-
rich, geb. 1810, Herr auf Gelder und Krytenbers^, k, niederl. Kanmier-
herr, verm, mit Utmradiue W'ilhelinine Baronesse v. \ os v. Sleenwyck
V. Essen, aus welcher Ehe ein Sohn stammt: Freih. Heinrich, geb.
1840, k. ttiedetd. Kammerjuuker.
Smapiu»^ 1. 8. 515— IS u. U.a. S.ia— 5ti. — UauA^^ h S. 10»**— 41. — tH^m^nntnn, vom
Joliannher-Orden, S. ItiS. Nr. 27 mai S, 3»3 »r. ». — Brüyt/tmatiH, \. Uptst, 1. — N. Pr,
A.-L. in. S. nb—%^. — Frtihetr w. Ltiifhuf\ I. S. 447— 4». — li »•»<•» L Tiwcheob, der fn-ib.
HÄuaer, IÄ57. 8. 379 u. 80. u. Ih62. S. 422-24. ^ 8ir6inacher^ L hl i v. K.. «cbJtsisch, —
f. Medinff, J. 8, ^^f u. 9X — T{/rof, tl. 174: r. K. — Dorat, ArJg. W,>B, 11. Nr. 238 und
S. 137. — Pümmeruftrb, W.-B, U. Tali. 56.
Rnobelsdorf (in Ruth ein von Both und Blau siebenmtd der Länge
nach gestreifter Querbalken, vor welchem auf eineui iuiSchildesfusse be-
findlichen, mit einem goldenen Sterne belegten, grüuen Dreilterge eine
silberne, mit Lorbeer um wiindeae und gekrönte, corinthischeSüule steht,
welche oben, rechts wie hnks, von je einem goldenen Sterne begleitet
isth Böhmischer Ailelsstand. Diplom vom 22. Oct. 1632 für Martin
KnobelsdorJf, kaisedichen Kammer- Fiscal ia Schlesien. — Derselbe,
Herr auf Cammendorf, starb 1659 als Ober- Amts-Cauzler in Schlesien.
üauhe, l. ö. 104t. — N. Ft. A*-L. Ul. ö. 129: «kbt our da» Wuppcw tut, — frfthf^rr
9. Ltd^hur, III. S. 289, — Sithmachtr, IV, 101. — X>ür*^ Allg. W,-B. I. T«t>. 10 tiud S. H
und IS.
Knohlanch (in Roth drei neben einander stehende, oder auch nach
Siegeln 2 und 1 gestellte Knobhuuhpilanzen). Altes, niarkbrandeubur-
gisches Ad eis geschlecht, welches namentlich im West -Havel lande begü-
tert wurde und bereits 1375 zu Lübnow und Tessin sass. Später, im
17, Jahrh,, wurde dasselbe auch in der Oberlausitz angesessen und erwarb
— 163 —
im 18. Jahrh. einige Gtlter, welche jetzt zur Prov. Sachsen geliören, —
Mehrere Sprossen des Stammes linheu als Stabsofticiere in der k. pr.
Armee gestanden. — In neuester Zoit waren im Ki\ Westhavelland be-
gütert: Eihiard v. K. anf Bnschow L, Heinrich v. K. auf Pessiii IL nnd
in. und Busciiow iL, Kurt v. K. auf Pes^in IW, V. und VI. und T^udwig
V. K, auf Ferehesar, fiuch hesass im Kr. Osterhurg die verw. Frau v. K..
geh. V. Quast, mit ihren Kindern die Güter Osterhidz und Woltershage.
W. fr A.'L. riL S. 12^1: oiri mdirfacti UEitirbtigvr Aftäkel. — Frtih^rr ». t^dt^bur, I.
S« «49, — RuppL XU Hi^^ira, W,-B. IV, Ifi.
KiHiblanch (in Silber, auch in f-rold drei, schräglinks aueinajider
gestellte schwarze Wecken). Ein, frnhrr m dem hessischen Adel zäh-
lendes Gl schlecht, welche^i auch zn l>öllstedt im Gothaischen begü-
tert war.
Brückner, Kirrb- u. Nclitihtnai d. Her». Golfia H. 8t- ."J. 2^. t<J— 28. — Frfih, 0, Ltd**
l^ur, J. f. kS. 44ti — Sithmacftitr, %. 1^9: v. K., lleafiiiich und V. Z. 90., pbPnrftn« M«»ls€b.
Knohloeh {\x\ Schwarz eine schrägrecht-s gekehrte, goldene Pfeil-
spitze). Altes, elsassisches Adelsgeschlecht, welches schon nach An-
fange des 15. Jahrb. gebliiht hat
^ithmach^r, IJ, 130. ^ v. Afiftlin^, 111, Sa»?: nurh iiüfh dtm W,-B. de« Cni»tuitx«r Concll».
Kuobloeli (in Schwarz ilrei ausgerissene, silljerne Knnhlauch-
staoden, von denen zwei, ins Andreaskreuz gelegt, gestürzt sind, wäh-
rend die dritte gerade ül»er sich, mit iler Zwiebel nach unten gekehrt,
Ober jene gelegt ist). Altes, rhoiuländisches Adelsgesehleeht, dessen
Stammreibe üumbracht mit Emerchen, genannt Clobelouch , dessen
Sohn, Heinrich, I23S als Schöffe vm Frankfurt a. M. starb, beginnt
Dasselbe gehörte zu den franklurter adeligen Patriciergeschlechtern u.
wurde in Rheinhessen , der Pfalz n. im Trierschen begütert. — Her-
mann V. K. , genannt v. Ottenbach , kaufte 1336 das Gut Oberreit und
von aeinen Nachkunnnen liess sich zu Anfange des 16. Jahrb. Adolph
V. K., Doctor der Rechte, dessen Linie lti34 erlosch, mcder in Frank-
furt nieder. Eine andere Linie hatte Johannes v. K,, welcher 1541 als
Burgmann zu Oppfubeim starb, gegründet und aus dieser soll nach
Humhracht noch 1*^09 Georg Friedricli v. K. gelebt haben, wäbrend v.
Hattstein angiuht. dass Johann Philipp v. K., Fürst!. Würzburg. Fäbii-
rich, 1693 als der Letzte des Stummes gestorben sei.
HvTn^ntckl, Tab. ^17 und 4K, — frfluA#, I. H. 1041 itnti 43. — «. iiatitttin ^ XU, S. 961
u»d «V. — Ff'tih. V. Lfdthur^ l. 8. fl^D. — Hi«bmtictitr, I.aiÜ: Die KiiobJoch, Praukf. ». If.
Ädcl, Paltio. — t. JUflinif, lU, 8. 33H «,id 39.
Knriblocb (in Silber drei ^ 2 u. 1 , Kannen oder Weinhumpen).
Ein nach Angabe von Familienpapieren ursprünglich aus Frankfurt
a. M. stammendes^ von da nach Schlesien und dann nach Ostpreussen
gekonmienes Adelsgesehleeht, wo Jacob v. K. , vemi. mit einer v. Wil'
lemsdorf (Wilrasdorf) sich zuerst niederliess. Der Sohn aus dieser Ehe,
Andreas v. K., erwarb das Dorf Leihsichnen im Kr. Wehlau und dessen
Urenkel, Niclas v. K. , verm. mit Margaretha v. Gruber, kam auch in
den Besitz von Rothgörken und Glittehnen. Spater gelangten auch die
Göter Spor Witten, Gründen, Wiepeningken, Schulkeim, Thiemsdorf,
BäTwalde, Pusc^likaiten, Linkehnen und viele andere Besitzungen in die
Hände der Familie. — Von den Sprossen derselben erhielten Mehrere
11*
— 164 —
hohe Ehrenstellen, Dietrich Eberhard v. K.^ k. pr, Generalmajor n,
Regimentschef, starb 1757 uod ein Jüngerer Bruder dosselbt-n, €*arl
Gottfried V. K. , k. pr. Generalranjor and Oonimaiidant der Festiuig
Schweidoit/. 17I14. Melchior Ernst v, K. sh'irh 17.^8 als k. pr. Geh.
Staat ^minister iL Mit^died bei dem ostprenss. Staatsiiiinistenunj , Ober-
bur^graf etc,^ §ö v^ie N. v. K. l^^l7 als k. pr. Generalmajor a. D. —
Erhard v. K, war 1S37 k. pr. geh, OlKTiiii an/rat b , Präsident etc. zu
Berlin » Wilhelm v. K, k, pr. Majur u. Ahtheilungscommandeur in der
Garde-Artillerie und Carl Otto Benjamin v. K, , Landschafts-Director
und Landrath . des Kr, Kössel , verm, ndt Friederike Barbara v. Egloff,
Herr auf Bansen iniErmelande. — In neuerer Zeit ist in die Familie der
Beiname: Freili. w Hausen-Auhier, s. Bd. L S. 134 ileii Art.: Aubier,
gekommen und Heinrich v, K., gen. F"reib. v. IJiiusen-Aiibier , verm.
mit Pauline Grf. v. K:dckreuUK geb. 1802. wird als Herr auf Puseh-
kaiten und Linkebnen (Fideieommissi im Kr, Wehlau, ein Anderer
V. K., gen. Freih, v, Ilausen-Aubier, als Herr auf Gudnieken im Kr.
Königsberg, und Leopold v. K. als Herr auf Bünvalde im Kr. Labiau
ttufgeftlhrt.
N. Pr, A.-L, in, S, 1^9— lai: uuier ßonuuutiK eine« SUi3)mb«umes der Fmraili«. — />-#iA.
9. ledebur, l, ft, 44^ n. fiO.
Knobloch v. BirnsdorfT. Eiu in der Person des Alexius Knobloch
V. BimstorfT 1548 in den hdhmischen Ritterstand aufgenommenes Ge-
schlecht.
öawÄ#» t. A, 1041 : na(!h Balötn. Pro^m. Tab, Stvmmat, — Freiherr r, Ifdtbur, T. 8. 450,
Rnabloeb v. EnobhiehhanBen. Ein fniher in der Oberlausitz
vorgekommenes (loschlerbt, welches 2\K Juli l"i96 den böhmischen
Adelsstand erhalten hatte. — Ueber ein von Siebmacher, ^^ 188 ge-
nanntes Geschlecht v. Knoblorlu welches im von Schwarz n. Gold quer-
getlieiltcn Schilde einen, eine Knoblmicli-Zwiebel haltenden Löwen von
gewechselten Farben fnhrte, fehlen nähere Nachrichten.
Frtih. p. ledi^bur^ L 8. 4A0,
Knoch (in Blau ein achtstnildiger, goldener Stern). Altes ur-
sprünglieli anhaltsclies Adelsgeschlecbt, aus welchem zueilst gegen Ende
des 15. Jabrh. Christoph v. Knorh als Herr des Uittcrj^nts WörlitÄ ge*
nannt wird. Ynn den Naclikonimen desselben waren mehrere iu Itirstl,
anbaltschen Hofdienstrii und spätrer kam das Geschlecht nach Sachsen
und wurde in der Ladsitz begütert, Hnm Friedrich Knoche. kursiichs.
Oberst u, Kannnerherr, Amtshanptmann und rti amiandant zu Senflen-
berg, Herr der lausitzischea Güter Alt-Döbra n. Xenkirdien, erbte von
seinem Vetter, (liristian Krn^l v. Knoch, farstL anhaltschem Rathe und
Director der fiirstl. Vormundschafts-Regierung zu Cöthen, leSfj auch
das anlialtsclio Gut Trinum, IKt Solia desselben, Hans Ernst v, Knoch,
Herr 7ai Elstra, Reielienbach und Reiclienau, gest, 1705 als kursäclis.
Geh, Katli, Doiiipropst zu Meissen u. Ober-Consistorial-Prüsident,
grtjudete das v. Knoelische Majorat zu Elstra, Von dem Sohne des-
selben, Hans Caspar v. K., Herrn auf Brizendorf, knrsilchs. Forst-
meister , stammte Ernst Ferdinand v, K., Herr zu Elstra , kursächs,
Kammerh. u. Appellationsrath , welcher den Mannsstamm eben so fort-
— 165 —
pflanzte* wie der Bmder des erwähnten Hans Friedrieb v. K,, Christian
Heinrich v. K. , Hfrr auf Britzon . kursöchs, Generalmajor und Cnm-
mandiint der Festimg Sonnonstfin , denselben durch zwei SöhEe, Chri-
stian Ernst V. K., fllrstU saehs^-inerseburg . Land-S}Tidiciis der Nieder-
lausitz u. Hans Hoiurch v. K. , geh, 1092, fortsetzte. — Die Familie
blühte in hohem Ansehen das ganze 18. Jahrh. hindurch, erlo&ch aber
im Anfangt^ des Jahres 1802 im Mannsstamme mit (rottlob Ernst Fer-
dinand V. Knoch, Herrn iiuf Elstrn etc., kursächs. Kamtnerii, , dessen
einzige Tochter. Krncstitie v. Knoch, geh. 1784, sich 1802 mit Ludwig
Gr. zu Lynar vermrihlte, aus welcher Ehe sieben Töchter entsprossten^
Ein Neffe desselben. Johann Heinrich Wilhelm Gustav v. Hartmann, k,
^ilchs. Kammerherr, ein Sidin des k. yr. Artillerie-Caiutaiiis v. Hart-
mann, s. den Art.: Hartmann, genannt v. Knoch, Bd. IT. S. 223^ nahm
1814. hei dem Antritte des ^fajorats Elstra, mit k5nigl. Erlanbniss den
Namen: v. Hartmann, genannt v, Knoeh an. Derselbe starb, nachdem
seine beiden Kinder ans der Ehe mit Rosalie Edlen v. d. Planitz vor
ihm verstorben, 1H51 zu Dresden, worauf der Bruder desselben, Johann
Heinrich Wilhelm Adolph v. Hartmann, k-sächs. Kammerji.,als Besitzer
des Minorats Elstra , mit k5nigl. Krlaubniss laut amtlicher Bekannt-
machung vom 6, Juli 1 Bf) 1 , für sich den Beinamen : v. Knocb an-
nahm.
h'^autA, 6. 393 t Knoelinw, •«! AII-DSbr» . PrloUen, Relchennn etc. — Btckvnann, VU,
Cmp. *i, M. 3^3 tand 34 ii. Tah, B. - OroMHtr, laiitlU. Merkw., Bd. HT. — Val. KSnig^ l.
H. bha-^h9, ^ Onuhe, [. ^. Vni'} und 48. - SUhmacher, I \l%i Die Knot^hDo, Märkiich . —
r St0tiint/z II. S. MW. - A'^.i'^c/^«-. III, f*. ailS— ftHi.
Knoch, Edle. Eridünd.-ös^tcrr. Adelsstand, Diplom von 1785 für
Philipp Knocli , k. k* jubilirten Hofrath und Staatsraths-Secretair , mit
dem Prüdicate: Edler, v,
KjKid Y* Helnii^ti.'^treitt. Reichsadelsstand. Diplom v. 1 k Febr.
I77r» für Jolianu Nieolans Kuod, kurmainz. Geh. Rath , mit dem Prä-
dicate : v. Hf Imenstreitt. Die zuerst von v. Lang angeftlhrien Angaben
aber das I^iplom und den Empfänger desselben, hat v. Lang im Sup-
plemente herichtigt. Der Stamm blühte fort und zwei Sohne des Jo-
hann Nicolaus K, v, H, : .Gottfried Ignaz Joseph K. v. H,, geh. 1775,
k. hayer. Hauptmann, u. Edmund Igmu IL v. K., geb* 1778, Dr. med.,
k. bayer. tiarnisonsarzt und Prof. an dem k. Forstlehr' Institute zu
Aschaffeuburg , wurd<m nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr*
Bayern iu dieselbe einget ragen. — Ein Sprosse des Gescblechts, eben-
falls ein Sohn des Diplomem])fangers, war bis 1828 Oberstlieutenant
im k. pr* 39. Inf.-Iiegim.
ff. Lamj, S, ioS II Supplew». «, 116. — N. Pr. A.-L. VI. 8. n. — Frtih. «. L44«bur^
IlL 8. 209. — 8ui»pt «u Siebm. W -B. VIIT. 18; Knodt *, HelmemlreiL — W.-B. d. Kgr.
B^af«rif. V L 5^;.
Kndriu^eUf Kniirin^, KniirringT Freiheri'eJi (in Schwarz ein
lalherner Ring)* Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 16, Aug. inti9 für
die gesammte Eamilie. — Altes, schon im 13* Jalirh. urknndlicli vor-
kommendes, schwäbisches Hittergeschlecht^ als dessen Stammhaus die
Burg Knö ringen im Burgau, unfern Dillingen an der Kaliid>ach, ^f eiche
später dem Rittercanton Donau einverleiht war, genannt wird. Aus
_ iGr» —
dieser Stammburg breitete sich das Geschlecbt zeitig in Schwaben und
Franken, wo die Familie zu dt^r reiclisfreien Ritterschaft im Cantnn
Altmühl geluirte, in niebrereii Linien aus, ols drren entfernterer Abn-
herr Conrad Kooring, Ritter, welcber iu der 2. Hälfte des 13. Jabrh.
lebte, angenommen wird. I>er näbere Stamiinator dieser Linien war
Conrads Ur-Ureukd, Hans v. K., ^cst. 14ö4. Landvni^t der Markgraf-
scbaft Burgau j welcher aus der Ebe mit Anna v. Staiii 22 Kinder ge-
habt liahen soll , von welchen secbs Sfihne Stifter besonderer IJnieii
wurden, von denen nur noch ilie Jilnj^ste* von WoHart v. K. gegründete
Linie blüht Dieselbe beisst die frünki^^idie Linie und sass zu Kressbiirg
und Lustenau , welcbe letztere Herrschaft unter bayiTiscber Landesbo-
heit noch in nt?uer Zeit im Besitze der Familie war. ~ Was ältere
Sprossen des Stammes anlangt, so war 1530 Marens v. K. Abt zu
Reichenau u. Heiifndi v. K. des deutsclien Ordens Land-Comthur an
der Etsch; Kgenolpb v. K. wurde 1573 Bischof zu Augsburg, welches
Bistlium auch von 1598 bis IGlIi Heinrich v. K. innc batte. Jobann
Fran:? v, K. lebte 1710 als far^th Eicbstädtseher Hufrath und Pfleger
zu Arberg, Ritterratb des Cantons Altmfild u. kais. w* Rath und der
Bmder desselben, Hans Jacob v. K., war deatscber Herr in der Bailei
Franken u* Comthur zn Ulm. — Im Kgr, Württemberg war in neuester
Zeit die FamOie nicbt melir begütert, stand aber durch Dienstverhält-
nisse mit demselben inVerbniduag und von Cast werden 1844 folgende
Glieder des Gescblechts aufgeführt: Freib. Clemens, geb. 1810, liltester
Sohn des 1817 verst. Freili. Plülipp a\nton . Fürstl. ellwangensehen u.
k. württ Oberjägermeister u. Kammerh. aus der Ebe mit der 1825
verst. Christiane Maria Freiin v. Redwitz-Schmölz. Die beiden Brüder
des Freiherr n Clemens sind: Freih, Carl, geb. 1811 u. Freih. Egolf,
geb. 1817,
QauAe, I. S. Iü43 u. 44. — Bi^d^rmann, CmnU AlimübU S. ]3lt— 43. — Sühtr , fl. 445
und 680. — Casi, Adelab. cf. Kpr. WürtteßilHrg, 8. 4.^7 u. 3S*. — Sitfbmttcher, t, 112 / ▼. Kuö-
ritigen, ßchwibhch. — •. Mtdinff , III. S. aiL>: wwh iiR^ti ilcai W.-B. des CoütiiitXfT Cöii-
cjU: Wtppoo CuoraUi v. K. — Suppl. lu Hiebm. W,-ß. F.-H. if, K HI. 7. — TyrüfA. 16:
F,-H. V K.
Kjioff, Ein noch 1728 vorgekommenes Patriciergeschlecht der
Stadt Thorn.
Frfih. V. Lfdthtr, HL 8. 2S1J.
Knoll, Ritter und Edle Herren, Erbländ.-österr. Ritterstand.
Diplom von 1720 für Stephan Knoll aus Tirul, mit dem Prädicate :
Edler Herr.
Meggrf4 V. Mühif*td, Erg. Bd. ,H. iC'i,
Knoll (Scbtld von Roth und Blau schrüggeviert und in dem^ielbeii
zwei weisse Adlerüügel). RLnchsadelsstand, Diplom vom 13, Febr. 1744
für Johann David KnolULicentiaten der Recbte, des (teh. Raths Mitglied^
auch Präses des evangelischen Consistoiiums u. Waldfürst er der reicha-
freien St^dt Ravr'isbui-g. Derselbe, vermählt mit Maria v, Garben, Edle
v. Gibelli aus Aii^^sbarg, hatte einen ein/igen Sttbn, Jobann BapHst v. K,,
von welchem, n>l»en einer Toehler, Josephine, geb, 1783, ^^wei Sühne
entsprossfcen : Friedrieb v. Knoll, ^th. 1784, Kanfmann in Stuttgart,
und Fehx v, K., geb. 178tK k. wilrtt. Hauptmann a, D.
Catt^ Adel«!!, d. Kgr. WürU«mb. S. 436. - W.-B. d. Kgr. Wüniemb.: v. K,
— 167 —
RnoU V. Dornhof, K. v. Domhoflr. Erljländ.-östciT. Adelsstand,
Diplom von 1794 für Joliann Moldiior KnoU, Advocateix in Botzen,
mit dem Prä<iicate: v, Donjliof. — Jk^r Btamni bltlbte fort. Heinrich
KboH V. 11, zu Doralioff steht jetzt als Lieutenant in der k. k. Armee,
Ruoll V. Rosenwald. Ein nach Sinapius im Anfange des 18. Jahrh.
zu dem scUesischen Adel zählendes Geschlecht. — Elias Ferdinand
KnQll V. Roscnwiüd lehte 1701 m Schlesic^n,
1 Knolle V, Knoll , Knoll (in Gold, oder auch im von Schwarz und
Silber der I.änKe nach ffetbeilten Schilde ein geharnischter Arm, wel-
cher einen abwärts gekehrten, von einer Schlan^je umwundenen Pfeil
liült). Reichsadelsstand. Diplom von 1791 für Friedrich August Gott-
lob KnolL Dr, d. Med. u. k» poln, Hofrath, Herrn auf Kahku u. Ober-
logischen, mit dem Prädicate: v. KnolL Derselbe erhielt 1796 das
südpreuss. Incolat. Zu den Nachkonnnen desselben gehurt: Heinrich
V. Knoll, früher k. pr. Geh. Oberrechnnngsrath in Potsdam, dessen Ge-
mahUn , Mathilde Juliane v. Böse, 1838 mit Hinterlassung von drei
Kindern starb und welcher 1857 als k. pr. Och. Regier. *Rath a. D.
nnd Herr auf Hohenwaldcn und Sarbiec im Kr, Wongrowitz, Prov.
Posen, aufgeführt wurde.
Mtgtrle t. MÜMfsld, Efu.-BÜ. ö. 342. — N. Vr. A.-L.ÜL S. 131 tu IV Ö. 400 a. 401. —
FrtiK. ff, Itd^hur, i. S. 450 u. IIL S, M9.
KnopaeiiB. Reich^adelsstand. Diplom von 1 720 für Anton Kno-
paeus, Assessor bei dem kaiserl. ReichskannHergericbtc zu Wetzlar.
Der Sohn desselben , t'arJ Paul v. K. , war kurtrierschcr Eofrath und
der Enkelj Carl Paul (11.) v\ K,, fürsth thurn und taxiscber Hofrath.
Letzterer setzte den Stamm weiter fort und von seinen Nach-
kommen wurde Caspar Joseph Johann Hugo v. K., fürstlich wiedseher
ArclmTalh zu Kenwied, laut Eingabe d. d. Neuwied, 28. März 1B30,
in die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz, unter Nr. 174 der Classe
der Edelleute eingetragen.
N. Pr. A'L, IlL JJ. tni u[idaa. — Freih. f. Ladeifur, I. 8. 450. — W,-R. A. Pr, Rheta-
proT. I. TMb. 67. Nt. 134 u. 8. 65.
Knope. Altes, längst erloschenes, meklenhurgisches Adelsge-
schlecht, aus welchem Henning Ivnope 1353 lebte.
Kuopfer. Erbl. österr. Adelsstand. Diplom von 1769 für Chri-
stoph Knopfer, k. k. Rittm. im Husiircn-Regim. Graf v. Nauendorf.
Jiitgerie r. Mühtfetd, Kr^^Rd. H. ,Uä.
Knarr (in Roth ein silberner, schrägrechts , oder auch senkrecht
gestellter Mörser, in der IMitte mit zwei Henkeln), Altes, thüringisches
und cichsfeldisches, später auch cuiiiindisches ^ÄdcSsgeschlecht. Das-
selbe sass in Thüringen bei Mühlliausen bereits 1600 zu GoUstedt and
1650 zu Breitenbich, und war 1726 zn Tettenborn unweit Kordbausen
und 1B03 zu Neuendori im Kr. Worbis begütert. 1728 u. noch 1783
war die Familie iu der Mark Brandenbiu-g zn Radach im Kr. Sternberg
u. 1830 in Schlesien za TMelau üu Kr. Steinau angesessen und brachte
— Ißft
später auch das Gut Gntowy im Ki\ Wresclien, Trox. Posen, an sich.
— Sittig V, Kboh-, gfst. 19. Jan. 1847, .Horr auf Sollstedt. Breiteu-
bichetc. , k. pr OborBtlieuteuaiit ii. Krcisd^^putirtor, hiu terli e^^ar zwei
Töchter und Sch^vif^gi^rsuhne , wolche seinen Xatnen den ilirigou bei-
fügten, niimlicli FiiHna v. Knon^ Herrin nnf Sollstedt, venu, mit
August Freih. v. IfcnisteiH-Knorr, s. Bd. IV. S. 192, kurhess. Kamnifrh.
11. Ober-Finanzratb u. Cbira v. KnoiT, H*Trin aul" Brdtenbicb , verm.
mit Wilbebn Freih. v. \Vintziii^ero(]e-Kiiorr, k. pr. KjHnmerh. n. Land-
ratli des Kr. Mnblhaiiseii. — Fin v. K. . k. pr. lianiitmann , venu, mit
einer v. Birckbabn, hvmm 1^30 das ekemalii^e Kloster Wablstadt bei
Liegiiit^ u. Richard v. Kuorr war in neuester Zeit Herr auf Guttowy im
Kr. Wrescheu.
Theodor p. SiftnmHt. l.t-lnfik «ikI ThsilTi ntt i U<^rr«»i v lUfluir tnui Bfüchnetb. der Hit-
lerüch. it. Kichrnfvlde». OültlttgMii « 1701 : St]iiitttirc!Kl!it4>r d r Fainilt«. - p. Ol*ich«ii^^t0tn.
Nr. 47. — Brückner, Kirch.- inid *«chnl. -SUini d. H«?« liotu«, J. 8tok. 3. 8. *^39, Stck. S
S. 63 u. 8tck. ^. S. %'l. Sfi a. 5T. — K. Fr A.-L. V. »<. 974 uiid 75. — Fritik. m. Ltdtkmf,
I. 8.4S0t — Neitnht, Curlimi W.B. TM». 22,
Knorr, Kiiorre f Schild i<;e\iert: 1 n. 4 in Roth ein :^chnlgrechts
gestellter, weisser Knochen und 2 u. 3 in Blau ein brauner, abgehau-
ener Stamm mit vier Wurzeln). Hallesches. adeliges prannergcschlecht,
welches 1602 ii. noch IUI 9 zu Keukirchen unweit Merseburg sass,
Fieift. r. L^debur, I. 8. 4S0. — v, Drtjfhttupt, T*l>. '-'7.
Knorr v. Roi*enrolh. Hdtdj Freiherren (Schild geviert: 1 u. 4
zweimal quer getheilt: oben rotli u, unten weiss, ohne ßild und in der
JMitte in Gold xwei ins AndreaskTeuz gelegte Stube, von vier, I, 2 u. 1,
rothen Rosen begleitet n. 2 u. 3 in Blau ein id^gehauener Stamm mit
Wurzeln und Zweigen). Böhmischer Adels- n. lleichsfi-eiherrnstand.
Adelsdiplorn vom K. Maximilian 1. ffir Laurenlius Kinirr, welcher noch
1635 als h. münsterbergsclier Bath und CiHi/ler lebte, mit dem Prüili-
catc: V. Hosenroth und Freiberrndiplom vom K. Leopold 1. filr Jo-
hann Christian Knorr v. Kosenrntb, welcher J715 als h. braunschw.-
wolfenbütt. Gesandter u. Abgeordneter auf dem Reichstage zu Regens-
burg starb, — Von den Nachkommen des Laurentius K. v. R. war
Abraham K. v. R. 1635 Pastor zu Altranden bei Wohlau u. von dem-
selben stammte Christian K. v. R.,geb. HVSi], welcher aU pfalzgi-üH, snlz- ^
bachscher CtelhRath u. Canzlei-JJirector l(iB9 starb. Ans seiner Fhe mitj
All' ' irt V, Hfdenstein aus Aii^shnrg entspross der obeu ,
gen um Christlun, dessen Sohn. Freih. Georg Cbristian,
kiiis, Hrich^ -llufruth , sich 1738 mit einer Freiin v. Bartenstein ver-
inilhlt«* TOhl IT t'» vi^rn Neuen als Reichshofrath bestätigt wurde. Wobil
ein Brn war Bernhard Freih. K. v, R,, welcher 1726 als]
^ "*' '' iiimt und 1729 kais, Reich s-Ho fr ath i^mi-de. — !
n vorgekommene Sprossen des adeligen Stammeg,-!
hJit Siuiipius aufgeführt. Hier sei nur''
^:^\on. S. 404 n. S. HTO r>tto Ifein-^
' n Kxeqtiien Bernhiirds Herzogs*]
an Friedrich K. v. R, Ui99 aW
iiTrath. wie auch Oher-Amtmaual
e Amte für seinen Herzog an-
— 169 —
nahm, — Samnel K. v. R., k. poln. u. kui^sädm. Ratli, Comes Palat.
Caes, etc, lebte noch um 1720 zu irörlitz,
Hinapiu*, M. M. 73? und 51, - 0,tuk» , rt. S AJ?-,»,\, _ N, l*r. % -L. V. S. 5T4. —
Knorr w. Zölt»(chen flu Silber auf grimem Boden, anf welcbera ein
Korb filier Fass ( ? J steJit. zwd Re^en einander springende Hirscbe).
Böhuiischer Adelsstiihd. Diplom vom 15. Nov. IfiHl für Heinrich v.
K, n. ZiHtschen. — Johann Cbri'itian v. K. «. Z., Kanf- n. Handelsmann
in Bi-e^lau , stiirb Ifi. Aug. 1712 ii. war wohl der Uetzte des Stamraea.
//r»tW. Sj|.'4. l4pptt S 7ia, — SiuapiUM, 11; K. v. Ci'ltn.'h-» Fr<'th*rr e. Udfhur, U
Knarrin^, Ein nacb Curland und Schweden gekommener Zweig
der alti>n sf^hwilbischen Familie v. Kn5ringen, s. S. 165, wplcber sich
Enorring schnibL Uie Fi^nilie war bereits HiOO in Curhrml m Jateln
uiid Texten begütert und wurde auch auf der Insel Oesel angesessen.
Friedrich v, K. stJirb l*i47 als k. scliwed. Hauptmann. Der Stamm luvt
in Curland furtgebliiht und Sprossen desselben siiitl in k. russ. Diensten
zu hoben Ehren?^tellen j^elangt. — Carl \\ Knoninp, k, russ. Staats-
ratb u. Krjkr., ist jetzt Botsebaftsrath am k. k. Hofe /u Wien,
Kniiplan. Ein früher' im Magdebur^^i«ieben und Halberstildtschen
vorgekommenes Adelsgesrbleclit. — FViednch v. Knüplan , ein Sohn
de:^ yerstorbenen Gcblmrd Fnedncb v. K., wnnle IBGii mit Lehn-
Stöcken in den zum Theil wüsten Orten Böbnsbansen uinveit Msterwick,
Olden-Waddenbausen , Pabs+Iorf bri Oseber^leben . S^iderode und Söni-
uieringen belehnt. — Adolph PViedricli v. K., Besitzer eines Mannsieh n
zu Wanzleben, starb um 1706 ohne männliche Erben und schloss wohl
den ManDsstamm.
Ft0ih, 9. X.«<#<*A«ir. I. a. 4SI,
E^nth u. Knnth v. Knntenbiir;^^, fiinifen (Rtammwappen. abge-
selieii von den vitlen vorkommenden Varifinten : in Silber ein aufgerich-
teter, ditcb zusammen geschlagener, eisenfarhiger Kesselbaken mit secbs
nach rechts stebemlen Zacken etc.. begleitet von droi. 2 und 1, grflnen
Kleeblättern ). Eins der ültesten und angesehensten mektenburgisehen
Adelsgeschlechter, welches schon im 1??. Jahrb. im Amte Wredenhagen
dasGut Leitzen. zu wpb*bem spät er die 0111 er ]^f eis, Ludorff, Pribornetc.
kamen. bef?ass und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. sich auch in
Dänemark ausbriitete. v,o dasselbe bereits Ifi^Ozn Knuthenbnrg^Knub-
thenborg). sonst Aasmarck. 1697 zu Lyndegaril. 1740 zu fiöldenstein
(Gvldensteen), 1753 zu Conradsburg und n*»ch l^nfi zu Budbierdgaard
auf Laaland sass. — Von den Sprossen de^ Stammes hat Gauhe nacb
den Angaben des bekannten, in seiner Hand !>etindlichen geneak^giscben
Manuscripts vierBrlUler genannt, doch bedilrfen Ganhe's Angaben mebr-
fache Berichtigung, wie sick aus 'der von v.M<'ding aus der Familie selbst
erhaltenen Stammtafel ergiebt. Nach Letzterer *tarb Jacob Ernst (I.)
v. Knutb auf Leitzen und Priborn 1675 und hinterÜess drei %öbne:
Joachim Friedrich, Eggert Christoph und Adam Levin (L) Von diesen
starb JoÄcMm Friedrich auf Leitzen 1684 und von demselben stanoJii-
— 170 —
ten drei Sobne Jacob Kmst (U,) anf Leitzen^ Adam Levio (Tl.) auf Lu-
dolph und Geneve, ?cst. 1751, dessen jüngster Sohn. Jacob Ernst (TU,)
nnrli 17111 h. braiinscliw.*lüneb. Präsident des Con^fistonnrns zu Wol-
fonbüttol war und Fnedrich Christoph auf Campen in Ober- Yssel, Stamm-
vater dprholiändiädien Linie. — Eggert Jacob, g^. 1697, k.din. Geh.-
Rnth, auf Meltz, Luude^ard und Aasmark, später Knnthenburg, wurde
der Stammvater der dihiisdien Linie und von demselben entspro&s Adam .
ChiiBtoph, gest. 1730, k, dün, Geh,-Rath, welcher 17 14 in den dänischen
Grafenstand unt^r dem Namen: Graf Knuth \. Kniithenbarg erhoben
uiirde. Adam Le^in {L) gest. l*>91f, k, dän. Oberkammetjnnker und
zuletzt k. dän.CTeh.^Rath, hintrTliess keine Nachkommen und wurde von
den Kindern seiner Brüder, Joachim Friedrich und E(jgert Christoph,
beerbt. — Der grilflidie Stamm hat in Dänemark durch das ganze 1 8.
Jahrh, in grossem AuHeheii gehlühi und noch nach Anfange des jetzigen
Jahrhunderts Irhte Johann Henrich Gr. v. Knuht zu Gyldensteen und
Kimhtenlxjrg^ Gfh.^Rath, Kammerlierr und Stiftsamlnunn überSeeland,
Boniholm iinA die FarrOnr, auch Amtmann rlher die Farröer etc. — In
Mockh^nhur^! wiir umdi tiuclj 1837 das Gut Ludbrf in der Hand der
Familie v, Kriiitlh
9. PriHhu»r, Wr, 70. - flaut,*, L ». 10*4 uod 4&. - t. B^hr, R. M. S. 1635. — BSr-
9<thttm&nmt Kifninl, von MUium« ii. AliiienUfffln,^ 3. 39 uad iO und Daigelbea K^aeJil, AdeU-
liJitor I, H, töO-tOn, mit Wiip[»ni ii. Gr»*chlcoliLsreg. — N. g*»pu'ftl. Baiidb., 177T. 8, 26«— 70
luid in». M. %\^-n. — L"3iieaii ÜV.T «dcL F»nill. i Dftnm*fk, I. T»!». 53. Nr. 104 «, 8. S9l:
T. K., T»b» &6, Nr. !»♦ : PH. v. K, und Tah. 56. Nr. 19.1: Gr. v. K. — ». Mfdintf , IIJ.
S. MS— »4«, - W, ri ,lr PurdiL W-It. HF. 307: Gr. v, K. — M<>liloiih. W.-B. TiU. 2«.
Fr. «« II. H. ib. Lioik. UrkMod, «L r. Maiiahn, U, *H. 115- Siftgel vo.i in'.;t,
Knuth (in Silber zwei ins Andreaski-euz gelegte KessclhakenK Ein
mit dem aiigeji:ftbnuen Wappen von Micrael aufgefiihrtes, pommcrnsches
Ad(»l»ffeM('liIrcht, welches, wie v. Meding sagt, mit der im vorstehenden
Artikel Ins" rüclHnioii^ineklenhurgischen Familie dieses Namens, wegen
gTosHrTAf'hulicIikeit der Wappen, verwandt gewesen zu sein seh eint und
welches mit Henning \ . Knutli, auf Coppelin und Kleiu-Weckow erbge-
sessen, kurhrandeuh.Oherstwachtmcister, welcher 8. Nov. 1693 zu Brüs-
sel starb, erloschen ist.
Mtcraet, B. 49«. ^ Sie^machfr^ V, 172- — f. Ated*fiff, HL B. 84 L — Pomm. W.B. Tl.
'\'»b, 8.
Knuth (in Blau ein goldener Stulpbecher oder Pokal). Ein eben-
falls poinmenisrhcs Adf^lsgeschlecht, welches Micrael als der Borken
Afterlehnleute auifohrt. Dasselbe sass bereits 1378 zu Gieskow, 1483
zu Schwenz und 1489 zu Tlof und Wollmerstedt, envarh dann auch an-
dere Güter und hatte noch 17(jBKoppliii und Gross- undKlein-Weckow
im Kr. Canimin iune. Im letztgeoannteu Jalire soll dasselhe mit Caspar
Henning v. Knuth erloschen sein. — Auffallen muss, dass 1763, in wel-
chem Jalire, wie angenonunon wird, das Gosclileclit erlosch, die Güter
Koppliu (Ci^ppeUu) und Gr. und Kl.-Weckow als demselben noch zuste-
hvuil genanul werden, da auf diese Göter der Letzte des im vorsteheu-
dvn Artikel hesprochoneu Stammes erbgesessen war. Es waltet hier wohl
irgend ein Inthnni ob.
y,irafl, S, rjii. -^ Fr^^iht^rr ff. Ifdfbitr. f, 8. AH. — r Mffi*nf}, 111, S. aU und 12. —
IV»IB*» W.-H. II. T*4l.. :^ n T,.^. T.V Nr. t ■> mifl '\ i ."iltr-tt^ Sip^:r.|.
KnyphauBen^ Iiiuhau^en und Knyphansen, Freiherren und Gra-
fen, Heichsfreiherru- und Grafen- und Grafenstand des Kgr, Hannover,
Ä
— 171 —
— Frmhernidiplom vom fi.Kov. 1588 fOr dir GoMuler Icf> und >Til-
belni zu Lin- uful KnypHauseri; R. -Grafendiplom \im 1U94 für Georg
Wilhelm zu I.- u. K., Ici/s Enkel, iindGrafeiiilipl. iL K^*JIannov. vom
23. Juli lftl6 für Eduard MaritzFrrnli. v,L- u.K.-Ltitetsburp.— Alle,
Qstfrieslflndisclie, allein noch von deji alten «istfnesisrben llriuptlinj2:s-
Familien übrig gebliebene l)ynfisteii-Faiuilie, deren Rtamni^riter zu den
Landen Ostrin^en und Waegerland im jetziiien pTrossb. Oldenburg ge-
borten und als deren Srannnvater der lläiiptling Onneko. welcher zu
Anfange des Kl. Jahrb. auf der BurgGödens lebte und mit dem lIüuiU-
Ünge Fidö Wjneken zu Jever eines Stammes gowenoa zu 3ein scheint,
angenommen wird, — Der Hüiiiitlitig Popkulnen besass sdion die Herr-
schaft Innli aasen und sein Urenkel. Foleff. erliielt durch Vermach tnis9
aucli die Herrseliaft Kuj^vbauscn. Beide Herrsrbaften giii|?cn auf den
Sohn de«i Letztet*en, Tida, jrest. I5Bfi und vernu mit Eva Grt v. Reu-
neberg, Ober, gegen welchen sieli ein wicliti^er Process vor dem Eeichs-
kammergerichte zu Speier erhob, dessen etidlicher Ausgang? der war,
dass nach fast hundert Jahren Knyp- und Innliauseu, welche It^tztere
Herrschaft nie streitig war, durch Vergleich an die Grafen v. Olden-
burg Hberg^ing. Von diesem Geschlecbte kameu beide Herrschaften an
die Grafen v. Aldenbur^ und durch dit* Krbtochter des letzten f Trafen
V. Aldenburg an die Grafen v. Rentink, in derfnF'jinulie ^ich wieder ein
noch nicht ganz eritsebiedener Rechtsstreit llber ihren Besitz cntspfinnen
hat. — Tido zu J,- und K. Jiinterlies< die Söhne Ico und Wilhelm, wel-
che, wie angegeben, denReicbsfreiherrnstanderhieUen. Ico. öe^t»ltiu4,
hinterHess einen Sohn, Philipp Wilhelm, welcher mit dem Grafen Ariton
Gfinther v. Oldenburg den erwähnten Ver^deich wegen der Herrsch, J.
u. K* abschlngs und denselben, ungeachtet des Widerspruchs der Agna-
ten, aufrecht erlnelt. Die Fortffibrung des Titels: xu J.- und K. war
im Vergleiche vorbehalten worden. Philipp Wilhelm's Sohn, Freih,
Georg Wilhelm, s. oben, wurde in den R.'Grafenstand erhoben, doch
erlosch seine Linie schon mit dem Sohne, dem Grafen Carl Wilhelm. —
Tido's zweiter Sohn, Wilhelm, von welchem die jetzt noch blähende
Knyphausensche Familie stammt, verm^lblte sich mit derErhtochter des
Häuptlings ünico Manninga, mit welchem die männliche Linie dieses
alten, ostfriesischen Dynastengeschlechts erlosch nnd erhielt mit der-
selben die Herrlichkeit T4(ltzburg (Ltlteti^burf;^ und die daunt verbun-
denen, von ihrem Vater zum Fideicommiss und Majorate erhobenen Be-
sitzungen. Von Wilhelms Söhnen, welchen 19. Sept. l<iB5 der R.-Frei-
herriiritand mit der Bestimmung hestätiert wurde, dass der jedesmalige
Majoratsherr der Herrsch. LtUzbnrg den Titel: Edler Herr zuLiltzburg
undBergnm. fuhren solle, ist besonders Dodo, geb. 1582, als k. schwed,
General-Feldmarscliall gebliehen 1*535, im ^Ojähriireu Kriege berühmt
geworden. Auf seinen Sohn, Enno Adam, gest. 1654, k. schwed. Ober-
sten, folgte der Söhn desselben, Dodo, welcbei- kurbrandeob. Geh.-Ratb
und Kammer- Präsident war und von Dodo*s Sölineu wurde besonders
Friedlich Ernst, k, pr. Geh. Staatsminister bekannt, — Von Wilhelni's
Nachkommen erhielt, nach Einverleibung Oslfrieslands in das Kgr. Han-
nover, Freih. Edgard Moritz, s. oben, — einGrnssneffe Friedrich Ernst's
— 172 —
— den Grafenstand des Kpr. Hannover und der älteate Solin desselben,
Grof Carl Wilhelm Georj?, erhidt 25. April 1R34, anf Grimd des von
seinem Ahfiln^rrn, dem Häuptling Unicn Manningn. gestifteten, seitd'^m,
ancli von ihm selbst, vergrösserten Majorats, eine erMicIie VirilHtimme
in der ersten Kammer der allgemeinen Stündeversaniiiilung des Krt.
Hannover. — Haupt der grafl. Linie ist jetzt, : Graf Edgard, g:eb. 1827
~ ältester Sohn des 18ßO verst. Grafen Tarl (T.), k. hannav.Kammerh.,
w. Geh.-Ratljs, a. o. Gesandten nnd bevollnh Minister am k. prJIofeetc.
aus der' Ehe mit Ijüse Orf. v. Kielmansegge, geb. 1798 — Polier Herr
7M Lützburg und Berganu Majnratsherr d. Herrscli. Lützburg nad des
Gutes Visquard. Besitzer des Freihofs Nienba gen, k. bann. KaminerfL,
Landrath des Fürstenthuras Ostfrieslaiid etc., verni. IB61 mit Lnise
Frei in v. Krassow, gab. 184 B, Der Bruder des Grafen Edgard ist, ne*
ben zwei vermählten Schwestern: Gr. Carl (H.). geb, 1B31, Herr anf
Grimersum. — Die beiden Brüder des Grafen Carl (L) sind: Gr. Franz,
geb. 1792, Herr d. Herrseh. Jennelt und des Ritterguts Arl etc.» k. han-
noY. Oher-Aiiiiellat.-Gerichls-Rath a. D. etc., verm. mit Elise Freiin zn
lau- und lvn>^>hausen, gest. 1848, aus welcher Ehe drei Sölme stam-
men, die Grafen: ünieo, geb. 1831, Tido» geb. 1832 und Eczard Wil-
helm Alro, geb. 1834 — und Graf Tido, geb. 1793, Herr des Ritter-
guts Herrenbebr etc., k. bann. Iteg.-Rath a. D. — Die freiherrliche Li-
nie besitzt «las adelige Gnt Purstes Haas Leer nnd das Klostergat The-
dinga in Ostfriesland und Haupt dieser Linie ist: P'reili. Dodo Alexan-
der Carl Äugnst Moritz, geh. 1835^ k. prenss. Lieut. — ältester Sohn
des 1854 verst, P'rrib. Bioritz, Drostea zu Esens u. k. pr. Obersten a,
D. aus erstercr Ebe mit Maria Grf. v. Haeseler, gest. 1840, aas welcher
Ehe auch ein zweiter Sohn stammt: Gr. Carl, geb. 1839, k. pr. Lieate-
nant. Aus fler zweiten Ehe des Grafen Moritz mit Stella Grf. v. Kos-
pnth, geb. 1811, lebt ein Sohn: Graf Enno, geb. 1845. — DerBnider
des Gr. Moritz ist: Gr. Wilhelm, geb. 1798, k, pr, Prem.-Lient a.D.
Uauh«, r, S. 1036-^.^9 ij. JI. H. jaj— IS. — Frtih, r, AVoA^n-, IJ. ö. i:>3-96. — BpitU
Valcrl. Afphh. IV, I^'IX. H, AU, — Jouio. r.ffic. du Hoy.do« Pays-Ba», 1^*25. Nr 61. H. IW
und Sfi* — N Pr. A.-L. tlT. fi. 35 und 3«;, = Fttihtrr t, dem Kfutebfck, 8. 1X9 und HO. —
Deutsch« Grar«iih. d. GcRenw. l. S. l.-i-O— ^3, — Ft*ih. b. Ud«hur , I. 8. 399. — Gcnriü.
tb^ohPMb. drr ktH. HÄiiNor, Jsifi'i, S, 442 — 14 uod hislor. Tusili^nb. tu Dflni»«IlM»n, S. 426, —
fl#nML TRiohenb. d. fnilu UHiiSfr, 1^57. S. 3IMJ-W u. l^fil. 8. 363. — Siibmachtr, IV. 11 ;
F.-H. — W,-B. d. Kkt. Hnnnüv, A. 16 n. 8. «i Gr. - p. fft^/Mr , hmnür. Adel, Tab. 1».
Nt. R. P,-H. und Nr. IJ: Or. u. 8. 17.
Kobbe, Robben. Angesehenes, bremcnscbea, urkundlich schon
1416 vorkmnmendes Gesclileebt, welches bereits 14f»l zn Wartfleth
saas^ einen landtagsfähigen, jetlocli nicht canzleisässigen Hof in Wer-
mbe in Osterstade inne hat, zu den osterstmler Junkerfaniilien zählt
und seit der letzten Hälfte de«i 18. Jahrb. nnt dem adeligen Prädicate
aufgetreten ist. — Ein Sprosse des Stammefi hat eine Geschichte des
Herz. Bremen, Giittingen 1824, herausgegeben, aueh war in neuester
Zeit Hans v. Kobbe Lieut. im 19. k, k. lufant.-Regim.
Atuthftr4* ^. 328 II. '20. — Spiet, ymtPfl ArcbW, V. 8. 399 a. 300, 105 u, rt.. »15 and t6
U.330. - FrfiA. p. »/. Knf^fib^ck, S. 117. — p. Mt^diity, I. 3. 291. — W.-B. d. Kgr Hannov.
C. 19 »!. i^. 9. — e. flffnef. hirniov. AdeJ, Tab. l» und 8, 17.
Kohbeuriidt. Altes niederrheinisches nnd westpbülischeg, längst
erloschenes AdeUgeschleeht, ivelches auch Kobelraed, Kobbenraed u,
Kolbeoroth geschrieben wurde.
j
i
— 173 --
e. SUfwe». IL a. l6 a. Tab, 37 Nr 4* — SKfrmcicArr. II, 111 . Knbb'Tkritd, Nirdcrrli Itil,
Kobbin^, Kopplnk. Altes, westphä lisch qs Adclsott^selileclit ans
ilem gleich nain igen Stümmhansc im mOnstorÄcljon Kirehspide P>ers-
winkeL eines Slummes n. AVsippetis mit der niteiu früher im Münster*
lande und iim NiedeiThein vor^ekonimeneti Famili»^ v. Illingen, lias
Geschlecht sasj* K^7f^ aucli zn ni*ltlKiu«ieii l>ei Coesfeld unti Sweder
Kobbing war 1141 bis 1 4 tf^ Landeomthnr des Dentschen Ordens in
Mflnster. Tu Westphalen scheint d:i!i«ielbe bereits im I'k Jahrb. er-
lo.vcben zu sein, doch besass noch im 17. Jahrb. ein Oberst v- Kobbing
mit seinen Söhnen in der Niederlausitz das Gut Drebkan bei Calau,
Kaber, Khober (in BUin ein aus einem irnldenon Kurbe aufwach-
sender ^Fohr, weicher mit der Rechten einen PuÄikan über die Achsel
legt). Reiclisadelsstnnd. Diplom vom 1. Juli 1542 für Thomas Köber.
Derselbe gehörte ?M einer Fanulie, welche das Bürgerrecht in der
Stadt Görlitz be??ass. ~ Albrecbt Friedrich \. K. war 1720 Herr auf
Tschorne.
I Kobeme«, Kober^che. Altes, frtiber in Ostpreussou in den jetzigen
Kreisen Pr, Eylau, Weblau, Neidenburg, Königsberg und lleilsherg
begtltert gewesenes Adeli5geschlecht , aus welchem Peter \\ K. 1534
Hauptmann zu Neidenbnrgu.Rath des Herzogs Albrecht war. Von den
Söhnen desselben. Ruffns u. Bastian, slarbRufus, ««henfalls Hauptmann
zu Neidenburg, 16. Sept. 1564. und die Tochter desselben war vermählt
mit Haus v. Kalkstein . Lan<lrath u. Hauptmann zu Rastenburg und
Scbcöten,
Kohef» V. rtirdell if^child geviert: 1 in Blau ein goldener Lftwe;
2 ü. 3 in Gold ein roth gekleideter Arm, in der Hand ein in die Hßhe
gestelltes Schwert haltend und 4 in Silber eine zweimal gewundene
grflne Schlange). Reichsadelsstand. Diplom im knrsachs. Reichsrica-
rillte vom IK Oct. 1790 für Carl Priediic!i Kobes, vormaligen k, pr.
Pontonierlieuteuant , mit dem Prüdicate t v, Cardell. — Derselbe, ge-
bürtig aus Vorpommern, hatte, da seine Grossmntter mnttcrlicher Seite
eine geborene de Cardell aus Oesterreich, Übrrhofmeisterin der Prin-
zessin zu Aiihalt-Zerbst^ der nachmtiligen Kaiserin Catharina IT, v. Russ-
land, gewesen, um Beilegung deti Namens: v. Cardell gebeten, und war
ein Bruder oder Vetter der lieideu Gebrüder Kobes , welche 17!>0 den
schwedischen Adelsstand mit dem Namen; v. Cardell, s. Bd. II. S. 221:
Cardell erhielten.
IlAndfrhria. Noii*. - Ttjff'f. I. 20fl. - Knrtchk«. lU. S. «63 u. Ä9.
Koberweitt. Erbl. * österr. Adelsstand. Diplom von 1755 für
Franz Anton Koberweiu, landschaftlich steierschen Pfändungs-In-
spector.
Kubier y, Ehrensorg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1 760
für Peter Kobler, k. k. Kammermaler, wegen seiner Malerkunst mit
dem Prädicate : von Ehrensorg.
-- 174 —
KobriuliT KoUriHgk. Altes, westpliäliaclies Ädelsgeschlecbt, wel-
ches besonders im cljeiiiaUgen Nieilerstifte iMünster tniti im Oldenburg-
scbt'B bep[ütprt war. Dasselbr sass schon 14 (iß zu Vechte, war IBOO
^u Latlien, HiO.'i zu Uldensite, KiiiO zu Fikensboldt, IfiSil zu Arken-
Btede Uüd 1»>41 zu Diiren begütert und ist mit Caspar Herbort v. Ko-
briuk, Mt^iTu auf Dahren, 1). Jan. 172?^ erloschen.
Kobylka. Ein im 16. und im Anfange des 17. Jahrb. in Mäliren
u. Schlesien vergekomnienes Adelsgesclilecbt.
K och , F re i be r reu . R eic b s fr e ih err e n s tan (i . Dip 1 om von 1710 für
Conrad v. Koch, k. k, Rath ii. nherkriegsc(jn)missar.
Koch 1 Fn^iherren (Schild geviert. mit Mittelsc1ulde.j Mittelsehild
quer gethnilt : oben in Rotli ein goldener Stern tu unten in Schwarz
drei, 2 n. 1 , goldejie Kugoln. 1 u. 4 in Roth ein weisses, ansgerun-
detes Kreuz und 2 u, 8 in Blau auf grünem Hügel ein Habicht, einwärts
gekehrt). Krhland.-österr. Freihemistiunl. Dipb>in vom 17. Juli 1748
für Ignaz Edlen v. Koch , k, k. Hofrath u. Geh. Hof- und Cabinets-
Secretair. — Derselbe, gest. 17<i3, Herr der Uerrseli, Pettsclikau,
Hraniz u. Tajkowitz war 1745 als niederösteiT. Landes-Mitglied unter
die alten RHterstaads-Geschlechter aufgenommen worden, liess sich
aber bei iler Landschaft nicht in den llerreustand einführen. Aus seiner
Ehe mit Maria Anna Sehretl v. Mannsperg, gest. 1775. stammten zwei
Söhne, Gottfried luul Johann Baptist. Freiherr Gottfried, Herr der
Herrsch. PettscSdvau, k» k. Holralh, war unvermählt und lehte 1780 als
Privatmann im Kloster Rain in Steiermark und Freih. Johann Baptist,
Herr der Herrschaft Taykowiz in Milbren, k. k. General-Feld- Wacht*
meister etc. war ehenfalls unv rmüblt u. starb auf Reisen im April 1781.
Wintsiiil, V. S. 17& uitd 76. — MrtjitrU b. Mühlfeld. 8. 63. - Kuppl. »q Öiebni. W.-B.
VI. 2»*
Koch, Ritter. Böbinischer alter Ritterstand. Diplom von 1738
für Georg Friedrich v. Koch.
Eoch (in Blau ein gestflrzter, silberner Sparren u. zwischen dem-
selben in Roth ein aufwachsender, geharnischter Mann mit enthlösstem
Kopfe etc., in der Reckten einen hölzernen KochlöfiFel und zwei mit
einem blauen Baude zusammengehundene Konulhren haltend). Oester-
reichisches Adelsgeschleclit, aus welchem Franz Georg v. Koch 1494
unter die niederösterr. neuen Ritterstandsgeschlechter aufgenommen
wurde. Derselbe, 1698 der niederösterr. Landschaft Obereinnehmer,
starh Ui99 und hinterliess zwei Söhne, Franz Joseph , welcher 1703
starb und Heinrich Joseph, k. k. w. Hofkammerrath etc. , welcher noch
174ii lebte u. deSseu Wittwe, Maj*ia Josepha v. Albrecht, kinderlos 27.
Dec. 1778 starb.
Winn^fnii, V. S. 174 n. 75.
Koch. Ein früher zu dem oberlausitzischen Adel ziiblendes Ge-
scblecht, welches lß37 zu Ostriclien unweit Lauhan sass und zu welchem
vernmthltch Barbara v. K., von 1544 bis 1552 Klasteijungfiraa zu
Müblherg, geholte.
Freih. r. LetUbur, t. 8. i5S.
I
— 175 —
Koch, Koch und Lucl^\igsdapf (Scliild der Lunge nach gi'theilt;
rcclits von KuHi und Silln^r ^e^eliacht und links in Blau du ruth l*i'-
lileideter, gtbogejier Manns- Arm, welcher in der lliind aufwärts einen
rotlien Kr>clier mit Pfeilen InQtJ. livilindsch-sehlesisclier Adelsstand.
Diplom vtjn 1688 für Clinstiau Friedrirli Koeli. Derselbe war Herr
;iuf Luilwitifsdorf im f Jelsischen und anf Doiiibrowe im Trehnitzseheu
und die Faniilip sass noch 1720 zu Ludwigsdorf u. Gr, Krutschen. -
Zu diesem Stamme gehörte wohl der 1852 zum (ienenülientenant ge-
stiegene V. K,j Commandeur der 11, k. pr, Division.
Koch (in Silber ein blauer^ mit drei goldeneu Sternen belegter
Querhaiken, begleitet oben von zwei u. unten von einer rothen RauteK
Heichsadelsstand. Diplom vom 26. Mai 1737. — Ein in der Pei'son
der Frau Dorothea v. Koch, geb. Sandhageru laut Eingabe d. d. Dtlssel-
dorf, 8, Juli 1829, in die Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz in
die Classe der Edelleute unter Nr. 109 eingetragenes GeBclilecht
Frtih. r, L^dfit»44r, l. ». Hü u. HL S. t^O. — W.U. dir ercu»s. KKciiipfoT. L Tab. 63.
8r. IIA u. jj, 65 u. S&.
Koch (in Roth ein weissbekleideter , in der Hand einen Kochlöffel
haltender Arm). Ein ursprünglich augsbnrgischeK, später zu dem Berg-
schen Adel geli('»rondes (Tesehleehl, welches 1700 zu llordt im Kr
Mettmanii, 1737 zu Schmürers in demselben Kreise und zn Mirken im
Kr. Klberfeld sass u. Mirken und Hchmilrers noeh 1762 inne hatte.
Fahnr, l. 8. i«7. — Fr^iihtn p, U<teOur . I, «. 453.
Koch (Schild geviert: 1 u. 4 in Gold ein rechtsgekehrter, rother
Lowe Uli«! 2 n. 3 in Silber zwei schwarze Adlersfiügel ). Adelsstand des
Kgr. Preusson. Diplom vom 12. Jnni 17tiO fQr Benjamin Bonaventura
Koch zu Danzig, k, pr, Hofrath. Derselbe hatte im Lauen burgischen
zwei Landgüter erworben. — Ein v. K. , k. pr. Major, üommandirlc
1H37 das 1. llatailL des 31. Landwebr-Reg. in Erfurt u, ein Anderer
war Vorstand des Intelligenz-Comtoirs zu Stralsund.
e. IlemacA, I. K. 157». - N. Pr. A,-L. I- ». *i tmtl Ut S, 133 n. V. 8.275. — JViiA.
V. led^hitr, L H. 45i a. HU B. £ä9 m. m. — W.-B. ü. l'r. Moii. Ul. ßä.
Koch, Koch V, Trollenha^en (in Silber eine bis in den Scliildes-
fuss reiehende, gestürzte, sehwarze Spitze u. in derselben ein goldener,
unten gebundener Eicbeidcranz). Adelsstand des Kgr. Preusseu. Di-
plom vom 1. Apr. 184:1 fftr Wilhelm Heorg Albert Friedricli Benjamiji
Koch anf Trollenbagen u. Buchofll' im Grossh. Meklenb.-Strelitz , mit
dem Prädicate: v. Trollenhagen. Derselbe wurde später Landdrost in
Warin.
Freih. 9. Lettetur. l. S, 4bS, - Üorit, AlIgMn, W.-B. U. T»b. 153 uimI 8 12 uinJ 13. —
Mne»e/ike, I, 8. 339.
Koch (in Gold eine blaue Lilie mitdarüber schwebendem, blauen, dag
Gesicht abwärts kehrenden Halbmonde, umgeben von einer rothen, mit
acht silbernen, den gekrönten Namenszug W in blauer Farbe tragenden
Schilden belegten Bordüi'c). Adelsstand desHerzogthums Braunschweig.
Diplom vöm25. Apr. 1837 für den herz, braunschw. Ministerialrathjuach-
herigenGeheimerath Johann Georg Christian Koch, u. zwar wegen seiner
i
— 176 ^
gQten Eigenschaften und seiner Pflichttreue im Amte u. mit der Be-
stimmung, däiss, wenn derselbe, welcher nnvennählt ivar, ohne Leibes-
erben bleiben sollte, der ihm verliehene Adel alsdann auf einen der
in rechtmässiger Ehe geborenen Sühne seines Bruders, des k. hannov.
Premierlieutenants Johann Friedrieh August Koch, übergehen und von
demselben auf seine ehelichen Deseeii deuten weiter vererbt werden
soUe. Für den letzteren Fall solle der Erhobene seine Wahl treffen,
diese gehörig zur Anzeige bringen und <iie landesherrliche Bestätigung
erft-irken.
H«nd!.rttrirü. Kodft. — W,.B. d. Kgr. Hannorrr. F. A ü. S. 9; dir F«rb«u lind aiclic
KocU van der Blaten. Erbl.-österr* Adelsstand, Diplom von 1736
für Anton Baltbasar Koch, mit dem Prüdicate : van der Blaten.
Koch T. Herrhansen (in Silber ein stahlfarbigcr Helm, mit fünf
blauen Straussenfedcni besteckt). Reichsadelsstand. Diplom vom 9. Mai
1675 filr Jfdianu Koib, filrstU brannsehw.-wolfenbütL Obersten und
seine Ehegattiu, Marie Koeb. geborene Schwarzkopf. — Die Famiäie
blühte fort, besitzt PI essische Lehne und ist überdiess im Braunschwei-
gisdlien begütert. Der Beiname konuiit von dem der Familie zustehen-
den Edeliiofe Herrhausen im Kreisger. Seesen des Harzdistricts im H.
Braunschweig her.
Freih, p. d«m Kn<}4fhfck , S. I^D. - \V\ R. d. Kjcr, HftnnnT. K. 7 u. S, S,
Kochf Koch auf Gottmannggriiii (in Silber eine halbe Gemse).
Adelsstand des Kgr. Bayern. — Diploin vom 7. Sei>t. 1815 fär Johann
David Kucli, Besitzer der Bittergiltcr (rottniannsgriln uudRudolpbstein,
mit dem Wjipj^en <ler erloschenen voigtliuidisclieu FamiUe der Gotts-
männer (Gotsm;innerj. Dersefip. geb. 1747, war Chef einer Grosshand-
Inng und Bauunvollenfabrik in lier fürstl. reussischen Stadt Hirschberg
und hatte sich in Bayern angekauft.
f. Lam^, S 107 ii. «, -- W.-B, d. Kgr. Baymi, VI. SP.
Koch V. KochberK» ErbUlnd.-österr. All eisstand. Diplom von 1804
lür Georg Koch, k. k. t>berlieutenant des ofuer Garnisons-Districts, mit
dem Prädicutc : v. Kocbberg.
Koch V. Ktit/Jn. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1701 für
WüUbald Friedrich Koch, mit dem l'riidicate: v. Kmzin.
Koch V, Lan^entreu, Edle. Erbländ.-usterr. Adelsstand mit dem
Prädicate: Edle \\ Laugentreu. — Frauz Koch Edler v. Laugentreu
war in neuester Zeit k. k. Hauptmann.
Htndteltr. Notu.
Kueh V. Liind. Ein früher zu dem Adel im Kgr. Preussen zählen-
des Geschlecht. — Peter Gottlieb Koch v. Lund, geb. 1G72 zu Berlin,
Btorb 7. Aug. 17iJ8 als k. pr, Regierungsrath z« Magdeburg.
Koch* Edle auf Rohrbach und ^ieghaiisen (Schild geviert: 1 und
4 in Blau anf^ grOnem Boden ein weiss bekleideter Mami mit hoher
— 177 —
MQtze^ welcher in der Rechten emoo weissen Hut hiüt und 2 und 3 in
Schwarz drei linke silberne Spiuen). Adelsstand dos K^r. Bayern. Di-
plom vom 17. Jan. 1817 für AloysKoch, Ilprni auf Rohrbach und Sieg-
bausen, gewesenen k. bajcr. Finanzdirector des Innkreises.
p. LaH(f, Suppl. H. ill, — W.-B. il^» Kgf. Bnj.TM, Vf. 'S,
Koch-Stern feld, Eitt€^r (Schild durch einen silbernen Querbalken
sowie der Länge nach und zweimal quer getbeilt acbtft'hlrig. 1 und 6
in Blau eine goldene Krone ; 2 in Schwarz ein Pelican mit Jungen ; 3
und 8 im golden eingefassten Silber eine Schlange ; 4 und 5 in Roth
ein die Mörner nach nben kehrender goldener Halbmond und über dem-
selben ein goldener Stern und 7 in Blau auf griincni Buden ein einwärts
springender HirscbK Em in (üe Adelsniatrikel des Kgi\ Bayeni einge-
tragenes RitterstAindsj^eschlecht. — Johann Joseph Koch, geb. 1741
und gest. als k. bayer. pens. Pfleger zu Mittei*sill, wurde, nach Ausster-
ben der Konbiiuscr zu Stern feld als Enkel des Letzten dieses Stammes
B. Febr. 1820 von dem Erzbischofe Hieronymns (Gr. v, Colloredo und
Wabeej zu Salzburg in den salzburgischen Landadel mit dem Namen :
K och -Steni fehl aufgenommen und erhieU HO. Sept. 1803 durch ein
TmehaehS-Waldburg-ZeilHcbesPfalzgrafendiplom. welches Kurfüi-st Fer-
dinand V. Salzburg 17, Febr. 1805 bestütigtc, das Ritte rprü die at. Der
Stamm hat fortgeblilhL Hugo Koch v, Sternfeld war in neuester Zeit k.
k. Lieutenant.
•. Lanff, 8, iCX; y. 7. - W -H. d. Kgr. Bayern, Vf. 57.
Koch, Edle v, Tenblitz, Ritter (Schild quergetheilt: oben in Sil-
ber eine rothe, golden besaamle Rose und unten im Blau drei schräg-
rechte, goldene Balken). Reichsnttcrstand. Diplom vom 27. Nov, 1769
ftlr Conrad Ueinbold v. Koch, b. holst. -sehlesw. Hof- und Justizrath,
mit dem Prädicate: Fidler v. Teublitz. Derselbe, geb. 1738 — ein Sohn
des verst, lloflxaniinrrraths v. Koch in Darmstadt und Bruder des be-
rfthmten Staat srecbtsge lehrten v. Koch iii Strassburg — wurde als Hen*
auf Teublitz, b. oldenb. Conferenz-Ratb, Domcapitular des ehemaligen
Hochntifts Lübeck und gewesener Reiebstags-Gesandt^r in Regensburg,
in die Adelsniatrikel des Kgr. Bayern eingetragen. Sein Sohn, Fried-
rich August Koch Edler v. Teublitz, k. bayer. Legationsratb, wnirde
28. Oct. 1805 von Pbilii»p Wilhelm Freih. v. Giese, Herrn aufLuzman-
stein, k. bayr.^Kümm. und ehemaligem Landesdirectionsratbey dem Letz-
ten seines Stammes, adoi>tirt und führte dessen Namen und Wappen
fort, 8. Bd. ni. S, 519 und 20: Giese, Gise, Freiherren,
t. f.anif. S, 4U7. — T^mff, l. 83, -* W. B, d. Krt. Bftvwti. VI. 57.
Kochansky v. Kochan. ErbL-österr. Adelsstand. Diplom von
18Hj fflr Johann Kochansky, k. k. Hauptmann mit dem Prädicate :
V. Kochati. — Der Stamm wurde fortgesetzt. Joseph K. v. K, war in
neuester Zeit k, k. Oberiieutenant.
Kcicliherg (in Roth drei, 2 und 1 , silberne Räder, jedes von fönf
Speichen). Altes von v. Hattstein zu dem fränkischen, vonEstor zu dem
obersächsischen Adel gerechnetes Geschlecht. Johannes K. war 1366
Propst des adeligen Nonnenklosters zu St. Michael in Jena, s. Bayer,
XiKtcAibtf, Dtatach. Ad«U-L«it. V. 12
— 178 —
Arcliitoct. Jen. S. 4ß9; Benibnrd v. K. kommt um 1437 ah Vö^t z«
Coburg und später als GelL-Rath tlesllerü, Wilhelm IIL zuSaclisen vor
und Sebastiati \\ K. war 1461 nacli Spangünberg, AdehspiegeL 11., als
Kriegsheld bekannt. — Ktiautb führt S, 523 eine Familie: Koehberg
auf, uennt Güter, welche sie damals uml früher besessen und sagt., dass
dieselbe im Wappen einen durehstoebenen Wolf führe. Diese Aögaben
sind unriiditig : die vonKnauth geminnten Güter, welche auchGanbe im
Artikel Kochberg angiebt, sind alte Güter der Familie v. Kikkeritl,
welche Kuüuth gar nicht nennt und das Wappen ist zweifelsohne das der
Familie v. Kötteritz.
{KnaufA), Hetoe AnjUti^tU'* R'^ichUDgloriim Orijii<u'^ 8 4** u, IWt. :i. — GauJi*. LS. 1047,
much nach fto^nHf V>ihüT^, CtiruuLk — b. HttttAtfin. im KfRiist'T* — Enior. W. 4ül. — Brück-
n^t, Klrckieii- a. Schult ii-SUtt im H, Ootli» \U. SL 7, S. ii,1 — », Mfding, tit. S. HT. —
SuppL ELI Si*bm, W-B. VIU. It*,
Rocheiip Kdle. Erblünd.-Österr. Adelsstand. Diplom vom 5. Mürz
1S45 fUr Jacob Kochen, k, k. Hauptmann, nnt dem Prädicate : Edler v,
— Der Stamm wurde fortgesetzt. In neuester Zeit standen in der k.
k. Armee: Gustav Edler v. Kochen, liiuiptmann im 23. luf.-Reg. *und
Victor V. K,, Hauptmann im Pionmer-Corps,
Koeherle. Altes, früher in Sclilesien vorgekommenes Adelsge-
geschlecbt. — Jo!iann von Koeherle, Herr auf Pestitz im Teseheii-
schen, war 1572 des Ileraogs Wenzel zu Teschen Hof- uud Rei^ne-
rungsrath.
SlnuphiJt , L S, 519, — Oat^Ä/* * L H. KMT. — Frftk. •. ledthur , I. 9, 153. — Sitb-
Köchersdorff, Ein, fi^üher zu dem schlesischeu Adel zählendes
Geschlecht.
Sinapim l. S. ^n». — Siichmachfi L fiÄ. v. Kaehertilorf, SeliEta^lüdh, — ». Mfdinff^ III.
H. 14^ M. 49,
Kdclititzki, Kuchtit^ki v.Koehtitz, Freiherren. Böhm. Freiherr n-
stand. Diplom um 1 570 für .lolianii v. Kochtitzki. kais. Landealiauptmnnn
d. FürstenthümerOppehi u. Hatibor. — Altes, böhmisches Adelsgesehlecht,
welches aus Böhmen im Iß.JahrlL nach Schlesien u. dann im 18. Jahrb.
nach Kursachsen kam. In Böhmen sass die Familie bereits 13()7u, noch
H>00 zu Kochtitz, sowie 1538 zu Dürowske und Geraltitj^ u. wurde dann
in Schlesien in und um LubUnitz und zu Lindewiese im NeisseHcbfn, zu
Schai'feneck im Glatzischen u. zn Sclmeilendorf unweit Frankenberg be-
gütert. — In Kursaclisen traten Sprossen des Stammes in die Armee
u. Franz Adam v. K. wurde 1792 Oberst im (■liev. leg. Regim, v. Ross-
1er. — Was die älteren Sprossen des Geschlechts anlangt, so wird zu-
erst Reineccius K. genannt, welcher um 1307 ein tapferer Kriegsheld
war. Hermann K., gest. 1538 im 83. Lebensjahre, sUind bei dem Kö-
nige Ladislaus Posthumus als Kammer-Präsident und früherer Ge*
sandter an der Ottomanischen Pforte in hohem Ansehen, wie Baibin an-
giehL Der Sohn dessilben, Johann, erlangte^ s. oben, den Freiberrn-
staud, tiud der Enkel. Johann (U) starb 1591 zu Lublinitz als kais.
Kammerrath in Schlesien. Von den Söhnen des Letzteren wurde der
ülteste , Johann (IHj Beisitzer des Landrechta der Fürsteuthtimer Op-
j
— 179 —
peln n. Ratibor, der zweite, Nicolaus, war k. k. Rat!i und Kämm, und
LaiideshaiiiitinjiTm des Fftrstenthuins Neisse, und der jüngste, Johann
Georg, ertrank lUOli in der Oder, —Andreas Freih. v. K., welcher noch
16 SS als k, schwed. Kriegs-Le^ationsratl» vorkommt, war nach An-
fange (ies 17. Jahrh. durch seine Bibliothek hekannt. — Der Stamm
hat fort^ehlüht und in der k. süchs. Arniee Bt^imlen und stehen als
StabS'üiTiciere die Freiherren: Theodor Carl Heinriclj, Friedrich Castor
und Ernst Pollur ii. (iusliiv Woldemar, Hauptmann im 2. k. Sachs.
JägerhataUl
Xttitr*. üclili^. CliiüiiiK, t<. 6<St. ^ Sinapiut, I H< 200 u. II. 8 ,156, u J7, — Otuthe, 1*
8, 1047 u. 4^. — F,0iU. t. Ltil^bur r. S. 453. - Si«tmtichrr, IL W : Korhücitky, SciUesIsch.
— r. Mrtfinn. IL ü. AU, - W -B, d, SSrUs. Stuntm. VU, 4.
Kockart. Ein urspilinglich cölnisehes, spiltcr aachener Stadtge-
schlecht, wtdches zu Reinhardskehle hei Aachen in der ersten Hälfte
des HL Jahrh. sass. Jacob K. lebte noch 1630 mit drei Kindern.
Koekow- Ein im Bfltowschen hereita 1671 vorgekommenes Adels-
geschlecbt, welches sich neuerlich Kukow^ki schrieb und aus welchem
Aoton Franz v. Kukowski noch 1854 den alten Besitz der Familie, das
Gut Polczyn im Kr. Lauenhurg-Btttow, inne hatte,
KodollltHcht Kodolitftfht Etile, Erblünd.'iVsterr. Adelsstand. Di-
plom vom 11. Apr. 17i^6 hlr Franz Xaver Kodollitsch, Eisenhändler zu
Radkerspnrg, wegen Beförderung' des Eisenhnndels und der Eisenfa-
brikatioii, mit dem Trüdieate: Edler v. — Der Stamm liat fortgebliilit.
In Bouester Zeit war Thcudor Edler KodoUtsch k. k. Hauptmann l.Cl.
Q. Alphuns V. Küdulitscli k, k. Kittmeister.
Mr(f^rit> ». Muiitj[fUl, i^. :!10. — SchmuH IJ. S. 'i4>^, — Ulli. Sri i einst. rJ. 0<^fttPrr Kthm.
Koeberl v. Ritterspurgi Edle and Ritter, Erbl.-österr. Ritter-
stand. Diplom von 1750 für Johann Wilhelm v. Kiiberl, mit dem PrU-
dicate : Edler v. Ritterspurg.
Kliberleiii v. Eittersfeld, Ritter. Erhläiid.-5sterr. Ritterstand.
Diplom vom 14. Juni 1754 für Johann Georg Köherlein, k. k. Haupt-
mann im Infant. -Rr'gim. Leopold Graf Dann» mit dem Prädicate :
V. Rittersfeld.
Kacli(4, Ritter. ErhU-osterr. Ritterstand. Diplom vom 31. Dec.
1842 für Ludwig Köchel, Dr. der Rechte, k. k. Rath etc.
HaiwtArhhai. Motii»
Kikdiel v. Kiiehelsberg » Ritter, Reichsrittorstand. Diplom von
1702 für Georg Ktjchel, Consul zu Yenedig, mit dem Prädicate: v.
Köchel sh erg.
KHehler v. Störmfort, ErbUlnd.-ttsterr. Adelsstand. Diplom von
1769 fUr Franz Köcliler. k. k. Hauptmann im Infant.-Regim. Freih. v.
Bttlow.
Mrgtrlf v, Mühl/tiü, S. 1^10. — nup\A. ku «irbm. W.^O. IV, 6.
Köck T. Stuckimfeld. Erhländ.-^sterr. Adelsstand. Diplom von
1809 für Joseph Köck, k. k. pens. Artillerie-Hauptmann, wegen 46jäh-
12*
^ 180 ~
riger Dienstzeit. — Der Slam») wurde foitgesetzt. — Carl Koeck v,
Stuckirateld war iBöB ILmiituumn 1. CL im k. k, 3(i. Itit'.-Regim.
Käi'keritz, Kockritz, iiueli Freili*^rreii. Froiberrnstiujd des Kgr.
PreuascB. Diplom vorn 15, Oct. 1840 für Carl Fnedrich Otto Sigia-
muud V. KOokentz, Laudesültesten u* Herrn auf (rross-Gürchen etc, —
Altes, seit Aiifiuige des 14. Jakrh. nülit^r Ijduuuvto. scldesisches Adels-
gesclüecht, weichet* sich io\i\\^ in der Niederlausitz, in wekher Fried-
land bei Lübben als Stannubaus augenoininen wird , im Meisseiisebim,
in Böhmen, wo die Familie schon den ("reilierrlicben Titel führte, in den
Marken, Ostpreussen etc. ausgebreitet nnd sehr ansehnliche Besitzungen
erlangt hat. Nach anderen Angaben ist die Familie wendischen ür-
Sprungs und aus der liausitz nach den genamiten Ländern gekommen,
auch haben Einige wegen des Wappenbildes: 8 chifd der Länge nach
von Blau und Silber getheilt, mit drei, 2 u. 1, goldenen Lilien, gemeint,
das Geschlecht stamme von einem deutschen Ritter , wekher den Adel
im Dienste der Könige von Frankreich erworben habe. — Poppo v. K.,
Ritter, Herr zu AltdObern in d. Niederlausitz, war imcb Peccensteln um
1304 als Kriegsheld bekannt; Waltlierv, K., von 1407— 1411 Bischof
zu Merseburg, wurde nach Gründung der LTniversitüt Leipzig der erste
CanceHarius perpetutis derselben: Ditpnld K. wird um dieselbe Zeit als
einer der tapfersten Ritter des deutschen Ordms genannt; Juhannv.K*
wohnte 1414 dem Costnitzer Concile bei, und ]4 2*i tielen, niich MoUer,
V. Ziegler u. A. . im Heere des liurfilrsten Frii^dricb des Streitbaren in
der Schlacht bei Aussig (PresslitzJ 21 Köckritze. — Der Stjimm bblhte
in zahlreichen Gliedern fort, welche in den scblcsiscben FllrslentbU-
mern, in der Lausitz , in Kurbrandenburg und später im Kgr» Preussen
hohe Ehrenstellen in Staats- u. Kriegsdiensten bekleideten und von den
vielen in der k. pr. Armee gestandenen Sp Janssen des Geschlechts sei
hier nur Carl Leopold v. K. a. d. H. Zielenzig, geb. 1744 u. gest. 1821,
Geueral-Lieut. u. k. General-Adjutant, genannt. — Die im Laufe der
Zeit in die Hände der Familie gelangten Besitzungen in Schlesien, in
Sachsen, in der Niederlausitz, den Marken u, in Ostiuvussen hatFreih.
V, Ledebur sorgsam zuftjimmengestellt. InBöhmen besass das Geschlecht
die Herrsch. Hackeberg. Wenzensdorf etc., doch verliess dasselbe in
Folge der Religionsstreitigkeiteu Bühmen, und Christo] di Volckmar
Freih. v. K. starb 1657 zu Dresden. — Im Kgr. Preussen waren in
neuer Zeit, 1857, begütert: Caii Friedrich Otto Sigismnnd Freih. v. K.,
Landesitltester , Herr auf Gruss-Gnrchen, Leipnitz (beide Gfit^r alter
Besitz), Patbendorf n. Thiergarten, silmmtlich im Kr. Wohlau , so wie
auf Kniegwitz im Kr. Neumarkt; August Fleijuich \\ K., k. pr. Major
a, D., Herr auf Giewisch im Kr Calau; F>iedrich v. K., k. pr. Major,
Herr auf Kesemitz im Kr. Nimptsch; N. v. K. , Herr auf Jagatschütz,
im Kr. Trebnitz, und die Erben des vei-st. k. pr. Majors Ludwig v. K,
auf Mondschlitz im Kr. Wohlau, — Zu den in neuer Zeit in] Kgr. Sach-
sen vorgekommenen S]>rossen des Stammes gehörte: Wilhelm Heinrich
V. Kücki-itz, k. Sachs. Oberstlii^temmt in d. Ä., gest 18tjl ini 92. Le-
bensjahre ziv Dresden.
— 181 —
Knauf h . 9, ^93 und 2i*. mit dem unrichti^eD Ktni»Q ; Koefaberf. ^ Orotttr , h»m,
Ucrkyn. III. ^. S6. — Simtpiu*. I. N. 519-:;4 und II, M. t35 u. 36. — öaitA*, I. fi lOIA— &l
— N IV A L. nr ^. Li.'^t« a, VI. K. NJ : Bnienti. i. d. Krfihi"Trott. — Frtih. 9. L§-
dtht^r, L 8. *W uud i1 wud III. *4 'iy<(, — Si^hmachtr , \. ISA; v. KökeriU, Meiituhch —
t, M*itin{f, II. 8 SN. — W-B, d, «Äehi. 8tiAt, IJ HI, -. ÄT^fic**", II. S. 2*9 u. 5».
Köekb, Koeckh v.Maurstetten, Fmherren. Reichsfreiherrnstand.
IMplom vom W. iJct. 1688 ftlr Citri Adnai Köckh v. Maurstetten (Mauer-
stette») kiirpfal/bayer. Kslmiih und Truchsess, Derselbe stammte aus
eiiiciii alUjavLTisi^lieii Adolsgeschlechte und ein Ur-Ur-Enkel , Joliaiin
Nepoumk Felix Fruiiü de Pjiula FreiJi, v. Koeekh, geb. 1779, k, bayer.
Lieutenant, wurde in die Adelsnmtrikel des Kgr. Bayern eingetragen
Der Stamm ist in neuer Zeit, und wobl mit dem letztgenannten Freih.
V. Ki1ck!i. erloschen,
». L»ng, S. ir,^. - Stiehmaehfj , 1, ö.'i; IJie RetltJii^u v, M»ur»ieteii, Bayerisch*— W.B.
d. K*tr. lUy^rn, III. 41 imhI r. W^{rknn, Abth, 3, — ». Ihfntr, biiver AdH . ». Tab 41
Mild 6. 43 — Kn^tHkf, IV. K. 1^1 A u, vi!).
Röcktf', KockteiL Altes Adels^oschlecht der Altmark, welches
um Stendal mehrere (Jäter und TI<*bungen iunn hatte. Der Sitz Köckte
stand demselben Achtm i:MO und DenikfT und Hllselitz 137ri zu. Im
Ifi.Jahrli. siiss die Familie zu Bülbdorf, Grableben, Anieburg und T?in-
gennünde und im HiJahrh. /uKöekte. Dabmistedt, Tungermilnde und
Langen-SalzwedeL Später, 1618, ist der Stamm mit Jabn v. K5ckte
erloscbeu. Die Lehne des^^elbeu, Köekte und Langensalzwedel, kametj
an den (ibpr-.filgermeister Hans Jacob v. Roth,
KiVffiller, Edle und Ritter. Erbl-öaterr. Adels- und Ritterstaad.
Ädelgdiplom vom 18. Mai 1707 für die Gebrüder Johann Leopold Köf-
filier, Knufmnnn und Wet-hselnegotianten zu Ri-ftnn und Pari Ki'Vffiller.
Postmeister zn iNdirlitz, mit dem Pr:ldicate: Rdie \\ und Ritterdiplom
vom 22, Oct 1773 für dieselben.
H»nd9PtiriW, SuiU - m^ttrtf r. mAlfgld, S. Jll a. ftTg.'B4. 8. US. — JTiiMcAika. 11 1.
Kiifll. lvrbL-(jqterr. Adelsstand. Diplom von 1754 für Maximilian
Seyfried KötiL Uürgermeister lu Klagenfurt,
Köhler, auch Pi-^^iherren fStanimwappen : Schild quergetlieilt :
ohen in Gold ein schwarz bekleideter, aufwaclisendcr, drei silberne Blät-
ter empor balt^^nder Manu uüt blossem Kopfe und unten in Blau ein
breiter, goldener Sparren, rechts und links mit je einem, an jeder Seite
zweimal geasteten, schwarzeji Ranmstamine belegt oder auch: Schild
YOn Gold und Schwarz quergetlieilt: oben ein aufwachsender, aflcbfarbig
gekleideter Krdder mit plattliegemler, silberner Motze, welcher einen
brennenden Ast vor sich blilt und unten ein auf beiden Seiten mit einem
brennenden Aste belegter Sparren). — Freiherrustand des Kgr. Schwe-
den. Diplom vom 23. Juni 1719 fürFriedrieii v. Köhler, k. Hchwed. Ge-
neralmajor. — Ein ursprünglich regefisburger PatriciergeRchleeht, wel-
ches 5. Aug. 1569 den Reicbsadel erhielt, sich später in Liedünd und
Schweden ausbreitete und in noner Zeit in Pommern begtitert wurde,
wo dasselbe die v. Keffenbrinckschen Gtlter: Dolgen, Millienhagen und
Oehlitz im Kr. Franzbarg an siclj brachte. — Carl und Henriette v.K(V»»
— 182 —
ler besassen 1857 die Güter Dolgen und Millienlmgen und Fritz v. K.
das Gut Obelitz.
ft>tpiii, Nttie Nord Mbeetl.n. 13 n, t4 iStack, 8. ifiT. - N, Pr. K.A., TU. 8. I3i. -
Frtik. r Lede&yr, L S. 4H. — 5^'efrrnaMi'rp V. 224: Koller. Ret^^-ii^b PAtrlolor. — Sita
Rik. yf%p9nb. Tab. ü9, — PommernMcli. W-H. I). Tiib« 50 u« H« IM* - iTfifteU«. [. ». 239,
Qüd 40.
Köhler, Köler (in Silber drei ölier einaiuler liegeink' rotlie Pflug-
schaaren. Die Sicbm^icber'sche Decbiratitin iioiiiit dit^ Wappcuhilder
i^Scharn"). Eine aus dem alten isilchsi sollen Gesehlecbte der v. Krosigk
stammende Fiimilie. Kermiinn Köler v. KrosigU (Krosegk), Sohn des
Kö!er v. Krosigk, verkaufte um 1421 das Starnmlmus Kro^igk im jetzi-
gen Saalkrdse der Prov. Sachsen, legte den GisclilocbtsnameD ah,
nannte sieh bloss KOler und pflanzte diesen Namen dureh seine Nach*
kommen aus dem Hause Picraii als eine besondere Familie fort. —
Georg Albrecbt v. Kubier ging im 10. Jalirb. in k. dfln. Kriegsdiensie
und Termäblte sieb mit einer v. Kassenborgk aus dem llolsteinseben,
aus welcber Ehe fünf Söbne, Hans, Caspar. Conrad, Cliristuph und Veit
stammten, Hans war OherBt^ Caspar und Crmrad aber Gberstlieutenants
in der k. k. Armee. Cbristopb, kiirsliehs. Amtmann zu I.cissuig, war mit
einer v. Könitz aus Tbüringeii vermüblt und Veit v. K. wendete sieh mit
Beiner Gemahlin, einer v. Sporr, nach Franken^ wo sieb i^einSobn, Paul,
mit einer v. Hclmreicli vermählte. Letzterer verlor im SOjiibrigen Kriege
den grössten Tlieil seines Yerm(igens und zog in das rubiger gebliebene
Füratentb. Bayreutb. Von seinen Enkeln begab sich Jobaun v. K. in
kursücbs. Kriegsdienste, macbtc^ von 1704 — 170!» verschiedene Feld-
züge mit, trat dann in b. pfalzsulzbacbficbe Hof- u. später in kurpfäl/ische
Kriegsdienste und starb nacb 55 Dienstjabren im 87. Lebensjabre. Der
einzige Sohn desselben, Leonbard Magnus v. K., lebte 1791 als kur-
pfalzbayer. w. Landesregienings- undlloflvamnieiTatbzuSnlzbaeb, batte
sich, wie Siebenkees angiebt, seine altadelige Herkunft durch vier rit-
termässige Edellcutc bestätigen lassen, legte seine Abstammung 1790
dem Reicbsvicariate vor und wurde als k. liayer. quiesc. Landesdirec-
tions-Ratb etc. in die Adelsniatrikel des Kgr. Bayern eingetragen. Nach
dieser Angabe ist die Annabme zu berichtigen, dass der Stamm 1722
mit Johann Ernst v. Köhler erloschen sei.
Sirb^nkafM^ l. ö. WJ u, J. - v. Lunn, 8. 4^. — Freih. r, LfA^hur, L S. 4Ä*. — Si«b-
macker, \. 1^9 : Dlo K»lil*r, eichsJrnh. — Ttin^f, L {Q*i. — W.^B. d. Kgr. Bayeru, VI. Ä9.
Köhler (Schild geviert : 1 ein Adler ; 2 und 3 ein von zwei Kleeblät-
tern beseiteter, sehräglinker Balken und 4 ein Anker), Böhmischer
Adelsstand. Diplom von 1706 für Gottfried Kubier, des evangeliscben
Consiator, zu Breslau Secretair und Rathscanzlei-Protouotar.
SinapiuM. II. ». 717. - Mttjerit r. Uühifekh Krrf.-Bd, 8. U\. — N, Pr. A.-f.. UL S. 13'.,
Köhler (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Roth drei, 2
und 1, Wolfsangeln und links in Gold drei schwarze Querbalken),
Reichsadelsstand. Diplom von 1735 für August Christian Köhler, k,
preuss. Hofrath, auch kais, Salzfactor und Scbifffahrts-Director zu Ber-
lin. Von demselben stammte aus der Ehe mit eintT Casarotti aus
Braunschweig: Georg Ludwig Eugenius Kgidius v. K., weicher als k.
pr. General der Cav., Chef eines Husaren -lieghnents etc, 1814 starb.
— 183 —
— Die Familie beaass in der Mark Brandenburg 1741 Falkenborg im
jetzigen Kr. Nieder-Baniim nnd 1777 Glambeck im Kr, Ruppin.
Mtfferie V. MiifUfVM^ Kr^ -Bd, S, ML - N. Pr, A. I., Hl. 8, 13t ü. 135. —Freih. v.U-
Kfiliter. Krbliin<i tisterr, Aflelsstaiid. Diplom von 1792 für Vin-
ccnz Köbler, Magistratsrath /.n Speier*
Kollier V. Lo»sow (Scbüd scbräglinks von Silbejr und Roth ge*
tbeüt, mit einem Luflis und bintor demselben eine anfgencbtete Lani^e),
Adelsstand dt^s Kgr. PiTUssen, Diplom vom 6. Mai 1777 für Jobaim
Cbristian ((liristupb) Kubier, k. pr. Prem, -Lieutenant im Bosniakcn-
Eeginiente. mit d*'iii Beinamen v, Lossow. iJerselbe war von dein k. pr.
Gericrallieutenant Daniel Friedrich v. Lossow, gest. 17B3, dessen
Kbe mit Sopbie Eleonore v. Zedniiir kinderb ks war, adoptirt worden,
nnd von ihm stammte: Frieilncb ("unshmtin K. v. Lossow, welcber als
k. pr. Gencnillieut* a. D. noeii nacb 1839 in Berlin lebte.
ff, ff4W>iti*h, I, ß .67&. ^ N. l'r. \ L, L Ü, 47, ni. 8. 135 u, V. f^, 275. - Fr#»A. p, Lt-
dthur, I. «- 1H. — W\ B. il. Ftpus». Monnrrh ni, S9.
Köhler v. Mohronfeld. Ein von Sinapius aufgefllhrtes , früher zu
dem scblenisclien Adel üilldendes Geschlecht.
Sinapitn, n. H, i:i6 u. 37.
Kiihler v, Winher^. Erblünd^-osterr. Adelästand. Diplom von
1721 für (*ospar Fniiiz K»Vl)ler, Verwalter zu St. Peter in Oberöster*
reieb, mit dem rriidicate: v. Wimberg,
Krdiimayf*r v. Elu-enstamni. Ei'bL-dsteiT, Adelsstand. Diplom
von 1812 für -Insepb Kühiniayer, k. k. Hauptmann im Inf. -Regiment
V. Lindeuau.
Ueffntf V. \tüHt/fld, Rtg.-BtI. S, ai:f.
Kühn V. Janki, s, Bd. lY. 8. 553 den Artikel: Jaski, Köhn
v. Jaski.
Kohne nn Silber der Kopf u* Hals eines recbtssebcnden Hirgches).
AdelBsland ^les K^n*. Preussen. Diplom vom 15. Aug. 1842 für Tuisco
Bermann Adolph Kühne auf Rittersberg im Kr. Sehinchan, Prov. West-
prcusseu. Liindscimftsratb u. Pnivjnzial-Feuer-Societats-Director, mit
dem Namen: Kidme v, Wranke-Deminski.
Kökli, Ritler, ErbK-österr. Ritterstand. Diplom von 1793 für
Franz Kökb » k. k. Oberkriegs-Commissar zu Herrn an nstadt.
• Eölbel V. Geysing, K, v. Geiö«iug (in Gold eine Idlie an einem
blättrigen Stiele und unter derselben drei, 2 u. 1 , rothe Rosen). Ein
in der zl^'eiten Hsllfte des 15. Jahrb. aus Bidimen in das säcbs. P>zge-
birge gekommenes, durch den Freiherger u. AUenberger Bergbau reich
gewordenes Adelsgeschleebt, welches in Btdimen noch 1570 zu Geysing,
von welchem Gute die FamiMe den Beinamen annahm, begütert war u,
im 16. u, 17. Jalirh. im Erzgebirge und im Meissenschen die Güter Ul-
bersdorf, Elircnberg, Anisdorf, KUogentbal, Lichtenberg, Langenhen-
WL
— 184 —
nersdorf , LachaE, Bretlitz, frattersdorf , Montzig etc. an sich brachte.
— Val* König beginnt die Stanimreilie mit Georg K. \\ G., dessen
Enkel, Georg (TlK um 15*10 Herr auf Ulbcrsdorf und Ehrenberg bei
Waldheim wan Von dem Enkel des Letzteren, Friedrich auf Arnsdorf^
war ein EnkeK Hans Ileiiiricli auf Arn^dorf , um 1 ßB4 niarkgr, bay-
reuth. Rath , Hansmarsdiall ii. Oberanitnnuiii zu Boheinisteiu , u. von
den Söhnen desselben erhielt Christian Erdmann um lß90 durch Ver-
mülilung mit einer v. Ende das Gut Montzig und setzte seine Linie
durch sieben Söhne fort. — Ein Kölbel v. Goysing, k. poln, und knr-
Bächs. Kriegs - Conimissar des neustüdschen Kreises war 1700 zu Klin-
gentlial im Voigtlande begütert. — Der Stfimm bltlhte ini 18. Jahrb.
weiter fort und soll noch IBOO bestanden haben, ist aber dann er-
loschen.
KnaulA, S. ü2*. — l'at. König, U. S. 594— «Ol. — ^uwA*, t. H. TOil a. 52, — r CmA-
trifi. üip\. Nuclir,, VIK ». IH— 25 (Nachr. Ton IfSdO— HH^K — Freih. tt. LfH^bur^ I. H. 45«.
Kölbel V, Löweti^rimni, Kölbl \\ L.. Ritter. ErbL.österr. Hitter-
stand. Diplom von 1780 föi* F'ranz Kölbd, k. k. Salz-Auits-Gegeu-
händler zu Deatsckbrod, mit dem Prädicate: v. Löwengrimm. Der
Stamm wurde fortgesetzt. Anton Kölbl Ritter v. Löwengrimin war in
neuester Zeit k. k, Rittmeister.
M«gtrie r. MühlfrUt^ K(k,-JLc1, S. l+;a. — MiliL-Srh* »««t. rU Olsten, Klhm.
Külichen (Schild mit Scliildeshauptc und einem im Schildesfusse
eiage pfropften kleinen Schilde. Im l)lauen Sebildeshaupte drei neben
einander stehende , die Sachsen rechtskehrende, goldene Flügel : Wap-
penvermehrung von 1522; im silbernen Scliilde ein gestürzter und ein
aufgerichteter rother Sparren, welche sich durchkreuzen : Stammwappen
und unter den SjKirren ein kleiner , dreieckiger blauer Sciüld mit einer
Bill)ernen Lilie: Wappenvermelirung von 1533). — Altes, seit der Mitte
des 15, Jahrb. in Schlesien bekanntes Adelsgeschlecht, welches in Ost-
preussen schon früher blühte. Wililndd Koelichen , Ritter, starb 1407
und Heiimch v. K. kam 14*i3 nach der Schlacht, welche zwischen den
Kreuzrittern u. den Polen bei Konitz geschlagen worden war, mit den
Herzögen Rudolph u. Balthasar v. Sagau , die in jener Schlacht mitge-
fochten, nach Schlesien. Der Enkel desselben, Hans v. K,. welcher sich im
Türkenkriege ausgezeichnet, erhielt vom Konige Ludwig in Ungaitx zur
Belohnung seiner Verdienste, sowie s]iiiter, 1533, imchdem derselbe iu
die Dienste des Herzogs Alexander zu Florenz getreten, eine Wappen-
verbesserung u. Vermehrung, s, oben. — Die ordentliche Stammreihe
wird mit Joachim v. K. begonnen, welcher um 1023 Herr zu Ober- u.
Nieder-RUsteru , Retschmannsdorff und Halmitz war. Von den Söhnen
desselben setzte der jüngste, Constantin auf Rüstern und Siegendorf,
gest. 1684, Landes-Commissar im Fürstenthnme Liegnitz, den Stamm
fort and hinterliess drei Rölme: Johann riiristian, Joachim Friedrich
und Georg Sigismund. Johann Christian ,v. K, auf SiegendorL Rüstern
u. Schmerbacli. gest. 1712, Landes-CommissiU' im Füi^fetenth, Liegnitz,
errichtete ein Fidei-Cnmmiss für die Familie und verordnete, dass seine
GescMechtsvettern keinen anderen, als einen von den, von Sinapius
genauBten , neun Namen führen sollten. Von Joachim Friedrich v. K.
— 185 —
auf Rüstern. g03t, 1684, zuletzt romniandaiiton zu Casclmii . istiirmiitP ein
eiDzi|,rer Sobo , Hans llpinricli, weldiCT in TflliiiiKeii stiidirte uiirt 17n*i
in einem Zwdkampte fit-L fJt'org Sif^smuiid v. K. auf Ritstcrn, gost.
1714, frfllipr rn k* k. Knegsdknsfen , spiltor Liindcomniissar im 3> Kr.
de^ Liegiiltzschen Fürstentlniins^ liiuN'iiirss zwei 1739 nocli Ifboiulc
S*1line: Ernst Ijermauu v. K. nnf Woiilnikowo und Ernst Frieilrich,
WfkbfrT in Ost erreich lcbti\ — Dr-r StjiTnn» blülite fori und sidiied sich
spütiT in die Häuser Reis^iübt bei Hniuau und Kittlitztrtdjeu uuwHt
Bunülau Das Haus rioisicbt ist im !\launsstamme crlosclien und zwar
20, Sept, 1832 mit Ernst Heinrich v. Külicheu, genannt P'reih. v. Bi-
bran und Modlau. k. i>r. Knuuuerberrii u. Herrn der Herrsch. Keisicbt,
B. Bd. 1. S. 412 \u 13 im Artikel: Bibran, Hibran und Modlau, Frei-
herren. Das Haus Kitt!itztrel>er wurde fortgesetzt. Ernst Hermann
V. K. starb 1805 als k, ]n\ Genera Inmjor. Vrm demselben eutspross
der k, pr. Landrath des Bunzlauer Kreises u. Major a. 1). v. Kölichen
auf Kittlitztreben etc., von dessen Sfihneu in neuester Zeit Ernst v. K.,
k. pr. Borgamtsassessor imd Prem.-Lieut. o. I)., Herr auf Kittlitztreben,
Alt-Oels und ürbanstrebcn , siluimtlicli im Kr. Bunzhiu, und Heinrich
V. K, , k* pr. Justizratb a. 1>. und Landes-Aeltester , Herr auf Kroiseh-
witz, ebonfulls im Kr. Bunzlau, war. — Das Fideicomuiiss der Fauulie,
Sicgendorf im Kr. Goldberg Haiuau stand 1857 dem k. pr. Lieutenant
V. K. zu.
SinapiMM, f. S. 5i5 u, II. S. 7a«-4(i. - GttHhe, lt. H. MT u. 4H. - N. Vr A,-L. IH.
» 1,1.^ u, l^fi, — FrHh. r. l^dthar, l. ^. iSfi u, 111. S. 2W. - Genetl, Taflrlienb. ü, frerh.
HAUser. \M>'i. 8. 4lf4 m, "il^ ; Kr^ljch^m v, Bihrau und MndUu. ^ Hchl^'üisrh, W -H. I, Nr. ßO,
Koller (in Silber eine rothe Haute)* Altes^ pommernsches Adtds-
geschlecht , nicht zu verwechseln mit den vielen Fanjilien v. Keller,
welches schon im 14. Jahrh. ansebnlieb beglltert wür, im Laufe iUr
Zeit viele (iüter in J^nnmern erwarb, im \^ Jahrlu nach Holstein und
später nach Dänemark kam und im IH. Jahrb. in Kurhessen, so wie
neueriieh auch in Schlesien begütert wunle. — Nicidaus v. K. tritt ur-
kundlich 146C in einem Soldinschen Vertrage auf; Btdthasar K. war
1502 Hauptmann u. Propst des Klosters Uetersen im Piunebergschen
in Holstein; Eggard v. Krdler kommt 159fi als Ebsasse zu Chorecke
vor und Bogislaus v. K., Herr auf t'antreek, welcher noch 1730 lebte,
war vorher des ^farkgrafen Albert Friedrich Hof mar seh all gewesen* —
Georg Ludwig V. Krdler-Banner. geb. 1729, weh^her den Beinamen:
Banner 1772 angenommen hatte, k, dan. Geuerallicuten. der Infauterie,
besass gemeinschaftlich mit seinem Neffen das (lut Moratz, folgte auch
177G dem Dompropste v. K. im Besitze der GfJter I>ieschenhagen u.
Hammer, so wie 1781 im Besitze von Cantreck und Lüttmannshagen.
Ein Broder desselben starte als hesseu-casselscher *)berst. — Zahlreiche
Sprossen des Stammes haben bis auf die neueste Zeit im Kgr. l'reussen
in Staats- und Militainliensten gestanden. Heinrich Albert v. K.» k.
pr. Major und ConnnatideuF eines Grenadierbataiü. , starb 17tjl und
Carl Ludwig v, K., Herr auf Altwasser etc., Oberforstm. a. D., 1833,
— In neuester Zeit war Ernst Matthias v. K. , Landrath a. D, und
Gcnerallaudsehaft^rath , Herr auf Cantreck . Dieschenhagen , Dobber-
phul, Görke, Lüttmannshagen, Schwaoteshageii, Tiegelkow u. Schwenz,
— 188 —
Ȋmmtlich iin Kr. CammiiK ein v. K. besass Reckow, ebenfalls im Kr.
Cammiii: Ernst Froib. v* K., Goli. Rc-^ien-Ratli lu !>., wurde ais Herr
auf Altwasser iiiul (Ir. Grinlitz im Kr, Gingau und Koben im Kr. Stei-
nau auf^ofübrt; Geor^ v. K^-Bannor war Herr auf Morat^ C. im Kr,
Cammin, und nodi 185i> wuren in Kurliessen die scbon 177*] der Fa-
iiiiHe zagpstaiuleiioü (dionials rrnidistritterseliattUcben Güter zu Marboni
u. Saalmüustcr in den Hündi]ii derselben.
Afigflu*, hülst, rill OH s. ii. - ,l^tv.if, 8. 4!^. — Gantif, I. ß, I0S2. — Brug'ftmamm.
T- iipil. i. — N. I'r. A -L. in. f<. lUJ (I. .IT. — FrfiU. v. Lf,tehto\ \, K 4'^^ und 57 u, III
Kölnpück, Kilhip^ekh v.Kölnpiicli, Kölhipeck v.Ottstorff- Altos
Hitterstandsf^i'Sübbvljt in (»esternMtjh (*b und unter <br Entis ansebnlich
begütert nnd deu ntterlfelieii I.iiTulinnnus-nesiddeL'literneinverh'ibl, wel-
ches naeli Wigu! llniidaus Bayern f^titniiiite und sicli \un dem usdie bei
Leonsperf? Uej^endeu Stauiiuliause Köhjpaeh: Krdluiiück v. Köllnpach
sebriob. Baltbasar K. y. K. m Thrirtbeniming Inuterliess einen unmün-
digen Sohn, Andreas, webdien die Vorninnder um sein Yerniogcn bracb-
ten, wodurch er fren(it.bi0 wurde, mit einem Fug^er'sdien Factxir nach
Oesterreieli zu gehen und Kaufmann zu werden. Durch den Handel mit
?]isenwiiaren und durch reiche ITeiratfien wunle er sehr wt»hlhabend.
Der S(khu desselben, Nic^ubus, jinb rlie vi'iterliehe nandlunj^ auf, zug in
den Krie^, liess nich vuiu K. Carl V. den Adel seiner Vtufabren 1538
aufs Neue bestiltij^en, kaufte 1555 das SclilossDttsdorff und andere Gü*
ter, wurde, naehdem er sclion 15.^9 den Landmanusstan*! in Oesterreich
ob derKnns erlan^4. spfiter auch unter die Lundesmit^lieder des nieder-
österr. Ritt erstand es anff^enommen, erbiilt 15«) 2 eine kais. Wappen ver-
bessernu!^ und starb 157() mit Minterla^suniJf von 4 Sulinen und nifdin^ren
Töchtern nus der Ehe luitMarthn Korn^teek. aber welehe. smvie über die
Nachkonnaensclndt tles ältesten, (b-n Stumm lortset/enilen . 157f) ver-
storbenen Sohnes, Johann K, zu Ottsttudf. llilinechtinK. (talaber^'. Nieder-
Walsee etc., Erbvogts zu Haag und fürstl snl/burg. llofratlis* und Le-
benpropstes, Freib. v. ITöIieneck mnl Wissgrill die genauesten Nachrich-
ten geben. Von grossem Iutere<?se und ergreifend ist nanientlicb das
Leben des einzigen SolmeH dos Johann K.. Nendn-od Kolniiock, gest.
U>2L Herrn <ler Herrseh. SidaberEr, Nieder-Walsee, Freyeimtein, Ott-
storif, Hiliireehting, 'rhallirini nnd der Aemter Ibiag, Altenhofen, Kröt-
tenbacb, St. Peter ete., wi^eber aus iler Ehe mit Sulonie v. Sinzendorf
acht Söhne nnd zwei Törbter hatte und ,,nnt der leidigen Seache der
Alcbemie'' behaftet, fast s<nn ganzes gross«is Vertnftgen in Rauch aul-
schickte und nur noch Gttstorff behaupten konnte. Der Stinnm bestand
noch in das 1^^. Jahrb. hinein und ist mit dem Urenkel Nembrod's,
Wolf Ebrenreich K. /u Ottstortf. welcher sich Di84 mit ;Iaria Cordula
Spindb^r v. Uufcgg veruiäldte, doch kinderlos blieb. 22. Juli 1722
erloschen.
Fr€ih. t, Hoh^ntck, I. «. 517— ft'i». — 0««A#, WA. .^4fl— ÄU, - Wiugriü, V. ^.m^th.
- Sift)m*icher, I. 5«J: Die Kolufir^rk« OestL-rr.
Kcilseb V. KölHehheiiii. auch Ritter. Erblünd.-österr. Adels- und
Ritterstan*L Adelsdiploni von 1757 für Franz Joseph Kölsch ^ Bürger
zu Kaadeu in Böhmen, wegen seiner während des Krieges ti*eu geiciste-
j
— 187 —
ten Dienste, mit drm Fritdicnle: v, KfUschhciiu und Ritterdiplom von
177(1 für Jolmim Franz Joseph K. v. K.
Köiieinann. Rdchsad eis stand. Diplom vom 1. Mai 1773 für Otto
.Tohann Christoph Könomann. hannov. romniissiunsratb und Oln'r- \mt-
maiiit zu Xordheim o. für die vim* Brl^d^r desselhpii: Kilian Julius K.,
(^bor-Amtmaun zu Clotzü, Toiirad lleriiianii K. . filrstl. siiehs.-mrining,
Rath u. Amtmann. Joachim Frirdrich K., nbfTamtmanu äti Schuarkou-
burg u. Georg Carl K,, Liccnt-Commissar und Cannnicus zu Bardowick.
Dio erfolgte Erhöhung derselben . web;he aus oin^r Familie dor Graf-
adiaft Mark st4iminten, wurde in Mnnnover ^1. Juli 1779 amtlich be-
kannt gemacht. — Die Fandlio gebort im Kur. Hannover durch Bo-
Rit7. des (jntes Wi^dc im fIoy:iischen zu dem rittorscbaltbchen Adel der
Hovaigeben Landschnft \\, ist 1821 in d< r Persnn des Geor^ Justus v.
Könemnnn, Herrn ant" PriLzier , Kamm*'rlnMrn nnd Landraths, in die
meklenburg. Kittersf^hatt aufgeoominon worden*
JPruiJft. 0 d. KntJtftfcl, S. ISL — Frtihtrr •. Ltdehur^ L «. W^ — Stipplem, in SIebm.
W..B. VIH» IS. -^ .Mkl"»Mn W B T*b. »6. Nr» 97 «. S» 8 a 1%, -^ W.-B. n, Kgr. Hiimo*.
E. f». II, 8. 9, — ^^«•V**-/-. f. 1^, v*ll u. 4V. — ». Hef/ifr^ hnoMPv, Acl«'l. Tab. 1» und S. 17.
Rönon* Adelsstand des Ki,t, Preii*?spn. Uiplom vom 29, April
1749 filr Abraham Koueii, k. pr. zweite' n Präsidenten l»ei dem Jtistix-
Departemente iler clevischen Ilegiernu^^ wef^en freleisteter fiutrr Dienste
bei der Jasfizreftn-m n. vom 1"^. flK) Mai lJ^i^2 für den Neffen dessel-
ben, Johann Körnen« k. pr. Geh. Ober-Justizrath, mit dem Wappen nach
dem Diplome von 1740r in Schwarz drei jifobkne Pfähb* . von welchen
der rechtssfoliende nur vom Schildcsfusse bis zur Scluldesmitte rricbt.
— Abraliiim V. K, stiirb 5. ]^Iärz 1757 nnd Johnnn v, K, 12. JnniJHii5
als k. i>renss, Obr^r-Justizratb und rrstt^r Prüsident des Gcdu Tribnnals,
Letzterer bat eine zabbvirb*' Nachkoiintn iisebaft Idnlerbissen, welche
in k. pr, Staatsdiensten zu Ijohen Ebrenslellen gelang;! ist.
t. ff^Ututch, r. «, «TR. - ^f. l*r. A.'L.. I. S, r.K TU. ^ r» tuui tri? u 38 B, V, 8. ÄTS. ^
Fr«ih. 9. Utttfmr, r. Jl, 45S. - W.-H (f. |>r. Uom. \U. <«>. - /(Mnchk^t IV. H, 919. n. 20.
Künigf Freiherren (in Schwarz ein unten uns den Seitenrändern
des Schildes bis über {lie Mitte desselbeu anfsteif^ender, gerader, sil-
berner Sparren, welcher mit fünl aufrecht f^^fstelUen , weisswr'tiederten,
eisernen Pfeilen beb^^rt und von drei. 2 u, 1. silbernen Dnürcken be-
seitet ist). Freiherrnstand des K(j;r. Preussen. Diplom vom Di. Dechr,
1763 für die (xobnider Garl Simeon (»erbard und Gisbrrt Wilhelm
V. K^jnig, Besitzer der UittergÜttT Clyff und Aident in dir Gratschaft
Mark. Dieselben p:eln'\rten zu einem nu^^ebl(e!i ans dem Elsaiis stanj-
menden Adelsiyesehleehte und zu dem freiherrlicheu Stnmme zahlten,
nach dem N. Pr. A. L., die Gebrüder: der 1^27 zu Berlin verstorbene
k. pr. Oberst a. D. Fnib, v. K. und der mn IB33 zu Lichtenberg bei
Berlin verstorbene k. pr. Kammerh. Freih. v. K.
fl. ti*lihach, I. 8. n76. — N. Pr. A.-L. J. «. 44 »». r«. ». Hfl, — Frtihtrr v. L^dtbur, I.
8. «5*f. — W.-B. d. l'riMiM. fc^m. II. 45. — Kn*KAkf. IV. a. iVO und 31.
Kötij^, aiR'h Freiherren (Stamm- u. freibird. Waiipen: in Blau
eine goldene, rath ^'eftltt<rte Krone, von einem i^oldenen Zepter auf-
wärts durchstochouj. Im Kgr. Württemberg 14. Oct. 1823 ouerkaim-
>^
— 188 —
ter Fr eiherrn stand. — Eine zu Anfange des 17. .lahrli, ans Nord-
dentsdiland nnch dem Elsass und mm dein Elsnss im leticten ZeVnit dfs
17. Jalirli. nucli Schwaben u. zwar nach Esslingeu gekommene Adels-
fivmilie. deren Vorfaln-en im Elsass, mvfie in Saclist-n, scboii in früher
Zeit ansässig gewesen waren, durch den di'eissig.jilbrigen Krieg aber
ihre Besitzunfien verloren liatteii. Der altere Zweig der Familie , von
welchem die jetzt im Kgr. Würtlcmherg Idühendrn Linien stummen,
erhielt gegen Ende des 16. Jalnli. und ein jüngerer Zweig 1G23 den
Reitdisadel, welcher durch Diidom im kursfiehs. Keiclisviciuiate vom
IH. Sept. 1741 filr Johann Uh-ich v. König, k. poln. u. kuiisäcli*^. Hof-
rüth und Cerernonienmeister, erneuert u. bestätigt wurde, nachdem ein
Neffe des Letzteren, der Sohn seines Bruders Johann PInlipp v. K.:
liUdwit; Adam v» K., erst fOrslL löwensteiascher Rnth , dann kaiserl.
Snbdelegations-Commissar an den h. siiclis. Ilofen und später h. wiirt,
Hofrath n. Oheramtmann zu llolienülh, H, Mai 1740 von dem Pfak-
grnfen SeheiTcni eine Tiestilti^ung des ihm zustehenden Adels erbalten
hatte. — Joliann Ulrich v. K., dessen erneuerter und bestätigter ßeichs-
Adelsstand in Kur-Sachsen :iO. Jimi 1742 amtlich beknnnt gemacht
wurde, ein Sohn des 1701 als Senior Ministerii der vurmaligen lieichs-
Ktadt Esslingen verstorbenen Albrecht Adam v. K., wurde, zu seiner
Zeit als einer der geschätztesten Dichter weit bekannt, an den k. polu.
und kurslichs. Hof als Ceremonienmeister berufen und stand als solcher,
wegen seiner den höchsten Geschmack bekundenden Einriciitungen, in
solchem Ansehen, dass von dem k. k. u. k. russisclu Hofe bei Ivrönungen
und sonstigen Feierliclikeiten Vorschläge und Angai>en von ihm wieder-
holt verlangt wurden. Die von ihm in Kursaehsen gegründete Linie ist
mit seiuem Sohne, Friedrich August Clu'istian Joseph v. K,, Directeur
des plaisirs etc. am kursächs. Hofe, 17*U> erloseheu. Das ira Diplom
von 1741 verliehene Wappen war übrigens folgendes: Schild dui*ch
eine von unten bis oben herauf gehende, ein^obogene Spitze in zwei
Nebenfelder getlieilt r rechts in Parpin* ein an die Theilnngslinie ange-
schh^ssener, ijolden gekrönter und liewa^hrter, silberner, halber Adler,
und links ebenfalls in Purpur ein anderer solcher, aber ganz goldener,
halber Adler und in der blauen Spitze eine schwebende, goldene Krone,
durch welche von unten herauf ein goldener Zepter gesteckt ist. —
Der nilehste Stammvater der jetxt im Kgr. Württemberg blühenden
Linie ist der obengenannte Ludwig Adam v, König, welcher fünf Söhne .
Carl Frietirich WilheJm, Friedrich Wilhelm Ernst, Gotth»h, Wilhelm
Ludwig Christopk und Ludwig luduhard. hinterliess. Von diesen Brü-
dern starb Güttlob als Decan u, Wilhelm Ludwig Christoph, Herr des
Hilterguts Mauren, 1 828 kinderlos. Letzterer, nachdem er die von dem
fürstlichen Hause Sahn Reiffei-scheid auf das Kloster Scliöuthal radi-
cirte reichsdeputationsmiLssige Rente von 12.000 Gulden an sich ge-
bracht und zu einem Familieu-Fidei-Connniss gemaclit hatte. Die drei
anderen Brtider: Carl P'riedricli Williehn, k. württemb. Director und
Geh. Oher-Justizrath , Friedrich Wilhelm Ernst, gest. 181f>, grossh,
had. tJberamtmann und Ludwig Reiuliard , k. wiiitt. Expeditionsrath,
haben den St^mm fortgesetzt und sind die Stifter der drei Linien ge-
— 189 —
worden, in welchen der Stamm jetzt blüht — Was den neuesten Per-
sonalhcstand der Fiuiiilie iHi MannÄStumine anlangt, so war derselbe
folgender: Atvltere Linie: Freih. Willielra, geb. 1792 — ältester 8alm
des FreilK Carl FmMtnch Williehu — Besitzer des Ritterguts Tachsen-
feld, k. wilrtt. KniimierlL iL ehemaliger Uber-Trihnnal-Rüth, verm. in
erster Ehe mit Elise Hrassberger. gest. 1824, n. in zweiter mit Sophie
Freiin v. Varnbüler. Ans der ersten Ehe stammt Freih. Wilhehn (U),
geb, 1822 , liedtzer des Ritterguts Königsholen, aus der zweiten über
entsprossten die Freiherren: Carl, geh. 1827, August, geh. 1831, k*
wttrttemh* Geh. Legat. -Seeretair aud Ferdinami, geh. 1834. k- k. Ritt-
meister. I>er Bruder des Freih. Wilhelm : Freih. Friedrieh. geh. 18U0,
Besitzer des Ritterguts Warthauseii. k. württ. Kammerli.j ist mit Pau-
linc Lemhke, geh. 1805, verm. und aus dieser Ehe ield Freih. Richard,
geb. 1830, k. wtlrtt. Kaumierh., verm. 1861 mit Elisabeth Freiin v.
Hügel, geb. 1838. — Mittlere Linie : Freih. Friedrieh. geh. 17 ^U,
Sohn des Freih. Friedricfi Wilhehn Ernst aus der Ehe mit Anna Frie-
derike V. Cotta , Besitzer des Kitterguts Mauren, k. württ. Kamriierh,,
verra. mit Amalie Brandt v, Lhidau , geb. 17^*0. — Jüngere tänie:
Freih. Ernst, geh, 182»> — Sohn tles Freih. Ludwig, k. württ. Rittm.
a. D. n. Gntshr^sit/ns m Münster, ans der Ehe mit Josephe Grt. v.
ßerliehingen-Jaxthau^L 11, geh. 1803 u. Enkel des Freih. Ludwig Rein-
hard — k. württ. Rittm. u. Schwadrons ♦ Commandant. Der Bruder des
Freih. Ernst: Freih. Wilhelm, wurde 182? geboren und von dem Bru-
der des Freih. Ludwig, dem Freih. Carl, geh. 1804, Gutsbesitzer iw
Hirschfeld, stammt aus der Ehe mit Friederike Bübler: Freih. August,
geb. 1835, k. wilrtt. Oherlieutenant.
(jOMt. Adpl»burli d. Kgr. WürUembrric. S. ^4!*— A2 u. «. 43S, — k'ffihtrr e. Ladettur . I.
8, ISS. — GeiicAl. Tuditnb. d. Tn-ih. MÄusttr , 1^54. 8. 274—76. l.!i5S. 8. ^09-301 ihhI t^&'i.
H. 426 umJ 27. — Jyro/. U, M nnb Uttn Dipl, v. l74l. - W.-B. ilo« Kgr. Wartiüinljeru,
PIr 109 und s. 32; F H. v. K, u. Nr. 24^ u, H. &y . v. K - W -U. d. SÄeh*. MSAt.'ti. VL .'»•o
Dl|>J, Vfm 1741. - Knrt^hkf, U, H. 260-62: v. K. u. F,'H. v. K.
Reinig, Ritter. Böhmischer Ritterstand. I>ipiom von 1710 für
Martin Matthias König , Kaufmann zu lireslau u. itlr den Bruder des-
selben, Christoph Ludwig König. — Naeh Frcdh. v. Ledehur gehörten
wohl 7M diesem Staufme und uiebt zu der kemptner Patricicr* Familie
dieses Namens, die im Kgi". Freussen bis auf die neuere Zeit reichenden
V, Konig, von denen Ilans Wilhelm v. K. 1780 Rittmeister im llusaren-
Reg. Freih. Czetlritz war. Die Familie sass 1720 zu Oldern im Bres-
lauischen, 1728 zu Loonhardwitz unweit Neuraarkt und noch 1830 zu
Emsdorf und Klinkenhaus im Kr. Iteichenbaeh.
Megtrlt *. Mühtfeld, Erg -Bd. %. tes. — N. Pt. A.-L. HI B. \m. — f-rtih. v. Lfdtbur,
L S. 4«9.
Röni^ (in Blau ein goldener Bpan-eii, hegleitet oben, rechts, wie
links, von je einem Vogel und- unten von einem Zepter). AdeKstand des
Kgr. Schweden. Hans König, Leibmedicus des Königs Gustav Erictison
(Erich XIV.) erhielt den Adeh welchen König Johann IIL den Sühnen
desselhen LLOct. 1582 erneuerte. Zu diesem Stannue gehörte wohl der
18.^5 noch vorgekommene Etatsrath Heinrich v, König au! Hindenbnrg
im Kr. Naugard, Prov. Pommern.
Frtih. ». Ledtbur, I. B, 4A0.
-- 190 "
Köni^ (in Roth ein gokninter, mit Zepter. Reiclisnpfel und Krö-
nungsirisrntd rm!f(olliani^i\ stehemler König). Ein liaÜirsclics Patricier*
gosclileclit, fius wx^lL^tioin der am 8. Jan. jM^px Halle verstorbene k.
pr. Hauptmann August Jobann v. König aMpK.
f. Drfshnttpf. (iü^ilit ckuin-^. LXXVI. TS, uml Tmb. 27. ^ Frrih. e. Ltd«tntt\ I. 8, 4ÄS,
Ko]ii;[|^ (in Silber Kw«?i nobpii einander stehende, die Sachsen ein-
wärts kelrrende. schwarze AdlersHügel urni hinter dem Schilde zwei ge-
kreuzte EspontouH). Adelsstand de*? K^r. PreuHseiL Diplom v. 22. Juli
172] für die Gebrüder Friedrich Wilbebij König, k. pr. PrenL-Licut. iin
Inf.-Re^im, w Besehefer und FMiilipp Christian K., ebenfalls in k. \y\\
Kriegsdiensten. Dieselben stammten ans der im vorstehenden Artikel
l^euannten Patricier- Familie der Statit Halle a. d. Saale und waren die
Brüder des Vaters des in diesem Artikel genannten Hanptnianns August
Johann v, K.. erhielten aber «las angegebene neue Wappen. Philipp
Chriötiau v. K. blieb 1745 als Hauptmann in der Sehlacht bei Kessek-
dorf, Friedrich Wilhelm v. K. aber machte sieh In Ostpreussen im Kr.
Molirungen ansässig und besass die Güter Bornätken und Rosenau* Die
Kachkummen dessellien waren noch 17H7 za Blumen, Pitthenenj Klein-
Praegsden, Rosenau und 8 cho dehnen begütert.
p. HHihtich^ l, 8. 67Ö ü. «i77. - N. Pr. A.-l.. ni.fi. 131* u. V. S. 'i7^. — Freiherr r.Lf-
th'hur. \ «. 4»R. - W-B- d. Prenss, Hon. Wl. UÄ. — Kti«»chkf. IV. S. T^
Köiii^ Un Blau auf grCmein Dreihtlgel ein gekrönter, nackter gol-
dener Maini mit weisser Leibbinde, in der Rechten ein Schwert, in der
Linken einen Zepter haltend). Reichsadelsstand. Diplom vom 29. Jan.
1779. — Alte, adelige kemptnerUatlisfamilie, welche 1&31 einen Wap-
penbrief und 1630 ein kaiserl. Diplom auf denGrosshaiidel erbielL Die
Familie wurde in der Person des Georg Matthias v, K.. geb. 1757,
Grosshjiüdlers in Kempten, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr.
Bayern in dieselbe eingetragen,
p- Lanu, a. lOH, — N. Vr. A.-L. Ul, S, 13H «iud V. 8. 276, — Sifbmacher , V. «83. —
W.-tS. il Kur, Bjijini VI. M*. - Schle»ijit*li, W^-B. Nr. 10'.».
König (in Blau ein<iurch eine goldene Krone senkrecht gesteckter
goldener Zepter J. Reichsadelsstaml. Diplom im karpfälz. Reichs-Vi-
cariate vom 17. Sept. 1700 für Franz Joseph Köjiig, kurmainz. Geb.-
Rath und Referendar, Der Sohn desselben, Johann Jacob Adolph Franz
v. K., geb. 17(14^ k. bayer. Landesdirectionsrath und Domainen-Inspec-
tor im Fürstenth, Asciiaffenburg, warde nach Anlegung der Adels matri-
kel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
t. Lantj^ ». 4u8, und y, — W.-B. d. Kgr, Hji)ejii. Vt. W.
Kdtiig (Schild geviert: 1 und 4 in Schwarz drei, 2 und L goldene
Kronen und 2 und 3 in Silber ein einwärts gekehrter^ rother Löwe).
Reichsadelsstand. Diplom im kursachs. Reicbsvicm"iate vom 7. Aug.
17M0 für die drei Gebrüder König: Johann Georg, Joliann Kicolaiis «,
Peter, Besitzer des Rittergutes Bulbritz bei Bautzen. Die Familie bbibte
in mehreren Sprossen fort, zu weichen Gustav Friedrieh Theodor v. K.,
k. säcJjs. Ober-AppeO.-Gerichtsriith und Oswald v. K., 1857 k. pr. Kreis-
ger ich ts-Dii"ector zu Ratibor und Herr auf Mosurau im Kr. Cosel,
geliöreu.
H»na»ckrlftL Noili. — Frcih. f. Ltdebur, 1. 8. 45« u, 5&. — Tyro/, I. ni. — SchJ«-
thcli. W.-B, Nr 47>. - W. B. d. 8i<^bH. SUäU-h, VI. 57. - KntHhk«, U, 8, tO.
ä
— lf>l —
Köaii^ (in silborn cingofasstem Grft» eine ^fildene Krone, durrli
weklio j^chrü^liiiks oiu ^c>M(*nerZo)vrf»r gpstf^ckUHt). Aili*l!^stainbk'sKqr.
HachsuiL Diplom vom IS. Nov. 1820 für dun Gutsbesitzor GültliobKu-
dolpli König,
liaiulHctirirtl. Niiitin. — W -B. d. ^^üih«. Htaniin Vf. hn.
Krtnijü: (in Bkm eine j/oldenr, (IreiWilHorigp Krone, iiiit davor mnl
dazwischen stellenden, mit Perlen bc^setzttMi Zinken), Ein m dem Adel
im Kgr. üannover und im Tlerzo^th.Brauni^clnveig gehörendes Oescliledit,
welches namentliclr im llildesheinnsehen Ijegütert \\ijrde. Ab Stammvii-
ter desselben wird D. Werner Krmig. gest. naeli IBiJ^, geimnnt. welcher
Canzler des Herzogs Hriiinch Julins zu Brannschweig nndLünehiirg und
IßOH I'fandinhaher und spüter Besitzer iles his dalnii v. Mrtnchiiansen-
schen Gutes Vienenhnrp^ war. Derselbe soll nach Annahme Eini^^er den
Adel in die Familie gebracht haben, während Andere meinen, dass dein
selben erst die Nacbkomnieusehaft in der zweiten Hälfte des 17. Jahrlu
erhalti'ü habe. — Der Stamm blähte fuit und zählt im Kgr. Hannover
dareh Besitz der Güter Meimerhauseii, Lochtum, Oed<dam nnd Vieni,n-
hurg im Hildesheimischeii zu dem ritt ergchaft liehen Adid d<'r Inldeshei-
mischen Liindscbafl. — Mehrere S|jrüssen der Familie, welche aueli im
Halberstädtschen zu Osterwieck, Üünslebeii und Schnackenburg begü-
tert wurde, habeu in k. pr. Militairdienstcn ge^standen.
Manecke, BiogriiplK SUiien, 8. 2^, — Hncmuv. LandeiblUtcr. l?i:lt;, 8. iiy, — N. l'töun».
A.-L. nr K. 13H. — Freih. v, J.Piitbur, L », 45«. - .Sup|>l»>io. tu Siwhm. W.-It, ||L (T. -
W.-ß. d. Kp, Hamiovtir F.. 1. u, Ü. 9« - KM^ckk^, t. 8. iU u. 42. — ». /Yo/iMr« hiuiuov.
Adul, Tab, 18, u. S. JJ.
König V. CruiiWÄld» Ritter (Scliikl geviert : 1 und 4 in Blan ein
eiß war ts gekehrter, goldener Löwe und 2 und 3 in Silber auf einem grü*
ncm Berge drei neben einander stehende, grünliebnhte Berge, vou ile-
ncn das Laub des mittleren mit einer goldenen Krone umgeben ist).
Böhmischer Ritterstand. l>ii>lom vou 1751 für Iguaz Valentiii König,
k, k. Cameral* und Militair-Zablmeister zu Brunn,
Mtu*Ti€ f, ifühi/flii. Kry.-Hd. 8. ti>3. — Sü|i|>L tu i^i^hm. W, R, U. iß. — Ti^rO/. I, i\h
R(>iiij|i^ V. Kiiui/^Hberg, Erbländ.-üsterr. AdelssUind. Diplom von
1753 für Anton Franz König, Postverwalter zu Gross-Glogau, mit dem
Prüdicate: v. Königsberg.
?*»: Kdl# V. K,
König V. KönigHthal (Schild geviert mit unten eingepfropfter
Spitze 1 und 4 in Blau eine goldene, königliche Krone; 12 und 3 in Gold
ein schräglinker, blauer, mit einem silbernen Sterne belegter Balken und
in der silbernen Spitze ein aus Wolken kommetider, rechts gekehrter
und roth bekleideter Arm, welcher in der Hand drei rothe Nelken hält),
Reicbsadelsstand. Diplom vom 19. März 1759 für Gustav Georg Kö-
nig, RathseousTilenten in Nüi*nberg u, mehrerer Stände Rath u. Acere-
ditirter am k. k. llofc zu Wim, mit ilem Prildieate: v. KönigsthaL —
Ein Enkel desselben: Wolf Georg Eberhard K, v. K. , geb. 17B1, k,
bayer. Advocat in Nürnberg, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel
des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
t. Lang. H. 40y. — SuppL tu. Sk-bm. W.-B. Hl. 17, — TyrQff, I. 30. - W -B. des K^fr,
B«y«riif Vi. 60.
— 192 —
KUnijt; V. Kronlnir^i Freili*iri*en. Erlil. -österr. Freiherrnstanil.
Diplom von IT^f» Mir Antnn Kimvj, w lirmihnr^ , k. k. SUatsratli. —
Der Staiiim ist tVirtj^eseljst worden. Joseph Freih. K, y, K. war in
BcuL'ster Zeit lüttiiieister im k. k. 5. Gendarmerie-Regimeiite,
Könijy^ v, Paumbshau^seii (Schild geviert: 1 ti. 4 in Schwarz oiii
diiwärts^t'kehrter . (doppelt geschweifter u. gekrönter, goldener, eine
Krone hallender Löwe u. 2 il 3 in Roth auf hlaueni Dreiliügd ein drei-
facher P'euerbrand), Erhliliid.-österr. Adelsstafid. Diplfiin vom H. Juli
ItitH für Matthias K^iniR, KaroTnerdiener der Kaiserin Lcopoldine, mit
dem Prädicate: v. Paumlishaussen. — Ein Ur-Eukel desselhen, Franz
K. V, P,, geh. 17G2, k. hayer. Eiidösangs-Beamter in Saizlvurg, wurde
nach Anlegung der Adelsnmtrikel des Kgr. Bayern in dieselhe einge-
tragen.
ff. r.anff^ S, lOtt _ W,-B. d. K^rr. Ra)'<-ru, VI. i\\.
Koiiigsaeker, König^saekcr nndNenhaus» Grafen, Reichs- und
erbländ. -österr. Grafenstand. R. -Gnifcndiplom vom 9. Jan, 171^4 ftlr
Joseph Leo2)old Freih. v. Königsacker, Herrn der Herrschaften Fridan
in Steiermark und Neudorf und ^Volfsber^ in Niederüsterreich , k. k.
Kümm. uv Reich shofrath u. erbl,-5sten^ Grafendiplora vom 23. August
1734 ft^r Denselhen* — Altes, steiennarkischesAdeisgesehlecht, welches
ursprüniilich den Namen Weiss führte und im 17. Jahrh. aus Steier-
mark, wo dasselhe schon damals in Unter-Steiermark die Herrschaft u.
Stadt Fridau besass, nach Oesterreich kam. — Andreas Weiss v. Kö-
nigsacker erhielt 29. Kovemher 1075 für sich u, seine Familie den
erb bind. -österr. Freiherrnstand. Aus der Ehe desselben mit Sabina
Y. Ossing aus einem bayerischen Gescblechte entsprosa unter ande-
ren Kindern ein Sohn: Freih. Äegyd Anton auf Neuhaus, Herr zu
Fridau, so wie zu Neudorf n. IMöllerstorf in OesterTeieh, welche letztere
Güter er von einem Obersten v. Rumniel kaufte, worauf er lfj85 als
Landmann unter die neuen niederostem Herrenstands- Geschlechter
aufgenommen wurde. Dei'selbe, gest. 1715, k. k. Kämm. u. der verw.
Kaiserin Eicon ora Oberster-Silberkämmerer, war mit Rosamunda Fran-
zisca V. Schlezer, geb. 1742, vernnlhlt . welche ihm das Gut Inzerstorf
am Wienerherge zugebracht hatte. Aus dieser Ehe stammten 18 Kin-
der n. zu den am Leben gebliebenen gehtirte Graf Josejdi Leopold, s,
olicn» welcher sich 1725 mit F*olyxena Anna Freiin v. Tiiavonat ver-
mtihlle. Aus dieser Ehe cutsprowsteu vier Sohne, von denen Graf Leo-
pold den Stanmi fortsetzte. Letzterer, geb. 1729 n. gest. 1812, k. k.
Künmi. u. Oberstlieutenaut, war verm. mit Therese Grf. v. Preysing-
Lichtenegg-Kronwinkcl, gest 1851 und aus dieser Ehe stammt Leo-
pold (IL) Graf v. Königsacker u. Neuhaus, geb. 17f>7, Eigenthilmer
der Fidcicommiss- u, Lehenherrschaft Fridau iu Steiermark, Herr und
Landstand in Oesterreich u. Steiermark, geprüfter Civil* und CMminal-
rjchter, k. k* Landrechts-Auscultant a. D.
Dü-iitJirhe GrAf«ij|i. d. Gegen w, l. J*. 4ö4* und 61. — OfotsuL Tuschcnb. c(. tjraft. Uiu^er. I8Ö2.
S. lAa;i unter Beruriitg^ Auf 1«6*». 8. hll unsl hi-stor. Haaillj, xli ÜemHi?ltii>», S. tili.
Künigaberg ^ Freiherren, Erldänd. - österr. Freiherrnstand. Di-
plom vom 16. Apr. 1589 für Wolfgang v. Königsberg, Herrn zu Zig-
— 193 —
gersherg , Thomasbertr f*tt^ uini U\r die Bifuler n. \M{^vn.i\ome\hQn.
Christoph, ( Iricli, Khreiimeh, Dietmar, Ludwig uml (ivor^ Li'i>nb;ml
V. KölJifisbel%^ mit ihnn Titel : Iri-ibüiTon zu S(*briistri]i iiinl [\Tiisti*iiL
— Altes. iTlfis»*heiies, reit'h begütertes IfernniÄtandsgeschleflit, welcbe«
in alten l>kiin(leii iius rleju 12. 13. ii. 14. Jubrb. Clmni^esiHTcb , Khu-
oiK^peri?, Ku!iKS|)orf( uiulKütiigaperKor i^eschnebeii wurde, im 15.Jalirb,
aus Steiermark, wo Unsselbo an ib^r wiinÜt^ebtii Gran/*» ^invobnt u. wo
das Htiimmbaus das alte Scliloss u. dit* Herrscbatt Koid^slterg im f'illi-
Viertel war, naeb iJe^ilirreidi kam und IfiHlK tiaid» Erhebung' in den
Freiberrnstiin<] , dein nieclrn»^terr. Hr^r renstand e €inv(*rleibt wurde*
Dasselbe erwarb die Schlüsser und Horrscbaften Sebensteiii. Pernsteiu,
Seh Warzen b ach. Steyerbersi, Tljimiiisljer^, As[jfini;, Zi^i^erberK* Potten-
dorf, Kiwelstorf, Schonberi?, Enzersturt' au der Fiseha u. nocb andere
Oüt»»r u.Lelienstiiiko inNiederiVsterreicb u. breiti-tc sidi in zwei Linitiu
einer nlttM-eu um] Jim^eren, durch die Subne Ehrenrcieirs I: Geor>j: u.
Jobann |I\'| v. Königsberg, weit niis. Von deui Stifter der lüteren
Linie, Georfi, i^'est, 15:^1 , stammte (ieor^ der Jüngere, ^est. 1556 und
von diesem FredrerrWoltj^ang, s. ohen, welclier, peHt.l5H9, den Manns-
stamm weiter tbrtpdaazte , doch starb sein Sobn aus erster Ehe mit
Äffra Freiin \\ Harrach : Freib, Jobann Leonbard , lt>i8 ohne Kinder,
and, der Solin aus zweiter Ehe mit(*ordnla v- Teuffenbacbr Freib. Wolf*
gang Maltbaeus, k. k. überst n, norknej,^>ratli, wekdier ebenfalls Nach-
kommen nicht iiatte, schiosii 1653 nicht nur seine Linie, sondern da, s.
unten, sdion vorher der Mannsstanini derjün^erea Linie erloschen w^ar,
den Mannsstamju des gesammteu rfeHrblt-chtH. Die jüngere, von Jo-
bann (TY), gest. 1505, gegrlimlete Linie blühte durch die Nacbkommen
desselben fort, bis Freih. Ehrenreich ChristoplK geb. UJ05, den Manns-
stamm seiner Linie 2<K Dee, 164(1 schloss. Mit seiner einzigen Toch-
ter ans der Ehe ndt Eva Regunv Freiiu \\ Altbana : Freiin Maria Anna
Johanna, welclie sich 1552 nut Johann (Jnintin Grafen v» Jürger, später
k. k» Geh. Käthe u. Statlhaller der niederiisterr. Lande, vermählt liattü,
ging spCLter auch der Name des so alten Stammes aus.
Küiit^briniit, Freiherren» ReichstVeiherrnstaml. Diplom vtun
12. Aug. r7D>jl715) Tür Johann FranzPrimbsch Kitter v. KOnigsbrunn
auf Licbtenstein u. Feisiril/ in Steiermark , mit dei*^ Bestimmung . dass
der frühere Name : Primbsch weggelassen werden aolle. — Altes, steier-
mürkinehes u, später niederüsterr. Herrengeseldecht, welches, zuerst
den Namen Pnnibsch führend, ans Tldlringen entsprossen sein soll.
Poppo Primbsr'h. anch Prindisch v. Gnagge. wohl nach einem Lehen-
stücke dieses Namens genannt, zog nach Oesterreich mit seinem Sohne,
Udaliicb . weleher die Veste Chuningeshrunnen am Wagram in Nieder*
Österreich , sprder Konigsbrunn zur Uerrschat't Neuuigen gehörig, inne
hatte und sich nach derselUen nannte und Beide konunen urkundlich
1 188 vor. Uldarich's Nachkomnienschatt in Uesterreich ging bald aus,
wahrend der ILiuptstamm der PrindjscJier in Thüringen fortblühte.
Leupidd P. bdite mit st^inei' Hausfrau Kebeeca noch 1380 bei EHurt
und Albert der Primbscher focht 1425 in Sachsen gegen die '
4'jiWcAJt*, Dttuiicti. Addi'L«x. V. 13
— 194 -*
Tn Folge der Relij^ionsstreitigkeitoti wanderten aus Thüringen gegen
Ende des 15. Jahrb. mehrnre Spnissiii des Stammes ans; Gotthiird
Primlisch war schon 141H1 Scliirmvogt des Kh>sters zn Ellwangen und
im Anfange de^ IB. Jidiiii. hegahen die Piinibscher sich ganz in die
östeiT. Lande nnd lebten schon 1531 in St^^iennark, wi> sie 1547 die-
GüUen Schindelegg u. Kinjigslminn am Glanzbacli nächst Prugg an der
Mnhr hesassen und in Fcngg starken Handel trieben. Hanns P. , wel-
cher schon lö50 zu Prugii wohnte, wurde als einer der angesehensten
und reichsten Patricicr mehrmals zum kaiscrl. Stailt- und Landrichter
n. wiederhfdt zum Rürriernieister in Prugg gewählt. I>onj Sohne des-
hcIIkm), Blasins P, , gest. 1^52, weicl^er in Tnifig bedeutende Handels-
geschäfte machte und da»tdKst auch kaiserl. Landricliter und ßttrger-
meistet war, wurde, wegen seiner vielen hn SOjillirigen Kriege gelei*
steten,^ patriotischen Dienste, vom K. Ferdinand HL der alte Reichs-
ritter-Adel «lea Geschlecht!^ 3. Mai 11142 erneutnt. Der zweite Sohn
desselben, Georg P,. gcst. 170L übernahrn des Vaters Realitäten, Häu-
ser n, Gfdten in und bei Prugg , war oft kais, Lantlrichter und Bilrger-
meistcr daselbst; vertheidigte mit eigener uiderbaltener Mamischaft «.
Munition 1683 den Vam St'mrnnjir ^'egeii die Tlirken nnd Tartaren,
besass noch die Gülten Schindelegg u. Kfmigshrunn bei Prngg, erhielt
auf sein Begehren^ in Erinnerung an seine Vorfidu'en , welche» wie an-
gegeben , in alter Zeit nach Oesterreieh kamen und sieh nach ihrem
Besitz Chuningesbrunne nannten und da er sellist in Stidermark eine
den Namen Köidgshrunn fllhrenile Besitzung inne hatte . durch kaiserl
Diplom vom 10. Sept. 1685 für sich und seines Vatxn^s Naehkommeu-
schaft, unter Bestätigung des altangeerbten Adels, den Zunamen:
V. Königsbrunn n, nannte sich zuerst »n Steiermark wieder: IVimbsch
V. Königsbrunn. Derselbe hinterliess keine Naehkomnieu, wohl aber
setzte sein älterer Bruder, Martin zu Mürzznsehlag, gest. 1681, verm,
mit Anna Catharina v. Barbolan, den Stamm fort, und von ihm ent-
spross Freiherr Johann Franz, s. oben. gest. 173^>, welcher 1706 das
Gut Feist riU im Mürzthale und 1714 die Herrschaft Lichteustein hei
Judenburg kaufte nnd mit kaiserl. Bewilligung undPrivilegium v. 30. Apr,
1780 die erste Blechfahrik in Steiermark anlegte. Von seinen Sölinen
aus*der Ehe mit Maria Elisabetli Itösner v. Rosenegg hinterliess Freih*
Philipp Anton, ge^t. 1760, aus der Ehe mit Maria Anna Josepha v.
Eys, gest. 1738, unter mehreren Kindern die drei Sr»hne : Franz Xaver,
Johann Sigisnnind und Ignaz Basil, welche den Stamm in dnn Linien
schieden, in denen das Gesehlecht fort gebblht hat. Die absteigenden
Stammreiheit dieser Linien sind folgemle. Erste Linie: Freih* Franz
Xaver, geb. 1728 u. gest. 1794, k. k, Kannn., Geh. Uath u. Gubernial-
Viee-Fräsident zuGnrz: Ernestine GrL v, Attoms, gest. 1799; — Freih.
Anton (1.) Carl, geb. 1770 u. gest. IBOl, k. k. Kämm. u. Hauptmann:
Cajelana Grf. \\ Berchtoldt, gest. 1B15; — Freih. Anton (IL) Carl,
geb. 1794, k. k. Kiimm. u. Oberlfeut. in d. A. : Aloysia Grf. v. Ktien-
burg, gest. 1858. Die l>eiden Brüder des Freih. Anton (II) Carl sind:
Freih. Leopold, geh. 1796. k. k. Kilmm. u. Fiaanzruth, venu. 1832
mit Luise Wiukler. geb. 1808, aus welcher Ehe die Freih. Roderich,
— 195 —
P)b. 1836 und Ärtliur, geb. 183*1. Beide k, k. Lieut., stanimeiK und
Freili, EdiKird, geb. 1797, k. k, Kanini. iL Ilaiiptiruinn in d. A., term*
1838 mit Tlinrfse Fmin v. F*>ii,'ntsch. geb. 1803, inul von dtnn Bnid<T
des FroilL Aiitoii iJ.\ Ciiri, dv\n 1825 verst. Freili. Sigismimd, leben
aus der Fbe mit Maria Amui Freiiii v. Kiiingsbninn, gest. 1831K i^wei
S^dine: Freib. Sigisriiuiid fHu geb. lHO*i, k. k. Kilmui. u. Ratlj bei dem
Kreisgenehtt^ zu Lid>en nm\ Freib. Aiityu , geb. ist)7, k, k, Kiinmi. u.
Oberst, — Zweite Linie: Fnib. Jubann Sigmund, geb. 1731 ii. gest.
1793, s, oben. k. k. Kuuim. . Geneial-Felil-Wnelitiiieister ii, Cömioan-
daiil zu Olmlltz: Ludoviefi Freiin Minkwitz v. Miokwitzburg. gest. 1814 ;
— Freili. Ludwig, geb. I77ti u. gest. 1H30, k. k. Kilmin. u. Gubernial-
Ratli zu Brlinti: Pauline Freiin Koden v. flirzouau, gest. 1855; —
Freili. Artbnr. geb. 1817, Domenidtular /ai übuUt;! u. fürsterzb. Con-
sistorialcaiizliT. Der Brnder desselbf^n , Freili. Sigisniinnl , geb. 1822,
ist k. k. Kürnm. und Han|>tHmnn iti d, A, — Dritte Linie; Freili. Ignaz
ßasil; — Freib. Anton, geb, 1771 : Aioaiia Fistoris v. Adlerfels, vemu
1795. Die beiden BrUder desselben sind: Freih. Franz, geb. 1781,
k, k. Lieiit, in d. A.. verin. mit Maria Hrugger, aus weleber Fbe zwei
Sfihne stairnnen : Freib. Franz Anton, k. k, Oberlieutenant, und Freih.
Herrmann, Maler — u. Freib. Aloys, geb. 1783, k. k. Künim. n. Uittni.
in d. A., venu. 1H12 ndt Franziska Freiin v. FicbL geb. 1797.
Köiii;;i«f1oi*f, (frafen. (rrnfenstand desKgr. T*reussen. Diidom vom
23. März 1788 für Lndwig v. Königs<lortV, k. pr. KanimerbeiTu, Heixn
auf Össig, Leipe^ SejÜersdoH etc. und vom ti. Juli 1798 tür Carl Lud-
wig V, K., Herrn auf Kolierwitz. — Der Stammvater der gnldicben Fa-
milie V. Königsdorf war Sanmel Kegitis. Syndicus und i^pfiter kais. Rath
und Ober-Snidiens der Stadt Breslau, bekannt als Verfasser einer Lob-
scbrift auf K. Leopold L Derselbe, geb. Hiti2 und gest. 1719. wurde
12. Febr. 17t)5 in den böbmiseben Ritterstand mit dem Priiilirtite:
V. KOuij^sdorf erboben und liintiTÜess aus der Fbe mit Susanna v. Sei-
del, Erbtoebter auf Kuberwitz bei Breslau, einen Sobn : Samuel v. K.,
Herrn auf Koberwitz, Neuen und IJeudänieben im Breslauscben und
üirlsdorf im Reidienbaebsehen. Zu den Paikeln des Letzteren gehör-
ten die oben ervvjlbnten <Jrafen Ludwig nnd Farl Lndwig. — Das gräf-
licbe Haus IdUbt jelzt in drei Linien, smi welelien die erste und zweite
den Grafenstand in Folge des Diploms von 1798 und die dritte in Folge
des Diploms von 1788. s. oben, ffibren und aus dem neuesten Pei'sonal-
bestande dieser Linien mag hier Nacbstehemle«» genügen : Erste Linie
(Lobe): (Jraf Carl, geb. 1833 — Sohn des 1791 geborenen und 1836
verst. Grafen Felix aus der Ehe mit Henriette v. Pritzelwitz-Maehnitzky,
geb. 1798 — Herr auf rriehuseh unrl Klein-Saul im Kr. Guhrau, venu.
1855 mit Maria v. Bady, geh, 1832. — Der Bruder desselben, Graf
Felix, geb. 1835. lleiT auf Lobe nnd Bettlern im Kr. Breslau und Nie-
der-Jastiüeuib inOl^er-Sehlesien, vermlddt^^ sieli 1858 mit PauUneFreiin
V. Dalvvif^k-Liebtenfels, geb. 1835, aus wrleher Ehe ein 1861 geb. Sohn
eutspross. — Zweite Linie (vonuals Kobernitz) r Graf Gustav, geh. 1^06
— Sohn des 1841 versL Gnifen Ludwig aus der Ehe mit Philippine Grf.
13*
— 196 —
V. Schaffgotsch, gest. 1829. — Von dem Bruder des Grafen Ludwig,
dem Grafen August» geb. 178S and gest. 1854, k. pr. Landratb und
Uittrtl. a. !>., Yörm. mit Fran/isea Grf. v. Schaffgotscli a. d, H. Nieder-
Pomsdorf, gest. 1832, stammt Graf Lothar, geb. 1809, k. pr. Major a.
1). — Dritte Linie, vormals Feterv^itz) : Graf Artbur, geb. 1 824 —
Sübu des l7fH geborenen und 1853 verst. Grafen Eduard aus der Ehe
mit ilennette?Iopj>e. geb. 1791t — k. pr, Hauptmann und Compaguie-
Cliei im Infant. -lieg. Nr. ii2.
StnapiuM, U. S, 74. - Ueytrif r. MüMffU Er^sÄnx-Bu. S. l^i: KeKiu* Ulttur v. K, -
c. H*'ilttv<h, I- 8. «7«. — N. Pr \A-^ ttl. H, U9 und 4ü u. V. 8. 276. -D^uUfbr Griff oh.
cL tietifi'im K ». 16V u. 63. — Frttih^ n Ltd^-hur, I. S, i VJ u. Ul :*. 2^L — Lleivoal. l'aichenti .
u trrÄrt. Hiu-i, lÄSi. S. 4i*»-?»t utid hiitcir. Hnndb. ku ÜemHi-»b«i, S. 433* — Si*bmachrr, IW
107 VV»p|4'<M VOM I7*i& — vy,'&. d, IV Mm.*, t, ei. ~ mti!>»tr. di'UtJch«^ Adei^rnlk*, Tnb, 21.
Nr . I. lairi S l'l^t.
\ Köniffsesg, KHnij^seck, Grafen. Reicbsgrafenstand. Diplom vom
IH. Sept. 1629 für die Gebrüder Hugo und Jobann Georg Freib. v.Kö-
nigsegg und Ernenerungsdi|doni vom 5. Febr. 1665 für Leopold WiL
beim Gr. v. Königsei^g-Rutbenf^ds, k. k. Kämm., Geh.-Riitb und Reicbs-
Vicecnnzkr und Johann Georg Gr. v. K.-Auleudort; k. k. Geb.-Ratli,
des ober öslerr. Geh. Hatbs-Prasiclent, Director zu Insbruek. Admini-
strator vom Breisgau etc. — Altes scbwäbisckes Rittergescklecbt, aus
web'bem Marrpmni HL 1470 für sieb und seine Naebkommen den Frei-
berrnstaud erhielt, in welchem letzteren, wie die Reichsabschiede von
1532 und 1551 ergeben, die Familie schon Reichsstandscbaft hatte und
welches im Gratt-nstande zu dem sebwjlbiscben Reichsgraten-Collegium
gehörte. Als Stanunvater desselben wird der Sage nach Cuno (Chunoj
genannt, welcher, entsprossen aus dem Gescblechte der alten Fürsten
und naehhengen Herzoge vom Elsas» gueltischen Stammes^ um 650 im
vormiiligen Allgau in Obersidiwaben, in dem jetzigen Oberamts-Bezirke
Saiilg.iu desKgn Württemberg, unweit Buebau u. Ravensburg, das Schi oss
(buiionisegge, spiitpr Clmnseg^e und Chnnigseck genannt, erbaute und
auf demselben, von welchem die Nachkommen den Namen Chünigseck,
Koiiigsej^g, als Gescbleilitsnameu beibekielten, wohnte. Von diesen
Naebkommen starb 144 4 Ulrich V., Herrv. K,, verm. mit Elisabeth
Grf. V. Sulgau. Der älteste Sohu aus dieser Ehe, Johatui V., Herr
V, K., war verm. mit Margaretha Grf. v. Iseuburg und von ihm entapross
Freiherr MurijuardllL, s, oben, gest. 15üü, verm. mit Magdalena Mar-
schall V. Papijenbeim. Der Sohn desselben, Freib. Johann zu Aulendorf,
vermählte sn:h 1520 mit Dorotliea Truelisess v. Waldburg, aits welclier
Ehe Freib. Johann Jac(d) entspross, welcher sieh 1556 mit Elisabeth
Grf. V. Montfort vermählte. Der Sohn des Lot/ku^en, Freih, Georg, Erz-
herzogs Ferdinand in Tirol (kdL-Hath und Oberstkämmercr, vermälüte
sich 158*1 mit Cunigunde Freiin Truebsess v. Waldbui^g und aus dkser
Ehe st^uumten die beiden Sohne Hugo und Johann Georg, welche Beide
nach ihren Besitzungen den Stamm in zwei Linien schieden : es stiftete
namlicb der alten-, Hugo, gest. lt>66, die Linie zu K.-Rotbenfels uiid
der jtlngere, Jidmnn Georg, gest. ebenfalls 1660, die Linie zuK.-Aulen-
dorf. Beide Bnider sollen nach Annahme Einiger, s. oben, 1629 den
KeiehigralensLind erbabrn haben, doch führt Wissgrill, ein sonst sehr
zu beacbtönder Scbritlsteller, dieselben nui* als Freiherren auf, wohl
!
— 197 —
aber könnten fii<*sellieu den grüfl. Titel noch nicht j?efhbrt haben, oder
dasBiplom noch nicht ansp^ofertifft worden sein nnd so ist denn dn'^kai-
sorU Inliniat von l(*n5 oben als Bestsiti^iini^sdiplom des der Familie
zTistcbendeii R.-Grafenstandes nngofilhrt worden. — Aus einer irfSher
in Prensscn seit der ersten Hälfte des 15. Jalirh. vorgekommenen adeli-
gen Linie des Stammes wnrde Bernhard V. Köniffseek. geb. 1587 nnrl
gest. Hir>3, 1641 Oberrath nnd Oberhurgp^raf in l^reussen und Wilhelm
Fabian v. K,, knrbrainienh. Oberst, erhielt 1694 den Reicbsfretberrn-
stand. welcher von k. preuj^s. Seite 12. Dec. 1712 anerkannt worden
ist. Dieselben filhrten |?anz das Wappen des alten sehwäibischen Stam-
mes: Schild von Gold nnd Roth schrii^links ireweckt. — Dieabsteicfende
Stammreihe der Linif* K. Rothenfels ist fnlgendef Hofio Freih. oder Gr.
V. und ni Kctnigsegg nnd l^othenfels. gest. 1666, k, k. Kamm, nnd
Keichsbüfrath : erste Gemahlin: Muria Renata Grf. v. Holienzollern : —
Graf Leopold Wilhtdm, gest, 1694, s. oben: Maria Polyxena Grf, unH
Herrin V. Seh iirffenber ja:, gest. 1683: — Gr. Albeil Ensebius Franz.
gest, 1736, k. k. Kämm,: Maria Clara Felieitas GvL v. Mandersrheid-
Blankenheim, gest. 1751; — Gr. Franz Hugo. gest. 1771, k. k. Kümm.
und Geh.-Rath: Maria Franzisca Grf. v. Hohenzollern, verm. 1720;
— Gr. doseph Lothar, gest. 1761, k. k. Kamm,: Maria Amalie Grf.
V, Ki^nigsegg- Aulendorf, verm. 1747; — Gr. FranzFidelis Anton, gest.
1804. k. k. Kiimm. nnd des Reichsgrafen-Colleginms in Sehwabrii Con-
director: zweite Gemahlin: Maria Jose]dm Ludovika Grf, v. Waldhnrg-
Zeil und Traehburg, gest. 17f)B; — Gr. Johann, geh. 1790: OttilieGrf.
Almiisy, gest. 1R32. Die Tochter de*? Letzteren. Grf, Maria, geb. 1^14,
vermiihlte sich 1833 mit dem 1847 verst. Casimir Grf. Zichy und der
Bruder des Gr. Johann: Gr. Siegmnnd, wurde 1794 geboren. Seit
1856 fehlen über iliese Linie alle niiheren Angaben. — Gr. Leopold
ItVilhehn, s. oben, hatto nbriirens Ih, Oct. 1675 vom K. Leopold 1. fllr
sich und seine männlichen Naelikomnien auch die Obercrmiitive, mit dem
Rechte, in den Adelsstand zu erheben, goldeoe und silberne Münzen zu
schlagen tdc. erhalten und Gr. Franz Hugo liess 1756 Du<^aten prügen.
Die reichsBtilndischHi Besitzuni^en, die tirafschaft Rothenfids mit Stau-
ten verlauschte diese Linie 1804 gegiMi die llen-^cbnft Boros-Sebesetc.
im Arader Comitiile rngarns an den Kaiser von iJesterreich. weicher
dieselben im prf*s.shurger Frieden an Bayern abtrat.— x\us der Rothen-
felser Linie war aucli durch Vermählung dos Gr. Carl Ferdinand, «est.
1759 — eines Sohnes des Gr. Albert Eusebins Fran;! und IlUeren Bru-
ders des Grafen Franz Hugo — mit Thereae v. Boitscbot, Frbin des
letzten Gr. v. Erps. die Linie: Boitsehot Gr. v. Kiinigsegg nndErps ent-
standen, doch erlosch dieselbe schon wieder mit dem StiRf^r. — Die Li-
nie Königsegg-Anlendorl stieg, wie folgt, herab: (ir. Johann Georg, g^st.
1666, 5. oben: Eleonore Grf. v, Hohenems; — Gr. Anton Eusebius,
k» k. w. Geh.-Rath und Kümm., Landvogt in Schwaben etc.: erste Ge-
mahlin: Dorothea Genovefa Freiin v. Thun. gest. 1668: — Gr. Franz
Maximilian, gest 1710. k. k. Kamm. : Maria Antonie Grf. v. Brenner,
verm. 1693; — Gr. Carl Seyfried Eusebius, gest. 1765, k. k, w. Geh.-
Rath, Kämm. : Maria Friederike Rosalie Gif. v, Oettingcn-Spielberg,
IfM; — Gr. Hermaim FriL'drieh, gest. 17811. k. k. w. Gdf,'Rath
tind KJlmTii., LandvoRt i» Schwaben etar Maria Eleonore Grf. w Kö-
nigst^gg'Rotlieufols. gest. 1793; — Gr, Erast, j^est. 1803, k. k. w*Geb*-
Eiitli, Küjüin. ntid Laiidvoj^'t in Ober- undNieder-Sehwabcn: MainaCbri-
sline Josoptie Grl zu MandtM-scheid-BlaiikeTihniio, ^v^U 1825; — Gr,
Franz Xiuor, gdt. 1787, k. k. KllmnL,Standes!irrrdes K^r/WUrtterabt^rg,
Mi*gnat des Kgr; IjJiifarn etc, : Maria Grf. Karolyi, gest. 1848, Aus
der Ehe des Gr. Franz Xavpr stammen, neben vierTöcbtern, vier Söhne:
Gn Gustav, geb. 1813, kA. Küinnu, vcniL 1843 mit Gisella Grf. Csaky,
geb* 1B13, aus wekker Ehe ein Sobn. Gn Morit;;, geb. 1853. lebt; Gr,
Alfred, geb. 1817, k. k.Kiinini.. Uberst und Regim.-Cominandanfc, venn.
1867 mit Panline Grf. v. Beilej^ajNle, ^eb. 18:iu, aus welcher Elie ein
Solin enisprosH; Gr. Franz Xaver, geb. 1858; Gr. Ilermaiiii, geb, 1820,
k. k. Kämm, und Gr. Hugo, golK 1824, k. k. Kärnmirer. — Die dieser
Linie zustehemie Grafschnit Ktiuii^sugg und die OeiTschaft Aulendorf (im
Donaukreise desKgr. Württemberg, kamen 18()U^ zu Folge der rheini-
echen Bundesaete, als Standesherr seliafteu unter k. württ. Staatshoheit
und die stuatsreelitlicben Verbiiltidsse dieser standtisberrlichen Besit-
zungen sind dnrelieine k. wlirtl. Dedaration vom 6. Aug. 1828 festge-
stellt, auch besitzt dasllaus, dessen Haupte das Prädicat ..Erlaucht'" zu-
steht, in Oesterreicli die Herrschaft Ober- und Unterlanzcndorf, in Ober-
Ungarn im TrentFcluiuT ( Vjnjitate Pruszka, OroszlanykÖ und lllawa und
im Grossh. Baden mcijrer*^ Grundgefälle.
Spemer^ tlUior- ln«Un, l.itj. 2 r, 4» «. 47Ä-S2 und Tab, l». — Imhof, Nof. pror, Imp.
Lib. 7. e. 7. — I>4trchUiiil.i. Wtlt, Axtg von 1710. 11. 8. ;i3a— M, — Hühner, U- TuL :»Ö4-«.
— ÜattKi, i. t*. Hi54— Ä.J Mild U. *J. 5Sn ti^ 51, — Jacobi, JHO«, II. S. M> nriel AI. — iViniffritl,
V. 8 244-56. — All«, «.neal u. Ht«nr»hnodb. «4. Jahrg. IH24, T/B, 0^5-2» und ti7 Jiihr«-
ß, 5,W o. ff. - S. l'rfUM A.4>. L 8.38 u. tU, S, 140. ^ Caul, Adelsb. d. K^r, Württ^rnft.
M. 3€~3!). — Ocutsrhp lirnftiib d, O"««»«. I, H. 4*57— 7(S. — Fr^iftt-rr w. L*d^btir,l. S, 4&D
und 60. — Goth, g^u iMrluuili Iflfi'i- H. ^S7 u. As imiT ni'rufutnt auf jsa4, 8. I*s0. — G«-
♦1**1. T»»cJiiiMb. a^tv^TÜ. llÄuii^r, ISi«- H 38H; K. HoUiPoM«. — Si0'tai>*cfn^r . I, 2%: F.-H.
T. Kön^gtegk, - Trier, ». .'ilb. — r, kfrdintf, 11. S »17, u, 18. ^ W.-B. der Pr Mon. II.
44r F.'H. V, K, - W.-B. de* Kjtr, Wilni • <*r v. K.
% Könign^ee. Altes, thüringisches, besonders schwarzburgisches
Rittergeschlecht, welches von Ende des 13. bis zu Anfange des 15,
Jahrb. T zuerst 1275 u. zuletzt 1413, urkundlich mit den Namen: Kon-
gesBC, Congessc, Kuugesse . Ktinegesse, Konigesse und Konigisebe vor-
kommt und wahrscheinlich zu flen Patriciern der Stadt Erfurt zdhlte.
J. H h^U^r, OiniTii-niHilMtirtil« \iihU\t. t\" ^Oifr NoUilhiui de KühEk'«'*''. Rtidolst, 1J124,
— r, HfUfarJt , IN *^1'X
^ Koni^Mä^ uiich Freiherren und Grafen fgrüfliches Wappen:
Schild geviert . mit goldenem Mittelschilde u, in demselben der zwei-
köpfige, goldenbewehrte, schwarze Reichsadler, mit darilber schwe-
bender Krone. In jedem der vier Felder des Schildes , von welcben
1 u. 4 silbeni, 2 u. 3 aber rotb sind, ein einwäits gekehrtes, doch vor-
wärtssehendes, golden bekleidetes, männlichem Brustbild ohne Arme,
mit silbernem Halskragen und sechs rotben Kn*)j>fen in zwei Reihen.
Das Brustbild im 1, u. 4. Felde trägt eine neue, auf Art der kaiser-
lichen, gesclilosseue. da,s im 2. u. 3. Felde alier eine a!te, offene Königs-
krone auf dem Haupte). Ueichsfreilierni- u. Grafenstnnd. Freihen^n-
Diplom vom P März lß54 für die Brüder Hans Georg u. Hans Nicolaue
V. Küuigsfeld, bayerischer Linie, und Grafcndiplom vom 14, Sept. 1685
j
— 199 —
fftr Hans Gcors? VnAh. v. Kamgsfeld, Herrn auf Altefloffslipim, Zaiz-
kofeii u, Pfakboveu, — Kiiis dor siltesiteii ba\ <riscb*-*n AdeLsgoscblecbter,
welfhos zeitijy^ iiadi Kiiriitpri und Sdilesi«^ri kjriii u. aus welchem spiUcr
iiieliron? Sprüs.s<'ii in den Donistiften zq Frpysing, Regeiisburg u. PassiuK
sowie im Malti siTordon , im bayer, St. Gf^orgen-Ordou etc. aiifgo-
schworeii haben. — Die ordejitlicbe StammreÜie der Familie beginnt
ButTeliBi mit Neidhardt K., dessen Sobiie, Arnold und HippobL um lliJ5
lebten niid die Stifter /weier Linien wurden* Ersterer gründete die
bayerische Linie, vvelehe sehr lange furtge^etzt wnrde» Letzterer die
kürtner^ späUT wieder niisgegüngcne Linie, In Scldesien kam bereits
13 11 Hrniriens Chnni^^yswelt, Miles. vor. d^jcb yulite daselbst das Ge-
scbleebl nielit lange. ^ Hie bayerische Linie schied sich durch Andreas
und Joljaiin Sigmund v. K. in eine jlltere und jüngere Speciallinie,
welche letztere um oder nach der Mitte des 18. Johrb. ausging. Von
einem Enkel de>» Andreas. Stiftern der älteren Linie, dem FroiWmi
Johann Friedrich , stammte Gr»f Hans Genrg . s. oben, welcher in der
Elle mit Sasanna Freu?] v. Leoprechtintr, einer rfietien Erlttochtcr, den
Stamm IVirt^etztc u. ein Ur-Urenkel desselben war Graf Christian Theu*
dor , geb. 1755 u. gest. 1808, k. bayer. Kilmm. . venu, in erster Ehe
mit Jüsepha Grf, \\ Tauffkirchen-Kalzenberg und in /weiter mit Agnes
Grf. V. Cioseu zu Arnstorff» gesL 1847. Aus der ersten Ehe stammten
(traf Carl August Christian und Grf. Maria Anna Sophie u. aus der
zweiten Grt Maria Jo^^epha. Mit dem Grafen Carl August Christian,
geh, 17H9. k, hayer. Lieutenant, ist UK Jan. 1^15 der Mannsstamm
des alten Geschlechts erloschen. Grf. Maria Josepha, geb. 1797, ver-
miLbltc bich 1h12 mit Josej^h Gr. Deym v. Stritetz n. starb 1844, und
bo lebte denn in neuester Zeit von der ganzen Familie nur noch Grf,
Maria Anna Sophie, geh. 17HH , welche sich 1808 mit Wilhelm Freih.
V. lierchem zu Nieder-Traubling, k. bayer. Kämm. u. OherstMeut. ä la
suite, vermählte.
SiHapitu. L H. i2^. — Uühitfr, Itl. Tab. 4*3^-34.— Ouuht, I. H, 1US9 u. fi(K ^^ I>*lilioll«
Grarrtkh. d f;'g'-i<w , UL ä. V^Jt u. SiX). - G«^a«<ar. Ta^rhenb. d. ([tA Hiutcr, \M2, S. 4&1
ti. hUUit M«iidb. Kl I»fm»etbMi. H 148. — Ff^hmurttn I, «1: ». Konigtr^lt, B«y#Ti»ei>. —
#. Mtitinif, II, 6. 31» itrid IJ* : », K iiud IN. «. %^2i Gr. *, K, - Kalri»d»r de» tl. Htt-
berl'ft OnhAi u. Wtpitn*i> KaJ'Mtdcr di'i k. biiycr. lUu't-ÜCftter'Ordfii'^ iwin B.Gftor«. S. e». -
%%pp\. %u Mk'bni. WH VI. ,*k. -• Tftvf. I. «18. — W.'B. d- Kgr. Bnyom. l. 6S ö. f. WM-
clsm^ Abtii. L
' K^il^feld. Könijcftfelder, (in Roth zwei schräg aufwärts von ein-
ander gestellte schwarze Dreschflegel mit answäJts hemnier hängendem
Khlppelf. Altes, fränkisches Adelagei>ehlecht , aus welchem Johann
Wolffgang Y. Königsfeld 1588 als DomheiT zu Wftrzburg starb u. Wil-
helm V. K. Iti02 sich in ein Stammbuch einschrieb. — Die Familie
kam auch in Nieder-Oesterreich vor. Die vr*n Caspar Künigsfelder m
Wascn hinterlassenen Güter kamen 1534 erldich an Leonhard Stock-
horner. Wilhelju Königsfelder zu Wenzerstorf kommt als Bürge 1549
vor, hatte 15ftl das Gut Ahstorf pfandweise Inne u. erhielt noch 1583
einige Ziiizendorfeche Getreide-Zehente zu Lehen. Die Tochter des-
selben, Helena Kfmigsfelder , verehelichte Khäl« erbte 1593 von ihren
Eltern Wenzerstorf and war die Letzte ihres Geschlechts in Nieder-
Oesterreich.
— 200 —
Wi*nnrm, V. 8. ÄäT. — Sißhtnaeh^r, 1. liiT ■ v. M., FrinkiMli. — Aü^er , 8. 14n und
KönlgsfeMer. Kiir-Pfalz-Baj^r. Adelsstand. Diplom vom 1. Jnni
1804 für Carl Küin^fstVldiT jgt4r. 1788J, legilimirten , iiotilrlieheii Sohn
des Generah Grafen v. Künigijfeld.
Köiiigsifelss, Ein frnlier in Ostprcnssrn vorgpkomnipnrs Adplsge-
scliledit . welches zu Mitschnlleii im Kr. Gerdauen und zu Sakautschen
im Kr. Angerburg begütert war.
KönijGrHheim, Ein frillier in Ostpreussen zii Scharfeooil im Kr,
Rastenburg ansiissig gewesenes AdelsgeschlechL
K(imj2:slöw, Eia aus Lübeck stammendes Adelsgeschlecht, aus
welchem mehrere Sprossen hi der k. pr. Armee kStaiKien, — JolKsiin
Heinrieh v. K, war 17*i2 Prcndcr-Lieut. ini Ganiisoii-Keg. v, Tümpling
11. Christian Wilhelm v. K. starh 1.^01 als Major im Reginu t. Arnim.
KÖni^Bmark » Grafen ( Stammwappen r in Silber drei aus dem
rechten Schildesrnnde quer übereinander nach links gehende, rothe
Spitzen). Grafenstand der Königreiche Schweden und Preussen. Hchwe-
tHsches Grafendiplom vom 2ß. Milm {10. April) 1651 für Johann Chri-
stoph V. Kiinigsmarek. k. seliwod. Heichsrath, Ge n erat feld marsch all
otc, ndt dem Namen: Graf zn Westerwyck und Steckhoha, unii preiis-
sisebes Grafundiplom vom 3. Mar/. 1^17 für llniis Valentin Ferdinand
V. Ktlnigsmark , Mnjoratslierrn auf Netzeband und Stettin , k. pr. Geli.
Rath, Erblandhof in eisfccr der Kurniark etc. und zwar uuter Verleihung
des Wappens der erloschenen schwedischen Grafen v. K. — - Altes, mär-
kisches Adelsgeschlecht, welches, nach Angelas, in die Marken, und
namentlich in die Gegcjul von Brandenburg, gleich nach Vertreihung
der Wenden, ^*2ß. knm und den gleichnamigen, schon 1Hj4 vorkom-
menden Stammsitz unweit Osterburg in der Altmark his 1524 hesass.
.lohauji K. falji'te I34r> dem Prini^en Erich, nachmaligem Mitkünige
Erich XIL von Schweden die verlohte Braut, Beatrix, eine brandeii-
burgische Prinzessin» zu und kaufte sich in Hehweden an, doch kehrten
die Nachkonnnen desselhen im 16. Jahrh. aus Schweden in die Marken
zurück und von denselben besass um 1.^30 Kutger v. K. das Rittergut
Kötzlin in der OsL-Priegnitz. Der Sohn desselben, Joachim auf K^itz*
lin , diente dem K. ^Maxinnlian TT, gegen die Türken und Joachims
Sohn, Conrad, zeichnete sich im Heere des K. Rudolph II. aus. Aus
Conrads Khp mit einer v. Bluinenthal entspross Graf Johann Christoph,
8. oben, einer der herühmtestcu Feldherren Gustav Adolph's im .SOjüh-
rigen Kriege. In vierzig Seh Jachten und Belagerungen war ev glücklich
allen Gefahren entgangen und starh ]f;fi3 an den Folgen der Operation
eines HnhneraugeH. Ans seiner Ehe mit Agathe v. Lehsten stammten
drei Söhne: Conrad Christoph , Johann Christoph und Otto Wilhelm,
von welchen Conrad Christoiih den griitlichen Stamm fortsetzte. Von
demselben entsprosslen aus der Ehe mit Maria Christiane v. W>angel,
einer Tochter des hekannton k. schwedischen Fekbiarschalls Hermann
— 201 —
V, Wrangpl * xwci Sölinc h. zwei Töchtf^r- Von den Söhnen : Philipp
Clrristopii, kiirlmnnov. Oberst und f'jirl Johann, k. fraii?!, GeiieraK starb
letzterer* in F\iIko der Anstronßuniren in der Sehhicht bei Argns, lf>H(i^
Ersterer nbrr, wolcher iinverinUlilt war, wurde 1. Juli l(i!r)4 in Han-
nover ermordet iiml mit ihm erlosuh der Mauiiftstanmi des vornehmeu
und reichen Ge5;eldechts der schwedischen Grafen v. Königsmark. N.'l-
heres über <len Grafen Thilipp Christoph tindel sich in der interessanten
Schrift: Die Mer/n^iu v. Ahldcn', Stnnniiniutter der königlichen Häuser
Hannover n. Preussen. l.eipzig^ tH52. Von den Töchtern des Grafen
Conrad Christoph lermühlte sich die Aeltere. Amalie Wilhelmine. 1089
mit Axel Gr. Löwenhaupt und die Jtingore, Maiia Aurora, geb. 16H8,
Üiach anderen Angaben 1H7B), starb 1728 als Prupstin des t'nrstlichen
Stift,'? Quedl inbarg. Die von vielen Berichterstattern angenommene dritte
Tochter, welche die älteste und die Gemahlin eines Grafen v- Stceu-
bocb geweiien sein soll, hat nach Tränier. Denkw llrdigkeiten der Gi-f.
Maria Aurora v, Könitrsniarck. Bd. I. S. 12, wohl nie gelebt. Ein Anf-
satz von der Grf. Aurora eigenhiindig * Personalien' fiberschrieben,
welcher bei dem LeichenbegilUErnisse und der Leiclieni)redigt der Mutter
wahrscheinlich ^ebrnueJit wnrde . erwähnt dieser Tochter niclit. auch
fehlt dieselbe in dein von Vr. K. Kettner, Kirchen- n. Kefonnations-
historie des Stifts yuedliubnrg, 1710. S. 172 u. 73 gegebenen Stamm-
baume der Königmarcksclien Familie, Das Anftlhren dieser dritten
Tochter ist wohl dadurch entstanden, dass nach M. Kantft. lieben und
Thaten des (irafen Moritz v. Sachsen, die Grätinnen Amalie Wilhelmiiie
a. Maria Aurora, als dieseiben. wegen des Nachlasses ihres, wie ange-
geben, m Hannover ermordeten Drndens. IB94 am knrf^lchs. Hofe zu
Dresden erschienen, noch eine Dame sich m ihrer Gesellschaft befand
und zwar eine Grf. v. Steenbock, doch war dieselbe keine Schwester,
sondern des Vaters Schwester-Tochter, €dne geborene Gi-f. de la Gardie.
Grt Maria Aurora, ebeufio durch Schönheit, wie durch Geist ansge-
zeiclineti kam. wie bekannt, in die Gunst des Königs von Polen u. Knrf.
von Sachsen Angiist H. , wurde die Mutter des bernhmten, Ifi^B gebo-
renen Moritz, Grafen v. Sachsen und zog sicli 170n in das Stift Qued-
linburg zurtick. — Aus der märkischen Linii^ des Gescbleehts dienten
später mehrere Glieder mit Auszeichiuing in der k, pr. Armee und von
denselben sei hier nur genannt: Hans Christoph v. K.» geb. 1701 u. gest.
1779. Herr auf KützIin,Kodilahn.Vehlin, Bendelin, Netzband etc., k.pr,
Generalmajor n. Reg.-CoTumand.. in erster Ehe venu, mit Sophie Albertinc
v. Hacke und in zweiter mit Dorothea Charlotte v. Salderu. Aus dieser
niirkischen Linie, welche 1H(12 das ErbhofTucisteramt der Knnnark
Brandenburg erhielt, wnrde , wie oben angegeben , Hans Valentin Fer-
dinand v. K. in den preussischen (irafeustand erhoben und durch drei
Söhne desselben, die Grafen Hans, Adolph und Otto, bltlht jetzt der
gräfliche Stamm in drei Linien, aus deren Person jübestande Nachste-
hendes hier angeführt sei : Erste Linie, welcher folgende Besitztingen
zustehen : Netzeband , Majorat fmeklenb. Enclave der pr. Prov. Bran-
denburg) mit den Kittergütern Steftin , Gr. n. Kl.*WoUersdorf . Ghar-
lottenhof etc. in der Grafach. Kuppln ti. Plaue, Nitzahne, Paplitz und
— 202 —
Dopmitz etc, im Kr. Westbavt>llaiiil , some dir Herrsch, Kamnitz in
Westpreusseii : Graf Hans , geb. 171*0, Besitzer des L Majorats, Erb-
hotuieistcr in dir Ki;rmi*rk, Mitglied des li. pv. Herreribauses auf Le-
benszeit, k. pr. Kanimerb., Cieli. Ratli, a. o. Gesandter o. be\\ Minister
am k. niederläinl.-IIide, venu. 1h37 mit Jenny v. lüilow, aus welcher
Ehe, neben einer Tt>cbter. ein Sohn : Gr. Cari, ^eh. 1839, k. pr. Lieut.
im 7. Laiidw.*Ueg., stammt. — Zweite Linie, welcher in der Proviaz
Ürandeidturif die Ritterfj;. Krd/!iii mit) Uejditt im Kr. Ost-Prie^mit;« und
die aclit Ortscbalten der Lenzerwisebe im Kr. West-Priegnitz gehören ;
Gr. Adrdjdi, ^a'b. 1802, Besitzer des 2. MnjoratH, k. pr. Major a, D..
Schlosiihaujttmann von Rheiiisbery, Doinberr m Ilavelberg etc., venn.
1825 mit Jüs«'i>hine v. Miiisknwski, aus welcher Ehe, neben drei Töcb-
teru, du Sohn lebt: Gr. Adulpb |1I.), geb. 1830, k. pr. Lieut. im Hus.-
Rq^. Nr. B. — Dntte Linie, welche im Kr. Chnd;cieBen iler Prov. Posen
die Allodiidherr^elL Cliodziesen-Gbsidlz besitzt: Graf Otto, geb. 1815.
Mitglied des k. \n\ Herrenhauses auf Lidieuszeit, k. pr. Landratb a, D.
u. Director des Treditvereins tiir die Prov. l*osen, venu. 1831* mit He-
lene V. Klitziug i*.d. tl. Deuiertbia, ans welcher Ehe, neben zwei Töch-
tern, vier SrdHK^ stammen, die Grafen: Otto, geb. 1H40, Ludwig, geb.
1841, Kurd, geb. 1846 und Wicliait, geb. 1852.
N. |oi;o— 6'i o, i\ S. 551-^-71 u. lfilV-^14. — Freih, b. Kr'>hne, W, H. |"9H— 20N u. 4W u. ,18.
— M. Pr. A -L. nr. 8. 7 II, Ä. I4ü-f3. ^ DL-uUcfi»« fSraff^tih, d uogio*. I 8, I6J— 6». -
J-t'^iht-rr P. Irtifhur,, l. H 4fiO. — CJcufJil. TtHciiitih. li, ^rfl, Häliü., I^Hj. S. 453 u. 5S mimI
h\not UmtiiWt. Riif nemNelheiji . S, 444. — Si^thmachft ^ I. 175: t, K , MiMti^ch. — Speitfr^
ii|P. L*ifl)d. 1. Tab. ». 8. lyß und 3ri7, — W.B. d. iMirchl. Weh. i\\, 'Jii\*: Gr. v. K. —
Srt'o üikeM W.-H. ßri?fw. Taf». 1, Nr N. - W.-H dir Vitftm^ Ihuvtrch . \. 62. — Meklt^nb,
W,-ü. lab. 27, Nr- 'rJ iiud 8, 2*;, — W. B d SÄcli». HUmlt-n. I. H.
Kiini^C^teitij Epp- und KöniicHtpiUT Geafeu, s. Bd. 111. S. 130 u.
1 3 1 : E ]> stein, E i» p s t e i n , G r a f e n.
Kouis^ötoz. Altes, uckermärkisches Adclsgescblecht, ans welchem
Uentso V. Königsioz 1350 Blirgermeister zu Preuzlan war. — Den Na-
men: Königstoz ffihrt in der l'ckermark ein kbiner Bach, welcher un-
gefähr drei Stunden uuterhnlb Preazhiu in den üekerstrom tiült und an
dem eine Wiese liegt, wtlcbtf unter deui Nauuni der Herren-Wiese, als
ein liitterkbn, verschiedenen Familien gehörte, deren Güter nicht dai^au
stiessen.
N. rr. A.-L, V, H ilfi.
Könitz, aneli FreiUerren (in Rilher zwei neben einander aufrecht
gestellte, an einander stOj?semie, rothe Wecken, oder mich eim:r neue*
rcn Angabe, zwei mit den Ecken .sich berühremle und überall an den
8childesrand anstossende Wecken). Im Kgr. Bayern, auf Grund eines
von dem berz.-sacbs.-cohnrgsch. Lehnbofe 14. Oet. 171)0 bestätigten
FamUien-Hecesses, anerkannter Freiherrnstand und Aufnahme der Fa-
milie in die Freiberrnclasse der Adelsmatrikel am 8. Mai 1818. — Al-
tes, thüringisches und fränkisches Adelsgesebleeht, welches der Sage
nach den Ursprung von einem Dynasten-Gescblecbte der Sorben-Weu-
den herleitet, wehdies schon im 7, Jahrb. in der Gegend zwischen der
thtlringiscbeTi ^aide und der LInstrut aus dem südlichen Sarmatieu ein-
gedrungen und *i27 uaweit Saalfebl das Scldoss und den Ort Könitz er-
baut haben soll. Um 928 vereiüigt«u ^ch die Sorben-Wenden unter K.
— 203 —
Heinrich L mit den Thttriogern und nalniien rleii christliehon Glauben
an. — AdaÜHnnu^j de K*Vuitz sclienkti^ inDt nU .,ganz freior und from-
mer Manu'* mit seiner Hausfrau Christine den Ort Küiiitz» nebst den
dazu pelNirenden Gütern im Gnue Örla : Bach, Briaenitz und Quezin.
der Benedictiner-Abtei Saalfehl und ein Amlerer Adallieri v. K, 1282
(die Scht'iikunpurkiiiidc bopinut : ,,Nns Albert j fle Könitz'i dem Klos-
ter zu Bin hei ßudolstüdt zwei Mousos zw Voj?elftliVdt. Schon vor Letz-
tercra hatte, nach Sehultes, Siialtt4d-Gohuri^, Lau:Ses|2escliichte, 1125
Albertus de Konitz ^Hdrht midMerhnth v. Könili?. welcher bei AUeiiburg
wähiit'% tritt, nach Gutlia diph^m. V. S. IfKi, 124 4 urkimdlich auf. —
IHe ordcjitüche StammreilK- des Geschlechts hat Viihait. Kimi^ mit Hart-
mann v, K*, gest. 12(i2. Ite^ounmi. Derselbe war mit Cathariua v. und
zum Staffelfitein Yta*mä!ilt und die Nachkommen aus dieser Ehe breite-
ten sich weit aus. — Peter v. K., geb. 1491 uud gest. 1559, kurÄächs,
Kanzler, empting 23. >I;Vrz 1555 ^i Brüissel vum K. Carl V. im Namen
der Söhne des unjkdiicklic^jcm Kurfürsten Jcduinn Friedrich vnn Sachsen,
die LeUen; Salomoii v. K. erschien 1B14 hfu Krneucrua^ der Erbver-
bnlderung yai Nnumluirtr als kurbraudeiib. Hofmeister and Haus Wil-
helm V, K., geb. HI23, kaufte i^u seinen Besit/un^M'U unweit der Saale:
Eyba, Wickersd<»rF, Lichtenthaiine, Knobelsderf und llohenciche noch
die Uitterg. Ober- und Nieder-Siemeuau, Weisseubruun am Forst, He-
rath etc. bei Coburg, worauf die Faniilie utiter die friiukische Reichs-
rittorschaflt des Gant onsBaunach auf^^mommen wurde. Nach deuiTode
des Letzteren theilteu sich seine beid^'u Sohne in die väterlichen Be-
sitzungen, wodurch Johatm Ernst v. K., ^eh. 14511. herz, saehs.-saalfelü.
Kamm, und Schhtsshauptmaun. die ll.-Güter Eyba, Wickersdorf, Arus-
gereath, Knohelsdorf. Volki'amsdorf etc. erhielt und die Ihürinjrische
Linie f?rüudete, während sein Bruder, Johann DietriclK geb. Iß62, wel-
chem die K.-Güter Unter-Siemeuau. Weissenbruuu, Kleiu-Herath etc.
zugefallen, Stifter der fränkisclien Linie wurde. Letztere ist 1B32 mit
Christian Ferdintind Freih. v. K., peb. ll\l(\ h. sachs.riueiinn^. Geh.-
Eath und Hofmarschall, welcher, verni. mit Heiulette Freiin v. Spes-
sart» Nachkommen nicht hinterlicss, erloschen, worauf die Besitzungen
dieser Linie an die thltrinknsche, als Stamndinie. zurückgefallen sind.
— FVeih. Christian Ferdinand war mit seinem Vetter, Alexander Freih.
V. K., thnriugiflcher Linie, auf Eyba etc. geh, 1790, k. bayer. Gendar-
mcrie-Oberlieuleuaut. in die Ädeli^matrikrl des Kgr. Bayern eingetra-
gen worden und Letzterer, gest. 1851» als k. bnyer. Kämm, und pens,
Oberst, hat aus der Ehe mit Henriette Edlen v. Kefstorf. gest. 1854,
neben sechs Töchtern, von denen vier vermäldt sind, einen Sohn, Freih.
Albert, geb. 1842, hinterlassen. — Von des Freiherrn Alexander's Va-
ters-Bruders-Sohne, N, Freih. v. K., stummen die Freiherren : Her-
mann, geh, 1803, h. saehs.-cohurg.-goth. Kammerherrund Ernst, geh.
1809, Gutsbesitzer zu Sondshof im Landgerichte Königfihofen in Bayern.
Ersterer, dreimal vermählt, hat eine /.ahlreiehe NachkommenschafL
VaL Knnig. Wi. .*<. 57ä-M. — Üauhf, ^ W, i^^'i ti. < 8. p. HatMtin, Tl, Ki3j)i>L «. 36-
— Rif^rtrHann, CiBiiiloM ßauiturh. TnU. 95—97. — liiftiicAelmimn , Htinnm- u. AhiiPtitafeiDr L
4i. — GrufUtTt hjitor BpiueIjtwJU. d. 8. rrohurit-.HiiAir. AiiihtM«. t. S ^^i* — v. Lang, SuppK
«. 53 iina .VI. - N. Tr. A. L. II r. fl. U2— 44. — Fr€ih. p. Ltfiefmt, 1. S. 4fil. — GeueaJ.
T«t<h«iit). (J. ireitt. Hiua. 18»». S, 3€!)--7a u. 1862 S. 438 und 2^, -^ Siebmttehtr , I. 146:
^ 204 —
*. K„ Thörin^iaeh- — Tyr*./, l. 69: P.-H. v, K. - W, B. 4. K»r. Bajeru. 111, 42 and
V, WölcJttrn, Atrtli. Mr F.-U. v. K. — p. Ee/Ktr, b^yeT, Adtl, TäIk 41 u. S. 41. — W.-B.
.1. KEi'^is. 8tAflt*n, IX. l!«. — KnrMehke, IV, H, 2-21 -i4.
Könitz (in Silber ein schrUgi^editer, rotber Balkon, welcher links,
oben, von einer sclirrigrechts gelegten, goldenen Lilie undreclits, unt^n,
von zwei unter einimder scbragredits gestellten, filnn>lfLttngeii, golde-
nen Rosen begleiti^t hl). Ein schon lange in der rrTafscbaft Mnnsfeld
(jetzige Provinz Sitcbsen) vorgekommenes Adelsgescbleclit, dessen Gü-
ter seit der ersten FTülfte des 17. Jabrli, näbor bekannt sind. Dasselbe
wird von Mcbroren filr einen Zweig des im vorstebenden Artikel bespro-
ebenen thüriiigiscb-frilnkisidicn Gesebleebts der Freiberren v.Künitz ge-
halten, doch wird nidit angeführt, zu web'ber Zeit sieb derselbe in das
Munsfeldiscbf |i;rwi'iidrt und dsis Wappen gL'üvidert habe und so nebtnen
denn Andere an, dass die Familie von jenem Staanne zu trennen sei. —
Das Gut Gorenzen, im jetzigen Mansfeldseheii Gebirgskreisc, gehörte
bereits Xk\HO der FanüUe und Querstcdt und F^ehraplau, ebeefalls im
Mansfelder Seekreise, waren schon 1650. sowie Arnstedt und Friede-
barg. Ersteres im Gebirgs-, Letzteres im Seekixdse, im Besitze des Ge-
schlecbtM. — Im Laaft^ d('r Zeit theilte sieb der Stamm im Maasfeld-
schen in die lläaser Scbraplaa, Arnstedt und Friedebarg. Aus dem
Hause Scbraplau eiitspross die Gemahlin des blinden Jost Graiea zu
Maasfekl, dessen EnkeL Jobann Georg ITl. Graf zu Mansfeld, der Letzte
der Kisl eben sehen Linie der Grafen zu Mansfeld, 1710 starb. Der Bru-
der desselben^ oder Bruderssobn war Ol i erst in hol bind. Diensten und
die Naebkomnienscbaft dessellHUi blühte noidi im Anfange des 18, Jahrb.
Aus df^ni Hause Arnstedt kommt Joiist ff einrieb v. K. um 1680 als
Burggraf zu Mansfeld vor. Von den drei Söhnen desselben kam der
eine an den k, k, Hof und wurde Trnehsess, der zweite war Herr zu Arn-
stedt und der dritte, knrsiiehs. Forstmeister, Herr zuFriedeburg und so
gingen aus dem Hause Arnstedt s|>äter ilie lliiuser Arnstedt und Frie-
deburg hervor. Aus letzterem Hause entsprosslleinneh Gottlieb v. Kö-
nitz — ein Sohn des Heinrieh Johann v, K-, Herrn auf Friedeburg —
welcher in der k. pr. Armee I7H1 Oberst und 178*^ RegimentsehHf
wurde, doch noch im letztj..'enannten Jnlire als Generalmajor den Ab-
scbi^^d nahm, Noeb in neuerer Zeit, IH'MV^ besass ein Zweig der Fami-
lie das Gut Webra im Kr. Weissensee, Prov. Sachsen. — Die hier, so-
wie im vorstehenden Artikel in Rede stehenden Familien v. K5nit.z sind
nicht mit drm uckermärkischen Adelsgeschlecbte v. Kfnitz, s. den be-
treffenden Artikel S. B5, zu verwechseln.
äauht', i. Ü. 1062 u. fiS, ~ N. Fr. i^.-L. lU fl. I4:V -- Freiherr «. Lfd^bur , l. 8. 460
KfSnneritz, auch Freiherren (in Silber drei, 2 und 1, doppelt ge-
henkelte, rothe oder llolzfarbeno Stempel. Die Siebmachersehe Deck-
ratiou sagt: ,,drei holzfarber Stöss'"). Erblünd.-österr. Freiherrnstand.
Diplom vom 29. Dec. 15lbS fjir Joliann Heinrich v. Küenritz, Herrn zu
Hachenberg u* Clement in Nieder-Oesterreieh u. kais.Hotlcammer-Rath,
— Alt-es, schon im 13. Jahrb. vorgekommenes meissonschps und thü-
ringisches Adelsgcschlecht, welches zeitig u. später in der ersten Hülfte
des 16, Jahrh. nach Oesterrcich kam, wo dasselbe Khuenritz, Küenritz,
.«.c.
i?
— 206 —
Oberhofmeister J. M. der Königin Wittwc; Julius Trau^ott Jncoh v. K.,
k. sfichs. Stnats- il Jiistiz-MiuisU*!* a. D., Kiulolph v. K., k. süchs. Kaui-
nierh. ih w. Höh. Ratli , a. f>. GosamUcr und bt^vollni. Minister am
k. k. Hofe zn Wien; v. K. -^ k. sädis. Kmsdirector in Dresden, etc.
Kmiiitf,, S, ,'.24, — \ai, Koni ff , !. S. SfiO-SH, — (inuhr, 1. 8. JO«,"? u, «4. - jl/ili(-'r,
r>onIi«nrdt^li., S, \m. — r. Ufchfrü:, dtiyt<>\n, N»irhr, V. s, "ij : Nuclir, -um tten KircliiMib.
in CiHmmn von iTS/i— S1> — »fMiyriW, V, m. 3X^— «7. - N. t*r. A.-L. V. S. t7T. ^ FrHhtrr
V. L*d*bu>\ I, S. *(;i li. nt. S. *.'^H _ StfbmaeffFr. 1. lölr v. ICr.Mdet, McU^ul^ch - W.^B
Röntiigtks Kiiiiijarde, Altes Adelsgesdilecht der Altmark ans dem
liieirlmainigen. hcrcdts 1375 vorkoinmeinlen 8it>!e unweit Steiulal, wel-
ches 1451» zu Deltz bei rVardelogen u. H^23 zu Gr. Möbritigcn unfern
Stendal begütert war und in der Altmark 1637 mit Esaias v. Könnigde
erloscben ist. — Siebmacber bat dasselbe unter dem Namen: v. Könige
(in Blau eine frei stebende, goidene Säule, vor welcher ein weisses Ross
springt) dem tbiinngis<^hen Adel zuprezilblt. und Gaube giebt die Fa-
nuUe ebenfalls als eine thüringisebe und verniutliet, dass diesell»e aus
dem Scbwarzburgiscben stamme: eine Annabme , welcbe v. ITellbaeb.
der wobl deri scliwarzburgiscben Adel kannte, mit einem Fragezeieben
begleitet, — Nach dem bekannten in Gaulie's Hand befindlichen Mspt.
K. ^iebt derselbe an, class vor nahe aclitzig Jahren, also in der zweiten
Hsllftc des 17. Jahrb., zwei Brüder v. Kiinigde sieb mit zwei Scbwesteni
Edle V. Plotlio a. d. IL Gerbstedt im Mansteldischen , Anna' Catliarina
und Lucie. vennuhlt hätten und dass Anna Catharina , als Wittwe in
zweiter Ehe mit einem v. Berlnsdorf vermülilt. noch 171f5 gelebt habe.
frauKe, II. S. .SSO, - t, U^UHach, l, S. 671. - Frttih. p. UAehut , I S. 4Ä1. — Sieh-
Köpff, Köpf. Ein in neuer Zeit im Kgr. Preussen vorgekommenes
Adelsgeschlecht, aus welchem Chinstian Friedrich v. K^ipff 1836 k, pr.
Cousuj zu Venedig war.
N. Fr. A.^L. Ur. 8. IH. — Frtih. e. Lf<<lfhnr , L Si, 4M uticI Ul. S, 291. - .Siipul. ru
Skbm. W,-R, X. »^ V. Küpf, üjuer.
Röpken, Adelsstand des Kgr, Preussen. Diplom vom IL Nov.
n^^B für die Gebrüder, Arnd Köpken . k. pr. Geb. Finanzratb. und
Johann Köpken, Canonicus , so wie für den Vetter dei*selbeu, Jobann
KiVpken, k. pr, Ilofrath. — Die Familie wai* 1803 zu Cl oster majinsfelde
im Magdcburgi scheu begütert.
t>. Ihühach. [. ^. (5^0. — N Pr. A.-l*. V. 8. 277. — Freihtrr. r. Udebur, I. S 270. —
W.-B. d, Hti-usji Mojuxrh. HL 39. — Hn^nehkf, Hl. 8. «70.
Klipp V. Fel^enthal. ErbMnd. -Osten*. Adelsstand. Diplom von
1803 bir Wolfgang Kopp, gewesenen Lehrer der Zeicheukunst an der
Tberesiunischen lütter- Acadeune, wegen sein(^r Verdiensti^ um die unter
dem Namen Mosaik*8calioglo bekannte Bildekunst, mit dem Prädicate:
V. Felsentbai.
Koppele* Ki^ppelle, aiieb Freilierreii. Ueicbsndels* u. kurbayer.
Freiberrnstand. Adelsdiidom vom 18. Dec. 1739 für Johann Wolfgang
Koppele, Rentkammerseeretair zu Amberg und Freihcniidipiom vom
H>. Aug. 1765 für den Sohn desjselben, Ignaz Leopold v. Koppele, kur-
pfalzbayer, Regierungsralh , Director der Landgrafschüft Leuchtenberg
— 207 —
und Lelienpropst zu Amberp. — Die Familie stammt atis dem Passaa-
isL'hen und ein Enkel des Freiherr^ Ipnaz Lpopulil: Carl Friedrich
Franz de Paubi Freih. v. K., geb. 1777, k. lüiyer. Boimaiitiier zuWald-
mQnchen. wurde nach Anlegung der Ädelsnifitrikel de<i Kgr, Bayera in
dit^se einjrotra^en. Neben der rreiherrliihm Lini<* iler Füiiiilie Idnbti^
letztere auch in odoliKeii Linien fort und der tifiuinnten Adelsniatrikel
waren einverleibt die Gebjihler: Franz Xaver ('arl v. Kruipelle, ^eb.
1774, k. bayer, lieiitbeamter zu MittertVls, Franz Ferdiimrid v. K,^
HCeb* 177fi, Fnrstpnieticant zu Mitterfels, und Franz Oottlieb v. K.,
jl?el>. t78L k. bayir. Mantner zn Grieskirchen , sowie des verstarbeuen
Bniders derselben, des vorm all j?en Propst ei -Verwalters Lorenz Xaver
V. K., Sohn, Franz Seraph v, K,, geb. 1803,
p- Lttn^, i*. t6s n il*>. - W.-B. d. ICgr, B«jfrn, HL 4"/ ii, v. Wöfckertt, \b(h. »: Frtth,
V. K it. VK R'i: V. K — P. f/tfiutr, bity#r, Artel , TnI>. II uint S. 43 Frmh, v. K, —
Xmftihäf, IV 8. 32fi iti>d '11.
Eäppen. Reicbsadelsstand. Diplom von 1571 für D, Jtdianii
Krippen, liurbrandenb, Ratb und Prof. der Reebte zu Frankfurt a. d. 0*
Derselben starb ll]. Jau. D)30 als kurbrandenb. Vicekanzler.
Kc&ppen (Schild der Lilnge naeh u. in der linken flalfte quer ge-
theilt, dreifeldrig: L reobts, iu Silber der Kopf und Hals eines recbts-
sehenden. gekröirteii. schwarzen Adlers; 2, links <du>n , iu Gold ein
rech tsseh ender Mobrenkopf mit wei^^ser Kopfbinde und 3 . links unten,
in Blau eine silberne Lilie). Adelsstand des Kgr. Preusseu. Diploui
vom 17. Juli 1717 fdr Peter Rudolph Koppen, k. pr, Hauptmann bei
der Artillerie. Der Bimler desselben, Maximilian August K., batte
schon vor ihm den Adel erhrtlten. — Die Familie wurde in der Mark
Brandenburg u. im Magdeburgiscben angesesseu und sass noeJi 17Ci4
zu Eichstadt im Kr. üst-IIaveüand und 1771 zu Cautow im Kr, Riippin.
9. !hmachA> Ä. H&O. — N. \*t, A,'L. L S. a» und V. i«. 277. - trtih. b. l^^tbttr, L
R. 4CT. - W -B, d. I'r. MtUK ni fiÖ. - KmfäeH0, III. f^. 271,
Köppem (in Roth auf ^üneui Rasen drei neben einander bervor-
wacbsende, junge Eichen, dereu jede oben gegen die linke Seite eiu Blatt
bat). Altes, laugst erloscbeues. mekleuburgisclies Ädelsgescldecht, aus
welchem Gotthied de Köppern bereits 1255 lebte.
Kcipperii (in Roth auf grl^nem Boden eiu Weinstock |. Altes, pom-
mernscbes Adelsgescblecht. welchem schou 1372 Rossin und 1407
Schmuggerow im Kr. Auclam besass und im Laufe der Zeit melirere
andere Göter an sich brachte. Dasselbe ist eines Stammes niil der im
vorstehenden Artikel aufgeföhrteu, meklenburgischeu Familie dieses
Namens, wofür, wenn auch das Wappenluld inn anderes i^t (MicriLl
nimmt übrigens drei gelbe Hopfen oder Weintrauben an einem Stiel
itu Schilde und auf deuiHrhue ani, besonders der Helmschmuck spricht.
Die pnmmerusche Familie füiirt auf dem Heime eineu Eicbenstarum mit
Blättern und die meckleuburj^iscbe Familie fulirte auf deiu llelmt! eine
alte wachseude Eiche, deren sechs verhauene Zweige gleichwohl jeder
noch oiu Blatt tragen, — Die späteren Besitzer der Familiengftter wa-
— 208 —
ren die Kachkomnien des Philipp Gusto \' v. Küppern, dessen ältester
Soliii< der Hani>tiiiaiui Haus Dietrich Ludwig v, K,. das (fut Ratliebur
durch einen 1750 getsthlos^cjim Vergleich uiil seitieiii Ilriider, Ciirt
Gustav V. K., erhid'lt. I*ei"<ielbt* «LTbauUMiiit Ilidle kcnuKl. Giiadfji^eJder
1776 das Vorwerk Muri tvutlml Der jün^xere Bruder. Curt Gustav v. K,,
erhielt Schmu "jg er ow mit dem Vorwerke Kiewitzdamin. starb aber ohne
Nachkomnien und Ihitis Ueinrich Ludwig v. K., k. pr. Hauptmann,
wurde uuu Erbe beider GtUer. Derselbe hatte zwei Sidine: Adolph
Friedrich Wilhelui v. K. und Hans Anton Carl, wulehe Beide in der k.
preusa. Armee standen. Ein Vetter, Curt Will a Im v. K,, war ITTOlIerr
aul Rossin und Charlotteidnif und ein anderer Vetter, Melchior v, K.,
Herr auf Bilrenkamp bei AYesel, war auf süjnml liehe Guter mit belebnt.
Auch lebten damals in Düiicoiark mehrere Lehuävettern . namentlich
Otto Friedrich Adolph v. K.^ k, dän. Oberst der ('av. und Hans Maximi-
lian, k. diin. Hauptmann. Letzterer starb später, 1805, als k. preuss,
Generalmajor. — lu neuester Zeit besass noch Anna Ulrike Adotphine
Frau v; Köppern. geb. v. Seh lagen teuffei, das Gut Gross-Massow im Kr.
Lauenburg und Kemitz im Kr. Randow.
MiCfat,H. 49ti. — Brthpj^fttnittn, L HpLüL 2, - N. Pr. A.-L. UI. S. 144, — Frtih.t.Le-
dtbur, I. S. 462 and llt. s' aJl. - e. Mfding, Hl. S. :!&3, — Pornrn W.B. L ©9.
Köpping^, Kiippeti, Eine, früher siu den lütiebnrgischeo, adeligen
Patricier-tiefichlechtern zählende Familie, aus der Stadt Trcucnbrietzen
in der Mittelmurk stammend , \on welcher die nach Ltineburg gekom-
mene Linie hingst erloschen ist.
p. M4äing, \\V. S. 357: orndi ßümier und eiucni v, llajisehrheo SUmmbtume.
Körber* Ein im Kgr. Preussen vorgokonmienes Ädelsgescldecht,
Ernst GottUeb Friedrich v. Kiirber, k. pr. Lieut., besass 1773 und noch
1785 Pctersbagen im Kr. Lebus, Prov. Brandenburg und Joachim Ernst
V. K. war 1702 k. pr. Lieutenant. Die Familie hatte in Gstpreussen
Jatntschau im Kr. Osterode und Loinp im Kr. Mohrungeii an sich
gebracht.
Körhitz. Altes, meissensches Adelsgc schlecht, welches aach Ktir-
bit7 und Kyrbitz pfeschrieben wurde und dessen gleiclnuimif^'er Stamm-
sitz in dem ehemaligen Amte M<^is?>en lag. Nach Knauth hatte zu seiner
Zeit dicFaniihe, welche früher Lauenstein, Wachwitz, Niederpoy ritz etc.
besessen hatte, Mert/kirchen bei Mfiblborg (MarUnskirehen im jetzigen
Kreise Liehenwerda der Prov. S:ichfien) inne. — Scheu 13fl7 süss das
Geschlecht zu Burkersdort bei Fninenstein im Ei'/gehirge und Dinand
V. K. verkaufte 13H0 das GutGossnit^ im Meissniseben. wo im Laufe der
Zeit die Familie reich begilteit wurde, an die v. Dachwitz, Hans v. K.
aber 1387 den Hof zu Laufe an den Markgrafen Wilhelm zu Meissen»
— Friedrich v. K. war 1477 kursiichs. Uath und Caspar v. K. 1579
kursächs. Ober-Forstmeistei- zu Sitzerode und Amtshauptmann zu f^chlie-
bcn. Von den Söhnen des Let/teren, von welchen Caspar Cuno llu-
dolpb V. K. um Hi65 Stiftsh;iii[dnmnn zu Zeitz und Ober-Einnehmer
war, starb Hans Caspar v. K., kui-süchs. Hofmeister und Ober-Steuer-
Einnehmer, 1639 and hinter tiess seihen vier Sölmeu aus zwei Ehen die
— 209 —
Güter Schmiedehorg, Fa!lcenba\ ii, Hausdorf und Zollwiti!, Erstcre im
damaligen Aintt* Meissen, letzt eres Gut im Amte Tor^aii, Der illteste
dieser Söhne, Hans Christoph, kam als Pa^^^e mit der kursjlelis. Prinzes-
sin Magdalena Sibylle narli Dänemark, wurde spilter Hofmarschall der-
selben und ihres Gemahls, des Prinzen riiristian, trat iiaeh dem Tode
des Letzteren in Dienste des KiVnigs Fnedrich 111, von Dänemark, stieg
immer höher, wurde Staats- und Kiiegsminister, Beisitzer des höclisten
Reicbs-Genclits und endlich Reichsmarseliall etc., als weleher er, ohne
aus der Ehe mit einer v. Lützow Naehkonmien zu haben, 1682 starb.
Derselbe hatte aber seinen Bruder, Johann Caspar v. K., h. sachsen-
meining. Geh.-Ratb, Krbschenken der gefiirsteten Grafschaft llennc-
berg etc. nach Dünemark kommen lassen, wo derselbe k. düu. Staats-
rath wiirde und 1*591 starb. Aus seiner Ehe mit Soplna Elisabeth Thoss
V. Erlebach, welche 1710 als die Letzte ihres alten thüringensebeTi Ge-
sehlechts starb, entsprossten zwei Söhne, welche« naeli ilem Tode ihrer
Mutter^ zu ihrem Namen den Namen des erloschenen Gt^seblechts Thoss
V. Erlebach hinzufügten. Der jüngere dieser Stibne, Johann Christoph
Freih. v. K. und Thoss v. Erlebacb, Herr zu Hellerup auf FOlmen und
Berisgart auf Laland. k. diin. Generalmajor uml Geh. Ohrrknegs-Se-
cretair, wurde L725, unter Erbebung des Kitterguts Hellerup zu einer
freien Stil ndesherrschaft, in Dänemark naturalisirL Derselbe starb 1728,
doch ist nicht bekannt, dass er, vermählt mit einer Tochter des k. dün.
Oberstallmeisters v. Hai'stalL den Stamm fortgesetzt habe. Ein dritter
Sohn des Hans Caspar, Casper Haubold v. K.. war knrsilclis. Kammerh.
und pdanzte den Stumm in Hachsen fort. Johann Rudolph v. K, war im
Anfange des IB. Jahrh. kursüchs. Ober-Forstmeister, das Geschlecht
blühte in mehreren Sprossen weiter uml grtlssere bandschrilVIicbe ge-
nealogische Samndnngcn nennen noch bis 171)3 den Namen desselben.
Mnauth , S. 5J4 ; Korbilr , Kiitbiu umI Kjrhit». - Vat, K'^fuj , Ul. H, .V4i-6t2. —
Gnutiet l> ». lOiiÄ— 67: v. Kijrt«k;r, vor Ztitpn Körhin, Kyrbis, - Frtihrrr 9. Ltdebur , 1.
S 4ti3. — Shhmachrr, ^ mi ; v, K.^rbiU, Sieeb»isclK — ff^je^fcUv, V. S 2,'7-ay.
* Körner (in Blau zwei mit den Rücken zusammengestellte, rubin-
farbige Halbmonde). Altes, ursprünglich (österreichisches Landmanns-
gescblecht, welches in alten Urkunden auch Kärner und Kerner geschrie-
ben wurde- — Weichard Kürner war 1413 der Herren und Grafen
V, Tbierstein Pfleger zu Osterburg untl hatte von denselben den Loi-
zenbof zu Lehen und Andreas Ktirner zu Loitzendorf und Windpassing
kommt als Verkäufer der Uaagmühle noch 1513 vor.
' Whturiii, V. S. 2.S7 und 59.
K5rner, Kürner. Ein früher zu dem Adel im H. Gotha zählendes
Geschlecht, welches den gleichnamigen Flecken besass.
BrüekMr^ Kirdn-ii- und Sthtiletiatnat üw» H. üuilm, l. 3. St. S. UU ü37, iSl^ ufid 34J u.
Ktli-ner v. Komberff. Erbh'lnd.-^sterr. Adelsstand. Diplom von
1701 für Carl Körner. Verpflegs Verwalter in 13b er-Oesterr eich, mit dem
Prädicate : v. Komb erg.
% Köseeke, Köseken* Pommernscbes Adelsgeschlecbt, welches be-
reits 1601 m Linde in Kr. Pyrilz und zu Treptow im Kr. Namzard
£nu^ike, D«ul4cb. AdeLi-LcjL V. 14:
— 210 —
begütert war und mit Ewald Friedrich v, Kösecke, Herm auf Liiide,
Treptow uud Warsin, 1743 erloscbeu iet.
Freih, ». Ittiebur. l. 8, 467. — Sr*<^;iMac*#r. V. 172.
KöHs!er. Bölimischer Adelsstand. Diplom vooi 29* Mai 1534
für Haus Ktiäsler, Bürger zu Brt^slau, — Ein in Schh^sieii im Breslau-
isdien 1538 zu Beukwitz und 15B3 m Schönborn, sowie löll m
Tschamm endoH' unweit Neumarkt begütert gewesenes Adeisgeschlecht.
Frfih. F. UHfbur, LS. 1*59,
Kösteritz, KöBteer v,Kösteritz(iu Silber ein schrägrecliter. blauer
Balken, ohou und unten von einer Kose begleitet). Ein in Pommeni
im Kr. liegemvalde u. 171U zu Blankenhagen u- Fiepstock u. noch 1835
im Kr, Stolpe zu Ktxin. sowie 1834 zu Stresow und 1K30 zu Labehn
bef?titertes Adeii?geschlecbt. — Adolidi PMedricb K. v. K. war 1794
Amt>ibauptmanu und Herr auf Blankenbagen , Carl ('hriMian K. v. K.
Rathsberr, Später, 1839, war ein Sprosse des Geschlechts königl. Pih>-
curator zu Elberfeld.
N. l'r. A.-L. V. S. 277. - Freiherr «. l^Ufttur, L S 1*59 u. IJl. », «9».
Köstitz, Kostitz. Ein im Stifte Merseburg 1580 und noch 1509
'/M Kriegsdtuf und Wessmar b*ejrülert geweseneä Adelsgeschleclit. —
Wolf v; Ktistitz, kursächfi, RatU und Oberhaiiptmann des Stift:^ m Mer-
sehurir war 15(>:i bei der grossen Kirch en- u. Sclialen- Visitation im ge-
nannten Stifte der vornehmste Counninsar, inid d(T Sohn desselben,
Johann v. K. , auf Wessmar und Kriegsdorf, starb IB09 als kursächB.
Geh» Rath u, Doinpropst und Priisident des Stifts MerselMucg.
üauh^, T. H. |iW7 iiml 6^ ihm) l\. S HjU ii«mI KS. — Frfthtrr ». Ltdtbnr, L ». 4«S.
Köth-Wati^ebeid ^ Freiherren , s. D a e 1 v. K ö t h- W an sc b e i d.
Freiherren, Bd. II. S. 399 u. 4()ü. — Die Familie K, \% "W. führte
in Schwarz einen silbernen Adler.
Kotheu (in Blau ein von drei, 2 u. 1 , rothen Rosen begleitetes
Kammrad , oder in SUber ein blaues, sechseckiges, mit drei Rosen be-
gleitetes Kanunrad^ Altes, pomniernsches Adelsgeschlecht, welches zu
Libhehn nnweit Pyritz ninl in der Neumark zu Cniinpe im Kr. Arus-
wahle begütert war und nicht mit der fuldaischen Familie v, Kethen^
%. S. 81 7s\\ verwechseln ist. ^ Peter v. Köthen sass schon 1352 zu
Libhehn und diese Besitzung verblieb auch in der Hand der Familie.
Georg Eost v. K. hinterliess 17(i3 einen Antheil dieses Gutes seinen
vier Kindern und ein anderer Antheil gehörte 1792 dem k. pr. Oberst-
lieutenant u. Convraandanten von Cüstrin Bereut Friedrich v, K. , wel-
cher 1793 starb. — Zu der märkischen Linie gehorte Georg ßogislaw
V, K,, geb. um 1723, welcher 1808 als k. pr. Generalmajor und Chef
eines Inr-Regini. a. D. starb. — Von den Si>rossen des Stammes haben
mehrere bis auf die neueste Zeit in der k. preuss. Armee gestanden,
und ein Hauptmann a. B. v* K. war 1857 Herr auf Grabow im Kr,
Sorau.
BrÜQgittnan%, Hpist. II. — N.Pr, A.-L. Ul. i*. H6, — Frtih. b. Ltdehnr, 1. 8. 169 u.
70. — Stftitnacf^er, W 171\
Kötteritx, Kött«ritach (in Gold ein schrägrecliter [oder linker]
iilbernery mit einem springenden, von ein^m Schwerte schräg durch-
i
— 211 —
eneti Wolfe , aus dessen Wunde der Scfiweiss trüpfeuweise lierab-
föllt, bele^er Balken)* Altes, meisseüscheä ÄdolsgescliKH^lit , wc^lches
in Meiäsen iKidi Pecceiiateiti, uöi^eiUlir von 1186 an, vorgekorninpii ist,
während Andere das V(>rkunini*rii der Familie scIhjji iii dkt erste Hfilfte
des 10. Jahrh. sötzen. Dieselbe wird bald für eine eingtiborene uieissfen-
sche Faiiulie gebalten , babl aber wird ungenüiunieii , dans sie aus Böh-
raen nach Meissön gekcunnien sei. Eben so ist auch das eigentliche
Staniinhaas des Gesddechts noch nicht genau bestiniint: man nennt das
Gut Kütteritsch unweit Tolditz, oder, nach Knauth, Sitten bei Leissnig
als Stumnibaiis. Wahrseheinlieh war Ivutteritseb das eigentliche Starnni-
liaus. doch bat sich spät^'r der Stamm munentUch aus rleni llausi^ Sitten
auögohreitet und ist im Ifi. Jahrli. auch nach Pümniern und in die
Mmrk Brandenburg gekommen. — Vom 14. Jaiirh. an kommt der Name
des Geschlechte mehrfach vor BeilhoM K. wird 131« in einer Ur-
kunde des Klosters Heussdorff *Sacerdos-^ genannt; Hermann n. Hans
V. K. a. d. H. Sitten waren 1354 unter Heinrich Gr. \\ llohenstein bei
der Erobemng des Kaubschloi^ses Elsterberg im V^dgtlamle . und ur-
kundlich treten Friedrich 13*12, Hans 1H71 und Johann 1377 auf. —
Die fortlauft^ndo Stammreibe Ijeginut mit Dietrich v. K, auf Sitten,
welcher urkundlich 1421 vorkommt. Von dem Sohne desselben, Nicol,
aiammte Sebastian (f J kui-säcbs. Rath. welcher vielfach mit kircldicheii
Angelegenheiten betraut war und aus dessen Ehe mit Mechtible v.
Spiegel vier Söhne, WolflTgang. Christouli . Sebastian (U.) und Johann,
entsprossten. Wolffgangs Linie ging wohl mit den F^idveln, den Söhnen
Wolifs und Hermanns: Wolff und Friedrich und Johann Heinrieh,
wieder aus; Christoph 's Nachkonimenscbatt erlosch schon mit dem
Suhue, Sebastian iUl,); Sebastian {U\ vernKihlte sich mit einer Toch-
tüflf AUS der pomnnTnschen Familie v. d. Osten, erwarb das Gut Wolckau
in Pommern, und die Nachkonnnen breiteten sich in Pon^merö and in
der Mark Brandenburg aus, gingen abV später wieder aus , und Jo-
hann auf Sitten luid Kroptewitz, knrtiiiehs. Geh. Rath, setzte den Stamm
in Sachsen fort. Von dem zweiten Sohne desselben, Sebastian Friedrich
auf Sitten und Beucha, knrsäebs. AppellationB-Geriehts- und Gher-Con-
astorial-rriisidenten , spjlter Vicec^nzler, entspross als zweit4?r Solm
Hans Haubold, kursflchs. Rath , Stitts- u. Amtshauptmann zu Würzen,
Oberhofgerichts- Assessor zu Leipzig etc., von dessen drei Silhuen der
Jüngste, August Friedrich auf Flössberg , kursilchs. Stiftshaüptnmnn zu
WiLfzen, den Stamm weiter fortpflanzte. Die von Valentin Koenig und
von Gauhe mitgetheilt4;^n Angaben über die Fandlie hat v, lleclitntz
bis 17(17 mehrlach fortgesetzt. S|t;ltor blühte der Stamm nur noch in
einzelnen Gliedern und nach IHlo wird der Name nicht mehr ge-
funden.
Ftcüfm^tein, S. Hb. - Knauif*, h 524. - ificrdt. S.iHJ - faUni. Konitj. 11. c*. 62;i— 14.
— Oauht^ I, 8. ir>72 — 7fi. — F. tlAC^trttt. V. S. S<J— aa : Nmchrlchi. tkun Kirchfultüüliern vuii
Itt8->1T67. — N. Pr. A.-L, Hl. H, H5 mitl 16. — Freiherr w. f.^dttivr , t. S 4T0. — Sit*-
machöT, I. m : V- Köt*Ti^ci(. Meiasoifcl». - c. Meding , 1, 8, 2yS ouU JJh> und fJ. i^, T'>9,
— KnrMChke, m, H. '17 l-l*,
* Kötteritz (Schild von Gold und Roth geschacht mit einem schräg-
rechten, silbernen Balkon, welcher mit einem springenden, von eiuera
8etLWiale schräglinks durch st ocheueo Wolfe belegt ist>* Reichsndels-
14*
— 212 —
sUDd. Diplom im kursäcbsisdieii Keicbs^icariate vom 11. Sept 1790
für Thomas Ernst Kötteritz, kursäcbs. Gesandtschaftssceretair am k. pr.
Hofe, Derselbe wurde 1797, als kursädis. LegationsrntL, Resident zu
Frankfurt a. M.
Hu^UclkriA. »otH. — Tyr«/. I. ISf, — W,-B. <|«t Sieht. 8w»l. TV, &5. ^ Knetehkf,
Küttschau, Köt^han, KSIsschau, Köznehau (in Blau der rechts-
gekehrte, unten abgehauene Hals und Kopf eines (grauen Wulfes). Al-
tes, meijsensches, sjvslter anhalt'schesAdelsgeschlecbt, nicht zuverwech-
Silii mit der auch anhalt'schen und hessischen Familie v* Ketschau, s.
S. 81 n. 82, — Dasselbe war schon 1430 mit Schaafstedt im jetzigen Kr.
Merseburg der Prow Sachsen und 1500 mit Ober-Schmon im Kr. Quer-
furt beiiölert, wurde sp;lter im Dessau'schen und Zerbst'schon angeses-
sen und sprossen des Stammes kamen in mehrere andere Länder, Das
von Einigten für das Stammhaus gehaltene, gleichnamige Gut bei Mer-
seburg soll nach Gauhe nie in den Hilnden der Familie gewesen sein,
doch waltet hier wohl ein Irrthum ob. — Die fortlüufende Stammreihe
fängt Heinrich v, K. an, welcher Herr rtuf Böndorff und bisch, merseb.-
Rath war und dessen beide Söhne, Hans und Curt v. K., noch im An-
fange des 16. Jahrb. zu ßündorffsasseil. Biild nachher schied sich das
Geschlecht in die anhält *sche, schaafetftdtsche und kArbisdorfsehe Linie.
Die anhaltsche Linie gnlndete Maximus iL> v. IC, welcher im Zerbst'-
sehen angesessen war. — Derselbe wurde 1577 fiirstl. Rath und Amts-
hauptniann zu Rossla und später zu Nienburg, Zerbst und Plötzke, wel-
chen Aemtern er bis? zu seinem T<»de, 1580, vorstand. Von seinen Selb-
neu setzte nur der Aelteste: Ernst, geb. 1621, zuerst Hofmeister der
fllrstl. anhält 'sehen Prinzen, dann Canzlei- undHofrath und zuletzt Geh.-
Rath nrtil Ünter-Director der anhalt'schen Laiidscbal't, das Geschlecht
durch seinen Soliu. Maximus (H.) fort. Von Letzterem entspross Haos
Bernhard, frfther kurpfiilz. Rejjier.-Rath, dann fiirstl. anhält. Hofmeister
und Rath und zuletzt Geh.-Rath und Oberaufseher der Grafschaft Mans-
feld. Derselbe starb 1702 und hinterliess acht Sohne, welche meist in
Kriegsdiensten üeleii. Von den Obrigeii starb Carl Wilhelm, fftr^tl. an-
haitsrher Kammorjunker und Sclilossliauptniann m K*itlien. 1725 ohne
milnrdicho Nacbkommen und auch Friedrieb Emannel v. K.. gest 1735
als k. du II. (tcIl ("onferenz- und Landrath, sowie Ober-Land-Drost der
Grafschaft Delmenhorst, hatte keine Nachkommen, so dass mit Letzte-
rem die Linie in Anhalt erkisch. — Was die schaa&tädt'sche und kör-
hisdorfsche Linie anlaugt, so entstand letztere aus der ersteren. Die
körlrisdorfsche ting um 1545 Anton v. K., ein Sohn desClaus v, K, auf
SchaafstEidt, an. Derselbe kaufte Ober-Schmon hei Querfurt, als aber
fieijje Siihne von seinem Bruder Matthias v. K. Körlnsdorf erbten, wurde
OIm r-Sehmon verkauft. Von diesen Siihiien pHanzte nur Heinrich auf
KiirlMsdorf den Stamm fort Von dem Sohne des Letzteren, Albrecht,
welclirr Körbisdorf verkaufte, cntspross Georg v, K., gest. 1B59, herz,
gothaiseher Hofmarschall, welcher einen gleichnamigen Sohn hatte, der
1673 als Hofmeister der jtingeren Prinzen zu Gotha ohne Naclikommen
gtarh. Es hatte aber der oben ervvMinte Maximus (L) noch einen Bru-
— 213 —
der, Anton zu Scbaafstädt, holländ, Rittmeister, von dessen Enkel,
Adam Keinbard (l,) auf Scimafstcdt, zwei Söhne, Wolff Christoph und
Adam Reinhard (IL) stammten . Wolf Christoph war k, franz, Rittmei-
ster und von ihm eiitspross Adam Christoph, welcher in fürstl. baden-
durlachschen Kriegsdiensten stand und seine Linie nickt fortgesetzt ha-
ben solL Von Adam Ueinliard (IL) gest. lVr*M), h. brannseh w. Major,
stammte Adam Hermann (L) auf Scliaafstädt und Langeneich^?t}idt, ^e^t.
1707, h. sachs.-weim. Oherstallmeister und von den Sühnen desselben
waren, nach Ganhe, Hans Julius 1730 karsrichs. Capitain und Adam
Hermann (IL) h. sachs.-weimar. Staihneister. — Der Stamm hat noch
das 18. Jahrb. hiiulnrcb geblüht nach den ersten Jahren des HL Jahrb.
aber kommt nach grösseren geneaL Sanmdungen der Name des Ge-
schlechts nicht mehr vor.
Knanfh, S. Mi. - Brchnvnn. Vri, TbIk B. Nt. 7 and rteA^ellTon AeeetR. hlnt. Anhalt.
K 494— 6o,S. »- Vat. K''^ntg, U\. S. 7U-2<i. — (Juuht , f. fl, lOfig-l». — p. Natftt^in , I.
T*b. 347 und i». — HiHifrmunn. Caiit. Mlkä»-W«TT», TNb. M* und t». — Freih, t.l^dfbur,
I, ». »7i> — Shbmachtr, h lÄa : v. K6ti»Li, Meitsaliicti. — SoppI, «u Sl«-bni. W.-B. IV. 16.
— Kn€»€hk», IV, «. SSO tinfl 31.
Katzlei% Kötzler und Stein ach. Ein aus 0 est erreich und zwar
aus dem Hause Steinarh nach Schlesien gekonmienes Adelsgeschlecht,
welches 1710 im Trcbmt;^schen die Güter Hochkircli und Wiese, sowie
bereits UU9 Scliwiehedaw«: unweit Mielitsch besass. — llieronymus K.
war 1521 Domherr zu Eiebstädt und die Gebrüder Valentin und Georg
K. erhielten vom K. CarlY. einen Wappenbrief. (Jeorg v. K. und Scbel-
lenhoff war Geh.-Rath des K. Ferdinand L und Philipp starb 1558 als
kais. Rath. Andreas v. K, wendete sich aus Oesterreicli nach Ober-
Schlesien, wnrde in der freien Stand es herrschaft Militsch ansässig und
starh 15J»0 als Lamlesältester der genannten Herrschaft und freiherrL
V. Kurtzbacirsclier Rath. Von demselben stammte Valentin v. K., gest.
HU 9 als Landhofrichter der StandesUerrschaft Militsch und freih.
V. Kurtzbachscher Rath. — Spater ist der Stamm erloschen.
Sinapittit, I* ». Hh tiuil TL K. 717. - Oauh«^ tl. 8. htl und Ti. — Freiherr •. Lfdefmr,
Kaffler, Freiherren. Er bland. -österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1820 ftir Franz lUtter v. Koffler, k. k. Ilofratb der obersten Justiz-
stelle, wegen 4 5 jähriger Uienstle istung.
Megerli! r. MühtMit, S, t1 und Erp. Pd. 8, VU.
Koffler, Ritter n. Edle. Reicltsritterstand. Diplom von 1791 für
Simon v. Koffler . Handelsmann u. Wecbselnegozianten in Brunn , mit
dem Prädicate : Edler v. — Der erbländ.-ÖsteiT. Adelsstand war 171)5 iji
der Person des Paul K. , Kaufmanns zu Brtlnn, mit dem Prädicate:
Edler v..^ in die Familie gekommen.
Mßffff'lg f. Mühtf^tti, f^. m »Hd Erji,'Bd, S. 164.
Koffler, Ritter n. Edle. ErbL-österr. Ritter stand. Diplom von
1750 für Peter Josepli Kofder. Doctor der Rechte und Magislratsrath
zu Wien, mit dem Prädicate : Edler v.
Mtgtrie t. Mühlftid, Brg.-Ud. S, H>S.
Koffler Edle v. Kofflem, Ritter. ErW.-<tsterr. Ritterstand. D"
plom von 1752 für Johann Joseph KotTSer, steierischen Repräsentatioi]
— 2U —
rath II. MtiüÄ- u. Bergwesens-Arlministrator , mit dem Prädicate: Edler
V, Kollern,
HUijfHfi tf, MÜhiftU, BruSor. Bd. 8. irs m fii,
Kohl, KoUhi, Rhok (Sdiild quor ^etbeilt: oT>C!i in SilbnF der Vor-
der! heil einer ^:et'hts gelcehrten Gemse (eine anfwachsende Gem^e) mit
ofToneni Maule ii. mthaus^esclilagener Zunge und unten roth oline Bild),
lleirbsadolsstand Bestiltigunpfsdiplom des der Familie mstebenden,
alten Adels und Wappens vom 2S, Febr. ir»l>4 für die Gebnkler Au-
gu^tiii, Andrea^, Anton, Michael und Sebastian v. Khcde. — Altes, lau-
sitzisches Adelj^f^cpclileclit , welehes fiiiher Kold, Khole, Kohle, Kholo,
Kohlaw , spilter aher Koldo ^esehriehen wurde. Meldnor K. snil, als
K. Lothar der Sachse in der ersten Ujllfte des* 12. Jahrh. Halle bela-
gerte, zuerst die Mauern der St^idt erstiegen haben, und Si^smuud K.
wurde in der ersten Hülfte des 13. Jahrb. vom K. Friedrich IT. au den
König Alphous II. von AiTagonicn gesendet , damit er fiir den Kaiser
um die Uflud der Tochter des Knni^'s, Constantia, werbe, und führte
dieselbe dem Kaiser als Braut zw. — Wie Mekhi(U' n. Sigismund K.,
so kommeu bis vm Anfange des Ifi. Jahrb. niebrere andere Sprosseu
des Stammes tbeils als Krieger in den kaiserlicbeu Heeren, tbeils im
Gefolge der Kaiser vor ^ die späteren aber lebten meist den Wissen-
schaften und Anvlreas und Anton v. Koblo gelangten uomentlich in kur-
brandenTiurgiscben Staati^diensten , in welchen Ersterer Ticekanzler,
Letzterer Geb. Secretair war, -m hohem Ansehen. — Begütert tritt die
Familie zuerst in der Niedcrlausitz auL in \Yelcher derselben die Güter
Koblo oder Ko!ilaw, im jetzigen Kr. Sorau und wohl das eigentliche
Stanmibaus der Familie, Schenken, D5beru etc* zustanden, welche durch
den Hussitenkrieg hedentend litten. Im Ifi. Jahrb. kam das Geschlecht
nach der Oberin usit^^ und dann nach Böhmen , Schlesien. Polen und in
die Schweiz, erlosch aber in den letztgenannten Undern bald wieder,
während die Familie sieb in zwei Linien in Zittau weit ausbreitete. Die
eine dieser Linien ging von Augustin v, K.. die ondere von den Vettern
desselben* den Brüdern Anton und Valentin v. K., aus. welche silmmt-
lich aus fler Gegend um Guben stammten. Augustin v. K. ♦ welcher,
lauge von öffputliclun Geschäften fern, in Zittau gelebt, wurde 1548
daselbst als Jndt'x Caesareus eingesetzt, verwaltete 21 Jahre dieses
Amt und starb, nachdem er zehnnml Bürgermeister gewesen, 1598 im
i)R. Lebensjahre. Derselbe besa.ss in der Umgegend von Zittau die
Guter Eil>au, Ttlrchau, Neu-IIürnitz , Reibersdorf etc. und war aus der
Ehe mit Catliarina OppeÜ Vater von sieben 85hnen und Itinf Töchtern.
Die obcngeni^nnteu fttuf Brüder v. Koblo, welche irif)4, wie angegebeiK
den ihnen zustehenden Adel bestiitigt erhielten, waren nach Allem SAbuc
dieses Augustin v. K.- Auch die Stifter der z>veiten zittaner Linie, Anton
U.Valentin v. K.. pibm/ten durch viele Sprossen den Stamm foil, doch
erlosch ijer Manusstamm des ganzen Geschlechts schon mit Valentin'«
Enkel, Anton v. Kohlo, ßürgertneister zu Zittau, welcher 23. Jan.
1674 starb. — Von den Gliedern des weiblichen Stammes iler einst so
angesehenen., reichen und zablreielien Familie, deren Namen milde Stif-
tungen der Nachwelt erhalten, leben noch jet^rt viele Nachkommen.
— 216 —
/ P:Sefd*tf A^ Kohrifch^r f^uwiac^ Cron u. Lohn, ??udli«ro, UW. toh — J. O, Kntitohk*
de ^«nltf RoJnJtaiia., oliui 5pl(^itdMl4<ctinE« Comniem. I. et II. ZittüriM I80Ö — rkr Ä p/
»eA** lUtidb, üer Oc^cI^IcIjC» t.,n ÄhUu, Bd. I. 19U. J». mi und S. Ö6« H.td 67 1 n Vr
* ' .'^*' *'• ^^^' ' f-r^ttA, p. Lffiftint\ f. ?<. 455. — i)ür.f/. Allgem. W -B. II. T^b. iöO uod
«. 149 und 60. — JSTfi^icMe, IIL ö. 274-70. '^ ""'^
Kohl Y. Eic'hoii^ttain. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von
ISIS, k. k. pens. Ilauptraanii , wegen 48jfthriger Dienstleistung, mit
dem Prädikate: v, ?:ichc^iist,ein.
Meffertt v. MühlfHd^ S. 211.
Kahl V. Fenersberg. Erhländ. -österr. AdeJssUnd. Diplom von
1777 für Joseph Kohl; L k, ünterlieutenaut bei der Garnisons- Artil-
lerie, mit dem Prädicate: v P'öuersberg,
M*ff*rtt ». MüM/elä, fcrBf»a».-Bd. 9. 344.
Kohl F» Koblenn^g. Erbländ. - 5sterr. Adelsstand mit dem Prä-
dicate : v. Kohle negg. — In neuester 2eit war Edgar K. v. K. k. k.
Oberlieutenant u. Leopold K. v. K,, k. k. Lieutenaat.
Kohlberger v. ßrandeiu Erbländ. • österr, Adelsstand. Diplom
von 1819 für Jobaim Kohlberger, k. k. Oberlieutenant, mit dem Prä-
dicate ; v. Branden.
Kohler v, Kohlbers:. Erbl.-dsteiT, Adelsstand. Diplom von 1788
fßr Jacob Koliler, k, k. Feldkriega * Commissar a. für den Bruder des-
selbt'n, UrTidianl Köhler, mit dem Prüdicate: v. Kohlberg.
Kohlfeld V. Sehiehenthall. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom
von 1767 ftir Miixiinilian Koblfehl, k. k. HauptmaTin im Infanterie-Re-
gim. Fürst Poniatowski, mit dem Prädicate: v. Scbichenihall.
»f&0rlp e. i/nhijrUt, Kr^.-IJd. Ä, 344.
Kohlhags, Koulhaoss, Kt'dhase. Bübmischer Adelsstand. Diplom
vom 20, Dec. Iti47 für (norg Kohlbass. Die Faniilie war in der zwei-
ten Hidlle des 17. Jahrh. in Schlesien zu Lehnhaus. Wünsch endorf,
Hundorf, Vieliau. Krietcrn und Slracliwitz begütert, sass noch 1711 zn
Haltanf im Mtinsterbergselien ii. war auch in Ostpreussen um Fiscbbau-
sen u. Pr. Ejlao angesessen.
Sinftpiu*, n. H. 718. — G»uk*, II. S. 5S4 utid SÄ. - p. Utttbtich, I. B. e-«». — T^aikmrr
*. L*d€t»r, l. S 4^4 iiiitl 4AR.
Kohllmuseii* Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, dessen Sprossen
Burgmärmer zu Meintingeo u. würzburgiscbe adelige Lebnlente waren.
Satvfr, ». :i'J'i. — Sifbmaehftr, V. 94: f. KulliAu^^n. FränkNcI». — p. Shdtnff, 111.8. 84».
Kohlran^ch. Adelsstand des Kgr. Hannover. Diplom vom Mai
185ß tWr Carl Heinrich Kohlrausch, k. hannov. Bittmeister u. Flügel-
adjutanten.
H»<itliirhrini, Nottr.
Kobireuter. Ein früher zu dem Adel in Ostpreussen zählendes
Geschlecht, weldies im Neidenbnrg'scheB ansässig war.
Kobno, Ritter und Edle. Rcichsritterstand. Diplom von 1710
fttr Wolfgang Lndwig Kohno, k, k. Obei*sten im Dragoner-Eegim. Graf
— 216 —
v. Scluhihoni u. fiir den Bruder ilesselben, Johann Christoph Kohno,
k. k. Fälmridi, mit dem Frädicate: Edle v.
Kiihut V. Eichenkron, Edle. ErMHud.-iMerr. Adelsstand. Diplom
von 1817 für Oiirl Knhiit, k. k. llnuptinimn l>ei der Präger Militair-
Moiitnrs-CnmniiBsicjii, mit dem Prriflieate : Edler v. Eiclieiikron. Der
Stnram hat fort^ebUllit. In neuester Zeit war Ciirl Johann Knhut Edler
V. Eich*^nkron k. k. Oberst im Genie -5>tabe , Cmstav K, Edler w E, k.
k, Mtyor n, Eduard K. Edler v, E. k. k. Hauptmann 1. CL
Kohut , Kohoiit T. Waldliof. Erbl.-östcrr. Adelsstand. Diplom
von 1H17 fllr I^niaz Kohut, k. k. Artillerie-Hauptmünn. wegen 55jilhri-
ger Dienstleistung, mit dem Prädieate: v. Waldbof. — Der Stamm
wurde fortgesetzt, Franz Kohout \\ Waldhof war 1856 Platzbaupt-
maun 1. Cl. zu Wien.
Kojen. Adelsstand dos Kpfr. Polen. Diplom vom 11. Febr. 1577
für Benedie! Kojen, Vorsitzenden des Schoppens tulds m Tliorn, Der-
selbe .stiimmte aus einer alten Pjitriricr-Faniilie der Shidt Tliorn.
Kokhl V. Äiikorthak Erbländ.*ftsterr, Adelsstand. Diplom von
1820 für Johann Paul Kokbl, k, k. Capitaintientenant des inncr-österr.
Militair-rJranZ'Cordons-Bataill.. mit dem Pradicate : v. Ankertha!.
Mri^^rU r. Mühifftdl Erg-Hd. S. 344.
KokorzewetÄ v. Kokorzowa, Grafen. Erbl.-tisterr. Grafenstand.
Diplom vnni 28. Mai 1680 für Ferdinand Hroznata Freib. K. v. K., k.
k, Geb.-Katb und Kämm. — Altes, bölimisehes ncrrengesclilecht, wel-
ches gewöhnlich nnter dem Kamen Kokorzowa vorkommt, eigentlich
aber Kokoivjnvec. Kokorssoweti? v. Kokor^ewa bc^isst. Der Ursprung
der Familie, welcher im Grafendiplome auf Czech tmd Eech bezogen
wird, liegt im Dunkel der Vorzeit, doch deuten auf denselben die Rui-
nen der Veste Kok orzin im Bniizlauer, snwie Kokorznw im Klattauer
Kreiee. in welchem Kreise, sowie im Leitmeritzer zu Birksteiu, im Pils-
ner zu Stiiddan und Preitenstein und im Praeldmer Kreise das Ge-
schlecht ansehnlich begütert war. — Nach IJjilbin kam das Geschlecht
mit dem ersten Herzoge Czeclin iu Böhmen ans Croatien nach Bölimen.
Divislans Kokorzowez lebte um 1130 und Zdtslaus um 1203. Johann,
ITerr auf Wi^clierub. starb, Über lOO Jnbre alt, 1470 und von dem En-
kel desselben. Adam Georg, k. k. Geh. -Käthe, gest. 1584, stammte Carl
K. V. K», k. k, Rath. — Nach Erlöschen der böhmischen Linie der Her-
ren zn Reuss-Plauen brachte 1576 die Familie die Herrsch. Lnditz im
Elnbogner Kreise an sieh und zu dein Besitze derselben gelangte na-
mentlich 1633 Georg Peter Kokttr/owa, Bitter, welcher 14. Febr. 1637
iu den Reich sfreiheiTUStand erhoben wurde. Die Herrschaft Lnditz
steht noch jetzt der Familie als Fidei-Commiss-Herrschaft zu und das
zu derselben gehörige Scbloss Stiedra in der Nähe der Schutzstadt La-
ditst wird von der Familie bew(dint. — Freih. Georg Peter zeichnete
sich im 30jahrigen Kriege, im Felde und General -Commissanate , so
— 217 —
wie später als Kreis-Hauptmann zn Pilsen, sehr aaa, litt aber an seinen
Gütern durch den Krieg grossen Schackni. T)«'r Solm desselhen, Graf
Ferdinand Hroznata, s, oben, von lit^in oben geniumten Jiihann im
5. GUede stanriiiemi, stiftete als Vater von 1^^ Kindern das Majorat Lu-
liitz, Stiedra und Tonischen. Dasselbe giiit? von dem i^euaunten Stifter,
welcher mit Maria Adelheid Freiin \\ I^riiitzcn vermilhlt war, GUed auf
Glied, auf den Sohn, den Gr. Ferdinand Jacobe k, k.Geh*-Rath und
Kamm., von Letzterem auf den Söhn Ferdinand Jf*cob, k. k. GelL-Rath
und Kämm, und von diesem auf den Sohn, Johann, über, unter dessen
Ahnen, von Georg Peter an, sich die Kamen der illtesten und angese-
hensten Familien linden, wie : Wrtliy, Lamberg, llannlton, Colonna,
Kolowrat, Sehellendorf, Gallas, Lodrnn, Gascbiu und Oppersdurf. —
Vom Grafen Joliann, gest. 1822, k. k. Kämm, und Rittmeister in d. A,,
stammt aus der Ehe mit Anna v. Seidl, gest. 1841, das jetzige Haupt
der Familie: Graf Curl, geb. 1799, Herr der Fidei-Commiss-Ilerrsehüf-
ten Luditz und Stiedra im Elnbogner Kreise, verm. 1830 mit Luise Gri'.
\\ Jenison-Walworth, geh. IHOli, BesiUerin des Allodial-Gutes Scblöss-
les im Kr, E*;er, aas welcher Ehe ein Srdm stinomt; Graf Iiudwi^, geb.
1833, k. k. Ohrrlieutenant in d. A., verm. IHfjS mit Carcdine Grf. Wra-
tislau, Mitbesitzerin der Domainen KaOadi y und Xadiegkau in Böhmen.
Stnajjiua, L ,S. 11-3. — ffuhni^r. HL Tflb. 11 K - Oauh^ , L ». n>7S isud 7<i — DetiUche
iirnfrtiliÄiiJ^cr rlf-T l*^ w^iiwart. Hl. ?s. ini und "J. — ti«n»'itl TA'<tth€nb der Krüfl. Häuner,
\mi. 8. 444 imd hUlm. Uäntlbiuh ku Llem»»?lbeM, H. 4'iS !iü|M,K kii Hiebm. W, B. H. 'i
Kcdarzik v. Hternhof. Erb 1. österr. Adelsstand. Diplom von 1747
für Anton Ignaz Kolai-zik, k. k. Wirtbscbafts-Hauptmann zu Bilin, mit
dem Pnldicate: v, Sternbof.
Miffltrtr r. Müfii/rld, Krif-Bd. B, 344.
Kolb {Schild von Roth und Silber der Länge nach getheilt, mit
zwei aufrecht stehenden Streitkolben von gewechselten Farben). Altes,
aus Rayern stiimmendes, niederüstcrreicbisches Ritterstands-Geschlecht,
welches in alten Urliundea Kholh, Cholbn uml Kolben und Kolb zuKröl*
lendorf und Wiselhurg geschrieben wurde. — Xiclas Cholb ,,dcr erbar
Mann'\ gesessen zu Krr»llrndorf, lebte 1348 tind noch LIGO und Simon
Ktilb zuKrtdhndorf und Wiselburg erhielt zu seinen Gütern 148r>, 1490
141)2 und 14i)3 verschiedene streun'scbe, freisiugiache, bambergiscbc
und landesfürstL Lehen in NiederösteiTcich. Dei^selbe war der Letzte
seines Stammes in Oesterreieh.
Kolb, Edle (in Blau ein links gekehrter, goldener Widder, welcher
eine Aehre hidtK Adelsstand des Kgr. Bayern. Diphim vom 25. Jidi
1808 für Joseph Kolb. k. bayer. Öhersalzfaclor und Postmeister zu
Kempten, nüt dem Prildicate; Edler v. Derselbe war ITGti geboren.
V Laftj; t «. 411. — W.-B, d. Kgr, BJijrrM, VL »?»,
Kolb (in Schwarz ein vorwörta gekehrter, mitLaub bekränzter und
um gürte ter Mann, welcher die Keule über die rechte Schulter legt).
Rcichsadelsstand. Diplom vom 23, Jan. IGOß ftir C^hristoph Kolb, Pa-
tricier zu Wangen. ^ Von den Nachkommen desselben wurden nach
Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr, Bayern in dieselbe eingetragen :
— 219 —
die Brüder: Cnrl Joachim v. K,, gob. 1745. J. ü. L., fltrstL fugger, Jtif*-
tizi^nnzlt'i-Din'Ctnr iiiBf*boiili.'m*?rTi. rnjotan. ff^'b. 1747, Pfarrer zuBoos
und Joseph, gob. 1751, fürstl sdnvarzcnb. Ober-Amtmann in llkrei-
cben, sowie die Yrttem : Anselm v. K., ^eb. 174f^, qme&c. Secretair der
Franen-Abtei Niederscfiönefeld, Aupnsfin, t^eb. 17fi9. k. bayer. Appell.
GerJL'bts-Rath in Memniingen und Anton, geb. 1770, k. bayer. Land-
rieliter zu Ottoheurn.
r. Lnng, S. J1I - \V -B. d, Kfiiit^tr. BnyPTn, VI. U.
Kolb V. Fmnkf'nfeld, Krbl.-osterr. Adelsstand. Diplom von 1813
fiir Christinu Kidb. k. k. Obersten und ('ommandautcn des Inf -Heg.
Fürst CznrtoHi^ki-San'iUseo, mit dem Prüdicate: v. FrJinkenfeld (nichts
wie V. Hellbach f^n^iicdvt. Fnuikeitheld). — Der Stamm wurde fortgesetzt.
In neuester Zeit war Franz Kolb v. Frankcnfeld k. k. Hauptmann.
Külb T. Kolbenthuni (Schild «eviert: 1 und 4 in Gold aafgrönem
HUgel ein srhwarz gekleideter Mann mit Zinkenkrone urjd groldenem
Krai^en, wekher in der Rechten einen Zepter bSJt und 2 und 3 in Roth
ein weisses, sprinpemlefi Einhorn). Ein noch in neuer Zeit unter dem
Adel des Kjir. Bayern aufgezähltes Gesdileebt, über welches nOhere
Naebriehten fehlen,
W.*H. dff. K^M. Hrt;*irn. VI. «4.
Kolb V, Wiisseiiaeh, auch Freiherren (im Schilde ein Adler).
Altes, zur rheinischen Rittersehaff früher grliörendes Adelsgeseblecht,
welches schon 133(i n. noch 1774 Wasseaacli im jetzigen Kr. Mayen
sowie im letztgenannten Jahre Reirabach besiiss.
Ruiba (in Roth drei silberne,- aus grilucm Boden an goldenen
Stielen neben einander hervorwachsende Sckilfkolben), Ein früher zu
dem thüringischen n. voigtlüudisohen Adel zöblendes Geschlecht, dessen
SUninireilie Val König in der zweiten Hälfte des 1 r>. Jahrb. mit Wil-
helm V. Kolha. Herrn anf Kolba u. Karselidorf beginnt. Derselbe hatte
ans der Ehe mit Magdalejja v. Brandenstein zwei S5bne, Franz und
Ehrenfried. Letzterer, Herr auf Karsebdorf, hinterliess einen Sohn,
Ernst, ^on dessen Nachkommen nur eine Tochter, Estlier, bekannt ist,
die sich mit Christoph ¥. Giluderode auf Raiienstein vermählte. Von
Franz v. Kolha, Herrn auf Kolba, k. k. Rittmeister, stammte aus der
Ehe mit Sophie v. Sparnherg M<intz v. K. auf Karschdorf, welcher
lange in griVH. schonburg-harteiisteinsehen Diensten nls Hofmeister stand
und mit Anna v. d, Oelsnit/ verinälilt war. Ans dieser Ehe stammte
Friedrich Wilhelm v. K. auf St. Gangloff. welcher, \t>rm. mit Maria v.
PöUnitz vier Siihne hatte: Cliristian Julius, N, N., gestorben als flirstl
holstein-wiesenburg. 0 her- Forst nie ist er . ('bristian Wilhelm, geblieben
1734 als k* pohi. und kursächs. Rittmeister, und Julius Hermann, wel-
cher das Rittergut Absdotf uiiAveit Wittenberg kaufte und mit einer
V. Stntterheim vcrmtiWt war. l>er älteste dieser Söhne Christian Ju-
lius, HeiT auf Lichtstedt im Schwarzburgischen, starb lfif19 als fUrstL
schwarzburg-rndolstüdt Kammerjnnker und hinterliess aus der Ehe
mit Maila Susanne t. Brandenstein zwei Söhne: Albrecht Anton, wel-
m
j.
— 219 —
chor 170ß ah fflrstl. sc1iwar/b,-mdolst, Hanptmaim ohne Kachkommen
starb und JnhanB .hiWm. wrlcher 1720 nh Kiiinniri-junkcr in die Dicnstr'
dis Fürston FriedricJi Auton zu ScIiwur/buTfr-Rndol^faiit trat* — Der
Stwim hat noch das 18. JaliHh hiiidurrb jiroldJlht nnd in liamischritt-
liclien ffTössMi urnonl. Sanindungon winl der Name des GestTlihndits norli
\m 1B07 genannt.
iaL K'Uiff, in. ft, 5it7— 7*. - Oauhr. L S. »71'— 71, — Fttthtrr 9. Udebmr, I. S. 4S5.
Kolba, Kolbn t. Rheitiftdorff* Altei^. aus Bayern stammendes,
schwäbisches nnd trünkisolies Adel«j2:e«iiddedit. eines Stammes n. Wiip-
peii3 mit der aus Ray er n naeh NiefiiHcIsterreieb gekommene Fnrnjbe
Kolb, «. den beti-t'flfrijden Artikel. Dasselbr nabin den Beinamen von
dem Stiimn^itze Ubeindorff in Sciiwaben an und war später anrb dem
MnkiÄclien Ritterranton iHtenwnId KinveHeibt, Joaebim Heinrirli K.
V. R, lebte nucb 1708.
KaUte (in Silber ein rotbt^r Querbalken, begleitet von drei, 2 u. 1,
rotben Ku(;;eln : Stamniwappen des pbtl;^i'^cben GrHcbletdjt>« Ktdbe v,
\Vart4?nberg}. Adel'^sland ilrs K^rr- l'ren^^en. Dipknn vom 15. nctbr.
17Sl> filr Carl Friedrirh Kolbe, k. preiiss. Criminidratb — Die Familie
war 17HR im Pofjenschen zii('ie*?lino n. 1854 zu Jadowniki u. im letzteren
Jahre auch in Westprenason im Kr, Strassbnrü: mit Li^-^ewfi begütert,
Fr<fiA, r. U.irlur, I. s, 4^5 uud 5t>. — W -B, Uit Vu MMiiarrli,, Hl, laf»,
Rtillie V. Hnylgher^ (in Roth ein silberner Querbalken und unter
denmeiben drei rothe Pßlble). Altes, längst erlnscbenes, bayerisches
Adolsi^eseblecbl , weleln^n dtn Beinamen: Baylsberg von dem Ihm zu-
stehenden Gute dieses Namens annahm.
GaMht, n. « 57B K, v, HHfiljrrR« im Ariiltet: K«ltia. — Sithmaeh^r, L 90; Die Kol-
Kolbe, Kolb v. Wartenborp?, anch Fi^iheriTn u, trafen (pjäfl.
Wappen : inSIlbrr ein n^tht^r, mit einem ^jold^men. dasMnndstück links*
kehrend enPostliorne mit {/oldeuem Baiule beleihter (^bierhalken, begleitet
von drei, 2n. L rotben Kutjeln, Das Postliorn ist ?.n dem Stammwappen
wegen des, der Familie in den preuss, Landen wrliebenen Erb-Postmeist.-
Amte binzugekonnnen), Reiehsfreiherren u. Grafenstnnd, Freiherm-
diplom von ltjfir> far Johann Casimir Knlbe v. Wartenberii. kurbran-
denbnrg- ersten Kümmerer n. Scblossbiinjitmann , nnd Grafendiplom
vom 2tl. Oct, lli99 für Denselben. —Altes, reiebsritterliebes Adelsge-
6chle«dit der Pfalz ans dem Stammliaiise Wnrtenberg bei Kaiserslautern
an der Lanier. Graf Johann Casimir, geb. US 4 2 u. gest. 1712, k. pr,
Ober-Kämmerer, Prenner-Minister , Generalerb-Postmeister etc. — ein
Sohn des 1661 vei-sforbenen Johann Casinnr K, v, W,. Pfalz -Zwei-
hrtlekschen Geb, Ratlis n. Statthalters zu Kaiserelautern aus der Ehe
mit Judith v. Flersbeim iFlrrscbheim) — ^tand lange l»ri dem Ki>nige
Friedrich L von Preussen in boebster GuTifit. erhielt aber 1711 den
Abschied und lebte dann noch in Frankfurt a. M. Die G fiter desselben
wurden 1707 von der Verbindung, in welcher dieselben mit der Reich s-
litterschaft. standen , befreit und als ÄUodialherr^chaft zti einer nnmit-
— 220 —
telbareii freien Reichsgrafschaft mit Sitz und Stimme auf der Grafen-
hank in der Wetteraii erhoben. Dinse Grafschaft Wartenberpr bestand
aus den zerstreut liegenden Gfitcni Aspach, Dicnicrstcin . Ellerstndt,
Fisihtmch, Iftibsbaclu Marientliai. Ober- u. Xieder-Mehliiiß^en, Motten-
heini, ih'anienhof, lloln'bach, Siünbach^ Wachenheini n, W'artenherg, —
l>er altere Sohn des Grafen Jnhann Casimir aus der Ehe mit Catharina
w Kickerts (Rickei-s) aus Oicve : Graf Casimir , gest. 1772, k. pr. Ge-
neralmajor niid bev(dlm. Minister im sehwähisclien Kreise^ setzte den
St:nnni fort nml fh r Enkel desselben, Graf Lndwijr. geh. 1752, welcher
fiir die Grafschaft Wartenberg 1H*)2 dio Reichsabtei Roth als Entsehä*
diKiing erhalten hatte und sich dann Gr. v. Warten her g- Roth sehrieh,
k. bayer. (icniTallieat n. General-Adjutant der Caw, schless 10. Milrz
IHIH seinen alten Stsiniin, nachdem er bereits 4. Dec. 1804 seine bei-
den Neffen, Franz Carl Friedrich und Franz Georg Friedrich, Grafen
zu Erbach-Erbach, mit der ßestinnnun^ au Kindesstatt an^fenommen
hatte, dasfi dieselben seinen Geschleditsnamen und sein Wappen neben
dem angestammten Namen und Wappen führen , und dass nach seinem
Tode der ältere Adoptivsohn Jiach dem Rechte der Erntgehiirt ihm fol-
gen solle, s. Bd. lU. S. 13H im AHikel : Erbach, Scheuken], Herren u.
( Trafen. — Aus dem adeligen Stamme wirde P'riederike Henriette Kolb
V. Wartenberg, vermahlte Grf. v. Hardenberg, 19, Sept. 1780 in den
prenssischen Gralenstand mit dem Namen; Gräfin v, Wartenlierg er-
hoben.
(f. ihUwig. ^>nfiil4>|iif ili^s uralt«» •del. Gejichlfrlit» der KolhPB n, W., BerU«, 1704.—
Joh^ i'aiimir Kotb^HA *, Waffen^frffi, vältirllchft linlriicnon an ^»"in* Kfodr^r, tnlt NarhricÜit^n
iilker cl»4 W arte tibT^H ehr Naii<i. DrUlc Auflatte, B^frlhu IT04^ — HufHftrackt, Tab. ^S u, 4.
— /. (ItiÄim. Kütbii N Wartentirrg HiNtoT. <el t}rig:iutra litmiliaf? Krilbinrnm a WMrt<3i)bfri;. Am-
«tetttU., UIO. - DurcliliUrlU, Wdt* Aa«Baljo von 1710 8. 'i4<P-*JßO. — Hühnrr.U. Tah. IS4.
- fhtuhe, l. 8. 27WO— 1>3 und II, H. U^L%— 17. — Jaeutt, l'^tX». IJ. S. ,17'J, — r. L^ng, S. i>l
itittt Sl: Hr. V. WarUnUetn, Hnih. - r fhUhach, 1. «. C^l und II 8. ßR7. — H Pr, A.- L.
ML H. » iinn IV\ M ai& und l*i: WRrtenlierjf, die GrHftfn Kolbo v. — Freiherr 9. L*äehur,
L K. 45.^ — Si^btnacfiifr, I. 127.^ Dk Kollicn v. WnrKu^efg. tlliriiilükiaiNeb. — J'ri>r. « .'kÜS
und m - p. M^fiiin^, III S. 7?5— 27 — W. B. dt^r Pr( iisa Monarch lt. 11 i Or. K. v, W,
und v«'frJiiehrl<^s Wn^narn nach dfil3 Ol|*t<»tiJ+" v«>ri II'^Ä.
Kolbeii8cbIag v. RheinhartsHtein, IteiuhurdHStein, Ritter, ErbL-
österr. Rittei*st*ind. Diplom vom 18. Juni 17II7 für Joseph Kolhen-
schlag,.Herr auf Mostau in Bfibmen und hir die drei Brüder desselben,
Carl, Christfipb u. Thomas Kolbenscldag, mit dem l'rildicate : v. Rhein-
hartssteia, — Der Stamm hat f<trtge blüht. Joseph K. Kitt er v. Rein-
hardsstein, war in neuester Zeit k. k. Major.
KJtiidarhrim. Noti». ~ Mrtjfrl* r. ^fühlfrUi, H, 1114. — ÄrtfxfTAAir, ]V. H. 'ITI.
KolUits. Ein ans Meissen stammendes, nach Gst- u. Westpreussen *
gekommenes Adelsgeschleeht, welches bereits 1587 zu Wessel n. Uj22
7M Schad;iu unweit Marien wer dir begütert war. spater auch andere
Güter erwarb und ntich 175tJ zu Rakowen bei Johaunisburg n. 1754
zu Passlack bei Friediand sass. ^ Hans v, Kolbitz war 1622 Herr auf
Scbadau und Otto Friedrich v. K, starb 175 4 als Herr anf Pastaken.
Die Schwester des Letzteriii , Anna Louise v. K., war mit dem k. pr.
Oberstlieuteuant v. Rauter vermählt u. die Letzte ihres Stammes.
N. l'r. A.-L, V. S. *V.*. - Frifüi. r. LnH^har , 1. S 4M5.
Kolbaitz, Kolbnitz v. Kcilben»ee, Ritter (Schild der Lunge nach
getheilt: rechts ein Greif, welcher eine Seekolbe hält und links zwei
— 221 —
Querbalken iinc! tiber und unter denselben eine Wecke). Böhmischer
RittPi-stand. Diplom von 1725 U\r JoJiann NicoJaus Kolli nitz, Uogie-
ningsriith zu Brieg um! für den Hnider desselben, Ernst Thaddaeiis
KiiUmilz. mit dem Piildieate: v. Kulbenseo. — Johann Nicölans K. v.
K. war 1728 des Füristenthums Liegaitz Ilegierungtjrath q. Consistoriat-
PrÄses daselbst,
\ Kaickwitz, Kolkowit?.. Altes, frilber in der Niederlausitz und in
Schlesien vürKekoniinenes Adelsgeschleoht. welches noch im H!. Juhrh,
in der Niederlansitz mil Kolekwitz unweit Cottbus und in Schlesien
1 6ßO mit Fauljuppe hei Lühen begütert war.
Kidditz, 8. Colditz, Kolditz. auch Freiherren u. Grafen,
Bd. 11. S. 304"<K
KolfT', Koltt' V. Vettelhoven, Kolf, auch Freiherren. Altes, rhein-
lündiselies-Adols|yreseblecht, welches schon 1252 zu Ahrweiler hegiltert
war und 1430 zu Vettelhoven unweit Ahrweiler sass. iJüsselhe erwtirb
im 15. Jahrh- aiicli Altenahr. Sidiweppenhurg und Blens. war im 17,
Jahrh. zu Hausen, RenschentH'r^^ Winterbur^ so wie noch tn Veltf^-lho-
ven etc. angesessen, erlaiiiLite filrstlich bentheinvsche Lehne und wurde
von der bentheimschen Lehnscurie mit dem frei herrlichen Titel auf-
geführt.
Freihtrr o. d. ik'tt'F''rfteck , S. IH'i. _ t'ahft« , l. Ü, Ti^. — Fr*iA«rr *i L^Aiifbttr . I .
8. 4r»tj. — KohenM, EliMiu'nUr-W*Tkrheii, L 4!'. — W. - B, d«r Preuis, Hhoiuiiro». U. Iiiicli
iaimAtnculirtcr Adol) Tab^ ^K Nr. t»0 und 8. UÜ.
^ Kolhanf^j KuhlbauH (Schild rler Länge nach getheilt: rechts in
Roth atif einem freistehenden, grilnen Berge ein einwiirts gekehrter,
fichwarzer Habe und links in Silber du die Sachsen einwärts kehrender,
schwarzer Adlersti(lgel). Ein in der Person des Rittmeisters (spilter Ma-
jors) Ulrlctj Johann v. Kohlhans auf Golclien 1B02 in die nieklfuhur-
gische Bitterscbaft aufgenommenes Adelsgeschiecbt, welches schon frü-
her in Mecklenburg vorgekommen war. Georg ('hristoph v. K. stiftete
1688 das Armeidiaus zu Briiel in Mecklenh.-Sebwerin und ein Oberst
V. K. lebte um 1718. — C. F. v. K, in Wotrnm in Meckletiburg ver-
mählte sich 1810 nut W. v. Stralendorflf und die Nachkommen nahmen
den Namen : v, Stralendorlf» genannt v. Kolhans, mit Vereinigung der
Wappen an. — Der obengenannte Major Flrieh Jobann v. K. lebte noch
1837 und um 1H5H stand ein Premierlit}uL v, St. gen. v. K. im k. pr.
Gardchusar.-Regim.
Ff*ih, 0. Ird^bur. I, «. 456. - Möklimb. W.-B. T4t». 27. Nr. »s uiid K. T ii. Ti . v. Sirrt-
lenilorff, (^cuaiiut v. KülLauii.
Kollakovich v. Tigronbergr, RitttT, Erbländ.-^sterr. Ritterstand.
lUldom von 1738 für Wolf gang KoUakcvicli, k. k. Feldhauptmann zu
CarlsLidt, mit dem Pradicate : v. Tigreiiberg.
Kotlaltu, lirafen, s. Coli a 1 1 o , G r a f e n n n d F ü r s te n , Bd. IL
S. 307 und 30H,
*^ Koller, Fi*eiherreu. Erbländ.-österr. Freihen'nstand. Diplom
von 171)2 iüi* Johann Matthias Edlen v. Koller, k. k, Rtith und Gross-
— 232 —
hündler zu Rt, Yeit in Kärnten, wogen durch 42 Jahre betriebenen Ei-
senLandels. Derselbt» hatte 17(>9 den erbL-Ostcrr. Adelsstand mit dem
Prudicate : Edler v. erhalten.
HfQtrtt r. Affif'ff'.hJ, ■<. 6.C iihd Kf>iati!^ -Bd, S. iHt.
KfUler, Freihevreii (Schild dcrLäiigL* nach mid in der linken Hälfte
*|Ut r getheilt. dreifeltlrig : X , rechts, in Süb er zwei schraglinke, rothe
Balken: 2. links oben, in Blau ein ßechsstrahliger, ijoldener Stern und
3, liüks unten, in Silber ein rechtsstreitender, rother l^öwa» wel-
cher in der rechten Vorderpranke einen güldenen Stern hält). Erbl.-
österr» Freihernustand. Diplüni von 1809 für Fninz v. Koller, k. k. Ge-
neralmajor. — Derselbe, geb. 1767 and pest. 182*)^ k. k- Feld marsch. -
Lieut. und RegiuK-fnhaher, zuletxt Gcnürul-Intrndant der kais, Armee
zu Neapel, war vermählt mit Johanna v, Gränzonslein (in ?,weiter Ehe
verni. mit dem 1833 verstorbenen k. k. Generaimajur Moritz Freih.
V. Sahlhaueenj und hinterlicss, neben einer Tochter, Freiin Johanna,
geh, 1800, vernu 1883 mit Carl Gr. v, Thun und HijhmiBtein, k. k,
Geh,-ßat]i, Foldniarsch.-Lieut. etc., drei Sühne: Freih. August, geb.
1H05, k. k, Geh.-Ralh, Unter-Staatssecretair etc.; Freih, Wilbeliu, geb.
1811, k. k, pens. Geueralmiyor und Freih. Alexander, geb. 1813, k. k.
Guneralniajor und Brigadier, verm. 184(3 mit Auguste v. ßaimau, aus
welcher Ehe, neben einer Tochter, Johann*, geb. 1851, ein Solyi
stammt: Alexander, geb. 1850.
Mt^gftit P. Mfiitt/Hd, Er«. - Bd, H. 7l. — Üeii^'aL Toschenbuch der fn^ih, Biu«pr, IS&9.
a, äl^ ULid £7 tiiid lHi<2. H. 41^ ui>d *26.
Koller, liittar (Schild von Sil1>er und Roth getheilt durch einen
sehräglinkeu Balken, dessen obere llülfte blau» die untere aber golden
ist: oben drei^ 2 und 1, rothe und unten drei weisse Rosen). Erbland. -
österr. Ritterstand. Diplom vom 20. Jan. 1783 für Joseph Koller, k.
k. llofrath und Referendar bei der k. k. böhmischen und österreichi-
schen Hofcanzlci. Derselbe, geb. 1731 und gest. 1800, aus dem Koller-
Hofe zu Mathausen in Oh er-Oester reich stammend, HeiT zu Trestorf u,
Tentscb-Proderstorf. war venu, mit Regina Prestinari und wurde 1786
als nicderösterr. Landesinitglied unter die neuen Ritterstandsgeschlech-
tfT aufgenommen und 1794 eingeführt. Aus seiner Ehe stammten drei
Tik'hter u. drei Söhne: Joseph, k. k. priv. Grossliündler, Franz Seraph,
ebenfalls Grosshündler in Compagnie seines Bruders und Schwagers, des
Freih. Pasiinalati v. Osterburg und Johann Baptist Alois lulius, k. k.
FUhnrich in d. A., welcher 1804 als Privatmann lohte.
Il7*jii/ri7i. V. K, Ifi- und w:i _ A/fy^rtf r. Mühiftid, Krg.Bd. S. 164. — Knnchk*, IH,
S, il^'t uMd 77.
Koller, Ritt**r. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von 1741 für
Johann Adam Koller, Hausbesitzer 2U Speier.
Koller (in Silber ein rothes, das Mundstück links kehrendes Jüger-
horn mit einmal über sich geschlungener, goldener Schnur), Ein von
Siebumrher zu ilem thüringischen Adel gezahltes (Tcscldcelit, zu welchem
wohl die 148(1 za Fulda heliehenen Otto, Christoph und Friedrich Kol-
ler v. Auei*Btädt gehörten.
Älbinu4 1 Hiatüriis der GriiLfen untl Herren v. WerOiefU , 8. 65. — Schannat , S. ÜB. —
SUbinaeAer, l. 145: Di« KoU«r, Thäriuglscli. -^ v. Mtdfmy, UL S. S60 uiid M.
^ 1
— 223 —
Kalkr. ErbL-Öaterr. Adelöstacid. Diplom von 1813 für Joseph
Koller , Eisen- und Stahlwaarenhändler zu Steier.
Koller V» KidleiiHtein. Erbläntl.-östeiT. Adelsstand. Diplom von
1719 für Zachadua Koller, bischöd. gurki^cben Laadgericbts-Vt;r\valti]r
zu DtlrnstGin in Kärnten, mit. dem Prädicato: v, Kollersteio. — Di^r
Staiöuj bat fortgeblliht. In neuesiter Zeit standen iti der k. k. Armee
drei (l lieiler der Familie : Älbiri and Ernst K. w K., beide Rittmeister,
und Victor, K. v, K., Lieutenant.
Kollho^er v, Sturm t'eld. Krld, -österr. Adelsstand. Diplom von
1800 flir Dominik Kullhofftr, k. k» Ingenieur-Iiauptumnu, mit dem
Prädicate: v. Sturmfeld.
KoUiu V, Kollsstein. ErbL-öaterr. Adelsstand. Diplom vom IS,
Oct, 1841 für Ludwii? Kolliu. k, k. Obersten um! (Vtmmandanten des
Infant.* Itugim. Freih. v. Wacquant-Geo/.ellea, mit dem Pradicate :
V. Kall stein.
[iiiidüclif. Niitix,
Kolhuann. Kurpfälziücber Adelsstand. Diidtnn vom 15. Mai 1787
für Jobann Jiaptist KoLlmann, ('audiilalns pbilosaphiae. Derselbe, geb.
1763 wurde al^ Canonicum des ebemaügen Cborsiifts St. Audrao m
Freisinn? u, Uofcaplan J. K, II. der vcrw. Kurfürstin von Bayern in die
Adelsmatiikel des Kgr. Bayern eingetragen.
9.J>anif, S, i»3, " VV.-b, den KÖMlKrdrh nnyeni. Vi, ÖÄ,
KüUinanu v. Küllemiu^ auch Rittm*. Erbl. -üstern Adels- und
Ritterstand, mit dem Prädicatc: v. Koilenau. In neuester Zeit standen
in der k. k. Armee : Franz Xaver Koller Ritter v. Kollenati , Oberst
untt Haus-Commandant der Hofl-Jurgwacbe ; August |K. v. K. , Haupt-
nmim, und Eduard K, w K., Oberlieutenaut.
Kolliuaiin v. ltilter«fold. Erbl. -österr. Adelsstand. Diplom vou
1773 für Franz Anton Ki»lbnanii, k. k. Rittmeister im Cuirass. - Reg.
Clraf D'Ayasaasa, mit dem Prädieate : v. Rittersfeld.
KfdliKdi, Ritter. ErbL-M^.st4,MT. Uitteratand. Diplom von I76Ü
für Sebastian KuUocb, Ringsmaun zu Brunn.
M*fferte «. Mühtftid, Rri^.ad. «t. 164.
KikBoiiitz. FreiheiTou uud Orafeu, Reicbsfreiberrn- u. Reicbs-
und erbl.'osterr. GrafeiistiuKl- Fr(4b<'rrntUplom vom 1. Sept. 1583 für
die Gebrüder Gabriel , llartbolomans und Georg Seifned v. Kolloüitz
und für die Söbne ihres verstorbenen Bruders Ferdimmd v. K. : Adam
und Georg, und Grafendiplom vom 12. Jan. ItinT für die Gebrüder:
Otto Gottfried Freik. v. K., k. k. Künmi. und (leb. Ratb n. Erasmus
Ferdinand Freili. v. K,. des deutsclien Onleas Ritter und Comtbur zu
Laibncb, so wie vom 3. Dee. im^ für Ernst Freib. v. K., k. k. Kämm.,
Obersten und Cynjmandaiiten von Comorn, so wie für die säuimtlicheii
Nachkommen seines Bruders Erasmus Ferdinand Freilu v. K. — Altes,
— 224 —
croatisclies Adelsgeschlecht , welches schon im 13. Jahrh, unter dem
croatischeii Lamkdel hekiumt uml im Besitze des alten Stau ungutes
und Seldosses Kollogradu war iiritl welelies im l'd. Jahrh. aus Bosnien
nach CroatlLn fj^ekonunen sein sulL Tlasselhe wurde nach der Mnndnrt
der verscliiedenen Lünder, in denen es sich verhreitete^ Kollonich, Kol-
lo nicz, KoUonics u. hn deutsclieii Kollonitseh geschriehen. — Im An-
fange des 15. Jahrh, hegah sich die Familie, verdriingt durch die Ein-
fiille der Türken, nach Steiermark u. Uesterreich . und erlangte 1583
im Lande ah der Eus den Herrenstand und 1598 u. 1604 in LTugarn
das Indigenat — Die fortlaufende Htamnireihe beginnt um 1400 mit
Kitridaus KoUonics v. Kollograd , verm. mit Maria Krussilseh t. Lupt>-
gkva und von ihm stammte im dritten Gliede: Seyfried v^ K. gest.
1555, k. k. erster Kämm, und durch 40 Jahre niederösterr. Regiments-
rath in Wien. Die Söhne desüelhen . Gabriel , Haus Bartholomäus und
Georg Seyfried und die Enkel, Adam und Georg, erhielten, s. ohen,
1583 den Freiherrnstand ^ Adams Sidnie aher, Otto, Gottfried and
Erasraiis, 1637 und Georg Se>iried*s Sohn, Ernst u. die Nachkommen
se i n es Drude rs E r a sni n s Km s t , wi e a n g ege b eu , 1 ( 1 3 H d e n G raf e ns tan d ,
— Die verschiedenen, im Laufe der Zeit eutstaudenen Linien des Stam-
nics; die Steierische, von Ferdinand y. K. , ältestem Sohne Seyfrieds,
absteigende fdteste Linie , die von Georg Seyfried gegi'undete Linie in
' Oesterreieh, welche sich in einen älteren mid jüngeren Zweig geschieden
' hatte und die von Gabriel Freih, v. K, gestiftete Linie erloschen nach
[ und nach und <ler Letzte des ganzen alten und herühmt gewordenen
' Stammes war Graf Sigismund, geh. 1676 — jtingster Sohn des Grafen
Johann Sigismund aus der Ehe mit Regina Elisaheth Freiin v, Speidl
— Erzhischof zu Wien , der nlmisclien Kirche Cardinal cte. , welcher
nach Absterben aller Übrigen Grafen v- K., Besitzer der Herrschaften
' Kagy-Levard oder Gross-Schützen, Freiherg, Jedenspeugen, Ober-Sie-
benlu'ünn etc. geworden war. Derselbe adoptlrte mit kaiserlichem be-
sonderen Consens und Pririlegiuiri vom 12. Juni 1728 den ans einer
dor illtestcn ungarischen Adels familien entsprossenen Ladislaus Frei-
herrn Y. Zay de Csömör u. Zay-Ugrocz (Zay v. Zayugrocz) , einen Sohn
des Lorenz (Andreas) Freih. v. Zaj aus der Ehe mit Maria Polyxene
Grf, v, KoUonitj?, der Halbschwester seines Vaters und setzte ihn zum
Erben Beincr sämnitlichen Herrschaften mit der Bedingung ein, dass er
und alle seine Nachkommen, mit gänzlicher Weglassung ihres bisherigen
Namens nud Wappens, sich nur allein Grafen und Grätinnen v. Kollo-
nitz ( Kollolli tsch) nennen un^l sclireiben und das gräflich Kollonitzsche
Wappen führen sollten. Der Erzhischof und Cardinal Sigianjuml Graf
f V. K. scbloss 12. Apr. 1751 den alten Kollonitzschen Stamm u. Güter,
W Namen und Wappen gelangten nun an den neuen Stamm Kollonitz.
Graf Ladishnis, geb. 1705 u. gest. 1780, k. k. Geh. Rath. hinteriiesa
aus zweiter FJie mit Walburge Grf. v. Hamilton, gest. 1789, den Grafen
Miixindlian. geb. 1761 und gest. 1827, k. k. FeldmarschallUeiitenant,
veruL ndt Caroline Grf. v. Haugwitz, gest. 1827. Von ihm stammt das
jetzige Haupt der Fandlie Maxindlian (11.) Graf Kollonitz v. Kollegi"ad,
geb. 179Ü, Erb- u, Pannerherr zu Zay-Ugröcz, Herr der Güter Ober-
W
— 225 —
Siebenbronn und Jedeospeugen in Oesterreich , Freiberg in Steiemitirk
u. Gross-Schützen in Ungarn, k. k, Kamm,, verm. 1821 mit Auguste
Freiin v. d. Yorst-Lombeck u. Gudenau, geb. 1801, aus welcher Ehe,
neben fOnf Töchtern, ein Sohn t^tammt : Graf Ladislaus, geb. 1B33,
Erbberr zu Zaj-Ugrücz, verm. 1859 mit Ädalberta Grf. v, Podstatzky*
Lichtenstein.
Spwner, Hi«or. totl»^. 8. «12 and T*b. 9. — OauA§, I. 8. 1076—01. - Itmpotd . t. t.
8. 4^4-«3. — WitsgrUt, V. S. l%)3-208. - MfgttU 9, iiükfftld, 8. 22 uod »3. - Sahmut».
B. a. t49 und ttO. — ff, Schön/tid, t. », IH und 85. — Deauekc GrafeDli. d, Ovgebwftrt. I.
a, 453^5^. — GeoeaJ, TMctienb, der grfl. U&uiier, 1869. lt. 444 ud<1 4& iiiid hiilor Mjmdb.
tu Demi^lbeu. 9. 4JL — Sitbmacher, I, 21 ; V. 4. v. CliolIöiiit4ch. — v. Mtding, n. 8. SiS
ftitd SIT.
Rollowrat, Kolowrat, Grafen. Reicbsgrafen- und böbmiscber Gra-
fenstand, Reicbsgrafeiidiplom vom 15, üct. 1653 für Zdenko Herrn
V. Kollo wrat-Nowohradsky ^u Kossat eck, k. k. Geh--Rath, Kämm., Ge-
sandten etc.; vom 28. Febr. Ui60 ttlr Franz Carl Freih. v. K.-Lieb-
steiusky, k. k. Geb.-Rath, Kämm. undLandesgonverneiir inMitbren und
für die Brüder desselben, Ferdinand Ijudwig, Johann Wilhelm und Leo-
pold Ulrich und vom 14. Nov. 1(374 für Albert Wilhelm Gi*. v, Kolo-
wrat-Krakowsky, k. k. w. Geh.-Rath, Kämm, und Obei*stburggrafen in
Böhmen und böhmisches Grafendiplom vom 27. Ang, 1671 für den eben
genanuten späteren Rcichsgrafen Albert Wilhelm v. KoUowrat-Kra-
kowski, 90 wie vom 16. Oct. 1701 für Maximilian Wenzel Krakowski
V. Kollo wrat. — Altes, böhmisches Adelsgeschlecbt, dessen Urspruug,
nach Bohuslaus Baibin, über die Zeiten hinausgebt, von denen die böh-
mischen Chronisten begründete Nachrichten ertheOen können. Der
Namer Kolo-Wrat; heLsst im Sla vischen : das Rad aufitalten oder zurück-
ziehen und der Sage nach soll in den Zeiten der ersten böhmischen Re-
genten der Stammvater des Geschlechts, ein Mann von riesenmäasiger
Stärke, den mit den Pferden stürzenden Wagen seines Landesherrn bei
dem Rade ergriffen und aufgehalten, dem Fürsten das Leben gerettet
und den Adel erhalten haben. Nach neueren Forschungen soll das Ge-
schlecht mit so vielen Anderen unter Cech's Anführung nach Böhmen
gekommen sein und, nach Palacky, mit den Lobko\\icen etc. von Wla-
dislaw, Fürsten des Lucker (Saatzer^ Gebietes, abstammen. — Jaross
oder Jarossius de Kolowrat war lOlH und 1034 Herzogs ülrich's in
Böhmen oberster Heerführer und Zbutko v. Kolovrat bereits 1098
Propst zu Bunzlau und Domherr zu Prag. Jaroslaus der Jüngerö» war
von 1307^1311 des btihmiscben Königs Heinrich ansKäniten oberster
Feldherr Der Sohn desselben, Albert Herr v. K., als sehr reich be-
kannt^ zog 1355 mit K. Carl IV. zur Krönung nach Rom und wurde
später kais. Oberst -Hofmeister und Statthalter im Kgr. Böhmen. Der-
selbe führte erst, wie seine Vorfahren, in Ruth ein silbernes W^agenrad
mit acht Speichen, später aber in Roth einen weissen Adler mit golde-
ner Krone um den Hals, welches Wappen K. Ferdinand U., wie folgt,
veränderte und verbesserte : in Blau ein von Silber und Roth der LüJige
nach getheilter Adler, um den Hals mit einer goldenen königl. Krone
und auf der Brust mit dem Schilde des Erzhauses OesteiTeich. Von Al-
brecht entspross Herbard K. zu Roczow, 1415 kais. Rath bei dem kö-
nigL Landrechte in Böhmen und von 1420 — ^27 königl* Hauptmann zu
Mm$tCkk§f DtatM<h, Adels- Lex. V. 15
n
4
-^ 22ß —
Leitmeritz, Ans seiner Etie mit Cathnrinn Freiin v. Scbönbnrg stamm-
ten drei Söhtie: Friedricli, Albert und Joiiann, welche mit ihren Söhnen
Älhert d. J,, Hi^inrich Johann d. J. und Benesch, den Stamm durch ihre
Nachkommen in die Linien : Kollowrat-Roczowgky, Liehsteinsky, Kra-
kowsky, Kowohi'adsky, Beczdruziczky, Kossaterzky, Masstiowsky etc.
schieden^ von denen mehrere zeitig wieder erlosidien sind. Im Anfange
des 18. Jahrh, bestanden nur noch die Linien Nowoliradsky, Lieb-
steinsky und Krakowsky. Das Ifans Xowoliradsky erlosch 9, Juli 1802
mit Franz Anton Xowoliradsiky Gr. v. K. zu Mayrböfen, Pfrauenberg
und Kossateck, k. k. w. neh.-Kath, Präsidenten der k. k. liofkaramer
im Münz- und Ftergwesen etc. und das Haus Liebsteini^ky 14. April 1^61
mit Franz Gr. v: K.-L., k. k. Oeh.-Rath, Staats- und Conferenzmi nister
a. P, etc, und so blübt denn jetzt nur noch das Haus K. -Krakowski,
welches aus vitden Sprossen besteht. <lie vielen Fidei-<'Onmiiss- und Al-
lodial -Güter des ganzen Stammes besitzt und in zwei Specialiinien, der
alteren mit dem älteren Aste zu Brzeznitz und dem jüngeren Aste zu
Radenin und der jüngeren Speciallinie zu Teinitj^l aufgei'Hlirt wird. Das
Haus K.-Krakowsky fühct den Beinamen von dem Schlosse Krakowez
oder Krakowiz im Kakonitzer Krinse Böhmens, welches schon um 1200
dem obengenannten Benescli K, zustand , der sclion dannila , ehe sich
das GescldeoliL wie erwühat, in mrhrere Linien schied, den Beinamen
Krakowsk}' annahm, doch filnpl die foitlaufende Stammreibe dieser Li-
nie erst mit Albert d. J. in Knikowez an, welcher sich Li30 mit seinen
Brtidem in das vaterliebe Erbe theilte. Aus seiner Ehe mit Barbara Grf.
V* Schlick entspross (1iristoi>h Johann Krakowsky v. Kollowrat, welcher
L590 den K.-P>eiherrnstand für sich und das ganze Gescldetdit erhielt
und in erster Ehe mit Margaretini Grf. v, Schlick vermählt war. Aus
dieser F^he starnnde Freih. Albert Christoph, Tcrm. mit Sabiim Grf.
V. Schlick und von diesem Freih. Alexander. Letzterer vermahlte sich
mit Maria Magdalena v* Grisspeckh und aus dieser Ehe entspross Graf
Albert Wilhelm, s. obeiu dessen beide Sohner Graf Johann Franz aus
zweiter Ehe mit Hedwij^is Barbara Grf. v, Rnzdra/ow and Graf Maxi-
milian Norbert Ignai; aus dritter Ehe mit Elis<ibetha Aptdlonia Grf.
T. Tilly durch ihre Nachkommen die Krakowsky sehe Hanptlinie in zwei
Spedallinien, die ültere und jüngere, s. oben, theilten. Der Stifter der
älteren Speciallinie: Graf Frans:, gest. 1723. k. k. Geh. -Roth uml böh-
mischer Ganzler. war veno, mit Eleonora Claudia (rrf. v. Anguissola,
gest. 1B91 und zwei seiner Söhne, Graf Wdhelm Albert und Graf Phi-
lipp, schieden diese Linie ilureb ihre Nachkommen in den älteren und
jüngeren Ast, s. oben. Der Stifter des älteren Astes, Graf Wilhelm Al-
bert, gest. 1738, k. k. GelL-Ralh und Oberst- Hofcanzler des Kgr. Böh-
inen, ftlgte, wegen der von Johann Adanet Frelb. v. Ugezd ererbten
frilter, Namen, Wappen und Titel iler Freiherren v, Ugezd den seinigen
hei und von seinen Nachkommen ist jetzt ein Urenkel, der einzige
Sprosse des älteren Asts zu RrzeznitK : Johann R.-Graf K. v, K., Freih.
auf Ugezd. geh. 1795 — Sohn des Grafen Joseph Maria und Enkel des
Grafen F*rocop — Besitzer der vielen Majoratsgüter der erloschenen
Linie Liebstciiisky, Herr der Herrsch. Hradiseht, Brzeznitz und Merk-
j
— 227 —
liü, k. k* Kämm, — Haupt dos jüngeren Asts zu Radenin ist Graf Phi-
lipp, Kcb. 18 n — Sohn ilos Gr. Philipp Franz, Enkel dos Gr; Loopiild
und llrenkd düs Gr. IMrüipp |T,), Stiftors dos jfnitJjoron Asts — k. k.
pens. Oliorst. Der Brudor dossolbtin ist: Gr. Ernst, t^eh. 1^12, k. k.
Rittm. in Pens. Uel>t'r die ßrllder des Graten Philipp Fniuz, die Gra-
fen: Ernst, gest. lH2iy, Lutlwig und lleinridi und die NaidikinnuKin des
Erstcreu und Letzt<*ren, sowie über die xahlreicbeu Naehkouinien des
Bruders des Gr, Leopold: Gr. Franz ^ gest. 1855; sind die geneaL Ta-
scheub!*. der ^rrätl. Häuser nacbzuseben. — Die jüngere Spociallioie zu
Teinitzl stiftete Graf-Mitxiniilian Norbert, gest. 1721, k. k. Geb.-Rath,
Oberst-Landkäjnni> und k. Appellatiousger. -Präsident in Böhmen und
dieselbe stieg, wie folgt, lierab: Gr. Jobanu Joseph Hyacintns; — Gr.
Emanuel Franz; ^ Gr. Josepb Erjist Nepomuk; — Graf .fosepbErust.
geb. 1795, Herr der Fidei-Comm.-Horrscliaften Teinitzl und Bieseliin,
im Kr. Klattau, jetziges Haupt der Tanie, k. k. Kürnm. : Ernestine Freiin
Schirndiiiger v. Scbirnding, geb. 1804. Aus der Ehe des Gr. Joseph
Ernst leben vier Tftebter. Die drei Brüder desselben sind : Gr. Carl,
geb. 1800, k. k. Oberlieut. in d, A.; Gr. Franz, k, k. Kämm, und Ma-
jor a. D-, Pauli d. Maltbeser Ordens u. a. o, Gesandter und bevolbu.
Minister dieses Ordens am k. k. Hofe und Gr. Johann, geb. 1815| Pfar*
rer zu Krizanowilx in Mähren.
Binajny» , IL S. VAS— ;'H. - Hühner. UL Tab. yS7-5y — Gaufn- , \. 8. 104)1— «^Ä. —
J a- lHt>iihacft, Tabul«r, Boti^nn-QevM'iir Halbinii cotitiiuiatiim, P. I> KrAgac« UTO. — KynUgm»
6*ii*tt KullowrftUi'mii . PrÄgÄ^ , ilU, — Jacahi , IftOOt U- S. 24^—51. — WiMagrilt, V.
8 *^0l!— *>0: mit i^M AtiiK'nufol». — e. Schon/tU , T. ». 8Ä— 95. — Di-ut/i«^!)« Ur»f*^nlj. der
G«(ieDV. I, a. 445— «0. - Frrif'ftr », LtHthur , L S. 4il. — Genettl. TÄ»clieal>. der ^äft.
H ins er, %^$^. S. 44,^ — 4H und bistor Hniirlbucli %n Dfoistolban 8. «i2. - Si^bmachtt, V. 10.
— gtiprl' »u ^iiebm. W.-B. VL S: l,r, Vs K,-K,, K.-L, und K.-N, - T^toß, tl. 51 : Or. v. ft.
Kfklmanhiiber, Ritter. Krbländ.-österr. Ritterstiind. Diplom von
1811 für IgnaJÄ Kolmanbubcr, Galiziscben Gnbernalratb.
KolBdorlf. Ein früher zu dem Adel in Mähren u. Schlesien zäh-
lendes Gcsebleclit, welches 1592 zu Horutitz in Möbren sass, und aus
welchem Martin K. 9. Juli 1634 als Weibbischof zu Breslau starb.
I Kolzeuberg, Koltzcnberg* Ein zu dt^ii in Westpreusseu begüter-
ten Adel gehörendes Geseldecht. Dasselbe war im Kr. Ri»senberg 1 838
zu Eohdau und 1S51 zu Sonnenburg angesessen und ein v. Koltzen-
berg war 1857 Herr auf Wittkftbnen im Kr. Königsberg.
F^Hk. 9, Ledetur . I. 9. 4Ä7 und Hl, 6. 290.
Eomet^r v. Trübciu , Fn^iherreii. Altes , kärntner und steier-
märkiscbos Adelsgesehleclit, welrbes frllber Khenieter u. Kömoter und
später Kometer gesi^hrieben wurde , und in welches folgende Diplome
gekommen sind: Bestaligungstliplom des alten Adels nebst Wappen-
verniehrung vom 10, Jan. 1584; Eeichs-Ritterdiplom vom 24. October
lfi26 ; UeicbslVeiherrndiplom mit demPrädicate: v. Trübein vom 1 l.Nov.
1670 und Bestätigung des Freiherrnstandes vom k. k. Ministerium
des Innern. Die kürtner Landmannschaft erbngte das Geschlecht
21. Febr. 1(U)7 u. die Eaadnmnnscbaft in Steiermark 4. Sept. 1604.
Zi. 1* ei>r. imji u. ciie j^aauniannsenaji ui r^irit^imiiiiv ■*. ot-^pt. iq^j». j
^ Haupt der fi-eiherrlicheu Familie war in neuer Zeit ; Johann Baptist 'l
15* I
I
— 228 —
T» Kometor Freih. \\ Trübein, geb, 1804 , Herr auf Fucbenstein, verm,
mit Ernilie Koniides v. Knvmpacli, aus welcher Ehe zwei Söhne ent-
spro^^steii: Hai^s Carl, geb. 1850 und Georg -Arthur, geb. 1B51» — Der
Bruder des Fr*db. Johann Baptist: Freih. Georg Barth oJoraüus Joseph,
geh, 1805, Flerr auf Seltentiairab, vermählte sich mit Maria v. Tritsch,
aus welcher Ehe, neben sechs Töchtern ein Sohn stammt: Oscar Franz,
geb. 1853.
GencAl. TMchettiK d. frtfih. Itiuver, iBil, S. »73 und 1856, 8. 357,
Kimiraerguntzky, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von
1735 fth^ Johann Heinneh Josepli Kommergantzky , Oberamtarath in
Schlesien.
UffftrVt p. MuhtffUt. Ern.'Bd. 8. IS4
Kanutieri^taed t , s, deti Artikel C o m m e r s t a d t , C o m e r s t a d t ,
Kommerstat^lt, Bd» IL S. 316 iL 317. — Gauis genaue, durch Gtlte
der Familie (welche sich später immer Kommerstaedt geschrieben hat
IL sieh jetzt noch so sehreibt) der Redactiun zugekommene Nachrichten
gestatten f<dgende Angaben, welchen sehr gern hierein Platz einge-
rßunit wird. Der vom Könige P'erdiuaml in Abwesenheit des K. Carl V.
30. April 1538 au^geJitellte und von dem genannten Kaiser später,
1540, bestiitigte Adels- u. Wappeubrief wird nach allen Umstünden
von Vielen nur als eine Coiihniiation des schon vorher factisch beses-
senen Adels angesehen. Die Fämilienuai-hrichten, welche bis jetüt nicht
weiter als bis intf den im 15. Jahrb. lebenden und mit Anna v. Pött-
schlltz (Beschwitz) vermählteu Dietrich v. C. zurückzuführen sind, be-
;reichnen Letittereu als fflrstl. bayerischen Rath und Domherrn zu Re-
gensburg, In Bezug auf Georg v. C. , den ältesten Sohn Dietrichs , ist
noch zu erwähnen, dass derselbe-, 1523 als Syndicus in Zwickau ange-
stelt, auf kurfüratl Befehl in den dortigen Rath aufgenommen, später
aber herzoglicher und dann kursiichs. w. Geh. Kath u. Kanzler wurde
und sich , neben anderen Staatsgeschäfteu , namentlich bei Einführung
der Reformation thiitig gezeigt und , bei seinem Einflüsse auf den Kur-
fdrsten Moritz, sich um die Universität Leipzig und die Flirstenschulen
grosse Verdienste erworben hat. Was den jilngsten Bruder des Letz-
teren, Hans V. C, den Stammvater der jetzigen v. K. , anlangt, so
melden die Fsiniilienüberlieferungen davon nichts, dass er Btlrgeiineister
zu Gtirhtz gewesen sei. Derselbe war mit Sophie v. Petschwitz vermählt
und der Sohn aus dieser Ehe, Hans, venu, mit Margaretha v. Krackau,
kaufte 1588 von Hans u. Georg Gebrüder v. Metzsch für 17,100 Mfl.
das Gut Schftufeld im Vogtlande, ein Lehn der Grafen, jetzigen Ftli^sten
zu Reuss ülterer Linie zu Greiz. — Die Familie v. C, im 16. u, 17.
Jahrb. ziemlich zahlreich und vielfacli begütert, ist seit dieser Zeit theils
durch Aussterhen einzelner Linien, theifs durch Auswanderung einzelner
Söhne des Stammes ius Ausland und fremde Kriegsdienste, ohne dass
weitere Nachrichten von denselben eingingen, so viel bekannt, auf eine
einzige Linie, die zu Schünfeld, ^usam mengeschmolzen , doch bat diese
das Glück gehabt, dass sich das Gut Schönfeld seit 1588, trotz mancher
Stürme und Drangsale und abgesehen von manchen Verkleinerungen
im Laufe der Zeit^ in ununterbrochener, gerade absteigender Linie fort-
1
— 229 —
geerbt hat, doch sind bei einer Plfindening desselben im SOjährigen
Kriege die wichtigsten Familiennachrichten \erloren gegangen. — Von
dem 1842 verstorbenen k. sächs. ilajnr in d. A. Ileinricli Wilhelm Le-
berecht V. K. , verm. mit Lnise Amaüe Sahrer v. Sahr — eines Sniines
des fürsti. renss. Laitdeshauptmanns ITeinrieh Wilhelm Ru<loli»h Chri-
stian V. K, aus der Ehe mit Sophie Ilippnlyte \\ Böse — ging das Gut
Schönfeld auf dessen zwei Stihnc als Letnisnaehrolger nher, von denen
es der ältere, Heinrich Ludwig v, K. , verm. ndt Charlotte Grf. v.
Münster, nhernommen hat und dasselbe bewohnt, während der jihißfere,
Rudolph Eduard v. K,, k. sächs. Lieutri. v. d. A,, gest. 7. Juli 1863,
nebst seiner Gemahlin, Agnes UUssrng. das von deren Vater, dem k.
Sachs. Rittm. in d. A. Theodor Russin g auf IJof, Gröba u. Raitzen,
ererbte Gut Gröba bei Riesa bewohnte. Aus der Ehe desselbeu stam-
men, neben firei Töchtern, drei Söhne, Hans, geb. 1856, ,Georg, ^elL
1857, u. Dietrich, gest.1861. ^ Zu den a.o.a/O. angegebenen Quellen
sind noch die unterstehenden zu setzen :
Gdirhrtfn*L«xieoQ. f. S. '^Ml. — H^rtug, €lir-in(k der Kr«i«stl«dl Zwickau. Ü. S. SIU und
%Ä^. — Frtth. p. Udehur, Jlt. <iikrit ij H, Tlü üud ti%
» Kojiarskif SchleewitsG-KonarKki (in Gold eine silberne Radfelge
mit zwei Speichen und einem Stück vom Bocke). Altes, prenssisches
Rittergesclileeht, aus welchem Michael, gest. 1613, Wojwode von Pom-
merellen, u. Stauislaus. gest. I(i25, sowie Samuel, gest 1641, Wojwode
von Marienburg u. Stanislaus IßHSCastellan vonKowid war. Das Stamm-
haus der Familie Konarsiyn hegt im Kr. Bereut, Prov. Westjirenssen. Die-
selbe erwarb ia West- u. Ostpreussen mehrere Güter n. sass nocb 1772 zu
Gruppe im Kr. Sdiwetz u, zuSpengawsken im Kr. Stargard, so wie 1781 zu
Ublicken im Kr. Johannisburg. — Das Geschlpclit ist nicht mit fler zum
polnischen Stamme Gryf (in Roth ein silberner, golden bewehrter Greif)
zählenden Familie v. Konarski zu verwei^hseln , welche in der jetzigen
Prov. Brandenburg gegen Ende des 17. u. hu Anfange des 1^*. Jahrb.,
so wie in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. im Posonstben begütert war
und aus welcher Maximilian v. Konarski 1821? als Crimiualrichter zu
Posen vorkam.
Frgih. V, Lfdtltvr, I. ». 457,
Konias v, Widrzy, Herren, Aller, brdimischer Herreustand.
Diplom vom IL Juni 1687 für Alexander Maximilian Konias v.
Widrzy.
P. Eellhach, [. 8. 686, *
Eonogetzky v. Po^etitz. Altes, nur dem Namen und Wappen
nach (in Blau ein silberner Wolf mit ausgeschlagener, rother Zungg^J
bekanntes, böhmisches Adelsgeschleclit.
■. Medinif, L 8. 2&7 : nicb emom SUnjnj bäume, ,
Konopat, Konopacki, Konopatzki, aueh Gpufen* Relcbsgrafen-
stand. Diplom von 1610 für Matthias v, Konopat. Wojwoden von Culm.
Altes, preussisches Uittergescblecht , welches ehemals zu Konopat un-
weit Schwetz, Prov. Westpreussen , sass u. welches nach Okolski aus
der Lausitz, nach Ilartknoch aus Bfdjmen nach Polen und dann nach
Preussen kam. Johann K,, gest. 1530 war Bischof von Cutm, und der
=► 2^0 —
Bruder desselben, GeoTp, gest, 1544, Wojwode von Ponimerellen. Em
Enkel des Letzloren war Graf Matthias, prest. 1*>1B. Von demselben
stammte Gr. Jacob Octa\1aii 1649 Castelkui von Elbing n. von diesem
Gr. StAnisLaus, Herr auf Konopat und Rynkowko , 1697 Castellan fon
Cuhn. —
Okolwki, 11. 8. 2SS, " Hticikmock, All** iiud Neues Pi<»u«»ei«, II. S, I5f, - öaukm, tl,
H. S74. - Ff^ih. r, L^dehur, \. S. 4ßL
Konow, Knnow, Conow (in Gold oder auch im von Silber und
Blau quergetbeilten Schilde drei, 2 Ui 1, rotbe Tartareii-Mützeu). Altes,
erloschenes, märkisches Adelsjyeschlccbt aus dem ^eicbnami^eu Stamm-
hause in der Ost-Prief^'nit7, welchem 15H0 zu Behretidorff unweit Oster-
barg, 159B zu Biesen u. Blantikow und Iß 10 zu Tetsebendorf in der
Ost-Priejrnitz sass and noch 1714 zu Biesen und 1782 zu Tetschendorf
begütert war, dann aber ausgegangen ist.
FreiA. 9. i^dtbur, U 6. fdl and 8. 4^1. — St^hwed. W. B. T«b. <»9.
Konow, Conow (in Gold zwei gelvreuzte Stec!ipa!mblätter unter
einem, mit einer goldenen Krone belegten, blauen ScbUdcshaupte),
Adelsstand des Kgr. Schweden. Diplom vom 31. Jan. Id98 tür Chri-
stian Dietrich Konow.
Frfih. p. Lfdtfjtn , Hl. H, Jtil.
Kon md v . H üt zen d « rf, K . v, H etzen Anrt Elr blän d . - ös terr . Ä deb-
stand. Diplom von 181fi ftlr Franz Konrcul , Rech nungsrath der mah-
rischen Provinzial -Staat sliaelihaltung, wegen fiOjälnigLT Dienstleistung,
mit dem Prädiente: v. Hötzendorf. — Der Stamm wurde fortgesetzt.
In neuester Zeit lebte Franz Edler v. Hct^endorf als k, k. Oberst a. D.
in Wien.
Mffjurit p. Mühtjehl, H. ai2, — Milk, StI.emal. U. Dn^Ur». Ktluo.
Roupf Kop (in Blau drei neben einander gestellte, silberne Leuch-
t<'r u. unter denselb* n ein schwarzes Ankerkrouz). Adelsstand des Kgr.
Preiissen. Diplum v. 11. Nov. 178<i für Christian Philipp Koop, k. pr.
Lieutenant a. D. Derselbe hatte bis 1770 im Dragoner-Regimente
V. Reitzenstein gestanden. — Der Stamm wurde fortgesetzt. Ein Sohn
des Diplom-Empföngers : August v. K., diente im Reg. v. Thile io
Warschau u. vermflblte sicli 1800 mit einer v. Briesen. Der jüngere
Bruder desselben war 1831) k. pr. Major u. Geuilarmerie-Brigadier zu
Magdeburg. — Die Familie, nicht zu verwcchfielu mit den Geschlechtern
v. Kopp, war gegen Ende iles 18. u. hu Anfange des IIK Jahrb. in Pom-
mern mit Klein-Sabow im Kr. Naugard mit Carsbaum im Kr. Scbicvel-
bein begfttert.
», llHlbacht I. ». «%7. - N. Pr. A.-L., tn. «. *i und 150 u. V S. 279, * Frtih, e. Udt^
frur, f. 8, «<U y, \lh S. 291. - W.-Il, d. Fr. Mon. 111. fiSi.
Kopeczek, Ritter, Erbländ. • Iistorr, llitterstand. Diplom von
1757 für Joseph Johann Kopeezek, WeUpriestcr, wegen seines Seel-
sorgervcrdienstes.
Mt.j^ri« »r. Müm*td, H. 1'>I.
Koperczauovieh v. Rittersfeld. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1776 für Elias Koperczanovich , k, k. llusarenlieutemint , mit dem
Prädicate : v. Rittersfeld.
— 231 —
Ko|»iii€h, g> KopBchtitz. Kopisch, Kopatsch, S» 233.
Kopp (Scldlcl quergetJipilt : oben in Gold drei Mohrenkl^pfe und
anten in Blau eijie tjoldene UlieJ. Ein zu dem Adel im Kf?r. Preussen
zäblendes Grsdilecht. — Jobann Franz v. Kopp, k. preiLss. General*
major a. I). starb 184f> m Drieseu uml Ludwig v. K, , vSec.-Lieut. im
Ingeuieur-rorps , 1853. Die Familie erwarb in Scblesien das Gut
Rudolpbsbacb im Kr. Liegnitz, welclies in neuester Zeit dem k, preuss,
Lieut. a. D. v. Kopp zustand.
frfihf.rr e. L^f^tftur^ 1. 8, 463 unä IJJ. R. 291, — Suppl, tu 81«bin. W -B IX 19 —
Schleftitcli W -B. tll. 179.
Kopp V. Ankergrtmd, Edle, Erbl.-österr. Adelsstand » mit dem
Prädicate : Edle v. Ankergrund. ^ Leopold Kopp Edler v. Änkergruud
stand in neuester Zeit als k. k. Hauptmann 1. Cl. im 35, Infant. - Re-
gime ute.
llandtoJiriAUclie Nnti;^.
Kopp T* Herrnhold. ErbL-österr. Adelsstand. Diplom von 1804
far Matthias Kopp, k. k. Hauptmaitu, mit dem Prädicate : ?. Herrnhold.
M*'jfrU fl, Üühtfrtd. Kr«,-Bd. S. 145.
Kopp y, Mntheiiberg, ErbL-österr Adelsstand. Diplom von
16 Iß filr Jobann Kopp, k. k. Obersten im Ghev. Leg.-Regimente Graf
V. Klenau,
^ Koppelovv, Coppelau. Altes ^ meklenburgisches Adelsge&chleckt,
dessen Niiuieu ein Gut im Amte Güstrow führt. Dasselbe, welclies die
Union von 1523 unterscbrieben hatte, saaa bereits 1592 zu Mentin,
Mölleubeck und Repsien, erwarb später Siggelkow und Ivenack u. war
noch 1854 mit MöUenbeck begütert. Aus Meklenburg kam die Familie
auch uaeh Dänemark, wo dieselbe 1790 zu Gravengtein begütert war,
auch ist in neuester Zeit in der Provinz Brandenburg Sehlaboru im Kr,
Ruppin in die Hand des Gesdilecbts gekommen. — Ein v, K. starb
1721 als b, ineklenb. Geh.-Rath u. ein Major v. K. lebte 1837 in Ro-
stock. Von den Sprossen des Stammes babeii auch mehrere in der k.
pr. Armee gestanden. Ein Ilauptmauu v. K. starb 1837 im 76. Lebens-
jahre; ein Prem. -Lieut. v. K. war 1831> Ober-Telegrapbist in Ebren-
breitstein niul Carl v. K. 1852 Preinierlieut. im 24. Inf.-Regim.
r, rritibMr, ^. 61H. - Gaofi'-y 1. S. 1081, — p. Bffir , RH. «. Ifi'ifi. — Leiic. oTtr
*(1f*r FaiuiL l Danin ark. J. 8. 297 and Tfth- i4. Nr. 12T, — N. I'rea»«, k.*h, V. S. 2fl0. —
1^*4 Atrr m. LtA^hur, 1. 8, A(,2. ^ b. WrntphaUn, Ttib. \^. Nr. hh. — t. Mtding^ III. d. S52
and 53. — Mtklenb. W. B. Tal», 'it. Nr 10') und t^. 3 und .'6.
Koppenfels, auch Freiherren, Reichsadels- und Freiberrnstand
des Kgr. Sachsen. Adelsdiplom vom 2tj. April 1754 für Jobaan Se-
bastian Kobe, h. sacbs.-hildburg. Gek.-Rath, mit dem Namen : v. Ko^J-
penfels und Freibemidiplom vom Januar 1811 für Ludwig Heinrich
V. Koppenfels, k. sächs. Supeniumerar-llof- und Justitieürath. — Die
Familie mW, nach Anmdime Einiger, von eiuem alten silebsischen, be-
sonders thüringischen Adelsgescblecbte abstammen, welches zu Cobstiidt
im Gotbaiscben angesessen war, doch ist davon im Adelsdiplome uichts
angeführt. Der Empfänger dieses Diploms hatte nicht uur den Adel
— 232 —
Biebt geftlhrt, sondern aticli die Erthellniig desselben selbst seiner Fa-
milie nicht mitgetbeilt und so erfuhr diese erst diese Erhebung, als man
nach seinem Tode den Adelshrief fand. Daher liat aucli der Sohu des-
selben, Johann Friedrich v, K., h. saclia,-weiniiu\ Kanzler in der bekann-
ten, von ihm 17fU heransgegehenen Ahhandlung: de pecunia mutuati-»
cia tutx) collocanda auf dem Titel sich nur: Kobe nennen künnen, —
Der Stamm wurde foilgesetzt n. mehrere Sprossen desselben sind später
in k. Sachs. Militair- und Staatsdiensten zu hohen Ehrenstellen gelangt.
Aus der activen k. säclis. AjTnee traten Fi*iedrich Heinrich v, K., Gene-
ralmajor, 1836, Angust Erdmann Carl v, K., Oherstlieut, 1843, Theo-
dor v, K., Hauptmann. 1R20 und Ferdinand v/K.. nauptmann. 1834.
Letzterer war später zweiter Beaniter und prädtc. Rendant hei der k.
Bachs. Salz- Verwalterei zu Leipzig. Auch schied ein Hauptmann v. K.
als Major mit Aassicht auf Ci\'ilanstellung 1837 aus der k. preuss. Ar-
mee. — Dass die freiherrliche Linie fortgesetzt worden sei, ist nicht be-
kannt: der adelige Stamm aber blüht in mehreren Gliedern.
Hörtchttnmnn, Adelthiitorie, 1. Ü. 96—99: mit Adehdip]nin und Wapiicn und Detsalt>«n
8ainniL van Almen niid SummtafKlju 8, *%. — Freiherr 0. Krohm, 11. S. 196. 197 uuil 4SS.
— M. öfocut, DAndb. 1777. H. '211 und 1778. 8. 32.1. — r. UtcAtnt*, diploro. Nachrkliten,
Vr. S, 34 und SS: von 1741-76. — N. Pr A,L. V. 9. 230. — 0. Midimtf, IH, 8. 354. —
Rupp}. tn m^rhoi. W.*B. X, 18; v. KtibP. — Tyrof.th 77. — W. B, d. Sich«. Suäwü , 11.8« :
V. K. und lU. aa: F. H. v. K. — Kn^nctike^ U, «. l'G»— 64,
Koppenatein. Altes erloschenes, rh ein ländisches, besonders in der
Pfalz and im Triei^clien ansHssig gewesenes Adelsgeschlecht, welches
im jetzigen Kreise Kreuznach Koppenstein a. d. Simmer I5fi0 und noch
1750 Mandrl und 1650 Kj.T'burg hesasa. — Die Stammreihe der Fami-
lie beginnt llumhracht mit Meinhardv. K. um 1386, Von seinen Nach*
kfsmniPii war 11 ans Wolf v. K. Iß41 fürstL hessischer Oberst und Com-
nmndant zu Ulieinfeblen. Von dem Bruder desselben, Johann Carl v. K.,
Btanmjten zwei Sfilme, Johann Ludwig, li. sacbs. -m ein ing.Mai'sc hall und
Johann Nicolaus Dietricht h. braunschw. Marschall, von welchem zwei
Sijbne, Ernst August und Ludwig, stammten. — Nach der Mitte des
18, Jahrh. ist das Geschlecht ausgegangen.
Uumhrachf, Ta»i. 14(5. — w. lfaa*tHn. I. «. S4Ä und 4fi. — Gauh^, f. ». lOftT. — Ettor,
Tab, 9. — Frwih, #. Lfdnbur^ I. 8. 46«, - BUbmachtr . H. 102: v. K,. Khteinli^dijich. —
». M^diny. 111. S. 3.«iA m\A ifi.
Koppy, Koppi, Coppy, aueli Freiherren. Reichs-Freihemistand.
Dipl. vom 1 6. Sept. 1 *i52, für Hans P>anciscus v. Kopp3% Herrn auf Gross-
und Klein-Saarg , Dittersdorf und Schinditz hn Reussischen , Ic; schwed.
Oherstlieutenant* — Altes, in der Nioderlausitz, imJVnigtlande, nament-
lich im Reussischen und spliter in Schlesien begütert gewordenes Ädels-
gesclüecht, welches aus Ungarn st4in)men soll — Aus der von Val. Kö-
nig zusammengestellten Stammtafel mügen hier in absteigender Reihe
folgende Gheder des Stammes genannt sein: Johann v. K., yerliess 1522
wegen Einfalls der Türken in Ungarn sein Vaterlmid, trat als Rath und
Salzgraf zu Crossen a. d. Oder in kurhrandenh. Dienste und erwarb
Laccoma bei Cottbus und Oderin bei Luckau; — Johann Michael auf
Laccoma, k. grossbrit. Oberstlieutenant und später fürstl. hraunscbw.
Regierungsrath ; — Johann (H.) {nach anderer Angabe: Hans Fran-
eiscuB) auf Gross- und Klein-Saarg (Sahra) Dittersdorf und Schinditz
m reussischen Voigüande, im 30jährigen Kriege k. schwed. Oberst und
1
nach dem osnabrl^cker Frieden Commandant zu Hamburg ; — Johann
Carl auf Kloin- und Gross-Saarg, k. scliwod. Oapitain; — Johann Ru-
dolph, fürstl Silclis. SchlosHhauptinann : — Johann Carl auf SelmriiU,
h. sachs.-goth- llauptnnvnn; — Johann Ctw\ FriPdrich auf T^cliippaeh,
wurde um 1700 i^rtl^-renss. Londrath und hrachte 170S Krafftsdorff au
dch* Der Druder iles Letzteren, Joimnn Lebereeht auf Meulitz, k.
schwed, Oberstlieutenant, lebte noch 1730 ohne Kinder. Der Stauun
hat in den Nachkommen des Johann Carl Friedrich v. K. fortjtfehlüht
und war noch nach der Mitte des 18. Jabrh. im Vogtbnde aufgesessen.
— Moritz Freih. v. K, wurde 17<rO preuss. Uuterthan. stieg in der Ar-
mee zimi Major des v. Buddenhrock 'sehen Cuirassi er- Regiments, nahm
dann den Abschied, erwarb in Schlesien die (irüter Olbendorf, Ileidau,
Gutscheu. Krayn untl Oher-Eckc und starb 1!^ 14 auf seinen Gütern.
Der ein/ige Sohn desselben, Freih. Hans Georg Friedrich Wilhelm,
erbte die Guter Krayn und Ober-Ecke, die lochte» aber theilten sich
in die Olhendorfer Güter. — Freib. Hans Georg Fr. W. bat den Stamm
fortgesetzt und von seinen Söhnen war in neuester Zeit Wilhelm Freih.
V. K. Herr auf Ober-Ecke und Krayn und RieliardFreih. v. K. k. preuss.
Prera.-Lieut. a. I). Herr auf Jaco!)sdorf und Kleuschuiti?, — Noch sei
erwähnt, dass tbis Wappen der Familie : Schild scbriiglinks von Blau
und Silber getbeilt mit drei pfahlweise neben einander gestellten, rothen
Fahnenspiessen, mit links fliegenden, vorn einmal ausgeschnittenen,
weiss und rothen Fähnchen, ein s. g. redendes Wappen ist. Die ge-
nannt-en Spiesse wurden Uc^mlich mit einem veralteten and ganz abge-
kommenen ungarischen Worte: Koppya (Coppey) genannt.
Va{ Kr'Htg, n. R. im uart Tit. »S, 4h^ nrnl *^l und Dpt*clt«fii ^.u.-htsior. Beschiif»». d«?f
». Koppj, 3f F oh Bogen. — Qmth«, IL 8. ft74— Tti. — E>4or 8. #01 ^ N, Pr. A.-L 11 L
8. IM) und »1 uufi IV. ä. 4DL und 'i, — Frefh, o. Lf*l**tt»r > 1. H. 4^2 laiid III. S. 331. —
V. M^ditiff, in. 8. ar,6 und S7. — 8chlp»iAeb. W.-B. Nr. 314. — W.B. der ä&eh«. IIUit«n,
IV, ^3.
KoprziwA V. Nesselfeld. Erbländ.-österr, Adelsstand. Diplom
von 1759 fürlgnaz Koprziwa, k. k. Capitain-Lieutenant im Tufant~-Reg,
Heinrich Gr. v. Daun, mit dem Prädicate : v. Nesselfeld.
Mf^trl* f. Muhife{d, 8. ni.
' Kopftchütz, Kopgchitz, Kopisch, Kopatsch. Altes, mährisches,
unter dem Namen Kopisch und Kopatseli zwischen 1240 nud 1484 in
Schlesien, wo im jetzigen Kn Goldberyr-Hainau daa Gut Ko]mtsch lie^t,
vorgekommenes AdelsK^sehleeht. welches sich später Kopscbütz u. Kop-
sehitz schrieb und unter diesem Namen noch 1620, in welchem Jidire
Caspar v. Kopscbütz lebte, unweit Lowenherg die Göter Gähnsdorf,
Hohlstein, Kuuzendorf u, Seitendorf besass,
Papfüüiiu, 8p^»^nl. Mi-c»v. S. '120. — Sinapfu». L 8, M6 ii, IT und 11, 8. 741. — Freih,
», LeHibur^ I, «, iGA. - Siefnnfichrrn I, b^l Die Kctpüchlli, Rebleaiacti. — o* Uetiing , Ul.
a. 359.
Roranda. Erhl.- österr. Adelsstand. Diplom von 175R für Jo-
hann Christoph Koranda, Secret^ir der biibndsclion Reprüseutalion
ttud Kammer , wegen der in zwei FeldKügen bei dem Landes-Commis-
sariate geleisteten Dienste,
Korb. Reichsadelsstand. Diplom vom 7. Dec. 1746 für Joseph
Ignaz Korbinian , Regierungsrath in Amherg und sulzbachscbeu Land-
— 234 — ■
sasacn, mit dem Namen: v, Korb. Derselbe war ein Sohn des Johann
Georg K., Kanzlers in Siilzbach u. seine Söhne, Franz Joseph Benno
V. Korb, geb. 1755, Herr auf PUcheräreith nnd TbonhauseiK k. bayer.
A^^|^elIations-Gorichts-Ratll im Amberg u. Ignaz Joseph v.K., ^eb. 17lil^
k. baym\ pens. Lieutenant /u Thonliansen, wurden nach Anlegung der
Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen,
e. lantj, K. U,i. - W.-B. d, K^tr Bayern, Vf. 66.
Korb V. Weidenheim, Ritter. Erbl,-Österr. Ritterstand. Diplom
vom 15. Sept. 1815 für Aiiton Joseph Korb und für den Bruder des-
selben, Jobann Gottfried IL, wegen öconomischer Verdienste, mit dem
Pradicate: v, Weidenbeioi.
Rorber v. Korborn, Ritter. Erbländ.-Österr. Ritterstand. Diplom
von 1817 für Gregor Korber, Propst zu Nicolspurg in Mähren, mit dem
Pradicate: v, Korilbrn,
Mfgerh t. MüAt/fid, Erg. -Bd. S. ltJ4.
Korckwitz, Korckwitz. Altes, scblesisclies Adelsgescbleclil, wel-
ches 1590 KU Allgersdorff unweit Münsterberg, 1610 zu Siilimitzdorff
bei Nimptsch, 1650 zu Arnsdorf bei Strehlen , 1657 zu Kreiske und
Weigwitz im Breslauschen sass, später in Schlesien noch andere
GfUer an sicli braclite und 1802 auch in Westpreussen zu Olacliowken
im Kr. Marienwerder angesessen war. — Friedrich Wilhelm Erd-
mann V. Korckwitz aul^Lampersdorf bei Bernstadt war 1806 k. pr.
Urbarien-Conimissar und in demselben Jahre Christian Wilhelm \\ K.
Polizei-Bilrgermeister zu Leobschütz. — Von den Sprossen des Stam-
mes haben Mehrere in der k. prenss. Armee gestanden. Ein v, K.
Oberstlieutenant a. D. , lebte 1837 und in neu<ster Zeit war Heinrich
V. K. Bittnieister a. ü. , Herr auf Kummclwitz im Kr, Miinsterberg,
Sinapi***, I n. fi27 tmd li. S, :i2. - Om/hf. II. S, aru. - K. Vr A.-L. U\ S. 151. -
FmiA, 9 If^äfftur, I. ß. 4^1 »nä ITI. «. V'Jl. - Sifbmai'ftär. I. 7i : w. K., SrhloiUch. ^
SrhlMisch. W.^B. Nt. IHI.
Kordeiibii8ch \\ Biü^eheuau. Reiebsadelsstand* Diplom »m Kur-
lifiilziscben Keichsvicariate von 1790 fdr Georg Friedrich Kordenhnseh,
Doctor der Meilicin, Stadtpbysikus zu Nürnbergs ti. a, o. Lehrer der
Mathenmtik u. Naturlehre. Decan des Cidlegii medici eto. — Ein aus
Westphalen stammendes« GescMeclit, welches im 16, u. 17, Jahrh, in
der Stadt Münster auÄehnliehe Steilen bekleidete. Ein Sprosse des
Stammes kam im J^Ojährigen Kriege nach Nürnberg, verheirathete sich
und hatte muhrere Kindpr. Er wollte sein Vaterland nochmals sehen,
verlor aber wohl durch die herumziehenden Truppen sein Leben, denn
die Seinigen hfirten nichts melir von ihm. Seine beiden Söhne studir-
ten : der ältere, Johann Paul , Theologie , der jüngere, Paul d. J, , die
Rechte. Letzterer kam 1642 als Secretair zu Georg Andreas v, Ehren-
stein, k. k. Hof- u. Pfalzgi'afen , bei welclieui er 0 Jabre blieb, bis er
Ober-Canzlei-Dircctor hei der fürsth Regiennig in Sulzbach wurde.
Von dem genannten Pfalzgrafen v. Ehren stein erhielt er 15. Mürz 1657
einen Wapi>enbrief für sich und seinen Bruder u. für die Nachkommen
Beider. Johann Paul K, verwaltete mehrere geistliche Aemter und Btai*b
— 235 —
später als Pfarrer z\i Feucht im Nürnbcrgschen» Ein Urenkel dos Letz-
teren war der obeiifjenaimte 1). Genrg Friedridi 7* Kordenbuscb. Der-
sellh-, gest. 1802. vermählte sich 1788 mit Susanna Stürmer v. ITntor-
nesselbacli, erlaubte 171U eimge uiimittdbare Keicljsklien , erkaufte
1792 den freien Herreii^itK Tlininmeiiberti ete, und erliielt in demselben
Jahre aucb ein königL preuss. Leben. Von Nachkommenschaft ist
nichts bekannt
n'at4au, Neue Bviirij«« ittir Oeic^ioht«- rt*T Strult NtirHberg, I. Hit 7. Nr* S. «. iH u, Hft. 9.
Nr Ü, H. fi4lr VVs|s|»'*iiliH'-f VON 16M iitid Jl<k]M«ti|>lf(m vnn IT90. — T^mf^ f. \fMl uiml A'««-
t Ri>rd^U»/sren. Adelsstand des K|^. Prensscn. Diplom vom 13. Mai
176B für Jrdiami Clinstopb Kordsbagen, k* preMs. Rittm. im Husaren-
Regimoite v. Ziethen. — Derselbe war der Sohn eines Bauers aus dem
raekk'nb. -Schwerin. Porfe Sponitz im Ande Neustadt und starb 1775
zu Parchim. Mit dem Sohne, wekher als k, pr, liittmeistf^ im Hws;u*en-
Regimente v. Riidorff. im Gefechte bei Kriwitz, 3. Nov. 18u6, beb ist
das Geschlecht erloschen.
». (Mlhach, l; H »i^«. - n. Pr, A. L. 1 S, 4* tiud V, H. 881. — Frvih. ». Uti^Hur, I,
*. «r« - \V,-B. der l'frui*, Moamt h . \\\, 70. - Km-rhi^^ fv, |3. J.T? ii,„i A:i.
• Korff, Schniysin^, fl^enimtit v, Korff, Freiherren» nnd Korlf.
j^eiiannt v. Hehmisin;;; Grafen {in Ri»th i ine Roldene Lilie), lleicbsfrei-
herrn-u.Grafensland des K^'r. Treusten. Freiherr ndiplora vom 10, Milr»
1692 ffir Matthaeus v. KortT und K. russ, Anerkennung dos Freiherrn-
sUindes von 1851 u. Grafendiplom vom 17. Jan, 1816 für Clemens August
Freiberrn v. KorC genau nt Sehnusing, vornmli-^enOberbofmarschall dos
K urbarsten vohOjln u. FlirstbisclMd's von Münster. — Altes, ursprünglich
wejitphäbsches Adi Isgoschlecbt , welches zu dem ältesten landsilssigen
Adel im Münsterlande gehorte, sifli weit ausbreitete und in Westphalen,
Curland , Lietland uud in anderen Provinzen des russischen Reiclis, so
wie in Ostprenssen etc» reich begütert wurde. Mit dem Beinamen
Schmisini^, welchen die curblndisehen Linien Schniysing und Sclimysingk
Bchreiben, komnjt das Geschlecht zuerst lB8u vor. — Nicolans Korff,
verliess das Stanunscbloss Harkotten im Münstcrscben und begab sich
zü den Rittern des deutsehen Ordens nach Gurland, wo der Herren-
ineinter des Ordens ihm 1483 (117d) Preeknlo verlieb, worauf er sich
mit Anna v, Pattkuli a. d, IL Mojalm vermählte. Der Enkel desselben,
Christian K., Herr zu Trecken.. gründete eine nach diesem Gute benannte
Seitenlinie , in deren Besitz sich das alte Stanungut noch jetzt bebn-
det. In der Hauptlinie war Nicolans ( DJ vierter Resit^er von Preeknln.
Derselbe zeichnete sich als Oberst und Ki'icgsralb im Kriege der Polen
gegen die Schweden, namentlich 1578 in der Schlacht Iw i Kircliholm
sehr aus, wofür ihn Kimig Stephan IfiSfi mit iler Teste Kreut/bnrg be-
lehnte, zu welcher er spater mehrere Güter ir^ der Umgegend kaufte.
Von seinen aus der Ehe mit Gertrude v. Rosen h int erlassenen Sühnen
erbte Christian (TI), geh. 1595, verni. mit Lucretia Dorothea v* Schwerin^
Preeknlo; der zweite^ Nicolans i III) geb. iri85, vernu mit Catiiariim
V. Elfern, Kreutzhurg, nnd der dritte, Wilhdra, geb. 1604, verm. in
erster Ehe mit Elisabeth v, Scbweiiii , und in zweiter mit Maria v. d.
Borcb , Föhme« in Littbauen. Nicolaus (111.) K, zur Kreutzhurg war
— 236 —
k. poln. Gesandter am k, dän. Hofe, Wojwod von Wenden, Koken-
Ivusen etc., Herr sni Kreutzlnirg etc. zu Ilsenberg und Baltensee in Cur-
Ijinrl, Besitzer zu Ellern, Starost zu GeesewiciOMind Wobolnik. Der
Sohn desselben, Nicohius (IV.) gob. 1615. crbielt, ausser den väter-
liehen Besitzun|Q:eii, durch Vermäblung mit Anna Magdalena v. Rappe
an(^ii die Güter Tds u.Rolof in Curland, sowie Bledau etc. in Ostpreussen
und der Sohn des I.etzteren, Nicnlaus (V), geb. 1648, wurde alleiniger
Erbe dieses grossen Grundbesitzes , welchen ' er durch Vermählnnj? mit
seiner Cousine, Anna Dorothea Koiif , Erbin der preekuln'schen Güter
noch sehr vergrösserte* Derselbe bestimmte 1707 Preeküln zum Ma-
jorate für seinen ältesten Sohn, Christian (ITl), geb. 1B76, der zweite
Sohn, Friedrich Heinrich, geb, 1677, erbte Tels, Rolofund Bledau, der
dritte, Nicolaus (VI. ), geb. 1682, Kreutzbnrg, und derrierte, Otto
Enist, geb. 1697, Laukitten in Ostpreussen. Christian (Tfl.) starb ohoe
Nnchkomraen, worauf das Majorat Preeküln laut Transact auf den
dritten der genannten Brüder, Nicolaus fVL)» überging, welclier durch
Vermahlung mit Constantia Ursula v. der Wahlen auch Nerft und Sal-
wen besass und durch seine drei Söhne: Benjamin Cbrii^tiau, Friedrich
Sigmund und Nicolaus Ernst, Stamm vat4?r dreier Unien wurde* Ben-
jamin Christian, geb. 1724 u. gest 1748, Herr zu Preeküln. kurhess.
Trabanten-Rittmeister, verm. mit JuUane Luise Grl ¥. Keyserlingk,
setzte das Haus Preeküln fort, doch erlosch die Nachkommenschaft
desselben mit dem Enkel, Hermann, geb. 1773 u, gest. L834, dem Sohne
des 1746 geborenen und 1814 verstorbenen Nicolaus Carl, sdetenscben
Landraths, Geh, Raths etc. aus zweiter P'die mit Juliane Jacobine v.
Belir. Friedrich Sigmund, geb. 1730 u. gesL 1797, Hen- zn Brücken,
SehÖnberg, Nerft, Salwen, Memelliof . Tanjamen u. Loberez, k. niss.
Geh. Hidh. Starost zu Rossiten, verm. mitCatharine Luise v. Klopmann
stiftete das Haus Brucken-Sch5nberg und Nicolaus Ernst, geh. 1734
und gest. 1787, Herr der sämmtlichen kreutzburgischen , sowie der
salwen'dandsewas*sdien Güter, welche ihm seine GeMalin, Sophie Eli-
sabeth V. Bönninghausen-Budberg , gesL 1802, zubrachte, k. poln.
Kammerherr, das Haus Krent;^burg. — Der Stifter des Hauses Bruckeu-
Schönberg, Friedrich Sigmmid, hatte zwei Sölme, Adam Wilhelm Frie-
drich Sigmund, geb. 17(10 u. gest. 1813. Oberst-Commandauten von
Mitau, Herrn ?m Brücken u. Schönberg, verm. in zweiter Ehe mit Maria
Y. Sergeewna-Snurnow und Heinrich inrieh Casimir, geb. 1765 und
gest. 1823, k. pr. Legat. -RaflK k. russ. Geh. Rath etc., Starosteu zn
Rossiten, Herrn zu Tanjamen u. Lobercz, verm. mit Olga v. Sergeewna-
Smirnow, welche beide <las Haus Brucken-Sehönberg in zwei Linien
schieden. — Auf die vorstehenden Angaben gestützt, wurden 1856 im
geneal. Tasclienb. der freiherrl. Häuser nur das Hans Brucken-Sehön-
berg in beiden Linien n. das Haus Kreutzburg aufgeführt ^ in den fol-
genden Jahrgängen aber kamen zu diesen Angaben noch die Angaben
über andere Linien des Stammes, und so wurden denn neuerlich vier
Linien: Aswicken, Preeknln, Kreuzburg und Trecken genannt und '^^^ar
nnt folgenden Hlinsern : Linie Aswicken : Hans m Aswicken ; das frühere
Haus zu Kogeln (Russland); das frOhero Haus zu Pianetzen (Curland);
i
-^ 237 —
das ObGrläDdische Haus ((,'ur- u. Russlaiid) ; Hans zu Alt-Elkeseem,
früher zn Jorgein, inCurlaml; Haus üu Bnmuwiszck u. 8ohi>rstailt (Cur-
land) ; Haus /u Raudeo (('urlaiui) , im Mannsstamnio erlosclieu und das
firübere Haus zu Klein-Drogeii (Russland). — Linie Prt^ekuln: Haus zu
Preekuln n. Scliönljerg (Curlandl und ros^sischps Haus. — Linie Kreulz-
bujrg: HauszuKreutzburg: HauszuTelsenu.Paddt^niäm eigenen Stamme
erloachen ; Haus zu Laukitten in Ostpreussen ; Haus zu Iiigermannland u.
Haus zuScbonbnicb in Ostpreusaeu — u, Linie Trecken inCurland: Haus
zu Treckeil u.(rramsden; Haus zu Rengenbof: Haus zu Krotbeii (frillier
ApprickeuJ ; Haus zu Eckbof < früher zu Waliueu) ; und Haus zu Dsirgeu
und Sirmeln, ^ Aus (iieser Angabe der Linien des freiherrl. Stammes
mit ihreu zahlreieheii Häusern ergiebt sieh, dass das Geschkcbt zu den
gliederreicbsten Familien gehört , welche es nur geben kann , und dass
der kürzeste Auszug aus dem neuesten Personalbestände desselben die
GrÄnzen dieses Werkes weit übersch reiten würde. Es muss sonach auf
die zuktzt 18 Seiten einnehmende Angabe der jetzigen FamiliengUeder
im geneaL Taschenbuche der freiherrl. lliluser verwiesen werden, doch
muss !der der Name eines Mannes genainit werden , welchem durch
»eine kohe Stellung das Blühen der Wissenschaften im russischen Kai-
serreiche sehr viel vtTdankt. Herselbe ist das jetzige Haupt des russi-
schen Hauses der Linie Preekuln : Modest Freih. Scbmysing , gen. v.
Korff, geb. 1800 — Solm des 1823 verst. Freih. Atnlreas, k. russ.
Geh. Raths, Senators u. Priisideuten des Reichs-Justiz-Collegiums aus
der Ehe mit Olga v. Smirnoff — k. russ. Geh. Uatb, Staats- Secretair,
Reicbsrath und Directtir der kaiserl, Bibliotheken, verm. 1827 mit
Olga Freiin Sehmysing, gen. v, Kurff, geb, 18U*, aus welcker Ehe,
neben drei Töchtern, ein Sohn stammt: Freih. Modest (H.)» geb. 1842.
— Die Grafen v* Korff , genannt \\ Schmising stammen aus der v^'est-
phälischen Hauptlinie des Geschlechts. Von dem Grafen Clemens Au-
gnstjS-oben, entspross als ältester Sohn Graf Maximiüan Fri drich,
gest. 1840, n. von diesem aus der ersten Ehe Graf (Uemens. geb. 1804,
Herr auf Tatenhausen im Kr, Halle, Prov. Westpbalcn. Mitglieti des
k. preuss. Herrenhauses und Laodrath des Kr. Halle, veruL 1829 mit
Pauline Grf, v.Merveldt, geb. 1807, aus welcher Ehe, neben zwei Töch-
tern, drei Söhne stammen, die Grafen Clemens (H.), geh* 18.34^ k. pr.
Lieut, verm. 18*^0 mit Ferdinandine Freiin v. Fürstenberg, geb. 1840,
Maximilian, geb. 1840, u. Ferdinand, geb. 1844, beide k. pr. Lieuten. Die
beiden Stiefbrüder des Gr. Clemens aus der 2ten Ehe des Vaters, des
Grafen Maximilian Friedrich, mit IL^ria Theresia Freiin von Böselager-
Egger-Müblen, gest. 1859. sind: Graf Maximilian, geb. 1809. Besitzer
des R.-Gutes Fuchteln im Kr. Lüdinghausen , k. pr. Landrath a. D*, U.
Graf August, geh, 1815, k, pr. Msyor und etatsm. Stiibsoftieier im
1. westjdi. Husaren-Regini. Nr. 8. — Die beiden jringeren Brüder des
Grafen Maximilian Friedrich sind, neben vier Schwestern, Graf Caspar,
geb. 1790, Besitzer der R.*Güfcer Osthotf und Lette im Kr. Coesfeld,
Domcapitular zu Minden und Halberstadt u. k. pr. Major a. D. und
Graf Cleuiens , geb. 171U , Besitzer der R.~Gliter Steinhausen im Kr.
Halle, Mastboff und Keuschenburg im Kr. Wareudorf u. Bellerink im
— 238 —
Kr* Steinflirt , Dotucnpitular zu Mtlnster iiiifl Halbcrstadt, k> pr. Kam-
merherr imd Laiidralli. — Nach Erlösdieii des MsuinssUmmps rler ka-
tholisclH^n FreiheiTcn v. Korssciihrock 7M Briuke, s. S. 71 wurde ihircli
testanieiitiirisclie Bestimniiju^ der jedesmiilige zweite Sohn der Familie
Korff, gen. Sc^imising , Bi^sitzer des Kerss(*id>roekH4d»eu Fidcicomtiiisses
unter gleichzeitiger Annahme des Kerssenhrookschen Namens n. Wap-
pens. Diese Bestimnmiif^ trat zum zweiten Male ein hei dem 1850
verst* Grafen Franz, — einem Bruder iles Grafen Maximilian Friedrich
uuil zweitem Sohne des Gr. Clemens Antust, — dessen Nachkommen
sieh Grafen v, Sefiniisiiig-Kerssenbröck schreihen und datier erst in dem
dieselben betreffenden, spateren Artikel zu hesprechen sind.
Ittiitof, H. I4B. - GotiAg, I. 8. lOm u 11. B. Ä7(i umi 77, — KrtiAftr ». Krokint , H
8. m uiiM 14 imd *:Mi, - N, Yr. A.-L. UI. fi. JlJti u. S7. — Fr*ih. r, 4, Kn^ntbfCk, 8. 18^
UMil h:i. - heiiljrbe (iraftnli, der G<»g*n». I 8. 47t» und ?i. - FrHh. p. L^dthur, f. *. 4*».t
aeal. Tucbcutt. d. grill. llA(i»*r« »sei S, 45:j uud A4 u hhlor, Hkrirlb. xu [)pin>gi>lb»n, S, 451
— Si«bmackfi\ \. 18«; Dk Korff. WestptiAliitrjlK — HRlbcrntädtneMr StifLüi^a^vadcr tüh l|ti4
öud Mänxtenclier tou ne>4. — • Mrjimjf, I. 8. 2i»S. — ituppL «u Sii-hra. W.-B. VIL 5- F»-
H V. K. - W. B. <t»r Pj*-us*, Mon-rcli,. I. ^i: Qr v, K.B- — W, R. d. K^. Ba^itioTiT.
A. 15 und S. 9, — f. rie/nfr, tinimoY. AtUd, Tab. 19 und 9. IT.
Korfl' fin Silber ein ndher Mauer- oderHausgiehel, von drei rech-
ten und eben so riel linken Stufen, oben zugespitzt and in der Mitte mit
einer goldenen Lilie belegt). Altes, bremensches, im Kedin^er Lande
vorgekommenes Adelsgeschlecht, eines Stammes mit dem im 17. Jahrb.
mit Otto V. Niendorff erloschenen Geschlechte dieses Namens und ganz
Terschietien von der gleichnamigen, im vorstehenden Artikel besproche-
nen Familie. Das Geschlecht ist im dritten oder im Anfange des vier-
ten Jahrzehnt des 18, Jahrb. ausgegangen.
Hti*hartt, S, :*,%\i Mitd 8a4)> — r. Mfdiny, f. 8, 2t>H. - fiunpl. »u Siebm. W^-B. V. 17,
Korlow, Karwow. Altes, längst erloschenes Sachsen-Laueiibür*
gisches. zu Tüsctienbeck begütert gewesenes Adelsgcschlecht, aus wel-
chem Uermen Korlow um 1477 Sehte.
lirtmdi, E^artir vnri dt>m «n Lube^^t Tf»rpßnttel«ii OomtMiTim WöIIü^ l74ii. — 9. ff ««//»Aal««*,
liouum, intdU. TV. Tmü. VU Nr, !i3. - r MrdUi/, UI ü, 31^t uud äÜ.
Korn (in Schwarz ein, ilrei Kornähi'en in der linken Hand halten-
der Landmann). Ein in den Listen der k- preuss. Armee genanntes
Adelsgcschlecht. Im Generalstabe stand 1843 der Major v. Korn.
frrfhrtr f. ffffhfjur, L N, 4(i4.
* Kornlieckhen, Kornpöckltu. Altes, steiermürkischeH, von 1370
bis 1576 vorgekommenes Rittcrstandsgeschlecht,
Selitnut», l\. ». 260, — Sifhmach^. HL 77t K«Tnp&ckhn, juakri^cliun RhtwttAiide*. ^
9, Medmrf, IIL t*. 2^^ : aurh tiacb Biu-tAclitfii» W.-U.
Kornlierj^, s, Cornberg, Kornberg, auch Freiherren,
Bd. TL S. 3:28 u. 29.
Komemanii, Konioianii. Adelsstand des Kgr. Preusscu. Diplom
Tom 24. Nov. 1750 für Johann Peter Korncmann (Kornmann), k. pr.
Geh. Kricgsratb und ersten Kanimerdirector der Kriegs- undDomainen-
Kanmier zu KCinigsberg, Herrn auf Corgeiten, Gauten und Linkau im
Kr. Fisclihausen. Derselbe, gest. 17öl, hinterliess einen Sohn, Chri-
stoph Ernst Ludwig v. Konnnann, welcher 1801 k. pr. Major war.
p. ÜHitjaeh, I. ?l. i>i*i». — N. Pr, A,-L. I. H. 42. und V. S. 2äl. — Freiherr p. Ltdtbw»
L 8. I$S. — W.-B. dttt \^tem9, Uoaareh., tD. 7U.
— 239 —
Korn fall, Koiiifail ihkJ W<?inf<^ld*ni, auch Freiherren und Grafen.
ReicliÄ'Fmhprrn- MiidCimfensiaiid. FreilmTnidiplom vom IH.Jan. l<)*iH
fttrHf^ctor Soyfried v. Kfinifsiil und Wcmfeldeii /uWilrrablii, Grueb und
Eq)ürsdorf, Herrn des Giitis und Miirktes Süiiiiakirclien am Forst und
des Amtes Ma/endcrf, mit dem Titel : Frei- und l^anierhorr zu Wurm-
Wa, Grueb und ErpOrridorf und Grafondiplom vom IH. Sept. 1?05 ffir
den Sohn dessüiben, Hedor Friedricli Freih. v. Korufail und W. und
fQr den Vetter, Hector Ferdinaud Willielm FreÜK v* K. uudW. und das
ganze Geschlecht, — Altes, ursprfinglkh aus der Schweiz und zwar aus
dem Gute und Kdelsitze Weiufehlen in der Landvoigtei Thurgitu stam»
mendcs, später njieh OestiTreich und Ungarn gekomuieues Ädelsjce-
schlechL — Andreas (Li K. lehte noch 1330 in der Schweiz, Ulrich K.
aber zog um 1400 nach Oesterreich und Ulrich IL wohnte ehenialls mit
seiner Hausfrau, Regina Fain (Poyn), 14 74 in Oesterrcich- Andreas IL
gest. 1496, setzte durch seinen Sohn, Juhann zu Arndorf, den Stamm
fort und ein Lirenkel desselben war Freiherr llcctor Seyfried, s. oben,
dessen Solm, Graf Hector Friedrich, wie angegeben, den Grafenstand
in die Funiüie brachte. Der einzige Sohn des Letzteren, (rraf Hect^ir
Wilhelm, geb. ll>H*i, vcrktiufte 1730 die Herrschaft Würm!>la und die
Güter Grueh und Eqyörsdorf, behielt nur den Marki, Steinakirchen und
Matzen dorL wanderte der Religion wegen 1731 mit der ganzen Familie
nach Nürnberg aus, wohnte dann einige Jahre zu Rothenburg a, d. Tau-
ber, kam endlieh 1745 nach Sachsen, kaufte I7U» das Gut Langen-
hennersdurf bei Pirna und starb daselbst 1759. Sein Sohn aus erster
Ehe mit Anna Grf. v. Welz: Graf Hector Ferdinand Friedrich. Haupt-
mann in holiänd, Diensten, verkaufte um 17ti8 den Markt Stainaliirchen
and starb bald darauf unvermülilt. Voo den Söhnen ans zweiter Ehe
mit Maria Josepha GrL v. Auersperg, lebten noch zuletzt die Grafen
Hector Heinrich und Hector Farl Ludwig. Graf Hector Heinricfi, Herr
anf Langen hennersdoi-f, kursächs. Kamuierherr und llauptnmnn, verm.
mit Johanna Loida Eleonora Grf. v. Zhizendorf, starb 177rJ ohne Nach-
kommen und Graf Hector Carl Ludwig, kursiichs. Hauptmann, nahm
kränklicher Umstände wegen 1765 den Abschied, blieb unvermähh; u.
schloss 22. Oct. 1778 zu Rochlitz den Maunsstamm seines alten Ge-
schlechts. Der weibliche Stamm ist 25. Nov. 179<i zu Eisenach mit
Grf. Rapbaela Fharlotte. Wittwe des kursächs. Gch.-Raths, Kamnierh,
u. Dberateo Maximilian Eraaraus Gr. v. Zinzondorf und Pottendorf, er-
loschen.
Srifert, HtammtAfcIn. U. Nr, 7. — Uübntr, l\\ Ttkh. 4S2 und b?k und S26. — tJatJit, \.
«. IfiJl» uuil ^10, — Bierf ermann , Gruf^nh., Tut. 148— r^L — WiMsyrUt , V, H. n^-4h. —
Mtftrii V. MÜM/fid. Erg.Hd. «. I.H. -. SUimachtr, 111. 45. — Jjur*i. AU«. W.B. 1. Nr. flO
iittit 8. n t f. K. und Nt. m und S. Iü3— & x Gr. f. K.
K<>rni*e. Ein im 14. Jahrb. zu dem fiüdaiscben Lehushofe zäh-
lendes Geschlecht. — Friedrich v. Komre verkaufte 1344 sein fulda-
isches Lehn.
Srhannut. S HS. - e. hf^dintf, \\\. S. rtV> und 6<J.
Komritt, Ki»riiritter zu Ehrenhalm. Erblüud.-dsterr. Adels- u.
böhmischer Ritterstand. Adidsdiplom von 1734 für Joseph Thaddaeus
Kornritter, vorderösterr. Hof- und Gerichts-Secrctair und für den Vet-
,: — 240 —
'.]
14 ter desselben, Johann Joseph K., böhmischen Hofcanzlei- Verwandten,
r, mit dem Kamen: v. Kornritt zu Ekreniialni u. Kitterdiploin von IT-iS
ij für Letzteren als konigl, Richter zu Iglau.
|| Mtgtrit^ P. Müfd/vid. Kr«, Bd, 8. lt;4 und 343.
tKornranipf. Reichsadelsstand. Diplom von 1790 für Gottfried
Kornrumpf, k. k, Legationsrath am Niederrhein.
Me'jfrtt 0. ituhi/tU» Erg.-Bd. S. H6. ~ SuppJ. lu SkLm. W.-B. XI. 12.
' Korpan» Edle, ErhL-österr, Adelsstand. IHplom von 1790 fttr
rf Franü Korpan, Pachter der Herrschaft Ober-Pettau in Steiermark, mit
*\ dem Prädicate : Edler v.
I Kar^ehensky v. Thereschau, Korzen&ky v. Tereschau» Grafen.
,» Böhmischer Grafenstand. Dipkmi von 1705 ftlr Johann Anton Freih.
' Korschensky v. Thereschau , Beisitzer des höhmischen Kammer * und
Hoflehenrechts.
J. ß. Ramhfi/iJttf^ AhiTthtim iidi Ab^UiDiniiuft det bötimUehcti Oettchkcht« der Kor-
. » »Dikj V. Toreichftu. Wkn, 1747. — MegtrU 9. Müfti/ttd^ Ers.'Ad. S. 1». — Turof, L ^:
] Un. KonwBiki v. Dereach»u, — Siippl. *u Biebin. W,-». VI S: Gr. t. K. üod Vlfi. 19: K.
} ». D.
^ Korth. Em aus Schweden nach Ost* und Westprenssen gekom-
', menes AdelsgescMecht , aus welchem Michael v. K. auf Klein-Sakrau
unweit Neidenburg eine Erneuerung seines alten Adels erhielt Carl
;' Gustav V. K., k. schwed, Oberst, war in der Mitte des 17, Jahrh. Herr
I auf Gross- und Kleln-Katz bei Neustadt. — In neuer Zeit haben meh-
rere Sprossen des Stammes in der k. preuss. Annee gestunden. Johann
Christian v. Korth starb 1B36 als Hauptmann a. D. in Berlin, ein Oberst
Y. K., ad interim Commandeur des 21. Inf. -Regim«^ 1838 und Georg
Wilhelm v. K., Major a. !>., 5. Äfei 1852.
I N. Pr*^UÄJi. A.-L. V. 8. aai. - Freiherr p. Udtbur, I. 8. 46& iiud l[l. S. m.
Kortmatin. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 2, Dec.
1769 füi' Wilhelm Kortniann, k. iireuss. Premier-Lieutenant im Husa-
ren-Regim. v. Wolffersdorf. Derselbe war ans der Grafschaft Mark ge-
bürtig und starb im Nov, 1773 ohne Nachkommen.
V. tltUhach, I. ^. £90. ~ M. Pr. A.-L. 1, ^. \b uod V. 8. 281 and %t. — F^^ik, «. 2.«^
d*ttur, LS. 455. - W,-B. d. Preoss. Mouarcli,, Hl, 70.
* Kortzfleisch. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom vom
27. Juni 1731 flLi* Joachim Franz Kortzfleisch, k. preuss. Obcrstlieute-
nant. Derselbe, gehlieben 1742 als k. preuss. ObeM und Commandeur
des Cnirass.-Kegiments v. Waldow. pflanzte den Stamm fort Q. von den
Nachkomjnen haben mehrere in k. preuss. Staats-u.Militairdieiisten ge-
standen. Friedrich v. K. wiir 1806 Postmeister zu Ratibor; ein v. K.
starb 1833 als Hauptmann im k. pr. 3. Inf.-Regim. u. ein v. K., k. pr,
Rittmeister in d. A. war 1^37 Landrath des Kr. Stallupöhnen. -= Die
Familie besass in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. mehrere Güter in
Ostprcussen und aass noch 1805 zu Worplack im Kr. Rössel und 1820
zu Krausen.
N. Preuss. A.-L. III. 8. Ibfi and V. 8, i&S. — Fr^ih, 9. Ledthur ^ I. 8. 4ii&. — W.-B.
dar Freu»». MotiHfcb. IH. 70. — KntMChk*, [V. S. 99.1 und U.
^ Koshothi Koösebade (Schild der Länge nach getheilt. reclits in
Roth eine ganze silberne Lilie u. links in Silber eine an die Theilungs*
linie angeschlossene, rothe Lilie). Altes, meklenburgisches Ädelsge-
^ 241 —
schlecht, nicht m verwechsehi mit der tbürinK^isch-säcbsiscIien etc.
Familie Kospoth, welches schon 1330 zu fjosbade bei Lübz in Meklen-
bnrg-Scbwerin nml 1592 zq Claustorff ii. Torgclow sass , im 17. und
18. Jahrhiuniert mit melireren anderen Gütern angesessen war und
noch 1813 Kruckow inne hatte. — Von den Sprossen des Stannnes
standen niebrere in der k. preusa, Armee und zu denselben gehörte
namentlich Ernst Christian v. Kosboth , welcher als Herr auf Kruckow
und k, preusa. Generallieutenant a. D. 8. Febr. 1813 starb.
9. PttHhür, Nr; ÖT. — p. fi^hr, K M. S. löJß. — r. MMitt^f . II. «. 320, — Mcklenb.
Vr.W. T*b .'7, Nr. HU uod S. 'I*^,
KoBchembahri Koschenbahr. Altes^ schlesisches Ädelsgescblecht,
welches aus Polen, wo dasBelbe dem Stamme Doliwa einverleibt war,
entsprossen ist. — Jeske Kossobar lebte 1361 am Hofe des Herzogs
Hans zu Troppau: Hans v. K, auf Skorkau u. Seichwitz unweit Rosen-
berg war 1564 königl. Laudgericbts-Beisitzer im FUrstejitbume Ojjpeln
und Hans Caspar auf Postelwitz bei Gels 1687 b. w1tiit.-<M9- u. bern-
städtischer Kammerrath u. Director. Die Fannlie war vom 16. Jalirh.
an bis auf die neuere Zeit in Schlesien mit vielen Gittern angesessen und
mehrere Glieder derselben sind in k. prenss- Staats- u. Militairdiensten
zu hohen Ebrenstellen gelangt. Hans Sigismund v. K. , ein Sohn des
Christian Wilhelm v. K, auf Sapratschi ne im Trebnitzschen aus der
Ehe mit Helena Sophie v. Gaffron , stand erst in kursächs. Diensten,
wurde bei Pirna gefangen, 17.59 ah Major n. Commandant eines k. pr.
GrenadierbatailL angestellt und blieb 17R0 in der Schlacht bei Lands*
hut; Ernst Julius v. K., ein jüngerer Bruder dos Vorstehenden, stand
ebenfalls in kursächs. Diensten, wurde ebenfalls bei Pirna gefangen, er-
hielt eine Änst*:?]lung als Major im Gefolge des Königs Friedrieb II. u.
starb 1776 alsGeneralmaJoru.Cbef d.Regim.v. Zenner. u. Melchior Wilb.
V. K. wurde 17S4 Generalmajor u. Heg. -Chef. — Spflter zeichnete sich,
namentlich 1813 bei Leipzig, ein t, K. aus, welcher dann als General-
major aus dem activen Dienste trat , und noch in neuerer Zeit standen
mehrere Sprossen des Stammes in der k. pr. Armee. — Ein v. K, , k.
pr. Major a. D. u. Landesältester, besass 1B37 das Gut Lederose im
Kr. Striegau, und ein v, K., Lieut. a.D., Landesältester etc., war Herr
auf Türpitz u. Nieder-Hosen im Kr. Strehlen. Das Gut Ttlrpitz stand
1857 den Gebnidern Otto u. Benno v. K., und Lederose den Geschwi-
stern Marie, Sophie u. Oswald v. K. zu,
Simapim, I. 8. 53^ und tr. *«, 713. -- Gmuht, I. S. lOW) uiiil &L - N. Pr. A L. »f.
a. IM DiMt 57, — Frtih. c. Luiebur , t. B. 46& uud Hl. H. 2^i, - Sithmaeher, IL i7. -
fiebletitrh. W. B. Nr. Ut).
Kosehiii von Freydenfeld. Heichsadelsstand, Diplom von 1764
für Wenzel Koschin , k. k. Feldkriegs-Commissar , mit dem Prädicate :
V. Freydenfeld.
UegfrU p- Müht/ttd, 8. 'Wi. — SuppI, «n Siobm. W.-B. XI. 13.
Kosehin v. Siegenwald. ErbL - österr. Adelsstand. Diplom von
1811 für Wenzel Koschin. k. k. Hauptmann des temeswarer Garniaon-
Arüllerie-Districta, mit dem Prädicate : v. Siegenwaid.
Kosehintiky v< KüHehin, Fr^ihen-en. ReicbsfreihermBtand. Di-
plom von 1708 far Wenzel Franz Carl Koachinsky v. Koschin, Cano-
Kn$ickk§t D*ut*cb. Adali-Lex, V, 16
— 242 —
nicus zu Olmütz, ?md für Dionys Joseph Adalbert K. v. K, , k, k. Le-
gations-Secretair zu Venedig. Dieselben erhielten 1709 auch (kn hftfi-
miscbGii Freiherrnstand.
Kosirhitzki , Ko^iühiltzki, Attes, ims Polen stsiramende*; , zu dem
Stamme Lut'k gehörendes AdelsgeHt^hlecht , welches im 17. Jiihrh. in
Schlesien begfUert wurde und mehrere Güter im Oppelnsciien, Cosel-
sehen. Rosenbergselien etc. an sit^li brachte. Von den Sprossen des
Gf»scinechts halben mehrere in der k. pr. Armee gestaiideu. D*^r Stamm
hat f(irtgel>laht . und in neuester Zeit war Alfred v, Knscldltüki , Kreis-
deputirter, Herr uuf (Iruss-Wilkowil/ im Kr. Beuthen, und Adalbert
V. K. Herr auf Keuipczuwitü in demselben Kreise,
i}kt>Uiii, U. H. 'm tiij(J tu. *•*. ?t54. - Hfnel, «ll**«> rtn S. ßH7. — Sinapini ^ II. H. TiÄ.
— öa«A*, n, 8. Ä77. — N, er. A.-L. III. M. IAH. — FtHh. t. i^tt«t,ur , I. S. 4Gft uii*i Hl.
8. 29'i. — arhle*i»cb, W.-B* Nr. fl8.
fiosel, s. Cosel u. Co sei, Cosael, Grafen, Bd. II. S. 334.
und 35.
KuMerit2. Altes, meissensehes AdelsgeschleehtH^ welches Val. König
»US Pommeiii iierleiten wallte, doch erwiilint dasselbe kein Schrift-
steller über den Adel PunmieJms, itutdi ist die Angabe nnrichtig, dass
die Familie von 141^^1517 Schloj^s, Stadt und lierrüidialt Hoyers-
werda in der Oberlausit^ besessen habe, da dies* Herrschaft schon vor
141B und noch 1522 eiuor Linie der Grafen und Herren v. Schönburg
zugestunden hat. — Die fortiaufende Stammreihe bejfinnt mit^icolaus
V. K., welcher um 1517 lUif dem Gute Kessel zu Kynitsch bei Bischofs-
werda starb und aus dessen Ehe mit Anna v. Taubenheim a. d. Hause
Bedra Johann Georg v, K. , fürstl. sächs. Ober-Scbeiik und llofmeiäter
zu Weimar, stammte. Vrm den Nachkommen des Letüteren lebte David
V. Iv, auf Falkenhain nocli IBIH) und Jacol) v. K., kursüchs. Rath, Kent-
meister mnl Amtmann zu Dornbnrg , hatte bereits 1549 von Simon
liablcl dius Gut Burg- (liemnitz bei Bitterfeld erkauft. Jacob 's Söhne:
Abraham und Hiob^ setzten den Stsiunn fort. Abraliam v. ti. auf Burg-
und Neu-Chemnitz starb löSTi als Assej^sor des HidVerielits zu Witten-
berg. Der Sohn desselben, Daniel, besass die viiterlieheii Güter, wurde
kursächs* R^th, Hofrichter u. Amtshiuiptmnnii zu Witteidierg und starb
1638 mit Hinterlassung dreier Sühne: Hans Jacob , Daniel (II.) und
Johann Georg, Hans Jacob'a Sohn , Heinrich, wurde lfi(Vr> meuchel-
mördcrischer Weise zu Brüssel erschossen ; von Daniel (U.) kursächs.
Hof- n. Justitienrath , stannnte Johann Siegfried, welcher noch 1715
als k. grossbrit. ßriÄadier und Oberst lebte und zwei Sohne hatte: Da-
niel Siegfried und AuE^ust Gottheit und von Johann Georg auf Groch-
witz und Burken bei Sclnveinitz, gest. ir>*i8, kursachs. Kreis-Stener-
Einnehmer und Assessor des Hotgericbts zu Wittenberg, entapross
Johann Iiauiel auf Naundorf etc,, kursüehs. Stifts-Rath zu Würzen, von
welchem Daniel Siegfried (H.) stammte. — Hiob v. K., s. olien, Herr
auf Hermsdort, starb UW^, und von dem Sohne desselben, Georg Job
auf Gross Böhla u. Trossin, gest. Uifi^i als kursilchs. Ober-Forstmeister
zu Sitzeroda, entsprossten die Söhne Johann Georg, 16ßl in einem
Zweikampfe gefallen , und Christoph Gottfried , Herr der väteHicheii
— 243 —
Güter, gest, 1698, aus dessen erster Ehe mit einer v. Kötteritz August
Gotthelf V. K. stnrrimte. welcher lim dii! OUkT Rüiligsddrf imd Njiuii-
hof kaufte, (lie er aber später, niu-htieni er k. polu. u. kursüclis. Asjiessor
bei dem kai^. Kaunuert^erielitt^ zu Wetzlar trewonieii. winder verkaufte
und 172?^ als fiirstl. anb.-/erbst*5eher iieb. Halli , Cauzler etc.. sowie
als kms. Helebs-lJcifratb starb. Von seinen Söhnen aus der Ebe mit
Susanna Dorothea v. Sonimedatt trat Cbristoph Dietrieb in k. grossbrit.
Kriegsdienslt-. und Bodo Gottlob v. K. auf Leutewitz, fürstl. merseb.
Kainraerjunker, setzte <len Stuuim durch zwei Sohne fort. — Dm
Geschlecht blühte natnentlich aus den Hunsern Beulewitz und Sitten
weiter, ging aber spflter in Saehseii ans uuil kam dann noch in Freu-ssen
vor, Kin v. K. war hh IHüi* k. pr. Stabscapiiain und trat dann in k.
württ. Dienste, ein Anderer st^irb iH2(J als pens. Rittraeisler und ein
lU'itter IHM üh Oberstlientenant u, Chef der zweiten Garde-GaniiRon-
Comjmgide zu Spandau. Ein Major v. Kosoritz war 1837 k. pr. Post-
meister zu Dessau.
Knauth, «. 524, — Vai. Kil^fff^ gi^ofül. hitlor. Beftohr. der v, lEu^fritx, 1715 nmi Des-
H^lhi'ii A.lf'l^hijtor H. K. 602-V2 — SriffH. O^deiih »d"!. KIti'rn iiihJ Klritl<T. ^. 2«0-B^. -
Oauitt^, I. 8. I09i—9h — t. Uguhtr/n, dipl. NaHir. V. S SÄ— SS au^ dcti KirühMiiiücli. su
BeiiUwiU iiiid Hineu tualJ.\^-a$. — N. er. A.-L III, ;?. ISS u. .V3» - Fnih. «*. Ledetfur , \.
S. *67. — SieftmacfnT, L t^**: mit diiii LiitHrhr|;^«Mi NairnTii Kof riti, MpjM^nlju-fi — eMfriinfj,
IT. a. ^W.
KosküU, KoHkuU, KoHehkull f Freiheri"«« und Grai'eiu Schwe-
discher Freiherrn- u. Reiclisgrafenstund. Freiherrndiplom vom 2. Mai
171H für Andreas Ko*5kidl, k. schwed, Generalmajor, und vom 2, März
1720 fflr Otto Johann Koskull, k. seluved. GeneraVniiijor , und Grafen-
diplom vom '27. August I80B für Joseph Wilhelm v. Kosküll, k. k.
Kämm.. Herrn nuf Beblien. Fewicken und l^abraggen. — Altes, uiieh
Eimgen urspninglicb estldändisches, schon iju 12. Jahrb* vorgekora-
metM'S Rittergesehleeht. welches sich später nat:h Schweden, Gst-
preussen, (■nrbind u. LieHaud verbreitete, nach Anderen aber ein Ge-
schlecht heüündischen, oder auch pommernschen Ursprungs. — Andreas*
Kofikull wird in einem Briefe des Erzhiseliofs Icarnns in Lietland von
1302 Kitter genannt; ein anderer Andreas Koskull war 13H0 uselscher
Domherr; Brandanius kommt 1457 als Dcehant der Kirchen zuDorpat
vor und Hans K., Mainiriebter , und lleinhold K. unterzeichneten 1523
die Yereinigimg der Kitterschaft der heiligen Kirche und des Stifts
Riga. — In der curla ndisehen Ritterbank war frtlher das Ge>chle cht zwar
nicht verzeichnet, doch gehört dasselbe zu dem dortigen alten bekannten
Adel und hat , weil die Familie sich vor dem oli\ischen Frieden nacli
Curland gewendet , auch Grundbesitz erworben nnd die höchsten Lau-
de«würden , wie der immatrieulirte Adel, bekleidet. Kottger Koschkull
war 1605 im Frauenburgischen angesessen u. Albrecht K. 1G3B fürstl.
curtänd. Landmarschall u. Oben^ath. Nach einer zuverlässigen Ahnen-
tafel waren Jacob Koschkull, gest, 1681, cnrläud. Oberburggraf und
ObeiTath, Emmerieh Johann K.. gest. 1712, Oberhauptmann zu Tnc-
cum. und Ernst, Herr auf Tergelu und Adsirn, gest. 1750, piltenscher
Präsident. — - Nach Schweden kam aus Eichand zuerst Jacob Kouschild
oder Koskul. welcher Hill als Statthalter zu Nyköping vorkonnnt.
l>er Sohn desselben, Andreas Koschkull, k. achwed, Generalmajor, Lan-
IG*
— 244 —
desUauptmann und Commaiidant von Dorpat etc., gest. 1669, soll von
dnr Könitjin Christine zum Rilter Efesclilagen wordwi sein. Später kam,
wie angegeben , in die scliwodisciie Liiiii^ der Freilierrnstand. — Aus
der curlündischen Linie stammte Crraf Joseph Wilhelm, s. oben, verm.
in erster Ebe mit Anna EHsahetb v. Korff a. d, JI. Perlirdnien und in
zweiter mit rbüip[>iiie v, Wirten a. d. IT. Pilel^aln. Derselbe binter-
lieas vier Söbne, den Grafen Carl aus erster Ehe und aus der
zweiten die Grafen Josepb Wilhelm , Stanislaus anil Franz. Graf Carl,
gest. 1812, Herr auf Bebben, Pewicken und Lahraggen, war verm. mit
Charlotte v. Heyckin^k a, d. El. Peltzen , gest. 1837 und aus dieser
Ehe eotspross Graf Joseph, geb. lS*t)2, k. rnss. Hitnptmann, verm. 1838
mit Ottilie V. Kosküll , geb. 1812, ans weleher Ebe lin Sohn, Graf
Joseph (IL), geh. 1843, stammt, — Gr. Joseph Mllhelm. geb. 1789,
k. rusa. Oberst a. D. , Herr auf Carlsrube in Liettand. vermählte sich
mit Cäcilie Freiin v. Lilien^leieb. gest. 1825; Gr. Stanislaus wurde
1790 gehören unrl Graf FVanz . ge^t. 1849, IleJT auf Kegeln und Ro-
aenblatt in Liedand, hinterliess aus der Ehe mitOarhara v, Siepuschkin
geh. 1804, drei Söhne, die Ornfen: Miclmel, geh, 1827, Joseph, geb.
1830 u. Nico laus, geh. 11^33, — Neuere Naehi*iebten über die Familie
fehlen»
ffuprl, nordi^rha MUr^^llnn«' it. 15-17, siüi k* H %^7-^M, — Dtm<*rhf Gfiifpttü. U. Oe-
Keow. r 8. i'i'i-14. " Genial, Ttt«t'b«iib. d. gifl Kiatir, t>67. > 4 IT. imd hHu^t. Ufludli.
n 0»'ina<?lbini. » 40: — Se^a HikfM W*ponh. F.-H. fi. uü*l 9. — Dati^ Srhatrrf, Vf -B. d.
rUrllDd. Advla, MfL H Tab. I TQ
Kosehligf Kofili^. Altes, schlesisclies Adelsgeschlecht ^ welches
auch Kossligg, Koschlieg etc. geschrieben wurde. Simon Coslic lebte
1337 am Hofe des Herzogs Conrad zu Geis, und HansKoslik war 1390
des Herzogs Conrad 11. Katb. Die Fandlie war bereits 1427 mit Jenk-
wilz im Oelsiseben u, 14f?5 mit Puditsch im Trebnitzscben begütert u.
erwarb ispiiter noch andere Gilter, Georg Kosslig auf Puditsch war
1562 Ratli des Herzogs Johann zn Mfinsterl^erg. Conrad K. auf Gross-
Krulschen kommt 1617 als Lanilesähester des FfiiNtentbums Oels vor,
und Simon K. , Herr auf Wilknwe und Gr.-Krutsrlicn, war lfi41 des
FUrstentliums Oels Land-Comiuissar, Nacli dieser Zeit ist der Stamm
erloschen.
SinapiuM, I, S i2T und U, S. 7*6. - Gautf^.l H. in?>7 tnid99. — Fret/urr p. fed^bur,
KosorZf Kossoi^, Freiherren, s. Malowetz v. Malowit«,
Kossorz M, v. M. , Freiherren.
Kospath , auch Grafen fStammwappen : in Blau drei , 2 und 1 ,
silbenie, seclisstrahlige Sterne). Reichsgraren - und Grafenst^nd des
Kgr. Preusseii. — IL-Griidiebe Diidonie: Diplom im kursächs. ReichB-
Yicariate vom i\. Juli 171! fUr (^arl Christian v, Kospoth , Herrn auf
Kritschen im Oelsischen n. für den Bruder de?ise!ben. Joaeliim Wenzel,
Herrn auf Zantocb im Nenstüdtschen : kaiserl. Diplom vom 20. August
1750 für Friedrich August v. K., kurbayer. Obersten und im kursächs,
Reichsvicariate vom2.0ctob. 1790 für Otto Carl Erdmann v. K., Herrn
des kursäcbs. Ritterguts MühUroff im Voigtlande, unter Ertheilung des
nur im Mittelschilde verinderieii , die Kospothscben Sterne zeigendeUj
— 245 —
fr ei herrlich v. bodenhau&onschen Wappens n. k. preuss. Diplom vom
27. Juli 177ß für Caii Christian An^fust \\ K., k. preuss, Rittmeister u.
Herrn mehrerer Gmer im Oel^isclieii , unter HHleguiig des rcidisgräfl.
Wappens von !7U n. 1750. — AMrs., thüringisches Adebgesehlecht,
welches früher Kospodeii, Cospol , Kospot und Kosspot p:eschrieben
wnrde. Als Stamnihnus dessrlbiMi wird i^ew^VhüIich der sotioii 1311 un-
ter dem Namiii t'oshode vorkonnnende Sitz Cospeda bei Jena genannt,
doch ist nacli Freih. \\ Ledebur der wahi^cbeinliclistc Stamniort Cos-
poda bei Neustadt an der Orla , welches ünt schon 1120 mit dem Xa-
men Coscepodhe im (lau Orla vorkam. Weniger hat es für sich , das
Dorf Cospuden ikI+m* Kospnden sddlicli von Leipzig als Stamndians zu
bezeichnen. — Urkundlicli treten zuerst I2J>2 die Oebrfkjer Hermann
Conrail und Heinrich Koshode anf. — Von Thüringen aus verbreitete
sich das Geschlecht nach Meissen, ins Voiptland, nach Franken, Schle-
Rien etc., auch licss sich mit dem deutschen Orden ein Zweig in Preus-
sen niediT. — Anfangs untersteh led man drei Linien , die Frankendorf-
sehe* SchiJUTachsche und OschitÄi^che, sünimtlich ans dem Reussischen.
Die Oschitsiisclie oder preussi^che IJnie stiftete Heinnch v. K., welcher •^'
1300 aus Thüringen nach Preussen kam. Von den Nachkommen des-
selben war.fohann 1 345 Comthnr zu Liehstadt u. Mohrungen, Johann (TL),
1632 Amtshauptmann zu Rieseidmr^^ und mit Johann (HL) , Oberrath
und Oberkanzler des HerKogthums Preussen , erlosch 20. Oct. ir>f55
diese Linie wieder^ während die Schillbacbscbe in Thtlriugen u. Schle-
sien fortb lullte. Hans v. K. auf Schillbach und Seuptendorf lebte um
141)0. Der Enkel desselben, Joseph anf Seuptendorf und Langenwol-
fersdt^rf, zeiclinete sich im Heere des Markgrafen Albrecht zn Bran-
denburg aus uml der S^ohn desselben, Friedrich, gest. I*i32-, fürstlich
Sachs. Geh.-Rath zu Weimar, Hofrichter, Directnr der Regierung und
Amtshauptjnann zu Jena, liinterliess zwei Sühne. Wilhelm, kursiichs. n.
magdehurg. w, Geh.-Rath und Kammerrath, Oberlianptmann in Thü-
ringen etc. und Friedrich, kursiichs. Geh.-Rath . Ober^Aufseher der
Grafschaft MansfehL so wie eine Tochter , Mona Elisabeth. Letztere
wurde 1B72 Herzog Bernhards zu Jena zweite Gemahlin^ bekam zuerst
den Titel: Aladame d^Alstädt nnd wnrde 1B77 zur Gräfin \\ Alstaedt
erhoben. Die Tochter aus dieser Ehe. Grf. Emilie Eleonore vermählte
sich mit Otto Wilhelm v. u. zu Tnmpling anf Schielen im MeininKen-
schen, erst füi'stL mersebnrg. Hofniarst^hall und Kammerrath und später
k. poln, und kursflchs. Kammerherni. - Nach Schlesien kam zuerst
Justus r, K., gest. 16S)1 . Herr auf Schillbach und später auf Zantsch,
Mühlatschütz, Reesewitz etc. im Oelsischen. Die beiden Söhne des-
selben, Carl Christian und .lyacbim W'enzeL erhielten» s. oben, den
Reichsgrnfenstand, starben aber unverniählt. Letzterer, nachdem er
sehr bedeutende Stitlnngt a für Hrziehiing imd Versorgung der adeligen
und bürgerlichen Jugend gemacht hatte, 1727 ni^d Ersterer 1729 , und
so ging diese erste grüHiche Linie bald wieder aus, auch ist nicht be-
kannt, dass Graf Friedrich August, s. oben, seine gräfliche Linie fort-
gesetzt habe u. Graf Otto Carl Erdmann. s. oben, scheint ebenfalls seine
Linie nicht fortgepflanzt zu haben: Letzterer war, wie erwähnt , mit
— 24f> —
MüliUroff im Votgtlanfle nn^psessen , wdehe Besitzunpr früher der frci-
herrlicb TmdenbaiiBenscliw^ Fmnilip i^iistaiid, Nacli Krirjscbeii des Mauns-
staTunies dersellR^n kam MQliltrofF drircli die Erbtocliler uii i\m Faniilie
V. Kospotli. docli nmss duhbt gCf-tellt bleiben, ob dies*^ Erbtocbter die
MEtter, oder dk Geinrdiiin des Grafen Otto Carl Krdnianti war. — Die
Nachkommcascbaft df^s Cmifen Carl Christian August, s. oben, hatdau-
enid foHgeblilht. Derselbe, ^est 1799, war mit Wilbelmine Biirf?f?rä-
finund Grf. m Doluia-Lauck, gest 1S43, veiiiiäblL Aus dieser Ehe
cni^iprnss Graf August fl.), gest. 1834. verm. 1801 mit -lulie v. Poser-
Nädlitz und von demselben stammt: Graf August (IT.), seb. 1803. Ha-
joratsherr auf Scb^'tn-Bnese. Ürudgeni, Kritscben. ('ronpuselK Zautocb
u. Mittel-Millilatschütz im KrJkls. verm. 1^31 mit ChaHotte v. Necker,
geb. 1812, aus welcher Ehe, neben vier Töchtern, zwei Söliuc oiit-
sprossten: Graf August (IIL). geb, lB3t>, k, preuBs. Lieut. im 1. schwe-
ren Landwehr- Reiter -Regim. u, Auscultator bei dem k. pr. Kammer-
gerichte zu Berlin und Gr, Arthur, geh. 1H45. — Der Bruder dos
Grafen August (l.): Graf Erdinann, u^eb. 1791, Herr der Herrschaft
Ilalbau iu der Niederlausitz, k. pr, ( >V»erstlieut. a, D. , verniiildtc sich
1825 mit Jolmani^ Grf. v. Frankenberg. geb. 17Bli und vou dem 1837
verstorbenen Bruder des Oralen Augtist (I.J u. Erdtuaim . dem Grafen
Hans, Herru auf Buhrau etc., k. i>r* Major a. D. u. Landesidtesteu des
Kr, Sagan, stammen aus der Ehe mit Clementine Grf. v. Pflckler-Mus*
kau, gest. 1847. neben vier Tnchtern, zwei Söhne: Gr, Siegfried, geb.
1814, Herr auf Buhrau, Freiwaldau, Zeisau. Rildel Klix u. Siegfrieds-
hof, k. pr. Rittm. im 4. Landwehr-Drag. -Reg, , verm. 1840 mit Tberesie
Grf. V. TaudldrcbeJi . geb. 1823, aus welcher Ehe drei Töchter ent-
sprossten u. Gral William, geb. 1824, k. preuss. Hauptmann u. Conr-
pagnie-Chef. — Der adelige SLamni hat in Preussen uud Sachsen. wi>
derselbe frfiber mit Gross-8tadtehi, Gtddengossa, Roda, Scbweiekcrs-
hain etc. begütert war u. spüter im Voigtlande zu Leulmitz und Rodan
angesessen wurde, foitgeblidd, Friedrich August Carl v. K. starb 1832
als Gber-Bürgermeister zu Breslau u. von seinLU Sidiuen lebte der eine
1837 als k. pr. Rittm. a. D. n, du anderer war ffii-stl. thurn- und taxi-
scher Obeiforgter. Carl lleinrieh (futtlieb Wilhelm v. K. . k. siicbsisch.
Oberst- Lieiit., trat 1853 aus dem activen Dienste und Hugo Meiurich
Lnitpohl V, K. war in neuester Zeit Oberlieutenant in der k. sächs.
Reiterei.
Knanth^ M ÄJ* imtl M. — Sinapiujf, l. ». 4Ä mnl M und tl. S. 1S0~}I6. — S^ifrri,
<;Bati4logie, H, %^A uüd S4. — Val. Kaniff, Ilf. B, 6U-7lüv — Oauk« , L H. lOÖA-!*?. -
Ewtor, 8. mi. - Bird^rmann, Vrtrj(tJnnd, Tal». TH — ^l. — Afötler, D pnkwiinlisk., 8. ÄH*. —
Salfitr, S. Hü u T«b. 9. - p, HeWjOCh, \. 8. «iU viihI y.'. - N. Fr A.-L. IIL 6. 159-61.
l><?uuclie (Irnftüh. der Gpr jiw. t, 8. ili^U, - Frtfitfitrr 9. led^hnr, I> 8. 4fiS, — ReuejiT.
Tnsrhniih. il«.r urftfl. H&ii4or, IHS:^, S. Ahh itnd b'i \\\v[ hf^tnr, Bajidli, «u L>t:-m44^lt«cH, e*. 4Äf,
— Si^bmacher. I. 165; v. KospiLt, Mcinjiriiüch uini It. 7<i : v. Ein^ültodcti. FfÄnkbcU. — p. Jl##-
dins, H. ». ?t-.'Vl-'.'3. -Rünpl. XI] .Siehra. WH. VI. Hr Qf, v. K. - Tfftoff, it.lTi : Ör v. K.
ni«rh dorn [^ipUniiP voii 1790. - W.-ß, der Vt Moiiiifrh., L mt Ok v, «f. -- W.-B <1. Hgriit.
8tft*tpn. L 35 und IV. l: «r. v K. »lüd IL S4 : v, K, UMd %L 50: Gr. v, K^-Muhnroff.
K0S8 (in Roth ein silberner Querbalken, belegt nnt vierzehn, 7u.7,
rotben Blutstropfen oder Fliimmcbcn|. Altes, ritterliches, nieklenbur-
gisches, seit dem 13. Jahrh. urkundlich auftretendes Geschlecht, aus
wekbem Hans Kosse 1300 lebte. Die Familie sass sohun 1592 zu Ca-
— 247 —
min rnid Teschow im Amto nilstrow u, zu Gross-Tessin ini Amte Lühz
und hatte iiocb in neuer Zeit <Uls Gut Vilu m Amte Gnoien irrne.
Ma MKcro^t, 8. iU. - r. FrUitufr, Nr. »i<5. — r. if*Ar, U. M 0. 1621, — Freit,^rr 9. l§-
Wt^ur, UH 46*«, — 0. WtutphaUn, Momim. In«fl, !V. . T*l*. 13. Nr. 27. — w, Hräina Hl
». a»a, — Mckt^^iib- W.-H, Tob. 3ft. Nr JO:; iind S. 26.
* Koss (in Blau zwm tnit einander nutende , weisse Windhunde).
Altes, powmeru^r'hes , itn Kr; Laiienhurtt-Dntow aiisüssi^es Adelsge-
schlecht, welches s(^h(iu I57ö Stiiimmerwitz bessiss imd nach iliesem
Gute sich Kos!ii*8zejnirawski , sowie später niieli dem Gute Borkow
Koss-Borski nannte. Das (Jeschleclit erwarb im Laufe der Zeit im ge-
nannten Kreise mehrere andere Gtiter , sowie auch Besitzungen in
0«t- und Westpreussen. — Die vier Brüder, Carl Friedrich , Fran^
Gueoniar, Oliristian Krnst und Geor^ Jacob v. Koss belassen 1770 Aü-
theile von diMi Gutem Scbiininerwiti^. Buchnw etc., und der Kreisdepu-
tirte V. K. wn-r IH'M ilerr auf Zijlaseu. In neuester Zeit war ein v. K.
Herr auf Shiikow nud [.antovv im Kr. Lauenhurff und eine Frau v. Koss
Besitzerin von Mendritz im Kr. Graudenz. — Von den Sprossen des
Stammes haben ^Mehrere in <ler k, pr. Armee gestanden.
mcfäl. a. 4y7, ^ t^,tuh^, U. W, ,«i?r*. — UrU'jtjtfnmfm, 1, Hi^ti^i a uüJ li -- N. Pr, A-
L HI S. I»3l — Freiherr ». Ltd^'h^r , i. H. v\n uml HL 8. m*. — Siff,macfi*r , iU, 16,1:
DI« Borslii»» und V. I7i; [Hb Kopsen, Prirom<!ri!jf*h. *- v. Midinff, UI. 8. 360 uml «l.
Ko«s* (Schild von Roth und Silber schrüRrechts getheilt). Altes,
preussisches Landesrittergeschlecht. Johann Koss war 1643 Castellin
von Marienliurg nnd IfUB Wojwode von Culm; Johann (TL), gebt. 1690,
ebenfalls Wolwode von Culm, und von dessen Söhnen der ältere, Joseph
Andreas, «est. 1707, Wojwodo von Smolensk, und der jüngere , Jo-
hann \l\L). gest 1713, Wojwode von Liefland u. später Bischof von
(*ulm, Johann (IV,), gest 20. Oct. 1756, war Castelian von Culm.
Kostelee. Zwei früher zu dem böhmischen Adel gehörende Fa-
milien, von wtdchen die eine sich Kanb4ki v. Kosteice, die andere aber
K lassack v. Ko^it<dce nannte. Erstere leiten die bidi mischen Historiker
von Johann Kantski her, welcher WS^l bei dem Könige Wladislaus in
grossem Ansehen stand. Letztere wird mit Andreas Klusack angefangen,
welcliem der Allel vom K. Friedrieh (111.) 1492 bestMigt wurde. Von
demselben stammte Wenceslaus Klnsack v. Kosteice, königL Steuer-
Pirector in Btibmcn , dessen Urenkel, Nicolaus , Haaptmajm zu Podie-
hrad, das Geschlecht weiter fortsetzte.
^ Kosika. Altes, brdimisches und scblesischea Adels gescblecht, wel-
ches aus Polen slummte , wo dasselbe zu dem Stamme Jastrzcmbiec ge-
borte. Dnsselbe besass in Böhmen im 15. u. noch in der ersteji Hülfte
des Iß. Jahrb. Leutomiscbel , Pardubitz und Postupitz, und hatte in
Schlesien pfandweise die Städte und Schlösser Frauke nstein, MOnster-
berg u. Reichenstein , so wie Kampern n, Wilkawe im Trebnitzschen u.
Jackschön au im 0 eisischen inne»
R*d*l, aeh«'i]«w. PMg. S. «H nnd IM, — Smnfiim, t. S. ym und U und fl. S. 747. —
Omkt, II. 8. Ä81— 83* — Frtih«rr r, L«debur, l. 8. 4^9,
Ko»tka. Kin früher zu dem begüterten Adel in West- und Ost-
preussen zählendes Geschlecht, welches aus Polen, wo dasselbe dem
i
— 248 —
Stamme Dombrowa einverleibt war, nach Preussen kam. Wojwoden
aus demselben in We^tproussen waron: Stanislaus K., gest. 1555, von
Oulm und dessen Sohn, Johann, gest. 1581, \on Sandomierz; ein Sohn
des Letzteren, Cbristoph, gest. 1594, von Poinmerellen , und ein Sohn
desselben, Georg, gest. ebenfalls 1594, von Marienburg und ein Neffe
des Letzteren , NicolaTis, gest. 1640, von Kujawisch-Brzesc. In Ost-
preussen war noch 1691 Alexander v. Kostka, Rittmeister, adeliger In-
sasse des Amtes Neidenhurg und Patron der Kirche zu Skottau, auch
war die Familie m Datumerau u. Frankcnau im Kr. Rössel , zu Lippau
und Skottau im Kr. Neidenhurg etc. hogütert gewesen.
Hartkn(^ch, AUet» und Ni-uph IVtins«», ». 4,'»a, — Gauht, II 8, SSO Lii}f] SL — FttiAnr
Kostka v; Liebinsfeld. ErhMnd.-österr. Adelsstand, Diplom von
1759 für Joseph Knstka, Primator äu Littau in Mähren, wegen der im
Kriege geleisteten Dienste, mit dem Prüdicate: v. Liehinsfeld.
Mffff^rtf r Sfüittft-til, S^. 112.
KostoletzkL Ein im 17. und in der ersten Hillfte des 18. Jahrb.
in Böhmen vorgekommenes Ädelsgeschlecht, welches wohl aus der
Herrschaft Kostoletz im Kaurzimer Kreise stammte und von einer Be-
sitzung den Beinamen Sladowa angenommen hatte. — Von den Spros-
sen desselben hat Gauhe melu*ere genannt.
Koäubaky v. Kosan^ Edle. P>hländ, - c^sterr. Adelsstand. Diplom
von 181t> für Franii Joseph Kosubsky, k. k. Appell ationsrath zu Lis-
hruck, mit dem Prädicate : Edler v.
Koteck V, Sterndrey. Erhländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1750 fUr Jacob Johann Koteck, Rtirgex zu Prag, mit dem Prädicate:
v. Sterndrey.
Kothey, Edle. ErhL-österr. Adelsstand. Diplom vom 12, Aug.
1843 für Johann Kothey, k. k. Capitain -Lieutenant im Bomhardier-
C-orps, mit dem Prädicate : Edler y.
HiritHchriftL Nfiti»,
Kotta^i^ Kottass v. Heldeaberjg. Erhl.-Österr. AdelFistand, Diplom
von 1789 für Anton Kottas, k, k. llauptmanii des CarlÄtüdter Szlainer
Grenz-lnfant,-Re^m. mit dem Prädicate: v. lleldenberg. — Der St^mm
wurde fortgesetzt. In neuester Zeit war Anton Kottass v. Hehlen berg
k. k. Major, und Andreas K, v, IL, Garde u. Rittmeister in der k. k.
erßteti Arcieren-Leihgarde.
Mt^^rie 9. Müht/Hii. s. 'in und l'i, — H»lSt,-8chcm«t d. osM'rr. K-^rth,
Kottiiiff V, Margfeld, Erbl.-ö.sterr, Adelsstand. Diplom von 1799
für Anton Kotting. k. k. Rittmeister im Dragoncr-Regim. Prinz Sachsen-
Cohurg, mit dein Prüdicate : v. Marsteld.
H^SffrU 9. Mkhtffid. Kr«. Ud K. ;'i:..
Rotsch. Keichsadels^itand. Diplom im kursächs. Reichs vicariate
vom 1. Juni 1792 für (■hristian Friedrich Moritz Ketsch, kursächs.
Souslientenant der Artillerie. — Der Stamm wurdi^ fortgesetzt. In der
k. Sachs. Armee steht als Hauptmann Alfred Julius Emil v. Kotsch.
n»isdstüriftL NoUi. — Tur'>S. I. laö. — W,-B, d »inh%. «ttüiiu, IV. M. — Kn^tthkt,
11. B. 264.
— 249 —
Kottnlinslii v, Kottulin, KotiiHnskit aneb Freilierrefi n. Grafen.
Reichs- und bölmiischer Freiherni- und böhmischer und pn^issischer
Grafmstand- — Rüichsfreihpmistand vom 24. Üctbr. 1518 für Nicu-
las V. KottuUnski, untpr Krhidiuiii^ seiner Besitzungen: Jeltsch etc* zu
einer Herrscbaft; böhmische Freihorrndiphiine vom 13. Juni 1045^
29- Febr. I«i52, 20. Mürz Ulm und ir>. Febr. 1724, sn wir von 1730
ftlr Joseph Ignaz K. v. K. . Rittmeister, mit dem Titel: jilter Freiherr;
bölimisches Grafeiidiplom vom 2 t). Febr. 1706 für Franx Carl Kt^ttu-
linski Freih. v, Kottulinsky-Kottulin und Krzschkowits« , Herrn der.
Herr8<",h. Politsclmu , Tost, Czechowitz, Boronow, Lonitzelc, , k. k.
Geh. Rath, Kämiu. u* Oberamtscan zier in Ober- und Niederschlesien «.
preuss. Grafendiplom vom 13. Se])tt>r. 1748 für Daniel Leopold Freili.
V. Knttulinski, Herrn auf RciiuTsdorf im Briegschen und llennersdorf
im Namskiuschen, so wie für den Sohn desselben, Daniel Christoph
Freih. v. K. — Altes, f^chlesfsches und bcdimisches Adel^goschlpclit,
welches ans Polen, wo fla.sselbe zn dem Hause Topacz gehörte, nach
Schlesien kam, Fllr das erste Stammhaus wird der Rittersitz Kottulin
bei Tofit im Regier.*Bezirke Oppeln ^ehiiltpo , ein späterer Stammsitz
war Jeltsch im Kr. Ohlau und aus dem Hause Jeltseh ging auch als
Seiteuzweig das Haus Leuthen hervor. Auch kam eine Linie vor, welche
sicli aas dem Hanse Hohen-Fnedeberg im Bolkenbaini^cben schrieb, u,
zu dieser Linie zühlton die Häuser Esdorf, Weigwitz^ Damnielwitz und
Schützendorf. — Heinrich Kottulinsky kaufte 1357 das Gut Pruskau
im Rosenbergschen und Niecd Kothulin war 1358 Obei-scbiedsrichter
zwischen dem Herzoge Primislav zu Teschen und dem Herzoge Conrad
zu Geh. Janke K. erwarb 1452 das Sehloss Jelti^ch mit andern Gutem
und ein Nachkomme desselben war Freihen- Nicolas, s- oben, — Die
absteigende Stauunreihe der jetzigen (rnifen K. v. K. ist folgende:
Freih. Johann : Anna Borinie v, Lliota; — Freih, Christoph Ferdinand:
Magdalena Engelbnrg Freiin v. Grodiczky; — Graf Franz Carl (I.) s,
oben, geat 1748, Herr der Herrscliaften Weisa-Politscliau etc, : Maria
Antonia Gr. v. Rottal (Rothai) , Erbin d. Herrsch. Nendau in Steier-
mark, gest. 1781. ^ Gr. Franz Carl fll), ge*<t. 1774, Herr der Herrsch,
Weiss-FoliLschau u. Trzemesnitz in Böhmen und Tost u, Czechowitz in
Schlesien, k, k. Kämm., Geh. Ruth u. Tribunal -Assessor in Brüun:
erste Gemahlin; Maria Theresia Grf, v. Traut mannsdorfl:', gest. 1757;
— Gr.- Franz Joseph , gest. 18111, Herr drr UeiTSch, Neudan etc., k.
k. Kämm.; zweite Gemahlin: Elisabeth Grf. v, Falkenhain, gest. 1789;
— Gr. Joseph, gest. 1850, k. k. Kämm.: Maria Joseplia Kazianer zu
Katzenstein, gest. 1848; — Joseph Franz Gr. Kottulinsky, Freih. v.
Kottulin und Krzischkowitz , geh, t SOfi , Herr der Herrsch, Gber- und
IJnter-Mey erboten und Nendau in Steiermark. Herr u. Ijandmaun in
Steiernmrk, Böhmen, Mähren u. Schlesien, Indigena des Kgr. Ungarn,
k. k. Künnu, u. Verordneter des Herzogth, Steiermark, verm, 1838 mit
Adelheid Grf. v. Attems, gest. 1858, ans vvilcher Ehe, neben vier Töch-
tern, zwei Söhne stammen, die Grafen: AdalbeH. geb. 1847 u. Ottnear,
geb. 1855. — Die beiden Brüder des Grafen Joseph Franz sind, neben
einer Schwest<?r: Gr. Rudolph, geb. 1810, k. k. Oberst u. Regiments-
J
— 250 -^
Coiiimaiidont iirui Gr. Anton, pc4j, 1811, k. k. Kämm, und Major in
tL A, — Die Nadikdnnm'rischaft dc*s Grufeii Diiniel Joseph, s. oben,
sidieint nicht lange geblulit zu haboiu
S, U»yi oinl 1)1*. — Stfi/rrU T. Mühtffid, Er^.-Bd. «. l'J und 71« -'s Hffithach , I, S, fi«»a ii,
t«:i. — N, Pr A.-U nj. Ä, iSi^K.i. — Deiiucl)*» tjrnfBiMi. der (if'Hi^iiw. I. 8. 4*7 und *S und
in. H, 4^.— iJiMital To^cheiiti. d, i^ritf. nüu«(, iMi, ü. ib% und ^9 un4 hiütar Hnndh. «u
netns<"Jbeti, **, 454, — Siet>mt%iihfr,l. 7^: Die K.JiiiIiii*ky, Sch(e«iS»«ch imtj IL :IH r PH. v. K.
und :»0: T, K. — P- Af*,lfHii, II. S. T2a uritl 24. ^ SuppI, au si.jlMa. W-B, VI. ä <;r. v. K.
MIHI V3: F.-H V, K,
Kottwitz^ auch E'rüilierrt'iL Böliniischer Freilierrnstanti. iJiplotn
vom 22. Miir/ 17 If^ (die An|i:iibe des Ji^ibres I72I ist, s, nnten, un-
rirbtlgl fifir die G* brüdiT Adam tind David Heinrieh v, KottwiU und filr
den Sohn ihres verstorhi^ien lirnder^. Achim Heinrieb v. K. n. d. H.
Kojjtop)). nud vom 15. Febr. 1721 fiir die (iebrfider Si^^niniid ileinrich
y. Adam Nielas v. !\, a. d. II. Paniken. — Alles, sehleNisches Adtds^e-
sehlecbL wrkhes sieh vom 15. Jahrb. an in der NiederlansiU weit ans-
breitete und siiater auch in der Alark Brandenburg und in Ostpreussen
begiitert. uurde. Dasselbe soll nun Polen ge^en Fnde des 13. Jahrb.
naeb Selilesien gekommen sein, nntl in Polen soll sieb nm 12H1 ans
( h^sterrdcli Jolumnes i^ielmer Kottfie/ odor Ktittwiez mit seinem Brn-
iler Ht'inrieli, vveleher dann itiieb Stblesien gezogen, nieder gebissen
haben. — Als StaimnluuiH der Familie in Seidesien wird meist der
gleichnamige Sitz im ( ilof^unscben , welchen der Sage nach Friedi-ich
K. 12110 bew(dinte, genannt, andere Sitj^e dieses Namens, sü auch Kolt-
witz im Meissenschen, wnrdeTi spstter erbaut. Von den Nacbkommi*n
Friedrichs bekleideten Viele an den Ibden der Piastischen Herzöge
Hof- und Ehrenstellen, namriitlieh bei den Herzöijen zu Cilogau und
Sagaii, und im 15. Jahrb. gelangten mehrere Sprossen des Stanimes
aneb zu liohiMi geistlichen Wurden. Das (Tesehleidit breitete sich in
Schlesien iimiier writer aus, erwarli viele und ansehnliche ühter und
blühte in zablreicben llilusenu von welchi n hier nur Koben. Gt^rschen,
Scbilttlau, Zedlitz, Kontopp, Panthen, Kailau, Hrunzelwaldau, Wisehütz,
Knnfungen, Sclnvarznu etc. genannt sein mögen. — Vom 15. Jahrb*
an stainl die P'amilie in der Lausitz in hohen Ansehen: Heinrich v. K.
war 1 43;i Anitsbaniitmann zu Görlitz, Wcdigo v. K. 1450 Landvoigt
zu rüttbns, Hrinrieh ilL), Dojnherr zu Hinlissin, war von 1510 — 1530
Pastor zu Senfteiiberg, Siegmnnd 155i) Hofrieh ter zu Budissin etc. auch
wurden in kurhraiidenbnrgischen Staatsdiensten Glieder der Fannlie
sehr brkamit: (Ihristopli v. K. , kurbramlenh. Itatb , erhielt 1570 vom
Kurffn-sten Joachim 0. Sehloss und Stadt Sonimei'feld bei (.'rossen m
Lehn, und Jivbann v. K. war im Anfange des 17. JalirlL kurbrandenb.
Geh. Hath, — Der oben erwilhnte Frei berrnst and der lirtider Adam
und iHivid Heinrich wurde 7* Apiil 1721 von dem k. k. Ghenünte zu
Breslau liffentlich l*ekannt gemacht. Freib. Adan* , Herr auf Boyadel,
Tarpen , Kern , Mcscbe etc. war schon vor dieser Bekanntmachung
20, Dec. 1720 zu Glogan verstorben und sein Bruder, Freib. David
Heinrieb , Herr auf Kölmchen , Herzogswaldau » Streidclsdorf etc. , des
Fllrstentbums Gbigau und des Kr. Freistadt Landesältester, erbte die
Güter Bovadel und Kern und pHanzte seine Linie fort. Die Freiherren
— 251 —
Sijrisniiind Heiiiricti . llf*rr auf Kncholberg inul Kimffurigcn, und Adam
Nirlns Wiireii Vrttirn tlc^sselbfii. Eine üreiikfliii (l(^s Frcid. Si^ismiind
HHtiricIi war die 1H:^2 vi-i-^tarlieiie Caroline, Wittwc dos k, pr. Gimh rjil-
ff-Idmiirsclmlls August (iraffii Nridiiardt v. rtiieiscrmiu — Der Stämini
hat in freiliorrliclK'n und adrüteen Linien iinst^lndicii begüiort loi tx^*-
hlixliL und von den Hiiederu der Familie iiaben viele in k„ \n\ Staats-
Uüd Militairdicnsten jjostaiiden. Freili. Curi Emi! Rudolph — duziger
Sohn des Freihcrrii Adam Rudolph Carl auf Boyadel e>k., k. \n\ Karn-
merherm und Justi/ratlis — iiilher Herr auf Boyiidel , lebte lf^'^7 als
Tri vut mann in Rnihu und die beiden HiWnw dessellien, Hugo n. Edwin,
stiiud+n im 1 L Inf.-Hegim. Ebenso Htihnte aueli ^chm s^dt Kin^'ei'r^*
Zeit in Berlin Freili. lh\m Kriist, trüher auf 01>er-l'eilan Sclndier-
pruud. <T;uiijiit/ n. Neobsehf^t^, ein Miinn voll unerniüdetefi Eifers für
das Wo!d seiner Mitnien^jchen , welcher aus der Ehe mit einer (rrf. \\
ZciUitz zwei Söhne hatte. Aus deuj Hause ?^chwarzau standen danuds
me!irere Sprossen in k, pr. Staatsdieiisteu . uaTuentlieh der Geh. Ober-
Regier>Rath und Viee-PWlsideut Freili. v. K. /u BreHlau und der Biai-
der df'sselhnn . d^n' Oher-Landesgerielitsr.itk Freih. v. K. ehendaselbst*
[»fr dritte Bnider war Oapitain im (Tarde-8elndzenbataillou und iler
Yirrte hesasH im Pcisensehen hedeuf ende Güter : Tuchor/a etc. Die
Doyadelseiieu Guter he^ass xur gena[iiiten Zeit *Jtto Conrad Alexander
Freih* v. K., und ein Neffe desselben war Hen* auf Ivossar hei Crossen.
— Als hegütert im Kgr. Preusseii wurden 1857 genannt: Leojxdd
Frhr. v, K. auf Boyadet im Kn Grüiiherg ; Hans Adol[di Freih. v, K,
anf Grof^s-L essen u. Lüsgen ebenfalls im Ivr. Ghinherg; Alfred Frhr.
V. K, auf Rriesen im Kr. Luckan ; Reinhold v. K. anf Nieder-Lang-
heiucrsdurf im Kr.^Sju^ottau, Oherstlieutnant a, D. : Anrelius v. K. auf
Frauendorf im Kr. Cottbus, RittuL a. 1>. ; N. v. K. auf Strepa irn Kr,
Guben, Kreisdepntirter; Jenny verw. Freifrau v. K., geh, y. Wever anf
Kossar und Kurküdel itn Kr. Crossen n. Früul. liermine v. K. anf Neu-
hauseu im KrA'ottbua.
Sinaptf/t, I. 8. WJ — +.** nriri U, ft, ;^'»7- (10, — tiattfn'. I, S. lOfli»— llOJ. — ffirnfmtt>i*i^
S. BHn Nr. U^i F-IL v. K, iitjcl liln, — M, Ltup^^td, da» Altor, Ruhm, Oi'|el»r«HmkHt mihI
K«tigioti de* Äd'i. umt frolh<Trl, Oi^srlilcchtt v. Kottwltx, 1770. ><. Laiiiits tlHu,AXJn, 1770.,
ft, 363. ^ Mß^erif p, Mühifetti, Kr«. Brt, «71 Mtid T». - N. I'r. A.-t.. ril. 8. liJS-fiÄ. ^
Fr*ih. 9. Lfdifhttt\ r, «. 4ffJ iiQft 7*. — Slrhmtichtr. I. wt : v Koiwiit, Si-hkuWch. — iB.Mt-
K Ott Witz v\ Anleiibaeli (in Silber ein unten kleeblatt förmig sich
etidigondesWidderhorn). AJtes. frUidcisclies , dem Rittercaidon Rhön-
Werra einverleibt j^ewcsencs Adcls^eseldecht, ganz verschieden von der
schlesischeu Familie v. Kottwit/. welches den Reinann^n von detn ilun
zustellenden Ritze Aulenhach fhhrle und ans welchem Jiibarni Conrad
K. V. A. 15flft T»oni-lJechant vxi WfSrzhurg, Domlierr zu Main;? u. Pnjimt
zu Waebterswinckel war. Estor, in dessen Abnenpnjbe durcli einen
Satzfehler der Name Rotwitz steht, sagt, nach Ganhe, dass der Stamm
1 608 erloschen sei . doch ist derselbe , wie auch v. Hattstein angiebt,
mit Franz Anton Joseph K. v. A., geh, IfiBT, lß9i^ ausgestorben.
Gauhe , {. S. UOi. ^ «. BatUtin . III. S. 'JR«— lü. — EMtiir , 8. fiOO — Bindrrmnnn,
Cantcm Rbön^LTr«, l^^. 105 - SaiPT, S. WA wird S^i. - Sitbmachf^r , t, 107. I>te Kol-
wit» V. AuleüUftfl». Frrtiitiiürh, — «p. JUMiitj^ T. M. :ini.
Kotz V. Dobrsse, Dobrseh, Dolirz, auch Grafen. Altes, böh-
— 252 —
mischea Adelsgeschleclit, aus welchem zuerst .Tohann Kotz v. Dohrsse
bekannt ist. Derselbe besaf^s benits 1550 di«' Tlcrrschaft Bistritz . und
sein Knkel Wenzel erhielt den bohinischeu Grafenstund, Von Letzterem
stanunti' Gr. Dioiiysiiis, k. k. Krniim- und General - Kriegs - (•omrnissar,
und von diesem eiitsprnss Graf Jaroslatis, welcher um 16G0 Landes-
Iianiitmivnn im pihi^ner Kreise war. Sjniter i^t der griltiicbe Stamm er-
lusehen , im liitter' und Fieilierrnstande aber hat das Geschlecht fort-
geblüht. In neuester Zeit war Carl Franz Kitter Kotz v. Dobrsch , k.
k. Hauptmann im 35. Inf. -RegiuL und Wilhelm Freih. Kotz v. Dobrz
Lieut. im k, k, 7, Dragoner *Re^imente,
IS, llOi uitd li.
Kdtzau (in Roth ein silberner, fortschreitender, linksgekehrter u.
zurücksehender Widder mit uutenvürts einmal gebogenen Hörnern).
Altes, frünkisL'hes Adelsgeschlecht* weleln«s im Voigtlande an der bay*
reuthschen Gränze die Güter Ober- und Nieder-Kotzau etc. besass und
das Erhschenkenanit im Markgrafeutlium Culmhach - Bayreuth beklei-
dete. Dasselbe ist mit llector v. Kotzau, Domdeehanten zu Bamberg
1619 (1659) erloschen, die Güter fielen an Culmhach-Bayreutli zurück
u. Käme u. Wiappcn kum an die im nüchsteh enden Artikel besprochene
FamiUe.
Ptutr^riUM, Friiiiconi» timIW. S. 490. — Gmih*. L S. Uül. — p, f{>Mtt***iH, IL :^iipplein*
8. 3tJ. " Biedermann. Vulxilntid. T-ib. 51— öfi. — SnUfr , S. äOl. - Siehntitch**' , l. 10 1:
V, KoLKHW, FrünkJaelK — f. Mlfding, 1. S. üOJ. — ^u^ipl. »u Siebin W.B Vir. IIH, — Tff-
ro/. r, I4r.,
Kotzai], Freiherren (Schild gevit^rt mit Mittelschilde. Im rotheu
Mittelsehible ein rechtssehreitender , zurücksehender, silhemer Widder
niit g ekrü nun ten , goldenen IR^rnern: erloschene Familie v, Kot^au.
1 un(] 4 in Silber ein reehtsseheuder. blauer Adler u. 2 und 3 in Roth
zwei sc hrügr echte, goldene Balken). Reich slreiherrnstand. Diplom vom
19. Juni 17BB füj* die Gehrüder Friedrich Christian Wiliielm u. Frie-
drich Augtist Etile Herren v. Kotzau, für sieh u. ihre eheliche Nach-
kouunenschaft. mit dem Titel: Frei- u. Edle Herren v. Kotzau. — Ein
aus llohenzollenischeni Geblüte stamnn^udes, in dem Kgr. Bayern und
Sachsen begütertes freiherrliches Geschlecht- Markgraf Georg AL
brecht zu Brandenburg -Culmhach, gest. 1703. jüngster Sohn des
Markgrafen Georg .41hrecht zu Brandenhurg-Bayreuth aus zweiter Ehe
mit Sophie Marie Grf. zu Solms und Urenkel des Kurfürsten Johann
Georg zu Brandenburg, schloss, mit Zustinunuug des regierenden Mark-
grafen Christian Ernst zu Brandenburg -Bayreuth u. mit Einverstllnd-
niss des nachmaligen Königs Friedrich I, von Preussen und Kurfüi'sten
zu Brandenburg, 27. April 1699 ein Ehebündniss zur rechten Hand
mit Regine Magdaleue, Tochter des Raths und Amtmanns Johann Pe-
ter Lutze (TiUciusJ zu Ober-Kotzan, Aus dieser Ehe entsprossten drei
S/\hne: Friedrich Christian Wilhelm, geh, 1700 und gest, 1739, Fried-
rich Carl, geb. 1702 und gest. 1703 und Friedlich August, geb. 1703
und gest. 1769. Dieselben führten nach dem Ehevertrage den Namen:
Edle Herren v, Kotzau u. die Mutter nannte sich Madame de Kotzau.
Nach dem Tode des Markgrafen Georg Albrecht zu B.-C. erhielten die
— 253 —
damals lebenden zwei Sdbne die ihrein Vater xugestatidenen Gflter Ober-
KnUaii, ILiydeck ninl Aiit^^Ki'^lri miwf^il: Hof iiri Voii^tlaiido von dem
regierenden Mark^nifoii Christniii Ernst zu Leben u. wunlen. wie nben
angegeben, in den FreiheiTustantl erbobeu. FreUierr Friedricb Glun-
ätian Wilbelin. vorm. 1731 mit Christiane Tliorese Ek»önore Grf. zu
?4cbönbur^r. ja^eb* 171 H. wurde der StuMimvater der älteren Linie des
Hauses lu der Bruder det^selben, Freib, Friedricb Aupist, fdrstl. bnin-
deob^-culinb. Geh. - Katb . Krbsclienk dos HurjttRmfentbams Nürnberg
obeHmlb des Gebirges, Hofjfif^ernL /u BayreutiK Obertorstnieister zu
liebte nberg efe.. venu, in erster H]*e mit (•liristinc Eleonore Catbarine
T. Reit^enstein. gest. 1 7*U , stiftete die jüngere Linie. - Die ältere Linie
atzten die lieiden Söbne des Stifters: Freiherr Frietlrich Christian
Wilbelm (IL) und Freih. Erdmann Wilhelm fort.. Ersterer, geb. 1732
und ^esl. 1801. markgr. branden!). Geli.-Ratb n, k. preuss. Kammerb.,
war in zweiter FAia. vernirddt mit Chnrhjtte Freiin v. Victingboff u. aus
dieser Ehe entspross, neben ilrri vrrinählten Töchtern, Freib. Friedrieh
Christian Wilbelin iHI.) Herr zu Glier-Ktitzau, Haydeck u. Autmigriin,
Terin. 1H23 mit Caroline Jabniehen. ans weleher Ehe. neben zwei ver-
mählten Töchtern, drd Söhne stammen, die Freiherren: Friedrich
Christian Wilhelm (IV.J, geb. 1R24, verm. 1850 mit Josepbine Walz;
AemiK geb. lH2fL vermliblt 1857 nnt Rosa Freiin v. Waidenfels* geb.
1840 und Hiebard. ^el>. 1835, — Freili. Erdmann Wilhelm, 9. oben,
geb. 1737 und gest. 1HÜ5, k* franz. Capitain. war mit einer v, Metscb,
gest. 1807, vennaldt u. aus dieser Ehe entsprossten Freih. Friedrich
und Freib. Wilhelm. Freib, Friedrich, geb. 1783, Herr auf Tlnirm und
Ober-Wiera im Kgr. Sachsen, ehemaliger fürstl. und grilfl, scbönbnrg.
Regier.- n. ConsistoriaLRatb, vennäblte sich 1823 mit seiner Cousine,
Caroline Freiin w Kotzau, geb. 1800, aus welcher Ehe, neben zwei
vermählten Töchtern , ein S(din stammt: Freib. Hans Erdmann , geb.
1826 — Freib. Wilbelm auf Thurm und Ober-Wiera, geb. 178U, ver-
mälUte sich nicht. — Die jüngere Linie stit'g, wie folgt herab: Fruib,
Friedrich August (IL) geb. 1735 nnd gest 1822 — Sohn iles Stifters
dieser Linie, des Freiherru Fric«irich August — bannov. Hanptnuinn :
Margaretba Catharine Neumüller; — Freib. Friedricb Aemilius, geb,
1771 und gest. 1829, früher k. dün. und spüter hannov. Officier: N.
V. der Hude, verw. v. Zengen ; — Freih. Friedricb Wilbelm Albrecbt
August, geb. 1800, Haupt der Linie, k. hannov. Lieut a. D., vermählt
1835 mit Christiana Helena Aronds, gest. 1837, aus welcher Ehe zwei
Söhne enlÄprussten, die Freilierren: Hendrik Albert, geb. 1836 u, Carl
Aemiliuö, geb. 1837. Die vier Brüder des Freiberrn Friedrieh Wil-
helm Albrecbt August waren, neben ^wei Schwestern , die P>eiberren :
Benihard Heinrich, geb. 1802, k. hannov. Major: Carl Friedrich, geb.
1810, Friedrich Carl, geb. 1813 und Eduard Georg, geb. 1815, Beide
in k. bann. MiUtairdienstcn.
Gnuhi;, H. HCM. - füfdermamir VoiijlUndt T«b. 57 -S9. — N. gcn«al tlHiKlburh, 177«,
& m^—'Jh. - V. lanff, S. i«H Hitt^ 6&. — S. Pt. A -L. V. S. 2H:%, — FirUtfrt m, d. Knta^
t^eit Ab^taminuag^ dr^r Freiti, v^ KoLitu mit di"m Uwitair' lliiild>L>ürfMllfrn. Tljuinoi^'er, IHi9 und
t>««ielb4Mi hi«tor. Tiistihenb. di^t Jiann. Ad«li. ^. 1^3 und 84, - FrtiA. e. Liidthnr^ f. 8. 172«
— G<-iifr*L Tm-ichunb. dvr fnih. H«u«or, 18.14. «. %n-^i. lÄSS. S. aü3— Ö u, ISGI. S- 3*4-8«,
— W.'B. 4. Kgr. Bayern, Ol. 43 niid ». W^ickem, 5. khih. 8. W» und im — t. tf«/)wr,
— 254 —
bJ»yer, A4*l, Tib, 43 unil H. 4,t. — W.*B, d. Hkt. BanuoFcr, R/ 6. und 8. 9. — W,-B. der
Särh». StÄÄteu. II a4. — A^uMcA^f, T. Ä. VU und 44. — r. Hafner ^ hAiniov. Adel, Tab- 19
Hinl S. 17,
Kotze (in Blau ein gteheinler , \ orwärtsgekelirter, scliwarz beklei-
<loter, bej^drtotiT MtViich mW. grauem Haar n. Harte, beniMiüiigeiHlen
HfiTidf*:! und bkissrn FüSÄi^n), Altes Rittergoscklecht iui Stifte Merse-
burg und iin Herü^tf^tbimit' Ma|=cdebiirg , web-tics nanifMillicb siwiscbeii
MersiOmrii uml Halb" ausdmlicb bogütert wurib?. Dasselbe war im
Stifte MerseburL^ srbfiii im 12. u. 13. Jalub. mit mebreren Gtlteni an-
gosessen , stniid mit dorn Stifte uutl mit der Stadt IJalle oft in offener
Febtle uml sass f^nater aucb auf den Sclilösseni Teudit;? bei Ltitzen und
Bedni bei Freibur^ , wt^lclie Kclilcjsser im Anfange dos 15. Jabrb. von
dem Bisidiofe Geverbard */m Mei^eburg belagert, erobert uml tiieder^e-
rißseu wurden , worauf sich das Gescbledit im Erzstifte Magdeburg
niederliess, in denjs(4ben bedienstet wurde und mebrere Ritter aus dem
St4imm Katze ITani>tkHite und BurgvcHffte zu Giebicimnstein waren. Als
solebe starben Flmiuin K.. Hitt»r. 1427 . Hermann 1474 u. Leonbard
lötiO. — Die Familie war im Saalkreise bereits 1387 zu ßeesen^ 142t»
7M Ammeudorf und 1480 m Dtillnitz, sowie im Mogdeburgiscben 1401
zu Parcben im jetzigen Kr. Jerichuw 11, 1510 zu Altenliausen und
AlveuÄlebeii im Kr. Neubaldensleben ^ 1589 zu Klein-Oscbersleben im
Kr. Wanzleben ete. angesessen. — Der Stamm hat dauen^d foitgebitibt
uml brachte neuerUeh aucb Deutsch -Paulsdurf bei Görlitz an sich. Jn
neuester Zeit wurde Hans Fnedricb Wilhelm Lebrecbl v. Kotze, Land-
ratb a. D. . als Herr auf Kiein-Oscberskben im Kr. Wanzleben , und
Wilbebu v. Kotze, Hittm. a. I*. und Domaineu-Pacbter zu Neu-Wegers-
leben als Herr auf Lodersieben im Kr. Querfurt aufgeführt.
Itrotuf, MMgdnb. C^tirouik, K. äH. tilä und 630, - f^pantffHinfrg , tl. 8. 4 7^. — M/AUttr,
AttMal. «•äou. H, "ins, — GoHhe, f, 8, 1104-6 — K. l'r A,.L. UL 8. IBÄ und K*i. — fV^tA, »
9. Uiiatur, I. 8. 47a u. 111. !». 21*3. - 9. Mtding, I. S. 30a, — Sclili-»i»t5lifa W.-B. Nr, 490:
Ffilherr v. KoUt^,
Kcitzebue { in Silber oder iu Blau drei , 2 u. 1 . rothe , goldbe-
saamte KoHenb Der bekannte dramatische Dichter u. Fio man seh reib er
Antust Friedrich Ferdinand v. Kotzebue, geb. lliW zu Weimar und
gefallen zu Mannheim 23. März 1819 durch Sands Dolch, bat 17Hfj
als damaliger Pritsident cies k. russ, Gouvernements zu Keva! , mit wel-
cdier Stelle der |versiUdiche Adel verbunden war, den Minister Grafen
V, llerzberg um Unterstützung seines an den Künig v*in Prenssen ge-
richteten (Jesuciies wegen ihm zu ertheüeuden Adi'ls. Derselbe leitete
Kamen u. Alduuift von dem aUmarkisclien Dorfe Kossebau her, welches
alhnlings früher der Sitz eines gknchnamtgen ritterlichen Geschlechts
T^ar, doch blieb der Antrag ohne Erfolg. — Später ist ihm wohl der
erbliche russische AdelMSt^rnd ertheilt worden, denn sein zweiter Sohn,
der bekannte Sccl'ahrer, Otto v. Kotzebue, kam schon zeitig mit dem
adeligen Prüdicatc vor.
Frrikfrr r. Ud^bm\ I S, 472. — Tift^tf, W. ^'I.
Koven (Wappen nach dem Diplome vom 9. Mürz 1717; Schild
der Länge nach geiheilt: rechts iu Silber ein halber, schwarzer Adler
und links in Roth ein lauger, silberner Widerhaken, nach aussen von
einem die Hörner links kehrenden Halbmonde und von zwei Sternen,
— 255 —
der eine über, der andere iiiitpr dorn Ilrtlbinonde, liefrleitet; nach dem
Diplome vom IH. Uov. 1717: Scliild der Lfiiit^e nnrli ^^etheilt : recUr«
in Silber (Gtjld) ein haUM t\ scliwarzer Adler und links in Bbii fUnf,
l, 3 u. 1, goldeno Strniei nach dem IHplonu^ vf»ij 17BI: in Rnth ein
freischwebetidor . reelitssehender, weisser Adler, weleher im Sebiiabel
einen gHUiblättriK'en Zweij^ hüU und niidi dern Diplome von 1734 r
Schild der Liinge nueli und in der linken lliUfte ijner i^t'theilt, drri-
feldrig: 1, rechts, in (iold ein iialher. sehwnrzer Adlnr; 2, links oben,
in Blaw tiinf. K '^ n. L ^ohlene Sterne und 3^ links miten, in Silber ein
schwarzes Tintenfass). — Adelsstantl cles Kf^r. l-reussen. Diplom vom
9. März 1717 ftlr Joliann Anglist Koveii, llen^n auf Barkow unweit
Greifen her jr in Ptimnnni; vom IH. De€br. 1717 für Joachim Christian
Koven. halberstndt.^cbeii Kannnerrath u. liandrentnnnster und Herrn
auf Dreileben bei Wolndrstüdt : vom 17. Nov. 17rU für Jobann Julius
Kciven. fürBtk aabaU-zerb*;t^ehen Rath . Herrn auf Kiseniek im Aiibalt-
^chen n. In Fnunnern ;oif Hiukuw, Damen, Daniitz u. Lestin und vom
12. Mai 17,11 für Umlolpb Angnst Koven , altmiirkisrben rie^ierinit?s-
nitb, u. für die (iesebw ister desselben. — Von di'U erwilbnten l*ii»loms-
Empfüngern waren Johann Angnst v. Koven und Johann Julius v. K.
Brüder, und Joaebim Christian v. K. giib im (Tesnebe um den preuss.
Adelsstand an, <lass bereits sein Vater ein kaisrrk Adelsdifilom rrlnil-
ten habe. — 1745 und noch 17fi7 geborte Dannnhof im Kr. Camin di r
verw. Dorothea ('atbarina v. Koven, geb. v. Uango und den Siduieu
derselben, Jfdninn ('ari und Carl Friedrieh v. K. , dtteh mnss daliin ge-
stellt bleiben, ob dieselben zu der Familie des Johann August oder tles
Johann Jidius v, K. gehfjrten. IHv Familie des ilmltdpb Angnst v. K.
war mit mehreren Gütern in der Altmark , sowie im Lüneburgschen zu
liümmern und in P^mnnern /u Porehow im Kr. Ilandow angesessen und
hatte in der Altmark im Kr« Stendal noch 1773 Uolzbansen. 1779 l'o-
riU und 1790 Berkan im Besitze. — Nneh v. Ilellbaeb bbibte \[»n den
hier in Rede stehenden Familien v. Koven nmh eine, doeli konnte der-
selbe nicht iujgelpen, welrbe. Wahrscheiidieh war es die Nachküinm« n-
scbiift ded Joaebim Christian v. K., welche noch (817 zn Groppendorf
im Kr» Neu- Haldensleben begdtert war.
T. Rrlihacfu 1* ö. ^^^^ - N. Cr. A.-L. lU. 8. iKiS, IV ». i^ himI V, S vS3 uo<I M. —
/-VwA. *. hfd^-hur, r. S, 4J;i und in. 8. 2M. -- W,-B. tltfJ- Pf'-m« MfMK ril 71. Nr, 1—4. -
XmfMeftt«, IV H, 234-^14. •
Kraatz, Rraüfz v. Ko^ehlaii (Schild geviertr 1 in Blau drei gol-
dene, mit goldem.T Sehmo' zusaniiiiengebundene Cferstenahren; 2 n. S
in Gold ein sehräglinks gestelltes , mit d^'r S]jit/e im 2., mit dem Grille
im 3. Felde ruhendes, stall Ih laues Schwert und 4 in Blau ein recbtsge-
wendeler, silberfarbener Falke, mit |f^oldenem Sehnabel uTid Fiingeu|.
Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom l(i. Jan. 1858 für Carl
Christian Kraat2, k. pr. Hauptmann a. D, und Tiittergutsbesitiser auf
Gross- Kusch lau in Ostprcussen, mit dem Namen : Kraatz v. Koselikm.
* Kraebenhc^rger* Ein im Di Jahrb. zn ilem niedon^sterr. Rittec-
»tÄnde gehörendes Geschlecht Jobann Krachenberger zn Michsnitz
war 1508 auf dem Landtage zu Krems u. 1524 m Wien und Bern-
— 256 —
katHl K. T. Michsnit-z war 1563 der niederösterr. Landrechte Beisitzer
uuU üahlle noch 1566 tue Steuern zum Feldzage in Ungarn gegen die
Türken.
Kmcht. Altes, märkisches Adelsgcschleclit, welches nach Angelas
926* nacli Vertreibung der Wenden, in die Marken kam, später in der
Nif?d<*rlausitz ansehiiHch begütert wurde und in neuer Zeit vorüber-
gehend aueli in Schlesien, Pojnrnerii. Ostpreussen etc. angesessen war,
— l>er Fiunilie stand l>creits 1375 Biichholz und Nie bei im jetzigen
Kr. Ziincbe-Bclzig m ; Werner K. hatte ab erzbischöflich magdebur-
f^scher Vasall 1391> das Gut Parclien im Kr, Jerichow U. inne ;
Utturich V. K, war 1449 Canzler des Kurfürsten Friedrich IL zu
Br»iidenburg; Alhrecht v. K. kommt 1560 als Senior des Erzstüls
Magdeburg vor: Eustachius ilsaak) v. K., Herr auf Linde nberg , starh
lt;i7 als kiirb ran den burgscher Oberst, Director des calauschen Kr. u.
llaindmaun der Aemter Zechlin, Wittstock und Lindow, n. hinterliess
aus der Ehe mit Eva v. List a. d, H. Komptendorf zehn Söhne u, zwei
Tttehter; Hildebrand v. K. , Herr tauf Lindenberg u. Malleachen , ein
SohiT des vorigen, geb. 1638, wurde kurbrandenb. Kriegsrath n. 1612
tUierluiuptmann von Cüstrin und hatte aus der Ehe mit Anna Maria v.
Kintdorf einen Sohn u. eine Tochter; Dietrich v, K., erst in k. schwed.,
dünn in kurbrandenb. Diensten, war später k. k. Oberst, erhielt den
Freiherrnstand und starb 1657 ohne aus der Ehe mit Dorothea Mag-
dalena Marschall v* llerrengosserstn.edt Nachkommen zu hinterlassen;
Bartsch Heinrich v. K. auf Gahry war 1714 Landesilltester des Sprem-
Uergschen Kreises und in demselben Jahre besassen zwei Brüder v, K,
das Gut Tzschacksdorf bei Forsta etc. — Der Stamm blühte dauernd
lort und Sprossen desselben traten in die k. pr, , so^ie in die kur- und
k» süchs. Armee, Ein v, K, , k. pn Generalmajor a. D. lebte 1837 auf
seinem Gute Roggow bei Regenwalde in Pommern, und ein Capitain
V. K. commandirtc die Garnison-Compagnie des 1. k. pr Garde-Reg,
in Spandau; August Friednch v. K. trat 1832 als k, sächs. Msyor im
1 . leichten Reiter-Reg. aus dem activen Dienste und wurde in neuester
Zeit als Herr auf Zelz im Kr. Soran aufgeführt; Arthur Heinrich Bartacli
v. K. wurde 1852 Lieutenant im k. süchs. 2, Reiter-Uegim. , und Frie-
drich Albert Bartsch v. K. 1853 Lieut. im 9. Inf.-Bataill. — Im Kgr.
Sachsen hatte die Fiunilie das Rittergut Sitten bei Leisuig an sich
l^ebraeht.
mtraal, ^. 3». — Gmuer. Laiiffiltcr MerkwürdigkeiUn. 11 1. S. 47. - Gaah«, t. B. 1106
HHil '. - f Guntilinif, Brondciiü. AUm» Anh. 8. 5ü. — N, Pr A.-L. tri. S. 161 und 168. —
^fih0rrw> Ud^hur, \. H, 174. — Sifbmachtr, I. 170: Die Krarlit, Slch»wrh. - W,-B. dur
|ki«i|illiirhLMi illnAt4?n, VII. l'i,
Krackau, Knickow (in Silber drei, in der Mitte des Schildes mit
«|#ll Spitzen zusammentretende ^ rothe Wecken oder längliche Bauten).
AlMi »chlesisches Adelsgeschlecht, welches früher auch Cracan und
Trftkow gesidjrieben wurde untl mit der alten pommernschen Familie
V Krockow nicht verwechselt werden darf. Dasselbe sass noch 1677
JEU AruRilorf itu Schweidnitzschen u. 1708 zu Bechstedt im Weimarschen.
— Johann v. Krackau starb 1606 als Dom-Dechaut zu Meissen, Naum-
— 257 -^
bürg iififl Zeitz, — Dass das Goselilr^clit, wio Sinapius sa^ft, mit Hein-
rich v. Krackau, Herrn auf Arnsdorf , erloschen sei, bezieht sieh nur
auf Schlesien, Der Stamm hat in Pretissen und Sachsen ncidi in das
19. JaJirlL hinein gehlfUit. F, T, J. \\ KrnckTm. li. pr, IJeut. , starb
im April 1^11 in Berlin, und m Sachsen ist der Name des Geschlechts
noch 1B22 vorgekominen.
Kmoitk, 8, Vi&. — Gfiuht, l. S. S6Ö : Im *riikpl : Cracow, Krakow. - Frfik«rr w.Lifde^
Anr, L 8. 47i, - 8i€bmacl,fr , I. 6«: v, KrickA« , Sciileslsch, — (», Mtdinff, I. S. 309
und ^09
' Krackenhof, Kmkefihoff* Scljwedischer Adelsstand, Diplom von
1647. Die Einfiihnin^ in das Ritterliaus zu Stockhohn erfol(aS:e 1649.
^ In der zweiten Hälfte des IB, Jahrh. kam die Familie, in Schweden
' Krakenhoff geschrieben . nach Sachsen und wurde in der Niederknsitz
begütert. — Carl Heinrich v. Krackeuhof, kursachs. Kaniinerherr, war
1780 Herr auf Canig bei Guben. Der Stamm blühte noch fort, doch
fehlen weitere, genaue Nachrichten.
Hand^icbfiftHchi* NoU». — Frmhrrr ». L^dthur , l, 8,474. — 8ctiwedlicli<*i W. - B.,
Ili4il. 44. — W.-B. der H&vhB. i^lA»u-,u tV. 5«.
► Kranker v. SchwarfsGenfeld, Kraker v. Schwarxenfeldt. Böh-
mischer Adelsstand. Diplom vom 2. (2Lj Jan. 1668 für Christoph
Kracker , Bfirgermeister und Salz*Einnehmer zu Tarnowitz und für die
Sohne desselben, Johann u. Christoph (IL) K,, mit dem Prädicate: v.
Schwartzenfeld. Christoph (11.) K. v. S. kaufte 1698 das Gut Kaltvor-
werk bei Oels und setzte den Stamm fort, welcher später zn Kobelau
im Nimptschen nnd zu Ludmgsdorf bei Keissc und in neuer Zeit zu
Bugenau und Gross-Sürding im Kr. Breslau begütert" wurde. — Carl
Kraker v. Schwarzeufeldt war 1837 k. pr. Geh, Regieningsrath bei der
Regierung zu Breslau u, Repräsentant der GeuGraliandBchaft für Ober-
Schlesien, und Eduard K. v. S, , k. pr. Karanierherr, 1857 Herr auf
Bogenau u. Gr. Sürding.
H. Pf. A. L. ü!, ». leS DDd V. a,'ifi4. - Freiherr t. Udehur, L ß. 414 u. »H. «. 293.
— ScbJetiach. W.B. Nr. 30 '^ niHr ^.74
Krackt^rii^^e , Kracke rüiäjge, genaunt v. Herbem. Altes, ritter-
liches, westpliiUisches Geschlecht, welches später den Adel ablegte.
Dasselbe sass 1427 und noch 1548 zu Ränthe unweit Hamm und 1534
zu Getst hei Beckum und Hilbeck bei Hamm etc. -— Johann Kracke-
rügge war lß2S und Deinrich K. 1625 Bürgermeister zu Unna.
Freih, w.ledfhur.l. BVtt. — e. SiHmn, Tub. U. ^fr. 3.
' Krackewitx » Krakewitz (in Silber ein rother Panther). Altes,
pomuiernsches, nicht Juit der seh lesischen FamiUe v. Kreckwitz zu ver-
wechselndes Adclsgcscldecht, welches in Neu-Vorpommern und zwar
auf Rügen, sowie auf dem Festlande, im 15. bis 18. Jahrb. viele und
ansehnliche Güter inne hatte und dessen gleiclinamiger Sitz auf Rügen
schon 1303, sowie Gudderitz 1324 in der Hand der Familie war. Die
Familie kam nach Mekleuhurg, wo dieselbe bereits 1572 an der Ueber-
weisung der Klöster Theil nahm , sowie später nacli Dänemark und
HTUrde neuerlich auch in der Niederlausitz begütert. — Kurt K. be-
gleitete 1496 den Herzog Bogislaus X. in Pommern auf der Reise in
das gelobte Land uud w^irde von demselben am Heiligen Grabe zum
Xntte&ki^ Deatacta, Adelt-Lox. V. 17
i
— 258 —
Ritter geschlaj?eii ; Caspar K. war 1545 als Abp:eordneter der pom-
mernsclieii Ht^rzoge auf dt^in Concil zu Trieiit; Caspar (IT.) v. K. konuiit
1566 als Amtslniuptmimii m Biirth vor und Barthold v. K., Herr zu
Trig^e auf Rngeu, Dr. u. Prof. der Tlieologie zu Grt-ifswalde u. Gene-
ral-Superiiitütidtnit in Vörpommeni, starb 1842. Vcm den Söhnen des-
selben starb Jnsndiim . Prof. d, Tlieologie niid Prediger au der Ritter-
academie Sora zu Kopenhaiffeii . 1642 im tlr]. Lebensjahre, und von
dessen Söbucn war Allunl Jotteliim, fjest- 1732, Dr. n. Prof. der Theo-
logie xn Rostoek und später Cousistorial-Prüsident, General-Superm'
tendeat in Scbwedisch-Pnmnieru und Prof. tbeol. primär, zu Grdfs-
walde, und ein Anderer Kammerjunker am k. dän, Hofe. Von den
Söhnen des Yaters-Bruder Beider nahm der älteste 1727 als k. dün.
Oberst den Abschied, und ein anderer Sohn war ITilO k. dau. Jäger-
meister und Landvogt in (Jldenburg. — Der Stamm, welcher in Mek-
lenburg 1572 u. noch 1674 zo Gevezin im Amte Strelitz iinfl 17S*5 zu
Briggow im Amte Stavenhagen begütert war , blühte in Pommern fort,
sass noch 1849 zu Cunimerow im Kr. Fraiizhurg und war in der Nie-
derlausitz im Kr. Luckau 1836 zu Jet^ch und 1841 zu Falkenhayn
angesessen.
Micratfl. «. aSl C*97). — p. FritAhuer, Nt m. — tiauhf , 1, 8. HAT und 8. — w. B*hr,
U. M. S 16*»ii — L.otic. ütPt ml-l. F*.nii>/I l>ÄiJTOark . I- S '399 und Tii*j. M. Nr, 143. —
N. l'r, A -L VI. S »Hi — Frrffi ? lfti**'U.t, 1. » <74 u Ih und Hl. S. 293. ^ Si*h macht t,
ItU r^5 ; Dii KriikeviUon , l'oium.r. — r. MtdinQ, II. >. a2r.. - Mnklcub. W.-B. T**». »8.
Nr inii und S. 4 u 2<i. - eimmT W -R, I. ju.
Ki-aekwitz* Krockwitz |in Blau ein auf einem grünen Berge
stehender, im Sehuabel einen goldenen Ring haltender, schwarzer Ruhe).
Altes, frliher Krockwitzer n. Kruckwitzer genanntes, mährisches Adels-
gescblecht, welches im 15. u. 16. Jahrb. zu Neudorf und Pissling in
Mähren sass u. aus welchem einige Sprossen nach Oest erreich kamen
und in Niederftst erreich die Güter Pnmmerstorf n, Kirchberg an der
Wild mit liechtensteinschen Lehnstücken an sich brachten. Wazlaw
(1^'euzel) KrockT\it/er lebte um 1490; Sigismund K. zu Neudorf kommt
1Ö07 u. 1518 u. AVoUgang K. zu Neudorf u. Pissling noeh 1553 vor.
Der Sohn des Letzteren, Adam v. Krack witz zu Pi<?sling, starb 1588
ohne Kinder u, hiuterliess Schloss u. Gut Pissling im znaymer Kreise
seinen Scbwe«?tern, Agnes verm. v. Zahradezky u. Susanna veiTii. Czrec-
ziczky. — In Oesterreich maclite sich zuerst der oben genannte Sigis-
nvund Kr ock witzer sesshaft u. der Sohn desselben. Hans Krack witzer zu
Pnmmerstorf. erschien 1524 auf dem niederösterr. Tiandtage unter der
Ritterschaft. Ein Enke! ries Letzteren, Johann Ludwig v. Krackwitz
schrieb sich 1605 Herr auf Kirebberg, Pissling u. Klobaten, diente dann
als Hauptmann unter den Truppen der protestantischen Stilnde, wurde
1620 in die Acht erkiüit , verlor seine Güter n. lebte noch 1631 als
Exulant in Ungarn. Der Sohn desselben aus der Ehe mit Agnes v. Zah-
radezky diente ebenfiills den protestantischen Stünden , kam ins Ge-
fängniss und wurde 1621 nach erlegter Geldstrafe entlassen. ^- Das
Geschlecht soll in Ungarn noch im 18. Jahrb. geblüht haben.
WiA^grili, V. », ^1.« U.67.
KraedeL Ein früher zu dem schlesischen Adel zahlendes Ge-
schlecht. Erasmus Krüdel v. Olimberg war 1592 Hauptmann zu Kreuz-
— 25f> —
bnrg und Pietschen und spiiter Ratii des Herzogs Joliaim Christian zu
Bri<*g.
frtiti. ». Ifdetjui, L H 47Ä.
* Kra««t*wit35, Krouowitz, Kranwitz. Altes, im H.Jalirli. in Schle-
sien vorgekommenes Adelst^esclileeht. dessOTj Stnimuluuis wohl dsis Stlidt-
cheii KriliuHvitz im Troi)i>ausehen war. Albreohl Kriienewitz lebte 1 B41
unter dem Herzoge Dolco zu Schwindiiitz ii. (Conrad v. Krennwit^, flu
reirlier lütter, sraiid um KJTii uat seinen vier Sölineii, llerlK^rt, fk-iri-
rich. Coiu*ii(l u. Erich, am Ilofe des IJerzogg Nicol m Tnjppau iit pfros-,
sem ATis*jlien.
Kraentxer. Böhiuisclier Adelsstand. Diplom von 1735 für Augustin
Joseph KrAntzer, !ieiTBchalt!iohen Secretair,
Kriifldiniff^ v. (froiffeiiMtoin. Krhlätid. - <%terr. Adel^^ataud. Di-
plom von 1715 für Friedrieh Krllstdinigg aus Kslruteu , uüt (k^rn Prll-
dlcatc: v. Greifeiistein.
* Kraewel (Srhihl durch eine aufsteigende, fremde Spitze getheiltr
dreitV'ldrig: 1. oben rechts, hi Silber ein seh war/er AdlerstlHgel ; 2,
oben links, in Gold ein grUnes Kheblatt an kurzem Stiele u. 3, in der
von Roth und Blau der Liinge nach getheilteu Spitze zwei gekreuzte,
güldene Kaiioueiir(dire). Adelsstand (h*s Kirr. Primussen. Diphim vom
13. Miij l><2t) für (üiristian Friedrith Düvid Knnvel, k. pr. Major in
der Garde- Artillerie- Brigade u. Mitglied der Artdlerie-Pmiutigscoui-
mission. Derselbe, gest. 1841 als k. preuss. (Hjervtlienteaaut a. IK hat
den Stamm fortgesetzt. Ein Solm desselben war 18311 Oherhindes-Ge-
richts - A*5sessor zu »uuibnrg und ein Anderer ist Oberst in der nie-
derschlesischen Artillerie-Biigade Xr. 5. Kächsidem stehen jetzt in der
k. \M\ Armee zwei SprosKen des Stammes: d<^r eine als laeuleniuil im
4, tliU rill NT in eben Infaut.-Iiegim* n, der zweite als Lieutenant im 1. sebwe-
rttn I*andwehr-Reiter-BegimentG* LetzttTer, Friidricb v. K. , ist. Herr
auf Bresa im Kr. Neumarkt. -- Kiner gauz auderen Familie, welche
sich Kravel schrieb, ents]irosste David Kravel , welcher sich 1744 bei
Prag so auszeichnete, dass er, s. den betrefl'enileu Artikel, mit dem
PräfUcate: v. Ziskaherg den Adelsstand des Kgr. Preussen erhielt.
H-M.^chriJt. N .US. - M Pr. A.-L ML S \^n. — Fti^ihtn p. Udeffftr , I. H. \U. —
W. n der Vrruts. HtJUÄrrh, tu, 12. — Kttfichl*-, IV 8, 236.
KrafTka v. Felsenschwert. Erblünd.-österr. Adelsstand. Dijdom
von IB17 für Anton Kraffka. k. k. pens. Major, wegen 44jähriger
Dieustleistung , mit dem Prädicate : v. Felsenschwert. Der Stamm
inirde fortgesetzt. Antun Krafka v. Felsenschwert war in neuester Zeit
k. k. Major,
Rrafft, KraiFt v. DelmenBingen (in Roth ein schrägrechter, gol-
dener Baiken). Altes si-bwäibiscbes Adelsgeschlecht . welches ursprüng-
lich Steeg, Semita, nach dem l»ei Schani hausen im jetzigen Ober- Amte
Stuttgart liegenden Schlosse: der Steeg gelieisseii, durch einen Sprossen
aber, welcher iu einem, in Gegenwart des Kaisers gehaltenen Zwei-
kampfe gi'osse Krall bewies, deu Namen Krafft, Kraft, erhalten haben
17»
— 260 —
soll. Die Stammreifie der Familie beginnt mit Doniimcus K. ^ welcher
nm 129^ als kaiserl. Caiizlor starb, naehdem er di\^ Dominicaner Klo-
ster zu Ulm ^i^stiftet Lntte. Später gehörte die Familie zq dem ade-
ligen Patriziate der damaligen freien Reichsstadt Ulm, wurde als K,
Carl V. 29. (M. 1552 sit-bzehn Ulmer-Gesclileclitern den Adel bestä-
tigte, ansdrücklieb genahnt, nnbni, im Besitze von 29Scblössern, Flecken
utnl IW^riern, die Beinamen (5 am er schwang, Delmensingen, Dischingen
etc. an, hatte das Ulnier Todtengrilberamt mit idh-n zu demselben ge-
hörigen Zehnten , Zöllen etc. als ein fürstliches Leim von dem Gottes-
hanse Reichenau iiiiie nnd hekieidete im Ulmer Stadtregimcnte die vor-
nebnisti^'u Aiuiter, wie denn im dritten Jahrzehnt des 18. Jahrb, Ray-
mund Krafft Y. Delmensiugeii, welcher im Rufe grosser Gelehrsamkeit
stand und eine bedeutende Bibliothek, deren Catalog 1739 gedruckt
wurde, besass, als Bürgermeister starb. Längere Zeit vorher hatten
sicli Sprossen des Süimnies in Thtlrinpien nnd Wüiltemherg niederge-
lassen: Johann Conrad v. K,, war um 11*46 h. wilrttemb. Kath, und
Hans V. K. im 3(>j;ihng<*n Kriege fürst 1. sädis. Oberst. — Der Stamm
blühte fort* und nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgn Bayern
wurde Christoph Erhard Krafft v. Delmensingen, geb. LT 70, k. bayer.
Kreisrath in Passau mit seinem Vetter, Franz Xaver, geh, 1777, früher
fürstL schwarzeubergscher Justiz- und Uomauial-Canzlei-Secretair und
später Raths-Accesist bei dem k. bayer. General -Connnissariate des
Ober-l*omiukrdses in dieselbe eingetragen. — In neuer Zeit haben, so
viel bekiuint; aus dieser Familie auch Glieder in der k, sächs. Armee
gestanden nnd zu denselben gefiörte Richard v. Kratl't. k. sächs. Haupt-
tuami im ÄJtillerie-Corps , welcher 1853 aus dem activen Dien&te trat.
Mich. Frnttn, Bfnchr, d, jid«M|E<?ii u. elirbareu OeschL in den Itckbjiitäillei^ 8 t8Ä — W. —
Oisuht , I. rt, MO-* Mod 9. - p. Liin.j?. S. 413. — Si^hmach^f, I. 20^.- Di«* Kraft, UluUche
Edel. i'Ätiicier, - Tyrt'ff, II. 100. — W.^B, d. K%r. B«y<«nK VI. €ö, ^ W,-B, d. Siehaiicli^n
Krafft-EUingen, Krafft Festeiiberg auf FroUnUerg» genannt v.
Ehingen, Freiht^iTeu iScInld geviort, mit Mittelschilde: 1 u. 4 in Blau
ein aufwachsender j goblener Adler; 2 u. 3 in Schwarz ein goldener
l^öwG, und in dem der Lilnge nnch getheilten Mittelsrhilde rechts in
Gobi ein in der Hand eine Keule baUender Arm und links in Roth ein
mit Schild u. Schwert bewaffneter Ritter,) Reichsadels- u. Freiherrn-
st4ind. — Aib'lsdipiom vom 20. Mürz 1770 für die Gebrüder Carl
Anton Krafft (Kraft , Oberamtmann zu C'reuzthal in Vorderösterreich
und Jobann Ncpurnuk K.. Oberomtmann zu Wiblingen, mit dem Prädi-
cate: v Festenberg u. Fronberg, und Freiherrndipiom von 1805. —
Die Empfänger des Adelsdijdoms waren Söhne des (Jberamtsmanns des
Kh>sters Wablsee Krafft und Enkel des Syndicus und Landesdeputirten
der Stadt Ehingen K. u. Gast giebt an, dsiss das Geschlecht, welches
sich aus Ulm herleite nvobir aber in Be^ug auf die uhner Familie KraffI
das Wappen nicld sprielit) Pin Zweig d«T Krafft v. Festenberg sei, wel-
cher nebst Festenberg, filnt Meilen von Breslau, früher auch dasScbloss
Minneburg in Westplialen besessen und sich dann in Tirol angesiedelt
habe, — Ein Sohn des genannten Johann Neponmck: Modest Franz
Alois K. v. F. auf F., geb. 1764, k. bayer. Kreisrath in Kempten,
— 261 —
ie nacli AnloRiiHK <lfT AtlHsmatrikel de^ K^r, Bayern in diesolho
ehjf^tragen. — Die freüierrliolip Familie hlllht jotüt im (irossh. Badrn
ODd das Haupt ilerselbei* ist: Frit^cirieli Frpili. v. Krafft-Festeiiborg auf
Frohnlifrg, genannt w Eliijif^eu (Tv rafft - Eliin f?eii 1 , gfli. 18' »7, ^'rossh.
had. Oberamtmami zu Wolsaeli , verm. in ersten* Ehe l^'dd mit Clam
Mitleraiaier , gest. l^r^'t und in zweiter 1857 mit iler Schwesiter der-
selboB . Louise Mitlerinaien Aus der ersten F^be stammen, neben einer
Tocbter, dreiSöbue, die Freiberren : Fridolin Jo?^ephRicbartl,geb. 1810,
FriedricliPbilip|> Josepb^ geb, 1845, u, Jobaiin Franz Otto, geb, 1854,
#. lan^ , S. iU und 14, - Ät^g^rlt c. MükiffUl, t:rg-bdp H. :t46 ii. 47, ~ €ott, Adrbh.
H. Gtoiahcrx, Batj<'ni Afah'ML rt. — Optirnl. Tuwcb^nbnch der fr^ib, Hiia^cFt IJ^CO, 8, 437 mid
tWi. ß, 129 und IMK - W, B. d. Kgr. Dijmi, yi. ^T.
Krtkfft V. KrafTteiiberg. Erbblud.-österr. Adelsstand. Diplom von
1795 für Wenzel Joseph Krafft, k. k. Rittmeister, mit dem Prädicate:
V. Kräfte nber^.
* Kraft, Kiiifft, auch FreiUerreii (in Blau drei, 1 u. 2, bmune
Bärentatzen). Altes^ tbiliingisclies Adelsgcscldceht, dem Wappen nach
ganz versdüeden Vi>n der ülmer Patrieierfarailie dieses Namens, wel-
ches 16B0 u. spiiter in Tbüringen zu Delitz am Berge unweit Merse-
burg, 1714 zu Tinkendorf und Bpäter zu Ingoi^leben iui CnJtlunsebtHi
ete. sass und dann in (»slprt^usseen in den Kreisen Friedlund, Pr. E ybm
u.Konigsberpf begütert wurde. — Zablreiclie Sprossen des Stammes, nji-
meiitlicb a. d, H. Delitz am Berge, babeu in der kurbrand^nb, und k.
preuss. Armee gesliimleu und sind in derselben zu bohen Elirenstellen
gelangt. Cbristian Friedrieb v. K. , gest. Hi79, wiir kurbrandeub,
Oberstlieutenaut und Commandant vonPilltiu; August Clinsti;in Leb-
recbt T. K., ein Urenkel des vorstellenden, starb 1813 als k. preuss.
General-Major u. August Friedriivb Erdmann v. K. 1822 als General-
lieutenant a, B, Der erwälinte Generalmajor August Cbiistian Leb-
redit V, K. hatte aus seiner Ehe mit faroline Knsine v. Himefeld meh-
rere Kinder und unter diesen namentlich die Söhne : Corl Milan v. K.,
gest, 1840, General a. D. und Lebrecbt August Christian \\ K., General
u. Landschaftsdirector und Herr auf Krafftsbnjien l>ei R.istenbnrg. Aus
der Ebe des Letzteren mit Charlotte Sopliie \\ Canitz entsjirossten,
neben xwei Töditern , zwei Söbne. Angnst Hdiu^icb und Carl Lebrecbt,
von welebeu Erstei^er als Generalm;ijor 183r* die erste, und Letzterer
ebenfalls als Generalmajor die vierte Cavallerie-Brigade conimandirte.
Kädistdem wurden neuerlich noeb genannt : Carl August Adolph v, K.,
als General der Infanterie pensionirt 1832. und August Georg Freih.
V, K., Generallieutenant a. D. — Das Gut Krafflshagen im Kr. Fried-
land stand in neuester Zeit einem Freih. v. Kraifl zu.
Brürknrr, Kircbeti u, .*^chn1. n-Stiiat im H. Gi.thÄ^ Jl ^t« k, ti, H. 30 wtid 83, — N, n#.
fle«I. HAi.dti, 1778 ft. n% nod 3,'ti. — N. Pr. A,-L. V. S 2'*5 uud VI. S. Slf, — Frttihtrr
t* L*d^tiur^ L N. 47r>.
Kraft T Kraft v. Helnibsau {in Gold auf einem grünen Breibügel
eiu Sperber mit goldener Krone auf dem Kopfe). Ein aus Bayern naeb
Niederfisterreieb gekommenes Adelsgescbleeht. Caspar Kraft v. Helmb-
sau aus Bayern wurde 1 r>fi8 als Land mann unter die niede rösten*, neuen
Ritte ratandsgescblecht er aufgenommea , kaufte 1 577 die Herrschafl u*
— 262 —
Teste Mayres \ivn\ erluelt durch sf^ino Uausfrau, Eva v. Gundrcching,
(iurch Erbschaft di\^ Gut Griiiihaeb. Der einzige Sohn desselben, llanä
Georg Kraft v, Ilebiibsau auf Mayres^ wurde nach des. Vaters Tode,
15B4, mit der Vesite Moyres belehnt, vermählte sich 1591 mit Catba-
rina Thanradl, starb aber schon 1502 ohne Nachkonimen. Mit ihm
ging das Geschleoht in Oesterreich wieder aus.
WifUtgritt, V S. -Nii iitid 1*.
Kraft V. KrafteiibiirK. ErbL-östen*. Adelsstnnd. Diplom von
1751 für Johatui Georg Kraft, Canzlisten der k. k. obersten Justiz-
stelle, mit dem Frädicate : v. Kraftenhurg.
Kraft Y, Kraftenst«iii* Diplom von 1763 für Cornelius Kraft,
k. k. Hauptmann im Inf.-Regim. Graf v. Königsegg, mit dem Prädi-
cate : v, Kraftensteiii.
^ Kragen, Krapre. Altes, in Thüringen, im Anhaltischen und Braun-
BChweigischen vorgekonimeiies Adelsfreschlecht, welches 1580 m Sie-
gelsdorf bei Bitterfeld, lf>(l4 zu Gross- Werther unweit Nortibauson,
1680 zu Schreiiü hei Bitterfeld und 1684 zu Creisfold im Mansfeldi-
schen, sowie 1700 zuReihitsch beiDelitzscli und zu G<>deritz sass, auch
im Brauuscliweigischen zu Rottorf liegütert war und noch 1777 Nieder-
Saxwerfen hei Hohensteiu inue hatte. — Heinrieh v. K, lag 1513 mit
den Grafen zu Mansfekl, einer Schuldforderung wegen, in grossem
Streite und Eekard v. K. hesass um 1580 das Gut Siegersdorf. I>er
Enkel desselben, Heinricli (TT.) war füirstl. anhaltscher Ratli und Dom-
herr ?M JTagdeluirg : der gleichnamige Sohn des Letzteren sturb 1 667
als fürstl. llofmarschall und Landeshauptmann zu Zerhst and um die-
selbe Zeit war Casinnr Dietnch v. K. fOrsll. anbalt-zerbstscher Laudes-
hanptmaun und Kanimerrath. — Der Stamm hat noch in die zweite
Hälfte des 18. Jahrb. hinein geblüht, doch fehlen weitere genaue
Nachrichten.
Btckmatin, Uh. 7. 8. 19S. — Gauhe^ T. 8. IIW. -^ Freih. w. Ledebur, l, »,41h. — Sieh-
viachfr, t. 15 L : t^ Krag«, Mdstniach.
Kralle. Altes. sÄchs. Adelsgesclilocht, welches bereits 1440 zu
W nickenstein im Erzgelnrge, lB^i\ zu Sclnvertz im Saalkreise, dann in
der Oberlausitz zu Milkel, Drobei5 und Dubrau hei Bantzen und 16riO
zu Rossla unweit Sangerhausen sass. — Veit Krähe auf Horta (Harta)
Ritter, war kaiserL Rath. Von dem Urenkel desselben, Alexander v. K.
auf Harta, stammte Carl v, K. auf MilkeL Droben und Dubrau, welcher
als kursilchs. Oberst und Oher-Commandant der Festungen Dresdeu,
Königstein, Pleissenburg etc. starb uu<l einen Sohn, Alexander (ILj auf
Rossla, hinterüess, welcher !6B0 als kursSchs. llofmai-schall und Kam-
merherr starb. Später ist der Stamm erloschen.
Knatifh, H, hilK - ffauhf, L 8. HO'J miüI 10 - Fr^iArrr f Lf,Ufntr, L S. 475. - Sitt-
tnaeker, I. l.Sl; v. KtaIh, Mt^ii^mkck. - W,-H. d-r HArbn. StOAtHi. XI. 14.
* Krahn, Kraue, C^ran, Vvnnp (in Blmi ein Kranich, welcher in der
aufgehobeneu, rechten lüallc einen Stoiii halt). Altes, westphälisches
Adelsgeschlecht, welches bereits 1442 zu Brockhauseu hei Soest, 1447
— 263 —
PI Unna bei Hamm, 14!>#i 7ai Lamlhausf^n bei Iserlohn nnrl zu Röding-
luuiaeB bei Altena, 15fM zu AMnibüfr und IßHi ^u Mateiia bei Hamm
sass und im 17. .Tubrb. noeh iindere Be^itznngfn an sieb bnu-bte, vur-
übergebend auch tini 1735 und spiiter in der Mark Brandenburg zu
Weissensee im Kr. Nieder- Bfirnim Itcglllert war. — Zu diesoni Ge-
seblechte, mit welcbein wobi die Familie v. Krobne, s, den betreffeudeii
Artikd, in ursprünglichem Znsammenbaiige stand, grbtirte Franz
V, Crone, welcher 1709 als k. pretiss. (roneralmiynr starb, — Von dni
obcu geuantiten GiMern sind Brockhausen und Malena dauernd in der
Hand der FandUe iitddit beii und in neuester Zeit war Ernst v. Krane
Herr auf Matena im Kr, Seiest und Joseph v. Krane Herr auf Brock-
hausen, ebenfalls im Kr. Soest.
♦ Rriihii. Zwei Geschlechter, von denen das eine zu dem in der
Altniark, das andere zu dem in Hinterponnnern begtltt^rt^n Adel zähl-
ten, webdie, so viel bekauTit, ein lihidicbes Wappen bibl wie die im vor-
stehenden Artikel besprochene Fandlie fülirten, deren etwaiger Zusam-
menhang unter einander aber nicht fi-stgestellt ist. Die altmärkiscbe Fa-
milie sass 1704 m Deetz im Kr. Gardelegen und zn Tornau im Kr.
Stendalt so wie 1711 zu Lan^enwedel ebenfals im Kr. Stendal u, war
noch 1803 zu Tonmu begiitert. Aus dieser Fauiilie stammte der
9, August 17H8 verstiirhene k. preust?. Oberst, und Comraaiideur des
V. Bnrck'seben Regiments v. Krahn, — i>ie Familie in Hinterponimeni
wurde im Kr. Lauenbnrg-Btitow angesessen u. war 1759 u. noch 1780
zu Krahnfelde u. 1802 und noch 1839 zu lCi*abnsbof begütert.
KmJ V. Deutenhofen, Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom von
1774 für Carl Leopold Kral. k. k. Manptnmnn w. Rechnungsfahrer im
Infant. - Resrim. Joseph Gr. v. CoUoredo - Walsee , mit dem PrfiLdicate :
V. Deutenhofen.
Kral V- KÖnigsthttb Erbliind.-Österr. Adelsstaud. Diplom von
1797 fttr Franz Georg Kral.Wirthschafts-Inspector in Mähren, mit dem
Prädicate: v. Königstbab
Krall V. Krallsberjif. Erbl.-österr. Adelsstand mit dem Prädicate :
V. Krallsberg, — Peter K. v. K. war in neuester Zeit k. k. Major und
Commandant des 1. Bataill. im Küsten- Artillerie- Regiment e.
Kramer, Krämer auf Hohenburi?, auch Freiherren (in Silber ein
schr&glinker, mit drei St*^rnen holegter. blauer Balken, welcher rechts,
oben, von einem aufrecht gestellten, goldenen Ringe mit drei Edelstei-
nen, u. hnks, unten, von einer, die Krallen abwärts kehrenden, schwar-
zen Biirentat/e begleitet ist). Adels- und Freilierrnstand des Königr,
Bayern. Adelsdipfom vom 3. Juli 1817 für Maximilian Joseph Kramer,
k. bayer. ersten Assessor bei der General -Zoll- n. Mauth-Direction u.
fttr den Bruder desselben, Rudolph Joseph K., k. bayerischen Strassen-
n. Wasserbau-Lispector u. Freiherradiploni von 1837 für Ernat v, Kra-
^
— 264 —
mer, HeiTn der Güter Hörinansflorf, Moos, Weng. Hinzdbach etc. und
k. bayer. Kämmerer. Von Lotzterem, ^el». IBOB und gest> 184fi —
einem Sohne des 1820 verstorbenen Mnximilian Joseph v. K. auf llo-
henburg aus der Elje mit Josepbine Grf. Zech v, Lobining — stanimt
aus der Ebe mit Maria v. Livio-P/vmer, gest. 1R54: Froib, Maximiüau,
geb. 1840. Die beiden Brüder deftselben, neben zwei Schwesteni. sind
die Freiherren: Sigmund, ^eb. 1842 u. Ernst, geb. 1846.
p. Lang, «iipplem. H. 11 T - (jtni««]. T»<ch*"nU. der freJb, Häiiüftr, IB.VJ. 8. 383u. I8Ä|.
8. 396 u. ^7, — W.-n. d. KÄiiigr. navi^rn, VI. 57: v. K, muf Hoh-Mhuri^ u, XIV. M) iiud XV.
19: Freih. i. K. auf Hfrramifldorf u. Weng, — p, ffrfner, baycr, Adel, Tatn 42 und S. J3:
r.'U. V. K. ^ MneAChki. IV; 8. 2U u. 31,
Krämer, Ritter tind Edle. Hei chsritt erstand Diplom von 1 720
für Jobann Conrad Kramer, Doctor der Rechte u. k. k. General-Kriegs-
Audilor, mit dem Prädicate: Edler v.
Attff^rU ■. Mühifttd, S. IflS,
Kraiuer. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1705 für Georg
Sigmund Kramer.
Mfiieri« V. MMkiffld, Erg. Rd. .^. 3J7.
Krämer. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1801 für Am-
bros Hermann Kramer. k- k. General-Cünsul in SmjTna.
MtfferU p. Mühifeld, i^TK^nc-Bd. 8, 147
Krämer v. Münzburg, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1764 für Ignaz Kramer, k. k. Münzmeister zu Kremnitz, wegen
48jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: Edler v. Miiuzburg.
Krametz v. LilienthaL Erbl. - 5sterr. Adelsstand. Diplom von
1796 für Wenzel Krametz , k. k, Arcieren- Leibgarde u. Rittmeister,
wegen 55jäbriger Dienstleistung, mit dem Prädicate: v, Lilientbal.
Kranuner, Ritter, ErbUnd. -Österr. Ritterstand. Diplom von
1776 ftir Jobann Krammer, fürstbischöfl. olmützschen Consistorial-
Ratb. —
Mi ff er ie f. Muhifetd, ErginK.-Bd. 8. I&3.
Klammer v. Obereck ^ Freiherren- Erbländ.-Österr. Freiberrn-
stand, Diplom von 1776 für Adam Ferdinand v, Krammer. k. k. Gene-
ral-Feld Wachtmeister^, mit dem Prüdicate : v. Obereck.
Mßff^lfi e, Mä^f/^>ld, KrgÄiist.'Bil. S. 72.
Krammer v, Cronenntein. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1731 für Jobann Matthias Krammer » mit dem Prädicate: v. Cro-
nenstein,
MtfffHe ». Mfüffl/eid. ErB, Bd. H. 347.
Krampel v. Krampeläfeld. Erbländ. - österr* Adelsstand. Di-
plom von 1806 für Franz Valentin Krampel. k. k. Natur alien-Inspector
bei dem Bergwerke zu Idria, mit dem Prädicate: v. Krampelsfeld,
Alffffrt0 V. SiühifHd, Erg. -Bd. 8, 347.
Eramata (Wappen nach dem Diplome von 1 B.59 r Schild von Sil-
ber und Roth sechsmal quergestreift, mit einem darüber rechtssprin-
genden, schwarzen Pferde; nach dem Diplome von 1861 : Schild mit
Schildeshanpte. Schild von Silber und Roth sechsmal quergestreift und
A
— 2rif5 —
mit einem scliwarzeti Kammrade bplogt. Im schwarzen SchildeshfniptR
eme ^^ildf^no Konifjskrone u. nach dein Di|ilome von 1*^62: Srliilrl mit
Schildcshanpto. Schihl von Silhcr n. Roth sechsmal (|aer^estreift iind
mit oineni schwar^Kii Kninrnradf htdpirt. Im schwarzon Schihlrshauptf*
Schlä^'d iJ, Eisen eines Ber^miums ins Andreaskreuz fielegt). Atlels-
stand des Kgr. F*reusscii, Diplom vom 3. Jan. 1859 für Emil Krainsta,
Rittergutsbesitzer anfG-ihersdorf im Kreise Striegau; vom 18. Octob.
1861 für Eduard Theodor Kramsta, Rittergui^jesitzer in Schlesien und
vom 30. Juli 18l>2 hir CJhristian frustav Kramsta, k. preuss. Commer-
zieiirath, — Die Knipfitnjier der Diplome stammen aus einer angesehe-
nen und reiclieu Kaufmannsfamilie zu Freiburg im Kr. WaMenburgt
Provinz Schlesie^u.
Eranabit v, Rittersluinwen. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1791 für Thomas Kraiiahit , k. k. Ritttmeister im Cuiraas.-Regim.
Prinz v. Nassau-l'singen, mit dem PrUdicate: v. Rittershaaseii.
Kraneh* Krank;!) v. KlrchluHut. Altefi, rheinlflndisches Adelsge-
schlecht ^ welches sich in die kirehlicimsche und geispitzheimsche Linie
geachiedeu und nach IJesitzungen autdi die Beinamen: TTerxheim, Dirm-
stein etc. augenommen hatte. IIenricu?< Krauch, MUes , wurde 1330
Castrensis des Ahts zu Fulda. — !Inm!>racht beginnt die Stammrcihe
am 1042 uud fülirt dieseüje bis zu Johann Krauch v. Kircliheim fort,
welcher 27. Sept. 1534 al:i ältester DomheiT uud Propst zu St. Guido
in Speier starb und den Stamm seines Geschleehts scliloss.
Kranewitter v. Auwald, Reichsadelsstand. Diplom von 17*20
für Johann Kranewitter, Inspector, Pfleger uud Landgerichts -Verwalter
2U Freistadt m Schlesien, mit dem PrMicate : v. Auwald.
Meg0rU 9. Müht/etd, Krgiii« -Bd. 8, 347,
Kranichberg , Herreiu Altes Dynasten geschlecht in Oesterreich
mid Steiermark aus dem Bergschlosse dieses Namens in Niederöster-
reich an der steiermürkischcn Gjilnze , welcheB früher Craniehperg ge-
schrieben wurde. Otto de Craniclipercli kommt urkundlich bereits
1071 vor und Hugo v, Craniehporeh erhielt 1142 vom K. Conrad lU,
die Veste und Herrschaft 8t, Petrouell in Nieder-Oe^errPich. Der
Stamm erwarb siiätcr die Güter Mureck, Steyerherg, Wartenstein et€.
und blühte fort, bis Veit Herr v. Kraniebberg 1510 denselben scbloss.
Die Kirchbergsclien Leheuschatten gelangten anfangs an die Herreu
v. Eckhartsau und später , nachdem diese erloschen, mit den Lehen-
stückcD derselben an die Freiherren v. Polhaim.
Or. V. Wufmhrantl, H. 4». — IVUstfhtl. V. 8. 26»— 375,
• Kranichfeld, Cranichfeld , Herren» Altes, tbtiringisches Herren-
geschlecht , welches vou rlen heid*^n Hergscidössern dieses Namens an
der Um zwischen Arnstadt und Jena den Namen erhielL und aus wel-
chem urkundlich zuerst 1152 die Gebrüder Siegfried und Wolfferus
vorkommen. Im 13, Jahrb. schied das Geschlecht sich in zwei Linien,
— 2fi6 —
welche beide skli Edle Ilerren zu Kranicbfekl nannten unrl von denen
die eine auf dem 8<;lilos,se Obf^r-Kniiucbfeld, die audpre aber auftlern
Schlosse Nieder-Kraniclifühl sass. I^Ieiiiliunl wor von 1245 — 1259 u.
der Soiin Jieioes lirudeis. Vollrad, vun 12i>0 — 12SI2 nischof zu Halber-
sUidt; Meinhiird (IL), du Stthn des Bruders Vnllrads, kommt ^Is Doni-
propst zu Halberstadt 1290 vor, und im IL Jahrb. wnr Vollrad (H.i
DotiditTr zu Naninbur,t< und Ibdbersladt. Der Jlrn*ler dcf* Letzterere
welcher der letzte männliche Sprosse seines Stammes war, lebte noch
137J>. and von seinen Töditilrn war noch 1429 Barbara Aebtissin und
Ricliza Pnorin im Kloster lim. — Die Herrschaft Kranichsfeld ge-
lani^te an die Finr^rgrafen v, Kirchberg und später an die Reussen, Gra-
fen n. Herren zu Plauen, und durch kaiserlichen Gnailenbrief von lb\\l
erhielten die fiebrüder Heinrich der Aeltere. Hoinnch der Mittlere uml
Heinrich der Jüngere, Renssen, Herren von Plauen, die Krlaubniss,
das Kranicbfold'scbe Wappen: in Silber dn j^ebender, goldener Kra-
nich, mit dem angestammten Wappen als Fdd 2 u. 3 eines ^^evi^iten
Schildes zu führen. — Das Gesclileclit war in der ersten Hälfte des
i-t. Jahrb. auch in Schlesien Torgekommen. und Conrad K. lobte 1312
am Hofe des Herzogs Conrad L zu Gels, ^ Ein Seitenzweig di^s alten
Stammes oder ein früher zu den Ministerialen desselben gehörendes
Geschlecht blühte noch im Iß. Jalirh. im Patriciate der Stadt Erfurt.
Aus demselben war Jobann von Kranichfdd 1508 Gher-Uathsmeister,
Michael v. K. 1 "i40 u. 1544 Vierherr und Sebastian v. K. 1597 eben-
falls Vierberi', Nach dieser Zeit komnrt der Name nicht mehr vor.
Saffittariti.%. Ui^torie der Grafen nioirUci», .s. '^,*»ü-5y. — AibinH^, tiv^chU'Uie der Herrf'Tj,
iK Gr T. Werthern, 8. 6S. — 8innpiu.%, L 8. M7, — #. Fatk^nsiein. Ihuriijg. Chron.» P, II.
Lib. 1.*. S. a52 u. 5ä. — OauAe, 11. S, 5^9 und W«. — (Kl"Uirf- u, Otundi'j). S»ijiral. venn
NeichrLeht. lur säichii. GetctilrlitK'. Ud. VlII. s i9H^343, - Atlfrcm. ihuring. V«iT4«Md44uucliv,
ISJ^ft, 8trk. 51. ^ Siebmacfffr, 11. 3»^ KrmurUMf. p. Mtdhu/, IlL S. ;: . > „„tl 6:1.
' Kranicliataedtt Kraiichel v- KraiiicTiHtädt. Ein früher zu dem
sehlesiscben Adel geleirendes Geschlecht» welches ursprünglicti Knln-
chel biess. - Die Gebrüder Andreas und Matthias v. Kränchel lebten
1595 als Oberamtsräthe in Schlesien uiitl die Naehkommen des Mat-
thias erhielten den Adel mit dem Pr?1dicate: v. Kraniebstaedt vom K.
Kudoipb H. bestiltigt. V(m den spfltern Nachkommon war Franz Albert
K. V. K. Herr aut Lobetinz unweit Neu markt und königl. Gber-Amts-
rath in Schlesien. Derselbe starb 172B und liinterliess einen Sohn,
Carl Maximilian, welcher 1724 königl. Regiemngsrath des Füi-sten-
thums Brieg wurde. — Nach dem N. Prenss. Adelslexicon hat das Ge-
schleebt nocli in das 19. Jabrh. fortgeblüht. Joseph v. Kraniehstaedt
auf Niskawe bei Winj^g war 1 80^ k. pn Justizratli und Coramissarius
perpetnns im winzig-herrnstildter Kreise und 1836 >?tarb zu Neisse eine
\erw. V. Lutzenkirchen, geb. v, Kranielistftdt. Später kommt der Name
des Geschlechts nicht mehr vor.
Sinapütt, l, «. SI7 und U 8. 74^. ^ Gnufi^, It. 8 h^ti. - K. Pf. A-h. Kl. ». l«9 aiid
7ii nud V. Ü. \i»h uud »Ö. — FreiA^rr «■. L*äfhur, I. H, 47H. — ». M*ding. IIT. 8, IflS.
Kranksporn. Altes, in Hinterpommern vom 14. bis in das 17.
Jahrb. begiltert gewesenes Adelsgeschleclit , eines Stammen u. "Wappens
mit den v. Kleist, welches auch Krankspar u. Kranksparn geschriebeo
wurde. Dasselbe sass bereite 1373 im jetzigen Ftirstenthum- Camin-
— 267 —
sehen Kreise zu Bitzicker, Krazi^ und Nas^ow, en*'arl) flauii auch an-
dere Güter und war noch lß06 zu Bulf,'riu im Kr. Belj^ard bf^^tUort.
Frifihfrr r. L^d^Sur, fit. », '}n und y4. Imiii(i4:i srh W.-B. IV. |17.
Krani<!orft*r. Erhländ.-ö^itprr. Adf^l^^tfin^l Diplom vniji 20. Dei'.
1532 ftir Tolnas Kranstoiier von Dnrrnbüch zu Aiclihoni, tVnhor lande^-
far^tlichcn Maitthnor zu Krcin'^ mit Erhibun^^ Kfini?'^ Ilofts u, Sitzes /m
Aichhfirn in KiedtTösternneh zu einem freien Edelmannssitze, — Nach
demsdheii ktunnit nur mich Willielm Kranst orfer von DUrmbach vor,
welcher sich 1 554 mit Elii^ahath v. Conciii vernifthlte.
Rratitz, KranU v, Geiftpfilasludm ♦ Grans (in Roth eine silberne
Mönchskappe). Altes, rhriiilü indisches uml elsassisches Adels^eschlecht,
Gerlach, ^^enannt Grans lehtf um 1318. Spater, 15ßH, war WiMieli»
K, V. G* herz, Inthriiig. Rath und Landmei>ter der Bailei Lnthringeu
des deutschen Ordens, Der Sohn desselben, Wnlff K. v, G., kumnit al*j
gräfl. nassau'scher IJnfmeister u. Ämtinann zu WalkTfangea u. Herr zu
Helgenmner vor und von demselben entspru!^ Jarob Sarastm K. v, G ,
Domherr zu Mainz' und Wonu'?, welcher 1636 den Stamm schloss.
Humhracli, Tab. 'ibO. — i?, Hattttfin , l. H. 8*9. — ihtuhr, I. S. Uli. -- Fr*ih, c, Ä#.
dibur, I. S 3?5 und 'ifi — SUhtnachtr. f. 1^4: Dk KrmitBt^o v, Odspoltfthi?im, ElsMalidi.
— p, Medinff » IL S. 33f> f.i»d i*^.
Rrantz. Ein im 17. Jahrh. in der Nöumark begütertes Adelsge-
schlecht, welches im jetzigen Kreise Königsberg l(i44 und 1653 zu
Wartenberg und im letztgenannten Jahre aueb zu B-lrwalde sass»
Kranz, Cranz, Freiherren. Erbl.-österr, Freiherrn stand. Diplum
von 1777 ftlr Heinrich Jobaiui v. Kran^, niederösterr. Reglern ngsratb
und gewesenen {iffeittlichen I^ehrer der Mediein an der Universität Wieiu
wegen sehier Gelehrsamkeit. — Derselbe, zu seiner Zeit aucli als nie-
dicinlsciier Schriftsteller bekannt, hatte 1774 den erbh-osterr. Adels-
stand erhalten,
SffgfrU f. MüHM'f ^^ 63 u. 2n, — HnppL «u Ri»bi7>. >V -B. IV, 16: v. Kr»f»».
Krauzbepj?« Freiherren. ErhL-östcrr. Freihernistand. DipUun
von 1812 für Franz Antoti Ritter v. Kranzberg, k. k. Hofrath der Fi-
nanzstelle u. Trudisess.
Rrapf, Edle (Schild von R^tb . Silber und GrUn quergetbeilt und
in dem silbernen Felde mit den goldenen, schräg in einander verschlun-
genen Buchstaben M und P belegt}. Ein in der ersten Hälfte des
IB. Jahrb. dem niederüster. Ritterstande einverleibt gewesenes Adels-
geschlecht. — Franz Joseph Edler v. Krapf, Doctor der Reclite, k. k»
w. HofkammciTath u. Referendar, wurde 1702 unter die neuen u. 1718
unter die alten Geschlecht er des osterr. Ritterstandes aufgenommen.
Derselbe, liest. 1732, hinterliess nur einen Sohn, Franz Joseph Caspar
Edlen v. K., welcher als niederösterr, Regiinentsrath schon 1734 un-
vermählt starb.
Krapf. Erbbind. -nsterr. Adelsstand. Diplom von 1769 fUtr Carl
Krapf , k. k. Leibuiedicus u. Hofi^alh.
M4ff^rU w. Miüht/tld, 8. 314.
i
— 2r>R ^
Krappe, Krapp© w Ootishev^, Ein frfilipr zw dem sclilesiscben
Adel zählendes Gescklecbt, welches Im liiTslau'schen begftlert war,
Kras9üi\% KraHsiin, aiioh Frfdh*^JTen und (Jrftfen. SchwtMlischfr
Freiht^rni- und Grafeiistainl rh.^s K^r. Preusseii. - — Freih«*rrndiph>iM
vom 21. März 1707 für Eriii-ii Detlof v. Krassow auf Pansevitz, k.
schwed, Generallieiitenant » und vom 14. Juni 1731 für Aihim Philipp
V. K. , Mher in k. sehwed. u* prenss. Diensten und später Chef der h.
meklenh. Truppen, und Grafendiplom vom 15. Oct. 1840 mich dem
Rechte der Erstgeburt fiir Friedrich Heinrich P>eih. \\ Krassow, k.
schwed. Kamnierh. n. Glierstlieut. a. P., Herrn auf Divitz, Frauendtirf,
Wobbelkow , S]Kdlershagen . Götkenliatjen und Martenskagen. — Eins
der ältesten, ponimeischen Adelsgei^eblecbter, reidi Itegütert auf Ritgen
und in Vorpommern, welches urspriinglieh aus Itöhmen und von da nach
Pommern mid später nach Ptden, Sachisen, Schweden u. Diinemark ge-
kommen ist. Sesima Krassow zählte nach Balldn zu den vornehnisten
^x'dmnschen TlerreiK welche 12Hi auf der Seite des Königs Wences*
laus IV. standen. In Ponnm rn ist das Geselili'cht seit Anfange des
14. Jahrb. )>ekannt : Guttschalk, Anton n. MLitthias llrassow kommen
13 Kl im Rnmlesbriefe des rngf^nschen Adels mit der Stadt Stralsund
vor; Rochus v. Crassau stand iri77 dem Könige Stephan Rathori in
Polen gegen die Danziger hei u. Heinrich v. Kra,ssan trat lßl9 in kur-
Sachs* Dienste, in welchen Glieder der Familie noch im 18. Jahrb.
standen. — h\ Pommern theilte sich die FamiUe schon im 14. Jahrb. in
zwei Linien, in die jetzt noch blühende Linie zu Yarsne'^itz- Pause vi tz u.
in die 1825 mit Car! Gottlieh Georg v. K. ausgestorbene Linie m
Schweikevitz-Saalkow* — Die Stammreihe der Linie Varsuevitz-Pan-
Bevitz fängt mit Anton oder Dömies H. an» welcher urkundlich von
13ß5 — 1407 auftritt Von den Söhnen desselben, Claus I. und Hein-
rich, hinterliess Letzterer zwei Söhne, Glans IL u. Hans. Claus I. theilte
1426 mit den genannten Söhnen seines Bruders, nahm Kussevitz und
Varkevitz mid überliess Letzteren Vnrsne\itz, Berkevitz, Klutzig etc.
Der Enkel des Claus 1. : Clans ITL welcher in Urkunden von 1458 bis
I49t> genannt wird, kaufte Damban und PMilitz, und grtnidete die mit
Hans K* 1564 ausgegangene Dambaner Linie, ans welcher besonders
Joachim, Landi^ropst auf Rügen, bekannt wurde. — Claus H. auf Vars-
uevitz setzte den Stamm dauernd fort. Der irr- Urenkel desselben,
Heinrich der Lange, besass nach dem Tode seiner Vettern die gesamra-
ten Güter seiner Linie, beerbte auch theilweise die Dambaner Linie
und wurde so einer der Reichsten des Adels auf Rügen. Von seinen
drei Söhnen setzte Hans die liiiue auf Psmsevitz fort und Daniel stif-
tete eine Nebenlinie, welche zu Banz?:elvitz und Kussewtz noch Besitz
m Witten und Jasmnnd erwarb, durch die Kriege im l7.'Jahrh. zu-
rrickkam und wohl in der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. ausstai^b. —
Von Hans auf Pansewitz entspross Christian ♦ in erster Khe verm. uiit
Elisabeth v. Bergluse und in zweiter mit Margaretha v. Holsten, Der-
selbe war Vater von zwölf Kindern, von denen besonders Ernst DeUof,
Ulrich Adolph und Adam Philipp bekannt wurden : Ersterer u. Letz-
— 269 —
terer erhielten, s. oben, den scliwedischcn Frcihurnistand. Vom Freiherrn
Ernst Detlof faitsijroÄg aus der Eliß mit Aagusto Willifduiiue v. Wolf*
nilh: FreÜL Carl Wilhelni. Derselbe, erst in k. sehwtul. Kriegsdiensten
und dann a. i>. Gesandter aiii k. poln. u. knrsiielis., suwie später am
k. k, H(jfe^ starb 17*35 als k. k. Genera Iniajcvr oliiie Naebkommen und
Pansevitz tiel an seinen Oheim, den Freiberrn Adolph Philipp. Ilrielt
Adolph V. K. auf Lubbei*sd(>rf. gt^st. vor 17Ui, hinterliess drei Solnje,
welche aber Naebkoiinnen nicht halten und Freih. Adiim Philip]^^, licst
1736, war mit Anna Hedwig v.VVolfratli vermählt. Von den Söhnen ans
dieser Ehe setzL- nur der älteste, Freih. Carl lletlof , den Stiuniti fort.
Bers^lbe. gesl, 1770. k. sckwed. Oherst, Herr auf Pansevitz, Falken-
hageo etc. , vermählte sich mit Hedwig Urt'. v. Liüensledt , welche ihm
Divitz zubrachte. Von seinen Söhnen ühcrlehk' ihn niu: Freih- (*iirl
Georg, gest. 1771K k. schwe<L Oher-Jügermeister und Hofnnirscliall,
Herr aul Parsevit/. , Falkenhagen etc., venn. mit Johanna Chnsliana
Freiin v. P'ssen a. d. IL Kados in Schweden, gest. 1825, aus welcher
Ehe Graf Fried rieb Heinrich, s. nhen, enti^prosÄ. Derseihe, gesL 1>*44,
verm, mit Jacquelta Gnstava t>eün v. lassen, stiftete in seinem 1S41
errichteten u. 1^41 erötfneten Testtimente ein aus den Rittergiltfrn
Divitz, Frauendorl \VobbeIkow, SiM>llershagen, Götkenhagen und Mar-
rinsbagen im Kr. Franzburg hestehendes Fidei-Cammiss. degsen jetziger
Inhaher der Sohn desselben ist: Graf Carl, geh. 1812, Herr der Fidei-
Connniss- Herrschaften Divitz etc. u. Herr itnf Pansewit/ auf Rügen, k.
preuss. Regier.- IVüsident zu Stralsuml, verniiihlt 1S4I> mit Clomentine
T. Below, aus^ welcher Ehe vier Töchter stannnen* — Der Oheim des-
selben, der Bruder des Grafen Friedrich Heinrich, war Freiherr Carl
Friedrich, geb. 1771, k. schwed. Oherstlieut. a, D., Herr des Majorats
Pansevitz, Varnskevitz u. Veiekvitz auf Rügen, so wie HeiT auf Falken-
hagen etc. im Kr. Grimnjeii , Prov. Pommt^rn , dessen Hesitzungen in
neuester Zeit dem Erbe zustanden.
äulfjtn, EjkUcm, nr HNl.eni. H. SIA — MicaH, Lih. ti. ^ fiottUt, I. 9. 1111 ti 13 u-^d
U, 8. &iK>— ya. — hiuyy^nunn, I. HfilsL '2. — Lcxiton t}\9T *cl<fl. F»m, i l)%nni, 1,; t. K.
- üHtmikf. *l. hiMtJ UiJi^i-ii. l«]t*. n. S. 44 uritl V). — N, Pr. A,-L, fU, S, Wu. — Ociit'jchi-'
CJrJireikliiusrr 4<'T O^-gLM^wnrt. I. M. 47:>^i4l> — Julius e, BohUti, Orsrhiehtc ü. Öt^aorile^Utl
f. Kra^süw. 'J Tlii-ik, B*-rlJn« l^Vi. - truih. t. Lrä^tmt . 1. ^, 476 uikI Ul. 8, ^0i. — lieu.
Tuehenb, d, ^vhM HHii^nr |hA4. 6, 417, 18h2. H. 443 und hi^tlor. Hjiikdbufh xu nemieUifu,
6« «V2. — 8ifhmacht>r. V. \li\ v. Kr»^ow. PoiüiuLriHuli. — »uppL äu Sit'liiu. W,-Ii. V, 'il %
^. K, — efjRiltJ. VV B. : V. K. und Hr. V. K.
Kratoehwille v. Kronbaeh, Ritter. PIrldänd. -österr. Ritterstand
Diplom von ]7Hi für Emanuel Ferdinand Kratochwille, k. k. pens,
Überstiieutenant, mit dem Prädicate: v, Kronbacb.
Kratochwille r. Löwen feld, Ritter. Erbb'lnd.-üsteiT. RitterstAnd.
Dipbm von 1765 für Johann Rudolph Kratochwille, Wirtbsehafts-Iu-
spector in ilühren, mit dem Prädicate: v. Löwenfeld.
H^Sf'rU V, MüAtfttii, Eru,-Bd. S. 165.
Kratz. Altes, uckermtirkiscbe« Adehgeschleeht aus dem gleieb-
namigen, der Familie nucb 1375 zustehenden Stammhause. Nach dem
Landbuche des K. Farl IV. wohnten auf diesem Slannnhause Bertram,
Lüdicke u. Henning v. Kratz u. besassen uoeb in Sch^nwerder u. Met-
zelthien Güter. Eben so lebten Sprossen des Geschlechts in der Stadt
— 270 —
Prenzlau ii, b alten GlU^r in n. iinlip rlioser St;\dt. — Ileclmrd v. K. ver-
kauft«^ 13fi4 st^iriPii Aiitbdl an Glindow u. Mrinrklj \, K. konmit inicli
1431 als Zeuge hei üiiii^JH Kaufe vor.
Kmnchpiih(*r|r, Freilierr. FrdbfnTnÄtriiid rk*H Kfjr* üannover.
iJijikiiii vom ITi. Juni 1X32 für (irorjj Kr:^^cl}onllorL^ 1%. knnnov. Ober-
HtL*n, u. KWi^r in llt^trachl dor von (lf'Tiisi*ll»en wribri^nd des b»t/ieii langen
Krieges in den ver*^ebi«^denen Liindeni ii, in iiltenSelila<^Men Jn welr-ben
die braven , g^^trruen bnnnov. Tnipi»Mi ^'eforlilen . bewi^'senen iinsge-
/.dcbneten Klitgbeit. Tapferkeit und Ausdauer. Derselbe int, obne sein
Gescblecbt iortgeset^t xu baben , als k. hanuov. Generalmajor 14. Mai
1H43 gesUirben.
Hannnv, Aiit^^iKt^r, 1^2, Kr. JVl. 8. 1S37 und U^^, — Freih. ». d. Knv*ebeck. f^. IM- -
W.-B. (1. Kgr Hunnov. B. 10 ii. 8, 9. — Knvtchkt, IIL 8, Hl.
Kraiiel, Kravt^l v. Ziskalier^ (Scbild der Lauge nach getbeilt;
reckte iu Ktjtb ein ^'ebarniscliter ^ in der Hand ein Sebwerl fübrender
Arni n, links in Silber drei, 2 ii. 1, brenmnide Cfranaten). AdelssUmd
des Kgr, Preussen. Diplnni vuin 17. Gct. 1744 für Daviti Krauel, k.
pr. Lieutenant im Grenadier* Bataill. v. Büb>w , mit deni rnidieate :
V. Zäskaberg, Derselbe batte sieh als Gn-nadif r im Inianterie-Reginu^iit(*
Prinz von nesseu-lbirntshidt nanientlicli am Id. SepL 17 44 liei Hristftr-
inung der Ziska-Scbanze bei Prag durcb beldeiunütbige Tapferkeit aus-
gezeicbnet \u war vom Könige Friedrich IL zum Lieutenant ernannt
worden. — Dam der Stamm foitgesetzt worden sei, Ist nicht bekannt.
r. Hallffach, 1. S. iiM.-s. - N Pr. A.-L. 1. 8. 4 1 u. V. S. 2f-6 und ii7, -- Frrih. t. t^Jf
btii'. l S. <7s K»flv.| V. Z. — WH. d^r l'r. M^rnnr. Ik, UF, 7l'.
Krau«^, Edle, Kr bland. -üsterr. Adelsstand. Diplom von 1782 für
Rudolph Kraus, k. k. Ilofkriegs-Secretair, mit dem Prüdicate: Edler v.
kranke, Ritter. Biihmiscber Ritterstaud. Dipinm vnn 17l!9 für
Ferdinand v. Krause.
Mfßrrie r. Mü/d/^ld, Wr«. Bd S. Itifi.
Krause (in Blau drei, 2 u. L goldene Halbmonde, die beiden
oberen mit den Hörnern gegen einander gekehrt u. der untere mit den-
selben aufwärts gewendi^t). Ein zu dem Adel in Hinterpoinniern gehö-
rendes Gescbleeht , welches schon KU 4 zu Zetidn iu Hinterpommern
u. 1671 im Rütowschen begatert war u. noch 1855 zu Poblotz im Kr.
Stolp sas9. — Ein Sprosse des Stammes war 1816 Lieut. im 2. westpr,
Landwebr-Cav. Regim.
Krause (Scbild der Länge nach u. in der rechtjen Hälfte quer ge-
theilt, dreifeldrig: 1, rechts oben, iu Blau ilrei, 2 u. 1, goldene Sterne;
2, rechts unten, in Silber ein gesatteltes, einwärts springendes Ross u.
3, linke Hälfte, in Schwarz ein grünhelaubter Biunn). Böhmischer
Adelsstand. Diplom voui 7. Juli 1710 für Güttfried Krause (Kransse),
Kauf' u. Handelsherrn zu Breslau Die Familie hatte schon 1676 Gr.
Ausker unweit Wohlan erworben und der Diplojnsempfäuger war zu
Nädlit/ im Breslauscheu angesessen, s. auch Crause, Bd. IL S. 352.
8, 170. — Frtih. v. Udebur, I. 8. 47T.
— 271 —
Knuise I Schild geviert : 1 und 4 in Silber auf grflnem Hftgel ein
prtDlidaiibiier ßanin; 2 in Gatd ein grüner Eichenknmz iL 3 in Gold
auf ctnaD gülneii Hllgel drei neben einander siehende Komlhren an
grinoi Stengeln). Adelsstand des Kgr. Prenssen. Diplom Tom 19. Jaii.
1787 to" die Gebräder Carl Georii; WOhelin Kraase. Herrn auf PriUlow
m Er. Randow und BiTnilt ßogislaa^ Wilhelm Krause, Herrn anf Far-
► im Kr, Kandow, Die Familie , die sdion lange vor Er-
dc8 Adels an> Kundow betrOtt^rt gewesen war, erwarb spät«*r
noch änderet zeitweise tone gehabte Be^tznnfren nnd ein Xai^bkomme
dts Georg Wilhelm t. K,: Carl Fnedrich BognslaT r, Kranse war in
Zeit Herr anf Prftzlow.
I (in Blaa ein sübemer Qnefftialkegi , oben von zwei . anlaii
ton eiiH*m Sieme begleitetK Adelsstand des Kfr. Pn-n&aen. Difdom
Tom IB. Jan. 1^17 (17. Jan. IHlii) mr GottUHi Ferdii^and Krause.
Herrn anf Tentzecow« Stemfeld ik Hohenawickeni Im Kr. Iiemmln und
Ki«isde]i«ttrtea des genannten Rrdsea.
L S. «n m4 111. li. »«. - W -b d. i^R«««. MeaMt». 111. n. - EmtmeUt. t- M».
Krause n Besdeleben «Schild quer getlttill: oben blan
Bild u. nnten in Silber ein aufwachsender, seb#aR feldeidHer Mbub,
wekher in der rechten Hand eine grtee, wb den Am gewv^deaa
SeUaoge und in der Unken einen Eicbenkranx hilt n. auf des Ksfis
; triff). Adelsstand des FinleBllMBS Schwanbnre-
I>i]»tom Tom 28. Octob. 1862 filr Wilhelm Awgnst
Gerhard Krause. Herrn auf ßendeleben.
Sruaseaeck. Böhmischer Adels- nnd RittersUnd. AdsMI^iloB
Ton 1743 fftr Wilhelm Ferdinand Kranseneck. RathsrerwmiidleB zn
Prag n. Ritterdiplom (^ Denselben toq 1746.
MhpmMf r. MmäifHi^ Kr«^-B4. «. MS ■. S4i.
KrmmmtmßA ( in Hotb anf grflnein Boden ein rechts gekekrter^
doppdl geaeiiweifterT goldener L5we. und auf den Heime ein asf die
gestelltes, nüt einer Schlange amwtmdenes Schwert). Adebstand
I Kgr. Preassen. — Wilhelm Krauseneck . k. preuss. General der In-
iiDd Chef des Generalstabes der Armee, erhielt lü. Jan. 1940
de« SdiWBJsen Adler- Orden nnd durch denselben statatenmissig den
erbBrben Adelsstand. Derselbe, gest. 2. Xov. 1850 a. D., veno, mit
einer f. Hejrden (aas der ostfireosa. Familie dieses Xaneas. s. Bd. IT.
a tm bat mt TOcbier UolerlaMsi.
Krsaseasfsia, Ein jm dem in Pommern beffttert geacsiiasa Adel
gehftreades OgscMscÜ. Albrecht Friedrich v. Knusenstein, k. preass.
Hspltaln uad spllsr Sab-Dirc^ctor u. Kriegsrath m UalberstadL kaafle
1763 das Erbdaifal Werder bei Wolltn, welches noch 183< der Fa-
nafie saslaad, «# daaMlbe eine verw. Frau t. Kr
f. K. hatte einen Bruder,
— 272 —
V, K, — Scbon vorliei% 17(i0, war Frieflricli Magnus v, K, als k. |vr.
Lieuteiumt im lU'^, v. Heckivietli ^ostorlu'n* Sjiüter lebte noch Frie-
drkU Willic^lm v- K. als Stabscapilain a. D. zu Breslau.
»ffiA. «. Lf.det'Ur. UN. 477.
Kranss, Freiherren (Schild der Lunge nach getheilt: rechts in
Blau ein autredit ateliemler, gekriniter Löwe und links in Silber eine
* schwarte Fahne und f"il*er dersellten eiin blauer , mit einem silbernen
. Schwerte belebter Schild). Freib^-'rnxstand des Kf^r. Bayern. l>iploiii
l vom !3. Jiin. 1H22 filr Juhaun Heinrich v. Kranes, k. bayer. Staat^-
, nith uml für die iJescendenten (lessflben, Friib, Johann Heinrieh, geb.
? lim u. ^esl, \mx . vcrmrdilte sich 1801 mit Clmdotte Grf, v, Triva,
gt'st. 182tL aas welcher Ehe sieben Sühne und sechs Tücliter eiit-
sprosälen, Haupt der Familie ist jetzt: Freih. Maximilian Joseph, geh.
1802, k. bayer. Kammerjunker/ Die vier lebenden BrfUier desselben
sind: Freih. Joiiann Nepomack, tieb. 1805, k. bayer. Fürstmei^ster zu
DilUngen, verai. mit CliaHntte v. Effner, geb. 180H, aus welcher Ehe
ein Sohn stumint: Freih. Heinrich, ^qXy. 183ti: Freih. Heinrich Johann
Kepumuk, geb. 1H15; Freih. (■arl, geb. 1817, k. bayer. ILiaptnmun,
venn. 1851 mit Clementine Grf. v. Seinsheim, geh, 1817, aus welcher
Ehe, neben Jtwei TOehtern, ein Sohn. Maximilian, geb. 1854, entspross,
und Freih. Friednch , geh. 1818, k. bayer. Rittmeister. Von den
Schwestern vermiddte sich Freiin Franzisca , geb. 1 804 , mit Adam
Freih^ v. Harold, k. luiyer. General-Lienten., gest. 1860, Freiin Char-
lotte, geb. IHi 1 , mit Franz v. Handel, k. bayer. Kämm. u. Rittm. k la
suite, Freiin Astanie, geb. 1812, mit Sigmund Gr. v. Berchem. k. bayer.
Kämm. u. Freiin Floriana, geb. 1823, mit Anton v. Barth, k. bayer.
Kämmerer,
GnieaL Ta-trhi^nb. d. fiiib. Häuser. 1^64. S. 2H3 u. S4 u. \mh S. 430 u 31.
KranHs. Freiherrea. Erbländ. - osterr. Freihernistand. Diplom
für Carl Krauss, lloctor der Rechte , k. k. w. Geh. Rath, Justizminister
etc. und für den Bruder desselben , Philipp K. , k. k. w. Geb. Ratb,
Minister der Finanzen etc., sowie vom Aug. 185,5 f(ir die Wittwe des
veretorbenen k. k. Hofratlis und galizischen Getallen- Administrators
Franz Krauss: — Bruders der Freiherren Carl und Philijrp v. K. —
Johanna Victorie K., geb. v. Üstermann und für die drei Kinder der-
selben, Franz, Maria u. Anna, nml zwar in Anerkennung der vorzflg-
liehen Dienste des verewigten Hofraths Franz K. , so wie in Rücksicht
der dem Kaiserhause und dem Staate geleisteten ausgezeichneten, treuen
Dienste seiner beiden Brtider: des Justizministera Dr. (/arl Freiherr
V. Krauss und des Reichsrathes Philipp Freih. v. Krauss. — Freiherr
Carl, k. k. w. Geh. Ratb, vormaliger Justizminister, wurde später Prä-
sident des k, k. Obersten Gerichts- und Cassationshofes , Mitglied des
Herrenhauses des Reichsraths auf Lebenszeit etc., u. von ihm eutspross
ein Sohn, Freih. Caid (ü\), k. k. Stüttlialterei-Concipist bei dem Mini-
sterium des Innern. ^— Freih. Iliihpp, geb. 11^2 zu Lemberg und gest.
1801, vorm. k. k. Minister der Finanzen, k. k. w. Geh, Ratb und Prä*
sideut der Obersten Rechnungs-Controls-Behörde, Mitglied des Herren-
haiises des Reichsraths auf' Lebenszeit und Vice-Präsident des Herren-
— 273 —
tanseÄ, hatte nur einen Solm, Freih, Philipp, geb. 1830, welcher vor
dem Vater, 1856, als Concepts-Practicant bei der k. k. Finanz*Procu-
ratur gestorben ist.
Krauss, Ritter. Bübmischer Ritterstand. Diplom von 1713 ftlr
Oiristian Krauss, Gutsbesitzer in Schlesien,
Kmiiäs. Bribmiscber Adelsstand* Diplom to« 1709 für Jo bann
Mutthaeus ICriiuss , gewesenen Gericbtsvogt und Primator snj Glatz.
3ff>/fflr f. MühtMdy Krg. B<1. 8. M^. — Krfih. r. Ud^fmr, \. 8. 477.
Krniis!^. Reiehsadelsstand. Diplom von 1732 fllr Carl Gabriel
KrauBs, k. k. Hauptmann im liif.-Reg. Alt-Daiin,
Uty»ilf t. mfttfi'ld, Er». Bd. ß. 81*.
KransB (Wappen der, 1710 in den bobmischen Adelsstand €Tbo-
benen Familie v. Kranse , s. oben). Reichsadelsstand. Diplom im kur-
pfalziscben Reichsvicariiite vom ß. Juli 1792 ftir Jobann Carl Daniel
Knuiss, k. preufi^. Hofrath u. Stadt- und Überamts-Physikus zu Schwa-
badi. — Derselbe stammte aus einer braunscbweig-aiisbach'schen Be-
amtenfandlie und der nrgrossvater , welcher unter dem Prinzen Eugen
gedient , hatte einen kaiserl. Wappeubrief erbalten, — Ein Sohn des
Empfängers des Adelsdiploms, Johann Friedrich Georg v. Krauss, geb.
1786, Redit.s-Practikiinl üuSeliwabach, wurde nach Anlegung der Adels-
matrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
r, Lnmff. Ü. iU, — Frrtf^rrr r. Lfd^^ur, L H. ITT. — W.*B. de« Kgr, Bmyern, Vf, 68.
Kraus» V. Krau«ieiithalf Edle. E r hl. -5s terr. Adelsstand. Diplom
von 1794 i\iT Franz Wilhelm Pri^eop Krauss, Dr. der Rechte, k. k.
Rath und T.andes-Advocaten in Böhmen, mit dem Prädicate : Edler v.
Kiaussenthai.
MtgrrU n, MüklfeUL S, 91».
Kraufia V. Löwenfeld. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1773 fllr Angusfin Krauss, k. k. Oberstwacbtmeister im Infant.-Regim.
Johann Graf Pälffj, mit dem Prädicate : v. Löwenfeld.
Erauss v. Sandetzwehr, Edle. Erbl.-ögterr. Adelsstand. Diplom
von 1821 für Clemens Krauss , k. k. Hauptmann und Spitals-Comman-
danten z«i Verona, mit dem Prädicate : Edler v, Sandetzwehr,
M^t/erl^ r. i/uhl/ffri, Erg -Bd. H. lilH.
Rt^aQSget Ritter. Böhmischer Ritt ei-stand. Diplom von 1734 für
Johann Rudolph v. Krausse.
Kraussenegg, Kransenegg, Krau^enegk , Krauseneck » Frei-
herren (Stammwappeii : Schild quer getheiit: oben in Roth ein auf-
wachsender we issgekleidet er Mann mit schwarzen Knöpfen» Kragen und
Aufschlägen und mit gespitzter, weisser Mütze bedeckt, welcher in der
Rechten eine silberne Helle])arte halt u. unten in Schwarz zwei schräg-
rechte, goldene Balken). Erhl.-Österr. Freiherrnstand. Diplom vom
29, Apr. 1613 für Johann Paul Krause, k. k. Ho fkammer*Präsi deuten,
Herrn der Herrschaft Rotz etc., mit dem Prädicate : v. Kraussenegg.
, Deut#cb. Adcli'Lez. V. 18
— 274 —
Derselbe, Dr. der Keclite, kam aus Hteiermark nach Oesterreich, wurde
als k. k, RekksboJhith, 1607 ujittr die neuen, uiederrösterr. Ritter-
Stands- und IBK» unter die Staude voin IleiTenstande aufgenommen,
und schrieb sich damals: v. Krausenegg, Freiherr auf llolleuock und
Frauenljurg^ HeiT üuRütz, Gurt^ch n. Paumgaileu, k^ k. geh,Ratli etc.
Aus iüdner ei^sten Ehe stiimmte eine Tochter, Anna, welche sich 1623
mit "Wolfgang Sigismund Freih* v. Unverzagt vermählte , nnd aus der
zweiten ein Sohn. Johann Jacob, welcher vor ihm starb, and sg erlosch
denn mit demselben im Nov, 1617 die freiherrliclie Linie. In Steier-
mark aber setzten seine zwei Brlider, Johnnn Jacob und Johann Chri-
stoph Krausa v. Kranseuegk . welche im Ritterstande verblieben . den
Mannsstamm noch fort. Von Krsterem tiitspross Elias v. Kraussenegg
auf Holleneck und von Letzterem Antlrt as K. v. K., mit welchem 1659
das ganze Geschlecht erlosch.
Kraut (Schild genert., mit Mittdschilde. Mittelschild quer ge-
theilt: oben in Blau eine silberne Lilie und unten in Silber drei rothe
Kohlkfipfe. 1 u. 4 in Roth auf einem grünen, geki^önteo Dreihilgel eie
Doppelkreuü und 2 u. 3 in Gold ein schwarzer Adler). Adelsstand des
Kgr. Preussen. Diplom vom 2. M-irz 1703 für Johann Andreas Kraut,
k- pr. Geh. Kriegsrath und Gcneral-Emptanger. Derselbe, gest. 1723
als k. pr. MinistJjr. stannute aus einem Halle'schen PföDuergescblechte
u, sein Sohn, Franz Andreas v. Kraut, starb 1710 als k. pr. Major, —
Auch der Bruder des Ministers v. K., Christian Friedrich , gest. 1710
oder nach einer anderen Angabe 1714, k. pr. Geh. KamnierrathT sowie
dessen Brnder&söhnc , Cari Friedrich, gest. 1767, Hofmarschall des
Prinzen Heinrich und Friedrich Wilhelm, noch 1750 Herr anf Hirsch-
felde, kommen mit dem adeligen rräldicate vor, — Andreas Carl ¥.
Kraut , k. pr. Lieutenant, besass von 1738 bis 1746 die Güter Giesen-
dorf, Lichterfelde un«! Osdorf unweit Teltow.
K. Hernach, [ 8, tS». — K. l't. A -L. tu. S. 17i u. V, S. %Sl. — Freih. t. Ltdebur, f,
8. 477. " W -n ri. Preusa. Monarch. IJl. T»,
Kraut (Schild der Länge nach getbeiltr rechts in Silber ein
auf einem grünen Hügel stehender, reichbelaubter Baum und links
quergetheilt und oben, wie unten, in Silber eine blaue Lilienblume).
Adelsstand des Kgr. Preussen, Diplom vom 11. August 1830 für Carl
Gustav Eduard Kraut, k. pr. Rittmeister und Adjutanten der vierten
Division (des General-Lieotenanls Rüehel v. Kleist). Derselbe, später
Vorstand der Geh. ICriegscanzlei im Kriegs-Ministerium, starb 14. De€.
iSGl als Oberst a. 1)., mit i Unterlassung eines Sohnes, Max v, Kraut.
— Die Paniilie sass in Litthauen zu Schilleniiigken,
HnndHK Urirn N->t5», — F^fih. e. Lr^Uhitr, 1. S, 477.
Krautheim. Ein froher m dem adeligen Patriciate der Stadt Erfurt
zählendes Geschlecht, dessen gleichnamiger Stammsitz, welcher schon
1206 und 1434 genannt wird, im Justiz -Amte Buttstadt des Großsh.
Sachsen- Weimar liegt. — Das Geschlecht war nach Allem von der von
Salver, 8. 221, erwähnten rheinländischen und schwäbischen Familie
dieses Namens verschieden.
^ 275 —
Krantboff (in Grün fünf, 2, 1 u. 2, goldene Rosen), AdelsstÄnd
des Kgr, Preussen. Diplom vom 10. Sq>t. 1750 für Georg Christian
Kranthoff , Herrn auf Gross-Toitin im ondaraer Kreise. — Die drei
Söhne desselben waren : Carl Christoph v. K. auf Zemze. Philipp David
Georg V. K. auf Landsdorf > und Friedrich Balthasar Christian v. K. auf
Klotzow. — Von den Nachkommen, von weichen Mehrere in die k. pr.
Armee traten, schied 1820 der Oberst und Commandeur des l. bres*
lauer Landwehr-Regimeiitä v. Kraulhoff aus dem activen Dienste, —
In neuester Zeit kommt ein v* K. als Herr auf JamitKOw im Kr. Greifs-
walde vor,
f, BtUbach, I, «. TW», — N. Pr, A..U 3 ?*. *2 HJ. M, Hl h. V, 8. '187. ^ Frtik. r- i*-
dtbur, I.Su 477 u. U — W,-B. d. Preuts. M&oÄfch., III. 73. - Pommtr, W.-B. IM. Tib. f«
■. Ü, t5A. - Knf*6hke, L ». Hb a. 46.
^ Krawarez n. Twarckan, Rrawar n. Tworkau, aaclt Freiherren.
Altes, böhmisches, mährischea und schleaiaches Rittergeschlecht, eines
Stammes und Wappens mit der Familie Sedlnitzky aus dem polnischen
Stamme Odrowonz* — Dasselbe kommt in der böhmischen Geschichte
schon 1 284 und später vor , und schied sich durch zwei Brüder , von
welchen im Ratiborsclien der eine zu Krawarn, der andere zu Tworckau
sass, in die Linien xu Krawar und Tworckau. Aus letzterer Linie kam
Nico laus K. u. 1\ auf Stettin, Oberst- Kämm, und Laiidrechts-Beisitzer
des Ftirslenthams Troppau. noch 1593 vor, dann aber ist dieselbe er-
loschen , und die Güter und Schlösser derselben : Luck , Oleschnitz,
Nemczicz etc. sind an die Linie Krawar gekommen. Aus dieser Linie
war Laczko. Herr zn Krawarcz, 1408 Oberst-Burggraf in Böhmen, Ulrich
starb 1542 als oberster Kilmm, des Fürsten th ums Troppau, u. Johann
Ludwig Anton Freih. v. Krawiircz und Tworckau war noch 1715 Dom-
herr zu Breslau.
PaprtycfUM, flpec lli>rav. H. 401 u. V. — Rtd^l^ teheiifli^. Prag, 8. %^, — Smixpiu* ^ I.
a. »78 u. U. S. litiö uiict 61. - Gouhe^ I. S.lLlJ^l't. — Frtihtrr v. L^äebur, I. ». 47S. — -
8ttppl. tu Mii-tunÄdieTs W-». Vül 19.
Krawinckel, Krähwinkel, Crawinkel (im Schilde drei Krähen).
Altes thünngisch-meissensches, auch westphülisches Adelsgeschlecht,
als dessen Stammhaus der gleichnamige Flecken im Amte Ichtershausen.
Herz. Gotha, genannt wird. — Margaretha v, Krahwinckel war 1384
Castrix im Kloster zum H. Kreuz grauen Ordens in Gothas Reinhard
V. Crawinckel, der Letzte des Geschlechts in Westphalen, lebte noch
1478; Johann v. Krahewinkel zu GUna wird in einem, dem Fürsten zu
Anhah ertheihen Cambergschen Lehnbriefe von 1497 genannt; Hein-
rich V. Kranenwinckel , deutscher Ordensritter , wurde zu Ausgange des
15. Jahrh, Statthalter der Bailei Thüringen und nannte sich 1511 in
einem Kaufliriefe -Wir, Heinrich v. Kranenwinckel* ; Heinrich (TT.) war
1530 mit dem Herzoge Georg zu Sachsen als Hofca valier auf dem
Reichstage zu Augsburg, und Hans y. Krahwinckel auf Gr.-Keina und
Kölschen lebte 1576. — Nach Gauhe soll noch 1747 der Stamm ge-
blüht haben, doch giebt weder derselbe noch ein Anderer Genaueres an.
P. FatkenMfein, LhürinF;. Chroullt» Lib. JI, P. Tl, 8. M-j6, — Oauhe , \. 8. IllO und Tl.
8. ttti^ — •. StHnen, Wettpb. üctchiclit«, II K 9 VIS liad Tnb, 4A, Ab a. €7. ^ *. Mwdin^,
t(. S. 326,
Rray V. Kr«Jow , Freiherren* Erbländ. - österr. Freihernistand.
18*
— 276 — ,
Diplom von 17110 für Paul v. Kray, k. k. General- Feld Wachtmeister,
mit dem PrlUliüiite : v. Krajow*
Krayg, Fpeiherran. Altes, kürntner UerreiisUindsgeschlecbt,
wekbes sich schon zu Ende des 13. Jalirii. in Bolimcn u. Mähren atis-
breitete u. später sich aucb in Niederösterreich niederliess, wo dasselbe,
in Buhmen mit Landstein, Bistritz, Schönstein, Kaxenstein, Suneck etc.
u. in jVIähren mit Datschitz etc. begütert, mit Litschau u. ReitzenschJag
angesessen wurde. — Das GeschU^cht besass das Erbkammerer- u. Erb-
truchsessen-Änit des Herzogth. Kürnten, in welebem das St^immhaus,
das Bergscbloss Kreigk, insgemein Kreit, unweit 8t. Veit längst in
Ruinen liegt u. nnr noch dem Namen nach bekaimt ist. Nach Wolfg.
Lazius soll der ursprüngliche Name Cari ng gewesen u. aus demselben
der Name Creyt oder Kreigk gemacht worden sein. — Dieterieus de
Krywegg kommt urknndbeh 1Q91 n. Heiniieh v. Chreigg 1138 von
Johann und Wollgang V, Kreyg.^ Herren u. Freien, Brüder. Erhkämrae-
rer u. KHitrnchses«e iji Kärnten, wurden ndt diesen Erhämtern vom K.
Friedrich DJ. 2<*. Sept. 1450 belehnt. Ein Enkel Juhamrs: Conrad lY.
Freih. v. Kraygg, Herr auf Laixdsteiu^ Schönstem, Kazeusieiii, etc. war
von 1475 bis zu seinem Tode, 1488, Landeshaui>lmann in Kiirnten.
Mit semeni Enkel, Conrad Herrn v. Kraygg; ging 156 4 in Kärnten der
Stamm aus u. Conrads Erben waren die Sohne seiner Schwester : Wolf-
gang und Friedrich Gr. v. Hardegg. — llie höhmische Linie der Freih.
¥. Krayg, iungeinein Kragirz v. Kraygk genannt u. lu Bidunen, Mähren
u. Niederöstcneich reich begütert, stieg von Conrad Jl. llerrn v. Kraygg,
verm. mit Anna Herriu v, Stubenberg, herab. Der Sohn desselben,
Wolfgang, 1468 Statthalter iu Mähren u. 1480 noch am Leben, schrieb
aich Hen* zu Landstein und Datschitz u. setzte durch seine Söhne* Con-
rad u. Georg, den Slamm fort. Von Letzterem ent^^pross Freih. Wolf-
gang (der Aeltere) zu Landstein, Bistritz etc. in Böhmen u. zu Litschau
u. Eeitzenscblag in Nieder Österreich, gest. 1554, k. k. Geh.-Rath und
Oberst burggraf des Kgr. Böhmen. Von den sechs Söhnen desselben
setzten Wolfgang der Jüngere und Albert den Stamm fort nnd von den
\ier Söhnen des Letzteren waren IHrich u. Joachim Freih. v. Kraygg
die letzten männlichen Sprosseo dieser Linie. Beide lel)tea noch IbOO
und Joachim soll noch 1611 gelebt haben. Ueber die Nebenzin^eige giebt
Bucelini Auskunft.
Krazer, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Bestätigungsdiplom
des 1630 dem Justus Krazer verliehenen Adels von 1792 für Franz
Krazer, ehemaligen btirgerlichen Handelsmann,
Mtgtrl« r. Mühtj^d, 8. 21».
Krebs v. Ehreneron, Edle. Erbländ.-östeiT. Adelsstand. Diplom
von 1787 für Ignaz Anton Krebs, k. k, Kaltmtb der Cameral-Haupt-
Buchhaltung, wegen 4(ijähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate : Ed-
ler v. Ehrenkron.
— 277 —
Krebs , Krevet (in Silber zwei aufwärts, doch gegen einander ge-
kehrte u, zum Gange fertige, rotlie Kri^bsscheeren), Altes, im Hidber-
st^dtsehen, am flarze ri. voniüirdich im Kreise Osterwieck, jetzige Prov.
Sachsen, begütert gewesenes Adelsgesehleelit, welches schon 1311 zu
Bistede, Bühne, Hombnrg ii. Veltheim sass, später noch andere Besitz-
ungen erwarb u. zu Veitheim bei östenvieck noch 1803 angesessen war.
— Die in Franken vorgekommene Familie dieses Namens fahrte nach
Siehmacher, V. ^ß ein anderes Wappen. nDmlicIi in Silber einen rothen,
anfgerichte^n, die Scheeren in die Kdhe haltenden Krebs.
Fr€ih, •. LedtfiM , I, «. 47»^. — f. Mfäimj , t. H. 5üHt «ach dem Gars9«ihbütt«]Acbeti
Krecker-Droötnmr (Schild quer gctheilt: oben Roth ohne Bild u.
unten in Silber zwei nebenstehende , goldene Feuerräder). Adelsstand
des Ffirstenthums Reuss-Greiz. Diplom vom 9. Mai 1846 von Hein-
rich XX,, älterer Linie, sonverainem Filrsten Reuss. für den Consisto-
rialrath Christian Andreas Erecker zu Dresden , n, zwar aus eigener
Anregung . unter Beilegung des Namens : r. Krecker-I»rostmar. — Das
verliehene Wappen ist das Wappen der russischen Familie v. Olsufief,
aus welcher ein Sprosse, der k, russ. Major a. D. v. Olaufief , bekannt
durch seinen Mildthätigkeitssinn u: seine bedeutende Stiftung für die
dresdner BUndeoanstalt, in Dresden lebte u* starb und den Empfänger
des Adelsdix>loms theil weise zum Erben eingesetzt hatte* — Die Familie
V, Krecker-Drostmar blüht im Kgr. Saclisen fort.
HuidsLhrirtl. ^i•>dI. — DT«fd»eT CftlerKter t. Qe^br. d. KeBidcui, IU9, 9. Uh. - W,-B.
i|«T Siebi. HUHt«n. V, 61,
Rr«ckwitK, aneli Kreckwitz, jurenannt Straawäld (in Blau drei,
2 u, 1, mit den Köpfen vereinte Fische). Altes, seit dem 14. Jahrh, in
Schlesien bekanntes, mit der pommcrnschen Familie v. Krackewitz,
Krakewitz, nicht zu verwechselndes, früher an Sprossen lu Gütern reiches
Adelsgeschlecht, welches Sinapins ans Croatien im 10. Jahrb. herleiten
wollte, doch stützen sich seine Angaben auf — Sagen. — Als Stamm-
haas wird das in der Oberlansitz bei Bautzen liegende Gut Kreckwitz
genannt, aus welchem die Famihe im 14. Jahrb. nach Schlesien ge-
kommen seiu soIIt wo dieselbe, imchdera Jacob tVeczwicz bereits 1312
urkundlich genannt wird, schon 1349 im Glogauschen Andcr.sdorf, Ja-
cobskirch u. Würcliwitz besass u. sich spilter in mehrere Häuser: Kah-
lan, Jnppendorf, Austen, Konradswaldau , Fanljuppe, Heiuzendorf,
Schwarzan, Grosabohran, Klaptau, Nechlau, Altwasser, Heinzebortschen,
Zapplaa etc. weit ausbreitete. Der Beiname : Stranwald ^j welchen die
Linie zu Kahlau führte , soll , ganz abgesehen von der von Sinapins an-
gegebenen Erklärnng, so viel als Sjlvius bedeutet haben. — Von den
älteren Sprossen des Stammes hat Sinapins n. nach ihm Gauhe viele
genannt, so ausgehreitet aber u. so gliederreich auch in den frilhereii
Jahrhunderlen derselbe war, so nahm ilie Zahl seiner Sprossen doch im
18. Jahrb. immer mehr ab u. in der ersten Hälfte des 19. Jahrb. sind
nur noch einzelne Glieder der Famihe genannt worden. Ein Rittmeister
V. Kreckwitz, fillher im k, pr. Husaren-Regimento v. Gettkandt, starb
in den 30er Jahren u. Sühne desselben standen in der k. pr. ;Vrmee,
von denen später der Eine, mit einer v.Boiiin vermählt, in Schweidnitz
— 2T8 —
lebte. — Aus einer aus Schlesien nach W^tphalen gekommenen Linie
starb Hans Friediicb Leopold v. K. IHOfi als Ober- Salz -Inspector zu
Bielefeld u. der Sohn desselben, Leopold v. K., k. pr. OapiUin im
10- Inf, -Reg., starb vor 1835. Die einzige un>ermäblte Scb wester des
Letzteren st(u*b 1830. — Mit der Abnabme der Glieder der FarniHe
nabm ancb die Zalil der Besitzungen ab u. es ist nur bekannt, dass noch
1800 Brodel Witz im Kr. Steinau u. Ober- u. Nieder-Talbendorf im Kr.
Loben, so wie 1809 Merzdorf und Salisch, beide im Kr. Glogau, in den
Händen der Familie war. ^ Id neuer Zeit bat Moritz ?. Prittwitz und
Gaffron, k. pr. Landratli des reiehenbadier Kreises a. I). u, Landes-
Aehester, welclier 1857 bereits verstorben war, mit seinem Xamen u.
Wappen Namen u. Wappen der v. Kreckwte verbunden u. sicbv. Pritt-
witz u. Gaffron, genannt v, Kreckwitz, geschrieben.
SinapittM, t, 8. 549-63 u TL B. 751-M, - Guuftt, L «. tili— 16. — N. Preun. A.-L.
V, 8. XdT u. »3, — Frtiherr r L*d*ttHr, f. S. 4T8 uud 79 u. III. ß» 2M. — Siebmachfr, I.
60: f. K,* äcme*»laih. — .Sehl*-4b(?h. W. B. ^f^. IrjJ
Kregel v, Sternbach (jSchild ge viert. 1 und 4 in Blau ein qner-
fliessender Bach ; 2 in Silber ein schwarzer Adler und 3 in Roth zwei
schmale, silberne PfiVhle nnd zwischen denselben eine Lilie). Reichs-
adelsstand. Bestätigungs- und Erneuerungsdiplom des von den Vor-
eltern mit dem Prüdicatc: w Sternhach sctmn vor langen Jahren er-
langten Reichsadelsstandes von 1607 för D. Johann Ernst Kregel (den
Aelteren) in Leipzig, Herrn auf Altnianndorf, Flossberg u, Güldengossa,
k. poln. u. kursächs. Hofrath. Die Erneuerung des Adels ist in Kur-
aachsen erst später, 24. Octbr. 1731, amtlich bekannt gemacht worden.
D. Johann Ernst Kregel v. St war mit Dorothea Sybilla Edlen w Zech
vermählt und ans dieser Ehe stammten , neben einer Tochter, Regina
Sibylle, verra. 1736 mit Bodo Gottlob v, Koseritz u. gest, I7B7, zwei
S5hne: Johann Ernst K. v. St., der Jüngere, kursächs, Ämtsbauptmann
und Carl Friedrich K. v. St., gest, 18. Juli 1789, kursächs. Land-
Kammerrath. Mit Letzterem ist, soviel bekannt, der Mannastamm er-*
loschen.
Hmndaehr Noti», - Fr^ih. *. Ird^bur, l. 8, ITA n Hl. », 294.
' KreischelwitE, Kreiielwitz (Schild quer getheilt : oben in Silber
ein aufwachsender^ schwarzer Adler und unten von Silber und schw^arz
geachacht). Altes, schlesisches Adelsgeachlecht, dessen Namen ein Sitz
im Breslau'schen führt. Dasselbe war bereits 1470 zu Stusa unweit
Neumarkt angesessen, brachte dann melrrere andere Güter an sich und
sass noch l(i46 zu Dieb an im jetzigen Kreise Stein au, Jacobsdorf im
Kr. Liegnitz, Gamitz im Kr. Goldberg-Hainau und Stephansdorf im Kr.
Neumarkt. — Heinrich v. K. lebte um 155fi; Wenzel v. K. auf Schö-
nau, fürstl. Liegnitzgcher HofmarschaÜ , etc., kommt noch 15B9 vor;
fialthasar T. K. auf Jacobsdorf war 1600 Burggraf zu Liegnit^, und
Hans ?. Kreisch rlwitz und Jacobsdorf auf Stephansdorf, k. k. Oberst u.
h. Liegnitz-Briei^^scber Rath und nofmarscball , wird noch 1650 ge-
nannt. Letzterer hatte zwei Söhne, lleitiricli und Hans v. K., welche
jung starben und wohl die Letzten des Stammes waren.
Sintipim^ L B. ÄS'J ti. fi3 u, ri„ 3. Ifrl n. 55. — OuttA*, I. fi. JU7. - Frtlh. t. ttd*-
^UTf h 8 «7». ^ SUhfnofktr, I. H t «. Kr^Jaebelviu, ecJile«i*eh.
_ 279 —
Kreisel^ Krensel (Schild der Lanjre nach )^etheilt: rechts in Blau
ein goldoner Stern und links in Itnth zwei schrä^rechle , t'oklene Bal-
ken). Ein seit ilem 10, Jahrb. zu der werni^nToder RitterKchaft gehö-
rendes, später ausgegangenes O^^i^cljlecht, rhristinn v. K. s^^hlte mich
1G64 zn den Landständen der Grafschaft Wernigerode*
Dili Wi Gc*chiehtr deol^rhrr «»biete, fL S. *>1 u, IIA, — Fräik. ». £#f/#fti#r, t, S. 179.
Kreith, Kreith zti Untteneck, Freiherren and Grafen. Knrpfäl-
zischer Freiherrn- n, Reichsgrafenstand. Freiherrndiplom vom 27, Aug.
1692 f?lr Johann FYiedrich v. Kreitli . kurpfälz. Geh, Rath etc., and
Grafendiplom vom 5. April 1(194 fUr denselben, — Altes, urspr^nglieh
bayerische?^, urkundlicli sdnin im 11, Jahrh. auftretendes Adelsge-
schlecht, dessen Stammgchhiss Gereuth bei Wessohmnn ( Wessenhniiin)
in Oherhayeni lag. dasselbe erhielt im 15. Jalirli. durc!i Yerheira-
thnng die Herrschaft Strass im eliemaügen pfälzischen Fflrstenthum
Kenhurg und gelaugte so in die Pfak. — Der oheugeiiannte Graf Jo-
hann Friedrich war frllher Obersthofmeistcr der 85hiie des Kurfürsten
Johann Wilhelm von der Pfalz u. später, als kur|>f;ilz. Geh. Rath, Hof-
rat ha- Präsident in Xeuhurff und GesandttT in Regenshurg, — Von den
ür-ürenkeln desselben wtirden die Brüder: Graf Joseph Sigmund
Theodor Maria, geh. 1771 , Herr anf Gntteneck, Gleiritsch . Weiden-
thal u. Wilhof, k. bayer. Kämm., General -Commissar des Unter- Donan-
Kreises etc., u. Graf Ma3cimiliau Joseph Alois Bonaventura, geh. 1765,
k. hayer. Kämm, u. Major k la snite, mit ilirem Vetter, Graf Franz
Ignaz Adam, geb. 1757, k. bayer. Kämm, u. Hauptmann, in dieGrafen-
classe der Adelsmatnkel des Kgr. Bayern eingetragen. Die von dem
Grafen Jobann Friedrich auf die genannten Gebrüder herabsteigende
Stamm reihe war folgende : Graf Jobann Fried rieh : Maria Sihylla y.
Berlolzbofen ; — Gr. Johann Christian : Maria Theresia Charitas Grf.
V. Aham; — Gr. Alois Bonaventura : Antonia Franzisca Freiin v. Eglof
ZB Zell «. Schenkenau ; — Gr. Franz Anton Bonaventura: Maria Adel-
heid Grf. V. Frey sing: Gr. Joseph Siegmund Theodor Maria u, Gr.
Maximilian Joseph Alois Bonaventura, Gebrüder. ^ Von dem Grafen
Joseph Siegmund Theodor Maria, gest. 1H11> als k, bayer. Staatsrath
und llegierungs-Priisident, entspross aus der Ehe mit Adelheid Freiin
V. Pienzenau: Graf Maximilian, geb. 1803 and gest. 1848, k. bayer.
Kümm., Kreis- u. Stadtgericlits-Director zu Straubing, verm. mit Adel-
heid Freiiii v. Junker-Bigatn und aus dieser Ehe stammt : Graf Lud-
wig, geb. 1834, Herr der Herrschaften Gutteneck , Weidenthal, Glei-
ritsch und Villhofen im Landger. Nabhurg in der Ober-Pfalz. — Die
drei Brüder des Graten Maximilian sind, neben einer Schwester, Grf,
Marie, geh. 1812. verm, 1B32 mit Eduard Gr. v. Yrseh, k. bayer.
Kämm, u, Ober-Ceremonit^ameister : Gr. Sigmund, geh. 1808, k. bayer.
Rittm. in d, A. ; Graf Auinist, geb, 1814 . k. bayer. Major a. D., verm.
1848 mit Laura v. Weiubach, ans welcher Ehe zwei Töchter stammen,
und Gr. Caspar, geb. 1818, k. bayer. flittraeister.
». Lanff, 8. 40 n II. — DeaUch<? Gr«lai»h. d. Otgeowart . L B. iM ü. W u. IH. 8. 480
Q. 81. -> Gen»t. TMclietib. der gr«. Blustfr, tS61. 8. 46J n. Iilsu^r. Hmdb. tu Dniiaetlien,
a. 4Ö6, - SitftriMCfirr, V, ^13, — SuppL au «tebm, Wt-fl* VH. % — W.-p» d,. Kp. Biyerqi
I. M«. r, irö/üttr*i, Abtheil, l, ^ .. l nTi-t
™ 280 —
Krefttinayrt aucli Freiherren. Reichs -Adels- u* Freiherrnstand,
Ädelsdiplom im kurpfjilzischen Reiclisvicariate vom 15. Mai 1745 für
WiguleQs Kreittmayr, kiirlmyer. Hofrath, k. Rcichsbofrath ti. Vicariats-
Hofgerichts - Assessor . spilter kurbayer. Geh, Rat.h , Staats -Caiizler,
Staats-Minister etc» und fiir den Bruder desselberu Benno Kreittnmyer,
später Bürgermeister tm MHiicIumi . und Frciherrndiplom im knrbaycr.
Reich svicanate vom 16* Juli 1745 für den genannten Wigtilcuav. Kreitt-
mayr. — Letzterer, geb. 1705 n. gest. 1790 — ein Sohn deskarbayer.
Hofraths Kreittmayr — Verfasser des bekannten bajer. Gesetzbuches,
war verm. mit Maria Franzisca v. Noeker und ans dieser Ehe entspross
Freih. Johann Nepomiik auf Offenstetten etc., geh* I7ii0 u, gest, 1831,
k- bayer. pens. Ober-Justizrath, verm. mit Sophie Freiin Schütz v.Pfeil-
stadtv Kin natürlicher Sohn desselben: Jobann, wurde 16. Sept, 1839
per rescriptum principis legitimirt, in den bedeutenden Grundbesitj! der
Familie eingesetzt und 22. Nov. 1855 mit seiner Nachkommenschaft
ia die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern bei der Freiherrnclasse einge-
tragen. Derselbe, geb. 1810, Herr der Güter Oö'enstetten, Gütting,
Haussen, Grueb, Eisendorf iL Wackenstein, k. bayer. Kiimm., vermählte
sich mit Mathilde Freiin v. Hasselholdt-Stockheim . geb. 1820. au3
welcher Ehe. neben einer Tochter, zwei Söhne stammen, die Freibcn^en
Ignaz Friedrich, geb. 1843, u. Emil Friedrich, geh, 1849, — Aus der
adeligen Linie des Stammes wurde bei Anlegung der AdelÄmatrikel des
Kgr. Bayern eingetragen: Franz Xaver v, Kreittmayr, geb. 1748 —
Sohn des obengenannten Bürgermeisters Benno v. Kreittmayr -^ des
aufgelöaten Chorstifts zu Unserer Frauen in München Canonicas*
8» tiDd ISfil. 8, 3Hg. „ w -B d- Kgr. BtjfTTi, Ml. 4^ u. p. Wüickfrn. Ahrh 3. 8. I'JI and
52: Frtlh. v, K, u, VI. f9: w, K. — A'«weAJl^ T^ B. 246 u. <7: F. H. v. K.
Kremmer v. Konigehofen. Altes, niederösterreichisches Ritter-
Btandsgeschlecht , welches im 15. Jalirh. Cremmer v. Khünigshof ge-
schrieben wnrde und aus Franken nach Oesterreich gekommen war.
Elias Cremmer war 1496 landesfürstLMautbner zuPrugg an der Leitbra
und lebte noch 1509. Von dem Sohne desselben, Georg Cremmer v.
Eliünigshof , stammten ans der Ehe mit Maria Magdalena v. Rottwitx
die Söhne Wolf gang u. Ludwig die Khremmer v. Kbünigshoven, welche
24. Dec. 1547 in den Reich sadclsstand erboben wurden, nachdem sie
schon vorher den Adelsstand des Kgr. Ungarn erlangt hatten. Lud-
wig'3 Sohn. Michael Kremmer v. Künigshoven , gest. um 1586, kaufte
1577 Schioss und Gut Krüllendorf in Niederösterreich u. war mit seiner
Hausfrau, Magdalena Snsanna v. Kunitz, mit dem Gtite Ottnitz in Mäh-
ren als Landmann des Bitterstandes begütert. Dass derselbe Nach-
kommen hinterlassen, ist nicht bekannt. — Von Wolfgang K. v. K,,
gest. 1554, kaiserl. Rath u, der Königin Maria von Ungarn Einnehmer
und Zahlmeister, .stammte aus zweiter Ehe mit Maria Langenperger :
Hans Paul Kremmer v. Königshofen zu Erlaberg und Lanzendorf, kaia.
Rath. Derselbe wurde als begllterter uiederüsterr. Laudmann 1595
erst unter die neuen und dann unter die alten Geschlechter des Ritter-
standes aufgenommen und erschien noch 1620 bei der von den katho-
liBchen Ständen den K. Ferdinand II* geleisteten Erhhuldigong unter
— 281 —
dem Bitterstaede. Aus seiner ersten Ehe mit Antia v. Eiseier etit-
sprossten zwei Srlline. Johauii Gcor^ 'und Johann Ernst. Der Manns-
stamm des Geschlechts ist mich ^er RiUei-stauds-Matrilvel lii32 er-
losch en.
Krem p*!l huber, Kpempelhuber Edle auf Eniin^, Reiehsadeh-
gtand. Diplom im Kur-PtTjlzi?;clieii Reichs- Vicariate. vom 10. Sept. 1 790
filr Sebastian. Krempcllinher. knrhayer: Hofkammernith und Cahinets-
Secretair der Knrfürstin Wittwe. mit dem Prädicatf : Edler auf EmiI1^^
Derselhe. jreh. 1739 , wurde als k. hayer. pens. Landesflirections-Kath
in München in die Adelsmatrikel des Kfjr. Bayern ein getragen.
w. lanp, S. iih. ~- TtfrojT, U 1H^<. — W -B d. K^r, Rjitrfn, VI. *i9.
Kremptxow, KrempKow (In Blau, oder auch in Silber ein quer-
gelejjter Stamm mit drei WeinbliUterni Altes früher zu drm begü^
terten Adel in der Neumnrk und in Pommern zilhlendes, mit der pom-
mernseben Familie \\ Klemptxen oder Kifmiptzow nicht /u venvechseln-
des Geschlecht, welches schon 1337 zu Giddin »inweit Soldin, 1511 zu
Musebern. 1512 zu Saahes, und 1520 zu KrOssow, silmmtlich in der
Gegend von Pyritz, sass und ein Gut seines Namens hei Sehievelbein
1536 inne hatte. Dasselbe erwarh später Hie Güter Alt-Kfflcken bei
Arnswalde , Sandow bei Pyritz und Lankow bei Bclgard. — Die vier
Afitheile von Sandow geborten früher vier Familien v. Klemtzow: nach
dem Tode des k, pr. Majors Joachim Bernd v. K, hatte der Erbe des-
selben ^ Friedrich v> K., um die Mitte des 18. Jabrh. alle diese vier An-
tbeile im Besitze. — Das Gut Krilsow war noch 1797 in der Hand der
Familie, später aber ist der alte Stamm erloschen.
Micrttfi. W <S7. — Sc^öttgen, Pcmmprlintl, II. H. Jf>2. — (fnuhe, IK R. fc9^. — Brüft-
fffmnnn, 1. Hjii-it. 'i. - N. Pr A, I . \H. S. 171. — Ftfiherr f. Lfäfbitr, l, S. 47» und III.
fl. 294. - Si^hfuacfttT. V. 173. -^ Vnmrtur W,-B. IV, IM.
Krencki» Krecki, Krenaki n. Rrenjcki. Ein m dem begüterten
Adel in West- und Ostpreussen zählendes Geschlecht, welches 1782 im
Kr, Karthaus zu Borzestowo A. . Koziczkowo B. und Pucdrowo D. sass
und in Ostpreussen die Güter Brasnieken , Kaweling and Niederhof an
sich brachte und auch im Posenschen schon IfiOß mit Grembanin un-
weit Schildber^ biigütert wurde. In neuester Zeit war ein v. K. Herr
auf Warzno im Kr. Karthaus, und der Kreisgerichtsrath v. K, zu Kö-
nigsberg Herr auf Brasnieken.
FrfTih r. f.^.li-hut, \. R. 4 7« u. 111, S. ?94.
• Kren, Kren v. Abstorf { Schild quergetheilt : oben in Blau ein
gebender Löwe und unten in Roth eine silberne, mit einer rothen Rose
besetzten Spitze). Altes, niederösterr. Rittei^tandsge^chlecht. Peter
Kbren kaufte 1381 mit Elsbeth, seiner IT au sfrau, einen Hof zu Mais-
spierbaura und Wolfgang Kren zu Abtstsirf ( Abstorf i 1521 das Gut
Abstorf. Christoph Kren zu Abstorf lebte noch 1579 und der Sobn
desseiben , Wolf Christoph Kren zu Abstorf an cier Flanitz, war 1605
mit Catharina Pilchler v. Riggers , der T.etzten ihres Gescblechts , ver-
mählt und lebte noch 1614, Später kommt der Name des Geschlechts
nicht mehr vor.
WiM^iu, y, 8. m tt« sss.
i
— 282 —
Kren, Klireti v. Krenberg (Schild quer und in der oberen Hälfte
der LätiRP norh get heilt, droi fei d der. |. uhrii rechts, von Silber und
Roth quergetlieilt , mit einer Krenhhitlie mit drei Wurzeln; 2. oben
links, in Blau zwei srohleue*^ohi'ä^br\lken und 3, untere Hillfte, ein nuf-
wuchsendtT, rother Löwe). I'lrich Kren oder Khren v. Krenberp zu
Keuwaldeek und Erdberg, auch Pffvndiiihaber der Veste u. Hen-schaft
Kremioustein , von frehurt ein Oesterreiclier und Doctor der Rechte,
kaiserh Rath n, Reijent des Regiuients der uiederflsterr, Lande» wurde
1599 unter die ni ede röste rr, neuen Ritterstands- Geschlechter aufge-
nommen und starb Hvl6 oinn? männliche Nachkommen, Die eindpfO
Tochter aus erster Ehe mit Anna Catharina Rapp \\ Rappenstein : Jo-
hanna Victoria w Kronberp, war mit Lassla (Ladislausj dem Jüngeren
Freib. v. Prag zu Windhajf und Kngelstein vermahlt und 1605 schon
Wittwe.
Klientel, Altes . unter dem Namen : Krenpel in Lassliauaen,
Krenchel und Kränehe!, vorjiekommeues, hessisches Adeisgeschlecht.
Heinrieh und Engelbert Krene^el in Lasshausen wurden 147^ zu Fulda
bdiehen, Siebmacher giebt das Wappen mit dem Naraen Krenchel ohne
Zusatz, und v. Hattstein sehreibt im Rejsfister denselbeji: Kränchol.
Kreiiner. Reichs ad eisstand. Diplom im Kur-Pfälzischen Reicha-
vicariate vom 7. Juli 179]ä fUr FrauK Krenner* kurpfälz. Hot^kamraer-
rath und Fiscal, und für den älteren Brinl er desselben, N. Krenner. ■—
Franz v. K. , — ein Sohn des Horkanamerraths v. K. — wurde als k.
bajer. Geh. Rath u.Gek Finanz-Referendar in die Adelsmatrikel des Kgr.
Bayern eingetragen. Der erwähnte Bruder desselben, später k. bayer.
Geh. Rath und Vorstand des Reichslieroldsamtes. war sohon vor 1814
gestorben*
». Lang, S. 4lf>. — W.-B. rt. Krt. Rsyeru, VI. Tf«.
Krentj&beim , Krentzheim v. Iphofen. Ein fillher zu dem frän-
kiseben Adel gehörendes Geschlecht, aus welchem Leonhardt v. Krentz-
heim aus Iphofen in Franken 12, Dec. 151>8 als Superintendent des
Fürstenthums Liegiutz starb.
KrcBs V, Kresnenstein, Freiherren. Im Kjrr. Bayern anerkannter
F reibe rrntitaud. Anerkemiungsdiplom vom 26. Jan. 1817. — Altes
Ritterpeschlecht , dessen erster Sitz, nach einer in der Familie fortge-
pflanzten Sage , in Br>hmen und im Voiptlande war. — Heinrich L,
Stifter der erloschenen Nebenlinie zu Dormenz und Ermes, erhielt 1307
das Nürnberger Bfirgerrecbt und war 1334 bereits zu Xeuenhof unweit
Nürnberg ansllssig und Friedricli , Stifter der spater noch blühenden
Linien, welcher urkundlich zuerst 1291 auftritt, besass schon 1295 die
Burg Kressenstein ^u Kraftshof bei Nürnberg als ein Reicbslehen, stif-
tete daselbst 1315 die Kirche zu St. Georgen und giilndete den Kraft-
bof, welchen noch jetzt die FamiHe als Seniorat besitzt. — Conrad
Kress zu Kraftshof u. May ach war der Erste aus der Familie, welcher
1418 zu Nürnberg in den Rath kam, und der Bruder desselben, Hil-
— 288 —
poldt Kreaa, erhielt der spateren Zeit seinen Namen diircli mehrere
Stifttti]g:en. Gem*|jf Kress bosass im 15. Jahrh. (l:is froie Rittergrut
Sickershausen bei Kitzingen: Sebjild IL kaufte 14»>8 Dic^ssfnrth , ein
adeliges LandsassenKiit in der oberen Pfalsi ; der Bruder des Letzteren,
Hans K, . erbante 1484 das Scblnss Ne*ienbof aufs netie. und Cbjistopb
K.. ein sebr gelebrter Staats- n. Geseliüftsnmnn, welcber lfi30 auf dem
Reichstage zu Nüraberg, als Abgeordneter der Stadt Nürnbergs die
Confesfiion mit unterschrieb, erbielt durch kaiserliches Diidöm vom
15. Jali 1530 fttr sieb und sein rfesobleclit eine Verbessentn^ des Wap-
pens (in Roth ein mit dem kreuzförmigen , goldi:^n*^n Griff abwärts und
idirftgrechts gelegtes, blankes Schwert) . mit mehreren FreÜieitcn und
mit dem Prädicate : v. Kressenst^iin (Kressem^tein). Friedrich K. v* K.
kaufte 144?1 das reichslelinbare Borf Wftstendnrf mit Zubehör in Ädel-
jnannsgesess und Ratzenwind, und dpt Enkel desselben , Caspar, erhielt
1489 durch Vermilblung mit Catharina Rieter von Koruburg die ade-
ligen Sitze Rätzelsdorf und Leiten. Johst Christoph K. v, K. envarb
16^1 das Rittergut Dtirrenmungenau uml baute dasselbe aus seinen
Ruinen wieder auL Derselbe wurde 18. Nov. 1651 in den Ritterort
Altmfthl aufgenommen , und seine Nachkommen sind , so lange dioser
Canton bestand, aller Rechte desselben tbcilhartig gewesen. Chri*itoph
Carl K. V. K., gesL 179! . k. k. w. Geh- Rath, des älteren geh. Ratbs
und Losunger zu Nttmberg, des fränkischen Krtdsos Kriegsrath etc.
bekleidete im genannten Rittercanton die Stella" ein^s vorderen Aus-
sclmsae», und Johann Christoph Sigmund K* v. K. wurde 1790 bei der
Kaiserkrönung zu Frankfurt a. M. von dem K* Leopold U. vor dem
kaiserlichen Throne zum Reichsritter geschlagen. — Das Geschlecht
blühte in neuer Zeit noch in vier Linien , doch ist die erste Linie mit
Christoph Gottlieb Freih. K. v. K., k. bayer. Forstraths-Assessor a.D.
und mit des Vaters-Broders-Sohne , dem Freib. Jacob Wilhelm Gott-
fried, k. pr. Lieut. a. D.^ und die vierte Linie mit Christoph WilheUn
Carl Freih, K, v. K,, k. bayer. Lmdratli von Mittel -Friinken, erloscheiL
und 90 blühen denn nur noch die zweite und dritte Linie, welche nun
als erste und zweite Linie des Stammes aufgefnhrt werden. — Haupt
der ersten Linie ist jetzt: Freih. Carl Gottfried, geb. 180f^ — Sohn
des Freih. Georg Wilhelm, Seniors der Familie, vormaL Senators und
k, bayer. Landrichters , aus der Ehe mit Susanna Maria Freiin v. Löf-
felholz, gest. 1816 — k. bayer. Kämmerer nnd Handels- AppeibHons-
GerirhtS' u. Bezirksger. -Rat h zu Nürnberg, vf"rm.l839 mit Johanna %,
KönigsthaL aus welcher Ehe, neben einer Tochter, vier Söhne stammen,
die Freiherren: Georg, geh. 1840. Carl, geb. 1841 , k. bayer. Lieut.,
Gustav, geb. 1843, u. Friedrich, geb. 1862,- — Ton dem Bruder des
Grossvaters des Freih, Carl Gottfried leben noch viele Nachkommen,
aber welche das geneaL Taschenb. d. freih. Häuser Auskunft giebt. —
Haupt der zweiten Linie ist: Freih. Christian ''arl. geh, 1801 — Sohn
des 1856 verstorbenen Freih. Friedrich, TIemi auf Kraflhof, Dürm*
mmgenaia und BAtentmch bei 9l. Wolfgang im Kgr. Bayern, k k.
Kimm., Oi^ Eatbs «od gew. G^stndteti und bev. Ministers an meh-
EIm mit Maria Sabina v. Holzschaber ci. £nkel
— 284 —
des Freib, Johann G(}org Friedrich, verin. mit Maria Hedwig Haller v.
Hallerstein — grossh. hess.jKammorberr. Der Halbbruder desselben aas
des Vaters zweiter Ebe mit Frnuziska Freiin v, Hormayr zu Hortenburg,
gest. 1853, ist Freib. Friedrieb Clemens Sylvester, geh, 1832. Uhtt auf
Du rrnni ungenau ti, Kraftsbof, k. k. Kämm, und Major ad boiiores. —
Die Gcscbwister des Freiherni Friedrieb , s, oben^ waren : Freib. Carl,
gest. 1H5*K Herr auf KraMjof u. Rütenbadi. k. k. Kämm,, Geh. Rath,
General der Cavall. ete, ; Freib. Cbristoph, geb. 1782, k. k. Kümm. u.
Major in d. A. u. Freib. Georg, geb.* 178H, k. k. Klimm, und Ge-
neralmajor und Lieutenant in der ersten Arcieren - Leibgarde , verm*
1838 mit Leontiiie Grf. Kolowrat-Krakowski , geb. 181 2, aus welcher
Ebe, neben zwei Töchtern, ein Sohn entspross: Freih. Friedrich, geb.
1841, k. k. Lieut. im Cuirass, Regim. König v. Sachsen,
Bitdemiunn, I«ürHt>prg. P«trin«t. Tnb. UfftS— ^fj u. Suppl. tu fÄnt. Hhön-Wcmi, Akiaöhl
11. Vo^KtUud. — Wm, oünib. Mfiiiihelmti^;. [L S. I5;i— Si^. - N, «etipaL Haodb. ITH, S. 373
II, 177«. Ä. a?«— ?9. — Waliiau. Bt'ftT, mir 0«9Cbichle A, »tatlt Ni^rnheri^, IQ. S. 4^4 u. 6A
mild Dts»(>lli«-ii Kfiif l('>Uräi;c »»tr. U. Miinibcr^. 17äL H. 'il-l5)i^4]0; Ausiiig« aus Müllner'a An-
imbn d^r v. Kirr«»*. — Sif^benkftt L S. 4+»— 4^ — w. Lang, S, 416 u. 17. — Fr«ih. p, £*-
rf#fr«r. L 8, 47*». — Gel». T«»cl.ci,b. d. fmh. H»u<icr. 185«. 8, a6ft~37l a. 1«62 .^i.XlV-^XVlI,
,*ä. 415— :U und S. ^f^t u, ß3. - T^ro/. I, 31. — Suppt cii Sieben. W.-B, Vir, li5. - W\ B,
d, Kpr. Bay«m, fll. 44 ii. e. iru/rib^rn. Abth«U. 3.
Kressel von Gwaltenberg , Freiherren. ErbL-flsterr. Freibenrn-
stand. Diplom von 1760 ftlr Franz Carl Kressel s, Gwaltenberg, k. k,
u. des k. Consessus delegati Ratb, Assessor der Landes-Commission u,
Director der juridischen Facultilt zu Prag u. far den Bruder desselben,
Jobann Nepomuk K, v. G. , k, k. Hauptmann im Dragoner - Regiments
FftTBt Löwenstein.
M*g*>rtf e. Mühiffid, 8. 6,1. — Suppl.tu Sleliin. W.-B. VI, 23.
Kresser v. Burg^farmbach* Ein früher dem fränkischen Reichs-
ritter-Canton Altmlibl einverleiht gewesenes Adelsgescblecbt.
Bitfitttnann, Cüiiloji AlttnühL Tab. SlPi,
Kressing t. Oatraherg, Erbländ.-Österr. Adelsst;ind. Diplom von
1772 fiir Jacob Krcssing, k. k. Oberlieutenant bei dem Carlstädter
Szlniner Infant. -Reg., mit dem Prädicate: v. Ostraherg.
Mtgfrif ». Muhi/Hd, Erp.-Bel. S. 34«
Kretsehmann (Schild van Gold u. Blau der Länge nach getheOt
mit einem abgekürzten Manne von gewechselten Farben ^ in der Rech*
ten einen Halbmond u. in der Linken einen Stern haltend, über welchem
zwei Sterne sehweben). Adelsstand des Kgr. Preuj^son. Diplom vom
8. Juli 1801 für Tbeodor Kret^chmann, k. preuss. Kammer-Director in
Bayreuth. Dei-selbe, später Herr auf Erkersreut u. Theres u. chemaL
herz, sachsen-coburgscher Staats-Minister, dessen Vater Herr des Rit-
terguts Kaulsdorf war, wurde in die Ädelsmatrikel des Kgr. Bayern
eingetragen* — Der Stamm blühte fort. Ein Sprosse desselben war
1845 Stadtgerichts ' Assessor 211 Bunzlau u. zwei andere ständen in der
k. pr. Armee,
" r. Lang, S. n7 u. 18. - N. Preus». A.-L. V. «. «Sß. — Frtihtrr *. Ltdtbur, h 8. 480
u; lir 8. S9«. — W.-B. der Preu^H. Monarrh., in. 74. -^ W.-B. d. Kgr. Bfcyertt, VI, 70. -
», H*fner. bnyur. Adt?l, T»b. 107 u. 8, 34. — Kn**chkt>, \. 8. 247 ii. Ifl
KretschfOftr (Schild von Roth u. Silber zweimal der Länge nach
u. einmal quer getheilt u. oben im mittleren , silbernen Felde ein gol-
— 285 —
dener Stern), Böhmischer ÄdelsstaiK', Diplom vom 22. Bec. 1590 für
Joachim Kretschmar und von 1 607 filr die drei Söhne des Predigers
Kretschmar zii SiichwiU u. Scheide -Laskowitz: Juhanii, Michael mid
ÜETtin K. — Die FamiUe besass 1681 ßotheiidorf im Trebnitzscheuii.
Flimischdorf im Neumärktschen u. hatte letzteres Gut noch 1724 oiid
enieres 1734 inne.
Sinapim* , l. S. S6S u. tl. 8. 775 u, Olflnogriiph. I. S. £8^ u. 8^4. — Frtihtrr tf. t^9dt*
bur , l. «. mh Stetmtichtr> MI. 94.
Kretschmar v. KretschmershoC B()hmischer Adelsstand. Diplom
von 1702 für Johann Kretschmer, Bürger u. ILiiidelsmanii /m Breslau,
mit dem Prädiciite; v. Kretschmershulf. — Der Stamm bUlhte fort und
im demselben gehörte der 6. Jan. 184 7 zu Brieg verstorbene k. preuss,
Kittm. a. i>. u. üb er- Landesgerichts- Assessor v, Kretschmer.
Mmgnlt t>, Mühtfild, ErK-BrJ. S. 348. - t^rtih. e. Udtbur, T. S. 4WJ.
Eretachmer v. Stolzenheim , Ritter. Böhmischer Ritterstaad.
Diplom von 17:20 fürJohuiiii Heinrich Kretschmer, mit dem PrUdictite:
V. Stolzenheim (Stoltzenbcimb}* — Derselbe war im Troppauischen
begütert.
Kretz^ Edle. Im Kgr. Bayern bestütigter Adelsstand. Bestäti-
gungsdiplom vom 20. Aug* 1813 för Benao Edlen v. Kretz, freiresig-
nirten ehemaligen k. bayer, Hofcammerrath n. Hofzahlamts-Contxoleur
u. Inhaber der Hofmark Rätj^enhofen. Derselbe, geh, 1747 — ein Sohn
des Aduiinistrativ-Beamten zu lioscnheiui K., welcher 4* Aug. 17(>0ein
Zeilsches J'falijgrafeU'Adclsdiplom mit deui Prätiicate . Edler v. erhal-
ten hatte — wurde, wie angegeben, in die Adclsniatrilvel des Königr.
Bayeru, nach erfolgter Bestütigung des Adelsstandes, eiügetrageu.
•. Lan^^ rt. 41!*, - W.-B. d«"»^ Kgr. Bbjmtu, VL 71.
Kretzer v. Immertren. Erbl.^österr. Adelsstands mit dem Prädi-
cate : v. Immertreu. In neuester Zeit war Joseph K. v. L k. k. Oberst-
lieutenant im 3. ArtilL*Reg. n. Johann K. v. I. k. k. Hauptmann l. Cl.
im 4. Gendarra.*Keg.
Ifjuidnfbrifllirlie Notjz,
KretJEschniar (in Blau ein schräglinker, silberner Balken). Reichs-
adelsstand. Diplom vom 28. JuU 1791 für Johann Gottlieb Kretzsch-
mar, knrsäcbs. Fahnewjnnker im Regim. Herzog Albrecht zu Sachsen-
Tescheu Chev, leg, — Der Stannu hat foitgeblüht u. Sprossen desselben
traten in k. säclis. Militair- u. Civildienste. — Theodor v. Kretzschmar
wurde 1849 Hauptmann u. ist jetzt Major u. Commandant der 9. Inf.-
Brigadc.
Htod4chrJm. Nutix. — W. B. d. Sictti. ^tiAton , ¥U. »1.
Ereusaer, Freiherren. Freiherrnstand des Kgr. Bayern. Diplom
vom 27. Aug. 1823 filr Peter Anton Krensser.
HMid^rliriril. Notiz - W.-B. d. Kyj, Bfiyern, X. 'i. — f. B«fn*r, htyer. Adef, Tmb. 4!l
uttd S. 4».
Kreutzer v. Hohenschild. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1773 für Carl Kreutzer, k. k. Oberstwachtmeister u. Ausdehnung
— 286 —
des Diploms Ton 1795 auf die Kinder seines Bruders, Carl und Juliane
Kreutzer.
Kreuzer» Kreutzer zu Wert^nberff und Rhatittg-prnnn. Altes*
känitaer u. stc^ermikrkisches Adelsgeschlecht , dessen Stammreüie von
1458 an bis zyun Erlftschen der Familie gegen den Anfang des 17. Jabrh.
Bucelini angegeben hat. Das Wappen kam an das alte st ei ermärkische
Geschlecht der Freih. v*StadL
Byc^lffft. \\. S. JOA, — Gauhr. L 8. 37:^: im Artikel Creula, — Schmut», It. 8. 2Ö5.
Kr«vet (in Silber ein aufgerichteter, rother Krebs), Altes, west-
phälisches Ädelsgeschlecbt, welches schon 1276 zu Börninghansen im
jetzigen Kreise Rhaden. 1357 im Amte Speng?e im Kn Blinde und 1391
zu Helpersen im Schauenburgschen aaaa. Dasselbe gehörte zu den s. g,
vier Säulen oder Edlen Mayeru des Hochstifls Paderborn , in welchem
d^r Stamm zu Verne eine Burg, die Yernaburgoder Krevetsburg^ noch
1662 hesass.
Rreybig, Ereibig. Kurbajerischer Adelsstand. Diplom vom
7. März 1760 für Anton Franz Kreybig, Truchsess u. Ober-Bereiter
des Cnrdinals von Bayern. -^ Ein Sohn des Diploms - Empfängers , Sig-
mund Friednch v. Kreybig, geh. 1743, k- bnyer. pens. Poststallmeister
zu München n. Wegemeister 1 . Cl. , wurde nach Anlegung der Adels-
matrikel des Kgr, Bayern in dieselbe eingetragen.
Kreyenfels. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom 29. April
1653 für Johann Kreyeiifels, k. scbwed. Ober - Kriegs -Commissar und
Amtsbanptniann zu Colberg. Der Sohn desselben aus der Ehe mit
Esther Catharina v. Froreich. Johann v, Kreyenfels, starb 1719 als k.
preuss. Major. Der Stamm ist erloschen.
N. Pr. A.-L. V. S. 2M. — ^V *»»*. « t^d*hur, T. S, 45W,
KreysBer, Kreyssem. Erbl. - osterr. Adelsstand. Diplom von
1746 für Franz'\'eit Kreysser, Postdirector zu Freibnrg. — Der Stamm
blühte fort. In neuester Zeit war Leopold Edler v. Kreyssern k. k.
Oherstlieutenant im 12. Inf. -Reg. und Dominik Edler v. Kreyssern
Hauptmann im 14. Lif.-Hegimente.
Rreytzeii, Kreutzeiii Kreyzen, auch Grafen* Grafenstand des
Kgr. Preussen. Diplom vom 18. Jan. 1701 für Johann Albert v, Kreyt*
zen, k. pr. Landruth. — Alt**8, aus dem f^ächsischen Stamme Creutz,
Creutzen, CreytJien, s, Bd. 11 S. 356 u. 57, hervorgegangenes, zn Ende
des 15, Jabrh. mit dem Heermeister des deutschen Ordens Friedrich
Herzog zu Sachsen nach Preussen gekommenes Adelsgeschlecht weiches
vom 16. Jalirh, an bis nach Anfange des U>. Jahrh. in Ost- und West-
preussen reich begütert war, sich gewöhnlich Kreytzen schrieb und aus
welchem viele Sprossen zu hohen EhrenstfUen u. Würden gelangten. —
Wolf v. Kreytzen, geb. 1598 war Oberst u, Hauptmann von Tilsit und
Schaaken und stiirh 1672 als Ohermarschall von Prenssen; Ahrahiim
Josepliatk v. K.^ Sohn des Vorigen, Hauptmann 2U Tilsit, Tapiau und
— 287 —
Flsdjhausen,, starb ala Oberuiarschall von Preossen 1675 und Gcor^t
Wilhelm v* K., Voigt zu Rastenburg «. Fisclibauseu , später ebeDfalJs
Oberiiiiirsichall von Preiissen, lfi88. — Georg Christopl» v. K. a, d, H.
Pi>lkitteii im Kr. Friedland starb 1750 iils k. pr. Genorullieuteiianf,
Joliaan Friedrich v. K. , Bruder desXetzteren, 1759 als k. pr. Gene-
raJniajor u. Chef eines JnfaiiL-Regim, u. Frieflrick v. K. 1765 ebenfalls
ala Generalmajor u, Cbf^f eines Infant. -Re>rinients. — Die zalüreichtn
in die Hand der Familie gekommenen Güter hat FreiheiT v. Ledebur
sehr sorgsam zusammengestellt» Nach den ÄnKaben desselben besass
das Geschlecht noch 1805 die Güter Galirten und Sonnenberg im Kr.
Friedland , Gmnbof im Kr. Pr. Ev laa, Modgraben im Kr. Kastenbarg,
80 wie Schmodthnen u. Sillginnen im Kr, Gerdanen u, Sollaick im Kr
Pn Eylau stand noch 1825 u. Schreitlack im Kr. Fischhausen 1636
der Familie zu, — auch war nach dem N. Preuss. Ädelslexicon dieselbe
noch 1B3G in Ostpreiissen , namentlich mit Galitten bei Heilsberg, be-
gütert, später aber wird der alte Stamm als erloschen aufgeführt, —
Die gr;ifliehe Linie des Stiimmes hat nuch Allem nicht lange geblüht,
denn es werden immer nur Sprossen mit dem adeligen Prüdicate ge-
nannt .
PauH, Lehru frro»er Htidno. Hd. ä. S. 75-102, - Biograpli. Lexic. U. », üt^ti uad ISI.
— §. H*tlbaeh, 1. 9, JOS. - N. Vr. A.^L. I, M. 87 a. K. U\ u. n'I : Cr^uU u. IH. S. I7i, —
Frrih. t.lfftfhur, I. «, 151: Creytten u. 8. I«ü mni Hl; Kr.*vtxt?ti. — W. - B. d«T \*r. Uou.
l. 6S: Or. t. K
Endel v. Treuenfeld* Erbländ. -österr. Adelsstand- Diplom von
1791 für Joseph Kridel, k. k. HaufJünana im latent. -Regiin. P>eih,
Spl^nyi V. Mihaldy, mit dem Prädicate: v. Treuenlcld.
* Kriechbaaui, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom t.
19, Sept. H>7<> für Georg Friedrich n. Sigismiind Balthasar Gebrüder
V, Kriechbaum u. für den Vetter derselben, WolfgaogGarl v.K., infulirt*
Propste des Coliegiatsstiftes am Petersberge zu Brunn. — A!tes, aus
Steiermark im Bezirke VfniEisenärzt entsprossenes Adelsgeschleclit, wel-
ches zuerst Preveiihnber luess, später aber nach seinem Edelsitze: zum
Kriech bäum, die Kriechbaumer und w Kriechbaum genaiuit wurile. Die
Yorlfthren der freih. Linie liesseu sieh in Gester reich ob derKnas in der
Btadt Speier und dann in Linz nieder, erwarben die Güter Kirchberg u.
Höchenberg u. wurden Hi29 der Landmannschaft des Ritterstaades,
in Niederösterreich aber 1702 als Lamllente den neuen llerrenstaudes-
Geschlechtern ein verleibt. — Bartholomä Kriechbaumer lebtc! in der
ersten Hjilfte des 15. Jahrb. als ansehnlicher Bürger in Hpeier und
starb 1450. Erhard Preueidiüber (Prevenhüber) zmn Kriechbaum, von
welchem alle späteren Sprossen des Geschlechts alBtanunten. lebte
145H und 1475 ebenfalls unter der Bürgerschaft zu Speier. Von seinen
rier Sölinen aas der Ehe mit Aiiollonia Grüenthal wirdea Johann oder
Hans und Paul, sowie Hans Georg, Wolfgang, Andreas. Jacob, auch
Martin, Matthias und Adam, Söhne des Paul und Vettern, alle Preven-
hüber v. Kriechbaum , iasgesammt genannt die Kriechbaumer, vom
Könige Ferdinand 1. 11. Juni 15B2 in den Adelsstand versetzt. Von
Faol's Söhnen kaufte Johann Georg v. Kriechbaum den alteu Sitz und
— 288 —
Burgstall KircUberg unweit Linz und pflanzte mit seiner Hausfrau, Ca-
thariua Htruz, Ritterstaudes , den Stainni fort Seine Sühne Balthasar,
Äinbiüsius und Hans Carl, wurden mit ihren Vettern, Johann und Ja-
cob, mit dem Titel: v. ii. zum Krieehbaum und mit Verbesserung ihres
Wappeus 2\\. März 1B27 in den erbländ.-österr. Ritterstand erliohen.
Von Balthasar stammten uns dritter Ehe mit Anna Cathariua Mflerzer
die Freihen-en Johann Friedrieh u. Sigismnnd Baltbasar, s. oben. Er-
sterer hinterüess keine Naehkommen, Letzterer aber, jie^i. 1688, setzte
den Stamm in zwei Ehen dnreh viele Kinder fnrt, doch hatte keiner
seiner Söhne Nachkommen, und so erhiseh denn mit dem Freib, Johann
Jacob auf Kirchherg u. llOcbenberg etc. ^ k. k. Geh, Ratb u. Kiimm. u,
niederösterr Vice-Statthalter 5. Dec. 1728 der freibeniiche Stamm,
doch blühte, wie Wiss^TÜl erfuhr . noch zu seiner Zeit in Steiermark in
dem Eisenkannnergntsbe/irke eine von Matthias Kriechhanmer, s, oben,
absteigende Linie der Herreu v. u. zum Knechbaum im Ritterstande,
welche aber in Üesterreich nie die Landmannscbuft erhalten hatte.
>r#i7,. p. Hott^n^ck, l. R, Ul. — fjiiufif. I. S. HU unJ U S. in und U : Leben d««
Frcilj. G*'orj( Kru-dtich, k* k. Uej),'Feldstt.iut;in. ^ [Viffgriii, V, S. 2^' — yjl. — Supplem. lu
Sttfbjii. W B, L It P.H. V. K. u. VII, jii V. K.
Krieg V. Hoeli fei den T Freiherrea, Erhl.-österr. Freiherrnstand*
Diplom von 1818 iiir Frame Krieg v, Hocbfelden, k. k. Hofrath,
Kriejü^elMtt^in V, Stern feld, Edle, Ritter* Böbmiseher alter und
Reiehsritterstand. Böhmisches Ritterstandsdiplom von 1703 für Wenzel
Jobann Krieglstein v. Sternfeld. Professor zu Trag und Reichsritter-
diplom von 17113 für Cbristoph Kriegelstein mit dem Prüdicate : Edler
V, Sterufeld. Derselbe, Senior des Stadtmagistrats zu Egir. hatte schon
im kursächs. Reichs vicariate L Juni 1792 ein Reichs-Rittorstands-
diplom, mit dem Prüdicate: Edler v,, erhalten, welches durch das kai-
serUche Diplom von 1793 bestütigt wurde. — Das Wappen nach dem
Diplome von 1792 ist folgendes: Schild von Roth und Blau schräg-
geviert, ohne Bild, mit einem über den ganzen Schild gezogenen, schräg-
linken Balken und mit Mittelschilde, Iin gekrfniten, silbernen Mittel-
sehilde ein rechtagekehrter, goldener Löwe, welcher mit beiden Vord er-
pranken eine goldene Säule, vor welcher sich z^vei grüne Palmzweige
kreuzen ^ vor sich hält Der erwiihnte scliräglinke Balken ist schwarz
und links oben mit einer goldenen Kugel und einem unter derselben
stehenden, aehtstrabligen Sterne ^ rechts unten aber mit eitiem der-
gleichen Sterne und unter demselben mit einer goldenen Kugel belegt.
Der Stamm wurde fortgeset-zt. In neuester Zeit, war Franz Ritter
Kriegelstein v. Steniegg k. k, Oberst in d. A. und Franz (11.) u. Joseph
Ritter K. v. St. standen als Lieutenants in der k. k. Armee.
Mrs/^rh t. Mühimd, ü. VIS u. ^fl* ntid Ir« -B«L H. 1&5. — MHlUir ScUrmat, d. OfJterr
Kjil<»erth. — Frtih^rr r. Lttlghur, 8. iisS. —fur^tß, f, :/<h. _ K^t^tcttk^^ \\\. i*. 1*78 uiitl 79.
Kriegelsteifi v, Wandelburg. Böhmisclier Adelsstand. Diplom
von 1 5DB für Martin Kriegelstein , mit dem Prädicate : v. Wandel-
bürg. —
Krieger (in Gold ein nach der rechten Seite springendes,
17U ftr Joftoa' Bemrkfc Kmf«f .
ihM mt Ikr
wsvinsfekehrter. in der Hand ein Sehwnt fHlkreiKier Atb:
S ii Bk« drei. 1 «, 2, goldene Lilieii m. 3 ebenlblb in ffi»u ilrri u^ben
damäer iletoide KornüJir^n. oder «och uch Siegreln 1 die LiEtt«
S «. 3 dier Ann und 4 die Kornihrai). Kn m deoi Add im Kgr.
zählendes G^dditeelit^ welcbes in der ProTiai Bnuidenbttrf
■ikow (1770) ond Dessow (1B51) im Kr. Ruppin. in Neii*Var-
mü Mesenhigeii tl8S6| In Kr, Grtnitne nnd in Ostpreassen
nü Domiiaii im Kr. Friedland angesessen war. und uns welcbeiu in d«r
nmten Hälfie des ituigen nnd im jeliigen JoJirh. meiirere Sprossen ia
der k. pr. Armee sieden. — Die Güter Barsikow ti. Deaaow SkandMi
in Mne^ter Z«dI dem k. pr. M^or v. Kriegsheim lu.
KHe«^«lD (im ScMlde ein, in der Rechten ein Kleeblatt ballender,
gebarniicbUr Ritter)* Ein im Kgi'/Preussen vorgekonnuenes Adelsge-
schlecht, aus welchem mehrere Sprossen in der k. pr. Armee standen.
Ein \\ K.. Prem.-Lieat im 9. Inf. -Regim,, fiel 1S13; ein anderer war
1828 Major und Chef der 6. Invaliden-Comp. u, später noch lebte ein
Hauptmann v. K. in Neisse.
M. Pr. A_-L. Itt. a. 171 — A-fftA, ». Udf^mr, I. 8. «II.
Kriehuber, Edle. ErMäiid.- Österreich. AfUisstiuid, T>iplom vom
IL Febr. 178S für LeopuM Kri^-huber. Ductor dor Rechte ui»d Judex
delegütofl bei allen Kammerherrschufteu in Steiermark, mit dem PriLdi-
eate: Edler v.
^ Kries, Krie^ (in Blau zwei über Kreuz gelegte AehrenbüDdel).
Adelsstand des Kgr, Preussen. Diplom vom 10. Sept 1840 für Na-
thanael Gottlob Kriesa. k. pr. Amtsrath n. Herrn auf Kulniaga im Kr.
Marienwerder. ^ Der Stiiiiim ist fortgesetzt wortieii u. in neu enter Zeit
besass ein v. Kries. Laiiilschafts -Deputirler, Slawkuwo iui Kr. Thoru,
ein Anderer Bangsclii» u. tTolnikan im Kr. Duniiig u. ein Dritter Gross-
u. Klein- Wttzmierz im Kr. Pr. Stargard. Kin v. K., früher Vice- Präsi-
dent der Regierung zu Posen , war spater Reg. - Priisideut zu Gura-
binnen.
ö#n. J«hrtt. f AtilJi, a. 8. 104. - K. Pr. A.-L. VI, 8. 6» und 8" Mi». - Krtih. p. Xr#-
rf**itr. I. S. 4»i u, in. 8, 21M.
Krieich, Freiheri'en. Böhmischer alter Freihermstaud. Diplom
von 1748 für Wen^sel Maximilian v. Kriesch, k. Obei"stlandschreiber in
Böhmen.
Kfutchkt, D«ut»cli. A(l6^s-L«x. V. 19
(
— 290 —
Kriegen (in Silber drei , 1 «. 2 , goldene Aepfel an Stielen). Ein
frfllier zu dem pomineniseliea Adel zählendes Geschlecht , welches be-
reits 1G39 das Grut Ktnlol im Kr, Beigard besass. 1750 war dieses Gut
nicht mehr in der Hand der Familie.
Freih. p. l^dffmr . TIT. S. 79 i. - Sifbmacher. V. 172.
Krie^Hlmber» Edle und Ritter. ErblÜnd.-5sterr. Adels- u. Ritter-
stiiiitl. Adelsdiplüin van 1794 ftlr Abraham Kriegshaber, Grnsshandlcr
in Lomberg u, giili^iisebeii Mereantil- ii. Wtclisclj.if'richts-Bci9itzer, mit
dem Prädicat^: Edler v. u. Kitterdiplnm von 1808 für Antan Edlen
V. Kriegsihabor, galiziseben Grossluindler n. Güterbesitzer, wegen seines
Handelsbetriebes. — Der Stamm bat fnrtsjebliibt. In neuester Zeit war
Eugen Ritter v. Kriegsbaber k. k. Überlieiit. in d. A. ü. Rudolph Rit-
ter V, K. Kittm. im k. k. 2. Ublanen-Rugimente.
iffyr$'U P. htülitftUi, S, 1:^5 ii. 'IW. — Milk. SriH'infct, i\. onicrr. KahfrÜK
Krieg], Ritter. Erbl.-österr. Ilittei*stand. Diplom von 1771 für
Leopold Kriegl, k. k. Rath u. Beisitzer bei dem Obersthofraarschall-
Amte.
MfQPtU 9. MühiftU, R. J2S.
Kriieger, Krüger (in Schwarx drei, 2 u. 1 , silberne Henkelkrüge).
Ein zu dem Adel Im Kgr. Preussen gehörendes Geschlecht, dessen Käme
in den Listen der k. pr. Armee vorkommt. — Ein v, Krüger war 1830
Obei*stu. Commandeurdcs 1 . BatailL des 1 1. Landwehr-Regiments u. ein
Sohn desselben IB37 PrcmiGrlicutenant im 15. Infant. -Regimente. Die
Familie war in Pommeru im Kr. Stolp 1832 u. 1833 mit Krampe und
MeUin angesessen.
N. l^r. A. L. Ül. S, 172, — FrWA. r. Udtbur, HT. 8. •:94 ond M. - SyppL m Siibra.
W.-B. X- 19: V. Kläger.
Knnz, Krintz, Krintzen Kurbraii den burgisch er Adelsstand,
Diplom vom 14. Juli 1663 für die Gebrüder Tlieodor, Johann n. Hein-
rich Knriz. Das erwähnte l>iplom wird im N. Preuss. Adelslexic^n nicht
als Erbebimgs-, sondern als Bestätignngsdiplom angefühlt. — Die Fa-
milie war in Ostiireussen mit Bnrlceu u. Lichtcnfeld im Kr. Pr. Eylau,
mit Schannwitz im Kr. Kuiiigsberg u. mit Schimpken, angesessen.
t. Hellhar.h , t S. 704, -- N. Pr. A.-L, V. ß. %m. — fVHA. 0, Utttbur , l. S. 481. —
W.-B aof Pr. MoDürcbM lU. H.
Krisar v, Havalti. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 177-6
ftir Jonas Kriaar, Senator des Fressburger Magistrats, mit dem Prädi-
cate: v, Hawala,
M^H^rtf r. mh{ffUh Erg, Bd. «. a4V».
Krin^üh« auch Ritter. ErbL-f>sterr. Ritter* u. Adelsstand. Rittcr-
diplom von 1764 für Joseph Wenzel Krisch, bÖ}imiscb'Osten'cichischen
Hofcanzlei-Seeretair und Adelsdiplom von 17B!> für Wenzel Anton
Kriech, k. k. Hofk^iegssecretair, So gii4>t Megcrle v. Mühlfeld die in
die Familie gekommenen Diplome an. Nach Wissgrill wurden Wenzel
(Anton) u. Joseph v. Krisch, Gebrüder^ Reichs- u. der Erblande Ritter,
geborene Oester reich er, als niederösterr. Landesmitglieder ^766 unter
die neuen Ritterstandsgescblechter aufgenommen. Dieselben hatten
durch einige Zeit passauischc Lehenstücke zu Pixendorf im Tulnerfelde
— 291 —
irnie* Wenzel Anton t, K., k, k. riofsecretiir Wi dem Hof-Kriegs-
Rathe, hatte aus der Ehe mit Maria Atma Freiin v. Stegiier, neben einer
Tucbter, Miiria Anna verm, v. f.nb , einen Solm , Vincenz v. K. , Juris
Doctor nncl IM- nml Gerielits-A th ok.it , und Joseph v. K., gest. 1784,
k. k. Ilofratli n, Roferendnr Itoi der böhmisch, n. ostern Ilofkiinxlei»
hatte aus der Ehe mit Elitv^hf^thta v. Winkler einen Sohn, Joseph v, K.,
k. k, Appellatioimrath in Brdimen, und eine Tochter. Anna EHsiiljethj
remi. nut Valeiitin v. Mühlliacher, k. k. Kreishauptmann in Gali/ien,
— Noch führt v. Oellhach ein br^hraisches Hitterdiplom vom 24. .Ftili
1700 für David J^iscid» Ignaz K. unter Berufung auf Wiss^rül an, doch
erwilmt Letzterer den Genannten nicht: jedenfalls hat v. Hellhaeh diese
Angabe den Nachrichten entnomnien, welche er Über Erhebungen in
den böhmischen Ritter- o. Adelsstand benutzen konnte,
KHstelli. Erbländ.'österr Aiiebst^ind. Diplom von 1758 für
Carl Kristelli, wegen seiner Auszeichnung bei der Belagerung toü
Olmütz.
Kritzseh Edle v. Boi^entlial h, Ritter. Reichsritterstand, Diplom
von 1793 für Bernhard Kritsch. k. k, 8piegehüederlags-C4>ntroIeiir, mit
dem Prädicate: Edler von RosenthaL
Krtickow, Kroekow v, Wiekerode, auch Grafen (in Gold ein
schwarzes, quer mit dem MnnrIstUcke nach links gelegtes Jrigerhorn —
oder nach anderer Angabe : Triukhorn, wohl wegen des, der Familie
zustehenden Erbsebenken nmtes — mit schwarzem Bande, oben von
zwei silbernen Lilien n. unten von zwei links gewendeten^ schwarzen
Adlers- oder Greifen klauen begleitet). Grafenstand des Kgr, Preussen.
Diplom vom 19. Sept. 178f> flir Wilhelm Döring v. Krockow a. d. H.
Pülzin, k, pr, Generallientcnant nnd Itlr Otto Carl v, K., Hcrm auf
Klein-Katz a. k. poln. General der Cavallerie, sowie für die Vettern
Beider: Wilhelm (Heinrich) Joachim Retnhold, Enist Christoph, Ernst
Matthias und Ängnst Julius Gncomar w Krockow, onter Emeaeraiig
eines früheren vom Kurfürsten Frie^lricb Wilhelm zu Brandenburg der
Familie ertheilten Privilegiums, nach welchem auf den Senior des Ge-
schlechts das Erbschenken*Amt des Horzogthums Pommern ftbcrgeht
und K, Cabinetsordre vom 3» Febr, 184B mit der Erlaubniss zur Wie-
derannahme des Namens r v, Wickerode (eines rheinischen DjTiasten-
geschlechts, welches eine Nebenlinie der Grafen v, Ahr und Hochstaden
war) filr Adcdph GrafL^n v. Krockow auf Krockow und für die Kinder
«einer Brüder, — Altes , nach einer in der Familie fortgeerbten Sage
ans Frauken und den Rhein gogendcn stammendes Adelsgeschledit^
w eJcbes frtlher Vieserod , Vicherod , Vicerid und spüter Wickerod oder
Wickerode geheissen haben solL Die ordentliche Stamrareihe beginnt
mit Albert v, Vieserod, Wickerod , welcher um 1 1 i>t> in Franken lebte.
Der Sohn desselben. Georg, kam mit dem deutschen Orden 1238 oadi
Preussen and erwarb Schloss und Dorf Krockow bei Neustadt in Weft^
-" 292 —
preussen. Georgs Sohn, Gneomar , nahm von diesem Sitze den Namen
Krockow an, und 1288 u. 1293 wurde diese Besitzung durch einige
Gfiter vom Herzoge Mestowin IL von Pommern vergrössert und ist
noch jetzt in den Hunden der Familie. Nach einer anderen Angabe er-
warb niclit Georg, sondern erst Giieomar Schlosg und Dorf Krockow
und wurde 1279 von dem ^enatmten Herzoge Mestowin H, mit diesem
Sit/e belehnt, Gneomar liinterliess, naeh Micrael, die Söhne Matthias
und Johann. Letzterer setzte den Klamm fort, Ersterer, gest. 1410,
lioctor der Theolugie, welcher für eineo gi*ossen Gelehrten galt, auf
den Universitäten Prag u. Paris sich ausgezeichnet und viele Schriften
geschrieben hatte, wurde später ('anzler des K. Ruprecht und 1405
Bisehof zu Worms. Von Johanns Nachkommen war Reinhard um 1560
k. fran^i. Oberst, und Georg fUrstl. piinuner. Landrath. ein Sohn des
Letzteren aber, Ernst, wurde im SDjalirigen Kriege kaiserL Geueral.
Matthias war uui 1650 kurhrandeub. Geh. Rath, Hofgerichtspräsident
in HinterpoHniiern und a. o, Gesandter am k. k* llofc; Lorenz Georg
Liuf Peest, Schloss- u. Burggesessener zu Polzin und Dompropst des
Stifts Camiu, starb 1702 als hinterpomm. Canzler u. Geh. Rath, und
Ernst auf Kroekow, bereits 1679 hevoUm. Minister Kurbrandenburgs
auf dem Friedenscougresse zn Nym wegen, war um 1690 kurhrandb.
Geh. Kath, Kriegsrath, IJofgerichts-Prasideut in Hinterpommern etc.
Später gelangten mehrere Sprossen des Stammes zu hohen Würden in
dfr k. pr. Armee. Hans Caspar v, K. a. d. H. Peest starb 1759 als k.
prcuss. Generalmajor und Regimentschef an den bei Hochkireh erhal-
tenen Wunden, und Antou v. K. a. d. IL Polzin, im 7jährigen Kriege
sehr bekannt, 1778 als k. pr. Generallieutenant und Regimentsinhaber.
Der jüngere Bruder des Letzteren war Graf Wilhr!m Döring, s, oben.
— Der gräfliehe Stamm hat in den Hüusern Peest u. Polzin fortgehlftlit.
Zu dem Hause Peest gehört (iraf Adfdpli. geb, 1800 — Sohn des 1821
verstorl>enen Grafen Wilhelm Joachim Reinliold, s. oben, k. pr. Majors,
aus der Ehe mit Jacohiue v. Below — Herr der Herrschaft Krockow
und des Gutes Warsow, Erb sc henk von Hinterpominern, MitgL d. k. pr.
Herrenhauses a» L., venu, in erstrr Ehe mit Laura Lembke, gest. 1842,
in zweiter 1844 mit Rosa Grf. v, Keyserlingk, gesL 1845, u, in dritter
1847 luit Pliilippine Edzardi, verw. Regier. -Ruth in Sullbach. Aus der
ersten Ehe stimnnten neben einer Tochter, Grf. ^larie, geb. 1832,
\enu. 1B58 mit Richard v, Hentivegni, k. pr. Hauptmann, zwei Söhne:
Graf Carl, geb. 1825 u. Graf Oscar, geb. 1826, und aus der zweiten
Ehei Gr. Reinhold, geb. 1845. — Von dem Bruder des Gr. Adolph,
dem 1829 verst(»rbenen Gr. Heinriclt, Herrn auf Peest, entspross aus
der Ehe mit Ulrike v. Zitzwitz: Gr. Heinrich (U), geb. 1829, Herr auf
Peest. verm, 1H58 mit Hedwig Henkel. ^ Von den Brüdeni des Grafen
Wilhelm Joachim Reinhold, dem Grafen Hans, gest. 1842, Herrn auf
Dubherzig, Schien witz und Fninzen und dem Gr. Albert, gest. 1823,
Herrn auf Krockow, leben nur weildiche Nachkommen. — Zu dem
Hause Polzin gehört: Gr. Ludwig, geb. 1798, Sohn des 1812 verstor-
benen (rr. August JuUus GjKM>nutr, s. oben, k. pr. Majors. — Auch der
iidelfge Stiimm, welcher in Pommern reich begütert wurde , hat foi*tge-
i
blttbt, und noch in neuester Zeit war ein Sprosse desselben Herr auf
Rnmbscke, Rowen und Zedlin im Kr. Stolp.
Mfiertil. lAh. VI. S 49S, — ItfrnA. Kilhntf, Kiitwurf de* hbtor, Ge»chlecht(rre«lit«r* der
t. Krorktiw, «targaM i^vi. — Oaufi€, 1. 8. 379 : CrutTlcoJtruckuw, Ktocktrui, ~ Brü ff Hamann,
t. HaLiptflt, 2. — Paalu \'fhf^n grostor IleldiM», \\\ 8. l'.V| — :iü|., — Bio<;r«ph. Lcxicoii iiM^r
Ht-I4ea etc. U, ». S43 u, 0. — p, Httttach, r. S, 7i>4, - N. Pr A.-L. in. .S. 2 ti. 172-^7^.
— Deutsche Grafeiih. der Qegeuw. I B. 4S3-3A. — FrWA. t, Lfdtbur , \, .S. 482 nnii JU,
«. S9ä. — Oeii^AL Tueh»tib. d. ^raft. Hin». IÄ6'i. Ä, 4«« und ♦>? und lii-iiiir, tfjiiidbncl) am
Dcmielhi*n. «. <70. — Sitbmnchtr, [H. 114. ^ W,-B. der Pn^us's. Mo«, l. M : «Jr. v. K. —
Pöinniern*t'h, SV, B. MI. Tab. ST u. i9.
Krockow (Schild geviert: 1 u. 4 in Schwarz eine silberne Lilie
und 2 u. 3 in Gold eine schwarze Greifeiiklane). Adeissstand des Kgr.
Preussen, Diiilom für Otto Adolph Krockow , Herrn auf Guhren ira
Kr* Steina. — Die durch das Wappen ausgesprochene Verbindung des
Dipioms-Empfängers mit der alten Familie v. Krockow ist eben so
wenig, wie das Jahr des ausgestellten Diploms bekannt. — t)as Gut
Steinau war 1854 in der Rand der Familie, —
Freih. p, Ledefnir , f. H. i&Ü . mm ScLIiijae d"S Artlk««!«: Krockow u. UF. 9. 29b. —
8clll«iUch. W. B. Nr. SOS.
Krcksher ( in Blau ein silbernes, schreitendes Kameel , nach alteu
Siegeln, s. die unten angefahrte, sehr sorgsam ausgearbeitete Schrift
von Klüden , ein Dromedar). Eins der ältesten und angesehensten
märkischen Adelsgesehleehter, welches früher auch rröchern, Kröchern,
Krocber , Krocker nnd Kröcker geschriGben wurde, zeitig zu reichem
Grundbesitz tn der Alt- u. Mittclmark , in der Pnegnitz etc. gelangte
und noch jetzt in der Provinz Brandenburg, Saelisen und Westprenssen
sehr anseluilich begütert ist. — Das Stammhaus der Familie ist wahr-
scheinlich das Dorf CM^chrrn im Kr. WoUmirstedt der Prov. Sachsen,
doch stützt sich diese Annahme nnr auf die Aehnlichkeit des Namens
und darauf, dass die v. Kröcher noch bis zum 14* Jahrb. Besitzungen
in der Nähe hatten. Ausgemacht ist , dass das Geschieht die Schlösser
KU Beetzendorf, Calbe, Krumke und eine Burg zu Schwarzholz besass.
Von diesem Besitze ging znei-st, wohl 1204, Beetzendorf gegen die
Markgrafen zu Brandenburg verloren, welche dasselbe der Familie ab-
nahmen nnd damit die v, d. Schnlenburg beliehen. Das Schloss Calbe
wurde mit 21 Dörfern an Albrecht v. Alvensleben 1B24 verkauft, und
Krumke stand um diese Zeit noch dem Geschlechte zu, kam aber dann
auch mit anderen Gütern in der Nähe aus den Händen desselben. In
der Priegnitz war die Familie bereits in der ersteti Hälfte des 14, Jabrlu
zu Biicbliolz^ GrosH- u. Klein-Di"eetz, Fretzdorf, Lohme , Bodahn etc.
angesessen und hatte bereits 1321 in Meklenburg die Vipperowschen
Gewisser des Müritz-Sees irme. — Urkundlich tritt zuerst Johannes
Kröcher, Bitter, 1S74 u. 1276 auf, welcher wahrscheinlich der Vater
der Brüder Droisecke und Heinrich war, die in einer Urkunde von
1293 als »Droisecke et TlenrickSj frater ipsins, dicti de Kroechere*
angeführt werden. Letzterer kommt urkundlich nur selten, Ersterer
aber desto öfterer vor. Derselbe scheint allein den Stamm fortgesetzt
zu haben, biess nach dem halberstädtschen Lehnregisfer eigentbch Jo-
hann und führte nnr den Beinamen Droisecke, starb um 1322 und
hinterUesa drei Söhne; Johann, Heinricb nnd Jonian , welche, s. oben,
Calbe verkauften. Droisecke K- war Rath des Markgrafen Hennana
— 294 —
von der Mark, wurde 1307 einer der Vorinümlt^r des Marligrafen
Johann und später Tnicbsess des Markajrnfen Woldemar. Mehrore
ihn betreffende IS'iiebrk'lden findrn sich in dem K. Prouss. Adels-
Lexicoiu \on den ^jenaimten Srdiiien desselben treten besonders Jo-
bann (Hannes, Hnns) nnd fleiorieb {UeDricks oder lleineekel urknnd-
lieb niebrfacb und zwar Krsteri^r von IH14 — lHi27 nnd l.etzterer von
1319 — lB3fi anf. In dim fol|renden Jahrhunderten wurde derSUiiuin,
ansehnlich begtitert, in vieieii Spröden fortKeaetzt, von denen spüter
namentlich Georg Vollrath v. Kroch er a* d. H. Breetz [»ekannt gewor-
den ist. Derselbe, gcb, Ui78 und i^est. 1748 als k. preuss, General-
lieutenant und Amtsbauptniann /.n Stettin nnd Jaseuitz, war unt Sophie
Charlotte V. Winterfeldt verniüldt, ans welcbur Ehe neun Kinder cnt-
sprosßten, von denen die beiden Söhne Friedrich Wilbt Im nud Leopohl
Alexander v. K. , welche in der k. pr. Armee standen, ohne Nachkom-
men starben, und zwei Töchter an die Copitaine v. Uhodeii und v. Pie-
verling verheirathet wurden. — Das Geschlecht bat in zahlreichen
Gliedern fortgebiaht, und ftcht Sprossen waren in neuester Zeit im
K^r. Preussen beG[iltert, nml ^war in der Ost-Priejjnitz : Ott(t Ludwig
Auj^ust V. K. auf Lohui I; Adolph \\ K. auf Lohm M. mit Neuhof und
anf Helenenbüf; Carl lleinricli Albert v. K. auf Babe, und Ludwig
Alexander Leopohl v. K. anf Joacbinishuf und Voif^tsbrück: Georg
Ernst Friedrich \\ K., k» }ir. Major a. D., anf Buskow im Kr, Riippin;
Friedrich Wilhelm Carl v. K. , Landesdirector n. liandrath a. D. , auf
Vinzelberg mit W. Borgitz u. auf Vidlenschjer im Kr. Gardelegen . so
wie auf Plubowo. Gluchowo und Palh^nczyn im Kr. Cnhn, Frov, West-
preussen und Friedrieb WiDiebii v. K., k. itr. Landrath , und August
Heunig v. K., k. pr. Geh, Pegiernngsrath etc. auf Deetz mit Käthen u.
Wilhelmsbof im Kr. Gardelegen.
F-nitiU Chnii>ik der Altinmrk, S, Ul. — An^^HHn^ Ami Miirch. BrAud. 9^. — WtUthfr,
Sing. MiHd-^N, tt. 8. 57. — örofl^fr. Lnin. ilrkw. lU. S 47. - Gauhtt, L K, 11 1^ iiud iS.
— N. Pr.A.-L, III. d. 176—8«. — /?r. i' F. Ktötten, Nflrtirirhten jtiir Qesrhiulite ite« GewsliL
d, Ufrren v, KrocJirr, Berlin, IS.Vi. - fVWA *. Udelrnr, (. 8, 481 u. HT?, ^ Sitbmafktf, L
171: Die KnSfli-r, MiirkV»cb. — Ovrckßft, Co,J. Hirihm VI. Tut», ii filt'jrfl mefjH
KrÖll V. OrimtneiiBt^^in , a«ch Fi-eiherren. Altes, ursprtinglich
schweizerisch CS Adelsgesclileclit. welches imCaiitonThurgau die Sehlos^ser
und Ilerrscbaften Grimmen stein , Lnxbühl und Tauffensee besass und
von Orimmenstein den Beinamen annahm und beibehielt. ^ Rudolph
KrÖll de Grimmenstein komml als lleiT auf Grimmenstein bereits 1S27
vor. — In Schwaben ist das Geschlecht schon seit Anfange desl6.Jahrh.
angesessen und meliiTre Sprossen des Stammes zeichneten sich im BOjäh-
rigen Kriege aus. Unter diesen liel Georg Philipp v. Kroll, k. k. Ge-
neralmajor, 1630 in der Seh lacht am weissen Berge bei Prag. Derselbe
soll den Freiborrnstand in die Familie gebracht haben. — Hans Rein-
hard V, K,, geh, 1601], zeichnete sich als Oberst der Garnison zu ühii
ebenfalls mehrfach durch Muth und Entschlossenheit aus, weshalb ihm
der k. 9chwedis<dio Canzler Graf Oxenstienm durch vSchenkungs-Urkunde
d. d. Frankfurt a. M. 30. Juli 1^33 mit der Herrschaft Stetten am Kal-
ten Markt belieb, doch musste er dieselbe IfiBo im Prager Frieden
wieder abtreten. Erstarb 17.Sept IfiBfi als Obervoigt zu Geisshngen*
Kin Urenkel desselben, Peter Heinrich v. K. , Oberst des frilnkischea
— 295 —
Kreises, wurtie der Vater dvr iiiiteii ^oiiannteB Onlcler Josei>li riirl und
Friednch Ernst. — Durch Besitz df s liiUerguta DaiulKich im jetzlf^'en
k. wllittemb. Ober -Amte Elhvaiif^en gehörte rlie Familie sclion im
16. Jahrh. m der scliwäbiselieii unmittelbaren Reidisrittrrselmft und
ziihlt jetzl zu dem ntterscbaftlielieu Adel des K;^r. Wllrtteiiiberi?.
Der anerkannte Freiberrnstand der Familie Ist ersicbtlieb ans einer
Lebusurkuüde vom *i. Juli 17[I0 und ans einem k. k. Decrete vom
30. Kept, 1815, dem znfol^'e der 18:^1 verstorbene k, k. Ilauptinaiui
Friedneb Ernst Freilj. Kröll v. Grimmenstein i^nni k. k. Kümmerer er-
nannt wurde- — Das Haupt der Familie war nacb Cast lf^44: Josepb
Carl Freiherr KnUl v. Grimmeristdn, geb. 1705, k. bayer. Hauptmann
a. D., venu. mit Maria Freiin v. Jaxtheim. Der Bruder de^^selben^ Freih.
Friedrich Ernst, g(di. 177*1, s. oben, war in erster Ebe mit einer Tochter
des Bürgenneisters Scbafer zu Dtinkehbtilil und iu zweiter nüt Maria
GvL Fieger v. Ilirscbber^j: vermählt , welche T.etztere als \Vittwe mit
ibrcn Kindern, Victorine und Franz Ernst und nnt der Tochter aus ibres
Gemahls erster Ebe, Juliane, später 7äi Linz lebte. — Die Schwester
der Freiherren Josepb Carl und Friedrich Ernst: Freiin Caroline, geh,
1781, vermählte sich 1811 mit Jobann l^naz Friedrich Freih. v. Thanii-
bauseu, fürstk Oettingen-W allerstein sehen Ober-Förster. — In neuester
Zeit stand Carl Freib. Kr(dl v. Ctrinmienstein, wohl ein Holiu des Frei-
herni Joseph Carl, als Hauptnmnn im k. k, 19. Infant.-Reginiente.
Oauhf, \\. 8. 5*J4: nach Biirt^ltul. V. IV. - t<M^. Adekbuch dt* Kgr. Wiiritt^intt. Ö. 25S;
iiüd ia - W. n. .1, Kur VVilrUvifil., Nr. l3Ä und 8. .iw. — Knttthk^, l. H. ^I%% und J'i,
Kröppelin. Altea, mekknhurgisches Adelsgescblecbt , welches
früher sehr angesehen war und aus welchem mehrere Sprossen bekamit
wurden. Dasselbe kam auch nacb Sebweden und Hans Kröppelin war
nach 1560 unter Krmi^ Erich XIV. Statthalter. — Der St^ümm ist in
der ersten Hälfte des 17. Jahrb. erloschen.
KroeBel, KröBseL Altes, noch in der zweiton Ilillfte des Ifi, Jahrb.
in Ostpreussen vorgekommenes Adelsgescblecht, welches wohl zu der
FamUie v. Krusten gebr^rte. — Heinrich Krössel, Hausvogt von Memel
wurde vom Herzoge Albrecht von Brandenburg 1552 ndt Collaten (Col-
lathenj an der Memel helehnt iL ein anderer Heinrich v. K. lebte 1590
zu Rasten hurg.
Kro^f^liiig. Altes Ritter Stands -Geschlecht in Oesteireich ob und
unter der Enns, welches in Niederüsterreicb Ebentbal, Dorf au der Enns,
Auzeuberg und Zaucha besass, — Friedrich der Krtissling und Otto
sein Sohn konuneu urkundlich schon 1295 vor. Conrad Krössling zu
Ebenthal empfing 1 U5 ei i lige Lichtensteinsche Leben; Wolf- Krössling,
Ritter, führte bei dem Leicbeuzugc des K. Albert D. 149 S nebst Wil-
helm dem Neuudliuger, Ritter , das Trauei^iferd wegen der Grafschaft
Kyburg; Christoph K* zu Ebeuthal verkaufte 1439 den Sitz Zaucha etc.
und Hans der Krüssling zum Dorf a. d. Enns.^ gest. M78, hatte 1439
sein Gut am Auzenberg verkauft und dafür 1443 das Amt Böbamberg
en^arben. Der Sohn des Letjstereu^ Pangratz K. zum Dorf an der Enns,
\
— 296 —
Btarb 1524 n, schloss den Maiinsstamin seines Gescblecbts. Derselbe
hatte aus erster Ebo mit Margaretlia v. Ktittmibiirg nur eine Tochter,
Elisabetb, welche sich 152:^ mit Hliiis Unssluirt v. Piiltentlorf vernülhltc
und dm väterliebe Erbe, die Herrsebaft Durf au d^r Enns, dem Go-
schlecbte Flussbart zuhracbte.
KinnenJtft, K p. ■'»5, — Freih. p. Huh^n^ck, HL H 3lS-35fü — WUigrili , V, ß. 2W
ttiJd WJ.
Kr Osten. Altes, zu dem begfiterten Adid in Ostpreussen fiüber ge-
hörendes Geschlecht, welches sebt>n 1529 zn Niedzieii und 1559 zu
Reuschendorf unweit Lyck sas;^ und uijcb 1727 zu Kali^chkfu bei Jo-
hannisburg und zu Pistkeu bei Lyek, sowie noch 1752 zu Niedzien
begütert war. - ^ Wilhelm v. Krösten auf Niedzien lebte 1529 u. Georg
V. K. auf Jäglack lß94; Kersteu \\ K. war 1721 k. Fisclimcister und
von demselben stammte Fnedrich Williehn v. K.. welcher mit Mma v.
der Mulbe vermählt und wohl der Letzte des Stammes war,
N, Pr<u»H, A. L, V. «. -I'^'A. ^ Frr4f,. t. Ledfbur , L S, iSf,.
I Krohmayer, Kronieier, Kn*mayer. Reicbsadels- und Ritterstand*
Diplom vom K. Maximilian L (um 1500 1 tur Georg Hieronymus und
Andreas Krobraajer, so wie fUr Augustin und Thomas K. und Bestüti-
guiigsdiplom von 1536 mit Yennehrung des Wappens (in Gold eine auf
einem graneii Dreihügel sitzende, scliwarze Krübe). Ein früher zu dem
scblesischen Adel zählendes, angesehenes und reiches Geschlecht, aus
welchem mehrere Sprossen im Ratbe der Stadt Breslau sassen und wei-
ches im Breslauschen und Trebnitzscheii mehr(Te Güter erwarb. Als
Stammvater wird Leonbard K. auf Hennersdorf bei Lauhan , Schätzen-
beim und Moys bei Görhtz genannt, welcher sich 1470 aus derLau*?itz
in Schlesien niederliess. Die oben genannten Empf^inger des Adels- u*
Ritterdiploms waren die Enkel desselben. Georg Hieronymus v. K,
starb 1551 aln Rath u. Kämmerer der Stadt Breslau u, Heinrich v, Kro-
mayer und Sügewit-z auf Gatlowitz , der Sfadt Breslau Fiathsftltester,
25. Febr, 1597. Aus der Elie des Letzteren mit Martha v. Uthniann
u, Scbmoltz entspross Heinrich der Jüngere \\ K. u. S., gest 1619 als
Ratbsherr in Breslau , dessen Sohn , August Heinrich v. K. u. S. auf
Grüiieiche, Bukowine u. Krakowabne, ir>(»9 als Kriegs -Commissar der
Stadt Breslau starb. Zuletzt wird noch Georg Heinrich v. Kromayer u.
Gross- SaegewitJ? auf Gallowitz erwälmt, webdier wohl als der Letzte
seines Geschlechts in Schlesien im September 1681 starb, wälirend der
Stamm in Sachsen noch einige Zeit fortbestand.
Sii^apiu», T. S. 3Ö4 urid tl s. TA? iiod &»- — N. er. A.-L, V. H. 2ii*^ u. 'W. — Freiherr
r. Lftttbur, l. 8. 4'^\. — Sifhmach^r , L 63 1 Die Kl>r>jmair. ^chlcüiitich.
Krobn (Schild der Länge nach getbeilt: rechts in Roth ein auf
einem Todtenkopfe, unter welchem zwei Knochen über Kreuz gelegt
Bind, stehender Kranich), Ein \m Kgr. Preussen vorkommendes Adels-
geschlecht, ans welchem in neuer Zeit ein Sprosse als Premierlieuteuant
im k. pr 27. Infant -Regim, stand.
Freiherr v. Ledrhur, ül, 8, 39R.
Krohn (nacli einem Siegel von 1810 im Schilde u. auf dem Helme
ein, einen Stein haltender Kranich, s()äter, wie bei den Freiherren v,
— 297 ^
Krohne, im von Blau und Rotli fler Länge imcli gotheilten Schilde ein
Kranich init Stoin). Ein cbenfalh zu dem Ailol im K}Jtr. Prenssftn ^e-
liörifinics Adels^escliledit. dem Wiippen naidi gmvi v{*rseliiod(jn von der
im vursteheiideii Artikel erwälinten Fiinulie. — Der 1S34 auf i^einem
Gute Gnippf im Kr. Scliwetz, Pvow ^Vt^stpreu'^^sen» verstorbeiif» k, pr.
Geüerrilimij<>r a. T). Joh:iiui Si^ismund v. Krolni war iler Sühn eines
Oberförstern im Bnindeiil>ur^isrlien u. wurde iij seiner früheren Dienst-
zeit nicht, wntd aber in der Rangliste von Ifiiifi mit dem adeligcMi Prä-
dicate aufgeführt. Dersel!>e war bis 182(>t)ber»* in der dritten In^enieur-
InspeiL^tifui und Ihijtiadier silmmtliclun' Fiouniere und trat dami aus dem
activen Dienste, Sein Sehn, Berttnibl Ili^inricli Ferdinand v. Krohii,
stand im 2. Gardereginiente zu Fn<?s und *5tarh als Major n. IK IG. Febr.
1833 -m Posen, — Spiltrr. IH5-1, rrliielt ein Nelfr des Generahna^jors
V. Krnbn. der k. preuss. Hauptmann K. im 37. Inf.*Ke^iniente, die Kö-
niglielie KrUiubniüs, i^ich des Adels-Prüdieats ti, Wappens seines Oheiras
zu bedienen.
N. er, A L, ni. «, IM. — Freiherr r Lf,f^Kttr, I. S 4»,1.
Rrohue, auch Freiheri-en (Sebihl der T.ilnjze nneh v(hi Bhiu und
Roth gdheilt, mit einem Kranieh, wetetier in der auffi^ehobenen rechten
Kralle einen Stein hiilt. Der Helm trü^ eine gidilene Krone, welcher
rechts mit einer nadi au>sen fliesenden rothen u. links mit einer hbauen
Fahne besteckt ist und unter jeder Fahne steht eine silljerne Stranssen-
feder). Schvvediseher Freiherrnstand. Difdom vom 28. Febr. 164H fftr
Rein In dd v. Kinbne. k, schwedischen Mit je r u. C'iimmandanten zu Wis-
mar. Der Empfiin^^er des IHplnms ist in demseli)en babl v. Krobne, bald
V, Knihn pfenannt. — Fin fr(ther zu dem sehwedisrlien u. ostpreussischen
Adel zahlendes Geschlecht, welches eine Linie der alten westpbalisehen
Familie v. Krahn. s, den Artikel Kralm, Krane, Cran u. Crone S» 263 —
war u. sich gewiVbnlicb v. Kndnn^ schriid). — Heinlndd v. K,. knrhran-
denhnrK* Oberst. Idieb im 30jähn^en*Krie}re und Johann Reinliold v.K,
war um die Mitte des IS. Julirb. Hirr auf Mohvitten im Kr. Preuss.
Kvhin imd hatte nenn Srdine. \*ni xvclehen fünf in tk^n Feldzügeu des
K> Friedrich IL starI>on, wfibrend die anderen vier den Stamm fortsetz-
ten. Das Gnt Molwitten war noch 17hS5 in der Üatnl iler Familie, —
Aibrecht Freih. v. Krohne, wohl ein Sohn iles obengenannten Freiherrn
Reinhoid, Grossoheim des Johann Reinhold v. K. anf Mid Witten, war
Kammerherr der Köni^iit Chnstine von Schweden und der Enkel des-
selben» f^-eili Jaeob Wilhelm, k. ^chwed. Oberstlieutenant, war als Phy-
BioKni>ndst liekannt. — Zu den Nachkonnnen einer anderen Linie ge-
hfirte der ebenfalls den freiherrl. Titel fllhrende Johann Willirlni Franz
V. Krohne, k. pcdn. geh. Rath und herz, sachs. lliblbnrg. bevollm.
Minister bei dem uiedersaehs. Kreise und Herausgeber ib's AUg. deut-
sehen Adels-Lexieons, s. Bd. L S, 11., eines Werkes, welches vielfach
eine sehr strenge Kritik erfahren hat, durch mandie Mitthellungeu aus
den P*ajderen der Familien aber innner der Beachtung wertli ist. Mit
tien Verliaitnisseu der eigenen Familie scheint (h:*r Verfasser freilich
nicht ganz bekannt gewesen zu sein. L^erselbe war mit einer Etilen v.
Plotho a. d, H. Grabow vermählt Eud hatte zwei Söhne, August u. Fer-
^
— 298 —
(linand und eine Tochter Fnetferike. — IHe im vorigen Jahrlj, in Kor-
sarbsen vorjjckotiinieneii v. Krfilme loiteten ilireii Ursprung nns Mecklen-
burg lier und führten nacli zuT<?rlilssi^rpn Siepeln flas Wappenhild. den
einen Rtein halt enden Kranieh, nicht in ehunii von BIiui und Roth der
Lftnge naeh gethcilten, smniern in einem ganz rothen Scliilde. Der
Stammvater derselhen erwarb Güter in Ober- und Nieder- Alten Imyn.
Fri'dnch v. K. war Fiittnieister der lt. poln. u. knrsjiehs. Chevaliers-
Garde und dir SohiK August Euianuel tiottfried v. K,, kursäclis. Artille-
He-Ofticier. Von Letzterem wird er/Ühlt, dass erhis an sein Lehensende
nie Fleisch oder Fische, sondern nur VegetahiHen gegesüeii ha he.
— r. HtUhach, \. S Tnfl. _ N, Pr A.-L, III. H. 180 uriil »1. — Frtihtrr «. hifd^ibur. I.
S, 4'^-« und 1*4 — T^rog, 11. Ih: F.-H. v» Krithn. — t. fftt/H^r, hirmov.-br*un«chw. Adid,
Tflb. 19: T. Ktntia.
Kremier v. Krippen dorfT, Oonier v, K.^ Ritter. Böhmischer Hit-
terslnnd. l>iploni vom K. Rmlnlph IL für Wentxel Cromer. mit dem
Friidieate : v. Kriiipeuilortl'. llerselhe, geh. 1543 zu Neis.sc und gest.
L Becendier ]f>0(i zn Breslau, war Hauptmann in Freywalde und
Saubsdoi-ff.
F*i'if>. P Ltdpfmr, I. S. 4*4,
Krotnmenaii« Krammenau, KriimenaUT Nothoff, i^r^nannt Krom-
luenau. Altes, scldesischcB Adelsgeschlecht, welclies besonders im Trop-
pauschen und Jägerndorffschen angesessen und auch in das Posenschc
gekommen war, in welchem Triehisch unweit Fraustadt Li 60 der
Familie zustand. Dieselbe war lß2ft zu Assel bei Bunzlan begiltert und
hltlhte noch in die zweite Hälfte des 18. Jahrb. hinein. Zu derselben ge-
hörte der k. pr. Oberstund GeneraLPolizeimeister v. KrommenaUi wel-
cher aus Berlin in Russische Gefangenschaft fortgeführt wurde u. 1763
verschollen ist.
Sinaphiß, I, H. fini u, U* ß. 7SK — Freih. p. Ledehur, L S. iM. — SiViiwöcAtfr, 1.5*:
Kroraftdorf. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht aus dem gleich-
namigen Rtammhausc im Gothaischen, aus welchem ein Zweig in das
Meisscnsclie kam, — Die thüringische Hauptlinie erlosch im Mannes-
stamme 1637 mit Georg Alb recht v, Kromsdorf auf Ottenhause» und
mit dem einzigen Sohne desselben und der nach Kursachsen gekommene
Zweig 1684 mit dem kursüchs. Land-Kammerrathe Albrecht Christian
V. Kromsdorf auf Lehuse, der Name des Geschlechts aber ging mit der
Tochter des erwähnten Georg Albrecht v. K. : Anna Sabina, aus, welche
als Wittwe des Georg Adam Herrn v. Werthern zu. Ballenhausen 24 . Jan.
1698 starb.
Knattfh, 8. 635. — Albinm, Wertbtrnsche HisloTic, B. fiS u, 105. — r. Oleiehenntfin,
Nr. 4ii, — Gauh0. I. 8. 1119 u. 90. — Freffn^rr *, L^dehuf, h 8. 484. -Sithmacher I. 1*6 s
V. Krnm>tlorf, Thilriu^iitb. — t, Mriftttg' , L 9. 304.
Rronau^e v. Kranwald. Erbländ.-osterr. Adels- u. Ritterstand.
Adelsdiplom von 1796 für Feter Fau! Kronauge, k. k. Controleur des
Lemherger Cameral-Zahl-Amtes, mit dem Prüdicate: v. Kronwald und
Ritterdiplom von 1818 für Franz Kronauge v* Kronwald, Lemherger
Landrath.
Mftjerh v MMt/elä, 8. 214 and Erg.-Bd. 8. 1(J6.
— 299 —
Krouf^ek, Freiherren u. Grafen, s. C ro b e g g . C r ou d c k. F r e i -
her reu nnd (i rafen,
Kront'iif(4dl (in Blau piii riplits^TeknlirttT. silbrnier, dojijioltgü-
schweiftrT L^'hvr, welfhor um diMiKopf oinfti jn"fineiiIiOii>onrkrairiC trilgt
an«i in der aiifgrliolionpii recht rn VonlorpraiiKo einen ^«ildenrn Stern
hält, wiilirnid in der linken Ober- und in ih^r rvvhun Unterccke d^s
Si'liildc'S viiw j^oldene Krone selnvetdi. Ein im Ki^n-, Haniiover Idfihpu-
d(*s Adi'lsfi:t'sehk'('li!, über dessen l'isjniiii^' sieli viMNcliiedene Anfs^ahiii
vnrtindcii; v. Mcdini/ ertulir uns der Fiiniilie sellist, dass das Grseldeelit
ursprniifjrlick aus Ltdhmen stumme, doit D(dnilski v. Dnhalick fjphdsseii
habe u ml srlion im 15. Jahrbuudfde beknnid ii^owesen sei. Um die Mitte
des 17. Jjihrh. sei dasselbe in Folpe der Reli^innsstreiti^keitnn ausfaro-
Wüiidert und habe sidi um 1 Cdl!) im Brerjiensdi<*u nieder^elasseu. Da-
gppren sagt Freik, v. d. Knesekerk: .Jm 17, Jahrb wnrfie - wenn wir
nitdit in Oll — der Stammvater des (iesclMeebts vnn dem KiUiiLie vnn
Sckweden in den A^lelsstand erlinlM-i}. UeiNelbe batte (*ine Oe^iltzuiiE; in
Grfliienteieb bei Stade: anob war Friedneli FiHileb v. Krouenfekit. ^^eb.
1670 u. pfest. 1747, mit Amm Cbristianp v. Zesterdeth aus dem Drc-
niisckeii vermüblt.*' — Der Stamm ist dauernd fnrtfiesetzt worden und
mehrere Glieder desselben Iniben, wie frllker, tus auf die neueste Ztdt
in der k. bafun"*v. Armee fjestanden. Zu L* tztvvren j^^ebureu: ('arl Fried-
rieb Wilhelm v. Krunenbddt; (^irl Willielm v. K. u. Friedrieb Luuis v.
K. — Die in Gesterreieb vur^^ekonmienen v. Kronrnfeld ^tekörten m
einer ganz nncb-ren Familk-, niimlieb zu der Fandlie Derary v. Kronea-
feld, welche Bd. II. S. 46S erwflbnt worden ist
dinjf. l. 8, :(IM lind 30^. - W. H. d K«t. Umiiicn^. F. i u. H 'J, — Knetchkii, U. 8, 261
II. «5, - f. IMnff. tiBiHiov Ad'l, Tdln.lVi,
Kronen felsH, Kronenfel«, Ritter (Sekild derUn^e nacli getbeilt:
reckts in (foM vier. 1, 2 u. 1. sechsstrablige Sterne u. links Ratb. ohne
Bild). Reicksritr erstand. Dijdnm von 179*J für Joseiib Steplian v. Kro-
nenfelss, k. k. Gek. Cakinets-Secretair u. w* TTnfratb, mit dem Prüdi-
cnte ; Kdler Herr. — Schon vorlier, 2. Apr. 1774. hatte Franz Wenzel
Stephan Krnnenfels mit df-mselben Wappen ilen erbUind.-österr. Kitter-
stand erlangt. — - Der Stamm blühte fort u. mehrere Spro<isen desselben
traten in die k. k. Armee. In neuester Zeit lebte Hu<b)lph Ritter v. K,
als Oberst in d. A, zu Agram, Adol]>h llitter w li. war Hauptmann im
32. Infant.-Reg., Jobann u. Joseph R. v, K. Lieutenants und Franz R.
?, E. Kriegs-Canzlist
HnoflichrifUkln* N.int««n. ~ Utff*rU m. Umhtf^td, Kr« B4, S. 1116. — imU -«cbecntt. des
otterr. K^th. — Ttjrf*/. ir h2 : *. K. — ßoppl. *u SU-hm. W,-Ii. Xi 90t Kiitef v. K,
Krouheliii (Schild geviert: 1 und 4 in Blau ein j^oldcner Stern u,
2 u. 3 in Silber ein, in jeder Pranke eine Pfeilspilze lialtemler Löwe).
Ein in neuer Zeit im Kj^r. Preussen vürp^ekommenes Adelsgescblecbt,
Jius welchem zwei Sprossen als Hauptleute in der Armee standen, der
eine im 22, imd der andere im 38. Inf.-llegim.
Frefftfrr r. Lttdwbur^ l. S. iM.
Kr<»pf (in Silber der vorwärts gekehrte Rumpf eines rechtsselien-
don , bOitigen Mannes m rother Kleidung mit fanf goldenen KuOpfen
— 300 —
und vom eingeschnittenem, goldenen Kragen, welcber eine golden auf-
geschlagene , rofhe Mtitze träfet nmi von zwei sechsstrahligen , rotheu
Sternen, dem einen oben rechts, dem anderen oben links, begleitet ist.
Reichsadelsstand. Diplom vom IL Mai 1779 für Joseph Anton Kropf,
kurbnjen Oherhrauamts- VenvaJter in Haag. Derselbe war ein Sohn
des Johann Alois K.. kurbayer. HoiTvammeiTaths und Pflegscommisaars
in Yohljurg und seine Söhne: Joseph Felix Alois ?, K. , geb. 1774^ k,
liayer. quiesc. Brauverwalter in Haag und Fehx Xaver Pius v. K.. geb.
17^2, k. bayer. Obennauth-Beamter in NördUngen , wurden nach An*
legnng der Adelsmatrikel des Kgr, Bayern in dieselbe eingetragen.
r. lani/, 8. IJ9. — W.^B <L K^r. Biiyfrn, VI. Jl.
Kropf (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein rother, von drei, 2 u. 1,
rotben Binfzen begleiteter Sparren [oder auch in Rotli ein silberner,
von drei silbernen Ringen begleiteter Sparren] und 2 n. 3 in Silber ein
rotlier Pfahl), lleichsadelsstand. Diplom vom 5. Nov. 1560 für Va*
lentin Kropf, llniiptmann und Erbsasse anf Groningen. Derselbe hatte
von dem Erzhisebofe zu Mainz Adalberl TY. von Brandenburg einen
Wai^penbrief und in demselben als Wappen in Roth einen von drei sil-
bernen Ringen bcgleifetin. silbernen Sparren erbalten, ~ Ein ursprflng-
lich aus demElsass stammendes Adelsgeschlecht, welches in der heutigen
Provinz Sachsen, in Saehsen-Altenburg, in Braunschweig, Hannover u.
in Westphalen begütert wurde. — Dasselbe sass bereits in der Provinz
Sachsen I55*> zu (iröningen unweit Oschersleben , 1569 auf Lehnen zu
Oschersleben und zu Wilsleben u. Eilensteilt bei Oschersleben , so wie
1710 zu Klein-Quenstedt im Halberstiidtscben und zu Schwanebeck bei
Oschersleben. In Saebsen-Altenburg stand der Familie Nieder-Crossen
bei OrlninOnde 1667 n. noch 1 792, sowie Töpperstlorf u. Zeutsch eben-
falls bei (hlamünde 1750 und noch 1790 zu. Im Braun seh w ei gischen
niul Hannoverschen war das Geschlecht 1620 zu Vechelde im Braun-
schweigischen, 16B0 zu Astfeld und 1667 zu \Vis])enstein im llildes-
heim'schen, 1670 und 1854 zn Kattenstiidt und 1740 zu Wienrode hei
Blaiikenhurg gesessen, und hatte 1 725 in Westphalen auch Brenschede
unweit Bochum im Besitze. — Ein Enkel des obengenannten Yaientin
V. K. : Valentin der Jüngere, k, k. Oberst, setzte in der Ehe mit einer
¥, Bornst^dt den Stamm weiter fort. Von seinen Nachkommen war
Chnstopb Sigismund v. K. Oberforstmeister in Blankenburg und Philipp
Carl V. K. kurmärkischer Oberforstmeister, Ein v. K,, k. pr. General-
major und fridier Chef des 32. Infant,- Regiments, starb 1819 , und ein
Sohn des obengenannten Oberforstmeisters C. S. v. K. : E. v. K. war
1839 Major im k. pr. 2. Garde-Regimente. — In neuester Zeit war
Louis v. Kropf, k. pr. Lient a. D., Herr auf Agnesdorf im Kr. Sanger-
hanseu. — In die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern wurde um 181B auf-
genommen: Fnedrich Wiltielm Heinrich Alexander v. Kropf, geb.
1790, k. bayer. Oberlieutenant im 13. Linien-lnfant.-Regim.
r. HAittach, I. N. im. — *. Lfifi^, Muppl, 8. 118. — N. Pr. A.-L. V. S. 290, ^ Frtik.
0. Lfti»bur, 1. 8. 4S4. - SuppL zti «ifboi W.-B. IV. (fit im 1. ii. 4 FeWp »r»»l*H dt*» Sp^ir-
rcni •i« Z"lt. - W^R d. Kwr. n^yoni. Vf. 71«. — W -H. tt. Kur, K»miti*. B. S u. 8. 9.-—
W.-B. der f!ich9i44«h><ri StaMoir^ VU. M2, — t. ff^/tt^r^ hmuHtv. Adel^ Tali. 19.
Kix>Bcliwitz, Treutlei* v. KroBchwltz (Schild quergetheilt : oben
— 301 —
in Blau ein aufwachsender Löwe und outen im der Länge nach getheil-
tem Felde eine viermalige von Roth und Silber wechselnde Sparren-
TbeilunK)- Böhmischer Adelsstand. Diplom um IßOO für Dr. Hiertj-
uymns Treutier, Kummer-Procunitor in der Oberlausitz» mit dem Prü-
dieate: v. Kroscbwitz. — Die Fiimilie wurde früher als erloschen an-
genommen, doch tindeii sich noch Siegelabdrücke auH neuer Zeit.
Frtihrrr c Ud^but, \. «. 4*i* und lU, Ö. 'l^h.
Krogigk, Freiherren {in Silber drei ober einander stehende,
rech tsge kehrte PHugscbaareu). — Eins der ülti-steu u. angesehensten
Adelsgeschlecbter im Magdcburgiscben n, Anhaltschen, wohl entspros-
sen aus dem Stamme der im 11 — 13. Jahrb. vorgekommenen, in den
genannten Gegenden reich Ijegütertcn Edlen Herren v. Krosigk , wclch-^s
frilher Crosuck, Crosick, Krosee, Krösig. Kroseck u. Krosegk gesclirie-
ben wurde u. als dessen Stammsitz die alte Burg, von welcher nur noch
die Trümmern eines Tliurmes übrig sind, bei dem 1421 an die v. Tmlha
verkauften Dorfe Krosigk im Saalkrcise, zwei Stunden von Malle, äuge-
nominen wird. Auf dieser Burg lebte zu Anfange des 12. Jalu-b. Uedo
K., der erste bekannte Stammvater des (lescblechts, von dessen Söhnen
liieirich 1182 Bischof zu Ilalberstadt wurde. Von l)edo*s Nachkom-
men hatte Eberhard Crosigk, welcher in dtT ersten Hälfte des 14. Jahrh.
lebte, drei Söhne: Köhler C, welcher sich um 1348 als sächs, Kiiega-
oberst beröhmt machte n. Stammvater der Familie v, Köhler wurde ;
Gurt C. , welcher die Familie aus dem Winkel gründete und Lorenz,
welcher den Namen t/rosigk fortptianzte. Von den Söhnen des K+diler
K. verkaufte Hermann K. v. K. das obengenannte Stanimhaiis Krosigk
u. seine Nachkommen behielten den Namen Köhler bei u. das GeschSecbt
wurde aus dem Hause Pierau fi»rtgesetzt, s. dt-n Artikel : Köhler, 8. 182.
Ebenso blühte CurtsK. Nachkommenschaft unter dem Namen: aus dem
Winkel, s. den betreffenden Artikel, fort. Die Nachkommen des Lorenz
K,, weklie den Namen Krosigk fortsetzten, sassen zu Wieskan, Baüeii-
stüdt, Aisleben, Beesen, Erxleben, Guölbzig, Stasst'urt, FVijditz etc. und
es entstanden nach diesen Besitzungen mehrere Linien, von denen aber
die meisten bald wieder ausgingen. Von den Sprossen derselben wohn-
ten viele als freie Edelleute auf ihren ansehnlichen tiUleru, andere vd>er
gelangten im Fürstentbume Magdeburg n. bei den anhaltseben Fürsten,
so wie spiiter im Kgr. Preussen, in den Dom-l-apiteln zu Merstdiurg ii.
Naumburg etc. zu hohen Aemtern u. Ehrenstellen. I>ie in iwmw Zeit
von einem Sprossen des Geschleebts mit dem grösaten Fleissi: und d^-r
grössten Genauigkeit verfasste, unten angegebene Geschichte der Fa-
milie ertlieilt, wie über die gesammten Verh;ütnisse des Stammes, so
auch tiber die Glieder desselben verbürgte Natdirichten und es sind
daher auf diese treffliehe Arbeit Alle zu verweisen , wekhe weitlüutige,
das Geschlecht betreffende Angaben wnnsclien. Nur einige Sprossen
des gliederreichen Stanmies miigen hier erwähnt sein. Johamia Elisa-
beth v. K. , Tochter des l*Jü7 verstorbenen Christoph v, Iv. auf Gnölb-
zig und Sandersleben , fürstL anhält, Kammerraths, Hofmarschalls und
Hauptmanns zu Dessau, wurde die (femahlin des Für?^ten Georg Aribert
zu Anhalt-Dessau. Cliriütian Siegfried v, K. a. d, 11. Uohendort' im
p
— 302 -*
Anhalfschen — ein Sohn des An?>ert. Siegfried v. K. — fiel 1757 in
der Schlacht bei Coliin x\\% k. iireuss. Oberst und (V>tnniandenr riiier
Brigade von (kei Kegimentern , rnit welcben er die femdliidie Reiterei
über den Haufen warf; Heinrieh \\ K. a. d, H. Poplitz. k. pr. Major,
wnrdc an der Sidtze seines Bataill, IBIB hei Mtkkern von einer Kuge!
(lieht niiter dem Herzen getn^lfen iinEl starb sogleich; und Ernst Fried-
rick V, K, tnit 1825 als k, pr, (lenprahiiajor aus dem activen IHenste
und iehte spüter mit j^einerGemahlia, Aaguste Grf, v, Alvensleben, gest.
lH5{k auf seinera Oiito Nieahnrg. — Der troiheiTliche Stiimni hliiht in
neuester Zeit in vier Linien, iti der Linie zu PoidiU. zu Holien-Erx-
lehen, zu &f erhitz und in der s. g. Reformirten Linie. Das Ui\upt der
Linie zu Poplitz ist: Freih. Yolrath. geb. 1819 — Soka des 1857 ver-
stoi'henen Freih. Dedo, k, pr. fieJi. Regier-Raths, Mitglied des Staats-
raths etc. — lleiT dea Fideiconimiss-Beaifezes Poplitz, Laublingen. Bee-
setian na<l Mukrene im Saalkreise, Erhtruchsess des Herzogthams Mag-
dehnrg, venu, in erster Ehe nnt Auguste v. Roder, gest. 1856, und in
zweiter 1858 niit Luise Freiin v. Krosigk, geb. 1819. Aus der ersten
Ehe Staramt, aeben drei Töchtern, ein Sohn, Conrad Dedo Carl, geb.
1849, Der Itnider des Freiherrn Yolrath ist, nehea drei vernifihlten
Schwesteni, Freih. Hermana, geh, 1824, k, pr, Prera.-Lieut, a. D.,
venn. 1853 ant Sophia v. Behr-Negendaak, aus welcher Elie ein Sohn,
Eherliard Dodo , geh. L857, entspross. — Von den vier Brüdern des
Freiherrn Dcdo, s. oben, den Freiherren: Ludwig Franz, gest, 1821,
k. pr. Major, venu, mit Bertha ¥, Rrederlow, gest. 1828. Ernst Fried-
rich, geb. 1782, s. oben, Friedrich, geh, 1784, Herrn auf Grossböhla,
Propst des Domstifts zu Mei'sehurg, k. pr. Regier, -Prüsid, a. D., verm,
in erster Ehe mit Henriette v, Ttiielau and in zweiter mit Caroline v.
Leipziger, gest. 1840. und Anton, geb. 1790, Herrn auf fir5iia, k, pr.
Rittm. a. D. , h. anhält. Kammerli, n. Laiulratk und Schlosshauptmaan
zn Bernhurg, verm. mit Albertine v. Kerssenhnick, staamit eine zahl-
reiche, aus vielen Söhnen, Töchtern und Enkeln bestehende Naeh-
könimenscliaft, welche in den geneal. Taschenb, d. freih. Häuser genau
aafgelübrt ist. — Die Linie zu Hohen-Erxlehen besteht aas zwei
Branchen. Haupt der illteren Braaehe ist Freih. Anton, geb. 1820 —
Solm des 1856 gestorbenen Freili. Adolph Friedrich, Herrn auf Hohen-
Erxlebea und Ratiimannsdorf aas der Ehe ant Elisabeth v. Westphalen
— Herr auf Hohen-Erx leben, k. pr. Lieut a. D, u. 1j, anhält, Kammer-
heiT, verm. 1855 mit Ernestine v, Veltheira, aus welcher Ehe, neben
einer Tochter, ein Snhn, Gehhard, geb. 1857, eatspross. Die vier
Brüder des Freilj. Aaton sind , neben fünf Schwestern, die Freiherren:
Erich, geb. 1829. Hen- auf Rathmannsdorf, verm, mit Sidoale v, Yelt-
heim a, d. H. Destedt, Adolph Theodor, geb. 1832, k. pr. Lieut., ver*
mülilt mit Aatx)nie v. Kerssenbrock, Gebhard, geb. 1835, k. jir. Lieut.,
verm, mit Hedwig v. Alvensleben, und Friedrich Güntiier. geh, 1839,
— Haupt der jüngeren Branche ist: F'reih. Gebhard Friedrieb Aatou,
geb. 1834, und die beiden Brüder desselben sind die Freiherren: Hein-
rich, geb, 1837, u. Bernhard, geb, 1841. — Haupt der Linie zu Mer*
bitü ist: Freib. Carl^ geb. 1806, Herr auf Merbit^, im Saalkreise, k. pr.
j
— 303 —
Rittra. a. D,, verra, 1829 niit Emma v. d. ilarwü^, aus welcher Ehe
vier Töchter uml sieben Söhne entsprossten , die Freiherren: VolraUi,
geh, 1831, Kurt, geh. 1833, k, pr. Lieutenant, Bernliard, geb. 183H,
Carl, geb, 1843, Friedrich, geh. 1R45, Wilhelm, geh. 1846, lu Hein-
rich, geb. 1849. — Haupt der s. g. reformtrten Linie ist: Freih. Carl
Ludwig Leopohl Eschwin , geb. 1803, Herr auf Schadewaldc, k, pr;
Mfgor a, D., verm. mit Augusta Alwina v. Nehrhuff-Hohlerberg a. d. IL
Gebersbach, ans welcher Ehe ein Sohn stammt, Dedo Leopold Ernst
Adolph, geb. 185(i. — Der Verfasser der nnten angeführten Geschichte
der Familie ist Freiherr Rudolph, geb. 1817, — Sohn des oben ge-
nannten Freiherrn Ludwig Franz — k. pr. Major und Escadrons-Chef
im Garde- Drag. -Regini. , verm. 1857 mit Aatoinelte Freün v. Krosigk.
und ein Sprosse des Stammes ist seit Sept. 1861 h. sachscn-meining.
Staatamlnistcr.
jr«iu«fA. S. Älü. — Dr. HrhrrnM. Btii. iiur Befchrciln Art t, 8t«ittberf, H. 77—91. >[r. N.
— HfCtmann, Vni. H, a«>3. — S^iftri, Gfiie*(og|p. S. 2,S^--:iO'J. - Viii. König, kf^iu-hiitor,
BpiPlirtiti. dor V. K, — Üantn', I 8. ^^74— 79: Cro^kk. — r. Ihtft^fffn , I, ?<> Uu. — ffr, F,
Cfir^ W*>lf, Resrhr. iL grifl. Kitliuiichfln- u. «ilifL Kro9ij*lffr|icii. n«ii!4P<iu Mcr-^fbiirg. i7.'ri. — -
r« Dr*%fh*tuitt. tifschr. d. N^ lliigdaburf u. MftSbon], MarleiiUii-Eor .lAhri» a. v. iy, — tii*4jtf-
mann, Caiitnii Otron««ltl. Tttb. ^^K) ; Uebgrg, ^M; HhoM-WertA, 1.07, lt% \U, 137. J^trt^rwKld,
144 Altmühl, lii.1; Voigtfand, 161. 173, 2tfl. — Mvit^n tienkwTirdiglt*?iten, H. *t>S u. "iiV». -
PtiuiK Ubtfii «roiwi-r Hvld<"ii, IL S. 113-18. — N. Pr. \-h. IH. !«. liti— «13. — Frtih. t. U-
(ifhur, I. S, 4K4 ü. SÄ M. III. ?*, 'i9% — Hndotph Freih, e. Kr<tuj(fk, Nmctiriclitrij a ij<«irh.
d. DyanttF'^n- u. frclii, <4e«etiU v. Krniigk. Mit StAmiii- und Wupp^ntafcl, Bcrlhi. l^^Sti. —
OoiieÄl r*!*rliiMili. <J. frcili. KÄmer. Mäh ,s. :ji4 yiid IStiO. ». 4«. — Si^hmach^r ^ I, 1S9 :
T. Krösig, »&ch9ljich -- Tur^g, I. 101 ii. SithfiUte§s, 1. ä. 101 u. 2. — W.-B. d. S&chMJsdiei}
SUaten. IV. ST.
Krotten aarer (im Schilde ein stehender, in der Rechten eine Wein*
trauhc haltender Mann). Ein in neuer Zeit im Kgr. Frenssen vorge-
kommenes Adelsgeschlecht , ans welchem ein Lientenant v. Krottenau-
rer. ^vele1ler 1806 im Husaren - Regimcnte v. Blücher stand, 1820 als
Hauptmann a. D. u. Ober-Gränz-Controleur pensionirt wurde.
N. Pr, S.L. in. n, im. — Frtifterr «. Ltdtbur , \, 8. 4 HS.
Krottendorf, Krött«fid orfer (in Roth eine dreizinkige, goldene
Gabel). Altes, steiermärkisehes Adelsgeschlecht, aus welchem im 14.
Jahrb. einige Sprossen nach Oesterreich kamen und Pottächach, SchloS3
und Gut Wiernitz etc. in Nieder-Oesterreich an sich brachten, — Hen-
ricus et Hartwicus de Cbrottendorf, Gebrüder, treten schon 1216 nnd
1223 in Urkunden des Stifts Socckaa auf. Ulrich Krottendorfer zu Pott-
Bchach war 1442 mit Anna Pellend orfer vermählt und empfing noch
1453 einige Stubenbergsche Lehen; Beruhard d. Jüngere v. Krotten-
dorf verkaufte Wiernitu 1490 und Ulrich w Krottendorf zu Pattschach,
der Letzte seines Namens und Stammes, lebte noch 1513. Der Erbe des-
selben war Bernhard Stadler zu Stadl, — Das von Gauhe 11. S. 5!>.5 er-
wähnte freilierrL Geschlecht dieses Namens in Bayern, aus welchem eiu
Sprosse als kurbayer. General in den Kriegen mit Oesterreich sich aus-
zeichnete und 1742 Commandant zn Ingolstadt war, gehörte zn dem
hier erwähnten Stamme nicht.
EtinenkrL I. H. Aüri. — Wi^^ifriü, V. S. V97 u. 9Sl, — Schmtiti. H. 8. 293.
Kroyhem v. Heimfeig, Freiherren. Erbländ.-österr. Freiherrn-
• stand, Diplom von 1815 filr Carl v, Kroyhern, k. k. Feldmarsch.-Lien-
tenant, wegen 39jährigcr Dienstleistung^ mit dem Pradicate : v. Uelmfcls.
— S04 -^
KrMheiiiack v, Carlsberg, Ritter. Böhiniscber alter Ritterstand.
Diplom von 1739 für Johann Thaddlius Krscheniack v. Carlsberg, De-
chauten m Bühuasch-Aielia, mit seinem Bruder, Joseph CjriU K. v. C.
Krtiezka v. Jaden, Ritter. Erbländ.*österr, Ritter- u. Freiberrn-
stand. Ritter- IHidom von IS 10 für Joseph Krticzka, k. k. Gtibeniial-
ratli, Kiimmerprüennitor, Vicrljonrlieuricbter und Weitibergiiints-Di-
reetor iu Böhmen, mit dein Priidicate: v. Joden und Freiherrn -Di|>loni
vom 16, Xov. 1S3!1 für Johimn Krtic/ka Ritter v, Jaden, k. k. Hofratb
und Referenten im 8taatsarcbive, Derselbe — ein Sohn des genannten
Joseph K. Hitters v. J, aus der Ehe mit Josepba Seblennner v. Ehren-
rang — wurde später Vice-Cnnzler der k. k, vereinigten Hofcanzhn,
trnt \^'i\) in den Ituhestand und starb iHtiO. Aus seiner Ehe mit Hen-
rii^tte Edlen v, Madt-r, gest. isiii, eutsprossten, neben jiwei Tikbtern,
Freiin Henriette und Freiin Johanna, drei Söhne. Freih. Jo^^eph, k. k.
Kreis-(/onimissnir /m Korneuhurg, verm. ndt Maria Edlen v. I'usswabl ;
Freib. Friedrich, Concepts-Adjunct im k. k. Ministerium der Finanzen
und Freih* Carl* Gerichts-Adjunct bei dem k. k. Laudesgericht m Wien.
Mf^fjtrle r. Muf,t/fi<i. lüj^.-Iin. S. liiU. - lueuiaL Twsrlvenb. fL freih Häuser, l'*6y.f<.3ya
ui>c| y4 tmd lihSj". H lEfj.
Kriickowr Cruküwe, (Nach Siegeln vun 1563 und 1619 Schild
qner^^etheilt : unten ein Querbalken und oben ein aufwachsendes Ein-
horn.) Altes, ponimernscbes Adelsgeschlecbt^ nicht zu verwechseln mit
der Familie v. Krockow, s. S. 2*U, welches /m Toitin unweit Denimiu
schon vor 1BB9. zu Müssentbin und PaHderow 1505, zu Ki*ukow, eben-
falls bei Derinnin^ 1523 und noch lti26 zu Müssenthin u. Padderow
sass. Nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen. — Es gab übrigens
noch nach Micrül und Siebmacber. Hl. U)B, in Pojnmern ein gleicbna-
nn^es Geschlecht, welches im Schilde eine ßlumenvase, oder Kruke
fübrte.
KrulTti Freiherren. ErbbunL-osterr. Freiherrnstand* Diplom von
17it0 für Andreas Adolph v. Krnfft, k. k. Hoirath und geh, Staatsofd-
eial. Derselbe geluJrte zu ein<nn alten cölnischen PutriciLTgescbkchte,
welches aus dem Dorfe Krulft an der Eitel stammte.
Krugi V. dem KrugCf Kroge (im Sclnlde ein Andreaskreuz). Altes,
langst erloschenes Adelsgescblecht im Altmartt-Priegnitzsclieu, aus wel-
chem Heinike v. K. 1405 in der Voigtei Lenzen begütert war und Amd
v. Krug L'341 das angegebene Wappen fühiie, l>ie Gebrüder Joachim
Friedrich und C'aspar Dietrich die Kruge lebten nocli 1085. — Die
Familie war schon im 13. Jahrb. zu Crüden im jetzigen Kreise Oster-
burg, 1411 zu Giessoudurf in der Ost-Piiegnitz u. 1552 zu Kruge im
Kr. Ober-Barnim gesessen,
Freihetr r. ttdröttt , 1.8. 4"^'$,
Krug, Kruge, Kruge (in Silber ein linksspringeudes, scbwai'zcs
Einhorn). Altes, mekk^nburgisches Adelsgescblecht, aus welchem Bal-
duin K* 1424 lebte. Spüter ist dasselbe erloschen.
p. MeUifig, I. ü. ^üb t uicli dorn litü, aU^t^gKug. luckkub. Fniuüien.
— 305 —
Krug von Nidda (in Gold ein mit einem silbernen Kru^e bdeg-
ter Stern, disscn se^bs Stnihlen von Silber nnd Blau der Länge nncb
getbeilt sind. Der Varianten giebt es Viele). Reicbsadehstand. Diplom
zu Autanj?e fies Kl. Jabrh. vom K. Maximilian L für das gesammte Ge-
scblecbt; Erneuerungsdiploni des alten, der Familie /ustebenden Heicba-
adels vom 20. Febr. 170B für Tbeodor Cbristopb Krug v. Nid du, k.
preiiss- Hof- u. Ober-Bergdirecto r, wie aucb ei^sten Leibmedieus (später
w. Geb. Riitb), Friedrieh Ludwig. Fürstl. HessendannstiidL Director
derSakwcrke, .TobanuReinbiird, FürstL Hessisch. n.Grad. Stolbergscben
Ratb und (»ber-Äintniann, Conrad Jacob, Ftirstl. Hessendarmst. Amts-
ratb und Andreas Krug v. Nidda, Brüder und Vettern, und K. Preuss.
Änerkennungsilipluni vom 2L Juli 1704 für Theodor Christoph Iv. v.
N., k. preuss, \\\ Gelh Ratb. — Altes, aus einem sehr angegebenen Pa-
triciergescblecbte der Städte Basel und Erfurt slanmiendes Adelsge-
schlecbt. Aus BuseJ verbreitete sich die Familie im Elsass, und kam ge-
gen Ende des ir>, Jahrb. in die Wetterau. erwarb Güter zu Nidda, Mor-
lau, Selters, Sultz, Wiesels heim etc. und schrieb sieb nach ihren Be*
Sitzungen zu Nidda im jetzigen Grossberzogthnm Hessen: Krug v. Nidda.
' — Die Familie breitete sieh in Preussen, Hessen und im Stolbergschen
weit aus, kam auch nach Sachsen und gelangte zu grossem Ansehen.
Dieselbe war bereits 1748 zu Döllnitz iin Saalkreise und Ilatterstedt
im Querfiirtb sehen, sowie 1801 zu Volckstildt im Mansfelder Seekreisa
und zu Gütter, Parey und Uübsen im Kr. Jerichow II aageaesseu, hatte
die letzteren drei Güter noch 1854 inne und sass auch In Ostpreussen
im Kr. Mobrungen zu Altstadt, MUnsterberg, Pachoüeu und Gröckel-
witz. — Friedricb Albreeht FraiäZ K. v. N., geb. 1776 u. gest. 1841,
Herr auf Gatterstedt, spater k. pr. Regierungs-Director zu Arensberg
etc. hat als Dichter sieb namentlich um das deutsclie Epos verdient ge-
macht u. sein heroisches Gedicht: Skanderbeg, Leipzig, 1824. 2 Theile,
erregte zu seiner Zeit besonderes Aufsehen. Der Bruder desselben, Lud-
wig k. V. N., Major a. D. und Landratli des Kr. Sanger hausen, feierte
1838 sein öOjiibriges Dienstjubibium. — In der k. silcbs. Armee wurde
Carl K. V. N. 1854 Rittmeister u» Wirtbscbaftscbef im 3. Reiter-Regi-
mente uud Arnold K. v. N. war in neuester Zeit Hauptmann im k, k,
55, Infant.-Regim.
Leu. Hrhwt'i*. LesiJc. XI S. T26 u. 27. — Striedtr , Ueinlioh. Gelebrl. - Geichlcht«, (I.
g^ 4llS^i^i^, _ W^inrich, Nftrhrichtcn v d, HtAdt Erfurt: Verieiehii. des Adels «te. In Erfurt.
- N, OfneaL Hnnrth. 177T. K. iTd u. 77 u. 177*. S. 32% — r IMIhacht I- S. 707. - N. t»r.
A.-L. V. B. 'JW und »1 und VI. S «S. — FrriA. v, L^dtbtir, l. ». 4S6. — W. B. d. preu4f.
lliuitrcli. II L 75 - W.-B dur .Sncbsisrh. SinM. U. »f>, — Knittchk*, \. S..349 u, üü.
Kriigelstein (Schild geviert. 1 u. 4 quergetbeilt : oben in Gold
drei blaue Ziegelsteine und unten in Blau eine halbe, goldene Sonne
und 2 und 3 in Silber ein rother ThurmJ. Reicbsadelsstand. Diplom von
15S9 für Martin Krügelstein. Derselbe stammte aus einer Familie, aus
welcher die Gebriuler Siegmund und Benedict Krilgelstein auf Wandel-
burg 1504 einen kaiserlichen Wappenbrief mit folgendem W^appen:
Schild geviert: 1 und 4 in Gold drei blaue Ziegelsteine und 2 und 3
Blau, ohne Bild, erbalten hatten. — Als Sprosse dieses Geschlechts
meldete sich in Preussen Jobann Gottfried Krügelstein» Eigentbtlmer
einer Gold- u. Silber- Fabrik und bat um Erucuening des Adels, erldelt
Kn^tchk«, 0€uuck. Adfllfl-L«x. V. 20
— 306 —
aber 1762 vom Könige Friedrich IT. einen vorläufig ablehnenden Be-
scheid. — Verschieden von dieser Familie war nicht nur das alte, säch-
sische, ritterliche Geschlecljt dieses Namens, aus welchem Hermann v,
Krllj^el^tein 129i> seinen von Heinrich v. Schauinhurg zu Lehn gehen-
den Zelinten zu Mittel-Wasixngen ini Meiningenschen an das Kloster
Sonnei'eld verkaufte, s. Kreysig Beitr. z. Histor. d. Sachs. Lande, V. S.
310, sondern auc^ das Geschlecht der Reichsritter Kriegelsteiu v, Stern-
feld. s, S. 288.
Freih, 9, L*d€bur, 1. S, 4M.
Kniger (in Blau drei goldene Sterne), Ein früher m dem begüter-
ten Adel in Pommern und der Nenmark z:thlendes Geschkcht, welches
17ß3 zu Zeinicke im Kr. Saatzig. I77H zu Pitzerwitz im Kr, Soldin,
1794 und noch 1790 zn Dahlow , suwie noch IBOB zu Trampe oder
Trarapke, Beide unweit Saatzig, angesessen war; — Das früher in der Nie-
der-Lau sitz vorgekommene, 1<J47 mit üahry beiSoraa u. mit einem Vor-
werke hei Cottbus angesessene Geschlecht dieses Kamens gehörte walir-
scbeinlich zu der Familie von Krttger, welche nach Sinapius, II. S. 758
im Breslauschen begütert war.
Fftik^rt t. Ud^ttHr, 1 S. ■lÄri II ud Ht. 8 nh, ~ W.-B. der Prcusi». Mooitch. III, Ti,
» KrümmeL Kmminel, KrumeL Krymmele. Altes, pommernscbes
Adelsgeschlecht, welches schon 1355 zu Dünnow u. Lindow im jetidgen
Kr. Sclilawe, zu Horst u, Starkow im Kr, Stolp und zu Sillipdorf im
Kr. Regenwaldc, sowie 1514 ^\\ Neuendorf, 1544 zu Mudel im Kr.
Schhiwe und noch 1602 zu Dünnow, Lindow u. Muddel sass, — Das
Geschlecht ist im Mannsstamme 1602 und in den weiblichen Sprossen
1630 au gges t or Ijen ,
Frtih, e. Lfdtbur, III. S. 23J& : — Sif^hrnactur , V. 7'2: t. Kryrnmde. - l*oniiacrii»rh*s
Kriinhnber* Beichsadelsstand. Diplom von 1 789 fttr Maria Anna
Krtinhuber, vermählte Freifrau Schenk w Geyeru. Dieselbe, gest. 1798,
erste Gemahlin des Carl Ludwig Friedrich Freih, Schenk v, Geyem,
k. k. Kümm, u. Rittmeisters, wird in den geneal. Taschenb. d. freih*
Häuser im Artikel : Schenk v,' Geyern ohne Angabe der Vornamen,
unter dem unrichtigen Namen: v, Grieshuhert aufgefiilirt.
MffifrU B. Mühiffki. Krg. Bd« 8. 34^ und SO, ~ »«ppl. tu diebm, W,-B. XI. l».
Kjüseckei KrÜseke {in Roth ein goldener, dreiarmiger Leuchter).
Altes, märkisches Adelsgeschlecht, eines iStammt'S und Wappens mit
den V, Krusemark, als deren Priegnitzer Zweig dasselbe aufgeftlhrt
wird, welclies in der Priegnitz 1541 zu Dannenwakle , 1542 zu Hertz-
sprung und 1545 zu SchOnliagen angesessen war, später die Güter
Gublsdorf, Wustrow u, Mayenburg an sieh brachte, im Magdeburgschen
Bergzau 1712 besass und Dannenwalde bis zu dem Erlöschen des
Stammes behalten hatte. Derselbe ging 12. Aug, 1759 mit Hans Sieg-
fried V, Kriisecke, Herrn auf Dannenwalde, aus, welcher in der Schlacht
bei Kunnersdorf als k. preuss. Lieutenant blieb.
Frrih^ r. Ltfd^frHt, \. 8. 487,
Krüttuer v, Anker^teiii. Erbländ.-österr, Adelsstand, Diplom
— 307 —
vom 1807 für Georg Krütter, k. k. Hauptmann bei dem Pontonmers-
Corps, mit dem Prädicate : v. AJ>kerstciii.
Krniiibaeh, Clirumimcli, Khriinipach. k\tQ% uiederüsterr* Herren-
staiidä-GescljIeclit, dessen ehemaliger Sitz und Stamnigut, Markt und
ScUosä Krumbach mit einer danach genannten Herradiaft, an den
Grenzen von Uuj^arn and Steiermark liegt. — Gerhard v, Khnimpach
und Hainrich , sein Bruder, kommen urktiiidlich schon 1209 vor. Der
Stamm, welcher mehrere andere Guter und Lehen erwarb, blülite noch
in die zweite Hälfte des 14. Jahrb. Innein und Rudolph und LUrich v.
Krumpadi, welche urkundlich noch 1572 genannt werden, scheinen die
Letzten den GescldechtH gewesen za sein. Die HeiTschaft Krumbach
hatten bereits um das Ende des 15. Jabrh. und bis um <üe Mitte des
17. Jahrb. die Grafen und Herren v. Pueelihaira im Besitz und fü^cn
auch mit Genelimigmig des K. Ferdinand L zu ihrem Wappen das Wap-
pen der ausgestorbenen Herren v. Krumbacb: in Roth ein aufsteigender,
silberner Liiwe , um den Hals mit einer Kette.
Wisfiffriti, V. ,H. 'i5H-:i<>o.
Kmmliaiisen (Schild der Liinge nach gf theilt : recht« in Blau drei
über einander stehende Hirschlwipfe udt Hals, und links in Gold ein
halber, schwarzer Adler), Altes, adeliges Patrizier-Geschlecht der Stadt
Dauzig, welches noch 1684 blühte.
* Kramholf , Krumb off v. Wiiitadorf. Ein früher zn dem schle-
sisfhen Adel zjlhlendes Gei^chlecht, aus welchem Bernhard Krumhoff
V. Woitsdorf, einem Gute im Oelsnischen, als Eath und Küuzler des
Klosters Trelmitz 20. Mai 1 51» 7 starb, — Derselbe war vermählt, doch
ist nicht bekannt, dass er Nachkommen gehabt h^be.
Krninmendick , Kramniendyck. Altes , holsteinisches Atlelsgc-
scblecht. welclies sich in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. unter König
Erich Xlll. in Schweden ai^sbreitetc. Albert v. K. starb 148il als Bi-
schof zu Lübeck, Derselbe wurde vom Könige Johann v, päuemark
mit mehreren wichtigen Gesandtschaften betraut und liat auch ein Chro-
nicou der Bischöfe zu Lübeck voju Anfange des Bisthums bis 1465 ver-
fertigt, welches, bis 1505 von einem Anonymus fortgesetzt, Heinrich
Heibom der Jüngere 1686 herausgegeben hat.
Kriimnieuäee (in Blau ein schwebendes Stacket von fünf oben zu-
gespitzten Latten, welche mit di^ei Querlatten durch fünfzehn Nägel so
aneinander befestigt sind , dass die dritte Latte den Fuss des Stackets
ausmacht.) — Altes märkisches Adelsgeschlecht aus dem gleicimamigen
Stammhause im Nieder-Barnimschcn Kreise, welches der Familie bereits
1375 zustand. Dasselbe soll schon um 926 aus Bayern in die Marken
gekommen sein, Elzelius v. Knimmensee stür^tte 1509 auf dem Tur-
niere m Ru|>|>in sitfben Ritter vom Pferde ; Hilmar Ernst v. K. war
16*>0 Amtshauptmann zu Schwedt und Freienwalde, and Otto Friedrich
v. K. 1680 kurbrand. Oberst — Das Geschlecht war im 15. — 17. Jahrb.
20*
— 308 —
in der jetzigen Provinz BrandenbQrg anaehnlicli begütert , hatte noch
1 709 Beelitz im Kr; Zauobe-Belzic? und Tasdorf im Kr. Nieder-Baniim
inne und war auch nach Ost- u. Westpreussen gekommen , wo dasselbe
Schwaiibof im Kr. Osterode und Remmer im Kr. Scldoebau an sicli ge-
bracht hatte. — Ber Stamm bltlhte noch in dtis 19. Jahrb. hinein und
ist mit Carl Aegidius Ludwig \\ Kruramensce, k. pr. Amtsrath und Ca-
nonieus zu St. Nicolai in Magdeburg, 1. Octob. 1827 erloschen.
Anffftu/i, S. .IH. - Gauhr^ X. S. U'JO — r. d. Hag^n, Beselvrell». d^r Stndt BVeieowiilda,
». 1$ u. T«b. 8. Nr. P. — N. Pt. A -L, V, 8, ^91. — Freihtrr r. L^debur , 1, Ö. <ae and
H7 - 9, Mfdinff. \, R. ^Oh luid 6.
Rmmmensee (Schild der Länge nacli getbeilt : rechts in Roth die
rechte Stange eines silbernen Hirschgeweihes und links in Silber ein die
Sachsen rechtskehrender schwarzer neirTsflügel). — Altes, aus Polen,
wo die Familie zu dem Stamme Dzialosza zählte, nach Schlesien ge-
kommenes Adelsgeschlecht, welches, mit Nährschütz unweit Steinau be-
gtitert, längst erloschen ist.
N, Fr. A.-L. V. fi. ^31, - Freiherr 9. L«dfhur , f. S. ibl. -- Siebmackery 11. 62: v.
Krummegs. Ein zu dem cur- und liefländischen Adel zählendes
Geschlecht, zu welchem Christoph Ernst v. Krummess, gest. 1748 als
k. pr. Oberstlieutenant bei dem Proviantwesen, gehörte.
Fr*jA, f. Lf^i^httr, I. 8. IST. - NnmAf, W.-B. d. Curl£iid. Adel»
Kmmp EdJe T. Krnn^tntten. ErbL - Österr. Adelsstand. Diplom
von 1818 für Matthaeus Krump , k. k. Oberlieutenant, mit dem Priidi-
cate : Edler v. Kronstätten. — Der St;imm wnrde fortgesetzt. Anton
Krump Etiler v. Kronstätten war in neuester Zeit k. k. Major.
Meyrrlf p MühifHd . Erg,-Hd. 8. a&O. — MUil,-«du'matiBm d. Oc*ierr. KiiaiTth.
Krumpe. Altes, aus Holstein nach Dänemark gekommenes Adels-
geschlecbt , aus welchem Sprossen zn hohen Würden gelangten. Stigo-
tua K. war von 1525 — 37 Bischof zu Aalburg ujid ein v. K. später k.
dän. Admirals-Reichs-Rath.
Guuhf, lt. S. 5^5.
Kriimpholz, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom von 1727
für Andreas Krumpholz, Canonicus zu Nicolspurg in Mähren.
MffifrU 9. MüAt/^id, Erg, -Bd. S. l^.
Kruse, auch Freiherren ( Wappen der meklenb. Linie : Schild der
Lilnge nach getbeilt : rechig in Silber eine ganze und eine halbe, an die
TheilungsUnic angeschlossene, rotbe Rose und links in Roth ein unten
an die Theilungslinie angcseüster, schwarzer Flügel; Wappen der schwe-
dischen Linie: (nach FreilL v. Ledebur) Schild der Länge nach getbeilt:
rechts in Blan eine halbe, silberne Lilie, an die Theihmgshnie gelehnt
und links von Roth und Gold geschacht). Freiherrnstand des Königr.
Schweden. Diplom vom 8. Jan. 1653 für Erich v. Kruse. — Altes,
meklenbiirgisches Adels;?eschlecbt, welches die Union der meklenb, Rit-
terschaft von 1523 unterschrieb, sich vom 16. Jahrb. an in Schweden,
Liefland und Dänemark ausbreitete und später inVor-Pommem ansehn-
lich begütert wurde. ^ Die Familie sass bereits 1394 in Meklenburg
zu Chemnitz im Amte Stavenhagcn und Zierzow im Amte Grabow. 1562
^u Varcbentin im Amte Stavenhagen , 1592 zu Yarchow und Brenden-
— 309 —
felde in demselben Amte und 1 f550 zu Lübbersdorf im Amte Stargard. —
In Schweden brachte dieselbe die Güter Liuidbj, Mushult und Snestairik
all sich. — Peter K, war 1411 Erzbisdiof zu Luod in Schonen uikI
Caspar K. 15ffO k, schwed. Reiclis-ScliatzmeiBter, Heinrich Cbinstoph
V. K, , ein Sohn des Henning v. K. zu Varchow and Bredenfelde , starb
1691 als h. meklenb. Kammer-Präsident und Geh, Rath zu Güstrow, mit
Hinterlassung einer einzigen Tochter, Anna Margaretha, welche mit dem
k. sclHved. General Froih. v. Schnitzen vermählt war. — In neuester
Zeit wurde das Geschlecht in Vor- Pommern mit mehreren Gütern an-
gesessen und Wilhelm v. Kruse \^ird als Herr auf Klein -Below, Gram-
gow und Krusenfelde, Kagenow, Neetzow, Primen und Steinmoeker,
sämmtlich im Kn Auclam, so wie ein v. Kruse als Hcir auf Antheil
Neetzow und auf Zoldekow im Kr, Cammin genannt.
Suamin^, Chrwinl. Dan. S. 9». — r. Prittbutr, Mr. 74, — 9auhi . l, 8» 11*1. — FrHh,
B. Lfdtbnr, U S 4&7» — MuppL «w Stebm. W.-B. V. 27. -^ Mekkiib. W.-B. T»b. KÖ, Nt, IM
aad 8. U und 2G.
Kmae. Reichsadelsstand, Diplom vom 20. März 1664 für Chri-
stian Kruse, k, k. Residenten am k. schwedischen Hofe, — Die Nach-
kommenscliaft desselben blühte in Schweden , Liefland , Hessen und
Nassau. Wahrscheinlich gehörte zu dieser Familie Carl FTiedrich v,
Kruse, welcher 1799 zu St. Petersburg als k, russ, ältester Leib-Me-
dicus starb.
Kruse, Kmseti« Altes, lüneburgiBches adeliges Patriciergeschlecht,
welches sich meist Krusen schrieb,
Bktiner, lün^bnrg, *d«l. P«tTlcier. — Frttih. v. d. Knetebtckt nach Mr^uecki?'* Pd.S. 8. 397,
Kruse, Crnse. Ein im Kgr. Preussen vorgekommenes Adelsge-
schlecht, aus welchem Ludwig Wilhelm v. Cruse, Herr auf Germersdorf
bei Guben, als k. pr. Oberst und Lezter seines Stammes 10. Oct. 1800
zu Graudenz starb. Derselbe war der Sohn eines k- poln, Oberstlieute-
nants, welcher sieh v. Cruse oder Kruse schrieb. Der Bruder des Letz-
teren war der 1745 zu Eerlin verstorbene k. pr. Rath Krause.
Krusemark. Altes, in der Altmark und in der Provinz Branden-
burg mit mehreren Gütern angesessen |.^ewesenes Adelsgeschlecht aus
dem der Familie bereits 1336 ^stehenden, gleichnamigen Sitze unweit
Osterburg in der Altmark. — Hans v. K., welcher, venu- mit einer v,
Bodendorf, den Stamm fortsetzte, war 1550 Hauptmann des Klosters
Jericho w; Erdmann v, K, starb 16B4 alsknrbraudenb. Oberstwacht-
meister und Kriegscommissar der Altmark und Adain v, K, fiel als kur-
brand, Oberst vor Bonn; ein v, K. starb 1717 als k. pr. Oberst und
Commandeur des Regim. v, Schlaberndorf und Adam Andreas v, K,
1744 als k, pr, Landrath der Altmark, — Der Stamm blühte noch in
das 19, Jahrb. hinein. Von dem 1775 zu Berlin verstorbenen k, preuss.
Geuerallieutenant Hans Friedrich v. Krusemark st4immte aus der Ehe
mit Cliristine Johanne Wilhelmine v, Ingerslebeu : Frietliich Wilhelm
Ludwig V, K. geb. 1767, Herr auf Hohenberg, Krusemark n. Ellingen,
k, pr, Oenerallientenant u, k. pr. Gesandter und bevoUm. Minister am
K. K. Hofe, Derselbe verknufte die genaunten Guter und starb 1823
-* 310 —
als der Letzte seines Stammes, — Die einzige Schwester, Wilhelmine
Caroline Alb^rtiiie Elisabeth v. K., war mit dem lü pr. M;\jor a. I). \\
Saaerma anf Nicoline in Schlesien verniühlt.
Gtiuhe^ \. S. n*ti, — N. Fr A,-L. V, S 292. — MärkHctif' Forichtmgeti, H. 8. fl74— ««:
Ilirkiscbe erlosehime Ade^^fitmiti«!! — Freih, f* Ledehur ^ I, S. 487.
Krttfien»teriif Kruptensttenift, Schwedischer Adelsstand. Diplom
von 1649. Der EmptUnger des Diploms, gebflrtig ans Eisleben, stieg
bis ztir Stelle des Statthalters in RevaU legte dieselbe aber bald wieder
nieder n. starb 167ß. — Von den Nach kommen desselben machte den
Namen der Familie besonders bekannt: Jobann Adam v. Krusenstern,
geb. 1770, T^elcher 1803, namentlich nm die Nordwestkllste von Ame-
rica nÄb^er zu untersiieheii, die grosse Seereise aiifK. Kuss. Kosten un-
ternahm, welche er in dem Werke : Reise nm die Welt in den Jahren
1803—6 in drei Tbeilen, Petersburg, 1810—12, beschrieben bat. Spä-
ter* 1824, wurde er Curator der Universität Dorpat und 1826 k. mss.
Commodore nnd zweite** Director des Seeeadettencorps,
f]mrid>rebriftl, NoÜb. — *. fl^itüne**, I. 8. 70H. — AtEgr>m, An««i^<>r der Mrj-aurhen, Jahrg.
1S21. t>, 30e)6 : Beiirbreibuii^; drü Wappen:».
^ Kt-^seli. Adelsstand des Kgr. Prenssen. Diplom vom '2b. Nov. 1 R23
ftlr Friedrich Knitisch, Lieutenant im k. pr. Gai^de-Cnirassier-Regimente.
Derselbe lebte später als Major a.D. und starb nuvermäblt 13. August
1857.
Bjimjfchr, »olF», - N, Pr. A.t. V, 8.39». — Frtiherr t. L«H€bur, \. S. 4a7. — W.-B.
der Pf. MoKÄrcli. Ml. 75.
^ Kryger (Schild quer und in der oberen Hälfte der Länge nach
getheHt, dreifeldrig; L, rechts oben, in Gold eine brennende Ampel;
2. links oben, in Silber ein aufgeschlagenes Buch und 3. untere Hiilfte,
in Roth ein silberner Sporen), Im Kgr. Prenssen anerkannter Adelsstand,
Anerkennuagsdiplom vom 22. OcL 1828. — Die Familie erwarb in
Westprenssen das Gut Gzyn im Kr. Culm n. Franz v. Kryger war 1839
k, pr. Justiz-Commissar und Notar bei dem Ober-Appellationsgerichte
in Posen,
W. Pr. A.-L. V. S. 293 und n. - Ff%ih. p,Lfdebur,l. 8.487. — W-B. d. p«tt»i. Mo-
nar«b. rn. 7.S.
'Krzanpal v. Oninenberg. Erbiand.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1763 für Johann Anton Kr^an pal, Mährischen Landes-Geometer,
wegen 3 6Jährig er Dienstleistung, mit dem Prädieate: v, Grtlnenberg. —
Der Stamm blühte fort. In neuester Zeit lebte Anton Kriaupal v. Grtl-
nenberg als k, k. Oberst tn d. A. zu Gratz.
Mefferl0 v. itühifitd, B. 7H. — 141 In.- Schein at, d* Oeiii-rT, Kaiiorth.
Knbin. Erhlind.*össterr. Adelsstand. Diplom von 1 759 för Frauz
Knhin, k. k, Oberlieutenant hd dem Invaliden-Corps ni Pesth wegen
41Jähriger Dienstleistung.
Megtrie p. MühtMd, et. ?IA.
Itnblang V. Oeltenhof. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1820 für Franz Kublang, k, k. Hauptmann im InfanL-Regim. Herzog
Wellington, mit dem Prädicate : v, Seltenbof
KnoaerÄ v* TranbenthaL Ritter, Erbläud^-afterr. Ritterstand,
— 311 ^
Diplom von 1778 für Franz Kuczcra, k. k. Rnth und Hauptmann des
Bek er- Kreises iu Galmen, mit dem Prädicate : v. TraubentiiaJ.
Kndelka. ErbL-österr. Adelsstand, Diplom vou 1805 für Vincenz
Joseph Kuddka, k. k. Flauptmanii im Qyartiermcister-Stabe.
M*tjertt p. \fühlfnd, «* »t^
Rjibeck V. KUban, Ritter nnd Fi'eiherrn. Erbländ.-österr. Ritter-
und Freiberrensstand. Ritterdiplom vom 20. Oct^b. 1816 ftir Carl Frie*
drich Kftbeck, k. k, Hofratb und für il^n Bruder desselben , ebenfalls
k. k. Hofratb. Alois K., mit dem Prädieate: v. Kübau und Freibemi'
Diplom vom 29. März 1825 für Dieselben. — Freilierr Carl Fried-
rich^geb. 1780 und gest. 1855, Herr u. Landstand in Steiermark, Ti-
roK Bfihmeu, Mäbren u. Scbb'sien, Tndigena in Siebenbürgen und Un-
garn, k. k. w. Geh. Ratli, Präsident des Ueiehsratb etc., war in erster
Ebe vermfihlt mit Franzisca Raj?er, gest. 1B25 u, in s^-eiter 1827 mit
Julie Lang, geb. 1H05. Aus der ernten Ebe leben zwei vermählte T5cli-
ter und aus der zweiten, neben einer ebenfallä vermählten Tochter, ein
Sohn: Freih. Maximilian, geb. 1835, Herrund Landstand in Steiermark,
TiroK Böhmen. Müliren u. Seblesien, Tndigena in Siebenbürgen u. Un-
garn ^tc. — Freiherr Alois, gest. 1850, Herr n. Landstand in Tirol,
TOraialiger k, k, Hofrat h bei der vereinigten Hofcanzloi, vennüblte sieb
mit Luise Etilen v. Montag, geb. 1791 und aus dieser Ehe entsprossten,
neben zwei vermählten Töchtern, drei Söhne: Freih. Alois, geb. 1819,
k. k. w. Geb. Rath und Priisidial-Gesandter am Deutschen Bundestage
zu Frankfurt, a. M.. verm. 1857 mit Fidele Grf. v. SalignaG-Fenelon,
geh, 1838. ans welcher Ehe ein Sohn stammt, Carl, geb. 1859; Freih.
Wilhelm, geb. 1825, k. k. Rittm. in d. A. u. Freih, Guido, geb. 1829,
k. k. Rath bei dm' Landesregierung für Krain.
MttfrU V. Müht/§lti, S. 12&. - Qen«iiL Ta.'iclitfriliut?!! (i«r fr«ili. HäLi>iHr. l^.'iB. B. 240 u.
4t n. imt S, 4^& nnd 3ij. ^ W. B. d. Omipft. Uoiiarcb. XI. AU — ffijril, n. 8. 20— }S. —
Itnttchk«. I. 8. ?50.
Rnchel. Reichsadelsatand. Diplom von 1708 fUr Joseph Ferdi-
nand Küchel, k. k. Feldkriegs-Casse- Verwalter.
Kiichmeigter v. Bternberg, auch Graf, s. Sternberg, Käcb-
me ister t. Sternberg, auch Graf.
Kiiekelnheiiu. Altes, westphtliscbes Adelsgescblecht, welches schon
1309 zu Kökelsnm im jetzigen Kreise Lüdinghausen, 1579 zu Kemnadc
und Darnp im Kr, Coesfeld, 1596 u. noch 169t> zu Rorup in demselben
Kreise und 1700 u. noch 1745 zu Gröbenberg im Kr. Hamm saas.
Später ist der Stamm erloBchen.
Ktienbnrg, Freiherrf^n und Grafen (Schild geviert: 1 n. 4 der
Länge nach von Roth und Silber getheilt , mit einer grossen Kugel von
gewechselten Farben: Stammwappen und 2 u. 3 von Schwarz n. Silber
quer getheilt, mit einem senkrecht gestellten Thorbande (Thürangel) mit
sechs Nägehi und gewechselten Tinctaren: erlosobenes Geschleclit v.
Steyerberg). Reichsfreiherrn- nnd Gnifenstand. Frciherrndiplom von
1600 fl^r Johann Georg v. Küenburg, Herrn auf Kottingbnmn, Enzes-
— 312 —
feld u. Lcviberstorf , kais. Mimflsclienk und für am Vetter dosselhcr!,
Jolianii Jacob v. K., k. k. Gelu-Ratli und Ol^nrsthofmarsctiall des EfzIl
Ferdinand in Steiermark, llofltamrnorpr.lsidentcn zu Gratz etc., so wie
für das ganze riescldoclit: Enieuerun^sdiploiii dos FroihfTrnstaiidos xtnn
1. Aug, 1613 und Grafendiplom vom 4. Febr. I<i69 für Maximilian
Gaudolpb Freili. v, Küenburg, Für^t Er/bist^ljof zu Siilxburg ein und
ftlr die Vettern demselben, so wie für das ganze nescblccht. — Alles,
ursprllnglicb klirntner, früher Kliüenburg, Kübnburg etc* gescbnebenes
Adelsgescblecht, welches Bich'schfm vor nielireren Jahrhunderten iu
Oesterreicli, Steiermark, Görz. Salzburg u- Bobinen ausbreitete u. 1600
in Kiederösterreieh den Herrenstand erlangte. — Berc de Kliüenburg
tritt urkundlich 1142, Adolph v. Khüenbnrch 1170 und Conradus et
Rudolpbus de Cbüenburg IIB?* auf,— Friedrieb v. Khüenburg, mit wel-
chem Bucelini die Stammreihe beginnt, lebte noch 1412 und hatte aus
der Ehe nüt. Magdalena v. Steyerberg vier Sohne: Georg, Jacob, Caspar
u. Balthasar. Spiiter bat der Letzte v. Steyerberg, Abt zu Victring in
Kärnten, dini K. Friedrich IlL. seinen nächsten Anvenvandten, den v.
Küenburg, das Steyerhergsche Wappen zu dem ihrigen zu verleihen,
welche Verleihung auch 14ti8 erfolgte, — Von Friedrichs jüngstem
Sohne, Balthasar, entsprossten durch Gandolpli I. und Gandolpli II. im
driüen Gliede Gandolph ni. und Christoph, von welchen Ersterer eine
Linie in Niederösterreich, Letzterer aber eine Linie in Karaten, die sich
si>Üter iu Salzburg niederliess , grilndete. Die Nacbkoninienschaft des
Gandolph m, erlosch im dritten Gliede mit dem Freiberrn Johann
Georg, 8. oben und Christopb's Nachkommenschaft, aus welcher die bei-
den Fürsterzbischöfe zu Salzburg: Michael und Georg Freih, v, K., her-
vorgingen > starb in der ei^sten Hälfte des 17. Jahrb. ans. — Ans einer
anderen Linie des Stammes lebte Caspar's L v, K. jüngerer Sohn: Maxi-
milian, 1578 als Generallandcs - Einnehmer in Steiermark. Der Sohn
des Letzteren, Reinprecht Moritz. Regiernngsrath und später Landes-
Vicedom in Steiermark, gehörte zu den IGOO in den FreibciTnstaml ver-
setzten Familiengliedern und war der Vater des Grafen Maximilian Gan-
dolph, s, oben, gest. 1687, welcher lß86 zum Cardinal-Priester ernannt
wurde. Die weitere Nachkommenschaft des Reinprecht Moritz und seines
Bruders, Johann Christoph, erlosch zu Ende des 17. und im Anfange des
1 8, Jahrhunderts« — Die jetzt noch blühenden zwei Linien des grätliehen
« Hauses stammen in gerader Linie von Christophs I. Snlme: Balthasar II.,
ab. Von Letzterem entspross aus erster Ehe mit Cätharina v. Lindt:
Caspar, aus dessen erster Ehe mit Gertmdis v. Aspach Baltliasar IV., ans
der zweiten aber mit Benigna v. Lenghaim Johann Franz stammte. Er-
sterer stiftete die altere Linie in Steiermark und Kärnten, Letzterer die
jüngere oder 9. g. salzbnrgische Linie in Salzburg und Böhmen. — In
neuer Zeit wird die ältere Linie, welche sich ,,Khtinbnrg'* schreibt, als
ältere, Pnmseeer Linie und die jüngere als Jüngere, Ungersbacher Linie,
welche in drei Zweige zeriällfe, aufgeführt. — Die fortlaufende Stamm-
reihe heider Linien von den Stiftern an biszn den jetzigen Sprossen des
grätlichen Hauses ist möglichst genau in dem Werke: diMit^sche Grafen-
häuser der Gegenwart angegeben, auf welches hier verwiesen werden
— 313 —
muss. — Da« TTaopt der Aelteron, Pmnsoeer Linie Ist: Wilhfilm Gr. v.
Khünburg, Freilu v, Stevorherg. Kliüiu*i;pj, Tamsweg luid NruUircben,
Edlür Herr m Priiiis(H% ihAk 1800 — Solin fies ]H3t^) verstor!>onnn (Jr,
Äloys ans der E\w mit Franzisca Frriiu v, DitMiorsberff m Vmnis^l nud
Weichiselstiltton — Herr dfr Giltpr (ileint^tlUtoi] , nischf>ff! tr« . Wnld-
schacb. Wrlsbr-r^l und Ottrrsbacb, dos Fidoinimnaiss-Gutos Kbriticu^ u.
des Hutes Tarn swci? mit St. Margarethen. k. k. Kümm. u. Erz-Mund-
ftcbeiik dos Uer'A. Salzburg , vorrn. 1H30 mit Tbtrr^^o Grf. v. Goöss,
Froiin m Kailsborjjj niid Mfiosburf?, goli. 1H09. Dor Brridi»r des Grafen
Wilbelm ist, neben einer Scbwester, Oandine verw. Gti". v. Cerrini de
Monte Varrbi: Graf AI« «y^ Josepb Fordtnand, ^eb. 1804, virm, 1859
mit Ida v. I/)we. — Die Jüngere, rngersbaclier Linie schied sich durib
die drei Srdnie des 17R7 verst. Grafen Franz, k, k. Kümm. und (loli.-
Raths, aus den* Ebe mit Theresia Gi-f. v. Finnian: Leopold, Sigismund
und Ernst in drei nncb blflhende Zweii?o. Flaujd des ersten Zweites i^^t:
Carl Graf v. Küenbiirj?, Freili. v. Küne^g, t^iii>er?ibach uml Jasping. jyfeb.
18L5 — Pinkel des in erster Ehe mit Frieder ikr Grf. v. Wn Idstein ver-
mühben Grafen Lcnpold nnd Sohn des Gr, Johann Ni^fxinink ans der
Ehe m, Barbara Freiin v. Ehrenbnr^, gest. 1 H5(> — Herr d. F.-C.-Herrseb,
Jnngwosdrit/ mit Wiltsciiin nnd Komberg im Kr. Tabor Böhmens, k. k.
Kämm,, vorm. lä^44 mit Cleinentinc Grf. v. Welsersbeira und Gnmpten-
stdn, geb. 1819, aus welcher Ebe drei Söhne stammen , die Grafen:
Vinc^nz, geb. 1^45, Leopold, geb. 184H u. Carl geb. 185L — Haupt
des zweiten Zweiges ist: Gr. Fenünand . geb. 1797 — Sohn des 1H3!*
verst. Gr. Sigismnnd, k, k. Kümmerers, ans der Ebe mit Antonie Wnn-
derberg, gest. 184(*. — Herr der Güter Bransdorf u. Pickau in Oesterr.
Schlesien, k. k. Berg-Oberamts- Assessor zu Hall in Tirol, verni. 1834
mit Clementine Knbiny de Felsoe- Kubin, aus welcher Ehe zwei Söbne
entsprossten : Sigmund, geh. 1837 und Clemens, geb. 1844. Der Bni-
der des Gr. Ferdinand ist: Gr. Amand. geb. 1809. Mitbesitzer der Güter
Bransdorf n. Pickau, k, k. Ratb bei dem Oberlandesgericbte zu Prag,
verm. lR4ü mit Aloysia v. Glü.s^er, «eb- 1815. aus wtdcber Ehe, neben
einer Tocbter, \Her Silhne stammen, die Grab^i: Cmndolf, geb. 1841,
Emidi, geh. 1844, Cb.dwig, geb. 1846 u. Walter, geb. 1850. — Haupt
des dritten Zweiges ist: Gr. Jcdiann. gcli. 1797— Sohn des 1838 verst.
Gr. Ernst, k. k. Kümmerers, aus erster Ehe mit Maria Antonie (irf. v.
Chorinsky, gest. 1802. — Herr der AI lodiaJ- Herrschaft Tobitscbau im
Kr. Olmütz Mährens. Bor Halbbruder desselben ans des Vaters zweiter
Ehe mit Wilbelmine Freiin Manch v. Bellingliausen. gest. 1845, ist: Gr.
Franz. geb. IHOh^ Herr der Allod. -Herrsch. Strziiek mit dem Gute
Czettecbowitz im Kr. Hradisch Mährens, verra. 1841 mit Anna Marek,
verw. Gindelarz, aus welcher Ehe^ neben zwei Töchtern, ein Sohn: Gr.
Franz, geb. 1844, stammt, ^
Suctlini. P, IJ. — Sprnfr. M. 209 h. Tut». «, — Gr »». Wurmf*rand. S. H». - CrattA#,
L 8 lOfM) u. I, -^ WtMMgrüi. V Ä. .'!1'»-W», — nf-tiuch" CirAf^nli. d. fJ^tf^riw. I- «.4f— 49|.
— fJcn, Tji«rbfDl>. d. grirt Hi«i<«-r HRi, «, l«**-IO ti. lM-t..r, H»»db. «u D^miellw^n, 8. 47:?.
— Sifbmachrr . T. Ht v. KifidHiri^, B*vfhsrh mtc) V. Zun, My, Nf- 1: v- Kkiüt^tibur^t, -
f. Mtiiimj, t. B 30fl-10r V Kniiiibufsr, flr, n. Fr-'th - Ttjro/, IL JHS : fJr. t. KüehTiur^.
Kiifj^tein, Knefstein, KiifMein, Freiherren und Grafen. Beichs-
freiberrn- und Grafenstand. Freiherrendiplom vom 2. Febr. 1602 für
— S14 —
Jobann Georg Kueff*;tcin , Herrn zu Greillenstein und S^pitz , Zeissing,
Feinfeld u. Pnecbberg , k. k. Rath u. Vicedom in Nipderösterreit'h etc.
mit dem Titel: Frc^ÜL v. KueflTstein zu Grillenstein u. Spitz und Grafen-
diplom vom 20. Febr, 1B34 Bir Hans Ludwig Freib. v. K. , k. k. w.
Gdh Ratli, Kflmm. , u. Landesliiiuptmaim in Oestcrreich ob der Enns,
gewes. k. k. Botscbafter und Orator ati der ottomanisdien Pforte, so-
wie vom 7. Sept. Ifi54 für Geor^ Adam Freib. v. K., k. k. Kämm., Hof-
kriegsratb. Generalmajor und Yicecommandanten von Wien, — Altes,
österreichisches Adelsgpscblefht uml zwar zu dem e in i?ebo reuen Adel
gehörend, wenn auch mehrere Genealogen die urBpiiSn^'lii^be Abkunft
ans Tirol, wo von der Festung Kuefstein der Name Kuefsteiner, Kueff-
sfcainer, entstanden, oder auch aus Sehwaben hergeleitet haben. — Hans
KaefFisteiner , geh. zu Krems 1274 und gest, 1330, war Pfleger der
Herrschaft Spit^ und bereit«^ nirderflsterr, Herr und Laiulniann, Von
dem Sohne desBelben. Hans Georg I. Kuoifsteiner, gest. 1390 entsprosa
Hans Jacob K., gest. 1433, Herr der Veste Feinfeld, welche der erste
Sitz des Geschlechts in Nied er ost erreich war. Von Letzterem stammte
Hans Wilhelm, gest, 1470 und von demselben Hans Georg H*, gest.
Ifi25. Herr der Herrschaften Spitz und Feinfeld. Hans Georgs 11. Solm :
Laurenz K, , gest. 154fi, kaufte 15H4 die Herrsebaft Greülenstein und
sammelte zuerst Nachrichten über sein Geschlecht. Der Sohn desselben.
Freih. Jobann Georg, gest. 16B0. s. oben, warb auf eigene Kosten
einige Conipagnien Soldaten, zog gegen die Türken in Ungani zu Felde
und wurde des K. Rudolph U. Oberst, u. Inhaber eines Regiments zu
Fuss. Von seinen Söhnen aus zweiter Ehe mit Anna v. Kirchberg,
verm, 1574 u, gest. 160?i, gründete Hans Jacob Freib. v. K. , Freih,
zu Greillenstein und Spitz. Oberst-Erbland-Silberkftmmerer in Oester-
reich unter und ob der Ens, lautBiploms vom 25. Juni 1624, in Folge
dessen sich das Haupt der Familie Oberst- Erblandsilberkammerer, die
änderen männlichen Sprossen aber Erhlandsilberkämmerer schreiben,
kaiserL Reich sh ofrath . ge^t, 1633 die ältere, noch blühende Greillen-
Bteinsehe, oder unter-ensische Linie, Graf Hans Ludwig aber, gest. 1657,
8* oben, die jüngere österreichische Linie, welche im dritten Gliede mit
Hans Preissgott Grafen v. Küffstein — einem Sohne Liebgotts und
einem Enkel Lobgotts H. — 1750 im Mannsstamm ausstarb, worauf
die Flerrscbaften in Oesterreich ob der Ens durch die Schwester und
die Tante des letzten Grafen dieser Linie an die Grafen v. Spindler und
Thierheim gelangten. -^ Von dem Stifter der Grillensteinschen Linie,
Hans Jacob Freih. v. K. , gest. 1633, entspross aus erster Ehe mit
Clara Freiin und Herrin v, Puchbeim, verm. 1601 u, gest. 1614: Graf
Georg Adam. gest. 1656, s. oben, welcher 1647 das Indigenat im Kgr.
Ungarn erhalten hatte. Aus der Ehe desselben mit Eva Christina Freiin
V. Neuhauss, gest. 1668, stammte ^Is dritter Sohn: Graf Job ann Georg,
gest. 1699, k. k, w. Geh. Rath und Kämmerer. Derselbe stiftete in
seinem Testamente vom 4. April 1696 ein Familieufideicomraise aus
der Herrschaft Greillenstein mit den zu derselben gehörenden Schlös-
sern und Giltern im Wertbe von 1 50,000 fl. und ftlgte zu demselben
noch ein goldenes Erbgeschirr und olle Geschenke, welche er von dem
— 315 —
K* Leopold T. und den österreichischen Landstftndoii ftlr das ah Lan-
dpsviertel-Cominissar in Crems lfiH3 zum bosdileunigten Entsätze der
Residenz Wien Geleistete liekoimneTi biitte . wozu iiucli das von dein
tilrkischen Grossvezier Kara MiBtaidia ziirfickgelassene. mit Edelsteinen
reichbesetzte Rosszeug geluirte. Von seinen Söhnen aus der Ehe mit
der reidien Anna Franzisl^a Hocherin Freiin v. ffochenkraeen, vernu
1672 lind ^est. 1722. hinterliess er \ior, die Grafen: Johann Leopold
Anton. Johann Ernest, Johann Ferdinand tnid Joliann Anton, Nach-
kommen, Jobann Leopold Antnn's Sohn : JobanTi (rcorg Wilhelm, starb
1744 ohne münnlicbe Nachkommen; Jobann Ernest's Nachkommen-
schaft erlosch 1773 im Manns-^tamme mit dem Soline desselben: Jobann
Maximilian Ensehins und der von Jobann Anton absteigende Neben-
rw-eiq: pinp im dritten Gliede mit Franz Anton 18B7 ans. Demnach
blttht nur noch der Haiiptast, oder die Majoratsünie in den Nachkom-
men des Johann Ferdinand. Letzterer, gest. 1755, k, k. Kämm,, w.
Geb. Rath. Hof-Vicecanzler, Statthalter der niederösterr. Lande etc*,
welcher dtircb seine Gesandtscliaften an mehrere deutsche Ihife viel 7M
der Anerkemuinj; der pmjrmati sehen Sanction hritrf^traffeTi hat, wurde
als Besitzer der vom K. Carl VI. zu einer Haronie ^^rbabpuf^n Herrschaft
Hochenkrneen in Schwaben ll^l in das schwäbische Grafen Ci» II e*]:iiira
anfgenommen u. vermehrte 1745 da? Familien-Fideicotnmts noeb dureb
die neuangekanften Herrschaften Bnr^scbleinitz und Fein fehl. Au^
seiner Ehe mit Maria Anna Grf. v\ Breiiner, verm. 1718 u. gest. t7fifi,
stammte Jobann Ferdinand 11, , prest. 17fi9, k. k. Kämm., verm. 1749
mit Maria Anna Grf. v. Dietnch'=^tein-Hollpnb«rg, gest. 1805. Der
Sohn ans dieser Ehe war Jobann Ferdinand IIL, gest. 181fl, k. k. w.
Kämm, . tv. Hofrath nnd Hofmusikgraf und als Stadthanptmann von
Wien um die Residens: boehbertibmt , verm. 1781 mit Maria Tberese
Grf V. Oolloredo, gesL IROO. Aus dieser Ehe entspross das jetzige
Haupt der Familie: Graf Franz Seraphicns. geh. 1794, Freiherr auf
Greülenstein etc., Oberst-Fj'blaedtiilberkämmerer in Oesterreicb ob und
unter der Ens. k.k. w. Geb. Ralh. Kämm, u, erbl. Reidis-Ralh, früher
a. o. Gesandter nnd hevolJm. Minister an dem kftnigh sächs., den gross-
berz, u. den berzo^iL sächs. Hftfeu etc>, verm. 1830 mit Gnidobaldine
Grf. V. Paar. geb. 1807, ans welcher Ehe, neben einer Tochter, Grf.
Marie, geb. 1840, zwei Söhne stammen: Graf Carl , geb. 1838, k. k.
Kammer, nnd Attache bei 'der k. k. Gesandtschaft in Berlin . und Graf
Franz, gab, 1841 , k. k. Lieut. in der Gendarmerie, — Dem Haupte
der Familie kommt das Pradicat : «Erlaucht" ru,
Spt^tK^r, Op, Iierald, P. TL Uh l. r, 48. — Hühner. IIL Tab, ««» n. «4. — Frtihtrr ••
Itühtiufck, 1. M. Stipnl. S. M)— 5Ä — 0««A#, I. S. 112'/- 3*. - Jacobi, IROO. U. B 4» «, A3-
— Wiagritl^ V S afM>-lEi: mit «tUmmln!«^) — ANu. m'n, u fltft«is-H*iidh. Ifli^. t. **. Ä33— 35.
DeuUtih* OmfPnh. der Qflf*'i»w. T. «. |fl«t_H7, _ flßtii. H(ifr»l uiifl ireiip«!. T««rh»«nb, Ifl^^.
ß. %H. 18IK. 8. SSy II, iPSa. 8. J'.S. - Si^hmachtr. l. 321: Kuef^tr^ititr, Herren iiud Frdb. —
8oppl. fuSiPhm W,-n. r, I: fir v. K, - T^rf*ff, U. ^l ■ Or. ?- K.
Rtig^lgeiiT Küigelchen (im Rchilde ein rechtssebender , mit vier
Aehren , von welchen zwei sieb rechts u. zwei links kehren, besteckter
Kopf «. Hals eines Mannes.) Eia zu dem Adel der Rlieinlaude zählen-
des Geschlecht, welches schon im 16, Jahrb. bekannt gewesen sein soll,
in Folge der Unfälle im 30jährigen Kriege aber den Adel abgelegt hatte,
— S16 —
weloljen der kurcölniscbe Ilofcammerratli v. Küpfclclien wieder aufnahm.
Yoji dem sei hon stammten die als Maler berühmt gewordenen, (y. Jan,
1772 i^i ßacharacb am Rheine fjehorenen Zwillingshrüder Gerhard u»
Carl \\ Kügel^^en, Der Tnd des ErstiTen erfolgte durch Mördershand
1820 in der Nähe von Dresden und Letzterer starb 1832 zu RevaL
Beide, deren nachgewiesener aUer Adel zuerst durch ein k. k. nnd spä-
ter durch ein kaiserlich nissiselies Diplom enieuert worden war, hatten
sich mit zwei Schwestern v. Manteufel aus Lietiand vermählt. — Ein
8ec.-Lieut. v. Kügelgen stand 1854 im k. pr. 38. Infant.-Regim.
Ludtciff nietand, '\ui9«Jihl deukw. Briefe. Wien, m%' 9. 173. — N. Preuis, A.-L. Itl.
Kühlen, Kühl, Khulen. Ein frtlher zu dem pommerscben Adel
zählendes Geschlecht, welches schon 1529 u. noch nach 1724 das Gut
Gottherg unweit Pyrite besass und auch schon 1554 im Ruppin'schen
Gtihlitz und Walsleben inne hatte. — Gabriel v. Kühlen, k, preass. Ge-
neralmajor d. Artillerie, blieb 1715 vor Stralsund. — Das Lehngut
Gottberg soll 17B2 durch den Tod des Letzten des Stammes erledigt
worden sein, docli stand noch 1757 im k. pr. Inr-Regim. w Salmuth
als Premierlieut. Friedrich Gabriel v. Kühlen. — Da das Wappen der
Familie nicht bekannt ist, so muss dahin gestellt bleiben, ob dieselbe
zu dem Stamme y. Güblen, Gülen, welcher, in Silber ein rothes Einhorn
führend, im Ruppin'schen begütert war, s. Bd. IV. S. 91^ gehörte.
Kiihleweiti, Ein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. nach Sieb-
niacher'ö Wappenbnclie zu dem Mcissenschen Adel gezähltes Geschlecht,
welches noch im 18. Jahrb. in Kursachsen blühte, doch von Knauth,
Gauhe u. A. nicht erwähnt ist. — Friedrich August v. Kühle wein, Herr
auf Skitssa, Rasch witz etc., kursächs. Amtsbanjjtmann, starb 1752 und
seine Gemahlin, Auguste Charlotte w Sej'dewitz, Frau auf Raschwitz
und Auerbachshof zu Leipzig, vermählte sich 1754 in zweiter Ehe mit
Heinrich Gottheb v. Lhulenau, (dem späteren Grafen v. L.) auf Machern
und starb 17*i4. Der gleichnamige Sohn des Ersteren aus erster Ehe,
Friedrich August y. Kühlewein, kursächs. Geh. Kriegsrath und Herr auf
Skassa und Rasch witz vermählte sich 1760 mit Gertraud Friedenke v,
Hobenthai. — In neuer Zeit ist die Familie von v. Hefner unter dem
mnklenburg. Adel mit dem aus Siebmachcr's W. B. V. 141 entlehnten
Wappen aufgeführt worden» doch gehört in diese Familie das unten an-
gegebene Wappen.
p. Ufiatrits. dipl N*ehr. HL 8. 151. — Frtth. v. L^ätbur, t. 8. I. S. 489. — Jf<u«A.
Htklecib A(t<l von 0 r, v, Hgfnär, Schwerin, 18VS. 8. 17. — Si^bmacher , V. HO (lucJi VI.
Ol : V. K., MpriflciiArhK
Kühn. (Schild geviert : 1 u. 4 in Gold ein rechtsgekehrter, schwar-
zer Löwe und 2 u. 3 in Silber auf grünem Dreihtigel ein grtlner Tan-
nenbaum). Reichsadelsstand. Diplom von 1687 für Geor^ Kühn, kur-
brand. Geh.-Ra.th, wegen seiner and seiner Yorfahi*en Verdienste. Der*
selbe, ohne münnliche Erben, hinterUess nui^ eine Tochter, Charlotte,
welche sich mit dem k. schwed, n. hess.-casselscb. Kammerjunker Carl
Treusch v. Bulltar vermählte. Es wurde daher der Sohn seines Bruders
Johann Andreas ; Johann Wilhebn Kühn , Herr auf Schönstedt, Grü-
— 317 —
ningen, Nieder- Topfitedt, Hombach imd Grossen Borschla (letzteres
Gut beiMühlhausen, die erstereii beiWeissensee), k. pohi. ii. kiirsächs.
CommerzienratlK 26. August 1768 in den Rdehsadelsstaiid erhobrn.
Derselbe, gest 1770, binterliess, neben zwei Tdcbtern, Maria Cbarlotte,
geb. 1748, verm, mit Johann Friedricli v. Koppenfels, h. sachs. weiiiL-
eiseuacb, Hofratb und Susanna EHsabetb v. K. , zwei Söbne : Christian
Heinrieb v. K. auf Schönstedt, welcher zwei Töchter und drei Snhne
hatte und Johann Georg v. K. auf Grüningen und Nieder- Tojifstedt, h.
Sachs, goth, Land-Kammerratb , welcher aus erster Ehe eine Tochter
und aus zweiter einen Sohn binterliesa. — Der Stamm blühte fort und
um 1857 war Hermann v. K. k. preusa. Hauptumun im 32. Infaut.-Re-
gimente. —
BurMcAftmann, SUmm.- ucid \huf-DtmfelD, Ji. f^B. — fVtftA. p. AVoAiitf, IL ä. Ti^ n, 2* n.
4:»7. - N. (;<*M>&nL tUndb., I77T. 8. 217 und 177S. «. 330. ^ N, Pr. A.-L.1ItL S. Ml und V,
S 2t)S. — Fr*ihirr p. htfdrhur, \. S. 4?<y u. UI. 8. Sd«. - »upivl. tu Slebm. W. B. V. il7
uud IX '^'0.
Kühn Y, Rühnbeim. (Schild schrägrechts getheilt : oben^ links, ein
Pferd und unten, rechts, ein grünender Baum.) Böhmischer Adelsstand,
Diplom von 1726 für Daniel Kühn, Rathsmanu zu Breslau, mit dem
Prädicate: v. Kühnheim. Ein Vorfahre desselben, Antonius Kühn, Bür-
ger zu Gross Glogau , hatte wegen seiner treuen und vielfachen Dienste
um das Haus Oesterreich von dem Römischen Könige Ferdinand 29. Mürz
1540 einen erhlichen Wappenhrief mit folgendeni Wappen erbalten:
Schild der Lunge nach getheilt: rechts in Schwarz ein aus Flammen
aufwachsendes, rechtsgekehrtes, zaumloses, silbernes Pft^rd und links
schrägrechts von Gold und Roth viermal schrügrechts getheilt. — Die
Fiimilie j^ass in Schlesien 1748 zu Boguslawitz im Breslauschen, m Dam-
britsch und Michelsdorf im Neumärk'schen ^ und zu Jankau ini Olilau'-
scben und war noch 1763 zu Michelsdorf angesessen.
Mfffifrlf p. Mühifeitt, Er^tfinc-HiJ. S. äSO. — Frrih. *, f.rdefmr , i, f*. 493 und |]|.
«.»9t. - liorxt, AJiK W. H, I. H, IT.-^ u. 17* h, Tfll*. li,1.
KUha^hmal^, Kiihschmal^ v. Taruan, Ein zu dem schlesischen
Adel früher zählendes Geschlecht, welches bereits 1486 zu Kühschmalz
unweit Grottkau sass und dieses Gut unter dem Namen Kuhschmalz v.
Taniau noch 1682 inne hatte* — Die Familie war dem alten polnischen
Stamme Leliwa einverleibt und soll auch im Meissuischen vorgekommen
sein* —
Sinapiwi, U. 9. 7h%. — Freih. 9. Ltdehuf, l, S. 4^9.
Ktilmer, s. Kulm er zum Rosenpicbl und Hohen stein,
Freiherren.
Kiimmerlin v. Eichenaa« Erbländ. - üstenr. Adelsstand. Diplom
von 1B20 für Caspar Kümmerlin, k. k, Hauptmann im Infant-Regim,
Prinz Leopold von Sicilien, mit dem Prädicate : v. Eichenau.
UegtrU e. Mühtfttd^ Erg. -Bd. S. tbQ.
Kumpel. Ein früher zu dem Adel im Kgr. Preussen gebürendes
Geschlecht. Jobann Tobias v\ Kflnipel, welcher als k. preuss. Capitain
1763 noch nicht das adelige Prsidicat ftihrte, kommt spiiter mit dem-
selben vor und atai'b 1804 als Generalmajor. Der Sohn desselben
Friedrich Carl Ludwig v. K., gest 1814, stand 1806 als Stabscapitaiu
im Infant. -Regimente v. Mauste in. Der Stamm ist erloschen*
FFtiktrr V. Ltdt^ttr, I. 8. 490«
— 318 —
I
« KUndorl', Kiihndorf. Fränkisclies , erloschenes Adelsgescblecht,
welches dem Hittereanton Ältraülil einverleiht war.
itifiirf ffHinn, CjuiIoij Allfruihl, Tub 'Itl,
KümUper^, Ritter und EilJe. Reichsritt erstand. Bestätigungs-
diploui des iliT Fmiiilie zusteliondcn Reit lisritttTBtaiides von 1708 für
Johann Pkilijip v. Ktitidsperg, mit dem Prüdicate: Edler v.
Köiier V. Kiinei*sberg, Kiinner v. Kimnersber^t auch Ritter,
Reichsadels- n- Kitterstand. Adelsdiplom, nach v. Lang AdelsbestH-
tigungscliplom von 1739 für Jacfd) Küuer, Iknquier in Memmingen,
mit dem Fnidicate: v* Künersherg und Ritterdiidnm vom 8. Oct, 1749
{1747| für denselben. Derselbe stammte aus einem alten Patricierge*
schlechte der früher freien Reielisstndt Meniniingen, welches 1542 einen
kaiaerl. Wappenbrief erhalten hatte. — Melchior Sigmund Kitter KQnner
7. Künersberg, geb. 1755 — Knkel des Jacob Ritter K. v. K. — quiesc.
Senator in Memmingen, wurde, nach Anlegung der Addsmatrikel des
Kgr. Bayern, mit dem Sohne seines verstorbenen Bruders: Jacob Ritter
K. V, K., geb. 1782, in dieselbe eingetragen.
V. Lang, 8. *iy und 20, — Mtg^rU e. Müftlf^Ui. H. 125 u, Kr^.-ßd. ^, ^b(K — W.-B. d,
Kgr. B»ycni, VI. 7a. - v. H*fntt% tüiyer. Adt-I, Vtkh. lüJ u- H i>l. — Kn^ichkr 10. S\^m.
% Kiinigl, Kinigl, Freiherren und Grafen. Reicbsfreihcrrn- und
GrafeustamL Frcikerrmliplom vom 25. Ang* 15r>3 für Bernhard II,
V, Künigl und Grafendiplom vom 4. Mai 1^62 für Vitus L Freih. v. K.,
Obei-st-Erh-Trnchsess in Tirol. — x^ltcs , urspilinglicb tiroler Ritterge-
schlecht, \Yelches zniTst den Namen Castelnith führte, dann aber sich
Chunig und Kfinig, später Künigl u. endlich Kftnigl sciirieb* ^ Rndolph
V. Cüstelrnth tritt urkundlich schon 1018 auf, docli werden gewöhnlicli
als älteste Besitzungen der Familie nur Ehreuhurg und Kiens im nn-
teren Pusterthal , so wie Schön eck (Schlinegg) genannt und num nimmt
dann an, dass von dem zuerst aufzutindendcii Rudol])k Ritter v. Ehren*
bürg, geh. 1145 und gest. 1224, die v. Ehrenlmrg und die v. Künigl
«bstammteu, welche Eetztere erst das Priidieat: v. Kiens und dann:
V. Ehrenburg führten. Rutlolphs Sohn, Dietlcin Chunig v, Ehrenborg,
legte sich zuerst di^ii Namen: Chunig hei, welchen die Nachkommen
beibehielten, bis Stephan Chunig, gest. 1411, sich zuerst Künigl schrieb.
Der Urenkel des Letzteren, Caspar IL, geh. 1541 , fürstbisch. trieuL
Obersthofmeister und später kois. Rath , Statthalter des Fürstenthums
Brixen , Vieestatlbalter in Inshruck etc. wurde, nach Ableben des Au-
gustin V, Weinegg — eines Sohnes der Agnes v, Künigl, Tochter des
Georg L K. — des Letzten seines Stammes, 1536 von dem römischen
Könige Ferdinajid L mit der ihm als Lehen he im gefalleneu VesteWarth
belehnt und demselben auch, nach dem Wunsclu^ seines t>heims erlaobt,
dessen gevierten Schild mit seinem angfstannntcn Wappen » welches jus
Mittelschild bleiben solle, wie folgt, zu führen: Schild geviert mitMittel-
schilde, von Silber und Roth schraglinks gethoil! und mit einer aus der
rothen Hälfte schragrechts hervorgehenden, rotbeu Spitze: Stamm-
wappen, 1 u. 4 von Roth und Silber geviert, mit einem yuerbalkeu von
gewechselten Farben, und 2 u. 3 m Roth ein silberner, mit schwarzen
Mauerstrichen versehener , oben viermal gezinnter Querbalken : erlo*
— 319 —
scheDes Goschlecht v, Weiiiegg, — Aus der Ehe Caspar's II. mit Bnr-
bara v, Welsperg, gest 1549, stammten fünf Sölme, von welcliea der
jüngste f Freih, Bernhard IL, gesL 1575, b. oben, früher Domherr zu
Bmen, sich mit päpstlicher Erlaubiiiss 1551 mit Elisabeth v. Weber,
gest. 15B3, vermählte und den Stamm fortsetzte. Von dem eiE;iigen
Sobue desselben, Johann Caspar» gest 1633, venu, n dt Barbara v»
Welsperg zu Primor, stammte als dritter Sohn Graf Vitus L, gest. Iß64,
s. oben, welcher 164*i iiüt dem erledigten (Oberst- Erb truchsessen- Amte
in Tirol belehnt wurde. Von demselben , veniK mit Cutügunde Grf. v.
Ktlnlgsegg- Aulendorf, stieg der Stamm, wie f*dgt, herab: Johann Georg,
gest. 1697, k* k. w. Geh. Rath und Landesliauptmann in Tirol: Maria
Anna Vitzthum v. Eckstudt ; — Sebastian Johann Georg, gest. 1739,
k. k. Geh. Rath, Landeshnui«tnmon in Tirol, etc.: Maria Gabriele Grf,
V. MtMileon , gest. 1740; — Philipp Nerius Josepli, gest. 1770, k. k,
w. Geh. Rath^ Oberst-Küchenmeister der K. Maria Theresia etc.: Maria
Barbara Judith GH. v. Starhcmberg , gest. 1763; — Leopold Franz
(Leopold Joseph), gest 1813, Herr zu Kampanus, Schoneck, Michaels-
burg etc., k. k. w. Geh. Rath etc. : Gabriele Maria Gri. \\ Küuigl, gest.
1775. — Leopold Philipp, gest. 1851 , k. k. w. Geh. Rath etc.: Maria
Crescentia Grf. v. Thurn-Valsassina u. Taxis, gest. 1835; — Leopold
Joseph Gr. v. KünigL Freih. v. Ehrenburg, Schöneck und auf der
Warth, geb. 171)4, Haupt der Linie in Tirol, Inhaber der Pfandherr-
sehaften Micbaelsbnrg und Tobtach, Herr und Landmann in Tirol, k,k.
Kämm., verra, 1824 mit Ferdioandine Grf. v. Bissingen-Nippeiiburg,
gest. 1842, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, sechs Söhne stam-
men, die Grafen: EmÜ, geb. 1828, k. k. Oberüeut. in d, A. : Carl. geb.
1829, k. k. Hauptnmmi, verm. 18(10 mit Bertha v. Rcidiardt; Heinrich,
geb. 1831, k. k. OberUeut. : Leopold, geh. 1833, k. k. OberUeutn.;
Ferdinand, geb. 1837, Auscultant bei dem k. k. Landgerichte zu Ins-
bruck u. Erich, geb. 1839, k. k. Oberlieiitenant — Die drei Brüder
des Grafen Leopold Joseph sind, neben drei verwittw* Schwestern: Gr.
Alexander, geb. 1795, k. k, Hauptmann in d. A., verm. 1841 mit Frie-
derike Grf. V. Bissingen-Nippenburg, geb. 1708, Gr. Ferdinand, geb,
1805, k. k. Major in d. A., und Gr. Johann, geb. 1808, investirter
Propst der Schlosskirche zu Ehrenburg. — Die jtingere Linie in Böh-
men, deren Sprossen sich, wie die der älteren, Grafen v. Ktinigl, Freih.
V. Ehrenburg und auf der Warth, Erhtruchses^e von Tirol, schreiben,
stiftete Sebastian Johann Georgs, s. oben, ältester Sohn: Leopold Jo-
seph, Bruder des Philipp Xerius Joseph. Die absteigende Stammreihe
dieser Linie ist folgende: Leopold Joseph, gest. 1727, Herr auf Kam-
pa&us und Schltisslburg, k. k. Kämm, und Assessor des Äppellations-
gerichts in Böhmen, wurde 1712 in Böhmen begütert: erste Gemahlin:
Maria Josepha Grf. Czernin v. Cliudenitz, gest 1726; — Sebastian
Paul, gest. 1783, k. k. Kämm., Giibernjal-Rath and Kreishauptmann:
Maria Theresia Grf. v. Czernin und Cbudenitz, verm. 1745; — Phi-
lipp Wenzel, gest. 1835, k. k. Kiimm. a. Hauptmann in d. A. : Caroline
V. Weisser, geb. 1770 u. verm, 1793; — Vincenz Gr. v. Küiiigl, Freih,
zu Ehrenburg und auf der Warth, geb. X801, k. k. GenerflJmaJor in
i
— 320 —
d. A. Der Bnider desselben, neben zwei Schwestern, ist: Gr. Alois,
geb. 1808, k. k, Generalmajor in d. A.
friH. lliu»rr, l^^i. 8. 470— 7i u hi^tor. HAudburb xii D«mt«lben« S. 4Tfi, ^ Supnl. «, Uietiii,
W.-B, n, «: fir * K.
Ktinsberg, Eünssberg, Freiherren. (Stammwappen : in Blau eine
gerade aufsteigende, gebogene, silberne Spitze). Reicbsfreiheirnstand.
Diplom vom 25. Apr. 1690 für Cbnsticin Ernst v. n. zu Künssberg,
P>bmarscha!l des Kur- u. fiSrstL Hauses Brandenburg u. der Burggraff-
schaft Nürnber^f etc. und vom 1 1. Sept. 1^91 für Jobann Christoph v,
Künssberpr aufTlmman. Ernireutb und Kircbsdi Jetten, des fnink, Kms-
Cmrassier-Regimoiits Rittmeis;ter. — Altes, fränkiscbes Adelageschlecht,
dessen Stammsitz, Alten-Kün&sberg, oder Alteii'Kindsl)erj?, in Franken,
eine Stunde mlrdlicb von Creu8<»en am rothen Main im Ficbtelgebirge,
auf einer allein stehenden Anbftbe pelegeu war, iü der ersten Hülfte des
13. Jabrh. von PUjerhard I. dem Kinde von Bia&senbergJ 1216 — 1241
erbaut und im Bauernkriege zerstört wurde und nur noch in wenigen
Ruinen z« sehen ist. Die Familie war schon in früher Zeit den reiclis-
freien frünkisch(*n Rittercantonen Gt'bürg und Steigerwald einverleibt
nnd mehrere Sprossen derselben, in den genannten Cantonen reich be-
gütert, uud /war im i'jmton Gebürg mit Wernstein, Thurnau, Schmeils-
dorf, Ermreuth. Nagel, Dunndürf und Hain und im Canton Steigerwald
mit Ober-Steinbacb, Rilbacli, Rossbacb und Markt Tasebendorf, beklei-
deten dieDircctorialstelleu in diesen Canloueu, waren in Hoch- n. Dom-
stiften nnd im deutschen und Johanniter-Orden aufgesebworeu und stan-
den in mebreron Ländern in den angesehensten t!of- Civil- und MLli-
tairdienst<^n. — Von Heinrieb IL auf lüiKlsherg n, Wernstein ( 1333^
1382). Amtmann zu Berneck, venu, mit einer Grf. v. Wilckau. stammen
urkundlich alle späteren Glieder des Stammes, denn zwei seiner Enkel,
Adrian und Rudtnger, hatten dauernde Nacbkoniuienschaft nnd grfinde-
teu zwei Häuptlinien zu Weidenberg und zu Thurnau. Die Weideuberger
Hanptlinie umfasst die Nachkommen des Adrian v^ Künssherg. gest. 1475,
nnd seiner Gemiddin^ Barbara v. Weidenberg und schied sich im vier-
ten Gliede durch die Sidme des Ludwig Christoph v. K., welcher Iß 19
Kirmsess kaufte, mit Ursula v. Rabenstein vermählt war u. 1620 starb,
in die zwei fortbl übende n Linien zu Gutenthan und Mandel. Die Linie
zu Gutenthau wurde von Hans Heinrich v. K. auf Weidenberg* Guten-
thau, Kirmsess und llanritz gestiftet und die Linie zu Mandel gründete
Hans Ernst v, K. zu Leben und Bindloeh. ^ Die tburnauer Hauptlinie
umfasst die Nachkonjmenschaft des Radinger v. K. auf Künssberg und
Schnabelweid, gest. 1432 u. verm. mit Barbara v. Lichtenstein, Die-
selbe theilte sich im vierten Gliede mit den zwei Söhnen des Johann
Adam v. K. zu Thurnau, gest. HUT, aus der Ehe mit Amalia Marschall
v, Ebiiath: Georg Wilhelm und Hans Heinrich, in zwei neue Linien;
zu Tburnau und zu Wernstein. Die Tburnauer Linie umfasst die Nach-
konnneuseliaft des Georg Wilhelm v. K., gest. 1642, aus der Ehe mit
Cntharina v, Wiesentbau, aus welcher ein Enkeb Johann Christoph, 8.
oben, den Freiherrnstand erhielt. IHe wernöteiner Linie gründete Dana
— 321 —
Heinrich v, K. auf Wernstein, Schmeilsdorf, Damidorf, Iliün^ Nagel etc.,
brandcnb, culrnb. Geli.-Ratb etc., welcher 24. Mai 1622 vom Mark-
grafen Chriatian zu Brandenburg tiir sich und seine. Nachkommen das
Erbmarschallaint von Nürnberg crhitdt. Derselbe, gest. 1644, war drei-
mal vermählt: in erster Khe mit Maria Susanne Notthaft v. Wernberg,
in zweiter nüt Eva v. Streittberg und in dritter mit Maria Susanna Zo-
bel V. Gicbelstiidt. Durch seine Sohne : Georg Christian aus erster Ehe,
Johann Heinrich auH zweiter u. Adolph August aus dritter Ehe entstan-
den di'ci neue SpecialUnien : zu Wernstein, Nagel und Danndorf. Aus
der Linie zu Wernstein wurde de« Stifters Georg (Christian jnit Marga-
retlm Barbara v. Wallenrodt i^r/eugter Hohn: Christian Ernst v. K. auf
Wernstein, Veitlahiu, Horb u. TiiTschrdtz, gest. 1705, venn. mit Maria
Susanne Stettner v. (Trabenhof, wie oben angegeben^ 16 1)0 in den Frei-
hermstand erhoben. Die Naehkommeuscbaft des Letzteren erlosch 1730
mit dem Enkel i Carl Friedrich Ferdinand. — Die von Johann Heinrich
V. K. gestiftete Linie xn Nagel blühte dauernd fort und <lie Liine zu
Danndorf, welche von Adolph August v. K. abstieg, schied sich mit zwei
Enkeln des Stifters : Wolf üeinrich n. Georg Wilhelm, in awei neue
Linien, in die zu Danndorf und zu Hain, — Die vorstehenden Angaben
über die Linien des Geschlechts ergeben sich aus älteren Nachrichten^
doch sind in neuester Zeit weitere , sehr sorgfältige und umHinghcbe
Forschungen über die Ausbreitung der gliederreichen Familie, unter
Angabe genauer Stümmtafehi u. leicht zu ül»ersehender Scheidung der
geeammten Linien, angestellt u. auch in den geneal. Taschenbb. d. fi*eih.
H&user , auf welche hier verwiesen werden niuss , mitgetheilt worden.
Nach diesen Forschungen sind jetzt ilie Sprossen des Stammes in fol-
genden Hanptlinien, Aesten u. S|>eciallinieii aufzuführen: Erste Haupt-
linie : Weidenherg-Ktirmsees-Gutenthau (kalb.). AeUerer Ast: Mandel:
Aeltere Speciallinie: Mandel- Vilseck, Haupt dieser Speciallioie ist:
Freih. Wilhehu, — Sohn des 1803 verst. Freih. Heinrich. ♦Virstl. bara-
berg. Geh.'Raths u. Oberamtmanns zu Yilseck — Herr auf i^ronberg, Ett-
mannsdorf u. llaslbach , k. bayer. Kiiinm. u. Major ^ la suite, verrn. in
erster Ehe mit Auguste Freiin v. Venniugen-Ullnt-r, gest 1836 und in
zweiter mit Caroline Freiin v, Spiering ^ gesc^- Grf. v, Holnstein aus
Bayeni. Aus der ersten P^he stannnt : Freib Philipp, geb. 1831, Herr
auf Syrgenstein, k. bayer. Kammerjunker, verm. mit Anna Freiin v. Red-
witz - Wildenroth , aus welcher Ehe /wei Töchter leben. Die aus der
zweiten Ehe des Freih. Wilhelm .-ntsprossenen fünf Kinder: Willielm
Maximilian, geh. 1838, k. ba.^-^r. Lieut. k la suite, Wilhelmine , geb.
1841 , Johann, geh. 1842. Kudolph , geb. 1844 und Ida, geb. 1847,
wurden 1850 mit dem Kamen: Kilosberg, Freiherren und Freiinnen
V. Fronberg in den orl^ficben Freiherrnstand des Kgr, Bayern erhoben.
— Jüngere Spccialhiüe : Mandel. Das Haupt derselben ist : Freiherr
Philipp, geb. 1822 — Sohn des 1830 verst. Freih. Ludwig, k. bayer.
Hauptmanna — k. k, Rittm. in d. A., vcrm. 1857 mit RosaUa Gemm-
rich Freiiii v. Neuberg, geb. 1829. Der Brader desselben , neben zwei
Schwestern, ist: Freih. Igimz, geb. 1823, k. bayer. Kammerjunker und
Lieut, k la Buite, venu. 1852 mit Caroline Freiin v. Berchem, gost.
Mn4*ehkt, Deuttch. Adeli^Lex. V. 21
— 322 —
1853. — Jüngerer Ast : Guteiithau. HEiupt dieses Astes ist Freiherr
Maximilian Joseph auf Gutentlmu, geh. 1812 — 8obn des 1839 verst.
Freih, Franz Carl — verm. mit Caroline Notthiifft Freiin v. Weissen-
stein, gell. ]80B. Die sechs Brüder des FreÜL MiiximiUan Joseph sind
die Freiherren: Franz auf Kailiitü , geh. 1813* Heinrieh auf Rosenliof,
geb. 1818, Adam auf Kot/i^rsdort", geb. 1821, Ludwig, geb. 1824 und
Carl auf Krummennaah, geb. 1H34. — Zweite Hanjithnie: Eroireuth-
Obersteinbach (protest.)- Haupt dieser Hauptlinie ist: Freih. Uso, geb.
IBIO — Sohn des 1825 verst. Freih. Friedrich Carl Julius, grosshorz.
bad. Kiimm. u. Majors — Herr mi Ermreutb, Obersteinhacli u. Vesten-
bergi^gereutb , Uoctor der Rechte etc., verm. in er>iter Ehe mit Ida
Freiin v. Berlichiii^eii, gest. 1837. in zweiter mit Amalia Frciin v. Hall-
herg, gest. 1812 and in dritter niit Thecla Freiin v. Crailsheim, geb.
1S22. Aus kIgt ersten Efie stammt Freiin Theodolinde, veniu Freifrau
V. Proff-lmich n, Menden, ans der zweikm Freiin Hildegard geh. 1841
u. Freih. Matthias, geh. 1842 u. aus der dritten die Freiherren: Ul-
rich, g<4j. 1H47, Maximilian, geb. 1848 u. Kuiio, geb. 1853. — * Dritte
Hauptlinie : Neu-Wernsteiu ; Aelterer Äst : Nagel-Oberlangenstadt (kath.).
Das Haupt dieses Astes ist: Freih. Carl, auf Nagel. C o mm union -Tusch -
nitz u. Ober- und Ihiter-Langenstatlt . geh. 1799 — Sohn des 1807
verstorb. Freiherrn Phihpp Anton Maria, fltrstl. bambergschen Geh,-
Raths, Ober-Stallmeisters etc. — k. hayer. Kämm. u. Reg.-PrÄsident
der Provinz Ober -Pfalz, verm. 1833 mit Theresia Frei in v. Cunibert
auf bestrich im Rlieingau. geb. 1810, aus welcher Ehe zwei Töchter,
Freiin Maria Luise Alexandra, geb. 1834 u, verm. 1857 mit Ernst
Erbgrafen v. Fugger-Gloett u. Freiin Framäsca, geb. 1885, und eiu
Bobn, Freih. Ottocar, geb. 1841, entsprossten. — Jüngerer Ast: Hain-
Daniidorf (protest j , Hain-Schmeilsdorf und Halb -Wern stein : Haupt
dieses Hauses ist: Freih. Franz Ludwig Friedrich, geb. 1785 — Sohn
des 1798 ,v.rgt. Freih. Adam, Erhmarschalls u. fürstl. bamherg'scben
Kammerherrn -^ Erbmarschall des Burggrafenth. Nüniberg und k.
bayer. Kämmerer, venu, in erster Ehe mit M. Theresia v. Falkenhau-
seu, gest. 1840 u. hi zweiter oiit Christiana Caroline v. Vetterlein, aus
welcher zweiten Ehe eir-o Tochter, Freiin Caroline, geb. 1844, stammt.
— Danndorf u, Halb-Wen*«tein: Aellere Spt^ciallinie: Danndorf Haupt
dieser Speciallinie ist: Freih. \Vilhelm , geb. 1788, — Sohn des 1797
verst. Freih. Friedrich, k. pr. SemAs- Präsidenten zu Bayreuth — grossh.
bad. Major. Von dem Bruder desselben , dem Freili- Heinrich , gest.
1820 zu Meiningen, k. pr. Hauptniünn, stammt aus der Ehe mit Luise
Freiin v. Künsperg v. Wernstein eine Tnditer. Freiin Carolina, geb.
1818. — Jüngere Speciallinie: Danndorf u. Uiüb- Wernstein. Haupt
dieser Speciallinie ist: Freih. Jonathan, geb. 17^^6 — ^obn des 1831
verst. Freih. Carl Constantin Friedrich, h. sachs, rneining. Geh.-Ratbs
u. Kanzlers — h. sachs. meining. Forstmeister, verm. tnit Ida v. Char-
pentier. Der Bnider desselben, Freih. Wilhelm, h. sachs. meining.
Kainmerh. u. Ober -Forstmeister, vermählte sich mit Eugenie v. Erffa
auf Unterlind, gest. 1857, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, zwei
Söhne stammen: Freih. Gustav, geb. 1826 n. Freüi. Max, geb. 1828.
— 323 ^
PuMtoriut, Ftsäcoo. r*di». B> 490* — CanAr, I. i. 1127 unA 2h, _ p. Hatitt^iH TU.
8. STI— S». — tti^dfirmanm, Canton tirbiirg, Tab, 116^10, C. AltDrjul]!, Sunpi, u. C Kr^iieer'
«■Id, r V«r». — Äiip<fr, 8. »SO. J7L 4^!**. 446 #tc. - N, Gem-»l. Handb |778 S, l%1~i9
— f. ia»i?, S. 170—72, - N. Pr. A, U II. S, |H4. ^ fV^iA, „ Udrt^ur, \, «. 49J, - Oeii".
Tueh«iib. d. fffib. HÄii**T. I>i4a. 8 1{i>« — iL HAT. ?*. ,19«— inj. |rm*. s. ;n,'» ,i. fr h, « xilJ :
mit ffweb- Ueber«irht ». Summtaf^ln d, ^fanson tJanrUklühiji uml lrt6L *♦. .lyo— 94. — ^Si>fr.*
macher y I. lOti, v, Kün^ijir^, Frärikisc^i. — Ki^ppL ku aii-hrn, W.-H. IT , 1| u. 17- F -H y
Iir 4: K. «n Thuriiftn, P,-iI. — Tyro/. 1. 51, Nr. 3 und 4: F -H, y K. und Si^benktt», 1.
ft. fi» und 6U. -- W,^B d. Kgr. B»y^=rü, III. ib. Nr. I i F. H. v. K. u, Nr. a: TUumtiier
Llttle »I. ». lirr;*c*4?r)», Ahih. :i.
Klinstl<>r V. Poyliach. Erliliin<i-<1sterr Adelsstnud. Diplom von
lfl22 für Jacob Küiistlor. CsipitaiiiUoiiteniuit im k\ k. lüfaiit. - Hc^id.
Erzherz. Carl, niit dem Prftflu^ate: v. Poybncli. — Der Statiiin blühte
fort. Jacob Küiistlor v. Poybacb war in neuester Zeit Oberlieuteiiatit
im k, k. InvaUdeii-Himse zu TjrTnau.
Kiintzler v. KihiÄt^Dfeltl, Kiiiizenfpid. ErbL-österr. Adelsstand.
Diplom vor» 1792 für Anton KüiitzUT, Grenadier -Ol»erlieuteimnt im k.
k. Inf-Uo^nm. FreilL v. Kbeu!, mit dem Prüdieate: v. Knnzeiifeld. —
LJer Stamm wurde foit^^eset/t. In neuester Zeit war J'rie«lrich Küid^ler
V. Kuniseiifeld liieuteiiiiiit im k. k. 9. AitilL-Regimeiite.
MtQtrif r. Mü/d/flti, Kr«. -Bd. H. *S|. -^ Nnu.-Hrhfm»l. H. Oeit«rr Kmiaerifi.
i KÜsetI, KüKel (Schild geviert: 1 und 4 in Blau ein mit den Hör-
nern linksgekehrter, siiberuer Halbmond mit Gesiebte, weicher sehrüg-
links u. aufwärts von einem {gefiederten , silbernen Pfeile durclischossen
ist und 2 und 3 ebenfalls in Blau drri, 2 ti. K ?*ecbsstrahlige, pfoJdene
Sterne)* Adel^istand rlen Kgr. PreuÄsen. Dipluni vom 5. Juni )7Ö4 für
Johann Georg Kösell , k. pretiss. Major a. D. u. für die Steine seinem
Bi-uders : Samuel u, Johann Georg KüselL
9. Htlih<ich, \. S, 7ia: V. KöütiL - K. Pr A**L. 1. H. 44. QI. s. 13^ und V. .S. 3^3:
Y. Küael. — frtih F. Ltdtbur, I. H. 49S: v. Küsetl und III. S. 29.'. — W.-fl, di^r Pr. Ito-
mroli., llf. 76. — KmsQhke, lll. S. 2<\. .
KÖÄsei: Böhmischer Adelsstand. Diplom ^on 1708 für Friedrich
Küssel, Hauptmann im k. k. Infant-Re^ämewfe Freih, v. HasUnKer.
Mptffrlr T, Mihlffldr Erg.-Hil S. :iM,
Kiissawt auch Grafeu (Stammwüppen : in Gold ein aufgenehteter,
schwarzer Baumstarum mit Wurzeln u- ^Irei rotlien Blattern), Reichs-
u. schwedisclier Grafenstand, im Kgr. Preussen anerkanuL Reichsgra-
fendiplom vom 7. Sept. 1723 für Krasuuis Ernst v. Küssow, Herrn auf
Qnifcziu im Meklenburgist^^ien . kurtrierschen KanuuerheiTu und schwe-
dieebes Grafendiplom ron 1724 far Denselben, so svie k. preuss, Äner-
kennungsdiplom de» Grafenstandes vom 8. Aug, 1752 für Carl Wilhelm
Gr. v. K. auf Klacken u. Kloxin u. die Vettern desselben , Balthasar
Heinrich Elirenreich u. Carl Adam Friedrich Gr. v. Küssow. — Altes,
pommermiches Adelsgescbleeht, dessen Namen die der Familie schon
1464 /agestandenen Güter Gross- u. Klein -Küssow im Kr. Pyritz füh-
ren u. welches in Pommern reich begütert wurde. — Heinrieli K. war
1376 herz; pomm. Ratb u. Hans v. K. rettete den Herzog Bogislaus X.
1471 bei der Belagerung von Pyritz aus der Gefahr, in feindliche Hände
zu fallen. Derselbe besass die fUVter Qnitzin ö. Megow u. aus seiner
Ehe mit Anna v, der Marwitz entsproBS Erasmns v. K. auf Megow,
Burgrichter zu Pyritz u. h. pomm. Geh. -Ratb, welcher aus der Ehe mit
Agneae v. Heydebreck zwei Söhne hinterlieas: Jacob v, K., früher k&is.
21*
— 324 —
Oberst in Ungarn u. später Ik pomio. Hofmarschall n. Cbrisüan v. K.
auf Qnitzin, Prälaten zu Camin, h. poram. Geli.-Ratli u. Ämthauptmann
zu Grimmen, welcher mH mehreren Gesandtschaften betraut wurde.
Aus der Ehe desselben mit Margaretha v. Jasmund entsprosa Erasmus IT.
auf Gahlenhcck. Mtiggenwald, Qnetzin etc., Prälat zu Camin, h. pomm,
Geh.-Riith u. Kanzler, von welcheTn aus der Ehe mit Anna v. Blücher
Christian II. v. K*, Burg- n, Sehlossgesessener m Turow, stammte, welcher,
weil ihn H137 die Schweden ausgeplündert hatten, der kais* Armee die
Wege in Ponnnern zeigte und «später Ji, hoisteinscher Gch.-Rath war.
Caspar Ernst v. K. war 1676 kurbrandenh. Oberst der Cavall. u. Gene-
ral-Adjutant u. crhitdt Yt»n dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu Bran-
denburg das Gut SchiUiingen zu Lehn u. Johannes v. K. trat 1678 als
Rath in kurhrandenb. Uienste, — Graf Erasmus Ernst, s. oben, ver-
mählte sich 1723 mit der Wittwe des k. schwed. General-Feldmar-
achalls etc. Grafen v. Rheinschild, einer gehorenen v. Funcken, und er-
hielt, wie angegeben , auch den schwedischen Grafenst^nd. — Die , wie
erwähnt^ im Kgr. Preussen anerkannte gräHicbe Linie hlühte fort und
einer der Let/ieu derselben war Graf Johann Friedrich -- Sohu des k.
preuss. Hauptmanns Berndt Christoph v. K. auf Klein-Küssow — k. pr.
Regier.-Rath u. Ritter des Johanniter- Ordens , welcher sich 1776 mit
seiuen Lehnvettern aus den Häusern Klücken u. Megow dahin verglich^
dasB sehie einzige Tochter , Grf. P'riederike Gotthebe, verm. mit dem
k. pr. Obersten Otto Bogishiv v. Zastrow. nach dem 1777 erfolgten
Tode des Vaters, die gesanmiteu Lehnstticke desselben erhielt Ein
Enkel der Li^tzteren , v, Zajätrow , Herr auf Rossow u. Sassenberg im
Kr. Saatzig, nahm später den Namen: v. Zastrow u. Küssow aiL — Der
Mannsstamm der grnflichen Linien ist 17. Jan. 1824 mit Ludwig Julius
Erasmus Grafen v. K. erloschen — aus dem weiblichen Stamme war
noch 1857 eine Grf. v. K, Besitzerin von Quitzin im Kr. Grimmen und
in demselben Kreise hesassen Gräfinnen v. K. die alten Güter der Fa-
milie : Duvier, Müggenwalde u. Lehmhagen.
jl/icröW, Lib 6, - Gauhr I, S, llJS u, ly^ _ Dit^n^mann, 8. UT. 39?. 3ST u. 172. —
RriifiifrmaHH, L Hpiül. *2. — K. Vt. A.-L Hf, a JH4— Sri. ~ Fr^ift. p. Ude^ar, F. S. 49S u.
Jll, H iVl, — fif^bmacfttr, III. Iftl u. V. Ztui. U. _ W.-B. d. preuai. Homreb. I. 64: Qr.
Kiiftter (Schild der Länge nach getheiH: rechts in Silber auf grü-
nem Boflcn ein schwarz gekleideter Küster, in dtr Rechten den Kirchen-
flchliissel u* in der Linken ein Gesangbuch haltend u, links in Blau das
eiserne Kreuzj. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 26. Jan.
1815 für Johann Erna nn ei Küster, k. pr, Geh. Staats- Kath» a. o. Ge-
sandten u. bevolhn. Minister am grossh. badischen Hofe u. Vöm 21. Juni
1822 für den Niffen desselben, Wilhelm Küster, k. preiiss. Fremier-
lieutenant, aggregirt dem Kaiser Alexander Grenadier -Regiraente. —
Der Enipfilnger des ersten Diploms, geb. 1764 aus einer Familie, welch©
angeblich von Lorenz Koster (nach den bekannten, hinlänglich wider-
legten Behauptungen der HoUilnder Erfinder der Buchdruckerkunst)
abslammt, war der Sohn des Superintendenten Gottfried Küster zu Ha-
velberg. Derselbo, gest. 1833 als w. Geh.-Rath u. Gesandter am kö-
nigU baj^er* Hofe zu München» hinterliess aus seiner Ehe mit Maria
i
_ 825 —
Heberle, neben drei TOchtern, \ier Siihne: Gustav v. K., gnb. 17J>7 n,
gesL ISfil , k. pr. Mfyor tu Geh. Legations- Ratli a, D. , Mitglied des
Herrenhauses und zulct^st gleichfalls a. o. Oesafidter u. bev. Minister
am k. hayen Hofe; Franz v. K., gest. 1858, k. pr. Geh. Legationsrath
a. B., uavennählt ; Ediuird v. K.. k. pr. Regierun|i:srath a. l>,, welcher
nach Amerika auswanderte n. dort den Stornm fart.i,^epflan/t hat und
Ernst V, K. , k, pr, Appellationsgenchlfi -llath u. nnvermählt. — Von
dem genannten Gustav v. K> entsprossten ans der Ehe mit Maria Freiin
V, Gejmüller vier TCchter: Maria, geb. 1832, verm. mit Gustav Grafen
V. Waldeck, k, k. Major; Äüna, geb, 1834, verm. mit Ernst v. Graeve*
niU, Herrn aaf Ober-Ochelhermsdorf im Kr, Grünberg u. k. pr. Haupt-
mann a. D.; Elisabeth, geb- 1838, vernh mit Georg v. Grävenitz. k.
pr. Rittaieister u. Luise v. K. , geb. Ift4t> n. zwei Söhne: Alfred v. K.,
geb. 1836, Herr des Fidei-Conindsses Hohen *Liehenthal im Kr. SehÖ-
nan, k. pr. Regierungs - Assessor u. Ueutenant im 5. schweren Land-
wehr*Reit€r- Regimenter verm. mit Gabriele Freiin w Zedlitai und Neu-
kirch a. d, H. Tiefhartmannsdorf u. Max v. K. , geb. 1844, Herr des
Fideicommisses Lomnitz im Kr, Hirschberg. — Der Empfänger des
zweiten der angeführten Diplome» Wilhelm v. Küster, starb 18.^2 als
k. pr. Oberstlieut. a. D. u. hinterlieas, üehen zwei Tücbtem, nur einen
Sohn, Adolph v. K., k. pr. Landrath a. D., welcher un vermählt ist.
HBudsrhTiWicKe Notiien. - N. Pr A.-L. V, Ö. 29^ u. 94. - Fr*iA, f. Ltd^hur, I. t*. <Sa
o. nr. 8. 297. — W.-a. d. Fr. Monarch.. lU. 76, ^ H«hluti«|i. W.-B. Nf. Ä^,
Ktistner (Schild der Länge nacb von Roth und Schwarz getheilt,
mit zwei schräge ins Kreuz gelegten, goldenen 8chblsseln). Adelsstand
des Königr. Bayern. Diplom vom IL März 1837 für Carl Theodor
Kästner, Doctor der Rechte, General -Intendant des k. bayer. Hof-
theaters zii Münehen ete. Derselbe war von 1842—1851 General-
Intendant der königl. Schauspiele zu Berlin und lebt jetzt wieder in
seiner Vaterstadt Leipzig.
Frtih, 9. L*dtbttr, tlf. 6. 297 u. SA.
Küttenfelder. Ein im Iß. Jahrb. dem niederösterr. Ritterstande
einverleibt gewesenes Geschlecht. — Christoph „der alt Kilttcnfelder"',
Herr zu Raacheiistein, kaufte 152fi einige Gülten zu Ror u. stari» 1564;
sein Sohn, Leonhard K. zu Leestorf, um 1540 mit Hildegard v. Eiseier
vennühlt, war 1538 u. 1543 k. k. Hof-Kriegsirath und Oberst- Fcld-
Mustermeister in Ungarn u. der Enkel desselben . Harn K. , verkaufte
Scbloss u. Gut Leestorf 1571 an den edlen Hans HoJ^imann u. Marga-
retha Pittich. Später kommt der Name des GescbJechts nicht mehr vor.
PhiUbfft Uutbtr, Ausiria «x Archiv. Mdlk. lUuiitr. L. 1- «• l^* **' ^^^^ ^ Wiu^riU, V.
8, 17H.
Kuffka (im Schilde ein linksgekebrter L5we). Adelsstand des
Kgr. Preussea. Diplom für Louis Moritz Hans Kuffka, k. preuss. See.-
Lieutenant im 5. schlesisch. Landwt^hr-Cavallerie-Regim. Derselbe,
ein Sohn des 182ß verstorbenen k. pr. Rittmeisters a. D. Kuffka, starb
. 29. April 1847 als Major im 1. Cuirassier-Regimente u. hat aus seiner
Ehe mit Lyddy v. Osorowaka nur eine Tochter Mnterlasaen.
H*o<Uelir. Notli. - N. Freu«. A -L. V. S. 2»4. — FreiA. ». Udtbw, I. 8. 433 u, UU
S. SM.
— 326 -~
Kiii2:Ienberg. Ein früher zb dem fränkischen u. rljeinländisclien
Adel zählendes, nur dem Nanieu nach bekanntes Geachleclit.
ICitgler. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1744 für Johann
Georg Kngler, Uath u. Regiernngä-Secretair zu Liegnitz.
Kiihl, Kille, Kiiel lin Silber eine ausgerissene, blaue Staude mit
fünf blauen BlMtern, deren eins gerade in die Hübe steht und die übri-
gen an langen Stielen sich m\ den Seiten neigen). Altes» scblesisches
Addigescbleclit . aus welchem Härtung Kule sebon 1310 vorkommt
und welebes bereits 1503 zu TaniihiHisen nnweit Waidenburg und im
17, Jnlirb. zu Bügeiidorf, Nieder -Grunan , Klein -Merzdorf etc. im
Scbweidnitzsclieii sass. — I>er Stamm ist mit Heinrich v. Kühl, Herrn
auf Nieder-Grunau u. k. k. Kittmeistcr, 16*18 ausgestorben.
Sinapiu», I. 8 A^5 a II. S. 71«i. — Gauhk, 1. K iri6r im ArUkd : KuliU« — Frfihtrr
ff. Itdtbnr^ I. R. 4HS ö. S**. - Sithtnacher^ L 67: v. Ktifl, BrtilciilMcb. — r. Mtding^ 1. 8.308.
Kuhla, V, d, Kuhla (in Silber eine aufsteigende, rothe Spitze).
Eins der ältesten Adelsgeseblechtcr des Herzogtbums Bremen, welches
in fiUher Zeit Seisingen nacli dem, demselben schon 1142 anstehenden
Sitze dieses Namens hiess, nach Zerstörung dieses Sitzes aber bereits
1272 zu Kubla unweit Stade wohnte u. nach diesem Gute sieb später
nannte. — Ileinricb v. Seising tritt 1142 als Zenj^e in dem Fnndations-
briefe des Klosters St Maria bei Stade auf ; Heinrich IL lebte nm 1 248 n.
der Enkel desselben, Heinrich IlL, war 1380 Mar.schall des Erzbischofs
zu Bremen. Detlev v. d, K.ein Enkel Heinriehs IH., bng nm 138Ban, sieb,
v.der Kubla zu schreilien. Hermann v, d. K, starb 1637 üb knrbraudenb,
Rittnieister ; Christupb v. d. K. war 10-^1) Domherr zu Bremen n. Propst
zu Osterbolz u. der Bruder desselben, Detlev (IL) , Propst zu Himuiel-
pforten. Die drei Srdnie des Letzteren waren Berthold Clemens, Kanz-
ler der Ikrzogthünier Bremen u. Verden, welcher 17Ü9 noch lebte ;
(.■aspar Detlev, k. sehwed. Dberat-Wücbtmeister, dessen ältester Sohn,
Heinrieh Otto, Assessor bei dem k. schwed. Hofgericbte war u. Jobann »
welr^ber mehrere S5hne hatte u. nUehst denselben wird Jacob \\ d. K,
1 70r^ als Prflsident des k, Hofgorichts zu Stade genannt. Nach v. Me-
ding soll mit dem obengennunten Berthold Clemens v. d. Kapla der
Stamm erkscben sein.
Mushard, S 3^1. ^ timihe, l. 8. H2J und 2^. — N. Pr A.-L. V, 8, »94. — Fr9ik$rr
9. Ledthur. J. 8. W3^ _ t,^ Metttfiff. 1- 8, 1107. — Suiipl. ku Kichm. W,.B. V. 17*
Riihlemaiitv Ein lübeckscbes Patriciergeschlecht, welches in Lief-
land begütert wurik und aus welchem Johann Christoph v. K. , gest.
1793, k. russiseh. Etütsrath, 1785 in Ostpreussen im Kr. Jobannisburg
die Güter Borken, Dlottcjwen u. Wolka besass.
Frrihfrr v. Lftitf^ur, I, R, +«9. - suppl tu »M^m W. B. X. 19.
Knblen (Schild von Blau n. Silber iinergetbeilt durch einen ge-
sehachten Balken von zwei Reihen Jede von fünf von Silber u. Blau ge-
wechselten Stehien, oder nach einer Ahnentafel der kureöln. Ritter-
fichaft: Schild silbern mit dem beschrieheuen, geschachten Querbalken).
Altes, schon im 13. u. 14. Jahrli. im Bremenseben u. im Meklenburgi-
gchen, in welchem nach 1388 der Name nicht mehr gefunden wird.
— 327 —
vorgekommenes Adelsgeschlecht Dasselbe süss im Breraensclien 138$
zu Bederkesc u. Riiigstedt u. 1544 ii. noch 1620 u. spüter zu Wellings-
böUeL — Der Stafiim ist mit Nicolaus Josua v, Kuhlen bald nach 1689
erloschen.
Muthard . 8, 310. — Nachricht vi>ii dar F*nitll* Klaiicke xu Wrlling^brittf^l , 8. ?. —
Kulhanek, Grafen. Erbländ. - fisterr. GrafeustHud. Diplom von
1772 far Johann Franz Knlhfuiek Freih. v. Klaudeustdn u. Podpusch*
k. k. Haupt mann,
Mrf/erU p. Mühi/fUl, Er« -Bd. », 2n.
KuIiE^eb. Adclsstjind des Kgr. Preussen. Diplom vom 27, Aug.
1788 ftir Carl Joseph Knlisch, k. prenss. Major im Husaren -Regimeute
Prinz Euii^en von Württemberg. Kin Sohn dc^sselhen. Lieutenant und
Adjutant in dem genannten Regimente, starb 1807 imd ein Anderer,
welcher 1806 Rittmeister im k. }>r. Husaren-Rcgimente v. P!eU war,
1811. — Glieder der Familie lebtt'D noch 1857 zu Carlsruh in Ober-
Schlesien.
». Hellbach, 1, 8, 71.^ - H. Pr. A.-L. ITL a. % u. «. \H. — Frtihtrr 9. Lidth^r, t.
S, 190. — W. B. il, Prerj«. Xfunarch. II t, 7i;.
Kulmer v. EDsenpiehl und Hoheustein, Freiherren nncl Grafen
(S tamm Wappen : Schild von Gold, Schwarz u. Roth schrügrechts getheilt,
ohne Bild). Erblünd.-österr. Freiherrn - und Grafenstand. Freiberm-
Diplom vom 20, März 1654 fnr Johann Balthasar Kulmer zum Rosesi-
pichl u. Hnhenstein und für die Bruder und Vettern desselben, Georg*
Bernjiard, Ilelfried und Fhrenieich K., mit dem Titel: zum Rosenpichl
u. Hnhenstein. Herren zu Sehmelzhofen u, Grafendiplom von 1860 fllr
Friedrich Freih. Kulmer zum Rusenpichl u, üobenstein, k. k, Kilnim. u.
Obersten in d A. — Altes, nrsprünglieh steierjiiärkisehes Adelsge-
schlecbt, dessen Stammburg Kulm auf dem noch jet3tt so genannten
Berge bei Stnbenberg lag, — Otto Kuliner kommt urkundlich 1171 vor
11. schon zur Zeit des K. Albreeht I. (zu Ende des 13. Jalirh,) waren
die Kulmer Landleute in Kärnten n. Geor,^ Kulmer Truchsess des ge-
nannten Kaisers. — Die fortlanfende Stannnreibe beginnt mitFriedrich
K. u. seiner Hansfrau, Anna \\ Falbenlianpt. von ^^elchem in der sie-
benten Generation Hermann K. zum Rosenpichl stammte. Derselbe,
dessen Bruder, Georg, durch Vermahlung mit Agnes v. Obritscbau, der
Letzten ihres alten Geschlechts , deren Güter u, Wappen geerbt hatte,
erhielt vom K. Ferdinand L 1538 die Erlaubniss, das Scbloss Hohen-
stein in Kiirnten 'm bauen u. zu des I^andes Schutz u. IVotz zu befesti-
gen, anch den Titel von demselben -m filhren, welche Eriaubniss Erz-
herzog Carl zu Oesterreich Hermanns Vetter. Jnhann Baltbasar K. u.
dessen Erben 1589 von Neuem bestätigte. Johann BaUhasar, Sohn des
Georg K., erlangte, wie angegeben, den Freiberrnstand u, von seinen
Söhnen aus der Ehe mit Margarctba v. Mosheim stifteten Johann An-
dreas, Ferdinand Andreas u. Christoph .Andreas drei Linien, die kämt-
ner, croatische u, steiermärkische Linie, von welchen ersterc erloschen
ist, die letzteren aber danernd fortgeblüht haben. — Die croatische
Linie umfosst die Nachkommen des Freiherrn Ferdinand Andreas, gest.
— 328 —
I6S1, welcher 1623 unter die niMerösterr. altx?n IlitteMaTidg* Ge-
schlechter als Herr auf Schloss u. Gut St. Pautlialeoii aufgenommen
wurde. Der Soliu desselbcu ans erster Ehe tiiit Maria Margaretha
Perger V. Clam : Ferdinami Kniat, 1*j35 Herr zu Kirchherg au der
Wild, kais. Oberst, verm. mit Maria Salome Freiin Ho Ifrnaunv, Strechau
tt. Grünhflhel, floli 1649, eines Zweikampfs wegen, ins Ausland, batte
aber seine Lrnie fortgesetzt. l>er Enkel desselben, Joseph^ gest. 1749,
war mit Regina Patachieh v. Zo^jezda vertnälilt u. aus dieser Ehe ent-
spross Freih. Jtdiann Emelin, gest. IH07, Herr auf J;inusevecz etc. , k.
k. Ksimui. u. Major in d. A., welcher 17i^5 das Indigenal de ordine
Barouum et Magnatum d. Kgr. Ungarn erlangte u, mit Jnditb Grf. Ser*
mage, gest, 1802, vermählt war. Aus dieser Filie eutspross Freiberr
Ferdinand, geh. 1777 n. gest. 1816, Herr ajaf Janusevecz etc., k. k.
Kämm, und Hauptmann a, D. , verm. 1804 mit Josepha Grf. Orsich
V. Szlavetich u, von ihm stammt Freib. Emelin, geh. 1811, jetziges
Haupt der croatischen Linie, k. k. Lieut. in d. A., verm. mit Wilhelmine
Sztkts V. Tasnäd , gescb., aus welcber Ehe ein Sobn stummt: Freiherr
Stephan, k. k. Lieutenant. — Der Bruder des Freih. Emeliu ist : Graf
Friedrich, geb. 1814» s. oben, Gut-sbesitzer, k. k. Kämm. u. Oberst iß
d, A. etc. , verm. 1852 mit Alexandrine Grf. Erdüdy, geb. 1829. —
Die steienuärkische Linie stieg von Christoph Andreas FVeih. v. K. , s.
oben, gest. 1671 u. verm. mit Judith Freiin v. Slaudach , herah. Der
Enkel desselheu, Georg Otto, gest. 1712 — ein Solm des Christoph
Ferdinand ans der Ehe mit Anna Freiin v, Jaborncck — war Landrath
zu Grätz u. mit Theresia Freiin v. Landierg vermählt. Aus dieser Ehe
entspross Freih. Otto Herhart, gest. 1746, k. k. Miyor, verm. mit Mar-
garetha Freiin v. Petaehich u. von diesem Freih. Joseph Emerich, gest.
17J)0, Herr zu llottenthunn, Waldegg u. Hartenstein, k. k. Kamm. u.
innertV'terr. Landrath, venu, mit Juliana v. Hoehheimer, gest. 1765,
aus welcher Ehe Freih. Johann Nepomuk stammte. Derselbe, Herr auf
Rottenthurni etc.. k. k. Klimm, n. Hauptmann a. I>. , vermäldte sich
1796 mit Johanna Freiin v. Rtdihach u, von ihm entspross: Freih. Ignax
Joseph, geh. 17^8, jetziges Haupt der steierinärkischen Linie, Herr
auf Schmclzhofen. k. k. Kämm. u. Landesgerichts - Präsident zu Gratz.
verm. 183r> mit Therese v. L^denfeld. geh. 1808, aus welcher Ehe
zwei Töchter leben. =^ Der Brnder des Freih. Ignaz Joseph ist , neben
drei Schwestern, Freih. Carl, geh. 1812, k. k. pens. Hauptmann.
WhBsrHL V. S. ?(:!S-40 - fichmufi. U, -S, ml -TOS. - «.. Schrmff^id, H. S. 1 77 «. JK
Z Gew^l TutitUttnh der freih. Him«r, iMn. s, aiJ-l5 it, imi. s/ 437 ü. 3S, - Geo«»l.
TMchnnh. 4. grjft, HkH^.r |S6i «. 41i,. - S«ppL ^., su^hm W.^ß. VJ. lÄ. - %r«. II.
S. 61— W. — Anifrt:Ak0, I, B, 2hl ik St.
Komis. Reichsadelsstand. Diplom von 1G94 für Johann Georg
Kumis, h. württemb. Geh.-Rath u. erwählten Reich shofrath. Der Em-
pfänger des Diploms sollte in kaiserliche Dienste treten, nahm aber das
Anerbieten nicht an.
Jttfflfir, Bfrilr, xiir |uri»L BiosTJiph. 1. 9. L — p. HtUhuch, l/«. 713.
Kummer (im silhenien Schilde von einem blauen, mit goldenen
Sternen belegten Rande umgebeui der preussische, von Lorheerzweigen
umschlossene schwarze AdlerJ. Adelsstand des Kgr. Preusseu. Diplom
— 329 —
vom 12. Nov, 17B6 för Hans Wilhelm Knmmer, k. prettss. Gelr.*Fi-
nanzrath ti. Prä sid nuten dor Oberrechniingskaniiner. — Der Stamm
bldhte fort. Von don Söhnen des Diploms -Emi)föngers war der ältere
k. preuss. Geh. Oberrechimiigsrath u. der jüngere Oberforstmeinter zu
Stargard u* zwei seiner Enkel standen 1B37 als Bergbearate im k. pr,
Staatsdienste.
». Halitach, l. 8. TO. — N. Preuss. A.-L. HL 8. 9 u. IS6« — Freiherr f. Ltdebur, I.
B. «90. — W..fi. d, Pmi«. Moiiarcli., Hl. 76.
Kummer (in Blau ein silberner Querbalken nnd über demselben
ein die IlOrner naeh oben kehrender Halbmond mit dartlber schweben-
dem Sterne [Stamm I.eliwaJ n. unter demselben zwei neben einander
stehende, goldene Sterne). Ein zu dem Adel im Grossh. Posen gehö-
rendes Geschlecht, aus webdiem Ferdinand v. K. , 1857 Mfigor im Ge-
neralstabe des k. preuss. Gardecorps, stammte.
FirHherr : Led^but . III. B. *;97*
Kümmerer v. KnmmersperÄ, Ritter (Scliild geviert : 1 und 4 in
Silber ein ans sechs, 1. 2 u. 3, oben abgerundeten, gilinen Felsen be-
stehender Berg u. 2 n, 3 in Roth zwei silberne Querbalken). Erbland. -
österr. Ritterstand. Diplom vom 25. Juni 1773 fUr die Gebr^ider Cas-
par u. Joseph Kummerer, hinterlassen e Söhne des k. k. üauptmanus
Kümmerer, mit dem Prädicate : v. Kummersperg.
Hiiidactifmi. NolJ*<^ü. — MrstrU p. MühiUld, KrK.Bd. », 167. - Knesehke, IV, 8, MS
Kummerow (im Schilde ein Tbierkopf). Altes, pommemsches
Adelsgeschlecht, welches 14ß2 zu Carnsin und zu Krönnevitz unweit
Franzburg sass u. später nieht mehr vorkommt.
rrf/A. r. Ltdehmr, fll. S. 197. - eümtnertiür-h. W.^B. V. Tib. «3.
Kummerow fim Scbible drei Eichblälter, oder inSilber eine Stunde
mit drei Blüttcrn). Altes, von Micrne! aufgeführtes, pommemsches
Adelsgescblecbt, dem Wappen nach verschieden von der im vorsteh-
enden Artikel erwähnten Familie dieses Namens. Das Geschlecht blöhte
in Pommern noch lß39, ist aber nach dieser Zeit erloschen,
Frfih. r. Udabtir, U\. S, 3^7. — Pomra-rtnsch W.Jl, V. 122.
KumHthoff (in Silber drei, 2 u. 1 , grtlne Krautköpfc). Ein zu
dem Adel der Preuss. Rhein -Provinz gehörendes Geschlecht, welches
in der Person des Jobann Peter Friedrich Anton v. KrumstbofF, laut
Eingabe d. d. Straelen im Reg. -Bez. Dilsseldorf 22. Juli 1830, in die
Adelsmatrikel der genannten Provinz in die Classe der Edelleute unter
Kr. 175 eingetragen wurde.
Frtik. w. L*äfftur, I. A. im. — W, B- dt-r Pretün, Rbcinprowini, 1. T»b. 68. Nr. 13fi n.
Kun. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1758 für Peter Knn,
k.^k. Hauptmann zu Stublweissenburg.
Kunckel t. Löwenstam (Schild quergetheilt : oben Gold ohne
Bild u. unten in Schwarz ein auf grünem Boden liegender, links ge-
kehrter, einen Stern haltender Löwe). Adelsstand des Kgr, Schweden.
Diplom um 1690 für Johann Kunckel, k. schwedischen Bergrath, mit
1
— 330 —
dt^ni Prädicate : v. Lüweiistern. Derselbe , gebürtig aus dem Hülstein-
sdieji, machte sich als Alcbyrnist bekannt, lebte zuei"st am ftirstl lauen-
burgischen- u. dann unter dem lüirfiirsteu Johann Georg IT. am kur*
sücbsiseben Hofe als Direktor des chemischen Labe ratari ums in Dresden,
hielt 1677 zu Wittenberg Vorb^sun^en über Kxperimental-Chemie, ging
hiM naelilier nach Berlin in die Dienste deü Kurfürsten Friedrich Wil-
helm, hatte sein Laboratorimn auf <lcr Pfaueniiisel u. besass ein Besitz-
tluun zu DreissigLirker bei Berlin n. m Cladow im jetzigen Kreise Ost-
Havelland, Nach dem Tode des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (HISB)
begab er sich nach Schweden u. wurde vom Könige Carl XL zum Berg-
riitbe ernannt u. bald darauf in den Ritterstand versetzt. Kr lebte
niH'b ir*94 in hohem Alter. — Zu deu Nachkommen desselben wird
Johann Carl K» v. Loewenstern gerechnet, welcher in der ersten HlUfte
des IS. Jahrb. k. schwed. General war. — Der Stamm blühte fürt und
Spnissen desselben haben bis auf die neueste Zeit in der k. pr. Armee
gestanden. Ein Major K. v, L. war 1839 Di vi sioös -Adjutant zu Posen
u, Director der dortigen Divisiousschule.
Xtaittft^ Hedic. Gi'kbTt.-Lexfc. Joqk, 1740. B. )&l u. 52. -- Gmtftt, Tl. S. I »)6S : jm Ar*
tikel: L5v»uh«iipt. — N. Vr. S.^U V. 8. 294. — Frmh. r. Ledt'tfur, L S. 4i»0 u. Ilt S. :*9T.
Krmeniann , Kiinemaun. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom
27. Jan. 11177 für l'rter Knneinann , Advocat bei der Ober -Landes-
regierung zu Glogau, Von den Xaclikommen desselben stnrb Ernst Ki-
lian Y, Ktinemann 3. Jan. 1736 als k. preuss. Oberst u. Gouverneur zu
Frankfurt a* d. Oder.
r. mubach, L S, 713. - Frtfih. p. Udi^bur, L K. ^90.
Kunheim^ Kiinheiiu, KUhnheinif auch Grafen. Grafeustand des
K^r. rreussen. Diidom vom 5. Jnli 179S für Jobann Ernst v. Kuu-
heini, k. preuss. Gencrallientenant u. Majorat.sberrii auf Jnditten, für den
Bruder desselben, Erhard Alexander v. K., Majoratsherrn auf Stollen
u, für den Enkel des verstorbenen Otto Ludwig v. K.: Ernst Wilhelm
Alexander Friedrich v, K., ^Itijoratsherrn auf Spanden. — Ein seit der
Mitte <les 15. Jahrb. in Ost-Preussen blühendes Adelsgeschleclit, welches
mit dem deutschen Orden aus den westlichen Ländern in die Provinzen
an der Ostsee kam, zu bedeutendem Grundbesitze gelangte u. in einem
Zweige auch in Schlesien befrüteit wurde. — Daniel v. Kunlieim , ein
Sohn des Ritters Vullmar v, K. u, einer v. Sessingen, kam aus der Ge-
gend von Metz in Lothringen im 15. Jahrh. nach Preussen und wurde
von dem Hocbmeistcr Ludwig v. Elrichshauscn ^ wegen seiner Mitwir-
kung bei der VertJieidigung von Marienburg^ mit dem Borfe Mühlhau-
SdJX unweit Preussiseh'Eylau belehnt, welche Besitzung der Famdic be-
reits 149*2 jinstand, Daniels Sohn, Georg (L) v. K. , Geh.-Rath des
Herzogs Albrecht von Preussen u. Amtshauptmann zu Tapiau, wurde
von dem genannten Fürsten nut vielen Gflt^rn beschenkt u. nach sei-
nem Tode vertrat der Herzog Vaterstelle bei dem hinterlasseuen Sohne :
Georg tlL) v, K. Letzterer, gest. 16U, Landralh in Preussen , Herr
aufMüblbauscn etc, , hatte sich 1555, unter Zustimmung seines hohen
Pflegevaters u. Vormundes, mit Margaretha Luther, ^^ jtingsten Toch-
ter des 1(j46 verstorbeuen Refonnatora D» Martin Luther aus der Ehe
— S31 —
mit CaOiiinua v. Bora — nach l^jülirigor Ehe iiii 34. LebeiisjahrG
157Ü gestorben, vermählt, nas wolclier Elie neun Kindür pntsprnssten.
Von den Söbnt*n desselben starb Erliard v. K. 1645 u. mmh dein Tode
desselben kamen die ansebnlicben Güter durcJi Kauf an die Familie
V. Kalckstein. — Der nacb Schlesien >?ij Ende de?? KL oder im Anfange
des 17. Jabrb, gekommene Zweig, web^ber zu Bingerau , Nippern,
Guckerwitz etc. im Bresbiuscbeit u. Oelsiscben sass, stanmite von Er-
bard V. K, auf Knaulen etc., welelier 1h577 Hnfmeister der Herzogin in
Preussen war u, ist wobl mit eiuem Soliue, adcr Enkel: Hans Jacob
V. Künbeim und Knaulen auf Nippern etc., welcber Hi20 7m Bjngerau
im 38, Lebensjahre starb, wieder ausgegangen. — In Ostpreussen hat
der Stamm bis uaf die Jieueste Zeit, mit ansebnlieben Gritern iiniiesea-
sen, fortgeblttht. — Jüliann Bietrieh v. K.. geb. lßB4 , wurde IT^^O k.
pr. w. Geh, Staats- u. Kriegsratb. aueli Oberburggraf, Ih^äsideut des
littbauischen Hof^eridits, so wie Hauptmann zu Insterbnrg und stiurb
1752, — Die gräüieben Linien des Geschlechts Iiaben niobt lange be-
standen: die gerammten Majorate dieser Linien sind schon seit mehre-
ren Jahrzehnten in den Hunden der Sprossen adeliger Linien des Ge-
schlechts. Graf Johann Ernst, h. oben, geb. 1730, starb 18 IH im
88. Lebensjahre u. Graf Ernst Wilhelm Alexinnbir Friedrich, s. oben,
schon 1810. Das TodeBJabr des Gr. PJrbard Alexander ist nicht aufzu*
linden, — In neuester Zeit wurden alsEaTnilieu-Stiftung für das v. Kun-
beimsche Oescbleeht aufgeführt die Güter Maldeuten u. Ekritten im
Kr. Fischhausen, Langanken im Kr. Fnedknd n. Kissitten im Kr. Pr.
Eylau; Wilhelm v. K*, k. pr. Kamraorberr, hesass das Majorat Juditten
im Kr. Friedkmd, Enul \. K., General-Landschafts-Ralb, das Majorat
Spanden im Kr. Prenss. [lolland u. Eriist v. K. das Minorat Stollen im
Kr. Mohrungen.
*UartJtHtKh. Alt' w, N*:ifl*r*«ii!i»i'ii. A. 3'2^ u, DfstPlliMt Prfrusii. K:iri.^h«»-Hi4i<^r{*. 8, 167*
— Sinapivi, K 8. SfiS ii. II. 8. T&9. — Ottyhe , I. ». M2(> tind i? und fl. «. M7 und 9«. —
• ffHtbacJk, I. S. 711. - N. Ft. A.'L. III H. 4 u. IH-U. ^ Frtik. 9. Ledthnr. I. S *90
iimJ 91. — Hitt^maCfifr A ^^' "*- Künhüim, ^cltleaiicli. — W.-B. ^. er«*(i«s, Montrtb. t, 65.
— mtistr. r»*tirirh Adel»r'>ne. L Tft»i. 21. Nr, Ä «. 8. 13.1,
Kniiich V, Sonnenherg. Erblünd. - österr. Adelsstand von 1770
fllr Georg 13. Joseph Kunicii . Gebrüder und Ilauptleute bei dem k. k,
Warasdiner St. Georger Infanterie -Regimente, mit dem Prlldicate:
V. Sonnenberg, ~ Der Stamm wurde fortgesetzt und in neuester Zeit
war Franz Kunich w Sonnenberg k. k. pens. ObcrstüeutonanL
M^fftrU 9 MühifHii, Ern tili, «. SM — Milit -ScTK-iunti^ra d, Ofiterr K«l»erth.
KimitsG» Kimitz u. KuschdoHf (im Schilde der Kopf u. Hais eines
Pferdes und hinter demselben zivei gekreu/fte Lanzen I. Ein früher m
dem seblesischen Ade! ?iUdendes (Tesehlecht. dessen Name ein bei Lieg-
nitz liegendes Gut führt und ans ^elebem Franz Leopold v. K. 1679
Landesältester des ßisthums Breslau war. Die Familie sass 1650 zu
Tomnitz unweit Frankenstein u. noch 1728 zu Kuschdorff hei Neisso,
Sinapiun, fl, 8 T«f). — Omtfx», IL ß. A9*t. — Frf^th«it ». Led«f>vr , l, 9. l!»t niiiJ lll.
B. OTT.
EttnitZf Knnjtz und Weissen barg, Freiherren n. Grafen (Schild
ge viert mit einem von Goid und Blau viermal quergestreiften Mittel-
schilde. 1 u. 4 in Blau ein gekrönter , doppelt guschweil'ter, goldener
— 332 —
L5we 11, 2 ü, 3 in Gold ein schräglinker, schwarzer Balken. Zwischen
den oberen u. ojitereu Feldern durchzieht den ganzen Schild ein oben
pol doner u, unten schwarzer (Querbalken, welcher auf jeder Seite im
Golde mit einem schwarzen n. im Schwarz mit einem goldenen Sterne
bele^. ist). Erbliind,*ö!=iterr, Freiherrn- u. böhmischer Grafenstand.
Freihen-ndiplom vom 2. Mai 1664 für Johann Baptist (TT.) Edlen Herrn
V, Kunitz u. Weis'^enbtirg, Herrn zu Planke nslein. Staatz u. Reutb. kais.
Ratb u. Saizamtmann zu Wien, so wie vom 2B. Febr. 1B84 fiir den
Bruder desselben, Georg Christoph v. Knnitz , Herrn zn Staat;? , k. k.
Hofkriegsrath u. Internuntius an tkT ottomani sehen Pforte nnd Grafen-
diplom von 1703 für Jobann Otto Freih. v. Kiinitz a. Weissenburg,
Herrn auf Krantschiz bei Znaim n. Lanflrcchts-Beisitzer in Mähren. —
Ein ans dem Breisgau entsprossenes, nach Tirol gekommenes Geschlecht,
welches friUier Ktittner hiess und aus welcliem , nadidem die Familie
einige Jahrhunderte in Tirol gelebt, eine Linie im 16. Jahrh. nach
Oesterreieli kam. — Elias Kuttner war 1478 des Erzherzogs Sigismund
in Tirol Hofdiener u. Hofsehreiber zu Meran. Hans Christoph Kuttner
V. Knnitz lebte zu Straubing in herz> bayer. Diengten u. aus seiner Ehe
mit Magdalena Geizkofi er entspross Johann Baptist (T.) Kuttner v. Ku-
uitz, welcher mit seinem Vetter, Jonas K. v. K. , !62f> vom K. Ferdi-
nand I. in den Ritterstand versetzt wurde. Jobann Baptist (1.) kur-
pfalz. bayer. General, Hof- u. Hofki-iegsrath lu Oher|>fleger zu Otten-
dorf, war mit Sara Neupeekb vermählt und aus dieser Ehe stammten
zwei Söhne, Johann Baptist (IL) u. Georg Christoph, welche, s. oben,
den Freiherrn stand erlangten. — Freiherr Johann Baptist (11.), früher
der üb der ensischen Stände Steuer- Einnehmer, kaufte 1652 die
Herrsehaft Plankenstein u. 1655 die Hen^sch. Staatz, wurde 1655 als
Landmann unter die neuen niederösterr. Ritterstandsffeschk'chter auf-
genommen, erwarb auch 1661 Weissenburg u. 1663 Rabenstein u. er-
hielt 6. Febr, 1662 in einem besonderen Freiheitsbriefe den Titel:
Edler Herr v. Kunitz u. Weissenburg, mit vielen den Bergbau betref-
fenden Begünstigungen. Von ilen Söhnen desselben aus erster Ehe mit
Catharina Frei in v» Nostitz u. aus zweiter mit Anna Catharina v. Huin
wurden die Freiherren Johann Reiehard aus erster u. Otto Jobann und
Johann Seyfried aus zweiter Ehe 1 686 unter die niederösterr. Herren-
stands-Geschlecbter aufgenonimen. Freih. Otto Jobann, wurde, s. oben,
Graf u. war noch 1708 Kreishauptmann zu Brunn. Aus seiner Ehe mit
Maria Catharina Östron ska Freiin v. Osteschau stammte nur ein Sohn,
Graf Johann Adam, welcher noch 1716 das Gut Krautschiz hesass und
Vater zweier Töchter war. Freih. Jobann Seyfried, k. k. Rittm., hatte
aus der Ehe mit Maria Johanna de Dortho nur eine Tochter Ludovica,
welche sich 1693 mit Christoph Adam v. Heiden zum Dorf vennählt
hatte u. von den Söhnen des Freiherrn Johann Reichard aus erster Ehe
mit Maria Ludovica Grl v. Kueffstein war Freih. Johann Carl noch
1739 Prülafe des Prtmonstratenser Ordens u. Propst des Stiftes zum h,
Kreuz zu Lelesz in Oberungani u. Freih. Jobann Ludwig, k. k. Unter-
Hilbcr-Kämmerer etc. starb 1. Apr. 1740. ^ Freih. Georg Christoph.
8, oben, gest, 1690, war ia erster Ehe mit Elisabeth v. Quarient und in
_ 333 —
zweiter mit Cathariiia v. Gilkrii vermählt. Von seinen Kindem starb
Freih* Carl Frirdrii^h 1745 als L k. General -Fcldm arschall n. hinter-
liess aus der Elie mit Maria Anna Grf. v. Stahremberg , gest, 176:2,
einen Solm n, eine Tochter. Der Sohn, Freih. Joimnn Maximilian Lud-
wig^ k- k» Edelknabe^ schloss ini Dec. 1748 den Maimsstamm des Ge-
schlechts und mit der Tochter, Johanna, verm. mit Heinrich Grafen
V. der Natk, guig 25. Nov. 1730 auch der Name der Familie aus.
Freih. 9, fltthentfCk, l. 8. JHO. — Gauhe, IL 8. 5i>H. - WtMfffiU^ V, S, 340--*i.
Kanu w , s. K o n o w , K u n o w , C o n o w , S. 230.
Rimow (in Blau auf einem grünen Hügel zwei ins Andreaskreuz
gelegte Weinrehen mit Bliittern). Altes, pommernsclies Adeisgeschlecht,
dessen Name das bei Bahn im Kr. Greifenhagen liegende Gut Cunow
führt. Dasselbe war bereits 14J>3 zu Moderow bei Saatzig n. 1498 zu
Lindow unweit Oreifenhagen begütert, brachte später auch andere Be-
sitzungen an sich u. sass noch 1807 zu Unhcim «. 1839 zu Dübsow
unweit Begenwalde. — Von den Sprossen des Geschlechts haben Meh-
rere in k. prenss, Militair- u. Staatsdiensten gestanden. Ein Oberst-
lieut. a, D, v. Kunow — Sohn des Stiftsratha v. K. aus der Ehe mit
Eleonore Friederike v. Dohersloff — früher Miijor im Cuirassier- Re-
gimente v. Reilzenstein u. 1809 Commandeur des 6. Cuirassier -Regi-
ments, starb 1822 u. 1837 war ein v, Kunow Oberlandesgerichtiirath
zu Frankfurt a. d. Oder u. ein Auderer Oberlandesgerichts - Assessor n.
Criminalrichter zu Glogau.
ßrüi/'jfmann, 1. Hptit. lt. — N. Pr A.'L. lU- 3. 188 u» V. 8, 23Ä, — Frtik. t. ledi-
bur^ I- 8. 49 J u. ni, S, ^yT, — Sitf^mucMer , Y. 172.
Ktinowitz aneh Freiherr«« und Grafen. Ein aus Mähren stam-
mendes Adelsgeschlecht, welches daselbst schon in alter Zeit das Un-
ler-KiLmmerer-Amt u. die Herrschaft Ungarisch-Brodt besass u. dessen
Stamnireihe mit Johann K., Unter-Kümmerer in Mühren, um 1530 an-
gefangen wurde. Von den Enkeln desselben war Arnclebus. gest. 1592,
mit einer Grf. v. Sternberg vermäldt u. erhielt mit dcrselbeu ansehn-
liche Güter in Mähren. Von seinen Naphkommcn war Johann einAel-
tervater Johann Dietriches, welcher in Folge der Religionsstreitigkeiten
seine Güter in Mähren verliess u, um lfi70 hei dem Landgrafen zuHes-
sen-Cassel Geh.-Rath u. Regierungs - Präsident wurde u, das zerstörte
Schloss Sensenheim zn seinem Sitze erhaute. Der Sohn desselben, Carl
V. K., trat in hessen-casselsche Kriegsdienste und später kam auch der
Grafenstand in die Familie, denn 1724 kam Johann Theodor Gr. v. Ku-
nowitz vor.
GauA*, h 8. 1130; ii*cli Witik«]m«nii9 B<>»clir. ih F. Ha«<i^ii u, Hsrüfeld, Bn?iöeii, l?ll.
Eniiowskj (in Roth ein goldener Kahn). Altes, polnisches, dem
Stamme Lodzia einverleibtes Adelsgeschlecht , welches nach Schlesien
kam u. aus welchem in neuer Zeit der k. pr, Kreisrichter v. K. zu Ra-
tibor stammte.
Frtih, V. LfidfhuT, 1. S, 4Dl.
Ktmowski (Schild geviert^ mit Mittelschilde. Im rothen Mittel-
schilde eine silberne^ rundgelegle Kopf* oder Feldbiude , deren Enden
unten in einem Knoten zusammengezogen sind , polnischer Stamm Na-
f
— 336 —
Reinberg, welcher zwei Sölme, Balthasar Sigismund u. Christoph v, K,,
liiiiterlieBs. Der SUinm blühte weiter fort u. Büsauj Kutschwitz, Wür-
hitz u, Zübelwitz waren noch 179(i in der Hand der Familie, welche um
diese Zeit erloschen ist.
Sinapiua, [.8. 54>6 u. 11. ^. Ul. — &aiiA« , H. H. A9!» : such ii»cli dem genemL Werk«
dfs Freih. v. Stosch, S. 2ÄS. T«b. 132. - Fteih. 9. Ledfbur , L «. 4»L — SüftmacA^r , I.
71, Die KuppcTWoif. Schk.i!*cti. — ». Medims, IlL ü 365.
Kui*debug, Kordebog. Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches,
im Liegnitzischen begütert, im 14. Jahrh. vorkam.
D. ff. Schvytiniit, GeueAl. der t, t^cti«'elniU, L«lf)«lg, 16€|. S. 46> — £t«catf. Scfaleiiacli.
DeEikw. 8. J<>JI, — //enW, Sile». renov. 8, 065». - SinAp^ut, I. *S. 566.
Kurlfinder v, Kornfeld. E ei chsad eisstand- Diplom von 1765
für Carl Kurländer, k. k. Kriegscasse-Oftider, mit dem Prädicate: v.
Kornfeld.
Kurlobiz. Ein im 16. Jalirh. zum nieder österr, Ritterstande ge-
hürcndes Geschlecht. — Christoph Kurlobiz besass 15S4 u, noch 1550
Gut u. Schlnss Stick elherg. Die hint erlassen eWittwe, Catharina, tiher-
liefis 1561 die genannte Besitzung ihrer Tochter, Martha, und dem Ge-
mahl d erseihen, Ulrich v. Neydeek,
Wiuffttlt, ¥. 8. 34*.
Knrnatowfiki. Altes, polnisches zu dem Stamme Lodzia zählen-
des Adelsgeschlecht , ans welchem mehrere Sprossen in der kursächs.
Armee u, in k. preuss. Militair* u, Staatsdiensten standen und welches
mit mehreren Gütern im Posenschen angesessen ist. *— Carl v. K,, k.
pr. Generalnuyor u. Connnandant zu Königsberg, starb 1826 u. der k.
preuss, pens. Ober -Landesgerichts- Präsident a. D. v. K. 1843. Der
Sohn des Letzteren besüss das Gut Grünau bei Pr. Friedland. Sigis-
mund V, K., pohi. General a. D. war 1854 Herr auf Pozarowo im Kr.
Samter u. Telesphor v. K. Appellat - Gerichtsrath zu Bromberg. —
Später (1857) war Nepomuceu Michael Franz v. K. Herr auf Daazyn
im Kr, Schrimm, Stanislaus v. K. Heix anf Posaro wo im Kr, Samter,
Adele v. K. Besitzerin des Gutes Chalin im Kr. Birnbaum u. Emma t.
K,, verm. Dr, Puffke Besitzerin des Gutes Miaskowo im Kr. Kosten.
p. Uechfritz, diplom Nichr VTL B. 26—25: Nachr. von 17S« — 67. - N. ?r. A- L. lU.
Ö.iB» u. V. «. a95. - Freikrrr t. Lfd^hur, I S 4^1 und 9-i n. 11t. S. 337.
Ka^owski. Altes, polnisches, dem Stamme Zadora: (in Blau ein
Flammen speiender, natürlicher Li^wenkopf) einverleibtes Ädelsge-
schlecht, welches seit dem 17. Jahrb. in Ostpreussen ansehnlich begü-
tert wurde ii. nach Anfange des 19. Jahrh. auch in Pommern und der
Neumark ansässig war. Dasselb«? sass noch in neuester Zeit zu Spor-
geln im Kr. Friedland, zu Luisenhof (Kölmergut) im Kr. Ileiligenbeil
zu Bischdorf im Kr. Rössel u. zu PrzytuUen im Kr. Ortptsburg. — Von
den Sprossen der Familie haben MeJirerc in der k. preuss. Armee ge-
standen. — Es gieht übrigens in Polen mehrere Geschlechter dieses
Namens, welche zu anderen Stämmen, als dem genannten Stamme Za-
dora , zälilen. Von bliesen anderen Familien sind namentlich die be-
kannt geworden, welche zu den Stämmen Lubicz, Nalenz, Sreniawa,
Wezyk u. Stremienz gehören.
U. Fr. A.^L. Ui. 9, 1S0. — Frtikerr p. UdttfW, f. 8. 491.
— S37 —
KursH**!, Kiirsel. Altes, lief- ii* estljläntligches Adelsgeschlecht,
welches die Güter Pargell Siiinelep etc. erwarb, in Ostpreussen Sclimerk-
steiii u. Tieifeiitlml iin Kr, Preuss. E^iaii u. in Westpreussen Bauten
im Kr. Marienwenler an sieh brachte u. in Schlesien bereits 1758 zn
Brödelwitz unweit Steinau, 1800 n. später zu Költschen im Kr. Reichen-
bach u. IBOO n, noch 1830 zu Dobergast im Kr. Strehlen sass* —
Christoph Heinrich \\ Kui'ssel , k. schwed. Obcrstlieutenant, war mit
Anna Gerti'ud v. Tiesonhausen a. d. H. Echmes verraUhlt n. aus dieser
Ehe entspross Heinrich Adolph v. K, , der Stammvater der später in
Prenssen voTgekomnienen Sprossen der Familie. Derselbe, gest. 1758,
k. preusä. Geiieralni.'jor u. Chef des Regiments du Moulin , hatte aus
der Ehe mit Eteomnv T.uise \\ Bardeleben fünf Söhne u, acht Töchter.
— Von seinen Nacliknmmen lifssen sich Mehrere in Schlesien nieder
u. wurden bei Nimptscli u. Strehlen angesessen. Das Gut Költschen
besass Carl Ludwig v. K. — Ein v. K., k. pr. Major a, D, starb 1825
u. Carl Heinrich v. K., schlesischer Linie, u. vcrm. mit einer v. Li eres
a. d. IL Dittmannsdorf , wurde 1842 k. preuss. Generallieutenant und
erster Commandant zu Neisse.
[IL S. 191 u. ^i und VL H, ti.l. — ^^lA, b. Lfdtetur.L S. 493 u, Uf, 8. 297.— Si^bmaihgr,
V. 156. — .Nchiejtiaeh. W -B. Nr, 403.
Knrtzrock , Kurtzrock v. Wellingsbtittel , Knrzrock v. W»,
Freiherren und Grafen, Reichsfreiherrn- u, erbländ. - Österr. Grafen-
stand. Freiherrndiplom vom 1. Sept. 1707 (nach Wissgrill von 1705)
für Maximilian Heinrich v. Kurtzrork, k. k. Hofkammerrath u. Resi-
denten ZK Hambnrpr u, Grafendiplom von 1819 für Alexander Freih.
V. Kurtzrock ii.WelUngsbÜttel, fürstl. thurn- u. taxischen Ober~Post-Di-
rector in Hamburg, Herrn u. Landmann in Niederösten'eich u. für die
Brüder desselben. — ÄUeg. ursprünglich thüringisches Adelsgeschlecht,
dessen alter Adel bereits 1587 durch ein kaiserliches Diplom bestätigt
wurde. Dasselbe war bis in das Iß. Jahrh. bei Erfurt angesessen und
begütert. Heinrich u, Theobald v. Knrt^rock erlangten durch kaiserl.
Diplom vom 14. Apr. 1654 eine Yerbesserung n. Vermehrung ihres
alten Wappens. Theobald v. K. stand in kurköln. Hof- u. Staatsdien-
sten, lebte bis lf>^2 u. hinterliess einen Sohn. Maximilian Heinrich,
welcher, s. oben, den Freiherrnstand in die Familie brachte. Derselbe,
gest, 1735, Herr auf WeUingsbüttel im Lande Hadeln u. auf Schön-
we5^de im Holsteinachen, h. holsteinsch* Kammerh., kais. Reichsbofrath
etc., war In erster FJie mit Clara Geyer v. Schweppenburg und in zwei-
ter mit Hildegardis v. Finnecke vermählt. Aus der ersten Ehe ent-
sprossten zwei Söhne, die Freiherren Theobald Joseph u. Eugen Hein-
rich, von welcbep Letzterer, 1729 Domherr und Propst zum h. Kreuz
in Hildesheim und Domherr m Lübeck , das Gut Almstedt im Hildes-
beimscben kaufte u. dasselbe als Fidcicommiss seiner Familie bestimmte.
Ersterer. Freiherr Theobald Joseph, Herr aufWellingsbüttel u.Schttn-
weide, kurmainz. Hof- u, Regier.-Rath, h. holst. Kamraerh., seit 1731
kais. Reichsbofrath u. Seit 1735 residirender k. k. Minister am nieder
söchsischen Kreise, wurde 17(53 der ob er- rheinischen Reichsritterßcbaft
einverleibt u. starb 1 770 zu Hamburg. Aus der zweiten Ehe
XmucMkt, DeuUcli. A.deli.L«&. V. 22
am nieder- ^^m
*itterschaft ^H
i desselben ^^M
— 338 —
mit Maria Beraardina Freiin v, Schorlemmer a, d. H. Heringhausen
cntsprossten zwei Söhne, die Freilierrenr Clenieiis Aiigtist u. Alexander,
Domlierr zu Lübeck u- Propst des CoUegiatsstift mm h. Kreuz zu Hil-
desheim, Herr auf Almstedt etc. Freih. Clemens August auf Welliii^-
biittel VL. Scliiinwalde, h. holsteiiu Kilmmerer, kam nach Oesterreich n.
wurde 1777 unter die n^uen niederösterr, Herrenstandsgesckiechter auf-
genommen. Derselbe vermäldte sich mit Maria Theresia Charlotte Cal-
kum V, Lohausen^ aus welcher Ehe die Söhne Alexatider, Clemens,
Theohald u. Carl stammen. Haui>t der Familie ist Clemens, geb. 1782,
k. k. KänmKU- Oberst in d. A., verm. 1B35 mit Carolina Freiin Yorst
V. Gudenau, gest. 1B42, ans wekdier Ehe ein Sohn, Graf Carl, geh,
1B39, k. k. Öberlieutenant, entsiiross. — frraf Alexander, gest. 1838,
k. k. Küram, u. ftlrstl. thurn u. taxis'scher Ober-Post-Director zu Ham-
burg, vermilhlte sich 1817 mit Theresia Grf. v. Seidern. geb. 1797. —
Graf Theubald, gest. 1856, k. k. Kämm., General -Co nsul u. farstlich
thurn- u, taKischcr Postdirector . vermählte sich 1830 mit Eleonore
Grf. V. Morzin, aus welcher Elie eine Tochter lebt: Grf* Therese, geb.
1832, verm. 1854 mit Hugo Gr. v. Huyn, k. k. Kämm, u, Dienstkäm-
merer bei S. M. dem K. Ferdinand. — Graf Carl. geb. 1790, vermählt
1825 mit Luise Freiin v. Montigni, aus welcher Ehe eine Tochter
stammt, Grf. Marie, geb. 1829, venn, 1850 mit Ludwig Leonhardt.
&imht, I. S. tm u. 34: im Ariik^: Kur In) »ach. ~ Frtik, r. Krokne, II. 8. 'iü—n. ^
WiMffriU, V, 8. S4T n. 4S. - hf^3<-ftt », HüH/tid, 8. 23 «. Brgftni.-Dd. B, 72. — OttaUehe
OraJtonh. d, im^tavt.U fl. 4£)5 u. M, - yr^ih. >. Ledthur, f. H. 492. — Gene«!. TMell«ab.
d. «T&d. Haiifl. 11^6^. S. 47a und ia und biatar. Hatidtjuch «u D«mae}be[i , S. 49U — Suppl.
tu Sitbrtv.VV, B, V 14.
Kurz, Kurz v, Senftenan^ Freiherren und OrafeD (Schild golden,
durch einen von llotb o. Silber gestreiften Querbalken getheilt: oben
der kais. doppelte, schwarze Adler mit Krone u. an?? gebreiteten Flü-
geln u. unten zwei geit^en einander aufsteigende, halbe, schwarze Stein-
böcke). Reichsgrafcnstand. Diplom vom 2().Juni 1638 für Ferdinand
Sigismund Freiherrn Kurz \\ Valloy. Freiherrn v. Senftenau u. Droseu-
dorf, Herrn der Städte u. Herrschaften Hörn, Drosendorf, ThumritZj
Weickhartschldg , Rahn, Moldt u. Dross. k. k. Kämm., Reichshofrath,
Geh.-Rath und Reichs- Vice-Kanzler und für das ganze Geschlecht. —
Ein urspmnglich ans Graubündten entsprossenes Adelsgesehlecht, welches
sich im 14. Jahrh. in Schwaben, Tirol u* Bayern in mehreren Linien,
in der Linie zu Tohlach, NiederndoH. Tburn u. Senftenau weit ausbrei-
tete. Aus der Linie der Freiherren Kurz v. Senftenau kamen Mehrere
aus Bayern nach Oesterreich. Jacob Kurz v, Senftenau^ Freiherr, war
1590 kais. Reichsbofrath u. 1593 k, k. Geh.-Rath u. Vicekanzler. Der
älteste Sohn desselljen ans der Ehe mit Ursula Weber v. Pisenberg :
Johann P*aptist Jacob, war k. k. Inteniuntius an der ottomanischen
Pforte und wurde 1624 Priester der Gesellschaft Jesu. Engelhard K.
V. ^., Freiherr, älterer Bruder des Jacob K. v. S., war 1597 des Erzh.
Carl Oberst u. Commandant u. hatte sich 1 592 mit Lannia di Napoli
Resudana vennählt. Der Bruder dar Freiherren Jacob u. Engelhard:
Philipp Kurz Freih. v. Senftenau, kurbaycr. Geh.-Rath u. Kämm., und
der Kurfürstin Obersthofmeister, war mit Maria Magdalena v. Viecht-
haasen vermählt u. aus dieser Ehe entspross Graf Ferdinand Sigismaud,
— a39 —
s» oben. Derselbe, gest. 1650, batte aus erster Ebc mit MarÜja Elisii-
betli Freiin v. Muscliinger* gest 1639, sieben Tücbter, Yon denen dcb
drei vermäblten u, zwar : Maria Barbara mit Gottfried Willielm Gr. v.
Tattenbacli. Maria Eleonora mit Ferdinand Maximilian Gr. v, Sprin-
zenstPiu u. Maria Tberesia Margaretba mit Carl Lndwig Grafen niid
Herrn v. Scbönkircben. — Die zwei letzten Mannssprossen des Ge*
sebleehts waren Albert Gr. v. Knrx, Priester der Gesellschaft Jesu und
Rudolpb Gr. v. K., welche uocli 1663 lebten.
Kur^t Edle* KTirpfälziscber Adelsstand. Edelndiploai vom 4.Mai
1789 für Menrad Kurz, knr|jfiilz. Ilofkammersecretair a. Hauskämnie-
rer. Der So Im desselben, Johann Nepojonck Edler v. Kurz, geb. 17B3.
k, bayer. lopographisclier Conservator wnrde nach Aulegnng der Adels-
matrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
B^ Lan^, %. 420. — \\\-n. cl. Kgr. Bayefo, VJ. 7a.
EunEf Kurz v. Goldenstein. Reicbsadelsstand* Diplom vom
II, Apr. 1536 für Signmnd Simon u. Ueiiiricb Knrz u« Bestäti^ml^^sdi-
plom des der Familie zustehenden Adels vom K. Ferdinand III. für
Gregor Knrz, — Die Naebkommei* des Letzteren in der fünften Gene-
ration, die Brüder : Patriz Joseph Cajelan Kurz v. Goldenstein, geb.
1758, k bayen OfUcial bei dem Ai^cbivä-Conservatorinm in Salzl>urg u.
Johann Baptist K. v. G,, geh, 1766^ k. bayer, Landrichter zu Tittma-
ning, wurden nach Anlegung der Adelsmatrikel des Königr. Bayern in
dieselbe eingetragen. — Die Familie soll ans Toblach im Pusterthale
abstammen, b, den Artikel: Kurz, Kurz v. Seufteuau, S. 338.
r. Lang, S «iMi ü. t\. — W.-B, iJ. Kfetr. Bmitto, VI. T4. *
Korz Edle v. Tliurn. Erbl.-österr. Adelsist^md* Diplom mit dem
Prödicate; Edle v. Thnrn. In neuester Zeit war Auton Kurz Edler
V. Thurn, k. k, Hauptmann im 38. Inf.*ReginL
Kurz V. Tniiibeiifeld* Erbländ.-östcrr. Adelsstand. Diplom von
1815 für Andreas Kurz, k. k. Oberstlientenant, mit dem Prüdicate : v.
Traubenfeld*
M^if^rlr V, Mühlfeiit, Krg,-Bd. «. 351.
Knrz V. Traubenat<*in* Erbl.-öslerr, Adelsstand. Diplom von
1761 frtr Joliann Midiael Kurs;, k. k, Stabs -Hauptinann im Dragoner-
Regimen te Herzog v. Würitemberg. — Der Stamm ist fortgesetzt ivor-
dea* In neuester Zeit war Ferdinand Kurz v. Tranbenstein k. k. Rech-
nungs-Adjnnct bei der Montur-Occon.-Commission zu Slockerau.
Knrzbarb , Knt-Izbacfa , aueb Freiherren (in Schwarz drei über
einander liegende Fische). Eins der illtesteii. an geselle nieten und reich-
sten, sehlesischeu Rittcrgeschlechter, welches ilie freien StandesheiT-
schaften Militsch u, Tracheuherg, Prausnitz ete* n. in Böhmen die Uerr-
scbaft Ronow an sich gebracht hatte. Die Vorfahren des Stammes
waren, der Rage nach, Reichsgrafen am Rheine u. nannten sich nach
einem, den Namen Kurtzbach führenden Schlosse. — Petrus u. Arnold
die Kuilzbache treten in bteslauschen Urkunden von 1292 u. 1204 auf.
22*
— 340 —
Jannschias Kurt^bach liess sicli 1407 zuerst in Polen nieder n. erwarb
in dorn Kriegsznge j?egen die preussischen Kreiizherren gössen Ruhm.
Spilter lebten drei Brüder: Johannes K., Domdechant zu Unesen und
Domherr in Cracau, Petrus, 1500 Domherr zm Vladislnu n. Si|xisinund,
Freiherr t geat. 1513 als Commaüdant zu Ofen. Letzterer erwarb nach
Angabe Einiger die Standesherrscbaften Trachenberg n. Militscb, doch
warpii dieselben nach einer anderen Angabe schon 1404 in der Hand
der Familie. Von Siji^ismTind K. stammten neben einer Tochter, Anna,
g*^st. L'ißO als Aebtissin zu St. Clara in Breslau, zwpi Söhae : Johann
und Heinrich I. Johann, gest 1549, hatte aus erstt^- Ehe mit Salome
Prinzessin v. Sagan u. Glogau keine Kinder, aus der zweiten Ehe aber
mit Anna Storovska (Sborovska) entspross Sigismundll. , vermilhlt mit
Helena, Tochter des Hr^rzogs Friedrich HI. zu Liegnitz , welcher ala
holländischer General 1579 das Opfer eines, rem einem Pagen in seinen
Zimmern durch Unvorsichtigkeit verursachten Anfliegen von Pulver
war — Heinrich I. , Freiherr, k. ungar. Ommerer, starb 1533 und
hinterliess zwei Söhne: Wilhnhnu. Heinrieli H, Freiherr Wilhelm, k.
k. Rath u. Kammer -Präsident in Schlesien, starb 1567 und hatte nur
einen Sohn, Heinrich HL Heinrich H. starb 1590 ohne Erben und so
fielen denn seine grossen Besitzungen an den Sohn seines Bruders:
Heinrich Hl. Derselbe verkaufte 1503 die Herrschallt Trachenberg
mit Pransnitz etc. an Adam v. Schaffgotsch u. der Sohn desselben, La-
dislaus Justus Eusebius, gest. Ißlß oder nach anderen Angaben 161B,
schloss den Stamm seines alten Geschlechts in Schlesien. In Polen
bhlh^e noch ein Zweig desselben, welcher sich von dem Gute Zawada:
Kurlzhacb-Zawacky schrieb und ans welchem Uladislaus v. Knrtzbach-
Zawacky 1656 als kurbrandenb. Hofrath stnrb, fort. Auch gehörte zu
diesem Stamme die berühmte Familie v. Seidlitz, welche sieh nrsprilng-
iieh Kurtzbach v, Seidlitz nannte. — In Polen fflhrte die Familie das
nach derselben genannte Wappen : in Silber drei über einander quer
liegende, goldene Karpfen.
9. Somm^^rtbfrg, Seripl. rer. alle». 1. «. 3»59— 7I>, — Hinapitm, T, 8, fD3-Ä o, fl. 8. 3fit,
— Qauhß, T, S. Xiaa ti, IS u. n. S. 1630-3». - N. Pt. A.-L. iTi. iS. l^i. — Fr§ik. t. L*-
dfhur, 1. R i9?. - ,f*>ftf«(jcÄ^r» f. 29: Kurl»hmcli Frr-ibi. ii, Hk^rnsM.
Kurzbock, Edle, auch Ritter* ErbUnd.-österr. Adels* u. Ritter-
ßtand. Adelsdiplom von 1776 für Joseph Kurzböck , il lyrischen Hof-
Btichdrucker und Buchhändler, wegen unentgeltlich errichteter Buch-
drnckerei der orientalischen Sprachen u. erweiterten Buchhandels» ans
Höchst eigenem Antriebe^ mit dem Prüdicate: Edler von u. Ritter di*
plom von 178B für denselben als k. k. Hofbuchdrncker n. Grosshänd-
ler, wegen Errichtung einer Schriftgiesserei n. Buchdrucker ei der orien-
talischen Sprachen, so wie wegen Emporbringang des Bnchhandels und
ni^tzlicher Verwendung bei Verfertigung der neuen Baukozettel. —
Die Finna des früher berühmten Hauses ist erloschen,
Knachland v. Mosthall , Edle und Freiherren, Erbländ.-Ögterr,
Freih en-nstand . Diplom von 1718 ftlr Johann Joseph Kuscliland' v. Most-
halh mit dem Namen; Freih. v. Knschland,. Edler v. Mosthall.
— 341 —
Knsaerow (im durch Zinnenschnitt oben von Silber , unten von
Schwarz quergetb eilten Scbilde em ge!iar nischler , in der Faust ein
Schwert baltencler Ann). Adelsstand des Kgr* Preussen. Diplom vom
26. März 1845 für Friedrich Wilhelii* Ferdinand Kusserow, k. preusB.
Oherstlieutenant u. Chef des Generalstabes des 7. Armeecorps. Der-
selbe war später Generalmajor und Coramandeur der 27. Infanterie-
Brigade*
Fttih. 0. UdMbm, 1. 8. 193.
Kugtasch , Freiherren und 6 rufen. Böhmischer Freiherr n - und
Grafenstaml. Freiherrndiplnin vom 18. Octob. 1630 für die gesammte
Familie und Grafendiplom vom 28. Febr. 1725 für Ferdimmd Adam
Freih. v, Kuatosch. — Altes, böhmisches Adelsg:eschlechl. welches die
Beinamen: v. Zubry (Zubri, Zuhrzy) ii. I^ipka annahm, mehrere Güter
an sich brachte u. aus welchem viele Sprossen in k, k. Militair- u, Civll-
diensten sich auszeichneten, — Die absteigende Stiinimreilie der jetzigen
Familienglieder ist folgende: Ferdinand Leopohl Freiherr Kustoscli v.
Zubrj u. Lipka : Eleonore Constanze Grf. v. Waldstein ; — Graf Ferdi-
nand Adam: Maria Josepha Freiin v. Rantzau; — Gr. Franz Wences-
laus: Barbara Grf. Wilznicka; — Gr. Johann Philipp, gest. 1B20:
Anna Freiiu Kapaun v. Swoykow, gest, 1833; — Johann Gr.Kustosch
V. Zubry u. Lipka, geb. 1799, verm. 1832 mit Anna Bohnscb v. Otto-
schütz, gest. 1849, aus welcher Ehe ein Sohn. Graf Ferdinand, geb.
1836 , k. k. Lieut. in d. A, u. fünf Töchter stammen. Von Letzteren
vemiählte sich Grf. Anna, geb. 1833. 1859 mit dem IBfiO verst. Anton
Siuwka Ritter v. Sliewitz, Herrn der Herrsch. Solnitz und des Gutes
Friednchwald in Böhmen. Die Schwt^ster des Gr. Johann. Grf. Maria,
geb. 1802, verra. sich 1828 mit Franz Mariotto v. Cerriui de Monte
Varchi.
Dfluiscbe Gru/ciih. der Ofgtuw. III S. 210 u. lt. -^ Oeni^*^!. Tiiohonb. il. Rrin. Hiitier.
1S62. R, 473 u hhlor. Hftndburh nu Pfmiftbeu, M. 4%3, -- Bupfvl. ku Hi«bm. W.-ß. VT. ^,—
Kathemays f KntheniuayBs. Altes, scblesiaches Ädelsgeschlecht,
welches im 14. Jahrb. besonders im Oppelnschen begütert war.
RutHchera, auch Fmherren. Erbländ. -österr. Adels- a. Frei-
herrnstand. Adelsdiplora von 1805 für Carl Kutschera, k. k, Vice-
Landesbncbhalter in Böhmen n. P'reiherrndiplom von 1819 für Johann
V. Kntscbera , k. k. IVldmai-Hchall - Lieutenant u. General- Adjutant des
Kaisers n. für die beiden Brüder desselben, Joseph v. K- , k. k. Gnber-
niairath u. Kreishanptmann m Saatz in Böhmen n. Anton v. K-, k. k.
Hofkriegs -Secretair. — Der freiherrlicbe Stamm hat fortgeblüht. In
neuester Zeit war Carl Freih. v. Kutschera Lieutenant im k. k. 1 . In-
fant.-Regim.
Megerlr §. MäM/^td, 8. 64 u. Rrg.-ßd, H. ^L — Millt.-SchcmiL de« Oe«terr. K«U«Hh.
Kutüchera v. Kutsuhei-Äfeld. Erbländ. Misterr, Adelsstand. Di-
plom von 1753 für Podimn Kuts<3beru. k. k. Dragoner-Hauptmann und
für die Brüder desselben, Johami u. Ignaz Kutschera. mit dem Prädi-
cate: v, Kutschersfeld,
"^
— 342 —
Knttalek V. Ehi'^fi greif. Erl»]. -Osten". Ädolsstand. Diplom von
1803 fUr Joliüuii Ferdinand Kuttalek, k. k. liittm. im Cafrassier-Re*
gim. Herz. Albert v. Teschen. Der Stamm wurde tortgesotzt. In neuer
Zeit war Corl Kiittalek v. Ebreiigreif Platz - Hauptmann L Cl. zu Pe-
terwardeiü u. Carl (IL) K. v. E. k. k. Lieutenant.
Kutzteben (in Silher eine schrägreclitsgele^te , schwarze Raule),
Altes, tliiiringisclies Adclsgcsdilcclit , welches früher auch Kuxleben,
Kützlehen n. Katzleiben geschrieben wurde n. als dessen Stammbaus
der gleichnamige Sitz unweit Tennsteclt im jetzigen Kreise Langensalza
der Provinz Sachsen angenommen wird. — Die Familie erwarb mehrere
Güter in niiinngen n. im Schwarzburgischen n. sass 1583 tu Grünin-
gen unweit Weissensee u. 1690 zn Nieder-Tnpfstedt u. Otten bansen,
ebenfalls bei Weissensee, so wie zu Freyen-Bessingen bei Langensalza.
Letzteres Gnt &tand der Familie noch 1733 zu. — Hans v, Kuxleben
war, nach Müller, Annal. Sax. , 14(i5 karsrichs. Geb.-Rath; Michael
V. K. kommt 1531 als Amtshauptmann zu Sangerliansen n. Caspar
V, K, auf Grüningen 1585 als kursitcbs, Ratb vor u. Georg Friedrich
V, K. auf Freyen-Bessing wTirde noch 1733 als k. schwed. und hessen-
casselsch. General u, Commandant zu Rhciufels genannt. Nach dieser
Zeit ist der Stamm erloschen.
Knaufh, 9. SQh u. 'J6. — Sagittarius. m*tor. Ooth. ft, tSi. — T*ntH, BappJ. II. 8* ISS.
^Gmth«, I. A. 11»«, - GaMH^ 0«ith. ti. Bp^rlir. de« H. GoüiA, 111. 8. 111. — p. HHÜiach,
r 9. 7l<!, -^ Ff«ih€rr 9. Lfdfhur, L 8- 4&3. — Sitbmachtr^ L H« : v. ROtilebcn . Thfirlo-
gldch. — W,-B. d. 8ätb». ßt. XL 15.
Kutzsehenbaeh , Kntselieiibach (Schild quer getbciltr oben von
Blau u. Gold der Länge nach getheilt mit einem Sparren von gewech-
selten Fm*ben u. unten in Roth auf grünem Boden ein gehender Wolf).
Ein jetzt zu dem Adel in den reussisclien Landen zillilendesGeschlecbt,,
weickes in der Lausitz zu Gross -Breescn hei Guben n. zu N^Ss bei Ro-
th enburg, so wie in Pommern zn Seiden zig im Kr. Scbievelbein begü-
tert wurde. — Der fürstl. reuss*greitzscbe Geb. Regier.* u. Consisfcorial-
Rath V. Kuti^chenbacb zu Reudnitz bei (Treitz wurde iu neuer Zeit
Decbaiit des Collegiatsstifts zu Zeit^; den Minoremien v. K. gehörte
noch 1855 das Gut Gr, Breesen; F. v. K. war 1857 [leiT zu Schlenzijf ;
in demselben Jahre stand Robert v. K. als erster Rittmeister im k. k.
7, Dragnner-Regimente u. Rendiard v. K. ist jetzt Hauptmann u. Com-
pagnie-Clief im Bataillon Reuss im Gera. — Das vom Freih. v. Lede-
bui% neben dem olien erwähnten Wappen, nach einer Beschreibnng an-
gefiihite : Schild qnergetheilt : oben ein wachsender, einen Spiess hal-
tender Mann u. unten geschaebtT welches als vielleicht auf das Ge-
schlecht in der Lausitz beziehend angeführt wurde, ist der Redaction
ganz unbekannt. Dieselbe kennt nach vielen Siegebi nur das oben be-
schriebene Waijpen, welches auch tUe in der l/ansitz begüterten Fa-
milienglieder führten*
Hamhrhriftl N4)hii!. — Fftfihtrr v. Lr^ithur. I, S. 41»^ n. Ul. S. S9S.
Kuyk, Kuyk^StndzienBki. Rwiek, Knok, Ein im Bütowschen in
Pommern bereits H)71 augesessenea Adelsgeschlecbt^ welches zu Stüd-
nitz 1724 u. noch 1803 sass. — Zu diesem Stamme gehört wohl Her-
— 343 —
mann v.Knycke, welcher 1857 Herr m Mandelkow im Kr, Soldin, Frov.
Brandenburg, war.
Freiherr r. Udebur^ ItT. «. 29S.
Knylenätieniii. Schw<*dischor Adelsstand. Diplom vom 30. Nov.
1693 für Johann Kuylenstierna. — Die Fiimili«^ kam in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrh. in das Kgr. Preuasen, wurde in ronimern und in
der Prov. Brandenhiirg angesessen iL «Hehrere Glieder derselben stan-
den in der k. preiiss. Armee, Das riGschleclit sass in Pommern 1830
zu Cletzin unweit Demmin u. 1845 u. noch 1857 zu Roggow b. im Kr.
Kegenwalde.
K. \*r. A.-L, 11 1. 8. 193 u. \n. - ¥rtih«rr ff. ledebur, f, S. 49S. - Svea Rikt$ Vtptii-
bok, Tab, 4i. -- PoiDio. W,B. IJL Tut», &% und 8. l«1. — Kiunchke, 1. 8. 'ib2.
Kwilecki, Grafen. Ctrafen stand des Kgr. Preussen, Diplom vom
17. Jan, 1816 für Joseph v. Kwilccki Aelterer Linie u. für Clemens u.
Johann Xepomnk v, K. Jüngerer Linie u. für die gesammte Nachkom-
menschaft u. polnischer Gratenstand von 1824 für die gcsammte Fami-
lie. — Altes, weit verzweigtes und reichbegütertes^ zum Stannne Gri^e-
niawa gehörendes, polnisches Adehgescblecht , dessen Name von dem
Gute Kwilcz bei Birnbaum im Posenschen herkonnbt, — Dobieslaw
V. Kwilecki war 1403 Castellan von Nakel und Thomas n. Martin Ge-
brüder Kmlecki — Söhne des Jacob Kwilecki — treten 1514 urkund-
lich auf. Von Jacob K. an lauft die uimnterbro ebene Stammreiiie des
Geschlechts bis auf die neueste Zeit fort. Im 5. Gliede von Jacoli K.
entspross Lucas K, , 1740 Castelbn von Lenda, verm, mit Barbara
V* Lipska, aus welcher Ehe drei Söhne stammten: Franz, Castellan von
Kaiisch u. k. poln. Gesandter am k, pr. Hofe, Johann 17Hti Castellan
von Meseritz und Adam, 1782 Castellan von PriemenL Franz K. bin-
terliess einen Sohn, Anton, Starosten von Fraustadt und der Sohn des-
selben war Graf Joseph, s. oben. Derselbe, gest, 1860 als Letzter des
Mannsstammes seiner Linie. Fidei - Commias - Besitzer auf Wröblewo,
welches Fideicommiss laut Stiftungs-Urkunde auf den Enkel, Zbigniew
Gr. Westersky. tibergegangen ist, Herr auf Pakawie, Klotzisko etc. , k.
pr. Kammerherr u. Landschafts -Director in Posen, war in ersf-er Ehe
verm. mit Luciude v. C/amecka u. in zweiter mit Alexandrine Grf. So-
bolewska. Aus der ersten Ehe entspross Grf. Ludovica, geb. 1816,
verm. 1838 mit Albin Gr, v. Wesierski n. aus der zweiten Grf. Marie,
geb. 1830, venu. 1852 mit Johann v. Zawisza-Czarny ausLitthanen. —
Johann K, a. oben, hatte zwei Söhne, die obengenaimten Grafen Cle-
mens, gest. 1825 und Johann Nepomuk, gest. 1838, welche Stifter der
beiden Aeste der jüngeren Linie (welche jetzt nach Erlöschen des Manns-
stammes der älteren Linie als erste Linie aufgeführt wirdj wurden und
Adam K/hinterliess nur eine Tochter, Anicla, welclie sich mit ihrem
Vetter, dem erwilhnten Grafen Clemens K., vermählte. — Das jetzige
Haupt der jüngeren Linie ist: Graf Casimir, geb. 1831 — Sohn des
1843 verst. Gr. Hcctor, aus der Ehe mit Maria Isabella Theresia Grf.
V. Tauifkirchen-Guttenburg-Eugelburg und Enkel des Grafen Casimir —
Herr auf Ober-Zedlitz im Kr. Fraustadt u. auf G ory im Kr. Gory im
Kgr. Polen. Die Brüder desselben sind Graf Wkidislaus, geb. 1831,
^
— 344 —
Herr auf Goskawice. verm . 1 859 mit Honorine \\ Russanowska , verw.
Grf. Bielinski u. Graf Mieczislaiis ♦ geb. 1 833 , Herr auf Oporowo und
Klucsiewo im Kr. Samter, k. pr, Garile-ArtilL-Lieut, a. D., verm. 1857
mit Maria v. Mankow^ka, aus welcher Ehe rwei Sülme stammen : Hec-
tor (11, ), geb. 1859 u. Wladislaus, geb. 1860. Von den Brüdern des
Gr. Hector hat Gr. Leonkard, gest. 1844, Herr auf Morovvnica im Kr.
Kosten und Herr der Herrsch. Dobrojewo im Kr, Samter aus der Ehe
mit Thecla v. Hieroszewska einen SoJin, Gr. Stephan, hinterlassen u. Gr.
Arsenius, geh, 1805, Herr auf Kwlici!, Kurmitowice etc., vermäLIte sich
1833 mit PauUne Grf. v, Poninska. — Haupt des zweiten Ast's iät: Graf
Valeriau, geh. 1800^^ Sohn des 1838 verst. Grafen Johann Nepomiik,
8. oben, Bruders des Grafen Clemens — Herr auf Koheliiik, Gross-
Stoeko u. Psarskie, verm. 1834 mit Marie v. Lubowiecka, aus welcher
Ehe, neben einer Tochter, Grf. Helene, geb. 1840, ein Solm entspross:
Gr, Franz, geb* 1835, k. pr. Regier. -Referendar.
r* HtU^ack, 1, 8. 7lfi. - N. Pr, A.-L. US. 8. 7 - D. Mische fir^Umh. Jer 0««eaw. 111.
8. *H-li. — ^Hh. ». ledftur, l, 8. <94 u. UL S. 'J^S. — G<?oe*l TÄtßhi-nti. d. grä, HI«-
«ar, 1862. 8. 47S— Tfi u, hlaUn. Hmidb. tu Dcautlbeti, 8 -IflV u. ni\ — W. - B. dtt ereu»i.
Kjraii, auch Freiherren (Stamm wappen ; in Gold ein schwarzer
(auch in Schwarz ein guldener) AdlersflUgel u. auf dem gekrönten Helme
ein offener, gl ei cli färb ig er Adlei'^tlug. Das freiherrliche Wappen hat
auf dem Schilde mit dein Stamm wai>i»en z^^n gekrönte Helme, von de-
nen jeder einen offenen Adlersflug trägt), — Einr der ilitesteu, ange-
sehensten u. begüteilsten Familien der Oberlauaitz, welche auch Kay,
Kiau, Kyaw geschrieben wurde u, deren gleiehnaniiges Stammhaus nach
(rtiuhe u. Anderen bei Zittau liegen suU, doch ist ein Gut *heses Nnnieua
in der Umgegend der genannten Stadt der Redaction niclit bekannt,
wohl aber besitzt <las Geschleclit in der zittauer Gegend noch jetzt die
Güter Hainewalde, Spitzcunnersdorf, Niederoderwitz etc. In fnlherer
Xeit sass die Familie in der Oberlausitz zu Frieilersdorf, Giessraanns-
dorf, Oberleutersdorf rtc. hei Zittan. zu Grossdorf. Keinnitz etc. so wie
zu Lehsa bei Hoyerswerda, zu Bohra u. Wilka bei Lauban n, zu Nieda
bei Görlitz. — Urkundlich tritt zuerst Friedrich v. Kia (Keyhe) I3ß9
auf; Peter v. Kyau wnr 1396 Johannilcr-CommfMnlator zu llirschfelde
u, Conrad, H^einrich and Friedridi Gebrüder v. Kyau erschienen 1414
als Zeugen in einer Urkunde des Gross-Piiors des JobHuniter-Onlens in
Böhmen, Von den Letztgenannten war Heinrich Herr zu llirschfelde,
dessen Nachkommen diesen Flecken nach u. nach an den Rath zu Zit-
tau verkauften. Friedrich Wenzel v. K. blieb 1020 in der Schlacht am
weissen Berge u, von Hans v. K. auf Kemnitz stammte im dritten Gliede
Heinrich Adam v. K, auf Ober-Strohwalde , welcher 1673 als kurbran-
denburg. Oberstwachtmeister starb. Von Letzterem entsprossten zwei
Söhne : Joachim Bernhard v. K., k. poln, u. kursächs. Generalmajor u,
Friedrich WUhelni v. K., k. poln. u. kursächs. Geeerallieutcnant und
Commandant der Festung Künigstein , bekannt durch seine muntere
Laune u. durch einnehmenden Witz, gest. 1733 im HQ. Lebeniyahre.
Beide kommen meist mit dem freiherrlichen Titel vor n. ein naher An-
verwandter derselben, Friedrich Wilhelm (H.) Freih. v. Kyau, starb 175 9
— ÜB —
als k, preuss» Generallieuteniint. — Der adelige Stamm hat in der Ober-
lansitz aus dem Hause Haiuewiilde dauenid fürtgeblfilit und melirere
Sprossen desselben gelangten in knr- n. k. sächs. Militair- q. Civil ilien-
sten zu hoheu Ehrenstellen.
J. B. Carpuie, bijilor. ?<rliatipkU d<rr bdcititjitHtit ZUuu« ITlü. TU« 3. c. |. $, H iiud 141.
— SinapittSy I. S. saÄ. — Gauht^ L 8. ll.H — 36, — J, T. FtSfiH «Ämml, einig, bistor. «rSt.-
tK KeuFAh Niicbnclil«n von dem Gwcbkcbie t. Kyau» ZitUu, (Tft4 cinii deMiselbwn Gi^omif. des
K^Au>rh«iJ M«miEihniJi>i('# 0ieAaiDAiioa4oiJli Görlitz, ITliH : Ufr9 K- HUaiml». Kemniu, I7bd>; du
K. SUiuiuIk Priedertdor^ 1769 a. rorh^r schon. \m tiBUsItz, HKgacio. t76H. A. '^^S u. (F. und
Gt.»ueAl. düH K. ätamiDli, Qroafldurf lo il<r ZkUulicIicn Naeble««» 1767. 8. 11^— M u. ff. ^
Pauti, Leb4"[i ^'ro«»«r Hs^ldi^n. V. Th, au.*. — p. f/#<jJ/ri7j, Qcieblecht*'Er»Sbl. T»b. 2:1. —
N. Pr. A.-^, IJ. K ^1 u. V. ö, 269. — Freiherr b. Ltdebur, 1. 8. 4M. — Si*6macA#r, 1. Äa:
V. Kny. SchlOM>eli. - f. Aftdinff , 111. S. 3lö: v. Kay. — Tyrof, th iO; f. Kyaw. — W.-
B, der KEchN. Aunteu, IL A6: ¥. K. u, VEL ^: Prc-Iti. y. K,
Ryckpui^chf Kieckbaseh (Schild durch einen silbernen , mit drei
Granatäpfeln belegten Querbalken geth eilt ■ oben RoÜi und unten üold,
ohne Bildj. Altes, niederlausit^isches Adelsge«cblecht. nicht zu ver-
wechseln mit der erloschenen märkischen Familie v. Kieckebuf^ch,
dessen Namen ein gleichnamiger, dem Stamme bereits 1632 zustehen-
der Sitz bei Cottbus fülirt und welches die (fnter Bahrensdort^ Reudnitz
und Weichensdüri' unweit Lobhen, Lieskau bei Spremherg, Steinsdorf
bei Ouben , Wormlage bei Calau etc. an sich brachte. Nach Anfange
des 17. Jahrh. kam die Familie nach Schlesien und wtirde zu (lold-
schmiede und KundschOtz im Hreslauschen , zu Ponimerswitz und Röss-
nitJ! unweit Leobschdtz etc. begütert und Reinhard v. K. — Sohn des
Joachim v. K. auf Sims dor ff. Knkel dea Keiniiard v. K. auf Krabhtz und
Urenkel des Tlioraas v. u. zu Kickpusch, verm. mit Barbara v, Tschert-
witjS {wohl Tschetzwit^) — furstl. Liechtensteinscher Kath , war 1635
Herr auf Reinsdorf u. r^mmerswit^^. Später wurde die Fauiilie aucb
in Ostpreussen in den Kreisen Pillkallen, Heiligenljeil und tLukelimen
angesessen, und um die Mitte des 18. Jahrli. kam eine Linie des Ge-
schlechts ins Scliwarzburgische. -- Von den Sprossen des Staiames
haben viele in der k. preuas. Armee gestandeiu Ludwig Ernst Christian
V, Kyckpusch — ein Solin des ftlrstl. scliwarzb.-rudolstüdL tJunzlers
V. K. -- starb 1827 alsk. pr. Generalmajur. Die in neuerer Zeit in
der Armee vorgekommenen Glieder der Familie waren Sobne n. Nach-
kommen der Gebrüder v, K., von welchen der A eitere 181B als übei-st
a. B. starb und der Jüngere als Major 1817 aus dem activen Dienste
trat, — Von den obengenannten Gütern der Familie in der Nieder-
lausitÄ waren noch 1762 Reudnitz und Weichensdorf und 1790 Lies-
kau in den Hunden derselben.
f^HCM, ächks DMikw. (i. IHf)^!. — Sinapiu», I. 8. SU uud 11 u. II. 8. 723. ~ G<mAe.
t, S. lüü'i : Kkkiiusfb, Kyckpusfb. — ff^rf^ektimanny ^n. Adeltb. I. «. 119—28: mit W»n
pt«, Urkuitdt'ii Diid tie^cbUrlitiUf. u D«a»iielljeu Km^mluuic iiii»trrL Surum • «nd Abuenur '.
», 14— 4ii. — N. neural. Uauilb, 1777. K. »7ei u. 1778, H, aj(i u. '61. — a. Ilelli>uch, f. ä. tiM,
- N. Pr. A.-L. jn. ö li>7 — Fr«a r. Ud^hur, \. Ä. 491. ^ c MediHg, L H. iia und Hl;
fiftcli ÖluapiuA. — W. B. d. KÄcb«, l*lJi*ten, IV. 5^.
Kjlim, Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 19. Milrz
1738 für Anna Magdalena Kybm. — Dieselbe, eine Tochter der Schwe-
ster des damaligen k. pr. rubersten und nachmaligen Generalmajors
Gerhard Cornelius v. Walrawe, vermählte sich 1742 mit dem k. prenss,
Capitain v. Floris zu Neisse.
w. Hrtlftacti, t. «. 717. - N. Pr. A.-L. V. 8, 2^.1. - Freift. p. ledtbur , L S, .1^1 -
W. B. der Pruumi. UujiKrcli, Hl. 77.
^
— B4fi —
% Kjrlm&nu, Kj^lmniif Freiherren. Hi^it^hsireihprrnstanfl, Biploin
vom 25, Sept. 1700* — Eine in die Adrhnmtrikel der preuss. Rhein-
provinz in (kr Persion des Joliann Jacob Freih. v. Kylraan, laut Ein-
gabe d. d. Düsseldorf. 4. Juli 1829, in die Cksse der Freiherren unter
Nr, 83 eingetragene Fünillie. — In neuester Zeit ist Therese geh, Freiiii
V. Kylrnann. Wittwc des 1851) verstorbenen Franz Freib, v. Eynatten,
Herrn auf Derendorf l»ei Düsseldorf u. k.pr* Rittm. a.D., Mitbesitzerin
von Haus Anger u. llaugniannshausen im Kr, Dilsseldorf. "
Freih, p. li'<ief>itt , I. s. 4!« 4. — ^upplpra, «tu Ki*?brii. WH, IX 520 r v, K, - W. H. d^r
i»rcu*», Kliüiijprov, I Viib. c;*<, Nr. HG u. 8. tlG.
Kyth ErblamL-österr, Adelsstand. Diplom von 1756 ftlr Franz
Anton Kjtb Priniator zu DeutHchbrod in Böhmen.
Laaba v, Rosenfeld. Erbb-5stGiT. Adelsstand. Diplom für Anton
Laaba, später k. k. Oberst und Festun gscn mm andant zu Palmanuova,
mit dem Prädicate : v. Rost^ifeld. — Zwei Söhne desselben , A nton
Emil und Menrad Laai^a v. Rosenfeld, standen in neuester Zeit in der
k . k . Arm ee als Hau j >t 1 e n t e .
HÄinlN^hriftl. Ni.tit.
Labbnn, Labulm t !jebbin, Lebnne. Altes, pommernsches Adels-
geschlecbt, welches von dem Dorfe Labbun., oder Labuhn im I.auen-
burgischen den Namen annahm und aueh nach Meklenburg kam , wo
sich dasselbe Lebbin schrieb und dem alten Sit^.e dieses Namens im
Amte Wredenliagen den Namen gab, — Conrad L. war Ratb des Her-
zogs Bogislaus XHT. und der Bruder desselben. Matthias L., zeichnete
sich in den moscowitischen und p(dnischen Kriegen aus, — Die Fami-
lie besäuss ausser Lchuhn auch Klenzin unweit Stolji und war im Bü-
towscheu, naelidem es schon lange in Meklenburg ausgegangen war,
noch 1671 angesessen, um diese Zeit aber erlosch der Stamm.
Mierael, 8. 49», ~ Omthß, T, S, 113S. — ^. H^hr, R.M,. S, iftTU. - N. Pr. A.*L. tll.
S, lOS. — Fr«if<err v. L«iitfhtir. M. S. l ti. UI a, 298. — Si*hmat;htr, Ul. 163: v. LÄbuo*,
Pommfriich. — r. hfrding, I. 8, .^JO \i, 11,
Labebaeb« Labes v, Labebacb. Schwedisdier Adelsstand, Di-
plom vom 27. Nov. 1652 für Cliristian Labes, mit dem Namen: v. La-
bebach. Derselbe, gest, 1656 als Assessor des stettinsclien Conäisto-
riums n, Duniherr zu Camin — ein Sohn des Christian Labes, Senators
zu Stettin — hinterliess ans der Ehe mit Anna Sophia Schwalch, neben
einer Tochter, einen Sohn, Christian (11), Secretair der Fürstentliümcr
Bremen und Verden, welcher mehreren Rdchstugeu und dem Friedens^
«^ 347 —
congresse von Oliva beiwolitite , mit Christiana Eleonora v. Schwellen-
bürg vermülilt war und lii77, olme Nuehkomincn zn hinterlassen, zn
Stade starb,
Lal»€»i Freiherren (Schild geviert mit Mittclschildo. Im rotlien
Mittelschilde eine ailberne Lilie, 1 in Silber ein quergelegtes , mit der
Spitze rechts gekehrti^s Schwert: 2 in Blan ein einwi'irts gekehrter,
goldener Löwe, 3 ebenfalls in Blau drei Stileke einer zerhrochencn Kette,
jedes von zwei Hingen. Die Stücke liegen neben einander, das erste
und dritte schraglinks, dm zweite sclirägrechts und 4 in Sillier ein Mohr^
in der Recliteu einen Bogen und in iler Linken einen Pfeil lialtend).
Freiherrn stand des Kgr. Preussen. Diplom vom 2. October ITHti für
Carolina Maria Elisabeth verw. Geh. Küthin Labes,, geb. v. Daam und
für den Sohn derselben, Hans Labes, — Erstcre starb 10. März LS 10,
Letzterer vermählte sich 1794 mit Luise Caroline, Tochter des 1821
verstorbenen k. preuss. Staatsministei-s Johann Enstachiiis Grafen
V. Schlitz, genannt Görtz, wurde von seinem Schwiegervfiter adoptirt
und erhielt die KönigL ErlaubniSwS, sich Freih. v, Labes, genannt Graf
V. Schlitz, zu nennen und folgende Wappen zu filhren: Schild querge-
theilt: oben in Silber zwei übereinander stehende, schrüglinke . oben
dreimal gezinnte, schwarze Balken; v. Sehlitis, genannt Görtz nnd unten
in Roth eine silberne Lilie: liabes. — Hans Freih. v. Ti,, gen. Gr. v. G.,
starb 25. Juli 1831 und hinterliess nur eine einzige Tochter, Johanna
Cai-oline Luise, welche sich 1S22 mit Heinrich Grafen v, Basse witz ver-
mühlte. Letzterer hat später mit seinem Kamen und Wappen den Na-
men und das Wappen seiner Gemahlin, welche 23. Sept, If^fif* gestor-
ben ist^ vereinigt, b. Bd. L S. 2 Mi n, 17 im Artikel: Bassewitz, v. und
Grafen,
F. H^UfraeA, 11. fl. 1. -^ N, l'rriiHft A.-L. tll S. 2 u 194. — Fceih. v. Udihur, II. S. 1.
— KuppL SM 8kbm, W, B. X. & u. XT. 4. — W.-B. dej Pr-^osi. llormrcl*., II. it», — Kn^Khkft
IV. H, *i»«-43.
La Casa, Ritter und Edle. Erbländ,-österr. Ritterstand. Diplom
Ton 1807 für Joseph Stanislans La Casa, k. k. Regienmgsrath und
Linzer Wollenzeug- und Tuchfabriks-Dircctor , nüt dem Prüdicate:
Edler V,
MtgetU 9. MüAifHd, Etg-Rd. 8. Ul,
Laeafises v* Tanbeuaiikher. Bahmischer Adelsstand. I>iplom
von 1701 für Peter Lacasses, Kammerdiener des Herzogs Gar! v. Loth-
ringen, mit dem Prädicate : v. Taubenankher.
M*ff*nf u. Müft{ffiti. Kr^.-üd. H 351 und Ä'J.
Lach, Lah, Laher. Altes, in Oesterreich im 13. 14. «, 15. Jahrh.
vorgekommenes Ritter geschlecht — Pilgram v. Labe lebte 1254 und
noch 12!tn n. Haiurich v. Lab tritt urkumllich 1287 auf. Später, 1399,
wurden Christoph, Jacob u. Martin v. Lach mit liechtensteinschen Lehen
belehnt u. Thoma.s und Aehatz v. Lach, Gebrüder, kommen 1413 und
Christoph V. Lach noch 143ft vor. ^- Das Geschleclit war 14r>f> bereiN
erloschen n. der Letzte tles Mannsstammes war wohl Christoph v. Lach.
WiiA^rtU, V. S 3M uml r.1,
Laehemair« Reich 9 ade Isstand. Diplom von 1594 für Lambert
— 348 —
End Ilims Laclieniair und Bestätigunpsiliplora des der Familie zuste-
henden Adels Vüiii 10. Octbr. 1622 für Frau/. Lacliemair, kais. Ruth
und Sc h atzreg! Strato r mui für den Bruder, Mattbia'5 L. — Auf Lfrund
dieser Diplome wurde l. Jnl. 1740 von dem Kurfürsten Carl Albert
von Bayern t.ndwig Gre^'or Laehemair, kurbayen Hafkammerratti, Miiiiz-
amts-Cnnimissar u. Geb. Zahlmeister als bayer. Adeliger ansptescbrieben
uad das Scblösscheii desselben , Bogenhaussen . zu einem adeligen Sitze
erklärt — Zwei S5hne des Ludwig Gregor v. Lacbeniair: Angustin v. L*,
Gommuual Verwalter zu Weilbeim, geb. 176B und Uyaciuth v. L., geb.
1770^ wurden nacb Anlegung der Adelsmatrtkel des Kgr, Baferu in
dieselbe eingelra(?en.
t. lantj. S. 421. - WH. n. K^r. Büy.ru, VI. 74.
Lacher. Retelisadelsst>aud. Diplom vom 18. S(*pt 1792 für Chri-
atopb Lacher, passauiscben Truebsess u. Postverwalter, — Zwei Söhne
dea Diplom-Empfilngers : Alexander Maria v. Laelier, geb. 1783, k.
bayer. L,ieutenant und Alt*ys v. L,, geb. 1786, k. bayer. erster Land-
gerich tsassessor zu Parsberg, wurden uaeb Anlegung der Adelsmatrikel
des Kgr, Bayern dei^elben einverleibt.
•, Laiiff, 8. 4J2. - W,^B, d. Kgr. üoj-n-n. V(. 7ft.
Lachmiller, Frciheri'«ii. Erbl.-iMerr- Freiherrn stand. IHplom
von 1720 für die Gebrüder: Johann Wilhelm, Franz Sigmund und
Felix Anton Lach mi II er.
Mtfftrief. MüfftMit, Erg.*BiL «. 7tt. - >«uppl. in Hie bin. W.-B IK- ft.
Lachuit, Rilter* Erbbind. -ösferr. Ritterstand. Diplom von IBIB
für Iguaz Lacbni! , galixiscben Gubernialnith, — Der Stamm hat fort-
gebJttht. hl neuer Zeit war Ueiiuich Ritter v. Lacliuit Rittm. 1. CL
im k. k, Adjutanten-Gorps u. Julius Ritter ?. L. Lieuteuaiit im 10, Inf.-
Regiment.
Megfrle ». MüAifrith H. V^ü. — MitiUir-StJittrjftt. ü. O^'sU'Tr. KftSserlh.
Lachiiith V* Hartenber^, Laehnitt v. H. (Schild der Länge nacb
getheilt : rechts in Silber drei schwarze Lilien über einander und linka
in Schwarz drei seil rüg recbts über einander gelegte, weisse Blätter).
Eni im 16. Jahrb. zu dem schlesiacben Adel zählendes Geschlecht, wel-
ches im 17. Jahrb. wohl niebt mehr vorkam. — Joseph Lachnith
V. Hartenberg, Gauzier und Burggraf zu Gels, starb 10. Sept. 1572.
Derselbe wird auf j^elnem Epitaphium in der Schlosskirelie zu Gels
,,Nobilis et Clarus Vir Joseph a l[artenherk, cognomeuto Lachnith" ge-
nannt Der Bruder desselben, Martin Edler v. Lachuitb, starb 8. Märi
1 584 als des l*omsti(\s zu Breslau Pniulatus Scbohvsticus «, der beiden
Coli egiatkir eben zu Breslau und Gross^Glogau Canonicus.
Sinapiuji, I. 8. &r>e und U. S. Ul u. Deniellien OUnogrnplii* U. 8 lüL - N. Pr. A.-L.
»1. S. l«^4. — Frfih. r UfUfmr. II. R l. — ». Utdin^f^ lt. n. m.
LackenbaDer v. Lackenan. Erbläud.-österr. Adelsstand, Diplom
von 1737 für Maximilian Bernbard Lackenbauer, Waiseuraths-Actuar
und Zeugen verhör s-Gomniissar bei den niederösterreichischen Land-
rechten, udt dem Prädicate: v* Lackenan.
Lackmann. Ein früher im Bremenschen auBässig gewesenes Adels-
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cht, dessen imvollkomTnene ?>tamTnrpihe Mushard mit Heinrich dem
Aeltereo 1510 anfingt. Diisselbe ist wohl mit dnr von Musimrd üuletzt
genannten (Mhanna v. Tjackmanu, welche mit Daniel v. Estorff (auä
der bremenschen Familie dieses Namens) vermilhlt war, im 17. Jahrh.
erloschen.
Xfuihard, H. 342. - Siahmachtr, 111. 113: v. L«kemNDD, WeatplilUsch. — v. ^hdlng. T,
3. an.
Lackner, LackhnerOf Edle Herren v. Laekhnerit, Reichsadels-
u. erhläud.-österr. Ritterst-and. AdelHdiidoni vdii 1709 fftr Georg Mat-
tbaeus Lackner, Buchhündler, und RittiTdiidom filr denselben von 1721
mit dem Prädicate: Edler Herr v. Lackbnenu
Ladenbaeh (in Schwarz lUx^r einem i^chrä^ rechts fliessenden Bache
ein Peifasus). Ein (Vsterreichisohes u. schlesisches Ädelsgescblecht, zu
welchem der, H. Juni 16 IG zu Breslau verstorbene, gelehrte Jurist
Matthaeus Ladenbach gerechnet wird.
lUnft, p. P, 8. 7f{7. ~ SituiphtA, X\. s. 76i, — Frtih. v. UtUf*t*r^ IL S. i, — SStbrnacktr,
IM. SU,
Ladenberj< (Schild durch einen goldenen Querbalken getheilt:
oben in B!an drei neben einander stehende , weisse Rosen nnd unten in
Roth drei mit den Sjjitzen nach iwten unfl gef^en einander gekehrte (die
äusseren scbrLlj2:e gestellt), silberne Pfeile). — Adelsstand des Kgr.
Preussen. Diplom vom 3. Nov. 1817 für Jtiliann Pbilipp Andreas La-
denberg, k. prenss. (leb. Ober-Finanzratli und Director der General-
Controic in Berlin. Derselbe, gest. 11. Febr. 1847, war Präsident der
Über-Rechnungskammer zu Potsdam utul dann k. Geh. Staatsminister,
Chef der /weiten AbtbeÜung des koniprU Hauses, Director des Krön*
Fideicomnnssfonds, Mitglied des Staat^raths ntc. geworden. Ein Sohn
desselben, Adalbert v. Ladenber*?, starh 15. Febr. 1855 als k. prenss.
Staatsminister, w. Geh. Rath u. Chef -Präsident der Ober-Rechuungs-
kammer nnd ein anderer S-dm war 1837 Oberförster zn Woltersdorf
bei Potsdam. Vou den Töchtern vermählte sich die eine mit einem
Herrn v. Studtnitz a. d. H. Schmit>!dorl\ Otlfieier im k, pr. 1. Gardere-
gimente und die andere mit einem Herrn Perrinet v. Thauvenay, später,
1852, Major im k. pr, L Gardc-Reg. Der Stamm ist weiter fortgesetzt
worden.
p. RpUhach, 11 S y. - N. Pr. A. L. tll, ^. 7 und iy,% und V. S. 2*>^l - Frtihtfr w.Lt-
Ladendoi-ff Ladendorfer. Altes, österreichisches Rittergeschlecht,
welches seit di^m 13. Jabrh. im Lande bekannt wurde. Das alte Erb-
n, Stammgut wnr Scbloss und Durt Ladendorf, auch wurde ilie FamiLie
in Wien angesessen und gehörte zu den altadeligen Geschlechtern der
Residenz, — Reimpreebt v. Ladendorf tritt urkundlich schon 1256,
Albrecbt v, L. 129B u. Dietericus de Laden dorf, Ministerialis, 1316
auf. Der St^inmi blühte noch in die zweite Hälfte des 15, Jahrb. hin-
ein, in welcher JohaTui , insgemein Hanns v, Ladendorf zuletzt 1471
mit seiner Hausfrau Chunigund vorkommt.
Wi**griU, V S. 355— V^
LadorfT. Ein nur von Knauth unter dem meissenschen Adel mit
-^ 350 ^
der Angabe: „Sächsischer Ankanfft'- aufgeführtes Geschlecht, welches
zu Klicken mi damaligen Kurkreise sass.
Knatiih, ti, &iNj,
Liimble v. Reinertshofen. Ein im 17. Jahrh. in der Pfalz vorge-
kommenes Atlelsgeschleclit. Friedrich Liiadile v. Reinertshofen war
j)falz-neubm'g'seher Geh. RatU, Kammerherr imd Pfleger zu Reinerts-
hofen mid die Tochter desselben, Anna Salnna, starb 1675 als Aeb-
tiäsin des Kleisters Obristenfeld. — Die hier in Rede stehende Familie
Ftuinmte wohl von dem früher iiürnbei-gischen adeligen Patricierge-
Bchlechte r.ärable,
Oaufrr, II «. WU.
LTimel, Edle. Krbländ.-flsterr. Adelsstand. Diplom von 1812 für
Simon Lämel, israelitischen Grosshändler zu F*rag, wegen Beförderung
des Commerzes, mit dem Prüdicate : Edler v.
Mefjer{0 p. mUffhL Er«. Bd. S. 216
Länser, Langer zu Moos und Vestensteiu. Ein aus Stidtirol
stammendes Adelsgeschlecht, dessen Vorfahren Pfleger zu Hohen-Eppan
waren. — Adam T.flnser, des Erzherzogs Ferdinands (Sohn desK. Fer-
dinand I.) Hofpfenoigmeister , erliielt 4. Ml\rz 1583 ein Adelsdiplom,
welches siiilter, 2. Jul 1586, Erüh. Ferdinand als tirolischer Landes-
regent bestätigte, — Von den Nachkommen wurde Anton v. Länser,
geb. 1751, Spediteur der v. Hafnerscheu Grosshandluug in Salzburg,
hei Anlegung der Ädelsmatrikel des Kgn Bayern in dieselbe einge-
tragen.
r. Lanff, 8. 423. — W.-B. de» Kgr. Bayern, VI. 7ti.
Läntsenbur^^ Lentstenhurg, Oesterreichisches Adels geschlecht,
aus welchem zuerst Simtm Adrian v. Läntzenhurg vorkr>mmt. Derselbe
nannte sich anfangs aueh Edler zu Dischingeu und wurde 1672 unter
die Landstäiide in Oher-Oe^triTeich anfgenommen. Später wurde er
kais.Rath undLandrath, so wie auch niedernsterr. Regimentsrath. Aus
seiner Ehe mit Genoveva Renata v. Gastheindj stammte unter Anderen
ein Sohn, Johann Adam v. L. , welcher am Hofe des K. Carl VL das
Amt eines Vor&chneiders versah.
frfih/'rr r. Hoh«neck, I. M, ,S9^ - Ganh^, 11. «. ß02.
Lär, Laer, Lahr, Aldin^hoven , Aldinekhoveit, genannt Laer
(Schild golden und damascirt oder auch in Gold ein kleiner, grüner
Schild). Altes, westphälisches Adelsgeschledit, welches in der Grafschaft
Mark und in nuderen Tlonlen Westphalens, sowie spflter in der Provinz
Over-Yssel begütert wurde. Dasselbe süss urkundlich bereits 1 20ti
zu Laer unweit Iserlohn, so wie 1277 zn Aldinckhoven. erwarb dann
mehrere andere Güter und war noch IT» 14 zu Menden bei Iserlohn,
1658 zu Laer, 1679 zu Lichtenberg in Ober-Yssel und 1690 zu
Hardeustein bei Boclium begütert. — Das Geschlecht soll ursprüng-
lich aus Frankreich gestannnt haben. Hugo v. L, war am Hofe des
Königs Heinrich L Maire de palais in der Provence und der Bruder
desselben, Leo. starb um 1079 als Bischof zu Marseille. Carl v. L. war
Geh. Staatsminister unter dem Könige Philipp IL August tmd Adam
V. L. begleitete einen Landgrafen von Hessen-Cassel auf einer Reise
durch Europa. Auf der Rückreise blich er in Köln als Oberst der Leib-
— 851 —
wache des Erzbischofs, wurde 1205 Drost zu Menden, erbaute das
ScJiloss Laer und wurde der Stammvater Heiner Familie in Deutschland.
Sein Soiin nahm den Namen Aldin^'hnven . genannt Luer, an und trat
nach dem Tode de<^ Vaters in die \\ xlrden desselben eiiu Vun den
Nachkommen war IJerndt knrcölnischcr Hofmeister, Meitirich um 140ü
Ijanddi'ost des Ilerzogth-FJugern u, West.phalen, und Vlucenz jüUchgcher
Marschall und Generalmajor. 14[>1 blieben iu der Seblacht bei Strass-
burg drei Ftriider ans diesem Hanse, der vierte Hnider i^ber. Dietrich,
setzte deu Stamm fort n. nannte sieh wieder einfach : v, Laer, Ein Nach-
komme des Ijetzleren, Melchior Dietrich v. L.. vermüiiltc sieb mit
Anialie Clemeiitiiie v. Palaad und hatte U\n( Ti^kditer, doch keinen Sohn
und so erlosch ndt ihm Di 5-*^ der Maimsstumm der Linie v. Laer zu
Laer. — In neuer Zeit, 1857, war Carl Friedrich v. Laer, Herr auf
Behme im Kr. Herford, Prov. Westphalen, und ein v. Laer, lleiT auf
Jellen im Kr. Marienworder^ Pr. Westprenssen : es miiss dabin gestellt
bleiben, ob dieselben einer anderen Linie (b'ese^ (Geschlechts, nder einer
anderen Familie anuelnJreiL — Ausser tlein hier erwähnten (tescblechte
kämen nämlich in Wnstphalm und am Niederrhein noch verschiedene,
theüs adelige, theils bürgerliche F'amilien v. Laer. oder Laar vor, so
z. B. die V. Laer zu Laerwaldc im Rentheimschen, die t. Laer zu
Lamslo in Ober-Yssel und dfe v. Laer zu Iinei' bei Horstmar im Mdn-
stei^schen, die jedoch sämmtlich vor dem 17. dahrh. erloschen sind. Zu
den später noch genannten gehören die v. Laer in Westphalen, welche
nach 8iebmac her, HL 33, in einem der Länge nach getheilten, *ioldencn
Schilde rechts ein rotlies Aidierkreaz und links eine rotlie Bank führten,
— Oei der Besitznahme des Ilerzogthums Geldern tlnrcli die Krone
Preussen um 1720 n. 1782 blühten im Lando Kessel iu»ch die v, Laar,
Herren zu ßleryck, zu Laar und Stockheimschanz. 17S2 besass, s, N.
Pr. A, L. IL S. 47, Friedrich v, Laer die halbe Herrlichkeit Bleryck,
da« (iut Laer, insgemein die Stoeheinier Schanze geaamit. /n gleich auch
Mayerbof mit ZubehiVr niid eiulj^e (fiiter im l'fiü/isehen. Von den vier
Söhnen desselben, August, Carl, Josepli und Ferdiuand v. Laer, stand
der Letztere in hollündischen Kriegsdiensten.
Rfjifriu, Niederrhi-in. SiM, II. S. .Vil—Vi. - N* Pr. A.-L. IH. ». ISS u. %. — Fuhnt,
( S. ns. — Fr*ihfrf r. l^dfbnr, IJ, 8. » - Siehmuchfr . V. 2,n»nU, n. - ». Stfinrn^ I.
TaIi. iri. - «M'-rM*. Kl.?mniii -Wrrk I!. 57, — W.^H, d Pr.-«**. Kli.^fnpmfins, 11. (okhl im-
taäUicuHttet Ailft) Ti^ly AI. Nr. *;i II. S. na
Lftfahrlque, Freiherren, Kurjjfalzbaverischer Freiberrnstaud.
Diplom vom 11. Aug. 1775 für Adrian Lafabritjue, knrpfalzbajer, llof-
kammer- und Commer/ienrath und Administrator zn Scldeissheim und
Forstenried. — Der Sohn desselben, Franz Seraph, Freih. v. h. , geh,
1750, k, bayer, qniesc. Appellat •Gerichts-Rath in München, wurde
nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Dayern in die Freiherru-
classe derselben eingetrageu.
9. Lanfi, S. 172 und 71. — T^r'/. n. Uh. - W.-B. rt«» K3«ii«r. Bn><>ro. Ill- 4«, wod
f, W0ickfrtk, Alf Eil :i. - r fi^fn^r. htk^nt. Ad«^!, T,^h. 43 u 8. « - Kn^*chi^, [V, S. lU
Laff'ert, Laffertll, auch Ritter u. Freiheri^n {Schild der Länge
nach getheilt : rechte von Silber nnd Schwarz viermal qnergetheilt und
in den beideii schwiirzen Abtheil an gen mit einem silbernen Sterne be-
legt und links in ßkiu ein rechtsgekehrter, silberner Hirschkopf und
— 382 —
Hals, mit foth ansgeftclilagf^ner Zunfl:e und &ecbs- oder achtendipem Ge-
weihe). Reidis-Rittor- u, Freilierrnstanrl. Kaifierlicbes Bestatipfungs-
diplotn rles der Familie zusteheiKlen , alten Adels vom 7. Mai 1664
ftlr die Gebrfider HlnronyTTitis Wigand. Georg und Friedncli v. Laffert,
so wie für den Vetter dei-selbeii , Bultba^ar v. L. ; Ritterdiplom von
1702 für Fenünaiid Albreoht v. LalTerdt, k. k. General- Knegs-
commissar mit dem rrädicate: Edler v. , und Freiberrmliplom für
den Sohn des Letzteren. Ferdinand Anton Ritter v. L, , k. k, Hof-
Kamnierratb. — Altes, aus dem Stifte Hilde*3beim stimmendes Adels-
gesddrebt. dessen Vorfaliren im Hildesbeimii^Lben die Güter Gross-
und Klein-Lafferde, so wie im wolfi^nbOitelselien Amte Licbtenberf^, in
der Grafseboft Regenstein und im II alberet Jldtscben mebrere Güter zu
Leben trugen. — Zuerst tritt 1303 lleinricb v. LalTert in einer Scben-
kungs'ürkuiide de*^ Herzot^s Albert /m Braunsdweig auf. Spater
^^Tirden mehrere Sprossen deHStanimes in den grösseren Städten Nieder-
Sacbseug oft zu Ricbtei-n und Stadt-Obersten bestellt und von diesen
gewann in der hildesbeimscben Stiftsfehde der Bürgermeister Heinrich
V. L. bei dem bleckenstädter Damme den Sieg über den Herzog Hein-
rieb zu Brauüscbwei^'LOneburg. Die Nacbkommen desselben folgten
in den Lebengütern im Hildesheimschen ijnd Lüueburgischen. Von Jo-
hann I. V. L. stammte BarthoM U, gest 1552, von diesem Barthold Hl.
und von Letzterem Georg, gest 1648. Von Georges Söhnen stiftete der
älteste, Hieronymus. gest. 1681, von seinem Gute Wittorf im Li ne-
burgisehen ein Fidei-Commiss, der zweite, Georg (H), neb. 1683, Bom-
ben' zu Brandenburg, wurde durch seinen Snhn, Hieronymus Wi^and,
gest. 1 659 , Herrn zu Lebsen iui Mekleuburgischen. k. grossbrit^iun.
u, kurbraunschw. lüneburg. Geb. Kammer- u. Regier. -Rat h, der Stamm-
vater einer gUederreicheu Naclikomnienschaft u. der jüngste, Friedrich,
gest. 1668, fürstl. württemb. Oberhofmeister n. Murschall, Gesandter
am k. franz. Hofe etc. erhielt als Herr auf Bürggrub 1667 die Auf-
nahme in den fränkischen Reichsritter - öanton Steigerwald , so wie, da
derselbe ohne Nachkommen blieb, die besondere Begtinstigung, die den
fränkischen Reichsrittergliedern zustehenden Vorrechte auch auf seinen
Erben u. dessen Nachkommen überzutragen. Uni dieser Rechte iheil-
haftig zu werden, liess Friedrichs Erbe, der Sohn seines Bruders: Hie-
ronymus Wigand , s. oben , kurhannov. Geh. Kammerrath , Herr auf
Lehsen und Wittort, dessen Nachkommenschaft dauerad fortgeltlüht hat,
mit seinen Briidern u. seinem Vetter, wie angegeben, 1664 den alten
Adel seiner Familie bestätigen. — F'ine jüngere Linie begab sich 1620
nach Ungarn u. trat zu der röm. cathoL Religion über. Aus dieser Linie
erhielt Ferdinand Albrecht, s. oben, — Sohn Johannas IT. — äen Reichs-
ritterstand, erwarb die noch jetzt seinen Nachkommen zustehenden
Herrschaften Zaba, Ocza, Sauri und Harrasti u, sein Sohn, Ferdinand
Anton, s. oben, brachte den ReichsfreibeiTustand in die Familie. — Zu
Ende des 17. u. im Anfange des 18. Jahrb. erwarb das Geschlecht be-
d<»nteude Gflter in Mekleidmrg u. vier Gebriider v. LafFert : Gotthardt
Wilhelm auf Dammeretjz. Hauptmann u. später Landrath, Carl auf Gross-
Wellzin, Brost, Friedrich auf Lebaen u, Ernst auf Schwechow, erhielten
i
— 3Ö3 —
1801 die Indigenatsrechte des alten, eingebornen meklenbiirgischen
Adels. — Der Stamm bat in Hannover, in Meklenburg, Oest erreich u.
Ungarn fortgeblüht, gehört im Kgr. Hannover durch Besit2 des Gutes
Wittorf zu dem ritte rschaftliclien Adel der Iftneburgischen Landschaft,
besitzt in Mekleabnrg die Rittergtlter Lehsen , Garlitz , Banzin, l>arse*
now, Danimeretfi u, Schwechow n. sitzt in Ungarn noch auf den oben-
genannten vier Herrschaften. — Die Stammreihe der jetzt in Meklen-
burg u- Hannover blühenden Linien ist folgende : Hieronymns Wigand
V. L., s. oben, gest. 172B: Maria Margarethe v, Fabrioe; — Georg
Ludwig, gest. 174L Herr auf Lehsen, h. braunschw* wolfenbütt. Ohej-
Uauptmann: Elisabeth Dorothea v. Braunschvveig; — Gotthard Leonhard.
gest 1789, Herr auf Lehsen, Schwechow, Dammeretz u. Gross- Weltzin,
k. grossbritiinn. u. knrbraunsch.-lüneb. Ober-Haniitraann: Anna Luise
Grf. V. Kielmanscgge; — Ludolph Friedrich, Otto Wilhelm u. Carl, Ge-
brüder u. Stiller dreier Linien. Ludolph Friedrich , gest. 1 808, Herr
auf Lehsen, k. grossbritaan. u, kurbraunschw.-lüneb. Hof- und Cjinzlci-
rath in Celle, verm. mit Fri^-dcrike GrL v.Grote, gründete die lehsener
Linie; Otto Wilhelm, gest 18 Li, Herr auf Dammeretz u. Banzin, h.
meklenb. -schwer, Landrath, verm* mit Amalie v. KraÖt , wurde Stifter
der Banziner Linie u, Carl^ gest 1840» Herr auf Schweckow, k. bann.
Drost, verm. mit Caroline v, Woldegk, gründete die schwechower Linie.
— Haupt der lehsener Linie war in letzter Zeit : Freib. Ernst August,
geb. 1792 t — Sohn des Freih. Ludolph Friedrich — Senior der Fami-
lie, Herr auf Leh&en, Garlitz u, Wittort', k, hannov. Cav.'Officier a. D^
venn. mit Auguste v. Könemann, gest. 183(*. — Dei*selbe hat nur
zwei Schwestern : Friederike vcrw* Frau v. Rantzau, geb. 179 4 n, Julie,
verw. Freifir. v. Laffert, geb. 1 797, — Das Haupt der banziner Linie
ist: Freib. Wilhelm, geb. 1828 — Sohn des 1840 verst Freih. August L
p^ossb. meklenb. Geh* Regien - Raths , aus der Ehe mit Julie Freiin
V, Laffert, geb. 1797 u. Enkel des Freih. Otto Wilhelm — Herr auf
Dersenow, h. »acbs. meining. Kammerherr, verm. 1835 mit Frida
V. Stern, geb. 1835, Der Bruder desselben, neben einer Schwester,
Frida verw. v. Sprewitz, ist: Freih. August (11.) geb. 1830, Herr auf
Banzin, vermählt 1858 mit Seiina v. Retzow, geb. 1837. — Von den
beiden Brüdern des Freiherrn August (L) vermählte sich Freiherr
Friedrich, geb. 1792, Herr auf Dammeretz, h. sachs. mein, Kammerh.
u. Oberscheuk, mit Bertha Freiin v. Laffert, schwechower Linie, geb.
1808, aus welcher Ehe , neben zwei Töchtern: Freiin Clotilde, geb.
1832j verm. 1854 mit Adolph Freih. v. Stenglin, grossh. raeklenburg-
schwen Kammerh. u. Hausmarschall u. Freiin Constanze, Conventualin
d. ftdel. Klosters Medingen, ein Sohn stammt: Freih, Victor, gebJ838
— u. Freih. Carl, geb. 1795, ist k. dän. Major a. D. — Haupt der
schwechower Linie ist: Freih. Hermann, geb. 1810 — Sohn des Freib.
Carl — Herr auf Schwechow u. Cjausenheim. grossb. meklenb. Kam-
merh. Die drei Brilder desselben sind : Freih, Carl, geb. 181 1, k, ban-
nov. Steuer-Director zu Celle, verm. 1845 mit Clara v. der Wense-Hol-'
denstedt, geb. 1825, aus welcher Ehe vier Söhne u. \ier Töchter stam-
men: Freih, Richard, geh, 1818, k. k. OberstlieuL in d. A., verm, mit
M»UChk§, Denuth. Adeli-Ltz, V, 23
— 354 —
Pauline Gil v. Rechberg u. Rothenlöwen , geb. 1837 u. Freih. Julius,
geb. 1822, grossb. mekleuli. schwer. Kaininerh,, verm. 1H50 mit Frida
Freiiii V. Kalilden, geb. 1828, iius wdclier Ehe zwei Töchter u. ein Sohn
entsprossten.
pftfßngfr. IT. 6. 9,14—42. — Buitwtr, Innth. r^trlc - G«sclil. Fol. Rr. — Siifertt ■d«t
SuiurDtar. [V. Kr. 12. — Ihmhe, 11. 8. 602—4, — r. Heftr^ B, ir.ft^ — HöncheimanH, SiAtam-
u. JLbnentardii, T. 47. — Meff«rU t. Mühlfetd, Krn.'B4. S. IßT, — N. Preuss. A. L. V, fl. «96.
Frrih. v. d. Knitstbetk, 8, 185 u. 8«. — Frtifi. *. ttdtbur ^ IL S. 2. — Geu. Tucttenb* d.
frclherrl. Uäu^pr. 1959. 8, 3U*--403. I8«l. 8. »94-99 a, \U1. ß, |3«-4Ü, - r. Mtding, U
ö. Sa7-2^. — T^rof. lU, 33. — Meklonb, W.-B. T»b. 2t*. iNr, M>6 ö. S. ii u. Sfi. _ W.-B.
4l. Kki-, Haimov. D. 2 u. 8. Ö, ~ Jf«^«**"*, HL 8. 2ß<J u. 67. — p, Hefn^r^ linnnov. Add,
La Fontaine \% HeMenfeld. Erbl. -österr. Adplsstanrt, Diplom
von 1774 ffir Kmaiiuei de ki Fontaine, k. k. Oberstlieutenant im ersten
Ranal-Keginienle. Jtiit dem Prädiciite : v. Heldenfeld.
La^e^ V. der Lage» v. d. La^e» iu^enaniit Doniebni*g (Schild
quer geth eilt : oben in Gold eine schwarze Bremse u. unten in Grün
drei, 2 u, 1, rothe Kosen). Altes, westpbiiÜschcs Adelsgesehlecht, eines
Stammes u. Wappens mit der Fninilie v. Asche brock, s. Bd. l. S, 121,
welchem in der Grfifsrliaft Mark zn Büderich, Nicrhofen u. Wandhofen
sass u. wohl bereits im Ki. Jahrb. ansf^estorben wai*.
Frtihrrr p. J.edtfut , IL hi. 2. — e. Sttumti, i'nh, 41». Wf. Jf*,
Laij^e, V. der La|^ (Schild mich Siegeln der Länge nach getheilt:
rechts ein an der Theiiungslinie angeschlossener, halher Adler n. links
drei oder \ier Qaerbidken. Der llelnisehmnek ist nach Abdrücken von
2wei, dem Stiche nach anscheinend der ei*sten Hälfte des 18. Jalirh. ge-
hörenden Petschaften verscliieden. Das eine kleinere u. ältere, mit der
Umschrift: K IK C. v. d. L., hat im Schilde links drei Querbalken und
auf dem Helme einen . die Saciisni liiikskehrendeu. geschlossenen Ad-
lersilug, das zweite mit der Ilmschrift: L. V. \\ 1). L. zeigt im Schilde
links Tier Querhaiken u, der gekr^mte Helm tnigt rechts einen Adlera-
Hügel u. links eine aufreck tgestellte. offene Breuise). Ein noch in die-
sem Jalirh. im Kgr. Preussen vorgekommenes Aflelsgeschlecht, welches
nach dem N. Pr. Adelslexicou aus Sucbsen stammen soll , doch findet
sich dasseihe in den, der Redaetioia vorliegenden Nachrichten über den
siicbsischen Adel nicht. — 2u diesem (J eschler hte gehörte Wilhelm
V. d, L., welcher 180B im k, preu.ss. Regini. Frin;^ \\ Oranien stand>
dann pensionirt wurde u, 1814 starb. Ein Sohn desselben war wohl
Wilhelm v, d. Lage, welcher sich 1835 in Charlottenburg mit Emilie
Uohrlack vermiiblte.
N. Pr. A.'t. nr S. i95. — Freiherr r. Udehur^ IL S. 2.
Lagelberg. Eins der ältesten niederösterreichischeu RitterstÄuds-
geschlechter , dessen Ursprung nach den Matrikeln nicht bekannt ist.
Dasselbe hesass scliou über dreihundert Jahre das Gut Harmamistorf,
so wie Wiesenreuth, Nieder-Konndorf, SchickeTdiof, Moblbach etc. —
Jörig oder Georg Lagelberger von Harmannstorf lebte 1450 u. hinter-
liesa aus der Ehe mit Ursula Schweinthaler aus einem alten ritterlichen
Geschleclite in Bayern, neben drei Tüchtern, zwei Silhne: Sigismund u.
Johann. Dieselben setzten den Stamm fort, welcher noch in das
19. Jahrb. hinein blühte u. den freiherrb Titel führte. Von Franz Jo-
i
^ 3«6 —
seph T, Lagelberg auf Harmannstoii" . Herrn zu Niecler-Nonflorf, kais.
Truchsess u. später w. MtiTidschenk, stamnite aus rkr E!ie mit Mfiria
Rosiua Freiin v. Le) ssor ein Sohn: Freilu Job^iin Ulrich, welcher als
k. k. OberstUctitcnant 17(>5 pensionirt wurde u. 1772 starb. Am seiner
Ehe mit Maria Anna Freiin v. Haekelherg entspross eiu Sohn : Freih^
Johann Neponiuk. welcher ab der letzte Sprosse seines alten Stammes
noch uach Anfange des 19, Jahrb. un vermählt zu Zwetl lebte,
WiMffritU V. S. 3^*>-63.
Lagerstrom. Schwedischer Adelsstand. Diidom vom 29» Januar
1691 ftlr Magnus Lagerström,— Yon den Nachkommen desselben, welche
In Vorpommern noch 1710 m Gostow, Jargelin, Kurow, Menzlin und
Salchow begütert waren, traten Mehrere in die k. prenss. Armee. Ein
Hauptmann v. L. im Regim. v. Zastrow starb 1806 an seinen Wunden.
Eiu anderer v, L., früher Hauptmann im Regim. v.Diericke. war 1827
Oberstlieutenant u. Chef des 1*J. Infant. - Regim. - Garnia. - Compagnie ;
ein Oberstlieutenant a. D. v. L. lebte 1846 in Danzig; ein Major v. L.
war um 1S5B Commandeur des 3. Bat. des 27. Land w» - Regiments ia
Ascberaleben u. um dieselbe Zeit diente ein Lieut. v. L. im 10. Land-
wehr-Regimen te.
Vapenb. ftldd \U.
Lago , dal Lago v. Hternfeld. Reichsadelsstand. Diplom von
1781 für Leonhard dal Lago, Seidenhündler zu des in Südtirol, mit
dem Prüdicate : v. Sterufeld* — Der Stamm hat fortgeblilht. Zu dem-
selben gehört jetzt: Dr. Carl dal Lago v. Sternfeld > BezirksailJunct in
Cles. —
MffffrU V. Mühi/pid, Erg.. Bd. fi. Afy2. — Tiroler HjinfJImrli rtrr R<'l.örd.'n. ISfiJ, ?i. 40,
Labr, V. d. Lahr (Schild durch einen mit drei Ringen belegten
Querbalken getbeilt: ohea ein, eine Hopfenstange haltender Löwe und
unten ein dreihügeliger Berg n. auf demselben ein grUnes Dreiblatt 1.
Ein aus Holland in Folge der Rehgionsunralien unter dem Kurtilrsten
Friedrich Wilhelm von Brandenburg in die Marken gekommeiiesÄdels-
geschlecht^ welches sicli in der Stadt Brandenburg niederliess. Aus
demselben stammte Heinrich v. d. Lahr, welcher 18 Hi zu Neisse als k.
pr. Generallieutenant u. Chef des Mineurcorps starb. Mit demselben
aeheint der Stiunm eriosclien zu sein. Sein Vater , Sigismund Caesar
Y. d. Lahr kam aus Frankfurt a. M. als Kaufmann nach Berlin a. starb
1783. — Zu diesem Geschlcchte gehörte, dem Wappen nach, 1789
Jobst Rayraout v. d. Lahr de Smet Baron de Goppel (Baronie imWaadt-
laude.
pÄiiih*nn d. ptttmt. H<^fre»t J* 8- ß^ — N, E*r. A.-L. fö. ». IM — FV*#fA. ». L*d^bur,
L 0. 3.
Lahrbuacb (in Eoth ein Äpfelbaum mit Früchten u. auch Schild
quer getheiltr oben in Silber ein Tannenbaum und unten Blau, ohne
Bild). Ein aus Süd-Deutschland stammendes, im Kgr. Prcussen schon
seit der Mitte des 18. Jahrb. vorgekommenes Adelsgescblecbt, aus wel-
chem mehrere Sprossen in der Armee standen, und welcbes auch noch
über die Mitte des 19. Jahrh. blühte. Ein v. Lahrbusch war um 1857
Prem. Lieut. kn 31. Landwehr*Regimente.
N. Pr. A.-L. V. 8, 1196, — FreiÄ. p. UtUhur, H- S. S.
23*
— 356 —
Laich ariUii^ er v. Elcbaperg nntJ Lu/Jg^nad. Erliländ.-öst^rr,
Adelsstand. Diplom von 1742 fllr Zadiums Anton Laichardinger,
Uüterhauptmann des Ilmiptscidosscs Tirol, mit dem Prädjcate: v. Eichs-
perg und Luzlgnad.
Lftüubekliover v. Laimbekhoveii. Erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1718 für Jobann Ferdinand Laimbekbover, wegen seiner
Dienstleistung bei Wirtböchafts-Aenitern und Herrsdiafts-Kanzleien,
mit dem Prädicate; v* Laimbckhoven.
MejtrU 9. Mühl/elä, §, 21R,
Laimbmch v. Epurg, Eppiirg* Freih* Keichsfreiberrnstand. Dipl
vom 24. März 1717 für Franz Carl Laimbrticb v, Epurg, k. k. General -
Feld-Wachtmeister. Derselbe v^ar von 1718 bis x723 Inhaber des
jetzigeu k. k. 22. Inf. -Regiments und der Militair-Sclieraatismus nennt
denselben : Laimbreck Freib, zu Epiirg.
,tJ M*ri«rlt ff. MüAlfHd, 8. 6t. ~ Qene«l. Tjuctienb, d. rn'iti. Uitiaer, l»i9. H, ü3».
Lainii V. Üedina , Ritter. Erblfind.-tVsterr. Ritterstand, Diplom
mit dem Prüdicate : v. Defliua, — In ncufr Zeit h'bte Friedricti LaimI
Ritter v, Dedina als k. k. Oberst in d.A. zu Raab; Ab^xander L. Ritter
V. D. wai' k. k. Generalmajor u, Alexander (II) und August L. Ritter
v. D. standen als Lieutenants in der k. k. Int'ajiterie.
HAHdüehriflUcl'ie Notiz.
Laimprtich zu Eppurg und Jndliuj^feM. ErbL-^österr, Adela-
siand. Diplom vom 19. Jan* 1731 für Michael Joseph Laimprncher,
Pfleger zu Reiffenstein und Admodiator der Commeiule zu Störzlng
mit dem Namen und Prüdicate: v. Laimprucb zu Eppurg und Jüd-
lingsfeld. — Der EmptUnger des Diploms, welches auch als Adels-Be-
stätigungsdiplom uufgefülut wird, war ein Vetter des im vorstehenden
Artikels genannten Generaifcld Wachtmeisters Franz Carl Laimbruch
V. Eppurg. Der Vater desselben, Paul Laimp rucher, hatte vom K. Leo-
pold L 1689 das adelige Kunkellehen Jadlingsfeld erhallen.
UeifgUt e, Mühi/fitd, Ergiku]£,'Bd. 8. 35^. — (!*u«al. Tisckeiib. d. freih. HÜLi<«er, l«4i».
Lakitpieh v% Drenafeld. Erbländ.-nsterr. Adelsstand. Diplom
von 17(>7 für Georg Lakupich, k. k. Obei-sttieutenant u. Commandanten
des Warasdiner St. Georger Regiments, mit dem Prüdicate: v. Drena-
feld. —
ite^jtrle p. htühiftUU Etg.-ttd. 8. J52 und SS.
LalandOf de Lalande. Altes, französisches, zu der französischen
Coionie in Berlin gehörendes Adelsgesclileclit. — Laurence de Lalande
war 1837 französischer Conaul zu Stralsund und ein Sprosse des Ge-
schlechts 1B55 Geh. Bechnungsratli und Gaivnison-Verwaltungsrath in
Berlin,
N. Pr. A.-L. ril. 6. 196. — Frtih. 9. Udfftmr, U. S. 3.
LaJewie^ (Schild der Länge nach getlieilt: rechts in Blau an
einem grünen Stiele mit vier Blättern zwei weisse Sternblumen und links
in Roth ein halber . schwarzer Adler, begleitet von zwei goldenen Ster-
-^ 357 ^
nen, dem oiiieii <jl)en und dem andi?ren untoii). Adelsstaart des Kgr.
Preussen. IJpbcr das Diplom fehlen alle Anjiraben.
Lalliclj, Grafen. Erhl.-östcrr. , Gräfe ii^t and. Diplom von 1717
für die Gebriider Franz, Tnijan und Clinstdpli Lallicli.
Lama v. u, zu PixeiiliaiiBeii , Ritter. Heicbsritterstand. Diplom
von 1708 filr Mi(:baeK Johann und Joseph v. Lama aus Tirol, mit dem
PrMicate: v. u. zu Pixeiibausen.
Xjamb nnd SchwjuT.enberg, Diplom vou 1716 far die Oebrftder
Martin und Johann Andreas Lambe, mit dem Kamen : t. Lamb und
Schwar/enherj:?,
Lamber^f Orafeu und Piirsten, Reichsgrafen- und Fürsten stand.
Grafendiphini vom 5, Sept. HUI iiher die 10. No%^ l{i3f) erfol^^e Er-
behäng in lien iteichsi?rafenstanfi für Johann MaxiniUian Freib. v. Lam-
berg. kaiserl, ReicbsbofratlK und ftir den Bruder desselben, Johann
Freib. v. L. , (*esterreiehisclier Linie, und ftlr die gesamnite Nüchkoni-
menschaft derselheti. und Diplom vou IBCw fflr die Gehrüder Georg
Gottfried und Jolninn Weiekanl Freih. v. Lamher«? , so wie für noch
mehrere anden/ Anverwandten aus denj Krainisehen und Österreicbi-
scben Tiinien des Hauses Lamherf^, und Fiirstendiph>m vom K Mai 1707
fnr Leopold Mattliias Grafen v. LamberjT, Aolterer österreiciiiacher
Linie, aus allerhöchst eigener Bewegung, unter Beleljunng mit der
reichsfflrstlichen Landgrafschaft Leuchten berg und zwnv nicht allein für
sich und seine nn'lnnlicben Naehkommon nach dem Rechte iler Erstge-
burt., sondern auch mgleicb nacb ErHischon seiner Nacbkommenscbaft,
für alle von Jobann Maximilian (jt. v. Lamberg, s, oben, entspriessende
Nachkommen, wie dieselben der Ordnung nach folgen wilrden. — Altes,
urspiilnglieh niederösterreichisebes, nicht, wie Einige annehmen, krai-
niBches Herrenst-andsgeschlechl., welches, wie Jacob Freih. v. Lamberg,
welcher 1559 zuerst die Geschichte u. Stammreibe seines Geschlechts zu»
sammenstellte und wie auch Gr. v. Wurmbrand, Collect. Geneal.-bistor.,
C. 15, S. .32, angegeben, vor Alters v. Ttittersberg hiesg, nachdem aber
ein Sprosse des Stammes an einem Fusse lahm geworden und den Bei-
namen: der Lahme erhalten, sollen die Seinigen mit ihren Nachkommen
die Lambcrge genannt worden und dieser Name dem Geschlechte ge-
hlieben sein. — .Vollrath L. Herr zu Lamberg, gest 1177, war To-
parcha in Oesterreich , wo seine Vorfahren schon sesshaft gewesen und
Wilhelm L schon 1330 in NiedeTösterreich mitFelss, Abbtstorf und
Enkhabrunn begntert war. Vollrath l. kommt mit Walther v. Lamberg,
Vollrath's Sohn, oder Bruder, urkundlich lUil als Zeuge vor. und
Walther lebte noch 1187. — Von W^ilhehn L . welcher 1322 in der
Schlacht bei Mtihldorf in Bayern für K. Frieddch . den Schönen, von
Oesterreich gefoehteii, verm. mit Jertha, oder Jntba. insgemein Gauhze,
beginnt die ordentliche Stammreihe des Geschlechts und der Sobn des-
selben, Wilhelm IT, von Vollrath L im 7. Gliede stammend , liess sich
zuerst in Krain nieder. Derselbe erhielt durch Vermählung mit Die-
— 368 —
nmth V. Podwein, Erbtocht4^r des ^icolaus Podwein, ansehnliche Güter
und drei Söhne aus dieser Khe: Balthasar, Georg und Jacob, theilten
1414 das TÖterliche Erbe und stifteten drei Linien des Geschlechts und
zwar Balthasar die ältere . Georg die mittlere , und Jacob die jüngere
Hauptlinie. — Balthasar, Pfleger in Lackh , venn. mit Manisch v» Ap-
falterer, hinterliess zwei Söhne : Georg und Andreas, und von Erst crem
stammen die Hauptlinien stu Ortenegg und Ortenstein, so wie sflmmtliche
fürstliche und gräfliche Linien in OesteiTeich , Steiermark und Bayern
ab, Andreas aber pÜanzte mit Margaretha v. Zobelsperg durch seine
Söhne , Johann und Gregor , die Linie zu Schneeberg , Sauenstein und
Willengrain. Beide wurden 1524 mit den HbriRea Anverwandten in
den Freiherrnstand versetzt Johann starb ohne Nachkommen, Gregor
aber setzte die Linie fort, doch starb liieselbe im 17. Jahrb. mit Her-
ward Freih. v. L, aus. — Georg — ältester Sohn Balthasars — gest.
1499, pflanzte durch zwei Söhne, Joseph u. Caspar Ol., die filtere Haupt-
linie fort. Josephs Nachkommenschaft hiess die Orteneckische Neben-
linie, die mit dem Grafen Joseph Felix Adam 1795 ausgegaugon ist.
Die Nachkommenschaft Caspars III. erhielt den Namen i Orteneckische
Hauptlinie. Casjiar HJ., gest. 1544, erlangte mit seinen Brüdern 1492
den Freiherrustand und ftir sich und seine Nachkommen das 'Obcrst-
Erblaiid-Stallmeister-Amt in Kraiu und der windischen Mark. Aus
zweiter Ehe mit Margaretha Lajig v* Wellenburg entsprossten drei
Söhne, von weleben nur der zweite, Sigismund. gesL 1^19, den Stramm
fortsetzte. LeUsterer hatte aus ei*eter Ehe mit Siguna Eleonora Freiin
V. Fugger fünf und aus zweiter Ehe mit Anna Maria Herrin v. Meggau
sieben Söhne , doch setzten aus der ersten Ehe nur Raymund u. Georg
Sigismund und aus der zweiten nur Jobann Albert den Stamm fort.
Raymund , verm. mit Margaretha Freiin v, Annen berg, gründete die
ältere Linie zu Greiffenfels ; Georg Sigismund, verm. in dritter Khe mit
Johanna Herrin de Scala, der Letzten ihres alten Geschlechts » stiftete
die mittlere Lini*^ durch zwei Söhne : es wurde nändich Johann Maxi-
milian der Stifter des fürstlichen, und Jobann Wilhelm der des ame-
ranger, oder bayerischen Asto, Johann Albert aber, in zweiter Ehe
venu, mit Aima Catbarina Freiiu v. Küenburg, und in dritter mit Eli-
sabeth Freiiu v, Sciufer, stiftete die jlkngere, in zwei Aeste zerfallende
Linie , da der Sohn aus zweiter Ehe : Jobann Franz den sprinzen*
steinischen, im Anfange des 19. Jahrli, mit Anton Franz Adam Gr,
y. Lamberg-SprinzeM^tein erloschenen Ast, der Sohn aus dFit4,er Ehe
aber^ Johann Albert, den Ast zu Stockoru gründete. — Georg —
zweiter Sohn Wilhelms IL und Baltbasars Bruder — hiuterliess von
Chathanna , deren Geschlechtsname nicht bekannt ist , sechs Söhne :
Hans, Friedrich, Sigismund, Heinrich, Georf( und Casper, von welchen
Letzterer, kais. Ober- Fei dhuupt mann. 1490 das reiche Quecksilber-
Bergwerk zu Idria in Krain entdeckte und erhob, Hans und Friedrich
blieben ohne Nachkommen . Sigismund starb 1461 als Bischof zu Lai-
baelj. Heinrieb und Georg IL aber seUU^n den Stamm fort. Von Hein-
rich entsprossten Christoph und Hienniymns, Christoph erhielt 1494
die kaiserliche Erlaubnisa, das Podweinsche Wappen (in Gold ein rechts-
öprüigeiider , schwiirzer Bracke mit goMonein Halslmmlo) neben iitnn
Lainbcrgschcn (ScluUl der Lauge iiacli jtff'tiieilt : rcclits virn BUiu uod
Silber oder von Silber und ßbiu viunual quer gestreift uud üiikü Rotb,
ohne Bild) iq eiuem gevierteu Scbilde: 1 \\, \ Lundierg und 2 u* 3
Püdwein^ i\i fübren. Von Cbristopbs drei Söbiien, Ladislaus, Urbaji und
Wilbelm, batte Ladislaus zwei Srdiiie, welche keine Nacldvommen bin-
terlicssen uudUrlmti nur eine Tocbter, Wilhelni über gründete die Wil-
belüuscbe u. die von dieser abslLiiiiTriende Linie zu Saueusteln u. Reutteu-
biirg. Von Wilhelm VSoline, Baltbasar, stiinimte im dritten (iliedc'Jobaiin
flerbard II,, weleber in dein Grafcndiidome von IfiBT, s. oben, mit in-
begriffen war, Dereelbe binterliess zwei S<dine: Wolfgang IJerbard n.
Maximilian Engelbert. Wolfgaiig llerbard's Sohn, Carl Leopold, starb
kinderlos und obeji %\y Maximilian Engelberts Enkel, Maximilian Antun
Leopold, Sohn PhiUpi>M:iximiliaii*s, Georg IIL* der 5. StjbnGeurgs 11,,
stiftete die Linie zu Stein und Gnttenberg in Krain, deren Mannsstamni
Graf Jobaim Neponiuk Anton 182B ücblosjs, während der weibliche
Stamm noch fortblülite. — Jacob — dritter Sobn W Oheims Tl. imd
jüngerer Druder Balthasars u. Georgs — stiftete durch den ans seiner
Ebe mit Magilalena v. Greij^seneck stammenden Sobn, Sigisnmnd, die
Linie zw Rotcnbidiel und llaebaeb, welche mit Johann Weickard 1H89
erlosclien ist, — Was die fürstl, Linie aidangt, so erliiell (-aspars ITI.,
s, oben, Urenkel: Johann Maximilian mit seinem Bruder, Jobann Wil-
helm» wie angegeben, den ReicbsgrafÄatand* Durch die Sfibne des
Grafen Jobann Maximilian: Franz Jusepk, gost. 1712 u. Caspar Frie-
drich ^ gest, IfiBß, euManden zwei Untcrlimen. Die Nachkommeu-
sebaft Franz Josephs ergab die ältere Unterlinie, oder die 15. Dec,
1797 erlosebene fttrstlinlie Linie. Aus dieser wurde des Stifters älterer
Sobn, Leopold Matthias, s. oben, gest. 1711» k. k. Geh.-ttatb , Oberst-
Ilofstallmeister, Oberst-Erblaiid. -Jägermeister in Oesterreicb ob u. unter
der Eus etc., 1707 Reicbsfürst. Nach seinem Tode folgte ihm in der
Fttnjteu würde sein im 74. Lebensjahre stehender Vater, Franz Joseph,
welcber im nächsten Jahre, 1712, starb, worauf der dritte Sobn des
Letzteren, Franz Anton, gest. 1759, den f(b*stbchen Titel annahm, in
welchem ihm der letzt geborene, allein am Leben gebliebene Sobn : Jo-
bann Friednch Joseph Neponiuk, folgte, welcher 15, Dec. 1797 den
Mannsstamm der älteren fdrstlicben Linie scidoss, Die Farsteu würde
kam nun an den nächsten Agnaten dieser Linie: Carl Eugen, gest 1831
u. von diesem auf den jetzigen Fürsten Gustav, geb, 1812, verm. 1^41
mit Catharina Hradeck, geb. 1824, aus welclier Ehe, neben einer Toch-
ter, aiehen Söhne stammen, von welchen der älteste* Graf Gustav, 1841
geboren ist. — Das gräfliclie Haus bllllit jetzt in vier Linien, deren ab-
steigende StaiTimreihe in dem Werke : Deutsche Grafenbänser der
Gegenwart, leicht i^u übersehen sind. Diese Linien sind folgende:
Aelteste Linie (vormals zu Greiffeufels) : bayerische, ältere Linie, zu
Amerang; Linie zu Oilenegg u. Ottenstein, und Linie zu Stein n. Gnt-
tenberg. — Haupt der ältesten Linie (vormals zu Greiffenfels) ist: Graf
Anton, geb. 1799, — Sohn des 1799 verst. Grafen Leop(»ld Raymund
aus der Ehe mit Maria Theresia Grf. \\ Brcuner — üerr auf Feistritz,
— 360 —
Kammerstein u. Ehrtiau. Erbknd-Stallmeistcr in Kraln etc., yenn. 1?^22
mit Franzisca frrf. u. Uerrm v. u. zu Aichelburg, geb. 1802. aus welcher
Ehe, neben fflnf TücbtirnK f (In f Söbne stammen, die Grafen: Anton,
geb. 1824, k. k. Kämm. u. Hittm, in d. A. : Julius, gcb, 1830 , Herr
der Herrsch, Pöllau , k. k. Kamm. u. Oberlieut. in d. A, , rerm. 1855
mit Anna Maria Orf. \\ StMion- Warthausen u, Tliannhauson, geb. 1837;
(tt. Hugo, geb. 1837; Herr der Herrseh. Kaisersberg, k. k. Kämm, und
Lieut. in d/A.; Carl , geb. 1840, k. k. LieuL u. Ottomar, geb. 1841.
— Bayerische, ältere Linie, m Amerang. Im Mannsstamme erloschen
21. Nov. 1BB7 mit Maximilian Gr. V.L., Herrn auf nnlacb u. Amarang
in Ober-Bayern, k, bayer. Kämm. u. Ober-Appelh-rier.-Präsid. d. Ober-
pfak , verm. in erster Ehe mit Agnes Grf. Basseiet v, La-Rosee , gest.
1821 n. in zweiter 1850 mit Franzisea Mulzer , geb. 1809. Aus der
ersten Ehe stammt Wilbelmine verw. Freifrau v. Crailsheim n. ans der
zweiten die Grif. Emilie u. Clotilde. — Haupt der Linie zu Ortenegg u.
Ortenstein ist: Gr. Franz H. geb. 1832 — Rolm des 1848 verst. Gr.
Franz L ans der Ehe mit Caroline Grf. v. Hoyos, geb. 181!, vermählt
1B28 — Herr der F. -C. -Güter Ottenstein und Gilgenberg !n Nieder-
Oesterr. etc., verm. mit Anna Grf. v. Lamberg. geb. 1837. Derselbe
hat, neben vier Schwestern, von welchen Grf. Emestine, geb. 1829 mit
Anton Gr. Szecsen v. Teremin, k. k. Geh.-Rath u. Staatsminister a. B.
n. Grf. Caroline, geb. 1830 njj^ Alpbons Hermann Gr. v. WimpflTen, k.
k. Oberstlicut., verniflhlt ist, zwei Brllder: Gr. Philipp, geb. 183B,k. k.
Rittm. in d. A. u. Gr. Heinrich, geb. 184L Der Bruder des Gr. Franz L
ist: Gr. Rudolph, geb. 1802, Mitbesitzer der Herrsch. Cs6sakö in ün-
gam, k. k. Kämm. u. Oberstlient. in d. A. , verm. 1831 mit Theresia
Grf. V. Hoyos, geb. 1814, aus welcher Ehe die obengenannte Anna ver-
mählte Grf. V. I^amberg stiimmt. — Die Linie zu Stein u. Guttenberg
ist, wie oben angegeben, im Mannsstamme erloschen. Es lebt noch die
Wittwe des Letzten dieser Linie : Caroline Grf. v. Sternberg, verw. Grf.
V, Lamberg, geb. 1804, in zweiter Ehe verm. 1851 mit Carl Gr. Bigot
V. St. Quentin, k. k. Geh.-Ratli, Feldmai^sch. -Lieut etc. und die aus
erster Ehe stammende Tochter, Leopoldine Grf. v. Ijamberg, geb. 1835 ,
verm. 1845 mit Friedrich Gr. v. Thun u. Hohenstein, k, k. Kämm. u.
Geh.-Rath, etc.
Latius. VI, 8. 209. - Bucttini^ U. fl. 5CM u. lU, S. If*. — (fr, «. Brandi$, Nf. 23. —
ftr. 9, Wuntihranä, c. ii. n ;il, — Jos. Maf^t , Völlkomm. Ad«l dti ßr«lL u. gflfl. a*iij«i
Laoibor«. Wl«'« 1709, — Durrhl. WVlt. J. S. *i59^Hri2. - S*iji^i , ^m*%\. T«bflle dr» fütstl.
o. 0T11I, Hauses LHmberg, |7|0; Ahrientat Tab. 12. SUtorataf. U. 23 u. 'H u. durchJ. Uiia-
M«r, 6S4. — tiübntr, ITI. T^b, 701—1*. — Oauh*, I. S. H40-It, _ f>-#iA. p. Hoh^ntik , I.
fi- 561. — J&sohi, IftOO I. S. 44(i^AO und U. fi 2SS— 59. — m',fyri7l, V. 8, 363—416. —
». tan^, 8. 41 a. 4a. - M^fftrt« v, M&hlftfld, 8, «. — SehmuH, U. fl. 321 «, J3. — N. All-
g«m. «ient'iiL St»«t4»iÄudb. inA. \ 8. 3i3— 27, - Mn^ch, lUgenL AliBaimeh , 8. 78—30. -
Deütache Grafeiih. d. 0«|reivw. TT. S. J— 7. — Goth. HofctI,. 1S3«. 8. Kl, lN9. S. li» and
IBt;;*. S. !52 — Gpn. TMcht-nb, d. grifl. Binder. IH62. ?*. 47!V— 7fl und hldioi. Uindbucb in
Dem-dhen. 8. 41*4. - fit>hmacher, f. 21t, H. 33. llf. 19 ii. V. |. _ Spm'r, 8, 213 ii. Tab.».
— TrUr, 8, IM— (5 — Sa|,p| nu «Jijhrq. W.-B, f. l u. Vt '2: Fat. t. L, u, b i Gl. v. L. —
Tjfroß, r. n 11, ir. ly und l^i. ^ w.u. .I. Kgr. B»y..rn, I. -^S a. e, Wüiciufm, ,*btb. l
Lamberty, Freiherren, Erbläud.-Österr. Freihemistand. Diplom
von 1731 für Hieronyiuus v. Lamberty.
^tfj'-tt* r. Mühtffld. Krg. Bd. fl. 7J
Lamboy, Grafen. ReiclisgrafeasfAnd. Diplom vom E, Ferdinand H,
filr Wilhelm v, Lamboy, k. k. General -Feld- Marschall. —Ein ur-
— sei —
sprünglich spanisches, aus Spanien in die Niederlande «nd später nach
Oesterreich piekonnnmies Adels^escblpcht, dessen Stammreihe Bueelini
mit Gandolpli v. Lamljny begiinit, welcher gegen Ende des 15. Jalirh.
durch Vermühliin^ mit Christiana v. Desseiiaer die nieder! liiidische
Herrschaft IJessenaer erhielt, von welcher die Naehkominen den Bei-
namen fiihrtea. - Von Gandolph v- L. stammte im vierten (lliede Wil-
helm V. L., HeiT 7A\ Dessenaer, aus dessen Ehe mit Elinabeth v. Eynat-
ten Wilhelm der Jüngere, s. ohen . eiitsprnss. Letzterer trat um 1R19
in kaiserliche Dienste als Oherst. stieg aber hald zum Generalmajor u*
General - Feldzeii^ meist er u. znletzt zum General *FeMmarschalI, als
welcher er, im BOjähri^en Kriege berllhmt geworden, den Grafenstand
erhielt* Nach dem westpliälischen Frieden zog er sich 1648 auf seine
Güter in Böhmen zurück. Aus seiner Ehe mit ^usanna Freiin v. Boyne-
burg, Tochter des Johann Freiherrn v. Boynebur^, Herrn auf Markt-
Bissin^en u. Statthalters zu Insbnick, stammte Jobann Lambert Gr. v.
Lamboy. Herr zu Arnow, welcher zuerst mit einer Grf. v. Marti nicz u.
später mit einer Grf. v. Kinsky vermählt war. In der 2. Ehe setzte erden
Stamm fort, doch hat derselbe, so viel bekannt, nicht lange fortgeblftht.
(i<inh0. i «. IU7 II, 4H M |( «, 6«7— y: ii»c-h TMmtr, Europ, IV, n, V. mnX PiifcinJnrfv
Lamers. Adelstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 5. Mflrz
17B7 fflr Johann Lambert Lamers, cleve-roärkischen Geb. Regierungs-
Ralh und Yerweser des Aerarii ecclesiastici. Dersellie, gest. 1797, hin-
terliess Söhne. Die Familie bestLss einige Zeit die Güter Bergfrede \x.
Ringenberg bei WeseL
e. HtUhach. U. S. 5. - N. Pr A.-L. III. S, 3 u S, ll»ß, — Frttihert b. Lfdehur , Tl.
8. S. — W.-B. d*?T Fr. Monhroh., III, 7«. — W.-B. rt. Pnsmi, Klieinprov. IL (nichl ioiiiiA-
Irir. AdeO TjiT», 31. Nr. «J n. R. HO; tiach ri<*r 0^i|E^uatxHrlulHl^p^,
Latnexan I Freiheri-^n und Gpafen. Reicbsfreihen*n- und erbl,-
fisterr. Grafenstand. Freiherrndiplom im knrpfalz-bayer. Reichs\1ca-
riate von 1790 für Ferdinand Adrian Reichsritter v. Lamezau, ktir-
pfalz-bayer. w. Geh. Rath , Hofrichter , Ober-Lehenpropst und des St.
Hubertus- Ordens Canzler, Herrn auf Frei-Aldenhoven und für die
Vettern desselben, und Grafendiploni vom 25. Apr. 1709 für Franz
Grafen v. Lamezan und w Salins.' — Altes, aus dem grossen Hause der
Montpezat entsprossenes, grädiches und freiherrliches Geschlecht, aus
welchem urkundUch zuerst 1231 Arnoldus de Lamezan, miles, ,,qui
dedit usus et leges habitantibas suis de loco di Lamezan/' auftritt.
Das genannte Stammscbloss mit dem Dorfe Kmbats-Lamezau liegt mit
den anderen Gütern der Familie unweit Combets in der Pro\inz Guy-
enne FrankiTichs , in welcher Prorinz , so wie hi der Gascogne das Ge-
schlecht ira 14. und 15. Jahrb. reich begütert war und der jeweiUge
Stammherr schon damals den Grafentite! führte. Als unter dem letzten
Valois, Heinrich Hl (1574 — 89 1, Languedi^c von den Hugenotten ver-
heert und Toulouse belagert wurde , eilte ein Graf Lamezan der Stadt
zu Hülfe, schhig die Hugenotten und rettete dem Könige das Leben,
worauf er als Andenken zu dem Stammwappen (von Roth und Gold
quergetbeilt, mit einem gekrönten f.öwen von gewechselten Farben) in
Blau einen silbernen Zinnen thurm , aus welchem ein nackter, eine gol-
dene Lilie haltender Arm henrorwächst (Feld 1 u. 4 des Wappens der
— 362 —
Grafen v. Lamezau-Salinsl rrhielt. — Von dfui Naehkommen ütiftf^te
Yiiirn w L. 1483 mit seiner Gemiihlin, SibillB^ de BetKjue. eine zweite,
jetzt allein noch hliilientle naiiptUine, welche sich nncli der Besitzung
Jnneet nannte. Mit des Stifters Urenkeln: Bernhurd u. JJapüst, schied
sich diese linie in zwei Äeste , von welchen der ältere in der G^ascogne
hlieh, der jüngere aher nach lAitliringen kam, wo Franz v* L. . Baptist?
Knket, ItiUri durcii Vennählunji mit der Erbtochter des Hehiricb Bil-
lard GratVn V. Sulins die llerrschiitlen Marinhois, Piiiüsieux ctc* erlangte
und zwar ndt der VerhiiHllicldteit , Namen uimI Wappen der Grafen
V, Salinö (in Silher Ober nenn Flammen ein rotber PInmix mit seinen
Jungen, Feld 2 und B) zu dem seinigen anzunehmen. Ueher diese Ver-
einigung erhielt derselbe von Franz Herzog vmi Lothringen 1709, uuter
Anerkennung des Grafenstandes, eine Bestittigung. In dem genannten
Grafen Franz v, L.-Salins verehren alle Jetzigen Grafen und Freiherrn
des Stanmies den n:lchsten gemeinschaftlielien Stammvater. Als nämlich
1742 mit Jobiinn Gr. v. L.-Juncet der iiltere^ gascognisehe Abt im
IManntsStamme ausstJirh, setzte Julianns älteste Tochter, Margaretha, in
der Ehe mit Julia nu Micbael rhevaiier de Lamezan-Balins. diesen Ast
von Neuem fort, wodureh (Hesellje und ihr Cienmhl die Stamm altern der
jetzigen Grafen v. L.-Juncet-S alias in der Provence gewurden sind. Jo-
hann Michael war der dritte Sohji des Ileiurieh Nicolaus, älteren Sohues
des ersteu Grafen Franz, Die beiden filteren Söhne des Heinrich Nico-
laus: Carl Cajetan, k, k. Kümm. . Generallientenaat etc. und Ludwig
Dieudonn^. k. si^rdinischer General, stifteten zwei andere Linien, Er-
sterer die Linie der Grafen v. L. u. v. Satins in Oesterreich , Letzterer
die Linie der Gr. v. Salin» in Italien. Als Haupt der österr. Linie wird
in neuester Zeit genannt: Graf Johann (IL) geb. 1831 — Sohn des
1835 verstorbenen Grafen Johann, k* k. Landraths zu Lemherg, aus
der Ehe mit Franzisca v, Lhotsky. — Die drei Bi*üder de^ Grafen Jo^
haun (IL) sind die Grafen: Ferdhiaud , geh. 1B33, verm, 1858 mit
Marianne v. Mack; Hugo, geb. 1834, k. k. Oherlieutenant im Husar.-
Reg, Nr. 2 und Eduard, geb. 1835, k. k. Ausnultant hei der Justiz. —
Der jüngere Snlm des oben erwähnten ernten Grafen Franzi v. L.-Salios,
Adrien Chevalier de Lamezan-Manuhois, früher in spanischen u. später
in französischen Diensten, kam während der Kricj^'e in das Jülichsche u.
erbielt Hi94 durch YermÜhlung mit Catliarina v, ^lalir Sdilo^is u. Herr-
schaft Mahr hei Wiissenherg, Hess sich daselbst nieder und gründete
die pfiilzi seh- rheinische Linie des Geschlechts. Von dem alteren Sohne
desselben, Franz Peter Conrad, venu, mit ilargaretha v, Sourmann von
Suez, stammte Adrian Heinrich v. I^araezan, s. unten. Der jilngere
Sohn Adrians, Adrian Johann, kui-pfstl/. w. Gel». Rath und Vurstand des
kurpfülz. geh. Aichivs, erwarb das Rittergut Frei-Aldcnhoven und
wurde, uuter Bestätigung seines alten, französischen Adels, im kur-
bajenschen Reichsvicariate durch Diplom von 1745 unter die Ritter-
schaft des deutschen Reichsadels, u. zwar mitWappcn- u. Helm- Vermeh-
rung, aufgenonunen u. der Srdin desselben, Ferdinaml Arlrian, s. oben,
brachte den Freiherrnstaud in die Familie , welcher später in Oester-
reich, Bayern und Baden anerkatuit worden ist. — Die jetzigen Frei-
herren y, Lamezaii stammen von dem obengpnaDnten Adrian Hehirich
V, Lamezaii ab» Dei'^elbe, gost 17^5, Clievalifir, Hi^rr auf Mahr,
kurpfälz. w. Gob. Ratb u. Ober-Äppellat.-Gericbteratb zu Dflssoldorf,
war mit Luise Freiiii v, Eckardt, gen. Ecker v. Mörlach, vermählt,
aus welch« r Ehe zwei So luxe, die Ereiherreii Ferdinand und Franz,
erilsprüssten Freib. Ferdinand, pest. 1844 , kurptulz-bayer- Kammer-
rath und Besitzer des Heniaierliofes im Liebfnuienstift hei Worms,
biitte «ich in zweiter Ehe IHlH nüt Ertiestine v. Thierry, gest. 1H24 u.
in dritter 1825 mit Maria Elisabt tha v.;^ Bäcker von Leu wen vermählt.
Aus der zweiten Ehe eutspross das jetzige Haupt der freiheniicheu
Familie: Freih. Gustav, jfeb. 1815, k. bayer. Major im 1. AitilU-Reg.,
verra. 1842 mit Sophie Freiin Stromer v. Reichenbach, geh, 181 ß, aus
welcher Ehe zwei Söhne stammen: Ferdinand, geb. 1843, k. bayer- Art.-
Lientn.u. Carl, geb. 1845. Der Bruder des Freih. Gustav ist Freih. Joseph,
geb. 1816, Priester der Gesellschaft Jesu. Die beiden Ilalbbrflder des
Freih. Gustav aus dritter Ebi' sind: Freih. {'arl, geb/l8iJ(K k,k«Hittni. u.
Theodor, geb. IhH:^, Gutsbesitzer zu Ile dt.* Nop im sddlichen Frauk-
reich, k. k. Hauptmann in d. A., verm. 18ii0 mit Maria Dominica Vi-
lies des Ondes Barone dr Girou, geb. 1845, — Von dfrn jüngeren Sohne
des obengenaniiteii Adrian Ileinriidr : Freih, Franz — Bruder des Frei-
herrn Ferdinand und Oheim des Freih. Gustav — gest. 1821, kur-
pfalz bayer. Major und später grossh. frankfnrt. Legntions-Rath, st^nnmt
aus der Ehe mit Cordula Alef: Freih. Franz, geb. 18()ti.
Catt. Adt.'lBb. cl. Orn«»ti, Li^iim», Alitli ti. — OiieuL To4<Myt<iiti. 4. treib. Uimiwr , t9i$.
S, 37.'i-7> n. 1Hm2 k. lift n. 41 O.oal, T*«rJn'u[i *1 i^i^irt. HÄua. l^^J. 8. 478 u, 79 u,
lii»t'>r. TMeb»til>. «u Daiu»clb«ii^ 8, a07. — Tfirn/, II. ir<S; F.-H. v. L. . im i. und 3.. i^«ldc<
ii) Blmt ein '^olUiciHT, im INciti' <iciin* Juagau iiÜlireinlor e<^Hr»ii.
Lftiniue, Freilierren. Rnichsfreiberriistaad. Diplom von 17<i4für
Philipp Laniine, k. k. Uotratb und Gabi nets- Seeretair des Erzh. Joseph.
Mtg«tit e.htühlJ«U, i'.rg.-Bd. hS. 72 \i. lli. ,Siip|,|, ku ^ietun. W.Ik Kl. 4.
Lammersheiiu. Altes, rbeinländisclies und fränkisches, im Reichs-
ritter-Canton Steigerwald früher ansässig gewesenes Adelsgeschleeht.
Ruleer, S. .SO<i. 5D7 und 'iH. — Sifttmuchtff , 1, I2<i : v. Lannm-Tx^ht im , Rhriitlüit^jiticl»,
— P. M->UHft, 111. i M*
Lammiitg, LaminjEr (in Roth auf einem goldenen Dreiberge ein
weisses Gatter, wie die Sicbm. Deetaratiim da,s WappenlnJd nennt.)
Altes, bayerisches Adelsgeschlecht, nicht zu verwechseln mit den Erb-
schenken V. Layming. Dasselbe, von Gaulte Lajnmiuger v. Albenreuth
geschrieben, soll noch in der ensten Hillfte des 18. Jahrh. geblüht
haben. — Ein Sprosse desselben ,,Wolff Joachim Laming v. Albern-
trith'* schrieb sieh 9. Dec. 1615 zu PaiVua in ein Stammbncb ein. Das
beigefügte Wappen zeigt d^ix Dreihügel braun und das Gatter be^^teht
aus sieben, dureli eine Querlatte zusammengebaltenen Stäben, vou
welchen der mittlere, aut dem Berge aufstehende, der grössere ist.
Jeder Stab bat oben und unten eine pfciJartige Spitze.
UiiucliHtriftEirhr Soli», — iinuht^ L K. II7S: Hn AriiK-l La) miiijs^iMi — Siibmttchft ^ T.
Wj Di« LJimrtiJngrr, Bftv^ri'üb. — Suppl. *n Hiphrn. W. U. Vlll. V^ ; v. I.Bunmiu^^ti.
Latnotte, La Motte, Freiherren. Freibermstuud des Kgr. Bayern.
Diplom vom 5, März 1817 für Peter Lamotte, k. bayer. Generallieu-
tenant u, Commandirenden im Rheinkreise etc.
9, Lang, tiuppl. 9, S6. — W.-H. cl. Kgr. Bmjcrn, IM, 46 u. «. WülcktrH, Abth. l.
— 364 — .
Lamotte v. Frintropp» Freiherren ( Schild greviert mit schwarzem
Mittelschilile und in demselben ein Todteiikopf und siwel schräg ins
Kreuz j<"?lo^te Todtenbeiiie : 1 Roth , olnie Bilil , 2 u. 3 in Silber ein
aufreclit gestellter, ins^nif^rf^i^er Anker und 4 Gcdd, ohne Itihlj. ErbL-
österr. Fn-iherrnstanfl. lliplom vom *1. Ai>r. 17r>fi fiir Johami Weiuel
Lamotte v. Frintropp, k. k, <iiibi*rrnidrath und Ilaiiptmaiin des könig-
graetzer Kreises in Fiohmen. — l>ie Fiimilie v. Frintropp ist ein altes,
französisches Adelsgeschlecht, aus welchem Joachim v, Frintropp aus
Frankreicli tiach Oesterreich kam , in die k. k. Armee trat und znm
Obersten stie^. Derselbe vermählte sieh mit Geitrnd v, Sehivelberg,
welche in Böhmen die Tihter Jessoney, Nawaruw. Wüstung n. F*unsen-
dorf besass und sich in zweiler Ehe mit Peter Anton v. Liimotte ver-
mihite. Den^elije. kais. ()bei*ster der Arkebnsier zu Pferde etc. stammte
ebenfalls aus einem alten, französischem Adels^eschlechte, wehdies sich
frnber de la Mort nannte und im Wappen einen Todtenknpf führte und
setzte, kinderlos (jchlieben, seinen Stiefsnhii, Vincenz v. Frintropp, zum
Krhen seines bedeuten<len Verniöfiens ein. welcher sich rmn de la Motte
V. Frintropp tiannte. von seiner Mutter die (TÜter Jesseney u* Naworow
und 1657 den bohuüselien Ritterstarul und das Jneolat erhielt. Aus
seiner Ehe mit Helena Catharina \\ der Krön staTUinte Maximilian Ru-
dolph- verm, mit Maria Majfdalene w der Jahn u. aus dieser Ehe entspross
P'reiherr Johann WenzeK s. oben. Derselbe, p:est. 17B8, war vermählt
mit FranziscaGrf.v. Uuhlenberg. aus welcher Ehe zwei Höhne stammten :
Freib.Maxim,Franz n* Freih> Job. Baptist. Letzterer, Hf^rr auf Hollowaus,
k,k. Gub.-Rath u. Stadthauptmanii zu Prag, verm. mit Clara Turba, gest.
1802, starb 1819 ohne Nachkommen, Erste rcr aber, geh. 1748 u. gest*
als k, k- Major a. D. , war mit Theresia Freiin Rodowsky v, Hiistirzdn,
geb. 180t>, vermählt, und aus dieser Ehe entspross Freih. Georg, gest.
1859, k. k. Klimm, und Generalmajor in d. A. Von demselben stammt
Freih. Carl, geb. 1833, k. k. Lieutenant. Der Bruder desselben, neben
drei Schwestern, ist Freih, Franz de Paula, geb. 1835, k. k. Fregatt.-
Lieutnant.
i^U, Ä \m ^imi \\n — Siippj, jM sir-bro. vv, B, Vi. n.
Lamotte v. Heldenburg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1795 f(\r Franz Carl La Motte, k. k. Artillerie-Maji>r. wegen 46jähriger
Dienstleistung, mit dem Prädicate: v. Heldenburg.
Lamparter. Ein ursprünglich österreichisches Ritterstands- Ge-
schlecht, weiches sich zuerst Lamparter zu Mauer, später Lainparter
zu Mittera« schrieb, uud in welches Georg. Martin. Johann und Joseph
L. von Mauer 22. Sept. 1573 den Ileichsadel mit einigen Lehen und
einem adeligen Wappen brachten. — Der Stamm wurde fortgesetzt und
Ernst Lamparter zu Mauer auf Mittcnvu, kais. Rath , ir>35 als Land-
nmun in Niederösterreich dem Ritterstande einverleibt. Die ausser-
hiUb des Marktes Gundtramstorf ihm zustehenden Besitzungen, die s. g.
Krautmtlhle etc. waren 1627 durch kaiserl. Freiheitsbrief unter dem
Namen: Mltterau zu einem adeligen Sitze erhoben worden. Ernst L*
— 365 —
mM. auf M. macbte 1637 sein Testament. Nach demselben war aeine
Hausfrau, Rosina, verstorben u. er hatte von ihr flrei Söhne ^ Joseph,
(^arl II. Ernst U., über weiche Weiteres nicht aufrunden ist.
Phit Mufhrr. \u%tr. kllo!«l, L, I* fl, |K7, — Wiugrilt, t, 8, 416 u. 17,
k Lampe, Lampen (in Roth drei, 2 u, 1, schwarze Lampen mit
l^renuendem Feuer). Ein früher zu dem fuldaischen Lehnnhofe gehö-
rendes, nat^h Anhalt gekommenes Adelsgeschlecht, welches 1719 zu
Gflsten im Anhaltschea sass. Von Fulda war Conrad v. L. 1643 be-
liehen worden, — * AnUin Gottfried (*arl v, I,. stand 1720 im k. preuss.
Reglmente v; Glasenapp u. ein pens. Hauptmann v. L., früher im k. pr.
Re^meiite v. Knobeisdorf, starb 1803 zu Gardeleit^en. — Spätere
Sprossen des Stammes sind wicht bekannt.
ittacfi^r, I* 173: l*t^ LÄiapeu, Hiiüh-*i(»eh. - r. Mrdinff, EL M. li^.
Lampi, Kittar und Edle. Reichsritterstand, Dijdom von 1798
für Johann Baptist Lampi. k. k, Rath u, Professor an der Academie der
bildenden Künste zn Wien, mit dem Prildicate: Edler v, ,
» Lanipl , Edle Herreu asu Pronnpurg (Stammwappen in Roth auf
grünem Hüjtfel ein weiiäses Lamm. Vennelirtes Wappen; Schild geviert:
l u. 4 in Gold ein rechts aufsteigender, dojjpelt geschweifter, mit den
Pranken einen braunen, geasteten Holzstamm fassender, schwapeer
Löwe u, 2 u, 3 in Roth ein aufwachsendes, weisses Lamm). Ein aus
Steiermark nach Oest^^rreich gekomjnenes, ritterliches Geschlecht,
welches sich trüber Lampl zu Freundsperg nannte. — Johann , oder
Haus Lampl kommt urkundlich bereits 1472 vor n, Hans Lampl ,,der
edle Ritter'* hatte noch 1539 das Schloss u. Gut Freundsber^ bei Fei-
stritz in Steiermark inne. Cliristoph Lampl zu Freundsperg kaufte
1Ö69 Schloss u, Gut Fronspurg in Niederösterreicb , wurde 1573 als
Landmann in Niederosterreicb imtnatrieulirt, erhielt durch kaiserl, Di-
plom von 1583 eine Verbesserung seines alten Geschlechts - Wappens
mit dem Titel: Lampl Etiler Herr zu Fronspurg u, stiirb 1594. Aus
seiner Ehe mit Eva Freiin v, Gienger stajumten Kwei Söhne, Johann u.
Jacob* Erster er, gest. Ib09 , binterliess nar zwei Tr*chter, Anna Re*
gina, venu, mit Wolfgang Freih. v, l-nverzagt u. Barbara verm. mit
Gebhard Wilhelm v. Welz, Jacob L. aber, HeiT zu Haugstorf set>rte den,
Mannsstamm fort. Derselbe, verm. mit Johanna Waller v. Haugstorf,
hatte zwei Söhne. Georg Christoph n, Adam u, eine Tochter , Eva Cä-
tharina, welche sieb mit Christoph Sigismnnd Freih, v. Kircbberg ver-
mahlte. Georg Christoph L* hinterliess aus der Ehe mit Vcronica Ste-
ger V, Sichelbach nur eine Tochter. Jobanna Magdalena, verm. mit
tMcdrich Brassicani r. Emmerberg zu Lanzendorf. Adam v. L. Edler
Herr zu Fronspurg u. Grossau , verkaufte 1 1>70 Fronspurg . sass noch
1673 zu Grossau, hatte aus seiner Ehe mit Sabina Herrin v. Hoyos nur
zwei Töchter u* starb 1676 als der Letzte des Maunstammes in Nieder-
osterreicb»
Lampreeht, Ritter. Böhmischer Ritterstand, Diplom v. 20. März
— «6 —
1698 för Jobann Friedrich Lamprecht Derselbe war 1718 k, k. Ratb
tmd Amts- Assessor der Filrstonthütner Sehweidnitz und Jauer und be-
aass d;i*i Tiut Nieder-Griiditz hu jetzigen Kr. Guldlierg-Haimm. — Das
Geschlecht ist zeitig wieder erloschen.
Lampreeht: (Schild quergetbeilt: oben in Bhiii eine auf der Thei-
lungsUine stelien<le, breiniende, gehenkelte, poldeiie Lampe oder Opfer-
schaale und unten in Silber ein nueh der rechten Seite spriugrender
Fuehs von natürlicher Farbe). Adelsstand des Kgt\ Preussen. Diplom
vom 12. Octbn ITRri für Joachim Friedineh Lamprecht, k. preusn. Geh,
Ob er «Tribunals- a. Ober-Consisionalrath. Derselbe, gest. 1807 — ein
Sühn des Predigers Lamjtrccht zu Spandau — - war in erster Ehe ver-
mählt mit Regina Schlüter, in y:weiter mit Maria Luise Dnickeiibrod
und in dritter mit Dorothea Seberf, Wittwe des 177 4 verstorb. k. pr,
General-Majoi-s Friedrich WiÜielm Grafen v. Lottuui-Wjlkh. Die aus
der zweiten Ehe stuirnneiide Toebter, Sophie Friederike Luisie v. L.,
gest. 1841 , vermählte sich 17**5 mit dnu später, 1S4L verstorb. Carl
Friedrich Heun ich Grafen v, Wylich und Lottnni . k. preuss. General,
w. Geh. Staats- nnd Schatzminister etc, , ans der en-sten Ehe aber ent-
spross Georg Friedrich v. L., k. pr. Geh, Gher-Refrierungsrath etc., aus
dessen Ehe mit Caroline Ulrike WieseL drei Söhne stammten ^ tob
welchen der eine als Intendant des k. preuss. Gardecorps und der zweite
als k. pr. Geh. Regier,- Rath starb nnd der dritte, jüngere: Gustav
Kdnard Ferdinand v. L. , k. pr. Geh. Rath , Präsident der k. preuss.
Haupt-Bank zu Herlin ist. — Die Familie war 1817 in der Prov. Bran-
de nbni^ zu Gallun im Kr. Teltow angesessen.
I*. UfUhach. tl. 8, 6. — Bl. PretJii. A.*L. TIT. 8. 2 n. t% n. 97 u, V. 8. 296 and »7. —
Lamprecht v. Gerol^hofeii (in Silber ein springender rother Wolf>.
Altes, fi'änkisches Ädelsgcschlecht aus dem Stammhause Gerolzhofen»
einem Stildtcheu nnweit Hassfurth, welches zu dem unmittelbaren Reichs-
Rittercantun Steigerwald gehörte und wrdd mit dem 22. August 152S
verstorbenen , würzburgischen Domherrn Laurentins Lamjn*echt erlo-
schen ist. Das Geschlecht soll schon 1103 wegen Vennilhlung eines
Sprossen desselben mit einer v. Fuchs aus dem alten fränkischen Ge-
>Hchlechte dieses Namens, welches den Fuchs in goldenem Felde führte,
die Erlaubnisß erhalten haben , das Wappenhild, wie oben angegeben,
zu führen.
Mijtf b. — i!fi«t,maeher , II. 19: U v. Q , Früukbcb. — v. Mtäing, U. f*. 3J9 uod 30.
Lancredere, Lankredere» Langreder Altes, braunschweig-lüne-
Imrgisehes Ritter geschlecht aus dem Stammhause Langreder im Amte
Wennigsen unweit Hannover. Lodemcus et Lambergiis de Laucredere
kommen urkundlich 1348 vor, und Cord v. Lankreder , welcher um
1470 atarb, war der Letzte des Stammes. Nach seineui Tode wurde
1470 die Abbatissin zu Wunstorlf, eine v. Müuchhausen. mit einem
Hofe und fünf Hufeu zu Langreder im Calenbergischen beliehen.
Qrup*», haiiiiov. AltcrUiüoier^ 8, U^, — TreUfr t QtnchlechiMhiitotie der t. MüncbliAu-
aiii Bdlfti;(> »5, - v. Medinif. T[[. B. 375.
— 367 —
Landzolle, Deleii»e ile LancizoHe (in Silber auf giiliiem Boden
ein ja:rüncr Bsium, liegleitrt von zwei Löwen). Altes, französisches, aus
dem Laii^uedoc stammendes Adelsp^eschlecht^ welches mit dem 1744 zu
Berlin im 92. Lebensjalire verstorbenen Jean Delense der LaiiciJ^olle de
St. Germain dans les Cevennes nach Proussen kam. Von den Söhnen
desselben war Jac(|uc de Laiicizolle Capitiiin im k. i)reuss. In^enienr-
Corpa. Derselbe st^irh 1762 zu Neisse und hinter Hess aus der Ehe mit.
Margnretha de Rebote zwei Söhne, Von dein einca derselben, Johann
Stepliaa v. L, , ^cest. 1838, k. pr. Geh. Reg:ierungs- und Ober-Consisto-
rialrathe hei dem tranzösischen Ghereonsistonum, entsiirossten ans der
Ehe mit Charlotte Isabelle Amelie v. Du Trossel, gest. 1839, zwei
Söhne: Ludwig Aemi! v. L. , k. [n\ Geb. Legationsratb und Wilhehu
Carl Ludwig August Ueinrich v. T^. . k. pr. Geh. Oher-Arvhivrath und
o. 0. Prof, der Rechte an der Lniversitiit BcrliiL
Lan€koroni«ki>Brzezie, (vnifon« Ueichsgrafeustand. Bestälii^ungs-
diploni von 1783 für Matthias Gi\ Liiiiekaronski, von Megorle \\ Mühl-
feld als Bestütigangsdiplom des galizisclion Grafenstandes angegeben.
— Altes, urs|irünglich rraazösischrs Adelsgesehlecht, welches den Na-
men Breze führte, später nach Polen kam and hier zu hoheni Ansehen
gelangte. Zwigniew und Stanislaus, Gebrtlder de Brzezie waren als
Botschafter des Königs Casimir in Polen 1355 bei der Krönung des
K. Carl IV. in Rom durch den Cardinal von Ostia, Bertrand, und wur-
den gleich daranf vom Kaiser in den Keichsgrafenstaud erhoben, welche
Erhebung v<im Könige Casimir ITL vor 1370 für das Kgr Polen hestii-
tigt wurde. Gr, Zbigniew stiftete die Linie der Reichsgrafen v. Brezic-
Lanckor/mski und Gr. Stanislaus die *ier Relcbsgrafen v. Brzezie-Rus-
sockL — Das grätliche Hans Lanckarouski schied sich spiiter m zwei
Zweige, einen älteren und jüngeren, von welchen der letztere mit Grf,
Tbecla, Wittwe des Grafen Feter Leszezyc v. Radolin-Radolinski I terra
der Herrschaft Zelaskewo, umlH55 erloschen ist, — IHe jetziiicn Glie-
der des LÜteren Zweiges stammen von dem Grafen Antnn , gest 1830,
k, k, Kiinnn, , Geh, Rath und Oberst-Landhofmeister in Galisnen, verm.
mit Ludovica Grf. Rzewnska, gest. 1839 und das Haupt der FaniiUe ist:
Graf Carl, geb. 171>9 — Sohn des Grafen Anton — Herr der Herr-
schaften Bozdö, Strussow und Jagelwita in Galizien, k. k. Kämm,, Geh.
Rath. Oberstkämmerer etc., verm. 1832 mit Adelheid Grf. v. Stadion,
Friedericiamscher Linie, geb, 1804. — Der Bruder des Grafen Carl
ist: Graf Casimir, geb, 1802, Herr der Herrschaften Wodzyslaw in
russisch Polen und Komarno und Gbodorow in Galizien, k, k. Kämm.
und vormals Hofrath bei dem trirster Gnberuium , verm, 1H43 mit
Leonie Grf, Potocka, geb, IH2I, aus welcher Ehe. neben einrr Tochter,
Grf. Elisabeth, geb, 1844, ein Sohn stammt: Graf Carl , geb, 1848.
1&. — Geu, T«!^rlietil>. d. grÄA. Unuütr, lHfi2. H. 47^ uütt:r Vtirweinuug mu{ lübJ, fl. 4B7 uod
btttor. Hmndti. ru. O^m^elbfn, .4. 4*>0.
Lancken v, der Lancken (Schild qnergetlieilt : oben ein aufwach-
sender Adler und unten geschacht). Altes , rügensches , längst erlo-
schenes Adelsgeschlecbt , eines Stammes und Wappens mit den Herren
— 368 —
211 Putbus, dessen j?leicliiiamif?er Stammsitz an die Halbinsel Monckguth
anstösst. Zu demselben gehörte Pridbor v. d, Lanken , welcher zuletzt
noch 1429 vorkommt.
Lanc^ken, v. der Lancken fScbÜd der Länge nach gethdlt: recbts
ein halber Adler und links drei geHiithete Balken, oder quer getheilt:
oben ein au fw ach send er Adler und unten die gctlntbeten Balken). Altes,
rtigenscbes, hingst erloselieoes Ailelsgesc blecht, dem Wappen nach ganz
verseil ieden von dem im vorstehenden Artikel erwähnten Gescblechte
dieses Namens. Der gleichnamige Stammsitz dieser Familie liegt auf
Jasmund, dieselbe ist aber nicht, wie angenommen worden ist, 1511^
sondern erst später erloschen. Die Familie sass noch auf Rügen 1524
zü Poseritz nnd 1 575 zu Lobkevitz und Panderit^. Albrecht v. d. L.
hatte sieh im 16. Jahrb. nach Colberg gewendet und zu den Xachkom-
men desselben gehörte Egidius v. d. L., Dompropst zu Lübeck, Propst
zu Preetz, Oberhofmeister, Geh. Rath und Amtshauptrnann zu Gottorp^
Kiel und Bordesholm, wtdcher 14, Nov. 1631 starb.
«. Buhiitm, Ge«<^b. dir t. Krntjow, T. B. 9- — FrHk. 9. Ltdtbw, Tl. 8, II u. tll. 8. l^it.
— P&oim, W.^B, I, Tib. 18. Nr 6, T u. » n. 8. 44.
Lanckeiif v. der Laiicken (Schild quergetheilt : oben in Silber ein
aufwachsender, rechts gekehrter, rother Löwe und unten in Blau drei,
2 n. 1 , sechsstrablige , silberne Sterne. Altes » rügensclies Adelsge-
schlecht, von den in den beiden vorstehenden Artikeln aufgeführten
Familien dieses Namens, wie das Wappen zeigt, ganz verschieden. Als
Stammhaus wird Lanken auf der Halbinsel VVittow angenommen, welches
Gut schon 1315 vorkommt — Sulislaus de Lancke tritt urkundlich
bereits 1335 mit einem Wappen anf, welches ganz dem Wappen gleicht,
welches noch jetzt von der Familie geführt wii'd. Vicke v. d. L. erhielt
1505 vom Herzoge Bogislans X. einen Lehnbrief, in welchem Hickvan»
Vicke und Steffen v. d. L. nls Srfibne dreier Brüder v, d. Lancken auf-
geflüiil werden. Dieselben gründeten drei Linien. Stetfen's Linie er-
losch IfiOB nnd Vicke's Linie 171« mit Philipp Ernst v. d. L. , k. k.
Feldmarschall-Lieutenant, von Hickwan v. d. L. aber, Herrn aufWuste-
witz I Wr>stevitJil, stammen die jetzigen Glieder der Familie in Pom-
mern etc, — Im Laufe der Zeit erwarb das Geschlecht auf Rügen viele
ansehnliche Besitzungen, wurde zeitig in Meklenbnrg angesessen, kam
nach Holstein u. Ost- u, Westpreussen und wurde auch auf dem pona-
mernschen Festlande, so wie neuerlich in Schlesien begütert. — In
Meklenburg soll die Familie schon in so früher Zeit vorgekommen sein,
dass Einige dieselbe für ein eingelnirenes meklenburgisches Geschlecht
halten, (feschichtlich steht fest* dass dieselbe 1523 die bekannte Union
der meklenburgischen Ritterschaft unterzeichnet hat. Die Besitzungen
lagen meist im Amte Stuvenhagen und noch in neuester Zeit sass das
Geschlecht zu Gahlenbeck im Amte Stargard. Im Hi. Jahrh. kam nach
Angeli dasselbe auch nach Holstein, Möller aber, Isagoge, S, 244, nennt
es ein eingeborenes holsteinisch es, von der Faunlie Lanckensee abstüm-
mendes Gescldeclit. Der Besitz in Ost- und Westpreussen zu Glocken
im Kr. Mohrungen u. zu Bruchnowke im Kr* Thorn war nur vorüber-
— 569 —
gehend, ebenso, wie der in Schlesien* wo Pnln. Jaegel im Kr. StreUlen
1845 der FaTiiilie zustainL — Von den Sprassen des Stammes, welcher
noch jetzt auf Rügen reich begütert ist, haben bis auf die neueste Zeit
Mehrere in der k. preuss. Armee gestanden, auch ist aus demselben die
Familie der Freiherren v, d. Ltnickeii-Wackenitz, s. den nachstehenden
Artikel, hervorgegangen . — Als auf Rügen begütert wurden in letzter
Zeit gejiannt : (■ari Friedrich \\ d. I^anckeii, Kreis-Dcpntirter u. k. pr.
Kanimerb., Herr auf BorcliUtz (alter Besitz). Klein -Karuw, Muglitfi,
Plüggentin. Rantzow u. Vorwerk (alter Besitze Philipp v. d. L., Pre-
imerlieutenant, Flerr zn Lancken auf Witt uw (alter Besitz); Carl v.d.L.,
Premi erbeuten., Herr auf Lanekeusburg (alter Besitz): die Erben des
Olof v; d. L.v Herrn auf Zürkwitz (alter Besitz) u. Viervitis u. Gustav
V, d, L., k. pr. Landrath, Kreis -Deputirtcr u. Major a. D., Herr aiif
WoldenitÄ.
AftffHtt^, holst ChTonIk, 8, 68. — Micraelt R* 449, ^ b» FritMbunr, Nr, 81. — Onuhs^l,
S. IHÄ II 49 u. 8. rtl04 u. Ä. - P. B*hr, LiU. S. 8. S lü'iT. - LpxIc Pt^r ftdel F»mlJ. 1.
Dftatn, I. T«lj, 57. Nr. 4 u. 8. 31*. — N. l'r. A.-L. V, 8. I^l. — Frfih, t. Udthur ,\l.
S. 4 im«! tu. 8. '2»S. — HifhmaeHtr. 111. \i^:^l v. L»mk-u, eomm. ti \\ 154. Nr. Id: t, d.
L., Uffkl*!»*». ^v. Mfdinff, II. 8. m* u» M. — Mrltk-un. W.*B. Tab Ä». Nr. 107 n ». S n.
H, — SclilMbches W.-B Kr. *73. - eomimjniJiPlj. W.-B. I, T«b. Ih u. S. 40 u, 4:1 u. Titi.
1». nt, 5, — Jl'rt«c*ic» II. 8. a«7~69.
Lancken- Wackenitz, Wftkenitz, Freiherren (SebiM dnrch ein
yon Schwarz u. Silber abgewechseltes Krenz geviert, mit Mittclächilile,
Mittelscliild quer getbeilt : oben in Silber ein aufwachsender^ rotber
Ijöwe u. unten in Blau drei, 2 u, 1, silberne Sterne: \\ d. Lancken, l
u. 4 in Silber fünf, 2, 1 n. 2, schwarze Rauten: rechte Hiilfte des Wap-
pens der Y. Wackenitz: y, Koppelnw u. 2 u. 3 hi Schwarz drei schräg-
rechts Über einander gelegte, silbenie Kesselhaken: linke Hälfte, daa
Stamm Wappen enthaltende Wapiien der v, Wackenitz). Carl Friedrich
Bernhard v. d. Lancken — entsprossen aus der im vorstehenden Arti-
kel besprochenen Familie — k. schwed. Oberst u. seit 181G mit der
Tochter des Herrn auf Clewpnow im Kr. Grimmen , Prov. Fommern,
V. Wackenitz , vermählt, erhielt auf Gesuch des Leti^teren, welcher
männlich e T^achkommen nicht hatte, vom Konige Carl XIIL von Schwe-
den die Erlaubnis.*ä. Namen und Wappen der v. Wackenitz mit seinem
Namen u, Wappen zu vereinigen u. wurde zugleich iBlb in den Frci-
hermstand des Kgr. Schweden erhoben. — Ueber die Familie v* d,
Lancken ergiebt der vorstehende Artikcd Näheres: die Familie v, Wacke-
witx zühlt, wie schon Schwarz, Ponnner, Lehnshistoriei bezeugt, zu den
ältesten, pommernsch. Adelsgescldechtern u. war schon in fi*1llier Zeit
im Wolgastischen , dem jetzigen greifswabler Kreise . ansehnlich begü-
tert. Urkundlich kommt dieselbe erst später, nämlicli von 1431 an, in
welchem Jahre Henirich Wakenisse eracheint» dann aber in weiteren
Urkunden oft vor. Der Stamm blühte foit u. mehrere Sprossen des-
selben kamen in k. preuss. u. schwed. Militairdiensten zu hoben Ehren-
stellen. August Friedrich v, Wackenitz . k. dän. Generallieutenant der
Infant*, war 1800 erster iJeputirter im iiorweg. Generalitätä-Collegium.
— Zu dem ältesten Besitze der Familie in Pommern gehörten die Gü-
ter Lütken, Kisow, Klotzow, der Radelower Krug; etc. : in neuerer Zeit
hatte der adelige Stamm nur noch die Güter Boltenhagen ii. Rappen-
Än9iCMk*, D«ulflch. Adels-Lex, V. 24
— S70 —
hagen inne, da der grösste Theil der Besitzungen an die Freiherren t.
d. Lancken - Wackenitz übergegani^eii war. — Freili* Carl Friedrich
Bernhardts, oben, gest. 1837, war seit 1B16 vermählt mit Emilie
Christine v. Wackenitz, geb. 1801 , Herrin auf Böderitz, Lipsitz und
Neuendorf im Kr. Bergen, Aus dieser El., outspross das jetzige Haupt
der freiherrlicheu Familie; Freih. Friedneb , geb, 1824 . folgte 1838
Beinern mütterlichen Oheime, Carl Wilhelm y. Wackenitz, geb. 1820,
im Besitze der Majoratsgüter Clevenow , Lttsoow, Paaaow, Müsteneg,
Dönnie u. Bottenhagen, verm. 1848 mit Marie Jobanne v. Dyeke, geh,
1832, au8 welcher Ehe neben drei Töchtern , zwei Söhne stammen:
Carl, geb* 1855 u. Malte, geh, 1856. — Die beiden Brüder des Frei-
herren Friedrich sind, neben vier vermählten Schwestern : Freih. Halte
Friedrich, geb. 1830, Herr des Majorats Boldewitz» k. pr, Rittm. ä la
suite des Garde-Husaren*Regiments u. Freiii. Gustav August Emil, geb.
1835, Herr des Majorats Lipsitz u. Ramilz. k, pr. Lieut im 2* Hnsar.-
Landw.-Reg*
Freih. 9. L4d«ftur. It. S. 4, — GeneaL T&icbodb, d. rraili. U&ujer, m^Ji. S. SHi ti. Itl6t.
8. 441 u. 41 - Poinmernfeh. W. B. [. TbIi. LT u. fl. I». — KtutcAke. It. S. ^10 n. 71.
Lancrotiere v. Rriegsfeld, Ritter. ErbL-österr. RitterstAud.
Diplom voo 1782 für Carl Lancrotiere, k. k. Oberlieutenant, mit dem
Prädicate: v. Kriegsfeld.
Mt^ertf V. Müki/9ld, S. lOS.
Landaus. Altes, rheinländiscbes Adelsgeschlecht, aus welchem
mehrere Sprossen Ritter und Comthure des deutsehen Ordens wunien
n. in kurpfälzischen Diensten ^u hohen Ehrenstellen gehuigten, und
welches sich auch in Brahant ausbreitete. Ein v. Landass war zur Zeit
der Kuri^sten Fried rieb u. Carl Ludwig von der Pfalz (um die Mitte
des 17* Jahrb.) Präsident des Kirchenraths, und ein Anderer Oberbof-
Marschall, und Jobann Frimlrich v. Landass kommt 1658 als kuri>tMz.
Ober-Hofmeister , Geh* Ratb und Fauth des Oberamts Heidelberg vor.
Gauh«^ 1. S. 1149: nach dem MSCpt. Qetieal.
Landau I Freiherren ( Stamm wapp en : in Gold drei übereinander
liegende vierendige Hirschgeweih-Stangen). Erbländ.-österr. Freiherra-
stand, Diplom vom 19. Juni 1564 für Hanns, Christoph, Joachim, Lu-
cius, Sigismund und Achatz Gebrüder von Landau , mit dem Prädicate :
Freiherren zum Hauss und zu Rappo ton stein. — Altes, ursprünglich
schwäbisches Rittergeschlecht, eines Stammes u. Wappens mit den Her-
zogen von Württemberg und Teck. — So zeitig dasselbe auch vorge-
kommen sein soll , so beginnt die ordentliche Stammreihe doch erst mit
Luz (Lucius) IV., Ritter, gest, 1488. dessen drei Söhne, Jacob, Hein-
rich und Hanns v. Landau, drei Linien des Stammes stifteten. Jacob
V. L., Ritter, gest. 1525, war K. Maximilian I. Landvogt in Schwaben
und 1511 kaiserl. Hofkammerrath und hatte pfandweise die Grafschaft
u. Burg Cilly, und die Veste u, Herrschaft Wolkerstorf mit den Mürkteu
Rusabacb und Piüichdorf inne. Der jüngere Bruder desselben , Hanns,
geaL 1513, kais, Ratb und Schatzmeister im Reiche, war Pfundherr der
Stadt, des Schlosses und der Herrschaft Freystadt und hatte aus der
Ehe mit Margaretha Herrin v. Pappenheim drei Sühne, von denen
d
— 371 —
Georg V. L. zum Blumberg sich ganz in Oesterreäcli und zwar zuerst
im Lande ob der Kns niederliess. Derselbe, gest. 1552^ kaufte 1524
das I-,andgut und den Sitz Hauss im Mncblaiid-Viertel , insgemein : zum
Hauss genannt, so wie 1546 die Veste und grosse Herrschaft Rappoten-
stein, und war in erster Ehe mit Catharina v. Jörger und in zweiter mit
Margaretha Herrin v. Losenstein vermühlL Von den Söhnen demselben
brachten sechs, ffSnf aus erster u. Ach atz aus zweiter Elie, s. oben, den
Freiberrnstjind in die Familie und wurden noch 1 564 als Freiherren in
den Herrenstaiul der nieder^^sterr . LandschaiJt. aufgenommen. Die ge-
nannten Gebrüder th eilten sich L5(>5 in die väterlichen Güter u. Herr-
sehaften und, nachdem die Freiherren Johann and Christoph gestorben,
kamen neue Tlieilungeu unter den noch lebenden vier Brüdern, Jo-
achim, Luz VL, Sigismund und Ach atz, vor. Letzterer übernahm 1578
die Herrschaft Kiippotenstcin für sieh allein, während die Brüder die
anderen Güter grhjelten. Joachim auf Rodann und Siebenhirten etc.
starb 1595 un vermählt und hinterliess seioc Güter seinem Bruder Sigis-
mund und den Söhnen desselben. Lutz VL , gest. vor 1592, Herr der
Herrschaften Frey Stadt , Reichenau und Arbersbaeh , war mit Maria
Truchsess Freiin v. Waldburg vermählt und hatte aus dieser Flie einen
Sohn, Heinrieh, und drei Töchter^ ilocb überlebte ihn nur eine Tochter,
Catharina, welche in erster Ehe mit Johann Hermann Frcib. v. Rosen-
dorf und Mollenburg , Herrn auf Sitzendorf etc. , und in zweiter mit
Reinhard Heimlich v, Golz vermahlt war , und die von dem ersten Ge-
mahl ererbte Hcn'schaft Sitzendorf an die Freiherren v. Landau brachte.
— Freib. Sigismund, geftt 1606, Herr der Hen-sch. Ebenthal, Dürra-
krut, Süsseubrunii , Arbesbach etc., kais. Hofkammerrath, hinterliess
aus der Ehe mit Barbara Herrin v. Puechbaim zwei Sökne, Georg und
Erasmus. Von Ersterem, welcher bereits 1593 mit Apolonia Freiin
V. Königsberg vermählt war und noch 11316 seine Besitzungen von
Neuem zu Lehen empfing, sind Nachkommen nicht bekannt , und Eras-
mus, verm, mit Benigna Herrin v. Würbn, wanderte 16JJ0 zu seinem
Schwiegervater nach Böhmen aus, — Freib, Achatz, s. oben, Herr zum
Hauss und zu Rappoten stein, gest. 1596, war in erster Ehe mit Sophia
G rabner zu Rosenburg u. Potte nbrunn und in zweiter nüt Clara Herrin
V. Eoggendorf vermählt, ausweichen Ehen 18 Kinder stammten. Die
Söhne Hartmann aus erster Ehe und P^brenreich , Hanns Christoph,
Gottfried und Maximilian aus der zweiten empfingen 1598 die Veste
und Herrschaft Rappotenstein mit allem Zubehör zu Lehen» Von den-
selben vermählte sich Freih. Ebrenreicb 1608 mit Rosine Freiin v.
Aspan und aus dieser Ehe stammten die Söhne Georg Wilhelm, Hanns
, Dietrich und Heinrich Gundacker, von welchen nur Ersterer den Stamm
fortsetzte. Derselbe, geb. 1612, Herr zu Rappotenstein, erbte von
seinem mütterlichen Oheim, dem 1 645 verstorbenen letzten seines Stam-
mes. Job, Joachim Freih. v. Aspan v-Haag u. Lichtenhaag, dessen Wap-
pen (im oben rothen, unten blauem Felde ein sehr a gr echt er , silberner
Fluss, Feld 1 u. 4 des freiberri. Wappens), welches derselbe nach kais.
Erlaubniss von 1650 mit dem Landau'scben Wappen vereinigte. Der-
selbe war mit Maria Christina Elisabeth Freün v. Stain vennäblt und
24*
— 372 —
fttts dieser Ehe stammte Ff eih. Hann<^ Adam und zwei Töchter , ühri-
Btioa Polyxena, welche Klosterfrau wurde, und Susatma Magdalena.
Hanns Adam , Herr der Herrschaft Rothenbach , verm. mit Helena Do-
rethea v, UeDnion starb ! 690 als der Letüi** des Mannstaomies seines
Geschlechts , und hinterliess nur eine Ti>cLti:'r . Dorothea . welche als
Klosterfrau noch 1747 lebte. Freiin Susar na Magdalena vermählte sich
mit Rudolph v. ITackelberg und brachte demselben die Herrschaft
RothenbaclL und nach dem Tode ihres Bruders, des Freih. Hans Adam,
laut kaiserL Genehmigung von 1708 Xanien u. Wappen der Freiherren
y. Landau zu. Weiteres s. Bd. IV. S. 128: Hackelberg und Landau.
»ucflini. P. II. — Oaukt, l 8. tU!» a M. — Fir^iä. «. B<ti,9MCk, \l\. 0. 3fl— 1&. -
Landau zum Thunihof (in Gold ein offener Helm von schwarzem
Eisenblech , über u. unter welchem sechs Ilt usehreckcn von natürlicher
Farbe flattern), B^ine, von dem im vorstehendem Artikel besprocheDen
Geschlechte ganz verschiedene Familie, welche mm dem BMhume
Mttnster in Westphalen stammte. Johann v. Landau zum Thumhof,
vorher Landauer genannt, Doctor der Rechte, kais. Ratb, der nieder-
österr. Landschaft Symlicus etc., wnrde durch kaiserl. Diplom von 1620
in den rittermässigen Adelsstand erhoben, rrlrielt, einige Jahre nachher
von dem, von ihm erkauften Gute und Freisitze Thurnhof zu Brunn am
Gebirge das Prüdieat , wurde lfi'30 unter die neuen Geschlechter des
niederösterr. Ritterstamh's aufgenommen u. hinterliess nur einen Sohn:
Johann Michael v. Landau zum Thurnhof, welcher sich mit Christina
V. Niesser vermählte und noch 1639 Besitzer des Thunihofes zu Brunn
war. Bald nachlier i^t, nach der niederösterr. Ritterstandsmatrikel, das
Geschlecht erloschen.
Landeck (Schild von Gokl u- Grün quer getheilt, ohne Bild). Altes,
schwäbisches Adelsgeschlecbt, dessen Wappen sich am Leichensteine
des 1652 verstorbenen würzburgischen Domherrn Rudolph v. Stadion
findet
uud J2.
Landeckf Landecke (in Gold ein aus dem rechten Bchildesrande
hervorkommender blauer Berg von vier Stufen, und auf der zweiten
Stufe von oben mit einem grünenden Baume besetzt, welchen eine ge-
krönte, schwarze (lemse_ hinunklettert|. Altes, hessisches Adelsge-
schlecht, aus welchem Simon v. Landeck bereits 1360 vorkommt. Das-
selbe gehörte zu dein fuldaischen Lchnsliofe und war im Hersfeldischen
angesessen j ist aber schon lange erloschen.
Schannai, 8. m. — 8itbmaeft«r, [V. IUI: iiiittrr ileu Gejiddtoii. — f. MUding, II. 6.S3I.
Landeck (Schild von Schwarz und Silber schräglinks getheilt, mit
einem Einhorn von gewecliselten Farhrnj. Ein früher zu dem schlesi-
schen Adel zählendes, aus den Rh ein landen nacli Schlesien gekommenes
Geschlecht, zu weJcheui Adam \, Landeck gehörte, welches 1600 als
des Domstifta zu St. Johannis in Breslau Dechant, Domherr zu Olmütz
und Archidiaconus zu Liegnitz starb.
<(^» Itdtbur, IL 8, 4 nod 6.
_ 37g —
Landenberg, s. Broi ten-Landenberg, auch Freiherren,
BcL a S.^ 48 u. 49.
Landesen (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Blau drei
über einander stehende, dreistnihlige , goldene Sterne und links in Sil-
ber drei über einander pfalilweise gestellte rathe Löwen). Reichaadels-
stand, Diplom im knrsäclisischen Eeielisvicariate vom 10, JnU 1792
för Friedrich Christoph Landesen, Kauf- und Handelsherrn in RevaL
Landin. Ein frülicr in der Uckermark vorgekommenes Adels-
geschlecht.
OrundinanTt. H, lV^.
Landolfi Laiidolf. Ein früher im Trierschen zu Bittburg und mit
dem Ijuischer Lehn im Amte Hülchralh im Kr. Grevenbroich begüter-
tes Adelsgeschlecht. — Wilhelm v. Landolph war in der Mitte des
17. Jahrb. Amtmann zn Schloss Dyck unweit Heinsberg.
Fahnt, TT, R. m4, ^ Ftt^ih, r. Ledebur, II. «. &.
LaDdrianif Freiherren, Reichsfreihcrrnstand. Diplom von 1708
für Johaim Baptist Landriani aus Mailand.
Mfrjertf P, MühlfeUi, Er«, BrI. 8. 7;i.
LaudBberjs;, Landegbergf auch Freiherren (Schild quer getheilt:
oben in Silber ein quer nacli rechts springender, rother Fuchs u. unten
ebenfalls in Silber ein aus fünf rothen Sparren geflochtenes Gitter).
Altes, braunschweigisches Adelsgeschlecht, nicht zu verwechseln mit der
alten bergisch-westphälischen Familie liieses Xamens , s. den nachsteh-
enden Artikel, Dasselbe, dessen Sprossen in älterer Zeit als Edle, seit
dem 13. Jahrh. aber als dem niederen Adel angehMg, erscheinen, tritt
urkundlich 1302 u. 1442 auf u. breitete sich zeitig im Calenbergischen
aus. Der älteste bekannte calenbergisehe Lehnsbrief ist von 1475. —
Das Stanunliaus der Familie seheint das schon 1165 vorgekommene
Landsbergen im Hoyaischen zu sein. Berthold, Bischof zu Verden,
gest 1503, stammte, wie Siegel von detnselben ergeben, m der hier in
Rede stehenden Familie. Otto Rabe v. Landsberg war gegen Ende des
16. Jahrh. h. braunschw. Oberst u. Bnrghauptmann n. von demselben
entspross Cbristoph v. L.. Herr auf Wormsthal u. Stadthagen , gräflich
schauenburg. Rath. Der Sohn des Letideren, Otto Rahe v. L. , war
Drost zu Ottenstein n. von demselben stammte Jobst Ludolph v, L,,
Herr auf Wormsthal . weleher durch Vermählung mit Magdalena Do-
rothea V. Wettberg das Gut Münder erhielt und seine Linie fortsetzte.
— Die Familie wurde nicht nur im Lippe-Schauenburgischen, sondern
auch im Magdeburgischen begütert u. gehört im Egr. Hannover durch
Besitz eines Gutes in Wunstorf zu dem ritte rschaftlicheu Adel der ca-
lenbergschen Landschaft. — Glieder des Stammes standen bis auf die
neueste Zeit in der k. hannov. Armee. €url Ludwig v. Landesberg war
1852 Capitain im k. haiiuov, 3. leichten BataUlon und Arthur Gustav
V. Landesberg Capitain im k. hannov, Garde-Jilger-Bataillon. — In der
k, säehs. Armee war Carl Andreas Adolph F reihcrr v, Landsberg bis
1816 Major im adeligen Cadetten - Cohts u. spilter bis auf die neueste
Zeit Director des grünen Gewölbes in Dresden,
— S74 —
Oauii* , I. a. IISÄ üDd &a. — KUinMChmidt , StmmL CAlenb. L«ndU«t - AbtcMcde, 1,
a. I6ß u. t»2. — 3pün0«Hh«rtf , Vmterl. Archiv, i^aü, 1. S. 10. — Fr*iA. t. der KnfMfbeck^
S. 1S6. — Fnihtrr p. L^dthur, IL H. ä, — Sr<etnnachrr , L 185: v. LaHdeabt•rf^ Brauiiftrhw.
— 9. Meding, 1. S. 3ia, — W. B, d. Kg». HÄunnver, C. &'! u, 8. 9, — ^«^'JcAJttr, II. 8, '171 — 73.
— f * BtfntfT. httnnoT.-brHLinHrhw. Adrl, Teb. 19,
Landsberi^t Landsberg-Velen, Freiherren und Grafen u. Lands-
berg-Steinfurt , Freiherren ( Stamm wappeti: in Gold ein rotlier. mit
einem engen » silbernen Gitter überzogener Querbalken. Wappen der
Freiherren u, Grafen v. Latulsherg-Velen: Schild pfeviert: 1 und 4 das
Landsbergschc Stammwappen a, 2 u. 3 in Gold drei rothe, neben ein-
ander gestellte, recbtssehende V{>p:el { Amseln l mit gestümmelt^n Füs-
sen). Reichsfreiherrnstand n. Gnifeiistand des Kgr. Preussen nach dem
Rechte der Erstgeburt, rSestütiguiigsdiplnm des der Familie zusteh-
enden Reichsfrciberrnstandes u. des Namens v. Landbberg - Yelen im
kurpfölziscben Reich svicariate vom 13. Juli 1792 für Paul Joseph
V. Landsberg - Velen u. Grafendiplom vom 12. Mai 1840 für Johann
Ignaz Franz Fi^eih. v. Landsberg-Velen, unter Erhebung der demselben
znstehenden Herrschaft Gehmen im Kr. Borken, Prov, Westpbalen,
zur Standesherrschaft. — Altes, bergisdies Rittergeschkcht, welches aus
der Burg gleichen Namens an der Ruhr bei Kettvich unweit Essen
stammte u. mit anderen gleichnamigen Familien nicht zu verwechseln
ist. — Philipp V. Landsberg, Ritter u. der Sohn desselben Namens tre-
ten als Vermittler von Streitigkeiten zwischen Theodor Grafen v. Lim-
burg u. der Abtei Saarn urkundlich zuerst 1291 auf. — ^ Das Geschlecht
breitete sich namentlich aus dem Hause Erwitte unweit Lippstadt aus
u. blühte iJi vielen Sprossen dauernd fort. Eine sehr genaue Stamm*
reihe hat Fahne's Fleiss zusammengestellt u. das Wichtigste aus der-
Belben ist Nachstehendes: Wescel v. Landsberg. Ritter, lebte um 1302
mit seiner Frau Gertrud u. seinen Kindern : FI einrieb, Gertrud undCa-
tharina. Gertrud, die Hausfrau, war wohl eine Erhtochter von Erwitte
n. Heinrich, der Sohn, derjenige, mit welchem Fahne die Stammreihe
beginnt, die, wie folgt, herabsteigt: Heinrich: Lysa, 1349 Wittwe; —
Rtttger: Gosta, 138 3; — W>5sel: Cathaiina v, Hoygen» 1450Wittwe;
— Heinrich: zweite Hausfrau: Margaretha v. Schorlemmer; — Jost:
Engele v. Wrede; — Ludolph : Ursula v. Horde, verm. 1565; — Jobst
zu Erwitte, 1601: Dorothea v. Erwitte; — Daniel Dietrich, Freiherr,
k. k., k, Span, u* kurc<11u. Kämm., Geb.- u. Kriegs-Rath, Oberst u. Ge-
neral'Wachtraeister, Gubernator, Landdroste in Westpbalen, Erbdroste
zu Erwitte etc., gest, 1 684 ; zweite Gemahlin : Guda Antoinetle v. und
zu Leyen n. Bongard: Beide stifteten mit ihren Kindern 20, Febr. 1681
das Familien - Fideicommiss Barnsfeld ; — Franz Johann Ferdinand :
Maria Theresia v. der Recke, verm. 1732; — Clemens August, kur-
cöb. Kämm., Droste zu Balve und Erwitte, gest. 1785: Anna Therese
Erbtochter v, Yelen, gest 1775 (die Familie v. Velen oder Vehlea war
ein altes Adelsgeschlecht am Niederrhein und im Stifte Münster, aus
welchem Alexander H. v. Veh^n 1641 den ReichsgrafensUnd und dann
Sitz u. Stimme auf der schwäbischen Grafenbank erhielt. Die gräfliche
Linie erlosch gegen die Mitte des 18. Jahrb., wälirend die freiherrliche
im Stifte Münster fortbltihte. Die Letzte dieser Linie war die genannte
Anna Therese Benin v. Velen, deren Gemaiil, Clemes August v. Lands-
— 576 —
berg, zu Beinern Namen u. Wappen den Namen u. das Wappen der Fa-
milie V. Velen gesetzt hatte) ; — Paul Joseph Freih. v. Landaberg-Te^
leu , 8* oben , gest 1800: Therese Grf. Wolf-Mettemich zur Gracht,
ge«L 1800 — Jobann Ignaz Franz Graf v. Landeberg- Velen, geb. 1788,
Standesherr zu Gehmen (Gemen) etc,, k, pr. w. Geh. * Rath u, erbländ.
Mitglied des k. pr. Herrenlu, verm. mit Luise Grf, und Burggräfin zu
Westerholt u, Gysenherg, aus welcher Ehe , neben drei Töchtern , ein
Sohn stammt: Friedrich Ludolph Freih. v, Landsherg-Velen, geb. 1815,
verm. 1842 mit Sophie Freiin v, Imbsen zu Wewer, gest. 1853» ans
welcher Ehe zwei Töchter u. zwei Söhne entsprossten : Freih. Franz,
geb. 1847 u. Freih. Friedrich, geb. 1850. — Der Bruder des Grafen
Johann Ignaz Franz ist: Engelbert Freih. v. Landsberg - Steinfurt, geb.
1796, Herr auf Steinfurt, Amelsbüren, Eickelborn u. Niedemhof in d,
Prov. Westphalen, Landsberg im Kr, Düsseldorf u. Vennhaus im Egr.
Hannover, k. pr. Kammerh. u. Mitglied des Herrenhauses, verm. 1829
mit Hennine Gri v. Hatzfeldt-Schönstein, geb. 1809, aus welcher Ebe,
neben einer Tochter , vier Söhne stammen , die Freih. v. Landaberg-
Steinfnrt : Ignaz, geb. 1830, Besitzer des Ritterguts Ossenbeek u.Landrath
des Kr. Ltidinghansen inWestphalen, Hugo. geb. 1832, Max, geb. 1833,
k. k. Oberlieut. u. Egon, geb. 1845. — Durch Besitz der Güter Älten-
kamp, Dankern u. Papenborg n, der Burg zu Ahlen im Aremberg-Mep-
pen&chen u. des Gutes Neuhaus im Lingenschen wurde die Familie im
Kgr. Hannover dem ritterschaftlichen Adel der Niedergraf ach aft Lingeo
n. des Herzogth. Äremberg * Mei^pen einverleibt , auch ist dieselbe in
Curland begütert geworden, wo das Gut Wixeln derselben bereits 1620
zustand.
Gauh€, I, S. IU2. — ». Sf#m«t, Tl. ft. 1492. — F^HA. v. Krohne, H. S. 326. — Sptm^
fftnhttrff, Titfrl krthit, %mn. I, 8 10. — N. Pr. A.-L. III. S. 191 a. V. B. WT on4 98. —
Fr0ih. P. d. Kn«itb4ck, ». 18€ n. M. - D. Örafimh, d, GegtBW, IL S. 7—». — fV«IA« *. L«-
dtbur^ II. 8. 5 a. tU. 299 u. m. — Gtn^aL TKseb^'iib. d. p-lfl, Hiuicr 1BA&, S. 470, 1861.
S. 479^91 u. biator. H^ndli. »u D^duclben, B. 491. ^ Sithmaehtr m. 17» u. V. S« 20#:
T, Ljurdipergt echweiv-eritcb, — Uünst«r«cb. SiIftj-CiLlend. von 1784. — w. Meding, l. 8. Sil
Q. 13. — >#fmfre. Ciiflind. W.-B. Tmb. *4 : ». L. — W.^B. d, Kgr, HantioTcr. Ä. 50 nn4
S. 9 : Gr. v. L.-V. — t. Hefmtr^ »iahdov. Adel, Tnb. IB: v, L. u. 'J<f: F. If . u. Qr. y. L.
Land94;had v. ^teinach (im goldenen Schilde eine schwarze Da-
vids-Harfe mit 9 schwarzen Saiten und auf dem Helme ein gekrönter
Heidenkopf, dessen langes Haupt- n. Barthaar, statt der nicht vorhan-
denen Helmdecken, zu beiden Seiten des Schildes herabhängen). —
Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, dessen Ahnherr nach H umbracht,
aus Meissen in bischöflich -wo rms'sche Dienste kam und mit dem Hause
Steinach am Neckar, nach welchem die Nachkommen sieb später nann-
ten, beliehen wurde. Conrad v. Steinach starb 1163 als Bischof zu
Worms, doch rechnet Bucelini denselben zu dem steiermärkischen Ge-
schlechte V. Stein ach : wie dem auch sei , das Geschlecht war ein altes
Rittergeschlecht, Der Bruder des Bischofs Conrad's, Bleickhard, mit
welchem Humbracht die 8tammreihe der Familie beginnt, wurde am
Neckar begütert n. setzte den Stamm fort. Von seinen Nachkommen
soll Ulrich^ gest. 1369, einen heidnischen König erschlagen u. deshalb
den gekrönten Kopf desselben als Helmzierde, s. oben, erhalten haben,
während das frühere Wappen der Familie auf dem Helme zwei Ele-
phanten- Schnäbel führte; Heinrich Bleickhard v. L. starb 1396 als
1
knrpiUlz. Hofmeister u. Hans, gest, 1531, hatte dasselbe Amt und war
zugleich Burggraf zu Ältzen n. vorher Voigt zu Durlach, Derselbe hin-
terliess unter anderen Söhnen den kuqjfiilz. Grossmeistcr u. Marschall
Hans Bleickhard und den h, württemlK ObervoiiEt zu Meckmühl Chri-
stoph V. L. Von letzterem, gest. 15H5 im ^0, Leliensjahre, stammte
Johann L. v. SL , körpfälz. Geh,-Rath, OhermarschaO , Laudpfleger zu
Neuburg a. d. Donau u, Statthalter zu Carlsbiirg q. derSohn demselben,
Bleickhard, knrpfiüz. Oberst, war Fauth zu Mossbacb u. Gennersheim.
So weit reichen Hnmbrachrs Angaben, — Nach einer in die geneal.
Literatör Ohergcgan^enen Sage hausste das Geschlecht im 13. Jahrb.
auf der obengenannten Burg Steinach am Neckar. Bligger oder Plei-
ckart Landschade auf Steinach« ein ..wilder Ritter' war Wegelagerer,
folgte der kuisorlichen Ladung, sich zu vertheidigen, nicht, wurde in
die Acht crklürt und starb in derselben 1 300 . doch dehnte sich noch
seine Schuld auf seine zurückgelassenen Waisen aus. Der älteste seiner
Söhne, llrich L L. v, St., s. oben, sühnte nach 1344 im siegreichen
Kampfe gegen die Saracenen die Sehuld des Vaters, brachte den Na-
men des Geschlechts wieder zu Ehren , erhielt als Helmzier den Sara-
cenen köpf u. starb 13(i9 auf seinen Besitzungen. Ulrich u. der Bruder
desselben, Diether^ wurden die Stifter zweier Haupt -Linien. Die des
Erstereu erlosch schon 14f>2 u. die des Letzteren 1571 mit Eberhard
Landschaden \\ Steinach, doch blühte noch eine SettenÜnie fort, welche
Johann IL, Urenkel Diethei-s , gegründet und welche sicli durch drei
Söhne des Stifters in drei Aeste geschieden hatte. Von diesen Aesten
starb der jOngere 1615, der altere Hi45 und der mittlere im Mauus-
starame 1, Nov, 1653 mit Friedrich Landscliad v. St ei nach aus, — Der
Beiname dieses alten Geschlechts: ,^Steinacb"' ist 1822 bei einer Er-
hebung in den Adelsstand des Kgr. Saclisen erneuert worden. Es wurde
nämlich, nach bandschriftlichen Notizen, Maria Wilson, (Tochter eines
Engländer, welcher, als dieselbe ein Jahr alt war, 1 806 zu Paris starb
und sie als Waise zuracklless), Pflegetochter der Herzogin v, Curland,
Anna Cfharlotte Dorothea geb. Grf. v. Medem, u. später der Tochter
derselben, Catbarina Herzogin v* Sagan, verm. Grf. v. d, Schulenhurg,
mit dem Namen ; v. Steiuach in den Adelsstand erhoben , s, den betreff
fenden Artikel,
uael) T<»n J. Orou t. K^mpttn. BeidHbtrg, ISSl. — Bvnthrachi , T«b. 3 «t. 4, — Gaukt,\,
ö, Jl.ä3 u, 51. — e, llati^iein, f. S. 350. — Bit'dotman.n , Canioa Otteavvtfl, Tab. Ä64 u. (W,
— Genro). Jahrb K AMh. Jf. S, 10«. — N, Pr, l.-L VI, S. ÜB u. M, — S^rftfftiicAer, 1.122,
Die LftudachJtden, KhüLuliucltsich. — p, Miaiiaif. I. S. Jli hikI 3H, — Supnl. «u Siebui. W.-B.
Vf. n.
Landsee, PreiherMii, s. Dietrich v. Landsee uud Berg,
JPreiherren, Bd. II. S. 401 u. 92.
t Laudsfeld, Orafln, Grafen stand des Kgr. Bayern. Diplom Yom
14, Aug. 1847 für Maria v, Porns und Montez, Dieselbe, aus einem
spanischen Adelsgesch leckte stammend und unter dem Namen Lola-
Montez bekanut, starb 17. Jan. 1B6I T^n New-York,
% ' ^ Lftüdshiitter, Land**hueter Ein früher in Schlesien vorgekom-
menes, aus Oesterreich stamme udes Adelsgcschlecht , aus welchem Gas-
— 377 —
par V. Landshtitter , gest. 18, März 1624 als des Katbs-Collegiums zu*
Breslau Rath 3- A ehester, sfanimte.
Landukrüzi (in Blau eine rothe Kroae, durch welche zwei silberne,
oben auswärts gekehrte Angelljakeji gesteckt sind). Altes, sclilesiscbes
Adelsgesctilecht, nach Einigen judnisdien Ursprunges, welches schon
im 13. u. 14. Jahrh. vorkam. Dasselbe sass schon I292zuRoyii, 1326
zu Oreibnig und 1353 zu Wandris im Liegii it. zischen* Henricus de Lan-
dtscrona u. Hermann Landenkron lebten um 15 15 und Peter v. Landskron
warl 397 herz. Canzler za Oels. — Im Laufe der Zeit brachte das Geschlecht
in Schlesien nielirere andere Güter an sich u. breitete sich später nament-
lich aus den Hiiusern Ohsendnrf, Zieserwitz, Auscho, Prinsnig, Schönau
etc» aus, Der Stamm blühte forfcu. noch In das 18. Jahrb. hinein. ^-Chri-
stoph V. Landskron auf Royn u. Prinsnig, des FOrsterithums Liegnitz Lan-
des-Aeltester, starb 1712 im 83. Lebensjahre, der Subu desselben, Cbri-
stoph Wilhelm, im folgenden Jahre unt! Christoph Friedrich v. L. a. d.
H. Obsendorf, k. poln. Capitain, 1717. Spilter. 1725. war noch Niclas-
dorf unweit Sfriegau und 1741 Zeitsdorf hei Sprottau in der Hand der
Familie, dann aber ist der alte Stamm ganz erloschen.
Lucdt. Äah\a^htka l>«nliwürdi?h,, 8. tSU, — H..v. Art. UKsr. Qi>rni VO^ Ä. iW. -
Sinopiu; t. S. fti^?— 73 und U. 8. 76Ä u. «4. - ffawA**, T Ä UU und 55, — N. Pr. A -L.
in. A. 1^8. — Fr0ihprr », t*d*fmr^ 11. 9> A umd (&. — Si*hmach4r ^ I. fi? : Di« Lmidikrtto,
SclilMlach, — f. Mtfltny, II. 8. 3:12.
Landskroüi Hirtas, j^enannt v. der Laadskron (in Schwarz zwei
übereinander schreitende, silberne Leoparden). Altes, cölner adeliges
Patriziergeschlecht, welches sieb nach einem, die Landskrone genannten
Hause in Cöln schrieb. Dasselbe sass in Oyrshof schon 1448 und war
noch 1659 zu Berscheid unweit Eupen , so wie 1662 zu Weima, eben-
falls bei Eupen, so wie mit anderen Gütern im JüHchschen und Valken-
burgischen angesessen. Nach dieser Zeit ist der Stamm erloschen.
Fahn*^ l. S. 537. — Fr^ih, t. Ifd^bur^ U. fi. «.
Landskroue (im Schilde auf einem Querbalken zwei Stangen und
in der Mitte eine Lilie). Altes, oherlausitzisches Rittergeschlecht,
welches 1213 und noch 1360 auf der Landscrone bei Görlitz und später
in der Nahe derselben zu Köblitz, Schönberg hei Cunewalde, Seihers-
dorf und Weigadorf sass. Seihe rsdorf gehörte der Familie noch 1436,
Wabrscbeinlicli gehörten zu diei^em Stamme Christüph v. Landscron
1586 Amtshauptmann von Senft^nberg u. Melchior v. Land ts* Cr ohne,
1644 Herr auf Eichberg bei Crossen,
Krtftig, BfitragD xnr Hfatorie der Säeliü. Laude, III. 8. 336—43« - Freih.t.L*d*iiur, II.
Landsseef s. Dietrich t, Laudsec und Berg, Freiherren*
Bd. n. S. 491 und 92.
Landwüst (in Blau ein silberner, mit drei nebeneinander stehen-
den, rothen Rosen belegter Querbalken). Altes sächsisches, aus dem
Voigtlande stammendes Adelsgeschlecht , dessen Stammhaus gleichen
Namens unweit Plauen an der höhmischen Gränze, welches mit Ober-
Lossa bereits 1300 der Familie zustand, liegt. — Hans v. Landwüst,
— 878 —
Gleitsmanii zu Weissenfela , wurde 1480 von dem Äbte zn Goseck bei
KaTimburg mit Oeblitzmühle beliehen, und im Tiehitsbnefe ist anjrcgcben,
dass derselbe auch Hermann v. L* genannt worden sei. — Valent. König
glebt in der von Gauhe mitgetheilten Abneutafel der Gemahlin des Carl
Friedrich v. Schauroth , Herrn auf Haym . Schiedcl etc, : Dorothea
Sophie V. Lnndwüst, die Ahnen derselben in aufsteigender Linie, wie
fol^t, an : Hans Friedrich v. Landwtist auf Gross-GoslewitK und Gladitz:
Catbarina P^ophia v. Stange a. d. H. Ober-Lödlau; — Joseph Christoph
V. T.. auf Gross-Göstemtz, Gladitz und Niedcr^Grdssau r Dorothea Eli-
sabeth V. Brand; — Friedrich Wilhelm v, L. auf Gross -Göstewitz
und Kaese-Kircben: Agncse v, Behring; — Joseph v, L. auf Gross-
Göstewitz: Margaretba Ehrengard v. Brand' — Joseph v. Tj, auf
Gross -Göstewitz: Clara v. SchJeinitJ!, — Die das IB. Jahrhundert bis
1 783 beti'oifenden genealogiiichen Nachrichten hat v. üechtritz a. unten
a. 0. zusammen gestellt. — Die Besitzungen der Familie lagen und
liegen in der jetzigen Provinz Sachsen, und im 1 7. Jahrhundert war das
Geschlecht auch im Sachsen -Meiningenschen mit Kaese -Kirchen und
im 1 B. in der Nieder-Laußitz mit Eccartswalde angesessen , auch war
dasselbe nach Ostprcussen gekommen. — Von den späteren Gliedern
der Familie starb Friedrich v* L. — ein Sohn des gräflich Stolberg-
Wernigerodesoben Forstmeisters zu Ilsenburg Friedrich Ludwig v. Land*
wUst aus der Ehe mit einer Freiin v. Hohentbal — 1833 als k. sä^bs.
Major und Herr auf Groitzsch bei Eilenburg. Nach dieser Zeit blühte
das Geschlecht im Kgr. Prenssen in den drei Gebrtidern: Bernhard
V. L,, Herrn auf Vogelsang im Kr. Torgau, Julius y. L. , Postdirector
zu HajBm ^ und Carl v. L. ^ Kreisricbter zu Halle a, d, S. , und in den
Söhnen der beiden Letzteren fort.
VcU. fCömf. T. S. 6^a in den AhnenUrpla d«r Fimilk r. SchAarolh, —Oauht, 1. B. IISS.
— r, ügcktriti, diplom. K*clvr,, VI, 8, 3<>— 43 : Njiehr a. d Kirch trjibüchem iti QöstewiU roo
im(^nm. - N Pt.A.-L. in. K. m u, y^. - Freiherr 9, \Led«*fur, IL 9. 6. — W.-B dfrr
Lang, Freiherren. Erbländ.-Österr. Freiherrnstand. Diplom von
1795 für Franz Xaver Edlen v. Lang, Inhaber der Ebreicbsdorfer
Zitz- und Cattunfabrik. Derselbe war 1791 mit dem Pridicate: Edlerv.
in den erbländ. österr, Adelsstand erhoben worden.
Mtgerlf e. mhif*lä, S, ß4 u. aiG.
Lang, Freiherren* Erbländ.-Österr. Freiberrn stand. Diplom von
1816 für Johann Baptist v. Lang, k. k, Hofrath* mit Ausdehnung auf
seinen Neifen, Joseph v, Ijang, k. k. PI atz- Obersten, Ein Nachkomme
des Letzteren, Moritz Freib. v, Lang^ wurde in neuester Zeit k. k.
Lieutenant.
hlPQtrl« V, Müklffld. 8. Gi. — llint.'Srh«tii«t. d. OMtcfr, KiUrrth,
Lang, Freiherren (Schild gc viert: 1 u, 4 in Silber ein schwarzer
Adler und 2 u. 3 ebenfalls in Silber drei schrägrechte, rothe Balken),
Ein, dem ritterschaftlicben Adel im Kgr. Württemberg ein verleiht ge-
wordenes Geschlecht, dessen Freiherrnstand anerkannt wurde. Der
Stammvater desselben ist : Valentin Lang , welcher , für seine als k. k.
Ober-Commissar in den Schiachten bei Magdeburg und Ingolstadt ge-
leisteten Dienste» 31. Mai 1634 den Reichsadelsstand erhielt und später
als k. k. Rath imd Ober-Amtraann zu Heucblingen nnd W^lktein mit
— 870 —
dem zum reichsritterlichen Cantou Kocher pjehörigen Rittorgute Lein-
ze!l helehiit wurde. Der Sohn desselben und der Nachfolger im Besitze
war Juhanri Friedrich v. L. , welcher, mv der Vater, fürstl. EllwanKeri-
scher Rath und Ober-Amtmann war. Sein Enkel, (lOttftied, starb 1731
als fürstl- Ellwanf^enscher Yice-Jüger- und Oberforstmeister und Amt-
mann zu llenchlingen, und hinterliess zwei St*hne, von denen der filtere,
Carl Chribtoph , 1821 ohne männliche Nachlvommen starb, der jüngere
aber, Joseph, Rittmeister in h. wiirttemb. Diensten, in erster Ehe mit
Marie Sophie v. Lebrbiich u. in zweiter mit Friederike Luise v. Lengen-
fehl vermählt war. Derselbe hatte drei SiUine, die Freiherren: Franz,
geb. 1778, verm. mit Josepha SeiiS. Gottfried, geb. 1787, k. württemb.
Hauptmann a. D., Herr auf Leiuisell im 0. A. Gmünd, verm. 1822 mit
Maria Margaretha Deibele. aus welcher Ehe. neben drei Töchtern, drei
Söhne entsprossten : Adolph, geb. 1B2B, Gottfried, geb. 1827, nnd
Moritz, geb. 1829 — und Jobann. geb. 1793, k, wftilt. Oberlieutenant
a. D., venn. lH2fi mit Sophia Freiin v. Gemmingen-Fürfeld, geb. 1803,
aus welcher Ehe. neben drei Töchtern, zwei Sulme stammen: Friedrich,
geb. 1827, und Otto, geb. 1832.
Cä«/. AdeUb. rt, Kgr, Württemb. 8. ä&H-AA. — W, ß. 4. Kgr. WürtMmb, Nr, IH ittid
». aa. - Kn^ncHf, I, ». 355 ond S«.
Lang. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplome für verschiedene
Familien nnd zwar Diplom von 1774 für Johann Baptist Lang, Beere-
tair der k. k. Militair-Academie, und für den Uruder desselben, Philipp
Lang, Ofticial der k. k. Geh. Cabinets-Candei; von 1779 Mr Franz
Anton Lang, k. k. Camera!- und Kriegszahlmeister in Mähren; von
1817 für Joseph Lang, k. böhmischen Provincial-Staats-Bnchbalter,
and von 1819 für Philipp Lang^ k. k. Oberstlieutenant , mit dem Prä-
diente: Edler v.
Meg^rlf ». Ifühlfetd, 3. 216 land Rrg.-Bd. IS. 359.
Lang (in Roth zwei in Form eines Andreaskreuzes gelegte, mit
den Spitzen nach oben gekehrte , goldene Pfeile , welche von einem
blauen und einem silbernen Bande schleifenartig zusammengebunden
sind). Persönlicher Adelsstand des Kgr. Bayern als Ritter des Civil-
Verdienst-Ordens der bayerischen Krone lt. Dipl, vom 19. Mai 1808
für Carl Heinrich Lang, Vorstand des Reichsherolden*. 4 mts in München.
Derselbe, geb. 1764 zu Balgheim im Ober-Donaukreise und Sohn des
dortigen Pfarrers, wurde 26. Jan. 1813 in die Adelsmatrikel des Kgi\
Bayern eingetragen, war später k. bayer. Kreis-Canzlei-Director des
Rezatkreises, trat 1817 aus dem Staatütüenste , starb später auf seinem
Landgute bei Ansbach nnd ist der Verfasser des iii diesem Werke so
oft geoannten Adelsbuches des Kgr. Bayern, s. Bd. L S. Xu-
». Lant}. S. m tt, n. — W.-B. d. Kgr. Bijrflrn, VI. 77. - Dorn. Alluomeino» W.-B. 1.
Tab. llfi a. H. HA. — Kn€»chkt^ L &. *ib% und ^.V
Lanic V. Haiistiidt. Erbländ.- österr. Adelsstand. Diplom von
1765 ffir Georg Rudolph Lang , k. k. Hanptcasse-Verwulter zu Sehern-
nitz, wegen 36 jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate : v. Han-
Stadt. —
— 980 —
Lang V. Langen. ErbL-österr. Adelsstand, Diplom von 1766 ftlr
Johann Erhard Lang, k, k, Haoivtmann im Infant. -Regim. Graf Puebla,
mit dem PrÄdicate: v: Langen. — Der Stamm hat fortgehlüht. Alex*
ander Lang v. Langen wurde in neuester Zeit Lieiit. im k. k. 14, Inf.-
Re^im.
Lang V. Langenan. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1721
für Franz Joseph Matthias Lang, k. k. Iloftanümeister , mit dem Prä-
dicattj: v, Langenan und von 1800 für Johann Andreas Laug, k. k,
Hauptmann im Infant. -Regimeote Freih. Kray de Krajowa, ebenfalls
mit dem Prädicate : v. Langenaii.
Mt<ffrle V. Mühi/Hd, fl. SJfi uikI Kr^, Bd. S, 35fl.
Lang Edle v. Waldthurm* Erbiünd.-Ö9terr. Adelsstand , mit dem
PrUdicate : Edle v. Waldthurm. — In nenesler Zeit lebte Gust:iv Lang
Edler V. Wnldtliurm a!s k. k. pen^?, Oberlieutnaut. Adolph Lang Edler
V, W. war Hauptm. L Gl. im k. k. 12. Jäger-BatailL , und Moritz L.
Ed!er v. W* stand als Lieutenant im k. k. 4. mUanen-Regimeute.
Hmnd^chr. NolU.
Lange I Schild von Silber und Rotb der Länge nach getheilt » mit
einem nach der rechten Seite heiTorkommendeUt halben, weissen Bären
mit rothcm Maul und Tatzen). Altes, lüneburgiscbes, adeliges Patricier-
geschlecht, aus welcbem Gottfried Lange im 15. Jahrh. Bischof zu
Schwerin war. Barbara Lange* venu, mit Lucas Mollner, aus einem
alten Geschlechte der Mark Brandenburg«, hischöfl. hildesheira, n. färstl.
pommer. Cauzler und Geh. Ratli, zuletzt Rathsherr zu Lüneburg, starb
1678 als die Letzte des ganzen Stammes.
Büfinar^ GciU'*l. de» lüticbLirg. anl^L entiicierKesrhl, — r. Mfdittff, l\l. S. 377^
Lange (in Silber ein flamnienspeiender , rotber Panther mit Hör-
nern). Altes j ebenfalls Klneburgisches, adeliges Pa tri cierge sohl echt,
welches schon 1201 vorkommt und aus welchem Ludolpb Lange im
15. Jahrh. Prior zu St. Michael in Lüneburg gewesen sein soll. Der
Mannsstamm des Geschlechts ist mit Leonhard VllL Lange im Juli
1504 im Mannsstamme erloschen.
Bütfnfr, Gtfiifiil d*T lürirbtirj;. PAtdriprOMchL - t. Mtding, [fJ. 9. S77 u. 79.
Lange (in Silber ein goldener Querbalken, von drei^ 2 u. 1 rothcn
Rosen begleitet). Reichsadelsstand. Diplom vom 30. April 1699 ffir
Theophil Wilhelm Longe. — Der Stamm blülite fort und zu demselben
gehörte Cliristian Henning v. Lange, welcher 1760 als k. prenss. Oherst-
lieutenant und Chef eines Garnison-Regiments in Glogau . mit Hinter-
lassung mehrerer Kinder, starb. Von Letzteren lebte ein Sohn , Frie-
drich Carl Wilhelm v. L., noch IBOO als k. preuss. Oberst a. D. Später,
1837, war ein Sprosse des Geschlechts, welcber früher im k. preuss,
Dragoner-Regim. König von Bayern gestanden hatte , k. Landrath des
Kr. Cosel und Herr auf Techenau unweit Cosel, und in neuester Zeit
war Benno v. L., k. pr. Rittm. a. D. , Herr auf Galassawitz bei Pless.
N. Pr. A.-L. ni. S, 199 und 'itJO. ~ Fftih v. L*dfh»r^ 11. S. 6 u. III. K, 299, - Schle-
«iich. W -B. Nr, 136.
Lange v. Langen th a1 , Freiherren (in Blau eine goldene, acht-
Strahüge Sonne). Freiberrnstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom
— 381 —
27. April 1810 für Johaiui Gottftied Lange, Privatge lehrten in Bautzen,
mit dem Prädicate : v. Langenthal. Dass der Stamm fortgesetzt worden
sei, ist nicht bekannt,
Hmodsrhriftl KaÜt, — Fnth. p. Udfttur, Ml. S. 2^9. — W.-B. d. Sflrfat. Stiat., tV. U,
Lange y. Langenau (Scliild der Lunge nach getheilt : rechts in
Schwarz ein goldener Löwe, und links schrägrechts getheiiti oben,
links. Gold ohne Bild und unten, rechts, von Roth und Silber schräg
geschacht). Böhniisclier Adelsstand, Diplom voui 10. Octob. lt>01 für
Andreas Lange, mit dem Prfidicate : v. Laugenau, — Ein in Böhmen,
Schlesien und der Ober-Lausitz ansässig gewordenes Adelsgeschlecht,
welches mit den, in den erbl,Mlsterr. Adelsstand mit dem Prädicate: v.
Langenau versetzten Familien Lang, s. den betreffenden Artikel, nicht
zu veiTvechseln ist. Dasselbe war I6ß0 und noch 1724 zu Ober- und
Kieder-Plottnitz unweit Franckenstein, so wie noch 1830 im Kr. Mün-
sterberg mit Korschwitz und Mischkowitz angesessen* — Andreas Lange
V. Langenau, gest. 13. Dec. 1657, war des Markgrafen Johann Georg
zu, Brandenburg im Fürstenthume Jägerndorf Rath und später fttrstl.
Briegscfier Rath und der Herren Fürsten in Schlesien LaudeshesUdlter.
tuCtM«, 8rhle»lsrhe Chton, 9. 7(^1. — H§h»L äileiiogr. rc»0t>AU, 5. 773. ^ Sinupün , L
H. U-J u. n. S. lU u. <)5. — S. Fr. A.-L. LU< », in, — Frtik. ». L*äthur t IJ< S ^. —
Lange v. Langendorff. Ein früher m dem schlesisehen Allel zäh-
lendes (Teschleeht. — Johann Lorenx Lange v. Langendorff starb
16, März l*i58 zu Liegnitz als k. k, Secretair u. Proviantmeister des
Regiments Graf v. Colloredo.
SinapiuM, IL S. UtU - H. Pf. A.-h. Ul 8. 19«. ^ Freiherr t, Ltdtbur , IL S. 6.
Lange \\ Langheimb, Lange v* Langenheim* Ein aus der Mark
nach Schlesien gekommenes Adelsgesehlecht, zu welchem Johann Lange
V. Langenheimh , kaiserl. Pfalzgraf und Canonicus zu Glogau , gehörte,
Dei*selbe starb lti24.
SinapiHM, IL 8, 76«. — N, Pr. A.-L. 111. S. 199. - Früh. w. Lidebur, IL S. 6.
Lange v. Langenhoff. Ein in der ersten Hillfle des 17. Jahrb. zu
dem schlesisehen Adel zfiblendes Geschlecht — Ernst Lange v. u. zu
Langenho^ und Taschenberg im Oelsiscben, gest. 21. Mai 1631 , war
kais. Ober-Amts- und Kegier.-Rath zu Breslau.
Simapim. if. H. lOß mtd Denaetbi'o Ofsucgriiplilm, L Ü. 672^ II. S. 46ä ukiit Im lufalitg«
ueutr Atimtrli. 26, — N, PiMias. A.L. [IL S. 193. — Freiherr r. Ltdtbur, II. 8. t».
Lange v, Lftu^enwertli. Böhmischer Adelsstand. Diplom von
1712 fllr Gottfried Wilhelm Lange, Canorucus, Protonotarius u. Pfan*-
Adminsstrator zu T^^eisse, und fnr den Vetter desselben, Zacbarias Opietz
(Opitz), kais. Äccisbeamten zu Breslau und zw^ar für Letzteren mit dem
PrUdicate: v. Langenweith. Derselbe war 1715 Herr auf Haillieb im
Breslauischen.
Sinapttt*. [|. H. 7fi9. - GaitAf. t. S. ll/iS;. -^ Mfg^rlf t, Mühif^U , ErK. B<L 8. SAS, -
Lauge und Munchholf, auch Freiherren (Schild quergetheilt: oben
in Blau ein aufwachsender, goldener Löwe und unten von Schwarz und
Gold geschacht). Ein frtlher in Schlesien vorgekommenes Adelsge-
schleclit, welches das Ireiherrliche Prädicat führte, eines Stammes und
™ 382 —
Wappens mit dw in der Kiederlansit^ nnd in dor Mark Brandenburg
ansfisäigen Famiiie v. Langen oder LanjGrenn, weiches den Reinamen von
dem. dem Geachleclite sclmn 14712 zuslehehenden ffnte Müncbeliofe im
jetzigen Kreise Storckow-Beeskow ffiljrte. — Von Georg v. Lange auf
Mündieliofe (Milnclihnff, Mflnclienlioff) stammte aus der Ehe mit einer
V. Loeser a. d. H. AhlsdoH' im ehemaligen Kurkreise ein Sohn, Nicol
\\ L, u. M*, deasen gleirluuiiuiger Enkel, mit einer v. Zabeltitz a, d. H.
Ilmersdorfl" bei CaUni veimillilt, drei Tochter liatte, von denen gegen
die Mitte des 17. Jahrh. die eine mit dem k, sehwed, Genernl Friedrich
V. Zabeltitz, die andere mit dem k. sehwed. Keichs-Feld-Zengmeister
Arivved Wieherg v. Dfvchern, und die dritte mit einem Oberstlieutenant
V. Riisenburg vermahlt war. — Von den spütereii Sprossen des Stammes
starb Johann Antnu Freih, v, L. u. M. 1752 als I^ropst des Domstiftes
zu Glof^au und 171*3 der Domherr zu Breslau und Gloiefau Freih. w L.
— Spater, 1837, lebte noch in Sehlesien Franz Turl Freih. v, L. u.M.,
k. pr, Ober-Accise-Inspector äu Breslau.
Sinapius. H, 8. 3fi7. — traufte. l. S. in7ii 5«. — N. Pr A. L. HL S. 19V>. - Frtiherr
Langelairi Lang'olaerf Langeier, Adelsstand des Kgr. Preussen,
Diplom vom 1. Jimi 1731 ftlr Christian Ludwig Langelair, k. pr, Ritt-
meister im Cuirassier-Regimente Prinz August Wilhehii. Derselbe war
spater Oberstlieutenant und sein Sahn, Friedrich Carl v. Langelair,
starb 1802 als k. preuss. Generalmajor.
ff, Ihtibtifi,^ IL S. 9, — N Pi. A -L, L S. »u und MI. 8.400. — FmiA. p. LitUbur, 11.
.s;. ri Liud 7. — W.H. (1. er. Mfiii»rrh., III 79,
Langlen^ Langeliiigen (im Schilde ein schrägrcchtsl legend er
Bratenbock ohne Fuss , wcleher an jeder Soite drei unterwärts ge-
krümmte Arme hat). Altes, bis zu Anfange des 14. Jahrb. im Ilalber-
städt&chen , wo noch 1 302 'ridericus de Langhole in Quedlinburg ur-
kundlich auftritt, vorgekonnnenes Adelsgeschlecht aus dem Stammsitze
Langein unweit Osterwieck , eines Stammes iind Wappens mit den
V. Spörken. Später , bereits 1 SSO , blülite das (Jescblecht im Llinebur-
gischen und wurde mit dem dortigen Erbktlchenineisteranite bekleidet,
welches Amt , nachdem der Stamm in Lüneburg wieder ausgegangen,
nebst den Gütern an die v. Spurcke gelangte. Eine andere Linie kam
seit dem IB« bis in das 18. Jahrb. im Nassauiscben vor,
F/e/ßnfftr. IL S, VJll uitrl tiy9. - HHmhfucht, T»l, 1«,^ - ^iha^nit, S. vm Bel-höiing
von UJ71. — Gauhe, IL ^S, blO. - Frtiiy^rt p. l^difttur, (I. S, 7. — t. hUding . K ** 315.
Langen f auch Fi'eiherr^n (Schild ge viert: I und 4 in Blau ein
rechts schreitender, goldener Greif, welcher in der rechten Vorderklaue
eine schwarze Granate mit ausschlagender, rother Fkimme u> in der lin-
ken drei, 2 u. I, silberne Rosen hält u. 2 u. 3 in Roth ein schräglinker^
silberner Balken, oben u. unten von einem silbernen Sterne begleitet).
Freiberrnstaad des Kgr. Preusiüen vom 17. Dec. 183^ für Carl Frie*
dricli V. Laugen. Majoratsherrii auf Ueselitz und Grabow. wie auch auf
Parow. Herrn auf Belitz und Neukirchen in Meklenburg. k. scbwed.
Reg.Räth a. I). luid Reichsadelsstand vom 12. Jan. 1706 für Friedrich
Langen, Herrn der Lehengüter Ueselitz u. Grabow auf Rügen. Derselbe,
geb. 1642 zu Stettin, u. gest. 1718, war mit Maria ?. Städtländer ver-
— 383 —
malilt, und von ihm Btieg die Stammreihe, wie folgt, herab: Anton V.L.,
gest. 1730, HeiT der Lehengüter Ueseütz und Grabow: Dorothea
V. Essen, gest. 1748; — Carl v, L., gesL 1793. k, schwed. KamnieHL,
Herr der Güter UeseliU u. Grabow, Belitz, Neukirchen und Boldeus-
dorf in Meklenburg: Anna Dorothea v. Essen, geb. 1785 ; — Fried rieb
V. L. , gest. 1814, aufgenommen 1800 unter die schwrdijjche Ritter-
aehftft, Majoratsberr auf üeaelitz, Grabow und Parow, sowie auf Belitz,
Neukirchen und Boldensdorfe u. Herr der zibahler Gilt er in Meklen-
burg: Auguste V. Normann, gest, 1B37; — Freib. Carl Friedrich, geb.
1775 u, gesL 1859, 8. oben: Caroline v. Könemann, geb. 1787; —
Freib, Friedrich Franz, geb. 1809, Majoratsberr, k. pr. Kammerl». u.
Attache bei der k. pr. Gesandtschaft zu Londna : Anna, geb. 181B,
dea Henry Preston Esq, ofMorebyUall in Yurkshire Tochter. Die
drei Brüder des Freib. Friedrich Franz sind die Freiherren Carl. Edu-
ard und Arthur. Freih. Carl, geb. 1813^ Herr auf Boldensdorf in
Meklenburg, vennühlte sich mit Agnes Freiin v. Klot-Tniutvetter^ geb.
1628, aus welcher Ehe zwei Sohne eutsprossten: Carl, geb. 1848, u,
Friedrich, geb. 1850. — Freih. Eduard, geb. 1818, Herr des Ritter-
gutes Rosengarten auf Rügen, vermählte sich 1845 mit Mathilde v,
Hosen, geb. 1830, und bat zwei Töcbter und Freili. Arthur, geb. 1823»
Herr auf Gross-Ladershagen bei Stralsund, k, pr. Rittni, a, D., vemi,
1853 mit Caroline v. Keffenbrink, geb. 1820, aus welcher Ehe ein
Sohn, Friedrich Ernst Artliur, geb. 1860. stammt. — Das obeuge-
nannte Fidei-Commiss Parow im franzburger Kreise stiftete 1776 Frie*
drich Franz v. liangcn mit seinem Halbbruder, dem k. scbwed. Haupt-
mann Carl Franz Gustav v. Godensteru und das Fideicommiss Ueseütz
und Grabow auf Rügen 1789 Johann Carl v* Langen. — 1826 erhielt
Ludwig Philipp Otto v. Langen, Herr auf Neuboff, Kauimerb. etc., uacli-
dem die Familie bereits hundert Jahre in Meklenburg-Schwerin an-
sässig gewesen , die Rechte des eingeborenen nieklenburgischen Adels.
N, PnuM. A,VL. Uf. .S, Uüö. - Frtiintr « led^bar, Jl. 8, « iiiid III. H. 2^. — Utnemi.
Tai^hrtih. der (tv\h. Hluner. 1§A7. ü, 104—6 und L9S'/. ». iU u. «3. — Stäa Hikt» Vapeu-
tiok, Tab. 71. — »ckki^b. W.-B. T*l>. 9». Kr. im uad S. 9 und 26, *. L, — Vommtrn*ch.
W.-B. II. T«b 59 und S, im i ¥, L- und T»b. 60 uad S. 1(!7 : Fe*-!!!. ». L. — Kme^efrk«^ l.
ii. 9S6 »nd &7 ; v L. und S. ?5« t Frdlufrr t. L.
Lan^Di Ritter nnd Edle. Reichsntterstaml. Diplom von 1733
für Christoph Audreas Langen, k* k. Oberstlieutenant, mit dem Pri~
dicate : Edler v.
Mri/rrU V. Uüf,t/etd. Erg.-Bd, N i6P.
Laugen (im Schilde fünf schrägrecht gestellte Weeken). Altes,
westphälisches , früher im Müiisterlande ^ später am Niederrhetn ange-
sessen gewesenes Adelsgescblccht. Der Stammsitz desselben war das
schon 1184 vorgekommene Gut Langen unweit Warendorf. — Die Fa-
milie war im Münsterlande noch 1519 zn Rheine bei Steiafurt begOtert,
und kam dann an den Niederrbein, wo die F'amilie im 16. u. 17. Jahrb.
mehrere Güter erwarb und noch 1676 zu Eyll und Vinckenhorst bei
Geldeni , zu Mölenbeck und "Wjlich unweit Hbeinberg und noch 1700,
Zu Neuenbeiin sass. — Zu diesem Geschlechte gehörten die beiden
berühmten Gelehrten : Hermann und Rudolph v. I^augen, welche Beide
Domherren zu Münster waren.
FahtU, 1. S. 330. -- Fr«M«rr w. Itätbur, U, 8.7.
— 384 --
Langen, Lange (in Silber eine aufgerichtete, rothe Schafacbe€fi|!.
Altes, vvestpbälisclio8 Adel^ge^hlecht, dessen Sprossen, im 13. und
14. Jahrb. ßiirgmänner zu IteutLeim, Tekienburg und Landegge, be-
sonders in dem liannovirsclieii Antbeile von Westphalen begütert
waren. Später wurde die Familie im Osuabrücksclien und im Sachsen-
(TOthaischen begütert, r>icsi>lbe sass noch 1710 im Gothaiscbeu zu
Oberstadt, im Mindeuscht^n 1720 m Hiitisbcrge n. 1747 ini Osna-
briSckscben zii Kotbenburg und Gögeln. Später ist , so viel bekannt,
der Mannsstamm in der zweiten Hälfte des 18, Jahrb. ausgegangen,
Id7 : V, Laii|{«n, VVe^tpbilbcb. — Hurfnttfr^, Cud. dipJora. iimiiderüli. Tab. t2. Kr. \%, ~
», W**fpkaten, Uouitm. in^Msl IV. Tib. ifO. Nr. ST: B. Ottoi^U Lmeltfti voti ISfri — p. Jf#.
ttiny. 111. ». 3TK mni TT.
Langen, Langenn (Schild querget heilt: oben in Blau ein aufwach-
sender, gekrönter, goldener Löwe u. unten von Cfuld u. Schwarz in vier
Reiben Jede zu sieben Feldern, geschacht), Altes^ schonim 14 JahrhJn der
Niederlausitz ü. in der Mark Brandenburg begütertes Adelsgeschlecht,
welches schon IS 15 zu Crimnitü, Leipe, Stennewitz, Zerkwitz. Stollhof
u. Lübbenau unweit Calau, zu Lehde im jetzigen Kr, Storckow-Beeskow
nnd 1328 zu Bretscheu bei Lllbben sass und aus welchem jn der zwei-
ten Hälfte des 13. Jahrb, die Familie Lange v. Münchhof, 9. S, 381
hervorging. — Das Gescldecbt blülite ansehnlich begütert, namentlich
in der Niederlnusitz , fort und Christian Andreas Langenu, kursächs,
Oberstlieuteuant, erhielt 1733, unter Bestätigung des alten Adels seiner
Familie und des Wappens derselben, den Reiclisade Isstand, — Von den
Nachkommen gelangten Mehrere in kur- u. k. sächs. Staats-, Hof- und
Militairdiensten zu hohen Ebrenstellen, auch standen in neuer Zeit viele
Sprossen des Stammes in der k. pr, Armee. Dr. Friedrich Albert v.
Langenn, gleich berühmt als Jurist wie als Historiker, wurde k, süclis. w.
Geh. Uatli. Präsident des Ober- Appellations-Gerkbts in Dresden etc. und
Rudolph V. Lungenn, k, sächs, Kammerherr, Hofmarschall J, M, der
Königin-Wittwe Maria v. Sachsen, — Im Kgr. Preussen war in neuer
Zeit Friedrich Wilhelm Ernst v. Langenn , Hauptmann a. D. , Herr anf
Kittlitz und Kl. Klessow im Kr. Calau , Benno v. L. Herr auf Egsdorf
im Kr. Luckau und N, v. L., Hauptmann a. D, , Besitzer des Majorats
Krtigersdori" im Kr, Beeskow - Storckuw (von 1722 — lB3ß im Besitze
der V. Steinkejlerj, Auch ist das Majorati- Fidei-Comnnss Birkholz und
Wiidenow im Kr, Friedberg der NeumarU an eine Linie der Familie
V, Langenn gekommen. Dieses Majorats-Fidei-Conimiss wurde durch
den General v. Kitto für die Nachkommen seiner Schwestern v, Musch-
witz und v. Steinkeller gestiftet, und von dem Letzten v, Steinkeller um
183<) an die v. Langen vererbt, worauf die betreffende Linie mit ihrem
Namen und Wai»peu den Namen u. das Wappen der v. Stein keller ver-
einigt hat und folgeufles Wappen fübri: Schild der Lfinge nach getheilt:
rechts das oben angegebene v. Langennsche Wappen und links in Blau
Über drei grünen Hügeln drei mit den Spitzen nach dem mittleren ge-
richtete Schwerter nüt goldenen Griffen. Als Besitzer des Majorats
Birkholz und Wiidenow wurde in neuester Zeit Heinrich August Sigis-
pund V. Lange nn-Steinkell er genannt.
— 385 —
N, Pr. A.'L. III. S. 200 an4 V. 8. 29S u. SÖ : v. I^.-SL — />-*tA. r. L4d«bur, II, Ö. 7
*iiid 8 und IJI. ». 399. - T^roff, L 45. — W,-B» d. Pr*mt. Mooirtfb- HI. 79, v. K.-Mt. —
W,'B. üor Rkchn. Ma«L V{IU 4. 'A'«if«cAI#, L S. »5f yud 5f .
Langen (Schild gegiert, mit zwisclien dem 3. u. 4. Felde einge-
pfropfter, silbernen Spitze, in welcher ein Fisch nach rechts schwimmt,
1 B, 4 in Blau ein silberner, mit drei rcjtlien, neben einander stehenden
Küsen mit güldenen Butzen belegter Querbalken und 2 u* 3 in Schwarz
tlrei aufsteigende, grüne Berge), Im Kgr. Bayern anerkannter und be-
stätigter Adelsstand, Anerkennungsdiplom vom 1. März 1813 für Anton
V. Langen, fürath oettingen-wallersteiniscben Dominakanzlei - Dir ector
in Wallerstein. — Der Grossvater desselben, Johann Baptist Langen,
fürstl fürstenberg. Hof- und Hegierungsrath zu Donaueseliingen hatte
18. OcL 1735 (1737) von Joseph Wilhelm v. Fürstenberg ein pfalz-
gräfliches Adelsdiplom erhalten. Ein Sohn des Empfängers dieses Di*
ploms, Carl Joseph Maria v. Langen, geb. 1753, stand in k. württerab,
Diensten als Üb er forstamts -Verweser in Rottweil , und ein Vetter des
Letzteren, Johann Nepomnk Ignaz v, L., geb, 1795, k. würtL Lieut. a,
D., war 1844 Salzschrciber bei der Saline WiJbelmshall.
#. lanif, K. 433. — la*{. Addib. d. K^r. WurUroib, fi. U» uud 40. — W,-B. d. KSai^.
Biypni, VI. 7», — W^B. d, Kgr Wüm^rab. Nr. 24? u. 8. AÜ, - t. Uefner , bayer. Adel,
Langen {in Blau auf einem goldenen Dreiberge ein rechtsgekehr-
ter, silberner Haha), Reichsadelsstand. Ernenerungsdiplom im kur-
pfälzischen Keiclisvicariate vom 6, Juli 1792 für L\idolph Joseph Lan-
gen , kurtrierschen Hofrath , unter ausdrücklicher Anerkennung seines
,, adeligen llerkommens.'* Die Nachkommen machten sich im Herzog-
thume Nassau ansässig und Ludolph v. Langen wurde Amtmann des
Kreisamtes zu KOnigstein. — Friedrich Nieolaus Ludolph v* Langen,
geh, zu St. Goar , war PoliiSei - Commissar zu Frankfurt a. M, und mit
Elisabeth Franzisca v. WelUng vermählt. Von den beiden Triebtem
aus dieser Ehe vermählte sich die Jüngere, Gustave v. Langen, 1854
mit dem k. hayer. Obersten und Bevollmächtigten zur Bundes Militair-
Comniission v* Lieh
UftndKkr. Hotla. ^ w. Ht/ner, Nkjaau. Adi>f, Tnh. n und 8. ]?, — Kitfichke, U\. S.282.
Langen (im Schilde ein auf Wasser schwimmender Schwan). Ein
früher zu dem Adel in Sehwedisch-rommern zählendes Geschlecht, zu
welchem der 1813 verstorbene Hauptmann a. D. v. Langen gehörte,
welcher 1806 Stabscapitain im k. preuss, Lnfimterie-Regim. v, MÖlleu-
dorf war.
Freih. », hedtbur, H. S. 8.
Langen, Lan^e (in Silber ein rothes Herz, von einem Pfeile
Schrägrechts durchschossen). Ein frülier aus Sachsen nach Emieland
gelangtes Adelsgeschlecht. Mit dem Könige August H. von Polen kam
ein Hofmarschall v. Langen , welcher das angegebene Wappen ftllute,
wurde Burggraf und Amtshauptmann zu Wormditt (im Kr. Heilsberg,
Prov. Ostpreussen) u, erhielt das polnische Indigenat. Sj>üter kommt
eine Burggräftn v. Lange auf Sapuhnen im damaligen Amte Seeburg
des Ermelandes vor, deren zwei Söhne» Caspar u. Joseph v. L. , 1779
Lieutenants im k. pr. Dragoner-Regimeute v. Apenhurg waren.
Frtik. 9. Udtbur, it. S. 8.
K%§9^kt, Detitscli. Ail«U<Lez. V. 25
— 886 —
Landen, Krb!and*-östciT, Adelsstand. Diplom wu 1791 für Jo-
hann Laij^'eii, k. k, General-Feld- Wachtmeister.
Lan^enaii (in Roth ein scbnigrecbter, silberner Balken). Altes,
rbeinlündisches Adelsgescblecht , dess«/n • ummreiho ilnnibrucbt von
1244 au gegeben hat. Der Stammsitz der Fauiilie wai* Langennii an
der Lahn u. die Sprossei! ders^^lben in der zweiten Haltte des 14, JaliHu
Burguiüniier zu Lahneck ii. Montabaur, auch sassen dieselben um diese
Zeit AU UoUuU und waren auch colmstilie Vasallen. — Nach der
gewöbnlichen Angabe ist mit Philipp Andreas v. Langenau , welclier
1599 zur trierscbeu Ritterschaft geiiählt wui'de, 1G13 der Stamm er-
loschen.
Humbfttchi, T«b. t7i. - Uauhe, I. 8, 1159. — N. Pr. A.-L. III. H. ^0,1« ^ Fakm9, I.
». SiG, - Frtlherr 9. LetUfmr , II. 8. 8. ^ Sift/iHUcfier , II. i03: v. LttugcuMW, Kht^inUii-
di»ch. — r* Mtding. 1. «. 316.
Lau^enau, auch Freiherren und Unifen f Stamm wappen u, frei-
herrliches Wappen: in Blau uia scltragrta-hter, mit drei bhinen Rosen
belegter, sUlierner Balken u, gräfliches Wappen: Schild gevit^rt: 1 uml
4 das Stanimwapiien il 2 u. 3 in Silber drei Lilien an langen Stengeln,
welche unten zusammenlaufen u. recbts u. links ein Blatt haben) Erb-
länd.-österr. Freihen-en- u.Eeichsgrafeustand. Freiberrndipbun für Carl
Friedrich v. Langenau, k. k. Kännn., (jeh.-Ratb , Feldniarscballlieute-
nant etc. und für ?>ämmtliche , lebende Glieder seines Gescblecbts und
Grafendiplom im knrsächsiscben Reichsvicariate vom 3. Juli 1790 für
Fried rieb Hermann Carl v. Langenau, Herrn aut' Rietschen, Daubitz L,
Prauske etc. in der Oberlausitz u. kursäcbs. Geh. Fimm/ratb. ^Altrs,
schlesisehes Adelsgeschlecbt, welches nach Einigen eines Stammes mit
der rheinländiscbcn Familie dieses Namens, 8. den vorstehenden Arti-
kel, gewesen sein soll ducli sprielit für diese Aneabme weder dasWap-
pen, noch ein anderer Umstand. Das Stannnbaus der hier in Rede
stehenden Familie, aus welcher Üancke Langenau schon 13(>l, zu Lüb-
benau gesessen^ vorkommt. \\ar das Gut Langenau unweit Löwenbt^rg,
welches bereits Kid 7 in den Händen der Familie v. Lest war. Nach
Lucae scblesiseber Chronik breitete sieb der Stamm namentlich aus den
Ilünsern Gross-Wambitseb im Liegnitziscbeji u. Gross-Strentz imWoh-
1 ansehen aus. Yum letzteren Hause wird zm r.st Uans \\ Langenau. h.
briegscher llofmarschall , genannt, w lieber 1413 den Herzog zu Brieg
auf da.s Concil zu Costnitz begleitete. Von dem gleichnaioigon Enkel
dessellien , Herrn auf Hubrist bau, für^tl. (llsischen Rath und Burggraf,
stannatcn die SOhiie Friedritib %nn\ Hans Georur. Von Friedrieb v. L.»
fUrstl. wiiiltcjnb.-ölsisL'ben Landes-Hruiptmann, ent^prosste Hans Frie-
drieh, furstl, württeiub.-ol)5iseher Kamme r-Director u. Landes-Aeltester
u. van diesem ans der Ehe mit Maria Elisabeth Cbanowsky v. Langs-
dorf: Hans Wilhelm, Herr anf Gross-Strentz und auf Sonnitü im Alteu-
burgiscben. welcher seine Linie, s. oben, druTh vier Söhne fortsetj^te,
Hans Georg aber » Herr auf Gr. Strentz, starb UifHl als fürstlicli würt-
temb. ölsiseher liatb u. Landes-Ilauptmami u. binterlit^ss zwei Söhne;
Johann Friedrich v. L., furstl. württemb.-ölsiscbeu Ratb und Kammer-
Director u. Jobann Wilhelm, Herrn auf Kj-umpisch und Landes - Äelte-
— 387 --
iÜil des Fürstenthnraa Geis. — Aus dem Hause Gross- Wandritsch war
Christoph v. L. um 15tK) fürst, briegscher Rath u. des genannten Für-
st eiithu ms- Land esli an ptm an n IL Hans V, L. aafWandntsch war um 1621
der schlosisclien Fürsten n; Stände Öberstheutetiant und herz* teschea-
scher Rath und lIofmarBelmlL — Hans Wilhehn v. L. a. d. H. Gruss-
Strentz, s, oben, h, sai;hseti-goth. Haui>tmaiiii, war venaülilt mitJahimne
Ernestiue v. d. Mosel (nicli|: v. d. Mohe, wie hn geaeal. Tascheiib* der
freih, Häuser steht) u. ans dieser Ehe entspross: Heinrich Gottloh v. L.
gest. 1772 » kursüc!is. Oherstlieutenaiit in d. Ä, und Pagenhofineister^
vermählt in erster Ehe mit Charlotte Friederike v. Heimburg : (nicht
V. Heinsberg) gest, 1737, und in zweiter 1745 mit Charlotte Henriette
?, Scbleimtz a. d. H, Saalhausen, gest. 1773, Ans der ersten Ehe
stammte ein Sohn; Gottlob Bernhard u. ans der zweiten ebenfalls ein
Sohn, Friedrich Hermann Carl {nicht: Georg Carl). Letzterer erhielt,
wie oben anj^ejjebeii, den Crafenstand u, hatte sich 1794 mit Auguste
Friederike Sophie v. Aderka*. verw. v. Wie d ebacb , gest. 1785, ver-
niühlt, aus welelier Ehe ein Sohn, Carl Wilhelm Ijudwig, geb. 1785,
entspross, welcher nach Anfange des 19, Jahrb. noch lebte, später aber
vor dem Vater, welcher 1800 die gräfliche Linie wieder schloss, ge-
storben ist. — Von dem genannten Gottlob Bernhard v. Langenau,
gest, 171>4, kur^äebs, Generalhentenant, stammten aus der Ehe mit
Friederike Alexandrine v. Pannewitü auf Hoch-Schönfliess zwei Söhne :
Carl Friedrich u. Wilhelm, welche, s. oben, den Freiherrnstand erhiel-
ten. Freih. Carl Fiiedrieli, geb. 1782 und gest. 1840, früher k. sächs.
Oberst, später k. k. General-Feldmarschall-Lieutenant, comniandirender
General in Inner-* >csterreicb etc. war mit Sara v. Sturtz, gest. 1851,
vermählt u. ans dieser Ehe entspross, neben üwei Töchtern, Freün Ma-
ria, geb. 1811, vernK 1840 mit Carl Freih. v. Hertens, k. k. w. Gcli.-
Rüthe, Feldmarschall - Lieut. etc* u. Freiin Cai'olina, geh, 1813^ ein
Sohn: Freih. Ferdinand, geb, 1818, k. k. Feldmarseh. -Lieut., a.o. Ge-
sandter n. bev. Minister am k. niederländ. Hofc, verm. 1856 mit Amelie
V, Haffner, geb. 1833, atis welcher Ehe ein Sohn stammt; Ferdinand
Carl, geh, 1857. — Der Bruder des Freih- Carl Friedrich: Freiherr
Wilhelm v. L., geh, 1788, k. k. Kämm, wurde als Feldmarscball-Lieu-
tenant punsiimirt. — Von den Sprossen des Geschlechts haben früher
Mehrere in k. prenss. Militairdiensten gestanden, aacb war noch in
neuer Zeit die Faniilie in Schlesien im Münsterbergschen Kreise begtl*
tert. Ein v. Langenau war 180(i erster I^irector der Münsterberg-gla-
zer Landschaft u. Herr auf Tarehwitz, Antbeü A. , welches Gut 1837
August V. Langenau besass u. um dieselbe Zeit war der Kreisdeputirte
V. L. Herr auf Korschwitz u. Mischkowitü.
SfftapiH*. I. 8. r.73— 7r* und II, 8. 7^^e—68. - Vul. Aü»ii;. L «■ '^^^—^^* — OauU . 1.
8, Jt«DÖ. — (j, VtchttHs, \\ip\ N«chr. VL «. 4S— 4« ; Waetii'kht. vöu 1734—1792 mui den KJr-
eheiibl). n> PeliUfb . üt.er*tt»i*«eii a, L>re4dnii, — Jacuhi , IHOO, IT. 8 »60. Or. ir. L. — N,
Fi. A.-L,, HI. K. tat u. 3. - Frtthttr t. ledehur, II. 8. S. — 0«De«L T*»c>>eol>. dcrfr*ih.
Häniipr, »HÜ&. n, 317 üDd 18 »itui ISCI. R. 40:i, — Siförnach^r. I. fiS: v.Lingcnow, «chlesisch,
- B. MeUing. I. 8. Ä16. — W.-B. d. Sichj. Stii»t., I, 36 und XI. .'•! : Gr. t, L.
Lan^enbaeh (in Blau drei schrilgrechLs gestellte, silberne Rauten,
begleitet anf jeder Seite von drei rothen Schindeln). Altes, am Nieder
rhein begütert gewesenes Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigeuStamD
I
— 388 —
bause im Homburgischen. Dasselbe ist mit Philipp Krasmus v, Langen-
bacli auf Burbndi im Cöliiiseben una 1640 erloschpii.
i-tihnr, L R. 240. — Freih. r. Irdfhtn, II. 8. t»«
Laii^eubaeh, Ritter und Elille* liek^hsritterstand. Diplom vou
1716 flir Johann Wilhdni Langeiibach, kais. Reichsliüfratb , mit dem
Prüdietite: Edler von.
Ltiiigenberi^* Ein vom 15. bis 18. Jalirii. vorgekommenes, cölni-
sches Patriciergeschlecbt.
FaAn*. i. ß. aiO. — Freiherr #. LftUbur, IT. « 9.
LajijEretidorf (Scbild gcviert : 1 u. 4 dn nufwaebst^nder Mann mit
gezogeaeai Säbil lu 2 und 3 ein an dii? Theiluiigslinie angeschlossener,
halber Adler). Brdimiscber Adelsstand. Diplom von 1729 für Severin
Langendorf. — Der Stamm blühte fort u. noch in nener Zeit standen
Sprossen desselben in der k. in-cuss. Armee. — Ein Haiiptmaim a. D.
V. L an gendorf starb um 1835 'm Brieg u, ein v. L. war 1854 Premicr-
licutenant im 40. Inllint-Reg*
p, HtUtm-h, 0, S. 10. - N, Pr. A.-L. V. S. 3^H, - Frtihtrr ». Udehur, II ». 9.
Laugendurlff Langsdorff <im Schilde ein doppelt geschweifter
Löwe). Ein frülier zu dem fuklaischen Lehnshofe n. zu den hanauischen
Vasallen gehörendes, schon 137n vorgekommenes Adelsgeschlecbt. aus
welchem von P^ulda zuletzt 1515 die Gebrüder Caspar, Melchior, Bal-
thasar n. Johann beliehen wurden. S. auch den Artikel: Langsdorff,
Freiherren.
Schannai, S. 125. — Ejitor, Ahin-nprob^, S. aU3. — », Mfding. HI. K. 576.
LangendorfiP v, Weyersbusch, L. v* Waiherbnaeb, — Erblflnd.-
österr. Adelsstand. Diplom von 1815 für Matthias Langendorff^ k. k,
Hauptmann, mit dem Pdidicate: v, Weyersbnsch. — Der Stamm wurde
fortgesetzt. In neuester Zeit lebte Johann Langeudorf v. Waiherbusch
als k. k. Oberst in d. A. zu Nen-Sandec.
Mtit^rlt f?, Mühl/Hd, Krg.Bd. S. 3&3. — MjIit.^ücJiomjiL de« Oeaiorr. Kai4<?rtbiiiiiii.
Langenfeld, s. Grass v. Langenfeld, Rd. IV, S. 10.
LangeniekeL Adelsstand des KOnigr. Preussen. Diplom vom
13. Mörz 1746 für Johann Anton Langenickel, ftlrstl. biscIifiH, Anits-
hauptmann zu Breslau. Derselbe stammte aus einem Patricicrgoschlecht
der Stadt Gross-Glogan u. die Familie » welche im (ilogauisclien Bieg-
nit7 , Gnrkau, Schmarse und Klein -Schwein, so wie im Trebnitzischeu
Werndin-f an sich gebracht liatte, war noch 1774 zu Gurkau «, Wern-
dorf begütert, ist aber daim erloschen,
•, Htttbath, II. ä. &. - N. Pr. A.-L. f. 8. 4t uud V. 8. 298. — Fnihtrr *. ledtbur^
TL 8. }». - W^.-B. der Preii»«, Monarch, IlL 79. — KmMChke, \\\ 8. 943 und *4.
Langenmantel v, Westheim und Langenmantel v. und zu Lau-
g«ntba], Ritter und Kdle (in Roth zwei an einander geschobene , sil-
berne R). Heicbs-Adels u. erblünd.-Osterr. Ritter- u. Freiberrnstand,
Bestatigiingsdiplom des der Familie zustehenden, alten A<lels vou 17ti3;
Ritterdiplüm vom 21. Oct. 1766 für Cajetan v. Langen imintel, Post-
meister zu Kaistorf in Steiermark, unter Bestätigung seines alten Rit-
terstandes, mit dem Prädicate: Edler v. u. zu Langenthai u. Freiberrn-
— 389 ^
diplom vom 27. Dec, 1779 für Denselben als k. k. Rath anrl Kreis-
bauptmann zu Ciljy in Steicnnark, — Altes, scb^jn im 12. u. 13. Jiihrh.
vorfiekomnienes, adeliges Palrieiergeselüccbt der Stadt Augsburg,
welches daselbst zu lioben Ebren kam und in der Umgegend die Güter
Holienreieiien, Wertiiigen, Radau, Traniin, Rasenfcld an sich brachte,
Hartniaiin L. machte sieb bereits 1285 durch vi>n ilnn mit seiner Haus-
frau, Mecbtildis, gegründete, milde Stiftungen iNdcannt* — Durch kai-
serlicbe^ Diplom vnm 17, Jan. 15B2 wurden die Gebrüder Wolfgang,
David u. Heinrieb Langenmantel in des Reichs besnnderen Schutz ge-
ixoinmeu, eiliielten , neben vielen anderen Freiheiten ^ die Bestätigung
der niederen Gericiilsbarkeit , svelcbe die Familie in dem ihr zusteh-
enden Dürfe Westheim schon 250 Jabre besessen hatte u, die Erneue-
rung des 15t>l der Familie verliehenen, vermehrten Wappens, so wie
die Anerkennung des alten Adels des Geseblechts. — Eine Linie des
Stammes war zeitig nach Krain gekommen u. führte den freiberrlichen
Titel. Dieselbe blühte noch in die zweite Hälfte des 17. Jahrb. hinein,
in welcher FVcül Franz Adam, 107B Herr auf Rothentliurmj den Gra-
fen Franz Joseph v. Lamberg an Sohnes statt annahm , welcher den
Beinamen: v. Langenmantel zu s^*inem Kamen hinzufügte: es erioseH
demnach wohl nnt Ei-sten^m ilie kniiner Linie, üeber die steiermär-
kiscbe Linie mit dem Prüttieate : v. und zu Langentha! fehlen genaue
Nacbricbten. Die aiigsbur^'er Ilauptlinie hat, unter Beibehaltung des
Prädicats: v. Westbeim fortgeblfdit n. hd Anlegung der Adelsmatrikel
des Kgr. Bayern wurden mit diesem Prüdicate in dieselbe folgende
Sprossen des Stammes eingetragen : Wolfgang Ignaz v, L, , geb. 1 765 ;
Wolfgang Joseph Andreas v. Ij. , geb. 1768, k. bayer. Stadtgeriebts-
Protocollist in Augsburg; Wolfgang Xaver v. L,, geb. 1773, k. bayer.
Hauptmann, lu Wolfgang Gebbard v. L,, geb. 1775, Pfarrer zu Waal,
sämmtlich Gebrtider, und Joseph Maria v. L. , geb. 1784, k; baycr,
Kamm. u. Bau-lnspector
CrUMiitM,AnaM.\, Suciric. III. B, t5N. -^ Sti/trt, ad«l. Summur«!», tl. Hr. B, — Üemht^l,
8. lltil tl. 62. — Lfupoki, 1. H. 44»— AI. — c. I^na, S. «3 aaA %*. — Sitbntach^r, I. 307 |
Atigsb. »dd. Pitric. : Die LuDgroEoantd- — W.B. ,|ea Königreich Bftjeru, VI, 79.
LangenscliwaHz , Laitjge nach war«, Larigenswartx. Altes, hes-
sisches Adelsgescblecht aus dem gleichnamigen Starambnuse im Fulda-
iscben , welches , neben letzterem , mehrere andere , zum fränkischen
Reichsrittercanton Rhön-Werra gehörende Güter besass. Johann Lud-
wig V. L, wurde 1677 ku Fulda beliehen. Das Geschlecht ist im Manns-
stamme 1773 erloschen.
Sckannat, S, 122, — Biedermann, miuii-Wtrrtt, I. Venciehu. — N. G«tieaL Hitidb. 1777*
S. UÜ und 177^. 6. 423 und 20. — 9. Meäinff, lü. S. 379 und 79.
Langenatein , Langensteyn (in Gold ein rother Adler, dessen
Sebwanz mit einem dreihügeügenj unten im halben Zirkel ausgescbnit-
tenen, blauen Berge belegt ist). Altes, schweizerisches, einst sehr an-
gesehenes u.-reieb beglHertes Rittergeschlecht, welches den Namen von
der im Höhgau gelegenen, längst schon in Ruinen liegenden Burg Lan-
geiistein fnbrte. Dasselbe süss auf dieser Burg bis fi^egei) Ende des
14, Jahrhunderts und ist in der ersten Hälfte des 16. Jahrb. erloschen.
Der Name ist dem im nachstebenden Artikel aufgeführten gräflichen
i
— 390 --
Gesdilechte verlieben worden nnd das Wappen ist als Feld 1 und ß in
den scchäfeldrigen Schild der Gr. v. Langenstein gekommen,
t. MgdiHff, nr. S. S7H : tian^paiitfyii.
Langenstein und 0«udel«heiiu* Grafen. Grafensiand des Großsh.
Baden. Dipluni vom 1*. Apr. 1827 tnr Catlinrina Werner nnd die nnt
derselben vom Grosslierzoge Ludwig Willielni August v. Baden ij;est,
1830) erzeugten u. le^itiniirten beiden Kinder. Ludwig und Luise, mit
dem Namen: Grafen u. Grafinnen v. Langeusteiu u, Gondelsbeim* JHt
Name i Langenstein wurde von dem alteiL bingst erlosclienen Ritterge*
schlechte dieses Namens, s, den vorstehenden .Vrtikel, entriümmen. Gril-
tin Catbarina, gest. 1850, erliielt die Grundherrschaften Hickijigen,
Mügdherg, Mnhlhausen etc, znm Eigentbum, f(ir die beiilen Kinder aber
wurden Majorate gestiftet. Graf Liulwig, geb. 1820, erhielt das, aus
den Grandherrschaft en Langensteiii, Münclibof, Worndorf , Stetten am
kaiton Markte . Gntenstein , Gondelsheini . Sickingen etc. im Seekreise
bestellende, mit der erblichen Laodstiindschaft in der ersten Kammer
des Grossberzogthunis, gleich den StinidesbeiTeu, verbnn<iene Majm^U
und die Schwester desselben, Grf. r.uise, geb. 1S26, die L'^^^ m einer
grossherz. hadiscben Standesberrsrhaf^ vereinigten Grundherrschaf^en
Üeilsherg, Gottraadingen , Eliringen, I^Iilgdberg, Mnhlliausen etc. Hie-
selbe vermählte sich 1848 mit Carl Israel Wilhehn Grafen v. Douglas,
geb. 1824, Herrn der Gttter Gerstoiij, Wün'K Kuberga etc. iii Schwe-
den, Mitglied des k. schwed. Ritterhauses in Stockholm,
Ctuf, Ad^-Iihiicli de* Grrush, n*il<^n, MHhiil. 1*. — Ociitadtr GrafL'oli. dft Qtgntv^ tU^
«. 816 und 17. — «ent»!. Tw^iienli. et, ^fifl HiuM'r, l^%i. B. iU. t«f>a S. *29 mid iHf,
8. iHl «ot«r Bi^ni*uii(t auf If^h^ u, bi^tor. Tajirlipnbüfh tu Di'iuii^llj<»D, fl. 41*V.
Lani^enthal, auch Ritter und Freihern^n (Schild geviert : 1 und
4 in Roth ein (rreif, welcher im L Felde oinen Oel- u. Palnizweig n. im
4. zwei Lilien billt n. 2 u. H in Blau drei, 1 «. 2, Sterne!. Böhnnscher
Ritter- n, Freilierrenstand. Ritterfliidom vom 27, Febr. 1694 für Mar-
tin Ignaz Langentbai; Diplom des ahen hiibniischen Ritterstandi^s von
1721 fflr denselben als Kanzler diT Latidi'sbanptniiionscliaft zu Breslau
n. Herrn auf Blankenau u. Zweibrodt mal Freihrrniiliploni vom 14.iH'.t.
1733 ftlr Ferdinand Augustin v, Liuigentbah — Die Familie erwarb im
Breslauiscben mehrere Güter,, sass bereits 1701 zu Bbmkeuau, 1753zu
Rothsyrben ii. IFncbristen u. 1774 zu Püzelsdcirf, so wie im Landshut-
schen zw Nieder - Blasdorf u. Jubnsdorf* — l>er Stamm wurde fortge-
setzt und mehrere Sprossen des Stamnics standen in der k. pr. Armee.
Ein Hauptmann v. L, st^md LS41 im 1 1. Inf^-Rogirn. u, ein v. Langen-
thal, welcher das erwähnte Wapjion t(do*te, war 1854 Lientennnt im
19. Inf.-Rogim,
hath, IL 8. U. - N. Tr. A.-L, V. S. 29!*. - Frnhtfrr f. Itäfbur. U. S. iK
Langenwerth, s. Lange v. Lange n wert h, S, Sgl.
Langer, Ritter. Höh mi scher alter Ritte rstand. Diplom von 1726
für Anton v. Langer, k, bühmiüchen Hofrath,
Mtii^rlv V. itühifHii, KrstÄnK. Bd. S. im.
Langer» Ritter. Bühmischer Ritterstand, Bipiom von 1733 fftr
— 991 —
llfepli Ignaz Lauger, Recroüiir u. Cassier dor geistlichen Ktilz-Adjiiini-
söration iu Bühineii und ffir de^n Bruder desselben, Johann Dominik
Langer.
Laiiß;er \\ LangeiitlorfT, Freiherren. Erhliind.-uptorr. Frciberrn*
Btaiid. Diiihmj von 1754 für Severin Remigüifl Lauger v. Ltingen-
doTff. —
hmL^t V* ßiihreiithaü, L. v. Lang-enft^ld und L. r. Wlhlenrefd.
Erhl.-östeiT. Adelsstand. I>rei verschiedene Faniilien. Diplom von 1779
fTir Carl Franz Lant^er, k. k. Haupt niin in im IidVint.- lieg. (Traf v. Har-
rach, mit dem Pri^dieate: v. Rahrenthall; Diplum voi^ 176H filr Joseph
LiUl^^er, k. k. liittnieister, mit dem Frildicatc : v. Laiigenfold n. Diplom
von 18 Kl für Carl Langer, k. k. llanptmann u. Cftserne-Verwalter, nut
dem Prädiente: v. Wihleufeld.
MffjetU V, Mühtff^ld, 8. m? und Kr^-Hil. S, SM,
Lan^rinann und Lan^ermann-Krh^ueamf), Freiherren. Im K^r.
Preussen IrostaMgter Freiherrnstand. Diplom vnm 3, Juli JTTG für
Lndmg Cliiistoph v. Langermann. Herrn aufDolIewiek », Spitzkidin in
Meklenhurg u. filr den Drnder desstdljen , Adolph Friedneh v. Langcr-
mann , k, lu'eu^s. Lieutenant , nud /war nut der Frlauhnisi«? , mit ihrem
Namen u, Wappen den Namfai u. das Wappen der Freilierren \\ Erle-
camp verhinden zw dürfen. Dieselben waren Enkel des Caspar Chri-
stian (Cniristoph) Langermann, welcher li>H7 Rittnirister in knrhrau-
denb. Diensten war u. muthmasslieh den Adel in die Familie gebraeht
bat u. Sidine des 1757 verstorbenen k. preuss. Generalmajors Adolph
Frifdincb v. Langermann und erhielten die erwfihnte königliehc Er-
laubniss in Folge des von ihrem Ahnherrn weiblicher Seite, Hans Freih.
V. Erleneamp, erriehteten Majorats -Fideicommisses. da der männliche
Stanun der Familie der FreibeiTen v. Erlcncarap — s. den Artikel;
Erlenkamp. Freiherrnn, Bd. HI. S* 144 n. 45 — bis auf den dannto
schon Tojäbrigen Inhaber <les Fideicommisses, auf welches den genann-
ten Brtidern v. Langerraann von weihlicher Seite ilie uüchste Anwart-
«k^haft zustand, ausgegamcen war. — Im Laufe der Zeit wurde die Fa-
mdie in Ostiirenssen, im nrandeidjnrgiscben, in MeklenbnrK %i, Schlesien
begütert u. in Mi^klenbiir^^ erbioiilc Ijulwig Christoph Freih. L. v. E.
Herr auf Dambeck, 1794 die Uccht^-dert eingebonien mekleuburgiscben
Adels. Der Stamm wurde fortgesetzt und ia ueacster Zeit war Ludwig
Freih. L» v. E. k. k* Hauptmann.
f. lUUhtich, II. S. 12. - N, er, A.-L, T, K 47 und Uf. 8, 20». — Freih. e. L^tStbtir,
11. R. 9 iirttl Itl. S. 2*>3. - W, n. cj^r PrpviM. Moiiorcli, IT. 3?.; Preni. v. L.-E. u. »IL 7J> :
▼♦ L. — M«kt^jib. W.-B. Tnt* i9. Nr. im ii. S. 7 irinl 31. — P&fnat. W.»B. IIL Tab. *l üiirt
8. n II. Tl. — SHtlcNJsfh. Wh, Nr 117, — Knein^hk*. l. Ü. i?59 u. 60.
Lan^^uth, LaiiK:^uH, Ritter. Rölimiscber Ritteratand. Diplom
vom fn April 1700 ftir die fiob rüder üeorg Ludwig und Gottfried
AngiiBt Y, I.anggnth. Dieselben waren EiVkel des fürstl. sacbsen-coburg.
Ober-Forstmeisters Hans Wolff v. L, und Söiine dos kaiserL Oherst-
lientenanti=i Georg v. L., welcher, ans einem altf^n frünldselien Aflelsge-
schlecbte stanimeud, nach dem westphülisclieu Frieden sich iin Liegmtz-
— 392 —
sehen ansiissijür machte und dio GlUer Kldii-Tinz und Pahlo\^itz erwarb.
— Der Stamm blülite fort, und ein Major v. Langgutli* früher im k.
pr, Regim. w Müftiing, starb 1821 zu Neisse im Peiisioiisstande,
Sinapiui. L 8. 57T u. U. «. TßJ». - K. Pr. A, U lll. 8. 'iOt u, V. 8, 299. ^ FrHk§rr
e. I«rf«&Mr, It. 8, 9. — V. Mtdinff, II T. S. 37» ii. 80.
Langhals, Lanckhals. Altes, ritterhches Geschlecht* dessen Name
in den mtinsterscheu Landes^Verpinignnj^en von 1390 und 1416 vor-
kommt. Die Sprossen dcsselhen waren Burgmänner zu Haselüne und
1350 zu FtUlen bei^Ieppen im Emslande begütert. Der Stamm scheint
bereits im Anfange des 1 7. Jahrh, erlosclien zu sein.
Fftik&rr r. Ltiifhur, II. S. 9 u, 10.
Ijan^haniiuer und Adlersber^, Erbländ.-Österr. Adelsstand, Di*
plom von 1758 für Anton Langhainmer, Rathsmann zu Ohnütz, wegen
seiner Auszeichnung hei der im genannicn Jahre erffdgten prcussischen
Belagerung von Olmütz, mit dem Namen: v. Langhararaer und Adlers-
berg, —
Mfg^rl* f. MttAtfftff. f*. SIT.
Langheim. Ein früher zu dem begüterten Adel in Ostpreussen
zählendes Geschlecht, welches schon 1627 zu Gelliind, u. noch 1775 zn
Borken sass. Johann Dietrich v. L. war 1727 Herr auf Gelland u. Fried-
rieh Y. L. 1775 Herr auf Borken. Letzt^^rer liinterliess einen Sohn.
Friedrieh Otto v. L. — Zulct^^t ist noch genannt: Valentin v. L-, k, pr.
Major im In f. -Reg. v. Tschammer ^ gest, 20. Mai 1800 zu Gardclegen.
N, Pr. A,-L. V. S, 2»9. — Freiherr i*. Lfd^bur, 11.8. 10.
Langjahr, auch Freiherren. Ein im 18. Jahrh. im Herzogthum
Clevc vorgekommenes Adelsgeschlecht. — J. G. Freih. v. Langjahr, k.
pr. Hanptmatm , wird 1745 als Herr aufVenninghausen im Gleveschen
aufgeführt. Derselbe hatte eine Tochter, welche Stiftsfränlein im Norder
Stifte bei Hamm war , und einen Sohn, Adolph Freih. v. Langjabr-
Puchberg, Premier-Lieutenant im BatailL v, llachenberg, welcher 1764
das Gut Veiminghausen besass.
Frrih. 0. Udebnr, W. H. 10,
Lan^tuH V. Kraiiichstatt, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Di-
plom von 1702 für Franz Albert Laiigius, Rath bei dem schlesischen
Oheramte, mit dem Prädicate: v. Kranichstätt.
Mffferle ». Mühifetd, Hri?.-Bd. ,S. l«8
Langner (in Gold auf einem grünen Dreiberge ein aufgerichteter
Bär, in den Tatzen drei Rosen an einem Stiele haltend). Ein in der
ersten Hiilfte des 17. Jahrh. zu dem schlesischen Adel zahlendes Ge-
schlecht -— Caspar v. L., Herr auf Barschdorf im Liegnitzischen, war
1627 fürstl. ÜegDitzischer Rath und Kammerdirector. Der Stamm ist
später wieder ausgegangen.
SinapiuM, U. S. 7ß4. — FrtiA, v. Led^ibnr, U, 8. 10,
Langner, Langner v. Langern, Ritter (Schild geviert : 1 in Roth
drei, 1 n. 2, rothe Rosen; 2 u, 3 schrügliiike Baiken und 4 in Gold ein
Halbmond und über demselben zwei Sterne). Bobmischer Ritterstand.
Diplom vom 2ö. Dec. 1709 für Johann Heinrich Langner, kaiserL
Hauptmann der grünen Compagnie der Stadt Breslau, mit dem Prädi-
^
— 393 —
cate V. LaiigiicrTi. Derselbe stammte ans LiefjnUz, gehörte wolil /n ih-r
Familie, aus welcher iler im vDrstelRMuleri Artikel j^enaimte ('aspar
V, Langiier auf Barschikirf stammte um! «^tarb 26, Mai 171 tu — Der
Name v. Langiier ist nnch in neuer Zeit in den Listen iler k, pr. Armeo
vorgekomaien, mid die Wittwe eines Ilauptuiaiins v. Laiigner lebte noch
1855 in Beiiiu,
1t, 3. 10.
Langscheidt , Ritter und Edle, Reidisritterstand. Diplom von
1712 für Hennaau Wilhelm Langscheidti ,k. k* Obcrkr[egs-Coinniissai%
mit dem Prädicate: Edler v.
LangHdctrfr, Freiherren (in TSlati ein nach der rechten Seite selirei-
tender, aafgenebteter. f^^ddeiier 1/iui'). Freihernistand de-? Gn^ssherz.
Hesseu-Darmstddt. Diplom vom 2. Juni Ifill) för Philipp v, l.atigsditrlf,
grosfib. lies??. Gesehäftsträger am k. grossbriUn, Hofe etc. — Die Fa-
milie des Diploms-Empfiingers wird für einen Ast des gleichnamigen
alten hessischen Adelsgescldechts., s. den Artikel: Langendorff, Längs-
dorlf, S. 388, gehalten , welcher sich im Allgenndnen des adeligen Prä-
dicats nicht bediente. Nur einzelne Sprossen desselben erneuerten den
Adel in Folge persönlicher Verdienste » oder durch Vergtinstignng der
Landesherren, Zu denselben gehorte namentlich Georg lleinric!i Langs-
dorlf, geb* 1774 zu Wöllstein im jetzigen Rh ein -Hessen , einem damals
Nassan-Usingensehen Orte, wo sein Vater, Johann Gottlieb Kmil L.,
welcher als grossb, budisdier Vicecan/ler des Oberhofgerichts starb,
fürstl. Obcrschultheiss war. Er selbst, gest. 1852 m Freibnrg im Dreis-
gau, war k. msÄ, Staatsrath, früher General-Consnl in rJrasilien , und
hat sieh dnrch wissenschaftliclie Reisen und Forscliungen berühmt ge-
macht. Die Naehkommen desselben sind im Grnssh. Baden bedienstet.
Zu den übrigen, in Hessen verbliebenen Verwamlten ziililt Freiherr
Philipp, s. oben. Derselbe, geb. 1782, grossh, hessiseh. Geh, Roth u,
ehemaliger bevollm. Minister am k. grossbrit, Hofe, verinitblte sieh
1824 mit Lony Wilhelmine Freiin Low v. u, m Steinfurth, geb. 1808,
ans welcher Ehe fünf Töchter stammen, die Freiinnen Ltmy, Caroline,
Emilie , ITenriette u, Lnise, Von denselben vermSililte sieh Freiin Ca-
roline 1852 mit Julius Freih. v. Reckuni, Fndin Enulie IH59 mit Mo-
ritz Freih. v. Nanendorff, herz, nassanischen Oberlientenant u. Freiin
Henriette 1860 mit Gustav Freih. Low v, u, zu Steinfart, grossh. hess.
Kammerjunker.
(]rnf»t, TÄithenb. il, fr«lh, Häu*or, IS6U 8. 403- fl u. H6J. 8. 443 tiiid 14,
Langsebent Ritter. Ein nach Anfange des 17. Jahrb. zudem
niederosterr. Rittcrstande gehörendes Geschlecht. — Williclnj v. Längs-
eisen, der Erblande Rittor , des Erzherz, Maximilian von Oesterreich
(später erwählten Königs in Polen) gewesener Kammerdiener und kais.
Burggraf zu Neustadt, Inhaber der Nr^deggschen Lehen an der
Schwarza, wurde 1003 unter die neuen Geschlechter des niederosterr.
Ritterstandes aufgenommen. Weiteres von dem Geschlechte ist nicht
bekannt.
Wit^riU, y. fl. 43»,
— 394 —
% Lan^werth v. Hinimem, ancli Fi^iherren (in Schwarz oben ein
bluucr Tinniri'knigfn von drei LSton und unter demselben eine «^(oWene
Lilie). Alles , rlieinliindiscbes Arielsg(?sdileelit . welclif?^ in fiillier Zeit
in der Wetteran wohnte und Lan^erte n, liungete gesjdjrieben wurde,
— Wigiuid und Allirecht v, Langerte treten urkundlich 1:t43 auf, und
Werner u/ Ulrich v. Lnngerte ftihrten iioeh lr5f>4 im Schildo nur die
Lilie, Bald nachher liess sich ein Sprosse des Stammen jeuseiU des
Rheins, fie^^n Luthringen zu, nieder, und nach der dortigen Sprach-
^eisc wnrde m dem G im Namen ein TT gesetzt, so dass der Name:
Languert oder Langwirt entstaiul. -- Die fortlaufende Stammreihe de«:
Geschleclits fänjjt llinnbraclil mit Nicnlaus Langwirt an , welcher um
1440 Irhte und zuerst von dem Städtrhen Simmern auf dem Ilundsrück,
wo die nltesten Bemtxungen der raniilie lagen, den Beinamen: v, Sim-
meni juinahm. Von demselben eutspross Johann , für^^tl. pfälzischer
Canzler zu Simmern, dessen Sohn, Georg, sich im Rheingnue auf der
Bnrg zn llattindieim niederliess, und vnn diesem stammten im vierten
(iliede Johann Adolph nnd Georg Christoph , Siihtie des üans Georg
aus der Ehe mit Thilippine v. Grorodt. Johann Adididi, gest. 1700.
war des deutsclu^n Ordens Gomthnr zn Oher-Flenzlnini^ kurmainzischer
Kammerh., Oberst und Commandant zu Erfurt. Georg f'tiristoph, gest
1702 jndnn die protesL Leluv au und war schon 16(19 als ülterer Sohn
in dem Besitze der Familiengllter gefolgt, Dei'selbe war mit einer
Tochter des kai*;. Kammergerichts-Assessors W(df v, Gemmingen ver-
mählt. Von den Sühnen aus dieser Ehe blieb der ältere. Gottfried.
Kathohk, widmete sich dem gei'^tlicben Stande, erliielt in Regcnssburg
die Priesterweihe, wurde daselhst Domherr uml endlieh Weihbischof.
Der jüngere Sohn, Philip]) Ueudiard, verm. mit Susanna v. Gemmiugeu,
verliess die im spanischen Erbfolgekriege zerstörte, väterliche Burg zu
Ilattenheim , kaufte den Sanecker Ilof zu Eltvillo . welches Gut die Fa-
ndlie noch jetzt von Nassau zu Lehn trägt und starb 1730, Von seineu
viiT Srdnnjn setzte nur Georg Reinhard, geb. 1713 den Stamm dauernd
fort. Derselbe trat als Hof- n. Canzlei-Rath in liannoveiische Dienste.
vermählte sieh mit Melusine Sophie , Tochter des hannov. Generals v.
Campen , nnd erwarb dadurch seinen Söhnen die Campen "scheu Güter
Kgestorf, Neustadt nnd Wnstrof nebst dem Patronate zu Buden an, fiir
sich selbst aber das ritt ersehaft liehe Lehngut AVicbtringliansen hn Calen-
bergsclu^u , welches <ler Familie imch zusteht. Der jilitgere Bruder des
Georg Reinhard, Ludwig Christian, war Ritterlianptnninn der mittel-
rheinisehen Ritt ersehaft und die eine der fOnf Seh wester n, ('aroline, ver-
milhlte sich mit Carl Philipp Freih. v. u, zum Stein , und wurde die
Mntter des so berühmt gewordenen k. pr Staatsministers Heinrich
Friedrich Carl Freiherrn v. n. zum Stein, — Durvh den Besitz des er-
wälmten Gutes Wielilringbausen und des Gutes Leesle im Ifmaiscbeu
fanil die Familie im Konigr. Hannover Aufnahme unter den ritt^^rschaft-
lichen Adel der ealen bergischen n. boyaisehen Landschaft. IKeselbe
führt übrigens im Herzogtlnime Nassau den freiheni. Titel nnd besitzt,
ausser dem genannten Lehn zn Elt\ille auch das Patronat zu Hatten-
heim. — Die absteigende Stamnireihe der jetzigen Familienglieder ist
(
i
— 396 —
folgende: Freilu Georg Reinhard , s, oboii, ^rf^h. 1713 il ^ost. 177H,
Mitbesiteer dev rbciiiischm GütiT, k. grnssbnt. ninl kiirbraüiiscliw.-
liliieh. (Jber-Apiu'llafiniispjericljt^-Hitlb inid Lmidilrost: M<^liisinr Sni>liio
\\ Campen, vcnii, 1742 iL ^n\st- 1792; — Frdli. Ernst, ^^i'fallrn IHOJ»
aU k» grossbrit. (tent^ral in dt^r ensüscli-dfnitscbon L<?gion in der Selilaeiit
bei Talavera: Julie v. Ahlefekl, verm. 1790 u, ptest- 1821 ; — FreÜL
Friedricb.geb. 1802. Herr zuWiditriniiihausen, k. bannovJlber-AppelL-
Ger.-Ratli a. D. — Vi>n dem 184(> verstorbf^ncn Dnider des Frdb.
Friedricb, dem Freib. Adcdpb, k. bannov. Major a. D., stammt am d<T
Ehe mit Isabelle Freiin v. BfUow-Ikitkiimp, verra. 1831, neben zwr'i
Tftcbtern, den Freiinnen Isabelle u. Willi eliniue, ein Solnu Freih. H ein-
rieb, jyreb. 183B, verm, 1802 mit Clai^a Freiin v. Scbek-ScbelenbiirK,
geb. 1833.
HmmtffOdhi, T«ib. M. - Oauhf. \, fl. IU'2 n. 63. *- f. ffafM^in, 1. S, »AI, ^ N, K«noal,
Haiidb. 17T7. «. 120 mitl 177,^ 8. 1HI>, — Ftrih f. >i. Kp^i^^uhfck, S. l«7, — /*>** ji. £,f(/*-
*. MeUing, l\. H. a»a. — Huppl. m SMiui- W.-U, rv. iT. — W.-B, de.i K^r* Httiriuv. C. IS
und S. 9. — r. H'fnt^r, inJi^^iftupr Adel. Tnh. P u. S. 7 u, liiMmp»- braiiusoliw, Adelj T«ti. *J0.
— Kmnchk^,, in. ». t?s» und «:?.
LmiiiiH. Adelsstand des Kgr. PreiisseiL hiplom vom 15. Febr.
1752 für .Alexander Lanius, LiButenant im k* {n\ Inf.-Rcg. v. Kleist.
p. fhUh^h, n 8 M. — jr. ?r. A.-I*. I. 8. 4!» iind dt, S '^ni, ^ Fr§ih*rr e. L^debur^
tr, 8. Kl.
LtiniuH V. Wellenburjf^, Grafen (Schild gevievt, mit Mittelseliilde.
Mittelscbild von Silber u, llotb der Liliitre iiae.b jretbeilt: ret4*ts eine
an die TlKrilungslinie an^reseblossene, halbe, rotht^ Rose and links nine
halbe, silberne Lilie. 1 ii. 4 von Silber n* RuÜi dureh einen Wolken-
seiiniU sebrä^rerbts get heilt n. 2 und 8 in Blau ein silberner, oben mit
einer sebwarxen Kn^^el best^txter Sparren). rTrich-grafeii^tand. Diplom
von 1757 ftü' Franz Josojdi Freib. Laniiiy v. Wellenbnrg. k. k. Ritt*
meister im rnirassier-Regimente Erzberzo^' Peter Leopold und iWr den
Bruder desselben, C'arl Ludwig Freib, L. v. W-, wegen ihres alüidi4)gen
GesebleebtH. Altes, zu item deutsclien Reiebsadel gebnremles Gesebieelit,
welches den Ade! mit dem Prädieate ; v. Wellenburg t-rhalten batte, später
in den FreiheiTu- n, Grafeiistand verset?rt wurde u. das Inculnt des ller-
renstaudes im Kgr. Bfdimeu erlangte. — Die Emiifiinget" des Grat'endi-
ploms waren Sohl! e des k. k. General-Auditorlieuteuants Franz Joaebim
Valentin Fi^eiheiTn v. Lanius aus der Ebe mH Anna Theresia Grf.Thurn,
vemi. 171B. — Oraf Franz Jos«'i)h. uxh- 1715 zu Varasdin nnd gest
1780 zu Wosekan in Brdimeu als k. k. Geueral-Fefdwar.btmeister zu
Ross, vermäblte sich 1743 mit Hieronynia Jlalizia. ü;eb. 1723 — Toch-
ter des 1729 verstorbenen Giuseppe Carassa IL Prineipe d'Avella, s.
Bd. IT. S. 21 fi und 19 aus der Ehe mit Anna Elisabeth v, Ojipersdorf.
Freiin v. Fuidstein n. Aieh -- welebe das Gut Wosekan kaufte u. ihren
Gemahl in die Besitzgemeinschaft anfnahm, worauf derselbe 16. Juni
1763 das Tneolat des Herrenstandes im KonigreiVhe Bfdimen erhielt.
— Der Stamm bat daiieriid fortgeblOliL !T'i iricb Graf Lanins v. Wel-
lenburg, k. k. Rittmeister, war 1857 Platz-rnmniandant zu Pordeuoaft
und Hermann Gr. L. v, W. 18fiO k. k. Statthalterei-Coneipist zu Prag.
Mtgtrt0' f. M^htf*i4. «. M. — Genenl. Ttachenb. «I. gtf. Häus'^f, 1K57. S, 43» «nd l9W.
8. iSO. -^ 8u|ii>l, XU «»eliiö. W.-ß. VI. 5. ^ Trfrog, I. 79.
— 396 "
Linikii^clif Ltiuckiftoli und Lankisch v. HUrnitz, Ritter (Schild
durch einrii si'hrügreciitpn, rothen OalkeiK in welchetii ein Htrsch mit
uclitt'ndigf^m, goldenen Gevvdlie nach reclits nnd ohen läuft . fj:etheilt:
iiiiteii, rer!its, von Blan und Gold und ohen, links, von Gohl mid Blau
schräg-rcchts gotheilt, mit einer auf der Tliellungsliirie mifliegenden
Lilie von iiewecli selten Farhen.) liöiinnseher Adelsstand. Diplom vom
10. MiSrz 1580 für M, \Vences!aus Laneki*?ch» Syndicns n. Stadtnchter
der Stsidt Zittau und Herrn juif Neu-Htirnitz hei Zittau, unter Vermeh-
rung des Wappens und mit von dem (tute Neu-Hörnitz entnommenen
rrädicate und BestätigmigÄdiploni des im 16. •Jalirli. der Familie er-
theilten Ritterstandes von 1792 für Jidiaini Anton Lankisch v, llörnitz
(Megerle v. Mühlfeld schreibt unrichtig: Langi^ich Ritter v. Hornitz)
k. böbmiseher Landes-Procurator, — Der obengenannte M. Weneeslaus
Lanckisch, geb. 1521 zu Zittau — ein Sohn des 15 SB verstorbenen
riürgermeisters Wenceslaus Lanckusch (wie früher der Name geschrie-
ben wurde) — erhielt als Stadtsehreiber zu Zittau 1561 einen kaiser-
liclien Wapptnhrief und wurdr 15H4 /um kais. Appeilationsrath er-
nannt , starb aber . noeh ehe er diese Stelle angetreten , im genannten
Jahre. Von demselben stieg der Stamm, bei welchem das Gut Neu-
llürnitz verblieb, in folgenden Gliedern herab: Nicolaus v* L.; — Gott-
fried iL) V. I.., Gerichts- Assessor in Zittau; — Gottfried (TI) v, L.^
fürsM. anhaltscher J.eihmedicus und Stadt-Physicus in Zittau. — Jobann
Heinrich v. L.^ Lieentiat der Rechte, Senator in Zitt-au etc; — Gott-
fried Heinrich v. L., Juris utr. Cand. u. Notar. Mit Letzterem, welclicr
sich 1725 mit Maria Rosina Weder vermflhlte und dessen Todesjahr
nicht üul'zutinden ist, oder not deui Sohne desselben, Johann Heinridi
V, L. , welcher als k. pr, Lieutenant 1758 in Neisse von einer Bombe
erschossen wurde, ist später die Hauptlinie des Geschlechts , welches so
lauge in grossem Ansehen in Zittau n. der Ober-Lausitz blühte, im
MannsHtauime erloschen, denn Gottfried Heinrich v. L. hatte, ausser
dem erwühnten, in die k« pr. Armee eingetreteneu Sohne, nach Fami-
lienpapieren nur noch eine Tochter, Maria Rosina v. L, , welche mit
dem 1762 versorlienen Pastor Primarius IL G, Hausdorf in Zittau ver-
mählt war. — Ein nach Böhmen gekommener Seitenzweig des Stammes
blühte noch fort, und zu diesem gehörte der genannte Landes-Procui^ator
Johann Anton L. Ritter \\ H., doch fehlen weitere Nachrichten über
das P'ortbhlhen dieses Zweiges.
rarpti'ff, Aitdlect. Faitor. ZtiUv. [L ^i. Sl9ft. — MfgerU f, Mmki/«id, 8, lU. — Ü, Ckr,
Ädviph /VjcAfcJt» Chronik von UenilU, 8. 49—52 u* Dtiüiielbeii, GpscIi. toti Zittau, L S. 007.
— Fr*ih. 9. Ltdfbur. U. 8.10. — Mönch, W.-B. »HUtilichir Ga«ohl««hter (il<i. d«r RAth«-
bakUothek XU Z\tUu\ Nr. ^Iti. — fin^achke, IV. ». 244 -4S.
Latinoy, Grafen «, Freihepren* — Altes , uiisprünglich aus Flau-
dem stammendes, niederländisches Geschlecht, aus welchem Miu-cus
Joseph Gr. v. Lannoy, k. k. w. Geh. Rath und Kiimni,, 1681 als nicder-
österr. Landesmitglied den alten Herrenstands-Geschlechtern einver-
leibt wurde. Später kam der Name des ( »eschlechts bei der genannten
Landestnannschaft nicht mehr vor , wohl aber erhielt Peter Joseph Al-
bert V, Ixanuoy, gewesener Slaatsrath bei dem General-Gouvernemeut
der Niederlande, 1809 den erlü-wL-Österr. Freiherrnstand.
Wissyriit, V. S, 433, ^ MegerU «. Mikt/ttd, Erg.-Bd, 8. 73, -^$iippU tu iikbin. W.-B, I. 14.
J
— 397 —
Lanser. Erbläud.-Österr, AdelsaUml. Diplom yod 1724fttrChri-
st0ph AntOD Lanser.
IjEiispt^rofer, Ein dr^m niederöstorr. RittersUiide ein verleiht |?e-
wesenea Gescbleebt — Christ opli Jacob f.ansperger v. Pongerhof, ein
geborener Oesterreicher, welcber sich später tiueb Kdler v. Landsperg
schrieb, wurde 1635 unter die neuen Oesehlecliter des nieden'^sterr.
Ritterstandes aufjgeiiommen. Das Gut Pengerhof, ei^^entlicb Pengertbof,
nach welchem derselbe \\\%2 das PrUdicat erhielt, lag an der milhrischen
Grunze, war scliun hin^e im Besitze der Vorfahren gewesen und |?e-
h5rte später zur Herrschaft (ijlgenberg. t'bristopb Jacob L. v. P. starb
1635 und hinterliess s^wei Söhne: Ferdiuirnd Franz und Tarl Ludwig.
Ferdinand Frsmz Liinsperger v. F*engerhof, Kdler v. l^antlsperg wurde
lß75 niedertisterr. Regiments-Rat b und H>81 kaiserL Trachsess. Von
demselben stammten zwei Söhne: Ferdinand (*arl und Frtujz Uhristopb,
mit welchen spater das Gescblecbt erloschen ist.
WitMgtiU, V. S. 4S4.
* Lan»tein, Lahnntt^ln* Altes, triersches Vasallen-Ge*3ch!eebt , wel-
ches zu Andernach begütert war und gegen Anfang des 17. Jahrb. im
Mannsstamme erlosch. Margaretha t. Laustein, des Georg v. Kürsen-
berg Tochter, starb 1639.
Fnhn«, J. 8 nty. - Frtih, w. Ltd»hur, TL S, 10. — «/#4M«eA«r. V. IT3.
' Lanthieri, Grafen. Ein in Oesterreicb u. in Friaul in der Graf-
schaft Görz vorgekommenes, grüHicbes Haus, weh^bes vom K. Fer-
dinand 111.' das Frbscbenken-Arat der Grafschaft GOrz erhielt. Die fort-
laufende Stanunreihe desselben f^ingt ßucelini mit Auto raus de Lan-
therii%v. Paradico an , welcher aus der Stadt Bergamasco in Italien
stammte und gegen Ende des 15. Jabrh. lebte. Der Enkel desselben,
Lanrentius v. Lantbieri , schrieb sich: Freiherr v. Sebünbausen u. als
Urenkel werden aufgetlübrt die Grafen: Franz Anton, k. k. Geh. Ratlt
und Landes-Vicedom im Ucrz. Cniin , welcher 1721 Landeshauptmann
der geftirstetcn Grafschaft OiSrz u. Administrator von Gradisca war u.
173^ starb und Franz Sebastian, k. k. Kümmeren Der Stanun hliiiite
noch fort, nnd nach 1730 lebten noch die Grafen: Jobann Friedrich,
Herr auf Vippach, kaiserl. General, von welchem die Grafen Ferdinand
und Friedrich euttiprossteu , Carl zu Reiffenberg , k. k. Kiinnuerer^
von welchem Jobann Ignaz stammte, a. Caspar» Oberst-Erb-Landsehenk
in Görz.
Buceiini, m. - Gr, t. Wurmhrand, 8, 310. — QauU, \. ». lifi*.
^ Lantoseh* Alles, pommernsches Adelsgeacblecht , welches auch
Landtow, Landten, Lantoske und Kenstonofaki geschrivbeu wurde.
Dasselbe war in llinter-Pommern im Lauenhurg-DiilowÄelu'n Kreise
schon im 16* Jahrh. mit Lantow, Schwartow , Schwicbow und Bozepol
angesessen und sass noch 1727 %Ml Memnke* Später ist der Stamm
erloschen.
^y^^A v.Udti^uf, II. 8, tO, ^ 5«>*iiwwiA#r, m. ICI. — r..iiimi?ru8cl». W.-B, tV, 18,
Lanzen v< Liebenfeln, s. Liebenfels.
\
— 398 —
< Laii^oTitUirf (in Gold zwei schrü^liiiks über einander gelegte, grüne
Palni/w(4ji^e). Adohntiuid de^ K^iiiij^^r. riLUsscii. Diiilom vom 24. Sept.
1824 für IT<4niiiie Ljiuzeiidorf, Pflr^^ctoclitor der Ffirstin v. Pnckler-
Muskau. — Näich einem in Sa in in Um gen \i>rkumuiriuk']i Alliaiizsiege! :
rechts Blttclier, linkj^ Lauz*ndorf, hat sich dieseiUe siiiiter mit einem
Herrn v. ßlücber venuüblt,
AVf/A r. U,i,!hur, IL. H. 1 1. — W, B. der lV«u*5, Wytmroli.. 111. St».
LiLu/eiiilorfer (SeliUd blan und in der rechten Oberecke eine von
Silber und Ri*th geschachte Ehren- Viernng), Altes, ursprünglich
österreichisches [titterstandsgeschlecht. aus welchem schon llTiH Wem*
hart V. Laiizeiidorf, Miuisterialis, ein Dienstiuann bei dem Hofstaate
des Herzogs Heinrich L Joasiniirgutt , urknndhch vorkommt. Spüter
soss die Fiuuilie anf dem Piihel nnd Hiins, Wolf und Tbomiiü dit^ Lan-
zendiirft^r, Gebrüder, erhielten vom Könige Feniinand L laut Oiploms
vom 10- kvLg. 1554 die BestiUignng ihres alten ritterliclien Herkommens
nnd Wappens und versddedene landeHfür istliche Lehen bei Hintberg
und weiterhin an der Fischa. - l*as (Teschlecht blühte noch zn Ende
des 16. Jahrhunderts und ist ciaim erloschen.
Laimezeck v. Zvzuwelio, FreiheiTeri. Böhmischer Freiherrn-
stand. Diplom vom 30. Oct. ItiUl tUr Bernhard Alexander Lapaczeek
V. Zvzawcho,
p. H^tthiiiih, IL d, II.
^ Lappe. Altes, früher zu dem Adel in der Grafschaft Marck zah-
lendes G^'scblecht, welches bereits 1400 zu Köningen, 142*1 m Ruhr u.
1454 -m Dinkler, Klnüngbof nnd Meirich und noch IGSG zu Ileing-
hausen, Rufir und Vierbeck saas. Dassellie ist in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrh. mit Lutter Wiaold v. Lappe erloschen. •
Fr*ik^rr p. Leiiaintf, II S. II. - r, .'^/Wj»*«, woatiili. Q-'^. hl lite, l%b. tiL Nr 1.
^ Lappitz. Altes, zu dem iiieder-österreiehischen Ritterstande ge-
hörendes Gesrhlecht, welches mit Geisseneck, Zeillern ^ Rappoltcn-
kirchen etc. begütert war. Dasselbe stannute nrsiiranglic]i aus Groatien
und hiess eigentlich t'uzal , CusaL — Thomas Cuzat war Dan der Graf-
schaft l^yka und Curbau in Croatien und lebte 1419 u. noch 1441. Der
Sohn desselben. Petrus dictus Kuzal de Lyka, Eques, war 1470 des
Königs Matthias Corvin in Ungarn oberster Hauptmann zu Odoczyk n.
Vidin und kam, als ihm seino Güter in Croatieu und Slavonien von den
Türken entrissen worden waren, nach Oesterreich, lebte mit seinem
Sohne. Andreas, zu Steyer und starb daselbst 1490 im hohen Alter.
Der Sohn, Andreas v. Lappitz , auidi der Crobat v. Lappit^ genannt,
weil er aus Groatien gebürtig war und um 1489 das Gut und den Edel-
sitz Lappitz bei Wangen und Reinsperg gekault uml sich nach dieser
Pfsitzung genannt hatte, erwarb nni 1503 auch Raiii>oltenkirclien nnd
Zeillern und starb 15011, Ans seiner Ehe mit Klisabetha v. Harrass
wui*en 11 Kinder entsprossen: sieben Töchter und vier Söhne: Wolf-
gang, Wilhelm, jung gestorlR^n, Johann Baidist und Tlrieh v. L. Let-z-
terer, Doctor der Hechte und des Königs Ferdinand 1. Erzherzogs zu
Oesterreich Rath, kaufte 1531 die Herrschaft Leibn und Weittenegg,
— 399 —
war zweinuil vermiililt, stirb aber ohno Nacbkonimenr den Stamm
9et2ten Wolfgung u. Joliauu Baptist fort. Wulfgaiig war 1511 dvs
Viirst'Bi^dioh m Freysing Pfleger zti WaidhofLUi an der Yp^ts und
hatte aus dvr Ehe mit Rosiiia ITöcbeiibt^rger, neben eiüer Toebter, drei
Sohne, Andreas (IL), Joliann und Joiifhini. Johann Baptist, iiisgenunn
Hans V. Lappitz zu Geis^eneck mul Zeillern, gest. löS(> , k. Uuth nnd
1535 Verordneter der nieder üsterr. Landsehall, war mit Clara Tor-
quata Grf, v. ( Jorbau, der Letzten ihres alten eroatisclien Stammes, gest.
1541, vermählt, ans welcher Ehe aebt Tochter und filnf Subue ent-
sprossten. Von Letzteren bUeben Veit, (liristian and Sebastian unver-
mahlt, PanI wurde L54L Üoctor der liedite und starb noch in de in-
selben Jahre und Comeliuis v. L. zu üeisseneck, Zeillerii u, Rappolten-
kirchen, Ritter, K. Ferdinands Rath, war in erster Ehe vermuhlt nnt
Margaretha v. Scherffenberg , gesL I55ii und in zwTiter mit Burbara
Freiin v. Tsehernendjj. Ans der ersten Ehe entspross. neigen einer
Tochter, Christina, ein S<din Joliann Andreas, welcher im 17. Lebens-
jahre 6, Sep. 1567 an einem Fnssübel stiirb und au^ der zweiten Ehe
stammte eine Tochter, Margaretha. Wenige Woehen nach dem Tode
des genannten Sohnes starb 22. Oclob. 1567 der Vater, Corneliut?, als
der Letzte des Manns^tammes* Von den hi uteri assenen Tüchtt^'ni ver-
mählte sich Christina v. L., gest. IBOl), 1573 mit Bernhard v. Prasch-
manu auF Wilkan etc. in Schlesien, niid Margaretha v. Lappitz, Herrin
zu Geisse negg, 1588 mit Christoph Herrn v. Schallenberg, welcher 1597
starb, worauf die Wittwe sieh KJOl in zweiter Ehe mit Johann Hart-
mann Ennenkel Freih. auf Albrecbtsherg und Hohenegg vermählte.
Spiiter, ä. Febr. 1614 , ist dieselbe als die Letzte des ganzen St^iumies
gestorben. — Das Lappitzsebe, mit dem gräd. l'orbauschem verbundene
Wappen (SchUd ge viert : 1 u. 4 in Gold ein einwärts sehender, schwar-
zer Adler: Lappitz und 2 u. 3 quer getlieüt: oben in Kuth eine auf
einer goldenen Krone sitzende, einwärts stehende, silberne Gans mit
einer Krone um den Hals und auf dem Kopfe , und unten in Silber drei
rutbe Querbalken: Gr. v. Corban) erbten die HeiTeii v. Schailenb^rg
und dasselbe bildet jetzt den Rückenschild des Wappens dt-r Grafen
Schallenberg.
Wtuffrill, V« 9. 4.16—10; nat-ti di'in im gritf. itliiin«iib«fKi«cli«u Arcbivf nunt«' wahrt««
HJutor. Io4ig. 8. yj\ u. Tah. 51 u- DeiiLsche Gr»f<^tih. der Q«g«Dw. U. S. 370: in dem Ar-
lllLoi: Gr. V. iJuiiaaeiibt-rg.
Lari^eh, auch Freiherren nnd Gnife» (Stammwappen: in Roth
«wischen zwei gegen einander gekehrten Sicheln mit goldenen Griffen
€l!i goldner, darch eine goldene Krone gesteckter Zepter). Bidmiiscber
Freiherrn- u. Grafensland. Freiherren-l>iidum. IHploni vom L August
(24. Sept.) 1654 für Jobann Friedrich v Lariscli, Herrn nuf Karwien
im Teschenseben, Landmarstihall u. Landeshauptmann zu Tischen, mit
dem Prädieate; v. Ellgntb u. Kai*wien und vom 22. April 1720 für die
Gebrilder Franz Joseph und Carl Ludwig v. Larisch und Gross-Münns-
dortr (so scbreilit Megerle v. MUhlfeld, doch muss es heisren : Gross-
Nimsdorf ijn Kr. Coael); so wie Grafendiplom von 1748 fflr Franz
Freiherru v. Larisch, Landesal testen des Fürstenthnms Teschen. —
i
— 400 —
Altes, schksisches Ädelsgescbleclit , welches Papmcius de Glogol aus
Irland herleitet: eine Annahme , welcher auch Sinapius beistimmt. Ein
Zweig der Fainilie liess sich später in Polen nieder und kam aus Polen
nach Schlesien , was wohl der (Inind war , da^.^ Paprocias den Stamm
von dem alten polnischen Hause Lanssa (in Gold zwei neben einander
gestellte , die Schürfen answürts kehrende PdugscbaarenJ herscliiieh,
doch spriclit fiir diese Annahme das Wappen nicht, und so hat denn
auch (Taube die Familie für eiue eingeborene schlesische genommen^
doch ist niciit zu Üherseiien , dass ein Freiherrndiplom, wohl das von
1720, auf die Abstammung aus dem alten polnischen Hause Larissa
oder Laryssa Rücksicht genommen hat , denn Siegel in grösseren Wap-
pen-Sammlungen ergeben mit dem Namen : Freiherren v. Larisch fol-
gendes Wappen: im Schilde das Stammwappen, l'eber dem Schilde
stehen auf ^iuer fünfperligcn Krone zwei gekrönte Helme. Der rechte
trügt drei von den Sicheln des Schildes heseitete Straussenfedem , xmd
der linke einen Zepter zwischen zwei, die Schärfen auswärts kehrenden
Pflugscharen des Stammes Larissa, — Niclas Liirisch auf EUguth im
(Jppednschen (im jetzigen Kreise Gross-Strehlitz) lebte um 1500, und
Johann Lariscli v. Ellguth auf Hlynoe in Mähren 1534. Her Urenkel
des Letzteren 5 Johann Friedrich , s. oben^ erhielt den Freiherrustand
und da derselbe, nach Sinapius: Heros illustris meritis, unvennählt
Btai'b, ging der Freiherrnstand auf seinen Bruder, Johann Franz Wil-
helm, über, welcher in der Ehe mit einer Gr f. v. Tenczin den Stamm
fortpflanzte. — Aus einer anderen Linie , der Linie zu Gross-Nimsdorf,
stanunten die Freiherren Franz Joseph u. Carl Ludwig, Gebrtider, s.
oben , auch lebten um diese Zeit viele Sprossen aus den Ilüusern Bis-
kupitz» rtokitsch und Nikoline im Oppelnschen, — Von den spateren
jNaclikümmeu des obrngenannlen Jolmnn v. Ij, erhielt Franz Wilhelm
Freih. v. L. , wie erwähut, den (irafenstand. Derselbe war nüt Anna
Maria Freiin v. Cusa u. Kraditsch vermählt, und aus seiner Nachkom-
meuschaft vermählte sich Johann Gr, v. L. , Freih. v. Eligulh u, Kar-
wien, gest. 1H20, k. k. Kämm., Geh. Rath und Landeshauptmann des
Fürstenthums Teschen * 1790 iiut Anna Freiin v. Männich (Mönnich)
^'est, 1829, Nach dem Testamente des Vaters der Letzteren, des Jo-
hann Wenzel Freiherrn v. Mann ich, des Letzten seiner Familie, welche
seit dem 17. Jabdu ei"st im Adels- und später im Freiherrenstande ge-
hhiht hatte, wurden Namen u. Wappen der Familie v. Mannich (Schild
von Gold und Silber geviert) mit deueu der Grafen v. Larisch verbun-
den und diese Verbindung durch kaiserL Diplom vom 24, Jan, 17Ü1
bestätigt, — Von dem Grafen Johann entspross Gr, Heinnch , gest.
18511, Besitzer der F.-C, HerrsclL Karwien und Blnschzau in Oesterr.
Schlesien, des Lehngutes Schönstein^ so wie jiiehrerer Allodialgüter im
Oesterr. lu Preuss. Schlesien u. in Krain. mähr.-schles. Landstand etc.,
verm. mit Henriette ürf. v, Haugwitz, geb. 17^*9, Besitzerin der Allod«-
llerrschaft SwieÜau und des Lehngutes Wasilsko im Kr, Hradi&ch
Muhrens u. des Gutes Kunschitz in (»sterr, Schlesien. Aus dieser Ehe
stammt das jetzige Haupt des gräÜ. Hauses: Gr. Jobann, geb. 1821,
Besitzer der F,*C, Üerrsclu Karwien, Steiuau und Tzcrlitzka iu Oesterr.
j
— 401 —
Sehlesien^ Bloschüu u, Rogau in Preuss. Schlesi©n, m wie des Lehen*
gutes Schonst ein im Troppauschen , k. k. Kämm.. orW. Mitirliod dos
Herrenhauses de» Reichsraths, niiüir.-schles. LandsUiüd und Landes-
hauptmann des Herz. Ober- u. Nieder-Sddesien, verm. 184J> mit Fraij-
zisca Freiin v. Käst, geb. 1828^ aus welcher Ehe ein Sohn stammt:
Heinrich, geh, 1850. — Die heiden Brüder dos Grafen Johann sind,
lieben drei vermählten Schwest<?ni, (ir. I^eo, geh. 1824, milhr.-schles>
Landstaad, k. k. Oherlieut. in d. A. , verm. mit Helene, des Fürsten
Dimitri Barhf) Stirhey Hospotars der Wallacliei Tochter, aus welcher
Ehe eine Tocliter, Ileiiriette . geb. 1853, und ehi Sohn. Georo:, geb.
1855^ eatsprossten — und Gr. Eugen, geh. 1833, mrdin-schlfs. Tiand-
stand. — Von dem Bruder des Grafen Johann, s. oben, dem IHli vor-
storbenen Grafen Joseph . k. k. Kimm, und k. preiiss. Generalmajor,
stammt aus erster Ehe mit Sophie Freiin v. Gnittschrciher, Eiller Herrin
Y. Czopkendorf, iiest. 1812: Graf Feniiiiand , geli. 1804. Herr der
Herrschaft Dii-schel bei Leohsdiütz in Olier-Sehlesien, k. pr. Lanth\itl(
a. D. und Landes - Aeltester des Kreises LervbschUt/, verm. 183u mit
Anna Grf. v. Mettirh . Freiin v. Tschetschau, gest. 1850, aus w(dcher
Ehe ZTvei Tiiehter leben. — Der adelige Stamm liat aus mehreren
Häusern in Schlesien und in der Niederlausirz fortgebhlht and /aldreiche
Sprossen desselben halmu in der k. preuss. u. k. siiclis. Armee gestan-
den. Ein V. Larisch starb 1811 als k. pr. Gcnerallicntenant und C'hef
eines Infanlerie-Regiments, welches mit dem Nfimen: Alt-Lanseh be-
zeichnet wurde; der Jüngere Bruder des Letzteren, Willielm Christopli
V. L,, gest. 1823, wurde als k. pr. Generallieutenant 1813 nach 53jtih-
riger Dienstloistung pensionirt und ein v. L. trat 1810 als k, pr, Ge-
neralmojor in den Ruhestiind. Carl v. Larisch, gest. 18f>8, war Hrrr
auf Kümmritx hei Lnckan , k. pr. Major a. D. und Landes- u. Kreis-
deptitirter des luckauer Kreises und der Sohn desselben ist: I>r. jnr.
Alfred v. Larisch. h. sachs.-altenb. Geh. Uatlu Minister u. Yoi-sitzender
des Staats-Ministeriums, Ferdinand Heinrii'h August v. L. , k. süclis.
Major, trat 1835 aus dem activen Dienste und Friedrich Curt v. L. ist
Hauptmann im k. sächs. Artillerie-Corps. — Ausser dem genannten
Gute Kftmmlitz standen der Familie in neuester Zeit in der Nieder-
lausitz noch mehrere andere Gfiter zu; Herrmann t. Ti,, k. sächs, Ober-
lieutenant a. D. wurde als HeiT auf Göritz im Kr> Kalau aufgeführt,
und in demselben Kreise besass ein v. Larisch die Güter Reddern, Kasel,
Gräbendorf, Laasdorf und Peitzcndorf,
SimaphiM, II. ü. M^—Lf, - Oauhp, I. S, Ufil uiirl 6.V. — OriwifH-A (ajniUni' LnTlHnimua.f
in 8ileaJti an fiMi d^Jllr^mJ^r. npilrK}$<;jii icii Jilen schli"f«l»rji. RprhtMi und tUr Op^cliiirhui , II. 1.
Nr. 5. — Mfi/^rte p. MmUfthi, Erg.-Btl, K. W mnl 7.1. - N, Pr A.- L. 111. S. lid'i und i. -
D«uUch« Grafouh. d, Gc^^nv. TK H. 9 titid tO. -> Freiherr 9. LefttfiMr, IL H. 11 und VI u,
II [. R, %^% — Gi>m"«L Tft*efiLMib, 4. ^rMirh. Hüu**^. ISS», 8. 481-03 üitü histür. lUmtb %u
Dcmaelbeii, 8, 193. — Birbmach^r, I. 7e , v. L»ri«i?h. Rrhkitisrh. — W.-B. d, «arlH. KtÄitiii
Vif. &4: ?. L. — Kne»chke, I. 8. 260—63,
La Roche, Da Jarrys v., 9. Bd. IV. S. 551 u. 52: Jarrys, Do
Jarrys de la Roche etc., Freiherren,
* La Roche Starkenfels, Freihen-en (Schild «teviert, mit einem
schwarzen, drei, 2 und 1 , goldene Liben zeigenden Mittelschibb'. l n,
4 in Silber ein vorwärts sehender Btiflrclkr>i»f und 2 a. 0 in Blau ein
KntMchk«, L>euta«b. A.delj-L«x. V. 2C
— 402 —
silbemer Thurra, über dessen Zinnen dreiBliitatrori'en schweben). Eeidis-
freihemistiintl Diplom vom 2ti. Juni 1713 fiir Samuel (JlJ La Roche,
Edleu Herrn v. Stiirkenfids, niarkgr. li essen -cassels^.h. Getierahnajor. —
DasGesehlecht der Freih. v. La Roche, I^dle Herren v. Starkenfels ist ein
jüngerer Zweig der alten fr an musischen Grälen de LaRoche snr Foignon
n, de La Roche en niontagne, welche von d»n Grafen de Geneve stamm-
ten und im Haupistumine im 15. Jaiirli- ausgingen. Bald nachdem die
Stammgüter <hirch den Tod des Grafen Humhert de La Roche an die
Schwester desselben^ Gilette, verunihlte Grf. Petit-Pien-e , gekommen
waren , verlor auch der jüngere Zweig in den Religionskriegen seine
Besitzungen und nmsste, zu Cahiifs Lehre sich bekennend^ aus Frank-
reich miswandeni. Samuel (L) de Iai Roche, gest. 1701 , diente an-
fangs der Krone Schweden^ trat dann in lothringische, später in hraim-
schweig.-celle'sche Dienste und war /ailetzt k. pr. Oberst. Der gleich-
namige Sohn desselben Samuel (II.), s. oben, gest 1722. zeichnete sich
gegen die Türken sehr aus , erhielt 1 2. Aug. 1 70(5 den Reichsadel mit
dem Prüdicate: Edler Herr v. Starkenfels, wurde spüter, wie auge-
geben, in den Freiherrnstand vei^etzt inid, nachdem er die Güter Mona-
heim und Erhesbildesheim erworben . in die fr» ie Reiehsritterschaft am
Rheinstrome aufgenommen. Von seinen Kindern hatte nur Friedlich,
geb. 1700 und gest, 17B0, Nachkommenschaft. Derselbe war dreimal
vermahlt und zwar in erster Ehe mit Johanna Charlotte v. Eck hart zu
Saltze, in zweiter mit Henriette Wilhelniine v. Schierstädt a. d. H.
Pablit-z und in dritter mit Friederike WilheLnnne v. IJertel a, d. H.
Glitten und hiiiterliess zwei Sühne und fünf Töchter, Die Schwester
Friedrich's, Susanna Esther, verm, mit Christoph v. Kalte, k. preiiss.
Obersten , gnlndete ein sehr bedeutendes Geldmajorat für die Familie
V. La Roche, und ein Fräulein- Stift zu je sechs Stellen in Berlin. Auch
steht der Familie das adelige Frei- u. Majoratsgut Wieblingen bei Hei-
delberg zu, welches derselben von einem Verwutidten, Herrn v. Vulteemit
der Bestimmung vermacht wurde, seinen Namen als Beinamen zu führen.
— Der freiherrliche Stamm blüht jetzt iu einer älteren u. jüngeren Linie.
Haupt der iilteren istFreih. Carl, geb. 1812 ^ Solni des IHBO verstor-
benen Freiherrn Carl Georg, grossh. bad. Majors aus der Ehe mit Ele-
onore Scheidt v. Rosenhof, gest. 1831 , und Enkel des 1803 verstor-
benen Freih. Friedrich Georg Philipp (Sohnes des Freiljerni Friedrich,
s. oben, aus erster Ehe) Herrn auf Mousheim, hessen-cassel. Geh.Raths
u. Reg.-Präsidenten , verm. mit Caroline Freiin Spiegel v. Diesenberg,
gest. 1803 — verm. 1844 mit Bertha Freiin v, Fürsten wärt her, genannt
Kellenbach, geb. 1R27, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, ein Sohn,
Emil. geb. 1850, stammt. Näehst(!em lialten zwei Brüder des Freiherrn
Carl Georg, s, oben, den Mannstamm fortgesetzt. Vom Freih. Christian,
gest. 183H, k. pr. GeneraUleutenant, entspross aus der F^he mit Eleo-
nore V. Prenzell, verw. v. Scharden: Freih. Gustav, geb. 1810, k. pr.
Mjyor a. D, , verm. 1840 mit Natalie Kdlnassy v. Kalnass, verw. v.
Puttkammer und vom Freih. Philipp, gest. 1842, grossh, bad. General-
major n. Brigadier, stammte aus erster Elie mit Caroline Freiin v.
Geusau, gest. 1819: Freih. Maximilian, gest. 1849, grossh. bad. Ritt-
1
— 403 ---
meister, Yerm. mit Franzisca Freiiii dö Jarrys v. La Koche, geb. 1805,
aus welcher Ehe du Sahn lebt: Froilh Alfred, j?rb. 1834, k, k, Ober-
lieutenant. ^ Haupt der jüngeren liiiie der Familie ist jetzt: Udo
Freih. v. La Roche, Edler Herr v. Starkeiifels, geuannt v. Vult^^e, geh.
1818 — Sahn des 1848 verstorheiieu Frdlierrn Wilholm Ludwig,
Grußdlierrn auf Wiebliagen , grossli. bad. KuTnmt'rhorm u. M:ijörs aus
zweiter Ehe mit Emilie tlrf. v. Uexküll-Oylleuhand , ireb. 1790 und
Enkel des Freih. Wilhelm, gest. 1820 iSolmes des Fr eilt Friedi-ich ans
zweiter Ehe mit Henriette v. SchierstiUlt), veruL mit Wilhelmine Freiin
V. Koller — Orundherr anf Wiehlingeu, grossh, bäd. Major, verrn, in
erster Ehe mit Mathilde Freiiu v. Berlichingen ^ gest. 1854 und in
zweiter 1858 mit Emma Freiin v, Hanlenberg a. d. H. Oher-Wieder-
stedt, geb. 1837, Aus il<^r ernsten Ehe stammt FreÜL Udo Samuel, geb.
1844, und aus der zweiten Udo Carl, geb. 18511.
N. Pr. A.-L. V. S. m\ - Ca^r, A<1iI»1k (L Gm-^sh. Baden. Abth. ^, - Frttih, 9. L^dt-
hur, 11. 8 13, ' ihtif^jiX, Taitheuhiith «1er Inlli. WÄu^'-r. lKi4. ^. L*-i«i -i»2. HÄ6, S. .ISi und
lft6l. S. 40fi m\ii 407,
La-Ros^e, Basaelet v* La-Rosee, Grafen. Reichsgrafenstand,
Diplom vom 5. Apr. 1764 fiir Johiinn Caspar Basselet v, La-Ros<^e,
apüter kurpfulz-bayer. w. Geh. Kath , FeUlnmrscliall-Lientenant n. Chef
eines Reiter- Retri^if^'its, zuletzt Hof*KriegÄ-F*rüsident iu Müuehen eU. —
Das grätliebo Hans Basselet v. La-Rosee stammt von dem alten Ge-
schlechte der Markgrafen de la Rosa, wchiies nrsprtli^glieh in Spanien
und später in den eliemaligen spanischen Xiederlanden blühte. Der hier
in Rede stehende Zweig des Stammes nannte sich sjiätpr Basselet de
La-Roaee und aus demselhen kamen die Gebrtlder Theodor, Franz Ger-
vatius u. Jobann Caspar mit dem Kurfürsten Maximilian Emanuel nach
Bayern und nahmen Kriegsdienste. Johann Caspar wurde als Comman-
dant von München dem K. Franz I. nach Straubing eiitgegengesendet
und von diesem zimn Rinclisgrafen ernannt. Graf Johtum Caspar, gest,
1795, war in erster FJn* vermählt mit Maria EUsabeth Freiin v. Ruftin,
gest. 1764 und in zweiter mit Josepha Freiin v. Kauendori". gest. 1799.
Aus der ersten Ehe entspross Graf Johann Caspar Alois, gest. 1826, k.
bayen Kümm., w. Geh. Rath, Staatsrath im a.o. Dienste und Präsident
des Ober-AppellationS'Genehts, welcher durch sHnen Sohn, den Graien
Franz Xaver den Stamm fortsetzte, aus der zweiten Ehe aber stammten
zwei S5bne. Graf Maxhnilian, k. bajer. Kämm. u. Präsident der Forst-
kaauner. verm. mit Antonie Grl v. Oberndort', welcher 1797 ohne
Nachkommen starb, und Graf Joseph Adolph, gest. 1834, aus dessen
Ehe mit Elisaheth Grf. v. Hechberg und Rothenhlweu, gest. 1848, ein
Sohn, Graf Emanuel, entspross, — Der Stamm blüht jetzt in zwei Li-
nien, von welchen die erste die Nachkommenschaft des Grafen Franz
Xaver und die zweite die des Grafen Joseph Adolph umfasst. Haupt
der erstea Linie ist Graf Heinrich, geb. 1 803 , — Sohn des 1 829 ver-
storbenen Grafen Franz Xaver, k. bayer, Känmi. u. Obersten aus der
Ehe mit Clara Freiin v, Murach anf Firsing, und Enkei des Grafen Jo-
hann Caspar Alois — Herr auf Hof- u. Grüngiehing im Landger. Miihl-
dorf, kön. Vasall des Ritterlehns Armatorf im L.-G. Wasserburg in
Oberbayern u. k. bayer. Kämm., verm, 1833 mit Franziaca v. Schneid-
26*
I
— 404 —
lioim, aus wolchfT Ehe, iie1)ori flrd T5chtern , zwd Saline stammen:
Or, Dosiflerius, geb. 1834 , iiiiil Gr. August . fieh. 1B3R, Gotsbesitzer,
venti. mit Mana v, Mayer v. SturtzhaasGiL Der Bruder den Grafen
lleiiirich: Graf MaximiJian, ^eb. 1R04, k. bayer. Kümm. u. Forstmeister
in Peusicm, vermabUe sicli 1 !^3 1 mit Gertraud Kfissler, aus welcber Ehe
vier Töchter uud zwei Söhne entsprofistcn : Gr. Di^siderius. geb. 1834,
Recbtspracticant, und Gr. Josepl», preb. 1843, — Haupt der zweiten
Linie ist: Gfaf Emanuel , geh. 1799 — Sohn des 1834 verstorbenen
Grafen Josepb Adolp!i (Halbbruders deR Grafen Johann Caspar Alois)
— Herr auf Isareck und Inklmfen im L.-G. Moosburi^ in Oberbayeni,
k. bayer, Kümm. , verm. mit Hyadntha Freiin v. Gamppenberg und
Ober-Prennberji, güst. 1859. — Der Bruder des Grafen Emanuel: Gr.
Theodur, «eb. 1801, k, bayer. KilmuL, Gl^erst-Lieutcnant und Exemt
in der k. Leibgarde der Hartschiere » vermählte sieb 1835 mit Ludri-
viea Freiin v. Leuprechting zu Irlbach, geb. 1806, aus welcber Ehe,
neben zwei Töclitern , drei Sohne eiitsprossten , die Grafen : Max Ema-
nuel, ^'eb. 183U, Maximilian, geb. 1837 n. Wilhelm, geb. 1B42, —
Anch blühte in Bayern noeh eine adelige Linie des Stammes fort, ans
welcher nach Ardegung der Adchmatrikel des Kg]\ Bayern in dieselbe
eingetragen wurden. dieGebrOder : Oliristopb Anton Basselet dcLarosee,
geb. 1783, k. bayer. Hauptmann 1. CL, Nepnmuk Xaver, 'geb. 1787,
k. bayer, Uauptmann, und Joseph Ferdinand, geb. 1789, k. ba.ver.
Oberlieutenant,
». LanTf, a. 42 ui>d 4^ »im:] VI^k — Dr^ijUch«- OrArciiti, »l. Qflgcnwr. U. P. LI und 12. —
G*»u. TftNfliodli. d. frufl. HÄiiflOT, IM'i, H. IM»— öÄ uuü hiator. Hrtndb. tu Pemselbeii, «. 4M.
— W.-B. ih^ü KCninr, BjiycrH. l. «Ä unü e. W<7ickfrn, khth, l.
Larey, Larei, ljari*ey, Fi'eihen'en u. Grafen (in Gold nenn , in
drei Reihen, jede zu 3, ne!>en einander gestellte blaue Wecken). Altes,
französisches, aus der Normandie stammendes Adelsgesehlecbt, welches
l<i77 nach Berlin flüc-htete, und dessen damaliges Haupt, ein Baron de
Larrey, 1683 die Bestallung als kurbrandenb. Rath erhielt. Später war
ein Sprosse des Stammes Bibliothekar und Vorleser der Königin Sophie
Cliarlotte (Gemahlin des Königs Friedrich L von Preussen).
N. Pr. A.-L. V. «, 300. - F^eih, r. Led^bt^r, II. B, 12. — Suppl. »u Sletjin. W.-B. IL 3:
Or. V. L.
Lasalle v. LonisentliaL Freiherren. Im Kgr. Bayern anerkann-
ter Freiherrnstand. Anerkennung vom I.März 1837 mit Eintragung
des Wilhelm Albert Freih. Lasalle v. Louisenthai auf Da,gstuhl, k.bayer.
Mjyors ä 1a suite, in die Freibenrenclasse der Adelsmatrikel des Kgr.
Bayern. — Eins der illtcsten Adelsgescblecliter der Gascogne ^ weJches
unter den Yorfabren drei Grossmeistcr des Maltbeser-Ordens zahlt.
Dasselbe verliess zur Zeit der ersten französichen Revolution Frank-
reich, wanderte nach Deutschland aus, erwarb das Rittergut Dagstubl im
Kr. Merzig in der Preuss. Rheinpro rinz und wurde in genannter Pro-
vinz, so wie in Bayern als frciherrlicli anerkannt, Anch cUe nahe ver-
wandte Familie Augier, welche in Frankreich den Grafentitel führte,
hatte zugleich Frankreich verlassen und später , neben grossen Plan-
tagen auf St. Lucie und St, Vincent in Westindien , auch die Insel
Union erworben, — Freiherr Wilhelm Albert, s. oben, gest* 1854, war
I
— 405 —
vermählt mit Marie Lucie v: Augier zu Union , und ans dieser Ehe
stammte Freib, Maximilian, Hun-zii Dagstubl, voniL mit einer v. Augicr
zu Union. Die beiden Söbne derselben sind: FiTib. Albert, Herr auf
DagstubK k. hayer. Oberlieutenaut im 3. Chev.-leg.-Kegimente , und
Freüi. Wilhelm, k. bayer. Oberlieutn. im 2. Cuirass.-Rcgimente.
N. Pr. A.-L, V. 8. um. -^ Freiherr o. UdeOar^ U. 8. 12 n, Ell. 8, 299, — Geuciil. T«-
Hchon'i. d. frelti. Iläus«r, L^äl. H. Am und i^(^'l. 8. 4if».
* LasauixT de la SanliL (in Blau ein aus dem linken Sübildesrande
vom Knie an in den Scbikl binein wachsender, halber geharnisehtcr Eitter
mit geschlossenem Visir, welcher in der ansgestreeklen Rüchten ein
Schwert aufrecht in des Scliildes Mitte hält und von ilrei, 2 u. l., gol-
ilenen Sporenriidclien begleitet ist). Kin urspilinglich aus Frankreieh
stammendes Adelsj^eschlecltt, welches in neuer Zeit in der preuss. Rhein-
provinz im Kr. Eupen m llerdenratli und Knoppenhurg begüteit wurde.
— Peter Igna/, v. Lasaulx und /b-nokl v. Lassaulx wurden, Ei-sterer
laut Eingabe d. d. Knoppenhurg. U*. Juni 182B, Letzterer lt. Kuig ab e d.
d, Hergenrath, 25, Juni 1829, in die Chisse der Edellente unter Nr. 11
u. (iO der Adelsjnatrikel der preuss. Rheinprovinz einverleibt. — - Die
Familie Liiasaulx, s. den diese beti'effeudcn Ai'tikel^ ist wohl, wenn auch
das Wappen ein anderes ist, eines Staumies mit dem hier in Rede stc-
kenden Geschlechte.
K. Prouii. A.-L. V. M, SüO. — Frtih. p. Ledefmr , II. H. 12. - W. B. d. PreutA. Hhom-
pruT. I. T»b. 7t*, Nr. 139 und 8. 68.
I Lnwber^irT EiiHsber^* Freiherren und Grafen. Reichs-FrciheiTen-
und Gratenstand. Freibcrrndiplom vom 10. Nov. lBt>4 fllr tlie Gebrü-
der Georg Rudolph u. Georg Reinhold v. L. und die Vettern derselben,
Hans Seyfried u. Andreas v. L., unter gleiclizeitiger Vermehrung ihres
Familienwapiiens: (Schild gcvicil: 1 und 4 quer gctheilt: ghen Roth
ohne Bild u. unten in Silber eine aufsteigende, rothe Spitze: altas Ge-
scklechtswajipen u. 2 u. H hi Schwarz ein schwebendes, kleines, golde-
nes Kreuz: neueres Geschlechtswappeii) niit dem Wappen des alten, er-
k)sehenen Geschlechts der Herren Reickhcr v. Pideubach: j Schild ge-
viert.: 1 und 4 quer und unten der Länge nach getheilt: oben Schwarz
oiinc Bild und unten rechts Roth und links Silber, ebentalLs ohne
Bikl: Reicklier uml 2 und 3 in Blau ein goldfarbiger, ganz entbhltter-
ter, ahgedonier Baum auf lettigem Grunde: angeerhtcs Wappen des
abgestorbenen Gescldeclits Venkh v. Leutzmannstorf , oder nach einer
anderen Angabe: Sinzenhausen) u. Grafcndiplom vom 18. Sept. 1705
für Georg Ehrenreich Freih. v. Lasberg. — P^ins der ältesten öster-
reickischen Adelsgescklecbter , welches den Kamen : Lasaberger , spüter
V. Lassberg, von einem seiner ehemaligen Sitze, dem jetzigen zur 11 en*-
schaft Freistadt im Mühlkreisc gehürigen Marktüecken Lassherg, an-
nahm u. aus welchem schon lUser hiniliundert Julne Sprossen des Stam-
mes hohe Ehrensttdlen am kaiscrliclien Hofe bekleideten. — Hainrich
der Lassberger tiltt 1 323 als Zeuge auf und Johann , oder Hans v. L.^
des Erzlierzogs Rudulpli IV. von OestinTeicb Kammermeister, kommt
mit anderen Grafen, Herren und Stünden 1362 u. 1304 lu-kundlich vor,
Ulrich, der Lassberger, Kitter, erhielt 1385 vom Herzoge Albrecht HI.
— 406 —
von OeBterrdi^li <lm Hr^fmark. Tlof und Veste LnSf^Tierf? bei Freistadt im
Lande ob der Ens ?m Lehen und mit demselben beginnt nnch dem lass-
bergischen Stanunbucho u. nach Diiellins die Fortlaufende Stammreihe,
Von T'lrichs Söhnen bekam Leoiibard L, 1454 mit seiner Ilausfran, Ca-
tharina Yenkb, von dem Vater derselben, Hann Venkh, das Gut Loitii-
mannsdorf als Erbj(ut und von demselben stannnten zwei Höhne , Bem-
bard und Michael, welche den Stamm in vielen Olieilern fortpflanzten.
Von Bernhard, welebt-r nm 1502 mit Anna Bscbäl , verw. v, Frey
vemiäblt war , stammte Leonbard Fl. , und ans dessen Ehe mit Re-
gina V. Sinzendorf'Fridau als dritter Sohn Hans Leopold. Derselbe
war mit Rosina Reikber zum Tbnrn vennäblt und von dem ältesten
Sohne, Christoph, putspross aus der Ehe mit Maria Magdalena Bayr zu
DQrrnhach als ältester Sohn Hans Seyfried auf Loitzmannsdorf (Leulz-
niannstorf ) u, Ochsenburg , Herr der Herrschaften Carlstetten , Toppel
und Anzendorf. Derselbe, gest. lfJ7(l, wnrde, 16ß4.s. oben, mit seinen
Vettern in den Freibenrnstand erliobeu und der 8ohn aus zweiter Ehe
mit Elisabetba Judith v, Bernardin: Georg Elirenreich. erlangte, wie
angegeben, den Grafenstand. Graf Georg Ehrenreieh . geslorb . 1723,
hatte sich 1685 miit Eva Eli^abetli Griitin v. KornfaiL geb. 1649, ver-
niüblt n. der zweite Sohn, Georg Friedrich , gest. 17fi2, setzte, verm.
mit Anna Charlotte Grf. v. Auersperg, gest. 1743, den grüflielien Stamm
fort. Der vierte Sohn aus seiner Elie. Gt-org August Anton, geb. 17 75,
k. k* Hauptmaim, verm. mit Anna Eleonore Freiin v. Korwinsky, hin-
terliess den Grafen Georg August, gest. 1 82ft und aii'^ der Ehe dessel-
ben mit Garoiine Friederike v, Hirseb, geb. 1774, entspross das jetzige
Haupt der griitlichen Linie: Rndolph Graf v, Lasberu, Freiherr v. I^oitz-'
mannsdorf u. Ocbsenburg, geb. 1806, k, k. Oberstlieutenant etc., verm
18H8 mit Clara Grf. Beleznay v. Belezna, geb. 1814, -ans welcher Ehe
zwei Töchter stammen, Gif. Bertha , geb. 1840 und (rrf. EmiUe , geh
1842. Der Bruder des Grafen Rudolph, neln^u zwei Schwestern ist:
Graf Carl, ^eb. 1814, — Aus den freilirTrliehen Linien des Stammes
sind in neuer Zeit mehrere Sprossen aueb in Braunsebweig und Freds-
Ben, so wie in Rayern vorgekommen. Zu der braunschweigisehen Linie
zählte der k. jir. Oberst a. D. Freih. v. L., welcher 18H7 Landrath des
Kr. Dl^sseldorf war nnd zu der bayerischen Linie, aus welcher die Brü-
der, die Frt'ih.: Johann, geb. 177fi, k. bayer. Oberbeamter und Hall-
verwalter in Krumbach, Joseph, gt^b. 1782, ipiitt. k. bayt-r. Hauptmann
und Wilhelm, geb. 1783, k. hay(*r. Hauptmann, in die Freihen-m^lasse
der Adelsmatrikel des Königr. Bayern eingetragen wurden, gehört na-
mentlich: Freiherr Maximilian, geb. 1813 zu Salzburg — Sohn des
späteren k. bayer. Gendarnierie-RittmeisterB Wilhelm Freih. v. L. ans
der Ehe mit Josepba Freiin v. Cronegg — k. bayer. Kammer jnnker,
Postcommissar der Fürstenthümer Lippe u. Poatrath zu Detmold, seit
1847 Mitglied der altadeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpnrg
zu Frankfurt a, M., verm. 1846 mit Ida Freiin v. Stein zu Vmkersbau-
sen u. Ostbeim, geb. 1824, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, ftinf
Söhne entsprossten.
(fr. V. Brandit, Nr. 24. — Gr^ p, Wttrmbrnntt , Cdl, ^vn. hlstor. r. 41. S, Cil, - /foyi«.
I>aemii*, Eic«rpt. seD«iJ. hlitor. Life. tl, Tab. gorvemL Liiborg, 8. '401. — Sei/ert , adtlig«
«
i
— 407 —
SMininUf. U- Nr. 9. — Oauh«, I, S. lUh aaä 6(5. — WiUffHti , V, S. 440-48. — t. lamff,
Siippl. S. Si. — M^g^rU r. MühifHd, ErpiSni.Hd. S, 20, — N. Pr, A,-L. fif, fl. 204 und 5,
— Fr€iktrr •* rf, Knfsttfu'ck, S Ififi* — Deutirhr Oraf^uh. d. Oc«£oiiiw. IT S. 1."* niid H. —
Frtihttrr if. ledehur, II. H. 12. — Gpi», T»scljrirb. d, dfcÄfl, HäusjeT. IS6L'. ^. 48S tmd häslor»
Handbuch »u Deiiij.(»t»>en, w**. 49«j, — fJffhe»L Tsi^trhi'u»). *1. frfih, Häit<ier, |fl.%7. ö. 4tO u. ll
tmd lft62. S. 446 m\x\ 47. — JVro/. lt. iU i. Kr t L. - W.-K it. Kgr, Bayorii, OL 47 und
p.Wt'lckern^ Abth. :\\ F. H, t, L. - r H^fn^r, bnjtvr .\d<'I, Tuli. 4:ir F.-H. v. L,
Lasehan, Freiherreii . s. Bechine, BpcJiinie w Lasch an,
Freilierren. Bd. 1. S. 249.
Latten. AUfs, sclilesiselies Adclsgeselüecht, welches im 14. Jahrh.
im Sdiweiduitzischen beRdtert war u. später erloschen ist,
Sittapiut, U S. 770.
Lascy , Lacy , G nif e n. Altes, irlan (\ isc h es A d el sgesclil e cht , wel-
ches aus einer der freisten ii. äUesteHp'andlieii der Normandie stammte,
jius welcher iler Stairmi im 11, Jahrh. mit dem Könige Wilhelm dem
Eroberer nach Enjyrland pel^ommen war und sich unter dem Könige
Hpinrich 11. in der zweiten IJülfte des 12. Jahrh. in Irland niederge-
lassen hatte, wo dasselbe, ansehnlich begütert, mehrere der höchsten
Würden des Reichs bekleidete. — Das Geschlecht wurde besonders be-
kannt u. berühmt durch Franz Moritü: Grafen r, Lascy. Oerrn zu Neu-
waldeck, k, k, \\\ Geh.-Kath, Staats- und Confereuz-Minister , General-
FeldmarsclialL Reginientschef etc. Dersalbe, geb. 1725 zu Petersburg
— ein Sohn des 1750 verstorbenen k. mssisch. General -Feldmarschalls
Peter Grafen v. Lascy aus der Ehe mit Martha v, Funk aus Liedand
— trat schon 173^* in k. k. Dienste, stieg, ausgezeichnet durch Helden-
muth u, Tapferk<*it, bald von Ehrenstufe m Ehrenstufe u. gehörte im
7jährigen Kriege zu den grössten und glücklichsten Feldhen^en derk.k.
Armee. Seinen jcrossen tactischen Kenntnissen lie^^s selbst der grosse
Gegner, Köuig Friedrich IT. von Preussen, volle Gerechtigkeit 7M Theil
werden. Franz Moritz Gr. v. L. , welcher 17ß5 Schloss und Gut Neu-
waldeck bei Dorn ha ch in Niederöstenreicli gekauft hatte u, diese Be-
sitzung, zu welcher ihm K. Joseph IT., der ihn iiffentUch seinen Freund
uud I.ehrer in der Kriegskunst genannt, einen grossen Wald schenkte,
auf das Reizendste verschönert hatte, starb, bereits t7ßß unter die alten
Geschlechter des niederösterr. tlerrenstaudes aufgenommen, nie ver-
mählt, 24. Nov. 1801 im 77. Lebensjahre und wurde im Garten zu
Nenwaldeck . welches Schloss und Gut er kurz vor seinem Tode unter
mehreren Brdingungen an das ftirstlithe Haus v. Schwarzenherpf ver-
kauft hatte, neben seinem nächsten Verwandten, dem Sohne seiner
Schwester, Helena, dem 17?H verstorbenen k. k. General-Feldzeug-
meister Georg Grafen v. Browne, beerdigt,
WUMffriit, V. 8 SSI^Ü-V - SiitrpL xu Hwhm, W. B. VH. :i,
Laiggallner, Freiherren. Erbländ.-osterr. Freiherrn stand. Diplom
von 1764 für Carl v, Lasgallner, k. k. Obersten des Cuirassier - Regim.
Fürst Anhalt Zerbst.
aitgtHt w. Mühiffiii, n. 6^.
liitömand. Ein ursprünglich schwedisches Adelsgeschlecht, welches
nach Schlesien kam, bald aber wieder ausgegangen ist,
Sinapfm. II, S, 770 - Sifbinncft^r, IT. f^K
L«mfi&M\x (in Blau ein silberner, nach dem Diplttmn im oberen
Theile mit einem schwarzen Kreuze belegter Span-en, begleitet oben
<
— 408 —
von 7Mm secbsstrahligen, goldeneti Sternen u. unten von einer goldenen,
füuflilättnfsen Rose). Ein, ursprünglicli französisches, vom Könige
Ilciimcli IV. 29. Juni Kill in den Adelsstand versetztes Geschlecht,
eines Stammes mit der Familie Lasaulx, de la Saulx, s. S. 405, wenn
au€b das Wappen ein anderes ist. Die Familie gehört jetzt zu dem
Adel der Preuss. RheiiJi>rovinz- Johann Claudius Joseph \\ Lassaulx,
k, pr* Bau-Iuspector zu Coblenz und Peter Ernst V.L., Justiz-Amtmann
zu l>iersdorf, wurden It Eingabe d. d. Coblenz, li.Atig. 1829 u. Biers-
dorf bei Neuwied, in die Adelsmatrikel der Preuss. Kheinprovinz unter
Nr* 40 11. 141 der Classe der Edclleute eingetragen,
tX, Vt. A.-L. V, 8. 3«J. -- Freih. p. Ltd^bur, II. 8. 12 a. U iiod lU. S. 'iW. - W.-B.
d. rr«iisft. Uhi>if)prr»viiJE. L Tnb« lu Nr. HO und S. 6S.
La»sb«rgt Freiherren und Grafen, s. Las borg, S. 405.
Lasael, s. LesseL
LaM8ßr. Ein früher zu dem Adel im Erzstiftc Mainz zählendes
Gesehleebt, Haus Caspar -\\ L. zu Pletz wurde 1547 nnt dem Kurfür-
sten Johann Friedrich zu Sachsen l»ei Mühlherg gefangen. Später^ um
die Mitte des 17, Jahrb., war Jacob v. Lasser, unter der Kegieruug
des Kurfllrsten Johami Philipp (a. d, IL Schünboni ) zu Mainz , kur-
mainz. Geb.-Rath, Confereuz-Minister, llofcanzler u. kaiserL Reiehshof-
rath u. der Enkel desselben, Johauu Georg v, L, , gest 17 10, beklei-
dete diesellmo Würden. Von den drei Söhnen desselben erwühlten zwei
den geistliehen Stand und der Eine von diesen, Johann Friedrieh v. L.,
war 1764 W\^ilibisehof zu Erfurt, Der dritte Sohn wnrde kurmaiuz.
lloi- und Regier ungs-Rath. Dass derselbe den Stamm fortgesetzt ^ ist
nicht bekannt.
ZfoM«, CtibuTg. Chronik, II. 8. 153. — Oauht, 11. ö. tili upid li — Frtih, p. Leduhur
U. 8. la.
LasHor, Ritter. Erhlünd.-österr. Ritterstand. Ein zu dem Öster-
reichischen Rittei-stande zählendes Geschlecht, aus welchem Joseph
Ritter v. Lasser, Doctor der Rechte, k. k. Ministerial-Rath etc. wurde.
Maüdtcliriaiiebe NoU».
Lasser v. La^sercck. Altes, früher zu 4lem ober-österreichischeü
Rittei-^tiinde gehörendes Gescblcebt, welclies auf dem Schlosse Untrach
an der Attersee sass. Auf diesem Schlosse wohnte nocb 1630 Mat-
thiius Lasser zu Lassereck, welcher zwei Söhne, Ferdinand und Fried-
rich L. V. L., hinterliess* Dieselben schlössen später den StamoL Der
Sitz TJntracb stand bereits 1*559 den Grafen v. Starhcmberg zu und
wurde Hil57 an die Herren v. Khevenhüller verkauft,
frrih. d, Hohcntck , L S, rhH. — (J^tu/te, 11, «. l$iu uud II.
LuHHer V, Züllheim, Ritter und Edle. Reichs - Ritterstand. Di-
plom vom .^0. No vendi. 170H für Jobann Adam Lasscr, salKburgischeri
Rath u. Vice-Domamts-Verweser zu Friesaeh u. für den Bruder dessel-
ben, Wolfgang Lasser, Flieger zu Windischmalrey, mit dem Prädicate:
V. ZoUtinini (Zolllieimb). Die Diplom- Emiditnger gehorten zu einer
salzburgischen ßoamteiifamilie, welche bereits 1574 einen Wappenbrief
erhalten hatte. Der Stamiu blühte in mehreren Sprossen fort u. nach
— 409 —
Änlcirnng der Adelsmatrikol des Königr. Bayern wurden sieben von
V* Lang genannte Glieder der Familie in dicrielbo eittgetragciL
Bnycm. Vi m.
f Lfts^ßrwitK, Fiii, Mber xii dem schlesischen Adel gehörendes
Geschlecht, dessen Wappen : (Sdiild fjuer getlieilt: oben in Sehwai^ ein
aufwachsender, silberner (rrcif u. unten Roth ohne Bild) SiebTiincber
gegeben hat. Sinaplns nennt nur den Namen nnd giebt das erwilbnte
Wappen an.
m^iapiuM, I. 8. ATT. — iinuhf, U. K, 6t^ : tm ArHkvl : Luaer. — Sithmaektr, I, &1> : v.
' L&sgollaye, Freiheri'en, RcicltsfreiheiTixstand. Diplom vorn
15, ApF. 1780 für Carl Wilhelm de la Soüaye, frirstl. hadiseben Gf^h.-
Rath und Ober- Amtmann der Heiebsgi'afscbaft Eberstein. — Allea,
ursprnnglirh aus der Ihvu|diiiie htaniinendr?^ Adel^u^eschletdit . aus wel-
chem Carl Mdrit/, v. Ltusalloye. früher KaTnninrherr am Hofe des Vrm-
zen V. Savoyen-Carignan, zuerst nach Bailen als Itofeavalicr der f^rin-
zessin Luise Chnstina a, d, IL Savoyen-Carigniin kam, welche sich 1653
mit dem ^farkgrafen Ferdinand Maximilian von B)nlen-Ba<lf^ii vermählte
u. die Mutter des in der (Teschichte der Türkenkriege berühmt gewor-
denen Markgrafen Ludwig %Vübelrn wurde. Von den Nachkommen des
Carl Moritz v. L., welche in Ihidm jetzt in der sechsten Generation'
blühen, brachte, wie anget^eben, Freib- Carl Wilhelm den Freiherrn -
stand in die Fannlie. — Freih. Frau;;, geb. 17ß5 , früher fürstbiseböti
constanz, Hof- u. Rcgierungsratb etc., spütcr grossh, haitischer Geb.-
Ratb und Landvoigt zn Oberkirch, hinterliess zwei Söhnr: Friedrich,
geb. 1793 u, Ludwig, geb. 1707 und ein Bruder desselben war Kreis-
Di rector zu Gemsbaeh n, Staats ratb, — Als Uaupt der P'amÜie wurde
in neuester Zeit aufgeführt: Freih. Carl, geb, 1784, grossh. had, Gc'-
neral-Lieut. im Armoecorps, verm. mit I^Iaria dTi ria y Alcedo, aus wel-
cher Ehe eine Tochter stammte: Freiin Sophie, geb, I82i>. Ein Neffe
des Freib, Carl: Freih, Carl (11)., geb. 1828, ist k. k. Rittmeister.
Ciwr, All« lab. d. flrtnnli. HAdoii, Aütl«. 3. — Gi?D««L TMebiiib. d. fr^lb. Iltu«er, I.HISI,
8 4m. - S(»p|jL KU Hvhm. W.-H, IX- &>
I LüiiBcitA. Eins der ältesten u, angesehensten , scblesischen Adels-
geschlechter, welches zu dem iM.dniscben Stamme Gdrowonz ziihlte. mit
dem bekannten Hause Scdlnizky eines Wappens war u, dessen Nami'u
das Gut Lassoth im Neissescben erhielt, iJit' Familie sass schon \M\\
zu Sandeboi'ske im Guh rauschen u, breitete sich spüter namentlich aus
den Häusern Steblau im LubUnitzischen und Leisersdorf im Goldherg-
sehen ans u. kam auch in* Anfange des 17. Jahrb. nach Üesterreich, —
Nicolaus L. war 1555 Herr auf Steblau, kais. Rath und Cani^lcr der
Fürstenthilmrr Gpjieln u. Kalibor. Hans L. auf Wolfswiese, k. Laiides-
gcrichtslHMsitzer der FfuNtenllitinier Hatibor u. t>ppehi lebte um \tih\}\
Georg L. konmit 15f»!> als fürsU. briegscher Canzler vor; Hans L. der
Jüngere, Herr auf St<d)lau u. Bhdsebwitz in» 1 c^ulj^chütziscben. flii-stlich
üegniuiseher Rath und Kammerjunker wird l'ilK) «enanut, und Dietrich
Laaotha v. Steblau» Herr auf Haseudorf in Niederusterreich, k, k. Ritt-
meister, wurde als begüterter Laudmami 16l>6 unter die iiiederöster-
-- 410 —
rGichischen alten IHtterstaiKlÄgoscIilediter atifgeiiommen. Dei'solhe* des-
sen ßnifler. Kricb L. \\ S,, IfMB nh kaK Kriops-rommissar starb, war
ia erster Elie mit Regina Prantltiier v: F*ranbegg aaf Diettersdorf il ia
zweiter bereits IG 10 mit MiigdiUena v, Lassberg, v^rw. v. Stotlitscli
verniiililt, bMe aber 1B23 nicbt niebr. da in diesem Jabre die unmün-
digen Siibiie desselben. Georg, Ebrenrcieh u* Job«inn Rcichard L. v. S.,
ia (dner Forderang bei Hofe vorkoramea. Der Stamm ging ia Öester-
reieb wieder aus, Idlibte aber in Scfdesi^n noch fort u* sass noch nach
Anfange des 18. Jalirh. zu Leisersdorf und Steblau. Später ist derselbe
erloschen.
Oloitki, Jl. n, y1+^, - SpfH^^r, \, H. ^y^l, — Siniti*ias *- t*. ^73— ^^l und H, S, 7T0u. 7|.
— Gttuhf, L fl n*>>* - WiMUfffiii, V. B. 413. — Fr^ih, «f. Ltti^hur, HS. Il l^ithm&chtr,
1. ^*'i\ V. La^afiLa. Mclilt^^NeK, — f. hlfdt»*j, lU. ü '^^\ nod M:. Laü^iiaa, Lt9,#i»ia^ LeannM.
Latendorp, Latendorf. Altes, frfdier in Meklenbarg vurj^i^kom-
Tnenes Adelfig*'seblerbt. aas welcbeni Maniuardas Latendorii, Famulus,
schon 129(> iirkun^llich auftritt» dasselbe wunlö auch als rheinländisches
Geschlecht autgeführt.
Sie/unnch^r, I. Vi^ : v. Latejutorf. Hli»|iilluilkch. — r. hi^-iUnff^ t. 9. 317: n«^h d'^in M.
Lathaaseii. Altes, mit miudenschen Lehen beliehen gewesenes,
ritterlich es Geschb'cht, welches im CalenbergiscJjen bereits lfi23 zu
Hiddestorff u. 1777 zu Voleksen sass u. diese Güter, neben dein Gute
Paltensen , noch im Anfange des 11», Jahrb. innehatte. Dasselbe ist
26. Nov* 1803 mit Georg Philipp August v. Lathauscn erloschen.
LainrfT, L»ttorff. Altes, nrsprtinglich anbaltscbes Adelsgeschlecbt,
welches schon im 1 J. J^ihrh. vorkomnü, frtVher aucli Latdorii u. Latorf
geschrieben wurde u. mebrere Güter im Anhaltsclien, im Brandenbur-
gischen u. namentlieh hi der jetzigen Provinz Sachsen erwarb. - Zu-
erst tritt urkundlich 1182 in einer Kloster Nienburgseben Urkunde
Otto L. au*; Hans v. L. war 1494 Hauptmann zu Gieblehenstein bei
Halle, ein anderer dieses Namens 1511 Donrpropst zu Magdeburg und
Joachim v. L. 1520 Ikrmpropst zu Havelberg, ^ — Zu Knde des IH. Jahrb.
liess Mch Hans Wiltielni v. L. auf den Gütern zu Gross-Saltze bei Calbe
nieder, nachdem er diese Güter durch brüderliclien Vergleieti prbalten
hatte und kaufte auch Isterbis bei Jerichcjw. Derselbe, knrpfalziscber
Ober* Jägermeister und Kommandant der Leib* Garde , war nnt Urauls
Schelm V. Bergen vermählt u. liatte zwei Söhne, Matthias Heinrich imd
Hans Wilhelm. Von Fiiiterem stammte Haus Ernst, welcher 1685 als
kurbrniKlenb. Revision? -rommissar unvermäblt starb, Hans Wilhelm
aber Idntcrlifss vier Söhne, von welchen der illtestc, Wolf Ernst, fürstl.
anhält- bernburg*scher Kammerjimker . Ulli m Zweikampfe tiid u. der
Jüngste gleichen Namens den Stamm ilurcb sechs Sühne fortsetzte. —
Nach Anfange des 1«. Jahrb, war Jobann Dietrich v. L. k. diinischer
Oberst der I.eibganle und Rudolph v. L. k. preuHs, Kammeidierr und
Ohcrst. T letzterer hatte drei Sidnie , zu welchen wohl Anton Lebrecht
V. L. gebürte. welcher 1725 k. dnn. OberKtwaclitmelster war, — Meh-
rere Sprossen der Familie sind in der k. prenss, Armee zu hohen Eh-
renstellea gelangt. Zu denselben gehören: Rudolph Friedrich v. L.
— 411 —
fwohl <1er ohotj^'oiranntc Rudolph v, L,) — ein ^ohn (Ins \i\^4 t«f-
storbencn kiiHiratulenb. Hiniiitiirnniis Riuiolpli v. L. auf Iföhbeck , —
welcher 1705 jils Oberst ilm Infantene 'Hegiriient v. Wulffon erliielt,
1708 in der Schhicht ho! Oudeiuirrlo bliph und <ins seiner Ehe naitMar-
garethe de Bnice zwei Si^lme hihI drei Tr»ehtor hinterltesF^; Johann Si-
gismund v. t... |;eb. 1^9!^ ?m Gross- Sfiltzo iL unvermählt gest. 1701 alw
Generaltiuijor ji, D.: ChriHtnph F'nedrich v. L. , geh, l*i96 — üUercr
Bruder des Vorigen und Stdin des Hans Wilhelm v, I.. auf Gross-Saltze
u. Otterslehen. gest. V7*i2. zweimal vermilhlt, doch Jiinderlos als nene-
rallieutenant u. rumniandaiit von Vo^d u. Philipp Friedrieh LebrecUt
V. L., gest. IBOR als Generallieutenant a. D. — Friedrich Wilhelnr
Auglist V. L_ Herr auf Klieeken. war 1806 fürstL anhält - eöthenseher
Hoftoarselmll u. ein v. L. 18B7 Reehnuiiffsrath im Fkiauz-Ministerium
zu Berlin , auch haben bis auf die neueste Zeit Sprossen der Familie,
welche noch im Kr. Jtlterbo^- Luckenwalde m ^Talterhanseu und im
Kr, Wittenberg zu Kli ecken sass, in der k. pr. Aiinee gestanden.
BHii'j^r Ohrittnk. R. 215— IW Neu- Aud^i'"". *^^ .*i 17 ViO — I\f>^ck mann , Anhnll. hi^tor.»
VII. 6. 3^A und TmIk H. und 1>eft«elt>fit Ace^ii. hijt. Aiihntt. ». 6U!^ und 6 - SHß«rU 6«-
i**'»)ngi,>, «. .11« und 11. - Vitt Kilni't, U. .S. Mh—h%, — Qaukr, I. R. Ulifl u. 70. — /Ji>iw-
»tunnr vüru J^aipn.nit-r-Ordi^u, I*. Aih u. Nr fi'l, — V, 8inc«r( Ulttorie urnd Qern-Älcm:!* der
tr, \.mumn, «i>*lar, 17«» iwdi A.M»|$. I76ü. — Fr*«A, r iTroA»- . IJ» R. jaT— 30 nod 43T —
Pi Pr«'us«. A. L. Tir, .H. 'i06 nud »^. - Fr^rA. p. lifdrbitr , II. S, 13. - Rfif^thackfr , 1. 168 1
V. LBtUirA Sirhabfh. - ». tt^fÜHo. Ml. H. :J«2 und ^3. - Tjf^of, I. l'ib. U.S. - KitfäcktP,
ir. H. 27<-Iß — U'-B d, Härli» St«!it»T(, X. 51.
|jfttt«rer v. Unten hnr^TT »"C^i Ritter. Erhhind.-östeiT. Adels- u.
Ritterstand. Adelsdiplom von 1B16 fftr Joseph Latterer . k. k, pcus.
Haui>tnmnn. mit dem Prüdicate: v. Linteuburg. — Der StHinm hat fort-
f.'ebi«ht u. ist in den Ritterstand vcrsets^t worden. Franz Latterer Rit-
ter V. Lintenhurg war 18F>7 k, k. Oberst n. Commandant des Inf.-Reg.
F>zh. Sigismund, Nr. 45. In netiester Zeit war Frauz L, Ritter v. L.
Hauptmann im k. k. Genie -Stabe, Joseph L. Ritter v. L. k. k* Haupt-
mauD u. Adolph L. Ritter v. L. k, k. Lieutenant.
Meft^ttt' r, Mühlfpt^i. Fr«. Hd K. 3ä*. — MiiitairSrhrmHl. tI Oi-«t*«rf. Kniscnh.
Lattremiiinn , atieh Ritter imd Freiherren. Reichs * Adels - und
erbl. -österr. Ritter- und Freiherrenstand. Best itigungf? - Diplom dea
1555 in die P'amilie gekommenen Reichsadels von lfi21 für Christoph
V. Lattermann; Ritterdi]dom vom 4. Octoh. 17!^2 für Frarj/ v. Latter-
nuinn. k. k. Feldmarschall- Lieutenant u. [idiaber eines Infanterie-Regi-
ments u. Freiberrndiidom vom 30. Juli 1792 fl^r Denselben. — Franz
Freih. v. Latterniann. geb. 171ti u. gest. 1806 — ein Soliu des Georg
Ludwig V. Lattermanu, k. k. General - Majors und Commandanten zu
Mantua ans der Ehe mit Beatrix v, Wolckern und Enkel des Ludwig
V. L. u. dpr ratharina v. Palm — wurde I7B3 in das st ei er märkische
ständische Consurlium aufgenommen u. war in erster FJie vermählt mit
Maria Anna Freiin v. Wittorf zu Lodersburg u. TTorndorf , gest. 1763
iv, in zweiter mit Christina Freiin v, Pichl, gest. 1772. Aus der ersten
Ehe stammten drei Söhne, die Freikerrcji: Fimn^t (TT.), Christoph und
Joseph* und ans der zweiten zwei Tfichter, d^^ FrHinneu ; Catharina a.
Maria Anna, Von Letzteren vermählte sich Freiin Maria Anna l7flB
mit Ludwig Grafen v. Galler u. Freiin Catharina 1792 mit Heinricli v.
Gratta-Heinrichtiperg, von den Söhneu aber fiel Freih. Franz (11.) 1788
« 412 —
als k. k. Major gegen die Türken bei Berlanka» Frcih. Christoph . gest.
1835. k. k, General -Feld 'Marschall etc., war in kinderloser Ehe ver-
mählt mit Maria Anna Grf. v. Wclsersheini u. Frdh. Joseph hiutLTliess
ans zweiler Khe mit Caroline v. Freidenegg u. Moacello, ij;est. 1824,
neben drei Töchtern, den Freiinuen Anna. Franziska uml Maria, zwei
Söhne, die Frt'iherrL^n Franz (111} u. Carl Freih. Franz (IIL), geboren
1804, Präsident des k. k. OltiT 'Laudesgerichts zu llermaiuistadt, ver-
mählte sich 1843 mit Maria Edlen v. Frigerio, geb. 1820, aus welcher
Ehe, neben einer Toehter, Auguste, geh. 1844, ein Sohn stammt: CjV
sar, geb. 1847 und Freih, Carl, geh. 1821, trat in die k. k. Aiinee, war
in neuester Zeit Ilauptnmun u. hat sich IRr>i2 mit Pauline Jaggl , geb.
1832, vermühlt, aus welcher Ehe zwei Töchter entsiirossten. Von den
Sclmestern der Freiherren Franz (111). n. Carl vermählte sieh Freiin
Anna, gest. 1847, mit J(dKum Evangelist Freih. v. Majr, k. k. Truch-
ses, Freiin Fnm/i^^a, verw. Edle \\ Frigerio, in zweiter Ehe mit Carl
Edlem \. Lugo in Mailand u. Freiin Maria mit Franz Richter v. Ilin-
iienthal, k. k. Major in d. A.
M*u^rit «■ Mühtffiii^ S, iah II. KrgüncBit. H. tti9, -- GoiiaKl. TMftcbeuli. d. fmb. üäiiüer.
1H|9. 8, 'i'Afi-'M ti 18Ä7, S, An. — W.-B. d, 0«it«rr. Mo«. XI. öö. - HmH. I. 8. Nl u. *4.
— Kti^nohke^ ir N. 'j73 u. 14.
Latour, Baillet v. LaUtur, Grafen, Orafenstand des Künigr. Spa%
inen. IHplora tür die Gesanunt^Familie vom 10. Miirz 1719, unter Er-
hehang des Familic^nnuijorats La Tour im Luxemburgischen iivr (rraf-
schaft. — Altes, hurgnudisches Adelsgescldeeht, dessen Ultere Linie
unter Plülipp dem Guten, Herzog von Burgund, sieh in den Niederlan-
ilen ansässig nmehte. Der alte Adel des Ooschleelits wurde vom Kö-
nige Carl II. v. 8iianieu 1. Sept. 1674 bestätigt. — Das Schloss der
Graischaft La-Tour, welches 17H4 in den Stürmen i\QT Revolution ver-
stört wurde, besass zuletzt Graf Maximilian, gest. 1H0*i, k. k. Feldzeug-
meister n. IIof-Kriegs-PrüsidenL — Der Stanun blüht in zwei Linien:
der älteren in *)est erreich , deren Sprossen zn hohen Ehrenstellen im
Kaiserreiche gelangten und der jüngeren in Belgien. Die ältere Linie
hat sich in zwei Aeste geschieden. Haupt des ersten Astes ist: Grat' Jo-
seph (11), geh. 181*1 — Sohn iles 18:^1 verst(ui>enen Grafen Joseph (L).
k. k. Kämmerers u. Obersten aus der Ehe mit Frauzisca Freiin v. Tflr-
ler u< Enkel des ohengeimnnten Grafen MiLximilian — k. k. Major in
d. A., \'{^x\tu 1846 mit Henriette Grf. v. Kidowrat- Krakowsky, geh.
1829, ans welcher Ehe zwei Söhne stannnen, die Grafen: Heinrich, geb.
1847 u. Victor, geb. 1850. — Haupt des zweiten Astes ist: Graf C'arl,
geb. 1802, — Sohn des 1848 verstorhenen Bruders des Grafen Jo-
seph (L), s. oben, des Grafen Theodor, k. k. ZeugmeLslers und Kneg^-
ministers, ans der Ehe n>it Sophie Grf. Bourcier. geh. 179H. ' — Herr
der Güter Hoszusku, Kelmak u. Bellstintz im Banat, k. k. Kämm, und
Hauptmann in d. A., venn. 1846 mit Christine Grf. Szapary,geb.l824,
ans welcher Ehe, neben einer Tochter, Marie Sophie, geh. 1853, zwei
Sohne stammen: Theodor, geh, 1847 und Vinceuz, geb. 1848, — Die
Sehwester des (irafen (*ju-l, Grf. Sophie, geh. 1817, vei^ähltc sich 1846
nüt Georg Gr. iJraskovich v. iH'aehenstein, k. k. Kämm. «. Feldniar-
«ckül-Licüteuaut in d. A, — Das Haupt der jüngeren Linie ist : Graf
— 413 —
Georg, g^b. 1802 -^ Solni <les 183ß verstorbenen Orafon Ludwig, k.
franz. Generalliontonants. oines Bniders des obiMif^^enanntnn U% k. FHd-
zeujnneistrrs Gr. Mnxiniilian. — Mit^^ktl der Kiinnrnr der Ke|ira«^en-
tanten vnii Bol^'if'Ti und QtiMor dieser Kammer, verni. 1824 mit. ('le-
menza, Tochter des llcirzogs v. Bassano, aus welelier Khc zwei Ti>chtpr
entsprossten.
r>E!UUelii? Gt«rL'nti. d. 0*gt«nw«rt, IT, S. 16 tu JR* — Qeri«»1. Tuschmb. iL «Till. Bf'nnn'r.
W,'i. «. *ä:. üüd &6 u, histnr. Hamib. lu Demselben, S, 497. - W.^B, d. (h-su-rr Mon. IV. *n
II XVll!. 3,
Lrtttre, de Jjattre. Im Kiinigr. Preuftsen anerkannter Adelsstand.
Ane^kenllun^^5dipl^m vom 26. Mai b*^lH für Lniiis di* Lattre, k, preuss.
Premierlienteiiant. Derselbe, aus einer franzf»sisdirn Adelsfamilie stam-
mcml kam in das KrieKsministerium, wurde Rittmeister, später Geh.-
Kriogsrath nnd starb 1S61 a. D. Aus seiner Ehe mit Angelina v.
I/Estocfi stammejK neben drei T5ehtern, vier S^lnie, welche sümmtlir.h in
der k. i>r. Armee stehen: Arthur v. Lattre, Hauptmann, Alphons and
Adolph, Beide Prcniier-Licutcnants u. Feodor, Secondc-Lieutenant
Hmidschr. N«lix. - N, Pr, A.-L. V, S. Wl und 1, - Fri'ihfrr p, LnMyitr, II. S. i:* n.
H. — W.-B. dor I'r. Muimrch., 111. im.
Latnnier. ErhU-5stcrr. Adelsstand. Diplom vom 14. Aug. 1725
für Franz Laturner. Wechsler in GraetÄ u, Appellationsratk iles dorti-
gen llandelsfrenchts u. für die Brüder desselben^ Felix L. . StadtjinwaU
zu Botzen n. Anton L* ^ Dieselben waren in Steiermark begütert.]
M^ijfrie e, Mühl/Hd. KriÄ^nd. S. 354. - l?chm»*f:. II. H. H77,
Law (in Silber drei schwarze Pfühle , überdeckt von 2wei f(<^krenz-
ten S(diwert^ra). Adelsstand des Kfjr. Proiissen. Diplom vom 14.Ang.
1729 für den k. preuss. Cornet Lau im Cnirassier-Re^imente Marke:i*af
Albreebt m Brandenburg. Derselbe, sp;lter Rittmeister in dem genann-
ten, in dieser Zeit den Namen des Grafen Truchsess v. Waldburg filh-
renden Regimente, war in Ostpreussen im Angeraiipschen zu Angersipp.
Eiserwagen. Glashütte, Gurpen u. TJndendoH begfltert. Die Familie ist
mit der Familie v. Laue, Lawe, Lau, s. den betreffenden Artikel , niclit
zu verwechseln.
HindfcbriftL NhIIi. — FrriA. v, Ledebur.U, H. 14 u- tlF. S. 299. ~W. B, d, Preijis. Mon.
III, KO.
Lao, Laue. Reichsadelsstand. Diplom vom 14. Juni 1762 ftlr Jo-
hann Christian Julius Lau, fürstU nassau-oranienschen Lieutenant.
Lauben zur Lauben. Eins der ältesten u. angesehensten Adels-
geschlechter der Schweiz , welches später auch mit dem frciherrlielien
Titel vorkommt, sich sonst: v. Thurn schrieb u. die Herrschaft GesU^-
lenhurg , die Thacler , Letscher , Feuttingen etc» besasa. Nachdem in
Folge der inneren Ünnihen der Adel geuöthigt wurde, die Schweiz m
verlassen, nannte sieli Balthasar Freih. v. Thurn um 1400: zur Lauben.
Von den Enkeln desselben starb Gerold zur Lauben 1.507 als Abt zu
Rheiuau u. von den Urenkeln wurde Oswald als General in dem cappel-
lisehon Kriege rühmlichst bekannt. Der Sohn iles t.etzteren, Antonius,
gest. 1586 im 8L Jahre, diente als iiauptmann in den franziisischen n.
italienischen Kriegen u. schrieb später eine Beschreibung seiner Reise
— 414 —
in das gelobte Lnnd. JDer Soliii dcsflclbLni, Johannes, n. der Enkel, Os-
wald , waren Ilauptleute der freien Ileri-scluiftcn im Aar^au. Später
8tand<*ti mehrere Sprossen in der k. frauziis. Arnjee u. andere kamen in
der Schweiz, a:unentlich in den Cantonen Aiirgau n. Zug, /,n bedien Eh-
reDstellen . erlaii^rten auch hohe geistliche Würden. Beatns zur L.,
Landanimaiii] und Gesandter am k. franztis. Hufe, starb H>r>3 n, hint^r-
liess vier Söhne. Von denselben war der älteste, gleichnamige Sohn
Generalmnjor n, Präsident der freii^n Hen^schaftea im Aiirgau , Beatus
Jacoh zur Lauben v. Tburn und Gestelenburg (Gefellenburg) Herr zu
Gembrun, Laiides-Hauptmann von Zug und ein dritter Sohn k. französ.
Generalmajor, Letzterer, gest. 170H, katte 1701 das k. franz, Schwei*
zer- Regiment Garde zu Fuss erhalteiL ^ Piaeid ns zur Lauben , Baron
V. Tburn . wurde gefürsteter Abt üu Muts u. Gerold /ur Lauben 1723
gefürsteter Abt zu Reichenau. — Spätere Glieder der f aEiilie siud nicht
bekannt,
Hvc^tini. \\ IIL - Gauhf, l, S. 1170 u, 71,
Laubeiiberg* Altes schwäbisches und schweizerisches Adelsge-
schlecht, dessen Stammreihe Bncelini in sehr früher Zeit beginnt. Als
Ahnherr whd Hermann, mit dem Beinamen: der Ritter mit dem golde-
nen Aernad, genannt, welcher 782 von ('arl dem (frossen für treue
Kriegsdienste das Scbloss Lauhensteig erhalten liaben solL Von den
Nachkommen desselben lebte Erpho v, L. um IKiö. Später waren
Sprossen des Stammes nnt jjoben Elirenstellen am kaiserl. Hofe, so wie
an dem kurj^fUlziscben and bajorischen bekleidet, bis zu Anfange des
17. Jalirb. das Geschlecht erlosch,
äucHitki, V, t. — Oattft«, t. H, tin «. 72. — Sithmachtr , L 111 : v. tftu»ten6fr#. Schwa-
bisch.
Lanberbach. Altes, hessisches , früher zu dem ful dal sehen Lebn-
hofe gehörendes Adelsgeschlecht, aus welchem zuletzt 1479 neinrieb
V, Lauberbach von dem Lehnshofe zu Fulda beliehen wurde. Mit dem-
selben oder bald nach ihm ist zu Ende des 15., oder uji .\nfange des
16. Jahrb. das Geschlecht ausgegangen.
Laneh, Ritter nnd Edle. Erhlilnd. -österr. Kitterstand. Diplom
von 1781 für Joseph Ignaz Lauelu k. k. Hofratli, mit dem Prädicate :
Edler v.
Lanclia. Altes, th Urin gen sches Adelsgeschlecht, welches früher
Loucha u. Loycha geschrieben wnrde. Das Stammhans de^^sclben war
das im Gothaischen liegende, gleichnamige Dorf u. die Familie, welche
zwischen 1073 u. 1400 vorkommt, besass, neben dem Stammsitze, auch
einen Hof zu Friedstctt. Nach dem Erlöschen der Familie kamen die
Gtiter an die v. Teutleben u. von diesen später an die v. Hopfgarten.
V. Urllhach^ n,S, 1«] oacli Brückner, Kircli. - u. Schalen < »tiint im H. rjattia I. .1. Htck.
K. »54 u. .Stck. rt. Ih.
Lanckbai^d. Edle. ErhL-^isterr. AdelssUmd. Diplom vom 22. Sept.
1845 für MatthiaB Lauckhard. k. k. Hauptmann im Int'ant.-Reg. PYeih.
V. Prohaska, mit dem Prädicate : Edler v.
— 415 —
Landon, Freiherren. tJrbländ. - ögterr, Freilien*nsUnd. Diplom
vom 5. Mürz 175'J ffir üidfiin Ernst v, Laudoü, k. k. General -Fehl-
marscIiall-Lieiiteimiit und lUv^itiL^nts-lnhaher ii. für don Bnuler dea^el-
ben. Johauti Rdnhold v. Laiidon. llerni auf IV) tuen in LieHaiid ii. dor-
tigen Ordmirigs-AdjiincteJi . so wie ftlr des VfiterH-Brudei^s-Sidnie , dnl
Gideon u. Utto Johann v. Landon. — Altes, ursprün^ieh schottisches»
auB der Grafschaft A^re stanimi^iides Adelsgeschleelit, welclios vor mehr
als 30fi Jahren nach Liedand kam und djus Gnt Totzeu im wendisclien
Kreise an sich brachte. Auf dieftem Gute wurde 171tj der oben ge-
nannte Gideon Krnst Freih. \\ Landon geboren, Derselbe — ein Solui
des Otto Gerhard v. L, , Herrn auf Totüe« und kais, niss. Oberstlieiite-
nants aus der Ehe mit Soidiia v. Dornomann — spslter k* k. General-
Feld-Marsehall u. als Held im siebenjährigen und im tnrkiiichcn Krii*ge
von 1789 bekannt, kaufte in Niederösterreieh die Herrschaft llndei-s-
dorf u, starb hoehljerühmt und hochverdient I71K1 im Lager zu Neitit-
Bchein in Mühren, I>a er aus seiner Ehe mit Maria v. Ha^jen Nach-
kommen nicht hiuterliess, beed>te Um sein Neffe, Freih. Johuioi Ludwig
Alexander — Sohn des Freih. Johann Reinhuld» s, obtm , aus der Ehe
mit Friederike v. llabuenfeld — k, k. Geueral-Feld-Marschall-Lieute-
nant Derselbe, gest 1822, war mit Amalia iWL v. Fünfkircheu verm.
n, aus dieser Ehe ent^spross als einziger Sohn: Freih. Olivier, geb. 1795,
Herr der Herrsciiaft Hadersdorf, verutilhlt lM3ö mit Victorine Grf. v.
Trojer, gest. 1833. Von ihm stammt: FreÜL Ernst, geb. 1832, Besit-
zer der Allodial-Herrschaft Bystrzit? udt dem Gute Prusinowitz im Kr.
Neu-Titschein in Mähren, verm. 1856 mit Henriette Gif. v. Seilern und
Aspang, geb. 1838, aus welcher Ehe ein Sohn, Remigius Oli\ier, geb.
1857, entsprosfl,
G«neaL Tutbviib. d. Ircili. Hkua. LMl4. », 310 und 17. L^Af.. 8. 3!ti uud lHe:^ d. 417 t|iul
48. ' öu|ipl«iD. fcuSkhiiu W n. V[. '/4. - Tpro/, tl. 74.- W,-B. d, Oestrrr. MnMiu-.li XI,
7H. — %rrt, U. M "iS iHid 24. ~ Km^wr/i/c^. I. H, V6a und 63.
Latie^ Lawe^ Lau» Lauen {im Schilde zwei Querbalken). Ein froher
ursprünglich im Mansfeldischeü, u. dann auch in der Neumark und in
Schlesien begütert gewe§enea Adelsgescbkcbt, nicht zu verwechsebi mit
der S, 413 aufgeführten Familie v. Lau. — Ludwig v. Laue, Haupt-
mann zu Mimmelstedt und Cartzig. Siegelte 1623 mit dem angegebenen
Wappen u. Ludwig v. L,, Hauptmann, war 1630 Herr auf Balleben un-
weit Mansfeld. In der Neumark stand 1642 Schlanow hei P'riedeberg
der Familie zu und nocb 1803 war dieselbe bi Schlesien mit Gansabr,
llünern und Sorge im Kr. Woblau begütert. Das GutHtinern bei Ilemi-
städt besass im letztgenannten Jahre Garl Gustav Ludwig v. L. , k. pr.
Hauptm, a. !>., welcher nut Anna Magdalena v. Briesen vermählt war.
Ein Bruder desselben lebte noch in den SOger Jalu-en des 19. Jahrb. in
Breslau.
Laue (in Blau das silberne Standbild der Artemis |I>ianal mit Halb-
mond auf dem Haupte, mit Speer in der Linken und mit der Hechten
daa langherabwallende (Jewand auf der Brast zusammenhaltend). Adels-
stand des Kgr. Freussen. Diplom vom L Jan. 1H58,
— 416 —
Lauenstein (ScliiM geviort: 1 u. 4 iij Silber eine rotliG Lilie und 2
u. 3 in Koth ein sillierTior Sparren), Adelsstand des Krmigr. Preussen.
Diplom vom 22, Au^. 1?^31 für Gert rüde Walpiirtta Joliamia Henriette
Sonta^ WiH'h ilirer Vermühluni^i mit dem k. sardiniscben Gesandten im
Üiuig G rufen Rüm, mit dem Xamen: v. Lauenstein* Dieselbe, jBreb.
LSOß zu t'obloBz, eii^e der auB^ezi^ichnetsteu Sün^jc^rinnen der deutselien
Büime. schlo<^s bei ihrer Verrmlblung ihre Tbsitigkeit auf iler Bilbne,
lebte später ein tingenehnies . li!inj>liebes Famiiienlebeu in den Nieder-
landen u. starb 1854 in Mexico.
Lauen^t«ilti. Pcnioidielier Adelsstand des Konif^r. Bayern, Durcb
k. Rescript. vom 6. Ang» IBHi erhielt [iudwi|? Lanenstein, k. bayer.
Gberlieutennnt im 14. Linien -Infant.-Keginh den Add für seine Person
allein.
Lauer, Freiherren (Schild ^eviert, mit scbwarzem MittelscLilde,
in welcliein ein silbernes Mühlrad schwebt i u. 4 in Gold ein schräg-
rechter, gewellter Balken und 2 n. 3 in Rtitli ein einwiirts springender
goldener Greif, welcher in den Vorderklauen einen Saracenen-Kopf
hillt). Krbllind.'üsterr. Freiherrnstand. Diplom vom UK Juni 1790. für
Franz v. Lauer, k. k. General-Major. Derselbe gest. 1^03, später k.k,
Geh.-Ratb, General-Feld-Zeugmeister, Inbnber eines Infant. -Regiments
und Genera l-Genie-Director, war in erster Ehe mit Maria d^Allio u. in
zweiter mit Joseph a Freiin w Retter, gest. 1817, vermählt. Aus der
ersten Ehe stammte, neben zwei Tiiehtern, ein Sohn : Freiherr Joseph,
gest. 1848, k. k. Geb.-Rath, Feldzengme ister, 2. Inhaber des 44. Inf«
Reg. und ehemaliger Feätungscomniandant zu OlmOtz, verm. 1825 mit
Maria Snsanna v. Haberecker, geh, 18o5, aus welcher Ehe ein Sohn
entspross: Freih* Hugo, geh. 1831, k. k. Hauptmann, verm, 1855 mit
Mathilde Gi-f. ürsmi v. Blagay, geb. 1833.
Mtiftrtt «. Mühi/etd, Krg. Bd. S. U. ^ Getieftl. Tajiehisrib. d. frelii. HiliMr, IM48, B. f 1»
um} 1«57. 8. 413,
Lauer, Lauer und Löweneek^ Laur v* Lage und L5weii©ck,
(Schild quer getheiU: oben in Blau zwei neben einander stehende gol-
dene Stenie und unten in Gold ein blauer Stern). Böhmischer Adels-
stand. Diplom von 1703 für Jobann Georg Joseph l4inr, Bucbli alter
und Steuer -Einnehmer in Schlesien, mit dem Prildieate : w Laur und
Löweneck. Von den Naehkoinmcn war Johann Anton v. Lauer 1724
in Namslau-Breslauschen ansässig.
Sinaptut^ 1K 8. TT3. -^ Msfftrlt ■. Mühtfttd, Br|^.-Bd, S. aS4. -^ Freih. v. Udthur , IL
Lauer. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1724 filr Johann
Franz Lauer, böhmischon Kammerath und Berg- u. Milnz-Adraini-
strator.
Lauer v, Miinchhufeu, Fr«?ilierr6n (Schild quer- und zweimal der
Länge nach getheilt: sechsfeldrig. 1 in Roth ein guldener, von einem
- 417 —
grilnen Kranze umgebener Schlüssel; 2 in Gold eiDe schwarze Säule f
3 in Gold ein aufwachsender, scliwarzer Löwe, in der recliteu Yorder-
praüke eiu Schwert ballend ; 4 in Silber ein einwilrtg gekehrter, rother
Greif; 5 in Grün ein ^cddener Spiegel und 6 in Blau drei^ 2 u. 1, gol-
dene Wecken. Das im Diplome von 1790 verlieliene Wappen war ge-
viert und enthielt die Felder 2 u. 5 aicbt), ReiebsfreiberrnsUmd. Diplom
im Kursäcbsischen Rcichsvicariate vom 11* Sept 1790 für Adolph
Juliua Lauer, k. preuss. Kriegs- u. Bomainen-Ratli, mit dem Prädicate :
V. Münchliofen. Derselbe, friiber k, pr. Kanmier-Secretair zu Magde-
burg und dann niarkgr, Schwedtscher Hof- Kammer- und Forstratli,
erwarb 1B17 in der Pro%'inz Brandenburg die grosse Besitzung Flaue
an der Havel mit Zubehör: Charlottenhof, Lutze, Nitzaline und Nen-
Plaue und hatte drei Söhne. Von diesen stiirb Freib. Julius 1808,
Freih, Adolph stieg in k. pr» MiliUiirdiensten zum Oenerallieuten. und
Freih. Eduard war 1839. L p. Kam merger ichtsrath.
N. Vt, A,-L. V. a. AOL — FrfxAerr b. L€d«bur, IL 8. U. - Ttffof, I. 'i'M, — W.-R. d
Pr. lloii«rrb., IL le. — Knä^chk«, üh R. tU uod 83.
Lanfensteiner v. Laufenateiu. Erldänd. öi>iterr. Adelagtand,
Diplom vom 7, Febr. 1788 für Jobann Nepomuck Liinfensteiner, Stadt-
und Landrichter zu Grailnd in Kärnten, mit dem Prädieate: v. Laufen-
stein. Derselbe, dessen Vater und Grossvnt<n* schon das Stadt- und
Landrichter-Amt in Gmünd verwaltet halten, wurde apider als Grad.
Lodrou'scbcr Ober-Inspector in Sakburg in die Adelsmatrikel des Kgr.
Bayern eingetragen.
•> Lang, 8. «6. — MegtrU p. Mühlf«lä, ErglnL-Bd. «. 354. - W.-O, d. KKr. BAjern»
VL iL
Lanffenhobc. Ein im 15. und 16. JahrlL vorgekommenes frtn-
kisehes Adclsgeschlecbt, welches dem Reichsrittercauton Steigerwald
einverleibt war.
BUyUinmtm. 8t«i|cerwBld, Tili, 124-77.
Laningeu, Miiller v. Laningen, auch Freiherren. Im Kaiser-
thume Oesterreich anerkannter Freiherrnstand. — Ein zu rlem Adel im
Herzogtbum Braunschweig zählendes Geschlecht, welches an« dem
Elsass stammen soll. Den Adel erhielt gegen Ende des 18. Jahrb.
durch Diplom vom Herzoge Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig
der Rittergutsbesitzer Müller auf Lauringen ^ ein Sitz, nach wckkeni
sich früher ein längst erloschenes Adelsgescblecbt genannt hatte —
mit dem Pradicate; v, Lauringen. Den Familiennamen: Müller behielt
nur der Empf;lnger des Adeladiploms bei, die Nachkommen desselben
schreiben un<l nennen sich nach dem Prädicate: v. Lauingen. — Uaupt
der freiberrh Linie ist. Friedrich Freib. v* Lauiugen, geh, 1800 —
Sohn des 1821 verstorbenen Erich v. Lauingen, herz, braunaehw.
Drosten, aus der Ehe mit Henriette v. Breimann, gest. 1845 — k. k.
Major in d. A*, verm. mit Joaephine Freiin v. Stutterheim, aus welcher
Ehe eine Tochter lebt. Die Brüder des Freiberm Friedrich sind:
Freib, August, k. k. Oberstlieutenant in d. A. und Freih. August. —
Die Übrigen Familienglieder führen das adelige Prädicat.
G«ii(>«l, Ta^chriib. d. frolh, Häuaer 1^^8. iA, I6i, l»&9. S. 413 u. \^%1. 8. 44F<. — W.-B.
<1. Kgr. HftiiutiviT* K. 5 an4 ÜJ. ^> ^ 9. tUfner, haunor, u. bniiDacliw. AdH, Ttb< 30«
Knttchkt, Deiit«cb. 4d«la-LeK. V. 27
— 418 —
Lanmann v. Laiienthiil,Edle. ErblihKl,-öÄteiT»AdGlsstün(l. Diplom
von 1818 frtr Adalbert. Launmnii, k. k. Rnth. Doctor i!*t Medkin und
diri^ireiiden Feld-Stebs-Ärzt in Dr^limorK mit dem Pritdicate: Edler v.
LanenthaL
Lannay, Ritter. Erblünd.-fisterr, Ritterstand. Diplom von 1776
für Johann v. Laun*\\\ k, k, Kreis -Commissar.
Lanner. Bölnniscli(*r Adelsstand. Diplom von 1734 für Germann
Launcr, Secrctair bei der Bölimischen Hofcanzlei.
Lannicwitz, Ritter. B<)limisclier Ritters! and. Diplom vom 2 fl. März
lß(i3 Itlr Jobanii Bnsdimowski von Launicwitz.
Laiiran», du Lauraus de Boiisiiuet. Ein aus Frankreich stam-
mendes AdelKgesclilecht, welches in Ostpreussen und in der Mark Bran-
denburg begütert wurde. — Ein Laurans de Bnsqnet, k« pobi. Oberst-
lientenant, besafts mhon nm 1740 das Gut Plenkitteii im Kr. Mobruiigen,
welclies mit Linken au noch 1790 sieh in der Hand iler Familie befand
und Constantin v. Laurans war 1800 Herr auf Lanekwitz bei Teltow,
N. Vr. \. L. V. «. ;äOl nwi 2, — Fieih^-rr t. LrHehur, U. K. U,
Laiirant von HelleitHteiti. Erbirind.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1753 für die Geschwister Laurant: Johann Franz, Anton Ludwig,
Jobann Joseph, Johann Carl, Maria Anna und Maria Theresia, wegen
der Verdienste ihres Vaters, Franz Anton Laurant, k, k. Kammerdie-
ners, mit dem Prädicate: \\ Hellenstein.
Laiii^etig (Scliild durcli eine anfsteigendc Spitze in drei Felder
getheilt: 1, rechts oben, ia Silber der Kopf und Hals eines gekrönten,
schwarzen Adlers ; 2^ links oben, in Silljer drei schrügrecbte, rotbe
Balken uad 3, unten, in Blau drei, 1 u. 2, Molirenkrjjtfe mit weisser
Binde). Adelsstand des Kgr. Preusscn. Diplom vom 21, April 1718
für Matthias Daniel Laureiis, Pümmerscben Regierunj^'s- u. Kauniierratli
und für tlen Bruder desselben, Joachim Albrecht Laurens, Pommer-
sehen Hofgerichferath und Adels-Bestütigungsdiplom vom 1 5.Dechr. 1787
für Matthias Julius v. L., k. preuss. Ingeuieur-Capitain und Heim auf
Molstow unweit Regenwalde in Pommern. Matthias Daniel v. L., später
k. pr. Geli.-Ratb, kaufte die Güter Maldevin und Wolkow in Pommern
und ein Enkel desselben, Friedrich Gottüeb \\ L., starb 1803 als k. pr.
Generalmajor und Clief des Jnfant.-Regim. Nr. 5(5. — Der obenge-
nannte Matthias Julius v. L. stieg im Ingenieur-Corps zum General-
majnr, wurde 1807 bei der Belagerung von Danzig sehr getUbrlich am
Kopfe verwundet und starb nacli \ielen Sclvmerzen einige Tage darauf.
Sein Erbe^ der Soliii seiner Schwester und des Proviantmeisters v.
Hülsen, der Lieutenant im Ingenieur-Corps v. Hülsen, erhielt 27. Juli
1807 die Erlaubniss, sich fortan: Laurens v. Hülsen zu nennen und
mit seinem angestammten Wappen : in Roth drei, 2 u. 1 , grüne, lüng-
licbe und breite, mit den Stielen abwärts gekehrte Blütter der Stech-
— 419 —
palmc) das Wappen der v. Laureus zu veremlgeii. — Daas der Stamm
fortgeblüht, ist nicht bekannt.
Srüffgemann, I. Hmiplsi. U. ~ c. Ihtibach. IL », tJ*. — PanUirott des Preuti. Ha«r«i.
II. 9. 3S7. — N. PreuM. A,-L. I. 8. 3« u, 111. S. 2fl7, — Fr^ih. w, Lfdehur , lt. 8. H, ~ W.
6« d. Preus«. MüüAfch. Ttl. tsl : tr. L, uuii v. L.-IluJiteii.
Lauriüf Ritter. Erbh-österr. Ritterstand. Diph^ra vom 3. Aug.
1842 für Anton Laurin, k. k. Gubeniial-Rath und General-Consul in
AJexandrien.
HindsehriftL Notis.
Lausherg, Reichsudelsstand. Diplom vom IL Nov. 1779 für
Harl Friedricti Lausberi;, BaiKiuior in Augsburg. Den^eJbe, geb. 1752,
^chwi<^gersohn des Baron v. Münch, wurde nach Anlegung der Adels-
niatrikel des Kgr, Bayern in dieselbe eingetragen.
9. Lang, B. IL'T. - W.-B. dfl« Kur. Rnverii, VI. «L — r. Hefntr. tmyer, Add. T**«. h^
und H. n.
Lansecker v. Lnseck« Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
17ßB für Adalbei-t Lausecker, Taxator und Expeditor der Landtafel zu
Prag, mit tleui Prädicat« : v, Luseck.
M**}fri^ r. MÜMMd. Krg.-Bd. S, 35S.
LaQsou. Polnischer Adelsstand. Diplom vom 2ß. Mai iri85 für
den Capitain Johann Lanson. — Ein im 18. Jahrb. zu dem Adel in
Ostpreussen ziihlendcs Geschlecht, welches in den Kreisen Osterode und
Keidenburg begütert wurde, und aus welchem Sprossen in der k, preuss,
Armee standen. Jobann v. Lauson — wohl der Empfänger des Adels-
diplom — war 1718 k. pr. Oberst und Jobann Samuel von L. 1779
k. pr. Capitain und Herr auf Oster wein und Jngendfeld im Kr, Osterode.
Spater ist der Stamm erloschen.
N. Pr, A.^L. V. H. 3(i2. — ttfih. r. Udetur, IL S. 14 u. 15.
Lantensaek, Laut«msaG. Reichs- Adels- u. böbmiscber Ritteratand.
Adelsdiplom vom 10. Mürz 1 (>1:>9 für Johann Peter Lautensack. her/,
braunscliweig. Intemlanten und kais, Postmeister uofi llitterdiplom von
17B1 für Friedrich Gregor v. Lauten sack. k. poln. Hofrath und Mini-
ster-Resid. — Die Familie war 17*il in Schlesien unweit Ratibor und
Rjbnik begütert und Julius Gcbhard v. L. starb B.Jan. 1773 als k.
pr. Geb. Cahinetsrath. Dass der Stamm fortgehltthti ist nicht bekannt.
%ffgrrt*' ». Muht/i-tii. \rlTH IM ü. 16H, - Freiherr #. Lnlthnr, HS, L'..
IjAuter, auch Freiherren. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht,
dessen Stammreibe Ilumbracbt um 1400 beginnt. Von den Nachkom-
men, welche sieb auch in Franken ausbreiteten und den Itittercan tonen
Altmühl u. Rhön-Werra einverleibt wurden, war Dietridi v. L. Doctor
der Rechte. Von den Enkeln desselben wurde Jobann Engelbrecbt kur-
pfklzischer, Heinrich hessischer u. Georg kurniainzi scher Rath. — Von
Heinrichs EnkeU Jobann Ernst, Amtmann in Höchst, stammte Philipp
Valentin v. L., welcher im Anfange des 18. Jabrh, den Reicbsfreiherrn-
stand erhielt und 1706 als füi^tl. würzburg'scher Oherstlieutenaiit vor-
kommt. Derselbe war vermählt, doch entspross aus seiner Ehe nur eine
Tochter, welche sich mit einem v. Feebenbach vermählte. Die
des Freiherrn Philipp starben ohne Nachkommen u. so erlosch denn
Geachlecbl.
27*
nur t:uM? ^^^
Brüder ^1
lenn das ^^|
— 420 —
Eutt^racht, Tab. tS3. — Sch&ntiatt S. 122. ^ Öauk* , t. 6. 1174. — Bitdfrmann, Cm-
ton Altinrihl, Tab. UB—U. — K»tor, K 50Ä und Tab. 10. — Sairer , ft. Uti und Tab. U.
Nr. 51 und 8, Ä&S. — Frtikerr a. Lfdfbur, U, S, JS, — Siebmachtr, l. 111 Nr. 11 : t. LAoler.
IltüüHch uud Nr. 13: vrrm«JjTtti« Wmppbji, — p. Uniintf . IlL «. {!^.H— P5, — Fuldaiachrr
8tirL4cakiidpr : naiir den Ahnten deis Beiiüdift v. Osthfjm-
1 Lauterbach 1 Lautterbach. Ein im 10, Jahrh. in Ostpreusseu zu
lladnickcu boi Fischhausen , zu Schöufliess bei Allenstein u. zu Sonnig-
keim bei Künigsberg begütert gewesenes Adelsgescblecht.
Fftihetr t. h€dtbiti\ 11, S. 15.
* Lauterl}a€ii (in FJlau auf grünem Boden ein linksgekehrt^r Löwe).
Ein von Siebmacher zum stei ermärkischen Adel gezähltes Geschlecht,
dessen Wappen sich jedoch in Biulschens, sonst sekr vollständigem Wap-
penbucbe nicht findet* liasselbe kommt aber an einem Denkmale in der
Domkirche zu Naumburg vor.
tiiebnxacker. Ml. '^4: v. L,, Slcltriach, - r. Mtdiny, ni. S. 3Si,
« Lauterbaeh (in Roth ein schriiglinks fliessender , silberner Strom).
Altes, hessisches Adelögeschlecht , welches spater nach Thüringen und
Schlesien kam. Dasselbe war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh, im
Weimai-schen zu Allstedt n, Nieder-R(1blingen u. im Saalkreise 1648 zu
Mörl begütert n, hatte in Schlesien die Güter Dcichau im Glo gauischen
u. Schloin im Grünbergschen bereits lß55 imie u, besass dieselben mit
Bandmannsdorf im jetzigen Kr. Goldberg-Hainau noch 1 680.
ßtn^i, »ikaio«r, reuuv. 8. 773. — Sinat^im , H. S. 772, - Ztdler , XVf. 8. IJO«. —
Fth'f, 6, ae. - N. Pr. A.h. V 8, 30:>. — Frriherr v. Ledebur , II. S. U. — Siebmachtr,
r HH : V Lautorbadi, Hojtiiiidi.
Lanterbach (in Blau ein schräglinks fliessender , silberner Strom,
beseitet von zwei einw^ärtssehenden , gekrönten Schlangen). Ein seit
1 734 der altadeligen Gesellschaft des Hauses F'rauenstein zu Frankfurt
a, M. einverleibt gewesenes Adelsgeschlecht , welches Einige von der
alten hessischen Geschlechte dieses Namens, s. den vorstehenden Arti-
kel, herleiten wollten, während Andere dasselbe für eine von jenem Ge-
schlechte ganz verschiedene FamiUe hielten. Genaue Angaben über den
Ursprung des Geschlechts, über die Erlangung des Adels etc. fehlen.
Zuerst wird Wolf Adam v. Lauterbach genannt. l)ei*selbe, aus Scldei,
gebürtig und gest. 1678, war früher Professor der Hechle zu Tübingen
später aber h. württemb. Geh.-Hath und Director des Consistoriums zu
Stuttgart. Von demselben entspros^s Ulrich Thomas v. L. , frUhcr herz,
württomb. ObeiTath , dann Abgeordneter des Fürsten von östfrieslaiid
bei dem Kammergerichte zu Speier u. seit 1698 Kammergerich ts-Ases-
sor vom fränkischen Kreise. Aus der Ehe desselben mit Rosine Etisa-
beth V. Gülchen stammte Ulrich Heinrich v, L., welcher 1714 nach
Ba^\Tenth kam, anfangs Proess- dann Hofrath wurde u. 1737 als fürstl.
brandenb.-bajr.-culmbach. Geh.-Rath, Lehenspropst u. Hofgerichts-As-
sessor lebte* Derselbe war mit Maria Regina v. Schütz vermählt, aus
welcher Ehe zwei Söhne, Helvldius Cliristoph u. Johann Friedrich V.L.,
entsprossten. — Das Geschlecht blühte fort , bis dasselbe im Manns-
Btamme 17SI8 erlosch. Die Letzte der ganzen Familie war Luise Freßo
v. Lauterbach. Dieselbe, geh, 1784 u* gest. 1860. verrathlte sich 1803
uiitRöttger Grafen v. Veltheira, wurde bald wieder gescliieden, vermählte
sich 1806 in zweiter Ehe mit Malte Fürsten u. Herreu zu Futbus, war,
-^ 421 —
nach dem 1854 erfolgton Tode des LotztciTn iGbemläii^Iiclie Niess-
brauüheriii der 1845 zur Grafschaft, orliobciieii Fideiconimisf^horrechaf'
ten Putbiis und RiTyeker ptc. auf Rügen u. schrieb sich : Luise Fürstin
u, Herrin zu Puthiis, geb. Freiin v. Lauterbach.
Htiiil*rltriftl. Notii. - Z*rff#r, Xri. 8. 1*03. N. Gtn««L H*iidti. I77fi und 7k, H, N^chlmg»
8- Ihi, — Kntfichie. [IL S. 286— SM.
* Lanterbach (das Wapptm gleicht ganz dem, der im vofitebenden
Artikel angeführten Famiüe). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom
vom IL Apn 1854 ftir Carl August Malte Baison , mit dorn Namen: v.
Lauter bach. — Die Familie erwarb in Westpreussen die Güter I^u-
bocbin im Kr. Schwetz u. Rittersbach im Kr, Sehlocluiu.
Fr^itt. V. Lffifbur, U. Ü. 16 u. III. H. 2^9.
■ Latiterbnrg. Ein im HochBtifte Brixen im 18. Jabrh. vargekom-
menes Adelsgesclilocbt, aus welchem Philipp Albert v. Lant.erburg 1730
fürstbisch, brixenscher b, tridcntischer ComitiaJ - Gesandter zu Regens-
bürg war.
Lantzky v, Strans^enheim. Erbländ.-ögterr. Adelsstand. Diplom
von 1759 für Joseph Lautzky, Rathamann u. Stadtricbter zu Olmüt^,
wegen seiner Verdienste bei der Belagerung dieser Festung durch die
PreuBsen, mit dem Prädicate: v. Straussenheim.
Msgerte p. MüfiiMd, 8. m,
* Lauwitz. Kurbrandenburgischer Adelsstand. Diplom vom 27. Juli
1700 für Johann Philipp Lau, kurbraudenburg, Ober-Appellations-Ge-
richtsrath, mit dem Namen: v* Lauwitz* Derselbe war später k. preuss.
Geh. Obertribun als rath u. setzte den Stamm fort. Die Familie erwarb
in OstprensflCn im Kr. Friedland die Güter Donmau nndSaalau, so wie
im Kr. Fischbau seil das Gut Regitten und Gottfried v. Lauwitz starb
4. Sept. 1798 als Prediger der reformirten Gemeinde zu Tilsit. Spä-
tere Sprossen den Geschlechts sind nicht bekannt.
V. thlttyaeh^ IL B, 19. — N. Pi. A.-L. L fl. 3fi ^ tali dvm iiurichtiKen MMmon : v. Lambitx
imd IIL 8.307 uüd ». — B-4ih. w. Ltd^hur , U, B, 15. — W.-B. d. Pfoim. Mon. IlL M. —
Knuchk*, IV. S. «SU,
Lamsaii, s. L e v ^ tz o w<
* La- Valette St, George (Schild geviert : 1 u. 4 in Roth ein rechts-
gekehrter, goldener Löwe ; 2 ebenfalls in Roth ein silberner, das rechte
Bein erhebender Vogel a* 3 unter einem blauen * mit einem silbernen
Halbmonde, zwischen zwei silbernen Sternen, belegten Scbildesbaupte
in Gold ein blaues Herz). Altes, französisches, in die Adelsmatrikeln
des Kgr. Bayern u. der Preuss. Rheitiprovinz eingetragenes Adelsge-
Bchlecht. Jean Paul de La Valette St, G. kaufte sich 1768 im Bergi-
scben zu Auel unweit Siegbarg an; Anton L. V. de St. G. (dessen Bru-
der in Kur- Bayern bereits 23, Sept., 1788 als adelig ausgeschrieben
worden warh geb. 1750, k. bayer. Major h la suite u. fün^lL öttingen-
wallerst einscher Hofmarschall, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel
des Kgn Bayern in dieselbe eingetragen u. Hubort Maria Anton Wal-
burg und Philipp de la Valette St. George wurden , laut Eingabe d. d.
Bonn u. Auel, 1829, unter Nr. 164 und 165 der Classe der Edeüeute
-^ 422 —
der Adelsmatrikol der Prouss. Rheinprovinz einverleibt. — In neuer
Zeit war die vervv. Frau v. L. St. G., geb, v. Broe zu (*ö!ii , Uerriii auf
Burg Firmenich im Kr. Euskirchen u. auf lians Aiiel im Siogkrois, AI-
hert Freili. v. L. St. G. hesass da^j Gut Honrath ehenfalls im Siegkreia
und ein Lieutenant v, L, V. St. G. stand irn k. pr. 7, Landwehr-Husaren-
Regmeute.
M, Batfffir, Gi!ii<'Mht«(iu de I« Mal^oii de Ia Vah'tte, origltiAlro dr 8t. Antotnit rii Rnufrgu»
etc. P»rU l7ä»Ö, — p Lanff, 8. i'it — N. pTCiiiH. A,-L, V, 8, 30/. — Freihrrr v. L*dehur,
IL 8, %h. - W.-B. d. K«r, B*yerii, Vr. 82. — W.-B. d iVcu«. KlieMit.rHviiim , l. T»li. «9
Nr. 13^ u. 8. 66 i« «7.
La Valette d'Uclanx, Grafen (Schihi gevicrt: 1 in Bhm eine ptd-
dene Lilie, 2 und 3 iu Roth ein goldener L5vve und 4 in Blau ein ffinf-
* strahliger, silherner Stern), Französiselier Grafenstaud. niploin vom
August 17<i8 für Andreas d'Uclaux, Seigneui- de Lavalette. Der Gra-
fenstand der Familie wurde in Preussen 1788 und 1795 in Oesterreich
anerkannt, — Das Geschlecht, welches in Schlesien und Gaiizieu begü-
tert wurde, ist tm Mannsstaninie 22. Dec. 1857 mit dem Grafen Joseph
erloschen. Derselbe, — ein Sohn des 1821 verstorbenen k, pr. Kam-
merherm Carl Grafen La Valette d'Uclaux, Herrn auf Carlshof bei
Tarnowitz, ans der Ehe mit Maria Anna Freiin von Gersdorff a. d* 11.
Steiubach, gest. 1811 — k, pr, ßittin. a. D., war vermählt mit Wilhel-
mine Freiin v, Saurma-Jeltsch, gest. 1856 und hat drei Töchter hinter-
lassen, die Gräfinnen: Mathilde, geb. 1809, Caroline, geb. 1818 und
Hortense, verw, Frau v. Roehow, geb. 1821.
N. er. A.L. n tS- 2i*ft, — Fr«iA«rr v, L*dittnir ^ 11. H. lÄ. — fStiieal. Tw^rUfob. «Jt-r
frfjh. HüiiArr. t»^a'i. H. 49H u, »7 iiud Jii«lor. Hmadb. vu Dem«elb»ri}. S. JQH.
Lavergne-Peguilhen. Im Kgn Prens-sen erneuerter Adelsstand.
Diplom vnm 23. Aug. 1821 fiir Ernst Friedrich v. LaverRne-requilhen.
k. preuss* Geh. Ober-Reidinnngsralli. Derselbe, ans einer alten frau
zösischen Adelsfaniilie stammend, wurde in Osli^reussen begtitert und
stai'b 1845 zu Königsberg. Der Stamm hat foilgehhUit. — In neuer
Zeit war Moritz v, L.-P. k. Landrath des Kr. Wirsitz, Prov. Posen und
Herr auf Tabniorowo unweit Wirsitz und ein v. L.-P. k. Landrath des
Kr. Neidenburg und Herr auf Grabowo.
r- IhHfmcA, U ü. liK — N Pr. A. L, TU. 8. t und VOS i». V. 8. M>2. — FrtiKtrr p. It -
dtbnr, It S. 15 uiid III. K. sm. - W. B. i\*i 1»tcu!»*. Moüfircli. HU S|
Lavran v, Hinzberg, Ritter. Krbländ.-dstcrr. Adels- u. Ritter-
stand. Adelsdiplom vom ILFebr, 1804 für Jnliann Ludwig Lavran,
k. k. Hofzahnarzt, mit dem Prädicate: v. Hinzberg und Ritterdiplom
vom 8. Jan. 1808 fUr denselben. Der Empfänger dieser Diplome
wurde in Niederösterreich begütert und 1808 unter die Geschlechter
des niederösterr. neuen Ritterst^indes aufgenommen.
H*nd*rhrJlil. Xoij«. - Mttjerir v. MüAl/Hd, KrgSm.-Bd. «. Itd* u. :'tÄ.S - Kftf achte, IV.
S. Wfl n. M.
La Vi^rre, Lari^re, Altes, französisches Adelsgescldecht, eines
Stammes mit den Familien Beaulieu, de Tille etc>, aus welebem mehrere
Sprossen in k. pr. Militair- und Civieldienslen standen. — Der Staats-
rat h und Oberfoi-stmeister v. La Vierre in Magdeburg war Dirigent
einer der Abtheilungen der dortigen Kegiernng und in Charlottenburg
lebte der überstüeut. a. D. v. L.-V., welcher mit der einzigen Tücht^?r
— 423 ~
des Feldiuarsclialis GrafeJi Kleist von NüUeiidorf vermälilt war. Von
Beiden trat ein Sohn in die k. pr, Armee.
N. rr A,-L. V. H. :W4. - Freist, v. LiJfbur, IJ. S. 1«.
Lawreuz (Schild gr\1ürtr 1 u. 4 in Bku ein gehend er Hirsch^
dessen Geweih von drti goldenen Sternen begleitet hl and 2 u, 3 in
Gt>ld ein mit drei i^oldenen Sternen belegter, scbrägliiiker, blauer Bal-
ken). Adelsstand des Kgr. Prcuä?i5eiL Diidom vom 10. Sept. 18 4u für
den Westpreussischen General-Landscliafts^Kath Carl Friedi-ich Lawrciix
auf Dobrylewt», Gutenvverder und Redzyce im Kr. Scbnbin.
» Laxdehiifin, Laxdehn. Adelsstand des Kgr, Prenssen, Diplom
vom 2{\, Apr. 1731 für die drei GebrOder Laxdelinen, 0 freiere in iler
k, pr. Armee nnd vom 2. Juni 1732 für Jobann Laxdehnen, k. pr.
Capitain im Dragoner Regim. v. Dockum. — Zu den Ersteren gehörte
Otto Heinrich v, L., welcher 1773 als General-Major ans dem aktiven
Dienste trat n. am 4, Apr. 1B02 starb. Die Familie hatte in Ost-
preussen mehrere Güter erworben.
BicigtKph. L'-xIruiL miler Hc>ldiMi t>tr. II ij. :t74. — f. M^Hback, tl. 8. 1». - ti. I'r. A. •
L, [. S. I«», III. H. iHiti ujid V, s. ao:i. - fitih. t, Lidthut, II. S, Iß. — W.-ß. der Pretii*,
MoDJireh., ni. S2.
Layer. Er bländ.-österr. Adelsstand, Diplom von 1780 für Jacob
Paul Layer, Bürger nnd Handelsniami in FünÖtirchen.
• Layminj2r«ni Laymin^» aueh Fi^iiherren. Schild geviert: 1 n. 4
von Roth, Silber, Schwarz, SUber nnd Roth ([uer gestreift und 2 u. 3
in einem silbernen (xitter ein goldener LöweK Mten, bayerisches, nicht
mit den Lammingen, s* S. 363 zu verwechselndes Adelsgeschlecht,
welches das Plrb-Scbenken-Amt im Hocbstifte Regensburg erlangte.
BuceliTn he .ginnt die ordentliche Stannn reibe der Familie mit Oricdpb
Lammiiigen, welcher um 13üO Herr zu Vorchteneck war. Die Nach-
kommen desselben scbiiden eich in die Linien zu Ainbrang und zu Te-
gernbach. Erstere erlosch zeitig, aus letzterer aber wurde Leoidiard
L. 1424 Bischof ;^u Passau, Später, 1639, wurde Christoph L. mit dem
erwähnten Erbsebenken -Amte belehnt. Von Letzterem stammte Achaz
FreÜL v, L., Herr auf Layming, Lindaeh elc, welcher noch 1676 lebte.
Nach dieser Zeit scheint der Stamm ausgegangen zu sein.
Hucffini , IV S, Hl — Qnttht , LH. il7i> — Siehma'if"r , I- 7« ; v Ltnming , Krb^
Lazanssky v. Bukuwa, Laschanski v. Backawe, Grafen, Böh-
mischer GrafenstainL IHplom vom 1*>. Jan. 1(137 für Ferdinand Ru*
dolph Lazansky v. Rnkowa. — Eine der ältesten und ajigesehensten
böhmischen Familien, welche das Prüdicat: v. Bukowa führt und
später sich auch in Polen, Ungarn, wo das Geschlecht 1687 das
Indigenat erhielt etc. ausbreitete. Die steiermiirkische Landmannschaft
erlangte die Familie 1801. — Für die jetzigen und späteren Grafen
L, V, B. ist nachstellende Ahnentafel sehr wichtig: Udalrich L. v. B.:
Barbara Cordula v. Staupna; — Sebastian: Susamia Nehilnwsky v.
Drahobuz; — Ferdinand Rudolph Graf L. v. B., s. oben,: Margaretha
Wratislaw v. Mitrowilz; — Carl MaximiEan, gest. 1694 : Anna Elisa-
— 424 —
beth Freila v, SpaiitkaTi, gest. 1709; — Wenzel Joseph: Maria Ga-
briele Grf. Czernin v. ChndenilÄ; — Maximilian Jf>seph : Theresia Grf,
V. Lissau; — Procop {1)> gest. 1B04, k. k. Ober-Caiizler : erste Ge-
mahlin: Walpurgis Grf, Krakowsky v, Kolowral^ gest. 1799. — Die
jetzigen Sprossen des gräfliclien llaases siml die Nachkommen der
Söhne des Grafen Procop (T), der sechs Gebrüder : Procop (II), Wenzel,
Johann, Maximihan, Joseph und Aaton. — Vom Grafen Procop (TI),
gest. 1824, k. k. Kfimm., Geh.-Hath n. böhnu Hofcnnzler, stammt aus
der Ehe mit Therese Freiin v. Bretfeld, gest. 1B53, das Haupt der
Familie: Graf Procop (IIT.) geb. 1788, Herr der Herrschaft Chiesch
mit den Gütern Drahenz, Libin, Lubens und Struharz im Kr. Klbogen
Böhmens, k. k. Kamm., verm. 1856 mit Josephhie Zdeborsky* Die
beiden Brüder desselhen waren die Grafen Ädalbert und Leopold.
Graf Adalhert, gest 1839, k. k. Kämm, und Major, war vermählt mit
Angelica Grl*. Esterhazy-GalÄntba, geh. 1813 und ans dieser Ehe enl-
spross Graf Alexander, geb. 18^5, k. k. Kiimm. u. Rittm. in d. A., vom
Grafen Leopold aber, gest, 18(>f>, Herrn der Güter Mileschau und Ned-
wiedic ia Böhmen, k. k. Kämm., Geh.-Rath. vormaligem Statthalter in
Mähren etc. stammen aus der Ehe mit Rosine v. Mack die beiden
Söhne: Leopold, geb. 1B54 u. Wladimir, geb. 1857. — Die Nachkom-
menschaft der Brüder des Grafen Procop (II) : der Grafen Johann,
Maximilian, Joseph und Anton, ist eine zahlreiche. Von dem Grafen
Jobann, gest. 1830, k. k. K^mm,, Geh.-Rtith und Oberst -Lmidesrichter
in Böhmen, stammen aus der Ehe mit Elisabeth Palffy v. Erdoed, gest.
1843, die Söline: Graf Johann Carl, geb. 1806, Herr der Herrsch.
Rabenstein und des Gutes Kältet/ im Kr, Pilsen, verni. 1846 mit Maria
Grf. LÄzansky v. Bukowa, geh. 1817 und Graf Procop (IV), geb. 1809,
Herr der Herrschaft Manetin ebenfalls im Kr. Pilsen, k. k. Kämm.,
verm. 1846 mit Sidonie Grf. Hoyos, Grf. v, Gutenstein, geh. 181R —
lieber die übrigen ^^achkommen des Grafen Jobann und seiner Brüder
sind die Geneal. Taschenbb. der graflichen Hünser nachzusehen.
Hat6in> I'rotipm. Tab. Birmm, 8. 'IT u. Epitum. Boli. S 11*0. — U'^inßarten , Fürsien-
lifäieiel. S. m o. 'in. ~ Uühnfr, 111. Tab. Slfi. — aamh*, l- 8. 1166 u. 67. — Schmutt, H.
fi. aSO. — Dfutarhr Graftmli. der Gpg^nw. HI. .^. 218^230. — Genetl. TMicIienh. der grill.
Uiaaer, 1S*>2. ». 498—90 u. bivtor. Hnndbuth m Dereieibtfn, ß. hfyl. - T^taf, \\- Stil
Lazarich, Laearie v. Lindaro, Freiherren. Krbl.-österr, Frei-
herrnstand. Diplom von 1820 fflr Joseph Lazarich, k. k. Oherstwacht-
meister des 9, Jügerbataillons, mit dem Prädicate : v. liindaro. Derselbe
trat später als Generalmajor aas den activen Dienste der k. k. Armee.
Lazarini, Freiherren. Erbl.-österr. Freihermstand. Diplom vom
10. Nov. 1770 für Carl Leopold v. Lazarini, Gntsbesitzer in Krain und
far die beiden Brflder desselben, Franz Carl v. L., ebenfalls in Krain
begütert nnd Adam Ludwig v. L., k. k. Oberstwochtmeister im Infant.-
Regim. Freih. v. Moltke und vom 24. Aug. 1771 filr die vier Gehrüder
V. Tiazarini: Franz X«iver, Pfarrer in Dornegg, Ignaz Gottfried, Georg
Ludwig, Stadtpfarrer zu Surldeld und Franz Jacob. — Ein Ursprung*
lieh venetianisches Geschlecht^ aus welchem Alexander Lazarini. gest.
1555, bereits 1536 zu Teraat bei Fiume begütert war und ein Sprosse
^ 425 —
1594 am k. k. Hof(? als Trtichsess lebte, Jacob Lazarini kam ans
Venedig nach I.aibach und der Sirhii desselheii, Franx, erhielt um IM2
durch Verniühlung mit Helene Fini, verw. Freifrau Hall er v. 11 aller-
stein, die Güter Gutteneck und Jablaiiij? in Krain und durch Diplom
vom L Mürz 1594 den Reichsadel- Die beiden Enkel desselben, Franz
Peter und Adam Daniel, deren Vater, Vincenz. 1687 das Krainer In-
colat erlangt halte und mit Maria Beatrix Freiin v. Argento vermählt
war, gründeten eine ältere nnd jilii^Tre Haupt- Linie, Die iUtere
Haupt -Linie umfässt die Nachkommenschaft des Franz Peter v. I^.,
gest. 1752, vermählt 17f»H mit Maria Anna Freiin v. Rannach, Die
S/ihne aus dieser Ehe waren die obengenannten drei (tebrüdcr v. La-
zarini, welche 1770 den Freiherrn stand erhielten und von welchen nur
Freih. Franz Carl die ältere Linie fortsetzte. — Die jüngere Haupt-! Jnie
nmfasst die Naehkominenschaft des Adam Daniel v. L., ge^t. 1760,
verm. mit Maria Catliarina Grf. v, Lichtenberg. Von den Söhnen aus
dieser Elie setzte Freih. Ignaz Gottfried, s. oheiL den Stamm fort und
die Linie desselben schied sich später in die Special-Linien zu FKVdnigg,
Zohelsperg und Gutteneck-Pöls. ~ Die ältere Hauptlinie, oder die
Linie zu Jablanitz. blüht jetzt durch die Söhne des 1822 verstorbenen
Freiherrn Joseph F'ranz Sales, Enkel des 1 783 verstorbenen Freiherrn
Franz Carl, s. oben, die FreiheiTen Ludwig und die Freiherren Johann
und Joseph, in zwei Speciallinien, der älteren und jüngeren. Die ält-ere
Speciallinie schreibt sich: Lazarini-Battiala : es erhielten nümlich die
Gehrüder Joseph, -Tacob und Nicolaus Freih. v. L, — Söhne des 185(i
verstorbenen Ludwig Freih. v. L. aus der Ehe mit Margaretha Coiitessa
Battiala — durch k, k. AUerh. Entschliessung vom 28. Sept. 1859 die
Erlauhniss mit ihrem Namen den Namen des Geschlechts ihrer Mtitter
zu vereinigen. — Die jüngere Hauptlinie seliied sich dnrch die drei
Söhne des 17J>3 verstorbenen Freih. Ignaz Gottfried, s. oben, aus der
Ehe mit Maria Eleonore Freiin v. Apfaltern : die Freiherren Franz
Anton, gest. 18B2, IJerrn der llerrsclL Flödnigg in Krain und Hnrberg
in Steiermark, Johann Dismaa Ludwig, gest. 1840, Herrn auf Zobels-
perg in Krain u, Joseph Joachim» Ilerrn auf Gutteneck, in die oben er^
wähnten drei Speciallinien zn Flödidgg, Zohelsperg und Gutteneek-Pöls,
von welehen Letztere mit dem Sohne des Stifters, dem Freihemi Fer-
dinand, geh. 1803, im Mannsstamme um 1H.57 erloschen ist. Die
Speciallinien zu Flödnigg und zu Zohelsperg blühen in zahlreichen,
im geneal Taschenhnche der frei herrlichen Häuser aufgeführten
Sprossen.
U4^. B. £^^-43 lind nm. 8^ H^-52
Lajsarovich v* Adlerskraii* Erhl.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1774 für Theodor Lazarovich, k. k. Hauptmann im Slavonischen
Gradiseaner Inf.-Regitnente, mit dem Prädicate: v. Adlerskron.
Leander v. Dnichenheim, Ritter. Böhmischer Ritterstand.
Diplom von 1715 für Martin Benjamin Leander Ritter v. Drachenheim,
Secretair in Schlesien. Derselbe hatte, s. Bd. IL S. 5f>3 den Artikel:
— 426 —
Dnicbcnhfiim, bereits 1707 den ReichsritterBtand mit dem erwähnten
Prädieale erhalt tu.
Lebbin | in Roth unter eineui blau und grünen Bogen ein nach der
rechten Biitf gehenden weisses Tiannii uml ant dem Helme ein schwarzer
Schifl'sanker). Altes, mlirkiiaches nnd poiiynenisches Ädelsgeschlecht^
vei^sehieden von der Familie v. Labuhn, Lahbun , s. 8, 346, welches
in Mecklenbnrg-Strelitz bereis I50r> zu Guhii sass. in der Uckermark
zu Slrassbnrg, \vn der Stamm das Erbricliter-Amt verwaltete, schon
1538 begtitert war und in Pommern 15(>r) <lic Gfiter l>aberkow unweit
Itegenwaldc, und Plantikow. so wie Weiteiihageu bei Nangjinl inne
hatte. — Die im Lande Stargard sesshaftc Giilmer Linie, welelic auch
in Hinterponnnern beglltert war, erlosch iu der zweiten Hälfte des
17. Jahrb. — In der Uekernmrk liatte sieb imt Heniilg Lebbin, 1538
BtirgermeiÄter zu Strassburg, ein Zweig des Stumiues niedergelassen,
welcher nicht nur das erwähnte Wappen beibehalten, sondern auch die
pf€sammte Hand auf Gt>lin liatte. Derselbe blnhte fort und zu ibm ge-
hörten die si*ater bis in neuere Zeit in der k. preuss. Armee gestan-
denen Familienglieder» zu welchen unter anderen der 1(>. Juli 1855
verstoibene Generahmijor a. D. Carl Friedrich Franz w Lebbiu zahlte.
Ein V. L., k. prenss. Forstmeister a. D. war noch 1836 Herr auf Stan-
demin, NaiRu etc, im Kr, Beigard.
N, lY. A.-L. JIL R. >f>S o. W.K Fr^ihtrr r. Le*ifhur, II. S, \t\ ü III. S, 300,
Lebene^g. ErbJslniL-osterr. Adelsstand- Dipl um von 1726 fiir
Jobiinn Miebael Lebenegg, filrstbiscb. Brixenscher Hofnitbs- u. Lehns-
Secretair.
Leber (Sclnld quer und in der unteren Hälfte der Lfinge nach ge-
iheiU, Bfeldrig: I, oben, in Schwarz ein anfwaebsendes, aufj^ezäumtes,
goldenes Ross; 2, unten rechts, vnn Schwur/ und Gt>ld y;cscbachL und
3, unten Hnks, in Gold drei rot he Aepfel an Htielen), Ein im Anfange
des 18, Jabrh. in Schlesien vorgekommenes Adelsgcsehlecbt, welches
zu Mokrau unweit Pless sass.
Frrih. v. Ledehur^ IL S, HJ. — Hir*itj*ach^r, IV, llti.
Leber, Leber» Edle. (Scliild der Länge nacli getheilti rechts in
Gold auf grünem Hoden ein Zinnenthurm, auf welch eni eine link^^ge-
kehrte Kuh- sitzt und links in Blau ilrei nbereinander stellende güldene
Sterne). Erbbfud,-österr. Adelsstxind, Diplom v, 1 7 SH'ffir Johann Leopold
Leber, k. k. Holagenten und von 1778 für Ferdinand lieber, k.k. Rath,
Leib Wundarzt, Doctor und öfTejiti. Lebier der ('hirurgie und Anatomie
an der Universität Wien, mit dem Priidieate : Edler v. — Letzterer, in
der medicinischen Literatur berühmt, starb 1808.
M^ff^ita n. MühlfrUl^.S^. yi7 »lud Krtt-Btt fi- 3Vi. — Fyr^;/, H, «fl
Leberakireher, Altes, bayerisches Adelsgesciilechl, welches, an-
geblich iK)3 aus Ungarn vertrielie^K fHilier den Namen : Warkber ftihrte,
Sprossen des Stammes aus den 12. bis 14. Jabrh, sind bekannte
Lebmaeher, Edle- Erbl.-österr, Adelsstand. Diplom von 1780
— 427 —
für Valontiu Lobmacher, Doctor und Lehrer der Gebtirtsbülfe, mit dem
f'rädicate: Edkr v.
Mttjt'ri« 9. MHkiftld, Krg.-nil. 8. :ri&,
Lebrenx, Freiherren. ErbL-ösü^rr. FVeUicrreiist.Tiid. DipUmi
von 1803 für Michael Lebreux, k. k. Hauptiiiaim im h\L Regint Erzh.
Rudolph.
Mtg^h V. Mühi/«td, 8. €5.
Lebzoltern, auch Ritter, Fpeih<*rreu nud (Trafen. I'>bländ.-
östeiT. Adels- Ritter- FreiiiLTri-ii- und Grafriistand. Adoisrli|>loiij von
1630 für Geor^ LeUzelN^rn. Doctor der Medidii; Rltlerdiploui vom
^9. Aug. r71H fftr 1>. Cjirl WoH'^uii^c von LebzeUeni, k. k. Ralh und
Leibarzt, in Ajierkennuni^ st'incr und seiner VonlUeru Venlii^nste :
Freiherren rliploine VfHi 1817 für Adam RittcT v. L., k. k. Flofrath und
a. 0. Gesandten am k. portu^isischeii Hofe, vom 2tu Sept. 1?^2<» für
Franz Kitter v. L.. k. k. Stmits- und Cüiifercrr/^rath und zwar niil der
Erlaub niss, in Fol^^e Adoption von Seilen seines Stiehaters, Egid
Freih. v. Collenbach, i?eweseneu k, k. iStiiatsrefrrendars, sich: Lebzel-
tern und Cnlleubach zu nennen und zu schreil)en und mit seinem an^e-
stammten Wappen dasfredi. v.Collenba<;}ischezu vejvinigen ; vom 1 6. Mfirz
1842 für Wilhelm RiHer v. L,. k, k- Fehlniarsih. -Lieutenant und vom
10. Sept 1854 für Heinrich Ritter v. L., k. k. Stadthalterel-Vieeiirä-
sidenten in Siehc'nhür^,'en u. Grafendiphiin von 1823 für Ludwig Freih.
V. Lehzeltern , k. k. w. Geh.-Rath, ^'owes, Gesanlten zu Rom.; St. F*e-
tersburg u. Neapel. — Altes, angesehenes, österreichisches Geschlecht,
aus welchem drei Brüder Lelwcltcrn durch kaiserliches Diplom vom
10. Mürz UiOO die nohUitatio nml amelioratio armorum erliielten. —
Die Nachkununenschaft des I>, Georg v. I.ehzeltern, s. oben, erlosch in
den dreissiger Jahren des 19. Jahrli. mit Matthias v. L., Bergheamten
zu Wieliczka. Yenvandt unt dieser Linie war der nüliere Stammvater
alier der jet^.t noch blühenden Linien des Stammes: Cj*rl WnHVan^
Ritter v. L,, s. ohrn. Derselbe, gest. 17.S2. war vermiihlt mit Anna
Barbara Wenidghofer, verw. Pfjckh. Aus dieser Ehe entspross Johann
Leopold Ritter V, L., gesL 1776, Dr, med., k. k. Rath und Leiharzt,
emeritirter Rector der Universität Wien, verm, mit Barhora Selliers
de Moranville, Derselbe hatte, neben einer Toclitei\ Elisabeth, verm. Frei-
frau V. Netii, vierS^hnei Carl Ritter V.L.. jrehliehen r757 hei Schweid-
nit>:, k. k. Ilauptnmnn: Jidiann Neiiomuck Ritter v. L-, gest. 17t>tl. k.k.
Rath und Ofticial-Major im nicderländ. Departemente, verni. mit C'iicilie
^. Trendel, welche sieh in zweiter Ehe mit Egid Freih. v. (Jollenhach
vermählte: Freih, Adam, s. oben, geat 1H18, verm. mit IsabelhurArnancl
Conrvilie und Leopold Ritter V.L., gest. 1790, k. k. Generalmajor,
venu, mit Anna v. Unrein. — Die Familie hhdit jetzt in dn i IJjiusern :
J^ehzcltern-Collenhach, Krilfhches Haus nml Lebzeltern, letzteres Daus
mit zwei Aeslen, einem iilteren und einem jüngeren. Das Haus L(d)zeL
tem ('ollenhach stammt von Johann Neponinck Riller v. L., s. oben.
Von demselben ents|iross Franz Freih. v. L. -*'*dlenbach, geh, 1780,
k. k. pens. Staats- und Conferen/rath undvnn diesem ans erster Ehe mit
Caroline Bujanovics v. Agg-Tekk: Freik. Eduard, geb. 1812, k.k
— 428 —
Ges. am k. portugis. Hofe, verm. 1848 mit Maria Grf. Bierzyiiska, geb,
1H29, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, zwei Siihne leben: Alexan-
der, geb. 1852 und ¥iclor, j^eb. 1854. — Der Bruder des Freih. Franz:
Alfred Kitter v. L., geb. 1784, vermählte sieb mit Magdalena v. Ockel,
gest 1860 und aus dieser Ebe stammt: Alexander Ritter w L., geb.
1814, k. k. Oberst Von den beiden Töcbtern ist Theresia v* L., geb.
1818, seit 1841 verm. mit dem Füi'sten Joseph Colloredo-Mansfeld,
k. k. Komm, u, Major in d. Ä. — Das gräfl. Haus ist mit dem Grafen
Ludwig — dem Sobiie des Freih. Adam, s. oben, — 18. Jan. 1854 im
Mannsstamme erloschen ii. es lebte in neuester Zeit nur noch die Wittwe,
Zenalde Grf. Laval, verm. 1832 u. die Tochter, Alexandrine, geb.
1827^ Term, mit Vicnnite Jean Dcs-Cars in Frankreich. — Das frei-
herrliche Haus Lebüeltern stammt von Leopold Ritter v. L.. s oben
und hat sich durch xwei Söhne ciesselben, Joseph und Wilhelm, in einen
ältereu und jüngeren Ast geschieden. Joseph Ritter v, L., gest. 1836,
k, k. Generalmajor, war in zweiter Ehe verm, mit Antonie Schubert,
aus welcher Ehe zwei Söhne en tspro asten : Freih. Heinrich, s. oben,
geh, 1810, verm. mit Maria Beatrix Freiin v. Zois- Edelstein und Leo-
pold Ritter v. L-, geb. 1813, k. k. Oberat. Beide haben den Manns-
stamm durch einen Sohn fortgesetzt — Freih. Wilhelm, s. oben, geb.
1787, vermählte sich mit Antonie v, Hertellenti^ aus welcher Ehe zwei
Töchter und ein Sohn, Wilhelm fll). welcher 1849 als k. k. Mijor bei
Peterward ein blieb, eut-sprossten.
MfQtrit ?. Mühlf^itt, S. 73 lind Krg. Bd. B. 160, — Gaiical. Tütclieiib. *tf r rreib Hfc»fer,
ia59, «4. i^^^'^22l in herftll<ll«ch«r. w^«^ in gcneNlngitciht'r Bexic-buDg wichtig luid lf*ti2. 8. IA3
lind hi. — 6<'ü«nl. Tasthenti. d, ^rll. HJiuiier, l^ü'i. 8. 4HI. — Knfschkf, IW 8.251.
Leeher. Altes, schwäbisches, nach Schlesien gekommenes Adels-
geschlecht, welches im Fürstenthume Gels schon im 14. Jahrb. be-
kannt war.
Sinapiut IL S» 773. — 5ifbmacf»*f. V. 2ftf>.
Lechky v. Kehlaa, Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1819 für Wenzel Lechky, k. k. Artillerie-Ilauptmann, mit dem Prädi-
cate: y. Kehlau.
Mffffrti V. Mühlffid, 8. 217,
Lechner V. Lechfeld, Kitter» Böhmischer Rittei'stand. Diplom vom
30. Octob, 1704 für Paul Lechner v. Lecbfeld, FürstL Sagan'schen *
Ober-Amtmann u, Cauülei-Direclor.
MfffirU e.Müh{f*tft, Erx.-Bd. B> l€9. ~ Frtf/^. w. Udtbur^ II. S. \^ und 17.
Lechner v, Lehensberier, Edle. Pirbl-österr. Adelsstand. Diplom
von 17111 für Martin Lechner, Niederöstorreichischen Landschafts-
Bucbbalter, mit dem Pradicate : Edler von Lebensberg,
M*Q«ri« t. mhiffUi, 8. 218.
Lechniti v. Fridenbnrg, auch Ritt«r. Röhmischer Adels- \\.
Ritterstand. Adelsdiplom vom 18. Febr. 1719 für Johann Anton
Lechniti, Steuer*Einnehmer zu Teschen und Ritterdiplom von 1729
far denselben, mit dem Pradicate: v. Fridenburg.
Uffferi* p- MuAt/Htf, Krg.-Bd. 8. 1^3 imd 70. — Freih^rt t. Lrtithur* U. K. iT.
Leekow. Altes, pommernsches Adelsgeschlecht, welches später
1
— 429 —
auch nach Schlesien kam. Dasselbe hatte bereits 1447 den gleich-
namigen Sitz bei Rchievelbein nnd 1536 Cunow und Teschenlmch eben-
falls bei Schievelbein und 1770 Rübenlmgeii bei Regen walde inne. —
In Schlesien hesass die FamiUe Pfaffendorf unweit liaiidshnt und 1 769
Gross- Wan gern bei Wob lau. Ein v. Leckow auf Plaffendorf war mit
einer v* Mustowaka vermählt^ aus welcher Ehe mehrere Sühne ent-
sprossten, von wekhen der Eine zu Mühlraditz bei Lüben 1830 begü-
tert war. Den Stammsitz Lecko besass noch 1806 der Landrath und
Kreisdirector des Kr. Scbievelbein v. L.. und in neuester Zeit war
Julius V. L., k. pr. Hauptm. a, D., Herr auf Zapplau, Ferdinand v. L.,
k. pr. Lieut. a. D., Herr auf Kraschen im Kr. Wartenberg und ein v.
L. Herr auf Fruschroggen im Kr. Wohlan, — Von den frUlier in der
k. pr. Armee gestandenen Sprossen ist nocli zu nennen: Jüachim
Friedrich v. Leckow, welcher als k. pr. Generalmajor 1774 starb,
N.Pr. A.-L, lU. S. 2I>9. — Freiherr t. Le^Ufmr, 1IL 8. 17,
Le Clair, Edle. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom vom 21. Aug.
1845 für Joseph Le Clair, k. k. Titular- Major in Pension, mit dem
Prädicate : Edler v.
Le Comte, ErbL-österr, Adelsstand, Diplom von 1780 für Joseph
Le Comte, k. k. Hauptmann im 3. Feld-Artillerie -Regimente.
V«iffrU 0. JtÜH/ttd, Erg. -Ed. 8. 35«3.
Le Coq» Edle, (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Silber
ein Schrägrechts gelegtes Schweit mit goldenem Griffe und links in
Blau di-ei, 2 u. 1, blaue Lihen). Reichsadelsstand. Diplom nach der
Mitte des 18. Jahrb. für die Gebrüder Le (Joq, Stabsofticiere in kur-
aächsischeu Kriegf?diensten, mit dem Prlidicate : Edle v, — Ein ur-
sprünglich aus Frankreich stammendes Geschlecht, aus welchem im
18, Jahrb. Sprossen in die kursäclis, Armee traten und zu hohen P^hren-
stellen gelangtem — Eins der ehrenvollsten Blätter in der GeBchichte der
kur- und k, Bilchs. Armee nimmt Carl Christian Erdmauu Edler v. Lecoq
ein. Derselbe, geb. 1767 zu Torgau — ein Sohn des knrsächs. Ober-
sten nnd Regiments-( ■ommaudanten Edlen v. Le Coq — stieg bis zum
General-Lieutenant u. commandirenden General der k. sächs. Armee,
feierte noch sein 50 jähriges Dienst- Jubiläum und starb auf einer zur
Herstellung seiner Gesundheit unternommenen Reise 30. Juni 1830 zu
Brieg im schweizerischen Canton Wallis. Das auf seinem Grabe errich-
tete Monument trügt die Inschrift : Dem würdigen Vorbilde, dem uu-
vergesalichen Führer Ton seinen Waif engeführten ! — Zweimal vermilhlt,
hat er Nachkommen nicht hinterlassen ; der Stamm ist mit itim im Kgr. ^
Sachsen ausgegangen.
HAndHchrUtliche NaUi. — T)m VkierlMid der Bftcliieii. Drendeo, 1940, I. Lief. 13. S. S7—
&9. - Frtih. p. L«d€bur, II. S. \1.
L© C^jq (im Schilde drei Hähne) Adelsstand de& Kg. Prenssen.
Diplom vom 3. (8) Dec. 1838 ftlr Carl Enid Gustav Le Coq, k. pr.
Geh. Legations-Rath. — Derselbe, jetzt wirkL Geh.-Rath, hat den
Stamm fortgesetzt.
Hindsrbrim. NoUi. — Frtiktrr 9^ L^dtbur^ 11. S. IT.
^ «0 —
UeCratx. EiWaid.-M«rT. AMflBfcuid. Di}doai toh 1799
Rcnthard Le Or»ix, k. k. GreBafier^HwjBliHii in lafMiL-Beg.
FcrdBnmd t.
I). nihMnifci r Fiühiiiu- nd «rtlisd -ösüecr.
Frabanfi|ilo»e tob 19. Jan 1659 fta- JobuB Biet-
nefc T. Le4etar. bmMob deraefte 1650 dis boolat ia BöloMn €r>
k^bn kitte nd 7. A«g. 165S «ber 4ai bfikiBisckem Add «■%»<!»-
watm worioi wir: iwi 7. Dec 1719 Uta* Aleunderiokm tob I^ 1.4.
H. WidKlii, Gwt^beatBer in Bökaa. sidi 1713 etiaii|t«B iBcoiate:
iMflkfunfjsfifkHi des FrakomflliBies in Kgr. Pmaaei vam
11. IUr 1M8 ftr «e iilMtfirkf XackkoBOMi «es 1794 T€mfir-
koMsi k. }«>nuR. KiHHMr-Prfisideiiei la fibw: CkrutiaB Iltiikk
Erut T. Ledcfew. IMitahngci Laäe md G^ifeadEylo« t«b l«.A]ig.
im7 ftr Ai^MI OoM» Ei«c&eit v. Ladeiw jl d. O. WkbeliL.
Han der BemtkUbm EüiittiMit aü Kri4.—iiiii. FrieEHtz orfi Sck&-
kcfitz 21 BSfaMiL — Ens der ÜtdU» ngcsekcMte«
wg^ikilwrfif AAete^e9chieckt«-.degMi4ii|ii<wwtifrfc geskiierte i
k» ii «e JBlt« 4cs 12. .fakik. MmaMSmthL ~ Ii Beii^ mf die
kr F»iKe snd fie Gekrtder Gok»^ fieiL
1502 «Bd iokiuL gesL 15<i$. ai mmol Voi Leizterai smHbe «e
IS» mgeBlnkcae Wakiiiscr Line. Pn Erstem iker iXle fikri-
iltare MMirtiiyr, cfkMckoi 1636.
1689. & fllmiiii. iMMcuccB 1670.
r-Ajüt (13M. 15^1 iDd mi
ftiftp H€rior4 d» Erktr^rkKan- md Eriirykill-AK. it^Mk»
LKUsy kd der Hild%i^ m Berim am 15. OcL 1^40 entmen «wie,
H^ B liein SOdtai. Find- oder Lekikcsiz. ^Me
Haip 1. OStifei B akkwke
ZiU Rütcffitcr, «. vwde iwk m »dem IlBdrfi i. Pr^T
. m Cv- mä LipJMd, m Sckvedn. Ewasck -Link im . m W«st*
Oker-LMBitz üVesNieiL
FMk. T. Ledekv wg^ighti kit. — I>«r
Freik. lokaiDirtnck fiUrk oki
Laie des gyiitf ■ Fie^L Alenader JokiM erioggk i« :
• ^efcr. 1901 Bü des Freik. Gupw Heinick. Die
1 liaei dei <Tt,— f « » wefcha biMuc S^ubl« ai dm kü^k>
iLfT. AfBeeliBfi, adcacB 1^37 der Ge>
T. L.. L. "^ ■■iiiiil dfr FertHig OrikeriF Md der €^
T. Lu. IL, CiiBBiiiliii der 8. LBdukiNijidi «. A. liM-
dB
— 431 ~
Freilierrn Clirifitiaii Heinrich Knist. s. oben, haben eb*?nso , wie die
gräfli. Linie fortgeblftbl» Zn den Xacli kommen des Frdberrn Cbristiaii
Heinrich Ernst gehören namentlich; Leapobl Freili, v, Lcdrbur. Ehren-
doctor der Pbilosopbie von (ler Universitiit Leipzig, k% \n\ Major a. 0,,
Birector der Konstkanimer n. de» Museums \aterl- Alterthümer, Mit-
glied des Collegii des lleroldsamtes etc, , der \'erfasser des bei Beai*-
beitung dieses Werkes von der Redaction so oft benutzten , mit dem
grössten Fleisse zusammengestellten u. besonders in Bezng auf den Be-
sitz der Familien höchst wichtigen Werkes ,.Adelslexicon der Preussi-
schcn Monarchie'^ (s. Bd» L S, XIIL), mehrerer, für Genealogie u. He-
raldik sehr werthvollen Abbamliungeii in den „Mürki fachen For^^chungru"^
und anderer vorzüglicher, die historischen Hnlfswissenscimftx^n betref-
fenden Schriften, so wie der älteste Sohn desselhen, der in der k. pr.
Armee stehende Heinrieh l*Veib. v. L,, welcher als grosser Kenner unr!
Freund der Heraldik bekannt ist. — Db^ griiHicbe Linie des Stüniraes
blflbt in der Nachkonunenschaft des 1846 verstorbenen Grafen An^nst,
s, oben. Ans der Ehe desselben mit Tberese Grf. v. Hartig* gest, 1.H30,
stammt, neben zwei Töchtern, Auguste verm. Grf. v, Schaffgotsch und
Eleonore vei"w, Grf, v. Frankenberg, ein S<dm : Graf Adolph, geb. 1812,
Majoratsberr der Herrschaften Kosteiibbit mit Krzenmsch, Priesnitz n.
Schöberitz. Yomi, 1638 mit Jobanna Grf. v. Kostit^, geb. 18 in, aus
welcher Ehe, neben einer Tochter, Caroline, geh. 1839, dreiSrdme ent-
sprossten: Johann, geb. 1842, Franz, geb. 1844 n. Adolph, geb. 184S.
fiautif, l. H ine, — /,ftiier\ XVL >\ Ll^U-au — AüiHtr^ vqu UrbtJUMlhofimiein. H \»i.
UK(] 4a, — r. Hchün/Hd, AdcJs- Sc hemmt. T, S. 'i%i\ — N. Fr. A.-L. TTI. N. 'im «. "iUl. — ^Vr^
htrr 9, d. Kn^xthtck. 8 1^8 und 89. - Deutaclj« GrAftDli ü Geg^nw II* 8. Jti itiia 17. —
frrih. w. Ltdebur. II, 8. IT nnü 18, ^ ticiieal. Tjutih.'tih, der itri« nriiiscf, 1«<!J. H, 491 u.
Wi u. h(9t«r. Kaiitilb. ^n Dfmntribifu, S. W13, — Si*ffmachtr> l. 1S7: Bin Lt>iJ«li<orii , West|i.Lt«-
liMh. — MiifJBicrsrhor Himscjlendet von Vn. — », Mtdmn , lt. H. 1^%-^ und llf. H. Hn. -
^u|»pl au Ml«tim. W.-n. in. 11: v. L. und Vt. ni Frtih. t. L. — Turog, \\. %M : v. U. Mi*d
Fff^ih. ¥. L. — W.-B. de» K(et. H»iim»v, C. W uiiil 8. »J, — Krttscfke , L » :^3 «tiid ö*. —
fi. /fffnft\ harniov, Aiirl, T*t> 10.
Lederar, anch Ledei*er-T rattnern, FreiJierren, Erbländ,-5slfrr.
Freiberrn stand, Diplom vom 21, Febr. nnd 1. Mai 1778 für August
Gottlob V. Lederer, k. k. Hofrath nnd Geh. Stiiats-üfHciab Derselbe,
geb. 1723 zn Grosseiihain in Sachsen, wo der Vater desselben Domai-
nenadiniaistrator war. n. gest. 17^5, hatte lange als Ofticial der tlaniav
ligen iiiedcrlündischen Hof-C'anzlei, später aber als Auditeur bei fler
Rech nun gsk annner zu Brüssel gedient u, war auch Secretair bei dem
Friedens-Congresse zu Hubertiisburg gewesen, worauf er 3. Apr 17ti3
in den erbländ.-östem Adelsstand versetzt wurde, iJerselbe hatt-e sich
1757 mit Sabina v. Trientl ans Bolzen, gest 1796, vermählt, aus wel-
cher Ehe siebzehn Kinder entsprossten. Von den SOhnen haben ffluf
den Stamm fortgesetzt u. zwar: Freib, PanU gest. 1845, k. k. GiiberMi'
alrath u. Delegat zn Verona, vemi. mit Franzisca Segala v. Konifi^ld,
gest. 1840; Freih, Ignaz, gest. 1849, k, k. Geh.-Rath, quiescirter Frld-
marschall etc, vemi, mit Franzisca v. Trattnern, gest. 185(>; Freiherr
Joseph, gest. 1812, k. k, Trnehsess, Hofrath und Stadthauptmann in
Wien, verm, mit Antonia Grf. Hadik v, Futak, gest. 1827; Freih.Carl,
gest 18tK>, k. k, Geh.-Rath, jubilirter Staats- u. Confprenz-liatb, und
gewesener Gouverneur der österr. National - Bnuk , Herr der Guter
432 —
I
k, MIadotitü u. Roketuitz in Mähren, verm. mit Maria Anna Freiin
V. Wildbiirg; gest 1^44 u, Frdh. Aloys, gest 1842, k. k, u. grossherz.
toscan. Geiieral-CüTisiil zu Ni^w-York, \erra, in erster P^lie mit Josepha
Donna de Landaclie verry y Naval, gest. 1817 u. in zweiter mit Maiiai
Anloniit Donna de Barrere, vermählt 1822. — Von den Nachkommeo [
derselben sind Mehrere in k* k. Militair- und Staatsdiensten zu hohen l
Ehrenstellen gekngt,
Mffftrl^ e. Mühlftiih 3- fiA, — Gi^ße»L Tütch^itL. d. rri>ib. Hsuter, 1849. 8. 243 -4C itni '
8, ^64 und GA.
Leflereri Edle. Erbl. -Österr. Adelsstand. Diplom von 1 788 ftlrj
Dominik Lederer» steierisch -ständigen Archivar, wegen SOjährigerj
Dienstleistung, mit dem Prüdicate : Edler v.
liOderer v. Lichten fei d» ErbL-österr, Adelsstand. Diplom von
1772 für Franz Xaver Lederer, k. k. firenadier-Hauptm. im Regim.
Markgr. v, Baden- Durlach , mit dem Prüdicate: v, Lichtenfeld.
Ledermayer. Reichs-Adelsstaud, Diplom von 1759 für Joseph
Adam Leder may er,
Ledermayer, Edle t, Mayernfeld, Erbländ.-österr. Adelsstand
Diplom von 17D4 für Johann Anton Xaver Ledermayer, Urbaramts-
nnd Landgerichts-Verwalter, mit dem Prädicate : Edler v. Mayerofeld.
Lederwa»ch v. Lederberg. ErhL-iisterr. Adelsstand. Diplom von
1718 für Georg Ferdinand Ledermaseh, k. k. Rath u, Stadtpfarrer zu
Murau, mit dem Prädicate : v. Lederberg.
Mtfjftri* r. Müfft/rUl, Rric Bd. H. 3S6.
Lediwary. Ungarisches Adelsgeschleebt, ans welchem Sprossen
In der k. pr, Armee standen. Zn denselben gehörte Carl Friedrich
jCarl Ludwig) v, Lediwary, welcher 1798 General-Major und Chef
eines Husaren-Regiments wurde, 1799 den Abschied nahm und 1812
starb. Der Vater und dar ältere Bruder desselben dienten ebenfalls
in der k, pr. Armee: Ersterer war aus k. k. Diensten in die k. pn
Armee getreten. Die Familie war noch 1817 in Sclilesien im Kr, Pol-
nisch Warten berg mit Langendorf u. ilttendorf begütert.
FrHhrrr p, L^d^ttur, II- R. ill*.
Ledocbowsky, Halka v. Ledocliow, (Trafen. Gaiizischer Grafen-
fitand, Diplom von 1 800 für Anton Ledöchowski, Starost von Haysyn
etc. — Altes, polnisches Adelsgescldecht, entsprossen ans dem schon
im 10. Jahrh. bekannten Stamme llalka. — Nestor Halka wurde um die
Mitte des 14. Jahrh. von dem Könige Casimir HI. in Polen für treue
und tapfere Dienste im Kriege gegen die Litthauer mit der Herrschaft
Led6chnw beliehen. Derselbe nannte sich spüter Halka v. Led/ichowsky
und seine Nachkommen führten nur den Beinamen, — Urkunden aus
dem 16, Jahrb. führen die Glieder der Familie immer als Grafen auf
und in einer spateren Urkunde von 1623 tritt Samuel L. mit dem gräfl.
— 433 —
Titel auf. Derselbe hiiiterliess inehrere Kinder, von wf-lclien dor jün-
gere Sohn, Stephan, Castolhm von Wolhynicn wurde. Von den 8<>huen
des Let/iercn hinterlii^ss Franz, Castclhin von Wolhynicn, unter mehre-
ren Kindern, einen Sohn : Adam, zuerst Starost von Wlodomir n. seit
1748 ehenfalls CasteUan von Wolhyinen. Aus seiner Ehe mit Maxia
V. Wierzbowska cntspross Franz, geh. 1728, verm. mit Luise Orf. v,
Dönhoff. Derselbe wrnrdo später Palati n von Czcrniehow, verliess aber
Polen und ginj? nach Wien, wo er starb. Von ihm st.inimle der oben-
Ijenannte Graf Anton, aus dessen Ehe mit Julie Grf. CMfrowelca, Rest.
lH8r>, Graf Joseph, gest. 1859, k. poln. Künmierer, entspross. Let^^terer
vermilhlte sich 1818 mit Maria v. Zateewska, geh. 1799, aus welcher
Ehe vier S5line stammen, die Grafen: Mieeislaus, geh. 1823, pflpstL
llansprillat ii. Nuntinsin Neu-Granada, Julius, gest. 1859, Johann, geh.
1825 und Anton, geh. 183], k. k. Oherlieut. in d. A.. vernu in erster
Ehe mit Julie Grf. v. Langothetty, gest. 1854 imd in zweiter 1856
mit Isalfella Freiin Zesgner v. Rpitzenherg. Aus der ersten Ehe lehen
zwei Ttk'hter und aus der zweiten, neben einer Toehter, zwei Söhne :
Miecislnus T!.^ geh. 1858 und Sigisiiinnd, ^eh. 18G1. — Von dem Bni-
der des Grafen Joseph, dem Grafen Ignaz, (?eh. 1789, bis 1831 k. poln.
Obersten, entsprossten aus der Ehe mit Tadse v. Nalecz-Gorska zwei
Sohne: Gr. Joseph (IIJ^ geb. 1822, Herr von Poszyrwincie und Gonty-
Hszki, verm. 1849 mit Alexandrint^ v. Linska, geb. 1831 und Gr. Anton,
geh. 1823, k, k. Kämm. u. Rittm, in d. A., verm. 1851 mit Maria Grf.
V.Seilern n. Aspang, gest. 1861. Beide Brüder haben den Mannes-
stamm fortgesetzt.
Mtfftrlt t. Alühi/fUi, Krg. Bd. S. 20. — D^rni.iclip Oraf.nib. dfr Qe««uw. TTL S. Tll und
92. — Geiicai. T»irheitb. d. |$rJiJ). Hiiii»er, IJ»SI. », U'2, I4ß2. fl. 492 und ii3 und hWlofUrli.
Hindb. in Demtdbtn, Ü* 501. — W.-B. 4. a««terr. MoiiÄrch. IV. 53.
Ledwinka v. Aillersfeld. ErbL-ctsterr. Adelsstand. Diplom vom
10. Juli 1837 für Maximilian Ledwiuka, k. k. juhil. Landruth in Prag,
mit dem Prädicatc : v. Ädlersfeld.
Leeb, Edle. Erld.-österr. Adelsstand. Diplom von 1810 für
Anton Leeh, Magistratsratli ia Wien, mit dem Prädicate: Edler v.
Leeck, Lieck, Leiek. Ein fnlher zu dem Jilliehschen Adel ge-
hürendes. in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. erloschenes Adelsge-
schlecht. Dionysius v. Leeek starb 1614 als Aht zu Brauweiler und
noch 1G2() sass die Familie zu Gritteren unweit Erkelenz u. zu Eieck
Ijei Heinsberg.
Leefgen v. Hoytgen, Lefken v* Rmtken. Böhmischer Adels*
stand. Diplom vom 30. Jan. M148 für Hermann Eeefi^en v. Roytgen,
Regierungscanzier zu Keisse u. Oheramtsratli im HerzogÜium Schlesien,
Herrn auf Blumentbai und Taimeuhs-rg im Neisseschcn, Bngenau im
Breslauschen u. Peilau im Reichenbaehschen. Derselbe starb 9. JuL
lHtj7. Der Stamm ist erloschen.
HeneU c. 7. 8- "iHM. - Sinapim. IL H. IT3. - v. ffHlhach, U. S. 31. — Frtih. t. ledt^
hur. \\ S. lii.
äHuchkf, t>eiiMc*i. AikU t.€x. V. 28
-. 434 —
Lcerodt, Fieiheneii m\ä Grafen (in Silber ein linksgekebrter,
doppelt geschweifter, gold gekrönter, scliwarzer Löwe). Altes, nieder-
rheiniselies AdelKgesdileclit. nicht zu venvecliselii mit der irihikischen
freiherrlidieii Familie der Freilicrren v. Lconrodt, LeoTirLid. welche,
s. tleu hetreffenden Artikel, ein giniz anderes Wappen ftlhren. Dasselbe,
auch Lecnradt oder Leeradt geschrieben, sass bereits 1440 /u Leerodt
unweit Gi'iloHkireben . hatte im Ui. 17. niid 18. Jahrb. um Nieder-
rbein aiisebnlicbe Besitzungen an sich gebracht und den Reichsfrei-
Iierrii- und in der Person des 1717 verstorbenen Johatm Arnold Ed-
mund V. L. Jülicbschtui und Bergisclieii ('anzlcrs, auch den Gratenstand
eriangt. Joluiini Werner v. L, war 1547 UompropM. zu Osnabrück und
Jobann Arnold Freili. v, L. IGüTi Domherr zu ]M finster, Graf Jobann
Arnold Kfhnnnd schrieb sich nach der Besitzung Winnentbal bei Rliein-
berg : Leeriidt (iraf v, Winnenthal und zu den Nachkommen desselben
gehörte Jobann Arnold Adrian Gr. v. L, u. Winnenihal, welcher 1 738
unter den DomheiTen /n Trier anfgefiibrt wurde. — Der Stamm bbihte
in das lll.Jabrb* hinein und noch 1817 stand demselben der Stammsitz
Leerodt zu. Später ist — die grüflicbe Linie hat nicht lange geblüht —
der Mannsstamm ausgegangen und die Wittvve des letzten Freiberm v.
Leerodt, Therese Freifrau v. Leerodt, wurde, laut Eingabe d.d. Aachen,
24. Ang. 1829, mit ihren drei Tücbtern, den Freiinnen Caroliue^ Amalia
and Adelbeitl, in die Freihcrrenclasse der preuss. Uheinprovinz unter
Kr, 75 eingetragen.
(imthe, U. K. 1177: Im Areiki;! : Lfr«nroctt. — f. Ifattittin» UL B. 2$^% uod Tab« 13,—
Hcbtnj, Elom. Work, I. äO iiod I>e**«-Jb<'D nk»derrli<<lii. \dtl [I 9, ItT — 5f5, — FaÄ«*, I« S. »43?.
— Ffrih. r, Lfdeiiur, l\, S, U«. - Siehmacher IL (13: v. Let-radt, Rhelnländii«!!. ^ H«l-
b«^r«lädi«cher Stifticatooder vrtii U61. — DurchiMücht. Wdt . IIL V2& : Gr. v. L. — t. Me-
dinff, H. S. 33*. - Üuppl EU 8!cfnn. W, B. tll. l ;0r t. L. u. Vr. 24: rrdb. v. L. — W.-
B. d«r Pr«iiM. Klielnpfav. I. Tab. 71. Nr. 141 und M. 6» und fy9,
Leers (in Gold ein schwarzer Querbalken) Ileicbsadclsstand , in
Kur- Brandenburg anerkannt. Anerkennungsdiplom vom 12. Febr,
1B69 für Michael v. Leirs, Pfalz-Neuburgsclien Geh.- und Kammerrath.
Der Stamm hatte fortgeldiilit und war noch 1753 im Rheinlandc zu
Leerbacb unweit Mtiblbeim angesesstn.
HniidscJiriftl. Noti», — N. I'r. A. L. V. 8. 303. - Ftfih. v. Uiitbur , tl. 8. 13.
Leer» (in Gold, unter einem blauen, mit drei neben einander
stehenden goldenen Sternen belegten Scliildesliaupte, zwei ilber Kreuz
gelegte, gebarnisclite Beine). Ileichsatlelsstand. Diplom von l7fH für
Johann Jacob Leers, h. mecklcnb, -schwer. Finanzrath. Bei'selbe wurde
zu Yietlübbe etc. angesessen und erlangte 1821 die Rechte des einge-
borenen meekleub. Adels, Ein v, Leers war 1839 Landrath n. Herr
auf SchuiifekL
Frwih. T. Lidtbffr, l\. 8. 19 und [IL S, 3tkö. - Mi^kLuh, VV,-B. Tub, 30, Nr. \\l a. S, Ä.
Leers« (im Schilde, unter cdnem mit drei Kreuzen belegten Schil-
deahanpte. dnd Pfahle). Ein fi-tiber m dem geblerjischen und rbein-
lÄndischeji Adel zahlendes Geschlecht, nicht zu verwechseln mit den
Familien v, Leers, welches im 17. Jahrh. zu Telz im Jtiliclischen sass.
Faknpy l. 8. 243. — Fteih. u. Iftiebur, IT. .«?, 19.
Leesen, auch Freiherren (Schild quer getbeilt : oben in Roth
drei. 1 n. 2, silijerne Sterne und unt*n in Blnu zwei übereinander nach
i
— 435 —
der linken Seite scbreitendc. silUome Lüweii mit aufn^eht geschlagenem
Schweife). FreiljemiHt;ind des Horzoglhums Saelisen -Coburg -Gotha.
Diph>m vom 24. Nov. ISP»! für Auf?ust Ferdiiuuid v. [,eesen, lieiTri
der Rittergüter Trehen und Petemlorf. so wie Uetstlike und Wulke
im lYaustildter Kreise des Grosslierz, Posen und für tlie beiden Neffen
desselben, Wilhelm v. Leesen und Ferdinand v. Leesen. — Altes, böh-
misches Adelsgesehlecht, welches früher nnch v. Lesen, und y. Lehsen
geschrieheu wurde, in der katholischen Linie im 18, Jahrb. in ßtlhmen
erlosch, in zwei protestantischen Linien aber in Holstein, Sachsen-
Güthji und Posen etc. in den Nachkonnnen der Gebrüder Albreelit and
Matthias v. Leesen, weiche wegen des protestantischen Glaubensbe-
kenntnisses L^>76 Böhnifn verliessen nnd sich in der freien Elbmarsch
des Steinburger Amtes in Holstehi ankauften, fortbiübt. In Anerkennung
der lieligionsansichten der Familie zog König Christiau IV., welcher
1*>20 Glüekstadt an der Wbe erbaute, die Familie an sein Hoflager. —
Aus den sehr genauen Stanimreihen des GeseJilechts naigen hier nur
folgende Angaben einen PlatA finden. Von Albreeld v, L. stammten
die Söhne: Hartwig, gest. 162B und Tewes (Mattliias) v. L,, welche
durch ein am 17. Mai 1625 ergangenes Recbtsui-theil (s, Sjstenmt.
Sammlung der Verordnutigen für die Ilerzogthümer Sehloswig und H(d-
stein) die Veranlassung zu dem unter Christian IV. vom Statthalter
und Ohcramtsgerichte emanirten Gesetze wurden r ^ydass Halbbrüder-
Kinder mit Vollbilldern,' wo Sachseureeljt gelte, nicht succediren :
welche Sentenz namentlich dadurch mntivirt wurde, dass die der Familie
V. Leesen gehangen, aus Böhmen micgebrachten Schmucksaehen und
Ornamente nicht auf einen andereji Stannn üli ergehen könnten. — Von
Tewes V, L. entsprossten: Jasper |I) in Sommerland. geb. 1629 iind
Aibrecht in Broekdorf, s. unten. Ein Soim Jasper*»: Thies (Matthias)!,
geb. I(>li9, erbante 1710 sein Haus und seinen Hof in Elskop, Der-
selbe war mit G es che Wich mann vermidilt und aus dieser Ehe stau nute
Thies 11, g€di. 1704 u. gest. 1770 zu El??kop, verm. mit Margaretha v.
Leesen, aus wiieber Elie vier Söhne : Johann. Jnsper II, Thies HL und
Albert stammten, v(m welchen die letzteren drei den .Mannsstamm fort-
setzten. Von Jasper IL geb. 1741 zu Hohenfelde n. gest. IHiR, stammte
Jasper III, geb. 1783 und gest. 1820 und von diesem CarL in Hamburg
lebend und Jasper IV, welchem in Schweden bedeutender GrnndbesitSE
zusteht. ~ Thies HL s. oben, geb. 1743 zu P'Jskap und gest. 1811,
vermählte sich 1769 mit Angelira v. Etten und aus dieser Ehe eul-
spross Thies IV, Derselbe, geb. 1772 u, gest. 1847, verm. mit Tbcodora
Schwenck, ieitete, durch hohe geistige Begabung ausgezeichnet, 1800
das Landkriegscommissariat unter dem Statthalter von Schleswig-IIol-
stein. dem Landgrafen Carl von Hessen, übern tdini dann das Syndicat
des adeligen Klosters Itzehoe, wurde 1842 Staatsrath und war Herr
auf Lee^cnshöhc bei Itzehoe und Catharinenhof auf Femern. Von
Alberts (geb. 1745 u, gest. 1820, des vierten Sohnes des Thies II) drei
Söhnen pflanzte uurTMesV, durch drei Söhne: Christian, Carlu. Ludwig
den Stamm fort. — Von dem Staatsrathe Thies IV, stammen drei
Söhne : Wilhelm, AugustFerdinandu. Adolph. Wilhelm, v.L,, geb. 1796,
28*
— 436 —
lfl4^ mit Hinterlassung dreier Sohne: August, geb. 1832.
in k. mss. Cinldiensten, WilliPlm. tr«di. IHBti n. Nicolaus Ferdinand,
geb. 1H38 s. unten* August Ferdinand v, L. s^eb. 1804, verm. mit
Cacilie Mackepraug, wurde HeiT iler vilterliclien Besitziinf^en Leesens-
hölie und Catluiririenhof und erwiU'lt sicli bei d^r Krlieliung der Herzog-
thünier Schleswig und Holstein durch die Yertlieiditrunf? der Insel
Fernern von 1848 bis 1850 ge^eu die Invasion der I>änen einen
sehr verdienten Namen, SpiUei\ von nielirjiihri^'en Reisen, besonders
nach Asien und Africa, mit werthvollen Samtnlnn^en zurtickgekehrt.
Hess er sich in Gotha nieder, wo Herzog Hrnst II. ilui persCnilich
auszeichnete uiui ihm mit seinen Neffen den Freiherrnstaud ert heilte
und König Wilhelm I. v. Prenssen ihn zum Johaunilt-r- Kitter erhob.
Nach VerUusserung seiner Besitzungin auf Fehmern rrwarh er die oben
genannten vier Rittergüter im Fosenschen und errichtete aus denselben
für seine beiden Neffen, die Friiherren Wilhelm und Nicolnus Ferdi-
nand und deren Nachkommen ilurch fideicomnnssarische Verfügung
zwei Majorate: Freiherr Wilhelm, M^oratsherr der Uonnnien Treben
und Petersdorf, vermählte sicli 1861 mit Chira v. GritfiFendorff und
Freiherr Nicolaus Ferdinand. Herr der DoniiJvien UetsL'hke und Wulke,
18t)2 mit Louise Freiin v. Werthern n. d. IL Wiche, <nner Enkelin
der Ober-Hofineisterin J, M. der Königin v. Sachsen, der Frau Mini-
sterin Freifrau v. Werthern. — Adolph v. L., geb. 1805, dritter Sohn
desThies 1\\ lebt in Ilanduirg. — Ueber die Nachkonunenschaft des
Alhrecht v. Leesen in Brockdorf — zweiten Sohnes des Tewes v, L.,
3. oben — liegen folgende Angaben vor. Albrecht gest. 1652, hinter-
Hess zwei Söhne : Peter L und Carsten, welche Beide den Stamm fort-
setzten. Peter L geb. 1650 u. gest 172S, hatte drei Söhne: Peter IL
geb. 1677 u. gest, 1684, Johann, geb. ICTl) und Jacob, geb, 1680,
von welchen nur Johann den ^lannsstanvm fortsetzte, da von ihm Peter
in, stammte. Jolmnn und Peter III. waren Marschhanptleute und
thaten sich durch ihre unermüdliche Thiitigkeit und tVon günstigen Er-
folg derselben für die Comnmnen in so hohem Grade hervor, dass es
von Ersterem hiess: er sei in der Wilstermarsch aliniächtig und dabei
ein gerechter Mann^ Letzterer aber^ gest. 1723, verm. mit EUbe v,
Leesen, geat. 1689, wird noch jetzt, nach Verlauf eines Jahrhunderts,
als ein ehr- und achtbarer, gestrenger Herr genannt. — Carsten v. L.
in Brockdorf vermahlte sich 1670 mit Gesche v. Leesen, aus welcher
Ehe Johann auf Uodorf, geb. 1672 u. gest. 1738, verm. 1705 mit
Margai*etha v. Leesen, gest. 1730, stannnte. Von flen drei Söhnen
desselben : Jasper V., geb. 1710 u. gest. 1720, Johann U, geb. 1718 u.
Hans, geb. 1721, setzte nur Johann 11. den Stamm fort. Von demsel-
ben entspross Jasper VI, geb. 1745, u. gest. 1805, von diesem
Johann III. geb. 1799 u. gest. 1850 und von Letzterem stammen zwei
Söhne: Peter IV, geb. 1828 und Johann III, geb. 1830. -^ Mag der
alte, edle Stamm, webjher auch für genealogische Forschungen ein
reges Interesse hat, bis in die spflteste Zeit glücklich fortblühen. —
Eine der vorstehenden Angaben gieht ilhrigens der Kedaction (lelegen-
heit, eine frühere Angabe zu berichtigen. Es wurde nftmlich Bd. IIL
— 4?t7 —
S. 618 venimtliet, dass das alte, thüringisclie und voigfländiscbr Ädols-
gescblecht \\ nraefpjidorff, Gräffendorf, ausgegangcm sni. Dem ist aber
nicht SQ : der Stamm ist, me sicli uns einer hier angeführten Vermah-
lung ergiebt. dauernd forti^esetzt worden und es lelit in Gotha der
Vater der erwähnten ('hira Freifrau v. Leesen, der Hauptmann August
V. G. , geh, 180B. nehst zwei Söhnen, Carl Otto, geh. 1S41 und Max
Hugo, geb. 1845, so wie der iillere Tlnider de*?8elben , Ludwig v. G.,
geb. 180h welcher Nacbkomineii nielit haL Beide sind Sohne von Gott-
hled Ludwig v. G., geb. 17r>ß, Enk(4 von Ludwig v, G. u, Urenkel von
Adam Heinrich v.G. — Das Gut Merditerstedt hatte Wolf Conrad v, G.
.1652 von der Familie v. Reekrodt gekauft u. erst 1838 verkauften das-
selbe die Bni der Ludwig u. August an den regierenden Herzog von Gotha,
I Legat , Legate. Altes , magdehurgisclies u. anbalt'sches Adelsge-
schlecht, welches aus Frankreich stammen und früher den Namen Le-
Brax geführt bähen soll. Dasselbe hesass bereits 1 383 Lehngtlter zu
AschersJeheu, kommt im Itl, Jahrb. mobrfach in Lebubriefeu der Gra-
fen V. Rheinstcin vor. war schon 1533 zu Stassfurth begntert, brachte
spater in der Umgegend mehrere Güter an sich u. erwarb auch in der
zweiten Hidfte des 18. u. iin Anfange des 19. Jahrh. noch Grundbesitz
in Schlesien und Pommern. — Erhard \\ Legat auf Roschwätz im An-
balt'scben lebte in der ersten Hiilfte des Iß, Jahrb. u, der Sohn des-
selheu, Hans auf Ilberskiedt, ebenfalls im Ajdialtsclien , liess sich mit
seiner Hausfrau, einer v. Schiaden, zuerst in Stassfurtb nieder u, wurde
daselbst erster Pl;inner und Aelter-Vater Erhard's H. u. Hartwigs v. L.
Erhard H., Herr auf Eisberg, gest 1705, k. schwed. Kittmeister und
pninoer zu Stassfurtb. hinterliess einen Sohn, Hartwig Lebrecht» welcher
k. pr. Oherst war. Von Hartwig y, L. stammte Erhard Vollrath v. L.,
gest. 1713 als Präsident des Puiths zu Stassfurth u. Amtshauptmann zu
Wettin u. von diesem entsprosst^u die SObne : Hart\\ig Ludolph, k. pr.
Landratb u, Erhard Lehrecht, k. pr. Capitain. Der Stamm blühte fort
u, von den Sprossen desselben standen Mehrere in der k. preuss. Armee.
Zu diesen gehörten unter Anderen: August Christiau Heinrich v* L*,
welcher 1805 als Generalmajor pensionirt wurde und 1816 starb und
August Chiißtian Friedrich v. Legat, gest. 17. Dec. 1852 als General-
üeutenant u. Director des Militair- Waisenhauses zu Potsdam, — Ein
V, L. stand 1837 tm k. pr. Staatsdienste ab Oberforstmeister hei der
Regierung zu Danzig.
tJauh*. T, M. H7T und 7», ~- Zt^Uer^ XV T. S. t330<^d2. — 9. Btkr, 9. 1694. — N. Pr.
A.-L. III. 8. 'HO. — Frtih. 9. Udibttr, U. 8.19 und H\* S. 300. — Sithmaeh^r, V. ZusaU,
21. - r. Mf^dinff, 1. «. :ilT und Ift.
Legendorf-MjE:ow8ki (in Roth ein schr^grechts gestellter, goldener
Baumstamm, oben und unten abgehauen, mit fünf gestürnmelten Ast-
enden an den Seiten: Stamm Ostrzew). Altes, preussisches Ritterge-
schlecbt, welches früher zu Mgowo und Rybiniec unweit Culm sass und
sich später auch Lehndorf nannte . s. den betrotfenden Artikel. — Jo-
hann V. L.-M. war 1435 Landrichter von Culm und Jacob um dieselbe
Zeit Castcllan von Elbing, Fabian 1477 Woiwode von Pommerellen u.
Paul, gest. 1467, Bischof von Ermland.
FrMiherr i, Ltdebur, 11 S. ly.
— 4H8 —
Leger. RpichsüdelsstaniL Diplom \ ob 1742 fUr Johann Christoph
David Leger, k. k. Oberstwachtmeister,
Le^rnd v. EdeUVld, Erhltlnd.-östcrr, Adelsstand. Diplom von
178H für Thaddftt US IJirnhurd Le^^rad, k. k, Hauptmann des Warasdi-
ner-Kreuzer-Iufiint.-Reff. nnd für den Bnider desselben» Johann Franz
L., Zoll-lnspector m Mahrhnrpt in Steiermark, mit dem Prjldirato:
V. EdclfehL — Der Stamm hat fort geblüht lu in neuester Zeit war Riii*
mund Legi'ad Edler v. Edelfeld k. k. Hauptmann.
Mägfrifi tf Afüf'tft^id, Krg -Hd- S. ^h*'.. — Mliit.-8rlitmjit. des Omilerr. Kafitrth.
Le^raii v. tJrrtiieiifeld, Rittrr niid Edle. Er14flnd.-t'>sterr. Ritter-
stand. Diplom von 17t)9 für Michael Legran. k, k. Kamm erdien cTt
mit dem Pradicater Edler v, Granenfeld.
Meytrlt e. Mühtfrld. 8, Vl^,
Le^rand d'Augreaii. Erbk-österr. Adelsstand, Diplom von 1 789
für Albert Joseph Lmhvig Legnind, k. k. Hauptmann hii Inf. -Regim.
Graf Murray de Mclgum. mit dem Prädicate: v, d'Angreau.
M^yerie v. MühifHtl, Erg.-Bd. 8. S5^".
Legret, Legrette. Altes, französisches, nacli Pretisscn gekomme-
nes Adeisgeschleclit. Carl v. Legrettc, welcher sich auch L'nigrette
schrieb, starb 1727 al*i markgr. brandenh^-schwedtsclK OherforstmeistiT
zu Schwedt. Von den Nacldtoinmen desselben standen dnJ Sprossen:
Carl Ludwig, Friedrieli Ludwig nnd Carl Friedrich v. L., nach der
Mitte des 18. Jahrli. in der k. pr. Arnicc im Lifant.'RegiuL v. Sass.
Fieih. 0. Lfdebur, 11- fi, VJ u. '20.
Lelie, V, der Leüe (im Schilde zwischen Zwei ober Kreuz gelegten
Sensenkliugen eine Plützc) [WeissfisehJ. Ein zn dem Adel im Königr.
Preusscn zählendes (ieschleeht , ans welchem mehrere Familiengheder
in die k. pr. Armee traten. Otto Heinrich Ludwig v. d. L., pens. Major
starb 1841, dex Soliu desselben, Adolph, Lieutenant, 1845 u. ein ande-
rer, Adolph V, d. L., Hanptjnaiiu, 1848. Später diente noch ein Lieu-
tenant V. d. L. in der Armee.
W, Pt. A.'L. IJI. «. 210. — Freiherr v. Lt-defrur, II. «. 10,
Lehmann, Freiherren (Scliild der Lunge nach getlieilt : reclits in
Silber ein au die Theilnngsliuic angeschlossener, halber, schwanjer Ad-
ler u. links in Roth drei Idaue Querbalken). Reichsfreiherrnstand. Di-
plom im kurpflüziseheu Reiclisvirariate vom 1 7. Juli 1790 für Franz
Ludwig Gottfried Lehmann, landgrüti. hesson-darmstädtsehen w. Geh.-
Rath u. Staatsminister. Derselbe, stammend aus einer altadeligen Fa-
milie dieses Namens, welche früher ihren Wolmsitz in der Schweiz und
später im Herzogthnme Pfalz-Zweibrücken gehabt hatte, erhielt bei Er-
langung des Freihcrrnslandes die Anerkennung des alten Adels seiner
FamiUe. Aus seiner Ehe mit Anna Sihjlla v. Goll entspross: Dr, Jo-
hann Matthaeus Freih. v. Lehmann, geb. 1778 u. gesL 1853, grossh,
hess- w. Geh.-Rath u. Oher-Cousistorial-Präiiident , verm. mit Caroline
Wilhelmine Freiin v. Malapert-Nenfville, gest. 1829, aus welcher Ehe,
neben einer Tochter. Freiin Elisabeth, geb. 1821, fünf Söhne stammen,
die Freiherren: Friedrich Wilhelm, geb. 1810, k. k. Hauptmann; Carl
Pliilipp Eberhard, gel), 1812, ßjosf^h. liosi^. HaiiiTtuianii ; Willioliii Au-
gust, geb. 1814, grossh, hc¥;s. KammtTherr \md Hofgerichts-Rath; Gu-
stav Adolpli, geb. 1815, grossiL liess. Kiiiinru^rborr u, Hegioniiigi^-Ratb
«.Robert Fraiiü, gek 181«, grossb. bess, Oberförster.
tloMPAl TR*c[nMb. il ffi'lb, Urins. T. tÄfiS. S. 2&y mul 5». IHIÄ, 8, iTi und ISST, S, 419.
Lelunnnii« Ritter. Erbl^östem Ritt erstund. Diiilom vom 15. Äug»
1842 für Caspar LelinianiK k. k. i^ons. Ilnfnitb des Hoflvriegsratljs.
HJindjtchriaL Nolix.
Leliniaini (Scbibl qiur getbcilt: oben in Blau ein aufwaoliscndcr,
goldener Löwe ii. nnteii in Silljer ;iwei scbriigi'eclite, schwarze Balken).
Reiebsadelsstand. Diplom von iri5B für Peter Lelunanii, für seine treu
geleisteten Dienste u. Bestütignngsdiplom vom 3n. Juli 1703 f(lr den
Naclikoininen desselben , Cbristian Theodor T^ebmann. Die Familie
wurde im Keussiscben, in Kursacbsen nnd j^pflter ancb in Meklonburg,
Pommern, Westpreuj^seu tmd im Posenseben angesessen. Dieselbe siiss
zu Cubn bei Gera u. 1703 m UMU unweit Wei^iÄenfels, so vfie 17H6
zu Selpin u, Xenhoff im Meklenburgiseben, welche Güter damals Adam
Ferdinand v. Lebmann besass. In F'ommern waren Alt- und Neu -Dö-
beritz, Nenbof mnl Leberscblag unweit Kegeuwalde u. in Westpreusseii
Lissau bei Sehlochau u. Podrusen bei Flatow in der Hand der Familie
u. in neuester Zeit war im Grossb, Posen Hellmuth v. Lebmaiin Herr
auf Oleszno im Kr. Scbubin u. Ernst v. L. Herr auf Wyrza im Kreise
Wirsitz.
r. iJffltiiiCh, rr .S. )2, — FrMherr 9. Led^tmr, U. S. 'i\'t u. 111. H< AOO. — t. Mräing, lU.
LehDiann (in Silber auf grönem Boden ein belaubter Eichbaum),
AdeLsstiind des Kgr. Prenssen. Diplom vom 1«. Jan. 1701 für Franz
Heinnch Lebnjann. Gutsbesitzer.
9, Uiifhur, JI. fi. 2fl w. in. 8. .mt — W,-B. d. IVeuai. MimiiTtJi. llt, »2.
LeliiDanii, Edle. Erbländ. - fisterr. Adelsstand. Diplom von 1780
für Joseph Lehmann , ersten Administrations-Officier bei der Baneal-
Administration zu Laibaeh. mit dem Prüdicate : Edler v.
Mffferie t. Mühl/tid. »,Zl?,
Iieliuiann (ni Blau ein nach rechts gekelirter, streitender Löwe).
Reiebsadelsstand. Diplom vom L Juni 1792 für Friedricb Adolph Leh^
nmnn, kui*sficlis, Fi'lhnrieb.
UjiinlscNriftl, üi>iH.
LehDiann« Ein früher zu dem Adel im Kgr. Preussen gehörendes
Adelsgescblecht, zu welchem Jobann tieorg v. Lcbmanu geborte, welcher
1745 k. pr. Generalmajor wurde u, 1750 als Chef eines Garnisou-Re-
giments nnd Commandant von Cosel starb. Derselbe war aus dem An-
haltschen gebürtig,
N. Pr. A,-L. nr. S 'lux — Fifthnr t. Ledetur, II. tu. 2i>.
Lehmann v, Lindigau. Nach Frciherni v, Ledebur Adelsstand
des KönigT, Sachsen. Diplom für den Besitzer des Rittergutes Nieder-
Neudof bei Rothenlmrg in der Ober- Lausitz Lehnmnn mit dem PrMi-
— 440 —
eate: v. Liiidiguu. — Die dfT Heiluctioii vorliegenden Angaben llbef '
aiclisiscbe Erhebungen erwähnen diese Familie nicht.
Lehiidorff» Grafen (Stanimwappen: in Silber zwischen zwei ^
schwarzen Adlersiltigeln ein rot bor, senkrecht stehender, oben uiui an
den Seiten mehrfach gtastetiT Corallenzwcig). Reichs^rafcnstand , in
Kurbrandenbnrg anerkannt u, Grafenstand des Kgr. Prcussen. Reichs-
[Trafendiplom vom 10. Aug. lf>8r> für Aliasvenis v, Lehndorf a, dem H,
Steinort (im Kr. Angerburg), Oberburggnif in Preussen und kurbrau-
denb. Generallientenant; Anerkennunfisdiplom vom 30. Sept. 1687 filr
Denselben w, Grnfendiploni vom :i .Jtm. 1791 für vMelchior tierliard]
Leopold V. Leiindorf a. d. IL Stawken . Herrn auf Stiiwken, Maxkeim 1
etc. — Altes, in früher Zeit ^föuL auch Legendorff. s. den bctreffeiideil j
Artikel 1 S. 437 — u. Lehendorf genanntes Adelsgeschlecht, welches inj
den ältesten Zeiten in Ungarn bekannt war u. durch die deutschen Or-
densritter nach Lieliand o. Prensi^en kam. — Ueber den Ursprang der \
Familie finden sieh verschiedene Angaben. Einige leiten dieselbe aus
Sachsen, Andere aus 0 esterreich u. noch Andere aus Braunschweig her, \
wo ein Pfarrdorf dieses Namens im Kreisgericlite Betmar des Wolfen-
bütteischen Districts liegt. — Otto v. Legendorf kommt bereits 1205]
als Zeuge in einer Urknnde des Klosters Dobrilugk vor u. in Preusseuj
war die Familie schon im 15. Jahrb. bekannt. Paul v. Legendorff starb 1
als Bischof von Knuhind; Fabian v. Lelirolorff war von 157ß — 1583]
Oberhurggraf in PreusseiL Iterselbc wurde durch seine drei Enkel J
Caspar, Fabian IL u, Melchior, der Stammvater der spilteren u. jetxi-'
gen Lehadorffe. Die Nachkoni iiieuschaft des Letzteren rrlosch u. jetzt
Mühen nur noch die Nachkommen der beiden erstereo Brader, Caspar
n. Fabian iL Christoph v, Tj. konmitlß02 als fürstL ardniltscher Rath
vor; Johann v. L. war U>45 kurbrandenb. (reli.-Ratb u. Friedrich Wil-
helm V. L. 167ß kurbrandenb. General-Major. — Die Familie kam in
Ostprenssen, wo nucli t-in Sitz nnvveit Königsberg den Namen Manien
führt, ÄU ansehnliclieu Grundbesitz u. Glieder derselben gelaugten, wie
erwähnt, mx hohen Kbreustellen. — Die StamuuTihe der jetzigen Gra-
fen V. LehndorlTist folgende: Sebastiuu v. L. a. d, iL Steinort: Judith
V. Kannacher; — Meinhard v. L.: Elisabeth Freiin v. Eulenburg; —
Ähasverus, erster Reichsgraf v. L., gest. 1694 : dritte Gemahlin : Maria
Eleonore Grf. v. Donhoff, gest. 1724; — Ernst Ahasverus, gest. r727,
k. pr. Oberst n. Amishauiitmann zu Memel: Maria Luise v. Wallenrodt,
gest 1775; — Ernst Ahasverus Heinrich, gest. nach IHOH, Landhof-
meister des Kgr. Prrussen: zweite Gemahlin: Amalie CaroÜnc Grätiu
V. Schmettan. geb. 17.51 ; — Carl Ludwig Christian Friedrich, gestorb.
1B54, k. pr. GeneralUeut. a. 1). und Landhofmeister: Pauline Grf. \\
Schlippenbach, geb. 1805: — Carl Meinhard, geb. IB26, Herr auf
Steinort. jetziges Haupt des gn\^. Hauses, k. preuss. Legationsrath zur
Dispos., verm. 1852 mit Anna Grf. v. Hahn a, d. H, Basedow, geboren
1830, ans welcher Ehe , neben einer Tochter, Anna, geb. 1853, ein
Sohn stammt: Carl Meinhard Heinrich, geb. 18f>0. Die Iteiden Brüder
des Grafen Carl Meinhard sind, neben zwei Schwestern, PauUne verra.
— 441 —
Grf. V, Dönhoff, geb. 1825 und Magdalenc verm, (trf. v. Borckc-Star-
gardt, geb. 1B2B, Graf Ilciiirkh. geb. 1829, Herr auf Warglitten und
Lanxkrim im Kr. Fiscliliausen Ostpreussens, k* pr. Rittm, u. fr raf Ge-
org, gdK 18S3, HoiT mü naselliorst in der Mittel-Mark, venn. 1855
nnl Clara Grf. v. Kahieiii, geb. 1830, aus wek-her Ehe zwei Töchter
stammcTi. — Was die Stamrnreihe des 1791 in den preuss, Grafenstand
erhobenen Grafen Meleliior Gebliard Leopold , s. oben . anlangt , so ist
dieselbe folgende: T.ndwig \\ Lcliiidorff: Catbarina \\ d. Alben; — CnrI
Ludwig, Herr auf Statzei], Ludwigswalde etc.. gest. 1745: Maria KHsu-
beth v; Brattehitsch , »est. 1780 ; — Graf Melchior Gebhard Leopold,
geh, 1735, Herr auf Maxkeinu Bändels u. Sü^t^ea . k. pr. llauptniatiu
a, D. : Albcrtine riiarlotte Auguste v. Tettau, geb. 17B0. ^ Naehkoni-
men aus dieser Ehe sind fdcht bekannt und so ist diese Linie wohl mit
Letztgenanntem wieder ausgegangen,
Gfn* LfhHflorfttiHfi iic-, S. 13. — fJattht, U. 8. 6H uiid 15. — i)^^«fiijiiin, S.56S ««d
Nr. V8, — AV*^*(, Hf-uear. tUjKlhiicr^ \1U^ 11 8, ?fH. - Siebfnkutn , {. 8 210 und Jt. —
JoGobi. 1^)0, tr. R. '^62 und 63. ~ AMgcm. Oenc&J. u. Aumt^li. IH34. t. 8. 642 Q. l:i -- N.
Pr. A,-L, V. .'<, m^ und 4. — lyciit-^rhi' QrflfitiüiÄtner der (iigenw. LI S. 1«— 80. —Fr^ih^rr
9. L€d«bur^ n, 20 tmd 21, — OeoosL TjusHipiiIj, d, urfl. Hauü, Ij^63. *«. 493 u, 94. u, LUior.
Tftirb«ah. fi) OciQsolb'in. ö, 50\ — 5i>6wf*<fA*r. (iL lüö: v, LptidortT. l*r<?ü^ii*cJi. — t. Me-
ding, Uh K. sm ti. s&: v. h. mul Or. v, L. — Snppt. acii Si«tam. W^-B. VL VJ : Or, v. L.—
Tt/ro/, I, 8. 24'i: (tr. v. L - W,-U. d, ereii». Monarch. 1.6«: nnch <i<fm Ofplum. v. lü^Q
HiHl iTtn.
Lehner^ Altes ÖJslcrreicbisehes Adelsgeseklecht, aus welchem Meo-
laus Lehner urkundlich 1441) u. 1454 vorkommt. (Ijclstojib Lelnier
erhielt durch kaiserliches lH[dom vom 3. Mai 1560 die Bestjitii/unK
seines althergebrachten Adels und eine Verbessern ng seines Wappens,
sowie- Simon Lebner vom Er^cherxoge Matthias durch niphnii d, d.
lansprng, 4. November 1590 eine abermalige Wappenvirbes^i.' rnng
und einige Landesförstlicho Lehen an der Wischa und bei Manns-
wert. Matthias Lebner mm Freisitz Kettenhof a. d. Schwecbat
wurde 1024 unter die niederOsterreichischen neuen Hitterstands-Ge-
Bcldecliter aufgenommen. Von seinen Söhnen aus der Elie mit Catba-
rina Straub verkanfte Jolmnn Jacob nm 1042 den Kettenhof, wanderte
der R^digion wegen aus und Hess sieb in llamhorg nieder. Der Sohn
desselben, F*eter Clemens v. Lehner, k. diln. OberstUeutenant, ^tarb
1716 in Ilambnrg,
Wis-^f/riU. V. H. 4JH>.
Leimer (Schild gevicrt: 1 und 4 mit rotbem Sebildeshaupte, in
welchem ein atj den Seiten eingebogenem, silbernes Kreuz schwebt, in
B!au auf grünem IJreihüge! eine zum Fluge nach der rechten Seite ge-
schickte, weisse Taube und 2 n. 3 in Schwarz ein schräglinker goldener
Balken mit einem nacli links und oben springenden, blauen Fuduie).
Kurpfälz. AdelsstaniL Dij^lom vom 4. Mai 1789 fftr Joi^eph Michael
Lebner, kurpfälz. Pflegs-Commissar KU Velburg. Derselbe, geh, 1755
u. aus einer Familie stammend, welche schon 1040 einen kaiserL
Wappenbrief erhalten hatte, wurde als k. bayer. fpiiescirlcr Landes-
directions-Hath in Aniberg in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern ein-
getragen.
e. t^ang, S. 4i7. — W.-B. fita T<ÖTii;^r'irh Bayern, VT. «I2.
Lehnritter, Ritter. Erbländisch-östeiTeich. Ritterstaud. Di-
— 442 -^
plom von 1793 für Johann IMur Lt*liJiriltei\ R»jIi mischen Gubernial*
Secretair.
Lelirbach, Grafen, (Srlülrl Vf»n Ilolli lu Sill)er qner potlit'iU, ohne
Dilti). Ri'iolif^nifi'nstuiKL IU|i1<hii vom (>.Juni 1781 fiir Ludwig Conrad
V, Lelirhtiflh k, k, Kürniii . (irli.-Katli und k. k. Coninii^sor bei der all-
genicineti llf^iclisversaniiiilnu;^ zu liepnisburtr. — iVltes, hessisches
Adelsgescldeclit, widchf^s früher Lawerbach und Lr»rbach geschrieheu
wurde und durch den Ersitz des Stanimgutes Leiirhnch unweit Hom-
burg zu der reielisunmitteUjaren Ritterschaft des frilnkisrlien Cantons
KhoD-Werra li^tdirirte und norli im (irossli. Hessen begütert ist» Der
iUteste I/Chnsbrief, wrhdien die Fnniilie besitzt, ist von 1121, — Ein
Enkel Ruineebts v. u. zu Lelirhmdi, Melrliior. lebte sehon zu AusjLran^e
des 12. daliriL S|>{lter. Hl 14, war lleiiiricb Reinkanl Fürstin Hesseu-
Damistodt. Rtitb und llofnnirsuba!! und ein v. u. zu Lebrbach 1627
FürRtl. Hess. Kammerpräsident zu Blarburg. Conrad riinstoi>h v. L.,
dessen Wappen Estor beschreibt, kommt um 1727 als Lanrleomthur zu
Koi»fenbur|^f um! ein Sprosse des Stammes um dieselbe Zeit als Filrstk
Hessen-lhirmstadt. Kamuierjuidior, Oberstlieuteuaut iler Garde und
Ober-Vorsteljer der lideliü'en Stifte in Hessen vor. -- Das von Fahne
unter dem Namen: Leerharb aufgeführte alte hergiseke Ritterj^e-
scldecbt, welches sieb nach einem gleiclinami,L'en Ritterjirute bei Rens-
herg nannte und im Rergisctien selion vor einrni Jahrb. erloschen ist,
führte ebenfalls das oben angegebene Wappen und war also wohl eines
Stammes mit der hier in Rede stehenden Fanulie. — Eine bekannt
gewordene Stammreün^ des Gesebleclds, aus weklier sich jedocli die
Abstamnmug der uiden erwäliuten Grafen llsdipp uud Hugo nicht er-
gicbt, ist folgende : Jlelebinr Freili. v. Lcbrbaeb : Donate v. Lautter : —
Reinhold Adolph: Anna Maria Freiin v, Amelunxen: — Melchior
Albrecbt: Anna Callmrina Freiin Harstall v. Dieldorf; — Graf Carl
Wilhelm; Maria Catbarina Elisabeth Freiin v. Kötschau ; — Damian
Hugo Philipp Anton, gest. 181.5, Comthur etc. — In neuester Zeit
wurde von der Familie nur auf^efidirt : Graf Ihi^iy, geb. 18.31 — ^ Sohn
des 1857 verstorbenen Grafen Philipp, grosslu liess. pens. Kriegs-Mi*
nisters u. Ober-Hofmarscballs aus zweiter Ehe mit Ernestine v. Herff, gest.
1833 — grossh. hcss. HoQunker u* Post-Practicant zu Offenbach a,M,
Oauht. I. S, 1178 uritl TO, — Fchnnnat, S, 12?. — u. HttUnUin, U. ß. 179—84. ^ E*tor^
8. 45. - Biidtrtnann, C(.iit.»n aiiö.i Wirrn, Tuti. Va— Ä7, — N. <ien»«l. H*ndb. 1777 8. 120S
-2S und 1775, S. 131 tiud 3-\ — Mfff^rlff f, Mühl/Hd, S. 24. - Fahne, L S, 2^3- DutiHrh«
Grftrrnh. d Gcgeuw. Ot. 8. 'ITA un«l 'ii. — Freiherr 0. L^dvbHr.U.S. 31. -- ÜPtie«!. Handl».
d. «rafl. Hius. 1SC;>. ö 1^4 <i. Ijhlor, Hacidh. tu Di>m4rdbet), M. 4A2 — ^iVAMacÄ^r, I, ISÖt :
V. Lprb»ch, Huiulseh. — W^.Mffi, he^nUch, W.^H, Tab U. — p. Ü^tfiHjf, t. S, 3 US und ti>. -
Süppt, tu SkLm w.u. l\\ 17: ^\ L, - T»/rf'f: L rii F. H. v. L. uud 79; Gr v. L.
Lehsten, Lelisten-Din^elstiidt. Stammwappen; in Silberein in
die Höbe gericbteter, scliwel>ender, scbwarzer Sehuk-Leisten zwischen
zwei schwarzen AdlersHiigehi und Lehsten-Dingeistädt: Schild durch
einen goldenen Stab der [^ango nach und in der reckten Hälfte durch
einen dergleickeu ijuer getkeilt, dreifeldrig, mit das Stamm vvappen zei-
gendem Mittelscbilde. 1, rechts oben, in Blau drei, 1 u. 2, goldene
Eickehi; 2, reckts unten» in Rotk ein grüner Eichenzweig mit zwei
I
— 448 —
Eicheln nDd zwei BÜHtern und 3, linke Schildes hä Ifti? : in Silher drei
rotlie Sparren und unter jedem eine rothe Rose: v. Dingelstädt). Altes
meckleiihurgisches Atlelsgeschleclit, welches fnilicr aiidi Leisten nnd
Leesten n. Leest gej^chrieben wurde nnd aus welehein Bernhard Leisten
urkundlich schon 12i>fi vnrkonimt^'Dnssellie untersehrieh 1523 di<^ Union
der uieeklenh. Rittersehaft. siiss Ijereits 12i^8 zn Leisten im Amte Phm
mifl zn Göttin im Amte Güstro^v nnd erwurb spfiter Wardow, Kohcrow
ebenfalls im Güstrowschen nnd viele andere Güter, Clans v. Lebst en
zeugte 1541) in einer Urkunde der Stadt Güstrow; \on Cliristoph IL v,
Lehsten auf Wardow stammte riiristoph IIL auf Kreuzlin im Rnppin-
sclicu und der Solni des Letzteren, Christo jdi lY. wurde kurbrandenh.
Geh.-Rath; Hans Fried nch v. L. starb 1B77 als G. mecklenb. -schwer.
Landrath und der S<>hu dessellien, Georg Heinrieh v. L. lii9B als G.
nieeklenb. erster Hofmarschali nnd Geh.-Ilath; Friedrich v. L. \Tar zu
Ende des 17. Jahrb. li.mecklenb. Canülei-Director etc. — Um letztere
Zeit war die Familie auch nacJi Dänemark gektrmmen. Der Stamm
blühte in Mecklenburg fort nnd war noch nach Anfange des 19. Jahrb.
zu Lunow im Amte Gnoien, zu Wredeubagen lHn2 etc. angesessen. —
L. A. V. Lehsten. knrbessiseher GeneraUMajor , t>eerbte 1807 seinen
Oheim, den k. pr. Obersten a. 1). Levin August v. Dingelstildt, Herrn
auf T^essendorf nnd Alt-Tschan bei Freistadt in Srhlesien. den TiCtzNui
seines Stammes und verband mit seinem Namen und Wappen den
Namen und das Wappen seines Erblassers, s. Bd. TL. S. 502, — l>as
erwühute Gut Lessendorf nnd Alt-Tschan (AntheiU besass in der neue-
sten Zeit der Sohn des Generals w L.-D: Carl August v. T-ehsten-f)in-
gelstädt und Willy v. Lehsten war IleiT auf Neu-Tschau. so wir- auf
Alt-Zsehau, AntbeiL
mtrael, S ROO. - p, Pritihu^r. Nf. ^ß. — OuuU, I. «. 117?*. - Zer/^-r. 3t Vt. 8. VAiX
und ». — 9,B«hr, tt. U. 8. 16^7. - N. Vt. A*-l.. lU. S. 211. — Li*ch. Uxkund, der F(HNil.
f. M»U»bn. It- S, 1>3. — Frt'ih, r. LMebui , II. 8, l'l Miid IIT. 8. »tXI, — StebtTtucfter. V.
IM. - V. We^pf)alfH, moiiuin. hivd. IV. Tjib. 18. Nr, ei. — ». Medififf, K S. »19. — Lo«ic>
Ovar adel. Pamil. i Dmnroark, I, 8. 2il und TäU. ÄS, Nr. 41. — Mi'kkMibiirg. W.-B, T»b, 30
Hr. IJO uüd fi. 3 und 27, — .Schle«. WVB. Nr. 4U : v, L. oiid Nr. 4^.1: Fn'ni, v LiLinen-
Dingf^latidt.
Lehwald. Altes, zu dem Adel im Kgr. Preussen zählendes Ge-
schlecht, welches früher Lewaldt und im Ifi, Jahrb. noeli Lawalde ge-
schrieben wurde, zuerst in der Niederhxusit/ nnd im Brandeii!»nrgisehen
u. später auch in Schlesien. Ptmmu^ni u. Tiamentlicli in Ost- und West-
preussen begütert wurde n. aus welchem mehrere Sprossen m bolien
Ehreustellen gelangten. Die Familie süss schon 1518 zu Eiebholz l^ci
Luckau. zu Ilerxberg bei Liibben, zu Kleiii-Rietz bei ßeeskow und zu
Storkow bei Cottbus. — Was den Besitz in Westpreussen anlangt, so
haben mehrere dortige Familien ihrem Namen den Namen: Lebwald
vorgesetzt, so die von Lehwald-Jezierski, v. Lehwald-Gnrski und v.
Lehwald-Powalski und es können daher bei dem Güter- Nachweise Ver-
wechselungen leicht vorkommen, — Haus v. Lewahlt. geb. 1685 in
Preusscu, starb 17*j8 als k. pr. Genera!-Fe!dmarscball ohne männüebe
Nachkommen und Wenceslans Christoph v. L,. geb. 1717 — ein Sohn
des gewesenen k. pr. Hauptmanns bei den Grand-Monsquetairs nnd
Herrn der Ublickschen Güter bei Johannsburg in Ostpreussen v. L. —
— 444 —
stall) 1788 als k. pr. pens. Gei>eraOieiitenaut. Derselbe, dreimal ver-
niülilt, hatte Dur ans erster Elio rnit einer v. ZeppeUn ans dem Meck-
ktTiburfiischen oinon Snhn und zwei Töchter. — Nocli In neuer Zät
Ijütte Carl v. LeliwakL i?est. als k. pr. Major a, 1»,. die Güter Ober-
und Mittel-Zeckltiu und Niedcr-Zyrus im Kr, Froyst^idt iu Scblesien im
Besitze iiud die verw, Frau v. Lebwald war Herrin auf Blumen im Kr,
Moliniagen.
H, Pr. A -L, Ml R. an mui 21«, — Fr*ihtrt r, LnUhur, tl. ». 21 »i. n u, UL 8. SOü.
^ Sfhle* W.B. Nr. <Ü4.
Lt^hzeti. Adekst-aud des Kfrr. Hannover. Diplom vom 1 5. OctoK
1827 vom KoruKe Georg lY. in Gi'ossbritxinuirn u. l!auuov(»r ftlr Fräu-
lein Joliauoii (Iura Louise Lebzen iuis Hannover in Loudou, mit dem
[Yildicate: Frei-Fraeulein.
Leibelfin^, ßmfen, s. Lenblfiug, Grafen.
Leiben, Leiden. Alf^s, niederösterr, Adelsgeschlecbt, welches Jen
Nameu Lei du, Leiben, vor Alters Leiden, von einem lanj^e verftillciten
Schlosse, mit ^larktdeeken und Herrschaft am Waidenbach, später mit
der HerrschaCt \Veidenef,fg vereiui|<t> im 13, u. 14. Jahrb. fühtie und
zu den Henen Standes- Geschlechtern gehörte. Heinrich v. Leidn
kommt 1226, Friederich u. Wiccard 12.58 u. Rngenis oder Roger
1270 vor. Der Stamm blühte fort, erlosch abi^r um die Mitte des
14. Jahrb. mit Friedrich v. Leibu. Das Veste Haus Leibn erbte von
Letzterem, dem mötterlichen Oheime, Ulrich v. Sunnberg, welcher
dasselbe 1357 verkaufte.
I\'i4^^rm, V.K, ^Ül und A2.
Leiberieh. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 178*i für Georg
'^ Wilhelm Leiberich, k. k. Oberstlieutenant und für den Neffen, Carl
Mack, k. k. Hanptmami.
Lei binger v. Bunden tbal, an eh Ritter, Erblrtod.-dslerr, Ritter-
* * und Adelsstand. Uitterdiplom von 181H für t\trl Leibiuger, k. k, Ge-
I neralmajor und Dri*^'adier. mit dem rrüdicate: w Biiodeuthal und Adcls-
diplom von 1819 für Franz Leibinger, k, k, Oberst Lieutenant, ebenfalls
> mit deju Prädicater v. Bundenthal.
♦ M^fffrl« p, MÜM/(fUi, 8, 126 uml Krir -Bd. S. .I^fi.
^ Leibniz, Leibnitz^ Preiberr* (Schild geviert: 1 und 4 ein rechts-
I gekehrter Löwe und 2 n, 3 ©in schrüglinks gelegter, oben und unten
[ abgehauener, an iler rechten Seite zweimal, an der linken eiiunal ge-
asteter Baumstamm). Reichsfreiberrnsland. Diplom von 1711 für
I Gottfried Wilhelm v. Leibniz, km-brannschw. Ifineburg. Geh.-JustiKratb
« und Uistonograph, bei Gelegenheit der 22. Dec. 1711 erfolgten Krö-
nung des K, Carl VL unter Ernennung zum k, k, Reicbshofratbe. —
Gottfried Wilhebu Leibniz, der bernhmteste Sohn Leipzigs, wurde
2L Juni HUr> geboren und starb zu Hannover 14, Nov. 1716 als
kurbraunschw, iQneb. Geb.-Justizrath, k. pr, Geh.-Rath, k, k, Reichs-
II hofrath, k. inias. Geh, Justizrath etc. Derselbe war ein Sohn des Pro-
]
— 445 "
fessors der Moral an der Universität Leipzig M. Fi"ie<lnc1i Leibmz ^m
der Efae mit Cutharina Schmuckiii. Der Namen der Fairiilie liiidot sicii
sehr versciiie den ^escliriebeii vor: Gotttrieil Wilhelm I.i'ibniz schriili
sich von li\(yH an Leibnüz, spilter aber Leiimiz und laUniiiÄch Leib-
nitius. — Ein üitbeil ilher ihn als rintn di-r gritssten rndebrieij und
über seine Wirlisamkeit für das weite Reich drr Wissenscliaftcii gehiirt
nicht in dieses Werk: in demselben hi mir noeh Folgende« anznfüliren :
Das Adels- nnd spiitere Freiberrn - Pradicat hat Leibniz nur selten
seinem Namen vorf^esetzt. Ueber die Erliebung in den Adelsstand
fehlen znverbissii^e Nachrichten, rmbrauer, der neueste Biofrriijdi des
grossen Mannes, giebt an, dass Leibniz 1(193 seinem Namen das Adels*
prftdicat vorgesetzt habe nnd vtrmolht't. tlass derselbe zwei .fahre
vorher v^m dem naclnn;di<ieu K, Joseph T, webdier bekanntlich 1GH9
die ungarische und bald darauf die rfmdsche Königskronr erhalten
hatte, geadelt worden sei, doch wurden ilamals wohl die Reirbsadel-
stands- Diplome nnr vom K. Leopold 1. nnterzeichnet. — Was noch d:is
^Vappen anlangt, so führt Ziviler an, dtiss sieh Leibniz, diss^ni (iross-
vaters Bruiler, Panl v, I^eilinitz, kais, Hniiiitmann auf der W'indischen
Grunze in Ungarn, vom K. Rudolph IL, wegen seiner Tapferkeit im
Felde, mit einem besonderen Wappen beliidien wonlen war. üich dieses
Wappens nachniah gleichfalls beständig bedient habe, doch ist aber
das^selbe weiteres nicht angeführt.
SUdUr, XVI H. 1S1T-&3. — v. thUhacft, JI 8 34. - FtHhtiT r, Ltdthur, H, 8-2». -
Df. f\ F, A. Nobbs, Dinretit, Naliiüi, (i. ti. L H, ü^ LfibniK, Lipv, Cd«, Jiil. a. IM« iu
Qytrui. NicotftH. pl«» cel^br. I mli |$#i)Jiiior Anuftbe unil Abtiilduug des Wftpppiiii- — Kneichk*^
III, H. aSR— 90.
LeibuiiZt Lpipnitz, s. Leubnitz,
Leibolts^, LeupaldSf Altes, Hessisches Adelsgesehlecht, welches
1440 zum Fnldoisehen Lehnshofe gehürte. WahrselKdidieh eid^proäs
aus diesem Geschlechte Berthold L, um 1270 Fürst zu Fulda.
9. Eati*tii'iA, L im Verieichii, der Knliiacb. u. Hiiucbüft'. — SiihanHUt, S. ISt. - r. Me-
dinjf, L 9. Md und 32ü.
Leiden, CTrafen, s. Leiden, Grafen,
Lei«ies*d*irffer v. Neu wall, Edle, Erblünd.-rister reich. Adelsstand.
Diplom von 1817 ftSr Marens LeidesdorHer, Grosshändler iu Wien^ mit
dem PHbUcater Edle v. NeuwalL
Mefferle r, Uü Alfeld, S, 'J\S,
Leileraberii: v. n, zu rjöilei-sberg, Freiheei'eii v. CrrieiifelB. Erb-
lilmi-österr. Freiherrenstand. Diplom von 1745 iiir Anton I^naz v.
Leilersberg, k. k, Oberstlieutenant nnd Coramandanten zu Petrinia,
mit dem Prüdicatc: v, u, zu Leilersberg, Freih. v. Grienfels.
Mfifttt^'v. HÜhiMd, Erg. rvd. K U,
Leiller. Erbländ,- österr. Adelsstand. Diplom von 1^1^ für
Franz Anton Leiller, k, k* Mauthamt^-Gegenschreiber zti Pontaffek
Ahiftilt! F. Mühtffid, ErK-Bd, «. 3V?
Leimbaeh, Leymbacb. Altes, frünkisclies Adelsgesehleclit, welches
auch zn dein Fnldaistdien Lehnshofe geh(irte u. Werner uml Lmlwig v,
Leyrabach lebten 1332, Godefridus de Leimbaeh war zu Anfange des
I
— 446 —
iri. Jiihrh. Domherr zu Wftrzburg und Hans w Leirabadi 1493 Land-
lientiucistcr im rierzogtluime Coburg. Spiltere Sprossen des Stammes
sind nicht bekannt.
M
tionn, Coburg, Clirunik, T. H. 4>U. — Schannttt. H.
Leinaeh. Altes, frätikiscbf^s Adelsgescbloclit, welcbos dem reich»-
unmittelbaren Hittereanton Rlion-Werra linverleibt war und längst
losclien ist.
ßi^^ermann, Cant . llhon-W<»rra. T«l». 40S. - Snletr, 8. 219. 3Jl, UüS ntia 229.
Leindenlieinib. Bidimischcr AdolasUnd. Diplom vom 29, April
1702 für Friedrich Albreelit v. Lindenbeim.
Leineck. Altes ^ fränkisches Adelsgeschlecht, welches zu dem
ReiehS'Ritter-Cantan Gebflrg gehiVrte und 1 1>60 mit Urban Caspar v,
Leineck erloschen ist.
». Uaiiifein, lU. 8. äH!) t^6. — ßirUermaHft, Ü^utoa Geburt, T«b. .ttiS itnit ^4, ~ 5ai-
ffr, S. 444. — St^ftmacAer, I. I»>8i Leineck« Frfinkiifh. — r. Mtdins. IT. 8. 334 und 3Ä. —
»uppt. eil 8Ji4im. W.-B. VII. 37.
Leiner, Ritter* Erbländ.-östorr. Ritterstand. Diplom vom 17. Mai
1784 für Johann Joseph v. Leiner, k. k. Guberniah^ath in Böhmen und
stilndigen Deputirten. Derselbe war als k. k. Hath und Ober-Steuer-
amt8-Diri ctor yA Prag 22, Dec. I7<i3, nach anderen Angaben 1774,
in den erbland.-osterr. Adelsstand mit dcmPrädicate: Edler v. erhoben
worden. — Der Stamm bat fort geblüht und in neuester Zeit standen in
der k. k. Armee: Adolidi, Carl und Emanuel Ritter v. Leiner.
Megerl« f. MüAt/elii. Erg. Bd. H. 170 uud 3&7» — KnetcMf, Ul. R. 390 und 291, — Mi-
lih gcliemftt. d&B OcüLerr. KAb^rttim.
Leiningen, Fii raten und Grafen. — Eins der ältesten deutschen
Dynastengeschlechter, dessen Trspriing sich in sehr früher Zeit des
Mittelalters verhert und welches den Namen von dem Schlosse Alt-
Leiningen im Westerreicbe führt. Die ältesten näher bekannten
Sprossen desselben sind Bischöfe: Emeridi w;ir von 1065 — 77 Bischof
zu Augsburg. Siegfried von 1127 — 1142 zu Speier, llozelin von IIBO
^ — 31 zu Würzburg und Embrieh von 1131^ — i7 ebendaselbst^ Mit
dem Graten Friedrieh I. erlosch 1220 der Mannsstamm der alten Grafen
V. Leiningen. — Die neueren firafen v. i^einingen stanmien aus denn
weiblichen Stamme der alten Grafen v. Leiningen. Friedrichs L Schwe-
sti'i", Luccade, war die Gemahlin Simons IL (trafen v. Saarbrücken und
binterliess drei Sölme, von welchen der Aeltere, Simon III, den 1380
wieder erloschenen Stamm der Grafen v. Saarbrücken fortsetzte, der
Jüngste aber. Friedrich, welcher sich^ nach dem von ihm erbauten
Schlosse Ilardenbnrg, Hardenbnrg nannte, folgte seinem Oheime, dem
letzten Grafen v, Leiningen, Friedneb L^ in den leiningenschen Gütern,
nahm den Namen Leiuingen an uud wurde der Stifter des neueren
graflichen Hauses Leiningen, oder Leiningen- Hardenburg, welches
durc!i seinen älteren Sohn, Simon, zu dem Besitze der Grafschaft Dabo
oder Dachsbiirg in den Vogeseu gelangte. Letzterer vermählte sich
nämlich 1223 mit Gertrud, einer Tochter des letzten Grafen v. Dachs-
burgj Albrecht, nach dessen Tode Dacbsburg an den Lehnslierrn, de»)
— 447 —
Bi<icbof zu Strasslnir^, zuKicktiel, wdchcr 12:28 mit dem spater, 167i=*
zerstnrtoii Kchlos^sp I>[iclisf>urg rieii (rraiVii Sinirm v. Leininjyron belnliiitp*
auf wdclion, nach 1234 erfolgtem Tndo, drr jt^niirf'rv BnulcT, Friodricli
III, f(>Igto. Die zwei Sölmo Frieilrichs IV: Fnr<tvii}li \. uihI Joffricil,
tlieilton 1:^17 den Bessitz und gründeten zwd UauptHnirn, die ültiTt^.
oder Friedrichsche und die jüngere odc^r Jfdfriefisclie. — Der Stifter
der iiltereii Lmie, Graf Friedrieli V., vermählte sieh mit der Tochter
Ctuidos V. ChaUllon und iMari^nrethens v, Vidois, der Schwester Kmii^'
Philipps vun Fntnkreieh. Maria y. Blois, Wittwe des Herzugs Rndol[di
V. J^othringeiK Der Fnkel desselben. Friedrieli \U., erhielt 1423 vom
K, Sigismund das Hecht der Rergwerki' uinl tlein Ureukel Hesso er-
neuerte K. 1 'riedrieh IIL 1444 die alte Landgrafschalt zu Leiningeu,
erhob dieselbe zur gefürsteten Keiehslantigrafsehaft und verlieh ihm
den Titel: Landgraf zu Leiningen. Laiidf^raf Hesso scbloss 14f)7 seine
Linie, worauf die Schwester desselhcn, Margnrethe, Wittwe Rein-
hards JV. Gnifen v. Westerbiirg, vom Ptalzgrrtfen und Kurfürsten
Friedrich dem Siegreichen unterstützt, ungeachtet des Widersiiruelis
der jüngeren Liide, sich des grüsten 'llieils der von ihrem llrnder hiii-
terlassenen Reriitzungeu heuiaehtigto, den grafliehen Titel: v. Leiinngen
anmdmi, nml ein neues gräfliches Haus Leiningen, jetzt Leiningen-
Westerhurg, genannt und in zwei Linien, Alt- und Neu-Leiningen ge-
schieden, stiftete. Der landgrüHiehe Titel hatte mit Hesso aufgehört
— So fuhren demi nach Vorstehendem seit 14fi7 zwei verschiedene
Familien den Namen Leiningen, nündich die der neueren Grafen v.
Leiningeu: Haus l^einingen und die der neuesten Grafen v. Leiniiigen:
Leiningeu-Westerburg. — Das Maus Leiningeu uuifasst seit 1220 die
Niichkommen der neueren Grafen v. Leiningen, u. besteht jetzt, da, wie
angegehen, die ältere Hauptlinie erloschen ist, nur noch aus der jüngeren
Ilauiitlinie, welche nach ilem Tode des Markgrafen IIcsso in den Besitz
der Grafschaft Dachshtirg gekommen war n, den Namen : Leiningen-
Daehsbnrg annahm. Die zwei Sohne Emichs IX., gest. 1541 : Johann
Philijtp, gest, 15*12 u. EiinchX., theilteu das väterliehe Erbe n. stifte-
ten zwei Linien: Jcdiann Philipi» die Linie Leiningen- Daehsburg-Har-
denburg, die jetzige fürstliche Linie und Erich X. die Linie Leiningen-
Daehsburg-lIeidcsheim-Falkenburg, In letzterer Linie entstanden durch
Emichs XII. Söhne, Georg Wilhelm, Emich Cbriatian und Johann lunl-
wig. drei Untcrlinien. Georg Wilhelm stiftete die Liuie I/einingen-Fal-
kenbnrg in Heidesheim, welche mit Christian (iirl Reinhard I76ii er-
loschen ist, Kmieb Christian die 17D!> ganz ausgestorbene linie in
Dachsburg u. Joliann Ludwig die Linie in Güntersblum, welche in dem
Mannsstamme der Hauptlinio 1774 urit Ludwig Theodor Friedrieli
ausging , von welcher aber noch eine Nebenlinie besteht : das jetzige
Haus Leiningen ^ geschieden in zwei Speciallinien: früher Leiniugen-
Güntersblum und Leiningen-Heidesheim. Nach den für (iüntersblum u.
Heidesbeim durch Reichsdeputationsbauptseliluss von 180B erhaltenen
Besitzungen licisst Ei*stere jetzt Leiningen-Billigheim und Letztere L.-
Neiden au u. die Besitzungen der fürstl. u, dieser beiden gräÜielien Li-
nien sind gemeinschaftlicbe Familien -Fidei-Commisse. In Folge von
I
— 448 —
T'oberoinkuiifl vom 24. Jaiii 1S29 setzten dt^r Fürst und ifie Grafen v.
Leiningeu ihre aguatiscJion Verhältnisse fest, welche lamlislieiTlidi vom
Grossli. von Buden bestütigt wurden. — Die frtiher dacbsburg-harden-
burg^sclie Speeijillinie » jetzt das ftlrstlicbe Hans Leinitigen, erhielt in
der Person des Grafen (*arl Fiiedrich Wilhehn 3. Juli 1779 die reichs-
flirstliclie Wiirde, — Von der früiieren znr jolfriedsclieü Hfioiitlinie ge-
hörenden Hpeciallinic Ileidesheini-Falkenburt? war nach dem Krwrihnten
nur die^jiluf^Hte l^nterlinie, vormals Leiningeii-Faikridiurg in GClnters-
hluni, übrig geblieben, welche Emich's XiT. dritter Solin, Johann Lud-
wig I., gest. Iß87, gestiftet hatte. Von der ersten, in Gewissensehe mit
demselben lebenden Gemalditu Amalia Sibj'Ila Grf v. Dnnn zn Falken-
Klein, Ktammte Johann Ludwig IL, geb. 1673, verm. mit Anna Ernes-
tine Grl v. Velilen u. von diesem Johann Franz. geb. Ifi98u. vermüblt
mit Charlotte (irf- v. Walderode- Fckhausen, verw. Grf. Fornientini.
Die beiden S5hne des Letzteren, Wenzel Carl u, Wenzel Joseph, g^ßn-
deten zwei neue Unterlinien : Ersterer die Linie L.-Byii|^4ieim, vommla
Leiningen - Giintersblum , IjOtzterer die Linie L.*Neudenau, früher L.-
Heideslieim. Diese Nachkommen aus der ersten Gewissens- Ehe des
Grab?n Johann Ludwig L waren ihirch die NaLdikuramen ans zweiter
Ehe mit Sophia SibjUa Grf. zu Leiningen -Westerhurg-tJberbrunn bis
ni dem Vergleiche von 1787 von iler Nachfolge in den leiTiingenschen
Besitzungen verdrängt. — Aus der zweiten Ehe des Grafen Johann
Ludwig L stammte Graf Emich LeopohL dessen Nachkommenschaft mit
dem jüngeren seiner beiden Sühne, dem Grafen Frieilrich Theodor Lud-
wig, L774 im Mannsstamme ausstarb, worauf das fürstb Hans Leiningen
die von dieser Linie innegehabten Antheile in der Grafschaft Leiningen u.
iJachsburg in Besitz nalim. Doch wurde dieNachkonimensclmft Job. Lud-
wig'sIL durch reichshofrilthlichti Erkenntnisse von 1782, 1783 u, 1784
für rechtmässige Nachkommensehaft Job. Ludwigs I. anerkannt u. der-
seli»en das Recht der Nachfolge Separatim auszuführen eingeräumt Durch
Vergleich mit dem fürstl. Hause Leiningen erhielt dieselbe 1787 Günters-
und Heidesheim und folgte sonach dem erhischenen Emich -Leopold-
schen Zweige in iler Hiilfte der Leiningen- Da clisburg-Falkenbin-gscben
Lande. Die Brüder Willielm Carl und Wenzel Joseidi theilten den
Besitz und bildeten zw^ei Unterlinicn, Ersterer die Linie L.-Glinters-
bluni. Letzterer die Linie L. -Heidesheim. Für den Verlust dieser durch
den Lüne viller Frieden an Frankreich gekonunenen häinugenschen Be-
sitzungen auf der linken Kheinseite wurden diesellien ilureh die Kelle-
reien Billigheim und Neudenau, jetzt unter badischer Oberhoheit, ent-
schädigt und L.-Oüntersheim hoisst jetzt L.-BiUigheim, L.-IIeideslieim
aber L.-Neudenan. — Ibis Tlaus Leininge n-Westerbnrg besteht, s. oben,
seit 14ß7 als Fortsetzung der idteren. Friedrichschen Hauptlinie und
entspross dem münnlichen Stamme nach von den alten Herren zu
Runkel. Siegfried HL war um 1235 HeiT zu Binikel, Westej-burg und
Schadeck und sein Enkel, Heinrich L. erhielt durch seine Gemahlin.
Agnes v. Limburg, Schwester des K. Adolph a, d. H. Nassau, dio
Herrschaft Sehiiumburg und aus dem vjlterlichen Erbe Westerburg und
Schadeck. Von Heinrichs L Nachkommen kom Heinhard IV. durch
_ 449 —
seine Gemahlin, Margaretha Grf, v. Westerbarg, s. oben, in den Besitz
eines Tbeils der Grafschaft Leiniiigen und stiftete (bis Hans Leinin-
gen-West er bürg, welches sich 1557 in rlie drei Linien: Alt- u. Neu-
Leiningeii, Westerbiirg und Schadeok und Sclmiimburg und (Uoeburg
theilte. Erstere Beide sind ausgestorben, Letztere aber hat sich durch
zwei Söhne Georg Wilhebns, gest. 1695: Christoph Christinn, gest.
1728 und Georg Tl., gest. 1726 irt die zwei jetzt bhlheiiden Special-
Imien geschieden. Es stiftete nfimlieb Ersterer die rbiistophsche
Linie, oder Alt-Leiningen-Westerburg. Letzterer die Georgsche, oder
Neu-Leiningen-Westcrhurg und die Besitzungen heider Linien sind ge-
rn einschaftliclie Faniilien-Fideiceni misse nacli dem Ileclite der Erstge-
burt, — IHe Christ ophsche Linie, tkis Haus Alt-Leininjzen-Westerburg,
erhielt 1803 für den Gtltenerlust auf dem linken Rheinufer die ehemalige
Praemonstratenscr Abtei Ilbenstadt in der Wetterau mit Landeshoheit
in ihrem gegcblossenen Umfange. 1806 wurden die Grafschaft Wester-
bnrg und die gntndherrliche Hen-schaft. Schadeck der grossh. her-
gischen, seit 1815 herz, nassauischen Ober-Hoheit, erstere standes-
herrlieh, letztere grundherrlich, nnd die Herrscliaft Ilbenstadt grossh.
hess* Ober -Hoheit standesherrlich nntergeordnet. Von Westerhurg
und Schadeck besitz diese lAnie die eine Hälfte, während die andere
der Georgschen Linie zusteht und zwar, wie ang^ehen, unter herz,
nassauischer Oberhoheit , auch wnrde letzterer Linie durch K. Dan,
Anssprnch vom 22. Febr. 1785 das P^brccht auf die Grafschaft T^aur-
wigen in Norwegen, seit 1R05 aus einem grossen Fidei-Conimis*Capit4ile
bestehend, hestütigt und hat somit, nach Erlöschen des Mannsstammes
der Gr. v. Ahlefeldt Erster Linie, auf den Genuss dieses Fideicommisses
die nächste Anwartschaft. — Den obigen Angaben gemäss blüht der
ganze Stamm jetzt in den beiden Hauptlioien: Hans Lein; ngen-Harden-
bürg -I) ach sbnrg und Haus Leinin gen- Westerhurg. Das Haus L.-Ilar-
denburg ist in die Luden L.-Hardenburg, das ffirstliche Haus Leiuin-
gen nnd L.-Heidesheim Falkenbnrg gescljieden und letJitere Linie be-
steht aus den Speciallinieii : rj.=Billigheim. *frnher Günte rsblnm und
L.-Neudenau, friihcr Heidesheini. — Aus den Leiiiiuj^enschen Ahnen-
tafeln finden sich in dem Werke: Deutsche Grafenhllnser der Ge-
genw. über die Linien L.-Billighcim u. L*-Neudenau, so wie über Alt-
undNeu-L.- Westerhurg viele leicht zu fibersehende, an die neueste Zeit
sich anschliessende Angaben und der jetzige Personalbestand ist aus
dem Goth. geueal. Taschcnhuche zu ersehen.
Spenfr, «. 7;iP, U\ n. ff. und Tif», 3,1. — Ddrchl. WHt, Ansjsiibo von 17in, TT. «. SS 1^.
- Ztditr XVI. S. im'A, ^ KrebH, G«ue«L Hmndb. %1U. IV. ». 6. — Jacoitu i^-Hlü, 1. H. 4114
iitid 95 und U. S. ß-9. — ». Lamg^ Stippt. S. "i*. - Altuem. Oeiio*!. «in«l StA4U-Utndi.. HM4.
1. H. 3!S um! VÖ n. f»44-5Ü. — Manch, Mcgenlen-Aimitjach. 8, 80 nnd 81. - f-rti/, Aft^lib. d.
Grij«9lK Baden« Atitli. 1. — Deutsche Qr^feuh. d. Qf^gtuv, fl. 8. 20—26» — Uoth. ]$«ncaU
T&irbonb., 18^«. H. 144. IMI*. 8. 259, 1M9, 8 15Ü, I8M ». 1G2 und Ali netip*t^n .TahrKg- —
Sitkmachtr, 1- Ißi Lelniniseii u. WmlerUtiTiSt Gr., U. 7: DagjibL'irg i\t. und Vl..'»r L -Din-hal».
Ht, — Tritr^ 8. 4S3 — S6t Or. %* L^ und DA^^Liur^ und Gr. v, L^-Weaie^rb. — Ctkuder de«
St. Hubenaordeui : FjL v, L. - r. Meding, lU. 8, 588—3*: L.-D. Gr. u. Fil. und L.-W.—
Buppl.eu gkbrn. W*-B. XI. l:FraL v. L.-D. — IVro/, IL 20l : Fat. v, h. — W.-B. d. Kgr.
"Biyem, I. fi.1f fir v. L,-W. n. v. tVöicktrn, Abth. »,
Leiningen. Ein im 16. Jabrh. in Schlesien vorgekomtnencs Adels-
geschlecht, aus welchem Johann Ludwig v. Leiningen, Juris-Consultus
Ktttt^kktf Dvtiitch. AdcU'Lex. V, 29
— 450 —
u. Fürstlich Liegnitzischer I^andesliauptTnami, 1547 Ilerr aaf Jenck-
witz war.
XhuipiuA, lt. S, IH, — Oituhf, I* 8. 117» r im Artikrl, Layitiiiigcii.
Lt»iiiin^er. Altes, frllhnr zu dein Kärtner AiM ^elifireTides Ge-
sclileclit, welches auch mit tlem Beinauieu; v. Sorgeurlorf vorkam.
Rtrhtn. W.-H, IV, 17. Lr|öingor v. Öorg^ndorr^
Leinin^h (im Schilde ein auf der Spitze stehendes Dreieck u. in
der Spitze eine Rauto). Altes, westphälisches Adelsgeschlecht, aus
welchem Rütger Loiiiingh 1377 lehte.
Leipa^ Leippn, Leipe, Lippa, Herren, Eins drr angesehensten
Geschlechter des fn'lheren Ilerroii stau des in Btihnien, eines Stammes
und Wappi^ns not den Herren v, Hiiwora, Rerka und Duba etc. s. Bd. I.
S. 350 u. 51 und Iki. IV. S. 497. — Gesa Howora Ichte in der ersten
HsUfte des 12. Jahrli. u. von den Röhuen dessolhen wurde Zdislaus, Herr
zu Leipa, der Stamnnater des Ilanses T^eipa. Vnn den Njii'hkoinmen tles
Letzteren, welche bereits im 13. u., nach ruterhreclning, int 14. Jahrb.
Pfiindi tili aber der Stadt Zittau wareu, erhirlt üeinrich Herr v. Leipa
vom König Johann in Rühmen 1356 das Erbniarschall-Amt in Böhmen.
Hinck Prazeck In war 1434 der Vornehmste v<in den Ständen de
ntraqne und wurde 1441 zum Regeuten des Königi-eicbs Ttidimen er-
klüjt; Heinrich V, L. Landeslianptmanu in Mahren, vermählte sich mit
Rarbara, Tochter des Königs Georg in Bidmien n. starb 1471 und
Berthold, genannt Bobubub, Freih. v. d. L., k. u. kiHiigl. Ratli, hielt
auf seinem Schlosse Crumau in Mahren einen wahrhaft fürstlichen Hof,
kam aber 1018 in den Verdacht, als wenn er es mit der Partei des
Kurfürsten zu Pfalz Friedrich V. gehalten und wurde daher aller seiner
Herrschaften, welche sich auf vier Meilen erstreckten, so ^ie aller
seiner Würden entsetzt, worauf das Erbniarsehall-Amt nach und nach
nnterschiedlicheu Häusern, doch nicht erblich, verliehen wurde. Der-
selbe starb 1643 iniExil. Sein St»bn, fzeuko lli>wora Freih. v. d. Leipa,
kam 1^21 naeli Schlesien, erhielt durch seine zweite Gemahlin. Johanna
Elisabeth Herzogin v. Liegnitz n. Brieof, die llen-schaft Sebwentnig im
Rresiauischen und starb 1682 als der Letzte seines alten Stammes
ohne Leibeserben. —
B^cHft\ Hiator, Uo^otiat^ t», |. et |l. — Simtpiu^i, IL s, 3ü2. — Oauhf, J. S. 1L40 imrl
81. — Frfih. F. iHUhttr, U.S. 32, — SUkmachrr , L 28: HcrkA v. Tjiiih ihk( Lcipp, Fmb.
Leiphain. Ein nur aus dem Wappenhudie des rnstnitzer Concils
bekanntes Adelsgeschlecht. Cunrat v. Leiphain wohnte dem genannten
Concil hei.
». MediHff. lll, S. .192.
Leippert Erhl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1798 für Joseph
Leippert, k. k. pcns. Oberstlieutenaut. Per Stamm bat fortgehltlbt.
In neuer Zeit war Jgnaz v. Leippert. k. k* Oberstlieutenant, Comman-
dant des 15. Jagerbataillons.
Leipziger. Altes^ süchsisches Adelsgeschlecht, welches in dem
I
— 451 --
ehemaligen Kurkreise zu ansehnlichem Grandhesitz gelangte. Dasselbe,
schon im 13. Jiihiiu bekannt und friilier T.ipzgk, Leipzigk und auch
Leipzig geschrieben, schied sich in die B^^erwaldis^h^ uml Zwctansclie
Linie. Erstere sass zu Beerwakle, Wildenau. Wiepcrsdnrf, Frey walde etc*
in dem s. g» Lande Beerwalde z\^ischen lleraberg, i^chlieben und Jüter-
bogk, Letztere aber iin Amte Liehenwerde nnd bei Torgau zu Zwetau»
Klitzschen, Friedersdorf, Wiederau, Hey da etc. — Heinrich v, Leipzig,
sonst der Schwiirzlmrger oder Sienier genannt, welcher im Kriege des
Markgrafen Albert und seiner Sohne, Friedrich und Diezmann, sich
auf der Seite der Letzteren, durch Tapferkeit ausgezeichnet hatte,
wurde, der Sage )»ach, von seinem Ijandesherrn zum Ritter geschlagen
und mit einem Landgute hei Leipzig, so wie mit einem neuen Wappen
(in Gold ein sjiringender, rother Fuchs, statt des Schwanzes mit fünf
oder sechs <ihen weissen, unten schwarzen Hahnfederu besteckt) be-
gnadigt, Coin-ad \\ L. tritt 1348 als Zeuge in einer Urkunde der
Stadt Würzen auf: Johann begleitete den Kurfürst Hudolph zu Sachsen
1413 auf das ConcU zu Costnitz und Christoph \\ L., kursiiehs. Rath
und Ijandvoigt, wm-de 148G wegen seiner treuen Dienste von dem
Kurfürsten Friedricli HL d. Weisen zu Sachsen mit ilera obenerwähn-
ten Lande Beerwalde, welches später an Kur-Brandenburg kam, be-
schenkt, — Zu Ausgange des 16. Jahr, war Georg v, L*, Zwetauer
Linie, kursächs. Hofrichter und Land rath und Wolf v. L., Herr auf
Wehsenig, kursächs. Ober-Forstmeister. Von den Söhnen des Letzteren
wurde Heinrich v, L. kursächs. Hauptmann der Aemter Torgau und
Lieben werda. — Ernst v. L., Herr auf Beerwalde und Wildenau, war
1610 Assessor des Hofgerichts zu Wittenberg und setzte, eben so wie
Georg auf Wiepersdorf, den Stamm durch einige Söhne fort. Christoph
Heinrich, k, poln, u. kursäclis. Kammerherr und Stallmeister, kam
1737 als Amtskauptmann zu Torgau vor und in demselben Jalir starb
Gottlob Hieronymus auf Hpyda. kursächs, Gelu-Rath etc. — Der
Stamm hat ilauernd fortgebluht und mehrere Sprossen desselben sind
in Kur- und im Kgr. Sachsen zu holien Ehrenstellen gelangt, auch
standen Glieder der Familie in der k. pr. Armee, Zu Letzteren ge-
hörte namentlich Heinrich Ernst v. L., gest. 1789 als Generalmajor
a. 1), In neuer Zeit starh ein v. L. als k. slchs. Oher-Forstmeister und
Herr auf Jahme und Kroppstadt unweit Wittenberg; Adolph Moritz
V, L., k. pr. Geh. Regierungsrath und Landrath, war Herr auf Niemegk
bei Bitterfeld. Heinrich Friedrich v. L., Landscliafts-Director, Herr zu
Pietrunke im Kr. Chodziesen. Prov. Posen und ein v, L. zu Kroppstaedt
sass zu Assau und Bossdorf im Kr. Z auch e -Beizig, — Die tou Sieh-
macher^ L 1R2 nuter dem Braunschweigisehen Adel anfgeföhrte Fa-
mihe: v. Leipzig, (in Silher ein rothes Eichhorn) ist der liedaction un-
bekannt.
8« ."iÄfi uod Ä7, — Schüssen, Hlstor. von Wurt»«», «, »58, — Oauhe, L Ü. 1181—83. — Wei-
nart, Ld^rAU der Nftoli«. G4!!iehkhte, IL 8, bU, — ti. Pr'^iis^. A. L, IlT. 8. 312 ti. 13. —Fr^i-
futrr m. Ledehur . It. S. 'ii und lU. Ö. 300, ^ Si(bmaehfi\ T. 156 t Vle htlpUiget, Utiu-
niich. — m. Mtdin^, I. 8, 320 und II. 8. m. — W.*B. d. Siclit. Staat. VN. 86,
Leisi^bner^ Ritter. Böhmischer Ritterstand, Diplom Ton 1706
29*
— 452 —
für Johann Carl Leischner, Registratur und Expeditor tler Mähnschen
LandtüfeL
Leiscatritt v. JuliustUerg. Reiclisudolsstanfl. Diplnni von 1638
für Lpopold Leisentritt v. Jüliusberj?, schlfsisclien Kjiirrmrrscrrrtnir. —
[-'int' im Hi. Jahrb. aus Mähren in die Lausitz und nach Schlesien ge-
komuieno Familie. Jnhann r.eisrntritt v. JuliusberR starb 1586 als
D^chant des Domstifts zu Bautzen und von einem anderen Johann L*
V. J,, welelier kaiserlicher Rath wnr, stanmde der genannte Leopold L.
V. J., desseu Priidicat hei Verleihung des Reichadels bestätigt wurde.
Derselbe storb 15 Dec. 1664 zu Breslau.
.SVh(i/m/w. II. R 774. — Üedter, XVn. S. 1-4, — f^tth^rr r. Lidfbvr, fl. «. n ii. HL
8. 3WI. - Sicbrnttcfit^r, l\\ 11*.
Leif^nig, Leissnig, Leissnigk^ Burggnit'en, Dieselben stauiint^fi
aus einem alten, holsteinischen Rittergeschlechte, vvelelies in CudOi
einem reichen Griuidherrn in Hrdstein, den Stuuimvater verehrte,
liinoH Llreukel, Wolf, erlange in der alten ^lark das s. g, balsainer
Land und Wolfs EnkeL Wipert TL, als Krioi^er utder ilem Xameu :
Graf \\'iprecht v. Groitzseh sehr bekannt, vertauschte das haisamer
Land an den Mai'kgi'afeu Udo von Stade ^egeii dessen im pleissuer
Lajule gelegene Hesitzungen, nahm st 'inen Sitz im StitdteJien Groitzscli
und nannte sich nach demselben. Später kanijdte er fUr K. Heinrich IV.
niachte es mogliclt, dass 1083 Rom erobert wurde u. wurde für seine
treuen, so erspriesslichen Dienste vom Kaiser mit einem grossen Theile
der ideissnischen kaiserlichen Kumnierbesitzungeu u. Lehen, nauicntJicIi
mit den Pflegen Leissnig, Colditz, Grimma mit Dewin u. Lausit^k, uehst
rler Vogtei Zwickau belehnt, erhielt, mit kaiserlichem Willen . von Knr-
Cüln mehrere Reichskanüleilehen, bekam vom Kaiser noch das Krongul
Dfirnburg, erbte von seinem Verwandten, Vize v. Vizenbnrg, viele
Güter an der Unstrut und wni'de dadurch sehr mlicbtig. Wiprechts
späteres, sehr bewegtes Leben, so wie das seines Sohnes, Wiprecht des
Jflngeren, füllt ein sehr interessimles Blatt in der sflcliHischen. u. in der
Reichsgeschicbte, auf welches liier verwiesen werden muss. AViprecht
der Aellere erhielt noch 1117 die MarkgrafenwOnle im Üsterlande
nebst dem Burggrafenthume Magdeburg, erkrankte aber später. 1124,
aus Hciireck über ein ausgebrochenes Feuer, trat in das von ihm ge-
stiftete Kloster in Pegau u. starb m>ch in dem eboupenannten JaJire,
Von den Kachko nuuen Wiprechts des Jüngeren setzte Heinrich IH.,
Btirggraf zu Leissnig. den Stamm fort, doch erlosch dersellte I5Hft mit
Hugo, letztem Burggrafen zu Leissnig, Ein jtmgcrer Sohn Wiprechts
d. Äelteren, Otto L, hatte sich wieder in sein Vaterland. Hcdstein» ge-
wendet, erbaute um 1140 das Stammhaus Hantzau u, wurde der nähere
Stammvater aller später blühenden Linien des weitverzweigten Hauses
Rantzau,
Stbmt. H«y*r^ fJachr, v. d, Burgtor, v. LeiMuictK Ibiü, in Binivr'* liuL polit. Ardi. f.
Nr. % », 183 unrl in J. H. W^-iukcH 8 M. Q, Uf. S. UI.'i-*iO. - Pet, Amnuji, Oiieal. Co-
mU: LlMQlretiMJutn t-ir. l."!»!, c. ncttun C fi^thwjiriU in J B, Mi-Jirk-N S, K. Q. TTF. Hr.J9.
8. »liA^llM und Di'Np»i*]ljipn. Werl iKTiri ehr? Chronik. ?*. fi^ und üe^S. — Wtrfm. Ihnni^ti Ge-
neal. fumiL aliiinni uobilnno Iti SnÄouiri. Hrtmb, lÄHO. S. 14-17 — V. S^hntidfr, Lohutger
Blir^iitfi.ulo, Tor^Mci, t6ß*. — Chri*t. fr. Scitu^ar*, eiogr, de j*ri»c, 4{imirt. (tur^grAv. LeiatiicÜ.
— 45a —
AUd. ins tn No?. Ile. rlre. Pr*ncf, lt. 8. «55-«?, — Memoria priic. comlt «t hiirggr. UUqI-
Leissei't auch Freiherren, Altes, stcicrmärkisclies Adolsgosclileeht,
welches HU2 den FreihprnMistnml orhirijfte* David Leisler war in der
ersten Hfilfte des 17. Jahrh. Krbzcugmeister, musstc aber «lieaes Amt,
da er Protestant wnrdi', aufgehen.
BthmuU, IL jj. :{95
Leisser v. Lilienthal. Erhliind.-östeiT. Adelsstand. Diplom von
1790 ftir Michael Leisser, k. k. Kit tnieister hei dem jarosbner Mililair-
Montnrs-Bepcd, mit dem rrädicate: v. iiilienthal.
Lcissneis Uitter. Erldänd*-österr. llltterstand. Dijduni von 1771
für Mariophihis Franz Lerssner, höliinisch -Österreich. Ilufcanzlei-Regi-
strator.
Mfgrrle P. hfÜMfeld, E^^-B^^ 8, 170.
Leistn«?r, auch Freiherren, Tni Königr. Bayern bestäti|?tcr Adels-
stand IL Frei herrn stund des Königr, Dnyern. Bestütignngsdiplom vom
4. Mür/ 1817 der der Familie Lcistner 13. Octob. 1740 von dem Knr-
fürsten von der Pfah Carl Philipp verliehenen Adels -Urkunde für Jo-
hann Nepnmnk Anton v. Leistner, k. hnyer, x\ppelIations-Gerichisrath
nebst dessen Briideni und Vetlern und Freilierrn-Diplom vom 10, Jnin
1818 für Jacul) Franz v. Leistncn k. hayer. Major, Adjutanten S. K. H.
des Herzogs Carl v. Bayern rte. — Nach Bestätigung des Adels der
Familie wurden in die Adidsnjivtrikel des Kgr. Bayern die GebriUier v.
Lcistner: Johann Kepomnk Auton , geb. 1777, s. oben, Joseph Antou
Alois, geh. 1775?, k, hayer. Post-Expeditor und Alois Johann Baptist,
geh, 17Ö8, Stadirender zw La'idshut mit ihren Vetlern: Jacob Franz,
geb. 1785, s. oben a. Christopli Carl Joseph, geb. 1787, erstem Land-
gerichts-Assessor in Amberg aufgenommen.
fi. Ittn*^, ^oppL S M^ III1Ü 1IH, W -H. d<"i Kötiigr. Baytrn. TTI 17: Freih. v. L. und
VL »3: V. L M, p, W'fiick^rn, Abth. A,
Leite , I/eyte , v. der Leite , Leitlien (in Silber ein schrägrechtcr,
rother Bolken, belegt mit drei goldenen Kugeln). Altes Adolsgeschlecht
der Grafschaft Mark, eines Stammes u. Wappens mit den v. Vittinghof
n. ganz Terseldeden von der im nachstehenden Artikel besprochenen
Familie dieses Namens. Dasselbe nannte sich nach dem Sit/c Leite im
Kirchspiele Boetium u. hafte von der Mitte des 14. Jahrh, und spilter
metuH^re Güter in der Grafschaft Mark im Besitsie. Zu Laer unweit
Bochum sass die Familie beri^its 1193 und war daselbst noch 1852 hß-
glStert.
Freiherr i. he^iebur^ IL 8. ti tiucl III. 8. StK). — 9> Steinfn, Tab. 64. Nr. f.
Leite, v. der Leite, Leyte (Schild quergetheilt : oben inGold zwei
rothe, neben einander stellende Bremsen u. unten in Grün drei, 2 u. 1,
rothe Ensen). Altes, westphülisches. der Grafschaft Mark angehöriges
Adelsgeschlrcht. eines Stnunues und Wappens mit den v. Aschenhrock,
dessen Stammlians Lfithe inj Kirchspiele Langendreer unweit Bochum
schon 1372 im Besiti?e der Familie war. Das Geschlecht sass noch 140i
— ^454 —
zu Leckiiigsen bei Iserlohn ti. zu Nolkemliof im Kirchspiele Äscheberg
unweit LddingbauseiL Nach dieser Zeit ist der Stainni erloschen.
Freiherr e. Ledtbur . II, 8. 2A> — ». Sttir^en, TtU- U, Nr. S.
Leitenburg. Erbländ. -österr. Adelsstand. Diplom von 1792 ffer
Carl Anton Leiteiiburg, Mitglied der GeBellscIiaft des Ackerbaues und
der Künste im Görz.
Megerle p. MuhifrUL Erii;. Bd. S S.J.
Leithold, Lenthold. Adelsstand des Kgr, Preussen. Diplom vom
12. Dec, 1799 für die Gebrüder Carl Friedrieb Andreas Leitbold, köu.
pr. Lieutenant im Ingenieur-Corps und Johann Guttfried Theodor L., k.
pr, Lientenant im Hmiaron-Kef^. v. Schultz. Ersterer, — vermühlt mit
Joseplüue V. Schipp a. d. H. Steblau, ans welcher Ehe eine Tochter,
Bcrtha, geb. 1803, cntspross, tlie sich 1827 mit Carl Grafen Ballestrem
di Castellengo, Majoratsherrn auf Plawiiiowitz» Ruda u. Biscnpitz, ver-
mählte, — starb als Oberstlieutenant 1819 u. Letzterer als Rittmeister
a. D. 1826. — Der Mannsstamni des Geschlechta, welches 1850 in der
Oberlausitz zu Obcr-Zibelle bei Uotheiiburg u. zu Wendisch-Paulsdorff
unweit Loebau sass, blühte fort u. mehrere Glieder der Familie traten
in die k, pr. Armee.
r. Ht^ltiyncfi, U.S. iT. — N, Pr. A.-L. Itl. H. 2l3. - Frtih. 9. Ledtbur, II. 8. M. — W *
B. d. Pr. Monarch, TIL S2.
Leithner, Freiherren, Erbländ,-österr. Ritter- u. Freiberrnstand.
Rittordiplom von 1790 für Joseph Ldthner, siebenbtirgischen Gnbcr-
Eialrath und Uofkammer-Commissar, mit dem Prädicate: Edler v. und
Freiherrndiplom für Denselben als k. k, Geh.-Ratb u. Vice-Präsidenten
der montanistischen Hofkanimer,
Magerte r- Muht/ftd, 8. m u. B. (26.
Leittier, Freiherren, FreihciTustand des Kgr. Bayern. Diplom
vom 30. Juli 185r» für Albin Alois Christian R. -Ritter v. Leitner, —
Ein in Steiermark begtitert gewordenes Geschleclit, aus welchem sich
mehrere Sprossen in k. k. Civil - u. Militairdiensten , namentlich in den
Türkenkriegen auszeichneten. Michael Leitner war Berggerichts - \'er-
walter zu Ober*Zeyring und der Sohn tlesselbcn, Hans L-, erhielt 1647
einen Wappenbrief. Adam L, wurde 3. JuU Hl 51 in den Reichsritter-
Blajid versetzt u. diese Würde wurde durch Diplom vom 24. Apr. 1795
für Cajetan Ignaz v. T^. erneuert u. 14. Nov. 1851, nntcr Vermehrung
des Wappens mit einem zweiten Helm, nochmals bestätigt. — Der oben-
genannte FreiheiT Albin Alois Christian, geb. 1815 , k. bayer. Kamm.,
ventiählte sich 1847 mit Christiami Grf. v. Preysmg*Hohenaschan, geb.
1823, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, ein Sohn entsprosate:
Carl Johann Christian, geb. 1855.
G«i>eal. Tisrhcnb. d. fri-jh. H&uaer. ]86l. 8, 4 IS und tS62. H. 4A7.
Leitner v. Leitenaa. Erblä^nd. -östcrr. Adelsstand. Diplom von
1795 für Johann Michael Leitner. k. k. Münzamts-Director in Mailand,
mit dem Prädicate : v. Leiteuau,
Meierte c. Mühi/eld, 8. 2 IS,
Leitseh t, Leitenfeld. Erbländ.-5sterr. Adelsstand. Diplom von
— 455 —
1787 fiir Alexander Leitscli, grfiH. niiiiszeck'sclien Bevollmächtigten,
mit dvm rriulicutc: v, Luiteufulti.
Metjet tt 9. MüU/rlti, Kr^;. RJ, 8, Ah7.
Leittenkammer, Edle. Krbland.-5!*torr. Adelsstand. Diirlom von
1793 fOr Joseiih Leitteiikiirnmci% Ilaniincrgowerkc n. I'olizei- und Coii-
scriptions-Cominissiir m jiidenburKer Kreise, mit dem Trädicate : Ed-
ler V. —
Jfttjrrtü p; Mihifi'Ui, i:r|;. Bd. 8 .1.7.
Leixner V. rTiniiiberg, ErLL-üsterr. Adelsstund. Diplom von 1701
für Johann Leixntn% k. k. llauptniiinu im Regime nte Prinz v, Pfalz-
Zwei brücken -Dragoner, wegen 44jüliriger Dienstleistung, mildern Prä-
dicate r y. Ornnlfor^. — Der Stamm blähte fort u. in neuester Zeit steht
Ferdinand Leixner v. (Irünberg als Oberlieut, in der k. k. Armee.
Lelia Edle v. Spnnnoebi, Freiherren. ErbL-osterr. Freiherrn-
stand, Diplom VOM 171>r> für den k. k. UbersLen Lelio Edb^n v. Span-
öochi, wegen 25j:lhri>fer Militairdienste u. lljähriger Dienstleistung als
Erzieher der Oesterr. l'w"zlierzop:e.
XfryerU f. MtUl/^ht, S. V.r.,
Lellii*, Ritter. Krldänd. -österr. Uittcrstnnd. Diplom von 1787
fftr Simon Deniliard.v. Leüis. k. k. peas. Hauptmann, wegen [alfadeliger
Abstamnxinig mis Neapel. Derse!l>e gehörte zu einem steiennärkischeu
Adelsgeschleehte, welehes aus Neupel naeli Steiermark gekommen war.
Lemher«:, Heeren. Ein? der illtesten bidmiisehen Ilerreiigesehlech*
ter, atiR welchem Galbis Lemberg 1245 nebst anderen böhmischen Rit-
tern vom Henviistande den König Premislaus Ottoear IL nacli Preiissen
begleitete u. 1247 mit einem Herrn v. Nachod auf das Coucil zu L>t>n
ge*>emlet wnrde. Der Bruder desselben, Jarosl ans L., unterzeichnete
1267 das Testament des Ulrieusi in Podiebrad, iu welchem König Otto-
ear zum Erlnm in Kärnten n. K'rain eingesetzt wurde. Spüter kommt
der Name der Familie nicht mehr vor.
Cif-chfiriht IM Marl Mtae. A, Ml, :]C.J und 373. — Ofiuh^, T. 8. tiM und 8*.
Lemberju; (in Gold zwei von einander abgesonderte, schwarze Ad-
lersflügel). Altes, früher zu dem seh lesiscben Adel zilblendes , schon
im 14. Jahrb. bekanntes Geschlecht, welches sich auch Lemberg und
Talbendorf u. jA^ndieri4 u. Knnzemlorf nannte, mehrere Güter, nament*
lieh im FJreslauisehcn, an sich braehte u. auch im Uatlie zu Breslau sass.
Nicolaus V. Lemberg war 1400 Landeshanptmann zu Breslau: Clemens
V, L. kommt L510 als üofmarsckal! am herzoglichen Hofe zu Liegnitz
vor u. Asmann v, L, auf Heinzendorf, Schimmelwitz und Schrmbninn
kaufte 1590 noch Kunzendorf zu Beinem Bei^iUc, Der Stamm blühte
fort u. in den ersten .Jahrzehnten des 18, Jahrb. war Carl Cknstopb v.
L. k. pr. AcciiHS-Cimimissar u. Deputirter des Fürstenthums Gels; Ernst
Heinrieh v. 1^.. Herr auf Uosenei^g (Rosenick), Landesältester des lieg-
nitz^sehen Fürstenthums und Hofriekter, starb 1721 und hinterliess un-
ter Anderen einen Sohn, Heinrich Adam, welcher des Ftlrstenthums
i
— 456 —
Glogau Landes -Deputirter u, Lantles - Gerichts - Beisitzer niirde; Carl
Fnedrich v. L, o. Kuiizoddorf starb 1730 und ciu v, L. war 1742 k.
pr. Laudrath bei der Kainiiier zu Breslau. Das Geschleclit war im
18. Jalirli. noch mit mehreren Gutem in Schlesien angesessen und aass
auch noch 1814 n, 1830 zu Jacobsdorf im Kr, Neumarkt, welche Be-
sitzung damals ein v. L., IBOti Premierlieut. im llegim. v. Kropf, inne
hatte. Mit demselben seheint um diese Zeit der alte Stamm ausgegan-
gen zu sein.
Sinapiu», L H. Sf^'J u, K:t umi Tf, 8. 7TS. — Oattk*, L 8, UR4 und H, 8, 615 und 16. ^
nr, 8. AM,
Lember^, Limberg (Schild von Silber u. Blau mit einfachenWol-
ken, von welchen drei ^iilberne ins Rinne heruntertreten, get heOtJ, Altes,
frtiher zu dorn wostphülischen Adel gebärendes Gescblechti von welchem
nur Name und Wappen hekanni sind,
N. Pr. A.-L. UL S. 213. — p. ßteimfft. JV, H. 419 und Tab. ßS- Nr 13. — 9. Midinc,
Leinbsit2, Altes, urspiflnglich steiermllrkisches, ritterliches Ge-
schlecht, welches längere Zeit zu Lilgast in Unter-Steienuark sass , im
16. Jahrb. aber nach Oesterreich ziig, Johann , insgemein Hannsl der
Liinmbschützer, war 1415 Dienstmann der Grafen v.nily u. von seinen
Nachkommen licss Seyfried, oder Sigefried v. Lenibsitz, gest, 1572, ge*
wesenej* k. k, Hauptmann sich in Nicdenlsterreich nieder u* erwarb erst
cinij^e puclihaimisehe Leben u. später das Gut Harmannsdorf. DerSnhu
desselben, Leonhard v. Lembsitz zu Hai-mannstorf, wurde Iß 13 unter
die alten Geschlechter des niederöstcrr. Ritterstandes aufgenommen,
verlor aber 102O in Folge der Iteligiansstreitigkeiten seiue Besitzungen.
Sein Sohn aus der Ehe mit Regina v. Rindt^chaid : Georg Seyfried v.
Lembsitz, Herr aufMühlfeld, k, k. Oberst, wurde als Protestant im
Ltndc geduldet, verkaufte 1635 dasGutMüblfeldi wardreimalverjnilhlt,
st^irb aber 1662 ohne Nachkommen.
Wiugrüi, V. &, 4äj! und 53.
Lemcke, Lemkes Lemmecken (in Silber ein rothes Herz). Altes,
pommernsches Adelsgeschlecht, welches im jetzigen ncu-stettincr Kreise
begütert wui'dc. Dasselbe sass bereits 1584 zn Soltenitz u. Trabehn,
1*354 zu Hohenholz, 1750 zu Bahrenbusch u. war noch 1805 zu Bar-
kenbrtigge, Grünbuche ^ Hohenbolz, Soltenitz und Trabehn angesessen,
Micra^t, S. 499. — Brütjfftmt^nn. l. Httiptit. H. — N, Pr. A.-L. IH. 8, 313 umi II. ^
FrWA, p. Udehnr^ IJ. 8.23. — 8i€bmach§r, VU. IÄ3. — v. Mtdinß, TIL S 393. — Pomcnftr.
W.-B. IV. 27.
Lemcke (in Gold der Kopf und Kala eines schwarzen Pferdes).
Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Apr. 1826 für Gustav
August Wilhelm Lemcke, k. pr, Premierlieuteuant im 12. Husaren-Re-
gimente. ' Derselbe starb später als Rittmeister.
HnjidichHai. Noti»* — Frtfih, v* Ledtbur, \t. 8. 23. — W,'B. d, PreuM. Mon, lU, »3.
Lemgow. Altes Patriciergescblecbt der Stadt Hamm in Westpha-
len. Hermann v. Lemgo w war 147li Bürgermeister zu Hamm. — Franz
Heinrich v. L. zu HoiTinghausen unweit ^iltena tödtete 1653 seinen
einzigen Sohn u. Krben Johann Dietrich v. Lemgow.
F^tih. p. Ltd^bur, lU 8. 33.
/•
— 457 —
I Lemmen, Freiherren f Wappen rier Freih. \\ Lemmen-Hoylsbprg :
Schild diiTcli einen scbnlurrechten, rotlien Balken getheüt: rechts, unten,
in Blau drei, 2 und 1, schrügrechts (gelegte, doppelte, goMene \Vid**r-
haken f Wolfsangeln) u. link?*, fd*en , m Gidd ein an den schrägrecliten
Balken angeschhtssener, halber, schwarzer Adler). Heichsfreiherrnst^uid.
Uiploiü vom 3L Milrz 1777 filr Bernhard Caspar v, Lemmou. kurc^'^ln,
Geh*-Rath u* Yiceeanzler zu Paderhnrn. —Wilhelm Daniel Lemmen —
wohl der Vater des Freiii. Bernhiml Caspar — karpfiüz. Geh.-Hath n.
Kammerdirector ^^u Dnsseidorf. Besitzer und Erhnuer v. Sehloss Kol-
land bei Düsseldorf, hatte mit seiiU'ni Bruder, Sebastian, und seinen
Schwestern den Reiebsadelsstaud erhalten. — Der Sohn des Freiherrn
Bernhard Casper : Freih, .lohann Hernianri, geb. 17r*2, Griinz- Daujit-
mann in Ingolstadt, würde 17. Nov. 1787 in Kur-Pfalz-Bayern als Frei-
herr ausgescijrieben u. als Herr auf Ilevlsherg, Wiesent und Ettersdorf
u, ehemaliger pfalznenbnrgischer Landstand, nach Anlegung der Adels-
inatrikel des Königr. ßajern, in die Freiherrnc lasse derselben einge-
ti'agen.
r. Lang, ft. 173. - ti. Pr A.-L, Itl. ^ 2U. — F*Ahfii. l. N. 241. - Fr*tk*rr v. L^tit^
bur^ n, 8.93. — KiiT^pL KU HiH>m W. R. rX. 3«». Nr. i^ : Sk'lkaiOiifl v, Mmmeii \\i\4 di>4«iin
8cb«e4lt-rn ^md Nr, 7: WHIulm v. Lrmnu-M, — Tyrtp/, IL Ui4J .Nr, » t PraUi. f. L.-Huydi'
berg und Nr. J: Frufb. v. L 'TnnKrmnn und Valiifi^ra — W B. dt*« Ktfr. Bnycirn, UL 4ti ;
Fr. V. U-Keylsliörji ihi(1 o.Wni^^kfrn, Ahll». 3 u. Vr. «3. v. L. — p, fhfnwr , bity^r. Ad^l,
Tab, 13 u. ». 14.
Lemmen und Llnsinapnrg. Erbl. - östeiT. Adelsstand. Diplom
von 1740 fiir Johann Balthasar Lemmen , Hofapotheker zu Insbruck,
mit dem Namen : v. Lemmen und Liusinspurg.
Lemmers-Datifort. Ein jet^t zu dem Adel im Konigr. Prcussen
. gehörendes Geschlecht^ aus welehem ein Sprosse als Major ini k» pi\
westphäl. Füsiher-ReginL Nr. H7 steht.
Handscbriftlicbe Nolix. - Fr<ih, ■. Utlthur , IJ, Ö.2.V
Lemmiiigen. Kurpfälzischer Adelsstand. Diplom vom 20. Octob.
1792 fllr Christoph Carl Lemniingen, unter Bestüligung derLegitimitm.
Derselbe, geb. 1778, wurde als Hauptmann im k, bayer. B. Infanterie-
Regim. in die Adelsniatrikel des Kgr. Bayern eingetragen,
». Lang, Supplein. ö. l U». — W.-B* d. K^r* B*yern. VI. U.
Lempach. Altes, Österreich. Adelsgeschlecht, welches einige
Jährh.zu Dürrenkrant, Kirchstiltten etc. begütert war, gegen Ende des
16, Jahrb. aber erlosch, Conrad Lempaclier war 1373 u. 1378 PHeger
und Ilanptmann der Veste Falkeristein in Niederösterreicli und Peter
Lempacher begleitete 1422 das dortige Landmarschall-Anit. Da^ Ge-
schlecht blühte fort, bis dasselbe im Mannsstamrae 15*JI mit Georg
Bernhard v. Lempach , nachdem derselbe 1573 dem Abte und Kh^ster
zum heiligen Kreuze Untert hauen u. Gttlten, welche der Vater vcrHctzt,
als Eigenthum tiberlassen hatte, au8.9tarb.
% Lempmch, Freiherren. Diplom vom 18. Aug. 1703 für Jobann
Adolph s. Lempruch, niederosterr. Land rechts- Beisitzer, Herrn zu
Albrechtsberg aa der Bielacb in Nieder-Oesterreich* — Altes, ostfries-
— 458 -^
Isindisches Adelsgesclileclit. welches seit dem 15, Jabrli. näher hekarmt
ist. Die fortlaufende Slamnireihe desselljeii ist folgende: Otto v* Lein-
priich, iira 145(^ Domherr zu HalberstiKlt und ostfinesischcr Brost auf
der Khjppenhur^: Adelheid v. Gutt^rdrerir; — Arnahl, Ftlrstl. osnabr.
(Jborst-Stallmeister: Margaretha v. Flachen un<l SchwarzcDberg ; -^
Peter: Anna v, Ristenbaeh: — Adolph, geb. lilOß, u. gest. 1657, trat
zur rtimiscb-kathtiL Lehre über, frflher Hanptinnnn der Fflrstl. Passaui-
sidien Herrschaft IV[auteni in Nieder-Oesterreich, später kais/rruchsess,
Voi-sehneider mid Mniidsclieiik. erlan^rte D)4H das Incolat in den
OesteiT* Erhlandin. kaiitYe «He Herrschaft Freisini? und wurde lt>5ß
in Niederosterreieli als Landsland auf dfr Kitt erb ank eingeffihrt : zweite
Geinahh'n: Maj^dalena Barbara Hej^^entnilller v. Dtibenweil^r: — Freiherr
Johann Adolph, s. oben, : Maria Anna Spindler v. Hofeck, Besitzerin
der Herrschaft Albrerhtsber^; — Johann Carl Tjtrnaz: Maria Cathnrina
Puiger V. Puif?c und ReitJienschlag, verui. 1704; — Franz CarL gest.
1758, Herr atjf Albrechtsberg: Maria Anna Muk v. Mnkenberg, (lest.
1798; — Jobann Taspar. ge^t. 1S25. k. k, Hegier.-Ratli und Kreis-
Hauptmann zu Wel^ in (Jesterreich ob der Ensr Rosa Freiiu l'ock-
steijier v, Woüt^iibach, gest 1789; — Carl, geb. 1789, kais. Rath u,
gewesener Einreicliungs-Protocoll-Direetor ob der ensisoheu Landes-
Regierung: Caroline Pfenuinger, ^est. 185r». — Carl geb. 1822. k. k.
Landesgericht srath in Pressburgt Anton, geb. lB2fJ, k. k. Jägerhaui»t-
manu und Adolph, geb. 1839, (tebrfider Freib* v, Leniprucb. — Vau
dem Bruder des Freiberrn Jobann Caspar, ciem 1824 gestt»rbenen Frei-
kerrn Johann Franz stannnt aus der Ehe mit Maria Anna Muk v.
Mukeuberg. neben zwei Töchtern, ein Sohn: Freih. Joseph, geb. 1790.
Mfifffrle w.Mühlfehi, S 66. — n<»iioi1. Tasc-hnib. d haXh. Uiator» l»4(i» B. 2»&-i7 «od
1860. 8. it2,
Lenai-d v* I/eonnnli9, ErhlänrL-österr. Adelsstand. Diplom von
1739 für Franz Aegyd Lenard, landschaftlichen Stenereinnebmer in
Tirol, u. für den Bruder desselben, Joachim Niclas Lenard, Raitoflicier-
der Oherfeterr, Hofkammerbncbbaltung, mit dem Prüdicate: v. Leo-
nardis.
M«pirU t. Mühlftld, Erf.-Bd. fl, 3,17.
Lenardt, Erbländ.-5sterr. Adelsstand, Diplom von 1722 ftlr
Aegyd Lenardt, Oberösterr. Regiments- u. (jericlits-Secretair.
Lenck v. Treuenfeld. Erbl.;österr. Adelsstand. Diplom von
1774 für Ignaz Lenck, k«k. Rittmeister im Dragoner-Regimcnte Grossh.
V, Toskana, mit dem Prädicate: v. Treuenfeld.
Mfiferle r. Mühtftid, ErÄ.nd.S. S."»«.
Lendlmayer, Edle and Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom
von 1728 für Johann Jacoli Lendlmajer, Landschaftlichen Ober-Sc-
cretair u. Syndikus in Steiermark, mit dem Prädicato : Edler v.
Ufff/rrtf p. MfüUffi'tfi, a. 127,
Len^efeld (nach dem v, Schiller- Lengefeldschen Allianzwappen:
Schild quer getheüt: oben in Silber ein das MundsKick links kehrendes
Jagdhorn, dessen nach oben geschlungenes Band mit drei Stranssen-
1
1
^ m —
federn besetzt ist und unten der Lunge nach getbeilt: rechts Schwarz
und liuks Silber, ohne BihL Nach doiii Petschafte des GenerahtMit,
Christian Aagust v. L. ist die obere SehildeshiÜfte golden, die untere
von Roth u. Silber der Unge nach getbeilt |. Altes, thiiriugisches und
fi*ilnkisches Adelsgeschlccht aus dem iflpiebnamigen Stammsitze an der
Wcrra im cobnrj^iscben Antlieile der Grat'seliafl: Henueberg, welcJies
die Güter Arnsbach. Dolden, Laa^icn bei Jena, Schwein bach im Voigt-
lande etc, an sieh bnvclite, in nein^r Zeit aneli in O^tprcussen, nament-
lich im Kr. Friedland, begntert wurde und ans welcliem mrhrere
Sprossen in der k, preuss. Armee zu hohen Würden gebinf»ti'n. —
Heinrich v. L. wird schon im 14. -Tahrb. als tapferer Kriegshcld ib^r
Ijaudgrafen in Thüringen genannt; Joliann v. L. kommt 1365 als Zenj^e
in einer Urkunde des Klosters Attenbnr^ vor; lleinneh iTt) war 1432
Prior des Klosters zu Saalfeld; Uernd Ah'xander v. T.. lebte nach An-
finge den 18. Jalirh, als Gnlfl. Schwarzb. Rnilol^tiidtselier Ober-Hof-
meistnr und Kammerdireetor nml um diestdbe Zeit liesa^^s August
Alexander v. L, die Guter Laasen, Döhb'n mnl ArnsbJi<:li. Johann
Christian Carl v. L. a, iL H. Schweinbaeb im Voigt lau de starb 1756
als Comuumdeur eines k. pr. Grenadier -Batiüllona, Christoph August
V. L. aus dem Schwarzburg- Rudolstikltsehen 17^*^9 als GeueraOientcnant,
Beginientschef mul Grmvernenr von Magdeburg und Friedrich Wilhelm
Y. L., ebenfalls aus dem Scbwarzburgisclien, IBüfi als tieneralli« nte*
nant a. D. — Aus dem weiblichen Stamme des Gesehlcclds wtLrde
namentlich Charlotte v. I.engefeld bekannt. Dieselbe, Tochter des Ltriid-
obegägermeisters V. L. in Rudolstadt^ geb. 1765 und gest. 182t). ver-
mählte sich 1790 niitFricdridi Schiller, damals a. o.Prof. d. Philosophie
an der Universitiit Jena n, H. sachs. Meining. Hofrath. — Das Gut
Laasen. ehi alter Besitz, war noch 180i> in der fland der Familie und
dieselbe sass noch 1820 im Kr.Fried!and zu Kinkeini mit Brostkersteu,
Fuchshöven, nilfnohren. Ferkuiken, Polenzhof und Wordouunen.
Kiingfr KrfurtHrhe Uintofii-, 171^, S, Jrtn, - rtnlhn diHomflJ. IV, .H 'IVA. - OtrwA--. t.
S, 11«! u. S*f. - Z^dUr, XVn. 8. 8Ä-A7. — Bi^drrmann, VfhSitOiiini. Tolx. lO-U*. — N. I*r.
A,'L. ni. S, tu ti. iA.- Fr€ih. 9. IftUbur , Ih **. tt\ mid 24. - Si^hntachfr, U 71 v 1.,.
Frinkl»ch,
' Lengerke, Lengercke, Adeliges Patriciergcschlecbt der freien
Stadt Bremen, welches auch nach Prenssen gekommen ist. — Dr.
Alexander v. Lengerke, Land-Oeconomie-Ralb starb" 1853 zu Berhn;
Albert Henry v, L. war in neuester Zeit Herr auf Teicha im Kr. Rothen-
burg; Ober-Lausitz und Hermann v. L. lebt in Dresden.
Frtihtrr v^ d, Knetebtck, S. 356. — Frtih. #. IftUhur, 11, H. 24. — W.-B. <1. Kar. Him-
»ovfT, D. 9 Bod S- 9. - w, H*fmr, hunnov. AdeJ, TaIi. 2ü,
I Lengheimb, Grafen. Reichsgrafen stnnd. Diplom vom 10. Mai
Hl 74 für Georg Adam und Johann Andreas H. Freih. v. Lengheimb. —
Altes, steiermärkisches Rittergesehlecht, dessen Sfanunreihe Bncidini
mit Tobias Lengheimb, Ritter, w^eleher um 9r>f* lebte, beginnt, Nicbis L.
starb 14:20, Martin 1464, Georg 1520, David 1, wf'lclier den Freiberrn-
stand in die FamiHc brachte. 1575. David II. 1587, Hans Adam Di28
und Hans Andreas 1649. Von Letzterem stammten die Grafen Georg
Adam und Johann Andreas II. s. oben* LetsEterer, gest. 1722 als k, k.
_ 4G0 —
Gf^h.-Ratli, hatte Tinr drei Töchter, welche durch Yennählung in die
frräfl. Häuser Weissen wolf. Dembach u. Seüoni kamen. Graf Georg
Adam aber setzte die gnifliche Linie fort and die absteigende Stamm-
reihe war folgende : Graf Georg Adanu wurde 1 7 1 1 k* k, Geh.-Rath : Elisa*
' both (Tberesie) Grf v. Riud&manl; — Wolf Adam: Maria Anna Freiin
V. Glojach; — Carl Joseph: Anmlia Josephe (irf. v. Filntkirchen. Aus
der Ehe des Letzteren "^tmiimte Johann Joachim, geb. 1760 und ver-
mülilt mit Caroline Freiin v. Moükon. Derselbe hatte zwei Söhne und
zwei Töchter Der altere Sohn, Graf Carl, Inhaber des Familien-Fidci-
eonimisses. k* k. Kamm, u. pens. Hauptmaiui. lebte später unvcnnählt
zu Vunedig und starb 184:2, der jöngere aber, Graf Eraanuel, später
Fidelcommiss-Inhaber, k. k. Kümmerer und Rittmeister bei der deut-
schen Arcieren-Garde, ebenfalls luivernislldt, starb 15. März 1845 und
scbloss den Maniisstamni seines alten (rei>c}decht5* — Die beiden Töch*
t er des Grafen Johann Joacinm sind: Grf. Amalie, geh, 1789 u. Grf.
Anna geb. 17J*3.
Hucelini, UU — Qauk«, \. «. U»5 im<l ^«. — Mcohi , l«00, Tl. J*, %n4, ^ S^kmttitt IL
8, 402 Vir '^. — Alfi;em. <*eu«a[. mui fitttnishttndh. li^ll. L it. 6^0. — Dfubtrtie GrnftuK der
tie^cd'iv. nr, S, 124 and 2b. — Gfii. Tft'»«*h''nl^ d ^rilij. Iliufer. I&fi2« S (95 uut«r Berttfuitg
T. L. — 9. M^titHif, in, N, ;IM und i*l, — Su\y\fl en SieUm. VV R. VI, 5 Gr. v. L.
Lengrieser. Reicbsadelsstand. Diplom im Kurpfülzischen Reicbs-
virariate vom 10. Ang. 1790 ft^r Dr. Georg Kicolaiis Lcngrieser, kur-
pfälz. Hofgericbts- u* Stadt -Pbysicus in Stranbiiig. Derselbe, geb.
1759, dessen Vater <n'st unter den kurpBlz. Truppen gestanden, später
. aber Bürger in Kam gewesen u. desst'u Grossvater als Ingenieur vor
Belgrad geblieben war, wurde, nach Aiilegnng der Adelsmatrikel des
Kgr* Bayern, als k. bajer. Prof. der GehurtshOlfe n. quiesc. Physicus in
Straubing in die Adelsinatrikel des Kgr, Bayern eingetragen.
9. lang, fi. «tr. - W.^B. d. Kgr. Biiy*ra* VI. 85.
Lenhard. Erblilnd.-östcr. Adelsstand. Diplom von 1770 fnr
Thomas Lenhard, k. k. Hauptmann im Infant. -Regim. Graf Callenberg.
M^fffrU f. MütftfrUl, Fr;:, 11.1 S. .-IAH.
Lenhardt v.Heldenau, Edle. Erbland. -österr. Adelsstand. Diplom
von 1819 für Michael Lenhardt, L k. Major bei dem Fulirwescn. mit
j dem Pnldicate : Edler v. Heldenau.
I Utrj^rtt r. MühtfeliU 8, 219,
Lenk v. Wolfsherg. Er blil nd.- eiste rr. Adelsstand. Diplom von
1801 für den k. k. Artillene-llauptmann Lenk, wegen 48jähriger
Dienstleistung, mit dem Prüdicate: v. Wnlfsberg. — Der Stamm wurde
fortgesetzt. Auch kam in denselben der Freiherrnstand. In neuester
Zeit war Wilhelm Freih. Leok v. Wolfsberg ObeMlieutenant im'k. k.
Aitillerie*Stahe und Rudolph Freih. Lenk v. Wolfsberg Lieut. im k. k.
Pionier-Corps.
Mtfftrie r. MQhl/fU, S. 219 — MSIitAir-Srhcraat d. PoHicrr. KaidCrth.
* Lenkowitz, Lanekowifz, Freiherren. Altes, steiermärkisches
Adelsgi^schledit a^is dem spater an die Grafen v. Ih^rberstein g:elangten.
gleichnamigen Stamnischlosse zwischen Grätz und Judenburg, welches
den Freibcrrnstand mit dem Prädicate: zum Freyenthum an der Kulp
— 461 —
erhalten hatte. Von den Sprassen desSt4inrmes zeichneten sidi mehrero
in tlen Kriege j<<M<en die Türken ans. Johann v. L. war mn 1550 «^in
lierühniter Genera! iti UiiKani und ein Anilorer dieses Namens, weleher
diesellie Würde l>ekleidete, starb 15(17. (ieor^ FreilL v. L. war 151HJ
Landeshaui»tmiiLnn in Krain n. kaiserl. General an der ernatiselKMi
Griinze nnd erwies sieli ^«^^en die Türken si'hr tapfer, nnd Gi^or«: II.
gest. U)07, tbat ganz das Gleiche. Später koitnnt der Name des tiipt'e-
ren Stammes nicht mehr Vür.
VaieAäor, Ehre d«t« H^tk. Kralii, Llb, XIK ^ TtoitM^orf, Get.grapli. 8. 19, ^fiaukf, II.
B. ßlS aud 11,
I Lentersheim , auch Freiherren. K eich s frei lierrn stand. Diplom
vom 2L Febr. 1518 Ihr Veit v. Lf'nterslieim . Hit teranit mann zn Neu-
stadt a. d. Aisch. — Ah es, frünkisclies n. schwäbisches Adelsgesehleelil,
dessen Stannnreüie ßncelini mit Heiinneh 1-. , welcher nm 1197 lebte,
anfängt CraflTt Heinridis Enkel verkaufte 135t2 sein Gut Wat/en-
dorff dem Kloster Heübrunn. (•raffto (IL) diente dem Statthalter in
der Mark Brandenburg. Frieilrich Burggrafen zu Ndruberg, als Ohei*^t
u. blieb 14 12 in einem Treffen mit den i*onimern. Ulrich war um ] MVA
des deuteclien Ordens Mei.ster in Deutsehland n. Italien n. um dieselbe
Zeit lebte Heinrich (IL), Vtjn einem Enkel des LetrferiMJ : (Christ opii,
gest. 1544 als fiirstl. Hath u. Oberamtujanu /m Bayreuth, staunnt.e Ge-
org Wilhelm zu Ober-Steinbach a. Gesche, fürstL hrandenb. Kath otnl
Oberamtnnum zu L'ffenlieim, u. von diesem Georg Erckinger, welclhr
1615 als fiirstL hrandenb, Rath u. Oberamtmiinn zu Erlangen starb.
Von dem Bohne des Letzteren , Johann Friedrich, gesL lö7rt, Uei-rn
auf Ober -Steinbach. Alt- n. Nen-Mnlir ete., Director der fränkischen
freien Reichs-Ritterschaft nnd Ritter*llauptnmnn des Orts SteigerwabL
entflpross Erhard Gustav, welcher nocli 1715 als der freien Reiclis-ltil-
terBchaft in Franken des Orts Altmühl lebte nnd den Stamm fortgi^-
setzt hatte. Von den Nachkommen rlesselben war Christoph fUistav
Freih. v. L., Herr auf Alt- u. Neu-Muiir , 17*20 fürstl. ansbach, Geh.-
Rath ^ Kammer* Director nnd Ober -Amtmann zu Windspach. Sptltere
Sprossen des Stammes hnden sich noch in Biedermanns Werken.
NMrdi{avi«iiiift. dritt*? N*eh)PÄO , S. is^ w. li»** iiml Ifio. — Strttre, hUU>t,'in4iL Archiv. I.
S*. 13t, — BietUrtnaHH, Antnülü, r«b* 2'i— ^7i Nürtib^Tif, Smipl*«!«, 13 j fatitawuhl, ;<iiti['k*Hi.
n, 8. 3»5 Hod M. — Suppfpra, *u Skhni, VV -Ü^ l[, |:i ; l'flu v. L. — T^f^of, l. i\h, -^
Leute, Leute *Adelei\ Leute v. Adeler (Stammwap]ien : Schild
geviert: 1 n. 4 drei über einanderstehende Spurren, begleitet von drei
Sternen, zwei oben nnd einer unten und 2 und «H ein rechts [oder auch
einwärta] gekehrter Löwe. — Leute- Adder : zwei an einander gescho-
bene Schilde: rechts der Adeler'sche ge\ierte Schild und links der Len-
te^iche Schild. Der Adelersche Mittelschild steht in der Mitte l)eider
Wappen), — Ein ursprünglich niederländisches Geschlecht, welches in
das Oldenbtirgische u. in die Bisthümer Osnabrück u. Bremen und um
die Mitte des 17. Jahrb. nach Danemark kam, wo es sich weit unsbrei-
tete. Dasselbe wurde in Dänemark gewöhnlich Lente n, nur selten un-
richtig Lentbe geschrieben u. war, wie schon das Wappen ergiebt, von
der alten Familie v. Lentbe in Hannover ganz verschieden. — Die be-
— 442 —
kaante aiMteiaes#ie StuBinraiie sc fr^IasButtf :
lfej«ii» dof demStähoier Waid« in tierProviBxDmtiie: —
B«rr auf Dtnririagp im OUii?nhwi|Jwhiii: Annsi t. Eminem a. 4.
Oberfeid im KniiinadiML; — Oa^m. SjmficHS «ierBitt^acbtfft «. :
tor zu OsisibrftdK: CddMniii& EEuädiiss: — Tk^oiior ¥. I Rjck jes
EMiAaehoh Frva^nek QL voa Bmen. gelic auc dBii&e£b«u nadi «ii^
Tode dl» Vjien^ aack Dwemark ■. wird Gck Secrecair s. sptto* t aaz-
ler: Xdcdafeiia >ehiHiba«di. T<)efacer des k. diu. Batibs ScbiisiMisk :
dräKaa ▼. L^ 2eb. I*i4f> and «esc I72S, Betr a f-irffnnnm k. <
GeL-Rütiu Ofi^r^reremoiueiuiiRSCa' ete. £m Bniiier des LAitmeii
v«U JabaoA Haf» ▼. Lcstie, k. <&■. ^tiiiiünfh aad finimdiii m Be--
M I<49 «. It^i^T. — Dier ScaüM biiluce in ns«*— ><r fort ami m da*
vmien Hälfte des I^. iabrii. wardeder 5ame a. das Waypa der F»>
■fte ant dem 3iaoMm a. W jppea des diaiiirhtu AdeiaancUeckls Ade^
ler T«einift. 5iUwre lagilnii iba* «fiese Teieuuiumg feUes. Bei der>
aeften wvde der ^aaie JLdeier dem Nimm Leäte aiMhgi aiil im
Wappen aber ^ekL wie lace^ebea. der Adeiencke Seküd reckia «. der
— Friednck Georf Adeier. k. dmi. ITiaimiihiii lekte
les 19. lafek. aJ a diexr ZA war Conad L^
T. Adekr k. diL FiBimi'riL, GeMrabMiar der Caw,
hBB> «. IZV «. n. B«v. I
17^:9. — Jmeo^ UM. E flv »t a. 9«. - [
LflH
LcBihe tiB Sflbcr ein dirrer. kram^ebofcaer. foa der Liakem :
Eechteft «^ kekresder. Uaaer Ait. wekker obew a. t
mid rpdrts zwei- fiaks dranmi feaitet Bt. Aaf de
zw« denriekke Aesle. anfreckl festeOt ami gc^ea riaiaifr fekekrt».
Akes. Biedenidissckes Adeisfeesckleeit . demew gkirkaimiges Slaaw>
kaas nahe bei Haano^er im Bezirke der ekenmfigea Gnbdkah Wao»-
torf ond des ehemah^nuL Ksthoms Minden lieft. Der Ort Lentke konmtt
seboQ im 1 1 . Jahrk. n>r n. aaf die Aaaämgkttt der Familie in dieser
Gebend %it der frtlbesten Zeit deatet es. wenn Braaea. Gescbkkte des
Stifti§ Wanstorf. S. 16, erzaUt. dass die ersten Canonici dieses Stiftsw
weiches am ^70 errichfet worden ist. naek einer ahen Xackiickt ans
den GeseUeehtem der Herren t. lfaDddsk>b . w, Haas. t. Lentke etc.
fewps^n sein sollen. Indessen lassen ack arknndbck Mitglieder der Fa>
milie em im 13. Jaiirk. nackweisen. so zuerst die Bitter Oriek a. En-
ffelbf^rt. von welchen Ersterer 1226^ 1244 a. 1247 in Urkaaden der
anndenächen Biacbofe f onrad n. Johann a. des Gralien Lado^ t. Tim
aier. l^eizterer am die Mitte des 13. Jahik. Ton 1245 an, erackonen.
2n Anfange des 14. Jahrh. gründeten drei Brdder: Eilard, Bertold n.
Arndt, drei Terschiedene Linien, Ton welchen die des Bertold apito'dns
Tordertheil eines Steinbockes im Wj^^pen fikhrte. Ton diesen drei Li-
nien starben jedoch die des Arndt schon mit ffildebrand , welcher zn-
letzt 1410 auftritt, die beiden anderen Linien ab^ in der ersten HUfte
des 1 B. Jahrb. aas a. es fielen ihre Güter grossentheüs an dne Ti^te,
noch jetzt blfthende Linie, deren ononterbrochene Abstaominng sich znr
Zeit nur erst Ton einem Engelbert t. Lentke, wdcker Tcm 1S41 an er*
— 463 —
scheint nnd vielleicht ein Rruder jener genaitnten drei Brüder war.
nachweisen Uisst. Ans tlioser fäuie ist Jo!>:^t v>L., Kiuer der Rütho i\vv
Iler^ri^e Ericli des Adleren n, des Jüngeren van Calünher^, fast liiin-
dertjülirig gestorben 15^5, derStnmmvater aller nocli lehriiilenGlirilf'
düs Geschlechts gewnnien- Aus der zweiten Ehe desselhen mit ('lara
V. Alten a. d, II, Dünau, ^^st. 1571 , stammten zwei Sfdnie. Dieterieh,
gest. 1632, Ciüenbcrgischer Land- u. Schatzrath, verin. mit Sidonie v.
Benningsen o. Kurd, gest. I<i24. Drost zu Relilnir^j. vorm. mit Anna v.
Mahrenholz. TKt^se beiden Sidme sind dann wieder die Ahnherrn der
noch jetzt blidienden beiden lenlhe'schen Linien. — Von den fünf Srdi-
iien Dieterichs t, L. ptianzte nm* der Jlingsio: iLricb, gest. l(i8B, calen-
berg. Vice-Hofricbter, Land- u. Hcbatzratli, das Geschleclit fort iL zwar
durch Dieterich Christiaiu gest. H)9fi, Hofmeister bei derverw. Herzo-
gin von Braunschweig in Lüchow, Der Sohn des Letzteren, Albreclit
Werner, gest. 1727. Ober'Aiipelkit.-Rath zu Celle, binterliess aus erster
Ehe mit Dorothea Sophie v, Mnncbhansen a, d, IL ScbwObber zwei
Sohne: Otto Christian. gesL 1750. seil 1741 bannov. w, (ieh.-Ratb etr,
u, Albrecbt Friedrich, gest 177^1, seit 1772 bannuv. Kamim^r-Priisident
etc. ans zweiter Ehe aber mit Luise w Dernstorff einen Sohn, Uottlird*
Lwdwigi gest. 175 ti, Hofgericlits- Assessor und Landratb zu Celle. Otto
Christian überlebten drei Sidme : fJottl ob Friedrich, unverniühlt gestor-
ben 1802, Ober-Fnrstmeistcr u. Chef des Hoya*scben, dann den Galen-
be rgscb e n Ober- Fo r^ - A m t s : E r n st Lu d w i g J n li us , gest. 1 8 1 4 , se i t
1795 Geh.-Katli bei dem Könige Georg OL in Loudon und dann von
1802— IROri Staats- niui Cid>inets -Minister iiml ('arl Levin Utto.
gest. 1815, Landschafts-Director u, Abt des Klosters St. Michaelis zu
Lüneburg, Präsident des Landes- Üecononiie-CoUe|fi«ms etc, — Der
Staatsminister Ernst Ludwig Julius v, L, binterliess mir einen einzigen
Sohn. Friedrich Ernst Otto, gest. 1840, k, liannov. Kammer- Rath und
Oberbauptniann zu Etrgersen. dem Land Schafts- Di rector Carl Levin
Otto bvlgtini dagegen zwei Stdnie: Carl Friedrirh Jnbus, Ober- Forst-
meister a, IK u, seit 1H3() Landratb im Fürstenthnmc Lüneburg n, Ernst
August, gest. 1J^50, vom Nov. L"^,53 bis im August l.sr>ä k. hannov.
Minister der auswürtigen Angelegenheiten, venu, mit Tberese v. Stock-
liaiisen. Von den Töchtern des Landschafts -Dircctors vermühtten sicli
zwei an einem Tage, lö.Febr. 1810, mit zwei Brüdern, Prinzen v. Au-
ersperg u, zwar die Aeltere, Augnste. geb. 1790, mit dem jüngeren Bru-
tler, dem Prinzen Carl, k.k. Feldmai'sch.-Lieut,, die Jüngere, Friederilie,
gest . 1 HHi), mildem älteren Bruder, dem späteren Fürsten Wilhelm, llerztjg
zu Godschee. — Von den sechs S<dmen des Stifters der jüngeren L^^nthe'-
scben Linie, Kurd, war der älteste Sohn, Jobst Heimardt, gest. 1(>48,
Stallmeister bei tlen Höfen zu Oldenburg, Stuttgart u. Wolfenbüttei u.
ein Anderer, Georg Fncdricb, gestorb. 1«j5B, Ausreiter in» Kloster St,
Michaelis zu Lünebnrg u. Wilhelm, anfangs StaHmeister bei clem Her-
zog Georg von Braunschweig-Lünehurg u, dann Hofmarschall t)ci des-
sen Sohne, dem Herzoge Christian Ludwig zu Celle, auch Drost zu
Ablden. Der Sohn des Letzteren aus der Ehe mit Elisabeth v. Watz-
dorf war Kurd Wilhelm, gest. 1(391, welcher einige Zeit lan^ kurbraa-
— 464 —
denb. Gesandter war, dann Laöddrost im Fürstenth. Minden u. zuletzt
Drost zu Petershagen wurde. Derselbe war mit Sophie Eleonore v.
Wittorflf a. d. H. Lüdersburg vermählt und sein Enkel, Ernst Ludwig,
trat in sardinische Dienste , wurde Generalmajor u. Chef eines Infant.-
Regim. und starb 17H3 mit Hinterlassung eines einzigen Sohnes, Ernst
Friedrich Christian, gest. 1824, k. hannov. Ober-Kammerh. und calen-
berg. Landraths. — Die lebenden Glieder der Familie im Anfange des
Jahres 1 864 sind : von der Diederichschen Linie : Ernst Friedrich Wil-
helm V. L., k. hannov. Justizrath a. D., Herr auf Obergut Lenthe, Vel-
ber und Stolzenau, geb. 1806, aus dessen Ehe mit Luise Friederike
Weinhagen, ausser zwei Töchtern, zwei Söhne : Erich Friedrich Ludwig,
geb. 1831, k. hannov. Premierlieutenant, verm. 1860 mitGrf. Mathilde
v. d. Schulenburg -Hehlen und Wilhelm August Gottfried Ernst, geb.
1834, Amtsgerichts-Assessor zu Lehe, verm. 1863 mit Irmgard Freiin
V. Dincklage , stammen , femer der schon erwähnte Landrath u. Ober-
Forstmeister a. D. Carl Friedrich Julius v. L. aufWrestedtu.Wrietzen,
geb. 1 788, aus dessen Ehe mitHenriette v. Schlepegrell, gest. 1 837, neben
zwei Töchtern, zwei Söhne entsprossten: Carl Ernst Friedrich, geb. 1822,
Ober-Gerichts-Rath zu Lüneburg, verm. 1 856 mit Anna v. d. Wense a. d. H.
Holdenstedt (aus welcher Ehe eine Tochter u. zwei Söhne leben) und
Ludwig Eberhard Christian Friedrich, geb. 1825 u. endlich, neben sechs
Töchtern des verstorbenen Geh.-Raths Ernst August v. L., der minder-
jährige Sohn desselben, Ernst, geb. 1848, Besitzer der Güter zu
Schwarmstedt u. Giessen, von der jüngeren Kurdschen Linie aber der
Sohn des Oberkammerherrn Ernst Friedrich Christian v. L. : August
Friedrich Ludwig Clamor, geb. 1783, Oberhauptmann a. D. , auf dem
Untergute Lenthe, Luttringhausen u. Langenhagen u. aus der Ehe mit
Elisabeth v. d. Knesebeck a. d. Hause Langenapel, gest. 1863, dessen
fünf Söhne: Ernst Ludwig August, geb. 1823, 1850 Assessor bei der
Justizcanzlei zu Stade, seit Ende des Jahres 1852 aber Landsyndicus
zu Celle, verm. 1856 mit Ottilie v. Schlepegrell, gest. im Mai 1863, aus
welcher Ehe zwei Töchter u. ein im AprÜ 1863 geborener Sohn stam-
men; Kurd; Otto, geb. 1826; August, geb. 1828, k. k. Lieut. a. D.;
Julius, geb. 1830, k. hannov. Amts-Assessor zu Lüchow und Leopold,
geb. 1838. — Die Familie war seit alter Zeit im Besitze von Lehen des
Bisthuras Minden, dann der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, der
Grafen v. Wunstorf, Schaumburg u. Wölpe, der Abtei Wunstorf, mit
deren Kämmerer-Amte dieselbe beliehen wurde, des Stifts Corvey und
der Propstei Hameln. — Jetzt gehört das Geschlecht durch Besitz des
Ober- und Ünter-Guts Lenthe und der Güter Velber, Luttringhausen u.
Langenhagen im Fürstenth. Calenberg, der Güter Wrestedtu. Wietzen-
dorf und von vier Gütern in Schwarmstedt im Fürstenth. Lüneburg u.
des Gutes Stolzenau in der Grafschaft Hoya zu dem ritterschaftlichen
Adel des Königr. Hannover in der Lüneburgischen, Calenbergischen
und Hoyaischen Landschaft. — Die zu dem dänischen Adel gehörende
Familie v. Lente ist von dem hier in Rede stehenden Geschlechte ganz
verschieden, s. den vorstehenden Artikel.
Pfef/inger, Br.-Läneb. Oesch., U. 8. 724 and 961 und III. 8. 206, 236, 237. 270,813 ete.
^ Oauh«, I. 8. 1186. - Schmidt, Beitr. snr Qe«eh. d. Adelf, I. 8. 184 aod II. 8. 831. —
— 465 —
XUinaekmidt, SabubI. Caleob. Landt. Absch. T. 8. 391. H. S. S37. — Freih. «. d. Knetebeck,
8. 189 und 90. - F\reik. v. Ledifbur, If. 8. U. - Ü. F. C. Uaufcke, (Zöllner lu Löuflmrg,
Ke«t. 1937) topogr.-histor. Besobr. d. 8Udl«« Kernt, a. adel. U«r. im F. Lüneburg. Celle, IS&H.
I. und II. an Tielen Orten. — E. L. 9. L^ntJktt Arcb. f. Q«9ch. und Verf. d P. Lünoburi^
Bd. IZ.. 0«Ue. 1S«9 ttud «3. Numncr 52. 317. ZTi. 373 und 443 : (Angabea au« Lehnreg. von
l330-«9) und S. I5S— 167. ~ SUbmacker^ I. 187: t. LeaU, Braunaehveig. - v. Mpdiny, I.
8. 9SS nad 94, naeh aheii Siegeln, Zrlebiiungeii etc. — W.-B. de« Kgr. Hannov. C. 1& und
8. 9. — Kfmchke , I. 8. 966. ~ ». Ht/ner^ haanov. Adel, Tab. 20 u. beriehtigt. Tab. 37.
Lentkeiit Lentcke (in Blau drei, 2 tu 1, goldene Anker). Reichs-
a. Adelsstand des Kgr. Preussen. R.-Adel8diplom vom 1. Sept 1659
ftlr Stephan y. Lentcke, aus einem alten magdeburger Patriderge-
schlechte stammend, k. k. General und k. preuss. Adelsdiplom vom
25. Jnli 1767 für die GebrOder und Vettern Lentcke: Johann Daniel
Siegfried, Johann Christian Wilhelm, (gest. 1808 als k. pr. General-
migor a. D.) , Johann Carl, ^Johann Ludwig, Carl Friedrich und Anton
Werner Conrad. — Die Familie sass bereits 1654 und noch 1767 im
Magdeburgischen zu Bönnikenbeck unweit Wanzleben.
N. Pr. A.-L. V. S. 304. — Firtiktrr v. Ledebur, II. 8. M. - W.-B. der Pr. Moaareh.,
III. 88.
Lentl, Ritter. Erbl. - österr. Ritterstand. Diplom von 1819 Ar
Johann Lentl, k. k. Geh.-Rath, Appellations- u. Griminal-Obergerichts-
Prftsidenten zu Fiume.
Megerle v. Mükl/eld, 8. 127.
Lentnlns, auch Freiherren (Schild blau und quer getheilt : oben
neben einander drei Lanzenspitzen u. unten drei, 2 und 1, Linsen. Auf
dem Helme steht Ceres mit Kranz und Follhom. — Das fireih. Wappen
hat nach dem Siegel des Freih. Rupert Scipio (III.) noch einen zweiten,
linken Helm, aus welchem ein, in der Faust einen Palmzweig haltender
Arm aufwächst). — Eins der ältesten Patriciergeschlechter des Frei-
staats Bern, welches der Sage nach seinen Ursprung von der ehemaligen
römischen Familie liCntulus herleitet« deren Stammvater Servius Corne-
lius, ein trefflicher Landwirth. welcher namentlich den Bau der Linsen
oder ihre Verbesserung gelehrt, weshalb er den Ehrennamen Lentulus
erhalten, gewesen sein soll. Urkundlich steht fest, dass im 7. u.9. Jahrh.
Vorfahren der Familie Lentulus in Neapel u. Rom ansässig waren. —
Scipio Lentulus entfloh 1551 aus dem Kloster, kam endlich aus Neapel
über Sicilien und Genua 1559 nach Genf, bekannte sich zur evange-
lischen Lehre, war später Prediger u. starb 1599 zu Cläven in Valte-
lina. Der Sohn desselben, Paul L., Leibarzt der Königin Elisabeth von
England, wurde von seiner Vaterstadt Bern 1593 zurfickberufen , zum
ersten Arzte des Freistaats Bern erklärt u. mit dem Erbbttrgerrechte
beschenkt. Derselbe starb 1613 u. hinterliess seinem Sohne, Caesar,
die Herrschaft Corcelles. Letzterer unterschrieb sich 1658 in einem
Lehnbriefe, unter Vordruckung des oben angegebenen Wappens: Cesar
Lentulus, Geiitilhomme, bourgeois de Bemc , ballif de Lausanne. Ein
Enkel desselben, Rupert Scipio (I.), gest. 1712 zu Bern, Herr zu Cor-
celles u. Mtthlthal u. Mitglied des grossen Raths in Bern , war früher
markgr. brandenb.-culmbach. Commandant von Christian -Erlangen.
Von den Söhnen desselben wurde Joseph Caesar, gest. 1744, k. k.Feld-
marsch.-Lleutenant, verm. mit einer v. Wangenheim, in den erbl.-österr.
Freihermstand erhoben u. ein Sohn desselben, Freih. Rupert SGipio(JII.)v
Kntickke, DantMh. AdAlt-Lax. V. 30
— 466 —
trat 1745 als Mnjtir in prcnssische Dienste, erfreute sich der hohen
Ounst des Königs Friodricli II. u. starb 1787 als k. pr. Generallicnte-
nant a. D. auf seinem Gute Mon-rei>os. Aus seiner Ehe mit Maria
Anna Grf. v. Schwerin, einer Schwester des Ober-Stallmeisters u. Staats-
minist^rs Gr. v. Schwerin, cntsprossten vier Söhne, von welchen Rupert
Sdpio IV. 1804 als k. pr. Major starb u. Caesar Scipio noch 1812 als
k. pr. Kanimerhcrr lebte.
Leu, Sehvci/ Lexiron. XII. 8. 36-41. — Map, HUt. milit. de U Suitse, TU. 8. tf6~S9
und 8. 473—77. — Lutz. Nicroln^ deiikw. tichwcixor, 8. 294-96. — Lexicou aller B«ld«a
ete., II. K. »91. — N.Pr. A.-L. IM. H. ilS iiml t« und ▼. fl. 304: giebt das Wappen de« Oe-
nar iieiituluK. GeiUillinmnif, bour'^iMtjji de Bitu«, l>allif de Lautianoe, Tpm 17. Febr. ittS. •—
Freiherr v. L^Jehur, 11, S. 24.
) Lentz, Leutzou (in Silber drei grüne Zweige unter einander, welche
mit zwei von Kotli und Schwarz gcschachteu Querbalken belegt sind).
Ein in der Ncuiiiiirk und in Pommern begütert gewordenes Adelsge-
schlecht. Dasselbe sass bereits 1637 zu Carwitz unweit Dramburg,
brachte mehrere andere Güter an sich , war namentlich in der ersten
Hälfte des 18. Jahrh. zu lloggow bei Saatzig gesessen uud hatte in der
Nfihe dieses Gutes noch 1838 den Sitz Batow inne.
N. I»r. A.-L. HI. S. -.'17. - F, eiherr p. Lfdebto, II. H. 24 u. lü. 8. 3üO. — Ji«6jnM*«r.
III. IfiS. — l'otiimorsrii. W.-H. IV. 27.
Lentz (im durch einen silbernen Querbalken getheilten, oben blauen,
unten rothen Schilde ein goldenes Füllhorn , aus welchem drei purpur-
farbene Rosen am braunen Stengel mit meergrünen Blättern hervor-
ragen). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 21. Octob. 1786
für Joliann Friedrich LiMitz, k. pr. Miyor im Husaren-Regim. v. Eben,
und für die fünf adoptirten Kinder desselben. — Der Empfänger des
Diploms war später Oberst u. Commandeur des genaimten Regiments
u. trat 1 793 aus dem activen Dienste. Zu seinen Nachkommen gehörte
der Oberstlieutenant v. L., Commandeur des 1. Bat. d. 2. G^urde-Land-
wehr-lleg. , welcher sich 1853 mit Elisabeth v. d. Marwitz vormfihltc.
IleUhach. II. S. 30. - N. Prouss. A.-L. III. 8. -J u. 8. 217. — Freihtrr v. Ledebur, II.
S. %S. -> W. B. der l'nutm. Monarch. HI. 9». --.KnetcHe, IV. 8. S&2.
Lontz (Schild geviert : 1 u. 4 ein geharnischter Mann und 2 u. 3
ein Steinbock). Rcichsadelsstand. Diplom von 1652. Ein in Oester-
reich u. in Preussen wohidiaft gewesenes Geschlecht.
Freift. p. h'rohrtr, II. S. 2:V2. N. Pr. A.-L. III. 8. 217. — Frttih. r. Udtbwr, II.
« Ti<)ntz , Lenz. VAw aus Schwaben stammendes Adelsgeschlccht,
welches nach Regensbnrg u. auch nach Schlesien kam. Der erste Sprosse
des Geschlechts, welclier zu Anfange des 18. Jahrh. aus Württemberg
nach Schlesien kam, war Christian Albrecht v. Lenz (Lentz) und Carla-
feld, des Herzogs Clirislian nrich von Württemberg-Oels Hofrath und
HoQunker, welcher mehrere, das württemberg-ölsische Haus betreffende,
genealogische Schriften hinterlassen hat. Derselbe hatte aus seiner Ehe
mit Johanna Eleonora v. Felde mehrere Kinder,
SinupiuA II. K. IVt und D.s^ollion Olüuuitraph. I. 8. 611. — N. Pr. A.>L. IIL 8. 217. —
Freiherr r. L'-ät'bvr. II. M. 25.
Lentz, Lenz (Schild quer getheilt: oben in Silber zwei goldene,
sechseckige Sterne , auf jeder Seite einer u. unten in Blau ein recht»-
stohender, silberner Strauss, welcher, im Schnabel ein Hufeisen haltend,
— 467 —
mit Kopf und Hals in das obere Feld ragt, somit von den beiden Ster-
nen beseitet ist). Knrbayerischcr Adels^nd. Diplom vom 12. Jan'.
1753 fOr Johann Baptlsta Lenz, knrbayer. Legationsrath. — Der
Stamm bltthte fort n. mehrere Sprossen desselben traten in die kur- n.
k. Sachs, so wie in die k. pr. Armee. Johann Nepomuck Carl v. Lenz,
korsächs. Capitain im lnf.-Regim. Gr. v. Brühl, starb 1787 zn Görlitz;
drei Glieder der Familie standen 1806 in der westphälischen Fflsilier-
Brigade und von denselben erhielt der Erste 1815 den Character als
Capitain u. war 1827 Salzfactor zn Greifswald, der Zweite starb 1818
als Capitain und Kreisofficier bei der Gensdarmerie u. der Dritte trat
1820 als Capitain u. Kreisofficier bei der Gensdarmerie aus dem activen
Dienste; ein v. Lenz war 1887 k. sächs. Major; Carl Oscar v. L., geb.
1814, wurde 1854 Msgor im k. sächs. 8. Infant-Bataill. und Wilhelm
Heinrich Otto v. L. k. sächs. Hauptmann. — Nach dem Tode des k.
bayer. Kämmerers Xaver Grafen Hrzan v. Harras war das in der Ober-
lausitz unweit Loebau gelegene Gut Ober-Strahwalde in die Hand der
demselben verwandten Familie v. Lenz gekommen.
N. Pr. A.-L. III. 6. 217. ~ Dresdner Cal. i. Oebr. f. die Beeid., 1847. 8. 168. — FrHk.
V. Ledebur, II. 8. 25 u. II. 8. 300. — Turof, I. 237. ~ W.-B. d. Sfichs. RUat«n. VIII. S. ~
Km§*€kk4, I. 8. 266 und 67.
Lentoke (Schild quer getheilt: oben silbern u. damasdrt mit einem
rothen Querbalken u. unten in Silber drei, 2 u. 1, Eimer). Altes Adela-
geschlecht der Mark-Brandenburg aus dem gleichnamigen Stammsitie
im Kr. Ost - Havelland , welcher der Familie schon 1541 und noch bis
1844 zustand. Dieselbe wurde auch in Ostpreussen begütert. — Qwrg
Ludwig V. L. starb 1793 als k. pr. Oberst. Der Ritterschaftsrath v. L.
war 1839 Herr auf Statzen unweit Angerburg u. ein v. L. besass 1887
Klothainen im Kr. Heilsberg. — Ein v. L., k. preuss. Major a.D., war
1824 Postmeister zu Gumbinnen n. zwei Glieder der Familie standen in
der zweiten warschauer Brigade.
N. Pr. A.-L. V. 8. 305. - Freiherr r. LetUbur, 11.8. 2&.
• Leo (Schild geviert : 1 und 4 in Silber ein rother Löwe u. 2 a. 3
in Blau ein mit drei goldenen Sternen belegter, schräglinker Balken).
Reichsadelsstand. Diplom von 1630 ffXr Jeremias L. , kaiserl. Hofkd*
lerschreiber. — Der Stamm ist fortgesetzt worden u. ein v. Leo stand
1833 als Lieutenant im 29. k. pr. lnf.-Regim.
Freih. 9. UdUbmr, 11. 8. 25 und 111. 8. 300.
Leo V. Löwenberg, Freiherren. Erbländ.-6sterr. Freihermstand.
Diplom vom 13. Juli 1641 f&r Peter Reinhard v.Leo, steiermärkischen
Regierungsrath, mit dem Prädicate : v. Löwenberg.
Sekmutt, II. 8. 403.
Leo y. Löwenmath, Edle. £rbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1794 fOr Joseph Leo, Buchhalter zu Wieliczka, mit dem Prädicate:
Edler v. Löwenmuth.
Megerle v. Müklfelds 8. 219.
Leobenegg, Freiherren. Erbl.-österr. Freihermstand. DifAon»
von 1745 für Christoph Valentin v. u. zu Leobenegg, Landrechts -Bei-
sitzer in Kärnten. .. .
Mtg^rUp, am\f0td, Srg.-Bd. 8. T4. , .«
30*
— 468 —
Leon, Ritter u. Edle und Freiherren. ErbL-österr. Ritter- and
Freiberrnstand. Ritterdiplom vom 24. Aug. 1735 für Thomas Leon,
mit dem Prädicate : Edler v. und Freiherrndiplom von 1 746 fiftr Anton
Ktter V. Leon. — Ein Ür-Enkel des Thomas, Franz Seraph Maximilian
Joe^h Edler und Ritter v. Leon , k. bayer. Kämm. , Hauptmann im
7. Linien-Infant.-Regim.' u. Landstand in Kärnten, geb. 1790, ¥nirde
in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen.
V. Ijanff, Buppl. 8. 119. — M^gtrU v. Mühl/^Mt Brg.-Bd. 8. 74 und 170. — Supplem.su
akbm. W.-H. IX. 5: Freih. v. L. — W.-H. d. Kgr. Bayern, VI. 6«: R. und E. t. L.
Leonarde, Edle nnd Ritter. Erbl. - österr. Ritterstand. Diplom
von 1786 für Andreas Leonarde, k. k. Oberlieutenant, mit dem Prädi-
cate : Edler v.
Magerte 9. Müht/eld, Brgäns.-Bd. 8. 170.
Leonhardi, Freiherren (Schild gcviert: 1 u. 4 in Gold ein halber,
vorwärtssehender, schwarzer Mohr mit blau - silberner Kopfbinde, Per-
len in den Ohren u. um den Hals u. mit einem Leibschurze von blauen,
weissen , goldenen und rothen Federn , welcher in jeder aufgehobenen
Hand einen roth gefiederten, mit der Spitze abwärts gekehrten Pfeil hält
u. 2 u. 3 in Blau ein einwärtsspriiigeudcr , goldener Löwe). Reichs-
fireihermstand. Diplom vom 15. März 1794 für Johann Peter v. Leon-
hai^di, k. k. w. Rath, Senior des Bürgerausschusses der 51 in der Reichs-
stadt Frankfurt a. M. etc. — Ein aus dorn Waldeckischen stammendes
Adelsgeschlecht, welches im Anfange des 17. Jahrb. mit einem ritter-
aehaftlichcn Burglehn zu Mengeriugshausen ansässig war und nach der
Mitte des 18. Jahrb. nach Frankfurt a. M. kam. — Freih. Johann Pe-
ter, geb. 1747 u. gest. 1830, vermälilt mit Susanna Elisabeth Heyder,
gest. 1804, während der Zeit des Grossherzogthums Frankfurt Präsi-
dent desDepartementalrnths, stiftete aus sämmtlichen im sonstigen Can-
ton Mittelrhein, Wetterauer Bezirks, ihm zustehenden Besitzungen,
welche später, 1804, unter hessen - darmstädtische Hoheit kamen, ein
Fideicomraiss, dessen Hauptsitz Gross -Karben im Regierungsbezirke
Friedberg des Grossh. Hessen -Darmstadt ist. Von ihm stammten die
Freiherren Friedrich Jacob u. T^udwig Carl. Vom Freiherren Friedrich
Jacob, geb. 1778 und gest. 1839, kurhess. Geh. Legat.-Rathe und Ge-
sandten am deutschen Bundestage , entsprossten aus der Ehe mit Au-
gusta Franzisca Baronesse Du Fay, gest. 1852, zwei Söhne: Freiherr
Wilhelm, geb. 1812 u. gest. 1856, Doct. J.U., grossh. hess. Kammerh.,
Geh. Ijegat. - Rath und Gesandter am h. nassau. Hofe u. bei der freien
Stadt Frankfurt, venu, mit Augusta Freün v. Düngern — u. Freiherr
Ludwig, geb. 1825, Senior der Familie, Dr. J. U. et philos., grossherz.
hess. Kammerherr u. Geschaftsti-äger bei der freien Stadt Franl^furt
a. M. , verra. 1853 mit Luise v. Bennigsen, aus welcher Ehe, neben
einer Tochter, Auguste, geb. 1855, ein Sohn stammt, Moritz, geb. 1856.
— Freih. Ludwig Carl, geb. 1781 , Herr der Herrschaften Platz, Erd-
reichsthal etc., Landmann im Herrenstande des Kgr. Böhmen nnd der
einverleibten Länder, vermahlte sich mit Anna Mülhens, gest. 1825.
Aus dieser Ehe entsprossten , neben drei Töchtern , drei Söhne : Freih.
Hermann, geb. 1809, Doctor u. a. o.Prof. der Philos. an der Universität
— 469 —
Prag,verin. 1841 mitSidonie Krause, geb. 1810, Freih.Carl, geb. 181 ö,
k. k. Oberst, verm, 1847 mit Elisa Freiin v. Stratimirowics u. Freiherr
Ludwig, geb. 1819, k. k. Hauptmaun a. D. venu. 1845 mit CatharlDa
Mellinger. Die Freiherren Carl u. Ludwig haben durch je zwei Söhne
den Stamm fortgesetzt.
GeneAl. TMchcnb. d. freih. Häuser, 1848 S. S87~39 und 1862. 8. 457—59. — Soppl. in
Siobtn. W.-B. XI. 20. — Eneschk^, I. S. 267 und 68.
Leonhardi (Schild geviert: 1 in Blau ein nach der rechten Seite
gestelltes, silbernes Kameel ; 2 in Silber ein einwärtsgekchrter, nur mit
einem, von Silber u. Roth gestreiften Schurze bekleideter Bogenschütze,
welcher in den Händen einen gespannten Bogen mit aufgelegtem Pfeile
hält ; 3 in Silber ein einwärts gekehrter Mohr mit blau-rothem Schurze,
welcher die Rechte in die Seite setzt u. mit der Linken eine Keule ab-
wärts hält u. 4 in Blau auf wogendem Meere ein einwärtssegeludes, sil-
bernes Schiff mit drei silbernen Masten u. mit rother, mit einem silber-
nen Kreuze bezeichneter Flagge). Reichsadelsstand. Diplom im kur-
sächs. Reichs- Vicariate vom 3l. Juli 1790 für Carl August Leonhardi,
kursächsischen Fahnenjunker. Derselbe stieg in k. sächs. Militairdien-
sten zum Obersten u. wurde 1836 Commandeur der Halbbrigade leich-
ter Infanterie u. hintcrlicss aus der Ehe mit einer Tochter des Profes-
sors der Philosophie an der Universität Leipzig M. Seydlitz drei Söhne:
Bernhard August Alban v. Leonhardi, k. sächs. Major, verm. 1842 mit
Ferdinandine Grf. v. Mengersen, Hermann August Otto v. L., k. sächs.
Hauptmann u. August v. L. k. sächs. Auditeur.
Handschriftl. Notiz. — TyrojF, I. 210. — W.B. d. Sicht. StJUt. V. 62. — Knesckke, tt.
8. 276.
Leonhardi (Schild geviert: 1 u. 4 in Gold ein rechtsgekehrter,
rother Löwe und 2 u. 3 in Blau ein schrägrechts gelegtes Schwert mit
goldenem Griffe). Reichsadelsstand. Diplom im kursächs. Reichs - Vi-
cariate vom 1. Juni 1792 ftlr Johann Georg Heinrich Leonhardi, Major
im kursächs. Infant.-Regim. v. Boblick. — Der Stamm wurde fortge-
setzt, blüht aber im Königr. Sachsen nicht mehr , doch sollen Sprossen
desselben noch im Auslande leben.
Hamlschriftl. Notie. — Tyroff, I. 208. — W.-B. d. Saoh'.. SUat. VI. 59. — Kneschkg, fl.
8. 277.
Leonrodt, Leonrod, auch Freiherren und Grafen (in Silber ein
rother Querbalken). Böhmischer Freiherren- und Reiclisgrafenstand.
Freiherrn - Diplom von 1733 für Emanuel Ludwig v. Leonrodt und
Grafendiplom für Denselben als k. k. und kurbayer. Kämm., eichstedti-
schefi Geh.-Rath u. Jjbtruchsess , so wie Erbktichenraeister des Hoch-
stifts Eichstädt u. für den Vetter, Ludwig Benno v. L., k. k. Kämm. —
Altes , zur ehemaligen freien Reichsritterschaft in Franken gehörendes
Geschlecht, nach dem Grafendiplome entsprossen aus dem Stamme der
Grafen v. Löwenrod u. nicht zu verwechseln mit der alten rheinländi-
schen Familie v. Leerodt, s. S. 434. — Dasselbe besitzt noch jetzt die
Stammgtiter Leonrod , Neudorf und Diedenhofen im Bibertgrande des
sonstigen Rittercantons Altmfihl u. tritt urkundlich schon im 11. Jahrb.
unter der dortigen Ritterschaft auf. — Wilhelm v. u. zu Leonrodt, der
erste gemeinschaftliche Ahnherr des Geschlechts, besiegelte 1150 <
— 470 —
Tertrag des Klosters Heilsbronn. Mit demselben n. seiner Hansflraii,
rfner v. der Tann, beginnt die fortlaufende Stammreihe. Sprossen des
Stammes schworen vielfach in den Hochstiften Aagsbnrg, Bamberg,
Eichstädt, Ellwangen, Fulda, Passau und Wtkrzburg auf; im Stifte zu
Eicbstädt schon 1266 u. dann ununterbrochen bis zu dem Ende des-
selben u. zwar oft in der Wtirde des Dompropstes. Eben so war das
Grescblecht im deutschen Orden vielfach vertreten u. schon 1467 war
Simon v. L. Statthalter der Bailei Franken u. Commandant von Ulm.
Albrecht v. u. zu L. erhielt 1300 für sich u. seine Nachkommen die
Erbschenkenwtirde des Burggrafenthums Ntimberg u. ein anderer die-
ses Namens, Hofineister zu Eichstädt, 1538 das Erbtruchsessen - and
Brbküchenmeister-Amt im Fürstenthum Eichstädt , welches der Senior
der Familie bis zur Auflösung des h. r. Reichs verwaltete. — Die Fa-
milie war nicht nur mit den ältesten Rittergeschlechtem in Franken,
Bayern u. Schwaben versippt u. verschwägert , sondern stand auch in
verwandtschaftlicher Beziehung zu Dynastengeschlechtem , namentlicb
m den Markgrafen v. Bnrgau, den Landgrafen zu Leuchtenberg u. den
Herren v. der Sülzburg. — Wilhelm Georg v. u. zu L. , welcher in der
ersten Hälfte des 16. Jahrb. lebte, erwarb mit seiner Gemahlin, Maria
T. Westemach, zu dem Familienbesitz auch die Herrschaften Trugenho-
fen und Dischingen, auf welchen sich besondere Linien bildeten, die
aber später wieder ausgingen. — Das oben erwähnte Grafendiplom war
nach dem Wortlaute desselben eigentlich nur ein Erneuerungs - Diplom
des den Empfängern als Abkömmlingen von den Grafen v. Loewenrod
ohnedies gebührenden Grafenstandes. — In neuerer Zeit hat sich die
Familie nur des freiherrlichen Titels bedient. — Der jetzige Bestand
der Familie ist folgender: Freih. Stephan, geb. 1811 — Sohn des
1859 verstorb. Freih. Ludwig, eines Sohnes des 1778 verst. Freiherrn
Carl aus der Ehe mit Therese Freiin v. Reuss, verm. mit Rosa Freiin
V. Stengel — k. bayer. Kämm. u. Regierungsrath zu Würzburg. — Die
fünf Brüder desselben sind die Treiherren : Carl, geb. 1814, k. bayer.
Kämm, und Major, verm. mit Caroline Melzl v. Hohenthann; August,
geb. 1819, k. bayer. Kämmerer, Major etc.; Joseph, geb. 1822, kön.
bayer. Kämm. u. Major, verm. mit Olga Freiin v.Schaezler, geb. 1828;
Franz, geb. 1827, Pfarrer zu St. Zeno bei Reichenhall u. Leopold, geb.
1829, k. bayer. Kammeijunker u. Bezirksgerichts-Assessor zu Nürn-
berg, verm. 1860 mit Rosa Freiin v. Welser, geb. 1839.
Matth. a Bappenknm, Tract. de origine Dd. de Caiatln, eap. 105. — 6f€Uth^, I. A. 117S
•od 77. — Biedermann, Canton Altmubl, Tab. 48-68. — Stru9§t hiator. politisch. A^ftbiT. I.
8. fSJ. - Salwer, 8. 388. — v. Lang, 8. 178 und 74. — Freiherr t. Ledebur, U. 8. 25. —
Oeoeal. Tasebeob. der fireih. Hiuser, 1856. 8. 394—96. — Siebmaoher , I. 105: ▼. Leonrodt,
Ffinkiseh. — t. Medimg, II. 8. 337 a. 3H. — Suppl. su Siebm. W.-B. HI. 1 : Gr. v L. so
Mtiklorf a. VI. 21 : Freib. v. u. in L. — W..B. d. Kirr. Bayern . III. 4S und v. Wötckem,
▲Teilung 3.
Leopold. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 18. Sept.
1753 für die drei Gebrüder Leopold: Emanuel Christian, Ludwig Ge-
org and Wilhelm Alexander, sftmmtlich in k. preuss. Militairdiensten.
Dieselben waren die Söhne des k. pr. Majors Leopold im Cuirassier-
Regim. v. Manstein. Emanuel Christian v. Leopold starb als Oberst-
lieutenant 29. Mai 1786 ohne Nachkommen; Ludwig Georg v. L. fiel
— 471 —
als Lieutenant 1757 bei Collin u. Wilhelm Alexander v. L. war Stan-
darten-Junker. — Das Geschlecht ist ausgegangen.
9. HtUbach, n. 8. 30. — N. Freutiä. A.-L. I. 8. 43 und V. 8. üQi. — Freiherr 9. Led^bur*
n. S. 25. — W.-B. d. Preu68. Mod. III. 83.
Leopi*eehting, Lenprechtin^ , Freiherren (Schild geviert mit
Mittelschilde. Im rothen Mittelschildc auf einer rechten schwarzen
Stufe ein rechtsgekehrter, gekrönter, doppeltgeschwoifter , goldener
Löwe. 1 in Silber eine rechte und 4, ebenfalls in Silber, eine linke,
schwarze Stufe (Staffel) u. 2 u. 3 in Silber ein abgekürzter, gestürzter,
schwarzer Sparren). Reichsfreiherrnstand, in Kur-Bayern ausgeschrie-
ben. Freihermdiplom von 1652 ft\r Hans Rudolph v. Leoprechting,
Domherrn zu Freising, u. für den Bruder desselben, Georg Bernhard
V.L., Oberstlieutenant im kui'bayerischen Dragoner-Regimente Bartheis,
so wie für den Sohn des Letzteren, Heinrich Balthiisar V.L., Fähndrioh
im genannten Regimente, oder nach einer anderen Angabe vom 1. Jaa.
1685 für Hans Rudolph v. Leuprechting , Domhen*n in Freising u. für
Hans Georg Wolfgang v. L. , Herrn auf Altransbcrg u. kurbayer. An-
erkennung des Freiherrnstandes der Familie für Dieselben vom S.April
1694. — Der Ursprung dieses alten, edlen Geschlechts, eines der wo-
nigen noch blühenden Geschlechter Alt - Bayerns , welche von dem ein-
geborenen Adel urkundlich abstammen, verliert sich unter den Gemein-
Freien Alt -Bayerns auf seinem angestammten und noch heute ihm
zustehenden, adeligen Sitze und Sedelhofe Leoprechting im Gerichte
Neumarkt an der Rott. Der Name selbst hat die ganze Entwickelung
des bayer. Dialects durchgemacht u. spiegelt in den noch lebenden For-
men Leu-, Leo-, Lui- u. Loiprechting sich die Geschichte derselben mit
ihren Stufen u. liaftend gebliebenen Ucbcrgängen ab. Der Eigenname
Luitperaht bedeutet einen im Heergefolge Strahlenden, oder durch
seine Leute Ansehnlichen und grub bei Besitzergreifung des Landes
durch die Deutschen, welche jedenfalls erst nach 500 n. Christ, ge-
schehen, einer der mit solchem Wunsclmamen begabten Männer sdm
Gedächtniss der Art in sein Eigen. Es dürfte wegen Seltenheit dieses
Namens hier ein Mag des Adelsgeschlechtes als möglich angenommen
werden. Nach allen bis jetzt bekannten Urkunden blieb die Familie auf
Leoprechting im altüberkommenen gemein freien Stande bis zum Jahre
1345, in welcher verhält nissmässig sehr späten Zeit sie das bis dahin
freieigene Leoprechting den Grafen Orttenburg, gegen Empfang von
Schloss und Iloftnark Panzing, zu Lehen auftrug. — In den alten Ur-
kunden u. Seelgeräthen der Klöster Raitenhaslach, St. Veit, Seemanns-
hausen, St. Zeno, Baumburg, Vormbacli, Aspach, Fürstenzell u. Secli-
genthal erscheinen Mitglieder dieses Hauses viellUltig , s. Monumcnta
Boiica, Vol. IL , IH., IV., V. u. XV. , u. zuerst Heinrich v. Leupreci-
ting, welcher 1199 gestorben u. in Raitenhaslach bei seinen Vorältern
begraben worden ist. Auch nennt Buchner, Geschichte von Bayern, V.
S. 276, die Lewprachtinger unter den ältesten Landständen Nieder-
bayerns. Die Familie theilte sich schon fi-ühzeitig in viele Linien, untär
welchen eine auch ein anderes Wappen: in Silber einen gestürzten,
schwarzen Sparren, i'ülirte. Die Veranlassung ist unbekannt, d(|f^
— 4Tf —
^f^tsrr«!» Vitium meI m le. J^iirl. rL ^k-ft-rüsercäfi.
4k 4jrte iifr^-gwt^.»r;a A^tltm 4«% Stasobem 4^--
liim: 4m Hjan Wotfiarjr t. L. bm^ •«•«r'n Forsctear?^ iikaeilkh
4k f^MkfM. Mdi ^iUHtt 41« 43tfü r^rznctoft«. «ifex ia$«Akrce Er-
Mmnht ^'m i, K<^5 ftotik iiHte- ia Fnur- — I^ 4«r tar^iiR^a Sff-
U» »i fkrdit4!r^;k4«tt. FrtiHiMr. ß/^^^Kbvrr tV:. ia lajfrägfcea XjI-
th^^T' v> wwr im 5k. (rt^nir'» - Or4« bit die FaafEe Ti«iah3f x«%^
^elhr^/re» «n4 za «IW 2>it ibre rciftf^9i«i2kat pr>Mn. — Bn-nbird
f>!9V|^«:dMiof^ rwfScTU TOD 1446 bi§ 147.^ ab g?f^rtrter Propft z«
lfcTeMi»!4i|a4#m a, wirf ab zwrtt«- Stifter «fie««r AM« T*r?hrt. — Der
•idhit« alli|f«!iam« ScaaDBTatcr der in^njnn Freft^nm t. L. ht : Mar-
lia ^, L. xm I^eaprwehüng. feaL 1548 . wekher Kir s«ni«r erstoi Ge-
flMfaKn . Anna ▼. \jM$ßnn . der Gritaider der iheren Linie zn Obere!-
Usnh^th a. MItKfa a. nit der zweiten Geaiahfin. Felidtjs T.Pelkhoreii.
Ertnn von Mooi«tlienninir. Gründer d^ jtnreren Linie za Ahrandsberg
warde. Ein Enke! erster Ehe war Elias t. L. zam Tbrain anf Ober-
eüenbairfa. gest. 1617. renn, mit Walparga t. Seblammersdorf. Ton
den rieten Kindern des^Iben wnrde Hans Georg t. L. zn Oberellenbach,
iM^ltKh n. Steinberg. Term. mit Margaretha t. Siggenhansen. der Stif-
ter AfiT darcb seine Enkel . Hans Bernhard n. Wolfgang Christoph —
Söhne de» Hans LoT^nz ans zweiter Ehe mit Sara v. Satzenhofen — in
zwei Aeste zerfallenen älteren Linie. Martins Enkel ans zweiter Ehe,
Hans Georg t. L. anf Moosthenning . Termählt mit Sophie v. Hinters-
kirchen, gründete die jüngere Linie zn Altransberg n. Ton ihm stieg
diese Linie nach Angabe Einiger, wie folgt, herab: Wolfgang Christoph
T. L. zn Steinberg. Oberst n. Commandant im 30jahrigen Kriege (zar
Zeit diplomatisch noch nicht festgestellt) : — Hans Wolfgang v. L.,
gest. 1689 , Erwerber der Herrschaft Altrandsberg. Pfleger and Land-
richter in KeQheim ; Maria Schohistika t. Faber; — Hans Georg WoK-
gang. gest. 1717. Kämm.. Landeshauptmann nnd Landrichter in Kell-
heim: Dominica Freiin v. Giese, Erbe Ton Lohe n. Menning; — Hein-
rich Christoph, gest. 1764, knrbayer. nnd knrcöln. Kämm.: Elisabeth
Fn»iin v. Kaeckh zn Manerstetten ; — Wilhelm und Xaver, (Jeb rüder.
s. unten. Aus den langen Stammreihen der Familie mögen hier nur
die Nachstehenden, welche die neue n. neueste Zeit betreffen , einen
— 478 —
Platz finden: Aeltere Linie, zu Ober -Ellenbach und Döltsch : Aeltorer
Ast : Hans Bernhard Freih. v. L. : Caecilie Maria Franzisca v. Hanzeo-
berg; — Wilhelm, gest. 1765, kurpfölz. w. Geb.-Rath u. Pfleger in Al-
lersberg: Franzisca v. Myhlen a. d. H. Kleinbüche, geit. 1748; — Jo-
seph, gest 1811 , Herr zu Leoprechting und Penziog, zu Altwiesloch,
Bayerthal u. Rohrbach, kurpfälz. Kämm, und Geh.-Rath, Präsident ta
Heidelberg , Pfleger in Allersberg und Oberamtmann in Mosbach : C»-
tharina Freiin v. Oberndorff, gest. 1843 ; — August, geb. 1789, Senior
des freiherrl. Gesammthauses, Grundherr zu Altwiesloch und Bayerthal
in Baden, k. bayer. Major k la suite : erste Gemahlin Anna Baronesse
Petit des Landes et de Maubuisson, gest. 1833 und zweite Gemahlin:
Emma Freiin v. La Roche, Edle Herrin v. Starkenfels, gen. v. Vult6c.
Aus der ersten Ehe stammten die Freiherren Carl u. Franz. Fi*eiherr
Carl. geb. 1818 u. gestorb. Ende Januar 1864, Herr auf Leuprechting
(in der 21. Generation) k. bayer. Kämmerer, einer der gründlichsten
bayerischen Geschichtsforscher u. der grössten Kenner der Genealogie
und Heraldik des bayerischen Adels, welche Studien durch den frahen
Tod desselben den empfindlichsten Verlust erlitten haben, vermählte
sich 1848 mit Franzisca Grf. Erdödy v. Monyorökerek und Monoszl6,
geb. 1821, Mitbesitzerin der Herrsch. Lyublanicza, Oberess, Galdovo,
Csaszärv&r und Kuzminecz in Croatien, aus welcher Ehe ein Sohn ent-
spross: Ernst, geb. 1849. — Freih. Franz, geb. 1821 , grossherz. bad.
Kammerherr, vermählte sich 1858 mit Adolphine Freiin v. Gohr, geb.
1834. — Jüngerer Ast: Freih. Wolfgang, gest. 1741 , — Bruder des
obengenannten Hans Bernhard — kurpßUzischer Ober -Burggraf zu
Heidelberg und Oberst des General Lamari'schen Regiments: Catharina
Zollner v. Brand, geb. 1686; — Bernhard, gest. 1780, kun^fölz- Haupt-
mann : zweite Gemahlin : Xaveria Freiin Adelmann v. Adelmansfelden,
gest. 1814; — Joseph (T.), gest. 1851, k. bayer. Kämm. u. Appellat.-
Gerichta-Rath zu Neuburg a. d. Donau : Anna Freiin v. Weweld , geh
1786; — Freih. Joseph (IL), geb. 1818, k. bayer. Kämm, und liand-
richter zu Göppingen im Württembergischen. Der Bruder des Letzte-
ren, Freih. Christoph, ist k. bayer. Major. Von dem Bruder des Frei-
herrn Joseph 1., dem 1841 verstorbenen Freiherrn Ferdinand, k. bayer.
Kämm., Geh. Legat. -Rath, Husaren-Major etc. aus der Ehe mit Elisa-
beth v. Drechsel stammt: Freih. Heinrich, geb. 1815, k. bayer. Major,
verm. 1844 mit Josepha Hörhammer, geb. 1817, aus welcher Ehe,
neben zwei Töchtern, ein Sohn lebt: Maximilian, geb. 1846. — Jün-
gere Linie zu Altrandsberg: Aelterer Ast: Freiherr Ileinrich Christoph,
gest. 1764,kurcöln. u. kurbayer. Kämm.: Josepha Elisabeth Freiin v.
Käckh zu Mauerstetten ; — Wilhelm auf Altrandsberg zu I^ohe und
Menning, gest. 1773, kurbayer. Kämm.: zweite Gemahlin: Benigna
Grf. V. Etzdorff, verm. 1761 u. gest. 1799 ; •— Xaver, gest. 1835, Herr
zu Altrandsberg, Lohe und Menning, k. bayer. Kämm., Regierungsrath
in Straubing etc. : Philippine Freiin v. Vergor, gest. 1825; — Freih.
Maximilian, geb. 1799, quiescirtor Kreis • und StÄdtijerichts - AsseMOr
zu Straubing: Leopoldine Freiin v. Pfetten zu Ambach, geb. 1810 i*
verm. 1836. Vom Freiherm Maximilian stammt, neben einer looMi
— 474 —
FiTÜn Joseptaa, verm. Frau v. Abel, geb. 1S4Ö, ein Sohn: Marqimrd,
geb. 1839, k. bayer. Lieutenant. — Jüngerer Ast: Xaver, geb. 1727
— Bruder des Freiherm Wilhelm , s. oben , — Herr auf Irlbach nnd
Trieching, kurbayer. Kämm. : Josepha Freiin v. Gelpöckh zu Arnbach ;
Heinrich, gest. 1813, Herr auf Irlbach u. Trieching, k. bayer. Kämm.,
Major h la suite etc. : Anna Freiin Notthaft v. Weissenstein ; — Freih.
Carl, geb. 1803, Herr zu Irlbach, k. bayer. Oberst etc. Die drei
Schwestern desselben vermählten sich in die Familie der Grafen
V. liösch-Hilkertshausen zu Stein, v. Drechsel u. der Grafen Basselet
V. La Bosee.
Wig. Mund. III. 8. 45T. — Spener, I. 8. 96. — Wmtng , bayerische Topographie, tn
allen vier B&ndeo. — Bueelini, III. S. 334. -> Zedier. XVIl. 8. 536. — Ei»»ingeT v.Eitwnß,
bayer. Lowe, II. 8. 390. — v.^an^. 8. 174 u. 175. — Jahrb. d. deutsch. Adels, III. 8. 368. —
Ca$t. Adelsb. d. Qrossb. Baden, 8. Vi9. — 9. CronenftU. Ahuentalela, Tab. 45. — Oeueal.
Tasclicnb. der freiherrl. Häasor, 1848. 8. 229— .34. 1853. 8. 256-68 uud 1862. 8. 462—66. -
mtbmaeken I. 80: t. Loubrechtlng, Bayerisch. — Tyroff, III. 49. — Dor»t, Allgmn. W..B.
11. Tab. 235-37 u. 8. 12^-25. — W.-B. des Königreich Bayern, UI. 49 und ». Wölck9m,
Abth. 8. 8. 135 u. 86. — r. Hefner, bayer. Adel, II. 48 u. 8. 44. — Kneeakke, l. 8. 268—70.
Lepaner. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1759 für
Andreas Lepauer , Oberlieut. im k. k. Husaren -Regim. Desseöffy de
Csemek, wegen 40jähriger Dienstzeit.
M^gt^le V. Mühl/eld, 8. 219.
Le-Payen ▼. Götzenstein, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand.
Diplom von 1784 für Franz Ludwig Le-Payen, k. k. Hauptmann, mit
dem Prädicate: v. Götjsenstein.
Megerle p. Mühl/eld, ErR.-Bd. S. 170.
Lepel, Lepeli, auch Grafen. Grafenstand des Königr. Preussen.
Diplom vom 26. Aug. 1749 für Friedrich Wilhelm (I.) v. Lepel u. vom
16. März 1838 für Friedrich Wilhelm (II.) v. Lepel, k. pr. General-
major. — Altes, schon im 14. Jahrh. in Pommern bekanntes u. begtt-
tertes Adelsgeschlecht, welches bereits 1572 in Meklenburg an der
üeberweisung der Klöster Theil nahm, im 17. Jahrh. nach Dänemark
nnd später in die Mark Brandenburg kam u. in neuer Zeit auch nach
Kurhessen gelangte. — In Pommern sass dasselbe auf der Insel Use-
dom schon 1357 zu Carnin, 1358 zu Gnitz, 1372 zu Gellentin, 1385
zu Pinnow unweit Greifswalde etc. u. hatte im 15. u. 16. Jahrh. und
später mehrere andere Güter im Besitze. In Meklenburg waren Gram-
bow im Amte Lübs, Fincken im Amte Wredenhagen, Niederkmg bei
Rostock, Recknitz im Amte Stavenhagen etc. alte Güter der Familien, in
der Mark Brandenburg war dieselbe 1 749 zu Frauenhagen u. Kuhweide
unweit Angermünde begütert u. war noch in neuer Zeit zu Friedenthal im
Kr. Nieder-Bamim.und zu Bellevue bei Cöpenick angesessen. — Zabel
L. lebte um 1305 zu Zeiten des Herzogs Bogislaus Y. in Pommern;
Hans L. wurde 1461 von den Anclamem in einer Fehde mit den v.
Schwerin gefangen u. Brüning L. diente dem Herzoge Bogislaus X. -^
Später standen viele Sprossen des Stammes in der k. preuss. Armee.
Otto Gustav V. L. — ein Sohn des Joachim v. L. , Herrn auf Papart
bei Greiffenberg, ans der Ehe mit Dorothea v. Manteufel — starbl736
als k. pr. Generalmfgor , Chef eines Cnirassier- Regiments und Gouver-
neur von Cüstrin u. Caspar MatÜiias (II.) v. L. — ein Sohn des Caspar
— 476 —
Matthias (L.), Landraths o. Herrn auf Netzelkow — erhidt 1745 ab
Major das Commando eines Grenadier -Bataillons und nahm 1747 den
Abschied. Ein pens. Oberstlicntenant v. L., welcher sich als Mi^or
1806 bei der Belagerung von Breslau sehr ausgezeichnet hatte, starb
1819 n. der Generalmajor v. d. A. ?. Lepel war 1837 Adjutant dea
Prinzen Heinrich von ?Voussen. Um letztere Zeit war von der hessi-
schen Linie Georg Ferdinand v. L. knrhessischer Ober-Kammerherr n.
Minister der auswärtigen Angelegenheiten und Friedrich Wilhelm Carl
Emil V. L. kurhess. Generalm^or, General-Adjutant u. General-Inten-
dant der kurprinzlichen Schauspiele — Der oben genannte Graf Frie-
drich Wilhelm (I.) war ein Sohn des Generalmajors Otto Gustav v. L.
Derselbe setzte die gräfliche Linie fort, doch ist diese um 1832 mit dem
Grafen Wilhelm Heinrich Ferdinand Carl wieder ausgegangen. Graf
Friedrich Wilhelm IL starb 9. Jan. 1840 ohne Nachkommen. — In
neuer Zeit war ein v. Lepell Herr auf Görmitz und Netzelkow im Kr.
Usedom-Wollin , Georg v. L. Herr auf Neuendorf in demselben Kreise
u. F. W. V. L. Herr auf Wieck im Kr. Greifewald.
Mierael, 8. 800. -> 9. FrUtbuer, Mr. 6t. — OauAe, I. 8. 1187 «.88. — 9. Bekr, t. y.
8. 1627. — Ditnemann, vom Johann. -Ord. 8. 184 Nr. 4. — Brüag^tnannt I. 8. 160. — Allg.
Oeneal. u. StaaUhandb. I. S. 651 nnd &8. — N. Pr. A.-L. I. N. 4t, U\. 8. 218 ood 19 n. ▼.
8. 30&. — F)reik. r. d. Kmtsthtck, 8. 190. — Fr4ihtrr v. Ltd^bur , D. 8. 25 o. II!. 8. 800.
— 8iebmaeh0r, in. 168. - 0. Meding, l. 8. 824 and 95. — Durchl. Walt, III »9: Or. t. L.
-> L»xle. orer adal. Panil. i Dmamark, I. 8. 824 a. Tab. 69. Nr. 80. — W.-B. der Preiisa.
Mooaroh. I. 67. - Meklenb. W.-B. Tab. 30. Nr. 112 u. 8. 4 u. 27. — Pomm. W.-B. I. Tnb. 49.
-. W.-B. d. 8Sch8. Staat. III. 82 : Freib. ▼. L.
Lepin. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1713 fÄr Johann
Michael Lepin, Bürgermeister zu Lüben.
Mfgerle r. MüAI/eld, BrgSus.-Rd. 9. 3.SS.
Leporin. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1786 für Frie-
drich Leporin, k. k. Hauptmann bei Fürst Czartorisky Infant.
Meynlf 9. Mükl/tld, Rrg. Bd. 8. :t.S8.
^ Leps, Lepsch (in Roth ein silberner, von zwei cinwärtsgekehrten,
goldenen Halbmonden begleiteter Pfahl). Ein früher zu dem Adel in
Ostpreussen u. in Liefland zählendes Geschlecht, welches zu Korschellen
bei Heiligenbeil, zu Schugsten unweit Fischhausen , so wie im Tapiaa-
schen u. 1611 in Liefland zu Newe begütert war. — Siegmund v. Leps
war schon 1652 u. noch 1688 kurbrandenb. Stallmeister u. Hofjunker
u. Otto Friedrich v. L. , gest. 1747, k. pr. General der Infant. , diente
52 Jahre in der Armee. Der Stamm ist erloschen und wohl mit dem
Letztgenannten.
N. Pr. A.-L. in. 8. 219. - F^gih. 9. Ltdtbur, U. 8. 26.
Lerch y. Dirmstein. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, welches
den Beinsunen von dem demselben zustehenden Rittergnte und Schlosse
Dirmstein' führte. Die Stammreihe beginnt Humbracht mit Jacob Ler-
chel, welcher um 1280 sich eine Störckel v. Dirmstein zur Hausfran
nahm , die ihm Gut und Schloss Dirmstein zubrachte. Von den Nach-
kommen war Caspar I.. welcher bis gegen dio Mitte des 16. Jahrb. im
Heere des K. Carl Y. gedient hatte, später Amtmann zu Frauenstein tt.
zuletzt Vicedom zu Mainz. Von ihm stammte Caspar IL , welcher n
Anfange des 17. Jahrb. des rheinischen Ritterkreises Ganoi und Wm-
— 476 —
gaaes Hauptmann and Director war und 1626 ein bald sehr selten ge-
wordenes Werk von dem unmittelbaren Reichsadel herausgab. Um
dieselbe Zeit lebte auch Christoph Lerch v. Dirmstein (Dfirnstein) als
kurpföbrischer Kammerjunker. Später, 1698, ist mit dem Enkel Cas-
.par'sll. : Hugo Eberhard L. v. D., der Mannsstamm des alten Geschlechts
erloschen. •
Bmmbraekt, Tab. 97. — Oauk«, I. R. 1188 und 89. -* v. HalMein, f. 8. 353. — ' Sie^
macher, I. 133: L. v. D., Rhciiilindisch. — p. Miding, I. 8. 326—27.
Lerch v. Lerohenstamm. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
von 1796 für Johann Jacob Lerch, k. k. Capitain - Lieutenant im In-
fant.-Regimente Ulrich Graf Kinsky , mit dem Prädicate : v. Lerchen-
0tamm.
MegtrU 9. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 368.
I Lerchenfeld, Freiherren und Grafen. Reichsireiherrn - n. Gra-
fenstand. Freiherrndiplom vom 22. Febr. 1653 ftlr Georg Conrad v.
Lerchenfeld auf Ammerland , ünterprennbcrg u. Aham u. dessen Vet-
tern, Georg Christoph v. L. aus der oberprennberger u. Georg Caspar
V. L. aus der köferinger Linie, u. für das ganze Geschlecht u. Grafen-
diplome vom 20. März 1698 für Franz Adam Freih. v. Lerchenfeld,
bisohöfl. augsburg. Geh.-Rath u. Oberhofmarschall und vom 31. März
1770 für Max Emanuel Franz Freih. v. L., früher General- Adjutanten
des Prinzen von Sachsen-Hildburghausen u. zuletzt kurbayer. w. Geh.-
Rath, Generallieutenant u. Capitain en Chef der Trabanten-Leibgarde.
— Altes, bayemsches Rittergeschlecht, als dessen Ahnherr Ledung
Lerchenfeld, welcher um 1070 lebte u. den ehemaligen Burgstall in
Lerchenfeld an der Strasse zwischen Regensburg und Straubing besass,
angenommen wird. Diese Besitzung wurde bei dem Einfalle der Ungarn
zerstört u. die Familie wendete sich später nach Regensburg und Strau-
bing, wo sie zu den ersten Patricier -Geschlechtern zählte. — Bucelini
filngt die Stammreihe mit Ludwig Lerchenfelder an u. giebt dieselbe
bis nach der Mitte des 17. Jahrhunderts. Zu den Besitzungen des Ge-
schlechts gehörte schon 1410 Gabelkoven u. Caspar v. L., gest. 1589,
h. bayer. Regier.-Rath, erwarb Köfering u.^Prennberg, in Folge welcher
letzteren Erwerbung durch kaiserl. Diplom vom 26. Apr. 1587 zu dem
Stammwappen : (in Roth ein breiter, oben anstossender, silberner Spar-
ren, in welchem frei eine Lerche von natürlicher Farbe fliegt) das
Wappen der erloschenen v. Prennberg : (in Silber drei grüne , unten
geöffnete, au einander stossende, brennende Berge) gesetzt wurde. Cas-
par V. L. theilte die sämmtlichen Stammgüter unter seine fünf Söhne,
welche die fünf Linien Lerchenfeld auf Ober -Prennberg, L. auf Unter-
Prennberg, ausgestorben 1652, L. auf Gabelkoven, erloschen 1649, L.
auf Weichenberg, ausgegangen 1597 u. L. auf Köfering gründeten. —
Die Abstammung der jetzigen Sprossen des gräflichen Hauses aus den
beiden noch blühenden Linien zu Ober-Prennberg und zu Köfering er-
giebt sich aus folgenden absteigenden Stammreihen : I. Lerchenfeld auf
Ober-Prennberg: Wilhelm Carl Freih. v. Lerchenfeld, gest. 1739, kur-
bayer. Kämm., General -Feld-Wachtmeister u. Regimentschef: erste Ge-
mahlin: Maria Margarethe Freün v. und eu Per&bl, gest 1730 ; —
— 477 —
Max Emanael Franz Graf v. L., s. oben, gest. 1792, kurbayer. Kämm«,
w. Geh.-Rath, Generallieutenant etc. : zweite Gemahlin : Franzisca Freiin
V. Leoprechting, verm. 1779; — Gr. Anton Joseph, gest. 1840. kön.
bayer. Kämm. u. Stadtgerichts - Director zu München : Gatharina Pfi-
ster, verm. 1834; — Gr. Alphons, k. bayer. Lieutenant im 1. Cuirass.-
Regim. Prinz Carl. — Von den beiden Brüdern des Grafen Anton Jo-
seph wurde der Eine: Gr. Maximilian, geb. 1788, kön. bayer. K&mm.,
General-Lieutenant u. Seconde-Lieutenant in der Hartschier-Leibgarde
und von dem Anderen, dem 1804 verstorbenen Grafen Philipp, kön.
bayer. Kftmm. und quiesc. Präsidenten de» Appellations- Gerichts von
Ober-Bayern, stammte aus der Ehe mit Thcrese Grf. Lodron-Laterano,
gest. 1845: Gr. Maximilian (Tl.), gest. 1847, kön. bayer. Kämm, und
Oberlieut. ^ la suite, der sich 1851 mit Emilie, Tochter des zu München
verst. Isaac Gookson Esq., Herrn auf Meldon-Park in Northumberiand,
vermählt liatte. — H., Lerchenfeld auf Köfering: Graf Philipp Ernst,
gest. 1746 — Sohn des Grafen Franz Adam, s. oben — kurbayerisch.
Kämm, und Regierungsrath : zweite Gemahlin : Maria Walpurga Grf.
y. Trauttmansdorff, gest. 1770 ; — Philipp Nerius, gest. 1800, kurpfid»-
bayer. Kämmer., wirkl. Geh.-Rath u. Gesandter in Regensburg: Maria
Theresia Grf. v. Nessehrode - Erishoveu , verm. 1764; — Maximilian,
geb. 1772 , kurbayer. Kämm., w. Geh.-Rath u. Gesandter am kursächs.
Hofe: Maria Anna Freiin v. Groschlag, geb. 1775; — Maximilian Jo-
seph, gest. 1859, erbl. Reichsrath der Krone Bayern (mit dem 1845
errichteten Familien -Fideicommiss ist in Folge königl. Verleihung die
erbliche Reichsrathswürde der Krone Bayern verliehen) , k. bayerisch.
Kämm. u. a. o. Gesandter am k. k. Hofe zu Wien etc.: Isabella Grf. v.
Waldbott-Bassenhcim , geb. 1817 u. verm. 1835; — Ludwig Graf v.
liPrchenfeld-Küfering, geb. 1837, erbl. Reichsrath der Krone Bayern
u. k. bayer. Kämmerrer. Die Geschwister desselben sind , neben einfer
Schwester, Grf. Maria, geb. 1836, verm. 1857 mit Heinrich Grafen v.
Waldeck u. Montfort, die Grafen Hugo, geb. 1843 u. Maximilian, geb.
1846. — Der freiherrliche Stamm blüht jetzt, nachdem die vom Frei-
herm Johann Wilhelm — drittem Sohne des Freih. Georg Conrad , 8.
oben — gestiftete Linie von Unter- Prennberg zu Siessbach in vierter
Generation im Mannsstamme 3. Juni 1832 mit dem Freiherrn Franz,
Herrn zu Unter-Prennberg, Taufkirchen, Riegcrting u. Viechhansen, k.
bayer. Kämm, etc., erloschen ist, nur noch in der ahamer (früher am-
merlandcr Linie, welche in die ältere u. jüngere Linie zu Heinersrenth
geschieden ist. Die absteigenden Stammreihen dieser beiden Linieo
sind folgende: Aeltere Ahamer Linie: Georg H. , gest. 1528, gemein-
samer Stammvater aller jetzt lebenden Freiherren und Grafen v. L. :
Ursula Schrenck v. Emmating; — Georg JH., gest. 1569, fürstl. bayer.
Rath zu München, Stifter der ausgebreiteten und vielfach verzweigten
ammerlandcr Linie : Felicitas LigsiUz v. Ascholding ; — Caspar fÜrstL
bayer. Ilofrath, Truchsess und Kastner zu München, erhielt 17. Febn
1587 vom Herzoge Wilhelm die Edelmannsfreiheit und niedere Ge-
richtsbarkeit : Maria Weiller v. Garatzhausen ; — Johann Albrechti
gest. 1620, kurbayer. General-Kriegs-Commissar, Hofkammerralh. «fce.
Il
— 478 —
bekommt durch kaiserl. Diplom vom 1. Febr. 1616 zu seinem ange-
stammten Waiden das Wappen des erloschenen Geschlechts der Her-
ren V. Prennberg: Maria Jacobe Rehrling v. Haltenberg; — Freiherr
i^ V. Georg Conrad, s. oben , gest. 1 689 , knrbajer. Kämm, and Revisiaiia-
Rath, erwarb 1679 Aham und verkaufte dagegen 1681 Ammeriaad:
Maria Helene Neckher v. Neckerstetten; — Franz Benno, gest. 1700,
kurbayer. Kämm. u. Pfleger zu Stadtamhof, Stifter der jetzigen ahamer
Linie: Maria Elisabeth Freiin y. Muggenthal ; — Georg Leopold, gest.
1722, kurbayer. Kämm, und Hofratlr, auch Hauptpfleger und Kastner
zu Kronnburg : Adelheid Freiin v. Ow ; Ferdinand Joseph Carl Maria,
gest. 1776, Herr auf Aham, Loizenkirchen, Rädlkofen etc., kurbayer.
Kämm., w. Geh.-Rath etc.: Maria Franzisca Freiin v. Besänge; — Jo-
seph, gestorb. 1838, Herr auf Aham etc., k. bayer. Kämm, und quiesc.
Forstmeister: erste Gemahlin: Anna Maria Freiin v. Dachsberg-, gest.
1809; — Maximilian, gest. 1854, k. bayer. Kämm, und quiesc. Geh.
Secretair im Kriegs-Ministerium : Philippine Freiin Tänzl v. Trazberg,
gest. 1844; — Otto, geb. 1817, k. bayer. Kämm. u. Vice-Oberst-StaU-
meister: Ottilie, Freiin v. Gumppenberg; geb. 1819 u. yermählt 1847.
Von Letzterem stammen fänf Töchter und ein Sohn: Luitpold, geboren
18Ö6. — Der Bruder des Freih. Otto: Freih. Maximilian, geb. 1822,
Herr der Herrsch. Ering, Frauenstein, Stubenberg, PiUham, Malching
n. Grafensee, k. bayer. Kämm. u. Hauptmann ä la suite, vermählte sich
1851 mit Elisabeth Grf. v. Paumgarten-Ering, geb. 1833, aus welcher
Ehe, neben einer Tochter, ein Sohn, Franz, geb. 1860, entspross. Auch
leben noch mehrere Nachkommen des Freiherrn Joseph. — Jüngere
ahamer Linie, auf Heinersreuth : An die erwähnte Stammreihe der
älteren ahamer Linie von Georg U. bis zu Georg Leopold schliesseo
sdch nachstehende Glieder an: Franz Xaver, gest. 1783, kurbayerisch.
Kämm. , Pfleger zu Krayburg u. Herzog - Kastner in Ingolstadt: Maria
Anna Freiin v. Lützelburg; — Maximilian Joseph Adam, gest. 1805,
knrbayer. Kämm., Hofrath und Herzog -Kastner in Ingolstadt: Maria
Anna Sophie Freün v. Eyselsberg, gest. 1824; — Maximilian Emannel
Franz, gest. 1843, k. bayer. Kämm., Staats -Minister u. Bundestags-
G^esandter, erhält vom Könige Maximilian I. von Bayern das Schloss
Heinersreuth im Landgerichte Stadtsteinach in Oberfranken als Lehn :
erste Gemahlin: Luise v. Hailbronner, gest. 1834; — Gustav, geb. 1 806,
k. bayer. Kämm. u. Staatsrath im ausserord. Dienste: Elisabetha Rohle
V. LiUenstern, gest. 1846. — Von den beiden Brüdern des Freiherm
€histav: Ludwig u. Elmst, hat Freih. Ludwig, gest. 1848, k. bayerisch.
Kammerjunker u. Bezirksrichter zu Franknnthal, aus der P]he mitEmilie
Schweitzer, neben drei Töchtern, einen Sohn^ Maximilian, geb. 1842,
hinterlassen, Freih. Ernst aber, geb. 1816, k. bayer. Kämm. u. Regie-
rungs-Präsident von Schwaben und Neuburg, vermählte sich 1841 mit
Babette Bronzetti, geb. 1812, aus welcher Ehe, neben sechs Töchtern,
ein Sohn, Carl, geh« 1852, entspross.
Buctlini, Tom. IV. - tfowA«, I. S. 1189. - 9. Lang. 8. 44 m. 45. - Alldem. Gcneal. u.
SUats-Handh. 1S24. I. 8. 652. — Deutsche Grafenhiaser der Gegenwart, 11. 8. 27-29. — Gen.
TMcheab. der grifl. Häosar, 1»63. S. «95 u. 96 u. hiaior. Uaiitfb. su Demselben. 8. 50tt. —
Oooeal. Taaohenb. d. freib. Hiuser« 1854. 8. 801—307. Ib65. 8. 334-^9 n. 186S. 8. 459-62.
— euppl. ftii «IM«. W.^B. U. 6: er. t. L. o. Tl. M: Fv-H. v. L. h. VOI. I: Gr. ▼. L.-
— 479 —
TrenDberg. - Tp'of^ I. 79 u. Siebtnkffi, I. 2. Abtohn. Hit 14. 8. 37. — W.-B. deg KSaigr.
Bayern, III. 69: Mr. ▼. L.-Rrennberg uud III. 49: F.-H. v. L. and •. Wolekn^, Abth. 1.
u«d 3.
f Lerchenfeld (in Roth eine zum Fliegen sich anschickende Lerohe
u. auf dem gekrönten Helme ein rother n. ein silberner AdlerflOgel).
Adelsstand des Kgr. Polen. Diplom vom 26. Mai 1685 für Friedridi
Lerchenfeld. — Ein zu dem Adel in Westprcusson gehörendes Ge-
schlecht , welches in den Kreisen Conitz , Stuhm und Bereut begütert
wurde imd noch in neuester Zeit zu Borkau im Kr. Karthaus sass.
Freik. ». L^dehur, II. 8. i6.
^ LerMier, avch FreiherreiL Altes , hessisches , aus Felsberg (dem
kurhcss. Amte dieses Namens an der Edder und Schwalm) stammendes
Adelsgeschlecht, welches schon 1521 einen kaiserlichen Wappenbrief
erhielt u. 168i in den Reichsadelsstand erhoben wurde. — Mehrere
Glieder des Stammes zeichneten sich in hessischen Diensten sehr aa&
Jacob Lersner, geb. 1504, warVice-Cander und der Bruder desselben,
Heinrich L., gest. 1613, ein in der Geschichte seiner Heimath sehr
ausgezeichneter Mann, war 1542 Canzler. Der Sohn desselben, Her-
mann V. L., gest. 1613, wurde 1559 in die altadelige Ganerbschaft des
Hauses Alton -Limpurg zu Frankfurt a. M. aufgenommen, welchem
Hause die Nachkommen noch jetzt angehören. — Heinrich Ludwig
V. L. , gest. 1696 und Philipp Ludwig v. L. , nebst den Söhnen des
Philipp Christian v. L., erhielten yom Landgrafen Carl zu Hessen das
marburger u. grabensteiner Lehen, so wie von Ludwig Grafen zu Nas-
sau das nordenstadter Lehen. Achilles August v. L., gab 1706 die
bekannte frankfurter Chronik heraus u. brach mit derselben die Bahn
zu der Geschichte Frankfurts. Friedrich Maximilian v. L., k. k. Batb,
geb. 1736, kam 1767 in den Rath u. war 1789 u. 1798 alter Bürger-
moister. — Die jetzt allein noch blühende Linie der Familie stammt
von Carl Ludwig Freih. v. Lersner, geb. 1777 und gest. 1847, grossh.
hessisch. Kammerherm u. Obersten, welcher sich mit Auguste Wilhel-
mine Helene du Bos Freiin du Thil vermählt hatte.
N. Oennal. Handb. 1777. 8. *i79. 1778. H. 333 and Nacbtr. M. I&3. — Siebmaeher, I. fit:
Die Lersner, Frankf. a. M. adel. Fatrie. — PiankfarUr Oalcoder: Wappm das Priedr. Uaaü-
mtlian t. L. — Suppl. su 8i«bm. W.-B. II. 33: v. L. — Kue$chke , 111. S. :(9l nud 99. —
0. Hefner. Praokftirt. Adel.
Losch ▼. Mühlheim, auch Freiherren (in Silber drei in Gestalt
eines Schächerkreuzes mit den Spitzen zusammengestellte rothe Herzen).
Altes, schon im Anfange des 18. Jahrh. bekanntes, hessisches Adelsge-
schlecht, welches zuerst in Mühlenheim, oder Mühlheim, dem späteren,
schon seit vier Jahrh. den Freiherren Schenck zu Schweinsborg jünge-
rer Haupt-Linie zu Hermannstein zustehenden Sitze Hermannstein bei
Wetzlar sass Nach dieser Zeit waren die Losch namentlich zu Vetz-
berg, Rodlieim, Lützcllindcn , Crofdorf , Hof-Schmitte u. Königsberg,
sämmtlich bei Giessen, so wie zu £rda begütert u. hatten ausserdem in
jenen Gegenden mehrere Besitzungen , Gefidle etc. theils in allodialer,
theils feudaler Eigenscliaft inne. Der grösste Theil dieses Vermögeng
war noch im 30jährigen Kriege Eigenthum des Gesammtgcschlechts,
welches mit den Grafen v. Lösch zu Hilkerthanseu in Bayern nicht ver-
wechselt werden darf. Dasselbe gehörte su der he8ai8chen,Bitt0r8olMil^
— 480 —
nachher zu den Vasallen der Barg und Herrschaft Beilstein, so wie zu
den Ganerben der Burg Yetzberg bei Giessen. Gerlach Lesch war
von 1240 bis 1252 u. Gerhard L. 1269 Bargmann zu Calsmant bei
Wetzlar. Ein anderer Gerlach L. war von 1279 bis 1283 Reichs-
oberförster aber den wetzlarer Wald Aberschitz. Hermann L. kommt
1292 als Bürger der Reichsstadt Wetzlar vor u. ein anderer Hermann
1322 als Ritter zu Gleissberg bei Giessen. Die bekannte spätere ab-
steigende Stammreihe ist folgende : Heinridi Lesch v. Mflhlheim : Cuni-
gunde V. Rodheim; — Marx Andreas, lebte 1538 u. starb gegen Ende
des 16. Jahrb., Voigt der Reichsstadt Wetzlar, hess. Oberst und Amt-
mann zn Königsberg : Marie v. Trohe ; — Hans Hermann, gest. 1 625 :
Margaretha v. Nordeck zur Rabenau; — Balthasar Engelbrecht: Anna
Ursula Faust v. Stromberg; — Johann Balthasar: Anna Christine v.
Knoblauch; — Johann Gottfried: Catharina Elisab^h v. Habel; —
August Ernst, holländ. Hauptmann: Catharine Elisabeth v. Scbmidtr
borg; — Friedrich Carl Ludwig, gest. 1788, hessisch Oberst: Eleonore
Freiin Lesch v. Mühlheim; — Georg Friedrich, gest. 1807, h. nassaa-
ischer Oberlieutenant: Magdalene Collin, geb. 1784 und verm. 1805;
— Edward Freih. L. v. M., geb. 1806 : Charlotte Uhlendorf aus Dräns-
feld, gest. 1839; — Freiin Helene, geb. 1834 n. Frein Charlotte, geb.
1839, Geschwister. — Eine jüngere Linie des Geschlechts stammte von
dem jüngeren Sohne des Johann Balthasar, s. oben, dem Freiherm Au-
gust Ullmann L. v. M. Dieselbe ist im Mannsstamme im März 1815
mit Carl Ludwig, grossh. hess. Hauptmanne und im weiblichen Stamme
12. Jan. 1846 mit Wilhelmine, verm. mit Friedrich Heinrich Freiherrn
V. Dungern, gänzlich erloschen.
Gen. Handb. der freih. H&uaer« 1857. 6. 426-88 ii. 1860. H. 477.
Leschicz, Leschitz, Leschke, Leschkan. Ein zu dem polnischen
Stamme Leszczyc zählendes Geschlecht , welches aus Polen nach Schle-
sien kam und 1500 und noch 1606 zu Schwentroschine unweit Militsch
sass. — Ob, wie Gauhe vermutiiet, Martin v. Leschkau, kursächs. Haupt-
mann u. von 1649 bis 1653 Commandant der Festung Königstein und
David V. Leschkau, kursächs. Oberst-Wachtmeister und ebenfalls Com-
mandant der genannten Festung, welcher 1673 Oberstlieutenant wurde,
wirklich zu diesem Geschlechte gehört habe , muss dahin gestellt blei-
ben. Beide werden übrigens auch Letschkau genannt.
Okoisky, r. 8. 82. - Sinapiut, T. 8. 585 a. II. 8. 778. — Oauhe , II. 8. 619 uud 90. —
Freiherr v. Ledebur, II. S. 20. — Siebmachert I. 58 : v. Leschits , 8cfale«iseh. ~ Spener,
8. 298. ~ 9. Meding, fll. 8. H94 a. 95.
LefMshkorault , Freiherren. Ein in Schlesien u. Mähren vorge-
kommenes, ursprünglich aus Lothringen stammendes Geschlecht, aus
welchem Sprossen in die k. k. Armee kamen. Franz Carl Freiherr v.
Tieschkurault auf Stabelwitz u. Nicolwitz in Mähren , so wie auf Gross-
Auschker im Wohlauschen war um 1722 als des Weichbildes Ohlau
Deputatus Ordinarius ad conventus publicos zu Breslau. Derselbe war
mit einer Freiin v. Gruttschreiber vermählt, doch ist nicht bekannt,
dass er den Stamm fortgesetzt hat.
Sinapfua, U. 8. S66.
Leschwitz, Löschwits (in Silber ein springende«, rothes Einhorn).
Altes, v. Siebmacher ssnm fränkischen, von v. Hattstein zum rheinlän-
— 4&1 —
dischen n. elsassischen Adel gerechnetes Geschlecht. Dasselbe gehörte
zu der reich sfreien fränkischen Ritterschaft des Cantons Gebürg. —
V. Meding hat das Wappen auch nach einer alten Stammbuchszeichnung
mit der Unterschrift : Gerardus de Löschwitz beschrieben.
V. Hatt»tein, [1. 8. I0f>. — Biedermann, Canton Oebfirg. ^ Siebmachfr. I. 109:T.LM6h-
wits, Fränkisch. — 9. Meding, III. 8. 3^b. — 8uppl. xu Siebm. W.-B. V11.23.
Lesczinski. Johann Jacob v. Lcsczinski — aus einem polnischen,
zum Stamme Nalcncz gehörenden Geschlcchte stammend — k. preiu».
Hauptmann im Inf-Regim. v. Saldem , erhielt für seine zum Militäir-
dienstc bestimmten Stiefsöhne, Christian Wilhelm Leopold und August
Ludwig Ferdinand Laband, 30. Sept. 1747 die königl. Erlaubniss, dass
sie Namen u. Wappen der v. Lesczinski führen dürften. — Der ältere
starb 1827 als k. pr. Major a. D. u. Kreis-Brigadier bei der GensdV-
merie u. der jüngere schon 1819 als pens. Major im Pontonier-CJorps.
Von den Nachkommen Beider haben Mehrere in der k. pr. Armee ge-
standen.
V. Hellbach, II. 8. 32: abweichende Angaben. — N. Pr. A.-L. I. 8. 47. — N. Pr. A.-L. V.
8. 305. - Freiherr 9. Ledebur, II. 8. 26.
Lesecque (in Silber drei, 2 u. 1 , mit der Schärfe rechtsgekehrte,
blau angelaufene Aexte). Ein in der Person des Joseph v. Lesecque,
laut Eingabe d. d. Düsseldorf, 11. Sept. 1829, in die Adelsmatrikel
der preuss. Rheinprovinz unter Nr. 148 der Classe der Edelleute ein-
getragenes Geschlecht.
N. Pr. A.-L. V. 8. 306. - Freih. 9. Ledebur, H. 8. 26. - W.-B. d. Freu». RheinproT.
1. Tab. 71. Nr. 141 u. 8. 69.
Leski, V. He8elicht--Le8ki (in Roth zwei silberne Windhunde mit
goldenen Halsbändern u. mit den Rücken gegen einander aufgerichtet).
Ein zu den alten preussischen Landesrittern gehörendes Geschlecht.
Franz Leski war 1463 polnischer General, Paul L. 1478 poln. Oberst,
Johann L. 1511 poln. Kron-Referendar u. Adalbert Stanislaus L., gest.
1758, zuerst Abt des Cisterzienser Klosters in Pelplin u. später Bischof
von Culm. — Das Geschlecht war früher in Westpreussen bei Thorn u.
Graudenz begütert u. sass in Ostpreussen noch 1784 zu Czersin und
Klein-Nappem unweit Osterode.
Freih. v. Ledehur, 11. 8. 26 und 27.
Leslie, auch Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom K. Ferdi-
nand m. (1637—1658) für Walther v. Leslie, k. k. Gcneral-Feldmar-
schall, Geh.-Rath etc. — Altes, aus Schottland stammendes Adelsge-
schlecht, welches in der Heimath mit mehreren Prädicaten denBaronen-
u. Grafenstand erhielt. Walther Graf v. L. , ein Sohn des Johann L.,
Barons von Balgvhene, trat jung im 30jährigen Kriege in die k. k. Ar-
mee u. stieg zu den obengenannten hohen Würden. Derselbe, gestorb.
1667, hatte sich mit einer Prinzessin v. Dietrichstein vermählt, hinter-
liess aber, in Kärnten reich begütert, keine Nachkommen. Sein Erbe
war der Sohn seinem Bruders , Jacob Graf v. Leslie , welcher ebenfaUs
als k. k. Feldmarschall , nachdem er in Ungarn siegreich gegen die
Türken gewesen, 1685 starb. Aus seiner Ehe mit Maria Theresia
Fürstin v. Liechtenstein entsprossten zwei Söhne : Wilhelm Graf Leslie,
Kn99ckk€, Deuuob. AdeU-Lez. Y. 81
— 482 —
gest 1727. zuerst Biscbof zq Waitzen in Ungarn u. spSter za Laibacfa
u. Johann Ernst Graf L., innerösterr. Hof- Kammer -Präsident und seit
1722 k. k. Geh.-Rath, welcher seinen Stamm durch die beiden Söhne,
die Grafen Joseph u. OarU fortsetzte, welche sich 1719 als k. k. Käm-
merer mit Töchtern aus dem fürstlichen Hause v. Eggenberg vermählten.
Die gräfliche Linie Leslie , aus welcher Gr. Leopold, gest. 1774, auch
Herr auf Cudowa, Jacobowitz etc. in Schlesien war, blühte noch in das
19. Jahrb. hinein, bis dieselbe im Mannsstamme 22. Febr. 1802 mit
Anton Gr. v. Leslie, welcher in Steiermark begütert war, erloschen ist.
— Sprossen des Stammes dienten im 30jährigen Kriege auch in der
schwedischen Armee. Von diesen ging Ludwig L. wieder nach England
zurück u. erhielt den Titel : Graf v. Levin, Alexander L. aber, gestorb.
1661 alsk. russ. General, bekam 1631 vom Könige Gustav Adolph in
Pommeni das Gut Löcknitz unweit Randow. — In neuer Zeit haben
noch mehrere Glieder der Familie in der k. preuss. Armee gestanden.
Ein Major v. L. im Regim. v. Hagken starb 1809 und hinterliess drei
Söhne. Der eine derselben starb 1821 als Capitain, der zweite 1852
als Oberstlieutenant a. D. u. der dritte 1822 als pens. Capitain.
Oamhe , I. 8. tl90 und 91 u. II. 8. 622— '>5. — Jodler, XVI, 8. 475-S2. - Strffmuc, II
8. 416. — N. Preuas. A.-L. III. 8. 2iO. ~ Frttih. o. Ledebur, II. S. 27. — SUbmuchfr, IV. 7
— Suppl. «u Siebm. W. B. I. 21: v. L.
Lessel, Lessl. Altes, ursprünglich böhmisches Adelsgeschleoht.
welches später nach Polen u. Schlesien kam. In Polen zählte dasselbe
zu dem Stamme Grabie u. schrieb sich nach den ihm zustehenden Gü-
tern : Lessel-Radzinsky. Lessel-Wabiensky etc. u. in Schlesien . wo die
Familie schon 1473 zu Borschen u. Diebau unweit Steinau u. 1554 zu
Badzina bei Poln. Warteiiberg sass u. später mehrere andere Güter er-
warb u. die Häuser Gross-Peterwitz , Popschütz, Michelsdorf, Langen-
dorf, Wembowitz etc. entstanden, kam dieselbe früher auch unter dem
Namen : Lassal und Lassil vor. — Nicolaus Lesslaw war 1446 Haupt-
mann des Herzogs Conrad HI. zu Gels u. Conrad v. Lessei wurde Gross-
prior des Johanniter-Ordens in Deutschland. — Noch in diesem Jahrb.
war die Familie, welche in Ostpreussen 1784 zu Kownatken unweit
Neidenburg begütert war, in Schlesien angesessen u. von den Gliedern
derselben haben Mehrere in der k. pr. Armee gestanden. Zwei Brüder,
der Oberst v. Lessei, Commandeur des 1. Ouirassier - Regiments , treb.
1752 in Schlesien u. der Mjyor v. L. im 11. Infant.-Regim. fielen, so
wie der Major v. Lessei im 23. Infanterie - Regimente, im Feldzuge von
1813 u. Söhne derselben dienten später in der Armee.
Orypkiu», von Ritterorden, 8. 45. — Sinapius, I. S. 583 u. II. 8. 776 u. 77. - C,otth»\
11. 8. «0 und II. — N. Pr. A.-L. III. 8. 220 und 21. — Freiherr r. Udebtir, II. 8. 27. -
Siebmaeher, I. 68: Die Lasiel, Srhlesisch. — p. Meding^ 111. 8.3%.
Lesagewang, Leagewang, auch Grafen (in Roth drei in ein
Schächerkreuz gestellte, geharnischte Arme u. in der Mitte derselben
eine weisse Rose). Reichsgrafenstand. Diplom vom K. Leopold I. um
den Anfang des 18. Jahrb. f)ir Hans Caspar v. Lessgewang, k. poln. u.
kursächs. Kammerherrn, Kammer- u. Bergrath etc. — Eins der älte-
sten u. angesehensten prcussischen Rittergesclilechter, welches noch im
17. u. 18. Jahrb. ansehnlich begütert war u. sich namentlich aus den
— 483 —
Häusern Kusitten ii. Liesken ausj?ebreitet u. auch in Polen und Ungarn
das Indigenat erhalten hatte. — Melchior v.Lessgewang erschien 1560
nebst Anderen vom Adel als Deputirter auf dem Landtage zu Königs-
berg u. Dietrich v. L. , welcher sich schon im 30jährigen Kriege im k.
k. Heere ausgezeichnet hatte, war 1655 in der Reiterei des grossen
Kurfürsten Oberst. Dietriches Enkel, der obengenannte Graf Hans Cas-
par, kommt noch 1733 als kursächs. Geh. -Rath u. Kreis - Hauptmann
des erzgebirgischen Kreises vor, doch ist nicht bekannt, dass er die
gräfliche Linie fortgesetzt habe. Andreas v. L. war 1738 k. pr. Geb.-
Rath u. Ober -Hofrichter u. Johann Friedrich v. L. starb 1760 als k.
pr. Geh. Staatsminister. — Noch 1796 sass die Familie zn Kusitten un-
weit Preuss. Eylau.
ffarrtnoch. Alt. u. Neaes Preusnen, 8. 444 u. ErlSotcrtert PreQ.H«en. IV. 8.910. —Gauht^
II S. «^20 nud 21. — N. Pr. A.-L. Jll. 8. 220. — Freih 9. Udebur. 11. S. 26.
Lessing (in Gold der Kopf u. Hals eines rechtssehenden, schwar-
zen Adlers). Adelsstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom 2. Dec. 1826
ftir Heinrich August Lessing, k. sächs. Generalmajor. Derselbe, ein
Seiten - Verwandter des grossen Gotthold Ephraim Lessing , starb im
90. Lebensjahre 23. Aug. 1851 u. hinterliess zwei Söhne: Carl Rudolph
V. L., Herrn auf Baunach und kön. Landrath des sorauer Kreises und
Wolff V. L., Regier.-Rath in Posen. Ein dritter Sohn, Curt v. L., war
schon 1835 als Lieut. im k. pr. 3. Husaren-Regimente gestorben.
HsnilMchrifti. Notix. — N. Preuss. A.-L. V. 8. :{06. — Freih. ». Ledebur , II. 8. 27 ■.
MI S 300. - W. B. d. SärlH. Staat. IV. rtO.
Leasmoii , v. der Lessmon , Lessmen. Altes bremen- u. verden-
sciies Rittergeschlecht, welches entweder den Grafenstand erhalten,
oder doch wenigstens eine Grafschaft besessen hat, denn die Grafschalt
Lessmon, zu welcher das Amt Vieland im Bremenschen gehörte und
welche an das Er/stift Bremen kam , hatte wahrscheinlich , so wie das
Geschlecht selbst, den Namen von der unweit Bremen gelegenen alten
Burg Lesmona erhalten. — Martin v. der Lessmen lebte am 1412. —
Nach Allem erlosch der Stamm noch im 15. Jahrhunderte.
Mnx/,ar»l. Hrrm.-Vml. Uittorsaül, 8 344. - r Unding, III. 8. 39.'» und %.
LeHsner, Ritter und Edle. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von
1804 für Martin Lessner, k. k. Rath und Feld- Medicamentenregie-
Ober-Dircctor, mit dem Prädicate: Edler v.
»f^fffrlf r. Mühlfeld, 8. 127.
^ Lest (Schild quergetheilt: oben in Silber zwei neben einander-
stohende rothe Rosen u. unten in Blau eine silberne Rose). Altes,
schlesisches Adelsgeschlecht, welches im 15., 16. n. 17. Jahrh. in Schle-
sien ansehnlich begütert war ti. namentlich zu Holstein, Langenau und
Welkersdorf bei Löwenberg, zu Kauffungen unweit Schönau, zuParchati
bei Lüben etc. sass. — Hans v. Lest commandirte 1469 mit Abrahani
Burggrafen zu Dohna die vom Könige Casimir IV. in Polen nach ün-
j?arn geschickten Truppen , unter welchen sich über vierhundert vom
schlesisclien Adel befanden; Adam v. L. baute 1513 das von den Hw-
siton 142(5 zerstörte Schi oss Holstein wieder auf; Heinrich v. L. auf
Parchau war 1553 Landes-Hauptmann der freien StandeBherrsehail
31*
— 484 —
Wartenberg, Hans Arnold v. L. auf Bischofswalde, fttrst-bischöfl. Rath
n«. Hofrichter zu Breslau, u. Adam U. v. L. 1587 kais.Rath und später,
1613, Amts-Verwalter der Ftirstenthtiraer Schweidnitz u. Jauer. Mel-
chior V. Lest kommt 1654 als kais. Rath und Landes -Canzler der ge-
nannten Fttrstenthttmer vor und um dieselbe Zeit war Hans Wolff v. L.
auf Rostersdorff des wohlauschen Fürstenthums Landes- Aeltester ; Hans
Heinrich v. L., herz, sachs.-wcim. Rath u. Kammeijunker und Herr auf
Ober-Rengersdorf bei Rothenburg, wurde kursächs. Kammerherr und
Hofmeister und stai'b 1664; Melchior Wilhelm v. L. fiel 1665 in einem
Zweikampfe und Abraham Ludvdg v. L. auf Ober-KaufTungen schloss
5. Aug. 1689 dra Mannsstamm des alten Geschlechts. Derselbe, verm.
1687 mit einer v. Nimpsch a. d. H. Leipe, hinterliess zwei Töchter,
von welchen später Catharina Hedwig v. L. die Gemahlin des Johann
V. Rosenpusch u. Zauche auf Ober-Leipe wurde.
J. A. LucitUt Leichenpredigt «uf H. ▼. Lest, liurüichs. Kainmerhemi, lti64. — Lucae^
•ehles. Denkwärdfgk. 8. 124. H63 a. 1815. — Sinapius , T. S. 5S3 und II. 8. 177 and 78. —
eaube, I. 8. U91 und 99. — Zedier, XVI. 8. 4«)S-91. — N. Freuss. A..L. III. 8. 221 u. n.
— Freih. 9. Ledebur, II. 8. 27. — Siebmaeher. I. 59: v. Lest, Schlesisch. ~«. Meding, fll.
8. S96 u. 97.
Lestwitz, LesBwitz, auch Freiherren. Böhmischer Freiherm-
stand. Diplom vom 5. Octob. 1667 für Johann Heinrich v. Lestwitz.
— Eins der ältesten, angesehensten u. begütertsten schlesischen Adels-
geschlechter, welches aus Polen, wo dasselbe zu dem alten Stanune No-
wina zählte, nach Schlesien kam u. eines Stammes u. Wappens mit der
alten schlesischen Familie v. Wandritsch war. Dasselbe breitete sich
nach und nach in vielen Häusern , namentlich den Häusern Sulkau und
Langendorf, Schlaube, Wantritsch etc. aus und kam besonders im
18. Jahrb., in dessen Anfange die Familie schon zu Gross- und Ober-
Tschimau, Katschkau, Sulkau, Neu-EUguth, Neu-Sorge, Gross- Wierse-
witz, Kaltebortschen etc. sass, zu grossem Grundbesitze. — Stephan v.
Wandritsch war um 1264 einer der treuesteu Räthe des Herzogs Hein-
rich des Fetten zu Breslau ; Fritzko de Wandritsch tritt 1 288 in der
Gründungs - Urkunde des Hospitals St. Nicolaus zu Liegnitz als Zeuge
auf; Hans kommt mit dem Namen: v. Lestwitz zuerst 1378 als Herr
auf Alt-Wohlau vor; Johann v. L., genannt Wandritsch , Herr auf
Kaltebartschen befand sich 1552 auf dem Fürstentage zu Breslau und
im Anfange des 18. Jahrh. war Adam Melchior v. L. reich begütert.
Später sind Sprossen des Stammes in der k. preuss. Armee zu hohen
Ehrenstellen gelangt. Johann Georg v. L. starb 1767 als k. preuss.
Generallieutenant. Derselbe war mit Aima Helena Freiin v. Kottwitz
vermählt u. aus dieser Ehe entspross Johann Sigismund v. L., gestorb.
1788 als k. pr. Generalmajor. Derselbe hatte sämmtlichen schlesischen
Kriegen mit Auszeichnung beigewohnt , trug namentlich wesentlich zu
der für die preuss. Armee so günstigen Wendung der Schlacht bei Tor-
gau bei u. erhielt vom Könige Friedrich H. 1763 für seine treuen, tap-
feren Dienste das aus acht Dörfern bestehende Amt Friedland im Ober-
Bamimschen Kreise zum Mannlehen. Aus seiner Ehe mit Catharine
Charlotte v. Treskow a. d. H. Schiagentin stammte nur eine Tochter,
Charlotte Helene v. Lestwitz , welche sich mit Einem v. Borcke ver-
mählte, nach einiger Zeit aber geschieden wurde u. mit königl. Erlaub-
t
— 485 —
niss vom 3. März 1788, unter Beibehaltung des v. Lestwitzschen Wap-
pens, nebst ihrer einzigen Tochter, Henriette Charlotte, den Namen:
V. Friedland annahm. Henriette Charlotte v. Borcke, genannt v. Fried-
land, auf Cunersdorflf, Amt Friedland u. Gross u. Klein -Behnitz, starb
1848 als Wittwe des 1834 verstorbenen k. pr. Staatsraths PeterGrafen
V. Itzenplitz. zu dessen angestammtem Wappen 1815 bei Erhebung in
den Grafenstand, u. zwai* als linke Schildeshälfte, das lestwitj^che Wap-
pen gekommen war. — Der Mannsstamm des v. lestwitzschen Geschlechts
blühte noch in das 19. Jahrb. hinein, erlosch aber 27. Aug. 1803 mit
Carl Rudolph v. Lestwitz, Herrn der Herrschaft Gross- Tschimau im
Kr. Wohlau etc., welcher testamentarisch seine grossen Besitzungen zu
dem 1815 im Schlosse zu Gross-Tschimau eröffneten Fräuleinstifte, so
wie zu anderen milden Zwecken bestimmte.
Sinapius, I. 8. 586—^2 u. U. 8. 778. — Qauhe, I. H. 1192—94. — N. PreuM. A.-L. III.
8. 22d nud 23. — Freih. 9. Ledehur, U. 8. 27 und 28. — Siefnnacher, I. M : t. Lestwht .
Schlesisch. — r. Meding, lU, 8. 397 und 98.
Letelen. Ein früher zu der mindenschen Ritterschaft gehörendes
Adelsgeschlecht.
Ztdler, XVII. 8. 503.
Lepgast. Lüneburgisches, im 13. ii. 14. Jahrh. vorgekommenes
Rittergeschlecht.
Hartnberg, HiRtor. ercles. Gaodersh. Diss. X. 8. 1568. — Zedier, XVIT. 8. 605.
Leth (in Blau ein goldener Querbalken). Reichsadelsstand. Di-
plom vom 6. Febr. 1791 fftr Erhard Leth, filrstl. salm-kyrburg. Hofratii
u. Landschreiber, wegen seiner, bei dem Durchzuge kaiserlicher Trup-
pen nach den Niederlanden geleisteten eifrigen Dienste als filrstl. salm-
kyrburg. Deputirtcr. Derselbe, geb. 1763 zu Ganghofen in Bayern,
setzte den Stamm fort, welcher im Grossh. Baden blüht u. ganz ver-
schieden von der dänischen Familie v. Leth ist. Letztere, aus welcher in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. ein Sprosse k. dftn. Kammerherr war,
führt in Blau einen rechtsgekehrten , aber linkssehenden Löwen mit
aufgeworfenem Schweife, welcher in der linken Pranke aufrecht ein
Schwert hält, s. Lexic. over adel. Famil. i l^anmark, I. Tab. 58.
(kut, Adelsb. d. GrosHh. Baden, Abtheil. 3. — Freih. v. Ledeöur, IH. 8. .300.
Leth T. Lethenan, Edle und Ritter. Erbländ.-österr. Adels- und
Ritterstand. Adelsdiplom von 1792 für Johann Peter Leth , bürger-
lichen Tuchhändler, mit dem Prädicate : Edler v. Lethenau u. Ritterdi-
plom filr den Sohn desselben, Anton Christian Edlen Leth v. Lethenau,
ebenfalls bürgerlichen Tuchhändler.
MegerU 9. Mühlf^ld, 8. 819 n. RrgSna.-Bd. 8. 170.
Lethmate, Lettmate, Letmate, auch Freiherren. Reichsfrei-
herrnstand, in Kur - Brandenburg anerkannt. Diplom von 1697 für
Caspar Friedrich v. Lethmate , kurbrandenb. Obersten und Anerken-
nungsdiplom vom 15. Octob. 1698. — Altes, schon im 13. Jahrh. vor-
gekommenes, westphälisches Adelsgeschlecht, welches Einige für ein
ursprünglich niederliUidisches halten, doch kam dasselbe wohl aus West-
phalen nach Brabant u. dann wieder nach Westphalen. Das Stammhaus
Lethmate im jetzigen Kreise Iserlohn stand der Familie mit Elsey schon
'-t-
— 486 —
1242 zu u. in demselben Jahre kommen die I^ethmate als ßargmänner
zu Limburg, 1243 aber als Burgmäimcr zu Altena vor. In näclister a.
späterer Zeit brachte das Geschlecht in Westphalen mehrere Güter au
ach und wurde in der 2. Hälfte des 17. Jalirh. auch mit Gütern ange-
sessen , welche jetzt zur Provinz Sachsen gehören. — Caspar v. L.,
gest. 1678, k. schwed. Generalmajor u. Kriegsrath, war Pfandinhaber
des Amtes Stassfurt. Aus der Ehe desselben mit Johanna Gerbrecht v,
Baumgarten a. d. H. Bernburg in der Grafschaft Hoya entspross der
oben genannte Freih. Caspar Fiiedrich, geb. 1652 zu Gerbstädt ina
Mansfeldschen, später k. prcuss. Generalmajor u. Herr auf Brachwitz,
Schaafsee u. Stedten, verm. mit Sabina Christophora Brand v. Lindau,
aus welcher Ehe, neben fünf Töchteru, sieben Söhne*stanuntcu, welche
meist jung starben. Nach Gauhe soll nur ein Sohn , welcher später als
k. k. Hauptmann im Duell blieb, den Vater tiberlebt haben, während
Freih. v. Ledebur annimmt, dass mit dem Freiherrn Caspar Friedrich
19. Juli 1714 das Geschlecht erloschen sei. — Von der adeligen Linie
war Johann Caspar v. Lethmate noch 1687 Domherr zu Münster.
Gauhe, I. 8. 1194 und 95. - c. St^in^n, westph. Gesch. IV Ö. I37ü u. Tab. VII. Nr. l.
n. Tab. LV[. Nr. 11. — N. Vr. A.-L. I. S. 36 u. III. S. 22.3 und 24. — Freiherr e. Ledebur,
IL 8. 28. — Siehinacher, I. 191: v. Lethraatc Wf.stplialisoh. — r. Meding. If. 8. ;<3.s_40 ;
V. L. u. F. U. V. L. —KneiChke, IV. 8. 2.S2-56.
Lette w (in Blau ein durch einen rothen Querbalken gesteckter,
gebrochener Anker). Altes, pommernsches Adelsgeschlecht, welches in
Pommern und in der Mark Brandenburg zu grossem Grundbesitz ge-
langte u. noch jetzt, namentlich im Kreise Ftirstenthum Camuiin, sehr
ansehnlich begütert ist. Der frühere Name desselben war: Vorbeck u.
in neuer Zeit haben einige Sprossen des Stammes diesen Namen wieder
an den Namen: Lettow angehangen u. sich Lettow-Vorbeck geschrieben.
— Paul Vorbeck, erbgosessener Sohn des Erdmann V. auf Gross- und
Klein-Schwirsen (welche Güter schon 1290 der Familie gehörten) Dra-
wehn, Plötzig, Pritzig u. Rochow, bekam, nachdem er aus langen Kriegs-
diwisten, welche er in Litthauen dem Grossfürsten geleistet hatte , zu-
rückgekommen war, den Namen Lettow, welchen die Nachkommen bei-
behielten. Henning, Jacob und Ulrich Gebrüder v. Lettow erklärten
mit Anderen vom Adel im Namen der Stadt Stargard der Stadt Stettin
den Krieg; Georg v. L., I. U. D., war gegen Ausgang des in. Jalirh.
Assessor des kaiserlichen Kammergerichts zu Speier; Georg v.L. kommt
1650 als fürstl. hessischer Vice-Canzler vor; Georg Heinrich v. L. lebte
nach 1701 als k. pr. Consistorialrath u. Pastor Primarius zu Treptow
und Johann Ernst v.L. 1722 als Vice- Director des pommcrnsclien
Commissariats u. Regicrungsrath. — Später haben bis auf die neueste
Zeit mehrere Glieder der Familie in der k. preuss. Armee gestanden u.
sind zu hohen Würden gelangt. Ewald Georg v. L. — ein Sohn des
Landraths u. Herrn auf Dämmen v. L. — wurde k. pr. Oberst, erhielt
später, zum Felddienste nicht mehr tauglich, ein Garnison-Regiment und
starb 1777 auf seinem Gute Klenzin; Heinrich Wilhelm v. L. a. d. IL
Klein-Karzeuburg starb 1793 als Generalmajor a. D., Carl Ej*nst v. L.
1826 ebenfalls als Generalmajor a. D. u. Georg Wilhelm v.L. 1842 als
Geuerallioutenant a. D. — In neuester Zeit war Carl Wilhelm v. L.
— 487 —
Hauptmann a. D. , Herr auf Wangeritz unweit Naugard, Carl August
Wilhelm v. L. Herr auf Hohenborn, Klein-Karzenburg a u. d und Dra-
wehnc a im Kr. Fürstenth, Cammin , Clemens v. L. Hen* auf Mtthlen-
kamp u. Klein-Karzeuow b ebenfalls im genannten Kreise, Friedrich v.
L. Herr auf Klein-Karzenburg c. u. ein v. L. Herr auf Gross-Reetz im
Kr. Rummelsburg. Den Erben des Bruno v. Lettow gehörten die Grtt-^
ter Ribbecard u. Ravenhorst u. andere v. lettowsche Erben sassen zu
Starpel im Kr. Züllichau-Schwiebus. — Noch sei erwähnt, dass nach
Abprang des pommernschen Geschlechts v. Pomeiske in den ersten Jahr-
zehnten des 19. Jahrh. ein Zweig der Familie v. Lettow zu dem ange-
stammten Namen u. Wappen Namen u. Wappen der v. Pomeiske hinzu-
fügte, doch ist dieser Zweig mit Ewald Georg Friedrich v. Lettow -Po-
meiske schon 29. Sept. 1840 wieder erloschen, worauf laut Diploms
(1. d. Berlin, 20. Jan. 1845 Otto Friedrich v. Schwerdtner auf Ilken-
dorf bei Nossen f&r sich und die im Besitze des Gutes Gross-Pomeiske
(im Kr. ßütow) ihm folgenden Nachkommen die Erlaubniss erhielt, sich
V. Schwerdtner-Pomeiske schreiben u. mit dem angestammten Wappen
das Pomeiske'sche führen zu dürfen.
Micrael, L. VI. — Oauhe, T. 8. 1I9A n. 96. — Brügg^nann. Hptst. 2. — N. Pr. A.-L.
III. S. 224 u. 26. - Freih. p. Ltdebui , II. 8. 28 iiud 2i) u. Ilt. N. 30(f. - SUbmacktr, II.
72 u. V. 170. - Pomiii. W.-B, I. 44 niid 47. — W. - B. d. Prens». Monareh. IH. 84: r. L«t-
towPümeiske.
f Lenbel. Altes, schlesisches, schon im 14. Jahrh. im Glogau-Oels-
und Liegnitz'schen vorgekommenes, später aber erloschenes Adelsge-
schlecht. Conradus de Lobyl, Ritter, tritt urkundlich 1311 auf.
Sinapiu.1, I. S. 592 u. II. 8. 778. — Siwhfnacher, I. Mt Die Lenbel, SehlMisoh. — 9. Mg'
•lin.j, 111. «. 398.
\ Leublflng, Leibelfing, Grafen. Reichsgrafenstand, in Kur-Bayem
anerkannt. Diplom um 1689 für Franz Pangraz Herrn v. Leublfing za
Rhain u. Haidhausen u. von 1696 für Paul Christoph Freih. v. Leubl-
fing, so wie Anerkennungsdiplom für Ersteren vom 17. Jan. 1691 und
für Letzteren vom 17. Jan. 1701. — Altes, bayerisches Rittergeschlecht,
dessen Stammreihe Bucelini schon im 9. Jahrh. mit Woldemar L. be-
ginnt. — Ulrich, Seyfried's L. Enkel, war fürstl. bayer. Hofmarschall
u. sein Sohn, Ulrich II. erhielt dieselbe Würde und brachte um 1311
(las Erbtruclisessen-Amt von Bayern in die Familie. Johann v. L.,
Landmarschall der Provinz Neuburg, starb 1577 u der Enkel dessd-
ben, Carl August v. L., kurbayer. Kämm. u. Hofrath, kommt 1686 zu-
erst mit dem freiherrlichen Titel vor. — Der Stamm breitete sich ia
mehreren Linien aus und eine derselben kam 1642 aus Bayern nach
Franken, erwarb die reichsunmittelbaren Herrschaften Frankenthal u.
Unt^r-Erlbacli und gehörte in Folge dieses Besitzes zum Rittercanton
Altmühl. Alle diese Linien sind spftter wieder bis auf die ältere rai-
iiersche Linie ausgegangen, weiche jetzt in der Nachkommenschaft des
Grafen Paul Christoph, s. oben, fortblüht u. 2. Nov. 1817 in die Gra^
fenclasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen worden ist.
Die bish(^r in der genealogischen Literatur noch nicht bekannt gewe-
sene, an die jetzigen Glieder des gräflichen Hauses sich anschliessende
Stammreihe ist folgende: Graf Paul Christoph: Uairahausen; — Fram
— 488 —
Ignaz: Pruckberg; — Joseph Ferdinand: Spaur; — Carl Theodor:
Müller - AI tammcrthal; — Joseph, gest. 1853, k. bayer. Oberst: Wil-
helmine Freiin v. Münch-Bellinghausen, verm. 1817 u. gest. um 1860;
— Graf Maximilian , geb. 1819, k. bayer. Kämm, und Hauptmann im
General -Quartiermeister -Stabe, jetziges Haupt des gräflichen Hauses:
Auguste Glony. Die vier Brüder des Grafen Maximilian , neben einer
Schwester: Grf. Franzisca, geb. 1830, die Grafen. Theodor, geb. 1821,
k. bayer. Kämm., Alexander, geb. 1824, Clemens, geb. 1826 und Carl,
geb. 1828, stehen sämmtlich in k. bayer. Militairdiensten.
flandachriftt. Notix. — Bucelini, T. IV. — Oauht , l. S. 11%. — Biedermann ^ Canton
AltmuhJ, Tab. 61-68. - N. Geiieal. Handb, 1777. 8. 122 und 23 u. 1778, 8. l33. — r. L<ing,
Suppl. 8. %3 und 34. — Deutsch. Grafenh. d. Oegenw. It. 8. 29 u. 30. — Qeneal. Taachenb.
d. grafl. Häuser, 1862. 8. 496 u. 97 u. histor. Ilaudb. zu demselben, 8. 513.— SiebmacMer^l.
78: V. Lenbelfing, Bayerisch u II. 37: P.-H. v. L. — 8uppl. zu Siebna. VV.-B. IV. 17: Oraf
▼. L. — W.-B. d. Kgr. Bayern. IX. 84.
Lenbnitz, Leibnitz, Leipnitz (in Blau ein goldener, die Homer
nach oben kehrender Mond mit nach links sehendem Gesichte , unter
welchem drei, 2 u. 1, sechsstrahlige goldene Sterne schweben). Altes,
sächsisches Adelsgeschlecht, welches nach Einigen schon 1435 in dem
gleichnamigen Stammhanse im Meissenschen : (Leubnitz unweit Dresden)
blühte, nach Anderen aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. vom
K. Rudolph n. in der Person des Paul Leubnitz, eines Meissners, wel-
cher sich als kais. Kriegs-Oberst gegen die Türken ausgezeichnet, wo-
mit maD die Wappenbilder in Einklang gebracht, erhalten haben soll.
Erstere Annahme ist wohl die richtige, denn es kommt, abgesehen von
Anderem, 1428 ein Heinrich Leubnitz als Domherr zu Meissen und als
des Kurfürsten Friedrich IL zu Sachsen Notarius u. 1437 als Canzler
vor, auch gehörte der genannte Paul Leubnitz, nach neueren Forschun-
gen, nicht in diese, sondern in die Familie Leibniz, s. S. 444. — Von
der Mitte des 17. Jahrh. an erwarb die Familie in Kursachsen, nament-
lich in der Ober-Lausitz, bedeutenden Grundbesitz, war auch im Meis-
senschen u. im Voigtlande angesessen u. blühte durch das 18. Jahrh.
hindurch in vielen Sprossen, von welchen Mehrere, nach Gauhe und v.
üechtritz, in kursäcbs. Hof-, Staats- und Militairdiensten zu hohen Eh-
renstellen gelangten. Im 19. Jahrhund, nahm das Geschlecht, dessen
Stammsitz , Nieder - u. Mittel-Friedersdorf in der Oberlausitz , der Fa-
milie geblieben war, an Sprossen immer mehr ab u. ging, so viel be-
kannt, in der Lausitz aus. Doch war dasselbe noch 1840 zu Bomsdorf
im Voigtlande gesessen, auch gehörte in neuester Zeit das Gut Rakith
unweit Wittenberg der Frau Emilie Auguste v. Schlieben, geb. v. Leip-
nitz u. dem Gemahlc derselben, dem Major a. D.Friedrich v. Schlieben.
Jriiai»/A, 8. 526: Leibnits, weiland auf Liebenaa. — Oauke , I. 8. 1196—98. — v. Uech-
irit», diplom. Nachricht. V. 8. 93: Nachr. a. d. Kircbenbb. cu Friedersdorf, Budissin, Dres-
den u. Coldite. — N. Pf. A.-L. V. 8. 306. - Freih. v. Ledehur, 11. S. 29. — v. Meding, III.
8. 398 u. 99. — Suppl. su 8iebm. W.-B. IX. 30. — Tyroff, l. 261. — W.-B. d. Säcb». btaat.
Vn. 87.
Lenohtenberg, Landgrafen (in Silber ein blauer Querbalken).
Altes Grafengeschlecht in Bayern, aus welchem Johann Landgraf v.
Leuchtenberg, der Bruder der Mutter des letzten Grafen v. Hals, nach
dem 1375 erfolgten Erlöschen der Grafen v. Hals, vom K. Wenzel mit
der erledigten Grafschaft Hals belehnt wurde. Der Stamm erlosch 1646
mit Maximilian Adam Landgrafen v. Leuchtenberg, K. Joseph I.
— 489 —
schenkte, zur Zeit der bayerischen Achtserklärung, 1708, die L^nd-
grafschaft Leuchtenberg dem Fürsten v. Lamberg. doch kam sie wieder
1714 an Kur-Bayern zurück, welchem Hause dieselbe schon zuvor zu-
gestanden hatte. — In neuer Zeit, 1817, verlieh König Maximilian I.
von Bayern die ehemals unter die unmittelbaren Reichslehen gehörige
liandgrafschaft Leuchtenberg in der Ober-Pfalz nebst dem ehemaligen
Ilochstifte Eichstädt als bevorzugte Standesherrschaft seinem Schwie-
gersohne, dem ehemaligen Vice -Könige von Italien etc., Eugen Beau-
harnois , welchem für sich u. seine Nachkommenschaft , durch eigene
Urkunde, Titel, Namen u. Wappen eines Herzogs v. Leuchtenberg und
Fürsten v. Eichstädt, so wie auch für seine Person das Prädicat: Kö-
nigl. Hoheit ertheilt wurde.
Imhof, H. f?. §. 1.1 - //übner, 11. Tab. 579. - Zedier, XVII S. M7-66. — BütcMng,
KrdbMchr. III. 2. S. 17S0, 5. Aiiflago. — Si^hmocher, I. »: Laiidtgr. Leurhtenbertc. — 8pt-
ner. Bist. IihIkii. 8. 215. — v. HetHng. III. 8. 3i»9 ui»d 400.
Lenchtenberg, Lencht«nbnrj^, Herren (Schild von Silber u. Roth
der Länge nach getheilt mit zwei schrägrechten gegen einander etwas
vci'schobencn Balken von gewechselten Farben). Altes, thüringisches
Dynastengeschlecht, eines Stammes u. Wappens mit den 1 289 mit Otto
Grafen v. Arnshaugk ausgestorbenen Grafen v. Amshaugk aus der Li-
nie Lobdeburg - Arnshaugk , welches eine an der Saale gelegene Herr-
schaft mit einem auf einem hohen Berge oberhalb Jena erbauten Sichlosse
besass. im Anfange dos 14. Jahrb. aber das Schloss Leuchtenburg mit
Kahla, Roda u. Zubehör an die Grafen v. Schwarzburg verpfändete.
Von Letzteren gelangte die Leuchtenburg ebenfalls durch VerpfÄndung
1378 an- Heinrich den Jüngeren v. Witzleben u. an dessen Schwager,
Heinrich v. dem Paradiese, welche mit ihrem Landesherrn, dem Märk-
grafen Friedrich dem Streitbaren von Meissen, 1392 in Fehde kamen.
Der Markgraf nahm nach lOtägiger Belagerung die Veste Leuchten-
burg, welclie seitdem im Besitze des meissenschen Fürstenhauses blieb.
Landgraf Wilhelm HI. übergab dieselbe den Brüdern Apel und Bern-
hard V. Vitzthum, welche die 1448 noch mehr befestigte Burg zum
Raubiicstc machten U; so wurde denn diese 1452 von Neuem durch Be-
lagerung zur Uebergabe gebracht. — Jetzt gehört die Leuchtenburg,
eine Straf-, Irren- u. Kranken - Anstalt, mit Kahla, Roda etc. zu dem
Herzogthume Sachsen -Altenburg.
Leuhftrd, Tnh. Comit. in Mcncke. J». R. G. Ifl. 8. 191«. — p. Fnlkemntein, thiiiinglseh.
Chronik, 11. S. 957. — Saxonia , Museum fTir sächnisrhe Vaterland.ikuude , V. Nr. 9. H, 45
und 4f>.
Leuenberg, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 29. Dec.
1654 für Fabrici v. Leuenberg.
». Hellbach, II. 8. 35 nach: ATemann, Kirchenhergischc Historie, 8. ll-S.
Leupold, Leupoldt (Schild quer- und in der oberen Hälfte der
Länge nach getheilt, Sfeldrig. 1 , rechts oben, in Silber ein aufwach-
sender, goldener Löwe ; 2 , links oben, in Roth ein silberner Anker und
3, untere Hälfte, in Schwarz ein goldener Querbalken). Adelsstand des
Kgr. Preussen. Diplom von 1829 für August Gotthelf Leupold , Herni
auf Klein-Düben beiSorau, so wie für den Bruder desselben, Ferdinand
Adolph L. u. die Schwester Luise Leupold. — Die Familie , nicht zo
— 490 —
verwechseln mit dem ebenfalls prenssischen Adelsgeschlechte v. Leo-
pold, 8. S. 470 , hat fortgeblttht und später auch die Güter Granstein,
Horlitza u. Reuthen im Kr. Spremberg an sich gebracht. Dieselbe ist
aach nach Sachsen gekommen u. Carl Christian August y. Leupoldt ist
jetzt Associe der Kramer -Firma Carl Böttcher in Leipzig. Die Güter
Reuthen o. Horlitza besass in neuester Zeit August v. Leupoldt.
N. Pr. A.-L. V. 8. 806. — />-«A. r. b«dehwr, 11. 8. 29 u. 80 u. III. 8. 801. - W.-B. d.
Pr. Monarch. III. 84.
Lenpr«ehtiiig, Freiherren, s. Leoprechting, Leuprech-
ting, Freiherren, s. S. 471 — 74.
Lenschner, Lenschner und Pflanmdorffl Böhmischer Adelsstand.
Diplom Yom 29. Dec. 1661 für Christoph und Ernst Lenschner. Die
Familie sass bereits 1653 zu Strehlitz im Oelssischen, 1663 zu Klein-
Jaenowitz im Liegnitzschen und noch 1720 zu Kaschewan im Wohlau-
schen. Später ist dieselbe erloschen.
Stnapim, II. 8 77«. - Z«dter, XVD S 662. - p. fhühach, n. 8. 35. - Freih. 9. Le-
debw, II. 8. 30.
Lentenpeckh, Levttenpeckhen, Lentenbach, Lenttenbach. Altes,
bayerisches, schon 1138 vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches den
Sitz Leutenbach an der Abenst inne hatte. Dasselbe starb 1527 mit
Leonhard Lentenpeckh aus.
Wig. Hund, I. 8. 263—66. — Zedier, XVII. 8. 666.
Lenter v. Thannenberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom von
1726 ftlr Anton Leuter, königl. Richter zu Jung-Bunzlau u. für Franz
Wenzel Leuter, böhmischen Wirthschafts-Inspector, mit dem Prädicate :
V. Thannenberg.
Megerle «. JHÜhlfeld, Rrg. Bd R 858.
Lenth. Reichsadelsstand. Diplom vom 25. Mai 1629 ftir Claus
liCuth aus Hachenburg u. für die beiden Söhne desselben , Dr. Martin
Leuth u. Adam liCuth. — Der Stamm ist bald wieder ausgegangen.
Handscbriftl. Notiz. - Kn^»chke, IV. 8. 256.
Leuthner. Reichsadelsstand. Diplom im kurpfälzischen Reichsvi-
cariate vom 7. Sept. 1790 fllr D. Anton Johann Nepomuck Leuthner,
Besitzer des 1725 vom Kurfürsten Maximilian Enianuel von Pfalz-
Bayern zu einem Rittersitze erklärten Gesundbados Marienbrunn etc.
Derselbe, geb. 1740, hatte 1789 das mtlnchener Patriciat erlangt und
wurde als k. bayer. Medicinalrath, Leib-. Stabs- und Ilofkrankenhaus-
Medicus, nach Anlegung der Adelsmatrikel, in dieselbe eingetragen.—
Der Stamm wurde fortgesetzt; ein Sohn des Diplomsempfängers, Franz
Xaver Joseph v. Leuthner, trat, wie der Vater, 1810 als medicinischer
Schriftsteller auf.
p. Lang, 8. 429 u. 30. - W.-B. de» Köuigr. Bayern, VI. 87.
Lenthorst, Leithorst. Altes, hessisches und braunschweigisches
Adelsgeschlecht, welches auf dem Eichsfelde begtitert wurde. Ein
Stammregister desselben ist durch v. Steinmetz bekannt geworden.
Sp- ner, I, 8. 165. — Thomas v. Steinmet*, Umpruiix 0. Fortgang de» adoHgeti U6in(>rM
T. (J.^tjtr etc. nouiogen, 1701 8 80 o. ff. — Zedier, XVII. 8.678. - H^u//,- Rirbsfeldische«
(Jrkuodt^nbach, GSttingen. 1819. 8. 16. — Freik, e. ledebur, H, 8. 30.
— «1 --
Leatkireh^r zu Rotenbach. Ein im 15. Jahrh. zu dem schwäbi-
schen Adel zählendes Geschlecht.
Joh. Philipp Vatte, de pac« Itnpcrii public«, Libr. V. H. 'jm. WJ u. 385. — Zedier, XVU
8. 6%.
Leutner. Ein im 15. Jahrh. unter dem österreichischen Adel auf-
gezähltes Geschlecht.
Zedier, XVII. 8. 688.
Leutner, Lentner sn Wildenbnrg. Reichsadelsstand. Diplom
vom 13. Juli 1720 für Joseph Leutner, Bergwerks -Verweser zu Stör-
zing in Tirol. Der Vater desselben, Berggerichts -Anwalt u. Einfahror
zu Störzing, hatte 1660 am Telferberge ein Bergwerk von guter Hoff-
nung gefunden. — Der Stamm blühte fort u. ein Ür-Enkel des Joseph
V. Leutner: Joseph Jacob v. L., geb. 1757, Beamter bei der k. bayer.
General-Forstadministration in Mtlnchen, wurde mit dem Sohne seines
verstorbenen Vetters, des k. bayer. Hauptmanns Johann Baptist v. L. :
Joseph Georg Johann v. L., geb. 1805, nach Anlegung der Adelsmatri-
kel des Kgr. Bayern, in dieselbe eingetragen.
v.Lang, 8. 430. — W.-B. d. Kgr. lUyern. VI. 88.
Lentruin, Leatnun v. Ertingen, Freiherren und Grafen. Reichs-
freiherrn - u. sardinischer, für das h. r. Reich vom K. Joseph H. aner-*
kannter Grafenstand. Grafendiplom vom 19. März 1781 für Carl August
Emanuel Freih. v. Leutrum, k. k. Kämmerer u. k. sardinisohen Gene-
ral-Lieutenant. — Eins der ältesten , schwäbischen Adelsgeschlechter,
dessen Stammsitz die längst in Ruinen liegende Burg Ertingen bei dem
gleichnamigen Dorfe in Ober-Schwaben, im ehemaligen Vofdcr-Oester-
reich und jetzigen Kgr. Württemberg, Ober-Amts Riedlingen, war. Auf
dieser Burg sass schon zu Anfange des 13. Jahrh. das nach derselben
sich ,,Ertingon'' nennende Rittergeschlccht. dessen alemannischer Vor-
name „liUtram'' oder Luitram im 15. Jahrh. der Familienname u. spä-
ter in ,, Leutrum" umgeändert wurde. Burg u. Freihof Ertingen wurden
1 157 von Paul Lutram v. Ertingen an das Stift Buchau verkauft. Der
genannte Paul, gest. 1486, Schultheiss zu Pforzheim, etc., welcher
1466 für ein dem Markgrafen Christoph I. von Baden-Durlach gemach-,
tes Darlehn die Burg Liebeneck u. das Dorf Wurm als Pfandschaft er-
hielt, wurde in zweiter Ehe mit Barbara v. Königsbach, gest. 1491,
der nähere Stammvater der Familie u. dem ältesten Sohne aus dieser
Ehe, Ludwig I. L. v. E. , gest. 1514, wurde die erwähnte Pfandschaft
1499 in ein badensches Erb- und Kunkellehn verwandelt. — Von
1300 bis 1454 gehörte die Familie zu den Geschlechtern der Reichs-
stadt Esslingen u. mit einem jüngeren Zweige seit 1279 zu denen der
Reichsstadt Biberach, welcher Zweig mit Sigmund v. E. , dortigem
ßftrgermeister . 1440 ausstarb. — Die Stammreihe des Geschlechts
kann bis 1208 ohne Unterbrechung zui*ückgeführt werden u. von die-
ser Zeit an ist die Reichsunmittelbarkeit desselben, neben gräfl. war-
tensteinscher und markgräfl. badenscher Vasallenschaft, urkundlich er-
wiesen. Die Sprossen des Stammes nahmen an dem 1488 gestifteten
schwäbischen Bunde, so wie an der 1496 erneuerten 8t. Georgen-
schildes-Einung Theil und waren der schwäbischen Reicharitterschaft
— 492 —
des Cantons Neckar-Schwarzwald, vom Anfange derselben bis znr Auf-
lösung, einverleibt. Jetzt gehören die beiden blühenden Linien zu der
Ritterschaft des Kgr. Württemberg und zwar die freiherrliche zu der
im Neckar-Kreise und die gräfliche zu der im Donau -Kreise. Erstere
Linie zählt übrigens zu den badenschen Grundherren unter der Murg,
— Die genannten beiden Linien : die ältere, ernestinische, freiherrliche
und die jüngere, carolinische, gräfliche Linie stammen ab von den bei-
den Söhnen des in der 5. Generation von Paul L. v. E., s. oben, ent-
sprossenen, 1649 verstorbenen Philipp Christoph L. v. E., baden -dur-
lachschen Geh.-Raths u. Obervoigts, Herrn zu Dürn, Druden, Domeneck,
Kiesselbronn, Bauschiott, Niesern, Liebeneck und Wurm , aus der Ehe
mit Anna Elisabeth Horneck v. Hornberg : Ernst Friedrich I. u. Carl,
bad. durl. Forstmeister. — Die absteigende Stammreihe der älteren
Linie ist folgende: Ernst Friedrich I., gest. 1703, baden-durlachscher
Geleitshauptmann, Herr zu Liebeneck, Wurm u. Niefem: Anna Freiin
vom Stein; — Ernst Ludwig, gest. 1734, Ritter -Director des Cantons
Neckar- Schwarzwald. kais. Rath, baden-durlachscher Geh.-Rath , Herr
zu Kilchberg, Kressbach etc. : Friederike Juliane Freiin v. Stockheim,
gest. 1743; — Philipp Christoph, gest. 1788, Ritter-Rath des Cantons
Neckar-Schwarzwald, bad.-durl. Geh.-Rath, Ober-Hofmeister etc. : Ma-
ria Elisabetha Friederike Freiin v. Rottberg, gest. 1748 ; — Carl Lud-
wig Philipp, gest. 1796, Ritter-Rath des Cantons Neckar-Schwarzwald,
bad.-durl. Ober-Hofmeister etc. : Antonia Freiin v. Bothmer, gest. 1820 ;
— Carl Ludwig Friedrich, gest. 1852, grossh. bad. Kammerherr: erste
Gemahlin: Luise v. Bremer, gest. 1819 ; — Freih. Adolph, geb. 1817,
Majoratsherr auf den beiden Rittergütern Nippenburg u. Ünter-Riexin-
gen u. auf den beiden Höfen zu Hemmingen u. dem Hofe zu Mauer im
Kgr. Württemberg , Grundherr auf Heidach , Wurm u. Wolfgarten im
Grossh. Baden, k. württemb. Kammerh. u. Legat.-Rath a. D. , jetziges
Haupt der älteren, emestin., freih. Linie: Emma Freiin Taets v. Ame-
rongen, geb. 1830 u. verm. 1850. Aus der Ehe des Freiherrn Adolph
stammen, neben einer Tochter, Adela, geb. 1857, zwei Söhne: Gerhard,
geb. 1851 u. Norwin, geb. 1859. — Aus der zweiten Ehe des Vaters
des Freih. Adolph, des Freih. Carl Ludwig Friedrich, mit Frida Freiin
v. Lotzbeck entsprosste , neben zwei Zwillingsschwestern , von welchen
Natalie, geb. 1825, seit 1852 mit Joseph Rassler v. Gamerschwang, k.
württ. Obersten a. D., vermählt ist, ein Sohn: Freih. Otto, geb. 1835,
k. k. Lieutenant. — Aus der jüngeren, von Carl L. v. E., s. oben, geb.
1618 u. gest. 1689, gegründeten Linie war Carl Magnus, geb. 1680 u.
gest. 1739, erst k. schwed. Generalmiyor u. später k. k. General-Feld-
marsch.-Lieut. ; Carl Siegmund Friedrich Wilhelm, geb. 1692 u. gest.
1755, k. sardinischer General und Gouverneur der Provinz und Stadt
Cnneo u. Carl August Emanuel, geb. 1732 u. gest. 1795, k. k. Kämm,
und ebenfalls k. sardinischer General u. Regiments-Inhaber. Letzterer,
welcher, wie oben angegeben, die sardinische Grafenwürde erhielt, hin-
terliess aus der Ehe mit Maria Josepha Honorie Grf. v. Waldburg-
Wolfegg- Waldsee, gest. 1835, drei Söhne, die Grafen Victor Carl Ema-
nuel, Joseph Emanuel Ludwig und Qonens Friedrich Maximilian.
— 493 —
Durch die beiden Ersteren entstanden die zwei Linien, in welchen das
gräfliche Haus jetzt blüht : die ältere Linie in Württemberg und die
jüngere Linie in Preuss. Schlesien. Vom Grafen Victor Carl Emanuel,
gest. 1842, k. württ. erstem Kammerherrn, Intendanten der k. Capelle
etc. stammt aus der Ehe mit Johanna v. Schad zu Mittel - Biberach,
gest 1851 : Graf Hugo, geb. 1814, k. württ. Kammerh., w. Staatsrath
und Mitglied des k. Geh.-Raths. Die beiden vermählten Schwestern
desselben sind: Mathilde Freifrau v. Linden, geb. 1815 und Pauline
Freifrau v. Habermann -ünsleben , geb. 1820. — Vom Grafen Joseph
Emanuel Ludwig, gest. 1851 , Herrn auf Elbel- Stöckele. Tschirnhaus
und Antheil von Kauifiing in Schlesien unweit Schönau, k. preuss. Major,
entspross aus der Ehe mit Agnes Grf. v. Magnis, gest. 1841, das jetzige
Haupt der jüngeren gräfl. Linie: Graf Victor, geb. 1820, k. preuss.
Landwehrlieut. a. D. — Die beiden Brüder desselben sind, neben zwei
Schwestern, Cäcilia, geb. 1826, barmherzige Schwester zu Gratz und
Octavia verw. Grf. v. Magnis: Gr. Rudolph, geb. 1823, k. k. Rittm. in
d. A., verm. mit Emerica Schytra v. Ehrenheim, geb. 1833, aus welcher
Ehe neben zwei Töchtern, ein Sohn stammt: Rudolph, geb. 1856 und
Graf Emanuel, geb. 1836.
BurgermeUttTt vom schw&bischeu Keichsadvi, 8. 145 u. 8. 604. — üauhe, I. 8. tl9!> ii.
1200. " 9. Hattstein, 11 r. 8. 388. — Zidlw , XVff. 8. B89. — Biedermann, Cauton OtUn-
wald, Tab. 76 und 85. — N. (Jeneal. Haodb. 1778. 8. 133. -> N. Pr. A.-L. III. 8. XiS— 37.
— Gast, Adelsb. d. Kgr. Wurttemb. 8. 255—64 und Adelsb. d. Hrossh. Radeu Abth. 2. —
Deutsche Grafeoh. d. Oeg<*nw. II. H. 31—38. — Freiherr 9. Ledeöur, 11. 8. 30 u. 111. S. .%01.
- Goiieal. Taschenb. d. treih. H&ttPer, 1857. 8. 431—86 u. 1861. 8. 426 und 27 uud (Jeueal.
Tascheiib. d. gr&fl. Häuser, 1.^2. 8. 497 und 9S u. hUtor. Handh. su deuselben, 8. 514. —
Sitbniacher, 1. 119: Die Leuterman v. Krtiogen, 8chw&bi«eh. — Tprof , 1. 43: F. H. v. L.
und Siebenkte». I. 8. 49. — Suppl. tu 8iebm. W.-B. l\. 12: F. H. v. L. - Schlesisch. W.-H.
II. 40 : Gr. v. h.
* Leutsch (im von Silber u. Grün quergetheilten Schilde ein ausge-
rissener, grünender Lindenbaum, dessen Stamm von natürlicher Farbe
in der unteren, grünen Schildeshälfte rechts, wie links, von einer sechs-
blättrigen, silbernen Rose beseitet ist). Altes, sächsisches, seit Ende
des 15. Jahrh. vorkommendes Adelsgeschlecht, nach Einigen eines
Stammes mit der alten meissenschen Familie v. Lindenau , wofür aller-
dings die Aehnlichkeit des Wappenschildes spricht, da letztere Familie
im von Silber und Grün quergetheilten Schilde einen ausgerissenen,
grünenden Lindenbaum führt, welcher unten am Stamme auf jeder
Seite, so wie auch unter der Wurzel von einer fünfblättrigen , golden-
besamten, rothen Rose begleitet ist. — Als altes Stammhaus des Ge-
schlechts V. Leutsch wird der Sitz Sograu im Altenburgischen aufgeführt,
doch war wohl, da die Annahme, dass die Familien v. Lindenau und voü
Leutsch eines Ursprunges wären, viel für sich hat, das Dorf Leutsch bei Leipr
zig der eigentliche Stammsitz der Familie. Das genannte Dorf liegt nahe
bei Lindenau, welches allgemein als Stammhaus der Familie v. Linde-
nau angenommen wird und bis 1519 in der Hand derselben blieb. Lin-
denau und Leutsch gehörten früher zusammen, wie Ersteres noch jetzt
ein Filial von Letzterem ist und so liegt die Vermuthung wohl sehr
nahe, dass eine Linie der Familie v. Lindenau, welche zu Leutsch sass,
sich nach dieser Besitzung nannte u. das Stammwappen, wie angeführt,
veränderte. — Von 1500 an besass die Familie das Gut Seegrehna im
ehemaligen Karkreise, erwarb dann in den jetzigen Kreisen der Provinx
— 494 —
Sachsen: bei Calbe, Wittenberg u. Eckartsberga mehrere Besitzongen
und warde im 17. Jahrh. auch im Weimarischen and namentlich in
Schlesien, wo der Stamm sich weit ausbreitete, in den Kreisen Trebnitz,
Oels etc. angesessen. — Sinapius nennt zuerst die Domina Ursula v.
Leutsch, letzte Aebtissin des Klosters Geringswalde im Meissenschen.
welche 1554 starb. Mit Hans Friedrich v. L. , welcher lö23 Brokot-
schine im Trebnitzischeu an sich brachte und Hofmeister am herz. Hofe
zu Oels war, kam die Familie nach Schlesien. Von den Söhnen des-
selben hiöterliess Friedrich v. L. auf Brokotschine , Rath des Herzogs
Carl Friedriclf znOels u. Münsterberg, keine Nachkommen, ein anderer
Sohn aber, Hans Ernst v. L. , welcher noch 1665 lebte, setzte den
Stamm, verm. mit einer v. Falkenberg, so wie einer der Söhne ans die-
ser Ehe, Joachim Ernst v. L., verm. mit einer Freiin v. Zedlitz, durch
zahlreiche Nachkommen fort. — Ans der sächsischen Linie war Hans
August V. L. auf Mark - Vippach in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh.
fürstl. Sachs. Hofmarschall zu Weimar und starb 1678 als Oberst und
Commandant zu Heldrungen. Der Sohn desselben , August v. L. , gest
nm 1710, kommt zuletzt als f. sachsen-gotiiaischer Kriegsrath und Ge-
neralmajor vor. — Später , im vorigen und jetzigen Jahrhunderte , ha-
ben mehrere Sprossen der Familie in der k. preuss. Armee gestanden,
von welchen hier Christian Carl Wilhelm v. L., gest. 1798 als General-
major a. D. und zwei Brüder v. L. genannt sein mögen, welche als Ma-
jore a. D., der ältere 1832, starben. Söhne Beider standen ebenfalls in
der Armee. — Nach Hannover kam die Familie um 1816 mit dem
Vice-Präsidenten v. L. u. Dr. E. L. v. L. wurde Professor der Philo-
sophie an der Universität Göttingen. — In neuester Zeit wurde Eduard
V. L. als Herr auf Ottwitz im Kr. Strehlen, Prov. Schlesien, aufgeführt.
Sinapiu». 1. 8. o^2 a. II. 8. 778 und 79 untt Üess. Olsuogr. I. S. 311—19. — dauhe, I.
8. 1300 und 1201. — Zedlrr, XVII. S. «yi. — N. Pr^iUts. A. L. III. S. 227 und 28. - Fr^ih.
V. d. Knesehrck. H. 191. — Fr*'ifi. v. Lfd^bur^U. 8. .10 u. III. 8. »Ol. — Siebmachfr, I. I.S3:
V. L. MeiHnDinrli. — ». Meding, \. 8. 328. — Kaieud*>r de« K. u. ReirhHkaminerg'-r tu Weu-
lar: Friedrich .Au^cust v. L., von Kur-Sach.seii prÜM Aü^e.ssur ; jur. 1791. — W.-B. df» Kgr.
Hannov. C. 54 und 8. 9 und lü. — 8chle«i.<ioh. W.-B. Nr. 511. — Kifuchke, ITT. 8. 293-95.
- W.-B. d. SÄcbn. .Staat. XI. HI, — r. Hefner^ hamiov. Adel, Tab. 20.
Leuzenbmnn. Ein früher zu dem fränkischen Adel zählendes
Geschlecht, welches der Ritterschaft des Canton Ottenwald einver-
leibt war.
nifd^rmann. Canton Ottenwald, Tab. 385.
Leuzendorifer v. Lensendorf, Ritter und Lenzendorf Canpo di
Santa Lncia, Freiherren. Erbländ.-österr. Ritter- u. Freilierrnstand.
Bestsltigungsdiplom des, der Familie zustehenden alten Uittorstaudes
vom 15. Juni 1807 für Maximilian Carl Leuzendorffer v. Leuzendorff,
Herrn der Herrschaften Weitenstein u. Jamnig in Steiermark u. Frei-
hermdiplom vom 19. Nov. 1850 für die hinterlassene Wittwe des am
6. Mai 1848 im Treffen bei Santa Lucia gebliebenen k. k. Oberstlieu-
tenants Johann Nepomuk Ritters v. Leuzendorf : Maria Angelica geb.
Richter v. Binnenthal n. fftr die Kmdor derselben, Jolianna (geb. 1842),
Arthur (geb. 1844) und Robert v. L. (geb. 1845) mit dem Prädicate:
r'ampo di Santa Lucia. — Altes, bayerisches Rittergeschlecht, welches
1333 nach Steiermark auswanderte. Der Stammsitz lag wahrschein-
lich in der heutigen Ortschaft Lenzendorf im bayerischen Langeriehte
— 4d6 —
Ebern . doch fehlen sichere Nachrichten über den Ursprung des Ge-
schlechts, da die ältesten Familienpapiere in früheren Kriegen verloren
gingen. Die Sprossen der Familie schrieben sich früher bald : v. Lea-
zendorf, bald Leuzendorfer und sind schon seit Jahrhunderten in Stei-
ermark angesessen. Die fortlaufende Stammreihe beginnt mit Johann
Leuzendorfer, welcher einen Sohn, Sigmund, hatte, der Bürgermeister
zu Leoben, Verwalter des Marschall -Amtes der Städte und Märkte iii
Steiermark und zuletzt Ton 1601 bis 1628 kais. Commissar bei den
Eisenwerken in Vordemberg war. Durch kaiserliches Diplom vom
12. Nov. 1629 erhielten die sechs Söhne desselben, Wolf, Hans, Sig-
mund, Martin, Christoph und Jacob L., die Erlaubniss, freie Land- und
Lehensgüter, Schlösser, Herrschaften etc. im h. r. Reiche und in den
österr. Erblanden zu erwerben u. sich danach zu schreiben. — Die Fa-
milie erhielt 27. Nov. 1690 in der Person eines Sohnes des Hans L.:
Johann Simon, gest. 1702, die steiermärkische Landmannschaft. —
Martin L.. der Vierte der oben genannten sechs Brüder, war 1635
Besitzer der Herrschaft Krottendorf in Ober-Steiermark und 1637 Bür-
germeister zu Leoben. Der Sohn desselben, Franz Christoph, übernahm
1673 die Herrschaft Ober-Krottendorf. Letzterer, kaiserl. Ralh, Amt-
mann u. Waldmeister in Vordemberg, war der Vater des Joseph v. L.,
geb. 1679, der Grossvater des Johann Jacob Ritters v. L., geb. 1711
und der ürgrossvater des oben genannten Maximilian Carl Ritters V.L.,
geb. 1761, welcher als Inhaber der Herrschaften Weitenstein u. Jara-
nig 13. Nov. 1807 in die steiermärkische Landmaimschaft aufgenom-
men wurde. Der vierte Sohn aus seiner Ehe mit Elisabeth v. Kircher
war der oben erwähnte k. k. Oberstlieutenant Johann Nepomnk Ritter
V. L., welcher, wie angegeben, im Treffen bei Santa Lada den Ehren-
tod starb, als er an der Spitze des von ihm commandirten BatailloBß
den Feind stürmend angriff. In Anerkennung solcher Verdienste er-
hielten die Wittwe und die hinterlassenen Kinder den Freihermstand.
Meierte 9. Mühl/tild, S. 187. - Schmnit, IT. K. 41». -^ Kmtachke, IV. S. 357. - 0«jieBl.
Ta^chenü. der freih. liäuser, lä.%5. 8. ;it2-44 und i^%. 8. 466.
Leveling, Ritter. Reichsadels- und Ritterstand. Diplom im kur-
pfälzischen Reichsvicariate vom 10. Sept. 1790 für D.Heinrich Palmaz
Leveling, Hofrath und Professor der Medicin an der Universität Ingol-
stadt. Derselbe, geb. 1742 n. gest. 1798, aus einer rheinländischen
Familie stammend und zu seiner Zeit durch seine Scliriften als medid-
nischer Statistiker, Anatom und Pliysiolog bekannt, pflanzte den Mannsr
stamm durch vier Söhne fort, welche nach Anlegung der Adelsmatrikel
des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen wurden. Dieselben waren;
Heinrich Maria Ritter v. L., k. bayer. Hofrath und Lehrer der Arznei-
wissenschaft auf der Universität Landshut, ein sehr kundiger Anatom
und Physiolog; D. Peter Theodor Ritter v. L., geb. 1767, k. bayer.
Rath und Landgerichts - Physicus zu Göppingen , im Besitze des I^i&e
eines sehr umsichtigen Arztes und Chirurgen ; Franz Carl Ritter v. L^
geb. 1770, k. k. Rath in Wien und Carl Anton Ritter v. L., geb.l786,
k. bayer. Mauth-Controleur in München.
r. Lang. 8. 429. — W-B. d. Kgr. Bayern, VI. 98. — v. Hti/ner, b«yi>r. Adel, Tftb. 110.
oiid 8. 93. - Knfckkt, in. S. »» dad 96.
— 496 —
Leyen. Ein früher zu dem Adel in den Herzogthümern Schleswig
und Holstein gehörendes Geschlecht, welches mit Haus v. Leven in der
ersten Hälfte des 17. Jahrh. erloschen ist.
C. Dankwetth, LftndeM-B.>sehr. v. Schlpsw. ii. Hol.st<>tn. 16.S0. I. s. 10. - Zedier, XVQ.
8. 6U6.
Leyeneur v. Grtinwall, Ritter u. Freiherren. Alter, böhmischer
Adel. Ritterstandsdiplom von 1705 für Heinrich Leveneur v. Grünwall,
böhmischen Kammerrath u. für den Bruder desselben, Johann L. v. G. u.
Freiherrndiplom von 1727 für Johaim Ritter L. v. G. und für die
Söhne seines verstorbenen Bruders : Johann Wenzel. Franz Joseph und
Leopold Ritter L. v. G.
Utyet'le v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 8. 74 u. 170. — Tyrof, II. 292; Kitt. u. I^. H.
Leyenstede. Altes, Itineburgisches, im 13. Jahrh. schon vorge-
kommenes, später aber erloschenes Adelsgeschlecht.
Harenftetff, Hintor. Gandemh. Dia». X. «. 152.1. — Zedier, XVU. 8. MT.
Levetzow, Leve«ow, Lewetzay, auch Grafen. Dänischer Gra-
fenstand. Diplom vom 13. März 1751 für Cliristian Friedrich v. Le-
wetaow, k. dänischen Generaliieutenant. — Altes, ursprünglich meklen-
burgisches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen, schon 1262 vorge-
kommenen Stammsitze im meklenb.-schwer. AmteNeu-Kahlden, welches
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. nach Holstein und Dänemark, so
wie später nach der Alt- u. Neumark kam u. zu ansehnlichem Güterbe-
sitzc gelangte. — Urkundlich tritt das Geschlecht bereits 1266, 1275,
1294 etc. auf. Johannes de Levezau, Miles, erscheint 1305 und Hen-
ricus Levezow 1375 als Zeuge in Urkunden der Stadt Güstrow u. 1523
unterzeichnete die Familie die Union des meklcnburg. Adels. Dieselbe
brachte im Schwerinischen und Strelitzischen ansehnliche Güter an sich
und breitete sich namentlich aus den Linien Marckow-MistorfF, Schor-
rentin und Lunow weit aus. Die schorrentinische Linie war mit dem
Landmarschall- Amte in Wenden belehnt, ist aber später, wie die lunow-
sche Linie, wieder erloschen, die Linie Marckow -Mistorflf aber hat dau-
ernd fortgeblüht und ist im 18. Jahrh. auch in den Marken ansässig
geworden. Nach Dänemark kam das Geschlecht im 17. Jahrhundert
mit Hans Friedrich v. Levezau, welcher 26. Apr. 1670 naturalisirt
wurde , in der dänischen Armee zum Generallieutenant stieg , in Nord-
Jütland in der Gegend von Alburen mehrere grosse Güter kaufte und
seine Linie in Dänemark fortsetzte. Aus dieser Linie wurde , s. oben,
Christian Friedrich v. L., — ein Enkel des Hans Friedrich v. L. u. Sohn
des Theodosius v. L. zu Oxholm — k. dän. Generaliieutenant , in den
dSlnischen Grafenstand erhoben, doch starb derselbe, ohne die gräfliche
Linie fortgepflanzt zu haben, 17. Apr. 1756. — Dagegen gelangte der
Bdelige Stamm in weiteren Nachkonunen des Hans Friedrich v..L. in
Dänemark zu hohem Ansehen und hohen Würden und noch nach An-
fange dieses Jahrh. war Siegfried Victor Rabe Levetzow, k. dän. Geh.-
Confer.-Rath und Kammerh., Albrecht Philipp Levetzau k. dän. Geh.-
Rath , Kammerherr und Domdechant zu Lübeck und Theodosius Leve-
tzau ebenfalls k. dän. Geh.-Rath. — Eben so blühte in mehreren Gliedern
der Stamm in Meklenbiirg fort u. Sprossen desselben standen bis auf die
— 4Ö7 —
neueste Zeit in hohen Staats- und Hoftmtern. Der Geh. -Rath v. Leve-
tzow war 1840 Präsident des Kammer- und Forst-CoUegiums und Prä-
sident der Schuldentilgungs-Commission; um dieselbe Zeit war ein y. L.
Hofinarschall am grossh. meklenb. schwer. Hofe und später wurde
Theodor Dietrich v. L. Staatsminister und Vorstand des Ministerium
der Finanzen. — Auch blieb die Familie in der Alt- und Neu-Mark
begütert. In neuester Zeit war Alexander Carl v. L. , lüttm. a. D. und
Domherr zu Magdeburg und Halberstadt, Herr auf Kläden bei Stendal,
I.angenau bei Trebnitz und Wengeln bei Lüben und in der Neumark
im Kr. Königsberg besass der Ritterschafts-Rath v. L. das Gut Grossow
und der Krcis-Deputirte v. L. das Gut Gross- Wubiser.
9. FtiUbutr, Nr. 88. — Gauh$, L 8. 1198 and 99. — v. B«kr, R.-1I. S. 1698. — Frtik,
t. Krohne, n. 8. 230. — Sekmidt, Beitr. s. Oeseh. d. deatoch. Adels, I. 8. 189 u. II. 8. SSI.
— N. Pr. A.-L. IV. 8. 458. - Fireik, 9. d. Kntiebeek, 8 191. — Freiherr 9, Ud^bur, n.
ä. 30 uuil in, 8. 301. — 8i9bma»her, V. 154 ; t. Levetiow, Meklenb. — v. WeUpkalen, Mo-
nuni. inedit., IV. Tab. 19, Nr. 24. — v. Meding, I. 8. 827. — Lexie. orer adel. Famll. 1
Danmark. l. Tab. 58 nnd 8. 897: t. L. und Tab. 62. Nr. 136: Qr. ▼. L. ~ Meklenb. W.-B.
Tab. 30. Nr. 113 und 8. 3 und 27. — v. Htfner, hannov. Adel, Tab. 20.
Leyinski y. Levin. Erbl.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1767
für Franz Sales Levinski, Fiscal- A^juncten zu Prag, mit demPrädicate:
V. Levin.
Megerl« 9, Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. S59.
Levit y. Felsenstein. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von
1764 für Joseph Levit, Oberlieutenant im k. k. Mineur-Corps, mit dem
Prädicate : v. Felsenstein. ' ^
MegtrU 9. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 359.
Leyitschnigg , Leyitschnigg y. Glomberg. Erbl. - österr. Adels-
und Ritterstand. Adelsdiplom von 1815 für Caspar Georg Levitschnigg,
Advocaten in Wien, mit dem Prädicate : Edler v. und Ritterdiplom von
1818 für Denselben als Herrschaftsbesitzer, wegen Beförderung des
Wohlstandes seiner Unterthanen zu Ober-Stinckenbrunn und Stetten,
mit dem Prädicate: v. Glomberg.
MegerU 9. Mühl/eld, S. 127 und 219.
Lew, Loew, Freiherren. Altes, im 15. u. 16. Jahrh. sehr ange-
sehenes, böhmisches Herrengeschlecht, aus welchem Johanna Loevin
V. Rosmital und Blatna — wie sich dieselbe schrieb — die zweite Ge-
mahlin des Königs Georg Podiebrad in Böhmen vmrde und Hans Lew
Herr v. Rossenthai und Blattin 1593 zu Padua studirte.
Sinapiu», I. 8. 840. — Siebmacher, U. 26. - f. Meding, I. 8. 398 and 99.
Leward, Lewart Alter, polnischer Stamm, aus welchem auch
Sprossen nach Schlesien kamen.
Okoleki, n. 8. 114. — Sinapiue, II. 8. 1114. — Zedier , XVU. B. 695. — F^eik, v. X#-
debur 11. 8. 31.
Lewartow y. Lewartowski, Freiherren« Erbländ.-Österr. und
galizischer Freiherrnstand. Diplom vom 2. Sept. 1783 fftr Paul Johann
Lewartow v. Lewartowski, unter Bestätigung des alten Adels der Fa-
milie. Megerle v. Mühlfeld führt, neben dem Freiherrndiplome, auch
ein Diplom des galizischen Grafenstandes an, doch passen die Jahrs^
zahlen nicht zusammen. — Yon Paul Johann Freih. L. v. L. entq^rosi
Knetehke, Deatsch. Ad«lt-L«s. V. 82
— 4Ö8 —
Freiherr Michael and von diesem Freiherr Johann. Letzterer ver-
mählte sich mit Angela v. Lapinski, ans welcher Ehe zwei Söhne stam-
men: Freih. Carl, k. k. Ck)ntre-Admiral und Chef der zweiten Seetion
bei dem Marine-Ober-Commando zn Triest und Freih. Heinrich, k. k.
pens. Mtgor.
MegerU 9. Muhl/eld, Brs.-Bd. 8. 20 u. 74. — Oeneal. Taschenb. d. freih. Hiuser. 18M.
9. 433 ttod 1861. S. 4S7 uod 38.
Lewenau, Edle. Erblftnd. - österr. Adelsstand. Diplom von 1822
fär Ludwig Lewenau, Polizei-Obercommissar a. D., mit dem Prädicate:
Edler Y.
Megerle v. Müh{feld, Brg.-Bd. 8. 869.
Lewenberg, Lewenberch, Löwenberg. Altes, Ittnebnrgisches
Rittergeschlecht, eiu^ Stammes und Wappens mit den y. Blankenburg,
8. Bd. 1. S. 459, Campen, s. Bd. n. S. 203 etc. Jordanus Miles et Mi-
nisterialis de Lewenberch und der Bruder desselben, Jusarins, treten
urkundlich 1248 auf.
ßtefent Campensche Gesehleehtf-Oesehiehte, 8. 127. — v. Meding, T. 8. SS9.
Lewenberg. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 6. März 1659
für Johann Lewenberg mit dem Bei- oder vielmehr Vornamen : Thimb-
ling. -
V. Beltbaeh, II. 8. 87.
Lewenbnrg. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 19. Mai 1674
für Valerian Lewenburg.
9, Heübach, II. 8. 37.
Lewenstein. Altes, rheinl&ndisches Bittergeschlecht, dessen Stamm-
sitz die Burg Lewenstein oder Liebenstein bei Boppard war. Die Spros-
sen des Stammes waren Burgmänner zu Stemenberg. Das Greschlecht
erlosch 1637.
FakM, I. 8. 247 und n. 8. 87. - Freiherr v. Ledtbur, tf. 8. St.
Lewersdorff, Lebersdorff, Lewesdorff. Altes, bayerisches, im
12. Jahrh. vorgekommenes Rittergeschlecbt.
Udltr, XVII. 8. 697.
Lexa y. Aehrenthal, aneb Bitter. ErbL-österr. Adels- und Rit-
terstand. Adelsdiplom von 1 790 fUr Johann Anton Lexa , Bürger zu
Prag, mit dem Prädicate : v. Aehrenthal und Ritterdiplom von 1805
für denselben als Gutsbesitzer in Böhmen«
MegerU v. MüAi/eld, Erg. -Bd. 8. 171 und 359.
Ley, ▼. der Ley (in Silber ein schwarzer, mit drei schwarzen
Rauten begleiteter Querbalken). Altes, firüber zu dem Adel im Herzog-
thume Berg zählendes Geschlecht, welches bereits 1513 zu Honsbacb
unweit Siegburg sass, später mehrere Güter erwarb und noch 1744 zu
Ellingen bei Neuwied angesessen war.
Fhhn«, I. 8. 248. — F^ihmr 9. Lrdebur, II. 8. 81.
Ley (in Blau zwei runde u. daran zwei viereckige, offene, silberne,
pfahlartig gestellte Kettenglieder). Altes, in der Person des Franz Carl
Philipp V. Ley, laut Eingabe d. d. Siegburg, 2. Decemb. 1880, in die
Adelfimatrikel der pDeossiachen Rheinprovinz unter Nr. 178 der Glaaae
— 499 —
der Edelleute eingetragenes Geschlecht der GraÜBchait Mark. S. auch
den Artikel: v. Neuhoff, genannt Ley.
N. Pr. A.-L. V. 8. 80«. - Freiktrr ». UiUhur, II. 8. 81. -^ ai9bmaek4r , IV. 117. —
W.-B. dei Preusi). KbetaproTins, I. Tab. 72. Vr. UZ nod 8. 169.
Ley. Erbländ. - österr. Ritter- und Freihermstand. Ritterdiplom
von 181 1 für Erhard Ley, Hofrath der k. k. Hofcanzlei und Freiherrn-
Diplom von 1805 für Matthias v. Ley (Loy), k. k. Rittmeister im Dra-
goner-Regimente Erzherzog Johann.
Megtrte 9. Mükl/ttä, 8. 127 uod Krg.-Bd. 8. 74.
Leyden, Grafen (Schild quergetheilt : oben in Silber ein rothes
bis an die Ränder der Schildeshälfte und an die Theilungslinie reichen"
des, breites Kreuz und unten in Blau drei, 2 u. 1, achteckige, golden«
Sterne). Reichsgrafenstand. Diplom im kurpfälzisch. Reichs-Yicariate
vom 24. Sept. 1790 für Joseph Ignaz Freih. v. Leyden, Herrn auf
Schlipsbeim, kurpfäk. Minister und Gesandten etc. und ftlr den Bruder
desselben, Franz Xaver Freih. v. L. und für die gesammte Nachkom-
menschaft. — Altes, nach Annahme Einiger, nrsprOnglich niederländi-
sches Adelsgescblecht, welches sich auf die Zeit zurQckerstreckt, in
welcher Bayern Holland beherrschte. Die reichbegüterte HauptUnie
des Stammes ist erst in diesem Jahrhunderte in der Stadt Leyden aus-
gegangen. Zweige der Familie kamen zeitig unter dem Namen ; de
Leyde nach Lothringen und wendeten sich von da nach der Schweiz,
wo sie sich Leydl und Leid! schrieben. Aus der Schweiz begab sich
Bernhard Wilhelm v. Leydl, verm. mit Maria Anna v. Mülinen, EXLÄjt-
fange des 17. Jahrb. nach Bayern und der Sohn desselben, Johann
Baptist v.^ L., kurpfalzbayer. Gch.-Rath, Staatsminister u. Yicekansder,
wurde 15. Nov. 1678 in den Reichsfreihermstand erhoben und erhielt
10. Febr. 1688 die kaiserliche Erlaubniss, den alten Namen: Leyden
wieder fahren zu dürfen. — Derselbe erwarb ansehnlichen Grundbesitz
und stiftete das Fidei-Commiss Affing. Aus seiner Ehe mit Maria Bar-
bara Freiin v. Stauding entspross Freih. Joseph Ignaz , Gesandter an
mehreren Höfen und DepuÜrter bei Kreis- u. Reichstagen. Derselbe
vermählte sich mit Maria Anna Helene Freiin Hörwarth v. Hohenburg
und setzte durch seinen Sohn, Max Anton Joseph, den Stamm fort
Letzterer hinterliess aus der Ehe mit Maria Th^esia Freiin Krauss
V. Sala u. Eraussegg drei Söhne , die Freiherren Max Casimir, Joseph
Ignaz und Franz Xaver. Freiherr Max Casimir, kurbayer. Kämmerer,
Geh. -Rath und des Hof- und geistlichen Raths Vice-Präadent, starb
1772 unvermählt. Freih. Joseph Ignaz, geb. 1734, wurde, nachdem er
das Rittergut Schlipsheim im Canton Donau an sich gebracht, 1764
der freien Reichsritterschaft in Schwaben einverleibt und erlangte spä-
ter, s. oben, den Reichsgrafenstand. Aus der Ehe desselben mit Ursula
Maria Philippine Freiin v. Weiden stammten drei Söhne, die Grafen:
Max Anton , Max Joseph und Clemens Wenzeslaus. Graf Max Anton,
gest. 1821 , Herr zu Afßng, Berg, Mattenkofen, Rapperszell, Mozen-
hofen und Kühbach, kurpfälz. Kämm. , Geh. -Rath und Regierungsrath,
war in erster Ehe mit Maximiliane Grf. v. Dachsperg, Erbin von Sehte»
bürg und spät^ mit Oathadaa Grf. ?. R^sacIhSteinbersg vermählt. Aas
82*
— 600 —
der ersten Ehe entspross Graf Franz Xaver 11.^ gest. 1836 , k. bayer.
Kämm., verm. 1826 mit Melanie Grf. v. Frohberg - Montjoye und der
Sohn desselben» Graf Alfred, geb. 1827 , Herr auf Schönberg, trat in
die k. bayer. Armee. — Graf Max Joseph war zuerst Chevalier de ju-
stice im Malteser- Orden, vermählte sich aber später mit Maria Anna
Grf. V. Arco, Frau auf Achdorf, wurde k. bayer. Kämm., Präsident u.
Generalcommissar in Schwaben. Aus der Ehe desselben stammt Graf
Candid, geb. 1799, Weltpriester. — Graf Clemens Wenzeslaus, k. bayer.
Kämm., Appell.-Gerichts-Präsident, Staats- und Reichsrath, starb 1830
ohne Nachkommenschaft. — Von dem Freih. Franz Xaver — drittem
Sohne des Freiherm Max Anton Joseph — welcher, s. oben, mit sei-
nem Bruder den Grafenstand erhalten hatte , entspross Graf Johann
Baptista Joseph Max, gest. 1847, Herr auf Kühbach, Rapenzeld und
Metzenhofen, k. bayer. Rittmeister. Der Sohn desselben, Graf Carl,
geb. 1806, Herr auf Gross-Köllnbach, k. bayer. Kämmerer, vermählte
sich 1835 mit Franzisca v. Weling. — Das oben erwähnte Grafendi-
plom war übrigens mit dem Privilegio non Usus ausgefertigt worden u.
die Familie machte von dem gräflichen Titel erst Kraft Bestätigungs-
Urkunde vom 24. Dec. 1812 Gebrauch.
V. Lang, S. 43 u. 44 : Qr. v. Leiden. — DeaUche Grafeub. der Gegeuw. II. 8. SS — SS.
— Geneal. Tasch^nb. d. gr&fl. üius. 1858, 8. 445 a. histor. Handbuch sn demselben, 8. 516.
•^ W.-B. de« Kgr. Bayern, I. 67 a. v. Wolekem, Abth. 1.
Leyen, v. der Leyen n. Hohen-Geroldseck, Grafen n. Fürsten
(Stammwappen : in Blau ein silberner Pfahl). Reichsgrafenstand und
Fürstenstand. Grafendiplom vom 22. Nov. 1711 far Carl Caspar Frei-
herm V. d. Leyen, Herrn der Grafschaft Hohen-Geroldseck etc., kais.,
kurmainz. -trierschen u. ptälz. Geh.-Kath und Fürstenstand der Familie
vom 12. Juli 1806 bei Eintritt des Philipp Franz Grafen v. u. zu der
Leyen u. Hohen - Geroldseck in den Bheinbund. — Eins der ältesten,
angesehensten und begütertsten Rittergeschlechter des Rheinlandes aus
dem bereits 1357 genannten Stammsitze Leyen bei Gondorf unweit
Kreuznach, welches in älteren Urkunden unter dem Namen: v. Gondorf
auftritt, dasErbtruchsessen-Amt von Kur-Trier besass, 1633 denReichs-
fireihermstaud erhielt, 1705 vom K. Joseph I. mit der Grafschaft Ho-
hen-Geroldseck belehnt wurde, wegen dieser Belehnung 5. Apr. 1710
Au&ahme in das schwäbische Grafen -CoUegium fand, 27. März 1711
ad Sessionem et Votum zugelassen und dann, wie angegeben , in den
Reichsgrafenstand und später in den Fürstenstand versetzt wurde. —
Von den Sprossen des Stammes , dessen Stammreihe Humbracht schon
im 12. Jahrh. beginnt, gelangten Mehrere zu den höchsten geistlichen
Würden. Namentlich sind hier die Gebrüder Carl Caspar (I.) und Da-
mian Hartard v. d. Leyen zu nennen, von welchen Ersterer 1676 als
Erzbischof von Trier, Letzterer 1678 als Erzbischof von Mainz starb.
— Die absteigende Stammreihe der Grafen und Füräteü v. d. Leyen u.
Hohen-Geroldseck ist folgendet Carl Caspar (H.) erstSr Graf v. d. L.
u. H.-G., s. oben, geb. 1665 u. gest. 1739: Maria Sophie Grf. v. Schön-
bom, geb. 1670, verm. 1687, gest. 1742; — Friedrich Ferdinand,
geb. 1709 u. gest. 1760, k. k. w. Geh.-Bafli, kurtrierscher Land -Hof-
meister u. kurpfälz. Amtmann zu Neuenahr: Maria Charlotte Auguste
— 501 —
Grf. V. Hatzfcld-Trachenberg, geb. 1715, verm. 1733 und gest. 1774;
— Franz Carl, geb. 1736 und gest. 1775, k. k. Kämm., Geh.-Rath etc.:
Maria Anna Helene Freiin v. Dalberg, geb. 1745, verm. 1765, gest.
nach 1800; — Fürst Philipp Franz, s. oben, geb. 1766 u. gest. 1829:
Sophie Therese Grf. v. Schönbom - Wiesentheid , geb. 1772, vermählt
1788 u. gest. 1810; — Fürst Erwin, geb. 1798, Haupt des fürstlichen
Hauses , k. bayer. Generalmajor k la suite etc. : Fürstin Sophie , geb.
Grf. V. Schönborn-Buchheim, geb. 1798. — Aus der Ehe des Fürsten
Erwin stammen zwei Söhne: Erbprinz Philipp und Prinz Franz. Erb-
prinz Philipp, geb. 1819, vermahlte sich 1853 mit Adelheid Prinzessin
V. Thym u. Taxis, geb. 1829, aus welcher Ehe drei Töchter entsprossten,
die Prinzessinnen: Sophie, geb. 1855, Maria, geb. 1857 u. Julie, geb.
1860. — Prinz Franz, geb. 1821, trat in die k. bayer. Armee. — Die
Besitzungen des fürstlichen Hauses kamen nach Auflösung des Rhein-
bundes durch die Schlussacte des Wiener Congresses erst unter öster-
reichische, durch Vertrag von 1819 aber unter grossh. badische Ober-
Hoheit. Dasselbe wurde imKönigr. Bayern 12. Nov. 1817 inderClasse
der Fürsten immatriculirt
Humbracht, Tab 55 und 56. - Oauhe, I. 8. 130S— 4. — •. ffattitein . I. 8. 85i— <3. —
Zedier, XVIJ. S. 710-19. ~- Jacobi, 1800, II. 8. 53. — v. Lang» Sapplem. 6. 14. — Robtnt,
niederrh. Ade]. II. 8. 271-80. — Masek, Regenten-Almanach, 8. 81 und 89. ~ N. Pr. A.-L.
UI. 8. 938—230. — Gast, Adelsbuoli d. Grotth. Baden, Abth. 1. — Fahnt, I. 8. 947.— l'Vtftf«
h4rr 9. Ledebur, II. S. 31 und 32. — Gotliaisoh. Hof-Oaleod. eto. 1836. 8. 149. 1848. 8. 153.
1662. 8. 156. — Siebmacher, I. 126* t. d. Leyen^ RhelnlXodisoh. — Spener. Histor. lasiga.
8. 264 u. Tab. 11. — Fuldaischer Stifta-Oaleader, anter den Ahnen des Boolfkelos t. Eben-
ber-, gcii. W. u. L. — Salver, 8. 400. 502 und 738. — v. Meding , I. 8. 330 und 31. —
Simon, Armorial gen. Tab. 36. — W.-B. d. Kgr. Bayern, I. u. «. Wölekern, Ablh. 1.
Leyen, v. der Leyen (im mit Kreuzen bestreuten, schwarzen
Schilde ein Arm mit Sackftrmel, in der Hand einen Ring haltend). Altes
Rittergeschlecht im Trierschen, welches in Urkunden unter dem Namen:
de Petra auftritt und mehrfach mit dem im vorstehenden Artikel be-
sprochenen Stamme verwechselt worden ist. Die hier in Rede stehen-
den V. d. Leyen waren Burgmänner von Saarburg, Liebenberg und Nur-
burg und sind schon im 14. Jahrb. erloschen.
r. Hontheim. »Istor. Trovir. H. Tab. 2. — Freih. v. Ledebur, fl. 8. 31.
Leyen, auch Freiherren (Stammwappen • in Schwarz ein den obe-
ren Rand niclit berührender, also abgekürzter, silberner Sparren u. über
demselben in jedem Oberwinkel drei, 2 u. 1, unter demselben aber in
der Mitte des Schildes vier, 1, 2 u. 1, silberne Schindeln. Freiherr-
liches Wappen: Schild geviert mit das Stammwappen zeigendem Mittel-
schilde. 1 u. 4 in Gold ein schwarzer Adler und 2 u. 3 in Schwarz ein
goldener Löwe). Reichsfreihermstand. Diplom vom 14. Mai 1670 für
die Gebrüder Eberhard, Wolff Friedrich, kais. u. kurtriersch. General-
Feldwachtmeister, Geh. Rath, Gouverneur, Connnandanten u. Amtmann
zu Ehrenbreitstein, Crafft Cuno, kurmainz. Feldmarsch.-Lieut., Gouver-
neur zu Coblenz und Ritterhaup'tmann am Nieder-Rhein und Emich v.
d. Leyen. — Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, welches in früher
Zeit mit mehreren Beinamen: gen. Bumbs, gen. Cappel, gen. Faust, gen.
V. d. Porten etc. vorkommt. Die Stammreihe der Familie, welche im
Rheinlande im 15. Jahrb. und später zu Argenschwang, Diebach, Dun-
deldorf, Schmidburg etc. begütert war, beginnt Humbracht mit Georg
— 502 —
V. d. L., welcher gegen Ende des 13. Jahrh. lebte. Von den Nacbkom*
men des um 1340 auftretenden Philipp v. Leyen, Ritters, war Peter
V. L., gest. 1552, ftlrstl. pfälz. Hofineister zu Simmem und Amtmann zu
Winterburg, von welchem in der 7. Generation von Philipp v. L. als
Enkel — Söhne des 1572 verstorbenen Eberhard v. L. aus der Ehe
mit Catharina v. Dahlheim — Peter 11. kurmainz. Rath und Yicedom
zu Mainz und Johann Meinhard, fOrstl. nassau. Rath und Ober-Amt-
mann zu Idstein, stammten. Letzterer hatte aus der Ehe mit Catharina
V. Eltz zwölf Söhne, welche in der k. k. Armee standen und zu denen
die vier' oben genannten, in den Freihermstand versetzten Gebrttder ge-
hörten. Von diesen zwölf Söhnen waren sieben Oberstlieutenants u.
Bittmeister; Crafft Guno starb 1683 als G.-Feldmarschalllieut ohne
Nachkommen und die anderen Vier setzten den Stamm fort, nämlich :
Hans Caspar, Oberstlieutenant, dessen Sohn im Zweikampfe blieb; Wolf
Friedrich, s. oben, gest. 1681, venn. mit Maria Juditiii Freiin v. Sickin-
gen, aus welcher Ehe Hans Eberhardt auf Argenschwang, kais. u. des
Reichs, so wie kurmainz. G^n.-Feldmarschalllieut. u. später Gen.-Feld-
Zeugm., Geh.-Rath, Yicedom im Eichsfelde u. Gommandant zu Mainz,
stammte, welcher mehrere Kinder gezeugt; Emich, Oberst u. Gomman-
dant zu Hanau, welcher zweimal vermählt war und auch Söhne hatte
und Philipp Nicolaus, ebenfalls Oberst, von welchem Ignaz Wilhelm Ca-
simir entspross, welcher als Amtmann zu Ettenhelm, männliche Erben
hinterlassend, starb. Doch blühte der Stamm nicht lange fort, denn der
oben genannte Freiherr Hans Eberhard, verm. mit Isabella Antonia
Freiin v. Leyen, aus welcher Ehe nur eine Erbtochter, Anna Philippine
Amalie, stammte, schloss 1732 den Mannsstamm, worauf sein Schwie-
gersohn, Ernst Friedrich v. Ebersberg, genannt Weyers, zu seinem an-
gestammten Namen und Wappen den Namen und das Stammwappen der
Freiherren v. Leyen fttgte, s. Bd. HI. S. 3 u. 4.
Bumbraeht, 8. 121. — Oauhe, I. S. 1201 u. 1202. ~ e. HatUUin, I. 8 354. - c. Hont-
k«kn, Histor. Trevir. U. Tab. 10. — Genoal. TMchenb. d. frelh. Hiuser, 1849. B. 518 ii. 49.
— Freiherr 9. Ledebur, H. 8. 3?. — v. Mgding, I. S. ZM und .12.
Leyen, v. der Leyen und y. d. Leyen zu Blömersheim, Frei-
herren (Stammwappen: Schild quergetheilt: oben in Blau drei neben-
einander stehende, sechsstrahlige, goldene Sterne und unten in Silber
auf grünem Boden ein rechtsgekehrter Kranich, welcher in der aufge-
hobenen rechten Eralle einen weissen Stein hält und freiherrl. Wappen :
Schild geviert mit Mittelschilde. Im rothen Mittelschilde drei, 2 u. 1,
schwarze Würfel. 1 u. 4 das angegebene, quergetheüte Stammwappen
mit den Sternen und dem Kraniche und 2 u. 3 in Grold ein h-eistehen-
der, schwarzer, oben kuppiger Berg). Adels- und Freiherrnstand des
Kgr. Preussen. Adelsdiplom vom 21. Nov. 1786 filr die drei Gebrüder
Conrad, Friedrich und Johann van der Leyen zu Crefeld, sämmtlich k.
preuss. Commerzienräthe und Freiherrndiplom vom 17. Jan. (7. Juni)
1816 fttr Friedrich Johann v. d. Leyen. — Von den genannten Era-
p&ngern des Adelsdiploms starb Conrad v. d. L. 1797 zu Crefdd als
k. preuss. Geh.-Rath. — Friedrich Johann Freih. v. d. L. wurde laut
Eingabe^ d. d. Crefeld, 27. Juni 1829, in die Adelsmatrikel der preuss.
Rheinprovinz unter Nr. 31 der Freiherrnklasse und Friedrich Heinrich
— 503 —
and Conrad v. d. L., laut Eingabe d. d. Crefeld, 18. Joiu 1829, unter
Nr. 7 der Classe der Edelleute, so wie Conrad Isaak v. d. L. zu Meer,
laut Eingabe d. d. Crefeld, 18. Juni und Haus Meer, 25. Juni 1829,
ebenfalls unter Nr. 41 der Classe der Edelleute einverleibt. — In neue-
ster Zeit wurde Conrad Freih. v. d. L. als Herr auf Haua Meer im Kr.
Neuss und Gustav Freih. v. d. L. zu Crefeld als Herr auf Blömersheim
im Kr. Geldern aufgeffthrt.
V. IhUbach, II. 8. .18. — N. Prcuss. A.-L. III. 8. 280 und V. 8. 306. — Freiherr 9. Lt-
debur.W. 8. 31. -^ W.-B. d. Preuss. Monarob. II. 47: Preih. ▼. d. L. und lU. 84 : v. d. L.
- W.-B. der Preuss. Rheiaprov. I. Tab. 72. Nr. 144 und 8. 69 und 70: Freih. t. d. L. und
Tab. 73. Nr. 14& und S. 70: v. d. L. — KneickU, IV. 8. 257 und AS.
Leykam, Fpeiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 23. Febr.
1788 für Franz Georg v. Leykam, kais. Hofrath u. Geh. Reichs-Refe-
rendar. Derselbe, aus Cöln stammend, stand zuerst in kurtrier. u. cöln.
Diensten, wurde, 23. Febr. 1750 in den Reichsadels- und Ritterstand
erhoben, Assessor bei dem Kammergerichte zu Wetzlar, dann Reichs*
Referendar und zuletzt Con-Commissarius zu Regensburg. Aus seiner
Ehe mit Maria Theresia v. Wamesius stammten ftlnf Söhne und drei
Töchter. Von Letzteren vermählte sich Maria Christine mit Franz Lud-
wig Freih. Burkhard v. der Klee, Maria Theresia mit Joseph Freih.
Dietrich v. Schönhofer und Maria Anna mit Peter Ignaz Freih. Mar-
schall V. Perglas, k. k. F. M.-Lieutenant. Von den Söhnen sind näher
bekannt die Freiherren: Werner, Franz und Ambrosius. Freih. Werner,
geb. 1766, war Grossh. badisdi. Kämm, und fürstl. thurn- u. taxi-
schcr Geh.-Rath und Hofinarschall und wurde nach Anlegung der Adels-
matrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen. Freih. Franz, Herr
auf Elsum bei Heinsberg und Weiler bei Euskirchen, grossh. hess. Geh.-
Rath und Gesandter am k. preuss. Hofe, war mit Maria Freiin v. dem
Putz vermählt, aus welcher Ehe Freiherr Franz (ü) grossh. hess. Hof-
Kammerherr, entspross, welcher, laut Eingabe d. d. Düsseldorf, 30. Juni
1829, der Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz, unter Nr. 44 der
Classe der Freiherren, einverleibt wurde. Aus der Ehe des Letzteren
mit Caecilie Limpcns v. Chevremont, verm. 1812, stammt Freih. Franz
Werner, welcher in neuester Zeit als Herr zu Elsum und Weiler aufge-
führt wird. Freih. Ambrosius, grossh. bad. Kämmerer, hatte aus der
Ehe mit Antonia Pedrella von Palermo mehrere Kinder. Eine Tochter
aus dieser Ehe, Antonia Freiin v. L., geb. 1806 u. gest. 1829, war, zur
Gräfin v. Beilstein erhoben, seit 1827 die zweite Gemahlin des k. k.
Staats-Canzlers Clemens Wenzel Fürsten v. Mettemich-Winneburg. —
In der k. k. Armee stand in neuester Zeit Anatolius Freih. v. Leykam,
Oberst und Commandant des 11. Ühlanen-Regiments.
e. Lang, S. 17S und 76. - MegerU 9. Mükl/eld, Erg-Bd. 8. 74. — N. Preuss. A.-L. V.
S. 307. - Qen. Tasehenb. d. freih. HKaser, 1849. 8. J»49,aDd 50. — Freiherr 9. Udebur^U.
8. 32. — Csleod. d. K. u. Keichtksmmerger. sa Wetslsr : Wsppen des Frsns Georg t. Lej-
ksmm. — Suppl. zu Siebm. W.-B. X. 90: t. Leykam. — W.-B. d. Preuss. Mon. VI. 64. —
W.-H. d. Kgr. Bayern. TH. .SO d. v. Wolckem^ Abtheil. 3. — W.-B.'d. Preuss. Rheinprovius,
T. Tab. 73. Nr. 146 u. 8. 70 und 71. — W.-B. d. Oesterr. Monsreh. XI. 69. — r. tiefner,
bsyr. Adel, Tab. 43 u. 8. 44. -~ Knetekkt, III. 8. 996—9«.
Leykanff v. RoBeneweig. Erbländ.-Osterr. Adelsstand. Diplom
von 1772 für Arnold Leykauff, k. k. Hauptmann und Rechnungsführer
des slavonischen Gradiscaner- Regiments, mit dem Prädicate: v. Ro-
senzweig.
Megerle e. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. S59.
— 504 —
Leyrits, Edle. Reichsadelsstand. Diplom von 1772 für Johann
Friedrich Leyritz, k. k. Hauptmann im Infant.-Reg. Gr. ForgAcs und
fftr den Bruder desselben, Christian Leopold Leyritz, Quartiermeister
bei der Artillerie des fränkischen Kreises, mit dem Prädicate: Edle v.
— Der Stamm hat fortgeblttht. August Edler v. Leyritz war in neue-
ster Zeit k. k. Major im 9. Husaren-Reg. u. Friedrich Edler v. L. Ober-
lieuten. im 7. Kürassier-Regiment.
Megtrlt 9. Mühlfeld, Krg.-Bd. S 359. — Milit.-Schein. d. Ocsterr. Kaiserih. — SuppL si
Siebm. W.B. X. 36.
Leyser, Leysser, auch Freiherren und Grafen. Reichs-Adels-
Freiherm- u. Grafenstand. Adelsdiplom vom 22. (10.) Dec. 1590 für
D. Polycarpus Leyser, Coadjutor und Superintendenten zu Braun-
Bchweig. Bestätigungsdiplome des der Familie zustehenden alten Adels
vom K. Carl VI. für D. Augustin v. Leyser, kursächs. Hofrath, Prof.
der Rechte und Ordinarius der Jnristen-Facultät in Wittenberg, in Kur-
sachsen 1. Febr. 1740 amtlich bekannt gemacht; vom K. Joseph 11.
fftr die Gebrüder Johann Gottlieb L. kursächs. OberrConsistorial-Rath
und für den Bruder desselben, Johann Gotthelf L., Kauf- und Handels-
herrn in Leipzig, in Kursachsen amtlich bekannt gemacht 11. Mai 1771
und vom 18. Octob. 1776 fftr August Polycarp L., kursächs. Hof- und
Justitienrath, mit Beilegung der Qualität eines Reichsritters und des
Prädicats: Edler v. Leyser, in Kursachsen notificirt 24. Nov. 1779 und
Freihermdiplom im kursächsischen Reichs -Yicariate vom 25. Sept.
1790 für Letztgenannten August Polycarp Edlen v. L. als kursächs.
Hof- u. Justitienrath u. Geh. Cabinets-Secretair, auch Herrn auf Roth-
Wemsdorf u. Zehista. — Altes, nach Graf v. Wurmbrand ursprünglich
aus Steiermark und Kärnten stammendes Adelsgeschlecht, welches schon
seit dem Anfange des 15. Jahrh. in Oesterreich die Schlösser Ober- u.
Nieder-Leys besass und dann zu Cronsegg (Kransegg) Feueregg, Forch-
tenegg, Schiltem, Waldegg, Weinburg und Wildau begütert wurde.
Johannes Leysser, Castellan in Waldstein, tritt urkundlich 1411 auf und
ebenso 1431 Erasmus L., Abt zu Zwetthal in Oesterreich. Später, 1529,
zeichneten sich bei der Belagerung Wiens Siegmund L. als Oberst, Ul-
rich L. als Zeugmeister und noch drei andere Sprossen des Stammes
als Hauptleute durch Tapferkeit aus. Die steiermärkisch - kärntner
Hauptlinie wurde 1642 in den Freihermstand versetzt und David L.
brachte in die Familie das Erb-Arsenal-Herrn-Amt in Steiermark, wel-
ches später an die Freiherren Khisel v. Kaltenbrann kam, auch soll,
nach Angabe Einiger, ein Zweig dieser Hauptlinie den Grafenstand er-
' halten haben, doch fehlen über diesen Zweig und das Grafendiplom ge-
naue Nachrichten. Das Stammwappen der Steiermark. -kärntner Fa-
milie Leyser waren im schwarzen Schilde mit schmaler, goldener Ein-
fEissung zwei neben einander aufgerichtete, mit den Hörnern auswärts
gekehrte goldene Halbmonde und dieses alte Familienwappen wurde
auch dem Ahnherrn der späteren sächsischen Linie des Geschlechts, Po-
lycarpus Leyser, im Diplome von 1690, s. oben, bestätigt und es ist
sonach ein Zusanmienhang seiner Familie mit dem alten steiennärk.-
kärntner Geschlechte dieses Namens anzunehmen. Derselbe, zu seiner
— ÖOÖ —
Zeit als Theologe in hohem Ansehen ^hend, war 1552 za Wimmen-
den im Württembergischen geboren und starb 1610 als korsächs. Ober-
Hofprediger zu Dresden. Zu seinen Nachkommen gehörten die sämmt-
lichen oben genannten Empfänger der Bestätigungsdiplome des Adels
der Familie. — Von den Sprossen der sächsischen Linie sind Viele in
Kur-Sachsen im Staatsdienste zu hohen Ehreustellen gelangt, auch kam
die Familie nach Preussen und Hannover. Georg Friedrich v. L. war
gegen Mitte des 18. Jabrh. k. preuss. Commissions-Rath, Bürgermeister
der Stadt Magdeburg und Syndicus der dortigen Collegiatstifte zu St.
Sebastian u. zu St. Gangolf; Friedrich Wilhelm v. L., ein sehr kundi-
ger Botaniker, schrieb 1761 eine „Flora Hallensis*' und Polycarp Frie-
drich V. L. starb 1795 als k. grossbritann. Leibarzt zu Hannover. —
In der k. sächs. Armee commandirtc der Generalmajor v. L. von 1815
bis 1821 das 2. leichte Reiter- Regiment und trat dann ä la suite der
Armee. Ein Sohn des obengenannten Commissions-Rathes Georg Frie-
drich v. L. : Johann Gottlieb v. L., Herr auf Gersdorf, gest. 1780, war
kursächs. Kriegsrath und von ihm stammte August Polycarp v. L., gest.
1820, k. sächs. Premierlieut. in d. A. Derselbe war in erster Ehe mit
Eva Magdalena v. Diepow a. d. H. Görigh und in zweiter mit einer v.
Nostitz vermählt. Aus der ersten Ehe entsprossten, neben einer Toch-
ter, Auguste, zwei Söhne August Ernst, geb. 1789 u. Julius Eduard,
geb. 1794. Ersterer nahm, nachdem er zehn Jahre im k. sächs. Dra-
goner-Regimente Prinz Albrecht gedient, als Hauptmann den Abschied,
bewirthschaftete mehrere Jahre das vom Major v. Hohenstein geerbte
Rittergut Dittmannsdorf i. d. Oberlausitz, vermählte sich 1811 mit
Amalie v. Oppen a. d. H. Sglietz und übernahm später das Rittergut
Sglietz im lübbenei Kreise, als dessen Besitzer u. Landesdeputirter im
genannten Kreise derselbe noch in neuester Zeit aufgeführt wurde.
Seine, 1825 verstorbene Gemahlin hinterliess ihm, neben zwei Töch-
tern, fünf Söhne. Aus seiner zweiten Ehe mit Charitas v. Tietzen-Hen-
nig, gest. 1837, stammten Friedrich v. L., geb. 1800, welcher bis 1832
im k. pr. Regim. K. Alexander stand und später das Rittergut Cotta
bei Pirna besass und Leonta v. L., geb. 1809, verm. mit v. Scheicher
auf Tocksdorf bei Forste. — E. P. Freih. v. L., k. sächs. Oberlieut.
a. D., lebte in neuester Zeit in Dresden.
Gr. 9. Brandt», Nr. M. — flV r. Wurmbrand » B, Mi. — S«i/erf. ad«l. SUnmUf.
II. Nr. 10. — Gauh€. 1. 8. 1204 a. 5 — J. A. LaurentitUy Denk- u. Bhr«nin«l Angutt t. Ley-
sers, Leipsig, 1743. — Zedier, XVII. 8. 735. — Freih. 9. Krohne, II. 8. 233. - Weidlieh,
Oesebichte d. Rechts, 8. 587. — Hamburg. Corretpoodeat, Jahrg. 1795. Mr. 78. •— N.Preusit.
A.-L. ril. 8. 330 u. 31 n. V. 8. 307. — Freiherr 9. Ledebur, II. 8. Z:i. -^ Siebmaoher, I. 48*:
Die Leiser, Ateieriseh und IV. 15 : Fretb. t. L. — Spener, Lib. I. c. 52. — Suppl. f u Mfebm.
W.-H. IX. 20. — Tyrof, I. 32i: Preib. ▼. L. u. 373; t. L. — W.-B. d. Sftebs. Staut. I. 57 :
Freih. ▼. L. u. II. 87: v. L. — Knetchke, III. 8. 298 und 99.
Leyter v. Waidbarg und Göring. Erbländ.-österr. Adelsstand.
Diplom von 1701 filr Johann Venerand Leyter, Gutsbesitzer in Tirol,
mit dem Prädicate : v. Waidburg und Göring.
Magerte 9. Mühlfeld, Brg.-Bd. H. 359.
Lezaack. Ein in der Person des Johann Philipp Victor Bartho-
lomäus Joseph V. Lezaack, laut Eingabe d. d. Düsseldorf, 18. Sept.
1829, in die Adelsmatrikel der Preuss. Rheinprovinz unter Nr. 143 der
Glasse der Edellente eingetragenes Geschlecht. In neuester Zeit wurde
— Ö06 —
Frau Constanze v. Leiack, geb; v. KjUnMuni za Dttartdorf^ als Be-
sitzerin der Guter Anger, Hansmannshansen und fimcken im Kr. Dtts-
seldorf, aufgeführt.
Nw Pr. A.-L. y. 8. S07. -- Fteih. 9. Ud^bur, H. 8. tfl. - W.-B. d. Ptmm. WMkw^tw,
I. Tab. 74* Nr. 147 uod 8. 7«.
^ Lesodt. Ein zo dem Adel in der RheinfKrovinz gehörendes Ge-
schlecht, aus welchem 1839 Clemens August y. Lezodt zu Aachen
lebte. —
N. Pr. A.-L. V. 8. 906.
Lesaiiii, Freiherren. Erbl.-österr. I<Veihermstand. Dipkm von
1767 fBr Joseph Lezzini, k. k. Obersten nnd (Kommandanten des Cari-
städter Szlniner-RegimenU.
Mtgtrle 9. Müklfeld, arK.-Bd. 8. 74.
^ Lhotsky, Lhotsky v. Preny (in Blan ein halbes, goldenes Elin*
hom auf einer Krone). Altes , mährisches , später nach Schlesien ge-
kommenes Adelsgeschlecht, nicht zu verwechseln mit der mftbrisch-
schlesischen und böhmischen Familie Lotsky u. Masanizowsker. Witko
Lhotsky war 146(1 Herr auf Piniowicz und Pteny in Mähren und von
demselben stammte Johann Lhotsky v. Preny auf Piniowicz, Landge-
richts-Assessor im ölsischen Ereisq. Von den späteren Nachkommen
' ^ besass Wilhelm Bernhard y. Lhotsky, des Fflrstenthums Teschen Lan-
desgerichts-Assessor, 1719 das Gut Gedau im Teschenschen. Später
» kommt das Geschlecht nicht mehr vor.
Paprociu», Rp«c. Mor. 8. S82. — Sinapiut I. 8. 594 u. II. 8. 972. — Oauht, I. 8. 6»
im« «e. — Zedier, XVB. 8. 745. — FrHk^rr 9, Ledebur, IIl. 8. 33. — v. Jfodtuf , U. 8. M8l
« Liigno. Im Königr. Preussen anerkannter Adelsstand. Anerken-
nungsdiplom yom 2. Septemb. 1820 fOr den königlichen Bibliothekar
Alvar Augustin de Lidgno.
N. Pr. A..L. V. 8. 308. - Freih. ». Ltdebur, n. 8. .^2. — W.-B. d. Pr. Mooftreh. Itl. 85
^ Liaukama, Liankema, Liankems. Ein zu der alten westphälischen
Bitterschaft yon Bucelini, y. Steinen etc. gezähltes Ritttergeschlecht
BueMni, III. - Zfdl4r, Zyil. 8. 750,
Lil^cher, Ritter. Erbländ. - österr. Ritterstand. Diplom yom
24. Juli 1802 für Franz v. Libisoher, Ganonicus der Kathedralkirche
zu Brunn.
Hudtebciftl. Notii.
Lichem. Erbl. -österr. Adelsstand. Diplom yon 1785 fär Joseph
Lichem, k. k« Oberlieutenant im Infant.-Regim. Graf Migazzi.
Megerle 9. Mukl/eld, Erg. Bd. 8. 3<0.
^ Lidinowsky, auch Freiherren, Grafen n. Fürsten. Böhmischer
Freiherm- und Grafen- u. preussischer n. Reichs-Fürstenstand. Frei-
herren-Diplome yom 12. (18.) Aug. 1702 für Franz Bernhard Lich-
yowsky y. Woschtitz und fQr den Bruder desselben , Maximilian Ladis-
* laus L. y. W., mit dem Prädicate: Freiherren y. Lichnowsky, Herren
^ y. Woschtitz u. von 1707 für Maximilian Ladislaus L. v. W., mit dem-
selben Prädicate; Grafendiptom yom 5. März 1727 für den genannten
Franz Bernhard Freih. L. y. W. als Landeshauptmann zu Troppau und
— 607 —
preussisches Fürstendiplom yoid 30. Jan. 1773 fUr Johann Carl Grafen
Y. Lichnowsky auf Kuchelna, Grabowka, Lubom, Niebotschau etc.. k. k.
Geh.-Rath und Reichsfürstendiplom von 1774 für Denselben, so wie
erbländ.-österr. Fürstongtand für Eduard Fürsten v. L. — Altes, reich-
begütertes, schlesisches Bittergeschiecht, welches Einige von dem Hause
Granson in Burgund, Andere von dem Stamme Pilawa in Polen herlei^
ten. Was die letztere Abstammung betri£Ft , so stimmen allerdings die
Wappen nicht, denn der Stamm Pilawa führt in Blau ein silbernes,
dreifaches Kreuz, welchem auf der rechten Seite der unterste Arm fehlt
und das Wappenbild der liichnowsky sind nach Paprocius in Roth zwei
zusammengebundene Weintrauben, jede mit einem langen Stiele, oder
wie Neuere sagen, zwei neben einander gestellte Weinreben, doch giebt
Okolski an , dass die aus Sendomir in das angränzende Schlesien ge-
kommenen Zweige der Lichnowsky das Wappen geändert und statt des
Kreuzes die Weintrauben angenommen hätten. — In Schlesien kam da^
Geschlecht schon im 14. Jahrh. vor. Später, 1550, war Petrus L., ein
angesehener Edelmann im Troppauschen, mit einer Kobilkowna u. Ko-
bily vermählt. Von den Nachkommen tritt in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhund. Carl Maximilian L. v. Woschczyc, Herr auf Kuchelna,
Pyschz, Borutin, Sczepankowitz, Köberwitz, Strandorf etc. in Schlesien,
so wie auf Treppein, Liebthal undBriesnitS in der Neumark, als fürstl.
liechtensteinscher Landrichter im Fürstenthume Troppau auf. Derselbe
war in erster Ehe mit einer v. Moschewska und in zweiter mit einer
V. Bludowska vermählt. Aus der ersten Ehe stammten die Freiherren
Franz Bernhard und Maximilian Ladislaus , s. oben. Freiherr Franz
Bernhard besass die väterlichen Güter im Troppauschen und Jägern-
dorfschen, war Landeshauptmann u. setzte in der Ehe mit einer Freiin
V. Dambrowka den Stamm durch zwei Söhne und zwei Töchter fort.
Freih. Maximilian Ladislaus auf Eckersdorf im Namslanschen , ein für
seine Zeit guter Dichter und ausgezeichneter Redner, war mit einer
V. Schmettau, verw. v. Beyer vermählt, ohne Nachkommen* zu haben.
— Von den Söhnen des Freiherrn Franz Bernhard erhielt der Aeltere,
Freih. Franz Leopold, die Besitzungen der Familie im Troppauschen,
namentlich Stadt und Herrschaft Odrau, Mankendorf, Heinzendorf etc.,
der Jüngere aber Kuchelna, Pyschz, Borutin etc. — Von der neumär-
kischen Linie besass zu Anfange des 18. Jahrh. Wilhelm Ferdinand L.
V. W. die Güter Treppein , Liebethal etc. bei Crossen. Der Sohn des-
selben, Johann L. auf Treppein, vermählte sich mit einer Verwandten,
einer Freiin v. Lichnowska und Kuchelna und setzte die Linie in der
Mark fort. — Aus der schlesischen Linie erlangte ein Enkel des Frei-
herm Franz Bernhard : Graf Ferdinand Carl Johann , wie oben ange-
geben, den Fürstenstand. Derselbe, gest. 1788, war mit Charlotte Ca-
roline Grf. V. Althann. gest. 1800, vermählt und aus dieser Ehe ent-
spross Fürst Carl, gest. 1814, verm. mit Christiane Grf. v. Thun, gest
nach 1840. Der Sohn de^ Letzteren, Fürst Eduard , verm. 1813 mit
Eleonore Grf. v. Zichy, geb. 1795, starb 1845 und es folgte ihm der
ältere Sohn, Fürst Felix, geb. 1814 und nach dessen 18. Sept. 1848
zu Frankfurt a. M. erfolgten Tode der zweite Sohn ; Fürst Carl , geb.
— 508 —
1820, fftnfter Fürst y. Lichnowsky, Graf zu Werdenberg, Edler Herr
y. Woscbütz, k. pr. lUttin. k la snite , erbl. Mitglied des Herrenhauses,
Herr der Majoratsherrschaften Krzizanowitz , Enchelna. BolaUtz und
Grabowka in Pr. Schlesien, so wie der Allodial- Herrschaft Grätz in
österr. Schlesien, yerm. 1859 mit Maria Prinzessin y. Croy-Dfllraen,
geb. 1837, aus welcher Ehe ein Sohn, Prinz Carl Maximilian, gebof^
1860, entspross. Die beiden Brüder des Fürsten Carl, neben zwei
Schwestern, Leocadia Grf. Viczay de Vicza, geb. 1816 und Antonia
Fürstin y. KheyenhüUer-Metsch, geb. 1818. sind: Graf Robert, geb.
1822, Hausprälat Sr. päpstlichen Heiligkeit etc. und Graf Othenio, geb.
1826, k. k. Kämm. u. Major in d. A. — Von dem Bruder des Pursten
Carl, dem 1836 yerst. Grafen Wilhelm Adolph, stammt Graf Wilhehn
Carl, geb. 1793, k. k. Kämm., Geh.-Rath, F. Z. M. u. 2. Inhaber des
11. Inf.-Regim. — Aus den adeligen Linien der Familie haben bis auf
die neueste Zeit mehrere Sprossen in der k. preuss. Armee gestanden.
Ludwig Ferdinand y. L., Oberst, wurde 1763 Commandant von Glogau;
Stephan L., geb. 1724 in Polen, starb, nachdem ihn König Friedrich H.
als Regiments-Commandeur sehr geschätzt hatte, als Generallientenant
1796 unyermählt; ein Major y. L. starb 1810 im Pensionsstande und
ein y. L. war 1828 Oberstlieutenant im 18. Landwehr-Regimente.
Paproeius, 6. 445. — OkoUki, II. 8. 41S. — Seifert, Qeneal. adel. Kit. a. Kind. 8.SS8.
~ Sinapius, IT. 8. 36ß— 68. - Oeuthe , I. 8. 1205 und 6. — ZecUer, XVII. 8. 894. ~ Me-
gerle v. Mükl/eld, Ergins.-Bd. 8. 20 a. 74 u. 75. — Geneal.-histor. sUtht. Almanach, Wei-
mar. 1832. 8. 449. — N. Pr. A.-L. III. 8. 231—83 and VI. 8. 65. — Freiherr v. Ledthnr, Tl.
8. 3.H. -^ Goth. gen. Hofcal. 1836. 8. 150, 1848. ^8. 153. 1849. 8. 149. n. 1862. 8. 157. —
9. Meding, HI. 8. 400: y. L. -> Sappiem.sii Siebm. W.-B. VIII. 3: Gr. t. L. — W.-B. der
Preuss. Monarch., I. 8 : Fürst y. L.
Lichtenau, Liechtenan (im Schilde unter einem Schildeshaupte
ohne Bild ein schrägrechter Balken). Altes, schwäbisches u. bayerisches
Adelsgeschlecht , welches besonders im Hochstifte Augsburg yorkam.
Conrad y. Lichtenau , Abt zu ürsperg und unmittelbarer Reichsstand,
durch sein „Chronicon" später bekannt, starb 1240 und Heinrich V.L.,
seit 1505 Bischof zu Augsburg, i. J. 1517. Derselbe soll nach Hübner
der Letzte seines Stanunes gewesen sein, doch kommt noch 1633 Johann
Benno y. Lichtenau, welcher wohl zu dieser Familie gehörte, als kor-
bayer. Oberstwachtmeister und Commandant zu Regensburg vor.
BüXmer, Bist, polit. P. VH. 8. 370. — Gauhe, II. 8. 6S6. — Zedier, XVII. 8. 845. —
Siebmacher, 1. 121: t. Liechtenan« Schw&biseh.
Lichtenau, Gräfin (Schild der Länge nach getheilt: rechts in Sil-
ber ein an die Theilungslinie angeschlossener, halber, schwarzer, preussi-
scher Adler und links in Blau eine in der Mitte schwebende, goldene
Königskrone). Grafenstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 28. Apr.
1794 für die verheirathet gewesene Kämmerin Rietz, geb. Encke, Mut-
ter des Grafen und der Gräfin y. der Mark, s. den betreffenden Artikel,
mit dem Namen: Gräfin y. Lichtenau nach dem, ihr yom Könige Frie-
drich Wilhelm H. von Preussen geschenkten Gute dieses Namens im
Kr. Friedeberg der Neumark. Dieselbe starb, nach einem sehr be-
wegten Leben, 1820.
Apologie der Grf. t. Lichtenau, Breslau 1806. — e. JfeUback, U. 8. 40. — N. Pr. A.-L.
in. 8. 4 u. m. — Freiherr 9. Ledebur, Q. 8. 88. — W^B. d. Preuss. Monarch., I. 67.
— 509 —
Lichtenbeek. Ein durch Besitz eines Gutes zu Yeckenstedt £rüber
zu der Wernigeroder Ritterschaft zählendes Geschlecht.
DeliuM, Bcitr. i Gesch. d. deutsch. Gebiete, II. 8. 93. — Pfeift. 9. Ltdebur. II. S. 38.
Lichtenberg, Herren (im silbernen Felde mit breiter, rother Ein-
fassung ein schwarzer Löwe). Altes, elsassisches Herrengeschlecht aus
dem Stammschlosse gleichen Namens im Nieder-Elsass auf einem hohen
Berge, eine Stunde von Ingweiler, aus welchem mehrere Bischöfe her-
vorgingen. Conrad war von 1273 — 1299 Bischof zu Strassburg, Si-
botho von 1302 bis 1314 zu Speier, Hermann, von 1333 bis 1335 zu
Würzburg und Johann von 1353 bis 1365 zu Strassburg, — Nach Er-
löschen des Mannsstammes mit Ludwig Herrn in Lichtenberg kam 1480
durch Vermählung der beiden Erbtöchter die eine Hälfte der Herr-
schaft Lichtenberg an die Grafen zu Hanau und die andere Hälfte auf
gleiche Weise an die Grafen zu Zweybrficken. Es vermählte sich näm-
lich die eine Erbtochter, Anna, mit Philipp I. Gr. zu Hanaa und die
andern, Elisabeth, mit Simon Wekerus Gr. in Zweibrücken.
Dorchl. Welt, Aasg. Ton 1710. II. im Art. Gr. t. Uansn, 8. 87 uad 28. - Trier, S. 476
uad 77. — Hühner, Bist. P. 7. Ind. - Oauhe, I. 8. 1207 und II. 8. 626 und 627.
Lichtenberg, Liechtenberg» Freiherren und Grafen (Schild ge-
viert: 1 u. 4 in Silber ein einwärts gekehrter, gekrönter, blauer Löwe
mit doppeltem Schweife: Schwab, Schwaben und 2 u. 3 ebenfalls in
Silber ein einwärtsgekehrter, gekrönter, rother Vogel mit ausgebrei-
teten Flügeln : Liechtenberg). Reichsfreiherm- und Grafenstand. Frei-
hermdiplom von 1660 für Wolf Andreas Schwab v. Lichtenberg und
Grafendiplom von 1680 ftlr den Sohn desselben, fr^^nz Bernhard Freih.
V. L. — Altes, ursprünglich fränkisches, von der schon im 13. u. 14.
Jahrb. vorgekommenen Familie der Schwaben, Swaben, stammendes
Adelsgeschlccht, welches vor länger als 300 Jahren nach Oesterreich
kam und besonders im Herzogthume Krain begütert wurde. Johann
V. Schwab vermählte sich 1540 mit Margaretha Liechtenberg, der Letzten
ihres alten, früher in Oesterreich, Kärnten, Krain und Tirol sehr aus-
gebreitet gewesenen Stammes und brachte die Erbgüter seiner Gemahlin,
so wie den Namen derselben an sein Geschlecht. — Johann Joseph
Schwab V. Lichtenberg, k. k. Oberst, wurde 1575 von den Türken ge-
fangen und starb in Constantinopel ; Freiherr Wolf Andreas, s. oben,
fiel 1673 in einem Treffen und von seinen Enkeln, den Söhnen des oben-
genannten Grafen Franz Bernhard : Georg Sigismund und Georg Gott-
fried, wurden zwei noch bestehende Linien gestiftet. Die von Georg
Sigismund absteigende Linie schied sich später in die Aeste zu Einödt
und zu Smuck, von welchen Ersterer 1. März 1851 mit dem Grafen Jo-
hann Baptista erlosch, und Letzterer noch blüht, die von Georg Gott-
fried gestiftete Linie aber trennte sich in die Aeste zu Schneeberg und Or-
tenegg V. Hallerstein, welche Beide dauernd fortgesetzt worden sind.
Eine dritte Linie erlosch 1810 im Mannsstamme. Ausser den gräflichen
Linien blüht auch noch eine freiherrliche, deren Sprossen sich Frei-
herren V. Liechtenberg und Janeschütz, Janessitsch, Janeschitsch, schrei-
ben. Was diesen Beinamen anlangt, so erhielt Franz Xaver Freih. v. Lich-
tenberg, Kreishauptmann in Krain, 1781 die kaiBerliche Erlaabniss,
— 510 —
den Namen und das Wappen seines Stiefbruders, des gewesenen krai-
nerischen Landraths Joseph Freih. t. Janeschitsch, mit seinem Namen
u. Wappen verbinden zu dürfen. Die genannten Aeste: von Smuck,
Schneeberg u. Ortenegg v. Hallerstein werden in neueren Angaben des
Personalbestandes des gräflichen Hauses unter den Namen : Linien auf-
geführt. — Haupt der ersten Linie : von Smuck ist : Graf Franz, ge-
nannt Siegfried, geb. 1802 — Sohn des 1832 verstorbenen Grafen Jo-
hann und der 1806 verstorbenen Agnes, geb. Zdenscai de Zabromizt-
gara — Besitzer der Gater Liechtenberg und Smuck in Krain und des
Seniorats, Landstand und k. k. Hauptmann in d. A., verm. 1837 mit
Anna (Jrf. Auersperg zu Thum am Hart, geb. 1812, aus welcher Ehe,
neben drei Töchtern, drei Söhne stammen, die Grafen: Victor, geb.
1837, Albert, geb. 1848 und Emanuel, geb. 1851. — Haupt der zwei-
ten Linie: von Schneeberg ist: Graf Nicolaus, geb. 1789, k. k. Kämm,
und Geh.-Rath, 2. Inhaber des 8. Husaren-Regim. und General d. Ca-
val. in d. A. Ton den Brüdern des Grafen Nicolans ist Graf Carl, geb.
1796, k. k. Oberlieut in d. A. und von dem 1841 verstorbenen Grafen
Maximilian, genannt Mordaxt als Adoptivsohn des als Letzter seines
Stammes und Namens verstorbenen Joseph Freih. v. Mordaxt, stammt
aus der Ehe mit Caroline Freiin v. Lazarini, geb. 1812 u. verm. 1832,
neben einer Tochter, Thecla, geb. 1839, ein Sohn, Graf Arthur, geb.
1832, k. k. Rittm. — Haupt der dritten Linie: Ortenegg v. Hallerstein
ist: Graf Johann, geb. 1808 — Sohndes 1839 verst. Grafen Beiyamin —
k. k. Major in d. A., verm. 1841 mit Wilhelmine Strobel v. Aiüierwald,
geb. 1822, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, zwei Söhne stam-
men: Carl, geb. 1843 und Albert, geb. 1845.
Gauhe, I. 8.1207 und 8. — ZedUr , XVI I. 8. 864. - Ufegert« v. MüM/eld , S. 66. —
OeuKch. Orafenh. d. Gegenwart, 11. 8. 85 und 36. — Oen.Tatcheiib. der grifl. HluMr, H69.
8. 498—500 u. histor. Bandb. zu Demselben, 8. 520. — Tyrof , II. 52 u. W.-B. d. österr.
Monarch. XIV. 75 : Fre{h. ▼. L.-Janesehitsrh.
Lichtenberg (in Blau zwei neben einander stehende Gemshömer,
oder nach Ahnentafeln auch wohl in Silber zwei schwarze Steinbock-
hörner). Eins der ältesten und ansehnlichsten thüringischen u. fränki-
schen Rittergeschlechter, aus welchem Heinrich v. Lichtenberg 1405
seinen Landesherren, den Markgrafen Friedrich und Wilhelm zu Meissen,
Fehde -Briefe sendete. — Die Gotha diplomatica beginnt die fortlau*
fende Stammreihe des Geschlechts mit Maximius v. L., weicher in Gotha
1398 mit dem Holze unweit Ilmenau beliehen wurde. Der Sohn des-
selben erhielt 1440 zu Weimar den Rittersitz Yippach-Edelhausen, auch
Fiedelhausen genannt, zu Lehen und die Nachkommen bekamen 1509
das Gut Wölfis im Gothaischen. — Hans Christoph v. L. zu Fiedelhau-
sen trug 1655 bei dem Leichen-Conduct des Herzogs Bernhard zu Wei-
mar die Fahne des Herzogthums Berg. — Der Stanmi blühte fort. Lud-
wig Ernst V. L. wurde 1773 Lieutenant im k. pr. Inf.-Regim. v. Krockow
und der Sohn desselben, Carl v. L., Verfasser einiger strafrechtlichfsn
Schriften, war in neuer Zeit Kreisgerichts-Rath zu Torgau. — Die Fa-
milie war 1820 zu Reicheishof bei Schweinfurth u. 1824 zu Schemeck
bei Coburg angesessen.
^ 9. QMchmutHn, Nr. 61. — Gmtht, t. 8. 1(08 «. 7. ^ Z§dUr, XVII. fl. 8«3. — Stdtn-,
8. 266. - Freiherr 9. Ledebur, li. 8. SS.
— 511 —
Lichtenberg, Liechtenberg (im vob Blaa nnd 8ili)er, oder aaeh
oben von Blan und Silber, unten aber von Schwarz und Silber, jedes-
mal in drei Reihen geschachten Schilde ein schmaler rother Quer-Bal*
ken). Altes tiroler Rittergeschlecht, aus welchem bis 1311 Johann
V. Lichtenberg Castrensis des Abts zu Fulda war. Der. Mannsstamm er-
losch in Tirol 1450 und durch die Erbtochter, Verena v. L., welche mit
Johann v. Spaur vermählt war, kam, als 1463 der Freiherrnstand in
die Familie v. Spaur gelangte, das Lichtenbergsche Wappen in das tor
Freiherren und späteren Grafen v. Spaur und zwar als 2. u. 3. Feld.
Sehannat, S. 129. — Dnrchlaucht. Welt, I. Abth. 3. 8. Sri: Spavr. > Siehmacktr, lll. IM:
Liechtenbtfrg, Tirolisch. - v. Mtding, III. 8. 400 u. 401.
Lichteneck. Altes, schwäbisches, auch nach Oesterreich gekom-
menes, längst schon erloschenes Adelsgeschlecht
ZedUr, XVII. 8. 87».
Lichtenfels (in Blau ein aufgerichtetes, silbernes Beil mit goldenem
Stiele und ein die Sachsen rechtskehrender, goldener Adtosflflgel neben
einander). Altes, sdiwäbisches Adelsgeschlecht, dessen Namen und Wap-
pen unter den Ahnen des 1727 verstorbenen Ignaz Theobald v. Rei-
nach, Gapitnlars zu Wllrzburg, vorkommt.
9, HatMHn, II. 8. 367: Relnftchiscb« Stamnui/el. — Salttr. 6. 6M : Hiit dem nsHchUfM
Namen : Liehienetein. — e. Meding, III. 8. 401 nnd 2.
Lichtenfels, Peithner v. Lieirtenfels, Freiherren (Schild geviert:
1 u. 4 von Silber u. Roth quergetheilt mit einem achtendigen Hirsch
von gewechselten Farben, welcher von einem grttnen, aus der unteren,
linken Schildesecke hervorragenden Dreihflgel nach der rechten Seite
springt und zwischen dessen Greweih ein hohes, rothes Kreuz steht und
2 u. 3 von Blaa und Gk>ld quergetheilt, mit einem aufsteigenden, schrof-
fen Felsen, über welchem eine goldene Sonne strahlt). Erbländ.-österr.
Freiherrnstand. Diplom vom 12. März 1852 für Thaddäus l^ithnw,
Ritter v. Lichtenfels, k. k. w. Greh.-Rath, Dr. d. Rechte etc. — Ein ur-
sprünglich aus Tirol stammendes Oesdilecht, aus welchem Augustin, An-
dreas, Peter und Bartholomaeus, die Peithner, laut Diploms d. d. Inns-
bruck, 4. Nov. 1609 vom Erzherzoge Maximilian von Oesterreich ein
adeliges Wappen (im von Silber und Roth quergetheilten Schilde der
emporspringende Hirsch) nebst Kleihod und, als tirolische Landmänner,
die Lehenfähigkeit erhielten. — Ein in Tirol gebliebener Zweig der
Familie wurde 1742 mit dem Prädicate: v. Stemfeld in den Reichs- und
erbländ.-österr. Ritterstand versetzt und ein anderer Zweig, welcher sidi
im 30jährigen Kriege in der Stadt Gottesgab in Böhmen, an der sächs.
Grenze, niedergelassen hatte, trieb Bergbau. Aus diesem Zweige wnr*
den Johann Thaddaeus Peithner, k. k. Hofrath der montanistischen Ho^
kammer und der Bruder desselben, Joseph Wenzel P., k. k. Bergrath
und Oberamts-Yerwalter zu Joachimsthal, vorzüglich wegen des von Er-
sterem verfassten Werkes: Versuch über die natürliche u. politische Ge-
schiclite der böhmischen und piährischen Bergwerke, durch Diplom vom
1. Dec. 1780, mit dem Prädicate: v. lichtenfels, in den erbländ.-österr.
Ritterstand erhoben und zwar mit dem oben angegebenen W{q[)pen. Der
Sohn des Johann Thadda^is: Thaddaeus Peithner Bitter v. Llohtenielfli
— 512 —
war, wie sein Vater, k. k. Hofrath bei der Hofkammer 'fOr Mftnz- und
Bergwesen. Letzterer war mit Maria Gayer Freiin v. Bhrenberg ver-
mählt und aas dieser Ehe entspross : Freiherr Thaddaens. s. oben, geb.
1798, k. k. w. Geh.-Rath, Reichsrath etc., verm. in erster Ebe 1827
mit Anna Kurzweil, gest. 1834 nnd in zweiter 1836 mit Jobanna
Schwarz, geb. 1813. Ans der ersten Ehe stammt Freih. Victor Ema-
nnel, geb. 1832, Doctor der Medicin u. Chirnrgie, Mitglied der Gesell-
Schaft der Aerzte in Wien und aus der zweiten Ehe, neben einer Toch-
ter, Maria, geb. 1836, drei Söhne: Wolfgang, geb. 1840, Thaddaens.
geb. 1846 und Oscar, geb. 1852.
MegtrU v. Müh{fetd, S. 135. - Geaeal. Tascheub. der freih. HSuser, 1869. 8. 434 u. U
uud 1662. S. 466 and 67.
Lichtenbayn, Licbtenbaiii, früher aucb Licbtenhahn (in Roth
ein silbernes Kammrad mit acht Zacken, welches in der Mitte eine kleine,
runde Oe£fnung hat). Altes, thüringisch-sächsisches Adelsgeschlecht aus
dem schon 1212 vorkommenden, gleichnamigen Sitze, dem vom weima-
rischen Gebiete ganz umschlossenen sachsen-meiningischen Dorfe Lidi-
tenhain in der nächsten Nähe von Jena. — Sprossen desselben wiu*en
schon 1205 auf dem auf dem Culmberge gehaltenen, meissnischen Land-
tage und Heinrich v. L., Ritter, tritt 1309 u. 1315 in Jenaischen Ur-
kunden auf. — Die Familie, aus welcher schon zur Zeit des deutschen
Ritterordens ein Zweig nach Ostpreussen und Pommern gekommen war,
wurde Im Laufe der Zeit zu Draschwitz, Ezolshain, Gleina u. Ostrau
unweit Zeitz, so wie im Kurkreise zu Werchau bei Schlieben begütert
und über vierzig Lehnsbriefe und andere Urkunden sind ans den Jah«
ren 1433 — 1651 bekannt. — Von den späteren Sprossen des Stammes
war Nicol v. L. 1530 mit dem Kurfürsten Johann dem Beständigen zu
Sachsen auf dem Reichstage zu Augsburg. Valentin v. L. auf Ezols-
hain w^ersetzte sich 1542 der Einsetzung des lutherischen Bischofs
Nicolaus V. Amsdorff zu Naumburg, weshalb seine Güter eingezogen
wurden ; Georg Friedrich v. L. auf Gleina starb 1656 und mit ihm soll
die thüringische Linie ausgegangen sein. Balthasar Rudolph v. L. war
1719 Vice-Ober-Hofrichter zu Leipzig und um dieselbe Zeit besass Va-
lentin Friedrich v. L., kursächs. Kriegs-Commissar, das Gut Werchau,
Später haben mehrere Glieder der Familie in der k. preuss. und in der
kur- u. k. Sachs. Armee gestanden. Georg Ludwig v. L., k. preuss.
Oberstlieutenant, starb 1811 als Gommandeur des ostpreuss. Jägerregi-
ments und Christian v. L., k. sächs. Oberst a. D., starb 7. Nov. 1833. —
In neuester Zeit war Frau v. Stein, geb. v. LichtenhaTn, Mitbesitzerin
des Gutes Reuden bei Zeitz.
AlbintUt Wertherotche Historie, 6. 66. — Beyer, Qeogr. Jenen«. 8. 385. -^ Wtch, Dresd-
ner Chronik. 8. 430. — v. Stektndorff, Bist. Luth. S. 329. — Knauth, 8. 527. — GcMhe,
I. 8. 1808 und 9. — Zedier, ^VII. 8. 873. — Atemannt Kirohberg. Historie. 8. 31. 216 nnd
225. - N. Pr. A.-L. \\\. 8. 234. — Freiherr 9. Ledebur, II. 8. 33. — Siebmaeher, I. 149 :
T. Liechteuhan, Meissuiseli. — v. Meding, I. 8. 538. - W.-B. d. SIehs. 8Uat. VII. 88.
Licbtenstein, Herren nnd Fürsten, s. Liechtenstein, Lich-
tenstein.
Lichtenstein, auch Freiherren (Schild von Silber und Roth, auf
jeder Seite durch drei kleine Spitzen geviert, ohne Bild). In die Frei-
herren-Glasse der Adelsmatrikel des Kgr. Bajem 25. Nov. 1827 ein-
— 613 —
getragen. — Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches zu der reichs-
ft-eien Ritterschaft im Canton Baunach gehörte u., namentlich im Bam-
bergischen und Coburgischen angesessen , zu Bischwend , Geyersberg,
Heiligendorf, Herbelsdorf, Lahm (Lahne) im Itzegrunde, Lichtenstein,
Meschenbach, Püllsdorf, Ünter-Elldorf und Wiesen begütert war, auch,
zeitig nach Ostpreussen gekommen, die Güter Davidshoff und Schön-
Damerau unweit Orteisburg und Wilken bei Pr. Eylau an sich gebracht
hatte. — Nach Hönn's Coburg. Chronik soll der Stamm schon im
11. Jahrb. vorgekommen sein. Apel v. L. lebte um 1304 und Heinrich
V. L. auf Schloss Hohenstein 1466; schon vorher, 1402, wurde Conrad,
oder nach Anderen Cuno v. L., geblieben 1410 in einer Schlacht mit
den Polen , Oberster - Spittler und dann Gross -Comthur des deutschen
Ordens; Apel, Heinrich, Matthias, Hermann, Peter u. Dietz v. L. waren
um die Mitte des 15. Jahrb. Assessoren des Hofgerichts zu Coburg und
Hans V. L. wurde 1550 Hofrichter zu Coburg, Veit v. L. zu Gereuthu.
Moltenbrunn 1603 Hofrath und Johann Georg v. L., Oberstiieutenant,
1615 Commandant zu Coburg. Adam Heinrich v. L. auf Lahm, Lich-
tenstein, Wiesen, Heiligendorf, Geyersberg etc., k. k. w. Rath, war
1729 des Orts Baunach Ritterrath. Der Stamm blühte dauernd fort u.
kam in neuer Zeit auch nach Preussen , wo Carl August Freili. v. L.
1845 zu Berlin afs Mitglied der königl. General-Musik-Direction starb.
Gauhe. I. 8. 1211 und 12. — v. Hattttrin, lU. 8. 297. - 24dl€r , XVQ. 8. 905— a. —
Riedtrmann, Caiitnn Rauii«rh, Tab. 97—101. — N. Pr. A.-L. V. 8. 30&. — Freih. ». Ledt^
bur. I. 8.34 und III. 8. 301. — Siebtnaeher, I. 100: v. Lieohteiistein, Pr&nklseh. — e. jlf#-
fiing, 1. 8. 5.')3 und ü. 8. 729. — Suppl. su Siebm. W.-B. II. 17: ▼. Liehtenstein auf Lahm,
F.-H. — Tffrof, l. 14t>.
Lichtenstein. Dänischer Adelsstand. Diplom vom 17. Dec.1777
für Johann Peter Lichtenstein, k. dän. Oberstlieutenant und Yice-Gou-
verneur von Trauquebar. Derselbe war ein Sohn des herz, braunschw.
Hofraths u. Gerichtsschultheissen zu Helmstedt Joachim Dietrich Lich-
tenstein. Mit dem Sohne des Diploms -Empfängers, Franz v. Lichten-
stein, k. dän. Regierungsrath , starb das Geschlecht 1802 wieder aus.
Lexic. over adel. Pamilier i Danmark, I. Ult. 4. Tab. 18.
Lichtenstern, Beisner v. Lichtenstem, Freiherren (Schild ge-
viert: 1 und 4 in Roth ein sechsstrahliger, goldener Stern und 2 u. 3
in Gold ein einwärts gekehrter, zum Streit geschickter, doppelt ge-
schwänzter, gekrönter, rother Löwe). Kur-Bayerischer Freiherrnstand.
Diplom vom 9. März 1753 für Franz Ferdinand Joseph Alojs Reisner
v. Lichtenstern, kurbayer. Hauptpfleger der Landgerichte Treswitz und
Tännersberg, wegen treuer Anhänglichkeit an das. kurfürstliche Haus
während des österr. Successionskrieges, unter Bestätigung des früheren
adeligen Wappens. — Ein aus Bayern stammendes Geschlecht, nicht
zu verwechseln, wie schon das Wappen ergiebt, mit der ebenfalls aus
Bayern entsprossenen, 1638 in den Freiherrnstand versetzten Familie
v. Liechtenstern, s. unten den betreffenden Artikel. Der Stammvater
des hier in Rede stehenden Geschlechts ist N. Reisner, Geh.-Secretair
und Hofrath des Herzogs Maximilian L, nachmaligen Kurfürsten von
Bayern. Derselbe lebte zu Ausgange des 16. und im Anfange des
17. Jahrh. in München und war zweimal vermälilt, in der einen Ehe
mit einer v. Eyb. Von seinen fünf Söhnen traten vier in den geistlichen
Kntsehke, Deutsch. Adela-Lttx. V. 33
_ 614 --
Stand, der fbBfte, Christoph Reisner, geb. 1590 u. geift. 1656, würde
hayer. Pfleger and Salzbeamter m Stadt- am -Hof bei Regensburg,
Richter zn Salem und Zeitlam, Bramrerwalter tsa Weichs and zBlettt
her2. bayer. Rath. Derselbe erhielt mit seinem geistlichea Bttider toib
Herzoge Maximilian I. 23. Ang. 1613 ein Famüienwappesi «nd warde
später, ö. Sept. 1653, zur weiteren Belohnung d^ vielÜEKihen, tre«eB
Dienste, welche er dem deutschen Reiche und dem Kurhalise Bajctli
lange Jahre geleistet, mit dem Prfidicate : ▼. Liditrastein, und unter Ver-
mehrung des Wappens, in den Reichsadelsstand erhoben. Aus seiner
dritten Ehe mit Anna y. Eyerl zu Hötzing, gest. 1692, stammte Franz
Sigismund R. v. L., gest. 1708. Derselbe kaufte 1670 die im Hefzog-
thume Neuburg gelegene Hofoiark Hautzendorf, Hess sich daselbst nieder
und vermählte sich mit Maria Euphrosyne v. Wolfewiesen. Von sieben
Kindern wurden nur drei grossjährig, nämlich zwei Töchter, Maria Ca-
tharina Eva Theresia Freifrau v. Klöckh und Maria Johanna vermählte
V. Erkenbrechtshausen, und ein Sohn : Franz Christoph. Letzterer, gest.
1745, wurde 1708 korbayerischer Pfleger der obetpfälz. Landgerichte
Treswitz und Tännersberg und vermählte sich in demselben Jahre mit
Anna Gatharina Corona Freiin v. Asch zu Asch auf Obemdorf. Später
erkaufte er das Hammergut Altenweiher im Amte Vilseck und erhielt
1738 die landesherrliche Erlaabniss, die Verwertung der genannten
Aemter auf seinen Sohn, Franz Ferdinand Joseph Aloys, überzutragen,
von dessen beiden Schwestern Maria Anna Eleonore, welche das Ritter-
gut Hütten im Sulzbachschen erworben, 1797 unvermählt starb und
Maria Euphrosyne sich mit dem Schulthcissen zu Neumark in der Ober-
mark Freih. v. Raydtenstein auf Bodenstein vermählte. Franz Ferdinand
Joseph Alois R. v. L., gest. 1763, brachte, wie oben angegeben, den
Freihermstand in seine Familie und erkaufte von dem Freiherm v.
Junker die Hofmark Woppenhof in der Landgrafischaft Leuchtenberg.
Aus seiner Ehe mit Maria Elisabeth Franzisca Freiin v. Rummel a. d.
H. Waldau, gest. 1790, hinterliess er eine Tochter, Maria Eleonore,
verm. mit Cs^l Freiherrn v. Knorr, Migoratsherm auf SoUstädt im Eichs-
felde und k. k. Obersten und einen Sohn: Franz Marquard Joseph, gest.
1807, von 1772 bis 1802 kurbayerischen Hauptpfleger der Landgerichte
Treswitz und Tännersberg, verm. 1778 mit Maria Franzisca Freiin
Meiohsner v. Alkoven, gest. 1807. Von dem Sohne aus dieser Elie : Carl
Reisner Freih. v. Lichtenstern, geb. 1776, seit 1814 Besitzer des müt*-
terlichen Stammguts Neusaat und Haindorf, k. bay^r. w. Rath und Land-
richter zu Neustadt an der Waldnaab, stammen aus der Ehe mit Maria
Anna Horsüg, Tochter des kurbayer. Raths und Pflegers Horstig zu
Pleistein, neben zwei Töchtern, Adelheid, verm. Frau v. Korb, geb.
1811 und Amanda, verm. Frau v. Paur, zwei Söhne, die Freih. Cari
und Anton. Freih. Carl, geb. 1804, k. bayer. Kammerjunker und Land-
richter zu Regenstanf, vermählte sidi mit Caroline v. Stuber und Freih.
Anton, gebw 1814, k. bayer. Rittm., 1844 mit Franzisca Freiin Voith
V. Voithenberg, geb. 1823. Aus der Ehe des Ersteren leben drei und
aus der des Letzteren fünf Kinder,
eeiMal. Taachdnb. d. freih. H&u8«r, 1M8. S. 8M— 89 h. 1S6S. S. 467.
— ölö —
LichteHthunii, Freiherren, s. Aschaner v. Lichtentburm,
Bd. I. S. 120.
Lichtentham, Freiherren. Ein früher in Krain vorgekommenes,
freiherrliches Geschlecht.
ValvtuoTy Ehre d. Hers. KralD. IX. 8. 107. — Zedier, XVD. S. 911.
Lichtfüss. Adelsstand des Königr. Polen. Diplom von 1527 fOr
Aegidias Lichtfhss, Barggraf der Stadt Thorn. Derselbe stammte aus
einem alten thorner Patriciergeschlechte , welches in Westpreussen zu
Wiedersee, Leistenau und Toporziesco unweit Graudenz und zu Gnias-
dowo bei Thom begütert wurde.
Freiherr 9. Ledebur, U. 8. 34.
Lichtner v. Lichtenbrond, Edle. Erbländ. - Osterr. Adelsstand.
Diplom vom 5. Juli 1842 für Johann Lichtner, k. k. pens. Capitain-
Lieutenant, mit dem Prädicate: Edlör v. Lichtenbrand. — Der Stamm
wurde fortgesetzt. In neuester Zeit war Laurenz Lichtner Edler zu
Lichtenbrand Hauptmann im k. k. 22. Inf. -Reg.
Handschriftl. Notls. — Miliuir-Schemat. d. Oegt«rr. Kaisertb.
Lichtstock. Ein früher zu dem steiermärkischen Adel gezähltes
Geschlecht.
Siebmaeher, V. 64.
Lickefeld. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1737 fttrNiclas
Justus Lickefeld, Amts-Secretair zu Glogau.
Megerle v. Mühlfeld^ Brg«ns.-Bd. 8. 3«). — Freih, 9. Ledebw, II. 8. 34.
Lideritz, s. Lüde ritz.
Lidl. Reichsadelsstand. Diplom von 1728 für Joseph Lidl,
Wechsel-Negocianten.
Megerle v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 360.
Liebe (Schild geviert: 1 u. 4 in Gold ein schrägrechter, schwarzer
Balken, mit drei goldenen Kleeblättern belegt u. 2 und 3 in Roth eine
weisse Rose). Ein früher zu dem sc&lesischen Adel zählendes Geschlecht,
dessen Ahnherr nach Sinapius der 1569 in Meissen geborene Hans
V. Liebe auf Neuhof und Allerheiligen unweit Oels , Rath des Herzogs
Carl II. in Münsterberg u Oels , war. Von demselben stammten drei
Söhne : Johann Georg v. L., k. k. Rittmeister, Heinrich v. L., k. schwed.
Oberstlieutenant, in einem Treffen 1634 geblieben und Wenzel v. L.
auf Neuhof und Allerheiligen, welcher in Jena studirt hatte. Von Letz-
terem entsprossten zwei Söhne : Johann Georg und Wenzel U. Johann
Georg, k. schwed. Oberst, verunglückte, als er aus Schweden nach
Schlesien zurückkehren wollte, bei Stralsund auf der See, Wenzel H.
aber setzte den Stamm durch einen Sohn, Christian Friedrich v. L. auf
Neuhof, so wie auf Ellguth und Eotzobenitz im Teschenschen fort,
welcher 1716 in Wittenberg studirte. Derselbe vermählte sich später
mit Helena Catharina Freiin v. Marcklowski und hatte vier Kinder^
welche aber, bis auf eine Tochter, Anna Ohristina, jung starben und so
ging mit ihm, so viel bekannt, der Mannsstamm des Geschlechts aus.
Sinapiu», I. 8. 594 iwd It. 8. 779. — ehiuhe, I. 8. lilS. — M. Fr. i..-L. UI. 8. 884 «.
35. — Freiherr r. Ledebur, U. 8. 34. — Siebmaoher , AV , 114: t. L. oomt den OMdtKen.
9. Meding, III. 8. 408 ond 4.
38*
— 616 —
Liebe (in Silber drei , 2 u. 1 , rothe Rosen). Adelsstand des Her-
zogfhums Braunschweig. Diplom vom 25. Apr. 1855 far den berzi^l.
braunscbw. Geschäftsträger und Geb. Legationsrath Dr. Liebe in Ber-
lin und zwar, um demselben „einen vorzttglicben Beweis landesherr-
lichen Wohlwollens zu geben und ihm eine öffentliche Anerkennung
seiner durch stets regen Diensteifer und ausgezeichnete Kenntnisse und
Fähigkeiten gleich rühmlichen amtlichen Thätigkeit zu verieiben'S f&r
sich u. seine jet^gen und zukünftigen rechtmässigen, ehelichen Nach-
kommen.
KMSchke , IV. S. 2.'i9 : nach handHchriftl. AtHsage aus dem Diplom«.
Liebe, Edle v. Kreuzner. Erbl. - österr. Adelsstand. Diplom von
1781 für Anton Liebe, k. k. Militair -Verpflegs - Ober - Verwalter , mit
dem Prädicate : Edler v. — Der Stamm wurde fortgesetzt und mehrere
Sprossen desselben traten in die k. k. Armee. In neuester Zeit war
Anton L. Edler v. K., Oberlieut., Inspect.-Of&cier im Gamison-Spitale '
zu Innbruck , Joseph und Anton L. Edle v. K. dienten im 27. Inf.-Re-
gim. etc.
MfgerU 9. Mühl/eld, 8. 219. - Militalr-Schematism. d. östprr. Kaiterth.
Liebe v. Liebendorf. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom
30. Mai 1663 für Georg Adam Liebe, mit dem Prädicate: v. Lie-
bendorf.
V. Hellbaeh, II. S. 42.
Liebeherr. Reichsadelsstand. Diplom von 1727 für Matthias
Heinrich Liebeherr, Bürgermeister zu Stettin. Derselbe kaufte 1745
von den Gebrüdern v. Steinwehr das Gut Woitsik an der Plöne, unweit
Pyritz, welches allodificirtes Gut seine Wittwe bis zu ihrem 1757 er-
folgten Tode besass, worauf es an ihre beiden Söhne fiel. Der ältere,
August Wilhelm v. Ji., überliess es aber durch Vergleich von 1762 sei-
nem Bruder, dem Landschaftsrathe Carl Albrecht v. L. , ganz. Letzte-
rer besass eine sehr ansehnliche Bibliothek mit vielen gedruckten und
geschriebenen , die Provinz Pommern betreffenden Nachrichten nebst
einem grossen Wappenbuche, welche Sammlungen Biilggemann für sein
Werk: Beschreib, des pr. Vor- u. Hinter-Pommern, Stettin 1779 — 84,
benutzen konnte. — In der Person des Carl Friedrich v. Liebeherr auf
Steinhagen erhielt die Familie 1816 durch Reception die Rechte des
eingeborenen meklenburgisclien Adels. — Zahlreiche Sprossen des
Stammes traten in die k. preuss. Armee. Ein Enkel des obengenannten
Matthias Heinrich v. L. war 1806 Stabscapitain im Regim. v. Treskow
und zuletzt Major von d. A. u. Postmeister zu Braunsberg, der Bruder
desselben aber, der Major und ehemalige Commandant des ersten kur-
märk. Landwehr-Regiments v. L., starb 1824. In neuer Zeit stand ein
V. L. im Reg. K. Alexander Grenad.
Brüggemann, I. 8. I6l — N. Preusa. A.-L. III. 8. 235 u. S6. — Freiherr e.Ledebur, tl.
8. ^4 iiud ni. M. 301. - Ifeklenb. \V .R. Tab. 31. Nr. 114 a. 8. 8 q. 27. — Homro.W.-B. lU.
Tab. 19 u. P. 61. ~ Kneachke, I. 8. «70 und 71.
Liebenan (in Schwarz zwei gekreuzte, mit den Stürzen nach oben,
mit den Mundstücken nach unten und auswärts, das eine rechts, das
andere links, gelegte , goldene Hifthörner, zwischen deren Stürzen ein
— 517 —
sechsstrabliger, goldener Stern schwebt). Altes, meissensches Adelsge-
schlecht, welches nach Einigen aus Schwaben nach Sachsen gekommen
sein soll, wofür das Wappen nicht spricht, s. unten, nach Anderen aber
ein eingeborenes ist und wohl aus dem Sitze Burgliebenau bei Merse-
burg stammt. Dasselbe kommt schon im 13. Jahrh. vor. Bartholomaeus
de Lybennowe erscheint urkundlich bereits 1231 u. die GebrüderHein-
rich, Richard und Bartholomaeus, Mönche im Kloster Altenzelle bei
Nossen, treten 1279 als Zeugen auf. — Die Familie war von 1490 bis
1694 zu Krumhermsdorf bei Stolpen, 1639 zuLangen-Allersdorf, 1671
zu Zehista, 1752 zu Leissenau, 1780 zu Langen-Wolmsdorf und noch
1801 zu Schmiedeberg bei Wittenberg gesessen. — Von den Sprossen
des Stammes haben viele früher in kur- so wie in neuer Zeit in k. sächs.
Diensten gestanden. Christoph v. L. auf Krumhermsdorf u. AUersdorf,
kursächs. Kammeijunker, war 1639 Ober-Forst und Wildmeister; ein
Bruder desselben, Johann Siegmund V.L., kursächs. Geh. Kriegsrath u.
Kammerherr , Oberst der Artillerie , Ober - Commandant der sächs. Fe-
stungen, wie auch Ober-Inspector der Fortificationen und Amts-Haupt-
mann zu Pirna, starb 1671 ; Johann Haubold v. L., war 1713 kursächs.
Rittmeister und von den beiden Söhnen desselben stai'b Johann Adolph
1760 als kursächs. Generalmajor. Johann Haubold v. L., ebenfalls
kursächs. Generalmajor, starb 1792. Friedrich Christian v. L., k.
Sachs. Oberst, war von 1815 bis 1832 Commandant des 3. Linien-In-
fanter.-Regiments ; Wilhelm v. L. trat 1834 als Oberlieut. d. Reiterei
aus dem activcn Dienste und Friedrich August Carl v. L., seit 1848
Hauptmann, wurde später Major. — Die von Siebmacher, V. 124 zum
schwäbischen Adel gerechnete Familie v. Liebenau ist dem Wappen
nach : in Gold ein blaues, fünfendiges Geweihe , welches zu einer Run-
dung zusammen gebogen ist, von dem hier in Rede stehenden Geschlechte
ganz verschieden. Sinapius, ü. S. 780, legt letzteres Wappen der im
15. Jahrh. in Schlesien vorgekommenen Familie v. Liebenau, Libenow,
bei, aus welcher Petzko de Liebenow, Miles, 1437 ein Ritter am Hofe
des Herzogs Bolko zu Münsterberg war. — Dagegen sind dem Wappen
nach die seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. in Preussen vorgekom-
menen V. Liebenau eines Stammes mit der sächsischen Familie dieses
Namens. Reinhold L. erhielt 9. Jan. 1659 den Reichsadel, welchen
KurfÄrst Friedrich Wilhelm zu Brandenburg 29. Juli 1659 anerkannte
und von den Nachkommen erlangten die Söhne des 1775 verstorbenen
Hauptmanns Ludwig Wilhelm V. L. : Georg Ludwig, gest. 1795, und
Heinrich Wilhelm, Beide Lieutenants im Cuirassier-Regimente v. Va-
sold, mit ihren Vettern, Carl Friedrich u. Albrecht Friedrich, 23. Juli
1764 ein Emeuerungsdiplom des ihnen zustehenden Adels. — Vonden
preussischen Linien stand bis 1820 ein Major v. L. bei dem 9. Garni-
son-Bataillon u. ein Sohn desselben warl837Hauptmanniml3. Infant.-
Regimente.
Knauth. 8. 527. — Schlegel. Tract. de Cella Vet. dition. MSun 8. 50 nnd 56. — Oaukt,
r. 8. 1218. — N. Pr. \.-L. lll. 8. 286. — F^eih. 9. l^ttebw, II. 8. 84. — Tyrof, III. 41.
— W.-B. d. Preuss. Monarch. tU. 85. — W.-B. d. 8ächs. Staaten , U. 88. — £n4*chk€, l,
8. 271 nnd 79.
Liebenau, s. Liebentantz v. Liebenau.
— 618 —
Liebenberg. Adelige Geschlechter in Krain, Kirnten, Oesterreidi
und Tirol, wahrscheinlich nicht eines Stammes, doch bisher nicht genao
von einander geschieden.
zedier, XVII. 8. 97S— 980.
Liebemeck, Seholtz v. Liebeneek. Ein ans Bayern nach Schlesien
gekommenes, ursprünglich den Namen Scholtz, oder Scholz fütiirendes
Adelsgesehlecht, welches im Lemberg-Jauerschen zu Nieder- Tbiemen-
dorfr gesessen war. Das genannte Gut besass nach Anfange des 18. Jahrh.
Wilhelm Heinrich Scholtz v. Liebeneck.
Sinapiu«, U. 8. 780. — Oau^e, I. 8. 121« uad 18: im Artikel: Liebe. — ZkOer. XYU.
8. 980. — Freiherr 9. Ledebur, II. 8. 34. — SiebmaeA^, II. 57.
Liebeneek, Ludwig v. Liebeneck. Böhmischer Adelsstand. Di-
plom vom 3. Aug. 1725 für Johann Adam Ludwig, Arzt zu £ger, mit
dem Prädicate : v. Liebeneck.
MegerU 9. Mühlfeld, Erg. -Bd. S. 365 : Ludwig v. LUbencek. — 9. Hellbach . n. t. 43 .
— Freiherr 9. Ledebur, 11. 8. 34.
Liebenekh, Liebeneck, Edle und Ritter. Reichsritterstand. Di-
plom von 1729 fftr Johann Ludwig Peter v. Liebenekh , mit dem Prä-
dicate : Edler v.
Megerle 9. Mühlfeld, 8. 197. — Freih. 9. Ledebur , II. 8. 34.
Liebenfeld. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 27. Dec. 1656
fttr Wolter Liebenfeld.
9. Hellbaeh, H. 8. 43.
Liebenfels. Altes, schwäbisches und rheinländisches Adelsge-
schlecht, welches noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. bekannt
war. —
Qauhe, I. 8. 1213 : im Artiltel : Liebe. — v. Hattüeiih HI. 8. 907—314. — Z4dl9r, XVII.
8. 980. — Siebmacher, V. Sappl. 18. — 9. Meding, lU. 8. 404.
Liebenroth. Altes, thüringisches Adelsgeschlecht, wohl aus dem
schon 1270 vorgekommenen Stammsitze Liebenrode bei Nordhausen.
Die Familie vrar 1600 u. noch nach An^etnge des 18. Jahrh. zu Gatter-
stedt bei Querfurth gesessen. — Carl Wilhelm v. Liebenroth wurde
1836 k. pr. Generalmajor u. Inspecteur im Ingenieur-Corps. — Früher
haben auch Sprossen des Stammes in der sächsischen Armee gestanden.
N. Pr. A.-L. V. 8. 308. - F^eih. v. Ledebur, 11, 8. 34. — W.-B. d. Sich«. Staat. X. 5S.
Liebenstein, Freiherren (Schild von Silber und Schwarz viermal
quer gestreift und auf dem Helme zwei Büffelshömer jedes eben so ge-
streift. Die Eschenbacher Linie führt schon seit länger als hundert
Jahren, statt der schwarz-silbernen Helmdecken, einen schwarz-silbernen
Wappenmantel, der in seiner inneren, silbernen Seite hermelinartig mit
schwarzen Punkten besetzt ist). Eins der ältesten, schwäbischen Ritter-
geschlechter, welches, zu grossem Ansehen und reichem Grundbesitz ge-
langt, der unmittelbaren freien Reichsritterschaft des Cantons Kocher
einverleibt wurde und, auch in die Rheinlande gekommen u. in denselben
begütert, zu der rheinischen, reichsfreien Ritterschaft gehörte. — Die
ordentliche Stammreihe des Geschlechts beginnt — abgesehen von den
alten Sprossen des Stammes nach den Angaben eines Georg Rüxner,
Seb. Münster etc. — mit Albrecht L, Ritter, gest. 1261, dem Sohne
— 519 ~
Reinhards ▼. L., w^cber nach Anfange des 13. Jahrb. das Scbloss Lie-
benstein am Neckar, zwischen Lauffen und Heilbronn, erbaute und mil
seinen Geschwistern, Beringer und Gertraud, Hausfrau des Ritters Ra-
dinger Schilling v. Canstadt, urkundlich 1248 einen Jahrestag für scineii
Vater mit einem Hofe zu Glattbach und, mit Einwilligung seines Sohnes^
seiner Töchter und Schwiegersöhne, 1261 das Kloster zu Yxingen bei
Liebensteio, wo sich bis 1666 das liiebensteinscbe Erbbegräbnlss fand>
stiftete. Derselbe war mit Adelheid v. Stcrnfels vermählt und von seinen
Enkeln, Ritter Conrad I., gest. 1368, verm. mit einer Hofwarth v. Kireh-
heim und Ritter Albrecht HI., verm. mit einer v. Urbaoh, stammten die
folgenden, längere Zeit in Schwaben blühenden vier Linien ab: die Ott*
marsheimer Linie, gegründet von Bernhard I., gest. 1516, Urenkels Con-
rad I. u. verm. mit einer v. Bernhansen, erloschen im Mannsstamme mx
Ende des 16. Jahrb. mit dem Urenkel des Stifters, Hans Moritz, verm.
mit Elisabeth v. Thalheim; die Heinrichs-Linie, gestiftet von Heinrich I.^
gest. 1517, einem zweiten Urenkel Conrad's I., verm. in erster Ehe mit
Elisabeth Ehrer v. Heilbronn und in zweiter mit Regula v, Eltershofen,
ausgegangen im Mannsstamme im letzten Viertel des 16. Jahrb. mit des
Stifters Enkel, Franz L, verm. in erster Ehe mit einer v. Aichholzheim
und in zweiter mit Dorothea Eechler v. Schwandorf; die Linie des
Obem-Hauses, gegründet von Peter H., gest. 1471, Urenkel Albrecht's HI.,
verm. in erster Ehe mit Margarethe v. Hohenrieth und in zweiter mit
Agathe v. Kaltenthai, ausgestorben im Mannsstamme um 1650 mit dea
Stifters Nachkommen in 5. Generation, Friedrich Albrecht, verm. mit
Isabelle v. Degenfeld, und Linie des Untem-Hauses, gestiftet von Con-
rad HJ., einem zweiten Urenkel Albrechts IH., verm. mit Irmia v. Neuen-
hans, welche Linie dauernd fortgeblüht hat. Von anderen Enkeln des
Albrecht L, Hans I. und Engelhardt I., welcher Letztere mit einer
V. Sturmfeder vermählt war, entspross zweifelsohne die spätere, schon
oben erwähnte rheinische Linie, welche auf dem wohl von ihr erbauten
Schlosse Liebenstein am Rheine bei Boppard sass. — Die Linie des
Unteren Hauses schied sich nach Erlöschen der drei anderen oben er-
wähnten, schwäbischen Linien und nachdem 1524, 1535 und 1666
pacta successoria festgestellt worden waren, welche den Besitz der Fa-
milie für unverkäuflich und nur auf den Mannsstamm vererblioh be-
stimmten, durch die Söhne und Enkel Philipp Conrads I., gest. 1658^
verm. in erster Ehe mit Anna Elisabeth Thumb v. Neuburg und in
zweiter mit Catharina Anna v. Starschädel, in drei Seitenlinien : in die
Steinbacher Linie, gegründet von Philipp Conrad H., Sohne des Philipp
Conrad L, verm. in erster Ehe mit Johanna Veronica v. Ow, in zweiter
mit Catharina v. Mühlenheim und in dritter mit Maria Eva v. Ow, aus-
gestorben im Mannsstamme 1751 mit des Stifters Sohne, Philipp Con-
rad in., verm. mit Maria Ursula v. Schönberg; in die noch blühende
Eschenbacher Linie, gestiftet von Friedrich Ludwig, gest. 1714 — einem
Sohne des 1695 verstorbenen Bruders des Philipp Conrad H., des Phi*
lipp Albrecht und dessen zweiter Gemahlin, Sophie Margaretha v. Jaxt<-
heim — verm. mit Elisabeth Philippine v. Frohenstein zu Adelmanns-
felden und in die Linie zu Jebenhausen, gegründet von dem debenten
— 520 —
Sohne des Philipp Alhrecht aus zweiter Ehe, Friedrich Reinhardt, gest
1733, verm. mit Maximiliane Charlotte Gremp v. Freudenstein, welche
Linie im Mannsstamme 1827 mit des Stifters Enkel, Maximilian Wil-
helm Friedrich, ausging. — Die Eschenbacher Linie schied sich im An-
fange des 19. Jahrh. durch die Enkel des 1764 verstorbenen Friedrich
Maximilian, eines Sohnes des Friedrich Ludwig, s. oben, verm. mit
Maria Margaretha Schilling v. Canstadt, in einen holländ.-ostindischen
Zweig, gestiftet von Carl Friedrich Ludwig, gest. 1810, verm. mit einer
V. dem Bussche und in einen deutschen Zweig (die eigentliche Stamm-
linie), gestiftet von Ludwig August Friedrich, gest. 1824, verm. mit
Luise Henriette Weimar. — lieber die früheren Sprossen der Familie
giebt der, die Geschichte derselben betreffende Artikel in den geneal.
Taschenbb. der freih. Häuser mehrere interessante Nachweise. Dieser
Artikel fahrt zuerst die Familienglieder auf, welche auf Turnieren ge-
wesen sein sollen, nennt die in einer alten Familienchronik als Ritter
Genannten, geht dann auf die in Hoch- und anderen Stiften bekannt Ge-
wordenen, sowie auf weibliche Personen in geistlichen u. weltlichen Stif-
ten, Aebtissinnen und Priorinnen, über, erwähnt diejenigen, welche in
früher Zeit der Gesellschaft des „Leithundt am Kranz" zuzählten und
welche an der Erneuerung des alten St. Jürgen-Schilds Theil nahmen
und berücksichtigt zuletzt die historisch denkwürdigen Mitglieder der
Familie. Die Zahl der Genannten ist zu gross, als dass hier mehrere an-
gefahrt werden könnten und so genüge es denn anzugeben, dass Johann
V. Liebenstein, gest. 1508, 1497 Domdechant zu Mainz und 1504 Erz-
bischof und Kurfürst zu Mainz wurde und dass in neuer Zeit X«udwig
August Friedrich v. L., gest. 1824, grossh. bad. Kämmerer, Kreis-
director undStaatsrath, in den ersten Jahren des Bestehens der bad. zwei-
ten Ständekammer, namentlich durch seine musterhafte Rede über die
Pressfreiheit zu hohem Ansehen gelangte. — Die meisten weltlichen
Glieder der Familie waren früher in Württemberg bedienstet, andere
Sprossen des Stammes kommen als kaiserliche und Ritter-Räthe des Can-
tons Kocher vor und Viele bekleideten auch die kurmainzische, kurtrier-
sche, württembergische, badensche u. speyerische Kammerherren- Würde,
oder auch andere Hofwftrden. — Der Besitzstand der Familie war früher
sehr bedeutend, sowohl an Allodien, als an Lehen, doch wurde später
viel veräussert und so blieb als Besitz für die neue Zeit nur Folgendes
übrig: von Jebenhausen die eigcnthümlichen Gebäude, Liegenschaften
und Waldungen; von Utishausen ein grosser Hof, aus den eigenthüm-
lichen Gebäuden und Liegenschaften bestehend ; die Ablösungs-Sumrae
der württembergischen Lehen zu Stadt und Dorf Laussen ; die Ueber-
reste der Surrogatsummen und die Ablösungs-Summen der im jetzigen
Jahrhunderte abgelösten verschiedenen Gerechtigkeiten. — Der neuere
Personalbestand der in die ehemalige Eschenbacher und Jebenhäuser
Linie zerfallenden Familie, deren erstere Linie sich in zwei Zweige, den
holländisch -ostindischen und den deutschen, s. oben, geschieden hat, ist
folgender: Ehemalige Eschenbacher Linie: Holländisch -ostindischer
Zweig: Freih. Ludwig Wilhelm Friedrich Carl, geb. 1799 — Sohn des
1770 geborenen u. 1810 verstorbenen Freiherrn Carl Friedrich Ludwig,
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s. oben , Inhabers einer Befehlhabersstelle zu Batavia auf der Insel Java
— lebt auf der Insel Sumatra, ist vermählt u. hat Kinder. — Deutscher
Zweig (im Kgr. Württemberg): Freiherr Carl. geb. 1816, s. oben, —
Sohn des 1781 geborenen und 182^ verstorbenen PYeiherrn Ludwig
August Friedrich, grossh. bad. Kammerh., Staatsraths und Kreis-Direc-
tors — verm. 1850 mit Pauline Rapp. gest. 1856, aus welcher Ehe eine
Tochter stammt: Freiin Gamilla, geb. 1851. Der Bruder des Freiherrn
Carl, Freiherr Gustav Adolph, geb. 1824. Herr auf Rieden im Land-
gerichte Bregenz am Bodensee, ist vermählt seit 1852 mit Maria Anna
Henriette Emilie v. Orlando, geb. 1830 u. aus dieser Ehe entsprossten
zwei Töchter, Luise, geb. 1857 und Theresia, geb. 1858 und drei Söhne:
Gustav Adolph (IT.), geb. 1853, Albrecht, geb. 1854 und Gari, geb.
1855. — Jebenhäuser Linie. Dieselbe ist im Mannsstamme 1822 mit
dem Freih. Carl Ludwig Friedrich erloschen und es lebt nur aus seiner
Ehe mit Amalie Freiin v. Lupin eine Tochter: Mathilde, geb. 1803 und
verm. 1823 mit Johann Grafen v. Sontheim, k. württ. General-Lieut. a.
D., Wittwe seit 1860.
Gauhe, I. 8. t'.'U: nach BurgcrmeiMti^r vom scliwül*. Kcirhnndel. — r. HatMrin, im Kc»
gist.r. — Zedier. XVII. 8. »S4. — Freih. w. Krohne, W S. .:h'-.'i2. — N. geiioal. HmidlMi.l.,
1777, S. 123 n. 1778. S. 135. — Hader, R. R. Mngar.ln, IM. IV, V.u. VI. - (Jeii. ThscIk-iiI».
der ir.ih. IJäuHer. 1859. S. 436-46, 1860. 8. 184: 8lainriiur«lii inid Wappen und 18«i. S. 468
und 6'.». — Siebmacher, l. 112: v. Llt'bcn«t«>fn. Srliwahisrh \i ViA : v. L., Hhelnlfindisrh. —
9. Meding, U\. 8. 404 und 40S. — Tyrof, I. 90: F.-H. v L.- VV.-B. d. Kgr. Württemberg,
Nr. 167 und 8. 44. — Knenchke, U. 8. 277 u. 27?«.
Liebenstein. Ein in alter Zeit im Herzogthum Krain vorgekomme-
nes Rittergcschlecht, nach Allem verschieden von der schwäbisch-rhein-
ländischen Familie dieses Namens.
Valvagor, Khrt' des HirxoKth. Craln, IX. S. 110.
Liebenstet, Liebstedt, Llbsted. Altes, schon 1221 vorgekommenes,
thüringisches Adelsgeschlecht aus dem Stammhause Liebstedt unweit
Weimar, welches zu dem adeligen Patriciate der Stadt Erfurt gehörte.
— Ludwig V. Liebstedt tritt 1285 als Zeuge in einer Untersuchung der
edlen Herren v. Blankcnhain und des Grafen v. Orlamttnde auf.
Zedier. XVII. s. 987. - N. Pr. A.-L. V. 8. 308.
Liebentantz y. Liebenan oder Libenan. Böhmischer Adels- oder
Ritt^rstand. Adelsdiplom von 1735 för Michael Gottlieb Liebentantz,
Rath im Breslauer Magistrats-CoUegium, mit dem Prädicate: v. Libenau
und Ritterdiplom von 1739 far Denselben. — Der Empfänger dieser
Diplome war der Sohn des 1730 verstorbenen Archidiacon u. Senior
der St. Maria-Magdalena-Kirche zu Breslau. — Dass der Stamm fört-
gebltiht, ist nicht bekannt.
Megerle 9. Mühl/eld, Rrg.-Bd. 8. 171 und 360. — Freih. 9. Ledtbur, II. 8. 34.
Liebtbal, Liebenthaler, Liebentbal (in Silber ein schrägrechter,
von Roth und Silber geschachter Balken). Altes, schlesisches Adelsge-
schlecht aus dem Stammhause Liebenthal unweit Löwenberg, aus wel-
chem Jutta oder Judith v. L. mit ihrem Sohne 1221 auf ihrer Besitzung,
welche sich 1291 zu einer kleinen Stadt formte, ein jungfräuliches Stift
vom Orden des St. Benedicti gründete. Jutta war die erste Aebtisain
und ihr Sohn der erste Propst des neuen Klosters, dessen Eigenthum
der Ort Lieben thal nebst mehreren Schlössern und Dörfern war. Der
alte Stamm erlosch mit Catharina v. Liebthal, welche sich 1450 m^
— wa —
Christoph V. Hohberg vermählte und atoErbtodlter ihrem Ckmabl Giers-
dorf unweit Hirschberg nebst den andern Gfttem der Familie, welche
derselben noch nach Gründung des erwähnten Klosters yerfolieben waren,
zubrachte. Diese Vermählung wurde einer der Grundpfeiler des spä-
teren Reich thums des Hochbergischen Hauses. — Neben dem oben an-
gefahrten Wappen giebt Siebmacher, I. ö 7. Nr. 9. unter den Scfalesischee
mit dem Namen: Die Lübthaler noch ein anderes, nämlich in Gold drei,
2 u. 1 links gekehrte, schwarze Schweinsköpfe, über welches Wappen
weitere Angaben fehlen. Der im nachstehenden Artikel erwähnten Fa-
milie scheint dasselbe nicht angehört zu haben.
SinapitUt I. 8. 595. - Oauhg, I. 8. 12U. -> N. Pr. A.-L. lU. B. 237. — Si^&uuuker, l.
57. Nr. 10: Die Liebdaler, Schlesisch.
Liebenthal. Ein früher zu dem Adel in der Neumark und in Pom-
rnei-n zählendes Geschlecht, welches bereits 1373 zu Neuenburg bei Sol-
din, 1550 zu Rehnitz ebenfalls bei Soldin, 1576 zu Cunow u. Schwochow
unweit Pyritz, 1590 zu Craatzen, 1619 zu Batow, und 1644 zu Pitzer-
witz, sämmtlich bei Soldin, sass und noch 1704 zu Neuenburg und 1730
zu Craatzen begütert war.
N. Pr. A.-L. 8. 238 - Freiherr v. Ledebur. II. S. 34 und 35.
Liebenzeil, Liebenzell, genannt Kimkom. Ein früher zu dem
Adel im Elsass gehörendes Geschlecht.
Zedier, XVII. 8. 992.
Lieber. Ein früher in Tirol blühendes Adelsgeschlecht. Auch
führte ein Ulmer Patricier-Geschlecht diesen Namen.
Spener, 8. 173. — Zedier, YVH. 8. 992 und 98.
Liebermann, Liebermann y. Soiuiemberg. Ein früher in Pommern,
später in Schlesien begütertes Adelsgeschlecht, welches sich in Pommern
auch Liebermann v. Sönnenberg nach einem inOstpreussen unweit Fried-
land gelegenen Gute schrieb und schon 1648 zu Gross-Chrien bei Stolpe
angesessen war. — Johann Ludwig v. L. erwarb 1717 das ehemals alte
Lettowsche Lehn Chorow im Kr. Rummelsburg, verkaufte es aber sp&ter
wieder an Adam Joachim Gr. v. Podewiis. — In Schlesien wurde die
Familie im Glogau'schen 1755 zu Wettschütz begütert, besass nach An-
fange des 19. Jahrb. und später die Güter Baunau, Reihe und Samitz
und brachte auch die Dalkauer Güter zwischen Glogau und Neustädte!
an sich. — Ein, in der genealogischen Literatur bekannt gewordener
Stammbaum der Fanülie, aus welcher mehrere Sprossen in k. preuss.
Staats- und Militairdienste traten, beginnt mit Johann v. L., Referendar
in Stolpe, verm. mit Pauline v. Heydebreck. Von den Nachkommen des
selben war Georg Matthias v. L. k. pr. Oberstlieutenant im Füsilier-
Regimente de Camas und Herr auf Wettschütz. Aus seiner Ehe mit Do
rothea Elisabeth v. Bojanowski entspross August Gottlob v. L., gest.
1803, Herr auf Dalkau, Reihe, Samitz, Baunau etc., von welchem, verm.
mit Caroline v. Stosch, als ältester Sohn August v. L., geb. 1791
und 1840 k. pr. a. o. Gesandter und bevollmächt Minister am k. russ.
Hofe, stammte. Eine Schwester desselben war mit dem Major v. Niebel
schütz vermählt. — Enkel des genannten Georg Matthias v. L. waren
Eduard v. L., Mf^or im 1. k. pr. Uhlanenregimente und Eugenia v. L.,
— ö2a —
Wittwe des 1813 gestorbenen pens. Oberstlientenants im k. pr. Inge-
nieurcorps V. Loos. — In neuester Zeit wurden die Gebrüder Ernst und
Wilhelm v. Liebermann als Herren auf Dalkau genannt.
N. Pr. A.-L. TU. 8. 236 und 87. — Freih. v. Ledebttr, U. 8. 35. — Schlesrscbes W.-B.
Bd. II.
Liebert v. Liebenbofea, Ritter und Edle nad Freiherren. Reichs-
ritter- und Freiherrnstand. Ritterdiplom von 1753 für Benedict Adam
Liebert, Patricier zu Augsburg^ mit dem Prädicate : Edler v. Lieben-
hofen und Freiherrendiplom vom 28. Juni 1770 für Denselben. Der
Empfänger dieser Diplome starb als k. bayer. Finanzrath und Banquier
zu Augsburg und sein Sohn, Peter Adam Freih. L. v. L., geb. 1759,
ebenfalls Banquier zu Augsburg, wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel
des Kgr. Bayern in die Freihermclasse derselben eingetragen. — Nach
V. Hofner gehörte die Familie zu den Patricier-Geschlechtem der StUdte
Augsburg, Ulm und Memmingen, schrieb sich in älterer Zeit auch Lieber,
s.S. 522, und kommt unter diesem Namen schon 1263 in Augsburger Ur-
kunden vor.
V. Lang, 8. 176. — Snppl. tn Siebm. W.-B. IX 5: Freih. v. L. u. X. SO; L. Kdler v. f*.
Ritter. — W.-B. de» KoDigr. Bayern, III. SQ und v. Wolcktrn, Ablh. 3. 8. 13» und 140 —
0. Hefn^r^ bayer. Adel, Tab. 44 und 8. 45; das tro|h. und dni Stamm wappcn. — Kntschkt^
ni. 8. 299 und 300.
Liebetran t. Maixdorf. Erbländ.-^^storr. Adelsstand. Diplom von
1778 für Johann Baptist Liebetrau, k. k. Hauptmann im Infanterie-Re-
gimente Joseph Graf v. Colloredo- Walsee, mit dem Prädicate : v. Maix-
dorf. — Der Stamm hat fortgeblüht. In den letzten Jahren war Leopold
Y. Meixdorf Hauptmann 1. Ol. im k. k. 65. Infant. -Regim.
Megerle ». Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 360. — Uilit.-Schemati9m. d. Sstecr. Kaiserthttma.
Liebhaber (Schild geviert : 1 u. 4 in Blau zwei neben einander
stehende, goldene Lilien und 2 u. 3 in Silber zwei rothe Querbalken).
Reichsadelsstand. Diplom vom 17. August 1752 für Erich Daniel Lieb-
haber , Auditor in der Rathsstube bei der hannoverischen Justizcanzlei.
Die Erhebung in den Adelsstand wurde 28. Juni 1753 in Hannover amt-
lich bekannt gemacht. Der Empfänger des Diploms starb 1801 als h.
braunschw. Geh. Justiz- u. Regierungs-Rath. — Der Stamm hat fortge-
blüht. Ein V. Liebhaber ist jetzt Hauptsteueramts-Assistent zu Braun-
schweig.
Handschriftl. Hotis. — Frtih. 9. d. Ktu$eheoh, 8. 192.
Liebhart. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1785 ftlr An-
ton Liebhart, innerösterr. Gubernial-Kanzlisten und Trivialschulen-Yisi-
tator zu Graz.
Megerle v. Mühlfeld, Krg.-Bd. 63. 60.
Liebhans v. Liebenhaagen. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1739 für Sebastian Liebhaus, innerösterreichischen Registratur- Actjunc-
ten, mit dem Prädicate : v. Liebenhausen.
MegerU w. Mühlßld, Brg.-Bd. 8. 360 and 61.
Liebig, Freiherren (in Roth ein schrftgrechter, silberner Balken,
belegt mit einem grünen Eichenzweige mit drei Eicheln und sieben Blät-
tern). Freihermstand des Grossh. Hessen -Dannstadt. Diplom vom
l _ 524 —
i
' 29. Dec. 1845 für Jastns Liebig« Doctor der Philosophie und Professor
der Chemie an der Universität zu Giessen. Derselbe, geb. 1803 zu Darm-
^ Stadt, welcher, später an die Universität Manchen bemfen, 18. Dec. 1852
das bayrische Indigenat erhielt, ist mit Henriette Moldenbauer aus
t Dannstadt verinälilt, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Freiin
Agnes, verm. 1853 mit Moritz Carriöre, Dr. phil. und Prof. an der üni-
• versität München und Freiin Nanny, zwei Söhne stammen, die Frei-
herren : Georg, Dr. medic. u. Hermann.
! Genial. Taschenb. der freih. Hftaser, 1856. 8. 40.^ und 6 und 1857. 8. 4S7. — «. Hefmtr,
bayer. Adel, Tab. 44 und 8. 45. - Kiu$chk«, II. 8. *i78 and 79.
Liebknecht v. KJeean. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1781
j für Casimir Liebknecht, Rittmeister im k. k. Dragoner-Regimente Hei^
zog von Sachsen-Coburg, mit dem Prädicate: v. Kleeau.
Megerle r. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 361.
* Lieblein. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1761 fftr Jo-
hann Lieblcin, Secretair der böhmischen Repräsentation und Kanuner,
wogen Einführung der Wasserfahrt nach Dresden und Bekleidung des
, Directorats der diessfälligen Schifffahrts-Compagnie.
*4 MegrrU c. Mükl/^ld, 8. 220.
; Lieblein y. Liebenstein. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1790 für Christoph Conrad Lieblein, jubilirten Färberei- und Plan-
tagen-Director, mit dem Prädicate : v. Liebenstein.
/ Megerle v. Müklfeld, Rrg.-Bd. 8. 361.
i Liebmann Edle v. Liebenberg. ErbL-österr. Adelsstand. Diplom
\ von 1817 für Israel Liebmann, Grosshändler in Wien, mit dem Prädi-
cate: Edler v. Liebenberg.
Megerle w. Mühlfeld. 8. 220.
^ Liechtenstein, Herren (Schild von Gold und Roth quer getheilt,
ohne Bild). Eins der ältesten, angesehensten und begütertsten, öster-
reichischen Herrengeschlechter, welches schon im 10. Jahrhunderte
i unter den ritterlichen Familien der österreichischen Erblande vorkommt
• und dessen Ursprung gewöhnlich um 1083 von dem italienischen er-
r lauchten Hause Este hergeleitet wird. Aus dem Stamme desselben, ans
welchem Veit Lichtenstein er, Herr, 1413 dem Costnitzer Concil nach
dem bekannten Wappenbuche desselben beiwohnte, ist später das fürst-
liche Haus Liechtenstein hervorgegangen, welches bekanntlich zu den
regierenden und souverainen Familien und dessen Haupt zu den Ftlrsten
des deutschen Bundes zählt, demnach in andere Werke, als in ein Adels-
lexicon gehört. Hier sei nur in aller Kürze angegeben, dass Hartmanns
» Söhne: Carl, Maximilian und Gundaccar, Ersterer vomK. Matthias 1618,
Letztere vom K.Ferdinand II. 13. Sept. 1623 in den Reichs-Fürstenstand
erhoben wurden. Fürst Maximilian starb ohne Nachkommen, die Für-
sten Carl und Grundaccer aber stifteten nach ihrem Namen benannte
Linien, doch blüht jetzt nur noch die Gundaccarische, da die Carolini-
sche Linie mit dem Ftlrsten Johann Adam Andreas zu Liechtenstein,
Herzog zu Troppau und Jägemdorff, 16. Juni 1712 im Mannsstamme
erloschen ist.
Di« uhlreiehcii, das fürstliche Haus LiecbtensUin «bbandeladeu Werke. — Sitbrnacher
1. S7. Liechtenstein, Freih. — t. Medimg.lU. S. 405-407.
— 525 —
Liechtenstein, Lichtenstein, Herren (in Silber zwei schrä^echte,
schwarze Balken). Altes, steierroärkisches und kämtner Herrengeschlecht,
dessen Stammreihe Bucelini von 942 an bis zn seiner Zeit angiebt. Das-
selbe besass das Erbkftmmerer-Amt in Steiermark, so wie das Erb- Mar-
schall-Amt in Kärnten und ist vor 1717 ausgegangen, da nach Büsching,
Erdbeschreibung, 5. Aufl. 3 Th. 1. B. S. 397, die Grafen v. Wilden-
stein seit 1717 das Erbkämmerer- Amt in Steiermark bekleideten.
Hühner, III. Tab. 748 nach Bucttlini ril. — Oauhe , I. S. I2l0 uud 11. — Schmuti, U.
S. 424— 2S. - Siebmaeher, llt. 81; v. L. Sttlenaarkiscl.. — r. .Vedintf. I. 8. :534.
Liechtenstern , Freiherren (Schild geviert: 1 u. 4 in Blau ein
silberner Sparren, begleitet von drei, 2 u. 1 , silbernen Sternen und 2 u.
3 in Schwarz ein rechtsgekehrter, goldener Löwe). Kurbayerischer
Freihermstand. Diplom vom 1. März 1638 f(lr die GebrUder Johann
Georg, Johann Christoph und Franz v. Liechtenstern. — Ein nach Fa-
milienüberlieferungen von den alten fränkischen und rheinländischen
Dynasten v. Weinsperg abstammendes Geschlecht , als dessen Stamm-
vater der Sohn Engelhards v. Weinsperg u. Luitgards Schenckin v. Lim-
purg: Friedrich, genannt wird. Derselbe, gest. 1269 zu Heilbronn, ver-
mählte sich, nachdem er im Kriege dem K. Otto IV. u. dem K. Frie-
drich II. gedient, 1224 mit Hildegarde v. Lichtstock-Liechtenhaim und
erhielt durch Diplom d. d.Ulm, am Montage vor dem h. Pangraz-Tage,
1226 die kaiserliche Erlaubniss, das Wappen seiner Hausfrau, unter
Veränderung seines Namens in den Namen: Liechtenstern, anzunehmen.
~ Von den Nachkommen erlangte Ludwig v. L , gest. 1574 , Oberst
der Reiterei, vom K. Carl V. 1542 eine Erneuerung seines Adels mit
Wappenvermehrung und später, 1584, erhielt Ludwigs Sohn: Christoph
Caspar v. L. , kurpfälz. Rath und Ober -Pfleger zu Stadt am Hof ein
abermaliges Erneuerungsdiplom des alten Adels. Von Letzterem stamm-
ten die oben genannten , in den Freihermstand versetzten Brüder, von
welchen der ältere, Freih. Johann Georg, den Stamm durch mehrere
Söhne fortsetzte. Von diesen Söhnen begab sich Freih Franz Peter,
nachdem er in bayerischen und später in polnisch -sächs. Diensten ge-
standen, nach Eisenstadt in Ungarn, wo er sich mit Susanna v. Rom-
mer vermählte. Von den Söhnen desselben stand Freih. Matthias Jo-
seph, geb. 1736, in der k. k. Armee u. aus seiner Ehe mit Anna Huber
V. Hubersberg stammte Freili. Joseph Marius, geb. 1765. Letzterer,
in Wien erzogen, erwarb sich durch Liebe zu den Wissenschaften sehr
schätzbare Kenntnisse in der Geschichte und Länderkunde, welche er
später in mehreren lehrreichen Werken niederlegte. Derselbe, am
Abende seines Lebens nach Berlin gekommen, wo er um 1835 starb,
war zweimal vermählt und z^ar in erster Ehe mit Elisabeth Soller,
aus welcher Ehe ein Sohn entspross, Freih. Maximilian Joseph Leopold,
welcher in die k. k. Armee trat u. in zweiter mit Josephine Charlotte
Elisabeth Freiin v. Tschammer u. Osten, aus welcher Ehe drei Kinder
stammten, von welchen Freih. Theodor Philipp Joseph bis 1847 als
Premierlieutenant im k. pr. 27^ Infant. «Regim. stand. Derselbe war
zugleich bei der Cadettenanstalt zu Berlin commandirt und hatte sich
durch mehrere ausgezeichnete Kartenwerke einen Namen gemacht.
yaterUlien lur Biotfraphle, Sebiwebftrg, 1823. — N. Pr. A.-L. V. 8. Sil» 906 10: nach Fa-
mUienpapieren. — Freik. 9. Ledebur, II. 8. S5.
— 5M —
^ Lieefatenstem, Ritter maä Sdlew Krbl.-4sterr. Adeis- imdKtter-
stand. Adelsdiplom von 1770 für Johann Baptist Liechtenstem, wegen
Beförderung des Ackerbaues und Erhebung der Landwirthschafb , mit
dem Prftdicate: Edler y. und Ritterstandsdiplom von 1771 fftr I>en-
selben.
Mtgwrle 9. MüklfeM, 8. 128 iiad '2tO.
Liechtstock xu Lieehtenlieim. Erbl.-dsterr. Adelsstand. Diplon
von 1710 für Franz Leopold Liechtstock, mit dem Prädicate: zu Liech-
tenheim.
MtgtrU V. Uühlfeld, Krg.Bd. 8. 361.
Liedemajin, Ritter. Erbländ.-Österr. Ritterstand. Diplom von
181Ö für Samuel v. Liedcmann, Hofrath der k. k. Hofkammer.
Meyerle r. Hühl/etä, Krg.-Kd. 8. 171.
^ Liederer v. LiederBcrom, Lieders v. Liederskron. ErbL-österr.
* Adelsstand. Dii^om vom 6. Dec. 1766 für Johann Wilhelm Liederer,
k. k. Hauptmann und Quartiermeister im Infanterie-Regimente Herzog
Carl von Lothringen, mit dem Prädicate : v. Liederscron. Der Stamm
j: hat fortgebltüit. Ein Enkel des Diplom-Empfängers, Carl Leopold Lie-
. ders V. Liederskron, geb. 1786, Doctor der Rechte zu Erlangen, wurde
in die Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen und in den letzten
Jahren war Johann Liederer v. Liederskron Hauptmann 1. CL im k. k.
/ 26. Infant. -Reg.
-i V. Lang, Suppl. 8. lao. — MegerU t. Müklfeld, 8. 220. — UUit.-8cii«m«t. d. ötteireieli.
«• Kaiserth. - W.-B. d. Kgr. Bayern, VI. 91.
i Liedl. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1739 für Johann
Wenzel Liedl, Secretair der k. k. Hofcanzlei.
Megeri« ». Müht/eld, Brg.-Bd. 8. 361.
« Liedlan, Liedlau v. Ellgatt, auch Freiherren. Böhmischer Frei-
hermstand. Diplom von 1720 für Heinrich Daniel v. Liedlau, Herrn auf
Göllschau, Conradsdorf, Ueberschaar, Gr. Janowitz, Sabitz, Tschirbs-
\ dorff etc., des Fürstenthums Lieguitz Landesältester u. des haynauißchen
Weichbildes königl, Land-Hof-Richter. — Altes, schlesisches und böh-
misches Adelsgeschlecht, welches seit Anfange des 14. Jahrh. näher be-
kannt ist, dessen Name aber schon in früherer Zeit genannt wird. Mat-
thias de Liedlau pflanzte, der Sage nach, 1187 die kaiserliche Fahne
l'^riedrichs I. auf die erstürmten Mauern von Halle und soll dafür auf
den, auf dem Helme des Schildes: (in Blau drei silberne ins Schächer-
kreuz gestellte, mit den Ringen in einander greifende Schlüssel) sitzen-
; den Fuchs die drei blau und silbernen Hahnenfedern erhalten haben u.
Conrad v. Liedlau, gest. 1250, zog mit dem K. Friedrich 11. in das ge-
lobte Land u. vermählte sich, glücklich zurückgekehrt, mit einer reichen
Freiin v. Waldstein aus Böhmen, wodurch die Familie zu hohemWohl-
stande gelangte. — Henricus de Liedlau lebte 1308 am Hofe des Her-
zogs zu Glogau u. von den Nachkommen desselben bekleideten Viele
* hohe Stellen an den Höfen der Plasten. Das Geschlecht sass im
16. Jahrh. zu Auras, Zedlitz, Nechlau, Ellgut, Adelsdorf, Putschlau etc.
u. breitete sich dann namentlich aus den Häusern Auras, Ellgut, Adels-
dorf und Göllschau aus. Besonders reich war das Haus Göllschau be-
— 537 —
gütert. In Böhmen (hatte im 17. Jahrh. die Familie noch die Herr-
schaften Königshain bei Trautenau, Betschanowitz, Persanowitz, Spaun-
berg etc. — lieber mehrere Sprossen des Stammes hat Sinapius nach
einem von Georg Paul v. LiedÜau 1666 zusammengestellten Familien-
Manuscripte genaue Nachrichten gegeben. — Der oben genannte Frei-
herr Heinrich Daniel, gest. 1721 im 80. Lebensjahre, war ein Sohn des
Heinrich v. Liedlau , Herrn auf Conradsdorf und Tschirbsdorf aus der
Ehe mit Anna Maria t. Stange a. d. H. Kunitz. Derselbe hatte sich
1668 mit Ursula Magdalena v. Hund a. d. H. Hausse, gest. 1699, ver-
mählt, aus welcher Ehe vier Söhne und drei Töchter entsprossten. Die
Töchter und ein Sohn starben vor dem Vater, drei Söhne aber lebten
noch als Sinapius schrieb u. zwar: Freih. Hans Sigismund auf Gross-
Janowitz u. Dohnau, des liegnitzschen Fürstenthums im andern Kreise
Landesdeputirter, verm. mit Barbara Freiin v. Morawitzky auf Burg
Branitz, aus welcher Ehe ein Sohn, welcher starb u. zwei Töchter, Ur-
sula und Juliana, stammten; Freih. Heinrich Daniel auf Ober-Göllschau
u. Tschirbsdorf, des liegnitzschen Fürstenthums im haynauschen Weich-
bilde Deputirter, verm. mit Brigitta Freiin v. Zedlitz und Hohenliebe-
thal , welche einen Sohn , Freih. Heinrich Gottlieb und eine Tochter
Anna Magdalena, gebar und Freiherr Wolf Caspar auf Conradsdorf u.
Ueberschaar, des liegnitzschen Fürstenthums im haynauischen Weich-
bilde königl. Land-Hof-Richter, verm. mit Helena Juliana v. Sack und
Lübichen auf Sabitz etc., aus welcher Ehe 1721 eine Tochter, Anna
Magdalena, geboren wurde. — Der Stamm blühte — nach den vorste-
henden Angaben in den Nachkommen des Freiherrn Heinrich Gottlieb
— noch weit in die zweite Hälfte des 18. Jahrh. hinein und sass noch
1791 zu GöUschau, Bärsdorf, Kunzendorf und Rosnig. Der letzte Frei-
herr V. Liedlau starb , so viel bekannt , in Folge eines unglücklichen
Falles in das Feuer seines Kamins, doch ist das Todesjahr genau nicht
aufzufinden. IMe bedeutenden göllschauer Güter gelangten durch Ju-
liane Elisabeth Freiin v. Liedlau an den Gemahl derselben , Ludwig
Conrad Gr. v. Gessler auf Kühen, kamen aber nach dem Tode dessel-
ben in fremde Hände. Der ganze liedlauschc Stamm erlosch 11. März
1796 mit Sophie Juliane Freiin v. Liedlau, verm. mit dem k. pr. Geh.-
Rathe Freih. v. Schweinitz auf Klein-Krichen, Alt-Rauden etc.
Smapiiu, I. R. 69ft-äO0 n. II. 8. 368 u. 69. — Oauke, I. 8. 12t4— 16. — Zedter, XVII.
8. 101&-19. - Schlesiflehe Provioiial-Blfitter, 17»6. Aprilstück, 8. 119. - N. Pr. A.-L. III.
8. »48-ÄO. — Freih. v. Ledebur, II. 8. 35. — Siebmacher, I. 51 : v. Liedlau, Srhietisch. —
t. Meding, I. 8. 385.
Lie^itz, Fürstin, s. den Artikel: Harrach, Grafen, Bd. IV.
S. 208.
Lielien, s. Lilien.
^ Liepe , v. d. Liepe (im Schilde ein querliegender Pfeil mit zwei
Haken). Altes , früher in Meklenburg und Neu- Vorpommern , nament-
lich zu Stralsund begQtertes Adelsgeschlecht. Claus v. d. Liepe kommt
urkundlich 1416 vor; Johann v. d. L. war 1429 Bürgermeister zu
Stralsund; Matthias v. d. L., ebenfalls Bürgermeister zu Stralsund,
besass 1450 das Qttt Selvits im KirohBid^ Zirkow auf Rügen u. Erich
— 528 —
und Gregorius v. d. L. waren 1591 Herren auf Lebmhagen n. Quitzua
unweit Grimme.
Freih. v, Led^hur. 11. 8. 36. - p. A/eding , I. 8. 33S : naoh dem MB. «bneg. ia<*kleab.
Familien.
Liepe, v. d. Liepen, v. d. Lippe (im Schilde ein rechtsgekehrter
doppeltgeschweifter Löwe und auf dem Helme drei Straussenfedem).
Altes, im Brandenburgischen, namentlich auf dem Teltow, begütert ge-
wesenes Adclsgeschlecht, welches schon 1365 zu Cöpenick u. 1375 zu
Blankenfelde, Uohenstein, Gr. Klenitz, Reichenow und Waltersdori
sass und 1375 auch in der Altmark zu Wendenmark unweit Osterburg
und später in Ostpreusson bei Pr. Eylau angesessen war. Dasselbe
kam auch nach Dänemark, wo es auch v. d. Lippe geschrieben wurde.
Im Brandenburgischen, wo die Familie mehrere Güter erworben hatte,
war dieselbe noch 1781 zu Blankenfelde u. 1785 zu Brusendorf und zu
Glasow begütert. Später ist der Stamm erloschen.
V. d. Hagen. Beschreib, dtr SUdt Tttitow , 8. 8. — Freih. o. Ledehur . II. «. 35. -
Lexlc. over adH. Paroil. i Daninark, I. Tmb. hd u. 8. 384. — v. Meding, I. S. 38<S.
Liepupe v. Friedenstein. Reichsadelsstand. Diplom von 1734
für Johann Franz Liepure , böhmischen Kammerrath u. OberstmQnz-
meisteramts-Coadministrator, mit dem Prädicate : v. Friedenstein.
1 Megtrle p. Mü/d/eld, Brg.-Bd. 8. 36t.
Liera v. Bouckhoyen , Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom von
1640 für Engelbert v. Liera und Immersele, Vicomte v. Alost, Herrn
auf Hammelghem und Laon und Baron v. Bouckhoven. Derselbe , aus
einem , zur Zeit der Ausstellung des Grafendiploms schon über vier-
hundert Jahre bekannten, alten, brabantner Adelsgeschlechte, aus wel-
chem mehrere Sprossen zu hohem Ansehen in Staats- u. Kriegsdiensten
kamen, stammend, setzte den Stamm fort.
BuUena, L'Krectioii, 8. 7. — Gauhe, I. 8. I2l(>.
Lierdt. Altes, aus Hennegau u. zwar aus Doornik an der Scheide
stammendes Adelsgeschlecht , dessen Adels - und Wappenrecht Florian
Drosdorf v. Drosdowitz als Hof-Pfalzgraf 1625 erneuerte. Der Letzte
des Stammes war wohl der 1788 als Reichsstadt-Rotenburgscher Land-
Commissar verstorbene v. Lierdt.
f> Hellbach II. 8. 4C.
Liepes V. Wilkau, Liers. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom
vom 11. Juli 1744 für Otto Gottfried Lieres, Herrn auf Wilkau bei
Schweidnitz u. k. preuss. Commcrzienratli in Breslau, mit dem Zusätze:
V. Wilkau. Derselbe setzte den Stamm fort und seine Nachkommen er-
warben sehr ansehnliche Besitzungen, namentlich die Herrschaft Königs-
berg oder Kiensberg mit dem einst festen Bergschlosse Ktinau bei
Schweidnitz, Dittmannsdorf , Waldvorwerk, Bärzdorf, Hausdorf, Ste-
phanshain, Lübchen etc. — Der Stamm blühte in vielen Sprossen fort,
von welchen nachstehende sechs in neuester Zeit in Schlesien begütert
waren: Carl Friedrich Otto v. Lieres, k. pr. Rittm. a. D. auf Dürr-
Jentsch und Pasterwitz im Kr. Breslau ; Otto Emil v. L. , k. pr. Lieut.
a. D. u. Landesültester, auf Gallowitz u. Reppline, ebenfalls im Kreise
Breslau; Rudolph v. L., k. Landrath strehlener Kreises, auf Bäi-zdorf
— 529 —
mit Plohmühle im Kr. Strehlen; Constantin V.L., k. preuss. Lieutenant,
auf Tschirnau im Kr. Neumarkt; Theodor v. L.. k. pr.*Rittm.,Lande8-
A ältester u. Polizei-Districts-Commissarius, auf Stephanshain im Kreise
Schweidnitz und Benno v. L. auf Wilkau, ebenfalls im Kr. Schweidnitz.
r. HtUbach, H. 8. 46. — N. Pr. A. L. I. 8. 41 und III. 8. »51. - Fr9ik. v. Udebur,
II. 8. 35 und 36 u. III. 8. 801. - W.-B. der PreaM. Monareh. III. 85. — SchlesUcbea W.
B. Nr. 61. — KntKhk«, \, 8. 372.
' Lieser, Ritter. Reichsritterstand. Diplom vom 29. März 1775
für. Johann Lieser, kurcöln. Hofkamroerrath.
Roben», Niederrhein. Adel, I. 8. *204 u ff. giebt das Diplom im Aosiuge. — N. Preuss.
A.-f,. V. 8. »11. — Frtih. V, Ltdebur, U. 8. 86.
Lieske, Richter v. d. Lieske. Reichsadelsstand. Diplom zu An-
fange des 19. Jahrh. för Christian Friedrich Ferdinand Richter, Herrn
auf Lieske mit Ossling in der Oberlausitz. — Ein k. sächs. Reg.-Rath
Richter v. Lieska starb vor mehreren Jahren in Dresden.
Freih. v. Ledebur, ü. 8. 86.
Leisskirchen, Liskirchen, Liesskirchen. Altes, regensburger u.
cülnisches adeliges Patriciergeschlecht , welches , der Sage nach , schon
unter dem K. Trajanus nebst anderen 14 vom Adel an die Donau und
den Rheinstrom gekommen sein soll. — Zu Anfange des 16. Jahrhund.
kamen einige Sprossen des Stammes nach Meissen und Hessen sich in
Freiberg nieder. Georg Liesskirchen, gest. 1555, sass mit einigen An-
deren vom Adel im Rathe der Bergstadt Freiberg. Später ist der Name
des Geschlechts, dessen Erbbegräbniss in der St. Peterskirche zu Frei-
berg war, nicht mehr anzutreffen.
Knatah, S. .S'i? u. 28: nach d«r c51n. Chronilt. — D. MoUer, Chronie. Freyb. I. 8. 140.
und 183. - Gauhe, U. 8. 638.
Lieth, s. Lith, v. der Lith.
» Lietzen (in Blau ein silberner, mit den Hörnern nach oben ge-
kehrter Halbmond und über demselben zwei abwärts gekehrte, schräg
gestellte Pfeile und zwischen denselben ein goldener Stern). Altes, bran-
denburgisches und pommemsches Adelsgeschlecht, welches auch in
Schwaben und Ostpreussen begtltert wurde u. welchem Micrael den frei-
herrlichen Gharacter beilegt. Im Brandenburgischen, wo unweit Teltow
ein Sitz Lietzen, welcher wohl als Stammhaus anzunehmen ist, liegt,
sass die Familie bereits 1500 zu Glienicke u. Wilmersdorf, ebenfalls
bei Teltow und in Pommern waren Mickrow und Wutzkow unweit Stolpe
schon 1621 in der Hand des Geschlechts, welches später auch mehrere
andere Güter an sich brachte. In Ostpreussen besass dasselbe 1727
Scharschau bei Rosenberg, zu welchem ebenfalls andere Besitzungen
kamen und in Schwaben hatte die Familie 1737 Alt-Wissloch und Bo-
nerthal inne. Was den weiteren Besitz betrifft, so besass der Stamm
im Brandenbnrgischen noch 1686 Alt-Golssen bei Lockau, in Pommern
1787 Bonkow und Gliesnitz und 1796 Schmelz, sämmÜich im Kr. Stolpe
und in Ostpreussen noch 1801 Gross-Maransen im Kr. Osterode und
Gross-Maulen im Kr. Braunsberg. Neuere Besitzungen sind nicht be-
kannt.
Micrael, VI. - Gauhe, I. 8. 1285 im Artikel: Litsao. -> F^eik, 9 Udehur, If. 8. 36.
— Siebmacher, 111. 170. — Pomm. W.-B. II. Tab. 58.
Knuokke, Deaueh. Adelt-Lcs. ▼. 34
— Ö80 —
Lieven, Froilierren, Grafen und Fürsten. Schwedischer Frei-
herren- und Gi:2*t'»i-^ Reichsgrafen- und russischer Fttrstenatand. Reichs-
grafcndiplom von 1789 für Georg Wilhelm Friedrich Thaddaeus Philipp
V. Licven aus dem Hause Börsen in Curland und Fürstendiplom vom
3. Sept. 1826 für Christoph Andrejewicz Gr. v. Lieven, k. russisch. Ge-
nerallieutenant. - - Das älteste und, wie ansrenommen wird, das einzige
in neuer Zeit noch blühende, eingeborene livlsche Adelsgeschlecht Lief-
und Curlands, welches in der zweiten Hälfte des 1 7. Jahrh. nach Schwe-
den und im 18. Jahrh. nach Russland kam. In Schweden gelangte die
Familie zu hohen Ehrenstellen und Würden u. erhielt den Freiherren- u,
Grafenstand. Es wurden nämlich Reinhold, Berndt, Otto u. Jürgen v. Liwe
24. Sept. 1653 luden Freiherrnstand u.Hans Hindrich v. Liewen 3 1 . Dec.
1719 in den Grafenstand erhoben. Ein Freih. v. Lieven, k. schwedischer
Generalmajor, zeichnete sich im Kriege gegen Polen, besonders 1707 bei
der Belagerung von Thorn. rühmlichst aus. Job. Helmerich oder Heinrich
Graf V. Lieven wurde 1721 schwedischer Reichsrath und starb als
solcher 1733, auch war Bernhard Gr. v. L. 1730 mit derselben Würde
bekleidet Später, 1740, wurde ein Graf v. Lieven k. schwed. General
en Chef und 1743 erhielt der k. russ. Generalmajor Freih. v. L. das
Mitcommando über die Landtruppen. — Der obengenannte in den
ReichsgrafeiLstand versetzte Graf v. L. stammte aus dem Zweige der Fa-
milie, welcher sich seit 1507 in Kurland auf dem Majorate Bersen im
Kirchspiele Dohlen fortgepflanzt hatte und Fürst Christoph Andrejewicz
gehörte zu dem s. g. russischen Zweige des Geschlechts. — Die reichs-
gräfliche Linie ist nach der Mitte des 19. Jahrh. mit dem Sohne des
Empfängers des Grafendiploms, s. oben: Georg Thaddaeus Philipp R.-
Grafen und Ritter v. Lieven im Mannsstamme erloschen. Derselbe, geb.
1771, k. k. Kämm., k. bayer. Generalmajor und Majoratsherr auf Bersen
in Curland, hatte sich mit Julie v. Löwenstern a. d. H. Wolmarshoff in
Liefland vermählt, aus welcher Ehe zwei Töchter entsprossten : Grf.
Adele, geb. 1806, Erbmajoratsfrau auf Bersen, verm. mit Anton Eduard
Gr. v. Königsfels, k. russ. Kammerjunker und Erbherrn auf Blankenfeld
in Curland und Grf. Sophie, geb. 1'808, welche als Gemahlin des Erb-
majoratsherrn auf Lesten in Curland: Paul v. Fircks gestorben ist.
Hühner^ lu d<»n Supplem. — Oauhc, \\. 8. 1647 und 4S, — Doiitsrhe Grafenhänsor <f?r
Gegenwart, U. 8. 87. — Freih. v. Ledebur , III. 8. »Ol. — Geneal. Ta«chenb. d. graflichen
Häuser, 1838. S. 3ir. und 1857. S. ico u. hiaior. Handl». xu' D<-inscIb"n , 8. 521. — AVimW,
Curl. W.-B. 29. — Cgdercrona, fivfa Rikf» etc. Frfherrar, Tab. 7. Nr. 40 und Grefwar,
Tab. 12. Nr. 67.
Ligertz, Ligerz. Ein früher zu dem fränkischen Adel zählendes
Geschlecht.
r. Haustein, III. 8. 815. — Snpp\. eu Siobra. W.-B. IV. 17.
Ligne, Grafen und Fürsten. Reichsgrafen- undFürstenstand. Gra-
fendiplom von 1549 für Jacob Baron v. Ligne, kaiserl. ehemaligen Ab-
gesandten an den päpstlichen Hof und Fürstendiplom von 1 602 für La-
moral Grafen v. Ligne, Grand von Spanien, Erzh. Albert's Staatsrath,
Gouverneur von Artois etc. — Altes, sehr berühmt gewordenes, nieder-
ländisches Herrengeschlecht, eines Stammes mit den Herzogen von Arem-
berg und Croy, dessen Stammhaus, das Bergschloss und das Städtchen
— 681 —
Ligne in der Provinz Heimegan, zwei Meilen von Ath liegt — Das üftrst-
iiche Haus ist in Oesterreich, Galizien, Belgien und Frankreich rcieh
bogfitert : die demselben für Fagnolles vom Reichs-Deputations-Hanpt^
Schlüsse 1803 zugetheilte Herrschaft Edelstetten als Gra&chaft wanie
gegen eine Annuität dem Hanse Esterhdzy überlassen. — Die abstei-*
gende Stammreihe der Fürsten v. Ligne ist folgende : Fürst Claudios La«-
moral, gest. 1679 — Sohn des 1622 verstorbenen Fürsten Fiorentitw
und Enkel des ersten Fürsten Lamoral — k. span. General, Staats- vnd
Gt^h.-Rath etc.: Maria Clara Prinz, v. Nassaa-Siegen; — Heinrich Ernst,
gest. 1702. Gouverneur und General-Capitaine desHerzogth. Limburg:
Johanna Monice de Arragon j Benavides, gest. 1691 ; — Claudius La^
moral, gest. 1776, k. k. w. Geh.-Rath, Gener.-Feldmarsch. etc.: EUsa*-
btth Alexandrine Charlotte Prinzessin zu Salm, gest. 17S9; -— Girl
Joseph, gest. 1 814, zu seiner Zeit als Soldat, Staatsmann und geistreicfaer
Schriftsteller sehr bekannt und berühmt, inrmiediater Reichsgraf v. Fag^
nolles im nioder-rhein.-westphälischen Kreise und im weitphftlisdieD
Grafencollegium seit 1786 u. 1788, erster Pair von Fknideili, Pair,
Marschall und Senechal von Hennegan, Pair von Namur mud Artois,
k. k. w. Kämm., General-Feldzeugmeister und Inhaber eines waUomBcbeB
Infanter.-Regiments : Maria Francisca Xaverie Prinzessin v. Liechten^
stein, geb. 1739, lebte noch im Anfange des 19. Jahrb.; — Ludtdg La-
moral, gest. 1813, Erbprinz: Luise Gräfin v. Duras, in zweiter Ehe Verm.
1815 mit dem Grafen d'Oultremont; — Fürst Eugen, geb. 1804, Pri«*
von Amblise und Epinoy, Grand von Spanien 1. Cl,, k. k. Kämm., Prä-
sident des Senats von Belgien; erste Gemahlin: Amalie Marchete de
Conflans, gest. 1833; zweite Gemahlin: Natalie Mardiese v. IVaz^gldefts
gest. 1835 und dritte Gemahlin: Hedwig Prinzessin v. Lubomirska, geb.
1815. Aus der ersten Ehe stammt Prinz Heinrich, geb. 1824, verm.
1851 mit Margaretha Grf. v. Talleyrand-Pörigord, geb. 1851, aus wel*
eher Ehe, neben einer Tochter, drei Söhne leben, die Prinzen : Ludwig,
geb. 1854, Ernst, geb. 1856 u. Eugen, geb. 1858; aus der zweite* Ebe
entspross Prinz. Natalie, geb. 1835, verm. 1853 mit Rudolph Erbprinzen
V. Croy-Dülmcn und aus der dritten Ehe stammen, neben einer Tochter,
die Prinzen Carl. geb. 1837 u. Eduard, geb. 1839.
Hübner, I. Tab. 240 und desirlben Hlstor. Pol. VI. 8. 781. — ßutkena, Tropi. de^rml.
I. s. 2;*0. — r. Sommeraberff , Tab. geueal. I. 8. 109. — Qauhe , II. 8, ftl9-S6 — Jmeokit
1800. r. K. 384-86. — AW^ifva. Getieal. ii. SUatshaiidb. 1994. t. 8. 330 n. Sl. — Ma»tk, 8. M,
— (ieiieal.-histor.-sutist. Almanaeh, Weimar, 1833, S 449 und &0. — OotbalaeAar gMoaUaA.
HofrakMidcr. 18:{ß. .S. t.M, 1H48, 8. 1.S5 1861. 8. 155 und 1S62. S. 1.^8 und 5d. — Suppl. su
Hiebra. W.B. [. 19: Fürst ?. L. und 31: Ligne Prlnst t. B«rbaneon. •> Tfrof, 11. IM.
Ligthowler, Lightowler, Edle yon Stahlberg. Erbländ.-österr.
Adelsstand. Diplom von 1795 für Thomas Ligthowler, Fabrikanten, mit
dem Prädicate : Edler v. Stahlberg. — Der Stamm wurde fortgesetzt
In neuester Zeit war Gottfried Lightowler Edler v. Stahlberg Major in
der k. k. Armee.
Mcgerle 9. A/ükl/eld, Erg.-Bd. 8. 361. — Militalr-Sclieinai. d. Oeslerr. Ealwrtk.
^ Lil^enau, Freiherren (Schild geviert, mit einem gekrönten, gol-
denen, einen schwarzen Adler zeigenden Mittelschilde. 1 und 4 in
Schwarz ein rechtsgekehrter, doppelt geschweifter, goldener Löwe und
2 u. 3 in Blau ein sehrflgrechter, silbepner Balken, begleilet Ton zwei
34*
— 532 —
silbernen Lilien, der einen rechts nnten und der anderen links oben).
Böhmischer Freihorrnstand. Diplom vom 29. Dec. 1666 fiir Wilhelm
Wenzel v. Lilgenau, Herrn auf Pranss, llanchwitz, Gollschau, Gorkan,
Plottiiitz, Neudorf, Haltauf u. Rudelsdorf im Briegischen, so wie auf
Oyas und Ilüncrn im Liegnitzschen, Landeshauptmann und Kammej-
Director zu Bdeg etc. — Als Stammvater dioses schlesischen Geschlechts
wird Johannes Jonas v. Lilgenau, Herr auf Haltauf u. Eulendorff im
Strehlenschcn, Kammcrrath des Herzogs Georg H. zu Brieg und Rath
und Kammerpräsident des Fürsten Johann Georg zu Liegnitz und
Brieg etc. genannt, welcher wohl um 1584 den höhmischen Adelsstand
in seine Familie brachte. Derselbe hinterliess zwei Söhne. Von dem
älteren Sohne stammte Friedrich v. L., gest. 1690, erst fürstl. Briegi-
scher und später k. k. Forst- und Jägermeister zu öhlau und verm. in
erster Ehe mit einer v. Börstel aus dem Anhaltschen und in zweiter mit
Anna Margaretha v. Wirsewinsky, aus welcher zweiten Ehe zwei Sohne
entsprossten : Georg- Wilhelm v. L., k. k. Hauptmann im Infant.-Regi-
mente Herzog zu Braunschweig Bevern und Friedrich Erdmann v. L.,
gest. 1719 als k. k. Grenadier-Lieutenant. Der jüngere Sohn des oben
genannten Johannes Jonas : Cyprian Jonas v. L., Herr auf Eulendorff,
war 1639 Hofmarschall des Herzogs Christian zu Brieg und wurde 1648
in den Palmen-Orden der Fruchtbringenden Gesellschaft unter dem Namen
des „Reichenden'* aufgenommen. Derselbe hinterliess drei Söhne : Wil-
helm Wenzel, Friedrich und Gottfried v. L. Wilhelm Wenzel brachte,
s. oben, den Freiherrnstand in seine Familie. Derselbe, gest. 1693,
erst kurbrandenb. Obcrstlieutenant u. dann k. k. Kämm., Ober-Amts-
Rath in Ober- u. Niederschlesien etc. erhielt 1688 vom Herzoge zu Brieg
die zu Lehn eröffiieten v. Borschnitzischen Güter, die Herrschaft Prauss
und die dazu gehörenden Dörfer bei Nimptsch im Briegsclien Fttrsten-
thume. Aus seiner Ehe mit Charlotte v. d. Groben stammte eine Tochter,
Freiin Marie Luise (nach Anderen : Aloysia Wilhehnine), welche sich
mit Johann Joachim Grafen v. Zierotin, mährisch -schlesischer Linie,
vermählte und ein Sohn, Freiherr Ludwig Reiuhold. Letzterer, Herr
auf Preuss, Oyas, Hünem etc. hatte aus der Ehe mit Maria Chariotte
Susanna Grf. v. Hochberg und Fürstenstoin, welche sich nach seinem
Tode wieder an den Grafen v. Gianniui in Wien vermählte, nur eine
Tochter. — Friedrich v. L., zweiter Sohn des Cyprian Jonas v. L., war
Herr zu Neuen im Breslauischen und Land-Commissarius im breslaui-
sclien Fürstenthume und der Bruder desselben, Gottfried v. Ij., s. oben,
Herr auf Eulendorff, liandcommissar des briegschen Füi-stenthums, war
mit einer v. Ostrobowski aus Preussen vermählt, aus welcher Ehe drei
Söhne entsprossten, von welchen licopold und Bogislaus als Officiere im
k. k. Dragoner-Regimente Graf Schlick in Ungarn starben und Gott-
fried, früher Fähnrich im k. k. Inf.-Regimente Herzog zu Holstein-Beck,
später Brigittiner-Möncli zu Cöln am Rheine war. — Nach dem Testa-
mente des Freilierrn Wilhelm Wenzel kam die Herrschaft Prauss, nach
dem ohne männliche Erben criblgten Tode seines Sohnes, des Freiherm
Ludwig Reinhold, an seine Tochter, die obengenannte Gräfin v. Zierotin,
deren Sohn, Johann Ludwig Gr. v. Zierotin, S.Apr. 1740 die kais. Er-
— 533 —
laubniss für sich u. seine Nachkommen erhielt, den Namen: Grafen und
Herren v. Zierotin, Freiherren von Lilgenau anzunehmen und mit dem
angestammten Wappen das Wappen der Freihen*en v. Lilgenau zu ver-
binden. Letzteres Wappen nimmt jetzt die linke Schildeshälfte des
Wappens der Grafen v. Zierotin ein. DieFideicommiss-HerrschaftPrauss
gehört zu dem Besitze der Grafen v. Zierotin.
Sinapiui, II. 8. 369 und 70. ~ Gauh«, I. 8. 217 und 18. — Zedier, XVII. 8. 1195—97.
N. Preii-js. A.-L. III. S 253 und 54. — Freiherr v. Ledehur, II. 8. 36. — Nächstdem die
Schriften über die Grafen v. Zierotin, Freih. ?. Lilgenau.
Lilgenau, Freiherren (im von Roth und Blau quergetheilten Schilde
ein aus grünem Boden oder grüner Aue zwischen acht grünen Blättern
aufwachsender Stengel mit drei goldenen Gartenlilien und eine auf der
linksstehenden Lilie sitzende, natürliche Lerche). Im Königreiche Bayern
anerkannter Freiherrnstand. Anerkennungsdiplom vom 14. Mai 1822
für Carl Joseph Freih. v. Lilgenau, k. bayer. Kämm. u. Major ä la suite
u. filr die Nachkommenschaft. — Altes, ursprünglich aus der Mark Bran-
denburg stammendes Adelsgeschlecht, welches, auch Lillingau geschrie-
ben, aus der Mark nach Schlesien, von da in das Voigtland und später
in die Ober-Pfalz kam, wo bei einem im Anfange des 18. Jahrh. ent-
standenen Brande im Schlosse Közersdorf die meisten Familien-Papiere
vernichtet wurden, weshalb auch Genaues über das Freiherrndiplom
nicht angegeben werden kann, doch ist auf Grund einiger noch vorhan-
denen Urkunden die der Familie zustehende freiherrliche Würde er-
wiesen worden. — Erdmann v. Lilgenau war 1675 Ritterhauptmann
desCantons Waldeck. Nach Anlegung der Adelsmatrikel desKgr. Bayern
wurden in dieselbe eingetragen die Gebrüder: Johann Nepomuck Chri-
stoph V. L., geb. 1743, k. bayer. Kämm, und Generalmajor in Ingol-
stadt und Andreas Christoph Johann v. L., geb. 1747, k. bayer. geist-
licher Rath, Mitglied der Academie der Wissenschaften in München,
Districts-Inspector, Dechaiit und Pfarrer zu Aichach. — Der obenge-
nannte Carl Joseph Freih. v. Lilgenau, geb. 1787, vermählte sich 1817
mit Caroline Freiin v. Linker-Lützenwiek, geb. 1789, aus welcher Ehe
zwei Söhne stammen, die Freiherren: Carl Theodor, geb. 1818 und Cle-
mens Wenzel, geb. 1830. Freih. Carl Theodor, k. bayer. Kämmer. und
Landgerichts- Assessor, ist seit 1853 vermählt mit Anna v. Arvay, geb.
1834, aus welcher Ehe zwei Söhne leben: Clemens Wenzel, geb. 1854
u. Carl Wenzel, geb. 1857.
Biedermann. Ritter»rhnfi im Vnigtlande. -- r. Lang^ 8. 450 u. 51. — t>ene&l. Tasehenb.
d. i'reih. Häuser, 1H57. 8. 437 nnd 3S und 1862. 8. 46».
Lilien, auch Freiherren (Stammwappen: in Silber drei, 2 und 1,
schwarze Lilien. Im fi'eiherrlichen Wappen ist der Stammschild von einer
von Silber und Roth 22 mal gestickten, breiten Leiste umgeben). Reichs-
freiherm- und preussischer Freihermstand. Reichsfreiherrndiplom vom
24. Dec. 175ß für Franz Michael Florentin v. Lilien, kurbayerischen
Kämmerer, Fürstl. Thurn- u. Taxischen Geh.-Rath und General-Inten-
danten sämmtlicher Reichs- und Niederländer Posten und preussische
Freiherrendiplome vom 15. Octob. 1840 für Felix v. L., Landrath des
Kreises Arnsberg u. Herrn auf Echthausen Oster- und Wcsteriiaua und
vom 24. Juli 1854 für Franz Joseph v. L., Herrn auf Opherdi(*e,
— tSi —
k. pr. KammeriL niid Erbsfiteer. — Altes, westpbfillaefaeB Adelagescfaledit,
weiches zu den sieben Erbsälzern zu Verl (im jetzigen Kreise Arnsberg
<ler Provinz Westphalen) gehört, welcbe bereits zu der Zeit des K. Carl
d. Grossen die Salzkothen in der Stadt Werl besassen. Erzbischof Con-
rad zu Göln bestätigte 1246i diese Familien, nebst den alten Privilegien,
in ihrem Besitze und dieselben besassen die Salinen bis in die zweite
Hielte des 14. Jahrhunderts. Nachdem aber letztere vom K. Carl lY.
1356 durch die goldene Bulle den Landesherren zugesprochen und zu
d^üi Landeßregalien gezogen wurden, machte Erzbischof Friedrich m.
zu CöUj (aus der Familie Sarwenden) 1370 die Salinen zehentbar. 1382
wurden den Erbsälzem die alten Privilegien vom Landesherren ander-
weit bestätigt, doch gingen noch in demselben Jahre durch die grosse
Feuersbrunst, welche die Stadt Werl betraf, die besten Nachrichten und
Urkunden der Erbsälzer-Familien von Kaisern und Königen verloren
und so wandten sich dieselben später an den K. Sigismund, welcher durch
Diplom von 1432 ihre alten Privilegien bestätigte, und auch bezeugte,
dass sie nicht nur von gutem, alten Stamme, herkämen, sondern auch
d^n römischen Kaisern und dem heiligen Reiche oft u. mannigfaxrh, ohne
Gut und Blut zu 8c|ionen, gedient, auch verschiedene ihrer Vorältem an-
sehnliche Civil- und Militairän^ter bekleidet hätten. 1708 bestätigte am
15. April K. Joseph L den noch übrigen Geschlechtern der Erbsälzcr
ijiren ^n, ritterbürtigen Adel aufs Neue, auch führen dieselben ein
gemeinschaftliches Wappen, nämlich einen gekrönten, schwarzen Schild,
in dessen Mitte der goldene Reichsapfel schwebt, begleitet zu beiden
Seiten und unten von je einer silbernen Streit- oder s. g. Baukolbe.
Spftter erhielt noch besonders, s. oben, die Familie v. Lilien den Frei-
hprrnst^nd. — Von den Sprossen des Stammes kommt Johann v, L.
1382, Hermann 1431 und ein anderer Hermann 1516 urkundlich vor,
doch beginnt die sichere Stamun-eihe erst mit Johann v. L., gest. 1580
und mit dem gleichnamigen Sohne desselben, welcher 1608 starb und
mit Anna v. Papen vermählt war. Der Sohn des Letzteren, Diedrich
v. li., war Bürgermeister zu Werl und zweimal veimählt, in erster Ehe
mit, Maria v. KJeinsorgen und in zweiter mit Catharina v. Brandis. Aus
d^r ersten Ehe stammte ein Sohn, Johann III. und aus der zweiten eben^
fallfi ein Soh^, Hennann Franz, welche Beide Stifter zweier noch blühen-
den Hauptlinien wurden. Die ältere, westphälische Hauptlinie uiufasst
die Nachkommenschaft Johanns HI. v. L., verm. mit Elisabeth v. Ben-
ditten. Der Sohn aus dieser Ehe Gerhard Franz, gest. 1725, verm. mit
Johanna Clara v. Arensberg, hinterliess drei Söhne : Caspar Hermann,
Franse Michael Florentin und Johann Florentin. Caspar Hermann v. L.,
geb, 1691 und gest. 1772, stiftete mit seiner ersten Gemahlin, Maria
Franziaca v. Brandis, die noch blühende Linie zu Opherdicke in West-
pttalen; von Franz Michael Florentirf, geb. 1696, seit 1756, s. oben,
Freiherr^ stammte durch seineu Sohn Alexander, geb. 1742, die theil-
weise in den österr. Erblanden ansässig gewesene, im Mannsstojume
6. Oct 1846 mit dem Freih. Cari, k. k. Kämm. u. Hofrath der Hof- u.
Slaatacanzldi^ Horrn auf Hohenbruck in Steiermark, erloschene hohen-
hrocker Linie und dwxh. seinen Sohn Christoph, geb. 1748 die Linie
— 535 —
zu Borg und I^ahr in Westphalen und Johann Florontin, geb. 1698,
wurde der Ahnherr der jüngeren Speciallinie der älteren Hauptlinie. —
Die jüngere, jetzt in Bayeni ansässige Hauptlinie umfasst die Nach-
kommcnscliaft des Hermann Franz v. L., geb. 1642 und gest. 1706,
vorm. mit Anna Susanna v. Papen. Der Sohn desselhen, Hermann Flo-
rentin, gest. 1733, Kämmerer zu Werl^ wai- mit Johanna Maria ?. Papen
vermählt und aus dieser Ehe entspross Hermann Caspar v. L., dessen
Nachkommen jetzt unter dem Namen der Linie zu Waldau vorkommen.
— Der neuere, demnach in fünf Linien : die Linie zu Opherdicke, die
im Mannsstamme erloschene ältere Linie, die Linie zu Borg und Lahr,
die jüngere Linie und die Linie zu Waldau gctheilte Personalbestand
des noch in vielen Gliedern blühenden alten Stammes ist aus den geneaL
Taschenbb. der freih. Häuser zu ersehen.
Freih. v. Krohne, l\. S. 252 und 53. — v.Lang, 8. 176 und 177 und 431. — N. Pr.A.-L.
III. 8. 2S4 und hb. — Freih. w.Ledtbur, II. 8. 37. — Geneal. T«schenb. der freih. Häuser,
1849. 8. 252-59. 1853. 8. 2r,4— 70 und 1855. 8. 344-48. - 8uppJ. zu Siebm. W.-B. III. 81
und X. 5. — Tyroff, I. 181 : v. L. u. Freih. t. L. u. Siebenk»es, I. 8. 104—6. — W.-B. de«
Kgr. Bayern. III. 51 u. e. Wölckrrn, Abthi'il. 3: Froih. v. L. und VI. 91 : Lilien auf Waldau.
— V. Hefner, bayt?r. Adel, Tab. 44 und 8. 45. — Kaeuchke, I. 8. 272—74.
Lilien (in Blau eine silberne Lilie und auf dem Helme ein wach-
sender Pegasus). Im Königr. Preussen bestätigter Adelsstand. Bestäti-
gungsdiplom vom 24. Mai 1704 ftlr Georg II. v. Lilien, Oberstlieutenant
bei der k. preuss. Garde. — Ein früher zu dem begüterten Adel in der
Mark Brandenburg und im Markgrafenthum Bayreuth zählendes Adels-
geschlecht, welches zu Satzke, Weitzendorf etc. sass und von der, im
vorstehenden Artikel besprochenen Familie ganz verschieden war. Nach
einer um 1679 gedruckten Abhandlung : de Liliis celebribus wird, wäh-
rend Andere einen Matthaeus Lilien als Ahnherrn des Geschlechts nen-
nen, als Stammvater Sebastian v. liilien, Kriegsoberst des K. Carl IV.,
aufgeführt, welcher 1592 eine kaiserliche Erneuerung seines Adels er-
halten habe. Nach seinem schon 1604 erfolgten Tode mussten, wie
angegeben wird, seine hin terlassenen Kinder nur im btlrgerlichen Stande
erzogen werden. Von diesen Nachkommen Sebastian's war Georg Li-
lien, gest. 16^)6. Propst zu St. Nicolai in Berlin und von ihm stammten
zwei Söhne Caspar u. Georg IL, welchen durch kaiserliches Diplom der
von den Vorfahren geführte Adel bestätigt wurde. Caspar v. L. , gest.
1687, Herr auf Weitzendorf, stand am Hofe zu Bayreuth in grossem
Ansehen, war Doctor der Theologie, Ober - Hof - Prediger etc., zuletzt
markgr. brandenb.-bayTeuthscher Geh. Raths-Präsident und hinterliess
etliche Kinder. Georg IL v. L. , Herr auf Satzke (Zaatze in der Ost-
Priegnitz), diente in der kurbraridenb. und k. preuss. Armee von unten
herauf, stieg von Ehrenstufe zu Ehrenstufe und starb 22. Juni 1726 als
Gencrallieutenant und Gouverneur von Geldern , ohne Nachkommen zu
haben. — Nach dem Bildnisse des Caspar v. Lilien führte derselbe ein
vermehrtes Wappen : Schild quer gethcilt : oben in Blau ein schwarzer
Adler und unten der Länge nach getheilt und in jedem goldenen Theile
eine silberne Lilie. Auf dem Schilde standen zwei Helme : der rechte
trug einen aufwachsenden Löwen u. der linke ein aufwachsendes Pferd.
Porst, Theolog. honiil. 8. h'j7. — Forlü:<s. 8ammlunp vou tlieologischen Sachen» I7t7.
8. I0h6— 9U. 1728. 8. 388 und 1729. 8. ti31— iH. - (Sauhty II. 8. 636 uod 37: nach dem M8,
Gencal. - N. Preuss. A.-L. UI. S. -'55. - Freih. v. ledebur, II. 8. 36. — W.-ß. der Pr.
Monarch. III. 85.
— 536 —
' Lilien (in Blaa die linke Hälfte einer silbernen heraldischen Lilie
und anf dem Helme ein achteckiges, blanes Schirmbret , belegt mit der
halben Lilie). Ein noch 1728 vorgekommenes Patriciergeschlecht der
Stadt Thom.
Freih. v. Ltdebur, III. 8. 301. .^
Lilienanker. Schwedische!^ il6di. In nener Zeit in Nea - Vorpom-
mern begütert gewesenes Adelsgeschlecht. Johann v. Lilienanker, kön.
schwed. Accise-Commissar nnd Land-Fiscal starb 1713 and hinterliess
zwei Söhne: Johann Carl und Siegmund Gottlieb v. L. Der Stamm
blühte fort und noch 1834 besass die Familie im Kr. Franzbarg die Gü-
ter Altenwildorf , so wie 1836 das Gut Daskow im Reg. Bezirke Stral-
sund. —
N. Pr. A.-L. III. 8. 255. — Freiherr v.Ledebur, II. 8. 37 a. III. 8. 801.
Lilienberg. Altes, zu dem Adel im Herzogtham Erain früher ge-
hörendes Adelsgeschiecht, welches im 15. Jahrb. erloschen ist.
Zedier, XVI I. 8. 1312.
Lilienberg, Brantschner v. Lilienberg, Ritter. Böhmischer Rit-
terstand. Diplom von 1656 für Ezechiel Brautschner v. Lilienberg.
9. HeUbaeh, II. 8. 47.
Lilienbnrg, Freiherren. Schwedischer Freiherrnstand. Diplom
vom ft. Jan. 1680 filr Johann Jacob de Marchant« mit dem Prädicate:
V. Lilienburg. Derselbe stammte aus einem französischen Adelsge-
schlechte und hatte sich mit Juliane Prinzessin von Hessen - Eschwege
vermählt. Der Stamm wurde fortgesetzt u. wurde im Bremenschen be-
gütert, ist aber 1817 mit dem Freiherrn Carl Friedrich v. Lilienburg
erloschen.
Freih. 9. <U Knesebeck, 8. 198.
Lilieqtyron, Freiherren. Reichsfreiherrnstand. Diplom vom 5. Juni
1673 für Andreas Pauli v. Liliencron, k. dänisch, und herz, schlesvvig-
holsteinischen w.Rath u. residirenden Minister am k. k. Hofe zu Wien.
Derselbe hiess früher Andreas Pauli, kam 1 654 als Gesandter nach Re-
gensburg, erhielt 2. Mai 1654 den Reichsadel mit dem Prädicate : v. Li-
liencron , war dann einige Zeit General - Schultheiss bei dem Kriegsge-
richte zu Copenhagen, wurde um 1673 Minister-Resident zu Wien und
starb, vier Söhne hinterlassend, 1700 als k. dän. Reichsratb u. Kanzler
der Herzogthümer Schleswig und Holstein. — Von den Söhnen war der
Eine 1740 Herr auf Wolfshagen, k. dän. Geh.-Rath etc. — Der Stamm
hat fortgeblüht und ist in neuer Zeit in die herz, sächs. Lande ernesti-
nischer Linie gekommen. Die jetzigen Glieder der Familie stammen
von dem 1846 verstorbenen Freiherrn Ludwig Carl Christoph k. dän.
Kammerh. und Oberstlieutenant aus der Ehe mit Juliane Grf. v. Luck-
ner, geb. 1788 und das jetzige Haupt des freiherrl. Hauses ist: Frei-
herr Friedrich, geb. 1806, h. Sachsen -altenb. Consistorial - Präsident,
verm. in erster Fhe mit Emilie Dumreicher, gest. 1842 und in zweiter
1849 mitRosa Grf. v. Baudissin, geb. 1827, aus welcher Ehe eine Toch-
ter, Freiin Freya, geb. 1850, lebt. Die beiden Brüder des Freiherrn
Friedrich sind die Freiherren Ferdinand u. Rochus. Freih. Ferdinand,
— 537 —
geb. 1807, vermählte sich 1837 mit Henriette v. Brockdorff, geh.-1808
u. aus dieser Ehe stammen , neben einer Tochter , Freiin Juliane , geb.
18.S8. zwei Söhne, die Freiherren Carl. geb. 1840 und Magnus, geb.
1846. Freih. Rochus, geb. 1820, herz, sachs. meining. Kammerherr u.
Cabinetsrath, ist seit 1851 verm. mit Luise Tutein, geb. 1826 und aus
dieser Ehe entsprosste, neben drei^^^Jöhtern, Hedwig, geb. 1854, Fer-
nanda, geb. 1856 und Else, geb. l857, ein Sohn, Ferdinand, geb. 1852.
VMfinger, TIF S 2<W u. 505. — Gauht, \\. 8. Iß49 - Z^mi-r, XVII. S. ISH. - Gt-
neKl. Taschenb. d. frrih. H&uü. 1859. 8. 447 und 48. 1861. S. 430 und 31 und I8(i2. 8. 469
und 70 - Siebmach^r, III. 153: v. L — W.-B. d. Sachs. Staatni, IX. 20 u. X. 9: Freih.
V. L.
Lilienegg, Freiherren. Böhmischer Freiherrenstand. Diplom von
1710 fflr Johann Wolfgang v. Lilienegg auf Zaumgarten bei Breslau,
schlesischen Kammerrath.
Siuapim. II. 8. 370. — hfeg^rle r. MühlfeUJ, Hrg-Bd. 8. 75.
Lilienfeldtf Stösser Edle v. Lilienfeldt (Schild geviert mit Mit-
telschilde. Im von Schwarz und Gold quorgothoilten Mittelschildo ilor
Rumpf eines, einen Hammer haltenden Mannes. 1 und 4 in Gold der
schwarze kaiserl. Doppeladler und 2 u. 3 eine Lilie). — Gottfried Stös-
ser Edler v Lilienfeldt, Herr auf Dölkau und Zweymen bei Merseburg
u. k. pr. Geh.-Rath, starb 4. Sept. 1603.
Frfih. V. L^'dfihur.U. 8. 37.
Lilienfeld, s. Hantke v. Lilienfeld, Bd. IV. S. 192.
Lilienheim, Gerhard, Gerhardt v. Lilienheim. Ein dureh den
herz. Sachs. Staatsminister Moritz Gerhardt, welcher den Reichsadel
mit dem Prädicate: v. Lilienheim erhalten hatte, nach der Mitte des
17. Jahrb. in Ober-Sachsen bekannt gewordenes Geschlecht. — lieber
die Staats- Verrichtungen des Moritz G. v. L. giebt Müller in denAnnal.
Saxon. Mehreres an.
Ganh*!, FI. 8. 1651.
Lilienhof, Lilienhoff v. Adelstein, s. Adelstein, Lilienhof
V. Adelstein, Bd. I. S. 14.
Liliensparre. Schwedisches Adelsgeschlecht . aus welchem Peder
och Arwed Lilliesparre af Fylleskog und Steen Lilliesparre af Krage-
stad 1625 in das Ritterhaus zu Stockholm eingeffthrt wurden. Später,
1640, war Johann v. Liliensparre, k. schwed. Obei-st, Commandaut zu
Wismar. — Der Stamm ist erloschen.
Gauh«, IL S. WM. — Cedercrona, Scea Rikea etc. Tab. 5. Nr. 41 und Tab. 8. Nr. 68.
Lilienstedt, Lillienstedt, Grafen. Schwedischer Grafenstand.
Diplom vom 31. Dec. 1719 filr Johann liillienstedt , königl. u. Reichs-
rath in Schweden. Derselbe wurde 1720 in das Ritterhaus zu Stock-
holm eingeführt. — Die Familie war bis 1732 in Schwedisch-Pommem
im franzburger Kreise zu Divitz , Frauendorf , Gätkenhagen , Spolders-
hagen und Wobelkow begütert.
Gau/if , II. S. 1650. — Freiherr o. Ledebur^ 111. 8. 301. — Cedercrona, Svea RikesW.
Grpfwar, Tab Vi. Nr. 72.
Lilienstem, s. Rtihle v. Lilienstern.
— ÖS8 ^
Liliemtröm, Lilljeslaröm. Schwedischer Adelsstand. Diplom vom
12. Mai 1636 für Johann Nicodemus Lilljeström und vom 18. Angust
1647 für den Bruder desselben. Clas Danckwardt (Nicolaus Dankwerth).
Beide Brüder erhielten ein und dasselbe Wappen: Schild geviert: 1 u.
4 in Silber ein schräglinks fliessender, blauer Strom und 2 n. 3 in Blau
eine silberne Lilie und Ersterer irlrrde 1638, Letzterer 1652 in das
Ritterhaus zu Stockholm eingeftthrt'Johann Nicodemus v.L. starb 1657
als Herr auf Eka, Boe und Eiken, pommerscher Regierungs - Präsident
und Vicekanzler der Academie zu Greifswald und Nicolaus Danckwerth
V. L. später als k. schwedischer Generalmajor und Landhöfding zu
Colraar. Der Stamm, in Pommern im uckenntinder Kreise 2u Berends-
hof. Karlshof, Luckow, Mönkeberg; Vogelsang und Warsin 1651 und
noch 1723 gesessen, wurde fortgesetzt und mehrere Sprossen desselben
haben in der k. preuss. Armee gestanden. Der Generalmajor v. Lilien-
stnnn war 1843 Commandeur der ersten Landwehr-Brigade zu Königs-
berg in Pr.
(iauhe, II. 8. 1650 und r.l. - N. Pr. \.-L. V. 8. .340. - Freih.v. Led<fhitr, 11. S. 37 u.
III .^. .101. — Cedercrona. Srfu liiles W. «idd. Tab. 27. Nr. 241 und Tab. 4«. Nr. 895,
; Lilienthal (Schild der Länge nach getheilt : rechts in Silber zwei
über einander stehende, heraldische, blaue Lilien und links in Gold vor
zwei gekreuzten , silbernen Pfeilen ein frei aufrecht gestellter , rotber
Hammer, dessen silberner Stiel in der Mitte mit einem, die Hörner
aufwärts kehrenden, silbernen Halbmonde belegt ist. Der gekrönte
Helm trägt zwei Büffelshörner, in deren Mündungen je eine blaue Lilie
der rechten Schildeshälfte steckt. Das rechte Hörn ist von Silber und
Blau und das linke von Silber und Roth quer getheilt und zwischen den
beiden Hörnern schwebt der Halbmond der linken Schildeshälfte. Die
Helrodeckeu sind rechts blau und silbern und links roth und silbern).
Adelsstand des Königr. Schweden. Diplom von der Königin Christina
vom 30. März 1654 für „Johan Mejcr'* deutschen Secretair bei dem
k. schwedischen General-Commerz-Collegio zu Riga, mit dem Prädicate :
V. Lilljenthal (Lillienthal, Lüienthal) und unter geringer Veränderung
und mit Vermehrung des von den Vorfahren geführten Wappens. —
Der Empfänger des Adelsdiploms , aus einer deutschen Familie stam-
mend, welche, wie aus diesem Diplome sich ergiebt, firüher einen kai-
serlichen Wappenbrief erhalten hatte, trat in schwedische Dienste, war
1648 Secretair bei der schwedischen Gesandtschaft an den König Jo-
hann Casimir in Polen u. an den Czar Alex^j Mich^Uowitsch von Russ-
land, wurde 1649 Notarius publicus in Riga, erhielt 1653 das obener-
wähnte, bei Erlangung des Adels noch vei*waltete Secretariat, kam
1664 als k. schwedischer Resident nach Moskau, wurde 1667 Burg-
graf zu Narwenförd und im folgenden Jahre im Ritterhause zu Stock-
liolm eingeführt und starb 1674. — Der Stamm, welchen der in An-
gabe der ausgegangeneu Geschlechter möglich genau verfahrende Ce-
dercrona 1746 als bestehend angab, hat, wenn auch v. Stierman 1754
diese Ansicht nicht theilte, fortgeblüht und ist nach Anfange des
19. Jahrh. nach Deutschland mit Johann August Julius v. Lilienthal
gekommen. Derselbe, geb. 24. Juni 1787, verlebte seine ersten Jugend-
— 539 —
jahro in Stockholm, kam dann nacb CopenTiapron nn<1 1803 nachPrens-
soii. wo er Militainliciistc nahm, wohnte den Fchlzüj^on von 1818. 14
und 15 bei, nahm an den hervon*aj?cndfitcn Kämpfen die*^er Jahre th«1-
tipren Antheil. empfinj? mehrere lebensfrefilhrliehe Wunden und starb
spüter. 19. Apr. 1849, als Beamter des Oberiandesprerichts zuArnsberpf.
— Das jetzige Haupt der Familie ist der filtere Sohn desselben: Lud-
wig Theodor Balduin v. Lilienthal in Elberfeld. geb. 1828, welcher den
Mannsstamm durch zwei Söhne: Carl v. L., geb. 4853 n. Walther V.L.,
geb. 1856, fortgesetzt hat.
Ilnndschriftl. Nntix. — MntrikH ftfw<>r Sirea /f »J{-»f*. Ritldersknp orh Adel von A. A.v. Sti^r-
man. Storkholra. \1S\. Bd. I. S. 5KS und M: Nr. 7S7. - Mnirikfl 6fver fiuta Rik^x . «id-
<l«T.«kBp orh Adel. Stockholm. IRl«. S. V49 ; Nr. 7'i7: v. LilliiMithal —Odercrona. Sir^ri;fet
Riies Riddrrsknps orli Ad<'l« Wap.Mibok. Stockholm 1746. Uidil^r» och AHtilsman. TbI» S'i.
Nr. 78« II. S. 17: v. hilljfiithal. - «phwedUchPs Wappciib ic . N«»iio»t* Aiii«',;abc: St«»rkIiolm.
l«r!0. Xr. 7.16.
Lilienthal (in Gold ein grünes Thal nut drei Lilienblumen). Ein
in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. in Schlesien ansässig geworde-
nes Adel'^geschlecht, aus welchem Johann Maximilian v. Lilienthal
1720 zu Mcttkau bei Neumarkt, zu Stosehendorf bei Reichenbach u. zu
Strachau bei Nimptsch begütert war. — Der Stamm wurde fortgesetzt,
kam nach Pommern und mehrere Sprossen desselben traten in die
k. preuss. Armee. Ein v. Lilienthal, Ilanptmann a. D., war 1857 Herr
auf Ilindrichshagen im Kr. Greifswald und in der Rangliste von
1861 sind vier Glieder der Familie aufgeführt: v. L., Platzmajor in
Colberg; v. L. , Artilleric-Ofllcier vom Platz in Thorn; v. L., Haupt-
mann bei der westphälischen Artillerie-Brigade Nr. 7 in Cöln und v. L.,
Prem.-Lieut. im 2. westphäl. Inf. -Reg. Nr. 15 in Minden. Auch war
im letztgenannten Jahre Sophie v. Lilienthal Conventualin in dem adeli-
gen Fräuleinstifte zu Barth, Reg. -Bez. Stralsund. — Noch sei hier
erwähnt, da^s mehrere Familien bei ihrer Standeserhebung das Prädi-
cat: V. Lilienthal erhielten. Nachdem 1719 Dechant Johann Wenzel
Dietrich den böhmischen Ritterstand mit diesem Prädicate , s. Bd. H.
S. 492 erhalten hatte, wurde 1796 zuerst der k. k. Rittmeister Wenzel
Krametz, s. S. 264 und dann der k. k. Rittmeister Michael Leisser,
s. S. 453. in den erbländ.-österr. Adelsstand, so wie 1797 der Advocat
Wenzel Wunschheim in Eger, wegen Vertheidigung der Rechte der
Krone Böhmen, in den erbländ.-österr. Ritterstand mit dem Prädicate:
V. Lilienthal erhoben. Von den Nachkommen des Letzteren standen in
neuester Zeit Wilhelm und Adolph Rittor Wunschheim v. Lilienthal als
Hauptleute in der k. k. Armoe.
Freih. v. Le,lflnn\ II. 8 37. — fiuppJ. au 8ifbni. W.-H. XI. '24.
Lilienwald, Ritter und Edle. Erbländ.-österr. Rittcrstaud. Di-
plom von 1807 für Georg Procop Edlen v. Lilienwald, Arzt u. Absatz-
Postmeister zu Iglau.
Mf(ferle F. MühlfHd, Er«. -Bd. 8. 171.
Lill V. Lilienbach , Edle. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom
von 1819 für Josei)h Lill, k. k. Gubernialrath und Districtual-Berggc-
richts- und Salinen-Vorsteher zu Wieliczka , mit dem Prädicate : Edler
v. Lilienbach. Derselbe setzte den Stamm fort. In neuester Zeit war
— 540 —
Emerich Lill Edler v. Lilienbach Lieutenant im k. k. 28. Infanterie-
Regimcnte.
Megerle v. Mühlfeld. 8. 2'iO. — MiiiUir-Scheniat. d. österr. Kaiserih.
Limbach, Limpach, auch Freiherren. Ein früher zu dem öster-
reichischen Adel gehörendes Geschlecht, welches sich auch Spaan v. Lim-
pach nannte. Die Stammreihe beginnt mit Martin Spaan v. L. um 1490
und ein Urenkel desselben, CarlS. v. L., war zu Anfange des 17. Jahrh.
mit einer v. Stockkiyiimer vermählt. — Die freiherrliche Linie wird
schon mit Albert v. L. um 1371 begonnen und es gehörte zu derselben
wohl Carl v. Limbach, oder Lempach, welcher 1638 als k. k. Oberst in
der Schlacht bei Witten wey er fiel.
Fucflini, III. — Gauhe, I. 8. r2l9. — Zedier. XVII. 8. 1317.
Limbach, Limpach, 3(ant y. Limbach (in Roth acht an einem
Ringe in der Mitte des Schildes zusammenlaufende, goldene Lilienstäbe).
Altes, rheinländisches Adelsgcsclilecht, dosson Stammreihe Hunibracht
mit Friedrich v. Limbach. Ritter, welcher 1377 gestorben, beginnt. Der
Sohn desselben, Hermann v. L., wird als Herr Mant aufgeföhrt u. alle
Nachkommen desselben kommen mit dem Namen Mant v. Limbach vor,
weshalb es v. Meding für glaublich hält, dass dieser Zusatz des Ge-
schlechtsnamens von jenem Taufnamen herzuleiten sei. Johann Mant
V. L. war 1483 Prior und 1504 Abt zu Rommerstorff und mit den Kin-
dern des Bruders desselben, Sebastian, von welchen Thomas Mant v. L.
noch 1557 lebte, schliesst Humbracht die Stammreihe, ohne dass, Tho-
mas als der Letzte des Stammes, welcher er wohl war, genannt wird.
Humbracht, Tab. 240. - Gauhe. I. S. 1219. - Zedier, XVII. 8. 1237. - r. Meding, I.
S. 859 : Munt v. Liinbnch.
Limbach. Ein frflher zu dem meissenschen Adel zählendes Ge-
schlecht, als dessen Stammsitz das unweit Cliemnitz liegende Dorf Lim-
bach angenommen wird. Hans v. Limbach war 1494 fürstl. sächs. Reiit-
mcister in Weimar und Wolifgang und Andreas v. L. verkauften als
Anhänger der protestant. Lehre 1524 ihre Gtlter im Meissenschen. —
Wahrscheinlich gehörte die um diese Zeit in Franken, im Würzburgi-
schen und Fuldaischen begütert gewesene Familie v. Limbach zu dem
hier in Rede stehenden Stamme.
Gauhe, I. 8. l'il'.» und 20 nnch Müller. KaiiaX. 8axon. ii. v Seche ndor ff . Ilis^ur. Lutb.
üb. 3. — Zedier, XVII. 8. 1237.
Limbeck v. Lilienau, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom
von 1794 für Maximilian Matthaeus Limbeck, Bürgermeister zu Eger
und für den Bruder desselben, Ferdinand Thaddacus, böhmischen Land-
rechts-Registrator, mit dem Prädicate : Edle v.
Megerle r. Mühlfeld. 8. 128.
Limbeck v. Lobenfels. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1783
für Joseph Franz Linibeck, k. k. Rittmeister bei der Kremser Monturs-
Commission, mit dem Prädicate: v. Lobenfels.
Me<,erle o. Mühlfeld, Erg. Bd. 8. 362.
Limburg-Styrum, Grafen (Schild goviert, mit Mittelschilde. Im
silbernen Mittelschilde ein rother, mit drei goldenen Pfählen belegter
Querbalken : Herrschaft Gehmen. 1 in Silber ein rechtsgekehrter, dop-
— 541 —
I
polt geschweifter, gekrönter rother Löwe: Wappen der Ilerzoge von
Limburg ; 2 in Roth ein rechtsgekehrter, gekrönter, doppolt geschweifter,
silberner Löwe : Grafschaft Bronchorst ; 3 in Gold zwei über einander
gestellte, rechtsgekehrte, gehende, rothe Löwen: Herrschaft Wisch niul
4 in Roth drei, 2 und 1, goldene, byzantinische Pfennige: Herrschaft
Borckcioe). Altes, zu den Reichsgrafen des ehemaligen westphälisclien
Collegiums gehörendes Geschlecht, eines Stammes mit den alten Grafen
V. der Marck, welches die alten Grafen v. Altena und v. d. Marck als
ihre Ur-AhnheiTen erkennt und sich in drei Linien : die Bronchorsti-
sche oder Borckeloische. die Gehmensche und die Styrumsche Linie f(e-
schieden hatte. — Aeltere Annahmen über die Genealogie und Qe-
schichte des Gesammthausos, welche sich in der „durchlauchtigen Welt"
und anderen Werken finden, ergeben Folgendes: Graf Eberhard v. Al-
tena hatte drei Söhne: Friedrich, Eberhard IT. und Adolph, Letzterer
war, wie der Bruder seines Vaters, Bruno, Erzbischof zu Cöln. Frie-
drich setzte durch seinen Sohn Adolph IV. die Grafen v. Altena, die
sich später v. der Marck nannten, fort und es entsprossten aus den-
selben die Herzöge von Jülich, Cleve und Berg, von Bouillon und die
Fürsten v. Sedan und Aremberg. Eberhard II. besass die Schlösser Nien-
brugge a. d. Lippe u. Isenberg a. d. Ruhr u. von ihm stammte unter An-
deren Friedrich IL, welcher den Erzbischof von Cöln Engelbert umbrachte
und deshalb von dem Erzbischof Heinrich zu Cöln von Land und Leuten
vertrieben wurde. Seine Söhne aus der Ehe mit der Schwester Hein-
richs Herzog v. Limburg, Margaretha: Theodorich und Friedrich (III.),
wurden von ihrem Oheime aufgenommen und da die väterlichen Schlösser
theils zerstört, theils weggenommen worden waren, Hess der Herzog den-
selben an der Leine in Westphalen auf einem hohen Berge ein neues
Schloss erbauen, welches den Namen : Hohen-Limburg oder Nien-Lim-
borch erhielt. Aus Dankbarkeit legte Theodorich, welcher nach diesem
Schlosse der erste Graf von Limburg hiess, sein vüterliches Wappen :
eine Rose, ab und nahm den limburgischen Löwen an, welchen er auf
seine Nachkommen fortpflanzte. Von Theodorichs Enkel, Heinrich,
einem Sohne Theodorichs (IL), entspross Johann I. und von diesem
stammten zwei Söhne : Theodorich III. und Johann 11., welche den Stamm
in zwei liinien, die limburgische und styrumsche, schieden. Die lim-
burgische Linie starb in der vierten Generation um 1508 mit Johann HI.
ans und Limburg kam mit der halben Herrschaft Broich an die Grafen
V. Falckenstein. Johann 11., Stifter der styrumschen Linie, hatte dau-
ernde Nachkommenschaft. Von seinem Enkel, Theodorich VI., einem
Sohne des 1391 verstorbenen Theodorich IV., stammte Eberhard IH.,
gest. vor 1426 und von diesem Wilhelm L, gest. 1493. Von Letzterem
entspross Adolph, gest. 1505 und von diesem Georg, gest. um 1552,
welcher durch Vermahlung mit Irmgard v. der Wisch die reiche Erb-
schaft derselben, die väterliche Herrschaft Wisch und auch die Graf-
schaft Bronchorst mit der Herrschaft Borckeloe, welche ihr nach dem
Tode des Sohnes ihrer Mutter-Schwester, des Grafen Jodocus, durch
gerichtlichen, 1616 von der Kammer zu Speyer bestätigten Ausspruch
der Staaten von Geldern zuerkannt worden war, erlangte. Der Sohn
— 642 —
aus dieser Elie, Ilermana Georg, gest. 1570, vermählte sich mit Maria
Grf. V. Iloya und aus dieser Ehe entspross unter anderen Kindern Jo-
docus (Jobstj Graf v. Limburg' in Styruni und Bronchorst, Herr in
Wisch und Borckeloe, gest. KiK», welchem seine Gemahlin, Maria Grf.
V. Scliaund)urg. auch die Herrschaft Gehmeu im Stifte Münster zu-
brachte. Di'rselbe hinterliess, neben zwei Töchtern, fünf Söhne: Georg
Ernst von Lichtenfort u. Wisch, Hermann Otto, gest. 1644, Johann
Adolph, Willlehn Friedrich und Bernhard Albrecht. Johann Adolph nnd
Wilhelm Friedrich starben ohne Nachkommen; Georg Ernst belcani in
der Erbtheilung die iierrschafteu Wisch, Lichtenfort und Wildenborg
und die einzige Tochter aus erster Ehe mit Magdalena Grf. v. ßentlieiro,
Maria Elisabeth, vermäblte sich nnt Heinrich Fürsten von Nassau- Siegen;
Bernhard Albrecht hatte von seiner Gemahlin, Anna v. Bergues, nur
drei vermählte Töchter, Hermann Otto aber hatte, ausser einer Tochter,
Sophie Elisabeth, welche sich mit Ferdiuand Gottfried Grafen v. Vehlen
vermählte, drei S()hne: Moritz v. Styrum, gest. irv64, Adolph Ernst
V. Gehmeu, gest. 1()57 und Otto in Bronkhorst und Borkeloe, gest. 1(579,
welche die Stifter der obengenannten drei Linien des Stammes wurden.
Die letztere Angabe ist der sehr genauen Stammtafel entnommen, welche
sich in Hopfs neuem Werke tindet und beginnend mit Friedrich I. von
Berg-lsenburg, gest. 1226 und mit den Söhnen desselben, Dietricli L
von Limburg (1242 — 1297) und Friedrich U. von Limbm*g (1242), in
Folge neuerer Forschungen die Anfänge des Geschlechts genauer an-
giebt, als es früher möglich gewesen ist, doch, wollte man diesen For-
schungen folgen, zu weit führen würde. Es genüge hier nach Hopf nur
die neuere Zeit zu berücksichtigen. Die Nachkommenschaft der oben-
genannten Moritz von St) rum uml Adolph Ernst von Gehmen ist er-
loschen und es blüht nur noch die des Otto in Bronkhorst und Borkeloe.
Von den rier Söhnen desselben: Georg Albrecht, gest. 1690, Friedrich
Wilhelm, gest. 1724, Lieutenant- Admiral von Friesland, Groningen und
Omerland, Adolph, gest. 1676 und Otto Christoph, gest. 1673, setzte
nur Friedrich Wilhelm den Stamm fort. Von ihm entsprossten zwei
Söhne : Friedrich Heinrich, gest. 1740 und Otto Ernst Gelderich v. Bor-
keloe. Letzterer, geb. 1685 u. gest. 1766, Herr zu Borkeloe, war verm.
mit Anna Lucia van Klinkenberg van Echten, aus welcher Ehe drei
Söhne stammten: Friedrich Wilhelm, Albert Dominicas und Leopold,
von welchen die beiden ersten den Staimn fortpflanzten, der Letztere
aber 1748 ohne Nachkommen starb. Von Friedrich Wilhelm, geb. 1723
u. gest. 1747, Kammerh. des Trinzen von Oranien und Titular-Ritt-
meistcr, entspross Friedrich Theodor Ernst, geb. 1747 u. gest. 1808,
Oberst der k. franz. Garde und von diesem Friedrich Wilhelm, geb. 1774
und gest. 1858, pens. niederländischer Generallicutenant im Haag, Vater
des jetzigen Hauptes der ersten Linie des noch blühenden Stammes.
Von Albert Dominicas, geb. 1725 u. gest. 1776, Obersten der Infanterie,
stannnten fünf Söhne: Otto Ernst Gelderich, Samuel Johann I., Friedrich
Albert, Leopold Carl u. Wilhelm Bernhard. Von diesen starb Friedrich
1817 und Wilhelm Bernhard, Capitain in der holländ. Garde, blieb
1793 Inder Schlacht bei W erwich in Flandern, Beide ohne Nachkommen :
— 648 —
die anderen drei setzten (Ivu Stamm fort. Otto Ernst Gelderich. ^vh.
1752 und gest. 1826, war Generallieutenant und Gouverneur der Ucsi-
denz Leeuwarden und von ihm stammt das Uaupt der zweiten \A\\U\
Samuel Johann I., geb. 1754 und gest. 1824, war k. niederl. Genoral-
major und Mitglied der ersten Kammer und von ihm entspross das jet/ijije
Haui)t der dritten Linie und Leopold Carl L, geb. 1758 u. gest. l."^4n,
war k. niederl. General en chef der Infanterie und Gouverneur #dcr K» -
sidenz Haag. Von ihm entspross Wigbold Albert Wilhelm, geb. ITSti
u. gest. 1855, Oberhofmarschall unter König Wilhelm IL und von diesem
das jetzige Haupt der vierten Linie. Von dem jetzigen Pcrsonalbest uide
des gräfl. Hauses sei hier nur, unter Verweisung auf das Weitere in den
Taschenbb. der gräfi. Häuser, folgendes angeführt: Erste Linie: Frie-
drich Adrian Graf v. Limburg-Styrum, geb. 1804 — Sohn des obenge-
nannten Gr. Friedrich Wilhelm — Herr auf Gross-Peterwite u. Koslau
im Kr. Neumarkt in Pr. Schlesien, k. niederl. Kammerh. und Legatious-
Rath. Aus zweiter Ehe mit Johanna Ebers stammen, neben einer Tocliter
Anna, verm. Frau v. Köckritz v. Friedland, zwei Söhne: Gr. Friedrich,
geb. 1835, Attache bei der k. pr. 'Gesandtschaft in Wien und Gr. Victor,
geb. 1841. — Zweite Linie : Gr. Samuel Johann IL, geb. 1797 — Sohn
des Gr. Otto Ernst Gelderich, s. oben — k. niederl. Schiffs-Capitain und
Mitglied des hohen Militair-Gerichtshofes, verm. 1835 mit Erailie Ba-
ronin Quarles v. Quarles. Die Brüder desselben, die Grafen : Friedrich
Govert, Ludwig Gaspar Adrian und Albert Otto Ernst, haben durch
viele Sprossen die Linie fortgesetzt. — Dritte Linie : Graf Peter Hein-
rich, geb. 1792 — Sohn des Gr. Samuel Johann I., s. oben — Hof-
marscliall des Prinzen Friedrich der Niederlande. Aus der zweiten p]he
desselben mit Alting Libcrg, gest. 1844, stammt: Graf Samuel Jo-
hann in., geb. 1833 und aus der dritten mit Ellen Miss Drayton Graf
Edmund, geb. 1849. Von den Brüdern des Grafen Peter Heinrich
haben die Grafen Wilhelm Bernhard und Otto Leopold durch mehrere
Kinder die Linie fortgepflanzt. — Vierte Linie: Graf Leopold, geb. 1818
— Sohn des Grafen Wigbold Albert Wilhelm, s.oben — Herr von War-
mond, k. niederländ. Kammerherr. Aus der ersten Ehe desselben mit
Adolphine van der Wyck, gest. 1849, stammen, neben zwei Töchtern,
zwei Söhne, die Grafen Wigbold, geb. 1845 und Heinrich, geb. 1847.
Von dem Bruder des Grafen Wigbold Albert Wilhelm, dem 1851 ver-
storbenen Grafen Otto Johann Herbert, lebt eine zahlreiche Nach-
kommenschaft.
fmhü/, Lih. 9. Cap. 6. §. 4. — Lucae GrafnnsaaU Tob. 79-99. — Dnrrhl. Well, Aiw-
gabc von 1710, 11. 8. 688—91*. — JJühnfr , U. Tab. 416—19.— (innhe, U. 8. 11^6-30. —
Zcr/f^fr, XVII.S. 1233-41. — Riedermann, Grafen, Nr. 18. — Jacobi, 1800. 11. S. 103-105.
- Allgein. (Joncal. u. Suatshajulb. 1S24. I. S. 6.S8. — Hopf, liLstor. -«oneal. Atlas. Bd. I.
Gotha, Ix.-!«, 8. 40_> iinil 403 ; «lobt «Mne vollstaiuligc Slammiafel. — Gen. Tasrhenl». «1. «räfl.
Häuser, IS.-iS. S. 448, 1H59. ». 489—97: theilt die Hopfuch« Summtafel mit u. lH«i2. S .'»«M)—
— r>05 — Sicbmachfr , I. 17: Liiubiirg, Grafen. — Spen^r, S. 488 und 492 und Tal». \'.\. —
p. Mrding. II. *^ 810—42. — 8appl. xu Siebm. W.-B. 111. 12 und VIII. 1: Fürst v. LinipurK
und DrtinkhoTflt.
Limburg, Schenck v. Limburg, s. Limpurg, Schenck v. Lim-
purg, Grafen u. Herren.
Limburger, Edle und Edle v. Limburger, Freih. v. Ehrenfei».
Adels- n. Freihermstand des Kgr. Sachsen. Adelsdiplom vom 16. Juni
— 544 —
1810 für Christian Gottlieb Liinburger, k. Sachs. Eammeirath n. Kauf-
und Handelsherrn in liCipzig , mit dem Prädicate : Edler v. und Frei-
herrudiplom vom 19. Aug. 1815 für Denselben als k. sfichs. Kammer-
rath und Senator zu Leipzig, aus höchsteigener Bewegung und mit
Vermehrung des Wappens und mit dem Namen : Edler v. Limburger,
Freiherr v. Ehrenfels. Der Mannsstamm wurde nicht fortgesetzt , aber
die drei Niclitcn und Adoptivtöchter des Diploms -Empfängers, die
Schwestern Tölpe : Johanna Theodore Emilie Tölpe, Johanna Theodore
Luise T. und Johanna fheodorc Julie T., erhielten im März 1818 ein
k. Anerkennungsdiplom als Edle v. Limburger, Freiinnen v. Ehrenfels.
Handücbrini. Noti/eii iiacli den DipSoineii. — Ihirnt. Allg<m W.-R. \\. Tab. I€t r Edle
V. L. Freih v. K. und T»b. I«3: Kdl. v. L. und S. »U ?8 - W.-B. d. Säcliti. fitaat. 1 1. tfO :
Fr«'ih. und Wi : V.. v, I,. — Kaenchke, III. S. 301 und i.
Limpacher v. Lippach, Ritter. Böhmischer , alter Ritterstand.
Diplom von 1730 für Franz Limpacher v. Lippach, k. k. GränzzoUbe-
reiter.
UegerlA r>. Mühlfeld, Er-, -Bd. S. 171.
LimpKck, Limpeck, Freiherren. Kurbayerischer Freihermstand.
Diplom vom 1. Apr. 1721 für Johann Ferdinand v.Limpöck, kurbayer.
Rath, Truchsess. Kastner u. Mauthner zu Kelheim. — Derselbe stammte
aus einem straubinger Geschlechte, in welches Wolfgang v. Limpöck,
Bürgermeister zu Straubing, 1636 den Adel gebracht hatte. — Die
Stammreihe der Familie stieg, wie folgt herab: Anton Freih. v. Lim-
pöck aufRiekofen, Sohn des Freiherrn Johann Ferdinand : N. Freiin
V. Pechmann ; — Freih. Joseph Maria Anton auf Riekofen , geb. 1 768
und gest. 1815, k. bayer. Kämm., Regierungs-Rath und Landrichter
zu Straubing: Wilhelmine Grf. Törring - Jettenbach - Ränckham , gest
1812 ; — Clemens Freih. v. L., geb. 1802, k. bayer. Kämm, und pens.
Appellations-Gerichtsrath zu Regensburg, verm. 1828 mit Caroline Grf.
v. Seinsheim, Freiin zu Sttching, gest. 1858, aus welcher Ehe, neben
einer Tochter, Grf. Clementine, geb. 1837, ein Sohn stammt: Freiherr
Friedrich, geb. 1830, k. bayer. Rittmeister. Die Schwester des Freih.
Clement, Freiin Anna, geb. 1803, vermählte sich mit Wilhelm v.Melzl,
k. bayer. Forstmeister.
r. Lang, 8. 177. — (leneal. Taschonl>. d«>r fn-ili. Häuser, 1868. M. 389 und 90 und 1860.
S. 431. - W-B. d. Kgr. Biiycrii. III. 61 und r. Wolckfrn, Abtii. 8.
Limpmn, Ritter. Reichs -Ritterstand. Diplom vom 20. October
17Ö3 für Johann Georg Dominicus Limprun, kurbayer. Münz- u. Berg-
rath. Derselbe, ein Sohn dos Brauvcrwaltcrs in üntervichtach Johann
Georg Limprun, war bei Erlangung des Ritterstandes an den k. k, Hof
wegen des Münzwesens abgeordnet. — Der Stamm wurde fortgesetzt
und zwei Enkel des Diplom -Empfiingers, die Gebrüder Joseph Anton
Ritter v. L. , geb. 1741, quiesc. Ilotkastner von Kelheim und Anton
Wendelin Ritter v. li., geb. 1744, k. bayer. Hof-Kammerrath und ehe-
maliger Cabinets- Administrator zu Schleisheim, wurden nach Anlegung
der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe eingetragen.
r. Lang, S. 1.11 u. .V2. - Nnppl. /u Si,lini. W.-B. IX. 20. - W.-H. d. K^^. Bayern. VI. 92.
Limpur^, Hchencken v. Limpnrg, Grafen and Herren (Schild
geviert: 1 u. 4 in Roth vier aufsteigende, silberne Spitzen: Wappen
— 545 —
der Herzöge in Franken und 2 und 3 in Blau fttnf , 3 und 2 , silberne
Heerkolben. In der Mitte der vier Felder liegt ein goldener Ppcal mit
Deckel nach alter Art : Zeichen des Erbschenken- Amts des h. r. Reichs).
— Altes, von den Grafen und Herzogen in Franken stammendes Ge-
schlecht, welches sich: Herren v. Limpurg, des h. r. R. Erbschenke u.
Semperfreie schrieb und sich in zwei Hauptlinien , die Gailendorfische
und Speckfeldische, schied. Die letztere Linie zerfiel in zwei Aeste, den
Sontheimischen und den Einersheimischen. — Gottfried, Herr von Lim-
purg, lebte im 13. Jahrb. und kommt schon als des h. r. Reichs Erb-
schenk vor, wie auch Ulrich Herr v. L. um 1260, mit derselben Würde
bekleidet, urkundlich erscheint Als näherer Stanunvater wird Frie-
drich Herr v. Limpurg genannt, welcher 1414 starb. Aus seiner Ehe
mit Elisabeth Grf. v. Hohenlohe , welche ihm die Herrschaft Speckfeld
zugebracht hatte, entsprossten , neben anderen Söhnen, welche ihre
Dienste der Kirche widmeten, die Gebrüder Conrad und Friedrich H.,
von welchen Ersterer die Gaildorfische und Letzterer die Speckfeldische
Hauptlinie stiftete, welche zu den Reichsgrafen des ehemaligen fränki-
schen Grafen-CoUegiums gehörten. Die Gaildor&che, die Nachkommen-
schaft Conrads umfassende Linie blühte in der 6. Generation noch in
den Söhnen Albrechts und der Freiin Amalia v. Roggendorf: den Brü-
dern Joachim Gottfried und Johann Wilhelm, gest. 1655, erlosch aber
im Mannsstamme 12. Mai 1690 mit dem Sohne des Letzteren aus der
Ehe mit Maria Juliana Grf. v. Hohenlohe-Jjangenburg, dem Grafen
Wilhelm Heinrich, venu, mit fllisabeth Dorothea Grf. v. Limpurg. Nach
Wilhelm Heinrichs Tode entstanden wegen seiner Besitzungen unter den
Töchtern desselben und der Speckfeldischen Linie grosse Streitigkeiten,
welche im Dec. 1690 durch kaiserliche Commission und Recess so ge-
hoben wurden, dass die Speckfeldische Linie die Aemter Schmiedelfeld,
Groningen und Waltzen mit der Hälfte von der Stadt Gaildorf und dem
verfallenen Mannslehne, die Töchter dagegen die andere Hälfte von
Gaildorf mit dem dazu gehörigen Amte und die anderen ins Erbe ge-
kommenen Güter erhielten. — Die Speckfeldische Hauptlinie stieg von
Friedrich H., s. oben, herab. Derselbe lebte um 1474 und durch die
Söhne seines Enkels, Friedrich HI. : Eberhard und Heinrich, schied sich
diese Linie zuerst in den Speckfeldischen und Sontheimschen Ast. Letz-
terer erlosch mit Heinrichs Enkel : Heinrich Casimir, 13. Mai 1676,
Ersterer aber blühte fort u. trennte sich durch Georg Friedrichs (gest.
1651) Söhne: Vollrath, geb. 1641 und Georg Eberhard, in zwei neue-
Aeste, welche, da Vollrath, der erst zu Marck-Einersheim sass, nach
Abgang der Gaildorfschen Linie zu Sontheim, Georg Eberhard aber,
früher zu Sommerhausen, später zu Marck-Einersheim residirte, den
Namen Sontheim und Einersheim führten. Der Ast zu Einersheim er-
losch 11. April 1705 mit Georg Eberhard, k. pr. Generahnajor u. Ober-
sten zu Fuss, welcher drei Töchter hinterliess, und der Sontheimsche
Ast und mit ihm der ganze Mannsstamm des alten Hauses starb 19. Aug.
1713 mit dem Grafen Vollrath aus, wenn auch derselbe, neben acht
Töchtern, drei ganz jung verstorbene Söhne gehabt hatte. — Die Reichs-
lehen der Familie kamen an Eur-Brandenburg, die übrigen aber an
KH€90hkt, DeuUeh. Adeli-L«x. V. ' 35
— Ö46 —
Württemberg und Würzborg und die bedeutenden Allodialherrscbaften
an die Erbtöchter des Uauses. Ein Tlieil der eheitialigen Reicfasgraf-
schall Lirapurg steht unter Oberhoheit der Krone Bayern u. gehört dem
gräfl. Rechtemschen Hause; die Hälfte von Gk)llhofen steht dem fürst-
lichen Hause Löwenstein-Werthheim zu u. der unter württembergiseber
Oberhoheit stehende Theil gehört theilweise der Krone Württemberg,
Solms-Braunfelss- Assenheim und Rödelheim , Isenburg, Waldeck, Col-
loredo-Mansfeld , Löwenstein-Werthheim u. den Grafen v. Pückler mid
Limpurg.
Spener, 8. dl8 u. Tab. 9. u. 8. 263. — Darahiaacht. Welt, Ausg. von 1710. U. 8.579—80.
— Hühner, U. Tab. 610—14. - SchanncU, 8. 122. — Gauhe, II. 8. 1769. - ZedUr, XVII.
8. 1930—96. — C. F. Schopf, Nachrichtea vom Hause der Seraperfreycn and Brb - Auipl-
achenken der Limpiirge. Schweinfurt, 175t. — J. Ph. H. Pre»cker^ geprüfte Nachr. rar Be-
richtig, d. Oesch. d. uralten, io seinem männlichen Stamme ausgestorbenen Hau«es der S.-
Srbschenken u. 8emperfreien zu Limpurg. Frankfurt und Leipzig, 1775. — Sal9€r, 8. IM.
Tab. 2. Nr. 4. Tab. 17. Nr. 6. Tab. 21. Nr. 82 und 8. 261. 275. 2S5 and 295. — Wenek^ hei
aische Landesgesch. I. 8. 402. — Siebmacher^ 1.19: Schenckn v. Limparg, Herren and Frei-
herren. — «. Meeting, III. 8. 572-76.
Limpurg. Eins der ältesten und angesehensten, erloschenes,
adeligen Patriciergeschlechter der Stadt Frankfurt am Main, dessen
Namen die weitverzweigte, reiche Ganerbschaft des Hauses Alten-Lira-
purg, deren Mitgliedern ein eigenes Ehrenzeichen verliehen worden ist,
fahrt. Eine ausfahrliche Nachricht ttber diese Granerbschaft hat zuerst
Albrecht in dem unten angefahrten Werke gegeben und ein Mitglied
derselben, August Freih. Boltog v. Brüsken, Dr. der Rechte, erster
Senats-Secretair u. Canzlei-Rath zu Frankfurt a. M., hat schon seit meh-
reren Jahren an einer ganz genauen Geschichte dieser in die Verhält-
nisse so vieler Adelsfamilien eingreifenden Stiftung gearbeitet, doch ist
derRedacüon nicht bekannt, dass dieselbe im Buchhandel erschienen sei.
O. Fr. Albrecht, geneal. Handbuch der Freiherren und Adligen des heil. r5m. Reielui.
Frankf. 1775. — v. Hefner, Frankfurter Adel.
Limpurg. Ein, in der ersten Hälfte des 17. Jahrb. zu dem schle-
sischen, begüterten Adel zählendes Geschlecht, in welches Johann v. Lim-
purg, Herr der Rittergüter Mahlendorf und Kaundorf im Neisseschen,
den Adel gebracht hatte. Derselbe war aus Duisburg im Clevischen ge-
bürtig, wo der Vater das Amt eines Holzgrafen verwaltete, weshalb auch
der Sohn den Beinamen: Holzgraf erhalten hatte, kam der Handlung
wegen nach Breslau, liess sich als Kaufmann in Neisse nieder, wurde
reich, kaufte die obengenannten Rittergüter und hinterliess nur einen
einzigen, gleichnamigen Sohn und Erben, welcher den Studien und der
Landwirthschaft oblag und später, 1633, zu Breslau starb.
SinapiuA, II. S. 780 und 81. — Gauke, I. 8. 638. — Freih, r. Ledebur, U, 8. 37.
Linck. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1761 ftlr Jo-
hann Nepomuk Linck, k. k. Salztransports-Officier und Einnehmer zu
Neutitschein in Mähren.
Mtgerle 9. Mühlfeld, 8. 221.
Lincke. Ein früher zu dem anhaltschen Adel zählendes, in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrb. erloschenes Geschlecht. Die Letzte des
Stammes war mit einem v. Zanthier vermählt.
Vol. König, H. 8. 120. — Zedier, XVH. 8. 1S06.
Lincke (Schild der Länge, nach getheilt: rechts in Gold ein
— 547 —
schwarzer Bär, welcher einen in der linken, schwarzen Schildeshälfte be-
findlichen goldenen Zweig hält. — Ein im 17. u. im Anfange des
18. Jahrh. in Schlesien begütertes Adelsgeschlecht. Dasselbe sass 1645
zu Bettlern im Breslauischen, dann zu Johnsdorf unweit Grottkau und
1700 zu Nieder-Beerberg bei Lauban. Johann Daniel v. L. war noch
1766 Rathsmann zu Neisse.
Sinapiu», II. 8. 781. — Zedier, XVI F. 8. 1305. — N. Pr«ass. A.-L. V. 8. 812. - Freik.
V. Ledebur, H. 8. 37 und 88.
Lincken. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1768 für Georg
Lincken, k. k. Grenadier -Hauptmann im Dragoner-Regimente Gr.
Kolowrat.
Meyerle v. Mühlfald, 8. 221.
Lincken (Schild von Roth und Gold durch einen, von Silber und
Schwarz quergetheilten Querbalken getheilt). Ein in Ostpreussen im
Kr. Jühannsburg mit dem Gute Gutten begütert gewesenes Adels-
geschlecht.
Freih. 9. Ledebur, II. 8. 8» u. Ul. 8. 801.
Linckersdorff, Linkersdorff (Schild quergetheilt : oben ein Dorf
mit Kirche u. unten in Blau ein aufwachsender, in der rechten Pranke
eine Lilie emporhaltender, goldener Löwe). Ein aus Württemberg
stammendes, nach Preussen gekommenes Adelsgeschlecht. Johann Ja-
cob V. Linckersdorff kam 1766 aus Württemberg nach Preussea, trat
in die k. Armee, wurde 1779 Generalmajor und starb 1785 mit Hinter-
lassung von vier Söhnen, die ebenfalls in der k. pr. Armee standen. Von
diesen starb der eine 1806 als Major und ein Anderer 1807 als Platz-
major in Stettin. Später fanden sich in den Armeelisten auch Enkel
des obengenannten Generalmajors v. L. und zu diesen gehörte August
Friedrich Albrecht v. L., Major a. D., welcher 15. Jan. 1849 starb.
N. Pr. A.-L. III. 8. 256 und V. 8. 311. - Freiherr 9. Udebur, n. 8. 3.
Lindainer, Lindeiner (in Silber auf einem schwarzen Dreihttgel
ein grüner Liwdenzweig). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, welches
sich aus den Stammhäusern Schleibitz bei Oels und Rosen unweit Op-
peln ausgebreitet hat. — Friedrich Lindainer, Erbgesessener auf Schlei-
bitz, lebte um 1590 und Rudolph Josua, gest. 1666 u. Wilhelm Gideon
V. L. werden in Lucae Schlesischer Chronik als qualificirte Edelleute ge-
rühmt. Friedrich's Sohn, Georg Ernst v. L., geb. 1592 und gest. 1658,
Landesbestallter im Fürstenthume Oels, Herr auf Schleibitz, hatte drei
Söhne, von welchen nur der gleichnamige jüngste Sohn den Stamm fort-
setzte. Derselbe war Herr auf Schleibit^z und Lorenzberg bei Strehlen
und hatte sich mit Anna Elisabeth Freiin v. Kittlitz und Mechwitz ver-
mählt, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, vier Söhne stammten, von
denen der zweite, Ernst Julius, als Volontär im kaiserl. Heere 1717 vor
Semlin starb. — Der Stamm hat fortgeblüht und mehrere Sprossen des-
selben haben in der k. preuss. Armee gestanden. Zu diesen gehörte
auch 1837 der Mggor v. L. im 7. Landwehr-Regimente, dessen Sohn,
Gustav V. L.-Wildau, verm. mit Caroline Grf. v. Rödem, k. pr. Major
a. D. u. Landes-Aeltester des Kr. Neisse, jetzt Herr auf Giersdorf un-
weit Neisse ist.
Sinapitts, I. 8. 600 ond «Ol und IL 8. 781 ud Dett«Ib«B Olsnogr. I. 8. 9i8-ftl. —
Gauhe, 1. 8. 1220. — Ztdltr, XVU. 8. 131». — N. Pr. A.-L. lU. 8. 256. — Frtik t . L4d€-
but, n. 8. 88.
35*
— 648 —
Lindan, Lindow. Grafen (in Silber ein goldener Adler). Altes
Grafengeschlecht aus dem Hause der Grafen v. Amstein im Mansfeldi-
schen, welches den anhaltschen Staaten angehörte. Das Stammschloss
mit den dazu gehörigen Gütern, welche einst die Grafschaft Lindan bil-
deten, versetzte Albrecht der Aeltere Graf y. Lindau schon 1370 u.
1372 an die Fürsten v. Anhalt und Albrecht der Jüngere Graf ▼. L.
überliess 1457 den beiden Fürsten Adolph und Albert von Anhalt die
Grafschaft als Eigenthum mit dem Vorbehalt des Wiederkaufe, des Titels
u. einiger Lehnstücke. Ausser diesen Besitzungen in Anhalt besass das
Geschlecht auch die Grafschaft Ruppin in der Mittelmark, welche Mark-
graf Albrecht einem Grafen v. Lindau, der tapfer unter dem K. Lothar
gegen die Wenden gefochten, zum Lehn gab. Die Grafen v. L. erbauten
das Schloss Alt-Ruppin und gründeten das Nonnenkloster Lindau (Lin-
dow), welches noch als Fräuleinstift besteht. Mit Wichmann Grafen
V. Lindau, Herrn zu Ruppin — einem Sohne des 1507 verstorbenen
Grafen Joachim und der Margaretha Gräfin v. Hohenstein, gest. 1508
— erlosch im 21. Lebensjahre 1524 am Sonntage Oculi das alte gräf-
liche Haus sehr plötzlich und die Grafischaft Ruppin fiel unter der Re-
gierung des Kurfürsten Joachim I. zu Brandenburg der Krone anheim.
Letzterer wollte auch mit Gewalt die versetzt gewesene Grafschaft Lin-
dau einlösen, erreichte aber seine Absicht nicht und später, 1577, über-
liess Kurfürst Johann Georg zu Brandenburg die genannte Grafechaft
dem Hause Anhalt als rechtes Mannslehn.
Dietrich, historische Nachr. von den <3rafen v. Lindau, Herren au Ruppin, Berlin, 17^&. -
Gauh€y II. 8. 689. — Zedier, XVII. 8. 1313. — Siebmacher, 111. »5.
Lindau (in Roth ein schrägrechter, silberner Balken, welcher oben
in der Ecke mit einem aufwärts gekehrten schwarzen Blatte an einem
kurzen Stiele belegt ist). Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, dessen
Stammreihe Humbracht um 1298 mit Conrad v. Lindau^eginnt. Das-
selbe sass, im Mainzischen u. Nassauiscben, besonders im Rbeingaue,
begütert, zu Armenruh, Eltvil, Frauenstein, Lindau, Rheinberg u. Wal-
luff. Gonrad's Sohn starb 1334 als Vicedom im Rheingau und des Letz-
teren Enkel, Siegfried, bekleidete 1397 dieselbe Würde. Um diese Zeit
führte die Familie ein doppeltes Wappen, Georg, Ritter, siegelte 1378
mit einem Petschafte, welches den Schrägbalken oben mit einer Lilie
belegt, zeigte, Heinrich aber, von welchem die späteren Sprossen der
Familie abstammten, führte, wie oben angegeben, 1470 das schwarze
Blatt. Von den Nachkommen hatte Philipp Wilhelm v. L., kurmainzi-
scher Stallmeister, einen gleichnamigen Sohn, welcher 1644 in einem
Zweikampfe fiel u. ein Sohn des Letzteren, der ebenfalls Philipp Wil-^
heim hiess und deutscher Ordensritter war, blieb 1664 in einem Treffen
bei St. Gotthard in Ungarn. Mit dem Genannten ist, wie angenommen
wird, das Geschlecht in den Rheinlanden ausgegangen, doch lebte um
dieselbe Zeit ein Sprosse des Stammes als fürstl. hessen - kasselscher
Forstmeister zu Spangenberg, welcher seine Linie fortsetzte. Georg
Christian v. L. war 1704 Hauptmann unter den rheinischen Kreis-
Truppen und ein Freiherr v. Lindau kommt noch 1736 als Ober-Hof-
Marschall am hessen-kasselschen Hofe vor. Nach Abdrücken von Pet-
— 549 —
Schäften, welche einer späteren Zeit angehören und von welchen da'^
eine Löwen als Schildhalter zeigt, hat der Stamm weiter fortgehlüht, doch
fehlen Nachrichten über dieses Fortblühen.
Humbraeht, Tal». 286. — Oaukn , I. 8. 1220 und 21. — Zedier, XVII. S. 1858—57.,
r. Bodmann, Kheingauiftche Alterthümer, I. 8. 331—88. — FVeih, v. Ltdtbur ^ El. 8.36. —
Siebinacher, I. 125: v. Liiidan, Khehiländisch. — v. M«ding, III. 6. 408 uod 409.
Linde, v. der Linde, auch Freiherren (in Roth ein schrägrechts
gelegter, goldener Lindenast, oben mit drei und unten mit zwei Blättern).
Schwedischer Freiherrnstand. Diplom vom 14. Mai 1653 für Lorenz,
Erich und Jacob v. d. Linde. — Altes, preussisches Rittergeschlecht,
aus welchem Gottfried v. d. L. 1374 Obermarschall des deutschen Or-
dens und Nicolaus v. d. L. 1577 Burghauptmann von Danzig war. Die
Familie sass in Ostpreussen 1572 zu Glassberg, Klanau, Mariensee
und Pomlau, sämmtlich unweit Carthaüs, wurde auch im Erme-
lande und im Ostcrodeschen angesessen, und kam nach Schlesien, wo
dieselbe im Breslauischen begütert ¥rurde, so wie nach Schweden. In
Schlesien starb 1679 zu Breslau Petrus v. d. Linde, ein Sohn des Jo-
hann Georg V. d. L. — Die Familie blühte in Preusscn fort und mehrere
Sprossen derselben haben bis in neue Zeit in der k. pr. Armee gestan-
den. Ein V. d. L., 1806 Capitain im Regim. v. Besser, war zuletzt
Oberstlieutenant und Commandeur des 1. Gamisonsbataillons ; ein An-
derer V. d. L., 1806 Capitain im Regim. v. Natzmer, wurde später Major
in der westphälischen InvaUden-Compagnie und ein jüngerer Bruder
desselben schied 1826 als Oberstlieutenant aus dem 16. Infant. -Regi-
mente. — Ein früher im Stifte Gandersheim begütert gewesenes Adels-
geschlecht, welches Harenberg, Diss. XU. S. 883 u. Diss. X. S. 1460
u. 1568, erwähnt, gehörte wohl nicht zu dem hier in Rede stehenden
Stamme.
Sinapitu, II. S. 781. - Zedier, XVH. 8. 1863 und 64. ~ N. Pr.A.-L. III. 8. 257 u. 58.
— Freiherr w. Ledebur, II. 8. 88. — Siebmaeher, III. 167: v. d. L., PreuMiseh, nndV. Zu-
satz 15.
Linde v. Linden, Freiherren. ErbL-österr. Freiherrnstand.
Diplom von 1791 für Joseph Chevalier Linde, k. k. Obersten im Regi-
mente Graf Kaunitz-Rietberg Infanterie, mit dem Prädicate: v. Linden.
Megerle w. Mühlfeld, Brg&ns.-Bd. 8. 75.
Lindeck, Lindegg. Eine früher zu den österreichischen, steier-
märkischen und krainer Rittergeschlechtern gehörende Familie, deren
Stammreihe vom 15. Jahrh. an bis gegen die Mitte des 17. Jahrh. be-
kannt ist.
Bueeliniy I. 8. 1«6. — Lasiua, Wiener Chronik. IV. 8. 29. — Valwaeor, XV. 8. 845. -
Gauhe, I. 8. 1222 und 23 : im Artikel Lindau. — Zedier, XVn. 8. 1365.
Lindelbach. Fränkisches, erloschenes Adelsgeschlecht, welches
durch seinen Besitz zu der reichsfreien Ritterschaft des Cantons Steiger-
wald gehörte.
Biedermann, Canton Steigerwald, Tab. 228.
^ Lindeman, Lindemann, anch Freiherren nnd Lindeman-Jnst
(Stammwappen: Schild quergetheilt: oben in Roth ein aufwachsender,
rechtssehender, goldener Adler und unten in Gold ein aufrechtstehen-
des, grünes Lindenblatt, Das freiherrliche Wappen zeigt das Stamm-
— 550 — '
•
Wappen, doch ist der Schild mit einer breiten, flohwarzen EinfassaBg,
welche mit 18 goldenen Kugeln belegt ist, versehen). Reichs- Adete-
und Freiherrnstaud und Freiherrnstand des Kgr. Sachsen. Adelsdiplom
von 1563 fttr D. Laurentius Lindemann, Herrn auf Gross-Sedlitz, kur-
sÄchs. w. Geheim-Rath ; Emeuerungsdiplome des der Familie zustehen-
den, alten Adels vom 24. Apr. 1783 für Gottfried Ferdinand Linde-
mann, kursächs. Hof- und Justitienrath, amtlich in Kursachsen bekamt
gemacht 13. Sept. 1783; vom 11. Juli 1784 für Levin August Linde-
mann, kursächs. Commissionsrath und Haupt-Sabs-Licent-Eannehmer zu
Freiburg, amtlich in Sachsen bekannt gemacht 12. Oct 1784 and vom
31. Juli 1790 im kursächsischen Reichsvicariate für Friedrich August
Ferdinand L., kursächs. Finanzrath und für den jüngeren Bruder des-
selben, Friedrich Carl Adolph L. ; Reichsfreiherrndiplom für Gottfried
Ferdinand v. Lindemann, kursächs. Hofrath bei der Landesregierung
u. k. Sachs. Diplom vom 29. Mai 1824 für Ferdinand Wilhelm Freih.
V. Lindeman, k. sächs. Major, mit der Erlaubniss, das Prädicat , Jost"
anzunehmen und das freiherrlich Just'sche Wappen (Schild der Länge
nach getheilt : rechts in Gold ein die Mitte des Feldes durchziehender,
schräglinker, mit einem einwärtsgekehrten, grünen Palmzweige belegte,
blauer Balken und links in Blau zwei schrägrechte, silberne Balken,
jeder mit einem Palmzweige, wie in der rechten Feldeshälfte, belegt)
mit dem angestammten Wappen zu vereinigen und Beides nach dem
Rechte der Erstgeburt fortfilhren zu lassen. — Der Ahnherr der Fa-
milie, der obengenannte Dr. Laurentius v. L., stand unter den Kur-
fßrsten Moritz und August zu Sachsen den Staatsgeschäften, namentlich
von 1563 bis 1577, vor, bediente sich aber, wie seine nächsten Nach-
kommen nur wenig des Adels, welcher später ganz abgelegt wurde.
Nach den erwähnten Emeuerungsdiplomen des alten Adels blühte der
Stamm in Sachsen in mehreren Linien fort und Sprossen derselben stan-
den in k. sächs. Militair- und Civildiensten. Ein v. L. starb vor meh-
reren Jahren in Dresden als k. sächs. Oberst a. D. — Freih. Ferdinand
Wilhelm, s. oben, gest. 1832 als k. sächs. Oberstlieutenant, hatte sich
mit Christiane Wilhelmine Sophie v. Beulwitz vermählt, aus welcher Ehe
fünf Söhne entsprossten und zwar: Ferdinand Freih. v. Lindeman- Just,
geb. 1817, k. k. Hauptmann ind. A.; Bernhard Freih. v. L., geb. 1818,
k. russ. Professor zu Novo- Tscherkask, verm. 1849 mit Natuschta
V. Weymar, aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, ein Sohn stammt:
Wladimir, geb. 1857 ; Oscar, geb. 1820, k. sächs. Hauptmann im 2. Inf.-
Bataill., verm. 1851 mit Elise Trinks, aus welcher Ehe ein Sohn lebt:
Ferdinand Carl, geb. 1856; Freih. Alexander, geb. 1821, k. sächs. Haupt-
mann im 5. Inf.-BatailL, verm. 1852 mit Wilhelmine v. Schirnding,
aus welcher Ehe, neben einer Tochter, zwei Söhne entsprossten : Ferdi-
nand, geb. 1855 u. Georg, geb. 1856; Freih. Richard, geb. 1824, k.
sächs. Oberüeut. a.D.u. Freih. Bruno, geb. 1825, Premierlieut. im herz,
anhaltschen Füsilierbataill. in Bernburg, verm. 1859 mit Helene Dietze.
Gauh0, n. 8. 1656. - /V#M. 9. Ledebur, il. 8. S8 n. III. R. SOI. — Oeneal. Tatchenb.
d. freih. HSuser, 1854. 8. 814 and 15 und 1962. S. 470 and 71. — Tyrof y I. 178: ▼. L. und
285: Freih. ▼. L. ~ W.-B. d. S&chs. 8tMt. IV. 14 : Prelh. ▼. L.-Jast und V. 64: v. L. —
Knsschke, III. 8. 909—804: v. L. and Freih. ▼. L.^utt.
— 551 —
Lindemann, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1795
für Johann Lindemann, jubilirten Militair-Verpflegs- Verwalter, wegen
41 jähriger Dienstleistung, mit dem Prädicate; Edler v. — Der Stamm
wurde fortgesetzt. Leopold Edler v. Lindemann, k. k. Oberst, war 1856
Platz-Oberst zu Triest.
Megerle v. Mühlfeld, S. 221. — Mitit.-Schemati.sinns d. Oesterr. Kaiserth.
Lindemann v. Lindesheimb, Freiherren. Reichs-Freiherrnstand.
Diplom von 1723 für Georg Anton v. Lindemann, k. k. Oberstlieute-
nant, mit dem Prädicate : v. Lindenheimb.
Mtfjfrle V. mhl/fld, Krg.-Bd. 8. 75.
Lindemayer v. Lindenthal. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1772 für Ludwig Lindemayer, k. k. Hauptmann im Inf.-Regimente Graf
V. Ferraris, mit dem Prädicate: v. I^indenthal.
MegerU v. Mühtfeld, Krg.-Bd. 8. 862.
Linden, Freiherren und Grafen (in Roth ein goldenes, den Schild
ganz überziehendes Kreuz). Reichsfreihermstand im Königreiche Würt-
temberg bestätigt u. Grafenstand des Kgr. Württemberg. Freiherm-
diplom für Johann Heinrich v. Linden, kurmainz. Geh.-Rath u. Chef
der Finanz-Verwaltung ; Bestätigungsdiplom für die Nachkommenschaft
desselben vom 1. Jan. 1808 und Grafendiplome von 1844, 1850 und
1852. Altes, niederländisches Adelsgeschlecht, welches schon im Mit-
telalter in Brabant in der Gegend von Hex begütert war, zn dem Stanune
der Grafen und Heiren zu Aspermont, s. Bd. I. S. 126, Dermal, Lin-
den und Beckheim gehörte, durch spätere Besitzungen zu Baindt, Burg-
berg, Horb, Neunthausen und Nordstetten zu der reichsunmittelbaren
Ritterschaft in Schwaben und zwar zum Ritter-Canton Neckar-Schwarz-
wald zählte und 1806, bei Aufhebung des deutschen Reichsverbandes,
zu der württembergischen Ritterschaft kam. — In Folge der um die
Mitte des 17. Jahrh. in den Niederlanden ausgebrochenen Unruhen
wendete sich um 1650 Peter v. Linden nach Deutschland und kaufte
sich in der Gegend des mittlem Mains an, wodurch die Familie unter
die freie, reichsunmittelbare, schwäbische Ritterschaft im Canton Neckar-
Schwarzwald aufgenommen wurde. Der Urenkel Peter's : der obenge-
nannte Johann Heinrich Freiherr v, Linden, gest. 1796, brachte meh-
rere Rittergüter an sich und seine beiden Söhne schieden den Stamm in
zwei Hauptlinien; es stiftete nämlich der ältere Sohn, Franz Damian,
geb. 1745 und gest. 1817, grossh. frankfurtscher Staatsrath, die ältere
oder Nordstetter Linie, der jüngere Sohn dagegen, Franz Joseph Ignaz L,
geb. 1760 u. gest. 1836, k. württemb. Staatsrath und Regierungs-Prä-
sident, die jüngere, oder Neunthauser Linie, in welche Beide auch der
Grafenstand gekommen ist und deren absteigende Stammreihe bis auf
die Stifter dieser beiden Linien folgende ist : Hans Peter v. L. — Sohn
des Peter v. L. — : Margaretha v. Landsee; — Hans Leonhard v. L.,
geb. 1682: Margaretha v. Kirstein a. d. H. Mossbach, geb. 1682; —
Freiherr Johann Heinrich, geb. 1719, n. gest. 1796, kurmainz. Geh.-
Rath: Ursala Elisabetha v. Escherich, geb. 1723; — Franz Damian
und Franz Joseph Ignaz I., Gebrüder. — Die ältere, Nordstetter Linie
blüht jetzt im gräflichen Zweige noch in der Person des Philipp Hein-
rich Grafen v. Linden — Sohn des Staatsraths Franz Damian Freih.
— 652 —
V. L. — grossh. hess. Kammerherrn etc., venn. 1845 mit Anna Freiin
V. Nordeck zur Rabenau, geb. 1822, welchem als grossem Freund und
Kenner der Grenealogie die Redaction zu yielfacbem Danke verpflichtet
ist. Der freiherrlicbe Zweig der älteren Linie ist mit dem Freiherm
Franz Joseph Ignaz U. — Bruder des Grafen Philipp Heinrich, geb. 1 785.
k. wtirttemb. Kammerherrn u. Geh.-L^gationsrathe a. D. 29. Oct. 1859
erloschen. — Die jüngere, Ncunthauser Linie blüht in der Nachkommen-
schaft des Freiherm Franz Joseph Ignaz I. in zwei gräflichen und Änf
freiherrlichen Aesten. Haupt des ersten gräflichen Astes ist: Graf Ed-
mund L, geb. 1798 — Sohn des 1760 geborenen und 1836 verstor-
benen Freiherm Franz Joseph Ignaz, k. württemb. Kammerh., Geb.-
Raths u. Regicmngs-Präsidenten etc. aus erster Ehe mit Anna Maria
Freiin Gedult v. Jungenfeld — Herr auf Burgberg etc., k. württ. pens.
Generalmajor, verm. 1826 mit WiDielmine Freiin Fuchs v. Bimbach und
Dornheim, geb. 1808, aus welcher Ehe drei Söhne stammen: Heinrich
Graf v. Linden, genannt v. Weickmann- Frauenberg, geb. 1829, k.
württ. Hauptmaim a. D., erhielt fftr sich und seine Nachkommen 13. Dec.
1859 von Sr. M. dem Könige v. Württemberg die Bewilligung, seinem
Namen und Wappen den Namen und das Wappen der Familie v. Weick-
mann-Frauenberg beizuftlgen, verm. 1860 mit der Erbtochter Justine
V. Weickmann-Frauenberg; Gr. Edmund H., geb. 1833, k. k. Rittm.
u. Gr. Carl, geb. 1838. — Haupt des zweiten gräflichen Astes ist: Graf
Franz de Paula Friedrich, geb. 1800. — Bmder des Grafen Edmund L
— k. württemb. Kammerh., Staatsrath u. a. o. Gesandter u. bevolbn.
Minister an den k. Höfen zu Berlin, Hannover und Dresden, verm. 1832
mit Maria Freiin v. Hügel, geb. 1807, aus welcher Ehe, neben einer
Tochter, Pauline vermählten Freifrau v. Bülow, geb. 1833, ein Sohn
stammt: Gr. Eberhard, geb. 1836, k. württ. Justiz-Referendar bei dem
Gerichtshofe zu Ellwangen. — Die fünf freiherrlichen Aeste der jün-
geren Linie umfassen die fünf Brüder der Grafen Edmund I. u. Franz
de Paula Friedrich, die Freiherren Carl, Joseph, Emst, Ludwig und
Hugo und die Nachkommen derselben Freih. Carl, geb. 1801, Herr auf
Hausen im bayer. Landger. Neu-lTlm, k. württemb. Kammerherr, Re-
gier.-Director zu Ludwigsburg etc., vermählte sichjin erster Ehe mitChar-
lotte Freiin v. Palm, gest. 1844 und in zweiter 1852 mit Mathilde Grf.
Leutrum v. Ertingen, geb. 1815. Aus der ersten Ehe entspross, neben
einer Tochter, ein Sohn, Freih. Carl, geb. 1836 und aus der zweiten
ebenfalls ein Sohn, Hugo, geb. 1854. — Freih. Joseph, geb. 1804, Herr
auf Neunthausen, k. württ. Staatsminister des Innem, vermählte sich
1830 mit Emma Freiin v. König- Warthausen, geb. 1810, aus welcher
Ehe, neben drei Töchtem, ein Sohn lebt: Freih. Richard, geb. 1831,
k. württ. Oberlieutenant. — Freih. Ernst, geb. 1806, k. bayer. Kämm,
und Major k la suite, vermählte sich 1834 mit Amey Spurier, geb. 1815,
aus welcher Ehe, neben drei Töchtern, zwei Söhne entsprossten : Freih.
Alphons, geb. 1841, k. k. Oberiieut u. Freih. Adbemar, geb. 1845. —
Freih. Ludwig, geb. 1808, Oberst im Dienste der schweizerischen Eid-
genossenschaft, verm. sich 1837 mit Marianne Tscharaer vom Roth-
hauss, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, ein Sohn stammt ; Freih.
— 553 —
Hugo n., geb. 1841. Freih. Hugo L, geb. 1812, k. württ. Kammerh.
u. Major a. D., vermählte sich 1846 mit Fanny a. d. H. der Baronets
Affleck zu Dalham, aus welclier Ehe zwei Töchter leben.
Gatthe, I. 8. WlA. ^ J. W. K.SteiMr, Geschichte deii Freigeridits Aixentu. — K. Würt-
temb. KcKier. Blalt. I8üv*< Nr. 1. 1823. Kr. 20 etc. — J. D. O. M^mminyer, lopopr. Beschr.
V. Württemb. 2. Aufl. AuKsburg. 1828. Abtheil. 4. — Cait , Adehb. d. Krt. Wnrtlciober«,
8. 364-6S. — N. Pr. A.-L. III. 8. 260-62. — Deut«ihe Grafenh. d. Geg.-nw. II. 8. 3h u. 39.
— Ooneal. Taschcnb. d. grSfl. Hfiuser, 18ti*2. 8. 606 und 7 und hiHtor. Haiidb zu demselben,
S. 5r2 und 1U5. — Oeneal. Tasehenb. d. freih. Uiu5ier, 1854. 8. 31.S-17 u. IStil. S. 432-34.
— W.-B. d. Kur. Würtl.>mb. : Freih. v. L.
I Linden, v. der Linden, Freiherren und Grafen (in Roth ein gol-
denes Schildoshaupt . belegt mit drei rothen Schlägeln). Spanischer
Baronenstand. Diplom von 1663 fQr Philipp v. der Linden, Gross-
Forstmeistcr des Horzogthums Brabant. mit dem Prädicate: Baron
v. Hoogvorst. Altes, niederländisches Adelsgeschlccht, nach dem Ba-
ronendiplom von den alten Herzogen von Burgund stammend, aus djßm
IV2 Stunde von Loewen auf der Strasse nach Tirlemont liegenden,
gleichnamigen Stammsitze, welcher schon längst aus der Hand der Fa-
milie kam. — Johann van der Linden, Herr zu Mameffe, wurde vom
K. Carl V. 1544 zum Ritter geschlagen und zu dem Nachkommen des-
selben gehörte der obengenannte Baron Philipp, dessen Vater u. Gross-
vator ebenfalls Gross -Forstmeister des Herzogthums Brabant gewesen
waren. Die Familie erlangte selir bedeutende Besitzungen und kam zu
grossem Einflüsse, namentlich in Brabant. Die Herrschaft Hoogvorst,
nach welcher das Geschlecht das Prädicat erhielt, liegt zwei Stunden
von Brftssel. Drei Glieder der Familie, theils Brüder, theils Kinder des
erwähnten Ritters Johann v. d. Linden und seiner Gemahlin, Catharina
V. Marneife, kamen in der Mitte des 16. Jahrb. im geistlichen Stande
zu hohen Würden. Carl v. d. L. war Abt zu Perk bei Löwen, Johann
Abt zu St. Gertrud zu Löwen u. Anton Prior in der Abtei zu Villers.
— Ignaz V. d. Linden, Baron v. Hoogvorst, Graf v. Hombeck, besass
1730 die Herrschaft Wachtendonck im Geldemschen und Adrianus Gr.
V. Linden, Burggraf von Nimwegen, und Ober- Amtmann zu Grave und
in der Landschaft Cuyck, kommt 1738 zugleich als Abgeordneter von
Geldern, wo die Familie auch 1782 zu Sevelen und Wankkum sass, in
der Versammlung zu Haag vor. Zur Zeit des Bestands des gesammten
Königreichs der Niederlande, noch 1830, gehörte das Geschlecht zur
Ritterschaft in Brabant. — Die nach dieser Zeit lebenden Familienglie-
der stammten von N. Freiherm v. Hoogvorst, in erster Ehe vermählt
mit der Erb- u. einzigen Tochter des k. k. Kämm. Gr. Gage aus dem
Geschlechte der Lords Gage und aus der zweiten mit einer Grf. v. Roose.
Aus der ersten Ehe entsprossten zwei Söhne : Emanuel Freih. v. Hoog-
vorst, Graf V. Hombeck, Chef der Btlrgergarde zu Brüssel etc., verm.
mit einer Freiin v. Wal v. Aretinne, in welcher Ehe vier Kinder ge-
boren wurden und Freih. Joseph, Maltheserritter, verm. in kinderloser
Ehe mit Maria Grf. d'Argenteau. Aus der zweiten Ehe stammt, neben
zwei' Töchtern, von welchen sich Freiin Ludovike mit Friedrich Freih.
V. Secus vermählte, ein Sohn: Freih. Karl, in kinderloser Ehe verm.
mit der Wittwe des Constant Freih. v. Hoogvorst, geb. Moretus.
E. Ch. Butk^na, Annales Oenealoglqnes etc. Antwerpen, 1626. -> L'ErecUoa de tontes
le* terrea du Brabant , 6. 70. — Omthe, I. 8. 1228. — N. Pr. A.-L. III. 8. 260. — Freiherr
*. Ledebur, II. 8. 88.
— 554 —
^ Linden (in Schwarz ein goldenes Andreas^enz). Altes, niedenrhei-
nisches Adelsgeschlecht, welches 1382 zu Polheim und Uerdingen un-
weit Crefeld sass. Dem Stamme nach war dieses Geschlecht wohl das-
selbe, welches mit dem Erbschenkenamte von Geldern bekleidet war.
Freth. w. Ledebur, ü. 8. 8S.
Linden, Linde (Schild quergetheilt mit drei Lindenblättem).
Altes, in Urkunden des 13. bis 16. Jahrhunderts mehrfach vorkommen-
des, iiiedersächsisches Adelsgeschlecht, aus welchem Ludolph v. Linden
1517 zu Derneberg im Hildesheimischen angesessen war und welches
in derselben Gegend noch 1740—1787 Zehnten zu Woltorf und Rode-
kampf besass. Diese Zehnten hatte ein Sprosse des Geschlechts, N. v. L.,
von Jobst Edmund v. Brabeck auf Söder bei Hildesheim erhalten. Der-
selbe hinterliess, neben einer Tochter zwei Söhne, Maximilian v. L.,
welcher um 1795 k. k. Oberst war und später ohne Nachkommen starb
und Jobst Edmund v. L., k. preuss. Hauptmann. Letzterer verkaufte
1787 seine Besitzungen im Hildesheimischen, lebte dann erst von seiner
Pension in Berlin, spüter aber in St. Petersburg, wo er 1791 starb.
Von ihm stammten eine Tochter und fftnf Söhne : Joseph v. L., erst m
k. preuss., später in k. englischen Militair-Diensten ; Friedrich Adolph
V. L., 1795 k. pr. Lieuten. ; Friedrich Wilhelm v. L., 1795 ebenfalls
k. pr. Lieut., war 1806 Gefangener in Nancy, vermählte sich später
mit N. Lippold, lebte in Stargard und hinterliess drei Söhne : Friedrich,
geb. 1819, Carl, geb. 1824, und Heinrich, geb. 1826; Edmund v. L.,
k. preuss. Hauptmann a. D. und Oberzoll-Einnehmer und Salzfactor zu
Löwenberg in Schlesien, verm. mit N. Bischoflf, aus welcher Ehe, neben
zwei Töchtern, drei Söhne stammten: Joseph, geh. 1813, Ferdinand,
geb. 1817 und Edmund, geb. 1828 und Adolph Ludwig v. L. stand
erst in k. preuss., dann in k. k. und später wieder in k. pr. Militair-
diensten und ging endlich nach Amerika.
N. Preiw». A.L. jJL^^Sg und 63. — Freiherr v. Ledebur, II. 8. S9.
Linden (in Blau eine grüne Linde). Altes, aus dem Grossherzog-
thume Florenz nach Bayern und aus Bayern nach Schlesien gekommenes
Adelsgeschlecht, welches sich zuerst von seinem alten Stammsitze Linda
bei Florenz t. Linda nannte u. in Bayern zu Ehingen, Pepingen, Traun-
hausen etc. sass. — Leopold v. Linden — ein Sohn des Rudolph v. L.,
Herrn auf Ehingen und Traunhausen, kurbayer. Obersten, aus der Ehe
mit Ursala v. Beiheim und Paar — k. k. Rittmeister, vermählte sich in
Schlesien mit einer v. Rothkirch und Samitz. Aus dieser Ehe entspross
Leopold Friedrich v. L., Herr auf Scharfenort bei Goldberg, kaiserl.
Dragoner -Hauptmann, vermählt mit Dorothea Elisabeth v. Gersdorf
und von ihm stammte Ernst Leopold v. L. auf Scharfenort, k. dänischer
Officier. Derselbe zog mit den dänischen Hülfsvölkern nach Ungarn
und Siebenbürgen und fiel als der Letzte des Manns-Stammes 6. Apr.
1706.
SinapiM 11. 8. 7M1. ^ Gauhe, I. 8. 1222 und 23. ~ Zedltr^ XVII. 8. 1871. - N. Pr.
A.-L. III. S. 259. - Freiherr 9. Ledebur, II. 8. 89. — 8igbmacher,\n. 167 u. V. ZnsaU. 15.
Linden (Schild zweimal der Länge nach getheilt, somit drei Pfähle :
1, rechts, in Roth ein aufrecht gestellter, goldener Merkurstab; 2, in
— 565 —
der Mitte eine grünbelaubte Linde, mit drei Wurzeln und 3, links, in
Gold ein von Roth und Silber in vier Reiben, jede zu vier Feldern, ge-
schachter Querbalken). Ein reich in Pommern begütert gewordenes
Adelsgeschlccht, welches in Schweden den Adel erhalten hatte. Aus
demselben erhielt Christian v. L., k. schwedischer Commerzien-Com-
missar, 12. Juli 1705 die Güter Broock, Hohen-Bflssow, Buchholz, Sie-
den-Btissow und Teilin zu Lehen und sein Sohn, Carl v. L., verm. mit
einer Schwester des Gen.-Feld-Marsch. v. Schwerin, erbte später diese
Lehen. Letzterer hatte drei Söhne, Christoph Bogislav, Detlev Gustav
Friedrich und Carl Friedrich, welche durch Vergleich von 1 733 das
Erbe, wie folgt, theilten: Christian Bogislav v. L., gest. 1779 als k.
preuss. Generalmajor a. D., verm. mit Henriette Sophie v. Rohr, wurde
Herr der Güter Broock, Hohen-Büssow u. Buchholz, Detlev Gustav Frie-
drich V. L., k. preuss. Kriegsrath, bekam die Güter Sieden-Büssow und
Tellin u. Carl Friedrich v. L. erhielt die Güter Wietzow u. Bartow, Da-
berkow, Pritzenow, Tützpatz etc. Nach dem Tode des Kriegsraths v. T/.
kamen Sieden-Büssow und Teilin an den Generalmajor v. L. Letzterer
sowohl als Carl Friedrich v. L., gest. 17^5 als TiCtzter des Manns-
stammes, hinterliessen keine Söhne und so fielen die gesammten Güter
an einen Neffen des Generalmajors v. Linden : Friedrich Georg Christian
V. Heyden , Prälaten des Domstifts zu Camin , welcher als Erbe des
1785 von Carl Friedrich v. Linden gestifteten Fidei-Commisses,
3. Jan. 1786 die königliche Erlaubniss zur Annahme des Namens:
V. Heydon-Linden, unter Vereinigung der Wappen, erhielt, s. Bd. IV.
S. 358 u. 59.
N. Pr. A.-L. lU. S. 258. •> Frtih. v. Ltdebur, Tl. S. SR und 39 und III. 6. 301.
Lindenan, auch Grafen (Schild von Silber und Grün qiiergetheilt
mit einem ausgerissenen, grünenden Lindenbaum,- der unten am Stamme
auf jeder Seite, so wie auch unter der Wurzel von einer fünfblättrigen,
rotlicn Rose mit goldenen Saamen begleitet ist). Reichsgrafenstand.
Diplom vom November 1764 für Heinrich Gottlieb v. Lindenau, kur-
sächs. Geh.-Rath u. Ober-Stallmeister, Herrn auf Machern etc. — Altes,
meissen'sches Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen alten, schon 1216
vorgekommenen Stammsitze in der Nähe von Leipzig, dessen zweite
Hälfte zu der schon früher erkauften ersten Wolfgang v. Lindenau 1519
dem Rathe der Stadt Leipzig käuflich überliess. Die Familie, aus welcher
nach Allem das Geschlecht der v. Leutsch hervorgegangen war, erwarb
1530 den schönen Rittersitz Machern zwischen Leipzig und Würzen
und war schon um diese Zeit mit Ereyschau, Gossen, Ammelsha3ni, Döl-
lingen, Eulenfeld, Gotha, Gr. Hermsdorff, Kobershayn, Neukirch, Otten-
dorf, Polenz, Schmorkau, Tammenbajm, Zeititz etc. in der Umgegend
von Leipzig, Delitsch, Torgau, Meissen etc. begütert, zu welchem Be-
sitze später auch verübergehend Besitz in Schlesien, Pommern, Ost-
preussen und in der Provinz Brandenburg kam. — Dietrich v. Linde-
nouve tritt urkundlich bereits 1181 und Heinrich v. Lindenow 1216 in
einer Urkunde des Klosters Zelle als Zeuge auf. Achatium, Licent. De-
cretorum zählt Spangenberg um 1400 unter den Gelehrten vom Adel
auf; Albrecht v. L. war 1451 mit Anderen vom Adel auf dem Landtage
— 556 —
zu Grimma und ein Anderer dieses Vornamens nm 1522 knr^U^hs.
Ober-Schenk; Wolf v. L. reiste 1530 mit D. Luther auf den Reichstag
nach Augsburg und starb daselbst ; Sigmund t. L., Dom-Dechant zu
Merseburg, befand sich auf dem genannten Reichstage im Comitate des
KurAlrsten Joachim I. zu Brandenburg und starb später, 1544, als der
letzte katholische Bischof zu Merseburg ; ein anderer Sigmund v. L.,
Domdechant zu Merseburg, verrnfthlte sich 1545 und D. Luther hielt
ihm selbst die Hochzeits-Predigt; Hans v. L., kursächs. Appellations-
Rath, wurde 1570 Ober-Aufseher der Grafschaft Mansfeld; Wolff v. L.
war 1685 der Kurfttrstin Wittwe Magdalena Sibylla zu Sachsen Ober-
Küchenmeister und nach dem Tode derselben iursächs. Ober-Land-
Fischmeister; ein anderer Wolff v. L. starb 1710 als Amts-Hauptmann
zu Leipzig und Würzen mit Hinterlassung von fünf Söhnen und Johann
Georg V. L. auf Polenz war 1713 fftrstl. Sachsen -gothaischer Ober-
Stallmeister. — Der Stamm blühte, wie namentlich v. üechtritz ange-
geben hat, fort und von den mehreren Häusern kam besonders das Haus
Machern zu Ansehen, von welchem hier nachstehende Stammreihe einen
Platz finden mag : Wolff v. L. auf Machern : fünfte Gemahlin : Eva
Maria v. Warnsdorf a. d. H. Schreibersdorf; — Gottfried Anselm v, L.
auf Machern, gest. 1749: Christiane Elisabeth v. Ziegler u. Klipphau-
sen, gest. 1774; — Graf Heinrich Gottlieb auf Machern, s. oben, gest.
1789: Auguste Charlotte v. Seydewitz, verw. v. Kühlewein, gest. 1764,
Frau auf Rasch witz und Auerbachs Hof zu Leipzig; — Graf Carl August,
Herr auf Machern bis 1802. gest. 11. Aug. 1842 als k. pr. General-
lieutenant a. D. und als Letzter des Mannsstammes der gräflichen Linie.
— Von neueren Familiengliedern mögen hier nur genannt sein: Carl
V. L., früher in k. pr. Diensten, gest. 1818 als k. k. Feldmarschall-
Lieutenant und Bernhard August v. L. auf Windischleube u. Pohlhof
bei Altenburg, gest. 185., resignirte 1843 als k. Sachs. Staatsminister
u. Präsident des Gesammtministeriums. Derselbe, sehr berühmt als Ge-
lehrter und früherer Director der Sternwarte auf dem Seeberge bei
Gotha, erwarb erst durch viele Werke den Ruf eines der grössten Astro-
nomen seiner Zeit und später den Ruf eines der ersten Staats-Männer
Deutschlands. Seine Verdienste um die Herzogthümer Sachsen-Gotha
und Altenburg, so wie um das Königreich Sachsen waren die grössten
und sein Name wird in diesen Staaten bis auf die spätesten Zeiten im
dankbarsten Andenken fortleben. — Von den Sprossen der Familie in
neuester Zeit wird ein v. Lindenau mit dem freiherrlichen Character als
Herr auf Ostrawe und Pluskau im Kr. Wohlau, Prov. Schlesien, und
Julius Wolf v. L., k. Sachs. Kammerh. u. Hauptmann a. D., aufgeführt.
Noch sei hier erwähnt, dass August Gottlieb v. Petrikowski, k. sächs.
Major a. D., mit k. Erlaubniss 1830 Namen und Wappen seines in dem-
selben Jahre ohne männliche Erben verstorbenen Schwiegervaters, des
k. sächs. Kreisoberforstmeisters Gottlob Heinrich v. Lindenau auf Po-
lenz , mit seinem angestammten Namen u. Wappen vereinigte.
Knauth, 8. 527. — Vol. Konig, HI. 8. 727—89. — Gauhe, I. «. 1228-25. - Z«dUr. XVIf.
8. 1375— 13A0. — M. 8. Sehneidsr, Naehr. voa d. adel. v. Llndenauitehen Oetohlechte <«-
rer Linie zn Machern und Poleni In : Klotseh uud Orundig't Sammlungen sur s&chsischen
Oetetaichte, VI. 8. 169-220 nod VII. 8. 344—359. - *. U§eMrit9, dipl. Nachr. II. 8. 64—66
— 557 —
au4 dem KIrchenb. su Machern, von 149S — 1776. aas dem Kircheob. tu Kobershayn etc. von
lfill-1792 und V. 8. 10*i-5. — Jacobi, 1800, II. 8. 865. — Allg. geneal. nnd 8Uats-Handb.
1884, I. 8. 683. — N. Pr. A.-L. III. 8. 263 und 64. — ß^tik. 9. Ltdebur, U. S. 39 und III.
8. 301. — Siebnutcher,!. 159: v. Lindenaw, Meissnisch. — Brotuf^ lleraeburg. Chronik: in
der Dedication. — Albinwi, Werthensch« Hiiitorie, 8. 66. — v. Meding, I 8. 886 und 37. -
8nppl. SU 8iebm. W.-B. Hl. 2: 6. v. L. — W.-B. d. 8&chs. Staat. I. 37 : Or. v. L. und V.
64: V. li.
Lindenan, Lindenow (Schild der Länge nach getheilt: rechts
von Silber und Roth viermal quer gestreift und links in Roth ein au
die Theilungslinie angeschlossener, den Rand des Schildes oben und
unten berührender, geradestehender, brauner Lindenzweig, welcher
rechts gar nicht, links aber dreimal geastet ist und gleich anter jedem
Aste drei kleine, grüne Lindenblätter an einem langen, gi'ünen. in Form
eines Kleeblattes zusammengefügten Stiele trägt). Ein zu dem däni-
schen Adel gehörendes Geschlecht, welches Val. König u. Gauhe muth-
masslich von der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie her-
leiteten, für welche Annahme aber die Wappen durchaus nicht sprechen,
— Otto Lindenow, Danus, studirte 1593 zu Padua. Hans v. L. der
Aeltere war von 1624 bis 1639 k. dän. Geh.-Rath und Präsident zu
Callundburg und wurde dann Reichsrath. Derselbe hatte sich um die
Studien des berühmten dänischen Historikers Suaningius in der Jugend
sehr verdient gemacht. Der gleichnamige Sohn . Hans v. L. der Jün-
gere, erhielt nach dem Vater die genannte Präsidenten-Stelle und war
wohl der Hans v. L., welcher 1654 als Admiral der k. dänischen Flotte
vorkommt. — Nach in grösseren Sammlungen sich findenden Siegeln,
doch mit gewechselten Feldern, hat der Stamm aoch in die zweite Hälfte
des 18. Jahrb. hinein geblüht.
Suaningius, Chronol. Dan. 8. 194. - Val. Konig, III. 8. 780. — Gauh^, I. 8. l'i'ift und
II. 8. lKfi7. - 9. Mtding, I. 8. 337u. SS. — Lezie. over adel. Famil. i Danmark, I. Tab. 58.
Lindenbeck (in Silber ein belaubter Lindenbanm). Ein früher zu
dem meklenburgischen Adel zählendes Geschlecht, welches von 1506
bis 1621 vorkommt.
V. Meding, II. 8. 342 : nach dem M. 9. abgeg. Mekleob. Familien.
^ Lindenberg (in Silber ein nach der rechten Seite aufspringender,
rother Edelhirsch mit einem Fischschwanze). Brandenburgisches Adels-
geschlecht, welches bereits 1574 zu Marzahn im jetzigen Kr. Nieder-
Barnim, 1616 zu Wölmsdorf im Kr. Jüterbock-Luckenwalde und 1625
zu Beeskow, Burglehn, sass. Dasselbe , früher auch zu dem erfurter
adeligen Patriciat gehörig, ist in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. er-
loschen. — Ein Adelsgeschlecht dieses Namens blühte auch in St. Gal-
len. Das Stammschloss desselben führte seinen Namen, lag bei Ober-
Büren und mehrere Sprossen des Stammes waren Gutthäter des Klo-
sters Tännicon , wo auch das Erbbegräbniss war. Später sollen auch
Familienglieder nach Oesterreich gekommen sein , doch fehlen nähere
Nachrichten.
N. Pr. A.-L. III. 8. 264 nnd V. 8. 311. —Freiherr 9. Ledebur, II. 6. 39.
Lindenboom. Ein in Brabant vorgekommenes Adelsgeschlecht.
Carl V. Lindenboom, Generalmajor der Staaten von Holland, herzogl.
Sachs, hildburgh. Geh.-Rath n. Drost der Stadt und Grafschaft Guylen-
burg, starb 1717. Wahrscheinlich hatte derselbe in Folge seiner Ver-
dienste den Adel erhalten. ^
Qauhi, II. 8. 165» and 56. - T^og, I. 8». ~ Soppl. ta Sieba. W.-B. lU. le.
— 568 —
Linden brocli, Lindenbrog, Lindebmch. Altes niedersächsisches,
schon 1301 im kedinger Lande bekanntes Adelsgeschlecht, dessen Adel
1520 vom Erzbischofe zn Bremen anerkannt und bestätigt wurde.
Mushard. Monum. uobil. Rreai., 8. 344. — Zedier, XVII. S. iaH3-86. — J, H, r. SetUn,
Urxpniiig der berühmten Liiideubrogi«trhen Familie in Hamburg aus dem Uenogth. Breraco
In der 6. Sftmml. d. Bremen und Verdenschen Merkwürdigkeiten. Bremco, 1761. 8. A'I"*.
Lindenfels, Lindenfelss, auch Freiherren (in Silber ein schräg-
rechter, mit drei silbernen Sternen belegter, schwarzer Balken;. Im
Kgr. Bayern anerkannter Freiherrnstand, auf Grund des durch Urkun-
den von 1705 herab erprobten frei herrlichen Prädicats. Die Einver-
leibung in die Klasse der Freiherren des Kgr. Bayern erfolgte 24. Octob.
1812. — Altes, schwäbisches und fränkisches, nicht mit der rheinlän-
dischen Familie Mosbach v. Lindenfels' zu verwechselndes Greschlecht
aus dem alten zum Canton Ottenwald gehörigen, aber schon zeitig an
die Markgrafen von Baden vertauschten, gleichnamigen Stammsitze.
Dasselbe war in den ältesten Zeiten am Rheine und in Schwaben und
seit Anfange des 17. Jahrh. in Franken und im Herzogth. Sulzbaeh an-
gesessen und gehörte durch den Besitz der Rittergüter Nairitz, Wei-
denberg , Windischen , Leibach etc. zu dem Ritter-Canton Gebürg , so
wie durch andere Güter zu dem Canton Altmtihl. Die ordentliche
Stammreihe der Familie beginnt Biedermann mit Philipp v. L. u. führt
dieselbe bis zu seiner Zeit fort. Billungen v. L. tritt urkundlich 1151
als Stifter des Klosters Brombach und 1170 nochmals als Wohltbäter
dieses Klosters auf; Hertwich v. L. beschenkte 1195 die Abtei Lorch
und eben so Ulrich v. L. und seine Hausfrau Cunigunde. Johann v. L.
gründete später das Stift Kaysersbrunn u. Johann II. v. L. war Domherr
zu Worms; Johann III. wurde 1478 Propst zuSchonau bei Heidelberg;
Stephan IL, gest. 1566 war Obervoigt der Grafschaft Hechingen und
mit Sabina v. Rechberg a. d. H. Hohen-Rechenberg vermählt; Philipp
V. J^. , erst pfälz. Hofmeister zu München , dann Obervoigt zu Hohen-
zollern und zuletzt Hofmeister zu Ober-Sttlzburg, war mit Anna Grf.
v. Hohenzollern , gest. 1565, vermählt; Hans Caspar sen. v. L., gest.
1573, — ein Sohn des Stephan IL — deutschmeisterischer Rath zu
Mergentheim , verm. mit Anna v. Sickingen a. d. H. Landstuhl , wurde
der nähere Stammvater der jetzigen drei Linien des Stammes; Georg
V. L., württ. Rath und Oberamtmann zu Heinsheim und Ober- Wonnen-
thal, vermählte sich 1560 mit Maria v. Falken und Hans Walther v. L.,
gest. 1605, kurbayer. Geh.-Rath und Oberst-Kämm. zn München, hatte
eine v. Dünheim , Schwester des Bischofs zu Speyer, zur Gemahlin. —
Was spätere Farailienglieder anlangt, so schlössen die Gebrüder Jobst
Bernhardt, Hans Walther und Wolf Ernst v. L. 16. Juni 1658 einen
Familienvertrag, welcher 20. Aug. 1664 die kaiserliche Bestätigung
erhielt und in welcher dieselben als Fränkische vom Adel, dem h. rftm.
Reiche immediate unterworfen, anerkannt wurden. Wolf Ernst, geb.
1644, war k. franz. Oberstlieutenant und Commandant eines Reiter-Re-
giments und Jobst Bernhardt jun., fürstl. bayreuth. Geh.-Rath u. Amts-
hauptmann zu Wunsiedel; Carl Christian, geb. 1667, kommt als kur-
pfälz. Kammerh. und Oberst vor; Christian August, geb. 1682, war
markgr. brandenb. Oberstforstmeister und schwarzb. rudolst. Geh.-Rath,
— Ö59 —
Leo Bernhardt, geb. 1678, markgr. brandenb. Geh.-Rath u. Kammer-
Präsident in Bayreuth und Christian Carl v. L., geb. 1721, markgräfl.
bayreuth. Minister. — Die von dem obengenannten Hans (^aspar sen.
V. L. stammenden, jetzt blühenden drei Linien des Geschlechts sind:
die Thumsenreuther-, Reisslasser- und Wolframshofer Linie. Das Haupt
der Thumsenreuther Linie war in neuester Zeit: Freih. Wilhelm, geb.
1749 — Sohn des 1837 verstorbenen Freih. Friedrich auf Thumsen-
reuth, Altenstadt, Lehen, Steinbach, Neuenreuth und Laineck aus der
Ehe mit Caroline v. Flotow. gest. 1850 und Enkel des 1738 geborenen
Freih. Heinrich Wilhelm auf Kötzersdorf, Laineck und Göppmannsbühl
— k. bayer. Generalmajor und Brigadier, verm. 1823 mit Friederike
Erdinger, aus welcher Ehe neben drei Töchtern , von welchen Freiin
Sophie, geb. 1833. sich mit Gustav v. Bezold, k. bayer. Bezirks -Ge-
richts-Assessor, vermählte , drei Söhne entsprossten : Freih. Friedrich,
geb. 1825, k. bayer. Hauptmann, Freih. Gustav, geb. 1829, k. bayer.
Hauptmann und Freih. Carl, geb. 1831, k. bayer. Appell. -G^r.-Assess.
Die drei Brüder des Freih. Wilhelm sind die Freih. Carl , Gustav und
Julius. Freih. Carl, geb. 1802 , Errichter und Besitzer des Famiiien-
Fideicommisses ftlr die Thumsenreuther Linie, bestehend aus den Rit-
tergütern Thnmsenreuth, Altenstadt und Lehen , k. bayer. Kämm, und
Regier. -Director (Kammer d. Innern), verm. 1838 mit Marie Freiin
Holzschuher v. Harrlach, geb. 1817, aus welcher Ehe zwei Töchter
und ein Sohn leben. Freih. Gustav, geb. 1805, Mit-Elrrichter und Be-
sitzer des Familien-Fidei-Commisses, ist k. k. Kämm, und Oberst a. D.
und vom Freih. Julius, geb. 1808, k. bayer. Kämm, und Regier.-Rath,
verm. 1837 mit Elise v. Elbracht, geb. 1809, stammen, neben vier
Töchtern, drei Söhne, von welchen der älteste, Freih. Otto, geb. 1837,
als Oberlieutenant im k. k. Cürassier-Regim. Nr. 6 steht. — Haupt der
Reisslasser Linie war in neuester Zeit: Freih. Carl, geb. 1793 — Sohn
des Freih. Friedrich Carl, gest. 1817, Herrn auf Rcisslass, k. nieder-
länd. Majors u. grossh. bad. Kanmierberm, ans der Ehe mit Marianne
Freiin Trütschler v. Falkenstein, gest. 1836 — Gutsherr auf Reisslass
u. Alt-Neuhaus, k. bayer. Kämm., Generalmajor etc., verm. 1834 mit
Ludovica Freiin v. Aretin, geb. 1802, ans welcher Ehe, neben einer
Tochter, zwei Söhne entsprossten: Freih. Carl, geb. 1836, k. bayer.
Lieutenant u. Freih. Friedrich, geb. 1841. — Das Haupt der Wolf-
ramshofer, kathol. Linie ist: Freih. Ferdinand, geb. 1818, k. bayer.
Hauptmann a. D. und der Bruder desselben ist, neben zwei Schwestern,
Freih. Franz, geb. 1826, ebenfalls k. bayer. Hauptmann. — Aus der
Ehe des Bruders des Freih. Anton, des 1842 verstorbenen Freih. Fer-
dinand, Herrn auf Wolframshof- Weha und Höflas, k. bayer. Hauptmanns
ä la suite, verm. 1818 mit Theresia Grf. v. Armansperg, gest. 1858,
stammen zwei Töchter und drei Söhne, die Freiherren : Ado^h, geb.
1819, k. bayer. Hauptmann, August, geb. 1821 u. Ludwig, geb. 1823,
k. bayer. Hauptmann — Eduard Freih. v. liindenfels, k. sächs. Ritt-
meister a. D., verm. mit Maria Hebenstreit, starb 31. März 1862 zu
Dresden.
Buetlini, II. 8. US. — Qu»k€, 1. 8. 1236 oad >6. — t. SaUtMu, IlL 8. 316—18. —
Zedier, XVII. 8. 1366-93. — BUdumumn, Caatott Oetoftr«. Tab. 141—31 a. Cant. Altafibl,
— 560 —
Tab. 48. — Salver, 8. 306 and 307. — v. Lang. S. 17S. — N. Pr. A.-L. III. 8.264 und 65.
— Freiherr v. Ledebur, U. S. 39. — Ooneat. Tasehenb. d. freih. Hiaser. |H6i. 8. 434- 39b.
186?. 8. 471-73. — e. Medinf, II. 8. 34:? und 43. - Suppkm. su Mebm. W.-B. IV. 17.-
Tfrof, I. 43 und Siebenkee», I. S. 59 and 60. — W.B. d. Kgr. Bayern. III. b% u. r. WSt-
ckern, Abth. 3. — W.-B. d. Siebs. 8Uat. III. 33.
LindMihain und Freyenberg, Edle nnd Ritter. Erbl. -österr.
Ritterstand. Diplom von 1814 für Johann Baptist Edlen v. Linden-
hain und Freyenberg, k. k. Gubernial-Rath und Kreisbauptmann zu
Hradisch. Der Stamm wurde fortgesetzt. In neuester Zeit war Frie-
drich Ritter v. Lindenhain und Freienberg Oberlieutenant im k. k.
5 7. Infant. -Regimente.
Megerle v. Müfd/eld. Krg.-Bd. 8 171. - Milit-Srhem. d. Oosterr. KaUertb.
Lindenbeim. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1705 för Jo-
bann Jacob V. Lindenheim, mit Bestätigung des von dem Fürsten v. Eg-
genberg erhaltenen Adels.
Megerle 0. Mühlfeld, Erg&nz.-Bd. S. 361.
Lindenkampf (in Silber zwei ins Andreaskreuz gestellte, schwarze
Anker). Reichsadelsstand. Diplom vom 23. Aug. 1803 fttr Franz Theo-
dor Olfers zu Münster u. für die Gattin desselben, Maria Elisabeth Lin-
denkampf, unter Beilegung des angegebenen Wappens fQr Letztere. Das
erwähnte Diplom erhielt 25. Mai 1825 die königl. Anerkennung.
Freiherr v. Ledebur, III. 8. 301 und 2.
Lindenowski. Im Kgr. Preussen bestätigter Adelsstand. Bestä-
tigungsdiplom vom 21. Dec. 1799 (nach einer von der gewöhnlichen
Annahme verschiedenen Angabe von 1789) für Johann Christian v. Lin-
denowski, k. preuss. Kriegsrath und Residenten zu Danzig. Der Em-
pfänger des Diploms, nach demselben abstammend von dem im 17. Jahrh.
lebenden Laurenz v. Lindenowski, Herrn auf Bogschütz im Oelsischen,
später Stadtpräsident, Oberbürgermeister zu Danzig und Geh.-Kriegs-
>ath, war zweimal vermählt. Aus der ersten Ehe mit einer v. Bandemer
stammten zwei Töchter, während die zweite mit einer v. Scharden,
welche 6. Nov. 1807 als Wittwe starb, kinderlos blieb.
Sinapiua, II. 8. 783 und Desselben Olsnograpbia, 1. 8. 936. — «. HeUbach, II. 8. 53 u.
54. __ N. Pr. A.-L. III. S. 5 und »65 und V. 8.311. — Freiherr v. Ledebur, 11. 8. 39 und
40. — W. B. d. Preuss. Monarch., III. 86. — Kneschke, IV. 8. 260.
Lindenthal, Kabisch v. Lindenthal (in Blau ein, mit drei neben-
einander gestellten, fünfblättrigen, rotlien Rosen belegter, silberner
Querbalken). Freiherrnstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom 16. Nov.
1825 für Ludwig Heinrich Kabisch, Med. Baccal. etc., mit dem Prädi-
cate: V. Lindenthal. Derselbe, gest. 1858, gebürtig aus dem sächs. Erz-
gebirge, trat jung in den Banner freiwilliger Sachsen, wurde später
Ofldcier in der Landwehr, übernahm nach Entlassung derselben das
Amt eines städtischen Baumeisters in Grimma, gab dasselbe ab, um sich
in Leipzig der Medicin zu widmen, vermählte sich hier mit einer Tochter
des reichen Oberhofgerichtsraths Kees auf Zöbigker u. nach dem Tode
derselben mit ihrer Schwester, kaufte den schönen Rittersitz Gautzsch bei
Leipzig und lebte den Wissenschaften, namentlich der Geschichte und den
historischen Hülfswissenschaffeen und vor Allem der Genealogie u. He-
raldik, io welchen er als fleissiger Forscher und Sammler sehi* bekannt
wurde. Seine unter den günstigsten Verhältnissen zusammengebrachte
— 661 —
Bibliothek mit werthvollen Sammlungen und vielen, grossen Fleiss ver-
rathenden Manuscripten ist 1859 in Leipzig unter den Hammer ge-
kommen und leider zerstreut worden, da der einzige Söhn aus erster
Ehe an geistiger Störung litt. Letzterer , Jacob Friedrich Eugen Ka-
bisch Freilierr v. Lindenthal, schloss 30. Jan. 1862 den Stamm.
Handschriftl. Notis. — W.-B. d. SÜnbs. fiUaten, IV. 15. — Ktuachke, I. 8. 274.
Lindequiest (in Silber auf grünem Boden eine Linde, welcher der
Gipfel fehlt). Reichsadelsstand. Diplom von 1792 für OlofLindequist,
k. schwed. Artillerie-Major. Die Familie war in den letzten Jahrzehnten
mit Schweickwitz auf Rügen begütert und blüht noch jetzt in Preussen.
Frfiiierr 9. L^debur, II. 8. 40 ond III. 8. 30'i. — Pommernsch. W.-B. IV. Tab. 4.
Linder v. Bienenwald. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
181 1 für Franz Linder, k. k. Hauptmann im Inf. -Reg. Freih. v. Kerpen,
mit dem Prädicate : v. Bienenwald. Der Stamm wurde fortgesetzt u. in
neuester Zeit war Eduard Linder v. Bienenwald Hauptmann 1. Cl. im
24. Inf.-Regim.
Megfrte v. Mühlfeld, 8. 221. — Milit.-Soheaut. d. Oesierr. KaiHerth.
Linder v. Linden, Freiherren. Erbländ. -österr. Freiherrnstand .
Diplom von 1791 für den k. k. Obersten im Inf. -Reg. Gr. v. Kaunitz-
Rietberg v. Linder, mit dem Prädicate: v. Linden.
Megffl« V. Müklfeld, H. 6H.
Linder v. Lindenthal. Böhmischer Adelsstand. Diplom von 1732
für Franz Anton Linder, Cameral- Administrator zu Neuholz in Schle-
sien, mit dem Prädicate. v. Lindenthal.
Mtgtrle 9. AfiUl/etld, Brg.-Bd. 8. SHS.
Lindem (im Schilde zwei Lorbeerzweige). Ein zu dem Adel im
Kgr. Preussen zählendes Geschlecht, ans welchem Sprossen in der k.
Armee standen. — Ein v. Lindem war 1827 Oberst und Gommandant
des 2. Bataill. des 26. Landwehr -Regiments und lebte später im Pen-
sionsstande zu Burg bei Magdeburg und ein Sohn desselben war 1855
Rittmeister im 11. Husaren-Regimente.
N. Pr. A.-L. in. 8. ««6. — Freiherr 9, Ledebur, O. 8. 40.
Lindesheimb, Freiherren. Reichsfreihermstand. Diplom vom
17. Apr. 1723 für Georg Anton v. Lindemann, k. k. Oberstlieutenant
im Infant.-Regim. Gr. v. Wilczek, mit Besserung und Vermehrung des
alten Wappens und der Erlaubniss, sich schreiben zu dürfen: Reichs-
Freih. v. Lindesheimb. — Der Empfänger des Diploms hatte sich in
den französischen Kriegen, bei Aufständen in den deutschen u. welschen
Reichslanden, so wie auch in Ungarn, besonders aber gegen die Türken
bei Temeswar, wo er bei dem Sturme ein Bataillon von dem Regimente
Graf Heister befehligte , tapfer und muthvoll hervorgethan und wurde
deshalb in den Freiherrnstand versetzt. Das allein richtige Wappen
nach dem Diplome hat nur Dorst gegeben.
Zedier, XVII. 8. 139« — Dorst, Allgera. W -B. II. Tab. V44 ond 8. 186— 8«.
liindheim (Schild geviert : 1 u. 4 in Silber ein grüner Linden-
baum und 2 und 3 in Roth ein einwärtsschreitender, aber auswärts-
sehender, geflügelter, goldener Löwe mitaofwftrtsgesclüagenemSchweife,
Xneeehk«, DeoUob. Adelt-Lez. V. 36
— «63 —
oder wohl richtiger ein Greif, ein goldener Lindwurm. Aas dem ge-
krönten Helme wachst ein grüner Lindenbauro empor, rechts, wielildD^
von einem sechsstrahligen Sterne beseitet). Reichsadelsstand. Diplom
um 1733 für Johann Jost Lindheimer, k. k. Rath and Mitglied der
ständigen Bürgcr-Repräscutation zu Frankfurt a. M. u. für den Broder
desselben, Cornelius Lindheimer, fttrstl. hessisch, and anderer Stände
Rath und Procurator bei dem Reichskammergericbte zu Wetzlar, anter
Abänderung des bisherigen Familiennamens in : v. Lindheim. — Euo
aus Frankfurt a. M. stammendes Geschlecht, welches daselbst no<A zi
Ende des 18. Jahrh. das Bürgerrecht besass. — Von den Söhnen des
obengenannten, 1662 geborenen und 1744 gestorbenen Johann Jost
V. Linhheim trat Johann Gotthard v. L. in hessen -darmstädtische, Ge-
org Melchior v. L. aber in holländische Dienste. Ersterer , verm. mit
Anna Maria Mehlin aus Frankfurt, starb 1779 als ftlrstl. hess. darmst
Generalmajor und Commandant von Darmstadt und hinterliess zwei
Söhne, von welchen Friedrich v. L.. geb. 1745, erst in herz, wfirttemb.
Hof- u. Militairdiensten stand u. später markgr. badischer Migor vrorde,
Philipp V. L. aber, geb. 1747, verm. mit Luise v. Werner, einer Toch-
ter des hess. darmst. Generalliont. v. Werner, aus hessischen Diensten
in die k. preuss. Armee übertrat, 1798 TIauptmann im k. pr. Reghnente
v. Hausen war und den Stamm in Preussen fortsetzte. — Der obenge-
nannte, in holländische Dienste getretene Georg Melchior v. L. hatte
einen Sohn, Johann Georg v. L., welcher Hauptmann in holländischen
Diensten ¥nirde und eine Tochter, Johannette Rosine Salome v. L., geat
1794, welche mit dem holländischen Ilauptmanne Wilhelm Heinrich
V. Niexener vermählt war u. deren einzige noch lebende Tochter, Hen-
riette Helene verw. v. Ziegesar, in Frankfurt a. M. wohnt, — Philipp
V. L., s. oben, trat als Major aus der activen preuss. Armee and starb
1825 als Postmeister zu Graudenz. Von seinen drei Söhnen starb der
ältere 1816 als Major und Commandeur des Gamison-Garde-Bataillons
zu Spandau and der zweite als Capitain und Commandeur eines Jftger-
Detachements an den im Feldzuge des Frühjahrs 1814 erhaltenen Wun-
den. Der dritte Sohn stieg zum Generalüeutenant, commandirenden
General des VL Armeecorps etc.
N. Pr«iMH. A.-L. III. S. 265 und 66. - Freih. v. Udibur, II. 8. 40. — KntMCkke, IV.
S. 261 und 61'.
Lindheimer auf Wildenberg. Adelsstand des Kgr. Bayern. Di-
plom vom3. Sept.1814 über Eitheilung des Adelsrechts ftlr G«org Lind-
heimer, k. bayer. liOgationsrath u. Landwehr-Major. — Der Vater des-
selben besass schon das adelige Gut Münster bei Stein im Elsass and
der Empfänger des Diploms hatte das adelige Gut Wildenberg erworben.
V. Lang, 8. 432. — W.-B. des Kgr. Bftyorn, VI. 9.1.
Lindholtz. Erloschenes, berliner Patriciergeschlecht, aus welchem
Caspar Lindholtz, Erbgesesseu auf Bukow bei Teltow, kurbrandenb.
Oberstwachtmeister, 6. Juli 1628 starb.
Freiherr 9. Ledehur, II. 8. 40.
Lindinstrut. Hessisches, im 14. Jahrh. vorgekommenes Adels-
geschlecht.
f. aencktnbm-g, Ajinal. Hass., Coli. VH. 8. IIS. •> ZtMer, XVfl. 8. 140t.
— 668 —
Lindl, Edle u. Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom von 1720
fttr Johann Joseph Lindl, mit dem Prädicate : Edler v.
Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 171.
Lindner (Schild geviert: 1 u. 4 in Schwarz ein bekränzter, wilder
Mann, in der Rechten einen entwurzelten Lindenbaum haltend und
2 u. 3 in Roth ein auf einen Felsen springendes Einhorn). Ein, früher
zu dem schlesischen Adel zählendes Geschlecht, welches 1^11 zu Grün-
eiche und Romberg im ßreslauischen und noch 1720 zu Kachel imTreb-
nitzischen, zu Scharfenort im Goldbergschen und zu Strachwitz im Lieg-
nitzischen sass. Tobias v. Lindner und Grüneiche, Herr auf Romberg,
war 1587 Rathsherr zu Breslau und starb 14. Mai 1611. — • Freih.
V. Ledebur vermuthet, dass diese Familie das auch in der Oberlausitz
vorgekommene Geschlecht dieses Namens gewesen sei, aus welchem
Franz Lindner 29. Mai 1546 einen kaiserlichen Wappenbrief er-
halten hatte.
Hen«l, Sllesiogr. renovata, S. 767. — Sinapius, II. 8, 7SS. — Z€dltr , XVII. 8. 1403. —
N. Pr. A.-U III 8. 266. — FreiAerr 9, Ledebur, II. 8. 40. — Siebmacher, IV. 117.
Lindner, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom 3. Aug.
1715 für Hermann Lindner, Capitain-Lieutenant der breslauer Stadt*
garnison. — Der Sohn desselben, Christian Friedrich v. Lindner, st^rb
1744 als Oberstlieutenant im k. preuss. Infanter.-Regim. v. Bardeleben
und hinterliess einige Söhne, welche Officiere in der k. preuss. Arme^
waren.
M^g^ri« V. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 117. — v. HeUbaeh. II. 8. 64. — N. Pr. A.L. Ilf. 8. 366.
- Freiherr v. Ledebur, II. 8. 40.
Lindner (in Silber drei, 2 u. 1, kleine, blaue Schilde: 1 schräg
rechts getheilt: unten in Grün ein links gekehrter, silbern geharnischter
Arm, in der Hand eine weisse Schreibfeder haltend und oben in Silber
ein schräg linksgestellter, mit der Spitze nach unten gekehrter Pfeil;
2 in Silber eine schrägrechts aufsteigende, dreistufige, rothe Treppe,
hinter welcher ein gekrönter, schwarzer Adler, dessen Brust mit dem
königl. Namenszuge : F. H. belegt ist, emporwächst und 3 von Silber a.
Roth quergetheilt mit einem goldenen, mit einem nach rechtsgekrümmten
Fischschwanze versehenen Greife). Adelsstand des Kgr. Preussen. Di-
plom vom 29. Nov. 1773 für die drei Gebrüder Johann Ferdinand Frie-
drich Linduer, k. preuss. Rittmeister im Husaren-Regimente : v. Werner,
Carl Heinrich L., k. pr. Capitain bei dem Ingenieur-Corps und Gustav
Heinrich L., k. pr. Cornet im Husaren-Regimente v. Podjursky. — Jo-
hann Friedrich Ferdinand v. Lindner trat später in die k. russische
Armee, nahm als General der Cavallerie den Abschied, kaufte 1804 in
Schlesien das Gut Kammerswaldau bei Hirschberg und starb um 1812.
Carl Reinhold v. L. wurde 1803 Generalmajor und starb a. D. 1828.
Ueber Gustav Heinrich v. L. fehlen weitere Nachrichten.
V. Uellhach, II. 8. 54. — N. Preuss. A.-L. I. 8. 46 und III. 8. 366. — Freiherr v. Le-
debur, n. S. 40. — W.-B. der Preuss. Mon. III. 86. - Kneschke. IV. 8. S69 und 6S.
Lindner v. Stolzer* (Schild der Länge nach getheilt: rechts quer-
getheilt: oben in Gold zwei neben einander stehende Stelzen u. unten
in Blau ein goldener Stern und über demselben ein gestürzter Halb-
mond und links in Silber auf grünem Boden ein grüner Lindenbaum).
36*
— 664 —
•
Adelsstand des Kgr. Sachsen. Diplom vom 11. (21.) Aög. 1813 ftr
Dr. Stolzer in Görlitz , Herrn auf Niederholtendorf in der Oberiansitz.
— In neuester Zeit wird Fingal August Lindner v. Stolzer, k. prenss.
Lieut. a. D. als Herr auf Nieder - Steinkirch bei Laubau genannt —
Sonst sehr genaue Angaben über die sächsischen Erhebungen nennen
den Empfänger des Adelsdiploms nur : Dr. Stolzer — vielleicht ist det
Name : Lindner v. Stolzer durch Adoption entstanden.
Haiidschriftl. NoUt. -> Freiherr 9. Ledtbur, Hl, 8. 303. — Scblesiteh. W.-B. Nr. 418.
Lindow, Grafen, s. Lindau, S. 548.
Lindstedt. Altes Adelsgeschlecht der Altmark aus dem gleichna-
migen, der Familie schon 1319 zugestandeneu u. verbliebenen Stamm-
sitze unweit Gardelegen, welches sich Lindstedt zu Lindstedt oderLind-
stetten und Linstetten schrieb. Dasselbe war zeitig auch in Vor «Pom-
mern u. in der Uckermark u. später auch in der Mittelmark angesessen
und zwar in Pommern im Wolgastschen, in der Uckermark ansschliesB-
lich im Prenzlower- u. in der Mittel-Mark im Ober-ßarnimschen Kreise.
— Heinrich L. nahm 1478 als h. pomm. Oberst die Stadt Vierraden
ein und um dieselbe Zeit lebte auch Henning L. ; Achim war unter Her-
zog Heinrich zu Braunschweig 1492 bei der Belagerung von Brann-
sohweig und Christoph v. L. kommt 1606 als pommerischer Landrath
.vor. — Von den späteren Sprossen des Stammes sei hier namentlidi
genannt Daniel Georg v. L., geb. 1705 — ein Sohn des Joachim An-
dreas V. L. , Herrn auf Lindstedt — welcher mit einer v. Pieverling
vermählt war, sich in den Schlachten bei Prag und Collin sehr ausge-
zeichnet hatte, 1758 Generalmsgor wurde und 1764 starb. — Die
uckermärkische , zuletzt noch zu BröUin gesessene Linie des Stammes
ging 1738 aus und die altmärkische Stammlinie erlosch 16. Mai 1804
mit Werner Christoph Heinrich v. Lindstedt auf Lindstedt. Der Stamm-
sitz kam durch die Erbtochter an die v. Rinow.
MieraeU Lib. 6. - Gauhe, I. 8. 1326. — VansHa adel. Pommern, Colb. 174). 8. 985. -
Orundmann, 8. 45 — N. Pr. A.-L. If. 8. 267 — Fr9ih. r. Ud*bwr, U. 8. 40 und 41 mitf
111. 8. 303. — Siebmacker, Ul. 166: v. L., Pomm«risch. — 9. Mtding , II. 8. 84S : unter
dem unrichtigen Namen: ▼. Lindenfels. — Pommersehes W.-B. V. Tab. 16.
Lindt (Schild geviert: 1 und 4 in Silber eine rothe Stufe und 2
und 3 in Silber auf grünem Hügel ein brauner Zinnen- Wartthurm. Auf
dem gekrönten Helme eine aufwachsende , rothbekleidete Jungfrau in
der Rechten einen goldenen Ring mit blauem Steine emporhaltend).
Reichsadelsstand. Diplom um 1780 Dir Anton Franz Hermann Lindt,
kursächs. Oberst. Derselbe, aus Frankfurt a.M. gebürtig, wurde 1784
General-lnspecteur der Infanterie, 1786 Chef eines Infant. -Reg. u.1799
General der Infanterie. Ein Sohn desselben, Carl Adolph Valentin v.L.
trat 1834 als Msgor aus der k. sächs. Armee, lebte dann in Dresden
und ist später gestorben. Die Schwester desselben , Antonie v. Lindt
lebte noch 1862 in Dresden. — Was das Wappen anlangt, so ist die
rothe Stufe in Silber im 1. und 4 Felde u. die Jungfrau auf dem Helme
dem Wappen der alten kärntuer Familie v. Lindt angehörig, s. Sieb-
macher, I. 45.
Uandtchriftl. NoUt. — Tyrog , I. 247. - W.-B. d. Säolis. SUftMo, V. 65. — KntMCkkt,
II. 8. »7».
— 565 —
Lingauer v. Lindenthal. Erbländ. - österr. Adelsstand. Diplom
von 1811 für Georg Lingauer, k. k. Oberstwachtmeister, mit dem Prä-
dicate: v. Lindenthal.
Megerle v. Mühi/Hd, 8. 221.
Lingelshelm. Altes, elsasser Adelsgeschlecht aas dem gleich-
namigen Schlosse bei dem, eine Meile von Strassburg eatfernten Flecken
dieses Namens, welches Schloss schon 1262 von den Strassburgern zer-
stört wurde. Die Familie lebte dann in Strassburg. Georg Michael
Lingelsheim , gebürtig aus Strassburg, war 1620 Präceptor des Kur-
ftlrsten Philipp Wilhelm von der Pfalz, wurde später kurpfälz. Rath u.
stand zu seiner Zeit in dem Rufe grosser Gelehrsamkeit. — Um die
Mitte des 18. Jahrh. stand ein v. L. als Oberstlieutenant in holländ.
Diensten. Derselbe war mit einer Gräfin zu Solms-Hungen aus einer
Nebenlinie der solms-braunfelsischen Hauptlinie vermählt und aus die-
ser Ehe stammte Friedrich v. L., geb. 1757 zu Hungen u. gest. 13. Jan.
1835 als k. preuss. Generallieutenant und Commandeur des Cadetten-
corps. Derselbe hatte zwei in der Armee stehende Brüder, von welchen
der jüngere als k. pr. Oberstlieut. in d. A. 1822 starb. Derselbe soll
Kinder hinterlassen haben, doch wird das Geschlecht als erloschen be-
zeichnet.
XSnigho/er, OhroDik von fitraatburg« 8. 252. — Tromdorf , oeae and alte Qeo^aphie,
rV. 8 231. — N. Pr. A.-D. UI. 8. 267 und 68. — FrMhtrrt. Udebur, II. 8. 41.
Lingenthal, Zachariae v. Lingenthal. Adelsstand des Grossh.
Baden. Diplom von 1842 ftlr D. Carl Salomo Zachariae, grossh. bad.
Geh.-Rath und o. ö. Professor des philosophischen Rechts, des deut-
schen Staats- so wie des Kirchen- u. Lehenrechts an der Universität
Heidelberg, mit dem Prädicato : v. Lingenthal und zwar für die Nach-
kommen nach dem Rechte der Erstgeburt. Der Empfänger des Diploms,
geb. 1769 zu Meissen, starb 1843 mit dem Rufe einer der grössten Ju-
risten und der berühmtesten Lehrer seiner Wissenschaft gewesen zu
sein. — Der Stamm wurde fortgesetzt und gehört durch Besitz der säch-
sischen Parzelle von Grosskmehlen p. r. zu dem im Kgr. Sachsen be-
güterten Adel.
Ccat, Adflsb. des Grossh. Baden. Abth. 3. 8. 347. — Dor»U Allgem. W.-B. I. Tab. 138
und 8. 166 nnd G7. — Knenehkt, I. 8 S74 und 75.
Linger. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 12. März
1705 für Christian Linger, k. preuss. Major im Artilleriecorps und
Adels-Emeuerungsdiplom vom 3. Dec. 1 787 für Peter Salomon v. Linger,
k. pr. Oberstlieutenant der Artillerie. Christian v. L. — ein Urenkel
des k. k. Oberstlieutenants Wilhelm Heinrich L., Enkel des kurbrandenb.
Capitains und Zeugmeisters bei der Artillerie Martin Ferdinand L. und
Sohn des kurbrandenb. Zengmeisters bei der Artillerie Salomon L. —
war mit Elisabeth Graefe vermählt und starb 1755 als k. pr. General
d. Infant, und Chef der gesammten Artillerie, mit Hinterlassung von fünf
Kindern. Der genannte Peter Salomon v. L. war ein Enkel des Generals
Christian v. L. — Die Familie war in der Uckermark im angermflnder
Kreise zu Alt-Künckendorf 1720 u. noch 1788 und 1767 zu WoÜitz
und Klein-Ziethen gesessen. — Yon den späteren Sprossen des Stammes
— 666 —
haben mehrere in der k. preuss. Armee gedient und noch in nener Zeit
standen drei Brüder v. L., der eine als M^jor, der andere als Capitain
und der dritte als Premierlieutenant in der k. pr. Artillerie.
9. ffellbae/i, II. 8. hb. — N. Pr. A.-L. III. 8. 3 und 8. 2ftS aud 69. — AreiA. p. Ledt-
bur, n. 8. 41. — W.-B. d. Pr. Monarch. 111.86 und 87. — Kn«9chke, I. 8. *75.
Linghen, Edle v. Ehrenstreit. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1763 far Franz Joseph Linghen, Fähnrich im k. k. Infant. -Regira.
Graf Y. Harrach, mit dem Prädicate: Edler v. Ehrenstreit.
Megerle v. Mühl/eld, 8. 221.
Lingk (in Blau ein geharnischter Arm, in der Faust ein Schvert
haltend). Ein zu dem Adel in Ostpreussen zählendes Geschlecht, welches
im Ermelande zu Bögen unweit Pr. Eylau, zu Miggenwalde bei Moh-
rungen und 1765 und noch 1820 zu Dietrichsdorf und Elditten bei
Heilsberg gesessen war. — Die Gebrüder Melchior, Balthasar und Leon-
hard Lingk hatten 23. März 1573 einen Wappenbrief erhalten. —
Sprossen des Stammes haben noch in neuer Zeit in der k. preuss. Armee
gestanden. Ein v. L. war 1828 Major, der Sohn desselben lebte als
Oberstlieutenaut a. D. in Breslau und der Sohn des Letzteren, Mor-
ümer v. L., war Premierlieutcnant im 11. Inf.-Regimente.
N. Pr. A.-L. V. 8. 312. — Freih. ». Ledebur, U. 8. 41.
Linhart, Ritter. Erbländ.-österr. Ritterstand. Diplom von 1811
für Franz Anton Linhart, ersten Kreis-Commissar zu Teschen und Herrn
auf Wazan in Mähren.
Meg€rl€ ». Mühlfeld, 8. It8.
Linken. Ein früher zu dem im Anhaltschen begüterten Adel ge-
hörendes Geschlecht. Georg v. Linken, Herr auf Klein- Wülcknitz, geb.
1616, starb 21. Aug. 1656 als Letzter des Mannsstammes und mit der
Tochter desselben, Anna v. L., verm. mit Christoph Albrecht v. Zan-
thier, ging später auch der Name der Familie aus.
Freiherr v. Ledebur, II. 8. 41.
Linker, Linker-Lützenwiek, Freiherren und Grafen, Lynoker
und Wegner» genannt v. Lincker und Ltitzenwick, Freiherren (Stamm-
wappen der katholischen Linie : Schild durch euicn abgekürzten, rothen
Sparren quer getheilt: oben in Blau ein rechtssehendes, auf dem Sparren
stehendes Lamm und unten in Silber ein schwebender, offener, goldener
Granatapfel mit zwei grünen Blättern. Stammwappen der protestanti-
schen Linie : Schild durch einen schrägrechten, schwarzen Balken ge-
theilt : oben, links, schreitet in Blau auf dem Balken ein silbernes Lamm
nach rechts und unten, rechts, schwebt in Gold eine gestürzte, schwarze
Muschel). Reichs-, Ritter- und Freiherrnstand und erbländ.-österr.
Grafenstand. Adels - Emeuerungs - und R. -Freiherrndiplom von 1 658
für Conrad Linker, katholischer Linie, Herrn auf Däberthausen u. hes-
sen-darmstädt. Kammerrath, mit dem Zunamen: Lützenwiek; Reichs-
ritterdiplom vom 7. Qct. 1688 für Nicolaus Christoph Lyncker, prote-
stantischer Linie, h. 8achs.-weim. Geh,-Rath, mit dem Prädicate : Edler v. ;
R.-Freiherrndiplom vom 7. Aug. 1 700 far denselben als h. sachs.-weim.
Consistorial-Präsident und Grafendiplom von 1816 itlr Clemens Wenzel
— •«67 —
Freiherrn v. Linker, katholischer Linie, Herrn der Herrschaft Schlüssel-
burg in Böhmen, k. k. Kämmerer und Adjutanten der böhmisch-adeligen
Leibwache im Feldzuge 1812 und 1813. — Altes, aus Ober-Hessen und
der Wetterau stammendes Adelsgeschlecht, aus welchem bereits in der
ersten Hälfte des 1 4. Jahrb., zu welcher Zeit die Familie schon als adelig
galt, Heintze Linker, geb. 1286, als Praetor oder Stadtschultheiss in der
Reichsstadt Wetzlar vorkommt. David L. erwarb nach Einigen schon
gegen Ende des 14. Jahrb., nach Anderen im 15. Jahrb. Schloss und
Rittergut Daeberthausen in der Grafschaft Holzapfel. Im Laufe des
15. Jahrb. war Daniel L., Herr auf Daeberthausen und vermählt mit
Catharina Schenck zu Schweinsberg, Officier in landgräfl. hessischen
Diensten. Demselben folgte Conrad, geb. 1575, Herr auf Däberthausen
hessen-darmstädt. Kammerrath, welcher der nähere Stammvater der
namentlich in Böhmen ansässig gewordenen, katholischen, lützenwieker
Linie wurde. Derselbe , sehr gebildet und früher mit mehreren Ge-
sandtschaften betraut, erlebte den ganzen SOjährigenKrieg, erlitt grosse
Verluste und besonders wurde das alte Stammgut Daeberthausen ganz
verwüstet. Doch hob nach dem Frieden die Familie sich sehr bald
wieder und Conrad erhielt, wie oben angegeben, noch eine Adels- Er-
neuerung. Der ihm ertheilte Zuname : Lützenwiek war der Name einer
Familie, welche mit den Linkern seit alter Zeit in genauer Freund-
schaft gelebt hatte und der Letzte des Stammes, ein deutscher Ordens-
ritter , hatte gebeten , den Namen Lützenwiek fortzuftkhren. Freiherr
Conrad binterliess drei Söhne, von welchen der jüngere, Borchard,
s. unten, den Stanmi fortsetzte. — Die protestantische, noch jetzt frei-
herrliche , flurstädt-dammersche Haupt-Linie hat mit der katholischen,
lützenwieker Linie einen und denselben Ursprung : die erste Nacliricht
über dieselbe leitet ebenfalls nach Oberhessen und sie führt dasselbe
Hauptwappenbild , das weisse Lamm in Blau , wenn auch die anderen
Bilder verändert worden sind. Die Abzweigung beider Linien von ein-
ander muss sehr früh geschehen sein. Wahrscheinlich bildet die lützen-
wieker Linie den älteren Stamm der Familie, denn dieselbe besass dau-
ernd den Stammsitz Daeberthausen und der Ahnherr war wohl ein
jüngerer Bruder des Freiherrn Conrad. — Der Gründer des hohen An-
sehens, in welches die protestantische Linie gekommen, war Nicolaus
Christoph Lyncker — ein Sohn des 1678 verstorbenen Aegidius L.,
landgr. hess. Kriegscanzlei-Secretairs und später Ober-Einnehmers der
üniversitäts-GefäUe zu Marburg und Giessen aus der Ehe mit Christine
Eleonore Ulner — einer der berühmtesten Rechtsgclehrtcn gegen Ende
des 17. und im Anfange des 18. Jahrb. Derselbe, geb. 1643 zu Mar-
burg und gest. 1726 zu Wien, Herr auf Dammer in Schlesien im Kr.
Oels- Bernstadt, auf- Flurstädt bei Apolda im Weimarischen und auf
Kötschau unweit Ltitzen im Stifte Merseburg, seit 1707 kaiserlicher
Reichshofrath auf der Herrenbank etc. , hatte aus der Ehe mit Marga-
retha Barbara Widmarkter, gest. 1696, neben drei Töchtern, von wel-
chen sich die älteste Maria , mit einem v. Hendrich und die jüngste,
Philippine Henriette, mit Johann Friedrich v. Lossow vermählte , drei
Söhne, von denen nur der älteste. Freih. Ernst Christian, s. unten, den
— 868 • —
Stamm fortsetzte. — Was die katholische, später gräfliche u. gewöhn-
lich Lipker-Ltitzenwiek geschriebene Haupt-Linie anlangt, so hinter-
liess Freiherr Burchard, s. oben, gest. 1702, drei Söhne, von welchmi
nur der ältere, Freih. Johann Jacob , gest. 1730, Herr auf Dennstädt,
kurmainz. Geh.-Rath, verm. 1705 mit Susanna Josepha Felicia v. Gu-
denus, den Stamm fortsetzte. Von dem jüngeren Sohne desselben, dem
Freih. Philipp Wilhelm Albrecht, geb. 1710, Herrn auf Romsberg,
Wasserau, Nieder-Tiefenbach, Dennstädt etc. k. k. n. kurmainz. Geb.-
Rath, auch kurmainz. Principial- u. Reichs-Directorial-Gesandten, ver-
mählt mit Maria Anna Benigna Freiin v. Reischach, entspross Freiherr
Johann Franz, geb. 1753, k. k. u. kurtrierscher Geh.-Rath und zu An-
fange des 19. Jahrb. kurtrierscher Gesandter auf dem Reichstage zu
Regensburg und von demselben stammt aus der Ehe mit Margaretba
Freiin Kossorz-Malowetz v. Malowitz Graf Clemens Wenzel, s. oben,
geb. 1785, Besitzer der Allodial-Herrschaft Schlüsselburg im Kr. Pra-
chin in Böhmen, verm. 1836 mit Anna v. Arvay. Die Schwester des-
selben. Freiin Caroline, geb. 1789, ist seit 1817 vermählt mit Carl Jo-
seph Freih. v. Lilgenau, k. bayer. Kämmerer und Major ä la suite. —
Die protestantische Haupt -Linie, welche die Nachkommenschaft des
Freiherrn Nicolaus Christoph, s. oben, umfasst und gewöhnlich Lyncker
geschrieben wird , blüht in einer älteren , schlesischen und einer jünge-
ren, vormals thüringen'schen Special-Linie, von welchen die erstere in
einen älteren, dammerschen und in einen jüngeren , brandenburgischea
Zweig geschieden ist. Das Wichtigste über die genealogischen Verhält-
nisse dieser jtlngeren Hauptlinie ist Folgendes: Freih. Ernst Christian,
s. oben, — ältester Sohn des Freih. Nicolaus Christoph — geb. 1685
und gest. 1750, war zuerst h. württemb. Geh. Legationsrath , wurde
1714 zum Reichs-Hofrathe expectivirt, später aber markgr. brandenb.-
ansbachscher Geh.-Rath u. Justizraths-Präsident, auch Ober-Amtmann
zu Burg-Thann. Derselbe vermählte sich 2.Apr. 1725 am 88. Geburts-
tage seines Vaters zu Wien mit Wilhelmine Elisabeth Freiin v. Secken-
dorf, ans welcher Ehe, neben drei Töchtern, sechs Söhne entsprossten,
von welchen letzteren nur der dritte, Freih. Job. Ludwig Ernst und der
vierte, Freih. Heinrich Ferdinand Christian, dauenide Nachkommenschaft
hatten. Freih. Job. Ludwig Ernst, geb. 1731 u. gest. 1800, erst in würt-
temb., dann in brandenb.-cuhnb. u. später während des ganzen 7jährigen
Krieges in k. pr. Diensten, verm. in erster Ehe 1765 mit Charlotte So-
phie Freiin v. Prittwitz a. d. H. Höningen und in zweiter 1781 mit Ju-
liane Catharina v. Keltsch, starb als Besitzer des Familiengutes Dammer
und Landrath des Kr. Oppeln und von ihm stammt die noch blühende
ältere, schlesische Linie der Freih. v. L., deren älterem Zweige noch
jetzt das Gut Dammer zusteht. Aus der ersten Ehe des Freili. Johann
Ludwig Ernst entsprossten drei Töchter u. zwei Söhne und aus der
zweiten ebenfalls zwei Söhne. Die beiden Söhne erster Ehe waren:
Freih. Carl, geb. 1765 und gest. 1846, Herr auf Seifersdorf und Land-
schaftsrath, verm. mit Amalia Eleonore v. Jordan und Freih. Friedrich,
geb. 1773 u. gest. 1852, k. pr. Rittm. a. D., verm. zuerst mit Caroline
V. Koschützky und später mit Henriette v. Skrbensky. Die Nachkom-
— 569 —
menschaft der cbengenannten beiden Brüder ist noch jetzt in Schlesien
begütert und besitzt das Gut Dammer. Von den beiden Söhnen aus der
zweiten Ehe des Freih. Johann Ludwig Ernst setzte nur der ältere,
Freih. Ernst, geb. 1782 und gest. 1846, k. pr. Major in der Gendar-
merie, verm. mit Emilie v. Holtzendorif, den Stainm fort und es stammt
von ihm der jetzt in Posen und der Mark Brandenburg gesessene Zweig
der schlesischen Linie ab. — Die jüngere, vormals thüringische Linie
deren jetzt allein noch blühender Zweig nach Litthauen versetzt worden
ist, gründete Freih. Heinrich Ferdinand Christian — vierter Sohn des
Freih. Ernst Christian, s. oben — geb. 1732 u. gest. 1811, fürstl.
schwarzb.-sondersh. Kanzler und Consistorial-Präsident, welcher 1802
mit Flurstaedt und Kötzschau mitbelehnt wurde. Aus seinen zwei Ehen
u. zwar aus erster mit Luise v. Schnell und aus zweiter mit Johanna
Caroline v. Tümpling pflanzte nur der zweite Sohn zweiter Ehe, Freih.
Emil, geb. 1777, k. pr. Hauptmann a. D. u. k. Landrath des Kr. Gum-
binnen, verm. 1800 mit Luise v. Plaeseler, gest. 1851, seine Linie fort,
welche' noch bis vor einigen Jahren die thüringischen FamiliengOter be-
sessen hat. — Der neueste Personalbestand der älteren und jüngeren
Speciallinien der protestantischen Hauptlinie findet sich in den geneal.
Taschenbb. d. freih. Häuser. Die Häupter dieser Linien sind : Aeltere,
oder schlesische Linie: Aelterer, dammerscher Zweig: Freih. Julius
Carl Gottlieb, geb. 1801 — Sohn des Freih. Carl, Herrn auf Seifers-
dorf, 8. oben — Mitbesitzer von Damraer, k. pr. Prem.-Lieut. a. D.
Von den Brüdern des Freih. Carl haben die Freih. Friedrich, s. oben,
Arthur und Lothar eine zahlreiche Nachkommenschaft. — Jüngerer,
brandenburgischer Zweig: Freih. Lothar, geb. 1809 — Sohn des Freih.
Ernst, s. oben — k. pr. Oberst u. Commandeur der niederschles. Ar-
tillerie-Brigade Nr. 5, verm. in erster Ehe 1838 mit Agnes Amous u.
in zweiter 1838 mit Caroline v. Bischoffswerder, aus welcher Ehe je
eine Tochter lebt. Von dem Bruder des Freih. Lothar, dem Freih. Hein-
rich, geb. 1810, k. pr. Oberst-Lieut. stammen aus der Ehe mit Elise
Hübner, verm. 1836 drei in der k. pr. Armee stehende Söhne, die Frei-
herren : Ernst, Lothar und Max. — Jüngere, vorm. thüringische Linie:
Freih. Horst Wolf Gustav, geb. 1813 — Sohn des Freih. Emil, s. oben
— Herr des väterl. Guts Nemmersdorf im Kr. Gumbinnen, verm. 1843
mit Albertine Burghard, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern ein
Sohn, Horst, geb. 1845, stammt. Von den Brüdern des Freiherrn Horst
Wolf Gustav hat Freih. August Crescentius, geb. 1825, Herr auf Tilse-
wischken, k. pr. Lieut. a. D., verm. 1846 mit Maria Burchard, fünf
Söhne und Freih. Nicolaus, geb. 1827, Herr auf Neuhof-Lasdehnen,
k. pr. Prem.-Lieut. a. D., verm. 1853 mit Maria Bodendorf, zwei Söhne.
— lieber die Freiherren v. Wegner, genannt v. Lincker und Lützenwick,
s. den betreffenden Artikel unter Wegner, gen. v. L. u. L.
Sinapiu», II. 8. 374—76. — Oauhe , II. 8. 1679—74. — Estor, In den Marburs. Beitr.
BOT Gelehrs. I. 8t. 1. S. 146 und ff. mit Reoeal. Tabelle. — F. W. Strieder, hess. Gelehrt, a.
Schriftst. Gesch. IX. 8. 179—185. — HSrsohelmann^ gen. Adelsh. I 8. 11—16: mit WappM
and Gosohlechtstafeln and Desselben Stamm- und Ahnentaft-lu, 49. — N. Geneal. Handbaeh,
1777. 8. 380 and 81 und 1778. 8. 137 und 138. - 0. HeUbach, N. Chr. Reiehs-Hofrath ▼. Lto-
ker. Risenaeh, 1789 und 1795. S. 134—64 : Adels- and Freih.-Diplom. — MtgerU v. JfvAI-
/«M, 8. 24. - M. Preuss. A.-L. IQ. 8. 331 and S8. — Deutsche Grafenh. der Öegeow. IL
8. 40 und 41. — Frtiktrr 9. L^dibur, ü. 8. 66. - Geneal. Tasebenb. d. gr&fl. Blnt. 1859,
— 570 —
S. 496— Mt und 1662. 8. 507 und hkitor. Hudb. » demMibeo, 8. 5»8. — ^mmU Taseke^
der frcih. Hiiuser, 1869. 8. 469—78 und 1861. 8. 4J9— 62. — Suppl. su Siebm. W.-B. U. 14 :
Preih. v. L. — Tyroff, I. 90: Frh. v. L. uud L. (kath. l.inie) und Sitbtnketä, I. S. 49 m«4
60 und II. 2t: F.-H. v. Lynckor (protest. Linie) uud 344. N. 2: F.-H. v. L. StammwnppM
and Nr. 3: ▼ermehrtes Wappen. — W.-B. d. 8&ohs. Staaten, II. 27: P.-H. v. Lynker und IIL
ai : F.-B. ▼. U und L.
Linkersdorf, s. Linckersdorf, S. 547.
Linnenfeld. Beichsadelsstand. Diplom vom 12. Dec. 1792 für
David Christoph, Besitzer einer Leinwand-Handlung und Herrn des Ritr
tergutes Mittel-Oderwitz unweit Zittau in der Oberlausitz, so wie Herrn
auf Krieschendorf, mit dem Namen : v. Linnenfeld. — Der Stamm hat
in mehreren Sprossen fortgeblüht und wurde auch zu Oelsa u. Förtgen
bei Rothenburg, zu Berna bei Lauban und zu Nieder-Grope unweit
. Sagan angesessen und Glieder der Familie traten in die k. sächs., k. pr.
u. k. k. Armee. In neuester Zeit lebten in Dresden: C. A. v. L., Ritter-
guts-Besitzer, Gst. W. Christoph v. L., k. pr. Lieutenant a. D. und
Jeanette Charlotte v. L., Wittwe des k. sächs. Rittm. v. L. und Ludwig
v. L. wurde k. k. Lieutenant.
Freiherr r. Ledebur, II. 8. 41 und III. 8. 302. — Tffrof, l. 237. — Schlesisch. W.-B.
Wr. 261. — W.-B. der 8Soh8. SUat. VI. 60. — Kneschke, II. 8. 279 und 80.
Lins, Linas v. Domdorff, Linsen. Zwei, frflher unter dem schwä-
bischen Adel aufgeführte Geschlechter, welche wohl eines Stammes
waren.
Zfdter, XVO. 8. H50 und 54.
Linsee, Ritter und Edle. Reichs- und erbl.-österr. Ritterstand.
Diplom von 1729 für Johann Joseph Linsee, Landschafts-Secretair ia
Kärnten, mit dem Prädicate : Edler v.
Megetlt 9. Müklfeld, 8. 12S.
Linsing v. Linsingburg. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1709 für Peter Linsing, Arzt und Professor in Innsbruck und fÄr den
Bruder desselben, Franz Linsing, mit dem Prädicate: v. Linsing-
burg. —
Megerle ;\Müklfeld, Rrg.-Bd. 8. S62.
Linsingen, auch Freiherren und Grafen (in Roth drei blaue Quer-
balken, von welchen der obere und mittlere mit drei neben einander
stehenden silbernen Kugeln, der untere aber mit einer solchen Kugel be-
legtist Die Siebmachersche Declaration nennt die Wappenbilder „Schacl-
lein.'* Das freiherrl. Wappen wird neuerlich auch, wie folgt, angegeben :
in Roth drei silberne Querbalken, die beiden obern sind je von drei,
1. 1. u. 1, die schmale Seite zeigenden, blauen Linsen und der untere
von einer solchen Linse belegt). Reichsfreiherrn- und Grafenstand des
Kgr. Preussen. Freihermdiplom von 1784 für die Gebrüder: Ernst
Adolph v. Linsingen, k. preuss. Kammerherm und Major und August
Christian Wilhelm v. L., holländ. Oberstlieutenant und Grafendiplom
vom 17. Jan. 1816 für Carl Freiherrn v. Linsingen, k. hannöv. General
der Cavallerie. — Altes, ursprünglich hessisches Adelsgeschlecht aus
dem gleichnamigep, unweit Ziegenhain liegenden, schon 1232 der Fa-
milie zugestandenen Sitze, weiches in der Wetterau, auf dem Eichsfelde,
in Thüringen, im Braunschweigischen und in ne uer Zeit im Limburgi-
— 571 —
sehen u. in Pommern sesshaft wurde und aus welchem viele Sprossen
sich nadi Sachsen, Hannover, Preussen etc. wendeten. Dasselbe besaas
das Erbtruchsessen-Amt der alten Grafen v. Ziegenhain, sass schon 1241
auf dem Schlosse Jesberg bei Fritzlar und später auch auf dem Schlosse
Densberg an der Gilsa. Die hessische Stammlinie starb 26. Oct. 1721
mit Ludwig Eitel v. Linsingen aus, welcher noch den genannten Sitz
und das Schloss Jesberg inne hatte, doch blühte die von dieser Haupt-
linie stammende Linie auf dem Eichsfelde, welche bei Heiligenstadt etc.,
zu Birkenfelde, Burgwalde, Hessenau, Rengelrode, üdra etc. und später
auch in Thüringen bei Sangerhausen zu Agnesdorjf und Questenberg, im
Schwarzburgischen zu Sittendorf und Tilleda etc. begütert wurde, fort.
— Aus der nach Hannover gekommenen Linie war 1806 der k. preuss.
Major V. L. Commandeur des Infanterie -Regim. v. Tschammer. Der-
selbe hatte zwei Söhne, von denen der ältere 1807 als Capitain seinen
Abschied nahm und später in Tilleda lebte und der jüngere 1826 als
Oberstlieutenant aus dem activcn Dienste schied. Später, um 1840,
dienten noch andere Familienglieder in der k. preuss. Armee und unter
diesen der Capitain v. L. im 25. Inf.-Regim. — Von den obengenannten
Empfängern des Freiherrndiploms von 1784 starb Ernst Adolph v. L. ohne
Nachkommen, Freih, August Christian Wilhelm aber hatte mehrere Söhne.
Zu diesen gehörten Freih. Christian Carl, k. sächs. Mgyor a. D., welcher
1821 aus dem activen Dienste trat u. vor mehreren Jahren in Dresden
starb; Alexander Gottlob Carl, als k. sächs. Major 1838 pensionirt u.
Freih. Lebrecht Carl, k. pr. Oberstlieutenant, gest. 18Ö9. Letzterer,
welcher 1857 mit dem Major Gottlieb Bernhard Heinrich und dem
Major Alexander Gottlob Carl als^Besitzer des Gutes Sittendorf bei
Sangerhausen aufgeführt wurde, hat neben einer Tochter, zwei Söhne,
die Freih. Bernhard und Bodo , hinterlassen. — Freiherr Carl Gustav
Otto, welcher als k. sächs. Major 1848 den Abschied genommen, lebt
in Dresden. — üeber die gräfliche Linie giebt einige nähere Auskunft
das geneal. Taschenb. d. gräfl. Häuser. — Der Empfänger des Grafen-
diploms, gest. 5. Sept. 1830, stammte aus der von Georg Adam v. L.
— einem Nachkommen des Friedrich v. L. , welcher 1468 Güter auf
dem Eichsfelde erworben hatte — gestifteten eichsfeldischen Linie, ge-
nannt vom steinernen Hofe zu Birkenfelde und Eldra.
Th. 9- Steinmet:, Gesch. der Herren t. UssUr neb«t Bekehr, der Ritternch. des Biehs-
feldes. Oöttingen, 1701. Im Anhange. — v. Hattutein III. Supp). S. 98. — Zedltr , XVn.
8. 1457 und 6». — Freiherr v. Krohne, IL 8. 258-78. — A. E. v. Liiuingen ^ Qeschlechts-
folge der Farn. v. Llnsiiigen, Erfurt, 1774. — Ä. geneal. Handbuch, 1777. 8. 381—88. ii. 1778.
8. 189—45. — Hörschelinann . Ooscblechtsfolge der Herren v. Linsingen, Coburg, 1786. —
Wtnck, hess. Landesgesch.. II. ürli. von 1248. — Schmidt, Beitr. «ur Geschichte d. Adels,
r. 8. 177 and II. 8. 331 und 3*i. — Rommet, Gesch. «v. Hessen, IL Anmerk. 6. 231 und IV.
Anmerk. 8. 494. - (Bann.) Vaterl. Archiv, 1880. IL 8. 313. -. N. Fr. A.-L. V. 8. 3lS. —
Frtih. V. d. Kntseheck, 8. 193. — Freiherr e. Ledebur, IL 8. 41. — Geo'^al. Taschenb. der
nifl. Uios. 1858.8. 452. u. histor. Handb. %xx demselben, 8. 524. — Gen. Taschenb. d. freih.
Hluser, 1856. 6. 409 und 1857. 8. 441. — Siebmacher, I. 135: v. L., Hessisch und 189:
V. LInsing, Braunschweigisch. — W.-B. d. Preuss. Monarch., L 89: Gr. v. L. — W.-B. des
Kgr. HaDDOv. A. 14 und 8. 10 : Gr. v. L. — W.-B. d. 8iohs. Staat. IIL 8« : F. H. v. L. Q.
VII L 6: V. L. — r. Hefner, hannov. Adel, Tab. 20 und 21.
Linstow. Altes, meklenh. Adelsgeschlecht aus dem gleichnamigen,
der Familie schon 1852 zugestandenen Stammsitze im Amte Lfihz des
Grossh. Meklenb. -Schwerin, welches sich dann aus den Häusern Lttt-
gendorf und Gartz ausbreitete, 1523 die Union d^ meklenb. Bitter-*
— 572 —
Schaft unterschrieb und mehrere Güter im Meldenbnrgischen an sich
brachte. — Magnus Linstow, Eqaes Megapol., kommt in der ersten
Hälfte des 17. Jahrh. vor u. zwei Gebrüder v. L. kamen nach Anfange
des 18. Jahrh. an den k. dänischen Hof. Der eine derselben. Eggen
Christoph y. L., wurde später k. dän. Staatsrath und Amtmann zu Hol-
ding und war 1738 Ober-Hofineister der Prinzessin Charlotte AmaJit
von Dänemark, auch kam eine Linie des Stammes ins Bremensche und
wurde zu Thedinghausen gesessen. Letzteres Gut stand 1720 einem
Oberstlieutenant v. L. zu, dessen Vater holländischer Generalmigor ge-
wesen war. — Mit Georg Ludwig Rudolph v. Linstow, welcher 1807
als k. pr. Generalmajor starb, ist die Familie auch nach Preussen ge-
kommen. Von zwei Söhnen des Letzteren blieb der jüngere 1806 bei
Auerstaedt und der ältere lebte später als Oberstlieutenant a. D. in
Breslau; auch war 1837 ein v. L. ältester Capitain im k. pr. 10. Inf.-
Regim. — In Meklenb. war noch 1780 das Gut Teschendorf im Amte
Ribnitz in der Hand der Familie.
9. PrttMhuer, Kr. 88. — Qauhe, I. 8. 1226 und 27. — «. Behr, R. U. 8. 1629. — A-cO.
9. Krohfte, U. 8. 278. — Lexic. over adel. Fainil. i Danroark. I. Tab. 68. Nr. 80 nnd 8.SS4.
— N. Pr. A.-L. III. 8. 269 nnd 70. — Freiherr v. Ledebur, H. 8. 41 n. 4«. — Siebmacker,
V. 1.S4 : V. Linston, Meklenburgiach. — v. Weatphalen, monum. inedlt. III. Tab. 6: Siegel
von 1387. - V. Meding, HI. 8. 409—11. - Meklenb. W.-B. Tab. 81. Nr. lUund 8. 3 andS7.
Lintelo, auch Freiherren und Grafen. Haichsfreiherm- u. Gra-
feustand. Freihermdiplom von 1627 für den k. k. Obersten v. Lintelo
und Grafendiplom von 1664 für Georg Maximilian Freih. v. Lintelo« —
Altes, in Wes^)halen nach münsterschen Urkunden im 15. Jahrh. vor-
gekommenes Adelsgeschlecht, welches schon 1266 zu Lintloe sass und
zu welchem wohl die v. Lintelo g^örten, die im 13. u. 14. Jahrh. in
lüneburgischen Urkunden zu Bleckede begütert waren. Dasselbe kam
auch ins Clevesche und in das Zütphensche, wo dasselbe bereits 1409
zu Walvert und noch 1736 zu Eze angesessen war. — Bucelini beginnt
die Stammreihe mit einem Anonymus um 1480. Derselbe wurde der
Aeltervater des Eberhard v. L. zu der Eze und Marlis, von dessen Ur-
enkeln N. Freih. v. L., Herr von Eze, nach Anfange des 18. Jahrh.
Drost zu Lochum und Bredevort, so wie Deputirter zu Äem Rathe der
General-Staaten von Holland war und 1711 sich als a. o. Gesandter am
k. prcuss. Hofe zu Berlin aufhielt. — 1736 befand sich im Rathe der
Generalstaaten wegen Geldern Christian Carl Freih. v. Lintelo, so wie
wegen Groningen E. F. Baron v. Lintelo.
Bucelini, I. 8. 206. — Oauhe, I. 6. 1227. — Fahne, I. 8. 249. — Freiherr 9. Ledebur,
II. 8. 42 und III. 8. 302. — Siebmacher, U. 111.
Linien, Rechenberg, genannt Linten. Ein zu dem kurländischen
Adel zählendes Geschlecht, aus welchem ein 1731 geborener Sprosse
in die k. preuss. Armee trat und 1819 als Oberst starb. Der Sohn des-
selben starb 1817 als Premier-IJeutenant u. die Tochter 1838 als Stifts-
Dame im Fräulein-Stifte zum heiligen Grabe in der Ost-Priegnitz.
M. Pr. A.-L. V. 8. 312. — Freih. ». Ledebur , II. 8. 42. — Neimbt, Curlandisch. W.-B.
Nr. 29.
Lintheim. Altes, früher zu dem hessischen Adel gehörendes Ge-
schlecht, welches schon 1305 vorkam.
Udl^, XVn, S. 1466.
— 578 —
Lintnem. Eurbayerischer Adelsstand. Diplom vom 12. Febr. 1722
für Thomas Lintnern, kurbayerischen Obersten der Artillerie. Derselbe
hatte den Stamm fortgesetzt und zwei seiner Enkel , die Gebrüder :
Clemens v. Lintnern, geb. 1751, k. bayer. pens. Kriegs-Secretair in
München und Joseph v. Lintnern, geb. 1761, k. bayer. Hauptmann
1. OL, wurden nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in
dieselbe eingetragen.
r. Lang, 8. 433. — W.-B. des Kgr. Bayeru, VI. 94.
Lintor£f. Altes Adelsgeschlecht der Mark Brandenburg, aus wel-
chem Conrad v. Lintorflf 1438 zum Bischöfe von Havelsberg erwählt
wurde und als solcher 1443 starb.
N. Pr. A.-L. V. 8, 313.
Lintzenich. Altes, niederrheinisches Adelsgeschlecht aus dem
gleichnamigen, schon 1255 der Familie zugestandenen Stammsitze bei
Lechenich, welches 1450 zu Hasselhof bei Aachen und 1460 zu Gürze-
nich bei Düren und noch 1700 zu Schakum bei Linn unweit Crefeld ge-
sessen war.
Fahne, I. 8. 250. - Frtiherr r. Ledebur, II. 8. 42.
Linxweiler, Linxweiler und Ottweiler. Ein aus dem Trierschen
stammendes, von dem Gute Ottweiler den Beinamen führendes Adels-
geschlecht, aus welchem die Gebrüder Anton, Valentin und Peter Wil-
helm V. Linxweiler und Ottweiler nach Schlesien kamen. Beide waren
kaiserliche Truchsesse und Anton v. L. u. 0. 1710 Eoimmer-Burggraf
des Für^tenthums Liegnitz.
HeneL silesiogr renov. 8. 773 mit dem anrichtigen Namen : Leugsweil. — Sinapius, If.
8. 784. — Zedier, XVU. 8. 1474. — Fteih. v. Ledebur, U. 8. 42.
Linxweiler. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von 1740 für Jo-
hann Ernst Linxweiler, k. k. Ericgs-Commissar in Böhmen und flir den
Sohn seines Bruders: Johann Ignaz. — Der etwaige Zusammenhang
dieser Familie mit dem im vorstehenden Artikel erwähnten Geschlechte
muss dahin gestellt bleiben.
Megerle 9. Mühi/eld, Brg.-B4. 8. 362.
Linz y. Seokenberg, Ritter. Erbl.-österr. Ritterstand. Diplom
von 1811 für die Gebrüder: Maximilian Linz, gewesenen Canzlisten bei
dem mährischen Gubemium und Anton Linz, Ober-Postamts-Controleur
zu Brunn, mit dem Prädicate : v. Seckenberg.
MegerU ». Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 172.
Lippa, Lyppa, Lippa v. Kozarzow, L.-Koczarczow (in Roth ein,
aus einer im Schildesfusse schwebenden, königlichen Krone halb, bis an
die Hinterbacken, hervorspringender, nach rechts sehender Bock oder
Steinbock von natürlicher, grauer Farbe und mit goldenen Hörnern).
Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 17. Apr. 1590 für Niklas, Georg
und Johann Kosarz, Thomas und Elias Skrzeczek und Georg und Sa-
muel Lippa, sämmtlich Vettern, mit dem Namen : Lyppa v. Kozarzow.
Der zuerst genannte Georg Kosarz war zur Zeit der erfolgten Adels-
verleihung Propst zu St. Polten in Nieder-Oesterreich. — Die Lyppä
V. Kozarzow stammen aus Ober-Schlesien, dem früheren Her^ogthum
Oppeln, waren daselbst ansässig und die Nachkommen sind es noch jetzt.
Johann Georg L. v. K.^war von 1638 bid zu seinem Tode, 1688, Herr
— 074 -
des Bittergates Radoschaa bei Cosel und k: k. Kreishauptmann der
Herrschaft Cosel. Demselben folgte im Besitze von Radoschau sein Sdm
aus zweiter Ehe mit Anna Catharina v. Polku: Carl Anton, gest. 1741,
verm. in erster Ehe mit Maria Florenüne v. Larisch-Gross-Nimbsdorl
Aus dieser Ehe entspross Joseph Matthias L. v. K., gest. 1776, Herr
auf Radoschaa bis 1774, zuerst Kreishauptmann der Herrscbaft ood
des späteren Kreises Cosel und später k. k. erster Kreis-Director dei
Neu-Sendecz'schon Kreises im Kgr. Galizien. Aus seiner Ehe mit Maria
Josepha v. Larisch a. d. H. Scheidt, gest. 1790, stammten. fänf Söhne
and fOnf Töchter. Von den Söhnen blieben drei am Leben: Joseph Jo-
hann Nepomuk, Guido Ferdinand und Adalbert Johann Joseph. Jos^
Johann Nepomuk, geb. 1745 u. gest. 1808, stand erst in k. k., später
in kursächs. Diensten als Ofßcier, war, nachdem er den Abschied ge-
nommen, von 1781-— 86 Herr auf Nieder-Radlin bei Loslaa nnd tob
1786 bis zu seinem Tode Herr auf Schwintochlowic (Swientochlowie)
bei Beothen. Aas seiner Ehe mit Antonie y. Janoschowska, gest. 1807,
entsprossten, neben fünf Töchtern, acht Söhne und zwar folgende: La*
zarus, gest. 1844, Herr auf Niedermarklowitz bei Loslan, k. pr. Haopt-
mann in d. A. und Landesältester des rybnicker Kreises, verm. mit
Chariotte v. Schweinichen a. d. H. Rzuchow, aus welcher Ehe, neben
vier Töchtern, zwei Söhne geboren wurden: Rudolph, Herr auf Kletzseh-
kau bei Schweidnitz, k. preuss. Major in d. A., in erster Ehe mit einer
V. Mikusch und in zweiter mit einer v. Schickfuss vermählt u. Victor,
k. preuss. Lieut. in d. A., venu, seit 1861 mit Mathilde v. Gröling; —
Anton Johann Nepomuk, gest. 1792 ; — Joseph Benedict Johann Ne-
pomuk, geb. 1788 u. gest. 1817 als k. k. Rittmeister; — Rudolph Ne-
pomuk, geb. 1789 u. gest. 1860, k. k. Major in d. A., verm. mit Jo-
hanna Schmidt, aus welcher Ehe vier Söhne : Hermann, Oscar, Jalios
and Rudolph stammen; — Guido Felix, geb. 1790, k. pr. Lieutenant
im neumärkischen Dragoner-Regimente, geblieben 14. Oct. 1813 im
Cavallerie-Gefechte bei Liebertwolkwitz. — Michael Felix, geb. 1794,
geblieben als Officier der polnischen Armee im Feldzage /812; — Bern-
hard Johann Nepomuk, geb. 1798, k. preuss. Oberstlieutenant in d. A.,
verm. seit 1845 mit Agathe Mariane Elisabeth v. Goetz a. d. H. Hohen-
bucka, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, ein Sohn, Bernhard
Adolph Joseph, geb. 1846, lebt — und Carl Joseph Nepomuk, geb.
1800, Herr auf Ober-Goldmannsdorf im Kr. Pless^ k. preuss. Lieut.
a. D. und Landes- Aeltester des Kr. Pless, verm. in erster Ehe mit^inar
v. Gusnar und in zweiter mit einer v. Mikusch. aus welchen Elien mehrere
Binder leben und zwar namentlich aus erster Ehe ein Sohn, Ferdinand.
— Guido Ferdinand, geb. 1746, s. oben — Sohn des Joseph Matthias
— starb 1818 unvermählt als k. k. Feldmarschall-Lieutenant und der
Bruder desselben, Adalbert Johann J. Nepomuk starb als k. k. p^is.
Staabs-Officier. — Nach obigen Mittheilungen blüht der alte Stamm
jetzt noch in den beiden Brüdern Bernhard Johann Nepomuk und Carl
Joseph Nepomuk mit den Nachkommen Beider und mit den Nachkommen
der verstorbenen Brüder: Lazarus und Rudolph Nepomuk. — Noch sei
erwähnt, dass der Name der Familie : Lyppa y, ^ozi^kow seltett so voll-
— Ö70 —
ständig geschrieben vorkommt, weil sich die meisten Nachkommen des
Stammes nur v. Lippa oder v. Lippe schrieben und schreiben.
HaDdtchrini. Notiseii nach F«miliciipapieren. — N. Pr. A.-L. III. 8. 271. — Freiherr
r. Ledebur, Tl. 8. 43 nnd III. 8. 302. — Sehlesiseh. W.-R. Nr. Si4.
Lippe, Edle Herren, Grafen n. Fürsten (gräfl. Wappen : Schild
geviert: 1 u. 4 in Silber eine fanfblättrige, golden besaamte, rothe Rose:
Stammwappen und 2 und 3 in Roth auf einem fünfspitzigen, goldenen
Sterne eine rechtsgekehrte, silbern und schwarz abwechselnd tingirte
Schwalbe: Swalenberg). — Altes, in den beiden Hauptlinien fürst-
liches Dynastellgeschlecht welches den Namen wohl Yon dem Flusse
Lippe trägt, an dessen Ufern noch jetzt Besitzungen des Stammes sich
finden. Dasselbe kann die Abstammung von Hermann L, welcher mit
seinem Bruder Bernhard 1129 urkundlich auftritt, in ununterbrochener
Reihe nachweisen. Bernhard H. Edler Herr zur Lippe, welcher um
1184 lebte, baute, unter kaiserlichen Pririle|^en, auf seinem weiten
Allodial-Besitze Städte und Schlösser und seine Nachkommen regierten
das Land als unmittelbares Rachsgebiet Den Grafentitel nahm der
Stamm, als alter Dynasten-Adel mit lehnfreiem, reichsunmittelbarem
Grundbesitz, ungeachtet zweier seit Jahrhunderten schon besessenen
Grafschaften, erst im 16. Jahrh. an und gehörte dann zu den Grafen
des H. R. R. des westphälischen Collegium. — Der nächste Stammvater
der späteren und jetzigen Linien war Graf Simon VI., gest 1613, wel-
cher vier Söhne: Simon VH., Otto, Hermann und Philipp hinterliess.
Das Testament von 1597 sprach dem Grafen Simon YU. die Regierung
und Landeshoheit mit Substitution des nächstfolgenden Bruders etc. zu,
die anderen nachgeborenen Brüder erhielten gewisse Aemter und Güter,
welche, nach Erlöschen des Mannsstammes, halb an die regierende Linie
und halb an die anderen Erben gelangen sollte. — Hermann starb 1620,
worauf Simon YH. und Otto denselben beerbten, Rudolph aber jährliche
Renten bezog. Die genannten Brüder stifteten nun drei Linien : Si-
mon Vn. wurde regierender Herr und gründete die ältere, oder Det-
moldsche Hauptlinie, welche das Hanptland und aus dem Erbe Her-
manns die Aemter Swalenberg und Oldenburg erhielt, Otto gründete
die brakesche Linie, zu deren Besitz die Aemter Brake, Blomberg und
Bamtmpp und aus dem Nachlasse Hermann's das Amt Schlieder ge-
hörten, Philipp aber, welcher zu seinem Antheile die Aemter Lipperode
und Alverdisser bekommen hatte, pflanzte die Schaumburg-Lippesche
oder jüngere Hauptlinie. Die Brakesche Linie starb 1709 mit Ludwig
Ferdinand aus und ihre Besitzungen wurden zur Hälfte unter die an-
deren beiden Hauptlinien getheilt. Sonach blühten noch zwei Haupt-
linien : die ältere oder Detmold'sche und die jüngere oder Schaumburg-
Lippe'sche. Aus ersterer entspross ein erbherrlicher Nebenast in zwei
Zweigen : Lippe-Biesterfeld und Lippe-Weissenfeld. — Von der Schaum-
burg-Lippe'schen Hauptlinie erlosch 1777 im Mannsstamme mit Wil-
helm Friedrich Ernst der Aeltere, von Philipps älterem Sohne: Frie-
drich Christian, gestiftete Ast: Schaumburg Lippe-Bfickeburg und der
Jüngere : Schaumburg-Lippe- Alverdissen, folgte in dem Besitz des äl-
teren Astes, worauf die Detmold'sche Hauptlinie die Aemter BJoBiberg
«od Schlieder beaoq^mchte. Durch Erkenntnisse des Reichehdirithi
— 676 —
von 1789 gelangte das Amt Schlieder an die Detmold'sche Haupttinie,
das Amt Blomberg aber blieb bei der Linie za Bückeburg, welche 1812
auch das Amt Alvcrdisseu an die Detmold'sche Hauptlinie abtrat. —
Was die Hauptlinie Schaumburg- Lippe anlangt, so war Philipp's —
jüngsten Sohnes Simons VI. — Schwester, Elisabeth, mit dem Grafen
V. Holstein-Schaumburg vermählt und mit dem Sohne aus dieser Ehe,
Otto, erlosch 1640 der Mannsstamm der Grafen y. Holstein-Schaum-
burg.^Otto's Mutter, Elisabeth, nahm als einzige Intestat-Erbin für sidi
und ihren Bruder Philipp die Grafschaft Schaumburg in Besitz, dock
wurde dadurch mit Hessen - Casscl ein Rechtsstreit heryorgemfen,
welcher durch Vergleich 1647 dazu führte, dass Hes^en-Gassel die halbe
Grafschaft Schaumburg bekam, mit der anderen Hälfte aber Philipp
Graf V. d. Lippe für sich und seine Nachkommen belehnt wurde. —
Beide Haupüinien, welche auf der Reichsyersammlung im FOrstenrathe
an der reichsgräflich-westphälischen Curiatiy Stimme Thml hatten und
westphälische Reichsstände waren, führen die fürstliche Würde: die äl-
tere, Detmoldsche, obgleich dieselbe den Reichsfttrstenstand schon 1720
erlangt hatte, erst seit 1789, nachdem die reichsfürstliche Wftrde filr
den Fürsten Friedrich Wilhelm Leopold und für den Bruder desselben,
Casimir August, erneuert und bestätigt worden war und die jüngere sdt
18. Apr. 1807, an welchem Tage beide regierende Häuser Lippe dem
Rheinbunde beitraten. Das in Folge des früheren Djuastenstandes ge-
führte Prädicat: Edle Herren, hat der Stamm neben dem fiirstlidien
oder gräflichen Titel stets beibehalten. Seit der Gründung des deut-
schen Bundes gehören beide regierende Häuser zu den Mitgliedern des-
selben. — Die den gräflichen Titel führende, erbherrliche Linie : Lippe-
Stemberg-Swalenberg zählt zu der älteren oder Detmoldschen Haupt-
ünie und zerfUUt in zwei Zweige: den älteren: Lippe-Biesterfeld und
den jüngeren: Lippe- Weissenf eld. — Die erbherrliche Linie Lippe-
Stemberg-Swalenfeld stiftete Jobst Hermann —jüngster Sohn Simons VH.
aus zweiter Ehe — welcher durch Vergleich von 1667 mehrere Be-
sitzungen in den Aemtem Swalenberg, Oldenburg und Stoppelberg be-
kam, dessen Nachkommenschaft aber weitere Ansprüche machte, die
nach langem Rechtsstreite 1762 endlich so beigelegt wurden, dass das
gräfliche Haus jährliche Geldrenten von dem fürstl. Hause erhielt. Durch
zwei Söhne Rudolph Ferdinand's : Friedrich Carl August und Ferdinand
Ludwig, entstanden zwei Zweige: es gründete nämlich Ersterer den
älteren Zweig: Lippe -Bicsterf eld und Letzterer den jüngeren: Lippe-
Weissenfeld, doch sind die, diese Namen yeranlassenden Besitzungen
schon längere Zeit in andere Hand übergegangen. — lieber die beiden
Lippe'schen fürstl. Häuser geben die neueren, die deutschen Fürsten-
häuser betreffenden Werke nähere Auskunft, während ältere genealog.
Nachweise in den alten bekannten Schriften zu suchen sind. — Die ab-
steigenden Stammreihen der zunächst in dieses Werk gehörenden erb*
herrlich lippeschen Linien, deren Glieder, unter Beibehaltung des alten
Prädicats des Stammes: „Edler Herr", sich Grafen und Edle Herren
zur Lippe schreiben, sind folgende: Lippe-Biesterfeld: Friedrich Carl
August, gest 1781 — älterer Sohn des 1726 yerstorbenen Radoli^i
— 677 —
Ferdinand — ; Barbara Eleonore Grf. v. Solms-Baruth u. Tecklenbnrg,
gest. 1744; — Carl Ernst Casimir, gest. 1810, früher h. wtlrttemb.
Oberst nnd General-Adjutant, später k. württemb. Kammerherr: Fer-
nande Henriette Dorothea Grf. zu Bentheim-Tecklenburg, gest. 1779;
— Wilhelm Ernst, gest. 1840: Modesta Christina Dorothea v. Unruh,
verm. 1803 ; —Julius, geb. 1812, Herr aufSchloss Bentschen, Prov. Po-
sen etc. : Adelheid Grf. zu Castell älterer Linie, geb. 1818 u. verm. 1889,
aus welcher Ehe zwei Töchter u. acht Söhne entsprossten. Die Brüder des
Grafen Julius sind die Grafen Hermann, geb. 1818 und Leopold, geb.
1821, auch leben noch Nachkommen des 1844 verst. Grafen Carl, eines
Bruders des Grafen Wilhelm Ernst. — Lippe -W^issenfeld: Ferdinand
liUdwig, — jüngerer Sohn Rudolph Ferdinands und Bruder Friedrich
Carl Augusts — Stifter des Zweiges, gest. 1791: Ernestine Henriette
Grf. zu Solms-Baruth, gest. 1769; — Friedrich Ludwig, gest. 1791 :
erste Gemahlin : Maria Eleonore Grf. v. Gersdorf zu Baruth, gest. 1772;
— Ferdinand, gest. 1846, Herr auf Sassleben und Baruth, k. pr. Lieut.
a. D.: Eleonore Gustave Freiin v. Thermo, geb. 1789, verm. 1804; —
Gustav, geb. 1805: Ida Grf. zur Lippe, geb. 1819, verm. 1843, aus
welcher Ehe drei Söhne stammen, die Grafen: Ferdinand, geb. 1844,
Georg, geb. 1850 u. Ernst, geb. 1856. Von dem Bruder des Gr. Gustav,
dem Grafen Hugo, geb. 1809, verm. 1851 mit Wilhelmine FreünSchenck
V. Geyern, geb. 1830, entspross ein Sohn, Gr. Erich, geb. 1853. —
Von den Brüdern des Grafen Ferdinand, dem 1859 verstorbenen Grafen
Christian, verm. in erster Ehe mit Friederike Grf. v. Hohenthal, gest.
1827, und dem 1860 verstorbenen Grafen Ludwig, verm. mit Auguste
Grf. v. Hohenthal. gest. 1856, lebt, so wie von dem 1808 verstorbenen
Grafen Carl Christian — einem Bruder des Grafen Friedrich Ludwig,
s. oben, — eine zahlreiche, im Gothaischen geneal. Taschenbuche genau
aufgeführte Nachkommenschaft.
Joh. Pidfrit, Chrunic. Lipp. Kintelu, 1627. - Durchl. Welt, Aasg. von 1710. U. 8. 650
—67. — Jacobi, 1^00. 1. 8. 499 und 500 and II. 8. 106—108. — Qeo.-hift.-8Uit. Almaoaoh,
Weimar, 188«. 8. 180—85 und 8. 256-5S. — N. Pr. A.-L. HI. 8. 271—76. — Deutsche Gr»-
fenh. der Oegenw. II. 8. 42-46. — Goth. Qeoeal. Hofcaleod. 18S2. 8. 69. iSH. 8. 80—84.
184^. 8. 39 und R. 44 und 1962. 8. 36—41 und 78 u. 79. — Siebmacher, L 17. suder Lipp«,
Grafen und VI: Gr. und Herren der westphil. Bank, Nr. 8. — Spener, Hiat. Ins. 8. 331 a.
22. — Trier, S. 667 und 68. — 0. Meding, I. 8. 338—41. — W.-B. d. Siebs. Staaten, I. 88.
Lippe, T. der Lippe (in Silber zwei übereinander gestellte,
schwarze Turnierskragen von fünf und vier Lätzen.) Altes, westphäli-
sches, in der Gegend um ßrackel und im Lippeschen ansässig gewor-
denes Adelsgeschlecht, welches nach Einigen bereits 1232 zn Rol&en,
1414 zu Steinheim, 1550 zu Wintrup etc. sass und sich später noch
namentlich aus dem Hause Wintrup ausbreitete. Sprossen des Stammes,
welcher auch ans der morganatischen Ehe des zu Ausgange des 15. Jahrh.
lebenden Grafen Bernhard mit Margaretha v. Reden hergeleitet wird,
gehörten den Hochstiften Paderborn, Hildesheim etc. ah. Victor Adolph
v. d. Lippe, Herr zu Vinsebeck, war 1739 Domherr zu Paderborn und
Adolph Franz Friedrich v. d. L. Domherr zu Hildesheim. Die Familie,
die im 30jährigen Kriege auch nach Dänemark gekommen, war noch
1780 zu Bellerberg und Istrupp im Lippeschen und zn Yinsebeck und
Wintrup unweit Brackel begütert und noch 1800 war Wilhelm Anton
▼. d. Lippe zu Wintrup. Domcapitolar in Münster, SnbcoBtOB minor iL
KauechUy Dentsoh. Ad«U-L«x. V. 87
— 578 —
Archidiac. zu Wenterswick, auch Propst ad 8t. Lndgenun in Mtnster
und ad St. Remigiam zu Borken.
J. Pid«rüy OhroB. eom. LIpp. 334. >- Oaukt^ I. S. 1997 n. 98. -^ N. Prevtf. A.^. DL
8. 276. — Freiherr 9. Ledebur, U. 8. 49 and 43. — 8i«bmack4r, I. 173: ▼. 4. Upp«, 8«eb-
sivch. — Harenbtrff, Htstor. dipl. Oanderh. Tab. 39. Nr. 20: Sigill. Johanai« t. d. Lippe. -
SilOTf Ahnenprobe, Tab. 7. — IConiter SUfLsealender von V^i. — ». Madimg, \, 8. Sil.
Lippe (in Blau drei im Schildesfusse aus grünem Hügel nebenein-
ander aufwachsende, goldene Aehren). Reichsadelsstand. Diplom Ton
1805 für Ehrenfried Lobegott Lippe, Herrn des Rittergutes Cunner»-
dorf bei Camenz. — Der Stamm wurde fortgesetzt und in neuester Zeit
lebt C. Ed. V. Lippe, Particulier, in Dresden.
W.-B. d. Sachs. Staat. VIII. 7. —Kneichke , IV. S 268: nach haodschriftl. Notla.
Lippe von Fichtenheim. Erbl.-österr. Adelsstand. Diplom von
1806 fnr Martin Lippe, pens. k. k. üfficier, mit dem Prädicate:
V. Fichtenheim. Der Stamm hat fortgeblüht. Franz Ritter Lippe
V. Fichtenheim war 1856 Platz-Hauptmann 1. Cl. zu Bologna.
Megerl« 9. Mühlfeld, 8. 221. — Milit.-Schemat. des Oesterr. Kaiscrth.
Lipperheide. Altes, westphälisches und niederrheinisches Adels-
geschlecht aus dem gleichnamigen , bei Essen gelegenen Stammsitze,
welches 1578 zu Schorlingen bei Waldorf unweit Bonn, 1600 zu Stein
und zu Hege, so wie zu Bermen bei Essen, 1680 zu Biorst unweit
Vechte und noch 1690 zu Bermen, ebenfalls bei Essen, sass. Nach
dieser Zeit ist der Stamm erloschen.
9, Steinen, HI. 8. 1509. - Fahne, l. 8. -. - Freiherr v. Ledebur, II. 8. 43.
Lipperode , Lippirade. Altes, westphälisches Rittergeschlecht aus
dem gleichnamigen Stammsitze bei Lippstadt, welches noch im 18. JahrL
vorkam, dann aber ausgegangen ist.
Zedier, XVII. 8. 1559. — Freih. c. Ledebur , II. 8. 43.
Lippert. Ein im Sachsen- Altenburgischen im 16. Jahrh. begütert
gewesenes Adclsgeschlecht.
Zedier, XVn. 8. 1605 und 6.
Lippert. Reichsadelsstand. Diplom von 1706 für Christoph Lip-
pert, nieder-österr. Regierungs-Secretair.
Megerle v. Jtühlfetd, Erg.-Bd. 8. 363.— Siippi. tu Sicbm. W.-B. II. 34.
Lippert, Ritter und Edle. Reichsritterstand. Diplom von 1716
ftbr Johann Leo Lippert, Secretair des k. k. Feldmarschalls Gr.
V. Montecucoli, mit dem Prädicate : Edler v.
Megerle r. Mühlfeld, Erg.-Bd. 8. 172. *
Lippert t. Kronwall, Edle. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom
mit dem Prädicate: v. Kronwall. Philipp Lippert Edler v. Eronwall»
k. k. Generalmsgor in d. A., lebte in neuester Zeit in Prag.
Handachriniiehe Notis.
Lippert, Edle auf Tandem. Kurpfälz. Adelsstand. Diplom vom
12. Febr. 1770 für Johann Caspar Lippert, kurpfölz. Revisions- und
Commerzienrath und Secretair der historischen Classe der Academie
der Wissenschaften, mit dem Prädicate : Edler auf Tandem. Derselbe,
später Geh. Rath , hat den Stamm fortgesetzt und sein Sohn , Johann
^eodor Idpperl, Edler a«f Tand€arn, g«b. 1768, k. bayer. Hofkam-
— «7« —
imenrath, qttiesc. Retitbeftmier zu Bain imd Inhaber des Gtum HhhAem,
wurde nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in dieselbe
eingetragen.
V. Lang, S. 43S. — W.-B. des Kgr. Bayern, VI. 94.
^ippiff* Eorbrandenburgischer Adelsstand. Diplom vom 10. Dec.
1673 fftr die Gebrüder Georg Friedrich und Paul Lippig, Ersterer Ca-
pitain, Letzterer Lieutenant in kurbrandenburgischen Diensten.
N. Pr.A.-L. y. 8. 313. - Freih, v. Ltdebur , II, 8. 43. — W.-B. der Preota. Monareh.
lU. 87.
Lippitz, Lippizsch. Ein im 16. Jahrh. in der Ober-Lausitz vor-
gekommenes Adelsgeschlecbt, welches sich Lippizsch schrieb tmd 1551
zu Weissig (Weissag) sass. Ein Dorf Weissig liegt bei Baozen, ein
anderes bei Camenz, auch ftihren diesen Namen mehrere andere sädi-
STsche Dörfer. Nicht unwahrscheinlich ist, dass die in d^r zweiten
Hälfte des 18. Jahrh. in Ostpreussen blühende Familie V. Lippittf,
welche 1785 zu Gedau unweit Heiligenbeil begütert war, ans dem lip-
pizschen Stamme hervorgegangen ist.
Freiherr 9, Ledehur, IT. 8. 43.
I Liptay. Ein aus Ungarn nach Preussen gekommenes Adelsge-
schlecht, welches nach Angabe Einiger ursprünglich Meklenborg aag^
hört haben soU. Nach Preussen kam dasselbe mit Samuel v. Liptay,
welcher als Oberstlieutenant 1757 den Abschied nahm. Fünf sein^
Söhne standen später in der k. preuss. Armee und von denselben starb
der Eine 1808 als Major. — Ein k. k. Feldmarschall-Lieutenant starb
17. Febr. 1800 zu Padua u. August Lipthay de Esfaltid stand in neu-^
ester Zeit als Rittmeister in der k. k. Armee.
N. Pr. A.-L. ni. 8. 277 — Freiherr v. Ltdelntr. 11. 8. 43. — Millt-Sehemat. der 6»UStt,
Kiüaerthuma.
Lisberg, Lissberg, Lisperg.- Altes, erioschenes, hessisches und
fränkisches Adelsgeschlecht, welches dem Ritter -Canton Steigerwald
einverleibt war.
Zedier, XVIT. 8. 1614. — Biedermann, Oanton 8t«iger«rald. Tab. «9— St. — Röntmti,
heasiacbe 6eacbiohte. I. 8. 251, U. 8. 178. 202. 215. 119 und a. t. a. O.
Lischka. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom von 1780 fiir Jo-
seph Lischka, k. k. Hof-Commissionsrath.
Megerle v. Mühlfeld, 6. 121.
Lischka v. Rothenwald. Böhmischer Adelsstand. Diplom vcmH
2B. Nov. 1662 für Heinrich Lischka, mit dem PrAdicate: v. Bothenh
wald. —
r. MeUbaeh. U 8. 67 and M. »
Liskircben, Lyskirclieii, Lysolplikircheii. Eins der angesehen-
sten, ritterlichen, cölnischen Stadtgcschlechter, welches bereits 1290
Äe GrafiBchait über die Oversburg in Cöln hatte und 1S27 zu Stom-
meln im Landkreise Cöln, 1672 zu Tronsdorf unweit Siegburg u. KTBÖ
m Niederhansen bei Waldbrocl begütert war. — Der Name des Ge-
schlechts ist, nachdem der Mannsstamm erloschen, mit Maria Felicitas
V. Liskirchen, gest. 27. Juni 1W8 als Aebtissin zu Fttssenich, ansgd^
gangen.
87*
— 680 —
LlBsen, Li88a. Ein im 13. a. 14. Jahrh. so dem meisseofldMi
Adel zählendes Geschlecht, welches von 1254 — 1349 Torkam.
Zedier. XVU. 8. 16«.
Lissow. Ahes, pommernsches Adelsgeschlecht, von Ificrael als
ein Geschlecht der Freyen aofgeftlhrt, ans dem gleichnamige SUmm-
hause im Lauenbnrg-ßütowschen. Dasselbe war 1615 zn Dzincelitz v.
1618 zu Kompsow angesessen and hatte Dzincelitz nnweit Lauenbug
noch 1671 inne.
Micrael, 8. .SOI. — Oauh^, I. 8. 1285: in Artikel LiiUaa — Zedier, XVO. 8. U». -
Freih. e. Udebur, 11. 8. 43. — Siebmacher, V. 170. — ». beding, U. 8. 344. — Poiukt.
W.-B. V. *57.
List, Listen. Altes, lausitzisches und schlesisches Adelsgeschlecht
welches bereits 1299 zu Schollen bei Luckan und 1530 zu Scheidelwitz
bei Brieg sass und auch sehr zeitig in der Grafsdiaft Hoya begfttert ge-
wesen sein soll. — Die Familie brachte später in der Lausitz dieGflter
Komptendorf, Casel oder Kahsel, Drieschnitz, Zemitsch, Radeis, Schhui-
roth etc. an sich und war auch 1700 in Schlesien zn Mühlbach anweit
Sagan gesessen. Von den Sprossen des Stammes traten mehrere in die
k. preuss. Armee. Ein Capitain v. L. starb 1808 u. ein Anderer 1818
als Major a. D. Ein Bruder des Letzteren war Hauptmann im Infant-
Regim. v. Lette w und später im 2. pommer. Landwehr-Regimente und
in neuester Zeit wird Friedrich Wilhelm Carl v.List, kipr. laentenaat,
als Herr auf Kahsel bei Ck)ttbus aufgeführt.
SinapiuM, I. 8. 601 und II. S. 784. - Zedier. XVU. 8. 16S0 und 81. — N. Pr. A.-L.in.
8. tn. — Freiherr v. Ledebur, II. S. 43 and 44. — Siebmacker, 1. SS : Die Listen, 8«Mt-
•iteh. — Spener. 8. 1S7.
Lith, V. der Lith, Lieth, Lyth. In Kur-Brandenburg anerkannter
Adelsstand. Anerkennungsdiplom vom 22. Nov. 1698. — Altes, bre-
mensches Adclsgeschlecht , welches bereits 1219 Burgleben zn Beder-
kese besass, vom 14. Jahrh. an im Brcmenschen mehrere Gtlter erwarb
und vom 16. Jahrh. an auch in anderen hannoverischen Landestheilen,
so wie im Lauenbnrgischen, wo schon Kuddeworde der Familie 1500
zustand, begütert wurde. — Friedrich und Segebado v. d. Lith huldig-
ten 1219 dem damals neuerwählten Erzbischofe zu Bremen; Heinrich
war 1428 Drost des Schlosses Stotel; Jürge kommt 1640 als Präsident
der bremenschen Ritterscliaft vor und um dieselbe Zeit stand Claus als
Oberst in der k. k. Armee. Letzterer hatte zwei Söhne: Franz und
Clanss n. Franz stand in k. k. Diensten und von demselben stammte
Maximilian Albrecht, k. k. Oberst, welcher den Freihermstand erhielt,
doch ist nicht bekannt, dass er seine Linie fortgesetzt habe. Von Claus IL
entspross Tido Heinrich, Bürgermeister zu Bremen, dessen Söhne, Jo-
hann, k. preuss. Hof- und Kammerrath, des jerichowschen Kreises und
der Stadt Burg Director u. Kriegscommissar u.Albert, gest. 1718, ersth.
kurLRath, später k.russ. geh.Kriegsr. u. Oberkriegscommissar u. zuletzt
k. poln. Gesandter am k. pr. Hofe, den Stanmi durch mehrere Kinder
fortsetzten. — Aus der bremenschenHauptliniewar 1712 Sebastian v. d.
Lith, Herr auf Nieder-Ochtenhausen, Assessor bei dem hohen Tribunal
zu Wissmar und Johann Amd — ein Sohn des Gördt v. d. L., Präsi-
denten der bremenschen Ritterschaft — Herr auf Ritterhude, Elmlohe
etc. , Domherr zu Naumburg und Merseburg, und schwedischer Land-
rath im Herzogthnme Bremen. Später, um 1731, lebte Sebastian y. d.
— 581 —
L. als kurhannov. Regierungs-Canzlei-Oonsistorial- und Hof-Gerichts-
Rath zu Stade. — Die bremische Linie, welche noch 1777 zu Alfetedt,
Eickhoff , Elmlohe , Fickemühlen , Preudenthal , Lessen und Stemmer-
mühle sass, ging um diese Zeit aus und man hielt das ganze Geschlecht
fttr erloschen, doch meldete sich zu den Lehen des Letzten der bremen-
schen Linie einAgnate aus einem entfernten Lande und es entstand ein
Rechtsstreit, der 1791 noch fortdauerte, dessen Ausgang aber nicht be-
kannt ist. Aus einer ins Ansbach'sche gekommenen Linie stammte der
1752 in Ansbach geborene k. preuss. Major u Commandeur des Garde-
Grenadierbataillons V. d. Lith, welcher 1819 im Pensionsstande starb.
Muthartt, 8. 851. - Gaiihe, J. 8. 1229-80. - Zedier, XVII. 8. 1657-64. — N. Pr. A .-
L. III. 8. 277 und 78. -> Freiherr v. Ledebur. II. 8. 44. — r. Meding, II. 8, 345 and III.
8. 840 und 41. — Suppl. lu Siebm. W.-B. V. 17. — W.B. d. Preuss. MonArch. III. 87.
Litschko y. Nitschko. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von
1760 fttr Wenzel Litschko, Hauptmann im k. k. Infant. - Regim. Fürst
V. Waldeck, mit dem Prädicate: v. Nitschko.
MegerU «. Mühlfeld, 8. 281.
Littighof , Lietigfaoff, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom
▼on 1 702 fttr Wenzel Ignaz Plunder , fflrstl. liechtensteinschen Amts-
Secretair zu Troppan, mit dem Namen y. Lietighoff.
MegerU v. Mühlfeld. Erg.-Bd. 8. 190.
Littrow. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom fttr Joseph Johann
Littrow, Professor der Astronomie an der Universität Wien. Derselbe,
geb. 1781 zu Bischofteinitz in Böhmen, einer der ersten und thätigsten
Astronomen Deutschlands, bei den Fachgenossen durch seine wissen-
schaftlichen Werke und in weiten Kreisen durch ausgezeichnete popu-
laire Schriften sehr bekannt und berühmt, hat den Stamm durch meh-
rere Söhne fortgesetzt. Zu diesen gehören: Carl Ludwig v. L. , Di-
rector der Sternwarte zu Wien, als gründlicher und fleissiger Astronom
in hohem Ansehen stehend; Franz v. L. , Hauptmann 1. Gl. im k. k.
General-Quartiermeister-Stabe und Heinrich v. L. , bekannt durch sein
Werk: Handbuch der Seemannschaft, Wien, 1859, k. k. Fregatten-
Capitain.
HandBehrilU. Rotis.
Littwag. Altes, erloschenes, fränkisches Adelsgeschleoht, welches
dem Reichsritter-Ganton Altmühl einverleibt war.
Biedermann, Oftoton AltmfilU, Tab. 225.
Liubibratich v. Trebinya, Freiherren. Reichsfreihermstand. Di-
plom vom 26. Jan. 1760 fttr Hieronymus v. Liubibratich, k. k. Obersten
und Commandeur des slavonisch-gradiscaner Gränz-In&mt-Regiments,
wegen seiner ausgezeichneten Verdienste in den früheren Feldzügen in
Italien , Frankreich und namentlich wegen des damaligen (siebeiyäh-
rigen) Krieges, mit dem Prädicate: v. Trebinya. Derselbe, aus einem
alten Geschlechte Dalmatiens, wo die Vorfahren schon 1010 als Conti
de' Liubibratich berühmt gewesen sein sollen, in der 16. Generation
nach einem in den Händen der Familie befindlichen Stammbaume stam-
mend, starb 1785 als k. k. Feldmarsch. -Lieutenant und Müitalr-QOT-
verneur zu Cremona mit Hinterlassung eines einzigen Sohnes , weichet*
ervt fc. k. aubsoffieier war, naoh dem Tttrkeokri^gt tob 17dS sber in
k. k. Cinl-Staatsdienste trat, in welchen er im 43. Leben^ahre za Go-
moTU in Ungarn starb. — Von ihm ent^ross Freih. Alexander, 1858
k« k, Oberlieutenant und Hafen-Detachements-Commandant des k. k.
Flotillen- Corps zu Pavia, weleher den Stamm durch vier Söhne, di»
S>eihem$9 Peter, Alexander IL, Paul Heinrich und Aloys Clemens fort-
setzte.
MtMtrU «. Müklftkit S- 66 and 67. — Oeoeftl. TMobeab. d. £r«ih. Bftattr, t8S7. 8. 441
•Bd 43 Q. 18S8. 8. m a. 1M8. 8. 551.
Livingstoii, Levinggton, Grafen. Böhmischer Grafenstand. Di-
plom von 1741 für Wilhelm Freih. v. Livingston, k. k. Oberstlieu-
tenant
MtgerU v. Müh{feld, Erg.-Bd. S. 31. - Suppl. sa Siebm. W.-B. II. 1: Gr. LeTingston.
Livixzani, Grafen. Ein, 1^ der Person des Alphonsns Yincentiiis
Grafen v. Livizzani, k. bayer. Kämmerers, Capitulars, Comthurs und
Schatzmeisters des Ritter -Ordens vom h. Georg, Generalmi^ors und
Gornets der königl. Leibgarde, (geb. 1753), nach nachgewiesenem htu-
dertjthrigen Besitzstande, 5. Febr. 1814 in die Grafenclasse der Adels-
matrikel des Kgr. Bayern eingetragenes Geschlecht.
«. Lang, Suppl. 8. 94 «. Sft. -^ Suppl. in 8i«bin. W -B. VII. i. -^ W.-B. d— R6iilgr.
Bayern, I. 70 und v. Woickem, Ab^b. 1.
I^ixfeld. Bheinlftndisches, aofi dem Hcmiburgischen stammendes
Adelsgeschlecht, welches bereits 1570 im Homburgischen und seit
1632 in den hannoverschen Landen auftritt.
Mmhar4, 8. 379 und 7S. — Zedltr, XVn. 8. 1738. - Xoböe, Qeaeh. des Heraogth. Bre-
men, I. 8. 998. — Freih. v. d. Knesebtek, S. 194.
Lixfeldt. Beichsadelsstand. Diplom von 1737 fQr Aujselm Franz
Benedict Lixfeldt, Postmeister.
MegerU v. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8.36.1. - Suppl. xu Siebm. W.-B. V. 17.
Liüi V. Bosenau. Erbländ.-österr. Adelsstand. Diplom von 1741
ftr Peter Lizi, ober-österreichischen Begiments*Advocaten und Stadt-
a^^iber und Syndicus zu Insbruck, mit demPrädicate: v. Kosenau.
Megerle v. Müklftld, Erg.-Bd. 8. 363.
Liznick. Altes, sächsisches, im Stifte Naumburg begfltert gewe-
senes Adelsgesohiecht , wetehes um 1375 erloschen ist. Schwarz hat
dasselbe in dem Progr. de priscis dominis burggraviisue Lelanieü,
Altd. 1725, zu diesem alten Hause gerechnet, doch gehörte es nicht
zu demselben.
■P'nt^t Verttoh einer Htttor. der abgestorbenen Herren ?. Lisnik in Desselben Beilr.
M HiafcOT. d. Sich«. Lande, II. 8. Hl~75.
Lob, ErbÜtad. -österr. Adelsstand. Diplom far die Gebrüder Jo-
haciu Qeorg Peter und Paul Lob, Licentiaten der Rechte.
Me^erif v. MüHlel^, Hrg.-Bd. 8. 363.
Lobdaburg-Bnrgau, v. derLobdebnrg, Herren. (Schild der Länge
nach getb^t: rechts {Coth und links Gold und über den ganzen Schild
ein scbrü^echter Balken, rechts silbern und links roth.) Eins der U-
teotoi thüringischen Dyns^ten- und Grafengeschlechter, nach v, Falokea-
9teiJA die Hftiijpttinie der alten Grafen v. Arnshaug, Bnrgau, Leuchten-
— 583 —
berg etc. Der Stamm sass auf den drei StammBchlOssem Ober-, Mittd-
ond Nieder-Lobdebnrg mit der zu denselben gehörenden Herrschaft an
der Saale unweit Jena, wurde urkundlich bald Lobde-, bald Lobda-,
bald Lodenburg etc. geschrieben und die Sprossen desselben heissen in
alten Briefen : Oheime der Landgrafen in Thüringen und Markgrafen in
Meissen. — Hermann Graf v. Lobdeburg, welcher um 1172 lebte, war
mit Christina, Tochter des Markgrafen Albrecht zu Meissen, vermählt ;
Otto I. war von 1207 bis 1223 und Hermann IL von 1225 bis 12Ö8
Bischof zu Würzburg; Albrecht kommt 1267 als Domherr zu Würzburg
vor und Albrecht U. und Johann Gebrüder v. Burgau, Herren zu Lobde-
burg, lebten 1374. — Gegen die Mitte des 15. Jahrb. ging das Ge-
schlecht mit Hans Herrn v. Lobdeburg zu Burgau aus und Schlösser und
Herrschaft Lobdeburg kamen 1447 an die Landesherren, den Kur-
fürsten Friedrich den Sanftmüthigen und den Herzog Wilhelm Gebrüder
zu Sachsen.
Atbinua, Historie der Qr. «od Herren v. Werthero, 8. 66. — ». Falokemitin, thnrfDgiach«
Chronik, U. Bd. IV. Clas«e XV. Cap. 374-81. — Hühner, Hi«tor. Polit. vn. 8. 165 a. 66.
— Oaufte, II. 8. 641—48. — Zedier, XVDI. 8. 10. — Satner , 8. 118. — v. Meding , H.
8. 345.
Lobeok (Schild genert, mit goldenem, einen Hirsch zeigenden
Mittelschilde. 1 u. 4 in Blau ein Kranich und 2 u. 3 in Roth ein Eichen-
zweig mit drei Eicheln). Ein, zu dem in Neu-Vorpommem begüterten
Adel zählendes Geschlecht, welches 1836 zu Klein-Kedingshagen im
Kreise Franzburg sass. — Ein Lieutenant v. Lobeck stand 1855 im
k. pr. 11. Infanterie-Regimente.
Freih. v. Ledebur, 11. 8. 44 n. Ili. 8. 303.
Lobecke (im Schilde ein den rechten Yorderlauf zum Fortschreiten
aufhebender, sonst stehender Hirsch ohne Decke). Altes, lüneburgisches,
aus der Familie v. Meding hervorgegangenes Adelsgeschlecht. Johann
V. Meding, welcher urkundlich 1294 vorkommt und dessen Nachkom-
menschaft bis in das 15. Jahrb. blühte, nannte sich zuerst v. Lobeck,
vielleicht nach dem Orte seines Aufenthalts, wie diess in damaliger Zeit
nicht ungewöhnlich war. — Johann und Wipert v. tobecke lebten
noch 1417.
9. Meding, I. 8. 341 und 4S.
Lobecke (im Schilde drei vorwärts gekehrte Widderköpfe). Bre-
misches, im 14. Jahrb. vorgekommenes Adelsgeschlecht, welches von
dem adeligen Geschlechte der v. Düring herj^estammt haben soll. Mus-
hard erwähnt dasselbe nicht.
9. Meding, I. 8. 342.
Lobenhansen, Gräfin. Grafenstand des Egr. Württemberg. Diplom
vom 10. Jun. 1856 für Anna Therese, Tochter desk. rdSs. Oberst-Lieute-
nants V. Landzert (geb. 1823), in morganatischer Ehe 1856 vermählt
mit Heinrich Prinzen von Hohenlohe-Kirchberg, mit dem Namen : Grf.
V. Lobenhausen, Wittwe seit 1859.
Oeneal. Taschenb. der grlfl. H&aser. 1858. 8. 453 und 186t. 8. S08.
LobenthaL Reichsadelsstand. Diplom gegen die Mitte des 18. Jahr-
hunderts fär Stephan Schumann, gräfl. stolberg'schen Kanzler zu Wor-
— 684 —
nfaigcorode, mit dem Namen: v. Lobenthal. Yon demselben, froher Hof-
rath in Gedern, entspross Cari Friedrich Lndwig v. L., welchernm 1775
als Geh.-Stiftsrath zu Quedlinburg starb. Von den Söhnen desselbei^trat
der eine als Major und Kreis-Brigadier bei der Gensdarmerie 1820 ans
der k. preuss. Armee und ein anderei", Friedrich Ludwig Carl v. L., geb.
1766, starb 14. März 1821 als k. preuss. Generalmigor und Comman-
dant von Magdeburg und Herr auf Alt-Eäcklitz unweit Osterburg in d^
Altmark.
N. Pr. A.-L. ni. 8. 278 und 79. >- Freih. r. Led€bur, IL 8. 46.
Lobgesang V. Lerchenheim, Edle. Erbländ.-Osterr. Adelsstand.
Diplom von 1760 für Valentin Ignaz Lobgesang, Landes -AdvocatcB
und Kammer -Procurators Adjuncten in Mähren, mit dem Prädicate:
Edler v. Lerchenheim.
MefftrU 9. Mühlftld, 8. m.
^ Lobkowitz, Fürsten und Freiherren (Wappen der Freiherren
V. Lobkowitz: Schild geviert: 1 und 4 von Roth und Silber querge-
theüt (Stammwai^en) und 2 und 3 in Silber ein schräglinks gestellter,
schwarzer Adler mit einer silbernen Querleiste auf der Brust (die Sieh-
machersche Declaration sagt: „mit einem weissen Böglein an der Brust
und Neuere haben einen Halbmond angenommen): Vermehrung des
Wappens bei Erhebung in den Herrenstand durch K. Friedrich lü.
Das fürstliche Wappen ist einmal der liänge nach und zweimal qnerge-
theilt, somit sechsfeldrig und hat einen Mittelschild mit dem freiherr-
lichen Wappen). Reichs- Freiherrn- und Fürstenstand. Freiherrndiplom
. vom Freitage vor St. Oswaldi-Tag 1459 für die Gebrüder Nicolaus ü.
u. Johann v. Lobkowitz und Fürstendiplom vom 17. Aug. 1624 für
Zdenco Adalbert Herrn v. Lohkowitz. — Eins der ältesten, vornehmsten
und begütertsten Herrenstandsgeschlechter Böhmens, nach Angabe meh-
rerer Geschichtsschreiber von den alten Herzogen dieses Landes stam-
mend. Dasselbe führte noch um 861 den Namen: Herren v. Lobetz^
erbaute aber, nachdem das Stammschloss Lobetz zerstört worden war,
ein neues Schloss mit dem Namen Lobkowitz, drei Meilen von Prag,
und nannte sich nach demselben. Das genannte Schloss überliess K. Ru-
dolph n., nachdem Ladislaus, Herr zu Lobkowitz, k. böhmischer Oberst-
Landrichter und Georg Herr zu L. auf Dux, k. k. Geh. -Rath und
Oberstburggraf, 1594 in kaiserliche Ungnade aus unbekannter Ursache
gefallen waren, 1602 dem Fürsten Sigismund Bathori von Sieben-
bürgen. — Johann v. Lobkowitz, in der zweiten Hälfte des 14. Jahrh.
Hofmarschall des K. Wenzel, stiftete durch seine Söhne, Nicol und
Peter, zwei Linien des Stammes, die Hassensteinische und die Popeliche
Linie, von denen^ie erstere im 17. Jahrh. wieder ausstarb. Der Stifter
der Popelichen Linie, Peter, gründete durch seine Enkel, Ladislaus I.
und Theobald, die Nebenlinien zu Chlumetz und Bilin, von denen letz-
tere, welche nur den gräflichen Titel ftthrte, 1722 mit dem Grafen Ul-
rich Felix ganz erloschen ist: später blühte sonach nur allein noch die
Chlumetzische Nebenlinie der Popelichen Hauptlinie, welche den Bei-
namen Popel abgelegt hat. Diese Chlumetzische Linie gelangte in
der Person des Ladislaus 11. durch K. Maximilian II. zum Besitze
- am -
der in der Oberpfalz gelej^enen , unmittelbaren ReicheherrBchaft Nen-
staedl (Neustadt an der Waldkerbe im Nord^au), welche vom K. Fer-
dinand m. 1641 zur geforsteten Grrafschaft Stenistein erhoben worden
war und 1742 die Kreisstandschaft im bayerischen Kreise erlangte.
Der Sohn des Ladislaus II. , Zdenco Adalbert , s. oben , erhielt den
Reichsfftrstenstand u. der Sohn des Letzteren , Fürst Wenzel Eusebius,
gest. 1677, k. k. Geh.-Rath etc. wurde 12. Octob. 1654, wegen der
Grafschaft Sternstein, als Reichsstandschaft auf dem Reichstage in den
Reichsftlrsten - Rath mit einer Virilstimme aufgenommen. — Derselbe
hatte 1646 vom K. Ferdinand III. die Herrschaft oder das spätere
FOrstenthum Sagan erkauft, welches aber wieder 1785 an das Hau9
Biron vorkauft wurde, wie auch später, 1807, die Grafschaft Sternstein
durch Verkauf an die Krone Bayern kam, die Majoratsherrschaft Raud-
nitz an der Elbe in Böhmen aber war vom Kaiser Joseph TT. 3. Mai
1786 zu einem Herzogthume erhoben worden und neben derselben, von
welchem das ganze Geschlecht den Titel führt , besitzt das fürstliche
Haus die Herrschaften Bilin , Chlumetz , Entzowan . Pistebritz , Liebs-
hausen, Melnik. Mühlhausen, Neundorf, Eisenberg, Rozdialowitz, Sed-
lecz, Drhowel und üntorberzkowitz nebst mehreren anderen Gütern in
Böhmen. — Durch die Enkel des Fürsten Wenzel Eusebius, die Für-
sten Philipp und Georg — Söhne des 1715 gestorbenen Fürsten Fer-
dinand August Tieopold — schied sich der St^mm in die beiden noch
blühenden Linien des fürstlichen Hauses, die erste und zweite Linie,
deren Stammreihen folgende sind: Erste Linie: Fürst Philipp, geb.
1680 und gest. 1734, k. k. Geh.-Rath u. der Kaiserin Elisabeth Oberst-
Hofmeister: zweite Gemahlin: Maria Wilhelmine Grf. v. Althann, geb.
1704, veim. 1721 und gest. 175^, in zweiter Ehe verm. mit dem 1747
verstorbenen Gundaccar Ludwig Grafen v. Althann : — FHlrst Ferdi-
nand, geb. 1724 und gest. 1784, k. k. w. Kämm.: Gabriele Maria,
Tochter des. Fürsten Ludwig Victor von Savoyen-Carignan, geb. 1748,
verm. 1769 und gest. nach 1825; — Fürst Franz Joseph Maximilian,
geb. 1772 und gest. 1816: Maria, Tochter des Fürsten Johain Nepo-
mukV. Schwarzenberg, geb. 1775 und verm. 1792 ; — Fürst Ferdinand,
geb. 1797, Herzog zu Raudnitz, geforsteter Graf zu Sternstein, Oberst-
Erblandschatzmeister im Kgr. Böhmen, k. k. w. Geh.-Rath und Kämm.,
erbl. Reichsrath, Herr der F.-C.-H. Raudnitz, Hoch - Chlumec , Bilin,
Liebshausen, Eisenberg-Neundorf, Enzowan, Mühlhausen und der Gü-
ter Brosan, Mireschowitz, Schreckenstein etc. in Böhmen so wie derAl-
lod. Herrsch. Libeschitz in Böhmen , Pfannberg und des Gutes Weyer
etc. in Steiermark, verm. 1816 mit Fürstin Marie, geb. 1808, Toch-
ter des 1819 verst. Fürsten Moritz v. Liechtenstein , aus welcher Ehe,
neben zwei Töchtern, Pr. Leopoldine, geb. 1835 und Pr. Marie, geb.
1841 , verm. 1860 mit Gebhard Lebrecht Gr. Blücher v. Wahlstatt,
ein Sohn entspross: Pr. Moritz, geb. 1831. Derselbe vermählte sich
1857 mit Pr. Maria Anna, geb. 1839, des verst. Fürsten Friedrich
Kraft Heinrich v. Oettingen-Wallerstein Tochter, aus welcher Ehe 22.
und 23. Januar 1858 geboren wurden Pr. Maria und Pr. Ferdinand
Zdenko. Die vier Brüder des Fürsten Ferdinand, neben fünf Schwe-
— 8»ft —
Stern: Pr. Gabri^, verw. Fflrstin v. kaenperg^ Pr. Etoonore ycniL
Füntin y. Windisch-GraeU, Pr. Therese, Pr. Anna, venn. Grf. v. Har-
radi u- d Pr. Sidonie, verm. Grf. P41ffy, sind die Prinzen: Johann, Jo-
seph, Ludwig und Carl. Prinz Johann, geb. 1799, k. k. Kämm, und
Miyor in d. A., Herr der Herrschaft Zieltsch und des Gntes Plan, £rb6
der gräflich v. Wrtby'schen Herrschaften Kooopischt, Zinkau, Nek-
mirz und Krzimitz in Böhmen, vermählte sich 1834 mit Caroline GrL
Wrbna, geb. 1815 und gestorben 1843, aus welcher Ehe, neben drei
Tdühtem , Prinzessin Caroline , vermählte Freifrau Schenk v. Stauffeu-
berg, Pr. Maria, verm. Erbf^räfin v. Harrach u. Pr. Johanne, zwei
Söhne stammen: Pr. Franz, geb. 1839 u. Pr. Bugen, geb. 1842. —
Pr. Joseph, geb. 1803, k. k. Geh.-Rath, General der Cavall. ad hon.
in d. A., zweiter Regim. -Inhaber des 4. Cür.-Reg., Herr der Herrsch,
ünterbcrzkowitz u. d. Gflter Strizem, Cittow u. Daniowes in Böhmen,
vermählte sich in zweiter Ehe 1 848 mit Pr. Sidonie, geb. 1828, Tochter
des 1842 verst. Fürsten August Longin v. Lobkowitz und aus dieser
Ehe entsprossten, neben vier Töchtern, zwei Söhne: Pr. Ferdinand, geb.
1850 u. Pr. Zdenko, geb. 1858. — Pr. Ludwig, geb. 1807, k. k. Rittm.
in d. A., Herr der Herrsch. Gr. Meseritsch, Frischau u. des Guts Zhorz
in Mähren, vermählte sich 1837 mit Pr. Leopoldine, geb. 1815, Tochter
des 1819 verst FtUrsten v. Liechtenstein, aus welcher Ehe, neben zwei
Töchtern, zwei Söhne leben : Pr. Rudolph, geb. 1840, k. k. Oberlieute-
nant in der Garde-Gensdarmerie und Pr. Ludwig, geb. 1843. — Pr.
Carl, geb. 1814, k. k. Geh.-Rath, hat sich 1856 verm. mit Pr. Luise,
geb. 1838. Tochter des R.-Freih, Georg Philipp v. Redwitz -Wilden-
roth. — - Zweite Linie: Fürst Georg, geb. 1686 und gest. 1753, —
Halbbruder des Fürsten Philipp, s. oben — k. k. Geh.-Rath, General-
Feldmarschall -Lieutenant etc.: Caroline Henriette Grf. v. Waldstein,
geb. 1702, verm. 1717 u. gest. 1780; — Fürst August Anton Joseph,
geb. 1729 u. gest. nach 1800, k. k. Kämm. u. w. Geh.-Rath, Oberst-
Landmarschall in Böhmen etc. : Maria Ludmille Grf. v. Czernin, geb.
1738, vorm. 1753 u. gest. 1790, Frau auf M6hiik, Bischitz, Czecelitz
u. Schopka in Böhmen; — f^st Anton Isidor, geb. 1775 u. gest 1819,
Herr auf Drohwle, Melnik, Schopka etc. k. k. Känunerer: Maria Anna
Antonie Pr. Kinsky, geb. 1779 und verm. 1796; — Fürst August Lon-
gin, geb. 1797 u. gest. 1842, k. k. Kämm., Geh.-Rath und Präsident
der Hofkanuner für Münz- und Bergwesen : Pr. Bertha v. Schwarzen-
berg, geb. 1807 u. verm. 1827; — Fürst Georg Christian, geb. 1835,
Herzog zu Raudnitz, Herr der Herrsch. Melnik, Drhowic und Rozdia-
lovic, der Güter Sedlec, Cizova, Strazovic, Schopka u. Skubrov, k. k.
Kreis -Commissar extra statum in Böhmen. Die drei Schwestern des-
sdben sind: Pr. Sidonie, verm. mit Joseph Prinzen v. Lobkowitz, s. oben,
Pr. Polyxene vermählte Grf. v. Esterh4zy-GaUntha u. Pr. Rosa , ver-
mählte Grf. V. Neipperg. — Die noch im Kgr. Bayern blühende, in die
Freihermklasse der Adelsmatrikel 3. März 1840 eingetragene freiherr-
liche Linie des Stammes ist ein Zweig der Popelischen Hauptlinie und
somit eines Stanmies und Wappens mit den Ftbrsten v. Lobkowitz. Die-
selbe kam zu An&nge des 17. Jahrh. aus Böhmen nach Curland und
— »87 -
von da muh ßacbsen uüd Bayern and es liegt folgende Stammreihe
dieser Linie vor : Albrecht Theodor Freih, v. Lobkowitz f Franzisca
V. Dynowsky ; — Freih. Franz Simon, gest. 1799, kursächa. Rittmeister:
Maria Johanna v. Wallwitz: - Freih. Lorenz Ludwig, gest. 1852,
k. bayer. Regier.- und Forstrath : Apolonia Geuser : — Freih. August
Alexander Ludwig, geb. 1807, k. bayer. Hauptmann. Die vier Brüder
desselben sind: Freih. Franz Caspar, geh. 1813, k. bayer. Kämm., Mi-
nisterial-Rath und Bank-Gommissär, verm. 1848 mit Thereee Marie
Schmid, geb. 1817; Freih. Joseph Carl, geb. 1818, k. bayer. Aufechlagd-
Bearater; Freih. Albrecht, geb. 1823, k. bayer. Revierförster, venu-
1860 mit Cordula Kern, geb. 1833, aus welcher Ehe ein Sohn, Franz
Xaver, geb. 1861, entspross und Freih. Ludwig, geb. 1827, k. bayer.
Regierungs- Accessist. — Ein Sohn des obengenannten Freih. Franz
Simon, kursächs. Rittmeisters, war wohl auch der k. sÄchs.Oberst Freih.
V. Lobkowitz, welcher von 1823 bis 1825 das 1. Linien-Infiant.-Rcgim.
commandirte und dann aus dem activen Dienste trat.
BcUbin, Iir. P. II. S. 90 und 2S8 und IV. 8. 258 . t>74 und 396. - Sinaphu. 11. S. Ul
— 4S. — Hühner I. Tab. 289. — F. W. v. SommerMherg , BWoaiic. n»r. scrIpt. II. 178»; dfe
betten Summtafeln der Familie. — Oauh« , I. A. 12^0—41. — ZuHlfr, XVIII. 8. M~4.V — •
Jacohi, 1800. I. 8. 891-93. — Allgem. genf^al. und Ktajit^-Handburh, 1824. I. 8. S31— .^4. —
Mtuch. 8. 87. — Oen.rhist.-atat. Almanaeb . Weimar, 18.12. 8. 8t8-S0. - N. Pr. A.-L. IV.
6. 400 und 7. — Qoth. geneal. HofOAl. 1836. 8. 154. 1848. 8. 1.S6 und 1862. 8. 159— <2. —
6en«al. Ta.<trhepb. der freih. HSuter, 1859. 8. 450 und 51 und I8€2. 8. 474. — Si^hmacker, T.
32: Di« Poppet t. LobeowiU, H«rreo. — 8nppl. xa Biobro. W.-B. VI. It: Ftt. v. l*- — TV'
rojT. II. 42 : Fst. ▼. L.
Locatelli, Freiherren und Grafen. Erbländisch-österr. Freiberm-
u. Grafenstand. Freiherrndiplom vom 20. Mai 1647 f&r Johann Baptist
V. Locatelli und für die beiden Söhne desselben, Andreas und Anton
V. Locatelli, mit dem Prädicate : v. Eulenburg und Schönfeld und Gra-
fendiplom von 1816. Nächstdem kamen noch zwei Freiherrendiplome
in die Familie: es erhielt nämlich Johann Baptist v. Locatelli, k. ,k.
Kammerdiener, 1702 den Reichs- und erbländ.-östcrr. FreiherrU' und
Franz Carl v. Locatelli 1709 den erbl.-österr. Freihermstand. — Altes,
ursprünglich aus Bergamo stammendes Adelsgeschlecht, welches schon
1229 vom K. Friedrich II., Könige von Neapel und Sicilien, den Adel
erhalten haben soll und aus welchem die obengenannten Empfänger
des Freihermdiploms 8. März 1634 eine Adehbestätignng mit Ver-
mehrung des Wappens und mit Verleihung des Prädicats : v. Eulenburg
erhielten. — Als näherer Stammvater der jetzigen Freiherren v. Loca*
telli wird Jacob Freih. v. L. genannt, welcher mit Caedlie Grf. v. Thnra-
Hofer und Valsassina vermählt war und 3. Sept. 1787 görzer Landstand
wurde. — Das Haupt der freiherrliehen Linie war in neuer Zeit: Frdib«
Georg, geb. 1796, verm. 1825 mit Ernöstine Grf, Strassoldo, Freiin
auf Villa nuova, geb. 1806, aus welcher Ehe, neben vier. Töchtern, von
welchen zwei mit Grafen v. Del Mestri vermählt waren, zwei Söhne
stammen: Freih. Michael, geb. 1843 u. Freih. Anton, geb. 1845. ~
Haupt der gräflichen Linie war in neuer Zeit: Graf Hermann, geb. 1800
— Sohn des ersten Grafen v. Locatelli — Herr der Herrschaft Immen-
dorf und Landstand in Nieder-Oesterreich, verm. mit Friederike Grf.
V. Königsegg- Aulendorf, geb. 1799. Aus dieser Ehe stammen ein Sohn,
Hermann ^.), geh. 1825, k. k. Oberlientenant in d. A. n« zw«i Töchter;
-_ 588 —
Grf. Hfiria, geb. 1826 u. Gr. Aloysia, ge*. 1829, verin. 1847 mit Maid-
milian Gr. de la Fontagna a. v. Harnoncour-TJnyerzagt.
MtgTle V. MSktfeld, 8. 67 aad Krg.-Bd. 8. 7S. — Deotsehe Qr«fieobia«er der Gefenv.
III. 8. n6 «nd S7. — G«n. Tasdienb. der grifl. HIttBer, t8S4. 8. 454. 1M8» 8. 453 a. bteloc.
herald. Hnndb. ca Demselben, 8. 528. — Oeoeal. Tasehenb. der freib. Hinter, 186S. 8. }71.
1858. 8. 817 und 18 und 18&6. 8. 851.
Locella, Freiherren. Italienischer- u. erbländ.-österr. Frelherrn-
stikud. Diplom des italienischen Freihermstandes vom 20. Dec. 1749
Mr Benedict v. Locella , k. k. Hofkaromerrath , mit dem besonderen
Pri\ileglum, dass jeder Senior der Familie über seinem Wappen die
Grafenkrone führen dürfe und Diplom des erbländ,-österr. Freiherm-
standes vom 29. Sept. 1764 fQr Denselben. —. Altes, aus Ober-Italien
stammendes Adelsgeschlecht, welches seinen Namen von dem Orte Lo-
cello , hinter Calviso bei Finale marina im Sardinischen herleitet. Der
genannte Ort wurde von den Vorfahren der Familie oft aufgesucht, um
vor den Sarazenen , welche in den GewÄssem von Finale kreuzten,
sicher zu sein. Der Ankauf der Besitzung Piano, welche jetzt noch der
jüngeren Linie des Stammes zusteht , fesselten das Geschlecht mehrere
Generationen hindurch an das Markgrafenthum Finale. Von den Nach-
kommen war Bartholomaeus, geb. 1644, k. spanischer Rath und verm.
mit Maria de Cerosola. Aus dieser Ehe entspross Benedict v. L., geb.
1676, welcher 1744 als k. k. Rath, italienischer Postreferent und Se-
,cretair der italienischen Hofcanzlei, von der K. Maria Theresia das In-
colat von Böhmen und die Bestätigung des vierhundertjährigen Adels
seiner Familie unter Verleihung des böhmischen Ritterstandes erlangte
und später, s. oben, den Freiherrnstand erhielt. Mit seiner Gemahlin,
Theresia v. Fellner, hatte er drei Kinder, von welchen der ältere Sohn,
Ernst (I.), den Stamm fortsetzte, welcher sich durch die beiden Söhne:
Ernst n. und Carl in eine ältere und Jüngere Linie schied. Die abstei-
gende Stammreihe dieser beiden Linien ist folgende: Aeltere Linie:
Freih. Ernst (I.), geb. 1723 und gest. 1802, Herr auf Kojatek und
Schar ditza in Mähren, Strebersdorf in Oestcrreich und Piano in Sardi-
nien: N. Grf. V. Osteschau; — Freih. Ernst (E.), geb. 1758: Maria
V. Slawik; —Freih. Eduard, geb. 1793: Antonia Freiin v. Locella,
jüngerer Linie, geb. 1796 ; — Freih. Otto, geb. 1826, k. k. Statthalte-
rei-Secretair. — Jüngere Linie: Freih. Ernst (L), s. oben; — Freih.
Carl, gest. 1822, Herr auf Kojatek etc.: Helene Freiin v. Karwinsky;
— Freih. Ernst (HI.) geb. 1793, gest. 1849, Herr auf Piano: erste
Gemahlin: Johanna Freiin Karg v. Bebenburg, gest. 1841 und zweüe
Gemahlin: Caroline Freiin Karg v. Bebenburg, geb. 1810 und verm.
1843; — Freih. Carl, geb. 1823, Herr auf Piano, k. k. Kämm, und
pens. Rittmeister: Anna Maria Freiin v. Tinti, geb. 1832 und vermählt
1856. Der Halbbruder des Freih. Carl ist: Freih. Ernst (TV.) geb.
1844. —
Mtgtrlt 9.- Mühlf^ld, 8. 67 und Brg.-Bd. 8. 172. — Oeneal. Tasohenb. der freih. Hliuer,
1854. 8. 818—80 und 1862. 8. 475 qnd 76.
Loch, T. und sn Loch, s. Loch n er.
Lochaii, T. der Lochau, v. der Lochaw (in Silber ein schwarzer
aufrechtstehender Bär). Altes, anhaltsches u. niederlausitzisches Adels-
— 689 —
geschlecbt, nicht zn verwechseln mit der brandeabarg-magdehnrgischen
Familie v. Lochow. Das Stammhaas des Geschlechts ist in der jetzigen
Provinz Sachsen zu suchen, doch muss dahin gestellt bleiben, ob das
heutige Annaburg , welches früher Lochau hiess, oder eins der Dörfer
dieses Namens im saal- und wittenberger Kreise der eigentliche Stamm-
sitz gewesen ist. — Burchard v. L. war um 1 130 K. Lothars Geh.-Rath
u. Statthalter in Ostfriesland; Berthold, Abt zu Bremen, wurde 1191
Bischof in Liefland; Peter kommt im Anfange des 14. Jahrh. als Land-
vogt in der Oberlausitz und Friedrich 1343 als Landes -Hauptmann in
der Altmark vor und Martin , Doctor und Professor der Theologie zu
Leipzig und General-Commissarius des Cistercienser-Ordens, starb spä-
ter, 1522, als Abt zu Zelle. Noch im 17. Jahrh. war die Familie im
Anhaltschen zu Gohrau und Rehsen, so wie im 18. Jahrh. in der Lau-
sitz zu Dobbrikow bei Luckenwalde u. zu Tschoma bei Forsta gesessen.
— Von den Sprossen des Geschlechts haben Mehrere in der fc. preuss.
Armee gestanden. Von denselben mögen hier nur genannt sein: Ale-
xander Erdmann v. d. Lochau, gest. 1800 als k. preuss. Generalm^or
i(. D. u. Carl Christian Gottiüeb v. d. L., k. pr. Hauptmann a. D., gest.
14. Jan. 1845 im 89. Lebenswahre. Auch gehörte zu diesem Stamme
Charlotte v. der Lochau, Wittwe des k. Sachs. Geh.-Raths v. Borgsdorff,
gest. 12. Mai 1863.
Beokntann, Anhaltsche Bistor., VII. Tab. B. Nr. 10. — SeHtgtl, de CelU veteri ditioa.
Mlsnie. 8. 110. — Grosser, Lsas. Merkw. III. S. 38. — Gauhs , l. 8. 1241-43. — ZedttTy
XVUI. 6. 96 und 97. — N. Pr. A.-L. UI. 8. 279 «od 80: mengt die FftmUieo t. d. Uochaa
and T. Lochow nnter einander. — Frtih. v. Ledebur^ II. 8. 46. — v. Meding, II. 8. 346. —
W.-B. der Sächsischen Htaaten, X. 54.
Lochau, Lochaw (in Silber drei, 2 u. 1, Mannsköpfe mit aufge-
setzten Barten und zur Seite gestumpftem Haar u. runden, sUbemen,
oben spitz zugehenden, den Sturmhauben nicht unähnlichen Mützen).
Altes, brandenburgisches Adelsgeschlecht, nicht, wie mehrfach geschehen,
zu verwechseln mit der Familie v. d. Lochau, welches auch im Magde-
burgischen, Mansfeldischen und Anhaltschen begütert wurde. Dasselbe
sass bereits 1375 zu Groningen, Liepe und Zachow im jetzigen Er.
West -Havelland und erwarb später mehrere Güter im Brandenburgi-
schen, auch kommt schon im 17. Jahrh. ein Gut im eben genannten
Kreise, so wie ein Vorwerk im Kr. Jüterbogk- Luckenwalde mit dem
Namen des Geschlechts vor. Im Magdeburgischen war die Familie be-
reits 1458 zu Bergzau und 1480 zu Kützkow u. später zu Ferchland,
Derben, Seedorf etc. angesessen, hatte im Anhaltschen 1589 Besitz zu
Bosslau und im 17. Jahrh. zu Zeitz, so wie im Mansfeldschen 1684 das
Gut Belleben. — Ludwig v. L., Herr auf Zeitz, war 1616 Dom-Dechant
und Thesaurarius zu Magdeburg und Dompropst zu Brandenburg und
Cuno V. L. 1617 Domherr zu Magdeburg und Dompropst zu Havelberg«
Später haben mehrere Sprossen des Stammes in der k. preuss. Armee
gestanden und in neuester Zeit war ein v. Lochow Herr auf Lübnitz L
u. U. im Kr.Zauche-Belzig u. Ferdinand Heinrich Ewald v. L., k. preuss.
Lieutenant, Herr auf Petkus und Kaltenhausen im Kr. Jüterbogk-
Luckenwalde.
Eiler, BelUiger Chronik, 8. 981—283. Nene Auflage, 8. 5119—26. — Gauhe, I. 8. 1249.
— N. Pr. A.-L. III. 8. 979. — F^reih, 9. Ledtbwr, II. 8. 46. - »«»macAM-, I. 176: ▼. Lo«
elMw, M&rkiseb. - «. M9dimg, O. 8* MA aad 46.
Locher ▼. LiRdenliediD, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom
yon 173 9. für Franz Anton Locher v. Lindenheim, k. k. Hauptmann.
— Der StÄmrar hat fortgebloht und in neuester Zeit war Ferdinand
Locher v. Lindenheim k. k. Verpflegs-Official 2. CI.
MegerU v. Mühlfeld, Brg.-Bd. 8. 172. -> llil1t.-6cbeinBt d. 5sterre{eli. Kaisertli.
Lochhansen, Lochausen. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom
vom 10. Juli 18Ö3 fftr Hermann Werner Gottlob Lochhausen, k. preuss.
Geh.-Rath zu Hildesheim. Der Stamm wurde fortgesetzt und blüht wie
in Preussen, so auch im Kgr. Hannover. — Ein Major v. Lochhausen
commandirte 1839 das 2. Bataillon des k. pr. 30. Landwehr-Regiments.
P. HeUbach, U. S. 60. - N. PreuM. A.-L. V. 8. 46. ~ W.-B. der Prcuss Mon. U\. S7.
^ W..B. d«t Kgr. Baimovpt, F. 4 und 8. 10. — Kneachki, I. 8. 27«. — 9. Htfn^Ty haanov.
iulel, Tab. 21.
Lochinger, Lochingen y. Arohshofen. Fränkisches, dem Rittar-
.canton Ottenwald einverleibt gewesenes, mit Christoph Heiniich v.
•Lochinger 1688 erloschenes Adelsgeschlecht.
«. BtMmtim, lli. S. ;>lä— 21. -^ ßieäemuum, Canton Ottenwald, Tab. 386 uodS.
L^okmaMi. Ein zu dem schweizerischen Adel gehörendes (je-
seh'lecht, wekhes nach Preussen gekommen war. — Johann Conrad
r, Loehmann, Rittmeister im k. pr. Husaren -Begimente v. BeUing,
starb 24. Sept. 1773 und ein anderer Sprosse des Stammes, früher
Pagen-Hofmeister bei dem Markgrafen Carl von Brandenburg-Schwedt,
starb 17. Aug. 1779 als ZoH-Director zu Fürstenwalde.
N. Pr. A.-L. V. 8. 3l3. - Freih. v. Ledehur. II. 8. 46.
Lochner v. Hüttenbach, auch Freiherren (Schild der Länge nach
von Roth und Blau getheilt und mit einem silbernen Querbalken belegt).
Altes, fränkisches Adelsgeschlecht, welches durch seine Besitzungen
namentlich dem Reichs -Rittercanton Gebürg einverleibt war und nach
Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern in die Freihermclasse der-
selben eingetragen wurde. Dasselbe hiess früher : Lochner v. Loch, in
der ältesten Zeit aber v. Loch. Das ursprüngliche Stammhaus war das
zwischen Wiesentfels und Freienfels an der Wiesent gelegene Schloss
Loch, von welchem nur noch Spuren und das Dorf gleichen Namens
vorhanden sind. Dieses Stammhaus verkaufte Pancratius Lochner
V. Loch und Weyher an die Grafen und Herren v. Giech und die Be-
sitzung Weyher an die Herren v. Aufsess, kaufte aber dagegen Winter-
stefn und später, 1528, von dem Letzten v. Seckendorf-Aberdar zu
Gänsehof das Rittergut Hüttenbrtch, von welcher Zeit an die Familie
sich ,, Lochner T. Hüttenbach" schrieb. Während des Interregnums be-
gab sich eine Linie des bessern Schutzes und Schirmes wegen nach
Nürnberg und ging daselbst zu Rathe, verliess aber später wieder diese
Stadt und die Rathsfähigkeit und wohnte auf ihren zum Canton Gcbttrg
gehörenden Gütern. — Der nächste gemeinschaftliche Ahnherr der
Später in der Linie zu Lindenberg mit den Aesten zu Kaiwitz und
Theuem und in der Linie zu Lintach blühenden Familie war Rochus
Lochner v. Hüttenbach auf Htittenbach, verm. mit Magdalene v. Stetten,
aw welcher £he zwei S6bne stanunten: Liborius Georg Sebastian und
Georg Friedrich. Liborius Georg Sebastian L. v. H. zu Httttenbadi,
— 591 —
Appenfeld, Stechendorf, Königsfeld, Kainach etc., fttntl. bamberg.Eam-
merjnnker, vermählte sich am 1670 mit Anna Maria Anfeess y. Wflsten-
stein and wnrde durch seine Söhne: Christoph Lndwig nnd Christoph
Heinrich der Stammvater d^ Linien von Lindenberg mit den Aesten
za Kaiwitz und Theuern, Oeorg Friedrich L. v. H. aber «rhielt durch
Vermählung mit Sophie Magdalene Mendl v. Steinfels das Kittergut
Lintach nnd gründete die gleichnamige, 1733 mit Sophia Snsanna L.
V. H., vermählten Freifrau v. Freudenberg, wieder erloschene Linie. —
Der genannte Christoph Ludwig L.#. H., geb. 1677 u. gest. 1760,
Herr auf Lindenberg, Trepsau und Riegelstein, fürstl. bamberg. Amt-
mann in Holl und Weischenfeld, vermählte sich 1703 mit Sophie Luise
Charlotte Pfreumdtner v. Brück und hatte aus dieser Ehe zwei Söhne
Johann Christian, von welchem die Linie zu Lindenberg und Philipp
Carl Marquart, verm. mit Sophia Amanda v. Buseck, Erbin von Kai-
witz, von welchem der Ast zu Kaiwitz herabstieg. — Christoph Hein-
rich L. V. H.« s. oben, Bruder des Christoph Ludwig, Herr auf Theoera,
färstl. bamberg. Amtmann in Vilsseck, vermählte sich 1709 mit Maria
Renata v. Frendenberg zu Fronhof und durch ihn wnrde der Ast si
Theuern gegründet, welcher, wie der Ast zu Kaiwitz im ManaBStamme
erloschen ist. Was den Ast zu Kaiwitz anlangt, so sehloes denselben la
Mannsstamme 1825 Freih. Christian Adam (I.) — Sohn des obenge-
nannten Philipp Carl Marquart — Herr auf Kaiwitz u. Lintacb, k. bayer.
Kämm., fürstl. bamberg. Geh.-Rath und ReisemarschaU, welcher Lin-
tach als Fideicommiss auf die lindenberger -Linie vererbte. Derselbe
hatte sich 1792 mit Amalia 6rf. Holnstein aus Bayern, geb. 1775, ver-
mählt u. aus dieser Ehe entspross : CarolÜe verw. Freifrau v. Hirsch-
berg, geb. 1805, Erbin von Kaiwitz. — Der Ast zu Theuern starb im
Mannsstamme aus mit Christian Adam (H.) — einem Sohne des Joseph
Christian Sebastian aus der Ehe mit Maria Eleonore Freiin v. Podewils
und Enkel des Christoph Heinrich, s. oben — Herrn auf Theuern, Rö-
delmeier, Qnerbach und Salzburg, .welcher aus der Ehe mit einer Freün
V. Bibra mehrere Töchter hinterliess, von welchen zuletzt noch lebte:
Freün Sophia, früher Stiftsdame zu Nieder-Münster, später, seit 1814,
verw. 6rf. v. Hirschberg und seit 1850 wieder verw. Hauptsäanin Crer-
hard. — So blüht denn nur noch die Linie von Lindenberg, wdehe seit
1825, nach Anfall des Fidei-Commiss-Gutes Lintach, s. oben, sieh Linie
zu Lintach nennt. Die absteigende Stammreihe ^eaer Linie ist fiolgemde:
Johann Christian, s. oben; — Carl Dietrich, geb. 1741 xl gest 1794:
Christiane Philippine Marie Freün v. Wiesenthan a. d. H. Wiesenthaa;
— Freih. Friedrich, geb. 1771 u. gest 1826, k. bayer. Kämm, und
Regier. -Director in Bayreuth: Anna PhiUppine Freün v. Redtwitz a.
d. H. Redtwitz; — Freih. Joseph, geb. 1800, Herr auf Hüttenbach und
Riegelstein, k. bayer. Kämm, und pens. Postbeamter, verm. 1825 mit
Justina v. Tannstein, genannt Fleischmann, geb. 1802, aus welcher Ehe
vier Söhne stammen, die Freiherren Georg, Cari, Anselm und Christian.
Freih. Georg, geb. 1827, Majoratsherr zu Lintach, k. bayer. Lieutenant
k la suite, vermählte sich 1851 jnit Ijfathüde Freiin Gugel v. Brandt
imd DiepoUsdoif, gab* 1880, ans wekher Ehe, neben «ner Tochter,
— 592 —
&nf Söhne entsprossten : Joseph, Franz, Christian, Friedrich und Phi-
lipp. — Freih. Carl wurde geboren 1829; Freih. Anselm, geb. 1831,
k. bayer. Ober-Postamts-Beaniter zu Regensburg, vermählte sich 1858
mit Sophie v. Schlaegel, geb. 1834, aus m^elcher Ehe ein Sohn: Maxi-
milian, geb. 1859, lebt und Freih. Christian (U.), geb. 1833, k. bayer.
Kammerj. u. Lieutenant, yermählte sich 1860 mit Adelheid Freiin
Hcusslein v. Eussenheim, geb. 1837. — Der Bruder des Freih. Joseph:
Freih. Christian (I.), geb. 1808, Mitherr auf Hüttenbach und Riegel-
stein, hat aus zweiter Ehe mit ^na Blass, verm. 1852, neben zwei
Töchtern, zwei Söhne: Hermann, geb. 1852 und Joseph, geb. 1857.
9. HatMein , 111. 8. 322 und 26. — Bieäemumn , Canton Ge borg, Tab. 162—66.—
9. Lang, S. 179. — (ieneal. Tascheub. der freih. Haaser, 1864. 8. .320— *i2. 1866. S. 353.
\9h6. 8. 410 ond 1861. 8. 441-44. — Siebrruxcker, I. 107 : Die Lochn«r v. Hipenbach. Fiäa-
kisch : der Querbalkeu ist mit xwei Kosen, die rechte rotb, die linke blau, belegt. — v. Ot-
ding, U. 8. 346 und 47. — Tj/rof, I. 43: F. Hn. Lochncr v. Hättenbach. — W.-B. d. Kft.
Bayern, 111. b'i aDd v. WöUskern, Abth. 3.
Loekhürd, Lockhart -Wischeart de Lee und Comwarth« Frei-
lierren und Grafen. Erbländ.-ö8terr. Freiherm- und Reichsgrafenstand.
Freiherm-Diplom von 1762 für Jacob v. Lockhard, k. k. OberstUeote*
nant im Infanterie-Regimente Fürst y. Waldeck und Grafendiplom von
1783 fOr Denselben, unter dem Namen: Jacob Freih. Lockhart- Wische-
art de Lee et Comwath, als k. k. Kämm, und General-Feldwachtmeist» .
MegerU v. Mühl/eld, 8. 67 ond Erg.-Bd. 6. 21.
Lockstaedt, Lockstedt, Lochstädt. Altes, aus der Altmark stam-
mendes, nach Pommern und später auch nach Ostpreussen gekommenes
tmd begütert gewordenes Adelsgeschlecht. Dasselbe war bereits 1394.
nachdem es schon 1379 zu Molstow begütert gewesen , schlossgesessen
zu Woldenburg u. Justin bBi Regenwalde, erwarb im 15. Jahrh. Mas-
kow und Sabow unweit Naugard, brachte dann in den folgenden Jahrh.
mehrere andere Güter an sich und kam auch nach der Mitte des
18. Jahrh. in Ostpreussen um Tilsit zu Grundbesitz. — Die alten Lehne
der Familie: einen Theil von Gr. Sabow und Maskow und Klein -Lei-
stikow hatte Henning v. L. 1430 von den Grafen v. Eberstein gekauft
u. auch Hindenburg erhsdten. Diese vereinigten Güter besass um und
nach der Mitte des 18. Jahrh. Adolph Heinrich v. L., k. pr. Major.
Nach seinem, 1765 erfolgten Tode fielen diese Besitzungen au seine
drei Söhne. Der Hauptmann Christoph Heinrich v. L. erhielt Maskow,
Garl Friedrich v. L. Hindenburg und Johann Adolph v. L. Klein -Lei-
stenau und einen Theil von Sabow. Der Erstere dieser Söhne starb
ohne Nachkommen , und der Letztere erbte Maskow. Carl Friedrich
hatte einen Sohn, Philipp, welcher später Herr auf Hindenburg wurde.
Ein Theil dieser Güter blieb noch bis auf neuere Zeit in der Hand der
Familie, in welcher Zeit der Landschafts -Deputirte v. L. zugleich den
Rittersitz Carow bei Regenwalde besivss. liCtzteres Gut hatte die verw.
V. Lockstaedt, geb. v. Weyher, dem Sohne ihrer Stieftochter, Philipp
Ludwig V. L., vermacht, welcher nach einem Vergleiche von 1778 das-
selbe in Besitz nahm. — Von den Sprossen des Stammes standen mehrere
in k. pr. Diensten. Ein v. L., früher Major im 1. Husaren - Regimente,
starb 1819 als Oberstlieutenant a. D. und Eduard v. L. 1833 als Ober-
landesgerlchts-Rath zu Insterburg. — In neuester Zeit wurde der Land*
-^ 898 —
schaftsrath a. D. v. Lockstaedt als Herr auf Hohenwalde im Kr. Pyritz
aufgeführt.
Micrael, VI. S. 501. — Genoal. Beschreib, des adel. Oeschl. v. Lockstadt ia Pommern,
1744. - Brüggemann, 1.8. 161. — N. Pr. A.-L. III. 8. -'80. — Frfi/,. p. Ledebur, II. 8. 46
und 47. — Siebmacher, V. 17ü. — Pomm. W.-B. 11. Tab. 43 u. 8. 112. —Kneachke, I. 8. 276
utid 77.
Locqnenghien, Locqnenghien v. Melsbroeck, Freiherren. Spa-
nischer Baronenstand mit dem Prädicate: v. Melsbroeck vom 17. März
1659 für Carl v. Locquenghien, Ritter, Herrn auf Melsbroeck, Roos-
beeck etc. — Altes, schon im 11. u. 12. Jahrb. vorkommendes Adels-
geschlecht aus der Bretagne , welches sich fi'üher de Loudefort et de
Locquenghien schrieb. Die Familie, in deren Hand die ununter-
brochene Stammreihe vom Anfange des 11. Jahrhunderts sich be-
findet, kam aus der Bretagne nach Brabant und Peter v. L., gestorben
1539, Ritter, erster Vorschneider des K. Maximilian I. und Haushof-
meister u. Rath des K. Carl Y., legte fQr sich und seine Nachkommen
den Namen : de Loudefort ab und hatte sich zuerst in Belgien nieder-
gelassen. Ein Urenkel Peter's, Jacob deL., gest. 1652 — Sohn des An-
ton de L. und Enkel des Johann v. L. , welcher 1564 die Herrschaft
Melsbroeck unter der Bailei Campenhout erworben — wurde der
nähere Stammvater der späteren Freiherren v. L. Derselbe , dessen
Bruder Carl, gestorb. 1670 , wie oben angegeben , den spanischen Ba-
ronenstand in die Familie gebracht hatte, zog um 1620 aus Brabant,
wo der Stamm jetzt nicht mehr blüht, nach den Rheinlanden, erhielt
1622 von dem Prinzen Wolfgang Wilhelm Herzog von Bayern, von
Neuburg, Jtdich, Cleve und Berg die Stelle eines Ammans von Wilhelm-
stein und Eschweiler und wurde 1644 Drost von Ravenstein. Von ihm
stieg die Stammreihe, wie folgt, herab: Jaöob Ludwig Baron v. L., ge-
storb. 1706 — Sohn aus Jacob's erster Ehe mit Anna v. der Arck,
Erbtochter zu Laach — Herr von Laach: Anna Eleonore v. Gevertz-
han zu Attenbach u. Hemraerich, gest. 1735 als wiedervermählte Frau
V. Mosbach, gen. Breidenbach ; — Baron Heinrich Wilhelm , Herr von
Laach etc.: Anna Sibylle v. Brackel, verm. 1719; — Baron Jacob
Moritz, geb. 1732, Herr v. Laach, kurpfälz. Hauptmann : Judith v.Dorth,
^st. 1835; — Freih. Joseph, gest. 1851, Herr von Laach etc., wurde,
laut Eingabe d. d. Elsen, Reg.-Bez. Düsseldorf, 12. Juni 1829 in die
Freiherrnclasse der Preuss. Rheinprovinz unter Nr. 33 einverleibt:
Maria Anna Baronin v. Olne, geb. 1790; — Freih. Ernst, geb. 1820
zu Elsen bei Düsseldorf. Die drei Brüder des Freih. Ernst, neben einer
Schwester, Freiin Josephine, geb. 1824, sind: Freih. Constantin, geb.
1822, k. preuss. Premierlieut. bei der Landwehr a. D. ; Freih. Theodor,
geb. 1826, k preuss. Rittm. und Escadrons- Chef im Husaren -Regim.
Nr. 10, verm. mit Therese Grf. v. Stolberg - Stolfierg a. d. H. Soeder,
geb. 1833 und Freih. Joseph, geb. 1829, k. preuss. Premier-Lieut. im
Ühlanen-Reg. Nr. 5.
Gauhe, I. 8. 1243, nach : Butkem, l'ISrerMou de toutes les terres du Brabant — N. Pf.
A..L. V. 8. 313. — Fahne, 11. 8. «9. — Freih. ». Lwdebur, II. 8. 47. — Gen. Taacheiib. der
lirefh. Häuser, 1859. 8. 4M— 60 und 1862. 8. 476. — W.-B. der Preus«. Rhefnprov. I. Tab. 74.
Nr. 146 und 8. 7'i. — Kneschke, II. 8. *i80 und 81.
Locqnet, Grafen, Rcichsgrafenstand. Diplom von 1722 f&r An-
ton Locquet Ritter und Herrn vonimpel, in Anerkennung der dem
KM4»chk4, Deuuch. AdeU-LM. V. 39
— 994^ ^
Erzhause Oesterreich geleisteten Dienste. Der Empfänger des Diploms
stammte aus einem alten, brabantner Rittergeschlechte.
Butkens, Troph. de Brabant, Suppl. 8. 37.
I Lode, Loden, Lohden (in Roth drei goldene Löwenköpfe). Altes,
pommersches Adelsgeschlecht, welches reich begütert war und mit der
in Curland , Estbland , Liefiand und auf der Insel Oesel angesessenen
Familie v. Lohde, Lode: in Roth drei schwarze Bärentatzen, nicht
eines Stammes war. Dasselbe besass schon im 15. Jahrh. die im Kr.
Fttrstenthum Cammiu gelegenen Güter Bublitz, Gust, Borkenhagen,
Kaltenhagen und Schulzenhagen und noch im Anfange des 18. Jahrh.
war Jacob Christoph v. Lode im ueu-steitinor Kreise zu Falkenheyde,
Gramenz, Janikow, Lübgust, Lütken-Krummbock, Schwartow, Steuer-
bürg, Storckow, Zechendorf und Zuchen angesessen. — In sehr früher
Zeit war die Familie auch nach Liefland gekommen, wo Heinrich
V. Lode schon 1260 in einer den deutschenOrden betreffenden Urkunde
auftritt. Das oben genannte Rittergut Bublitz stand 1512 den Gebrü-
dem Henning und Simon v. Loden zu. Letzterer war HoQunker des
Herzogs Bogislaus X. und verlor durch die Colberger sein Leben. —
Aus der liefländischen Linie brachte Otto v. L. 1610 durch Yermähluog
mit der Wittwc dos Johann Breitenbach auf Mexkül dieses Gut an
seine Familie und ein Enkel desselben. Reinhold v. L., war 1683 Herr
auf Mexküll. Wahrscheinlich ist dieser Reinhold derselbe , welcher
1690 unter den liefländischen Landräthen aufgezählt wird. Johann
Wilhelm v. L. lebte noch 1733 als k. schwed. Oberst in Liefland. —
Cosmut c. Simmern^ Beschr. v. Pomm., 8. 1193. — WuUtraek , Beschr. ▼. Pommera,
8. 118 und 602. — Micrael, Hb. HI. 8. 494 lind Mb. 6. — Acta Bornia., IH. P. X. 8. 734.
— - Gauhe, II. 8. 643 and 44. — BrügjyemanH, 1. Abschn. 3 ond II. S. &80. — Hupel^ Mat«-
rial., 1789, 8. 187. — N. Fr. A. L. III. 8. 280 and 81. - Firtih. v. Udebur, U, 8. 47. —
Pomm. W.-B. V. 16.
Lodeck v. Angnstenborg. Erbländ.-Österr. Adelsstand. Diplom
von 1818 für Joseph Lodek, k. k. Oberlieutenant im Inf.-Regim. Erzh.
Ludwig, mit dem Prädicate: v. Augustenburg.
Megerle v. Mähl/cld, S. 222.
Loder. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 27. Nom.
1809 für D. Justus Christian Loder, k. preussisch. Geh. Medic. -Rath,
Professor , Leibarzt etc. Derselbe, geb. 1753, ein Sohn des Pastors
und Consistorial -Assessors Loder zu Riga, studirte in Göttingen,
wurde 1778 Doctor der Medicin und bald nachher Professor an
. der Universität Jena, zu deren berühmtesten Lehrern und Practi-
kern derselbe , zu hohem Rufe durch sein grosses Werk : Anatomische
Kupfertafeln, Weimar, 1794—, 1804 gelangt, bis 1803 zählte, in wel-
chem Jahre er einem Rufe nach Halle folgte. Nachdem Halle an daa
Kgr. Westphalen gekommen, lehnte er den Antrag, in westphälische
Dienste zu gehen, ab, wurde 1808 k. pr. Leibarzt zu Königsberg und
privatisirtc später zu St. Petersburg und Moskau. Die Angabe, dass sein
Adel sich auf ein k. russisches Diplom gegründet, ist unrichtig, wie
obige Angabe ergiebt. 1810 wurde v. Loder k. russ. Staatsrath und
Leibarzt u. wählte, da ihm erlaubt worden war, seinen Wohnsitz be-
liebig zu bestimmen, Moskau zu demselben, wiriUe hier sehr thätig iAs
— SM —
die SpHftler ete., errichtete auf kaiderli^he kosten, 1818, das grosse
anatomische Mnseum, lehrte als Ehren -Professor an der Universität,
wnrde, ohne eigentKch zn prakticiren, als Hausfreund von den höchsten
und reichsten Famihen Moskaus zu ärztlichen Berathungen gezogen und
starb 16. Apr. 1832, nachdem er durch Wissenschaft und Kunst zu
hohen Ehren und grossem Reichthum gekommen war. Ein Sohn ans der
Ehe mit einer Tochter des einst so berühmten göttinger Arztes u. Chi-
rurgen, August Gottlieb Richter (gest. 1812), Dr. Edward v. Loder,
starb schon 1813. Ob der Stamm weiter fortgeblttht, ist nicht auf-
zufinden.
V. BeUboeh, D. 61. — R. PrtuM. A.-L. ni. S. ft und 8. »81-4M (ein melirflch iateiea-
•uitcr Artikel) and V. 8. 813. ~ Frtihtrr v. Ledebur, U. 8. 47. ^ W.-B. der PreuM. Mo-
narch, in. bS. — Kn€tehk9, lY. S. S63 ond 64.
Lodgmann v. Auen, Ritter. Böhmischer, alter Ritterstand. Diplom
von 1734 für Franz Wilhelm Lodgmann v. Auen, Wirthschaftshaupt-
mann in Böhmen.
MegerU v. Mühl/eld, Erg.-Bd. 8. 172.
Lodi y. Cravi, Ritter. Erbl.-Österr. Ritterstand. Diplom von 1786
f&r Maria Octavius Lodi, k. k. Mi^or, mit dem Prädicate : v. CarvL
MtffrU e. MüMfeld, Erg.-Bd. 8. 173.
Lodron-Laterano, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom vom 6. Ajnt.
1452 fOr die Gebrüder Peter und Georg Grafen v. Lodron-Laterane,.
unter Erhebung der Besitzungen von Lodron und Gasteil -Romano zu
Reichgrafschaften und Erklärung derselben fflr die Besitzer als Feudum
obligatum und Bestätigungsdiplom des, der Familie zustehenden, alten
Reichsgrafenstandes vom 27. März 1714. — Die Grafen v. Lodron,
deren Name auch Ladron-Ladrone, Lodro, Lotronechi, Loteron, La-
teran und Laterano gesehrieben wurde, leiten sich von der berühmten
römischen Familie der Lateranenser und zwar zunächst von dem Consut
Plautius Lateranus her, dessen Söhne, Aemilius und Paris, Rom ver-
liessen und sich nach Tirol in die Gegend bei dem See dldro im Trien-
tischenwendeten,in welcher die Grafechaften CasteU-Romano und Lodron
liegen : eine Abstammung, welche stets von dem römischen Senate und
von den Päpsten als richtig anerkannt wurde. Die Familie besaes schon
in froher Zeit das aus zwölf Dörfern bestehende Thal : Talle di Yestino
als unmittelbares Land ohne Belehnung u. ohne jede Abhängigkeit und
schon in der zweiten Hälfte des 12. Jahrh. soll vom K. Friedrich I. Syl-
vester Lodron, genannt der Held, in den Grafenstand erhoben worden
sein. Paris Otto L. ging mit der Republik Venedig ein Bündniss ein,
befehligte 1438 u. 39 die Kriegsmacht derselben, schlug den Herzog
von Mailand und gab den Yenetianem die eroberten Länder zurück,
wofür diese mit der Familie Lodron in Defensiv- u.Offensiv- Allianz traten,
alle Sprossen des Geschlechts für venetianische Edle erklärten und Paris
Otto mit der Grafschaft Zimmberg, welche bei dem Stamme verblieben
ist, belehnten. Später wurden die Grafen v. Lodron von den Yenetianem
wie Bundesgenossen behandelt, erlangten im Laufe der Zeit die Land-
standsschaft in Tirol, Kärnten und anderen österreichisdien Landen und
wanm in den Grafediaften Lodron und CasteU-Romano, so wie in den
38*
zwei dazu erworbenen Herrschaften Castellano und Castellnuovo Con-
domibi. — Die oben genannten Grafen Peter und Georg wurden die
Stifter zweier Linien. Aus der Peter'schen Linie entspross Graf Paris,
gest. 1653 als Erzbischof von Salzburg, welcher aus seinen Reichthfl-
mei-n für seine Linie zwei Majorate gründete, denen K. Ferdinand IL
das Erb-Landmarschallamt von Salzburg verlieh. Als später die Peter-
sche Linie erlosch, verglich . sich die Georgische Linie dahin, dass die
in Böhmen gebildete Speciallinie die Primogenitur-Majorats-Güter mit
dem salzburgischen Landmarschall- Amte und die fortlaufende Regierung
erhielt, die Besitzer des Secundogenitur-Majorats dagegen auf die Re-
gierung der Grafschaften Lodron-Laterano und Castell-Romano Verzicht
leisteten und die Privilegien des Landmarschall -Amtes bei den Migo-
raten gemeinschaftlich sein sollten.. Der Senior der Familie solle jedes-
mal auch Chef der ganzen Familie sein u. wenn derselbe von der die
Grafschaften Lodron und Castell-Romano besitzenden Linie sei, auch
die Regierung führen. Der Inhaber des Primogenitur - Majorats hat
übrigens der Stiftung gemäss für die Regierang der Herrschaften Castel-
lano und Castelnuovo jährlich an die Agnaten sechstausend, auf die Herr-
schaft Gmünd radicirte Gulden zu zahlen. — Zu der Zeit Hübners wurde
die Familie in vier Linien : die tirolische, böhmische, bayerische und
steiermärkische , geschieden. Später führte man die Sprossen des
Stammes in folgenden Abtheilungen auf: Primogenitur -Majorats -Linie
zu Salzburg; Secundogenitur-Majorats-Linie, genannt delCaffaro: erster
Ast, erloschen im Mannsstamme 1824 mit dem Grafen Hieron3rmus Paris
und zweiter Ast; Linie in Bayern: erster Ast, oder Lodron-Haag, zweiter
Ast: Lodron -Fürth. Von den beiden Zweigen des letzteren Astes ging
der ältere im Anfange des 18. Jahrh. aus, der jüngere aber, die Pettauer
Linie näherte sich dem Erlöschen (erloschen später mit dem 1766 ge-
borenen Grafen Joseph) und Linie zu Freudenstein in Trient. Die neuere
Eintheilung des Stammes ist folgende: Primogenitur -Majorat: Primo-
genitur-Majoratslinie : erster Ast, Primogenitur; zweiter Ast : die bayeri-
sche Linie, Lodron-Haag; Freudensteiner Speciallinie. — Secundoge-
nitar. — Das Primogenitur-Majorat besitzt seit 1637 das Erblandmar-
schall-Amt in Salzburg und die Herrschaften Castellono u. Castelnuovo
in Welschtirol, so wie die Grafschaften Gmünd, Sommeregg u. Rauchen-
katsch in Kärnten, die bayerische Linie die Hofmark Maxirein in Ober-
bayern, die Freudensteiner Linie die Herrschaft Freudenstein in Süd-
tirol u. das Secundogenitur- Majorat die Grafechaften Lodron, Castell-
Romano und Zimmberg, die Herrschaften Valle di Vestino, Hinunelberg
und Bieberstein, die Hofmärkte Lamboting und Wolkersdorf und die
Schlösser St. Giovanni, Laterano u. St. Barbara. — Leicht zu über-
sehende Stammreihen der jetzigen Sprossen des Gesammtgeschlechts,
welche genau die neuesten Jahrgg. des gen. Taschenb. der grl^chen
Häuser ergeben, finden sich in dem Werke: Deutsche Grafenhäuser der
Gegenwart. Aus dem neuesten Personalbestande der Familie mögen
folgende Angaben hier genügen: Primogenituii-Majorat: Primogenitur-
Majoratslinie : Erster Ast: die Primogenitur: GrafConstantin, geb. 1806
-r- Sohn des 1823 ver8toi1)enen Grafen Hieronymua, k. k. Geh.-Rath8^
— 597 .—
ans der Ehe mit der 1841 gest. Caecilia Grf. v. Rosenberg — Besitzer
des Familien- Primogenitur -Fideicommisses in Kärnten und Tirol etc.
k. k. Kämm., Oberst -Erblandmarschall im Herz. Salzburg etc., verm.
1832 mit Luise Grf. v. Ugarte, geb. 1803, aus welcher Ehe drei Töchter
stammen: Maria verm. Grf. Podstatzky-Lichtenstein, geb. 1833, Luise
verm. Grf. v. Beroldingen, geb. 1835 und Grf. Antonie, geb. 1839. —
Zweiter Ast: Bayerische Linie: Graf Theodor, geb. 1828 — Sohn des
1836 verst. Grafen Carl (I.) aus der Ehe mit Emilie Freiin v. Kreiser,
geb. 1800. Die beiden Brüder des Grafen Theodor sind Graf Philipp,
geb. 1830, k. bayer. Oberlieut. im Kuir.-Beg. Nr. 1. u. Graf Carl (IL),
geb. 1832. — Von dem Bruder des Grafen Carl (I.), dem Grafen Cle-
mens, geb. 1789, verm. 1817 mit Maximiliane Prinzessin v. Hohen-
zollem-Hechingen, geb. 1787, verw. Grf. v. Waldburg-Zeil- Wurzach,
stammt, neben einer Tochter, ein Sohn: Graf Constantin, g^. 1824,
verm. 1861 mit Ida v. Schroeter, geb. 1828. — Freuden steiner Spe-
ciallinie: Graf Cari, geb. 1840 und Graf Ernst, geb. 1842: Söhne des
1842 verstorbenen Grafen Paris, Herrn der Heri'schaft Freudenstein in
Südtirol, aus der Ehe mit Ferdinande Grf. v Bissingen -Nippenburg,
gest 1842. — Secundogenitur- Majorat: Hubert Graf zu Lodron, Ca-
stell- Romano und Zimmberg, Herr des Valle di Vestino, zu Himmel-
berg etc., geb. 1845 — Sohn des 1860 verstorbenen Gr. Carl aus der
Ehe mit der 1849 verst. Theresia Freiin v. Gumppenberg und Enkel
des Grafen Aloys, gest. 1827, verm. mit Maria Grf. v. Platz, geb. 1789.
— Der Bruder des Grafen Hubert, neben zwei Schwestern : Thecla verm.
Grf. V. Attems, geb. 1836 u. Gr. Anna, geb. 1842, ist: Gr. Albert, geb.
1847. — Von den beiden Brüdern des Grafen Carl, den Grafen Caspar
und Aloys, hat sich Graf Caspar, geb. 1815, k. k. Kämm, und Ober-
Landesgerichtsrath bei dem Landesgerichte zu Gratz, vermähltl841 mit
Caroline Freiin v. Enzenberg zumFreyen- und Jöchelsthurm, gest. 1859,
ans welcher Ehe zwei Töchter leben und Gr. Aloys, geb. 1819, ver-
mählte sich 1852 mit Laetitia Freiin v. Sennyey.
Qr. 9. BrandU, H. 8. 40. — Valvasor. XV. 8. 45S. — Hühner, III. Tab. 811-816. —
Oiiuhe, I. S. 1136-38. — Zedier, XVIII. 8. 145—48. — Freih. v. Krohn«, II. 8. «85-87. —
Jaeobi, 1900, II. 8. 265-68. — t.Lang, 8. 46 und 47. — Schmitt», II. 8. 449. — v. Schöne-
feld, Adels-SchematisTO. I. 8. 211. — Allgem. Oeneal. n. Staatshandb. 1834. 1. 8. 661—66. —
Deutsche Grafenb&user der Gegeowart, II. 8. 47—50. — Gen. Tascheub. d. graflichen H&us.,
186«. 8. 508— .Ml n. histor. Handb. so Demselben, 8. 529. ~ Siebmaeher. I. 18. — Rnppl.
sa 8iebm. W.-B. VII. 3. - Tyrof, II. 170 und SiebenkeeM, I. 8. 143-50. — W.-B. des Kgr.
Bayern, I. 71: Gr. Lodron-Haiig n. v. JH'olckfrn, Ahth. 1.
Lody, Freiherren. Ein in der zweiten Hälfte des 17. und in der
ersten des 18. Jahrh. in Schlesien vorgekommenes freiherrl. Geschlecht.
Ein aus Schweden stammender, wohl zu der Familie v. Lode, s. S. 594,
gehörender Baron Lody war in k. k. Dienste getreten , hatte sich in
Deutschland , so wie in Ungarn gegen die Türken ausgezeichnet und
nach geendigtem Kriege eine verwittw. v. Pannewitz in Breslau gehei-
rathet und war dann unter die schlesischen Freiherren , mit Francken-
thal und Mislawitz im Militschen begütert, aufgenommen worden. Die
genannten Besitzungen hatte noch 1730 ein Nachkomme desselben inne,
welcher mit einer v. Wiedebach vermählt war.
Sinapiw.n. 8.371. — Oauhe, II. 8. 644 und 45, — Z«(fl«r. XVUi. 8. 148. — Freiherr
«. Itedebur^ U. 8. 47.
— ijoe —
Log, Loa- Wifwen, Freilierreii nnd GraHen «nd Freik. ▼. JjoS,
Grafen v. Winkßlhaiuien (Stammwappen : in Silber ein schwarzer Kes^
seihaken oder ein schwarzes Fasseisen, an beiden Seiten sechsmal, drei-
mal rechts nnd dreimal links , gehakt). Reichsfreiherm- nnd Grafen-
stand des Kaiserreichs Frankreich und des Kgr. Prenssen. Freiher-n-
diplom vom 20. Oot. 1629 fftr Degenhard Bertram v. Lo^, Herrn xu
Wissen in Gekiem, knrbrandenb. Kammerherm; GrafendH>lom des
firaazöaischeii Kaiserreichs vom 15. Juni 1808 fQr Gerhard Anton Ed-
mund iisverus Freih. v. Lfoe, Senator des Kaiserreichs etc. mit Verer-
bung des Reicfasgrafenstandes nach Ordnung dtf Erstgeburt u. mit dem
Prädicate: Gr. v. Imstenrod (Imsteurath im Limburgischen) n. preuss.
Grafendiplom vom 15. Oct. 1840 für Friedrich €arl Freih. v. Lo€,
Herrn auf Wissen, Alten-Yehlar u. Adendorf, ebenfalls nach demReehte
der Erstgeburt. — Eins der ältesten u. angesehensten rheinländischen
Adelsgeschlechter, nach Allem celtisch- germanischen Ursprunges, des-
sen Beiname „Wissen^Won der gleichnamigen, der Familie 8eitl461 zn-
«tehenden Besitzung wohl erst im Anfange des 16. Jahrh. zu dem Na-
men hinzugekommen ist. Walter v. Loa tritt urkundlich 1181 nnd
Gerard v. L. 1200 auf, doch beginnt die forüaufende Stammreihe der
Linie: Loö-Wissen — die Zweige von Loö zu Demenberg, Knippen-
berg. Holte, Overdeick, Steinhaus, Loa, Funderen, Stade etc. sind lä^^
wieder ausgegangen — «rst um 1359 mitWessel v.L^, Herrn zu Marie
etc. u. genaue Nachrichten Ober diese Stamno^eihe hat Fahne gegeben.
In der siebenten Generation von Wessel v. Lo6 stammte Wessel HL,
Herr zu Loö, WUbne nnd Konradsheim, eleviscber Kammer -Präsident,
venu, mit Sophia v. Haes, Erbtochter zu Konradsheim, aus welcher Ehie
Freih. Degenhard Bertram, s. oben, entspross, ywol welchem^ Term.
mit Anna Franzisca Fraün v« Nesselrode za Ehreshofen, die Stamm-
reihe, wie f(^gt, beral^stieg: Freih. I^lipp Christoph, Ben* zu Wusaen«
Konradsheim, Meer^ Ohel, Imsterath etc., kurpfab-nenbong. Gch.-RaUi«
aufgeschworen bei der clevischen Ritterschaft 1691 : Anna Maria The-
resia V. Winkelhausen zu Kalkum ; — . Freih. Johann Joseph Adolph
Alexander zu Wissen etc., aufgeschworen im Clevischen 1711 und im
Jülichschen 1718: Maria Anna Catharina Freiin v. Wachtendonk zn
Germenseel; — Freih. Franz Carl Christoph, Herr zu Wissen, Meer,
Imstenrath etc., Landhofmeister des Herz. Jülich, Geh. Rath und Amt-
mann zu Miselx, aufgeschworen im Jttlichschen 1743 u. im Cleveschen
1745: Maria Alexandrina Maximina Grf. v. Horrion-Kolonster ; —
Graf Gerard Anton Edmund Assverus, geb. 1749, s. oben, Herr zu
Wissen etc., Puffendorf ^ Rathheim, Buschfeld und Waldorf, früher k.
preuss. Major, seit 1804 k. franz. Staatsrath, seit 1806 Senator etc,;
Alexandrine Adolphine Maria Grf. v. Merveldt; —Graf Friedrich Carl,
geöt. 1849, s. oben, da der Vater ein Majorat nicht gestiftet, schrieb
sich derselbe bis 1840 nur Freiherr), Herr zu Wissen etc.: erste Ge-
mahlin : Luise Grf. v. Wolff-Mettemich, gest. 1837. — Graf Maximilian,
geb. 1817, Herr der F.-C.-Güter Wissen undAlt-Vehlar und des Gutes
Adendorf, k. preuss. Kammerh., verm. 1854 mit Therese Grf. v. Arco,
geb. 1835, ans welcher Ehe ein Sohn, Maximilian Hubert, geb. 1855,
— 699 —
itBimat. Die beiden BrOder des Grafen Maximilian sind , neben einer
Schwester, Mathilde verm. Marquise v. u. zu Hoensbroech, geb. 1821,
Freiherr Friedrich Anton, geb. 1820, verm. 1856 mit Anna Grf. v.Ro-
biano, geb. 1828 und Freih. Felix, geb. 1825, k. preuss. Landrath des
Kr. Cleve, verm. 1850 mit Walburga v. Groote, geb. 1831, aus welcher
Ehe ein Sohn, Joseph Hubertus, geb. 1855, entspross. — Der freiherrl.
Stamm hat nächstdem in mehreren Sprossen fortgeblüht und in neuer
Zeit waren begütert : die Erben des Freih. Max , Herrn auf Allner im
Siegkreis und Marienwasser im Kr. Geldern : Walter, Ferdinand, Otto,
Clemens und Max Freih. v. L. ; Clemens Freih. v. L. auf Wissen im
Siegkreis; N. Freih. v. L. zu Troisdorf, Herr auf Konradsheim im Kr.
Euskirchen und Otto Napoleon Freih. v. L. zu Mheer , Prov. Limburg
in Holland, Herr z^ Burg Arloff im Kr. Rheinbach. — Was die Frei-
herren ?. Lo€, Grafen v. Winkelhausen anlangt, so nahm Friedrich
Christoph Freih. v. Lo€ , kurpfälz. Generallieutenant , Gouverneur von
Düsseldorf etc., verm. mit Anna Maria Theresia Freiin v. Winkelhausen,
einer Schwester des Philipp Wilhelm Johann Freih. v. Winkelhausen,
mit dessen Sohne Franz Carl Grafen v. Winkelhausen 1737 dieses alte
rheinländische Geschlecht erlosch, nach dem Tode des Letzteren, zu
seinem Namen und Wappen Namen und Wappen der Gr. v. Winkel-
hausen; (Schild geviert: 1 u. 4 in Silber ein schwarzes Theer- Kranz-
Eisen: Stammwappen und 2 und 3 in Roth ein rechts aufgerichteter
Hase) an und zwar mit der Bestimmung, dads die zweite Linie der Frei-
herren V. Loö sich Freiherren v. Lo6, Grafen v. Winkelhausen schrei-
ben und das vereinigte Wappen führen solle. Freiherr Friedrich Chri-
stoph setzte, da er Nachkommen nicht hatte, seinen Neffen, den Freih.
(and späteren Grafen) Gerhard Anton Edmund Assverus, s. oben, zum
Erben ein.
Reimann, Histor. litrr. Keneal. Seot. II. 8. 98. — Zedier, XVin. 6. 149. — v. Steinen,
Tab. 4. Nr. 4. — Vetter, bergisehe Ritteraohaft, 8. 46. — Robene, Element. Werk, I. ii and
Detaelbcn niederrbein. Adel, II. 8. 18. — p. Lang, 6. 179. — N. Pr. A.-L. III. 8. 884 und
85. ~ Dpuuche Grafeoh.'dtr Qegenw. Ilf. 8. 9S8— 30. ~ F)reih. e. Ledebur, II. 8. 47 a.'4d.
— Geoeal. Tasehenb. d. grifl. HInaer, 1862. 8. 519 und histor. Handbach eu Demselben,
8. 538. — Siebmacher, iV. 189. — W. - B. der Pr. Rheinprov. 1. Tab. 75. Nr. 149 und 8. 72
nnd 73. — W-B. d. Kgr. Bayern, III. 58 und v. Wölckem, Abth. 8.
Löbbecke (in Gold drei schwarze Schildchen). Adelsstand des
Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Octob, 1840 fftr Carl Eduard Löb-
becke, Herrn auf Mahlen im Kr. Trebnitz u. k. pr. Geh. Commerzien-
rath. Derselbe, aus einem alten Patriciergeschlechte der Stadt Iserlohn,
welches schon früher das angegebene Wappen föhrte, stammend, er-
warb im Laufe der Zeit noch mehrere Rittergüter in Schlesien u. steht
jetzt an der Spitze grosser merkantilischer Unternehmungen : Eisen-
bahnen, Hüttenwerke etc. Aus seiner Ehe mit Sophie y. Schwartz
stammt eine zahlreiche Nachkommenschaft : nämlich, neben zwei Töch-
tern: Luise vermählten Freifrau v. Münchhausen u. Valesca vermählten
Frau V. Lücken, sechs Söhne: Wilhelm v. L., Herr auf Rückers yn Kr.
Glatz, verm. mit einer v. Schölten, Hugo, vermählt mit einer v. Lind-
heim, Carl, Edmund, verm. mit einer v. Tümpling, Franz u. Alfred v. L.
Handsehriftl. Notis. — 9. Steinen, I. 8. 993. Tab. 19. 5. — N. Pr. A.-L. VI. 8. 143. —
jy-«iA. 9. Ledebur, n. 8. 44 and IIT. 8. 302 und 303. — Bauer. Adr«asb. 1857. 8. 134.
Loebell, LeubeL, USU^l, genannt Lenbel (Schild der Länge nach
— 600 —
getheilt : rechts von Schwarz and Silber schrägrechts getheilt und Ma
Roth ohne Bild). Altes, schlesisches Adelsgeschlecht, nicht zu verwedi-
seln mit dem in Oesterreich vorgekommenen Freiherren v. Löbl nnd
der pommerschen Familie v. Lepel, Lepell, s. S. 474 u. 75. — Dasselbe
sass bereits 1368 zu Beltsch und Sandewalde im Gahrauschen, 1450 za
Dober im Saganschen, 1460 zu Soritz, 1505 zu Obemigk unweit Treb-
nitz und 1506 zu Koischkau bei Liegnitz. Später kam die Familie nach
Cnrland u. Polen. In Curland erhielt dieselbe 17. Febr. 1645 und in
Polen 23. März 1676 das Indigenat. In Curland war das Geschlecht im
18. Jahrh. zu Strusseln, Rinkuln, Sahlingen u. Sachten und noch 1807
zu Puhnen begütert. — Von den Sprossen der Familie haben mehrere
in der k. preuss. Armee gestanden. Aus zwei verschiedenen cnrländi-
schen Linien stammten: Carl Georg v. Loebell, gest. 1841, k. preuss.
Generallieutenant, Chef der Gensdarmerie und Commandant von B^lin
und Ernst Friedrich Christoph v. L., gest. 15. Dec. 1845, k. pr.
Generallieutenant a. D.
Sinapius, f. 8. .^93 und II. 8. 778. — N. Pr. A.-L. Ilf. S. 286 und V. 8. 8tS and 14.
— Frfiih. 0. Ledebur, II. 8. 44. — 8i>bmacher,l. 66: Die Leabel, SehlesUeh.
Loeben , auch Freiherren nnd Grafen ( Stamm- u. gräfliches
Wappen : Schild quer getheilt : oben in Blau ein aufwachsender, nackter
Mohr, die Arme etwas aufgezogen, doch sonst am Leibe herunterfallend
und so gekehrt, dass man das Inwendige der Hände sieht und um d^
Kopf mit einer rothen Binde, deren beide Enden links ins Feld fliegen
und unten von Roth u. Silber in fünf Reihen, die ersten jede von sechs
oder acht Steinen, geschacht und fireiherrl. Wappen : Schild der Länge
nach und rechts quer getheilt, dreifeldrig: 1. rechts oben, in Silber ein
schwarzer, einfach gekrönter, zweiköpfiger Adler, auf der herzförmig
durchbrochenen, silbernen Brust mit dem Namenszuge F. III. belegt;
2, rechts unten, in Schwarz zwei silberne Querbalken und 3, linke Schil-
deshälfte, das Stammwappen). Reichsfreiherm- und Grafenstand. Frei-
herrndiplom von 1642 für Johann Friedrich v. Loeben, kurbranden-
burgischen Oberhauptmann und Verweser der Herzogthümer Crossen u.
Zttllichau und Grafendiplom im kursächs. Reichsvicariate vom 10. «Juli
1790 für Otto Ferdinand v. Loeben, kursächs. Geh.-Rath u. Conferenz-
roinister. — Eins der ältesten, angesehensten Adelsgeschlechter in Sach-
sen, Schlesien, den Lausitzen, der Mark Brandenburg, im Magdeburgi-
schen etc., welches, ganz abgesehen von einer alten, wohl durch das
Wappen entstandenen Familiensage, nach der Daniel Lost 723 sich mit
einer afrikanischen Königin in ein sehr gewagtes Schachspiel eingelassen
haben soll, Aeneas Sylvius, Annal. Bojem., aus Mähren und zwar aus
dem Stammsitze, dem Schlosse Loben- oder Löwenstein bei Znaim, her-
leitet. — Johann v. L. wurde um 1203 am Hofe des Herzogs Heinrich
des Bärtigen in Schlesien und Mähren Hofmeister der Herzogin Hedwig.
Melcfltor v. L. war um 1474 der schlesischen Fürsten und Stände Feld-
oberst gegen die Polen und später Landesältester im Fflrstenthume
Glogau und ein anderer Melchior v. L. konmit 1488 als erster Land-
voigt der Nieder -Lausitz vor. — Die Familie breitete sich namentlich
in Schlesien, den Lausitzen und der Mark Brandenburg aus, der Grund-
— 601 —
beiftx wurde bedeutender u. es entstanden im Laufe der Zeit mehrere
Linien und Häaser des Geschlechts. Als Stammvater d^ schlesischett
Linie, welche meist als Hauptlinie aufgeführt wird, — doch ist frOher
in Schlesien noch eine Familie dieses Namens, welche auch Lobe ge-
schrieben wurde und in Schwarz drei Löwenköpfe, von welchen der
untere durch einen silbernen Querbalken von den beiden oben abge-
sondert war, führte (Siebmacher, II. 49 : Lobe, Schlesisch) vorgekom-
men, — wird der erstgenannte Melchior v. L. angenommen. Als Stamm-
gtlter dieser Linie, welche das Schloss u. Städtchen Loeben bei Neisse
erbaut haben soll, werden Drehnow u. Nickern, Kurtschow, Schönfeld
und Merzdorf im Crossenschen, Klein-Rosen im Striegauschen und Kon-
topp im Glogauschen aufgeführt. Die oberlausitzische Linie, welche das
Städtchen Schönberg und die Güter Ober- u. Nieder-Halbendorf, Küpper,
Mengelsdorf, Colmen, Holscha, Briesnigk, Kayna etc. besass, stammte
von der schlesischen Hauptlinie und beginnt mit Georg v. L., gest. 1651,
Herrn auf Schönberg, kursächs. Rath und Landvogte in der Oberlausitz.
Die niederlausitzer Linie wird von dem oben erwähnten Landvogte der
Niederlausitz Melchior v. L. hergeleitet und war zu Aratitz, Krieschow,
Wiesendorf etc. gesessen. Im Brandenburgischen standen Blumberg,
Dalewitz, Falkenberg etc. und im Magdeburgischen schon im 14. Jahrb.
BoUensdorf der Familie zu. Li der zweiten Hälfte des 18. Jahrb. war
das Geschlecht auch in Ostpreussen zu Gaynen, Jablonken, Kowalken,
Laxdoyen. Nossutten und Ribben begütert und erwarb in Pommern das
GutRochow unweit Rummelsburg. — Freiherr Johann Friedrich, s. oben,
gehörte zu der schlesischen Hauptlinie, war von dem Kurfürsten Georg
Wilhelm zu Brandenburg mit wichtigen Gesandtschaften betraut worden
und erhielt in Folge einer solchen an den k. k. Hof den Freihermstand.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. wurden zwei, in der ersten des
18. Jahrh. vier Freiherren v. Loeben zu Sonnenburg zu Rittern des
Johanniter-Ordens geschlagen und zwar 1652 Freih. Johann Friedrich
(Commendator), 1658 Freih. Maximilian (Commendator), 1728 Freih.
Friedrich Wilhelm und Freih. Heinrich Otto, 1731 Freih. Wolf Chri-
stoph und 1737 Freih. Friedrich Adolph. In den letzten Jahrzehnten
der zweiten Hälfte' des 18. Jahrh. kommen Freih. v. Loeben nicht mehr
vor. — Der Grafenstand kam in die oberlausitzische Linie der Familie,
aus welcher Graf Otto Ferdinand, s. oben, stammte. Derselbe, geb. 1741
und gest. 1804 — ein Sohn des 1750 verstorbenen Wolf Christian Al-
brecht V. Loeben, Herrn auf Mengelsdorf und Biesig, kursächs. Kam-
merherrn und Landeshauptmanns in der Oberlausitz und der 1778 ver-
storbenen Hedwig Elisabeth Sophie Vitzthum v. Eckstädt und Enkel
des 1697 verstorbenen Georg Friedrich v. L. auf Mengelsdorf, Küpper
u. Colmen. verm. mit Eva Sophie v. Schönberg, gest. 1740. — Herr
auf Gerlachsheim und Nieder -Rudelsdorf, kursächs. Cabinetsminister,
w. Geh.-Rath etc. war in zweiter Ehe seit 1778 venpählt mit Caroline
V. Greiffenheim, geb. 1760, aus welcher Ehe als jüngster Sohn ent-
spross: Graf Albrecht, geb. 1800, Herr auf Nieder-Rudelsdorf bei Gör-
litz, Landesältester u. Vorsitzender des Communal-Landtags des Mark-
grafenth. Oberlausitz, Mitglied des k. preuss, Herrenhauses auf Lebens-
— 6M —
seit, venu. 1828 ndt Maria Grf. n. Edlen Herrin m Uppe-BiertetMA*
Weisaenfeld a. d. H. Teicfanitz bei Bautzen, geb. 1610. — Die aiM-
reichen, im Lanfe der Zeit in der Hand der adeligen Linien des SCaamei
gewesenen Besitzungen hat Fr^err y. Ledebur dAr genau xusammen-
gestellt. Von den FamiliengUedern standen mehrere in EhrenstelKm der
Markgrafenth. Ober- und Nieder-Lausits, in kur-brandenbnrgiachen und
k. preussischen, so wie in kursftch^chen o. spater bis auf die neueste
Zeit in k. sächs. Staats- und Militairdiensten. Ernst Wolf v. L., k. sftdM.
Rittm. a. D. und Ober-Post-Rath, starb um 1846 u. um dieselbe Zeit
lebte cdn Bruder desselben, Wolf Carl v. L., k. sftchs. Hauptm. a. D.
als Ober-Steuer-Inspeetor in Leipsdg. In neuester Zeit w6hnt Alexander
V. L., k. sachs. Oberstlieuten. a. D. in Dresden; Robert v. L., k. sfteks.
Oberstlient., ist dienstleistend im Kriegsministerium und Paul Wolf,
Richard. Wolf Alexander Lothar, Max Ernst und Wolf Edmund W.
V. Loben stehen als Officiere in der k. sachs. Armee.
JiumpUr, Kmctn. Ten dem alteo Oetohleciite and Wmppan der ▼. Ldbeo, s« Prag l€lf
auü deo Kittcrbücberii gesosen durch Siegmuad ▼. Loeben. Gaben, 1661 andl688. — XnmUh.
8. 5/8. " Sinapiu*, I. 8. 003—7 oad II. 8. 371 a. 786. — &muk9 , I. 8. 1S«4*M. — Dihk
mar, 8. 11. Nr. 31. — Dienemann, 8. 187, Nr. 19. — Zedier, XVIII. 6. ISS. — Ehreo- oM
Liebesdenkmal auf W. Chr. A. 9. Loeben , GörliU, 1753: Ahneniafrl too tt Aboea. —
0. l'echtrit», dipl. Nachr., U. 8. 69. Nachr. aat Tersch. Kirohenbb. tod l<t&— IfSS. — J«eoM.
1H06. II. 8. 269. - Allgem. Geneal. a. SUatshaodb. 1824, I. 8. 6«6. - N. Praoaa. ▲.-L. UI.
8. 2B6~289. — Deutsche Grafeah. der Oegenw. II 8. 51-53. — Fireikerr «. Led^^mr, TL
8. 44 und 45 ii. HI. 8. 303. — Qeneal. Taschenb. d. «rfl. H&nar, 1M4. 8. 50t «nd hiiftor.
Handbuch sa Demselben, 8. 526. — Siebmaeher, I. 166: ▼. L., Slchsisch. — Magdebargtr
8tift«cml«Bder tmi 1724 : Onrt Uildebrand Ii.-Fr«ih. v. L. -« a. M^dinf , IL S. 847-^^ -
Suppl. SU Sicbm. W.-B. I. 2. - Tyr<r€ , I. S31. — Sehlaaisohes W.-B. Nr. S88. — W..B. d.
8lchs. »taacen, T. 99 : Or. t. L. und VUI. 8 t ▼. L.
Löbenstein, Löbenstein, genannt Vttlekel, Freikwren (in Gold
drei rothe Querbalken). Ein zu dem in der prenss. Ober-Lausitz und in
Schlesien begfltert gewordenen Adel gehörendes, freiherrliches Ge-
schlecht. — Ans demselben entspross Ursnla t. Löbenstein, genannt
Völckel, welche mit dem näheren Stammvater der v. Houwaldschen Fa-
milie: Christoph v. Houwald, gest. 1661, s. Bd. IV. S. 498, yermÄhlt
war. — In neuer Zeit besass Robert v. L. die Güter Ober- und Nieder-
Wartha im Kr. Hoyerswerda etc., welche spater an den einzigen Sohn
desselben, den Freih. v. L., Lieut. im k. pr. 18. Landwehr-Regimente,
gelangten. Den Erben desselben aus der Ehe mit N. v. Muschwitz stan-
den 1857 die Güter Geislitz, Lohsa, Litschen, Ralzen und Wartha,
sftmmtlich im Kr. Hoyerswerda, zu. — Louise Freiin v. Loebenstein,
geb. 1812, Herrin auf Lindenau und Tettau, ist seit 1833 ndt Bocbns
Ernst Fürsten zu Lynar vermählt.
N. Pr. A.-L. in. 8. 289. — Freih, a. Ledebur, II. 8. 45 n. III. R. 803. — SehlaaUehat
W.-B. Nr. 858. — W.-B. d. S&ohs. Staaten. X. 10.
Loebenstein. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 15. Jdi
1839 für Alexander Robert Loebenstein, Gutsbesitzer auf Lohsa u.
Ueuten. im k. pr. 32. Landwehr-Regimente.
Haadsehriftl. Hotls. — Freiherr a. Ledebur, II. 8. 45 and 4«.
Loebl, FMiherren (Schild geviert: 1 u. 4 von Gold und Schwan
der Länge nach getheilt mit einem Baumstamme von gewechselten
Farben und oben links begleitet von einem goldenen Sterne und 2 u. 3
in Roth eine auf einem nach der rechten Seite gekrümmten, grün^
Zweige dtBende, rechts sehende, weisse Tanbe). Altes, österreidiischea
— 6oa —
Hmrenstandsgesehlecht, welches nach der Mitte des 16. Jahrh. in Oester-
reich vorkam and welches Einige aus dem Elsass, Andere ans Schwaben
nnd noch Andere aus Schlesien hergeleitet haben. Letztere Annahme
ist wohl die richtige: es bltthte nftmlich in Schlesien ein adeliges Ge-
schlecht T. Loebel, welches mit dem schlesischen Geschlechte v. lienbol
oder Löbel, genannt v. Leubel, s. S. 599 u. 600 nicht zu verwechseln ist.
Conrad Loebel, Bitter, war 1311 herz, glogauscher Rath; ein anderer
dieses Namens, Ritter^ verkanfte 1360 das Haus und Schloss Sendowel
mit dem Dorfe Belkaczov n. Zubehör; Nicol L. lebte 1486 und Victor
Loebel, Kaie genannt, sass noch 1505 zu Obemick im Oelsischen.
Später zog wohl die Familie nach Oesterreich, wo zuerst Johann Freih.
V. Löbl auf Schloss Greinburg genannt wird. Derselbe, kais. Rath und
Ober-MOnzmeister, setzte den Stamm fort und ein Enkel desselben war
Freih. Hans Jacob, k. k. Geh.-Rath und Landeshauptmann in Ober-
OesteiTeich, welcher, ein eifriger Katholik, 1602 starb. Von ihm stammte
Freih. Haas Christoph, Herr auf Greinburg und Treissdorff, welcher in
der Mitte des 17. Jahrh. k. k. Kriegsratäi, Generalmajor und StAdt-
Oberst zu Wien war. Mit demselben hören die Nachrichten über die
Familie auf.
G€tt$he,J. 8. 1249 und 60: Hn Artik«!: Loben und II. 6. «45. — ZtdUr , XVIli. 8. 155.
— Siebmachevt I. 22 : Die Loebl, Freiherren.
Loedden. Em, soviel bekannt, westphäHsches Adelsgeschlecfat,
welches mit Christoph Hans v. Loedden, Herrn auf Nieabergk, 1665
erloschen ist.
Freiherr v. Ledehur, II. 8. 47.
} Loefen (in Silber jßin mit drei silbernen Wecken belegter , blauer
Querbalken). Kurpfälzischer Adelsstand. Diplom vom 22. März 1604
für B. Michael I^oefenius, kurpfälz. Geh.-Rath. Der Stamm erwarb in
der Ober -Pfalz die Güter Eschershofen , Heimhof, BornstÄdt, Eber-
mannsdorff, Laber und ünzcnhofen. Die kathol. , pfälz. Linie erlosch
1801 mit Nepomuk Jacob v. L., die 1664 mit Otto v. L. ins Branden-
burgische gekommene preuss. Linie aber wurde fortgesetzt und 1855
standen in der Armee acht Officiere dieses Namens. Der Senior der
Familie . welche 1 79-5 auch das Gut Saalhom bei Calbe besass , war
zur genannten Zeit Heinrich v.Löfen, k. preuss. Major a. D. , Herr auf
Vf ippra im Kr. Sangerhausen.
N. Pr. A.-L. lU. S. 289. - n-eih. e. Udehur, Xl. 8. 48. — Siebmaehtr , III. 1S7: mH
dem nnricbtigen Namen: Laffen. » DorBt, Allgein. W.-B. I. Tab. 68 und 8. 68.
Ldffelholz y. Colberg, Rolberg, Freiherren. Reichsfreiherm*
stand. Diplom von 1708 fOr Georg Wilhehn v. Lölßelholz, k. k. Feld-
marscball-Lieutenant und von 1715 fär Johann Sebastian, Georg Sig-
mund und Sigmund Jacob Löffelholz v. Colberg (Löffedholtz v. Kollberg).
— Altes, nach einer Familien-Ueberlieferung in sdhr frUher Zeit ans
Sachsen in das Bambergische eingewandertes Adelageschiecht . welches
sich in Hollfeld niedergelassen und, frflher Sachs genannt, von
einem daselbst erworbenen Besitzthame , dem Hoibse : Löffel am Hols,
den Namen Löffelholz angenommen haben soll o. erst spä;ter nach Bam-
berg selbst kam. Auf die froheren Besitzungen und den Aufeuthalt am
Hollfeld weisen spätere Lehnforiefe, Anbeichniingai iber dortige fromme
— 604 —
Stiftangen nnd der Name Löffelholz hin, welchen noch heute ein Feld-
district daselbst führt. — Gewissere Nachrichten über das Geschlecht
sind vom 13. Jahrh. an bekannt. Der älteste bekannte Stammvater,
Fritz Löffelholz, geb. 1229, starb zu Bamberg im 109. Leben^ahre.
Derselbe und seine Nachkommen verschwägerten sich mit den angeseh-
enen Geschlechtem, welche von Conrad v. Amberg stammten u. daher
dem Stadt-Regimente zu Bamberg vorstanden , weshalb die Löffelholze
zu gleichen Rechten gelangten. Als die zunehmende weltliche Macht
der bamberger Bischöfe die alten Rechte der bambergischen Edelbflr-
ger sehr schmälerten und Unruhen entstanden, zogen die Löffelholze
mit Anderen ihres Standes aus Bamberg nach Nürnberg, wo sie einen
neuen Besitzstand sich gründeten und sofort den Rathsgeschlechtem
beigezählt wurden. Der Erste, welcher in Nürnberg zu Rathe ging, war
Hans li. und von seinen Nachkommen setzten die älteren Söhne Wil-
helms L., Ritters: Johann und Wolfgang, den Stamm in Nürnberg fort
und gründeten die noch blühenden beiden Hauptlinien, die ältere, Wil-
helmische und die jüngere, Thomasische Linie. Von Wilhelms jüngeren
Söhnen starb Georg als Dompropst des Hochstifts Passau und Thomas
als h. bayer. Rath und Pfleger zu Braunau. Letzterer zog 1472 mit
Herzog Heinrich zu Sachsen zum heiligen Grabe und wurde später,
1490, vom K. Maximilian I. vor Stuhlweissenburg zum Ritter geschlagen.
NSchstdem ehrte der Kaiser die von Thomas dem Reiche und nament-
lich seinem Schwager, dem Herzoge Albrecht in Bayern, treu geleisteten
Dienste dadurch, dass er 2. Aug. 1515 das alte Stammwappen der Löf-
felholze : in Roth ein rechts schreitendes weisses Lamm, mit dem Wap-
pen des erloschenen, alten, berühmten, bayerischen Riltergeschlechts
der Judmänner v. Affeking : in Silber ein schrägrechter, blauer Balken,
belegt mit drei mit den Spitzen in einander steckenden, silbernen Joden-
hütlein (Feld 1 u. 4 das Stammwappen und 2 u. 3 Judmann), vermehrte
und den alten Adel der Familie bestätigte. Schon vorher, 1607, hatte
Herzog Albrecht Schloss und Gut Colberg bei Alt-Oettingen dem Tho-
mas L. geschenkt, welcher sich seit dieser Zeit nach diesem Sitze schrieb.
Auf die kaiserliche Anerkennung des Adels und die Vermehrung des
Wappens legte übrigens auch der Hauptstamm in Nürnberg Gewicht,
schrieb sich nun: Löffelholz v. Colberg und führte das vermehrte Wj^-
pen. — Die bayerische Linie erlosch bald wieder und eben so auch ein
nach Rothenburg a. d. Tauber ausgewanderter Zweig, die nürnberger
Linien aber blühten fort und aus denselben gingen viele ausgezeichnete
Staatsmänner und tapfere Krieger hervor. Freih. Georg Wilhelm, s. oben,
welcher wegen seiner vielen glänzenden Waffenthaten den Freiherm-
stand und wegen derselben eine darauf bezügliche Wappenvermchrung
(eine zwischen Feld 3 u. 4 eingepfropfte, blaue Spitze, in welcher drei,
2 u. 1, goldene Halbmonde, die oberen mit den Sicheln auswärts ge-
kehrt, der untere gestürzt) erhalten hatte, starb 1719 als k. k. Feld-
zeugmeister, Hof-Kriegsrath, Commandant zu Ofen und Commandiren-
der des dortigen Districts. Eine gleiche Auszeichnung erhielten auch
durch kaiserliches Diplom vom 29. Juli 1715 die Gebrüder Johann Se-
bastian, Georg Sigmund und Sigmund Jacob L. v. C. für sich und ihre
— 606 —
Nachkommen und nach dem Aussterben derselben wurde der Reichs-
freihemistand auf die Vettern und Lebnserben, demnach auf das ganze
Geschlecht tibergetragen. Nach Unterwerfung der Reichsstadt Nürn-
berg unter die Krone Bayern gelangten die im nürnberger Gebiete, in
den Fürstenthümern Bamberg und Würzburg u. in den Markgrafech.
Brandenburg- Ansbach und Bayreuth gelegenen Besitzungen der Familie
an Bayern und das Geschlecht wurde 1808 auf Grund urkundlicher
Nachweise des hergebrachten Reichsfreiherrnstandes in die Freiherm-
classe der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern eingetragen. — Die Fami-
lie blüht noch in den schon obengenannten zwei Hauptlinien , der älte-
ren, Wilhelmischen und der jüngeren, Thomasischen Linie. Erstere
hat zwei Zweige, den älteren, Hans Friedrichischen und den jüngeren,
Hans-Paulischen Zweig, welcher letztere sich in zwei Aeste geschieden
bat Die jüngere. Thomasische Linie bietet Unterabtheilungen nicht
dar. — Ueber den neueren Personalbestand mögen folgende Angaben
genügen : Aeltere, Wilhelmische Hauptlinie : Aelterer, Hans Friedrichi-
scher Zweig: Freih. Friedrich, geb. 1807 — Sohn des 1818 verstorbe-
nen Freiherrn Georg Wilhelm Friedrich aus der Ehe mit der 1849
yerstorbenen Anna Elise Sophie v. Königsthal — k. bayer. Revierför-
ster zu Licbtenhof bei Nürnberg, verm. 1833 mit Barbara Freiin v. Ho-
rix, geb. 1812, aus welcher Ehe, neben vier Töchtern, drei Söhne
stammen, die Freih.: Friedrich (U.), geb. 1833; Adolph, geb. 1836, k.
bayer. Lieutenant und Eduard, geb. 1839, ebenfalls k. bayer. Lieute-
nant. Die beiden Brüder des Freiherm Friedrich sind die Freiherren
Wilhehn und Gotthold. Freih. Wilhelm, geb. 1809, Dr. phil., fürstl.
öttingen-waDei-stein. Dominial-Canzlei-Rath, Vorstand des Archivs etc.,
vermählte sich 1836 mit Mathilde Freün v. Holzschuher, geb. 1817,
aus welcher Ehe zwei Töchter und vier Söhne entsprossten, die Frei-
herren: Eugen, geb. 1839, Rudolph, geb. 1840, Hermann, geb. 1842
und Wilhelm, geb. 1847. Freih. Gotthold, geb. 1817, k. bayer. Land-
gerichts-Assessor, hat sich 1858 mit Julie Wucherer vermählt. — Jün-
gerer, Hans Paulischer Zweig: Freih. Carl, geb. 1810, — Sohn des
1845 verstorbenen Freih. Ludwig — verm. 1837 mit Luise v. Furten-
bach, verw. Freifrau Löffelholz v. Colberg, aus welcher Ehe zwei Söhne
leben, die Freiherren Ludwig, geb. 1838 und Carl, geb. 1840, königl.
bayer. Lieutenant. Der Bruder des Freih. Carl, neben zwei Schwestern :
Freih. Ludwig, geb. 1815, k. bayer. Hauptmann der Artillerie, ver-
mählte sich 1860 mit Luise Freiin v. Crailsheim -Fröhstockheim, geb.
1831. — Der zweite Ast ist im Mannsstamme mit dem Freiherm Carl
Friedrich Wilhelm 20. Dec. 1833 erloschen und es lebt nur noch die
Wittwe: Luise, wieder verm. Freifrau Loeffelholz v. C, s. oben, u. eine
Tochter Freiin Caroline, geb. 1833. — Aus der jüngeren. Thomasi-
schen Hauptlinie wurde in neuester Zeit einzig noch aufgeführt: Freih.
Wilhelm, Herr auf Gibitzenhof, geb. 1797 — Sohn des 1800 verstor-
benen Freiherren Georg Gottlieb Wilhelm aus der Ehe mit Charlotte
Freiin v. Vockeln — Geschlechts-Aeltester und Administrator der Fa-
milienstiftung, verm. 1830 mit Maria Freün Buirette v. Oehlefeld. ge-
storben 1839.
-* CM —
OtmJkt , n. 8. 646—47. •> Biedermmm, WVtnbm%et Piitrie., Tab. S99— SS€. — 9. gwiirt.
Handb. 1777. 6. 298—94 und 1778. S. aSS. — r. Lang, 8. 179 and 80. — GenMl. TMchcal».
d. frelh. Bluser, 1857. 8. 447—53 and 1861. S. 446—49. — Siebmaeher, 1. 908: Die L8M-
hohl, Rürnb. mML Patric. — Jungendr §i , fiioleit. t«r Heraldik, N6rob. 1789. 8. 184. L.
V. Kohlberg oiid Tab. V. Nr. 41. — T^rof, I. 35 : F.-H. L. v. C. — Suppl. aa Aiebm. W.-
B. II. 10. — W..B. d. Kftr. Bayern, III. &S a. v. Wölekern, Abth. S. 8. U7 a.48. — v. B^mtr,
bayer. Adel, Tab. 45 oud 46. — Äntsokke, I. 8. 277 und 78.
Löffler y. Friedeberg, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom
von 1717 für Johann Anton Löffler, mit dem Prftdicate: v. Frie-
deberg.
MegerU §. Uühlfetd, Brg.-Bd. 8. 172.
LölineyBeii, ancb Freiberren (in Gold ein schwarzer Adlerskop^
von einem Pfeile schräglinks, die Spitze nach nnteo,- dorchsdiocssen).
Freiherrnstand des Herzogtbmim Braunschweig. Durch landeBberrlielM
Declaration des Herzogs Wilhelm v. Brannscbweig Tom 3. Febr. 1852
ist dem Kammerrathe , jetzigem Geh. Legations-Rathe n. herz, brann-
schweigischem n. herzogl. nassanischem GeschSitsträger am k. prems.
Hofe, August Friedrich Adalbert t. Löhneysen, älterer Linie, fikr mck
und seine Nachkoramensehaft der Freihermstand ertheUt worden. —
Altes Adelsgeschlecht ans der Ober -Pfalz, in welcher dasselbe za Wi-
tzelsreith nnd Schönweide bei Amberg sesshaft war und sich friha'
„Leneis, Löhneyss^' nannte. Der älteste bekannte Stammvater ist Ja-
cobL., welcher, verm. mitRebecca v.Pfründiier, zu Ende des 14. Jahrh.
lebte. Die Familie wandte sich früh dem Protestantismus zu. Seibold
Löhneis führte 1545 nebst Veit Giech dem Kurfürsten Johann Friedridi
dem GrossmtHhigen zu Sachsen einen Zug Bewaffneter zo und Georg
Engelhardt Löhneyss, geb. 1552 und gest. 1622 — ein Sohn des Ja*
cob L. und der Barbara v. Wallenrodt a. d. H. Markschorgest — kan
1585 zu dem Herzog Heinrieh Julius Ton Braonschweig, Bisehof tod
Halberstadt, als fftrstl. Stallmeister, wurde 1596 Berg-Hauptmann des
Harzes nnd erwarb sich um die Auifhahme des Bergbaues die grOsston
Verdienste. Eine zu seinem Gedächtnisse auf dem Harze geschlagene
Denkmünsre ist eine grosse Seltenheit in Sammlungen. Ders^be, dessen
Nachkommenschaft dauernd fortgeblüht hat, kaufte 1589 u. 1605 von
Ludwig V. d. Asseburg die Güter Remlingen und Neindorf unweit Wol-
fenbüttel , welche noch im Besitze der aus seiner Ehe mit Catharina
V. Wurmb stammenden Nachkommen sind. In der Ober -Pfalz ist die
Familie schon vor 1643 erloschen u. die dortigen Güter sind in andtre
Hand gekommen. — Der genannte Berghauptmann v. L.. zu seiner
Zeit ein bekannter Gelehrter, Staats- und Hofinann , weicher oft ,,der
Hütten Nieder-Sachseiw'* genannt wurde, legte bei seinem zu Remlin-
gen gebauten Schlosse eine Druckerei an, in welcher er seine Werice :
Della Cavalleria, gründlicher Bericht von Allem, was zur Reutterey ge-
hörig etc. (zuerst Groningen, 1580) Remlingen, 1609 und 1622; Be-
richt vom Bergwerk, 1618 und Aulico- Politica , von Erziehung u. Inr
formation junger Herrn, von Ampt, Tugend und Qualität der Fürsten
etc. Remlingen, 162^ mit grossem typographischen Aufwände u. vieles
selbst angefertigten Zeichnungen u. Holzschnitten drucken liess. Diese
jetzt selten gewordenen Werke sind für den damaligen Stand der Wh-
senschaften, namentlich des Bergbaues und auch sonst noch tmBMrvoft
— 607 —
Interesse. Die Aniico^Politics. enthiU auch eine grosse Abbildung' des
Leichenbegängnisses Herzogs Heinrich Julias von Brannsehweig am
4. Octob. 1613L und aller dabei fungirenden Personen und Tor dem
ersten Buche findet sich das Bild des Verfassers mit den Wappenscbil-
den seiner sechszehn Ahnen aus angesehenen, fränkischen Geschlech-
tem : Wallenrodt , Franckenreuth , Guttenberg , Krebs , Hirschberg,
Godsfeld, Lentersheim, Reitzenstein , Schaumberg^ Pfründner, Sparen-
eck, Hirschscheider, Gross, Zewitz und Lüchow, als Beweis seiner rit^
terlichen Abkunft, dargestellt. Er selbst schrieb sich einfach : „Löh-
neyss," erhielt aber von der fürstlichen Canzlei zu Wolfenbüttel stets
das Prädicat: Wohlgeborner und Gestrenger. — Bei der Belagerung
Wolfenbfittels im 30jährigen Kriege wurde 1626 das Schloss und die
Druckerei zu Remlingen erst durch die Kaiserlichen und dann durch
die Dänen zerstört. Die Familie floh zu Verwaadtea naeh Prcussen u.
konnte erst 1644 wieder zu dem Besitze ihrer Güter gelangen. 1653
theilte sich dieselbe in die Linien zu Beinlingen und Neindoff. Zu der
Ersteren Linie, welche 1774 erlosch,, gehörten unter Anderen : Wolf
Ernst Y. L. , unter Herzog Christian von Brannsehweig im 30jahrigeo
Kriege fechtend und Franz Ulrich v. L., kais. Hauptmann, venn. mit
Maria Isabella t. Gemmingen, gefallen 1741 im 70. Lebensjahre im
Zweikampfe vor Philippsburg und der Sohn desselben, Carl Heinrich
▼. L., geblieben 1742 im italienischen Feldzuge. — Zu der neindorfer
Linie zählten : Heinrich Friedrich V.L., Hauptmann im kurbayerischen
Leib-Begimente , fiel 1695 beim Sturme von Namur; Thedel Georg
T. L. , gest 1751 als herz, brannschw. Ober -Forstmeister und Ritter-
sehafts-Depntirter; Philipp Ernst v. L., h. brannschw. Officier, blieb
1769 in der Schlacht bei Bergen ; Albrecht Daniel v.L. war 1776 — 82
h. braunsckw. Hauptmann bei dem englischen Hülfscorps in Amerika a.
August Rudolph Heinrich v. L., gest. 1811 , h. brannschw. Oberforst-
lad HoQägermeister a. Schatzrath. Letzterer, verm. mit Lnise v. Yelt-
heim a. d. H. Destedt, gest. 1766, ist der gemeinschafbliehe Stammva-
ter der beiden «jetzt blühenden Linien und zwar durch seine Söhne, von
denen Carl August Friedrich v. L., geb. 1765 und gest. 1827, herzogl.
brannsdiw. Kammer-Director, die ältere, und August Friedrich Albrecht
V. L., gebi 1766 und gest 1818 , h. brannschw. Ober-Forstmeister die
jüngere Linie gestiftet haben. Letztere Linie besitzt die Rittergüter
Neindorf und Remlingen. — Von dem Stifter der älteren Linie ent-
sprosa August Friedrich Adalbert Freih. ▼. Löhneysen, geboren 1804^
s. oben, herzogl. braunschweigischcr Kammerratii und Geh. Legat.-
Rath , herz, braunschweigischcr und herz, nassauischer Geschäftsträger
am k. preussischen Hofe etc., vermählt 1832 mit Emma Grf. Schlitz
V. Gtiertz-Wrisberg , geb. 1812, aus welcher Ehe, neben zwei Töch-
tern, Freiin Helene, geb. 1838 u. Freiin Eugenie, geb. 1842, zwei Söhne
leben : Freih. Hilbert, geb. 1833, k. k. Oberlieut. im 7. Ühlanen-Reg. u.
Freih. Heinrich, geb. 1848. Die Schwester des Freih. A. Friedrich A.,
Freiin Adolphine, geb. 1799, ist Domina des Klosters St. Crucis vor
Brannsehweig. — Die jüngere, nur das adelige Prädicat führende Linie
stwBunt ^on August Friedrich Albrecht v. L., s. oben. Von seinen beid^
— 608 —
Söhnen ist Adolph t. L., geh. 1801, Herr auf Neindorf n. Remlingen,
in neuester Zeit ohne Nachkommen gestorben und die genannten bei-
den Güter stehen jetzt dem jüngeren Sohne: Friedrich v. L., geb. 1812,
zu. Derselbe vermählte sich 1843 mit Aiine Bomtrftger und aus dieser
Ehe stammt, neben zwei Töchtern, Marie, geb. 1849 n. Aiine, geb.
1853, ein Sohn: Engelhai-d v. L., geb. 1844. Die vier Schwestern
Adolph's u. Friedrich's v. L. sind: Bertha verm. Frau v. Thielau, geb.
1805, Marie, geb. 1806, Chanoinesse zu Steterburg, Luise, geb. 1810
u. Adplphine vermählte Frau v. Hohnhorst, geb. 1815.
HaiidKcbr. N. — Meriun, Topograph, d. H. Braouscbw. « LuD«b. 1SS4. 8. 17ft. — ffömn, Co-
burg. Chrou., 1. 8. 1&6. - Oauhe, 1. 8. 1260 und 51. — Zedier, XVlll. 8. 167. — Freth.
w. Ledebur, 11. 8. 49. — Freih. p. Leopreehtingf des Fr«ib. Akzaoder Saarxapff aod »eiae«
Gcschl. Ueimgaog, Müiicheu, 1861. S. Sl. — (ieneal. Taschenb. d. fr«ih. Uiot«, lt»68. 8. 400
-< uud 1>62. s. 47» und 7ti. — Siebniacher, I. M: Die Leueysen , Bayerisch. — W.-B. das
Kgr. Uaiinov. C- 18 oiid 8. 10. — v. Hefne»-, haonov. und brauoschw. 4del, Tab. 21.
Lölir, Freüierren. Erbl. - österr. Freiherrnstand. Diplom vom
26. Sept. 1772 für Johann Friedrich v. Löhr, k. k. Staatsrath. — Ein
ursprünglich aus Mainz stammendes Geschlecht, aus welchem Werner
Löhr, Stadtschultheiss zu Mainz, mit seinen Agnaten 13. Juni 1521
den Beichsadelsstand erhielt. Von den Nachkommen erlangten durch
kaiserliches Diplom vom 19. Apr. 1728 die Gebrüder, Johann Friedrich
Werner Löhr, kurmainz. Hof- und Revisionsrath (später Geh.-Raih und
Gresandter am oberrheinischen Kreise) und Anselm Franz Joseph L.,
kurmainz. Uofkammerrath u. Reichspostmeister zu Wetzlar, unter Be-
stätigung des ihnen zustehenden Reichsadels und Wappens, den Reichs-
ritterstand mit dem Prädicate: v. Löhrbach, welches dieselben aber nie
führten. Von Anselm Franz Joseph Ritter v. Löhr stammte aus der Ehe
mit Maria 'Anna Beaurieux v. Schönbach Freiherr Johann Friedrich,
s. oben, welcher 1769 in das Consortium der reichsunmittelbaren rhei-
nischen Ritterschaft aufgenommen wurde und 1768 das Incolat von
Böhmen, so wie 1794 die Landmannsschaft in Nieder -Oesterreich er-
langte. Von ihm entspross Freih. Johann Friedrich II., geb. 1771 und
gest. 1838, k. k. Känun., innerösteir. Gubemiabrath und Kreishaupt-
mann zu Klagenfurt, welcher sich 1789 mit Maria Le«poldine Freiin
V. Hingenau, verw. Grf. v. Wurmbrand, geb. 1789 vermählte, Nach-
kommen aber nicht hinterliess. — Von dem Bruder desselbrä, dem
1774 geborenen und 1837 verstorbenen Johann Freih. v. Loehr, k. k.
Kämm. u. nieder-österr. Regier.-Rathe, stammt aus der Ehe mit Maria
Theresia Freiin v. Störck, gest. 1847, neben einer Tochter, Theresia,
geb. 1806, ein Sohn, Freih. Carl, geb. 1809, k. k. Migor in d. A.
Megerte r. Mühlfeld, 8. 67. — Oeneal. Taschenb. der freih. Hioser, 1848. 8. 334—96 a.
1863. 8. 554. — Tyroff, II. 270. — W.B. der österr. Monarch. XI. 75.— HfrtU I. 8.87—89.
— Knftchke, I. S. !>7y und 280.
Löllhoefel v. Löwensprung. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom
vom 1. Jan. 1713 fllr Georg Friedrich Loellhoefel, k. preuss. Hofirath
und Euvoye extraordinaire in Warschau, so wie für die Brüder und
Vettern desselben, mit dem Prädicate: v. Löwensprung. — Die Familie
wurde in Ostpreussen, Pommern und Schlesien begütert und sass in Ost-
preussen 1720 zu Friedrichsheyde im Kr. Oletzko und Stirnlauken im
Kr. Pillkallen, in Pommern 1766 u. noch 1784 zu Bolkow im Kr. B^-
gard, so wie im Kr. Fttrstenth. Canunin zu Gissolk, Schwellin und VoMto
— 609 —
kow und in Schlesien 1781 zu Allgersdorf im Kr. Münsterherg. — Von
den Sprossen des Stammes standen mehrere in der k. preuss. Armee. —
Friedrich Wilhelm Löllhöfel v. Löwensprung, geb. 1717 u. gest. 14. Feh.
1 780 — dn Sohn des k. preuss. Kriegs- u. Domainenraths Georg Al-
brecht L. V. L. aus der Ehe mit Anna Regina v. Schröt^^rn — Herr auf
Schwellin und Voldekow, vermählt in kinderloser Ehe mit Luise v. Brö-
sigke, stieg bis zum Generallieutenant; Otto Friedrich L. v. L., geb.
1743 — ein Sohn des Kriegs- u. Domainenraths Otto v. L., starb
unverm. 1783 als k. pr. Oberstlieutenant und Johann Christoph L. v. L.
starb als k. pr. Generalmajor a. D. 30. Sept. 183().
Biograph. Lexic. aller Helden etc. II. S. Ail iiml 2S. r. HeW.ach II. S. r,;i. — N. Pr.
A.-L. \. S. 38, III. 8. »iW u. V. S. 814. — Fre.ih. t. Ledfhut'. II. S .SO. - \V. B. «I. Pmu»».
Mouarch.. III. S5.
Lo^n, Freiherren (Schild geviert: 1 eine silberne Rose: Land
Loän, 2 drei neben einander stehende Hermeline: mit dem llausoLooz-
Corswaren gemein; 3 drei, 2 und 1, Kugeln: Herrschaft Biirg-Loön u.
4 drei, 2 u. 1 Kornähren. Dieses Wappen führt, ahgosohen von man-
chen Varianten , zu welchen namentlich folgende geluirt : 1 drei Her-
meline; 2 in Roth drei goldene Aehren; 3 in Roth eine silberne Rose
und 4 in Gold drei rothe Kugeln, die Familie schon über 250 Jahre).
Reichsfreihermstand. Diplom vom 28. März 1(*)35 fürJost v. LoOn. —
Eins der ältesten und vornehmsten Adelsgeschlcchter iler Niederlande,
welches urkundlich Loön, Loon , Lohne, Lon , Lön, Lohen, Loe, Loez,
I/Ooz geschrieben wurde und, verbreitet in mehrere Familien, nach
Mantelius , Historia Lossenii , Leodii , 1717, nur einen und denselben
Stamm ausmachte. Der letzte Sprosse des Mannsstammes starb 1361,
die Töchter aber, welche sich theils schon vorher, thoils nachlier mit
den Häusern : Dürns, Agimont, Rumen. Heinsberg, C'orswarem und Ha-
mel verbanden, setzten den angestammten Namen fort. Aus dem
Hause Corswarem und Hamel blühen noch die Grafen und Freiherren
V. Loßn in Nord-HoUand, die Fürsten und Herzoge von Corswarem und
die hier in Rede stehende, in zwei Linien blühende Familie , deren un-
unterbrochene, weit hinauf nachzuweisende Stammreihe gewöhnlich mit
Theiss V. Loön , welcher um 1389 im Geldernlande lebte, begonnen
wird. Von den Nachkommen war der nähere Stammvater des Ge-
schlechts: Goddart v. Loön, welcher im Anfange des 17. Jahrb. in
Folge der Religionsstreitigkeiten die Niederlande verliess und sich nach
Cöln begab. Von ihm stammte Freiherr Jost. s. oben, vcrmnhlt mit
Anna Lumen de la Mark und aus dieser Ehe entspross: Freiherr Jo-
hann, verm. mit Anna v. Jordan, von dessen zwei Srdinen der Aeltere,
Michael , verm. mit Maria v. Passevant , den Stamm fortsetzte. Der
Sohn des Letzteren, Johann Michael, k. preuss. w. Geh. Rath, auch als
Schriftsteller bekannt und seit 1753 Präsident von Tecklenbui'g und
Lingen, hatte aus der Ehe mit Maria v. Lindheim sieben Kinder, von
denen die Brüder Johann Wolfgang und Johann Just die Stifter zweier
Linien wurden. — Die absteigenden Stammreihen der Familie, welche im
Tecklenburgischen den Sitz Cappehi an sich brachte, sind folgende:
Erste Linie: Freih. Johann Wolfgang. geb. 1732 und gt»st. 1783, Mit-
glied der ganerbschafUichen and adeligen (lesellschaft der Häuser
Kn€9Chke, Deutoch. Adels- Lex. V. 39
— 610 —
Frauenstein zu Frankfurt a. M. : Alhertine v. Clotz - Osthelm, vermählt
1757; — Freih. Carl, geb. 1763 und gest. 1836: Julie Hertens; —
Freih. Julius, geb. 1816, Herr auf Walzen bei Neustadt in Oberschle-
sien, verm. 1848 mit Adelheid Grf. v. Seherr-Thoss, geb. 1816, aus
welcher Ehe, neben einer Tochter, Agnes, geb. 1856, zwei Söhneleben :
Waldemar, geb. 1849 und Ernst, geb. 1851. — Zweite Linie: Freih.
Johann Just, geb. 1737 und gest. 1803, Herr auf Cappeln: Agnes,
gest. 1799 , Tochter des Fürsten Leopold Maximilian v. Anhalt -Des-
sau; — Freih. Leopold, geb. 1780, h. anhält. Kammerherr, verm. in
erster Ehe 1803 mit Charlotte v. d. Marwitz, gest. 1811 u. in zweiter
1812 mit Charlotte Grf. v. Reedern, gest. 1847. Aus der ersten Ehe
stammten Freiin Eveline, geb. 1805, Hofdame am h. anhaltschen Hofe
und Freiin Charlotte, geb. 1806, verm. 1842 mit Franz v. Ivemois, k.
pr. Oberstlieut. z. D. — Von dem Bruder des Freiherrn Leopold,
dem Freiherrn Friedrich, geboren 1787, herzogl. anhaltschem Ober-
Hofmarschall , lebt aus der Ehe mit Albertine v. Hedemann , geboren
1792 und verm. 1815 eine zahlreiche Nachkommenschaft, nämlich,
neben zwei Töchtern, Freiin Agnes, geb. 1822, Stiftsdame zu Mosigkan
und Freiin Adelheid, geb. 1830, Hofdame am h. nassau. Hofe, drei
Söhne, die Freiherren: Leopold (IL), Hugo und August. Freih. Leo-
pold (H.), geb. 1817, k. pr. Oberst, Fingeladjutant Sr. M. d. Königs
und Militair-Bevollm. am k. russ. Hofe, verm. sich 1842 mit Grabriele
Freiin v. Bülow, gest. 1854, aus welcher Ehe zwei Töchter, Therese,
geb. 1846 und Agnes, geb. 1851 und ein Sohn, Freih. August, geb.
1843, k. pr. Lieutenant, stammen. — Freih. Hugo, geb. 1819, Herr
auf Krangen bei PoUnow in Pommern, Mitglied der adel. Gesellsch. d.
Hauses Frauenstein zu Frankf. a. M., vermählte sich in erster Ehe 1850
mit Bertha Freiin v. Htinerbein, gest. 1857 und in zweiter 1859 mit
Alexandra v. Oppen, verw. v. Bonin, aus welchen Ehen je ein Sohn ent-
spross und zwar aus der ersten: Friedrich Wilhelm, geb. 1851 u. aus
der zweiten: Johann Michael, geb. 1860. — Freih. August, geb. 1828,
h. anhaltsch. Kammcrh., Hauptmann und Adjutant S. H. des Erbprinzen
von Anhalt, vermählte sich 1852 mit Maria v. Salza a. d. H. Lichtenau-
Wingendorf, geb. 1831, aus welcher Ehe, neben einer Tochter, Maria
Christine, geb. 1855, ein Sohn stammt: Friedrich, geb. 1859. — Von
den früheren Sprossen des Geschlechts standen mehrere in der k. pr.
Armee. Nächstdcm war 1805 Ernst Heinrich Christian v. L. k. pr.
Justizrath und Commissarius perpetuus principalis zu Breslau.
N. 6«nea]. Haiidb. 1777. 8. 294 und 95, 1778. 8. 341 und Nachtrag 8. 154 nad 55. — N.
Pr. A.-L. III. 8. 391 — Frrih. r. Udebur, U. 8. 48 und \l\. 8. 303. — Geneal. Taschenb.
der freih. U&user, 1855. 8. 355-57 und 1862. 8. 477 und 78. — Suppl. zu Siebm. W.-B. XII.
35 ; V. Loen, ehemals auf Seevenheim und Craneuborg in Geldern und spater auf Cappeln io
Westph. ^ "^
Loön (im Schilde üher einem, oder auch mehreren schwarzen Quer-
balken zwei, auch drei rechts gekehrte, gestümmelte, schwarze Raben
oder Enten). Ein früher zu dem niederrheinischen u. westphälischen Adel
zahlendes Geschlecht, wohl aus dem Stamme der im 14. Jahrh. erlo-
schenen Dynasten v. Lo6n, welches zu Lohn bei Stadt u. Südlohn an-
weit Ahaus, zu Iking im Kirchspiele Südlohn 1579 und zu Hiesfeld oder
Panmühle 1657 u. noch 1670 begütert war. Dasselbe war auch in den
— 611 —
Niederlanden zu Enschede, Roosbeck etc. angesessen und ist wohl mit
Friedrich Ernst v. Loön, durch welchen 30. April 1741 das Lehngut
Gotterswick im Clevischen erledigt wurde, erloschen. Uober einen Zu-
sammenhang mit der im vorstehenden Artikel besprochenen Familie
fehlen genaue Angaben.
Freiherr V, Ltdebur^ U. 8. 48. — r. Steinen, Tab. 40 Nr. 2. — Suppl. su Siebm. W.-B.
XII. 25: Loen, Freih. fu Kosübeck in den Niederlanden so wie zu Lot*u und Paulmoblen Im
Clevesehen und zu Gotteswick In Westphalen.
Loen (in Grold ein schwarzes Einhorn oder auch Schild geviert:
1 und 4 in Schwarz drei goldene Sparren und 2 u. 3 in Gold ein rechts
gekehrtes, schwarzes Einhorn). Altes, in Westphalen und am Nie-
derrhein begütert gewesenes Adelsgeschlecht, dessen Sprossen schon
1240 Burgmflnner zu Ruthen unweit Lippstadt waren und welches
1556 zu Menden bei Iserlohn, 1644 zu Olpe bei Eslohe, 1650 zu Bor-
genschede, Herzford bei Lingcn, Hüls und Schweppenburg und noch
1702 zu Uffeln und 1712 zu Ratli sass. — Zu diesem Geschlechte ge-
hörte Johann Bernhard v. Loön, geb. 1700, welcher im December 1766
als k. preuss. Generalmajor a. D. starb.
V. Steinen, I. S. 243. — N. Preuss. A.-L. III. s. 291. — Freih. r. Led^bur, R. S. 4«. —
Suppl. zu Siebmachers W.-B. XU. 25: v. Lovn zu Borg Bnshede and Herzvfort in West-
phalen.
Loener v. Laurenburg. Altes, rheinländischcs Adelsgeschlecht,
dessen Stammreihe Humbracht um 1400 mit einem Anonymus beginnt.
Der Enkel des Letzteren, Siegfried L. v. L., wurde 1446 Abt zu Am-
stein, dessen Bruder den Stamm fortsetzte. Die fortlaufende Stammreihe
bis'zu seiner Zeit hat Humbracht gegeben.
Humbracht, Tab. 57. - Oauhe, I. 8. 1251. — v. Meding, II. 8. :M».
Loeper. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 2- Sept.
1786 für Johann Caspar Loeper, k. pr. Regierungs- Assessor u. GKits-
besitzer in Pommern. Derselbe hatte nach dem Testamente des k. pr.
Hofraths Johann Wilhelm Loeper in Halle vom 3. Apr. 1773 die 1742
von dem k. pr. Geh. Tribunalrathe Johann Friedrich Loeper erkauften
alten v. Borckeschen Güter Stramehl,Wedderwill, Zachow und Schmo-
row unweit Regenwalde geerbt und wurde später General-Landschafts-
rath. — Der Stamm blühte in vielen Sprossen fort und braclite viele
Güter an sich. Ein Hauptmann v. L. besass 1837 das Gut Schmorow
und der Major a. D. v. L. das Gut Stölitz ; der Landschaftsdeputirte
V.L. war Herr auf Strahmehl u. der General-Landschaftsrath v. L.Herr
auf Wedderwill. Später, 1857 , wurden unter dem begüterten preuss.
Adel genannt: v. L. , Mjyor a. D. auf Stölitz bei Greifenberg unweit
Stettin; v. L. auf Strahmehl; Georg v. L. auf Krampe im Kr. Arns-
walde und v. L., Lieutenant, auf Gaffron, Mitbesitz, im Kr. St-einau.
9. HeUbach, II. 8. 68. — N. Pr. A.-L. III. 8. 8 und 291 nnd V. 8. 814. — Freiherr
9. Ledebur, II. 8. 51 u. Kl. 8. 304. — W.-B. d. PreuiS. Monarch.. IH. AS. — I'ommemHeli.
W.-B. III. 8. 53 und 54 nnd Tab. IK. - Kn^xchke. I. 8. 280.
Loesch. Adelsstand des Königr. Preussen. Diplom von 1863 für
Conrad Lösch, k. preuss. Gerichts - Assessor a. D. , Lieutenant im 5.
schweren liandwehr-Reiter-Reg. , Kreisdeputirten u. Rittergutsbesitzer
auf Ober-Stephansdorf, Kr. Neumarkt in Schlesien.
Handschriftl. Notis.
39*
— 612 —
Loesch, Loesch zn Stein, Grafen. Reichsgrafenstand. Diplom im
knrpfälzischeii Reichsvicariate vom 16. Sept. 1790 fttr Maximilian Jo-
seph Freiherrn v. Loesch -Hilkertshansen. — Altes, fränkisches, ur-
kundlich schon 1257 vorkommendes Adelsgeschlecht. Wilhelm Loesch
kam nach Einigen aus Franken , nach Anderen aus Oesterreich um
1470 nach Bayern, worauf sich die Nachkommen desselben in diesem
Lande ausbreiteten , zu ansehnlichem Grundbesitz gelangten und auch
zu den Patriciern zu Rotenburg an der Tauber gehörten. Wilhelms
Sohn, Augustin, bayer. Canzler und berühmt wegen treuer Anhänglich-
keit an den Glauben der Väter, erwarb 1518 das spätere Stammgut
Hilkertshausen (Hülgartshausen), — nach Bucelini kommt Wilhelm
Loesch V. Hilgartshausen schon um 1440 vor. — Augustinus Sohn,
Leo, Domherr zu Freysing und Passau und Propst zu Moosburg und
Isen, wurde 1552 Fürstbischof zu Freysing u. bekleidete diese Würde,
wie unruhig die Zeit auch damals war, sieben Jahre mit grossem Ruhme.
Leo's Neffe, WiUielm (U.) L. war um 1565 fürstl. bayer. Rath u. der
Sohn desselben, Wolfgang Wilhelm, k. bayer. Kämm, setzte den Stamm
fort, in welchen 2. Nov. 1653 der Reichsfreiherrnstand kam, bei wel-
cher Erhebung das Wappen der Familie v. Köckeritz (Feld 2 und 3 des
freiherrl. und griifl. gevierten Schildes) in das Wappen der v. .Loesch
gelangte. — Graf Maximilian Joseph hinterliess zwei Söhne, die Grafen:
Maximilian P^manuel und Carl. Vom Grafen Maximilian Emannel, geb.
1773 und gest. 1840, k. bayer. Kämm., verm. 1816 mitJosepha Freiin
v. Leuprechting zu Irlbach, geb. 1793, entspross das jetzige Haupt der
Familie: Graf Maximilian , geb. 1819. Die beiden Brüder desselben,
neben drei Schwestern: Grf. Anna, verm. Grf. v. Hundt, geb. 1817,
Grf. Luise, geb. 1822 und Grf, Caroline verm. Landrichter Moser, geb.
1829, sind : Gr. Ludwig, geb. 1820, k. bayer. Hauptmann u. Gr. Hein-
rich, geb. 1824, ebenfalls k. bayer. Hauptmann. — Graf Carl, s.oben,
geb. 1790 und gest. 1843, k. bayer. pens. Hauptmann, war mit Julie
Greineder vermählt, aus welcher Ehe Grf. Julie, geb. 1831 und Graf
Max, geb. 1834, k. bayer. Lieutenant, stammen.
Buc€lini, I. 8. 207. — Gauhe, I. 8. 1251. — v. Lang, S. 47. — Deutsche Grafiah. d. Qe-
vinw. II. 8. r»! und bS. — Qeiieal. Taschenb. d. gräfl. Häuser, 1864. 8. 504 unter Berafnng
«of 1863, 8. 515 und histor. Handh. tu demselbeo, 8. 532. — Sifbmacher,l. 82 : Die LeschM
V. Hilckht-rtxhausn, Bayerisch. — Supplem. wi ölebm. W.-B. VII. 5 : F.-H. v. L. — W.-B.
d. Kgr. Bayorn, I. 72: Gr. Lösch zu Stelu u. v.Wolckern, Abtb. 1.
Loesch, Lesch v. Müllenheim. Ein früher zu dem Adel in Ober-
Hessen gehörendes Adelsgeschlecht, welches auch einige Lehen vom
Hause Nassau erhalten hatte.
Gauhe, I. 8. 1251.
Loeschebrand (in Silber drei über einander gelegte, geastete,
schwarze Brände). Altes Adelsgeschlecht der Mark Brandenburg, wel-
ches namentlich im Beeskow-Storkowschen ansehnliche Güter erwarb
und bereits 1400 zu Silberberg, 1436 zu Görsdorf, 1492 zu Sarow,
1554 zu Pieskow und 1600 zu Cölpin, Reichenwalde und Storkow sass
und dann auch anderen Besitz, besonders Boilersdorf im Kr. Ober-Bar-
nim^ an sich brachte. — Von den Gliedern der Familie dienten mehrere
in der k. preuss. Armee. Ein v. L. , Major und Commandeur des Ee-
— 613 —
giments Gensd'armerie uiid Canonicus des Stiftes Peter und Paul zu
Halberstadt, starb 1819. Derselbe war mit einer Grf. v. llertzberg
vermählt und ein Sohn aus dieser Ehe war schon 1807 als k. preuss.
Rittmeister -gestorben. — In neuester Zeit waren als Gutsbesitzer im
Kr. Beeskow- Storkow aufgeiülirt: Otto Friedrich Bernhard Eduard
V. Löschebrand, Landrath a. D., Herr auf Selchow und Sauen und Carl
Wilhelm Erdmann v. L., Herr auf Saarow und Silberberg.
N. Pr. A.-L. III. 8. 291 uud 92. - Freiherr 9. Ledebur, U. 8. 61. — Bauer, Adressb.,
1857. 8. 135.
Loeschenkohl, Freiherren. Erbl.-österr. Freiherrnstand. Diplom
von 1758 fllr Johann Christoph v. Loeschenkohl, k. k. Ilofrath und
Canzlei-Director, wegen seiner Gesandtschafcsdienste am k. poln. und
kur Sachs., so wie später am k. spanischen Hofe.
Megerle 9. Mühlfeld, 8. 67.
Loescher. Ein früher in Sachsen vorgekommenes Adelsgeschlecht.
D. Anton Günther v. Löscher, Herr auf Hindeuburg bei Calau, Rothe-
mark bei Wittenberg und Seilerhausen bei Leipzig, war 1666 merse-
burgischer Ober-Amts- und Consistorialrath und hatte wohl den Adel
in seine Familie gebracht. — Um 1712 war der k. poln. und kursächs.
Generalmajor Lescher Amtshauptmaun zu Senftenberg.
Preik. 9. Ledebur, II. 8. 51 und 52.
Loesecke (in Blau ein von der rechten nach der linken Seite ein-
gebogener, geharnischter Arm, welcher in der Faust ein mit der Spitze
nach oben und rechts stehendes silbernes Ritterschwert führt). Altes,
sächsisches, seit der Mitte des 17. Jahrhunderts in Hannover blüh-
endes Adelsgeschlecht, welches nach Familien -Ueberlieferungen von
der alten, berühmten, sächsischen Familie v. Locser stammt.
Günther v. Loeser, in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts
lebend, kursächs. Hofmeister und Erbmarschall auf Schloss Pretzschim
Kurkreise, hinterliess zwei Söhne, Johann und Thamm (Damm). Johann
war herz, bayer. Oberst und musste sich mit seinem jüngeren Bruder,
Thamm, wegen des Erbschlosses Pretzsch in einen, mit vielem Ungemach
verbundenen Process einlassen, in dessen Folge Johann Sachsen, ver-
liess und sich nach Dachau in Bayern begab, wo er sich einen Rittersitz
erwarb. Derselbe, bei dem Herzoge Sigmund von Bayern in hoher Gunst
stehend und seiner vorzüglichen Geschicklichkeit wegen auch oft mit
Gesandtschaften betraut, nahm den Namen: „Loesecke'' an und erhielt
wegen vielfacher Beweise seiner Tapferkeit als Auszeichnung die Er-
laubniss, das Ritterschwert im Wappen zu fuhren. Er starb 1497 zu
Dachau und hinterliess drei Söhne: Johann II. in k. schwedischen
Diensten, Wilhelm, Obersten in k. dän. Diensten und Albrecht, kur-
sächs. Canzler und Hofgerichts-Assessor zu Wittenberg. Letzterer ver-
kaufte das väterliche Gut zu Dachau, begab sich auf das Rittergut Tre-
bitz in Sachsen und starb 13. Juli 1575 zu Hilgertshausen. Der Sohn
desselben, Wilhelm, kaufte sich zu Ravensberg ein grosses Gut und von
ihm entspross in der Ehe mit Eva Hasla v. Castilitz ein Sohn, Conrad
Friedrich, welcher Oberhanptmann zu Lindau im Fürstenthume Anhalt-
Zerfost war und sich mit einer v. Knicken vermählt hatte. Aus dieser
— 614 —
Ehe stammte Johann David v. Loesccke, mit welchem die Familie um
die Mitte des 17. Jahrh. in die hannoverschen Lande kam. Derselhe,
zwischen 1666 und 1686 Drost zu Marienwerder, hinterliess drei Söhne
und unter diesen den kurhraunschw.-lttneh. Obersten und Chef des Leib-
Cuirassier-Regiments v. Bttlow:- Johann Albrecht v. Loesecke. Derselbe
rettete in der Schlacht bei Oudenarde an der Scheide O.Juli 1708 dem
damaligen 25jährigen Kurprinzen, nachmaligem Könige von Grossbri-
tannien Georg II., das Leben, wobei er das seinige einbOsste. Der Kur-
prinz hatte sich nämlich an die Spitze des Leibcuirassier-Regiments ge-
setzt, als dasselbe die französische Cavallerie angriff. Während das Re-
giment choquirte , wurde das Pferd des Kurprinzen von einer Kugel
getroffen und stürzte. Der Kurprinz war in grosser Gefahr, von der im
Handgemenge begriffenen Cavallerie tiberritten zu werden. In diesem
fttr den Kurprinzen höchst gefährlichen Augenblicke sprang der Oberst
Johann Albrecht v. L. vom Pferde und half dem Kurprinzen auf das
seine — eine Hilfeleistung, deren Andenken das im königlichen Schlosse
zu Hannover befindliche prächtige Gemälde: „die Schlacht bei Ouden-
arde" erhalten hat — aber als er gerade hiermit beschäftigt war , er-
hielt er eine Schusswunde , welche ihn zu Boden warf und an welcher
er am folgenden Tage zu Oudenarde starb , wo er mit grosser militäri-
scher Feierlichkeit beerdigt wurde. Der Kurprinz setzte den nachge-
lassenen Kindern des wackern Obersten eine Pension aus. Johann Al-
brecht V. L. war vermählt mit Philippine v. Roth a. d. H. Bro(^elohe
und hinterliess mehrere Söhne, welche , wie auch deren Nachkommen,
ihrem Landesherren als Officiere dienten. Die Sprossen des alten Stam-
mes haben überhaupt bis auf den heutigen Tag ihre Dienste dem Kriege
geweiht und ihrer Familien -Devise: ,,Deum cole, regem serva" Ehre
gemacht, indem sie, bei christlichem Wandel und treuester Anhänglich-
keit an das angestammte Fürstenhaus, ritterliche Tugenden in sich
vereinigten und daher in hoher Achtung stehen. — Als die kurbannov.
Armee 1803 durch die Convention von Suhlingen und Artlenburg auf-
gelöst wurde , traten mehrere Glieder der Familie als Officiere in die
englisch - deutsche Legion , in welcher dieselben ihrem Namen neuen
Ruhm erwarben. Joachim Christian Andreas v. L. commandirte als
Oberstlieutenant das zweite Linien-Bataillon der engl.-deutschen Legion
und fand 10. Nov. 1807 auf der Rückfahrt von Copenhagen nach Eng-
land, bei dem Untergange des Transportschiffes : ,,the Salisbury" seinen
Tod in den Wellen der Nordsee. Anton Johann Ludwig v. L. blieb
1808 in Portugal. Der Bruder desselben, Wilhelm Conrad Friedrich
V, L. , diente ebenfalls in der englisch -deutschen Legion im 7. Linien-
Bataillon als Compagnie-Chef, zeichnete sich bei Copenhagen und meh-
reren Gelegenheiten im Kriege auf der pyrenäischen Halbinsel aus und
starb später, 1822, als k. hannov. Major zu Lüneburg. Von seinen
Söhnen stand noch in neuester Zeit Sidney Hans v. L. als k. hannov.
Major im 7. Infant. - Reg. ; ein anderer Sohn, Percy Augustus v. L., k.
hann. Hauptm. a.D., wurde in Schlesien begütert und der jüngste Sohn,
Magnus Frederick Baker v. L., Herr auf Gneversdorf bei Travemfinde
etc., k. hann. Hauptmann a.D., ist in den Fürstenthümem Lübeck and
— 615 —
Lüneburg angesessen. — Anton Enist v. I^., welcher noch einen TheU
des 7jährigen Krieges mitmachte und in dem Revolutionskriege gegen
die Franzosen kämpfte und mehrfach verwundet wurde, starb 1828 als
k. hannov. Oberst und Commandant von Lüneburg. Die beiden Söhne
desselben dienten ebenfalls in der englisch - deutschen Legion , nämlich
Wilhelm Christian Friedrich v. L., welcher nach Auflösung der Legion
k. hannov. Verwaltungs - Beamter wurde und Georg Carl August v. L.,
welcher in die k. hannov. Armee übertrat und 1858 als ObersUieute-
nant pensionirt wurde. Ausser den Genannten dienten in den letzten
Jahren in der kön. hannov. Armee noch drei Brüder : Adolph Georg
Friedrich v. L. , Oberstlieutenant und Commandeur des 1. Jäger -Ba-
taillons. Georg V. L. , Hauptmann im 6. Inf. - Regim. und Carl Ernst
Ludwig V. L., Hauptmann im 3. Inf.-Regimente. Auch wurden Fräul.
Eleonore v. L. als Stiftsdame zu Ebstorf im Lüneburgischen u. Fräul.
Charlotte Georgine v. L. als Stiftsdame zu Marienwerder bei Hannover
aufgeführt.
L'histoire du prince Kugeoe, Amsterd. 1740. Liv. 9. 8. 374. — Frtih, v. Krohne ^ U.
8. 166 und 384. — r. WtMtl, Oeach. d. Erricht. der kurbraunsohw. lüneb. Truppen. 1786.
6. 221 und A. — v. Bibra, Georg III., sein Hof und seine Famil. ISiO. Abth. 1. 8. 22. —
TA« Stary Monday Sept. 4. 1820. — Allg. Aaaeig. der Deutschen. 1823. Nr. 172. 8. 1977 a.
Nr. 280 8. 8932 und 1824. Nr. 317. — D. Albr. Hüne, Gesch. des Kgr. Hannov. und Hern.
Braanschw.'Lfineburg, IT. Abth, 1. 8. 371. — Minerta, Journ. hiHt. und polit. Inh. von Brao,
1880 Nov. 8. 25^—62. - N. Nekrol. d. Deutschen, 1828. I. S. 184 u. 1832. II. 8. 570 Nr. 286
und 8. 638. Nr. 269. — BeamUh, Gesch. der engl.-dcutsch. Legion, 1832. I 8. 135 nnd A.
— Vaterl. Archiv des histor. Vereins fiir Niedersachseu. Jahrg. 1885. 8. 869—79. — Ha9«'
mann, hannov. Gesch. 11. 8. 215 und 16. — Dr.Koebett der Untergang des englischen Trans-
port-Schiffes : the Salisburg, X^^A. — Dr. RfnnfTy hannov. Militairfreund. 1837. 6.51. 275 e(o.
— Frtih. V. d. Kaeaebeck, 8. 194 — Freih. v. Led^bur, H. 8. 62. — W.-B. des Kgr. Han-
nov. F. 10 und 8. 10. — Kneschke, II. 8. 231. — v. Hefner, hannov. Adel, Tab. 21.
Loeser, auch Grafen. Reichsgrafenstaud. Diplom im kursächs.
Reichsvicariate vom 11. Sept. 1745 für Hanns v. Löser, Herrn auf
Reinharz, Clöden und Meuro, der Kur Sachsen Erbmarschall, k. poln.
und kursächs. Conferenz-Minister, w. Geh. Rath etc. — Eins der älte-
sten und angesehensten, sächsischen Adelsgeschlechter, welches das
Erb-Marschall-Amt der Kur Sachsen erhalten hatte und sich meist, das
adelige Prädicat weglassend, einfach : „Loeser" schrieb. Die Angabe,
dass dasselbe nach Peccenstein früher Rehfeld oder nach Fabricius:
Coblenz oder Cobolentz geheissen und dass Einer des Stammes 1313
den Herzog Rudolph zu Sachsen und den Markgrafen Friedrich von
Meissen aus der Gefangenschaft des Markgr. Waldemar zu Branden-
burg, so wie später, 1346, genannten Herzog Rudolph , nachdem er in
der Schlacht bei Crccy von den Franzosen gefangen worden , durch
List gerettet u. deshalb den Namen „Loeser'* erhalten habe, gehört in
das Gebiet der Sagen, was sich schon daraus hinreichend ergiebt, dass
die Loeser schon früher bekannt waren und urkundlich wenigstens
schon 1325 vorgekommen sind. Dass übrigens Sprossen des Stammes, un-
terWeglassung des Geschlechtsnamens, sich „Rehfeld" nannten, steht fest,
doch führten dieselben diesen Namen von dem ihnen zustehenden Ritter-
sitze Rehfeld unweitTorgau. — Die ordentliche Stammreihe der Familie
beginnt mit MagnusLoeser, welcher 1325 einen Lehnbrief über Pretzsch
erhalten haben soll. Von demselben stammten Johann , Conrad und
Günther (I.), welche in einem Lehnbriefe von 1361 erwähnt werden.
Johannas Nachkommenschaft erlosch bald , Günther (I.) war Propst zu
— 616 —
Kemberg, Conrad aber setzte den Stamm durch drei Söhne fort: Mat-
thias, Günther (iL) und Williclm. Matthias, Propst zu Kemberg u. kur-
sächs. Ganzler, war 1422 der Vornehmste unter den Gesandten, welche
dem K. Sigmund die erledigte Kur Sachsen anzeigten und soll nicht
wenig dazu beigetragen haben, dass dieselbe dem Markgrafen von Meis-
sen übertragen wurde. Die Binder Günther (ü.) und Wilhelm stifteten
zwei Hauptlinien, nilmlich die zu Pretzsch und die zu Ahlsdorff u. Lebosa.
Der Stifter der pretzscher (pretscher) I anie : Günther (Tl.), war herzogl.
Sachs. Ilofineister und die Linie desselben stieg in Kursachsen, wie folgt,
herab: Damm (L) auf Pretzsch, kursächs. Geh.-Rath, wurde 1420 mit
dem Erbmarschall- Amte beliehen: — Hans (L) kursächs. Geh.-Rath;
— Heinrich zu Pretzsch, Erbmarschall und Landvogt zu Sachsen, gest.
1493, hatte sieben Söhne; — Hans (IL), gest. 1541, früher Kriegs-
Oberst des K. Maximilian L; — Hans (HL), gest. 1580, kursäehsisch.
Hof- und Landrath, Vice -Hof- Richter zu Wittenberg , Commissarius
perpetuus der Universität etc. ; — Hans (^V^) auf Pretzsch , Erbmar*
schall ; — Wolff auf Sahlis, gest. 1604, Ober-Steuer-Einnehmer, Ober-
Hof- Gerichts -Assessor und Inspector der Landesschule Grimma; —
Hans (V.) auf Sahlis . Pretzsch , Nentkersdorff etc. , gest. 1644 , Ober-
Steuer-Einnehmer und Director der Ritterschaft des Fürstenthum Al-
tenburg; — Curt auf Sahlis, Nenckersdorff, Rcinharz etc., gest. 1670,
kursächs. Rath, Kammcrh., Ober-Steuer-Einnehmer, Erbmarschall und
Landschafts-Director von Altenburg; — Heinrich auf Clöden, Reinharz
und Meuro, gest. 1705, k. poln. und kursächs. Kreis -Steuer -Einneh-
mer des Kurkreises und Hofgerichts- Assessor zu Wittenberg : Elisabeth
V. Dieskau a. d. IL Zscheppline, geb. 1682 und verm. 1700; — Hans,
erster Graf, geb. 1704, s. oben. gest. 1763, verm. mit Caroline Freiin
V. Boyneburg, geb. 1712, verm. 1730 u. gest. 1776, aus welcher Ehe
neben fünf Töchtern, drei Söhne stammten. Zu den Töchtern gehörten
Grf. Friederike Luise, geb. 1734; Grf. Johanna Mariane Friederike,
geb. 1741, verm. 1777 mit Friedrich Ludwig Gr. zu Solms- Wildenfels,
kursächs. General d. Infant. , Wittwe seit 1792; Grf. Auguste Amalie,
geb. 1743, verm. 1767 mit Johann Adolph Gr. vom Loss, kursächs.
Cabinets-Minister; Grf. Wilhelmine Henriette, geb. 1744 und Grf. So
phie Josephe, geb. 1754, verm. 1777 mit Eberhard Sylvius v. Fran
kenberg, h. sachs. gothaisch, und altenb. Oberhofmarschall und w. Geh
Rath, Wittwe seit 1707. Die drei Söhne des Grafen Hans waren: Graf
Adolph Ludwig, geb. 1740, kursächs, Kammerjunker und Oberst a.D.
Graf Carl August, geb. 1748, Herr auf Reinharz, Meuro und Groswig
kursächs. Geh. Rath, der Kur Sachsen Erbmarschall u. erster Landsch
Ober-Steuer-Einnehmer, kursächs. Oberst a. D., verm. 1785 mit Frie-
derike Auguste Henriette v. Rex, geb. 1767 u. Graf Hans, geb. 1749,
kursächs. Hauptmann a. 1). — Die genannten drei Grafen v. L. lebten
sfijnmtlich noch zu Anfange des 19. Jahrb., doch ist in den ersten Jahr-
zehnten desselben später der Mannsstamm der gräflichen Linie ausge-
gangen. — Die liinie zu Ahlsdorff und Lebusa stiftete, s. oben, Wil-
helm Loeser auf Hcmsendorf , dritter Sohn des Conrad L. Wilhelm'a
Enkel, Matthias L., Oberhauptmann der Aemter Schlieben, Schweinlt»,
— 617 —
kaufte das Gut Ahlsdorff im Knrkreise, vier Meilen von Wittenberg, zu
welchem später liCbusa bei Schweinitz, Kittlitz bei Kalau, Görsdorff bei
Schweinitz etc. kamen. Ein Enkel des Letzteren , Matthias IT. auf Le-
busa, Ahlsdorff etc., Hofgerichts-Assessor zu Wittenberg, Amts-Haupt-
mann zu Schlieben , Seyda etc.. besass auch L525 Hartmannsdorf bei
Torgau (das frühere Rehfeld unweit Ahlsdorff und Hertzberg) , beför-
derte 1531 den s. g. grimmaischen Machtspruch und starb 1536 mit
Hinterlassung zweier Söhne, Wilhelm u. Wolff L. , welche zwei Zweige
dieser Hanptlinie gründeten. Von den Enkeln Wilhelms blieb Eu-
stachins L. auf Ahls- und Hartmannsdorf, 1632 Commandant zu Frei-
berg und dann kursächs. Generalmajor, 1634 in einem Zweikampfe mit
dem Herzoge Franz Carl v. Sachsen-Lauenburg u. der Sohn desselben,
Wolfgang Heinrich L., Hofgerichts-Assessor zu Wittenberg und des Kur-
kreises Ober-Steuer-Einnehmer, starb 1699 als der letzte dieses älteren
Zweiges der ahlsdorfer Linie ohne männliche Erben, worauf die Besitz-
ungen durch Heirath an einen Oberstlieutenant von Seiffertitz kamen.
Von Wolff, Wilhelms Bruder, Herrn auf Lebusa, Kropstaedt etc. stammte
als Enkel Wilhelm H. auf Kropstaedt bei Wittenberg , dessen Söhne,
Georg Heinrich auf Kropstaedt und Wolf Magnus den Stamm fortsetz-
ten. Von Georg Heinrich ent«pross Eustachius auf Rudisdorf und von
diesem Jobst Heinrich und Eustachius Friedrich , von Wolff Magnus
aber stammte Wolff Daniel, welcher später den jüngeren Zweig zu Le-
bnsa schloss.
P^ken»t€in, Th^ntt. Saxon. \. 8. 175- HR. — Knauth , S. 5W. — Valent, König, II.
8. 677— 6'i'i und desj,'i-u gerical. Tabellen d«r U\ Ahii^n ThoiDas Locsers, Clieronttz, 17l5. —
Nachrichten vom IJrspruuge und tapfern Thateu der v. Loe<ier in CiiiIoh. .Saxon. 17.*4. Nr. Vt
und 8. 3.3<). - Hörn, aohsische Handbibliothek, I S 68 und tf. - Gauhn , I. P. l2.'>2— SS.
— Zttdler, XVIir. S. 20.1—9. - Freih. p. Krohne, II. 8. 2HI— 8i nud -^38 und 30. - v.U€Ch'
fritx, dJplom. Narhrirht. V. S. 106—109: ans dem reinha'-xer Kirchenbnche von 1(^65-1777.
~ Jacobi, 1800, II. 6. 270. — Allg. treneal. und Stants-IIandb. 1824. I. 8. 6ti7 und fiS. —
Fr9ih. V. L^debur , II. 8. 52. — Siehmacher, I. 155: Die Loser, Mei.«)snisch. — Suppl. xu
Siebm. W.-B. V. 23: v. L. — W.-B. d. Sacb!». Staaten, I. 40: Gr. v. L.
LoeBsl, Ritter. Reichsadels- u. Ritterstand. Diplom im kurpfiUz.
Reichsvicariate vom 17. Sept. 1 790 für Johann Baptist Loessl, Landrich-
ter, Kastner u. Lehenpropstamts- Verweser zu Ilaag und für den ältesten
Bruder desselben , Johann Andreas L. , kurpföbs. Hofkammerrath. —
Der genannte Hauptempfanger des Diploms, Johann Baptist v. L., geb.
1746, wurde als k. bayer. Rentbeamter in Haag, mit dem Sohne seines
verstorbenen Bruders: Franz v. Loessl, geb. 1786, Kauf- und Handels-
herrn zu Memmingen, nach Anlegung der Adelsmatrikel des Kgr. Bayern
in dieselbe eingetragen.
r. Lang, H. 4S3 nnd 34. — W.-B. des Kgr. Bayern, VT. 97.
Löthen. Ein früher zu dem ostpreussischen Adel zählendes Ge-
schlecht, dessen Namen ein Gut im Kr. Mehrungen führt und welches
mehrere Güter in den Kreisen Friedland , Gerdaucn, Neidenburg, Kö-
nigsberg und Fischhausen an sich brachte, später aber erloschen ist.
Freiherr v. Ledehur, III. S. 304.
Loetzen. Ein, früher zu dem in Ostpreussen begüterten Adel ge-
hörendes Geschlecht, welches, in den Kreisen Wehlau, Friedland, Fisch-
hausen und Tilsit gesessen, wieder erloschen ist.
l^tfM. V. Ltd€bur, m. 8. 804.
— 618 —
Loew r. Gilenberg. Erbl.- österr. Adelsstand. Diplom von 1765
für D. Anton Rudolph Loew, Ar/t u. Physicus zu Graz , mit dem PrÄ-
dicate: v. Gilenberg.
Mtgerlt v. Mühl/fld, Krg.-Bd. 8. 363.
Loew V. Löwenstern, s. Loewenstern.
Loew V. Loo, Ritter. Böhmischer Ritterstand. Diplom vom
7. Sept. 1680 für ßoguslav Ferdinand Loew v. Loo.
r. BeUbach, II. 8. 64.
Loew V. Rozmital, Loewe v. R. , Freiherren (Schild geviert: 1
und 4 in Silber ein rother Löwe und 2 und 3 in Gold ein Bären- oder
Schweinskopf). Altes, böhmisches Rittergeschlecbt , welches nach Bai-
bin von den ehemaligen Herreu v. Hasenburg in Böhmen stammte.
Hagecius. böhm. Chron.. nennt als Ahnherrn desselben einen Böhmen.
Bivoy, welcher 758 ein mit eigener Hand gefangenes, lebendes, wildes
Schwein seinem Ftlrstcn tiberbracht haben und darauf eine wilde Sau
ins Wappen erhalten haben soll. Den Nachkommen habe dieses Wap-
pen König Przemislaus 1225 mit einem Löwen vermehrt, worauf sie
sich Loew genannt und als Beinamen den Namen des im prachenser
Kreise gelegenen , ihnen zustehenden Rittersitzes Rozmital , zu welchem
später auch das Schloss Blatna im saatzer Kreise u. Ruttowitz in Mäh-
ren etc. kam, angenommen hätten. — Zdencko Loewe v. Rozmital wird
1426 unter den böhmischen Herren genannt und um 1465 war Leon
Loewe v. Rozmital, dessen Reisebeschreibung ins gelobte Land in meh-
rere Sprachen übersetzt wurde, bekannt. Von demselben entspross
eine Tochter, Johanna, welche die Gemahlin des Königs Georg von Po-
diebrad in Böhmen ^vurde und ein Sohn: Zdencko (H.), welcher, nach-
dem er lange oberster Landrichter in Böhmen gewesen, noch 1522 als
Oberstburggraf in Böhmen vorkommt. Derselbe setzte den Stamm fort
und sein gleichnamiger Enkel, oberster Hauptmann in Mähren, hatte
eine zahlreiche, noch nach Anfange des 19. Jahrb. blühende Nachkom-
menschaft. In ft-üherer Zeit, 1495, war das Geschlecht auch im Besitze
der Herrachaft Militsch in Schlesien gewesen.
Ralbin, Tab. Stemm. P. II. - Gauhe, 1. 8. 1259. — Zedier, XVIII. 8. «U. — Freiherr
9. Ledebur.U. 8. 54. — Siffmiachfr, II. 26.
Loew, Loew v. und zu Steinfnrth, auch Freiherren (im blauen,
mit kleinen, goldenen Kreuzen bestreutem Feld ein stehender, silberner
Kranich oder nach einer neuen Angabe: in Blau ein mit der rechten
Klaue einen schwarzen Stein haltender, roth bewehrter , silberner Kra-
nich, welcher zu beiden Seiten von je drei silbernen Dolchen mit golde-
nen Griffen und unter dem aufgehobenen, rechten Beine von einem der-
gleichen Dolclie begleitet ist). Eins der ältesten und angesehensten
rheinländischen Adelsgeschlechter, dessen Name schon 1265 urkundlich
vorkommt, doch wird die fortlaufende Stammreihe von Humbracht erst
um 1311 mit Erwin, genanntliOewe, Ritter, begonnen. Die Söhne Er-
wins: Wilhelm und Giibrecht nannten sich schon Loewen v. Steinfurth,
vermuthlich von ihrem, in der Wetterau gelegenen Rittersitze dieses
Namens. — Die Familie war früher reichsfrei , gehörte zur mittelrhei-
nischen Reichsritterschaft und kam 1806 unter grossh. hess. Hoheit,
— 619 —
Dieselbe hatte früher Thoil an der 1 806 mediatisirteii Burggrafechafb
Friedberg und lieferte auch mehrere Bnr^prrafen, d. h. Souveraine, die
von den Burgnianuen gewählt wurden. Früher bildete das Geschlecht
mit den Grafen und späteren Fürsten v. Isenburg- Büdingen und der
Burg Friedberg die Ganerbschaft Staden, welche 1817 getheilt wurde.
— Von den älteren Sprossen des Geschlechts waren Emich 1400, Eber-
hard n. 1480, Ludwig 1509 und Conrad 1617 Burggrafen zu Fried-
berg. Eberhard, Herr zu Steinfurth, Staden und Florstadt, starb 1701
und hinterliess sieben Söhne, von denen der Eine, Johann Friedrich,
Rittmeister der k. grossbrit. blauen Garde, 1703 starb, ein anderer,
Johann Freih. L. v. St., erst h. meklenb. Geh.Rath und Obermarschall
und später hessen-darmst. Geh. Rath, Ober -Amtmann zu Nidda u. Re-
giments-Burggraf zu Friedberg und ein dritter fürstl. schweinitzischer
Kammerrath, Oberhauptmann der Domainen und Ober- Jägermeister
wurde. Später, 1720, war der kurbraunschw.-lttneburg. Oberst, Freih.
V. L. - St. Senior des in der Wetterau noch ansehnlich begüterten Stam-
mes , welcher dauernd fortgesetzt wurde und jetzt in zwei Linien . der
älteren und jüngeren bltUit, von denen erstere die Nachkommenschaft
des 1842 verstorbenen Freih. Maximilian und letztere die Nachkom-
menschaft des 1811 verst. Freih. Georg, verm. mit Luise v. Biedezum
Fürstenstein, geb. 1778, in sich begreift. — Aus dem neuesten Perso-
nalbestande reiche Nachstehendes hin: Aeltere Linie: Freih. August,
geb. 1832 — Sohn des Freiherrn Maximilian, s. oben, — geb. 1832.
Der Bruder desselben ist: Freih. Oscar, geb. 183ß, k. k. Lieutenant im
Uhlanen-Regim. Carl Graf Wallmoden -Gimborn und von dem Bruder
des Freih. Maximilian: Freih. August, geb. 1819, grossh. hess. Kam-
merherrn und Rittmeister i\ la suite, verm. 1840 mit Adelheid v. Pape,
geb. 1820, stammen zwei Töchter: Sophie, geb. 1848 und Adelheid,
geb. 1849 und zwei Söhne: Erwin, geb. 1841 u. Gilbrecht, geb. 1851.
— Jüngere Linie: Freih. Wilhelm, geb. 1805 — Sohn des Freih. Ge-
org, 8. oben — grossh. hess. Kamraerh.. verm. 1833 mit Fanny v. Kopp,
geb. 1811, aus welcher Ehe drei Töchter leben: Agnes, geb. 1835,
verm. 1853 mit Arnold v. Biegeleben, grossh. hess. Minister-Resid. am
k. pr. Hofe; Emma, geb. 1837 und Adelheid, geb. 1842. — Von den
Geschwistern des Freih. Wilhelm vermählte sich 1831 Freiin Luise,
geb. 1807, mit Friedrich Gr. v. Reventlow auf Starzeddel i. d. Lausitz
u. Freih. Hermann, gest. 1842, hinterliess eine Wittwe: Freifrau Adel-
heid, geb. Freiin Schenck zu Schweinsberg. geb. 1813 und eine Toch-
ter, Freiin Luise, geb. 1839, verm. 1857 mit Bernhard Freih. v. Stein
zu Nord- und Ostheim, k. bayer. Landgerichts - Assessor. — Von dem
Bruder des Freiherrn Georg: Freih. Philipp, gest. 1841 und verm. mit
Wilhelmine Freiin v. Canstein, gest. 1825, entsprossten drei Söhne, die
Freiherren Carl, Wilhelm (IL) u. Ludwig. Freih. Carl, geb. 1796, herz,
nass. Kammerh. u. k. pr. Ober - Forstm. , Schlosshauptmann des Burg-
grafiats Friedberg, verm. sich 1829 mit Thecla Grf. v. Oberg a. d. H.
Duttenstedt, geb. 1804, aus welcher Ehe, neben zwei Töchtern, Freiln
Anna, geb. 1833 und verm. 1853 mit Friedrich Freih. v. Preuschen,
grossh. hess. Kammerh. u. Kriegsrath u. Freiin Marie, geb. 1839, em
— 620 —
Sohn stammt: Freih. Gustav, geb. 1836, grossh. hess. Kammer}., verm.
1860 mit Henriette Freiin v. Langsdorff, geb. 1838. — Freih. Wil-
helm (n.), geb. 1800 u. gest. 1855, grossb. hess. Kammerh. und Major
a. D.. hatte sich 1847 mit Elisabeth Seidel, gest. 1856 vermählt und
Wnterliess, neben einer Tochter, Amalie. geb. 1852, einen Sohn, Phi-
lipp, geb. 1849. — Freih. Ludwig, geb. 1803, herz, nassan. Kammerh.
und Hofgerichts - Director , ist venu, mit Emilie Roux, geb. 1808, aus
welcher Ehe zwei Töchter, Thecla. geb. 1843 u. Marie, geb. 1849 und
ein Sohn, Freih. Erwin, geb. 1833, herz, nassau. Oberlieutenant, ent-
sprossten.
Bumbracht, Tab. 5». - Schannat, 8. 99. ~ Gauhe, I. 8. 12.^9 u. 60. — v. HaUtUin, I.
8. 3K4-69. — Z€dler, X(U. 8. S32. — Rrtor, Ahnenprobe, Tab. 10. — N. Geneal. Handboch,
m?. 8. Wh und 1778. 8. US. - Wenclf, hess. Land. Gesch. II. Urk. v. 1X65. ~ Fnihtrr
p. ä. Kneiebtokt 8. 195. — Freiherr v. Ledebur, II. S. 55. — Oeneal. Taachenb. d. freUierrl.
Unser. 1856. 8.417 und 18. 1858. 8 403-6 und I8«n. 8. 4.'iO-53. — SUbmacher, V. 126:
L. V. 8t., Niederrheiiiistrh. - t. Mtding , T. 8. »48. — Suppl. au 8iobm. W.-B. IV. 17. —
V. Hefn^r^ nassau. Adel. Tab. 8 und S. 8: Freih L. v. St.
Loewe, Loewen v. Erlsfeld. Ritter. Ein zu dem in Böhmen be-
gütert gewordenen Adel gehörendes Geschlecht, welches den Reichs- u.
erbl.-österr. Ritterstand erlangt hatte und zu Logewitz , Modletitz etc.
sass. Dasselbe war namentlich in der ersten Hälfte des 18. Jahrb. be-
kannt geworden , zu welcher Zeit Johann Joseph liOew , Reichsritter
V. Erlsfeld, königl. Hauptmann des caurzimer Kreises war.
Gauh«, II. 8. 647.
Loewe. Ein früher zu dem schlesischen Adel zählendes Geschlecht,
welches zu Kuntzersdorf, Wiednitz unweit Hoyerswerda und zu Zachar-
zowitz im Oppelnschen begütert war. — Elias v. Loewe zu Kuntzersdorf
war im 17. Jahrb. mit Maria v. Kunitz vermählt und ein Antheil von
Zacharzowitz war noch 1720 in der Hand der Familie.
Sinapiua, II. 8. 791. — Gauhe, 11. 8. 657. — Freiherr e. Ltdebur, II. 8. 54.
Loewe, Loewen, auch Freiherren und Grafen. Ein im 17. und
18. Jahrb. in Meklenburg, Lief- und Esthlaud, Schweden, Russland u.
Polen durch mehrere, in hohen Ehrenstellen stehende Sprossen bekannt
gewordenes Adelsgeschlecht. — Ein Freih. v. Loewe war 1706 am h.
meklenb. Hofe Geh. Rath u. Ober-Marschall und ein Anderer h. Oberst,
Ober-Jägermeister und Hauptmann über die herzoglichen Domainen.—
In Esthland waren Freiherren v. Ti. zu Lahde, Mölby u. Seyer 1630 u.
noch 1710 gesessen. Ein Baron v. Loewe war 1733 k. russ. General
und Gouverneur zu Reval und ein Sohn desselben wurde 1734 Haupt-
mann der liefländischen Ritterschaft. — Der k. schwed. Präsident im
Admiralitäts-Collegium v. L. starb 1741 zu Stockholm u. die schwedische
Linie, in welche auch der Grafenstand gekommen war, hatte in Schwe-
disch-Pommern vor 1777 noch Grundbesitz. — Johann Friedrich Ba-
ron V. Loewen, gest. als poln. Oberst a. D. 2. Mai 1799 zu Berlin, ge-
hörte wohl zu dem hier in Rede stehenden Stamme und vielleicht auch
der 1845 zu Langensalza angestellt gewesene Steuerrath v. Löwen.
Gauht, II. 8. «47 u 48. — Freiherr v. Ledebur , 11. 8. 54 und 65 und IH. 8. 304. —
Schwedisches W.-B. Ridd, liU und Prih. 33.
Loewe (in Roth ein goldener Löwe, welcher in der rechten Pranke
ein Schwert hält). Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 9. Sept.
— 621 —
1780 für Samuel Loewe, Lieutenant im k. preuss. Grenadier - Bataillon
V. Gillern.
V. Hellbach, II. S. 64. — N. Prcuns. A.-L. I. 8. 48 und V. 8. 314. — Freiherr t. Li-
debur, IJ. 8. 55. — W.-B. der Preuss. Mou. III. 88.
Löwenberg (in Silber ein blauer Querbalken und vor demselben
ein durch das ganze Schild reichender, rother Löwe). Ein aus Tirol
hergeleitetes Adelsgeschlecht, aus welchem Georg v. Löwenberg, Herr
auf Boicke, 1660 Stadtmajor zu Stettin und mit Sara Schlitzing aus Gr.
Gloguu vermählt war, nachdem er von einer v. Möllitz Wittwer gewor-
den. — Ein ganz anderes Geschlecht war unstreitig der im 18. und
14. Jahrh. in der Mark Brandenburg vorgekommene, noch 1375 zu
Kl. Machenow, Levenberg, Steinbeck und Tuchen begütert gewesene
Stamm v. Loewenberg. — Friedrich Siegmund v. Loewenberg, k. jMr.
Hauptmann, welcher 1782 im Saganschen lebte, gehörte wohl zu der
schlesischen Familie v. Lemberg, welche sich nach der, sonst den Na-
men Lemberg führenden Stadt Loewenberg genannt hatte.
N. Pr. A.-L. V. 8.314. - Freih. v. LeJebur, U. 8. 55.
Loewenberger, Loewenberger v. Schönholz (in Silber ein ge-
krönter, rother Löwe). Im Kgr. Preussen anerkannter Adelsstand. An-
erkennungsdiplom vom 19. Nov. 1736 für die gesammte Familie. Zahl-
reiche Sprossen derselben haben bis auf die neueste Zeit in der k. pr.
Armee gestanden. (Christian Ludwig L. v. Seh. wurde nach dem 7jäh-
rigen Kriege , wegen vielfach erhaltener Wunden , als Grenadier-Capi-
tain in der Grafschaft Mark im Forstfache versorgt und starb nach
60jährigen Militair- und Civildiensten. Von den Brüdern desselben trat
Friedrich Wilhelm L. v. S. aus k. preuss.- später in hessen - casselsehe
Dienste und Carl Anton L. v. S. stand als Capitain bei der Artillerie.
Carl Ludwig Gottlob L. v. S. starb 1789 als Generalmajor a.D. u. Jo-
hann Matthias Christian L. v. S. — ein Sohn des obengenannten Chri-
stian Ludwig L. V. S. — 17. Jan. 1846 als Oberst ä. I).
Kiuter, Opusc, XVI. 8. 37: Angaben von l(>80 über die Familie. — N. Vr. A.-L. III.
S. 292. - Freiherr v. Ledebur, 11. S. 35.
Loewenbnrg, Grafen. Im Kaiserthumc Oesterreich bestätigter
Grafenstand. Bestätigungsdiplom von 1709 für Friedr. Grafen v. Loe-
wenburg, k. k. Feldmarschall-Lieutenant.
Megerle v. Mühlfeld, Erg.-Bd. 6. 21.
Loewencron, Ritter, s. Scholtz v. Loewencron, Ritter.
Loewendahl, Freih. und Grafen: Gr. v. Danneskiold-Loewen-
thal (Schild geviert : 1 und 4 in Roth ein gekrönter, goldener Löwe,
welcher ein mit einem rothen Kreuze belegtes silbernes Panier hält u. 2
u. 3 in einem goldenen Schildesfusse drei, 2u.l rothe Herzen u. darüber
in Blau eine silberne Burg). Dänischer Freiherm- und Reichsgrafenstand,
anerkannt in Dänemark. Freiherrndiplom vom 1. Mai 1682 für Wol-
demar (I.) v. L.; Grafendiplom im kursächsischen Reichs- Vicariate vom
28. Febr. 1741 für den Sohn desselben, Woldemar (II.) Freih. v. Loe-
wendahl, k. russ. General en Chef und Gouverneur zu Reval u. für die
beiden Töchter aus erster Ehe mitTheodora Eugenia Freiin v. Schmet-
tau and dänisches Anerkennungsdiplom des Grafenstandes von 1798,
— 622 —
mit dem Genüsse der Vorzüjje des danneskioldschcn Geschlechts u. dem
Namen: Gr. v. Danncskiold-Locwendahl. — Ein aus dem Stamme der
Könige von Dänemark hervorj^egangenes Geschlecht. Ulrich Friedrich
Graf V. Oüldenlüw, Launvigon, Jarlsbcrg und Herzhorn, Vicekönig von
Norwegen etc., gest. 1704 — natürlicher Sohn des Königs Friedrich III.
von Dünemark — zeugte mit der ihm versprochenen , aber nicht ange-
trauten Sophie V. Uhren, einer Tochter des k. dän. Oher-Hofmarschalls
V. Uhren, einen Sohn, Woldemar (I.), welcher, s. oben, den Freiherm-
stand erhielt und als Herr auf Elstcrwerda etc. k. poln. und kursächs.
Ober-Hofmarschall, Cabinetsminister u. w. Geh.-Rath 1740 starb. Aus
seiner ersten Ehe mit Dorothea v.Brockdorf, verm. 1687 u. gest. 1706,
entspross Woldemar (H.) erster Graf, s. oben, geb. 1700, erhielt für
sich und seine Familie 1745 das Indigenat in Frankreich, wurde 1747
Marechal de France u. starb 1755 zu Paris. Aus seiner zweiten Ehe mit
Barbara Magdalena Elisabeth Grf. v. Szembeck, gesch. Grf. v. Branicka,
geb. 1709, verm. 1736 und gest. 1762, stammte Graf Woldemar (Dl.),
geb. 1740, in Dänemark, s. oben, als Graf v. Danncskiold-Löwendahl
anerkannt, früher k. franz. Marechal de Camp, seit 1797 k. dänischer
General-Major. Derselbe hatte sich 1772 mit Charlotte de Bourbon,
legitimirten Tochter des verst. Grafen v. Charolois vermählt , aus wel-
cher Ehe, neben zwei Töchtern: Grf. Franzisca, s. 1794 vermählte Grf.
V. Schimmelmann und Grf. Laura, ein Sohn entspross: Graf Wolde-
mar (IV.)- geb. 1773, k. dän. Kammerh. und seit 1793 Lieutenant der
Garde zu Fuss. Dass der Stamm fortgesetzt worden sei , ist nicht auf-
zufinden.
Oeiieal. Narhr., Bd. XIV. S. 18'>. - Gauhf. I. 8. 1L'60 und Hl und II. 8. ft49. — FrHh.
9. KroJtne, II. S. 2S4 und 85. — LpxIc. ovpr adol. Famil. i Danmark, I. 8. 837, — Jacobi,
1800. I. 8. 75—77. — Freih, v. Uilebur, U, 8. 55. -- Tyroff, II. 125 : Gr. v. L. — Suppl.
tu Siobin. W.-H. I. 7.
Loev^endahl. Altes, rheinländisches Adelsgeschlecht, von welchem
Humbrach t eine Stammtafel zw^ar nicht gegeben hat, aber dessen Name
von ihm in den geneal. Tabellen vieler der ältesten rheinländischen Fa-
milien in Folge von Vermählungen genannt worden ist. — Johann v.
Loewendahl war 1376 Abt des Klosters St. Cornelii ad Indam.
Bucelini, (icitnan. «arr.. II S. Iß7. — (iauhr, I. 8. TiOO.
Loevs^eneck, Schöps v. Loeweneck. Rcichsadelsstand. Diplom
im kursächs. Reichsvicariate vom 21. Octob. (26. Dec.) 1711 fOr Jacob
Schöps, kursächs. Obersten, mit dem Prädicate: v. Loeweneck. — Der-
selbe stammte aus einer lausitzischen Familie, in welche Andreas Schöps
einen kaiserlichen, zu Linz 15. März 1604 ausgestellten Wappenbrief
gebracht hatte. Das eilheilte Wappen wurde durch kaiserliches Diplom
vom 12. Nov. 1612 für die Gebrtider Andreas, Michael, Christoph und
Thomas u. die Gevetter Jercmias u. Samuel Schöps verbessert. v.Lang
giebt ein Adelsdiplom vom 11. Octob. 1601 an und zwar für alle Ge-
brüder und Vettern Schöps zu Bunzlau und Lombcrg , so wie ftlr An-
dreas Schöps, Syndicns zu Budissin und führt das Diplom von 1711 als
Adels-Erneuoruiigsdiplom auf. — Von den Nachkommen des Obersten
Jacob Schöps v. Loeweneck führte, auf Befehl des Königs Friedrich IT.,
der k. preuss. Oberst und Commandeur des v. Ziethenschen Husaren-
Begiments S. v. L. nur das Prädicat: v. Loeweneck als Familiennamen«
— 623 —
— Ein Sohn des Lctztoron. Fnedrü'h Sieirniiunl Mairnus v. Loewonock.
geb. 1772. stand ls()(i als liittmeistrr im k. pivuss. Hnsiuvn-Keginicnte
V. Rndorf, trat sjiütor in k. haver. Dion^ti'. wunlr in dit» Adelsnuitrikel
des Künigr. Bayern antVr«'nniiinion. \\ar norli is2r> Major im 4. Chev.
leg. Rcgimente und h'bto dann als OherstlicMitcnant a. l).
r. Luit'j, S. 4:il. - N. Pr.MiN«;. A.I.. MI. S. i'VJ. - Fnif.. v. I.^.hhur , II. S. i:.,'i. —
W.-B. dev K^r. Ba>orti. Vi. 9s.
Loeweue^^, Kitter. BölimischerRitti'rstand. Diplom vom 0. Apr.
1713 für G. Kdlon v. Loo\vtMiog«r.
r. IltUharh. II. S. r..'..
Loeweneg^. Krbl.-östcrr. Adelsstand. Bostativrnngsdiidom von
1722 fllr Johann Michael v. I.oewiMiogg. fürstlich brixnerischen Hof-
Rath. —
Ueyerl^ v. ifüf.l/^hi, Kru.-H<i. S. ,S..4.
► Loewenfeld, Hiiii^ui* v. lioewcnfeld (in Blau über einer Zinnen-
maiier ein aufwachsender. Lcoldener, in der Pranke einen Pfeil haltender
Löwe). Reidisadelsstand. Diplom vom 1. (10.) Dec. 14«)") für Wen-
ceslaus Löwenfeld, kaisorl. Oberstlientenant mit dem Namen: llungar
V. LoewcMifeld. — Kin früher zu dem schlesisehen Adel gehörendes Ge-
schlecht, welches aus dem l^atriciergeschlechte dieses Namens in der
ehemaligen Reichsstadt Tim stannnti'. Albertus Loewenfeld, ein Sohn
des Rupertus L., war lo3(> Syiulicus hi lim und vim dem gleichnami-
gen Sohne desselben, welcher 13(li» als königl. Secretair zu Ofen vor-
kommt, entspross der obengenannte AVeiiceslaus L. . welcher , als ihn
die Seinigen aus rngarn nach Hause gerufen hatten, insgemein nur
Hungar genannt wurde. Von den Nachkonnnen zeichnete sich Johann
Hangar v. Loewenfeld als k. k. Oherstwachtmeister gegen die Türken
sehr aus und erhielt deshalb 1073 eine AVapiienvermehrung, welche
durch kaiserl. Diplom von 1507 bestätigt wurde. Johann Thmnas Hun-
gar v. Loewenfeld wurde als k. k. Hauptmann l()i)l von den Ttlrken
gefangen, blieb bis zum Friedensschlüsse in türkischer Gefangenschaft
und starb später. 1717, in Schlesien ohne Nachkommen. Nach Allem
ist mit ihm das (ieschlecht in Schlesien erloschen, in Mähren soll es
nocli in neuer Zeit zuCiaya begütert gewesen .sein.
Siaapius . I. S. i.lS. - iiouln . 1. S. :il(» i<l "i und II. S. 1-J17. — /.eiUr . XVIU.
8. '23!». — N. l'r. A.-L. IM. S. 2i»a. — Fi^ih^rrt. l.'.Uhiir. W. N. ;i5.
Loewenfeld , ßöheimh v. Loewenfeld , Ritter. Böhmischer Rit-
terstand. JJiplom vom 11. Sept. I(i8() für Johann Wolfgang Böheimb,
mit dem Prädicate : v. Loc^wcnfcld.
1». Ilellhac/i, II. S. »".5. Fr^ihrn c. L^fU-t-nr, W. S. .Ofi und 5«.
Loewenfeld, Nessel v. Loewenfeld (Schild schrägrechts gctheilt:
oben , links , in Roth ein silberner , «Irei Nesselblätter haltender Löwe
und unten, rechts, in Blau eine Lilienblumo an grünem Stiele). Reichs-
adelsstand. Dijdom vom 27. Apr. l(;4r> für die Gebrüder Jtdiann Da-
niel und Jacob Nessel, mit dem Prädicate : v. Loewenfeld. — Von den
Spros.son der Familie haben mehrere in der k. prenss. Armee gestanden.
Anton V. Loewenfchl, 18()() Major im Mus(juetier-Bataill. des Regim.
V. Malchitzki, starb 1810; Wilhelm v. L. war 1827 Oberst und zweiter
— 624 —
Comniandant von Torj^au u. ein v. L. stand 1855 als Major im Garde-
Reserve-liifant.-Regimonte.
Pantheon di«'« Preiiss. II^-Tt-s. I. S. 1.'.'. N. Vr. K. L. IH. S. 293. — Frrik^rr r. Le-
debur, II. R. äü. — SUhmad.er, IV WM ii. V. '>\\\.
LoeweufelM, Naso v. Loewenfels, Ritter. Böhmisclier Ritter-
stand. Diplom vom 1. Juli \i'A\\) für Matthaous Maximilian Naso v.Loe-
wenfels. — Ein früher /u dorn .sclilosischon Adel zählendes (Geschlecht,
dessen Ahnherr der zu seiner Z<*it als Historiker, Jurist und Dichter
bekannte K]diraim Ignaz Naso war, welcher, jy^ebürtig aus Bunzlau.
Amtsadvocat und Studtvoigt zu Schweidnitz war und daselbst um 1*)52
lebte. Er gab 1()G7. wo er schon an das Oberamt zu Breslau versetzt
¥fordcn war, den ,, Phönix Redivivus'" der P'ürstenthtimer Schweidnitz
und Jauer. den ..Prodromus Ilistoriae Silesiae'* u. andere Werke her-
aus und hatte mit dem Prildieate : v. Loewenfels 16(}7 den böhmischen
Adelsstand erhalten. Von seinen Söhnen wurde Joseph Naso Prior des
Benedictinerklosters zu Braunau in Böhmen und Matthias Max N. v. L.
erlangte, wie angegeben, den Ritterstand.
Jiichfr , fiiinpend. <T«4|('hrtcn-L>'xi('on , AusKuht- v<in 1720. II. S. 'J-^iS. — Simtfriu* , II.
8. 7S>3. — (/fiwA*, II. S. Ii;65. — N. er. A.-L. III. 8. L'9.^ iiud 1*4. - Frfihtirr r. Letlebi/r,
II. 8. iiB uml IM. S. MU.
Loewenheiinb , Seultetus v. Löwenheimb. Brdimischer Adels-
stand. Diplom vom 29. Mai 16<)G für Christian Scultetus. mitdemPrä-
dicate: v. l^oewenheimb. Derselbe stammte aus der bekannten Gelebr-
ten-Familie, in welche schon vorher vom K. Rudolph II. durch Diplom
für Bartholomaeus Scultetus. der Adel gekommen war.
JOeher, Comi». OHehrt.-LrxIr. II. S. lüU und 15. — r. HfUOacf,, 11. S. Üb.
Loewenherz- Hruby und Geleny, Freih., s. Hruby-Geleny,
Freih., Bd. IV. S. 503.
Loewenhoff. Böhmischer Adelsstand. Diplom vom 5. Oct. 1673
fftr Andreas Burghard Loewenhoff.
r. HfUfnichy II. 8. 6.S lind HO.
Loewenich. Adelsstand des Kgr. Preussen. Diplom vom 19. Aug.
1789 für Peter liOewenich, k. pr. (»eh. Kammerratli undAssocie seines
Schwiegervaters, des k. pr. (Jeh. rommerzienraths Johann v. d. Leyen
zu Crefeld. — Die (lemahlin des Diploms-Empfängers. P. v. Loewenich,
geb. v. d. Leyen, wurde, laut Eingabe <l. d. Crefeld, 25. Juni 1829, in
die Adelsmatrikel der Pr. Rheinpn)vinz unter Nr. 12 der Classe der
Edellcute eingetragen.
p. lUllhuch, n. S 66. — N. er. A.-L. III. S. 294 und III. S. 314. — Frtik. t. Ledehur,
II. .S. .S6. — W.-It. d. l'r. Miniarcli. 111.89. — W.-B. d. ermiss. Ulicinprov. I. Tab. 75, Nr. IM
und 8. 73. — Kneschke, IV. fl. 264 und 65.
Loewenkhiu, d'Orville v. Loewenclau, Freiherren. Ein ur-
sprünglich französisches , nach Schweden gekommenes und daselbst in
den Freiherrnstand erhobenes Geschlecht . welche.^ sp.lter in Pommern,
im Halberstädtschen und Anhaltschen, in der Oberlausitz und neuerlich
auch in Westpreussen begütert wurde. Die Familie sass in Pommern
iKjreits ir)7(5 zu (!unow unweit Randow und später. 1778, zu Roggow
bei Regenwahle und (Ir. u. Kl. Wachlin bei Naugard u. 183(5 zu Trep-
tow a. R. bei Greiffenberg; im UalberstiUltsclien 1773 und noch 1808
zu Groningen unweit Oseliersleben : im Anlialtschoiil777 zu Reinstedt;
in der Oberlausitz oboiifalis 1777 bis 171M) zu ranupwit/ bei IJautzen
und 1830 zu Wiednit/ bei II03 irswerda , in Sachson IS47 zu (Iross-
Pössna beiLei])zig uud iiiWcstpreussen 1S54 zu (iura im Kr. Neustadt.
— Ein Freiherr d'O. v. L. war 1700 k. schwed. a. o. Gesandter am k.
dänischen Hofe. — Is;iai- dChville v. L«KWiiiclau lebte in der ersten
Hälfte des 18. Jahrh. in rraiikfurt a. M. und eine Tuihter desselben,
Helene, geb. 1724. Vi-rm. sich 174?=^ mit Woll^ang Freih. v. IHesch auf
Neschwitz, Ilolseha, leliijrau. Zesdia etc.. k. k. Katli u. kursüchs. Geh.
Rath. — Zwei Gebrüder v. L. standen 18nt» im k. preuss. Cuirassier-
Regim. v. Quitzow als Lieuttnants. DerAcltere erhielt ISO-^^ den Cha-
racter als Kittmeister, war 1-^14 Lazaretli-( ommandant in Magdeburg
und soll durch Adojition den Namen: d'Orvilk* v. h. erhalten haben,
was wohl unrichtig ist. da div Familie sich ja immer d'Onille v. Loe-
wcnklan nannte u. schrieb, tlerJünircro trat in k. westphälisehe Dienste
und starb 1^0.^. — Der k. jireu-s. Regier, und Foi-strath d*0. v. L.,
gest. 1842. hinterlii'ss zwi-i Söhn»', vim welchen der Kine, LeoiK)Id.
Oberlandesgerichts- Referendar zu Nanmburir wurde . »ler Antlerc aber,
Hugo. 1854 Prcm.-Lieut. im k. jhvu^^. Garde- Jäirer-Rataill. war. —
In neuester Zeit wohnte in Dresden Eleun. Jul. Charl. d*0. v.L.. Wittwc
des k. pr. Rittni. d*0. v. L.. so wie Richard Baron dO. v. L.
GauA^. n. S. Ii;«4. — lii.iri-'naHH. I. S. {t'X. -- N. l'r. A.-L. ill S. 2:»4. — Frtiktrr
B.Lfd^hur, II. S. .'nl II. S. l«:i< umt III. S. 3(M. — »uy^i- z" Si'»'in. W.-U, V. 30. — W.-B.
d. fluch«. Stiat.
• Loewenstaedt, Loewenstädt und Ronnebar^. Kiu früher zu dem
schlcsischen Adel gehörendes Geschlecht, welches im Breslauischen an-
gesessen war. Dasselbe stand mit der schwedischen Familie der Freih.
V. Loewenstaedt in keiner Verbindung.
Sina/tiut. 11. S. ''.-'J. — fi-iuh^, II. S. 106.''. — Suppl. iii Si-M-in. W.-B. I. S: v. L<>ew«n<tett.
• Loewenstein, Grafen und Fürtsten (Stamm- und Hanptwappen:
in Silber ein rother. ^'ekrönter Löwe auf einem vierfachen Preisen von
natürlicher Farbe). Reichs-Grafen- u. Fürstenstand u. Ftirstenstand des
Königreichs Baye-rn. Grafi'ndiidom von 14!»4 für Ludwig Grafen v.Loe-
wenstein; Reidisfilrstendiplom vom 3. Ajn*. 1711 für Maximilian Carl
Gr. v. Loewenstiin-\Vertlieim Jün^^fcnr Linie, nach dem Rechte der
Erstgeburt und Au'jfiehnung der Fürstenwürde auf alle Nachkommen
vom 8. Jan. 1712 und Fürst t'ndipl««m des Kt^r. Bayern vom 19. Nov.
Iftl2 für Friedrich/'arl Gottlob Gr. v. L.-W'.. Aelterer Linie und zwar
caroliiiischer Speciallinie, k. preuss. Ilauptm. a. D. — Die in Franken
und Schwaben reichbepüterten alten Grafen und Dynasten v. Loewen-
stein erloschen um die Mitte des 15. Jahrh. u. der letzte Graf, Ludwig,
verkaufte seine Grafschaft an den Kurfürsten Philipp v. der Pfalz, wel-
cher dieselbe dem Sohne seines Oheims, Kurfürstin Friedrich des Sieg-
reichen, aus rechtmassiger, doch ungleicher Ehe mit Clara v. Dettringen
(Tetten), verm. 14G2, Ludwig fl.j . überliess. Letzterer, weicherden
Namen: Graf v. LOwenstein angenommen, wurde Reichsgraf, s. oben u.
sein Enkel. Ludwig H., erlangte nicht nur durch seine Gemahlin, Anna
Grf. V. Stolberg, die Grafschaft Wertheim und gegründete Ansprüche
aaf die Graf- und Herrschaften der vormaligen Grafen v. Rochefort,
Mnuehkt, DratKh. Adelt-L«z. V. 40
— Cy2i^ —
BOiHlern gillndctf» nncli «UircU steine Siilinc: Cliristoph r.nd\%1g. grst.
liMH uikI Joliaiin ThrfMloncus, HQSt Hi44, die heidi^n noch Muhemlen
Ilaiiptlinirn «los StnmnHs: dir liUoro. i-vungolincho Linio zu Vlrnelmrjr
üihI <lif! jüu^oro, katliol:sc")ie TJuie zn Hoeliofurt, welche jot^rt mit *1f»m
Namen : liOf woiistein - Wi^rtliPim - Fnnirleiil>er«r timl l.oewenstein -V
hoim-Iln(^b<^f<^rt oder Kt^sonlior^ atitf^f^^ffilirt w**rdfii. Die {iltcro, ov.i
lisclif , frrtxdünhergiscljp IJiiie hioss früher LoeweristoiTi-Vinielinrg. well
d(*r Stifter dorselbon , Cljrist oph Ludwig , diireli Verrnäbluiig Herr der
Herrschaft Virnoharg nn der Eifol geworden war. Sie erhielt, wie aü-
gegebeo, den haymschoii Fflrsteustand , war durch den Deputatious-
liecCBS von 1803 fi)r den Verlust deCitransrhenaniseben A'irnebiirg dnrch
tbis würzbtirgi^cbr Amt Freuilenbi rj^, dnreb die KlOster GrOniin niirt
Triefenstein »nd tlureb die f »rirjer I^fontfeld und Itfuiciibcrg eut schädigt
worden nnd bt^sitzt auch einen Antheil an der Grafschaft Lijnbnrg. Die
gesummten Besitzungen stehen nnt^T derObcrhoboit von Bayern, Würt-
tt-mberg und I?aden. Die Linie selbst hatte m'h in zwei Speciallinicn
oder Aeste : die Vollrathsebe und die Tarlsidie ^ijeeiallinie lt*
von welchem letztere in neuer Zeit mit dem Füi-sten Carl I
geb. 17S1 und dem TSrador desselben, dem I'rinzen Philipp, geb. 178
wieder au^igegangen ist* — Die jüngere, katholisehe Hauptlinie. Jet
Loeweustein-Wertheim-Uoserdjerg. biess sonst : Loewenstein-nochefort.
weil der Stifter derselben. Jobann Theodor, von seiner Mutter diefiraf-
ftehaft Kacbelbrt in den Niederbinden t^eerbt hatte. IHese Linie ist
nieht allein in Bayern. Ha den. Ilej^sen nnd Wflrttendierg begütert. "Son-
dern besitzt aneb die gr<»sseii llerrsebaftrn Il.iid, Pernarditz, Fdseb.
Widlit/, Zehnn . Weseritz, Scliwanberg, Unltensteiu nnd Slaipaeh in
BebnifiL Die M*'di:itg(iter bestelu^n ans drin Amte Abstatt, der Hälfte
fler ürafscbatten Wi'rtheirn und T?reu!>erg , den Herrschaften Halntz-
beim und Hosenberg, dem Amte J^rfhenfels mit Widdern und Tbalheim
dem Amte Uenbacb am Main und den Abteien Bronnl»ach nnd Neti-
Stadt. — Die illtere Linie gehörte bis zur Auflösung des h. r. Reichs,
so wie die jüngere bis zur Erbingung des Plirstenstandes zu den l^cichs-
grafen des frilnkiseben ('ollegiunis. Jetzt besitzt das Hans Loew(*nstein
das Dbersterbksimmerey-Ami des Kgr. Württemberg, welches jedesmal
der Senictr der beiden Linien verwaltet. — Ans dem neuesten Persoiial-
bestiuide des Oesammibaiises mögen nachstehende Angaben genügen :
Aeltere Linie: LoewensteiikWertheim-Freudenberg (zur sonstigen voU-
ratbschon Speciallinie gehörig): Fftrst Adolph, geb. 1H05 — Sohn d
tH55 verst4^rbenen Fürsfen Georyr ans erster Fhe mit Ernestine <i
V. Fitckler und Liinpurg, gest. 1*^24 — erbL Reiehsrath des Königr
Dayern. k. bayer. rdierstlieut. h In suitc.'verm. D^31 mit Für8tin Ca*
tbarina, geb. Freiin v. Adler?b(U-sl , geb. Ifi(>7, aus web'ber Ehe eine
Tochter entspross: Pr. Krnestino. geb. 1S38. — Von dem Bruder des
Füi^sten Georg, dorn 1H47 verstorbenen Prinzen Wilhelm, stammen aiw
der Ehe ndt Dorothea Freiin w Kaldden a. d, H. Malzin, gest. 1860,
zwei Sühne, die Prinzen Wilhelm luid Leoi)old. Pr. Wilhelm , geboren
1*^17, k. prenss, Gesandter u. bev. Min. nm k. bayer. Hofe, vermöbllc
^ich 1852 ant Olga Clara ürf. v. Schönburg-t^lauchau. Penig u. Wecb-
— f?27 —
Aittl«rc'T 7,im .
sellinrg. ge-h. 1^31 * aus wolcbcr Ebe fünf Sölmc Iclien, die Piwon:
Ernst, ^oli, 1854. AltVoiK rrob. 1855. Vollrath. ffeb, 1856, Ctirl, jrc»b,
lHn8 iiikI Friodricb. geb. l^m, — Pr. LeopoUL fivh. lf^27, ist k. pr.
ravall-t)fticirr hei dem 1, Auf|febote d, 2, Üataillons vorn 2. Gftrde-
L»Tnlw.-Reg. — Jünsrerc Lini«*: Lowenstein-Weitheini-Roeliefort oder
Rosenberj^; Fürwt Carl. geb. 1R34 — Sohn dr? 1838 verstorbenen
ErT»pr, Constnntin aus der Ehe mit Ajtmes Pr. v.nohenlohe-Lan^nihnrg,
grst, 1835 — toljyrt 1849 s. (rrossvatrr, dem Fürst-en Darl ThomiiR.
vorm. 1859 mit Adelheid Pr. zu Isenlmrtj-IJirstein . f<ost. 18H1, aas*
Holdier Ehe eine Toehter. Pr. Mann Anna Ajines, geb. J8*51, Htammt.
Hie IIalbgcsch\^ister des Fürsten Carl Thomas sind: Pr. August, geb.
1808, k. k. Hrttni. in d. A. u. Pr. Franz, geb. 1810, k. k. Riltm. in
der A.
/f. TA, Lfftflhtn^ 8tcmm. Lcb^irimiiu. etc, Pr*iirnr K»a4. — PmchJ, Welt » Ahmk. von
|7tÜ. IL H. &M— V^S. ~ f*Ar. Jite. Kr^mrr, vou di*n ruHp»-»!, Gr. v, LöweitiK^ia fiUrti^r iituf
lÜHtor. rr Cornmont. #0041. Tlie.itK Pnfst. I, 8. T/O, — Kiif'*r\ Vf>in |?r-
tJr, y, Lot^iM'ini^ifi niu\ Wi-rtltrJiiti, inU Er<<Mil<i«iHiE ^lllet wjclitl^«**»»
klt-im ^(hriftpii, I .S. ti^J— 77 niid oh«n dA4i<tb>«t . S, H77-».?>');
i'tiinrium. H n*ii«>i*L \\\ ifi s{i'n«>r HihmIi Iij Lrisi^i-nmL tt W«.frli»'iin
;'41— I« — tiifttfnffann , Caiiinn DUphwuUI «m Suiipluni. , w^ii'n tli-r
Ja<*<ibK 13*HV I- >». 4M -AB nn<! IL H. *<n <mm| &L — f, t*»nj;. S. .^
iinti tv iiurt «oppi, B. fl uiifi I.V — Mifgirrli^ e, Xfü.ftifH4t N, 6. — Alt»:. K«?n'-'^l.- mM» NlAal«*
Hau<11>. IA:/L t. R, IM^—IH ,MWl H. 6GH^ ^ (^divcüI hHtor «Utiül. Almitnitrl). lÜflS, 8. .H.^)'.M
Atm. r ' riotH. lh»rrAl<iii«1. tH;iii H. \m^ ]e47. », LW, l»i^. f). I.VJ und Ifil , Xf^hi, H. 11^
iMiit lA. r^6» S. 114 unU \n:t*j «. jjf. — Sithmtut^rr, \* !(*» Lo«r«n«lFtn, Ornft^i. — Tif^'it .
et. r.M'-Si, — hiipr.!- «u SIeJn» W.'B. VI- I, -* Tyro/, IL lOÄ : Gr. », L.-W. VolIrMh. L.
3A1*i V4,||r. L. tonicrct Wrtppi'n tiud 1*79. F^t. v. L, W — W.-B, dc^« Kijr. Ha>i»ru, I, 7 i»nd
». Ww^tf*««, Al>th. 1, - W. H, <], K)fT wnrtt<ral>. : Fsi, v, L,
Lof'weiisteiiif LoewoDstein» genannt Ratideck (SebÜd geviert : 1
ntid 4 in Schwarz ein gekrönter, dniipnltgeschwoiftcr , silberner L5we
und 2 und 3 in Silber ein rother Qnerlialkon . bej?leitet oben von sfwei
und unten von einer rothen Lilie, oder: 1 u. 4 in Schwarz ein j^oldener
LAwe und 2 und 3 ein schwarzer Qnerl>alkon nrid über und unter dem-
selben von Schwarz und Silber drei mal pfablwei^e. njit ^'eweehselleu
Farben, get heilt). Altes, rheirdündisches, im l'rierscbeu n. in drr Ubr^in-
pf'nlz begütert gewesenes Adelsge^chlccht. dessen Stnmmreilie vom An-
fange des 13. bis m Ende des Ifi. Jabrhnnd. Hunibrneht gegeben hat.
Dasselbe sass Ijereits 1259 zu Loewenstein, 1282 zu MannweÜer und
1295 zu Randerk. brachte spütcr Resitz zu Breda!, Alt^ey und SttHn-
<'allent>|s «n sieb, war noeh 1620 zu Cnlmesweiler und Kppelhorn un-
weit OHweiler begütert und hatte mehrere Beinamen angeiiomnien und
^ich: Loewonfttdn. genannt Randeck. gen. T.emel/um oder rume^^sum.
gennnnt Grigeshausen, geiL Wallidi mul Brenner v, JiOewenstoin ge*
8(di rieben. Von den 8pros.sen des Stammes* kamen niehret*e zu geist-
lichen Würden und Cbristapb v. L., gen. R. , starb 1546 als Johann. -
Ordens-i^onithur m Mainz. Franlcfurt, Wesel etc. und General-Recep-
tor in Ober-Deut^chlaud. Mit Hans Wolf v. Loewenstein, gen.Randeek
zu Steincallenfets ist 1664 der alte Stamm erloschen,
Bumhraühf, Tft».. ^<^ «od ^7. — Gaafn', L S, 12(0 und »>2 ^ f. ß&tfH^m, 1. ». .170—72
— Fttttf, Mmauptohe, 8, *i»8 und T«b. l. — Freiherr ü. L*4*l>tir, 11. S. ftH, —iSiibmaeher,
IL 103 Nr. 9; llrfniter v. L. und Nr. 6, ^ Fuldafsrhcr ätin4eal,Mii)tor d«n Ahnen dl«« Hm.
innedfr^i «. ZtrcL — e. Medin^. L 8. 341-16. - 8uppL lu Mlt^bra, W B. VI, 39.
Lo^wenMeln , Loewenstein «n fjoewenateln (Schild von Silber
ixnü Roth quergetbeilt mit einem gekrönten, doppelt geschweiften Lö-
40 ♦
— 62
wen vou gewecliselter Farbe). Altös, üicdorhcssiscbe^ Adcl&gesciüecht,
tuiü$ dem gleichrmun^t^n , lüngst iu Ruinen liog6iide*ri StuininschUisw» iin
der Schwaln» . zu weldiein eine , der loi*werist.oiiische Grund genaunie
(fe^icnd mit nelcu l>orfflchaftoii gohürte. Von den Sprossen des Stam-
me"^ kamen Viele in land^rr. hessisdien rivil- und Militairdiensten zu
Khrcnstellen, — Nach Gaulie gehiirte wuld rM diesem Stamme Cliri-
'Ao\ü\ Dietridi v. Lüewenr^Lein. uru 1715 (TelL-Itatli am h, siidis.-iöerse-
burg. Ilofn, welclier an diesen Hof 1711 mit der Iler^^ogin Henriette
Charlotte, gcb* Pr. zu Nassiiu-Idstein gekommen war.
li««ni«iifin »11 Lcwi'iitU'in, li«<»»i»cli,
Loewensteiti, Loeweneteiii, ^en. 8cliweiuÄberg oder Schwein»-
btirg (Sdiild von Silber und Eotb scbrä^ljnks getbcilt mit vier rniben
Zinnen). Altes, bessiscbes Addsgeseblet'lit, ans welchem nadi Schan-
nat ,,\Vpruher T.ewcnstein zu Sdminsburg'* sdion 1311 vorkomniL
S^tiifnn<4v S. U?' — Sivftma''fitir^ I. 1.15 Kr. 10: tUe Lewe*i«(«in« genAont 6ch«rehi«bMg,
He«iiNch. — w. Mfünp, !, S. dIB und 47.
Locwen^tern , s. Knnckel \\ Lo ewenstcni, S* 329 uiidSO.
Loeweii^loriiT s. Riedel v. I*oewensteru.
Loewenstarn, ApoUes (AppelleHi v. Loewenstoru. Dtihmbclier
Add5Ät;ind, Uiidom vnm K, Fr«rdinand IlL für Mattbacus Appell^S^
Herrn auf Langenbof im Odsistben . knis, Ruth und des Herzoge aru
MOnslerberg-Ods Canniirr - Dircetor und Regierungs-RaUi. Derselbe,
geb. J604 iti Ober-Sddesien und gest. Ifi48 zu Brot^biu, war zu «meiner
Zeit als Dichter, namenUich vieler Odeu und geistlicher Gesänge» sehr
bekannt und gesdiätzt.
SiH<Mpiur . [. », ^^lt? mal ». - JCcfitr , Comp. Oelphrl. Lvulc. I. S, 1»4. — W«$$4U tM-]
dtrDfrhttT HiNtnritf, ri. t*. U und »7. — Üttuhe , If, S. JÖSB, - Frfihft-r t. Udmbw* ^ lU*
8, &a.
Loevveustem (im Schilde ein gekrönte-r, goldener Löwe vor einem
blauen, oben von zwei blauen Sternen bef^leiteten Querbalkeu)* Schwe-
disdi * curlündisdies Adeltsgescblcclit, weldies bereits lti6P und fspAter
zu Antzen, 1708 zu Bnnekenhoff und 1708 zu Knckatz und Wablen-
hoff sass. — Zu diesem (ieschleehte gehörten wtdd die in der k. pr
Armee vorgekommenen Oftidere diei*eb Nanitvüs. Ein Capitain v, I#oe-
%vGnsteru ntand 1795 im RegiuL v. Manstcin und ein Capitaifi ¥• L.
ISOfi im Regim. v. Sdienck, Letzterer stai-b 1. Sept. 1809.
Frtihßrr p, tftMur. H S. .^H,
Loeweutbal, Freiherren, s. Schaller (Skalier) v, Lot^wn*
thal, Freiherren,
Druck ?on C. K. SIIi«tt io L«i^»|,